1 r 2 8 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich àmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, K ronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. 22 .25 Geſchäftsſtellen abgeholt 5 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim annheimer Jeitung Mannheimer General-Anzeiger 9 pre 10 95 Anzeigeupreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Famtlien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen-Prelsliſte Nr. Für im voraus zu 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe N Freitag, 5. Oktober 1934 145. Jahrgang Nr. 459 Wirlſchaft und Wiſſenſchaft im Dienfte des Volkes Deutſche Leitgedanken Meldung des DNB. — Berlin, 4. Okt. Der Arbeitstagung des Außenpolitiſchen Amtes der NS DAp und des Nattonalſozialiſtiſchen Bun⸗ des Deutſcher Juriſten mit den deutſchen Hochſchul⸗ lehrern der Volkswirtſchaft und Betriebswirtſchaft, die vom Donnerstag bis Samstag in Berlin ſtatt⸗ findet, ging am Donnerstag abend eine Beſprechung mit den Vertretern der in⸗ und auslän⸗ diſchen Preſſe voraus. Der Geſandte Werner Daitz. Amtsleiter im APA der NSDAP wandte ſich mit einer Anſprache an die Preſſevertreter, in der er darlegte, daß uns alles daran liege, daß vom Ausland aus die Auswirkungen der Erneuerung des deutſchen Volkes in außenpolitiſcher Hinſicht und in der Außenhandelsbeziehung richtig geſehen wer⸗ den. Auch der geiſtige Transfer des in allen Län⸗ dern der Welt neu aufſprießenden Ideengutes leide unter Transferſchwierigkeiten. Geſandter Daitz ver⸗ wies auf die vielen Parallelen in allen großen Kul⸗ turländern der Welt zu dem, was heute wirtſchafts⸗ politiſch in Deutſchland vor ſich gehe— er verwies dabei beſonders auf die Vereinigten Staaten— und ſchloß mit einem Appell zum gegenſeitigen freund⸗ lichen Verſtändnis. Die Tagung ſelbſt meier eröffnet, der wurde von Dr. Münck⸗ die erſchienenen Profeſſoren begrüßte und beſonders den Führer der deutſchen Juriſtenſchaft, Staatsminiſter Dr. Frank, ſowie den Geſandten Daitz willkommen hieß. Darauf nahm das Wort Staatsminiſter Staatsminiſter Dr. Frank führte u. a. aus: Der Nationalſozialismus nimmt für ſich in Anſpruch, eine geiſtig⸗ſchöpferiſche Leiſtung der deutſchen Ge⸗ ſamtentwicklung zu ſein. Dies zu betonen iſt des⸗ halb beſonders wichtig, weil es nicht an Stimmen fehlt, die eine derartige geiſtige Bedeutung des Nationalſozialismus verkennen wollen. Die Lei⸗ ſtung Adolf Hitlers beſteht aber darin, daß er eine Idee in wiſſenſchaftlicher und politiſch⸗praktiſcher Formulierung gebracht hat, die von der Seite der Politik her berufen iſt, das geſamte deutſche Geiſtes⸗ leben in eine neue Entwicklungsrichtung zu leiten. Der Nationalſozialismus iſt das ausſchließ⸗ liche Ziel, der weſentliche Inhalt und die entſcheidende Methode des deutſchen Geiſtes⸗ lebens geworden. Die ſynthetiſche Zuſam⸗ menfaſſuna des Nationalismus und des Sozialismus muß daher auch in den Be⸗ reichen der Wiſſenſchaft die Idee der Volks⸗ einheit und der Volksgeſchloſſenheit gegen die Atomiſierung ſtellen, wie ſie der Libera⸗ lismus auf allen Gebieten hervorgebracht hat. g Meine Herren! Sie können für die deutſche Wiſ⸗ ſenſchaft nicht verlangen, daß ſie den Parteienkrieg auf theoretiſcher Baſis fortſetzt, den das deutſche Volk für den geſamten Bereich ſeines Daſeins durch die Beſeitigung des Parteienſtreites vernichtet hat, (Stürm. Beifall.) Inhalt der theoretiſchen, der dem geiſtigen Forſchen dienenden Arbeit kann niemals ſein die leere Abſtraktion und die Freude an der möglichſt theoretiſch gefaßten Niederlegung ihrer Er⸗ kenntniſſe an ſich, ſondern immer nur die im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Sinne zu erfolgende Förderung der Subſtanzwerte unſeres Volkes. Be⸗ herrſchend für Ihr Schaffen darf nicht die Freude an der Erkenntnis ſein: Ich habe nunmehr in meinem Werk eine ganz neue Betrachtungsweiſe, eine von ben Werken all meiner Kollegen völlig abweichende, ne u⸗ artige Theorie erſchloſſen, ſondern ausſchlag⸗ gebend muß die Frage ſein: Diene ich mit meiner wiſſenſchaftlichen Erkenntnis der Förderung des Na⸗ tionalſozialismus zum Vorteil aller? Die Theorie muß als Dienſt und Mittel zum Zweck des Volks⸗ ganzen und ſeines Nutzens erkannt werden; ſie darf nicht mehr Selbſtzweck ſein. Es war ja geradezu Kennzeichen für den Typ des deutſchen Wiſſenſchaft⸗ lers geworden, daß man an dem Grade der Fremd⸗ heit des Gelehrten dem praktiſchen Leben gegenüber das Maß ſeines geiſtigen Wertes meſſen wollte. Hier müſſen wir grundſätzlich erklären: Es darf unter Ihnen keinen Theorienkrieg mehr geben! Schließen Sie untereinander in Ihren Lehrmeinungen Frieden! Es iſt ge⸗ radezu betrüblich, heute noch in einem großen Teil von Zeitſchriften und von wiſſenſchaft⸗ lichen Ausarbeitungen dieſen Kampf gegen die Theorie des Kollegen X oder Y miterleben zu müſſen. Welchen Vorteil hat die Nation von ihrer ⸗Selbſt⸗ zerfleiſchung? Ich mache Sie, meine Herren, auch als Reichsleiter der NSDAP dafür verantwortlich, daß wir als Rechts⸗ und Wirtſchaftslehrer mit gutem Beiſpiel dem deutſchen Geiſtesleben vorangehen. Der Dr. Frank Joumergues Reformprogramm Für„Schaffung einer Regierung mit genügender Autorität“ Meldung des DNB. — Paris, 5. Okt. Am Donnerstag abend ſprach Miniſterpräſident Doumergue erneut im Rundfunk zum franzöſi⸗ ſchen Volk. Er bezeichnete ſich eingangs als ergebe⸗ nen Verteidiger der freien franzöſiſchen Inſtitutio⸗ nen, kündigte jedoch Reformen an, die dieſe Inſtitu⸗ tionen durch die Schaffung einer Regie⸗ rung mit genügend Autorität vervollſtän⸗ digen ſollen, ſo daß die Regierung gewiß ſei, zur Erfüllung ihrer Aufgaben lange genug leben zu können. Die Erfahrung habe bewieſen, daß die frau⸗ zöſiſchen Regierungen dieſe Autorität nicht mehr gehabt hätten. Wenn ein Land ſoweit ſei, dann trete Unordnung ein, und auf ſie folge Anarchie. Die Anarchie ziehe unvermeidlich die Diktatur ent⸗ weder eines Mannes oder einiger Männer oder eines ſiegreichen Landes nach ſich. Er, Doumergue, wolle Frankreich ein ſolches Schickſal erſparen. Sicherlich müßten infolge der kleinen Aenderungen, die er für die politiſche Verfaſſung vorſchlagen werde, die Parlamente die Initiative ergreifen. Die von ihm geplanten Beſtimmungen würden die Inſtitu⸗ tion des Parlaments, die von verſchiedenen Seiten ſichtlich bedroht ſei, feſtigen. Seine Abſicht gehe dahin, eine Miniſterpräſi⸗ dentſchaft zu ſchaffen, die über ein ſtändiges Büro und ein ausgeſuchtes Perſonal ver⸗ füge. Außer dem ſtatiſtiſchen Amt würde der Miniſterpräſidentſchaft das Generalſekre⸗ tariat des Oberſten Rates der Landesvertei⸗ digung und der neu zu organiſierende Wirtſchaftsrat angegliedert werden. Dieſer Wirtſchaftsrat werde aus von der Regierung beſtimmten qualifizierten Vertretern der Wirtſchaft des Landes zuſammengeſetzt ſein. Er werde nur be⸗ ratende Befugniſſe haben. Zur Verſtärkung des nationalen Wirtſchaftsrates werde eine Anzahl regionaler Wirtſchaftsräte geſchaffen werden. Die Tatſache, daß das Fehlen der Verantwor⸗ tung zum Syſtem erhoben worden ſei, habe alle Reſ⸗ ſorts verfälſcht und die Autorität vermindert, ja mitunter überhaupt beſeitigt. Doumergue betonte dann die Notwendigkeit der unbedingten Trennung der politiſchen und der richterlichen Gewalt. Er er⸗ wähnte, daß er an eine Reform der Penſionsgeſetz⸗ gebung denke. Er verſprach Vorkehrungen zur Be⸗ kämpfung der Getreide-, Wein⸗ und Arbeitsloſen⸗ Der erſte Widerhall (Funkmeldung der NM.) — Paris, 5. Oktober. Die Rundfunkrede Doumergues vom Donnerstag findet in der Pariſer Preſſe ein lautes Echo. Die Rechtsblätter laſſen ihrer Freude freien Lauf, die marxiſtiſchen Organe antworten mit verſtärktem Haß, während die radikalſozialiſtiſche Preſſe offen⸗ ſichtlich betreten iſt. „Echo de Paris“ ſchreibt, man habe eine große wirtſchaftliche Rede erwartet, aber eine große poli⸗ tiſche Rede gehört, eine richtige Wahlrede, in der er die Patrioten aller Schattierungen beſchwor, ſich gegen die gemeinſame marxiſtiſche Front zuſammen⸗ zuſchließen. Beſonders freut ſich das Blatt über die Erklärung Doumergues, daß ein Bürgerkrieg zwangsläufig den auswärtigen Krieg nach ſich ziehen würde, was nach Anſicht des Blattes nur dahin ge⸗ deutet werden könne, daß Deutſchland auf Frank- reichs innerpolitiſche Schwierigkeiten wartet. „Journal“ ſtellt feſt, daß Doumergue nicht in dem ſonſt üblichen, feierlichen und verſöhnenden Ton geſprochen, ſondern der auf Umſturz und Vernichtung zielenden marxiſtiſchen Front den Prozeß gemacht hat. Dieſe Philippika, betont das Blatt, kommt kurz vor den Kantonalwahlen gut gelegen. Zur Außenpolitik führte Doumeraue u. a. aus: Die Aufrechterhal⸗ tung des Friedens bedingt unſere ganze Außenpoli⸗ tik. Frankreich hege keine Rachſucht gegen ein an⸗ deres Land. Es werde ſich ſtets gern zu allen En⸗ tenten bereitfinden, deren aufrichtiges Ziel die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens ſein werde, ſelbſtver⸗ ſtändlich unter der Bedingung, daß keine dieſer En⸗ tenten Frankreich verpflichte, auf etwas zu verzich⸗ ten, was es für ſeine Sicherheit als uner⸗ läßlich anſehe. Diejenigen, die wirklich den Frieden wollten, ſeien nicht die, die ſich damit begnügen, „Frieden zu blöken“ und die Arme zu verſchrän⸗ ken. Jene beſchwörten, wie er gern zugeben wolle, unbewußt eines Tages den Krieg über ihr Land herauf. Die Leute, die dieſe Gefahr abwenden wollten, hielten ihr Land in dem Zuſtand einer guten Verteidigung für den Fall, daß es angegriffen werden ſollte. Der Bürgerkrieg im Februar hätte binnen ſehr kurzer Zeit Krieg mit dem Auslande bedeutet. Ein Bürgerkrieg morgen wäre Krieg mit dem Auslande beinahe unmittelbar darauf, und zwar würde er dann noch ſicherer folgen als er im Februar auf einen Bügerkrieg gefolgt wäre. Deshalb hätte er die Re⸗ gierungsgewalt behalten, als er geſehen habe, wie ſich unter dem Namen„Gemeinſame Front“ die geſtern noch feindlichen Brüder vereinten, die ſich in⸗ folge ihrer Programme logiſcherweiſe unter dem kommuniſtiſchen Banner hätten verſchmelzen müſſen. Das Programm, das die Gemeinſame Front im Falle ihres Erfolges anwenden würde, wäre: Ab⸗ ſchaffung der Legalität und der Souveränität des Volkes, Einführung der Diktatur einiger bevorrech⸗ tigter Führer, Einführung der Gewalt, d. h. Bürger⸗ krieg und ſeine Folgen, Beſeitigung der Freiheit, vor allem der Meinungsfreiheit, Beſeitigung des Privateigentums und eines jeden Eigentumrechtes, ein Recht, das das Jahr 1798 unſeren Vätern ge⸗ geben habe. Doumergue beleuchtete dann die Unaufrichtigkeit und Zweideutigkeit des kommuniſtiſchen Programms. Um jede Gefahr einer Diktatur zu vermeiden, müſſe man der gemeinſamen kommuniſtiſch⸗ſozigcaſtiſchen Front die gemeinſame Front der Freiheit und des Vaterlandes entgegenſtellen. Alsdann widmete Miniſterpräſident Doumergue der franzöſiſchen Jugend einige aufmunternde Worte. Seine Rede klang in einen Aufruf zur Einigkeit aus. in der Pariſer Preſſe Das„Oeuvre“ iſt enttäuſcht darüber, daß Doumergue nicht die verſprochene wirtſchaftliche Rede gehalten hat. Gegen die marxiſtiſche Front könne man gewiß die gemeinſame Front der Freiheit un⸗ ſeres Vaterlandes aufmarſchieren laſſen, aber miß⸗ trauiſch müſſe man bleiben gegenüber trügexiſchen Verſprechungen. Das Land verlange die volle Wahr⸗ heit. Man habe gehofft, daß Doumergue darüber Auskunft geben würde, warum Fleiſch und Gemüſe, die der Bauer ſpottbillig abgebe, im Einzelhandel kaum erſchwinglich ſeien. Empört ſtellt der ſozialiſtiſche„Pypulafre“ feſt, daß der Miniſterpräſident in den Wahlfeldzug direkt eingreife. Am kommenden Sonntag würde das arbeitende Volk, die Maſſen, gegen die nationale Einheit, gegen die Reaktion, gegen den Faſchismus und gegen den Kapitalismus ſtimmen Die kommuniſtiſche„Humanité“ ruft aus, die einzige Antwort auf dieſen Angriff gegen die Ein⸗ heitsfront lautet: Hinein in die gemeinſame Front! Das Blatt erwartet, daß nach dieſer Rede die ge⸗ werkſchaftliche Zuſammenſchlußbewegung zwiſchen Sozialiſten und Kommuniſten, die am heutigen Frei⸗ tag erörtert werden ſoll, Erfolg haben müſſe. Die kommuniſtiſche Gewerkſchaft werde der ſozialiſtiſchen Gewerkſchaft präziſe Vorſchläge unterbreiten. eee eee. 5 übliche Profeſſorenneid der früheren Zeit muß abklingen im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, oder die Freundſchaft zwiſchen uns und Ihnen muß gekündigt werden.(Beifall.) Ich bitte Sie deshalb: Seien Sie auf dem Ge⸗ biet der Wirtſchaftswiſſenſchaften ganz beſonders be⸗ reit, die Führung nicht aus den Händen zu geben; denn wenn Sie verſagen, dann verſagt die deutſche Wiſſenſchaft, und es wird ſchwer halten, eine weitere hiſtoriſche Möglichkeit für den Univerſitätsbetrieb und für den alten Hochſchulbetrieb noch einmal zu ſchaffen, wenn er ſich in dieſer gewaltigen Auf⸗ bruchszeit unfruchtbar der Gemeinſchaft verſagen ſollte. Man kaun unmöglich den Grundſatz des Pri⸗ vateigentums aufrechterhalten, wenn man nicht gleichzeitig ſagt, daß das wertpollſte Ei⸗ gentum einer Nation das von ſeinen größten Geiſtern erkannte Wiſſen iſt u. die Erkenntnis ſeiner hervorragenden Wiſſenſchaftler einen ganz beſonderen nationalen Dienſt bedeutet. Ich bin daher auch für die volle Geiſtes- und Lehr⸗ freiheit auf dem Boden des Nationalſozialismus. Der Redner betonte ſodann die Zuſammen⸗ gehörigkeit der deutſchen Wirtſchaftler und Juriſten, wie er ſie im NSB DD. organiſatoriſch zum Aus⸗ druck gebracht habe, und wandte ſich ſchließlich den beſonderen Aufgaben der Wirtſchaftswiſſenſchaftler zu. Zum Schluß betonte der Miniſter, daß nach wie vor für den jungen Juriſten eine gewiſſe volkswirt⸗ ſchaftliche Ausbildung ebenſo notwendig ſein wird, wie für den Wirtſchaftswiſſenſchaftler die Unter weiſung in den Grundlagen der Rechtslehre. Aber die Leitlinie für die Erziehung zum Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaftler ſolle der Wirtſchaftsdienſt im Sinne der kameradſchaftlichen Volksgemeinſchaft ſein. Die Erneuerung der Wirtſchaftsethik Geſandter Werner Da itz hielt dann einen Vor⸗ trag unter dem programmatiſchen Titel„Die Er neuerung der Wirtſchaftsethik eine Umwertung aller Werte“. Denn das We⸗ ſen des Nationalſozialismus, ſo führte er eingangs aus, iſt zutiefſt ſittliche Erneuerung auf allen Gebie⸗ ten der Kultur, des Rechtes, der Politik, der Kunſt und der Wirtſchaft. Wir leben in einer unerhört gro⸗ ßen Zeit. Die über den ganzen Erdball verſtreute bio⸗ logiſche Subſtanz der nordiſchen Raſſe wird in unſeren Tagen,„weil die Zeit erfüllet iſt“, wieder von den Geburtswehen einer weltan⸗ ſchaulichen Ernenerung geſchüttelt. In allen Teilen der Welt wird um die gleiche Grund⸗ frage gerungen: Ablöſung des bisherigen unbiologi⸗ ſchen Weltbildes durch ein biologiſches. Ablöſung einer anorganiſchen Weltanſchauung durch eine orga⸗ niſche. Kein Land der weißen Raſſe kann ſich dieſer Kriſe entziehen. Doch das Innere jedes Werdens kann nur erlebt, nicht intellektuell begriffen werden. So überſchreitet das Wachſen und Werden eines Grashalmes jede Möglichkeit intellektuellen Begrei⸗ fens und wird dem Betrachter erſt dann verſtändlich und offenbar, wenn er ein Stück gewachſen, d. h. ge⸗ worden iſt. So wird auch die ganze Bedeutung des Nationalſozialismus Adolf Hitlers, der ein ſchöpfe⸗ riſches Werden iſt, geboren aus den inneren über aller menſchlichen Vernunft ſtehenden Geſetzen der Natur, erſt dann begriffen, wenn er hiſtoriſch geworden, wenn ſeine Glut geronnen iſt. Der Nationalſozialismus iſt kein politiſcher Syſtemwechſel, ſondern die deutſche Kampf⸗ form eines weltanſchaulichen Umbruches, die das Geſicht des deutſchen Volkes für die nächſten 1000 Jahre prägen wird. Im Nationalſozialismus ſodann erfolgte der erſte große zentrale Ausbruch. Nur ein vollkommen weltanſchaulicher Umbruch, der die überſpitzte In⸗ tellektualität entthront und an ihre Stelle wieder den einfachen geſunden, d. h. naturverbundenen Menſchenverſtand ſetzt, wird zu einer neuen ſchöpfe⸗ riſchen Ordnung aller Dinge führen. Aber auch aus unſerer Geſchichte der Kulturgeſchichte des deutſchen Volkes heraus läßt ſich ſchon heute die Zielrichtung der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſehr deutlich erkennen. Es iſt immer ſo, daß in einem in ſeinen ſchöpferiſchen Wachstumskräften ſteckenden Volk der Intellekt nicht mehr dienendes Werkzeug des Men⸗ ſchen bleibt, ſondern ſich ſelbſtändig macht und nach den Geſetzen ſeiner eigenen Logik, die mit der inneren natürlichen Logik der Dinge nichts mehr zu tun hat, künſtliche Theorien und Konſtruktionen von Staat, Recht, Kunſt, Wirtſchaft und Kultur erzeugt. Solche univerſaliſtiſch⸗imperialiſtiſchen Lehren ſind Zer⸗ ſetzungskräfte, die das organiſche Wachstum erb⸗ geſunder Völker hemmen und ſogar zerſtören kön⸗ nen. Sie löſen den Freiheitsbegriff aus ſeiner natürlichen organiſchen Bindung an das Volksganze und machen die Freiheit und damit die Handlungen des einzelnen unabhängig von der Volksgemein⸗ ſchaft. Der Freiheitsbegriff wird damit auf dieſen Gebieten unſittlich. Der Redner ſetzte das Heilige Germaniſche Reich Deutſcher Nation dem früheren Heiligen Römiſchen Reich Deutſcher Nation ent⸗ gegen und fuhr dann fort: Unſer großer Führer Adolf Hitler und die von ihm geſchaffene Lehre und Bewegung haben ſich die weltgeſchichtliche Aufgabe ge⸗ ſtellt, den zweiten Teil der deutſchen Reſor⸗ mation zu vollenden, indem ſie den deutſchen Geiſt aus einer falſchen Intellektualitat a nunmehr gänzlich befreien. Der Nationalſozialismus dürfte in den 9 Monga⸗ ten ſeiner Herrſchaft ſchon bewieſen haben, daß er nicht eine Bewegung von Romantikern und Theore⸗ tikern, ſondern eine Bewegung von Empirikern größten und härteſten Stiles iſt. Der National⸗ ſozialismus iſt ſich jeden Augenblick bewußt, daß die aus der neuen deutſchen Volksgemeinſchaft organiſch heranwachſenden nationalſozialiſtiſchen Formen des 2 in jene Innigkeit, die ſie bedenkenlos macht. 2. Seite/ Nummer 389 Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabt 1 1 der Kultur, der Kunſt und der Wiſf ur dem deutſchen Volke eigentümlich ſind und nur für die deutſche Volksgemeinſchaft paſ⸗ ſen. Infolgedeſſen ſind die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung und damit ihre politiſchen, kulturel⸗ len und wirtſchaftlichen Zielſetzungen von Grund aus antiimperialiſtiſch. Hier zeigt ſich deut⸗ lich, daß gerade der Raſſegedanke und die Bezogen⸗ heit auf das Volkstum die ſicherſte Gewähr vor im⸗ perialiſtiſchen Gelüſten ſind. Die intellektualiſtiſche Methode, die Methode der Techniker und Statiſtiker, ſagt: Aendere die Umwelt, dann ändert ſich auch der Geiſt. In ſchärfſtem Gegenſatz hierzu erklärt der Na⸗ tionalſozialismus: Der Geiſt iſt es, der den Körper baut. Darum iſt der Nationalſozialismus auch nicht eine Angelegenheit, die durch ſoziale Geſetze konſtruiert wird, ſondern umgekehrt, der Nationalſozialismus iſt es, der ſoziale Geſetze erzeugt. Es gibt nur eine Begriffsbeſtimmung des Nationalſozialismus, meine Herren Profeſſoren: Nationalſozialismus iſt Volks⸗ gemeinſcha ft. Nur wer durch das Erlebnis der Volksgemeinſchaft gegangen iſt, kann praktiſcher Na⸗ tionalſozialiſt ſein. Ebenſo wie jede Volksgemein⸗ ſchaft an Blut und Boden gebunden iſt, ſo iſt auch jede Betätigung des Einzelnen und der Gemein⸗ schaft, wenn ſie ſinnvoll und ſchöpferiſch ſein ſoll, unlöslich an Blut und Boden gebunden. Die Wirtſchaftswiſſenſchaft hat die Aufgabe, die wirtſchaftliche Betätigung der Einzelnen und des Volkes erkenntnismäßig ſo zu diſzi⸗ plinſeren, daß ſie der Sicherung und Förde⸗ rung der Wachstums⸗ und Lebenskräfte des Volkes dient. Darin beſteht die Sittlichkeit des Handelns. Es kommt alſo alles darauf an, daß der Einzelne durch das Erlebnis der Volksgemeinſchaft wieder die richtige Geſinung und damit die richtige Richtung ſeines Handelns empfängt. Aus ſolchermaßen ver⸗ richteter Arbeit erhebt ſich dann das Poſtulat der gleichen ſozialen Ehre. Denn die Arbeit des ärmſten Tagelöhners und des größten Staatsman⸗ nes gilt, wenn ſie nur von beiden mit voller Hingabe getan wird, vor den Augen der Ewigkeit gleichviel und bedingt darum auch nach außen die gleiche ſoziale Ehre. Die Handlungsfreiheit liegt immer nur in der Richtung des vertikalen Aufbaues. Die Rohſtoffe müſſen durch eigene Erzeugung, Stapelung oder Sicherung der Zufuhrwege in gleicher Weiſe durch die Marktregelung geſichert werden wie die Nah⸗ rungsmittel. Damit ergibt ſich auch für das zweite Stockwerk, die Außenwirtſchaft, die entſprechende Ein⸗ und Ausfuhrregelung. Jugendlicher Selbſtmörder — Stuttgart, 5. Okt. Auf der Bahnſtrecke Stutt⸗ gart Ulm wurden die Leichen eines aus Giengen ſtammenden 17jährigen Burſchen und eines 14jähri⸗ gen Mädchens gefunden, die ſich vom Zuge hatten überfahren laſſen. Die Gründe zur Tat ſind noch unbekannt. Schiffsunglück auf dem Rhein— Zwei Tote — Duisburg, 4. Okt. Auf dem Rhein unterhalb der Brücke bei Baerl unweit Orſoy ereignete ſich am Donnerstag nachmittag ein ſchweres Schiffsunglück. Ein mit Schwemmſteinen geladenes Motorſchiff ſchlug während des Wendens ſo voll Waſſer, daß es innerhalb weniger Sekunden ſank. Während es ge⸗ lang, den Kapitän, deſſen Ehefrau und Kind zu ret⸗ ten, ertrank ein Schiffsmatroſe und deſſen Frau. Die Geretteten wurden in bewußtloſem Zuſtande an Land gebracht und in ein Krankenhaus eingeliefert. Zeitungsfachlicher Fortbildungskurſus — Berlin, 4. Oktober. Das Deutſche Inſtitut für Zeitungskunde veranſtaltet wie alljährlich in der Zeit vom 21. November bis 1. Dezember ſeinen 6. Zeitungsfachlichen Fortbildungskurſus. Leiter des Kurſus iſt Univerſitätsprofeſſor Dr. E. Dovifa t.— Aus dieſer Meldung geht hervor, daß Prof. Dr. Do⸗ vifat in den von ihm bisher innegehabten Aemtern wieder tätig iſt. Meldung des DNB. — Berlin, 4. Oktober. Das„Berliner Tageblatt“ berichtet: Die Genfer Berichterſtatterin des„Oeuvre“, Madame Tabouis, hat behauptet, daß vier Ab⸗ geſandte der Reichsregierung in Genf eingetroffen ſeien und in verſchiedenen Unterhaltun⸗ gen die Frage des Wiedereintritts Deutſch⸗ Lands in den Völkerbund behandelt hätten. Nach den Auslaſſungen dieſer Herren könne dieſe Frage vielleicht ſchon im nächſten Jahre ſpruchreif werden. Dieſe Sondierungen ſtänden in Zuſammenhang mit Bemühungen des deutſchen Reichskanzlers, vom Völkerbundsrat eine Verſchiebung der Saar⸗ albſtimmung zu erreichen. Eines der Mitglieder der Delegation, die heute aus Genf wieder in Berlin eingetroffen iſt, bemerkte zu vorſtehender Meldung des„Oeuvre“:„Bei unſe⸗ rem Beſuch in Genf handelte es ſich um eine Ver⸗ tretung der deutſchen Geſellſchaft für Völkerbunds⸗ fragen auf der jährlichen Herbſttagung der Ligen⸗ Union.