Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— er N Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Prelsliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ Einzelpreis 10 Pf. Für im voraus zu vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Montag, 15. Oktober 1954 145. Jahrgang Nr. 476 Der Deutſchenhaſſer Meldung des DNB. — Paris, 15. Oktober. Der frühere franzöſiſche Miniſterpräſident und Staatspräſident Raymond Poincars iſt am Montag um.30 Uhr in ſeiner Pariſer Wohnung plötzlich geſtorben. Poincaré hat ein Alter von 74 Jahren erreicht. Raym ond Poincaré Raymond Poincaré war vor einigen Tagen von ſeinem Landſitz Sampigny in Paris eingetroffen. Er war noch in ſeinem Heimatarrondiſſement Barle⸗Due bei den Erneuerungswahlen zum Generalrat wie⸗ dergewählt worden und wollte in Paris ſeine ſchrift⸗ ſtelleriſchen Arbeiten weiterführen. Kurz nach ſeiner Ankunft mußte er ſich legen, und im Laufe des Samstag und Sonntag waren Gerüchte verbreitet, daß er leicht leidend ſei, daß aber ſein Befinden zur Beunruhigung keinen Anlaß gebe. Montag früh aber kam die Nachricht, daß er in ſeiner Pariſer Wohnung plötzlich geſtorben iſt. eme eee eee Einlöſung der Dawes⸗-Jinsſcheine Meldung des DNB. 5— Berlin, 15. Oktober. Die deutſche Regierung Hat in den Monaten April bis Juni den Treuhändern der Dawes⸗Anleihe Deviſen zur Verfügung geſtellt, oͤie eine 50 pro z. Einlöſung der am 15. Oktober fälligen Zinsſcheine gewährleiſten. a In beſonderen Abkommen mit England, Frank⸗ reich, Schweiz, Holland(Zeichnung bevorſtehend), Belgien, Schweden und Italien iſt vorgeſehen, daß die Zinsſcheininhaber, die die in dieſem Abkommen feſtgelegten Bedingungen erfüllen, volle Bedienung erhalten. Inſoweit die Zinsſcheine auf Grund die⸗ ſer Abkommen oder mangels entſprechender Ab⸗ machungen nicht voll in Deviſen zur Einlöſung kommen, wird den Inhabern die Möglichkeit ge⸗ geben, gegen Aushändigung der Zinsſcheine Zah⸗ lung im Reichsmark, für deren Verwendung gleiche Grundſätze wie für die Verwendung von Regiſtermark gelten, zu erhalten. Auf dieſe Weiſe wird auch den Inhabern dieſer Zinsſcheine die Mög⸗ lichkeit eröffnet, ſoweit es in Deutſchlands Macht liegt, ſich bezahlt zu machen. Die Inhaber der in Deutſchland zur Ein⸗ löſung vorgelegten Zinsſcheine werden, ſoweit ſie nach den vorstehenden Regelungen nicht Anſpruch auf Deviſenzahlung haben, Zahlung in Reichsmark erhalten, wobei die Grundſätze der deutſchen Deviſen⸗ geſetzgebung Anwendung finden. Die Aufnahmeſperre zur DA aufgehoben — Berlin, 15. Okt. Der Stabsleiter der PO und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt, daß vom heutigen Tage, den 15. Oktober 1934, die Mitglieder⸗ aufnahmeſperre zur Deutſchen Arbeitsfront aufge⸗ hoben iſt. ö Alle Volksgenoſſen, die in die Gemeinſchaft aller Schaffenden aufgenommen werden wollen, haben wieder Gelegenheit, dies bei den Verwaltungsſtellen der Daß zu beantragen. f Blitzſchlag tötet zwei polniſche Bauern — Warſchau, 15. Okt. In der Nähe von Gneſen kötete heute nacht bei einem Gewitterſturm ein Blitz⸗ ſchlag zwei Bauern, die unter einem Schuppen * 5 geſucht hatten. Ein dritter kam unverſehrt davon. Reinliche Scheidung im Saargebiet Ein Aufruf des Landesleiters Pirro Meldung des DNB. — Saarbrücken, 15. Oktober. In zahlreichen Orten des Saargebietes fanden am Sonntag Maſſenkundgebungen der Deutſchen Front ſtatt, in denen unter begeiſterter Zuſtimmung ein Aufruf des Landesleiters Pirro verleſen wurde, der angeſichts der ungeheuerlichen Angriffe und ge⸗ meinen Verleumdungen der ſeparatiſtiſchen Preſſe zur klaren Trennung der Fronten auf⸗ forderte und an jeden Saarländer den Appell rich⸗ tete, zwiſchen ſich und den Vaterlandsverrätern im Saargebiet einen Trennungsſtrich zu ſetzen. In dem Aufruf Pirros heißt es u..: Der Königsmord in Marſeille, dem auch der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Barthou zum Opfer fiel, dieſe ungeheuerliche Bluttat, die in der geſamten geſitteten Welt maßloſe Empörung ausgelöſt hat, wird von den