1934 ſprache zinfuhr ſt noch n Er⸗ ſe nicht ch ihre n. Für ſei die f den r Zeit. 8 it gro⸗ ſowohl zeich⸗ ißt ein Die Ernte er von Breite Selten⸗ ntſpre⸗ ſach⸗ e kurz wurde genom- weih⸗ en der Wohl⸗ er ſehr h der bereits in der über⸗ en ielen le Sie utbe· gend weck eld den. eine ge 2 — —— 118 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Heſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld, Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. el Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Eimzelpreis 10 Pf. 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Die Militärmuſik ſpielte noch die letzten Takte der ſüdſlawiſchen Nationalhymne, als das Attentat erfolgte. An der Spitze des Zuges ritt eine Eskadron der Republikaniſchen Garde zu Pferde, hinterher folgte die Muſik, dann ein Auto der Polizei, darauf der Wagen des Königs, dann abermals ein Automobil der Polizei. Die Menge umſäumte die Straße und begrüßte den König mit lautem Beifall. Plötzlich ſprang ein unbekannter gutgekleideter junger Mann, groß, ziemlich beleibt, aus der Menge heraus, warf einen Kinophotographen zu Boden und ſpraug auf das Trittbrett des Autos des Königs. Eine Salve von Schüſſen krachte. Der neben dem Automobil reitende Oberſt des 41. Kavallerie⸗Regiments, Priolac, ſchlug ſofort mit dem Säbel auf den Mör⸗ der ein, der ſchwergetroffen zu Boden fiel. Gleichzeitig ſchoß der Begleitmann des Chauf⸗ feurs einige Revolverſchüſſe auf den Mörder ab. Der Menge hatte ſich eine wilde Panik bemächtigt. Ein Kaufmann aus Marſeille hatte ſich zuerſt auf den Mörder geſtürzt und ihn zu Boden gerungen. Dabei wäre es ihm faſt ſchlecht ergangen, da man ihn für einen Komplizen des Attentäters hielt. Gleichzeitig ſprangen auch vier Poliziſten mit vor⸗ gehaltenem Revolver auf den Mörder los. Das Automobil hielt ſofort einen Augenblick au. Der König war ſogleich nach den erſten Schüſſen im Automobil zuſammengeſunken. Der Außen min i⸗ ſter Barthon ſprang blutend aus dem Automobil heraus. Er war durch mehrere Schüſſe in den lin⸗ ken Arm getroffen worden. Dabei war ihm die Schlagader zerriſſe u. Mit dem rechten Arm hielt der Verletzte den linken feſt. Der Blutverluſt war ſo ſtark, daß der Außenminiſter nur wenige Se⸗ kunden, nachdem er aus dem Wagen herausgeſtiegen war, zuſammenbrach. Der General George, der im Auto gegen⸗ über dem König Platz genommen hatte, hatte gleich⸗ falls noch das Automobil verlaſſen können. Er war ſchwer in die Bruſt und den Hals getroffen worden. Nachdem der erſte Schrecken über das furchtbare Attentat überwundez war, ſetzte ſich das Automobil wieder in Bewegung und fuhr nach der Präfektur. Als man dort den König aus dem Wagen heraus⸗ holte, mußte man feſtſtellen, daß er ſchon das Be⸗ wußtſein verloren hatte und daß er nicht mehr zu retten war. In der Tat, die Kugeln des Mörders hatten ihm die Bruſt dicht unterhalb des Herzens durchdrungen und in die Leber getroffen. Der Schwerverletzte wurde in der Präfektur aufgebahrt. Er ſtarb nach wen i⸗ gen Augenblicken, ohne das Bewußtſein wie⸗ der erlaugt zu haben. Der Außenminiſter Barthou war von der Stelle des Attentats aus ſofort nach dem Hoſpital geſchafft worden. Er hatte das Bewußtſein verloren und kam nur noch wenige Augenblicke zu ſich.„Ich glaube, daß ich ſchwer verletzt bin“. murmelte er den Aerz⸗ ten zu. Dieſe hatten jedoch die beſte Hoffnung, ob⸗ wohl der Blutverluſt gußerordentlich beängſtigend war. Man unternahm eine Bluttransſuſion.„Ich habe große Schmerzen“, ſagte der Außenminiſter nach der Operation. Daun wollte er ſich nach dem Befinden des Königs erkundigen, verlor jedoch ſo⸗ fort wieder das Bewußtſein. Kurz nach 5 Uhr, alſo eine halbe Stunde nach dem König, ſtar bau ch Barthon. Seine letzten Worte waren: „Ich habe Schmerzen, ich habe Durſt.“ Der General George ſeinerſeits, deſſen Tod bereits voreilia gemeldet worden war, befindet ſich in beängſtigendem Zuſtand im Militärhoſpital in Marſeille. Er iſt von mehreren Kugeln in die Bruſt getroffen worden. Bei der Panik, die dem Attentat gefolgt war, ſind mehrere Poliziſten u n d Zuſchauer ſchwer verletzt worden. Einer der verletzten Poliziſten, ſowie eiue Frau von etwa 30 Jahren und ein Knabe von 14 Jahren, ſind in⸗ zwiſchen ihren Verletzungen erlegen. Der Mörder trug einen Paß auf den Namen Pe⸗ trus Kalamen. Er war augenſcheinlich nach der bisherigen Unterſuchung am Tage ſelbſt erſt in Mar⸗ ſeille eingetroffen. Er ſcheint nach ſeiner Einreiſe in Frankreich am 28. September zußnächſt nach Paris gereiſt zu ſein. Hier hat er ſich nämlich in einem der großen Warenhäuſer einen neuen Anzug und ein Paar neue Schuhe erworben. Auch ſcheint er zum Morde zwei große Maſchinenpiſtolen in König Alexander wurde am 16. Dezember 1888 in Cetinje als zweiter Sohn des damaligen Präſi⸗ denten und nachmaligen Königs Peter Karageorge⸗ witſch geboren. Seine erſte Ausbildung genoß er im ruſſiſchen Kadetten⸗Korps. Nachdem ſein Vater im König Alexander von Südſlawien Jacre 1903 zum König von Serbien gewählt wor⸗ den war, kam Alexander nach Belgrad, wo er ſich ſtaatsrechtlichen Studien widmete. Nach dem Tode ſeines Vaters beſtieg er im Jahre 1921 als König der Serben, Kroaten und Slowenen den Thron. Er leiſtete am 29. Juni 1921 den Eid auf die Veitstag⸗ Verfaſſung, die er am 6. Januar 1929 außer Kraft ſetzte. Mit Hilfe des Kabinetts Zivkowitſch führte er die abſolute Regierungsform ein. Die konſtitutionelle Regierungsform wurde 1931 jedoch wieder eingeführt, nachdem bereits am 3. Oktober 1929 der Name des Königreiches für Serben, Kroaten und Slowenen in die Bezeichnung Königreich Südſlawien um⸗ geändert worden war. f Im Jahre 1922 hatte König Alexander ſich mit Maria, der zweiten Tochter König Ferdinands von Rumänien, vermählt. Dieſer Ehe ſind drei Söhne entſproſſen. Der älteſte Sohn, Kronprinz Peter, wurde am 6. September 1923 geboren. Dem elfjährigen Kronprinzen Peter, dem Erben des ſüdſlawiſchen Thrones, der ſich zur Zeit in einer engliſchen Schule in Cobham(Sur⸗ rey) aufhält, wird die Nachricht von der Ermordung ſeines Vaters noch vorenthalten, bis amtliche An⸗ weiſungen erfolgen. Nach Bekanntgabe der Nachricht von der Ermordung des Königs Alexander wurde ſofort die engliſche Polizei angewieſen, die Schule, in der ſich der ſüdſlawiſche Thronerbe befindet, zu be⸗ wachen. Paris gekauft zu haben. Man fand bei ihm auch noch etwa 200 Patronen, ſo wie eine Handgranate. Ob der Paß, der bei dem Mörder gefunden wurde, echt oder falſch war, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Nach einer erſten Nach⸗ richt der Polizei aus Zagreb ſei dort ein Kaufmann Kalamen nicht bekannt. Es gebe dort lediglich einen ehemaligen Abgeordneten der Raditſch⸗Partei, der je⸗ doch Zagreb nicht verlaſſen habe. Man nimmt daher an, daß es ſich um ein Mit⸗ glied einer revolutionären Geheim⸗ org aniſation handeln könnte. In der Tat fand man auf dem linken Vorderarm des Mörders eine Tätowierung, einen Totenkopf mit den Buchſtaben V. M. R. O. Dieſe Buchſtaben ſind die Initialen einer revolutionären mazedoniſchen Or⸗ ganiſation, die bereits 1893 beſtand. Die Or⸗ ganiſation war damals mit der Unterſtützung Ruß⸗ lands gegen die türkiſche Herrſchaft gegründet wor⸗ den. In der Vorkriegszeit waren die Mitglieder dieſer meiſt aus Mazedoniern beſtehenden Organiſa⸗ tion in das ſerbiſche, griechiſche und bulgariſche Heer eingetreten, um gegen die Türken zu kämpfen. In der Nachkriegszeit richtete ſich die Tätigkeit haupt⸗ ſächlich gegen die Südſlawen mit der Begründung, daß bulgariſche Volksgenoſſen in Südſlawien zu ſchlecht behandelt würden. Die Königin Marie von Südſlawien, die die Reiſe nach Frankreich im Schnellzug zurück⸗ Die Opfer des Marſeiller Anſchlags Louis Barthou wurde am 25. Auguſt 1862 in Olo⸗ ron(Nieder⸗Pyrenäen) geboren, ſtudierte Jura und wurde Rechtsanwalt. Nebenbei war er in ausgedehn⸗ tem Maße journaliſtiſch tätig. Im Jahre 1889 wurde er in ſeinem Heimatsbezirk in die Kammer gewählt. Er gehörte zur radikalen Partei, näherte ſich aber bei manchen Gelegenheiten(Fall Dreifus!) der Rechten. Außenminiſter Barthou Mit 32 Jahren bekleidete er zum erſtenmal einen Miniſterpoſten. Sein 1913 von ihm gebildetes Kabi⸗ nett ſetzte das Geſetz der dreijährigen Dienſtzeit durch, ſtürzte aber über die geplante 1300⸗Millionen⸗ Anleihe. Im Kabinett Painlevs war B. während des Krieges von Oktober bis November 1917 Miniſter des Auswärtigen. Nach dem Kriege wurde er im 6. Kabinett Briand Kriegsminiſter und 1922 Juſtiz⸗ miniſter im 2. Kabinett Poincarés. Am 4. Oktober 1922 wurde er zum Präſidenten der Reparations⸗ kommiſſion ernannt. Dieſes Amt hat er bis zum Juli 1926 inne gehabt. Außerdem führte er während des Feldzuges gegen Abd el Krim im Jahre 1925 die Generalreſidentſchaft über Marokko. Von 1926 bis 1929 war er Miniſter für Juſtiz und die elſaß⸗ lothringiſchen Angelegenheiten und vom 13. Dezbr. 1930 bis 22. Januar 1931 Kriegsminiſter im Kabinett Steeg. Drei Jahre lang blieb dann B. außerhalb der in immer ſchnellerem Tempo wechſelnden franzöſiſchen Regierungen. Erſt als der nunmehr über 70 Jahre alte ehemalige franzöſiſche Präſtdent Doumergue nach den blutigen Staviſky⸗Unruhen zu Anfang Februar 1934 als Vertrauensmann aller Kreiſe die Regie⸗ rungsbildung übernahm, berief er B. am 12. Februar 1934 als Außenminiſter in ſein Kabinett. FFF!!!!!.!((.ãõC.õõC065¼VVVVVbPbPbPbwbGä ͤ ͤͤͤvVvVVVVVwVVbVbVbboocooococo /// Vw VV gelegt hatte, erfuhr die Nachricht von dem Unglück erſt auf franzöſiſchem Boden. Der Präfekt des Grenzdepartements Doubs, Peretti della Rocca, hatte von der Regierung den Auftrag erhalten, der Königin bei ihrer Ankunft in Beſaucon das Beileid der franzöſiſchen Regierung auszuſprechen. Als ſich jedoch der Präfekt ſeines Auftrags entledigen wollte, mußte er feſtſtellen, daß die Königin von dem Atten⸗ tat ſelbſt noch keine Nachricht erhalten hatte. Der Präfekt ſtieg daher in den Zug ein und beglei⸗ tete die Königin auf der Weiterreiſe, um ſie ſcho⸗ nend auf die furchtbare Nachricht vorzubereiten. Unterwegs hielt dann der Sonderzug der Königin in Louis le Saunier, weil die Königin auf die Nach⸗ richt des Attentats hin einen Schwächeanfall erlitten hatte. Mehrere Aerzte bemühten ſich um die Ohn⸗ mächtige. Der Zuſtand der Königin ſcheint jedoch zu keinen Beſorgniſſen Anlaß zu geben. Bei der An⸗ kunft des Sonderzuges in Lyon nahm auch die Gat⸗ tin des Staatsminiſters Her riot im Zuge Platz, um die Königin nach Marſeille zu begleiten, wo ſie kurz vor ſechs Uhr eintraf. Der Präſident der Republik, Lebrun, und die beiden Staatsminiſter Tardien und Herriot werden voraus ſichtlich heute morgen um 10 Uhr in Marſeille eintreffen. Mini⸗ ſterpräſident Doumergue teilte durch ein amt⸗ liches Kommuniqué mit, daß er ſelbſt die Lei⸗ tung des Auswärtigen Amtes über no m⸗ men habe. Die Ernennung eines Nachfolgers für den ermordeten Außenminiſter Barthon komme augenblicklich nicht in Frage. Nalionaler Trauertag in Frankreich Paris, 9. Okt. Staatspräſident Lebrun wird am Dienstag abend um 21.50 Uhr nach Marſeille abreiſen, um der ſterb⸗ lichen Hülle des Königs der Südſlawen und des franzöſiſchen Außenminiſter die letzte Ehre zu er⸗ weiſen. Der franzöſiſche Miniſterrat wird Dienstag abend zuſammentreten und einen nationalen Trauertag beſchließen. Das Beileidstelegramm Donmergues — Paris, 10. Okt. Miniſterpräſident Doumergue hat an den ſüs⸗ ſlawiſchen Miniſterpräſidenten folgendes Telegramm geſandt: „Der Präſident der franzöſiſchen Republik, der Miniſterpräſident und die Regierung bringen die einmütige Auffaſſung der Franzoſen zum Ausdruck, wenn ſie dem ſüdſlawiſchen Volk ihre tiefe Em⸗ pörung und ihren unendlichen Schmerz angeſichts der Nachricht von dem verabſcheuungs⸗ würdigen Anſchlag zur Kenntnis bringen. Sie be⸗ weinen mit ihm den edlen, ruhmreichen Herrſcher. Der ungeheure Schmerz, der Frankreich mit dem ſüdſlawiſchen Volke vereinigt, vertieft nur ihre un⸗ verbrüchliche Freundſchaft. gez. Gaſt on Dou mergue.“ Trotz ſtärkſter Abſperrungsmaßnahmen — Paris, 10. Okt. Wie Havas meldet, waren in Marſeille aus Aulaß der Ankunft König Alexanders von Südſlawien 1200 Polizeibe⸗ amte. 191 Kriminalbeamt e, 120 Gen⸗ darmen. 48 Mitglieder der Garde mobile ſowie aktive Soldaten zu Abſperrungszwecken aufgeboten worden. Als ein Polizeibeamter gewahr wurde, daß ein Maun zum Wagen des ſüdſlawiſchen Königs vordringen wollte, ſtürzte er ſich ſofort auf ihn. Der Mörder richtete jedoch ſofort die Schußwaffe auf den Beamten, ſchoß ihn nieder und konnte ſo bis zum Wagen des Königs gelangen. Die Schußwaffe, die der Mörder zu der Tat benutzte, iſt ein ganz neues Modell. Es handelt ſich um eine kleine Ma⸗ ſchinenviſtole. Kein General und kein Aömiral getötet — Paris, 10. Okt. Erfreulicherweiſe konnte inzwiſchen feſtgeſtellt werden, daß ſich ein Teil der Gerüchte, die in dem allgemeinen Durcheinander nach dem Anſchlag in Marſeille in Umlauf geſetzt worden waren, nicht be⸗ ſtätigt. So hat ſich herausgeſtellt, daß die Todesmel⸗ dung über einen ſüdſlawiſchen General und einen franzöſiſchen Admiral nicht zu⸗ 1 ff Auch der Tod des Generals Georges, den die großen Pariſer Abendblätter, wie„Liberté“,„Paris Soir“,„Petit Journal“ und andere, in großen Schlagzeilen gemeldet hatten, beſtätigt ſich nicht. Wie Havas gegen 21 Uhr Pariſer Zeit meldete, iſt der General noch am Leben. Sein Zuſtand iſt ze⸗ doch außerordentlich ernſt. Der Mordanſchlag gefilmt — Paris, 9. Okt. Aus einer Havas⸗Meldung über den Anſchlag geht hervor, daß man im franzö⸗ ſiſchen Innenminiſterium der Anſicht iſt, die Schüſſe ſeien nur von dem verhafteten Süoͤſlawen abgegeben worden. Ein Filmoperateur hat durch Zufall die ganze Szene mitgefilmt. Dieſer Bildſtreiſen wird ſofort entwickelt und dem Leiter der Marſeiller Poli⸗ zei übergeben werden. Nach einer Meldung des „Paris Soir“, dem die Verantwortung überlaſſen bleibt, hat man in der Taſche des Mörders eine Bombe gefunden. Außerdem war er mit zwei Re⸗ volvern bewaffnet. Ein Teſtament des Königs Alexander? — Wien, 10. Okt. Aus kundigen ſüdfſlawiſchen Kreiſen verlautet, es ſoll ein Teſtament König Ale⸗ xanders beſtehen, in dem er wünſche, daß im Falle ſeines Todes ein Regentſchafts rat von drei Perſonen die Regierung bis zur Großjährigkeit des Kronprinzen Peter führen ſolle. Der König be⸗ ſtimmt weiter, daß der Regentſchaftsrat aus der Kö⸗ nigin Maria von Südflawien, aus dem Prinzen Paul und dem Präſidenten des oberſten Gerichts⸗ hofes von Belgrad beſtehen ſolle. Keine militäriſchen Maßnahmen in Südſlawien — Belgrad, 10. Oktober. Wie die Agentur Apala meldet, iſt ſie ermächtigt worden, mitzuteilen, daß alle aus ausländiſchen Quellen ſtammenden Mel⸗ dungen über eine angebliche Truppenbewegung und Teilmobiliſierung keineswegs den Tatſachen ent⸗ ſprächen. Die Nachrichten ſeien in tendenziöſer Ab⸗ ſicht laneiert worden. 2. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab. Mittwoch, 10. Oktober 1934 6,6 Millionen am erſten Tag (Meldung des DNB.) — Berlin, 9. Oktober. Nachdem das Winterhilfswerk durch die Rede des Führers am Dienstag mittag eröffnet worden iſt, wurden von der Induſtrie alle in an Barſpenden 4,621 Millionen Mark gezeichnet. Der Reichsverband der Automobil⸗In⸗ duſtrie zeichnete darunter Daimler⸗Benz.⸗G. 100 000 504 668 Mk. Boſch⸗Konzern 100 000 Auto⸗Union 50 000 Adam Opel.⸗G. 50 000 Bayriſche Motorenwerke 50 000 Adler⸗Werke 25 000 ferner die JG. Farben⸗Induſtrie 1000 000„ Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft (Spenden des Perſonals) 500 000„ Reemtsma⸗Zigarettenfabril 600 000„ Haus Neuerburg⸗Zigarettenſabrik 0 250 000„ Siemens⸗Konzern 100 000„ C.& A. Brenninkmeyer 100 000„ Dieſes Ergebnis iſt um ſo bemerkenswerter, als im Vorjahre der erſte Zeichnungstag nur die Summe von zwei Millionen Mark erbrachte. Willkürliche Ausweiſung eines deutſchen Preſſevertreters aus Italien Meldung des DN B. — Berlin, 10. Okt. Am 22. September wurde in Mailand der für das Deutſche Nachrichtenbüro tätige reichsdeutſche Staatsangehörige Dr. Wilhelm Bianchi von der itglieniſchen Geheimen Staatspolizei verhaftet. Zu⸗ nächſt wurde er zur Quäſtur gebracht und von dort aus ohne jede weitere Erklärung in das Mailänder Gefängnis eingeliefert. Gleichzeitig be⸗ ſchlagnahmte die Polizei einen Teil ſeines Nach⸗ richten⸗Archivmaterials. Späterhin beſchlag⸗ nahmte die Polizei auch ſeinen Briefwechſel mit dem Deutſchen Nachrichtenbüro, ſein geſamtes Han⸗ delsarchiv ſowie ſonſtige Briefſchaften. Am 26. September wurde Dr. Bianchi zum erſten und einzigen Mal verhört. Er konnte anſtands los jede gewünſchte Aufklärung geben. Erſt am 1. Ok⸗ tober war es Dr. Bianchi möglich, einen Vertreter des Mailänder Generalkonſulats zu ſprechen. Dr. Bianchi wurde bis zum 3. Oktober im Mailänder Gefängnis feſtgehalten. Am Morgen dieſes Tages wurde Dr. Bianchi zur Quäſtur geführt, wo ihm eröffnet wurde, daß er ausgewieſen ſei und un⸗ verzüglich Italien zu verlaſſen habe. Trotz ſeines Befragens wurde ihm auch jetzt eine Erklärung über die Gründe der gegen ihn verhängten Maßnahmen nicht gegeben. Dr. Bianchi wurde von einem Kri⸗ minalbeamten bis an die Schweizer Grenze begleitet. Die Verhaftung Dr. Bianchis, der ſich weit über die Grenzen Mailands hinaus größter Beliebtheit erfreut, und ſeine Ausweiſung aus Italien hat in den deutſchen Kreiſen Italiens lebhaftes Be⸗ fremden ausgelöſt. Die Angelegenheit des Dr. Bianchi, dem ohne Zweifel ſchwerſtes Unrecht zugefügt wurde, und deſſen einwandfreie Haltung als deutſcher Preſſevertreter über allem Zweifel erhaben iſt, wird zweifellos hiermit nicht erledigt ſein. Die Anzufriedenheit in der Schweiz Meldung des DN B. — Geuf, 9. Oktober. Nachdem nunmehr auch die Jungliberale Bewe⸗ gung der Schweiz mit 28 000 Stimmen ihre Unter⸗ ſchriftenſammlung für eine völlige Abän⸗ derung der ſchweizeriſchen Bun des⸗ verfaſſung abgeſchloſſen hat, ſtellt ſich die Ge⸗ ſamtzahl der Stimmen auf 105000 oder mehr als das Doppelte der geſetzlich erforderlichen Zahl. Da⸗ von weiſt die Nationale Front mit 33 000 die größte Stimmenzahl auf. Die Jungkonſervativen brachten 28000 Stimmen auf, das„Aufgebot“ 9 000, die„Neue Schweiz“ 6 000. Bis jetzt hat einzig die Jungliberale Bewegung ihr Reviſionsbegehren mit einem öffentlich bekannt⸗ gegebenen Programm begründet. Es wird nun Auf⸗ gabe der übrigen Parteien ſein, beſonders auch der⸗ jenigen, die ſich an der Unterſchriftenſammlung nicht beteiligt haben, im Hinblick auf die bevorſtehende Volksabſtimmung zu der Verfaſſungsänderung Stellung zu nehmen und entſprechende Vorſchläge zu machen. Militärverſchwörung in Portugal Paris, 10. Oktober. Die Blätter berichten aus Liſſabon, daß die Polizei einer Militärverſchwörung auf die Spur gekommen ſei, durch die die portugieſiſche Re⸗ gierung geſtürzt werden ſollte. Als Haupträdels⸗ führer wird ein dem Präſidenten der Republik be⸗ freundeter General genannt. Miniſterpräſident Sa⸗ lazar hat ſofort den Kriegsmarine⸗ und den Kriegs⸗ miniſter zu einer Beſprechung gebeten und der Po⸗ lizeileitung ſowie den Kriegshäfen und Flottenein⸗ heiten und ſämtlichen Garniſonen Befehl gegeben, für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu ſorgen. Mehrere Offisiere aus Liſſabon, Oporto und ande⸗ ren Städten ſollen ihre Garniſon gewechſelt haben. Mehrere Verhaftungen ſind vorgenommen worden. Verſchärfung in Fernoſt — Moskau, 10. Okt. Aus Charbin wird gemeldet, daß die dortige Zeitung„Charbinſkoje Wremja“, die japaniſch⸗man⸗ dſchuriſchen Kreiſen naheſteht, eine Meldung verbrei⸗ tet, wonach man auf der Oſtchinabahn, zwiſchen den Stationen Ladaoſchi und Eſcho Höllenmaſchi⸗ neu entdeckt hat. Das Blatt beſchuldigt den ſowjetruſſiſchen Konſul auf der Station Pogranitſchnaja, er habe dieſe Maſchinen in die Man⸗ dſchurei eingeſchmuggelt. Weiter wird aus Pogranitſchnaja gemeldet, daß die Wohnung des ſowjetruſſiſchen Stationsvorſtehers von der japaniſchen Garniſon, mit dem Kommandeur an der Spitze beſetzt worden ſei. Hierbei hätten die Japaner mitgeteilt, daß ſie noch weitere ſieben Woh⸗ nungen ruſſiſcher Eiſenbahner beſetzen würden. Der Sowjetkonſul auf der Station Pogranitſchnafa ſuchte den japaniſchen Kommandeur auf und teilte ihm mit, daß er dieſen japaniſchen Schritt als eine Zu⸗ pitzung der Lage im Fernen Oſten anſebe. Der erſte Ehrliches Beileid in Berlin (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 10. Oktober. König Alexander von Südſlawien genoß in Ber⸗ liner politiſchen Kreiſen eine uneingeſchränkte menſchliche Hochachtung. Der perſönlich beſcheidene und ſchweigſame Monarch war bei aller menſchlichen Zurückhaltung von ſtaatsmänniſcher Größe. Er ge⸗ hörte zu den maßgebenden Geſtalten der europäi⸗ ſchen Politik, und das umſo mehr, als er als Lenker der Geſchicke des jungen ſüdſlawiſchen Staates mit ſeinem Blick über die eigenen Landesgrenzen weit hinausreichte. Er war ein Vorkämpfer des europäiſchen Ausgleichs und Friedens, weil er wußte und kein Hehl daraus machte, daß nach all dem Unglück, das der Weltkrieg in der kulturellen und wirtſchaftlichen Entwicklung zurück⸗ gelaſſen hatte, nichts notwendiger iſt als Ruhe für ſtörungsfreien Aufbau. Auf dieſe Weiſe war er allen Abenteuern abhold und ſetzte ſeinen ganzen Einfluß für die Gewährleiſtung der dem internationalen Wiederaufbau geoeihlichen Atmo⸗ ſphäve der Befriedung ein. Auch Außen miniſter Barthou iſt dem Mörder zum Opfer gefallen. Damit iſt ein Men⸗ ſchenleben zu Ende gegangen, das jahrzehntelang dem Dienſt des franzöſiſchen Volkes gewioͤmet war. Im politiſchen Meinungskampf haben wir oft die Klinge mit ihm kreuzen müſſen. Das gilt nicht, wo der Gegner nun auf der Bahre liegt. Das junge Deutſchland ſenkt den Degen. Wir achten, wie geſtern ſo heute, den Menſchen Barthou und verurteilen mit den Franzoſen das Verbrechen von Marſeille, das dieſen Greis nicht verſchonte. Seine Hinterblie⸗ benen werden aus Deutſchland dieſelbe Stimme des Beileioͤs hören wie aus aller Welt. Das Blut, das von dem Attentäter vergoſſen worden iſt, brandmarkt den Mörder für alle Zeiten. Das Beileid des Führers — Berlin, 9. Okt Der Führer und Reichskanzler hat an die Königin von Südſlawien folgendes Bei⸗ leidstelegramm geſandt: „Tief erſchüttert durch die Nachricht von dem fluchwürdigen Attentat dem Se. Majeſtät der König zum Opfer gefallen iſt bitte ich Ew. Maßfeſtät, den Ausdruck meines tiefempfundenen Beileides ent⸗ gegenzunehmen und der Anteilnahme des ganzen deutſchen Volkes verſichert zu ſein. gez. Adolf Hitler, deutſcher Reichskanzler.“ Die Anteilnahme Oeſterreichs Meldung des DN B. — Wien, 9. Oktober. Die Wirkung des Anſchlages von Marſeille iſt hier ungeheuer groß, zumal doch Oeſterreich Süd⸗ ſlawiens direkter Nachbar iſt; das rein Menſchliche dieſer Tragödie wird noch überſchattet von poli⸗ tiſchen Erwägungen. an dem Tode des Königs beweiſt vor allem die Ab⸗ ſage der Kärntener Abſtimmungsfeiern. Seit vier⸗ zehn Jahren iſt Kärntens größter Tag im Jahre der Tag, an dem in der erſten Abſtimmungszone die Entſcheidung zugunſten Oeſterreichs fiel. Am 9. Ok⸗ tober abends flammen auf allen Gebirgen Kärntens die Höhenfeuer auf, und in jedem Marktflecken und jeden Dorfe wird der Tag des ungeteilten Kärntens gefeiert. Es iſt alſo etwas ganz Beſonderes, wenn dieſe Feiern zum erſten Male ſeit dem Jahre 1921 nicht ſtattfinden werden. Der Eindruck in Wien Meldung des DN B. Wien, 9. Oktober. Wien ſteht ganz unter dem Eindruck des ſchreck⸗ lichen Geſchehens von Marſeille. Die Zeitungen ver⸗ breiten Extra⸗Ausgaben. Der Rundfunk ſetzt alle heitere Muſik vom Programm ab und gibt nur noch ernſte Vorträge. Die für Dienstagabend in ganz Kärnten angeſetzten Vorfeiern für den 14. Jahrestag des öſterreichiſchen Sieges bei der Volksabſtim⸗ mung in Kärnten— ber auf den 10. Oktober fällt— ſind abgeſagt. Die telephoniſchen Verbindun⸗ gen mit Südſlawien ſind unterbrochen. Die Königin von Südſlawien, die Gattin des Ermordeten, hatte gerade am Dienstag Oeſterreich mit dem Schnellzug paſſiert. Zur Zeit des Anſchlages befand ſie ſich in Vorarlberg. Die Königin konnte wegen plötzlich auftretender Seekrankheit die Reiſe zu Schiff nicht fortſetzen und entſchloß ſich, über Oeſterreich und die Schweiz nach Frankreich zu fahren. Trauer in Prag Meldung des DN B. — Prag, 10. Oktober. Die Aufregung und Beſtürzung über die Ereig⸗ niſſe in Marſeille iſt in Prag ebenſo groß wie die tiefe Anteilnahme, die man allenhalben auch Lloyd George will eine neue Parlei gründen (Von unſerem Vertreter in London) 8 London, 9. Oktober. Die Nachricht, daß Lloyd George ſich ganz vom politiſchen Leben zurückziehen und ſich völlig ſeiner Farm widmen wolle, iſt in politiſchen Kreiſen Eng⸗ lands mit einiger Skepſis aufgenommen worden. Wie berechtigt dieſe Skepſis war, zeigt eine Meldung der„Daily Mail“, die wiſſen will, daß Lloyd George ſich trotz ſeiner 71 Jahre und obwohl er vor wenigen Tagen ſowohl für ſeinen Honig wie ſür die Aepfel ſeiner Farm auf einer landwirtſchaftlichen Ausſtellung mit Preiſen bedacht wurde, mit dem Plan trägt, ſobald ſeine Kriegserinnerungen vollendet ſind, durch Bildung einer neuen Partei wieder gktiv in das politiſche Leben einzugreifen. Nach Informationen der„Daily Mail“ beſchäftigt ſich Lloyd George mit der Bildung einer waliſiſchen radikalen Partei, die, wenn ſie wirklich zu⸗ ſtande kommen ſollte, unter Führung von Lloyd George im Unterhaus zu einer über ihren waliſi⸗ ſchen Charakter hinausgreifenden Bedeutung Widerhall im Auste Die ſtarke Anteilnahme kom⸗ Ide im Volke äußern hört. Die Extrablätter wurden in Rieſenauflagen verbreitet und den Austrägern aus den Händen geriſſen. Von ſämtlichen Blättern iſt noch keine Stellungnahme erfolgt. Die halbamtliche „Prager Preſſe“ erſcheint bereits mit Trauer⸗ rand. Das Blatt nennt in ſeinem Nachruf König Alexander den größten Südſlawen. In ſeiner Per⸗ ſon habe ſich die Idee des neuen Reiches vereinigt. Das Blatt ſchildert dann den Leidensweg der ſerbi⸗ ſchen Armee während des Rückzugs und die Taten des Königs im Weltkriege. D Das innerpolitiſche Pro⸗ gramm des Königs habe gelautet:„Südſlawien!