“ Dieſe Tagungen fanden früher in Brüſſel ſtatt, ſie werden jetzt nach Verlegung des Sitzes nach Genf dort abgehalten. Es lag der deutſchen Delegation daran, klarzuſtellen, warum Deutſchland aus dem Völkerbund ausgetreten ſei und welche Voraus⸗ ſetzungen beſtehen, unter denen Deutſchland an den von Frankreich abgebrochenen Verhandlungen über die Abrüſtungsfrage und an den Arbeiten über eine Reform des Völkerbundes teilnehmen könnte. Es Deutſchland und der Völkerbund FIranzöſiſche Falſchoͤeutungen eines deutſchen Veſuchs in Genf wurde kein Zweifel darüber gelaſſen, daß die deutſche Forderung auf theoretiſche und praktiſche Gleich⸗ berechtigung auch in der Abrüſtungs⸗ frage eine Londitio sine qua non ſei. Gegenüber den Verzerrungen in der Auslandspreſſe über Deutſchlands Einſtellung zum Völkerbunds⸗ problem war es deshalb auch für die übrigen Teil⸗ nehmer höchſt wertvoll, dieſe authentiſche Aufklärung zu erhalten. Die Gelegenheit zu dieſer Darſtellung des deutſchen Standpunktes wurde nicht von deut⸗ ſcher Seite geſucht, ſondern ergab ſich im Rahmen eines auf franzöſiſchen Antrag eingeſetzten Studien⸗ komitees für Völkerbundsreform. Was die von Madame Tabouis aufgeſtellte Be⸗ hauptung anbelangt, die Sondierung der vier Abge⸗ ſandten ſtehe„ Zuſammenhang mit Bemühungen des deutſchen Reichskanzlers, vom Völkerbundsrat die Verſchiebuna der Saarabſtimmung zu erhalten, ſo handelt es ſich hier um eine kraſſe Un wahrheit. Ein Mißverſtändnis könnte um ſo weniger vorliegen, als mit dem ganzen deutſchen Volke der Reichskanzler zu wiederholten Malen die Notwendigkeit betont hat, die Saarfrage zu einem früheſt möglichen Zeitpunkt, ſpäteſtens alſo an dem Abſtimmungstage vom 13. Januar, end⸗ gültig und einwandfrei im deutſchen Sinne gelöſt zu ſehen. Es kann nur bedauert werden, daß eine Perſönlichkeit vom Range der Berichterſtatterin des „Oeuvre“ ſich dazu hergegeben hat, derartig durch⸗ ſichtig mit den Saarſeparatiſten unter Benutzung der ihnen eigenen Propagandamethoden zuſammenzu⸗ arbeiten. Meldung des DNB. — Madrid, 5. Oktober. Der Ruck nach rechts, der in der neuen Zu⸗ ſammenſetzung des ſpaniſchen Kabinetts zum Aus⸗ druck kommt, und der den Regierungskurs für die nächſte Zeit in Spanien beſtimmen wird, hat allen Anzeichen nach die marxiſtiſch⸗ſeparatiſtiſche Front veranlaßt, loszuſchlagen, wie ſie es ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit angeöͤroht hatte. Der Generalſtreik war bis Mitternacht zwar noch nicht offiziell erklärt. Es ſtand aber ſchon mit ziemlicher Sicherheit feſt, daß noch in den erſten Morgenſtunden des Freitags die Weiſung zum allgemeinen Streik ausgegeben würde. Im Madrider Verkehrsleben zeigten ſich aber bereits ſchon am Abend die erſten Anzeichen des Kommenden. Straßenbahnen, Untergrundbahnen und Taxameter hatten den Verkehr eingeſtellt. Engliſche Politiker müſſen ihre Regierungsakten abliefern (Funkmelödung der NM.) — London, 5. Okt. Ueber eine amtliche Maßnahme, die in politiſchen Kreiſen erhebliches Aufſehen erregen dürfte, ſchon weil ſie im Widerſpruch zu übernommenen Gepflo⸗ genheiten ſteht, weiß„News Chroniele“ zu be⸗ richten. Dem Blatt zufolge ſind alle Politiker, die ſeit dem Jahre 1919 als Miniſter tätig waren, auf⸗ gefordert worden, ſämtliche in ihrem Beſitz befind⸗ liche Abſchriften amtlicher Dokumente auszuliefern. In den Fällen, wo vormalige Miniſter inzwiſchen verſtorben ſind, iſt eine entſpre⸗ chende Aufforderung an ihre Erben gerichtet worden. Die Originale der amtlichen Dokumente werden in Downing Street geſammelt und aufbewahrt. Jeder Miniſter erhält aber während ſeiner Amtszeit von jedem Dokument eine Abſchrift, die er in der Regel auch nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt Sthießereien in Madrid Bis jetzt drei Todesopfer Faſt gleichzeitig trafen von verſchiedenen Punk⸗ ten der Stadt Meldungen über Schießereien zwiſchen Polizei und Mar viſten ein. Die Zu⸗ ſammenſtöße dauerten noch in den frühen Morgen⸗ ſtunden an und hatten bis dahin drei Todes⸗ opfer gefordert. Außerdem ſoll es zahlreiche Verwundete gegeben haben. Etwa 200 Per⸗ ſonen ſind verhaftet worden, desgleichen konnten von der Polizei große Beſtände an Waffen und Munition beſchlagnahmt werden. Wie weiter durch Funk gemeldet wird, iſt in der Nacht zum Freitag von den marxiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaften der Generalſtreik erklärt worden als Antwort darauf, daß der Staatspräſident den Weg für eine Entwicklung nach rechts und für eine anti⸗ marxiſtiſche Regierung freigemacht hat. Madrid gleicht gegenwärtig einer toten Stadt. aufbewahrt. Dieſes Verfahren iſt bislang ſtets als ein Vorrecht der Miniſter betrachtet worden. Von der Aufforderung zur Ablieferung der Abſchriften werden ungefähr 100 politiſche Perſönlich⸗ keiten betroffen, die hohe Regierungspoſten be⸗ kleidet haben, z. B. Lloyd George, Lord Snowden, Winſton Churchill, Sir Herbert Samuel, Artur Hen⸗ derſon, Sir Auſten Chamberlain und Sir Robert Horne. „News Chronicle“ wirft die Frage auf, ob es ſich um den Verſuch handelt, eine Kritik an den verwickelten politiſchen Schachzügen bei der Bildung der Nationalen Regierung im Jahre 1931 zu ver⸗ hindern, oder ob es den ehemaligen Miniſtern unmöglich gemacht werden ſoll, bei der Abfaſſung von Lebenserinnerungen oder Zeitungsartikeln amtliche Dokumente als Unterlage zu benutzen. Wie das li⸗ berale Blatt mitteilt, ſoll mehr als einer der Betei⸗ ligten entſchloſſen ſein, die Dokumente nicht auszulie⸗ fern, ehe er nicht eine eingehendere Erläuterung über die Gründe dieſer ungewöhnlichen Maßnahme erhalten hat. Abwehr anonymer Denunzianten — Magdeburg, 5. Oktober, Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Mitteldeutſchland veröffentlicht einen Erlaß, in dem es heißt, anonyme Beſchwerden und An⸗ zeigen würden von ihmgrundſätzlich nicht be⸗ arbeitet. Es ſei eines deutſchen Mannes un⸗ würdig, Anſchuldigungen zu erheben, ohne mit ſeinem Namen für die Wahrheit der vorgebrachten Behaup⸗ tungen einzutreten. Wenn aus triftigen Gründen die vertrauliche Behandlung einer Eingabe gewünſcht werde, ſo werde der Treuhänder der Arbeit dieſem Wunſche entſprechen. Er müſſe aber verlangen, daß jedenfalls ihm gegenüber jeder Beſchwerdeführer ſeinn Namen nenne. ———— Einſturzunglück in Erfurt — Erfurt, 4. Oktober. Beim Einlagern von Ge⸗ treide im zweiten Stock einer Lederfabrik brach vötzlichder Fußboden durch. Die Wucht der ſtürzenden Maſſen war ſo groß, daß die Decke des Kellers und der Boden des erſten Geſchoſſes zuſam⸗ menbrachen. Drei Arbeiter wurden mit in die Tiefe geriſſen. Einer war ſofort tot, zwei trugen ſchwere Verletzungen davon. Doppelſelbſtmord in Pommern — Stettin, 5. Okt. In einem Walde in der Nähe von Unterſchöningen(Kreis Randow) wurden von Dorfbewohnern ein Mann und eine Frau erhängt aufgefunden. Die Ermittlungen der Stettiner Mordkommiſſion ergaben, daß ein Doppelſelbſt⸗ mord vorliegt. Es handelt ſich um den 26 Jahre alten Landwirtsgehilfen Rudolf Brieſe aus dem Kreis Saatzig. Die Perſonalien der Frau konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. 425 000 Mark Hindenburg⸗Spende verteilt — Berlin, 1. Okt. Gemäß den von dem ver⸗ ewigten Herrn Reichspräſidenten noch zu Lebzeiten getroffenen Verfügungen hat ſeine Schöpfung, die Hindenburgſpende, auch diesjährig zum 2. Oktober wiederum 425 000 Mark an notleidende Kriegs⸗ beſchädigte, Kriegshinterbliebene und Veteranen ausgezahlt. 2838 Perſonen wurden mit durchweg je 150 Mk. bedacht, um ihnen den bevorſtehenden Winter leichter ertragen zu helfen. Das ſüdſlawiſche Königspaar nach Frankreich abgereiſt — Belgrad, 5. Okt. König Alexander und Königin Maria von Südſlawien verließen am Donnerstag, um 23 Uhr, Belgrad, um ſich nach Frankreich zu be⸗ geben, wo ſie dem Präſidenten der franzöſiſchen Re⸗ publik den geplanten offiziellen Beſuch abſtatten wol⸗ len. Die Fürſtlichkeiten werden von Außenminiſter Jeftitſch begleitet. Wirbelſturm in einer engliſchen Stadt — London, 5. Okt. Die Stadt Llanßilleth in der an Wales grenzenden Grafſchaft Monmouth erlebte am Donnerstag einen Sturm von außerordentlicher Heftigkeit, der ganz unerwartet losbrach und nach drei Minuten zu Ende war. Der plötzlich einſetzende Wirbelwind, der von wolkenbruchartigen Regengüſ⸗ ſen begleitet war, zerriß Telephon⸗ und Telegraphen⸗ leitungen. Ein ſonderbarer Umſtand war, daß der Sturmwind nur einige Teile der Stadt traf, wäh⸗ rend andere Stadtteile unberührt blieben. Die Ein⸗ wohner behaupteten, daß während des Unwetters ein kurzer Erdſtoß zu verſpüren war. — Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner„ Handelstell: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart„Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller- Südweſtde e Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel igen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, ke 1,—6 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35. Viktoriaſtraße a8 Mittags⸗Ausgabe& 13 211 Ausgabe B 8299, Geſamt⸗D.⸗A. September 1934: 21510 Abend⸗Ausgabe A 12706 Ausgabe B 8299, Geſamt⸗D⸗A. September 1934: 210085 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Das Zeichen der Liebe/ von Karl Nuts Bitolaus Es iſt ſo ſeltſam mit der Liebe: man kennt ihren Anfang und ihr Ende nicht. Der Beginn des Ver⸗ liebtſeins zwar iſt zwiſchen vielen Einzelheiten ver⸗ graben, an die man manchmal zurückzudenken ver⸗ mag. Da war eine ſtrahlende Abendröte über einem See, oder ein ſeltſames ſchwarzes Kleid, in dem ein Mädchen tanzte oder ein fernes Lied. Da war ein braungebranntes Geſicht oder ſtrahlendes, blondes Haar, das im Winde wehte. Da war eine Stunde von geheimnisvoller Durchſichtigkeit. An all das er⸗ innert ſich manchmal der Verliebte. Er weiß, daß ſolche Dinge am Anfang ſeines Verliebtſeins waren, das wie ein froher, ſpieleriſcher Aufbruch über ihn Herfiel. Aber das andere weiß er nicht: wann dieſes Verliebtſein dann wirkliche Liebe wurde, Denn das Spieleriſche ſtirbt ſtill und unbemerkt eines Ta⸗ ges. Die Verliebten ſtehen ſich plötzlich anders gegenüber: einen Augenblick lang iſt eine große Ein⸗ öde um ſte, durch die ſie hindurchmüſſen. Und dann iſt es ſo: daß ſie entweder für immer zuſammen⸗ gehören oder für immer auseinandergehen. In jedem Fall können ſich die Liebenden nach dieſer Ent⸗ ſcheidung dann nicht erinnern, daß es je anders war. Die Nähe oder die Fremde iſt ſo ſtark Teil des Le⸗ bens geworden, daß alles andere verblaßt. Das Spieleriſche iſt geſtorben zugunſten des Schickſal⸗ haften, das für die Länge des Lebens Gewalt hat und ohne Ende iſt. Es gibt keine Rechenſchaft über dieſen Augenblick, der entſcheidend iſt. Männer müſſen ſicherlich alles oftmals durchdenken und immer wieder ſich in ihren Plänen vergraben, bis ſie zu jener inneren Ordnung kommen, die eine ſo wichtige Entſcheidung überhaupt erſt ermöglicht. Mädchen treiben hinein. Das Gefühl wächſt 01 8 wäre für alle— für ſie ſelbſt und für die, die um ſie herum ſind— gut, einen Maßſtab zu haben dafür, wann das Verliebtſein des Anfangs dann wirkliche, unabänderliche Liebe geworden iſt. Denn der Menſch findet ſich mit endgültigen Dingen tauſendmal leich⸗ ter ab als mit anderen, wo er immer noch eine Chance wähnt, ſie zu ändern. Endgültiges aber er⸗ trägt ſich leicht auch für Mütter und Väter, die ihre Töchter immer nur ungern fortlaſſen. Und da bin ich einer Sache auf die Spur gekom⸗ men, einem Kennzeichen, das untrüglich iſt: es iſt eine Kleinigkeit, die erſtaunlich zuverläſſig iſt. Ich will ſie an einem Fall erläutern. Das Mädchen Ruth, ſelbſt noch ſehr jung, hatte einen jungen Mann kennengelernt. Er hieß Walter und ſie war ſehr begeiſtert von ihm. Immer, wenn ſie nach Hauſe kam, verkündete ſie die Pracht neuer Dinge. Erſt waren es lauter Aeußerlichkeiten. Der ſchöne Schlips, den er trug, erregte ihre Begeiſterung. Dann war es der Glanz ſeines Haares und die Farbe ſeiner Augen. Von den Merkmalen ſeines Anzuges kam ſte auf ſeine perſönlichen Kennzeichen. Das Intereſſe wurde ſchon individueller. Langſam kam die Kleine auf wirkliche Tugenden. Strahlend erzählte ſie:„Er weiß ſo viel und kann mir alles ſo wunderbar klarmachen. Ich begreife die Zuſammen⸗ hänge! Er iſt ſo geſcheit. Und alle, die mit ihm zuſammenkommen, ſind ſofort in ſeinem Bann—, beſonders die Mädchen, aus denen er ſich natürlich gar nichts macht!“ Die junge, faſt moch kindliche Eitelkeit Ruths überſchlägt ſich. Sie iſt einerſeits ſchon ſo weit, daß ſie ſeine Erfolge auch für ſich ver⸗ bucht, anderſeits iſt ihr Verliebtſein noch nicht ſo groß, daß die Eiferſucht ſich meldet und daß ſie um ihn zu bangen beginnt. Dann wandelt ſich ihr Intereſſe merklich. Auf einmal tritt ſein geiſtreiches Getue für ſie in den Hintergrund. Es intereſſiert ſie jetzt ſeine Spar⸗ ſamkeit, ſeine Zähigkeit, ſein Fleiß. Aus einem Durcheinander von allen möglichen, ihr wichtigen Gefühlen und Zielen fiſcht ſie ſich ſehr geſchickt die produktivpſten Tugenden heraus, die ſie zu verherr⸗ lichen beginnt. Noch immer iſt ſie im Zuſtand des Verliebtſeins. Die Sache iſt noch nicht entſchieden, obwohl ſie ſich ſchon mehrmals gewandelt hat. Ruth kommt in das Stadium, in dem ſie über ſich und Walter nicht mehr redet. Es liegt ihr nichts 8 mehr an den anderen Menſchen, die ſie bisher wegen ihrer eigenen Eitelkeit noch immer als Publikum brauchte Sie ſchweigt, iſt manchmal trotzig und manchmal verlegen. Man hat das Gefühl, daß ſie ihrer Sache nicht mehr ſo ganz ſicher iſt, und daß es ihr geraten erſcheint, alles mit ſich ſelber aus⸗ zumachen. Und dann kommt ſie eines Nachmittags herein; ſie hat etwas in der Hand und iſt wirklich erſtaun⸗ lich verlegen. So beſcheiden, wie ſie ſeit Jahren nicht zwar, ſagt ſie:„Ich wollte oöͤir mal ein paar Bilder von Walter zeigen.“ Man macht ſich gefaßt darauf, Fotos vorgelegt zu bekommen, wo Walter in ſeinem neueſten Anzug mit prima Bügelfalten und hochwattierten Schultern ſouverän gelehnt auf ein Fahrrad, ein Segelboot oder ein Auto, ſich aufpluſtert wie ein Pfau. Dann ſieht man die Bilder genau an und erſchrickt. Es iſt zwar Walter auf dem Foto, aber nicht, wie er jetzt ausſieht, ſondern wie er als Kind war. Ruth hat ſich Kinderbilder von Walter beſorgt. Und das iſt nun das untrügliche Zeichen: wenn Mädchen Kinderbilder ihrer Verehrer herum⸗ ſchleppen, ſo iſt ganz klar, daß die Verliebtheit vor⸗ bei iſt, und daß die andere, echtere Liebe begonnen hat. Auch der hübſcheſte und bedeutendſte Mann hat im zarten Alter von ein paar Wochen oder Monaten auf dem Arm ſeiner Mutter meiſt ſehr wenig bedeu⸗ tend ausgeſehen. Aber die Mädchen merken das nicht. Der wunderbare, mütterliche Inſtinkt iſt in ihnen erwacht. Ruths Intereſſe an dem eleganten Er⸗ oberer Walter iſt verblaßt zugunſten des Kindes Walter, das winzig und hilfsbedürftig in die Welt hineinblinzelt. Die Sache iſt entſchieden. Wenn die Kinderbilder ſich in den Mädchenherzen eingeniſten haben, wird die Liebe lebenbeſtimmend und ſchickſal⸗ haft. Die Gefühle der Braut haben Anſchluß ge⸗ funden an diejenjgen der Mutter des Mannes. Der große Kreis der Mütterlichkeit iſt geſchloſſen. Das iſt nun nicht nur bei Ruth und Walter ſo. Die Kinderbilder haben überall ihre geheime Be⸗ deutung. Und ich weiß von einem ſtrengen Vater, der gegen die Verbindung ſeiner Tochter mit einem beſtimmten jungen Mann war. Es gab viel Zwie⸗ tracht und viele Krachs. Eines Tages gab der Vater ſeinen Widerſtand plötzlich auf. Ich ſprach mit ihm über ſeine veränderte Haltung.„Ich habe heimlich ſonders von Korfu.„Wie iſt dort die Vegetation??« die Sachen meiner Tochter durchſucht“— ſagte er— „und da fand ich, daß ſie in einem Medaillon das Bild ihres heimlichen Verlobten trug.“ „Ja und?“ fragte ich erſtaunt.„Nichts natür⸗ licher als das!“ „Es war ja kein gewöhnliches Bild“, erläuterte der Vater weiter,„ſondern es war ein altes Foto von dem Mann, wie er als Säugling grinſend auf einem Kinderſtuhl thront. Da wußte ich: hier hilft kein Widerſtand. Hier ſind Menſchen ſo einander verſprochen, daß niemand ſte trennen kann!“ Der alte Mann ſchüttelte den Kopf und ſchwieg. Noch heute aber lebt er in meinem Gedächtnis als das Vorbild eines weiſen Vaters. Und er war es, der mich zuerſt auf die Bedeutung der Kinderbilder hinwies. Auch die größte Liebe fängt klein an. Zufälle, oft ſind es Albernheiten, löſen Begegnungen aus. Spieleriſche Neigungen tummeln ſich. Langſam wächſt alles hinein in den Bann eines ſchickſalhaften Gefühls. Es täuſche ſich niemand: die Liebe fällt nicht vom Himmel— viel guter Wille, viel Inner⸗ lichkeit, viel Demut und Stärke müſſen eingeſetzt werden. Und viele Gefahren und Irrwege ſind da! Achtet auf die Mädchen, die mit den Kinderbil⸗ dern umhergehen! Seid gut zu ihnen, denn ſie ſind auf dem rechten Wege, auch wenn er den anderen fremd erſcheint. Denn ſie keunt keine Umkehr— die Liebe, die man„die gründende“ nennt. Simplitiſſimus-Humor Der Münchner„Simpliceiſſim u N in ſeiner 1 Kammer 10 fe Wei cc 5 Ein norddeutſcher Sommerfriſchler ergeht ſich in bajuvariſchen Wäldern. Er ſtößt dabei auf den Seppl, der eifrig Heidelbeeren pflückt, wobei ſich fol⸗ gender Dialog entſpinnt:„Was machſt du da, mein Kleiner?“—„Schwarzbeer brocka!“—„Aber die ſind ja noch ganz rot?“—„Ip, weil ſ' no grean ſan!“ * Von der Mittelmeerreiſe zurückgekehrt, von der ſie begeiſtert berichtet, ſchwärmt meine Nachbarin be⸗ fragte ich ſie in einer Atempauſe.„Oh,“ meinte ſie, „wir haben eigentlich jeden Tag Fleiſch bekommen.“ Freitag, 5. Oktober 1984 Fi he be 0 — n-= — eg 2 2290 = Sr „ K 12 „ e ingend geſtellt hat. Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 459 Mannheim, den 5. Oktober. Winterhilfswerk 1934-35 Beginn der Antrag⸗Entgegennahme am Samstag, dem 6. Oktober, von—12 Uhr für bedürftige Familien mit 4 und mehr Kindern bei allen Gruppengeſchäftsſtellen der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt, ferner bei der Inneren Miſſion, beim Caritas⸗ Verband und Roten Kreuz. Autragberechtigt iſt, wer weniger Einkommen hat, als der anderthalbfache Richtſatz der gehobenen Fürſorge beträgt. Aufruf an alle! Groß find die Aufgaben, die ſich die Hitler⸗ Gilt es doch, das junge Deutſchland auf den Tag vorzubereiten, wo es das Erbe der Väter übernehmen ſoll! Klein aber ſind die Mittel, die uns dafür zur Verfügung ſtehen. Es fehlen vor allem Räume, in denen wir unſere Schar⸗ und Kameradſchaftsabende abhalten können. Dabei ſtehen noch viele Räume, ja ganze Häuſer, leer, und manche Werkſtätten oder Bitros wären beſſer Heime der Hitlerjugend, als daß ſie im Laufe der Zeit vermoderten. Gebt ſie uns! Wir erfüllen ſte mit neuem Geiſt! Volksgenoſſen! Zeigt euren Sozialismus uns gegenüber, indem ihr der Hitlerjugend die für euch wertloſen Räume überläßt. Unſer Dank dafür wird nicht minder groß als eure Opferbereitſchaft ſein. Kommt heute abend 8 Uhr auf den Marktplatz. Dort wollen wir euch zeigen, wie unſere Heimabende ausſehen. Helft der Hitlerjugend! eee Gebt uns Heime! un Ein Weinſpringbrunnen trat geſtern nachmit⸗ tag plötzlich in der Nähe der Rheinluſt auf, als ein Laſtkraftwagen mit einer Weinfuhre aus der Pfalz herübergekommen war. In den auf dem Wagen befindlichen Fäſſern war neuer Wein enthalten, den man verſehentlich durch feſtes Aufdrücken eines Spundes zu ſehr gebändigt hatte. Da die Gärungs⸗ gaſe keinen Abzug hatten, wurde durch den Ueber⸗ druck der Spund herausgeſchlagen und die weitere Folge war. daß der neue Wein in einem ſteilen Strahl einem Springbrunnen gleich mehrere Meter in die Höhe ſtieg und dann in den Rinnſtein floß, ohne daß etwas von dem köſtlichen Naß hätte geret⸗ tet werden können. Allerdings verſiegte der Wein⸗ ſpringbrunnen bald wieder, nachdem ſich die Gaſe Abzug verſchafft hatten. Ehe der Wagen ſeine Wei⸗ terfahrt antrat, unterſuchte man die beiden übrigen Fäſſer und lockerte die Spunde, denn man wollte vor ähnlichen Zwiſchenfällen auf der weiteren Fahrt verſchont bleiben. Als vor zwanzig Jahren, in den erſten ſchweren Monaten des Weltkrieges, das Vaterland nächſt den Kämpfern draußen vor dem Feind auch die deutſchen Frauen zu Mitarbeit und treuem Durchhalten brauchte, da entſtand dank der Tatkraft ſeiner heuti⸗ gen Ehrenvorſttzenden Frau Emma Kromer in Mannheim der Mannheimer Hausfrauen⸗ bund. Zwanzig Jahre ſind eine lange Strecke Weges, und viel kann in einem ſolchen Zeitraum von tüchtigen, zielbewußten Menſchen erarbeitet werden. Heute, da wieder das Vaterland ruft und von jedem einzelnen Volksgenoſſen die ſelbſtloſe Hin⸗ gabe an das große Ganze fordert, ſah ſich auch der Hausfrauenbund vor eine Enutſcheidung geſtellt, die in mancher Hinſicht ähnlichen Beweggründen ent⸗ ſpringt, wie jene erſte Zuſammenfaſſung vor zwei Jahrzehnten. Wohl iſt die weltanſchauliche wie die praktiſche Berufung der Frau im Dritten Reich nicht vom erſten Augenblick an ſo klar umriſſen ge⸗ weſen wie die der männlichen Kämpfer; aber nach⸗ dem von Monat zu Monat deutlicher ſich die großen Richtlinien abzeichneten, dank denen ſich die deutſche Frauenbewegung ausgeſtalten konnte, nachdem vor allem auch ein neuer Winter mit einer Fülle neuer Ar beit und Verantwor⸗ tung vor der Türe ſteht, da hieß es mit doppelt ge⸗ ſchärftem Blick die Zeichen der Zeit beachten und nicht außer der Reihe bleiben, wo es gerade für die Frau wie nie zuvor anpacken und mithelfen heißt. So wird denn allen, die geſtern nachmittag der Mitgliederverſammlung des Hausfrauen⸗ bundes im Wartburghoſpiz beiwohnten, der Abſchied von den liebgewordenen Formen ihrer Gemeinſchaft leicht geworden ſein, weil wohl niemand unter den vielen Hörerinnen jener denkwürdigen Sitzung ſich dem Eindruck verſchließen konnte, daß dieſe Auflöſung ein Abſchied in Ehren und bie Einreihung in das große, die ge⸗ ſamte ſoziale und ſozialpolitiſche Frauen⸗ arbeit umſpannende Gefüge der ſtaatlich an⸗ erkannten Organiſation ein ſchöner und aus⸗ f ſichtsreicher Anfang iſt. Vor kaum einer Woche fand in Berlin unter Leitung der Führerin des Deutſchen Frauenwerkes, Frau Scholz ⸗Klink, eine Tagung ſämtlicher Gau⸗ leiterinnen und der Verbandsführerinnen der bis⸗ her noch außerhalb des Frauenwerks fortbeſtehenden Vereine und Verbände ſtatt; unmittelbar darauf waren in Karlsruhe alle Ortsgruppenleiterinnen der badiſchen Hausfrauenbünde verſammelt, um auf Grund der Berliner Beſprechungen die Eingliede⸗ rung in die NS. ⸗Frauenſchaft zu beſchließen. Baden iſt das erſte deutſche Land, deſſen Frauen dem durchaus richtigen Gedanken einer derartigen Umſtellung in vorbildlicher Auflöſung und Eingliederung Die onderschauen auf der Schwimmenden Braunen Meſſe Glänzende Zeugniſſe deutſchen Gewerbefleißes und deutſcher Kunſtfertigkeit Die beiden Dampfer, die die„Schwimmende Braune Meſſe“ beherbergen, trafen geſtern mit mehr⸗ ſtündiger Verſpätung an der Köln⸗Düſſeldorfer Landeſtelle am Rheinvorland ein, weil ein Maſchinen⸗ ſchaden die Abfahrt