1 8. f 5 W ( 7 * Neue Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſteulgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ hauptung inmitten fremder Völker ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. annhelmier Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. 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Gewiß iſt dem deutſchen Volk und Reich ſeine Be⸗ und Staaten keineswegs leicht gemacht. Aber wir können die großen außenpolitiſchen Aufgaben, die uns bevor⸗ ſtehen, wagen in dem ſicheren Bewußtſein, daß die Erhaltung unſerer völkiſchen Eigen⸗ art nicht bedroht iſt und daß ſie uns niemand nehmen kann. Das Volk, die Gemeinſchaft derer, die gleichen Blutes, gleicher Sprache und gleicher Geſinnung ind, iſt das Naturgegebene und Weſentliche, von dem der Nationalſozialismus ausgeht. In dieſem Sinne hat, wie Sie, meine Volksgenoſſen und Volks⸗ ſenoſſinnen, alle wiſſen, der Führer und Reichs⸗ Inzler zu wiederholten Malen betont, daß unſerer aßen Liebe zum eigenen Volk die Achtung vor ſtemden Völkern gegenüberſteht. Daraus geht klar hervor, daß die Erhaltung und Förderung des dent⸗ ſchen Volkstums, wie ſie der Nationalſozia⸗ lismus will, nichts mit Imperialismus zu tun hat. Das deutſche Volk will nichts an⸗ deres als dies: Mit fremden Staaten in Frieden leben und mit fremden Völkern friedliche und freundnachbarliche Beziehungen unterhalten. Die beſonderen Methoden der Friedensſicherung, wie ſie gerade jetzt von gewiſſen Regierungen empfohlen und verſucht werden, können wir freilich nicht gutheißen. Gerade weil wir den Frieden wollen, können wir nicht komplizierten und bedenk⸗ lichen Vertragsſyſtemen zuſtimmen, die, aus mach t⸗ politiſchen Tendenzen geboren, nur den Krieg vorbereiten wollen und nach unſerer Anſicht nicht zur Entſpannung der Lage bei⸗ tragen. Was wir wünſchen und anſtreben, iſt die aufrichtige Verſtändigung von Staat zu Staat. ohne Bündniſſe und Bündnisgrup⸗ pen, die offene Ausſprache über entgegen⸗ ſtehende Intereſſen und den Vergleich ſol⸗ cher Jutereſſen auf der Grundlage gegen⸗ ſeitiger Achtung und der Gleichberechtigung. Im beſonderen Maße bewegt das ganze deutſche Volk eine Frage, die in naher Zeit zur Entſchei⸗ dung kommen wird: Die Saarfrage. Künſtlich durch den Verſailler Vertrag geſchaffen, hat ſie 15 Jahre kerndeutſche Volksgenoſſen äußerlich von uns getrennt und zugleich die politiſchen Beziehungen zu unſerem weſtlichen Nachbar belaſtet. Der bevor⸗ ſtehenden Neuordnung dieſes Zuſtandes ſehen wir mit ruhiger Zuverſicht entgegen. Auf Grund der Abſtimmung unſerer treudeutſchen Saarbevölkerung und in Ausführung der vertraglichen Beſtimmungen wird zu Beginn des nächſten Jahres das Saargebiet ohne Beſchränkungen der deutſchen Souveränität, für die der Vertrag keine Handhabe bietet, mit dem Vaterlande endlich wieder vereinigt werden. Beſuch des Führers beim Doyen des Diplomatiſchen Korps — Berlin, 13. Sept. In Erwiderung des geſtrigen Beſuches des Diplomatiſchen Korps ſtattete der Füh⸗ rer und Reichskanzler Adolf Hitler am Donnerstag dem Doyen der in Berlin beglaubigten fremden Vertreter, dem apoſtoliſchen Nuntius Monſignore Orſenigo, in der Nuntiatur in der Rauchſtraße einen Gegenbeſuch ab; der Führer war hierbei von dem Staatsſekretär der Präſidialkanzlei, Dr. Meiß⸗ net, und ſeinem perſönlichen Adjutanten, Gruppen⸗ führer Brückner, begleitet. Rückkehr Papens nach Wien Ende September — Wien, 13. Sept. Gegenüber Meldungen Wiener Blätter wird von zuſtändiger deutſcher Stelle in Wien mitgeteilt, daß von einer Aenderung des bisherigen Planes, wonach Vizekanzler von Papen gegen Eude September nach Wien zurückkehren werde, nicht das geringſte be⸗ kaunt ſei. hen Freitag, 14. September 1934 Große Aufregung über Polen Wegen dem Genfer Vorſtoß oͤes Außenminiſters Beck in der Minderheitenfrage Meldung des DN B. — Genf, 13. Sept. Die Erklärungen des polniſchen Außenminiſters Beck über die Beſeitigung der praktiſchen Wirkſam⸗ keit der internationalen Minderheitenſchutzverpflich⸗ tungen für Polen haben in den intereſſierten Gen⸗ fer Kreiſen große Bewegung und zum Teil ſtarke Erregung ausgelöſt. In neutralen Kreiſen weiſt man darauf hin, daß noch niemals vor dem Völkerbund in dieſer Form ein internationaler Vertrag offen als unwirkſam erklärt wurde. Man glaubt, daß damit der ganzen Völker⸗ bundsidee ein ſchwerer Schlag zugefügt wor⸗ den iſt. In neutralen Kreiſen wird gleichfalls betont, daß Polens Erklärung mit einer praktiſchen Reviſion der Friedensverträge gleichzuſetzen ſei, da der Min⸗ derheitenſchutzvertrag ein weſentliches Ergänzungs⸗ ſtück zu den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages über die territorialen Fragen im Oſten ſei, was nicht nur aus dem Vertrage ſelbſt und der Präambel des Minderheitenſchutzvertrages, ſondern auch aus der Vorgeſchichte des letzteren, insbeſondere der Note Clemenceaus an den damaligen polniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Paderewſki vom 24. Juni 1919 her⸗ vorgehe. Die Erklärungen Becks waren heute um ſo eindrucksvoller, als er als einziger Redner ſprach und 3 Völkerbundsverſammlung daraufhin veriagt wurde. Ueber die Hintergründe der polniſchen Erklärung werden natürlich die verſchiedenſten Vermutungen laut. Man fragt ſich, warum Polen nicht bis zur Entſcheidung über ſeinen Antrag auf Verallgemeine⸗ rung des Minderheitenſchutzes gewartet hat. Die polniſche Erklärung wird dabei dahin ausgelegt, daß Polen nach ſeinen bisherigen Sondierungen die An⸗ nahme ſeines Antrages auf Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes für völlig ausgeſchloſſen hielt und deshalb ſchon jetzt die vorauszuſehenden Folge⸗ rungen gezogen hat. Man nimmt auch an, daß die⸗ ſer polniſchen Erklärung Verhandlungen zwiſchen dem polniſchen Außenminiſter und den Vertretern der wichtigſten Mächte vorausgegangen ſind, wobei auch die Ruſſenfrage behandelt wurde. Im Spiegel der Verliner Preſſe Meldung des DNB. — Berlin, 14. Sept. Die Genfer Rede des polniſchen Außenminiſters Beck über den Minderheitenſchutz wird von den Morgenblättern eingehend beſprochen und als ein Paris ijt über Polen außerordentlich verstimmt Meldung des DNB. — Paris, 13. September. Die Ausführungen des polniſchen Außenmini⸗ ſters Beck über die Minderheitenfrage und die gleich⸗ zeitig aus London eintreffenden Nachrichten, daß Oberſt Beck oͤurch Vermittlung Edens der engliſchen Regierung einen abſchlägigen Beſcheid in der Oſt⸗ frage gegeben habe, haben in Paris außer⸗ ordentlich verſtimmt. Wenn man auch mit der Möglichkeit gerechnet hatte, daß Polen die Min⸗ derheitenfrage anſchneiden würde, war man doch nicht darauf gefaßt, daß es ſoweit gehen würde, die von ihm eingegangenen internationalen Ver⸗ pflichtungen einſeitig zu kündigen. Daß es ſich um nichts anderes handele, ſcheint die Auf⸗ faſſung zu ſein, die man in hieſigen politiſchen Krei⸗ ſen auf Grund der erſten aus Genf eintreffenden Meldungen vertritt. Die Erregung, die ſich auſcheinend der frau⸗ zöſiſchen Völkerbundskreiſe bemächtigt hat, kommt in einem Bericht des Genfer Son⸗ derberichterſtatters der Havas⸗Agentur deut⸗ lich zum Ausdruck. Er ſpricht von einem un⸗ geheuren Eindruck und ſchreibt, die Schluß⸗ ſolgerungen Becks ſeien eine glatte Kündi⸗ gung der von Polen eingegangenen Ver⸗ pflichtungen. Niemand ſei auf die einſeitige Ablehnung dieſer internationalen Verpflichtungen gefaßt geweſen. Das Auftreten Polens habe um ſo mehr überraſcht, als der Minderheitenvertrag von 1919 wie auch der Ver⸗ ſailler Vertrag ein reguläres Reviſionsverfahren vorſehe. Man ſei auch der Anſicht, daß die Haltung der polniſchen Regierung in einer Frage, die eine weſentlichſte Aufgabe des Völkerbundes bilde, ge⸗ eignet ſei, Ereignis von weittragender Bedeutung für die euro⸗ päiſche Politik gewertet. Der„Völkiſche Beobachter“: So erfreu⸗ lich es erſcheinen mag, daß die Rede Becks die ganze Zwieſpältigkeit des Völkerbundes ſchlagartig be⸗ leuchtet hat, ſo erfreulich es iſt, daß ein gewiſſer⸗ maßen unehrlicher Zuſtand beendet werden ſoll, ſo können doch die praktiſchen Auswirkungsmöglichkei⸗ ten auch bedenklich ſtimmen. Es iſt gewiß zu wün⸗ ſchen, daß der Minderheitenſchutz durch beſſere Me⸗ thoden als die in Genf üblichen gewährleiſtet würde, aber angeſichts des polniſchen Verſuches, eine be⸗ ſtehende Methode zu beſeitigen, ergibt ſich zwangsläufig die Frage, ob die ſichere Gewähr dafür gegeben iſt, daß tat⸗ ſächlich ein beſſerer Zuſtand geſchaffen wird, und ob ſich nicht im Gegenteil der Stoß ge⸗ gen die un vollkommene und unehrliche Gen⸗ ſer Prozedur gegen den Minderheitenſchutz überhaupt auswirkt. Es bietet ſich jetzt für die polniſche Staatsführung eine einzigartige Gelegenheit, den Völkerbund zu be⸗ ſchämen, indem ſie ihrerſeits Wege einſchlägt, um eine neue Methode aufzubauen, die beſſer als die des Völkerbundes iſt. Die„Berliner Börſenzeitung“ betont, daß die deutſche Regierung ſtets grundſätzlich mit der Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes einver⸗ ſtanden war unter der Vorausſetzung, daß auch die anderen Mächte dem zuſtimmten. In Deutſch⸗ land ſei nie etwas geſchehen, was den Schutz der Minderheiten hätte beeinträchtigen können. Der Völkerbund habe in dieſer Frage oft und grund⸗ legend verſagt. Er habe wiederum Gelegenheit, zu beweiſen, ob er noch irgendwelchen praktiſchen Wert habe. Die„Deutſche Zeitung“ pflichtet dem Au⸗ ßenminiſter Beck bei, daß ſich die Anwendung des bisherigen Minderheitenſchutzgeſetzes als völlig ent⸗ täuſchend gezeigt habe. Gerade Deutſchland habe auf dieſem Gebiet im Laufe der letzten 15 Jahre ſehr trübe Erfahrungen gemacht. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ weiſt darauf hin, daß die deutſche Regierung durch die Tat den Nachweis erbracht habe, daß den Min⸗ derheiten auch ohne feierliche Schutzverträge, die man 1919 den Polen aufzuerlegen für notwendig ge⸗ halten habe, in großzügiger und umfaſſender Weiſe Lebensraum gegeben werden könne. Das„Berliner Tageblatt“ führt aus: Die zweiſeitigen Minderheitenverträge Polens, z. B. mit Deutſchland, werden durch den pol⸗ niſchen Schritt nicht berührt, wie auch die polniſchen Vertreter in Genf ausdrücklich anerkannt haben. Der 2 6 der Genfer Einrichtung ernſte Schwierig⸗ keiten gerade in dem Augenblick zu bereiten, in dem ſie bei der internationalen Lage ihre volle Autorität brauche. Außerdem ſei nicht zu überſehen, daß Polen im Augenblick des Eintritts Sowjetrußlands in den Völkerbund die Initiative für den einſeitigen Bruch ſeiner Verpflichtungen ergreife. Der Berichterſtatter der Havas⸗Agentur meint, daß die übrigen Signa⸗ tare des Minderheiten vertrages von 1919 nicht um⸗ hin könnten, ſich über die weiteren Schritte zu ver⸗ ſtändigen. Der Genfer Berichterſtatter des„Journal des Débats“ erklärt, der Vertrag ſei„durch einen Säbelhieb des Marſchalls Pilſudſki zerfetzt“ worden. Glaube Polen wirklich, ſo meint das Blatt, ſeiner Sache damit zu dienen? Was werde bei einem der⸗ artigen Verfahren aus der internationalen Diſsiplin, was aus den Bemühungen des Völkerbundes, den Frieden zu organiſieren und die Staaten durch feier⸗ liche Verpflichtungen zu binden? Was werde aus den Verträgen, wenn im Völkerbund ein Staat in irgend⸗ einem Augenblick erklären könne, daß er nicht mehr ſeine Verpflichtungen anerkenne? Wohin ſteuere der Völkerbund, wohin die Welt? Nicht minder gereizt zeigt ſich die„Informa⸗ tion“, die Polen der„ſchwerſten Verletzung des beſtehenden Rechts“ anklagen möchte. Eine hervorragende Perſönlichkeit des Völkerbundes habe mit Recht bemerkt, daß Polen auf dieſe Art und Weiſe das Recht unterhöhle, auf dem ſeine eigene Exiſtenz aufgebaut ſei. Auf jeden Fall könne heute noch niemand die Folgen eines derartigen Be⸗ ſchluſſes vorausſehen. 145. Jahrgang— Nr. 422/423 kündigung von Staat zu Staat Völkerbund und die früheren alliierten Hauptmächte ſind durch dieſes Vorgehen vor beſonders ſchwie⸗ rige Fragen geſtellt. Der Minderheitenſchutz war in den Verſailler Abmachungen als ein weſentlicher Beſtandteil des damaligen Vertragsſyſtems bezeich⸗ net worden. In dem Beſchluß des Völkerbundes vom November 1922 wurde als Zweck des Minder⸗ heitenſchutzvertrages erklärt, die Schutzbeſtimmungen für die Minderheiten„unantaſtbar“ feſt zu machen. Das Blatt wirft zum Schluß die Frage auf, wie ſich der Völkerbund mit der Aufkündigung dieſer Ver⸗ tragsbindungen durch Polen abfinden werde. Verſchärfung im AS A⸗Textilarbeiterſtreik Meldung des DNB. — Waſhington, 13. Sept. Der Kriegsminiſter hat bekanntgegeben, daß an⸗ geſichts der ſchweren Streikunruhen in Rhode Island 2000 Mann Bund estruppen bereit⸗ geſtellt worden ſind. Es handelt ſich um die Aus⸗ führung der bereits gemeldeten Anweiſungen des Präſidenten Rooſevelt. Die Heranziehung des Bundesheeres iſt ein im⸗ merhin ungewöhnlicher Schritt, da man im allgemei⸗ nen bei ſolchen Anläſſen ſich lediglich der National⸗ garde bedient hat; die Entſcheidung darüber, ob das Bundesheer tatſächlich eingeſetzt werden ſoll, liegt nunmehr im Ermeſſen des Gouverneurs von Rhode Island. Dieſer hat im Laufe des heutigen Tages bereits über ungewöhnliche Maßnahmen verfügt. Die Stadtpolizei iſt bereits angewieſen worden, ſämtliche bekannten Kommuniſten zu verhaf⸗ ten. Es ſoll unterſucht werden, inwieweit dieſe bei den Unruhen ihre Hand im Spiele hatten. Da durch die Bewachung der teilweiſe ſehr weit auseinanderliegenden Fabrikbetriebe die National⸗ garde ſehr ſtark verzettelt werden mußte, hat der Gouverneur ferner die Kriegsteilnehmer⸗ verbände aufgefordert, 1000 Mann bereitzuſtel⸗ len, die bewaffnet und als Reſerve der National⸗ garde benutzt werden ſollen. Neue Aeberraſchungen in der „Morro Caſtle“-Anterſuchung Meldung des DNR. — Neuyork, 13. September. Die Vernehmungen über die Urſachen des Un⸗ glücks auf der„Morro Caſtle“ fördern immer neue verblüffende Tatſachen ans Licht. Insbeſondere gibt das Verhalten der in die Tragödie verwickel⸗ ten amerikaniſchen Seeleute die eigenartigſten Rät⸗ ſel auf. Im heutigen Verhör erregte es Senſation, daß der Küſtendampfer„Preſident Cleveland“, der zu Hilfe geeilt war, von.20 Uhr bis.08 Uhr in der Nähe der brennenden„Morro Caſtle“ liegen blieb, ohne auch nur ein einziges Rettungsboot zu Waſſer zu laſſen. So wenigſtens behauptete der Erſte Offizier des„Preſident Cleveland“, Heyderſon. Er knüpfte daran ſchwere Anklagen gegen den Kapitän des„Preſident Cleveland“, Carey, der ſich über den Ernſt der Situation nicht hinreichend klar geweſen ſei. Heyderſon ſtellte vor dem Unter⸗ ſuchungsausſchuß die Forderung auf, daß Kapitän Carey von der Reederei entlaſſen wird, andernfalls könne er ſelbſt nicht länger Erſter Offizier auf dem „Preſident Cleveland“ bleiben und werde um ſeinen Abſchied einkommen. 4 Neues Waffenverbot in Oeſterreich — Wien, 13. Sept. Das Bundesgeſetzblatt vom Donnerstag veröffentlicht ein bis zum 30. Juni 1935 befriſtetes Bundesverfaſſungsgeſetz. Darnach dürfen Perſonen, die ſich an den Umſturzverſuchen vom Februar voͤer Juli 1934 beteiligt haben, ſowie die Angehörigen von Parteien, denen jede Betätigung in Oeſterreich verboten iſt, weder Waffen noch Munitionsgegenſtände beſitzen. Das Verbot gilt auch dann, wenn nach den Beſtimmun⸗ gen des Waffenpatents oder ſonſtiger Verwaltungs⸗ vorſchriften die betreffende Perſon hierzu berechtigt ſein ſollte. Uebertretungen dieſes Geſetzes werden mit Arreſtſtrafen bis zu einem Jahre und Gelodſtra⸗ fen bis zu 20 000 Schilling beſtraft. Japan kauft Manganerze auf ben Philippinen — Schanghai, 12. Sept. China Preß meldet, daß im Auftrage der japaniſchen Rüſtungsinduſtrie auf den Philippinen 10000 Tonnen Manganerze gekauft 5 0 ſind. Die Erze ſollen im Oktober geltefert werden. Sechs Chineſen in Mukden zum Tode verurteilt — Mnukden, 13. Sept. Das Militärgericht verur⸗ teilte ſechs chineſiſche Angeklagte wegen Spionage zu⸗ gunſten einer fremden Macht zum Tode durch Er⸗ ſchießen. 2. Seite/ Nummer 423 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Sepkemder 1932 160 000 Morgen neuer Wald Meldung des DNB. 0— Berlin, 13. September. „Die vorläufigen Ergebniſſe des von Reichsmi⸗ niſter Darré durchgeführten nationalen Auffor⸗ ſtungswerkes weiſen nach, daß allein mit Hilfe der Reichskredite für Aufforſtungen rund 160 000 Morgen Wald in Deutſchland neu ent⸗ ſtanden ſind. Das Aufforſtungswerk kann ſomit bereits im erſten Jahre ſeines Beſtehens einen glän⸗ zenden Erfolg in bezug auf Umwandlung von Oed⸗ land in Kulturland verzeichnen. Das deutſche Auf⸗ forſtungswerk ſteht ſchon jetzt an der Spitze aller Länder. Das endgültige Aufforſtungsergebnis wird dieſe Zahlen noch erheblich übertreffen, da auch umfangreiche Neuaufforſtungen ohne Inanſpruch⸗ nahme von Reichsmitteln durchgeführt worden ſind. Von den Ergebniſſen des Aufforſtungswerkes ent⸗ fallen beinahe 85 v. H. auf Preußen, davon der größte Teil auf Brandenburg mit 18 und Pommern mit 17 v. H. Eine neue Inſel für Japan Meldung des DNB. — Tokio, 13. September. Japan, das ſonſt ſoviel unter der vulkaniſchen Tätigkeit im dortigen Gebiet zu leiden hat, verdankt neuerdings den Kräften des Erdinnern eine Er⸗ weiterung ſeines Beſitzes um eine neue Inſel. Sie iſt eine Viertelmeile öſtlich von der die Nordſpitze der fapaniſchen Kurilen bildenden Inſel Alaid all⸗ mählich aus dem Meer getaucht und hat jetzt den Namen Caketomi erhalten. Bei einem Flächen⸗ durchmeſſer von etwa einer halben Meile ragt ſie über 100 Meter über die Meeresoberfläche empor. Vor fünf Monaten befand ſich an derſelben Stelle nur Waſſer. Trotz des unheimlichen Urſprunges hofft man, auf ihr einen günſtigen Hafen für das benachbarte Alaid gefunden zu haben. Mordverſuch und Selbſtmord Berlin, 14. Sept.(Von unſ. B..) Eine Tra⸗ gödie ſpielte ſich in dem Berliner Stadtteil Lichten⸗ berg ab. Ein 4ljähriger Mann, der in Geſchäfts⸗ ſchwierigkeiten geraten war, beſchloß, aus dem Leben zu ſcheiden. Seine langjährige Wirtſchafterin ſollte ihm im Tode vorangehen. Er gab zwei Schüſſe auf die Ahnungsloſe ab, durch die die Frau jedoch nur leicht verletzt wurde. Darauf richtete der Mann die Waffe gegen ſich ſelbſt. Dieſer Schuß traf beſſer, er war ſofort tot. Neue Erdſtöße auf Sizilien — Rom, 13. Sept. Am Mittwoch wurde die Be⸗ völkerung von Catania und anderen Orten wieder durch mehr oder weniger ſtarke Erdͤſtöße erſchreckt. Gerüchte, die dieſe Erſcheinungen mit einem erneu⸗ ten Ausbruch des Aetna in Verbindung bringen, werden am Donnerstag in der römiſchen Preſſe dementiert. Japaniſcher Dampfer in Seenot — Log Angeles, 13. Sept. Der nach Hongkong fahrende japaniſche Dampfer„Tanſan Maru“ hat SOsS⸗Rufe gefunkt. Die Gründe dafür ſind noch unbekannt. * * Vereidigung kommt in Perſonalausweiſe und Stammrollen. Der Reichswehrminiſter hat— wie das Ng meldet— angeordnet, daß die Vereidigung der Soldaten auf den Führer in die Perſonalaus⸗ weiſe und Stammrollen einzutragen iſt. * Friſtverlängerung für die Anmeldung zum Reichsnährſtand. Amtlich wird bekanntgegeben, daß die Friſt zur Anmeldung der Betriebe des Land⸗ handels und der Be⸗ und Verarbeiter lanwirtſchaſt⸗ licher Erzeugniſſe zum Reichsnährſtand, die am 15. September ablaufen würde, bis zum 30. September 1934 verlängert worden iſt. Vorkämpfer der franzöſiſchen Räte⸗Revolution Moskauer Kampfaufruf an das franzöſiſche Proletariat Meldung des DNB. — Reval, 13. Sept. Wie aus Moskau gemeldet wird, veröffentlicht heute in dem Augenblick, wo Rußland mit Paris liebäugelt, die ſowjetruſſiſche Preſſe einen Kampf⸗ aufruf der franzöſiſchen Sektion der Kommuniſtiſchen Partei an das franzöſiſche Proletariat, in dem dieſes aufgefordert wird, in Maſſen der Kommuniſtiſchen Partei beizutreten, um gemeinſam mit dem Weltproletariat gegen das bürgerliche Regime in Frankreich zu kämpfen. Die heutige ſowjetruſſiſche Preſſe ver⸗ öffentlicht weiter Begrüßungsartikel zu dem 60. Ge⸗ burtstag des Führers der franzöſiſchen Kommuniſti⸗ ſchen Partei, Cachin, der von der ſowjetruſſiſchen Preſſe als Vorkämpfer der franzöſiſchen Räterevolution gefeiert wird. Stalin gibt Litwinow freie Hand Meldung des DNB. — Genf, 13. September. Eine Beſtätigung des hier umlaufenden Gerüchts, daß eine Antwort Sowjetrußlands auf die proviſo⸗ riſche Einladung einer großen Zahl von Völker⸗ bundsmitgliedsſtaaten eingetroffen und daß Rußland bereit ſei, ſich ſogar dem ordentlichen Aufnahmever⸗ fahren zu unterziehen, liegt in den Abendſtunden noch nicht vor. Dagegen hört man, daß Stalin dem Volkskommiſſar des Auswärtigen freie Hand gegeben habe, über die Eintrittsbedingungen den Umſtänden nach ſelbſtändig zu entſcheiden. Man nimmt heute abend an, daß die größten Schwierig⸗ keiten für den Eintritt Sowjetrußlands nunmehr als überwunden gelten können und daß man jeden⸗ falls ſpäteſtens bis Ende der Woche völlig klar ſehen wird. 4— Konferenz der Kleinen Entente in Genf Meldung des DNB. — Genf, 18. September. Im Laufe des ſpäten Donnerstagnachmittag haben die Außenminiſter der Kleinen Entente lange zuſam⸗ men verhandelt. Dem Vernehmen nach ſoll die öſterreichiſche Frage und das geſamte Donau⸗ problem im Vordergrund der Beſprechungen ge⸗ ſtanden haben. Bekanntlich beſtehen hier zwiſchen der Auffaſſung der Tſchechoſlowakei und der Süd⸗ ſlawiens beträchtliche Unterſchiede. Außerdem iſt, wie verlautet, im Anſchluß an die Erklärungen des polniſchen Außenminiſters Beck am Donnerstag in der Minderheitenfrage und ferner die Frage des Eintritts Rußlands eingehend erörtert worden. Wie von tſchechoſlowakiſcher Seite verlautet, haben die drei Mächte ihre Beſprechungen noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen, wie auch Beſchlüſſe noch nicht gefaßt wurden. * — Genf, 13. Sept. Ueber die Konferenz der Kleinen Entente erfährt man nachträglich, daß die Vertreter der drei Staaten den Standpunkt Polens zur Minderheitenfrage, wie er durch den polniſchen Außenminiſter Beck dargelegt worden iſt, ſich im Prinzip zu eigen gemacht haben und daß ſie ſich ausdrücklich gegen jede Diskriminie⸗ rung eines Staates durch einſeitige Minderheiten⸗ ſchutzverpflichtungen ausgeſprochen haben. * Die heutige Tagesordnung — Genf, 14. Sept. In der für heute vormittag angeſetzten Vollſitzung der Völkerbundsverſammlung werden nach oem chineſiſchen Vertreter der eng ⸗ liſche und der franzöſiſche Außen⸗ miniſter ſprechen. eee eren. 30 Vergſteiger und ein Flugzeug ſuchen fünf Vermißte Meldung des DNB. — München, 13. September. Fünf Münchener Touriſten, die in der einen Gruppe unter Führung des Bergſteigers Singer, in der anderen Gruppe unter Führung des Deutſch⸗ amerikaners Karl Amann eine Klesterpartie in das Schüſſelkar im Dreitorſpitzgebiet unternommen hatten, werden ſeit einigen Tagen vermißt und konnten trotz aller Bemühungen noch nicht aufgefun⸗ den werden. Unter den Vermißten befinden ſich drei Frauen. Die Suchaktion hat auch am Don⸗ nerstag zu keinerlei Ergebnis geführt. Die Parten⸗ kirchener und die Münchener Rettungsmannſchaften gaben am Donnerstag früh funkentelegraphiſch die Bezirke an, die ſie im Laufe des Vormittags ab⸗ ſuchen wollten. Der ganze Donnerstag wurde dazu verwendet, mit einem Aufgebot von über 30 Berg⸗ ſteigern die Nordſeite der Schüſſelkarſpitze und die Umgebung zu duürchſuchen. Zum Abſuchen der Wände wurde auch ein Flugzeug eingeſetzt, das die Nordhänge und Wände ſehr eingehend beobachtete. Es haben ſich aber nirgends Anhaltspunkte dafür ergeben, daß ſich die Bergſteiger in dieſer Gegend befinden. Man nimmt deshalb an, daß die Vermiß⸗ ten, ſofern ſie ſich noch am Leben befinden, wahr⸗ ſcheinlich infolge großer Erſchöpfung in eine Fels⸗ höhle geflüchtet ſind oder ſonſt ein Unterkommen geſucht haben, wo ſie nachts vor der ſehr kalten Wit⸗ terung etwas Schutz haben. Es beſteht immer noch Hoffnung, daß die Vermißten am Leben ſind. Amann iſt ein Deutſchamerikaner, der nur für einige Wo⸗ chen zum Beſuch ſeiner Angehörigen in der alten Heimat weilte. Inzwiſchen iſt auch der Name ſeiner Begleiterin feſtgeſtellt, es iſt die beim Münchener Stadtrat beſchäftigte Kanzleiaſſiſtentin Hubert. D Ein ſpäter Brief Von Guſtav Anton Liebe Freundinnen! Sie werden, Verehrteſte, nicht ſonderlich böſe ſein, daß ich dieſen Brief erſt heute ſchreibe, nach dreißig Jahren. Jetzt noch wird es Sie gewiß intereſſieren und vielleicht erſt recht jetzt, was ich damals auf dem Herzen hatte. Damals, als ich noch eine Schürze tragen mußte, obwohl ich ein Bub war. Doch nicht dies war es, was mich quälte. Schlimmer noch und faſt bis auf den heutigen Tag beklagenswert fand ich etwas anderes, worüber ich oft dicke, ſalzige Tränen geweint habe. Ich hatte eine Großmutter. Großmütter ſind be⸗ kanntlich immer um ein Weniges anders als die Mütter, weil— ſie an einem anderen, einem ent⸗ fernteren Meilenſtein des Lebensweges ſtehen. Dieſe Großmutter hatte meine beſondere Zuneigung und umgekehrt, ich die ihre. Was Wunder, wenn ſie mich überall mit hinnahm.„Hä es doch ſaun prächtig Jüngesken“, ſagte ſie. Die ſchönſten Reiſen machten wir jedesmal, wenn mit der Eiſenbahn in die Stadt gefahren wurde. Da hatte meine Großmutter ein kleines Zimmer eingerichtet, worinnen ſie zeitweilig Muße nahm, ganz ſich ſelbſt zu leben. Drei Tage blieben wir gewöhnlich aus, während der auch ich ganz und gar Hahn im Korb ſein durfte. Floß auch ab und zu eine feuchte Schnupfnaſe blink und blank über meine gerötete Oberlippe. Ruhte auch dann und wann, ſo der Verkehr auf den Straßen beſon⸗ ders lebhaft war, mein vom Strumpfband losgelöſter Strumpf gemächlich auf der Schuhkante aus. Was tat das ſchon? Beides wurde gelegentlich wieder hochgezogen. Meine Großmutter ſah ſchlecht und hörte ſo gut wie nichts. Vor Beginn unſerer Reiſe war mir von der Mutter aufgetragen worden, ſcharf darauf zu achten, daß wir micht überfahren würden. Dieſes Amt verſah ich denn auch mit peinlicher Ge⸗ wiſſenhaftigkeit. Hand in Hand überſchritten wir oft nur deshalb die Straße, weil ſich durch die verlocken⸗ den Auslagen eines Zuckerwarengeſchäftes ein ſolches Wagnis ſtets verlohnte. Des Mittags, wenn meine Großmutter ihre Lieblingsſpeiſe auf den Tiſch ſetzte, durfte ich mich, hoch auf dem Binſenſtuhl ſtehend, über die dampfende Suppenterrine beugen und die Abfturz am Finſteraarhorn — Bern, 14. Sept. Zwei führerloſe deutſche Berg⸗ ſteiger ſind am Mittwoch nachmittag beim Abſtieg vom Finſteraarhorn am Agaſſizjoch verunglückt. Vermutlich durch Steinſchlag wurde der ſichern⸗ de Hintermann zu Fall gebracht, und riß ſeinen ſtu⸗ fenſchlagenden Kameraden mit ſich. Der eine der Verunglückten, der Arzt Dr. Kohlſchütter aus Ham⸗ burg, der nur leicht verletzt wurde, konnte ſich aus den nachſtürzenden Schneemaſſen befreien und ſeinen Kameraden ausgraben. Seine ſofort vorgenom⸗ menen Wiederbelebungsverſuche blieben aber erfolg⸗ los. Nach durchw. ter Nacht ſtieg er nach Grindel⸗ wald ab. A. Donnerstag iſt eine Rettungskolonne zur Bergung der Leiche abgegangen. Bei dem töd⸗ lich Verunglückten handelt es ſich um einen gewiſſen Denecke aus Hamburg. Das große Unwetter in der Schweiz — Baſel, 13. Sept. Die ſeit Sonntag im Gebiet des Gletſchhorns bei Andermatt vermißten zwei Baſler Touriſten namens Schmutz und Sau⸗ ters ſind nunmehr am Mittwoch von den abgegange⸗ nen Rettungskolonnen etwa 100 Meter unterhalb des Gletſchhornjochs tot aufgefunden worden. Nach Anſicht der Mitglieder der Rettungskolonnen müſſen die beiden Touriſten ſofort tot geweſen ſein. Der eine von ihnen hatte noch die Steigeiſen an den Schuhen. Die Leichen konnten noch nicht zu Tal gebracht werden. Mit dieſen beiden Verunglückten hat das Unwet⸗ ter in der Innerſchweiz am Sonntag insgeſamt ſieben Todesopfer gefordert. — Frauenmord auf Anſtiſtung des Ehemannes Meldung des DNB. 5— Eſſen, 19. Sept. Das Eſſener Schwurgericht hatte ſich in zweitägſ ger Verhandlung mit einer Mordtat zu befaſſen, die in ihrer Abſcheulichkeit kaum zu überbieten iſt. An⸗ geklagt war der 24jährige ſüdſlawiſche Staatsange⸗ hörige Friedrich Islakar aus Eſſen⸗Altendorf wegen Mordes, und der 209jährige Fritz Kliſchat aus Eſſen⸗ Borbeck wegen Anſtiftung zum Mord. Islakar hatte in der Nacht zum 8. April d. J. auf An⸗ ſtiftung des Kliſchat deſſen Ehefrau in ihrer Wohnung ermordet. Die zur Tat be⸗ nutzte Piſtole hatte Islakar von Kliſchat erhalten, der ihm für ſeine Tat die Hälfte der für Frau Kli⸗ ſchat abgeſchloſſenen Lebens verſicherung von 3000 Mark zuſicherte.. Das Gericht verurteilte am Donnerstagabend den Angeklagten Islakar wegen Mordes und den Ange⸗ klagten Kliſchat wegen Anſtiftung zum Morde z um Tode. Außerdem erkannt das Gericht auf Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebens⸗ zeit bei beiden Angeklagten. Wegen Waffenver⸗ gehens erhielten Islakar acht Monate und Kliſchat ein Jahr Gefängnis. 1 5 ö Eine Mutter mit zwei Kindern in den Tod gegangen — Erfurt, 13. Sept. In Gahma in der Nähe von Lobenſtein ereignete ſich eine furchtbare Fami⸗ lientragöbie. Vermutlich aus Schwermut ſtürzte ſich die 28jährige Ehefrau Roßner mit ihren fünf Mo⸗ nate bezw. drei Jahre alten Knaben in einen Brunnen, der ſich im Keller des Hauſes befand. Eine Verwandte, die zufälligerweiſe am Abend einen Beſuch machen wollte, fand die Leichen. Kraftwagen fährt in marſchierende HJ⸗Kolonne — Ploen, 13. Sept. Auf der Eutiner Straße fuhr am Donnerstag vormittag ein vierſitziger Perſonen⸗ kraftwagen in einen Trupp Hamburger Hitlerfungen hinein. 16 Jungens wurden teils ſchwer, teils leichter verletzt. Sie wurden dem hieſigen Johan⸗ niter⸗Hoſpital zugeführt. Zu dem Unglück erfahren wir noch folgende Ein⸗ zelheiten: Hinter der Marſchkolonne der Hamburger HJ verſuchte ein größerer Perſonenkraftwagen an den Jungens vorbeizufahren. Dabei überſah der Wagenführer jedoch einen ihm in einer Kurve ent⸗ gegenkommenden kleinen Kraftwagen. Beide Fahr⸗ zeuge ſtießen unmittelbar hinter der Marſchkolonne zuſammen, wobei dem kleineren Wagen das linke Vorderrad weggeriſſen wurde. Der Führer des großen Wagens verlor die Gewalt über das Steuer und der Wagen fuhr mitten in den Trupp Hitler⸗ jungen hinein. Ein Teil der Jungen wurde zu Boden geriſſen, überfahren oder eine Strecke mit⸗ geſchleift. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Wie aus einer ſpäteren Meldung hervorgeht, be⸗ finden ſich von den verletzten Hitlerjungen zur Zeit noch acht im Hoſpital, und zwar handelt es ſich um zwei Schwerverletzte und ſechs Leichtverletzte. Alle übrigen Verunglückten haben nur unerhebliche Hautabſchürfungen davongetragen und konnten be⸗ reits wieder aus dem Krankenhaus entlaſſen werden. Dreifacher Mörder zum Tode verurteilt — Wien, 13. Sept. Der 26 Jahre alte Johann Fleiſcher, der im Semmering⸗Gebiet drei Perſonen ermordet hatte, wurde am Donnerstag zum Tobe durch den Strang verurteilt. —————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: l. B. Willy Müller Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Richard Schönfelder Sport: Willy Müller ⸗Süßweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Withelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, W. 86, Viktoriaſtraße 49 Mittags⸗Ausgabe A 13 377 Ausgabe B 8258, Geſamt⸗D.⸗A. Auguſt 1934 21 630 Abend⸗Ausgabe A 12611 Ausgabe B 8258, Geſamt⸗D⸗A. Auguſt 1934: 20864 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Knödel verteilen. Doch auch nicht dies, ſondern eine andere Begebenheit aus jenen Reiſetagen iſt die Urſache dieſes Briefes. Zu den regelmäßigen Beſuchen, die meine Groß⸗ mutter zu machen pflegte, gehörte auch der in Ih⸗ rem Hauſe, liebe Freundinnen. Wiſſen Sie noch, mit welcher Wonne Sie mich damals abdrückten und ab⸗ ſchmatzten, mir Schokolade oder Bonbons ſchenkten, um mich von neuem zu kneten und zu drücken? War die eine„Tante“ fertig und außer Atem geraten, ſtürzte ſich die andere„Tante“ über mich und ſpielte mit gleicher Wonne das grauſame Spiel weiter. Und wenn ich mich dann wie ein junger Löwe benahm, fanden Sie das noch obendrein überaus reizvoll, manchmal jedoch auch unartig. Meiſtenteils aber war ich ſchon vorher halbtot; nachdem ich unter gro⸗ ßem Gezeter und Mordio den Ueberredungen meiner Großmutter, die„lieben Tanten“ doch zu beſuchen, nachgegeben hatte und bevor ich das über mich er⸗ gehen ließ, was Ihnen Liebkoſungen, mir indeſſen höchſtens eine gut geſottene Quälerei bedeutete. Ein⸗ fach grauſam war, was Sie, in dem ungebrochenen Lebensübermut Ihrer zwanzig Jahre mir Hoſen⸗ matz damals antaten. Und daß ich mich meiner Haut nach Leibeskräften erwehren mußte, daran trage ich gelegentlich noch heute. Selbſt meine Frau, die in jenen Tagen noch bei den Störchen zu Hauſe war, behauptet, darunter zu leiden, ſo ich ihren Zärtlich⸗ keiten nicht immer befliſſen zugänglich bin. Liebe Freundinnen! Sie haben mich nicht totge⸗ drückt. Oft genug haben Sie es angekündigt. War ich deshalb nicht vollkommen im Recht, wenn ich ſtets verſuchte, meine Großmutter mit Gewalt an Ihrem Hauſe vorbeizuzerren? Jede Räuberhöhle wäre mir lieber geweſen, nur nicht— die der„Tanten“. Da ich gewiß bin, daß auch Sie noch leben und noch lange, lange leben werden, bitte ich Sie im Namen der Schürzenträger, immer daran zu denken, daß ein richtiger Bub eher zum biſſigen Löwen werden kann, als zum— ach ſo ſüßen— Kuchenteich für heivats⸗ tüchtige Tanten. Die Liebe dankt dafür. Früher oder ſpäter. In alter Freundſchaft Guſtav Anton. neee. Nationaltheater Mannheim. Intendant Bran⸗ denburg inſzentert„Die Hochzeit des Figaro“, die am Sonntag, 23. September, im Neuen Theater die Spielzeit 1934/35 eröffnet. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt. Als Suſanne ſtellt ſich Gertrud Gelly, als Graf Heinz Daniel dem Mannheimer Publikum vor. Den Figaro ſingt Heinrich Hölzlin, die Gräfin Erika Müller und den Cherubin Nora Landerich. Theologiſcher Ferienkurſus in Heidelberg. Die Theologiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg wird vom Montag, den 24. bis Freitag, den 28. Sep⸗ tember einen theologiſchen Ferienkurſus abhalten, der aktuelle Fragen des religiös⸗kirchli⸗ chen Lebens behandeln wird und ebenſo Theologen wie intereſſierten Laien zugänglich ſein ſoll. Es wer⸗ den ſprechen: Montag, 24. September, nachmittags 4 Uhr, Prof. Jelke:„Das neueſte Ideal der Wiſ⸗ ſenſchaft und der Theologie“. Dienstag, 25. Sep⸗ tember, früh 10 Uhr, Prof,. Odenwald:„Chriſt⸗ liche Verkündigung heute“. Dienstag, 25. September, nachmittags 4 Uhr, Prof. Beer:„Der Einfluß des verliehen. Ariertums auf Geſchichte und Kultur Ifraels.“ Mittwoch, 26. September, früh 10 Uhr, Prof. Wink⸗ ler:„Glaube und Myſtik“. Donnerstag, 27. Sep⸗ tember, früh 10 Uhr, Priv.⸗Dozent Dr. Wendland: „Das Geſetz des Volkes und das Geſetz Gottes.“ Donnerstag, nachmittags 4 Uhr, Prof. Dibelius: „Urchriſtentum und Judentum.“ Freitag, 28. Sep⸗ tember, früh 10 Uhr, Prof. Hupfeld:„Die deutſche Glaubensbewegung.“ Der Kurſus, der koſtenlos iſt, beginnt am Montag, den 24. September mit einer Eröfnungsfeier vor dem Vortrage von Prof. Jelke. Ehrendoktor für Prof. Kolle. Die Naturwiſſen⸗ ſchaftliche Fakultät der Univerſität Frankfurt a. M. hat dem Geheimen Medizinalrat Prof. Dr. med. Wilhelm Kolle in Frankfurt a.., dem hoch⸗ verdienten Forſcher von Tropenkrankheiten, in dank⸗ barer Anerkennung ſeiner beſonderen Verdienſte um das Zuſtandekommen von Gemeinſchaftsarbei⸗ ten auf dem mediziniſch⸗ naturwiſſenſchaftlichen Grenzgebiet in Frankfurt a. M. ehrenhalber Titel und Würde eines Doktors der Naturwiſſenſchaften Sir Georg Henſchel f. Sir Georg Hen⸗ ſchel, der bekannte engliſche Sänger, Dirigent und Komponiſt, iſt in London im Alter von 84 Jahren geſtorben. Henſchel, der am 18. Februar 1850 in Breslau geboren wurde, hat dem Londoner Mu⸗ ſikleben der viktorianiſchen Epoche das Geſicht ge⸗ gebn. Wenn er auch ſeit 2 Jahrzehnten im muſikali⸗ ſchen Leben der engliſchen Hauptſtadt keine Rolle mehr ſpielt, ſo werden doch ſeine Schöpfungen, ſeine Lieder und insbeſondere die Gründung der Lon⸗ doner Symphoniekonzerte ſeinen Namen in Erinne⸗ rung halten. Schon in ganz frühen Jahren hat ſich Henſchel der Muſik gewidmet. Mit 12 Jahren be⸗ reits gab er ſein erſtes Klavierkonzert in Berlin und mit 18 Jahren ſpielte er ſchon die Rolle des Hans Sachs in den„Meiſterſingern“. In den 7er Jahren lernte er auf einem niederrheiniſchen Mu⸗ ſikfeſt Johannes Brahms kennen, mit dem ihn eine Freundſchaft verband. Es iſt im weſentlichen das Verdienſt von Henſchel, wenn Brahms in England bekannt geworden iſt und Brahms' Werke verhält⸗ nismäßig oft aufgeführt werden. Seine Erinnerun⸗ gen an Brahms hat er einige Jahre vor dem Kriege veröffentlicht. Im Jahre 1890 erwarb er die eng⸗ liſche Staatsangehörigkeit. Als er im Jahre 914 ſeinen Abſchied aus dem Muſikleben nahm, wurde er vom engliſchen König in den Adelsſtand erhoben. Neue Bücher Deutſche Rundſchau. Septemberheft.(Bibliographiſches Inſtitut Leipzig.) Prof. Dr. C. Matſchoß erwirbt ſich ein Verdienſt, wenn er in ſeinem, durch zahlreiche zeit⸗ genöſſüſche Kupferſtiche vortrefflich illuſtrierten Artikel „Hochleiſtung und Weltgeltung deutſcher Technik vor dem Dreißigjährigen Krieg“ im letzten Heft der„Deutſchen Rundſchau“ darauf hinweiſt, daß die Technik außer im Altertum auch in den Jahrhunderten vor dem Dreißlg⸗ jährigen Krieg eine Blütezeit erreicht hat und daß in die⸗ ſer Periode die Leiſtungen der deukſchen Technik, beſonders im Bauweſen, im Bergbau, in der Geſchütz⸗ gießerei und in der Buchdruckerkunſt führend waren und weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus die Geſchicke der Menſchheit beeinflußt haben.— Mit der modernen Technik und der Einſtellung der Menſchheit zu den großen Umwälzungen in Geſellſchaft, Wirtſchaft, Staat und Kul⸗ tur, die durch die gewaltigen Leiſtungen der Technik her⸗ vorgerufen wurden, beſchäftigt ſich Gugen Dieſel im gleichen Heft mit einem Aufſatz unker dem Titel„Die J Enkkrampfung der Technik“. 3. 4 G ſiebe Luftf. Richt lich 9 Auto mit d Luftf Richt Die .10 1 Sond dem V der 0 weſer Reich; Span unter tigu Teiln greſſe mußt wiede werd um Gruꝛ bezir einer süche Entf fugt 2— eee ee R rere A 4 .„ err o * * Nr rn Rae c e N 1 — N 20 N 3 9 2 40 4 Freitag, 14. September 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 423 Die Stadtseite Mannheim, den 14. September. „Graf Zeppelin“ fliegt an Mannheim vorbei Ganz unerwartet tauchte heute früh bald nach ſieben Uhr im Süden am lichten Morgenhimmel das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über dem Stadtgebiet in Richtung Neckarau auf. Das Luftſchiff fuhr in ziem⸗ lich geringer Höhe und hielt ſcharfen Kurs über der Autobahn. Von der Innenſtadt konnte der Luftrieſe mit dem bloßen Auge ſehr gut bemerkt werden. Das Luftſchiff entſchwand ziemlich raſch den Blicken in Richtung Frankfurt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh um 40 Uhr unter Führung von Dr. Ecken er zu einer Sonderfahrt nach Frankfurt a. M. geſtartet. An dem Start nahmen 27 Fahrgäſte teil, unter ihnen der Generalinſpekteur für das deutſche Straßen⸗ weſen, Dr. Todt, ferner als Vertreter des Reichsluftminiſteriums die Fliegerkommandanten Spand und Breithaupt. Von Frankfurt a. M. aus unternimmt das Luftſchiff eine Fahrt zur Beſich⸗ tigung der Reichsautobahnen, an der die Teilnehmer des Internationalen Straßenbaukon⸗ greſſes teilnehmen werden. Die Fahrt geht zunächſt den Rhein hinunter und dann in Richtung Braun⸗ ſchweig. Abends gegen 556 Uhr erfolgt in Frankfurt a. M' eine Zwiſchenlandung. Nach vorgenommenem Paſſagierwechſel wird das Luftſchiff die Rückfahrt nach Friedrichshafen antreten, ww um 20 Uhr die Landung erfolgen dürfte. * Heute früh gegen 7 Uhr vernahmen die Bewoh⸗ ner von Heidelberg den mächtigen Motoren⸗ geſang des Luftſchiffes über ihrer Stadt. Der„Graf Zeppelin“ wurde einige Minuten ſpäter dann über der Autobahn Mannheim Friedrichsfeld geſichtet und ſchlug dann einen nördlichen Kurs ein. Die Flüſſe ſteigen aber keine Hochwaſſergefahr Die ſtarken Regen, die zum Wochenende nicht nur im Schwarzwald, ſondern auch im Odenwald wie im ganzen Lande niedergingen, haben zu einem unge⸗ wöhnlich ſtarken Anſchwellen der Flüſſe geführt. Be⸗ ſonders am Oberlauf des Rheines machte ſich ein unvermittelter Anſtieg bemerkbar, wie er ſchon lange nicht mehr zu verzeichnen geweſen iſt. Stieg doch der Pegel in Breiſach in der Nacht zum Diens⸗ dag um nahezu zwei Meter. Daß ſich dieſe Flut⸗ welle auch bis Mannheim ausbreiten würde, war wrauszuſehen, da unterwegs noch weitere Waſſer⸗ kaſſen aus den Seitenflüſſen zuſtrömten. Das erſte steigen machte ſich in Mannheim im Laufe des Nenstags und in der Nacht zum Mittwoch bemerk⸗ , wo der Rhein von.20 Meter auf.05 Meter auſtieg. Vom Mittwoch zum Donnerstag erfolgte ein weiteres Wachſen des Waſſers um nahezu einen halben Meter auf.57 Meter. Die Zunahme im Hufe des geſtrigen Tages war nicht mehr übermäßig groß, da die Hauptflutwelle bereits vorüber war. Der Stillſtand iſt in den Abendſtunden dann ein⸗ getreten, und es kann jetzt mit einem Rückgang ge⸗ rechnet werden, nachdem Maxau bereits wieder fal⸗ lendes Waſſer meldet. Wie wenig die Vermutung einer Hochwaſſerge⸗ fahr Berechtigung hat, mag daraus hervorgehen, daß im Strandbad beim Höchſtſtand am geſtrigen Abend das Waſſer in der Mitte des Bades noch einen brei⸗ ten Streifen Strand frei ließ. Das ſchöne Nachſom⸗ merwetter lockte an den letzten Tagen wieder die Badeluſtigen in Scharen zum Strandbad. Während es am Mittwoch annähernd 4000 Badegäſte geweſen ſein mögen, tummelten ſich geſtern faſt 5000 Perſo⸗ nen am Strand und freuten ſich über die warme Sonne. Weniger groß war ihre Freude über das ſchmutzige Waſſer, das der Rhein mit ſich führte. Man fand ſich aber mit den gegebenen Tatſachen alb und war zufrieden, daß der September nochmals ſolche Badefreuden beſcherte. Auch der Neckar brachte eine ſtarke Flutwelle. Er ſchwoll von.14 Meter auf.98 Meter und dann auf 446 Meter an, ſo daß er etwa gleichen Schritt mit dem Rhein hielt. Der geſtern erfolgte letzte Waſſer⸗ zuwachs führte zu einer leichten Ueberflutung des Neckarvorlandes vom Straßenbahndepot flußauf⸗ wärts. Die Jugend hatte begreiflicherweiſe ihre Freude daran, denn ſie konnte auf der überfluteten Wieſe planſchen. Bei der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ſtieg auf der linken Flußſeite das Waſſer bis zum An⸗ fang des Steigers für das Hafenrundfahrtboot. Was für den Rhein geſagt wurde, gilt auch für den Neckar: ein weiteres Steigen iſt nicht mehr zu erwarten, ſo⸗ fern keine weiteren Regengüſſe eintreten. Der Bezirksrat tagt Die Spelzengärten mußten in der geſtrigen Sitzung des Bezirksrats wieder in den Kreis der Betrachtungen gezogen werden. Man entrollte ein wenig erfreuliches Bild, um die Beſchwerde verſtändlich zu machen, die ein Grundſtücksbewohner der Spelzengärten gegen eine bezirksamtliche Verfügung eingereicht hatte. In einem Spelzengartengebäude hatte es in der Futter⸗ züche gebrannt, und man verlangte jetzt auch die Entfernung einer Räucherkammer, die einmal unbe⸗ fugt erſtellt wurde, ohne den feuerpolizeilichen Vor⸗ ſchriften zu entſprechen. Vorbeugen ſtatt heilen! Das hergerichtete Dampfbad im Herſchelbad ladet zum Beſuche ein Zu einer lehrreichen Stunde verhalf uns geſtern Abend die Einladung des Städtiſchen Maſchinen⸗ amtes zur Beſichtigung des hergerichteten Dampf⸗ bades im Herſchelbad. In 16 Tagen hat eine Anzahl Handwerker dem Dampfbad ein völlig neues Gewand gegeben. Dadurch, daß die Wände über der braunen Holztäfelung und die Kabinen einen hellen Anſtrich erhalten haben, iſt der Ruheraum be⸗ deutend freundlicher geworden. Unter Führung des Baudirektors Volckmar, des Baurats Beck, des ſtellvertretenden Betriebsleiters Wollſchläger und des Bademeiſters Schneider wurden die ver⸗ ſchiedenen Abteilungen des Dampfbades durchwan⸗ dert. Ueber einige Stufen gelangt man zur Linken zunächſt in oͤen Reinigungsraum, an den der Duſche⸗ raum ſtößt, in dem man mit mehr oder weniger ſtarken Waſſerſtrahlen zugleich maſſiert wird. Einen ebenſo vornehmen Eindruck wie der Ruheraum macht der benachbarte Kuppelraum mit den zwei Marmorbecken, die warmes und kaltes Waſſer enthalten. Einen überaus feinen Gegenſatz zu dem grünen Belag der Becken, dem gemaſerten Marmor und den mit bunten Kacheln verkleideten Wänden bildet die weiße Kuppel, die ihr Licht in der Haupt⸗ ſache vom Sims her erhält. Nun wird es immer wärmer. In dem nächſten Raum, der das Licht⸗ bad enthält, kann man durchaus begreifen, daß man in dem mit Glühlämpchen beſetzten Kaſten ſehr ſchnell einige Pfund loswerden kann. Da die Licht⸗ wirkung genau angepaßt wird, kann man ſich ohne Bedenken dem Kaſten anvertrauen. Der nächſte Raum enthält die marmornen Maſſiertiſche, auf denen es ſich, wie uns verſichert wurde, viel„weicher“ liegt, als auf Stein oder Zement. Im Warm⸗ luftraum ſpüren wir bereits, daß uns der Schweiß aus den Poren dringt. Trotzdem wagen wir es, den Heißluftraum zu betreten, in dem der Wärmemeſſer 90 Grad anzeigt. Zwei Stunden, in die das Ausruhen einge⸗ rechnet iſt, benötigt man, weun man alle Ab⸗ teilungen gewiſſenhaft benützt. Aber dann hat man die Gewißheit, einige Pfund von dem überflüſſigen Fettanſatz losgeworden zu ſein. Wer es ganz genau wiſſen will, kann ſich im Ruhe⸗ raum wiegen, ehe er die erſte Station betritt, und zum zweiten Male, wenn er in den Ruheraum zu⸗ rückkehrt. Die Höchſtzahl der täglich verabreichten Dampfbäder wurde vor vier Jahren mit 212 erreicht. Mit dieſer Feſtſtellung haben wir zugleich auf die große Arbeitsleiſtung des Perſonals hingewieſen, das beim Maſſieren einer Gratisſchwitzkur unter⸗ worfen iſt. Bademeiſter Schneider kann mit berech⸗ tigtem Stolz von überraſchenden Heil⸗ erfolgen berichten. Iſt es doch ſchon vorgekom⸗ men, daß Badegäſte am Stock hereinhumpelten und beim fünften oder ſechſten Bad ſchon ohne Stütze gehen konnten. Daß bei der Verabreichung der Bä⸗ der mit äußerſter Vorſicht zu Werke gegangen wird, erhellt aus der Tatſache, daß ſeit der Inbetriebnahme des Dampfbades im Jahre 1921 kein tödlicher Unfall vorgekommen iſt. Zu den Stammgäſten gehören die Sportler, aber auch die Jockeys, die bekanntlich nur ein beſtimmtes Gewicht haben dür⸗ fen. Alle preiſen die Wirkung der verabreichten Bäder. Aber auch die Fremden, die ſchon viel in der Welt herumgekommen ſind, beſtätigen, daß in ganz Deutſchland kein Dampfbad zu finden iſt, das hin⸗ ſichtlich der Ausſtattung und techniſchen Einrichtung einen Vergleich mit dem Mannheimer Bad aushalten kann. Das Dampfbad dient in erſter Linie der Erhaltung der Geſundheit. Man treibt mit heißer Luft und Dampf alle Stoffe aus dem Körper, die Krankheiten Vorſchub leiſten. Manche Erkältung, die zur Grippe und ſonſtigen ſchweren Leiden ausartete, iſt hier völlig vertrieben worden. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß das Dampf⸗ bad ein Heilbad ſein will, wie es das Allgemeine Krankenhaus in vorbildlicher Weiſe beſitzt. Zwei Millionen Goldmark hat das Herſchelbad gekoſtet, eine Summe, die heute nicht mehr zu erſchwingen wäre. Man iſt heute beſtrebt, die Bäder einfacher und billiger zu bauen. Trotzdem ſind die Koſten für die Leiſtungsfähigkeit der Städte immer noch enorm. Wir können uns deshalb glücklich ſchätzen, daß das Herſchelbad zu einem Zeitpunkt errichtet wurde, der geſtattete, nicht nur praktiſch, ſondern auch mit einem gewiſſen Luxus zu bauen. Es war naheliegend, daß wir uns, da wir nun einmal im Hauſe waren, nicht auf die Beſichtigung des Dampfbades beſchränkten, ſondern auch den drei Schwimmhallen einen Beſuch abſtatteten. In der Halle J, deſſen Baſſin bei einer Fläche von 360 Geviertmetern 664 Kubikmeter Waſſer enthält, tummelte ſich die Schwimmerriege des Turn⸗ vereins Mannheim von 1846. Eine ganze Anzahl Kunſtſprünge vom Dreimeterbrett konnten bewundert werden. Hierbei taten ſich der ſüddeutſche Meiſter Merkel, Volk, der zweite Meiſter der Deutſchen Turnerſchaft, und Boſſo, mehrfacher Sieger bei erſten Schwimmwettkämpfen, ganz beſon⸗ ders hervor. Die Drei bekamen ſogar die Erlaubnis, von der Galerie herunter in das Baſſin zu ſpringen, eine Leiſtung, die eine ungewöhnliche Geſchicklichkeit erfordert, da das Waſſer an der Stelle, an der ſie untertauchten, nur 2,5 Meter tief iſt. Während die Halle 1 74 Kabinen und 97 Auskleideſchränke beſitzt, ſtehen in der Frauenhalle, deren Baſſin bei 216 Geviertmeter Fläche 334 Kubikmeter Waſſer⸗ inhalt beſitzt, 60 Kabinen und 102 Auskleideſchränke zur Verfügung. In der Halle III faßt das Baſſin ei einer Fläche von 268 Geviertmeter 468 Kubik⸗ meter Waſſer. Hier finden ſich jeden Tag die Schulen zum obligatoriſchen Schwimm⸗ unterricht ein, der ein halbes Jahr lang gegeben wird. Jede Woche ſieht dieſe Halle 2300—2400 Kin⸗ der, von denen ungefähr 90 v. H. das Schwimmen erlernen. Wannenbäder ſtehen im Herſchelbad 48 zur Verfügung, und zwar 11 erſter und 37 zweiter Klaſſe. Die mediziniſchen Bäder ſetzen ſich aus Sauerſtoff⸗, Kohlenſäure⸗, Salz⸗, Schwefel-, Rheu⸗ ma⸗ und Fichtennadelbädern zuſammen. Schließlich darf auch oͤas Hundebad nicht unerwähnt bleiben, das 16 Kabinen in verſchiedenen Größen zum Trocknen enthält. Die Hundebeſitzer brauchen nicht zu befürch⸗ ten, daß ſich ihre Lieblinge erkälten, da ſie völlig ab⸗ getrocknet die Kabinen verlaſſen. So wird für Menſch und Tiex im Herſchelbad in der vorbildlichſten Weiſe geſorgt. Man darf infolge⸗ deſſen hoffen, daß das Herſchelbad in den Monaten, in denen das Strandbad nicht mehr aufgeſucht werden kann, die Beachtung findet, die es verdient. Sch. Die Frau des Egentümers verteidigte ihre Sache ſehr wortreich, konnte aber keine eindeutige Erklärung abgeben, wozu die Räu⸗ cherkammer benötigt wird. Der Beſitzer nämlich iſt Kohlenhändler und ſchlachtet, wie ſie ſagte, das ganze Jahr nicht. Es ſcheinen in dieſer Angelegenheit noch irgendwelche andere Dinge mitzuſpielen. Die Be⸗ wohner der Spelzengärten leben vielfach wenig freundſchaftlich nebeneinander und machen ſich ſo gegenſeitig das Leben ſchwer. So ſoll der Nachbar des Beſchwerdeführers ihm u. a. das Haus angeſteckt und ſiebzig Hühner vergiftet haben. Für die Ent⸗ ſcheidung dieſes Falles fällt ins Gewicht, daß das Gelände nicht in Plan gelegt iſt und die Spelzen⸗ gärten unter allen Umſtänden nach und nach geräumt werden müſſen. Der Bezirksrat konnte ſich aber nicht entſchließen, die Beſchwerde glatt abzulehnen. Er verſuchte vielmehr dem Beſchwerdeführer zu helfen, der zweifellos durch andere Leute ſchweren Schaden erlitten hatte. Es wird eine Ortsbeſichtigung ſtattfinden und dann hofft man eine Löſung zu finden, mit der dem Manne geholfen und dem vorhandenen Gemeinwohl Rechnung getragen wird. Auch in einem anderen Fall eines„wilden“ Rand⸗ ſiedlers aus Käfertal nahm man weiteſtgehend Rück⸗ ſicht auf die beſtehenden Verhältniſſe und kam zu keine Entſcheidung. Man will nochmals verſuchen, den Beſchwerdeführer anderweitig unterzubringen, ſo daß ſich die Beſchwerde von ſelbſt erledigt. Genehmigt wurden eine ganze Reihe von Wirt⸗ ſchaftsberechtigungsgeſuchen: Adolf Mah⸗ ler für die Wirtſchaft zum„Hohenſtaufen“ Q 3, 2; Selma Zimmermann für die Wirtſchaft„zum Geſell⸗ ſchaftshaus“, F 3, 13a; Wilhelm Erny für die Wirt⸗ ſchaft„zum Stern“ in Neckarau, Morchfeldſtraße 1; Alois Noe für die Wirtſchaft„zum Rebſtock“ in Wallſtadt, Mosbacherſtraße 30; H. Heiler für de Wirtſchaft„Prinz Max“ in Neckarau; dem Turnver⸗ ein„Badenia“ Mannheim⸗Feudenheim die Beſtel⸗ lung des Wilh. Egner als Stellvertreter des Vereins⸗ vorſtandes für das Vereinshaus in Feudenheim, Ziethenſtraße 99; Friedrich Wickenhäuſer für den Kleinhandel von Branntwein in Flaſchen im Hauſe C 1, 12. Weiterhin wurden Genehmigungen erteilt: an Chriſtian Trautwein für die Veranſtaltung von Singſpielen, geſangs⸗ und deklamatoriſchen Vor⸗ trägen in der Wirtſchaft„zum Gambrinus“, U 1, 5, bei täglicher Entlohnung der Mitwirkenden; an Franz Spohn zur Lagerung von Häuten und Fellen im Hauſe Rhenaniaſtraße 46. Schließlich fand noch die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten in dem Gebiet zwiſchen der Wormſer, Lampertheimer und Poſtſtraße im Stadtteil Käfertal die Zuſtim⸗ mung des Bezirksrates.— Pilzwanderungen— Pilzausſtellung Die Pilzmanderung am letzten Sonntagvor⸗ mittag hatte bei ſtärkſter Beteiligung(insgeſamt 120 Perſonen, 80 Radfahrer und 40 Fußgänger) ein ſehr gutes Ergebnis. Zur Zeit ſind die Wälder der Rheinebene pilzreicher als oͤer Odenwald, wo die Steinpilze ebenſo plötzlich, wie ſie im Auguſt auf⸗ tauchten, wieder verſchwunden ſind. Auch die übri⸗ gen Pilze haben ſehr nachgelaſſen. Der Käfertaler Wald dagegen iſt überſät mit dem wohlſchmeckenden Maronenpilz, und auch manch andere Pilzart iſt zu finden. Am kommenden Wochenende ſind darum wieder zwei Pilzwanderungen vorgeſehen, und zwar geht die eine am Samstagnachmittag von Ludwigs⸗ hafen aus in den Wald von Schifferſtadt; Lud⸗ wigshafen ab 14.06, Schifferſtadt an 14.17 Uhr. Fahr⸗ räder werden eingeſtellt. Sonntagskarte! Außer⸗ dem wird die Wanderung am Sonntagmorgen in den Käfertaler Wald wiederholt. Treffpunkt wie⸗ der am Karlſtern um 9 Uhr morgens. Die einen fahren mit dem Rad nach dem Jägerhaus, die andern wandern zu Fuß bis zur Landesgrenze. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Nächſte Woche ſoll eine Pilzausſtellung im Schwetzinger Schloß, und zwar von Mittwoch, den 19. bis Sonntag, den 23. September, ſtattfinden, deren Beſuch allen Mannheimer Pilzfreunden ſehr empfohlen wird. 5. „Kraft durch Freude“ Fahrt an die Moſel vom 16. bis 23. September Die Teilnehmer an dieſer Fahrt treffen ſich am Sonntag, den 16. September, morgens 7 Uhr, vor dem Horſt⸗Weſſel⸗Haus, L 4, 15. Alle Teilnehmer die ſich auf dem Kreisamt gemeldet haben, müſſer bis Freitag, den 14. Sept., abends 19 Uhr, die Fahr⸗ karten und Quartierſcheine abgeholt haben. Fahrt mit dem Dampfer„Stuttgart“ Die Teilnehmer an dieſer Fahrt treffen ſich am Samstag, den 15. September, abends 21.30 Uhr, vor dem Hauptbahnhof Mannheim. Die Fahrkarten und Schiffskarten müſſen bis Freitag, den 14. abends 19 Uhr, abgeholt ſein, da ſonſt die Berech⸗ tigung zur Teilnahme an der Fahrt erliſcht. Bis zu dieſem Termin werden auch noch Anmeldungen ent⸗ gegengenommen. Fahrt nach Koblenz am 16. September Die Fahrkarten, Schiffkarten und Eſſenskarten können ab Freitag, den 14. Sept., morgens 10 Uhr, auf dem Kreisamt, Zimmer 4, in Empfang genom⸗ men werden. Die Teilnehmer an dieſer Fahrt tref⸗ fen ſich am Sonntag, den 16. Sept., morgens 8 Uhr, vor dem Horſt⸗Weſſel⸗Haus, L 4, 15. S Sept., * Seinen 74. Geburtstag begeht am 14. Sep⸗ tember Herr Emil Grohe, Cannabichſtr. 4, in voller Friſche und Rüſtigkeit. zen Der Marine⸗Verein 1895 veranſtaltet als Nachtrag zur Skagerrak⸗Feier im Mai am Sonntag, dem 16. September, vormittags, im Ufa⸗Theater „Univerſum“ eine einmalige Sondervorſtellung mit dem Film„Die Schlacht am Skagerrak“, die größte Seeſchlacht aller Zeiten. Karten ſind in der Völkt⸗ ſchen Buchhandlung am Strohmarkt erhältlich. Die Jugend genießt beſondere Vergünſtigung. Pro⸗ gramme der Skagerrak⸗Feier des Marine⸗Vereins 1895 ͤ am 31. Mai im Friedrichspark werden mit 20 Pfennig in Zahlung genommen. 0 1 2 Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Hommens fag, pl. Sg, IL — 6 5. a Hayen— Owolgegios& nener. O nam degeext. G woπανο G degecxu Regen * Schnee& Caupein= debel K Gewitter Owngstine.⸗Os Set telchter O massiger Suosdowes: stürmischer gorqwest Ole pelle legen mit dem ange ole der den Stauloneg stenengen Left ten geben gie kemperatur an bie Einlen vecbingen orte mit gleiche aus Aeceresniveas umgerechneten kuſtarues Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 14. September. Das zentral⸗ europäiſche Hochdruckgebiet verlagert ſich langſam nordwärts, ſo daß über dem Kontinent ſich flache Störungen auszubilden beginnen. Der Hochdruck⸗ einfluß bleibt jedoch auf unſer Wetter vorerſt über⸗ wiegend, wenn auch, beſonders an Gebirgsrändern, leichte Schauer auftreten dürften. Vorausſage für Samstag, 15. September Im weſentlichen noch freundliches und über⸗ wiegend trockenes Wetter, öſtliche Winde. Höchſt vemperatur in Mannheim am 13. Sept. F 26,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 14. Sept. + 14,5 Grad; heute früh ½8 Uhr 4 14,9 Grad. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 18 Grad Waſſer⸗ und. 14,5 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 17,5 Grad Waſſer⸗ und 4 22 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen Rhein⸗Pegel Rheinfelden Breiſach. 433 Maxan Mannheim i R im Monat September Aera 11. 12. 18 14. 3,14.98 4,46 4,31 Diedesheim.— 1,12 0,80 0,62 7 Haupfsorten Liao e Liter ——— heim, Nummer 422 Neue Mannheimer Zeitung September 1934 Aus unſeren Vororten In Seckenheim iſt ein Trupp Volksdienſtleute damit beſchäftigt, den alten Sportplatz am Wörtel einzuebnen und ihn ſo herzurichten, daß auf ihm ein einwandfreies Spiel möglich iſt. Der Plätz fällt nach dem Neckar zu etwas ab, ſo daß man den Damm entlang zur Her⸗ ſtellung einer ebenen Fläche den Grund abträgt. Wenn auch nach Fertigſtellung der Arbeiten der Sportplatz noch nicht als ideal zu bezeichnen iſt, ſo ſind die Seckenheimer doch froh, für ihre Trainings⸗ ſpiele einen Platz zu bekommen, der einigermaßen den heutigen Anſprüchen entſpricht. Die Volks⸗ dtenſtler haben keine leichte Arbeit, denn der Boden iſt ſehr feſtgetreten und es muß mancher Schweiß⸗ tropfen vergoſſen werden, bis das Abheben der Decke gelingt. In Friedrichsfeld ſand unter der Prüfungsleitung von Ernſt Bürgin und Georg Roßnagel eine Gau⸗Polizeihunde⸗ Prüfung ſtatt, die mit Spurenarbeit begann und mit Gehorſamsübungen und Mannarbeit ihren Abſchluß fand. Den erſten Preis erhielt die Deutſche Schäfer⸗ hündin Flora von Mehlſand(Beſitzer Ernſt Bürgin, Friedrichsfeld), der dritte Preis fiel ebenfalls nach Friedrichsfeld, der fünfte Preis nach Neckarhauſen, während eine große Zahl anderer Preiſe von Karls⸗ ruher Hundeſportlern errungen werden konnten. In Sandhofen veranſtaltete die Reviergruppe des Reichsluftſchutz⸗ bundes einen Filmvortragsabend, bei dem Adjutant Krieg von der Mannheimer Luftſchutzſchule über die Notwendigkeit des Luftſchutzes ſprach und an Hand von Lichtbildern zeigte, wie ſtark die Luftrüſtungen unſerer Nachbarn ſind, gegen die bei uns nur der paſſive Luftſchutz gegenübergeſtellt werden kann. Be⸗ ſonders unterſtrichen wurde die Forderung, die Luft⸗ ſchutzgedanken in die Tat umzuſetzen und bei Neu⸗ bauten die Forderungen des Luftſchutzes zu berück⸗ ſichtigen. Reviergruppenführer Mayer ſprach dann noch über die Aufbauarbeit im Vorort Sanoͤhofen und kündigte eine praktiſche Luftſchutzvorführung ſo⸗ wie die demnächſt zu beginnende Entrümpelung der Speicher an. Deutſcher, der Du in Arbeit ſtehſt, vergiß nicht heute noch unverſchuldet in Hilf dieſe Not beſeitigen durch Deine die Volksgenoſſen, die Not leben. Mitgliedſchaft bei der NS- Volkswohlfahrt. Junge Brieftauben fliegen um die Wette Dieſes Mal ging der Flug von Crailsheim aus. Zu dieſem Fluge ſetzten die Feuden heimer Vereine: Neckar, Luftpoſt, Expreß, Heimatliebe, Gut Flug und Tempo 842 junge Tauben nach Crailsheim. Preiſe gab es 169, ausgeflogen wurden 216.20 Mark. Die Tauben wurden um 8 Uhr aufgelaſſen und mußten 110 Kilometer zurücklegen. Die erſten bei⸗ den Tauben kamen bei Gebrüder Braun um .48.39 und um.49.05 Uhr mit einer Fluggeſchwin⸗ digkeit von 1083,60 Meter und 1078,63 Meter in der Minute an. Die anderen Tauben folgten Sekunde auf Sekunde, ſo daß innerhalb weniger Minuten der ganze Flug beendet war. Bei dem Preisflug über 810 Kilometer der alten Tauben um die goldene und ſilberne Medaille ab Bu dapeſt ſtehen nach genauer Berechnung nun an erſter Stelle mit der höchſten Flugmeterzahl: Gebr. Braun⸗Feudenheim, Fritz Rupp⸗Neuluß⸗ heim, J. Heckmann⸗Jeudenheim, W. Berger⸗Plank⸗ ſtadt, Nik. Herzog⸗Nußloch, W. Faulhaber⸗Schwetzin⸗ gen, Gg. Lang⸗Feudenheim, K. Giebfried⸗Feuden⸗ Walter Laſt⸗Neckarau, Karl Bauer⸗FJeuden⸗ heim, K. Becker⸗Schwetzingen und Ph. Reibold⸗Feu⸗ denheim. zes Die Zulaſſungsſtellen für die Schlachtviehgroß⸗ märkte werden, wie der badiche Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſter bekanntgibt, bei den zuſtändigen Be⸗ zirksämtern(Polizeipräſidien) gebildet. Obmann der Zulaſſungsſtelle iſt der Polizeipräſident(Polizei⸗ direktor), ſein Stellvertreter der zuſtändige Sach⸗ bearbeiter des Polizeipräſidiums oder des Bezirks⸗ amts. 5 —— „Kraft durch Freude“ Von der. Nis⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude“ wird uns geſchrieben: In der Zeit vom 14. bis 17. September findet in Turin(Italien) eine große internationale Militär⸗ muſikveranſtaltung ſtatt, zu welcher England, Frank⸗ reich, die Schweiz, Belgien und Italien ihre beſten Militärmuſikkorps entſenden. An das Deutſche Reichswehrminiſterium iſt ebenfalls die Einladung ergangen, ein Militär⸗Muſikkorps zu ſtellen. Der ſikinſpizi Profeſſor Schmidt, der auf dem Parteitag in Nürnberg den Zapfenſtreich vor dem Führer leitete, hat aus dieſem Grund ein Mufilklorps von rund 100 ausgeſuchten Militärmuſikern und Spielleuten zu⸗ ſammengeſtellt, welches an dieſem Feſt teilnehmen wird. Wenn auch mit dieſem internationalen Tref⸗ fen von Militärmuſikkorps kein Wettſpiel verbunden iſt, ſo können wir doch heute ſchon ſagen, daß die Seutſchen Militärmuſiker mit großen Ehren heim⸗ kehren werden. 