“— Mit anderen Worten die politiſche und verwaltungs⸗ mäßige Zuſammenſchweißung der drei ſüdſlawiſchen Stämme. In Südſlawien Meldung des DNR. — Belgrad, 10. Okt. Wie die Agentur Avala mitteilt, hat die Nachricht von dem tragiſchen Ende König Alexanders in Süd⸗ ſlawien eine allgemeine Beſtürzung und tiefe Trauer hervorgerufen. Das Land verharrt in der Kata⸗ ſtrophe, die es betroffen hat, in ruhiger Würde. So⸗ weit die Schreckensbotſchaft bekannt wurde, haben alle Geſchäfte und öffentlichen Einrichtungen zum Zeichen der Trauer geſchloſſen. Die Bevölkerung der Landeshauptſtadt war nach dem Eintreffen der erſten Trauerbotſchaften wie niedergeſchmettert. In den Straßen der Stadt ſprachen ſich die Vorüber⸗ gehenden, überwältigt von den traurigen Ereigniſſen, einander mit Tränen in den Augen an. Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Uze⸗ novitſch tagt der Miniſterrat ununterbrochen. Er beſchließt Maßnahmen, die im Rahmen der Ver⸗ faſſung unter den außerordentlichen Umſtänden im Intereſſe des Landes zu ergreifen ſind. Bei der Abreiſe hatte König Alexander die königlichen Vor⸗ rechte dem Miniſterrat übertragen, der gegen⸗ wärtig die königliche Gewalt ausübt. Nach Artikel 42 der Verfaſſung wird beim Tode des Monarchen der Kronprinz König. Ferner ſieht die Verfaſſung vor daß der König in ſeinem Teſta⸗ ment die Frage der Regentſchaft regelt. Im Falle, daß das königliche Teſtament nicht vorhanden iſt, wird die Regentſchaft durch die Vertretung des Lan⸗ des gewählt. Beſtürzung in Italien Meldung des DN B. — Nom, 10. Oktober. Die Nachricht von der Ermordung Königs Ale⸗ xander von Südſlawien in Marſeille traf in den Abendſtunden in Rom ein und verſetzte nicht nur die politiſchen Kreiſe, ſondern auch die geſamte italie⸗ niſche Oeffentlichkeit in heftige Erregung und Beſtürzun g. Die Zeitungen gaben in den ſpäte⸗ ren Abendſtunden Extrablätter heraus, die über die ganzen erſten Seiten mit Ueberſchriften die Ermor⸗ dung bekanntgaben. Das„Giornale'Jtalia“ gibt den erſten Eindruck wieder und erklärt, das ganze italieniſche Volk ſei von dem ſchrecklichen Un⸗ glücks aufs ſchmerzlichſte bewegt. Mit tiefſtem Ab⸗ ſcheu und aufs lebhafteſte beklage die italieniſche Na⸗ tion dieſes neue politiſche Verbrechen, das die euro⸗ päiſche Kultur mit Blut befleckt habe und Europas politiſches Anſehen ſchwäche. Zum Tode Barthous, der erſt in ſpäter Abendſtunde bekannt wurde, weiſt die italieniſche Preſſe darauf hin, daß ſich das italieniſche Volk dem Schmerz anſchließe, der das franzöſiſche Volk durch den Tod ſeines Außenminiſters betroffen habe. Große Erregung in London Meldung des DNB. — London, 10. Okt. Die Nachricht von der Ermordung des Königs Alexander von Südſlawien und des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou in Marſeille hat in London große Erregung hervorgerufen. Die Abendpreſſe bringt in Extraausgaben Einzel⸗ heiten über die Ermordung und den Täter. In engliſchen diplomatiſchen Kreiſen iſt man zu⸗ nächſt noch ſehr zurückhaltend in der Beurteilung der Auswirkungen, die das Ereignis haben könnte. All⸗ gemein wird großes Bedauern darüber zum Aus⸗ druck gebracht, daß ein Mann wie König Alexander, der in engliſchen Kreiſen als Verfechter einer Frie⸗ Der britiſche Außenminiſter, Sir John Simon, und der Lordſiegelbewahrer Eden haben ſich ſofort nach dem Eingang der Nachricht auf die ſüdſlawiſche Ge⸗ ſandtſchaft und auf die franzöſiſche Botſchaft begeben, um das Beileid der britiſchen Regierung auszudrük⸗ len. Der engliſche König ſandte ein Beileidstele⸗ gramm an den Präſidenten der franzöſiſchen Repu⸗ blik. men könnte. Es dürfte ſich im Grunde um eine neue liberale Partei handeln, die aber weder mit den Li⸗ beralen der Simon⸗ oder Samuelrichtung irgend⸗ welche Beziehungen aufnehmen wird. Gegenwärtig bildet Lloyd George mit ſeinem Sohn und ſeiner Tochter ſowie einem entfernten Verwandten eine eigene Unterhausgruppe, die nicht nur auf den Bänken der Labour Party ſitzt, ſondern bei Ab⸗ ſtimmungen auch außerordentlich häufig mit der Labour Party ſtimmt. Sowjetruſſiſche Staatsgüter verweigern Getreideablieferung — Moskau, 10. Okt. wirtſchaft und zahlreiche Staatsgüter haben ſich ge⸗ weigert, der Aufforderung des Staates, das Ge⸗ treide abzuliefern, nachzukommen und haben den Termin der Ablieferung des Getreides nicht einge⸗ halten. Auf Veranlaſſung der Regierung wurde in Nowoſibirfk ein beſonderer Ausſchuß eingeſetzt, der die Aufgabe hat, zwangsweiſe gegen die Kol⸗ lektiven vorzugehen. Zahlreiche Partei⸗ fünktionäüre und Führer der Kollektiven wur⸗ den ihrer Poſten enthoben und in Haft genommen. e 5 b fechten rie? Saargebiet auszuüben. denspolitik auf dem Balkan großes Anſehen genießt, dem unglückſeligen Anſchlag zum Opfer gefallen iſt.⸗ 30 Kollektiven der Land⸗ Baut England wieder Luftſchiffe? (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, 9. Okt. Seit dem Abſturz des engliſchen Luftſchiffes R 101, das im Jahre 1931 auf dem Wege nach Indien in Frankreich verunglückte, beſitzt England kein Luft⸗ ſchiff mehr, und es hat es bisher auch immer abge⸗ lehnt, wieder ein Luftſchiff in Dienſt zu ſtellen. Einige Anzeichen deuten jetzt aber daraufhin, daß England doch wieder zum Luftſchiff zurückkehren will. Lange Jahre hat die Werft von Cardington, die früher etwa 2500 Arbeiter und Angeſtellte be⸗ ſchäftigte, ſtill gelegen. Seit ganz kurzer Zeit wer⸗ den von der Werftverwaltung wieder Arbeiter und Angeſtellte angeworben, und es ſcheint in hohem Grade wahrſcheinlich, daß in abſehbarer Zeit mit der Konſtruktion eines neuen engliſchen Luftſchiffes be⸗ gonnen wird. Das engliſche Luftfahrtminiſterium ſelbſt lehnt zunächſt noch jede Beſtätigung dieſer Annahme ab, gibt aber zu, daß irgendwelche lufttechniſchen Experimente in Cardington ausgeführt werden. England bemüht ſich um Wirlſchaſtsverſtändigung mit Jadan Von unſerm Londoner Vertreter § London, 9. Okt. Die Anzeichen für eine wirtſchaftliche Verſtändi⸗ gung zwiſchen England und Japan mehren ſich. Ge⸗ ſtern hat die Delegation der britiſchen Induſtriever⸗ einigung, deren Hauptzweck es iſt, zu unterſuchen, wie die Handelsbeziehungen zwiſchen England und Mandſchukuo ausgedehnt und verbeſſert werden können, Japan verlaſſen, um ſich über Korea in die Mandſchurei zu begeben. Die britiſche Delegation iſt in Japan, wo ſie nur ſehr kurze Zeit geweilt hat, beſonders herzlich empfangen worden. In engliſchen Wirtſchaftskreiſen äußert man ſich über die Beſpre⸗ chungen, die die Delegation mit japaniſchen Wirt⸗ ſchaftskreiſen hatte, ſehr befriedigt. Man hofft, daß es jetzt zur gegenſeitigen Entſendung von Handels⸗ und Wirtſchaftskommiſſionen kommt. Japan hat im Oktober vergangenen Jahres mit Amerika bereits die Einrichtung derartiger Handels⸗ kommiſſionen getroffen. Wenn jetzt auch in London und Tokio derartige Körperſchaften eingerichtet wer⸗ den, dürfte die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen England, Japan und Mandſchukuo zumindeſt nicht unbeträchtlich erleichtert werden. Mordanklage gegen Hauptmann — Neuyork, 10. Oktober. Das Sondergeſchworenengericht in Flemington (New Jerſey), das über die Anklageerhebung im Falle Lindbergh zu befinden hat, hat beſchloſſen, ge⸗ gen Hauptmann die Anklage wegen Mordes zu er⸗ heben. Nachdem bereits vor einigen Tagen ein früherer Farmer, der eine Farm in der Nähe des Lindbergh⸗ ſchen Sommerſitzes Hopewell beſeſſen hatte, Aus⸗ ſagen gemacht hatte, die Hauptmann ſehr ſtark bela⸗ ſteten, hat ſich jetzt. wie Staatsanwalt Foley bekannt gab, ein neuer Belaſtungszeuge eingefun⸗ den. Es handelt ſich um den Tankſtellenbeſitzer Char⸗ les Galambos, der in Manville(New Jerſey) eine Tankſtation unterhält. Galambos hat jetzt in Haupt⸗ mann den Mann wiedererkannt, der im Jahre 1932 fünf Monate lang einen ſchwarzen Perſonenkraft⸗ wagen in ſeiner Garage eingeſtellt hatte. Während dieſer Zeit hat Hauptmann von Manville aus, das nur etwa 25 Kilometer von Lindberghs Sommerſfitz Hopewell entfernt iſt, ſehr häufig Kraftwagenaus⸗ flüge unternommen. 25 000 Kilogramm Baumwolle in Flammen — Bayreuth, 10. Okt. In den Miſchräumen der [Mechaniſchen Baumwollſpinnerei und Weberei in der Markgrafen⸗Allee iſt ein Großfeuer ausgebrochen. Es konnte ſich in den dort lagernden großen Baum⸗ wollbeſtänden außerordentlich raſch ausbreiten. Die Werkfeuerwehr wurde ſofort alarmiert und es ge⸗ lang ihr, den gefährlichen Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. 25 000 Kg. Baumwolle ſind zum größten Teil vernichtet. Als Brandurſache wird Selbſt⸗ entzündung angenommen. Ein franzöſiſcher Konſul in Saarbrücken — Saarbrücken, 9. Okt. Wie im Amtsblatt der Regierungskommiſſion mitgeteilt wird, iſt dem fran⸗ zöſiſchen Vizekonſul Guy Brun die Ermächtigung erteilt worden, ſein Amt als franzöſiſcher Konſul im Das Blatt fügt hinzu, daß Brun mit der Leitung des franzöſiſchen Konſulats in Saarbrücken beauftragt wurde. Die fvranzöſiſche Regierung hat ſomit einen in franzöſiſchen Kreiſen ſchon ſeit längerer Zeit ge⸗ forderten Gedanken, in Saarbrücken ein ſelbſtändi⸗ ges Konſulat zu errichten, in die Tat umgeſetzt. Beilegung des franzöſiſch⸗türkiſchen Flotten⸗ zwiſchenfalles — Paris, 10. Okt. Der franzöſiſch⸗türkiſche Flot⸗ tenzwiſchenfall in Smyrna iſt, wie Havas mitteilt, zur Zufriedenheit beider Länder vollkommen bei⸗ gelegt worden. Die ſchnelle Regelung der Frage ſet vor allem der offenen und freimütigen Aus⸗ ſprache zu veroͤanken. Schweres Bergwerksunglück in Frankreich— Bisher drei Tote — Paris, 9. Okt. Ein ſchweres Grubenunglück ereignete ſich am Dienstag in der Grube von Saint Pierre la Palud im Departement Rhone, unweit von Lyon. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſollen 20 Bergleute eingeſchloſſen ſein. Nach einer Havas meldung ſind bisher drei Tote zu verzeichnen. hFFFFFCVCVCbCbCCCTCTCTbTbTbTbTTGTCTGTGTGTGTGTbTGTbTbT''''''''''''.'.bb Hauptſchriftletter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: 1. V. Willy Müller- Feuilleton: Carl Ouno Eiſenbart- Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 86, Viktoriaſtraße 40 Mittags⸗Ausgaße A 13 211 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D.⸗A. September 1934 21510 Abend⸗Ausgabe A 12706 Ausgabe B 8299, Geſamt⸗D⸗A. September 1934: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto 2 eee e 2 4 85 1 2 Mittwoch, 10. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 467 Mannheim, den 10. Oktober. Güteſtellen des deutſchen Handwerks Vom Reichsſtand des Deutſchen Hand⸗ werks wird darauf hingewieſen, daß die erſte Ver⸗ ordnung über den vorläufigen Aufbau des Deut⸗ ſchen Handwerks der Handwerkerinnung u. a. auch das Recht zur Errichtung von Güteſtellen ver⸗ liehen hat. Dieſe Güteſtellen ſollen die Streitig⸗ keiten zwiſchen ſelbſtändigen Handwerkern und ihren Auftraggebern ſchlichten. Es iſt vor allem Sache der Obermeiſter, ſo wird feſtgeſtellt, die Bedeutung die⸗ ſer Güteſtellen ſich klar zu machen und die Innungs⸗ gefolgſchaft zu unterrichten. Schließlich muß der breite Kundenkreis des Handwerks für die neue Einrichtung gewonnen werden. Durch die unermüd⸗ liche Werbearbeit der ſtändiſchen Gliederungen des Handwerks beginne ſich das Volk wieder dem Hand⸗ werk zuzuwenden. Um ſo notwendiger ſei die Ord⸗ nung in den eigenen Reihen und die Ausmerzung ungeeigneter Kräfte, damit Volk wieder die gleiche Achtung vor dem Handwerk erringt, die das Zunfthandwerk in ſeiner Blütezeit genoß. Das Volk, der Gerichtsſtreitigkeiten überdrüſſig, ſei außerordentlich empfänglich für gütlichen Zuſpruch und fachmänniſchen Rat. Die Güteſtellen könnten ſo auch zu äußerſt fruchtbaren Pflanzſtätten für das nationalſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ und Volksgeſin⸗ nung werden. Die Güteämter müßten auch durch Aufklärung die Verwilderung der Zah⸗ lungsſitten beſeitigen. Die Kammer werde als Aufſichtsbehörde und bisherige Treuhänderin des ſittlichen Gebietes handwerklicher Qualitäts⸗ arbeit den Güteſtellen gern mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Es ſei Ehrenſache für alle verantwor⸗ tungsbewußten Obermeiſter, die„Kann⸗Aufgabe“ der Einrichtung von Güteſtellen als Pflichtaufgabe der Innungen zu beachten. „ Auf dem Weinfeſt in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen herrſchte am Dienstag abend die Uniform vor. SA und das NScicz hatten es ſich angelegen ſein laſſen, das Feſt zu beſuchen. Um zehn Uhr waren die Vorführungen auf der Bühne bereits abge⸗ wickelt, und ſo konnte man ſich ſchon frühzeitig dem Tanz hingeben. Eine von kameradſchaftlichem Geiſte getragene Stimmung kam ſehr raſch auf und die rund tauſend Perſonen, die in der feſtlich geſchmückten Halle weilten, fühlten ſich ordentlich wohl. Auf den beiden Tanzflächen bewegten ſich gerade ſo viele Paare, daß auch die verwöhnteſten Tänzer zufrie⸗ den waren. Während an den vorhergegangenen Tagen ſich das weibliche Geſchlecht über die„Faul⸗ heit der Herren“ beim Tanz beklagen mußte, war es geſtern ganz anders, denn es herrſchte ein Männer⸗ überſchuß, der auf der Tanzfläche in humorvoller Weiſe„geregelt“ wurde. Wenn es gar nicht anders ging, dann klatſchte man bei dem Kameraden die Tänzerin einfach ab. Lebhafter Betrieb entwickelte ſich bei den Schießbuden. Hier konnte man ſeine Treffſicherheit zeigen und verſuchte ſich gegenſeitig in edlem Wettſtreit zu überbieten. Am heutigen Mittwoch abend ſind es die dem Kyffhäuſerbund an⸗ geſchloſſenen militäriſchen Vereine, die in erſter Linie die Beſucher des Weinfeſtes ſtellen werden. Selbſtverſtändlich iſt auch wieder ganz Mannheim eingeladen! un Die Feuerwehrfachſchule des Badiſchen Landes⸗ feuerwehrverbandes in Schwetzingen hat am 1. Okto⸗ ber den Herbſtlehrgang aufgenommen, der einen vierzehntägigen Kurſus für Feuerwehrleute von größeren Feuerwehren und je zwei achttägige Kurſe für Wehrleute von kleineren Feuerwehren umfaßt. Jeweils werden in Schwetzingen 25 Mann auf allen Gebieten des Feuerlöſchweſens geſchult und zu Füh⸗ rern ausgebildet. In den Lehrplan eingefügt iſt für jeden Kurſus ein Beſuch der Mannheimer Hauptfeuerwache, die durch ihre vorbildliche Einrichtung und durch die muſtergültige Ausrüſtung der Löſchzüge einen ausgezeichneten Lehrgegenſtand darſtellt. Der erſte Kurſus, der am kommenden Samstag ſich einer Prüfung zu unterziehen hat, be⸗ kam bereits Gelegenheit zum Beſuch der Hauptfeuer⸗ wache. Branddirektor Mikus führte die Feuer⸗ wehrſchüler ſelbſt und zeigte ſämtliche Einrichtungen. Vor allem hatten die Gäſte Gelegenheit, eingehend den modernſten Löſchzug kennen zu lernen. Die Er⸗ klärungen wurden durch Vorführungen ergänzt, zu denen auch die Fahrzeuge des Löſchzuges herangezo⸗ gen wurden. Zum Abſchluß des nahezu vierſtündi⸗ gen Unterrichtsganges fand im großen Saal der Feuerwache die Vorführung eines Filmes ſtatt, der die einſchlägigen Fragen behandelte und wertvolle Darſtellungen über die für kleinere Städte ſehr vor⸗ teilhafte Kleinmotorſpritze gab. An der Beſichtigung hatte auch Bürgermeiſter Stober, Schwetzingen, teil⸗ genommen, der dieſe Gelegenheit benützte, die Ein⸗ richtungen der Mannheimer Feuerwehr kennen zu lernen. e Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß die Aushängung der Werbeblätter des Win⸗ terhilfswerks des deutſchen Volkes auch in den Schulen genehmigt. Es darf ſich jedoch nur um ſolche Werbung handeln, die unmittelbar an die Ju⸗ gend gerichtet iſt. „Entrümpeln?“- fragt der Vater Mir hawwe des Wort in der Schul nit gelernt Es iſt das Vorrecht der Jugend, neue Ideen mit Begeiſterung in ſich aufzunehmen. Da kommt Va⸗ ters Jüngſter nach Hauſe, als die Augen des Fa⸗ milienoberhauptes gerade beim Leſen der Zeitung an der neueſten Bekanntmachung des Polizeipräſi⸗ denten über die Entrümpelung der Hausböden haf⸗ ten geblieben ſind. Der Vater brummt vor ſich hin:„Was is' dann des wieder Neues:„Entrüm⸗ peln!“ Wie ich in die Schul' gange bin, hawe mer des Wort nit gelernt. Unſer Speicher is doch keen Sauſtall. Bei uns herrſcht Ordnung!“ Aber Va⸗ ters Jüngſter war nicht der gleichen Auffaſ⸗ ſung. Er getraute ſich zwar auf Grund früherer trüben Erfahrungen nicht zu widerſprechen, um nicht die väterliche Erregung, die leicht greifbare Formen annahm, auf ſich zu lenken, aber er machte mit aller Vorſicht den Vorſchlag, daß es doch nichts ſchaden könne, einmal zum Speicher emporzuſteigen und zu ſchauen, wie es dort ausſteht.„Meintwege“, hat darauf der Vater geſagt,„ich bin ja ohnehin lei⸗ denſchaftlicher Bergſteiger, warum ſoll ich nit aach emol in meim Haus ins Juchhe nufklettere.“ So ſtiegen alſo die beiden die Treppen empor, der kleine Sprößling eilig voraus. der Vater bedächtig hinten nach, da ihm bei der Körperfülle beinahe der Atem ausging. Glücklich kamen ſie ans Ziel. Gleich bei Eintritt in den Speicher wäre beinahe ein Unglück paſſtert.„Jetzt guck nur dahin“, ſagt der Vater voller Wut,„was die Weibsleut für Sache mache, den Koffer ſo blödſinnig an den Eingang zu ſtelle. Um ein Haar wär ich meiner gauze Läng nach hingfloge und hätt alle Knoche breche könne. Es iſt doch gut, daß mer emol do nach dem rechte ſehe.“ Da deutete der kleine Fritz auf einen Hau⸗ fen in der Ecke, wo ein alter Strohſack, ein Stoß Zeitungen, Packpapier, Holzwolle und einige alte Lumpen kunterbunt beieinander lagen.„Vater“, ſagt der kleine Fritz,„ich meen, des könnt mer doch alles nausſchmeiße, was ſoll denn der alte Kruſt.“ „Naus mit dem Gerümpel“ meint daraufhin der Va⸗ ter. Da ſtrahlt Vaters Jüngſter und ruft: Siehſch Vater, Du hoſch's erfaßt,„Naus mit dem Gerüm⸗ pel,“ des is des neue Wort„Entrümpeln“. „Die Sach is wirklich vernünftig,“ meint darauf der Vater,„wenn mer ſich vorſtellt, in die Eß wär e Brandbomb gefloge, die hätt' kee Plätzl finne könne.“ Und nun machten ſich die beiden an die Arbeit. ſchöneres Zwei loſe Pappkartons, eine leere Holzkiſte, ein Pack alte Zeitungen, der alte Strohſack, eine alte, von den Motten zerfreſſene und gänzlich zerriſſene Decke und manches andere wertloſe Zeug wurden zu⸗ ſammengerafft und für die Müllabfuhr bereitgeſtellt. Eime Reihe alter Bücher, einige Spielſachen, zwei Bilder, eine Gipsfigur, von denen man ſich nicht trennen konnte, wurden in einer Truhe unter⸗ gebracht. Ein alter Anzug, der Vater zu eng gewor⸗ den war, aber deſſen Stoff immer noch brauchbar er⸗ ſchien, wurde mit zur Wohnung genommen, um ihn der NS⸗Volkswohlfahrt für die Winterhilfe zu ge⸗ ben. Ein Schrank, die Truhe und die beiden Kof⸗ fer wurden ſo geſtellt, daß der Eingang nicht ver⸗ ſperrt war und man ſich im Speicher mühelos um⸗ herbewegen konnte. Beim Räumen in der Truhe fand der kleine Fritz ein altes Bild mit Feſtungsmauern und Türmen, das er dem Vater zeigte und frug, was da dargeſtellt ſei. Es war ein Kupferſtich, der die alte Feſtung Mannheim zeigte. Das geben wir dem Stadtarchiv, entſchied der Vater, denn bei uns ver⸗ ſtaubt das Bild doch nur und im Archiv wird alles gut aufgehoben. Auch eine große Anzahl alter Briefe lagen in der Truhe. Der kleine Fritz meinte in ſeiner Entrümpelungsbegeiſterung, daß das An⸗ feuerpapier gebe. Aber der Vater belehrte ihn eines anderen.„Alterle, nor nit zu ſtürmiſch, des ſin Brief von Dein Urgroßvater; ſo was verbrennt mer nit, des is wichtig für die Sippenforſchung, damit Du ſpäter weeſcht, von wem Du abſtammſt und was Deine Vorfahren früher getrieben hawe. Schau her, da iſt ſogar die Heiratsurkunde von Deinem Urgroßvater drunter. Jetzt guck emol doher. Des ſin ja heut grad 100 Johr, daß der Urgroßvater die Urgroßmutter'heirat hot. Da ſieht mer, wozu die Entrümpelungsaktion gut iſt. Auf die Weis hawe mer jetzt aach noch en Grund zum Trinke.“ Und daraufhin iſt der Vater eiligſt noch in ſein Stammlokal gegangen, um die hundertjährige Wie⸗ derkehr der Hochzeit der Urgroßeltern gebührend zu begießen. Frieoͤrichsfelder Allerlei Mannheims größter Vorort hat keinen Feuermelder und kein öffentliches Fernſprechhäuschen „Der Herbſt, der naht mit Ueberfluß, und füllet Küch' und Scheune, bringt uns zum ſüßeſten Genuß viel Aepfel, Nüß' und Weine.