in Worms verzögerte. Deshalb waren die Mannheimer Ausſteller noch nicht fertig, als kurz nach 4 Uhr der Rundgang der eingeladenen Gäſte begann, von denen wir Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier, Regie⸗ rungsrat Dr. Schultheis, NS⸗Hago⸗Kreisamts⸗ leiter Stark, Stadrat Hofmann und Kreis⸗ propagandaleiter Fiſcher erwähnen. Man gewann ſchon bei einem flüchtigen Ueberblick den Ein⸗ druck, daß eine erſtaunliche Fülle des Sehenswerten und Lehreichen auf den beiden Dampfern zu⸗ ſammengetragen wurde. Wir ſetzen die anderen Ausſtellungsteile in ihrem Wert nicht zurück, wenn wir feſtſtellen, daß die Sonderſchauen auf uns am eindringlichſten wirkten. Und hier war es wieder die„Baye⸗ und der Reichsgrenze gegenüber der Tſchechoſlowa⸗ kei. Rauh iſt das Klima. Bis zu 150 Tage im Jahr liegt ununterbrochen eine tiefe Schneedecke auf dem kargen Boden, der vielfach nur fußbreit das Urgeſtein bedeckt. Von der Zeit der erſten Beſiedlung bis auf den heutigen Tag konnte nur eine anſpruchsloſe, ar⸗ beitſame Bevölkerung dem Land das tägliche Brot abringen. Aber vor dem Weltkrieg hatten die Be⸗ wohner wenigſtens in dürftigen Grenzen ihr Aus⸗ kommen. Ueberall in der Welt waren die Erzeugniſſe der Handweber, Glasbläſer, Porzellanmaler, Holzſchnitzer, Schreiner und Heimarbeiterin⸗ nen begehrt. Das reiche Böhmen insbeſondere zählte zu den Hauptabnehmern und über Böhmen ging der Weg auf den nordoſtdeutſchen Markt. Das wirtſchaftliche Gleichgewicht zwiſchen Bayern und Böhmen war ſo gut ausgewogen, daß von drüben keine Konkurrenz zu befürchten war. Die Spitzenklöpplerin riſche Oſtmark“, die uns geradezu begeiſterte, weil ſie uns die Hand⸗ und Kunſtfertigkeit einer Gegend unſeres deutſchen Vaterlandes vor Augen führte, die ſelbſt in Mannheim wenig bekannt ſein dürfte, obwohl ſie zu Bayern gehört. Es darf als eine Tat, die wärmſte Anerkennung und tatkräf⸗ tigſte Förderung verdient, bezeichnet werden, daß die Bayeriſche Oſt mark⸗Werbeſtelle in Regensburg, die Selbſthilfeorganiſation der baye⸗ riſchen Oſtmarkwirtſchaft, ſich entſchloß, im Rahmen der„Schwimmenden Braunen Meſſe“ eine Sonderſchau der Erzeugniſſe des bayeriſch⸗ böhmiſchen Grenzgebiets vorzuführen. Dabei war es ein beſonders glück⸗ licher Gedanke, nicht nur die fertigen Erzeugniſſe auszuſtellen, ſondern von Handwerkern auch den Ar⸗ beits vorgang darſtellen zu laſſen. Die bayeriſche Oſtmark umfaßt den Landſtrich ziſchen der Donau, der Bahnlinie Regensburg— Hof Vorbilödlicher Entſchluß des Hausfrauenbundes in das Deutſche Frauenwerk Weiſe auch die Tat folgen ließen. Und von den badiſchen örtlichen Vereinen iſt wieder⸗ um Mannheim der erſte, der dieſe Tat mit allen Rechtsfolgen vollzieht. Heidelberg hat die entſcheidende Mitgliederver⸗ ſammlung auf nächſte Woche anberaumt; auch für Karlsruhe ſteht der Zeitpunkt bereits feſt. Au⸗ ßerdem wird der am kommenden Samstag ⸗Sonn⸗ tag in der Landeshauptſtadt angeſetzte Gauparteitag nochmals Gelegenheit geben, die ſtaatswichtigen Aufgaben einer einheitlich ſich entwickelnden Frauen⸗ arbeit allen in Betracht kommenden Kreiſen vor Augen zu führen. Der Bedeutung des Vorgangs entſprechend war der Rahmen, in dem ſich das für die heimiſche Frauen⸗ bewegung ſo bedeutungsvolle Ereignis abſpielte. Waren doch außer dem ſelbſtverſtändlich vollzählig erſchienenen Vorſtand und Beirat des Mannheimer Hausfrauenbundes und ſeiner verehrten Gründungs⸗ leiterin, Frau Emma Kromer, eine Reihe führen⸗ der Perſönlichkeiten erſchienen, die damit zum erſten Male die neue Stellung und die neuen Aufgaben den Mitgliedern lebendig zum Bewußtſein brachten. Der erſte Platz gebührt hier Frau Dr. Elſe Vorwerk⸗ Berlin, die als Abgeſandte und perſönliche Ver⸗ treterin von Frau Scholz⸗ Klink nach Mannheim ge⸗ kommen war. Mit ihren ebenſo klugen wie warm⸗ herzigen Ausführungen, die ſich der Begrüßung durch die 2. Vorſitzende, Frau Alice Fuchs, dem Dank der neuen 1. Vorſitzenden, Frau Sauter, an die Reichsleitung und einer mit herzlichſtem Beifall aufgenommenen Anſprache Frau Kromers an⸗ ſchloffen, gab Frau Dr. Vorwerk dem Aufgehen des Hausfrauenbundes in die neugegründete Abtei⸗ lung 5, Volkswirtſchaft und Hauswirt⸗ ſchaft, des Frau enwerkes in Wahrheit die rechte Weihe. Anſchließend nahm dann Frau Kreis⸗ leiterin Drös das Wort, um die künftigen, als körperſchaftliche Geſamtheit aufzunehmenden Mit⸗ glieder der NS⸗Frauenſchaft im Namen der Kreis⸗ leitung willkommen zu heißen. Endlich ſprach noch⸗ mals Frau Kromer abſchließend zur Tagesordnung und beſtätigte im Auftrag der badiſchen Frauen⸗ ſchafts⸗Gauleiterin, Frau Bögli⸗Karlsruhe, die 1. Vorſitzende, Frau Sauter, als 1. Ortsgruppenleiterin und die 2. Vorſitzende, Frau Dr. Fuchs, als ihre Stellvertreterin im Arbeitsring Volkswirt⸗ ſchaft und Haus wirtſchaft, der nach Erfüllung aller vereins rechtlichen Vorſchrif⸗ ten und einer gewiſſen Uebergangszeit vom 1. Ja⸗ nuar 1935 an mit höheren Pflichten, größeren Zie⸗ len und faſt ungeſchmälert fortbeſtehenden Rechten die Stelle des guten, alten Mannheimer Hausfrauen⸗ bundes einnehmen wird. 8 Nach dem Weltkrieg iſt aus der Freundesgrenze eine Gefahrengrenze geworden. Zwiſchen Hof und Paſſau hat die bayeriſche Oſtmark 340 Kilometer der Oſtgrenze des Deutſchen Reiches gegen den iſchechi⸗ ſchen Anſturm zu ſchützen. Die ehemals durchläſſige Grenze wurde in dem Beſtreben, die Widerſtands⸗ kraft der bayeriſchen Oſtmark zu zermürben, für Oſtmarkenerzeugniſſe geſperrt. Böhmiſche Waren machen infolge does niedrigen Standes der tſchechiſchen Valuta und der geringeren Belaſtung durch Frach⸗ ten und Abgaben dem Oſtmarkenerzeugnis ſelbſt auf dem deutſchen Binnenmarkt fühlbare Konkurrenz. Dieſe Grenznot verſchärfte die geſamtdeutſche Not in der bayeriſchen Oſtmark und drückte die Lebenshal⸗ tung der Bevölkerung tief unter das Exiſtenzmini⸗ mum. Ein furchtbares Wirtſchaftsſterben ſetzte die Webſtühle außer Betrieb, verwandelte Glashütten und Porzellanfabriken in Ruinen, ließ unermeßliche Holzſtapel verfaulen. Die Bevölkerung weiter Bezirke der bayeriſchen Oſt⸗ mark iſt dem Hunger preisgegeben. Ueber 5000 junge Menſchen haben das Grenzgebiet für immer ver⸗ laſſen. Die Zurückgebliebenen leben in un be⸗ ſchreiblicher Not. Daß in einer Hütte mit einem einzigen Wohnraum elf Perſonen, darunter neun Kinder, leben müſſen, iſt leider kein Einzel⸗ fall. Daß ein Arbeiter, der einen Laib Brot geſchenkt erhielt, ſchreibt,„daß damit die Familie eine rechte Weihnachtsfreude hatte“, zeigt erſchütternd das furchtbare Ausmaß der Not. Eine Unterſuchung der Schulkinder hat ergeben, daß weitaus der überwie⸗ gende Teil ohne Frühſtück zur Schule kommt und auch zu Hauſe kein warmes Mittageſſen zu erwar⸗ ten hat. Faſt alle Kinder ſind jahrelang unter⸗ ernährt und mangelhaft bekleidet. Nicht nur die Menſchenpflicht fordert hier raſche Hilfe, ſondern auch das Staatsintereſſe. Die ein⸗ heitliche Führung der bayeriſchen Oſtmark im Gau bayeriſche Oſtmark der NSDAP war die erſte Vor⸗ ausſetzung dafür, die Widerſtandskräfte des Grenz⸗ gebietes kulturell, politiſch und wirtſchaftlich zu ge⸗ meinſamem Handeln zuſammenzufaſſen. Der wirtſchaftlichen Aufbauarbeit widmete ſich vornehmlich die bayeriſche Oſtmark⸗Werbe⸗ ſtelle in Regensburg. Vom größten Induſtriebetrieb bis zur Werkſtatt des kleinen Handwebers ſind in ihr alle Betriebe der bayeriſchen Oſtmark zuſammengeſchloſſen, die die Ueberzeugung teilen, daß nur die Zuſammenarbeit aller aufbauwilligen Kräfte der Oſtmarkwirtſchaft die Marktbehauptung und Markterſchließung er⸗ möglicht. Sie hat verſucht, den grenzpolitiſchen Wil⸗ len des deutſchen Volkes in die Tat umzuſetzen: den Kämpfern an der Grenze Brot und Arbeit zu geben. Dieſe Ziele ſtrebt die Oſtmarkwerbeſtelle auch durch ihre Beteiligung an der„Schwimmenden Braunen Meſſe“ an. Der Rundgang, der unter Führung des Pg. Franz Groſche, Leiter der Preſſeſtelle im Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspropaganda e.., Berlin, Lan⸗ desdienſtſtelle Köln⸗Deutz, unternommen wurde, hat den Beweis geliefert, daß die bayeriſchen Obſtmarkt⸗ erzeugniſſe ſchön, gut und preiswert ſind und auf dieſe Weiſe dafür werben, daß auch der deutſche We⸗ ſten einen Teil ſeines Lebensbedarfes aus den viel⸗ fältigen Erzeugniſſen der bayeriſchen Oſtmark deckt. Wir gehen mit dem Ausſtellungskatalog, dem wir die⸗ ſen erſchütternden Hilferuf ſchwer bedrängter Volks⸗ genoſſen entnehmen, darin einig, daß die 5 Oſtmark wiſſen muß, daß ſie nicht vergeſſen iſt. Sie wird dann mit doppelter Kraft fähig ſein, eine der gefährdetſten Stellen der geſamten deutſchen Oſt⸗ grenze im Intereſſe des ganzen Deutſchen Reiches zu ſchützen. 5 Dr. Michel, der Werbeleiter der bayeriſchen Oſtmark, vervollſtändigte den überaus ſtarken Ein⸗ druck, den man von dieſer Sonderſchau gewann, durch feſſelnde Erläuterungen. So machte er u. a. darauf aufmerkſam, daß die bayeriſche Oſtmark vor dem Weltkriege die ganze Welt mit Kleidungs⸗ ſtücken verſorgte. 800 Völkerſchaften und Stämme wurden mit fertigen Gewändern und Stof⸗ fen beliefert, die in der Farbe und Webart auf das genaueſte den ſtammesüblichen Vorſchriften entſpra⸗ chen. Wenn wir feſtſtellen, daß ſich die 3000 Hon d⸗ weber, die vor dem Kriege Beſchäftigung fanden, bis auf einige hundert vermindert haben, ſo iſt zu⸗ gleich darauf hingewieſen, wie der Abſatz der Webe⸗ reierzeugniſſe zurückgegangen iſt. Wenn wir weiter⸗ gehen, kommen wir an den Ausſtellungen der Por⸗ zellanfabriken Hutſchenreuther und Roſen⸗ thal vorbei, die ja auch in Mannheim ſo bekannt ſind, daß ſie keiner beſonderen Empfehlung bedürfen. Jedes ausgeſtellte Stück wirbt auf das vorteilhafteſte. Eine Holzſchnitzerin aus Paſſau arbeitet an einer Statue Friedrichs des Großen. Ein Glas⸗ ſchleifer aus Zwieſel ritzt eine Kriſtallſchale ohne Vorzeichnung ſo genau, daß man über dieſe Fertig⸗ keit ſtaunen muß. Die Wahl würde ſchwer fallen, wenn man befugt wäre, die ſchönſten Stücke der vielerlei Erzeugniſſe der Staatlichen Fach⸗ ſchule in Zwieſel herauszugreifen. Die Der Holzſchnitzer Staatliche Klöppelfachſchule Stadlern in der Oberpfalz iſt durch eine Arbeiterin in Tracht vertreten, die an einem Deckchen arbeitet. Hier wer⸗ den vor allem die Hausfrauen nicht nur die aus⸗ gelegten fertigen Arbeiten bewundern, ſondern auch die Gewandtheit, mit der die Klöppel durcheinander⸗ fliegen. Wenn man hört, daß ein Eisdeckchen eine Arbeitszeit von über einem halben Tag erfordert und nur 45 Pfg. koſtet, dann wird den Wunſch begreiflich finden, daß die deutſche Frau davon Abſtand nimmt, ſich nach Brüſ⸗ ſeler Spitzen zu ſehnen. Ebenſo preiswert ſind die mannigfachen Gebrauchsgegenſtände, die aus Holz mit der Hand geſchnitzt werden. Wenn der bayeriſche Wald den Rohſtoff nicht ſo ungewöhnlich billig lie⸗ fern würde, wäre es nicht möglich, das fertige Er⸗ zeugnis zu einem Preiſe abzuſetzen, bei dem man ſich unwillkürlich fragt, was nun eigentlich bezahlt iſt. Wir haben verſucht, mit dieſen Einzelheiten nach⸗ zuweiſen, daß die Sonderſchau der Bayeriſchen Oſt⸗ mark eine Hauptſehenswürdigkeit der„Schwimmen⸗ den Braunen Meſſe“ iſt, die elbſt in einer Großſtadt wie Mannheim das größte Aufſehen erregen wird, Ueber die weiteren Sonderſchauen werden wir noch berichten. Inzwiſchen ſei der Beſuch der Meſſe auf das angelegentlichſte empfohlen. Sah. ze Seinen 80. Geburtstag feiert heute Herr Stephan Leinberger, Am Meßplatz 2, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Unſere beſten Glück⸗ wünſche für noch lange geſegnete Jahre. ze, Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Herr Heinrich Kuobloch, J 7, 1, mit ſeiner Gattin Thereſe geb. Willmann. Herr Knobloch iſt auch ſeit 25 Jahren Bezieher der„NM“, und wohnt ſeit nahezu derſelben Zeit im Hauſe J 7, 1. Wir wün⸗ ſchen dem Silberpaar viel Glück. zen Die Wiederſehensfreude über das Zuſammen⸗ treffen mit einem guten Bekannten hätte am Ten⸗ nisplatz beinahe zu einem ſchweren Verkehrsunfall geführt, der nur durch die Geiſtesgegenwart des Kraftfahrers abgewendet werden konnte. Ein Rad⸗ fahrer, der vom Goetheplatz aus durch die Roſen⸗ gartenſtraße weiterfahren wollte und mit ſeinem Rad bereits über die Straßenkrümmung hinaus war, ſah plötzlich einen Bekannten auf dem rechten Gehweg. Er ſprang unverſehens vom Rad ab, wo⸗ bei er gleichzeitig das Fahrrad herumriß, um mög⸗ lichſt raſch auf den Gehweg zu kommen. Durch das plötzliche Umſchwenken und durch die gleichzeitige Rückwärtsbewegung kam der Radler gerade vor einen hinter ihm fahrenden Kraftwagen. Hätte der Wagenlenker nicht die nötige Geiſtesgegenwart be⸗ ſeſſen, den Wagen ſofort zum Halten zu bringen, dann wäre der Radler unter die Räder des Kraft⸗ wagens gekommen. Erſt als laut die blockierten Gummi der Räder des Kraftwagens auf dem Boden kreiſchten, merkte der Radfahrer, in welcher Gefahr er ſchwebte. Der Kraftfahrer ſchüttelte nur den Kopf über ſo viel Unvorſichtigkeit, während der Rad⸗ ler etwas von„Signal geben“ murmelte und dabei von der Fahrbahn verſchwand. Für den Kraftfahrer hatte keine Urſache vorgelegen, ein Signal zu geben, da ja der Radler beim Ueberholen ſich ſchon außer⸗ halb ſeiner Fahrbahn befunden hatte. Der Radler hingegen wäre verpflichtet geweſen, die Aenderung ſeiner Fahrtrichtung anzuzeigen und vor allem ſich zu überzeugen, ob die Fahrbahn auch wirklich fre war. 5 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. Oktober 1934 2— Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Donn ers bag, dei 4. Ogi. Mail, Le, 5 N 88. 5 8 tnari 2 2 2 — Kajane 1— 2 5 95 1 2 2— 4 733 8 Ovoemos& gener. O nam begectt ꝙ Dj bedeckt o Regen E Schnee& Gaupein nebel K Sever, Owinastine. Os sehr lelchter Os. mässiger Sogsgdgvest stürmtzebet dorgwest dſe pfelle liegen mit dem winde die der gen stauonen stenengen rah den geben die ſempetratur an bie Linien vet bingen orte mit gleichem auf neeresnwess umgerechnetes buftdrues Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 5. Oktober: Der bei England liegende Sturmwirbel verfrachtet zur Zeit etwas kältere ozeaniſche Luftmaſſen auf den Kontinent, ſo daß bei ſehr veränderlicher Bewölkung und ſteigen⸗ dem Luftdruck Niederſchlagsſchauer auftreten. Eine weſentliche Aenderung der zur Zeit herr⸗ ſchenden Witterung iſt noch nicht wahrſchein⸗ Lich. Vorausſage für Samstag, 6. Oktober Wolkig bis bedeckt, einzelne Regenfälle, bei lebhaften ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden wieder etwas milder. Höchſttempe ratur in Mannheim am 4. Okt. + 16,5 Grad, tefſte Temperatur in der Nacht zum 5. Oktober 1,6 Grad; heute früh 718 Uhr 412,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 28 Uhr 6, Millimeter gleich 6,0 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Wein- Pegel 1. 2* 4 5. Necar⸗Begell 2. 3 4. 5 Rheinfelden 2,27 2,22 2,142, 212,16 8 Breisach. 1730 1,20 1,25 127 1,20 Manngeim 2,52.48 2,6 2,42 1 20536 00 7 Jagſtfeld——- 9 15 5 3,88 3,82 3,80 3 72 3,72 Saen 33 Mannhelm. 2,68 2,03.59 2,52 2,49 1 Band 125 1,57 1,53 1,541.51 Diedesheim. 0,38 0,35 0,330,37 Köln 123,171,009 1,06 1,07 Arteile des Mannheimer Arbeitsgerichts Man muß Auſprüche ernſtlich geltend machen Der Kellner eines Mannheimer Kaffeehauſes klagte auf Vergütung für Koſt und Wohnungsgeld. Er hatte durch eine frühere Vereinbarung mit den ande⸗ ren Kollegen darauf verzichtet, aber zu einem ſpäte⸗ ren Termin den Anſpruch wieder angemeldet. So ſagte er vor dem Arbeitsgericht, während der Ge⸗ ſchäftsinhaber davon nichts wußte. Der Kläger er⸗ klärte zur Begründung, daß er ſeinerzeit wegen ſchlechter Geſchäftslage auf den tariflichen Anſpruch der Vergütung verzichtet habe, oͤaß er aber zu einem Zeitpunkt, wo die Geſchäfte beſſer gingen, dieſen wie⸗ der geltend gemacht habe. Die Klage wurde abgewieſen, jedoch aus einem andern Grunde, als die Beklagte die Abweiſung be⸗ antragt hatte. Die Urteils⸗Begründung erwähnt die fragliche Vereinbarung des Angeſtellten und ſtellt feſt, daß das Reichsarbeitsgericht in feſtſtehender Rechtſprechung den vorherigen Verzicht auf einen Teil der Tarifforderungen für unwirkſam erklärt hat. Zu prüfen wäre aber, ſo ſagt das Urteil in dieſem Falle, ob der Klä⸗ ger durch ſein Verhalten nach Fälligkeit der ſtrittigen Beträge ſeinen Anſpruch auf ſtie verloren hat. Das Gericht kam dabei zur Ueberzeugung, daß der Kläger bei der Beklagten wegen des Koſt⸗ und Wohnungsgeldes nicht ernſtlich vorſtellig gewor⸗ den iſt. Auch die Beweisaufnahme habe nichts zugunſten des Klägers ergeben. Im übrigen hält das Gericht für unwahrſcheinlich, daß der Kläger gerade in einer Zeit, wo er die höchſten Verdienſtſätze hatte, ſeine Forderung wegen der Vergütung erhob. Als ein weiteres Beweismittel dagegen wertete das Gericht die Tatſache, daß den Angeſtellten vom Geſchäftsin⸗ haber Kaffee und in beſtimmten Fällen Veſper ge⸗ währt wurde. Der Kläger habe ſich davon nicht aus⸗ geſchloſſen und ſei ſomit mit der anſtelle des Koſt⸗ und Wohnungsgeldes gewährten Leiſtung zufrieden geweſen. Der Anſpruch wurde abge⸗ wieſen. daher koſtenfällig Die Auskunft war ſchon richtig Der langjährige Angeſtellte in gehobener Stel⸗ lung wurde nach 25 Jahren von der Firma entlaſſen unter Einhaltung der etwa ein halbes Jahr dauernden Kündigungsfriſt. Er verklagte nun die Firma, weil dieſe eine unrichtige Auskunft ge⸗ geben habe, ſo daß er die„beinahe“ ſchon zugeſagte Stellung verloren habe. Er erhob eine Forderung zur Zahlung von Schadenerſatz in Höhe von monat⸗ lich mehr als 300 Mark bis zum Jahre 1945. In der Verhandlung wurde dieſe Forderung nur auf ein Monatsgehalt geſtellt— was ſehr häufig gemacht wird, um die Gerichtskoſten, die ſich nach der Höhe des Streitwertes richten, herabzuſetzen. Im Falle, daß der Kläger mit ſeiner Monatsforderung ge⸗ winnt, hat er ſowieſo ein Rechtsmittel zur Hand. Alber in dieſem Falle war dieſer„Kniff“ micht nötig, der Kläger verlor. Die beiden Zeugenaus⸗ ſagen waren für den Kläger nicht günſtig. Der Ver⸗ treter der Stelle, die eine Auskunft über den Kläger eingeholt hatte, bekundete, oͤaß er die negative Aus⸗ kunft nicht von der Firma, ſondern von dritter Seite erfahren hatte. Der Bürodiener ſagte aus, daß der Kläger öfters betrunken im Geſchäft war, was dieſer aber mit der Einnahme einer M„ dizin erklärte, die die gleichen Wirkungen wie Alkohol habe. Das Arbeitsgericht war nicht dieſer Ueberzeugung, ſondern wies die Klage ab. Die Urteilsbegründung bezieht ſich auf die Beweisaufnahme, daß von der Beklagten eine Auskunft über untergeordnete Ar⸗ beiten— dieſen Vorwurf hatte der Kläger auch er⸗ hoben— nicht gegeben wurde und daß die wirklich gegebene Auskunft den Tatſachen entſprochen habe, ſogar ſchonend und wohlwollend gehalten war. Da⸗ durch ſei der Klage der tatſächliche Boden entzogen und ſie könne nicht für den dem Kläger durch die Nichteinſtellung bei der anderen Firma entſtandenen Schaden verantwortlich gemacht werden. 0 eee Alhambra:„Der Luis Trenker wird immer der Sohn der den Bergen ſeiner Heimat frei machen. Das große Erlebnis Heimat iſt zu ſtark mit ihm verwurzelt. Die Liebe Trenkers zu ſeiner Tiroler Heimat iſt das Große in jedem Film. Sein neueſter Film wurde nach ſeinem Roman„Der verlorene Sohn“, der in der„Berliner Illuſtrierten“ erſchienen iſt, ge⸗ dreht. Die große Tragik von Tonio Feuerſinger (Luis Trenker) iſt, daß ihn ſeine Heimat faſt er⸗ drückt, ſie wird ihm zu eng. Friedlich ging er ſeiner Beſchäftigung als Holzhauer nach. Bei einem Schi⸗ rennen, das er als ausgezeichneter Läufer mit ſeiner Mannſchaft gewinnt, lernt er eine reiche Ameri⸗ kanerin, Miß Lilian Williams(Marian Marſh), kennen. Zuſammen mit ſeinem Freund Jörg unter⸗ nimmt er mit der Amerikanerin eine Bergtour. Bei einem Abſturz wird die Amerikanerin gerettet, ſein Freund wird ein Opfer der Berge. Tonio flucht ſeiner Heimat und wandert nach Amerika aus. Er läßt ſeine Braut Bartl Gudauner(Maria Ander⸗ gaſt) und feinen alten Vater(Eduar Köck) zu⸗ rück. Seine Bergheimat hat er verlaſſen, Amerika mit ſeinen Koloſſalbauten nimmt ihn auf. Entwurzelt, heimatlos. Seine amerikaniſchen Freunde ſind noch nicht zurückgekehrt. Er reiht ſich in das Millionen⸗ heer der hungernden und darbenden Arbeitsloſen verlorene Sohn ein. Sehr geſchickt wird hier ein Ausſchnitt aus dem Berge bleiben. In keinem Film kann er ſich von amerikaniſchen Leben gezeigt. Kein Menſch küm⸗ mert ſich um die Aermſten der Armen. Müde, vom Hunger geplagt, verzweifelt, wandert Tonio durch Neuyork. Die Suche nach Arbeit, das Ziel von Millionen, iſt vergeblich. Immer weiter geht es mit dem Fremdling bergab. Letzte Rettung die Heils⸗ armee. Wie eine Viſion zieht beim Geſang der Heilsarmee die Heimat mit einer Prozeſſion an ihm vorüber. Tränen rinnen über das ansgemergelte, müde Geſicht. Die Heimat mit ihren Bergen ruft. Eine ſchauſpieleriſche Glanzleiſtung Trenkers. Als er ſeine amerikaniſchen Freunde wieder findet, iſt alle Not vorbei. Eine Sonnenmaske, ein Stück ſeiner Heimat, die er im Haus der Amerikaner ſieht, beſchleunigt ſeine Rückkehr. Trenker konnte die gewaltige Architektur der Tiroler Berge den Rieſenbauten Amerikas gegen⸗ überſtellen. Die Heimat, die ihn durch die Wucht der Berge zu erdrücken ſchien, wurde ihm durch die drückenden Rieſenbauten Neuyorks wiedergegeben. Trenker ſteht im Mittelpunkt der Handlung. In wunderbarer Weiſe zeigt er durch prächtige Auf⸗ nahmen ſeine Heimat in den Südtiroler Dolomiten. Maria Ander gaſt gib einet natürliche und ſehr hübſche Braut Tonios. Paul Henckels ſtellt einen Dorflehrer mit viel Liebe und Verſtändnis für ſeine Bergbauern dar. Obwohl Trenker durch die b Vielgeſtaltigkeit der Gebäude in Neuvork N groß⸗ artige Wirkungen erzielen konnte, ſind doch die Auf⸗ nahmen aus der Heimat kaum zu überbietende Glanzleiſtungen. Die Rauhnacht, die um die Zeit der Winterſonnenwende gefeiert wird, vermittelt einen alten Volksbrauch, der gerade durch ſeine Ein⸗ fachheit packt und gefangen nimmt. Der Gegenſatz zwiſchen dem Häuſermeer und der Bergwelt fällt be⸗ ſtimmt zu Gunſten letzterer aus. Trenker hat mit dieſem Film ſeiner Heimat wieder ein neues, un⸗ vergängliches Denkmal geſetzt. l= ——— zl Zu einem Kleinbrand in der Oelfabrik wurde geſtern mittag um 1 Uhr die Berufsfeuerwehr ge⸗ rufen. Hier war in einem Preſſeſaal ein Feuer aus⸗ gebrochen. Mit vier Wagen rückte die Feuerwehr an. Da der Brand nicht von großer Bedeutung war, wurden zwei davon gleich wieder weggeſchickt, wäh⸗ rend man mit einer Schlauchleitung das Feuer be⸗ kämpfte. Die Arbeit konnte nach kurzer Zeit wieder aufgenommen werden. * Einen Krampfanfall erlitt am Donnerstag⸗ nachmittag an der Ecke Hel der Breiten Straße eine in den 20er Jahren ſtehende Frau, die su Boden ſtürzte und bewußtlos liegen blieb. Einige Vorüber⸗ gehende nahmen ſich der Kranken an und verbrach⸗ ten ſie zu einem in der Nähe wohnenden Arzt, wo ſie ſich erholte. Der Vorfall hatte eine größere Men⸗ ſchenanſammlung zur Folge. * Die Mitgliederſperre bei der NS DA iſt, wie Reichsſchatzmeiſter mitteilt, nicht aufgehoben. Auf⸗ nahmegeſuche ſowie Geſuche um Wiederaufnahme ſind daher zwecklos. Die Parteidienſtſtellen ſind an⸗ gewieſen, die bei ihnen einlaufenden Aufnahmege⸗ ſuche von ſich aus ablehnend zu beſcheiden. Hinweiſe Verlegung des Gedok⸗ Konzertes. Infolge des ebenfalls auf 5. Oktober angeſetzten Werbeabends des Nationaltheaters wird das Konzert der Gemein⸗ ſchaft deutſcher und öſterreichiſcher Künſtlerinnen und Kunſtfreundinnen(Gedok), Mitglied der Reichs⸗ kunſtkammer, Ortsgruppe Mannheim, auf Frei⸗ tag, den 12. Oktober, verlegt. Bereits gelöſte Karten behalten ihre Gültigkeit. Wir weiſen beſonders darauf hin, daß der Eintritt für Mitglieder der NoS.