29 em. 1 Meekeee ö 25 * SSS er Phon 492 gang 8094 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ .25 Geſchäftsſtellen abgeholt hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 15 Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗NRummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 N. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Reklamemillimeterzeile bezahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. 50 Pfennig. Für im voraus zu Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe N An der Der Miniſter neben oͤem König Meldung des DN B. — Paris, 10. Okt. Der Geſundheitszuſtand des bei dem Anſchlag ſchwer verletzten und irrtümlich bereits von der in⸗ und ausländiſchen Preſſe totgeſagten franzöſiſchen Generals Georges föll ſich, den letzten Meldun⸗ gen zufolge, gebeſſert haben. Der General liegt im Militärkrankenhaus von Marſeille. Die Leiche Barthous wurde in den frühen Morgenſtunden aus dem Krankenhaus in das Ge⸗ bäude der Präfektur von Marſeille übergeführt, wo ſie neben der ſterblichen Hülle des Königs Alex⸗ ander aufgebahrt wurde. Der Raum iſt in eine Kapelle verwandelt. Franzöſiſche Generäle halten die Ehrenwache. Das Konſularkorps von Marſeille und die Vertreter der Behörden haben in der Prä⸗ fektur den Toten die letzte Ehrung erwieſen und ſich in die ausliegenden Beileidsliſten eingetragen. Der Sonderzug des Staatspräſidenten Lebrun, der in Begleitung der Miniſter Herriot und Tardieu Dienstagabend nach Marſeille abgefah⸗ ren iſt, traf um 11 Uhr Me dort ein. Einer Havas meldung zufolge ſollen die letzten an den ſüdſflawiſchen Außenminiſter von König Alexan⸗ der gerichteten Worte geweſen ſein:„Erhaltet die ſüdſlawiſch⸗franzöſiſche Freund⸗ ſcha ft.“() Königin Maria in Marſeille Meldung des DN B. — Paris, 10. Oktober. Seit den frühen Morgenſtunden ſtaut ſich vor der Präfektur in Marſeille, in der die ſterblichen Ueber⸗ reſte der beiden erſten Opfer des Anſchlages aufge⸗ bahrt liegen, eine große Menſchenmenge, die in tie⸗ fer Ergriffenheit die Ereigniſſe beſpricht und der An⸗ und Abfahrt der amtlichen Perfönlichkeiten zu⸗ ſchaut. Königin Maria von Südſlawien, die in Be⸗ gleitung von Frau Herriot eintraf, wurde ſofort in dem Raum geführt, in dem der König den letzten Schlaf ſchläft. Das geſamte Gefolge zog ſich zurück, um die Königin allein ihrem Schmerz zu überlaſſen. Nach einem langen Gebet begab ſich die Königin in einen Nebenraum, während im großen Saal der Präfektur die feierliche Aufbahrung des Königs und des franzöſiſchen Außenminiſters vorbereitet wurde. Der Führer an Doumergue Meldung des DN B. — Berlin, 9. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat an den Prä⸗ ſidenten der franzöſiſchen Republik folgendes Bei⸗ leidstelegramm geſandt: „Soeben erreicht mich die Nachricht, aß der fran⸗ zöſiſche Miniſter des Auswärtigen, Herr Barthou, den Verletzungen erlegen iſt, die er bei dem fluch⸗ würdigen Verbrechen in Marſeille erlitten hatte. Ew. Exzellenz ſpreche ich, zugleich im Namen des deutſchen Volkes, die aufrichtigſt empfundene Anteil⸗ nahme aus. Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ Das Beileid des Reichsaußenminiſters Meldung des DN B. — Berlin, 10. Oktober. Im Auftrage des zur Zeit von Berlin abweſen⸗ den Reichsminiſters des Auswärtigen begab ſich heute der Chef des Protokolls, Geſandter Graf von Baſſe⸗ witz, in die königlich⸗füdſlawiſche Geſandtſchaft und in die franzöſiſche Botſchaft und ſprach zugleich auch im Namen der Reichsregierung dem kgl. ſüdſlawi⸗ ſchen Geſandten, Herrn Balugdzie, und dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter, Herrn Francois Poncet, das Beileid anläßlich des Ablebens Se. Majeſtät des Königs von Südſlawien und des franzöſiſchen Mi⸗ niſters der Auswärtigen Angelegenheiten, Herrn Barthou, aus. Sowjetruſſiſches Beileid zum Tode Barthous — Moskau, 10. Okt. Molotow und Litwinow haben an den Miniſterpräſidenten Doumergue ein Beileidstelegramm aus Anlaß des Todes Barthous gerichtet. Der Paß des Atlentäters eine Faͤlſchung — Prag, 10. Oktober. Eine gemeinſam mit den ſüdſlawiſchen Behörden ſofort eingeleitete amtliche Unterſuchung hat ergeben, daß der bei dem Attentäter auf den König Alexander, Peter Kelemen, vorgefundene angeblich tſchecho⸗ Mittwoch, 10. zahre König Oktober 1034 Der Nolenwechſel Moskau-Tokio Die neue Verſchärfung zwiſchen Rußland und Japan Meldung des DNB. — Moskau, 10. Oktober. Amtlich wird jetzt der ruſſiſch⸗japaniſche Noten⸗ wechſel über die Lage an der chineſiſchen Oſtbahn veröffentlicht. In der japaniſchen Note vom 4. September wird darauf hingewieſen, daß die Ver⸗ haftungen der ſowjetruſſiſchen Staatsangehörigen auf Grund der mandſchuriſchen Geſetze erfolgt ſeien und daß die japaniſche Regierung der ſouveränen man⸗ dſchuriſche Regierung keine Anweiſungen erteilen könne. Weiter wird der Vorwurf einer japaniſchen Preſſekampagne gegen Rußland als nicht den Tat⸗ ſachen entſprechend erklärt und ſchließlich werden un⸗ ter Bezugnahme auf die zahlreichen Eiſenbahnüber⸗ fälle der letzten Zeit die Verhaftungen ſow⸗ jetruſſiſcher Staatsangehöriger als gerechtfertigt bezeichnet. In der ruſſiſchen Antwortnote vom 5. Oktober ſtellt die Sowjetregierung einleitend feſt, daß unter dem Bandenunweſen am meiſten die Sow⸗ jetangehörigen zu leiden hätten. Die rußland⸗ feindliche Haltung Japans werde durch die Erklärung des japaniſchen Kriegsminiſteriums be⸗ [Aufſehen erregt. wieſen. Die Sowjetregierung legt abſchließend Ja⸗ pan die völlige Verantwortung für die neue politiſche Lage an der chineſiſchen Oſt⸗ bahn auf, das alle Verletzungen der ſowjetruſſiſchen Rechte ſanktioniert habe. Die ſowjetruſſiſche Note ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die japaniſche Re⸗ gierung durch die Verhaftung der ſowjetruſſiſchen Bürger das internationale Recht verletzt habe. „Großes Aufſehen“ in Tokio — Tokio, 10. Oktober. Die ruſſiſche Note, die durch den hieſigen ruſſiſchen Botſchafter Jurenew übermittelt wurde, hat in Krei⸗ ſen des japaniſchen Außenminiſteriums großes Es wird betont, daß der Ton der Note unbedingt zu weiteren diplomatiſchen Aus⸗ einanderſetzungen Anlaß geben werde. Die ſchroffen Aeußerungen über die Verhaftungen an der chineſi⸗ ſchen Oſtbahn ſeien mit den Mitteilungen des japa⸗ niſchen Außenminiſteriums über die Verſtändigung in der Frage des Verkaufs der Oſtbahn an Mandſchu⸗ kuo ſchwer in Einklang zu bringen. Io w akiſche Paß eine Fälſchung iſt. Das tſchecho⸗ ſlowakiſche Generalkonſulat in Agram hat niemals einen Paß auf den Namen Peter Kelemen ausge⸗ ſtellt. 5 Marſeille, 10. Okt. Eine von den beim An⸗ ſchlag auf den König von Südſlawien verletzte Frau iſt heute ihren Verletzungen erlegen. Damit hat ſich die Zahl der Opfer auf vier erhöht. Wie Velgrad die Todesnachricht aufnahm (Meldung des DNB.) — Belgrad, 10. Okt. Die Nachricht von der Ermordung des Königs Alexander traf in Belgrad in den Abendſtunden des Dienstaas ein, wurde aber nicht veröffent⸗ licht. Trotzdem ſickerten aber Gerüchte durch und verbreiteten ſich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Gleichzeitig wurden die Telephon⸗ und Telegraphen⸗ leitungen mit dem Ausland und mit der Provinz unterbrochen. Da niemand genaues über den An⸗ ſchlag wußte, entſtand in der Bevölkerung Verwir⸗ rung. Alle Kinos unterbrachen ihre Vorſtellungen ſtſtät Die Stra⸗ ßen wurden ſofort durch die geſamte Gendarmerie beſetzt und die öffentlichen Gebäude durch ſtarke Po⸗ ſten geſichert. Da in den Straßen ein lebhafter Abendverkehr herrſchte, kam es an einigen Stellen zu großen Stauungen. Schließlich eilten die Men⸗ ſchen in unbeſtimmter Furcht ſo raſch wie möglich in ihre Wohnungen. Eine halbe Stunde ſpäter waren die Straßen faſt menſchenleer. Der Miniſterrat trat nach dem Eintreffen der erſten Nachricht ſofort zuſammen, um die nötigen Beſchlüſſe zu faſſen. Die Beratungen des Miniſter⸗ rats dauerten um 2 Uhr nachts noch an. Inzwiſchen war wenig Genaues feſtzuſtellen. Nur die Rund⸗ funkhörer, die mit ihren Apparaten das Aus⸗ land erreichen können konnten ſich in den Abend⸗ ſtunden ein Bild machen. Der größte Teil der haupt⸗ ſtädtiſchen Bevölkerung aber wußte nur, daß der König tot war. Von den übrigen Opfern des An⸗ ſchlages war nicht einmal gerüchtweiſe die Rede. Als die erſte Verwirrung des Volkes gewichen war, brach große Empörung durch. Gegen die mutmaßlichen Urheber des Anſchlages wurden Verwünſchungen laut. König Alexander, deſſen Fähigkeiten in den letz⸗ ten Jahren auch von Zweiflern anerkannt wurden, hat ſich großer Beliebtheit in Südſlawien erfreut. Insbeſondere ſeine Annäherungspolitik an Bul⸗ garien fand den Beifall der geſamten ſüdſlawiſchen Bevölkerung. Die Maſſen ſahen in Alexander nicht nur den Soldatenkönig der alle Feldzüge mitgemacht hatte, ſondern auch den großen Staats⸗ mann, der die Einigung der ſüdſlawiſchen Stämme verwirklicht hatte und eben im Begriffe war, durch die Verſöhn ung mit Italien das Werk zu krönen. Das Volk ſah in ihm den ſtarken Mann, der den Staat durch ſchwerſte Gefahren innen⸗ und außenpolitiſcher Natur mit ſicherer Hand leitete. Ueber die weitere Entwicklung iſt bekannt daß der Kronprinz Peter, der im elften Lebens⸗ jahre ſteht, am heutigen Mittwoch zum König aus⸗ gerufen werden wird.— Der Miniſterrat arbeitet an einer entſprechenden Proklamation. Dem jungen König wird ein Regentſchaftsrat zur Seite geſtellt werden. 2 Ein Miniſterrat hat anläßlich des tragiſchen To⸗ des des Köngs Alexander eine Landestrauer von ſechs Monaten feſtgeſetzt. Mittwoch vormittag wer⸗ den von allen Kirchen des Landes die Glocken läuten und in ganz Südſlawien ſind Trauergottesdienſte angeſetzt. Zur Vorbereitung der Trauerfeierlichkeiten wird ein beſonderer Ausſchuß gebildet werden. Von allen Häuſern wehen bereits Trauerfahnen, und ſämtliche Schulen werden heute geſchloſſen bleiben. s Neunſtündiger Miniſterrat in Belgrad Meldung des DNR. Belgrad, 10. Oktober. In Belgrad herrſcht völlige Ruhe und Ordnung. Im Laufe des Mittwochvormittag wurde auch die drahtloſe Verbindung mit dem Auslande wieder her⸗ geſtellt. Das geſamte Geſchäftsleben ruht. Die Sit⸗ zung des Miniſterrates, die Dienstag um 20 Uhr begonnen hatte, dauerte bis Mittwoch um 5 Uhr früh. Die Morgenblätter, die alle mit ſchwarzem Rand er⸗ ſchienen waren, brachten die erſte Meldung über das Verbrechen in Marſeille zugleich mit der Mitteilung von der Einſetzung des Regentſchafts rates und der Vereidigung des Heeres auf den neuen Kö⸗ nig, Peter II. In den Volksmaſſen wird immer wieder darauf verwieſen, daß der König den ganzen Balkan heil durchgereiſt habe und daß er gerade im befreundeten und verbündeten Frankreich habe einem An⸗ ſchlage zum Opfer fallen müſſen. Thronbeſteigung Peters II. Meldung des DN B. Belgrad, 10. Oktober. Die Agence Avala kündigt in einer amtlichen Ver⸗ lautbarung an, daß der älteſte Sohn des in Marſeille verſtorbenen Königs Alexander J. als Peter II. am 11. Oktober den Thron Südſlawiens beſteigt. In der Proklamation an das Volk hierzu heißt es: Unſer großer König Alexander J. iſt als Opfer eines erbärmlichen Anſchlages am 9. Oktober in Marſeille verſtorben. Der Märtyrerkönig hat mit ſeinem Blut ſein Friedenswerk beſiegelt, für das er ſeine Reiſe in das verbündete Frankreich unter⸗ nommen hatte. Gemäß Artikel 36 der Verfaſſung beſteigt ſein erſtgeborener Sohn, König Peter II., den Thron des Königreiches Südſlawien. Die König⸗ liche Regierung, das Heer und die Flotte haben Kö⸗ nig Peter II. den Treueid geſchworen. Die König⸗ liche Regierung übernimmt in Uebereinſtimmung mit Artikel 45 der Verfaſſung die Regierung bis zum 11. Oktober, um die Ablegung des Treueides gemäß Artikel 59 und 42 der Verfaſſung vorzubereiten. Die letzten Worte, die König Alexander mit ſei⸗ nem letzten Seufzer aushauchte, legen Zeugnis ab von ſeiner unendlichen Vaterlandsliebe. Er ſagte: „Wacht über Südſlawien“. Die Königliche Regierung ruft die ganze ſüdſlawiſche Nation auf, in Treue und Würde über dieſe Erbſchaft zu wachen. Peter II. wurde am 6. September 1923 in Belgrad geboren. 145. Jahrgang Nr. 468 Die Schüſſe von Marſeille * Mannheim, den 10. Oktober 1934. 1 „Ich habe Schmerzen, ich habe Durſtl⸗ Mit dieſem Aufſchrei aus gequälter Bruſt hauchte Barthou kurz nach dem Mordanſchlag in Marſeille ſeine Seele aus. Dieſes letzte Aufſtöhnen eines in der Weltpolitik führenden Staatsmannes greift in den tiefſten Weſenskern von Millionen und aber Millionen Menſchen, die ſich überall in der Welt nach nichts mehr ſehnen als nach Frieden. Sie alle haben Schmerzen über die jeden fühlen den Menſchen fortwährend im Innern aufwühlende politiſche Unraſt in der Welt. Sie alle leiden unter der Stickluft der ſich täglich mehr vergiftenden Atmoſphäre. Sie alle haben Durſt nach einer ehrlichen Verſtändigung der Völker, nach einem ge⸗ rechten Ausgleich, nach einer Zeitſpanne des Frie⸗ dens und ungeſtörter Aufbauarbeit. Dieſe Sehnſucht kann nirgends in der Welt ſo brennend ſein wie in unſerem ſo friedloſen Europa, das ſeit dem Ausbruch des Weltkrieges allenthalben in ſeinen Grundmauern bebt und durch das Schmach⸗ diktat von Verſailles nach vierjährigem furchtbaren Völkermorden keinem gerechten Ausgleich, keinem wahrhaften Frieden die Wege ebnete, ſondern nur einen Waffenſtillſtand herbeiführte, währenddeſſen mit alleiniger Ausnahme Deutſchlands alle Völker ſtatt verſprechensgemäß abzurüſten nur immer noch weiter um ihre Aufrüſtung beſorgt waren. Nur mit heimlichem Bangen konnten wir deshalb in die⸗ ſem Sommer, wo ſich der Jahrestag des Kriegs⸗ beginns zum zwanzigſten Male wiederholte, an jene ſchreckliche Zeit zurückdenken und wurden geradezu zwangsläufig zu einem Vergleich der heute wieder ſo ungemein kritiſch zugeſpitzten politiſchen Lage mit den politiſchen Verhältniſſen vom Sommer 1914 ge⸗ führt. Beſonders beklemmend wurden uns ſolche Erinnerungen und Vergleiche lebendig, als im Juli dieſes Jahres plötzlich in Wien der öſterreichiſche Bundeskanzler Dollfuß ermordet wurde. Noch ſtehen wir ganz unter dem Eindruck der außenpoli⸗ tiſchen Auswirkungen jenes Anſchlages auf Dollfuß, da werden wir durch die Schüſſe von Mar⸗ ſeille ſchon wieder einmal geradezu zwangsläufig an die Schüſſe von Sera je wo erinnert. Auch dies⸗ mal wetterleuchtet der Balkan mit all ſeinem Unglück, das er ſchon über die Völker Europas ge⸗ bracht hat, in das grauſige Geſchehen von Marſeille hinein. Ein Fürſt des Balkans iſt es, der er⸗ mordet wurde, und ein Mann vom Balkan iſt der feige Mörder. Auch die bisher bekannt gewordenen Hintergründe des Anſchlages zeigen mit kraſſer Deutlichkeit, daß die Verhältniſſe auf dem Balkan noch weit davon entfernt ſind, zu einer inneren Feſtigung zu kommen und daß ſie nach wie vor als ein höchſt verhängnisvoller Bra ndherd für den Frieden Europas angeſehen werden müſſen. Dabei hat ſich gerade der jetzt ermordete König Alexander von Südſlawien als tapferer Feldherr ſowohl wie als Staatsmann von einem das Durch⸗ ſchnittsformat weit überragenden Format ſeit Jahr⸗ zehnten mit größter Hingabe, mit bemerkenswerter Klugheit und auch mit offen zutage liegendem Erfolg bemüht, die Verhältniſſe in ſeinem Machtbereich ſo zu feſtigen, daß ſein Land nicht nur ſelbſt die Segnun⸗ gen des Friedens zu ſpüren bekam, ſendern auch in internationaler ſtaatspolitiſcher Hinſicht im Kräfte⸗ ſpiel der Mächte zielbewußt ein Faktor des Friedens ſein krunte. Die Vereinigung des urſprünglich drei⸗ teiligen Staates der Serben, Kroaten und Slowenen zu dem Königreich Südflawien iſt ein perſönlicher Er⸗ folg der zielbewußten Politik König Alexanders. Gleichzettig mit dieſer ſtaatspolitiſchen Zuſammen⸗ faſſung ſeines Machtbereiches gelang es der Tatkraft des Königs, ſeine Militärmacht, die während des Weltkrieges ſchwer zu leiden gehabt hatte, wieder auf eine achtunggebietende Höhe zu bringen und auch die Verhädetuiſſe ſeines mit ſo großen Niturſchönheiten ausgeſtatteten Landes ſo zu geſtalten, daß es ein gern beſuchtes Reiſeziel auch für uns Deutſche wurde. Die herrliche Küſte von Dalmatien hat ſich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit bei allen reifeluſtigen Deutſchen erfreut. Alle, die dort waren, kennen Raguſa und wiſſen, daß dies ber italieniſche Name für Dubrownie iſt, woran man erinnert wird, wenn man lieſt, daß das Schiff, mit dem König Alexander in Marſeille landete, den Namen„Du⸗ brownie“ führte. Wer jedoch als aufmerkſamer Be⸗ obachter in Südſlawien reiſte, dem konnte es nicht verborgen bleiben, daß die Gegenſätze zwiſchen den drei Völkern dieſes Königreiches nur äußerlich durch den Einheitsſtaat überbrückt waren, in Wirklichkeit jedoch nach wie vor fortbeſtanden. Eigentlich iſt es ſogar vierteilig, wenn man die Montenegriner nicht vergeſſen will. Sie alle konnten ſich nicht mit der 2, Sekte Nummer 468 Neue Mannheimer Zeituug! Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Oktober 1934 Vorherrſchaft des ſerbiſchen Bevölke⸗ rungsteiles abfinden und glauben ſich in ihren Anſprüchen auf Gleichberechtigung benachteiligt. Seine tiefere Urſache haben die Gegenſätzlichkeiten wohl vor allem darin, daß die Kroaten und Slowenen ſich zum römiſch⸗katholiſchen und damit zum weſt⸗ lichen Kulturkreis zugehörig fühlen, während die orthodox⸗katholiſchen Serben zum byzantiſchen Kul⸗ turkreis gerechnet werden müſſen. König Alexander war ſich dieſer Gegenſätze und der dadurch heraufbeſchworenen Gefahren für ſeinen Staat ſehr wohl bewußt und deshalb ſtändig auf ihren Ausgleich bedacht. Er berief Kroaten in die Regierung und verlegte zeitweilig ſeine Hofhaltung von Belgrad nach der kroatiſchen Hauptſtadt Agram⸗ Alle dieſe Maßnahmen aber vermochten gewiſſe ehr⸗ geizige Kreiſe der Kroaten nicht zu verſöhnen. Ein draſtiſcher Beweis dafür war die Tatſſache, daß der König unmittelbar nach ſeiner letzten Ankunft in Ag ram durch die Polizei von einem Mordanſchlag unterrichtet werden mußte, den drei Kroaten auf ihn geplant hatten. Trotz dieſer Enttäuſchungen und Rückſchläge hat ſich König Alexander, wie es ſich für ein Staats⸗ oberhaupt von Format gehört, in ſeiner zielbewuß⸗ ten Arbeit zum Ausgleich und zur Feſtigung des Friedens nicht beirren laſſen. Dieſer Geſichtspunkt war auch für ſeine Außenpolitik maßgebend. Der Spannungszuſtand zu Italien und ſeine Hintergründe ſind gerade in der letzten Zeit ſo oft erörtert worden, daß in dieſem Zuſammenhang darüber nicht viel Worte gemacht zu werden brau⸗ chen. Der Gefahren, die in dieſer Gegenſätzlichkeit ſchlummerten, war ſich König Alexander wohl be⸗ wußt. Ein Verſuch, ſie auszugleichen, war die Reiſe nach Frankreich. Die Intereſſen Süd⸗ ſlawiens und Frankreichs berührten ſich dabei. Frank⸗ reichs Außenminiſter Barthou wußte, daß das von ihm als Schlußſtein ſeiner europäiſchen Politik angeſtrebte Freundſchaftsverhältnis zu Italien ohne die Bereinigung der ſütoſlawiſch⸗italieniſchen Span⸗ nungen nicht dauerhaft ſein konnte. Doch was ſind Hoffnungen, was ſind Entwürfe? Das Schickſal geht ſeine eigenen Wege. In die Salut⸗ ſchüſſe, die den König von Südfſlawien im Marſeiller Hafen empfingen, miſchten ſich die todbringenden Schüſſe aus der Maſchinenpiſtole eines ſeiner Staats⸗ angehörigen. Das uns Menſchen oft ſo unverſtänd⸗ liche Schickſal wollte, daß gleichzeitig mit ihm auch der franzöſiſche Außenminiſter Barthou das Le⸗ ben verlor. Ob Barthou nur ein zufälliges Opfer des kroatiſchen Mordgeſellen wurde oder ob man auch auf ihn planmäßig geſchoſſen hat, kann dahingeſtellt bleiben. Der Mörder iſt tot und kann nicht mehr ausſagen. Vielleicht wird man von ſeinen flüchtigen Spießgeſellen über die Hintergründe des Anſchlags noch Aufſchlüſſe erhalten. Einſtweilen beugen wir uns über alle Politik und alle Gegenſätze hinweg in Ehrfurcht vor der Majeſtät des Todes und vor der erdrückenden Tatſache, daß dieſe beiden führenden Staatsmänner im Dienſte ihres Volkes ihr Leben verloren haben. Mit dieſem ehrfurchtsvollen Gedenken verbindet ſich die Sorge um die weitere Zukunft des immer frieöͤloſer werdenden Eurovas. Ueberall gärt es, jeder Tag bringt neue Schreckensnachrichten. Bluti⸗ ger Aufruhr in Spanien, Aufruhr in Portugal. Und wenn man einmal alaubt, daß eine den Weltfrieden ſo ungemein verhänanisvoll