traurigen Helden der„Freiheitsfront“ ſkrupel⸗ los für ihre dunklen Zwecke ausgenutzt. Dieſe Verleumder behaupten, daß der entſetzliche Mord das Werk Deutſchlands ſei. Sie behaupten, daß dieſe Morde ſogar der Reichsregierung ge⸗ legen kämen, daß Deutſchland hinter den Mör⸗ dern ſtände. Sie wollen das Ausland aufreizen, ja ſie ſcheuen ſich nicht, dieſem Deutſchland in ihren Zeitungen den Krieg zu wünſchen. Sie gehen ſogar noch weiter und kritiſieren euro⸗ päiſche Außenminiſter, weil ſie nicht ſchon jetzt Deutſchland in den Krieg verwickelt haben. Wenn jemals das wahre Antlitz der„Freiheitsfront“ un⸗ verhüllt zum Vorſchein kam, dann in dieſem Augen⸗ blick. Dieſes Antlitz aber iſt die Fratze der Nie⸗ dertracht, des Verrates, der Verleum⸗ dung, der Gemeinheit, der Gewiſſen⸗ loſigkeit. Jetzt ſcheiden ſich endgültig die Fronten. Auf der einen Seite ſtehen die auſtändigen Deut⸗ ſchen und auf der anderen ſtehen Niedertracht und Verleumdung, ſteht der unbändige Haß gegen alles, was deutſch iſt. Dieſelben gewiſſenloſen Hetzer, die offen zum Krieg gegen Deutſchland und das deutſche Volk hetzen, geben vor, die Rechte des Arbeiters zu ſchützen. Ihr blinder Haß gegen die deutſche Regierung bedroht ein ganzes Volk, bedroht damit Exiſtenz und Leben aller deutſchen Arbeiter. Der Status quo wäre die Mörderzentrale Deutſchlands, der Status quo wäre der ewige Kriegsherd s wiſchen den Völkern Europas. Der Aufruf ſchließt mit der Aufforderung:„Her⸗ aus aus der Front der Kriegshetzer, heraus aus der Front der Verleumder am eigenen Bruder!“ Mipſtimmung Belgrads gegen Paris Wachſende ſüdſlawiſche Erbitterung gegen Frankreich Meldung des DN B. — Belgrad, 15. Okt. Die Nachricht, daß der Präſident der franzöſiſchen Republik, Lebrun, an den Beiſetzungsfeierlichkei⸗ ten des Königs Alexander teilnehmen werde, iſt hiet ohne Kommentar aufgenommen worden. In politi⸗ ſchen Kreiſen faßt man den Beſuch Lebruns dahin auf, daß Frankreich mit allen Mitteln beſtrebt ſei, den verheerenden Eindruck wieder gut zu machen, den die unzulänglichen Schutzmaßnahmen der fran⸗ zöſiſchen Polizei in Südſlawien ausgelöſt hatten. Die Belgrader Verſtimmung gegenüber Frankreich iſt allmählich in eine Erbitterung übergegangen, zumal bekannt wurde, daß König Alexander zu ſeinem Schutze 40 Agen⸗ ten der Belgrader Polizei nach Paris mitnehmen wollte, die ihn vor einigen Wochen auch auf der Reiſe nach Sofia begleitet hatten. Die franzöſiſchen Behörden hätten ihn jedoch von dieſer Abſicht mit der Verſiche⸗ rung abgebracht, daß ſie alle Vorſichtsmaßnah⸗ men getroffen hätten und ſehr wohl in der Lage ſeien, ihn vor jedem unliebſamen Zwiſchenfall zu ſchützen. In Belgrad hat ſich die Ueberzeugung ein⸗ gewurzelt, daß der König noch am Leben wäre, wenn ihn die ſüdſlawiſchen Agenten wirklich begleitet hät⸗ ten. Die Erbitterung gegen die franzöſiſche Polizei hat ſich in Südflawien allmählich auf alle franzöſiſchen Verhältniſſe und damit auf Frankreich ſchlechthin übertragen. In der Ankunft Lebruns, der ſich erſt in den letz⸗ ten Tagen für die Reiſe nach Belgrad entſchloß, ſieht man daher das äußerſte Mittel, dieſe Stimmung zu bekämpfen und das aute Verhältnis wieder her⸗ zuſtellen. Lebrun, der zuſammen mit drei franzöſiſchen Mi⸗ niſtern an der Beerdigung Alexanders teilnehmen wird, kann bei ſeinen Bemühungen zweifellos auf die Unterſtützung von Beneſch und Titules cu rechnen, die ebenfalls zum Begräbnis erſcheinen werden. Die Anterſuchung des Marſeiller Mordes Meldung des DNB. — Sofia, 15. Okt. Die bulgariſche Telegraphen⸗Agentur meldet: Wie die Polizeibehörde mitteilt, iſt ein Mann namens Wlado Georgieff Tſchernozemſki, der nach den Auskünften aus Belgrad der Mörder des Königs Alexanders ſein ſoll, unter dem Namen„Wlado, der Chauffeur“ bekannt. Die bulgariſchen Behörden haben ihn am 7. Sep⸗ tember d. J. durch das Amtsblatt und durch die ge⸗ ſamte Preſſe auf Grund des Geſetzes zur Aufrechter⸗ haltung der öffentlichen Sicherheit und in Zuſammen⸗ hang mit Maßnahmen geſucht, die gegen die maze⸗ doniſchen