Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m Für im voraus zu vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat 7 Ausgaben 7 30 Pfg. Trägerlohn Ausgabe Reichstagung der Deutſchen Chriſte Meldung des DNB. — Berlin, 20. September. Die große Reichstagung der„Deutſchen Chriſten“ am 21. und 22. September ſteht im Zeichen des Ausgleichs und der Verſöhnung. Ueber die Bedeutung dieſer Reichstagung ſprach am Don⸗ nerstagabend vor der deutſchen Preſſe der Rechts⸗ walter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Miniſte⸗ rialdirektor Jäger. Er wies darauf hin, daß die Amtseinführung des Reichsbiſchofs am kommenden Miniſterialdirektor Jäger Sonntag weit über das Perſönliche hinaus von ſym⸗ boliſcher Bedeutung ſei, denn es dokumentiere ſich hier der Schlußſtrich, der unter die Geſamtentwick⸗ lung in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche gezogen werde. Die Entwicklung habe damit alleroͤings noch nicht ihr Ende erreicht, es werde jetzt der innere Auf⸗ bau einſetzen. Dr. Jäger erklärte weiter, daß weder die äußere, noch die innerliche Kirche Gegenſtand eines Kirchenſtreits ſein könne. Bei dem Kirchenſtreit handele es ſich um die irdiſche Organiſation. Der Staat habe nicht die Abſicht, in Glaubensangelegen⸗ heiten einzugreifen, nur müßten die irdiſchen For⸗ men und die ſonſtigen irdiſchen Verhältniſſe gleich⸗ gerichtet ſein. Das Wort Gottes werde in ſeiner ganzen Ausdehnung nicht gehemmt. Es herrſche vollkommene Freiheit des Glaubens und der Verkündigung. Wenn aber die Freiheit mißbraucht werde, um Diſziplinloſigkeiten zu be⸗ gehen, könne dies im Intereſſe der notwendigen Ordnung nicht geduldet werden. Die Kirchenpolitik ſei nicht eine Sache der Pfarrer und Biſchöfe, allein verantwortlich ſei die höchſte Führung der Kirche. Kirchenpolitik habe nichts mit dem Worte Gottes und der Verkündigung zu tun, die Kirche müſſe aber von dem abſoluten Willen ge⸗ tragen ſein, dem Worte Gottes und ſeiner Verkün⸗ digung bis ins Letzte gerecht zu werden. Mit Bezug auf das Geſetz über den Dienſt⸗ eid der Geiſtlichen und Beamten erklärte der Vortragende, daß die Aufgaben, die an den Geiſtlichen geſtellt werden, nur im Rahmen einer Ordnung erfüllt werden könne, wie das auf der Erde unumgänglich notwendig ſei. Durch das inzwi⸗ ſchen erlaſſene Reichsgeſetz über die Vereidigung der öffentlichen Beamten ſei das Geſetz über den Dienſt⸗ eid der Beamten aufgehoben. Infolgedeſſen ſei an⸗ geordnet worden, daß bis zum 21. September die Beamten der Kirche, wozu auch die Gemeindebeam⸗ ten und Geiſtlichen rechnen, die in einem Haupt⸗ oder Nebenamt Beamte ſind, vereidigt werden. Da die eigene Geſetzgebung der Kirche dadurch zu einem weſentlichen Teil aufgehoben ſei, ſo ſei man zu der Auffaſſung gekommen, daß auch die Geiſtlichen den Beamteneid lei⸗ ſten müßten, allerdings in Verbindung mit einem Pfarrpflichtgeſetz, das die Pflicht des Pfarrers in ſeinem Amte klar ſtelle. Das Geſetz zur Sicherung des reformier⸗ ten Bekenntnisſtandes iſt, wie Dr. Jäger weiter mitteilte, heute in Vollzug geſetzt worden, ebenſo iſt die Eingliederung der evange⸗ liſchen Landeskirchen von Bayern und Württemberg erfolgt. Die Arbeiten des Ver⸗ faſfungsausſchuſſes werden vorausſichtlich im Okto⸗ ber einen geſetzlichen Niederſchlag finden. Dadurch wird einmal das endgültige Verhältnis der Landes⸗ kirchen oder Gebietskirchen zur Reichskirche geord⸗ net, zum anderen der Aufbau der Gemeinde, als der wichtigſten Grundlage der Kirche, in ihrem Verhält⸗ nis zur Gebietskirche und zur Reichskirche. Abſchließend erklärte Dr. Jäger, daß die finanziellen Fragen in Zukunft nur noch einheitlich vom Reich zur Reichskirche geregelt würden. Die Ausbildung der Pfar⸗ rer müſſe anders als bisher vorbereitet werden; man werde eine gewiſſe Aus⸗ Eine Kundgebung von Papens Zur Auflöſung der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher Meldung des DNB. — Berlin, 20. September. Vizekanzler a. D. v. Papen veröffentlicht fol⸗ gende Erklärung: Nachdem ich von meiner Stellung als Vizekanzler abberufen und auf Wunſch des Führers in befriſteter Sondermiſſion nach Wien entſandt worden bin, war es mir nicht mehr möglich, die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher verantwortlich zu leiten. Ich habe deshalb dem Führer vorgeſchlagen, die Ar⸗ beitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher innerhalb des Reichsgebietes aufzulöſen, was mit Erlaß vom 19. September oͤ. J. bekanntgegeben wurde. Die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher iſt von mir mit Genehmigung der Reichsparteileitung ins Leben gerufen worden, um in einer Zeit großer ſtaatspolitiſcher Umwälzungen und damit notwendig verbundener harter weltanſchaulicher Auseinander⸗ ſetzungen die Verſtändigung zwiſchen dem deutſchen Katholizismus und der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ doktrin zu erleichtern, das große Ziel des Zuſam⸗ menwachſens aller Deutſchen zu einer geiſtigen Ein⸗ heit zu fördern. Das im Juli 1933 geſchloſſene erſte deutſche Reichskomkordat hatte die vertraglichen Grund⸗ lagen für eine freie und ſegensreiche Wirkung der katholiſchen Kirche geſchaffen, die eine parteimäßige Vertretung des politiſchen deutſchen Katholizismus in Zukunft überflüſſig machen ſollte und als deren Folge die Zentrumspartei ſich alsbald aus eigenem Entſchluß auflöſte. Es war indeſſen nicht erſtaun⸗ lich, daß der über ein halbes Jahrhundert währende Zuſtand enger Verquickung politiſcher und religi⸗ öſer Intereſſen nun nicht klaglos liquidiert werden würde. Menſchliche Schwächen und Vorurteile auf beiden Seiten, ſachliche Gegnnerſchaft deren, die das Chriſtentum für eine überlebte Angelegenheit hiel⸗ ten, ſtanden dagegen. In dieſen unvermeidlichen Auseinanderſetzungen dem deutſchen Volk einen Dienſt zu leiſten durch Aufklärung von Mißver⸗ ſtändniſſen, Beſeitigung von Vorurteilen, Wiedergut⸗ machung von Unrecht, war das Beſtreben der Ar⸗ beitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher, die ſich be⸗ wußt war, damit auch zugleich der Geſamtheit der chriſtlichen Bekenntniſſe zu dienen. Die Stellung des nationalſozialiſtiſchen Staates zur chriſtlichen und katholiſchen Kirche iſt durch den Mund des Führers und Reichskanzlers oft und un⸗ zweideutig dargelegt worden. Noch in jüngſter Zeit zu arbeiten haben, ſondern ſind ausſichtsreiche Verhandlungen gepflogen wor⸗ den, Unſtimmigkeiten in der Auslegung des Konkor⸗ dats zu beſeitigen, und ich weiß aus vielen Unterhaltungen mit dem Führer, wie ſehr ihm die innere Befriedung zwiſchen Kirche und Staat am Herzen liegt. Nachdem Staat und Partei eins geworden ſind, kann es nicht mehr zweierle! Auffaſſun⸗ gen geben. Der Führer ſpricht mit der ganzen Autorität ſeines hohen verantwortungsvollen Amtes. Niemand zwei⸗ felt an ſeinem Wort, aber auch niemand hat das Recht, ſeinen Abſichten entgegen zu handeln. Es iſt deshalb auch klar, daß das Werk der inneren Be⸗ friedung nun am beſten von der Stelle aus behütet und gefördert wird, die ihm für dieſe Zwecke un⸗ mittelbar unterſteht. Allen meinen Mitarbeitern in der Arbeitsgemein⸗ ſchaft katholiſcher Deutſcher, die ſich voller Hingebung der ſchwexen Aufgabe des gegenſeitigen Intereſſen⸗ ausgleichs gewidmet haben, ſage ich herzlichen Dank. Sie haben für ein hohes Ziel ihre Kräfte eingeſetzt und werden auch in Zukunft mit allen Gutgeſinnten nicht müde werden, zu arbeiten: für die geiſtige Zu⸗ ſammenſchweißung unſerer Nation, für die glück⸗ liche Zukunft des Dritten Reiches auf der Grund⸗ lage der un vergänglichen und ſegensreichen Botſchaft des Chriſtentums. Eine Erklärung des Reichsbiſchofs Meldung des DN RW. — Berlin, 20. September. Reichsbiſchof Müller veröffentlicht folgende Erklärung: In einigen Zeitungen wird behauptet, ich hätte bei meinen Ausführungen in Hannover dem Katholizismus den Kampf angeſagt. Eine derartige Ausführung ſteht im Gegenſatz ſowohl mit dem Wort⸗ laut meiner Ausführungen als auch zu meinem eigenen Wollen. Ich habe lediglich erklärt, Luther habe die Abſicht gehabt, eine romfreie Kirche zu ſchaffen. Wir wollen in Deutſchland nicht etwa einen Kampf gegen die katholiſche Kirche. Im Gegenteil ſtehe ich auf dem Standpunkt, daß die bei⸗ den großen chriſtlichen Kirchen nicht gegeneinander eine gemeinſame Aufgabe haben, nämlich zur Erziehung des deut⸗ ſchen Menſchen alle religiöſen und ethiſchen Werte unſerer Konfeſſionen ganz und gar einzuſetzen. PPTPTTTPPTPPPPPPbPbPbPbPVUPVUVUVUVUVUVUVUVDVDVœꝑꝛkkwkkœkkk!ꝓꝓ—Tꝓ——7ꝓ7ꝓ7ꝓꝓ2ꝓ————ꝓvñv'———ꝓñÄÄÄꝓVꝓPIIvIIrIrIrrIrIrr leſe für Stadt oder Land oder für höhere Ausbildung ſchon in früher Zeit treffen und eine Hauptausbildungsſtätte für die Erleſe⸗ nen ſchaffen, wofür das„Auguſtiner⸗Kloſter“ in Erfurt auserſehen ſei. Weiter ſeien zu bearbeiten die Frage des Religi⸗ onsunterrichts und ein umfaſſendes Diſsßiplinarrecht. Er hoffe, daß Irrungen und Wirrungen, die ſo viele Kräfte in ſinnloſer Weiſe verſchlungen hätten, bald ihr Ende finden möchten und daß eine Zeit komme, in der Aufbauarbeit im Sinne des Führers geleiſtet werde. Der Reichsleiter der Deutſchen Chriſten, Vize⸗ präſident Dr. Kinder, verbreitete ſich ausführlich itber das Programm der Reichstagung. Er betonte nachdrücklich, daß die Bewegung„Deutſche Chriſten“ mit der deutſchen Glaubensbewegung in religiöſer. Beziehung nicht das geringſte zu tun habe. Oberkirchenrat Langmann, Reichsſchulungsob⸗ mann der„Deutſchen Chriſten“, ſprach über die theo⸗ logiſch⸗wiſſenſchaftliche und theologiſch⸗praktiſche Ar⸗ beitstagung auf der kommenden Reichstagung. Wir wollen nicht, erklärte er, ein neues Heidentum in die chriſtliche Kirche eindringen laſſen, noch unſere evangeliſche Kirche katholiſch werden laſſen, wir wollen nicht die freie theologiſche Wiſſenſchaft gän⸗ geln und ihre Wahrheitsforſchung eindämmen. Un⸗ ſere chriſtliche Verantwortung führt uns zur Be⸗ jahung des Nationalſozialismus und unſere natio⸗ nalſozialiſtiſche Verantwortung hält uns im Chriſten⸗ tum. Mit Luther und Hitler für Glaube und Volkstum! Drei Todesurteile in Salzburg — Wien, 21. Sept. Ein Salzburger Schwurgericht fällte heute nacht das Urteil gegen drei aus Rauris im Lande Salzburg wegen unbefugten Spreng⸗ ſtoffbeſitzes angeklagte Arbeiter. Die Angeklag⸗ ten Hermann Haslinger, Albert Sommerer und Kaſpar Moſer wurden zum Tode verurteilt. Das Urteil muß nicht, wie bei einem Standgerichtsproszeß ſofort vollſtreckt werden, ſondern den Angeklagten ſteht das Rechtsmittel der Berufung offen. Feindſeligkeit nicht nur die Ehre Die italieniſch-ſüdflawiſche Spannung — Rom, 21. Sept. Die Vorſitzenden der Verbände der Kriegsbeſchä⸗ digten und Frontkämpfer ſandten an den Vorſitzen⸗ den des internationalen Verbandes der ehemaligen Frontkämpfer in London folgende Depeſche: „Die italieniſche Abordnung erhielt in dem Augenblick, als ſie ſich zur Teilnahme an dem von den Kameraden in England organiſierten Kongreß vorbereitete, Kenntnis von dem weitgehenden hef⸗ tigen Feldzug der großen ſüdſlawiſchen Preſſe, die durch eine beſchämende Kundgebung der und den Stolz des italieniſchen Soldaten verletzt, ſondern auch die Wahrheit der Geſchichte entſtellt. Da dieſe Kund⸗ gebung von den Vertretern der ſüdſlawiſchen Front⸗ kämpfer nicht zurückgewieſen worden iſt, die ſich doch ebenſo wie die früheren Verbündeten und die früheren Feinde der Selbſtverleugnung und des Heldenmutes des italieniſchen Soldaten erinnern müßten, und da dieſe Kundgebungen ſelbſt den Geiſt des internationalen Verbandes der ehemaligen Frontkämpfer(Fidac) verletzen und jede Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den ehemaligen interalliierten Front⸗ kämpfern unmöglich machen, hat die italieniſche Ab⸗ ordnung mit dem lebhafteſten Bedauern auf die Teilnahme an den Arbeiten des 15. Kongreſſes der Fidac verzichtet. * Ausländiſche Beſucher ſind in Deutſchland ſtets willkommen. Im„Mancheſter Guardian“ wendet ſich der Einſender einer Zuſchrift nachdrücklich gegen die vielen Mitteilungen in der engliſchen Preſſe über angebliche Schwierigkeiten bei Reiſebeſuchen in Deutſchlan d. Der Verfaſſer des Berichtes, der ſehr häufig Reiſegeſellſchaften nach Deutſchland führt und eine über 30jährige Erfahrung beſitzt, erklärt, daß er ausnahmslos das größte Entgegenkommen und die größte Freundlichkeit von ſeiten aller deut⸗ ſchen Beamten erfuhr, die äußerſt beſtrebt ſeien, allen Reiſenden, beſonders Engländern, den Aufenthalt in Deutſchland angenehm zu geſtalten. 145. Jahrgang— Nr. 4334/4 gerſöhnung Für gerechte Behandlung deutſcher Minderheiten in Polen Meldung des DNB. — Kattowitz, 20. September. Mit einem Rundſchreiben des ſchleſiſchen Woje⸗ woden aus dem Oktober 1933 war den Arbeitsver⸗ mittlungsämtern die Erlaubnis erteilt worden, tur⸗ nusmäßig beurlaubte Arbeiter als entlaſſen anzu⸗ ſehen und an dieſer Stelle langfriſtig Erwerbsloſe bzw. ſolche mit größerer Familie in Arbeit und Brot zu bringen. Dieſe Anordnung des Wojewoden wurde ſeinerzeit als wirtſchaftliches Kampfmittel gegen die deutſche Minderheit angewendet. In zahlreichen Fällen wurden diejenigen Turnusurlau⸗ ber, die ſich zur deutſchen Minderheit bekannten, nicht wieder eingeſtellt und polniſche Arbeiter auf ihren Arbeitsplätzen untergebracht. Daraufhin hatten ſich die deutſchen Berufsver⸗ bände beſchwerdeführend an den ſchleſiſchen Woje⸗ woden gewandt und gebeten, die Arbeitsvermitt⸗ lungsämter anzuweiſen, bei der Wiedereinſtellung von Turnusurlaubern nur wirtſchaftliche und ſoziale Grundſätze walten zu laſſen. Der Wojewode hat jetzt ein weiteres Rundſchreiben an die Arbeitsvermitt⸗ lungsämter erlaſſen, in dem die Leiter angewieſen 35 werden, bei der Einſtellung von Arbeitskräften im Falle des Turnusurlaubes unparteiiſch vor⸗ zugehen und nur wirtſchaftliche und familiäre Ver⸗ hältniſſe zu berückſichtigen. Zur Vermeidung irgend⸗ welcher Beſchwerden in dieſer Angelegenheit ver⸗ fügt der Wojewode, daß die Landräte und Bürger⸗ meiſter ſich davon überzeugen müſſen, daß keine Ungerechtigkeiten vorkommen. Alle Ver⸗ ſtöße werden unnachſichtlich und ohne Anſehen der Perſon geahndet. eee Veſuch von Saarſrauen beim Führer Meldung des DN B. — Berlin, 20. Sept. Zahlreiche Frauen von der Saar, die zur Zeit in Berlin weilen, begaben ſich am Donnerstag zur Reichskanzlei, wo eine Abordnung vom Führer empfangen wurde. Die Saarfrauen überbrachten dem Führer die Grüße ihres Heimatlandes und das Gelöbnis unwandelbarer Treue aller deutſchen Volksgenoſſen von der Saar zum Deutſchen Reich. Sie überreichten ihm dabei ſymbolhafte Angebinde ihrer Heimat. Der Führer dankte ihnen in herz⸗ lichen Worten und trug ihnen Grüße an das Saar⸗ volk auf. Vom Fenſter aus begrüßte der Führer dann die Saarfrauen, die in einem ſchnell formierten Zug an der Reichskanzlei vorüberzogen. Während des Empfanges ſpielte auf dem Wilhelmplatz ein SA⸗Muſikzug das Saarlied und den Badenweiler Marſch, und im Anſchluß daran ſangen die Sgar⸗ frauen und die Volksmenge, die ſich raſch angeſam⸗ melt hatte, das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Treue um Treue Der Führer bei der Beiſetzung Edwin Bechſteins — Berlin, 20. September. Auf dem Sophienfriedhof im Norden Berlins wurde Donnerstag nachmittag der Seniorchef der weltbekannten Pianoforte⸗Fabrik C. Bechſtein AG., Edwin Bechſtein, unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Der Verſtorbene gehörte zu den erſten Kämpfern für ein neues beſſeres Deutſchland. Wenn er auch nicht ſo ſtark nach außen hervortrat, ſo hat er ſich ſchon zu einer Zeit voll für die Bewegung eingefetzt, als andere den Nationalſozialismus noch über die Schulter anſahen und nichts von ihm wiſſen wollten. f Dieſe nationalſozialiſtiſche Tat wußte ihm heute der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zu dan⸗ ken, der dem ſtillen, opferbereiten Kämpfer für die nationalſozialiſtiſche Bewegung die letzte Ehre er⸗ wies. Nach den Gedächtnisworten des Pfarrers in der Friedhofskapelle wurde der Sarg durch ein Spa⸗ lier des Feldjägerkorps zu Grabe getragen. Der Führer ging an der Spitze mit der Tochter und dem Sohn des Verſtorbenen. Es folgten Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick, Reichsleiter Amann, Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich. Der Führer ließ einen gro⸗ ßen Kranz aus weißen Chryſanthemen und Lilien niederlegen mit der Inſchrift:„In treuer Freund⸗ ſchaft Adolf Hitler“. Die Auswirkung der Amneſtie im Kammer⸗ . gerichtsbezirk — Berlin, 20. Sept. Nunmehr liegen die amtlichen und endgültigen Zahlen über die Auswirkung der Amneſtie im Kammergerichtsbezirk vor. Danach ſind bei ſämtlichen Staatsanwaltſchaften des Kammer⸗ gerichtsbezirks 7897 Straferlaſſe und 15 949 Niederſchlagungen erfolgt. Bei ſämtlichen Ge⸗ richten des Kammergerichtsbezirks handelt es ſich um 29 025 Straferlaſſe; es ſind insgeſamt 60 563 Straferlaſſe bzw. Niederſchlagungen durch das Amneſtiegeſetz erfolgt. Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Freitag, 21. September 1934 3 2. Seite/ Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabt Freitag, 21. Seprember 1934 Hungerkunoͤgebungen der engliſchen Arbeitsloſen Meldung des DNB. — London, 20. September. Die Londoner Abteilung des Nationalverbandes der Arbeitsloſen beabſichtigt, vom 1. bis zum 15. Ok⸗ tober einen Feldzug unter dem Titel„Zwei Wo⸗ chen Hunger“ zu organiſieren. Während dieſer Zeit ſollen Maſſenverſammlungen abgehalten und Abordnungen an die örtlichen Behörden geſandt wer⸗ den. Mit dem Hungerfeldzug wird bezweckt, eine außerordentliche Winterbeihilfe von drei Schilling wöchentlich für Erwachſene und zwei Schil⸗ ling für Kinder, ferner einen Zentner Freikohle in der Woche, Schuhe uſw. für die Arbeitsloſen zu er⸗ reichen. Den Höhepunkt des Feldzuges ſoll eine Kundgebung vor dem Londoner Grafſchaftsrat bilden. Aehnliche Kundgebungen ſollen in verſchiedenen an⸗ deren großen Städten veranſtaltet werden. Hunger⸗ märſche ſind jedoch nicht geplant. Die Streikunruhen in Amerika — Neuyork, 19. September. Die Streikunruhen haben am Mittwoch wieder zugenommen. In Waterville(Maine) ſtürmten die Streikpoſten die Umzäunung einer großen Textil⸗ fabrik und zertrümmerten etwa 100 Fabrikfenſter durch Steinwürfe. Die Polizei mußte mit Gummi⸗ knüppeln und Tränengasbomben vorgehen. Faſt gleichzeitig kam es vor einer anderen Textilfabrik zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Polizeibeamten und Streikenden. Der Gouverneur hat mehrere Ab⸗ teilungen Nationalgarde nach Waterville entſandt. Im Spartanburg(Südkarolina) bombardierten Streikende eine Textilfabrik mit Steinen. Auch hier mußte die Polizei mit Tränengasbomben gegen die Menge vorgehen. In Littlefalls(Staat Neuyork) trieben Polizei und Feuerwehr eine fliegende Streik⸗ kolonne, die Arbeitswillige angegriffen hatte, mit Tränengasbomben und Waſſerſtrahlen zurück. Die Textilfabrik in Saylesville(Rhode Island) hat ihren Betrieb wieder aufgenommen. Bei den Streik⸗ unruhen in Nord⸗ und Sübkarolina haben bisher 9 Perſonen den Tod gefunden, zahlreiche Ar⸗ beiter und Polizeibeamte wurden verletzt. Beilegung des Textilarbeiterſtreiks? — Nenyork, 21. September. Präſident Rooſevelt hat den ihm vorgelegten Bericht des Schlichtungs⸗ ausſchuſſes mit den Vorſchlägen für die Beilegung des Textilarbeiterſtreiks gutgeheißen. Der Bericht wird noch den Streikführern und den Arbeitgebern unterbreitet werden. 5 Schweres Grubenunglück bei Aachen — Aachen, 20. Sept. Auf der Grube„Adolf“ bei Merkſtein ereignete ſich am Donnerstag nachmittag um 4 Uhr ein ſchwerer Unfall, bei dem zwei Berg⸗ leute getötet und zwei ſchwer verletzt wurden. In einem 80 Meter tiefen Stapel der Reviere 3 und 8 hatten Bergarbeiter Holz auf einen Korb ge⸗ ſetzt. Beim Fahren des Korbes legten ſich die Stan⸗ gen quer, ſo daß die Holzträger ineinander gerieten und der Boden aus dem Korb herausgedrückt wurde. Der Hauer Torek aus Schreiffeld kam dabei zu Tode, ſeinem Arbeitskameraden Beul, ebenfalls aus Schreiffeld, wurden beide Beine abgequetſcht. erlag ſeinen ſchweren Verletzungen auf dem Wege zum Krankenhaus. Zwei Streckenarbeiter vom U⸗Bahnzug überfahren — Berlin, 20. Sept. Ein folgenſchwerer Unfall ereignete ſich am Donnerstag abend auf dem U⸗ Bahnhof Vineta⸗Straße in Pankow. Dort wurden zwei auf den Gleiſen beſchäftigte Arbeiter von einem rückwärtsfahrenden U⸗Bahnzug, der umrangieren ſollte, erfaßt und überfahren. Wähend der eine auf der Stelle getötet wurde, erlitt ſein Arbeitskollege ſchwere Verletzungen am Kopf und an den Unter⸗ ſchenkeln, ſowie eine Gehirnerſchütterung. Die Ur⸗ ſache des beoͤauerlichen Unglücksfalles bedarf noch eingehender Unterſuchung. Flieger muſizieren Das Konzert des Reichsflieger⸗Orcheſters Es war ein Abend voll ſtarker, unvergeßlicher Eindrücke, den das Reichsflieger⸗Orcheſter unter ſei⸗ nem impulſiven, friſch zupackenden Dirigenten, Ge⸗ neralmuſikdirektor Schulz⸗Dornburg, hinter⸗ ließ. Bezeichnend für die Art des Mannes iſt der Aufbau und die Durchführung der Vortragsord⸗ nung: Von verſchiedenen Seiten marſchieren die einzelnen Gruppen des Orcheſters durch den Saal auf das Podium, muſizieren zunächſt einzeln, dann zuſammen im Dienſte der großen Saarkundgebung. Nach den Auslandsdeutſchen wurde der Toten gedacht und zwar kam Edvard Grieg zu Wort mit ſeiner düſteren nordiſchen Trauermuſik, die in ihrer herben Art an Aſes Tod aus der Peer⸗Gynt⸗Muſik gemahnt. Rudi Stephans„Muſik für Orcheſter“, die uns im Mai⸗Konzert des Flieger⸗Orcheſters infolge Erkrankung eines Mitwirkenden vorenthalten blieb, gelangte diesmal zu einer prächtigen Wiedergabe. Man ſtaunt über den Einfallsreichtum, über die Vielfältigkeit der Klangfarben, über das ungewöhn⸗ liche Können des reichbegabten Muſikers, der am ruſſiſchen Kriegsſchauplatz einer feindlichen Kugel zum Opfer fiel. Von hier war es kein weiter Schritt zu den Le⸗ benden: Ernſt Roters mit ſeiner klangprächtigen Rundfunk⸗Ouvertüre, aus deren thematiſchem Gewebe die Hörer unſchwer einzelne vertraute Sender⸗Mo⸗ tive heraushörten. Die Blätter der Rieſen⸗Parti⸗ tur finden kaum Platz am Pult. Ein intereſſanter Verſuch iſt die Fliegermuſik von Paul Höffer, in der der Komponiſt das Flugerlebnis in Tönen feſtzu⸗ halten bemüht iſt. 8. Beſondere Aufmerkſamkeit beanſpruchten im zwei⸗ ten, der ſinfoniſchen Muſik gewidmeten Programm⸗ teil die zur Uraufführung gelangten vier klei⸗ nen Orcheſter⸗Stücke von Bruckner. Sie ſind in Linz etwa 1862 entſtanden, noch bevor der künftige Sinfoniker in der k⸗Moll⸗Sinſonie ſowie in der Sin⸗ fonie Nr. 0(in d⸗Moll) ſich ſeinem Hauptgebiet zu⸗ wandte. Erſtaunlich wirkt ſchon hier die Sicherheit, mit der Bruckner, der damals bei Kitzler und Dorn ſich die Grundſätze der Inſtrumentation zu eigen Er fängnis entlaſſen worden war. machte, die orcheſtrale Palette beherrſcht. Der eigent⸗ Die revolutionären Umtriebe in Spanien Aufſehenerregende Enthüllungen des ſpaniſchen Innenministers Meldung des DN. B. — Madrid, 20. September. Nach langem Stillſchweigen gab der ſpaniſche Innenminiſter am Donnerstag zum erſten Male Erklärungen zu den Gerüchten über revolu⸗ tionäre Umtriebe in Spanien ab. Aus ſeinen Aus⸗ führungen geht hervor, daß die Polizei in Madrid in der Wohnung eines ehemaligen ſozialdemokra⸗ tiſchen Abgeordneten eine Werkſtätte zur Herſtellung von Bomben ſowie 90 Kg. Dynamit gefunden hat. Weiterhin wurden in Madrid der Propaganda⸗ leiter und einige Studenten der ſozialdemokratiſchen Studenten vereinigung„Fu“, die an den ſpaniſchen Univerſitäten eine große Rolle ſpielt, bei einem um⸗ ſangreichen Waffentransport überraſcht. Pulver⸗ kiſten, Piſtolen uſw. ſollten in den Umkleideräumen eines Sportplatzes untergebracht werden. Im Augenblick der Inhaftnahme der Täter wurde von einem Touriſtenauto aus, das offenbar zur Be⸗ wachung des Transports beſtimmt war, auf die Polizeibeamten ein Gewehrfener er⸗ öffnet, das jedoch keine Opfer gefordert hat. Die im Laufe des Mittwoch und der darauffolgenden Nacht angeſtellten Unterſuchungen des Falles förderten u. a. Aufzeichnungen und Pläne ans Tageslicht, die deutlich die Arbeitsweiſe der Marxiſten nach Art der amerikaniſchen Gangſters erkennen laſſen. Die Revolution ſollte nach den gefun⸗ denen Aufzeichnungen am hellen Tage ausbrechen. Bombenanſchläge ſollten in den belebteſten Straßen Madrids eine Panik unter der Bevölkerung hervor⸗ rufen. Die vom Revpolutionsausſchuß herausgegebenen Befehle für die marxiſtiſchen Mordbrenner ordneten an, daß die nur unter Schwierigkeiten einzunehmen⸗ den öffentlichen Gebäude wie das Kriegsminiſterium, das Verkehrsminiſterium, die Polizeidirektion uſw. einfach in die Luft zu ſprengen ſeien. Sämtliche uniformierten Perſonen in Kaſernen uſw. ſeien zu ermorden. Unter den von den Revo⸗ lutionären beſonders gekennzeichneten Perſonen be⸗ fanden ſich natürlich in erſter Linie die Miniſter. Am Abend des Revolutionstages ſollten die Ver⸗ hafteten vom Revolutionsgericht verurteilt und hin⸗ gerichtet werden. Zur ſelben Stunde hätten die einzelnen roten Behörden die Aufgaben gehabt, zahlreiche weitere Gebäude zu ſprengen und in Brand zu ſtecken. Die ſpaniſche Regierung verſucht mit allen geſetz⸗ lichen— und wenn es ſein muß, noch darüber hin⸗ ausgehenden— Mitteln durchzugreifſen, und glaubt an Hand der umfangreichen Verhaftungen, Waffen⸗ und Dokumentenfunde der letzten Tage den geplan⸗ ten Staatsſtreich der Marxiſten verhüten und der revolutionären Bewegung Herr werden zu können. Anſchlag mit 300 Pfund Dynamit Meldung des DNB. — Houſton(Texas), 20. September. Beamte der Morgan⸗Dampferlinie haben in den hieſigen Dockanlagen durch einen Zufall über 30 0 Pfund Dynamit entdeckt. Die Dynamitladung war durch Leitungsdrähte mit einer Batterie und einer Weckeruhr verbunden. Die Dockwächter durch⸗ ſchnitten ſofort die Drahtverbindungen und ver⸗ hüteten dadurch ein namenloſes Unglück. Man nimmt an, daß der Plan die Anlagen der Morgan⸗Linie zu zerſtören, mit den Verſuchen zu⸗ ſammenhängt, Schiffe auf hoher See zu ver⸗ nichten. Wie gemeldet, brach in den letzten zwei Wochen im Karibiſchen Meer auf vier Schiffen Feuer aus, darunter auf der„Morro Caſtle“. Gangſter⸗Jeme in Neuyork — Nemhyork, 20. Sept. In einem Klub im Stadtteil Brooklyn hat ſich ein neuer aufſehenerregender Fall von Gangſter⸗ Feme ereignet. Das von den Gangſtern ausgeſpro⸗ chene Todesurteil wurde an dem junger Spie⸗ ler Fred Bocei vollſtreckt, der gerade aus dem Ge⸗ Bocci ſpielte nachts in dem Klub Karten, als plötzlich zwei bewaffnete Männer in die Klubräume eindrangen. Einer der Eindringlinge rief Bocei zu:„Wenn Du beten willſt, beeile Dich“, worauf dieſer niederkniete. Plötzlich erhob er ſich jedoch und verſuchte, eine Te⸗ lephonzelle zu erreichen, um die Polizei zu benach⸗ richtigen. Das„Hinrichtungskommando“ war aber ſchneller. Kurz vor der Telephonzelle brach Bocci von vier Kugeln tödlich getroffen zu⸗ ſammen. Der Entführer des Lindbergh ⸗Kindes entdeckt? — Neuyork, 21. Sept. Nach einer Meldung des„Jerſey Journal“ iſt am Donnerstag in Neuyork ein ſeit 1923 in den Ver⸗ einigten Staaten lebender, nicht naturaliſterter Aus⸗ länder verhaftet worden, der mit der ſeinerzeitigen Entführung des Lindbergh⸗Kindes in tümliche Stil, der den Werken unſeres Meiſters ſein beſonderes Gepräge verleiht, iſt noch nicht zu erken⸗ nen. Kaum, daß ab und zu eine modulatoriſche Wen⸗ dung aufblitzt, die an den reifen Meiſter gemahnt, es ſei denn die harmoniſche Freizügigkeit, die ſchon in dieſen Skizzen ſich bemerkbar macht. Immerhin ſind die vier Sätze, für deren Bekanntſchaft man Schulz⸗ Dornburg und ſeinem wackeren Orcheſter zu Dank verpflichtet iſt, feſſelnd und laſſen uns den unproble⸗ matiſchen Bruckner erkennen. Ungemein packend ließ Schulz⸗Dornburg die klangprächtige Ouvertüre von Pfitzner zu Kätchen von Heilbronn erſtehen. Der dritte Teil war der Blasmuſik gewidmet, die, wenn nicht alle Zeichen trügen, manchen beliebten Marſch, wie den Radetzky⸗Marſch, in ein neues ſchil⸗ lerndes Gewand hüllte und mit umſpielenden Ne⸗ benſtimmen nicht ſparte. Er wurde ebenſo zur Wie⸗ Verbindung ſtehen ſoll. Die Verhaftung des Aus⸗ länders erfolgte bereits am Mittwoch früh. Der Polizeichef Oriyan erklärte, daß in der Garage des Verhafteten 13750 Dollar gefunden worden ſeien, die zweifellos von dem ſeinerzeit von Lindbergh be⸗ zahlten 50 000 Dollar Löſegeld ſtammen. Die Ver⸗ nehmung ſei noch nicht beendet. Bisher weiſe der Verhaftete, ein 35jähriger arbeitsloſer Zim⸗ mermann, der Frau und Kind habe, jeden Zu⸗ ſammenhang mit der Lindbergh⸗Angelegenheit ent⸗ ſchieden zurück. Demgegenüber könne jedoch, wie der Polizeichef weiter mitteilte, bereits jetzt geſagt wer⸗ den, daß der Verhaftete als derjenige Mann erkannt worden ſei, der ſeinerzeit das Löſegeld für das Lind⸗ bergh⸗Kind an der Kirchhofsmauer in Empfang genommen habe. Die Poltzeiſtation, wo ſich der Verhaftete zur Zeit noch befindet, wird von einer großen Menſchenmenge umlagert. Zum Geheimnis von„Morro Caſtle“ — Neuyork, 20. Sept. Im Verlaufe der Unter⸗ ſuchung des Brandes auf der„Morro Caſtle“ wurde am Donnerstag der Funker George Alangna ver⸗ nommen, deſſen Ausſagen man bereits mit Span⸗ nung erwartete. Alangna bekundete, daß der ſtell⸗ vertretende Kapitän Warms die Ausſendung von nachdem er, SSOS⸗Rufen erſt angeordnet habe, Alangna, ſich fünfmal auf die Kommandobrücke begeben und dtingend um Weiſungen gebeten hatte. Alle Offiziere auf der Kommandobrücke, fuhr Alangna fort, ſchienen verwirrt und unſchlütſſig. Warms ſei lediglich auf und ab gegangen. Ein Offi⸗ zier habe händeringend gefragt, was ſollen wir tun, was ſollen wir tun? Schließlich habe jemand, offen⸗ bar Warms, gerufen: Dreht das Schiff herum, laßt es auf den Strand laufen. Ueberfall kommuniſtiſcher Banditen auf eine mandſchuriſche Stadt — Hſinking, 20. Sept. 400 kom muni⸗ ſtiſche Banditen verübten am Mittwoch einen Ueberfall auf die Stadt Lao Taokon; ſie zündeten die Stadt an allen Ecken an, plünderten ſämtliche Häuſer und raubten 10 Perſonen. 60 Häuſer ſind vollkommen niedergebrannt. Die Banditen konnten ungehindert entkommen. Polizelinſpektor als Führer einer Verbrecherbande Meldung des DNB. 5 — Paris, 20. Sepl. In Lille iſt eine Verbrecherbande ermittelt wor⸗ den, deren Raubzüge um ſo größeres Aufſehen er⸗ regen, als ein in der Stadt ſehr bekannter Polizei⸗ inſpektor das Haupt der Bande iſt. Sei⸗ nem Vorgeſetzten iſt der noch in jugendlichem Alter ſtehende Inſpektor durch ſein feudales Auftreten und gewiſſe Gepflogenheiten, die Unſummen verſchlan⸗ gen, aufgefallen. Nach längeren Bemühungen ge⸗ lang es, ſeinem Treiben auf die Spur zu kommen. Mit Hilfe einer Reihe von Freunden hatte er eine regelrechte Bande zuſammengeſtellt, die in der Haupt⸗ ſache Kokainſchiebungen vornahm. Der Sohn eines bekannten Induſtriellen deſſen Name noch verſchwiegen wird, ſoll Mitglied dieſer Bande geweſen ſein, die bis auf drei Perſonen, die im Augenblick der Verhaftung entweichen konnten, dingfeſt gemacht wurden. Raubüberfall auf einen Juwelier in Montreux — Bern, 20. Sept. Am Mittwochabend wurde in Montreux ein Juwelier, der ſich allein in ſeinem Laden befand, von einem Verbrecher überfallen, und durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt. Auf ſeine Hilferufe eilte der Inhaber des Nach⸗ bargeſchäftes herbei, der den Täter feſtnahm. In einem unbewachten Augenblick erſchoß ſich der Ver⸗ brecher. Der Zuſtand des Juweliers iſt hoffnungs⸗ los. Der Verbrecher iſt, wie feſtgeſtellt wurde, ſchon mehrfach vorbeſtraft. Zwei der vermißten Bergſteiger zurückgekehrt — München, 21. Sept. Wie die„Deutſche Berg⸗ wacht“ mitteilt, ſind zwei der vermißten Bergſteiger wohlbehalten zurückgekehrt. Es ſind dies die 29⸗ jährige Bernhardine Geigl und der gleichaltrige Wil⸗ helm Arweiler aus Krefeld. 20 Erdarbeiter vom Blitz getroffen — Werden(Hannover), 20. Sept. Das heftige Un⸗ wetter, das am Mittwoch abend zwiſchen Bremen und Werden über dem Weſergebiet tobte, verurſachte in der Feldmark Geeſtefeld ein ſchweres Unglück. Der Blitz ſchlug in eine Kolonne von etwa zwanzig Erd⸗ arbeitern ein, die bei Erdaufſchüttungsarbeiten be⸗ ſchäftigt waren. Die Arbeiter ſanken ſämtlich be⸗ wußtlos zu Boden, erholten ſich aber nach und nach wieder, bis auf den Arbeiter Heuer aus Kaſſel, der tödlich getroffen war. Aus Rethen an der Aller wird gemeldet, daß ſich dort ebenfalls ein tödlicher Unglücksfall ereig⸗ nete. Der außerordentlich ſtarke Sturm legte einen Fahnen maſt im Gelände des Arbeitsdienſtlagers um, der den dort ſtehenden Feldmeiſter Tirow aus Walsrode traf und ſo ſchwer am Kopf verletzte, daß er auf der Stelle tot war. Schweres Erdbeben in Mexiko— Drei Dörfer zerſtört* — Mexiko, 20. Sept. Im Staate Jalisco er⸗ eignete ſich ein ſchweres Erdbeben, durch das drei Dörfer zerſtört wurden. Man befürchtet, daß zahl⸗ reiche Menſchen dem Beben zum Opfer gefallen ſind. Neun Leichen ſind bereits unter den Trümmern der eingeſtürzten Häuſer geborgen worden. Die Zahl der Verletzten beträgt 200. „„„ßßSFͥͥſk. v ß. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil:. V. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Sübweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil. Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, k 1,-6 Schriftleltung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 38, Viktorkaſtraße 4 Mittags⸗Ausgabe& 13877 Ausgabe B 82583, Geſamt⸗D.⸗A. Auguſt 1984 21680 Abend⸗Ausgabe A 12611 Ausgabe B 8253, Geſamt⸗D⸗A. Auguſt 1934; 20864 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto derholung verlangt wie der Parademarſch der langen Kerls. Der abendlichen Feierſtunde war eine Veranſtal⸗ tung für die Mannheimer Schuljugend vorangegan⸗ gen, wobei ſich Schulz⸗Dornburg als Erzieher bewährte. Er verſtand es, die Jugend in die Schön⸗ heiten der Orcheſter⸗Muſik einzuführen, indem er die Klangfarben der einzelnen Inſtrumente der begierig lauſchenden Jugend vorführen ließ, bevor ſie ſich zum Vortrag des Meiſterſinger⸗Vorſpiels vereinig⸗ ten. Auch die geſpielten und mitgeſungenen Märſche waren der jugendlichen Faſſungskraft vorzüglich an⸗ gepaßt. Beide Veranſtaltungen, beſonders die abend⸗ liche Feierſtunde, in deren organiſatoriſche Vorarbei⸗ ten ſich die Kreislettung und Kulturgemeinde Mann⸗ heim teilten, hatten ſich eines ausgezeichneten Be⸗ ſuches zu erfreuen. Kein Plätzchen im Nibelungen⸗ ſaal blieb abends leer. Dr. Ch. ————— Kunſtausſtellung in Karlsruhe — Karlsruhe, im September. Der Badiſche Kunſtverein in Karlsruhe eröffnet nach kurzer Sommerpauſe ſeine Ausſtellun⸗ gen mit einigen Kollektionen, die zwar in keinem inneren Zuſammenhang ſtehen, aber im einzelnen recht Intereſſantes bieten. Da iſt der in Karlsruhe geborene Hans Braſch mit Aquarellen von ganz überraſchender Wirkung. Er malt auf ganz dünnem, knittrigem Seidenpapier(Japanpapier), das die Farbe voll aufſaugt, an den Rändern zart verſchwim⸗ men läßt und auf dem weißen Grund, der unter⸗ gelegt iſt, höchſte Leuchtkraft erzeugt. Blumen wie rote Roſen und Kapuzinerkreſſe heben ſich mit faſt umwirklicher Plaſttk vom hellen Grunde ab. Süd⸗ liches, blaues Meer flammt auf, Geſichter junger Mädchen und Frauen blicken mit dunklen Augen auf den Beſchauer— man fühlt ſich gebannt, faſziniert, man erlebt Wirkungen, die dem Aquarell ſonſt fremd ſind. Dazu beherrſcht Braſch Form und Farbe mit vollendeter Sicherheit.. 88 Wie anders wirken im Hauptſaal die mit baju⸗ variſcher Urkraft eingehauenen, farbenſprühenden Oelbilder von Pr o f. H. Groeber, der trotz ſeiner bald 70 Jahre wie ein Junger malt! Glänzend cha⸗ rakteriſierte Bildniſſe Münchener Kollegen, Selbſt⸗ bildniſſe aus verſchiedenen Altersſtufen, Freilicht⸗ ſtudien von Menſchen und Landſchaften laſſen den Sommer und das helle Licht der bayeriſchen Hoch⸗ ebene lebendig werden und erfreuen durch ihre un⸗ bedingte Sicherheit in der Zeichnung und Wahl der Farben, mögen ſte noch ſo„kleckſig“ erſcheinen. Auch das iſt deutſche Kunſt— weit entfernt von den über⸗ kultivierten Licht⸗ und Luftſtudien des franzöſiſchen Impreſſionismus. Deutſcher Kunſtgeiſt greift weit aus und drückt ſich nicht nur in ſachlicher Genauig⸗ keit aus. Wenig bedeutend ſcheinen neben dieſem Großen die Bildniſſe und Landſchaften eines K. Oertel, der in ſeinen Bodenſeebildern und ſeinem Kinder⸗ bild„Peterle“ immerhin wertvolles techniſches Kön⸗ nen beweiſt. Gut ſind W. Winklers Blumenſtücke und ſeine„Mettnauallee“; Bachs Landſchaften und Blumen.