“— So heißt es in einem Gedicht. Und in der Tat, wir haben dieſes Jahr eine Geſamternte zu verzeichnen, wie ſelten zuvor. Das Getreide war trotz der anfänglichen Trocken⸗ heit noch ſehr gut ausgefallen und die Körner liefern ein Mehl und Brot, das beſſer iſt als das vorjährige. Mangelhaft iſt nur der Ertrag an Heu und Stroh. Eine Großernte iſt auch an Obſt zu verzeichnen, ſo daß die Obſthorden und Moſtfäſſer nicht über gähnende Leere zu klagen brauchen. Auch der Ta⸗ bak, das Sorgenkind unſerer Bauern, hat ſich nach anfänglichem Stocken im Wachstum durch den regen⸗ reichen Auguſt ſehr gut erholt. Menge und Güte ſind ausgezeichnet, da unſere Gemarkung vom Hagel⸗ wetter verſchont blieb. Mancher Tabakbauer hat Schwierigkeiten mit der Beſchaffung des erforder⸗ lichen Trockenraumes, obwohl alle Hauswände, Gar⸗ tengeländer, Scheunen und Speicher dicht behängt ſind. Die Kartoffelernte iſt noch im Gang, da der Regen ein Ausmachen verhinderte. Auch hier dürfen wir mit Güte und Menge zufrieden ſein. Was iſt da näherliegend, als dem Schöpfer für ſeine Güte zu danken! Und ſo wurde auch in Friedrichs⸗ feld das Erntedankfeſt Ueberall wehten die Fahnen und und Schaufenſtern prangten die Früchte unſeres heimiſchen Bodens. Nach einem Weckruf am frühen Morgen marſchierte die hieſige Bauernſchaft, voran der Spielmannszug, zum ge⸗ meinſamen Kirchgang. In den Gotteshäuſern legten Mädel vom BdM große Erntekränze an dem mit Herbſtblumen und Erzeugniſſen des Feldes geſchmück⸗ ten Altar nieder. Die Kirchenchöre trugen durch Liedervorträge zur Verſchönerung und zur muſika⸗ liſchen Umrahmung der Feſtpredigten bei. Am Nach⸗ mittag fuhr der von der hieſigen Baueruſchaft auf⸗ geſtellte Feſtwagen nach Ladenburg zur dortigen Kundgebung des Bauernſtandes. Der Abend blieb der Geſelligkeit und dem Erntetanz vorbehalten. Wie überall im Reich, ſo wurde auch anläßlich der Feuerſchutzwoche der hieſigen Einwohnerſchaft gezeigt, daß die Fried⸗ richsfelder Freiwillige Feuerwehr wohl imſtande iſt, einen Brand allein zu löſchen. Die Uebung am hieſigen Lichtſpielhaus hat das bewieſen. Nur auf eines muß immer wieder aufmerkſam ge⸗ macht werden: Friedrichsfeld hat weder Feuer⸗ melder, noch ein öffentliches Feruſprechhäuschen, das bei Tag und Nacht ungehindert benutzt werden könnte. Gerade der letzte Brand in der Roßhaar⸗ ſpinnerei zeigte wieder jedem ganz eindeutig, wie faſt mittelalterlich unſer hieſiges feſtlich gefeiert. an den Fenſtern Alarmgerät iſt. Nicht ein einfacher Drücker auf eine elektriſche Sirene oder ein ſofortiges weithin hörbares Inſtrument iſt der Feuermelder, ſondern ein ganz einfaches Horn, deſſen Ton eher einer alten Autohupe als einem Feuerhorn gleicht. Der alarmierende Einwohner muß damit durch die Stra⸗ ßen des Vorortes rennen und ſeine Blaskünſte zei⸗ gen. Daß auch ein ſolches Signal ſich nicht immer nach Feueralarm anhört, iſt wohl jedem verſtändlich. Wie ſtehts nun aber bei einem plötzlich ausbrechenden Großfeuer bei Nacht? Der nächſte Weg wäre doch da der Anruf der Berufsfeuerwehr und dann weiter die Alarmierung der hieſigen Freiwilligen Feuer⸗ wehr. Wo ſoll man aber hier zur Nacht⸗ zeit, wenn Poſt und Wirtſchaften geſchloſſen ſind, anruſen? Wo auch ſoll man hingehen, um nachts einen Arzt anzurufen, einen Krankenwagen zu beſtellen? Es müſſen erſt oft ſehr wertvolle Minuten vergehen, bis man mal einen Telephonteilnehmer gefunden und aus dem beſten Schlaf geweckt hat. Und welche Folgen können durch ſolche Verzö⸗ gerungen entſtehen! Es iſt wirklich nicht eines Vor⸗ ortes einer großen Induſtrie⸗ und Handelsſtadt würdig, daß ſolche ſelbſtverſtändlichen Einrichtungen fehlen. Nur durch die ſchnellſte Art der Benachrich⸗ tigung kann wertvolles Volksgut erhalten bleiben. Nachdem die Steinzeugfabrik ihren Angeſtellten und Arbeitern durch eine Fahrt ins ſchöne Neckartal Verbundenheit und kameradſchaftlichen Zeitgeiſt be⸗ wieſen hatte, folgte das Fulminawerk mit einem Kameradſchaftsabend in der neuhergerichteten und für dieſen Abend reich⸗ lich geſchmückten Bahnhofswirtſchaft Straſſer. Direk⸗ tor Münz als Betriebsführer gab nach einem kurzen geſchäftlichen Rückblick ſeiner Freude Ausdruck über die im Betrieb ſtets vorhandene Kameradſchaft⸗ lichkeit. Er gedachte auch des Mannes, durch deſſen zielbewußtes Handeln es erſt möglich geworden iſt, ſolche Abende zu veranſtalten: Adolf Hitler, des Führers der deutſchen Nation. Betriebszellenobmann Lutz dankte für den geſelligen Abend und betonte den Wert ſolcher Veranſtaltungen. Danach kamen Ge⸗ ſang und Humor zu ihrem Recht, und mancher Werks⸗ angehörige zeigte durch ſeinen Vortrag, daß er nicht nur verſteht, Bremſen zu bauen, ſondern auch lachende Geſichter hervorzuzaubern. Der Militär⸗Kriegerbund Friedrichsfeld hatte ſeinen erſten Kameradſchaftsausmarſch. Er führte in das benachbarte Edingen, wo die Teil⸗ nehmer vor der Schloßwirtſchaft vom Trommlerkorps der Hitler-Jugend empfangen wurden. Nach den begrüßenden Worten der Edinger Kameraden Vo⸗ gel und Sauer dankte der Friedrichsfelder Ver⸗ einsführer Hoog für die freundliche Aufnahme und Hebearm lud zum Gegenbeſuch ein. Anſchließend wurden die Schießanlagen des Edinger Vereins beſichtigt, die ob ihrer neuzeitlichen Einrichtungen allgemeine Bewun⸗ derung fanden. Nach Rückkunft war in der Schloß⸗ wirtſchaft gemütliches Beiſammenſein. Manche alte Soldatengeſchichte wurde erzählt und viele alte Sol⸗ datenlieder hallten durch den Saal. Im Reichsbund der Kinderreichen ſprach Geſchäftsführer Weiß aus Mannheim. In allgemeinverſtändlichen Worten behandelte der Red⸗ ner das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuch⸗ ſes, das bei einem Teil der Beevölkerung noch nicht in ſeinem großen Wert verſtanden wird. Der Verein will kein Unterſtützungsverein ſein, ſondern ein Kampfbund, der zur Verwirklichung nationalſozia⸗ liſtiſcher Grundſätze beitragen will. „Heimabende ſind Bildungsſtätten unſerer Jugend! Gebt der Ingend Heime und Rundfunkgeräte!“ Eine Rangierlokomotive ſollte dieſer Tage einen Hebekran an die im Bau befindliche Autobahnbrücke über den Nordbahnhof heranfahren. Dabei ſtieß ein des Krans an das Geſtell und warf die be⸗ reits aufliegenden Eiſenſchienen herunter auf den Bahnkörper. Glücklicherweiſe wurde niemand ver⸗ letzt, oa die Arbeiter gerade Veſperpauſe machten und in ihren Hütten ſaßen. Herr Gottlieb Sommer konnte in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 70. Geburtstag feiern. — Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Hensſaß— N g fiber a N SS 7* 1—— N N ae Owomemos O nene O natd degeent om e degeckt o egen * Schnee& dgaupeln Rebel R Gewitter Ouingsune. Os Seht lelechter 0s massiger Sugsdgwest sturmtzchet Norcwesz dle pielle hegen mit gem inge die dei gen Stauonen steneggen 23 len geben die femperatut an bie Uinlen verbingee Orte mit gleichen auf Reeresnièeau umgetrechneten tuftdrucs Bericht der Ooeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 10. Oktober: Ueber dem Kon⸗ tinent hat ſich verhältnismäßig hoher Luftöruck ge⸗ halten, ſo daß die Ausläufer der im Norden vor⸗ überziehenden Tiefdruckwirbel nur geringen Ein⸗ fluß auf unſer Wetter gewinnen. Immerhin kann gelegentlich auch mit dem Auftreten vereinzelter Schauer gerechnet werden. Vorausſage für Donnerstag, 11. Oktober Vielfach neblig, aber häufig aufheiternd und höch⸗ ſtens ganz vereinzelte leichte Schauer, bei weſtlichen Winden ziemlich kühl. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Okt. + 14,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. Oktober 4 5,6 Grad; heute früh 48 Uhr 6, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 58 Uhr bis heute früh 8 Uhr 0,5 Millimeter gleich 0,5 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗ Pegel 6. 75 8. 910. Neckar⸗Pegelf 7 8. 910. 10 Mannheim. 2,34 2,39 2,462.37 228] Jagſtfeld———— Maxau 3 72JJ Heilbronn—— unheim.45] Plochingen—— i 140 Diedesheim. 0,31 0,34 0,35/0,39 Köln 1,00 1 p 0⁰ eaten oclex loge e S e e fe- pudeß S machte ä . Haut 30 l 4. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Oktober 1934 i Der Ehemann in der Maske des Schwagers Ein„Liebesgeſchichte“ vor der Großen Strafkammer „Liebe auf den erſten Blick“ war es bei dem 72⸗ jährigen Witwer 5 Ilvesheim, als die Ehefrau des 40 Jahre alt geklagten, A. G. aus Leipzig⸗ Lameritz, in eine Seckenheimer Wirtſchaft kam. Sie hatte ihn ſofort in Zauberbande geſchlagen und bald ſpannen ſich zwiſchen beiden Fäden zu einem trauten Freun f Man kam des öfteren in dem Nebenz Mannheimer Wirtſchaft zuſammen und gle beim erſten Male brachte die Frau einen Tugendwächter mit, der ſich als ihr Schwager vorſtellte. Der Witwer hatte keinen Zweifel gelaſſen, daß er„Moneten“ genug hatte, um den Kavalier zu ſpielen. Und ſo wurde zu dritt fleißig gegeſſen und getrunken. Erklärlich, daß darum der Schwager ſein Amt als Tugendwächter weniger ſtreng bei dieſen Sitzungen auffaßte. Auch dann nicht, als der in Liebe erglühte Zweiundſiebzig⸗ jährige ſeine Beſuche in der Wohnung der; Frau machen durfte und der Schwager dann jedesmal die Wohnung verließ und erſt nach einer halben Stunde oder ſpäter zurückkehrte Dieſer famoſe Schwager ſaß nun als entlarvter Ehemann auf der Anklagebank, die er ſchon einmal wegen des gleichen Maslkenſpiels eingenommen hatte und damals mit 1 Jahr Gefängnis belaſter verließ. Außerdem hat er eine Unmenge Polizei⸗ und anderer Strafen auf ſeinem 9. Nicht im geringſten weiß er etwas von den Seitenſprüngen ſeiner Frau, er habe an eine reine Freundſchaft geglaubt, kann aber den Vorſitzenden(Landger.⸗Rat Dr. Petters) licht überzeugen, wie das mit ſeinem ganzen Verhalten bei den Beſuchen als„Schwager“ zu vereinbaren iſt. Der Witwer, noch ein ſtrammer Herr, will auch nicht recht heraus mit der Sprache— verweigern wollte er die Ausſage auch nicht—, aber ſchließlich brachte ihn der Vorſitzende doch zum Reden. Unter Weinen erklärte die Frau des Angeklagten, keine Ausſagen machen zu wollen. Den letzten Zweifel beſeitigte noch ein bei den Akten liegender Brief an den„lie⸗ ben Johann“, in dem ſich die Angebetete beklagt, daß er an dem vereinbarten Zeitpunkt nicht gekommen, ſie und Arthur hätten nichts vor Aerger gegeſſen. Er ſolle„nicht ſo herumſaufen“ uſw. Der Vertreter der Anklage(1. Staatsanwalt Dr. Winder) beantragte gegen den Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von 175 Jahren, denn das Geſetz kennt nur Zuchthausſtrafe im vorliegenden Falle. Das Gericht ließ die Notlage des Angeklagten gelten und ſprach eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jahr und 4 Monaten aus. Der Angeklagte bleibt in Haft. NSDAP-Miffeilungen unden szmnommen Nus gartelamtiichen Sehannima⸗ Es werden nur die Parolen veröffentlicht, die der Kreisleitung, L 4, 15 zugeſandt werden. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. Der Heimabend findet erſt am Donner 8⸗ tag, 11. Okt., 20 Uhr, im Frauenſchaftsheim ſtatt. Be⸗ ſprechung der Zellenleiterinnen Donnerstag, 11. Okt., nachm. 3 Uhr, im Frauenſchaftsheim. Achtung! Donnerstag, 11. Okt., 15 Uhr, kommen die Frauen der Abt. 10 zu einer Beſprechung in die Frauen⸗ ſchaftsſchule L 9, 7. Schwetzingervorſtadt. Heute, Mittwoch, 10. Okt., 20.30 Uhr, Heimabend in den Glortaſälen. Neckarſtadt⸗Oſt. Donnerstag, 11 Oktober, 20 Uhr, Heimabend im„Neckarſchloß“. Friedrichspark. Freitag, 12. Okt., 20 Uhr, Heimabend im Ballhaus. Handarbeiten mitbringen. Bd M 5 Untergau 171 Mannheim Kolonialamt. Der Heimabend der Kolonialſchar fällt aus. Dafür geht die Koloniolſchar geſchloſſen nach Lud⸗ wigshafen zu einem Vortrag von Prof. Dr. O b ſt. Treff⸗ punkt 19 Uhr am Schloßeingang. Uniform! Die Kolonialſchar tritt am Donnerstagabend 20.30 Uhr am Gontaroplatz an. Grenz⸗ und Ausland. Sämtliche Mädels des G..⸗ Referats kommen heute 19.15 Uhr in den Schloßhof zu einem Vortrag. 20 Pfg. mitbringen. Deutſches Eck und Strohmarkt. Heute, Mittwoch, 10. Okt., 19.30 Uhr, Turnen in der Luiſenſchule. Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Donnerstag, 11. Okt., 19.30 Uhr, Turnen in der Uhlandſchule. Die Winterhilfe marſchiert! Die Winterhilfe wird nur auf Antrag gewährt. Antragsberechtigt iſt, wer weniger als den ein⸗ und einhalbfachen Fürſorgerichtſatz der gehobenen Für⸗ ſorge als Einkommen hat. Anträge werden entgegengenommen ab 10. Ok⸗ tober 1934 an allen Wochentagen, vormittags von 9 bis 12 Uhr und zwar in allen Gruppengeſchäftsſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt für die in ihren Gruppenbezirken wohnhaften Un⸗ terſtützungsbedürftigen. a) Gruppe Friedrichspark in der L⸗Schule, umfaßt das Gebiet A bis D, Schleuſenweg, Parkring, Hafenſtraße. b) Gruppe Jungbuſch in der K⸗5⸗Schule, umfaßt das Gebiet von Rheinbrücke bis Neckarſpitze, Fried⸗ richsbrücke und Ring. c) Gruppe Rheintor in der K⸗5⸗Schule, umfaßt das Gebiet E, F, G, H, J, K. d) Gruppe Deutſches Eck in der R⸗2⸗Handels⸗Schule, umfaßt das Gebiet P 1 bis P 4, Q, R, S, T, U e) Gruppe Strohmarkt im Rathausbogen 61, faßt das Gebiet L, M, N, O, P 5, P 6, P 7. f) Gruppe Oſtſtadt in der Mollſchule, umfaßt das Gebtet nördlich der Seckenheimer Straße. g) Gruppe Schwetzingerſtadt in der Peſtalozziſchule, Um⸗ umfaßt das Gebiet Rheinhäuſerſtraße rechts bis Neckarauer Uebergang, Friedrichsfelder Straße, Kaiſerring, Tatterſall, Schwetzinger Straße, Hein⸗ rich⸗Lanz⸗Straße. h) Gruppe Neuoſtheim in der Dürerſtraße 20, um⸗ faßt das Gebiet öſtlich der Riedbahn. i) Gruppe Lindenhof in der Lindenhof⸗Schule, Ein⸗ gang Eichelsheimer Straße. k) Gruppe Neckarau im Haus der NS DA, Rhein⸗ goldſtraße 48. ) Gruppe Rheinau in der Rheinau⸗Schule. m) Gruppe Humboldt in der Hilda⸗Schule, Eingang Dammſtraße, umfaßt das Gebiet zwiſchen Damm⸗ ſtraße, Frieſenheimer Inſel, Diffeni⸗Straße und Waldhofſtraße. schen; n) Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt in der Wohlgelegen⸗ Schule. o) Gruppe Feudenheim und Wallſtadt in der Feu⸗ denheimer Schule. p) Gruppe Käfertal in der Käfertaler Schule(Müt⸗ terberatungsſtelle). d) Gruppe Waldhof in der Waldhof⸗Schule(Haus⸗ meiſterei). r) Gruppe Sandhofen im Rathaus. s) Gruppe Seckenheim in der Sepenheimer Schule. t) Gruppe Friedrichsfeld im Alten Schulhaus. Innere Miſſion, Mannheim, O 6, 10 Unteranmeldeſtellen: Neckarau, Rheingoldſtr. 28a. Waldhof, Karl⸗Reuther⸗Straße 14. Caritas⸗Verband, Mannheim, Unteranmeldeſtellen: Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei, Peſtalozziſtr. 19, Kaiſergarten. Heilig⸗Geiſt⸗Pfarrei, Seckenheimerſtr. 7. St.⸗Joſeph⸗Pfarrei, Bellenſtraße 67. St.⸗Bonifatius⸗Pfarrei, Kronprinzenſtr. 34. St.⸗Peter⸗Pfarrei, Augartenſtr. St.⸗Nikolaus⸗ Pfarrei, Hanſaſtr. Pfarramt Neckarau, Kath. Gemeindehaus, Fried⸗ richſtraße 13a. Pfarramt Friedrichsfeld, Neudorferſtr. 15. Pfarramt Feudenheim, Hauptſtr. 49. Pfarramt Wallſtadt, Römerſtr. 34a. Pfarramt Rheinau, Heuweg 3. Pfarramt Pfingſtberg, Sommerſtr. 19. Pfarramt Waldhof, Franziskushaus. B 5, 19 Rotes Kreuz. Mannheim Q 7, 12 Unteranmeldeſtellen: Innenſtadt, D 3, 2. Schwetzingerſtadt, Seckenheimer Straße 15. Neckarſtadt, Alphornſtr. 2. Lindenhof, Rheinauſtr. 1. CDον fut das Uintriſilfamtili Idisſis Die Hernstein · Onfernaùel 70O eben. bol lh BMJ Neckarſtadt⸗Oſt. Heute, Mittwoch, nachmittags 5 Uhr, treten ſämtliche Mädels der Gruppe zum Singen auf dem Herzogenriedpark an. DA Friedrichspark. Donnerstag, 11. Okt., 20 Uhr, im kleinen Saal des Ballhauſes Amtswalterſitzung. Hierzu hoben bie Betriebszellenobleute, die Kaſſenwalter der DAß innerhalb der Betriebe ſowie die Betriebswarte der NSch„Kraft durch Freude“ unbedingt vollzählig zu er⸗ ſcheinen. Kreisbetriebsgemeinſchaft 8: Druck, Mannheim P 4, —5. Danzigfahrer! Die Bücher„Rußlands Weg nach Tannenberg“ können im Zimmer 19 abgeholt werden. Deutſche Angeſtelltenſchaft Die Anmeldungen zur Berufsſchule müſſen bis 18. Okt. erfolgt ſein. Beratung und Auskunft in O 1, 10/11, Zim⸗ mer 13. Jedes Mitglied der DA ſoll die Lehrgänge be⸗ ſuchen! Berufsgemeinſchaft der Kauſmannsgehilfen Fachgruppe Druckerei⸗ und Zeitungsbetriebe zuſammen mit der Fachgruppe Papier und Papierwareninduſtrie. Am 11. Oktober. 20.15 Uhr, im Frankenſaal der Siechen⸗ gaſtſtätten, N 7, 7:„Die Propaganda im neuen Staat“. Kreispropagandaleiter Pg. Fiſcher. Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten Fachgruppe Druckerei⸗ und Zeitungsbetriebe und Fach. gruppe Papier⸗ und Papierwareninduſtrie. Am 11. Okt., 20.15 Uhr, im Frankenſaal der Siechengaſtſtätten:„Die Propaganda im neuen Staat“. Kreispropagandaleiter Pg. Fiſcher ſpricht. Keine darf fehlen. Amt für Erzieher NS⸗Lehrerbund. Heute, Mittwoch, 10. Okt., 20.00 Uhr, Schulungsgbend für Gruppe 2(B] in der Aula der Handelshochſchule. Pg. Per kl ſpricht über die Geſchichte des Nationalſozialismus. Opferring Heute, Mittwoch, 10. Okt. 20.30 Uhr, im großen Saal des Bollhauſes Verſammlung der Opferringmitglie⸗ der mit Angehörigen und Freunden. Es ſpricht Kreis⸗ leiter Dr. Roth und Opferringleiter Pg. Fehrmann. NSB Der Donnerstag, 11. Okt., 20.30 Uhr, im Parkhotel, Pflichtmitgliederverſammlung. Es ſprechen Pg. Fehr⸗ mann über„NSBD auf dem Gauparteitag“, und Pg. Nickles, Direktor des Arbeitsamtes über„Probleme der Arbeitsbeſchaffung“. „Kraft oͤurch Freude Achtung! Ortswarte! Die Rundſchreiben des Sport⸗ K20 ſind unter allen Umſtänden bis Donnerstag einzu⸗ reichen. Achtung! Ortswarte! Sehr wichtig! Die Abrechnung der Eintrittskarten für den Flugtag am Sonntog, den 14. Ok⸗ 11 muß bis ſpäteſtens Freitag, den 12. d. M. erfolgt ein. Ein Lehrgang für Laienſpiel und Feſtgeſtaltung findet in der Zeit vom 16. bis 28. Oktober unter der Leitung von Kurt Sydow ſtatt. Teilnehmergebühr beträgt 0,50 Mk. für den ganzen Kurſus. Anmeldung ſofort auf dem Kreis amt, L 4, 18. Betr.„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Abend. Am Freitag, des 12. Oktober, findet in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen im Rahmes des Badiſch⸗Pfälziſchen Weinfeſtes ein Treffen ſämtlicher „Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrer des Jahres 1934 ſtatt. Wir bitten alle Volksgenoſſen ſowie deren Angehörige, die dieſes Jahr durch unſere Organiſation ihren Urlaub in den ſchönſten Gegenden unſeres Voterlandes verbrachten, zu erſcheinen. Das Programm iſt dasſelbe wie an den übrigen Tagen. Der Eintrittspreis iſt ausnahmsweiſe auf 0,20 Mk. feſtgeſetzt. Eintrittskarten bei allen Ortswarten und auf dem Kreisomt L 4, 15, erhältlich. Was hören wir? Donnerstag, 11. Oktober Reichsſender Stuttgart! .00: Schallplatten.—.45: Frauenfunk.— 10.15: Schul⸗ funk: Voltsliederſingen.— 12.00: Mittags konzert.— 15.30: Frauenſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Bunte Liederfolge. 18.00: Spaniſch. 18.15: Kurz⸗ geſpräche.— 18.30: Konzert.— 20.10: Saarumſchau.— 20.30: Operettenlonzert.— 21.30: Deutſches Volk— deutſche Arbeit.— 22.30: Tanz in Berlin.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 10.45 bis 11.10: Liederſtunde. Mitwirkende: Hans Kohl, Eugen Schleich, Ellen Pfei anie Peliſſier. Reichsſender Frankfurt 10.10: Schulfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Schallplatten.— 14.30: Wirtſchaftsbericht.— 15.15: Kin⸗ derſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.15: Rund um die Waſſerkuppe. 18.45: Unterhaltungskonzert.— 19.45: Zeitſunk.— 20.30: Operettenkonzert.— 22.30: Volkslieder. Reichsſender München .50: Für die Hausfrau.— 10.15: Schulfunk.— 12.00: Schallplatten.— 13.25: Mittagskonzert.— 14.20: Konzert⸗ ſtunde.— 15.00: Leſeſtunde.— 15.30: Für die Frau.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Was die Ortsnamen er⸗ zühlen.— 17.50: Streichquartett.— 18.30: Geſchichte völ⸗ kiſch geſehen.— 19.00: Blasmuſik.— 20.10: Zwei Witwen. Komiſche Oper von Fr. Smetana.— 21.40: Vom Sinn bergſteigeriſcher Tat.— 23.00: Tanzfunk. Reichsſender Köln .25: Morgenkonzert.— 10.10: Schulfunk.— 10.30: Bergmannslieder.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.00: Militärmuſik.— 14.00: Beliebte Operetten⸗Ouvertüren (Schallpl.).— 15.00: Kinderſtunde.— 15.15: Rheiniſche Sage.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.90: Volk erzählt. — 17.15: Lieder von Johann Auguſt Sixt.— 17.40: Cha⸗ rakter und körperliche Erſcheinung.— 18.00: Wie erwerbe ich das Leiſtungsabzeichen der HF.— 18.20: Aus dem Leben eines Vollblutpferdes.— 19.00: Lieder, die Hörer einſandten.— 19.50: Möbliertes Zimmer.— 20.10: Rund ums Mittelmeer.— 21.10: Septett von Beethoven.— 22.80: Geſammelte Schwächen. Deutſchlandſender .20: Muſik am Mittag.—.40: Hauswirtſchaftlicher Lehrgang.— 11.00: Deutſcher Wein und deutſche Wein⸗ kultur.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Weidmannsheil (Schallpl.).— 15.15: Funkkaſperl.— 15.40: Bücherſtunde. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Urahnen des Bu⸗ ches.— 18.15: Fürs deutſche Mädel.— 18.30: Zeitfunk. — 19.00: Bergmannslieder.— 20.15: Operettenkonzert.— 21.10: Die Arbeit der Theater im Reich.— 22.30: Geſunde Frauen durch Leibesübungen.— 23.00: Herbſt der Ein⸗ ſamen.— 23.45: Tanz im Mondenſchein(Schallpl.). Tages laaleucles Mittwoch, 10. Oktober Roſengarten:„Tiefland“, Oper von Eugen d' Albert, außer Miete, 20 Uhr. 210 Badiſch⸗Pfälziſches Weinfeſt, täglich a. 15 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Harmonie: Zweiter Dichterabend: P. Alverdes, 20.15 Uhr. Meßplatz: Große Schaubuden⸗Meſſe 12 bis 22 Uhr. Ver⸗ kaufs⸗ und Geſchirrmeſſe am Adolf⸗Hitler⸗Üfer. Neu⸗ heitenverkaufsmeſſe auf dem Marktplatz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr in die Pfalz zur Weinleſe mit Kellerei⸗ und Kelterei⸗Beſichtigung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 und 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Aniverſum:„Der junge Baron Neuhaus“. — Alhambra:„Der verlorene Sohn“.— Schau⸗ burg:„Ein Mann will nach Deutſchland“.— Pala ſt und Gloria:„Charleys Tante“. Hinweis * Städt. Planetarium. Im Planetarium beginnen in der zweiten Hälfte des Oktober die Veranſtaltungen des Winterhalbfahres. Die Vortragsreihen ſind im heutigen Anzeigenteil angekündigt. Ausführliche Verzeichniſſe aller Veranſtaltungen ſind im Planetarium und beim Verkehrs⸗ verein erhältlich. „Die Regimentstochter“ Eine Neuinszenierung im Neuen Theater An den Bruchſtücken und Potpourris aus der „Regimentstochter“ oder der„Lucia von Lammer⸗ moor“ haben ſich ganze Generationen in der Zeit des erſten Klavierunterrichts erfreut. Daß aber dieſe Operchen einſt nſeren Urgroßmüttern, als ſie jung und ſchön waren, in hellſtes Entzücken verſetzt haben ſollen, will uns Heutigen nicht mehr recht in den Sinn. Obwohl die„Regimentstochter“ neben dem„Don Pasquale“ immer noch als das reifſte und erfindungsreichſte Werk Donizettis gilt, wirkt das Ganze doch reichlich verblaßt. Die etwas hausbackene Romantik dieſer Geſchichte von der wackeren Marketenderin Marie, die als Findelkind zwiſchen Soldaten aufgewachſen iſt und ſich nach mancherlei Freud und Leid ſchließlich als die Tochter einer Marquiſe entpuppt, läßt uns erkennen, wie wenig anspruchsvoll man einſt in Bezug auf die Operntexte war. Die Partitur Donizettis enthält freilich einige recht melodiöſe und bei aller Sparſamkeit und Durch⸗ ſichtkeit der orcheſtralen Mittel auf beflügelten Rhythmen flott dahinſegelnde Stücke— nur müſſen ſie auch wirklich von beſchwingter Buffo⸗Laune an⸗ getrieben erklingen. Das war ſtreckenweiſe weder auf der Bühne noch im Orcheſter der Fall. Kapell⸗ meiſter Dr. Cremer nahm vieles reichlich hart und trocken im Ausdruck, was man ſchneidiger und ge⸗ ſchmeidiger gewünſcht hätte. Vielleicht verleitete ihn die Rückſicht auf die Sänger zu bedächtigerer Tempo⸗ nahme als der Wirkung zuträglich war. Man braucht zu dieſen Spielopern ſehr gute Geſangskräfte und nicht minder gute Darſteller. Gertrud Gelly. die neue Koloraturſängerin, iſt auf dem Wege, eine beachtliche Stütze unſerer Oper zu werden. Noch iſt ſie in der muſikaliſchen Ausdeutung der Titelpartie nicht frei und überlegen genug. Ihre vorſichtig taſtende Art zu ſingen, die ſich füngſt ſchon bei dem Vortrag der Titania⸗Arie im Roſengarten zeigte, war auch geſtern abend zu bemerken, obwohl man meint, ſie hätte das Zeug, friſch und frei von der Leber weg zu ſingen, denn ihre unzweifelhafte Muſikalität, die ſaubere Kanti⸗ lene, die flüſſige Koloratur und die vortreffliche Deklamation ſind Vorzüge, mit denen ſich etwas anfangen ließe. Mit der im zweiten Akt ein⸗ gelegten Arie aus„Lucia di Lammermoor“ erſang ſich Frl. Gelly einen rauſchenden Sondererfolg. Ihr zur Seite ſtand Heinrich Kuppinger als lie⸗ bender Tonio. Kuppingers Stimme iſt zu ſchwer für die leichtgewichtige blühende Lyrik dieſer Partie. Infolgedeſſen litten die Duett⸗ und Enſembleſätze teilweiſe unter einer gewiſſen klanglichen Unausge⸗ glichenheit. Weitere Aufführungsſtützen: ſchnauzbärtiger Feldwebel Sulpiz, Nora Lande⸗ rich hochnäſige Marquiſe, Lene Blankenfeld in der Rolle der Herzogin und Fritz Bartling, der die Geſtalt des alten Haushofmeiſters Hortenſio mit behaglichem Humor umgab. Auch der Chor ſei nicht vergeſſen. Hans Beckers Regie hätte durch noch flotteren und geraffteren Spielablauf mehr als es geſchah, zur äußeren Wirkung beitragen können. Hans Blanke hatte zwei farbige Bühnenbilder ge⸗ ſchaffen. Die Zuſchauer gingen angeregt mit und ſpendeten allen Darſtellern lebhaften Beifall. C. O. E. Karl Mangs eee ee. Das NS-Reichs-Symphonie-Orcheſter Zur Geſchichte des NS⸗Reichs⸗Symphonie⸗ Orcheſters, das demnächſt auch in Mannheim konzertiert, erhalten wir folgende Zuſchrift: Die Geſchichte dieſes Orcheſters iſt ein Stück vom Aufbruch der Nation. Das Jahr ſeiner Gründung iſt das Jahr des vollkommenen Zuſammenbruchs aller deutſchen Hoffnungen nach außen. Die Par⸗ teien der Zerſetzung regieren unumſchränkt, die Kräfte des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues werden mit allen Mitteln unterdrückt. In dieſem Jahr 1931 vollzieht ſich die Organiſation des Aufſtiegs: Die Revolution aus den Zellen. In den Fabriken, im Heere, auf den Univerſitäten und den Akademien werden Zellen gebildet. die die Gemeinſchaft aller arbeitenden Deutſchen innerlich vorbereiten. Eine ſolche Zelle, die zugleich ein Mittel des politiſchen Kampfes wird, iſt auch dieſes Orcheſter. 75, ſpäter dann 85 Muſiker. Akademiker. die die allgemeine Not arbeitslos gemacht hat, ſchließen ſich zu einem Orcheſter zuſammen. Es wird nicht viel geredet, die Tat gilt alles. Die Grundſätze des Muſizierens ſind von Anfang an klar feſtgelegt: Bewußtes Deutſchtum, Abkehr vom mechaniſchen Orcheſterbetrieb und bedingungs⸗ loſe Hingabe an die Berufung. Die Zellenbildung trägt nicht ſogleich die reichen Früchte. Entſagungs⸗ volle Opfer und ſtrenge Probentätigkeit ſind die er⸗ ſten Stationen des Aufſtiegs. Ein Mann, der ſich über den Weg in die deutſche Zukunft längſt klar ge⸗ worden iſt, nimmt die Führung an ſich: Franz Adam, der erſte Dirigent des Dritten Reiches. 