Terroriſten unternommen wurden. Das Bild Wlado Georgieffs war zuſammen mit den Bil⸗ dern einiger anderer mazedoniſcher Terroriſten in den bulgariſchen Zeitungen veröffentlicht worden. Wlado Georgieff iſt im Jahre 1897 in Stip gebo⸗ ren worden. Als er 14 Jahre alt war, ließ ſich ſein Vater mit ihm im Dorf Kamenitza in Südbulgarien nieder. Wlado Georgieff hat Bulgarien im Juli 1932, alſo vor zwei Jahren, verlaſſen. Vier neue Verhaftungen in Annemaſſe — Paris, 15. Okt. In Annemaſſe wurden am Sonntag vormittag vier Verdächtige ſeſtgenommen, als ſie verſuchten, heimlich die Grenze zu über⸗ ſchreiten. Ihre Ausweiſe ſcheinen gefälſcht zu ſein. König Carol kommt nach Belgrad — Bukareſt, 15. Oktober. Wie nunmehr feſtſteht, wird ſich auch König Carol von Rumänien zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten für den verſtorbenen König Alexander nach Belgrad begeben. König Carol wird aller Wahrſcheinlichkeit nach den Luftweg benutzen. In hieſigen politiſchen Kreiſen iſt man der An⸗ ſicht, daß die Zuſammenkunft des Königs Carol mit dem Präſidenten der franzöſiſchen Republik und mit den anderen Mitgliedern der franzöſiſchen Republik in Belgrad einen Erſatz für die Reiſe König Carols nach Paris bieten könnte, die aller Wahrſcheinlichkeit mach nunmehr entfällt. König Boris kommt nicht ſelbſt nach Belgrad — Sofia, 15. Okt. König Boris von Bulgarien wird ſich bei den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Bel⸗ grad durch Prinz Kyrill und den erſten Adfutanten des Königs, General Panoff, vertreten laſſen. Danktelegramme aus Süsdſlawien Meldung des DNB. — Berlin, 15. Oktober. Königin Marie von Sübflawien hat an den Füh⸗ rer und Reichskanzler folgendes Danktelegramm ge⸗ richtet: „Danke Eurer Exzellenz aufrichtig für die herzliche Anteilnahme, welche mir Eure Erzellnz anläßlich des ſchweren Verluſtes den ich erlitten habe, bezeugt haben. b Marie.“ Namens des Regentſchaftsrates ſandte Prinz Paul dem Führer und Reichskanzler folgendes Tele⸗ gramm: „Ich danke Eurer Exzellenz aufrichtigſt für die Worte des Beileids, die mich tief gerührt haben. Paul.“ u mee,, Pointare, der Advokat von Verſailles * Mannheim, 15. Oktober. Der Staatsmann iſt gewißlich nur immer das Werkzeug der Kräfte und Ideen, in deren Dienſt er ſteht. Ob aber dieſe Kräfte, die ſein Herz lenken und ſeine Seele beſtimmen, ſich zum Fluche oder zum Segen der Völker auswirken, das liegt in des Men⸗ ſchen eigener Macht. Die perſönliche Verantwortung bleibt, und der Tod, der über die kleinen Schwächen des Privatmannes den Schleier des verklärenden Vergeſſens zu breiten pflegt, er verſchließt beim Heimgange des Staatsmannes der Kritik nicht den Mund, ſondern er macht die Bahn frei für das un⸗ beſtechliche und endgültige Urteil der Geſchichte. Dieſes Urteil über Raymond Poincaré ſteht heute ſchon feſt; und es iſt zu vermuten, daß die ſonſt ab⸗ mildernde Zeit diesmal eher verſchärfen als ent⸗ ſchuldigen wird. Kampfflugzeuge werden über dem Staatsbegräb⸗ nis Poincarés kreiſen, die Kanonen werden ihren Trauerſalut erdröhnen laſſen und die ganze krie⸗ geriſche Machtfülle Frankreichs wird ſich entfalten, wenn die franzöſiſche Nation ihren Toten mit düſter⸗feierlichem Prunk der Erde übergeben wird. Das„friedloſe Europa“, um mit dem Worte des Italieners Nitti zu ſprechen, aber ſieht mit einem Ge⸗ fühl halb der Erlöſung, halb der Beklemmung nach Paris: wird mit Poincarés Leib auch Poincarés Geiſt begraben werden? Denn Poincarés Geiſt war es, der wie ein er⸗ ſtickender Hauch des Haſſes und des eiskalten Ver⸗ nichtungswillens über dem Verſailler Diktat lag, und der Llod George einmal dazu bewegte, von Ppin⸗ earé als dem„Shylock von Verſailles“ zu ſprechen. Frankreich iſt unter der Auswirkung dieſes Geiſtes ſtark und mächtig geworden, es wurde zum reichſten und militariſierteſten Lande Europas, es wird Poincaré als einen ſeiner ganz großen Staats⸗ männer ehren. Raymond Poincaré hat 1927/28 den franzöſiſchen Franken ſtabiliſtert, und ſein Volk wird es ihm danken. Aber er