— Eine etwas barocke Gruppe„Blinder“ und eine gutgeſehene „Hitlerbüſſte“ von Prof. Volz vertreten als ein⸗ zige Werke die Plaſtik.— Auf eine„Theater⸗ ausſtellung“(22. 9. bis 14. 10.), von der noch zu reden ſein hin⸗ wird, möchten wir heute ſchon weiſen.„„ * 7 recht unreif dagegen F. 4 Der Maunheimer Kunſtverein ſtellt aus. Der Mannheimer Kunſtverein eröffnet ſeine Winteraus⸗ ſtellung mit einer Sammlung des Nachlaſſes von Prof. Leopold Graf von Kalckreuth. Die Aus⸗ ſtellung umfaßt 63 Oelgemälde und 19 Graphiken und Handzeichnungen. Ferner hat Hedwig Schür⸗ holz⸗Köln 13 Oelgemäde und 23 Aquarelle und Skizzen ausgeſtellt. Gründung einer Nadler⸗Gemeinde in Heidel⸗ berg. Im Anſchluß an den 125. Geburtstag des Pfälzer Dichters Nadler wurde in Heidelberg die Gründung einer Nadler⸗ Gemeinde voll⸗ zogen, die der Pflege des dichteriſchen Werkes Nad⸗ lers dienen ſoll. Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus erläuterte in einer Anſprache den Zweck der Grün⸗ dung. K. H. Münnich ſchilderte den Dichter und ſein Werk und Fritz Ueberle trug mehrere Ge⸗ dichte Nadlers vor. O Schwetzinger Hebeltrunk. Die Nan Orts⸗ gruppe des Landesvereins Badiſche Heimat e. V. führt am kommenden Sonntag in herkömmlicher Weiſe den Schwetzinger Hebeltrunk durch. Nachmittags findet die Feier am Grabe des Dichters ſtatt. Die Gedächtnisrede hält der Gauführer des Reichsverbandes Deutſcher Schriftſteller, von Preiſen an Schüler. Neue Vücher H. und Heldentum der Südpolfahrer. 308 Seiten mit 8 Kar⸗ ten und 46 Abbildungen. Verlag Ullſtein, Berlin. Bro⸗ ſchiert 5 Mk. Houben als populärwiſſenſchaftlicher Schrift⸗ ſteller viel geleſen, hätte ſeinem neuen, reich illustrierten Werk„Sturm auf den Südpol“ auf den Titel„Memoiren des Südpols“ geben können. Es iſt das erſte deutſche Buch, das in volkstümlicher Darſtellung und doch von wiſſenſchaftlicher Warte aus die bisher ſo gut wie un⸗ bekannte Geſchichte der Südpolforſchung von ihren erſten Anfängen bis zur unmittelboren hüllt. Sie alle ſind darin zu finden, die Helden der Süd⸗ polforſchung, in ihren ſtolzen Triumphen und ihren ehren⸗ vollen Niederlagen, die vom Erfolg bekränzten, von Zeit und Nachwelt gefeierten, und die auf dem unbarmheczigen Schlachtfeld gefallenen: von Cook, Weddell, Dumont d' Ur⸗ ville und Roß bis auf Borchgrevink, von Drygalſki, Scott, Nordenfkiöld. Shackleton, Amundſen, Filſchner und Byrd. Deutſche beſondere Verdienſte um die Südpolforſchung ſin⸗ den in dieſem deutſchen Buche ſelbſtverſtändlich ihre be⸗ rechtigte warme Anerkennung.. Dufner⸗ Greif, Heidelberg. Dann erfolgt die Verleihung H. Houben,„Sturm auf den Südpol“. Abenteuer egenwart völlig ent⸗ * Die tag vor niſchen Mind zunächſt dige po 10. Ap: hundes Gründe Minder glieder natio Nach niſche zur Be ski beze ſter Be macht l über di Eir Kot ſchꝛ und er! Regier: ſammlu Pakt ir keit de: miſſion. nicht di chen, ſo die V trage, vorgew ein nei er jede Es ſei gierung vergan, Auf m gang Pole derheit. gegen Nachwe gegen d Grundf Faf von n Behör waltig Selbſt! Völker Behör Rechts ihnen ſtatuts reer „ re. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. September 1934 Frage der Minderheiten Meldung des DNB. — Geuf, 20. September. Die politiſche Kommiſſion begann am Donners⸗ tag vormittag mit den Verhandlungen über den pol⸗ niſchen Antrag auf Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes. Der Präſident gab zunächſt Kenntnis von dem Schreiben, das der ſtän⸗ dige polniſche Delegierte in Genf, Raczynſkti, ſchon am 10. April d. J. an den Generalſekretär des Völker⸗ bundes gerichtet habe. Darin fordert Polen aus Gründen der Gleichberechtigung die Ausdehnung der Minderheitenſchutzverträge auf alle Völkerbundsmit⸗ glieder und ſchlägt die Einberufung einer inter⸗ nationalen Konferenz zu dieſem Zwecke vor. In der Nach Eröffnung der Ausſprache beſtieg der pol⸗ niſche Delegierte Raczynſki die Rednertribüne zur Begründung des polniſchen Antrages. Raczyn⸗ ski bezog ſich auf die Ausführungen, die Außenmini⸗ ſter Beck vor kurzem vor der Vollverſammlung ge⸗ macht hat. Er erinnerte an die Erklärung Becks über die Einſtellung der polniſchen Mitarbeit an der Kontrolle des internationalen Minderheiten⸗ ſchutzes, ſoweit Polen in Betracht kommt, und erklärte: „Es hat keineswegs in der Abſicht der polniſchen Regierung gelegen, innerhalb der Völkerbundsver⸗ ſammlung eine Ausſprache über dieſen beſonderen Pakt in Gang zu bringen, der nicht zur Zuſtändig⸗ keit der Völkerbundsverſammlung und ihrer Kom⸗ miſſionen gehört.“ Raczynſki betonte dann, daß er nicht die Vollmacht habe, über dieſe Frage zu ſpre⸗ chen, ſondern ſich ausſchließlich auf den einen Punkt, die Verallgemeinerung der Minderheitenſchutzver⸗ trage, beſchränken müſſe. Man habe ſeinem Land vorgeworfen, daß es den Völkerbund plötzlich vor ein neues Problem geſtellt habe. Das treffe, wie er jederzeit nachweiſen könne, in keiner Weiſe zu. Es ſei zweifellos nicht die Schuld der polniſchen Re⸗ gierung, wenn die Bedeutung dieſer Frage, die im vergangenen Jahre ausführlich erörtert wurde, der Aufmerkſamkeit gewiſſer Staaten ent⸗ gangen ſei. Polens Antrag auf Verallgemeinerung des Min⸗ derheitenſchutzes richte ſich, ſo fuhr Raczynſki fort, gegen niemand. Bisher habe noch niemand den Nachweis führen können, daß ſich dieſe Initiative gegen den Teil des Völkerbundes richtet, der auf dem Grundſatz der Gleichberechtigung begründet ſei. Er wünſche, daß ſich in dieſem Jahre die De⸗ batten über dieſe Frage vor der Oeffentlich⸗ keit abſpielten und nicht, wie im vergangenen Jahre in kleinen geheimen Kommiſſionen oder Unterkommiſſionen. Raczinſki ging dann auf den polniſchen Vorſchlag ſelbſt ein. Man habe dagegen eingewandt, daß nicht i allen Staaten Minderheiten exiſtierten. Dem⸗ gegenüber müſſe feſtgeſtellt werden, daß mit Aus⸗ nahme von zwei oder drei europäiſchen Ländern in allen europäiſchen Staaten mehr oder weniger wichtige Minderheiten vorhanden ſeien, die nicht durch Einwanderung entſtan⸗ den, ſondern bodenſtändig ſeien. Die Tat⸗ ſache, daß dieſe Minderheiten in der Mehr⸗ heit der europäiſchen Staaten nicht die Mög⸗ lichkeit hätten, ihre Stimme in Genf ver⸗ nehmen zu laſſen, könne nicht als ein Be⸗ weis dafür angeſehen werden, daß ſie nicht exiſtierten oder ſich ihres beſonderen Charak⸗ ters nicht bewußt ſeien. Ihr Schweigen bedeute auch nicht, daß ſie zufrieden ſeien. „Man hat dann weiter behauptet“, ſo fuhr der Red⸗ ner fort,„daß die Behandlung der Minderheiten in den von den Schutzverpflichtungen freien Ländern ſo großzügig ſei, daß jede juriſtiſche Ver⸗ pflichtung als überflüſſig erſcheinen müſſe. Darüber will ich nicht ſprechen. Aber wenn das zutrifft, und wenn dieſe Staaten z. B. den freien Gebrauch der Sprache dieſer Minderheiten nirgends beſchränken, wenn ſie ihnen Schulen in ihrer Sprache zugeſtehen, in denen die Minderheiten in jeder Hin⸗ ſicht gleichberechtigt ſind, welcher Grund könnte dann vorhanden ſein, ſich gegen die Ausdehnung dieſer Minder⸗ heitenſchutzbeſtimmungen zu ſträuben?“ Man habe auch eingewandt, öͤaß die Minder⸗ heitenſchutzverpflichtungen die Souveränität und in⸗ nere Einheitlichkeit der Staaten gefährden könnten. Dieſer Einwand ſei zweifellos ernſtlich zu prüfen. Aber gerade wenn man es anerkenne, dann ſpreche es auch gegen Ausnahmebeſtimmungen für einzelne Staaten. Es ſei, ſo führte Raczynſki weiter aus, falſch, nur hiſtoriſche Gründe für dieſes Ausnahme⸗ regime anzuführen, anſtatt ſich an die Lage von heute und morgen zu halten. Sein Land weigere ſich jeden⸗ zolen erwartet von Genf eine klare Antwort falls auf das Entſchiedenſte, Gründe gelten zu laſſen, die mit der gegenwärtigen Lage nichts mehr zu tun hätten. Er wolle dieſe Frage nicht vertiefen. Aber es würde ihm, wenn er dazu gezwungen ſein ſollte, nicht ſchwer fallen, zu beweiſen, daß der⸗ artige Gründe mindeſtens mit derſelben Beweis⸗ kraft auch auf Länder angewendet werden könnten, die keinerlei Minderheitenſchutzverpflichtungen ha⸗ ben.„Wenn man“, ſo ſchloß Raczynſki,„das Minder⸗ heitenſchutzſyſtem für gut hält und wenn es einen ſozialen Fortſchritt darſtellt, ſo verdient es auch, ausgedehnt zu werden. Denn ich kann nicht zugeben, daß man es allein als Ausdruck der juriſtiſchen Ungleichheit der Staaten benutzt, einer Ungleichheit, die im übrigen ohne Beziehungen zu dem Entwicklungsſtand und der Bedeutung dieſer Staaten im internationalen Leben iſt. Polen er⸗ wartet von der Völkerbundsverſamm⸗ lung eine klare und endgültige Ant⸗ wort.“ eee eee, Nein, meine Herren Engländer! Von Dr. Arthur Dix Die Vertreter der engliſchen Exporteure, die in Deutſchland darüber Erkundigungen einziehen wol⸗ len, wie weit wir auf dem Wege der Ein fuhr⸗ beſchränkungen zu gehen beabſichtigen, können über die Antwort kaum im Zweifel ſein. Sie iſt äußerſt einfach: So weit, wie es das Ausland uns aufzwingt! Es mutet einigermaßen lächerlich an, wenn man ſich jetzt in engliſchen Wirtſchaftskreiſen aufregt über die Folgewirkungen von Maßnahmen, die man vor mehr als anderthalb Jahrzehnten ſtürmiſch gefordert hat und an deren Erfüllung weit über die Kriegsdauer hinaus hartnäckig gearbeitet wurde. Welches war denn der Weg, der zur Konferenz von Ottawa führte? Seine Spuren führen weit zurück in die Zeiten des Weltkrieges, in denen drü⸗ ben bereits in allen Tönen die allbritiſche Großraumwirtſchaft unter dem Namen der „Reichswirtſchaftspolitik“ propagiert wurde. Zwar iſt es— wegen der weſentlich geſteigerten Selbſtän⸗ digkeit der Einzelglieder im Empire— in Ottawa nicht ganz ſo gekommen, wie England es ſich ur⸗ ſprünglich für ſein Teil gewünſcht hatte; aber jene allbritiſche Großraumwirtſchaft iſt immerhin in er⸗ heblichem Maße verwirklicht worden, und es iſt nicht unſere Schuld, wenn die Maßnahmen der„allbritiſchen Reichswirtſchaftspolitik“, ſo weit ſie gegen Deutſchland gemünzt waren und ſind, ſich nun in einem ganz für England ſelbſt ungün⸗ ſtigen Sinne auswirken. Bei uns in Deutſchland hat man die Entſtehungs⸗ geſchichte der britiſchen Großraumwirtſchaft im all⸗ gemeinen damals im Drange der Kriegszeit nicht genügend verfolgt und in den für dauernde Nach⸗ kriegszeit beabſichtigten Auswirkungen nicht richtig verſtanden. Wenn ſich jetzt aber England fälſchlich bei uns über die Folgen beſchwert, dann müſſen wir ſchon auf die Urſprünge zurückgehen, um den Be⸗ ſchwerdeführern antworte zu können:„Du haſt es gewollt!“ Bei Gelegenheit von Studien über die Ent⸗ ſtehung der Weltwirtſchaftskriſe, die wohl nötig ſind, um falſchen Hoffnungen des In⸗ und Auslandes auf eine nur kurzfriſtige Dauer der deutſchen Ab⸗ wehr in Geſtalt der Einfuhrbeſchränkung zu begeg⸗ nen, fällt mir wieder ein Aufſatz aus dem letzten Kriegsjahr in die Hand, deſſen nähere Erläuterung ſich in meinem Buch:„Wirtſchaftskrieg und Kriegs⸗ wirtſchaft“(Berlin 1920) findet und deſſen Wieder⸗ gabe mir gerade jetzt angeſichts der britiſchen Be⸗ ſchwerden ſehr zeitgemäß erſcheint: eee Der schwere Lebenskampf der Deulſchen im Memelgebiet Gon unſerem Berliner Büro) 5 El Berlin, 20. Sept. Faſt täglich erreichen uns im Reiche Meldungen von neuen Terror⸗ und Willkürakten der litauiſchen Behörden im Memelgebiet, die zeigen, welchen ge⸗ waltigen Kampf dort das Deutſchtum um ſeine Selbſtbehauptung auszufechten hat. Gegen alles vom Völkerbund verbriefte Recht begehen die litauiſchen Behörden und Wehrverbände Rechtsbruch über Rechtsbruch und wehrlos iſt die deutſche Bevölkerung ihnen ausgeliefert. Die Garantiemächte des Memel⸗ ſtatuts ſehen dem allen untätig zu. Zu dieſem ungeheuren moraliſchen Druck, der auf dem geſamten Deutſchtum im Memel⸗ lande liegt, geſellt ſich nun noch die größte wirtſchaftliche Not. Das Memelland iſt rein agrariſches Gebiet. Von den 140 000 deutſchen Bewohnern ſind rund 100 000 Bauern, die von den Erträgniſſen ihres Ackers leben müſſen. Der deutſche Bauer dort kämpft im wahrſten Sinne des Wortes um den von den Vätern ererbten Boden, denn er weiß, daß, wenn er der wirrtſchaft⸗ lichen Not erliegt, ein Litauer an ſeine Stelle geſetzt wird und ſo auf„kaltem Wege“ das Deutſchtum langſam zurückgeht. Wie ungeheuer niedrig die Pr eiſe fü r land⸗ wirtſchaftliche Produkte im Memelgebiet ſind, geht aus einem Aufſatz in der„Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Landpoſt“ hervor. Ende Auguſt erhielt der deutſche Memelbauer z. B. auf dem Wochenmarkt von Pogegen für ein Pfund Butter 21—42 Pfennig, das Ei wurde mit—2 Pfennig bezahlt. Für den Zentner Roggen waren höchſtens.20 Mk. zu erzielen, ebenſo billig war der Hafer. Gänſe koſteten das Stück höchſtens.20 Mk., die lebende Ente brachte nicht mehr als 60 Pfennig, Hühner wurden je Pfund mit 25—32 Pfennig bezahlt, Schweinefleiſch koſtete 2833 Pfennig je Pfund. Und bei dieſen Preiſen ſind die Erzeugniſſe noch nicht einmal mit Sicherheit abzuſetzen, ſondern der Bauer nimmt vom Wochenmarkt oft mehr als die Hälfte mit zurücknach Hauſe. Dabei ſtehen die Preiſe für landwirtſchaftliche Bedarfsartikel und tnduſtrielle Waren, die der Bauer kaufen muß, nicht etwa in demſelben Verhältnis wie die der agrariſchen Produkte, ſondern haben faſt alle den gleichen Preisſtand wie bei uns im Reiche. Es kommt vor, daß der Bauer lieber ſeine Wagen und Geräte mit Butter ſchmiert, als daß er ſie verkauft und dafür das teure Oel einkauft. Hinzu treten noch die Gewaltmethoden der Litauer auf finanziellem Gebiet. Kann die Steuer oder der Zins für die Hypothek nicht rechtzeitig am Zahlungstermin geleiſtet werden, ſo wird unnachſichtlich zur Zwangs⸗ verſteigerung geſchritten, und für jede Hilfe, um die der Bauer bei reichsdeutſchen Stellen bittet, wird er mit hohen Zuchthaus⸗ und Gefängnisſtrafen belegt. Das iſt das Memelland unter litauiſchem Drucke! „Die von England befolgte Taktik bezüglich des Wirtſchaftskrieges läßt ſich unter Klärung der bri⸗ tiſchen Verſchleierungskünſte etwa unter folgende Hauptgeſichtspunkte bringen: 1. Deutſchland ſoll glauben, daß der ange⸗ drohte Wirtſchaftskrieg eine furchtbare Gefahr ſei, von der wir uns loskaufen müßten durch jedes noch ſo hohe politiſche Opfer. 2. Englands Verbündete ſollen glauben, daß ſich die ganzen britiſchen Rüſtungen der„Reichs⸗ wirtſchaftspolitik“ einzig und allein gegen Deutſch⸗ land richten und im Geſamtintereſſe der Entente liegen. 3. Englands Kolonien ſollen die Opfer verſchleiert werden, die ihnen im Intereſſe der In⸗ duſtrie zugemutet werden. 4. Im Oſten iſt der japaniſche Wettbewerb mäch⸗ tig angeſchwollen, der die indiſchen Rohſtoffe an ſich zieht und die britiſchen Abſatzmärkte bedroht. So verfolgt die neue britiſche Reichswirtſchafts⸗ politik folgende Abſichten: 1. Sämtliche Rohſtoffe der britiſchen Ko⸗ lonien für die engliſche Induſtrie zu ſichern. 2. Der engliſchen Induſtrie den Abſatz in den britiſchen Kolonien monopoliſtiſch ſicher⸗ zuſtellen.“ Wenn man ſich die Zuſammenhänge in Erinnerung ruft, dann wird klar, daß England eineſtarke Beſchränkung der deutſchen Einfuhr ge⸗ wollt hat, vor allen Dingen qualitativ: Alle wertvol⸗ len Rohſtoffe aus dem ganzen Empire wollte Eng⸗ lands Induſtrie zu billigen Preiſen ſich ſelbſt vorbehal⸗ ten— der minderwertige Ueberſchuß ſollte zu hohen Preiſen dem deutſchen Wettbewerber überlaſſen wer⸗ den, um ihn auf dem Weltmarkt ungefährlich zu machen. Ebenſo ſollte der Abſatzmarkt des Empire den engliſchen Induſtrieerzeugniſſen geſichert wer⸗ den unter Ausſchaltung deutſcher Lieferungen. Dieſer Richtſchnur iſt die allbritiſche Reichswirt⸗ ſchaftspolitik gefolgt. Sie hat— nicht ohne Mühe und nicht ohne Enttäuſchungen— nach Ottawa zur Stabiliſierung der britiſchen Großraumwirtſchaft ge⸗ führt, nachdem ſich weit über jedes befürchtete Maß hinaus erwieſen hatte, wie ſtark der ſapantiſche Wettbewerb durch Englands Kriegspolttik gefördert worden iſt. Englands Wirtſchaftspolitik war und iſt es, uns die beſten Woll⸗ und Baumwollſorten vorzuenthal⸗ ten, um uns zum Bezug engliſcher Garne oder gar fertiger Stoffe zu zwingen. Nun gut: England hat unſere Rohſtoffeinfuhr beſchränkt— will es uns daran hindern, daß wir ſelbſt unſere Einfuhr an entſprechenden Halb⸗ oder Fertigfabrikaten beſchrän⸗ ken? Englands Großraumwirtſchaft ſchmälert uns fortgeſetzt die Abſatzmöglichkeiten nach den britiſchen Kolonien und Dominions. Wovon ſollen wir unſere Einfuhr bezahlen? Und England ſteht ſchließlich auf der Seite jener Mächte, die uns auch den Anteil an einer mitteleuropäiſchen Großraumwirtſchaft zu ver⸗ wehren ſuchen. Nein, meine Herren Engländer: Zum aberhundertſten Male kann Ihnen auf Ihr Verlan⸗ gen nach einer beſſeren deutſchen Kundſchaft im Hin⸗ blick auf die ſeit mehr als anderthalb Jahrzehnten eingeleitete Politik Ihres Empires nur erwidert werden, daß es im geſchäftlichen Leben unmöglich iſt, zugleich einen Lieferan⸗ ten abwürgen und ihn doch als guten und ſicheren Kunden behalten zu wol⸗ len. Und wenn Sie genau wiſſen wollen, wie lange wir, einmal dazu gezwungen, auf die Ein⸗ fuhr gewiſſer Rohſtoffe und Halbfabrikate verzichten wollen, dann prüfen Sie freundlichſt die Heutſche Einfuhrſtatiſtik daraufhin, wieviel Rohrzucker wir beziehen, ſeitdem die Kontinentalſperre Napoleons uns veranlaßte, zur Gewinnung von Zucker aus ſelbſtgebauten Rüben überzugehen. Wenn Sie ſich nicht bei uns über den durch die Politik Ihres Lan⸗ des angerichteten Schaden beſchweren, ſondern die Mittel zu ſeiner Abwehr erforſchen wollen, ſind Sie natürlich aufrichtig willkommen. — Der gefährliche 1934er. n* Bruchſal, 20. Sept. Der neue Wein gärt überaus ſchnell, was beſonders auf die hohe Septembertemperatur zurückzuführen iſt. In den Keller der Winzergenoſſenfchaft Bruchſal wurden dieſer Tage etwa 20 000 Liter des neuen Rotgewäch⸗ ſes eingelagert. Als man bald mit der Arbeit fer⸗ tig war, begab ſich ein Küfer in den Keller, um den Schlauch von einem Faß in ein anderes zu bringen. Im Keller hatten ſich aber bereits ſolch ſtarke Gaſe entwickelt, daß der Küfer das Bewußtſein verlor. Er konnte gerade noch einen Schrei von ſich geben, worauf ein zweiter Küfer herbeieilte. Auch ihn ereilte das gleiche Schickſal. Erſt das vorſichtige Handeln einiger jungen Leute verhütete ein ſchlim⸗ mes Unglück. Die beiden Küfer hatten ſich, bald nachdem ſie im Freien waren, wieder erholt. * Lorſch, 20. Sept. Eine junge Frau aus Worms wurde auf dem Wege durch den Lorſcher Wald von einem Mann plötzlich überfallen, in das nahe Gebüſch verſchleppt und vergewaltigt. Ihr Widerſtand und ihre Hilferufe waren vergeblich. Nach der Untat verſchwand der Mann. Die Ueber⸗ fallene verſtändigte ſofort die Polizei und der Bür⸗ ſtädter Gendarmerie gelang es, den Sittlichkeits⸗ verbrecher in der Perſon eines verheirateten 32⸗ jährigen Mannes zu ermitteln und in Gewahrſam zu nehmen. eee Kamerndſchaſtserziehung der Neulſthen Studentenſtchaft Eine Verfügung des Reichsſchaftsführers (Funkmeldung der NM.) a— Berlin, 20. Sept. Auf Grund gegebener Vollmachten hat der Reichsſchaftsführer der Studierenden an den Hoch⸗ und Fachſchulen mit Wirkung vom 20. September 1934 über die Kameradſchaftserziehung der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft eine Verfügung erlaſſen, in der es heißt: Im Winterſemeſter 1934/35 werden nach den vor⸗ läufigen Erhebungen der deutſchen Studenten 4000 Abiturienten aus dem Arbeitsdienſt auf die Hoch⸗ ſchulen kommen. Um eine einheitliche Er⸗ ztkehung des akademiſchen Nachwuchſes im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Sinne zu gewährleiſten, iſt eine ge⸗ ordnete Verteilung auf die zur Verfügung ſtehenden Kameradſchaftshäuſer innerhalb der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft notwendig. Ich verfüge daher betref⸗ fend Kameradſchaftserziehung der Studentenſchaft folgendes: 1. Jeder Abiturient, welcher zum Winterſemeſter 1934/35 zu ſtudieren beabſichtigt, ebenſo jeder Student, welcher zum Winterſemeſter 1934/35 ſein zweites Studierſemeſter beginnt, hat ſich bis zum 1. Oktober 1934 bei der Studenten⸗ ſchaft derjenigen Hochſchule zu melden, auf der er ſtudieren will. 2. Jeder Student, welcher zum Winterſemeſter 1934/35 das erſte bzw. zweite Semeſter beginnt, i ſt verpflichtet, während der nächſten bei⸗ den Semeſter in einem von der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft anerkannten Kameradſchafts⸗ haus zu wohnen. 3. Laut Anordnung des Reichsführers der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft iſt es den Einzelſtuden⸗ tenſchaften unter ſagt, ſogenannte ſtaatliche Kameradſchaftshäuſer der Studentenſchaft neu zu errichten und aufzubauen. Kameradſchaftshäuſer ſind nach Maßgabe des vorhandenen akademiſchen Nachwuchſes vom Führer der örtlichen Studenten⸗ ſchaft aus den vorhandenen, eingerichteten Wohn⸗ kameradſchaften der Korporationen und aus den be⸗ ſtehenden Kameradſchaftshäuſern der Studentenſchaf⸗ ten aufzubauen. Sämtliche örtlichen Kameradſchafts⸗ häuſer unterſtehen einem örtlichen Führer. 4. Für eine einheitliche Ausrüſtung in dieſen Kameradſchaftshäuſern iſt die Deutſche Studenten⸗ ſchaft verantwortlich. Sie hat das Recht, die Führer der Kameradſchaftshäuſer ein⸗ und abzuſetzen. Die Deutſche Studentenſchaft beſtimmt eine einheit⸗ liche Tracht für die Belegſchaften ſämtlicher Kameradſchaftshäuſer. Die Kameradſchaftshäuſer dürfen nicht nach konfeſſionellen Ge⸗ ſichts punkten geleitet werden. 5. Laut Verfügung des Reichsführers der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft vom 20. 1. 1934 unterſtehen die örtlichen bzw. zentralen Untergliederungen der Deutſchen Studentenſchaft— wie Verbände, Korpo⸗ rationen, ſtudentiſche Vereine uſw.— dem Reichs⸗ führer der Deutſchen Studentenſchaft bzw. in ſeinem Auftrage den Führern der örtlichen Studenten⸗ ſchaften. 6. Ausführungsbeſtimmungen erfolgen demnächſt. gez. Veickert. . Der Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft hat die Leiter der ſtudentiſchen Verbände zur Be⸗ ſprechung ſämtlicher Fragen auf Dienstag, den 25. September 1934 nach Berlin berufen. 13 Tote bei den Streikunruhen in USA. — Neuyork, 20. Sept. Die Unruhen im Zu⸗ ſammenhang mit dem Textilarbeiterſtreik haben am Mittwoch im ganzen Lande 13 Todesopfer ge⸗ fordert. Angeſichts der zunehmenden Erbitterung hat der Textilarbeiterverband ſeine Bereitwilligkeit bekanntgegeben in Verhandlungen einzutreten. In Verbindung hiermit wird es als bedeutſam ange⸗ ſehen, daß Rooſevelt den Arbeitsminiſter, Fräulein Perkins, und den Vorſitzenden des Schlich⸗ tungsausſchuſſes, Wynant, zu einer dringenden Be⸗ ſprechung eingeladen hat. f Zum bevorstehenden Umzug bringen wir“ eine Fülle ansprechender Neumusterungen und interessanter Farb stellungen in ardinen-Dekorationssie in unserer bekannt vorteilhaften Preis wlürdigkelt. n lhrem Heim, Kostenlose Beratung auch * 1 Seit mehr als 45 auf des sieh das Ver Jahren sind Quelltät und 1 r Erzeugnisse da Prelswürdigkeſt unsere trauen unserer Ku nden s Starke Fundament, gründet Gardinenspezialhaus: Eugen Kentners Mech. Weberei Mannheim, 54, 1 Gardinenfabriken Freitag, 21. September 1994 Neue Neaunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 435 Die Stadtseife Mannheim, den 21. September. Abſchied von einem Mannheimer Kino Dem Plankendurchbruch fällt auch das„Roxy“ zum Opfer, ein altes Mannheimer Kino, wenn man vom„Bioſkop“ und„Thalia“ abſieht, ſogar das älteſte. Am 25. September 1910 wurde das UT, die abgekürzte Form für„Uniontheater“, aus dem das heutige Roxy hervorgegangen iſt, feierlich eröffnet. Die damaligen Beſitzer, die Union AG., Berlin, kündigten mit berechtigtem Stolz an, daß das Haus 400 Perſonen bequem Platz bieten und die beſten Filme bringen werde. Das war die Zeit der Filme nach Art des„Hund von Baskerville“, des„Glöckner von Notre Dame“, der„Vier Teufel“ und„Quo vadis?“ die ſtumm über die Leinwand liefen, wäh⸗ rend das Orcheſter ſich 272 bis 3 Stunden um die muſikaliſche Untermalung bemühte. Damals konnte man die ſtummen Filme noch mit „Wirtſchaftsbetrieb“ genießen. Ein behender Kellner, der ſich im Dunkel des Saales ſehr gut zurecht fand, beſorgte die Erfriſchungen. Zu manchem faden Film wurde ein ſchäumendes Bier einheimiſcher Herkunft dringlich gewünſcht, und ein belegtes Brötchen half über die Rührung hinweg, die der„Leidensweg einer verlorenen Tochter“ hervorrief. Aber bald reichten die 400 Plätze nicht mehr aus. Das Haus wurde auf 650 Plätze vergrößert. In den folgenden Jahren wechſelten die Geſchäftsführer, bis 1930 das UT an die Alhambra überging und„Roxy“, genannt wurde. Bei der Eröffnung im Jahre 1910 ſtand ſchon der Pförtner Schuſt am Eingang und regelte den An⸗ drang zur Kaſſe. Er war beim U bis 1980 und verſieht jetzt den gleichen Dienſt beim Univerſum. Das Roxy ſoll an der Ecke des Durlacher Hofs nach Beendigung des Plankendurchbruchs in zeitge⸗ mäßer Aufmachung neu erſtehen. Man nimmt alſo nur vorübergehend Abſchied. Darum kein Film mit Rührung. 80 Der Führer ruft Dich durch die NS⸗Volkswohlfahrt. Werde Mitglied! Große Feuerwehrübung am Zeughaus Zum Abſchluß der Feuerſchutzwoche veranſtaltet die Berufsfeuerwehr unter Beteiligung der Frei⸗ willigen Feuerwehr und der Fabrikfeuerwehren am Sonntag nach dem Kirchgang eine Auffahrt der Feuerwehrfahrzeuge und um 11.30 Uhr am Zeughaus eine große Angriffsübung, bei der der neue Mann⸗ heimer„rote Löſchzug“ eingeſetzt wird. Nähere Einzelheiten über die Veranſtaltung, die zu einem Ereignis für Mannheim werden wird und die Ge⸗ legenheit gibt, die Feuerwehr bei der Arbeit zu ſehen, werden noch bekannt gegeben. Jeuerſchutzarbeit in der Zellſtofffabrik Die vorgeſchriebene Durchführung der Feuer⸗ ſchutzwoche gengu einzuhalten, war für das Kom⸗ mando der Freiwilligen Feuerwehr der Zellſtoff⸗ fabrik eine Ehrenſache. Die Hauptarbeit beſtand darin, daß man täglich ſich auf die Feuerſchau begab. Das Kommando ging in Begleitung von fünf Feuerwehrleuten durch die Fabrik, um nach Winkeln zu ſuchen, in denen nicht ſo aufgeräumt war, wie man das aus Gründen der Sicherheit verlangen muß. Die Belegſchaft wußte, was ihre Pflicht war, und ſorgte rechtzeitig für die Beſeitigung ſolcher Gefahrenquellen. Weiterhin wurden jeden Tag zur Beſichtigung durch die Belegſchaft ſämtliche Geräte auf den Werkhof vor die Zentralwerkſtätten geſtellt. Höhepunkt der Feuerſchutzwoche war ein Auf⸗ marſch mit ſämtlichen Geräten durch die Straßen der Werkkolonie. Als zum Schichtwechſel geblaſen wurde und die Schichtarbei⸗ ter die Fabrik verließen, bewegte ſich der Zug, dem die Feuerwehrkapelle der Zellſtofffabrik und das Kommando voranmarſchierten, längs der Zellſtoff⸗ ſtraße. Neben der Automobilſpritze, dem Kranken⸗ transportwagen und dem Rettungswagen wurden auch die Schlauchwagen und die Leiter mitgeführt. Im Fabrikhof angelangt, nahmen Direktor Clauß und Branddirektor Kuäbel den Vorbei⸗ marſch der Wehr mit ihren Geräten ab. Anſchließend fand ein Standkonzert der Feuerwehrkapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Emonet ſtatt. Zu einem Teil der Belegſchaft und zu den Feuerwehr⸗ leuten ſprach zwiſchendurch Branddirektor Knäbel über die Ziele der Feuerſchutzwoche und über die be⸗ ſomderem Feuervarhütungsmaßnah⸗ men bei der chemiſchen Induſtrie, zu der die Zellſtofffabrik gerechnet wird. Ein Film über ſrüthere Uebungen der Zellſtoffwehr ergänzte ge⸗ ſchickt die Ausführungen, die mit einem dreifachen Steg Heil! auf den Führer beſchloſſen wurden. Landabgabe an Kleinbauern Wie wir erfahren, wird in Mannheim Straßenheim eine Fläche von etwa 50 Hektar als Anliegerland an Bauern von Heddesheim, Wall⸗ ſtadt, Feudenheim und Käfertal abgegeben. Es han⸗ delt ſich ausſchließlich um Domänenbeſitz, und die Abgabe verfolgt den Zweck, kleine landwirtſchaftliche Betriebe zu vergrößern, um die Lage der Beſitzer zu verbeſſern. Ebenſo iſt beabſichtigt, einen kleinen Teil des der Domäne gehörigen Neuzenhofes, der zur Gemeinde Heddesheim gehört, abzutrennen und ebenfalls auf dem Anliegerwege zu beſtedeln. Es iſt damit zu rechnen, daß die Landabgabe bereits in allernächſter Zeit erfolgt, ſo daß die Herbſtbe⸗ ſtellung ſchon durch die künftigen Beſitzer vorgenom⸗ men werden kann. Ueber die Preiſe, zu welchem das Land abgegeben wird, iſt noch nichts bekannt ge⸗ worden. i Brandurſachen und Feuerſchutz Die Hausfrau im Dienſte der Schadenverhütung Gleich mit ſeinem erſten Beiſammenſein nach mehrwöchiger Ferienpauſe ſtellte der Mannhei⸗ mer Hausfrauenbund unter Beweis, daß er auch im neuen Geſchäftsjahr auf ſeine Weiſe an den volkserzieheriſch wichtigen Gemeinſchaftsveranſtal⸗ tungen teilzunehmen und praktiſche Arbeit zu leiſten weiß. Mannheim ſteht aber im Zeichen der Feuer⸗ ſchutzwoche. Von täglichen Zeitungsberichten an⸗ gefangen bis zu Transparenten und Werbefahrten der Feuerwehr wird jedermann auf die Bedeutſam⸗ keit der Sache hingewieſen. Der Hausfrauenbund aber iſt noch einen Schritt weitergegangen und hat ſich über das hieſige Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP aus Berlin den zuſtändigen Bildſtrei⸗ fen verſchrieben, um ihn— mit den nötigen Er⸗ läuterungen verſehen— ſeinen Mitgliedern vorzu⸗ führen. So gab es denn geſtern im Saal der Kaffee⸗Gaſt⸗ ſtätte„Reichsbahn“ eine in ihrer Knappheit beſon⸗ ders eindringliche filmiſche Zuſammenfaſſung alles deſſen, was gerade die Hausfrau— hier im wahrſten Sinne als Hüterin des heimiſchen Herdes— ſich in die⸗ ſen Tagen erhöhter Werbetätigkeit für den Feuerſchutzgedauken durch den Kopf gehen laſſen ſollte. Wie Frau Dr. Lohrer in ihrem ausgezeichneten Begleitvortrag ausführte, handelt es ſich in durch⸗ aus abſichtsvoller Beſchränkung nur um ein Teil⸗ gebiet der Brandbekämpfung; aber wie alle großen Aktionen der Reichsregierung neben ihrem unmit⸗ telbaren Zweck immer auch den tieferen Sinn einer Wandlung jedes Einzelnen von eigenſüchtiger Ich⸗ bewußtheit zu freiwilliger Einordnung in das große Ganze anſtreben, ſo müſſe auch gerade die deutſche Frau dabei helfen, um den ungeheuren Schädigun⸗ gen des Volksvermögens durch Brand und Feuers⸗ not vorzubeugen. Die Statiſtik redet da eine erſchreckend deutliche Sprache und beweiſt mit nüchternen Zahlen, wie rich⸗ tig dieſe Betrachtungen ſind. 1400 Menſchen fallen jährlich in Deutſchland dem Feuer zum Opfer. 500 Millionen Reichsmark beträgt der Sach⸗ ſchaden an unwibderbringlich verlorenem Hab und Gut, das, ganz abgeſehen von dem Geldwert, rein als Werkſtoff und Ware vernichtet iſt. 75 v. H. aller Brände aber entſtehen durch Nachläſſigkeit und mangelnde Vorſicht. Geht man nun den Ur⸗ ſachen dieſer 75 v. H. nach, fo ergibt ſich eine Kette traurigſter Fehlerquellen, die von ſchlichtem Leicht⸗ ſinn bis zur un verantwortlichen Fahrläſſig⸗ keit reicht und ſo manche Hausfrau gerade⸗ zu als ſtraffällige Brandſtiſterin er⸗ ſcheinen laſſen könnte. Allein ſchon den Kindern das „Spielen mit dem Feuer“ nicht abzugewöhnen und die unwiſſenden Kleinen auch nur im Entfernteſten einer ſolchen Möglichkeit auszuſetzen, iſt eine grobe Unterlaſſungsfünde, die furchtbare Folgen haben kann. Sind doch in Deutſchland täglich dreizehn Brände allein darauf zurückzuführen, daß mangel⸗ haft beaufſichtigte Kinder ihren Spaß mit ſo einer züingelnden Flamme trieben. Eine große Gefahrenquelle iſt natürlich auch jede Küche, in der nicht mit der notwendigen Sorgfalt gearbei⸗ tet wird. Feuermachen durch Aufſchütten von Pe⸗ troleum, Spiritus oder Benzin; das Auffüllen einer brennenden Lampe; das Trocknen von Lappen oder Wäſche über dem Kochherd; der Kohlenkaſten unweit einer funkenſprühenden Feuerſtelle; die ſorglos bei⸗ ſeitegeſtellte, vielleicht gar in einer Holzkiſte oder Pappſchachtel(ſo etwas gibt es wirklichl) aufbewahrte heiße Aſche ſind nur ein paar Stichproben deſſen, was wir grundſützlich alle wiſſen, aber doch ſo und ſo oft außer Acht laſſen. Das ſchadhafte Ofenrohr mit Lappen oder Papier zu umwickeln, iſt geradezu ein Verbrechen; Riſſe im Kamin oder ſchlecht ſchließende Kaminſchie⸗ ber haben ſchon manchen Dachſtuhlbrand hervorge⸗ rufen. Ein Kapitel für ſich iſt der Gasherd. Da kann man ſtatt des vorgeſchriebenen feſten Rohranſchluſſes oder des wenigſtens mit Drahtklemmen befeſtigten Verbindungsſchlauches die abenteuerlichſten Behelfs⸗ vorrichtungen treffen. Auch gibt es gute Köchinnen, die unbeſorgt zu einem Einkauf nebſt ausgedehntem Plauderſtündchen gehen, während überkochende Speiſen die nicht abgedrehte Flamme erſticken, das ausſtrömende Gas aber ſich mit der Luft zu einem äußerſt entzündlichen Knallgasgemiſch verbindet und der harmlos mit brennender Zigarette heimkom⸗ mende Ehemann nichtsahnend das entſetzlichſte Un⸗ glück anrichtet. Und was man ſo alles aus Dummheit macht: brennendes Fett mit Waſſer zu löſchen, ſo daß es einem ſamt Pfanne ins Geſicht ſpringt; oder die feſt zugeſchraubte Thermosflaſche, die noch ungeöffnete Konſervenbüchſe ſo kräftig zu erhitzen, daß der In⸗ halt zu kochen anfängt und gleichfalls mit ungeheurer Kraft die Gefäßwände in kauſend Stücke reißt; oder eleltriſche Sicherungen.— beim heutigen Stand der Technik an ſich etwas völlig ungefährliches— ſtatt einwandfreier Ergänzung mit Nägeln oder Draht⸗ endchen zu flicken; Heizkiſſen, Bügeleiſen und ähn⸗ liche Geräte nach Gebrauch nicht ſofort auszuſchalten. Und das Rauchen im Bett, zu deſſen reſtloſer Abgewöhnung keine Gardinen⸗ predigt zu ſtreng ſein darf. Und das offene Licht beim Gang in Keller, Waſchküche oder Speicher. Und das Handſchuhwaſchen in Benzin bei ge⸗ ſchloſſenen Fenſtern. Und das Stehenlaſſen von Ben⸗ zinflaſchen in praller Sonne. Und der W̃ e i h⸗ nachts baum. Das Sündenregiſter kann ſtunden⸗ lang fortgeſetzt werden, und jede Frau wird ſich irgendwann einmal in Gedanken ſelbſt am Ohr nehmen und eingeſtehen:„Da haſt du doch auch.