⸗Frauenſchaft frei iſt. 5 Der Hohner Handharmonikaklub veranſtaltet am Sonntag, dem 7. Oktober, ein Werbekonzert mit ausgewähltem Programm. Geſchäftliche Mitteilung Müllers Bahncafé neu. Das an der oberen Tat⸗ terſallſtraße in der Nähe des Bahnhofs gelegene Bahncafé Müller hat dieſer Tage ſich in neuem Ge⸗ wand aufgetan. Der Inhaber mit langjähriger Er⸗ fahrung in ſeinem Beruf hat die Räume ſehr ge⸗ mütlich hergerichtet, man fühlt ſich an den Tiſchchen außerordentlich ſchnell wohl. Seit 7 Jahren betreibt Herr Müller ſein Café, es iſt mit der Zeit zu einem Anziehungspunkt draußen am Bahnhof geworden. Nach der Erneuerung, die das Anheimelnde noch ver⸗ ſtärkt hat, dürften ſich die feſte Kundſchaft und die Neulinge noch heimiſcher fühlen. Man braucht nicht immer zum Bahnhof zu ſtürzen, man kann vorteil⸗ haft vorher einen Café hier zu ſich nehmen. Der Stammtiſch der„alten Knochen“ fand ſich zur Er⸗ öffnung ein und ſpendete der Veränderung viel Lob. Unverändert geblieben iſt die Güte der Getränke und der übrigen Erfriſchungen⸗ 8186 2 2 NSDAP-Miffieilungen Aus portelamtlichen Bekanntmachungen es: nommen An die Tagungsteilnehmer am Gauparteitag in Karlsruhe! Wir machen hiermit darauf aufmerkſam, daß die Reichs⸗ bahndtrektion anläßlich des Gauparteitages Sonntagsfahr⸗ karten mit einer 33prozentigen Ermäßigung, und zwar gültig ab Samstag, 00 Uhr, herausgibt. Das Kreisorganiſationsamt. PO Feudenheim. Heute, Freitag, um 20.80 Uhr, Sitzung der Zellenleiter, Blockleiter und Hauswarte der Zellen 3 und 4 im„Alten Schützenhaus“. Rheinau. Montag, 8. Okt., bis Mittwoch, 10. Okt., läuft im Rheinau⸗Kino der Film„Tannenberg“. Eintritts⸗ karten ſind bei den zuſtändigen Zellen⸗ und Blockleitern ſo⸗ wie beim Filmwart erhältlich. Humboldt. Heute, Freitag, 20 Uhr, Sitzung der poli⸗ tiſchen Leiter im Heim. Deutſches Eck. Heute, Freitag, treten ſämtliche polit. Leiter um 19.30 Uhr in J 5, 12, an.(Dienſtanzug). Feudenheim. Samstag, 6. Okt., 20.30 Uhr, Sitzung der Zellenleiter, Blockleiter und Hauswarte der Zellen 5, 6 und 7 in der Wirtſchaft„Zur Wartburg“. Feudenheim. Samstag, 6. Okt., 20.90 Uhr, Sprech⸗ abend der Zelle 1 im„Alten Schützenhaus“. NS⸗Frauenſchaft Lindenhof. Heute, Freitag, 20.30 Uhr, Heimabend im „Alten Lindenhof“, Lindenhofſtr. 42. Deutſches Eck. Heute, Freitag, 20 Uhr, Heimabend im„Alten Reichskanzler“, S 6, 20. Achtung! Wir machen an dieſer Stelle auf die Veranſtal⸗ tung des weiblichen Arbeitsdienſtes am Samstag, 6. Oktober, 20 Uhr, im Ballhaus ſaal aufmerkſam. Sozialamt. Bannſchulung am 6. Oktober betr. Sa ms⸗ tag, 6. Okt. findet im Bürgerausſchußſaal des Alten Rat⸗ hauſes in F 1 und 15 Uhr die nächſte Bannſchulung ſtatt. Teiſnahmepflicht beſteht für: Sachbearbeiter der HJ, Abt. 9 von Geſolgſchaft an, BM von Gruppe an, Deutſches Jung⸗ volk vom Fähnlein an, Referenten im Stabe des Sozial⸗ amts ſowie für Kreis⸗ und Ortsjugendwalter der Daß und Jugendleiter der Reichsbetriebsgemeinſchaſten. Die Genannten müſſen um 14.45 Uhr im Bürgerausſchußſaal verſammelt ſein. f Deutſches Jungvolk Sozialamt der HJ betr. Die Sachbearbeiter haben die heutige Parole der Hitlerjugend zu beachten. 1/171. Die fehlenden Stärkemeldungen und Tätigkeits⸗ berichte für Monat September ſind ſofort auf dem Jung⸗ bann abzuliefern. Bd M Sozialamt der HJ betr. Die Sachbearbeiterinnen haben die heutige Parole der Hitlerjugend zu beachten. BM Sport. Sämtl. Gruppen⸗ und Ringſportwartinnen des Bo Me vom geſamten Untergau kommen heute, Freitag, 19 Uhr, ins„Haus der Jugend“. Samstag, 6. Oktober, und am 13. Oktober, Turnen für ſämtliche Fungmädel jeweils um 9 Uhr mit der Gau⸗ ſportwartin auf dem Stodſon. Deutſches Eck. Sämtliche Mädel treten heute, Frei⸗ tag, um 15.30 Uhr, auf dem U⸗Schulplatz mit den Turn⸗ ſachen an. Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Freitag, 5. Oktober, 20 Uhr, kommen alle Führerinnen auf Clignetplatz. NSBO— DA Heute, Freitag, wichtige Amtswalterſitzung im „Pfalzkeller“, N 7, 8, 20 Uhr wobei fämtl. Betriebszellen⸗ obleute unbedingt anweſend ſein müſſen. den den DA Betr. Bannſchulung der Abt. 3(Sozialamt) der H. Die Kreis⸗ und Ortsjugendleiter der Daß haben die heutige Parole der Hitlerjugend zu beachten. Kreisbetriebsgemeinſchaft 8„Druck“, Fachſchaft Buch⸗ binder und Sparte Drucker. Heute, Freitag, 20 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4,—5, Pflichtver⸗ ſammlung. Thema:„Kameradſchaftliches Zuſammen⸗ arbeiten im Betrieb“. Kreis Maunheim, Abtl. Jugendamt. Sprechſtunden des Kreisjugendwalters K. Croiſſant: Montags, Mitt⸗ wochs und Freitags von 17—19 Uhr. Sprechſtunden des ſtellvertr. Kreisjugendführers E. Hotz: Dienstags und Donnerstags von 17—19 Uhr. Sprechſtunden der Kreis⸗ jugendreferentin Liſa Willig: Montags bis Freitags von 17—19 Uhr. Sprechſtunden des Kreisjugendwarts „Kraft durch Freude“: Montags, Mittwochs und Freitags von 17—19 Uhr. Samstags ke ine Sprechſtunden. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Techniker. Montag, 8. Okt., 20 Uhr, in der Ingenieurſchule, Beginn der Arbeits⸗ gemeinſchaft„Flugtechnik“. Berufsgemeinſchaft der Techniker. Sonntag, 7. Okt., vorm. 10.30 Uhr, Tonfilmvorführung im„Univerſum“: „Der gläſerne Motor“. Die Mitglieder der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und der Angeſtelltenſchaft ſind herzlichſt ein⸗ geladen. Karten zu 40 Pfg. im Vorverkauf durch die Ver⸗ trauensmänner und an der Kaſſe zu haben. Berufsgemeinſchaft der Techniker. Heute, Freitag, 20 Uhr, in der Ingenieurſchule Beginn der Arbeitsgemein⸗ ſchaft„Der Dieſelmotor“. Erſter Abend:„Die Entſtehung des Dieſelmotors“(mit Lichtbildern). Gruppe der leitenden Angeſtellten. Der Vortrag Dr. Niecz„Induſtrieverlagerung durch moderne Verkehrs- wege“ muß durch Verhinderung des Redner verlegt werden. Neuer Termin wird noch bekanntgegeben. NSK OV a Lindenhof. Ergänzend zum Rundſchreiben vom g. Okt. 1934 geben wir bekannt: Mitglieder, die bereits am Sams⸗ tag zum Kriegsopferehrentag nach Karlsruhe fahren wollen, können den Sonderzug um 16.01 Uhr ab Heidelberg mit einem Zuſchlag von 20 Pfg. benützen. Die Fahrkarten für Samstag können nur durch den Obmann Wilhelm Schä⸗ fer, Mannheim, Pfalzplatz 1, gelöſt werden. Anmeldun⸗ gen unter gleichzeitiger Entrichtung des Fahrgeldes mit 1,50„ kann bis heute abend 10 Uhr beim Obmann er⸗ ſolgen. Dort wird auch Treffpunkt der Mitglieder und Abfahrt in Mannheim bekanntgegeben. Wegen Sonntag verbleibt es beim Rundſchreiben vom 3. Okt. 19384. Sandhofen. den hiermit gebeten, heute, Freitag, 20 Uhr, im Gaſthaus „Zum Hirſch“ zu erſcheinen, zwecks letzter Beſprechung und Fahrkartenabgabe. Es muß alles erſcheinen. „Kraft durch Freude“ Bekannmachungen: Fahrt zum Oktoberfeſt in München Die Fahrkarten nach München können ab Freitag, vorm. 8 Uhr auf dem Kreisamt abgeholt werden. Abteilung Jugendamt Nur für Jugendliche! Betr. Fahrt nach Neuſtadt. An der Fahrt nach Neuſtadt mit anſchließender Wanderung können Jugendliche für 60 Pfg. teilnehmen. Anmeldun⸗ gen im Horſt⸗Weſſel⸗Haus, I. 4, 15, 2. Stock, Zimmer 3. Achtung!! Ortswartel! Die Programme für den„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Abend in der Rhein⸗Necka⸗Halle find ſofort auf dem Kreisamt, L. 4, 15, abzuholen. Betr.: Fahrt zum Oktoberfeſt nach München Diejenigen Teilnehmer, die ſich auf dem Kreisamt L. 4, Nr. 15, angemeldet haben, können die Fahrkarten ab Frei⸗ tag, den 5. 10. 1934, vormittags 8 Uhr, in Empfang neh⸗ men. Diejenigen Teilnehmer, die ſich auf den Ortsgruppen gemeldet haben, am Freitagabend auf der zuſtändigen Orts⸗ gruppe. Sämtliche Teilnehmer treffen ſich am Samstag, den 6. 10., morgens 7 Uhr, vor dem Hauptbahnhyf Mannheim. Hinfahrt erfolgt über Friedrichsfeld, Heidelberg, Wiesloch, Bruchſal, Karlsruhe, Pforzheim. Rückfahrt: Sonntag, den 7. Oktober, ab München, 22 Uhr. Zur genauen Beachtung! Für das Oktoberfeſt iſt das Tragen von Uniformen nicht geſtattet. Die Unterbringung derjenigen Teilnehmer, die ſich zum Uebernachten gemeldet haben, erſolgt in Schulen auf Heidelberger Betten. Es wird empfohlen, eine warme Schlafdecke mitzubringen. Betrunkene Teilnehmer werden von der Fahrt ausgeſchloſſen. Den Anordnungen der Reiſe⸗ und Fahrtleiter iſt unbedingt Folge zu leiſten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich jeder rechtzeitig zur Rückfahrt am Bahnhof in München einfindet. Der Sonderzug muß zur Rückfahrt unbedingt benutzt werden, ſonſt erfolgt Rückfahrt auf eigene Koſten. Die Quartiere müſſen ſoſort bei der Ankunft in München aufgeſucht werden. Fahrkarten kön⸗ nen noch in beſchränktem Maße abgegeben werden. Betr.: Fahrt nach Neuſtadt Die Ortswarte melden bis ſpäteſtens Montag, den 8. 10. 1934, die Anzahl der ich bis jetzt gemeldeten Teilnehmer zur Fahrt nach Neuſtadt. Dieſe Meldung iſt deshalb dͤrin⸗ gend notwendig, um evtl. einen zweiten Sonderzug be⸗ ſtellen zu können. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß die Liſten des Sportamtes unverzüglich abzuliefern ſind. Sageslæaleucles Freitag, 5. Oktober Roſengarten: Werbeabend für die Miete, 20 Uhr im Nibelungenſagl. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors⸗ Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr in die Pfalz Alle Fahrtteilnehmer nach Karlsruhe wer⸗ mit Kellerei⸗ Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Ubr Kabarettprogramm. Friedrichspark: 15 und 20 Uhr Kaffeeſtunde mit Varieté und Tanz. Tauz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kafſee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. zur Weinleſe und Kelterei⸗Beſichtigung. Lichtſpiele: Univerſum:„Maskerade“.— AL hombra:„Der verlorene Sohn“.— Schauburg: „Ein Mann will nach Deutſchland“.— Pa laſt:„Hafen⸗ Annie“.— Gloria:„Schön iſt es, verliebt zu ſein“, — Scala:„Volldampf voraus“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Sonder⸗Ausſtellung„Die deutſche Sage“, Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Schau von alten und neuen Photographien. Was hören wir? Samstag, 6. Oktober Reichsſender Stuttgart 0 .00: Schallplatten.— 10.15: Schulfunk.— 10.45: Kun⸗ terbunt.— 12.09: Mittagskonzert.— 14.15: Heitere Schall⸗ platten.— 15.00: HJ⸗Funk.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 18.00: Freilichttheater— Naturtheater.— 18.30: Unter⸗ haltungsmuſtk.— 19.00: Willy Reichert beſucht das Mün⸗ chener Oktoberſeſt.— 20.05: Sagrumſchau.— 20.15: Hoch⸗ zeitskuchen. Bauernhochzeit in der Karlsruher Feſthalle. — 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 14.30: Wirtſchaftsbericht.— 15.00: Jugendſtunde.— 18.45: Blasmuſik.— 19.45: Tagesſpiegel.— 20.15: Luſtiger Abend. Reichsſender München 12.00: Schallplatten.— 13.25: Mittagskonzert.— 14.20: Jugendſunk.— 14.15: Schach.— 15.13: Leſeſtunde.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Funklexikon.— 17.45: Muſik aus der Shakeſpearezeit.— 18.30: Verlobt iſt noch nicht verheiratet.— 19.00: Wochenend⸗Tanzfunk.— 19.40: Kampf um den Nanga Parbat.— 20.10: Lieſelott. Sing⸗ ſpiel.— 23.00: Tanzfunk. Reichsſender Köln .25: Morgenkonzert.— 10.30: Dichtung und Muſik des Nordens(Schallpl.).— 11.00: Guckkaſten.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Wochenendkonzert.— 14.45: Kleines Kunterbunt.— 16.00: Buntes Nachmittagskonzert.— 17.00: Deutſche Erzähler der Gegenwart.— 17.20: 50 ſingt und muſiziert.— 18.00: Ravensberger Land. Hörſolge.— 20.15: Sbeſter Pumpernickel. Bunter Abend aus der alten Reichs⸗ ſtadt.— 22.20: Tanzmuſik. Deutſchlandſender .20: Frühkonzert.— 11.80: Wiſſenſchaft meldet.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Schallplatten.— 15.15: Kinderbaſtelſtunde.— 15.45: Wirtſchaftswochenſchau.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Sportwochenſchau.— 18.20: Arbeitskomerad, du biſt gemeint.— 18.50: Tanz⸗ muſik(Schallpl.).— 19.40: Geſpräche unſerxer Zelt.— 20.10: Funk— Volk— Luftfahrt.— 23.00: Tanzmuſik. Wien 19.15: Oeſterreichiſche Volksmusik.— 20.15 Bagabundus. Zauberpoſſe von Neſtroy— aus Oeſterreich.— 23.45: Tanzmuſik. Lumpacius 22.10: Tänze „Rheingold“ 1 Nach Schi ſpezi dacht alleit Schif früch drück ſehen erſche denn n ſchaf! des auf ihres itali⸗ von ja v geſel ſein ſtäbe ſchob ders ecke die nünf hätte Hezie derm zialf navi ſtellt dann durck früch Nor! Auch men den, leide Anf Kurz gege⸗ unte reits kein. ler hohe Fehl ſchul man Abſt: nien ande ger ſeine net diese lung 2 Gre ſen Akti eing 6 bi 1934 groß⸗ die Auf⸗ bietende die Zeit rmittelt ne Ein⸗ egenſatz fällt be⸗ hat mit tes, un⸗ 2. k wurde ehr ge⸗ ter aus⸗ uerwehr ng war, kt, wäh⸗ zuer be⸗ wieder nerstag⸗ aße eine Boden zorüber⸗ erbrach⸗ rt, wo de Men⸗ iſt, wie 75 Auf⸗ fnahme ſind an⸗ ahmege⸗ lge des eabends Bemein⸗ ten und Reichs⸗ Frei⸗ Karten ſonders her der ingold“ e ei en Tat⸗ elegene em Ge⸗ zer Er⸗ ehr ge⸗ iſchchen betreibt einem vorden. ch ver⸗ end die yt nicht vorteil⸗ d. Der ur Er⸗ el Lob. ke und 8186 deutſche 17 Uhr. no von raphien. : Hoch⸗ eſthalle. nde.— Luſtiger Kleines 17.00: ö W 1 0 „ Freitag, 5. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 459 gebliebenen Nachrichten beabſichtigen die Italiener, eine neue Schiffahrts⸗ und Handelsgeſellſchaft zu gründen, der ſpeziell der Verkehr mit ſkandinaviſchen Häfen zuge⸗ — Nach vorläufig noch unbeſtätigt dacht iſt. Die Nachricht iſt einigermaßen erſtaunlich, allein als Begründung wird geſagt, daß der neuen Schiffahrtsgeſellſchaft der Export italieniſcher Süd⸗ früchte nach Skandinavien obliegen ſoll, wobei aus⸗ drücklich die Umgehung der deutſchen Häfen vorge⸗ ſehen ſei. Dieſe Begründung läßt es verſtändlich erſcheinen, daß in Italien ein ſolcher Plan beſteht, denn ſchon ſeit der Errichtung einer Freihafenzone in Trieſt an Oeſterreich legt die italieniſche Wirt⸗ ſchaftspolitik in dem Kampf gegen die Bedeutung des Hamburger Hafens bei weitem weniger Wert auf die Wirtſchaftlichkeit als auf die Wirkſamkeit ihres Vorgehens. Tatſächlich iſt der Großteil des italieniſchen Südfruchtexportes nach Skandinavien von jeher über den Hamburger Hafen gegangen, was ja vom verkehrsgeographiſchen Geſichtspunkte aus geſehen das Naturgegebene war und heute noch ſein müßte, wenn nicht faſt alle natürlichen Maß⸗ ſtäbe der internationalen Wirtſchaftspolitik ſich ver⸗ ſchoben hätten. Dieſer Fall liegt allerdings beſon⸗ ders kraß, und man wäre verſucht, ihn für die Witz⸗ ecke zurechtzumachen, wenn er nicht als Zeichen für die Neigung zur Abkehr von den Grundſätzen ver⸗ nünftiger Wirtſchaftspolitik ſeine ernſte Bedeutung hätte. In Wirklichkeit ſind die ſonſtigen Handels⸗ beziehungen zwiſchen Italien und Skandinavien dermaßen ſchwach, daß die Einrichtung einer Spe⸗ zialſchiffahrt für italieniſche Südfrüchte nach Skandi⸗ navien ſich als eine reine Preſtigeangelegenheit dar⸗ ſtellt. Das und noch etwas Schlimmeres iſt ſie auch dann, wenn vielleicht die Abſicht dahinterſtehen ſollte, durch Unterbietung von Frachtraten über das Süd⸗ früchtegeſchäft hinaus auf anderen Strecken zwiſchen Nordſee und Mittelmeer ins Geſchäft zu kommen. Auch dann wäre es ein ſehr koſtſpieliges Experi⸗ ment, das nicht nur der Schiffahrt der anderen ſcha⸗ den, ſondern die Subventions, freudigkeit“ der not⸗ leidenden italteniſchen Staatskaſſe ſehr erheblich in Anſpruch nehmen würde. . — Der Prozeß gegen Inſull begann mit einer kurzen Anſprache des Angeklagten, in der er ſich gegen die Anſchuldigung, 143 Millionen Dollar unterſchlagen zu haben, verteidigte.„Ich habe be⸗ reits früher wieder und wieder geſagt, daß man mir keine Verfehlungen nachweiſen kann. Daß ich Feh⸗ ler gemacht habe, gebe ich zu, aber ich frage Sie, hoher Gerichtshof, welcher Geſchäftsmann hat keine Fehler in dem furchtbaren Kriſenjahr 1929 ſich zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Ich weiß nicht einmal, ob man das„Schuld“ nennen kann. Der wirtſchaftliche Abſturz kam zu ſchnell und zu unerwartet. Ich habe niemals einen Cent von dem Gelde angerührt, das anderen Leuten gehört hat.“ In Beantwortung eini⸗ ger an ihn geſtellten Fragen erwiderte Inſull, daß ſeine Geſundheit und ſein Befinden ganz ausgezeich⸗ net ſeien.„Ich fürchte nicht ſo ſehr den Ausgang dieſes Prozeſſes als die große Länge der Verhand⸗ lungs dauer.“ Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt White Green, erklärte, daß die Vorunterſuchungen erwie⸗ ſen hätten, daß Inſull 143 Millionen Dollar an Aktien habe verkaufen laſſen und die Käufer dadurch eingefangen habe, daß er ihnen in ſeinen Proſpekten 6 bis 8 Prozent Dividende verſprochen habe, obwohl alle ſeine Geſellſchaften bereits mit Verluſt gearbei⸗ tet hätten. Inſull und die 16 Mitangeklagten, Präſi⸗ denten und Aufſichtsratsvorſitzende des Inſull⸗ Truſts, werden von Rechtsanwalt Floyd Thomſon verteidigt. Außer ihm iſt zu ſeiner Hilfe eine große Anzahl von Bücherreviſoren und Wirtſchaftsſachver⸗ ſtändigen zugezogen worden. Copyright 1988 by August Scherl G. m. b.., Berlin gie, VON EIGENEN GNAD FEN? eee eee R O M AN VON A D E L E U E deen emu 26 „Nein, davon weiß ich gar nichts, Herr v. Plagge ſagte Margarete und ließ unwillkürlich die Hand von der Türklinke ſinken. „In dieſem Fall war es ja wirklich nur ein Un⸗ fall,“ fuhr Plagge fort.„Aber der alte Derneggen hat es dem Hauſe Plagge nicht verziehen. Er geht mir aus dem Weg und ſteht an mir vorbei, wenn wir uns begegnen. Es ſcheint ja auch wirklich, als ob wir der Unſtern der Familie Derneggen wären.“ Margarete war durch das ſpdeben Erfahrene zwei⸗ ſellos tiefer betroffen, als ſie ſich eingeſtehen wollte. Es war bei allem guten Willen doch ſchwer, fetzt eine geeignete Antwort zu finden, die, ohne oberflächlich zu wirken, dieſes dunkle Gebiet verließ und das wei⸗ tere Zuſammenſein wieder auflichtete. Margarete wurde faſt erregt durch ihr Unvermögen, dieſem Augenblick innerlich und äußerlich überlegen zu wer⸗ den. Sie ſtanden einander ratlos gegenüber, und faſt hörte Margarete ſchon die Abſchiedsworte Ulrich Plagges, mit denen er doch lieber darauf verzichten wollte, in das Zimmer einzutreten, um ſich nicht be⸗ laſtenden Erinnerungen durch den Anblick der klei⸗ nen Waiſe auszuſetzen. Da wurde die Tür vorſichtig von innen geöffnet: Das Kind, ungeduldig geworden durch das Allein⸗ ſein, ſchaute herein. Augenblicklich war der Bann gebrochen. Es war auf einmal alles denkbar einfach und ſelbſtverſtänd⸗ lich: Daß Herr von Plagge das Kind anſchaute, das ihm die kleine Hand hinſtreckte, als er darum bat; und daß ſie dann alle friedlich in die große, warme Stube traten und wieder am Tiſch Platz nahmen. Wie das Kind durch ſein einfaches Erſcheinen alles natürlich und leicht gemacht hatte, ſo wirkte ſeine Gegenwart auch weiterhin friedlich und bele⸗ bend zugleich. Es ſaß zwiſchen Plagge und Margarete und ließ ſich in ſeiner kleinen Selbſtherrlichkeit bald von dem einen, bald von dem andern bedienen. 1255 Böſchung hinausragten. Der neue franzöſiſche Skandal, der„Fall Ma⸗ riani“, hat die geſamte Oeffentlichkeit Frankreichs in gewaltige Erregung verſetzt. Bekanntlich iſt der Polizeioffizier Mariani in Lille als ge⸗ fährlicher Gangſter entlarvt worden, der ſteben Jahre hindurch Verbrechen an Verbrechen reihte, ohne gefaßt werden zu kön⸗ nen. Es enthüllte ſich ein phantaſtiſches Doppelleben, das in der Kriminalgeſchichte ein⸗ zig daſteht. Durch den Racheakt eines anamitiſchen Rauſchgifthändlers, den Mariani, der ebenfalls dieſes Geſchäft betrieb, ins Gefängnis gebracht hatte, konnte der gefürchtete Polizeioffizier verhaftet wer⸗ den. Nun kamen die unglaublichſten Dinge ans Tageslicht. Mariani hat ſich nach echter Gangſter⸗ manier außer mit einer großen Bande auch noch mit ſpeziellen Leibwächtern umgeben. Der Be⸗ rüchtigtſte iſt ein wegen Mordes vorbeſtrafter Ver⸗ brecher Rafael Borzo, genannt: Rafa, der Töter. Ein Mann, der ſowohl in Lille als auch in Boulogne eine Bar beſitzt. Die in Boulogne iſt eine Hafenbar übelſter Sorte, in der Nähe des Zollbüros gelegen, und hier wurde ein Teil der Rauſchgiftgeſchäfte der Mariani⸗Bande erledigt Der Töter, der die Aufgabe zu erfüllen hatte, Unlieb⸗ ſame zu beſeitigen und Verräter zu warnen und zu beſtrafen, konnte ebenfalls verhaftet werden. Auch „Freddy“, Marianis intimſter Mitarbeiter. „Freddy“ iſt der Sohn einer der beſten Familien von Lille. Mit hilfloſer Leidenſchaft dem Rauſchgift verfallen, gerät er eines Tages in Marianis Hände. Es gelingt ihm leicht, den Schwächling, der über mehrere Autos und vor allem über einen großen Bekanntenkreis verfügt, in ſeine Dienſte zu ſpannen, indem er ihm kleine Mengen Kokain von dem gro⸗ ßen Rauſchgifthandel der Marianibande zukommen läßt. Eines Tages ſehen Mariani und„Freddy“ das Auto eines bekannten Liller Induſtriellen auf der Straße ſtehen. Mariani pirſcht ſich heran und Auch Plagge, der zuerſt mehr ein nachdenklicher Zuſchauer geweſen war, empfand anſcheinend immer ſtärker die eigentümliche Wärme dieſes Zuſammen⸗ ſeins. Es war ihm ſicher etwas ganz Neues, und manchmal ſuchten ſeine Blicke Margarete Derneggen, als möchte er zu ihr ſprechen. Aber dann ſchwieg er doch wieder und betrachtete nur ſtill und aufmerkſam ihre Art, mit dem Kind umzugehen. Auf einmal je⸗ doch ſchien etwas ſeine Illuſion zu ſtören. Was es geweſen, ließ ſich wohl kaum erraten— genug, etwas mußte ihm plötzlich fragwürdig an dem ganzen Bilde erſchienen ſein, das ihm anfänglich ſo gefallen hatte. Der Klang ſeiner Stimme verriet das ohne weite⸗ res.„Eigenklich hätte ich alles andere eher erwar⸗ tet, als ein Kind bei Ihnen anzutreffen!“ lächelte er unvermittelt.„Es paßt gar nicht zu dem Bilde, daß ich mir von einer neuzeitlichen unabhängigen Frau gemacht habe. Aber: Ein Kind iſt immer kleidſam.. Fühlen Sie das?“ „Ich habe mir die kleine Ulrike nicht gerade aus dieſem Grunde geholt,“ erwiderte ſie, leicht ver⸗ wundert. „Nun— immerhin— der Gedanke iſt vorzüglich!“ bemerkte er leichthin.„Sie ſind in reizender Geſell⸗ ſchaft, erhalten Leben und Friſche ins Haus. Und die Freude iſt um ſo angenehmer, als ſie durch keine Opfer erkauft zu werden brauchte.