bedrohende Spannung wie die zwiſchen Rußland und Japan ein wenig ausgeglichen iſt, dann wird ſchon wieder eine neue Verſchärfunga auch aus Fernoſt gemeldet, die von den Sowfetruſſen planmäßig heraufbeſchwo⸗ ren wurde. Ein Dämon ſcheint auf der ganzen Welt, beſonders aber auf Europa, zu laſten. Er kann ge⸗ Händigt werden, wenn alle führenden Staatsmänner im Bewußtſein ihrer unendlichen Verantwortung vor ihrem Volk ſich in dieſem Willen einig ſind. Wo ein Wille iſt, muß auch ein Weg ſein. Noch iſt es Zeit. Die Schüſſe von Marſeille müſſen alle Ver⸗ antwortlichen aufs neue aufrütteln, zu ihrem Teil an der Erhaltung und Feſtigung des Weltfriedens mitzuarbeiten, um die tiefe Friedensſehnſucht aller Völker und ihren Willen zu friedlicher Zu⸗ ſammenarbeit nicht länger mehr zu enttäuſchen. H. A. Meißner. der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit Im Sepiember wieder 115 300 Arbeitsloſe weniger Meldung des DN B. — Berlin, 10. Oktober. Ueber die Entwicklung der Arbeitsloſigkeit im September 1934 berichtet die Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung u..: Während in den früheren Jahren meiſtens der September durch die Verringerung der Arbeitsmög⸗ lichkeiten in den Außenberufen, in der Fahrzeug⸗ induſtrie und in dem Gaſtſtätten⸗ und Fremdenver⸗ kehrsgewerbe einen Auſtieg der Arbeitsloſenzahl zu bringen pflegte, iſt, wie die Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung be⸗ richtet im September d. J. unter dem Einfluß des ſchönen Herbſtwetters, das die Durch⸗ führung der Ernte in einem Zug ermöglichte und die reibungsloſe Fortführung der Außenarbeiten begünſtigte, der Zugang aus den Außenberufen aus⸗ geblieben. Da zugleich die Feſtigung der innerdeutſchen Wirtſchaftslage, die ſich in einer erhöhten Aufnahmefähigkeit der Produktions⸗ und Konſumgüter⸗Junduſtrien darſtellt, anhielt, konnte die Zahl der Arbeitsloſen über das zu erwartende Maß hinaus geſenkt werden. Der Rückgang betrug insgeſamt 115 300. So iſt die Septemberentwicklung als außerordentlich günſtig anzuſprechen. In den kommenden Monaten wird jedoch mit einem verſtärkten Zugang aus den Außenberufen zu rechnen ſein. Die Abnahme verteilte ſich bis auf eine Aus⸗ nahme auf alle Landesabeitsamtsbezirke. Sie war am ſtärkſten in den induſtriellen Teilen Sachſens und Mitteldeutſchlands, vor allem aber wieder in Bran⸗ denburg. Insgeſamt wurden am 30. September 1934 bei den Arbeitsämtern rund 2282 000 Arbeitsloſe ge⸗ zählt, von denen 1733 000 Unterſtützungsempfänger waren, und zwar wurden unterſtützt: In der Ar⸗ beitsloſenverſicherung 298 000(minus 12 000), in der Kriſenfürſorge 757000(minus 26 000), in der öffent⸗ lichen Fürſorge 678 000(minus 50 000). Die Zahl der Notſtandsarbeiter ging auch im September noch zurück. Insgeſamt waren Ende September 257 000 Notſtandsarbeiter bei Maßnahmen, zu denen die Reichsanſtalt die Grundförderung leiſtete beſchäf⸗ tigt, das ſind 35000 weniger als im Vormonat. Die in den September fallende Hackfruchternte führte zu einer lebhaften Nachfrage nach Kräften für die Landwirtſchaft. Das für den Arbeitseinſatz ſo wichtige Bau⸗ gewerbe hat auch im Berichtsmonat wiederum ſeine große Stetigkeit bewieſen und entgegen der im Sep⸗ tember üblichen Tendenz noch Kräfte aufgenommen. Die ſtetige Aufwärts entwicklung der Produktionsgüterinduſtrien hat auch im Berichtsmonat angehalten. Im Bergbau blieb der Abſatz an Stein⸗ und Braunkohle befriedigend. In der Hütten⸗ und Walzwerksinduſtrie machte die Beſſerung des Beſchäftigungsgrades auch im Sep⸗ tember Fortſchritte. Die Textilinduſtrie konnte mit Ausnahme einiger Werke der Juteinduſtrie trotz der beſtehenden Rohſtoffverknappung ihren Belegſchafts⸗ ſtand halten. Die deutſch-engliſchen Wirtithaftsverhandlungen Verſtändigung oder Verſchärfung? r Veiiteter § London, 10. Okt. Die Zukunft der deutſch⸗engliſchen Wirt⸗ ſchafts beziehungen hängt in einem hohen Grade von der Entſcheidung ab, die das engliſche Kabinett fällen wird. Es ſtehen ſich im gegenwärti⸗ gen Augenblick im Kabinett zwei Anſichten ge⸗ genüber, deren Grundlinien folgende ſind: Soll Sir Frederic Leith⸗Roß, wenn er jetzt zur Wieder⸗ aufnahme der Verhandlungen nach Berlin zurück⸗ kehrt, eine beſonders feſte Haltung einnehmen und auf die völlige Befriedigung aller engliſchen Forde⸗ rungen beſtehen, oder ſoll er bei ſeinen Verhand⸗ lungen die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Handelsbeziehungen an die Spitze ſtellen und dieſe ſelbſt, falls notwendig, durch Konzeſſionen ſichern? Es läßt ſich zur Zeit noch nicht mit Sicherheit ſagen, wie ſich das engliſche Kabinett in dieſer grundſätz⸗ lichen Frage entſcheiden wird. Politiſch gut unterrichtete Kreiſe wollen wiſ⸗ ſen, daß Sir Frederic Leith⸗Roß den Gedan⸗ ken eines feſten und energiſchen Auftretens vertritt. Demgegenüber kann es als ſicher gelten, daß eine ganze Reihe von Kabinetts⸗ gliedern, die von einem Zufammenbruch der deutſch⸗engliſchen Verhandlungen ſchwerſte Rückwirkungen auf die engliſche Arbeitsloſen⸗ ziffer befürchten, unbedingt für eine verſöhn⸗ liche und verſtändigungsbereite Haltung Deutſchland gegenüber ſind. Von unſerem Von ſeiten der Privatinduſtrie wird es der engliſchen Regierung aber nicht gerade leicht gemacht, zu einer Verſtändigung mit Deutſchland zu kommen. So hat die Handelskam⸗ mer von Mancheſter wieder einmal eine Entſchlie⸗ ßung veröffentlicht, in der ſie ſich mit der von der engliſchen Regierung eingeſchlagenen Politik bei den Verhandlungen mit Deutſchland unzufrieden erklärt und die Regierung zu energiſchen durchgrei⸗ „An ihrer Sprache bin Dichter ſchreiben über Auf eine Rundfrage, die vom Deutſchen Bibeltag an führende Perſönlichkeiten des öffentlichen⸗ kirch⸗ lichen und kulturellen Lebens erging, haben auch zahlreiche deutſche Dichter geantwortet. Wir ver⸗ öffentlichen im Nachſtehenden mit Erlaubnis des Deutſchen Bibeltages Stimmen von Dichtern über ihr Verhältnis zur Bibel. f Eruſt Wiechert: „Das erſte Buch, das ſich mir in meinem Leben geöffnet hat, iſt die Bibel geweſen, und in einer Zeit, in der man mit den Teſtamenten umgehen möchte wie Maurer mit einem abzubrechenden Haus, will ich gern bekennen, wieviel ärmer und kälter mein Leben geworden wäre ohne die Tränen, die ich als Kind über ihren Blättern verloren habe. Und heute? Auch heute noch iſt ſie das„Buch der Bücher“, und wenn kein anderer Satz in ihr ſtände als dieſer: Man muß Gott mehr gehorchen denn den Men⸗ ſchen.“ Richard Euringer: „Ich liebe Luthers Bibeltext; denn da iſt der chriſtliche Geiſt, er, der das Judentum überwunden, auf germaniſch Fleiſch geworden, und das heißt uns Deutſchen: deutſch!“ Ricarda Huch: „Die Lutheriſche Bibel mag, wie behauptet wird, Fehler und Mängel haben, aber ſie iſt die deutſche Bibel, die durch die Vermittlung ſeines Geiſtes in ſeiner Sprache das Erziehungsbuch des deutſchen Volkes geworden iſt. Iſt auch ihr Inhalt gegeben, ſo ermöglicht es doch ihr unendlicher Reich⸗ tum und ihr umfaſſender Charakter, daß alle Völker ſie ſich auf ihre Art aneignen können, und Luther, der Dichter des deutſchen Volkes, machte ſie dem ſeinen zu eigen, indem mit ſeiner Sprache ſein Geiſt in ſie eindrang. Rudolf G. Binding: „Luther ſchuf das einzige große Kunſtwerk der Sprache, in dem ſich ein Weltbild auszudrücken ver⸗ mochte. In dieſer deutſchen Geſtalt eines heili⸗ ich deutſch geworden! ihre Stellung zur Bibel ſich aufnahm, und das es aufzunehmen noch nicht aufgehört hat. Kraft dieſes Bildes iſt ſeine, iſt es Jahrhunderte beherrſchte, das er immer wieder in unſere Sprache mächtig. Demütig meinte er zu überſetzen, aber ein dämoniſcher Geiſt, der den Men⸗ ſchen mehr beſaß, als daß der Menſch ihn beſaß, ließ ein Monument der Sprache erſtehen, das herrlicher und herriſcher in dieſer ein ganzes Volk ergreifen⸗ den Geſtalt und Größe keinem Volke wieder auf⸗ gerichtet wurde.“ fenden Maßnahmen drängt. Bisher hat das engliſche Kabinett ſich aber allen von außen her kommenden Druckmitteln widerſetzt und ſeine bisher für richtig empfundene Politik weiter fortgeführt. Die„Morningpoſt“ umreißt in drei Leit⸗ ſätzen die Forderungen der engliſchen Regierung bei den gegenwärtigen Verhandlun⸗ gen: 1. zu erreichen, daß das Währungsabkom⸗ men vom Auguſt nicht durch den deutſchen Plan für die Einfuhrkontrolle zunichte gemacht werde, 2. zu erreichen, daß der„neue Plan“ keine Diskri⸗ minierung Englands in ſich ſchließe und 3. die Erreichung zufriedenſtellender Be⸗ dingungen für eine Regelung der noch ausſtehen⸗ den deutſchen Warenſchulden an die engliſchen Ex⸗ porteure. Im Gegenſatz zur Regierung wird von ſeiten der Privatinduſtrie dieſes Programm für zu beſcheiden angeſehen, und um den Druck auf die Regierung noch zu verſtärken, haben jetzt die engliſchen Gläubiger, ins⸗ beſondere die Textil⸗ wie auch die Kohlen⸗ induſtriellen, den Entſchluß gefaßt, lieber den geſamten laufenden Handel mit Deutſchland zu opfern, als eine unbefriedigende Löſung der Frage hinzunehmen. Wie wir erfahren, hat die Regierung ſich auch hier⸗ durch nicht einſchüchtern laſſen, ſondern iſt gewillt, auf dem von ihr als richtig erkannten Weg fort⸗ zuſchreiten. Es bleibt abzuwarten, ob in der Kabi⸗ nettsſitzung irgendeine andere entgegenſtehende Ent⸗ ſcheidung gefällt wird. 10 000 Mk. der Reichstagsfraktion der NS DAN für das Winterhilfswerk — Berlin, 10. Okt. Für das Winterhilfswerk hat die Reichstagsfraktion der NSDAP auf Anordnung des Fraktionsführers Reichsminiſter Dr. Frick 10 000 Mark überwieſen. Agnes Miegel: „Ich glaube, daß Deutſche, ſo lange ſie Bibel leſen, immer wieder zu der Lutherbibel zurückkehren werden. Immer werden die Unſern, wird auch der unſere Glaubensform nicht teilende Chriſt beim Leſen der Lutherbibel ergriffen werden von der Kraft einer einzigartigen Sprachgewalt, die Weſensfremdes umſchmolz zu eigener Art Entſprechendem, die Abſterbendes zu neuem Leben erweckte und Lebendiges mit der nie erlöſchen⸗ den Glut eines großen Glaubens verklärte. Selbſt der dem Chriſtlichen Glauben Entfremdete muß bei Luthers Bibel Ehrfurcht empfinden vor einem Werk, mit dem ein Deutſcher ſeinem Gott und ſeinem Volk im Geiſt und in der Wahrheit diente!“ Beethoven— Liſzt— Wagner J. Sinfonie⸗ Konzert des Pfalz⸗Orcheſters. Mit dem leuchtenden Dreigeſtirn der großen deut⸗ ſchen Meiſter Beethoven, Liſzt und Wagner begann die dieswinterliche Konzertreihe der verdienſtvollen Veranſtaltungen des Ausſchuſſes für Bildungsweſen in der J. G. Farben⸗Induſtrie Ludwigshafen. Beethovens Helden⸗Sinfonie eröffnete den Abend in einer außerordentlich eindrucksvollen Wiedergabe durch das Pfalzorcheſter unter der impulſiven Or⸗ cheſterführung von Prof. Boehe. Es kam der un⸗ gemein beſchwingten Wiedergabe ſehr zu ſtatten, daß Prof. Boehe, der das Werk aus dem Gedächtnis leitete, die gewaltigen Steigerungen des Trauer⸗ marſches durch beſchleunigtes Zeitmaß wirkſam unterſtrich, wie er andererſeits im letzten Satz das ſich allmählich über den Quartſchritten des Baſſes aufbauende und im rieſigen Variationenſatz wunder⸗ ſam ausgedeutete Thema mit voller Abſicht Lang ⸗ ſam vortragen ließ. Ebenſo wurde jede vorzeitige Beifallsäußerung dadurch unterbunden, daß Boehe den Trauermarſch faſt pauſenlos in das nachfolgende Scherzo übergehen ließ. 8 Liſzt, dem die deutſche Muſik unendlich viel ver⸗ dankt, war mit einer ſeiner ſonnigſten Schöpfungen vertreten, dem glanzvollen Es⸗Dur⸗Konzert, das innerhalb ſeiner Gattung einen neuen Typus dar⸗ gen Buches gab er ſeinem Volke das Weltbild, das ſtellt. Für den Solo⸗Part hatte man das jugend⸗ 5 liche Phänomen Poldi Mildner gewonnen und damit eine ſehr glückliche Wahl getroffen. Sie wurde nicht nur dem freien rhapſodiſchen Charakter des Konzertes vollauf gerecht, ſondern riß wiederum durch die beiſpielloſe Leichtigkeit ihres Spieles zu aufrichtiger Bewunderung hin. Man konnte ſich für den unendlich ſpieleriſchen dritten Satz mit den Tri⸗ angelſchlägen und insbeſondere für den 4. thema⸗ tiſch vom langſamen Thema geſpeiſten Schlußſatz keine beſſere Interpretin denken als die anmutige Spielerin, die dem Flügel ganze Kaskaden von glitzernden Paſſagen entlockte. Die liebenswürdige Künſtlerin ließ ſich nach dem orkanartigen Beifall nicht lange bitten und war gerne zu Zugaben bereit, von denen ein variiertes Thema von Mozart und die reizende Oktaven⸗Etude in Ges⸗Dur von Cho⸗ pin beſonders gefielen. Sie gedachte auch des zu Unrecht wenig geſpielten Meiſters Bortkiswies. An Stelle des urſprünglich vorgeſehenen Vor⸗ ſpiels„An mein deutſches Land“ von Hermann Zilcher trat infolge plötzlicher Erkrankung eines an wichtiger Stelle beſchäftigten Mitgliedes das Vor⸗ ſpiel zu den Meiſterſingern, das in aller erdenklichen Klangpracht aufleuchtete. Damit war das Drei⸗ geſtirn, das der Muſik des 19. Jahrhunderts das entſcheidende Gepräge gab, abgerundet. Wie uns mitgeteilt wurde, iſt Poldi Mildner für ein Konzert in Mannheim Anfang November ge⸗ wonnen worden. Dr. Ch. Ein engliſch-japaniſcher Zwiſchenfall Japaniſcher Ueberſall auf eine britiſche Inſel Vertreters § London, 10. Oktober. Der arbeiterparteiliche„Daily Herald“ gibt in großer Aufmachung eine Meldung ſeines Korre⸗ ſpondenten in Brisbane(Auſtralien) wieder, nach der fünfzig Mitglieder der Beſatzung eines fapa⸗ niſchen Schiffes eine britiſche J nſel in der Torres⸗Straße(szwiſchen der Nordſpitze von Queensland und Neu Guinea) überfallen und geplündert haben. Es handelt ſich dabei um die In⸗ ſel Haggerſtone, die annähernd 200 Kilometer von der Donnerstaginſel entfernt liegt. Nach den von auſtraliſcher Seite gemachten An⸗ gaben ſoll die japaniſche Mannſchaft in dem Augen⸗ blick auf; der Inſel gelandet ſein, als die Bewohner des Eilandes, um ſich mit Waren zu verſorgen, die Inſel verlaſſen hatten. Als die Inſulaner zu rück⸗ gekehrt ſeien, hätten ſie die Landungs br ü cke zerſtört vorgefunden. Aus ihren Häuſern ſei manches geſtohlen und die Kokosnußhaine in Brand geſteckt worden. In auſtraliſchen Kreiſen weiſt man dieſem Vorfall eine aanz beſondere Bedeutung zu. Man betrachtet ihn anſcheinend nicht als eine pri⸗ vate Aktion irgendeines ausländiſchen Schiffes, ſon⸗ dern glaubt, daß dieſer Ueberfall im Zuſammenhang mit größeren japaniſchen Aßbſichten ſtehe. So berichten auſtraliſche Blätter, daß in wachſendem Maße japaniſche Handels⸗ und Fiſcher⸗ boote in der Nähe von Neuguinea beobachtet wür⸗ den und meiſtens an Plätzen, die weder von wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung noch von Intereſſe für den Fiſchfang ſeien, wohl aber von hoher ſtrategi⸗ ſcher Bedeutung. Angeblich ſollen auch gerade in der Torres⸗Straße von Zeit zu Zeit japaniſche Unterſeebvote geſichtet worden ſein. Aus der engliſchen Faſchiſtenvartei (Von unſerem Vertreter in London) § London, 9. Oktober. Einige engliſche Blätter wollen wiſſen, daß es innerhalb der von Sir Oswald Mosley geführten faſchiſtiſchen Partei zu bedeutſamen Abſplitterungen gekommen iſt. Von den mannigfachen Gerüchten iſt bisher aber nur die Tatſache beſtätigt, daß der Füh⸗ rer der Gruppe in Briſtol ſowie annähernd 80 bis 90 der dortigen Parteimitglieder aus der Partei aus⸗ geſchieden ſind. Die rebellierenden Schwarzhemden kündigen eine Verſammlung an in der ſie die Gründe ihres Austritts, die angeblich in der Perſon Sir Os⸗ wald Mosleys liegen ſollen öffentlich darlegen wer⸗ den. Ob der Vorgang in Briſtol in einzelnen Lon⸗ doner Ortsgruppen Nachahmung finden wird— die linksparteilichen Blätter wollen bereits von Einzel⸗ heiten über die Austrittsbewegung unterrichtet ſein— und damit höheres Ausmaß annimmt, bleibt abzuwarten. Drahtbericht uns. Kommuniſtiſche Gewalttätigkeiten in Sab Paulo — Rio de Janeiro, 9. Okt. 12 000 uniformierte faſchiſtiſche„Integraliſten“ veranſtalteten am Sonn⸗ tag in Sao Paulo eine Proteſtkundgebung gegen die Ermordung eines ihrer Angehörigen durch Kommu⸗ niſten. Trotz Verbots erfolgte eine Gegenkundgebung der Kommuniſten. die die Integraliſten aus dem Hinterhalt und von den Häuſern herab beſchoſſen. Erſt nach etwa halbſtündigem Kampf gelang es der Polizei, die kommuniſtiſchen Schützen zu vertreiben. Die Schießerei hat 4 Todes opfer Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: f. V. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller— Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil, Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim, R 1,-86. Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 36, Viktvriaſtraße 48 Mittags⸗Ausgabe K 13 211 Ausgabe B 8299, Geſamt⸗D.⸗A. September 1934 21510 Abend⸗Ausgabe K 12706 Ausgabe B 8299, Geſamt⸗D⸗A. September 1934; 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporke Bergins 50 Jahre alt Der berühmte deutſche Chemiker und Nobelpreisträger, Profeſſor Dr. Friedrich Bergius, 11. Oktober ſeinen 50. Geburtstag. feiert am Sonntaa wieder im Nationaltheater. Am Sonntag wird das Haus des Nationalthea⸗ ters nach dem Umbau mit einer Neuinſzenierung von Richard Wagners„Lohengrin“ wieder eröffnet. Die muſtkaliſche Leitung liegt bei Dr. Cremer, die Inszenierung beſorgt Hanns Schulz⸗ Dornburg. Berlin a. G.— Das Schauſpiel bereitet für den 18. Oktober die Uraufführung von Kolbenheyers hiſtoriſchem Drama„Gregor und Heinrich“ vor. Inſzenierung: Intendant Friedrich Brandenburg. In den Titelrollen: Rudolf Klix und Willy Birgel. 5 Grete Wieſeuthal zum Profeſſor ernannt. Grete Wieſenthal iſt, wie aus Wien gemeldet wird, Profeſſor geworden. Die Tänzerin wird in dem in wenigen Wochen beginnenden Studienjahr einen Meiſterkurſus für künſtleriſchen Tanz an der Wie⸗ ner Staatsakademie leiten. 13 5 * * 6 Bad heiß eine nur Schl brav len, Rhe Herl aller han groß gäſte Schl daue ufer brad A mas Stra dige Stad ſind blau und in il meif ſtelle liche ſerze den. Fuſck aufz tung noch nen gege zu f Geſi Schr Frei Auf! auf im? 4 Mit! Bad vern ſtilli Kol Der 0 richs Halt. Bet dene tüch. Viſi O 6 Ver Da 8 Arb eing laſſu der rich ſowe z te ung. Zah zu unte eing die man nen Höhe lein bezi lein den und Halt ſeku Zu Ger ſehr . 2 1 N 16 5 Mittwoch, 10. Oktober 1934 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 8. Mannheim, den 10. Oktober. Flußbäder unzeitgemäß Eigentlich können wir uns über die diesjährige Badeſaiſon nicht beklagen, denn wir haben ſchöne heiße Sommerwochen hinter uns und durften noch einen warmen Nachſommer genießen, wie uns das nur ſehr ſelten beſchert wird. Aber einmal muß doch Schluß ſein mit den ſommerlichen Badefreuden! Man braucht ja nicht gerade das Ende erzwingen zu wol⸗ len, wie unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen, die ihre Rheinbäder ſchon abſchleppen ließ, als noch die Herbſtſonne warm vom Himmel herabbrannte und allenthalben das Bedürfnis nach Flußbädern vor⸗ handen war. Die Mannheimer waren ſchon etwas großzügiger und warteten, bis die Zahl der Bade⸗ gäſte andeutete, daß es mit der Badeſaiſon wirklich Schluß ſein muß. Lange wird es jetzt nicht mehr dauern, bis auch unſere Badeanſtalten vom Rhein⸗ ufer abgeſchleppt und nach ihrem Winterlager ver⸗ bracht werden. Auch im Strandbad hat man jetzt Schluß gemacht, was dadurch zum Ausdruck kam, daß man die Strandpolizei zurückzog und die beiden liebenswür⸗ digen Strandpoliziſten wieder dem Dienſt in der Stadt zuführte. Die weißen Polizei⸗Strandanzüge ſind in den Schrank gewandert und dafür ſind die blauen Uniformen, die ſonſt nur auf dem Weg zum und vom Stranddienſt getragen wurden, wieder in in ihre vollen Rechte eingeſetzt worden. Der Bade⸗ meiſter hat allerdinas ſeine Tätigkeit noch nicht ein⸗ ſtellen können, denn für ihn gibt es jetzt die herbſt⸗ lichen Aufräumungsarbeiten zu erledigen. Die Waſ⸗ ſerzeichen für die Schiffahrt müſſen entfernt wer⸗ den. die Sanitäts⸗ und die Verkaufsbuden ſind ab⸗ zuſchlagen, die Badebeſtimmungen an ſicherem Ort aufzuheben, die Brunnen abzubauen und die Ret⸗ tungsringe in Gewahrſam zu nehmen. Es gibt alſo noch mancherlei Arbeit für den Bademeiſter mit ſei⸗ nen Hilfskräften! Den Mannheimern bleibt es hin⸗ gegen unbenommen, noch nach Herzensluſt im Rhein zu ſchwimmen. ſofern ſie das kühle Waſſer für ihre Geſundheit erträglich halten und keinen zünftigen Schnupfen fürchten. Die Maſſe der Schwimmer hält Freibaden jetzt für unzeitgemäß und beherzigt die Aufforderung. die vor Wochen ſchon im Strandbad auf großen Schildern angeſchlagen worden iſt:„Und im Winter baden wir im Herſchel⸗Bad!