“ Wenn's aber wirklich nun doch einmal brennt? Wiſſen Sie die Fernſprechnummer vom Mannheimer Notrufd Sie heißt 02. Und wiſſen Sie Ihren zuſtändigen Feuer⸗ melder Auch was man gegen die geläuſigſten, in Brand ge⸗ ratenen Stoffe zweckdienlich anwendet? Merken Sie ſich's gut: Holz, Papier und feſte Sachen löſcht man mit Waſſer; gegen Benzin, Petroleum, Benzol und dergleichen hilft nur Sand. Brennen die Kleider, ſo ſoll man nicht laufen, ſondernt die Flamme mit Decken zu erſtſcken ſuchen. In erſter Linie aber: Kopf nicht verlieren, was allerdings zartbe⸗ ſaiteten Frauen beſonders ſchwer fällt. Doch wie wir ſchon beim Luftſchutz gelernt haben, daß eine Gefahr, die man kennt, viel von ihrer Gefährlich⸗ keit einbüßt, ſo ſoll auch die Beſchäftigung mit den Fragen den Feuerverhütung vor allem als beruhi⸗ gendes Vorbeugungsmittel wirken, zu Selbſtzucht, Umſicht, Aufmerkſamkeit erziehen und wie vieles andere beitragen zu der Durchdringung aller Volks⸗ genoſſen mit der Erkenntnis, daß in allen Dingen Gemein nutz vor Eigennutz geht. M. S. Mannheimer Arbeilsgericht Entlaſſung im Arbeitsdienſt Ein ehemaliger Offizier und Kriegsteilnehmer klagte beim Arbeitsgericht gegen den Arbeitsdienſt, weil er zu Unrecht friſtlos entlaſſen worden ſei. Die Verhandlungen in dieſer Sache waren angefüllt mit ſtarker perſönlicher Spannung. Der Vertreter des Arbeitsdienſtes beſtritt die Zuſtändigkeit des Ar⸗ beitsgerichtes, ebenſo die Paſſivlegitimation. Beide Einwendungen wurden vom Gericht bejaht. In der Sache ſelbſt wurde ein für den Kläger günſtiges Urteil gefällt. Von den verlangten 1178 Mark wurden ihm 978.20 Mark zugebilligt. Die Urteilsbegründung bezieht ſich auf das Ehren⸗ gerichts verfahren, das feſtgeſtellt hatte, daß ein Grund zur friſtloſen Entlaſſung nicht vorgelegen hat. Das Gericht hält, da der Vertreter des Beklagten auch keine Beweiſe für das Vorliegen eines ſolchen Grundes angetreten hat, die friſtloſe Entlaſſung für unzuläſſig. Sie hat aber Geltung bis zum nächſten zuläſſigen Kündigungs⸗ termin, das iſt nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch Ende Dezember 1934. Der Kläger war nach den Feſtſtellungen des Ar⸗ beitsgerichtes Zugführer und Feldmeiſter. Er hatte die Aufgabe, die ihm anvertrauten Ar⸗ beitsdienſtwilligen zu„freiwilliger, ernſter Arbeit“ anzuhalten, er war„Erzieher im wahrſten Sinne des Wortes“. Der Kläger ſtand demnach zu dem Beklagten in einem Dienſtverhältnis im Sinne des Bürgerlichen Geſetz⸗Buches. Politiſche Kündigungsgründe Das Arbeitsgericht hatte noch zwei Fälle abzu⸗ urteilen, die ähnlich lagen. Es handelte ſich um zwei Arbeitnehmer in ſtädtiſchen Dienſten, die im vorigen Jahre im Zuge der politiſchen Umwälzung entlaſſen worden waren. In beiden Fällen hatte der Landeskommiſſär entſchieden, daß die Kündigung nicht begründet war. Das Arbeitsgericht kam in bei⸗ den Fällen zu dem Urteil, daß ſich die Beklagte im Annahmeverzug befinde und daß die Lohnzahlung vom Zeitpunkt der Entlaſſung zu erfolgen habe. Im erſten Fall handelt es ſich um einen Vor⸗ arbeiter, der 22 Jahre bei der Stadt beſchäftigt war und der auch nach Vorliegen der Entſcheidung des Landeskommiſſärs nicht wieder eingeſtellt wurde. In der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht wurde er von dem jetzigen Leiter der Abteilung als„Fau⸗ * lenzer“ bezeichnet. Von dem früheren Chef liegt ein außerordentlich günſtiges Zeugnis vor. Die end⸗ gültige Entlaſſung ſieht das Gericht vom April 1994 an als gerechtfertigt an, und zwar aus dem vorge⸗ tragenen Grunde der Faulheit und wegen der ab⸗ lehnenden Haltung des Betriebsrats. Es wird aber als richtig anerkannt, daß das frühere Verhalten nicht als Grund zur friſtloſen Entlaſſung ange⸗ ſehen werden könne. Da dem Kläger die ſechs⸗ wöchige Kündigungsfriſt bezahlt wurde, billigte ihm das Urteil von den geforderten 3300 Mark 2670 Mark zu. Einen weiteren Anſpruch erkennt das Gericht nicht an, da der Kläger im April 1934 nach dem ablehnenden Schreiben der Stadt die Ein ⸗ ſpruchsfriſt verſäumt habe. Im zweiten Fall war ein ſtädtiſcher Arbeiter vom November 1933 ab wieder beſchäftigt worden, aber in einer niedrigeren Lohngruppe und an ande⸗ rer Stelle. Die geſtellte Forderung für Lohnausfall und Lohnunterſchied wurde bis auf einen kleinen Bruchteil mit 1468 Mark anerkannt, wobei die bezogene Arbeitsloſenunterſtützung abgerechnet iſt. Das Arbeitsgericht war der Ueberzeugung, daß der Kläger in ſeiner eigentlichen Lohngruppe hätte be⸗ ſchäftigt werden können. Es könne ihm nach Lage der Sache eine Dauerbeſchäftigung, die geringer als ſeine frühere Lohngruppe iſt, billigerweiſe nicht zu gemutet werden. 0 b Auf, zum Erntedankfest nach dem Bückeberg! Zu dem am 30. September auf dem Bückeberg bei Hameln ſtattfindenden Staatsakt anläßlich des Erntedankfeſtes 1934 fahren aus ganz Deutſchland etwa 200 Sonderzüge. Auch von Baden aus wird ein Sonderzug zuſammengeſtellt. Die Durch⸗ führung der Fahrt erfolgt durch die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ in Verbindung mit der Landesbauernſchaft. Der Preis der Fahrt beträgt einſchl. Verpflegung in Hameln 11 Mk. An der Fahrt können ſich ebenſo die Mitglieder der Bauern⸗ ſchaft wie die der Deutſchen Arbeitsfront und der ihr angeſchloſſenen oder gleichgeſtellten Verbände beteiligen. Anmeldungen können bis ſpäteſtens Montag, den 24. September, abends 19 Uhr, auf dem Kreisamt, I. 4, 15, ſowie auf der Geſchäftsſtelle der Kreisbauernſchaft Plankſtadt, Rathauszimmer 7, vorgenommen werden. Nach dieſem Zeitpunkt kön⸗ nen Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt werden. 5 10 QD ννν Hu ιτνοοννν 5. Jorq; G folofl wengi oer ou ſiß helped e eee eee Oz fell ita dale lor dur gende bien ur desc eee ee, 9 bother ſeß uud v e Cuſſal mul d nul. vb du oll a a 6 22 900 668 2 o olli ae 5 2 i oro dran, bu ab arvil Opa b laufe. hl Caſſal uus. 1 cuil focux xu 1 1 i Nada uri bia fud di oll ore gallen Seo gun din du Sgr. ren,. 2 i Der Verein ehemaliger 17ber hielt bei Kame⸗ rad Trautwein ſeine gut beſuchte September⸗Mit⸗ gliederverſammlung ab. Vereinsführer Breun⸗ eiſen begrüßte die Kameraden und machte auf die Beitragsermäßigung aufmerkſam, bat aber die beſſer geſtellten Kameraden um Uebernahme von Paten⸗ Nach Bekanntgabe weiterer Anordnungen, ſchaften. wies der Schießleiter, Kamerad Höß, auf das am 7. und 14. Oktober ſtattfindende Gaupreis⸗ und Mei⸗ ſterſchaftsſchießen auf den Schießſtänden Rheinau hin und forderte zu zahlreicher Beteiligung auf. Das KKS⸗Preisſchießen wird auf den 21. Oktober verlegt, Für erfüllte Schützenleiſtungen konnte den Ka⸗ meraden Armbruſter und May die badiſche goldene Schützennadel bzw. die bronzene Kyffhäuſernadel überreicht werden. Kamerad Brenn⸗ eiſen warf nochmals einen Rückblick auf das ſchön verlaufene zehnjährige Jubiläum. Er dankte ſei⸗ nen Mitarbeitern, den Mitwirkenden und allen Ka⸗ meraden, die zum Feſt erſchienen waren. Der Dank galt auch den Vertretern des Staates, der Stadt, der Partei, SA⸗ und SS⸗Organiſationen, die an⸗ weſend waren und vor allem auch der Preſſe. Unter Punkt Verſchiedenes wurden auch die Beſtimmun⸗ gen zur Erlangung des Ehrenkreuzes bekanntgege⸗ ben. Für den gemütlichen Teil war die Zeit durch die Ueberfülle der Tagesordnung knapp geworden. Die Kameraden müſſen in Zukunft Punkt 8 Uhr an⸗ treten, damit pünktlich mit der Tagesordnung be⸗ gönnen werden kann. Dann bleibt auch Zeit zum Austauſch von Friedens⸗ und Fronterlebniſſen ſowie Tagesfragen, die uns tief bewegen, zumal wir unſe⸗ rem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler die Treue halten wollen, wie er ſie uns Frontkämpfern auch gehalten hat. an e Die Berufsfeuerwehr wurde geſtern zu zwe Kleinbränden gerufen. Morgens um 3004 Uhr war in der Mollſtraße Nr. 34 infolge von Schweiß⸗ arbeiten an einer Heizleitung die Brand geraten. Durch Oeffnen des Rohrkanals und Entfernen des angebrannten Iſoliermaterials wurde die Gefahr beſeitigt.— Um 7,47 Uhr wurde ſie nach F 2, 9 gerufen. Dort brannten in einer Fleiſcherei die im Räucherkamin befindlichen Waren. Beim Eintreffen des Löſchzuges war die Gefahr bereits vorüber. n Zum Bund Deutſcher Kunſthandwerker miſſen ſich pflichtgemäß anmelden alle geſtaltenden Hand⸗ werker, deren Tätigkeit als geiſtige und techniſche Verarbeitung, Erzeugung und Erhaltung von Kul⸗ turgut anzuſehen iſt. D. h. erſtens die formſchöpfe⸗ riſch Tätigen, die nach ſelbſterfundenen Entwürfen Zweitens alle die, die hand⸗ werkliche Wertarbeit leſſten und im Gegenſatz zur arbeiten(Erzeugung). Maſchinenarbeit Formen ausarbeiten, die nur die menſchliche Hand hervorzubringen vermag(Verarbei⸗ tung von Kulturgut). Drittens die mit der Erhal⸗ tung von Kulturgut Beſchäftigten: Reſtauratoren von Gemälden, Möbeln, Plaſtik, Fresken uſw. Die Tä⸗ tigkeit muß im ganzen geſehen als künſtleriſch⸗ſchöp⸗ feriſch bezeichnet werden können. Kunſthandwerker, deren Schaffen den oben dargelegten Vorausſetzun⸗ gen entſpricht, werden aufgefordert, die Unterlagen vom Bundesbezirksvorſitzenden des Bundes Deut⸗ ſcher Kunſthandwerker Badens, Herrn Prof. Alfons Ungerer, Pforzheim, Holzgartenſtraße 36, zu erbitten. e ee, Wee flinteg Iſolierung in r geſtrig Es Mann Die L Parad als vi mer, 1 ſein. keine ſein. ſeine rakter, reinen zuſam! ihr Fe einen Radfal aller& die de⸗ leren ſonder Steher Namer teten die St Nut gewöh ten S Verab: tuende Gegen tenswe Kuchen oder 0 ſen. ſchafter alles 1 des, C münde die an den, tt einem kehrsi park f von de Vorſch weichp Es Schreck mit w nicht nen. Eigene ferieng abgene und ſo werten Börſer derte. Eig Ein F Spiege Spaß, kannte gegen Wettre letzten eine a Ach, es Einwa ſowieſt wirkur gens, durch vorläu abgenr Sel Mann in ein reits rechtze Au Ver in der taſche nach einer iſt ein ein bre mit 5. Spiege Kleini golden 92 695 En Hauſe wäſche tember dell 28 geſtell ſchwar 10 . Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. September 1934 Verſonnener Blick auf die Engen Planken Es nähern ſich die ſtaubumwölkten Zeiten, da Mannheims Bummel in zwei Teile geſpalten wird. Die Quelle der Gemütlichkeit und Anbandelei, das Paradies der Geſchichtenerzähler, es wird in weniger als vierzehn Tagen mit Gedröhn vom Luftdruckham⸗ mer, vom Hüh und Hott der Schuttabladung erfüllt ſein. Und wenn es erſt mal ordentlich regnet, wird keine Dame der Stadt mehr in die Nähe zu bringen ſein. Mannheims wahrer Kern, ſeine Schwäche und ſeine Beſonderheit, ſein eigentlicher Original⸗Cha⸗ rakter, er wird dahin ſein. Hier kamen täglich zum reinen Spaß und Vergnügen die meiſten Menſchen zuſammen, hier ſtoppten die Krafträder und ſtellten ihr Fauchen und Donnern ein, machten die Wagen einen reſpektvollen Bogen, und ſogar die meiſten Radfahrer ſtiegen ehrfurchtsvoll ab. Schaufenſter aller Sorten luden zum Verweilen ein, mit Waren, die der Verſchönerung, dem Sporte oder der ſchnel⸗ leren Fortbewegung dienen, alles war da und be⸗ ſonders gut beleuchtet; aber der beſte Anlaß zum Stehenbleiben war ein Lichtſpieltheater, das ſeinen Namen zu beſonderem Rechte trug. Denn weit flu⸗ teten Tauſende von Kerzen ſeiner Werbelichterüber die Straße. Nun müſſen wir uns langſam an den Gedanken gewöhnen und Abſchied nehmen von jenem geſchütz⸗ ten Straßenſtückchen, geheiligt durch hunderttauſend Verabredungen, mit dem letzten Reſte jenes wohl⸗ tuenden Spazierfriedens ausgeſtattet, der uns die Gegend ſo liebenswert macht. Hier vor dieſen beach⸗ tenswerten Schaufenſtern in Schuhen, Schlipſen, Kuchen oder Lederwaren haben Teilhaber, Partei⸗ oder Ehegenoſſen den Bund für das Leben geſchloſ⸗ ſen. In jener Wirtſchaft mit Muſik wurden Freund⸗ ſchaften mit tiefem Trunk befeſtigt, und bald ſoll alles nicht mehr ſein! Es hatte ſo etwas Beruhigen⸗ des, Entſpannendes, in die Engen Planken einzu⸗ münden. Die Straßenbahn tat einem ja nichts und die anderen lautlos rollenden und plötzlich keifen⸗ den, trompetenden Untiere des Verkehrs konnten einem nichts anhaben. Es war eine kleine Ver⸗ kehrsinſel für den freien Menſchen, ein Naturſchutz⸗ park für gefährdete Fußgänger, die eine kurze Zeit von der peinlichen Innehaltung der poltzeilichen Vorſchriften über Fahrbahnüberquerung und Aus⸗ weichpflicht befreit waren. Es war ſehr ſchön. Heidelberger, mit dem Schrecken ihrer Hauptſtraße in den Beinen, Berliner mit wahrer Diſziplin im Leibe, die konnten ſich gar⸗ nicht an dieſes ordnungswidrige Benehmen gewöh⸗ nen. Aber allemal war es doch eine Mannheimer Eigenart: eine Hauptverkehrsſtraße mit zwei Schie⸗ nenpaaren und doch ein freibewegter Fußgänger auf ganzer Straßenbreite! Drum nützet die Zeit noch, ihr Mannheimer, die ihr den Bummel jetzt wieder aufnehmt. Führt eure feriengebräunten Geſichter, eure zugenommenen oder abgenommenen Pfunde noch fleißig dort ſpazieren und ſorgt für einen guten Abſchluß dieſer beachtens⸗ werten Epoche, da das Zentrum Mannheims von der Börſengegend in die Engen Planken hinüberwan⸗ dert: 5 Eigentlich ſollte man ein wenig Abſchied feiern. Ein Fußballſpiel mit Toren aus 2 mal 4 Meter⸗ Spiegelſcheiben, ein Böllern und Ehrungen zum Spaß, ein höchſtperſönliches Handanlegen von be⸗ kannten Plankengängern beim erſten Hammerſchlag gegen alte Dachrinnen und ſchlechten Verputz, ein Wettrennen der Damen und Herren, die ſich in den letzten drei Jahren hier regelmäßig getroffen haben, eine amerikaniſche Verſteigerung von Ladenhütern. Ach, es gibt Möglichkeiten genug, aber der ſtichhaltige Einwand wird ſein und bleiben: die Geſchichte koſtet ſowieſo ſchon Geld genug. Dr. Hr. Polizeibericht vom 20. September Drei Verkehrsunfälle: Auf der Seckenheimer Landſtraße ſtieß geſtern morgen ein Radfahrer mit einem Laſtkraftwagen zuſammen; er ſtürzte und zog ſich einige Verletzungen zu.— Prellungen und Haut⸗ abſchürfungen erlitt ein Radfahrer, der geſtern nach⸗ mittag in der Induſtrieſtraße von einem Straßen⸗ bahnzug angefahren wurde.— Bewußtlos aufge⸗ funden wurde geſtern abend in der Schwabenſtraße in Seckenheim ein Radfahrer, der auf der im Um⸗ bau befindlichen Straße geſtürzt war. Betrunkener Kraftfahrer: Ein unter Alkoholein⸗ wirkung ſtehender Führer eines Perſonenkraftwa⸗ gens, der in vergangener Nacht auf dem Lindenhof durch ſein Verhalten den Verkehr gefährdete, wurde vorläufig verhaftet. Der Führerſchein wurde ihm abgenommen. Selbſttötungsverſuch: Ein in Käfertal wohnender Mann verſuchte geſtern abend ſich durch Erhängen in einer Scheune das Leben zu nehmen. Der be⸗ reits Bewußtloſe wurde von einem Angehörigen rechtzeitig aufgefunden. Lebensgefahr beſteht nicht. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages 2 Perſonen feſtgenommen. Verloren ging am 13. September im Waldpark in der Nähe des Rheinkaffees eine Damenhand⸗ taſche aus Gidechſenleder, 18/25 Zentimeter groß, nach oben abgeſchrägt. Der Verſchluß beſteht aus einer Silberkugel, auf der Vorderſeite der Taſche iſt ein Lederdreieck mit Silberplättchen. Inhalt: ein braun⸗lederner Damengelobeutel in Hufeiſenform, mit.61 Mark, ein ee 1 8 jegelchen in ſchwarzer Lederhülle un ie e 5 14. September im Strandbad, eine goldene Damen⸗Armbanduhr Marke„Dubais Nr. 926695 mit ſchwarzem Rips band. ö Entwendet wurden: am 17. September aus einem Hauſe in P 7 hier Damenkleider, Damen⸗ und Bett⸗ wäſche, 2 Vorhänge aus Filetſtickereien; am 18. Sep⸗ tember in Rheinau ein Kraftrad, Marke Ariel, Mo⸗ dell 28, polizeiliches Kennzeichen IV 5 72 61ʃ, Fahr⸗ geſtell Nr. 11397, Motornummer 10 647, Rahmen ſchwarz. * Karlsruhe, 20. Sept. Am Mittwoch mittag traf die Reichs wehrkapelle, die in Turin ſo erfolgreich abgeſchnitten hat, mit dem Bafler Schnellzug hier ein. Sie wurde auf dem Bahnhofvorplatz von einer großen Menſchenmenge begeiſtert begrüßt. Zum Empfang hatten ſich auch die Spitzen der Behörden eingefunden. Am Abend gab die Kapelle im großen Feſthalleſaal ein ſtark beſuchtes, von Beifallsſtürmen hegleitetes Komzert. Kaiser Wilhelms!. tragische qugendliebe Der Herzensroman eines gekrönten Hauptes · Von Fritz H. Chelius Nun darf man allerdings eins nicht vergeſſen: Zwiſchen Fürſtenkindern und gewöhnlichen Sterb⸗ lichen beſteht vor allem der große Unterſchied, daß jene nur höchſt ſelten ſich ſelbſt überlaſſen ſind und die Gelegenheit zu einer vertraulichen Ausſprache unter vier Augen kaum gegeben iſt. Hofdamen, Er⸗ zieher oder Adjutanten ſind zumeiſt in ihrer Um⸗ gebung, ſo daß ein ktéte⸗A-téte nur ſchwer zu bewerk⸗ ſtelligen iſt. Dazu kommt noch, daß man damals in einer ſehr„gefühlvollen“ Zeit lebte und die gegen⸗ ſeitige Schwärmerei ſo an der Tagesordnung war, daß perſönliches Gefühl und Tagesmode nur ſehr ſchwer zu trennen waren. Auch Wilhelm und Eliſa machten da keine Ausnahme und es iſt überaus be⸗ zeichnend, daß in dieſen Poſener Tagen Wilhelm und Eliſa einen„Freundſchaftsbund“ ſchloſſen, dem auch Wilhelms Schweſter Alexandrine angehörte. Es ſpricht für die Naivität dieſer Beziehungen, daß dies ein Dreibund war und die ſchmückenden Bei⸗ namen, die ſie ſich einander beilegten— Eliſa er⸗ hielt z. B. den Freundſchaftsnamen„Ewig“—, ſind typiſch für dieſe gefühlsſchwangere Zeit. Es waren vergißmeinnichtblaue und roſarote Stunden in ge⸗ meinſamer Schwärmerei, zunächſt noch ohne tiefere Bedeutung, aber bei ſtändig wachſender gegenſeitiger Sympathie. Und als dann Wilhelm nach Moskau abgereiſt war und dort bei einer Hofjagd einen ſchwe⸗ ren Biß abbekam, konnte ihm ſeine Schweſter Alexan⸗ drine voll Ueberzeugung ſchreiben:„Ewig hat ſehr viel Anteil an Deinem Unglück genommen.“ Frühlingsfage in Freienwalde Durch den Aufenthalt der Radziwills in Poſen war der früher alltägliche Verkehr mit der Freun⸗ din unmöglich. Dagegen führten die Standesrückſich⸗ ten die Radziwills alljährlich um die Weihnachtszeit nach Berlin, wo ſie die„Saiſon“ mitmachten und in ihrem Hotel in der Wilhelmſtraße ein gaſtfreies Haus führten. Nicht nur der Adel und die Hofgeſell⸗ ſchaft gingen dort ein und aus, alles, was das dama⸗ lige Berlin an Ariſtokraten des Geiſtes und der Kunſt aufzuweiſen hatte, war ſtets willkommen. So konnte man im damaligen Berlin keinen geiſt⸗ reicheren, aber auch keinen bunteren Salon ſich den⸗ ken, was manchen Mitgliedern der Hofgeſellſchaft ein Dorn im Auge war. Am Ende der Saiſon des Jahres 1818/19 gab es ein ganz beſonderes Ereignis: Fürſt Anton Rad⸗ ziwill hatte ſich entſchloſſen, mit ſeiner Kompoſition zu Goethes„Fauſt“ vor eine breitere Oeffentlichkeit zu treten, als ſtie ihm ſein Salon geben konnte. In der Singakademie zu Berlin wurde dieſe große und bedeutende ſymphoniſche Ausdeutung im Rahmen eines Konzertes aufgeführt, dem auch der König mit dem geſamten Hofe beiwohnte. Dies war ein Ereignis, das weit über die Grenzen Preußens hin⸗ aus Aufſehen erregte und nicht nur in der Geſell⸗ ſchaft eine ſtarke Reſonanz fand, ſondern auch in der Muſikwelt gebührend gewürdigt wurde. Selbſt der Alte von Weimar war von dieſer Ausdeutung ſeines größten Werkes ſo begeiſtert, oͤaß er für Anton Rad⸗ ziwill ſeine„Pandora“ und ſpäter noch„Eine Wal⸗ purgisnacht“ ſchrieb. Auch Wilhelm und Eliſa wohn⸗ ten dem denkwürdigen Ereignis bei, aber es iſt ſchwer zu ſagen, wovon Wilhelms Intereſſe ſtärker gefeſſelt wurde, von der glutvollen Muſik des Für⸗ ſten oder von dem beſtrickenden Liebreiz Eliſas, die ſich in den letzten beiden Jahren zu einem allerlieb⸗ ſten Backfiſch entwickelt hatte. Er hatte nur Augen und Ohren für ſie und war nicht wenig begeiſtert, als für die folgenden Tage zum Abſchluß der ge⸗ ſelligen Veranſtaltungen ein mehrtägiger Ausflug der ganzen Prinzenjugend nach dem Luſtſchloß Freienwalde in der märkiſchen Schweiz vorgeſchlagen wurde. Es ſollte eine Reiſe in die Liebe werden. Das Luſtſchloß Freienwalde, am Höhenkranz, der die Oderniederung flankiert, gelegen, war für eine ſolche Luſtpartie auch einer der geeignetſten Orte. Der Reiz der Landſchaft im herrlichſten Frühlings⸗ wetter konnte jedes Herz begeiſtern und die Stim⸗ mung der jugendlichen Geſellſchaft tat das ihre, um die ganze Welt im Roſenlichte ſchwimmen zu laſſen. Freilich ſah damals Freienwalde noch anders aus als heutzutage. Der ſchlichte Empirebau mit der großen Plattform auf dem Dache, ein kleineres Haus für die Dienerſchaft, einige landwirtſchaftliche Wirt⸗ ſchaftsgebäude, das war ſo ziemlich alles, was da⸗ mals vorhanden war. Aber die Umgebung war Na⸗ tur, reine unverfälſchte Natur, und das war die Hauptſache. 5 Die Herzen finden sich Uebermut und Frohſinn waren wohl die hervor⸗ ſtechendſtee Merkmale dieſes Tages. Einmal ganz unter ſich zu ſein, ohne läſtige Aufſicht, ohne Formel⸗ und Etikettenkram, das ſchien dieſen jungen Men⸗ ſchenkindern ein begehrenswertes Glück. Es iſt für unſere Begriffe kaum vorſtellbar, daß Wilhelm und Eliſa hier zum erſten Male Gelegenheit hatten, ſich ohne Zeugen zu ſprechen. Der ſchlanke, 22jährige Prinz benutzte denn auch hinreichend die Gelegen⸗ heit, dem 16jährigen Backfiſch Eliſa ein dienſteifriger Kavalier zu ſein. Und trotzdem iſt mit Sicher⸗ heit anzunehmen, daß bei dieſem ganzen dreitägigen Ausflug zwiſchen Wilhelm und Eliſa mit keinem Wort von Liebe geſprochen wurde. Wilhelm war da⸗ zu viel zu ſchüchtern und Eliſa viel zu gut erzogen. Was aber Worte nicht ſagten, das ſagten ſich die Au⸗ gen; Händedrücke und leiſe Seufzer vervollſtändi⸗ gen dieſe ſtumme Sprache der Herzen, und wenn man Eliſas Brief an ihre vertraute Freundin Lulu von Kleiſt vom Johannistage 1819, alſo einige Tage ſpäter, in der ſie dieſer das„große Erlebnis“ ſchil⸗ dert, geleſen hat, redet das, was zwiſchen den Zeilen ſteht, eine beredte Sprache von dem, was in den jun⸗ gen Herzen damals vorging. Am erſten Tage wurde ein Ausflug ins Ham⸗ mertal gemacht, bei dem ſich die Jugend in Spiel und Scherz gründlich austobte., Als ſich dann am Abend die Damen ſchon in ihre Schlafgemächer zu⸗ rückgezogen hatten— Eliſa ſchreibt, daß ſie ſchon zu Bett gegangen war— ließen es ſich die fungen Ka⸗ valiere nicht nehmen, den Damen vor dem Fenſter eine Huldigungsſerenade darzubringen, die von den damit Geehrten begeiſtert aufgenommen wurde und ſie ſanft in Morpheus“ Arme hinüberleitete. Auch der zweite Tag verlief in ganz ähnlichen Formen, die herrliche Natur der märkiſchen Schweiz lockte und die von allen Feſſeln befreite Jugend koſtete den Reiz dieſer Stunden gründlich aus. Die Stim⸗ mung erreichte aber ihren Höhepunkt, als gegen Abend Prager Muſikanten auftauchten und zu einem fröhlichen Tanze aufſpielten. Das war ein Vergnü⸗ gen, nach Herzensluſt Polkas, Ländler, ja ſogar Walzer tanzen zu können! Bexrauſcht vom Glück dieſer Stunden, dehnte ſich die Tanzerei bis nach 8 Mitternacht im Mondenſcheine aus, für dieſe ge⸗ fühlvollen Herzen ein köſtliches Erlebnis. Der öͤritte Tag brachte noch einen Ausflug nach dem Baaſee, der ſich den vorangegangenen Tagen würdig anſchloß, aber auch hier brachte es die Kon⸗ vention fertig, daß die voneinander bezauberten Menſchenkinder ſich noch nicht einmal zu einem ver⸗ traulichen„Du“ aufſchwangen. Aber reich an köſt⸗ lichen Erinnerungen, fuhr die Geſellſchaft am Abend dieſes dritten Tages nach Berlin zurück, die Reiſe in die Liebe war zu Ende. Ersfe Wolken Wie aber aus jedem ſchönen Traume ein Er⸗ wachen folgt, ſo ging es auch hier. Es war zwar nicht Eliſa, die aus ihren Träumen aufgeſcheucht wurde, ſondern Wilhelm. Es iſt nun einmal an Höfen ſo, daß auch die Wände Ohren haben, und daß ſich Wilhelm in Eliſa verliebt hatte, war keinem der Beteiligten ein Geheimnis geblieben. Ob Wilhelm nun von ſeinen Brüdern damit geneckt wurde, kurz— binnen weniger Tage pfiffen es die Spatzen von den Dächern, und die Hofgeſellſchaft bemächtigte ſich mit Wonne dieſes Geſprächsſtoffes, bis er ſchließlich auch zum Könige gelangte. Es lag zum Teil an der vielbeneideten und kritiſch beargwöhnten Stellung der Radziwills am Königshofe, daß dieſes Erlebnis ſo ſtark kommentiert wurde. Der gewiſſenhafte königliche Papa machte aber kurzen Prozeß und ſchickte ſeinen Oberſthofmei⸗ ſter zu Wilhelm, um anfragen zu laſſen, wie es zwi⸗ ſchen ihm und Eliſa ſtünde. Es mag eine peinliche Aufgabe für den Herrn geweſen ſein, zumal er mit⸗ zuteilen hatte,„daß die Hohenzollern königlichen Geblüts, die Radziwills dagegen nur Untertanen ſeien.“ Wilhelms Antwort lautete prompt: Er denke an keine Verbindung mit Eliſa, da er die Hinder⸗ niſſe nur zu gut kenne, die entgegenſtünden. Dieſe Antwort kann uns heute, zumal nach dem Freienwalder Idyll, überraſchen. Aber man darf nicht vergeſſen, daß Wilhelm damals tatſächlich erſt im früheſten, ihm vielleicht och nicht einmal bewuß⸗ ten Stadium der Liebe war, daß er ferner ſchüchter⸗ ner Natur war und viel zu ſehr konventionsgebun⸗ den, um rebelliſch ſein zu können. Sein Onkel Louts Ferdinand hätte ſich wahrſcheinlich anders verhalten. Trotz dieſem inneren Hin⸗ und Herſchwanken und der perſönlichen Unklarheit reiſte er zwei Tage ſpäter doch nach Landeck in Schleſien zur Kur ab und der Gedanke, daß die Radziwills im nahen Fürſtenſtein zur Kur weilten, ſchien dieſes Projekt mehr zu fördern als zu hindern. Er verpaßte auch die Gelegenheit nicht und machte einen dreitägigen Beſuch in Fürſtenſtein, aber er wappnete ſich mit „Kälte“ gegen Eliſas beſtrickenden Liebreiz. Schein⸗ bar hatte auch ſein Adjutant, Major von Natzmer, von oben her entſprechende Direktiven bekommen; denn die jungen Leute blieben in der Tat keinen Augenblick allein. In Wilhelms Bruſt tobte ein heftiger Kampf zwiſchen Zuneigung und Familien⸗ rückſichten, zwiſchen Gefühl und Ehrgeiz, zwiſchen Trieb und Konvention, während die 6 Jahre jüngere Eliſa ſich ihrer Gefühle ſchon ganz klar war. Je mehr der Geliebte ſich in Kälte hüllte, um ſo liebens⸗ würdiger wurde ſie, weil ſie ſich ja dieſe Maske nicht erklären konnte und von dieſem inneren Kampfe keine Ahnung hatte. Fortſetzung folgt. Die Straßenbahn erhält Katzenaugen Der Reichsverband deutſcher Verkehrsverwaltun⸗ gen iſt im Einvernehmen mit dem Deutſchen Ge⸗ meindetag mit der Erprobung von Maßnahmen be⸗ ſchäftigt, die den Wünſchen der Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung genügen, ohne die Verkehrsbetriebe un⸗ nötig finanziell zu belaſten. Es handelt ſich dabet namentlich um die Frage des Abwinkens der Stra⸗ ßenbahnen. Die zuſtändige Fachgruppe des Reichs⸗ verbandes hat, wie das ND. meldet, zunächſt be⸗ ſchloſſen, folgende Maßnahmen bei den Straßenbah⸗ nen Deutſchlands durchzuführen: Alle Straßenbahn⸗ wagen und Anhänger erhalten mit ſofortiger Wirkung Rückſtrahler. Bis zum 30. September 1935 ſollen an allen Wagen Stopplichter ange⸗ bracht werden. Bis zum 30. September 1937 ſollen Maßnahmen getroffen werden, um die Richtungs⸗ änderung bei Straßenbahnen durch ortsfeſte Rich⸗ tungsanzeiger anzugeben. Die Frage der ſofortigen Einführung der Rück⸗ ſtrahler beſchäftigt auch ſchon das Straßenbahnamt Mannheim. Im Laufe der nächſten Woche wer⸗ den die Beſtellungen aufgegeben werden. Die Mo⸗ delle ſind in Frankfurt und Stuttgart bereits er⸗ probt worden, ſo daß es leicht iſt, den geeigneteſten Rückſtrahler für die Mannheimer Straßenbahn⸗ wagen auszuwählen. Allerdings iſt es eine andere Frage, ob die nur ſehr kurz bemeſſene Friſt, bis zu der die Rückſtrahler angebracht ſein ſollen, eingehalten eee Neue Bauten im Almengebiet In kürzeſtem Zeitraum hat das Almengebiet eine Erwei⸗ terung erfahren, wie es ſich Unbeteiligte vor Jahresfriſt noch nicht vorzuſtellen gewagt hätten. Neue Straßenzüge— zunächſt nur erkenntlich durch die Kanaliſierung— verrieten, daß hier etwas in Vorberei⸗ tung ſein mußte. Und es war tatſächlich keine geringe Ar⸗ beitsleiſtung, die hier voll⸗ bracht wurde. Wie Pilze ſchoſſen die Ein⸗ und Mehr⸗Familien⸗ häuſer in die Höhe, die größ⸗ tenteils in dieſen Tagen be⸗ zugsfertig werden. Freiſtehende Eigenheime, Doppelhäuſer und Gruppen von drei, vier und mehr Häuſern ſind vertreten. Jedem das Haus nach ſeinem Geſchmack. Bei näherer Betrachtung und einiger Phantaſie kann man auch feſtſtellen, daß hier ein Wohngebiet im Entſtehen iſt, das zweckmäßige Ein⸗ teilung verrät. Durch Sport⸗ und Grünanlagen iſt es gut aufgelockert und zu einem bevorzugten Bau⸗ gebiet geworden. Bauliebhabern, die bisher den Bau ihres Eigen⸗ heimes noch zurückſtellten, ſei es in Ermangelung eines geeigneten Bauplatzes oder weil ſie das künf⸗ tige Heim zunächſt in Natur zu ſehen wünſchten, iſt Gelegenheit gegeben, im Almengebiet in der Mög⸗ lingſtraße Eigenheime in verſchiedenen Ausführungen zu beſichtigen. Vier Eigenheime— zum Teil mit Möbeln ausgeſtattet— ſind ausgeſtellt. werden kann. Denn die liefernden Firmen ſind na⸗ türlich mit Arbeit überhäuft, ſo daß wohl noch einige Zeit vergehen wird, bis an den Mannheimer Stra⸗ ßenbahnwagen das Katzenauge aufleuchtet. Pilzwanderung— Pilzausſtellung Anläßlich der in Schwetzingen ſtattfindenden Pilzausſtellung findet amSamstag nachmittag eine Pilzwanderung in den Wald von Ofters⸗ heim ſtatt. Mannheim 45: 14.25 Uhr, Of⸗ tersheim an: 14.55 Uhr. Treffpunkt: Bahnhof Oftersheim 15 Uhr. Fahrräder werden eingeſtellt! Es empfiehlt ſich vorher der Beſuch der im Schloß linker Zirkel, Eingang durch die Wildnis Forſthausſtraße oder durch das Schloß mit Schloß⸗ gartenkarte ſtattfindenden Pilzausſtellung, die vom 19. bis 24. September von 9 Uhr bis 187 Uhr ge⸗ öffnet iſt. Am Sonntagvormittag iſt eine Pilz⸗ wanderung in Heidelberg. Treffpunkt an der Tiefburg in Handſchuhsheim um.30 Uhr. Mann⸗ heim ab mit der Staatsbahn um.06 Uhr, mit der Oc um.13 Uhr.— Sonntagsfahrkarte. Körb⸗ chen und Meſſer nicht vergeſſen! Es wird nochmals auf die Pilzberatung am Dienstag, Donnerstag und Samstag von 9 bis 10 Uhr unter dem Turm des alten Rathauſes hinge⸗ wieſen, wo von jedermann koſtenlos geſammelte Pilze auf ihre Brauchbarkeit geprüft werden können. ** Die Kaſtanienſammler können jetzt wieder ihre Sammeltätigkeit einſtellen, denn der Bedarf der amt⸗ lichen Sammelſtellen iſt gedeckt. Kaum war nämlich der Aufruf in der Oeffentlichkeit bekannt, da zog jung und alt hinaus in den Waldpark, an den Neckardamm und überall dorthin, wo ſich noch Ka⸗ ſtanienbäume befinden, um möglichſt raſch einen Zent⸗ ner zuſammenzubekommen, für den es bei der Ab⸗ lieferung blankes Geld gab. Im Wagen und Wä⸗ gelchen zog man die geſammelten Früchte zu den beiden von der Stadt errichteten Annahmeſtellen. Sehr raſch kamen die 80 Zentner zuſammen, die man aufkaufen mußte, um die Winter fütte⸗ rung des Wildes auf der Reißinſel durchführen zu können. Wer jetzt noch in größereen Mengen Kaſtanien geſammelt hat und ſie verkaufen möchte, dem bleibt nur übrig, ſie den beiden Tier⸗ gärten anzubieten. 0 Nummer 434 Neue Mannheimer Zeitung ———— 85 September 1934 Das Kaufmänniſche Ehrengericht der Baoͤiſchen Induſtrie- und Handels- kammer Das vom Präſidenten der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Dr. Kentrup, im Vorjahre eingeſetzte Kaufmänniſche Ehrengericht hat bereits 1 in mehreren Fällen zur Durchſetzung der Grund⸗ 4 ſätze des ehrbaren Kaufmanns eingegriffen. Es hat ſich bei ſeiner Tätigkeit gezeigt, daß es eine für die Wirtſchaft notwendige Einrichtung iſt. Da das Ge⸗ richt ſeweils mit 5 Mitgliedern beſetzt iſt, iſt es er⸗ forderlich geworden, noch einige ſtellvertretende Mitglieder zu ernennen. Das vom Kammerpräſi⸗ denten berufene Ehrengericht der Badiſchen Judu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer ſetzt ſich nunmehr wie folgt zuſammen: Vorſitzender: Generaldirektor Dr. Ruh, Karlsruhe. Stell vertretender Vorſitzender: Geſchäftsführer Oskar Huber, Karlsruhe. Mitglieder: 1. Fabrikant Arthur Barth, Pforzheim, 2. Oberbürgermeiſter Rennin⸗ ger, Mannheim, 3. Kaufmann Julius Ruef, Frei⸗ Hurg i. Br., 4. Kaufmann Adolf Wilſer, Karlsruhe. Stellvertretende Mitglieder: 1. Kaufmann Albert Baumann, Karlsruhe, 2. Fabrikdir. Hans Berblinger, Karlsruhe, 3. Bankdirektor Dr. Richard Betz, Karlsruhe, 4. Kaufmann Robert Hauſchild, Pforzheim, 5. Kaufmann, Stadtrat Fritz Mannſchott, Karlsruhe, 6. Direktor Dipl.⸗Ing. Heinrich Monin⸗ ger, Karlsruhe, 7. Direktor Dr. h. c. Otto Nagel, Durlach, 8. Fabrikant Dr. Fritz Reuther, Mann⸗ heim, 9. Generaldirektor A. Samwer, Karlsruhe, 10. Direktor Karl Schindler, Karlsruhe. Kahn, Heinrich“ immer noch nicht gehoben Die Behinderung der Schiffahrt auf dem Rhein bei der Neckarſpitze dauert immer noch an; es iſt bis jetzt noch nicht gelungen, den dort auf dem Rhein⸗ grund liegenden Kahn„Heinrich“ zu heben. Die 1 Bergung wird durch die Ladung erſchwert, die teils unter Einſatz eines Tauchers mit dem Kran, teils mit einem Greifer geborgen werden muß. Das Entladen mit dem Greifer iſt ſehr zeitraubend, da die Klauen nicht immer eine Ladung von dem klei⸗ neren Eiſenſchrott erwiſchen. Auch werden durch den Greifer leicht Beſchädigungen am Schiff ſelbſt her⸗ vorgerufen. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, hat die Schiffswohnung bereits Beſchädigun⸗ gen erlitten. Bevor nicht die Ladung vollſtändig aus dem Kahn herausgeſchafft werden kann, iſt an eine He⸗ bung nicht zu denken. Der hohe Waſſerſtand in der vergangenen Woche brachte nur eine unbedeutende Verzögerung, und man iſt jetzt wieder mit Hochdruck dabei, die Arbeiten zu Ende zu bringen. Denn nicht mur der Behörde liegt daran, daß das Schiffahrtshin⸗ dernts raſcheſtens beſeitigt wird, ſondern noch mehr die Firma, die die Hebung übernommen hat, wünſcht einen Abſchluß der Arbeiten, deren Koſten immer mehr anſchwellen und erſt dann vergütet werden, wenn die Hebung geglückt iſt. N Der„Salm“, der nur leichtere Beſchädigungen erlitten hatte iſt inzwiſchen auf einer Werft ſo weit wieder hergeſtellt worden, daß er vorausſichtlich in wenigen Tagen wieder in Dienſt geſtellt werden kann. zei Bäume ſind keine Anſchlagſäulen! In einer Veröffentlichung weiſt der Deutſche Gemeindetag darauf hin, daß derartige Anſchläge, ſoweit es ſich hierbei um Wirtſchaftswerbung handelt, nach den Vorſchriften des Werberats verboten ſind. Soweit es ſich um andere Anſchläge handelt, gelten die ört⸗ lichen Vorſchriften. Zur Erhaltung des Straßen⸗ bildes wie auch zur Verhinderung einer Schädigung der Bäume erſcheine es dringend erwünſcht, der⸗ artigen wilden Anſchlag zu unterbinden. zi Unlautere Elemente verſuchen, wie der Fi⸗ naetz⸗ und Wirtſchaftsminiſter bekannt gibt, in eigen⸗ nütziger Weiſe die Preiſe beim Handel mit gebrauch⸗ len Juteſäcken in die Höhe zu treiben. Wer Preiſe nimmt oder bezahlt, die höher liegen als in der Zeit vom 1. bis 21. März, macht ſich ſtraf bar. Die Fortführung des Betriebes kann unterſagt werden. Grenzen des Arbeitsplatz⸗Austaufches Wichtige Schutzbeſtimmungen— Keine Arbeitsloſigkeit der jungen Arbeitskräfte Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Syrup, der von dem mit der Führung des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums beauftragten Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht allein befugt iſt, die Verteilung von Ar⸗ beitskräften inbeſondere ihren Austauſch zu regeln, äußert ſich über die Grenzen des Austau⸗ ſches jüngerer und älterer Arbeiter wie folgt: So groß auch in einzelnen Fällen der Behar⸗ rungswunſch, die Abneigung dieſes oder jenes Be⸗ triebsführers gegen Aenderungen der Gefolgſchaft ſein mag— der Betriebsführer muß ſich bewußt ſein, daß er Verantwortung nicht nur gegenüber ſeinem Betriebe, ſondern auch gegen Volk und Staat trägt. Andererſeits muß er aber auch die betriebstechniſchen und wirtſchaftlichen Erforderniſſe voll würdigen. Bei den betriebstechniſchen Erforderniſſen war in erſter Linie daran zu denken, daß beſtimmte Arbeits⸗ vorgänge die Fingerfertigkeit oder ſonſtige körper⸗ liche Beweglichkeit der jüngeren Arbeitskräfte ver⸗ langen, ſo zum Beiſpiel in der bereits als Beiſpiel erwähnten Hohlglasinduſtrie, wo auch vor dem Weltkriege die Zahl der jüngeren Arbeiter die der älteren bei weitem übertraf. Bei den wirtſchaftlichen Erfordergiſſen iſt insbeſondere auf die Möglichkeit Rückſicht zu nehmen, daß der Arbeitsplatz⸗Austauſch — auch der betriebstechniſch mögliche Austauſch— zu einer Erhöhung der Geſtehungskoſten führen und dadurch die Konkurrenzfähigkeit des Be⸗ triebes beſonders auf dem Weltmarkt beeinträchtigen kann. Derartige Rückwirkungen ſollen vermieden werden. Die Veroroͤnung legt großen Wert auf die Siche⸗ rung des Fachnachwuchſes und gibt den jüngeren gelernten Facharbeitern eine beſondere Stellung gegenüber den ungelern⸗ ten Arbeitern beim Arbeitsplatz⸗Austauſch. Die deutſche Induſtrie benötigt dringend gut ausge⸗ bildete Facharbeiter. Das gleiche gilt für die jün⸗ geren techniſch und kaufmänniſch ausgebildeten An⸗ gestellten, beſonders wenn ſie nach ihren An⸗ lagen und nach ihrem Willen für eine Weiterbildung ihrer beruflichen Kenntgiſſe in Betracht kommen. Iſt der Führer des Betriebes nach pflichtgemäßer Prüfung zu einer Entſcheidung darüber gelangt, wie der Altersaufbau ſeiner Gefolgſchaft ausſehen ſoll, ſo iſt der erſte Teil der Maßnahmen beſchloſſen. Kei⸗ neswegs aber darf nun der Führer des Betriebes ohne weiteres eine entſprechende Zahl der jüngeren Arbeiter und Angeſtellten kündigen oder entlaſſen. Ein derartiges Vorgehen könnte recht unliebſame Weiterungen für ihn haben. Eine zweite, ſehr wich⸗ tige Beſtimmung der Anordnung beſagt nämlich, daß i ders preiswert(Pfund 1820 Pfg.), ſo daß ſie trotz Der Kurszeitel der Hausfrau Welche Hausfrau geht heute nicht mit dem größ⸗ ten Vergnügen über den Markt! Man kann über die reiche Beſchickung mit der vorzüglichſten Ware und über die niedrigen Preiſe nur ſtaunen und— ſich freuen. Fangen wir beim Obſt an, ſo ſind es zuckerſüße Zwetſchgen, Birnen und köſtliche Pfälzer Trauben, die heuer den bekannten ungariſchen Goldtrauben an Süße nichts nachgeben, die mit beſonderer Vor⸗ liebe gekauft werden. Die billigen Obſtpreiſe bürf⸗ ten eigentlich dazu verführen, auch einmal andere Obſtkuchen als den beliebten Zwetſchgen⸗ oder Apfel⸗ kuchen auf den Tiſch zu bringen. Ein gemiſchter Obſtkuchen(Mürbeteig mit Trauben, Pfirſichen, Apfelſcheibchen, geſtiftelten Nüſſen und Guß von Erdbeermarmelade) wird nach einer nahrhaften dicken Graupen⸗ oder Grünkern ſuppe bei groß und klein Freude auslöſen. Die Nüſſe ſind beſon⸗ der Arbeitsplatzaustauſch nicht zu einer un⸗ freiwilligen Arbeitsloſigkeit der zur Ent⸗ laſſung kommenden jüngeren Arbeitskräfte führen darf. Der Arbeitsplatzaustauſch darf alſo nicht plan⸗ los und willkürlich durchgeführt werden. Die jüngeren Arbeitskräfte ſollen im Intereſſe ihrer älteren Arbeitskameraden ihren Arbeitsplatz auf⸗ geben, um ſich eine Zeitlang oder für dauernd an⸗ derweitig in der Wirtſchaft nutzbringend zu betäti⸗ gen. Dagegen kann man ihnen nicht zumuten, der Arbeitsloſigkeit mit all ihren materiellen und mora⸗ liſchen Folgen anheimzufallen. Dieſe entſcheidende Schutzbeſtimmung iſt in der Allgemeinheit bei weitem nicht ſo gewürdigt worden, wie ſie es ver⸗ dient. Sie iſt aber für den Umfang und das Zeitmaß des Arbeitsplatzaustauſches ſchlechthin entſcheidend. Zu dieſer wichtigen und umfaſſenden Schutzvor⸗ ſchrift für die jüngeren Arbeitskräfte tritt noch eine andere, die bei der Freimachung von Arbeitsplätzen, die mit Perſonen unter 25 Jahren beſetzt ſind, mil⸗ dernd eingreift. So werden verheiratete männliche Arbeiter und Ange⸗ ſtellte und ſolche, die durch ihren Arbeitsver⸗ dienſt zur Unterhaltung von Familienmit⸗ gliedern weſentlich beizutragen haben oder die im Lehrverhältnis ſtehen, bei der Freimachung von Arbeitsplätzen außer Betracht gelaſſen. Auch ſoziale Geſichtspunkte, Gründe der Berufsausbildung und bei anderen Gruppen die Erwägung, daß dieſe jungen Arbeiter und Ange⸗ ſtellten ſich bereits im Intereſſe von Volk und Staat in Wehr⸗ oder anderen Verbänden be⸗ tätigt haben, ſind bei den Ausnahmebeſchlüſſen maß⸗ gebend geweſen. Um ſoziale Härten zu vermeiden, wird der Führer des Betriebes den Familienverhält⸗ miſſen ſeine beſondere Beachtung ſchenken müſſen. In ſeinen weiteren Ausführungen ſchildert Präſi⸗ dent Syrup dann noch das Verfahren dieſes Arbeits⸗ platzaustauſches. Danach ſtellt das Arbeitsamt die Zahl der offenen Arbeitsplätze, die in der Wirtſchaft beſonders in der Landwirtſchaft, im Arxbeitsdienſt oder in der Landhilfe offen ſtehen, der Geſamtzahl der für den Arbeitsplatzaustauſch vorgeſehenen fün⸗ geren Arbeitskräften gegenüber. Die Heraus⸗ ziehung aus den Betrieben erfolgt in dem Umfange und in dem Zeitmaß, wie die Unterbringung geſichert iſt. Erſt nachdem das Arbeitsamt dem Betriebs⸗ führer den Termin der Unterbringung in der neuen Tätigkeit mitgeteilt hat, erfolgt die Kündti⸗ gung des jüngeren Arbeiters. Auf dieſe Weiſe ſoll jede geſchäftliche Störung der Betriebe vermieden und den Intereſſen der jüngeren Arbeitskräfte ent⸗ ſprochen werden. wermehrter Arbeit doch in größeren Mengen ver⸗ wendet werden ſollten. Wie gut ſchmeckt doch ein Nudelauflauf, der ſtatt Schinkenfülle eine ſchmack⸗ hafte Nußfülle mit reichlich Zucker, Vanille und ſau⸗ rem Rahm aufzuweiſen hat! Unter Endivienſalat oder unter italieniſchen Salat gemiſcht, verfeinern Nüſſe den Geſchmack außerordentlich, und blutarmen und nervöſen Kindern ſollten täglich Nüſſe gegeben werden.