5 Zu unſerer großen Freude können wir mitteilen, daß dieſes deutſche Muſiklorps am Freitag, den 21. September hier bei ſeiner Rückreiſe aus Italien ein großes Sonderkonzert im Nibelun⸗ genſaal veranſtalten wird. Die Gelegenheit, ein ſolches Muſikkorps, aus den beſten deutſchen Militär⸗ muſikern zuſammengeſetzt, hören zu können, wird ſich Für Mannheim nicht wieder bieten. Der Zufall will es, daß der Tag dieſes Konzertes, der durch die Rückreiſe bedingt wird, zeitlich faſt mit einer anderen bereits bekannten Veranſtaltung zu⸗ ſammentrifft, die beinahe ebenſo intereſſant und wertvoll iſt. Am Donnerstag, tember, ſpielt im Nibelungenſaal das Flieger⸗ opcheſterr unter Leitung von Generalmuſikdirektor Kapitän Schulze Dornburg, deſſen Gaſtſpiel vom Mai dieſes Jahres noch in guter Erinnerung iſt. den 20. Sep⸗ Ueber die Notwendigkeit und die Wichtigkeit des paſſiven Luftſchutzes noch weitere Ausführun⸗ gen zu machen, dürfte ſich erübrigen, nachdem dar⸗ über hinreichend die Oeffentlichkeit unterrichtet wor⸗ den iſt. Daß gerade die Mannheimer Einwohnerſchaft von der Bedeutung der Luftſchutzbeſtrebungen über⸗ zeugt iſt, geht ſchon daraus hervor, daß faſt jede Haushaltung Mitglied beim Reichs luft⸗ ſchutzbund iſt und deſſen Beſtrebungen unter⸗ ſtützt. Vielfach wird von oberflächlich denkenden Leuten die Frage aufgeworfen, ob deun der Luft⸗ ſchutzbund überhaupt arbeitet, da man wenig hiervon hört. Es iſt nicht die Gepflo⸗ genheit des Luftſchutzbundes, ſtändig über die Klein⸗ arbeit zu berichten, die ohne Unterbrechung mit größtem Eifer geleiſtet wird. Wer von den Haus⸗ warten ſich ſchon an einem Schulungskurſus in der Mannheimer Luftſchutzſchule beteiligte, wird wiſſen, daß der Lehrtrupp gewiſſermaßen am laufenden Band für die Ausbildung der Hauswarte beſorgt iſt. Die Ausbildung erſtreckt ſich auch auf die Mann⸗ heimer Betriebe, die dafür ſorgen, daß ihre Luftſchutzwarte in der Luftſchutzſchule das nötige Rüſtzeug erwerben können. Ein Muſter weitgreifender Organiſation bietet in Luftſchutzdingen die„Defaka“, die ein Teil ihres Perſonal ein Jahr lang theoretiſch ſchulen ließ und es dann noch ſechs Wochen zu einem praktiſchen Lehrgang be⸗ orderte. Zum Abſchluß der Hauptausbildung veranſtaltete die Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes in dem großen Geſchäftshaus der Defaka heute früh eine ganz überraſchend angeſetzte Luftſchutz⸗ übung. Um.45 Uhr rückt der Lehrtrupp unter Führung von Schulungsleiter Siering an und um.46 Uhr gellten bereits die Alarmglocken durch das Haus. In geradezu bewundernswürdiger Ruhe begaben ſich die Angeſtellten nach dem Keller in die Schutzräume, während andere wieder die verſchie⸗ denen Karteien, die wichtigſten Akten und die Kaſſe teils vom zweiten, teils vom ſiebenten Stock nach dem Keller verbrachten. Die wenige anweſende Kunddſchaft wurde aufgefordert, mit in die Schutz⸗ räume zu kommen, oder bis zur Beendigung der Uebung das Haus zu verlaſſen. Um zu erproben, ob auch die Hauspolizei auf dem Poſten iſt, befanden ſich unter der„Kundſchaft“ einige Mitglie⸗ der des Luftſchutzlehrtrupps in Zivil, die Proteſt gegen die Aufforderung, den Keller aufzuſuchen, zu erheben hatten. Die Hauspolizei arbeitete aber raſch und mit leichtem Druck, ſo daß man ſelbſt die beiden Leute, die wieder aus dem Keller ausgerückt 9 Luftſchutzalarm im Turmhaus Groß⸗Luftſchutzübung bei der„Defaka“ waren„ſchnappte“, ehe ſie— auftragsgemäß— einen Diebſtahl ausführen konnten. Inzwiſchen hatten die einzelnen Gruppen ihre Plätze eingenommen. Die Feuerwehr legte rote Armbinden an. Die anderen Trupps wurden durch Armbinden in anderen Farben kenntlich ge⸗ macht! Hausluftſchutzleiter Solmſen beſetzte die Hauptzentrale mit einem großen Helferſtab, in der durch Fernſprecher und durch Boten die Nachrichten einliefen und die Befehle weitergegeben wurden. Außerdem befand ſich hier auch das Lautſpre⸗ cher⸗Kommando, durch das Nachrichten über Lautſprecher in alle Abteilungen gegeben werden konnten. Als dann, wie im Plan vorgeſehen, nach 14 Mi⸗ nuten um neun Uhr eine Sprengbombe in das Treppenhaus einſchlug, wurden ſofort die Aufräumtrupps und der Sanitätstrupp in Marſch geſetzt, um einen Verwundeten zu bergen und die„Trümmer“ zu be⸗ ſeitigen. Auch weibliche Angeſtellte ſauſten mit ihren Gasmasken durch die Räume, um den an ſie geſtellten Aufgaben als Sanitäter nachzukommen. Bald darauf wurde ein Brand im Turmge⸗ ſchonß gemeldet und wieder ſpäter mußte wieder ein Sprengbombenſchaden beſeitigt werden. Vom ſechſten Stock kam die Nachricht, daß die Fernſprechleitungen zerſtört waren, dann ſtürzte auch noch das Treppenhaus ein und ſchließlich gab es im ſechſten Stock noch einige Verwundete, da Giftkampf⸗ ſtoff eingedrungen war. Faſt eine Stunde lang dauerte das ſtändige Hin und Her in dem weiträumigen Kaufhaus, ohne daß man viel oberirdiſch ſehen konnte, denn die einzelnen Trupps rückten nach Erfüllung ihrer Aufgabe zu weiterem Einſatz jeweils ſofort wieder nach dem Keller ab. Ununterbrochen raſſelten die Fernſprecher in den beiden Zentralen, Befehle wurden ſchriftlich aufgenommen und ſchriftlich weitergegeben. Ueberall aber merkte man, wie jeder ein⸗ zelne genan wußte, was er zu tun hatte. Man freute ſich, wie alles ſo ſchön klappte und mit welchem Eifer die Leute an der Arbeit waren. Es fehlte auch nicht an allerlei Zwiſchenfällen. Einer Angeſtellten wurde es wirklich ſchlecht, ſo daß der Sanitätskaſten in Tätigkeit treten mußte. Dann wurde im ſechſten Stock ein Gasvergifteter geborgen, der einen Tobſuchtsanfall bekam. Der Lehr⸗ trüppler„ſpielte“ aber ſo glänzend, daß fünf Mann tüchtig Arbeit hatten, bis er im Keller in dem Sani⸗ tätsraum geſeſſelt werden konnte. Als nach einer Stunde die Entwarnung durch⸗ geführt und die Uebung beendet war, ſprach Schu⸗ lungsleiter Siering allen Beteiligten den Dank für ihre Arbeit aus und brachte ſeine Befriedigung über den guten Verlauf zum Ausdruck, 15 Aus einem Jahrtbericht von Man kann nicht gerade behaupten, daß unſer Start zur erſten Seereiſe ſehr verheißungsvoll geweſen wäre. Der Abendhimmel des 25. Auguſt zeigte ſich reichlich mürriſch und ließ ausgiebige Re⸗ gengüſſe erwarten. Das vermochte unſere Vorfreude aber nicht zu zerſtören. Erwartungsfroh machten wir uns auf die Reiſe nach Mannheim und nahmen vorſorglich noch eine— Sonnenbrille mit. Und dieſe geſunde Zuverſicht hat in der Tat den Sieg davon⸗ getragen. Es war eine rieſige Zahl Urlauber, die ſich Samstag abends um 22 Uhr um den Ham⸗ burger Sonderzug in Mannheim verſammelt hatten. Schnell war eingeladen, und obſchon klar zu erkennen war, daß das uns von der Reichsbahn zur Verfügung geſtellte Wagenmaterial urſprünglich nicht zum Gliederrecken beſtimmt war, ſtellte ſich die gute Stimmung naturnotwendig als Folge der glück⸗ lichen Miſchung der Seefahrer(rechts⸗ und links⸗ rheiniſche Pfälzer und Saarländer etwa zu gleichen Teilen) bald ein. Gegen 10 Uhr naht Hamburg. Vom Bahnſteig weg geht's zur Stadtrundfahrt. In nahezu zweiſtündiger Fahrt ſehen wir das Aller⸗ wichtigſte von dieſer wunderſchönen und ſtolz⸗vor⸗ nehmen Stadt. Um 12 Uhr ſtehen wir an der Lan⸗ dungsbrücke. Vor uns liegt„Hein Godenwind“, die ſchwimmende Jugendherberge der HJ, nicht weit da⸗ hinter„unſer“ Schiff. Zum erſten Male betreten wir die„Monte Olivia“ und finden alle unſere hochgeſchranb⸗ ten Erwartungen erfüllt. Kabine gefunden. Sechs Leute ſind hier daheim. Fünf Badener und ein Pfälzer. Das kann recht werden. Punkt 2 Uhr ſpielt die vortreffliche Bordkapelle das Lied„Muß i denn zum Städtle hinaus“. Die Motoren begin⸗ nen zu knurren. Wir fahren etwa 5 Stunden bis Cuxhaven. Erſt hier geht der Lotſe von Bord. Wir paſſieren das Feuerſchiff„Elbe“, und es iſt dunkel, als wir „richtig“ in die Nordſee gelangen. Etwa zwei Stun⸗ den dauert die Fahrt, bis wir den Leuchtturm von Helgoland erblicken. Das Wetter könnte nicht beſ⸗ ſer ſein. Silbern liegt der Mond auf dem Meere. Die See iſt ſchön ruhig. Wir umfahren Helgoland und nehmen nördlichen Kurs. Der Morgen des Montag findet uns auf dem weiten Meer. Nur ganz im Oſten ſehen wir die Küſte von Dänemark. Selten begegnet uns ein Schiff. Noch vormittags erreichen wir das Skager⸗ rak⸗Gebiet. Paſſagiere und Beſatzung verſam⸗ meln ſich zu einer ſchlichten und eindrucksvollen Feier für die gefallenen Seehelden. Ein Marineoffizier gibt uns ein Bild von der Schlacht. Aus den Zahlenangaben können wir er⸗ ſehen, wie groß die feindliche Uebermacht, wie groß die deutſche Tapferkeit war. Marineſturm⸗ führer Neubert, der Leiter der Reiſe, mahnt zu ewi⸗ gem Gedenken an die Toten von Skagerrak, die un⸗ beſtegt für Deutſchlands Ehre ihr Leben hingaben. Ein Kranz von Steuerbord wird den deutſchen Helden gewidmet, von Backbord ehrt ein Kranz die gefallenen Engländer. Am Abend erreichen wir Raſch haben wir unſere Dänemarks nördlichſte Stadt: Skagen 55 Mit„Monte Olivia“ bei den Flottenmansvern Helmut Guldner Laudenbach Als wir am Dienstag erwachen, befinden wir uns in der Oſtſee Wir haben bereits den Belt durchfahren und nehmen öſtlichen Kurs. Am Nachmittag findet das Flotten manöver ſtatt. An Bord iſt alles vor Spannung erregt. nen' kaum abwarten. Aber am ſpäten Nachmittag iſt es ſoweit! In Kiellinie fahren die Kreuzer und Lintienſchiffe an unſerer Steuerbordſeite vorbei. Ein brauſendes Sieg Heil! klingt den blauen Jungs von der„Leipzig“, der„Köln“, der„Schles⸗ wig⸗Holſtein“, der„Schleſien“ und der„Heſſen“ ent⸗ gegen. In Reih und Glied ſtehen die Beſatzungen an Deck und antworten uns mit einem vielhundert⸗ ſtimmigen„Hurra“. Ein Bild, das wir in unſerem Leben nicht vergeſſen werden! Nach der Begrüßung iſt Exer zieren. Es klappt alles wie am Schnür⸗ chen. Dann beginnt das eigentliche Gefecht. Ne⸗ ben den„Großen“ wirken noch Torpedoboote und Schnellbobte mit. Beſonders die Schnell⸗ boote haben es uns bald angetan. Mit ungeheu⸗ rer Geſchwindigkeit ſauſen ſie durch die Reihen der Linienſchiffe. Ihr Zweck iſt die Beunruhigung des Gegners. Sie bieten infolge ihrer Schnelligkeit und Beewglichkeit überhaupt kein Ziel für Geſchoſſe, da⸗ gegen können ſie ſelbſt ohne ſonderliche Mühe nach dem Gegner ſchießen. Ganz hinten am Horizont tauchen plötzlich Nebelſchwaden auf. Das Vernebe⸗ Jlungsmanöver hat begonnen. So ändert ſich das Bild von Minute zu Minute und hält jeden Be⸗ ſchauer in atemloſer Spannung. Aber die Hauptſache hat uns die Manöverleitung noch aufbewahrt, Kaum iſt die Dunkelheit hereingebrochen, beginnt das Nachtmanöver. Rieſige Scheinwerfer ſuchen das Meer ab. Plötzlich wird einer der„Gegner“ von zwei Strahlenbündeln erfaßt. In hellſter Beleuchtung ſteht er da— ein ſicheres Ziel für Geſchütze und Torpedos. Dann iſt wieder alles in Nacht getaucht. Wie fernes Grollen klingen die Schüſſe aus den Rohren. Schuß um Schuß wird hinausgejagt. artige Schauſpiel nicht beſchreiben. So etwas muß man geſehen haben. Sonſt kann man ſich keinen Be⸗ griff von ſeiner erhabenen Schönheit machen. Rote und grüne Leuchtkugeln zeigen das Ende des Gefechts an. Noch in der Nacht kehren wir mit der Flotte nach Kiel zurück, wo wir den ganzen Mitt⸗ woch verweilen. Groß iſt unſere Freude, als wir den Kreuzer„Leipzig“ beſuchen dürfen. Wir werden freundlich empfangen und von einem uns zugeteil⸗ ten Matroſen— Ehrenſache, daß er Badener iſt!— durch die Schiffsräume geführt. Was wir ſehen, er⸗ füllt uns mit Freude und mit Stolz. Als wir die „Leipzig“ verlaſſen, haben wir nur den Wunſch, unſere Flotte möge bald auch der Zahl nach die alte Stärke wieder erreichen. Der Donnerstag bringt den Abſchied von Kiel. Am Nachmittag ſehen wir weit drüben Warnemünde mit ſeinem wundervollen Strand. Der Abend ver⸗ einigt jung und alt zum Bordſeſt, bei dem echt pfälzer Humor vorherrſcht. Schöner könnte der Freitag nicht beginnen als mit einem Blick auf die wunderſchöne Inſel Rügen. Bald ſehen wir wieder nur Waſſer. Aber gegen 10 ſolcher golden⸗himmelblauen Wir kön⸗ Man kann dieſes einzig⸗ r Uhr tauchen hohe Kreidefelſen vor uns auf. Sie ge⸗ hören zur däniſchen Inſel Möen, deren wilde Schön⸗ heit an eine Märcheninſel erinnern könnte. Nord⸗ wärts geht es weiter. Die ſchwediſche Süd⸗ küſſte wird um die Mittagszeit erreicht. Trälleborg kommt in Sicht. Nach einigen Stunden nehmen wir Abſchied von der anmutigen ſchwediſchen Küſte. Bornhol, die däniſche Inſel, iſt das nächſte Ziel. Wir umſahren das Eiland und nehmen nun Kurs auf die deutſche Küſte. Am Abend ſteigt ein„badi⸗ ſcher Abend“. In großmütiger Weiſe werden aber auch„Landfremde“ zugelaſſen. So wird der letzte Abend an Bord der„Monte Olivia“ gebührend ge⸗ feiert. In Swinemünde verlaſſen wir das Schiff, das uns für eine Woche Heimat war und das wir alle liebgewannen und gehen zur Stadt. Am Abend führt uns unſer Zug in etwa 15 Stunden über Ber⸗ lin—Halle— Frankfurt in die Heimat zurück. Wir alle ſind mit großen Erwartungen auf die Reiſe gegangen. Heute wiſſen wir, daß unſere Er⸗ wartungen bei weitem übertroffen wurden. Wir waren vom erſten Augenblick an auf der„Monte Olivia“ zu Hauſe. Das liegt nicht zuletzt an der überaus freundlichen und aufmerkſamen Beſatzung. Das ſchuf von vorn⸗ herein ein wohliges Gefühl des Geborgenſeins. Und dann iſt auf dem Schiff aber auch für alles geſorgt. Zwei große Geſellſchaftsräume bieten Gelegenheit für Unterhaltung jeglicher Axt. Ein ganz neuzeitlich eingerichteter Friſeurladen wartet nicht vergeblich auf Kundſchaft beiderlei Geſchlechts, und die Photo⸗ arbeiten werden ebenfalls an Bord erledigt. Die täglichen vier Mahlzeiten nehmen den Kampf auth mit dem hungrigſten Magen auf. Das Eſſen iſt aus⸗ gezeichnet, und überaus reichlich dazu. Wenn(um nur ein Beiſpiel zu nennen) bei einer einzigen Abendmahlzeit rund 9600 Frankfurter Würſtchen ihre Bezwinger finden, dann kann man ge⸗ troſt von einer Höchſtleiſtung der Küche und der— Eſſer ſprechen. Es gibt Frühſtück, Mittagstiſch, Nach⸗ mittagskaffee und Abendbrot. Die Zwiſchenzeit füllt man nach Belieben aus. lieſt oder läßt ſich von der Sonne bräunen oder folgt den intereſſanten Erläuterungen, die Sturmführer Neubert durch das Mikrophon gibt. So findet je⸗ der auf der„Monte Olivia“, was ihm behagt. Nur die Miesmacher würden vergebens nach Gleich⸗ geſinnten ſuchen. Denn an Bord iſt alles zufrieden, und dieſe Zufrie⸗ denheit äußert ſich in herzerfreuender Fröhlichkeit. Mit Wehmut denken wir an die ſchönen Tage zurück⸗ Wir fühlen aber auch tiefen Dank dem Manne gegenüber, dem wir das alles verdanken: unſerem Führer Adolf Hitler. 5 eie Die Dreimarkſtücke werden mit Ablauf des September aus dem Verkehr gezogen. Die bis da⸗ hin noch nicht an das Reich zurückgefloſſenen Geld⸗ ſtücke werden bis Ende Dezember bei den öffent⸗ lichen Kaſſen eingelöſt. Der Kurszettel der Hausfrau Heut gab es einen Markt, daß jeder Hausfrau das Herz im Leibe lachen konnte.„Schwanengeſang 27. des Hochſommers“ müßte man ſo etwas poetiſcher⸗ weiſe überſchreiben, wenn die bisherigen Erfahrun⸗ gen mit der klimatiſchen Umwertung aller Werte nicht hoffen ließen, daß dieſer köſtlich warme Sep⸗ tember uns auch in ſeiner zweiten Hälfte noch mehr Sonnentage ſchenken wird. Vom Märzenveilchen, das mit ſeinen treu⸗ herzigen Blumenäuglein zwiſchen den Gemüſen her⸗ vorlugte, bis zum prallen Kürbis und der pelzi⸗ gen Quitte waren tatſächlich alle Haupt⸗ und Zwi⸗ ſchenjahreszeiten von Winterende bis wieder Win⸗ teranfang vertreten. Freunde alkoholiſcher Getränke fanden neben den Nüſſen zum„Neuen“ die pracht⸗ vollſten dicken„Radi's“ als Würze eines guten Bie⸗ res. Die ausländiſchen Goldtrauben mußten ſich auf heftigſten Wettbewerb mit den echten„Dürkheimer Blauen“ einlaſſen, die ſchon für 17 Pfennige das Pfund angeboten wurden und an großbeeriger Süße heuer ſonſt nicht ihresgleichen haben. Während an der rühmlichſt bekannten Beratungs⸗ ſtelle ͤdie Pilze etwas luſtlos waren(vermutlich, weil alle Mannheimer dank dem Pilzdoktor nun ſchon ſelber ausgemachte Kenner ſindl), häuften ſich unbeſchadet des heißen und trockenen Wetters auf einigen Ständen leuchtende Berge von Pfiffer⸗ lingen. wirklich glauben konnte, hier hätte der Sommer in erſter Gebefreude ſein volles Füllhorn ausgeſchüt⸗ tet. Zartgrüner Spinat und Mangold, Lauch⸗ ſtengel wie geſchaffen für ein Mittageſſen mit gel⸗ ber Tunke, deutſcher Blumenkohl in ver⸗ lockend weißen und feſten Köpfen, Sellerie⸗ knollen von beachtlichem Umfang,— von den noch immer trefflichen Ein machbohnen und ⸗Gur⸗ ken ganz zu ſchweigen. Den ſolchen Sommerfreu⸗ den keineswegs entſprechenden gefiederten Anwoh⸗ nern kahler Stoppelfelder mußte es auf ihren Wild⸗ und Geflügeltiſchen wahrlich angſt und bange wer⸗ den, obwohl ein paar zarte junge Gäns lein ihnen Geſellſchaft leiſteten und ſich im Ernſt bereits als Vorboten des Martinstages fühlten. Fiſche hingegen„gingen flott ab.“ Sie hatten es allerdings auch leicht, denn dank dem derzeitigen Hochwaſſer des Rheines waren ſie nur in vorneh⸗ mer Minderheit vertreten und fragt“. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoſfeln—6; Wirſing—15; Weißkraut 710; Rotkraut 915; Blumenkohl, Stück 2050; Karotten, Bſchl.-7 Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10; Spinat 58: Mangold—8; Zwiebeln 940, Grüne Bohnen 1020 Grüne Erbſen 18—25; Kopfſalat, Stück—15 Endivien⸗ ſolat, Stück 410; Oberkohlraben, Stück—8; Rhabarber , Tomaten—7; Radieschen, Bſchl. 45; Rettich St 98, Meerrettich, St. 1035 Schl. Gurken(groß) Stü 325; Einmachgurken, St. 0,4—0,6; Suppengrünes, Bſchl. 35; Peterſilie, Bſchl.—5; Schnittlauch, Bſchl.—57 Pfifferlinge 40.45; Steinpilze 50.55; Maronenpilze 25 bis 35; Aepfel 1620, Birnen—18; Pfirſiche 820, Zwetſchgen 710; Zitronen, Stück—6; Bananen, Stück bis 8) Süßrahmbutter 150— 160; 5 Weißer Käſe 2540; Eier, Stück—12; Aale 100 bis 120 Hechte 120; Barben 70; Breſem 5060; Backfiſche 25 bis 40; Kabeljau 4050; Schellſiſche 50) Goldbarſch 5 Hahn, geſchlachtet, Stück 120300; Huhn, geſchlachtet, St. 170-300; Enten, geſchlachtet, St. 350500; Tauben, ſchlachtet, Stück 6070; Gänſe, geſchlachtet, Stück 6007007 Gänſe, geſchlochtet 110 Rindſbeiſch 75; Kuhfleiſch 6⁴7 Kalbfleiſch 8590; Schweinefleiſch 85. Man geht ſpazieren oder 2 Und junges Gemüſe gab es, daß man folglich recht„ge⸗ Landbutter 1301407 ö 2 9 klein ziehe Verſi gebra So b des W umfa 9 . ſie un teilen pierbi ſolche nehm Händ zu ei man braue loslö! lake denn n nnn W E 5 ir 9 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabt Freitag, 14. September 1934 ——— N Keine Bezieher ⸗Verſicherung mehr Der Präſident der Reichspreſſekammer hat die Abſchaffung der Bezieher⸗Verſicherung bei Zeitungen verfügt. Danach fällt mit Wirkung vom 1. Ja⸗ nnar 1935 dieſe Verſicherung weg. Lediglich bei Sonntags⸗Zeitungen, die einen rein unterhaltenden Charakter tragen und die jeweils ausdrück ech bekanntgegeben werden, wird die Be⸗ zieher⸗Verſicherung beſtehen bleiben. * . Zu dieſer Anordnung bemerkt der Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes, der vom Stabsamt des Reichsbauernführers herausgegeben wird, u..: Durch die Anordnung fällt eine Einrichtung, die im deutſchen Zeitungsweſen von je als Fremd⸗ körper empfunden werden mußte. Alle Aufklä⸗ rungsarbeit hat aber in der Vergangenheit nicht ver⸗ mocht, das Verſicherungsweſen aus dem Wett⸗ bewerb der Zeitungen und Zeitſchriften untereinan⸗ der auszuſchalten.“ Weiter heißt es, daß vor allem kleine landwirtſchaftliche Blättchen mit dieſen Be⸗ zieher⸗Verſicherungen Unfug getrieben hätten. Die Verſicherungsbedingungen hätten es dabei mit ſich gebracht, daß der Verſicherte meiſt leer ausging. So blieb kein anderer Ausweg, als die Vermiſchung des Zeitungs⸗ und Verſicherungsweſens möglichſt umfaſſend auszuſchalten. Das iſt nunmehr geſchehen. Polizeibericht vom 13. September Wer kennt den Toten? Am 12. September wurde aus dem Neckar, gegenüber der Leſſingſchule, eine bis jetzt noch unbekannte männliche Leiche geborgen. Beſchreibung: Etwa 20 bis 25 Jahre alt, 1,65 Meter groß, unterſetzt, Haare blond, bartlos. Be⸗ kleidet war der Tote mit einer Jacke, wie ſie beim Volksdtenſt getragen werden, baumwollener geſtreifter Hoſe, ſchwarzen genagelten Schnürſchuhen mit Gum⸗ miabſätzen, grünem Hemd mit grünem Kragen und Schlips, Lederkoppel vom Arbeitsdienſt. Wer über die genannte Perſon Angaben machen kann, möge ſich an die nächſte Polizeiwache, oder Kriminalpolizei Mannheim, L 6, 1, Telephon 35 851, wenden. Vom Baum geſtürzt. Beim Kaſtanienſchütteln auf dem Neckardamm ſtürzte geſtern nachmittag ein Mann von einem Baum und brach die Wirbelſäule. Der Verletzte wurde in das Allgemeine Kranken⸗ haus gebracht. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Wenn die Kuppelung bricht. Auf dem Viern⸗ heimer Weg brach geſtern abend an einem Laſtzug die Kuppelung zwiſchen Motor⸗ und Anhängewagen. Letzterer ſtieß gegen eine Telegraphenſtange und riß ſie um. Der Anhänger, der mit ſchweren Maſchinen⸗ teilen beladen war, ſtürzte nach der Straße zu um und behinderte den Durchgangsverkehr. Die Be⸗ rufsfeuerwehr konnte das Verkehrshindernis erſt nach geraumer Zeit beſeitigen. Perſonen wurden nicht verletzt. Verkehrsunfall. Eine Radfahrerin, die geſtern nachmittag in der Waldhofſtraße von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren wurde und ſtürzte, erlitt eine Verletzung am rechten Fuß. n Eine„Schälkur“ haben gegenwärtig verſchie⸗ ine Anſchlagſäulen unſerer Stadt mitzumachen. Im Rufe der Jahre ſind die mannigfaltigſten Aushänge auf die Rundungen übereinander geklebt worden, bie Zigarettenanpreiſung kam auf das Waſchmittel⸗ ſhaubild, der Theaterzettel auf den Wahlaufruf, die gahlungsaufforderung für verſchiedene Steuern auf bie Ankündigung eines Meiſterklavierabends. Pa⸗ pierbogen kam über Papierbogen, bis die Schicht eine ſolche Dicke erreicht hatte, daß man ſie unbedingt ab⸗ nehmen mußte. Die Arbeit geht unter geſchulten Händen ziemlich glatt, denn die einzelnen Zettel ſind zu einer ſolch feſten Maſſe zufammengeklebt, daß man nur auf dem Grunde der Säule anzuſetzen braucht, um den ganzen„Panzer“ in großen Stücken loslöſen zu können. Nach der„Schälkur“ machen die Plakatſäulen einen ſehr unterernährten Eindruck, denn ſie ſind ſchlanker geworden— aber ſchlank ſoll ja heute immer noch die große Mode ſein. in Beſondere Herbſtfreuden gab es in der Haus⸗ gärtnerei der Firma Bopp& Reuther auf dem Waldhof. Die Gärtner ſind in der glücklichen Lage, zum zweiten Male in dieſem Jahre Erdbeeren aus ihrer Hausgärtnerei zu ernten. Ohne beſondere Pflege iſt es den beiden Gärtnern gelungen, etwa 5 Pfund reife Beeren mit einem vorzüglichen Ge⸗ ſchmack zu ernten. Wenn das ſchöne Wetter anhält, ſo können ſich Gärtner und Beſitzer auf eine weitere gute zweite Ernte freuen. Der Anſatz an Blüten und Früchten iſt derart groß, daß dann noch mehrere hundert Früchte zur Reife kommen werden. i Für die 2. NS⸗Grenzland⸗ Werbemeſſe in Karlsruhe gibt die Reichsbahndirektion Karlsruhe in einem Umkreis von 75 Kilometern— alſo auch für Mannheim— Sonntagsrückfahrkarten wäh⸗ ken der Dauer dieſer Braunen Meſſe jeweils von Samstags o Uhr bis Montag mittags 12 Uhr aus; außerdem Dienstags, von Dienstag 0 Uhr bis Dienstag 24 Uhr und Donnerstags, von Dosinerstag 0 Uhr bis Donnerstag 24 Uhr. Außerdem gewährt die Reichsbahn bei Sonderzügen mit einer geſicherten Perſonenzahl von 300 Fahr⸗ gäſten eine Ermäßigung von 50 v.., bei einem Son⸗ derzug von 600 Perſonen 60 v. H. Ermäßigung. Sonderzüge, die durch das Gauamt„Kraft durch Freude“ mit einer Teilnehmerzahl von 800 Perſonen zuſammengeſtellt werden, erhalten 75 v. H. Ermäßi⸗ gung. r Zur Frankfurter Meſſe gibt die Reichsbahn vom 16. bis 19. September von allen Bahnhöfen bis zur Entfernung von 100 Kilometern von Frankfurt d. M.— alſo auch von Mannheim aus— und von 44 weiter entfernten Bahnhöfen Sonntags rück⸗ fahrkarten aus. Die Hinfahrt kann ab 15. Sep⸗ 3 tember 12 Uhr mittags angetreten werden, die Rück⸗ fahrt muß bis 19. September, 24 Uhr, beendet ſein. Die Fahrkarten ſind vor Antritt der Rückreiſe an der Hauptkaſſe der Frankfurter Meſſe abſtempeln Zu laſſen. Die Frankfurter Meſſe iſt in der Feſthalle ſo⸗ wie im Hauſe der Moden untergebracht und geöff⸗ net vom 16. bis 18. September täglich von.30 bis 18 Uhr und am 19. September von.30 bis 13 Uhr. * Ludwigshafen, 13. Sept. Der 30fährige Karl Bechtloff aus Ludwigshafen hatte ſich bei einem hieſigen Schneider einen Anzug anfertigen laſſen. Die Rechnung über 35 Mark hatte er dann ſo verändert, daß eine Quittung daraus wurde, damit angenommen werden ſollte, der Anzug ſei bereits bezahlt worden. Mit Rückſicht auf ſeine ver⸗ ſchiedenen Vorſtrafen erhielt B. vom Schöffengericht eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten. DER DAMON EUROPAS 7 ¶dDrkr „Wiſſen Sie auch, daß wir hiſtoriſche Tage erleben, heilige Tage?. Morgen bei der Truppenſchau werden die Kapellen den„Marche Lorraine“ und „Sambre et Meuſe“ ſpielen.. Ich habe heute von meinem Vater— das iſt König Nikolaus von Mon⸗ tenegro—„ein Telegramm in vereinbarter Chiffre erhalten; er kündigt mir an, daß wir vor Ende des Monats Krieg haben werden.. Welcher Held, mein Vater!... Er iſt der Ilias würdig...“ Der Redeſtrom geht vorüber.„Warten Sie, be⸗ trachten Sie, dieſe Bonbonniere, die mich niemals verläßt; ſie enthält Erde aus Lothringen, ja, Erde aus Lothringen, die ich jenſeits der Grenze mitge⸗ nommen habe, als ich vor zwei Jahren mit meinem Gemahl in Frankreich war. Und dann betrachten Sie dort den Ehrentiſch; er iſt bedeckt mit Diſteln, und ich wollte nicht, daß dort andere Blumen ſein ſollten. Nun wohl— es ſind Diſteln aus Lothringen. Ich habe einige Stengel auf dem naheliegenden Terri⸗ torium gepflückt, ich habe ſie hierher mitgebracht und die Samen in meinem Garten ſäen laſſen... Militza, ſprich noch mit dem Botſchafter; ſage ihm alles, was dieſer Tag für uns bedeutet, während ich den Kaiſer empfangen werde...“ Während des Eſſens ſitzt Paléologue links von der Großfürſtin Stang. Und der Dithyrambus wird fort⸗ geſetzt, unterbrochen von Prophezeiungen„Der Krieg wird ausbrechen.. es wird von Oeſterreich nichts übrigbleiben. Sie werden Elſaß⸗Lothringen zu⸗ rücknehmen. Unſexre Heere werden ſich in Berlin vereinigen. Deutſchland wird vernichtet ſein.“ Dann plötzlich:„Ich muß mich mäßigen, denn der Kaiſer ſieht mich an.“ Der Zar ſieht ſie tatſählich an, aber die Wolke des Unmuts, die ob der geſchwätzigen Großfürſtin auf ſeiner Stirn lagert, verfliegt raſch, als Poincaré ſei⸗ nen Abſchiedstoaſt ſpricht. Er enthält den Dank für die herzliche Aufnahme und die Verſicherung, daß die beiden Regierungen planmäßig zuſammenarbei⸗ ten mögen,„weil ſie beide beſeelt ſind von dem glei⸗ chen Ideal eines Krieges in Verbindung mit Kraft, Ehre und Würde.“ Noch jahrelang hat der Zar unter dem packenden Eindruck dieſer ſtolzen und ſieges⸗ ſicheren Worte geſtanden. Als Poincaré nach der Rückkehr von Petersburg am 29. Juli mittags in Dünkirchen landet, fragt ihn ein Senator:„Glauben Sie, Herr Präſident, daß man den Krieg abwenden kann?“ Poincaré erwidert: „Dies zu tun, wäre ſehr bedauerlich denn wir wer⸗ den günſtigere Umſtände finden.“ Der leßfe Damm zerreißf Am Abend des 25. Juli meldet der internationale Draht, daß die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Serbien abgebrochen ſind Die ganze Welt hielt den Atem an. Man fühlt das Rauſchen der Sthickſalsſchwingen. Beſteht noch eine Möglichkeit, die furchtbare Kataſtrophe, die den ganzen europäiſchen Kontinent in ein Schlachtfeld verwandeln mußte, zu verhindern? Man weiß: Deutſchland und England arbeiten gemeinſam an einer Vermittlung in letzter Stunde. Aber ſind die Kräfte der Vernichtung nicht ſtärker als der Wille zur Verſtändigung? Was denkt man in Paris, was in Petersburg? Paris hüllt ſich in ſtarres Schweigen. Keiner ahnt das kommende Unheil mit ſolch hellſeheriſcher Intenſität wie der franzöſiſche Sozialiſtenführer Jean Jaures. Er kennt die verhängnisvollen Bin⸗ dungen zwiſchen Poincarés und Iswolſky. Er iſt ſich klar, daß es nur ein Mittel gibt, um den Krieg zu 25 Jahre Flieger Landesgruppe VIII Baden des Deutſchen Luftſport⸗ verbandes, Fl.⸗Kapitän Heinrich Schlerf. Dieſer Zeitraum umſpannt in der Fliegerei eine Entwicklung von kühnen erſten Verſuchen und An⸗ fängen, von einem luxuriöſen und halsbrecheriſchen Sport über eine ritterliche Kriegswaffe zu einem Kontinente überſpannenden Verkehrsmittel und einem täglich an Beliebtheit gewinnenden Volks⸗ ſport. Alle dieſe Entwicklungsſtufen hat Schlerf tätig miterlebt. Was die Sportfliegerei, insbeſon⸗ dere die Entwicklung des deutſchen Motorflugſports, angeht, darf ſich Schlerf einen weſentlichen Anteil an der Entwicklung im letzten Jahrzehnt zuſchreiben. Schlerf begann ſeine Fliegerlaufbahn in Frankreich, wo er ſich zu praktiſcher Berufsausbildung aufhielt. Den Neuzehnjährigen zog der gerade in Frankreich damals in lebhafter Entwicklung begriffene Sport⸗ flugbetrieb mächtig an. Da ihn die Folgen eines Sturzes vom Pferd beim Militär— Schlerf hat als Einjährig⸗Freiwilliger bei der Artillerie gedient— beim Turnen und Raſenſport behinderten, ergriff er gerne die Möglichkeit, in der Fliegerei ſeinen ſport⸗ lichen Tatendrang auszuleben. Mit dem Weltkrieg ſetzte eine raſche Ent⸗ wicklung der Flugzeugtechnik und der Fliegerei ein. Schlerf meldete ſich ſofort freiwillig, ging Ende Auguſt zu den Fliegern. Nach einer Ausbildungs⸗ zeit in Darmſtadt und Gotha war Schlerf als Mili⸗ tärflieger bis November 1915 tätig. Seitdem war er bei verſchiedenen Kampffliegerabteilungen an der Weſtfront, zuletzt als Führer einer Kampfeinſitzer⸗ ſtaffel. Drei anerkannte Abſchüſſe ſind ihm ge⸗ lungen. Die Beſtimmungen des Verſailler Diktats legten der deutſchen Luftfahrt nach dem Kriege ſo ſchwere Feſſeln auf, daß eine Weiterentwicklung überhaupt in Frage geſtellt war; aber deutſcher Fliegergeiſt * iſt der Führer der Fl.