“ Die letzte Aeußerung Plagges über die Rolle, die die kleine Ulrike in der Umgebung ihrer Tante Mar⸗ garete ſpielen würde, verriet, daß es ihm plötzlich bewußt geworden war: Hier hatte ſich einfach eine ſelbſtherrliche Frau ein Kind geholt, um ſich daran zu freuen; eine Frau, die nicht daran dachte, das größte Schickſal der Menſchheit auf ſich zu nehmen, ſondern die nur die Süße des neuen Beſitzes koſten wollte. Margarete fühlte dieſe Gedanken, als hätte er ſie ausgeſprochen. Ja, ſie vermochte ſeine Regungen vielleicht noch viel klarer zu deuten als er ſelber. Denn ſie wußte um die heimliche Verachtung der Natur gegen alles Unfruchtbare. Dieſe halb un⸗ bewußte Geringſchätzung der kinderloſen Frau durch den Mann ſprach aus Ulrich Plagge. Und ſie mußte ihm ja recht geben. Es blieb ein blaſſer, künſtlicher Schein, den ſie mit dem fremden Kind auf ihr Leben gelenkt hatte: nichts als ein Schein. ſein mit dem Kind ohne Opfer erkauft worden iſt, Herr von Plagge, ſagen Sie natürlich gleichzeitig, Der deutſche Rennfahrer Burggaller geriet beim Maſaryk⸗Ring⸗Renwen, gefahren wurde, in eine außerordentlich gefährliche Lage. Abgrundes und konnte erſt zum Stoppen gebracht werden, Burggaller verlor hierbei nicht die Nerven. Straße zurückziehen und ſetzte das Rennen fort. Manlanis Mick und Cncle Die Gangstertaten des Liller Polizeioffiziers „Indem Sie ausſprechen, daß mein Zuſammen⸗ das bei Brünn Sein Wagen geriet an den Rand eines als die Vorderräder bereits über die Er ließ oͤen Wagen auf die verſteckt ein Päckchen Kokain in dem Wagen. Als nach kurzer Zeit der Beſitzer erſcheint, zückt Mariani ſeinen Polizeiausweis: Mein Herr, Sie werden des Rauſchgifthandels ver⸗ dächtigt. Ich muß Ihren Wagen durchſuchen!“— Und zum verſtändnisloſen Eutſetzen des Induſtriel⸗ len zieht Mariani triumphierend ein kleines Paket Kokain aus dem Wagen. Der Bandit gibt vor, den Mann verhaften zu müſſen. Da tritt Freddy in Ak⸗ tion und ſchlägt ror, die Sache noch einmal gütlich zu regeln. Ergebnis: der eingeſchüchterte Induſtrielle zahlt dem Polizeioffizier Marianj 60 000 Franken. So begeht Mariani eine Erpreſſung nach der an⸗ deren, immer unter der Drohung mit ſeiner Macht als Polizeioffizier. Seine und ſeiner Bande Macht laſtet wie ein Alpdruck nicht nur auf Lille, ſondern auch zahlloſen anderen Städten Frankreichs, durch Jahre hindurch. Mariani erfindet unter anderem das Syſtem des unfehlbaren ſicheren Ge⸗ winns bei Rennwetten. Kurz vor dem Ren⸗ nen ruft er mehrere Buchmacher an und läßt Geld auf verſchiedene Pferde ſetzen. Siegen dieſe Pferde, ſo läßt ſich der Gauner den Gewinn auszahlen, ver⸗ lieren ſie, ſo erhält kein Buchmacher auch nur einen Sou der verausgabten Wettgelder zurück. Die Buch⸗ macher wagen nicht, von dem Polizeioffizier etwas zu fordern. So gewinnt Mariani bei jedem Ren⸗ nen, ohne Riſikv. Und ſchuldet den Buchmachern auf allen Rennplätzen ganz Frankreichs große Summen. Nur einmal wird der Gauner ſelbſt geprellt. In unglaublicher Kühnheit greift er ſich nach Schluß eines Rennens einen belgiſchen Buchmacher und hält ihm ſeinen Polizeiausweis vor die Naſe:„Wieviel haſt du Geld bei dir? 45000 Franken. Gut, ſofort das Geld her, oder ich ſorge dafür, daß du morgen ſchon ausge⸗ wieſen wirſt!“ Zähneknirſchend liefert der Buch⸗ macher die Banknotenbündel aus. Mariani ſchlen⸗ dert auf einſamem Wege, luſtig pfeifend ob dieſes gelungenen Streiches, vom Reunplatz nach Hauſe. Plötzlich ſtoppt neben ihm ein Auto, und in der näch⸗ ſten Sekunde fühlt der Polizeioffiztier das kühls Rund einer Revolvermündung im Genick und hört die Stimme des Buchmachers:„Gib mir mein Geld heraus, oder wir machen dich alle!“ Mariani liefert die 45 000 Franken ab.— Die vor beſeligter Rachgter zitternde Stimme des Buchmachers:„So Herr, und nun noch 3000 Franken für die Speſen heraus.“— Der Gauner, den Tod vor Augen, muß zahlen und wandelt, um 3000 Franken geprellt, nach Hauſe. Mariani hat aber auch Sinn für die zärtlichen Seiten des Lebens, die er allerdings immer günſtig mit finanziellen zu verknüpfen verſteht. Hübſch, ſchlank, ſtets mit ausgeſuchter Sorgfalt gekleidet, ge⸗ nießt er bei den Frauen den Ruf eines wahren Don Juan. Und er hat Bekanntſchaften von einem Ende Frankreichs bis zum anderen, iſt in den Hafenbars von Marſeille genau ſo gut bekannt wie im„Mileu“ des Pariſer Montmartre. Sein einträglichſtes galantes Abenteuer iſt aber die Ent⸗ fahrung einer verheirateten Frau aus Lille. Der Polizeigangſter fährt mit der jungen Frau, die 15000 Franken Bargeld und für 40 000 Franken Schmuck bei ſich hat, nach Paris. Hier ſpfelt, wettet, trinkt und feiert er, daß in drei Tagen das Paar kein Bargeld mehr hat. Mit Hilfe eines Kum⸗ pans aus der berüchtigten Stawiſky⸗Bar„Frolies“ macht Mariani die Schmuckſachen ſeiner Begleiterin zu Geld und verſchwindet nach Lille, die kleine Frau ohne einen Sou, aufgelöſt in Tränen, in Paris ſit⸗ zen laſſend. Wie andere Menſchen atmen, ſo begeht der Polt⸗ zeioffizier Mariani Verbrechen. In ganz Frank⸗ reich arbeitet er mit einer Bande. Nicht nur, daß man ihm Erpreſſung am laufenden Band, Diebſtahl, Dokumentenfälſchung und Rauſchgifthandel nachge⸗ wieſen hat, ſcheint jetzt die Unterſuchung zu erge⸗ hen, daß Mariani in einigen nicht aufgeklärten Mordfällen die Hand im Spiele hatte und daß er anſcheinend auch an einer Organiſation von Mädchenhändlern beteiligt war. Ex⸗Polizeioffizier Marianf macht fetzt auf dem Hof des Unterſuchungsgefängniſſes die übliche Mor⸗ genrunde mit den anderen Häftlingen. Unter dieſen ſind einige, die Mariani ſelbſt ins Gefängnis ge⸗ bracht hat..„Endlich ſteht man dich auch Hier; — ruft man ihm aus dem Kreis zu. Maxiani lächelt, zuckt mit den Achſeln..„Ja, erſt ihr, jetzt ich,— aber nach meiner erſten Ausſage wird man hier noch eine Menge ganz anderer Herren erblicken. Jeder kommt einmal an die Reihe.“— Und das iſt es, was ſich die franzöſiſche Oeffent⸗ lichkeit fragt:„Wer iſt als Nächſter an der Reihe. — Eine neue Art, Löſegeld zu erpreſſen, hat ein Gauner in Schanghai entdeckt, der dafür zu einer langen Gefängnisſtrafe verurteilt wurde. Er ſpeku⸗ lierte auf die Verehrung, die die Chineſen den Ge⸗ beinen ihrer Vorväter entgegenbringen und be⸗ raubte mehrere Tempel und Grabſtätten wohlhaben⸗ der Schanghaier Familien und brachte die Gebeine nach Schanghai und bot ſie den Familien gegen ein Löſegeld von 10000 Mk. zum Kauf an. Einer der Erpreßten war der chineſiſche Agent eines der größ⸗ ten fremden Staaten in Schanghai. Er benachrichtigte ſofort die Polizei, die den Täter verhaften konnte. Nach altem chineſiſchen Geſetz wäre der Erpreſſer zu Tode gefoltert worden, ſo erhielt er nur ſteben Jahre Gefängnis. Wenn es noch Wien Bac gabe, müßte er jetat funden werden! daß meiner Freude das Tiefſte fehle. Es hat eine andere Frau für dieſes Kind gelitten; dafür wird dieſes Kind auch niemals für mich fühlen, was es für jene andere fühlen würde. Sie ſehen: Ich gebe mich keiner Selbſttäuſchung hin!“ Ulrich von Plagge hatte dieſes Bekenntnis nicht erwartet. Nun war er geſchlagen. Und er begriff plötzlich nicht mehr, warum er denn eigentlich an dieſer friedlichen, harmloſen Stunde gerüttelt hatte. Welches Intereſſe hatte denn er daran, daß Mar⸗ garete Derneggen lieber eigene Kinder haben ſollte, anſtatt ſich an fremden zu erwärmen? Die Antwort auf dieſe eigene Frage fand Ulrich Plagge in dieſer Stunde noch nicht. Es wurde ihm nicht bewußt, was hinter ſeinem Aufbegehren ſtand Er verſuchte, die Störung wieder gut zu machen, indem er beſon⸗ ders freundlich zu der Kleinen war. Aber es wirkte nur zerſtreut, wenn er dem Kind über das blonde Haar ſtrich. Und ganz unvermittelt verſprach er dem kleinen Mädchen plötzlich einen richtigen Kinder⸗ ſeſſel, der von früher her noch in Schloß Buchen ſtünde. Das Kind horchte ernſt und aufmerkſam auf ſeine Worte, fühlte ſich ganz ſelbſtverſtändlich und gelaſſen als der Mittelpunkt, ohne ſich ſeiner aufrühreriſchen Wirkung bewußt zu ſein. Klein und arm ſaß es da in ſeinem grauen Kleidchen, in ſeiner Unſcheinbar⸗ keit— dieſem ewig liebſten Ausdruck, deſſen ſich das Höchſte ſo gern bedient, um auf die Menſchen zu wirken 5 Margarete Derneggen und Ulrich von Plagge ſchieden an dieſem Abend mit dem gegenſeitigen Be⸗ wußtſein voneinander, daß an mancherlei in ihrem Innern gerührt worden war, mit dem ſich jeder noch lange auseinanderſetzen müſſe. Als Margarete die Haustür wieder verſchloſſen hatte und allein in die Stube zurückkehrte, merkte ſie erſt recht, welche Störung von Plagge ausgegangen war. Etwas Fremdes war ungeſtüm eingebrochen, hatte an ihrer Zufriedenheit gerüttelt und nun eine Leere zurückgelaſſen. Mit welchem Recht hatte Plagge dies getan? Es wurde ihr leichter ums Herz, als ſie anfing, ihm zu zürnen; und als ſie das merkte, hielt ſie ſich alles vor Augen, was ihn ins Unrecht ſetzen könnte. Hatte denn er die Veranut⸗ wortung eigener Familie auf ſich genommen? Er führte ſein ſelbſtherrliches Leben peinlich abgeſchloſ⸗ ſen von allen Menſchen. Woher nahm denn er, der Kinderloſe, die Ueberlegenheit, an ihrem Leben zu deuteln? Nein: Niemand hatte weniger Berechtigung dazu alls er! 8 Obwohl Margarete auf dieſe Weiſe einige Er⸗ leichterung fand, ſo war ihr doch die Freude für heute verdorben, und es war ihr recht, als das Kind ſicht⸗ lich müde wurde und ſich gern zum Schlafengehen bereden ließ. Sie ſelber würde ja nicht ſo leicht zur Ruhe kommen— das wußte ſie. Aber ſie freute ſich darauf, aus dem Nebenzimmer zum erſtenmal die ruhigen Atemzüge eines ſchlafenden Kindes zu hören. Als das Licht ausgelöſcht war, lag ſie ganz ſtill und wartete darauf. Aber ſchon bald irrten ihre Gedanken wieder zu Ulrich von Plagge, und ſie hatte das Gefühl, daß auch er noch mit ihr beſchäftigt wäre. Die Nacht leuchtete mondhell in das Zimmer. Jeder Gegenſtand war deutlich zu erkennen und hielt das Auge immer von neuem wach. Schon eine Weile ſchrie ganz in der Nähe des Hauſes ein Käuz⸗ chen, und die Wälder rauſchten und knarrten in der 1 bewegten Luft des einbrechenden Früh⸗ ings. 5 Da ſchrak ſie plötzlich zuſammen unter einem lei⸗ ſen, nahen Geräuſch.. Sie fuhr empor und ſah auf der Türſchwelle zum Nebenzimmer das Kind in ſeinem langen weißen Hemdchen ſtehen. Mar⸗ garete vermochte im erſten Augenblick kein Wort auszuſprechen. Sie ſtarrte das Kind nur an und ſah, wie es den Kopf hochreckte, als lauſche es hinaus in die Nacht. 5„Ulrike— iſt etwas?“ fragte Margarete endlich eiſe. „Der Vinzenz!“ antwortete die Kleine, ohne ihre Haltung zu ändern, in der ſie daſtand und lauſchte. Der Blonde—? Träumte das Kind? Wandelte es im Schlaf?„Komm zu mir, Ulrike!“ ſagte Mar⸗ garete beruhigend. Da kamen die kleinen, nackten Füße gehorſam zum Bett, aber der Kopf wandte ſich ſogleich wieder dem Fenſter zu.„Es iſt Vinzenz!“ beharrte das Kind. „Wo iſt Vinzenz?“ ſragte Margarete ratlos, „Draußen! Hörſt du denn nicht?“ ereiferte ſich die Kleine. 8 „Ich höre gar nichts, Ulrike! Nur das arme Käuzchen ſchreit; es friert wohl oder hat ſich verirrt“ „Nein— das iſt doch Vinzenz!“ rief das Kind ganz außer ſich. 1 5 „Aber, Ulrike: Vinzenz ſchläft längſt Fortſetzung folgt. 8 6. Seite/ Nummer 459 Aus Baden Höllentalbahn erhält Ausſichtswagen * Freiburg, 5. Okt. Nach einer Mitteilung der Reichs bahndirektion Karlsruhe an den Landesver⸗ kehrs verband Baden wird die Höllentalbahn, die won Freiburg durch das wildromantiſche Höllental nach dem Titiſee⸗ und Feldberggebiet führt, ver⸗ ſuchsweiſe einen Ausſichtswagen mit großen breiten Fenſtern erhalten. Von dem Ergebnis des Verſuchs wird es abhängen, ob auch die anderen Gebirgsbah⸗ nen mit ähnlichen Ausſichtswagen ausgeſtattet wer⸗ den. Die Höllentalbahn wird bekanntlich zur Zeit auf den elektriſchen Betrieb umgeſtellt, deſſen Ein⸗ führung im Jahre 1935 eine bedeutende Kürzung der Fahrzeit neben der bei der landſchaftlichen Schönheit jenes Gebietes beſonders erwünſchten Rauchfreiheit bringen wird. 30 Jahre Baſler Rheinſchiffahrt Als der erſte Schleppzug kamm * Baſel, 5. Okt. In dieſem Sommer waren es 30 Jahre, ſeitdem der erſte Schleppzug, und zwar der Doppelſchraubendampfer„Knipſcheer IX“ mit dem Rheinkahn„Chriſtine“, beladen mit 300 Tonnen Kohlen für die Bafler Gasfabrik, nach Baſel kam. Als das umſtändliche Löſchen vollzogen war, ver⸗ unglückte etwa 14 Tage ſpäter der Dampfer mitſamt dem Schleppkahn, indem er beim Wenden am Ufer ſeſtrannte, leck wurde und beim Abwärtstreiben an der Hüninger Schiffbrücke zerſchellte. Dieſer Miß⸗ erfolg hat die beteiligten Kreiſe aber nicht entmutigt, die Schiffahrt nach Baſel wurde im Gegenteil umſo eifriger betrieben und über 30 000 Schleppboote, Rhein⸗ und Kanalkähne und Güterboote ſind ſeither beladen im Baſler Hafen eingefahren, und 9 Millio⸗ nen Tonnen Güter umgeſchlagen worden. Dieſe günſtige Entwicklung Baſels ermutigt die Schiff⸗ fahrtsintereſſenten, nunmehr mit aller Kraft für die Weiterführung der Schiffahrt bis zum Bodenſee bew. vorläufig bis zur Aaremündung einzutreten. L. Oftersheim, 4. Okt. Ab 1. November wurde die Stelle eines Friedhofaufſehers, Eber⸗ und Bock⸗ Halters uſw. Heinrich Auer 7 übertragen— Die Schulzahnpflege wurde dem Dentiſten Rudolf Die⸗ mer hier übertragen.— Die Fleiſchbeſchaugebühren werden ab 1. Oktober der Verordnung des Innen⸗ miniſteriums angepaßt. . Ladenburg, 5. Okt. Die nächſte Bezirksver⸗ ſammlung der badiſchen Bäckermeiſter findet im Laufe des Monats Oktober in Ladenburg ſtatt, das bereits zur Ausgeſtaltung der Tagung die entſpre⸗ chenden Vorbereitungen trifft. Der Bezirk, der für dieſe Verſammlung erfaßt wird, erſteckt ſich in ſei⸗ nen äußeren Grenzen von Mannheim über Hocken⸗ heim und Sinsheim bis Eberbach. Insgeſamt rech⸗ net man mit einer Teilnahme von 400 Berufs⸗ kollegen. * Bruchſal, 5. Okt. Im Fürſtenſaal des Bruch⸗ ſaler Schloſſes wurde die hier errichtete Gauamts⸗ ſchule der NS⸗Frauenſchaft eröffnet. Un⸗ er Leitung von Muſikdirektor Hunkler trug das Kammerorcheſter Kompoſitionen des 17. und 18. Jahr⸗ hunderts vor, eine Einleitung der Schulungsarbeit für die kulturellen Güter. Kreisamtsleiterin, Frau Berger, begrüßte die Gäſte und überreichte der Gau⸗ amtsleiterin ein Bild des neuen Heims. Gauſchu⸗ lungsleiter Kramer kennzeichnete die Aufgaben der Schule. Die Gauamtsleiterin, Frau Bögli, übergab der ernannten Schulleiterin, Frau Zippelius, die Schule, die eine Pflegeſtätte echten Gemeinſchafts⸗ geiſtes ſein ſolle. Kreisleiter Epp dankte für die Wahl der Stadt Bruchſal als Schulſitz. Wr Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Neues Leben tegt ſich in Achern Die hübſche badͤiſche Kleinſtaoͤt erwacht zu friſcher Tatkraft bt. Achern, Anfang Oktober. In dieſen Tagen wurden zwei der älteſten Mit⸗ bürger unſerer Stadt zu Grabe getragen: Rektor Steinhart, der jahrzehntelang Erzieher der hieſi⸗ gen Jugend geweſen, und Malermeiſter Auguſt Roß, gebürtiger Acherner, der im Alter von 82 Jahren dahinging. Da ſich bekanntlich oft Freud und Trauer paart, ſo konnte in der gleichen Zeit der älteſte Acherner Mitbürger, Werkmeiſter a. D. Alois Wittmer, wie kurz berichtet, ſeinen 90. Ge⸗ burtstag feiern. Ein Rückblick auf das Leben dieſer drei Männer ſoll uns gleichzeitig einen Rück⸗ blick geben auf das Leben der Geſamtgemeinde Achern. Was erzählten uns denn dieſe alten Leute von dem Grindeſtädtchen? Sie plauderten davon, daß es früher in den Jahrzehnten vor dem Kriege ein wirtſchaftlich aufſtrebendes Gemeinweſen geweſen iſt, der Platz der großen Weinhandlungen, weithin bekannt, der zunehmenden Induſtrie (Achern und ſeine Keimzelle Oberachern, die ſich leider bis heute immer noch nicht finden konnten, obwohl ſie beinahe hart aneinandergebaut ſindl), daß es einer der Knotenpunkte in handelspolitiſcher Be⸗ ziehung geweſen iſt, die die meiſten Fäden ſpannen hinüber zu dem benachbarten Elſaß, daß es ein be⸗ gehrter Obſtmarkt und Fremdenort ge⸗ weſen. Kurzum, wohlhabend in Wirtſchaft, wenn⸗ gleich der Gemeinde ſelbſt immer das fehlte, was die umliegenden Gemeinden ihr eigen nannten: einen größeren Wald. Dann kam der Krieg. Er und insbeſondere die Nachkriegszeit mit all ihren verheerenden Folgen trugen die Schuld daran, daß dieſe blühende Wirt⸗ ſchaft nach der Abtrennung des Hauptabnahmeplat⸗ zes Elſaß immer mehr verſackte, daß große Wirt⸗ ſchaftszweige abbauten oder völlig eingingen. Es kam das Wettrennen zwiſchen den einzelnen Kleinſtädten, die ſich benachbart ſind.. und bei dieſem Wettren⸗ nen holte ſich die Gemeinde den Sieg, die bei der damaligen Regierung beſſer angeſchrieben war. Es hat keinen Sinn, dieſe Dinge mit dem Mantel chriſt⸗ licher Nächſtenliebe umgeben zu wollen. Es war ſo, daß Achern ſein Bezirksamt genommen wurde, daß alle die Vorſchläge, die Stadtverwaltung und der 1925 gegründete Verkehrsverein machten, zum größ⸗ ten Teil abſchlägig beſchieden wurden, weil man eben nicht„lieb Kind“ in Karlsruhe geweſen war. Und wie berechtigt alle die damaligen Vorſchläge ge⸗ weſen ſind, zeigt die heutige Zeit, in der ſie Erfül⸗ lung fanden oder finden werden. Segelflugſport auf der Hornisgrinde war damals angeregt und als unmöglich befunden worden. Heute iſt droben auf der Grinde das große Segel⸗ fluggelände, und das angeblich Unmögliche iſt als ſehr gut möglich in der Tat erwieſen worden. Bauen wollte man, bekam aber keine Unter⸗ ſtützung. Vor wenigen Tagen iſt der erſte Spateuſtich getan worden durch Bürgermeiſter Krämer, dem zielbewußten Stadtoberhaupt, zu einer großen Siedlung, die end⸗ lich die immer noch beſtehende Wohnungsnot, beſon⸗ ders in kleineren Wohnungen, beheben ſoll und wird. Einen Stadtgarten, der ſchon wegen des Fremden⸗ verkehrs notwendig war und iſt, hat man ſich ſchon lange gewünſcht, heute iſt das Projekt fertig und im nächſten Jahre wird wohl auch ein Stadtgarten das Bild der Stadt mit ihrer alten Nikolauskapelle zieren. l Heute iſt ein Wille vorhanden, wobei die ge⸗ ſamte Bürgerſchaft die Stadtverwaltung rege unter⸗ ſtltzt, und wo dieſer Wille iſt, da iſt bekanntlich auch ein Weg. Das zeigt ſich auch an vielen anderen ſchon ausgeführten Arbeiten. Nicht nur, daß dem einſtmaligen Stiefkind Achern große Sportplätze ge⸗ geben wurden, ein neues Felſenbad, das auch drin⸗ gend notwendig geweſen iſt, nein, beſondere Arbeit wurde auf dem Gebiete der Straßen geleiſtet in Kanaliſationen, Korrekturen wie auch Mühlbachkor⸗ rektur. Beſonders die Straße gen Sasbachwalden wird herangezogen und man hofft, Mittel von Staat und Kreis uſw. zu erhalten, um die Straße ſo aus⸗ zubauen, daß ſie ſich würdig anreiht dem großen Fremdenverkehr zu jeder Jahreszeit und ſo mündet in die Schwarzwaldhochſtraße, die erſt kürzlich ein⸗ geweiht wurde. Bei all dieſen weitſichtigen Arbeiten darf eines, um eventuellen Kritikaſtern von vorn⸗ herein zu begegnen, nicht außer acht gelaſſen wer⸗ den: die Finanzen der Gemeinde ſind auf ſolchem Stande, wie ſie es in den letzten Jahren nie ge⸗ weſen ſind. Ausrechnung und Berechnung für die Zukunft gehen eben Hand in Hand miteinander. Und dieſem mehr äußeren Aufbau reiht ſich wür⸗ dig auch der innere an. Achern war von jeher eine Kleinſtadt, die regſtes Intereſſe hatte an deutſcher Kunſt aller Art. Man erinnert an die Theater, an die Vereins veranſtaltungen, an die auf großer Höhe ſtehende Stadtkapelle unter Muſikdirektor Kern, an die Konzerte, die von mamhaften Künſtlern im Saale der Anſtalt Illenau abgehalten wurden uſw. g Gerade in dieſen Tagen iſt eine Ortsgruppe der NS⸗Kulturgemeinde gegründet worden, wobei Ver⸗ ——————————— Lampertheimer Storch in Italien erlegt A Lampertheim, 5. Okt. Auf der Scheune des hieſigen evangeliſchen Kinderheims verbringen Störche regelmäßig den Sommer. Die dieſen Som⸗ mer auf genannter Scheune zur Welt gekommenen Jungſtörche ſind am 17. Juni von Herrn Dr. Otto Völker ⸗ Heidelberg als Beauftragter der Deutſchen Vogelwarte Roſitten beringt worden. Einer dieſer Ringe trug die Nummer B 335.87 und iſt von Italien der deutſchen Vogelwarte Roſitten mit näherer Mitteilung zugeſandt worden. Der Storch iſt am 12. Auguſt in Vercelli in der Po⸗ Ebene erlegt worden; er befand ſich auf dem Kirch⸗ turm des„Prinzipato di Lucedio“. Der Fund wird für die wiſſenſchaftliche Arbeit als ſehr wichtig be⸗ zeichnet, denn wir ſind noch nicht über die Geheim⸗ niſſe des Vogelzuges in Einzelfragen vrientiert. Unſere Storchengäſte haben vielleicht durch die Be⸗ ringung, die jetzt jedes Jahr durchgeführt werden ſoll, dazu beigetragen, wiſſenſchaftliche Arbeit zu för⸗ dern. Die Strecke, die unſer Jungſtorch zurückgelegt hat, beträgt, nach der Luftlinie gemeſſen, etwa 500 Kilometer. Laſtwagen raſt gegen ein Haus Ein Toter, zwei Schwerverletzte * Sigolsheim(Elſaß), 5. Okt. Mittags ereignete ſich im Unterdorf ein ſchreckliches Verkehrs⸗ ung lück. Infolge Verſagens der Bremſen rannte ein 7% Tonnen ſchwerer Laſtkraftwagen auf ein Haus auf, durchbrach die 60 Zentimeter dicke Mauer und brachte die Scheune des Anweſens zum Einſtur z. Ein Radfahrer, der gerade die Straße paſſierte, geriet unter den Wagen und wurde buchſtäblich zermalmt. Eine Radfahrerin und ein Begleitmann des Wagens wurden ſchwer verletzt. ——= .———— Das Opfer eines Kurpfuſchers Schweres Verbrechen aufgedeckt.