0 In jenen Tagen herrſcht unter den politiſchen Gegnern des Nationalſozialismus der Glaube, daß der Nationalſozialismus nur eine Zukunft verſpreche, daß es ihm aber an allen Mitteln der Verwirklichung fehle. Der Kampf des Führers Adolf Hitler ver⸗ langte deshalb eine weitere Steigerung in den Zellen. Das Orcheſter wird unter der Führung ſeines Kapell⸗ meiſters dem politiſchen Kampfe gegen die Kräfte des Marxismus und der Internationale eingegliedert. Nach ſeiner Feuertaufe im Januar des Jahres 1931 wird das Orcheſter von der Reichsleitung der NSDAP zur politiſchen und kulturellen Werbung auf das flache Land geſchickt. Es ſpielt in Städten, die überwiegend von Gegnern bewohnt werden. Nir⸗ gends ereignen ſich Störungen. Die Macht der Muſik ſiegt über die politiſche Verhetzung der Maſſen. So wirbt das Orcheſter faſt ein Jahr lang, bis die Revo⸗ lution des Frühjahrs 1933 die Wandlung bringt. Das Orcheſter, das ſich in unermüdlicher Arbeit an den Meiſterwerken deutſcher Muſik geübt hat, wird auch das Orcheſter der deutſchen Revolution. Der erſte große Siegeszug durch die deutſchen Länder: Heſſen, Pfalz und das Saargebiet wird in 23 Städten durchgeführt. In Frankfurt a. M. hören 15 000 das Orcheſter, im Saargebiet 8000. Auf dem Kongreß des Sieges zu Nürnberg im September 1933 und ebenſo auf dem im Septem⸗ ber 1934 trat das Orcheſter abermals vor Adolf Hitler. durch 19 Städte Italiens und auf einer Reiſe durch Ungarn. Mit ihm kämpfte es als Orcheſter der Partei, an ſeiner Seite ſtand es als Orcheſter der nationalſozialiſtiſchen Revolution, an ſeiner Seite 5 In ſeinem Namen warb es auf einer großen Reiſe wird es ſtehen als Vortrupp der Erneuerung der deutſchen Kultur bis zum Enoͤſieg. — O Schünemann⸗Preis für Wilhelm Pleyer. Der „Carl⸗Schünemann⸗Preis 1934“ in Höhe von 2000 Mark iſt von dem diesjährigen Preisrichter, Dr. h. c. Hans Grimm, dem jungen grenzlanddeutſchen Dich⸗ ter Wilhelm Pleyer für den Roman„Der Puchner“ zugeſprochen worden. Wie Verlaine preisgekrönt wurde. Zwet Jahre vor Verlaines Tod hatte ein großes Pariſer Blatt ein Preisausſchreiben für ein Gedicht erlaſſen. Das Preisrichterkollegium ſetzte ſich aus den be⸗ rühmteſten Namen zuſammen, die der Hofkalender des Parnaſſes der Zeit verzeichnete. In einer Sit⸗ zung erwähnte plötzlich eines der Mitglieder, daß auch Paul Verlaine ein Gedicht eingeſandt hätte. Dieſe Mitteilung wirkte wie ein Donnerſchlag auf die Preisrichter.„Was? Verlaine bewirbt ſich auch um den Preis? Was würde die Welt von uns den⸗ ken, wenn wir ihm den Preis nicht zuerkennen woll⸗ ten? Das Manuſkript muß ſofort zur Stelle ge⸗ ſchafft werden. Eifrig begann man in dem Haufen der eingelaufenen Handſchriften zu ſuchen, aber alles Mühen war vergeblich. Man mußte ſich mit der Tatſache abfinden, daß das von Verlaine eingeſandte Manufkript verlorengegangen war. Da kam dem Vorſitzenden des Kollegiums ein rettender Gedanke. Er ſetzte ſich hin und ſchrieb an Verlaine einen ſchmeichelhaften Brief, an deſſen Schluß er beiläufig bemerkte, daß das eingeſandte Gedicht ſo wunder⸗ ſchön ſei und er die Bitte nicht unterdrücken könne, ihm eine handſchriftliche Kopie für ſeine Auto⸗ graphenſammlung zu überlaſſen. So kam man glück⸗ lich in den Beſitz einer Abſchrift des verlorengegan⸗ genen Gedichtes, das denn auch einſtimmig mit dem erſten Preis aus dem Wettbewerb hervorging. 1 ee 7 e ee Ge⸗ N n Frau Dr. Bruder⸗ Karlsruhe. blatt Bang 8 Karlsruhe). ee g a elrecht. Auf Grund des neuen deutſchen W ſelrechts bearbeitet von Dr. jur. P. Paul. 10 Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis 1,25 Mk. Der Scheck. Was jeder dovon wiſſen muß. Auf der A u 8 n vom 14. 8. 1933. Von Dr. jur Peter a ul. er Wilh. Stollfuß,. Preis 125 Mk. 8 g i e 98 8 7 n 2 n a r d u u nnr n Pr n eee e rere eimer Zeitung 145. Jahrgang/ Nr. 3 Reichswerbewoche für die Leibesübungen der Frau Eine Mahnung an Alle— und was die Aerztin dazu ſagt „Leibesübungen ſind Verpflichtung“, mit dieſen Worten wendet ſich Oſtpreußens Gaubeauftragter an die Bevölkerung, um ſie in der Reichswoche dazu aufzurufen, daß möglichſt fede Frau regel⸗ mäßig Leibesübungen treibt. Dadurch finde ſte den Weg zu Geſundheit, Kraft und Lebensfreude. Aus dem vielgeſtaltigen Gebiet der weiblichen Leibesübungen ſoll allen Frauen nahegebracht wer⸗ den, wo die Kraftquelle liegt, die uns aus dem All⸗ tag heraushebt, Sorgen vergeſſen läßt und an der wir immer wieder neuen Auftrieb und neue Freude ſchöpfen können. Der Ruf richtet ſich an alle, die heute noch abſeits ſtehen. Einmal müſſen ſie den Mut finden zum Anfang. In der Werbewoche ſoll und kann es deshalb nur eins für alle Frauen geben: Nicht zu⸗ ſchauen und reden. ſondern mitmachen. So verſchieden wie Lebensweiſe und körperliche Vorausſetzungen der einzelnen Frau ſind auch die Anſatzmöglichkeiten, nach denen bei dieſem Mitma⸗ chen verfahren werden muß. Außer den großen Richtlinien der Körperlockerung, der Atemgymnaſtik, den Anmutsübungen, bedarf natürlich etwa die an ſtundenlanges Stehen gewöhnte Verkäuferin eine andere turneriſche Betreuung als die vor der Ma⸗ ſchine tätige Werkarbeiterin. Bei den Frauen mit vorwiegend sitzender Lebensweiſe fehlt meiſt jede körperliche Tätigkeit, und hier brauchen wir die Leibesübungen vor allem, um überhaupt einmal die Muskeln durchzuarbeiten. den Kreislauf anzuregen und die inneren Organe— Herz, Lungen und Magen, Darmkanal— bei normaler Funktion zu erhalten. Nur dort. wo Bewegung iſt, iſt auch Leben: ein Organ, das nicht beanſprucht wird, verkümmert und iſt im Notfall, etwa bei Krankheit, nicht fähig, mehr Arbeit zu leiſten und ſich gegen Krankheit zu wehren. Nun erhebt ſich die große Frage: Welche Leibes⸗ übungen ſollen wir betreiben? Grundſätzlich iſt da zu ſagen: Alle Leibesübungen ſind recht die nicht ein⸗ ſeitig ſind, ſondern den ganzen Körper durch⸗ arbeiten. Sehen wir uns nun einmal die verſchiedenen Uebungsformen unter dieſen Geſichtspunkten an. Vielſeitig iſt Gymnaſtik in jeder Form, ſei es als Körperſchule, als rhythmiſche Gymnaſtik oder Zweckgymnaſtik. Dann Schwimmen, Rudern, Spiele, Tennis, Schilaufen, Leichtathletik, Turnen. Man kann ſichs alſo ausſuchen! Bei der Auswahl wird immer die Vorliebe der einzelnen für dieſe oder jene Uebungsform mitſprechen. Wir kommen damit ſchon zu dem zweiten Geſichtspunkt: Welche Ue⸗ bungsart macht uns Freude? Man kann nicht ſagen, dieſe oder jene Gymnaſtik iſt das Richtige für die Frau, ſondern die Gymnaſtik, die der einzelnen Freude macht und ihr liegt, iſt das Richtige für ſte. Nur die Uebungen, die wir mit innerer An⸗ teilnahme und wirklicher Begeiſterung machen, wer⸗ den auch einen Erfolg haben, werden uns locken und uns körperlich und geiſtig entſpannen. Gerade dieſes Loslöſen von dem„Muß des Berufes“, von den Pflichten und Nöten des Alltags, was wir in fröh⸗ lichem Spiel, beim Schwimmen, beim Laufen oder Springen oder Wandern erleben, macht die Leibes⸗ übungen ſo nötig für jede, gerade auch für die be⸗ laſtete Hausfrau und die in ihren Beruf einge⸗ ſpannte Frau. Jede Frau, die das einmal an ſich verſpürt hat, wird die Zeit aufbringen, wenigſtens einmal in der Woche, noch beſſer zweimal, ſich kör⸗ perlich zu betätigen. Und ſchließlich, daß alle Uebun⸗ gen, die im Freien betrieben werden, den Vor⸗ zug verdienen, wird jeder einleuchten. Der Beginn des 20. Jahrhunderts brachte die erſten Verſuche, leer gewordene Formen der Frauengymnaſtik durch neue, naturnahe und leben⸗ dige zu erſetzen. Grundlegend für die neu ein⸗ ſetzende völlige Umgeſtaltung der körperlichen Er⸗ ziehung werden zwei Erkenntniſſe. 1. Nur aus lebendigen Kräften und innerer Erlebnisfähigkeit heraus kann Gymnaſtik fruchtbar werden. 2. Eine dem männlichen Geſchlecht angemeſſene Leibeserzie⸗ hung zu Straffheit und Wehrhaftigkeit wird niemals der Eigenart des Weibes und der Entfaltung ſeiner wertvollſten Kräfte entſprechen. Körper und Seele der Frau ſtärken und weib⸗ lichen Lebens⸗ und Bewegungsrhythmus zu ſteigern, machen ſich jetzt eine Reihe von Lehrweiſen zur Auf⸗ gabe, die auf dem Studium der Atmung, des Kör⸗ perſchwunges, der phyſiologiſchen Bewegungsgeſetze aufbauen. So verſchieden auch ihre Wege ſind, ſie alle verfolgen das eine Ziel: Durch das Erfaſſen des ganzen Menſchen und die harmoniſche Entfaltung von Körper und Seele mitzuhelfen an der Erziehung zu höherem Menſchentum. Nun noch eine wichtige Frage: Können einzelne Uebungen nicht auch ſchaden? Man lieſt immer wie⸗ der von Störungen der Funktion der Fortpflan⸗ zungsorgane, von Verlagerungen, von erſchwerten Geburten, Kinderloſigkeit durch Sport uſw. Aus meiner recht großen Erfahrung heraus kann ich nur ſagen: Es kommen ſolche Fälle vereinzelt vor, aber nur dann, wenn der Sport zum Selbſtzweck wird, die Zeichen der Ermüdung nicht beachtet werden, ſon⸗ dern einem abſoluten Leiſtungsziel nachgejagt wird. Dieſe Uebertreibungen können wir nur durch vernünftige Erziehung unſerer Mädchen ver⸗ meiden, wenn wir ihnen klar machen, daß ſie mit ihrer Ge⸗ ſundheit eine große Verantwortung ſich und dem Staat gegenüber haben. Und wenn eine Frau erſt im höheren Alter anfängt, Leibesübungen zu treiben, ſoll ſtie ſich Rat bei einer erfahrenen Sportärztin holen. Die Forderung:„Geſunde Frauen durch Leibes⸗ übungen!“ muß aber dennoch jede einzelne Frau auf ſich beziehen. Man iſt auch nie zu alt, um anzu⸗ fangen. Wir haben in unſeren Stadionkurſen„Sech⸗ zigjährige“,„Großmütter“ gehabt, die voll Eifer und Freude dabei waren. Wir wollen alle Frauen auf den Turn⸗ und Sportplätzen ſehen. Dr N Schon wieder ein Strumpf entzwei! Was mache ich falſch? Bei vielen ſetzt die falſche Behandlung ſchon beim Anziehen an. Sie fahren mit dem Fuß einfach in den Strumpf hinein und im Nu hat der Nagel den feinen Seidenfaden angeriſſen und die Maſche läuft. Strümpfe müſſen immer ſo angezogen werden, daß man ſie bis zur Ferſe umkehrt, mit dem Fuß vorſichtig in den Vorfuß gleitet, worauf man den Strumpf über das Bein zieht. Jeder Strumpf ſollte am Abend in kaltes Waſſer gelegt und vorſichtig ausgedrückt(nie ge⸗ wunden) werden; dadurch werden die Strümpfe Kraft und Schönheit durch Leibesübungen ſehr geſchont. Gewaſchen werden ſie in einer lau⸗ warmen Seifenflocken⸗ oder Seifenlöſung. Bügeln ſoll man Strümpfe nicht. Was nun die Aufbewahrung der Strümpfe anlangt, iſt es wohl am beſten, wenn man ſie paar⸗ weiſe zuſammenlegt und zuſammenrollt. Wie verhindert man das Reißen der Strümpfe? Die angegebene Behandlung verbürgt an und für ſich eine große Schonung. Aber man kann noch wei⸗ teres tun. So verhindert man Laufmaſchen, in⸗ dem man am Saum der neuen, ungewaſchenen Strümpfe eine Maſchinennaht mit einer ganz feinen Nadel und einem feinen Faden anbringt. Häufig ſind auch die Strumpfhalter ſchuld am Reißen der Strümpfe. Man muß danach ſehen, daß die Hal⸗ ter nicht aus zu ſcharfem Material hergeſtellt ſind. Auch ſchlechter Zuſtand des Innenleders der Schuhe hat ein Zerreißen der Strümpfe zur Folge. Es iſt alſo wichtig, darauf zu achten, daß die Brandſohle des Schuhs in Ordnung iſt, daß keine Nägel heraus⸗ ſchauen und daß das Innenleder an der Ferſe, woran ſich der Fuß beſonders leicht wetzt, nicht zerriſſen iſt. Dem Reißen der Strümpfe an der Ferſe kann man vorbeugen indem man an der Innenſeite ein Netzt„ſtopft“. Zu dieſem Zweck ſticht man nur die Querfäden mit ganz kleinen unſichtbaren Stichen ein, während man die Längsfäden netzartig darüber arbeitet. Zum Schluß würden wir noch den Rat geben, immer zwei bis drei Paar Strümpfe von der glei⸗ chen Farbe zu kaufen. Erfahrungsgemäß reißt immer ein Strumpf mehr als der andere, ſo daß man die„heiler“ gebliebenen Strümpfe verſchiedener Paare noch immer tragen kann. Der beſte goldgelbe Tee Zur Bereitung eines vollkommenen, goldenen Tees von der Küche bis zum Teetiſch hat kürzlich in London ein Wettbewerb ſtattgefunden, deſſen Preisträgerinnen folgende klaſſiſche Regen herausgegeben haben: 1. Zuvörderſt lagere den Tee völlig luftdicht. Dennoch darfſt du dich nicht wundern, daß dein Tee, wenn er neben Aepfeln oder gar neben der Käſe⸗ glocke ſteht, in der Taſſe dann mit dem wirklichen Tee nur noch ſchwache Aehnlichkeit hat. 2. Der Teetopf(zur Zubereitung ſchwört England auf Tongeſchirr) muß heiß und trocken ſein, ehe die Blätter hineinkommen. 3. Wieviel Blätter? Einen Teelöffel auf jeden Teetrinker und einen Teelöffel extra für die Kanne. 4. Gieße das Waſſer auf in der Sekunde, in der es kocht(kein lange kochendes Waſſer), laſſe den Tee ganze ſechs Minuten unter dem Teewärmer ſtehen und gieße dann in einen zweiten Teetopf um. 4. Gib warme, ja keine abgekochte Milch dazu. 6. Verdünne niemals zu ſtarken Tee mit heißem Waſſer in der Kanne, gieße kochendes Waſſer gleich in die Taſſe.. 7. Keine engliſche Regel, ſondern eine, die von einem Eingeborenen aus Ceylon ſtammt: man ſoll das kochende Waſſer ſo hoch wie möglich über der Kanne hineingießen, da das größere Gewicht des Waſſers dann die Teeblätter zum Entfalten bringt. Man begeht manchen Fehler, wenn man ſich nur auf die eigenen Erfahrungen verläßt, aber man be⸗ geht noch viel mehr Fehler, wenn man ſich nur auf die Erfahrungen anderer verläßt. * Es fällt ſtets auf, jemand über Dinge ſpricht, die er verſteht. wenn Die ſogenannten Erſatzſtoffe Von Samt, Viſtra und Wollſtra.— Cellophan im Dienſt des Bekleidungsgewerbes Bei ein paar Modeſchauen der letzten Wo⸗ chen hatte die Mannheimer Frauenwelt be⸗ reits Gelegenheit, die Bekanntſchaft einiger der neuen deutſchen Kunſtwollge⸗ webe zu machen. Hier ſchildert nun einmal der Fachmann, was diesſeits und jenſeits der Grenzen für techniſche Entlaſtungsverſuche für die Textilinduſtrie unternommen werden. Wenn der Herbſt ſeinen Einzug gehalten hat, dann ſind die großen Maſſen der Verbraucherſchaft von der Frage bewegt: was iſt mordern, welche Far⸗ ben werden bevorzugt, welche Muſter und Schnitte werden getragen? Wochen und Monate vorher wurde dieſe Frage ſchon an zahlloſen anderen Stel⸗ len— nämlich bei den Erzeugern geſtellt und in emſiger Arbeit beantwortet. Wie eigentlich die Mode gemacht wird? Für den Außenſtehenden er⸗ ſcheint dieſes merkwürdige Auf und Ab als etwas Ungeregeltes, von Launen, Einfällen und ſchöpferi⸗ ſchen Ideen getragen. Gewiß weiſt die Mode eine Unmenge von Zufälligkeiten und Eigenwilligkeiten auf, aber ſie ſind vielfach nur ſcheinbar und ſtützen ſich in Wirklichkeit auf etwas höchſt Reales, nämlich auf den Fortſchritt der Textiltechnik. Die Leinen mode beiſpielsweiſe, die in den letzten zwei Sommern eine ſo große Rolle geſpielt hat und ſicher auch künftig ſpielen dürfte, gelangte erſt in dem Augenblick zu ihrer vollen Beliebtheit, in dem es der Textiltechnik gelang, eine der läſtig⸗ ſten Eigenſchaften des reinen Leinens, das Knit⸗ tern, zu beſeitigen. Aehnlich ſteht es mit einem anderen Stoff, von dem man ſich für den kommenden Winter ſehr viel verſpricht, und der gegenwärtig für alle Verwendungsmöglichkeiten angeprieſen wird, mit dem Samt. Auch der Samt kann jetzt durch eine neuartige Be⸗ arbeitsweiſe knitterfrei gemacht werden, ſeine Verwendbarkeit iſt dadurch beträchtlich geſtiegen, und manche halten ihn ſogar für„das“ Material des Winters. Zum Abendkleid iſt er nichts Neues mehr, aber nun kommt er auch wieder für das Straßen⸗ kleid zu Ehren, Moireeſamt für Nachmittagskleider wird viel gezeigt, und ſogar als Mautelſtoff ſcheint ſich der Samt wieder ſtärker durchzuſetzen. Im allgemeinen freilich beſtehen die Mäntel wei⸗ ter aus Wolle(übrigens faſt ausnahmslos mit reichem Pelzbeſatz), jedoch ſcheint hier das ſchwere, übermäßig viel Rohſtoff enthaltende Gewebe durch leichtere Ware in vielfacher modiſcher Abwandlung verdrängt worden zu ſein. Ueberhaupt ſpielt gegen⸗ wärtig die Anpaſſung der deutſchen Ter⸗ tiltechnik an die Rohſtoffverhältniſſe modiſch eine ſehr bedeutende Rolle. Unausgeſetzt wird verſucht, die Möglichkeiten der heimiſchen Roh⸗ ſtofferzeugung auszudehnen und den Erforderniſſen des Tages dienſtbar zu machen. Vor allen Dingen ſpielen hier die zahlloſen Verſuche eine Rolle, nicht dieſen oder jenen Spinnſtoff für ſich allein zu ver⸗ wenden, ſondern durch eine zweckmäßige Miſchung verſchiedener Materialien die beſonderen Eigenſchaf⸗ ten und Vorteile jedes einzelnen Grundſtoffes zu vereinigen. Derartige Beſtrebungen gibt es ja be⸗ kanntlich ſchon lange, und gerade die Mode hat dar⸗ aus ungemein große Vorteile gezogen: Modiſch in⸗ tereſſant waren ja immer ſchon gerade diejenigen Stoffe, die aus der Vereinigung gegenſätzlicher Be⸗ ſtandteile neue Wirkungen erzielen ließen. Man er⸗ innert ſich dabei an den beſonderen Reiz metallbro⸗ chierter Stoffe ſowie an den aufſehenerregenden Ver⸗ ſuch, Cellophan zu Effektfäden zu verar⸗ beiten. Was gegenwärtig in dieſer Richtung geſchieht, iſt keineswegs mehr Spielerei, ſondern es bedeutet viel⸗ fach ganz neue Wege der Textiltechnik und die Erſchließung neuer Verſorgungs⸗ möglichkeiten. Iſt beiſpielsweiſe ſchon das Viſtra⸗Garn, das es ſeit Jahren gibt, der Aus⸗ gangspunkt e iner neuen Entwicklung geweſen, ſo kommt faſt noch höhere Bedeutung dem jüngſt geſchaf⸗ fenen Wollſtra⸗Garn zu, das aus einer Mi⸗ ſchung von Viſtra und reiner Wolle und einer nach⸗ folgenden kammgarnähnlichen Verſpinnung entſteht. Wollſtra iſt keineswegs etwa ein zweitklaſſiger Erſatz oder eine aus der Not geborene Streckungs⸗ möglichkeit für Wolle les enthält ein Drittel Schaf⸗ wolle und zwei Drittel Viſtra), ſondern es iſt durch⸗ aus ein Werkſtoff von hohem Eigenwert, der insbe⸗ ſondere für die Verarbeitung auf Trikotagen vor⸗ züglich geeignet iſt, weil er neben feiner Durchläſſig⸗ keit auch eine gute Wärmehaltigkeit beſitzt. Eine ähn⸗ liche Verbindung hat man jetzt auch zwiſchen Na⸗ turſeide und Viſtra unter dem Namen Si⸗ lekſtera herausgebracht, dieſer Stoff iſt in der Lage, für Naturſeide in vollem Umfange einzutreten. Ebenſo hat man verſucht, die Kunſtſeide mit Leinen zu einem Miſchgeſpinſt zu vereinigen. Die ganze Entwicklung iſt noch ſtark im Fluß, und es läßt ſich noch keineswegs abſehen, welche Möglichkeiten ſich aus ihr ergeben werden. Beachtlich iſt es übrigens, daß die Bemühungen zur Entwicklung neuer Textilwerkſtoffe durchaus nicht nur auf Deutſchland be⸗ ſchränkt bleiben. Auch in anderen Län⸗ dern, in denen von irgendwelchen Schwierigkeiten der Rohſtoffbeſchaffung keine Rede ſein kann, iſt man beſtrebt, von den„alten“, überkommenen Tex⸗ tilrohſtoffen loszukommen oder ſie doch auf irgend⸗ eine Weiſe unter neuen Geſichtspunkten zu verarbei⸗ ten. Beſonders in der engliſchen Fachpreſſe lieſt man in letzter Zeit häufiger von dieſen Dingen. So hat vor einiger Zeit der größte engliſche Kunſtſeidenkonzern, Courtaulds, eine ſtilliegende Baumwollſpinnerei erworben, um dort die Fabrikation einer neuen Kunſtſpinnfaſer namens Fibro in Angriff zu nehmen. Beſonderen Wert legt Courtaulds darauf, daß die Fabrikation der Fibro⸗Garne ohne nennenswerte maſchinelle Umſtel⸗ lung auf Baumwollſpindeln erfolgen kann, ein Ge⸗ ſichtspunkt, der natürlich auch für die deutſche In⸗ duſtrie von großer Wichtigkeit iſt; denn Fihro iſt ſeiner Herkunft nach nichts anderes als Viſtra, und die deutſchen Baumwollſpinnereien ſind begretf⸗ licherweiſe ſtark bemüht, die Beſchränkungen, die ihnen durch die Faſerſtoffverordnung für die Ver⸗ arbeitung von Baumwolle auferlegt ſind, durch die Verarbeitung nicht bewirtſchaftungspflichtiger Roh⸗ ſtoffe auszugleichen. Auch der andere große engliſche Kunſtſeide⸗Konzern, die Britiſh Celaneſe, hat für die neue Saiſon ein Spezialgarn herausge⸗ bracht; es heißt„Celaſpun“ und kommt haupt⸗ ſächlich für die Anfertigung von Trikotagen in Frage. Italien, das in mancher Beziehung vor ähn⸗ liche Probleme geſtellt iſt wie Deutſchland, iſt gleich⸗ falls bemüht, ſeine Textilbilanz zu entlaſten und verſucht, durch Miſchung von Baumwolle und Kunſt⸗ ſeide, Baumwolle und Seide und dergleichen, ſeine heimiſche Rohſtoffgrundlage zu verbreitern. Freilich iſt dabei zu berückſichtigen, daß Italien mit ſeiner im eigenen Lande erzeugten Naturſeide ein beſon⸗ ders hochwertiges Miſcherzeugnis zur Verfügung ſteht. Alle dieſe teilweiſe ſchon ſehr weit fortgeſchritte⸗ nen Verſuche haben, wie ſchon angedeutet, nicht nur ihren tiefen volkswirtſchaftlichen Sinn, ſondern ſie wirken auch anregend und befruchtend auf die Geſtaltung der modiſchen Begriffe ein. Wie eine derartige Entwicklung ſich vollzieht, läßt ſich an⸗ ſchaulich an dem ſchon erwähnten Beiſpiel des Cel⸗ lophans zeigen: Urſprünglich wurde es nur in Form von geſchnittenen Streifen(bis zu 0,6 Milli⸗ meter ſchmal) nachträglich in die bereits fertige Ware hineingearbeitet. Inzwiſchen iſt ein Verfah⸗ ren gefunden worden, das eine übliche Verſpinnung dieſes Materials mit anderen Faſern zuſammen er⸗ möglicht, ſo daß jetzt Cellophan nicht mehr nur ein ſpieleriſcher Effekt, ſondern ein regelrechter Textil⸗ werkſtoff geworden iſt. So hat man in Teytil⸗ Cellophan eine ſehr abwechſlungsreiche Aus⸗ muſterung in Kleider⸗ und Hutſtoffen, in Bändern, Strick⸗ und Wirkſtoffen herausgeſtellt, und es darf als kennzeichnend gelten, daß auf der letzten Moßden⸗ ſchau der deutſchen Meiſterſchule für Mode in Mün⸗ chen gerade die Cellophan⸗Miſchgewebe beſonderen Beifall fanden. 1 5 g 6. Seite/ Nummer 46. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Oktober 1934 10000 Eiſenbahner in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 9. Okt. Zu einer ma cht vol ⸗ len Kundgebung geſtaltete ſich eine Verſamm⸗ lung pfälziſcher und ſaarländiſcher Eiſen⸗ bahner aller Dienſtgrade in den Hallen des hieſi⸗ gen Ausſtellungsgeländes am Samstagabend. Nahe⸗ zu 10000 Eiſenbahner trafen teils mit Son⸗ derzügen hier ein. Erſchienen war u. a. auch Reichs⸗ bahnpräſident Angerer⸗ Ludwigshafen. Sprech⸗ chöre der Saarländer und Begrüßungsworte des Gaufachſchaftsleiters Wer le⸗Kaiſerslautern leite⸗ ren die Kundgebung ein. Hauptredner war der ſtellv. Generaldirektor Kleinman n⸗Berlin, der ſich zu⸗ nächſt an die Kameraden von der Saar wandte, deren Nöte und Sorgen ihm von ſeiner früheren Tätigkeit in Saarbrücken genügend bekannt ſeien. Dann kam der Reoner auf den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit zu ſprechen, der auch von der Reichsbahn mit allen Kräften geführt werde. Aufträge, die beträchtliche Summen ausmachen, ſeien hinausgegeben worden. 