“ za Die Berufsfeuerwehr wurde am heutigen Mittwoch um 6,10 Uhr nach der Chemiſchen Fabrik Badenia in der Waldhofſtraße gerufen. Dort war, permutlich durch Ueberhitzung, ein Brand einer De⸗ ſtillierblaſe entſtanden, zu deſſen Ablöſchung das Kohlenſäureſchneegerät eingeſetzt wurde. Der Betrieb iſt durch den Brand nicht geſtört. z Verloren ging: Am 27. September am Fried⸗ richsplatz eine ſchwarzlederne Damenhandtaſche, ent⸗ haltend einen blauen Damengeldbeutel mit kleinem Betrag, eine vergoldete Lorgnette mit langer, gol⸗ dener Kette, eine ſilberne Bonbonniere, zwei Taſchen⸗ tücher, ein kleines Notizbuch mit Schreibzeug und ein Viſttenkartentäſchchen, und am 28. September beit 6 6/T eine goldene Damen⸗Armbanduhr, oval, mit Verzierungen und ſchwarzem Kordelband. ek Langfinger haben, wie der Polizeibericht mel⸗ det, am 6. Oktober in einem Lokal in P 3 einen beige⸗ farbenen Herren⸗Gabardinemantel, einreihig, Raglan⸗ ſchnitt, ferner in einem Geſchäft in K 1 eine dunkel⸗ blaue Damenhandtaſche mit 30 Mark und verſchiedenen Papieren, auf den Namen Bißdorf lautend, und am Weinheimer Bahnhof hier einen zweirädrigen Hand⸗ wagen für Milchhändler, mit einer Schublade unter dem Kaſtenboden, geſtohlen. ** Die Kameraden vom Grünen Korps treffen ſich am 15. Oktober wie bisher im„Deutſchen Haus“. Wichtige Nachrichten betr. SA.⸗Reſ. 2 werden bekannt⸗ gegeben. 1 15 Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen 914 18 kam in der„Liedertafel“ zu ihrer Oktober⸗ Pflichtverſammlung zuſammen. Kamerad Dr. Häu⸗ ber kündigte an, daß nach einem Jahr des Sam⸗ melns der Kameraden die Schulung und Pflege der Kameradſchaft einen breiten Raum einnehmen wer⸗ de. Dieſem Zweck ſollen Vorträge und Ausſpra⸗ chen dienen. Der Anfang wurde durch ein politiſches Referat des Kameraden Hall gemacht. Nach dem mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Bericht ergriff Unterverbandsführer Dr. Hieke das Wort um der Kameradſchaft dafür zu danken, das vor einem Jahr begonnene Werk der Sammlung ſo eifrig fortgeſetzt und die Idee der Kriegsfreiwilligen hinausgetragen zu haben in weiteſte Volkskreiſe. Dr. Hieke wies auf die Totengedenkfeier des Mannheimer Unter⸗ verbandes am 28. Oktober auf dem Ehrenfriedhof hin, und berichtete kurz über die Vereinsführerbe⸗ ſprechung, bei der Landesführer Generalleutnant a. D. von Oidtman⸗Darmſtadt zum erſten Male unter den Mannheimer Kameraden weilte, und ſich ſehr lobend über die Mannheimer Kameraoſchaft ausſprach. Kamerad Dr. Vogt gab einen Bericht über Aufbau und Einteilung der Kyffhäuſer⸗Forma⸗ tionen, während der Schießleiter Mitteilungen über die Erfolge der Schießabteilung machte. Als beſtem Schützen der Kameradſchaft konnte dem Kameraden Hans Hofmann die bronzene Kyffhäuſernadel überreicht werden. Der 2. November, der„Tag der Kriegs freiwilligen“. wird von der Kamerad⸗ jchaft zu einer ehrenden Weiheſtunde für die Gefal⸗ lenen ausgeſtaltet. bei der Stadtpfarrer Kölli die Gedenkrede halten wird. Die Eltern der gefallenen Mannheimer Kriegsfreiwilligen ſollen dazu beſon⸗ ders eingeladen werden. Die Hauskapelle unter Lei⸗ tung von Hans Bembold ſorgte aufs beſte für muſi⸗ kaliſche Unterhaltung. Daneben das Hotter ⸗Ter⸗ zett, das wieder mit ſeinen Stimmungsſchlagern rei⸗ chen Beifall fand. ebenſo Kamerad Gehr mit ſei⸗ nen Mandolinenvorträgen. ann. un Wird das Wandern der Handwerksgeſellen wieder eine berufsſtändiſche Einrichtung? Im amt⸗ lichen Organ des Reichsſtandes des deutſchen Hand⸗ werks tritt der Vertreter der Geſellen⸗Warte, Augſt⸗ Eſſen, für eine Regelung des Wanderns der Hand⸗ werksgeſellen ein. Es gebe Leute, die das Wandern der Handwerksgeſellen als unzeitgemäß und nicht in unſere Tage paſſend bezeichnen. Das Handwerk, ſo führt Augſt aus, habe ein Intereſſe daran, das ehrliche, zünftige Wandern der Geſellen wieder zu einer berufsſtändiſchen Einrichtung zu ma⸗ chen. Das Wandern ſei auch heute noch ein wertvol⸗ les und durchaus geeianetes Mittel, allgemeine und berufliche Kenntniſſe zu erweitern. Es müſſe erreicht werden, daß der Geſelle vom Beginn bis zum Ende der Wanderſchaft unter Schutz und Schirm der Be⸗ rufsgemeinſchaft ſtehe. Die entwürdigenden, die Ehre des Handwerks herabſetzenden Geſetzesbeſtim⸗ mungen und Polizeiverordnungen müßten fallen und einer einheitlichen und wohlwollenden Regelung für das ganze Reich Platz machen. Die Berufswahl wird erleichtert Das Arbeitsamt betreut mehr als 10 000 Schüler, die Oſtern die Schule verlaſſen In richtiger Erkenntnis der Sachlage hat das Arbeitsamt Mannheim jetzt ſchon begonnen, ſich ehr eingehend mit den an Oſtern aus der Schule zur Ent⸗ laſſung kommenden Schülern zu befaſſen und ſie in der Berufswahl zu beraten. Wie notwendig eine richtige Berufswahl iſt, braucht wohl eben⸗ ſowenig betont zu werden, wie die Erfordernis einer ztelbewußten Berufsberatung. Welche ungeheure Arbeit geleiſtet werden muß, mag aus den Zahlen hervorgehen: an Oſtern 1935 werden in dem vom Arbeitsamt Mannheim zu betreuenden Arbeits⸗ amtsbezirk mehr als 10 000 Schüler und Schü⸗ lerinnen entlaſſen. An den Mannheimer Volksſchulen ſind es 2070 Schüler und 2139 Schüle⸗ rinnen und aus den Schulen des Landbezirks kommen noch rund 1000 Schüler und 950 Schülerinnen hinzu. Die übrigen Entlaßſchüler ſtammen aus den Mittelſchulen, höheren Handelsſchulen und aus den Schulen des vom Arbeitsamt Mannheim in der Berufsberatung mitbetreuten Arbeitsamtsbezirks Weinheim. Um nun die Berufsberatung in geregelte Bahnen zu lenken und die Schüler in der Berufswahl zu unterſtützen, ſind vom Arbeitsamt Mannheim Schulvorträge in den Abgangsklaſſen eingerichtet worden, die bereits begonnen haben und die bei den Entlaßſchülern von den Herren Weſter⸗ mann, Bellemann und Malmberg, bei den Schülerin⸗ nen von Fräulein Schardt und Wanner, bei den höheren Lehranſtalten von Dr. Leidinger und Fräu⸗ lein Schaible und in den Schulen des Arbeitsamts⸗ bezirks Weinheim von Herrn Weſtermann und Fräu⸗ lein Schardt gehalten werden. Insgeſamt ſind in den Mannheimer Knabenſchulen 59 Vorträge und in den Mädchenſchulen 39 Vorträge zu halten, zu denen noch die Vorträge in den Unter⸗ ſekunden und Oberprimen der Mittelſchulen kommen. Zu betreuen ſind weiterhin 71 heſſiſche und 13 badiſche Gemeinden. Alſo eine ganz große und vor allem ſehr wichtige Aufgabe! Wie geſchieht die Vorarbeit für die Berufs⸗ beratung? Bei den Vorträgen iſt die erſte Frage, die der Berufsberater an einige der verſammelten Schüler ſtellt:„Was willſt du werden?“ Und dann wird gleich darauf gefragt:„Warum willſt du dieſen Beruf ergreifen?“ Die kurzen Fragen und Antworten geben dem Berufsberater Gelegenheit, darüber zu ſprechen, daß in erſter Linie Luſt und Liebe zu einem Beruf vorhanden ſein müſſen, um dieſen wirklich voll und ganz erfüllen zu können. Vor allem muß die Liebe zum erwählten Beruf ſo groß ſein, daß Enttäuſchun⸗ gen überwunden werden können. Es gilt genau zu überlegen, was man werden will, denn bei einem Berufswechſel iſt es ſehr ſchwer, eine neue Lehrſtelle zu beſchaffen. Zur Luſt und Liebe zum Beruf muß noch die körperliche Eignung kommen. Es iſt unbedingt wichtig, den Rat des Arztes und des Berufsberaters zu befolgen, denn gerade dieſe haben auf Grund der Unterſuchungen und ihrer Erfahrungen die beſte Möglichkeit, zu ſagen, ob dieſer oder jener Beruf geeignet iſt. Als drittes kommt die geiſtige Eignung hinzu, bei deren Beurteilung größter Wert auf das Schulzeugnis gelegt wird. Das Schul zeugnis iſt der Perſonalausweis über das Können und Wollen zur Mitarbeit im Dritten Reich. Lehrmeiſter und Firmen achten heute ſehr genau auf die Schulzeug⸗ niſſe und ſehen ſich beſonders die Noten in Fleiß und Aufmerkſamkeit an. Wir brauchen möglichſt viele Menſchen, die über dem Durchſchnitt ſtehen, und es iſt ſchon lange kein Geheimnis mehr, daß heute Facharbeiter ſehr geſucht ſind. Wie wichtig es iſt, daß ſich jeder einzelne auf die Hoſen ſetzt und ſich anſtrengt, um eine Lehrſtelle zu bekommen, geht daraus hervor, daß von den Entlaßſchülern des Jahres 1933 alle guten Schüler reſtlos untergebracht werden konnten. 8 Wichtig für die Entlaßſchüler iſt es zu wiſſen, daß jeder auf der Berufsberatungsſtelle des Arbeits⸗ amtes vorſprechen und ſich anmelden muß. Auch derjenige, der von einem Bekannten eine Stelle ver⸗ ſprochen bekommen hat, hat ſich zu melden, denn es muß ja auch ihm geſagt werden, ob er für den Beruf geeignet iſt. Der Berufsberater kommt dem Schüler als Freund und Kamerad ent⸗ gegen, der weiß, was der junge Menſch braucht, der von der Schule in das Leben hinaustritt. In dieſem Sinne ſpricht bei den Schulvorträgen der Berufsberater zu der Jugend, wobei er immer wieder die Wichtigkeit einer Berufsberatung unter⸗ ſtreicht. Unverkennbar iſt es, mit welcher Aufmerk⸗ ſamkeit die Schüler den Worten lauſchen und gar mancher macht ſich Aufzeichnungen, um die weſent⸗ lichen Punkte zu Hauſe mit den Eltern durchſprechen zu können. Zum Schluß der Vorträge werden dann noch Lichtbilder über verſchiedene Berufe und die dort erforderlichen Kenntniſſe gezeigt, wobei man in erſter Linie Bilder über ſolche Berufe auswählte, in denen der größte Bedarf an Lehrſtellen aller Voraus⸗ ſicht nach zu erwarten iſt. t —t— Seite Nummer 468 BILDER VOM TAGE Die Kamera sieht in die Welt Weihe eines neuen Segelflugplatzes bei Potsdam den die Flieger⸗Ortsgruppe Berlin⸗Wilmersdorf des Deutſchen Luftſport⸗ Verbandes auf dem Schwarzen Berg unweit Alt⸗Töplitz geſchaffen hat. Mit der Feier, die wie unſer Bild zeigt— durch einen Feldgottesdienſt eingeleitet wurde, wurde die Taufe von 9 Segelflugzeugen verbunden. Der ſchwediſche Kronprinz bei griechiſchen Mönchen Kronprinz Guſtav Adolf von Schweden, der jetzt eine Reiſe durch die Länder des Orients macht, benutzte ſeinen Aufenthalt in Griechenland zu einem Beſuch des berühmten Gebirgskloſters vom Agion Oros(Heiliger Berg), mit deſſen Mönchen— wie unſer Bild zeigt— er ſich lebhaft unterhielt. Revolutionstage in Spanien Zivilgarde beim Vorgehen gegen ſozialiſtiſche Demonſtranten in den Straßen von Madrid. Auf den Spuren des Taifuns in Japan Der völlig überſchwemmte Platz vor dem Hauptbahnhof in Oſaka. 4. Seite/ Nummer 468 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Oktober 1934 Die Weiſen vom Marktplatz Heuer ſind ſie ganz beſonders zahlreich vertreten, die„Wahren Jaköbe“ mit den Mitteln und Mittel⸗ chen gegen die Tücken des Lebens und mit der un⸗ erſchöpflichen Beredſamkeit. Drei Reihen ſtark mit Gewalthaufen von vergnügten Zweiflern und ver⸗ trauensvollen Käufern, und dazu noch etliche große Sbploſpieler, wie luſtige Vogelzwitſcherer und der bewährte Schirmjakob, die ſchon richtige Gemeinden um ſich verſammeln. Ach wie anſchaulich und handgreiflich fühlbar wiſſen ſie unſere kleinen Nöte und Aergerniſſe in Haus, Hof und Garten, beim ehelichen Zuſammen⸗ leben wie beim Raſieren, beim Krawattenbinden wie beim Schälen der Birnen, Schneiden des Fleiſches und Zerkleinern des Gemüſes zu ſchildern. Immer wiſſen ſie auch die von ihnen vorgeſchlagenen Hilfsmittel auf die höchſten Grundſätze der Philoſophie, auf das höchſte Gut der Geſundheit, das glücklich⸗unbeſchwerte Leben zurückzuführen.„Zurück zur Natur“ verkün⸗ den ſie allenthalben, und einer weiß ſogar über den Tod viel treffende Gemeinplätze zu verteilen. Linge dauert eine ſolche lebens⸗ und naturphilo⸗ ſophiſche Einleitung, und ſehr beſorgt und mit ſchlechtem Gewiſſen hören die Leute zu. Es iſt wirk⸗ Der lich wahr, wir leben unmäßig, wir richten uns un⸗ praktiſch ein, wir tragen keine Sorgen für Hühner⸗ augen, faule Zähne. Und überhaupt: der innere Menſch, der die Hauptſache nach allen Lehren der Weisheit von Indien bis Amerika iſt, der innere Menſch muß gepflegt, muß gereinigt, muß blitzſauber gehalten werden. Woher kommt Nervoſität, kommt Atemnot, Heiſerkeit, Huſten, Rheuma, Summen und Brummen im Kopfe, das Rümoren im Magen, das Drücken am Herzen, das Reißen im Rücken? Wahr⸗ lich, wahrlich, ich ſage euch, der Stuhl Und nun werden vom Stuhle der Weisheit aller⸗ hand Einzelheiten ausgeplaudert, die chemiſche Zu⸗ ſammenſetzung und der Einfluß des Wetters, und endlich erſcheint, befreiende, wärmende, heilende Sonne, das Mittel, das Wunder der inneren Kos⸗ metik, mit den ultravioletten Strahlen„vollkommen umſonſt, gratis, und als Zugabe“, Geld zurück bei Nichtwirkung. Das iſt es, was uns jahrelang gefehlt hat, Hunderte von Gelehrten haben nachgedacht, pro⸗ biert u. gerechnet. In fernen Ländern, Japan, Siam, Hongkong, im Innern Aſiens, unter den Palmen der Südſee wuchſen die trefflichen Mittel, die hier in dieſer Flaſche, dieſer Tube zuſammenkamen. Zurück zur Natur! 5 Viele Damenhaare werden von ſcharfen Klingen Hurchſchnitten, wunderſchöne Birnen laſſen ſich gefällig zerteilen in kleine Schiffchen und können auch wie⸗ der zuſammengefaltet werden, herrliche Rohkoſt⸗ gerichte werden geſchabt und gerieben, gezeigt und bewundert und verſchwinden im großen Mülleimer. Das Intereſſe bleibt wach und der Verkauf geht wie geſchmiert. Tadelloſe Lötung von lecken Kochkeſſeln wird hier ſo gut geboten wie das Polierpulver, das ſechs Monate hält und das einen Glanz bietet, dem ein gewöhnliches Menſchenauge nicht ſtandhält. Es iſt ſchon bewundernswert und im Einzelfalle auch durchaus des Mitnehmens wert, was hier für eine halbe Reichsmark, funfzig deutſche Reichspfennige, geboten wird. Wer will noch mal, wer hat ſchon, wer lacht da, wer geht denn da ſo vorzeitig weg? Da⸗ geblieben und was Neues kennengelernt! Gleich folgt wieder eine kleine Gratis ⸗Galavorſtellung. Zwei Portionen, eins für den Herrn Gemahl von wegen der Hygiene, eine Reichsmark, leider nichts zurück. Keiner mehr... Alſo meine Herrſchaften, hier ſehen Sie dieſe Pflanze Aber das wirklich Liebenswerte und wahrhaft Philoſophiſche an den redegewandten Herrn iſt die Neigung, ſich über ſich ſelber luſtig zu machen.„Hier die gefürchtetſte Konkurrenz von Europa“ ſagt der älteſte aller wahren Jaköbe, bekannte Nummer vom Dürkheimer Wurſtmarkt.„Das iſt Witz, Intelligenz, Temperament und Geiſt, was ich Ihnen hier ver⸗ zapfe“, bleibt ſeine augenzwinkernde Verſicherung. „Ein Taler für den Schirm mit Bezug, die Griffel⸗ cher könnt r eich ſelber'rausſuche. Bei mir kaaft nur die Klaſſe eins&, die Kanonen im Publikum, die annere gucke in die Luft... Ein trefflicher Mann, ein Weiſer, der die Nichtigkeit des Lebens und des Handelns mit ſeinen Gütern erkannt hat, aber darum noch lange nicht klein beigibt, ein wahrer Jakob! Dr. Hr. Pilzwanderung Pilzberatung! Am Freitag nachmittag findet eine Pilzwan⸗ derung in den Wald von Rheinau ſtatt. Treffpunkt am Bahnhof Rheinau um 14.15 Uhr. Mannheim ab: am Tatterſall mit der Straßenbahn um 13.50 Uhr. Am Samstag nachmittag iſt von 17 bis 18 Uhr am Karlſtern— nördlich Käfertal— eine Pilzberatung, wo jedermann koſtenlos ſeine friſchgeſammelten Pilze auf ihre Brauchbarkeit prüfen laſſen kann. Am Sonntag endlich iſt eine Pilzwanderung in Weinheim. Treffpunkt am oberen Tor in Weinheim um 14.15 Uhr. Mannheim ab mit der Oct um 13 Uhr, Weinheim an: 13.56 Uhr. Mit der Staatsbahn ab: 13.10, Weinheim an: 13.54 Uhr. Sonntagsfahr⸗ karte. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen. Fahr⸗ räder können eingeſtellt werden. Mit dem Odenwaloklub zur Weinleſe Rund 600 Wanderfreunde ſammelten ſich am Sonntag zum Beſuch der Weinleſe in der ſonnigen Pfalz. Die von Gäſten und Fremden ſehr geſchätzten Sonderzüge des OW. erfreuen ſich ſteigender Be⸗ liebtheit. Als der Strom der wanderfrohen Schar im lachenden Herbſtſonnenſchein durch die freund⸗ lichen Straßen Neuſtadts flutete, ließ es ſich die Geſangsabteilung des OW. nicht nehmen, unſer hochgeſchätztes Mitglied, den erfolgreichen Pionier des Pfälzer Waldvereins, Kommerzienrat Hch. Kohl, der leider durch Krankheit an das Haus gefeſſelt iſt, durch ein Ständchen zu erfreuen. Dann zog man auf wohlvertrauten Wegen nach dem Weingebiet, um nach dem wundervollen Blick auf das herrliche Pfälzer Land die ſtets gern gewährte Gaſtfreundſchaft des Pfälzer Waldvereins in Anſpruch zu nehmen, der mit einem vorzüglichen Tropfen Gimmeldinger, Schlachtfeſt und ſo aufgewartet hatte. Und dann hub ein gemütliches Wandern an, ein unbekümmertes Hineinſteigen in die herbſtfriſchen Herrlichkeiten des Pfälzer Waldes, in den wohligen Sonnenſchein, zu den lockenden Ausſichtspunkten und der Romantik der Forſthäuſer. Das idylliſche Silbertal zog viele Wanderer an und das Forſthaus Rotſteig, als Haupt⸗ raſtplatz, ſah ein fröhliches Treiben, wie es nur bei naturverbundenen Wandersleuten denkbar iſt. Auch von der wundervollen Ausſicht auf dem Eckkopf war Ich fuhr 2. Klaſſe. Hohe, holzgetäfelte Wände, Ventilatoren an der Decke, Seſſelchen und dreifache Fenſter— aus Glas, Fliegennetz und Jalouſien.— Wir hielten zuerſt in Buitenzorg, der Reſi⸗ denz des Gouverneurs, oberhalb der Sümpfe Ba⸗ tavias. Und dann begann eine Fahrt, ſo phantaſtiſch, ſo romantiſch, wie„Indien“ in den Büchern ſteht: rechts und links ragten, 3000 Meter hoch, gefürchtete Vulkane, die Schienen hingen in den Felſen des Paſſes, auerten in immer neuen Windungen die tiefe Schlucht eines Wildbachs, der ſchäumend zum Meere ſchoß. Kleine Felderchen ließen das koſtbare Naß, in langen Rohren hinaufgepumpt, ſtufenweiſe über Reispflanzen rieſeln. Zweige mit Purpurblü⸗ ten griffen ins Fenſter. Lianenbrücken ſchwankten unter eingeborenen Trägern. Das Wiederſehen und die Nacht des Zeigens und Erzählens läßt ſich nicht beſchreiben. Einen„Gar⸗ ten“ von 20000 Morgen Tee und Gummi leitete mein Freund. Sie wohnten in ſüßem Holzhaus, zwei Pferde ſtanden zum Reiten im Stall. Zu ſchnell verging die Zeit— um 2 Uhr nachts ſtand das Auto vor der Tür. Wie der Teufel klemmte ſich der Javane hinter das Steuerrad. Die Scheinwerfer fraßen ſich förmlich in die dunkle Un⸗ gewißheit vor uns, ſaßten Zebuherden, ſtreiften graue Manöverkolonnen— einen tadelloſen Eindruck mach⸗ ten dieſ Kolonialſoldaten—, ließen die Augen ge⸗ heimnisvoller Tiere leuchten, die da am Straßen⸗ rande kauerten— bis der Sonnenaufgang mich am Hafen ſah. 30 Gulden— 48 Mark koſtete der Spaß, für 120 Kilometer nicht zu viel. Noch einmal Colombo Eine Nacht blieb für Colombo. Drei Sterne zeigte der„Guide“ für das„Mount⸗Lavinia“⸗Hotel, das„Mena Houſe“ des Fernen Oſtens. Ich nahm einen Aſſi mit. 11 Kilometer mußten wir wandern. Drei Stunden zogen wir den Strand entlang. Die Villen verſteckten ſich mehr und mehr in rieſi⸗ gen Parks. Endlos dehnte ſich der Weg zu jener Spitze, deren Lichtſchein immer ferner zu weichen ſchien. Wie auf bunten Anſichtskarten zog ſich die Küſte dahin: Schlanke Palmen bogen ſich durſtig dem Ufer, die Fleddern der Kronen neigten ſich tief auf den Strand. Ohne Ende jagten Wellen und Wo⸗ gen als doppeltes Diadem aus grüner Tiefe gegen Fels und Stein— Wolkenfetzen ſchwammen im ſil⸗ bernen Mond, aus deſſen ſchimmernder Schale die Sterne ſpritzten. ö Ganz elegiſch tappten wir vorwärts. Wie ein Ge⸗ ſpenſt ſtand da plötzlich ein Malaie vor uns, ganz nackt aus den Wellen geſtiegen, noch glänzten weiße Tropfen auf der lebendigen Bronze.