hat vom Tage des Waffenſtillſtandes an bis heute auch den Zuſtand der Ungerechtigkeit und des Unfriedens in Europa zu ſtabtliſteren verſtanden, und hierfür wird ihn viel⸗ leicht noch einmal ſein eigenes Volk verfluchen. In einem wird auch der Gegner Poincaré Gerech⸗ tigkeit widerfahren laſſen, in der Anerkennung des Fleißes und der Hingabe, mit der er ſich im Dienſte ſeiner Idee verzehrte. Nur war dieſe Idee leider nicht diejenige eines ſo klugen Mannes wie Mae⸗ Donald, der von ſich ſagte:„Ich bin unbeugſamer Nationaliſt, aber das Nationalgefühl iſt nur dann be⸗ rechtigt, wenn es auf der Achtung vor dem National⸗ gefühl und dem Verſtändnis für die Erforderniſſe anderer Nationen aufgebaut iſt“, ſondern Poincars rieb ſich auf für ein chauviniſtiſches Ideal, das in ſeinem Schoße nur den Keim künftiger Kriege birgt. „Genie iſt Fleiß“, ſo pflegte der alte Generalfeld⸗ marſchall Moltke das Geheimnis ſeiner großen Er⸗ ſolge zu deuten. Träfe dieſes Moltkewort bedingungs⸗ los zu, ſo müßte die Welt in Raymond Poincars eines der größten Genies aller Zeiten und Völker verloren haben. Denn Poincaré verdankte ſeine außerordentlichen Erfolge lediglich ſeiner unermüd⸗ lichen Energie, ſeinem ungeheuren Fleiß und der ganz unfranzöſiſchen Begabung, alle politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Fragen, mit denen er ſich abzugeben hatte, auf das ſorgfältigſte und methodiſchſte durchzuarbei⸗ ten. In ſeiner Arbeit pedantiſch wie ein altpreußiſcher Regierungsbeamter, verband er mit dieſer hervor⸗ ſtechendſten Tugend des Verwaltungsbeamten das auf⸗ brauſende Talent des echten Galliers. So drang er zwar nirgends, wie Bismarcks wirkliches Genie, zum Kern der Dinge vor, wohl aber machten ihn beharr⸗ liche Kleinarbeit, eifernder Fleiß und keltiſche Bered⸗ ſamkeit und Lebhaftigkeit zu dem, was er am Ende eines langen Lebens geworden war: zum eiskal⸗ ten, verſchlagenen und unerbittlichen Advokaten des Verſailler Diktates. Ver⸗ ſailles bedeutete ihm die Krönung ſeines Lebens⸗ werkes, über Verſailles hinauszudenken, verwehrte ihm ſein einſeitiger und fanatiſcher Wille. Am 20. Auguſt 1860 in der lothringiſchen Grenz⸗ ſtadt Bar⸗le⸗due geboren, erlebte der Elfjährige den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg und die Inbeſitznahme Lothringens. Die Eindrücke dieſer Zeit und die Haß⸗ erziehung auf den franzöſiſchen Schulen unmittelbar nach dem Frankfurter Frieden haben die Haupt⸗ weſenszüge des Poincaréſchen Charakters geprägt. Er ſelbſt erzählt in ſeinen Erinnerungen, daß er ſich oftmals bis an die deutſchen Grenzpfähle begeben und tränenden Auges den Aufmarſch preußiſcher Soldaten beobachtet habe. Damals will er ſich den Schwur ſeines Lebens geſchworen haben, Elſaß⸗Loth⸗ ringen für Frankreich zurückzugewinnen,„koſte es, was es wolle!“ „Koſte es, was es wolle!“ Das war fortan das Stichwort für den ehrgeizigen fungen Rechtsanwalt, der 1886 in die Pariſer Geſellſchaft eingeführt wurde 2. Seite“ Nummer 4 Neue Manuheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe Montag, 15. Oktober 1934 und ſofort mit der politiſch⸗fournaliſtiſchen Arbeit begann. Die„Geſellſchaft der Bühnenſchriftſteller“ machte ihn zu ihrem Syndikus und öffnete ihm ſämt⸗ liche Salons. Auch in der Schriftſtellerei, die ihm ſchließlich die Mitgliedſchaft der Akademie eintrug, glänzte Poincaré weniger durch die Weiträumigkeit ſeiner Ideen oder das Spiel der Phantaſte, als viel⸗ mehr durch die Zuverläſſigkeit und den Fleiß, mi denen er die vorgenommenen Themen bewältigte. a Der Ackerbauminiſter Develle gewann den auf⸗ ſteigenden Advokaten als Sekretär. Ein Jahr darauf, ait 26 Jahren, zog Poincaré ſelbſt in die Kammer ein. 1893, unter dem chauviniſtiſchen Kabinett Dupuy, übernahm er zum erſtenmal ein Miniſteramt. Nun ging der Aufſtieg ſteil nach oben. 1912 wurde ihm die Miniſterpräſidentſchaft übertragen, das Reſſort der Außenpolitik behielt er ſich eben⸗ falls vor. Demonſtrativ Übertrug er ſeinem Freund und Geſinnungsgenoſſen Deleaſſé, der als radi⸗ kalſter Chauviniſt bekannt war, das Marineminiſte⸗ rium. Im Dezember 1912 erklärte ſich Poincaré bereit, für den Präſidentenſtuhl zu kaffdidie⸗ ren. Gegen den raſenden Widerſpruch von Jaurèes und Clémenceau wurde er am 17. Januar im zwei⸗ ten Wahlgang mit 483 gegen 387 Stimmen gewählt. Dieſe Wahl entſchied das Schickſal Europas. Am gleichen Tage veröffentlichte Jean Jaurés, der große Friedensfreund, wie einen Aufſchrei ſeinen Leitarti⸗ kel mit der prophetiſchen Ueberſchrift:„Poincaré, das iſt der Krieg!