— Die vergrabene Leiche im Wald Sp. Berlin, 4. Oktober. Nach langwierigen Ermittlungen der Polizei konnte in einer Schonung bei Summt im Norden Bevlins die Leiche eines jungen Mädchens ausgegraben werden, das ſeit Mai d. J. als vermißt gemeldet iſt. Das Mädchen war einem Kurpfuſcher in die Hände gefallen, der einen verbotenen Eingriff vorgenommen hatte, an deſſen Folgen es geſtorben war. Die Beteiligten hatten dann die Leiche ver⸗ graben und das Mädchen bei der Polizei als„ver⸗ mißt“ gemeldet. Der Kurpfuſcher war ein gewiſſer Ernſt Knauer, der im Juli dieſes Jahres unter dem Verdacht des Verbrechens gegen Paragraph 218 des Strafgeſetzbuches verhaftet worden war. Man konnte ihm nachweiſen, daß er ſich intereſſierten Frauen und Mädchen gegenüber als Homßopath ausgegeben hatte und immer im Arztkittel herumgelaufen war, um den Eindruck eines Arztes zu erwecken. Da ſich Knauer nach achttägiger Unterſuchungs⸗ haft erhängte, vermutete man mit Recht, die Zahl ſeiner Verbrechen müſſe erheblich größer ſein, als GERHRICHTSSERICHTE AUS NAH UND FPERN man zuerſt annahm. Man leitete umfangreiche Nach⸗ forſchungen ein und konnte feſtſtellen, daß Knauer ein ganz gefährlicher Verbrecher war, der eine große Zahl von Frauen und Mädchen geſundheitlich aufs ſchwerſte geſchädigt hat, und unter deſſen Händen ſogar ein junges Mädchen geſtorben war. Um das Verbrechen zu vertuſchen, brachte er die Leiche zuſam⸗ men mit einem ihm bekannten Ehepaar im Auto nachts nach Summt, wo man etwa fünfzig Meter von der Chauſſee entfernt in aller Eile ein Grab aushob. Der Verbleib des Mädchens, das aus der Provinz nach Berlin zugezogen war, konnte zunächſt nicht exmittelt werden. Erſt jetzt ſtellte es ſich her⸗ aus, daß die Unglückliche zu den Opfern des Kur⸗ pfuſchers gehört. Jugendliche Schulhauseinbrecher verhaftet Mit allen Einbrecherwerkzeugen ausgerüſtet München, 5. Okt. Hier wurden zwei 17 jährige Bur ſchen, die ihre Geburtsſtadt Karlsruhe verlaſſen hatten, um der Arbeitszuweiſung in der Landhilfſe aus dem Wege zu gehen, feſtgenommen. Zunächſt hatten ſie ſich nach Konſtanz begeben, wo ſie Schulhauseinbrüche verübten. Daraufhin flüchteten ſie unter Hinterlaſſung einer größeren Hotelſchuld über Lindau nach München, wo ſie bereits am Tage nach ihrer Ankunft der Schule an der Klenzeſtraße einen nächtlichen Beſuch abſtatteten. Ihre Feſtnahme erfolgte in dem Augenblick, als ſie mit einem geſtohlenen Kraftwagen vor ihrer Penſion anfuhren. Einer der Burſchen war mit geladener Selbſtladepiſtole bewaffnet, außerdem waren beide mit Einbrecherwerkzeugen vom ein⸗ fachſten bis zum komplizierteſten Dietrich ausgerüſtet. Außer den Schulhauseinbrüchen konnten ihnen auch Diebſtähle aus Autos nachgewieſen werden. Die beiden Verhafteten ſind geſtändig; ſie werden dem Jugendgericht überwieſen. Der Mann, der ſich ein Schloß erſchwindelt Gutskauf ohne einen Groſchen in der Taſche * Wien, 4. Oktober. Der 58jährige Eduard Reichert iſt offenbar ein Betrüger und Hochſtapler von Großfor⸗ mat. Wegen ſeiner zahlreichen Köpenikiaden hatte er ſich jetzt vor einem Schöffengericht in Steyr zu verantworten. Zu den nicht alltäglichen Betrüge⸗ reien dieſes Mannes, der aus der Tſchechoſlowaket ſtammt, ſteht der„Kauf“ des feudalen Landſitzes Ra⸗ minghof, eines Gutes mit Schloß und Eigenjagd, obenan. Reichert verpflichtete ſich zur Zahlung der Kaufſumme von 400 000 Schilling, ohne auch nur einen einzigen Groſchen in der Taſche zu haben. Er iſt ein vollkommen mittelloſer Menſch, deſſen viel⸗ köpfige Familie— er hat für acht Kinder zu ſorgen— 5 Armenhaus ſeiner Heimatgemeinde Michowitz gt. N Reichert ſelbſt aber zog, wie geſagt, in das Schloß ein und machte ſoſgar der Bezirkshauptmannſchaft Freitag, 5. Oktober 1934 kehrsvereinsvorſitzender Stöckle und Prof. Dr. Bir⸗ kenmaier an erſter Stelle ſtehen. Fortan wird nun unſere Stadt vom Badiſchen Staatstheater beſpielt werden und hat damit die Gewähr beſter Auffüh⸗ rungen. Herbſtſtürme dringen von der hohen Grinde her⸗ ab in das Tiefland, hinüber zum Vater Rhein. Sie ſehen emſige Arbeit in der kleinen Stadt Achern, die tatkräftig am Wiederaufbau arbeitet und der es zu gönnen iſt, daß ſie nach Jahren unverſchuldeten Niedergangs nun den Wiederaufſtieg erleben und ſich ſelbſt erarbeiten kann. So vorwärts! Aus der Pfalz Berlins Pfälzer bleiben der Heimat treu * Berlin, 5. Okt. In der Reichshauptſtadt war die Landsmannſchaft der Rheinpfälzer im abgelau⸗ fenen Monat beſonders bemüht, der Heimat zu die⸗ nen. So waren zu einem Wein⸗ und Heimatabend etwa 500 Pfälzer und Freunde erſchienen, darunter auch der bisherige Vertreter Bayerns beim Reich, Geſandter Sperr. Ausgeboten wurden Spitzen⸗ weine der Pfalz, Vertreter der Trachtengruppe verkörperten in einem Aufmarſch die verſchiedenen Sorten, Muſik, Geſang und Tanz reihten ſich an. Große Freude erregte der Beſuch von etwa 1800 Pfälzern und Pfälzerinnen, die in zwei Sonder⸗ zügen zur Funkausſtellung gekommen waren und ſchon am Anhalter Bahnhof herzlich empfangen wur⸗ den. In den Rheingoldſälen war der Abſchied, wo auch der Vorſitzende der Pfälzer Landsmannſchaft das Wort ergriff. Zu einem Weinwerbeabend in der Funkausſtellung zogen rund 70 Mitglieder der Trachtengruppe unter den Klängen des„Jäger aus Kurpfalz“ auf die Bühne mit Küfer⸗ und Winzer⸗ gruppe. Auch die Tanzgruppe trat auf. In Vortrag und Mundart wurde für das heimatliche Edelgewächs geworben. Am 20. Oktober werden die Berliner Pfälzer in den Kammerſälen ihre althergebrachte Kerwe kfeiern in Geſtalt eines Feſtes der Weinleſe. Hierzu werden heimatliche Gruppen gebildet, die unter dem Geſang pfälziſcher Volkslieder in den Saal ziehen, woran ſich eine Huldigung an den Wein ſchließt. Auch weitere deutſche Landsmannſchaften nehmen teil. Natürlich fehlt es auf der Kerwe nicht an Anſprachen, Mundartvorträgen, Muſik und Ge⸗ ſang. Nach Trachtentänzen aller Art folgt allgemeiner Tanz. Pfälzer Gerichte werden ebenſowenig fehlen wie ein guter Tropfen von der Haardt. In der Kurve verunglückt Schweres Kraftwagenunglück bei Maikammer * Maikammer, 5. Okt. An der gefährlichen Kurve der Straße Maikammer— St. Martin er⸗ faßte geſtern nachmittag der Lieferwagen einer Lan⸗ dauer Firma mit dem hinteren Wagenteil einen Perſonenkraftwagen und ſchleuderte ihn in den Straßengraben. In dem Per⸗ ſonenkraftwagen ſaßen drei katholiſche Geiſt⸗ liche, von denen Pfarrer Dr. Hafen aus Bad Dürkheim durch Glasſplitter am Kopfe erheblich verletzt wurde, während die übrigen Inſaſſen mit dem Schrecken davonkamen. Die Hauptſchuld an dem Zuſammenſtoß dürfte den Lenker des Liefer⸗ wagens treffen, der nach den Erhebungen der Gen⸗ darmerie die Kurve etwas zu ſcharf geſchnitten hatte. Das Perſonenauto wurde ſo ſchwer beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. nd. Oggersheim, 3. Okt. Nachdem ſich das Fern⸗ ſprech⸗SA⸗Netz mehr und mehr vervollkommnet hat und die Erdkabelverbindungen hergeſtellt ſind, führt die OP D auf der Strecke Dürkheim, Frankenthal uſw. zur Zeit die Abnahme der ausgedienten Hoch⸗ leitungsanlage durch. Alle Dachſtänder der alten Telephon⸗Anlage werden jetzt beſeitigt. Auch wer⸗ den anſchließend alle Telegraphenſtangen nieder⸗ gelegt. Die freien Landſtraßen erhalten dadurch wieder ein hübſcheres Geſicht. und dem Steueramt ſeine Aufwartung. Sein Auf⸗ treten war dabei ſo ſelbſtbewußt, daß der Verkäufer des Gutes keinerlei Verdacht ſchöpfte. Die Bezahlung der Kaufſumme blieb jedoch aus und nach einiger Zeit mußte der gutgläubige Verkäufer zu ſeinem Entſetzen erfahren, daß er einem notoriſchen Schwind⸗ ler zum Opfer gefallen war. Die Erhebungen der Behörden, die nach Entlar⸗ vung Reicherts durchgeführt wurden, ergaben, daß er ſeine betrügeriſchen Gutskäufe berufs⸗ mäßig ausübte. Er tritt ſtets als zahlungskräftiger Kunde auf und da er niemals wegen des Kankpreiſes handelt, wirkt er überall ungemein vertrauens⸗ würdig und ſympathiſch.(!) Vor dem Schöffenſenat wurde wegte Vorleben nun das be⸗ des Angeklagten aufgerollt, und da kam noch eine Reihe weiterer Betrüger ien zur Sprache, die Reichert auf dem Kerbholz hat. Auf genau die gleiche Weiſe wie das Gut Raminghof hatte er das ſogenannte Zehetnergut in Pfarrkirchen bei Bad Hall„erſtanden“, und der Grundſtücksver⸗ mittler, der damals im Jahre 1932 zu Schaden kam, meldete ſich nunmehr ebenfalls. Schöffen eine lange Liſte der kleineren Opfer Rei⸗ cherts vor. Es handelt ſich um Beträge von 20 bis 1000 Schilling. 5 Außerdem lag den Der Angeklagte gab im allgemeinen ſeine Ver⸗ fehlungen zu und begründete ſie damit, daß er Woh⸗ nungs⸗ und Nahrungsſorgen hatte— die er an⸗ ſcheinend am beſten durch mit Eigenjagd loswerden konnte. den Einzug in ein Schloß „Das Gericht hatte für die vornehmen Allüren Reicherts auf Koſten anderer kein Verſtändnis und verurteilte ihn zu zweieinhalb Jahren ſchweren Kerkers, verſchärft mit einem Faſttag vierteljährlich. — Voll In der v erinn Amſte dem 8 nation Footb fehlte Spiel das b nismi „Rum ſtändi der A gen, noch b Zwiſc insbef die de ſächlie teurbe ander, über anläß richeft verein geber Bir⸗ nun ſpielt tffüh⸗ her⸗ Sie chern, er es deten und treu war elau⸗ e die⸗ bend unter Reich, en ⸗ uppe benen u ſich 1800 nder⸗ und wur⸗ wo ſchaft d in der aus nzer⸗ trag vächs liner achte kleſe. die den Wein aften nicht Ge⸗ einer hlen 1 hen er⸗ Lan⸗ inen rte Per⸗ i ſt⸗ Bad lich aſſen an efer⸗ Ben⸗ atte. daß exn⸗ hat ührt thal boch⸗ ten wer⸗ der⸗ urch ä — geber empfängt der TV Rheinau nun die M TG zu itag, 5. Oktober 1934 Fre Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 459 Vollzählige Beteiligung der fußballſpielenden Im Programm der XI. Olympiade Berlin 1986 wird der volkstümlichſte Sport, der Fußball, nicht fehlen. Man erinnert ſich noch, daß das letzte Olympiaturnier 1928 in Amſterdam nur auf Grund eines Kompromiſſes zwiſchen dem Internationalen Olympiſchen Komitee und dem Inter⸗ nationalen Fußballverband(Federation Internationale de Football Aſſociation) ermöglicht wurde, 1932 in Los Angeles fehlte der Fußballſport. Es war klar, daß Olympiſche Spiele ohne Fußball in Europa ſtärker als in Amerika, wo das bei uns tonangebende Fußballſpiel eine nur verhält⸗ nismäßig kleine Anhängerſchar hat, den Eindruck einer „Numpfolympiade“ machen und auch tatſächlich eine unvoll⸗ ſtändige moderne Olympiade darſtellen würde. Schuld war der Amateurbegriff, der Gegenſtand unendlicher Erörterun⸗ gen, über den die internationale Sportbewegung bisher noch zu keiner einheitlichen Auffaſſung kommen konnte. Zwiſchen dem JOcé und der FF A handelte es ſich dabei insbeſondere um die Frage der Lohnausfall⸗Vergütung, die der olympiſche Amateurbegriff nicht zuläßt. Damit, daß der Internationale Fußball⸗Verband be⸗ reits ſeit ſeinem Stockholmer Kongreß von 1932 keine Satzungsbeſtimmung deer den Lohnausfall mehr kennt, war formell eine nicht unwichtige Vorausſetzung für eine Einigung mit dem Internationalen Olympiſchen Comitee bereits geſchaffen. Nunmehr kam es vor allem auf die tat⸗ ſächliche Haltung einerſeits dem JOc gegenüber den Ama⸗ teurbeſtimmungen und der Amateurpraxis der Verbände, andererſeits des Internationalen Fußball⸗Verbandes gegen⸗ über einem Olympiaturntier an. Die Beſprechungen ſind anläßlich der großen internationalen Sporttagungen und durch die Amateurkommiſſion des JO mit dem Exekutiv⸗ Komitee der Faß A ſtändig weitergeführt worden; das Er⸗ gebnis iſt nun eine grundſätzliche Uebereinkunft zwiſchen dem Internationalen Olympiſchen Comitee und dem In⸗ ternationalen Fußball-Verband. Alſo Olympiaturnier— und ſchon hört man fragen: Ja, aber wird es denn— ohne Profeſſional⸗Mannſchaften die eines Olympiaturniers würdige Beteiligung bekom⸗ men? Der Generalſekretär des Organiſationskomitees für die XI. Olympiade, Dr. Die m, hat ſich nach ſeiner Rück⸗ kehr von einer Auslandsreiſe, die auch den Beſprechungen mit der Faß A über das Olympiaturnier galt— einem Vertreter der DNB⸗Sportkorreſpondenz gegenüber— zur Frage des Olympiaturniers folgendermaßen erklärt: „Das Internationale Olympiſche Komi⸗ tee und der Internationale Fußball⸗ Verband ſind in bezug auf das olympiſche Fußballtur⸗ nier völlig übereingekommen. Für das olym⸗ piſche Fußballturnier gelten die allgemeinen olympiſchen Amateurbeſtimmungen, die Länder können daher nur ſolche Spieler entſenden, die dieſen Beſtimmungen entſprechen. Die Entſcheidung über die Durchführung des olympiſchen Im Handball Durch die Abſetzung der Spiele am Tage des Ernte⸗ dankfeſtes konnte eine Reihe von Begegnungen nicht ver⸗ wirklicht werden, die nach dem erſten Spieltage zweifellos willkomenen Aufſchluß gegeben hätten, inwieweit dieſe erſten Ergebniſſe als wirklicher Gradmeſſer für die der⸗ zeitige Mannſchaftsſtärke dienen können. Durch den Aus⸗ fall des 30. September haben Waldhof Hockenheim und Ettlingen abermals das Glück, ihre ſonntäglichen Gegner daheim empfangen zu dürfen. Erſtmals greifen Phönix und BfR ein. Sp Waldhof— Mỹc 08 Mic Phönix— TSV Nußloch Tſchft Beiertheim— Vfgt TV Hockenheim— Tgde Ketſch TW Ettlingen— TW 62 Weinheim lautet in der Gauklaſſe die Ordnung am kommenden Sonntag. Das erſte Mannheimer Lokaltreffen Waldhof— 08 ſteigt allerdings bereits am Samstag⸗ nachmittag auf dem Woldhofplatz. Die Leute um Spengler kennen die Eigentümlichkeiten ſolcher Begegnungen und wiſſen, daß ihnen ein weiterer klarer Sieg die Spitze im Zehnerſeld bringen wird. Am Sonntagvormittag gibt es an der Fohlenweide dann für Phönix eine harte Nuß zu knacken; denn die Nußlocher Turner ſind nicht nur auf ihrem eigenen Platze ſchwer zu nehmen. Das 1477 Ergebnis gegen Beiertheim häßt vermuten, daß die Nußlocher Stürmerreihe von ihrer Schußfreudigkeit nichts eingebüßt hat, daß aber der hintere Mannſchaftsteil immer moch ſeine Schwächen beſitzt. Beim Neuling Beiert⸗ heim wird der VfR ſich auf einen harten Kampf ge⸗ faßt machen müſſen. Die Beiertheimer verſchenken ſo leicht nichts. Dennoch müßte unſer einheimiſcher Ver⸗ treter ſeinen Auftakt ſiegreich geſtalten können. Das Treffen Hockenheim— Ketſch kommt einer Lokal⸗ begegnung gleich. Auch als beſſere Mannſchaft hat ſich Ketſch dort immer ſchwer getan. Die augenblickliche Stärke ſpricht für die Gäſte. Recht geſpannt iſt man auf das zweite Auftreten von 62 Weinheim nach dem Spiel gegen den Meiſter. Es wäre falſch, Ettlingen nach⸗ der erſten Niederlage, die durch Ketſch allerdings über⸗ raſchend klor ausgefallen iſt, einzuſchätzen. Ein Ettlinger ſeg iſt genau ſo zu erwarten, wie auch ein Erfolg der Weinheimer keiner Ueberraſchung gleichkäme. Nach dem zweiten Spieltag ſehen wir auf jeden Fall klarer. Die Spiele der Bezirksklaſſe kommen jetzt auch in Fluß. Erſtmals ſind im Bezirk! alle Mannſchaften beſchäftigt und in Mittelbaden iſt nun auch alles beieinander. Nur im ſüd lichen Be⸗ ir k ſcheint es noch zu hapern. In der Staffel 1 hat Jahn Neckarau am Samstag ſchon die Mannſchaft der Polizei zu Gaſt, über deren diesjährige Stärke man kaum etwas weiß. Wie der T W138 46, der die Spg 07 bei ſich ſieht ſein erſtes Spiel geſtaltet, bleibt ebenfalls abzuwarten. Die 1843er Turner haben durch Abgang zum Arbeitsdienſt, zur Reichswehr und Marine manche hoffnungsvolle Kraft ver⸗ loren, ſo wird beſonders der ſchußgewaltige Reitzig fehlen. Di K Lindenhof— TV Secken heim wird wohl Las aufſchlußreichſte Spiel werden; denn hier treffen zwei der Sieger des erſten Tages zuſammen. Nachdem die Begegnung TV Friedrichsfeld— Poſt in Fried⸗ richsſeld ſtattfindet, dürfte ein weiterer Erfolg des Platz⸗ vereins nicht ausbleiben. Zum zweiten Male als Gaſt⸗ einem offenen Kampf. 5 In der Staffel 2 ſind gepaart: Jahn Weinheim Tod Hockenheim, Tgoͤe St. Leon— Tod Germ. Neuluß⸗ heim, TV Brühl— Toe Ziegelhauſen, Pol. Heidelberg— TW Honsöſchuhsheim, TV Rot— TV Germ. Leutershauſen. Zum Start im Bezirk 2 ſtehen bereit: TW 46 Karlsruhe— Polizet Karlsruhe, T 43 Bruchſal- TW 46 Raſtatt, Tſchft Durlach— Tgde Daxlanden Pol. Pforz⸗ heim— Thd Rotenfels, Dick Kronau— Tod Pforzheim. Auch die Kreisklaſſe Mannheim beginnt am nächſten Sonntag mit 9 Spielen in den beiden Staf⸗ feln, gegenüber vier des Vorjahres. Die Doack⸗Mann⸗ ſchaften Edingen, Ladenburg, Neckarhauſen, Ilvesheim ſind beim Kreis Heidelberg. TV Secken heim und T Brühl ſind in der Bezirksklaſſe tatbereit. DJ K Viernheim iſt aufgelöſt. SpVg Sandhofen hot nach dem Ausſcheiden aus der Bezirksklaſſe nicht mehr ge⸗ meldet. Neu tauchen auf in der Staffel A der Tod Jahn Secken heim, der dem Kreis Mannheim nun⸗ mehr zugeteilt iſt und in Stafſel B der Sp V Sch wet⸗ ü ingen, der den Handboll neu aufgenommen hat. Es wird in der Kreisklaſſe auch in dieſer Spielzeit wieder ein hartes Rennen um die Palme des Sieges und Hamit um den Aufſtieg einſetzen. 3CO und 382 ſind einig Nationen am Olympia⸗Turnier zu erwarlen Fußballturniers fällt auf der nächſten Sitzung des Inter⸗ nationalen Fußball⸗Verbandes. Die Vorverhandlungen laſſen mit Sicherheit erwarten, daß ſie ſich für die Durch⸗ führung des Turniers ausſprechen wird. Wir glauben mit einer vollzähligen Beteiligung der fußballſpielenden Nationen rechnen zu dürfen, da wir guch von ſolchen Ländern bereits unverbindliche Zuſagen haben, welche Profeſſional⸗ oder gemiſchte Mannſchaften beſitzen. Auch dieſe betrachten es als einen willkommenen Anlaß, aus ihrer Amateurjugend die beſten Kräfte herauszuholen und ſie für die Olympiſchen Spiele zu ſchulen. Wenn wirklich bei der einen oder anderen Mannſchaft die Lei⸗ ſtung dadurch geringer ſein würde, ſo verſchlägt dies nichts; auch auf anderen Gebieten, z. B. Boxen, Fechten, Rudern und Turnen, ſind die Profeſſionals naturgemäß in ihren Leiſtungen überlegen, ohne daß dadurch die Be⸗ deutung des Amateurismus irgendwie berührt würde. Profeſſtonals dienen dem Amateurſport in techniſcher Beziehung als Lehrer. Der Sinn der Olympiſchen Spiele iſt, Gelegenheit zu ritterlichem Wettkampf für alle jene zu geben, die den Sport aus Freude an der Sache und nicht um Geldgewinn treiben.“ Olympiſches Fußballturnier 2.— 15. Auguſt Das Programm für die Olympiſchen Spiele 1933 in Berlin, das bekanntlich vom Orgoniſations⸗Komitee der Athener Tagung des Internationalen Olympiſchen Komi⸗ tees vorgelegt worden war und auch die Zuſtimmung des IOC erhalten hatte, enthält bereits— in richtiger Voraus⸗ ſicht auf das Ergebnis der Beſprechungen zwiſchen JO, Fi A und Organiſations⸗Komitee— die Termine für das olympiſche Fußballturnier, das zum Teil auf Ber⸗ liner Vereinsplätzen, zum anderen Teil auf der Olympia⸗ Kampfbahn ausgetragen werden wird. Das Olympia⸗ Programm ſieht für die olympiſchen Fußballkämpfe die Tage vom.—15. Auguſt voc, und zwar in folgender Ver⸗ teillung: Sonntag, 2. Auguſt(17 Uhr): 4 Ausſcheidungsſpiele auf Berliner Vereinsplätzen.— Montag, 3. Auguſt(17 Uhr) 4 Ausſcheidungsſpiele auf Berliner Vereinsplätzen. — Dienstag, 4. Auguſt(17 Uhr) 4 Ausſcheidungsſpiele auf Berliner Vpl.— Mittwoch, 5. Auguſt(17 Uhr) 4 Aus⸗ ſcheidungsſpiele auf Berliner Ppl. Donnerstag, 6. Auguſt(17 Uhr) 2 Ausſcheidunsſpiele auf Berliner Vpl.— Freitag, 7, Auguſt(17 Uhr) 3 Ausſcheidungsſpiele auf Berliner Vpl.— Samstag, 8. Auguſt(17 Uhr) 3 Aus. ſcheidungsſpiele auf Berliner Vpl.— Montag 10. Auguſt (16 Uhr) 2 Ausſcheidungsſpiele.— Dienstag, 11. Auguſt (16 Uhr) 2 Ausſcheidungsſpiele.— Dienstag, 14. Auguſt (16 Uhr) 2 Ausſcheidungsſpiele.— Mittwoch, 12. Auguſt (14 Uhr) 1 Spiel.— Donnerstag, 13. Auguſt(16 Uhr) 1 7 8— Samstag, 15. Auguſt(16 Uhr) 2 Entſcheidungs⸗ ſpiele. Im übrigen hängt die Zahl der Spiele von der Anzahl der Meldungen ab. voller Vetrieb Die erſten Spiele führen zuſammen: Staffel A: Tſchft Käfertal— Amicitia Viernheim Tbd Germania— TV Sandhofen T Viernheim— Dan Grünweiß TV Waldhof— Tbd Jahn Seckenheim Staffel B: Tbd Reilingen— TW Kirrlach E Germ. Friedrichsfeld— TuSpchde Oftersheim Tg Oftersheim— Sp Schwetzingen FV Brühl— TV Schwetzingen Vs Neckarau— T Altlußheim Frauenhandball und Reichswerbewoche Die beiden weiteren Frauenſpiele am 7 Oktober, dem Beginn der Reichswerbewoche für die Leibesübungen der Frau, ſtellen das Vormittagsſpiel auf dem Platze des TV 46 zwiſchen der Platzelf und der MT in den Dienſt der Werbung für den Handball, ebenſo wie für die Frauen⸗ Leichtathletik! Dem Spiel voraus- gehend zeigen nämlich die Mannheimer Turn⸗ und Sport⸗ vereine, die dieſe beiden Gebiete pflegen, Ausſchnitte aus ihrem Uebungsgebiet und vorbereitende Gymngſtik ſo doß darauf beſonders hingewieſen zu werden veröient. Am Nachmittag treffen ſich noch 08 Mann heim und Phönix Ludwigshafen. Liſte der zehn Veſten im Jahre 1934 (Fortſetzung) Weitſprung: 7,00 Hoffmann, Un ſität Freiburg, 24. 6. 34 Freiburg; 6,84 Baumſtieger, PSV Karlsruhe, 10. b. 34 Karlsruhe; 6,82 Abele, Mc Mannheim, 10. 6. 34 Karlsruhe; 6,71 Kneller, FC Freiburg, 27. 8. 34 Schönau: 6,71 Steinmetz, KF, 1. 9. 34 Karlsruhe; 6,69 Scherer, FC Phönix, 22. 9. 94 Karlsruhe; 6,66 Haſen fuß, MTG, Mannheim, 22. 9. 34 Mannheim; 6,60 Stoll, Rugbyklub Pforzheim 17. 6. 34 Karlsruhe; 6,59 Schmid, Sp Baden⸗ Baden, 7. 7. 34 Mannheim; 6,55 Koch, FC 08 Mann⸗ heim, 22. 9. 34 Mannheim. Hochſprung: 1,84 Scherer, FC Phönix Karlsruhe, 22. 9. 34 Karlsruhe;: ruhe; hafen; 1,80 Geiſt, PSV Korlsruhe, 10. 6. 34 Karls⸗ 1,80 Jung, MT Monnheim, 26. 8. 34 Ludwigs⸗ 1,75 Sparn, TV Pforzheim, 1. 7. 34 Pforzheim; TW Lövrach, 19. 8. 34 Weil; 1,73 Hamme⸗ Mannnheim, 2. 6. 34 Mannheim; 1,78 Donaueſchin zen, 24. 6. 34 Villingen; 1,73 t, FC 08 Mannheim, 18. 8. 94 Heidelberg; 1,71 ſer, TW Lörrach, 7. 7. 34 Mannheim; 1,70 Sutter, Tod Bruchſal, 19. 8. 34 Bruchſal; 1,70 Bühler, Spfr Doſſen⸗ heim, 29. 7. 34 Doſſenheim; 1,70 Abel, Vis Neckorau, 12. 8. 34 Mannheim; 1,70 Riſenecker, T Secken⸗ heim, 12. 8. 34 Mannheim.(Nicht aufgeführt iſt der Rekord von Weinkötz⸗ Friedrichsfeld, der für Köln ſtartete.) Stabhochſprung: 3,50 Gerber, FC Freiburg, 8. 7. 34 Mannheim; 3,50 Sutter, Tbd Bruchſal, 8. 7. 34 Mann⸗ heim; 3,40 Albert, MTV Karlsruhe, 8. 7. 34 Mannheim: 3,30 Iberle, TV Donaueſchingen, 24. 6. 34 Villingen; 3,30 Riſenecker, TV Seckenheim, 12. 8. 34 Mannheim: 3,25 Rößler,. 1846 Heidelberg 1. 7. 34 Heidelberg; 3,20 Reer, Mannheim, 15. 6. 34 Mannheim; 3,20 Geppert, FV Offenburg, 14. 6. 34 Kork; 3,20 Roß, FV Kehl, 14. 6. 34 Kork; 3,19 Schmelcher, TW 1846 Mann⸗ heim, 18. 8. 34 Annweiler. Dreiſprung: 12,72 Lautenklos, TV Hohenſachſen, 7. 7. 34 Mannheim; 12,70 Brod, M7ch Mannheim, 8. 7. 34 Mannheim; 12,45 Schoch, FA D Pforzheim, 1. 7. 84 Pforz⸗ heim; 12,44 Köppe, T 1846 Mannheim, 7. 7. 34 Mann⸗ 12,30 Beſch, FC 08 Villingen, 24. 6. 34 Villingen; heim; 12,25 Mar ⸗ 12,30 Schäfer, TV Lörrach, 21. 7. 34 Lörrach; quet, FC 08 Mannheim, 8. 7. 34 Mannheim; 12,20 Iberle, TV Donaueſchingen, 24. 6. 34 Villingen; 12,19 Schaller, Tade Heidelberg, 1. 7. 34 Heidelberg; 12,13 Ha⸗ ſenfuß, Mio Mannheim, 24. 6. 94 Mannheim. Kugelſtoßen: 14,35 Merkle, Karlsruher TV 1846, 15. 7. 84 Straßburg; 14,23 Reil, MiG Mannheim, 5. 8. 34 Mannheim; 14,18 Kullmann, MTV Karlsruhe, 13. 5. 34 Mühlburg; 13,94 Greulich, TW 1846 Mannheim, 8. 7. 84 Mannheim; 13,90 Jägle, TV Lahr, 24. 6. 34 Kork; 13,47 Sporn, TW Pforzheim, 7. 7. 34 Mannheim; 13,38 Kienzle, PSV Karlsruhe, 17. 8. 34 Karlsruhe; 13,30 Haas, PSV Mannheim, 24. 6. 34 Mannheim; 13,30 Beck, Tgde 1878 Heidelberg, 30. 6. 34 Heidelberg; 13,14 Abel, Bs Neckarau 9. 9. 34 Mannheim. Diskuswurf: 43,43 Schulz, Univerſität Freiburg, 15. 7. 384 Pforzheim; 43,01 Müller, PS Karlsruhe, 15. 7. 34 Pforzheim; 39,37 Abel, Vis Neckarau, 8. 7. 34 Mann⸗ heim; 39,26 Meter Greulich, TV 1846 Mannheim, 5. 8. 34 Mannheim; 99,09 Weiß, TW Lörrach, 7. 7. 34 Lör⸗ rach; 88,05 Kullmann, MTV Karlsruhe, 23. 5. 34 Karls⸗ ruhe; 37,91 Gogröf, Tbd Bruchſal, 19. 8. 34 Bruchſal; 37,80 Jung, MTG Mannheim, 7. 7. 34 Mannheim; 37,92 Schmitt, MTV Karlsruhe, 16. 9. 34 Eßlingen; 87,24 Kirſch, Univerſität Freiburg, 24. 7. 34 Freiburg. Speerwurf: 62,82 Kullmann, MT Karlsruhe, 17. 6. 34 Karlsruhe; 61,50 Büttner, Tade Plankſtadt, 16. 9. 34 Plankſtadt; 58,87 Abel, Vis Neckarau, 15. 7. 34 Mann⸗ heim; 55,41 Frey, Dc Enzlingen, 22. 7. 34 Lörrach; 52,62 Bauer, PSV Waldshut, 22. 7. 34 Lörrach; 52,25 Nies, PSV Heidelberg, 18. 8. 34 Heidelberg; 51,77 Dr. Schwarz, Techniſche Hochſchule Kaelsruhe, 24. 6. 34 Karlsruhe; 49,90 Heilmannseder, Tgoͤe 1878 Heidelberg, 30. 6. 34 Heidelberg; 49,85 Ni ſt, FV Friedrichsfeld, 19. 8. 34 Mannheim; 49,71 Meckes, Tod Ottenau, 24. 6. 