— Neu waren Maronen zu 25 Pfennig das Pfund. Sehen wir von Obſt ab, ſo finden wir ebenfalls das Gemüſe äußerſt preiswert. Bohnen zu 7 Pfennig, Erbſen zu 15 Pfennig, ſchönſte Karotten (Büſchel 5 Pfennig), Wirſing zu 8 Pfennig ermög⸗ lichen es, täglich friſches Gemüſe auf den Tiſch zu bringen. Auch Gerichte aus Blumenkohl ſind nicht zu verachten, kann man ihn doch auf ſo mannigfache Art zubereiten, daß er nie langweilig wird. An Salaten gab es prachtvollen krauſen Endi⸗ vien, der, zerpflückt und nicht geſchnitten, ſchon durch ſeinen Anblick Appetit macht. Schöner gold⸗ gelber Endivien koſtete 8 Pfennig, Kopfſalat 10 Pfen⸗ nig der Kopf. Das ſchöne Wetter erlaubt nach wie vor reiche Anfuhr von Tomaten, die von 377 bis 6 Pfennig das Pfund zu haben waren. Nur Pilze ſind noch teuer, Pfifferlinge zu 50 Pfennig und ebenſo Steinpilze zum gleichen Preis fanden daher auch wenig Liebhaber. Am den Wild⸗ u. Geflügelſtänden fielen die vielen Rebhühner und Faſanen auf. Von älteren Tieren laſſen ſich ausgezeichnete Ragouts herſtellen;; zu jun⸗ gem gebratenen Wildgeflügel zieht man neues Sauerkraut vor oder gemiſchte Salate, zu denen ſich an erſter Stelle ein Salat aus rohem oder gekochtem Sellerie eignet. In den Fiſchbottichen herrſcht noch immer kein Ueberfluß. Eier ſchwankten im Preiſe je nach Größe, Butter behielt ihren Preis und zur Bereicherung der Abendmahlzeiten hielten ſich duftende„weeche“ Handkäs beſtens empfohlen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5— 5,5; Wirſing—12; Weißkraut—10; Rot⸗ kraut—15; Blumenkohl, Stück 10—50; Karotten, Bſchl. 5 bis 6; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—8; Spinat 5 bis 15; Mangold—8; Zwiebeln—40; Grüne Bohnen 7 bis 20; Grüne Erbſen 15—20; Kopfſſalat, Stück-45 Endivienſalat, Stück—8; Oberkohlraben, Stück—8; Rhabarber—7; Tomaten—8; Radieschen, Bſchl.—55 Rettich, Stück—8; Meerrettich Stück 10—35; Schl.⸗Gurken (groß) Stück—30; Einmachgurken, Stück 0,—0,7; Sup⸗ pengrünes, Bſchl.—5; Peterſilie, Bſchl.—5; Schnittlauch, Bſchl.—5; Pfifferlinge 45—55; Steinpilze 50—55; Ma⸗ ronenpilze 35; Aepfel 5— 20; Birnen—18; Pfirſiche 8 bis 25; Zwetſchgen—15, Zitronen, Stück—6; Bananen, St. —8; Süßrahmbutter 150—160; Landbutter 135150; Weißer Käſe 40—50; Eier, Stück—12; Aale 100120; Hechte 120; Barben 70; Karpfen 80—100; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 4050; Schell⸗ füſche 40; Goldbarſch 35; Seehecht 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 120—300; Huhn, geſchlachtet, Sbück 170—300, Enten, geſchlachtet, Stück 350—500; Tauben, geſchlachtet, Stück 60 bis 75; Gänſe, geſchlachtet, Stück 600700; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet 110; Rinofleiſch 75; Kuhfleiſch 64; Halbfleiſch 85 bis 90; Schweinefleiſch 85.. Filmrundſchau Noxy:„Heinz im Mond“ In dieſer nachſommerlichen Film⸗Burleske begibt ſich Heinz Rühmann auf den Weg zur Trigamie, — wird der ſimultane Bräutigam von zwei ſpleeni⸗ gen Damen: Ellen Frank und Suſi Lanner, Heinz Rühmann und heiratet am Ende eine dritte: Annemarie Sö⸗ renſen, die er ſchon zu Beginn der ſich überſtür⸗ zenden Bilderreihe vom Marterpfahl reſpektloſer Rothäute befreit hat,— im Traum nämlich Das Ganze: eine groteske Zwerchfellmaſſage. In einem intereſſanten Beiprogramm bewundern wir drei Männer am Seil im Bereich der Mont⸗ blanc⸗Gruppe. Medan(Sumatra) im Auguſt. Die eigentlichen Eingeborenen Sumatras ſind Malayen und Batakker, während Chineſen und Ja⸗ vaner nur als Emigranten Heimatrechte genießen. Die Malayen ſind Iflamiten, betreiben Ackerbau und Viehzucht auf eigener Scholle, würden ſich aber niemals als Kuli auf europäiſche Plantagen ver⸗ dingen. Sind ſie gezwungen Verdienſt zu ſuchen, ſo arbeiten ſie als Chauffeure, Poſt⸗ und Tele⸗ denten. Sie ſind intelligent, ſprechen oft drei bis pier Sprachen und haben, ſoweit ſie ſchreiben können, hervorragend ſchöne Handſchriften. Wo immer ich in Kanzleien und Kontoren Akten oder Bücher von malayiſchen Angeſtellten ſehe, bin ich erſtaunt und begeiſtert von der Ebenmäßigkeit und Klarheit ihrer Handſchriften. Im übrigen ſind ſie ein ſtolzes, ſelbſt⸗ bewußtes und ſchwer zugängliches Volk, das auf die „orxang belanda“(d. i. weiße Raſſe) mit ſcharfer Kritik ſchaut. Anders die Batakker. als Heiden in ihren einſamen„kampongs“(Dörfern), von denen jedes ein kleines Fürſtentum verkörpert. Dem„radjah“(Fürſt), der die größte und ſchönſte Pfahlbauhütte inmitten des Dorfes bewohnt, unter⸗ ſtehen alle Dorfbewohner. Trotz des Verbotes der holländiſchen Regierung huldigen die Batak⸗ ker auch heute noch heimlich dem Kanni⸗ balismus. Mit welch' genießeriſchem Schmunzeln erzählte mir einmal ein ſolcher„Fürſt“, daß nur ihm das Recht auf den„Handballen“ eine kulinariſche Delikateſſe, zuſtehe, Auch die Batakker betreiben Ackerbau und Viehzucht, doch ſind es hier die Frauen, welche die ſchwere Arbeit verrichten. Sie beſtellen die Felder, beſorgen den Haushalt, ſpinnen, weben und färben die Stoffe für die einfache Kleidung und ſtampfen den Reis, während die Männer nur zeit⸗ wellig helfen, im übrigen aber ihre Tage mit Kar⸗ tenſpiel, Rauchen und Schwatzen verbringen. Die Batakkfrauen ſind oft ſehr ſchön, doch huldigt dieſe Raſſe leider einem ſeltſamen Schönheitsideal: bet 71 graphenbeamte, Lehrer, Buchhalter und Korreſpon⸗ Sie leben noch heute Eingeborenenleben auf Sumatra Von Alexandra Schmidt Eintritt der Reife werden den jungen Mädchen die Zähne bis auf die Hälfte ihrer natürlichen Höhe abgefeilt. Der Souverän der Batakker und Malayen iſt der Sultan. Er hat auch heute noch das Recht eigener Gerichtsbarkett über ſeine Untertanen und beſitzt ein kleines Heer. Ihm gehört alles Land und nur von ihm können Europäer und Amerikaner die Konzeſſion für Oeffnung und Bebauung von Plan⸗ tagen erwerben. Solche Konzeſſionen werden in Form von Pachtverträgen, die meiſt auf 70 Jahre lauten, ausgegeben. Erſt von dieſen Einkünften zahlt der Sultan wiederum ſeine Tribute an die holländiſche Regierung. Als Mohammedaner lebt der Sultan in Vielehe und nicht ſelten um⸗ faßt ſein Harem 20—25 Frauen. Ich hatte kürzlich den ſeltenen Vorzug, zu einem Tee in das Frauen⸗ haus geladen zu werden. Den eigentlichen Harem bekam zwar auch ich nicht zu ſehen, denn ich wurde in einem großen Raum, der die Verbindung zwi⸗ ſchen Palais und Harem vorſtellt, empfangen. Aber außer dem Sultan und der weiblichen Bedienung waren zu dem Tee fünf Sultansfrauen anweſend, die Hauptfrau und vier ſeiner liebſten Nebenfrauen. Alle erſchienen unverſchleiert, was eine große Ehre für den Beſuch bedeutet. Wirklich, es iſt ein Genuß von eigenem Reiz, dieſe graziöſen, ſchlanken Ge⸗ ſchöpfe zu beobachten. Ihre elfenbeinſarbige Haut, die großen, dunkelbaunen Augen, die feingliedrigen und empfindſamen Hände wirken bezaubernd. Hin⸗ zu kommen die prächtigen Gewänder aus den wun⸗ derbarſten Seiden und der koſtbare Schmuck aus Gold und Edelſteinen. Still ſitzen die Prinzeſſinnen auf ihren weichen Kiſſen boͤer niedrigen Schemeln, nur vorſichtig den Tee aus kleinen Schalen nippend, bewundernswert in ihrer ſelbſtverſtändlichen Zu⸗ rückhaltung in Wort und Gebärde. Die intereſſan⸗ teſte Frau des Harems iſt leider ſchon vor Jahren geſtorben. Dies war eine Engländerin, die, zum Iſ⸗ lam übergetreten, nach mohammedaniſchen Geſetzen frau leben mußte. Dieſer Ehe iſt auch ein Sohn ent⸗ dem Sultan angetraut war und wie jede Harems⸗ ſproſſen, der äußerlich ganz der blonden Mutter gleicht, aber ſtreng nach den Sitten ſeines Vaterlan⸗ des erzogen iſt. So iſt es verſtändlich, daß der Prinz ſchon in ſeinem Weſen einen großen Zwieſpalt zum Ausdruck bringt. Die vererbten europätſchen Frei⸗ heitsgefühle liegen in ſtetem Kampf mit den ſtren⸗ gen malayiſchen Sitten und wohl nie wird er ſich ganz mit ſeinem Schickſal abfinden können. Ganz anders leben die Kulis auf den Plan⸗ tagen. Sie ſind ausſchließlich Javaner und Chi⸗ neſen, die in ihren Heimatländern durch Vermitt⸗ lung eines Emigrantenkontors einen Kontrakt ab⸗ ſchließen, für drei Jahre als Kuli auf europäiſchen Plantagen zu arbeiten. Sie erhalten dann einen Vor⸗ ſchuß, um ihre Schulden im Heimatlande vor ihrer Abreiſe begleichen zu können. Reiſe hin und zurück für den Kuli und ſeine Familie muß der Plantagen⸗ beſitzer bezahlen. Nach drei Jahren kann der Kuli entſcheiden, ob er zurück möchte oder einen neuen Kontrakt abſchließen will. Jedes Jahr bekommt der Kuli und ſeine Familie bezahlte Ferien, außerdem genießen er und die Seinen freie ärztliche Behand⸗ lung und Hoſpitalaufenthalt, freie Wohnung, Reis und Holz. Als Monatslohn werden für einen Kon⸗ traktkuli etwa 18—20 Gulden in bar gerechnet. Wenn ein Kontraktkult 15 Dienſtjahre auf einer Plantage gearbeitet hat, hat er Anſpruch auf eine lebensläng⸗ liche Penſion von 5 Gulden pro Monat. Für einen Kuli mit ſeinen beſcheidenen Anſprüchen ſind dieſe Verdienſte vollkommen ausreichend, ja er bringt es ſogar fertig, ſich davon mit begehrtem europäiſchen Luxus zu umgeben wie Fahrrad, Grammophon und — Lackſchuhen. Die Wohnungen der Kulis liegen meiſt im Zentrum der Plantagen. Es ſind aus Planken erbaute„pondoks“(Reihenhäuſer), je eine Kammer wird von einer Familie bewohnt, Jung⸗ geſellen bewohnen zu zweien und dreien eine Kam⸗ mer gemeinſam. Vor den Kammern iſt ein überdach⸗ ter zementierter Laufgang, als Veranda dienend, und davor ſind die ſehr primitiven Küchen. Die Mitte zwiſchen zwei„Pondoks“ dient als Spielplatz für die Kinder. Am Ende der Pondoks iſt das Theater⸗ und Spielhaus. Hier frönt der Kuli ſeiner un⸗ glaublichen Spielleidenſchaft. Alle Kar⸗ ten⸗ und Glücksſpiele der Welt kann man hier fin⸗ den, oft verſpielt ein Kuli ſeinen ganzen Monats⸗ lohn an einem Abend. Meſſerſtechereien und Tot⸗ ſchlag wegen einiger Pfennige ſind nichts Seltenes Ergötzlich ſind die Theatervor führungen, die javaniſche und chineſiſche Truppen zu Neujahr und zum Erntefeſt zum Beſten geben. Beim chineſi⸗ ſchen Theater reihen ſich verſchiedene Szenen und Begebenheiten wahllos aneinander, ſämtliche Rollen, auch die weiblichen, werden von Männern geſpielt, ſchreiende Dialoge wechſeln mit Kampfſzenen und nur dann herrſcht allgemeine Befriedigung, wenn mindeſtens ein halbes Dutzend Tote zurückbleibt. Das javaniſche Theater hat männliche und weibliche Mit⸗ glieder, immer aber einen weiblichen„Star“ und mit Vorliebe werden europäiſche Opern, etwa„Tra⸗ viata“ oder„Boheme“, ins Malayiſche überſetzt, ge⸗ ſpielt. Es iſt von erſchütternder Komik, die bekann⸗ ten Arien zu hören, von ſchriller Stimme geſungen, von falſcher Mimik begleitet. Der Kuli aber iſt glück⸗ lich dabei. Nationaltheater Mannheim. In den Haupt⸗ rollen von Heinz Lorenz' Luſtſpiel„Das Muſi⸗ kantendorf“, das bekanntlich am Montag, dem 24. September im Neuen Theater zur Urauf⸗ führung kommt, ſind beſthäftigt: Die Damen Zieg⸗ ler und Spohr und die Herren Kliz, Linder, Lang⸗ heinz, Marx, Offenbach, Hartmann, Renkert, Sims⸗ häuſer und Krüger. Die Inſzenierung liegt in den Händen von H. C. Müller. Bühnenbild: Hans Blanke.— Neben den Vorbereitungen zum Muſi⸗ kantendorf her laufen bereits die Proben zur näch⸗ ſten Uraufführung im Schauſpiel, zu dem ſudeten⸗ deutſchen Bauernſtück„Saat und Ernte“. Carioca— der neue Tanz des Winters? In Kopenhagen, der Hauptſtadt der ernſten Dänen, ſoll zur Zeit die Begeiſterung für den neuen Tanz der Winterſaiſon groß ſein. Seit einer Woche bereits läuft dort der Film Caribca, in dem dieſer neue, gleichnamige Tanz vorgeführt wird, der ſofort die ganze Stadt erobert hat. Es iſt ein raſcher Tanz mit ſchnellen Wendungen nach dem Rhythmus einer munteren Melodie. Sein Hauptmerkmal: Herr und Dame halten ſich nicht umſchlungen, ſondern legen oͤie Stirnen aneinander, und auf 9 0 Weiſe führt der Herr die Dame.— Ob der neue Tanz von Kopenhagen aus auch in den anderen Ländern der ziviliſterten Welt Einzug halten wird?“ Der weſtdeut lichen ger we platz eit vollzähl zulegen, erfüllen 2 Anſch und die Morgen Volkstu Zug wi Trachten gemelde ſchau er noch nic Allei Pfalz Gruppe dem Hi dem Ki Markgr dem Od len and erhalte mit der men un der Sa vielgeſte farbenp tenkape zum He 9 n Die 1 La anläßli⸗ Krieger direktor nieder. zermeif ſchutzwe Volksg. Brandf gel von über di meiſter auf den zunächſt einer? Bo rh an den wurde terwag⸗ Rutſche ſamt d riger gemein der St der 109 Verſtor gehört Heimge Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. September 1934 * Offenburg, 20. Sept. Die zweijährige Edelgard Borho von Offenburg, ging mit ihrer Großmutter an den unteren Mühlbach zur Wäſche. Das Kind wurde von einem 10jährigen Mädchen in einem Lei⸗ terwagen ſpazieren geführt. Der Wagen kam ins Rutſchen, fiel in den Bach und das Kind wurde ſamt dem Wagen weggeſchwemmt. Ein 14jäh⸗ riger Junge ſchwamm gleich nach und holte das Kind aus dem Waſſer, doch war es leider zu ſpät. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. I. Sinsheim, 18. Sept. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der im Alter von 70 Jah⸗ ren verſtorbene Polizeiwachtmeiſter a. D. Philipp Freimüller zur letzten Ruhe beſtattet. Am Grabe wurden Kränze niedergelegt: von der Stadt⸗ gemeinde Sinsheim, den Beamten und Angeſtellten der Stadt, dem Militärverein, der Kamerasſchaft der 109er und dem Turn⸗ und Sportverein, dem der Verſtorbene 55 Jahre, zuletzt als Ehrenmitglied, an⸗ gehört hatte. Volk und Vaterland waren für den Heimgegangenen lebendige Begriffe. gen im Flußgebiet der Alb ſollen die Erträgniſſe der Landwirtſchaft ſteigern. Ein bedeutſames Kapitel bilden die Belange des Fremdenverkehrs. Hier iſt es immer wieder die Sorge um die Erhaltung der Kloſterruine Frauenalb. Zur Aufbringung der Mit⸗ tel wird die Veranſtaltung einer Lotterie angeregt. Schließlich iſt ſüdlich der Stadt die Schaffung einer Stadtrandſiedlung vorgeſehen. L Oftersheim, 18. Sept. In der von Komman⸗ dant Gieſer geleiteten Verwaltungsratsſit⸗ zung der Freiwilligen Feuerwehr wurde ein Rückblick auf das 10jährige Stiftungsfeſt getan und ein günſtiger Abſchluß feſtgeſtellt. Gleichzeitig wurden die Anweiſungen für die kommende Feuer⸗ ſchutzwoche ausgegeben.— Ein 72jähriger Invalide wurde im Walde von einem hieſigen Ginwohner ſo ſchwer mißhandelt, daß er ſich in ärztliche Behand⸗ lung begeben mußte. Nummer 435 wurden. In Schriesheim wird die Leſe nach fünf⸗ tägiger Dauer am Freitag abgeſchloſſen. Seit Jahr⸗ zehnten konnte nicht an einem ſo frühen Zeitpunkt geherbſtet werden. Der Behang war im Durch⸗ ſchnitt gut bis ſehr gut. Verſchiedentlich mußten die Winzer die Verzweigungen an den Rebſtöcken am Draht hochbinden, damit ſie unter der ſchweren Trau⸗ benlaſt nicht abbrachen. Den beſten Ertrag lieferte faſt allgemein die Sorte Schwarz⸗Elbling, die beſonders in Schriesheim und Laudenbach in großem Umfange angebaut wird. Der Geſundheitszuſtand der Trauben war im allgemeinen recht gut. Der Winzer kann das Jahr 1934 auf jeden Fall zu ſeinen ganz guten Jahren rechnen; der Jahrgang wird ſo⸗ wohl hinſichtlich der Menge wie der Güte zu den beſten im Zeitraum von Jahrzehnten gehören. Leider mußte in verſchiedenen Gemeinden auch dieſes Jahr wieder beobuchtet werden, daß manche Winzer den amtlichen Leſetermin nicht abwarteten und vorzeitig herbſteten. Das iſt im Intereſſe des guten Rufes unſerer Bergſträßer Weine zu bedauern. 2. 8 ö N 1 1 35 1 Meiſter Negelin 8 N N Aus der P. ll und die kurpfälzer Armee N 57 50% 8 5 2 Rüſtungsausgaben vor 350 Jahren 1 1 den wei Miumaten g Als 1 kurpfälziſche Armee in den acht⸗ 5 vor dem Frankenthaler Schwurgericht ger Jahren des 16 Jahrhunderts zum Teil nen 0* Frankenthal, 21. Sept. Am Montag, 24. Sept., ausgerüſtet wurde, beſchaffte man von dem Waffen⸗ beginnt im Sitzungsſaal des Landgerichts unter ſchmied Georg Neg elin in Nürnberg die benötig⸗ Vorſitz von Landger.⸗Direktor Dr. Hillenbrand ten Angriffs⸗ und Verteidigungsſtücke. Heutzutage, die fünfte ordentliche Tagung des Schwurgerichts da man in aller Welt Milliardenbeträge lar„Rü⸗ 85 beim Landgericht Frankenthal, die bis einſchließlich ſtungszwecke ausgibt, mag die Rechnung des Meiſters en Mar een II Samstag dauern wird und in der außer drei Fällen Negelin lächerlich gering erſcheinen; allerdings wären 1 1 1 1 von Abtreibung aus Ludwigshafen auch der Gat⸗ auch die Waffen, mit h man 1 7 zu 7 j 2 8 5 5 ten mord in Wachenheim zur Verhandlung zog, heute beſtenfalls noch Muſeumsſtücke. Die A b ⸗ Beim 2. Südweſtdeutſchen Heimattag Baden 85 Pfalz— Saar kommen wird, wobei ſich der 1891 geborene Philipp[rechnung lautet: 0 5 23. September So i 8 Kinzler aus Wachenheim zu verantworten hat, der„Georg Negelin von Nürnberg hat uff Der 23. September, der Sonntag des 2. Süd⸗ Nach der kurzen Morgenfeier des BDM, anläß⸗ bekanntlich im Auguſt d. J. ſeine von ihm getrennt den mit ihm getroffenen Kontrakt an allerhand e 876 5 155 feier⸗ lich des 5 lebende Ehefrau in Wachenheim durch mehrere Wehren geliefert wie folgt: i Zereidigung der badiſchen Bür⸗ 5 2 Schläge mit einem Beil auf den Kopf tötete. 3 Harnif 3 Stück zu 11 fl., thun gerwehren und Milizen auf dem Schloß⸗ 5 e 8 e e Außerdem kommt in bieſer 8 auch die 1,„ a 5 platz eingeleitet. Sämtliche badiſchen Wehren werden bei der Gebietsführer Friedhelm Kemper die Bluttat in Lambsheim zur Aburteilung, wo⸗ 2156 gemeiner Harniſch, jedes Stück zu 7 fl., thun vollzählig antreten, um dem Führer ihren Eid ab⸗ Anſprache hält, findet die Kundgebung für Volkstum bei ſich der 1890 geborene Michael Munz aus 15 092 fl. zulegen, daß ſie getreu ihre Aufgaben und Pflichten und Heimat ſtatt. Nach Muſik⸗ und Geſangsvorträ⸗ Lambsheim wegen Totſchlags zu verantworten hat. 336 Hellebarden, das Stück zu 1 fl., thun 336 fl. erfüllen werden. 8 f gen wird Miniſterialrat Prof. Dr. Eugen Fehrle Munz hat bekanntlich nach einem Streit einen Mann 126 Schlachtſchwert, das Stück zu 4 fl., thun 504 fl. * Anſchließend marſchieren die Trachten, Milizen grundſätzliche Ausführungen über die Bedeutung aus Lambsheim durch einen Meſſerſtich tödlich 261 Musketen, das Stück zu 4% fl., thun 1174% fl. und die Gäſte aus Pfalz und Saar geſchloſſen zur der Volkskultur machen. Der Gedanke der kul⸗ verletzt. 1784 Haken oder Rohr, das Stück zu 27 fl, thun Morgenfeier des BDM und zur Kundgebung für turellen Einheit der Südweſtmark wird in einer 5 8 3 4460 fl. Volkstum und Heimat im Hochſchulſtadion auf. Der Dichtung von Heinz Willi Wegener, Rs:„Die Wer will den Wagen haben? 909 Schutzhauben, das Stück zu 1 fl., thun 909 fl Zug wird ein farbenprächtiges Bild bieten, denn die Volksſtämme der Grenzmark ſprechen“, dichteriſchen Nach dem Unfall den Kraftwagen verſchenkt! 812 langer Spießeiſen, je 100 für 14 fl., thun Trachten haben ſich in überraſchend großer Zahl an⸗ Ausdruck erlangen. Mit einem Volkslied von Sil⸗* Weid uthal 21 Sept. Kurz 59 0 Ortsei 8 113 fl. 10 Batzen. gemeldet, ſo daß wir in Karlsruhe eine Trachten⸗ cher wird die in ihrer Schlichtheit erhabene Kund⸗ f 1 d 5 1 Fah 1 90 N 55155 6 Doppelhaken mit Feuerſchloſſen, das Stück ſchau erleben werden, wie ſie Deutſchland bisher gebung ihren Abſchluß finden. 9 8 e f br 1 ee,. 2 1 10 für 8 fl., thun 48 fl. noch nicht geſehen hat. 1 2, o Dopelhaken mit Schwämmſchloſſen das Stück Allein aus Baden werden über 1000 Trachten die green e e n e e Bie diere en ene r e e zu 7 fl. thun 63 fl. vertreten ſein, 15 Bebe e 15 725 e 1 05 1* eier 5 25 ee e ee Pfalz und Saar bringen ebenfalls zahlreiche guten boden„„ weitgehend Wagen e er en ber Nicht einmal eine gute Kanone könnte man heute Gruppen. Trachten aus Konſtanz und Ueberlingen, a Mißgeschick n verärgert, daß er nichts von daftir kaufen— der Krieg it teuer gewerbe dem Hotzenwald, dem Hochſchwarzwald, der Baar, Schon heute laſſen ſich einige ſegensreiche Folgen er ſeinem Wagen wiſſen wollte. Auf die„5 dem Kinzigtal mit ſeinen Seitentälern, aus dem kennen. So hat man in den Vororten Karlsruhes Frage, wer den Wagen haben wolle, waren A Lampertheim, 21. Sept. Die Volksbühne Markgräfler Land, dem Breisgau, dem Ried, aus angeregt, durch die Heimattage die alte Tracht, die die Umſtehenden zunächſt etwas ungläubig. Als der Lampertheim nimmt im Monat Oktober ihre dem Odenwald und dem Ochſenfurter Gau und vie⸗ ſeit langen Jahren vergeſſen ſchlummerte, wieder Fabrikant aber erklärte, daß es ihm mit ſeinem Tätigkeit wieder auf, nachdem in der Sommerpauſe len anderen Gegenden und Orten, wo Trachten ſich hervorgeholt, und man iſt voll Stolz bemüht, ſie[Angebot ernſt ſei, trat ein Arbeitsloſer vor und Vorarbeit geleiſtet wurde. Für die Winterſpielzeit erhalten haben, werden erſcheinen und zuſammen wieder heimiſch zu machen. Der Vorort Beiertheim nahm freudeſtrahlend das Geſchenk an. Die vier 1934/35 ſind hervorragende Werke vorgeſehen. U..: mit den Bürgerwehren in ihren ſchmucken Unifor⸗ wird nach langer Zeit wieder ſeine hübſche Tracht Pforzheimer fuhren mit der Bahn nach Hauſe. Der„Der Raub der Sabinerinnen“, Ibſens Schauſpiel men und den Bergleuten und Knappenkapellen aus anlegen und 17 Trachtenträger werden am Aufmarſch„Glückspilz“ braucht nur einige kleinere Reparatu-„Nora“, Goethes„Götz von Berlichingen“, ſowie das der Saar in ihrem ſchlichten Arbeitskleid, ein Bild teilnehmen. Die Tracht der Frauen beſteht aus ren vornehmen zu laſſen. Volksſtück„Die Kickers“ von F. P. Buch. Dem vielgeſtaltigen Volkstums abgeben. Belebt wird der einem ſchwarzen Faltenrock, einem ſchwarzen Mie⸗ 3 Theaterfreund iſt die Volksbühne längſt zu einer farbenprächtige Feſtzug durch die zahlreichen Trach⸗ der, einem bunten Schal, einer reichbeſtickten h. Ludwigshafen, 20. Sept. Mit trauerflorumwun⸗ nicht mehr zu miſſenden Einrichtung geworden, wur⸗ tenkapellen, die aus allen Gauen der Südweſtmark Schürze und einer Haube. Gewiß ein nicht un⸗ denem Wimpel gab der BDM, Gruppe Ludwigs⸗ den doch ſtets gute Stücke geboten, die dann auch zum Heimattag kommen. günſtiger Erfolg. hafen, einer jungen Mitgründerin und Vorkämpfe⸗ immer ein dankbares Publikum fanden.— Zur .— rin das letzte Geleit zum allzufrühen Grab: Hedwig letzten Ruhe trug man am 21. einen pflicht⸗ ö Köhler, die am Sonntag an der Haardt vom Rad treuen 0 88170. N N ſtürzte und dabei den Tod fand. Am Grab ſelbſt der 35 Jahre in der Zellſtofffabrik aldho Aus Baden Ettlingen ſchafft Arbeit e 9 7 8 15. tätia 1 08 9 0 119 e 3 4 8 hie Gauführerin des BDM Stork rief der guten gingen der V Cäcilia un er kath. Männer⸗ a 5 Entwäſſerungspläne— Hebung des Fremdenverkehrs e letzten Gruß nach. verein im Trauerzuge. Ein Vertreter der Direktion Die Feuerſchutzwoche in Ladenburg* Ettlingen, 20. Sept. Reichsſtatthalter Robert Frankenthal, 20. Sept. Im Rahmen einer Pfalz. und Gefolgſchaft der Zellſtoff widmete dem Verſtor⸗ 1 Ladenburg, 20. Sept. Bei der Totenehrung. 1 1 1 unſerer Stadt, um mit den reiſe, die der baperſſche Justizminister Dr. Frank benen am Grabe herzliche und, eindringleche Wee anläßlich der Feuerſchutzwoche legten am neuen be 2 inen Stelen des Bezirks die Arbeits! nachste Woche unternimmt wied er auc am Don, keynis treuen eden Perſönkichkett Mi den B. Kriegerdenkmal Bürgermeiſter Pohly und Brand⸗ 5 e,, eee e birektor Agricola mit kurzen Anſprachen Kränze Pet 5 Wetten 75 e 97 Garbecke und dort das Land⸗ und Amtsgericht beſichtigen. mann ein mühe ebe, anderen e gieder. Später ſprach dann auf dem Marktplatz Bür⸗ 1 1 ihm Bürgermeiſter Kraft den von Donnerstagnachmittag verſammeln ſich die Richter gen. ſprach der Vorſitzende der e eee germeiſter Pohln über die Bedeutung der Sener⸗ kchite 1 Blasſtetter kunſtvoll ausgeführten Ehren⸗ und Beamten dieſer Gerichte im großen Sitzungs⸗ Abſchiedsworte an den toten Sangesbruder. Zahl⸗ 555 5 98 0. 1 bürgerbrief der Stadt Ettlingen mit der Urkunde ſaal, um dem Miniſter vorgeſtellt zu werden. reiche Kränze wurden niedergelegt. ſchutzwoche, während Branddirektor Agricola die des Gemeinderats vom 3. Oktober 1933 überreichte 8 l Volksgenoſſen aufforderte, an der Verhütung von Der Kreisleiter der NSDAP, Ingenieur Pfeif⸗—̃— 5 n ber Freiwigere Sen bete frech fers Ettlingen, schilderte dann die Notlage des Be⸗ ö f i ö 9 n 0 t ikäts h n irks, wobei er feſtſtellen konnte, daß dank. 9 8 Be 1 8 über die Wirkung von Brandbomben, ehe Bürger⸗ Ahnen der Aude en Regie 5e Trau enſegen aN Er E 0 2 meiſter Pohly die Kundgebung mit einem Sieg Heil! Arbeitsloſenziffer im Bezirk Ettlin⸗ 5 1 auf den Führer beendete. Am Nachmittag zeigte man gen von 2400 auf 1100, alſo um 65 v. H. herab⸗ Dreiviertel-Herbſt— Ein vorzüglicher 1934er zunächſt das neue Löſchverfahren und die Wirkung gedrückt wurde. Im einzelnen legte Kreisleiter N. einer Thermitbombe. Die Beſucher des hiſtoriſchen Pfeiffer dar, was zur wirtſchaftlichen Hebung des mp. Schriesheim, 21. Sept. Der Weinherbſt] Wenn wir auf dem Weinmarkt konkurrenzfähig blei⸗ Heimatſpieles hatten ſpäter Gelegenheit, zu ſehen, Bezirks getan werden ſoll. Man plant u. a. die an der ganzen Bergſtraße geht ſeinem Ende ben wollen, iſt es notwendig, die Trauben gut aus⸗ wie einſt das Feuer mit Waſſereimern bekämpft Gründung einer Kreisobſtbaugenoſ⸗ entgegen. Mittwoch und Donnerstag waren reifen zu laſſen. N 5 5. wurde. ſenſchaft. Auch der Anbau von Tabak und Ge⸗ die offiziellen Leſetage, die diesmal vom Landes⸗ In Schriesheim bewegen ſich die Motgewichte im müſe ſoll beſonders gefördert werden. Entwäſſerun⸗ ökonomierat feſtgeſetzt, aber nicht überall eingehalten allgemeinen zwiſchen 82 und 92 Grad. Die Winzer⸗ genoſſenſchaft erzielte 180 Faß mit je 420 Liter und konnte bereits größere Verkäufe abſchließen, bei denen je nach Lage und Qualität 43 bis 65 Mk. für den Hektoliter bezahlt wurden. Pilzausſtellung in Schwetzingen mp. Schwetzingen, 20. Sept. Am Mittwoch nach⸗ mittag wurde die im Auftrag des Verkehrsvereins zuſammengeſtellte Schau einheimiſcher Pil z⸗ arten eröffnet, die, wie ſchon mehrere derartige Ausſtellungen in Nordbaden, von Dr. R. Bickerich⸗ Mannheim, einem anerkannten Fachmann auf die⸗ ſem Gebiet, durchgeführt wird. Bis zu 20 Kilometer im Umkreis haben geübte Pilzſucher in den Wäl⸗ dern der Rheinebene und im Odenwald die vielerlei Arten eßbarer, ungenießbarer und giftiger Pilze ge⸗ ſaammelt, die nun in lehrreicher Gegenüberſtellung im Zirkelſaal des Schloſſes ihren Platz gefunden haben. Die Ausſtellung dauert bis 24. September und wird wahrſcheinlich anſchließend auch in Hocken⸗ heim gezeigt. lach Vim erleichtert Ihnen die Arbeit. reinigt leicht und schonend!“ Dort, wo sich an der Badewanne Streifen aus Schmutz und Seifenrückständen bilden, kann man sie zwar durch hart- näckiges Reiben entfernen... aber nur auf Kosten der Kräfte und der Emaille. Denn gewöhnliche Putzmittel be- stehen aus groben Bestandteilen, die, unter körperlicher Anstrengung der Hausfrau, den Schmutz nur fortkratzen. Vim dagegen besteht nicht nur aus feinen Mineralien, son- dern auch aus einer schmutzlösenden Substanz. So erklärt sich seine doppelte Wirkung: der Schmutz wird aufgeweicht und dann durch leichtes Reiben völlig entfernt. Vim ist gleich gut für feines und für grobes Putzen. Vim kratzt nie. DopPETIT WIRK SAM 3 Putzi Feines und Grobes SUN LICHT GESEIISCHAET A. S. MANNHEITNM CErobes Scheuermittel feucht, 40 mal vergròßert. Die spitzigen und groben Mineralsplitter ver- ursachen Kratzer. Schmutrlõsende Substanz umhilllt die feinen Mineralteilchen: Vim kratzt nicht. Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabt Freitag, 21. September 19384 Gertrud Ederle, die erſte Frau, die den Kanal durchſchwamm und damals von der ganzen Welt befubelt wurde, feierte in dieſem Sommer die acht⸗ jährige Wiederkehr des Tages ihrer Heldentat in 5 wo ſie ihren ſtändigen Wohnſitz genommen hat. „Es hat ſich nicht gelohnt“, hatte ſie enttäuſcht und verbittert ausgerufen, als ſie erkannte, wie we⸗ nig eigentlich hinter den rieſigen Schlagzeilen Neu⸗ horker Blätter und dem Triumphzug über den Broadway ſteckte. Man hatte ihr in der City Hall, bei dem groß⸗ artigen Empfang, der ihr in Amerika zuteil wurde, verſichert, daß ihre kühne Tat nie vergeſſen würde. Aber das Fieber der Glückwünſche, Ausſtellungen, Schwimmvorführungen um ſie herum dauerte nur kurze Zeit. Ein Badeanzug erhielt ihren Namen, ein„Sandwich“ in einem Nachtklub wurde nach ihr benannt. Damit war es aus. Heute nimmt Gertrud dieſe Tarſache mit Gelaſſen⸗ heit hin. Sei weilt jetzt an den Küſten eines kleinen Vermontſees. Wenn ſie frühmorgens aus der Tür ihres einfachen Gaſthauſes tritt, um im See zu ſchwimmen, dreht ſich noch einmal der Pförtner nach ihr um, während in ihrer Glanzzeit die Lichtbildner ſich nicht genug um ſie drängen konnten. Ste iſt heute 27 Jahre alt. Zwei Jahre nach ihrem großen Schwimmerfolg ließ plötzlich ihr Ge⸗ hör nach. Die langen Stunden in dem eiſigen Ka⸗ nal, die Wucht des Waſſeranpralls, dem ihr Trom⸗ melfell ausgeſetzt war, zeigten ihre Folgen. Sie wurde vollſtändig taub. So überraſchend aber wie die Taubheit gekom⸗ men war, verſchwand ſie auch wieder. Jetzt hört ſie wieder vollkommen gut. Das bedeutet für ſie ein ſolches Geſchenk, daß die Erinnerung an ihre frühe⸗ ren großartigen Sporterfolge verblaßt. Heute ſchwimmt ſie nur zu ihrem eigenen Ver⸗ genügen. Von der Wett⸗ und Rekordſchwmmerei hat ſie ein für allemal genug, trotzdem die Sachver⸗ ſtändigen der Anſicht ſind, daß ſie heute eine größere Schwimmerin iſt als 1926. Sie iſt heute mehr in Form und hat natürlich heute weit mehr Ausdauer als mit 18 Jahren. Gertrud iſt nicht mehr ganz ſo ſchlank wie ſie da⸗ mals war. Die gar zu ſchlanke Linie liegt nicht in ihrer Familie. Ihr Vater, ein ſparſamer Schlächter⸗ meiſter, ſorgte dafür, daß ſeine Tochter das Geld, das ſie in ihrer Glanzzeit verdiente, gut anlegte. Sie kaufte ſich ein kleines Häuschen in Bronx. Als ihre Berühmtheit aufhörte, gab ſie Schwimmunter⸗ richt in verſchiedenen Sommerfriſchen. Seit etwa einem Jahr hat ſie beſchloſſen, ſich das Leben leichter zu geſtalten. Um ihren Ruhm iſt es inzwiſchen ſo ſtill geworden, daß ſie auch mit wieder⸗ gewonnenem Gehör nicht mehr viel Jubel um ſich zu hören vermag. Aber hätte ſie den Kanal nicht durchſchwommen, ſo würde ſie wohl heute noch in der etwas düſteren Amſterdam Avenue in dem Haus ihres Naters ſitzen. a 0 — Ein tolles Stück haben ſich in Berlin zwei Gauner geleiſtet, die nach dem Vorbild falſcher Kri⸗ minalbeamter ſich als Beamte der Berliner Zoll⸗ fahndungsſtelle ausgaben und unter dieſer Maske erhebliche Beute gemacht haben. Bei einer alten Dame in der Bamberger Straße in Schöne⸗ berg erſchienen nachmittags zwei Männer, die ſich als Beamte der Zollfahndungsſtelle ausgaben und auch als Legitimation Ausweiſe mit Lichtbildern vor⸗ wieſen. Die Frau war ſo überraſcht und erſchreckt, daß ſie ſich die Legitimationspapiere gar nicht näher anſah und die Männer ſofort in ihre Wohnung ein⸗ ließ. Hier erklärten die beiden, auf Grund einer Anzeige wegen Deviſenſchiebungen zur Durchſuchung der Wohnung nach Geld und Wertſachen genötigt zu ſein. Eine Hausangeſtellte, die ſich gleichfalls in der aufgefordert, Wohnung befand, wurde bei der Copyright 183 by August Scherl G. m. b.., Berlln FAL VON EIGENEN GNAD FEN? ieee R O M AN o eee 14 „Ich denke, daß ich nun deshalb Medizin ſtudiert habe!“ geſtand ſie und vermochte faſt zu lächeln. „Warum nicht?“ benutzte er raſch die Gelegenheit zu einem Uebergang.„Das Wiſſen iſt dazu da, um das Menſchliche zu erweitern, nicht, um es zu ver⸗ drängen! Auch Ihr Beruf, Doktorin, iſt nur eine Erweiterung Ihres weiblichen Wirkungskreiſes.“ „Herr van Ekeris— Sie haben Ihre eigenen An⸗ ſchauungen..“ „Ach, laſſen wir unſere Anſchauungen!“ befreite er ſich mit einem lächelnden Aufatmen.„Sehen Sie hinaus! Da bekommt der Piz Roſatſch die erſte Sonne— und rechts die breite Krone, das iſt der Pis La Margnal Den liebe ich vor allen anderen Sagen Sie, Doktorin, kommt es wirklich ſo ſehr auf unſere Anſchauungen an?“ Er reichte ihr die Hand über den Tiſch.„Ich ſage Ihnen: Selbſt wenn Sie die berühmteſte Aerztin wären, Sie würden mich nicht in ſolch frohe Stimmung verſetzen, wie es Ihr Lächeln und Ihre ſchöne Wolljacke und die Art, wie Sie Honig nehmen, in dieſem Augenblick vermögen!