„Twenty minu- tes onlw to Mount Lavinia“— tatſächlich, in einer knappen halben Stunde waren wir am Ziel. nur ſchwer loszukommen, wollte man nicht die feſſeln⸗ den Schilderungen verſäumen, die Julius Münch über die vorgeſchichtlichen Wohnſtätten in den Heiden⸗ löchern und das Leben der Ureinwohner des Landes gab. Die überwältigende Ausſicht von der Michaels⸗ kapelle, die den Blick über die Rheinebene vom Schwarzwald bis zum Ende der Odenwaldkette frei⸗ gab, hielt das freudetrunkene Auge noch lange feſt, und ſo kam man denn nicht ohne merkliche Verſpätung nach dem Ziel des Tages, Deidesheim. Einige ganz Kundige hatten aber vorher noch unter Führung eines freundlichen Pfarrherrn einen Gang durch die Weinberge der berühmteſten Spitzenlagen getan. Was da auf den großen Gütern in einer ungeahnten Fülle der Kelter wartet, iſt im vollen Sinne des Wortes eine Himmelsgabe. Daß dem edelſten Erzeugnis des Landes, dem vaſſigen Deidesheimer, die gebührende Hochachtung Do klotzte es vor uns auf der Felſenſpitze, das Grand Hotel, ein Steinkaſten, deſſen ſchauerliche Stuckfaſſade die Nacht noch gnädig verdeckte. Jazztrommel und Saxophon quollen aus den offenen Türen. Frack und Smoking lehnten an der Freiluft⸗Bar. Wir trauten uns nur zur Terraſſe— weiter als zum Whisky reichte die Brieftaſche nicht. Aber die 11 Kilometer waren nicht umſonſt ge⸗ weſen: Links dehnte ſich in ſanftem Bogen die ſchwarze Unendlichkeit der Küſte und des Ozeans. Rechts flimmerten die Kats von Colombo. Darüber griff der zuckende Strahl ſeines Leuchtturms. Ueber dem tiefen Orgelton der See ſchluchzten hier Geigen—— und vor uns, unter uns lag das Bad des Hotels. Da plätſcherten jetzt um Mitternacht die„Oberen Zweihundert“ Indiens ſich Kühlung zu. Frauen, blendend weiß in der Lichtbahn des Mondes, knaben⸗ ſchlank in Schultern und Hüften— Männer mit dem Blick des Eroberers hinter dem Glas des Monokels, darüber das Lachen der„Großen Welt“— und alles das im Salzhauch der See, der ſich verführend den Düften des Wunderlandes vermählte. Eine Rickſhah zog uns zurück. Kleines Zwischenspiel Noch war die Sonne nicht aufgegangen. In grauem Morgenlicht lag der Hafen von Colombo. Ich hatte Freiwache, ſtand an Deck, das letzte Stück⸗ chen Indien noch einmal mit den Augen zu um⸗ faſſen. Langſam ſchob ſich die„Höchſt“ aus den Molen. 200 Meter entfernt lag ein anderer deutſcher Dampfer, die„Menes“, ausreiſend nach Yokohama. Wir heulten den üblichen Gruß— drei langgezogene Signale. Drüben— ganz deutlich war das alles zu erkennen— ſprang der Wachhabende auf der Brücke zum Seil, das zur Dampfpfeife führt. Er zog— kein Ton kam über die Bai. Durchs Sprachrohr ſchimpfte er wohl mit der Maſchine, ſie ſollten Dampf aufmachen., Gleich darauf ein neuer Verſuch. Und wieder blieb die„Menes“ ſtumm. Nur ein armſeliges weißes Wölkchen flatterte zur Höhe. Wollte uns der Dampfer nicht„Auf Wieder⸗ ſehen“ ſagen? Wir ſchrieben Freitag, den dreizehnten September. Das Unglück 36 Stunden ſpäter. Urplötzlich hatte ſich die Tro⸗ pennacht über dem Sonnenfunkeln eines herrlichen Tages geſchloſſen. Ich ſtand an der Reeling, neben mir einer der Aſſis. Die Sterne glitzerten, Meerleuchten ſchien ſie Bericht einer aben- teuerlichen Reise von Horst Rabetge . 2 5 im Waſſer zu ſpiegeln. Vor uns drohte die Wolken⸗ wand, die den abendlichen Regen brachte. Davor ein langer, matter grüner Streifen. Noch nie hatte ich die See ſo zuſammenhängend phosphoreſzieren ge⸗ sehen. „Das iſt noch gar nichts“— unterbrach mich der Kumpel—„in Rot⸗See, da hab ich mal———“ In dieſem Augenblick gellte der Ma⸗ ſchinentelegraph. Jetzt, auf hoher See? Weiter ſchrie die Glocke, belfernd, aufgeregt, unun⸗ terbrochen. Ich mußte nach unten! Zögern— dann lief ich zum Schacht. die Stufen. Und immer noch bimmel! Täuſchte ich mich? Summen der Turbinen? Die letzte Leiter. Ein Blick war genug: In höchſter Aufregung jagte mein Zeiger über die ganze 2 Eine Sekunde Endlos ſteilten dies wahnſinnige Ge⸗ Sank nicht das hohe Skala, wies immer wieder, wie beſchwörend, auf „Voll Rückwärts.“ Die Wache ſtand an den Ventilen. Räder Die rieſtgen flogen herum. Der Tourenzähler glitt her⸗ unter, 50— 40— 10— 5— immer noch 5— 0. Einen Augenblick quälende Stille. Dann ſang ſich dos Summen hinauf. Rückwärts: 5— 10— 20— 40— 60— 70. Wir hatten unſere Pflicht getan. Noch immer aber ſchlugen die Glocken. Totenbleich ſtanden die Männer neben mir.„Ver⸗ rückt geworden— was——— los,“——— Mach man——— Teſtament!——— gerammt!“ Da ſchwand der Boden unter den Füßen. Die ganze Halle ſchaukelte herum. Ziſchend ſprangen die Ventile, knallend barſt ein Waſſer⸗ ſtandsglas.„Dampf weg“ ſchrie noch jemand. Der Schnellſchuß funktionierte. Es war ſtill——— Sah ſo der Tod aus? Nein, das war ja noch Leben!! Die ganze Bude ſtand ſchräg. Verbrüht hatte ich mich an der Hand und mir den Kopf gebeult. Sonſt war ich ganz. Da pfiff das Sprachrohr von der Brücke. Nüch⸗ tern ſachlich:„Wir ſind geſtrandet! Sämtliche Räume peilen!“ Alſo doch nicht gerammt! Uns da unten trennten nur 3 Zentimeter Eiſenwand von unermeßlichen Tiefen. Jetzt war auch der Chef unten und alle Ingenieure. Tief im Schraubentunnel maßen wir den Waſſerſtand. Backbord normal, an Steuerbord ein bißchen überhöht— aber wir hatten ja auch ſtark Schlagſeite.„Raum 3, 4, 5 Bb. und Stb. dicht“ ging die Meldung hinauf. Vorläufig war nichts zu tun. oben. Ich konnte nach Fortſetzung folgt. erwieſen wurde, iſt für jeden rechten Wanderer eine Selbſtverſtändlicheit, und ſo bleibt dem Chroniſten nur noch die Feſtſtellung, daß die herrliche Herbſt⸗ wanderung auch ein voller Erfolg für das Frauen⸗ wandern war. Beweis: Die große Beteiligung von Frauen und Mädchen. Nach flotter Heimfahrt fröh⸗ licher Abſchied der Wandersleute mit der Loſung: Auf zur Totengedenkfeier am 4. November auf dem Eichelherg. * Der„Gartenbauverein Neckarau“ hielt im Gaſt⸗ haus„Stadt Mannheim“ eine außerordentlich zahl⸗ reich beſuchte Mitgliederverſammlung mit umfang⸗ reicher Tagesordnung ab, deren größter Teil Obſt⸗ baufragen gewidmet war. Vereinsführer Valentin Wahl, der mit Baumwart Ernſt Orth als Ver⸗ treter des Gartenbauvereins Neckarau an der vom 1. bis 3. September in Salem abgehaltenen„Ver⸗ Die Mannheimer Nachdem im vergangenen Jahre bereits einmal die„Kinder⸗Möve“ in Mannheim war und es den Schulkindern ermöglichte, Rundflüge über Mann⸗ heim zu ermäßigtem Preis zu machen, iſt jetzt von der„Deutſchen Lufthanſa“ wieder ein Flugzeug nach Mannheim geſchickt worden, deſſen Aufſchrift an der Motorhaube„Der deutſchen Jugend“ ſchon ankündigt, daß dieſe Maſchine der deutſchen Jugend gewidmet iſt. Bei dem Flugzeug handelt es ſich um einen Meſſerſchmidt⸗Hochdecker mit einer Motorenſtärke von 600 PS. Das Innere iſt ſo ein⸗ gerichtet, daß außer den beiden Führern noch 15 Ju⸗ gendliche und eine erwachſene Perſon Platz haben. Die Vorbereitungen für die Schülerflüge ſind von dem Flugleiter der Deutſchen Luft⸗Hanſa, Major Graetz, getroffen worden, ſo daß es möglich iſt, in dieſer Woche ſämtliche Mannheimer Schüler der oberen Klaſſen auf den Flugplatz zu führen und Rundflüge zur Durchführung zu bringen. Nach einem genau feſt⸗ gelegten Plan kommen die Schüller unter Führung ihrer Lehrer klaſſenweiſe an. Für die Erklärungen auf dem Flugplatz haben ſich vorwiegend die Haupt⸗ lehrer Bürkel, Müller und Siens zur Verfügung geſtellt, die dann an verſchiedenen Maſchinen exfäu⸗ tern, wie ein Flugzeug ſich in der Luft halten kann und aus welchen Teilen es beſteht. Zu Anſchauungs⸗ zwecken ſteht neben der großen Meſſerſchmidt⸗ Maſchine noch ein Klemm⸗Sportflugzeug, die Klemm⸗ Limouſine der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗Hanſa und ein Segelflugzeug zur Verfügung. Die Kinder folgen mit großer Anteilnahme den Erklärungen und Flügen, die ununterbrochen von Sportmaſchinen ausgeführt werden. So bekommen die kleinen und großen Flugplatzbeſucher wenigſtens einen kleinen Vorgeſchmack vom großen Flugtag des kommenden Sonntags. Wer.50 Mark hat, darf mit der großen Maſchine unter Führung von Flugkapitän Krzeneieſſa einen e. Schuljugend fliegt Rundflug über Mannheim unternehmen. Wie ſtrahlen die Augen der Jugend, wenn das Flugzeug die Starterlaubnis bekommen hat und im 100⸗Kilometertempo über den Flugplatz raſt, um ſich leicht und ſicher in die Lüfte zu ſchwingen. „Sauwerle, guck, wie ſich des Rad noch dreht“ heißt es dann, wenn der Blick auf eines der Rieſenräder des Fahrgeſtells fällt, die ſich einige Minuten nach erfolgtem Start in der Luft immer noch um ihre Achſe drehen.„Do iß de Necker unn dort iß unſer Schulhaus“,„Guck emool die Autobahn“ und ſo geht es ununterbrochen weiter. Die Kinder kommen überhaupt nicht aus dem Staunen heraus und ehe ſie es richtig merken, ſind die zehn Minu⸗ ten vorbei, während der man Kurs über Feuden⸗ heim, über die Innenſtadt zur Rheinbrücke, über den Waldpark und Neckarau und eine Schleife über Feudenheim genommen hat. Wie ſtrahlen die Augen, wenn die Kinder das Flugzeug verlaſſen, und dann geht erſt richtig das Erzählen los, wenn man wieder bei ſeinen Kameraden ſteht. Es war ein überaus glücklicher Gedanke, durch den Verkauf von Loſen auch den min⸗ derbemittelten Kindern zu einem Flug zu verhelfen. Unter 25 Loſen, die für zehn Pfennig das Stück ver⸗ kauft werden, befindet ſich ein Los, das einen Flug gewinnt. Groß iſt dann die Freude, wenn ein Junge oder Mädel eine Nummer gezogen hat und für einen Groſchen fliegen darf. Das Flugzeug„Der deutſchen Jugend“ bleibt noch bis einſchließlich Sonntag in Mannheim, ſo daß auch noch an. Samstag mittag außerhalb des Klaſſenprogramms und vor allem am Sonntag früh von neun Uhr ab geflogen werden kann. Für Kinder gelten auch am Samstag und Sonntag die ermäßigten Flugpreiſe. phon„Tota pulchra“. der Babiſchen Bezirksobſtbauvereine“ über die wichtigen Verhand⸗ lungen eingehend Bericht. Im neuen Staat wurde der Obſtbau eingeordnet in das große Band des ganzen wirtſchaftlichen und politiſchen Lebens. Welche Erfolge in der Obſtzucht am Bodenſee zu verzeichnen ſind, zeigte Herr Wahl an 13 von ihm aus Salem mitgebrachten Einzelſorten wunderbarer Aepfel. Als Ort der nächſtfährigen Tagung liefen Ein⸗ ladungen von den Vereinen Wertheim und Neckarau ein. Endgültiges darüber wird noch beſtimmt werden. Herr Wahl gab bekannt, daß die geſamte Studienwanderung am Bodenſee, an der aus dem Verein Mannheim 34 Obſtzüchter teilgenom⸗ men hatten, demnächſt in einem Fihm vor Augen geführt wird. Im weiteren wurden dann noch die bevorſtehenden Winterarbeiten, namentlich Aus⸗ putzen der Bäume und Anlegen von Klebgürteln, beſprochen. Die Inanſpruchnahme des neuen Baum⸗ wartes wurde den Mitgliedern ans Herz gelegt. Zum Schluß der Verſammlung hatte der Vorſttzende noch eine liebe Dankespflicht zu erfüllen. Es galt, dem verdienten Mitglied, Stadtpfarrer Fehn, der in den 9 Jahren ſeiner Tätigkeit in Neckarau im Gartenbau durch Wort u. Tat ſich unbeſtrittene Ver⸗ dienſte erworben hat, bei ſeinem Weggang von Neckarau den gebührenden Dank des Vereins aus⸗ zuſprechen. Redner würdigte im einzelnen die Mit⸗ arbeit des Stadtpfarrers, dankte auch ſeiner ihm treu zur Seite geſtandenen Gemahlin und überreichte als kleines äußeres Zeichen der Verehrung und Dank⸗ barkeit eine Zimmerpalme. Mit den beſten Wünſchen für Pfarrer Fehn und ſeine Familie und Wohl⸗ ergehen am neuen Wirkungskreis in Karlsruhe⸗ Rintheim ſchloß der Redner. In der ihm eigenen herzlichen Weiſe dankte Pfarrer Fehn für all die Liebe, die ihm in den 5 Jahren im Verein entgegen⸗ gebracht wurde; ſeine tätige Mitwirkung im Verein ſei für ihn niemals Ueebrwindung, ſondern Selbſt⸗ verſtändlichkeit geweſen. Dem Gartenbauverein und ſeiner zielbewußten Führung wünſche er für die Zu⸗ kunft kräftiges Flühen, Wachſen, Gedeihen und ein Gott befohlen! Damit ſchloß die gut verlaufene Ver⸗ anſtaltung, die von Mitglied Auguſt Geſter durch gediegene Klaviervorträge umrahmt wurde. tretertagung teilnahm, erſtattete Hinweiſe Brucknerfeier. Am kommenden Sonntag findet in der St. Joſephskirche(Lindenhof) eine kir⸗ chenmuſikaliſche Feier ſtatt. Hierbei kommen folgende Werke zur Darbietung: Die E⸗Moll⸗Meſſe für sſtim⸗ migen Chor, Orgel und Orcheſter, ferner die Anti⸗ Als Soliſt für dieſen Abend wurde Profeſſor Franz Philipp, Direktor der Bad. Muſikhochſchule, Karlsruhe, gewonnen. Er wird an der Orgel Werke von Bach und Reger ſo⸗ wie eine freie Improviſation bringen. Zum erſten Male nun kommt Prof. Philipp als Orgelvirtuoſe nach Mannheim. Die Leitung der Feier liegt in Händen des Herrn Jos. St. Winter. — 4 Pfor mach von meh. fun den. geba liegt vor. nit nen. heim weſe Erfi Sich an Neu heit, Wer liche 1 wet tag Sta 1 1 8 * Mittwoch, 10. Oktober 1934 ee Aus Baden Fachſchulpflicht der Junglandwirte Unterrichtsbeginn an den Kreiswinterſchulen img. Ladenburg, 10. Okt. Am 5. und 6. November d. J. beginnen die Winterkurſe an den beiden Landwirtſchaftsſchulen des Kreiſes Mann⸗ heim in Ladenburg und Hockenheim. Der Schulbe⸗ ſuch erfolgt in dieſem Jahre erſtmals nach den Vor⸗ ſchriften über die landwirtſchaftliche Fachſchulpflicht vom November 1933, wonach alle Landwirtsſöhne, die in der Landwirtſchaft tätig ſind, dieſe Schulen be⸗ ſuchen müſſen. Wie in den Vorjahren wird auch dies⸗ mal jedem jungen Landwirt Gelegenheit gegeben, ſich freiwillig zum Schulbeſuch zu melden. Die Vor⸗ ſchriften über die Fachſchulpflicht haben einen längſt empfundenen Mangel beſeitigt, und es iſt nunmehr jedem Bauer genau wie dem Handwerker eine fach⸗ liche Schulbildung gewährleiſtet. Bereits im letzten Jahre wurden im Lande Baden durch den Reichs⸗ nährſtand 400 Junglandwirte, die ſich freiwillig nicht gemeldet hatten, zum Schulbeſuch einberufen. An den Landwirtſchaftsſchulen Ladenburg und Hocken⸗ heim beginnt der erſte Kurſus am 5. und der zweite am 6. November. Die Ausgrabungen in Ettlingen * Ettlingen, 10. Okt. In einer Sitzung auf dem Rathauſe in Anweſenheit der zuſtändigen ſtaatlichen und kirchlichen Gemeindebehörden berichtete der Leiter der Ausgrabungen, Prof. Dr. Wulzinger, ein⸗ gehend über die bisherigen Ergebniſſe und über die Weiterbehandlung der verſchiedenen ſchwebenden Fragen. Es wurde eine völlige Einigung erzielt. Das allſeitige Entgegenkommen wird es ermöglichen, daß die Geldmittel aufgebracht werden, um für die Funde eine ſachgemäße Konſervierung durch Frei⸗ laſſung und abnehmbare Abdeckung im ganzen öſt⸗ lichen Teil der nördlichen Kirchenhälfte vorzunehmen. Ferner werden einige Schächte notwendig ſein, um die wichtigſten Gelenkpunkte der Ruinenüberſchnei⸗ dungen leicht zugänglich zu machen. Die Verwen⸗ dung der Kirche ſoll natürlich keinerlei Nachteile erfahren. Neuer Induſtriezweig für Pforzheim * Pforzheim, 10. Okt. Da die Ausſichten der Pforzheimer Schmuckinduſtrie nicht gerade roſig ſind, macht ſich hier das Beſtreben nach der Herſtellung von neuen Gebrauchsgegenſtänden immer mehr bemerkbar. Die In duſtrie mit Rund⸗ funkgeräten hat in Pforzheim Eingang gefun⸗ den. Die Uhreninduſtrie iſt ſchon ſo aus⸗ gebaut, daß ſie nahezu auf eigenen Beinen ſteht. Nun liegt uns ein weiteres Ergebnis ſolcher Beſtrebungen vor. Eine Pforzheimer Fabrik hat vor einiger Zeit mit der Herſtellung von Sicherheitsſchlöſſern begon⸗ nen. Dieſer neue Zweig kann nicht nur für Pforz⸗ heim, ſondern für die ganze deutſche Wirtſchaft einen weſentlichen Vorteil bringen. Zwei hiet beheimatete Erfinder haben in langjähriger Arbeit ein„Volks⸗ Sicherheits⸗Türſchloß“ geſchaffen, das ein Höchſtmaß an Diebesſicherheit erreicht. Die umwälzende Neuerung beſteht in einer ſinnreichen Form der Ein⸗ heitszuhaltungen, die für ihre Anfertigung nur ein Werkzeug verlangen, die Vorausſetzung für erſchwing⸗ lichen Preis. mt. Plankſtadt, 9. Okt. Bei ſchönſtem Oktober⸗ wetter ließ die katholiſche Pfarrgemeinde am Sonn⸗ tag das traditionelle Familien⸗ und Kinderfeſt vom Stapel gehen. Sehr groß war die Teilnahme. Wie immer üblich, haben die ſportlich⸗luſtigen Veranſtal⸗ tungen für die Knaben und Mädchen ſich im Hof und Saal des Jugendheims abgeſpielt. Im Saale zeigten die Knaben mit Barrenturnen, Pyramiden⸗ bauten ihre Künſte. Ein gut geſpieltes Kaſperle⸗ Theater vollendete ſchließlich das reichhaltige Pro⸗ gramm. Auch für die„Großen“ bot der Nachmittag viel Schönes. Der Schießſtand, das Glücksrad wurde reichlich benützt. * Wiesloch, 10. Okt. Pfleger Joſef Grißlich bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt wurde bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruhe⸗ ſtand verſetzt.— Ein Weinbergbeſitzer kam hier durch langes Hängenlaſſen der Trauben auf ein Moſt⸗ gewicht von 96 Grad.— Die erſten Wieslocher Jun⸗ gen, die durch die NSV. aufs Land verſchickt worden waren, trafen hier wieder ein, wo ihnen ein feſtlicher Empfang durch das JV. mit Spielmannszug zuteil wurde. Die Jungen haben ſich hervorragend erholt, wie dies auch aus der erfolgten Gewichts⸗ zunahme feſtzuſtellen iſt. * Karlsruhe, 10. Okt. Tot aufgefunden wurde heute früh.15 Uhr auf dem Bahngleis Karlsruhe— Durlach bei der Ueberführung der Zimmerſtraße ein etwa 25 Jahre altes Mädchen, welches vom Zuge überfahren war. Die Leiche hat dunkelbraunen Bubikopf und war bekleidet mit blauem Jakettkleid, moosgrüner Bluſe mit weißen Blümchen, hellgrauen Strümpfen, ſchwarzen Lackſchuhen mit weißen Verzierungen. Sie trug Armbanduhr mit ſchwarzem Ripsband, goldene Halskette, goldene Ohrringe und goldenen Siegel⸗ ring. Sachdienliche Mitteilungen werden erbeten an die Vermißtenzentrale beim Landeskriminalpoli⸗ geiamb * Pforzheim, 10. Okt. In deu letzten Tagen wurde in aller Stille das ſtädt. Waiſen haus in der Kronprinzenſtraße aufgehoben. Der nationalſozialiſtiſche Staat beſchreitet neue Wege zur Betreuung der Waiſenkinder. Bei opferbereiten Volksgenoſſen werden ſie eine häusliche Heimſtätte finden. Ein Teil der Waiſenkinder wurde auf Land⸗ pflegeſtellen bei bäuerlichen Familien untergebracht. Neue Mannheime M. Neuſtadt, 10. Oktober. Der Herbſt 1934 verſpricht— nach den bereits vorliegenden Ergebniſſen des Portugieſerherbſtes uetd den Schätzungen des Weißherbſtes— eine be⸗ ſonders große Menge Wein zu liefern, die Erträg⸗ niſſe ſind zum Teil doppelt ſo groß als 1933 und dreimal ſo groß als 1932. Dieſer willkommene Se⸗ gen kann zum Geſpenſt des„Weinüberfluſſes“ wer⸗ den, wenigſtens für den Winzer, der ſchon oftmals in ſolchen Fällen aus Furcht vor weiterem Abſinken der Weinmoſtpreiſe ſein ſchwer erkämpftes Produkt zu einem Spottpreis abgab. Für dieſes Jahr ſind Maßnahmen getroffen, daß die große Weinernte nicht Urſache einer Preisdrückerei werde, ſondern daß in der Preisgeſtältung eine Weinbauer, Wein⸗ händler und Wein verbraucher gleichermaßen zufrie⸗ denſtellende Mitte eingehalten wird. In früheren Zeiten haben Jahrgänge mit großen Weinernten zu abſonderlichen Erſcheinungen geführt, meiſtens aus Mangel an Fäſſern und dem Fehlen planvoller Abſatzgeſtaltung, worüber uns die Chro⸗ niken in ihrem lakoniſch⸗kräftigen Stil berichten: Anno 1255 gab es viel, aber ſauren Wein, wegen Mangels an Fäſſern mußten viele Trauben draußen hängenbleiben.— Ein biederes Ratsſchreiberlein dichtet in dieſem Jahr das Verslein: „Anno zwölfundertfünfzig und fünf, Da baut man in Neuſtadt gar fein— Da nahmen die Maurer zum Mörtelanrühr'n Statt Waſſer geringeren Wein!“ 1300 gab es ſo viel und ſo guten Wein, daß man den alten durch öffentlichen Aufruf jedermann umſonſt anbot, damit die Fäſſer leer wurden, um den neuen aufzuheben. 1305, wo der Rhein faſt ausgetrocknet war, wurde ausgezeichneter Wein in großer Menge geerntet. 1386 koſtete das Fuder guten Weines einen Gul⸗ den, ein leeres Faß, das ein Fuder Wein aufneh⸗ men konnte, vier Gulden. Wie war das anno kobal? Reiche pfälziſche Weinernte in alter Zeit 1426, um für einen Heller Wein zu trinken, mußte man zweimal ins Wirtshaus gehen. 1450 ſagt ein Neuſtadter Chroniſt: „Es gab Trauben ſo ſchwer wie Blei— Und es galten vom allerköſtlichſten Wein Zehn Maß nur ſo viel wie ein Eil“ 1465 gab es ſo viel und guten Wein, daß man ein Faß Wein für ein leeres Faß bot. 1472, die Weinernte war ſo groß, daß der Preis des alten Weins von 26 auf 4 Gulden ſank. 1539, der Morgen gibt 6 bis 8 Fuder. Man bietet drei Fuder alten geringen Weins für ein Ohmfaß, ohne eines erhalten zu können. Man baut Weinſtuben, die 20 bis 40 Fuder Wein faſſen. 1540, Weinleſe Ende Auguſt; dabei läßt man die durch die Hitze ausgedorrten Trauben hängen, dieſe quellen durch einen ſpäteren Regen wieder auf; dieſe zweite Ernte liefert einen ſo ſtarken Wein, daß an ihm bis Faſtnacht viele hundert Menſchen ſterben. 1617 ſehr viel, aber ſo ſaurer Wein, daß er vor drei Jahren nicht genoſſen werden konnte. 1762 viel und vortrefflicher Wein. Da wegen der Menge und des naſſen Wetters während des Herbſtes abends nicht alles nach Hauſe gebracht wer⸗ den kann, und während der Nacht durch ſchweren Regen viel Waſſer in die Moſtbütten kam, nennt man dieſes Gewächs„Waſſer und Wein“. Viele Weinbergsbeſitzer ſind damit ſehr freigebig, ſchließen aber bald die Fäſſer, als ſie merken, wie außer⸗ ordentlich gut der Wein(trotz des Waſſerzuſatzes) wird. 1785 der beſte Wein des Jahrhunderts,„goldene Hutzelbrüh“ genannt. Preis 70 bis 80 Gulden, nach 10 Jahren 500 Gulden. 