34 Baden⸗Baden. Hammerwurf: 45,8 Bührer, Polizei⸗SV Karlsruhe, neuer badiſcher Rekord, 7. 8. 34 Straßburg; 44,32 Nägele, Sp Germania Karlsruhe, 15. 7. 34 Pforzheim; 44,28 Eſchelbach, PSV Mannheim, 24. 6. 34 Mannheim: 40,35 Renk, FC Donaueſchingen, 24. 6. 34 Villingen; 38,88 Bleimling, Sportgemeinde Rohrbach, 30. 6. 34 Heidelberg; 9798 Reiſer, P Mannheim, 14. 8. 34 Monnnheim; 37,73 Moſer, PSV Mannnheim, 14. 8. 34 Mannheim; 36,68 Rheinbold, PS Karlsruhe, 17. 8. 34 Karlsruhe; 36,50 Jäger, Fe Donaueſchingen, 24. 6. 34 Villingen; 96,11 Beffert, Sp 1901 Dillſtein 1. 7. 34 Pforzheim. Schleuderballwurf: 64,22 Abel, Bs Neckarau, 31. 7. 34 Friedrichsfeld; 60,58 Jägle, TV Lahr, 8. 7. 34 Mannheim 60,34 Kling, Ré Pforzheim, 8. 7. 34 Mannheim; Kienzler, PSV Korlsruhe), 8. 7. 34 Mannheim; 59,57 Greulich, TV 1846 Mannheim, 23. 6. 34 Mannheim: 59,35 Jäger, Tſchft Käfertal, 23. 6. 34 Mannheim; 58,19 8 Kleine Sport-Nachrichten Nach Düſſelborf verlegt wurde das für den 14. Oktober angeſetzte Vorrundenſpiel um den Hockey⸗Silberſchild zwi⸗ ſchen dem Gau Süd weſt und der Gaugruppe Mittelrhein⸗ Niederrhein. inſolge eines NS Da P⸗Gaukongreſſes nicht möglich. Endgültig nach Stuttgart hat der Dy B das am 27. Ja⸗ nuar angeſetzte 19. Länderſpiel gegen die Schweiz. Von den 18 bisher ausgetragenen Spielen gewonn Deutſch⸗ land 12, die Schweiz 4 und zwei Treffen endeten unent⸗ ſchieden. Als Neueinrichtung findet am gleichen Tage an einem noch zu beſtimmenden Ort ein Länderſpiel der BeMannſchaften ſtatt, wobei Deutſchland durch den Süden vertreten wird. Wiederholt wird das ſeinerzeit in Berlin von der Uni⸗ verſität Münſter mit:2 über die Univerſität Berlin ge⸗ wonnene Endſpiel zur deutſchen Hochſchul⸗Fußballmeiſter⸗ ſchaft, weil bei Münſter unberechtigte Spieler mitgewirkt haben. Die Neuauflage des Treffens wurde für den 13. Oktober noch Erlangen angeſetzt. Jockey Böhlke hat ſeinen Vertrag mit dem Stall Haniel gelöſt. Walter Neuſel hat für den 14. November ein Kampf⸗ angebot nach Neuyork erhalten. Sein Gegner ſoll der Sieger des bevorſtehenden Treffens zwiſchen Schmelings letztem Bezwinger, Steve Hamas und dem neuen amertika⸗ niſchen Stern Arthur Loſky ſein. Ein Flugplatz für Rennbahnbeſucher wurde fetzt auf der bekannten engliſchen Pferderennbahn in Neumarket eingerichtet. Die Weltmeiſter im Eisſchnellauf Michael Staksrud und Hans Engneſtangen(Norwegen) ſind als Trainer nach Moskau verpflichtet worden und bereits nach der ruſſiſchen Hauptſtadt abgereiſt. Ein Fußballkampf Luxemburg— Weſtdeutſchland wird im Mai nächſten Jahres auf luxemburgiſchem Boden ſtatt⸗ finden. Billige zum Spiel Ka Zu dem Gauligaſpiel Karlsruher FV— S Waldhof am Sonntag wurde durch die Vereinsleitung eine billige Fahrgelegenheit mit der Reichsbohn vereinbart. Der Fahrpreis von Mannheim nach Karlsruhe. hin und zurück, beträgt 1,30 Mk. Abfahrt: Mannheim ab.03 oder .92 Uhr. Karlsruhe an.13 und.40 Uhr. Rückfahrt: Karlsruhe ab 20.10 oder 20.35 Uhr. Mannheim an 21.10 und 21.42 Uhr. Sonderzüge durchgehend ohne Aufenthalt. Deutſche Elf geändert Conen ſpielt nicht gegen Dänemark Der als Sturmführer für die deutſche Nationalmann⸗ ſchaft gegen Dänemark vorgeſehene Saarbrücker Edmund Conen iſt nun doch nicht ſpielfähig, ſo daß die Mannſchaft ahrt — Waldhof Die vorgeſehene Durchführung in Köln iſt. worden. eine Umſtellung erfahren mußte. Der Eimsbütteler Roh⸗ wedder übernimmt jetzt die Sturmführung, der Schalker Szepan wurde auf dem halblinken Stürmerpoſten ein⸗ geſetzt und an Stelle Szepans ſpielt der Aachener Münzen⸗ berg Mittelläuſer. Die neue Mannſchaft hat nun folgendes Ausſehen: Zuchloh (BiB Speldorf) a Jaues J Schwarz (Fortuna Düſſeldorf!(Viktoria Hamburg) Gramlich Münzenberg Zielinſki (Eintr. Frankfurt)(Alemannia Aachen)(Union Hamborn) Lehner Hohmann Nohwedder Szepau Fath (Augsburg!(Benrath)(Eimsbüttel)(Schalle)(Worms) Das Mißgeſchick des Ballons „Witheim von Opel“ Vom Führer des Ballons„Wilhelm von Opel“, Dr. ⸗ Ing. W. Zinner Hamburg, erhalten wir nach Rückkehr der Beſatzung Angaben über den Verlauf der Fahrt und die Urſache der vorzeitigen Landung. In einer ſtürmiſchen Nachtfahrt wurde der Ballon durch einen Regenſchauer gegen halb 3 Uhr morgens auf den Boden gedrückt und gegen eine Baumgruppe geſchleudert. Dadurch wurde das Radio⸗Peilgerät zerſtört. Trotzdem ſich in Korbgehänge mehrere armſtarke Aeſte, die durch die Wucht des Anpralles losgebrochen wurden, verfangen hat⸗ ten, blieben Ventil⸗ und Reißleine klar. Nach dem Aufprall gewann der Ballon bald wieder Höhe. Am Morgen des 24. September trieb er in den Wolken der Regenfront, die von 2000 bis 3000 Meter bis auf den Boden hinahreichten. Durch die Regenbelaſtung und die ſtarke Bbigkeit war in der Nacht ein erheblicher Teil des Ballaſtes verbraucht Um Gasverluſte durch zu ſtarke Erwärmung des Ballons über den Wolken und durch das zu erwartende raſche Hochſteigen bei Abtrocknung des regenſchweren Ballons zu vermeiden, wurde der Ballon durch Ventilzüge tiefgehalten. In dieſer Lage konnte erwartet werden, daß es gelingen würde, den Ballon noch bis zum Abend in der Luft zu halten; für das Hereinbringen in die nächſte Nacht beſtand allerdings wegen des geringen Ballaſtvorrates wenig Hoffnung. Die vorzeitige Landung kurz nach 8 Uhr morgens wurde dann durch eine Verkettung mehrerer unglücklicher Um⸗ ſtände veranlaßt: Herabwerfen durch eine Sturmböe, Ver⸗ ſangen der Antenne des mitgenommenen Kurzwellen⸗ Senders, Unklarheit im Ballaſt dadurch, daß der Verſchluß eines Waſſerballaſt⸗Sackes klemmte, und ſchließlich durch ein in der Fahrtrichtung liegendes Haus, gegen das der Ballon zu prallen drohte. Schwetzingen; Willwack, TV Stetten⸗Lörrach 22. 7. 34 Lörrach; 58,10 Niſt, T Friedrichsfeld, 31. 7. 84 Friedrichsfeld; 57,80 Schulz, Univerſität Freiburg, 24. 6. 34 Freiburg; 57,55 Rothenner, TuSpode Rohrbach 30. 6. 34 Heidelberg. 9 Steinſtoßen: 10,50 Jägle, T Lahr, 28. 7. 34 Heidelberg; 9,92 Schulz, Univerſität Freiburg, 24. 6. 34 Freiburg; 9,84 Hammerich, Pe Mannheim, 24. 6. 34 Mannheim;: 9,71 Jäger, Tſchit Käfertal, 24. 6. 34 Mannheim; 9,20 Greulich, Tu 46 Mannheim, 5. 8. 34 Mannheim; 9,16 Abel, Viv Neckarau, 12. 8. 34 Seckenheim, 9,02 Büttner, Tgde Plankſtadt, 9. 9. 34 Plankſtadt; 8,84 Thoma, FV Lörrach, 21. 7. 94 Lörrach; 8,60 Kern, DV Emmen Lingen, 24, 6. 34 Freiburg; 8,52 Piſter, FV Brühl, 22. 7. 34 Brühl.. Zehnkampf: 6315,19 Punkte G. Abel, Bf Neckarau, 23. 8. 34 Freiburg; 5708,97 Punkte Hübſch, DV Handſchuhs⸗ heim, W. 8. 34 Freiburg; 5299 Punkte Niſt, TW Fried⸗ richsſeld, 25. 8. 34 Freiburg; 4370,96 Punkte Haag, FA D Freiburg 26. 8. 34 Freiburg. 5 5000⸗Meter⸗Gehen: 24:03,05 Winterhalter, FC Freiburg, 8. 7. 34 Mannheim; 24:08,06 Flamm, Schi⸗Club Freiberg, 7. 34 Mannheim: 8,05 Locke, Reichsbahn⸗Tu S he, 8. 7. 34 Mannheim. Km.⸗Gehen::54,15 Karcher, VfB Gaggenau, 12. 8. 34 Schwetzingen;:5 Schrapp, PSW Heidelberg, 12. 8. 34 :55,40 Winterhalter, PSW Heidelberg, Schwetzingen;:02,30 Pit tz, Mich Mannheim, 12. 8. 34 Schwetzingen;:02,30 Kleinknecht, PS Heidel⸗ berg, 12. 8. 34 Schwetzingen;:08,30 Ulmerich, SpVg Schwetzingen, 12. 8. 34 Schwetzingen;:14,12 Gerner, TV Brühl, 12. 8. 34 Schwetzingen. =mal⸗800⸗Meter⸗Staffel::09,66 TV 1846 Mon n⸗ hei m,. 34 Mannheim; 810,4 Vfs Neckarau, 9. 9. 31 Mannheim; 828,2 Mannheimer T G, g. 9. 34 Mannheim;:44,6 Polizei⸗S„VB Karlsruhe 17. 8. 34 Karls⸗ ruhe;:49,3 FV Raſtatt, 31. 7. 94 Raſtatt; 8251 SpVgg Baden⸗Baden, 1. 8. 34 Raſtatt; 8158 FC Donaueſchingen 24. 6. 31 Villingen; 921,1 8 St. Georgen, 24. 6. 34 Villingen;:28,6 FC Villingen, 24. 6. 34 Villingen. (Schluß folgt.) Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft der Viernheimer Sportvereine Unter Vorſitz des Ortsgruppenleiters Pg. Franzke fand am Dienstagabend eine Sitzung der Beguftragten der Sportvereinigung„Amicitia“ 09 und des Turnvereins von 1893 ſtatt, die zum erſtrebenswerten Ziel hatte, auch in Viernheim eine Arbeitsgemeinſchaft der geſamten Viern⸗ heimer Sportvereine zu ſchoffen. Entgegen früheren Ab⸗ ſichten, wonach alle Sportvereine zu einer„Turn⸗ und Sportgemeinde Viernheim“ zuſammengeſchloſſen werden ſollten, will man vorerſt eine Sportgemeinſchaft in Form einer Arbeitsgemeinſchaft, allerdings unter Aufrechterhal⸗ tung des Eigenlebens der einzelnen Sportvereine ſchafſen. Es ſoll in Zukunft aber nicht mehr vorkommen, daß Vereine durch Abhaltung von parallel laufenden Veron⸗ ſtaltungen ſowie bei der Durchführung des Spielbetriebes ſich gegenſeitig bekämpfen und ſich ſelbſt dadurch ſchädigen. Im Sinne der Volksgemeinſchaft iſt es ſehr zu begrüßen, daß der üblen Vereinsmeierei durch Schaffung einer der⸗ artigen Inſtitution wirkſam begegnet wird, die im neuen Gemeinſchaftsgeiſte zuſammenarbeitet und vor allem dar⸗ auf bedacht iſt, durch Geſchloſſenheit die Leiſtungen zu heben, die Geſelligkeit zu fördern, dos Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl zu ſtärken und dadurch der Gemeinde Viern⸗ heim und ihrem Anſehen zu dienen. Folgende Vereine ſollen nun zur Arbeitsgemeinſchaft zuſammenfaßt werden: der TV von 1893, die Sportper⸗ einigung„Amicitia 09“, die Fechtergilde, der Odenwald⸗ klub, die Radfahrvereine„Eintracht“ und„Vorwärts“, der Stemm⸗ und Ringklub, die Schützenabteilungen der Krie⸗ gervereine„Teutonig“ und„Haſſia“. Auch ſoll ein Ver⸗ treter der Geſangvereine mit in die Arbeitsgemeinſchaft einbezogen werden. Am kommenden Samstag findet im „Hitlerſälchen“ des Gaſthauſes„Zum Freiſchütz“ die erſte Arbeitsgemeinſchafts⸗-Tagung ſtatt, zu der ſich alle Vor⸗ ſtandsmitglieder ſowie alle Spielleiter und Mannſchafts⸗ führer der obengenannten Vereine einzufinden haben. Der Leiter dieſer neuen Arbeitsgemeinſchaft iſt der Beauftragte der PO, der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter und Bei⸗ geordnete Schweigert. Müller unterlag Nyſtröm Europameiſterſchaften im Freiſtil⸗Ringen Bei den Stockholmer Europameiſterſchaften im Freiſtil⸗ ringen trat der deutſche Schwergewichtler W. Müller gegen den Finnen Nyſtroem an. Der Deutſche zeigte ſich im An⸗ fang ſeinem Gegner gleichwertig, im Bodenkampf war er jedoch etwas im Nachteil und mußte ſich nach Punkten geſchlagen geben. In der gleichen Klaſſe kam der Schwede Sjöſtedt zu einem Punktſieg über den Tſchechen Klapuch. Karlshorſt(4. Oktober) 1. Herbſt⸗Preis. 2400 Mk., 9000 Meter. 1. Frau H. Lippmanns Markgraf(Dolff); 9 0 0 ar 12. 8. 34 Ausgleich 8. 2. Honeska; „ Toto: 16; Platz: 13, 15. Ferner: Die Heide. 2. Jungfern⸗Hürdenrennen. 2400 Mk., 2800 Meter: Dreijährige: 1. Lt. v. Bieberſteins Valentin(Zimmer⸗ monn); 2. Eloys; 3. Was Ihr wollt. Toto: 45, Platz: 15, 14. Ferner: Patent, Arabba, Mare Antonius, Vitellius. 3. Echo⸗Flachrennen. 55 22, . 2000 Mk. 2000 Meter. Ausgl. 4: 1. C. Claus Macchiavel(Blume); 2. Gori; 3. Gaufeier. Toto: 44, Platz: 20, 26, 153. Ferner: Gala, Francesco, Steinfeld, Kerner, Arbogaſt, Rheinfels, Amarant Miran⸗ dola.„ 4. Berolina. Ehrpr. u. 4500 Mk., 38000 Meter. Drei⸗ jährige: 1. A. Daubs Ratsherr(Florian); 2. Rücktritt; 3. Milltordär. Toto: 107; Platz: 17, 15, 18. Fernerr: Toller Junge, Peter Paul, Scolaro, Wendelgard. 5. Kott⸗Flachrennen. 2200 Mk., 1400 Meter. Zwei⸗ jährige: 1. E. S. Fürſtenbergs Lonie(Printen); 2. Ama⸗ ranto; 3. Nebelhorn; 4. Rolanda. Toto: 27 Platz: 14, 21, 28, 21. Ferner: Grog, Rheinwacht, Torna, Wolthari, Casco, Chartreuſe, Willeburg, Paßhöhe, Armbruſt, Mum⸗ tas Mahal. 6. Oskar Oehlſchläger⸗Jagdrennen. 2400 Mk., 3300 Meter. Amateurreiten:.. J. v. Ribbentrops Jubel (Ohlt. v. Both); 2. Leterſchwonz; 3. Zarewitſch. Toto: 88 Platz: 13, 18. Ferner: Al Räſchtid, Altopold. 7. Malua⸗Flachrennen. 2200 Mk., 1600 Meter. Aus⸗ gleich 3: 1. Rittm. v. Horns Mailänder(Streit); 2. Hab⸗ gier; 3. Goldraute; 4. Onego. Toto: 62; Platz: 16, 1, 14, 30. Ferner: Loe, Ghandi, Nofretete, Märker, Altpreuße, Lachteufel, Reiſetaſche. oppelwette: Valentin— Ratsherr 806:10. * 32 Seiten aktuellen Sport bietet die Deutſche Sport⸗Illuſtrierte ab dieſer Woche. Kein Zweifel, daß ſie damit noch reichhalttger und vielſeitiger geworden iſt. Neu hinzugekommen ſind u. a. die genauen Tabellen der 16 deutſchen Fußball⸗Gauligen und eine Auslands⸗ Rundſchau. Erweitert iſt auch der Bilderteil, aus dem beſonders eine prächtige Doppelſeite mit Typen deutſcher Sportfrauen aus Anlaß der großen Sportwoche„Geſunde Frauen durch Leibesübungen“ hervorzuheben iſt. Aus⸗ führlich kommt auch die Leichtathletik zu Wort mit einem „Streifzug durch die Athletik“ und der Arbeit„Wieviel Deutſche unter den Weltbeſten“. Ein Rückblick auf Magde⸗ burg zeigt feſſelnde Bilder vom letzten großen Leicht⸗ athletikerfolg gegen Frankreich. Der„Reporter hinter Motoren“ beſchäftigt ſich mit den letzten großen inter⸗ nationalen Siegen der deutſchen Rennwagen unter dem Titel„Schach in drei Zügen, Mont Ventour— San Se⸗ baſtian— Maſaryk⸗Ring“. Dem Charakter als Illuſtrierte iſt durch den umfangreichen Unterhaltungsteil Rechnung getragen. Die„Deutſche Sort u iſt bei allen Buch⸗ und Zeitſchriftenhändlern erhältlich und vom Sport⸗Verlag, Stuttgart⸗W., Auguſtenſtraße 15, zu beziehen. Freitag „5. Oktober 1934 DELS- vu Zellsfoff Waldhof nach der Sanierung Nachlese aus der Generalversammlung Nachdem in der Generalverſammlung vom Dienstag ſämtliche Sanierungsanträge der Verwaltung genehmigt worden ſind, beſteht jetzt begründete Ausſicht, daß die Ge⸗ ſellſchaft in Zukunft wiederum auf ihre Aktien anſprechende Dividenden verteilen kann. Vor allem iſt ſie durch die finanzielle Kräftigung ihrer Tochtergeſellſchaft Kexholm jetzt mehr als je vorher in der Lage, gegenüber der inter⸗ nationalen Konkurrenz auf dem Weltmarkt eine beachtliche Rolle zu ſpielen, die ihr verſagt wäre, wenn lediglich der deutſche Betrieb den Kampf um den Weltmarkt aufnehmen würde. Dieſe Tatſachen treffen freilich nur unter den Vor⸗ ausſetzungen zu, daß die Oppoſition, die ſich in der Ge⸗ neralverſammlung geltend machte, davon abſieht, ihrem Proteſt weitere Schritte folgen zu laſſen. Die DD⸗Bank hatte die ausdrückliche Erklärung abgegeben, daß ſie mit der Umwandlung ihrer Forderungen in Vorzugsaktien nur einverſtanden ſein werde, wenn die vorgeſchlagene Sa⸗ nierung ohne Proteſt genehmigt würde. Man kann nicht behaupten, daß ſich im Verlauf der Generalverſammlung die entgegengeſetzten Anſichten ſo geklärt hätten, daß eine volle Einigung erreicht werden könnte; man kann es auch der Oppoſition nicht verdenken, wenn ſte ſich nicht für voll befriedigt erklärte, aber ſo ſchwerwiegend waren die Diffe⸗ renzen doch nicht, daß ihretwegen das geſamte Werk der Sanierung gefährdet werden ſollte und ſo ſtark war auch zahlenmäßig die Oppoſition nicht, daß ihre Gegenvorſchläge Ausſicht auf Annahme gehabt hätten. Die Verwaltung gab zu Beginn einen ausführlichen Bericht über die Angelegenheit Kexholm, die ja die letzte Quelle aller Verluſte und die Urſache für die jetzt notwen⸗ dig gewordene Sanierung war. An Hand der Kexholm⸗ Bilanz kann man wohl annehmen, daß dieſes Unternehmen in der Folgezeit recht gut arbeiten wird, zumal ſeine Er⸗ zeugniſſe als Spitzenprodukte der Zellſtoff⸗Fabrikation ſogar Ueberpreiſe gegenüber dem Weltmarktſtandard er⸗ ztelen. Die günſtige Lage des Werkes am Ladogaſee, alſo in unmittelbarer Nähe des Rohſtoffes und des Transport⸗ weges, ſichern dem Unternehmen einen guten Markt, und die Entwertung der Finn⸗Mark trägt das ihre dazu bei, die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten. So zuverſichtlich alſo auch der Aktionär in die Zukunft dieſer größten Beteilt⸗ gungsgeſellſchaft von Waldhof ſehen kann, ſo unzufrieden war er mit der bisherigen Entwicklung. Mit vollem Recht bemängelte die von Rechtsanwalt Dr. Franken⸗Köln und Syndikus Rudolf Schmidt geführte Oppoſition, daß der Waldhofbericht für das Jahr 1938 vor irgendwelchen grö⸗ ßeren Verluſtausſichten bei Kexholm nichts ſagt. Damals war lediglich von einem etwa 750 000/ betragenden Ver⸗ luſt bei der finniſchen Geſellſchaft die Rede. Schon zur Zeit der vorjährigen Generalverſammlung hätte die Wald⸗ hof⸗Verwaltung wiſſen müſſen, daß aus der Entwertung der Finn⸗Mark der deutſchen Muttergeſellſchaft erhebliche Verluſte erwachſen würden und hätte dies im Bericht er⸗ wähnen müſſen. Die Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof hatte in den Jahren 1929 bis 198l rund 33 Millionen A zur Erricht ung Yon Keyholm inveſtiert und dieſen Betrag als Forderung an Kexholm bilanziert. Es iſt verſtändlich, daß bei den außerordentlich niedrigen Zellſtofſpreiſen auf dem Weltmarkt und bei der mehr als 40proz. Entwertung der Finn ⸗ Mark dieſe auf Reichsmark lautende Anleihe der Muttergeſellſchaft für Kexholm eine unerträgliche Belaſtung Darſtellte, und es iſt ebenſo verſtändlich, daß die finniſche Geſellſchaft dieſe Anleiheſchuld zu mildern ſich bemühte. Nicht geklärt iſt freilich die Frage, ob auch die Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals von Kexholm notwendig war, denn dieſes iſt natürlich in Finn⸗ Mark ausgedrückt und hat durch die Währungs⸗Entwertung ſchon eine zwangs⸗ läufige Verminderung erfahren. Das Aktienkapital von Keyholm beträgt nunmehr 150 Millionen.⸗M., Waldhof beſitzt davon ſämtliche 90 Millionen.⸗M. Stammaktien und den überwiegenden Teil der 60 Millionen.⸗M. Vor⸗ zugsaktten. Ein Vorſchlag, der in der Generalverſamm⸗ lung laut wurde, die Muttergeſellſchaft möge ſich von dieſer koſtſpieligen Beteiligung ganz losſagen, wird nach der Durchführung der Kexholm⸗ Sanierung wohl nicht ernſt genommen zu werden brauchen, da jetzt, wie geſagt, alle Vorbedingungen für einen günſtigen Geſchäftsgang ge⸗ geben ſind. Im Zuſammenhang mit dem„Kexholm⸗ Komplex“ be⸗ mängelte die Oppoſition ferner, daß gerade jetzt, in Zeiten der Kapital⸗ und Deyiſenknappheit, die engliſche Waldhof⸗ Anleihe, die in der vorigen Bilanz noch mit faſt 11 Mil⸗ lionen/ verzeichnet war, zurückbezahlt worden iſt. Die Verwaltung betonte, daß die Rückzahlung dieſer ſeinerzeit zur Errichtung des finniſchen Werkes aufgenommenen An⸗ leihe in keinem Zuſammenhang mit den jetzt zur Ver⸗ handlung ſtehenden Beſchlüſſen ſtehe. Im übrigen habe man für die Rückzahlung Deviſen überhaupt nicht in An⸗ ſpruch zu nehmen brauchen, da die für den Rückkauf be⸗ nötigten Mittel ausſchließlich aus dem Zuſatzexportver⸗ fahren aufgebracht wurden, und da bei dieſem Rückkauf nicht nur Deviſengewinne infolge der Pfundentwertung, ſondern auch erhebliche Kursgewinne aus dem derzeit niedrigen Stand der deutſchen Induſtrie⸗Anleihen an den Auslandsbörſen erzielt werden konnten. Die Verwaltung beziffert dieſe Gewinne auf 6,5 Millionen /, und man kann es ihr nicht verdenken, wenn ſie dieſe Gewinnmög⸗ lichkeiten ausnutzt. Recht lange Diskuſſionen gab es, wie nicht anders zu erwarten war, bei den Beſchlüſſen über die Neugeſtal⸗ tung des Aktienkapitals. Es iſt zu begrüßen, daß die Verwaltung endlich die Vielzahl der verſchiedenen Aktiengruppen verringert, und es iſt klar, daß es bei einer ſolchen Vereinfachung nicht ohne Härten abgehen kann. Alle Gruppen müſſen Opfer bringen, und da die Aktien bisher verſchiedenen Charakter hatten, muß auch das Opfer jewetls eine andere Geſtalt annehmen. Eine Gruppe von Stammaktionären, deren Intereſſen von den oben genannten Kölner Herren vertreten wurden, ſieht dieſe Benachteiligung ihrer Aktiengattung darin, daß ſie allein zuſammengelegt werden, und daß durch die neu⸗ geſchaffenen Vorzugsaktien, die der DD⸗Bank zur Ab⸗ detkung von Forderungen übertragen werden, eine Ver⸗ ringerung der Rechte der Stammaktionäre herbeigeführt wird. Man hätte die Bankſchuld weiter beſtehen laſſen ſollen und ſie in kommenden Jahren, ſoweit möglich, tilgen können. Dadurch, daß man die Schuld in Aktienkapital umwandle, verewige man zum Nachteil des Aktionärs einen vorübergehenden Zuſtand. Die Verwaltung vertrat natür⸗ lich den Standpunkt, daß es ihr ſehr erwünſcht ſei, wenn der Gläubiger ſich in einen Aktionär verwandle; ſie wies darguf hin, daß nach der Sanierung die Zellſtoffaktie wahr⸗ ſcheinlich wieder ein ertragbringendes Papier werden mürde, während in dem von der Oppoſition vorgeſchlagenen Fall man mit einer jahrelangen Dividendenloſigkeit rech⸗ nen mitſſe. Eine Einigung ließ ſich nicht erzielen, denn natürlich wird auch unter den Stammaktionären keine Einigkeit darüber beſtehen, ob man ſchon ſehr bald eine niedrige Dividende haben wolle, oder zuerſt gar keine und dann eine umſo größere. Ein weiterer Angriff auf die Verwoltung erfolgte aus den Reihen der Beſitzer der börſengängigen Vorzugsaktien B, die Rechtsanwalt Dr. Böſebeck, Frankfurt, vertrat. Es gibt bei Waldhof 4500 Stück Vorzugsaktien Lit. B, die auf je 300„ lauten und an den Börſen gehandelt werden und außerdem 25 000 Stück Vorzugsaktien Lit. B, die auf je 1% lauten und hinſichtlich ihrer Veräußerungs⸗ fähigkeit gebunden ſind. Die Satzung beſtimmt, daß dieſe beiden Arten als eine Aktienkategorie onzuſprechen ſeien. Demgemäß ließ auch der Vorſitzende bei der getrennten Abſtimmung jeweils ſämtliche B⸗Aktien zuſammen abſtim⸗ men. Die Oppoſition erklärt nun, wenn dieſe Aktien ſetzungsgemäß als gleichberechtigt behandelt werden, ſo dürfe man ſie bei der Umwandlung nicht verſchieden be⸗ handeln, das verſtoße gegen das Prinzip der im HG ſeſtgelegten Aktiengleichheit. Für die Abſtimmung iſt die⸗ ſer Einwand inſoſern von erheblicher Bedeutung, als im Falle getrennter Stimmzählung bei der Abſtimmung über die Herabſetzung des Grundkapitals bei der Kategorie der börſengängigen Vorzugsaktien Lit. B die erforderliche Dreiviertelmehrheit nicht erreicht wurde. Eine Benach⸗ teiligung der börſengängigen Vorzugsaktien Lit. B gegen⸗ über den beiden andern Gruppen Vorzugsaktien wird vor allem darin geſehen, daß ſie in Stammaktien umgewandelt werden, während die beiden andern Gruppen Vorzugs⸗ aktien bleiben und ihnen ein Umwandlungsrecht in StA eingeräumt wird. Dieſen iſt alſo die Wahl gelaſſen, wel⸗ cher der beiden neuen Aktiengruppen ſie angehören wollen, während den erſtgenannten eine ſolche Wahl nicht bleibt. Vorzugsaktien haben, ſo führte Dr. Böſebeck aus, nur Sinn, wenn ſie gerade in ſchlechten Zeiten einen Vorzug vor den anderen Aktien gewähren. In den Zeiten guter Waldho'⸗Rentabilität haben ſich die Vorzugsaktionäre mit niedriger Verzinſung abgefunden, weil ihnen die Sicher⸗ heit mehr wert war als Konjunkturgewinne. Jetzt, wo ſie aus dieſem Verzicht Nutzen ziehen könnten, wird ihnen der Vorzugs⸗Charakter genommen. Der Einwand der Ver⸗ waltung, daß die beiden anderen Gruppen von Vorzugs⸗ aktien doch auch erhebliche Opfer bringen, indem ſie auf ihr vielfoches Stimmrecht verzichten, ſei nicht ſtichhaltig, da der Vorſitzende ſelbſt in ſeinen einleitenden Ausführungen auf die zukünftig geringere Bedeutung von Gy Beſchlüſſen hingewieſen und damit den geringeren Wert mehrfachen Stimmrecht dargelegt habe. Die Vertreter dieſer Oppo⸗ ſitionsgruppe erklärten, daß ſie mit einer Behandlung, die der der Vorzugsaktien 4 entſpreche, einverſtanden ſein würden; aber in dieſem Fall wäre ſicherlich dieſe Gruppe benachteiligt, da ihr dann neben den alle beloſtenden Op⸗ fern noch das des Stimmrechtsverluſtes zugemutet würde. Der Verlauf der Generalverſammlung hat erwieſen, daß keine Regelung eine polle Befriedigung aller Aktio⸗ nüre gebracht hätte; vielleicht iſt ſogar die gegen die vor⸗ liegenden Beſchlüſſe aufgetretene Oppoſition die kleinſte, die ſich ergeben könnte. An den Tatſachen, die zur Sanie⸗ rung zwingen, kommt man nicht vorbei. Frankfurfer Abendbörse fes Genau wie im Mittagsverkehr zeigte ſich auch an der Abendbörſe wieder lebhafteres Intereſſe für den Renten⸗ markt, wenn auch die Umſätze kein allzu großes Ausmaß hatten. Immerhin war die Stimmung durchaus feſt. Im Vordergrund ſtanden Kommunalumſchuldung(plus 33 v..), auch Zinsvergütungsſcheine begegneten einiger Nachfrage ebenſo wie ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen. Die Allbbeſitzanleihe lag zunächſt ruhig. Der Aktienmarkt war ſehr vernachläſſigt, ohne aber weiter ſchwächer zu ſein. Es herrſchte nur eine ausgeſprochene Luſtloſigkeit. Soweit zunächſt Kurſe zur Notiz gelangten, bleiben ſie gegen den Berliner Schluß behauptet. Im Verlauf blieb der Rentenmarkt feſter. Beſon⸗ ders Kommunal⸗Umſchuldung bei lebhaften Umſätzen; der Kurs dieſes Papieres hat ſich im Laufe des heutigen Ta⸗ ges um faſt 1 v. H. erhöht. Späte Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen werden mit 95,50(95,25) umgeſetzt und auch Zins⸗ vergütungsſcheine lagen 7 v. H. hüher. Dagegen waren Altbeſitz vernachläſſigt und mit 9836 v. H. ohne Umſatz notiert. An den Aktienmärkten blieb das Geſchäft mi⸗ nimal, und die Kurſe lagen etwa behauptet. Etwas feſter waren u. a. Mannesmann und Daimler, während Rhein. Elektro 1 v. H. verloren. Die Nachbörſe war ohne Geſchäft. Es notierten u..: Altbeſitz 98,37, Bank für Brauin⸗ duſtrie 114,5, Deutſche Bank⸗Diskonto 70,25, Pfälz. Hyp.