⸗! ließ ſich nicht unterkriegen. verhindern: Frankreich in der ſerbiſchen Frage von Rußland 3 trennen. Was er nicht wußte, war, daß Rußlands allſla⸗ wiſche Beſtrebungen ſeit zwei Jahren untrennbar verknüpft waren mit Poincarés Entſchluß, Elſaß⸗ Lothringen wieder zu gewinnen. Indem er den Verſuch machte, die tödliche Klammer zwiſchen der franzöſiſchen Republik und dem Zarenreich zu ſpren⸗ gen, fiel Jaurès ſelbſt als Opfer. Er konnte toben, der alte graubärtige Löwe, deſ⸗ Wort und Drohung oft genug die Regierenden Frankreichs hatte erzittern laſſen. In Reden und Zeitungsartikeln donnerte er los. Das Proletariat aller beteiligten Länder forderte er auf, für die Er⸗ haltung des Friedens zu demonſtrieren. Schonungs⸗ los ging er mit Rußland ins Gericht: ſen Da iſt der Kriegsmacher! „Wollen die Ruſſen den Krieg? Warten ſie nur auf ein Zeichen von Frankreich, um den furchtbaren Krieg mit Deutſchland zu entfeſſeln? Wollen ſie die Gewißheit haben, daß ſich unſer Land frohen Her⸗ zens in ein Abenteuer ſtürzt, für rein ruſſiſche In⸗ tereſſen?“ Er begnügt ſich nicht mit Reden und Aufſätzen. Am 27. Juli dringt er mit einigen Freunden zum interimiſtiſchen Außenminiſter Bienvenu⸗ Martin vor, um in ultimativer Form zu verlangen, daß Frankreich ſich mit England vereinige und eine be⸗ waffnete Aktion Rußlands unmöglich mache. Als er im Vorzimmer des Außenminiſters wartet, öffnet ſich plötzlich die Tür und Iswolſky tritt heraus. Jaurés wird blaß, dann ſteigt ihm die Röte des Zornes ins Geſicht. Mit ſtarker Stimme, damit jeder ihn hören ſoll, ſagt er:„Da iſt der Kriegsmacher!“ Iswolſky zuckt zuſammen. Sein Monokel fällt herunter. Aber ſeine Beherrſchung iſt groß genug, daß or, ohne den Kopf zu wenden, raſch an der war⸗ tenden Gruppe vorüberſchreiten kann. Kaum iſt Iswolſky verſchwunden, als einer von Jaurss Freunden ſich beſorgt an ihn wendet:„Was haſt Du getan? Du haſt ihn töolich beleidigt! Du weißt, daß Iswolſky niemals eine Beleidigung ver⸗ gißt. Jetzt kennt er Dich als ſeinen gefährlichſten Geaner.“ „Was liegt mir daran“, wehrt Jaures ab.„Ich mußte dieſem Schurken meine Meinung ins Geſicht ſagen.“ „Sei nicht unvorſichtig“, bittet ſein Freund.„Du weißt, daß die„Action Frangaiſe“ nur darauf lau⸗ ert, Dich zu erledigen. Haſt Du vergeſſen, was Char⸗ les Maurras erſt vor einigen Wochen ſchrieb:„Un⸗ ſere Politik beſteht nicht in Worten. Dem Realis⸗ mus der Idee entſpricht die Ernſthaftigkeit der Handlung.“ Das fehlte gerade noch, daß Du Dir außer den Camelots du roi auch noch die ruſſiſche Geheimpoligei auf den Hals lädt!“ Der alte Kämpe verzieht den Mund:„Was liegt daran? Ich werde nicht aufhören, gegen dieſen un⸗ natürlichen Bund zwiſchen dem republikaniſchen Frankreich und dem zariſtiſchen Rußland zu kämp⸗ fen, und wenn man mich füſilieren ſollte.“ Am nächſten Tage fährt Jaurss nach Brüſſel zur Tagung des Internationalen ſozialiſtiſchen Büros. In Worten und Kundgebungen ſoll noch einmal die drohende Kriegsgefahr beſchworen werden. Aber zwiſchen Paris und Petersburg ſpielt unterdeſſen der Draht. Es gibt kein Zurück mehr. Man weiß am Quai'Orſay, daß die ruſſiſche Kriegsmaſchine ſich in Bewegung ſetzen wird, und man trifft Vor⸗ bereitungen, um gleichzeitig loszuſchlagen. Der Gründer der Mannheimer Fliegergruppe Der Führer der Fliegerlandesgruppe Schlerf fliegt ſeit 25 Fahren f Während in der Rhön aufopfernde Pioniere des Segelfluges den Grund zur Entwicklung des Fliegens zum Volksſport legten, war Schlerf in Mannheim bemüht, alle luft⸗ ſportbegeiſterten Kräfte zu ſammeln und zu einigen. Schon im Januar 1919 gründete er die Man n⸗ heimer Fliegergruppe. Als in Baden die erſten ſchüchternen Anfänge einer Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft ſich auftaten, war Schlerf mit dabei, ſein eigentliches Talent aber, die ungewöhnliche Be⸗ gabung zum Motorfluglehrer, konnte er erſt richtig auswirken laſſen, als der Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗ fahrt⸗Verein, Ortsgruppe des Deutſchen Luftfahrt⸗ verbandes, in Mannheim unter ſeiner Leitung die „ 88 e 55 Von N ch 4 1 d 0 Poincaré ſieht Iswolſky Poincaré ſieht Iswolſky mehrmals in dieſen Ta⸗ gen. Das Kriegsbündnis wird endgültig beſiegelt. Der ruſſiſche Botſchafter verſäumt auch nicht, den Zwiſchenfall mit Jauress im Vorzimmer Bienvenu⸗ Martins zu erwähnen. Poincaré zieht die Brauen zuſammen. 5 „Ich bedaure dieſe Unverſchämtheit, der Sie aus⸗ geſetzt waren, mein Freund.“ Iswolſky, ſtarr und hochmütig:„Das ſpielt keine Rolle. Aber der Mann iſt gefährlich. Ich weiß, was ein einzelner Revolutionär in Momenten der Hoch⸗ ſpannung bei erregten Volksmaſſen erzielen kann. Mir wäre wohler, wenn ich Herrn Jaurss in ſiche⸗ rem Gewahrſam wüßte.“ Poincaré wehrt ab. Wir brauchen für die Kriegführung Volk. Die Sozialiſten müſſen mittun. Es iſt alles auf das Beſte vorbereitet, um Oeſterreich und Deutſchland als die Angreifer erſcheinen zu laſſen. In dem Augenblick, wo unſere Mobilmachung be⸗ ginnt, muß ganz Frankreich überzeugt ſein, daß es um ſeine Freiheit und um die Befreiung der Welt von dem deutſchen Hegemonieſtreben geht. Jaurés verhaften zu laſſen, würde die heilige Einheit der Nation ſprengen. Er wird ſich fügen müſſen.“ Der ruſſiſche Botſchafter erhebt ſich:„Ich begreife Ihre Bedenken und würdige ſie, Herr Präſident. Wir werden auf das gute Glück und die Propaganda vertrauen müſſen. Warum nur dieſer Jaurés ewig leben muß? Es wäre für ihn und für uns das Beſte, wenn er nicht mehr da wäre.“ Poincaré zuckt die Achſeln und ſieht Iswolfſky durchdringend an:„Wir ſind hier nicht in Rußland, Herr Botſchafter. In Frankreich pflegen Menſchen nicht heimlich zu verſchwinden. Und ein Attentat könnte gefährliche Erſchütterungen hervorrufen.“ „Beide ſind gefährlich, der lebende und der tote Jaurès. Aber den lebenden fürchte ich mehr.“ Da⸗ mit beendete Iswolſky die Unterredung. „Das kann ich nicht wagen. ein einiges Ein Attentat wird vorbereitet Am Abend des 30. Juni in einem kleinen Kaf⸗ fee am Boulevard St. Denis. An einem Tiſche ſitzt ein blaſſer junger Menſch, ſchwarzhaarig und mit nervöſem Geſichtsausdruck. Die Kleidung ordentlich, aber kleinbürgerlich. Ein Provinzler, der noch nicht lange in Paris iſt. Offenbar wartet er auf jemand, den er noch nicht kennt, denn er muſtert dort jeden Eintretenden lange und eindringlich, wie auf der Suche nach einem Er⸗ kennungszeichen. Schließlich tritt ein breiter, unter⸗ ſetzter Mann ein, von unordentlichem Ausſehen, of⸗ fenbar ein Ausländer. Der Wartende erhebt ſich raſch und gibt ein Zeichen mit der Hand. Der neu Angekommene läßt ſich an ſeinem Tiſch nieder. „Sie ſind Herr Raoul Villain, nicht wahr?“ be⸗ ginnt er mit ſtark ruſſiſchem Akzent.„Man hat Sie mir empfohlen als glühenden Patrioten und eee Menſchen. Darf ich ganz offen mit Ihnen reden?“ Villain bejaht. Seine Nervoſität hat ſich geſtei⸗ gert, mit den Fingern trommelt er auf der fettigen Marmorplatte des Kaffeehaustiſches. „Wir wollen gleich zur Sache kommen“, fährt der Ruſſe fort.„Sie wiſſen, daß Ihr Vaterland und das große Rußland zuſammenſtehen wollen, um in Tat und Wahrheit endlich dieſes gefährliche Deutſchland klein zu kriegen. Sie wiſſen auch, daß Frankreich als Siegespreis das Elſaß wieder erhalten wirds“ „Raoul Villain nickt.„Das ſchöne Elſaß— die Heimat meiner Mutter!“ Fortſetzung folgt. erſte deutſche Vereinsfliegerſchule ins Leben rief. Zähes Feſthalten am einmal geſteckten Ziel, konſe⸗ quentes Handeln, gewiſſenhafte ehrenamtliche Arbeit für die Fliegerei, verbunden mit einem ausgeſpro⸗ chenen Organiſationstalent und klarer Vorausſicht kommender Entwicklungen, brachten Schlerf und der Mannheimer Schule hohes Anſehen und auch äußere Erfolge und Ehrungen ein. Von der Leitung des Luftfahrtverbandes wurde er in den Vorſtand einberufen: Schlerf war der vierte Inhaber des goldenen Sportfliegerabzeichens, ferner gewann er den Hindenburg⸗Pokal und den Richt⸗ hofen⸗Pokal. Die große Schar ſeiner Flugſchüler, die Schlerf zuſammen mit ſeinen Getreuen und un⸗ ermüdlichen Helfern, den ohne Ausnahme ehrenamt⸗ lich tätigen Fluglehrern Chriſt, Bihlmaier, Haſche, Lack, ausbildete, bewährte ſich in den Zuverläſ⸗ ſigkeitsflüg en 1931 und 1932, die beide für die Mannheimer Ortsgruppe ſiegreich aus⸗ gingen. Die Breitenareit in der Fliegerei, das erkannte Schlerf frühzeitig, war nicht als Motorflug allein denkbar. Selbſt Inhaber des„“-Abzeichens der Segelfliegerei, hat Schlerf immer beſonderes Intereſſe und beſondere Sorgfalt der Entwicklung des Segelfluges gewidmet. Bei der Gründung des Deutſchen Luftſportver⸗ bandes, der großen Vereinigung aller in Deutſch⸗ land Luftſport treibenden Kräfte, im Frühjahr 1933, wurde Schlerf die Füh⸗ rung der Fliegerlandesgruppe VIII Baden übertragen, Inmitten der vielſeitigen Arbeiten dieſes Ehrenamtes erlebt nun der Vierundvierzigjährige das 25jährige Jubiläum fliegeriſcher Tätigkeit. Wer die Ehre hat, als Schlerfs Mitarbeiter für den Deut⸗ ſchen Luftſport tätig zu ſein, der weiß, daß ſeine von hohem Pflichtbewußtſein erfüllte ehrenamtliche Tätig⸗ keit nur ein Ziel kennt, die Verwirklichung des Göring⸗Wortes vom„Volk von Fliegern“, der hat nur den einen Wunſch, daß ſeine Arbeitskraft uns noch lange erhalten bleiben möge. Dem Deutſchen Luftſport dient in Schlerf ein Mann, der durch vor⸗ bildlich ſtrenge, planmäßige Lebensführung, durch uneigennützige und unermüdliche und vor allem ſchöpferiſche Tätigkeit, und durch ſeinen Weit⸗ blick es verdient, als Landesgruppen⸗Führer den Ehrennamen eines„Führers“ zu tragen! 5 ent⸗ kummer 42? Aus Vaden Tragiſches Ende Karlsruher Bergſteigers ruhe, 14. Sept. Die Landesſtelle Bayern f Rettungs weſen teilt mit: Der ſeit d 1934 vermißt Werner Winkel⸗ sruhe 5 heute am Höllental⸗ funden. Dem Anſchein nach ft den Weg verfehlt, und das irrtümlich für die Wegſicherung Leiche wurde von der Rettungsſtelle Tal gebracht. blicher Branoſtifter am Werk ruhigung im badiſchen Frankenland m, 14. Sept. Noch hat ſich die Unruhe Großbrand in Urphar nicht gelegt, als bargemeinde Gichel gleichfalls von einem Br nubnagktck heimgeſucht wurde. Da 3 trer Brandangelegenheit die Urſache ſtiftung verdichtet, iſt die Bevöl⸗ er die drei Brände der letzten 14 Tage, iſchen Frankenland gewütet haben, erordentlich beunruhigt. Sonder⸗ ſe der Brand, ähnlich wie in Urphar, Anweſen des Polizeidieners aus. Gegen 4 ittags ſchlugen aus den hinter dem An⸗ findlichen Ställen für Kleinvieh die Flam⸗ r und ſprangen ſogleich auf die angebaute eune über. Auch die angebaute& Stallung, Scheune des Bürgermeiſters Horn wurde in g E dach den Flammen ergriffen und in che Belegt Da das Feuer an den brachten Erntevorräten reiche Nahrung unglü e jenſeits des waren, cklicherweiſe faſt alle Dorfbewohner Mains mit Laubſtreu⸗Samm⸗ konnten energiſche Löſchmaß⸗ hät einſetzen. Außer den Gebäuden des iſters Hor, und des Polizeidieners Har⸗ ein Großteil der Erntevorräte ſowie ver⸗ landwirtſchaftliche Maſchinen mitverbrannt. h konnte noch in letzter Minute gerettet e Brandurſache iſt noch nicht aufgeklärt. ährend man bei dem Urpharer Brand zuerſt 1 der Brandſtiftung verdächtigt ſind Ur p 90 ar 5 die 955 Brand vorf ſätzlich geleget haben ſoll, in das Wertheimer Gefängnis übergeführt wurde. Unter der Laſt des Beweismaterials hat ſie jetzt die Brandſtiftung zugegeben. öden Regen am Vobenſee S ept. Der faſt 3öſtündige Regen im und im Hinterland brachte dem See ſermaſſen. Vom Sonntag früh ſtieg and bis Dienstag früh um volle 30 Zenti⸗ er. Kein Wunder daher, daß es überall zu Ueber⸗ mmungen und Hochwaſſergefahren kam. Von Ueberſchwemmung im Lindauer Grenzgebiet ſchon berichtet. Aehnliche Meldungen liegen der wurde auch aus dem württembergiſchen Bodenſeegebiet und Teil vor. * Heidelberg, 14. Sept. Im Monat Auguſt haben in Heidelberg 37771 Fremde übernachtet, im Auguſt des Vorjahres 31 161. Davon waren 10847 Ausländer, im Vorjahre 5722. Die Mehrzahl nder kam aus England, nämlich 3852 ge⸗ nur 978 im Vorjahre. Die nächſtgrößte ſtellt Holland mit 3207 Fremden. Bis Ende haben in dieſem Jabre 139 958 Fremde in erg übernachtet; die Zahl des Vorjahres be⸗ t 111904. Aus dem Ausland waren davon 28 551 15018) Perſonen. * Weinheim, 13. Sept. Der Miniſter des Kultus, Unterrichts 155 der Juſtiz hat mit Erlaß vom 8. 1934 im Einvernehmen mit dem Miniſter des Innern ſeine Genehmigung zur Errichtung ener Bezirksgewerbeſchule in Wein⸗ heim erteilt. Das neue Schulſtatut tritt mit dem Wiederbeginn des Unterrichts am Mittwoch, 12. 9. 1934, in Kraft, aus dem ſchweizer Neue Man heimer 3. 3 3 EN IEE E Sch 1. S erfcrEN 9 D e 1222 892 7 792A 0 2 — 2 480 Km. vom en des Baue ſind, iter werden 5 bis ei a en, E in 10 Milli — 5 5 8* 2 2 8 1 2* S„ 1. 8. 2. S SNN S. S„ 2 fe echt. 3 lkpß— e 7 5 Oles ge 2 a 5 7 85 i Deutſchen Alpenſtraße, 0 Lindau bis Berchtesgaden und 10 Viadukte, die 1 Mehr als 25 000 von unter den Einflüſſen der Saijon Sldweſtoͤeulſche Auguſtſtatiſtik über Arbeit und Arbeitsloſigkeit * 1 14. Die Arbeitslage im September. Monat Auguſt hat nach Mit⸗ teilung des Landesarbeitsamtes Süd⸗ weit en an in den meiſten Berufen gegen⸗ über dem Vormonat kaum eine nennens⸗ werte Veränderung erfahren. Der Berichtsmonat ſchließt gegenüber Juli d. J. mit einem Mehr an Arbeitsloſen von 1314 Perſonen (876 in Württemberg und 438 in Baden) ab. Eine Zunahme, die, von den ſonſtigen unerheblichen Ver⸗ ſchiebungen in der Beſchäftigtenzahl bei den verſchie⸗ denen Induſtrien abgeſehen, ausſchließlich ſaiſon⸗ bedingt iſt. 8 enkſcheidende Urſache hierfür war einmal die Einſchränkung der Notſtandsarbeiten, wodurch gegenüber dem Vormonat rund 1900 Ar⸗ beitskräfte freigeſtellt wurden. In den Maßnahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge waren am 31. Auguſt noch 12214 Notſtandsarbeiter leinſchl. 170 mit Weiterzahlung der Unterſtützung Beſchäftigten) tätig. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen in Südweſtdeutſchland, die am 31. Aug. bei den. Arbeitsämtern vorgemerkt waren, betrug 115 614 Perſbnen(91389 Männer, 24225 Frauen). Auf die Arbeitsämter in Württemberg und Hohenzollern kamen 28505 Arbeitsloſe(23 281 Männer und 5224 Frauen) und auf die Arbeitsämter in Baden 87109 Arbeits loſe(68 108 Männer und 19 001 Frauen). Von den Unterſtützungseinrichtungen der Ar⸗ beitsloſenhilfe ergab ſich für die öffentliche Fürſorge nochmals eine Entlaſtung um 918 Wohlfahrtser⸗ werbsloſe, während Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge wie ſchon in den Vormonaten leichte Zunahme der Unterſtütztenzahlen zeigten. Der Stand an Hauptunterſtützungsempfängern war am 31. Auguſt 1934 folgender: in der verſicherungsmäßi⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung 14482 Perſonen (12 986 Männer, 1496 Frauen), in der Kriſenfürſorge 40 390 Perſonen(31825 Männer, 8565 Frauen). Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger be⸗ trug 54872 Perſonen(44811 Männer, 10 061 Frauen); davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 12 360 Perſonen(10 575 Männer, 1785 Frauen) und auf Baden 42 512 Perſonen(34 236 Männer, 8276 Frauen). Die Zahl der anerkannten Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen belief ſich nach oem vor⸗ läufigen Zählergebnis auf insgeſamt 25 637 und zwar auf 4795 in Württemberg und auf 20 842 in Baden. Der Vollendung entgegen Erſte Teilſtrecke der Reichsautobahn demnächſt fertig * Darmſtadt, 14. Sept. Seit dem Tage, an dem der Führer den Bau der Teilſtrecke Frankfurt Darmſtadt Mannheim Heidelberg eröffnete, vor noch nicht einem Jahr, wird in unermüdlicher Ar⸗ Germersheim im Zeichen des FJeſtungsjubiläums Vor 100 Jahren * Germersheim, 14. September. Die kleine Stadt mit ihrer ſtolzen Vergangenheit rüſtet ſich zum großen Feſt. Vor 100 Jahren, am 18. Oktober, wurde der Grun dſtein zur Fe⸗ ſt ung Ger mer Sheim gelegt. Die Dründungs⸗ feier vor 100 Jahren fand weiten Widerhall in deut⸗ ſchen Landen, war doch damit der Bau einer Feſte eingeleitet, die, nach den damals neuzeitlichen Grund⸗ ſätzen von Ritter von Schmauß entworfen und aus⸗ geführt, lange Jahrzehnte als ſüdweſtliches Boll⸗ werk Deutſchlands am Rhein galt, bis ſie nach dem greichen Krieg 1870—71 gegenüber Straßburg und etz an Bedeutung verlor. Die junge Feſtung be⸗ kam alsbald eine ſtarke Garniſon. Mit ihren Sol⸗ daten waren die Einwohner verwachſen— und als der Verſailler Friede die Feſtung zerſchlug, ſolgten lange Jahre der Not und Entmutigung. Mit dem e Jahr 1933 kam endlich neuer lebendiger Geiſt.— Das Jahrhundertfeſt ſoll ein Wieder⸗ ſehenstag aller ehemaligen Garniſonsangehöri⸗ gen werden; von der Reichswehr werden Angehörige des Traditionstruppenteils zu Beſuch kommen. Nicht nur die Männer der alten Armee und die jungen Waffenträger der Reichswehr, auch die politiſchen Vertreter des erneuerten Reichs werden am 16. Sep⸗ tember ſich kameradſchaftlich in Germersheim treffen und ſo die kleine Stadt am großen vaterländiſchen Strom kennen lernen in ihrer heutigen Geſtalt. Als beſonders ſehenswert wird der geſchichtliche Feſtzzug bezeichnet, der, beginnend mit Germanen und Römern, kaiſerliche und kurfürſtliche Pracht zei⸗ gen wird, ebenſo wie Kriegsheimſuchung durch Schweden, Panduren und Kroaten und durch die Franzoſen zahlreicher Jahrhunderte. Die Kenntnis von Germersheim wird bald für den Kurpfälzer zu den unbedingten Erforderniſſen gehören. beit an der Vollendung der Strecke gearbeitet. Dr. Dorpmüller beſichtigte geſtern in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Verwaltungsrat und Generaldirektor der Reichsautobahnen, geführt von den Direktoren der Autobahnen Hof und Rudolphi, von dem Sektions⸗ führer der„Gezuvor“, Stadtrat Dr. Niemeyer, und dem Direktor der Oberſten Bauleitung Frankfurt, Pückel, die Bauſtrecke Frankfurt—DarmſtadtMann⸗ heim— Heidelberg, Die Beſichtigung galt in erſter Linie den verſchiedenen Bauweiſen der Fahrbahn⸗ ſtrecke, die teilweiſe zu Probezwecken bereits ausge⸗ führt worden iſt. Die Autofahrer werden in abſeh⸗ barer Zeit die Teilſtrecke Frankfurt Darmſtadt Mannheim— Heidelberg der Autobahnen befahren können. Die Straße Adolf Hitlers wird in Kürze alle erwarten. * Leutershauſen, 14. Sept. Der vor einigen Ta⸗ gen in Heidelberg mit ſeinem Kraftrad ſchwer ver⸗ unglückte Vorſchloſſer Nikolaus Lohn von hier iſt im Krankenhaus Heidelberg infolge der zu⸗ gezogenen ſchweren Verletzungen geſtor ben. Lehn ſteht im Alter von 45 Jahren und hinterläßt Ehe⸗ frau mit drei minderjährigen Kindern. Der Ver⸗ ſtorbene war hier als ein fleißiger und ſtrebſamer Mann bekannt. Den Hinterbliebenen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. * Altheim, 14. Sept. Der bekannte„Helmſtheimer Hof“, ſeither im Beſitz der fürſtlich Löwenſtein⸗ ſchen Verwaltung, ging dieſer Tage um den Preis von 160 000 Mark in Privathände über. Freiburg i. Br., 12. Sept. Die Stadt Lauda Heinrich Ehrenbürger⸗ hat dem Geiſtlichen Volksſchriftf ſteller Dr. Mohr zu deſſen 60. Geburtstag den brief übermittelt. NSDAP-Miffeilungen Aus parfeſlamtlichen Bekanntmachungen enmmstamen Kreispropagandaleitung An alle Stadt⸗ u. Landortsgruppen des Kreiſes Mannheim! Heute, Freitag, 14. Sept., iſt in der Zeit von ö bis 7 Uhr nachm. verſchiedenes Propagandamaterial abzuho⸗ len. Die Ortsgruppen der Vororte und des Landgebietes müſſen Transportmittel mitbringen, da Broſchüren aus⸗ gegeben werden. PO Heute, Freitag, 14. Sept., 20 Uhr, Sitzung Leiter im Heim. Humboldt. der pol. Waldhof. Am 15. September, 19 Uhr, trifft ſich Marſch⸗ block 4 vor der Geſchäftsſtelle Sandſtraße 15. Deutſches Jungvolk Jungbann„Kurpfalz“ 2/171, Abteilung Sozialamt. Am kommenden Freitag, 14. Sept., 20 Uhr, findet in Hockenheim im Schulhaus(Ottoſtraße) eine gemeinſame Tagung der aktiven Führer und Sozial⸗Sachbearbeiter ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Nur Krankheit entſchuldigt. NSBO Jungbuſch. Pg. Granitzky befindet ſich in Erholungs⸗ urlaub. An deſſen Stelle übernimmt Pg. Heinz Geider, Mannheim, Luiſenring 60, die Tätigkeit des Pg. Granitzky. — Die auf heute, Freitag, den 14. Sept., angeſetzte Sitzung der pol. Leiter und Amtswalter wird auf Dienstag, 18. Sept. verlegt. Näheres wird noch bekannt gegeben. Deutſche Arbeitsfront Büchergilde Gutenberg. Albe Mitglieder— in Neckarau wohnhaft— erſcheinen Samstag, 15. Sept., 20.30 Uhr, im Lokal Renz, Neckarau, Mapſtraße 34. B dM Untergan 1/171. Die Führerin des Jungmädelunter⸗ gaues 1/171 ordnet hiermit an, daß ſämtliche Heimmiltage, Sport und ſonſtige Zuſammenkünfte bis einſchließlich 24. September nicht ſtattfinden dürfen. Jede Führerin bis zur kleinſten Einheit wird verantwortlich gemacht. Heute, Freitag, 14. September, findet in NJ 2, 4, eine Beſprechung für ſämtliche Ring⸗ und Gruppenſüchrerinnen ſtatt. Vertretung nicht zugelaſſen. Was hören wir? Samstag, 15. September Reichsſender Stuttgart Frühkonzert.—.55: Frühkonzert.— 10.10: Lie⸗ 10.35: Nordiſche Komponiſten. .15: der und Balladen. Teig,? 4. September 255 Aus der Pfalz In der Kurve überſchlagen * Kaiſerslautern, 14. Sept. In der Kurve Hochſpeyerer Stich ereignete ſich früh ein ſchwerer Kraftwagenunfall. Ein vom Dürkheimer Wurſt⸗ markt kommender Perſonenkraftwagen aus Zwei⸗ brücken überſchlug ſich und fiel ſeitwärts in die Wie⸗ ſen. Sämtliche Inſaſſen, zwei Herren und drei Frauen, wurden verletzt und mußten in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Zwei der Verletzten konnten nach Anlegung von Notverbänden wieder entlaſſen werden, während die übrigen ſchwer, einer am lebensgefährlich darniederliegt. Die Urſache des Unglücks ſcheint ein Defekt am Wagen geweſen zu ſein. Ausgrabungen auf der Ruine Limburg nd. Bad Dürkheim, 13. Sept. Auf dem Plateau der Kloſterruine Limburg werden z. Z. durch das Bürgermeiſteramt Dürkheim unter wiſſenſchaftlicher Leitung des Hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz Ver⸗ ſuchsgrabungen vorgenommen. Dieſe Gra⸗ bungen haben in der letzten Woche Reſte einer ſehr bedeutenden Niederlaſſung aus vorrömi⸗ ſcher Zeit ergeben. Aus der jüngeren Eiſenzeit ſtammt eine Kulturſchicht von einer Mächtigkeit bis zu 17 Meter, in der ſich zahlreiche Gefäßreſte, Spinnwirtel, Mühlſteinbruchſtücke, ausgebrannte Lehmſtücke mit Stangenabdrücken, die von einer Verkleidung der Hütten ſtammen, vorgefunden. Unter dieſer Schicht fand ſich an einer Stelle eine dünne weitere Kulturſchicht, die nach den Scherben⸗ einriſſen zu ſchließen, aus der älteren Eiſenzeit ſtammt. In einem anderen Verſuchsgraben wurden Spuren einer einſt mit Lehm verkleideten Hütte aus dem frühen Mittelalter wahrgenommen, die eine ſteinerne Schwelle beſaß. Dagegen konnten von der hier auf der Weſtſpitze des Plateaus vermuteten Stammburg des ſaliſchen Kaiſerhauſes noch keinerlei Ueberreſte entdeckt werden. Die Grabungen leitet Muſeumsdirektor Dr. Sprater, der die bisherigen ſonſtigen Ausgrabungserfolge als außerordentlich befriedigend bezeichnet. * Ludwigshafen a. Rh., 14. Sept. Der Führer des Reichsdeutſchen Blinden verbandes hat den Ludwigshafener Stadtrat Keßler in den Führerrat berufen und ihm neben anderen Aufgaben die kannn cee Leitung des Konzert⸗ amtes blinder Künſtler für Südweſtdeutſchland über⸗ tragen. Stadtrat Keßler hat ſich bereits bisher um die blinden Volksgenoſſen hervorragende Verdienſte erworben und wird nunmehr auch von maße Stelle aus für das Wohl der vom Schickſal ſo hart Betroffenen beſorgt ſein. * Schifferſtadt, 14. Sept. Georg May, der frühere ſeparatiſtiſche„Bezirksamt⸗ mann, iſt nach Schifferſtadt zurückgekehrt und hat guf dem dortigen Bürgermeiſteramt um Aufenthalts⸗ genehmigung nachgeſucht. Er will ſeine frühere Weinhandlung weiterbetreiben. ieee 12.00: Mittagskonzert.— 13.20: Schallplatten.— 14.00: Schwäbiſch, Bayriſch, Schwyzeriſch(Schallpl.).— 14.30: Hi Funk.— 15.10: Morſen.— 15.30: Der Deiche goldener Ring. Hörſolge.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 17.30: Zeitgenöſſiſche Komponiſten.— 18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Tanz muſik. 19.00: Ein Mann muß wieder lachen. Hörſpiel.— 20.05: Sgarländiſche Umſchau.— 20.15: Bunter Abend.— 23.00: Nachtmusik.— 24.00: Nachtmuſtk, Reichsſender Frankfurt .55: Frühkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 14.30: Quer durch die Wirtſchaft.— 18.35: Stegreifſendung.— 19.00: Blasmuſik.— 20.15: Wettſtreit der Humoriſten. Bunter Abend.— 22.35: Seltene Schallplatten. Reichsſender München .45: Schallplatten.— 12.00: Mittagskonzert. Schallplatten.— 14.20: Jugendſunk.— 14.45: Schach.— 15.15: Leſeſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.50: Hausmuſikſtunde.— 18.10: Jugendſunk.— 18.30: Die 6 Bücher des Monats.— 19.00: Alte, liebe Tänze.— 20.10: Bunter Abend.— 23.00: Nachtmuſik. Reichsſender Köln .30: Schallplatten.— 10.30: Für Euch daheim.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.00: Das Kammerquintett.— 14.00: Schallplatten.— 14.45: Kleines Kunterbunt.— 17.00: Weſt⸗ — 13.25: fäliſche Köpfe in aller Welt.— 17.20: He ſingt und muſi⸗ ziert.— 17.50: Volk erzählt.— 18.10: Engliſches Stu⸗ dentenleben.— 19.00: Tonzmuſik.— 20.15: Großer Weſt⸗ falenabend.— 22.20: Tanzabend von Anno dazumal. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.—.40: Sportfunk.— 10.10: 5 funkſpiele.— 10.50: Fröhlicher Kindergarten.— 11.45: Wiſſenſchaft meldet.— 12.00: Blasmuſik.— 13.00: Soal⸗ platten.— 15.15: Kinderbaſtelſtunde.— 15.40: Wirtſchafts⸗ wochenſchou.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Sport⸗ wochenſchau. 18.20: Arbeitskomerad, du biſt gemeint. — 18.50: Zeitfunk.— 19.05: Muſik im deutſchen Heim. 19.45: Was ſagt Ihr dazu?— 20.10: Leuchtender Herbſt. Bunter Abend.— 23.00: Nachtmuſik. Sageshaleicleꝛ Freitag, 14. September Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet v. 1620 Uhr. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinheim— Birkenauer Tal— Fürth— Lindenfels— Gadernheim Schönberg— Bensheim— Mannheim. Kleinkunstbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Charleys Tante“. hambra:„Die große Zarin“.— Roxy:„Schwarzer Jäger Johanna“.— Schau bu 18„Die große Zarin“. Drudtsaden jeder Art liefert billigst Druckerei Dr. Haas 8 D I.-0 O m 146 1 3 — V i R C dunn N eee n . n * S 7+ 9 4 Freitag, 14. September 1934 — In den dichten Wäldern Thüringens hört man gar oft den Ruf des Käuzchens und den Schrei»der Eulen. Freilich muß man ſich da wohl des Nachts hinauswagen, denn beſonders die Eule iſt als men⸗ ſchenſcheuer Nachtvogel bekannt. Daß aber auch die Naturgeſetze nicht ohne Ausnahme ſind, bewies ein nicht alltägliches Vorkommnis in einer thüringiſchen Ortſchaft: Ein Bauer brachte zu einem ihm bekann⸗ ten Tierfreund eine alte Falkeneule mit zwei Jun⸗ gen. Die Alte mußte wegen Nahrungsverweigerung wieder in Freiheit geſetzt werden, die winzigen Jun⸗ gen gediehen unter treulicher Pflege gar bald, eines wurde beſonders zutraulich und hörte auf den Na⸗ men„Peter“. Eines Abends gab der Tierfreund den inzwiſchen ſtattlich gewordenen Nachtvöeln die Freiheit wieder,„Peter“ aber war am nächſten Mor⸗ gen wieder an ſeiner alten Futterſtelle und klopfte mit ſeinem harten Schnabel einlaßbegehrend gar deutlich ans geſchloſſene Fenſter. Nun machte die Futterbeſchaffung, die aus ziemlichen Mengen rohen Fleiſches beſteht, unſerm Tierfreund ernſte Sorgen, und er entſchloß ſich, diesmal den Peter im Walde auszuſetzen. Geſagt, getan. Einige Wochen waren ins Land gezogen, da ging der Eulen⸗Pflegevater mit ſeiner Tochter durch den Wald, und dieſe ent⸗ deckte die Gegend, wo„Peter“ ausgeſetzt worden war. Und nun gab es eine freudige Ueberraſchung, die ans Unwahrſcheinliche grenzt: Auf den Lockruf des kleinen Mädchens kamen zwei Falkeneulen her⸗ angeflogen. Es war„Peter“ mit einer Gefährtin, die er ſich inzwiſchen geſucht hatte, und der auf den Ruf antwortete. . — Geht ein Wiener, der zufällig Lotterie ſpielt, an der Gaſtwirtſchaft der Frau Spannmayr vorbei, ſo verfehlt er nicht, mit dem Knöchel an die Scheibe zu klopfen, nicht um Frau Spannmayr herauszuru⸗ ſen, ſondern eben nur ſo für ſich ſelbſt, wie andere Leute bei anderen Gelegenheiten auf Holz zu klop⸗ ſen pflegen; toi, toi, toi. Bis jetzt aber iſt noch nicht bekannt geworden, daß das Klopfen irgend⸗ einem auch nur annähernd ſo viel Glück gebracht hätte, wie die gute Klara Spannmayr es gehabt hat. Man wird ſchon erraten haben, daß Frau Spann⸗ mayr eine leidenſchaftliche und erfolgreiche Lotterie⸗ ſpielerin iſt. Sie iſt ſogar ungeheuerlich erfolgreich. Einmal hatte ſie fünf Loſe gleichzeitig gekauft, und alle fünf Loſe kamen mit je zweitauſend Schilling heraus. Aber auch das Glück hat ſeine Tücken. Herr Spannmayr hatte die Lotterieleidenſchaft ſeiner Frau für eine durchaus unangebrachte Untugend ge⸗ halten. Er hatte ſich daher heimlich der in einer Vaſe aufbewahrten Loſe bemächtigt, war mit ihnen zum Lotterieeinnehmer gegangen und hatte ſie wie⸗ der in einfache Schillingſtücke eingewechſelt. Unbe⸗ ſchreiblich iſt das jähe Entſetzen, von dem Frau Spannmayr kurz nach dem Empfang der Glücks⸗ hotſchaft befallen wurde, als ſie nun feſtſtellen mußte, haß die koſtbaren bunten Papierſchnitzel verſchwun⸗ en waren! Zerknirſcht geſtand Herr Spannmayr ein, ein Opfer ſeiner bürgerlichen Sparſamkeit ge⸗ worden zu ſein. Man muß zugeben, daß Frau Spannmayr nicht nur Glück, ſondern auch Verſtand hat. Sie lief zum Richter und klagte auf Feſtſtellung, daß der Einneh⸗ mer nicht befugt ſei, Loſe, die ſie gekauft hätte, von ihrem Mann wieder zurückzukaufen. Der Rechts⸗ fall war äußerſt verzwickt, und die Richter wandten ſich an keinen Geringeren als den Finanzminiſter ſelbſt, als den höchſten Vorgeſetzten des Lotterie⸗ einnehmers. Der Miniſter entſchied zugunſten der Frau Spannmayr, in der er hinfort eine glühende Anhängerin hatte. Nirgends in Wien wird das Lob des Herrn Miniſters ſo laut geſungen wie in den Spannmayrſchen Gaſtſtuben.