1804 im pfälziſchen Oberland per Morgen fünf Fuder. 1811 ſind im Auguſt die Trauben völlig reif. Weinleſe auf Michaeli. Sehr viel und ausgezeichnet guter Wein. 150 Gulden, 6 Jahre ſpäter 600 bis 800 Gulden. Reiche Weinernten gab es auch in den Jahren 1822, 1834, 1846, 1857, 1859, 1862, 1893, 1900, 1917, 1931. 3 N * Raſtatt, 10. Okt. Vor einer Tankſtelle in Mug⸗ genſturm hielt ein Hamburger Perſonen⸗ wagen. Da die beiden jugendlichen Inſaſſen ohne jede Mittel waren, verweigerte der Tankſtelleninhaber die Verabreichung von Brennſtoff. Die Befolgung des ihnen gegebenen Rates, ſich telegraphiſch aus der Heimat Geld anweiſen zu laſſen, lehnten die beiden jungen Männer ab, ſondern ſie bemühten ſich— allerdings vergeblich— beim Bürgermeiſteramt, die zur Fortſetzung ihrer Reiſe benötigten Mittel zu erhalten. Da die ganze Geſchichte ſehr merkwürdig anmutete, wurde eine Rundfunkanfrage der Polizei nach Hamburg gerichtet, und dabei ſtellte ſich heraus, daß die beiden Reiſenden, ein 19 und ein 21 Jahre alter Burſche aus Hamburg, den Wagen dort unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen erwarben und auch ſonſt noch verſchiedenes auf dem Kerbholz haben. So endete die ſchöne Reiſe nach der Schweiz Der Weinheimer Bezirksrat tagte za Weinheim, 10. Okt. zung des Weinheimer Bezirksrats iſt ffolgendes zu berichten. Die Klage einer hieſigen Firma wegen Nachveranlagung zur Gebäudeſonder⸗ ſteuer wurde zu gunſten der Stadt entſchieden. Auch die Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Kreis Bens⸗ heim wegen Unterhaltungskoſten einer Frau M. in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt gegen die Stadt Wein⸗ heim wurde abgewieſen. Verſchiedene Geſuche von Gaſtwirten und Kaffeehausbeſitzern wegen Ausſchank von Weinen, Inbetriebnahme von Schank⸗ wirtſchaften uſw. wurden genehmigt. Das Geſuch einer Bewachungsgeſellſchaft in Ludwigshafen wegen Ausübung des Bewachungsgewerbes verfiel der Ablehnung, da ein ähnliches Inſtitut bereits in Weinheim iſt. Weiter hat der Bezirksrat beſtimmt, daß die Ladengeſchäfte an den letzten drei Sonn⸗ tagen geöffnet ſein dürfen. Einem vorgelegten Ent⸗ wurf einer bezirkspolizeilichen Vorſchrift über die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau wurde zugeſtimmt. Demnach wird im Amtsbezirk Wein⸗ heim die Schlachtvieh⸗ u. Fleiſchbeſchau nur noch von approbierten Tierärzten vorgenommen. Mit dieſer Neuregelung ſoll auch im Landbezirk die Trichinen⸗ ſchau eingeführt werden. Es werden zwei Beſchau⸗ bezirke beſtimmt. Im Bezirk 1 iſt die Stadt Wein⸗ heim(Weinheim⸗Nord) und die Gemeinden Sulz⸗ bach, Hemsbach, Laudenbach, Lützelſachſen, Hohen⸗ ſachſen und Ritſchweier vertreten. Den Beſchau⸗ bezirk 2 bilden die übrigen Gemeinden. Ueber die Verhütung von Waldbränden wurde ein bezirkspoli⸗ zeilichen Entwurf gutgeheißen. Danach wird das An⸗ machen von Feuer im Walde oder in der Nähe des Waldes ſowie das Rauchen daſelbſt verboten. mp. Oftersheim, 10. Okt. Der ſeit längerer Zeit ſtillgelegte hieſige Zweigbetrieb der Zigarrenfabrik Süß& Söhne, Lampertheim, wird wieder eröffnet, ſo daß eine größere Anzahl Erwerbsloſer wieder in Ar⸗ Die kleineren Kinder ſind in das ſtädt. Kinderheim Salem überführt worden. beit und Brot kommt. Aus der letzten Sit⸗ 0 Schweizer Reiſe endet im Amtsgefängnis Die Flucht im Kraftwagen— Zwei Hamburger Ausreißer gefaßt vorerſt einmal im Raſtatter Amtsgefängnis. Der rechtmäßige Beſitzer des Wagens war froh, in Mug⸗ genſturm ſein Auto wieder wohlbehalten abholen zu können. * Wiesloch, 10. Okt. Auf der Strecke Wies⸗ loch—Mingolsheim wurde der ſiebenjährige Kurt Steger aus Rot am Straßenrand bewußt⸗ los aufgefunden. Der herbeigerufene Arzt ſtellte einen Schädelbruch feſt und oroͤnete die Verbringung ins Heidelberger Krankenhaus an, wo der Junge im Laufe der Nacht verſchieden iſt. Er war mit einem Landwirt auf das Feld gefahren, um Klee zu holen, und hatte ſich wohl unbemerkt entfernt. Man ver⸗ mutet, daß der Knabe in dieſem Augenblick über die Straße lief und hierbei von einem Kraftwagen an⸗ gefahren und zur Seite geſchleudert wurde. 7. ũãßdßß ß ß ⁵ ũãdpDDDdffFPfPPfffp f ccc w ßw———“—!; n e Brief aus Mosbach mü. Mosbach, 9. Okt. Im Alter von 58 Jahren iſt der dienſtälteſte Hauptlehrer an der hieſigen Volksſchule, Martin Haaf, an einem Herzſchlag verſchieden. Der Verſtorbene wollte ſeinen ſchwer⸗ kranken Bruder, der ebenfalls als Hauptlehrer in Kappel a. Rh. wirkte, beſuchen und wurde unterwegs vom Tode ereilt. Tags darauf iſt auch der Bruder im Tode nachgefolgt. Die Beiſetzungen erfolgten in Neckargerach und Kappel a. Rh.— Der 58 Jahre alte Ludwig Friedrich von hier, bekannt als früherer Pächter der Wirtſchaft„Zum Odenwald“, verunglückte an der Stauſtufe Guttenbach töd⸗ lich. Bei der Ausſchalung einer Betonwand fiel ein ſchweres Brett auf Friedrich, das ihn derart ver⸗ letzte, daß er nach ſeiner Unterbringung in die Hei⸗ delberger Klinik ſtarb.— Profeſſor Wilhelm Wi m⸗ mel, der ſeit 1927 am hieſigen Realgymnaſium tätig war kam an die Liſelotteſchule(Mädchenrealſchule II mit Mädchenrealgymnaſium) Mannheim. An ſeine Stelle trat Prof. Dr. Otto Biehler von der gleichen Mannheimer Anſtalt. Profeſſor Moritz Boeckel, der ebenfalls ſeit 1927 am Realgymnaſium wirkte, wurde an die Friedrichſchule(Oberrealſchule) Pforz⸗ heim verſetzt. Als Erſatz wurde Profeſſor Dr. Oskar Neff angewieſen. Einweihung des Mauſerdenkmals Oberndorf a.., 10. Okt. Mit einer ſchlichten Feier wurde am Sonntag im Stadtgarten das Denkmal für Wilhelm Mauſer den Ael⸗ teren, den Mitbegründer der Mauſer⸗Werke, ent⸗ hüllt und eingeweiht. An der Feier nahmen alle Angehörigen der Familie Mauſer teil. Als Ver⸗ treter der württ. Staatsregierung war Innen⸗ miniſter Dr. Schmid erſchienen. Die Vorſtandſchaft der Mauſer⸗Werke hat zum Gedächtnis für den Ver⸗ ſtorbenen eine Stiftung von 5000 RM. für Veter nen der Arbeit oder deren Witwen bewilligt, Nummer 468 N Der oberſte Leiter des Landjahres Der braunſchweigiſche Staatsrat, Oberregierungs rat Schmidt⸗Bodenſtedt, der vom Reichskultusminiſter an die Spitze dieſer großen Organiſation berufen wurde. Aus der Pfalz Während der Rundfunk gratulierte Am 90. Geburtstag tot aufgefunden * Niederauerbach, Bez. Zweibrücken, 10. Okt. Am geſtrigen Dienstag hätte der penſtonierte Keſſel⸗ ſchmied Nikolaus Burkholder ſeinen 90. Ge⸗ burtstag begehen können. Er war einer der letzten Veteranen aus den Kriegen 1866 und 1870/1, der im 13. Infanterie⸗Reagiment zu Ingol⸗ ſtadt geoͤtent hatte und in der Schlacht bei Orléans verwundet worden war. Schon am Vortage ſeines Geburtsfeſtes wurde der Hochbetagte vermißt. Er hatte ſich zu ſeinem üblichen Spaziergang ins Auer⸗ bachtal begeben. Da er zuletzt in der Nähe des Wies⸗ bach geſehen worden war, wurden die Ufer abge⸗ ſucht. Am Dienstag nachmittag fand ein Einwoh⸗ ner von hier gegen 2 Uhr nachmittags den alten Mann tot in dem ſeichten Waſſer liegen, zur ſelben Zeit. als der Rundfunkſender Frankfurt dem Neunzigjährigen Glück⸗ und Segenswünſche entbot. Wie ſich der Unfall, der den Tod herbeiführte, ab⸗ geſpielt hat, iſt unbekannt. Nach gerichtlicher Orts⸗ beſichtigung wurde die Leiche freigegeben. Von zwölf Kindern leben noch ſieben, die den jähen Heimgang des Vaters beklagen. ö Immer wieder Sittlichkeitsverbrechen * Frankenthal, 10. Okt. In einer nichtöffent⸗ lichen Verhandlung der 2. Großen Strafkammer beim Landgericht hatte ſich am Montag der 55jährige Joh. Geibert aus Schifferſtadt zu verantworten. Der ſeit 24. Juli in Unterſuchungshaft befindliche Ange⸗ klagte war beſchuldigt, in ſechs Fällen in ſeiner Woh⸗ nung an Kindern unter 14 Jahren unſittliche Handlungen vorgenommen zu haben. Der An⸗ geklagte leugnete zwar, wurde aber überführt und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, abzüglich 2 Mo⸗ nate 10 Tage Unterſuchungshaft.— In einem wei⸗ teren Falle ſtand der 28jährigee Artur Kaufmann aus Schifferſtadt unter Anklage Der Angeklagte war beſchuldigt und geſtändig, Anfang 1934 unweit von Schifferſtadt an einem Mädchen unter 14 Jahren un⸗ ſittliche Handlungen vorgenommen zu haben. In dieſem Falle lautete das Urteil entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes auf neun Monate Ge⸗ fängnis. * Deidesheim, 10. Okt. An der Ruppertsberger Straße ereignete ſich abends 9 Uhr ein ſchweres Kraftradunglück. Als der Bäcker Fritz Baß⸗ ler aus Mußbach mit ſeinem Kraftrad an einem rechts auf der Straße ſtehenden Kraftwagen vorbei⸗ fahren wollte, rannte er in einen aus entgegengeſetz⸗ ter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen. Baß⸗ ler und ſein Beifahrer, der Winzer Otto Keller, wurden auf die Straße geſchleudert. Der kurz hinter den Verunglückten fahrende Gaswerk⸗ angeſtellte Karl Weber konnte ſeine Maſchine nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen und rannte ebenfalls gegen den abgeſtellten Perſonenwagen. Auch er wurde auf die Straße geſchleudert und er⸗ litt dabei eine Gehirnerſchütterung. Die drei Ver⸗ letzten wurden in das Neuſtadter Krankenhaus ein⸗ geliefert, wo Keller, der Kopf⸗ und Schulterhlatt⸗ verletzungen erlitten hatte, wieder entlaſſen werden konnte. Baßler liegt mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch darnieder. * Kallſtadt, 10. Okt. Aus allen Teilen der Pfalz hatten ſich die ehemaligen Angehörigen des bayer. Refſ.⸗Inf.⸗Regts. 8 zu einem Kameradſchafts⸗ treffen verſammelt. Der Verbandsvorſitzende Herzog ⸗Pirmaſens hielt eine kurze Begrüßungs⸗ anſprache und kam dann auf die Errichtung eines Ehrenmals für die im Kriege gefallenen Regiments⸗ kameraden zu ſprechen. Mit großer Freude wurde feſtgeſtellt, daß nunmehr die Platzfrage in befriedi⸗ gender Weiſe geklärt iſt. Die Stadt Pirmaſens hat für das Ehrenmal einen ſchönen Platz auf dem Exerzierplatz zur Verfügung geſtellt. Zur Beſchaf⸗ fung der noch benötigten Mittel wurde beſchloſſen, an die ehemaligen Regimentsangehörigen„Bau⸗ ſteine“ zu verkaufen. Den Höhepunkt der Wieder⸗ ſehensfeier bildete eine eindrucksvolle Ge dächt⸗ nisſtunde für die 2811 Toten des 8. Ref⸗Inf.⸗ Regts. Bis in die Abendſtunden blieben die Kame⸗ raden bet Muſik und Wein beiſammen. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Oktober 1934 Geſunde Frauen durch Leibesübungen Die Krone aller Leibesübungen für die Frau iſt das Schwimmen An der Richtigkeit dieſer Worte beſteht heute nirgends mehr ein Zweifel. Noch zu keiner Zeit wurde den deur⸗ ſchen Mädchen und Frauen die regelmäßige Ausübung des Schwimmens ſo eindringlich nahegelegt wie jetzt. Aerzte⸗ und Erzieherſchaft, Schulen, Vereine und Bünde, Geſund⸗ heitsamter ſowie alle ſonſt verantwortlichen Stellen haben anerkannt, welch bedeutende Rolle gerade das Schwimmen bei dem Wiederaufbau der Geſundheit und Lebenskraft der deutſchen Frau ſpielt. Wie überaus vorteilhaft und wohl⸗ tätig die Ausübung des Schwinmens ſich auf Körper, Gemüt und Geiſt des weiblichen Geſchlechts auswirkt, wiſſen jedoch nur diejenigen Mädchen und Frauen, welche ſich dieſer herrlichen Leibesübung als Quelle der Erholung und Kräftigung und darüber hinaus auch als eines ſpork⸗ lichen Zielſtrebens zugewandt haben. Alle Naturformen der menſchlichen Bewegungen, wie Gehen, Laufen, Springen, Kriechen, Werfen, Stoßen, Klettern und Schwimmen ſind ebenſo natürlich wie nütz⸗ lich und der menſchliche Körper iſt dafür gebaut. Die be⸗ wegungsarmen Lebensſormen der hinter uns liegenden Zeit fanden ihren Ausdruck in der ſogenannten Zivili⸗ ſation, in Techniſierung, Induſtrialiſierung, Bürokratiſie⸗ rung, Typiſierung und Normierung aller Lebensgebiete. Durch all dies wurde der Menſch immer weiter von den Naturformen entfernt und auf ihn unheilvolle Einflüſſe, körperlicher und ſeeliſcher Art, ausgeübt. Das Frauen⸗ leben und damit auch die Frauengeſundheit war durch dieſe Fehl⸗Entwicklung am ſchwerſten betroffen. Es iſt daher ein großes Verdienſt der deutſchenSportführerinnen, daß ſie ſich zu der Erkenntnis durchgerungen haben, daß der Frauenſport vor allem kein Männerſport ſein darf, keinesfalls aber auch ein Anmuts⸗ oder Spiel⸗Sport oder ein Schau⸗ und Kunſtſport. Vielmehr muß der deutſche Frauenſport einfach und natürlich ſein, aufgebaut auf den Grundbewegungsarten. Bei all den natürlichen Uebungen für die Frau ge⸗ bührt jedoch dem Schwimmen unbedingt der Vorrang. Es bietet nicht nur eine hervorragende Organ⸗Schulung, Kräftigung von Herz und Lungen, ſon⸗ dern es wirkt außerordentlich haltungsverbeſſernd. Die Wirbelſäule, die bei der Frau Träger und Stütze des Leibes mit allen ſeinen komplizierten Organen iſt, wird beim Schwimmen ſehr gekräftigt, biegſam und elaſtiſch, wodurch ſehr viele Unterleibserkrankungen, Brüche und ſonſtige Störungen vermieden bleiben. Die beim Schwim⸗ men außerdem erzielte allgemeine Abhärtung in Waſſer, Licht, Luft, Sonne und Wind, wie auch die dauernde Reinlichkeit des Körpers ſind auf den geſamten Organis⸗ mus der Frau von unvergleichlichem Wert. Sie wird da⸗ durch über den Normalzuſtand des Nichtkrankſeins er⸗ hoben. Empfinden doch die meiſten Menſchen ſchon das Nichtkrankſein als Geſundheit, während aber alle mit dem Schwimmen verbundenen Uebungen und Auswirkungen das Gefühl kraftvoller Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit verleihen. Die Steigerung aller geſund heitlichen, ſchön⸗ heitlichen und erzieheriſchen Werte für die Frau durch die Leibesübungen iſt bei keiner anderen Sportart in ſo hohem Maße möglich, wie beim Schwimmen. Auch iſt das Schwim⸗ men diejenige Sportart, in der die Leiſtungen der Frau denen des Mannes am meiſten nahekommen. Allerdings iſt bei der Ausübung des Schwimmens zur Erreichung aller dadurch erreichbaren Werte für das weib⸗ liche Geſchlecht die Zielſtrebigkeit notwendig. Wohl muß die Geſundheitspflege durch die Leibesübung und die Freude am Sport im Vordergrund ſtehen. Dabei iſt aber das Streben nach vorbildlicher Schönheit in der Aus⸗ führung, nach höchſter Ausdauer und Schnelligkeit und nach größter Exaktheit unentbehrlich. Daß aus dieſem Streben keine verwerfliche Rekordſucht, kein übermäßiger Trainingsbetrieb, keine Ueberſpannungen und Aus wüchſe entſtehen, dafür ſorgen alle diejenigen, denen die Verant⸗ wortung hierfür obliegt. Grundſätzlich muß jedoch das Streben nach ſchwimmſportlichen Gipfelleiſtungen, wie bei allen anderen Sportarten, für die Frauen individueller Art ſein. Es darf alſo bei jeder einzelnen Schwimmerin, ob jung oder alt, die von der Natur gezogene Grenze im Sport nie überſchritten werden. Für unſere deutſche Frauenjugend zeitigt dieſes Streben nach Höchſtleiſtung voll und ganz die durch den Sport möglichen Erziehungswerte. Dieſe haben beſonders eine ſtraffe Körperzucht, eine zähe Willensſchule, perſönlichen friſchen Mut, ſowie ein ge⸗ ſundes Selbſtvertrauen und Selbſtbewußtſein zum Ziele. Daß daneben auch ein echter Kameradſchaftsgeiſt und eine ſtarke Liebe zur Gemeinſchaft erwächſt, iſt ganz natürlich. Die Vereine der Fachſäule V(Schwimmen des deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesbungen pflegen und fö dern das Mädchen- und Frauen⸗Schwimmen in jeder Weiſe. Dabei erfährt ſowohl die Breiten ⸗ Arbeit, alſo die Aus⸗ bildung der Maſſe, wie auch die Förderung der erforder⸗ lichen Spitzenleiſtungen genügend Beachtung. Die ſtändige Aufklärung und Belehrung über Körper⸗ und Geſund⸗ heitspflege haben unſere Mädchen und Frauen dringend nötig. Vor allem aber ſollen und müſſen die überreichen Segnungen und orteile vernünftig betriebener Leibes⸗ übungen allen Mädchen⸗ und Frauen⸗Kreiſen in Stadt und Land, im Haus und im Beruf, erſchloſſen und ver⸗ mittelt werden. Die regelmäßige Ausübung des Schwim⸗ mens erfordert die geringſten Ausgaben. Schon aus dieſem Grunde iſt das Schwimmen Volksſport im wahrſten Sinne des Wortes. Das Schwimmen iſt nie⸗ mals ein exkluſiver Sport geweſen, denn es gibt kaum einen anderen Sport, der mit geringeren Koſten aus⸗ zuführen wäre. Für gute Bade⸗ und Schwimem⸗Möglich⸗ ketten iſt in unſerer Stadt geſorgt. In den kommenden Wintermonaten ſteht das ſchöne Herſchel⸗ bad zur Verfügung, das von der Mannheimer Frauen⸗ welt immer noch nicht gebührende Beachtung findet. Die Badeverwaltung ſcheut keine Mühen und Koſten, um den Aufenthalt in den Schwimr en ſo angenehm und freundlich zu geſtalten als die nur möglich iſt. Vor⸗ urteile wegen des Badewaſſer dem dies durch bewährte Vorrichtungen immer rein und bakterienfrei gehalten wird. Der Betrieb des Herſchel⸗ bades erfordert einen großen Aufwand an Materiol und Perſonal und iſt ſchon dadurch ein wirtſchaftlicher Faktor. ſind nicht am Platze, nach⸗ Unſere Frauen und Mädchen müſſen daher ſchon aus dieſem Grunde das Herſchelbod mehr als bisher auf⸗ ſuchen, damit deſſen Wirtſchaftlichkeit erhalten bleibt. Im Verhältnis zu andern Vergnügungs⸗ und Erholungs⸗ ſtätten iſt die Ausgabe für den Beſuch der Schwimmhallen zu einem erfriſchenden und kräftigenden Brauſe⸗ und Schwimmbad gering, zumal ja auch ermäßigte Halb⸗ dutzend⸗Karten ausgegeben werden. Zudem bietet das Schwimmbad im Winter eine Entſpannung und Erholung von ganz nachhaltiger Wirkung. Darum ihr Mannheimer Frauen und Mädchen! Be⸗ ſucht eifrig das ſchöne Herſchelbad, lernt dort und in den Vereinen der Fachſäule 5 Schwimmen und retten, und tragt damit euer Teil bei zum Wiederaufbau der deutſchen Volks⸗ und Lebenskraft. Leibesübungen der ewige Fungquell Wie eine Sturmwoge hat die Erkenntnis von der Not⸗ wendigkeit der Leibesübu ngen die deut⸗ ſ che Frau erfaßt. Die Formen, in denen ſich das turneriſche und gym naſtiſche Leben der Frau früher abſpielte waren allzu ſehr dem Männerturnen— und„Sport entlehnt. Neben den körperlichen Werten müſſen bei der Frau und beim Mädchen die gei⸗ ſtigen und ſeeliſchen Erforderniſſe im ſpe⸗ ziſäiſch⸗ weiblichen Sinne berückſichtigt werden, wenn nicht das Intereſſe der Frau am Sport erlahmen ſoll. Es muß aolſo neben das Nur⸗Körperliche die Form, das Geiſtige, neben die Form der Inhalt, das Seeliſche, treten. 5 5 Heute, wo Hie turneriſch⸗gymnaſtiſche Bewegung das Lebensgefühl der Frau grundlegend gewandelt, geformt und besinuflußt hat, wird dafür im ganzen Volke Intereſſe bekundet. Wir wiſſen es alle: Mit ein wenig Hopfſen, Sich⸗auf⸗dem⸗Rücken⸗ſchaukeln, die Beine zur„Kerze“ in die Luft ſtrecken, iſt aber noch lange keine Gymnaſtik, keine ſyſtematiſche Leibesübung erſchöpft. Der Sinn der Gymnaſtik iſt Ausgleichs arbeit. Ausgleichsarbeit für die werdende Mutter, für die Frau im Hauſe, die zwar meint, daß ſie beim Scheuern und bei ihrer Arbeit genügend Gymnaſtik habe, der aber erſt dann die Augen aufgehen, wenn ſie merkt, daß eine gute ausgeſprochene Haus⸗ rauengymnaſtik ihre tägliche Haus ⸗ frauenarbeit nur erleichtert. Gymnaſtik iſt in der Reihe der Leibesübungen nur das, was der Arzteinem Menſchen ſchlechthin ſein will. Mit Hilfe der Leibesübungen werden die Körper harmoniſch geſtaltet. So wie der ſeine Mecha⸗ nismus beſtändig einer Reviſion bedarf, ſo iſt es nötig, den Organismus des Körpers und ſeiner Funktionen einer beſtändigen Kontrolle zu unterziehen. Stö⸗ rungen im menſchlichen Organismus machen ſich durch Schlaflofigkeit oder Müdigkeit, Abgeſpannt⸗ heit und Depreſſion bemerkbor. Dieſe Symptome ind Signale! 1 5 Man geht zum Arzt, läßt ſich unterſuchen— oder mu⸗ ſchelt ſo weiter und klagt. Warum erſt ſolange warten? Warum nicht gleich mindeſtens einmal in der Woche auf den Sportplatz oder in die Turnhalle? Die Kurſe der NS⸗Gemeinſchaft „Kroft durch Freude“ bieten doch jedem, ob alt oder jung, ob dick oder ſchlank, die Möglichkeit, auf allen Gebieten der Leibesübungen ſich in froher Volksgemein⸗ ſchaft körperlich zu ertüchtigen und geſurdd zu erhalten. In dieſen Kurſen wird der Körper raſch in Tätigkeit ge⸗ ſetzt und durchgearbeitet. Der Stoffwechſel erhöht ſich, die Drüſen funktionieren regelmäßiger. So mancher un⸗ Iuſtigen Frau möchte ich raten:„Treibe Gymnaſtik und Sport und du überwindeſt leichter alle kleinen körperlichen und ſeeliſchen Leiden!