1933—34 ſeien bereits 85 000 Köpfe mehr beſchäftigt Die Reichsbahn ſei kein Gegner der Kraftwagen; Schiene und Landſtraße gehören zuſammen. Darum ſtelle die Reichsbahn für die Autobahnen ihre beſten Kräfte zur Verfügung, um das gigantiſche Werk zu fördern. Der Redner wandte ſich ſcharf gegen den Klaſſendünkel und befaßte ſich dann mit den verſchiedenen ſozialpolitiſchen Maß⸗ nahmen für das Reichsbahnperſonal. Für die Schwer⸗ kriegsbeſchädigten würden Stellen geſchaffen. Ein großer Betrag ſei ausgeſetzt, um talentierten Kindern von Eiſenbahnern die Möglichkeit zum Beſuch einer höheren Schule oder der Hochſchule zu geben. Auch die unteren Beamten würden nicht vergeſſen. Der Reoͤner mahnte zu voller Pflichterfüllung und rief zum Schluſſe den ſaarländiſchen Eiſenbahnern zu, Diſziplin zu halten und an Deutſchland zu glauben. Die Ausführungen des ſtellv. Generaldirektors wur⸗ den mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Reichsfach⸗ ſchaftsberater Klein⸗Berlin widerlegte die von ge⸗ häſſigen Elementen, vielfach Emigranten, ausgeſtreu⸗ worden und man hoffe auf eine weitere Steigerung. ten Behauptungen über die ſoziale Lage der Eiſen⸗ bahner und ſprach dann kurz über Dienſt⸗ und Lohn⸗ ordnungen, die Frage der 40⸗Jahres⸗Grenze u. a. Wer gegen die Betriebsgemeinſchaft verſtoße, tue dies auch gegen die Volksgemeinſchaft. Nach einem Sprechchor der Saarländer ſchloß Gaufachſchafts⸗ leiter Werle mit einem begeiſtert aufgenommenen Sieg Heil! auf den Führer die eindrucksvolle Kund⸗ gebung. — Das Pech des Ausbrechers * Pirmaſens, 10. Okt. Der 17jährige Wilda, der vor einigen Tagen mit ſeinem Spießgeſellen, dem ebenfalls jugendlichen Ecker von Pirmaſens, nach dem Diebſtahl eines Perſonenwagens an der Saargrenze erwiſcht und in das Zweibrücker Ge⸗ fängnis eingeliefert worden war, hat jetzt einen Ausbruchs verſuch unternommen. Er brach ein Loch in die Mauer, konnte aber wegen des hereinbrechenden Tages ſeine Tätigkeit nicht vollen⸗ den. Morgens hängte er ſich aus Wut über ſein Mißgeſchick am einem Handtuch auf, wurde aber durch einen hinzukommenden Gefängniswärter an ſeinem ſelbſtmörderiſchen Vorhaben gehindert und rechtzeitigabgeſchnitten. Wiederbelebungs⸗ verſuche waren von Erfolg begleitet. Wilda iſt mit Ecker wegen Dutzenden von Kraftwagen⸗ und Kraft⸗ raddiebſtählen bereits zweimal vorbeſtraft und war zum dritten Male wegen des gleichen Vergehens verhaftet worden. Falſche Fünfmarkſtücke hergeſtellt * Kirchheimbolanden, 10. Okt. Vor einiger Zeit wurden im Bezirk Kirchheimbolanden eine Anzahl falſcher Fünfmarkſtücke in den Verkehr ge⸗ bracht. Der Verdacht richtete ſich gegen einen gewiſ⸗ ſen Braun, der bei ſeinem Onkel in Dannenfels wohnte. Der Falſchmünzer entging zwar zunächſt der Feſtnahme, wobei er durch ein Fenſter auf die Straße floh und mit einem dort ſtehenden Fahrrad davonfuhr. Einige Tage darauf wurde er jedoch i m Saargebiet feſtgenommen. Zur Zeit be⸗ findet er ſich in Saarbrücken in Unterſuchungshaft. Wie ſich herausſtellte, hatte Braun bei der Herſtel⸗ lung und Verbreitung der Falſchſtücke in einem jungen Mann aus Kirchheimbolanden einen Kom⸗ plicen. Der Mittäter iſt geſtändig, befindet ſich aber wegen ſeines jugendlichen Alters auf freiem Fuß. D. und warm, wie es ſich für einen Wintermantel gehört, ſind die neuen Modelle dieſes Herbſtes. Sie haben eine gut die Kleider bedeckende Län ⸗ ge, breit überſchlagen⸗ den Knopfſchluß und ſehr intereſſante Kra⸗ gen. In dieſen und den Armeln liegt die eigent⸗ liche Neuheit, denn die ſchlanke Form— nicht übertrieben eng in der Taille— kennen wir bereits. Die meiſten Mäntel ſind im Rücken mit Teilungsnähten ge⸗ arbeitet. Teils des rich⸗ tigen Sitzes wegen, teils indeſſen auch um ſchnei⸗ deriſche Feinheiten an⸗ Der Sportmantel aus derbem Wollſtoff hat 1 1 5 zubringen. Hübſche aus Nutria, große Ta⸗; 3 ſchen und Ringsgurt. Steppereien und die in Ullſtein⸗Schnitt M2222 Zierlinien geführten Nähte liefern den Be⸗ weis hierfür. Garnituren auf der Arm⸗ kugel find verſchwunden, den Erſatz bilden zum Ellenbogen hin verlegte Beſatzteile oder hoch anſteigende Armelſtulpen. An eleganten Män⸗ teln findet ſich zuweilen eine Armelweite vom Ellenbogen an abwärts, die ſehr neu wirkt, weil ſie die moderne rundliche Linie des Ober⸗ körpers ballonartig betont. Sportmäntel kann man ſich nicht ohne praktiſche Taſchen denken. Je größer, um ſo beſſer, ſagten ſich die Mantelmacher und ſetzten uns ſolide Taſchen von beträchtlichem Umfang auf die Laufmäntel für den täglichen Gebrauch. Dazu geben ſie den Mänteln flotte Gürtel und Der ſchwarze Mantel hat den dieg⸗ jährigen großen Pelzkragen und die neue Armelweite am Ellen⸗ bogen. Ullſtein⸗Schnitt M 2224 Ein ſchulterbedeckender Pelerinen⸗ kragen aus Indiſch⸗Lamm gibt dem grünen Mantel aus Querrippenſtoff die neue Note. Ullſtein⸗Schnitt M 2230 Fraulicher Wintermantel in gürter⸗ loſer Form, mit neuartiger durch⸗ ſteppter Armelgarnitur und Stoff⸗ krawatte. Ullſtein⸗Schnitt M 2209 Schöner Mantel aus ſchwarzem Woll⸗ panama. Der weiche Pelzkragen bil⸗ det vorn am Revers ſehr neuartige Tüten. AUllſtein⸗Schnitt M 2215 einen Pelzbeſatz von herrenartiger Form. Die Stoffe ſind ſport⸗ lich, noppig oder ſchräg gerippt und häufig noch mit Tierhaarbei⸗ miſchung. Bei den gürtelloſen Phantaſiemänteln wird, wie ſchon die Bezeich⸗ nung andeutet, der freien Geſtaltung mehr Raum gelaſſen. Das zeigt ſich beſonders bei den Pelzkragen, die 1 7ů 77 manchmal intſächlich ,. phantaſtiſch“ ſind. Rie⸗ ſengroß, gehen viele vorn bis zur Taille her⸗ unter und runden ſich oben in einem großen Bogen um den Hals, oft weich drapiert, zu Titten geordnet, einer Kapuze gleich im Nak⸗ ken zurücktretend. Jeder Mantel hat einen an⸗ dern Kragen, von Einförmigkeit kann keine Rede ſein. Manche liegen wie kleine Pele; rinchen auf den Schultern, andere ſind ein⸗ geſchlungen, zurückgeſchlagen und auf die viel⸗ fachſte Weiſe mit Stoff vereint. Recht nen ſehen den Ausſchnitt füllende Krawatten aus dem Mantelſtoff aus, ſowie kleine Pelzweſtchen, paſſend zum Kragen. Reichhaltig iſt die Wahl unter den Stoffen unſerer neuen Mäntel. Eine Vorliebe für kräu⸗ ſelige Rippen, quer oder ſchräg laufend, in Reliefwirkung, wechſelt mit der Neigung zu derbem Panama, körnigen Kreppſtoffen, wei⸗ chem Duvetine und glattem Tuch. JI. G. Halbſportlicher Gürter⸗ mantel mit breiten Aufſchlägen und einem ſich darüber legenden weichen Pelzkragen. Ullſtein ⸗ Schnitt M 882 gesunde und froe Menscfien dure Sumnads tig! Die Mannheimer GYmnasſiklehrerinnen im Reichsverband Deufscher Turn-, Spori- und Gymnasfiklehrer E. v. Rita Bense! N 7, 8 Fernspr. 23006 Thilde Dauth Goethestr. 8 Fernspr. 419 80 Math. Hoffmann L4, 4 u. Feudenheim, Fernspf. 512 J Drachenfelsskrage 5 Leniv. 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Nach den Angaben des recht zweifelhaften Paares haben die beiden mit dem auf dem Bahnkörper tot aufgefundenen Wanderburſchen oberhalb des Ka⸗ pellengrundes in der Nähe eines Hochſitzes, von dem ein Sack weggenommen wurde, im Wald in der Nacht gelagert, wo es zu tätlichen Auseinan⸗ derſetzungen zwiſchen dem Wander bur⸗ ſchen und dem Paare kam. in deren Verlauf erſte⸗ rer gewürgt und übel zugerichtet wurde. Der angeb⸗ liche Bräutigam der Frauensperſon will in Notwehr gehandelt haben, da der Wanderburſche mit einem Meſſer umgegangen ſein ſoll. An der Lagerſtelle wurde tatſächlich das Meſſer gefunden. Das Paar will dann gemeinſam mit dem Burſchen, der etwa 50 Jahre alt iſt, zu dem am Kapellengrund ſtehenden Kapellchen gegangen ſein, in deſſen unmittel- barer Nähe der Wanderburſche tot auf dem Bahn⸗ körper zwiſchen den Gleiſen am Morgen aufgefun⸗ den wurde. Es ſteht bis jetzt unzweifelhaft feſt, daß der Tod des Aufgefundenen nicht durch Körperver⸗ letzungen infolge Schlägen. ſondern durch die Maſchine eines vorüber fahrenden Gü⸗ terzuges, an der man Kon are des Toten fand, eingetreten iſt. Es handelt ſich demnach höchſtwahr⸗ ſcheinlich nicht um einen Raubmord, an den man nach den erſten Unterſuchungen und Beſichtigungen des Ortes glaubte. Trotzdem bleibt noch manches ungeklärt und bedarf weiterer eingehender Aufklä⸗ rungen und Gutachten. e Blick in das Schwetzinger Rathaus D Schwetzingen, 10. Okt. In der letzten Stadt⸗ ratsſitzung wurde die Einſchätzung von 12 Gebäuden der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung zur Gebäudeverſiche⸗ rung anerkannt.— Der Entwurf einer ortspolizei⸗ lichen Vorſchrift, wonach die Errichtung von Bauten in der geſamten Gemarkung Schwetzingen, mit Aus⸗ nahme des Bereichs der Ortsſtraßen und des Ge⸗ biets, für das amtlich genehmigte Ortsſtraßenpläne aufgeſtellt ſind, auf die Dauer von drei Jahren ver⸗ boten iſt, fand Zuſtimmung.— Die Verbeſſe⸗ rung der Straßenbeleuchtung durch Auf⸗ ſtellung von weiteren Laternen wurde genehmigt. — Der Hiebplan i934 und der Kulturplan 1935 für die Bewirtſchaftung des Stadtwaldes wurden gutgeheißen“— Das Zinserträgnis der Zeyherſchen Armenſtiftung wurde verteilt.— Von der Mittei⸗ lung des 9. Badiſchen Kreisfeuerwehr⸗Verbandes Mannheim, daß der Präſident des Badiſchen Lan⸗ desfeuerwehr⸗Verbandes Herrn Georg Völker als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schwet⸗ zingen beſtätigt hat, wurde Kenntnis genommen. Neue Naturſchutzgebiete in Baden * Karlsruhe, 10. Okt. Nachdem dieſer Tage die faung⸗ u. florareichen Grundſtücke am Michaelsberg bei Untergrombach und die ausgedehnte Hochmoor⸗ zone des Urſees bei Lenzkirch zur großen Freude aller Naturfreunde und Naturwiſſenſchaftler zu ſtaatlichen Schutzgebieten erklärt wurden, beſttzt jetzt das Land Baden insgeſamt neun offizielle Natur⸗ ſchutzgebiete. Zu dieſen gehören als bekannteſte Schutzgebiete das Wildſeemoor bei Kaltenbronn mit insgeſamt 178 Hektar Fläche, an der auch Würt⸗ temberg einen großen Anteil hat, des weiteren das Wollmatinger Ried bei Konſtanz, die Halbinſel Mett⸗ nau bei Radolfzell, die„Seefelder Aachmündung“ bei Unteruhldingen am Ueberlinger See, der Iſteiner Klotz, das Dünengebiet von Sandhauſen und endlich die Reißinſel bei Mannheim. Der Natur⸗ ſchutzgedanke hat in weiten Kreiſen der Bevölkerung Anklang gefunden, ſo daß zu hoffen iſt, daß ſich der Kreis der offiziell geſchützten heimatlichen Bereiche noch vergrößern wird. Insbeſondere ſind Beſtre⸗ bungen im Gange, das Gebiet der Wutachſchlucht, das Vulkangebiet des Kaiſerſtuhls und das Dünengebiet von Wiesloch gegen Schwetzingen zu in den Bereich der Naturſchutzgebiete einzubeziehen. .. Hockenheim, 10. Oktober. Die„Hockemer Kerwe“ fand, zumal beſtes Wetter ſie begünſtigte, aus der ganzen Umgebung ſtärkſten Zuſpruch. Wirte und Schauſteller dürften mit dem Ergebnis zufrie⸗ den ſein. Die Stimmung war denkbar gut und es herrſchte eine fröhliche Weinlaune vor. In voller Fahrt zuſammengeſtoßen Schweres Kraftwagenunglück bei Bruchſal * Neudorf bei Bruchſal, 10. Okt. In der Nacht ſtießen bei der Neudorfer Mühle zwei Perſo⸗ Wilhelm II. von Württemberg, Charlotte nen wagen, ein Sechsſitzer und ein kleiner Wagen, in voller Fahrt zuſammen. Wagen ü berſchlug ſich, der kleine wurde um⸗ geworfen und fing Feuer. Während die vier In⸗ ſaſſen des erſteren mit Schürfungen und dem Schrek⸗ ken davonkamen, wurden die Inſaſſen des Klein⸗ wagens ſchwer mitgenommen. Der Lenker wurde durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert und zog ſich Schnittwunden am Auge zu. Ein Mit⸗ fahrer erlitt bei dem Sturz einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb auf dem Transport nach dem Bruchſaler Krankenhaus. Seine Frau wurde am Kieſer verletzt. Beide Wagen ſind bis zur An⸗ brauchbarkeit zerſchlagen. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. 5 Falſchmünzerwerkſtätte ausgehoben Wenn man im Gefängnis„Techniſchen Unterricht“ nimmt * Baſel, 7. Okt. Der elſäſſiſchen Gendarmerie iſt es gelungen, eine Falſchmünzerwerkſtätte im St. Ludwig auszuheben, und vier Perſonen, darunter einen Chemiker und einen Schuhmacher⸗ geſellen zu verhaften. Außer 600— 700 bei der Ver⸗ haftung beſchlagnahmten Schweizer Fünffranken⸗ Stücken wurde auch eine ganze Menge franzöſiſches Falſchgeld in 20⸗Franken⸗Stücken aufgefunden. In der Schweiz war es ſeit Monaten aufgefallen, daß falſche Fünf⸗Frankenſtücke im Umlauf waren. Die Werkſtatt der Falſchmünzer befand ſich in einer ehe⸗ maligen Küche, und hier wurde auch das ganze Werkzeuglager nebſt einer ausgedehnten Biblio⸗ thek über Chemie uſw. aufgefunden. Der Haupttäter iſt ein Mann namens Vogel. Im Ver⸗ hör erklärte dieſer, er habe die Kunſt der Falſch⸗ münzerei im Gefängnis in Mülhauſen von Mitgefangenen gelernt, wo er zwei Jahre wegen Diebſtahls abzuſitzen hatte. Dort habe er ſich auch die nötigen techniſchen Kenntniſſe aus Büchern angeeignet. f * Badenweiler, 10. Okt. Reichsbankpräſident und Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht weilte am Samstaa in Badenweiler. wo er mit dem Gouver⸗ neur öͤer Bank von England, Montagu Norman, zu⸗ ſammen war. L. Schwetzingen, 10. Okt. Am 9. Oktober konnten Schuhmachermeiſter Fiſcher mit ſeiner Frau Maria geb. Frank das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit— beide noch in beſter Geſundheit—, und die Färbereibeſitzer Adolf Kaſt mit ſeiner Frau Anna Margarete geb. Zehn das Feſt der ſilber⸗ nen Hochzeit begehen. e Oftersheim, 10. Okt. Schmiedemeiſter Peter Gieſer wurde als Kommandant der Freiw. Feuerwehr beſtätigt.— Die Eheleute Georg Albert Frey und Anna geb. Gieſer konnten das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen.— Am 2. De⸗ zember wird der Geſangverein„Liederkranz“ einen Volksliederabend abhalten. Der große Königin Charlotte von Württemberg 70 Fahre alt Stuttgart, 10. Okt. Die Witwe des Königs geb. Prinzeſſin zu Schaumburg⸗Lippe, kann am 10. Ok⸗ tober auf Schloß Babenhauſen im Neckartal bei Tübingen in ſchöner Rüſtigkeit ihren 70. Ge⸗ burtstag ſeiern. Die greiſe Königin wurde als älteſte Tochter des k. u. k. Generals der Kavallerie, Prinz Wilhelm zu Schaumburg⸗Lippe und deſſen Gemahlin, der Prinzeſſin Batidis von Anhalt, einer Schweſter der Großherzogin Adelheid von Luxem⸗ burg, auf dem böhmiſchen Schloß Ratiboritz geboren. Am 6. April 1886 vermählte ſie ſich in Bückeburg mit dem Kronprinzen Wilhelm von Württemberg. Beim Tode des Königs Karls I. beſtieg ſie am 6. Oktober 1891 mit dem nunmehrigen König Wilhelm II. den Thron des Schwabenlandes als Königin. Als der rote November 1918 hereinbrach, entſagte Wilhelm II., einer der volkstümlichſten Könige, die Württemberg gehabt hat, ſeiner Krone und nahm den Titel eines Herzogs zu Württemberg an, den er bis zu ſeinem Tode 1921 führte. 5 Seit dieſer Zeit lebt die Königin auf dem jetzt zum Witwenſitz gewordenen Schloß Babenhauſen und verrichtet in ihrem reichen Sinn für Wohltätig⸗ keit und Nächſtenliebe hier ſchöne Werke der Barm⸗ herzigkeit in aller Stille. In Württemberg wird man am 10. Oktober dieſer gütigen Frau mit Ver⸗ ehrung gedenken. Von einer Weinbütte tolgeorückt * Alzey(Rhh.), 10. Okt. An den Folgen eines tragiſchen Unglücksfalles verſchied der 48jährige Bürgermeiſter Friedrich Hebermehl aus Wein⸗ heim bei Alzey. Hebermehl wollte in ſeinem Hofe eine ſchwere Weinbütte an einen anderen Platz brin⸗ gen. Dabei ſchlug die Bütte um und begrub ihn unter ſich. Erſt nach einiger Zeit konnte er von Nachbarn aus ſeiner llualvollen Lage befreit werden. Die erlittenen Verletzungen waren jedoch ſo ſchwer, daß ſie ſeinen baldigen Tod zur Folge hatten. Der tödlich Verunglückte hinterläßt Frau und Kind. L. Neulußheim, 10. Okt. Die Schlußprobe der Freiw. Feuerwehr zeigte die Wehr in ge⸗ wohnter Schlagfertigkeit und die Uebung verlief voll⸗ kommen einwandfrei. Mit einem Feuerwehrball wurde der Abſchluß ins Kameradſchaftliche überge⸗ leitet.— Weil er Zeitſchrften der Bibelforſcher ver⸗ kaufte, wurde hier ein Mann aus Speyer verhaftet. — Auf der Landſtraße nach Hockenheim ſtieß ein Mo⸗ lorradſahrer mit einem unbeleuchteten Fuhrwerk zu⸗ ſammen, wodurch der Motorradfahrer erheblich ver⸗ letzt wurde. Er kam in das Heidelberger Kranken⸗ haus. 7 * Tauberbiſchofsheim, 10. Oft. Dem Nota⸗ riatsbezirk Tauberbiſchofsheim, der die Orte des politiſchen Bezirkes umfaßt, ſind aus dem Bezirk Wertheim folgende Ortſchaften neu ange⸗ gliedert worden: Külsheim, Gamburg, Nicklas⸗ hauſen und Steinfurt. Damit dürfte das Notariat Tauberbiſchofsheim den größten Bezirk des ganzen badiſchen Landes umfaſſen. iſt nur noch ſeine eigene Karſfatur. Sie würden ſich für die Zumutung, darin eine längere Fahrt zu machen, beſtens bedanken. i Die Anzeige erfüllt für die moderne Wirtſchaft die gleiche Aufgabe wie das Auto⸗ mobil für den Verkehr. Sie gibt einem Fabrikanten, einem Geſchäftsmann erſt die i Möglichkeit, über den eigenen engen Bezirk hinaus größere K zeugniſſen vertraut zu machen und ihren Abſatz zu ſichern. Ein Werk, ein Geſchäft, welcher reſſe mit den jeweiligen Er⸗ * — Art es auch ſei, ohne Anzeigen in der Tagespreſſe wäre wie ein Auto ohne Motor, eine Karikatur ſeiner ſelbſt.— Oenn mit der Anzeige föhrt man geradewegs zum Leſer; durch ſie packt man ihn da, wo er innerlich bereit iſt, Neuigkeiten aller Art aufzunehmen; auch das 0 Neue, was ihm die Anzeige bringt! Unb es gibt nlemond, der reich genug iſt, ſich ſolch einen Helfer entgehen zu laſſen. In der Herbeiführung dieſer„Verkaufsgelegenheit“ beſtelt ja einer det Hauptwerte der Tageszeitungen für den Werbungtreibenden. Darum heißt es mit Recht: helfen kaufen und verkaufen! 7 obil, das geſchoben werden muß . 1 8. Seite/ Nummer 467 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Oktober 1034 — Eine hübſche Weihnachtsüberraſchung für die Berliner bereitet das Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub der NSG„Kraft durch Freude“ Gau Groß-Berlin vor. Für alleinſtehende Fungge⸗ ſellen und Junggeſellinnen ſollen drei zwölftägige Urlaubsreiſen vom 23. Dezember bis zum 3. Januar, alſo über das Weihnachtsfeſt und den Neujahrstag, veranſtaltet werden. Das Ziel iſt Marburg, das Erß⸗ gebirge und das Rieſengebirge. Die Preiſe betragen für die Urlaubsreiſe nach Marburg 51.— und für die beiden anderen Fahrten je 55.— Mk. In dieſen Preiſen ſind hübſche Weihnachtsgeſchenke einbegrif⸗ fen, die den Teilnehmern durch die NSG„Kraft durch Freude“ überreicht werden. Wie der Referent des Amtes für Reiſen, Wandern und Urlaub in ei⸗ ner Unterredung mitteilt, ſollen die alleinſtehenden Volksgenoſſen nicht wie bisher allein in ihrer Woh⸗ nung, in ihrem möblierten Zimmer oder auch in Lo⸗ kalen und auf der Straße die Feſttage verbringen, ſondern ſie werden bei den Familien der mittel⸗ und weſtdeutſchen Volksgenoſſen auf das herzlichſte emp⸗ fangen werden. Es iſt dafür geſorgt, oͤaß die Teil⸗ nehmer an dieſen Reiſen gerade zu Weihnachten und Silveſter echte deutſche Familienfeiern miterleben. Daneben iſt ihnen Gelegenheit zum Winterſport ge⸗ boten und die benötigten Sportgeräte werden ihnen gegebenenfalls koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Dann hat ſich die NSG„Kraft durch Freude“ noch eine ganz beſondere Ueberraſchung ausgedacht. Sie verſucht ſich nämlich zu Weihnachten zum erſtenmal als Eheſtifterin und hat angeregt, daß die Paare, die ſich bei den Urlaubsfahrten über Weih⸗ nachten und Neufahr finden, in dem betreffenden Winteraufenthaltsort, in dem ſie ſich kennen und lieben gelernt haben, koſtenlos zur Hochzeitsreiſe verweilen dürfen. * — Im weſtlichen Berlin erlebte man auf dem Balkon eines vierſtöckigen Wohnhauſes ein Wunder: reiſe Feigen! Kein Witz: unter dem Schatten des nahen Funkturms gedeihen auf einem kleinen Bal⸗ kon in Halenſee dieſe vielbegehrten ſüdlichen Früchte. „Es iſt zum erſtenmal, daß man in Berlin ſüße reife Feigen ernten konnte“, erzählt die Züchterin, die den vor mehreren Generationen gepflanzten Ber⸗ liner Feigenbaum mit aller Liebe und Sorgfalt pflegt und hegt. Die ſelige Urgroßmutter legte be⸗ reits vor 25 Jahren den Keimling, den ſie mühſam in einer Flaſche großgezogen hatte, in die Hände der Großmutter, und dieſe übergab ihn bereits mit geoßen Blättern, aber unſcheinbharen grünen Früch⸗ ten, der jetzigen Hüterin. Dieſer Tage trug der Baum zum erſtenmal reife Früchte. Als vor vielen Jahren in Genf die Feigen blühten, beſtaunten die Gärtner aller Welt dieſes Ereignis als eigenartiges Naturſpiel? um ſo merkwürdiger muß den Botani⸗ kern das Wunder dieſer Berliner Feigenernte er⸗ ſcheinen. 2. — In den letzten Tagen erkrankten in Lorenz⸗ renth bei Marktredwitz 30 Perſonen an Trichinoſe. Eine 36jährige Frau iſt im Krankenhaus geſtorben. Vor einiger Zeit hatte der Metzgermeiſter Gerhard Werner ein Schwein geſchlachtet, ohne es durch den Fleiſchbeſchauer einer amtlichen Kontrolle unter⸗ ziehen zu laſſen, weil er anſcheinend die Fleiſch⸗ heſchaugebühren und die Schlachtſteuer ſparen wollte. Kurz darauf ſtellten ſich im Ort bei etwa 30 Perſonen Krankheitserſcheinungen ein. Als die Unter⸗ ſuchungen eines polizeilichen und ärztlichen Aus⸗ ſchuſſes an Ort und Stelle ergaben, daß die Erkran⸗ kungen auf den Genuß trichinenhaltigen Fleiſches aus dem Laden Werners zurüzuführen ſind, erhängte ſich der Metzgermeiſter in einem Schuppen ſeines An⸗ weſens. 2 — Auf einer Bauernhochzeit, ͤie in Villach in Kärnten gefeiert wurde, gab es zwei große Ueber⸗ zwar die Ortſchaft Marton in der Grafſchaft York⸗ Im Rahmen des e Straßenbauprogramms der Brücke bei Lindau notwendig. Die ſoeben getraute junge Frau von einer Uebelkeit be⸗ troffen wurde und die Geſellſchaft verlaſſen mußte. Als ſie nach geraumer Zeit noch nicht wieder zu rück⸗ großen Erſtaunen, daß die junge Frau von einem geſunden Knaben entbunden worden war. Noch hat⸗ ten ſich die Feſtteilnehmer nicht von ihrem„Schrek⸗ ken“ erholt, als die Schwägerin der jungen Frau ebenfalls die Hochzeitstafel verlaſſen mußte. Nach kurzer Zeit wurde auch ſie von einem Knaben glück⸗ lich entbunden. Der Jubel der verſammelten Hoch⸗ zeitsgeſellſchaft fand ob dieſer Doppelung der freu⸗ digen Ereigniſſe kein Ende. * — Zwiſchen England und Auſtralien ſpielt ſich zur Zeit ein Kompetenz⸗Streit ab, der einer gewiſſen amüſanten Note nicht entbehrt. In dieſem„Konflikt“ geht es um nichts anderes als die Geburtsſtätte des bekannten Weltumſeglers Kapitän Cook, der im Jahre 1728 das Licht der Welt erblickte. Kapitän Cook teilt das Los ſeines großen Vorgängers Chri⸗ ſtoph Columbus, denn auch ſein wirklicher Geburts⸗ ort iſt ziemlich umſtritten. Die offizielle Chronik gibt ſhire als ſeine Heimat an, aber unlängſt nahm das Dorf Great Ayton bei Middlesbrough dieſes Vor⸗ recht für ſich in Anſpruch. Wie dem nun auch ſei, der Staat Victoria in Auſtralien erwarb ein altes Block⸗ haus in Great Ayton, um es nach Ueberſee zu ver⸗ laden, wo die Geburtsſtätte des engliſchen Mare Polo aus Anlaß der Jahrhundertfeier des Staates Victoria feierlich aufgeſtellt werden ſoll. Der Her⸗ zog von Gloueeſter hat ſich bereits als Vertreter ſei⸗ nes königlichen Vaters nach Auſtralien begeben, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen und bei dieſer Gelegenheit auch dem Geburtshaus des engliſchen Helden einen Beſuch abzuſtatten. 0 Nun kömmt aus Great Ayton die überraſchende Nachricht, daß der Gemeinderat ernſte Zweifel hegt, ob das nach Auſtralien transportierte Blockhaus auch wirklich Cooks Geburtsſtätte iſt. Das einzige, was nämlich einwandfrei feſtſteht, iſt, daß die Eltern des Forſchers längere Zeit im ſtrittigen Hauſe wohnten. Man warnt alſo die Regierung des Staates Victoria, raſchungen. Kaum hatten ſich die Gäſte an die mit köſtlichen Dingen reich belegte Tafel geſetzt, als die allzu voreilig einer alten Hütte einen Ruhm zu ver⸗ gekehrt war, erfuhren ſchließlich die Gäſte zu ihrem Reichsregierung wurde die Sprengung ' i dieſer Brücke wird durch einen Neubau erſetzt. Die ganze Angelegenheit wird aber noch verwickelter geſtaltet, weil Frau Linton, die Gattin des auſtra⸗ liſchen Vertreters bei der engliſchen Regievung, gleichzeitig die Enthüllung eines Denkmals vorneh⸗ men ſoll, das an der Stätte, wo Cooks angebliches Geburtshaus ſtand, errichtet wurde. Man darf ge⸗ ſpannt ſein, welchen Ausgang der Streit um das alte „Cottage“ nehmen wird. Während die Auſtralier, um ſich nicht zu blamieren, feſt behaupten, die wirkliche Geburtsſtätte des großen Mannes gekauft zu haben, iſt man in Great Ayton ſo mißtrauiſch geworden, daß die Bevölkerung ihre Beteiligung an der Denkmals⸗ einweihung abgeſagt hat. Man will eben unter allen Umſtänden den lächerlichen Eindruck vermeiden, der unausbleiblich wäre, wenn über kurz oder lang doch das wahre Geburtshaus Kapitän Cooks entdeckt wer⸗ den ſollte. 4 — Chineſiſche Zeitungen brachten jüngſt die kurze Nachricht, daß neun junge Mädchen und Frauen in Hweian Selbſtmord begangen hatten, indem ſie zu⸗ ſammengebunden von der Stadtmauer in die ſchäu⸗ mende Brandung ſprangen. Dieſe neun Frauen ſind als Märtyrerinnen geſtorben, ihr Freitod war ein Proteſt gegen eine ebenſo ſeltſame wie unnatücllche Sitte, die in der Provinz Fukien und beſonders in Hweian ſeit undenklichen Zeiten beſteht. Dort iſt es den jungen, kinderloſen Frauen ſtreng verboten, mit ihren Ehemännern zuſammenzuleben; nur an den wichtigſten Feiertagen, wie am Feſte„Tſih Chao“, am ſiebenten Tage des ſiebenten Monats, an dem die zwei Liebenden der chineſiſchen Legende, die Milchſtraße überqueren, um ſich zu vereinigen, dür⸗ fen ſie ihre Gatten auf kurze Zeit ſehen. Sonſt aber wohnen ſie jahraus, jahrein bei ihren Eltern, oft bis zu ihrem Tode, falls ſich die Göttin der Gnade, Kuan Ning, die dem deutſchen„Storch“ entſpricht, ihrer nicht erbarmt. Erſt wenn ſie ein Kind ge⸗ boren haben, dürfen ſie zu ihren Ehemännern zie⸗ hen. Dieſer grauſame Brauch hat ſchon vor Jahr⸗ hunderten einen engen Zuſammenſchluß der ein⸗ ſamen jungen Frauen herbeigeführt, die in einem organiſierten Verbande leben und ſich gegenſeitig über ihr Schickſal zu tröſten verſuchen. Trotzdem Los, und ſo iſt es immer wieder zu Revolten gegen das grauſame, ungeſchriebene Geſetz gekommen, die Dieſe Selbſt morde finden ſtets an der gleichen Stellg ſtatt; immer ſtürzen ſich unglückliche Frauen von der Stadtmauer, und vor fünfzehn Jahren waren es gleich ſechzehn junge Geſchöpfe auf einmal, die ihrem Daſein ein Ende machten, in der vergeblichen Hoff⸗ nung, dadurch ihren Leidensſchweſtern Erlöſung zu verſchaffen. Von den neun Selbſtmörderinnen der letzten Wochen waren nur zwei jungverheiratet, die anderen ſieben waren Mädchen von dreizehn bis neunzehn Jahren, die freiwillig in den Tod gingen, um gegen die unerträgliche alte Sitte zu proteſtie⸗ ren. Ihr Opfertod hat diesmal Erfolg gehabt. Die lokale Zweigſtelle des Kuomintang nahm ſich der Sache an und befahl den ſtädtiſchen Behörden, die unſinnige Sitte, die ſchon ſo viel Unheil angerichtet hat, mit allen Mitteln zu bekämpfen. Die Eltern der zwei verheirateten Selbſtmörderinnen, die ihre Töchter gewaltſam von deren Ehegatten trennten, ſollen ſchwer beſtraft werden, um ein abſchreckendes Exempel zu ſtatuieren. * — Der rätſelhafte Tod eines jungen Mannes, der vor oͤrei Jahren in der Kenia⸗Kolonie erfolgte, ſcheint ſich fetzt aufzuklären und als Ritualmord zu enthüllen. Während man urſprünglich angenommen hatte, daß der Tote von einem Löwen zerfleiſcht worden— man hatte nämlich am Tage nach ſeinem rätſelhaften Verſchwinden blutige Teile ſeines Kör⸗ pers gefunden— darf man den Erklärungen von Angehörigen eines Eingeborenenſtammes entneh⸗ men, daß der junge Engländer von Eingeborenen gefangen genommen und bei der feierlichen Auf⸗ nahmezeremonie der jungen Eingeborenen in die Kriegerkaſte hingeſchlachtet worden iſt. Um als Krieger anerkannt zu werden, müſſen die jungen Eingeborenen ihre Speere in Menſchenblut tauchen, eine ſymboliſche Handlung, die ihre Wehrfähigkeit dartun ſoll. Es iſt bekannt, daß dieſer Eingeborenen⸗ ſtamm in früheren Jahren für die Aufnahmefeier Eingeborene aus anderen Stämmen geraubt hat. Die Verhandlung, die demnächſt beginnen wird und bei der vier Eingeborene wegen Mordes angeklagt ſind, dürfte wohl einige Ueberraſchung bringen. * — Seit alten Zeiten gilt der Hahn als Künder der Morgenfrühe, als Symbol des Sonnenlichtes und Feuers, als dämoniſches Tier. Daher iſt er bei Griechen und Römern dem Lichtgott Apollon zu⸗ geſellt, bei Aſiaten dem Mithras oder dem phry⸗ giſchen Mondgott Men, bei Germanen dem Feuer⸗ gott Donar, bei den Slawen dem Lichtſpender Span⸗ tevit. Urſprünglich als heidniſches Symbol auf erhöhten Standorten angebracht, wurde er im Chri⸗ ſtentum zum Symbol Chriſti umgedeutet, der die Macht und den Schrecken der Finſternis gebrochen hat. So ſehen wir auf dem Portal an der Altſtädter Kirche zu Pforzheim den Hahn, d. i. Chriſtus, und den vor ihm fliehenden Löwen, d. i. Satan. Gleich⸗ falls auf perſiſcher Anſchauung, ſo ſchreibt Ober⸗ ſtudiendirektor Dr. E. Stemplinger in einer gelehr⸗ ten und unterhaltſamen Plauderei des Oktoberheftes von Velhagen u. Klaſings Monatsheften, beruht der weitverbreitete Glaube, dem Hahn wohne als Licht⸗ dämon die Kraft inne, lichtfeindliche Geiſter zu ver⸗ ſcheuchen und ihre Macht zu brechen. Drum endet die Walpurgisnacht mit dem erſten Hahnenſchrei; ein weißer Hahn kräht alle Mäuſe— elbiſche Weſen— aus dem Haus hinaus. Das Hahnenkrähen unter⸗ bricht, wie wir aus deutſchen Sagen wiſſen, teufliche Arbeiten wie den Bau eines Hauſes oder Dammes. * — Belohnungen. Fritz:„Ich bekomme einen Groſchen, damit ich auf meine kleine Schweſter auf⸗ paſſe, wenn Mama nicht zu Hauſe iſt!