“ N Poincaré ſah ſein Ziel in greifbare Nähe gerückt: die Vernichtung Deutſchlands. Die Einkreiſung war beendet, die Rüſtungen überſtürzten ſich, Torheiten des ruhmredigen, aber im Herzen friedliebenden Kai⸗ ſers ſpielten dem geſchickten Advokaten geradezu die Bälle in die Hand. Wer aber tiefer ſah, wie z. B. Erneſt Renault, der prägte auf Poincars die dütſtere Bezeichnung:„Der Totengräber Europas!“ Poincars hat dieſem Wort alle Ehre gemacht. Er ſelbſt gibt in ſeinen Erinnerungen zu:„Ich habe den Krieg ſeit Jahrzehnten kommen ſehen. Unausbleib⸗ lichem ſoll man nicht ausweichen. So habe ich denn keine Hand dafür gerührt, um den Ausbruch des Krieges zu verhindern.“ 8 Aber Poincaré, das hat die unabhängige und freie Kriegsſchuldforſchung längſt ergeben, begnügte ſich nicht mit einem paſſiven Geſchehenlaſſen. Mit der ganzen Zähigkeit ſeiner Natur hat er jahrelang da⸗ ür geſorgt, daß die militäriſchen und diplomatiſchen Waffen für den Augenblick der Auseinanderſetzung geſchliffen und bereit waren. Unter Poincaré ge⸗ wann die Entente mit England und Ruß⸗ Ian d Geſtalt. Die dreijährige Militärzeit, die eine offene Kriegsdrohung bedeutete, iſt ſein ureigenſtes Werk geweſen. Als zur Zeit des Burenkrieges und nach der Brüskierung Frankreichs durch England in Faſchoda die Volksſtimmung umzuſchlagen drohte And ſich der junge und impulſive Wilhelm II. plötz⸗ lich für Frankreich zu erwärmen begann, ja, eine Reiſe nach Paris plante, war es wieder Poinecars allein, der alle dieſe Blütenträume vernichtete und jenen Hetzfeldzug einleitete, der Deutſchland und Frankreich tiefer als je zuvor verfeindete, ganz Europa in Feuer und Blut tauchte und die Saat zu neuen Kriegen legte. Poincaré hat ſein Ziel er⸗ reicht.„Koſte es, was es wolle.“ Zwei Millionen Franzoſen ſind für den Beſitz zweier Provinzen ge⸗ fallen, deren aus alemanniſchem Blut entſtammte Bevölkerung kein anderes Ziel kennt als die Schaf⸗ fung eines Staates, der nicht mehr zum Aufmarſch⸗ becken feindlicher Armeen, ſondern als Brücke für die Verſtändigung der beiden Nationen dienen ſoll. 1916 und noch einmal 1917 hat Poincaré den Frie⸗ den ausgeſchlagen. Als das franzöſiſche Heer nach der Niederlage an der Aisne zu meutern begann und auf Paris marſchieren wollte, überwand ſich Poincaré und berief ſeinen größten Feind und Haſſer Clé⸗ menceau als Leiter der franzöſiſchen Politik. Beide erſtickten den Aufſtand im Blut, jeder zehnte Mann der beteiligten Korps wurde erſchoſſen— beide peitſchten Frankreich vorwärts in den„Sieg“, der noch einmal eine Million Franzoſen verſchlang und doch nur mit Amerikas Hilfe errungen werden Lonnte. Auch die Stunde des Triumphes über einen un⸗ erhört tapferen Gegner ſah Poincaré menſchlich und politiſch klein. Anſtatt durch einen gerechten Frieden eine wirkliche Verſtändigung zu ſchaffen, konnte ſich der„Sieger“ nicht genug tun in kleinlichen Schikanen, in Demütigungen des ehrenvoll unterlegenen Geg⸗ ners, in Verſchärfungen des Friedens vertrages.