“ Der geſunde Sport vermag in vielen Fällen aus küm⸗ meruden Frauen wieder leiſtungsfähige und lebensfrohe Menſchen zu machen. Geſundheit heißt Leben! Und ohne ſprühendes Leben iſt der Lebenskampf ſchwer! Darum zögert nicht ihr Frauen, die ihr den Leibes⸗ übungen noch fern ſteht, Kommt in die Kurſe der NSG. „Kraft durch Freude“. Die Veranſtaltungen in Mannheim Donnerstag, den 11. Oktober 1934 Turnen und Gymnaſtik. Turnverein 1846 Man n⸗ heim: Turnerinnen 20.30—22 Uhr; Tod. Germania: Schülerinnen 17—19 Uhr Luiſenſchule, Turnerinnen und Jugendturnerinnen 19.30.21 Uhr Hausfrauenſchule, Frauen 20—21 Uhr UI⸗Schule(Frauenhalle); Reichsbahn ⸗T. u. Sp..: Schülerinnen 16.30—17.30 Uhr und 17.30—18.30 Uhr, Turnerinnen und Jugendturnerinnen 21—22 Uhr, Frauen 19.30—21 Uhr(vereinseigene Turnhalle); T V. Sand ⸗ hofen: Schülerinnen 1819.30 Uhr, Turnerinnen und Jugendturnerinnen 20—22 Uhr(vereinseigene Turnhalle); TV Waldhof: Schülerinnen, Jugendturnerinnen, Turnerinnen, Frauen 18—22 Uhr(vereinseigene Turn⸗ Halle); Tſchft. Käfertal: Schülerinnen 17.30—19 Uhr, Turnerinnen 19— 21.30 Uhr(Albrecht⸗Dürer⸗ Schule); 0 TV Secken heim: Turnerinnen und Jugendturne⸗ rinnen 20.30— 21.30 Uhr(vereinseigene Turnhalle); Tb d. Jahn Secken heim: Frauen 20—21.30 Uhr; T V Rheinau: Schülerinnen 18—20 Uhr, Turnerinnen 20 bis 22 Uhr(vereinseigene Turnhalle); TV Jahn Nek⸗ karau: Schülerinnen 1819.30 Uhr, Turnerinnen 20 bis 21.30 Uhr, Frauen.30—11 Uhr und 20—21.30 Uhr(ver⸗ einseigene Turnhalle), 20 Uhr im ehemaligen Volkshaus öffentliche Kundgebung von TV Jahn, Vis und BDM; TV Badenia Feudenheim: Turnerinnen 20 bis 22 Uhr(vereinseigene Turnhalle). Fachſchaft Gymnaſtik und Tanz: Schwerd, L 4 Nr. 4, Menſendieck 11.30—12.30 Uhr; Dauth, Goetheſtr. 8, Lohe⸗ land 17—18 Uhr; Schwerd, L 4. 4, Menſendieck 19—20 Uhr; Beuſel, N 7. 8, Hagemanu⸗Menſendieck 20—21 Uhr; Dauth, Goetheſtraße 8, Loheland 20—21 Uhr; Hoffmann, Feuden⸗ heim, Schwanenſtraße 26, Laban 20—21 Uhr; v. Oertzen, Paaſche, Drachenſelsſtr. 5, Günther⸗Schule 20.30—21.30 Uhr. Leichtathletik und Handball: Mann h. Turngeſell⸗ ſchaft: 19.30—21 Uhr(Realgymnasium); Turnver⸗ ein 1846: 20—22 Uhr(Vereinshaus). Schwimmen: Turnverein 1846: 2021.30 Uhr im Herſchelbad, Halle I) Reichsbahn ⸗T. u. Sp. V: 20 Uhr im Herſchelbad, Frauenhalle. Kegeln: Frohſinn: 2023 Uhr bei Hertel, Rheinau; Vohmannia: 19—23 Uhr bei Vohmann. Nach einer Pariſer Meldung will der franzöſiſche Mei⸗ ſterfahrer Louis Chiron aus der Seuderia Ferrari aus⸗ ſcheiden, um in der nächſten Saiſon für Mercedes⸗Benz zu ſtarten. Bei einem Radball⸗Turnier in Frankfurt a. M. erlitt das Weltmeiſterpaar Schreiber⸗Blerſch durch die Schweizer Mannſchaft Oſterwalder⸗Gabler und durch Diamant⸗Chem⸗ nitz zwei überraſchende Niederlagen mit:4 bzw. 312. Keſtler ſeinen Gegner ſchon nach 2, 50 Fahre Sportvereinigung 1884 Mannheim Glänzender Verlauf der Jubiläumsveranſtaltung im Friedrichspark Die Sportvereinigung 1884 beging am Sonntag im Friedrichspark die fünfzigjährige Wiederkehr ihres Grün⸗ dungstages. In ſeiner Begrüßungsanſprache konnte der 2 1 2 272 n* 2— 2* 1— Vereinsführer Heinrich Hemeier Vertreter von Stadt 0 und Portei, den Gaubeauftragten des Reichsſportführers jowie Abordnungen zahlreicher Vereine willkommen hei⸗ ßen. Er knüpfte an den Gründungstag an und konnte als beſondere Tatſache feſtſtellen, daß die Sportvereinigung 1884 der älteſte Schwerathletikverein Sücddeutſchlands iſt und gab dem Wunſche Ausdruck, daß es Deutſchland ge⸗ lingen möge, auf der Olympiade 1936 an erſter Stelle einen Sieg zu erkämpfen. Ferner gedachte der Redner der gefallenen Komeraden und brachte ein Sieg Heil auf den Führer und das deutſche Vaterland aus. Den Ab⸗ ſchluß der Rede bildete das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. Der Bezirksführer Anton Drees, der die Feſtan⸗ ſprache hielt, gedochte beſonders der Verdienſte der Sport⸗ vereinigung, die auf dem Gebiete der Schwerathletik bahn⸗ brechend gewirkt habe. In den vergangenen fünfzig Jah⸗ ren ſei es dem Verein nicht leicht gemacht worden; aber er habe ſich von ſeinem ſelbſt geſteckten Ziele nicht ab⸗ bringen laſſen und immer nur nichts weiter, als ſeine Pflicht getan. Als Markſtein gelte das heutige Jubiläum. Der Verein kann getroſt auf ſeine Erfolge zurückblicken, die ihm aber auch Anſporn zu weiteren ſportlichen Erfol⸗ gen geben müſſen. Da man in den Reihen der Sportver⸗ einigung ſchon von jeher den Standesdünkel nicht gekannt habe, habe man ſich mit Freuden zum neuen Staate be⸗ kennen können. Am Wiederaufbau des Staates zum Wohle des geſamten deutſchen Vaterlandes wolle man tatkräftig mitarbeiten. Eine große Anzahl Gratulanten fanden ſich ein. Nicht nur der vierte Kreis des Deutſchen Athletik⸗Sportver⸗ bandes von 1891, ſondern auch die Brudervereine 1866 und Deutſche Eiche Sandhofen. Die Mitglieder Hemeier, Wegmann und Schopf wurden für beſondere Ver⸗ dienſte von dem Bezirksführer Drees geehrt. Für 285⸗ jährige Vereinszugehörigkeit überreichte er den Mitglie⸗ dern Heinrich Hemeier und Daniel Neckenauer ein Diplom. Ferner wurden geehrt, für eine 40jährige Mit⸗ gliedſchaft: Michael Wegmann, Joſef Hammer, Adolf Hofmann, Heinrich Orth, Albert Dekoſter; für eine 35—40jährige Mitgliedſchaft: Paul Gräff, Georg Algeier, Hans Müller, Joſef Neudeck, Heinrich Ru ſch und Karl Tafel; für 30—35jährige Mitglied⸗ ſchaft, Philipp Kolb, Valentin Michel, Oskar Reich, Benedikt Rathgeber, Philipp Seidenſtricker und Ernſt Schlechte: für eine 25—30jährige Mitgliedſchaft: Johann Kieſer, Ludwig Teuchter, Philipp Maß⸗ holder, Theodor Schopf, Valentin Senz, Karl Schmitt, Karl Zentler und Anton Wirth. Für den Unterhaltungsteil des Programms zeichneten die Sportler des Vereins, die lebende Bilder ſtellten, dann Gewichtheben, Rundgewichtsfreiübungen, Gymnaſtikfrei⸗ übungen vorführten, verantwortlich. Unter Leitung von Chormeiſter H. Gundt brachte der Geſongverein„Ein⸗ tracht“ eine Reihe gutgewählter Chöre zum Vortrag. Den muſikaliſchen Teil beſtritt die Kapelle Seezer, oͤie auch ſpäter zum Feſtball aufſpielte. Sämtliche Dar⸗ bietungen wurden mit ſtarkem Beifall aufgenommen, der erkennen ließ, daß die Gründungsfeier ein voller Erfolg war. Der Feſtball hielt jung und alt noch lange beim Tanze beiſammen. Vezirksturnierkämpfe der Weltergewichtsklaſſe Sieger Eppel-Ketſch Heidelberg fanden am Sonntag die Welter⸗ lewi des Bezirkes Mannheim vom Gau 14 ſtatt. Zu dieſen Kämpfen, die ſich recht inter⸗ eſſant geſtalteten, ſind alle acht Startberechtigten angetre⸗ ten. Es gob hierbei manche Ueberraſchungen, wuroen doch die Sieger des Kreisturniers Walter⸗ Mannheim und Deckert⸗Sulzbach auf die 3. und 4. Plätze verwieſen. Rebſcher⸗Heidelberg landete ſogar zur größten Enttäu⸗ ſchung ſeiner Anhänger auf dem letzten Platz. Als Sieger ging der techniſch beſte der Konkurrenz Eppel⸗Ketſch vor dem ſtarken Mannheimer Keſtler hervor. Für die weiteren Kämpfe im Gau haben ſich nun Eppel⸗Ketſch, Keſtlerf- Mannheim, Walter⸗Mannheim und Deckert⸗Sulzbach qualifiziert, während Meurer⸗Mann⸗ heim, Heidt⸗Ziegelhaufen, Röſch⸗Malſch und Rebſcher⸗Hei⸗ delberg im geſchlagenen Felde landeten. Als Kampfleiter fungierte Wehe⸗Sandhoſen zur vollen Zufriedenheit. Die Kämpfe: I. Kampf: Röſch⸗Malſch— Dek⸗ kert⸗Sulzbach. Schon nach 15 Minuten konnte Deckert den Kampf hoch nach Punkten für ſich entſcheiden. 2. Kampf: Eppel⸗Kelſch— Heid t⸗Ziegelhauſen. Eppel konnte Heidt ſchon nach 4 Minuten, durch einen ſchönen Hüftzug auf die Schultern bringen. 3. Kampf: Walter⸗Mannheim— Meurer⸗Mannheim. In der 15. Minute wurde Walter, nachdem ein Punkt nicht zu⸗ ſtande kam, Arbeitsſieger. 4. Kampf; Keſtler⸗ Mannheim— Rebſcher⸗Heidelberg. Keſtler brachte in 55 Sek. bei Rebſcher einen ſchönen Armzug an und konnte ihn auf die Schultern bringen. 5. Kampf: Eppel⸗ Ketſch— Röſch⸗Malſch. Eppel Sieger in 2,20 Minuten durch Hammerlock. 6. Kampf: Decker t⸗Sulzbach— Heid t⸗Ziegelhauſen. In 7,15 Minuten wurde Deckert durch Abfangen eines Aushebers Sieger. 7. Kam pf: Walter⸗Mannheim Reb ſcher⸗ Heidelberg. Nach 15 Minuten wurde Walter Sieger nach Punkten. S. Kampf: Keſtler⸗Manunheim Meurer⸗Mannheim. Schon nach 10 Minuten wird Keſtler Sieger durch Hüftſchwung. 9. Kampf: Deckert⸗Sulzbach Walter⸗Mann⸗ heim. Nach 15 Minuten wird Walter als Arbeitsſieger erklärt. 10. Kampf: Eppel⸗Ketſch— Keſtler⸗ Monnheim. Sieger nach Punkten Eppel. 11. Kampf: Keſtler⸗Mannheim— Decke rt⸗Sulzbach. Es gelingt 5 Minuten durch Hüft⸗ ſchwung auf die Schulter zu bringen. 12. Kampe: Eppelsztetſch— Walter⸗Mannheim. Nach 5,10 Min. zwingt Eppel ſeinen Gegner mit Kopfgriff auf die Schul⸗ tern und wird dadurch verdienter Turnierſieger. Freundſchaftskampf: Bf Schifferſtadt und Bf Feudenheim 14:6 2 Vor ungefähr 500 Zuſchauern kam am Sonntag obiges Freundſchaftstreffen im Badiſchen Hof in Feudenheim zur Durchführung. Die gebotenen Kämpfe wurden Hurchweg hart und intereſſant geführt. Die kampfſtarke Gäſtemann⸗ ſchaft trug einen überlegenen Sieg über die junge Feu⸗ denheimer Staffel davon. Kampfrichter Zimmerman amtierte bis auf einige Kleinigkeiten einwandfrei. Kampfverlauf: Bantamgewicht: Karl Sturm ⸗Schifferſtadbb— Bai er⸗ Feudenheim. Baier ſiegt in 3,90 Minuten durch Hüft⸗ ſchwung. Federgewicht: Hecke r⸗Feudenheim— Loch⸗ ne er⸗Schifferſtadt. Hecker mußte in 3,50 Minuten infolge Verletzung om linken Arme aufgeben. Leichtgewicht: R. Kol b⸗Schifferſtadt— Brunner⸗Feudenheim. Die erſten ſechs Minuten vergehen ohne weſentliche Vorteile beiderſeits. Im Wechſel erzielt Kolb zwei Wertungen. Sieger beim Internationalen Schwimmfeſt in Rotterdam, das die beſten europäiſchen Schwimmer verſammelte: Frau Jenſch⸗Jordoan, die Siegerin im Kunſt ſpringen die Oberſchenkel) die Holländerin Willie den Ouden, der der Sieg im 100⸗Meter⸗Kraulſchwi natürlich nicht zu nehmen war— rechts daneben Marta G 8 1 Bruſtſchwimmen gewonn. Oben (im Trainingsanzug) die Nürnbergerin — links vor ihr ſitzend(mit Tuch über enenger⸗ Krefeld, die das 200⸗Meter⸗ Nach ausgeglichenem Kampf wird Kolb knapper Punkt⸗ ſieger. Weltergewicht: Loe s⸗Schifferſtadt— Benzinger⸗ Feudenheim. Sieger Benzinger in 1,30 Minuten durch Untergriff. Mittelgewicht: Schäfer⸗Schifferſtadt— Schmitt⸗ Feudenheim. Schäfer diktierte von Anfang den Kampf und ſiegt in 4,15 Minuten durch Selbſtfaller. Halbſchwer⸗ gewicht: Heisler ⸗Schifferſtadt— Trittenbach⸗ Feudenheim. Trittenbach gibt nach 1,15 Minuten den Kampf auf. Schwergewicht: W. Kol b⸗Schifferſtadt— Hermann Benzinger⸗Feudenheim. Benzinger iſt ſchon an Körpergewicht ſeinem Gegner weit unterlegen und verliert nach 3,30 Neun deutſche Motorradòſiege in Angarn Die bekannte Sommer⸗Reſidenz des ungariſchen Reichs⸗ verweſers Horthy, Goeoͤbelloi, 15 Km. nordöſtlich Buda⸗ peſts gelegen, war am Sonntag Schauplatz des Godsdelloi⸗ Bergrennens, an deſſen Start ſich zahlreiche deutſche Fahrer einfanden. Die Zuſchauer, darunter auch zahlreiche Deutſche, wurden von der hervorragenden Fohrweiſe der deutſchen Teilnehmer überraſcht. Nicht weniger als neun Siege vermochten die Gäſte in die Heimat zu entführen. Den Beginn machte Winkler auf DaW der ſich den Klaſſenſieg der 250er⸗Maſchinen ſicherte. Ihm folgte dann Geiß auf DaW in der 350er⸗Klaſſe, während Roſe⸗ meyer auf De W mit einem Stundenmittel von 128,022 Kilometer die beſte Zeit des Tages fuhr und einen neuen Streckenrekord aufſtellte. In der Beiwagen⸗ klaſſe bis 600 cem triumphierte Schumann auf NS. Auch Joſef Möritz auf Viktoria holte ſich einen Klaſſenſteg. Ebenſo groß waren die Erfolge der Wagenfohrer, von denen E. Burggaller ſogar zweimal ſiegreich blieb. Einmal mit ſeinem oer Auſtin, dann mit ſeinem 1,5 Liter Bugatti. pon Delius holte auf Zoller einen Klaſſenſieg heraus; Möritz einen ſolchen auf MG⸗Magnette. Regelmäßig laufen 300 Sportkurſe 1 Die im Rahmen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführten Sportkurſe haben ſchon nach noch verhältnismäßig kurzer Zeit überall ſtarken Widerhall gefunden, Volksgenoſſen aus allen Arbeitsſchichten haben ſich an den Kurſen beteiligt. Die Neuerrichtung von Sportämtern im Reich neben den ſchon früher beſtehenden hat weiter gezeigt, daß die Arbeit des Reichsſportamtes „Kraft durch Freude“ von Erfolg getragen iſt. Ueberall in den großen und kleinen Städten des Reiches haben Sportkurſe ſtattgefunden und dauern an, die Errichtung weiterer Sportämter iſt in Erwägung gezogen. Die Reichsleitung hat ſich auch ſchon mit dem Gedanken be⸗ ſchäftigt, das flache Land ſportlich ſtärker zu erfaſſen. Das Sportamt der Reichshauptſtadt hat, wie auf der Arbeitstagung des Bezirkes Berlin⸗Brandenburg der Deutſchen Arbeitsfront zur Sprache kam, ſeit April d. J. 40 000 Jachreskarten für Sportkurſe ausgegeben, und wenn feſtgeſtellt wird, daß regelmäßig 300 Sporkkurſe in Berlin laufen, ſo iſt dies auch für eine Stadt von der Größe Berlins doch eine Zahl, die von dem Erfolg der in den i der„Kaft durch Freude“ geleiſteten Arbeit ſpricht. Minuten durch Schleuderer. Nach einer Bekanntmachung des Reichsbundes für Leibesübungen werden im kommenden Winter die ein⸗ zelnen Fachämter an beſtimmten Opfertagen den Ertrag aller ihrer im Reich durchgeführten Veranſtaltungen, auch der repräſentotiven Charakters, dem Winterhilfswerk zur Verfügung ſtellen.. Große deutſche Schwimmerfolge. gab es in London. Küppers⸗Bremen ſchlug den Europameiſter Besford im 100⸗Meter⸗Rückenſchwimmen in:19 Min., Wille⸗Gleiwitz fiegte über 100⸗Meter⸗Kraul in:02,1 Min. vor French⸗ Williams und Dowe und Nüske⸗Stettin blieb über 400⸗ Meter⸗Kraul vor den Engländern Leivers und Milton in :15,2 Minuten in Front. Als Staffel ſchlugen die drei Deutſchen eine engliſche Mannſchaft(Besford, Dowe, Lei⸗ vers) ebenfalls überlegen. Der Franzöſiſche Schi⸗Verband hat auf ſeiner Jahres⸗ verſammlung beſchloſſen, an den deutſchen Schi⸗Meiſter⸗ ſchaften in Garmiſch⸗Partenkirchen teilzunehmen. Die Schaffung eines Europa⸗Pokals im Eishockey wurde von Vertretern engliſcher und franzöſiſcher Clubs des LTes Prag, des Eisclubs Engelmann Wien, des HE Mailand und des Berliner Schlittſchuhelubs in Paris beſchloſſen. Olympia⸗Waſſerball⸗Nachwuchskurſe werden am 24. und 25. November in Elberfeld und am 1. und 2. Dezember in Stuttgart unter der Leitung des Waſſerballwartes des De, Ernſt Hofmann⸗Nürnberg, abgehalten. 5 Beccali, oͤer bekannte italieniſche Läufer, ging in Bo⸗ ſton bei einem Leichtathletikfeſt an den Start und ſiegte in einem 1500⸗Meter⸗Vorgabelaufen überlegen mit 60 Meter Vorſprung vor Jenkins und Downey. 5 Die Boxſtaffel der Tſchechoflowakei, die am 19. Oktober in Brünn gegen Oeſterreich und am 25. Oktober in Prag gegen Deutſchland kämpfen wird, tritt in folgender Auf⸗ ſtellung vom Fliegengewicht aufwärts an: Dolezal, Navra⸗ til, Hetzky, Kriſton, Vlaſak(alle Brünn), Kral, Neſterz (beide Prag) und Havelka⸗Zlin. 2 Eine prächtige Leiſtung vollbrachte der junge ungariſche Segelflieger Ludwig Rotter, der in den Ofener Bergen zu einem Dauerflug geſtartet war und 24:10 Stunden über der ungariſchen Hauptſtadt kreuzte. Sonja läuft wieder Zur Exöffnung der Winterſportfaiſon im Pariſer Sp poloſt fand neben einem Eishockeyſpiel i Vereine eine Kunſtlauf⸗Vorführung der Weltmeiſterin Sonja Henie ſtatt, die Ausſchnitte aus ihrem großen Kunſt⸗ laufprogramm vorführte. Die Weltmeiſterin erhielt großen Beifall. 2 Poln Für fuhrmi fähiger von g. hat in eine m des Je Nadelh chender im we Deutſch nach fü eine m Tonne Es iſt erzielte den H. Tonne: der We H. auf Der bewerb dem m Preisk aus R Den& die N gingen Deutſch raum mehr. in der Deutſch geſagt der Ue Zukun Handel entgege * G läufige jährige belaufe Rheine wald ungefä Hälfte ſcheint, ſchlage: Seit J Im J gewinn Verme geregt * B Umſatz Mill. Abſchre wird e In der günſtig ſchäftig auf de ſtändig länder durchge Feinbl lege waltun gute 2 vorhan Hütten kanntg 31,348, * In einſtell wird d Grund Tagen der Ac Grund großen lehens 500% R 8% Fark Drem. L Drown, Cement Daimler Deutſche Durlach 3 nzinge Gebr 90 arben 0% Gr Kleinlei F. H. K. Fra Festve D. Wert 0 Rei 9% D. S 577 2 Aplöfun 4ů6 85 . der Neuen Mannhei ime Holzausfuhr iſt die Frage der Aus⸗ f nd, das als großer aufnahme⸗ e Abſatzgebiet darſtellt, immer en. Gerade in dieſem Jahre r Hölzer deutſche Markt von großer hat in der der eine wic lt. In den erſten acht Monaten des s fuhr von unverarbeitetem Nadelh geg 108 694 To. im entſpre⸗ orjahres oder um 124 v.., was im weſe Ausfuhr dieſer Holzarten nach Im ganzen ergab ſich hier⸗ ber dem Vorjahre 49,5 v. H. auf 643 256 H. auf 26,89 Mill. Zl. gen, ſondern auch die Anders ſtand es bei 1h zwar auf 779 941 jedoch die Preiſe ſanken, ſo daß ihr von Halbfabrikaten nur um 19,7 v. anſt lag hau Deutſchlank 1 für die erzielte den ikaten, Tonnen erhöhte, der Wert der Air H. auf 82, Der Gruß bewerb kan ptſchlich in dem ſcharfen Wett⸗ auf dem engliſchen Markt und Unter dem Eindruck des 5 ſeille war die Börſe zurückhalt ſchwächer er* ner niedriger. den waren Pa eher Glalf en der Kulisse Wirfschaff/ Schluß befesfigf Günstige Nachrichfen aus der Mannheim uneinheitlich Farben gaben Von eher zur mit einer angeboten, quidations⸗ Pfandbriefe. Frankfurt ruhig— widerſtandsfähig Die Börſe blieb von den Ereigniſſen i zu unberührt. ſtarke die Ausl Widerſtandskraft. nicht vor, kleine hatte dies Realiſationen Material bei nahme fand. Soweit einzelne Werte ſtärker gedrückt 1 ſeine beſonderen Es beſtaz Von der lediglich die nur vor, leicht nach auf 1 1d 4 Sonſt waren noch Cement Heidel Bankaktien lage n Verſicherungswerte ohne Intereſſ markt neigte rikurs as War Zurückhaltung infolge möglicher landsbörſen, die Grundſtimmung zeigte aber ſtarke Kundſchaft berufsmäßige wobei gebenden Urſachen. horen und übe „ Attentats Wald auf Linoleum u Großb ankwer 1 5 eſitz 30 un dt Marſeil 1 der un inner . (! 1 lagen Spekulatio das Kurſen So wiegen taul Verkäufe herauskommende glatt gaben in Mar⸗ d etwa n Le feſter. Renten terſchritt eihen le nahe⸗ Kuliſſe gen auf n nahm Auf⸗ Felt dem wei teren Abſinken der Fee ſowie in dem Preis Angebote aus der Tſchechoflowakei und aus 3 denen anderen Auslandsmärkten. Den Ha die Nadelho! gingen. Deutſchland a raum 274 79 mehr. D in der geſagt wo der Ueber Zukunft z Handelskreiſen entgegen. teſe g nächſten Reeg gehe holz ünſt * Große Ausben läufigen S jährigen ba⸗ belaufen, die vo ungefähr—8 Hälfte der ſcheint, werden ſchlagen, Seit Mitte Im Intereſſe gewinnung iſt von landw Bu N. Nußernte auf etwa Rur ſo daß etwa September einer b. N. werd zbrett er, die Papier wiederum Zeit nicht überall Deutſcherſeits iſt für Holz zwar die t, die Aus zum größten ngen dürfte hen Wolnußernte auf mehr 9 17 wei als 955 an Oel 115 100 000 Ztr. teren wurde etwa rechnet oder gegen das Vorjahr te an Walnußöl in Baden. ſich der Geſamtertrag der dies⸗ yr von Halbfabrikaten ſtellten Teil nach England vorwiegend nach zt, im ganzen in dem angegebenen Zeit⸗ um 35,9 v. H. igen Ausfuhrzahlen werden ſich jedoch aufrechterhalten laſſen. Meiſtbegünſtigung zu⸗ fuhren nach England dürften wegen igung des engliſchen Marktes u. a. in nächſter Man ſieht infolgedeſſen in polniſchen der kommenden Entwicklung 200 000 300 000 Walnußbäumen in der Rheinebene, im Rebland und teilweiſe im 1 Ben Schwarz⸗ wald gewonnen Zentner Li do 100975 mindeſtens die 5 Markt zum Friſchgenuß er⸗ Nüſſe zu Oel ge⸗ 5600 000 Liter Oel erzielt werden. haben die Oelmühlen Hochbetrieb. Förderung der icher Seite eine erhebliche mit Sorge Nach vor⸗ Walnußöl⸗ Zentner Nüſſe in Nachwirkung der Verwaltungsmitteilung erneut 1p. 9. nach, auch Bank für Brauinduſtrie waren mit 27 v. H. ſchwächer. AG für Verkehrsweſen mit—2 v. H. und Hapag mit 17,4 v. H. waren allerdings ohne ſichtbaren Grund ſtärker ermäßigt. Farbeninduſtrie eröffneten 7 v. 8 leichter, waren aber bald wieder 7 v. H. 1 2 erholt. Deutſche Erdöl gaben 1% v. H. nach. Elektrowerte bröckelten zu⸗ meiſt um—7 v. H. ab. Montanwerte lagen nicht ganz einheitlich. Der Reutenmarkt lag ſehr ſtill und in⸗ folge Entlaſtungsverkäufen bröckelten die Kurſe für Alt⸗ beſitz, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen, Kommunalum⸗ ſchuldung, Stahlvereinbonds und Reichsmarkanleihen bis zu 7 v. H. ab. Von Auslands renten blieben Mexikaner gut behauptet. Nur Z3proz. Salonique Monaſtir verloren 36 v. H. Im Verlaufe blieb das Geſchäft an allen Markt⸗ gebieten ſehr klein, die Grundſtimmung war aber freund⸗ lich und ſowohl am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt ergaben ſich gegen die Anfangskurſe meiſt leichte Erholungen. So u. a. bei Altbeſitz um 7 v.., Kommunalumſchuldung um 30 3. Am Aktienmarkt kamen von hochverzinslichen Papieren Rhein. Braunkohlen 3v. H. und Accumulatoren 27% v. H. ſchwächer zur Notiz. Berlin nach ſchwächerem Beginn erholt Die Vorgänge in Marſeille bildeten heute an der Börſe das Hauptgeſprächsthema. Die erſten Notierungen waren infolge der herrſchenden Zurückhaltung überwiegend ſchwächer, doch gingen die Rückgänge kaum über 1 v. H. hinaus. Das Angebot war aber keineswegs erheblich, man beobachtete lediglich einige Glattſtellungen der Kuliſſe. Vermehrung des Nußbaumbeſtandes neuerdings wieder an⸗ geregt worden. * Badiſche Gas⸗ und Elektrizitätsverſorgungs⸗AG, Lör⸗ rach. Der Ac der zum Thüringer Gas⸗Konzern gehören⸗ den Geſellſchaft beſchlos, der am 26. Oktober ſtattfindenden GV für 1933/34 eine Dividende von 4 v. H. vorzuſchlagen. Im Vorjahre wurde bekanntlich das AK von 2,7 auf 2,0 Mill.