„Nein, ſo ein galanter Herr, pflegt die Frau Wirtin bei jeder Ge⸗ legenheit zu erklären. Gar ſo galant war dabei der Herr Finanzminiſter oder ſein Sachbearbeiter durch⸗ aus nicht, denn der„Fall Spannmayr“ wurde zu einer glänzenden Reklame für die Lotterie. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 423 . f Franzöſiſche Kavallerie de in der Gegend von Valdahon an der Schweizer Grenze 8 in den Herbſtmanövern, in Gegenwart des Kriegsminiſters durchgeführt wurden. — Der Miniſterrat von Südflawien hat be⸗ ſchloſſen, der früheren Großfürſtin Maria von Rußland eine Sammlung im Werte von 30 Millio⸗ nen Dinar letwa 150 000 engliſche Pfund) zurücker⸗ ſtatten zu laſſen. Es handelt ſich um die berühmte Sammlung von Münzen und Medaillen, die der Bruder der Großfürſt in, Großfürſt Paul von Ruß⸗ land, vor dem Kriege dem Petersburger kaiſerlichen Muſeum zum Geſchenk gemacht hatte. Nach der Re⸗ volution verſchwand dieſer Schatz auf ungeklärte Weiſe und gelangte ſpäter in die Hände der ſerbi⸗ ſchen Regierung. Andere wertvolle Kunſtſchätze, die Großfürſt Paul in ſeinem Palais von Tſarſkoi Selo beſaß, wurden von den Sowjets beſchlagnahmt und im Jahre 1928 teilweiſe an eine Gruppe von eng⸗ liſchen, amerikaniſchen und franzöſiſchen Kunſthänd⸗ lern verkauft. Die Großfürſtin Maria flüchtete bei Ausbruch der Revolution aus Rußland und gelangte völlig mittellos nach Paris, wo ſie ein Geſchäft von Spitzen und Stickereien betrieb. Sie lebt jetzt in Rom und hat ſich durch ihre Arbeit ein beſcheidenes Auskommen geſchaffen. Die ruſſiſche Regierung hatte bereits mehrmals ihre Anſprüche auf die in Belgrad befindliche Sammlung geltend gemacht, aber der ſüd⸗ den ſlawiſche Miniſterrat hat es jetzt vorgezogen, Schatz der Großfürſtin zu übergeben. E — Für die Zeit vom Oktober 1932 bis tember 1933 liegt jetzt ein ſchweizeriſcher bericht vor, den Profeſſor P. L. Mercanton zuſam⸗ mengeſtellt hat. Die weſentlichſte Feſtſtellung be⸗ zieht ſich auf das Fortſchreiten der Rückbildungs⸗ bewegung der Gletſcher, die gerade in dieſem Jahre in beſonders hohem Maße ſtattgefunden hat. In der Zeit der häufigſten Schneefälle wurden unge⸗ wöhnlich geringe Schneemaſſen gemeldet, während in anderen Monaten die Hitze und Trockenheit ent⸗ ſprechend höher als in normalen Zeiten war. Die Meſſungen wurden an insgeſamt 98 Gletſchern vor⸗ genommen, von denen ſich vier überhaupt nicht ver⸗ ändert haben. 15 Gletſcher(gegen 13 im Vorjahre) ſind gewachſen, was beſonders auf den Hüfigletſcher in der Tödegruppe zutrifft, der um mehr als acht Meter vorgedrungen iſt. Bei den anderen 14 wur⸗ den ſelten mehr als 3“ Meter in der Vorwärts⸗ bewegung gemeſſen, bei den meiſten betrug die feſt⸗ geſtellte Strecke viel weniger. Rückgänge wurden an 81 Gletſchern beobachtet, das iſt faſt die gleiche An⸗ zahl wie im Vorjahre. Der Unteraargletſcher ſteht mit beinahe 50 Metern Rückgang an der Spitze. Ihm folgen der Oberaargletſcher mit einem Rückgang von 28, der Glacier du Trient mit 14,6, der Fieſcher Gletſcher mit 10, der Allalingletſcher in den Walliſer Alpen mit 9,15 Metern. K — Ein merkwürdiges Erlebnis mit Störchen wird aus der Uckermark berichtet. Dort hatten auf einem Gutshof im vergangenen Sommer Jugendliche die Eier in einem Storchenneſt mit Gänſeeiern ver⸗ tauſcht. Die ahnungsloſe Störchin brütete die falſchen Eier aus. Als die Gänſeküken ausſchlüpften, erſchrak wie der Förſter beobachtete— die Störchin offen⸗ bar über die entartete Brut. Ueber eine Stunde lang umflatterte ſie aufgeregt das Neſt und ſtarrte die Jungen an. Dann kam der Storchenvater; auch er konnte ſich zunächſt nicht beruhigen. Endlich flog er davon und kehrte nach einer Stunde mit 15 anderen Störchen zurück. Gemeinſam ſtürzten ſie ſich auf das Neſt, warfen nicht nur die Gänſebrut heraus, ſondern töteten auch die Störchin mit ſcharfen Schnabelhieben. Erſt ſpäter konnte ſich der Förſter das merkwürdige Verhalten der Störche erklären. Hätte er gewußt, daß die Eier in dem Neſt vertauſcht waren, ſo hätte er die betrogene und von den Störchen ſozuſagen un⸗ ſchuldig zum Tode verurteilte Störchin retten können. Der Vorfall iſt ein Beiſpiel für die Art⸗ und Raſſe⸗ bew der Störche. Sie faſſen das Entwertete an Wurzel und rotten es aus. Im obigen Fall waren ſie leider einem Irrtum zum Opfer gefallen. * — Wegen ungewöhnlich ſtürmiſchen und regneri⸗ ſchen Wetters haben viele Schwalben auf ihrem Herbſtflug in Wien und ſeiner Umgebung in den Häuſern Zuflucht geſucht, während manche andere in den Straßen und auf den Feldern erſchöpft zur Erde gefallen ſind. Wie im September des Jahres 1931 varen die Tiere nicht fähig, die Alpen unter ſo un⸗ günſtigen Witterungs bedingungen zu überqueren und ihren Weg nach Süden weiter zu verfolgen. Damals hatte Tierſchutzverein veranlaßt, daß die gern geſehenen gefiederten Gäſte mit Flugzeugen nach Venedig befördert wurden. Auf die Anregung, in dieſem Jahre in gleicher Weiſe zu verfahren, iſt ge⸗ antwortet worden, daß die Vögel die Reiſe mit dem Flugzeug im Jahre 1931 ſchlecht überſtanden haben, und zum Teil von der„Luftkrankheit“ ſo ermattet waren, daß ſie in Venedig durch eigene Kraft nicht weiter ſüdwärts fliegen konnten. der Copyright 1988 by August Scherl G. m. b.., Berlin VCL VON EIGENEN GNA DO FN? Anmut R O M A N VON 8. unememeeeeeeeenememeemeeeeeeeneeeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeeeeeeeee 8 In ihrem Blick, der auf ihm ruhte, während er ſein kleines Frühſtück nahm, zögerte noch einmal eine kleine flüchtige Nachdenklichkeit. Dann fragte ſte, ob es ihm recht wäre, wenn ſie jetzt auf jene noch unbeantwortete Frage ihrer Begleitung zurück⸗ käme. Und als er raſch und forſchend den Blick zu ihr erhob, fügte ſie ruhig hinzu, daß ſie bereit ſei, ihn zu begleiten. Das Blut ſchoß ihm jäh in das blaſſe Geſicht— er fand nicht ſogleich ein Wort. Aber er griff un⸗ willkürlich nach ihrer Hand.„Sie wollen es wirk⸗ lich?“ fragte er.„Ach, ich hatte den Wunſch ſchon faſt begraben! Wie danke ich Ihnen jetzt! Wären wir nur ſchon fort aus dieſem Nebel!“ überſtürzte er ſich. Aber dann verſtummte er und ſchaute ſie zögernd an.„Wann haben Sie den Entſchluß ge⸗ faßt?“ fragte er leiſe. „Speben, Herr van Ekeris!“ „Doch nicht in Gedanken an mein Geſtändnis von geſtern abend? Doch nicht etwa aus Mitleid? Ein Opfer aus Mitleid— nein, das vermöchte ich nicht anzunehmen!“ „Seien Sie ganz beruhigt, Herr van Ekeris! Ich bringe nicht das geringſte Opfer. Ich habe ſoeben einen Brief erhalten, der mich auf jeden Fall veran⸗ laßt, einige weitere Wochen Urlaub zu nehmen. Wo ich dieſen Urlaub verbringe, ſteht ganz bei mir. Wenn es Ihnen alſo wirklich eine Beruhigung ſein kann, in meiner Begleitung zu reiſen, dann bin ich gern bereit.. Nur einen Wunſch hätte ich, Herr van Ekeris! Ich ſagte Ihnen ja ſchon, daß Sie die Reiſe für einige Tage irgendwo unterbrechen müßten. Darf ich den Ort wählen? Dann möchte ich, daß es meine Heimat wäre, in der ich allerdings nur ein paar frühe Kinderjahre verlebte. Ich möchte dort eine Angelegenheit ins klare bringen, die ſich nicht gut brieflich erledigen läßt. Der Vorſchlag, dort einige Tage zu bleiben, fällt mir um ſo leichter, als wir ohnedies durch jene Gegend fahren werden und keinerlei Umwege erforderlich ſind.“ Margarete hatte wirklich in dieſen Tagen erkannt, daß ſie den Brief des Herrn von Plagge nicht mit einigen Zeilen abtun könne. Wenn ſie jene Ver⸗ gangenheit überwinden wollte, dann mußte ſte ſich ernſthaft damtt auseinanderſetzen. Eine Ausſprache mit Herrn von Plagge ließ ſich nicht vermeiden. Und gerade der Umſtand, daß ſie nun in Geſellſchaft eines anderen Menſchen jene ſchickſalsreiche Gegend betreten würde, erſchien ihr als Erleichterung bei ihrem Entſchluß. Sie fühlte unwillkürlich im vor⸗ aus ſchon an dem Kranken einen Halt. Dieſe Reiſeunterbrechung war das wenigſte, was Herrn van Eleris beſchäftigte. Für ihn beſtand jetzt nur noch die Frage nach dem Tag der Abreiſe. Mit der Ungeduld eines Menſchen, der nicht mehr genug Zeit vor ſich fühlt, um Tage zu verſchwenden, drängte er in die Sonne des Engadins. Aber Margarete mußte noch auf einigen Ruhe⸗ tagen in Amſterdam beſtehen. Während dieſer not⸗ wendigen Wartezeit ergänzte ſie ihre Ausrüſtung und teilte Gabriele ihre Abſicht mit, daß ſie von Amſterdam aus gleich in die Schweiz fahre, und zwar zur Begleitung eines Kranken, den ein Zufall ihr in den Weg geführt. Sie bat um Nachſendung eini⸗ ger Notwendigkeiten und verſäumte nicht, Gabriele und Holſten Glück zu wünſchen zu ihrem neuen Ver⸗ hältnis. Der Brief war ſo unbefangen und freundlich wie möglich gehalten, aber unverkennbar mußte es für Gabriele ſein, daß in dieſen Zeilen eine alte Freundſchaft trauernd und ſtolz zugleich verzich⸗ Keie Margarete ſtanden noch einige Urlaubswochen zu, die ihr ohne Zögern bewilligt wurden, als ſie jetzt in aller Eile darum einkam. Die Zuſage erhielt ſie noch rechtzeitig am letzten Tag vor der Abreiſe aus Amſterdam. 4. An einem ſtillen, faſt warmen Winternachmittag verließen Margarete Derneggen und Jau van Eke⸗ ris den Bahnhof einer kleinen mitteldeutſchen Stadt, Die Station lag auf einer leichten Höhe und ver⸗ mittelte den Ankommenden ſogleich das geſamte Bild der waldreichen Landſchaft, in deren Frieden das Städtchen ein weing ſelbſtbewußt in ſeinen feſten Gren⸗ zen ruhte. Nirgends war das Stadtbild durch neue Züge aufgeriſſen. Und ſelbſt eine Villenſiedlung wagte es nicht, ſich über die Geſchloſſenheit des Alt⸗ hergebrachten hinauszurecken. Margarete Derneggen empfand bei dieſem An⸗ blick nicht ſonderlich viel. Sie hatte durchaus kein Erinnern mehr daran und dachte, das eigentliche Er⸗ lebnis werde für ſie wohl erſt jenſeits der Wälder beginnen— dort, wo, breit und gepflegt, eine Straße den Hügel hinauſtieg. Ihr ſcharfes Auge glaubte, in dem letzten Roſtrot der Buchen ein lang⸗ geſtrecktes Dach zu erkennen.„Das könnte Schloß Buchen ſein!“ ſagte ſie zu ihrem Begleiter und wies, über das Städtchen hinweg, auf die gegenüberlie⸗ genden Hänge.„Es gehört dem Herrn von Plagge.“ Jan van Ekeris folgte mit ſeinen etwas kurz⸗ ſichtigen Augen höflich der angedeuteten Richtung. Aber es war ihm anzumerken, daß er nichts unter⸗ ſchied in der Ferne als die waldigen Höhenzüge.„Es iſt ſehr ſchön hier,“ ſagte er verbindlich.„Wir wer⸗ den das reichlich genießen können!“ In Ermangelung einer anderen Auskunft hatte der Bahnhofsvorſteher ihnen ein Privatquartier emfohlen, das nach ſeiner Meinung den Wünſchen der Angekommenen entſpräche. Es handelte ſich hierbei um die Villa des ehemaligen öſterreichiſchen Oberſten Holle. Wie eine telephoniſche Anfrage er⸗ gab, ſtanden genügend Zimmer in deſſen Hauſe zur Verfügung.. Der ſchöne, ſonnige Tag und die milde Luft er⸗ weckten den Eindruck, als ob dieſes Städtchen jen⸗ ſeits der Jahreszeiten liege. Ein langer, ungeſtör⸗ ter Herbſt hatte den Wäldern bis in dieſe Neige des Jahres hinein einige verblichene Farben erhalten. Das Holleſche Haus lag in einem großen Garten, der mit fremdartigen Bäumen und Sträuchern an⸗ gefüllt und offenbar dazu beſtimmt war, ſich möglichſt von der ſchlichten Natur dieſer Gegend zu unter⸗ ſcheiden. In dieſem Garten aber erſchien plötzlich ein jun⸗ ges, ſehr ſchönes und ebenſo liebenswürdiges Mäd⸗ chen und kam den Gäſten in großer Herzlichkeit es — Die argentiniſche Geſellſchaft für Literatur iſt durch die Geſchäftspraktik einer Buc lung in Buenos Aires in größte Empörung verſetzt worden. Dieſe Buchhandlung bietet ihre Werke k her und moderner Autoren, die ihr Lager bevölkern, Preiſe von 5 Centavos pro Pfund an. 8 natürlich dadurch Bombengeſchäfte. E 5 0 5 gend für die literariſche Welt, wenn Käuf Buchladen betreten könnten, um „Shakeſpeare“ und ein Pfund„Cervantes langen, ſagen die Mitglieder der literariſchen N ſellſchaft. Noch empörender ſei es, wenn ſie den Korb noch mit 4 Pfund„Al Capone“ auffüllen ließen. Trotz des energiſchen Proteſtes geht das glänzende Geſchäft weiter. Nur manchmal kommt es zu Rei⸗ bereien, wenn ein Schriftſteller perſönlich auftaucht, deſſen Geiſteskinder pro Stück mit 1 Cent gehandelt werden. * — Ein junger engliſcher Flugſchütler kann ſich rühmen, in wenigen Minuten zweimal dem Tode glücklich entronnen zu ſein. Bei Rückenflugverſu⸗ chen viel der junge Flieger aus ſeinem Sitz heraus und ſauſte kopfüber zur Erde. Er war geiſtesgegen⸗ wärtig genug, die Reißleine des Fallſchirms zu zie⸗ hen, ſo daß ſeine glückliche Landung geſichert ſchien. Kaum hatte ſich der Fallſchirm geöffnet, da ſtürzte das führerloſe Flugzeug herunter, und zwar gerade auf den im Fallſchirm herunterſchwebenden Flug⸗ ſchüler. Glücklicherweiſe hat das Flugzeug den Fall⸗ ſchirm nur leicht geſtreift und daher die Landung nicht beeinträchtigt. Das Flugzeug iſt völlig zer⸗ ſchmettert worden, während der Flugſchüler, von ein paar Hautabſchürfungen abgeſehen, unverſehrt da⸗ vonkam. 6 Zentner an der Angel Ein 13jähriger engliſcher Schuljunge, Holdsworks, mit einem 614 Pfund Thunfiſch, den er an der eng borough mit der Angel fing rät, verfügt dieſer Dreizehnj das beſte Gerät zur Groß John 18 Bild ver⸗ aber auch über portangelei. Jeden Tag werden faſt 4 Millionen Taſſen Kathreiner getrunken- Mie gut muß er ſein gegen. Sie tat es mit allen Merkmalen einer guten Erziehung, die ſicher nicht dazu beſtimmt geweſen war, zahlende Gäſte zu empfangen, aber dennoch froh zu ſein ſchien, einmal von ihrer Gewandtheit Ge⸗ brauch machen zu können. Aber es ſtand ihr und paßte ſehr gut zu dem leicht öſterreichiſchen Tonfall ihrer Stimme. Jan van Gkeris ſchien es ihr auf den erſten Blick angetan zu haben. Doch ſie betrach⸗ tete auch Margarete Derneggen mit ſchwärmeriſchem Entzücken, während ſie an ihrer Seite in das Haus trat. Dies Haus war innen ebenſo nüchtern und un⸗ beſeelt, wie es von außen wirkte. Aber die ganze Einrichtung war zweifellos koſtbar und wies ſogar einige ſchöne Gegenſtände auf. Die junge Dame hatte geſchickt einfließen laſſen, daß ſie die Tochter des Hauſes ſei und die Eltern einſtweilen vertreten müſſe, die ſich auf Beſuch in der Nachbarſchaft befänden. Ebenſo betonte Fräulein Holle offenbar gern, daß man bis zum Ende des Krieges in Wien gelebt habe, wo ihr Vater den Rang eines öĩſterreichiſchen Oberſten bekleidete bis die Revolution ihn darum gebracht und er reſt⸗ gniert nach Deutſchland gezogen war, um hier dieſes Haus zu beziehen. Ihre Mutter habe es geerbt, und— nicht wahr— die Zeiten wären unſicher ge⸗ mug, um ſolch ein Erbe dankbar zu ergreifen Aber es ſei reichlich groß, und deshalb vermiete man ganz gerne. Sie empfahl Margarete ein großes, helles Bal⸗ konzimmer, das auf die nahen Wälder ſchaute, wäh⸗ rend Jan van Ekeris ein Eckzimmer bezog, das den ganzen Tag Sonne hatte. Und dann wünſchten ſie noch einen Wohnraum. Fräulein Holle ſchien entzückt über alle dieſe An⸗ ſprüche. Sie ging nicht ſogleich, als die Koffer gebracht wurden, ſondern machte ſich noch im Zimmer zu ſchaffen, währen Margarete Derneggen ihren Man⸗ tel auszog. Dieſer Mantel, den ſie ſeit Amſterdam trug, war ſehr ſchön und erregte ſogleich die Begei⸗ ſterung des jungen Mädchens. ö .„Gefällt Ihnen eigentlich unſere Stadt?“ fragte ſie mit einem leichten Seufzer, wobei ſie das Wort „Ihnen“ betonte. „Wir haben ſie nur als Uebergangsſtation für die Schweiz gewählt, Fräulein Holle, Herr van Ekeris iſt leidend. Ich begleite ihn als Aerztin. Fortſetzung folgt. 4 . Wechſelnd und vielgeſtaltet ſind reizende Murg durchfließt. Bald ruhig ge⸗ mächlich, bald brauſend wild iſt ihr Lauf, und an ihm liegen freundliche, wohlhabende Dörfer, lieblich ge⸗ legene Kurorte voller Anmut und von großem landſchaftlichem Reiz, wie im übrigen Schwarzwald auch. Eigentlich kann man an der Murg das erſte Erleben des Schwarzwaldes feiern; die Erhabenheit, die wilde Romantik Gebirges vermitteln hier einen beſonders ſtarken Einruck. Auch läßt die Fülle der ſtimmungsvollen Landſchaftsbilder die Märchen und Sagen, an denen dieſe Gegend des Schwarzwal⸗ des beſonders reich iſt, zum Leben erſtehen. Es ſind Sagen, die ſich bis heute im Volke erhalten haben. Das Eingangstor vom Rheintal her iſt Ra⸗ ſta tt, die Reſidenz des Markgrafen Ludwig Wil⸗ helm, des unter dem Namen Türkenlouis ſo berühmt wordenen badiſchen Fürſten. Er ließ die von den Franzoſen ſeiner Zeit völlig eingeäſcherte Stadt wie⸗ der aufbauen und erſtellte in ihr ein Barock⸗ ſchloß, das durch ſeine Schönheit und geſchichtliche Bedeutung weit über die Grenzen Badens berühmt iſt. Dann durchquert die Bahn das Murgtal von Raſtatt aus in öſtlicher und ſüdöſtlicher Richtung, und in immer neuen Krümmungen laufen Murg, Landſtraße und Bahn nebeneinander her. Vorbei an dem Badeort Rotenfels, der ſich wieder zu einem netten Kurort entwickelt— ſeine Eliſa⸗ bethen⸗Quelle iſt faſt hundert Jahre alt— weiter über das berühmte Gaggenau mit ſeinem ſchönen Strandbad und vorbildlicher Kneipkuranlage geht es, wenn ſich das Tal aufwärts zu von neuem erweitert, hinein in das altertümliche Gernsbach. Das baut ſich maleriſch an beiden Ufern des Fluſſes auf, iſt durch ſeine idylliſche Lage und durch ſeine prachtvollen Fuß⸗ und Fahrwege eine bevorzugte Sommerfriſche geworden. Laub⸗ und Nadelwälder umrahmen die Stadt, eine beſonders ſchöne Straße führt hinauf zu dem berühmten Schloß der Eber⸗ ſteiner. Bevor wir uns von dem ſchönen Aus⸗ blick dort oben verabſchieden, verſuchen wir das „rote Eberblut“, einen köſtlichen Wein, der auf dem ſonnigen Rebhügel unterhalb der Burg gedeiht. Auch vom Schloß aus führen ſchöne Fuß⸗ und Fahrwege wieder abwärts, einer nach dem Weltbad Baden⸗Bu⸗ den hin. Verfolgt man weiterhin die Murg, ſo ſieht man, wie der Fluß breiter wird und in der Tiefe wild ſchäumt. Zerſplitterte grauſchwarze Felswände ra⸗ gen empor; gegen Forbach zu verengt ſich zuſehends das Tal, die Landſchaft enttäuſcht nun nicht mehr den auf Romantik geſpannten Sinn. Dann lenkt kühn 0 ngene Brücke Blick auf ſich. Moderne 2 und die ſchmucke Architektur der Brücke unterſtreichen die Bedeutung Fer bachs, das ein Glanzpunkt in der Landſchaft des nördlichen Schwarzwaldes iſt. Natürlich übt hier auch große Anziehungskraft das Murg⸗ und Schwerzen⸗ bachwerk der Badiſchen Landeselektr'zitätsver⸗ ſorgungs⸗Aktiengeſellſchaft auf alle Fremden aus. In ſchweren Kriegs⸗ und Nachkriegszeiten ſvon 1914 bis 1926) erbaut, zählt dieſes Hochkraftwerk zu den be⸗ deutendſten Deutſchl Bewundernswert iſt ne⸗ ben den rieſigen techniſchen Anlagen, daß die Bau⸗ werke künſtleriſchen bodenſtändigen Charakter haben und ſich harmoniſch in das Geſamtbild einfügen. In dem hinter Raumünzach gelegenen Schwar⸗ zen bachſtauſee können ungefähr 15 Millionen ikmeter Waſſer aufgeſpeichert werden. Aber zu⸗ zur Natur. Unvergeſſen bleibt ein in Forbach die Landſchaften, des den „ 2 2 ands. 4 259 auch ein Stück der Schwarzwaldromantik dem Fort⸗ ſchritt weichen mußte, hat die Landſchaft nicht ge⸗ litten und gerade r permiteln die Bahnbauten dem Fremden einen Eindruck von Großartigkeit, der überwältigend iſt. Eine Stundne hinter Kirſchbaum⸗ waſen iſt die badiſche Grenze und bald darauf ge⸗ langen wir in das württembergiſche Schönmünzach, das auch als Standort für Wandertouren in den Schwarzwald gilt. Von dort ſind die Hochland⸗ ſchaften, der Gipfel der Hornisgrinde, 1166 Meter hoch, und Enzklöſterle im Enztal gut zu er⸗ reichen. Hinter Schwarzenberg, das ſeine Entſtehung einer Glashütte verdankt, die um die Mitte des vorigen der Neuen Mannheimer Zeitung Jahrhunderts dort angelegt wurde, erweitert ſich hinter Röt und Kloſter Reichenbach das Gelände. Die Bahn berührt den 580 Meter hoch gelegenen Luft⸗ kurort Baiersbronn, an dem Zuſammenfluß der Murg und des Forbachs, und endet auf dem 700 Meter hoch gelegenen Plateau von Freudenſtadt, dem großen Kurort im württembergiſchen Schwarz⸗ wald. Welche Bedeutung hat dieſe einzigartige, durch Felſen und Hochwald ſich ſchlängelnde Bahn für die Touriſtik, für die Fremden. Ueberall dehnt ſich eine Landſchaft von ſo inniger Schönheit, von ſo eigen⸗ artigem Reiz, der ſicherlich uneingeſchränkte Bewun⸗ derung ausssſt. 4% . Ruhestein im nördlichen Schwarzwald Erholungstage im Spätſommer und Herbſt Die klaren Tage im Schwarzwald, die nervenſtählende Kühle der Nächte Gleichgültig, wie das Wetter zu ſein pflegt, in den Urlaubsſtätten der Gebirge geht, wenn der Au⸗ guſt ſeinem Ende naht, das große Heimreiſen an. Die Gründe ſind natürlich. Die Ferien neigen ſi zu ihrem Ende, 8 Ferienzeit a Reiſe geſetzt hat, t zwei, dret Wochen um, auch allmählich meldet ſich wieder eine gewiſſe Sehnſucht nach Hauſe, auch wenn es in den Ferien 0 man ſich für eine 0 1 noch ſo ſchön war, und zu guter Letzt ſind auch die Kleingeloͤvorräte bei den letzten Teilen des Beſtan⸗ des angelangt. Auf der anderen Seite aber iſt damit die Sai⸗ ſon in den Feriengebieten, auch in den Gebirgen, noch lange nicht zu Ende. Es kommt die Reihe der Wochen, die ſo als Nachſaiſon bezeichnet zu werden pflegt und auch aus dieſem Zuſtand noch nicht erlöſt werden konnte, ſo viel Verſuche man ſchon gemacht hat, dieſe Nachſaiſon der weſentlichen anzugliedern. Indeſſen, es zeigt ſich immer wieder, daß die Fe⸗ rienbindung für weite Kreiſe doch weſentlich iſt. Aber vielfach iſt auch ein Irrglaube, auch ein ge⸗ wiſſes Beharrungsvermögen, das von einer lieb ge⸗ Die Hornisgrinde im Nach einem klei⸗ dem Wanderer verlebter ſchöner Sommerabend. nen müheloſen Aufſtieg liegt vor bas Tal. Es iſt einer der auf das ſich immer mehr entfaltende Forbach. Gern möchte man hier in dieſem Ort der Ruhe pflegen, freundliche Gaſthäuſer laden zu längerem behagli⸗ Auch kann man hier beſonders be⸗ quem mit der ſchlanken Bewohnerin der Murg, der ſilbrigen Forelle, bald nahe Bekanntſchaft ſchließen. Wenn ſie aber friſch chen Aufenthalt. Sie iſt hier leicht zu angeln. reizvollſten Niederlicke geſotten auf der mit Peterſilie geſchmückten Schüſſel zierlich ruht, macht ſich ihre Bekanntſchaft wohl noch leichter und müheloſer. Zu Forbach gehören Raumünzach und Kirſch⸗ baumwaſen, ein Dörfchen, deſſen Name ſchon ſeine Beſchaffenheit andeutet. Raumünzach⸗Bahnhof bildet den Ausgangspunkt zu Ausflügen nach den bekannten Höhenorten Herrenwies und Hun ds⸗ vollſtändigen Punkt der Obgleich bach und iſt durch den Murgtalbahn ein wichtiger Raſtatt⸗Freudenſtadt geworden. Ausbau der Strecke hier nun nördlichen Schwarzwald wordenen Gewohnheit— hier Zeiteinteilung— nicht abkommen läßt. Es iſt richtig, daß die Tage im September oder mehr noch im Oktober kürzer ſind, was viele ſcheuen, aber dafür ſind die Tage um ein gewaltiges ſchöner als im Hochſommer Die Klarheit des Herbſtes, wie man ſie im Schwarzwald im September und Oktober auch in den Alpen trifft, iſt im Sommer, wo Dunſt und Gewitter ſich bilden, ein Märchen, das nie wahr wird. Da muß man ſchon in den Tagen des Spätſommers und des Herbſtes in die Berge ziehen. September und Oktober, der bis auf die Mitte in der Regel für die Erholungsfahrten noch gut be⸗ nützbar iſt, beſcheren dem Wanderer und dem ſeß⸗ haften Gaſt Eindrücke, die dem Sommerbeſucher fremd bleiben. Zur Klarheit tritt die Färbung der Wälder, geſellen ſich die Paſtelltöne einer unwahr⸗ ſcheinlich traumhaften Landſchaft, kommen hinzu die tiefblauen Schlagſchatten in den Tälern von einer Intenſität, wie ſie der Winter bringt. Wer um dieſe Wochen in das Gebirge kommt, wird reicher heimkehren als mancher aus dem Hochſommer, der ſich dort leicht von Wärme und Ueberfüllung um⸗ geben ſah. Es gibt eine Reihe von Leuten, die gehen grund⸗ ſätzlich ſtatt im Hochſommer in den anſchließenden Wochen ins Gebirge. Ihre Zahl war vor der Wirt⸗ ſchaftskriſe ganz nett im Zunehmen, und man wird beſtimmt Bedacht nehmen, ihrer wieder habhaft zu werden und ſie zu mehren. Es iſt die Reihe der Feinſchmecker, denn wer erſt einmal von der Platte gekoſtet hat, die die ſpäteren Wochen im Gebirge an⸗ bieten, der kommt wieder. Es iſt auch irrig, anzu⸗ nehmen, daß mit dem kleineren Sonnenbogen nun ſchnell auch die Gelegenheit zum Baden verloren ginge. Nichts iſt, das wird die Waſſerfreunde inter⸗ eſſieren, verkehrter anzunehmen. Die Wärmeſpeiche⸗ rung im Waſſer vom Sommer her hält lange vor, und mitunter entſtehen ganz erhebliche und faſt kurioſe Temperaturabſtände zwiſchen Waſſer und Luft. Und nun die Nächte dieſer Zeiten, die ſind ein Kapitel für ſich. Was ſie infolge ihrer kräftigen Ab⸗ kühlung bieten an nervenerfriſchenden Ingredien⸗ zien, zu deutſch Beſtandteilen der Atmoſphäre, das muß einer ſelber an ſich erlebt haben. Mit Zahlen und Worten kann man das nicht umreißen, das muß eine Lunge als Wunder voll in ſich 8 W. R. 43. Jeutſcher Wandertag zu Plauen i. Vgtld. Der Reichsverband deutſcher Gebirgs⸗ und Wandervereine, der heute ſämtliche 50 deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine mit über 250 000 Mitgliedern umfaßt, und der vom Deutſchen Wanderführer, Prof. Dr. Werner in Darmſtadt, geleitet wird, veranſtaltet in den Tagen vom 21. bis 25. September ſeinen diesjährigen(43.) Wandertag zu Plauen i. Vogtland. Aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes werden Vertreter nach dem Vogtland eilen zu ernſten Beratungen und zu freu⸗ digem Bekenntnis zum deutſchen Wandergedanken. Die Wanderfreunde aus der Mark und der Heide, von Rhein und Elbe, vom Sauerland und der Schwä⸗ biſchen Alb, von der Saar und Pfalz, vom Schwarz⸗ wald, Odenwald, Vogelsberg, aus Speſſart, Rhön, Weſterwald, Taunus, aus Frankenland, Fichtelge⸗ birge, Bayern. Franken⸗ und Steigerwald, aus Thüringen, Eifel, Hunsrück, aus den Sudeten, dem Rieſengebirge, aus Ersgebirge, ſächſiſcher Schweiz und Lauſitz, aus den heſſiſchen Gebirgen, aus dem Werratal und wo immer ſte auch herkommen mögen, werden mit den Vertretern der ſächſiſchen Wander⸗ verbände eine geſchloſſene Front der deutſchen Wan⸗ derer bilden. Gerade im Dritten Reiche Adolf Hitlers kommt den Wanderverbänden eine erhöhte Bedeutung zu. Haben ſie doch die Aufgabe, die deutſchen Mittel⸗ gebirge durch Anlage und Erhaltung farbiger Weg⸗ bezeichnungen, Herausgabe von Karten, Führern, Er⸗ bauung und Inſtandhaltung von Ausſichtstürmen, Unterkunftshäuſern, Schutzhütten, Raſtplätzen u. oͤgl. dem Wanderer zu erſchließen und vor allem die Maſ⸗ ſen unſeres Volkes in beſinnlicher Wanderung hin⸗ auszuführen zu dem Urquell der Kraft, in die herr⸗ liche Gottesnatur, damit ſie dort neue Stärke und neuen Mut finden für den aufreibenden Kampf des Alltags. Darüber hinaus erfüllen die Wandervereinc, die dem Amt 20 des Reichsbundes für Lei⸗ besübungen angehören, die hohe nationale Auf⸗ gabe, durch Erwandern der Heimat ihre Mitglieder immer wieder zur Heimat⸗ und Vaterlandsliebe zu er⸗ ziehen und die große, wahre Volksgemeinſchaft in ihren Reihen zu pflegen. Der Verband vogtländiſcher Gebirgs⸗ vereine als ſeſtgebender Verein hat alle Vorbe⸗ reitungen getroffen, ſeine Gäſte würdig zu empfan⸗ gen. Am 21. September treffen die Tagungsteil⸗ nehmer in Plauen ein. Zu ernſter Arbeit verſam⸗ melt ſie der 22. September. Sitzungen des Führer⸗ rates und der anweſenden Schriftleiter der Vereins⸗ zeitſchriften und Einzelbeſprechungen füllen den Vormittag aus. Am Nachmittag iſt die geſchäft⸗ liche Sitzung mit reicher Tagesordnung und Vorträgen über die Technik des Wanderns, über Natur⸗ und Heimatſchutz und den Stand des Ju⸗ gendherbergswerks. Der Begrüßungsabend im„Prater“ hat die Form eines Heimatabends und wird vor allem die Muſikfreudigkeit der Vogtländer zeigen. Am 23. September wird eine Ausſtel⸗ lunga im Heimatmuſeum eröffnet, die eine umfaſ⸗ ſende au der Schönheiten der deutſchen Mittelge⸗ birge b Danach iſt die öffentliche Hauptver⸗ ſammlung und anſchließend eine öffentliche gebung auf dem Altmarkt, zu der die ſäch⸗ Wanderer aufmarſchieren werden. Der Nach⸗ September iſt einem Ausflug nach ö halten. Am Montag, den 24. Septem⸗ ber, t eine Fahrt mit Großkraftwagen, unter⸗ brochen durch kürzere Wanderungen, die Tagung ab und zeigt den Gäſten aus Deutſchland die Schönhei⸗ ten des Voatlandes. Vom 25. September ab beſteht die Möglichkeit zu Wanderungen in das Erz⸗ und Fichtelgebirge, nach dem Franken⸗ und Thüringer⸗ Wald, oder zu einem Beſuch der deutſchen Stadt Gger. Es ſteht heute ſchon zu erwarten, daß die ganze Tagung erneut Zeugnis ablegen wird für die Sieghaftigkeit und Stärke der deutſchen Wander⸗ ſache. 