„Der Kadetten der neuen Zeit Reden Dr. Goebbels und Dr. Leys anb Köln, 15. Oktober. Der Gau parteitag Köln ⸗ Aachen brachte am Sonntag die beiden großen Reden des Reichs⸗ propagandaleiter Dr. Goebbels und des Stabs⸗ leiters der PO und Führers der DA, Dr. Ley als Höhepunkt und Abſchluß des Gaukongreſſes. Als Dr. Ley das Rednerpult betrat, wurde er von den Tauſenden, die die Halle füllten, begeiſtert begrüßt. Er führte unter anderem aus: Unſere Be⸗ wegung iſt die Gemeinſchaft der Treue. Wir kamen als Soldaten, hatten ſoldatiſches Empfinden und folgten dem Soldaten, weil wir in ihm alle Tu⸗ genden ſahen, die ein Soldat haben muß: Treue, Ka⸗ meradſchaft und Glauben. In unſerer Gemeinſchaft konnte keiner mehr erſcheinen als er war, weil er tatſächlich beweiſen mußte, was er konnte und was er zu opfern bereit war. Heute gibt es Hunderttau⸗ ſende, die den Kampf nicht mehr fühlen und deshalb glauben, er ſei nicht da. Es iſt deshalb notwendig, daß wir immer wieder die alten Kämpfer zuſammen⸗ holen, daß wir ihnen immer erneut klar machen, daß der Kampf weiter gehen mu ß. Wir müſſen immer wieder das Symbol des Opfers und des Kampfes herausſtellen. All das Ringen, der ganze Aufbau von heute, bedeutet ja nichts anderes, als Kampf. Es iſt heute ſchöner als damals. Heute Shylock von Verſailles“, dieſes Wort ſeines Kriegs⸗ gefährten Lloyd George, wird Poincars nicht mehr los. 1921 ſchaltete er den Mann, dem der Hauptanteil an Frankreichs Durchhalten gebührt, Clémenceau, aus, indem er ihm Verrat an Frankreichs Intereſſen vorwarf. 1923 führte der Vernichtungswille Poincarés mitten im Frieden und gegen den Einſpruch der Eng⸗ länder die Franzoſen in das Ruhrgebiet. Jahrelang darauf verteidigte er in ſeinen berüchtigten„Sonn⸗ auf dem Gauparteitag Köln-Aachen dürfen wir ſchöpferiſch wirken und ſchaffen. Gewiß, der einzelne meint er habe kein Anteil daran. Jede Revolution hat zwei große Gefahren. Die eine iſt die, daß ſie in einen Rauſch⸗ zuſtand verfällt und zuletzt in einen Blut⸗ rauſch ausartet. Die andere iſt die, daß ſie im Puritanertum Ausdruck findet. Ich glaube, heute bereits ſagen zu können, daß einſt die Geſchichte vermerken wird, daß das Größte an Adolf Hitler war, daß er ſeine Gefolgſchaft zwiſchen dieſen Gefahren hindurchführte und daß er ſie trotz der größten Umwälzungen unverfälſcht in die Gegen⸗ wart hinübergebracht hat. Wir können heute ſagen, daß dieſe Gefahren vorbei ſind. Die Bewegung muß hart ſein und der Führer muß hart ſein. Wenn er von Selbſtdiſziplin ſpricht, ſo iſt das kein Moralpredigen, ſondern ein Erkennen, daß er die Bewegung ſeiner Männer davor bewah⸗ ren muß, daß ſie am Ende in einen Rauſch verfallen und die Dinge nicht mehr ſehen, wie ſie ſind. Die Gefahr iſt vorbei, denn den Höhepunkt haben wir am 30. Juni erlebt. Und ebenſo glaube ich, daß die Ge⸗ fahr daß wir Mönche und Asketen werden, vorbei iſt. Wir bleiben uns ſelbſt treu. Wir wollen nicht mehr ſcheinen, als wir ſind, und wollen auch nicht von uns ſagen laſſen,„die Höhenluft bekam ihnen nicht“. Anſchließend nahm tagsreden“ die Unverletzlichkeit des Verſailler Dik⸗ tats. 1926 bildete er ſein., bald darauf ſein 5. Kabinett. Bis zum Augenblick ſeines Todes wirkte er hinter den Kuliſſen im Sinne ſeines Jugendſchwurs: Rache an Deutſchland! Seine Kriegsmitſchuldigen: Saſanow, Berchthold, Edward VII., Nikolaus II., Iswolſky, Deleaſſs und Clémeneceau ſind ihm im Tod voraus⸗ gegangen. Möge mit Poincaré, das iſt unſer Wunſch an ſeiner Bahre, der unheilvolle Geiſt dieſer Welt⸗ brandſtifter endgültig aus Europa verſchwinden. Das Ergebnis der franzöſiſchen Stichwahlen Meldung des DN B. — Paris, 15. Oktober. Ueber die Kantonalwahlen in Frankreich lagen am Montag früh die amtlichen Ergebniſſe aus 1512 von 1518 Bezirken vor. Nach den Stichwahlen ergibt ſich, daß die Kan⸗ tonalwahlen, wenn ſie im erſten Wahlgang keine weſentliche Veränderung gebracht hatten, im zweiten doch eine beachtliche Verſchiebung der bisherigen Liſte zur Folge haben. Die Sieger der Wahlen ſind der rechte und der linke Flügel, die ihren Zuwachs auf Koſten der Mittelparteien und beſonders der Unabhängigen Radikalen und der Radikalſozialiſten erhielten. Die marxiſtiſch⸗kom⸗ muniſtiſche Einheitsfront hat diesmal günſtiger abge⸗ ſchnitten als im erſten Wahlgang. Die Radikal⸗ ſozigliſten, die zwiſchen zwei Feuer genommen wur⸗ den, hatten unbedingt einen ſchweren Stand. Ganz beachtlich iſt der Zuwachs des äußer⸗ ſtenm rechten Flügels der Maringruppe und der ihm naheſtehenden Volksdemokraten. Im ganzen ge⸗ nommen zeigt das Bild