“ Frauz: „Pah, das iſt doch gar nichts— ich bekomme eine ganze Mark, damit ich nicht auf meine große Schwe⸗ ſter aufpaſſe, wenn ihr Verlobter da iſt!“ * — Das Einkommen.„Sie wollen alſo meine Toch⸗ ter heiraten! Wie hoch iſt denn Ihr Einkommen?“ —„Sechstauſend Mark jährlich!“—„Hm.. und mit den fünftauſend meiner Tochter..“—„Die leihen, der in Wirklichkeit jeder Grundlage entbehrt. ergeben ſie ſich nicht ohne weiteres in ihr trauriges habe ich ſchon mitgerechnet!“ Copyright 1933 by August Scherl G. m. b.., Berlin LCC. NE SGSEN FEN GNA DEN? nden eee R O M A N V ONᷓNô D D E eee 30 Ulrich von Plagge rückte einen Seſſel vor den roten Ziegelſteinkamin.„Sie müſſen ſich erſt etwas erholen von der ſchauerlichen Fahrt!“ Er lächelte, und ſeine Stimme klang warm und froh ganz anders als ſonſt. Und wie er da vor ihr ſtand, die Rechte leicht in die Seite geſtützt, ſelbſtverſtändlich mit allem ver⸗ hunden, was ihn hier aus Jahrhunderten umgab, war er für ſie von einer bisher ufe empfundenen Wirkung. Sie mußte ſich faſt gewaltſam daran er⸗ innern, daß doch ſchon Bedeutenderes vor ihr ge⸗ ſtanden hatte als dieſer Herr von Plagge in ſeinem alten Jagdſchloß; daß vor allem auch ſte ſelber noch etwas ſei f Aber da kam er ihr zuvor und erkundigte ſich nach dem Fortſchritt ihrer beruflichen Angelegenheiten. Sie lächelte, faſt aufatmend, und fand augenblick⸗ lich ihre Sicherheit wieder. Vor allem berichtete ſie von den erfolgreichen Bemühungen des Oberſten Holle. „Es iſt eine vorzügliche Idee!“ beſtätigte Plagge nachdenklich.„Holle iſt ein beweglicher Menſch mit oft überraſchend guten Gedanken. Es iſt ſchade um ihn, daß er ſich nicht ernſthaft betätigen kann. Seine Gaben werden durch das traurige Schickſal ſeines Standes immer mehr verſchüttet.“ Obwohl dies eigentlich ein freundſchaftliches Ver⸗ ſtändnis bekundete, hörte Margarete in Plagges Stimme doch einen fremden, ſpröden Klang, und in ſeinen Augen zitterte eine nur ſchlecht unterdrückte Ungeduld. Er fragte auch nicht weiter, ſondern bat nun, ihr das Jagdhaus zeigen zu dürfen. Sie gingen langſam von einem Raum in den andern; Plagge erkläre auf Margaretes Fragen den Urſprung eines ſchönen Porzellans, die Geſchichte einer Jagdtrophäe oder das Alter eines Gobelins. Kamin und ſtellte eine hohe, männliche Erſcheinung dar, die ſich leicht auf die Lehne eines alten Seſſels ſtützte. Die Haltung war von einer zwangsloſen Würde, der Mund ſtreng und herrenhaft, aber die Augen ſchienen ein eigenes Leben zu führen: Ihr Blick war inneren Bildern hingegeben, eigenwillig verträumt und ſchwermütig zugleich. Ulrich Plagge ſenkte vor dieſem Bild den Kopf, ohne ein Wort zu reden. Margarete ſchaute erſt ahnungslos zu dem Bild hinauf— dann begriff ſie und erblaßte langſam. Sie brauchte nicht zu fragen. Das war— er... Und alles was ſie bisher nur blaß in ihrer Vorſtellung geſehen, das ſtürzte erſchüt⸗ ternd über ſie nieder: Um dieſen war alles ge⸗ ſchehen Sie ſtarrte hinauf in dieſe Augen, zu dieſem Mund, auf dieſe Haltung— und die ganze Tragödie blutete in ihrem eigenen Innern auf: Vor ihren Augen ſtanden das Bild ihrer Mutter, der dunkle Flintenlauf und auch die eigene einſame Kindheit. Für dieſen war alles geſchehen! Und doch verſank langſam das anklagende Aufbegehren in ihrem Innern; es verſank, je länger ſie das Bild anſah. Nichts als eine leiſe Ermattung blieb zu⸗ rück. Neben ihr ſtand ein ſpiegelnder Mahagonitiſch; ſie ſtützte unwillkürlich ihre Hand darauf und gaß ſich ein wenig nach. Auch ihr Kopf ſenkte ſich langſam. Da ergriff Ulrich von Plagge ihre Hand, die ſich aufſtützte, umſchloß auch die andere.„Ich will zu dir ſtehn— allezeit. Seine Stimme verſagte. „Willſt du— 2“ Das Uebermaß von Empfindungen, das dieſer Augenblick zuſammenballte, riß die Grenzen ihres Willens ein. Ihre Stirn ſank haltlos auf ſeine Schulter, und ſie ließ es geſchehen, daß ſein Arm ſie ſtützte. Aber ſie ſtanden nur ein paar Herzſchläge lang ſo— dann ſchien ſie langſam zum Bewußtſein dieſes Zuſtandes zu erwachen: Ihre Geſtalt ſtraffte ſich erſchrocken; ein dunkles Rot überflammte ihr Geſicht.„Wir wollen gehen!“ ſagte ſie leiſe und taſtete nach ſeiner Hand, um ſich haſtig zu befreien. „Wir müſſen— auch das vergeſſen!“ flüſterte ſie. „Nein!“ ſtieß er, faſt rauh, hervor.„Das wollen wir nicht! Dies iſt nicht ſo wie jener Augenblick damals vor dem Forſthaus. Jenes überfiel mich— dies aber geſchieht nach langer, ernſter Prüfung. Ich ſelber war lange nicht im klaren darüber, was Und endlich kam— jenes Bild. Es hing über einem Zeit gelaſſen; aber es iſt mir immer klarer gewor⸗ leicht bin ich überhaupt zu ſehr überraſcht.. War⸗ um laſſen Sie mich nicht erſt zur Ruhe kommen?“ ſtets die Form von Maſſenſelbſtmorden annahmen. e den, daß uns alles zueinandertreibt. Seit ich dieſe Gewißheit habe, fühle ich das Leben wieder vor mir liegen— meine Wälder freuen mich wieder. Und dieſes neue Lebensgefühl haſt du in mir geweckt! Es iſt mir, als hätte ich deshalb mein bisheriges Leben ſo ſchroff von allem abgeſchloſſen, weil du mir beſtimmt warſt. Denk jetzt nicht an die Vergangen⸗ heit! Unſer Schickſal braucht keine Tragödie zu werden: Wir ſind frei— wir können uns vereinen...“ „Wir wollen von hier fortgehen!“ flüſterte ſie, tief erſchrocken.„Wir ſtehen im Bann dieſes Bildes— das iſt es!“ Er ſchwieg eine Weile. Eine bittere Enttäuſchung ſchien in ihm aufzuſteigen, aber er unterdrückte ſie noch einmal.„Ich habe deine Stirn auf meiner Schulter gefühlt“, ſagte er leiſe,„ich habe dich ſehr ſchön geſehen.. Das ſollſt du mir nicht wieder aus⸗ reden!“ Er ſah ſie an. Abermals ſchlug ihr das Blut bis hinauf in die Stirn. Sie wich ſeinem zwingenden Auge aus. Es war eine verzweifelte Abwehr in ihr gegen dieſen Augenblick— ſo, als ſei ihr ganzes Leben in Gefahr. „Es war nicht das Wirkliche!“ verſuchte ſie von neuem, ſich zu befreien. Da trat er zurück, um ihr den Weg durch die Flügeltür freizugeben. Aber jetzt— in der Erkenntnis, daß die Macht des Augenblicks gebrochen— griff ſie nach ſeiner Hand. „Nicht ſo!“ bat ſie leiſe.„Verſtehen Sie mich doch recht!“ Ich habe ſo manche Unruhe in der letzten Zeit erlebt. Nun habe ich eben wieder ein friedliches Heim gefunden. Ich bin ſo froh über mein Leben, wie es jetzt iſt; ich fürchte mich geradezu vor allem andern. Und gerade unter dieſem Bild—2“ Plagge vermied es, ſie anzuſchauen.„Ich werde Sie wohl verſtehen müſſen!“ bezwang er ſich.„Sie haben allen Grund, an Ihre gute Zukunft zu glauben: Ihr Weg geht hinauf, der meinige hinab— und nicht nur an Jahren. Mein Name, mein Beſitz ſind ſehr fragwürdig geworden ſchon ſeit langem. Veelleicht hätten Sie mir helfen können, den Kampf noch einmal aufzunehmen; aber Sie tun wohl ganz recht daran, ſich auf Ihr Eigenleben zu ſtützen..“ „Dies ſind nicht die Gründe meines Wehrens!“ es mit meinen Gefühlen auf ſich hatte. Ich bin unterbrach ſte ihn.„Ich wäge doch nicht ab! Viel⸗ Er lächelte verzichtend.„Nein!“ ſagte er leiſe. „Ihre Ueberlegung würde mich nicht glücklich machen; nur Ihr unmittelbar antwortendes Gefühl hätte das vermocht. Ich habe dieſes Gefühl nicht bei Ihnen finden dürfen... So muß ich denn endgültig ver⸗ zichten. Jetzt bin ich es, der Sie bittet, dieſe Stunde zu vergeſſen. Verzeihen Sie mir!— Wenn ich nicht irre, ſind meine übrigen Gäſte inzwiſchen eingetrof⸗ fen. Sie werden meinen Vetter, den früheren Land⸗ rat von Plagge, kennenlernen und einen entfernten jungen Verwandten, der mit ſeiner Frau in der Nach⸗ barſchaft ein kleines gepachtetes Gut bewirtſchaftet“ Von der erſten Begegnung an fühlte Margarete, daß ſie für dieſe Leute ein überraſchendes und ſichtlich beunruhigendes Rätſel war. Insbeſondere die junge Frau hatte nicht die Gabe, ſich zu verſtellen. „Wie geht es deinen Söhnen, Klothilde?“ erkun⸗ digte ſich Ulrich Plagge während des Eſſens bei ihr. Sie berichtete ihm eifrig und laut über das präch⸗ tige Gedeihen der Kinder und ließ dabei einen raſchen Blick über Margarete Derneggen gleiten, ob dieſe auch zuhöre. 5 Margarete begriff nicht ſogleich, was es mit dieſem kampfbereiten Blick auf ſich hätte. Sie ver⸗ ſtand ebenſowenig die faſt peinliche Schweigſamkeit des Gatten der Frau Klothilde. Er war ein über⸗ großer, ſchmaler Herr, der eher den Eindruck eines Gelehrten als den eines Landwirts machte. Im Laufe des Geſprächs ſtellte ſich denn auch heraus, daß Herr Borrow von Plagge ein Archäologe war. „Fühlen Sie ſich denn wohl hier auf dem Lande?“ fragte Margarete unwillkürlich. „Oh— uns hat nur die Nähe meines Vetters an⸗ gezogen!“ bekannte er. Und das ſtimmte durchaus mit dem gefliſſentlichen Benehmen des Paares gegen Ulrich Plagge überein. Allerdings fehlte von ſeiner Seite eine entſprechende Herzlichkeit, und das ließ nicht gerade auf eine innere Gemeinſchaft ſchließen. Am Ende waren es wohl äußerliche Dinge, die das Paar angezogen hatten? Das Jagdoͤgut Plagge hatte ja keinen Erben! Und war es auch längſt nicht mehr der glänzende Beſitz von einſt, ſo blieb wohl dennoch genügend übrig, um in der heutigen Zeit von jungen Verwandten nicht aus dem Auge gelaſſen zu werden. Fortſetzung folgt. eme 1 e Dee A neee 2 — 2 0 . inn e . N . FF von der ren es e ihrem n Hoff⸗ ung zu ren der itet, die n bis gingen, roteſtie⸗ t. Die ch der en, die erichtet Eltern ie ihre eninten, ckendes annes, folgte, ord zu ommen fleiſcht ſeinem 5 Kör⸗ n von ntneh⸗ brenen 1 Auf⸗ in die n als ungen tuchen, higkeit renen⸗ tefeier t hat. d und eklagt ünder lichtes er bei zu phry⸗ ſeuer⸗ Svan⸗ auf Chri⸗ r die ochen ädter „und leich⸗ Ober⸗ dlehr⸗ heftes t der Licht⸗ ver⸗ endet ein u— nter⸗ fliche mes. inen auf⸗ auz: eine hwe⸗ Toch⸗ en?“ und „Die e 2 Mittwoch, 10. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 467 Die Kampfſpielſieger in Berlin Am Sonntag Jußballkampf Gau Brandenburg Gausüdweſt im Poſtſtadion Neben den Länderkämpfen, die der Deutſche Fußball⸗ Bund im In⸗ und Auslande durchführt, beanſpruchen ſeit der Neueinteilung des deutſchen Sportgebietes in 16 Gaue die Fußballkämpfe der Gaue untereinander das heſondere Intereſſe der deutſchen Sportgemeinde. Die alten Reprä⸗ ſentattonskämpfe Süddeutſchland— Weſtdeutſchland, Bran⸗ denburg— Norddeutſchland uſw. wurden durch dieſe Gau⸗ kämpfe abgelöſt und das Erfreulichſte daran iſt, daß das große Publikum ſeine Gunſt von den alten Verbands⸗ kämpfen auf die neuen Gautreffen in vollem Moße über⸗ tragen hat. Das beweiſt vor allem der große Erfolg der Spiele um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal des vorigen und um den Kampfſpiel⸗Pokal dieſes Jahres. Auch ſportlich wohnt dieſen neuen Gau⸗Vergleichskämpfen ein ganz beſonderer Reiz und Wert inne, denn einmal iſt es wirklich inter⸗ eſſant, die Spielſtärke der einzelnen Gaue feſtſtellen zu können und zum anderen iſt es für unſere Spieler— und beſonders den Nachwuchs— von Vorteil, in ſolchen Kämp⸗ fen, die kleinen Länderſpielen nicht unähnlich ſind, mit⸗ wirken zu können. Hier haben ſie Gelegenheit, ihr Ta⸗ lent zu erproben, zu entwickeln und ſich auf ſchwerere Spiele vorzubereiten. Als Ueberraſchungsſieger aus den Spielen um den Kampfſpiel⸗Pokal ging der Gau Südweſt mit einem über⸗ legen errungenen 518⸗Erfolg gegen den Favoritengau Bayern hervor. Dieſer Sieg hat den Berlinern ſo im⸗ poniert, daß ſie den Gau Südweſt ſofort zu einem Freund⸗ ſchaftskampf gegen die brandenburgiſche Gau⸗Mannſchaft einluden. Dieſes Treffen wird nun am kommenden Sonn⸗ tag im Berliner Poſtſtadion vor ſich gehen. Die Elf des Gaues Südweſt hat damit ſeit den Kampfſpielen die erſte größere Aufgabe zu löſen. Brandenburg, genau geſprochen Berlin, iſt in der Reichshauptſtadt ein ganz gefährlicher Gegner, deſſen Spielſtärke zwar einmal ſchwer nachgelaſſen hatte, jetzt aber wieder im Kommen zu ſein ſcheint. Die Berliner fühlen ſich jetzt ſogar ſchon wieder ſo ſtark, daß ſie es wagen, am Tage des Großkampfes gegen Südweſt noch einen zweiten Repräſentationskampf, und zwar gegen Schleſien in Breslau, auszutragen. Die erſte Gornitur der Berliner ſteht natürlich gegen den Gau Südweſt, der ebenfalls mit ſeiner zur Zeit beſten Elf antritt und des⸗ wegen ſogar verſchiedene Meiſterſchaftsſpiele ausfallen läßt. Die beiden Mannſchaften kreten wie folgt an: Gau Südweſt: Müller⸗Neunkirchen; Konxrad⸗Kaiſers⸗ lautern, Leis⸗Eintrocht; Gramlich⸗Eintracht, Hergert⸗Pir⸗ maſens, Tiefel⸗Eintrocht; Schulmeyer⸗Wiesbaden, Grebe⸗ Offenbach, Johaneſſon⸗Pirmaſens, Möbs⸗Eintracht, Fath⸗ Worms. Gan Brandenburg: Riehl⸗Spandau; Brunke⸗Tennis⸗ Boruſſia, Krauſe⸗Hertha⸗BSC; Kauer⸗Tebe, Bien⸗Blau⸗ weiß, Appel⸗BSW 92; Bollendat⸗BSW 92, Heinrich⸗Blau⸗ weiß, Käſtner⸗Tebe, Junge⸗Blauweiß, Gregor⸗Pankow. Schiedsrichter des Kampfes iſt der Hamburger Trimpler. Die Süd weſtelf iſt recht geſchickt zuſammengeſtellt. Sie ſollte, wenn ſie ſich einigermaßen zuſammenfindet, zu einem ſicheren Siege kommen. Fath, Hergert und Gram⸗ lich, die drei Internationalen, werden dafür ſchon ſorgen. Die Berliner haben ebenfalls eine ausgezeichnete Elf auf oͤie Beine gebracht, deren Hauptſtützen Riehl, Brunke, Krauſe, Kauer, Appel, Bollendat und Käſtner ſind. Die badiſche Gauliga im Kampf Die Spiele vom vergangenen Sonntag: 8 Mannheim— 1. FC Pforzheim 90:7 Karlsruher 7B— SW Waldhof:2 Germania Karlsdorf— Bf Neckarau:8 Fc Freiburg— VfB Mühlburg:1 brachten durchweg den erwarteten Ausgang. Eine Ueber⸗ raſchung bedeutet nur die hohe:7⸗Niederlage des F C 08 Mannheim, der ſich wie immer zuerſt ganz achtbar schlug. Später hatte er aber keine Reſerven mehr, ſo daß er:7 kapitulieren mußte. Die 22 Minustoxre reden eine deutliche Sprache für die Schwäche der Hintermannſchaft. Mit der Schußkraft des Sturmes iſt es auch nicht weit her, denn bis jetzt konnten nur 4 Tore erzielt werden. Der Fc 08 hat das Pech, daß er keinen eigenen Platz hat, der Zuſammenhalt der Mannſchaft geht dadurch verloren. Die 4 Niederlagen aus 5 Spielen ſind für die Spieler be⸗ ſtimmt nicht ermutigend. Hoffentlich findet ſich die Mann⸗ ſchaft doch noch zuſammen. Die Pforgheimer konn⸗ ten in ihren beiden Spielen bis jetzt keine großen Lei⸗ ſtungen zeigen. Der Karlsruher F V mußte ſich durch den ba⸗ diſchen Gaumeiſter SV Waldhof ſeine erſte Niederlage gefallen laſſen, die mit 12 allerdings recht knapp ausfiel. Der KF hätte ein Unentſchieden verdient gehabt. Hier wiederholte ſich das Bild vom vergangenen Jahr. Waldhof verlor auf eigenem Platz trotz beſſeren Spiels. Der Mei⸗ ſter liegt ohne Verluſtpunkte gut im Rennen. Die Karls⸗ ruher ſind zurückgefallen. Vfs Neckarau ſiegte in Karlsdorf ſicher 311, was auf dem Gelände der Karlsdorfer ſchon etwas heißen will. Die Neckarauer Mannſchaft hätte bei größerer Schußfreudigkeit der Stürmer noch eindeutiger gewinnen können. Neckarau liegt auf dem zweiten Platz mit nur 2 Verluſtpunkten aus 2 unentſchiedenen Spielen. Karls⸗ dorf nimmt den örittletzten Tabellenplatz ein. Der Tabellenführer F E Freiburg bezwang VfB Mühlburg mit viel Glück 21. Obwohl Mühlburg an vorletzter Stelle liegt, wird mit dieſer Mannſchaft noch zu rechnen ſein. Der Niederbruch in Neckarau fiel aus dem Rahmen und iſt, wie das Ergebnis in Freiburg zeigt, ſberwunden. Freiburg, das auch im letzten Jahre längere Zeit führte, kann vielleicht ſchon am kommenden Sonntag die erſte Niederlage erhalten. Am Sonntag ſpielen: SV Waldhof— Germania Karlsdorf Bf Mühlburg— Phönix Karlsruhe It Freiburg— VfR Mannheim 1. Fc Pforzheim— Karlsruher F Der Meiſter SV Waldhof Hürfte am Sonntag vor einem ſicheren Sieg ſtehen, denn Karlsdorf hat gegen Waldhof nichts zu beſtellen. Da das Spiel noch im Sta ⸗ dion ſtaltfindet, kann Waldhof ſeine Kombinattons⸗ maſchine laufen laſſen. VfR Mannheim muß nach Freiburg. Frei⸗ Kurg hat aus vier Spielen nur einen Verluſtpunkt. Die Freiburger Hintermannſchaft iſt ſehr gut und wird bei Bedarf durch einen Läufer verſtärkt. Dieſe Taktik hat ſich His jetzt günſtig ausgewirkt. Der VfR⸗Sturm iſt techniſch beſſer als der Freiburger, was die 10 erzielten Tore aus 2 Spielen deutlich zeigen. Wenn ſich die Hintermannſchaft wieder gefunden hat und der Sturm ſchießt wie immer, heißt der Sieger in Freiburg VfR. In Karlsruhe gibt es einen Lokalkampf zwiſchen VfB Mühlburg und Phönix Karlsruhe. Mühlburg hat fünf Verluſtpunkte, muß ſich alſo anſtrengen, um vom Ende wegzukommen. Daß ſich die Mühlburger nach der Ozb⸗Niederloge wieder gefunden haben, brachte der knappe :1. Sieg des Fc Freiburg zum Ausdruck. Phönix konnte bis jetzt nicht überzeugen, ſo daß bei dieſem Spiel der Platzvorteil den Ausſchlag geben dürfte. Der 1. FC Pforzheim empfängt den Kar ls⸗ ruher F V. Pforzheim konnte am Sonntag 08 Mann⸗ heim 7·0 abfertigen, der Mannſchaft haften aber noch ollerhand Mängel an. Der KV lieferte gegen Waldhof ein ganz gutes Spiel. Wenn Pforzheim gewinnen will, wird es ſich gewaltig anſtrengen müſſen. Ein Unentſchie⸗ den wäre hier nicht ausgeſchloſſen. Waldhof— Karlsdorf im Mannheimer Stadion „um mit der am Sonntag ſtattfindenden Flug⸗Veran⸗ ſtalung nicht zuſammenzukommen und um allen Fußball⸗ freunden den Beſuch des obigen Spiels zu ermöglichen, hat ſich die Vereinsleitung des Sportvereins Waldhof ent⸗ ſchloſſen, das Spiel gegen Germania Karlsdorf im Mannheimer Stadion und zwar ſchon nachmittags .90 Uhr zum Austrag zu bringen. Vorher ſpielen die Reſervemannſchaften. Es iſt damit allen Sportplatzbeſuchern Gelegenheit ge⸗ boten, auch die Flugveranſtaltung zu beſuchen.“ Pforzheimer Hockeyturnier Der zweite Tag des internationalen Pforzheimer Hockey⸗ turnters der Hockeyabteilung des TV Pforzheim 1834 brachte in Anweſenheit zahlreicher Beſucher und Vertreter der Behörden und Sportverbände bei herrlichem Herbſtwetter recht ſchöne und ſpannende Kämpfe. Aus den auf zwei Plätzen von früh bis ſpät abgewickelten insgeſamt 13 Spielen ragten bei den Herren beſonders die Mannſchaften der Stuttgarter Kickers und des Turnerbunds Bruchſal heraus. Erſtere ſchlugen den HCE Salem nach ſpannendem Spielverlauf doch noch glatt mit:2 und die Bruchſaler triumphierten Vormittags über den Münchener Sc mit 211 und am Nachmittag über den HCE Straßbourg mit:2. Einen recht guten Tindruck hinterließen aber auch die Straßburger, die in ihren Aktionen oftmals vom Pech ver⸗ folgt waren. Bei den Damenſpielen gefiel am beſten die Begegnung zwiſchen dem Münchener Sc und dem Sc Stuttgart. Letztere ſiegten mit:0. Da alle Spiele nur als Freundſchaftstreffen ohne Punktwertung ausgetragen wur⸗ den, gab es keinen Turnierſieger. Mit dieſem Verfahren hatte man unbedingt eine große Werbewirkung erzielt, da⸗ durch wurde den Begegnungen jeliche Härte genommen.— Die Ergebniſſe der Spiele am Sonntag: Damen: Münchener SC— Sc Stuttgart:2(:); SV Baden⸗Baden— 1. FC Pforzheim:4(:); TV 46 Heidelberg— SC Stuttgart:6(:); SV Baden⸗Baden — TW 34 Pforzheim 1·1(:), Sc Stutgart— Stäote⸗ mannſchaft Pforzheim(Mädchen):1(:); TV 46 Heidel⸗ berg 1. FC Pforzheim 91(:). Herren: Stuttgarter Kickers— HC Salem:2(311); HC Straßbourg— TW 46 Heidelberg:2(:); Münchener SC— TBB Bruchſal:2(:); Heilbronn 96— TW 46 Heidelberg:1(:); Rugbyklub Pforzheim— Münchener SC:2(:); TV 34 Pforzheim— HC Salem:4; TB Bruchſal— HC Straßbourg:2(:). Dr. Maßbach 50 Fahre Der Gauführer des Fußball⸗ Gaues Südweſt, Dr. Ra ß⸗ bach⸗Wiesboden, feiert am 10. Oktober ſeinen 50. Ge⸗ burtstag. Raßbach iſt Mitbegründer des Sportvereins Wiesbaden und hat bis 1910, in welchem Jahr der Verein die Nordkreis⸗Meiſterſchaft erlangte, aktiv geſpielt und ſich außerdem in der Vereinsführung betätigt. Bold trat Dr. Raßbach in die Verbandsführung, 1912 übernahm er den Nordkreis. Nach dem Kriege warer bis 1925 Vorſitzen⸗ der des Bezirks Rheinheſſen⸗Sgaar. Dann wurde er Ver⸗ bands⸗Schatzmeiſter des Süddeutſchen Verbandes und 1932 berief ihn der Dy auf dem Bundestag in Wiesbaden als dritten Vorſitzenden in den Hauptvorſtand. Nach der Umgeſtaltung des deutſchen Sportlebens wurde Dr. Raß⸗ bach am 1. Juli 1983 mit der Führung des Fußball⸗Gaues Südweſt betraut. Die Boxſtaffel des Gaues Bayern abſolviert demnächſt drei Starts im Gau Südweſt. Am 31. Oktober gaſtieren die Bayern in Saarbrücken, am 1. November in Neun⸗ kirchen und am 3. November treten ſie in Darmſtadt gegen die Staffel des Gaues Sücdweſt an. Dameunfechten im Rahmen der Reichswerbewoche Es war einer der üblichen öffentlichen Uebungsabende, den die Damenabteilung des Mannheimer Fecht⸗ klubs 1884 am Dienstagabend in der Hans⸗Thoma⸗ Schule unter Leitung des Klubfechtwarts Phil. Fung abhielt. Leider ſind dieſe beiden Uebungsabende(Wie⸗ derholung am Freitagobend, 7 Uhr), infolge eines Ver⸗ ſehens im Programm zur Reichsſportwerbewoche nicht ver⸗ zeichnet ſo daß das weſentliche Moment, die Werbung in der Oeffentlichkeit, ausfiel. Und darum war es wirklich ſchade. Legte doch ſchon Turnvater Jahn in ſeinem Aus⸗ ſpruch„Fechten iſt das Höchſte der Gymnaſtik“ die Bedeu⸗ tung dieſes Sports für Leibesübungen feſt. Es iſt be⸗ beſtimmt nur auf Gedankenloſigkeit zurückzuführen, wenn man vielfach die Anſicht vertreten hört, daß Fechten ein ausgeſprochener Männerſport ſei. Selbſtverſtändlich iſt in dem Aufruf des Reichsſportführers an die Frauen kein Gedanke daran, unſere Frauen zu Amazonen zu erziehen, denn anders würde man eine mit dem Degen oder gar dem Säbel fechtende Frau wohl nicht zu nennen geneigt ſein. Für unſere Frauen kommt daher nur das leichte Florett in Frage, deſſen Eleganz an ſich ſchon dazu an⸗ getan iſt, auf Frauen Eindruck zu machen. oichl wird ſich der Fechtſport wohl kaum jemals zum Volksſport erheben laſſen und damit in der Ertüchtigung des Frauenkörpers eine breite Grundlage abgeben. Nicht weil er„zu teuer“ ſei; das iſt ja gar nicht der Fall, koſtet er doch auch nicht mehr als andere Sportarten. Nein, ſondern die Urſache hierfür liegt darin, daß er eine Kunſt dorſtellt, bis zu deren Beherrſchung man Geduld, Liebe und zähes Wollen aufbringen muß. Nach durchſchnittlich einem Jahr regel⸗ mäßiger Uebung kann die junge Fechtſportlerin erſt als turnierreif angeſehen werden. Und bis dahin iſt ein ge⸗ ſundes Penſum an Körperübungen aufgearbeitet, das als grundlegende Vorſtufe dieſes Sportes zu betrachten ſein Hürfte. Wir hatten Gelegenheit, die einzelnen Uebungen zu verfolgen. Sie beſtanden für die„Grünlinge“ zunühſt in der Beinarbeit und Körperhaltung. Jedenfalls be⸗ deutet dieſe Sportart keine einſeitige