5 Dr. Götz. 33 3 Neuenbürg im württ. Schwarzwald, der jährlich an Beliebtheit zunehmende Luftkurort, kann auch in dieſem Jahr wieder einen außerordentlich guten Fremdenbeſuch verzeichnen. Die Zahl der Fremden hat auch heuer wieder diejenige des Vorjahres bei⸗ nahe verdoppelt. Dabei ſind aber die 600 Kraft⸗durch⸗ Freude⸗Urlauber aus Hamburg und Hannover, die im Vorſommer hier untergebracht waren, noch nicht einmal inbegriffen. Dabei iſt noch die erfreuliche Beobachtung zu machen, daß unter den Gäſten viele ſolche ſich befinden, die Neuenbürg ſchon zum ver⸗ ſchiedenſten Mäle beſuchen, ein Zeichen der zuneh⸗ menden Beliebtheit. Wandervorſchlag Hirſchhorn, Unterſchönmattenwaag, Corſika, Schön⸗ brunn, Ablerſtein, Zollſtock, Spechthach, Waldmichel⸗ bach Wanderkarte Nr. 26, Hirſchhorn oder Waldmichelbach 230 Mark. Hauptbahnhof ab:.06.06, Hirſchhorn an:.10,.0. Vom Bahnhof Hirſchhorn auf der Bahnhoſſtvaße über den Laxbach zur Hauptſtraße. Dieſer mit der Haupk⸗ linie 11, es Kreuz, links folgend. Am Erbach⸗Für⸗ ſtenauer rechts vorbei und gleich durch die. rechte Bahn nte rung und durch Hirſchhorn, ins liebliche Finkenbacht Auf ſchöner Landſtraße, das Flüßchen querend, langſam aufwärts. Rechts Wieſen, durch die der wilde Finkenbach hurrtig dem Neckar zueilt, links Feld und bald Wald. Nach 40 Minuten kommt von links der Brombach, der unter der Straße Hurchfließt und in den Finkeubach mündet. Direkt nördlich, auf Fußweg ſteil, dald auf Zickzackweg bequem im Buchenwald bergauf und bald ſchöne, einſame Höhenwanderung. Nach etwa 1 Sh bei einem freien Platz, über die von Brombach herauf⸗ kommende Nebenlinie 40, gelbrotliegendes Kreuz. Nah einer weiteren 7 Stunde, bei einer knorrigen, wetter⸗ harten Forle, rechts, 470 Meter hoch, links in nordweſt⸗ licher Richtung, Uebergang auf die Nebenlinie 44, gelbem ſenkechten auf weißem wagrechten Strich. Auf ſchmalem Weg in gemiſchtem Wald zunächſt eben. Bei einer Lich⸗ tung ſchöner Blick ins Ulfenbachtal und auf das hoch⸗ gelegene Schönbrunn. Langſam bergab, durch einen ſchönen Kiefernwald. Zuletzt im Niederwald auf Fußweg links hinunter ins Ulfenbachtal und nach Unter ſchönwal⸗ ten waag, 7 St., 280 Meter hoch. Bei der übrigens ſehenswerten Kirche, links weſtlich mit der Hauptlinie 18, weißes Quadrat, über das Ulſen⸗ bachtal und den Ulfenbach. Jenſeits kurz auf nach dem Weiler Corſika, 1 St. Von da im Wald etwa 100 Meter ſehr ſteil, dann auf Zickzackweg gemächlicher bergan. Präch⸗ tige Ausblicke ins UÜlfenbachtal und die gegenüberliegen⸗ den Höhen, wechſeln beſtändig ab. Beim Verlbaſſen des Waldes rechts eine mächtige Buche, die Strobelbuche, ſo genannt, weil deren Aeſte ineinander gewachſen ſind⸗ Ohne Wegzeichen vor nach Schönbrunn, 1 St., 560 Meter hoch. Gegen Süden abermals ſchöne Fernſicht auf die Erhebungen des Neckartals. Gleich bei den erſten Häuſern einige Minuten rechts auf zur vorher verlaſſenen Mar⸗ kierung. Schöner Tannenwald. Die allenthalben noch vorhandenen Mauerreſte, ſchloſſen ehemals ein großes Hofgut ein. Noch etwas aufwärts, um den Kautzekopf rechts herum, hierauf an einem Stück Feld links ab zum Adlerſtein ½ St., 514 Meter hoch. Nördlich, rechts mit der Hauptlinie 7, rotes Quadrat, ſo ziemlich auf gleicher Höhe weiter. Meiſtens ſchöner Hochwald. Der Weg macht mehrere Ränke und erreicht den Zollſtock(Knotenpunkt) in 1 St., 471 Meter hoch. Hier Endpunkt der Neben⸗ benlinie 43, gelbweißes Quadrat. Kurz ab zu einer Bank 0 0 am Fuße des Kottenbergs. Nechts um den Kottenberg herum, ſodann auf rauhem Weg bergab und gus dem Wald. Links geſchwenkt zum Hof Huhblingen. Weiter bergab, über ein Wieſental und einen Bach. Rechts auf der Höhe die neue Kirche von Oberaſchbach. Im Weiler Spechtbach noch einmal kurz auf und ab nach Wald michel⸗ bach, 4 St., 350 Meter hoch. Daſelbſt ab 18.50, 20.27, Mannheim an: 209.16, 22.08. F. Sch. Bad Oeynhauſen Das altbekannte und erfolgreiche Heilbad liegt an der Porta Weſtfalica. Im Norden wird es durch den ſagen⸗ umwobenen Gebirgsrücken des Wiehengebirges, im Süden durch das lippiſche Bergland und den Teutoburger Wald begrenzt. Weſer und Werre ſind die beiden Flüſſe, die zu ſportlicher Betätigung den Kurgäſten und Erholungs⸗ ſuchenden von Bad Oeynhauſen reichlich Gelegenheit bie⸗ ten. In tauſend Farben blühen die prächtig gepflegten Anlagen des rieſengroßen Kurparks und ſteigern die inten⸗ ſive Buntheit der Herbſttage ins unbeſchreibliche. Es iſt ein großer Genuß, um dieſe Zeit in Bad Oeynhauſen wel⸗ len zu können und ſich von den Sorgen und Anſtrengun⸗ gen eines arbeitsreichen Jahres zu erholen. Trotz der Fülle hervorragendſter Annehmlichkeiten, Unterhaltungen und Veranſtaltungen iſt Bad Oeynhauſen keinesfalls teuer, Die Nachſaiſon hat am 1. September begonnen. Die Kur⸗ angaben ſind ganz erheblich geſenkt. Die modernen Ein⸗ richtungen Bad Oeynhauſens werden ſtändig von allen Güſten gelobt. Da Bad Oeynhauſen D⸗Zug⸗Halteſtelle it, konn es von allen Seiten bequem erreicht werden. Als Poler 14.21 und f treffe. des ö eine wu ro. 14.48 287 K die P Balze Zacek Bajor Wolff gelane de Skrzy Oſterk um 15 Seide Polen Streck währe wurde kamp zielte mit e bracht, verſche em 1 unn te lachte Mi snd bi ber de hen Moda nach e nach 2 grüßte über i Zuver Ausſte befahte Köln zu ber Tempo ihn ei landen a 1 2 Geſchn „Bei glaube bis N uch ftir die po Segzeich Fehler . fel Unſer k der Bah gaden z walbreis im Hau los. Ki * len 0 Das Zentr Prosp aug Neuzen U. lär: bäder. Nr. A Ausku unn en B Schläch Bad i rr 1 5 5 * * a Europa-Flieger in Prag Osterkamp flog die Strecke Brünn Prag mit dem bisher beſten Stundenmittel(265 km) Die Donnerstags⸗Etappe führte die Teilnehmer des Europa⸗Rundfluges vom Rom aus zunächſt in nördlicher Richtung nach Rimini. Nach Ueberfliegung des Adria Meeres ging es dann weiter über Agram nach Brünn und Prag. In den frühen Morgenſtunden des Donnerstag ſtarteten die Piloten von Rom aus zum Weiterflug. Der deutſche Geſchäftsträger war auch diesmal wieder zufammen mit einigen Herren der deutſchen Botſchaft am Startplatz und richtete ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf die Vorbereitungen der Deutſchen. Zwiſchen 8 und 7 Uhr woren mit Aus⸗ nahme der vier Deutſchen Francke, Junck, Seidemann und Oſterkamp alle Flieger auf dem Wege nach Rimini. Erſt nach 8 Uhr verließ Seidemann als Letzter den Flughafen, nachdem ſeine drei Landsleute mit ihren ſchnellen Bey W⸗ Wien, ſich zur Begrüßung der Europaflieger mitt der Regierung, der Behörden und des F 5 gefunden. Dem erſten Piloten, dem Polen Wlodar wurde als Ehrengabe der Stadt Wien vom Vize meiſter Major Lahr ein ſilberner Pokal überreicht. übrigen Flugzeuge folgten dann Schlag auf Schlag. Zweiter kam der Pole Duozinſkt an. olgte u 12.7 Uhr der erſte deutſche Teilnehmer Bayer. Die Flie⸗ ger ſetzten nach kurzer Pauſe, die mit der Erledigung der Formalitäten ausgefüllt war, die Reiſe nach Brünn und Prag fort. Großer Betrieb herrſchte in Prag, dem Tagesziel. Zum Empfang der Flieger waren auf dem flaggengeſchmückten Flugplatz in Kbely neben zahlreichen Zuſchauern als Ehrengäſte u. a. erſchienen der deutſche Heſandte Dr. Koch, die Präſidenten des Abgeordneten⸗ Hauſes und des Senates, viele Abgeordnete, der Komman⸗ dant des Flugweſens, General Faffar, Vertreter des Außenminiſteriums uſw. Beſonders ſtark vertreten war die Schuljugend, für die es ein beſonderes Ereignis war. Als Erſte trafen, ebenſo wie in Wien und Brünn, die Polen Wlodarktiewiez und Dudzinſti um 14.10 Uhr bzw. 1421 Uhr ein. Der Deutſche Bayer folgte um 14.94 Uhr und ſein Landsmann Paſewalödt um 14.48 Uhr. Nach Ein⸗ treffen eines Fliegers wurde ſtets die Nattonal⸗Hymne des betreffenden Piloten geſpielt, was dem ganzen Akt eine überaus herzliche Note verlieh. Beſonders ſtürmiſch wurde natürlich der Tſcheche Ambruz empfangen, der um 148 Uhr eintraf und eine Stundengeſchwindigkeit von 207 Km. im Durchſchnitt erreicht hatte. Es folgten dann die Polen Gedͤgvod(14.53 Uhr), Plonezynſki(15.46) und Balzer(45.51 Uhr). Die beiden Tſchechen Anderle und Zacek trafen gemeinſam um 15.45 Uhr ein, dann landeten Bafan⸗Polen um 15.58 und Bucczynſki⸗Polen um 16 Uhr. Wolff Hirth⸗Deutſchland war bereits um 15.22 Uhr glatt gelandet. 9 5 Der Engländer Me. Pherſon Jandete um 16.33 Uhr, Skrzypfnſki⸗Polen um 186.39, Sanzin⸗Italien um 15.40, Oſterkamp⸗Deutſchland um 17.11 Uhr, Francois⸗Italien um 17.13 Uhr, Hubrich⸗Deutſchland um 17.21 Uhr und Seidemann⸗Deutſchland um 17.30 Uhr. Die beiden Polen Bajan und Plonzynſki entwickelten auf der Strecke Brünn— Prag ein Stundenmittel von 2⁴8 Km., während Bayer und Paſewaldt 242,5 Km. erreichten. Sie wurden aber alle weit in den Schatten geſtellt, denn Oſter⸗ kamp flog ſogar ein Stundenmittel von 265 Km. Er er⸗ zielte damit die bisher größte Geſchwindigbeit. Hatte da⸗ nit ein deutſcher Flieger eine glänzende Leiſtung voll⸗ bracht, ſo blieb ein anderer deutſcher Pilot vom Pech nicht terſchont. Hubrich verürrte ſich und landete auf em Uebungsplatz des Genie⸗Regiments in Tereein und Aumte ſich von dort aus erſt richtig orientieren. Er er. lichte Prag erſt nach 188 Minuten und benötigte damit Minuten mehr als die übrigen. Juncke und Francke d bisher noch nicht eingetroffen. Noch in Agram, wohin ker deutſche Geſandte von Heeren zum Empfang der deut⸗ chen Flieger herübergekommen war, landete Jumck hinter Mlodarkiewiez und Oſterkamp als Dritter und ſtartete nach eiwem Aufenthalt von 20 Minuten zum Weiterflug nach Wien. Der Prager deutſche Geſandte Dr. Koch be⸗ grüßte die deutſchen Flieger und drückte ſeine Freude über ihr geſundes und ſriſches Ausſehen ſowie über ihre Zuverſicht aus. Bayers erſte Frage war beim Ausſteigen, ob er der erſte Deutſche ſet. Als man dies befahte, freute er ſich außerordentlich, hatte er doch in Köln durch Motordefekt einen Zeitverluſt von 24 Stunden zu beblagen. Er erklärte, daß er am liebſten in dieſem Tempo weiterfliegen würde. Ueber dem Karſt über raſchte ihn ein heftiger Schirolk, ſo daß er beinahe hätte not⸗ landen müſſen.„Ich habe mich aber durchgefreſſen“. Der weite deutſche Flieger Paſewaldt, konnte eine ſehr große Geſchwindigkeit herausholen, mußte aber f ahr hoch fliegen. „Bei mir iſt alles in beſter Ordnung, erklärte er, und ich glaube, daß ich mit dieſem Glück und mit dieſem Tempo bis Warſchau weiterkommen werde. Hoffentlich erringe ich ür mein Land einen Ehrenplatz, wenngleich uns auch de polniſchen Kollegen überlegen ſind. Mir geht es aus⸗ gezeichnet. Ich hatte während der ganzen Fahrt keinen Fehler umd keinen Defekt. Einige Zwiſchen fälle Zu nicht untntereſſanten Intermezzi, die bet einer berartigen Rieſen⸗Veranſtaltung nicht ausgeſchloſſen ſind, kam es in Frankreich und Algier, wo einige Europaflieger Als Dann folgte um wurden. So wurde der Pole Skryzypinſki in der Nähe von Bayonne etwa 2 Stunden La ng von fran⸗ 3 öſſiſſcchen Gendarmen bewacht, dann Iteß man ihn gütigſt weiter iehen. Den deutſchen Piloten O ſter⸗ kamp, Hucrich und Morgzik ſoll es ähnlich ergan⸗ gen ſein. Morzik verlor dadurch in Algier nicht weniger als ſechs Stunden. Abenoͤſportfeſt in Herne Bei dem am Mittwoch vor 2000 Zuſchauern in Herne durchgeführten Leichtathletik⸗Abendſportfeſt gab es durchweg nette Leiſtungen. Beſonders hervorzuheben iſt dabei der Kugelſtoß von Werring⸗Gronau mit 15,47 Meter. Dr. Otto Peltzer gewann die 800 Meter ohne ernſtliche Konkurrenz in 159,1. Hauptergebniſſe: 100 Meter: 1. Reuther⸗ Preußen Münſter 11 Sek. 200 Meter: 1. Reuther 22,8, 2. Berg⸗ mann⸗Duisburg 29,2. 400 Meter: 1. Goldhauſen⸗Reck⸗ linghauſen 51,6. 800 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗ Stettin :59,1, 2. Stemmberg⸗Dortmund:04,2. 1500 Meter⸗ 1. Henke⸗Hagen 417,3. 4 mal 100 Met r Duizs burg 99 44,3, 2. Preußen Münſter 44,8. Kugelſtoßen: 1. Werring⸗Gronau 15,47 Meter, 2. Lampert⸗ Wuppertal 14,85 Meter. Diskus: 1. Hoffmeiſter⸗Münſter 43,40 Meter Speerwerfen: 1. Vögelin⸗Münſter 08 57,02 Meter. 3000 Meter: 1. Halfmann⸗Duisburg 99:10, 7. Pflichtſpielbeginn beim Vj Mannheim Am nächſten Sonntag greift nun auch der VfR in die Pflichtſpiele ein, nachdem er am letzten Sonntag faſt die Hälfte der Gaumannſchaft, die gegen den Mittelrhein groß mit:2 gewann, geſtellt hat. Dieſes erſte Verbandstreffen iſt gleich eines der ſchwerſten. Der Spielgegner heißt VfB Mühlburg. Dieſer Mannſchaft ſprechen die Kenner in der heurigen Spielzeit Chancen für einen Spitzenplatz zu. Feſt ſteht jedenfalls, daß die Vereinigten ein entſcheidendes Wort in der Tabellenbeſetzung mitreden werden, Im Probegalopp ſchlugen ſtie„Frankonta“⸗Karlsruhe 510 und Fußball⸗Verein Raſtatt:1. Auch der VfR hat ſorgfältige Vorbereitungen getroffen, um ſich vor Ueberraſchungen zu ſchützen. Im Sptel gegen ole ſtärkſte Berufsſpielermann⸗ ſchaft Frankreichs, Red Star Olympique⸗Paris, hat die VfR⸗Elf bewieſen, daß ſie bereits in Form iſt und eine gute Klinge ſchlägt. Da ſowohl VfR als auch VfB Mühl⸗ burg in ſtärkſter Aufſtellung antreten, ſteht ein ſchnelles, raſſiges Spiel um die vielbegehrten Punkte in Ausſicht. Der ſchnelle VfR⸗Angriff wird Gelegenheit haben, zu zei⸗ gen, ob er eine ſo harte und ſtandfeſte Verteidigung, wie ſie V5 Mühlburg in Dienert, Kunrich und Schönmaier beſitzt, ſchlagen kann. Das Spiel findet am Sonntag nachmittag auf dem Vfgi⸗Platz an den Brauereien ſtatt. Für Donnerstag abend war die Preſſe zum Boxtraining in die Gymnaſtikhalle des Stadions geladen. Von Mann⸗ heims Vertretern am kommenden Samstag im Nibelun⸗ genſaal war leider nur der Leichtgewichtler Schmitt zu⸗ gegen. Der Mannheimer, der bereits vor ſechs Wochen die Boxſportanhänger durch ſeine ſaubere Technik, gepaart mit ungeheurer Energie und eiſernem Stegeswillen, in hellſte Begeiſterung verſetzte, nimmt ſeine Aufgabe ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit ſehr ernſt; davon konnten wir uns reſtlos über⸗ zeugen. Erfreulicherweiſe ſtellten ſich neben Schmitts Betreuer, Jul. Polzer, einige Amateure zur Verfügung, die Schmitt bei minütlicher Ablöſung über 9 Runden à 3 Minuten zur Hergabe ſeines ganzen Könnens zwangen. Dte gezeigte Arbeit von Schmitt konnte in jeder Hinſicht gefallen. An⸗ ſchließend arbeitete Schmitt unter ſtrenger Kontrolle am Punchingball, Maisbirne, Sandſack und Boxſtänder, lei⸗ ſtete Schattenkämpfe und beſchloß das anſtrengende Trai⸗ ning mit Frei⸗ und Borgymnaſtik. Aus dem Geſehenen iſt erneut der Beweis erbracht wor⸗ den, daß Schmitt ſich gegen ſeinen Gegner, den Schweizer Meiſter 10291934, Baumgartner⸗Lauſanne, einen neuen, ganz erſtklaſſigen Kampf Kiſten wird, deſſen Aus⸗ gang durchaus offen ſein dürfte. Ein Sieg von Schmitt jedoch bedentet für dieſen das Sprungbrett für eine Zu⸗ kunft in„höheren Regionen“. Im übrigen ſteht der Revanche⸗Ausſcheidungskampf um die Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft Selle(Kö! n) längere Zeit feſtgehalten und des Schmuggels beſchuldigt — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wenn an dieſem Sonntag die Gauliga Baden erſtmalig ein volles Spielprogramm abwickelt und die Bezirksklaſſe mit ihren beiden Teilgruppen Unter Weſt und Unter⸗ baden⸗Oſt ebenfalls vollzählig a erſcheinen wird, dann werden auch die zur Krei ihlenden Vereine die neue Spielzeit eröffnen. D Erweiterung ber Bezirkskloſſe auf je zwölf Vereine ſind natürlich die Vereine der Kreisklaſſe ſtark zuſammengeſchmolzen, aber immerhin ſind doch noch neun Vereine verblieben, die ſich beſtimmt harte Kämpfe um den Meiſtertitel liefern werden. In dieſem Zuſammenhang ſoll geſagt fein, daß die Verringerung der Spielklaſſen durchaus begrüßenswert iſt, denn wer die Dinge von früher her kennt, als man noch eine-, B- und A⸗Klaſſe, eine Kreisliga und die Bezirksliga führte, der wird es nur zu gut verſtehen, daß man mit dieſem unmöglichen Spielſyſtem einmal auf⸗ geräumt hat. Es wird natürlich weiter ſo bleiben müſſen, daß es Vereine gibt, die ſozuſagen im„Schatten der Gro⸗ ßen“ kämpfen, aber wenigſtens werden dieſe nicht mehr zerriſſen werden in ſoundſoviel klaſſen, wo ſie doch mehr oder weniger unter ſich meiſt den gleichen Spiel⸗ ſtandard erreichen. Werfen wir nun einen Blick auf die Liſte unſerer Kreisligiſten, ſo fällt uns zunächſt auf, daß wir zwei Na⸗ men vermiſſen, die wir heute allerdings im Regiſter der Bezirksliga verzeichnet finden. iſt zunächſt Ale⸗ mannia Ilvesheim, die erſt vor zwei Jahren den Meiſtertitel in der ſ. Z. noch beſtehenden A⸗Klaſſe holte und die ſich in dieſem Jahre den Enderfolg in der Kreisklaſſe ſicherte. Mit in die Bezirksklaſſe iſt weiter aufgerückt die F Vg 1898 Seckenhe im, die den zweiten Platz in der Kreisklaſſe 1933/34 belegte. Beide Vereine werden in der Bezirksklaſſe vorausſichtlich mit gutem E folge tätig ſein, denn die Namen der beiden Trainingsleiter Rich. Lan 9 (Ilvesheim) und K. Deſchner(Seckenheim) laſſen man⸗ ches erhoffen. Die Kreisklaſſe 1994/5 hat nach dem Abgang der vor⸗ erwähnten zwei Vereine heuer folgendes Geſicht: SpVg 07 Mannheim, Alemannia Rheinau, Poſtſportverein Mann⸗ heim, TV 1846 Mannheim, Kurpfalz Neckarau, Brühl, Ketſch, Oftersheim und Altlußheim. Wohl mit den beſten Ausſichten dürfte in der Kreisklaſſe oͤte SpVg 07 Mannheim ſtarten, die in den eben erſt zu Ende gegangenen Betzirkspokalſpielen eine ſehr gewich⸗ tige Rolle ſpielte und die bekanntlich erſt im Enoſpiel die⸗ ſer Spielſerie gegen Amieitiag Viernheim auf der Strecke blieb. 07 Mannheim hat gerade in dieſen Kämpfen um den Bezirkspokal mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß ſie zur Stelle iſt, wenn es gilt zu kämpfen und ſo bleibt zu erwarten, daß ſich oͤte Neuoſtheimer den Weg in die alte Klaſſe wieder zurückerobern werden. Die 07⸗Mann⸗ ſchaft ſieht um ſich eine Schar alter und neuer Gegner. Die älteren Kollegen ſind die heimischen Vereine, von denen in erſter Linie neben Alemannia Rheinau Kur⸗ pfalz Neckarau beachtenswert erſcheint. Daß natür⸗ lich auch der Turnuerein 1846 ſowie der Poſtſport⸗ verein ſich alle Mühe geben werden, ihre Leiſtungs⸗ kurve nach ohen zu treiben, iſt ſicher, allein diefe Mann⸗ ſchaften werden nicht ſo ſtark herauskommen, um Rheinau, Kurpfalz Neckarau oder gar 07 Mannheim ernſtlich ge⸗ fährden zu können. Anders verhält es ſich mit dem übri⸗ gen Quartett der Teilnehmer, die ſamt und ſonders in der Schwetzinger Gegend beheimatet ſind und deren Spiel⸗ ſtärke man erſt noch ergründen muß. Brühl hat im ehemaligen Gau Mannheim ſchon immer eine ſcharfe Klinge geſchlagen und auch vom Ketſcher Fußball hat man bis heute recht Erfreuliches gehört. Weniger bekannt ſind Of 1e Das Vor dem großen Voxereignis in Mannheim Ein Beſuch im Trainingslager gegen Kreimes(mannheim) noch im Vordergrund Bäder krorte„ Reife- und tersheim und Altlußheim, die aber ſicher mit einem beſonderen Feuereifer ins Zeug der ganzen Boxveranſtaltung. Werner Selle, erſt zwan⸗ zigjährig, entſchloß ſich nach einigen guten Kämpfen, ſein Glück als Profi⸗ oder Berufsboxer zu verſuchen. Sein De⸗ Nummer 428 Auch die Fußball⸗Kreisklaſſe ſtartbereit legen werden und gerade deshalb eine Ueberraſchung den deuten könnten. Für die Durchführung der behördlicherſeits das beſte Schi ten, ſo daß auch in dieſer dieſer Spielſerie der Kreisklaſſe einwandf Spiele zu ſichern, die dazu angetan ſind, die Fußballverbindungen zwiſchen Stadt und Land durch ritterliche faire Kämpfe er⸗ neut zu befeſtigen. Europameiſter ſtarteten Schweden⸗Siege beim Herbſtſportfeſt in Paris Die ſich bietende günſtige f Heimreiſe von Turin befinolic ausländiſche Athleten verpflichten zu können, 5 die Veranſtalter des traditionellen Herbſt⸗Sportfeſtes im Pariſer Jean⸗Bouin⸗ Stadion nicht entgehen. Die Anweſenheit ei ger neuer Leichathletik⸗Europameiſter hatte ſich entſprechend den Er⸗ wartungen belebend auf den Beſuch au 0 und auch die Leiſtungen ließen nichts zu ſch ig. Stark vertreten war beſonders Schweden, das weniger als drei Siege errang. Sten Petterſon holte ſich die 110 Meter Hürden in genau 15 Sekunden, Wennberg ſchlug im End⸗ ſpurt der 800 Meter Normand in:55,8 und gewann damit den vom Präſidenten Lebrun geſtifteten„Preis der Repu⸗ blik“. Europameiſter Anderſſon ſchließ h ſicherte ſich das Diskuswerfen mit 50,30 Metern. Im„Nooſevelt⸗Preis“ über drei engliſche Meilen ging zur großen Enttäuſchung der Zuſchauer Euxopameiſter Rocharo⸗Frankreich nicht an den Start. Sein Landsmann Lefevre gewann das Rennen in 14:40. Ueber 400 Meter lief der Fr ſe Guillez als Sieger 49,2 und verwies den Schweden Strö erg auf den iten Rang. Den s des Jean⸗ Stadions“ i in 20, Sek. isklaſſenſpiele hat man Srichtermatertal aufgebo⸗ inſicht alles getan iſt, um Gelegenheit, einige auf der dl 7 5 0 0 Die Ergebniſſe: 200 Yards: 1. Stkavinſki⸗Frankreich 20,4; 2. Paul⸗Frankreich 20,6; g. en Petterſſon⸗Schwed 400 Meter: 1. Guillez⸗Frankreich Schweden 49,4; 8. Keller⸗Frankreich 1. Wennberg⸗Schweden:55,83; 2. Normand⸗Frankreich :56,36 Min. 1500 Meter: 1. Geergert⸗B gien:02,4; 2. Leduc⸗Frankreich:03,6; 3. Dr. Paul Martin⸗S hweiz 403,6 Min. Drei engliſche Meilen: 1. Lefeure⸗F rankreich 14:40, 2. Melet⸗Frankreich 15:01, Min. 110 Meter Hürden: 1. Sten Petterſſon⸗Schweden 15,0; 2. Pierre Berard⸗Frank⸗ reich(Bruſtbreite). Weitſprung: 1. Kuttis⸗Eſtland 6,97 Meter. Diskuswerfen: 1. Anderſſon⸗Schweden 50,30; 2. Robert n 20,8. 49,2; 2. Strömberg⸗ 50,0 Sek. 800 Meter: Winter⸗Fronkreich 46,30 Meter. General von Epp-Gepäckmarſch Eine ſtarke Beteiligung Das Nennungs⸗Ergebnis für den diesjährigen General⸗ Nicht von⸗Epp⸗Gepäckmarſch übertrifft alle Erwartungen. weniger als 5000 haben ſich in die Melseliſten ei Davon legen zum erſten Male 4200 Ang g und Ses die Prüfung zum Erwerb des S portabzeichens ab. Im erſten Titelkampf um die deut che Ge päck⸗ marſch⸗Melſterſchaft treffen 53 Einz werberf und ſieben Mannſchaften zuſammen. An der Ei eiſter⸗ ſchaft beteiligen ſich ſo bekannte Leute wie f H. Müller⸗Berlin, Erwin Peters⸗Berlim, 11 Darmſtadt, Reichel⸗München und Luber⸗Nürnber eigentlichen General⸗von⸗Epp⸗Gepäckmarſch über 25 Km. nehmen 550 Geher und 50 Jugendliche teil. Abſchluß der ungariſchen Tennis⸗Meiſterſchaften S Die letzte Entſcheidung bei den ungariſchen Tennis⸗ Meiſterſchaften fiel am Dienstag au der Margarethen⸗ Inſel im Herrendoppel. Das tſchechiſche Casca ſchlug die zu went Henkel⸗Lund mit:5,:6, 715, Paar Hecht⸗ 9 eingeſpielten Deutſchen :8. Holländiſche Schimeiſterſchaften— in Oeſterreich Zwiſchen den Schiverbänden Oeſterreichs und Hollands ſind Verhandlungen im Gange, die die alljährliche Ver⸗ büt fand in der großen Kölner Rheinlandhalle gegen den Krefelder Weihe ſtatt und endete mit einem Unentſchieden. Aus rund dreißig Kämpfen ging Selle(der boxende Pri⸗ maner) als Sieger hervor. Das iſt gewiß ein Rekord, den nicht alle Schwergewichtler aufweiſen können. Selle ge⸗ wann u. a. gegen Hinzmann⸗Berlin nach Punkten, gegen Tricoteaux⸗Frankreich k.., Jakob Schön rath nach Punkten, Hans Schönrath unentſchieden, Scholz⸗Bres lau unentſchie⸗ den, Kurt Heymann nach Punkten, Selle iſt heute Deutſchlands füngſter Schwergewichtler und hat bei ſeinen natürlichen Anlagen die allerbeſten Ausſichten. Er iſt ein ausgeſprochener Boxer und beſitzt das genügende Rüſtzeug, um in ſeiner Klaſſe allmählich zu einer führenden Poſition zu gelangen. Sein Gegner Hermann Kreimes war als Amateur im VfK ſchon allſeits bekannt und beliebt. Er ſtammt aus einer Sportfamilie, ging vor Jahren nach Berlin und hat ſich dort in die Spitzenklaſſe emporgearbeitet. Sein bedeu⸗ tenoͤſter Kampf war die Partie mit dem rumäniſchen Mei⸗ ſter Spakow, der nach der neunten Runde zugunſten von Kreimes vom Arzt geſtoppt werden mußte. Daß die Mittelgewichtler Engels— Eggert und die Vertreter der Leichtgewichtsklaſſe, Dübbers— Vene⸗ anſtaltung einer holländiſchen Schi melſter⸗ ſchaft— auf üſterreichiſchem Boden— zum Ziel haben. Im kommenden Winter bringt der Kitzböütheler Schi⸗ elub die Meiſterſchaften der Holländer im Abfahrtslauf der Damen und Herren zur Durchführung. Amerikaniſcher Tennismeiſter im Herreneinzel wurde wieder der Engländer Fred Perry. Bei den in Foreſt Hills bei Neuyork ausgetragenen Kämpfen ſchlug er im End⸗ ſpiel den Amerikaner Alliſon in fünf Sätzen:4,:8, 326, :6, 816. Eine halbe Million Zuſchauer haben den Spielen um den„Mitropa⸗Cup“ beigewohnt. Oeſterreich ſteht mit 161 000 Perſonen an der Spitze. Es folgen die Tſchechoſlowakei mit 121 000, Ungarn mit 103 000, Italien mit 100 000 Beſuchern. In Zürich waren bei Admira— Neapel 20 000 Zuſchauer anweſend. Eine ſchwere Anklage wird in Frankreich gegen den bel⸗ giſchen Straßenweltmeiſter Kaers erhoben. Der Belgier ſoll bei einem Straßenrennen ſelbſt einen„Reifenſchaden“ herbeigeführt und dann das Rennen aufgegeben haben. diesjährigen tano, ſich ebenfalls hartnäckige Kämpfe liefern werden, iſt bei deren Ruf und Namen als Selbſtyerſtändlichkeit zu betrachten, ſo daß die Boxſportanhänger vor ganz großen P Raglicn u. küthaus u. Hf Genüſſen ſtehen. a Ausflugszit Gasthof n. 88 im; Schwarz le 1 c ²˙rܧ1 ferlen in ströhing Wir nehmen noch Gäste auf Auſer kürzlich wiedereröffnetes großes, modern einger. Haus liegt an der Bahnſtrecke München— Salzburg u. Autoſtraße München—Berchtes⸗ gaben zwiſchen Simsſee u. Chiemſee. Ruhige, abgeſchloſſene Lage in waldreſcher Gegend. Eigenes Gut. Auf Wunſch Moor- u. a. Heilbäder Proſpekt koſten⸗ los, Kurhaus Ströbing, Station Endorf, Teleph. Endorf Nr. 40. 10 im Haus. Penſionspreis je n. Zimmer,.50—.75. (chene) Ausflüglern und Vereinen bringe ich unſer* Maldrostaurant Talhaus Inh.: B. 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September 1934 verlängert worden iſt. Sanierung der Saarhandelsbank AG. beschlossen * Vorbereitungen zur Wiederaufrichtung des Phosphor⸗ bergbaus an der Lahn. Dem Reichswirtſchaſts miniſterium liegen die Vorſchläge zur Wiedera richtung der Pihosphor⸗ erzeugung an der Lahn vor. Die Phosphorite ſollen als Zuſchlagsmaterial für Thomaseiſenherſtellung zum teil⸗ weiſen Erſatz vom Auslandsbezug an Phosphoriten dienen. Die neue Erzeugung ſoll auf anderer Grundlage als der von früheren Jahren erfolgen. Der neu auflebende Pro⸗ duktionszweig wird von der Initiative und von den Geld⸗ mitteln abhängen, die bet den bleinen Geſellſchaften, die für dieſe Erzeugung in Frage kommen, vorliegen. Vor⸗ läufig muß zur Beurteilung der Zukunftsausſichten der genaue Plan, der die Billigung des Rohſtoffkommiſſars Dr. Puppe hat, abgewartet werden. Die Förderung der Lahnphosphorite wurde 1928 infolge der ſcharfen Kon⸗ kurrenz der ausländiſchen beſſeren Phosphorite eingeſtellt. * Ausloſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadt Mannheim. Der Termin für die diesjährige Ausloſung iſt auf Dienstag, den 9. Oktober 1934, feſtgeſetzt. * Schweizeriſche Nationalbank. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 7. Sept. hat ſich der Goldzufluß weſeantlich verlangſamt. So beträgt die Ver⸗ mehrung ſeit dem Ultimo an Goldwerten nur 1,2 Mill. ſfr. gegen 21,7 Mill. in der letzten Auguſtwoche. Der Gold⸗ beſtand hat ſich von 1784, auf 1754,3 Mill. erhöht. Von der Zunahme entfallen 13,6 Mill. auf Umwandlung von Golddeviſen, die um dieſen Betrag auf 17,6 Mill. zurück⸗ gehen. Weiterhin bleibt das weitere Anwachſen der Lom⸗ Hardvorſchüſſe von 74,7 auf 77 Mill. fr. beachtenswert. * Metallwerke Speyer AG, Speyer. Am 31. Dezember 1933 wurde ein Verluſt von 26 771(14 548)/ erzielt (Kapital 120 000). An Stelle von Direktor Paul Binger⸗ Saarbrücken trat Kaufmann Fritz Amlung Saarbrücken neu in den AR ein. * J. N. Eberle u. Co. AG., Augsburg. Die o. HV. ge⸗ nehmigte einſtimmig die mit einem Gewinn von 73/ ab⸗ ſchließende Bilanz für das Geſchäftsjahr 1933. Der Verluſt⸗ vortrag in Höhe von 507 584/ verringerte ſich auf 507 511 Mark. Ergänzend zum Geſchäftsbericht teilte die Ver⸗ waltung mit, daß der Auftragseingang in den letzten drei Monaten gegenüber dem Vorjahre um 31,5 v. H. höher war und der Geſamtumſatz ſich um rund 50 v. H. gebeſſert habe. Was das Auslandsgeſchäft anlange, ſo ſei trotz der ſchwie⸗ rigen Depiſenlage gegenüber 1933 gleichfalls eine Beſſerung zu verzeichnen, wobei noch zu berückſichtigen ſei, daß das Rußlandgeſchäft infolge der allgemeinen Auftragsverringe⸗ rung der Sowjet⸗Union einen ſtarken Ausfall erlitten hat. Das Unternehmen iſt in allen Abteilungen gut beſchäftigt. Die Verwaltung hofft, daß ſich das Geſchäft in den letzten vier Monaten dieſes Jahres, die im Zeichen der Saiſon ſtehen, mindeſtens auf der Höhe der letzten drei vergange⸗ nen Monate halten wird. An Stelle der ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Banlkdirekltor Dr. Hans Leſſing⸗ Berlin und Generaldirektor Otto Ohl⸗Bad Kiſſingen wurden Direktor Hugo Scharrenberg Berlin (Dresdner Bank) und Oberbürgermeiſter Dr. Stöckle⸗ Augsburg neu in den Aufſichtsrat gewählt. * Vor einem Verxluſtabſchluß bei der J. Pohlig AG., Köln. Zu der vor einiger Zeit erſchienenen Mitteilung, daß das finanzielle Erträgnis für 1933/34 der dem Arbed⸗ Konzern naheſtehenden Geſellſchaft günſtiger als im Vor⸗ jahr ausfallen werde(damals 0,18 Mill./ Verluſt, durch Vortrag auf 0,25 Mill./ erhöht), wird jetzt von der Ver⸗ das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsfahr einen neuen Verluſt gebracht hat. Ueber die Höhe des neuen Fehlbetrages könne allerdings vor Be⸗ enbigung der Bilanzarbeiten nichts ausgeſagt werden. Die Bilanzſitzung wird wieder erſt im November ſtattfinden. Eine Belaſtung bedeutete es für das großenteils mit dem Ausland arbeitende Unternehmen, daß trotz der zunehmen⸗ den Ausfuhrſchwierigkeiten die große ausländiſche Abſatz⸗ organiſation und der Ingenieur⸗ und Beamtenſtand durch⸗ gehalten wurden. Im Inlande war bisher ein genügender Ausgleich für den weichenden Export nicht zu finden. Nachdem im Frühjahr 1934 einige größere Auslands⸗ aufträge ausgeführt werden konnten, war der Beſtellungs⸗ eingang im Sommer ruhiger geworden. Indeſſen iſt man gegenwärtig mit der Bearbeitung verſchſedener größerer Auslands projekte beſchäftigt, deren Ausführung durch die Geſellſchaft noch nicht geſichert iſt, wenn auch die oft beſſe⸗ ren Konſtruktionen der deutſchen Firma zu gewiſſen Hoff⸗ nungen veranlaſſen. * Porzellanfabrik C. M. Hutſchenreuther Ach, Hohen⸗ berg a. d. Eger(Bayernſ. Die HV der Geſellſchaft geneh⸗ migte einſtimmig den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1933, der einen Verluſt von 222 285/ ergab. Dieſer Betrag, der ſich um den Verluſt aus 1932 auf 430 187/ erhöht, wird vorgetragen. Oberbürgermeiſter Daniel(Walden⸗ burg) wurde neu in den AR gewählt. Der Geſchäftsgang hat ſich gegenüber dem Vorjahre gebeſſert. Das Meſſe⸗ geſchäft iſt zufriedenſtellender als im Frühjahr und ver⸗ ſongenen Herbſt verlaufen, insbeſondere im Hinblick auf Qualitätserzeugniſſe. Die Beſchäftigung iſt für die näch⸗ ſten Monate geſichert. der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- d WIRTSCHAFTS-ZHTTUNG Die Neuordnung der Geireidewirischaff Durch das Geſetz zur Oronung der Getreidewirtſchaft iſt auf einem der verfahrenſten Märkte mit einem Schlage eine ſolide Preis⸗ und Handels baſis ge⸗ ſchaffen. War es früher durch das ſaiſon⸗ und kon⸗ junkturmäßig bedingte Preisriſiko kaum möglich, irgend⸗ eine feſte Kalkulation durchzuführen, ſo ſtößt heute eine bis ins kleinſte durchgeführte Preisberechnung kann noch auf irgendwelche Schwierigkeiten. Das iſt auch notwendig, denn die Handelsſpanne iſt im Intereſſe aller ſo niedrig gehalten, daß die nicht unbedingt notwendigen Unkoſten ausgeſchaltet werden müſſen. Eine große Rolle ſpielt hierbei die Frage des Kre⸗ dit s. Durch die Marktentwicklung der letzten Tage iſt das Kapital der am Getreidegeſchäft Beteiligten ſtark zu⸗ ſammengeſchmolzen, und es muß mit Krediten gearbeitet werden, die in der Speſenkalkulation obenan ſtehen. Die Bereitſtellung von günſtigen Krediten iſt darum für die Verbilligung der Getreidebewegung und verarbeitung er⸗ forderlich. Auch hier kommt die Neuordnung der Getreide⸗ wirtſchaft der Koſtendeckung zugute, indem durch die Aus⸗ ſchaltung des Preisriſikos eine ſolidere Beleihungsbaſis geſchaffen wird. Die Auflockerung und Förderung des Ge⸗ treidekredits in ſeiner Auswirkung auf die neue Getreidewirtſchaft wird beſonders deutlich am Beiſpiel der Kreditbedingungen der Getreidekreditbank.. Dieſe be⸗ vorſchußt nach Ueberreichung der Dokumente ſowohl Bahn⸗ als Waſſerverladungen bis zu 90 v. H. Da die meiſten Firmen, die Getreide kaufen, bei der Getreidekreditbank AG. ein Konto unterhalten, kann der Einzug der Do⸗ kumente durch Verrechnung über das betreffende Konto raſch erledigt werden. Hierdurch wird dann eine ganz be⸗ ſonders beſchleunigte Abwicklung möglich, und außerdem wird durch den Weg des Geldausgleichsver⸗ fahrens die unnütze Ueberweiſung von Geldbeträgen ver⸗ mieden. Auch die Beleihung un verkaufter Ware iſt neu geregelt. Sowohl eingelagerte Waren als auch ſchwim⸗ mende Partien werden entweder gegen Lagerſchein oder Ladeſchein bzw. Konnoſſemente beliehen. Dieſes trifft nicht nur für Waren zu, die bei gewerbsmäßigen Spediteu⸗ ren und Lagerhäuſern liegen, ſondern auch für Einlagerun⸗ gen an dritter Stelle, wie bei Landhändlern, Genoſſenſchaf⸗ ten, Mühlen uſw. Auch bei Zuſammenſtellung von Kahn⸗ partien iſt eine Finanzierung der einzelnen Waggons be⸗ reits möglich. Die Kredite ſtehen infolgedeſſen von dem Zeitpunkt der Verladung durch den Erzeuger bis zum Ein⸗ treffen der Ware bei dem Verbraucher zur Verfügung. Die Beleihung erfolgt auch hier bis zu 90 v. H. Neugeregelt iſt auch die Frage des Ueber brückungs⸗ kredits. Zur Zeit tritt als der größte Käufer im Ge⸗ treidemarkt die Af auf. Sie kauft ſelbſt, aber auf Ziel von einigen Wochen. Der Landhändler muß aber das Ge⸗ treide, das ex der Rfch verkauft hat, inzwiſchen auf ſein Lager nehmen und den Bauern bar bezahlen. Zur Ueber⸗ brückung dieſer Zeitſpanne wird von der Getreidekredit⸗ bank AG Kredit in einfachſter Form gegeben. Der Händ⸗ ler hat den Schlußſchein der Rif vorzulegen und dieſe Ware in einfachſter Form zu übereignen. Er erhält dann einen Kredit bis zu 90 v.., der aus der Zahlung der Rich abgewickelt wird. Auch Mühlen und Getreidefirmen können ihre Ausfuhr⸗ ſcheine mit 90 v. H. bei der Getreidekreditbank AG. belei⸗ hen, vor allem bei länger eingelagerter Ware. Hier han⸗ delt es ſich in erſter Linte um die Beleihung von Waren, die auf eigenem Speicher liegen und vorausſichtlich längere Zeit lagrn. Hier kann bis 90 v. H. beliehen werden. Die Getreidekreditbank AG. hat für dieſen Kredit vier Mög⸗ lichkeiten ausgearbeitet, bei denen beſondere Rückſicht au“ die Bedürfniſſe der betreffenden Betriebe genommen iſt Mit entſcheidend bei der Auswahl der Kreditart iſt die Vertrauenswürdigkeit des Kreditnehmers und die Beſchaffenheit des Lagerraumes. Die vier Kredit⸗ arten gliedern ſich in zwei Gruppen: Lombard E und Lom⸗ bard R. Bei dem Lombard E wird eine Beſchilderung des übereigneten Lagers vorgenommen und ein Treu⸗ händer beſtellt. Hierbei können zwei Ueberwachungs⸗ arten angewendet werden. Das übereignete Getreide wird in einem beſonderen Raum verwahrt, in dem ſich nur der Getreidekreditbank AG. übereignete Ware befindet. Der Raum iſt beſchildert. Ein Treuhänder wird beſtellt, wozu meiſtens ein höherer Angeſtellter des Betriebes gewählt wird. Der zweite E⸗Kredit iſt inſofern etwas erleichtert, als die Ware ſich nicht in einem beſonderen Raum befinden muß, ſondern beliebig in dem Speicherraum lagern kann. Sie wird nur durch eine Beſchilderung als der Getreide⸗ kreditbank AG. übereignet gekennzeichnet. Es iſt ebenfalls ein Treuhänder beſtellt. Die zweite Gruppe heißt Lombard R, weil hier das ſogenannte roulierende Lager beliehen wird. Der Kreditnehmer hat hier die Möglichkeit, die beliehende Ware von ſich aus auszutauſchen. Er kann alſo ſeinen Die Nealkredif-Insfiſuſe im Juli Bei den Boden⸗ und Kommunalkreditinſtituten hat ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts im Juli der Umlauf erneut durch Begebung von Umſchuldungs⸗ napieren erhöht. Von der Umſchuldungsanleihe deutſcher Gemeinden ſind weitere 104,8 Mill./ ausgegeben worden, ſa daß ſich ihr Umlauf Ende Juli auf 2157,9 Mill./ stellt. Der Umlauf an Oſthilfe⸗Entſchuldungsbriefen hat gleich⸗ falls, und zwar um 10,3 Mill. /, zugenommen. In der marktmäßigen Bewegung des Umlaufs gehen die Rück⸗ flüſſe um 12,9 Mill.