eine geringe Ver⸗ ſchiebung nach rechts; denn der Gewinn des rechten Flügels iſt mit insgeſamt 32 Sitzen bedeutender als der der Einheitsfront mit 18 Sitzen. Wie urteilt die Pariſer Preſſe? — Paris, 15. Oktober. Die Pariſer Morgenblätter haben nicht Unrecht, wenn ſie— mit Ausnahme der marxiſtiſchen Blät⸗ ter— von einer Feſtigung der Regierung Doumergue durch den Ausgang der Kantonal⸗ wahlen ſprechen. Man hätte allerdings erwarten ſol⸗ len, daß die tragiſchen Ereigniſſe in Marſeille noch mehr bei den Wahlen zugunſten der Regierung ge⸗ wirkt hätten. Wenn dies nicht der Fall iſt, ſo beweiſt es, daß der franzöſiſche Wähler konſerpativ iſt und die Kantonalwahlen weniger vom allgemein politi⸗ ſchen Standpunkt aus betrachtet als von perſönlichen Beziehungen und örtlichen politiſchen Erwägungen. Trotz der Stimmenzunahme des linken und beſon⸗ ders des rechten Flügels hat ſich das Geſamtbild in den einzelnen Kantonen wenig verſchoben. Dort, wo bisher eine Rechtsmehrheit beſtand, beſteht ſie weiter und umgekehrt. Die Gewinne verteilen ſich gleich⸗ mäßig auf alle Bezirke, ſo daß die bisherige Po⸗ litik keine Aenderung erfahren dürfte. Unter den Anwärtern, die im zweiten Wahlgang durchgefallen ſind, befinden ſich die beiden ehemaligen Miniſter Cathala und Vincent ſowie die beiden elſäſſiſchen Autonomiſten Dahlet und Roſſé. Aber auch eine Reihe anderer Abgeordneten und Senatoren mußte ſich geſchlagen bekennen, ſo u. a. der radikalſozialiſtiſche Senator Drivet und der linksrepublikaniſche Abgeordnete Fayſſat. Der„Matin“ ſtellt in ſeinen Betrachtungen zu den Wahlen feſt, daß die Radikalſozialtſten un⸗ bedingt die großen Beſiegten der Wahlen ſeien. Trotz des Stimmenzuwachſes der Kommuniſten und Marxiſten werde Frankreich fortfahren, die Einheits⸗ front zu bekämpfen und ſich mehr denn je jedem ge⸗ fährlichen Abenteuer widerſetzen.. Das„Oeuvre“ betont, daß in Zukunft alles von der Haltung der Radikalſozialiſten abhängen werde. Das„Journal“ ſagt, wenn auch der äußerſte linke Flügel einige Sitze gewonnen habe, ſo könne man doch nicht von dem mit ſo viel Geſchrei angekün⸗ digten erdrückenden Sieg ſprechen. Das„Echo de Paris“ ſtellt feſt, daß der fran⸗ zöſiſche Wähler ein ſehr ſchwer zu bearbeitender Teig ſei. Erſtaunlich ſei, daß die letzten Ereigniſſe einen ſo geringen Einfluß auf die Wahlen ausgeübt hätten. Die radikalſozialiſtiſche Ere Nouvelle“ zieht aus den Wahlen die etwas überraſchende Schluß⸗ folgerung, daß das Land eine radikale und vor allem eine radikalſozialiſtiſche Politik wünſche. — Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels das Wort. Auch ihm brandete eine Welle ſtürmiſcher Begeiſterung entgegen. Das Wort Moeller van den Brucks„Wir mußten den Krieg verlieren, um die Revolution zu gewinnen“, war es, an das anknüp⸗ fend Dr. Goebbels zunächſt Deutſchlands Schickſals⸗ weg ſeit dem Weltkriege in allen ſeinen Phaſen noch einmal in draſtiſche Deutlichkeit vor Augen führte, Hätten wir den Krieg gewonnen, dann wären wir vielleicht nicht ſo tief an die Wurzel unſeres Volks⸗ tums wieder vorgedrungen. Erſt die allgemeine große Not hat uns auch die Urquelle unſerer Kraft wiederfinden laſſen. Wenn wir allein die Kraft hatten, Ordnung zu ſchaffen, dann haben auch wir allein die Kraft, Ordnung zu erhalten. Im übrigen ſoll man das kleine Gekröſe, das den Fußboden der Po⸗ litik bevölkert, nicht allzu ernſt nehmen. Wenn andere von Fehlern ſprechen, die gemacht wurden: Fehler zu machen iſt das ſouveräne Vorrecht all der Menſchen, die überhaupt etwas tun. Nur diejeni⸗ gen, die gar nichts tun, können auch keine Fehler machen. Dr. Goebbels ſprach dann über die Bedeu⸗ tung der Partei: „Die Partei muß innerhalb des Staates ſo⸗ zuſagen der ruhende Pol in der Erſcheinun⸗ gen Flucht ſein. Die Partei iſt die Quelle unſerer Kraft. Die Partei iſt nicht für ein paar Jahre oder Jahr⸗ zehnte gegründet, ſondern ſie iſt gegründet worden, um Deutſchland für einige Jahrhunderte in Form zu bringen und ihm die Kraft zu geben, ſich unter den anderen Völkern