Körperausbildung, wie man leichtfertigerweiſe annehmen möchte, ſondern eine vollkommene Durchtroſnierung der Bein⸗, Hüft. Bauch⸗, Rücken⸗ und Armmuskulatur, verbunden mit geſunder Drehung des Bruſtkorbes und einer Förderung der Lun⸗ gentätigkeit. Fechtwart Jung unterwies ſeine Schüt⸗ lerinnen im Eintzel⸗ und Gemeinſchaftsunterricht des Schulfechtens, in gemeinſamer Paararbeit von der Gru ſtellung, über Ausfall, Finte, Parade und Gegenang bis zum gültigen Treffer, alſo in der Waffenführung. Einige einzelnen Paarkämpfe rundeten den Eindruck ab und beendeten den Abend. Am nächſten Uebungsabend wird Klubfechtmeiſter Angelini ſelbſt anweſend ſein. Dr. von Halt Reichsamtsleiter für Leichtathletik Nachdem für das Fachamt 1(Turnen, Gymnaſtik, Sommerſpiele) der ſtellvertretende Dr Führer Karl Steding, für das Fachamt II(Fußball, Rugby, Kricket) der Führer des Deutſchen Fußball⸗Zundes Linnemann, Bilanz der Mannh Die Tätigkeit innerhalb der Vereine war im Gegen⸗ ſatz zu früheren Jahren bedeutend schwächer. Ein ein⸗ ziges nationales Sportfeſt wurde ausgeſchrieben, das den Vi Neckarau zum Veranſtalter hatte. Der Erfolg war auf Seiten der Neckarauer; auch ſportlich war der Ver⸗ lauf befriedigend. Die zweite Veranſtaltung größeren Rahmens kam in Friedrichsfeld zum Austrag, wo die dortige Germania einige namhafte Athleten aus Köln und Marburg nebſt einigen Mannheimer und Frankfurter Athleten zu einem wohlgelungenen Abendſportfeſt ver⸗ pflichtete. Der Beſuch mit etwa 1500 Zuſchauern war mehr als anſprechend. Das dritte Leichtathletikfeſt be⸗ ſcherte uns der MF C Phönix, das allerdings nur den Frauen vorbehalten war. Da dieſes Feſt noch in aller Erinnerung, erübrigen ſich alle weiteren Hinweiſe. Reger geſtaltete ſich der Betrieb in Bezug auf Abhaltung von Klubkämpfen. Gegen 50 ſolcher Kämpfe kamen zum Austrag, von denen der der MO gegen Saarbrücken und die großen Klubdreikämpfe des Turnvereins beſondere Erwähnung verdienen. Selbſtverſtändlich kamen auch die amtlichen Veranſtal⸗ tungen, die Waldlaufmeiſterſchaften, die Meiſterſchaften der Kreiſe und auch das Landſportſeſt zur Durchführung. Bei all dieſen Veranſtaltungen, vorweg der Waldlauf in Friedrichsfeld war ein guter Publikumserfolg zu ver⸗ zeichnen. Deſto unverſtändlicher war das Fiasko der in Mannheim ſtattfindenden Badiſchen Meiſterſchaften. Dieſes Zuſammentreffen der Badiſchen Spitzenkönner in der Leichtathletik hätte der Höhepunkt der Saiſon wer⸗ den ſollen. Die Aktiven taten ihr Beſtes und warteten mit prächtigen Leiſtungen auf, die Organiſation klappte in ollen Teilen. Schlag auf Schlag wickelten ſich die Wett⸗ bewerbe ab, aber vor leeren Rängen. Die Zuſchauer fehlten, weshalb wir nun ungern an jene Veranſtaltung zurückdenken. Es gab zwei Städtekämpfe. Beide gingen gegen Heidelberg und beide endeten mit klaren Siegen der Einheimiſchen. Von den beiden Großſtaffelläufen kam nur „Rund um den Friedrichsplatz“ zum Austrag. Der Er⸗ folg war für den Veranſtalter und den Mannheimer Turnverein, der die meiſten Rennen für ſich entſchied, ausgezeichnet. Dies war die Leiſtung der Senioren. Trübe ſieht das Bild bei der Jugend aus. TV 46, Mi C os und MT ſowie die Schüler des FB Brühl traten mit Klubkämpfen an die Oeffentlichkeit. Aber ſelbſt die Jugend dieſer Vereine weiſt nicht mehr einen ſolchen Stand wie ehedem gouf. Nur noch vereinzelt finden wir jugensliche Leicht⸗ athleten bei den Vereinen. Dies muß, ſoll der Stand Die goldene Hockeymedaille Das Sportprogramm 1934/5 des Deutſchen Hockey⸗ Bundes iſt von Anfang an eingeſtellt auf eine intenſtve Auswahl und Vorbereitung für das Olympiaturnter 1936 und damit auf die Nachwuchsförderung. Das Kampfſpiel⸗ Turnier, das gewiſſermaßen den Abſchluß des erſten Ar⸗ beitsabſchnittes darſtellte, vereinigte die beſten Nachwuchs⸗ mannſchaften in Nürnberg, und der vor einigen Togen in Berlin durchgeführte Kurſus, an dem neben Nachwuchs⸗ ſpielern auch eine Anzahl erprobter Spitzenſpieler— haupt⸗ ſächlich der Berliner u. Leipziger Vereinsmannſchaften— teilnahm, leitet über zu den Silberſchildſpielen, die gleich⸗ falls der Olympiavorbereitung dienen. Die Aufſtel⸗ lung einer Kernmannſchaft, die der Bundes⸗ führer zum Abſchluß des Berliner Lehrganges verkündete, ſtellt eine für den weiteren Mannſchaftsaufbou grund⸗ legende Maßnahme dor. Die Olympia⸗Hockey⸗Gemeinſchaft und ihre Aufgaben Die jetzt begründete„Olympia⸗Hockey⸗Gemein⸗ ſchaf“, zu der weitere Spieler hinzutreten können, be⸗ zeichnete der Bundesführer ſelbſt als eine Art Verein im DHB, dem die einzelnen Spieler auf Einladung an⸗ gehören und in dem ſie ſich verpflichten, alles zu tun, was in ihren Kräften ſteht, um in gemeinſomer Arbeit dem großen Ziel zuzuſtreben: die Goldmedaille des olympiſchen Hockeyturniers zu erringen. Die Gemeinſchaft wird etwa 60 Aktive umfoſſen, bekannte und international erprobte Spitzenſpieler neben dem noch unbekannten, noch wenig er⸗ Geſunde Frauen durch Leibesübungen für das Fachamt IV(Handball) Brigadeführer Herr⸗ mann und für das Fachamt V(Schwimmen) der Führer des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes Hax zum Reichsamts⸗ leiter beſtimmt worden ſind, hat der Reichsſportführer jetzt auch die Ernennung für das Fachamt III(Leicht⸗ athletik) vorgenommen und erwartungsgemäß den Führer des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes, Dr. Ritter von Halt, dazu beſtimmt. Durch die neuen Fachämter löſt ſich nun auch die in den früheren Landesverbänden des DB und der DSB über⸗ wiegend vorhanden geweſene Perſonal⸗Union; in den Fachämtern, in den Gauen wird künftig Leichtathletik und Fußball, wie es im Intereſſe beider Sportarten auch durch⸗ aus erwünſcht iſt, getrennt verwaltet. Der Deutſche Leicht⸗ athletik⸗Verband ſelbſt bleibt, ebenſo wie das bezüglich des Deutſchen Fußball⸗Bundes bereits mitgeteilt worden iſt, als Kameradſchaftsbund beſtehen; ihm iſt im übrigen die Regelung des internationalen Verkehrs auch weiterhin vorbehalten. Die wettkampfmäßige Ausübung in den leichtathletiſchen Diſziplinen iſt nicht an die Verbands⸗ zugehörigkeit gebunden, jeder bisherige Leichtathlet oder, wie ihn die Turner nennen: Volksturner, bleibt Mitglied des Deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes bzw. der Deutſchen Turnerſchaft. Die ſportfachliche Regelung hat jedoch ohne Rückſicht auf die Veubandszugehörigkeit der Wettkämpfer allein das Fachamt Leichtathletik. Die Organiſation der Gaufachämter für Leichtathletik iſt ſo gedacht, daß die Einteilung in Bezirk und Kreis natür⸗ lich wie bisher erhalten bleibt und daß entſprechend dem A⸗Gauführerrat in allen Kreiſen wieder ein Führerrat gebildet wird, dem nachfolgende Mitarbeiter angehören ſollen: Kreisfachamtsleiter. Kreis⸗Leichtathletik⸗Sportwart, Volksturnwart, Jugendſportwart, Frauenſportwart und Preſſewart. Perſonalunion iſt hier natürlich möglich. Internationales Schwimmen in Rotterdam Genenger und Jentſch ſiegreich In dem ausverkauften Schwimmbad von Rotterdam wurde ein internationales Damen⸗Schwimmfeſt durch⸗ geführt, bei dem ſich auch deutſche Schwimmerinnen mit Erfolg beteiligten. Die deutſche Mannſchaft erhielt beim großen Beifall. Der Holländerin den Ouden war der Sieg über 100 Meter Kraul nicht zu nehmen, die ſie in 106,4 ſicher gewann. Nach gutem Start ſiel Frl. Arendt zum Schluß zurück und mußte noch Frl. Timmermann vorbeiziehen laſſen. Mit:10,3 hatte ſie aber doch noch eine gute Zeit erzielt. Nicht viel beſſer erging es ihr beim Rückenſchwimmen, bei dem ſie nur bis 75 Meter mithalten konnte. Martha Genenger ſchloß im 200⸗Meter⸗Bruſt⸗Schwimmen bei 100 Meter zu der Holländerin Jennny Kaſtein auf, ging vorbei und ſiegte knapp in 308,2. Kläre Dreyer war an⸗ fangs zu langſam, konnte aber zum Schluß noch vom 5. auf den 3. Plotz vorrücken. Frau Jentſch war der Sieg im Kunſtſpringen nicht zu nehmen, trotzdem ſie zwei Ver⸗ fager zu verzeichnen hatte. 5„ 4 8 eimer Leichtathletik in Mannheim gehalten und vor allem auch gehoben wer⸗ den, anders werden. Die Vereine müſſen unbedingt für Nachwuchs ſorgen. Hähnel, Erfurt, deutſcher Gehermeiſter Eine zugkräftige Sportveranſtaltung wurde am Sonn⸗ tag in München mit der Durchführung der Deutſchen Meiſterſchaft im 50⸗Kilometer⸗Gehen veranſtaltet. Die Aus⸗ richtung hatte der SC Bajuwaren München beſtens be⸗ ſorgt; vor dem Start überbrachte Oberführer Schneider die Wünſche des Reichsſpovtführers, während Olympiatrainer Sievert die 38 Wettbewerbsteilnehmer zu ehrlichem Kampf aufforderte. Ziel und Start waren auf dem 1860 er⸗ Stadion, die 50⸗Km.⸗Strecke führte durch die Grünwalder⸗, Geiſelgaſteig⸗Straße, dem Harlaching und der Menter⸗ ſchweige vorbei durch die Bahnunterführung bei Großheſſe⸗ lohe zum Wendepunkt bei Geiſelgaſteig. Bauer(Stutt⸗ gart) hatte zunächſt die Spitze, aber bald bildete ſich eine acht Mann ſtarke Spitzengruppe, in der ſich u. a. Hähnel (Erfurt), Franz Reichel(München), Pinzel(München) und Prehnn(Dresden) befanden. Der Dresdener übernahm bald allein die Spitze und führte nach 12% Km. beim erſt⸗ maligen Paſſieren des Sportplatzes von 1860 vor Reichel (München). Sievert lag hier auf dem 15. Platz. Auch nach 25 Km. führte noch Prehnn mit rund 700 Meter klar. Beim dritten Paſſieren des 60er⸗Platzes war der Dresde⸗ ner dann zurückfallen, Hähnel übernahm die Spitze und konnte ſchon im 60er⸗Stadion einen Vorſprung von 200 Meter herausholen. Auf der Schlußſtrecke war der Erfurter oͤann nicht mehr zu ſchlagen. Er vergrößerte ſeinen Vorſprung immer mehr und gewann damit zum 8. Male die Deutſche Gehermeiſterſchaft. Die Ergebniſſe: Deutſche Meiſterſchaft im 50⸗Km.⸗Gehen: 1. Hähnel (Schwarz⸗Weiß Erfurt):46:15; 2. Prehnn(SA⸗Brigade 33 Dresden⸗Sebnitz):50:44; 3. Köppen(Reichs bahn⸗ S Berlin]:52:40) 4. Franz Reichel(Bajuwaren München) :54:20; 5. Schoßtag(RS Berlin):57:13; 6. Schulze (Brigade Leipzig):59:48; 7. Sievert(RSV Berlin) :03,21; 8. Oberpionier Pinkel(Tſchft München) 5103,42; h. Künze(SA⸗Brigade 35 Leipzig):06,59) 10. und 11.(ge⸗ ſchloſſen durchs Ziel) Weiſe und Ledesmann(Schwarz⸗Weis Erfurt):08,45 Std. Mannſchaftswertung: 1. Reichs bah n⸗SV Berlin (Köppen, Schoßtag, Sievert) 15., 14:53:14 Std.; 2. S Schwarz⸗Weiß⸗Erfurt 222.; 15:03:45 Std.; 8. SC Baju⸗ Abspielen der National⸗Hymnen für den deutſchen Gruß. waren München 34.; 4 SA⸗Brigade 35 Leipzig 48 P. — bin erreichbares ziel? fahrenen Nachwuchs. In komeraoſchaftlicher Gemeinſchaft, „in verſchworener Brüderſchaft“ ſollen alle an ſich arbeiten, um 1936 die Truppe zu ſein, aus der die Nationalmann⸗ ſchaft für das Olympiaturnier aufgeſtellt wird. Auf die Frage, ob der Nachwuchs die in ihn geſetzten Erwartungen beim Berliner Kurſus erfüllt hat und ob er an die heutige Spitzenklaſſe bereits heronreicht, antwor⸗ tete der mit der Leitung der Olympiagemeinſchaft beauf⸗ tragte Dr. Hirn:„Jedenfalls hat der Nachwuchs nicht enttäuſcht. Im Feldſpiel iſt er beinahe auch ſchon gleich⸗ wertig, er hat ganz natürlicherweiſe noch nicht die Kampf⸗ erfahrung, um die im Feld erarbeiteten Chancen voll aus⸗ werten zu können.“ Nicht mehr die ſchulmäßige Ausbil⸗ dung ſoll im Vordergrund ſtehen, ſondern in harten Trai⸗ ningskämpfen ſollen die erwählten Spieler ihr Können ſteigern; das Olympiaturnier erfordert ſich voll einſetzende, harte Kämpfer, und dieſe Eigenſchaft kann nur durch Kämpfe erworben werden. Neben den Silberſchildſpielen werden vor allem die Länderſpiele dieſe Kampfgelegen⸗ heiten bieten. Die Länderſpiele 1934/5 Der Bundesſportwart des DHB, Wette, hat bereits eine Reihe von Länderkämpfen für die Spielzeit vereinbart, deren Termine allerdings noch nicht durchweg feſtliegen. Nach der Begegnung mit Belgien am 18. November in Berlin werden— auf ausländiſchem Boden— ſtattfin⸗ den Spiele gegen Holland in Holland, gegen Frank⸗ reich in Paris, gegen die Schweiz vorausſichtlich in der Schweiz. Außerdem hot der Deutſche Hockey⸗Bund eine belgiſche Einladung zur Teilnahme am internationelen Hockeyturnier aus Anlaß der nächſtjährigen Brüſſeler Weltausſtellung angenommen, das ſicherlich eine wertvolle Kampfgelegenheit bildet. Können wir Judien und England ſchlagen? Iſt das Ziel erreichbor, die olympiſche Goldmedaille zu gewinnen? Unerreichbar iſt es nicht, dos iſt die Meinung des Bundesſportwarts. Neuere Vergleichsmöglichkeiten mit den ſonſt ſtärlſten Hockeynationen Indien und England ſind allerding nicht vorhanden. Was die Inder an Technik beſitzen, läßt ſich wohl, wenn überhaupt, nicht ſo leicht er⸗ lernen. Gegen England ging der letzte Länderkampf 1931 :1 aus, und auf dem Kontinent ſind zwar die Repräſen⸗ tanten des„romaniſchen Stils“ nicht zu unterſchätzen, aber der Technik der deutſchen Nationalmannſchaft ſind ſie wohl kaum gewachſen. Was wir brauchen, iſt ein ausgeprägt deutſcher Stil, ein Kampfſtil, der Technik mit Durchſchlogs⸗ kraft, Spielüberlegung mit ungeſtümem Siegeswillen ver⸗ eint. Dann ſollten auch die Inder nicht unbeſiegbar ſein! Die Silberſchildſpiele in neuer Form und Bedeutung Die nächſte Aufgabe der deubſchen Hockeyſpieler ſind nun die Silberſchiloͤſpiele, die erſtmalig mit ihrer be⸗ ſonderen Bedeutung, der Olympiavorbereitung zu gienen, auch eine neue Austrogsform gefunden haben. l vom Sc 80 Frankfurt als Herausforderungspreis für die beſten deutſchen Klubmannſchaften geſtiftet, wurde der Sil⸗ berſchild 1913 dem(1910 gegründeten) Deutſchen Hockey⸗ Bund übergeben, der ihn von nun an als Wenderpreis zwiſchen den Verbandsmannſchaften austragen ließ. Auf Grund der Gaueinteilung nehmen jetzt nicht mehr die Mannſchaften der früheren Landesverbände, ſondern ie der Gaue bzw. der Gauverbände(von jeweils 2 Gauen) teil. Somit ſind 10 Mannſchaften beteiligt, und es singen entſprechend mehr Spiele als früher ſtatt. Um eine Ueber⸗ laſtung der für die Länderkämpfe benötigten National⸗ ſpieler zu vermeiden, ſind die Spiele auch im Gegenſatz zu früher vollſtändig auf die Monate Oktober⸗November gelegt worden, ſo daß, während die Vorrunde am 14. O ſtattfindet, das Endspiel bereits am 5. November getragen wird. Viernheims Fechter in Mainz Große Anforderungen ſtellt der Gildenleiter ag ſeine Monnſchaftsfechter, die gegen ſtarke überlegene Gegner in letzter Zeit Kämpfe auszutragen haben. So weilte die Fechtergilde Viernheim am Sonntag in Mainz beim Fechtelub(Dy), um hier ein Freundſchaßtsfechten in e gen fechten, Florett und Degen auszutragen. Das D das die Viernheimer trotz kurzer Leh Sauer ſehr gut beherrſchen, zwang die Mainzer Fechter Hergabe ihres ganzen Könnens. Im Endgebnis ſiegten die Mainzer mit 12:4 Siegen. Das Florettfechten war natürlich die Domäne der Mainzer, denn gegen Fechter der deutſchen Spitzen⸗ klaſſe zu kämpen, bedeutet für junge Fechter, wie es bie Viernheimer ſind, immerhin ein großes Erlebnis. Hart⸗ näckige Gefechte, die immer in ritterlichen Grenzen blieben ſohen auch hier die Mainzer mit:20 Siegen als Sieger. Unter Berückſichtigung der hohen Klaſſe ſer Mainzer, die von Fechtmeiſter Sowaſſch unterrichtet werden, kann immerhin von einem Achtungserſolg der Viernheimer ge⸗ ſprochen werden. HANDELS. urn Mittwoch, 10. Oktober 1934 Aus dem Tarifwesen der Reichsbahn Der Ausnahmetarif 23 B 11 für Möbelwagen wurde auf federzeitigen Widerruf, längſtens bis 30. September 1935, verlängert.— Zum 1. Oktober 1934 wurde der Ausnahme⸗ tarif 7 B 26 für Eiſenerz von Gutmadingen nach Ober⸗ hauſen⸗Hütte eingeführt.— Mit Gültigkeit vom 1. Oktober 1934 wird der Ausnahmetarif 733 für Eiſenerz unter gleichzeitiger Aufhebung der Ausgabe vom 1. Juni 1934 neu herausgegeben. Neu herausgegeben wurde ferner zum 1. Oktober 1934 der Ausnahmetarif 881 für Eiſen und Stahl unter Aufhebung der Ausgabe vom 1. Januar 1932. —, Die Geltungsdauer des Ausnahmetarifs 13 G 2 für Ab⸗ fallſchwefelſäure wurde auf jederzeitigen Widerruf bis 31. Oktober 1935 längſtens verlängert, gleichzeitig wurde die jährliche Mindeſtmenge auf 900 To. herabgeſetzt.— Die Geltungsdauer des Ausnahmetarifs 12 B 14 für Kalkrück⸗ ſtände wurde auf jederzeitigen Widerruf, längſtens bis 30. September 1935 verlängert. Deuischer Uhrenbezug aus der Schweiz An der Zunahme der Bezüge Deutſchlands aus der Schweiz iſt Jie ſchweizeriſche Uhreninduſtrie in wich n Maße beteiligt, nachdem das Verrechnungsabkommen und die vorhergehenden Abmachungen dieſem Export die Mög⸗ lichkeiten ſchufen, unter anderem auch dos deutſche Uhren⸗ einfuhrverbot. In den erſten acht Monaten d. J. bezog Deutſchland an goldenen Taſchen⸗ und Armbanduhren aus der Schweiz 6946 ick gegenüber 4511 in der gleichen Vorfahresperiode. Die Geſamteinfuhr Deutſchlands an goldenen Uhren belief ſich auf 7118 Stück gegenüber 4872. Der Bezug von ſilbernen Taſchenuhren ſtieg von 6911 auf 10 299, davon waren 10 278(6783) aus der Schweiz. An ſonſtigen Taſchenuhren wurden 70520(27 934) Stück aus der Schweiz bezogen bei einer Geſamteinfuhr von 75 839 (83 803) Stück. Die ſilbernen Taſchenuhrenwerke in der Menge von 78 716(29 469) Stück ſtammen faſt ſümtlich aus der Schweiz. Iduna Holding Ach ändert ihren Namen. In einer ab HV wurde eine Aenderung des Firmennamens be⸗ ſchloſſen, wozu die Geſellſchaft durch Urteil verpflichtet worden war. Der neue Name lautet:„Progreß“ Finan⸗ zierungs⸗ Effekten⸗ und Immobilien⸗Holding AG. Dieſe Namensänderung erfolgte mit den Stimmen der Groß. aktionäre, der Roſſia International Corporation in Hart⸗ ford(USA), während die Vertreter der Gewerkſchaft Reichsland und der Iduna Betriebsgeſellſchaften ſich der Stimme enthielten. Der Vertreter der Roſſia erklärte ausdrücklich, daß mit dieſer Namensänderung keineswegs anerkannt werde, daß ein berechtigter Anſpruch der Iduna Betriebsgefellſchaften auf Firmenänderung beſtehe. Aus der ſich beinahe zwei Stunden hinziehenden Debatte, die durch die verſchiedenen Intereſſen der drei Gruppen, Iduna Betriebsgeſellſchaſten, Reichsland und Roſſio bzw. Verwaltung, ihre beſondere Note erhielt, ſei hervor⸗ gehoben, daß die Idung Holding Klagen gegen den Fis⸗ kus(bekanntlich hatte das Reichsaufſichtsamt ſeinerzeit bei der Holding die Aktien der Betriebsgeſellſchoflen be⸗ ſchlagnahmt) und auf Drängen der Amerikaner gegen die Iduna Germania erheben wird. Es iſt aber auch möglich, daß von anderer Seite gegen den Fiskus geklagt wird, da die Holding Regreßforderungen inzelperſonen— darunter Gen.⸗Dir. Klein ſelbſt, das AR⸗Mitglied Köppen und der Amerikaner Denby— abgetreten hat. Im übrigen erhält die Holding von den Amerikanern dos zur Durchführung der Prozeſſe notwendige Geld vorgeſtreckt. * Felten u. Guilleaume Carlswerk AG., Köln⸗Mülheim. Bisher günſtiger Geſchäſts verlauf. Nachdem die Spitzen⸗ geſellſchaft des Felten u. Guilleaume⸗Konzerns ſchon in ihrem Bericht für 1933 einen hoffnungsvollen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben hatte, hat ſich dieſe Erwartung in den mittlerweile verfloſſenen Monaten beſtätigt. Der bisher abgelaufene Teil des Geſchäftsjahres 1934 kann als nicht ungünſtig bezeichnet werden. Allerdings dürfte bei Rückſchlüſſen auf das vorausſichtliche Ergebnis für 1934 Vorſicht geboten ſein, da jetzt, ein Viertelfahr vor Schluß des Geſchäftsjahres, die Auswirkungen einer Reihe von maßgebenden Faktoren noch nicht zu überſehen ſind. In dieſer Hinſicht iſt vor allem darauf hinzuweiſen, daß man ſich gegenwärtig, bei der Einſtellung auf die Erforderniſſe der Rohſtofflage, in einer Uebergangszeit befindet. Wei⸗ ter werden Vorausſagen durch die Ungewißheit über die künftige Geſtaltung des Auslandsgeſchäftes ſehr erſchwert, das für das Unternehmen von erheblicher Bedeutung iſt und jetzt in ſeinen Ausmaßen nennenswert unter Vor⸗ kriegsſtand liegt. Schließlich darf man die Bedeutung der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung für 1933/34 bei einigen Tochtergeſellſchaften nicht überſchätzen, da die der Carlswerk⸗AGG. hieraus zufließenden Beträge in Bezie⸗ hung zu dem hohen Ask. von 64,5 Mill./ geſetzt werden müſſen. * Erdmannsdorfer Ach für Spinnerei und Weberei, Zillerthal.— Anlagen faſt voll ausgenutzt.— Beſchäftigung bis in das 1. Viertel 1935. Nach der im Dezember 1932 aus Sanierungsgründen er⸗ ſolgten Herabſetzung des Grundkapitals der Geſellſchaft im Verhältnis 1013 auf 990 000% ſind dieſe auf den In⸗ haber lautenden Stammaktien wieder und die noch dem Beſchluß der gleichen o. SV begebenen neuen 210600%¼ Inhaberſtammaktien neu zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. In dem aus die⸗ ſem Anlaß veröffentlichten Proſpelt, dem der bekannte Ge⸗ ſchäftsabſchluß für 1933 zugrunde liegt, wird ausgeführt, daß ſich die Umſätz e im laufenden Geſchäftsjahr gegen⸗ über dem vergangenen Jahre weſentli ch erhöht haben. Die Leiſtungsfähigleit der Spinnerei ſei voll aus⸗ genutzt, und auch die Weberei werde faſt bis zur Grenze ihrer derzeitigen Leiſtungsfähigkeit beanſprucht. Der gegenwärtige Auftrags beſtan d ſichere eine Beſchäf⸗ tigung in dieſem Ausmaße bis in das erſte Viertel des kächſten Jahres hinein. Hierfür beſtehe ausreichende Roh⸗ ſtoſſeindeckung. Das Unternehmen beſchäftigt zur Zeit 81 Angeſtellte und 984 Arbeiter. Die Umſätze der letzten örei Jahre betrugen 1931 4,07 Mill., 1932 2,75 Mill. l, 193g 2,93 Mill.. 5 Flachsgarn⸗Maſchinen⸗ IRTSCH der Neuen Mannheimer Zeitung 5 Versorgung Deufschlands mi Broigeireide Weiferes Nachlassen des Angehofes in Weizen und Roggen infolge der Feldarbeiſen Scharfer Preisdruck am Welimarki Vor wenigen Tagen legte das Inſtitut für Konjunk⸗ turforſchung in Berlin der Oeffentlichkeit ein Ziffernwerk vor, das als Bilanz der Brotgetreideverſorgung gelten kann. Aus den bekanntgewordenen Zahlen ergibt ſich die unumſtößliche Tatſache, daß die Bevölkerun g des Reiches trotz mancher Hemmungen und Widerwärtigkeiten in der Wachstumsperiode der ſlanzen ihren Brot⸗ bedarf vollkommen aus eigener S cholle decken kann. An Weizen erbrachte die 1934er Ernte 4,51 Mill. Tonnen. Hierzu geſellen ſich noch 1 Mill. To. Beſtände aus 1933, ſo daß ein Quantum von 5,51 Mill. To. greif⸗ bar wäre. Hiervon werden für den Konfum 4,2 Mill. To. und für Ausſaatzwecke 0,41 Mill. To., im ganzen mithin 4,6 Mill. To., benötigt. Zwiſchen dem Geſamtvorrat in Höhe von 5,51 Mill. To. und dem öirekten Verbrauch liegt alſo noch eine Spanne ven 0,9 Mill. To., durch die der Futterweizenbedarf Deutſchlands mehr als hinreichend ge⸗ deckt werden kann. Für den yt ſich folgende Berechnung: Geſamternte einſchl Vorräte 8,26 Mill. To. Davon gehen ab für enſchlichen Verbrauch 4,25 Mill. To., 2,34 Mill. To. für Futterzwecke und 0,67 Mill. To. an Saatgut. Zuſammen ergibt dies eine Summe 726 Mill. To., denen gegenüber die Geſamtbporräte 26 Mill. To.) ein Mehr von 1 Mill. To. auſweiſen. Selbſt wenn man Schwundverluſte uſw. einkalkuliert, lie⸗ fern die mitgeteilten Angaben einen ſchlagenden Beweis für die Getreide⸗Autarkie Deutſchlands in den Jahren 1934/35. Was das Geſchäft an den deutſchen Getreidegroß⸗ märkten anlangt, ſo iſt darüber zu berichten, daß Weizen nach wie vor reichlich zum Verkauf geſtellt wird, wenn auch das Angebot infolge der dringenden Feld⸗ orbeiten(Herbſtbeſtellung und Hackfruchternte) gerade während der letzten Tage nachgelaſſen hat. Es genügt mangels ausreichender Aufnahmeneigung der Mühlen jedoch völlig zur Befriedigung des laufenden Bedarfs. Roggen hat etwas beſſeren Abzug, aber auch hier wollen die Klagen über den Mehlverkauf nicht verſtummen. 