⸗ Bank 79,25, Gelſenkirchener 64,5, Klöcknerwerke 76,387, Stahlverein 42,62, Conti Caoulſchoue 192, Rheinelektra Mannheim 104,12—104, Weſtdeutſche Kaufhof 32,5. Mittag-Ausgabe Nr. 459 Die Belebung des Verbrauchs Die Belebung des Verbrauchs, die ſich ſeit Ende 1933, vor allem aber ſeit Anfang 1934, auf allen Gebieten an⸗ gebahnt hat, ſchreitet weiter fort. Sie wird in erſter Linie getragen von der Zunahme der Einkommen, die in allen Teilen der Wirtſchaft feſtzuſtellen iſt. Das Arbeits⸗ einkommen iſt mit ſteigender Beſchäftigung und zuneh⸗ mender Arbeitszeit gewachſen. Die Verkaufserlöſe det Landwirtſchaft haben ſich erheblich gebeſſert, und die aus der induſtriellen Erzeugung fließenden Unternehmerein⸗ kommen haben ſich erhöht. Die Einkommens verhältniſſe der Arbeiter und Unternehmer haben ſich, wie im neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung mit⸗ geteilt wird, am meiſten in den Teilen der Wirtſchaft ge⸗ beſſert, die mit der Inveſtitionstätigkeit in Zuſammenhang ſtehen, und die deshalb von dem Einſatz der Mittel für die Arbeitsbeſchaffung in irgendeiner Form Nutzen gezogen haben. Nicht auf allen Gebieten war aber die Belebung des Verbrauchs gleich groß, ebenſo wie 1929/32 auch die einzelnen Gebiete keineswegs gleich große Verluſte erlitten hatten. Maßgebend ſind die Beträge, die die Bevölkerung für die einzelnen Gebiete des Verbrauchs ausgegeben hat. Wenn man ſich an den Verbrauchswerten oder den Symptomen dafür orientiert, kommt man zu ſol⸗ gender Abſtufung: Vom erſten Halbjahr 1933 bis zum erſten Halbjahr 1934 ſind geſtiegen: die Einzelhandelsumſätze in den Möbelfachgeſchäften um 43 v.., die Einzelhandels⸗ umſätze in den Beleuchtungs⸗ und Elektrofachgeſchäften um 35 v.., die geſamten Einzelhandelsumſätze in Hausrat und Wohnbedarf um 35 v.., die Ausgaben für den Fleiſch⸗ verbrauch um 16 v.., die Einzelhandelsumſätze in Beklei⸗ dung und Textilien um 13 v.., die Ausgaben für den Zigarrenverbrauch um 11 v.., die Einnahmen der Reichs⸗ bahn aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr um 8 v.., die Einzelhandelsumſätze in Schokolade und Süßwaren um 7 v. H.(Januar bis Mai), die Einzelhandelsumſätze in Nahrungs⸗ und Genußmitteln um 5 v.., die Ausgaben für den Zigarettenverbrauch um 4 v.., die Einzelhandels⸗ umſätze in den Drogerien um 2 v. H. Man ſieht: die Ausgaben der Bevölkerung für Hausrat und Wohnbedarf ſind in der Belebung den übrigen Teilen des Verbrauchs erheblich vorausgeeilt. Dies iſt zu einem großen Teil dadurch bedingt, daß gerade dieſe Ausgaben durch die Eheſtandsdarlehen außerordentlich gefördert wor⸗ den ſind; ſie ſind damit— jedenfalls zu einem Teil— aus den Ausgaben herausgehoben worden, die aus dem laufen⸗ den Einkommen und den Erſparniſſen beſtritten werden. Die angeführten Steigerungszahlen beziehen ſich, wie erwähnt, auf die Umſatzwerte und ſind infolgedeſſen auch von den Preiſen abhängig, die die Verbraucher zu bezahlen haben. Es war das Ziel der neuen Konjunkturpolitik, zu⸗ nächſt eine„Mengenkonfunktur“ zu entfachen, d. h. Preiſe, Löhne und Gehälter möglichſt ſtabil zu halten. Vor allem galt dieſes Ziel für die Induſtriewirtſchaft. Denn das Sanierungsprogramm der Landwirtſchaft war nur bei Erhöhung der Agrarpreiſe durchzuführen, und dtes wieder mußte ſich auch in einer Steigerung der Kon⸗ ſumentenpreiſe niederſchlagen. Da ſich dadurch die Aus⸗ gaben der Bevölkerung für den Nahrungsmittelverbrauch erhöht haben, war es notwendig, im Intereſſe der Kayf⸗ kraft die Preiſe auf den übrigen Gebieten des Verbrauchs ſo niedrig wie möglich zu halten. So haben ſich denn aach die Einzelhandelspreiſe für die Ernährung von März 1983 bis September 1934 um nicht ganz 10 v.., die Preiſe für Salsonmäßiges Abflauen in der Rheinschiffahri Der bedauerliche Umſtand, daß bereits im vorigen Mo⸗ nat die niedrigen Verkehrsziffern ein untrügliches Zeichen dafür zu ſein ſchienen, daß der Höhepunkt der ſommerlichen Transportperiode in der Rheinſchiffahrt bereits überſchrit⸗ tn iſt, hat auch im September, wie die Niederrheiniſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg ⸗Weſel berichtet, ſeine Beſtätigung gefunden. Der allgemeine La⸗ dungs mangel machte ſich in dieſem Mongt in ver⸗ ſtärktem Maße fühlbar, dies um ſo mehr, als infolge der mit dem 15. d. M. einſetzenden Schiffahrtsſperre auf dem Main Verſchiffungen in den Main wochenlang gänzlich fehlten. Vor allen Dingen ſind die Verfrachtungen von Brennſtoffen, hauptſächlich diejenigen nach Süddeutſchland, nicht zuletzt auch infolge Fortfalls der bekannten Sommer⸗ rabatte des Kohlenſyndikats ganz weſentlich zurückgegangen. Die Anfuhren von Maſſengütern in den Seehäfen haben in Auswirkung der bekannten Deviſenſchwierigkeiten eben⸗ falls nachgelaſſen. Die Kohlen⸗ und Koksgusfuhren nach den Seehäfen dagegen haben ſich in dieſem Monat noch ziemlich gehalten, und am Ober⸗ und Mittelrhein konn die Verladetätigkeit gleichfalls noch als befriedigend be⸗ zeichnet werden. Im großen und ganzen bewirkten jedoch dieſe erwähnten Umſtände im Verein mit der günſtigen Waſſerführung des Rheins im Monat September, die eine faſt gänzliche Ausnutzung der Abladetiefe der Fahrzeuge zuließ, daß das Angebot an Leerraum größer geworden iſt, und daß ſich die Beſchäftigung der Reederflotte und der Partikulierfahrzeuge weiterhin verſchlechtert hot. Es darf allerdings berechtigterweiſe damit gerechnet werden, daß die gegenwärtig drückende Flaute bald überwunden oder doch wenigſtens abgeſchwächt ſein wird, ſobald die ſtark angeſammelten Vorräte am Oberrhein mehr in den Ver⸗ brauch übergegangen ſind und nach beendigter Mainſperre die Verſchiffungen in den Main erneut aufgenommen wer⸗ den können, ſowie der Auftragseingang für die Schweiz ſich weiter beſſert. Dazu wird auch eine Entlaſtung der Rheinflotte urch die Ueberführung verſchiedener Fahr⸗ zeuge vom Rhein auf den Kanal infolge dex dortigen er⸗ freulichen Belebung des Geſchäftes nach Hannover und Emden beitragen. Im Güter⸗ und Motorbootsdienſt ſind be⸗ ſendere Veränderungen gegenüber dem Vormonat nicht zu melden, ebenſo nicht im Rhein⸗See Dienſt. Trotz⸗ dem der Waſſerſtand im letzten Monatsdrittel wieder rück⸗ gängig war, konnten die Dampfer immer noch ungeleich⸗ tert die Niederrheinhäfen erreichen. Allerdings mangelte es auch hier nach wie vor an Ladungsangebot, ſo daß die Ladefähigkeit der Dampfer bei weitem nicht voll ausgenutzt werden konnte, und für die Reedereien dadurch ein wei⸗ terer nicht unerheblicher Frachtausfall entſtanden iſt. Ueber die allgemeine Verkehrs lage geben nach⸗ folgende Zahlen ein Bild: In den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen kamen in der Zeit vom 2. September 1934 bis einſchl. 29. September 1934(bzw. 5. 8. bis einſchl. 1. September 1994) an ins⸗ geſamt 823(768) beladene Schiffe mit 254279(201 702) To. Ladung, und zwar zu Berg: 414(365) Schiffe mit 163 001 (118 099) To. Ladung, davon 38 631(31074) To. Erz; von den weſtdeutſchen Kanälen: 68(62) Schiffe mit 13 176 (11079) To. Ladung; davon—(8) To. Erz; zu Tal: 289 275) Schiffe mit 69 622(59 336) To. Ledung, davon 258 (948) To. Erz; Rhein⸗See⸗Verkehr: 52(66) Schiffe mit 8480(13 188) To. Ladung, davon 3(3) To. Erz. Es gingen ab insgeſamt 1249(1204) beladene Schiffe mit insgeſomt 795 893(796 321) To. Ladung, und zwar zu Tal: 807(783) Schiffe mit 558 015(541 692) To. Ladung, davon 527 519(521 707) To. Kohlen; nach den weſtdeutſchen Kanälen: 109(75) Schifſe mit 51 748(20 237) To. Ladung; zu Berg: 293(351) Schiffe mit 181 399(221 758) To. La⸗ dung, davon 179 174(206 889) To. Kohlen; Rhein⸗See⸗ Verkehr: 40(45) Schiffe mit 4731(6634) To. Ladung da⸗ von 740(—) To. Kohlen. 8 In derſelben Zeit wurden gekippt in Ruhrort 7189 (10 418), in Duisburg 9856(9101), zuſommen demnach 17 039(19 514) Wagen mit insgeſamt 306 702(351 252) To. Kohlen. Außerdem wurden durch die Bunker⸗ und Ver⸗ ladeanlagen des Kohlenkontors und die Kranonlagen ins⸗ geſamt 387 671,3(375 896,5) To. Kohlen verladen. An gedeckten Wagen wurden für dieſelbe Zeit für den Bereich der Duisburg⸗Ruhrorter Häfen angefordert und geſtellt 1717(1475). In der Waſſer führung des Rheins iſt gerade wie im Vormonat gegen Monatsmitte eine erhebliche Auf⸗ heſſerung eingetreten. Durch einen Wetterſturz, vor allen ſtille, der bergwärts Dingen im Alpengebiet, verbunden mit ſtorken Nieder⸗ ſchlägen ſtieg der Waſſerſtand von 1,87 Meter am 1. Sep⸗ tember andauernd, von eine kleinen Unterbrechung ab⸗ geſehen, bis zum 14. d. M. auf ein Höchſtmaß von 2,96 Meter, ging jedoch ſeitdem wieder langſoam und ſtetig zurück und zeigte am 30. d. M. einen Stand von 1,71 Me⸗ ter an. Im großen und ganzen hielt ſich jedoch auch während des ganzen September der Waſſerſtand auf einer Höhe, die, abgeſehen von den letzten Tagen eine faſt reſt⸗ loſe Ausnutzung der Tragfähigkeit der Fahrzeuge ermög⸗ lichte. Zeitweiſe waren die Waſſerverhältniſſe ſogar ſo günſtig, daß Kähne mit 2,50 Meter Tiefgang durch das Gebirge fahren konnten, ſo daß die Reedereien meiſt ſelber Ueberfluß an Leerraum hatten und deshalb nur vereinzelt den Frachtenmarkt in Anſpruch zu nehmen brauchten. Die notwendige Folge davon war natürlich, daß die Anzahl der auf den freien Markt angewieſenen Schiffe der Partikuliere noch weiter zugenommen hat, und daß die einzelnen Fahrzeuge nun je nach Größe und Beſchaffenheit wieder Wartezeiten bis zu fünf Wochen zur Erlangung einer neuen Reiſe durchzumachen haben. In der Verladung von Brennſtoffen iſt, wie bereits eingangs erwähnt worden iſt, ſowohl berg⸗ wie talwärts eine rückläufige Bewegung keſtzuſtellen. Dies iſt um ſo bedauerlicher, als gerade um dieſe Zeit in früheren Jahren angeſichts des nahen Herbſtwetters ſich die Nachfrage nach Kohle und Koks von Tag zu Tag zu ſteigern pflegte und das angeregt verlaufene Sommer⸗ geſchäft für den Herbſt noch einen einigermaßen befriedi⸗ genden Verkehr in Ausſicht geſtellt hatte. Die Frachten hielten ſich trotz der großen Geſchäfts⸗ wie tolwärts längeren Wartezeiten und trotzdem an der Schiſſerbörſe in Duisburg⸗Ruhrort tagelang überhaupt keine Charterungen zuſtande gekom⸗ men ſind, auf dem Niveau des Vormonats. Sie ſind während des ganzen Monats in jeder Verkehrsbeziehung unverändert geblieben. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗ Ruhr⸗Häfen⸗Mannheim notierte die Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort, ſofern Abſchlüſſe getätigt wurden, je Tonne 1 /, und im Verkehr ab Rhein⸗Herne⸗Kanal⸗ Mannheim lag die Fracht wie gewöhnlich um 0,20/ je Tonne höher, dies alles bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit.“) Für Exportkohlen blieben die Frachten in den Verkehrs⸗ beziehungen Rhein⸗Ruhr⸗Häfen⸗Rotterdam mit 0,90/ je Tonne und Rhein⸗Ruhr⸗Häfen⸗Antwerpen mit 1,0„ je Tonne ebenfalls unverändert. Die Sätze für die Talfracht gelten einſchließlich Schleppen. Das Schleppgeſchäft hat in dieſem Monat beſon⸗ ders ſtark unter der rückläufigen Verkehrsentwicklung zu leiden gehabt. Schleppkraft ſtand während des ganzen Monats ſowohl hier als auch in Rotterdam reichlich zur Verfügung, und eine gleichmäßige Beſchäftigung der Schlepper war nicht mehr möglich. In manchen Fällen hat der Mangel an Schleppgut bereits zur Stillegung einer Reihe von größeren Booten geführt. Längere Wartezeiten, beſonders der Partikulierbodte, die vielfach 14 Tage bis drei Wochen warten müſſen, ehe ſie mit einem halbwegs kompletten Anhang auf Reiſe gehen können, ſind on der Tagesordnung. Infolgedeſſen blieben auch die Schlepp⸗ löhne im Monat September ſtabil; ſie wurden nach wie vor von der Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort mit 0,90 bw. 1/ für die Strecke Ruhrort⸗Mannheim notiert. In der Lage der Spedttions⸗ und Umſichlag s⸗ betriebe hat ſich im Monat September nichts gebeſſert, mit Ausnahme des Getreideverkehrs, der infolge ſtarker Zuweiſungen an Inlandsgetreide ſeitens der Reichsſtelle eine Belebung aufwies. Es waren allerdings einige Zu⸗ fuhren an Düngeſtoſſen zu verzeichnen, die im Vormonat schwächer waren oder ganz fehlten. Im großen und ganzen ſind jedoch die privaten Hafenumſchlagsbetriebe mangels Zulaufs an Gütern nicht über 15 bis 20 v. H. ührer Lei⸗ ſtungsfähigkeit ausgenutzt worden, wogegen die Umſchlags⸗ anlagen, die Konzernbeziehungen haben, infolge einer ver⸗ ſtärkten Zufuhr von Kohle zu den Krananlagen vorteil⸗ hafter beſchäftigt geweſen ſind. Die Getreideankünfte bei den Getreideumſchlagsfirmen haben im September d. J. eine erhebliche Steigerung erfahren, und gegenüber dem Monat September vorigen Jahres iſt ebenfalls ein recht beachtlicher Mehreingaug zu verzeichnen. *) Die an der Schifferbörſe notierten Frachten ſind die reinen Waſſerfrachten, alſo ausſchließlich Schlepplohn, Ent⸗ ladungskoſten, Ufergeld, Verſicherung, Leichterkoſten und Speditionsgebüßhren. in den Jahren die Bekleidungsausgaben dagegen von ihrem Tiefpunkt im Mai 1933 bis jetzt um 6,4 v. H. erhöht. Die Steigerung der Preiſe für die Nahrungsmittel iſt in ihrem Tempo aber keineswegs übertrieben. Auch in der Aufſchwungsperiode 1926/27 ſind die Ernährungskoſten innerhalb von 18 Mo⸗ naten(März 1926 bis September 1927) um rund 7 v. H. geſtiegen. Bemerkenswert iſt lediglich, daß diesmal die Nahrungsmittelpreiſe den Preiſen für die übrigen Lebens⸗ bedürfniſſe vorausgeeilt ſind. Die„Preisbelaſtung“ der Verbraucher von der Seite der Ernährung iſt durch eine (freilich nur relative)„Preisentlaſtung“ auf den übrigen Gebieten des Verbrauches ausgeglichen worden. Die ge⸗ ſamten Lebenshaltungskoſten haben ſich jedenfalls bis jetzt im Verlauf von 18 Monaten nur um 5,1 v. H. erhöht. Das Bild von der Belebung des Verbrauches hat ſich im Verlauf der letzten ſechs Monate geändert. Der regu⸗ läre Gang der Vebrauchsbelebung iſt durch Vorratskäufe beeinflußt worden, die die Bevölkerung im Hinblick auf die Verknappung in der Verſorgung mit ausländiſchen Rohſtofſen vorgenommen hat. Beſonders auffallend iſt dabei die außergewöhnliche Zunahme der Umſätze in Be⸗ kleidung und Textilien. Hier dürfte ein Teil der Ein⸗ käufe, die die Bevölkerung ſonſt im Herbſt und Winter tätigt, jetzt ſchon vorgenommen worden ſein. Die Zahlen der Ein⸗ und Auszahlungen bei den Sparkaſſen deuten darauf hin, daß für dieſe Zwecke auch Spargelder eingeſetzt worden ſind. Vorübergehend hat ſich damit die Vorrats⸗ haltung vom Handel zum Verbraucher verlagert. Man wird über kurz oder lang, da der Verbrauch letzten Endes durch den Umfang des Einkommens beſtimmt wird, mit einer Verlangſamung der Verbrauchsſteigerung rechnen müſſen. Sehr viel wird dabei davon abhängen, daß ſich auch der Verbrauch auf die durch die Umſtellung in der Rohſtoffbeſchaffung gebotenen Wandlungen in den Quali⸗ täten einſtellt. Vebersee-Gefreide-Noſierungen Neuyork, 4. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 84,50; roter Sommer⸗Winter Nr. 765 dto. hard 111; Mais neu ankommende Ernte 82; Roggen Nr. 2 ſob Neuyork 62,507 Gerſte Malting 936; dto. Feeding 9376; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 4. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(feſt) Dez. 96,75—97; Mat 97,2576, Juli 92,25 9296; Mais(feſt) Dez. 74,50 Mai (ſtetig) Dez. 70; Mai 7398.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 99; ͤto. hard Nr. 3 104; Mais gelber Nr. 2 77,25, dto. weißer 82; dto. gemiſch⸗ ter 84; Hafer weißer Nr. 2 52,75; Gerſte Malting 80—129. Winnipeg, 4. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz feſt) Weizen per Okt. 76,50; Dez. 77,25, Mai 81/6; Hafer per Okt. 4136; Dez. 40; Mai 4055: Roggen per Okt. 53,75; Dez. 54%; Mai 5775, Gerſte per Okt. 4936, Dez. 306; Mai 52 0 5 ch luß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,25, Nov. 6,385; Dez. 6,46; Mais per Okt. 6,20; Nov. 6,30; Dez. 6,42, Hafer per Okt. 5,50; Leinſaat(ruhig) Okt. 13 Nov. 12,90. Roſario, 4. Okt.(Eig. Dr.) Börſe geſchloſſen. Rotterdam, 4. Okt. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov. 2; Jan. 3,32% März 3,42: Mai 3,57%.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 66: Jan. 68,75) März 72; Mai 70. Lirerpool, 4. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Okt. 4,10% W: Dez. 5,1 w; März 5,46;, Mai 5,67 W.— Mais(100 Ib.) Tendenz ſtetig; Okt. 20,6 V; Dez. 209 bez. B; März 21, bez. V. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 4. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz prima Weſtern loke 970 dto. middle Weſtern 955—935; Talg ſpezial extra 6,25; oͤtv. extra loſe 5783; dto. in Tierces 5,75. Chikago, 4. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 16.) Tendenz kaum ſtetig; Okt. 893; Dez. 882,90 G; Jan. 895; Schmalz loko 895, Bauchſpeck(tr. geſ.) per Jan. 1185; Preiſe für leichte Schweine 515610, ſchwere Schweine 615—635; Schweinezufuhr in Chikago 11 000, im Weſten 56 000. * Wertheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 59 Kühe, 20 Rinder, 296 Ferkel. Preiſe: Kühe 130283 /, Rinder 70—150 /, Ferkel 25—48 J. Marktverlauf ruhig, es ver⸗ blieb in ollen Gattungen Ueberſtand. Geld- und Devisenmarkf Zürich, J. Orieber Gchluß amflich) Konstantin. 247 pls 20.20 ½ J Spenſen 41.87½ J prag 12.790 Bukarest 90⁵ London 15.00% Hola 207.60— Verschan 37,825 bft. Bend. 2 Heuyort 304.50 berlin 123.25— Fudapesf I Lagl. Celd 1 Belgien 7157 en off. k. 72,78 Belgrad 7700 J Nonatsgeld— Laſſen 26.27 Fofſa e ben 292.— L IMegafsgeldl 2/ Paris, J. Ohler(chlul zmilict). London 74,25. Spanien 207.25 J Hopenbagen 232,— J Wien a, ahn 1808.25 feen 129.95 floſend 1024.75 Fan 609.80 belgien 354.— ddweiz 494./. Stogcholm 388.50 J Warschau 286,78 Amsterdam, 4. Oktober(chlus amtlich. berlln 59.40— Belgien 34.44½ J 0840 38,21% f preg 616— London 722.87 Schwelt 18.16— Kopenhagen 32.88% Privat deupor!x 136,60 ſelſen 12.65— Stochom 37.80— Tagl. bed Peris 973.25] Madrid 20.17½ J Wien 3 1 Monatgg. 1 London, 4. Okiober Echluß emflich) lupo, 4929/8 J Kopenhagen] 22.39/ J Mose 865,75 Schephei 1½75 Montes 480.9 Stocchoſn. 19.39/ fumznien 480— lakchena.210 amsfertem 22 50 08 19, 903% Konstantin. 605,.— zustraen 125.— beris 1421 lisszn 110,12 gen 514.— Heriko 18.— brüssel 20.97— helsingfors 226.50 ien 26.25 Monterides 20,.— laen.09— png 117.5 anchen 25.87 eſpstao—.— Berlin 12.17 Budapest 24.50 guenos Ares] 86,87 ehos d dchwelz 15.00— heigrad 214.— io de han. 412.— aut london 29.12 Spaplen 85,83.— Sols 408,— Hongkong 1/756 Südafrika 190,12 Neuyork, 4. ieder(Schuh emflict) 5 Berdekrepie Rerlin 40.84— Wien 19.05 J Steckheim 25.42(ofg.) 0. Lon gon-Nab. 492.78 Badzpent 30.15 brüssel 28.50] flo. Frist. 10 „„ öh-.-V. 481.75 prag 20,75 Fadeit 138.76 fagl. bed“ 1 Leris 663.75 Belgrad.31—] Montreal 102,40 bree. 2 Ichweit 82.4 Verschaa 19,05 gig. Pep pesd 82.84— died. Iteſſen.52% J 0rd 24.77½ J Rodelaneſte.80— to. öchrt. 1 Hollene 63,23— Ropenhagen 22.02 ½ l Japan 28.85— Iilber 22 Hamburger Mefallnofferungen vom 4. Okfober NRupfer I banes- u. Stralts-Ann Brief bels Rief] eld Abezahlif Brief] bald bezahl, lanuar. 35,5034, 75—, 306.0801, ,] Hüttenrohznn.. I19,— 18,50 kelnsflber(HR. p. Kg). 45,75 42,75 Feingold(. p. gr. 2,84 2,79 Ml-latin(Abfelle) Cirtapr.(Fd. p. gr.). 3,10 2,80 Techn, reines Plelin Defallpr,(Ru. g. gr.....75 Loco Abel Anfimon Negulus chines.(L 10.) 88, 35,80 JuscksiIber(L per flasche)—.—. Wolframerz chines.(in Sh.)—.— 42. tierungen vom 5. Oktober. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchoft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je g, dito 4 v. H. Palladium 3,95 fe g, dito 4 v. H. Kupfer 3,85 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 45,80—47,60 je Kilo ie nach Abnahme von 50 Kilv bw.—9 Kilv. * Leinöl⸗Notierungen vom 3. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. Okt.⸗Nov. 10%(10,25); öto. Klk. 1170 (41,25); Leinſaatöl loko 19(19,25); Nov.⸗Dez. 18,4%(18,50); Okt. 18,25(unv.); Jan.⸗April 18,50(186); Baumwoll⸗Oel ägypt. 14,25(14,50); Baumwollöl ügypt. Nov.⸗Dez. 4,75 (%). Neuyork: Terp. 47(46,50), Savannah: Terp. 42(41,50). i 5 Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten wie dle Schlepp lößne blieben unverändert. in Ober ſpäter 1 ftir Bü. in allen ſelbſtän lichſt mi mit nac Weinbr in Süd! Nur f Herren wir, au Lichtbilk an Oba 1 wird mögl. brauche empfoh niſſen ſchriftl an die n D Wir gen 1 U ſüür Ia mittel artikel) ſuch v. gegen 9 Auswä 98 Angeb. Nu. 2 0 ſchäf hsſt Aelbere. f f. Me gef Näheres Stahl. Lanz⸗S. paxterre Heim Geübte rinnen Pullove Nur mi probe z Richard Str. 25 8 Ehrl., z Mä d das ant fochen Hausha ſofort Adr. i. 42.— * 1 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe gd. Seite Nummer 459 Freitag, 5. Oktober 1034 Einspeltige Kleinanzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm Pig. 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