“ Sie kannte ihn faſt nicht wieder. Die Luft des Engadins ſchien in der Tat Wunder bei ihm zu wir⸗ ken. Seine gute Laune und ſein friſches Ausſehen hielten auch in den nächſten Tagen unverändert an. Ja, es kamen Stunden, in denen Margarete Derneg⸗ gen faſt betroffen ihr ärztliches Wiſſen befragte, ob Jan van Ekeris denn wirklich ein Verlorener ſei. Niemand, der ſie beide beobachtete, wäre auf den Gedanken gekommen, daß es ſich um einen Kranken und ſeine ärztliche Begleitung handle. Man hielt ſie zweifellos für ein paar ſehr innig befreundete junge Leute. Margarete bemerkte, wie Jan van Ekeris ſich dieſen Schein mit einer ſichtlichen Befrie⸗ digung gefallen ließ. Daß man ihn noch für ſo lebensverbunden anſahf, tat ihm wohl; er fühlte ſich noch dabei, ſah ſich noch nicht„gezeichnet“. Aber eines Morgens— ſie waren nun ſchon die zweite Woche in Sankt Moritz— überraſchte ſie ihn, Auf einem einſamen Höhenzuge der Tatra ſpielte ſich ein ungewöhnlich dramatiſcher Vorgang ab. Die Tatra iſt teilweiſe noch ein Tierparadies, und die einſamen Gegenden liegen ſtill und unberührt wie die längſt entſchwundenen Vorzeiten. Ein Hirtenknabe von zwölf Jahren hatte die Auf⸗ gabe, ſeine Herde auf die einſamen Berge hinauf⸗ zutreiben und ſie dort zu hüten. Kein Laut drang zu ihm herauf, und er benutzte ſeine Zeit, um ſich in der Umgebung ein wenig umzuſehen. Bei einem dieſer Spaziergänge hörte er über ſich ein Geräuſch. Er ſah auf und erkannte einen rieſigen Adler, der in Windungen ſeinem Wege folgte. Der Flug des Vogels intereſſierte den Knaben, er ſchützte die Au⸗ gen gegen die Sonne, und ſah empor. Der Adler aber mochte denken, daß der Stillſtand der Bewe⸗ gung eine Gefahr bedeute und bereitete ſich zum An⸗ griff vor. Es iſt in der Tatra mehrfach beobachtet worden, daß Adler Menſchen anfallen, die ſich ihren Horſten unbewußt nähern, und daß ſie das Eindrin⸗ gen in ihr Gebiet mit wütenden Angriffen beant⸗ worten. Während der Hirtenknabe noch unſchlüſſig da⸗ ſtand, ſtieß der Adler wuchtig nieder und traf ihn mit dem Schnabel am Kopf, ſo daß er eine klaffende Wunde davontrug. Dann ſtieg er wieder ſteil in die Höhe, um nach wenigen Sekunden noch einmal niederzuſtoßen. Diesmal hatte er nach den Augen ſeines Opfers gezielt. Und nun entſpann ſich ein langer, erbitterter Kampf um die Augen des Jungen. Jedesmal, wenn der Adler niederſtieß, ſchützte der Junge mit der —— N Durchſuchungsaktion anweſend zu bleiben. Die Bur⸗ ſchen wollten offenbar dadurch verhindern, daß das Mädchen ſich etwa mit der Polizei in Verbindung ſetzte. Syſtematiſch wurden nun ſämtliche Behält⸗ niſſe und Schränke in allen Zimmern durchwühlt; als ſie 780 Mark fanden, das geſamte erſparte Geld der Frau,„prüften“ ſie es eingehend, erklärten es für gefälſcht und beſchlagnahmten es. Der eine Burſche holte nun einen Briefumſchlag, Siegellack und Streichhölzer aus der Taſche, ſteckte das Geld in den Umſchlag und verſiegelte ihn. Während er dann das Geld in ſein Jackett ſteckte, ließ er durch⸗ blicken, daß bei der Geheimen Staatspolizei mehrere Anzeigen gegen die alte Dame liefen, die wohl noch ſehr unangenehme Folgen haben könnten. Wenn ſie ſich allerdings ruhig verhalte, wolle er verſuchen, die Angelegenheit zu bereinigen. Die alte Frau war völlig beſtürzt und derart eingeſchüchtert, daß ſie kaum ein Wort hervorbringen konnte und die beiden Gauner ungehindert abziehen ließ. Erſt geraume Zeit hinterher kamen ihr doch Bedenken, ſie lief zur Polizei und nun ſtellte ſich der ganze Schwindel her⸗ aus. Trotz umfangreicher Fahndungsmaßnahmen der Kriminalpolizei gelang es bisher noch nicht, dieſer beiden gefährlichen Burſchen habhaft zu wer⸗ den. * — Der Siegeszug der Elektrizität hat zu einer ſtarken Verbrauchsſchrumpfung an Glühſtrümpfen geführt. Von 17 Mill. Stück im Jahre 1928 iſt der deutſche Glühſtrumpfkonſum im letzten Jahre bis auf ungefähr 7 Mill. zurückgegangen. Im Vergleich mit der Vorkriegszeit iſt die Verminderung naturge⸗ mäß noch weſentlich ſtärker. Im Ausfuhrgeſchäft find die exportierten Mengen von 38 Millionen Stück im Jahre 1925 bis auf 8 Millionen Stück im letz⸗ ten Jahre verringert worden, wobei obendrein noch überwiegend„nicht ausgeglühte“ Glühſtrümpfe aus⸗ geführt werden, die vor allem für Benzin⸗ und Pe⸗ troleumbeleuchtung beſtimmt ſind, während Gas⸗ glühſtrümpfe in immer geringfügigeren Mengen exportiert wurden. An dieſer Entwicklung iſt auch nicht zuletzt das valutariſch geſtützte Vorrücken der Heauelplungolkampę mit einem En Hlirtenjunge und drei Arbeiter schwer verletzt einen Hand die Augen, während er ſich mit der an⸗ deren gegen die wütenden und ſcharfen Schnabel⸗ hiebe des mächtigen Tieres zur Wehr ſetzte. Immer und immer wieder ſuchte der Adler zum Erfolge zu kommen, er ließ in ſeinen Angriffen nicht eine Se⸗ kunde nach, und bald wurde der Hirtenknabe müde. Seine ſchützende Hand war ein von Schnabelhieben blutender Klumpen, und auch ſein Kopf und ſein Ge⸗ ſicht trugen Zeichen ſchwerer Verwundungen. Als der Junge ſich kaum mehr aufrecht halten konnte, begann er laut um Hilfe zu ſchreien. Er hatte Glück, denn ein Trupp von drei Arbeitern, die zu einer einſamen Waldſtelle zur Arbeit gingen, hörten ihn und eilten zu ſeiner Hilfe herbei. Sie ſtellten ſich neben ihn und beobachteten den kreiſen⸗ den Adler. Dann ergriffen ſie eine Stange, um den immer noch zum Angriff bereiten Vogel zu erſchla⸗ gen, wenn er in Reichweite käme. Aber auch der Adler ſah die Gefahr, ohne zu fliehen. Er ſtieß mit Blitzesſchnelle nieder, und es gelang ihm bei dieſem wiederholten Manöver, allen drei Arbeitern erheb⸗ liche Verwundungen beizubringen. Den vereinten Anſtrengungen der Männer ge⸗ lang es endlich, das Tier zur Strecke zu bringen. Bei einem neuerlichen Niederſtoß wurde das Tier von einem Manne mit der Ster e voll getroffen und betäubt. Der Adler fiel zu Boden, wurde nun von ſeinen Beſiegern erſchlagen und im Triumph in das nächſte Dorf gebracht. Alle ͤͤrei Retter muß⸗ ten ſich in ärztliche Behandlung begeben, während der Hirtenknabe in ein Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. E DDr ere Glühſtrumpfinduſtrien des Fernen Oſtens ſchuld ge⸗ weſen. Nunmehr will man im Inlandsgeſchäfte eine gewiſſe Erleichterung für den Abſatz der Glühkörper⸗ induſtrie herbeizuführen ſuchen, und zwar ſoll das Straßenbeleuchtungsweſen künftig einer Moderni⸗ ſierung unterworfen werden, wobei gemäß einer Er⸗ klärung des Ausſchuſſes für Straßenbeleuchtung im Deutſchen Verein von Gas⸗ und Waſſer⸗Fachmän⸗ nern ungefähr 12000 Arbeiter auf die Dauer Beſchäf⸗ tigung finden würden. Die Mehrbelaſtung der Kom⸗ munen würde dabei nur unweſentlich ſein. Im übri⸗ gen aber wird der Rückgang im Glühſtrumpf⸗Export durch Ausfuhrförderung der Glühbirne ausgeglichen werden müſſen. . — Die Chicagoer oberſte Polizeibehörde wendet ſich in einem neuen Erlaß an ihre Beamten gegen einen„Beruf“, wie er eigentlich nur in dieſer Stadt ſo recht zur Blüte kommen konnte: den Alibi⸗Agen⸗ ten. Im Kampf gegen das Gewohnheitsverbrecher⸗ tum hat man offenbar bisher zu wenig auf dieſe Leute geachtet, die teilweiſe große Büros mit vielen Schreibkräften beſitzen. Durch weit verzweigte Ver⸗ bindungen und glänzende Organiſation ihres Be⸗ triebes haben die Alibi⸗Agenten die Möglichkeit, den meiſten Anforderungen ihrer Kunden umgehend und zuverläſſig gerecht zu werden. Dieſe Büros ſind ſehr geſchickt aufgezogen, ſie betreiben ihr Geſchäft genau ſo wie die Privatdetektivanſtalten und ſuchen ſich ihre Kunden auch nicht nur in Gangſterkreiſen. Wenn einer z. B. aus einem beſonderen Grunde bei Be⸗ kannten, Geſchäſtsfreunden oder am Ende gar bei der eigenen Frau den Eindruck erwecken möchte, daß er über den großen Teich geſchwommen iſt, während er in Wirklichkeit ſeine Schritte an die amerikaniſche Riviera gelenkt hat, ſucht er die Alibi⸗Agentur auf, die es nun übernimmt, die ganze Korreſpondenz des Kunden etwa in Palm Beach aufzugeben und die an ihn adreſſierten Sendungen eben dort an der an⸗ gegebenen Adreſſe in Empfang zu nehmen. Welche Gründe den Kunden zu ſolchen Manövern veranlaſ⸗ ſen, wird der Agent nie fragen, aber eben das iſt es, was ihm den Groll der Polizei zugezogen hat, vor einem Schriftſtück ſaß. Er hörte ſie nicht kom⸗ men: der Teppichläufer der Veranda unterdrückte jeden Laut. Und ſo fand ſie ihn vertieft im Nach⸗ leſen eines großen Bogens, daran er offenbar ſo⸗ eben geſchrieben hatte. Der Inhalt ſchien ihn aber nicht recht zu befriedigen: Er ſtrich immer wieder etwas durch, bis er ſchließlich den ganzen Bogen un⸗ geduldig zuſammenfaltete und in ſeine Brieftaſche legte. Dabei ſah er Margarete in einiger Entfernung am Fenſter ſtehen. 5 „Ich wollte Sie nicht ſtören,“ ſagte ſie und kam näher. i Er ſpang auf, ein wenig verlegen vor Ueber⸗ raſchung.„Es galt Ihnen, was ich da geſchrieben habe!“ geſtand er, ſichtlich übereilt. „Mir?“ fragte Margarete und ließ ſich am Früh⸗ ſtückstiſch nieder. „Nun, ich möchte Sie doch ſicherſtellen— das iſt ja ſelbſtverſtändlich!“ Er redete etwas raſcher als ſonſt.„Warten Sie, bitte, hier auf mich! Ich komme gleich wieder— ich möchte nur meine Jacke holen.“ Margarete Derneggen ſchaute ernſthaft auf die zarten Roſen, die auf dem Tiſch ſtanden, und die, wie unter geliehenen Farben, dahinblüten; ſie dufteten mit einem letzten Wagemut über ihren nahen Tod hinweg. Von dem Fenſter, an dem Margarete ſaß, konnte ſie hinabſehen auf das langſame Erwachen von St. Moritz. Das Bad lag noch in dem nächtigen Schat⸗ ten des Roſatſch. In den Straßen, die Sonne hat⸗ ten, flutete bereits das farbige Leuchten. Es war ein heiterer Anblick. Aber Margarete ging es wie ernſt und ſchwer angelegten Menſchen, die von einem fröhlichen Bild zuweilen traurig ge⸗ ſtimmt werden können. Sie fühlen vielleicht, daß ihnen die Fähigkeit, mitzutun, eigentlich fehlt, und ſie werden ſich ihres inneren Alleinſeins ſchmerz⸗ licher bewußt als in einer ernſten Umgebung. In den erſten Tagen ihres Hierſeins hatte das Neue ſie ſo bezaubert, daß es ſie unwillkürlich mit⸗ riß. Aber heute, wie ſie da allein am Fenſter ſaß und hinabſchaute, geriet ſie unverſehens ins Grü⸗ beln. Vielleicht lag die Veranlaſſung bei Jan van Ekeris? Die haſtige Art, in der er plötzlich an ihre Sicherſtellung gedacht, verriet, daß ihn etwas in ſei⸗ nem Befinden gemahnt hatte. Die Narkoſe dieſes Ortes begann vielleicht ſchon wieder zu verſagen Und dann gab es wohl nichts mehr? Es war ſicher ein Aeußerſtes, was hier die Welt an aufpeitſchen⸗ wie er mit einem kranken, angeſtrengten Ausdruck J 5 1 den Gegenſätzen zu bieten hatte: ein Ort der ſtärkſten nur zu wohlbekannte Unterweltleute ſich der Dienſte dieſer Agenturen verſichert haben. * — Eine nicht alltägliche Ueberraſchung erlebte, wie das„Königsberger Tageblatt“ berichtet, dieſer Tage der Bäckermeiſter Emil Balaſus in Ponath bei Königsberg. Der Poſtbote überreichte ihm einen am 31. Auguſt 1917 aufgegeben worden iſt. Als Ab⸗ ſender fand der erſtaunte Bäckermeiſter vermerkt: „Kanonier Emil Balaſus, Feldartillerie⸗Regiment Nr. 1, 2. Batterie“— von ſeiner eigenen Hand ge⸗ ſchrieben. Die Anſchrift aber lautete:„An Frl. Lieschen Hellwig in Popelken, Kreis Labiau“. Und noch einen dritten Vermerk trägt der ungeöffnete Umſchlag, die Erklärung dafür, daß der Brief erſt jetzt nach 17 Jahren ausgehändigt wurde:„Anlie⸗ gender Brief iſt durch die Unachtſamkeit eines wäh⸗ rend des Krieges beim Poſtamt Popelken beſchäftigt geweſenen jugendlichen Helfers ſeinerzeit abhanden gekommen und jetzt wieder vorgefunden worden.“ Was mag das arme Lieschen gebangt und gewartet haben auf dieſen Brief, der doch in ihrer nächſten Nähe, auf dem Poſtamt ihrer Heimat, lag. Wie mag ſie in ihren Briefen geklagt haben: Mein innigſt⸗ geliebter Emil, ſo lange ſchon haſt Du nicht mehr ge⸗ ſchrieben... Nichts von alledem! Kanonier Balaſus iſt vierzehn Tage ſpäter auf Urlaub gekommen— und Ende September dieſes Jahres jährt es ſich zum 17. Male, daß aus Frl. Lieschen Hellwig eine Frau Bäckermeiſter Balaſus geworden iſt. ** — Vor einigen Tagen erſchien in einer Gallener Tageszeitung eine Todesanzeige, unterzeichnet von der ganzen Verwandtſchaft, in der das Ableben einer „lieben, herzensguten, treubeſorgten Gattin, Mutter, Tochter, Schwiegermutter u. Tante“ gemeldet wurde, die im 52. Lebensjahre an einem Schlaganfall ver⸗ ſchieden ſein ſollte. Gleichzeitig wurden auch Tag und Stunde der amtlich feſtgeſetzten Beerdigung mit⸗ geteilt. Am Tage der beabſichtigten Beiſetzung brachte dasſelbe Blatt eine zweite, wieder mit Trauerrand verſehene Verlautbarung aus der gleichen Quelle, „allen Bekannten zur freundlichen Kenntnisnahme“, daß die gemeldete liebe Tote nicht geſtorben und die Todesanzeige von den tieftrauernden Hinterbliebenen auf Grund eines Irrtums aufgegeben worden ſei. Weiter wurde den zahlreichen Kranzſpendern ge⸗ dankt mit dem Bemerken, daß es der Familie nicht möglich geweſen ſei, dieſe Spenden anzunehmen: „Wir erſuchen um Entſchuldigung für die gehabten Auslagen.“ Wie man hört, ſoll die voreilige Tot⸗ ſagung auch noch ein ſehr lebendiges Nachſpiel zur Folge haben. 2 — Aus der Fülle der Vorträge auf der Haupt⸗ verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Hannover dürften die Ausführungen von Profeſſor Dr. L. Weickmann⸗Leipzig über„Neue Ergebniſſe der Zyklonentheorie“ das Intereſſe weiteſter Kreiſe beanſpruchen. Weickmann konnte den Einfluß der Verhältniſſe in der Stratoſphäre auf das Wetter nachweiſen, die beiſpielsweiſe in dieſem Jahre die europäiſche Witterung ſo„geſteuert“ haben daß für Deutſchland ein heißer Sommer mit Dürre die un⸗ vermeidliche Folge war. Durch genaue Erforſchung wandernder Waren⸗ und Kaltluftmaſſen in der Stra⸗ toſphäre wird die Meteorologie in die Lage verſetzt, ſolche dürre Jahre ſchon vorher anzukündigen. Da⸗ mit aber noch nicht genug, iſt es neuerdings gelun⸗ gen, in der zeitlichen Aufeinanderfolge von Hoch⸗ und Tiefdruckgebieten bemerkenswerte Geſetzmäßig⸗ keiten zu beobachten, die zeigen, daß Zyklone mit periodiſchen, wellenmäßigen Schwankungen des Luft⸗ drucks zuſammenhängen. Die Unterſuchung dieſer Wellen bietet eine wichtige Handhabe für eine lang⸗ friſtige Wettervorherſage. So war es bereits im Frühjahr möglich, die gegenwärtige Schönwetter⸗ periode anzukündigen. Es liegen hier Erkenntniſſe vor, die in Zukunft für das Flugweſen wie für die geſamte Volkswirtſchaft von unſchätzbarem Nutzen werden müſſen. Da kam Jan van EGkeris wieder; er trug ſeine kurze Pelzjacke über dem Arm und eine Wegkarte in der Hand.„Heute wäre es ein Tag für Pontreſina!“ begann er ſogleich.„Der Weg geht durch den Stazer Wald. Ich liebe ihn ſehr; denn ich habe eine kleine Erinnerung daran. Seien Sie nicht zu geſpanntl Meine Erinnerungen ſind alle blaß und belanglos. Ich bin lediglich an einem ſchönen, ſonnigen Morgen dort einer Reiterin begegnet. Sie ritt nicht auf dem Weg, ſondern glitt durch die Stämme an mir vor⸗ über. Der Schnee lag hoch, und es geſchah alles lautlos und deshalb faſt unwirklich, wie ein Märchen. Das iſt alles... Sie ſehen, wie wenig ſchon genügt, um mir zum unvergeßlichen Erlebnis zu werden!“ ...Wie hätte ich die Welt genießen können! ſtand wehmütig hinter dieſen Worten. Auf dem Wege nach Pontreſina blieb Jan van Ekeris oft ſtehen und ſchaute die Landſchaft an. Mar⸗ garete Derneggen hielt es für ein Bedürfnis, etwas Atem zu holen. Aber dann hatte es doch einen ganz anderen Grund.„Hier möchte ich ein Haus errichten laſſen, das meinen Namen trägt!“ ſagte er plötzlich, wieder ſtehenbleibend, diesmal vor einem ſanften, ſonnigen Hang, auf dem eine Lichtung ge⸗ ſchlagen war. Man konnte von hier aus einen Teil des Sankt Moritzer Sees überblicken. Außer dieſem kleinen Zuſammenhang mit dem Leben des Ortes aber lag der Platz ganz im Frieden der Berge und dem feierlichen Talſchluß des Engadins zugewandt. „Ich möchte es für unbemittelte junge leidende Menſchen errichten“ fuhr Jan van Ekeris in einer klaren Entwicklung fort, die verriet, daß ihm die Ge⸗ danken nicht erſt in dieſem Augenblick kamen, ſon⸗ dern vorbereitet waren.„Aber erſt muß ich Sie manches fragen. Wir ſind nun ſchon einige Wochen zuſammen. Ohne daß Sie mich daran erinnerten, weiß ich, daß Ihr Urlaub bald abgelaufen iſt. Sie haben Gelegenheit gehabt, mich in der vergangenen Zeit kennenzulernen. Ich glaube, wir haben uns immer gut verſtanden, und, wie ich ſehe, gefällt es Ihnen hier ebenſo wie mir. Kurz, ich kann es mir nicht vorſtellen, daß Sie mich eines Tages hier wie⸗ der allein laſſen würden, und ſo will ich alles tun, um Sie mir zu erhalten. Ich trage Ihnen alſo ſchon heute die Leitung des eben erwähnten Hauſes an. Ich habe das Recht, über einen gewiſſen Ver⸗ mögensanteil unſeres Hauſes zu verfügen, und ich werde mit dieſer ausreichenden Summe das Haus errichten und unterhalten können. Die Verwaltung Doſis— Roſen im Schatten des Piz Roſatſch e ſoll unbeſchränkt in Ihren Händen ruhen!“ Er ſtrich 8 mit ſeinem Stock den Schnee von einem der gefällten Baumſtämme. Es gab Platz für ſte beide. Aber Margarete Derneggen blieb ſtehen und ſchaute gegen Maloja— dorthin, wo die Luft des Engadins immer klarer wurde. Sie ſchaute ſo über Jan van Ekeris hinweg, der mit lebhaften Worten ſeinen Plan weiterentwickelte. Sie vermochte nichts darauf zu antworten. Aber er ſchaute ihr von unten her in die Augen und ſchien mit dem Eindruck zu⸗ frieden, den er darin erfühlte Als ſte von Pontreſina zurückkehrten, dämmerte es bereits. Es war ein ſchweigſamer Tag geworden, was aber an Margarete Derneggen lag. Jan van Ekeris hatte immer wieder von ſeinen Plänen be⸗ gonnen, ohne daß ſie ihre Einſtellung zu erkennen gab. Aber bevor ſie in den Bereich von Sankt Morttz kommen, kurz vor der Brücke über den Inn, blieb Margarete ſtehen und ſagte, daß ſie ſich nun lange genug geprüft habe. Zuerſt ſei ſie faſt erſchrocken vor dem unerhört Verlockenden ſeines Angebotes. Nachdem ſie ſich aber den Tag über in jeder Be⸗ ziehung geprüft habe, möchte ſie ihre Antwort nicht länger hinausziehen, als es bei einem ſolch groß⸗ zügigen Angebot nötig wäre. Sie ſet alſo entſchloſ⸗ ſen, ihre bisherige Stellung aufzugeben und hierzu⸗ bleiben.„Es iſt zu ſchön hier,“ lächelte ſie.„Ich könnte nicht nein ſagen— ich bin betört von dieſer Welt!“ 8 Im Angeſicht des flutenden Lebens, das ſie in⸗ zwiſchen aufgenommen hatte, vermochte er nichts zu erwidern, als ihre Worte ſchweigend mit einem Händedruck zu beſiegelnn Die großen Gaſthäuſer lagen ſchon in voller Be⸗ leuchtung. Es war heute Ball im Haupthotel. Dort, hinter den zahlloſen Fenſtern der Fremdenzimmer, ſaßen wohl die ſelbſtſicheren oder verzweifelten Er⸗ wartungen vor den erleuchteten Spiegeln. Wie viele Träume mochten ſpäter in den glanzvollen Sälen in Erfüllung gehen? Wieviel Enttäuſchung müde auf die Kiſſen ſinken? Es wurde hier wohl mit hohem Einſatz um das Glück geſpielt. Denn es war immer⸗ hier ein Treffpunkt von Mächtigſten— es gab Aeußerſtes hier zu gewinnen. Ein paar Boten lie⸗ fen eilig mit letzten Blumenſendungen über den braun getretenen Schnee und verſchwanden in den leuchtenden Portalen Es gab Aeußerſtes hier zu gewinnen! wiederholte Margarete Der⸗ neggen in ihren Gedanken. Ich habe nichts gewin⸗ nen wollen— und mir fällt Unerhörtes zu Vortſetzung folgt. 2 8 denn in letzter Zeit mehrten ſich die Fälle, in denen Feldpoſtbrief, der, wie der Stempel deutlich beſagt, + Fried hum“ p frau. E „Die zimmer, Hausrat ihr Wes Volk, je „Deutſch Mädchen ſaſſen ſo das meh deubſche. eines ge ramkend Erwählt keine A ſtreuung auf dem Liebe ni erlöſche, ſtürze, 1 kehre zu frau wit trauteſte bewahre: kleinen, nehmen. Innern ruhigun Ein ächtlich“. 0 Etwa waren e turnten. iſt ihre Beweis besübun trieben jährigen Der! Zwech ber Tur letſtunge ruhig, g Leitung und ma bie Ben einſchlie weil all tigkeit e Die? Die Gau⸗ u ſind jetz Zu Weberwe ſamte ſtände a Vereine Reichsſp vor. D Vereine gendeine bandszei Bezirks! 2 Ste Wie SA⸗Rad ten gelle bewtes guartier wurde Minden wo die wartete im Duz als mit 168 Offe ſer Eta kenswer Drake, — Aufg Nachf. geſtellte Der, r n nn D e Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. September 1934 Die Werbewoche der Frau Friedrich Ludwig Jahn findet im thum“ prächtige Worte für Weſen und Pflichten der Haus⸗ „Deutſchen Volks⸗ frau. Ein kleiner Ausſchnitt ſei hier angeführt: „Die Frau iſt Mitherrin, keine Blume im Frauen⸗ zimmer, keine Sblavin, micht Spielzeug und bloßer nötiger Hausrat. Sie iſt durch Sitte und Recht geſchützt und durch ihr Weſen in Achtung und Würde. Je menſchlicher ein Volk, je größer die Huldigung des weiblichen Geſchlechts.“ „Deutſch“ müßte das dritte heilige Wort ſein, das jedes Mädchen in allen Sprachen nach Vater und Mutter zuerſt ſaſſen ſollte. Es iſt in der Geſchichte kein Volk bekannt, das mehr für das weibliche Geſchlecht getan hat als das deubſche. Gattin ſoll die Braut werden, ein Mitweſen eines geliebten anderen, eins mit ihm, wie Immergrün rankend mit der Eiche. Einen ſtillen Lebenskreis ſoll die Erwählte ziehen um den einzigen, wechin keine Sorge, keine Arbeitsbeſchwerde, kein Geſchäftsdrang, keine Zer⸗ ſtreuung hineindringt. Hier ſoll ſie Hoheprieſterin ſein, auf dem häuslichen Altare das heilige Feuer unentweihter Liebe nähren, daß des Mannes Kraft fürs Allwohl nie erlöſche, er nur freudiger hinaus in Lebensgewühl ſich stürze, nach vollbrachter Arbeit wie zum Siegesfeſte rück⸗ kehre zu häuslichen Freuden. Nur die tüchtige Haus⸗ frau wird eine wackere Gattin werden, des Mannes ver⸗ trauteſte Freundin und die neugeliebte Geheimnis⸗ bewahrerin ſeiner Freuden und Leiden. Sie wird ihm die kleinen, abmüdenden inneren Unannehmlichkeiten ab⸗ nehmen. Ihm kann nur das Außenleben zuſetzen im Innern ſeines Hauſes wird er dafür jederzeit neue Be⸗ ruhigungen finden. Sein Haus wird Einfachheit ſchmücken, Reinlichkeit zieren und Oroͤnung bereichern. Solche Gat⸗ tinnen werden des Mannes vertrauteſte Freundin und die Neugeliebte ſein. 8 Ein Weib, das die Mutterſprache verachtet, iſt ver⸗ ächtlich“. Eine Staliſtik über das Frauenturnen in der De Etwas über hunderttauſend Frauen und Mädchen waren es am Kriegsende, die in der Deutſchen Turnerſchaft turnten. Heute ſind es über eine halbe Million. Ständig iſt ihre Zahl geſtiegen, nie zurückgegangen, wahrhaftig ein Beweis dafür, wie frauengemäß und zweckvoll die Lei⸗ besübungen der Frau in der Deutſchen Turnerſchaft be⸗ trieben wird. Das zahlenmäßige Ergebnis einer lang⸗ jährigen Entwicklung ſei nachfolgend gebracht. Der Deutſchen Turnerſchaft gehörten an: 1921 201608 Frauen und Mädchen 1022 5 N X J X N K 8 J 2 7* Die Befſugniſſe der Sportbeauftragten Die im vorigen Jahre feſtgelegten Amtsbefugniſſe der Gau⸗ und Bezirksbeauftragten des Reichsſportführers ſind jetzt in einzelnen Punkten neu geregelt worden. Zu den Pflichten der Gaubeauftragten gehört die Ueberwachung der Vereine und Verbände in ihrer ge⸗ ſamten Tätigkeit. Sie müſſen feſtgeſtellte Miß⸗ ſtände abſtellen uſw., dagegen behält ſich die Auflöſung von Vereinen und Abberufung von Verbandsführern der Reichsſportführer nach Anhörung der Reichsſachſchaft ſelbſt vor. Die Gaubeauftragten müſſen zur Neuaufnahme von Vereinen ihre Zuſtimmung geben. Den Pflichtbezug ir⸗ gendeiner Zeitung über das Reichsſportblatt und die Ver⸗ bandszeitſchriften hinaus anzuordnen iſt den Gau⸗ bzw. Bezirksbeauftragten unterſagt. SA-Radfernfahrt Verlin— München— Verlin Sta. 168 Offenbach auch in Bielefeld vorn Wie wichtig das Ergebnis ber auf einzelnen Etappen der SA⸗Radfernfahrt Berlin— München— Berlin eingeleg⸗ ten geländeſportlichen Uebungen für den Geſamtſtand iſt, bewies ſchlagend wieder die öritte Etappe, die von Han⸗ nover nach Bielefeld führte. Nach einer Strecke von 112,1 Km. traf die Mannſchoft von 10 Berlin in:57:00 Std. zwar als erſte vor 10/3 und Sta. 168 Offenboch ein, aber die Offenbacher halten dank der ihren Konkurrenten aus der Erledigung der geländeſportlichen Aufgaben erwach⸗ ſenen Strafminuten auch weiter im Geſamtklaſſement mit 22 Minuten Vorſprung die Spitze. 5 4 In Hannover hatten die Fahrer die Nacht im Maſſen⸗ quartier verbracht und pünktlich um 7 Uhr vormittags wurde das Startzeichen gegeben. Ueber Bückeburg und Minden ging es bei trübem Wetter nach Bad Oeynhauſen, wo die Fahrer wieder eine geländeſportliche Aufgabe er⸗ wartete. Wenn auch die einzelnen Mannſchaften diesmal im Durchſchnitt beſſer mit dieſer Aufgabe fertig wurden, als mit der der Vortoges⸗Etappe, ſo gelang doch der Sta. 168 Offenbach ein Vorſprung. Ausfälle waren auch auf die⸗ ſer Etappe nicht zu verzeichnen. Leider gab es bemer⸗ kenswert viele Reifenſchüäden, beſonders in dem Dorf Drake, wo bisher nicht ermittelte Täter Nägel auf die Konkurse und Enis Straße geſtreut hatten. Der Magdeburger Sturm 4/217 hat ſich übrigens nach dem erſten Tag dem Wetlbewerb angeſchloſſen und fährt gußer Konkurrenz mit. In Biele⸗ feld erwartete wieder eine zahlreiche Zuſchauermenge die S A⸗Radler, die in den Dürbopp⸗Werken Unterkunft ge⸗ funden haben. Ergebnis der Km.: 1. 10% Berlin 3: 3. Etappe Hannover— Bielefeld, 112,1 00; 2. 10/3 Berlin und Sto. 168 Offenbach:04:00; 3. 1 Breslau:08:00; 5. Sta. 61 Buchſchlag:22:00; 6. Berlin:28:00; 7. Sta. 174 Bielefeld:48:00 Std. Geſamtwertun Sta. 168 Offenbach 15:09:00; 2. Sta. 10/8 Berlin 15: 0; 3. 10% Berlin 15:88:00 4. 12/11 Breslau 16:04:00; 5. 10/4 Berlin 16:07:00; 6. Sta. 61 Buch⸗ ſchlog 16:35:00. Die Sportjugend in die 55 Bei der großen Tagung des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen in Nürnberg gab der Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer⸗Oſten die Vereinbarung mit dem Reichs jugendführer Baldur von Schirach über die Eingliederung der Turn⸗ und Sportjugend in die Hitler⸗Jugend bzw. in den Bund Deutſcher Mädchen bekannt. Zu dieſer Vereinbarung ſind die A ihrungsbeſtimmungen erſchienen, die in den Dem Reichsſportführer muß bis zum 1. Januar 1935 Meldung über die erfolgte Einreihung gemacht wer⸗ ber d. J. den. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß mit der Bekanntgabe der neuen Richtlinien alle anderen Vereinbarungen zwiſchen einzelnen Gliederungen der Hitler⸗Jugend und den Turn⸗ und Sportverbänden ihre Gültigkeit verlieren. Conen außer Gefecht Eoͤmund Conen(Saarbrücken), der hervorragende Mittelſtürmer unſerer Fußball⸗Nationalelf, befindet ſich bekanntlich zur Ausheilung einer Furunkuloſe und eines leichten Knieleidens in Hohenlychen und konnte infolge⸗ deſſen auch nicht für den Länderkampf gegen Polen auf⸗ geſtellt werden. Wie ſich nun herausſtellt, hat ſich der Zu⸗ ſtand Conens verſchlechtert. Der behandelnde Arzt hat nämlich feſtgeſtellt, daß der Saarbrücker gleichfalls ein an⸗ gegriffenes Herz hat, ſo daß er ſich vorläufig Schonung auferlegen muß. ————i4 England ſchlug am Mittwoch in Belfaſt die ſriſche Na⸗ tionalmannſchaft im Fußball⸗Länderkampf mit:1(:1) Toren. Eilly Auſſem kam beim internationalen Turnier in Villa Olmo zu einem ſchönen Doppelerfolg. Im Einzel ſchlug ſtie im Finale die Italienerin Valerio 62, 628 und im Dop⸗ pel mit der Italienerin zuſammen Friedleben⸗Tonnelli :6,:5. Nach dem Abſchluß der Freiwaſſerzeit nehmen die deut⸗ ſchen Schwimmer die Olymptavorbereitungsarbeit durch die Veranſtaltung beſonderer Olympia ⸗Vorbreitungskämpfe wieder in vollem Umfang auf. Die Ergebniſſe der Som⸗ merſüiſon, die bereits einen Erfolg der bisherigen Olym⸗ piaarbeit gezeigt haben, ermutigen zu neuen Anſtren⸗ gungen. 1 e Am 14. Oktober werden in Leipzig⸗Weſtbad die III. Olympia⸗Vorberettungs⸗ Wettkämpfe für die deutſche Schwimmerjugend veranſtal⸗ tet. Die Kämpfe ſind in den Klaſſen J und II verbands⸗ offen und umfaſſen neben Staffeln die Wettbewerbe: Da⸗ men⸗Jugend⸗Kraulſchwimmen 100 Meter, Damen⸗Jugend⸗ Rückenſchwimmen 100 Meter, Herren⸗Jugend⸗Kraulſchwim⸗ men 100 Meter, Herren⸗Jugend⸗Bruſtſchwimmen 200 Me⸗ ter, Damen⸗Jugend⸗Bruſtſchwimmen 200 Meter, Springen für Herren⸗Zugend und Damen⸗Jugend, Herren⸗Jugend⸗ Rückenſchwimmen 100 Meter und Herren⸗Jugend Kraul⸗ ſchwimmen 400 Meter für Klaſſe J. fs. ff Im November und Anfang Dezember folgen dann die Olympia⸗Prüfungskämpfe in den einzelnen Gauen, die aber erſt zum Teil ihre endgültigen Termine und Austra⸗ gungsorte bekanntgegeben haben. Auf ihnen bauen die für die einzelnen„Gebiete“ veranſtalteten Olympia⸗Prü⸗ fungen auf. Bekanntlich hat die Führung des Deutſchen Schwimmverbandes dieſe Gebietseintetlung der Gaue eigens für die Olympia⸗Vorbereitung vorgenommen. Neuaufbau der deutſchen Waſſerball⸗Mannſchaft Der Neuaufbau der deutſchen Waſſerball⸗Mannſchaft darf nun nicht mehr länger hinausgezögert werden: das iſt die Auffaſſung des Deutſchen Schwimmverbandes, der jetzt mit aller Energie an die Verjüngung der National- mannſchaft herangehen wird. Den entſcheidenden Anlaß dazu haben die Erfahrungen des Europameiſterſchafts⸗ Turniers gegeben. Die Verbandsſührung geht dabei von der Auffaſſung aus, daß ein Spieler zu alt dann iſt, wenn er ſeine eigenen Wege geht und ſich nicht mehr reſtlos in die notwendige Diſziplin einfügt.„Für uns ſind Spie⸗ ler„alt“, die nichts mehr zulernen wollen oder können, die von fehlerhaften Spielgewohnheiten einfach nicht laſſen können oder auch ſolche, die ſich durch äußere Ein⸗ flüſſe völlig aus dem Gleichgewicht bringen laſſen und die Nerven im entſcheidenden Treffen nicht beiſammen haben.“ Die großen Schwierigkeiten, denen der Neuaufbau der Waſſerbollmannſchaft begegnet, werden aber nicht ver⸗ kannt; denn es iſt ungleich ſchwerer anzuſehen, einen brauchbaren Waſſerballſpieler herauszubringen, als einen guten Schwimmer. Dazu gehört vor allem, bei den n⸗ gen Begeiſterung zu wecken und von ihr auch die„alten“ Spieler anſtecken zu laſſen, damit ſie ihre Anſtrengungen verdoppeln. Die„alten Kämpen“ ſollen nicht ohne weite⸗ Wie bereits bekannt, eröffnet der Gau 14 Baden im Deutſchen Amateur⸗Boxverband die diesjährige Boxſaiſon mit einem Großkampf allererſten Ranges. Der Gegner der badiſchen Auswahlſtaffel iſt kein Geringerer als die in ganz Deutſchland beſtens bekannte Boyrmannſchaft der Colonia Köln, die die Gewähr für gute und techniſch hochſtehende Kämpfe bietet. Das für Samstag abend im Mannheimer Kolpinghaus vorgeſehene Programm wird dahingehend eine Aenderung erfahren, als für die beim letzten Auslandsſtart verletzten Kämpfer Ulderich⸗Köln und Wintgen⸗ Elberfeld eine Verſchiebung der Kampfpaarung eintreten muß. Im Hauptkampf des Abends ſtartet für Wintgen der zweite Deutſche Polizeimeiſter Schmidt- Barmen, dem es erſt vor kurzer Zeit gelang, Wintgen eine einwandfreie Nieder⸗ lage beizubringen, und bedeutet Schmidt ſomit eine Ver⸗ ſtärkung der Gäſtemannſchaft. Sein Partner Maier⸗ Singen wird ſich als Mitglied der Olympiakernmannſchaft ganz gewaltig anſtrengen müſſen, um ſeine Vormacht⸗ ſtellung in der deutſchen Halbſchwergewichtsklaſſe zu be⸗ haupten, zumal der Barmer über dieſelben Qualitäten unſeres Meiſters verfügt. Da der Kampf über 6 Runden geht, werden die Steherqualitäten ausſchlaggebend ſein. Ruſtemeier⸗ Köln gegen Bauſt⸗ BfR. Mannheim lautet die Paarung im Federgewicht. Der dreifache Deutſche Meiſter verfügt über ausgezeichnetes Können, ſo daß es Bauſt, der ſich durch eifriges Training in ſeiner Kampf⸗ form verbeſſerte, gelingen ſollte, ehrenvoll gegen ſeinen großen Gegner abzuſchneiden. Eine Revanchebegegnung ſteht in der Leichtgewichts⸗ klaſſe bevor. Hier treffen Eſſer⸗Köln und Köhler⸗ Vi Mannheim aufeinander. Beide haben ſich aus ihrer letzten Begegnung noch ſo manches zu ſagen. Dem harten Schläger Eſſer ſollte es diesmal nicht gelingen, den in beſter Form befindlichen Mannheimer drucksvoll zu beſiegen. Einen vielverſprechenden Kampf darf man im Welter⸗ gewicht zwiſchen Prodel⸗Köln und Stolz ⸗Poſt Mannheim erwarten. Beide gleichen ſich in ihrem Kampf⸗ ſtil, ſo daß es ſchwer iſt, einen Sieger vorauszuſagen. Auf alle Fälle werden ſich beide Kämpfer bei ihrem techniſch guten Können und großen Punch einen ſpannenden Kampf bis zum letzten Gongſchlag liefern. Der Kölner Staoͤtmeiſter Deutz trifft im Mittelgewicht auf den badiſchen Gaumeiſter Mayer ⸗ VfR. Mannheim. Dem VfR.⸗Mann ſollte es bei reſtloſem Einſatz gelingen, zu einem Siege vor der Zeit zu kommen, da er phyſiſch alle Vorteile für ſich hat. 1 Eine Neuerung dürfte für unſeren einheimiſchen Box⸗ ſport die Austragung eines Städtejfſugendkampfes ſein. Die Jugendlichen von Speyer und Mannheim haben bis jetzt durch ihre hinreißenden und gut gefallenden Kämpfe beim Publikum immer beſten Anklang gefunden. Um den Gemeinſchaftsgedanken auch bei unſerer Jugend heranzubilden— Einer für Alle— Alle für Einen— hat die Gaubehörde erſtmals dieſen Kampf der Jugend ins Programm aufgenommen. Sicherlich werden dieſe Jugend⸗ lichen beider Städte alles daranſetzen, um für ihre Stadt den Sieg herauszuholen. Letzte Vorbereitungen für Deutſchland-Frankreich Die Vorbereitungen für den Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich am kommenden Sonntag ſind ſo gut wie abgeſchloſſen. Das Programm ſteht in allen ſeinen Teilen endgültig feſt. Da die franzöſiſche Mannſchaft erſt Wieder Olympia⸗Vorbereitungskämpfe res„ausgebootet“ werden, ſondern in die Mannſchaſt ſoll der, der ſich durch immer neue Leiſtung für ſie gualifi⸗ ziert. 1 Deutſche Meiſterſchwimmer in England Der— bereits gemeldete— beabſichtigte Start dreier deutſcher Spitzenſchwimmer wird nunmehr am 8. Oktober in England, und zwar bet einer Veronſtaltung des ASC London, vonſtatten gehen. Die deutſche Expedition beſteht aus den drei Meiſterſchwimmern Fiſcher⸗ Bremen, unſe⸗ rem beſten 100⸗Meter⸗Kraul⸗Schwimmer, dem jungen Stet⸗ tiner Nüske, unſerem heute wohl ſchon beſten 400⸗ und 1500⸗Meter⸗Schwimmer, und Küpppers⸗Bremen, der auf dem Wege zu ſein ſcheint, wieder Europas beſter Rückenſchwimmer zu werden. Beſonderes Intereſſe findet im Rahmen der Londoner Wettkämpfe die Begegnung Küppers mit ſeinem Beſieger bei den Europameiſterſchaften Besſord. Fiſcher wird French⸗Williams und Love zu ſchlagen haben, Nüske auf Leivers und Pearman treffen. Die Europa-Schwimm-Meiſterſchaſten in Zahlen Für die Europaſchwimm⸗Meiſterſchaften Mitte Auguſt in Magdeburg auf der neuerrichteten Kampſbahn des Sta⸗ dions„Neue Welt“ liegen jetzt aufſchlußreiche Zahlen vor. Magdeburg hat durch dieſe glänzend vorbereitete und durch⸗ geführte Veranſtaltung nicht nur ſeinen Ruf als mittel⸗ deutſches Sportzentrum und vor allem als deutſche Schwim⸗ merhochburg gefeſtigt, ſondern auch einen ſtarken Fremden⸗ zuſtrom aufzuweiſen gehabt. Die Europa⸗Schwimm⸗ Meiſterſchaften ſind von nicht weniger als 80 000 Zu⸗ ſchauern beſucht worden. Stellt man eine Durch⸗ ſchnittsrechnung an, dann war das Schwimm⸗Stadion, das rund 10 000 Zuſchauer faßt(3000 Sitzplätze und 7000 Steh⸗ plätze), jeden Tag ausverkauft. Am Schlußtag wurden rund 12 000 Perſonen hereingelaſſen, weil die Menge nicht wankte und wich. Man konnte das nur ermöglichen da⸗ durch, daß ſämtliche Umgänge und Zwiſchenräume frei⸗ gegeben wurden. a Magdeburgs Fremdenverkehr hat durch die Europaſchwimm⸗Meiſterſchaften einen erheblichen Zu⸗ wachs zu verzeichnen gehabt. Die Zahl der von aus⸗ wärts Gekommenen ſtieg auf 11704 Perſonen mit 2 781 Uebernachtungen im Auguſt gegenüber einer erheblich geringeren Zahl im vorausgegangenen Juli. Dabei ſind die zahlreichen in Privatquartieren untergebrachten Per⸗ ſonen noch nicht einmal mit einbegriffen. Allein die aus⸗ ländiſchen Teilnehmer on den Wettkämpfen betrugen ſchon rund 3000, Schwimmer. Aus dem Verhältnis der Teil⸗ nehmerzahl zur Geſamtbeſucherzahl geht deutlich hervor, in wie ſtarkem Umfang in dieſem Fall der Sport dem Fremdenverkehr gedient hat, Bor⸗Kampf Baden-Weſtdeutſchland am Samstag abend in Magdeburg eintrifft und ſchon am Montag früh wieder nach Hauſe fahren muß, iſt von Rah⸗ menveranſtaltungen größeren Umfangs abgeſehen worden. Am Samstag gibt es nur einen Feſtabend im Adolf Hitler⸗ Saal des„Hauſes der deutſchen Arbeit“, bei der der Führer des Deutſchen Leichtathletikverbandes Dr. Ritter von Halt, einen Vortrag hält. Außerdem werden drei Filme gezeigt. Beim Länderkampf ſelbſt, der bekanntlich im Kricketer⸗Stadion vor ſich geht, marſchieren Hitler⸗ jugend und Jungvolk geſchloſſen auf. Uebrigens hat man ſich in Magdeburg als Schlachtruf für„Adler flieg, Deutſch⸗ land ſieg!“ und„Deutſche Kraft alles ſchafft!“ entſchieden. 