8 Weſentlich anders liegen die Verhältniſſe beim Hafer und der Gerſte. Der Zwang der Landwirte, dieſe Ma⸗ terialien für Viehfütterungszwecke im eigenen Betriebe zurückzuhalten, hat ſtellenweiſe ſch ter Verknap⸗ 0 Recht ſchwankend iſt die Preisbewegung der Roggenausfuhrſcheine. Vorübergehend ſchnellten ſie von 128 auf 133/ in die Höhe, um dann ebenſo raſch a ihren Anfangsſtand zurückzugehen. Für Weizenſcheine trat bei 250/ fortlaufend Intereſſe zutage. Eine beſondere Betrachtung verlangt diesmal das internationale ft Getreidege ſſch ä Li⸗ verpool kam es in den erſten T n dieſes N 8 zu umfangreichen Abgaben der Spekule N der Auguſthauſſe unerfüllbare Termin⸗ Engagements e dan⸗ gen war. Den Grund für die plötzlichen Verkäufe bildete ſowohl das Verſogen des Konſums, das eine Erhöhung der Lagerhaltung als riſikovoll erſcheinen läßt. hörte man davon, daß der argentiniſche Weizen hinſichtlich ſeiner Aufbewahrungs Mängel aufweiſe. Die verfehlte auch an der Chicagoer Börſe einen ſchlag, ebenſo wurde Winnipeg ſchärfer in Mi gezogen. An beiden Handelsplätzen gaben der ö is 5 Ets., der Roggen—6 Ets. und mehr nach. Als Kurioſum verdient noch erwähnt zu werden, daß in Rotterdam der Mais zeitweilig 1520 Cts. teurer als der Weizen bezahlt wurde. Die Preisbewegung der wichtigſten Getreidearten im Ausland geht aus wanna Tabelle N . B Weizen Chikago Cis je bſh. 43.50 117.25 2 Roggen 5 2 30,12 97,— Mais 1 22,50 65,— Jetzt 97 25 71.25 74,12 Vom deufschen Weinmarkf In Rheinheſſen, wo die Ernte in den beſten Lagen noch bevorſteht, verzeichnet man ſchon Moſtgewichte von 105 bi 137 Grad(Nierſtein). Die Richtpreiſe betragen für die Gebiete Rheinheſſen und Starkenburg 2,20% je 8 Liter Maiſche und 400/ je 1200 Liter Moſt. Auch im Rheingau iſt die Güte des Herbſtes zufriedenſtellend. Die Moſtgewichte bewegen ſich zwiſchen 85 und 103 Grad Oechsle. Die Richtpreiſe betragen für das Rheingaugebiet für Sylvaner und Müller⸗Thurgau 20/ für den Zentner Trauben und 600% für 1200 Liter gekelterten Moſt, Ries⸗ ling 22% bzw. 660 J. Das Geſchäft in alten Weinen war nur an der Mo⸗ ſel und Saar etwas lebhafter, da noch größere Mengen 1933er lagern. Es konnten beträchtliche Mengen von beſſeren Weinen zu onnehmbaren Preiſen abgeſetzt wer⸗ den. Bei Verſteigerungen von 1933er Faßweinen an der Nahe wurde bei Preiſen von 380—600%, je Halbſtück ein Durchſchnittspreis von 484/ bei ruhigem Verlauf er⸗ zielt: Ebringen 193 70 J bei ſchleppender Nach⸗ frage, Raſchling u. Elbling 1934 verb. 40„ bei ſchleppen⸗ Her Nachfrage, Bergweißen 1934 verb. 45—50/ Weißherbſt 1934er 5055 l. ö Am Mittelrhein betragen die Moſtgewichte 65 bis 95 Grod nach Oechsle. An der Nahe, wo man noch am Begiun der Leſe ſteht ergoben ſich Moſtgewichte von 80 bis 90 Grad. Auch in den badiſchen Weinbaugebieten ſind Moſt⸗ gewichte von über 100 Grad keine Seltenheit. Wie aus Ihringen a. K. berichtet wird, ſind in den Spitzenlazen am Winkler Berg Moſtgewichte bis zu 112 Grad feſtgeſtellt worden. Der Neue iſt nach Güte und Menge recht befrie⸗ digend. In Achkarren wurden für gemiſchten Satz 60 bis 70/ je 150 Liter bezahlt. In Biſchoffingen wurde ein Moſtgewicht von 90 Grad ermittelt. In Burkheim wur⸗ den für den Hektoliter 33—40/ angelegt. In Oberbergen erfolgte der Abſatz zu 33/ je Hektoliter. In Buchholz betrug der Preis 60/ je Hektoliter. Mehrere Verkäufe in Auggen erzielten Preiſe von 60/ je 150 Liter. In Württemberg wurden bei Weinmoſtver⸗ ſteigerungen 120 bis 260/ je 300 Liter bezahlt. Die Moſt⸗ gewichte betragen 85 bis 100 Grad nach Oechsle. Die Einfuhr von Bienenhonig Die Reichsſtelle für Eier als Ueberwachungsſtelle richtet an alle Einführer von Bienenhonig und den ihr unterſtell⸗ ten Eiprodukten(Poſitionen 137, 138, 209 und 140) zwecks Erhebung über den Umfang des bisher geführten Geſchäfts ein Schreiben, in dem dieſe erſucht werden, im Intereſſe einer gleichmäßigen Berückſichtigung aller Einführer binnen einer Woche folgende Angaben zu machen: 1. Das Vorlie⸗ gen einer allgemeinen Genehmigung iſt durch Einſendung der für das letzte Halbjahr erteilten bzw. einer beglaubig⸗ ten Anſchrift zu beweiſen. 2. Es ſind die von ihnen ge⸗ tätigten Einfuhrzahlen für die Jahre 1931, 1932 und 1939 getrennt nach Provenienzen und Monaten in Doppelzent⸗ nern anzugeben. 3. Ferner ſind folgende Fragen zu be⸗ antworten: a] Welche bisher nicht bezahlten Waren ſind bereits eingeführt?(in Kg. und Werten geordnet nach Pro⸗ venienzen). b) Wem gegenüber beſteht die Zahlungsver⸗ pflichtung? c) Wo befinden ſich dieſe Waren augenblick⸗ lich? d) Sind dieſe Waren in Konſignation gekauft oder auf Grund eines Kontraktes geliefert? e) Welche Waren befinden ſich unterwegs— wann iſt der Kontrakt abgeſchloſ⸗ ſen—wann treffen ſie ein?(die Kontrakte ſind durch ſchrift⸗ liche Unterlagen zu belegen). Einführer im Sinne Hieſer Regelung iſt nicht derfſenige, der auf Grund einer all⸗ gemeinen Genehmigung nach 3/3 Ri oder von Einzelgeneh⸗ Süüddeufscher Rundholz und Breffermarkf Die Rund holzlager haben ſich bei den ſüddeutſchen Säge⸗ werken ſtark gelichtet, ſo daß von dieſer Seite anhaltend lebhafte Nachfrage am Rundholzmarkt beſteht. Da die Einfuhr ſowohl an Nadelrund⸗ wie Schnittholz einer zwangsweiſen Einſchränkung unterliegt, glaubt man ver⸗ ſchledentlich, mit weiteren Preisſteigerungen rechnen zu können, woraus ſich ein Teil der ſonſt um dieſe Jahreszeit ungewohnt großen Nachfrage erklärt, die offenbar Vor⸗ käuſen gilt. Zu dieſer Entwicklung wird von amtlicher Berliner Quelle mitgeteilt, daß in den letzten Wochen ein Anziehen der Rund⸗ und Schnittholzpreiſe für einige wichtige Sortimente beobachtet wird, wobei man ſich des Eindrucks nicht erwehren könne, daß ſpekulative Kräfte am Werke ſind, angeſichts einer vorübergehenden Knappheit in dieſen Sortimenten eine Hauſſebewegung auf der ganzen Linie einzuleiten. Der Bedarf an Rund⸗ und Schnittholz wird mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln ſichergeſtellt; es beſtehe alſo kein Grund, durch Holzpreis⸗ erhöhungen die deutſche Wirtſchaft zu ſtören. Die Holz ⸗ preisfrage werde im Hinblick auf ihre umfaſſende Be⸗ deutung im Rahmen der deutſchen Geſamtwirtſchaft in den nächſten Tagen zum Gegenſtand einer Beſprechung der beteiligten Reichsreſſorts gemacht werden. Wegen der Entwick tung auf dem Grubenholzmarkt find die berufenen Organe angewieſen worden, innerhalb ihrer Bezirke jeden Fall von Preistreiberei ſeitens des Holz⸗ handels zur Anzeige zu bringen. Gerade auf dem Gruben⸗ holzmarkt liegen die geringſten Schwierigkeiten vor, wegen angeblicher Sorgen um die Bedarfsdeckung überhöhte Preiſe zu veranlaſſen, da die Bedarfsmengen aus den deutſchen Waldungen reſtlos ſicherzuſtellen ſind. In den badiſchen Forſtämtern iſt für das dritte Vierteljahr nur bei Forlen und Lärchen eine Preisbeſſe⸗ rung feſtzuſtellen geweſen. Die Nadelſtammholz⸗Verkäufe betrugen in den Monaten Juli, Auguſt und September on Tannen und Fichten 33 839 bzw. 33 500 bzw. 25 256 Feſt⸗ meter, wofür in Prozenten der Landesgrundpreiſe 59,7 bw. 58,1 bzr. 58,1 erlöſt wurden. Bei Forlen und Lärchen betrugen die Verkäufe 668 bw. 749 bzw. 294 Feſtmeter, die Erlöſe 61,9 v. H. im Juli, 61,7 v. H. im Auguſt und 70,8 v. H. der L. Gr. im September. An größeren Ver⸗ käufen von Nadelſtammholz von Ende September bis 4. Oktober ſind zu erwähnen 2143 Feſtmeter mit 55 v. H. beim Forſtamt Ottenhöfen; 1708 Feſtmeter mit 56 v. H. beim FA Kirchzarten; 1511 Feſtmeter mit 56 v. H. beim FA St. Blaſien; 568 Feſtmeter mit 57 v. H. beim FA Todt⸗ moos. Für Papfierholz erlöſte das F A Tiengen für 1518 Ster 59 v.., das FA Bonndorf für 1317 Ster 61 v. H. der L. Gr. Die bisher vom Badiſchen Waldbeſitzer⸗ verband betreute Holzverwertung des nichtſtaatli ch e n Waldbeſitzes in Baden iſt an die Badiſche Staats⸗ forſtverwaltung übergegangen, deren Aufgaben auf dieſem Gebiete erweitert wurden. Sie richtet zentrale Holzver⸗ kaufsſtellen ein, die nach der Fachpreſſe in Karlsruhe, beim Forſtamt Blumberg in Donaueſchingen, beim Forſtamt Lörrach und beim Forſtamt Mosbach geführt werden. Der Nachfrage der Großhandelsfirmen am Bretter⸗ markt gegenüber verhalten ſich die Sägewerke ziemlich reſerviert. Die Schwarzwälder Werke verlangen für 1615—12“ unſortierte, faul⸗ und bruchfreie ſäge⸗ fallende Bretter waggonfrei Karlsruhe⸗Hafen(Waſſerum⸗ ſchlagsgut) 45—48; bayeriſche Sägewerke für einzöllige -Bretter in ſonſt gleicher Abmeffung, waggonfrei Karls⸗ ruhe Hafen(Waſſerumſchlagsgut) 41,50—43,50% und frei Schiff Köln, Düſſeldorf und Duisburg etwa 4346,50% je Kubikmeter. Für Ausſchußware, 16175712 verlangt man waggonfrei Mannheim etwa 46,50—50 /, für„gute“ Ware etwa 70—71/ und für reine und halbreine Ware etwa 8884,50. Trotz der der Jahreszeit entſprechend ruhiger gewordenen Nachfrage am Baumarkt verlangen Schwarzwaldfirmen für Hobelbretter in der üblichen Abmeſſung waggonfrei Mannheim etwa 5456„ Ge⸗ fragt waren einzöllige Rauhſpundbretter, die ſich waggon⸗ ſrei Maunheim⸗Karlsruhe auf etwa 1,28—1,30„ pro Qua⸗ dratmeter ſtellten. Gute Nachfroge erhielt ſich auch für Dielen, für die man in der Abmeſſung 16121 50 bis 51“ und für X⸗Dielen, für die etwa 4546,50 pro Kubikmeter gefordert wurden. D migungen nach 3/4 Ri die Bezahlung der jeweiligen Ein⸗ fuhr— ſei es auch in Deviſen— an den deutſchen Einfüh⸗ rern vorgenommen hat, ſondern nur derjenige, der die Zahlungs verpflichtung auf Grund der erwähnten Genehmi⸗ gungen gegenüber dem ausländiſchen Ablader eingegangen iſt. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß unrichtige Angaben ſchwere Nachteile zur Folge haben. Im Laufe der Zeit werden in jedem einzelnen Falle an Ort und Stelle unter Vorlage der entſprechenden Unterlagen Nachprüfun⸗ gen ſtattfinden. Bei Nichtinnehaltung der Meldefriſt ſchließt ſich der Importeur automatiſch von der Berückſichtigung bei der Verteilung der Einfuhrmengen aus. * Mindeſterzeugerpreis für Hühnereier. Die Landes- bauernſchaft Baden teilt uns mit: Auf Grund der 2. Ver⸗ ordnung über die Regelung des Eiermarktes hat der Vor⸗ ſitzende des Eierverwertungsverbandes Baden Pfalz, Mayer, in ſeiner V. Bekanntmachung den Mindeſterzeuger⸗ preis für Hühnereier im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ kommiſſartat für die Vieh⸗, Milch⸗ und Fettwirtſchaft für das Wirtſchaftsgebiet des Eierverwertungsverbandes Ba⸗ den⸗Pfalz mit Wirkung vom 8. 10. 1984 auf 1,44/ je Kg. feſtgeſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des Erzeugers. Der feſtgeſetzte Preis iſt ein Erzeugermindeſtpreis und darf ſeitens der Aufkäufer nicht unterboten, wohl aber überboten werden. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht ſtatt⸗ haft. Der Aufkauf muß nach Gewicht erfolgen. Die Preis⸗ feſtſetzung vom 17. 9. 1934 wird durch dieſe Bekanntmachung aufgehoben. Die Münzprägung im 3. Mierfeljahr 1934 In den deutſchen Münzſtätten wurden im dritten Vier⸗ teljahr an Silbermünzen 76 550 440% Fünf⸗ und 530 000% Zweimarkſtücke, an Nickelmünzen 29 121249/ Einmars⸗ ſtücke ſowie an Kupfermünzen 193 348,85/ Einpfennig⸗ ſtücke geprägt. Die Münzſtätte Karlsruhe prägte allein 2,8 Mill.„ Fünfmark⸗, 530 000% Zwei⸗ und 3,4 Mill. Einmarkſtücke aus. Unter Berückſichtigung der früher geprägten und nach Abzug der wieder eingezogenen Münzen von der Geſamt⸗ prägung ergibt ſich für Ende S nber 1934 folgender Um⸗ lauf: an Silber 0 6 J Fünf⸗, 62, Drei⸗, 0 und 202,76 Mill. 1 ſe, 11,999 Mill. Zwei ſtücke rer Prägung, 93,976 Mill./ Fü Mark Zweimarkſtücke neueren Prägedatums, an Nickel⸗ münzen 153,071 Mill.„ Einmark⸗ und 73,989 Mill. Fünfzigpfennigſtücke, von Aluminiumbroncemünzen 66,163 Mill.„ Zehn⸗ und 28,044 Mill./ Fünfpfennigſtücke, an Kupfermünzen 210 675,96, Vier⸗, 4,996 Mill.„ Zwei⸗ und 6,477 Mill./ Einpfennigſtücke. Bemerkenswert iſt, daß von den alten Dreimarkſtücken, die bekanntlich am 1. Oktober ihre G gkeit im allgemek⸗ nen Zahlungsverkehr verloren haben, bis Ende September rd. 210 l.„eingezogen wurden, daß aber noch immer ein Beſtand von ud. 62 Mill. alten Einmarkſtücken ſind worden. Von den große ſtücken iſt noch die Ge⸗ ſamtprägung von 760 Mill.„ im Verkehr. ckerfabrik Alt Jauer.— 8(10) v. H. Dividende. Dieſe ſchleſiſche Zuckerfabrik ſenkt für das Geſchäftsjahr 1933/4(30. Juni) die Dividende auf 8 v.., nach⸗ dem im Vorfahre eine Erhöhung von 8 v. H. auf 10 v. H. möglich war(AK. 2,4 Mill.). Der Ueberſchuß der Land⸗ wirtſchaft ſank auf 0,086(0,120), der Ueberſchuß der Fabrik⸗ betriebe auf 0,122(0,187) Mill.. Nach Zuführung von wieder 5 v. H. zum Reſervefonds verbleibt einſchließlich Vortrag ein Gewinn von 202 195(295 721). Die Ge⸗ ſamtzuckererzeugung belief ſich auf 210 876(149 664) Ztr. und 8060(7470) Zentner Rohzucker⸗Nachprodukt. Im Geſchäfts⸗ bericht wird darauf hingewieſen, daß neben den im Be⸗ richtsjahre erſtellten Neuanlagen weitere Neuanlagen not⸗ wendig ſind und daß dieſen Notwendigkeiten durch entſpre⸗ chende Abſchreibungen(237 042 gegen 223 939 bzw. 7 985 gegen 6345 /) Rechnung getragen werden mußte. Aus der Bilanz: Umlaufsvermögen(Fabrikbetrieb) 2,132(1,696), geſamte Verbindlichkeiten 1,541(1,359) Mill.. Vor Er⸗ mittlung des Gewinnes wurden für eine Sondervergütung In die nur mit geringen Be⸗ an die Gefolgſchaft vorweg 20 000/ abgezweigt. neue Kampagne iſt die Geſellſchaft ſtänden eingetreten. „Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kalkwerke AG, Dornap. Auf Grund der zufriedenſtellenden Ergebniſſe des am 30. Juni 1984 beendeten Geſchäftsjahres darf mit der Wiederauf⸗ nahme der Dividendenzahlung gerechnet wer⸗ den. Eutſcheidende Beſchlüſſe wird der Agi gegen Ende dieſes Monats treffen. Die letzte Dividende wurde für das Geſchäftsjahr 1929/0 mit 7 v. H. gezahlt(i. V. ergab ſich nach regelmäßigen Abſchreibungen von 916 465%/ und Sonderabſchreibungen von 889 030% ein Reingewin u von 45 465, um den ſich der Vortrag auf 227 286, erhöhte). * Zinsherabſetzung der Meliorationskredite der Deut⸗ ſchen Reutenbank⸗Kreditauſtalt. Wie der Dod erfährt, hat die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt(Landwirtſchaft⸗ liche Zentralbank) den Zinsſfatz für die aus eigenen Mit⸗ teln gegebenen Meliorationszwiſchenkredite im Sinne der Beſtrebungen der Reichsregierung auf Zinsherabſetzung um 1,50 v. H. herabgeſetzt. Die Zinsſenkung tritt rückwir⸗ kend mit dem 1. Juli 1934 in Kraft. Oeffentliche Mittel werden für dieſe Zinsſenkung nicht in Anſpruch ge⸗ nommen. Waren und Märkfe Frankfurfer Abendbörse 5fill Die Abendbörſe hatte ganz allgemein nur kle ne Unkſätze aufzuweiſen, da Orders nahezu fehlten und die Kuliſſe einige Zurückhaltung übte. Die Ak ienmärkte lagen voll⸗ omen geſchä'tslos bei meiſt pur knapp gehaltenen Kur⸗ ſen im Vergleich zum Berltner Schluß. Tunſtſeide Akn lagen erneut 4 v. H. leichter, auch Farbeninduſtrie waren kaum gehalten. Am Rentenmarkt war das Geſchäft zu⸗ nächſt etwas leichter. Später belebte ſich das Geſchäft wie⸗ der etwa, insbeſondere Kommunglumſchuldung waren be⸗ achtet und ic v. H. freundlicher. Altßbeſitz ſtellten ſich auf 99,75—100, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen auf 95,7596. Reichsmark⸗Obligattonen lagen 4 v. H. unter den Mittagskurſen. Im Verlaufe blieb das Geſchäft bei wenig verän⸗ derten Kurſen klein. Am Aktienmarkt bröckelten Aku wei⸗ ter ab, im übrigen lagen die Berliner Schlußkurſe etwa behouptet, nur Harpener 3 v. H. ſchwächer. Von Groß⸗ bankaktien gewannen DDBank erneut 7 v. H. und Com⸗ merzbank 7 v. H. Renten erfuhren keine Veränderungen von Belang. Altbeſitz waren bei 100 v. H. eher gefragt. Pfandbriefe lagen im großen und ganzen behauplet, ver⸗ einzelt guch noch leicht abbröckelnd. Von Stadtanleihen kamen Mainzer mit 82,75 v. H.(nach 84) zur Notiz, Mann⸗ heimer und Pforzheimer lagen gut gehalten, 8 proz. Schweizer Bundesbahn matt(181 nach 184). Es notierten u..: Mpunganleihe 100 G; proz. Darm⸗ ſtadt v. 1926 82,75; Reichsbank 146,5; Rhein. Hyp.⸗Bank 109,50; Gelſenkirchener 64,50) Harpener 10576; Mannes⸗ mannröhren 76,25, Rhein. Stahl 91/6; Bekula 143, D. Gold und Silberſch. 215; Dtſch. Linoleum 59,50; JG Farben 142,50 Hapag 27,25. Nachbörſe: Altbeſitz 100 G; Farben 142—142,25. * Mannheimer Getreidegroßmarkt. Im geſtrigen Preis⸗ ſchema des Amtlichen Getreidegroßmarktes Mannheim wurde der Preis für Leinkuchen mit 15,25„ angegeben. Die Notiz lautet richtig 15,20. * Obſtgroßmarkt Handſchuhsheim. Wolderöbeeren 78 Birnen—8, Aepfel—8; Zwetſchgen 10; Buſchbohnen 6 Stangenbohnen 11—13; Tomaten 22,5, Trauben weiß 9,5, rot 14.16; Quitten—6. Anfuhr und Nachfrage gut. * Mannheimer Pferdemarkt vom 9. Okt. Auftrieb: 87 Pferde. Preiſe: Arbeitspferde 4501100/ das Stück, Schlachtpferde 30—125/ das Stück. Marktverlauf: Ar⸗ beitspferde ruhig, Schlachtpferde lebhaft. * Meckesheimer Schweinemarkt. Auftrieb: 14 Läufer, 12 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 4448 /, Milchſchweine 1820. Marktverlauf lebhaft, geringer Ueberſtand. Vebersee-Geireide-Noſſerungen Neuyork, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 86; öto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 9476; dito. hard 111; Mais neu ankommende Ernte 81,75; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 6598; Gerſte Malting 94,50: Mehl Spring wheat clears(per 196 lb.) 685715: Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 lb.) 192,6; Frocht nach Kontinent(in Dollarcents per 100 lb.)—8. Chikago, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel Terminpreiſe) Weizen(feſt) Dez. 96,75 967%; Mai 9776—97,½5; Juli 9191,50 Mais(feſt) Dez. 7486; Mai 7695; Juli 76,75; Hafer(feſt) Dez. 50; Mai 4876; Juli 4376; Roggen(feſt) Dez. 7178; Mai 746. Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 98,50; öto. gemiſchter 101,50; Mais gelber Nr. 2 77,50; öͤto, gemiſchter 763 Gerſte Malting 80—120. Winnipeg, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz kaum ſtetia! Weizen per Okt. 77,75; Dez. 7898; Mai 8376; Hafer per Okt. 416; Dez. 40,25; Mai 41; 8 per Okt. 5676; ez. 54,75; Mai 60,25; Gerſte per Okt. 5178, Dez. 5298, Mai 5456; Leinſoat per Okt. 140; Dez. 143; Mai 147,75; Mani⸗ toba⸗Weizen Lokv Northern 1 78; dto. 2 74,75; dto. 3 72,50. Buenos Aires, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Papier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,30; Nob. 6,37; Dez. 6,48; Mais per Okt. 6,47; Nov. 6,54; Dez. 6,69; Hafer per Okt. 5,45, Leinſaat(ruhig) per Okt. 18,10, Nov. 12,08. Roſario, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,45, Nov, 6,55; Mais per Okt. 6,35; Nov. 6,45; Leinfaat per Okt. 12,80; Nov. 12,80. Rotterdam, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,45 Jan. 3,50; März 3,62; Mai 3,72% V.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 68,50; Jan. 71,75; März 75,25; Mai 78. Liverppol, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 kb.) Tendenz feſt; Okt. 5,0% W; Dez. 5, W; März 5,6986 W; Mai 5,7% W.— Mais(100 Ib.) Tendenz ſtetig; Okt. 21 B, Nov. 21,6 V, Dez. 0 V. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 9805 dto. middle Weſtern 965975; Talg ſpezial extra 6,25; oͤto, extra loſe 536; dto, in Tierces 5,75. Chikago, 9. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Okt. G; Deze 912,50; Jan. 922,50; Mai 957,50 G Schmalz loko 907,50; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Okt. 1310; Jan. 1230; Preiſe für leichte Schweine 550—610, für ſchwere Schweine 615—630; Schweinezufuhr in Chikago 16 000, im Weſten 70 000. Geld- und Devisenmarkt Zürich, g. Dllober Ctnlug amllich) 8 ers 20.20 Spanſen 41.85— prag Pondon 14.92 ½ J foſland 207.80— Warschau Teuyork 305.12 Ferlin 2— Budapesf Honstanfin. Aukerest Off. Fankd. Tagl. eld Monatsgeld I cnafsgeld 12.800 57.825 legen 71.557 fen off. ü. 72.78— bein 7000 Balſen 26.25 ¼½ J Jofla.— Iden 291.— Paris, 9 Oktaber Gchluß amid). London 73.88 Fpanien 207.25 Ropenbagen]—.— Wien 1028.— Berlin 380.— Warschau Leuyork 1509.25 faſſen 129,95 floſtand Belgien 854.— Schweiz 494.70 J Stockholm Amsterdam, g. Oliober Cchluß amtl. Berlin 59 42— Belgien 34.40— 0 ʃ0 London 718,75 Schwein 48.13— Fopenbagen 32.12¼ privates Neuyork 146,87 taten 12.65 ogdom 37.10 fapf. Geld Varis 978,12 J Madrig 20.17½ J Wien 5 1 Honatsg. London, 9. Oktober(Schluß awiflitt) Reuyork 490 ¾ J Kopenbagen 22.39 Moskau Montre 480 87 Stockdeim. 19.39 /, Kumzoien amsterdem 723— 0800 19, 903% Ronsfanfin. beris 7450 sss 110,07 Aten Irͤssel 21.01 ½ flelsingfors 226.50 ien 57.81 prag 116.37 Warschau 12.18— Futepest 24.50 Sdenos Altes Schweiz 15.04— Belgrad 213 50 Fi te Jan. Panlen 85,84— Fos 410..— fongkong Neuyork, g. Miober Ichluß amtlich) Berlin 40.41—J Wien 19.00— London Kab. 492.5 Budepes!“ 29.95 „ bb-J.-V. 491.%] Prag 429.50 Laris 661% heigrad.30% Achweit 82.70 J Nerschau 19.3— diedr. ltelien.50— Oslo 24 Niodelanelre go. Höchst. hollang 67.99( fopenbagen 22.05.— Japan Alber * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 10. (Mitgetetlt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je g, dito 4 v. H. Palladium 3,05 je g, dito 4 v. H. Kupfer 3,85 je 8, Feingold 2840 fe Kilo, Feinſilber 45,80—47,60 je Kilo ze nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. 10¾5(unv.]; dio, elk. 1078(un.); Leinſagtöl loko 19,50(19,75); Dez.⸗Dez. 18,50(18,75); Okt. 18,50(un.): Jan.⸗April 19(unv.); Boumwoll⸗St. ägypt. 14,50(14); Baumwoll⸗St. Nov.⸗Dez. 4,75(%½ỹẽ. Neu⸗ york: Terp. 52,50(49,50). Savannah: Terp. 47,50 (44,50). Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum für bergwärts war auch heute ziemlich rege. Die Fracht bergwärts beträgt ab Ruhrort 1,30% und ab Konal 1,50/ Baſis Mannheim. Die Talfracht blieb unverändert, ebenſo die Schlepplöhne. 36.15— prag 864.50 ö Schenhai 489,— Lokohama Au straſſen Merke Nontevideds 20, Lalperelse. Buenos 5 auf London] 29.12 Silelfte 120,12 Hankakzeple (G0 lg.) 6. dio. brief Lägl. bela Pellandelsw. talen berlin Stockholm Brüssel Kadkid Menlrea! At. Pap Pes ktwoch, Oktober 1934 Mannheim, Meerfeldstraße 61 ebensjahr. zheim, Gestern früh entschlief an den Folgen einer Lungenent- Elise Sd mid im nahezu vollendeten 67. Pfor den 9. Oktober 1934 In tiefer Tra Familie Georg Cussler Familie Franz Krapp Familie Adolf Schmidi Uer Die Beerdigung findet am Donnerstag, den II. Oktober nachmittags 3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 1034. Neue l ee Trauer! Zettung/ Mittag⸗Ausgave unentbehrlic 5 für junge Fruuen Z Ur or. Clauf uc Kl 120.. zündung unsere lebe, tren besorgte, berzensgute Schwester, Trauerhüte ee 1005 8 8 Schwägerin und Tante, Frdulein erhalten Se bel Anfuf Nr. 27851 Nervenarzt. sofort für jede Fflgur in aller 0 1„Wilhelm Sir. 8 2380 prelslagen zur Auswahl r Wilhelm Sl. 6 1 62800 ö amtlote Musik- Insirumenie Saiten(Marſch⸗ trommeln) u. Re⸗ paraturen gut u. billig b. Fachmann Kurt Hoyer Lauten-.gelgendauer F 1, 1 2 Treppe S603 poll. 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Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief gestern Fräulein Elise Schmidt Wir verlieren in ihr eine wWoblwollende und treu besorgte Arbeitskameradin, die uns stets ein Vorbild in unermüdlicher Schaffensfreude und Pflichterfüllung war. Ihr Andenken wird uns immer gegenwärtig sein. Die Arbeitskameraden der Firma F. H. Es db. Ernst Iodes-Anzeige Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber, guter Bubi im Alter von 6 Monaten, infolge eines Unglücksfalles in die Ewigkeit abgerufen wur de. Mannheim(d 3,), den 8. Oktober 1934 In tiefer Trauer: Familie Ernst Ott, Metzgerei Die Beerdigung findet Donnerstag, 13% Uhr statt 12205 Große, guteingeführte Leihbücherei geſchätzter Wert 5000 /, in beſter Lage Maunh., gegen bar zu verk. Ang. unt. B. 42 an die Geſchſt. Gut eingeführte 8506 Groghandlung der Lebensmittelbrauche umſtände⸗ halber ſofort zu verkaufen. An⸗ gebote kapitalkräft. Intereſſ. erb. unter T I. 141 an die Geſchäftsſt. Gelegenheitskauf! 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Bringen Sie uns nur einige neue Abonnenten; wir ver- Christl Auf den Bühne Heute abend.30 Fest- Premiere des mit großer Spannunger warteten neuen musilkalis ehen Prunk-Ausstattungsfilms der Ufa: 2 J Del junge Baron Neuhaus mit Käthe von Nagy- Viktor de Kowa Mardayn- Hans Moser- Lola Chlud Anni Rosar, Rudolf Carl, Wilhelm Schich, Beppo Brem, Kerl Hellmer, Oskar Sima, Hans Adolfi, Eduard Randi Bild: Friedel Behn- Grund— Ion; Frits Thierry Bau: R. Herlth und Walther Röhrig Musik, Liederterte u. musik. Leitung: Alois Melicher Hersteſſungsgruppe: Günter Stapenhorst Spielleitung: Gustav Ucidey Im Vorprogramm: Wunderbauten aus Chinas Kaiserzeit. Ein Ufa Rulturfilm./ Die Henne mit den goldenen Eiern! Ein neuer Farben- Tonfilm- Die aktuelle UFA-TON- WOCHE nur am heutigen Festabend Eine Maijennacht in Grinzing um 1753 Musikalisches Stimmungsbild. Mitwirkende: Das Doppelduartett der Mannheimer Liederhalle.— Das Orchester Mohr UNM᷑ER5. eule Feslpremiere.30 Uhr Wegen der umfangreichen Programm-Brweiterung am heutigen Abend wird aur heute) der ge- setsliche Zuschlag von.10 Ak. pro Plat erhoben. Ab morgen täglich.00,.30,.30 Uhr Möbel Fehönneiten jeder Art Kompl. Zimmer und Einzelmöbel prachtvolle Oualttäten zu billigsten Preisen, auch f. Bhestandsdarl. Möbelhaus Zimmermann Küchen-. M NA, 20 Ansehen 38 kostet nichts. GO lle braven Kinder G 6) G 1 sind heute nachmittag um.15 Unt im G 2 In der Werkstatt des G LTI unter andefem Walmnachtsmannes. a 2 das herrl. Märchenballett EDER SUHRNE Musik: Paul Schlageter Schneewittchen bei den 7 Zwergen Kinder.50 u. O. 70, EN/achs, O. 70 U. 1. Ksse db 1,50 Unt S oss i 1 — reffen wir 8. 0 e Wo e abend, 13. 10. 347 ö Ein 1 elegant. polierter „ Pfalzhau ugbaber- n auf der Alma-Kirta(Klrehwei) m. 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