„ ermäß * Dfllinger ittenwerke Ah Dillingen(Saar). Der Umſatz ſtieg 1939⸗34(30. Juni) von 192,577 auf 236,862 Mill. ffres., der Re 1 ewinn nach 21,337 Mill. fres. Nach vier Jahren H. ausgeſchüttet. cht wird ausgeführt, daß das verhältnismäßig in erſter Linie auf der beſſeren Be⸗ Abſchreibungen auf 21,229 Mill. fres. wird erſtmals eine Dividende von 12 v. In dem Beri günſtige Ergebnis ſchäftigung der deutſchen Induſtrie baſiere, des weiteren auf der im Frühjahr 1933 zur Tatſache gewordenen Ver⸗ ſtändigung mit den hauptſächlichſten Feſtlanderzeuger⸗ ländern. Des weiteren hätte die in der gleichen Zeit durchgef Verbeſſerung des Werkes beſonders der Feinblechbet ſich vorteilhaft ausgewirkt. Die Be⸗ legſchaf a ſtieg von 4392 auf 4828. Die Ver⸗ waltung bemerkte in der GV weiter, daß im neuen Jahr normaler Auſtragsbeſtand 0 Wertberichtigung der (21 Mill. fres.) von 0,172 Mill. fres. be⸗ kanntgegeben. Aus der Bilanz in Mill. fres. Kreditoren 31,348, Debitoren 43,688, Kaſſe, Bank und Wechſel 23.519. * Induſtriebeteiligungs⸗ Ah(J Bach) und N Zahlungs⸗ einſtellung der Aafa⸗Film AG. Wie der DH erfährt, wird die Induſtriebeteiligungs⸗Ac(JBAG), 7910 über ein Grundkapital von 973 000 ½/ verfügt, durch die vor einigen Tagen in der Preſſe bekanntgegebene Zahlungseinſtellung der Aafa⸗Film Ac beſonders ſchwer getroffen, da ſie auf Grund der früheren freundſchaftlichen Beziehungen einen großen Teil ihres Vermögens der Aafa⸗ Film AG dar⸗ ee zu Produktionszwecken zur Verfügung geſtellt hatte. Dies trifft die Aktionäre umſo erheblicher, als die Geſellſchaft bereits in der HV. für den Abſchluß des Jahres 1931/32 die Erklärung gemäߧ 240 HGB(Verluſt von mehr als der Hälfte des AK) hatte abgeben müſſen, da ſchon damals einige größere Debitoren unerwartet zahlungsunfähig geworden waren. Frankfurter Konkurſe. Frankfurt a.., 10. Okt. (Eig. Tel.) Im Konkurs der Kurzwarengroßhandlung Michael Margu lien aus Frankfurt ſteht für die nichtbevorrechtigten Gläubiger, die bereits eine Quote von 10 v. H. erhielten, eine weitere Quote von 4 v. H. in Aus⸗ gute Beſchä und vorhander Hüttenanlage igu ng ein ien wurde eine ſicht.— Bei der Firma Leo Margulien, Frankfurt a. Main, können die nichtbevorrechtigten Gläubiger nur mit einer Quote von 3 v. Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtuns Mannheimer 8% Bad. St.⸗A. 27 800% B. Rom. Gd. 50% hafen St. Ge hm. Gold 8 6% Pf. Hy Pfdb 400% dth. Hy fd 8% Farbenbds 20 Frem.⸗Beſigh. Oel Drown, Boveri, Cementw. Heidelb Daimler⸗Benz. Deutſche Zinol., Durlacher Hof Eichbaum Werget Enzinger Union Gebr Jahr 7 0 9 % Grkr. M. BA. Kleinlein Hdlbg. 73.— Knorr 200.0 10. 94.— 9¹.— 20000 Sffektenbörse Ronſerven Braun Ludwigsh..⸗Br. Judwigs. Walzm. Pfälz. Mühlenw. Pfälz. Preßhefe Rh. Elektr..⸗G. 5 Hildebr.⸗Rheinm. Salzw. Heilbronn Seilind. Wolff Sinner Südd. Zucker Verein Stſch. Oelf. Weſtereg. Alkali. Bellſtoff Waldhol ) Badiſche Bank Diſch. Bk. u. Dise. Pfälz. Hypoth. B. Rh. Hypoth. Bk. Bad. Aſſecuranz, Mannh. Berſich. Frankfurter Börse . Werte D. Wertb. 001. 5 09% Reichsanl. 2705. Schazanw. 5/% Pounganl. en eee Schug. 145 Zolltürken 6% Heibelbg. 28 8ſ% Ludwigsb. 20 6% Nön. 5. 28 8—¾„ 27 Baden 9 80% Mom, Kohl. 23 8% Reet. Hyp. 21 5% Rhein. Hyp. 24 5% Südd Feſtwb. 89% Fft. Hud. G Pf. % Grtr. M. ab. Ver. Stahl. Odl. 97 Dad. Rom. Gd. 80% Pfälzer--9 ohne 5½ 0 8 55 n Lig. 9 24 h. Hyp. 555 895 1011 „1218 See 8160 55 ein. Liq. bo. Gia, Bank-Aktien Allg. D. Credit Badiſche Bank Bank f. Brau. Bayr. Hyp. u. Wh. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privatb. Deutſche disconto .⸗Aſiatiſche Bk. D. Effekten⸗Banl Dresdner Baut Frankf. Bank fälz. Hyp.⸗Bk. Reichsbank Rhein Hup.⸗Bk. „ Südd. Boden. ⸗G Vereinsbk. Hamb Württ. Notenb Allianz Mannb. Berf.⸗G. AG. f, Verkehrs Allg. Lokalu. Kraft— Dt. Reichs b. Vorz Hapag Nordd. Slond. 5 rechnen. Schwartz Storch, 1 D. Hyp. u. Wbk. 8 D. Ueberſee⸗Ban 5 Frankf. Hyp.⸗Bk. 9 Transport-Aktien 80.75 7 1125 27.2 20— Schantungckiſend 55.— Suüdd. Fiſenbahn 60.— Die nichtbevor⸗ 10. 50.— 88.— 105.0 105.0 112.0 100.0 68.— Schon nach den erſten Kurſen war die Tendenz, ausgehend die einen Anfangsverluſt von Hierzu trugen die von Farben, wieder einholten, erholt. günſtigen Nachrichten aus der Wirtſchaft bei, die weiterhin ausſchlaggebend bleiben. für die Stimmung der Insbeſondere die weiter Vereinigten Stahlwerke die kräftige Entlaſtung ließen Renten öffneten 30 niedriger, Stahlobligationen ermäßigten ſich um 5. forderungen und Umtauſchobligationen waren 71 v. H. ſchwächer. Von Aktien waren Montanwerte bis 7 v. H. niedriger. Chemiſche Werte waren bis v. H. gedrückt. Allgemein ſchwächer lagen Auslandsaktien. Conti Linoleum büßten faſt 3 Punkte ein, 4 v. H. Aku u über 4 v. H. Schleſien gaben um 2 v. H werte waren 4 Der Verlauf war wenig verändert, m nach. v. H. Bi 120 waren etwas gedrückt. Zörſe 5. nach. niedriger. Gas⸗, nach Zunahme der Produktion der fand Beachtung. und zufluß im letzten Reichsbankausweis einen guten Eindruck. Umſch. Sanleihe er⸗ Altbeſitzanleihe und Vereinigte Reichsſchuldbuch⸗ Auch der erheblich Chade gaben um.50 Auch Elektroaktien waren gedrückt, nur Akkumulatoren und Elektriſche Kabel⸗ und Auto⸗ noch Abgaben erfolgten, eher etwas freundlicher. und Goldſchmidt waren. v. Mannesmann überſchritten Schuckert und Siemens 1 v. Baſis gehandelt. Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke waren im Verlaufe 1½ gegen geſtern gebeſſert. rechtigten Konkursforderungen belaufen ſich höher als am Anfang. ihren letzten Schlußkurs um wurden auf Die in Konkurſen zuſammen auf über 300 000 /. * Börſenkeunziffern. errechneten Börſenkennzifſern woche wie folgt: feſtverzinsliche Wertpapiere auf 90,41 O Frankfurter Produktenbörſe vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Notierungen nicht verändert. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,40; Jan. 3,57%; März 3,70; Mai 3,80.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 71; Jan. 74, März 77,50: Mai 76,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 10. Okt. Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100[.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,3½ bez.; März 5,69% bez.; Mai 5,895 hez.— Mitte: Tendenz feſt; Okt. 5,09% bez. K. Dez. 5,3 bez.; März 5,7 V; Mai 5,9% V. * Magdeburger Zucker Notierungen vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 3,80 B 3,60 G; Nov. 3,85 B 3 Aſchaff. Aktienbr. Dortm. Ritterbr. W St. K. wen München Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. Schwartz Storchen Tucher Brauerei. Werger 25535 1 A. G. 8. d. Maſch. Durl. Baſt Nürnberg Bekula Bemberg Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boperi Cement Heidelbg. bade Conti Gummi Dt. Atlant.⸗T. Dit. Erdbl. D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Dürrwerke Sb che Widm. „Licht u. Kraft Elektr. Lieferung Enzinger⸗Union 5 Eßlinger Maſch. Faber& 0 J. G. Chem Baſ. v. .6. 8 5 leer arben. 955 Bonds 28 Fal Jetter Felt. Guilleaume Geſfürel Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger Hafenmühle Haid& Neun Hanfwerk. Füſſen Heſſ.⸗Naſſau Gas Hilpert Armatur. Hindrichs⸗Auffer Hirſch Kupf. u. M. 55.50 Holzmann. Phil. Aſchaff. Buntpas. Karſtabt 1 Chemiſche Albert 88 Daimler. 50. Hochtief.-G.. 9. industrie-Aktien 95. 110.5 230.0 67.25 178,2 10¹.0 7 5— 63.12 20. 10. Inag Erlangen Nein, ch St. A. lein, Sch.& Beck. Knorr Heilbronn gahme yer Lechwerjʒkte Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb.. Moenus St. A. Montecatini Rheinelektra h. A. St 5 Rheinmetall 8 Rütgerswerke Sachtleben Schnellpr. 55 Schramm Lackf S e 5 Seilinduſt. Wol Siemens u. Halske Südd. Zucker Thür. Lief. Gotha Tletz, 8 Ber. Chem. J Ver, deutſch. del Ver. Glanzſtoff Ver. Zellſt. Berlin Voigt& Häffner Volth. Seil. u. K. W. Wolff 0 Zellſtoff Aſchffbg. Memel „ Waldhof Ufa(Freiverk.) Raſtatter Wagg. Buderus Eiſen Eſchweil. Bergw. Gelſenk. Bergw. arpener Bergw, lIſe Genuß ali Chemie Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln Klöckner Mannesm. Röhr. Mansfelder Oberb f.„ Ronſerven Braun lie Bgb. St. A.— 145.0 .75 39.— 07.— 57.— 46.— 45.50 .50 Montean-Aktlen 85,75 260,0 65,25 119.6 ſtellen Die vom Statiſtiſchen Reichsamt der letzten Woche(1. Oktober bis 6. Oktober) im Vergleich zur Vor⸗ für Aktien auf 84,04(83,60), für 6proz. ſich in (89,73). „65 G; Dez. N v. aber da kaum H. wie faſt vor hinter⸗ e Gold⸗ und kaum Farben geſtriger übrigen beiden Märkte lagen wenig verändert. vorangegange nen Steif Renten waren nach den gerungen etwas ſchwächer. Altbeſitz „ v. H. gewinnen. konnten dagegen gegen den Anfang Der Ka ſſamarkt war eher Brauerei gingen um 6 v. H. zurück. teilweiſe H. nie Hen Wiederau Der orde ntliche wie Der S An 1 l 193. Steuerdurchſchnitt 101,75. r Satz Schluß er angs der Arb der 5d 45 1940er auanleihe 1944 1 markt 25 on Nachbörſe hö Reich blieben oxiger. Sguin gewann 5 und wird weiter gekennzeich 4— 4,25 und Reich H. gilt, aber 3,75 v. 1 Notierungen vom ö 193 1935 1053 heute unver 46 durch Blanko⸗ Monats mweiſungen net. Abend-Ausgabe Nr. 468 — en 3 146,5, 10. 10² 6 ſchwächer. Kleinbahnen waren Dresdner⸗Cromo Düſſeldorfer 85 auch für Priva tdiskonte, f finden Nachfrage. angeſichts keit im September überwiegend te man Farben 142756, Umſchu dungs 8 — Okt. Berliner Devisen H. Schöfferhof⸗ verloren Kammgarn werden ür die nach des ſtarken Ha⸗ (Eig. Dr.) 1937 99,62 Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 8, Brtvat 37% v. H. Amtlich in Rm. Parität 9. Oktober für M. Ge eld 4 Aeguplen 1ägr pt Pfd.— 20,953 12.435 12.465 Argentinien 1P.⸗Peſo 7.872.644 0,60 5 gien,„ 100 Belga 3 58,37 58,17 58, 29 Braſilien„ 1Milreis,/— 502 0,204 0,206 Bulgarien 100 Leva 8 8,033 3,047 3,053 Canada 1tan. Dollar— 4,198.521.527 Dänemark 100 Kronen 3 112,50 584,11 84,21 Danzig„100 Gulden[3 81,72 81.20 81.86 England.. 1Pfund 2 20,429 12,115] 12,145 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 5½ 112,50 68,68 69.82 55 Finnland 100finnl. M. 3½ 10,537.355] 5,30 8 5 Frankreich. 100 Fres 3 16,44 16.399 16,430 16.390 16,480 Griechenland 100 Dr.* 5,45.467.471.407 2,471 Holland 100 Gulden 3½ 168, 739 168,44 168,78 168,59 168,98 Island, 100 isl. Kr..— 54.84 54.91 54.98 55,03 Italien.„. 100 Lire 4 22,094 21,5 210,40 21,45 20,40 Japan.„ en.65 2092 9 0 5 0 6505 9 705 Jugoſlavien 100 Dinar 7, 81700 5,695 N 65 70 Aae en 100 Sarts f-—.— 680.67 30.83 80.67 80.88 Litauen. 100 Litas 7 41,98 41,56 41,64 41.56 41,64 Norwegen 100 fronen 3½ 112,50 60,88 61.00 60.98 61.10 Deſterreich 100 Schill. 5 59.07 48.95 49.05 48.95 49.05 Portugal 100 Cseudo 6 458,57 19,390 11.010 11010 11.080 Rumänien.. 100 Lei 6 2511 4%%% gs ee Schweden. 100 Kr. 3 112,4 62. 6261 62.0 6277 Schweiz 100 Franken 2 81.00.07 81,23 81.09] 81,25 Spanien 100Peſeten 8 8100 33.98.93 33,7 34.08 Tſchechoſlowakei 00 3¼ 12,438 10,370 10.890 10,879 10.899 Türe. liier le., 8471.976.980.978.979 Ungarn 100 Peng% 2421 9999 100 9999 1601 Uruguay„1 Goldpeſo— 5 4ů, 48.899.001.299 1 9 Ver Staaten 1 Dollar( 1½ 4,198(.4/4 2,47( 2,76 28 Im internationalen Deviſenverkehr fällt vor allem eine kräftige Erholung des engliſchen Pfundes auf, da man im Zuſammenhang mit den Käufe von kontinentaler Seite beobachtet. Notiz ſtellte ſich auf 15,01 nach geſtern anlegt 5%, in Paris dog das Pfund auf 74,25(73,97) und in Amſterdam Auch der Dollar vermochte ſich ge⸗ auf 77 21%(7, ring ügig zu. und notierte in Paris 15,11½, Reichsmark bleibt aus den bekannten Gründen weiter beſtehen, auf Grund ver⸗ ſtärkter Nachfrage nach freier Reichsmark erhöhte ſich die Zürich auf 123,30 nach 123,20. valuten lagen der holländiſche Gulden ſowie der franzöſiſche Zürich 3,05%. Notiz in 20) Pfund gut erholt an. Die F jüngſten Feſtigkeit der Franken etwas niedriger. Das Pfund vermochte ſich nicht ganz gegen lagen der Dollar und die Reichsmark wieder feſter. Die Londoner Börſe eröffnete angeſichts der Ereigniſſe in Marſeille in ſehr ſtiller Haltung. dings freundlicher, höher bezahlt. 3,70:; Jan. 3,90 B 3,80 G; Febr. 4,00 B 3,90 G; März Mai 4,30 B 4,20 G; Mehlts per Okt. 4,10 B 4,00 G; Gemahl. 55 Wetter trübe und kühl. * Bremer Baumwoll⸗Notierungen vom 10. Okt. Schluß: Dr.) Amerik. 1895 B 1392 G: Tendenz ruhi Univerſal 9 1380 B; Dez. 1878 B 13,75 G; Jan. 1985 B 13881 G: Mai 1410 B 1408 G; g. Stand. Ereignisse 5 Tendenz ruhig. 1,45 und 31, 50; Tendenz ruhig; Midel. Juli 1417 B 1414 G; Von zu behaupten, da⸗ Später wurde es aller⸗ britiſche Staatspapiere wurden etwas i Liverpooler Baumwollkurſe vom 10. Okt. Amerik. Dez. bis 642; 648; Jan. Tendenz ſtetig. 643; März 641: Jan.(86) 626; * Obſtmärkte. —8; Pilze 26; Weinheim: 8,90 B Univerſal Stand. Miodl. 656—657; Juli 638639; Okt. 35) Mi O b Tomaten Anſuhr 800 gen 18; Birnen—12; 1318; Kaſtanien 5 E Mai 698; Juli 686 März 6286; Mat 62 er kirch: 47 tr. Aepfel—9 629630 Kaſtanien—6: 5 Nachfrage mäßig. Zwetſch⸗ Tomaten—3; Anfang: März 643644; Tagesimport 5000; Okt. 649; Dez. 645; Jan. Okt. 257 Tendenz ſtetig. Aepfel 5,5—10; Nüſſe 15. 627 ſtärfere e Züricher in den Gold⸗ (Eig. Okt. März (Eig. Dr.) Okt. 652; Mai 641 35) Dez. 626; Birnen Nüſſe Mäßiges Angebof am Geireidemarki Berliner Getreidegroßmarkt vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Die Umſatztätigkeit an Getreidemarkt bewegt ſich weiter in ruhigen Bahnen. Die Angebotsverhältniſſe ſind unter⸗ ſchiedlich; in dieſem Zuſam menhang fand die Anordnung bezüglich der zuſätzlichen Einlagerungspflicht von Roggen Beachtung. Das Offertenmaterial aus der erſten Hand bleibt allgemein gering; für Weizen beſteht aber auch nur Kaufluſt zur möglichſt ſpäten Lieferung, wobei Aufgelder für höhere Naturalgewichte im allgemeinen nicht zu er⸗ zielen ſind. Roggen findet zumeiſt bei den Provinzmühlen Unterkunft. Am Mehlmarkte blieben Käufer und Ver⸗ käufer bei ihrer Zurückhaltung. Hafer und Futtergerſte oſtpreußiſcher Herkunft werden in Kahnware vereinzelt umgeſetzt, wobei die Preiſe für Hafer eher etwas niedriger liegen als an den Vortagen. Das Angebot in Waggyn⸗ Braugerſten ſind Forderungen ware hält ſich weiter in engen Grenzen. nur in guten gelben Sorten unterzubringen. zumeiſt auseinander. Roggenausfuhrf Märkiſcher Weizen icht und Gebote gehen aber Weizenausfuhrſcheine 250 Amtlich notierten: märkiſcher Sommerweizen W 5 191; W 6 192 W 7 1985 plus geſetzl. heine 130 G. Kilo 202; dto. Preisgebiete We 9 196, Wᷣ 11 Stimmung 76/77 n notiert; 1935'ͤ 8 194; Mühle neinkaufspreis; märkiſcher Roggen 72/73 Kilo frei Berlin 162: dio. n 5 151 R 8 R 7 158; R 8 154 R 9 156; pl. 4/ geſ. Mühl. ikaufspr., ſtetig; Braugerſte neue feine frei Berlin 203909(ob Station 194200); dto. gute frei Berlin 191—201(ob Station 182— 192); Sommer⸗ gerſte(Induſtriegerſte7 185—190(176181) Winter⸗ gerſte zweizeilig frei Berlin 179—190; ab m ärk. Station 170— Futtergerſte(geſ. 1517 G 6 1523 48/49 Kilo H 14 159, 20 v. 26,65 alles Berlin, 860 G 5 Hafer 157 mit R 5 27,70; R 6 21,75: Berlin, Sack ab alles einſchl. ſelbſt; WA 7 Berlin, RK 7 9,55; Berlin, gefragt; 181 50 Kilo: Ackerbohnen 12—13; 6,75—7,25; inkl. 7,25 ges. 11,10 gefragt; Wintergerſte vierzeilig 174—179(165—170) ſtetig; G 7 H. R 6 26,80 R 7 21,90 We 8 11/1 R 8 9,6 Viktorigerbſe H 4145; Wei zenmehl mit 10 v. H. Aus 5 8 1 R 7 26,95; 53 zuzügl. 154; Erzeugerpreis) G 8 H 7149 Ro R 8 ruhig; Weiz enkleie in Mühle einſchl. Mühlenverkaufspreis War 5, Wer 9 11,25; dto. Roggenkleie Ra R 9 9,75: 0,30 3039 Wicken N gen 22,05; K 10,5 R 8 27,10; 60 Kilo, 157 G 9 159, H 10 152 skandst Aufgeld, mehl, R 9 2 für des 5 147 Type 997, 35 oſten Peluſchken 011,50; R Preisgebiete märkiſcher 811154; 1,50, Type R 9 27,0 R 11 D. R 5 11 H 13 790 21,65 22,65 100 Kilo brutto Verladens da⸗ Wat 6 11,05; Wa 11 11,40; alles 5 9,457 RK 6 9,50; Rat 11 9,90; 1 Ausgleichsbetrag.— alles Je geſtrichen; Lupinen blaue Leinkuchen 7,65 inkl. 1,30% Mg; Erdnußkuchen 1,45.; Eroͤnußkuchenmehl 7,60 inkl. Ma: Trockenſchnitzel geſtrichen; extrahiertes Sojabohnenſchroat ab Hamburg alt 7,20, Stettin alt 7,40, neu 6,50 inkl. neu 6,70 inkl. 1,55% M3; Kartoffel⸗ 1,55% M3 did ab flocken aus neuen Kontrakten waggonfrei Stolp als Ver⸗ ladeſtation 8,20; dto. Kilo ab Station] 310 l. Parität Berlin 8,80. — Raps(1000 * Viehmärkte. Bühl: Anſuhr 287 N 0 verkauft 230 bzw. 15. Preiſe: Ferkel 15 Mark je Paar. Seckach: Anfuhr Preis 20—35 /, wenig Ueberſtand. d be markt 12. November. Stühlingen: Anfuhr: 16 Och⸗ ſen, 10 Kühe, 12 Kalbinnen und Rinder, 4 Stück Jung⸗ vieh, 60 Läufer, 203 Milchſchweine, 5 Pferde, verkauft 14 Ochſen, 5 Kühe, 10 Kalbinnen und Rinder, 4 Stück Jung⸗ vieh, 40 Läufer und 160 Milchſchweine ſowie 2 Pſerde. Preis pro Zentner Lebendgewicht 2328/ mit ent⸗ ſprechenden Abzügen, Pferde 450800, Läufer 38—42, Milch⸗ ſchweine 22—24 /. Kandern: Zufuhr 83 Stück Groß⸗ vieh, 268 Milchſchweine, 14 Läufer. Preiſe: Ochſen 300 bis 400, mittlere 200—250; Nutzkühe 250950; Nutzkalbin⸗ nen 2608320; Jungvieh 90—200; Wälderkühe 200.250; Milchſchweine unter 6 Wochen 20—30, über 6 Wochen 30 bis 40, Läufer 45—55 /. Handel ziemlich gut, Preiſe etwas anziehend. Berliner Mefallbörse vom 10. Okiober Kupf. Kupf. Kupf.] Blei Blei[Blei Zink Zink Jin bez. Brief Geld] bez. Brief] Geld bez. Brief Geld Januar.]—,- 35.— 34,25—.——.— 16.25.— 18,50 17,75 Februar]—.— 85.— 34.25—.— 19.50 16,50—.— 18,50 17,75 Mürz.—— 35,284.25—.— 18.50 16,50—— 18,75 17,75 April—.— 35.2 340—.— 18.50 16.50—— 19.— 17½5 Mui—.— 35.25 34 75 18.50 1650—.— 19— 18. Juni.. 35,50 35.——,— 18,50 16 50—.— 19.— 18. FJitli. 35.75 38.25—— 18.50 16,50—.— 19,25 18,25 Auguſt] 36,.— 36.— 35.75.— 16,50 16,50—.— 19,25 18,25 Septr.—.— 36,25 35,75—.— 18,50 16.50—.— 19.50 19.25 Oktobex]—,— 34,50 84.——.——.— 16.25—— 18.50 17.80 Novembfſ—.— 34,50 84.—.——.— 16 25—.— 16.50 17,80 Dez..—.— 34,75 34.28—.——.— 16,25—.— 18,50 17,50 * Berliner Metall notierungen vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in, für ſe 100 Kilo: Elektrolptkupfer (wirebars) prompt 41,25, Standardkupfer loko 3434,50; Originalhüttenweichblei 16,25; Standardblei per Oktober 16,25; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,75 bis 18,50; Standarözink 17.508,25; Originalhüttenalumi⸗ nium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98.—99proz. 270: Silber in Barren ca. 1000 ſein per Kilo 4244. Londoner Mefallbörse vom 10. Okſober Metalle per To. Platin(E per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounge) Kupfer, Standard 25.65 Zinn Standaro 230,5 Aluminium 3 Monate 25,85 3 Monate„228 6] Antimon Settl. Preis 25,65 Seltl. Preis 280,5 Queckſilber Elektrolyt 28.25 Banka.] Platin beſt ſelecied 28,25 Straits. 281.0 Wolframergz ſtrong ſheets.—] Blei, ausländ.. 10,45 Nickel El'wirebars 29 25 Zink gewöhnlie 5 11,751 Weißblech 10. Otavi⸗Minen Phönix Bergbau Rhein Braunkotl. RNyheinſtahll 9% Reichsanl. 27 Diſch.. 1 ne D. Schutzgebiete 5% Roggenrentb. 5¼% P Elr. Bb. 1 6¼% do. Com. 1 6% P. Od. Pfob. 19 6% 2¹ 60% 30% Mexikaner 5 4000 eſt. Schagz. 4%„ Goldrente 4%„ Kronen 40%„ conv. Rente 4½%„ Silb.⸗R. 4¼%„ Pap. R. 4% Türk. Ad. Anl. 40% 5955 L111 „ 400⸗Fr. Los 9557 Ung. Str. 18 5%%„„14 4% Ung. Goldr. 4% Kronenr. 4%% nate III 472900 40 „III 5% Leh. Möt Hall AG. f. Verkehrw. Allg. Lok u. Kraft Südd. Eiſenbahn Baltimore Ohio anagg „Südamerika. anſa Dichiff Nord „Slond. Sank-Aktien Hank. f. el. Werte Bank f. Brauerei. Berl. Handelsges. Com. u. Privtbk. Deutſche Digconto Diſch. Ueberſee B. Dt. Aſlatiſche Bk. 9. 