„ über den geringen Betrag an Bruttoverkäufen hinaus. Immerhin beſtätigt Juli⸗Ergebnis, daß die Rückflüſſe zur Zeit nicht mehr den großen Umfang wie in den drei Vorjahren haben. Im Juli 1931 verminderte ſich der Umlauf um 41,3 Mill., im Juli 1932 um 51,1 Mill./ und im Juli 1933 um 26,0 Mill. /. Von den Nettorückflüſſen entfallen 10,5 Mill. I auf das Inland und nur 2,3 Mill./ auf das Ausland. Das Aktivgeſchäft iſt im Juli ſtärker zurückgegangen als der Umlauf an Pſandbrieſen und Kommunalobligationen. Es verminderte ſich der Beſtand an landpwirtſchaftlichen Hypotheken(ohne Oſthilfe⸗Entſchuldungsdarlehen) um 1/1 Mill.„, an ſtädtiſchen Hypotheken um 19,9 Mill./ und an Kommunaldarlehen(ohne Umſchuldungsdarlehen) um 16, Mill. /. Nur die„ſonſtigen“ Darlehen haben im Zu⸗ ſammenhang mit der Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung um 11,6 Mill./ zugenommen. Die über die Bodenkredit⸗ inſtitute finanzierten Arbeitsbeſchaffungsdarlehen haben Ende Juli den Betrag von 276,3 Mill./ erreicht. Badisch- Pfälzische Häuieversfeigerung Die Slddeutſche Fettſchmelze EVch Mannheim brachte am Donnerstag im Schlachthofreſtaurant zu Mannheim das badiſch⸗pfälziſche Auguſtgefälle und zwar 17 159 Stück Großviehhäute, 25968 Stück Kolbfelle und 918 Hammel⸗ felle zum Ausgebot. Bei gutem Beſuche wurde zu Höchſt⸗ preiſen alles verkauft bis auf Ochſenhäute im Gewichte von 30—49 Ps., die einige Pfennige nachließen. Auch Rinderhäute 30—49 Pfd. verloren—3 Pfg. Im einzelnen wurden je Pfund in Pfennigen bezahlt: Kuhhäute: bunte ohne Kopf alle Gewichte 25—28, rote ohne Kopf bis 29 Pfund—, 30—49 Pfund 4146, 50 bis 59 Pfund 41—44, 60—79 Pfund 44,548, 80-99 Pfund 46475 100 u. m.—. Ochſenhäute: bunte ohne Kopf alle Gewichte 25—30, rote v. K. Gewichte wie oben 29, 9,5 bis 40,5, 394,5, 4852, 4446, 30,42. Rinder: häute: bunte o. K. alle Gewichte 33—45, rote o. K. wie auch das eben 43, 55—60, 4952, 46505, 46—49. Bullen ⸗ häute: bunte ohne Kopf alle Gewichte 24, rote o. K. wie oben 32, 4243, 3942, 97,5—40,5. 3638, 3436, Schuß 30. Kalbfelle: bunte ohne Kopf bis 9 Pfund 4348, 9 bis 15 Pfund 4445, 15,1—20 Pfund 42, rote o. K. gleiche Gewichte 58,5—64, 51.55, 5152, Schuß 37. Freſſer⸗ fellle: bis 20 Pfund rote o. K. 29/5. Schaf fel le: vollw. 45, halbw. 36, kurzwollig 37 Blößen. Zur Lage am Saareisenmarkf Die Kriſe auf dem franzöſiſchen Markt dauert an. Auch der Blechmarkt, der der Kriſe am längſten ſtandgehalten hat, iſt gleichfalls in Mitleidenſchaft gezogen. Die An⸗ nahme, daß ſich nach Ferienende das Geſchäft etwas beleben würde, hat ſich bis jetzt nicht beſtätigt. An der Saar iſt die Lage unverändert. Das Aufkommen von Aufträgen aus der Saar iſt bedingt durch Aufträge, die die weiterverarbei⸗ tende Eiſeninduſtrie aus dem übrigen Deutſchland erhält. Die Lage auf dem deutſchen Markt iſt nach wie vor als günſtig zu bezeichnen. Die Aufträge gehen gut ein. Für Mittelbleche iſt auch hier das Geſchäft ſchwächer geworden. Der Exportmarkt iſt unverändert. Die Roheisengewinnung im August Die Roheiſengewinnung im deutſchen Zollgebiet betrug im Auguſt 1934(31 Arbeitstage) 798 547 Tonnen gegen 767 208 To. im Juli 1934(31 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im Auguſt 1934 durchſchnittlich 26 760 To. erblaſen gegen 24 749 im Juli 1934, d. h. 4,1 v. H. mehr. Im Auguſt waren von 148(148) vorhandenen Hochöfen 71(71) in Be⸗ trieb und 17(19) gedämpft. Auf Süddeutſchland entfiel im Auguſt 1934 eine Roheiſengewinnung von 22 258 To. gegen 22 018 To. im Jult 1934 und 19 224 To. im Auguſt 1933(bei jeweils 31 Arbeitstagen). Guter Hopfenverkauf im Spalter Gebiet. Aus dem Georgensmünder Umkreis kommt die für die Hopfen⸗ bauernſchaſt des Spolter Stadt⸗ und Landbezirks erfreu⸗ liche Kunde, daß die geſamte Hopfenanlage aller drei Diſtrikte ausverkaußb hat. Die zögernden Verkäufer konnten noch die oberſte Preisgrenze von 320 1 exreichen, nachdem zuvor ſchon viel Ware zum Preiſe von 20 bis 290/ in andere Hände ging. Die in den letzten Jahren oft enttäuſchten Hopfenbauern haben beuer als Entſchädigung eine ganz anſehnliche Summe in ihr Erzeugergebiet bekommen, wechſelnden Lagerbeſtand beleihen laſſen. Auch dieſer Kre⸗ dit zerfällt in zwei verſchiedene Formen. Bei der ſtren⸗ geren Form iſt ein Treuhänder beſtellt, der die Bewegung des Lagers überwacht und der Getreidekreditbank AG. monatlich eine Beſtandsmeldung übermittelt. Bei der leichteren Form, die mithin die einfachſte Beleihungsform überhaupt bildet, iſt kein Treuhänder beſtellt. Der Kresit⸗ nehmer kann die übereignete Ware jederzeit austauſchen und muß der Getreidekreditbank AG. nur einmal im Mo⸗ nat eine Beſtandsmeldung übermitteln. Eine weitere Art der Beleihung iſt die der PDühlen⸗ läger. Bei Mühlen kommt außer den oben genannten Kreditformen der Orderlagerſcheinkredit in Frage. Die Reichsſtelle ſtellt über das Lager— ſoweit es ſich um Rog⸗ gen und Weizen und um das Pflichtlager handelt— einen Orderlagerſchein aus, den die Getreidekreditbank AG. eben⸗ falls mit 90 v. H. beleiht. Aus dieſen Getreidekreditbeſtimmungen iſt erſichtlich, daß die nene Getreidebewirtſchaftung die Geſchäftsmoral und die Kreditſicherheit fördert. Der Geldgeber braucht heute nicht mehr auf hundert⸗ und mehrprozentige Sicher⸗ heiten zu beſtehen, da die beſte Sicherheit für den Kredit eine geordnete Wirtſchaft und die in ihr garantierte Ehr⸗ lichkeit des Geldnehmers iſt. * Abſchluß der Rheinſchiffahrtskonferenz in Wies baden. Nach achttägigen Verhandlungen, die ſich mit der Frage wurde die W. einer neuen Polizeiordnung befaßten, 0 ies⸗ badener Internationale Rheinſchiffahrtskonferenz abge⸗ ſchloſſen. Die Verhandlungen ſollen im Herbſt in Straß⸗ burg fortgeführt werden. Auf der Herbſttagung der Zen⸗ tralkommiſſion in Straßburg wird man ſich, wie verlautet, neben anderen aktuellen Fragen auch mit den Klagen verſchiedener Rheinuferſtagten über Erſchwerungen der Schiffahrt durch Erhebung der Hafengebühren in Straß⸗ burg beſchäftigen. * Gute Beſchäftigungslage in der Aachener Textilindu⸗ ſtrie. Die Streichgarnſpinnereien im Aachener Gebiet ſind zufriedenſtellend beſchäftigt. Für das nächſte Vierteljahr iſt mit einem Nachlaſſen nicht zu rechnen. Da die Spinnereien faſt ausſchließlich Rohſtoffe verarbeiten, die nicht bewirtſchaftet werden, wirkt ſich die durch die Fa⸗ ſerſtoffverordnung verfügte Einſchränkung der Arbeitszeit foſt gar nicht aus. Die Webereien, die ihre Arbeitszeit ſaſt ohne Ausnahme auf 36 Stunden herabſetzen mußten, er⸗ halten daher ausreichende Mengen an Garn. Da die An⸗ gebote von Wolle ſehr ſtark nachgelaſſen hatten, hoben ſich die Webereien überraſchend ſchnell auf kunſtwollgemiſchte Streichgarne umgeſtellt. Auch in der Aachener Tu ch⸗ in duſtrie iſt eine zufriedenſtellende Beſchäftigung ſüür die nächſten Monate geſichert. Allerdings hatte die Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit zur Folge, daß die gegebenen Lie⸗ ferſtriſten beträchtlich überſchritten wurden. Im Augen⸗ blick ſind die Werke noch mit genügend großen Mengen an Garn verſehen. Mittag-Ausgabe Nr. 423 ——— Frankfurfer Abendbörse behaupfei Nachdem im heutigen Mittagsſchlußverkehr auf Ge⸗ die ſogenannte Dreimonatsgrenze auf 6 oder gar 12 Mo⸗ nate ausgedehnt werden ſoll, allgemein Abſchwächungen eingetreten waren, zeigte ſich an der Abendͤbörſe über⸗ wiegend wieder einige Kaufneigung der Kuliſſe, da man an dieſes Gerücht nicht glaubt. Das Geſchäft war oller⸗ dings weiter klein und auch die Erhöhungen gegenüber dem Berliner Schluß hielten ſich in engen Grenzen, fe⸗ doch waren die Kurſe meiſt geſucht. Am Renteumarkt zogen Altbeſitz mäßig an, ferner erhielt ſich Intereſſe für Mexikaner. Im Verlauf ſtockte das Geſchäft nahezu vollkom⸗ men. Die Kurſe erfuhren keine Aenderung. Cement Heidelberg kamen mit 115 v. H. um 1 v. H. höher zur Notiz, wobei volle Zuteilung erfolgte. Farben lagen bei ca. 145 4 145% v. H. Hanfwerke Füſſen lagen erneut 1 v. H. ſchwächer. Am Kaſſamarkt blieben Großbanken behauptet, Adca allerdings 7 v. H. feſter. Badiſche Bank kamen nach eintägiger Pauſe mit 124 um 4 v. H. höher zum Kurs. Renten blieben im ganzen ſtill, einige Be⸗ achtung fanden Zinsvergütungsſcheine. Nachbörſe: JG. Farben 145% Geld. Es notierten u..: Altbeſitz 96,40, Adea 53, Commerz⸗ und Privatbank 67,25, Deutſche Bank⸗Diskonto 72,25, Harpener 104, Bekula 146,37, Dtſche. Gold⸗ und Silberſchd. 216,5, JG. Farben 145,37, Nordd. Lloyd 28,62. * Wieder Notiz der Mark an der Pariſer Börſe. An der Pariſer Börſe wurde am Dienstag nach einer drei⸗ jährigen Pauſe der Kurs der Reichsmark zum erſten Mal wieder offiziell notiert, und zwar mit 602 Fr. für 100 4. Die letzte Notierung fand am 10. Juli 1931 ſtatt. Damals war der Kurs 664.25 Fr. für 100 /. Die zuſtande⸗ gekommene Notiz liegt nur ganz geringfügig unter der Parität; ſie iſt z. B. noch etwas beſſer als die Mark⸗ notierung in Holland. Beginn des pfälzischen Weißherbsfes zurückgesfelli Der Reichsnährſtand in der Pfalz hat eine Bekannb⸗ machung erlaſſen, wonach in der Pfalz mit der Weißwein⸗ ernte, ſoweit es irgend möglich iſt, zurückgehalten werden muß. Das Rotmoſtgeſchäft iſt mit großer Anſtrengung und in Zufammenarbeit aller beteiligten Kreiſe für das Gebiet der Ober⸗ und Mittelhaardt im weſentlichen ab. geſchloſſen. Dagegen ſteht die Unterhaardt erſt jetzt mitten in der Rotweinernte, die auch hier über reichlich ausfällt. Es ſind alle erdenklichen Maßnahmen ge⸗ troffen, um die Unterbringung des Moſtes ſicherzuſtellen und auf dieſe Weiſe eine glatte Einerntung zu kurzem Termin zu ermöglichen. Um bei der Weißweinernte einen lichſt hohen Gütegrad zu erzielen und einen ge⸗ regelten Abſatz ſicherzuſtellen, wurden Richtlinien bekannt⸗ gegeben, wonach u. a. erbf in den einzelnen Gemeinden grundſätzlich ſchriftlich vor⸗ zulegen ſind. Waren und Märkie “Karlsruher Getreidegroßmarkt: Amtlich nurtierten: Inlandsweizen Ernte 1934 Feſtpreisgebiet W 17 Er⸗ zeugerfeſtpreis per September 20,50, Mühlenfeſtpreis ein⸗ ſchließlich Zuſchlag für Rich 20,90, Großhandelspreis 20,90, Sommerweizen ohne Angebot. Inlandsroggen Ernte 1934 Feſtpreisgebiet R 16 Erzeugerfe eis per Sept. 16,50, Mühbenfeſtpreis einſchließlich 16,0, Großhandelspreis 16,90 4 So mwmer⸗ und J n ⸗ duſtriegerſte je nach Qualität und Herkunft(Ausſtich⸗ ware) über Notiz) Ernte 1934 1921,50. Futtergerſte 59—60 Kilo Ernte 1934, Feſtpreisgebiet 9 Erzeugerfeſtpreis per September 15,70/ nom. Deutſcher Hafer 48 bis 49 Kg. je nach Qualität, frei Erzeugerſtation, Feſtpreis⸗ gebiet H 17, Erzeugerpreis per September 16, Großhan⸗ delspreis 16,30, Weiß⸗Hafer 70 Pfg. Zuſchlag je 100 Kilo. Weizenmehl Baſis Type 790 inl. Großhandelspreis im Preisgebiet W 17 27,25, plus 50 Pfg. Frachtausgleich, Aufſchlag für Weizenmehl mit 20 v. H. Auslandsweizen 3 /, mit 10 v. H. 1,50/ für 15⸗To.⸗ Ladungen, Type 563 (0) plus 2 1, Type 405(00) plus 3 J, Type 1600(Weizen. brotmehl)— 5 l. Roggenmehl Type 997(75 v..) Großhandelspreis im Preisgebiet R 16 24,15 plus 50 Pfg. Frachtousgleich per 15 To.⸗Ladung. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle Bedingungen der WV der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen bzw. neuer Reichsmühlenſchlußſchein Lieferung September⸗Oktober. Weizenmehl 4B Sept.—, Weizen⸗ nachmehl Sept.—, Weizenbollmehl(Futtermehl)—, Wei⸗ zenkleie, ſein und grob—, Biertreber Trockenſchnitzel und Malzkeime ohne Angebot. Erdnußkuchen loſe 14,90, Palm⸗ kuchen 13,90, Sojaſchrot ſofort greiſboar 14,20, Leinkuchen 17,95, Rapskuchen 11/90. Karkoffeln: Laut Anord⸗ nung des Gebietsbeauftragten frei Keller 3,80, weiße rote und blaue Speiſekartoffeln je 2,55, gelbe Speisekartoffeln (Induſtrie⸗ und ähnliche Sorten) 2,80. Rauhfutter⸗ mittel: loſes Wieſenheu gut, geſund und trocken, neue Ernte 5,50—5,60, Luzerne—6,10, Weizen⸗ u. Roggenſtroh, drahtgepreßt 2202,30, Futterſtroh, Gerſte⸗Haſer 2,40 bis 2,50 /. Alles je 100 Kg., ſoweit nicht anders vermerkt, prompt verladbare Ware. Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack. Frachltparität Karlsruhe bzw. Fertigfabrikate Parität Fabrikſtation. Mehl frachtfrei aller im Preisgebtet We 7 gelegenen Voll⸗ bahnſtationen. Kartoſſeln und Rauhfutter Zentnerpreis. * Badiſche Gemüſe⸗ und Obſtmärkte. Handſchuhs⸗ heim: Birnen—9 und—4; Aepfel—8 und 3,5—5; Zwetſchgen 6,5—7; Pfirſiche—4141 und—4; Buſchbohnen 4; Stangenbohnen 10—11; Tomaten 2,5—2,75. Wein ⸗ heim: Anfuhr 800 Ztr. Nachfrage gut. Zwetſchgen—7; Birnen—9 und—4; Aepfel—10 und—4; Pfirſiche —12 und—5; Stongenbohnen—12; Buſchbohnen—7 Tamaten—3; Nüſſe 10—17; Quitten—5 Pfg. Achern: Zwetſchgen—9; Aepfel—6; Birnen—9; Pfirſiche—410. Bath: Pfirſiche—8; Spätzwetſchgen 10; Birnen—8; Aepfel—6. Nachfrage gering, Verkauf ſchleppend. Ober ⸗ kirch: Erdbeeren 50; Zwetſchgen—12; Aepfel 3,5—6 Birnen—8; Pfirche—10; Bohnen—7; Pilze 10—25 Tomaten—4 Pfg. * Obſtmarkt Lambsheim. Aepfel—6; Zwetſchgen 6 bis 7,5; Pfirſiche—8; Trauben 11—12; Tomaten 1,5—2, Gur⸗ ken 11,25 und 0,50„ je Zentner. Abſatz flott, bei großer Nachfrage. Anfuhr 920 Zentner. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim am Sand. Anlieferung 630 Ztr., Zwetſchgen—6,5; Pfirſiche—12; Aepfel—8; Bir⸗ nen—7(); Tomaten—3; Trauben ſchwarze 11—12; dto. weiße 18—15(14) Pfg. * Badiſche Viehmärkte. Schwetzingen: Anfuhr 80 Läufer, 44 Milſchweine. Preiſe: Läufer 28848 J, Milch⸗ ſchweine 15—25/ das Paar. Marktverlouf longſam, ver⸗ kauft wurden zwei Drittel. Mos bach: Anfuhr 506 Milchſchweine. Preiſe 19—45/ das Paar. Bruchſal: Anfuhr 186 Milchſchweine, 61 Läufer, verkauft 80 bzw. 30. Milchſchweine 20—2, Läufer 3356 /, pro Paar. Pful⸗ lendorf: Anfuhr 374 Ferkel, verkauft 310. Preis 2535 Mark pro Paar. Handel mittelmäßig. Kandern: Zu⸗ trieb 9 große, 34 mittlere Ochſen, 22 Nutzkühe, 21 trächtige Kalbinnen, 40 Jungvieh von—2 Jahren und 22 unter 1 Jahr. Gehandelt wurde nach den neuen Richtpreiſen, Handel mäßig. Zufuhr am Schweinemarkt 317, Milch⸗ ſchwein 22— 30, Läufer 36—45, Anſtellſchweine 40—45/ pro Paar bzw. pro Stück. Wolfach: Anfuhr 18 Ferkel, Preis pro Paar 12—26 l. Vebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 19. Sept(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weſzen Manitoba Nr. 1 92,50; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 112,25; dto. hard 117,25; Mais neu ankommende Ernte 8395; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 77,25; Gerſte Malting 104; Mehl Spring wheat elears(per 196 bb.) 725755. N Chikago, 13. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe] Weizen(ſtetig) Sept. 105,75; Dez. 106,25; Mai 106,75 10676; Mais(Tendenz ſtetig! Sept. 776: Dez. W. 75; Mai 80,50; Hafer(kaum ſtetig) Sept. 546, Dez. 5456; Mai 54,25; Roggen(kaum ſtetig) Sept. 90,25; Dez. 82,75; Mai 8676.— Lokopreife: Weizen roter ſchlag der Rich, und Schlepplöhne blieben auch heute unverändert. Winter⸗Sommer Nr. 2 107; gemiſchter 110; Mais gelber Nr. 2 81,25; dto. weißer 86; Hafer weißer Nr. 2 58,75 Gerſte Malting 85— 132.. Winnipeg, 13. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz wil⸗ lig) Okt. 84,25; Dez. 84; Mai 88,75; Hafer per Okt. 4776; Dez. 46986; Mai 47,50; Roggen per Okt. 6878; Dez. 69,25, 72,50 Gerſte per Okt. 62,50; Dez. 62; Mai 6338; Lein⸗ sagt 159,25; Dez. 160,507 Mai 167,25; Manitoba⸗Weizen lokg Northern 1 83,75; dto. 2 8096; dto. 3 79%. 5 Rotterdam, 13. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin fl. per 100 Kilo) Sept. 3,60; Nov. 3,827; Jan. 4,02 rz 4,12%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. alles Verkauf. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkfe Neuyork, 13. Sept.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz ruhig; Schmalz prima Weſtern loko 10,05; obo. middle Weſtern 9,90— 10,00; Talg ſpezial extra 5,75, dto. extra loſe 475; dto. in Tierces.25. Chikago, 13. Sept.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lh.) Tendenz ruhig; Schmalz per Sept. 922,50 G; Okt, 975 G; Dez. 945 G; Jan. 915 nom.; Schmalz loko 930; Bauchſpeck(tr. geſ.) Sept. 1885; Okt. 1377,50; Preiſe für leichte Schweine 600—685, für ſchwere Schweine 690— 710; Schweinezufuhr in Chikago 14000, im Weſten 49 000. Geld- und Devisenmarki Zürich, 13. Sepfember Echlus amſlich) 5 Honsfanfin. 250 perls 20.28 8/80 Spanien 41.87½] prag 12.745 Bukarest 30⁵ London 18.15 flolland 207.55—] Varschaen,— lf. Bankd. 2 euyork 302.50 berlin 121.90— Budepes!—.— Tegl. Leid 1 Belgien 71.95— Wien off. H. 72,78— Belgrad 7,00] Hoenetsged“— Lalien 26.28— offa 12.78% J Athen 293.— J IMonsfsgeld 21½ Paris, 13. Sepfember Echluß amllich). London 75,00 Fpapien 207.25 J kopenhagen 335. ien—.— leur 1497. ftalien 180,15 fioſtend 10.27¼J berlin 605.— Zelglen 356 25 8chweſz 495,— Stocckhom 388.— Warschau 286,75 Amsterdam, 3. September(Schluß emtflicth. berlin 58 77 gelglen 3466— Oslo 36,72% prag 615 London 780.15 June: 48.18 ¼ Hopenbagen 32.62/ prirstüsk 1 Neuporx 145, 1¼ 15 Italien 12.67¼ ecchom 37.67 ¼ J ſägl. bels“ paris 973.37 Madrid 20.20 J Wien—.— II Fonatsg. 1 London, 13. pfember(chlug amtlich) lupe, 500 6% Ropenbsgen] 22.99 J. Mos 270.—,[Schande..½19 Nonfrel 495.7, Slockboim 19.30% fumfpen 494,— Potobems 1,288 Amsterdem 780 75 Oslo 19,90 55 Konstantin. 610,—Kustraſſen 125.— Pearls 75,15—Uissabon 110,12] Atben 518.— Heriko 18.— Früssel 21.05 ½ flelsingfors 226.25 Wien 28.50 Honterices 19.50 allen 57.66— prag 918.50 Narstbaa 25,12 Falperalis. Zerlin 12.42— Budapest 24.50 bueno Ares] 28,18 uenoz 7 Schweiz 1520.09 J Belgrad 216 50 Fi de Jan. 412/816 suf London 2987 Spaulen 88 18— Folz 410.— Hongkong 1,693 J Südairfka 190,12 8 Neuyork, 13. Keblender Salus amulict) 8 Benkekkeple en 40.35— en 19.18— Stockham 25.92 ¼(J0fg.) 6.. Tondo. Nad. 501.— budepesk 30.18 dense! 23.77 dh, riet 2 60-.-V. 500.— Prag 422— Madrid 18.84 leg. bed 1 Paris 667,75 helgrad.32 ¼ Montreal 103,03 bibendeh, 835 Schwelz 88.06— Warschau 19.17 ½ J Arg. pep esd.40 nledt. lliſien.59 bse 25.17% Tiode Janeiro.44— dle, höchct. 1 Rollen d 68,62— Kopenhagen 22.87% Jpan 29.98 J Iſlber 25 Hamburger Meiallnofferungen vom 13. Sepfember HKupfer] bancs- u. Stafts- Aan Lfief dels left] Celd berahli Brief] Celd 6000 zanuer. 40,5040,——, 806.0 301,0 Huttenrebzu.. 20,2519% kebmar 41,— 40,25—.— 806,0 501,0—,— Fansiiber(fit. p. kh). 45.—42.— Hart. 41.2540. 50.., keingoid(. p... 2,84 2,70 15 5 1 75 1105. e 170 5 260 42.4.[ nat.(Al. p. gr.). 8, 2, Juni!. 42.5041,25—.—. N bein“ dali. 48.— 44,—,— e betallpr,(id. p. gr....75 kukust 48.— 42,25,—.—.———.— Jeptemb. 40.— 39,50—,— 06,0301. Loco ls Okloder 40.— 39.50.— 306,0 301.0,— Antimon Fegulus chines.(S 1d.) 84.— 32. Aoremb. 40.— 39.50—.— 306,0 801,0. Juecksfiber(L per Flasche) 11,87 11.87 bezemb. 40.— 89,75 06,0801, 0. Wolframerz chines.(in.„% * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 14. Sept. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je g. dito 4 v. H. Pallad um 3,95 je g, dito 4 v. H. Kupfer 3,88 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 45,10—46,00 je Kilo ie nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen vom 13. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. Sept.⸗Okt. 10,50(10,75); dito. Klk. 1475(116); Leinſaatöl loko 20,25(20,50); Sept⸗Dez. 1075 (19,75); Sept. 1976(19756); Jon.⸗April 1978(20); Baum⸗ woll⸗Oel ägypt. 14(14); Baumwoll⸗St. Sept.⸗Okt. 875 (5,25). Neuyork: Terp. 46(un.). Savon noh: Terp. 41 lunv.). 5 Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf Das Geſchäft an der heutigen Börſe war zu Tal etwas lebhafter. Bergwärts war es weiter ſtill. Die Frachten Vorſchläge über den Herbſtbeginn 35„ land ihre Wai treil ren ertr. und tigt, ſond Gru kom Ver: prak mit voll gens ford. nicht men dem gege Han Län rige: mit zu v 9 ſchüf euro träch Devi gefül deut „Rei gerit ken! deutft umge Ausn werfe ſchaft das i bra nußm leicht doch gen 1 lan ware: Die ausſit 0 1 5 — Ge⸗ eku⸗ obei Mo⸗ gen tber⸗ man Uer⸗ über je⸗ tarkt für kom⸗ ment zur bei neut nken Jank öher Be⸗ e 7,25, Eula rben 1 N 8 2 — 2 8 7 * * 8 6 beſteht, Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. September 1981 — dahlungsbilanz und Ueberſeehandel Von Dr. Richard Hollmann, Berlin Die europäiſchen Gläubiger Deutſch⸗ lands benutzen bekanntlich die Vorteile, die ihnen ihre Stellung als wichtigſte Abnehmer für deutſche Waren bietet, um ihre Kapitalforderungen einzu⸗ treiben. Da Deutſchland aus dem Verkauf von Wa⸗ ren und Dienſten an dieſe Länder höhere Deviſen⸗ erträge erzielt, als es für die Bezahlung der Waren⸗ und Dienſtbezüge aus den gleichen Ländern benö⸗ tigt, läßt ſich dieſe Abſicht der Gläubiger ohne be⸗ ſondere Schwierigkeiten verwirklichen. Ein in den Grundzügen feſtliegendes, ſich immer mehr vervoll⸗ kommnendes Syſtem von Clearingverträgen und Verrechnungsabkommen ſichert die reibungsloſe praktiſche Durchführung. Der Zahlungsausgleich mit den übrigen europäiſchen Ländern vollzieht ſich faſt ausſchließlich im Rahmen des ge⸗ genſeitigen Waren⸗ und Dienſtetauſches. Kapital⸗ forderungen gegeneinander beſtehen hier zumeiſt nicht. Je weiter das Netz der Verrechnungsabkom⸗ men gezogen wird, um ſo mehr werden Salden aus dem Warenverkehr nunmehr auf dem Wege des gegenſeitigen Clearings ausgeglichen. Die deutſche Handelsbilanz war bisher mit den meiſten dieſer Länder aktiv; künftig wird es aber immer ſchwie⸗ riger werden, effektive Salden im Warenverkehr mit dieſen Ländern zu erzielen oder gar die Salden zu verbeſſern. Im ganzen werden die frei verfügbaren Ueber⸗ ſchüſſe aus dem Waren⸗ und Dienſtetauſch mit den europäiſchen Ländern in der kommenden Zeit be⸗ trächtlich abnehmen. Ein Teil der Roherträge an Deviſen wird dem Kapitaldienſt von vornherein zu⸗ geführt, kommt alſo praktiſch überhaupt nicht in deutſche Verfügungsmacht. Der frei verfügbare „Reinertrag“ wird aber auch noch weiterhin ziemlich gering werden, da bei den ausländiſchen Notenban⸗ ken das Beſtreben vorherrſchend ſein dürfte, die Gut⸗ haben der Reichsbank nicht zu groß werden zu laſſen. Wie hoch der Ueberſchuß an Exportdeviſen im lau⸗ fenden Jahr vermutlich ſein wird, iſt ſehr ſchwer zu ſchätzen, da ſichere Zahlen eben für die Zahlungs⸗ bilanz 1933 fehlen. Immerhin darf man annehmen, daß er nicht groß genug ſein wird, um die an ſich erforderliche Mehreinfuhr aus Ueberſee zu bezahlen. Der Ausgleich der Zahlungsbilanz mit den überſeeiſchen Ländern und damit die Frage, wie dieſer Teil unſeres Rohſtoffbedarfs künftig ge⸗ deckt werden kann, ſtellt das ſchwierigere Problem unſerer geſamten Außenwirtſchaftspolitik dar. Die amtliche Vorſchätzung der Zahlungsbilanz mit den überſeeiſchen Ländern für 1933 zeigt folgen⸗ des Bild(in Millionen Mark): Bezeichnung Ver Staaten Kanada Japan Sonſt. von Amerika Uueberſeelände Handelsbilanz—200— 100 7100—700 Dienſtleiſtungsbilanz + 100———10⁰ Zinſenbilanz— 400——— 4100 Raparationen— 100— 5 5 Kapitalbewegung— 200—— 5 Vermutlicher Saldo—800—100 100—700 Der Geſamtpaſſivſaldo der Zahlungs⸗ Hanz mit den überſeeiſchen Ländern betrug alſo ſchützitugsweiſe.7 Milliarden Mk. Dem ſtand ein Ueberſchuß aus dem Waren⸗ und Dienſtleiſtungs⸗ herkehr mit europäiſchen Ländern von.5 Milliarden Mk. gegenüber, wovon jedoch rund.5 Milliarden Mark für den Zinſendienſt an die europäiſchen Gläu⸗ liger aufgewendet werden mußten. Nach dem Ge⸗ ſagten dürfte ſchon gegenwärtig feſtſtehen, daß dieſer Aktipſaldo im laufenden Jahr erheblich kleiner ſein wird. Der Fehlbetrag, der ſich im Warenverkehr mit dem europäiſchen Ausland ergibt, tritt als eine kam zu ſtopfende Lücke im Verkehr mit Ueberſee auf. Bei der Erörterung von Methoden, wie der Aus⸗ gleich der Zahlungsbilanz mit dieſen Ländern er⸗ reicht werden kann, liegt es nahe, zunächſt an eine Steigerung der Ausfuhr in die überſeeiſchen Märkte zu decken. Sieht man von den Vereinigten Staaten von Amerika ab, die als Sonderfall noch zu behan⸗ deln ſind, ſo beträgt der Export in die übrigen Ueberſeeländer jährlich rund 300 Mill. Mk. Selbſt wenn es gelänge, dieſe Ausfuhr um 50 v. H. zu he⸗ ben, würde ſich zwar die Größenordnung des Pro⸗ blems verſchieben, nicht aber das Problem ſelbſt. Nach aller Erfahrung iſt es jedoch unwahrſcheinlich, daß es gelingt, die Ausfuhr in dieſem Umfang zu ſteigern. Eine Droſſelung der Einfuhr aus dieſen Ländern mit ihren nachteiligen Wirkungen auf die deutſche Rohſtoffverſorgung wird daher nicht zu umgehen ſein; dabei wäre es wünſchenswert, die Auswahl der einer Einfuhrbeſchränkung zu unter⸗ werfenden Güter nach dem Geſichtspunkt volkswirt⸗ schaftlicher Dringlichkeit zu treffen. Wie ſchwierig das in der Praxis ſein wird, mag das Beiſpiel des braſilianiſchen Kaffees zeigen, der als Ge⸗ nußmittel von Deutſchland aus verhältnismäßig leicht entbehrt werden könnte. Andererſeits iſt je⸗ doch zu bedenken, daß Braſilien als eines der weni⸗ gen Ueberſeeländer mehr Waren vo n D eut ſch⸗ land bezieht, als es an uns abſetzt, daß die Kaffeeausfuhr die Grundlage der braſilianiſchen Wareneinfuhr darſtellt und daß ſchließlich ein Tauſchabkommen: Kaffee gegen Kohle deſſen Kündigung für Deutſchland mit er⸗ heblichen Nachteilen verbunden wäre. Ein faſt noch ſchwierigeres Problem bildet der Ausgleich der deutſch⸗amerikaniſchen Zah⸗ lungsbilanz. Die neuere Entwicklung der Außenhandelspolitik, die dazu führt, daß der Aus⸗ gleich der Zahlungsbilanzen möglichſt vollſtändig zwiſchen den beiden beteiligten Ländern erfolgt, wirkt ſich zum Schaden der Vereinigten Staaten als Gläubigernation aus. Eine Liquidierung der ame⸗ rikaniſchen Forderungen an Deutſchland erſcheint heute faſt undurchführbar, weil umgekehrt Forde⸗ rungen Deutſchlands aus Warenlieferungen an die Vereinigten Staaten nicht vorhanden ſind. Dieſer Zuſtand beſtand von jeher, konnte aber ertragen werden, ſolange genügende Ueberſchüſſe aus dem Warenverkehr mit anderen Nationen vorhanden waren. Dies iſt gegenwärtig nicht mehr der Fall. Die deutſch⸗amerikaniſche Handelsbilanz wird vor⸗ ausſichtlich für das laufende Jahr mit einem Paſſiv⸗ ſaldo zu Ungunſten Deutſchlands in Höhe von 150 bis 200 Mill. Mark ſchließen. Der Satz, daß Geld⸗ forderungen im internationalen Verkehr nur durch Warenlieferungen bezahlt werden könnten, galt frü⸗ her für das geſamte Syſtem des internationalen Ringtauſches. Gegenwärtig beginnt eine Entwick⸗ lung, die die Wirkſamkeit dieſes Satzes auf die Be⸗ ziehungen von nur zwei Ländern oder einer eng umgrenzten Gruppe von Ländern beſchränkt. Eine Realiſierung der amerikaniſchen Zinsforderungen Polen ſagt dem Völkerbund deutlich die Wahrheit Aeber das zweierlei Maß beim Minderheitenſchutz Meldung des DN B. — Genf, 13. Sept. Der polniſche Außen miniſter Beck hat am Donnerstag in einer aufſehenerregenden Rede vor der Vollverſammlung des Völkerbundes die prakti⸗ ſche Mitwirkung Polens an der Durchführung ſeiner internationalen Minderheitenſchutzverpflichtungen vom heutigen Tage ab gekündigt. Polen habe in ſeinem Antrag an die Völkerbundsverſammlung die Verallgemeinerung dieſer Verpflichtun⸗ gen verlangt, und es halte an dieſer Forderung feſt und erwarte eine klare und deutliche Antwort. Wenn die Antwort poſitiv ſei, ſo werde es an der Ausar⸗ beitung der Beſtimmungen für ein allgemeines Min⸗ derheitenabkommen mitarbeiten, wobei die polniſche Regierung es für ſelbſtverſtändlich halte, daß dabei die beſonderen Bedingungen der anderen Erdteile be⸗ rückſichtigt werden. Allerdings habe er den Eindruck gewonnen, daß ſich bei der Mehrzahl der Regierun⸗ gen die ablehnende Haltung gegenüber dem pol⸗ niſchen Antrag, die ſchon im vergangenen Jahre zu einer Zurückweiſung der polniſchen For⸗ derungen geführt habe, nicht verändert habe. Bei dieſer Lage habe er noch folgendes zu er⸗ klären: „In Erwartung der Inkraftſetzung eines all⸗ gemeinen und gleichartigen Syſtems des Minderheitenſchutzes ſieht ſich meine Regie⸗ rung veranlaßt, von heute ab jede Zuſam⸗ menarbeit mit den internationalen Organi⸗ ſationen abzulehnen, ſoweit ſie die Kontrolle der Durchführung des Minderheitenſchutzes durch Polen betrifft.