16 mal das ſilberne Sportabzeichen erworben nochmals ſo ein⸗ Das Reichsſportabzeichen in Gold wird erſt nach Er⸗ reichung einer Altersgrenze von mindeſtens 40 Jahren nach Beſtehen der vorgeſchriebenen Prüfungen verliehen. Jetzt iſt davon in einem Fall eine Ausnahme gemacht worden, und zwar bei dem bekannten Dresdner Leicht⸗ athleten Oswald Papsdorf, einem Mitglied von Guts⸗ muths. Er iſt zwar erſt 39 Jahre, hat aber in dieſem Jahr zum 16. Male hintereinander alljährlich ſich den notwen⸗ digen Prüfungen unterzogen und ſie beſtanden. Die Aus⸗ zeichnung iſt alſo wohl verdient. Die„Letzten Vier“ bei den Tennislehrern Die Kämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft der Tennis⸗ lehrer ſind jetzt in das entſcheidende Stadium eingetreten. Vor wieder recht gutem Beſuch— erfreulicherweiſe war wieder einer großen Zahl von Schülern Gelegenheit zum Beſuch gegeben— wickelten ſich ſpannende, auf hoher Stufe ſtehende Spiele ab, die nicht ohne Ueberraſchungen abgingen. So gelang es dem in prächtiger Form ſpielen⸗ den Berliner Gerſtel, ſeinen Landsmann Bartelt nach drei hart umkämpften Sätzen 715, 614, 678 aus dem Wett⸗ bewerb um die erſten vier Plätze auszuſchalten. Der Weſtdeutſche Richter verlor ebenſo überraſchend gegen den ſehr ſicher ſpielenden Frankfurter Meſſerſchmidt 678, 527, 116,:6. Meiſter Nüß lein fand bei Rott⸗Chemnitz harten Widerſtand, brauchte aber trotzdem keinen Satz ab⸗ zugeben. Er gewann 715,:2, 614. Am Nachmittag qualifizierte ſich dann auch noch Alt⸗ meiſter Roman Najuch durch einen:1, 614,:7, 816⸗ Sieg über den ausgezeichnet ſpielenden Dresdner Huhn für die„Letzten Vier“. Die Sieger des Donnerstag, alſo Nüßlein, Najuch, Gerſtel und Meſſerſchmidt, werden ab Freitag in Spielen jeder gegen jeden die erſten vier Plätze unter ſich ausmachen, während die Unterlegenen unter ſich um den 5. bis 8. Platz der Rangliſte kämpfen. Die Ergebniſſe: Meſſerſchmidt⸗Richter:6,:5,:1,:2, Gerſtel⸗Bartel:5, 614,:3, Nüßlein⸗Rott 725,:2, 674, R. Najuch⸗Huhn 611,:4,:7,:6. Das Fel für San Sebaſtian In San Sebaſtian wird am kommenden Sonntag das letzte„Grand⸗Prix“⸗Rennen dieſer Saiſon, der„Große Preis von Spanien“, entſchieden. Wieder iſt die Elite der Rennfahrer Europas am Start verſammelt, und wieder werden die deutſchen Wagen der Auto⸗Union und von Mercedes⸗Benz mit ihren Meiſterfahrern am Steuer einen Beweis ihrer großen Qualität abzugeben haben. Die Liſte der Starter hat folgendes Ausſehen: Rudolf Caracciola und Luigi Fagioli auf Mer⸗ cedes⸗Benz, Hans Stuck und Momberger auf Auto⸗ Union, Wimille, Nuvolari, Dreyfus und Brivio auf Bu⸗ gatti, Varzi, Chiron und Soffietti auf Alfa⸗Romeo, Brunet und Falchetto auf Maſerati. Ausſcheidungsturnier im Neckar-Elſenz⸗Kreis Während der Kreis Mannheim⸗Ludwigshafen im Deut⸗ ſchen Schwerathletikverband durch Ausſcheidungsturniere ſeine vier beſten Ringer in jeder Klaſſe ermittelt hat, waren auch die Kraftſportvereine des Neckar⸗Elſenz⸗Kreiſes nicht minder bemüht, um ihre für die Bezirks⸗Ausſchei⸗ dungen qualifizierten Ringer feſtſtellen zu können. Nach⸗ ſtehend geben wir die Sieger vom Neckar⸗Elſenz⸗Kreis bekannt, die zum größten Teil ſchon am Wochenende mit den Siegern des Kreiſes Mannheim⸗Ludwigshafen in die Bezirks⸗Olympia⸗Ausſcheidungskämpfe eingreifen: Bantamgewicht: 1. Merkel⸗Peterstal, 2. Schmitt⸗Rohr⸗ Hach, 3. Eberle⸗Sulzbach, 4. Beiſel⸗Ziegelhauſen. Federgewicht: Lauth⸗TG. Heidelberg, 2. Schlechte⸗Hei⸗ delberg, 3. Redzig⸗ASV. Heidelberg, 4. Hug⸗Germania Ziegelhauſen. Leichtgewicht: Weber⸗ Germania Ziegelhauſen, 2. Stad⸗ ler⸗Ziegelhauſen, 3. Ehret⸗Sulzbach, 4. Speck⸗Heidelberg. Weltergewicht: 1. Deckert⸗Sulzbach, 2. Rebſcher⸗TG. Hei⸗ delberg, 3. Röſch⸗Malſch, 4. Heidt⸗Ziegelhauſen. Mittelgewicht: 1. R. Wölfel, 2. F. Wölfel, 3. Bickel, ſüämtliche TG. 78 Heidelberg, 4. Staiger⸗Ziegelhauſen. Halbſchwergewicht: 1. Kaltſchmitt⸗Rohrbach, 2. Nicklaus⸗ TG. Heidelberg. Schwergewicht: 1. Keller⸗Sulzbach, 2. Hopf⸗Rohrbach. Roderich Menzel, der tſchechiſche Spitzenſpieler, wurde in Los Angeles von dem amerikaniſchen Studenten John Law mit 614,:6,:4 geſchlagen. Der„Große Preis von Deutſchland“ wird im kommen⸗ den Jahr erſt am 28. Juli ausgefahren. Der AS Köln nimmt in der deutſchen Vereinsmeiſter⸗ meiſterſchaft mit 8083,71 Punkten den zweiten Platz hinter München 1860 und vor dem Kölner BC ein. Aurhaüs Gasthol chuldungsverlahren im Handelskammerbezirk Mannheim-Heidelberg Aufgehobenes Konkursverfahren: Firma M. Rabol d 1 8 8 18 Hetdelberg, Plöck 46(Tabarfabrikate). Ein⸗ geſtelltes Konkursverfahren: Holzhändler Moritz Kra⸗ ner, 2— Mannheim, P, 2/3, jetzt in Brünn, Beethovenſtraße—5. Erbffaele landwirtſchaftliche Entſchuldungs verfahren: Karl Heinrich Ballweg und Maria geb. Grimm in Het⸗ tigenbeuern.(Entſchuldungsſtelle: Oeffentliche Sparkaſſe Buchen). Heinrich Bal ſchbach und Roſa geb. Menges in Trienz.(Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mos⸗ Dach). Peter Baumann in Sonderrtet.(Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbauk in Karlsruhe. Albin Behringer in Gamburg.(Entſchuldungsſtelle: Bod. Jandwiriſchaftsbank in Karlsruhe). Dionys Ber be ri ch in Gerolzahn.(Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Bu⸗ chenſ. Leb Blatz und Mario Eltſabetha, geb. Henn in Limbach.(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Oskar Ehrmann und Maria Seb. Schmitt in Muckental.(Entſchuldungsſtelle: Bad. Land⸗ wirtſchaftsbank in Karlsruhe), Georg Feder lein. in Aglaſterhauſen.(Entſchuldungsſtelle? Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank in Karlsruhe). Theodor Fr öſchner in Her⸗ bolgheim.(Entſchuldungsſtelle: Bad, Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Guſtav Gramlich in Laudenberg.(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Oeffentliche Sparkaſſe in Buchen]. Emil Gremminger und Soſßia geb. Wünſt in Hettingen. (Entſchuldungsſtelle: Buchenſ. Georg Städt. Sparkaſſe 5 Peter Haas und Elifabetho geb. Schäfer in Strümpfel⸗ ernannt). Anton (Entſchuldungsſtelle: born in Giſſig⸗ brunn.(Entſchuldungsſtelle: nicht Herrmann in Waldhauſen. Oeffentliche Sparkaſſe Buchen). Valentin 50 rn 0 heim.(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landw aftsbank in Karlsruhe). Peter Jungmann 2 und Barbara geb. Lehr in Altenbach.(Entſchuldungsſtelle: nicht ernannt). Emil Kaufmann und Luiſe Thekla geb. Augenſtein in Auerbach.(Entſchuldungsſtelle: Bad Londwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Adolf Küngig in Schweinberg.(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Anna Meixner Witwe geb. Heffner in Hainſtadt.(Enk⸗ ſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Buchen). Adam Menz, Adam Sohn in Heddesheim.(Entſchuldungsſtelle: Be⸗ zirksſparkaſſe Weinheim). Korl Morſch und Witwe Lina geb. Weber in Muckental.(En[dungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Marſa Morſch⸗ heuſer Witwe geb. Weber in Altheim.(Entſchuldungs⸗ ſtelle: Städt Sparkaſſe Buchen). Wilhelm Herbert Nen⸗ ninger und Berta geb. Menſtell in Herbolzheim.(Enk⸗ ſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Karl Müller und Maria geb. Lauer in Altheim.(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Ferdinand Pfeiffenberger in Hettigenbeuern.(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Buchen). Felix Rei⸗ chert in Langenelz.(Entſchuldungsſtelle: Städt. Spar⸗ kaſſe Mosbach). Franz Reißfelder und Fronziska in Balzſeld.(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Joſef Rudolf in Altheim. utſchul⸗ dungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbonk in Karlsruhe). Franz Joſef P. S. Saus und Hedwig geb. Morſchheuſer in Altheim.(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchafts⸗ bank in Karlsruhe). Joh. Val. Saus und Lina geb. Neu⸗ berger in Altheim.(Entſchuldungsſtelle: Städt. Sporkaſſe Buchen). J. Silberzahn in Sattelbach.(Entſchuldungs⸗ ſtelle: Städtiſche(Oeffentliche) Sparkaſſe Mosbach). Joſef Sonntag und Frieda geb. Seifert in Wagen⸗ ſchwend(Entſchuldungsſtelle: Badiſche Londwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Friedrich Schmidt 3 in Altlußheim (Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karls⸗ ruhe). Adolf Schneider in Hüffenhardt(Entſchuldungs⸗ ſtelle: Badiſche Land wirtſchaftsbank in Karlsruhe). Karl Schork 1 in Balsbach(Entſchuldungsſtelle: Bad. Land⸗ wirtſchoftsbank in Karlsruhe). Eduard Steck und Katha⸗ ring geb. Weber in Muckental(Entſchuldungsſtelle: Bad. Land wirtſchaſtsbank in Karlsruhel. Eugen Steck 2 und Hedwig geb. Rüger in Muckental(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe). Karl Waigand in Buchen(Entſchuldungsſtelle: Oeffentliche Sparkaſſe Bu⸗ chenſ. Sylveſter Walter und Hildegard geb. Stapf in Katzental(Entſchuldungsſtelle: Bad. Land wirtſchoftsbank in Karlsruhe). Theodor Weigand in Buchen(Entſchul⸗ dungsſtelle: Bad. Landwirtſchoftsbank in Karlsruhe). Lud⸗ wig Weſtenhöfer und Katharina Maria geb. Mater in Sottelbach(Entſchuldungsſtelle: Bad. Land wirtſchafts⸗ bank in Karlsruhe). Friedolin Wetzel und Thekla geb. Knapp in Peterstol(Entſchuldungsſtelle: nicht ernannt). Alfred Zahn und Eliſa geb. Geiß in Waldwimmersbach (Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauern⸗ bank] in Karlsruhe)... *Die 5 5 öffentli n„5 in Deutſchland. Im Auguſt 1934 wurden bei den im Ver⸗ bande öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſch⸗ land zuſammengeſchloſſenen 18 Anſtalten 13 716 neue Ka⸗ pitalverſicherungen mit 17,30 Millionen, Verſicherungs⸗ fumme beantragt. Die durchſchnittliche Verſicherungsſumme beträgt in der Großlebensverſicherung 3428/ und in der Sterbegeldverſicherung 364/ * Gebrüder Escales AG. i.., Zweibrücken. Die Ge⸗ ſellſchaft legt nunmehr die Abſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1931/32 bis 1933/34 vor. Danach ergab ſich in 1982/33 ein⸗ schließlich Verluſtvortrag aus 1931/32 ein Geſamtver⸗ Uu ſt von 141 854 /, der ſich in 1933/34 um weitere 5 558 Jahresverluſt erhöht. Der Liquidationsverluſt wird mit 5 940/ ausgewieſen. Bei unv. 200 000% Aktienkapital werden die Verbindlichkeiten mit 9 361(6 394), dagegen Grundſtücke uſw. mit 53 433(53 451) und Debitoren mit 8 688(10 990) 4 ausgewieſen. Die Hauptverſammlung wählte Rechtsanwalt Juſtizrat Biffar(Zweibrücken) neu in den Aufſichts rat. * Die mexikaniſche Ausfuhr nach Deutſchland erreichte in den erſten ſituf Monaten des laufenden Jahres die Höhe von 197 347 To. im Werte von 2,35 Mill. mexikani⸗ ſcher Peſos gegenüber einer ſolchen von 178 760 To. im Werte von 10,78 Mill. mex. Peſos in den Monaten Januar bis einſchließlich Mai 1933. Die Einfuhr aus Deutſchland erreichte die Höhe von 11 543 To. im Werte von 11,04 Mill. mex. Peſos gegen 14919 To. im Werte von 11,37 Mill. mex. Peſos in den erſten fünf Mo⸗ naten des vorigen Johres. Der Aus fuhrüberſchuß des mexikaniſchen Warenverkehrs mit Deutſchland beträgt omit 8,31 Mill. mex. Peſos gegenüber einem Einſuhrüber⸗ chuß von 0,539 Mill. Peſos im gleichen Zeitraum des ſahres 1933. f 5 Freitag, 21. September 1934 zceue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 435 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen enmsmmen PO ö Oſtſtadt. Für die Mitglieder ber politiſchen Ortsgruppe einſchl. ſämtl. Nebenorganiſationen Freitag, 21. Sept., 20.30 Uhr, im Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſium Pflichtmitglieder⸗ verſammlung. Humboldt. Freitag, 21. Sept., 20 Uhr, pol. Leiter im Heim. Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag, 22. Sept., 20 Uhr, An⸗ treten ſämtl. pol. Leiter und Anwärter, auch die Amts⸗ walter der Gliederungen, vor der Geſchäftsſtelle.(Dienſt⸗ anzug.) Neckarſtadt⸗Oſt. Achtung, S A- und SS⸗Männer! Mit ſofortiger Wirkung iſt die Hilfskaſſe noch Montags, Mittwochs und Freitags von 18 bis 20 Uhr gebffnet. Wäh⸗ rend dieſer Zeit können Verſicherungsmarken entgegen⸗ genommen werden. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. Achtung, Heimabende beginnen wieder! Freitag, 21. Sept., 20 Uhr, Heimabend im„Alten Reichskanzler“,. 5 8 J Die Sachbearbeiter der Abteilung E in den Unterban⸗ nen finden ſich Dienstag, 25. Sept., 18 Uhr, auf dem Bann der H(Luiſenring 40) zur Beſprechung der Win⸗ texarbeit ein.— Die Unterbanne 1, 2 und 5/́171 ſtellen feſt, wieviele Sportplätze und Turnhallen für den Winter be⸗ nötigt werden. Bei Verhinderung iſt ein Vertreter zu entſenden. Deutſches Jungvolk Freitag, A. Sept., Stammführerſitzung im„Haus der Jugend“ um 19 Uhr. 5 Deutſche Arbeitsfront Neckarau. Sämtliche Betriebszellenobleute ſprechen um⸗ gehend auf der Geſchäftsſtelle, Rheingoldſtraße 48, wäh⸗ rend der Geſchäftszeit vor. Feudenheim. Samstag, 22. Sept., 20.30 Uhr, im „Jägerhaus“, Talſtraße, Verſammlung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront. Seckenheim. Heute, Freitag, 20 Uhr, der NS im Lokal„Reichsadler“. DAfF⸗Mitglieder iſt erwünſcht. Kreisbetriebsgemeinſchaft 8: Druck, Mannheim, P 4, 45. Die arbeitsloſen Mitglieder können ab ſofort den Beitrag für den Monat September auf der Geſchäftsſtelle „Haus der deutſchen Arbeit“ bezahlen. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Techniker und Werkmeiſter. tenstag, 25. Sept. vorm. 10 Uhr, Beſichtigung der Betriebswerkſtätten Brown, Boveri u. Cie, Käfertal. An⸗ weldungen bis Freitag, 21. Sept., 18 Uhr, auf der Ge⸗ ſchüftsſtelle, O 1, 10. Treſſpunkt: Dienstag, 25. Sept., vorm. 10 Uhr, vor dem Haupteingang der Firma. 5 NS⸗Volkswohlfahrt Kreisamt. Die in der Kreisanordnung Nr. 28 er⸗ wähnten Vordrucke ſind umgehend beim Kreisamt Zim⸗ mer 1, in Empfang zu nehmen. Gleichzeitig verweiſen wir unſere Ortsgruppen auf die pünktliche Ein⸗ haltung der Schulungskurſe, deren Reihenfolge in der gleichen Anoronung aufgeführt iſt. Deutſches Eck. Heute, Freitag, 20.30 Uhr, im Gaſt⸗ haus„Zum Reichskanzler“, 8 6, 20, Vortragsabend. Rieb⸗ Gäſte erwünſcht Sitzung der jr, Verſommlung Das Erſcheinen der ner: Pg. Karl Albrecht vom Kreisamt. und willkommen! Was hören wir? Samstag, 22. Seplember Sitcherungsverwahrung für gemeingefährliche Brandͤſtifter! Die deutſche Geſellſchaft für Schadenverhütung hat von jeher in ihrem Kampf gegen Brand⸗ ſtifter eine erhebliche Verſchärfung des Strafaus⸗ maßes gefordert. Zwar wird im Reichsſtrafgeſetz⸗ buch Brandſtiftung mit außerordentlich ſchwe⸗ ren Strafandrohungen belegt. Aber ſelbſt Zucht⸗ hausſtrafen bis zu 15 Jahren können nicht ver⸗ hindern, daß gemeingefährliche Brandſtifter nach Ver⸗ büßung ihrer Strafe auf die Allgemeinheit losge⸗ laſſen werden— ſchon deshalb nicht, weil die Höchſt⸗ ſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus nur in Ausnahme⸗ fällen verhängt werden kann. Auch die Polizeiauf⸗ r Staatsjugend Heime und Rundfunkgeräte! Gebt de ſicht, die über ſtrafentlaſſene Brandſtifter verhängt werden darf, iſt kaum in der Lage, den verbrecheri⸗ ſchen Neigungen ſolcher Menſchen rechtzeitig genug zuvor zu kommen. Nach dem bisher geltenden Ge⸗ ſetz war die Möglichkeit, einen Brandſtifter dauernd aus der Oeffentlichkeit zu entfernen, nur dann ge⸗ geben, wenn ausnahmsweiſe die Vorausſetzungen vorlagen, eine Zuchthausſtrafe von lebenslänglicher Dauer zu verhängen. Das am 24. November 1933 erlaſſene„Geſetz ge⸗ gen gefährliche Gewohnheitsverbrecher und über Maßregeln der Sicherung und Beſſerung“ gibt nun den Gerichten endlich die Möglichkeit, gegen Ver⸗ brecher, deren Gemeingefährlichkeit außer Zweifel ſteht, mit verſchärften Strafausmaßen vorzu⸗ gehen und ſie dauernd aus der Oeffentlich⸗ keit zu entfernen. Der Grundſatz des neuen Staates, daß der Nutzen und die Belange der Gemeinſchaft vor denen des Einzel⸗ nen berückſichtigt werden müſſen, kommt im neuen Geſetz reſtlos zur Geltung. Jeder, der ſich nicht ſelbſt genug Verantwortungsbewußtſein und Selbſt⸗ beherrſchung auferlegen will, um vor dem Verbre⸗ chen der Brandlegung zurückzuſchrecken, kann zeit⸗ lebens über die Verbüßung ſemer Freiheitsſtrafe hinaus in ſicheren Gewahrſam genommen werden. Der Kreis der Perſonen, die nach dem Be⸗ finden des Gerichts in Gewahrſam gebracht werden können, iſt ziemlich groß. Selbſt Fälle von Brand⸗ ſtiftung, die in jenem durch Trunkenheit oder kran⸗ hafte Umſtände hereigeführten Geiſteszuſtand began⸗ gen wurden, der die Zurechnungsfähigkeit aufhebt oder mindert, können heute dazu führen, daß der Täter ſelbſt ſchon bei einmaliger Tat in eine Anſtalt ge⸗ bracht werden kann. Zunächſt zwar wohl nur auf zwei Jahre, aber gegebenenfalls iſt die Friſt zu ver⸗ längern. Noch ſchärfer geht das Geſetz gegen ge⸗ meingefährliche Gewohnheits verbrecher vor, denen eine ſehr ſtattliche Zahl der vorſätzlichen Brandſtifter zuzuzählen iſt. Sie können, wenn ihre Gemeingefährlichkeit feſtſteht, auf richterliche Anord⸗ nung hin auf unbegrenzte Zeit in Sicherheits⸗ gewahrſam genommen werden. Erſt wenn der Beſ⸗ ſerungszweck erreicht iſt, ſind ſie wieder in Freiheit zu ſetzen. Bei der Veranlagung mancher Verbrecher bedeutet dies aber ſo viel wie lebenslängliche Haft — für die Geſellſchaft und für die Volksgemeinſchaft jedoch eine Wohltat! „Kraft durch Freude“ Nachſtehend geben wir nochmals die genaue Fahrzeit der zum 2. Südweſtdeutſchen Heimattag in Karlsruhe am 22. 23. September fahrenden Verwaltungsſonderzüge der ahn: Hinfahrt am 22. Neckargu 14.06 Uhr, Rheinau 14.13 Uhr, Schwetzingen 14.22 Uhr, Hockenheim 14.32 Uhr, Neulußheim 14.37 Uhr, Waghäuſel 14.46 Uhr; an Karlsruhe 15.32 Uhr. Hinfahrt am W. September ab Mannheim.40 Uhr, Neckarau.46 Uhr, Rheinau.54 Uhr, Schwetzingen.04 Uhr, Hockenheim.14 Uhr, Neulußheim.20 Uhr, Wag⸗ häuſel.38 Uhr; an Karlsruhe.29 Uhr. Rückfahrt am 23. September ab Karlsruhe 21.85 Uhr, an Mannheim 23.12 Uhr. Rückfahrt am 24. September ab Karlsruhe.35 Uhr, an Mannheim 11.10 Uhr. Fahrt zum Erntedankfeſt Die Koſten der Fahrt nach dem Bückeberg anläß⸗ lich des Erntedankfeſtes am 30. September, betragen ein⸗ ſchließlich Mittageſſen in Hameln 11 Mark, am 24. September, abends 19 Uhr. Meldeſchluß zert.— 18.35: Stegreifſendung.— 19.00: Blasmuſik.— 20.15: Großer luſtiger Abend. Reichsſender München .45: Schollplotten.— 12.00: Mittagskonzert.—. 13.25: M gs konzert.— 14.20: Jugendfunk.— 14.45: Schach.— 15.15: Leſeſtunde.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Funk⸗ lexikon.— 17.50: Hausmuſikſtunde.— 18.10: Jugendfunk. — 18.30: Typiſche Schulunfälle. Die Frage der Haftpflicht. — 18.50: Winke für den Rundfunkempfang.— 19.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 20.10: Dunkle Geſchichten und finſtere Sachen.— 23.00: Nachtmuſik. Reichsſender Köln .30: Schallplatten.—.25: Morgenkonzert.— 10.30: Wir und die Welt.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Schallplatten.— 14.45: Kleines Kunterbunt.— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 17.15: Mädel des BdM fingen und ſpielen.— 17.40: Förderung von Buch und Dichtung im neuen Reich.— 18.00: Neues aus Forſchung und Wiſſen⸗ ſchaft.— 18.30: Bilder Sageo kal eucles Freitag, 21. September Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Roſarium, Neuoſtheim, Harrlachweg: Geöffnet ev 1620 Uhr. Autsbusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinheim— Birkenauer Tal— Fürth— Lindenfels— Gadernheim — Schönberg— Beusheim— Mannheim. Kleinklunſtbühne Libelle: 25 Ubr Käbarettprogramm. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Aniverſum:„Schloß Hubertus“.— Al⸗ hambra:„Die große Zarin“.— Roxy:„Heinz im Mond“.— Schauburg:„Die große Zorin“. Pala ſt und Gloria:„Pat und Patachon ſchlagen ſich durch“.— Scala:„Die Töchter Ihrer Exzellenz“. September ab Mannheim 14.00 Uhr, Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Lanes,— Nei,, Cepl., L 8 ee eee 7 1 * FEET 65 7 8„ 72 5 8 80 an 72 35353 D 25 n 7 werfe. 15 Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 21. September: Am Südrande des isländiſchen Tiefdruckwirbels ſetzt ſich immer noch die Zufuhr feuchter Ozeanluft auf den Kontt⸗ nent und mit ihr das unbeſtändige Wetter fort. Da jedoch von Weſten und Süden her der Luftdruck ſte⸗ tig anſteigt, kann mit zunehmender Beruhti⸗ gung gerechnet werden. Vorausſage für Samstag, 22. September Wolkig und nur zeitweilig aufheiternd, aber nur vereinzelte Niederſchläge bei ſüdweſtlichen Winden, tagsüber etwas wärmer. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Sept, + 18,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Sept. 4 13,5 Grad; heute früh ½8 Uhr 4 14,0 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 88 Uhr bis heute früh 28 Uhr 0,4 Millimeter gleich 0, Liter je Geviertmeter. .15: Frühkonzert.—.55: Frühkonzert.— 10.10: Abend.— 22.20: Kleine Muſik.— 23.00: Tanzmuſik. Klaviermuſik.— 10.30: Drei Madrigals ſingen.— 11.00: Deutſchlandſender Heimatlteder(Schallpl.).— 12.00: Mittags konzert.— 13.20:.20: Morgenmuſik.— 10.10: Kinderfunk.— 11.45: Schallplatten.— 14.00: Allerlei Gefährt auf Schallplatten. Wiſſenſchaft meldet.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: 14.30: He⸗Funk.— 15.10: Morſen.— 15.30: Blumen⸗ Schallplatten.— 15.15: Kinder⸗Baſtelſtunde.— 135.40: ſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Stimme der Wirtſchaftswochenſchau.— 16.00: Nachmittagskonzert.— Grenze.— 18.20: Tanzmuſik.— 19.00:'r Wei' wird ſiaß. 18.50: Zeitfunk.— 19.00: Funkbrettl.— 19.30: Brand. Schwäbiſche Stunde.— 20.05: Sgarumſchau.— 20.15: Die Hörſpiel.— 20.15: Geſpräche unſerer Zeit.— 20.30: Tänze Landſtreicher. Operette von Ziehrer.— 23.00: Nachtmuſik. europäiſcher Völker.— 23.00: Tanzmuſik. — 24.00: Nachtmuſit. Wien Reichsſender Frankfurt 19.45: Lanner— Strauß. Funkpotpourri.— 21.00: 10.10: Schulfunk.— 14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Rundfunkmuſikfeſt.— 22.00: Tanzmufik.— 24.00: Zigeuner⸗ — 15.30: Handharmonikakonzert.— 16.00: Nachmittagskon⸗ muſik. Reichsſender Stuttgart aus deutſcher Vergongenheit.— 19.00: Werke von H. Bülow.— 20.15: Großer bunter Ständige Darbietungen Sonder⸗Ausſtellung Geölſnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Schau von alten und neuen Photographien. Städt. Sage“. Städtiſche Kunſthalle: Schloßmuſenm: Mannheimer Kunſtverein l, 1, 1: und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: öffnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Muſikbücherei L 2, 9: und von 16 bis 19 Uhr. „Die deutſche Geöfſner von 10 bis 13 Von 9 bis 18 und von 15 bis Geöffnet von 11 bis 13 In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und. 19 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr 418 Grad Waſſer⸗ und 7 15 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ge. MUbeine Pegel 8 855 21. Neckar-Begel 18. 10 20. 21. Rheinfelden 89 2,88 2,83 2,82 a Brea 5255 20.1½205209 Mannheim.54 3,543.48 3,37 Kehl. 22 3,12 3,05 3,05 Jagſtfeld.——— Maxau 744 714.61½4,53 Pioch ee 5 Mannheim 5280. 0( man 8 30 520 208 255 Diedesheim. 0,58 0,52 0,57 0,39 Köln 05 2,00.864082 Einspaltige Kleinanzelgen bis zu sinet Höhe von ioo mm je mm Sig. Stellengesuche ſe mm pig. 1225 egmäuchen das Perf. Mägghen mit gut. Zeugn., 4 kochen., f. Küche⸗ u. Haus⸗ Gewandtes 758 rb 5 f 5 arbeit, in gut. 2. Uamemaüten ut: geugn., of. Pere Hausb.. (230.), das 0 7 1. Okt. tagsüber gut nähen oder zum 1. 10. 9740 geſ. Friedberger, Stellengesuche Madchen 24., vom Lande, in ſämtl. Haus⸗ und geſucht 745 ˖ 0 11 i 87055 Lameyſtraße 23. arbeiten bewand., ſucht zum 1. 10. 5 155 e 8085 5 od. in 9 0 8 tbr, e,. rivatbaushalt. Gute Zeugn. vor⸗ 19895 1 8 u. nach! abends. een handen. Zuſchriften unk. M 1. 120 d. Geſchſt. d. Bl. Junges. ehrlich. Personal an 1. 5 739 Für jüd. Haush. f d b 0 U b ieder Art finden] * 777 Lu che Fran od. Fräul. f. Hausarb. zum 1. Oktbr. geſucht. Sie durch eine Anzeige in dieſer Zeitung. geg. fr. Verpfl. Adr. i. d. Geſch. Abr. i. d. Geſch. 787 Does 9 5 1 1 5 9 4 1 ö 0 4 9 1 I 5 7 9 7 4 7 7— 1 5 9 85. 7 7 4 1 9— 75 N 3 7 15 f. 2 1 eee 42 Bala ſum 2 e Das sac ich 40 meinem daß man für so Wenig Seld so schöne und praktische Bulatum Bodenbelage haben kann. Bei diesen Preislagen könnten wir uns sofort mehrere Zim- mer auslegen lassen und nicht erst eins nach dem andern. Was würden das für schne Fußböden werden und n 7 ANN 3 Mann, Wieviel früher würde ich dann mit meiner Arbeit fertig sein. Da muß man jezt nur darauf achten, daß man guch das chte Baldtum bekommt. Prospekte auch vom He Werke, Neuß RH Fräulein geſetzt. Alters, ſucht Stellung zu einzelnem Herrn oder in frauenloſ. Haushalt. Angebote unt. G U 84 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 740 5 J. ausſchl. am Büfett tätig ge⸗ weſen, an ſelbſt. Arbeit. gewöhnt, auch im Haushalt vollſt. erfahren, ſucht zum 1. 10. entſpr. Stelle, ev. wo ſie ſich im Geſchäft mit betätig. kann, jed. nicht Beding. Geht auch Privat od. in frauenl. Haushalt. Gute Zeugn vorhand. Angeb. unt. N A 181 an die Geſchäftsſt. 770 Vermiietongen Ulla Illig zu vorm sofort oder später Schönſte Lage d. Neckartals, Nähe Heidelberg, a. Wald gel,, 9g Räume mit Zubeh., ar. Garten. Ang. unt. D X 177 an die Geſchäftsſt. 7476 Schöne, ſonnige 7828 -Zimmer-Wohnung mit Etagenheiz. u. reichl. Zubehör wegzugshalber ſofort oder ſpäter günſtig zu vermieten. Richard⸗Wagner⸗Straße 27, 1 Tr. ffleduichepl. 55 U. Aug.-Amtage le Beſonders ſchöne Herrſchaftliche Herrſch. Neckarau, Näheres Fräulein aus ſehr gt. Familie, 5⸗Zim.⸗Wohnung mit veichl. Zub. zu verm. Aufzug u. Zentralheizg. vorhand. Näher: Th. Schuler Laurentiusſtr. 6, Tel. 587 79. S652 8 -Lim.-MWohng. mit veichl. Zub., zu verm. Aufzug u. Zentralh. Näh. dch. Th. Schuler, Laurentiusſtr. 6. Tel. 537 79. S652 T J. A helnstr.) 5⸗Zim.⸗ Wohna. m. Etag.⸗ Heizg., hochpart., zu vermiet. Näh. Th. Schuler. Laurentiusſtr. 6, Tel. 537 79. S652 4 Zim., Küche u. Garten, in ru⸗ higer Lage, in ſofort au vermieten. B 1310 „Deutſch. Haus“ Neckarau. P 2, 7, II. Schöne 3⸗Z.⸗Woh⸗ nung m. Badez., Prs. 70 R/, z vermüeten durch 1 chu ler, Laurentiusſtr. 6, Tel. 53779. S652 Schöne 8058 -Lim.-Wohng. per ſof, od. ſpät. 2 zu vermieten. Schanzenſtraße 11 (hinter d. Lieb⸗ frauenkirche). Sehr ſchöne, neu hergerſchtete, ge⸗ räumige*776 0 3 0 Tun liche Speiſek. etc., zu vermieten. 776 Näher.: Krüger, S 6. 31, III. -Züm.-Wohng. Sa Hinterh., 2. St., eigen. Abſchluß, z. 1. 10. od. ſpät. zu vermieten. T 6, 4. part., im Laden. N K 4 r. 25: 1 Zim. u. Küche an kinderl. Ehep. od. alleinſt. Frau zu vermiet. Näh. b. Heppert, 2. St. Hinterh. S652 12 Ur. 28 Leeres Zimmer mit Kochgel., an alleinſt Frau zit vermieten. Näh.: 5. Stock. Vordhs. S652 3. 1. 10. zu vm. (Breiteſtr.] Anz. v. 113. Q 1. 3. Schupp. 3 Trepp. * Stadtmitte, P 3, 9 III,.: Ungen., ſonn., kl. Zimm., a. Bitro, leer od. e verm. ſeizh. mhl. Z. au verm. 5710 Minnig. U 1. 28. but mäbl. Zim. el.., gt. Haus, ſofort zu verm. Löffler, D 5, 4, Trepp. 5764 leg. möhl. 2. Zentrallhz. Bad u. Tel. ſof. od. ſpät. zu vermiet. Adr. in O. Geſch. 8083 Schön. Ker. Z. Annahmeschluß für dle Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Aan Tennisnlatz 1 ſehr aut möbl. Zim. m. fl. Waſſ. u. Birdbenütz. p. ſof. prsw. zu v. Nnitsſtr. Nr. 22. 1 Tr. lks. 748 Elegant möhl. Zimmer per ſof. od. ſpät. zu verm. 749 O 7. 24, 3 Trepp. Die amtlich vor- geschriebenen Bau- Formulare nämlich: Form. 1; Baugesuch 2; Baubeginn 3; Baufluohtangabe 4: Bauflachtrevislon 5: fevlslon auf Sookelhöhe 6: Rohbau-Revlslon 7: Kamin- Untersuoh, Sonn. mäpf. Z. (Zentralheiz.) in autem Hauſe, an ſeriöſe berufstät. me zu verm. Rau E 7, 28. 2. Treu 788 Große helle Mansarue 1 z. 1. 10. 34 mit Kochgel. billig zu vermiet. G 5, 6. Möbl. Zimmer m. 2 Betten, zu v. H 2. 19, 3. St. . 740 8: Bexugserlaubnl SchlafſtelleMan⸗ 5 e rey h, El. ſtraße ie 2. Sl. Bau- Unfall- 081 Anzeigen sind jetzt von unser. Verlage zu bedeutend er- mähigt. Preisen zu beziehen. Diacherel r. aas Neue Mannhelmerzeltung Aaligold Rauft a. höchsten Preisen 8671 Juwelier Apel 9.74 Hehl. Rabe zu Höchſtpreiſen kauft S7 Berufeld, 8 4. 2. Fernſprech 28980 1 gebr. Regi- Strier-Nasse 6 Bedienungen, au kauf. geſucht. Automafkt Solbstfahrer erhall, leſhweise neue Wagen Th. Voelckel Inhaber der lie. d. Selbetlabrer-Pnion Deutschlandz Mannhelm fel. 27512 Standpl. Jungb-Groggarag ——— Stöwer 8⸗Zylinder. Typ Marſchall, Luxus⸗ Limouſ., f. aller⸗ beſtem Zuſtand, öfach bereift, ver⸗ kauft unter Tax⸗ 8. 8 a te geld ce e denn sie ist weiblich, die Mode clieses Herbstes. Alle Frauen sind schõn bel dieser Mode— einerlei. o sie jung sind oder schon mehr issen als Jugend, ob sie schlank sind oder sich schon zu Huflen und Schullern bekennen/ Scheuen Sie in den„ Silberspiegell, er aeipl die neue Mode- eine wunderschöne Mode Den Silbersplegeli, die schõne Zeilschriſt fur Mode und die schönen Dinge des Lebens, be- kommen Sie für I Mark in eder Buchhandlung bei jedem Zeitungs- stand Verleg Scherl Berlin SWG preis 8017 Vollbrecht, M 7. 93/10. 18/80 Buick Chauffeur⸗Limouſtne, ſteuerfrei, günſtig zu verk. Angebote unter NB 182 an die Geſchſt. S238 Es die mi; verkehr ſchafts⸗ muß A vom 2 leiten chen, d wuchtig den B 4 artigen geſchwi Rhein Landſch Gebild eine A Ss 0 Garten anſteig und Schiffe die ner ſchen d zu beſſ ſo wich die ſchr Um es irge Mann trete ii man d Rings, Landͤſt: Ried d Gaienb henſtof Gaienh gewont gerichte treten. Ma kehr ar teil w Dampf zeriſche im Gr iſt eine tomme Zeitun unnöti! ten. D Eifer, den eig weſtwä Strand keit er: lich, F Ueb weg ſi zugehö ein Ka das al Rhein alterlit (und 9 hauſen ſchöpft man n iſt eine Sinne 1 Vor heſſer auf zu Schien wurde. hier ur für di fahrtsk burg, Straße 1 1 4 4 2 * 1 e Freitag, 21. September 1934 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Landſchaft und Leben zwiſchen nterſee und Rhein Es gibt Ecken und Winkel in deutſchen Landen, die mit einem ſchnellen Fahrzeug anzugehen grund⸗ verkehrt iſt. Man muß mit Gemach in manche Land⸗ ſchafts⸗ und Lebensſtruktur einzudringen ſuchen, muß Abſtand in Ruhe gewinnen und nicht eilends vom Treibſtoff heutiger Zeit, dem Tempo, ſich ver⸗ leiten und jagen laſſen. Zu den deutſchen Landſtri⸗ chen, den deutſcheſten wohl weithin, zählt die große wuchtig geformte Halbinſel Höri, die die bei⸗ 5 11 den Buchten des Unterſees in den nördlichen, ſack⸗ artigen Teil bei Radolfzell und den ſüdlichen, einem Horn gleichenden, bei Stein am Eine Halbinſel, die eine homogene Landſchaft auf zwei Staaten verteilen muß, ein Gebilde, das darum ſchon einen hemmenden Stein, eine Atemerſchwernis mit ſich ſchleppt. Es hat lange gedauert, bis dieſes Land, das einem Garten am See gleicht und bis auf über 700 Meter anſteigt und damit unvergleichlich ſchön im Rund⸗ und Fernblick iſt, entdeckt wurde. Bahnen und Schiffe zogen daran vorbei, rührten ſacht daran. Erſt die neuere Zeit wurde aktiver für dieſes Land zwi⸗ ſchen den Waſſern, und erſt die jüngſte Zeit führte zu beſſeren, tragbaren Straßenverhältniſſen, die um ſo wichtiger ſind, als der Weſtteil der Höri durch die ſchweizeriſche Grenze zerſchnitten iſt. Um eine Herbſtzeit ſoll man dieſes Land, wenn es irgend möglich iſt, auf langſame Weiſe erringen. Man nehme: nun ja das alte, gelobte Fahrrad und trete in die Pedale. Der Eindrücke ſind ſo viele, daß man das Treten oft vergeſſen und verweilen wird. Rings, öſtlich um die Halbinſel, zieht die deutſche Landſtraße, von Radolfzell kommend, durch das Ried der Singener Aach über Iznang, Horn nach Gaienhofen, wo ſich der Gedankengang an den Ho⸗ henſtoffelkämpfer Dr. Ludwig Finckh anlehnt. Mit Gaienhofen iſt auch das Südgeſicht der Halbinſel gewonnen, aus dem Schatten von Iznang, das nord⸗ gerichtet ruht, iſt man in die Sonne des Südens ge⸗ treten. Man hört hier ſchon, daß heuer der Sommerver⸗ kehr auf der Höri gut geweſen iſt. Das deutſche Ur⸗ teil wird auch von Schweizer Seite beſtätigt, die Dampfſchiffahrt, die beide Ufer, deutſches wie ſchwei⸗ zeriſches zu verſorgen hat, beziffert ihren Verkehr im Grenzgebiet beſſer als anzunehmen war nach den anfänglichen Schwierigkeiten an der Grenze. Das iſt eine ſehr erfreuliche Feſtſtellung, die gern hinge⸗ zommen wird, um ſo mehr als andere Torheiten in Zeitungsauslaſſungen jenſeits der Grenze, die ſo unnötig wie ein Kropf ſind, manchen Ausfall brach⸗ ten. Die Schweizer Blätter haben hier durch einen. Eifer, von dem einſichtige Schweizer weit abrücken, den eigenen Landesintereſſen ſchlecht gedient. Weiter weſtwärts, im ſüdlichen Höriteil, hat ſich das neue Strandbad in Wangen ſichtlich als die Annehmlich⸗ keit erwieſen, aus der die Gäſte, männlich wie weib⸗ lich, Ferienhonig ſaugten. Ueber Oehningen, das mehr vom Waſſer weg ſich an die Hügel rückt und am Geſtade dem zugehörigen Oberſtaad den Vortritt läßt, iſt es nur ein Katzenſprung über die Grenze in die Schweiz, das als Eingangsgericht ſein Städtchen Stein am Rhein ſerviert. Der Name iſt Begriff für mittel⸗ alterlich erhaltene Orts⸗ und Bauform geworden (und hat ſehr zu Unrecht das erkerreichere Schaff⸗ hauſen verdrängt, das viele mit dem Rheinfall er⸗ schöpft wähnen). Von dem anderen Staat merkt man nicht viel in Stein, man ſpricht ja eine Sprache, iſt eines Stammes, wenn auch nicht immer eines Sinnes. Aber das tut nichts. Von Oehningen zieht nordwärts die Querſtraße, beſſer Sträßchen, durch die Waldberge der Höri, hin⸗ auf zum Dorf Schienen, das mit der Bezeichnung Schiener Berg richtungsführend für das Gebiet wurde. Zweihundert Meter über dem See ſteht man hier und hat mehr für die Ausſichtspunkte übrig, als für die einſt romaniſche, ſpäter veränderte Wall⸗ fahrtskirche Jenſeits gehts dann hinüber zur Schrotz⸗ burg, die mit 693 Meter faſt die Maximalhöhe des ganzen Stockes erreicht— der ſchweizeriſche Hohen⸗ klingen bei Stein bringt es nur auf 593 Meter— und den nördlichen Steilabfall des Bergſtockes ſäumt. Drüben aber winken die Kegel des Hegau, winkt die Stadt des Radolfus. Man hat allerlei für die Höri getan. Neben den Straßenverbeſſerungen, die der Radler gern ver⸗ merkt, iſt eine gebirgsinnere Quermarkierung geſchwungenen Rhein trennt. weſentlich und erleichternd. Man hat auch im Haus⸗ bau nicht ſtillgeſtanden und damit die Raumfragen fördernd berührt. Iſt doch neben dem Zugang an Fremden auch der Beſuch anderer Art im Steigen. Man ſieht Ferienkinder aus dem Niederdeutſchen und begrüßt Geſellſchaftsbeſuche. Die Ergebniſſe der Landwirtſchaft befriedigen, wie man hört ebenfalls im allgemeinen, ſo daß hier in dieſer deutſchen Grenzecke ſich eine befriedigende Situation Die Klimafachleute haben ja ſchon immer geſagt: „Reiſt im Herbſt! Ihr habt mehr davon. Es iſt gar nicht ſo kalt draußen, wie es von der Stadt aus ge⸗ ſehen ſcheint!“ In dieſem ſonnigen Herbſt muß ihnen auch der ſtärkſte Zweifler recht geben. Der Herbſt iſt tatſächlich wärmer als das Frühjahr. Drei⸗ ßig Jahre wiſſenſchaftliche Beobachtung haben dieſe Erfahrung erhärtet. So haben z. B. in Süddeutſch⸗ land Unterſuchungen über die klimatiſchen Verhält⸗ Frühling und Sommer ergeben. Im Schwarz⸗ wald liegen die Temperaturen weſentlich höher als im Frühling, weil die höheren Luftſchichten die während der Sommermonate auf⸗ geſpeicherten Wärmemengen nur allmählich wieder abgeben. Profeſſor Dr. Peppler hat feſtgeſtellt, daß in der Rheinebene die Mitteltemperatur der Mo⸗ 10 Grad Celſtus beträgt, d. h. alſo ungefähr die mittlere Jahrestemperatur. Sehr günſtig wirkt ſich hier auch die geringe Temperaturabnahme mit der zunehmenden Höhe auf die Klimageſtaltung im Spätſommer und Herbſt aus. Zu all dieſen Vor⸗ zügen, die in den anderen deutſchen Gebirgen ähn⸗ lich ſind, tritt noch die bekannte Nebelfreiheit im Herbſt. Selbſt in den deutſchen Seebädern an Nord⸗ und Oſtſee iſt mit dem Ende des Sommers noch nicht das Ende des Kurbetriebes gekommen. Scheuern im Murgtal Scheuern, in herrlicher Lage auf den Höhen des Murg⸗ tals bei Gernsbach gelegen, hat ſich ſchon ſeit mehreren Jahren immer mehr und mehr zu einem vielbeſuchten Ausflugs⸗ und Luftkurort entwickelt. Neben der unver⸗ gleichlich ſchönen londſchaftlichen Lage ſind es die abwechſ⸗ lungsreiche Umgebung, die köſtliche Luft und die wind⸗ geſchützte Lage, die dazu beigetragen haben. Wenige Mi⸗ nuten oberhalb der letzten Häuſer bietet ſich dem Beſchauer ein wundervoller Ausblick nach allen Richtungen des Murgtals. 