10. 18.10 13.25 40.62 49,50 228.5 225.0 91.87 91— Berliner Börse Festverzinsliche Werte Transport-Aktien 78.— 64,75 Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau 9. 220.0 85.50 V u. Laurahütte 21.75 Ver. Stahlwerke Dresdner Bank. Meiningerhupbk Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Allianz Allg. Allianz Leben 43.— 5 85.— 1470 2105 201.0 Industrie-Aktien Accumulatoren 8 Allg. Elektr. G. Ammendorf Pap. 166.0 62.75 29.— Anhalt. Koblenw. 97,.— Al 9 5 aſch. 68 67.87 Halte Maſchinen 50.— Bayer, Motorenw Bayr. Spiegelglas Bekulaa J. P. Bemberg Bergmann Elekt. Berlin⸗ Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett Braunſchw. A. G. Br.s Beſigb. Oelf. „Bremer Vulkan Bremer Wolle Brown, Boy.& own, Bop,. 86 Buderus Eiſenw. Charlott, Waſſer JG Chemie Baſel Chem. Heyden Chem. Geiſenk Chem. Albert Co. Hiſp.(Chade) Tonti⸗Gummt Tonti Linoleum Daimler Motoren Dtſch.⸗Atlant.⸗T. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Deutſche Kabelw. Deutſche Linol Diſche. Steinzeug Deutſch. Eiſenhol. Dres d. Schnellpr. 6 Dürener Metall 132.0 4 Aktlen ung Auslandsanleihen in Prozenten bol Stücke-Notlerungen io Mark ſe Stück 10. 220.0 85.50 21 62 42.75 Kronprinz Dürkoppwerke Dynamit Truſt Dyckerhoff& Wibd Dortm. Aetienbr. Dortm. Unionbr. Elektr. Lieferung. Elktr. Licht u. K. Engelhardt Enzinger Union Eſchw. Bergwerk ade& Co. arxbenind. J. G. eldmühle Papier elten& Guill.. Ford Motoren Gebhard Textil. Gehe& Co. Gelſenk. Bergwk. Gentchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. [Gerresheim Glas Geſ. f. elektr. Unt. [Goedhardt Gebr. Goldſchmidt, Th. Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil Guano⸗Werke acketha dalleſche Maſch. ammerſ. Spinn. ann. M. Egeſt arburg Gu. Phe arkort St.⸗Pr. 1 Bergb, Hedwigshütte Hilpert Maſch.. Firteige& Auff. Hirſch Kupfer Hoeſch Eiſen Sobenene olzmann, Phil. 125 Bergbau ebr. Junghans Kahla Porzellan Kaliwk. Aſchersl. Karſtadt „ 2 C. H. Knorr Kollmar c Jour. Kölſch Fölzer⸗We Kötitzer Kunſtleb. Krauß c Cie. Lok Met. Koffhäuſer Hüttte Lahmeyer& Co Laurahütte Binde'sEismaſch. 105,0 103 0 Südd. Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. Magirus.⸗G. Mannesmann Maſchin.⸗Untern. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch Buckau⸗W̃ Maximil.⸗Hütte Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mimoſa / Mix& Geneſt. Mühlheim Ber Nieberlauf, Kohl⸗ Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Orenſt.& Koppel Polyphon Rathgeber 1 0. Rhein. Braunk. Rhein. Elektrigit. Rheinſtag i. Rhein.⸗W. Kalk. Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. Rütgerswerfde Salsbetfurtg Sarotti: Schl. El. u Gas 8455 Schneider chöfferhof Brau. Schuberts Salzer Schuckert& Co. Schultheiß ⸗ Siemens Halske Sinner A⸗G. Stoehr Rammg. Sto ſerger Zinkh. Steitiner Cham. mmobil. 75 ucker Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Transrabio V. Chem. Charlott B. Glanzſt. Elbf. 155 Saus ortl.⸗Z. Schuhf. B. K W. 85 tahlwerke VB. Stahl. v. d. Zyp Ber. Ultramarin. Mansfelder Akt. 7 Phöniz Bergbau 1 Sachſenwerk. 73 Varziner Papier B. Dtſch Nickelw. 1 228.2 91.25 Vogel A ee Vogtländ. Voigt& Haeffner Wanderer Werke 7 WeſteregelnAlkal Weſtf. Eiſen Wiſſener Metall. ellſtoff Waldhof Deutſch⸗Oſtafrika Neu-Guinea Otavi Minen N uu Allg, Elektr. Ges. Aſchaffenb. Zell. Bayer. Mot.⸗W. „P. Bemberg ul. Berger Tiefb. erlin⸗Karlsr. J. Derliner Maſch. 9 Braunk. u. Brik. Bremer Woll⸗KRä, 5 Buderus Eiſenw, Charlott. Waſſer Comp. Hiſpano Cont.Gummi⸗W. Continentaledin. Daimler Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Deutſche Kabelw. Deutſche Linol. Deutſcher Eiſenh. Dortm. Union.⸗ Eintrachtchraunk, Elektrizitäts⸗L., El. Licht u. Kraft G. Farben 5 20 1 Pap. elten& Guitl. Heller Bergwk. Geſfürel Goldſchmidt Ty. ambg. Elek. arpen. Bergbau olzmann Ph. otelbetriebsgeſ. lſe Genußſch. ebr. Junghans Kali Chemie 129.0 Kali Aſchersleben Klöckner Werke Deutſch. Atlant. 5 5 boeſch Köln 8 lſe Bergbau 9. 103,5 aich! 10.— 132.0 116.0 106,7 112.5 1 Verein. 48,— 72. 147.0 13.— Fortlaufende 3 Brauerei 95.25 10.1 108,1 .75 129.2 117.2 106.0 11272 47.50 71.50 145.0 13,25 Ruſſenbank. Deutſche Petrol. Burbach Kalt Diamond Hochfrgeuenz Neckarſulm. Fabes Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film 9, 77.50 21 7 46.— 10. Freiverkehrs-Kurse Petersb. J. Habe.—.— NMotlerungen(Schluss) 163.0 62.35 28 75 Lahmeyer& Co. Laurahütte Leppoldgrube Mannesmannröz. Maſchinenbau⸗U. Maximiliansh. Meſallgeſellſ akt Montecatini“. Drenſtein& Kopp th. Braunk. u. Br. Rhein, Elektr.. K. Ae e 8 Ah.⸗Weſtf. Elektr. Riltaerswerke 5 S Kalt 8 Bergb. u. g. „El. u. Gas Schul ert& Salzer Schuckert& Co. Schulth. e e Siemens cpals Stöhr, Kamm Stolberger Zint Südd. Zucker 3 Thür. Gas Leonhard Tietz„ Ver. Stahlwerke Vogel Telegr. Westeregeln lltall ellſtoff Waldhof ank elektr. Werte Bank für Brau. Reichsbank A. G. für Verkehr Allgem. Lokalb. D. Reichsbabn B. anſa Dampfſch, 88 5 Sud. D. orbd. Lloyd Otavi Minen Mansfeld.⸗G.— Oberſchl. Roksw. 8 Phönig Bergbau Polyphonwerke 124.0 27.50 87.87 76.50 122.5 8. Seite/ Nummer 468 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgab. Mittwoch, 10. Oktober 1934 F nf N on der Sparkaſſe zur Po befand ſich auf dem Wege von der Sparkaſſe ö ſt, e galigen Braut, s Geld einzuzahlen. Die Täter, die 5 Jaretzki reiſte mit ſeiner damaligen B 55 dort das Geld einzuzahlen. 5 1 5 bt ir um dort das 8 5 1 12 jetzigen Frau, ab. Allerdings ging die 1 n Oertlichkeiten und Gepflogenheiten ener anderer Richtung. Aus der Auswanderung wurd üſſen, flüchteten nach der Ausführung der Tat in 4 9 f. 8 i des Paares. müſſen, 1 e d un Gange eine regelrechte Hochzeitsreiſe des rtete] Kraftwagen. Die Ermittelungen ſind in Gange. N 15 Sofia wurde per Eiſenbahn erreicht und 5 5 5„ i 8 7 f b 8 ö 1 8, man auf die Ankunft des eigenen 8 5 8 2 5 —— das donn berlin ane egen un den ſurden Ehepaar als Falſchmünzer verhaftet er bulaariſchen K ſtadt beförder orde 2 1 ——— a nach der bulgariſchen Hauptſtadt beförde* Frankfurt, 10. Okt. Beim Einwechſeln eines war. 3 5 17 2. 8 etſickeg 1 Sams G ERIC HTS BER IC HTE AUS NAH UND FERN Zunächſt gab es Schwierigkeiten in dieſer Auto⸗ falſchen Zweimarkſtückes wurde 1 an e die angelegenheit, jedoch wurden dieſe überbrückt und Ehefrau Frieda Stitzinger aus der e Schnell⸗Einkauf eee e ß been en in ihrem Wagen durch 91 in einer Milchhandlung Aae i been Poli 1 verſtarb, widerrief er ſeine Ausſagen. Südſlawien und landeten ſchließlich 8 1 151 e 1 e daß 5 el H i 8„„ 5 8067 ſchönſten Städte rde f dieſer Reiſe mitgenom⸗ zeipräſidium führten zu d Feſtf„ 1 „Papa, Mama und Oukel Harry haben nie etwas Während die Eltern ſich im Unterſuchungsgefäng⸗ ſchönſten Städte 5 50 p in die„ 11 5 längere Zeit als Vertreiberin von 1255 e nis befanden, wurden die beiden Kinder in ein men und dann ging. 1 8 9 dreitägigem Aufent⸗ 5 1 5 1 haben muß. Eine Haus⸗ Geſe gp. Berlin, 10. Oktober. Waiſenhaus gebracht. Hier erzählten ſie einer Pfle⸗ Schweiz,. 85 1 ain e e 0 11 anne de ee ah weten 515 Ein ſauberes Pärchen, das lange Zeit hindurch gerin, daß Papa, Mama und der Onkel Harry 5 14 halt den Sen e die beiden mehr als 3500 Falsche 1 7 Der Ehemann Albert Stigzin⸗ olf, 5 7 i 1 ſo fi it in kaufe i en und nie gnügten Stunden hatten 5 Siüdeurovas Falſchſtücke zutage. D„ 1e 8 die Warenhäuſer Berlins unſicher, 9 0 32 51 11 7 e Gerichts⸗ Mark in den verſchiedenſten Ländern Südeuropas 1 55 der das Falſchgeld hergeſtellt hat, war am Abbe vor dem Schöffengericht eingefunden. Die Vor⸗. da fü E bez a 85 52755 Ager en alles 21 gt. Samstag geflüchtet, hat ſich aber am Montag der 9 geſchichte, die zur Feſtnahme der beiden— es 1 verhandlung. e 50 Aberſort wer⸗ Dieſe Fahrt fand vor dem Berliner Schnelſſchöf⸗ Polizei geſtellt. f ſich um den 53 e 110 1 1 1 119 5 ben, po e A con mehrfach vor⸗ fengericht ihr Nachſpiel, denn die„ 5 Mi deſſen A fährige Frau Marie— führte, iſt folgende:.„ e, den hatten ſich inzwiſchen mit der Angelegen eit be⸗ 3— Das Ghepaar hatte einen alten Zuchthäusler und„ iſt, 1 3 e ſeine Frau 5 19 wurde ermittelt, daß Jaretzkt ſich die Ge⸗ Deviſenſchieber e Fachmann auf dem Gebiete des 118 7 Monaten Gefängnis verurteilt. nehmigung für die Schweizer Franken in re aus dem Gefängnis entflohen ſtahls, einen gewiſſen Harry Funk, als Intermieter 4 5 9 2 s ſter Weiſe unter falſchen Vorſpiegelungen erſchlichen N 88 bei ſich aufgenommen. Man freundete ſich an und Von der Hochzeitsreiſe ins Gefängnis 715 ü* Saarbura(Bez. Trier), 10. Okt. Vor einiger ging dann gemeinſam auf Diebestouren in die Wa⸗ gp. Berlin, 10. Oktober. 3 Geri erurteilte den jungen Ehe⸗ in Saarburg ein Mann gefaßt worden, r 5 e ich nic e die i 5 Das Gericht verurteilte 1 0 Zeit war in S 9 a renhäuſer und ſcheute ſich nicht einmal, di 05 550 15 e der ee ah rige n wegen Deviſenvergehens zu einem 3 ahr. 15 über 30 000 Mark in Reichsbank⸗ fünfjährigen Kinder der Eheleute mitzunehmen. Mitte vorigen Jahres beſchloß der jetzt 23jährige mann wege a 5000 Mark Geldſtrafe. Außerdem als er verſuchte, üb Ganz ſyſtematiſch wurde die„Arbeit“ vorgenommen Franz Jaretzki, ſeine Zelte in Deutſchland abzu- Ge 15 ng 19 1 er verhaftet g noten ins Saargebiet zu ſchmuggeln. Der Mann 2 1 8„ ech 33 r Wenigſtens traf er die 5 2 0 K. N 1 ö i 8 ö und alle drei ſtahlen wie die Raben. 55 brechen und eee ee e 5 155 wurde er ſofo. wurde in Haft genommen und wartete im Saarbur⸗ Eines Tages wurde Harry Funk feſtgenommen. entſprechenden e 0 e Amtsgerichtsgefängnis auf ſeine Verurteilung Allerdings nich ei einem Warenhausdiebſtahl ſon⸗ wanderungsantrag ein und erbat die Genehmigung 1 5— ger? 86 89 gnis. 11 0 ee ee e für den Erwerb von Schweizer Franken in einem Raubüberfall auf Sparkaſſenangeſtellte In der letzten Nacht nun gelang es ihm, mit ie wurde. Harry der ſein Alibi nachweiſen wollte ver. Gegenwert) 3000 Mark erbeutet anderen Gefangenen zu entfliehen. Von beiden ſtrickte ſich aber in Widerſprüche und packte bei dieſer[Schweiz eine Exiſtenz zu gründen, 1 155.* Mainz, 10. Okt. In Mainz ⸗Mombach wurde fehlt bisher jede Spur. Man nimmt an, daß ein Hel⸗ ee 8* 7 zahft z; 8 gerdienſtmöglichfei ohr 3 ehe In der 9 8. erk. 8 12 f; a 5 f 0 Gelegenheit aus. Er geſtand alle Diebſtähle, die das„„ i.„ Kontoriſtin der dortigen Sparkaſſe ein fershelfer ihnen beiſtand. Die Polizei hat eingehende Trio begangen hatte. Eine daraufhin vorgenommene Schweiz hätte er Freunde, die ſich um ihn e en, 15 büberfall ausgeführt bei dem den Titern etwa fershelf N 955 5 5 85 5 5 5 beiis ehrere Aufträ er ge 5 70 Frmi i 8 Fausfuchuns förderte ein regelrechtes. e ee ee e i 2000 Mark in die Hände fielen. Die Ueberfallene[Ermittlungen eingeleitet lager zutage. Auch Rudolph legte daraufhin ein dort in Ausſicht. Dieſer Antrag wurde genehmigt. e 2 8 1 10 ö 2 Annahmeschlufß für die Mittag- N* 2 2 Einapaltige Klelnanzelgen bis zu 8 es en i br als Eee R dee ö ſlaw einer Hehe von 1800 mm je mm 1 9 2 2 1 2 Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 725* e e Kön! Pig. Stellengesuche le mm 4pPig.—. 8 0 9 duswen toter i i e D i 5 G ON Gel Ehre 8. e ede Laaer n e fle O d 8 N deute cc nahr a 5 e 15 18 4 4 pres Waun deen Präf 2 5 gesuche nigi! Offene Stelle Mietgesoche f 0 91 2(.1 1770 N— le 7 7 2 9 die e 8 besucht wird moderne AEN 5 eee e—.— g 1 9 8 5 Torre 1 Talm.-Milla Ae N i„ 5 eee Die 1 für die Beſeitigung g 955 — Tuch. Verlreler 2 Teppiche mit Garage,—6 Zimmer, Zentr.⸗ Ohsinressen von der 12 Minker-. rr 802 Vororten iſt b. „ E Heizung. Ausführl. Angebote mit Obstmühlen erensshnelderel Lest die 0 M doldenbenn, dare 9 19 zer — zur Werbung für erſtklaſſige Zeitſchriften 75 358.% in Preis erb. unter 0 G 54 an die bel BUB EIL Kartoffeln dien ind e 1555 un A 72 Werden 30 forl eingestellt 5 70 155 5 0 Geſchäftsſtelle d. S 2299 Kraufhobe 0 7. 20 gelbfleiſch., oo 5 e kö men in 1 en Lahlungsenteſent 5 383 1 1 h äſſrig 5335 r sgebäude II(D 1,), Zimmer 16 In Ul. 2 Odd.-Fam.-Haus 5 4 mißt 1 9 5 5 1155 8, ein ſeh werden. Hier ſind auch ö 5 Fleißige, gewiſſenhafte Herren mit guten— Auß. preiswert! nden. ſ u 10 Beamt.⸗Ehepaar geräumige a v. Ztr. Mk..75. Hausverwalfungen Angebete mie Preis je Fuhre 51 0 5 Umgangsformen fenden ſehr gute 1 ee 2 Win. MER KE. greſte Strage 8 7, 3e bis 4⸗Zim.⸗Wohnung mit allem Tra uer Hoh. Maurer Steuerberatung z. Einheitsbewert. Bree. möglichkeit. Es können alle Kreiſe beſuch H 1. 14 Aubehör per ſof. Ang. mit Preis Meerfeldſtr. 72, ſowie Sanierungen übernimmt an⸗ keober Benn, d, „ e ubr⸗—(arhteiaß) s unt. G 8 65 an die Geſchſt. 2255 u ess lle gen Telephon 305 31. erkannter Fachmann. Angeb. 16% 5 Städt. Tiefbauamt. 2 5 11. Oktober 34, von 2 und—5 5——— 2 züge werd. biiligst 3 F 129 an die Geſchäftsſt. 843620 0 22— 5 d 343 8659 8 V 12 2 1 12253 Central⸗ Hotel. 5 5 Schlatummer kop nente Wonen 5 5 5 50 ant . e etwa 3 Zimmer mit Küche, in nur e Ringel N EEAETEEEEEEAEIEAEIEAEAEA ER. 1 I gutem Hauſe per ſofort zu mieten 5 3 1 fieppe ſetzen N I atonag Kasse geſuch. Angebote unt g K een. 15 0 b 19 Für 5 Damen- f. 4 Bedienungen die Geſchäftsſtelle d. Bl.—24⁰„ Dosen— Umſt 75 8 0 fvauenl. Haush. ee abzugeben. bst. D Ig. berufst. Ehe⸗ 8 f zum 15. d. M. 20 F. 2, 16ſec 1 9515 ſucht v. ſof. aum fa Hezunde woide recht ſelbſtänd. 42233„ 8 2 Apparaſe 1 pelle . Mäfehen 2 gebr. 2254 l- Ol. 2- Tim. öh! Immo Einmacbgnee I Kelter Bar böw. 8521 fgeſucht. Ad reſſe: e e Weinfässer enn ung bal. m. Küchen f e rauben Pere 1 f 1 32, 2 Tr.„ ügunt. f mit Gas. Waſſ. mögl. m. Küchen⸗ ſſſſmbeitern s 5 Oberreisender nit Kolonne. Mako e ie el. Licht.—Gefl. benützg. 4 An⸗ 1 5 1 ein 1 1. 5 schi 5 warm g 5 Tr. Angeb. u. C p 51 gebote m. Preis f 8 thou von bekannter Nähmaſchinen L. 6. 13, 1 Tr. Angeb. u. G 0) 51 geby* n d. 3g Pfeiffer fein. Maurer firma per ſofort geſucht. Ge⸗ 5 beer.00 an die b ee e Meerfeldſtr. 72. RkIcHsVER BRAND doch boten wird Firum u. Umſatz⸗ wolle Junger 12% Blattes. 226d 1. 4 Fernſpr. 305 31. DkRADRESSBUcn des n e Schäferhund Dauermieter— 9. 9661 VkRIoER + R 147 an die Geſchäftsſtelle. 2 5 ö 11 3 aachen baer 74.50 agen e e uch Möbliert. Wohnungs- 9 8.—— Shi Wolotär und Vertreter ee e dee e., Zimmer Anzeigen eee eee 43 5 22— 5 alte, ler Gee. 5 für Autozubehör u. Auto ſofort Jahre, f. Café 3 78 0. 5 mit Heizung, fl. 188 0 in 855 75 5 eee e e e gofoef e e ee beob uren Nando. eee. per 80 fort Kinder- 2 5. Heſchäftele Juen Erfolg Sie meine neue i 8 pe Nach Feststellung des Sonderausschusses für Adreß- Mor . 2 485 gesusht Skümpte und Ge erbaltenes. Wie Uhina zu kauf. gefucht. buchfragen, dessen Federführung beim 1 555 1 5 1 Jagel f 5 eb. u. OF 58 10 J 3 ich 1 5 jüngeren Sexuler- 25 3. 10 Kniestrümpfe Kinder zimmer 1 i der Deutschen Industrie liegt, ändern 1 85 5 5 Nit 25 1; gr. u- 35 4 evtl, m. 2 Bett., 0 ſtelle.—2286 buch innerhalb eines Jahres bis zu 50% der angaben, m Mann fräule 11 e 7 1 5 d. h. nach Erscheinen einer Adreßbuchausgabe ist das 5 1755 5 gesucht Zuverl., ehrlich. Meizberg an 5. Geſchäfts⸗ La N en F 4. 5 Wundervolles Arama,.25 Stoewer⸗ gebotene Adressen- und Angabenmaterial nach Ab- via 5 „ 2246 7 10„ 7 0 5 oder 1 Halbtagsmadchen ſtelle. 22246 Lagerräume ein Simom. fat nen lauf von 12 Monaten bis zu 50 veraltet. a beſtit ö + 5 eee I. 11. AM MEssplATz Schreibmaschine fil. Wohnung ca. 150 am 1 Aahlatwohl„ſwerkig, 7 Jahr Die Ursache ist darin zu suchen, daß in Zeiten wirt- 8 1 1. 5 en. 10 8 747 1 f. Inserieren Angeb. u. GK 57 zu perm. 12253 5 8483„% 100 1 1115 schaftlicher und politischer Bewegtheit Wohnungen Zah 1 e u. In. bringt Gewinn au, b. Geſchäfte W 5 5 e 138 8 Büro im Hof, Tee taufen. Knörzer, und Geschäftsräume mehr als sonst gewechselt wer⸗-- wach 5 1770 3 ſtelle.* 243 ff zu bauf. geſucht. Zu erfr. J 7. 8. 7 5 K 5 5 kaſſo geg. Wochen⸗ 9 8 5 lobi. üchenherd Aan e Lrbel 1. 8 i e 00 g. polg.! 40 Menne 14. den, daß durch Vergleiche, Konkurse, Zusammen ö 1 5. ſowie Ofen zu G J 56 art die Inne Einfamil.-Haus f f 8 legungen, Neu- und Umgründungen usw, der Firmen- D gebr. a e AI esuche 8 ange n B 8e.-Zimmer- Neubau, Wald- 50 gl. Peg. 70 bestand oder das Verzeichnis der Wirtschafts- und Iden bewerben e Gel. Wie gkeines 5 8020 Wohnung bof Gar zenſtadt, N Vermischtes Gewerbetreibenden stärksten Schwankungen unter- önnen, bewerbe a 1 g 15 5 2 5 ˖ it Bild u. 8 ieee liegt, . 15 10 510 0 FACUHMANN f 5 dab fahren e e n 1 n lache nel Der Sonderausschuß für Adreßbuchfragen hat daher 2 zeſchäfts ſtelle n 81 f. gef[verm. Wo ng. 1 805 5 5 1 7 f 5 ö Mae 250 Rabl t Arbeit i eldoschate 6 7, 28. 3 Trevb. wird neu inſtand 1 7 12. 0 1 Aagla- beschlossen, die Wirtschaft e vor dem die? . alter Pg., ſucht Arbeit in— geſetzt. Zu be⸗ Zuſchr u. O E 5555 7 Adreßbuchausgaben zu warnen, vom größerer Firma. Spez.: Hoch⸗ asdkommoden 8 ſichtigen v.—4 Nr. 52 an die 5 e N 5 ine Gef en uelle bei der des Jeltrauens- frequenztechnik.— Techniken hon u. eb. Jettstelen Adressler- br nachmittags. Geſchſt. 223—— 0 UI 0 f Sie bedeuten nicht nur eine Ge 2 que I beörltter anker T J 180 an die[komplette Risse Zimmer f n Information über Personen und Firmen, über Waren N Posten! Geschäftsstelle ö Bl. 3500 Schlatzimmer mäsenin Tel 400% Werk e 1 am und Leistungen, sondern vor allem eine der Ursachen a Uebe Jüngere. kaufm. I Geſchäftsſtelle d. Bl. anke. N Heneubeig, als e 7 für unnützen Aufwand bei der schriftlichen oder per- nes abi f uf. geſucht. 5 alheig, als F i. . 5— Nuchende ahne 1 5 F 4, 5 Büro, möbl. od. T ſgdepa 1 9 5 sönlichen Angebots- oder Nachfragenwerbung. So- 5 2 immobilien Hd E Kernung d. 8 e ber r bee A. 120 fern die veralteten Ausgaben bei amtlichen 1 5 g Einl.(geg. Si N„ a. m. brikates u. O V: 1 n j i irtsc zur b cherheit) bei gut. 1 1 Nr. 68 an die-Zim.-Wofing. 2227 D. 2 gBölinger schaftlichen Stellen oder innerhalb der Wirts aft Thre Verdienſt ſofort n ee Geſchſt. 2260 mit Zubehör, Schl f feſſe sehr preiswert in öffentlichen Auslage kommen, bedeuten Sie geradezu ſung Mligkett) 1 0 U. Ja 0 8 zu 1er. 1 3. 8 4, 23 bei 1 8 85 15 eine Verkehrsbehinderung und eine Quelle von Arger, aus! 1 5 Büro im Hof, zu v. rs⸗ i o Seckenh. Str. 4; t be Heschets⸗ Eck- Onnſiaus k pea kövotneten ee; den wein erke Tatbestand wird daher drin- 5 5 8 in zentraler Verkehrslage, mit 8889—2⁵6 eee 2 Mit Rücksicht auf diesen all estand wird da er dr 2 155 7 92„n 5 5 8 5 1 115 1 8 1 tor o Rendite Urn d 4 außer Dienst zu stellen und an ihrer Stelle die 5 Braves, beſſeres Angebot Auzgeraz 920 15.. Aypotdeken Fid 0 ane arlum ann elm neueste Auflage anzuschaffen und zu benutzen. Nur Pere 72 1 F 5 5 8 1 7 U d l 0 f e H Ceſchäftsſtelle 5. Bl. 2 maſchine 5 5 20. 5 innen dann kann auch das deutsche Acdlregbuchgewerbe sich für Haushalt u. ee ec 22 5 4 dafür verbürgen, daß es regelmäßig Nachschlage- 88 Im g. Bauplatz perkf. 2 bis 300 Gebt Nack Vorträge im Winter 1934/35 werke von größter Aktualität und Zuverlässigkeit auf 5 im Kochen, zum 5 5 If. 55 5 15. 10. od. 1. 11..,(elde 75 1 7 00 1 1. Große deuische Physiker als Förderer der Kulfur den Markt bringt. denk Neuoſthei 4 r. 17. Frau sohäfk f. gesucht. gütnſtig zu verkaufen. 1 8401 Schmitt. B1409 n 49905 8 Experimenialvoriräge 5 Reichsverband der Adreßbuch-Uerleger zum Sie e 8 Friedrichspl. 3 2. Das Welfbild der Natur wissenschafien Berlin- Wilmersdorf Setz. Abr ub. Sone Seldverke nir 8 Lichibildervorirage 1 5 3 bis d Uhr vei en 3. Volkstümliche Himmelskunde 1 50 Stu m up 8 l N 1 rscheini Ende eine p 2. 14, 2 Tlepp.— gebrauchte ſowie l. Aypo thek 8 Vorträge mii Lichihildern und Vorführungen 32 Das Mannheimer e ee 15 1 5 1 8 2240 5 5 5 5 8.;„ 15.— 3 B Augeld neue, a. Lack et. Mk. 10 000.— Ausführlicher Vortragsplan im Planetarium und beim d. M. Besfellungen zum Vorbesfellpre 5 255 Een. bin, aan din e d a b Verkehrsverein. 1 5 nunmehr unverzüglich einzusenden an den verlag des Um — 5 22 3 5 78 5 2²* N 1 4 1 1„ + 1 7 5 Putzfrau apttaf l. Baugeg e. Sit 125. 1 ales za ver. Reibenkerten zu RB..— an der Kasse des. Mannheimer Finwohnerbuches, Druckerei Dr. Haas, N 1,-6*. von 610 geſucht Bangenoſſenſchaft 9 3 18 2 1 0 5 66 5 80 0 Für Schüler und Erwerbslose Preisermäßigung. 1 e e. G. m. b.., Mannheim, 3. 8 en ode, 8. E eine Baufßarkaffe— Vertr. geſ. Doppler, J f 6 Geſchſt 2257 * 8*