“ Beck fügte hinzu, daß dieſe Entſcheidung der polniſchen Regierung nicht gegen die Intereſſen der Minderheiten gerichtet ſei. Dieſe Intereſſen blieben weiter durch die grundlegenden Geſetze Polens ge⸗ ſchützt, öͤurch Geſetze, die den Minderheiten der Sprache, der Raſſe und der Religion freie Entwick⸗ lung und gleichberechtigte Behandlung zuſicherten. So würde ſich auch nichts an der wirklichen Lage der Minderheiten ändern. Vorher hatte Beck in längeren Ausführungen auseinandergeſetzt, daß Polen den nur einigen Staa⸗ ten einſeitig auferlegten Minderheitenſchutz als eine Ungerechtigkeit und Diskriminierung betrachtet, die weder mit der Gleichberechtigung aller wird ſich daher wohl kaum in anderer Weiſe durch⸗ führen laſſen, als daß die Vereinigten Staaten ſich bereit erklären, deutſche Waren unmittel⸗ bar abzunehmen; andernfalls erſcheint noch die langfriſtige Stundung als Ausweg. nur Vor dem Anstoß. Ein Rundgang durch die Bezirksklaſſe Anterbaben-Weſt Wenige Tage noch und wir ſtehen wieder mitten in einer Hochſlut von Fußballſpielen. Die fußballoſe„ſchreck⸗ liche“ Zeit, die nun von den ewig geplagten Vereinsſüh⸗ rern mit den überall notwendigen Vorbereitungen aus⸗ gefüllt wurde, um zu neuen Taten gerüſtet zu ſein und die weiterhin Raum bot, in mehr oder weniger intenſiv be⸗ triebenen Trainingsſtunden den Mannſchaften mehr oder weniger Schliff, Technik, Taktik und ſonſtige fußballeriſche Fähigkeiten beizubringen, iſt nun glücklich und endgültig vorübergegangen. Die Maſſe der Anhänger des runden Leders weiß nun wieder, wenn auch oftmals mitunter zum Leidweſen einer„beſſeren“ Hälfte, wo ſie des Sonntags hingehört. Die Meiſterſchaftsſpiele mit ihren packenden und mitreißenden Momenten voll größter Spannung wer⸗ den wieder alle auf Wochen und Monate hinaus in ihren Bann zwingen. Neben den Gauligaklubs ſtreiten und rin⸗ gen mit nicht weniger Energie und nicht geringerer Teil⸗ nahme einer getreuen Gefolgſchaft an den Mannheimer Stadtgrenzen die Zweitklaſſigen um die Meiſterſchaft der Bezirksklaſſen, in der wir manchen verdienten und be⸗ währten Fußballpionier finden. Große Tage geſehen haben ein Phönix Mannheim, der V. f. T. u. R. Feudenheim, die Sp. Vg. Sandhofen, die Friedrichsfelder Germanen, ein Sp. Cl. Käfertal und wie ſie alle heißen die tüchtigen Ver⸗ eine, oͤie mithelfen an der großen Aufgabe einer körper⸗ lichen Ertüchtigung unſerer Jugend. Die großen Leiſtun⸗ gen dieſer Clubs ſtehen noch in unſerer aller Erinnerung. Wer Meiſter unter der unerhörten Konkurrenz der Be⸗ zirksliga von Unterbaden⸗Weſt werden will, einer der ſtärk⸗ ſten Rivalenausleſe von ganz Baden, der muß die größte Formbeſtändigkeit. Können, Härte, Spielerfahrung, Aus⸗ dauer und Wucht aufzuweiſen haben, denn ſein Wert wird gemeſſen; in aufreibenden Kämpfen wird er gewiſſermaßen auf Herz und Nieren geprüft. Hat er die Prüfung beſtan⸗ den, ſo iſt ihm aber auch, wie diesmal dem MC 08 Mann⸗ heim, der Aufſtieg zur höchſten Klaſſe mit einer faſt 100pro⸗ zentigen Sicherheit geboten. Neben den in der Bezirksklaſſe alteingeſeſſenen Clubs, zu denen wir noch den T. u. Sp. V. Altrip zu zählen haben, marſchieren in dieſer Saiſon nicht weniger als fünf Neulinge auf den Plan, auf deren Abſchneiden man überall mit ganz beſonderem Intereſſe ſehen wird. Unter Berückſichtigung des Auf⸗ und Abſtieges, ſowie ſon⸗ ſtige Geſichtspunkte wirtſchaftlicher oder geographiſcher Natur haben Alemannia Ilvesheim, der über⸗ ragende Meiſter der Kreisklaſſe I, 1898 Mannheim⸗ Secken heim, JV Hockenheim, Neulußheim und Oberhauſen(.) den Weg zur zweiten Klaſſe des Verbandes gefunden. 0 Ein ſich namentlich in ganz beſonderer Weiſe um Jas Wohl der Jugend verdient gemachter Fußballpionier, die Sp. Vg. 07 Mannheim, mußte dabei leider ausſcheiden, juſt in einem Jahr, in dem ſie eine ſchlagkräftige, junge und tatenfrohe Mannſchaft, wie ſchon lange nicht mehr, da man immer wieder den Jungbronnen für die Großen ab⸗ geben mußte, auf den Beinen hatte. Germania Friedrichsfeld, der letztjährige Tabellenzweite, geht nur mit einer Ausnahme wieder mit der altbewährten Elf in den Kampf. Lediglich Brümmer II, ein in vielen Spielen erprobter und erfahrener Verteidi⸗ ger, wird pauſieren und ſeinen Poſten füngeren Talenten, wie Selbach oder Ehret, überlaſſen, um nur in Zeiten har⸗ ter Bedrängnis die Fuß ballſtiefel aus dem„ſtillen“ Winkel wieder hervorzuholen. Die Tordeckung mit dem ſchneidigen Hollerbach zwiſchen den Pfoſten, dem Routinier Brüm⸗ mer T in der Abwehr, die fleißigen Läufer Jung, Ehret und Schmiedel, ſtehen eiſern da. Der Sturm ſpielt ſchnell und einheitlich; dieſe Reihe wird wieder den repräſentati⸗ ven Linksaußen Graf, der ſoweit hergeſtellt iſt, um wieder mit ganzer Kraft mitwirken zu können, zur Verfügung haben. Dieſer Kameradſchaft von elf Könnern darf man Mitglieder im Völkerbund, noch mit der demokrati⸗ ſchen Verfaſſung des Bundes in Einklang ſtände. Der Minderheitenſchutz ſei außerdem durchaus nichts Einheitliches und Ganzes, ſondern willkürlich und zufällig, da ganz und dort teilweiſe und an anderer Stelle überhaupt nicht angewandt. Bei manchen Staaten habe man ſich mit ganz einfachen Erklärungen begnügt, und anderen erlaſſe man ſogar beim Eintritt in den Völkerbund dieſe Erklärungen, welches auch immer die Lage der Minderheiten auf ihrem Gebiete ſei. Im übrigen habe ſich die Anwendung der bisheri⸗ gen Minderheitenſchutzgeſetze als völlig enttäu⸗ ſchend gezeigt. Sie habe den Minderheiten ſelbſt nicht genützt, aber als Mittel für eine herab⸗ ſetzende Propaganda gegen diejenigen Staa⸗ ten gedient, oͤie ihnen unterworfen waren, und außerdem noch als politiſches Druckmittel, das von Staaten angewandt wurde, die, ohne ſelbſt durch oͤieſe Verträge gebunden zu ſein, das Recht für ſich in Anſpruch nahmen, an ihrer Kontrolle teilzunehmen. Es handele ſich jetzt darum— und nach dieſer Richtung richte er einen Appell an die Verſammlung—, die früher begangenen Fehler zu beſeitigen und eine dauerhafte, klare und gleich⸗ förmige Grundlage zu ſchaffen, auf der das Syſtem des internationalen Minderheitenſchutzes in einer endgültigen und haltbaren Art errichtet werden könne. Keine Beteiligung Polens am Oſtpakt? Meldung des DNB. — London, 13. Sept. „Daily Telegraph“ zufolge hat der polniſche Außenminiſter, Oberſt Beck, der britiſchen Regie⸗ rung durch den Lordgeheimſiegelbewahrer Eden mit⸗ geteilt, daß Polen endgültig beſchloſſen habe, ſich nicht an dem Oſtpakt zu beteiligen. Was geht in Spanien vor? (Funkmeldung der NM.) — Madrid, 13. September. Die Morgenzeitungen vom Donnerstag bringen in großen alarmierenden Ueberſchriften die Mel⸗ dung, daß es der Polizei gelungen ſei, im Zuſam⸗ menhang mit einer Waffenſchmuggelaffäre einem großangelegten umfaſſenden Revolutionsplan der Marxiſten auf die Spur zu kommen. Der Innenminiſter habe erklärt, die Regierung könne zunächſt die ihr bekann⸗ ten Einzelheiten noch nicht der Oeffentlichkeit über⸗ geben, er werde aber binnen kurzem mit völliger Offenheit alle Zuſammenhänge darlegen. getroſt eine erſte Chance einräumen. Mit dem V; Tu R Feudenheim wäre in dieſem Jahre ſehr ſtork zu rechnen geweſen, hätte dieſer Verein nicht das Pech gehabt, ſeinen begabten Mitlelſtürmer Maier, der den Staub der Heimat von den Füßen ſchüttelte und nach Norden zog, zu verlieren. Die anderen Spieler werden in treueſter Hingabe wohl verſuchen, in zugvoller ſorſcheſter Weiſe ſowie mit erhöhtem Einſatz kämpfend, die hinterlaſſene Lücke nach beſten Kräften zu ſchließen. Vor⸗ erſt wird der bekannte Kämpe Ueberrhein, obwohl er nicht mehr zu den Jüngſten zählt, die Führung des Angriffs übernehmen, do der auf Rechtsaußen tüchtige Winkler (früher Viernheim) für dieſen Poſten nicht die nötigen Anlagen beſitzt. In der Läuferreihe, in der dem Verneh⸗ men nach Boxheimer durch Pflock erſetzt wird, werden Fuchs und Eſchelbach die Stützen ſein. Hinter den ſtarken Verteidigern Sohn und Feßler wird der mutige Krämer, deſſen Spiel Ift packend wirkt, wieder im Kaſten ſtehen. Die junge Mannſchaft des troditionsreichen Man n⸗ heimer hönix wird in dieſem Jahre gefeſtigter, kräftiger und auch ſchlagfertiger an den Start gehen. In der letztvergangenen Verbandsrunde vom Pech verfolgt, lernte dieſe Elf auf die Zähne zu beißen und im Spiel olles daronzugeben. Wie ſie im letzten Spiel vor der Fuß⸗ ballpauſe bei der Amicitia mit:0 ausſichtslos geſchlagen im Rückſtand lag und eine großartige zweite Spielhälfte überlegen geſtaltete, das war wirklich eine grandiose Lei⸗ ſtung, die dem Können der Mannſchaft dos beſte Zeugnis ausſtellt. Der alte Phönixgeiſt, ſo wie wir ihr kennen, als noch die im Sportleben altgewordenen Schönig in den Stulpen ſtanden, war da erwacht. Der im Feldſpiel gute Sturm erfreut ſich eines gediegenen Aufbaus der Läufer Rasmus, Greiner und Schott. Die Hauptlaſt der Verteidi⸗ gung wird von Rohr, der von einem Nachwuchsſpieler unterſtützt wird, wiederum in zielbewußter Art getragen. Jahr für Jahr ſchlug der Tu Sp Altrip eine ſcharfe und gefürchtete Klinge und immer wieder war Altrip der Geheimtip in dieſer Klaſſe. Aber noch jedes Jahr waren es Umſtände beſonders gelagerter Art, die dieſen ſtrebſamen Verein um ſeine günſtige Poſition gebracht haben. Spielerabwanderungen, Dis qualifikationen und einige ſchwache Tage brachten harte Rückſchläge, die trotz aller Hingabe nicht mehr aufzuholen waren. Dieſes Jahr wer⸗ den die Pfälzer, die noch über die gleiche Elf verfügen, wieder in vorderſter Reihe zu finden ſein, denn an den gereiften Leiſtungen der Klaſſeſpieler Weller und Sommer in der Verteidigung, Spindler und Feth in der Läufer⸗ reihe, den wackeren Schneider im Angriff werden ſich die anderen Kameraden emporranken und das raſſige, ſchmiſ⸗ ſige Kampfſpiel der„Altriper“ liefern. Sorgenvoll ſieht der SpCEl Käfertal aus dem Mannheimer Spargelparadies, deſſen machtvoller Endſpurt im verfloſſenen Jahr viel dazu beitrug, die Spiele be zum letzten Augenblick voller Spannung zu geſtalten, der Zukunft entgegen. Der gute Torwart Heckmann bekam das Reifefieber und iſt bei der Gauliga gelandet. Man hat ohne Zweifel einen ſchweren Verluſt erlitten, aber der verwaiſte Poſten wird ausgefüllt und die tüchtigen Spieler Kilian, Geiger, Welker und Rihm werden in ungebrochenem Kampfgeiſt im Bunde der treuen Kameraden den Klaſſen⸗ verbleib unter allen Umſtänden zu wahren und zu garan⸗ tieren wiſſen. Sehr viel vorgenommen hat ſich in dieſer Sgiſon die SpVg Sandhofen. Ohne jeden Zweifel hat man auch das Zeug dazu, bei der Vergebung des erſten Platzes ein gewichtiges Wart mitzureden. Aber, aber, es darf nicht ſo werden wie im vergangenen Jahr, daß man erſt zu kämpfen anfängt, wenn die Felle ſchon den Rhein hinab⸗ geſchwommen ſind. Man darft nicht in den alten Fehler verfallen, einen Gegner in feiner Spielſtärke zu unter⸗ ſchätzen, ſondern muß ſeine vorhandenen Fähigkeiten vom erſten Augenblick an in die Waagſchale werfen. Noch ſtets war die Hintermannſchaft, allen voran Wittemann im Tor, und der ſtabile Streib in der Verteidigung ſowie der agile Läufer Müller in beſter Kondition, aber es haperte im Sturm, in dem nur Barth und auch Fugmann bemüht waren, weit und raumgreiſend die nicht genügend ener⸗ giſchen Mitſpieler entſcheidend mitzureißen. Zu neuen Taten iſt man an der Waldklauſe in Viern⸗ heim gerüſtet. Nach einem fühlbaren Formrückgang iſt Bis jetzt ſcheint feſtzuſtehen, daß die Marxiſten ihre noch immer an verſchiedenen amtlichen oder halbamtlichen Stellen niſtenden Genoſſen dazu ange⸗ halten haben, Waffenſchiebungen aus den Beſtänden der ſtaatlichen Waffenfabri⸗ ken vorzunehmen und große Mengen Maſchinen⸗ gewehre, Gewehre, Piſtolen, Handgranaten und Munition bis jetzt über ganz Spanien zu verteilen. Man nimmt an, daß die bevorſtehende feierliche Ueberführung und öffentliche Beiſetzung der Reſte der im Jahre 1930 von der Monarchie füſilierten Offiziere Galan und Hernandes in Madrid, die da⸗ mals den erſten republikaniſchen Umſturz verſuch⸗ ten, das Signal für den allgemeinen Auf⸗ ſt and in Spanien ſein ſollte. Zu dieſem Zweck war beabſichtigt, an jenem Tage aus allen Teilen des Landes etwa 100 000 organiſierte bewaffnete Arbeiter in Madrid zuſammenzuziehen, um den erſten Schlag gegen die Regierung zu führen. Der Führer Träger des„Deulſchen Ringes“ Meldung des DNB. — Stuttgart, 12. September, Einen Höhepunkt der Veranſtaltungen im Raßh⸗ men der„Stuttgarter Feſtwoche“ bildete die feier⸗ liche Eröffnung der Jahreshauptverſammlung des Deutſchen Auslandsinſtituts am Mitt⸗ woch nachmittag im großen Saal des Hauſes des Deutſchtums. Der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Strölin, teilte mit, er habe an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Bitte gerichtet, die höchſte Auszeichnung des Deutſchen Auslandsinſti⸗ tuts, den„Deutſchen Ring“, der einſt dem ver⸗ ewigten Reichspräſidenten verliehen war, entgegen⸗ zunehmen und fortan ſelbſt zu tragen. Unter dem Beifall der Verſammlung gab er be⸗ kannt, daß der Führer und Reichskanzler, der in ſeinem Lebensgang ſelbſt aufs ſtärkſte mit dem Aus⸗ landsdeutſchtum verbunden iſt, ſich bereiterklärt habe, den„Deutſchen Ring“ des Inſtituts anzunehmen. Dieſer Entſchluß des Führers und Reichskanzlers werde bei allen Menſchen deutſchen Stammes und deutſcher Zunge ſtärkſten Widerhall und aufrichtigſte Freude auslöſen. 4 FFF. Schleswigs Schulen wegen der Ausbreitung der ſpinalen Kinderlähmung geſchloſſen — Schleswig, 13. Sept. Im Einvernehmen mit dem zuſtändigen Kreisarzt ſind am Mittwoch ſämt⸗ liche Schleswiger Schulen bis auf weiteres geſchloſſen worden. Die Maßnahme erfolgte als Vorbeugung gegen die Ausbreitung der ſpinalen Kinderlähmung. Bisher ſind in Schleswig ſowie in den Nachbarorten einige leichte Fälle dieſer Krankheit zu verzeichnen. der Eindruck des Spieles der Amſeitiga⸗Glf wieder ein ganz vorzüglicher geworden. Der Sturm iſt ſchnell und bietet unter dem Einſatz der Flügel nach alter Weiſe ein gefährliches Angriffsſpiel. Die Läuferreihe beſitzt in Fetſch einen der beſten Läufer unſeres Bezirks und das ſolide Können der Verteidiger Kiß und Faltermann iſt wohl zur Genüge bekonnt, um noch ſonderlich betont zu werden, Sehr fangſicher und ſtets aufmerkſam iſt der Tor⸗ hüter Krug. Mit Intereſſe wird man das Abſchneiden der Neulinge verfolgen. Das Zeug dazu, den Spitzenmannſchaften das Beſtehen recht heiß zu geſtalten, beſitzt vor allem die wackere Alemannia Ilvesheim, die ſich in geradezu blendendem Stil die Zweitklaſſigkeit erobert hat und dabei mit einem Torverhältnis die Spiele in der Kreisklaſſe beendigte, wie es nur bei einem ganz ſoliden Können möglich ſein kann. Im Sturm verſtehen flinke und behende Leute, die, Torhüter ſind gewarntl, mit dem Ball umzugehen und aus allen Lagen ſchießen. Die Läuferreihe iſt ſtabil und hat in Kraft einen Mittel⸗ läufer, der über wirklich gute Anlagen verfügt und auch den, für dieſen Poſten unbedingt notwendigen Ueberblick beſitzt. Die Verteidiger ſpielen impulſiv und klären mit einem geſunden Schlag; der Torwart iſt mutig, ſowie ge⸗ wandt in allen Lagen. Man bann in Ilvesheim den kommenden Exeigniſſen getroſt entgegenſehen denn dieſe Mannſchaft kaun etwas und wird ſich mit ihrem vorbild⸗ lichen Ehrgeiz überall Geltung zu verſchaſfen wiſſen. Ohne Zweifel veröient iſt das Aufrücken eines Pioniers aus der Steinzeit des Fußballſports, die Fuß⸗ ballgeſellſchaft 1898 Mannheim ⸗Secken⸗ heim. Nach den langen Jahren ſeines Beſtehens, in denen diefer verdiente Verein auf Vorpoſten ſich mit un⸗ gebrochener Tatkraft der Sportpflege widmete, die voll zu würdigen iſt, iſt es ihm nun endlich vergönnt, ſich in höheren Regionen als bisher zu bewegen. Wir halten Seckenheim, das in vergangenem Jahre den Ilvesheimer Mannen lange Zeit in hartem Bruſt⸗an⸗Bruſtkampf den Rang ſtreitig machen konnte, und deren heiße Rivalen⸗ kämpfe nun in höherer Klaſſe ihre Fortſetzung finden wer⸗ den, für ſtark genug, ſich den Verbleib in der Bezirksliga wohl zu ſichern. Der dritte im Bunde der Neulinge iſt Hockenheim aus der Stadt des„Scheuertorbraſils“ und der raſenden Motore. Schon in früheren Jahren zählte man zu den Gegnern der Vereine in unſerer Ecke zwiſchen Neckar und Rhein. Damals ſchon ſtand ber F 06 im Rufe einer nur ſchwer ſchlagbaren Mannſchaft und das nunmehrige Aufſteigen zur Bezirksklaſſe hat dem Spiel dieſer Elf neuen Impuls gegeben, ſo daß an⸗ zunehmen iſt, da die Mannſchaft aus harten Kämpfern ge⸗ formt, auch über den Elan der erſten Wochen hinqus in gleichbleibender Stärke ſich der Löſung der ihr bevor⸗ ſtehenden großen Aufgaben widmen kann. Eine ſehr beachtliche Spielſtärke verriet in der früheren Kreisliga Neulußheim. Man kann daher mit Be⸗ ſtimmtheit annehmen, daß ſich dieſe Mannſchaft recht bald in ihrem neuen Wirkungskreis eingefühlt haben wird, zumal ſich dieſe Mannſchaft in ſtabiler Weiſe, in zäheſter Ausdauer und größter Tapferkeit ſchlägt, ſo daß ein Punktgewinn in Neulußheim errungen, auch von den ſtärkſten Gegnern als großen Erfolg zu bewerten iſt. Ein völlig unbekannter Gegner iſt unſeren Clußs Oberhauſen(.). Dieſe Mannſchaft, die bisher in einem nicht gerade beſonders als ſpielſtark zu bezeichnen⸗ den Kreis zu Hauſe war, beſitzt aber ein ſehr annehm⸗ bares und auch reſpektables Können und wird doher, da ſie noch mit einem beſonders ausgeprägten Ehrgeiz aus⸗ gezeichnet iſt, mit ganz beſonderer Vorſicht zu„genteßen“ ſein. Sie wird aber nicht darum herumkommen, wenn man ſie nicht im voraus als zu leicht empfindet, in der e das übliche Lehrgeld der Neulinge zahlen zu müſſen.. Viel Glück allen und dem Beſſeren den Sieg! Es liegt ein tiefer ſportlicher Sinn in dieſen wenigen Worten, die unſere ausführlich geſtaltete Betrachtung ſchließ n und Lie dazu beitragen ſollen, die Spieler im Geiſte ſportlicher Kameradſchaft zu beherrſchen, dem Gegner aber und ſeine Leiſtung, den Schiedsrichter als ehrlichen Mittler, unbeirrt von vielen Meinungen und Gegenmeinungen unabhängig vom Vereinsfanatismus und Lokalpatriotismus, kritiſch und objektiv zu beurteilen, ausgehend von dem großen Grundſatz: Ein Spiel iſts nur, ein großes Spiel ſoll es uns bleiben! 8. der F V 08 Nummer 421 neue Mannheimer Zeitung 55 Ruſſe ö, Von Werner Oellers Als ich in einer Schublade ein altes Manuſkript ſuchte, fielen mir Bilder in die Hände. Phot tog raphien, die meiſten ſchon angegilbt. Da vergaß ich, was ich ſuchte, und verſank in Erinnerung. Tauchte zurück von der Oberfläche des Heute, Jahr um Jahr, bis in fernſelige Sehnſucht und Schmerz um Verlorenes Zeiten. V waren in mir, ein wehes Ziehen der Seele, aber auch das ſtille Glück des Geborgenſeins tach Sturm und Wetterſchlag, Friede des Herzens nach ſchwerem Leid. Lange hatte ich oͤamit zu tun. Nun 1 be ich alles dg wieder eingeräumt, bis auf ein einziges Bild. Nicht berührt die Hinter⸗ gründigkeit. ſeiner Herkunft und Geſchichte mein eigenes Geſchick, es ſei denn von ferne und durch innere Verwandlung, aber die Schickſale vieler ſpie⸗ geln ſich in ihr. Ein Mann ſteht auf dem Bild und hält einen Knaben auf nab! dem Arm. Wie er daſteht, mag er in den vierziger Jahren ſein. Seine Kleidung iſt grob und wenig paſſend, der Rock am Halſe geſchloſſen. Der Mund iſt weich. Die Augen, e und verträumt, ſehen an mir vorbei ins Leere. Das ſchwarze, dichte Haar, lockig über einer niebrigen, aber breiten Stirn, iſt ſteil nach oben gebürſtet. Der Mann iſt ein Ruſſe, kriegsgefangen 1914 bei Rößel in Oſt⸗ preußen. Ich weiß nicht, wie er geheißen hat, wir ſagten„Michael“. Der Knabe auf ſeinem Arm iſt mein Bruder Paul, damals, 1916, ungefähr drei Jahre alt. Mein Vater hatte eine Gartenwirtſchaft mit ge⸗ räumigem Tauzſaal. Jetzt war ringsum das Anwe⸗ ſen mit hohem Stacheldraht abgeſperrt. In dem Tanzſaal ſtanden Pritſchen und Eiſenbetten, dort kaſernierten die Ruſſen. Ihre Zahl e zwi⸗ ſchen dreihundert und vierhundert. Ein Teil von ihnen arbeitete auf den umliegenden Baue nge die anderen ſchafften an einer Bachregulierung, an der Kultivierung der ſumpfigen Niederung. Land⸗ ſturmleute bewachten ſie. Unter ihnen der Vater. Michael war unſerer Mutter und den Mädchen zur Unterſtützung beigegeben. In großen Waſchkeſ⸗ 5 kochte er ſeinen Kameraden die Suppe und den Kaffee, er hielt den Schlafſaal in Orönung und ar⸗ beitete auch in der Wohnung, wo immer es zu ar⸗ beiten gab. Er war unentbehrlich, am meiſten der Hausfrau. Auf ihn konnte ſie ſich verlaſſen, wenn auf die Mädchen kein Verlaß war. Denn die Mäd⸗ chen hatten oft andere Dinge als ihre Arbeit im Kopf. Ihn bewachte keiner. Was ſollte man ihn bewa⸗ chen? Früher war er Schuſter geweſen auf dem Gutshof eines ruſſiſchen Großen irgendwo bei Archangelſk. Da war es ihm nicht ſo gut gegangen wie hier in der Gefen Nicht halb ſo gut war er behandelt worden. Das hat er uns oft ge⸗ ſagt, nachdem er ein wenig deutſch zu radebrechen gelernt hatte. Zu Hauſe hatte er eine junge Frau und einen Sohn, der nicht viel älter war als unſer Paul. Nun erſetzte Paul ihm den Sohn. Der Knabe hing an Michael mehr als an ſeinem Vater, und Michael hing an dem Knaben in Wahrheit, als ſei er ſein eigen Kind. Wann immer eine freie Minute war, beſonders an Sonn⸗ und Feſttagen, ſah man die bei⸗ den zuſammen. Kein Kindermädchen, kaum eine Mutter hätte fürſorglicher ſein können als Michael. Vielleicht auch, daß die Hilfloſigkeit des Kindes und die Hilfloſigkeit des Erwachſenen die beiden zuſam⸗ menhielt. Wer kann es wiſſen? Deutlich erinnere ich mich, wie der Ruſſe einmal ſich abwandte, als Paul vom Vater mit Prügeln eſtraft wurde. Ohn⸗ mächtiger Zorn ſtand in ſeinem Geſicht, und es ſchien mir, als müſſe er mit Gewalt die Tränen zurück⸗ halten. Die Sonderſtellung, die Michael un ter den Ge⸗ fangenen einnahm, kam auch in Aeußerlichkeiten zum Ausdruck. So war er der einzige, 115 das Haupthaar nicht glatt geſchoren war. Er durfte eine Friſur tra⸗ gen. Er ſchlief auch nicht im Saal mit den anderen; ſchon deshalb nicht, weil ſeine Arbeitszeit länger war und regelmäßiger, weil er immer zur Hand ſein mußte. Die Mutter hatte ihm eine Manſarde ein⸗ gerichtet. Es war ein nettes Stübchen draus gewor⸗ den, netter wohl als ſeine heimatliche Behauſung. Da ſtand er manchmal in ſpäten Abendſtunden an ſeinem Fenſter, ſchwarz wie ein Schatten. Oft habe ich ihn da geſehen und ihn auch wohl heimlich be⸗ obachtet, obwohl es nichts zu beobachten gab. Denn er ſtand nur, groß und düſter, in dem viereckigen 750 tauerloch, faſt ohne Bewegung. Der Ruſſe ſang. Leiſe ſang er wie in Heimlichkeit, als ſei das Lied nur für ihn beſtimmt, für ihn und die Nacht. Schwer⸗ mütige, düſtere Melodien trug der Wind von ſeinen Lippen zu mir her, traurig und leidbvoll, daß es einem weh wurde ums Herz. Ganz anders jang er, wenn er bei der Arbeit ſang, am Tag. Traurig ſang er nur zur Nacht. Beſonders, wenn ein Brief ange⸗ kommen war, wußten wir es und ſagten ein⸗ ander:„Heute abend ſingt er wieder“. Und ſelten haben wir uns getäuſcht. Einmal nach einem ſolchen Tage, der ihm einen Brief gebracht hatte, kam er in ſpäter Abendſtunde 48 8 1 September 1934 Mutter zu Werke war. Seine Augen waren voll Waſſer, und hinter dem Waſſer blickten die Augen hilflos und gequält. Aber er ſagte nichts, er fragte nur nach Paul. Die Mutter verſtand ihn. So fuhren ſie das ſchlafende Brüderchen aus ſeiner Kammer in die Stube des Ruſſen. Dankbar blickte der Mann zu der Frau. — An einem Herbſtabend 1916, einem Sonntag, war der Ruſſe weg. Er iſt nicht aus dem Hauſe ge⸗ laufen, obwohl ihm ſeit Jahr und Tag der Weg ins Freie weit offen ſtand. Auf einem Spaziergang mit anderen, unter ordnungsmäßiger Bewachung, iſt er entkommen. Erſt gegen Abend bemerkten wir es, eher als die Landſtürmer. Alles lief aufgeregt durch⸗ einander, treppauf, treppab, über die Wege der An⸗ lagen und auf die Straßen rundum. Michael! Michael!“ riefen wir. Er blieb e Paul⸗ chen weinte, weil Michael fort war. Die Mutter nickte traurig mit dem Kopf.„Er iſt über die Grenze“, ſagte ſie. Keiner konnte es begreifen. Hatte er es je beſſer gehabt als bei uns? Und ſtürzte ſich nun aus der Sicherheit und Geborgenheit in das gefähr⸗ liche, übermenſchliche Abenteuer einer faſt unmög⸗ lichen Flucht? Nur die Mutter ſchien es zu begrei⸗ fen.„Armer Michael“, flüſterte ſie und hatte ängſt⸗ liche Augen. Am übernächſten Tag meldete die Zeitung, daß bei Kurchkallen, hart an der Grenze, ein flüchtiger Ruſſe, der auf Anruf nicht ſtehen geblieben ſei, er⸗ ſchoſſen worden ſei. „2 —— Das Berliner„Deulſche Theater“ Spielbeginn unter Heinz Hilperts Leitung Berlin, im September. Nachdem der Verſuch von Carl Ludwig Achaz, das „Deutſche Theater“ zu erneuern, trotz aller guten Anſätze geſcheitert iſt, will jetzt Heinz Hilpert, der früher hier einmal als Regiſſeur gewirkt hat, mit ideeller und wirtſchaftlicher Hilfe des Reiches „aus der Tradition des Berliner Bühnenlebens die Werte in die Zukunft hinübertragen, die weiterhin lebenskräftig ſein können, die Faktoren einer künſt⸗ leriſchen Weltgeltung, die weiterhin erneuerungs⸗ fähig ſind“. Heinz Hilpert ſieht ſeine ſpezielle Auf⸗ gabe alſo, wie er ſelbſt ſagt, in einer Art„kultureller Repräſentation“, d. h.„einer fruchtbaren Wirkſam⸗ keit, der im Kulturgeſchehen der Reichshauptſtadt ein beſonderer Platz einzuräumen“ ſei. Er will dazu auch die kleinere Bühne der Kammerſpiele heran⸗ ziehen, hier ein Studio einrichten, auf dem beſonders ſich junge Schauſpielerkräfte zeigen und entwickeln ſollen. Auch hofft er, hier Stücke bringen zu können, die vom Studio dann in das„Deutſche Theater“ hin⸗ überwechſeln können. Seine Eröffnungs vorſtellung mit Shake⸗ ſpeares Luſtſpiel„Wie es Euch gefällt“, das ja von jeher gern für Eröffnungen gewählt wird, zeigte gleich eine Miſchung ſeiner Abſichten, denn Hilpert, der die Schlegelſche Ueberſetzung neu ein⸗ gerichtet hat und das Spiel mit Muſik von Mozart ſtimmungsvoll durchflocht, hatte unter ſeine alten Schauspieler, die er im alten Deutſchen Theater und von ſeiner Volksbühne geſammelt hatte, unter Ernſt Karchow, Eduard von Winterſtein, Theodor Loos, Max Gülstorf, Erika Dannhoff, Giſela v. Collande, von ſeiner Stube herunter in die Küche, wo noch die Heinrich Marlow eine Reihe junger Kräfte gemiſcht, 1 wie Paul Klinger und Albin Skoda als die Brüder Oliver und Orlando, wie Angela Salloker als Roſa⸗ linde, die bewieſen, daß gerade dieſe Rollen wohl von der Jugend geſpielt werden müſſen. Es war ein heiterer, harmoniſcher Anfang, der bei der umſichti⸗ gen Gediegenheit der Regie und des Spiels Gutes für die Zukunft erwarten läßt. H. M. E. Ein neues Werk von Walter Das neue Schauſpiel von Walter Erich Schäfer, dem Dramaturgen des Mannheimer Nationaltheaters trägt den Titel„Der Kaiſer und der Löwe, und wurde zur Uraufführung vom Staatlichen Schauſpielhaus in Hamburg erworben. Heinrich Mohrs 60. Geburtstag. Der in Freiburg lebende badͤiſche Theologe und Volksſchrift⸗ ſteller Heinrich Mohr feierte ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Mohr, der während des Krieges durch ſeine„Feldpredigten“ bekannt geworden iſt, hat ſich als echter Volksdichter, Bearbeiter und Herausgeber altdeutſcher volkstümlicher Erzählungen, Anekdoten und heldiſcher Geſchichten beſonders die Liebe und Verehrung des ſchlichten ländlichen Leſers erworben, Er iſt mit dem bäuerlichen Volkstum, deſſen Sorgen und Nöte er wie kein anderer kennt, eng verwachſen. Das Dorf und die ganze Atmoſphäre des Landes bilden den Urgrund ſeines ſchriftſtelleriſchen Schaf⸗ fſens. Der Führer Adolf Hitler überſandte dem Sechzigjährigen„den aufrichtigen Glückwunſch in Erich Schäfer, dankbarer Würdigung ſeiner Verdienſte um die Seelſorge im Weltkriege“. — ̃—ñ— „Der Löwe von Brzeziny“. Von Theodor Jakobs. Han⸗ ſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. Preis 3 Mk. „Zur Geſchichte des Nationalſozialismus“. Von Dr. W 8 r Frank. Hanſeatiſche Verlogsanſtalt, Hamburg. 1 Mk. Einspaltige Kleinanzeigen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm Pfg. Stellenge suche je mma4pfig. 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