5 Scheuern hat alle Bequemlichketten eines aufſtrebenden Kurorts. Es ſeien nur erwähnt die guten Straßen, Wege, Ausſichtspunkte, Markierungen, Ruhebänke, elektr. Licht, gutes Waſſer, ſaubere, neuzeitliche Gaſthöfe, gute Ver⸗ pflegung, gute Verkehrsverbindungen uſw. Wer einmal in Scheuern geweilt hat, wird immer wieder gern dorthin kommen, ſei es als Sonntagsgaſt, ſei es als Erholungs⸗ ſuchender, weil in Scheuern ſogleich das anheimelnde Ge⸗ fühl echter Sommerfreude und echten Losgelöſtſeins von Dtel guſe Freunde. Henner von edlem Wein. Geben sich gerue ein Stelldichein. in der sehenswert renovierten 19 Winzergenossenschaft zu Deidesheim wo es sicher auch lhnen gefallen wird. Autobusbaltestelle. Grog. Parkplatz. I Tel. 365 i niſſe weſentliche Vorzüge des Herbſtes gegenüber nate September, Oktober und November noch etwa Dieſe iſt in jüngſter Zeit erleichtert durch das Grenz⸗ abkommen, wonach die Höriorte in Konſtanz einkau⸗ fen und die ſo erworbene deutſche Ware als zoll⸗ und hinterlegungsfreies Durchgangsgut über Schwei⸗ zer Gebiet auf nächſtem Wege heimbringen können. Das wird als eine weſentliche Erleichterung empfun⸗ den und ſtützt die wirtſchaftliche Wechſelbeziehung unter der deutſchen Geſchäfts⸗ und Verbraucherwelt ergibt. Jan der Grenze. Ueberlingen am Bodeuſee Auch der Herbſt iſt eine ſchöne Reiſezeit! Sonniges Wetter lockt zum Reiſen— Die Vorteile der Herbſtreiſe Ebenſo wie die Oberrheinebene gehört auch die deutſche Nordſeeküſte zu den klimatiſch beſonders begünſtigten Gebieten und auch in den Oſtſeebädern iſt es im Herbſt nicht viel kälter als auf den im Bereich des Golfſtromes liegenden Nordſeeinſeln. Eine häufige Beobachtung hat ergeben, daß das Waſſer im Herbſt, beſonders morgens und abends, wärmer als die Luft iſt, weil es die im Sommer aufgeſpeicherte Wärme nür allmählich wieder ab⸗ gibt. 5 a — Es iſt micht allein die beſtändige Witterung, die das Reiſen im Herbſt ſo angenehm macht! Feld und Wald ſind im ein unendliches Farbenmeer von einzig⸗ artiger Pracht verwandelt, und in den Gebirgen zeichnet ſich der Herbſt zudem durch weite Fernſichten aus, wie ſie ſich zu keiner anderen Jahreszeit bieten. Zu den Vorzügen der Natur geſellen ſich mancher⸗ lei praktiſche Vorteile. In den Kur⸗ und Erholungs⸗ orten iſt es ſtiller geworden, weil der große Schwarm der Gäſte aus der ſommerlichen Hochſaiſon ſich ver⸗ zogen hat, der einzelne Gaſt kann individueller be⸗ treut werden als in der Zeit des Hauptanſturms, und herabgeſetzte Kurtaxen, ermäßigte Nachſaiſon⸗ Preiſe, Pauſchal⸗ und Vergünſtigungskuren, die in manchen Bädern nur außerhalb der Hochſaiſon ge⸗ währt werden, und auch die um 20—60 v. H. ermäßig⸗ ten Urlaubskarten der Reichsbahn helfen die Herbſt⸗ reiſe verbilligen. 7757 d rãõãͤͥwwddGGdßdßGGGã6ã ͤ ¶ããũã e d allem Alltagsgetriebe von dem Beſucher Beſitz ergreift und er ſich keinen Augenblick„fremd“ fühlt. Gernsbach iſt auf guter Fahrſtraße in wenigen Minuten zu erreichen. * Ein neues Faltblatt über die Pfalz und Saarpfalz. Der Landesverkehrsverband Rheinpfalz, Neuſtadt a. d.., hat ein neues Faltblatt„Kreuz und quer durch die Pfalz“ in einer Auflage von 30 000 Stück herausgebracht. Auf 20 Textſeiten wird außer einer grund⸗ ſätzlichen Einleitung über die Pfalz im allgemeinen, über alle bemerkenswerten Orte der Pfalz und Saarpfalz in ſtichwortartiger Kürze Auskunft gegeben. Eine Ueberſichts⸗ karte und zahlreiche hübſche Bilder aus allen Teilen der Pfalz ergänzen den Text. So bildet das Faltblatt in Ver⸗ bindung mit dem kürzlich erſchienenen Unterkunftsver⸗ zeichnis ein praktiſches und erſchöpfendes Orientierungs⸗ material zur Vorbereitung von kürzeren oder längeren Reiſen in die Pfalz. Es wird gegen Rückporto vom Lan⸗ desverkehrsverband Rheinpfalz abgegeben. ſtellen kann. 145. Jahrgang/ Nr. 435 Wandervorſchlag Ladenburg, Schriesheim, Ludwigstal, Schwerſpat⸗ ſchlucht. Eichelberg mit Mannheimer Hütte, Ober⸗ flockenbach, Geiersberg, Kaſtanienwald, Weinheim Bei der Hauptbahn Sonntagsrückfahrkarte nach Jaden⸗ burg 70 Pig., Anſchlußkarte Weinheim— Ladenburg 20 Pfg., Sonntogsrückfahrkarte bei der OE mit dem Auto mach Schriesheim, die auch zur Rückfahrt mit der Ne⸗ benbahn ab Weinheim gilt, 1,30 Mk.— Vom Bahnhof Ladenburg, ohne Markierung, öſtlich durch die Stadͤt auf der Lauoſtraße nach Schriesheim. Bet der Rautentaler Mühle über einen Bach und links von der Straße weg. Auf Feldweg durch Gärten, Wieſen und Baumſchulen, rechts an einem Bächlein entlang. An der Abdeckerei rechts vorbei, wieder zu der vorhin verlaſſenen Straße und links vor nach Schriesheim, 50 Minuten. Von der Autohalteſtelle auf dem Bahngeleiſe kurz gegen Leutershauſen zu, dann rechts, durch Schriesheim. Links der Altenbach. Beim Gaſthaus zur Roſe über den Bach, nach Lud wigstal, 15 Min. Durch den Ortsteil auf der Straße nach Altenbach mäßig anſteigend. Bei einem Landhaus links, den erſten Weg links in das Weitetal. Rechts ſaftige Wieſen, links Wald. Bequem aufwärts. Von der Richtung und dem Weg nicht abweichen. Bald eben zu einem Schwerſpatbergwerk. Links an dieſem auf und nach einigen Minuten rechts auf Fußweg zur Schwerſpatſchlucht, 10 Minuten. Nach Beſichtigung derſelben auf dem gleichen Weg zurück und links des ſchönen, romantiſchen Tälchens dang⸗ ſam bergan. Rechts eine prächtige Waldwieſe. Bald am Ende der Wieſe rechts geſchwenkt und links auf Pfad zur Nebenlinie 39, gelbem zwiſchen rotem Strich 1 St. Auf rauhem Weg noch kurz ſteiler aufwärts. Bergab, ein Forſtgarten links. Aus dem Wald. Durch Feld über Urſenbach her und ab zur Straße Rippenweier— Urſen⸗ bach. Ueber Hieſe und rechts hinter, teils links Wald und Feld, rechts Feld, zum Fuße des Eichelbergs. Im Wald auf holperigem Pfad etwa 8 bis 10 Minuten ſehr ſteil bergauf, dann gemächtlicher. Links geſchwenkt und 50 Meter abwärts. Jenſeits rechts geſchwenkt und nochmals mäßig aufwärts. Zuletzt links auf Pfad zur Mannheimer Hütte, auf dem Eichelberg, 7 St., 527 Meter hoch. Die Hütte iſt für jedermann Sonntags offen, auch eine Erfriſchung erhältlich. Auf der Ausſichtswarte einzig ſchöne Rund⸗ und Fernſicht. Auf dem gleichen Weg zurück, bis das Wegzeichen links abſchwenkt. Ohne Markierung in der Verlängerung bequem weiter bergab(Wegweiſer⸗ ſtein) auf den Weg Lampenhain— Unterflockenbach, mit der Hauptlinie 1, roter Strich. Mit dieſer links weſtlich vor und noch abwärts. Aus dem Wald, rechts drüben Steinklingen, nach Oberflockenbach,, St. Mit gleichem Wegzeichen durch das Dorf. Am Schulhaus rechts vorbei und durch einen Hohlweg auf. Nun abwechſelnd und mit wenig Schwankungen durch Feld und Wald, auch am Waldrand hin. Später über ein Stück Feld. Rechts oͤrunten Oberkunzenbach. An der Wegkreuzung Ober⸗ kumzenbach— Ritſchweier, ein Bildſtock, am kalten Stein, im Volksmund kalter Herrgold genannt. Gleich in mäßiger Steigung durch ſchönen Buchenwald. Bald ſo ziemlich eben. Vor dem Geiersberg nochmals etwas auf und links zur Ausſichtswarte 1 St., 342 Meter hoch. Namentlich gegen Abend ſchöne Fern auf die Rhein⸗ ebene, die Bergſtraße und das Hagrdtgebirge. Auf rau hem Pfad kurz rechts ab auf einen breiten Weg, der links beguem abwärbs zum Kaſtanjenswald führt. Rechts beim Schlagbaum in den Kaſtanienwald, mit ſeinem einzig⸗ artigen, prächtigen Baumbeſtand an düſteven Koniferen, hohen Tannen und mächtigen Buchen. Durch den Wald berab, links an der v. Berckheimiſchen Grabſtätte vorüber umd rechts vor nach Weinheim, 4 St. Hauptbahnhof ab: 17.59, 19.45, 19.51, 21.22, Hauptbahnhof au: 18.44, 20.16, 20.98, 22.08, Weinheim⸗Brücke ab: 18.00, 18.40 19.00, 19.20, 19.50 uſw., Necharſtadt an: je 37 bis 40 Minuten ſpäter. ., Sen — Badiſche Schlöſſer und Burgen zwiſchen Neckar und Schwarzwald Eine ungeahnte Bereicherung erhält das Programm des internationalen Reiſeverkehrs durch die Zuſammenſtellung einer höchſt intereſſanten und abwechſlungsreichen Route. Sie führt im Umkreis Alt⸗ Heidelbergs ins Flußgebiet des Neckars und des Rheines bis zum Schwarzwald und zu Sehens würdigkeiten, die von den Beſuchern niemals ver⸗ geſſen werden können. Man wußte bisher gar nicht, was Deutſchland ganz nahe dem Rhein an ungehobenen Schätzen zu bieten hatte und wievtel Vergeiſtigung und kraftvolle Schönheit der Boden zwiſchen Neckar und Rhein in ſeinen Schlöſſern und Burgen aufzuweiſen hat. Ein in vier Sprachen vom Landesverband Baden herausgegebenes Album gibt in ganzſeitigen mehrfarbigen Bildern und Photos in meiſterhafter Weiſe Aufſchluß über ein Gebiet, das man getroſt den Schlöſſern an der Loire gegenüber⸗ Aber ſo zauberhaft die Bilder auch ſein mögen, die Wirklichkeit übertrifft die Vorſtellung bei wet⸗ tem! Das Publikum, das im alten Europa nach unent⸗ deckten Schönheiten ſucht, findet ſie hier. Ein Jahrtauſend kraftvoller deutſcher Geſchichte erhält in dieſen Burgen und Schlöſſern lebendigen Ausdruck. Er iſt an eine Landſchaftsrunde von einer Vielgeſtaltigkeit und Innigkeit gebunden, die als einzigartig bezeichnet werden müſſen. Namen wie Heidelberg, Mannheim, Wein⸗ heim, Schwetzingen, Neckarſteinach, Zwingenberg, Horn⸗ berg, Bruchſal, Karlsruhe, Raſtatt, Favorite und Bagden⸗ Baden markieren die einzelnen Haltepunkte dieſer Rund⸗ fahrt, die mit der Eiſenbahn oder per Auto bequem unter⸗ nommen werden kann. Der auf das weſentlichſte be⸗ schränkte Text des Albums unterrichtet in ſachlicher Welſe über alles Wiſſenswerte aus der Vergangenheit dieſes an herrlichen Kulturdenkmälern ſo reichen Gebietes. (an der Hauptverhehrsstraße) 17 Hußbach ee— ATpieribrstdof bei Heidelberg Schönster Ausflugspunkt in der Ebene. Beste und billigste Spelsen und getränke 50 Familie Alois Schmidt MInzergenossenschaft— Adtskoller Ausschank erstklassiger Naturweine. Gute Kfiche— Telephon 6163 Wachenheim Winzervereinigung Edle Naturweine i. Ausschank. Neu- zeitl. sehenswerte Lokalitäten. Großer Parkplatz.— Am Südeingang der Stadt 21IIS ad Winzer Verein Ausschank d. weltbekannt., Kallstadter TFaturweine.— Beste K ü c h e. 1 5 Pel. Nr. 100. Amt Bad Dürkheim K A IIS Adi K F0 Leisfa di eee eee ster Winzerverein Jeden Sonntag WINZ ER VEREIN Ausschank naturreiner Weine im eigenen Hause. Geräumige Lokalitäten. Hauſe. 3¹ Heckarge mind h Heidelberg Hästhaus und Pension„Ihützenhaus“ Herrlich im Wald geleg., m. Aus⸗ Schönster Flerbslaufenthalt Dr. Wiggers Kurbeirrig 17 ren Ober- Modern eingeriſiitete Kuranrtalt fur alls Iuaanes bayern Stoſſve dice lu, Nerven rana u. Erholungsbedinftigu Nach grundnchem Umbau neu eröffnet u. voll in Betrieb. Prelsabbau, Pauschalkuren, ganal. geöffnet Unter derselben Leitung die vornehme Hotel-FPenslon„Oer Kurhof“, Pens.-Prels M..- ble NM. 18. ſicht ins Neckartal. Neu umgebaut, Sth See 1 5 i 11 7 5 95 ba af 15 0 IND e Kloster Maulbronn enſion n. Uebereinkunft. 4 Inhaber: Fr. ae Pension 7 B68: fr. Sgeger 6) Näheres u. Prospekt durch Bürgermeister Telephon Nr. 212.— Endziel schöner Waldspaziergänge ab Bad Dürkheim Herrlich gelegene Gaststätte— Neuer großer Saal— Ausschank naturreiner Qualitätswelne— Gute Küche— Großer Parkplatz— Telephon Nr. 259 Konzer t. Winzergenossenschaft Naturwelne— Higene Schlachtung. Bekannt gute Küche. Telephon Nr. 4. Amt Bad Dürkheig 1 Jaesteiner Hof Gepflegte Wald ⸗Autoſtraße.— 11 5 Verpflegung. N nach Uebereinkunft.— Bad i. Spezialität:„Käſekuchen“. 50 Betten, Blick auf den See. — Berneck in Jcwarzwad Schöne staubfreie Höhenlage beim Walde. fließendes Wasser. Terrasse mit Telephon 303 Altensteig Besuchet das einzigartige, herrliche Honrod, n dae e Tel. Niedernhauſen 27. Höhenluftkurort, direkt am Walde. Penſionspreis/.00 u..80(4 Mahl⸗ Hauſe. Crinli dæutschen Wein aus deuſschen Gauen! Lest die NM 12 ab 1.—. Waſſer, Zentralhz. vegetariſche Küche. Dobel dune Hotel-Pension„Sonne“ Nachſommer 1 Herbſt ermäßigte Penſionspreiſe Diätküche flieg. W. Balk d tralhei ö gülchl vereinbarungen. 55 asser, on und Zentralheizung, gedeckte eiten. Direkte Omnibusverbindung ab Darm⸗ adt, Adolf⸗Hitler⸗Platz 1. C47 fülfismünle/ Heidelberg herrl. unterhalb d. Abtei Neuburg, am Neckar gelegen. Nachsaisonpreis für volle Pension Mk. 4.— und.— Wochenend Mk. 6. und 7, 80 Betten. Zimmer mit Terrasse, groler Park mit Kinderspielplatz,(ct 1 — Freitag, 21. September 1934 ANDELS- W WIRTSCHAFT-ZETIT NU der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 435 Monaisausweis der Deuischen Renſenbank mit 408 894662 Rentenmark unverändert. Oſt⸗ ldungsbriefe ſind bisher nom. 146 827 600 R. orden, von denen nom. 78 919 500 R/ ge⸗ o daß ſich noch nom. 67 908 100 R. im Der Umlauf hat ſich im Auguſt um R erhöht, während durch Rückkauf und Aus⸗ zum 1. 4. 1934 1 223 500.“, durch Tilgung R/, zurückfloſſen. Seit Inkrafttreten des ſind Rentenbankſcheine im Betrage von 21 Rentenmark getilgt worden. Sland der Badischen Bank 15. Sepflember Goldbeſtand 8 778 280(8 778 230), deckungs⸗ (—), ſonſtige Wechſel und Schecks 710), deutſche Scheidemünzen 7704(9965), 235 545(63 050), Lombardforde⸗ 212 341), Wertpapiere 13 022 487 Aktiva 89 409 938(36 418 474) l. : Grundkapital 8 300 000(unv.), Rücklagen (unv.), Dividendenergänzungsfonds 1 000 000 (unv.), Betrag der umlaufenden Noten 19 558 350 (19 036 850), ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 8 39 706), an eine Kündigungsfriſt gebundene — 75 3 500 000 3 408 729(31 745 933), ſonſtige Paſſiva AI. en aus weiterbegebenen im Inlande Wechſeln 127 387 Zur Bekämpfung der Noflage der Binnenschifflahri er Reichsverkehrsminiſter veröffentlicht im Reichs⸗ 5 die 10., 11. 12. und 183. Verordnung zur Durch⸗ 3 Geſetzes zur Bekämpfung der Notlage der ährt. Alle vier Verordnungen ſind am 16. tember in Kraft getreten. Für die Stromgebiete des Rheins, der Unterelbe, der Elbe, der Waſſerſtraßen zwiſchen Elbe und Oder, der nd der oſtdeutſchen Waſſerſtraßen werden Schiffer⸗ sverbände errichtet. den Rhein wird u. a. beſtimmt, daß der Verband an Stelle der Mitglieder in Verträge eintritt, ſoweit ſie vor Inkrafttreten der Anordnung mit deutſchen Reede⸗ reien, Befrachtern, induſtriellen Werken uſw. Verträge über beſtimmte Fahrzeuge geſchloſſen haben, durch die ſie gegen ein feſten Mietzins nicht bloß für eine einzelne Reiſe, ſondern für längere Zeit ſtändige Beſchäftigung erhalten, jedoch mit der Maßgabe, daß der Verband be⸗ rechtigt iſt, an Stelle der den urſprünglichen Gegenſtond 8 Vertrages bildenden Fahrzeuge gleichwertige Fahr⸗ zu ſtellen. Dieſe Beſtimmung gilt nicht für ſolche 8 zum 31. Oktober 1934 ablaufen und ferner e Verkehre, in denen der Verband die der ſeine Mit⸗ (65 676) KA. 2 nicht für ſolch Kleinſchiffahrt zufallende Beſchäftigung unter aufteilt. Die Schifſermeldeſtellen des Parti⸗ verbandes„Jus et Juſtitia“ Duisburg⸗ hgerden vom Schifferbetriebsverband für den Rhein übernommen. Die Mitglieder des Verbandes„Jus et Juſtitia“ ſoweit ſie dem Schifferbetriebsverband für den Rhein angehören, ſind befugt, ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt aus dem Partikulierſchifferverband„Jus et Juſtitia“ auszutreten. Dieſe Befugnis erliſcht mit dem hhber d. J. Die einzelnen Verbände, die jetzt neu ins n gerufen werden, können durch den Reichsver⸗ kehr iſter aufgelöſt werden. In der 13. Verordnung iſt die Satzung, die für die einzelnen Verbände gleich iſt, enthalten. Wareniauschdiensi der wesi- und Südwesideufschen Außenhandelssfellen Die Schwierigkeiten des Außenhandels machen es not⸗ wendig, alle Möglichkeiten zu erſchöpfen, um im Intereſſe toffbeſchaffung die Ausfuhr zu fördern. Zu dieſen keiten gehört heute nach dem Willen der Reichs⸗ r 1 insbeſondere das Warentauſchgeſchäft. Zur Durchführung des Warentauſchgeſchäftes haben ſich die ſt⸗ und ſüdweſtdeutſchen Außenhandelsſtellen(Duisburg, [dorf, Köln, Frankfurt a. M. und Mannheim) zu Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. J Konſervenfabrik Johann Braun AG., Pfeddersheim bei Worms. Frankfurt a.., 20. Sept.(Eig. Meld.) Die Geſellſchaft verzeichnet 1933/34(Ende April) eine ver⸗ mehrte Produktion und ſteigende Abſatzziffern. Dementſprechend wuchs der Betriebsüberſchuß auf 0,77(0,698), die außerordentlichen Erträge auf 0,02 (0,0), auf der andern Seite beanſpuchten Löhne und Ge⸗ hälter 0,41), ſoziale Abgaben 0,03(0,026), Zinſen 0,014(0,05), Steuern 0,095(0,077) und ſonſtige Aufwendun⸗ gen 0,235(0,169). Nach Abſchreibungen von 15 831.(15 587) Mark wird ein Betriebsverluſt von 13 825% ausgewieſen, um den ſich der Gewinnvortrag von 20 248/ auf 6 422 ermäßigt(i. V. 4 v. H. Dividende). Das ungünſtige Er⸗ gebnis trotz höherer Produktion und höherer Abſatzziffern liegt zum Teil in der Verteuerung gewiſſer unter ſchlech⸗ ten Ernteverhältniſſen leidender Rohſtoffe, zum Teil in den durch die Wettbewerbsverhältniſſe gedrückten Verkaufs⸗ preiſen für Konſerven und Marmelade. Die inzwiſchen erfolgte geſetzliche Zuſammenfaſſung der Induſtrie im Rah⸗ men des Reichsnährſtandes läßt eine allmähliche Geſun⸗ dung der Marktlage erwarten. Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 19 20 Mannheimer EHektenbörse 19. 20. 19. 20. dead. St.⸗A. 27 93,28 93.25 Konſerven Braun 45.— 45.— Aſchaff. Aktienbr.—.—. 1 i % em d. ages de 3s Ludwſgeh Ker. 96— 80.— Doren. Riteerkr. 48.„d 80 nor. Feilhran 1850 1070 Rbeinabt 89.75 88.75 Ludwigs Walzm. 100.0 105.0 Henninger St. K. 1110 1110 45.— 45,5 3 München 236.0 28.0 Konſerven Praun 11010 1 00 bm. Gold 84.50 84.80 Pfalz. Preßhefe, 1120 112.0 Painzer Brauer. 595 68,75 gahmener e.. 078 33 e e e 50 90 2200 Luſe Venter 1920—.— Mainkraftwerke. 27,8 77.35 10 8 1 9% Farbenbds. 28 120,5 120,2 Salzw. Heilbronn 210.0 229.0 Werder 88 1 92.50 Metallg. Frankf. 92,87—.— 800% 868% Fhafen St. 88.— 63,— Pfälz. Mühlenw. 104.7 104.7 880% fh. Hyßfdö 91.75 91.75 Hildebr. Rheinm. 65 Brem.-Beſtgh. Del 78. 78.— S Storch. 104.0 195.0 Brown, Boveri 18.— 13.— Se Tementw. Heidelb 121.0 121.0 Sinner. 2. H.& Haimler⸗Beng.. 49.50 51,75] Südb. Zucker.. 190,0 191.7 Ach Deutſche Linol., 57.50 58.— Verein Stſch. Delf. 81.— 81.— Bb. Durlacher Hof.. 64.— 64.— Weſtereg. Alkall. 127.0 128.0 Eichbaum Werger 91.— 91.— Enzinger Union 99.— 99,.— G. arbeninduſtrie, 45.2 144.7 Pfälz. oth. B. 7 0% Grkr. M. DA. 125.0 125.0 1115 Geh Fleinlein Holbg. 70.— 70.— Bad. Aſſecuranz, 36.—. F. H. Knorr... 195.0 196,0 Mannh. Verſich. Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Bank- Aktien D. Wertb.(Gold). 81/80 800 Reichen. 95.— 95,50 Dadiſche Bank 60%. Bank hade 10 1. 5 4% D. Schatzanw. 95. 05. 5½% Pounganl⸗ 94.15 94.— l kWlöfungſch. l. 98.2 Com. u. Priva 55 Deutſchedisconto 73,50 18.75 5 ckexb.& 9,20.⸗ Licht u. industrie-Alctlen und. Wolff„ 9 50 84 5e ak...8 2862 Miag, Mähr.:—.—, 0. age Durl.ä— Haſt Nürnberg.. 7 Zellſtoff Waldhof 50.50 50.50 Bene 331 Badiſche Bank. 119.0 119,0 Bemberg Gebr Fahr 1120 112.0 Disch.. u. Dise. 73.25 78.50 Hrem.-Beſig. Oel 44.— 15 Sa cleb 1 Brown Bovert. 18.— 13,50 8 25 99 75 rithl. 929 10 Goth. Bk. 1045 104 5 Cement Feidelbg. 1218 18.0 Schnallen Jr af. 470 2280%. Oe Scha. 2— 230 Rhe 4 69.— 69.25 Rütgerswerke„.— 43.—%%„ „da 5 8 4——.— 40— 40— Kent 1 7 5 86,38 86, Schucer mine, de 28 85.— 4%„ Kernen. 078—.— e 5 dal Gummi 1279 2150 Sid ue 8 00%%„ Sub-. Daimler 1 5 V Atlont... 125,0 1280 Thür Jef dotha g. D. Credit, 32,— 52,.— Di. Erdöl. — S. Gold. u. S. Anſt. 216.0 216,0 Ser. Chem. Ind. 8 8 5 1380 113.2 Dt. Linoleum. 57.28 57,87 Per. deutſch. Delf. 8 ayr. Hyp. u. Wh. 73.50 73.— Dt. Verlag. Berl. Gandeisgef.. 66.50 Dresd. Schnieltoör. 62,0 62.50 Per. elt. Berlin 68.50 68.— 5 1222 M. 29. 82. 82.— Nüsfung des deufschen Geldmarkfes für den Quarials- Ulſimo Pflegt der 30. September ſchon ſaiſonüblich außer⸗ ordentliche Anſprüche an den Geldmarkt zu ſtellen, ſo erhöht diesmal die Induſtriebelebung die Anforderungen um ein Beträchtliches. Schließlich iſt auch die Ernte⸗ finanzierung noch nicht beendet und zieht immer noch Mittel an ſich. Kein Wunder, wenn die Entlaſtung des Status der Reichsbank nur zögernd vonſtatten geht und am Markte des kurzfriſtigen Geldes zunächſt dauernd Nachfrage hervortritt, bis die zur Finanzierung des Quartals erforderlichen Gelder bei den Kreditinſtituten bereitſtehen. Nicht zu vergeſſen ſind in dieſem Jahre auch die Auſwendungen an Steuern die größer geworden ſind und infolgedeſſen deutlichere Spuren am Geldmarkt hinter⸗ laſſen. Die quartalsmäßigen Vorauszahlungen, nament⸗ lich bei der Einkommen⸗ und der Umſatzſteuer, ſind ohne Zweifel weſentlich gewachſen, d. h. der Steuerſoll iſt ein beträchtlicherer geworden und abſorbiert an den Zah⸗ lungsterminen ziemlich erhebliche Mittel. Hinzu kommt noch eins: das Girokonto der Reichs⸗ bank iſt per Medio September auf den Rekordſtand von 723 Mill.„ angewachſen, während es Ende v. J. erſt bei 425 Mill./ hielt und am 15. Sept. 1933 ſogar nur 390 Mill./ erreichte. Dieſe Entwicklung ſpiegelt die zu⸗ nehmende Transferunfähigkeit Deutſch⸗ lands deutlich wieder. Die Einzahlungen auf die ver⸗ ſchiedenen Sonderkonten der Reichsbank, und zwar einmal fitr Rechnung der Konverſionskaſſe, zum anderen auf die Verrechnungskonten der ausländiſchen Notenbanken, treten hier ſtark in Erſcheinung. Schließlich ſpielt auch noch das bisherige Syſtem der Deviſenrepartierung eine Rolle, das erſt am 24. September ſein Ende findet bis dahin aber erhebliche Beträge bindet, da ja die angefor⸗ derten Deviſenmengen ſofort durch Einzahlung bei der Notenbank zu begleichen ſind, während Zeit und Umfang der Zuteilung auf einem anderen Blatte ſtehen. Das Girokonto der Zentralbank kläht ſich alſo mehr und mehr auf, es entzieht der Geſamtwirtſchaft Mittel, und da dieſe im allgemeinen nicht entbehrt werden können, wird der Notenbankkredit zur Finanzierung der erforderlichen Summen benutzt. Die Einzahlungen aus den Clearing⸗ albmachungen mit dem Auslande ſind an ſich verwunderlich, da ja für die Einzahlungen auf die Mark⸗Sonderkonten ausländiſcher Notenbanken nunmehr in der Mehrzahl Höchſtgrenzen feſtgelegt ſein dürften. Denkbar wäre aller⸗ dings, daß ſich auch aus den Vollelearing⸗Verträgen zeit⸗ weilig größere Salden zugunſten der ausländiſchen Partner ergeben. Sieht man von den genannten Sondererſcheinungen ab, ſo kann die Entwicklungals durchaus normal bezeichnet werden, zumal der Zahlungsmittelumlauf der Reichsbank, bisher wenigſtens, keine ins Gewicht fal⸗ lende Ausweitung erfahren hat. Als Folge der leichten Verſteifung ließ das Geſchäft in Privatdiskonten ſehr nach, teilweiſe ſind ſolche ſogar in größerem Umfange angeboten, und auch der früher ſehr reichliche Abſatz von Reichsſchatzanweiſungen und Reichsſchatzwechſeln hat ſich merklich verlangſamt. Der Beſtand der Zentralbank an Arbeitsbeſchaffungswechſeln dürfte zur Zeit die Höhe von 155 Mr./ überſchritten haben, aber auch hier handelt es ſich um nichts Außergewöhnliches. Welchen Weg der Geldmarkt nach Ueberwindung des Septembertermins ein⸗ ſchlagen wird, vermag heute noch niemand recht zu ſagen. Es ſind ebenſoviel Anzeichen dafür vorhanden, daß er eine Verflüſſigung erfährt, wie ſolche, die für ein An⸗ halten des gegenwärtigen Zuſtandes ſprechen. Die Rüſtung für das Weihnachtsfeſt müßte eigentlich, wenn man die Wirtſchaftsbeſſerung und die damit ver⸗ bundene Kaufkrafthebung in Betracht zieht, zu einem ver⸗ ſträkten Warenumlauf führen und damit erhöhte Anſprüche ſtellen. Auf der anderen Seite wären die neue Einfuhr⸗ kontrolle und der Zwang, ſich nach der Decke zu ſtrecken, dagu berufen, eine Verringerung der Warenbeſtände her⸗ beizuführen und damit den Liquidierungsprozeß in der Wirtſchaft vorwärts zu treiben. Wenn die bisherigen Im⸗ portdroſſelungen ſich nicht ähnlich auswirkten, ſo iſt dafür die Tatſache verantwortlich, daß bisher der Konſum— abgeſehen von der Hamſterwelle im Mai bis Juli— mit der erhöhten gewerblichen Erzeugung nicht Schritt gehal⸗ ten hat. Es fand vielfach nur eine Umlagerung in der Weiſe ſtatt, daß die erweiterte Produktion aus den Händen der Fabrikanten in die des Groß⸗ und Einzel⸗ handels hinüberwechſelte und dort der Lagerauffüllung diente. Wenn in den nächſten Monaten das Publikum auf eBſtände zurückgreift und dieſe nur zögernd wieder aufgefüllt werden— was angeſichts der Rohſtoffnot als wahrſcheinlich gelten kann—, ſo müßte eigentlich der Geldmarkt ein außerordentlich flüſſiges Gepräge erhalten. Allerdings beſteht auch die Möglichkeit, ja die Wahrſchein⸗ lichkeit, daß die ſtaatliche Arbeitsbeſchaffung wieder an Intenſität gewinnt, dadurch die aus dem natürlichen Wirt⸗ ſchaftsvorgang anfallenden Geldmittel in Arbeitsbeſchaf⸗ fungswechſeln Unterkunft finden und ſomit einer Senkung der Leihſätze direkt im Wege ſtehen. Am Kapitalmarkt weiſt manches Vorzeichen auf die laugſam heranreifende Konverſion hin. Es wäre nicht ſehr erfreulich, wenn vom Geldmarkt her die organiſche Zinsverbilligung wieder aufgehalten würde, wie manche Kreiſe der Bankwelt annehmen. Betrachtet man die Entwicklung der Rentenkurſe etwas näher, ſo läßt ſich die Beobachtung machen, daß der gegenwärtige Kurs auftrieb nicht allein von zum Ultimo Sep⸗ tember anlageſuchenden Zinsgeldern alimentiert wird, ſon⸗ dern daß darüber hinaus auch andere nicht unbedeutende Beträge in die feſtverzinslichen Werte drängen. Dieſe Summen gehörten ſchon ſeit langem dorthin; ſie fanden aber nur kurzfriſtige Unterkunft, weil ihre Beſitzer meiſt aus Angſtlichkeit ſich noch nicht entſchließen konnten, ſie auf längere Termine feſtzulegen. Es muß ſich hier um recht erhebliche Kapitalien handeln; denn anders iſt es nicht zu verſtehen, daß die die Kurſe regulierenden Stellen, namentlich auch die Pfandbriefinſtitute, ihre Interven⸗ tionsbeſtände„hinten herum“, d. h. außerhalb der Börſen⸗ ſäle, ſo gut wie ausverkaufen konnten. Es waren recht anſehnliche Pakete, die auf dieſe Weiſe ihren Beſitzer wech⸗ ſelten. Sollte die Nachfrage nach der„Goldgeränderten“ anhalten, ſo müßte zwangsläufig eine ſtarke Erhöhung des Kursniveaus eintreten nud hierdurch der Reifezuſtand für die Konverſion näherrücken. Entſcheidend für ihre Durch⸗ führung wird aber der Umfang der kommenden Arbeits⸗ beſchaffungsprogramme ſein, die, wie ſchon oben erwähnt, ſehr leicht die vorhandenen Kapitalien abſorbieren können. Die Grumpen- Einschreibungen beginnen Grumpen-Oualifäſen, die fſasi als Sandblaſfi beweriei werden können Das ſeit dem letzten Bericht anhaltende Spätſommer⸗ wetter bewirkte ein flottes Fortſchreiten des Trocknungs⸗ prozeſſes der am Dach befindlichen Tabake; insbeſondere konnte ſich in den Schneidegutbezirken das San öblatt gerade in den vergangenen Tagen, an denen in den Mor⸗ genſtunden ſtärkere Nebel auftraten, günſtig färben. Die bereits gebüſchelten eingefädelten Grumpen, die zu⸗ ſammen mit dem verhältnismäßig geringen Anfall von loſen Graden am 21. d. M. zum Verkauf gelangen, ſind ſeit Bekanntwerden dieſes Verkaufstermins vielfach beſichtigt worden und zeigen teilweiſe ebenfalls gute Farbe; im Verhältnis zu früheren Jahren weiſt dieſes Material viel mehr Blatt und Konſiſtenz auf, ſo daß Jie beſten Partien foſt als Sandblatt bewertet werden können. Erfreulich iſt es daher auch, daß in dieſem Jahr mehr als die Hälfte des insgeſamt ausgebotenen Grum⸗ penmaterials eingefädelt und gebüſchelt zum Verkauf ge⸗ langt. Das Verhältnis zwiſchen eingeſädelten und loſen Grumpen dürfte etwa ſo ſein, daß für die erſte Einſchrei⸗ bung mit ca. 8000 Zentnern loſem und ca. 5000 Zentnern gebüſcheltem Material gerechnet werden kann. Die bisher vorliegenden Verkäuſerliſten beziehen ſich auf das Gundi⸗ Gebiet die badiſche Hardt, das Anbaugebiet der Berg⸗ ſtvaße, Neckartal und Bruhrain, mit andern Worten auf das geſamte badiſche Tabak⸗ Anbaugebiet nördlich von Karlsruhe. Die Einſchreibung geht aus vom Landesverband ba⸗ diſcher Tabakpflanzerfochſchaften; ſie findet in Schwet⸗ zingen ſtatt. Die zweite badiſche Verkaufsſitzung er⸗ folgt am 4. Oktober in Offenburg und erſtreckt ſich auf Grumpen des Anbaugebietes Südbaden(Karls⸗ ruhe, ſüd lich bis Freiburg). In der Pfalz hält der Landesverband bayriſcher Tabakpflanzerfachſchaften am 27. September in Speyer die erſte diesfährige Verkaufs⸗ ſitzung für ſämtliche Grumpen ſeines Arbeitsgebietes ab. 1 Da die diesjährige Ernte, die an und für ſich quantitativ als Rekordernte angeſprochen werden kann, verhält⸗ nismäßig nur wenig Grumpen hervorbrachte, dürften die Preiſe, die bei der erſten badiſchen Einſchreibung an⸗ gelegt werden, für die weitere Beurteilung des Marktes ſehr intereſſant ſein. Am 18. d. M. fand in Heddes⸗ heim wiederum eine Einſchreibung auf bauernfermen⸗ tierte Tabake der letzten Jahrgänge ſtatt, bei der ins⸗ geſamt 15 000 Zentner zum Angebot kamen. Abgeſetzt wer. den konnten nur 3000 Zentner, für den Reſt der Tabake war nur wenig Intereſſe vorhanden. Die Preiſe beweg⸗ ten ſich auf der Baſis der letzten Einſchreibung dieſer Art. Wie zu Beginn der Einſchreibung erklärt wurde, müſſen ſämtliche Tabake auf dem Einſchreibungswege verkauft werden; es bleibt daher nichts anderes übrig, als die noch vorhandenen ca. 13 000 Zentner Tabak älterer Jahrgänge entweder in den Einſchreibungen für neuen Tabak mit auszubieten oder zwiſchen dieſen Extra⸗Einſchreibungen für Fieſe Taboke zu veranſtalten. Pflanzer die ſich eventuell an dieſe Richtlinien nicht halten und mit einem Käufer ohne Einſchreibung einen Hauf abſchließen ſollten, kann das Tabakanbaukontingent entzogen werden, dem beteiligten Käufer dagegen die Be⸗ rechtigung zum Grünkauf von inländiſchem Rohtabak. Dieſe Richtlinien ſind ſozuſagen als Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dem im letzten Jahr zuſtandegekommenen Hei⸗ delberger Abkommen zu bezeichnen, das auch für den diesjährigen Rohtabakeinbauf volle Gültigkeit behält. Zur Zeit iſt man auf dem Lande Hamit beſchäftigt, die letzben Reſte des Hauptgutes zu ernten, das dieſes Jahr faſt in allen Anbaugebieten gut ausgereift iſt, wodurch die Eynte ein einheitliches Bild liefern wird.— Der Markt mit Inlandstabaken älterer Ernte lag wegen mangelndem Angebot ſehr ruhig; der Rippen markt verkehrte in unverändert feſter Haltung. W Mannheimer Großmarki für Geireide und Fuifermiſſel(amilich)/ 20. Sepiember Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netto Weizenkleie(Mühlenpreis ept 10.25 9 15. 20,.— 9,90 Preisgebiet W 1620.20 Roggenkle— Preisgebiet W 17. 20,50 Weizenfi 12,50 Ausgleich. 40 Rogge—— Roggen, geſ. tr. Dur Wetze 16,25 Beſchaffenh., ohne—„ Feſtpreiſe bis e N— Mais mit Sack 3 21,25 Preisgebiet 15,80 Raps, inl. ab Station, 31.— Preisgebiet 9 16,20 Preisgebiet? 16,50 . 50 Gerſte(Ausſtichware über Notiz) Braugerſte, ini. 19,50/1,— Pfälzergerſte, inl. Wintergerſte und Futtergerſte, geſ, trocken 18.— /19, 50 Feſtpreiſe bis 30, Sept. Biertreber mit Sack.. 17. Preisgebiet G7. 15,20 Ma zkei 1 14, 0718,80 Preisgebiet G... 15,50[Tip ckenſchnitzel, Fabrikyr— Prei h 15.70 Ron ene 1195 2 Preis gebiet G 11. 18.— S chungen— Ausgleich. 30„„ Hafer, geſ. tr. Durchſchn. Wieſenheu loſes, neues. 9,80/10.60 Beſchaffenheit ohne Sack— Luzernkleeheen 10,50%/11.— Feſtpreiſe bis 30. Sept. Röktleeh e!— Preisgebiet 511. 15,20 Preßſtroh, Rogg., Weizen 2,50/,20 Preisgebiet H 16. 15,70 9 Gerſte. 2,50,/8,20 Preisgebiet H 17. 16.— gg. Weizen.20/,60 Ausgleich + 30 5 1,20/½2,40 Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. * Mehl⸗Notierungen. Weizenmehl Feſtpreisgebiet 'e17, Type 790 iuländiſch 27,25 /; dito. W 16 27,15 J, plus 0,50 Frachtausgleich; dto. Feſtpreisgebiet 15 27,25 /, plus 0,50/ Frachtausgleich. Auſfſchlag füe Weizenmehl mit 15 v. H. Aus landsweizen 1,50; mit 30 v. H. Aas⸗ landsweizen 3,00 /; Frachtausgleich 0,50/ per 15⸗To.⸗ Ladungen.— Roggenmehl Feſtpreisgebiet R 16, Type 997, Auguſt⸗September⸗Lieferung 24,15; dto. Feſt⸗ preisgebiet R 15 23,75; dito. Feſtpreisgebiet R 13 23,95; zu dieſen Preiſen je 0,50% Frachtausgleichs Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend.— Mehle für 100 Kilo zuzüglich 0,50% Frachtausgleich, bei Abnahme von mindeſtens 10 Tonnen, frei Empfangsſtation, gemäß An⸗ ordnung 9 der WV, Auf⸗ und Abſchläge gemäß Anord⸗ nung 8 der WV. Erklärung des Führers der Haupigruppe „Handel““ Der Führer der Hauptgruppe„Handel“, Dr. Korl Luer, hat zu der Anerkennung von Wirtſchaftsgruppen aus der Hauptgruppe Handel durch den Reichswirtſchaftsminiſter eine Erklärung veröffentlicht. Er ſagt darin, daß das bisherige Verbandsweſen nach vernünftigen Geſichtspunk⸗ ten zuſommengefaßt und unter möglichſter Koſtenerſparnis vereinfacht wird. Unter Ausſchaltung aller jetzt vorhan⸗ denen inneren Reibungen, des Leerlauſes und der Dop⸗ pelarbeit werde eine für die Volkswirtſchaft und für den einzelnen Betrieb praktiſche und poſitive Arbeit der Ver⸗ bände des Handels möglich. * Obſtgroßmärkte. Freinsheim: Abſatz und Nachfrage gut. Tomaten 1. Sorte 3; Birnen —7; Pfirſiche—10; Aepfel—8; Zwetſchgen 7,5—8,5; Trauben ſchwarze 11—13, weiße 14—17 Pfg.; Nüſſe 12—19; Bohnen 10 Pfg. Handſchuhsheim: Birnen 510 und—5 Aepfel—10 und—5; Zwetſchgen—8; Pfir⸗ ſiche—10; Buſchbohnen 3; Stangenbohnen—9; Feuer⸗ bohnen—2,3; Tomaten 15—2; Nüſſe 11—12; Trauben .10. Weinheim: Anfuhr 800 Ztr., Nachfrage gut. Zwetſchgen—8; Birnen—9 und—7; Aepfel—7 und —4; Pfirſiche—13 und—4; Bohnen Tomaten —37 Nüſſe—15; Welſchnüſſe 35. Bühl: Erdbeeren 507 Pfirſiche—8; Birnen—7; Aepfel—6 Pfg. Verkauf ſchleppend mit Ausnahme der Erdbeeren, die raſch ver⸗ kauft wurden. * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 20. Sept. Zufuhr 200 Ferkel, 399 Läufer. Preiſe Ferkel bis 6 Wochen 79, über 6 Wochen 14— 20, Läufer 22—25/ je Stück. Markt, verlauf mittel. * Badiſche Viehmärkte. Ettlingen: Ferkel, 90 Läufer, verkauft 32 bzw. 64. Preiſe: Ferkel 13—23, Läufer 2950/ pro Paar. Bruchſal: Anfuhr 180 Milchſchweine, 77 Läufer, verkauft 80 bzw. 20. Milch⸗ ſchweine 15—20, Läufer 35—38/ pro Paar. * Frankfurter Großviehmarkt vom 20. Sept. Auftrieb: 5 Rinder, davon 2 Kühe, 3 Färſen, ferner 771 Kälber, 124 Hammel, 22 Schafe, 514 Schweine. Marktverlauf: Kälber rege, ausverkauft; Hammel und Schafe ruhig, Ueberſtand; Schweine mittelmäßig, ausverkauft. Preiſe: Kälber 49—50, 42—48, 35—41, 28—34; Hammel be) 3133, 28—30, 24—27; Schafe e)—, f) 2629, 15—25; Schweine a) 52—53, b) 50—53, 48—53, 44— 51.. Anfuhr 1100 Ztr., —5 Anfuhr 60 * Mindeſtpreiſe für Herrenhüte im Einzelhandel. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat nach einer Mitteilung des „Konfektionär“ auf Antrag des Reichsverbandes deutſcher Hutgeſchäfte nachſtehende Mindeſtpreiſe für Herrenhüte m Einzelhandel genehmigt: Herrenwollhut 4,30 /, Herren⸗ Haarhut, rauh, 6,55/(Herrenhaarhut, glatt, entſprechend höher), Herrenvelourhut mit und ohne Futter 10,40. (Zuſchlag für Futter für Woll⸗ und Haarhüte 0,45. 4 1015 e 95 Aktien und A in Fre, 19 20 19 20 del Stücke-Motlerungen in Mark ſe Stück Dürk 5 25 f a 3. N 8 119 1077 19, 20. oppwerke.—.——.— Carl ginbſtröm 90,28—.— Vogel Telegraph. 108, 5 5 10. 20. 0 19. 20. 10. 20. Donamit Truſt. 74.25 78,50 Lingel Schuhfabr.———.— Gogtländ. 3 Frelverkehrs- Kurse 5 Dyckerhoff& Wid 100.0—.— Magirus.⸗G.—.——.— Polgt& Haeffner 10.50 10,25 Petersb. J. abk. nag Erlangen.,——.— Otavi⸗Minen„ 14.— 19.75 Fa 5 210.0 220.00 Dortm. Actienbr.———— Mannesmann 75.— 75,12 Wanderer Werke 133.0 133,0 Ruſſenbank.. unghans St. A.—.——.— Phö 1 9 1 40.— 49.75 Teuus Bergbau 88.— 86.— Dortm. Unionbr.———— Mansfelder Akt. 79.78 76,75 WeſteregelnAlkal 125.5 125,7 Deutſche Petrol. 80.— 80.— .—— Ahein.Braunkohl. 248.7 245,0 OK u. Laurahütts 22.25 21,— Elektr. Lieferung. 102.5 102.7 Maſchin.⸗Untern. 5612 55.37 Weſtf. Eiſen.—.——.— Burbach Kali,„ 28,75 28,12 9262 93.— Ver. Stablwerke 41,12 41.75 Elktr. Licht u. K. 120,2 120,7) Markt. u. Kühch. 96.12 97.— Wiſſener Metau. 115,5 114,0 Diamond ke.... 90.75 90,— 5 gudwigsg. Walz. Festverzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27 98.50 85 25 98,12 98.— Mez Sohne——. Dich ee 29.75 29.62 73. 758˙D. Schutzgebiete,.25—, 4327 Moenus St. A. 78.87 79. 5 Buntdep. 23.— 28.47 Montecatinf-...—. bie Reggenrents..7 0 5 .5 8¼% P Cir. Bd. 1 89.— dee Fed. 7 1910 h e. 1933 65— 89— inmetall... 153,5 154.7 91 Pf 11 90— 93.— % 1880 183.0 5% Wertüenez jramm g Kronen 210,0] Seilinduſt. Wor 40%„ conv. Rente 50 Südd. Zucker..—.— 1 4½%„ Pap. R. 4% Türk. Ad. Anl. 4%„Bagd.⸗E. Ell 4%„ untf. Anl. 4%„Bollobl. 1911 „400 ⸗Fr.⸗Los 4½% Ung. Str. 18 55/0, 14 1 81 le es, ena Ver. Glanzſtoff Voigt& äffner 100.0 100.0 Volth. Se 5 4% Ung. Göldr. 4%. tl 176,0 173.0 Kraft 120.2 120.7 W. Wolff. Autark. e e F. Kettle ani 3858 380 Flerer Aieſeruns 1025 1025 Senft fg. 4% Unat S.. fi 9% Hag 26% de 8.— D. Hup. u. Wok, 78.78 1087 Eazinger⸗union—.— 89.0„ Neftes. e%„i JJC 805 8„ 27 90— 90 e 1075 10— J. Shen blen 3110 150 Mabater W06g. 080 880 Transport- Aktien e, e Ne, cen z 4440 ft 1c, ebenen 1205 285 84e Fels Bob. 2 175 9% Reichsbank: 181.2 Fluege 11 fbi ontan-Aktlen Slg Silenen, 5. 5/0 hein Hp. 24 935 91.25 fihein. Hop. ⸗ök. 1047 1048 Fade Jetter 55,38 88.— Montan S 5% Südd Feſtwb..48.45 60.75 60,25 8 Fit. eo Gf, el.—.50 Hereinabt Fame 8 60% Grkr. M. adg. 508) 50˙ Württ. Notenb Ver, Stahlw. Ol..62 79.75 Allanz. 18.7 216.0 60% Bad. ton Gd. 68,75 80.— Mannz. Berk⸗G. 40.— 40.— Geſfürel 5½0/ Pfälz. Sia. 93.28 98.12 Transport-Aktlen 8% Pr. Z. B. Sig. 20.25 90.80 A., Verkehrsw 75,.— 77. 65% Rb. Opp. 59 98 01.75 S e 1910 192.0 0 10.11 75 Dt. Reichs b. Borz 112.0 112,0 1218 91,78 6175 20,75 109* 5½% Rhein. 91.87 91.87 Schantungckiſent 38.50 53.— 55 bo. Gia, 94.28 94.— Süd. Uiſenbabs 58.— 58. t. Gullleaume———.— 90.— 90.— 1 5 100.0 100.0 Soldſchmidt Th. 96.87 95.75 Gelſenk. Bergw. 62.— 63.— Gritzner M. Durl. 29,62 29,87 Harpener Bergw. 104,2 105.5 Grün& Bilfinger 237,0 289,0 65% Pfälzer-50 ee 4. F „„ anfwerk. Füſſen 49.— 48,37 Kali Aſchersleden———.— deſſ.⸗Naſſau Gas 70.——.— 8———— Hilpert Armatur. 43.— 48,— Kalt N 9 998 Korg 15 8 00 2811 Fiese Kuck u.„ ieee 710 ing.„ 841, orb. Lloyd.— 29,12 Hirſch Kupf. u. 5 87 1 85 ale.-G.„ 117,7 117,1 Diansfelder olzmann. Phil. 82.87 62,251 Oberbebart 25 Buderus Eiſen. 88,.— 87,25 e Obio 8, 598% Lichen Lergn 82 8 88 F. eie ene 8 28 anſa Diſchiff,—.——.— lde 805. 8. 170.2 170.5 1 Str 2 170.. all hemſe Bank-Aktien Bank f. Brauerei. 114.1 113.7 Weſteregeln—.— 125.2 Berl. Handelsges. 86,50 86.50 81,12 80— Com. u. Priptbk. 68.28 68.— 7487 75.75 Ot. Aſtaliſche Bk. 1740 172.0 79,— 79.— Deutſche Disconto 73.78 73,75 „„ r Disch. lleberſes Bl. 5 Mannesm. Röhr. Berliner Börse Bank. f. el. Werte 8075 89,75 5 Engelhardt 5 V Enzinger Union 99.— 98.— Dresdner Bank. Meininger pyphk 79.— 79,75 Fahlb., Liſt& Co. Oeſterr. Creditbk.. 0 Reichsbank.„ 150.0 150,5 Feldmühle Papier 129.2 128.7 Allianz Allg... 221,0 221,9 Felten& Guill., Allianz Leben„ 205,0 202,0] Ford Motoren An 96.37 95,25 5 Aſchaßz Gan. 0 5 Goloſchmid. Th. 36.87 598 Ahein. Aug ch 8 Gritzner Maſch. 30.— 29.62 1. Gebr. Großmann———.— Bayer Motorenw 133.7 134,0] Gruſchwitz Textil 98.50 100,0 B 5750 8 Guan Werke „P. Semberg 135.5 138,2 Hag etnal Nermenn Glen. 47,10 18. Berlin⸗Gubener Hann. Egeſt 3 Berl, Karle Ind. 129.0 128.7 Harburg u. 558 2857— Berliner Maſchb. 110,2 110. Hartort Ste. hr f Bente f 8. 124 421.0 Parpener Vergb. 106.7 108.2 Bre 11 Delf. 79.— 80.— Hiper Masch. Bremer Wo 1405—.— Hindrichs& Auf. 88.75 83.75 dran, Gee. 374 860 8500. Sheet Boe 95.67 95,50 Bo enn e 40.— 38.25 Sinner A ⸗G. G Chemie Basel. 178 Holzmann, Böll. 68. 88.— N20 eyden 95,37 96,25 Ilſe Bergbau 20 Stetti Ehem. Geiſenk 8 ebr. Junghans 60.— 58.50 Südd. J Chem. Albert 36,78 86,12 9 5 Porzellan 25— 2237 Sudd. Co. eee 195,5 199,0 Kaliwk. Aſchersl. 127,0 128.0. Contf⸗Gummi 1 Tarſtadt. Conti Linoleum—.— 6712 8* Dalmler Motoren 49.3) 51.50 Rütgerswerke uckert 4 ucker . 125,2 125,5 Kölſch Fölzer⸗We. 88. Deliſche Grdok: 11868 1182 Longe Kunſtlede 8750 88, Deutſche Kabelw. 82.— 90, Krauß& Cie., Lok Deutſche Zinol: 5762 87,12 Kronprinz Met. 1800 18055 Dtſche. 7 79„„ Kuffhäuſer Hütte—. 5 V. Harz Maſch Buckau⸗W. 1 8 erkur Wollw. 18.— 75,785 Eſchw. Bergwerk 286.0—.— Mez Söhne Miag⸗Mühlen arbenind. J. G. 144,6 144.5 Mimoſa 5 Mi Geng 5 54.. Ulhlheim Berg. 115 8 00 Niederlauſ. Kohle Gebhard Textil. Nordd. Eiswerke 4 Co.. 68,— 67.80 91. Industrie-Aktlen Selen. Sergrer 61.87 5 Oberſchl. 8 Gentchow& Co.. 84. 1 Aten mulatoren 2 5 5 5 Germ. Portld.⸗3. 96.50 96.75 7 5 1 Aug. Piet.. 28,5 292 Gef f. delt un 117 Ae Balke e 5 2 8. f. 8 5 2 Anhatgch ee. 91— 9750 Goedhardt Gebr. 83,— 02, Rarigeber Wag Rheinfelden ra Braunk. Rbein. Elektrisit. alte Maſchinen 32.50 4,50 Grün e Bilfinger 2300—.— Rheinſtarl. Rhein.⸗W. Kalk, Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. Sachſenwerkt Salzdetfurth Sarotti Schl. El. u Gas ugo Schneider 5 ſchöfferhof Brau. 43,25 49.25 S er Schultheiß 2 2 0 Siemensck Halske Stoehr Kammg. Stolberger Zinkh. ham. mmodbil. — Thörl's ver. Oele 81,87 81,75 Tietz, Leonhard Knorr—, Transradio Dtſch.⸗Atlant.⸗T. 128, 124, Komar s Jourb. 46,50 47,12 Parziner Papier V. Chem. Charlott V. Dtſch Nickelw. V. Glanzſt. Elbf. Portl V. Schügf. B.& W. Deulſch. Eiſenhdk. 78.25 78,.— Lahmeyer 4 Co 124,7 124,0 Ver. Stahlwerke Dread. Schnellpr. 68.50—.— Laurahütte.. 21,87 21. B. Stahl. v. d. Zyp. ürener Metag. 130,5 Binde sEismaſch. 1037 108,0 Ber. Ultramarin 98,25 98 15 Heul Verein..„ Hochfrgeuen 5 ellſtoff Waldhof 59.75 50,75 Neckarſulm Fahez „—Deutſch⸗Oſtafrika 67— 68.75 Sloman Salpeter —.———[Neu-Guinea... 185,0 136,0 Südſee Phosphat 75,— 74.25 Otavi Minen„. 13,50 18,50 l ufa⸗ Film Fortlaufende Nellerungen(Schlug) ——.— Accu... 149,5—.—Sahmeyer& Co. 5 100%—.— Aku„ 64,50 64,50 Laurahütte... 21.62 21, Allg. Elektr. Geſ. 28.75 28.37 Leopoldgrube... 35,50 35,50 —.——.— Aſchaffenb. Zell. 70.50 69.25 Mannesmannrß. 7487 74,75 90.50 90.25 Bayer. Mot.⸗W. 135,0 134.0] Mansfeld.⸗G. 7 8 47.87 48.75. Bemberg. 135.5 135.0 Maſchinenbau⸗U. 56,50 55,28 5 Jul. Berger Tiefb. 134.3 181.0 Maximiliansh.„ 159,0 159,0 erlin⸗Karlsr. F. 129,0 127.1 Melallgeſellſchaft—.— 94,21 Berliner Maſch. 111.0 111.2-Monteratin“..—.— 2 Braunk. u. Brik. 197,0 196.2] Oberſchl. Korsw. 103.7 104,5 Bremer Wog⸗Kä.—.— 147.0 Orenſtein& Kopp 90.50 89,50 Buderus Eiſenw. 87.12 86 75 Phönix Bergbau 47.87 46.87 Charlott. Waſſer 95.87 95,25 Polyphonwerke, 16,75 17,5 Comp. Hiſpano. 196,5 210.0 Rh. Braunk. u. Br. Cont. Gummi⸗W. 130.5 130,5 Rhein. Elektr. ContinentaleLin. 63.50 62.25 Rh. Stahlwerke — Daimler Benz„50.75 51.25 Nh. Weft Elettr 1590 158,5 Deutſch. Atlant. 129.2 119,7 Rütaerswerke 75.— 74,— Deſſauer Gas.. 125. 123.2 Salzdetfurth Ralt—. ———.— Deutſche Erdöl 115,2 115.5 N 78,50 78.— Deutſche Kabelw. 82. 83.50 Schleſ. El. u. Gas—. 196,0 189.00 Deutſche Linol.. 57,50 57.75 Schubert K Salzer 172.0—.— 172.0 172,0 Deutſcher 5 775 78 87 Schuckert& Co.„ „Dortm. Union. Schulth.⸗Patzenh. 112, 112.2 1127 112.5 EintrachtBraunk. 184.5 199.0 Siemens Halske 148,0 149.0 1 1442 Elektrizitäts⸗S.. 103.0 102,7 Sul 8 145..50 El. Licht u. Kraft 1210 120.7 Stolberger Zin — 92. e 1 10 135 Südd. Bucer; 7 5„G. Farben.. 445, 5. 67.75 850 JFeldmuͤyle Pap. 128. 28.0 e 5 Felten& Guill. 76,7 76,75 Ber. Stahlwerke 41.37 41½75 191.0 191.0 Gelſenk. Bergwk. 6178 627 Bogen elne 85. f 5 Selbſch idi T. 0 ale Walbef 597 97 9 2 9 m ellſto aldho 890 1 8 39.25.5) Hambg. Elek.. 188, 135.5 Hank elekte Werte 89,78 80.80 en. Bergbau 1 beſch Köln.. 18,37 2 5 olzmann Ph. 8 A. G. für Verkehr 76.28 76.75 otelbetriebsgeſ. 54.— 55,12 Allgem. Lokalb. lſe Bergbau.. 170.5—,— D. Reichsbahn B. 1020 102.0 .——.— Flle Genußſch. 125.5 125,2 Hapag. 25,78 2580 .. Let, Junghans 50.— 88.12 Hamburg Süd. D. 278 25,80 41,25 41,25 Kali Chemie..—.— 129 0 Hanſa Dampfſch,, 8— KZali Aſchersleben—— 128,0 Rordd. Llogd„ 29,75 28,87 1800 1800 Elbener Werke 61.75 61,50 Bap Wines 13.82 13.50 — g g Wenn muß ich barg be: neriſche Luft un hertollen Austobe machte, 16 Jahr Desh und ich naſtik, Zuſomm für ſtra Gewichte wegungs zuſamme tümliche entdeckte in dieſe ſprung r dußer ort Geſchäf Blattes A d N 05 * r. 7 2 2* 10 1 J. — 8 E 18 d 1 SSA n SS — * Se Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— — Schleuderballwurf. besübungen. Wenn ich erzählen ſoll, wie ich Weltmeiſt rin wurde, muß ich früh bei meiner Kindheit anfangen. barg bereits die Vorausſetzungen für meine ſpätere tur⸗ neriſche Entwicklung in ſich. Luft und Sonne am Rande der Stadt, ein luſt Um⸗ hertollen auf den Straßen und Wieſen, ein ungehemmtes im Ku Austoben des kindlichen Bewegungsdronges, und dos] Kompfſpielen machte, daß ich groß und kräftig wurde und ſchon mit 13 Jahren faſt erwachſen auſah. Deshalb ging das wilde Treiben bald nicht mehr an, anderes Betätigungsfeld, ich in den nahegelegenen Turn⸗ und Sportverein Neu⸗ haufen⸗Nymphenburg eintrat, dem ich heute noch angehöre. Was Wir hatten damals(1926/7) bei den Turnerinnen noch keine Leichtathletik⸗Riege, darum turnte ich zunächſt zwei Zu gleicher Zeit hatten und ich ſuchte lang an Jahre wir im 1 naſtik, und ich Zuſommenſtellung außerordentlich günſtig. m den Geräten. Turnverein beteiligte ir ein Gelegenheit war für andererſeits mich begeiſtert meine Ich bekam das Gefühl einerſeits für ſtraffe Körperbeherrſchung, richtigen Krafteinſatz und Gewichtsausnützung, 2 22 Es war eine Kindheit in rhythmiſcher daran. Bewegungsſch 3u für Entſpannung wegungsrhythmus, Schnelligkeit und Gelenkigkeit. zuſammen gab gerade die richtige Grundlage für die volks⸗ Weiſe tümlichen Uebungen, für welche ich 1920 meine Begabung Ohne je eigentlich geübt zu haben, l Jahre oe bayeriſche Meiſterſchaft sprung e über 100 Meter Zweite werden. ich machte ſtetig Fortſchritte. entdeckte. in dieſem Da wandte mich ganz der im Leichtathletik zu 1930 wurde ich ſchon bei den Denn ſie konnte ich D Kreis⸗, kampf. indem ich 0 meiner kindlichen Betätigung empfunden und betrieben. Gym⸗ Stets hatte ich das Bedürfnis— was ja wohl das Weſen Dieſe der Jugend iſt— einen Ueberſchuß an Lebenskraft aus⸗ ulung zutoben und irgendwie anzuwenden. So ſetzte ich das, was ich als Kind getrieben hatte, in etwas gewandelter Be⸗ Dies renden Hoch⸗ geſunde und dern, kämpferiſche Laufb Drang nach dem Bezirks⸗ f E in aber an zudrücken. Ich habe das weiterzuüben? gegenſeitigen 5750 und und ſterſchaften noch zweimal größeren Erfahrung der anderen hatte beugen müſſegn, lang dann 1933 der große hn an äußeren Form im Turnverein fort. ein ſtändiges Laufen, Springen, Werfen, Klettern. lag näher, als dies alles in turneriſcher und ſportlicher Ebenſo mußte ſich aus dem fortwäh⸗ im Spiel So ergab ſich auf W̃ * glückte, Nürnberg vier Deutſche errang und als ich bei den Frauenweltſpielen in London Weltmeiſterin wurde im Kugelſtoßen und mit neuer Welt⸗ beſtleiſtung im Fünfkampf. Das iſt ſo in kurzen Zügen das, was mir meine wett⸗ Erfolgen gebracht hat Freude und innerem Erleben aus ihr gewonnen habe, iſt nicht zu meſſen, nicht mit Worten aus⸗ Turnen von jeher als Fortſetzung Meſſen ettkampf entwickeln. liche Art und Weiſe folgerichtig mein Weg zum Turnen und zum Wettkampf. war mein i obwohl äußerlich ernſt und durchdacht, Giſela Mauermeher wirbt für die Werbewoche „Geſunde Frauen durch Leibe Giſela Mauermeyer hält nicht nur den Welt⸗ rekord im Fünfkampf, ſondern iſt auch eine unſerer beſten Leichtathletinnen im Kugel⸗, Dis es⸗ und Schleu Sie eröffnet hier den Kampf für die Werbewoche: Geſunde Frauen durch Lei⸗ sübungen“— Mein Weg zur Weltmeiſterſchaft T⸗Volksturnmeiſterſchaften in Leipzig Zweite im Vier⸗ kampf und Dritte im Weitſprung und holte mir etſiche d Gau meiſterſchaften. mich 1931 und 1932 bei den gemeinſamen Deutſchen Mei⸗ größeren Können und der dem Erfo als ich bet der Kräfte Training nie hart und überanſtrengend, ſon⸗ trotzdem U urf und ich wurde Deutſche Meiſterin und Rekordinhaberin im Fünf⸗ Die größten und ſchönſten aber in dieſem Jahre beſchieden, als mir in Warſchau beim Länderkampf gegen Polen ein neuer Weltrekord Uſt o ßen Unſere Kinderſpiele waren ja Dementſprechend Nachdem ich ge⸗ ige waren mir den Deutſchen Meiſterſchaften Was der innerlich ſo von Luſt und Freude erfüllt, daß ich die Zeit von einem Turnabend zum anderen immer kaum er⸗ Mit derſelben Freude und mit unbefan⸗ gener Ruhe ging ich auch in den Kampf, wobei ich faſt Ich habe auch warten konnte. immer meine Uebungsleiſtungen übertraf. nie teil: Je Natur ſehr geri Niederlagen waren mir nur ein Anſporn und Lehrmeiſter für die Zukunft Dieſes lichen Kamp aber wehren? den wünſche ich, die Der aktive Sportler muß verſichert ſein Der Reichsbund für Leibesübungen hat als eines der Ziele die einheitliche Regelung der Verſicherungsfrage ſei⸗ In den vergangenen Jahren hatten die größeren Sportverbände Kollektivverſicherungen Zu Aenderungen daran ner Mitglieder irgendeinen meiner wettkämpferiſchen Tätigkeit verſpürt. härter das Ringen, um fühlte ich mich danach und um ſo mehr wuchs mein von ernſt⸗frohe möchte ich allen Letzten körperlichen ng entwickeltes es Endes kämpfen werden, in der aufgeſtellt. für ihre Mitglieder abgeſchloſſen. iſt bisher kein Anlaß geweſen. Für die Zukunft iſt jeboch oder ſeeliſchen ſo wohler und Selbſtvertrauen. Erlebnis wir ja unſere Pflicht Werbewoche des tun, Nachteil Im Gegen⸗ ſport⸗ Frauen wünſchen, denn ſie werden, wenn ſie ihn richtig auffaſſen und betrei⸗ ben, daraus nur körperliche und ſeeliſche Werte gewinnen, niemals Schaden leiden. Wir ſind doch deutſche Mädchen und rühmen uns unſeres nordiſchen Blutes, auf welchem ſich eine heldiſche Welt⸗ anſchauung begründet, und wir ſind jung und haben Kraft und wollen diefe Kraft ſtählen und ſie wirken laſſen im fröhlichen Kampfe mit anderen, wer wollte uns das ver⸗ nicht für uns ſelbſt und unſeren Ehrgeiz, ſondern es wird ſür uns alle einmal die Stunde kommen, wo wir uns mit aller Kraft und mit unſerem ganzen Sein einſetzen müſſen für etwas Höheres und Größeres, für Volk und Vaterland. werden dann mit derſelben Einſatzbereitſchaft und dem⸗ ſelben Kampfeswillen antreten und auf dem Poſten, auf wir hingeſtellt daß und ſo „Geſunde Frauen durch Leibesübungen“ recht viel Mädchen und Frauen in Turn⸗ und Sportvereine eintreten. freier Auch Wir 22. U. 23. SEPT. SFEOFFNET 10-18 UH Eigenheim- Ausstellung AxrNMEN GEBIET NOSLING STRASSE FERM SPREOHERSO486 8198 Bodensee Blaufelchen Lachs. Forellen leb. Spiegelkamfen Schleien frische Jogffche OCabellau Schellfische Steinbutt Rotzungen Fischfilet ompflehlt zu bill. Prelsen Vogelmann Werderstr. 4 Tel. 43224 R J.-6 Drucksachen jeder Art liefert billigst Druckerei Dr. Naas Neue Mannheimer Zeitung R 1,—6 Lalunach bah Astrologe MANNHEIM Dammstr. 17 Telephon 501 74 Sprechstunden von 11-1 und 37¼ Uht 8⁰⁰ 8 Jede Anzeige 5 In die NME. Teppichhaus Bochsfeffer zeigt im Sonderfenster Sulan- behandelte Teppiche Tiſch Diwandecken Illöbelstoffe Elnspaltige Klelnenzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche je mma4 pig. zu uns. muß ſchlechte Erfolge haben, gutes Arbeitsfeld an dale bee ſowie Verfügung ſteht. Wollen Sie wirtiengutverdienen in der Zeitſchriftenbranche, dann kommen Sie Wir können Ihnen durch Höchſt⸗ proviſionen, großes, ausbaufäh. Belieferungs⸗ gebiet und ſtets neueſte Auszahlungen dazu verhelfen. Zu melden: Freitag, den A. 9. 34, von 10—12 und—5 Uhr: Reſt. Kaiſerring. wenn ihm kein Werbematerial zur 7 Kl. Bier- oder Wein restaurant eptl. auch Kaffee, in guter Lage zu mieten oder zu kaufen geſucht. Angebote mit Preis unt. G B 66 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 701 (-5 Zi keiten, Angebote unter mögl. au Aelter. kinderloſ. Ehepaar ſucht in guter Wohnlage Mannheims Wohnung mmer) mit allen modernen Bequemlich⸗ mit Garage. O 119 an die 7762 Geſchäftsſtelle erbeten. N Lichtoklame-Neuheit (D. R. P. und Auslandspatente), in allen Detail käuf -Geſchäften ver⸗ Iich. 714 Alleinverizlebsrech für Mannheim und Umgegend zu vergeben.— Zu melden Freitag: Reimer, Hotel Heſſiſcher Hof. Tüchtiger Neisender von größ. Radio⸗ Firma*711 gesucht. Angeb. u. G E 70 an d. Geſchäſts⸗ ſtelle. 7111 Junge Maubynfh gewandt u. fleiß., per ſof. geſucht. Angebote m. Ge⸗ haltsanſpr. unt. G O 78 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. Ehrliches NMädehen das kochen kann, tagsibber von ig. Ghepaar geſucht. Näheres*gg Sophienſtraße 16 vaxterre, rechts. Heimarbeit Ige. flinke Frau, d. Nähe Bahnhof 729 e e Ehrliches fleißig. Mäde hen 0 Geſchäftsſtelle ter d. Blatt. B1812 d. Automarkt Aufo- Licht 614 und 8 Auta-Batterten alle Schanzenstr. ga Lieferwagen Tundwerkslälte ſucht. Von jung. Ehepaar wird etwa zum 1. 11. 34 eine ſchöne -Zim.-Wohnung mit Bad u. Zubehör, Wohnlage, evtl. Villenetage, ge⸗ Ausführl. Angebote unt. G A 65 an die Geſchäftsſtelle. in beſter 700 Student, Perſer, witnſcht 35720 aan bei gebildet. Fa⸗ milie, wo deutſche Sprachkenntniſſe noch verbeſſ. wer⸗ den können. Angebote unter G L. b an die Geſchäftsſtelle d. Herr faucht möhbl. Zimmer 1 15.— monatl. Angeb. u. G D 68 a. d. Geſch. — Junger Mann ſ uch t ſofort Möbliertes Zimmer Angebote unter G. K 74d an die Blattes erbeten. „ Badezimmer, 1. 10. 1934 Geſchäftsſtelle Blattes. d. 719 Herrliche 1 am Kaufhaus, 1 Treppe ho IZimmeru. Küche Warmwaſſerheizung und Warmwaſſerverſorgung per u vermieten.(Miet⸗ preis 200.] Geeignet für Aerzte. Näheres Telephon 400 09. 7296 gebr., 122 To., in tadelloſ. Zuſt., 5 5 ette Aelt. Herr, verm., wünſcht u r e Dame, Alter 25— 35., zw. ſpät. Helratr kennen zu lernen. Zuſchrift. unt. G J 78 an die Geſchäftsſt. 718 geſucht. Aungeb. unt M D 159 an d. Geſchäſttsſtelle d. Blattes. 8085 Auß.: Paradeplatz, D l, 3 eb. Schöne, ſonn. 6⸗Zimmer⸗Wohnung mit Zubeh.(Zentralhz.) zu verm. Friedr. Münz, Lindenhof⸗ ſtraße 13, Tel. 245 07, 615 81. 725 Breite Straße! Laten, U, 12 3. 1. 10. 34 günſt. zu verm. S8g U 1. 12. 1 Tr. 2 Zn. U. Küche t. 5. St., z. 1. 10. zu vermieten. Zu erfr. in der Geſchſt. 471 Wohnungen Ladenlokale, Geſchäftsräume jeder Art vermittelt Immob.⸗ Büro J. Bodenheimer F 5, 6/7. Teleph. 220 31. S648 leer. Zimmer ſeparat, ſofort zu vermieten. 722 Pozziſtr. Nr. 5. 1. Stock. Leeres ſeparates Darterrezimmer an berufst. Ein⸗ zelperſon zu vm. Augartenſtr. 54, Laden. 977 Zentral gelegene J- bis 5- Zim. Wohnung preiswert 712 2d Vermieten. Schöne -Limmer- Wohnung mit einger. Bad, Waldparknähe, Donnersbergſtr. Nr. 33. parterre, z. 1. 10. zu ver⸗ mieten. Anzuſeh. vorm. bis 3 Uhr und nach 6 Uhr. 718 Nähe Matktplatz! Sohöne 710 Tol. 82161 immo. 2 Zinner 1. Stock. zu mer⸗ mieten. 5 Zu er. * 74 vagen. G7, 29, parterre Strohmarket! 2 im. u. Küche . 1. 10. zu ver⸗ mſeben. 75 Näheres Müller, Char⸗ lottenſtraße 6. D 2, 8, Laden. br. leer. Zinn. an einz. Perſon ſof, zu v. Jung⸗ buſchſtr. 8, 3. St. *728 but möbl. Zim. verm. 4721 F 4. 1. 3 Trepp. Gelcverkehr ſönlichkeit leiht ig. ſtrebſ. Mann zwecks Exiſtenz⸗ gründung 780 NM. 200. b. ehren wörtlich. Rückzahlung von und Küche 5. mowatl. 15.. Zuſchr. u. G Nr. 80 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes erbeten. 1000 fk. geſucht aus erſt. Hand. Abſolut ſich. u. lohnende Angeb. u. F R 58 a. d. Geſchſt. l Melua Uacherel Ur. Haas R 1.—6 toilette uſw., maſchine, Velburteppt 1 beſichtigen 8 Annahmesehluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr große Couch Kraftzähler, div. Beleuchtungskörper. ei J. Kratzert, Heinr.⸗Lanz⸗Str. 32, reitag von—11 u.—5, Samstag von—11 Uhr. Wegzugshalber ſind folgende moderne, faſt neue Möbel preiswert zu verkaufen: Speiſewohnzimmer, kaukaſ. Nuß pol., beſteh. aus: Büfett, ovalem Ausziehtiſch, 6 Stühlen Doppelſchlafzimmer, elfenb. Schleiflack, innen Ma⸗ hagoni, mit 2 Schränken, 1 Kommode, 1 Friſter⸗ prima Paradtes⸗ Matratzen, Lanig für zwei Töchterzimmer teilbar: Weiße Küche, öteilige rote Dielengarnitur, außer⸗ dem dazu paſſend rotes Schränkchen und Tiſch. Weißes Mädchenzimmer, polſterung) mit 2 paſſenden Faut., Tiſchchen mit Marmorplatte, 2teil. offenes Bücherregal, diverſe Stühle, Chipendale⸗Schreibtiſch mit Seſſel. Faſt neuer Küppersbuſch⸗Gasherd, Eisſchrank, Näh⸗ Badewanne, „ 355 m, (Roßhaar⸗ einfarbiger in Ausſicht genommen, über den Reichsbund für Leibes⸗ übungen die Verſicherungsfrage der geſamten deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung einheitlich zu regeln. So lange dies nicht geſchehen iſt, iſt es Sache der einzelnen Sport⸗ treibenden, der Vereine und der Verbände, für den nötiges Schutz bei vorkommenden Unfällen zu ſorgen. Da in der letzten Zeit ſich die Fälle gemehrt haben, wo Nichtverſicherte an Spielen teilgenommen haben und bei auftretenden Unfällen keinen Verſicherungsſchutz genoſſen, iſt von ſeiten der Gaubeauftragten des Reichsſportführers unter Hinweis auf die oben erwähnte Verordnung des Reichsſportführers die Forderung ausgeſprochen worden, daß ſich innerhalb der Verbände niemand aktiv ſportlich betätigen darf, bevor er nicht Mitglied des Vereins oder des Verbandes geworden iſt und durch Zahlung des feſt⸗ geſetzten Beitrages den Verſicherungsſchutz genießt. Es ſei keineswegs angängig, daß die bei Ausübung ihrer ſport⸗ lichen Tätigkeit Verunglückten eine Inanſpruchnahme der öffentlichen Hilfe fordern oder daß Geſuche an den Hilfs⸗ fonds für den Deutſchen Sport betr. Gewährung von Bei⸗ hilfen uſw. gerichtet werden. Dies könne nur in ganz be⸗ ſonders gelagerten Fällen, bei denen der Normalverſiche⸗ rungsſchutz nicht ausreichend iſt, gewährt werden. Baden— Württemberg im Kunſtturnen Als letzte und weitere Probe ihrer Anwärter für die Deutſchen Gerätemeiſterſchaften am erſten Novemberſonn⸗ tag in Dortmund führen am 21. Oktober die beiden Nachbargaue vorher noch einen Geräte⸗Mann⸗ ſchafts kampf durch, der im Rahmen der 100⸗Jahr⸗ feier des TW 34 Pforzheim im neu hergerichteten Saal⸗ bau der Goldſchmiedeſtadt vor ſich geht und zweifelsohne ſtarkem Intereſſe ous beiden Gauen begegnen wird. Für die Aufſtellung der badiſchen Mannſchaft ſind die Lei⸗ ſtungen beim Aus ſcheidungsturnen für die Ge⸗ rätemeiſterſchaften ausſchlaggebend, das in Gaggenau durchgeführt wird, nunmehr aber vom 30. Sept. auf den 7. Oktober verlegt iſt. kirchen Kaufgesuche Anſagen een be eule Iſt. Semeinde Speisezümmer „* be mögl. in Renaiſ⸗ nicht morgen Hauptſy nagoge: ſance, Barockſtil, llten Sie mit all d. Samstag 22. Sept zu kauf. geſucht 80 en Sie mit all den vielen Angeb. u. M U Dingen aufräumen, die Sie vbrabend.15 Nr. 175 am de. 10 0 vormittags 400 JGeſchäftsſtelle d. schon seit Jahren aufbe- 8 9 Blattes. S584 wahren, ohne dafür irgend ub ocentsgen; Aleines 12 85 115 erwendungszweck mere 805 fi 5 ißer zu haben. en 4 3 3 e Machen Sie Geld dn der geſucht. Angeb. aus diesen Gegenständen. Slausſenagoge: unt. G G 7 an Suchen Sie durch eine vorabend 845.. 5 vorm..45 u..00 D. abbes. 1 Rege 0 Klein- Anzeige 3 5 Interessenten! An d. Wochentagen: hg nacht 12 5 Hoſſschrank nachmitta 0 2 2 abs 700 Sehr eibtisch 7 28 zu kauf. geſucht. Sukkoth⸗Feſt Angeb. u. M IV Nr. 176 an die In der Ges chäfte ſtelle d. gauptſpnagoge: Blattes. S584 80 Neubau 5 Cin Die Firma Hugo Stinnes G. m. Sende P. Kepit 1 b. H.— Zweigniederlaſſung Mann⸗ aben Einige breite e 1 Montag, 24. Sept. Gofdrahmen heim— beabſichtigt den Neubgu 5 8 845 60& 80 515 einer Fabrikanlage— Herſtellung 8. it: nan kaufen as uc von chem. ⸗ techn. Erzeugniſſen 1 Preisang. m G N auf dem Anweſen Ruhrorter Str. Mincha.80 Nr. 7 an Geſch. Nr. 4749. abends e Ich bringe dies zur öffentlichen Dienstag. 28.. 720 Kenntnis mit der Aufforderung, 16 5 3 etwaige Einwendungen bei dem abends.00 Bezirksamt oder dem Stadtrat 5 binnen 14 Tagen vom Ablauf In der des Tages an vorzubringen, an EEE welchem das dieſe Bekanntmachung claus ſynagoge: enthaltende Verkündigungsblatt Sonntag, 28. Sept. Biflenſchaftliche ausgegeben wurde, widrigenfalls abends.15 Handlesekunsi alle nicht auf privatrechtlichen Montag, 24. Sept. nach modernſter Titeln beruhenden Einwendungen morgens.45 u..00 Methode v. Dr. als verſäumt gelten. 1 Rabb. Lomer. 709 Die Beſchreibungen und Pläne Bin 400 T 11a See h, liegen während der Einſpruchsfriſt abends.00 G 2. 8. I. auf den Kanzleien des Bezirks⸗ Marktplatzecke. amts und des Stadtrats zur Ein⸗ 726 Dienstag, 25. Sept 5 morgens h. 45 u. 90 Nur noch bis ſicht offen. 2 Mincha.00 Samstag G 2. 81] Maunheim, den 17. Sept. 1934. abends 700[ Honorar 1 Mark. Bezirksamt— Abt. VI. auch Heinrich Gebr. Möbel w. Moderne Schlafzim., Speiſezimm., Küchen, Einzelmöbel in verſchied. Holzarten u. Ausführung., ſowie Polſterwaren' Flurgarderoben ꝛc. kaufen Sie ſehr günſtig. Freinkel. F 2, 5(am Marktplat) Auf Wunſch Zahlungserleichterg. B1304 in Zahlung gen. Welche edle Per⸗ Lebensmittel- besbhäft gutgehend in gt. Lage, q ünſti a Zu verkaufen. Nechtsk. Ludwig, S 6. 1. 7⁰⁴ Besonderes Aagebol! neu u gebraucht: Bücherſchränke, Schreibſchränke, Schreibtiſche, Auszuatiſche. Lederſtühle, Büfetts m. Vi⸗ trinenauſſatz. Kredeug, paſ⸗ end hierzu. Bill. Gelegenheit. Modern, nach Wunſch erfolgt Beigung. Beſich⸗ tigung erb.—12 2. 2 . 2 . Ml wen Vad oma (Halb. Ballon) gelötei und gemuffi kompl. mit elektr. -Volt-Belenchtung, Ständer u. gepachträger 5 Jahre Garantie 3.50 erelleng l. ll Ballon. 20. erhalt. Ste neue RA der mit Ga- N rantie. Herren⸗Fahrrad für 10 Zräbriger Hand⸗ wagen für 15.— zu verk. in der, Geſchſt. 2708 BUCHER IA MANN Held Pian 155 Pr.⸗Angeb, u. 21710. d. Geſch. 21811 kleiner Zu erfr. 5 7 24 und—7 Uhr, * Spiegel, Land⸗ 5 5. 5 Doppler kchbalter. Auf- 5 1 5 5 ur J 2, 8 ſatz au kauf. geſ. ein Laden! Preisangeb. unt. S584 H 62 an Geſch. Warum spar dieser Handgriff Seife und Wasckpolver? Dieser eine Handgriff bewirkt, daß Ste künf- tig bei Ihrer grogen Wãsche nur noch halb so- viel Seife, Waschpulvet und Feuerung brau- chen. Gewöhnliches Einweichwasser holt nut wenig Schmut aus der Vische. Das orga-. nische Einweichmittel Burnus aber zieht so- viel Schmutz heraus, daß die Wäsche am Morgen schon so gut wie sauber ist. Diese verblüffende Wirkung erklärt sich daraus, daß Burnus mit seinen Verdauungsdrüsen- Säften den Kitt löst, der den Schmutz an die Wäschefaser bindet, so daß die Schmutz- tellchen nur noch ganz lose hangen und zum größten Tell sich von selbst loslsen. Sie wer- den staunen, wie wenig Sie noch zu waschen haben und wie wenig Seife Sie brauchen! Gutschein 66152 An August Jacobi.-G. Darmstadt Senden Sie mir kostenlos eine Versuchs- packung Burnus. 3 Name Wohnort 1 Anus e— Nummer 488 Katharina ll. von Rußland Prunkvolle Ausstattung! s Schauspielerische Höchstleistung! Ueber 1100 Mitwirkende Rußlands gewaltig groſte Geschichte Wird lebendig. Unendlich in seiner Weite und Tiefe. ersteht das Antlitz slawischer Erde u. Menschen. die durch blutigen Terror u. alſe 8chrecken des tollsten Irraiuns gepeitscht. das Opfer eines kaiserlichen Hretins werden sollen: Eine Spitzenleistung der Filmkunst die jeder gesehen haben mußt! Das ist ein Erfulgl CCC ͤ dc»Wçf000000000ee Die 2. Woche! 8 Leute rd. 20000 Bucher Peter Ill. Sonder-Aus zeichnung:„Mlinstlerischi wertpoll Beg.:.45,.48, für MHeilger E 2, 13 Badeeinri fungen Neueste Welt- Ereignisse Schllis-Kalasfrophe„Morro Casſle“— Diplomaſen- Empfang durch den Führer— Der große Streik in U..A.— Die Wehrmachi huldigt hrem Oberbe- fahlshaber usw. .50,.35 Uhr Beg.: Röderherde Gas und Kohlen 5922 4 Oppenheimer Eisenwaren E 2, 13 .10,.40,.10 Uhr (Ekeute letzter Tag) durch Mapin-Kur ohne Diät S670 Zu haben: Drogerie Ludwig & Schütthelm, 0.8 u. Fried⸗ richsplatz 19; Storchen ⸗Droge⸗ rie. Marktplatz, H 1, 16; Hirſch⸗ Drogerie Schmidt, O 7, 12, Mietgesuche Caié- Wein oder Laden f. Friſeurgeſchäft m.-2 Zimmer- Wohmung od. ge⸗ eignele Parterre⸗ Hypotheken ——ͤ— Bierrestaurant von tüchtig. Fachleuten geſucht. Angebote unt. G J 83 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 27 8 Mod. 5⸗J-TZimmer-Wohnung mögl. Warmwaſſerheiz., für Arzt, Nähe Tatterſall od. Friedr.Karl⸗ Straße zum 1. April 195 geſucht. Angebote mit 7 9 0 unt. Mü 2 180 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 7880 Alsbald zu mieten geſucht: -A- Zimmer-Wohnung mit Küche u. Bad, a. liebſt. Zwei⸗ familienhaus in guter Lage. An⸗ gebote unter H G 2 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5 762 Saane J- ger-Ammel-Wobnuno mit Zubehör, in ruhig. Wohnlage zum 1. Okt. von Feſtangeſtellt. ge⸗ 12 Angeb. mit Preis erb. unt. H Gs an die Geſchäftsſt. 767 Wohng. zu miet. geſucht. Miete i. Voraus. Angeb. unt. H A 90 an ote die Geſchſt. 7e—⁵⁰ 2 Zim. u. Küche im gut. Hauſe, v alle inſt. ält. Dame *. 1. 10. od. ſpät. geſucht. Pünktl. Zahler. Kein Hüönterhaus. Angeb. u. G. 2 89 an ö. Geſchäfts⸗ ſtelle. 755 br. leer. Zim. v. alleinſt. Dame Angebote umter H B 1 an die Geſchäftsſtelle d. Bbattes. B1317 Suche 1 autgeh. 2 n. U. Küche nuch on. Lebens- ei, b. ruh, ber. flltelgeschätt prb., v. ruh. Ehep. gesucht. Möbete b. zu pachten od. zu kaufen. Angeb. 1 105 0 ingeb u. 5 u. G V 85 an d. dad, Geſch. 705 Geſchſt. 2742 Frͤl. möbl. Z. v. berufst. Dame zum 1. Oßbtober zu miet. geſucht. Angebote unter G R 81 an die Geſchäftsſtelle d. G. Blattes. 789 v. Schubert L. Mpolhoten Gsschäftskrodlte, Neu. baukredite, Arbeits- beschaffungs- u. In- Standsstzungskradite heſch. raſch und ohne Vork. 5878 Immobll. G Gärtnerſtraße 85. Fernſpr. 519 92. 42-3000. auf 1. Hypothek, von Selbſtgeber zu leih. geſucht. Angeb. u. G V 88 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 750 Geldverkehr auü0 Rx. von Selbſtgeber, geg. domp. Sicher⸗ heit, guten Zins u. pünktl. monat⸗ liche Rückzahlg. geſucht. 7 unt. behr. Möbel elektr. Lüſter etc. zu verkf. Anzuſ. 15—10 lihr 2 M 5. 3, 2 Trepp. B85 S139 Küchen große Auswahl, 110.— 125.— 145.—, 185.% uſw. dalalümmer 265.—, 285.— 325.— 865. Mk. 77 Rudolf Landes Nachf., Ju 5, 4 Eheſtands⸗ darlehen! S 82 ͤ an die f Geſchſt. 795 Beim Mnmzus findet man in allen Ecken und Enden Gegenstande, für die man im neuen Heim keine Verwendung mehr hat. Auch aus diesen alten Sachen läßt sich gewiß noch Geld machen. Eine kleine Anzeige in der NMZ unter den beiden Rubriken bringt Sie mit vielen Interessenten für diese Objekte in Verbindung. Eine kleine Anzeige in der Neuen Mannheimer Zeitung kostet nicht viel und ist bestimmt erfolgreich Tausch Pracituolles Speisezimmer wenig gebr., in tadellos. Zustand billig absugeb. .Lauber, F3, 7 e 134 Radio 4 R. m. Lautſpr. u. Abbu. f. 15.— zu verk. H 7, 15, Hths. prt. 768 Schlanke Heidelbergerſtr. D Zu erfr. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe September 1934 Zum Abschied vom RO XV Soll nocheinmal nellsfes Lachen das Haus durchdröhnen! neinz nünhmann — der Meister des 1— erscheint als Tenn in ond in einer prachtvollen Rolle für den einzigartigen großen Komiker. 5 0 Zuvor hochalpines Vorprogramm „3 Menschen an 1 Seil“ kine gesteigung des Mont Blanc(4810). 5 95— Neuesſe Bavaria- Tonwoche! Beginn: 2 21 17 28 lu gend 3 00,.00,.10, 7 J W 1 185 N Ah 1515 in beiden 1980 E Erstaufführung ein ganz neuer 500 l. Pdtachon-Crobfilm in deutscter Sprache Der letzte Ton- Groß- Film mit. Carl Schenström u. Harald Madsen Regie: Lau Lauritzen i Dazu das wertvolle Vorprogramm: „Die Abeatedes den. aa“ Nach dem gleichnam. Buch von Waldemar Bonsels. Musth: Dr. Gutseppe Beeee. hat nachmitt. zu 30 Pig. und 40 Pig. Zutritt! .30 Uhr. Vaschansta F. Busch 5 Kar- Mattvstr. ande Form wit modern. neu 1 Aufruf am ulle Eltern! 8 Möbel Nur Qualität! Jaller lud Rüchen ſtaunend billig. Kaufe beim Fachmann! A. Gramfieh Schreinermeiſter, 1 1 J. 2 Hell. Jeftrtelen billig zw verkauf. 796 Mittelſtraße 22, f Wirtſchaft. Faſt neuer SCHWar Z. An zun billig zu verkauf. Nuitsſtr. Nr. 22. 1 Tr. lks. 747 dainner Eiche m. Nußb. ſbatt 450 RMk. nur 333 Rk. zu perkf. 5778 Mö bellager, U 1. 6. Breiteſtr. Gut erhalt ner Delgemälde Stilleben, eichen. Truhe(ca. 200 J..] Billardque, gr. ſchwerer eich. Bilderrahmen zu verkauf. 761 Adr. i. d. Geſch. Zu W* 732 Webel. Schwet⸗ zinger Str. 155. Fahrr.⸗Anhänger u. Herrenrad f, b. abzugb. 4769 3. Hof. pol. Schrank Ahr., Anszieh⸗ tiſch. 2 weiß lack. Betten m. Roſt, 1 Kommode, Nachtt. u. Stühle ſehr bill. 3. verk. E 5. 2, 1 Tr. * 757 EBC Billiges inemöbel gebrauchl Schränke ab 14. Maschlisch ab 7. Waschkom. mit und ohne Mamor ab 10. Nachttisch 20 3. 1 Kepok-Mafr. 18. 1 Koghaarmatratre mit neuem Drell 48. 1 Couch v. g. R. ap. b. 20. kinzelne Betten U. Pat.-Rost zb 11. Mod. Bielengarnit. 32. Nacht 8 10 12. Wasdhk. 20 48. Woll- Matr. ab 21. Mapok-Matr. zh 39. Pat.-Röste ab 10.30 Stüdle, Hocker, Schemel zehr billig 3. 2 legenhoits⸗ Haufss Schlaf- zimmer Elche. schwere Ausführung Welche verkauft war. bes. Um- stände halber n. abgen. Wird, zu RM. 320. zu verkaufen 9198 sbenso 1 Küche in Elfenbein . 175. Abel-Vertreh Kieser& Neuhaus Mannheim. 9 aerob. Auswahl an: ln eu 175. 195. J225.—, 265. 8 neu 210. Zum letzten Male Pat und Patachon! Bereitet Buren Hindern diese Freude, wir? legen extra heute und Samstag um 1 Uhr und Sonntag 2 Uhr eine groge Famillen- Vorstellung mit ungekürstem Tagesprogramm ein! 8— Wo.00,.30, 6. 00,.50, S. 20: 250 Tekaufzanrelgen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch un Erfolg zleh-Höschen Paradeplatz Damen-Mako-Unter- 35 4 von Dam.-Mako-Hemden Achs.- od. TIrägerf. v. 68 an Speek Stot 41, 7 inoleum- verlegen Spezlelgeschä! Wilh. Oedei U 3, 3 Tel. 33701 80 89.92 dee zweifeln, Menn u in auierspiel Mieten d n. piano win Heckel Pg — 2 Hanh Anna uber F 7, 26 a, part. (Luſſenring). Sprechzeit.—7, Sonnt. 10—1 U. B318 Kaufgelegenheit für Brautleute Schlafzimmer 9 5 1 Innensp. selten Son erm 230. 2 Pat.-Röste 22. 2 Matratzen 46. 1 Chaiselong. 22. Küche abgerund. inneneinricht. mit Anrichte. isch. Stühle. Hocker u. Heute e Freitag, 21 Nach dem bekannten, von Millionen gelesenen Roman von 2 Ludwig Ganghofer Die interessanten Darsteller: Hans Forbeck, Maler Hans Schlenck der seinerzeit in der Titelrolſe des Fiſmes: Heide- Schulmeister Uwe fHarsten“ Einen unein- geschränkten Byfolg hatte. Kitty, das Geislein Hanſi Kupteck der junge u. neuentdeckte Filmstar, welcher sich mit diesem 1. Fim die Sumpathten aller Mannheimer erwerben wird. Graf do. 8 Friedrich Ulmer 82 Pei dem Ufa-Großfilm„Oe Gzardasfurs lin“: durch seine groge Beistung auffiel. Taſſilo Arthur Schröder Der Ager Franz.. Paul Richter der hervorragende Darsteller Stegfrieds in dem Nibelungenfilm der Ufa Malt, ſeine Braut. Herta Worell Das schlichte Spiel dieser jungen. blonden, naturhaften Hünstlerin ist überaus sꝗm- pathisch. Der Nager Schipper Abd. v. Schlettow me leidenschaftliche Beistung. voll be- zwingender Bchtheit. und viele andere allererſte Darſteller. Bin Film. der die Ausseichnung, Hünstlerich wertvolberhielt und der zu den schönsten r- innerungen jedes Untversum- Besuchers ge- hören wird. Im gepflegten Beiprogramm: Bayreuth bereitet die Festspiele vor Ferner: Dle neueste Ufa-Ton- Woche u. v..; Der Führer empfängt das Dipl. Horps- Bänderkampf 3 e Finnland- Brand „Morro Eastle! UNIVERSU 16 L240] 4. 30] Le. 30][S S0] dugendfrel 1 Schemel 150 2 Sond drbr t Luck te 8600 Bhestandsdarleh. Hch. Baumann K 3, 27 — bieten Ihnen in Küchen 3 110.—, 120.—. 130. usw., gebr. 38.—, 48.—, 58. Usw. Sbhlafzimmer usw., Tebr. 68.-, 88.—, 125. usw. Speisezimmer 235.—, 255.— usw. Küchenschränke gebraucht und neu 12.—, 15. 18. 24.—, 28.- usw. E Al Käthe v. Nagy Willy Fritsen Die Töchter Ihrer Excellenz Der Lustspielerfolg! 82⁴¹⁸ Anfang: 4 6 820 Uhr SAN 11150 abends. Kleiderschränke gebraucht und neu 1, 2- und 3,türig .—, 10.—, 12.—, 15.—, 24 usw. Tochterzimmer neu, ab 120. ebr. ab 58. vieles andere kaufen Sie günstig del Möbel- Klinger billig immer! 2 der Reise Ae Dr. Katz praki. Arzi Tel. 315 60 8 2. 6 u. I 1, 8 O 4. 3 rterienverkalgung zu hoh. Blutdruck, Gicht, Rheuma, Magen-, Darmstörunzen, vor- zeitige Alterserscheinun 4500. beugen Sie vor durch: 5 Krob auch Beet en Geschmack- u. geruchlos. Zu haben: Drogerie Ludwig& Schütthelm. und Friedrichsplatz 19, Hirsch- Drogerie H. Schmidt, Heidelberger Straße, O 7, 12. Drog. Goß mann, Marktplats, H 1. 16 Morgen Samstag, abends.15 Uhr MIBELUMSEN SAAL.— HROSENMGAHTEN Der unwlderstehlieke Meister des Humors Willy Reichert mit seinen Rünstlern [ Rechtzeifig Karien kauen! Rezen lun Karten 73 pig. bis NM..— dei Heckel, 0 3, 10. Aomteridirekften 0 J. 16, Bach. r. fill mann, P 7, 13, rten, buchandl. Schenk, Mittesstr. unenbtüt Lindenbel. Metrfeldstrabs Jerkehrsrerein. N 2, In der Mannheimer 45 Nächsten Sonntag 2 3 spielen zum Tanz und 1 Ketwetreiben— Wurfbud Heltere ODarbletun gen— Nledere Preise Beginn abends 6 Uhr FRIEDRIEHNS PARK Sämtl. Räume in ein Winzerdorf verwandelt großes Wige rf ert im Winzerdortf Neuer Wein Eintritt mit Tana Vorverkauf: 50 Pfg. Musikhaus Planken. O 2. 2 G Die Geschichte zweier jungen Menschen aus dem Südsee- Paradies. Einer der schönsten Spielfilme aller Zeiten, die letzte u. reifste Schöpfung des genialen F. W. Murnau, in zweijkhriger Arbeit geschaffen. Preise ab.80(Erwerbsl. u. FA D. O. 60 Jugend hat keinen Zutritt!“ Friili⸗Vofcieſſung am Sonntag, 23. Sept., vorm. 11³⁰⁰ Uhr Der größte Kulturfilm-Erfolg des] h Der Wunderfilm — 8 Zahlreiche Zuschriften aus Kreisen, die den Besuch der 25 Nachtvorstellungen nicht ermöglichen konnten, veranlassen zu einer eInmallgen Wieder- helung am Senntag vormittag Kleine Eintrittspreise ab Mk. 0. 70 Jugendliche nicht zugelassen Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten f. beide Veranstaltungen! orverk. tägl. ab 14.30 Uhr an der Ufa-Hasse UNIUER SUN EN * Erſche monat abgehe Hierzu ſtraße ſtraße Abbeſt Di Chri Ma tel V Sport Verſa Volks dieſer reich Saarg Sonde Na den 2 rufen Mül geliſch ſchen Reichs Im Chriſt, Tau klärte ſchwer Chriſt; aus: Reichs allen wußtſe erreich Reichs