zu behaupten, ſein nationales Leben zu verteidigen und ſeine nationalen Grenzen zu ſchützen. Denn dieſe Partei trägt ja den Staat. Wir haben den Staat erobert, wir durchdringen ihn mit unſerem Geiſt und er ruht auf den ſtarken Schultern der Partei. Sie muß ihre beſten Männer in den Staat hineinſtecken, damit ſie auch im Staate für die Durchſetzung des Volkes mit nationalſozialiſtiſchem Geiſte ſorgen. Alle zuſammen ſind wir Mitglieder eines großen Ordens des Nationalſozialismus, über uns ſteht ein ſtreung geordnetes Führer⸗ korps und wir alle ſind Kadetten der nenen Zeit. Wir werden auf die nach uns kommende Generation dieſelbe politiſche Tradition ver⸗ erben, wie die militäriſchen Kadetten und Offiziere auf die nachfolgenden Generationen der preußiſchen Armee ihr Erbe weiterge⸗ geben haben. Auf euren Schultern, meine Parteigenoſſen, iſt die Nation aufgebaut. Und wenn eure Schultern nach⸗ geben, dann bricht das deutſche Gebäude in ſich zu⸗ ſammen. Deshalb wollen wir mutig und unbeirrt den Sorgen und Gefahren ins Auge ſehen. Das Volk baut auf uns. Wenn wir ſtark bleiben, bleibt das Volk ſtark. Ungeheuer viel hat ſich in dieſen beiden letzten Jahren in Deutſchland geändert durch ungeheure Opfer an Gut und Leben. An die Stelle der Anarchie iſt wieder Ordnung und Diſziplin getreten. Die Vielheit der Parteien iſt verſchwunden. Man kann in Deutſchland wieder ſicher leben und ſeines Lebens froh werden. Es lohnt ſich, den Sorgen wieder ins Auge zu ſehen und gegen ſie zu kämpfen. Am Ende ſteht der große Sieg und die herrliche Auferſtehung unſeres Volkes“. (Stürmiſcher, nicht aufhörenwollender Beifall.) —— Flugzengabſturz in Polen — Warſchau, 15. Okt. Auf dem Flugplatz Skoki bei Pulawi, Kreis Lublin, ſtürzte bei einem Uebungs⸗ flug ein mit zwei Offizieren beſetztes Militärflug⸗ zeug ab. Der Flieger war ſofort tot, der Beobachter ſtarb nach Einlieferung ins Krankenhaus. — Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller— Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakod Fau de, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ 5 heimer Beitung. Mannheim, R 1,—6 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 8d, Vittoriaſtraße 4e Mittags⸗Ausgabe A 13 211 Ausgabe B 8299. Geſamt⸗D.⸗A. September 1934, 21510 Abend⸗Ausgabe K 12706 Ausgabe 8 8299, Geſamt⸗D⸗ A. September 1934: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Gregor und Heinrich Geſchichtliche Bemerkungen zu Kolbenheyers Schauſpiel Von Joſef Dahmen⸗Mannheim Das Mannheimer Nationaltheater bringt Ende dieſer Woche E. G. Kolbenheyers neues Schauſpiel„Gregor und Heinrich“ in Ur⸗ aufführung. Die nachſtehende Darſtellung der ge⸗ ſchichts rechtlichen Entwicklung des Verhältniſſes zwiſchen Staat und Kirche dürfte unſeren Leſern aus dieſem Anlaß willkommen ſein. I. Der große theologiſche Lehrer des, lateiniſchen Abendlandes, Auguſtin(geſt. 430) hat in ſeinem gewaltigen apologetiſchen und geſchichtsphiloſophi⸗ ſchen Werk über den Gottesſtaat auch die erſte ſyſte⸗ matiſche Zuſammenfaſſung der Begriffe über das Verhältnis der Kirche zum Staat ge⸗ geben. Dieſe auguſtiniſchen Formulierungen ſind für das ſpätere Mittelalter maßgebend geworden und geblieben. Die Kirche vermochte, zur Staatskirche geworden, mit dem allgemeinen Satz„Gebet dem Kaiſer was des Kaiſers iſt“ nicht mehr auszukom⸗ men. Auch ſtanden die Kaiſer nicht mehr wie zur heidniſchen Zeit der Kirche feindlich oder gleichgültig gegenüber, ſondern jetzt waren ſie zu Wohltätern und Beſchützern und wie z. B. Konſtantin der Große, zu Verbündeten der Kirche geworden. Seit Kaiſer Konſtantin war die auguſtiniſche Auffaſſung, wonach die menſchliche Gemeinſchaft nach göttlicher Ordnung von zwei Mächten— Kirche und Staat— regiert wird, nicht nur berechtigt, ſondern auch der Verwirklichung nähergebracht worden. Es war die Aufgabe dieſer Mächte, einträchtig zuſam⸗ men zu wirken und der göttlichen Ordnung zu die⸗ nen: Der Kirche iſt das Geiſtliche, dem Staat aber das Weltliche nach der göttlichen Ordnung anbe⸗ fohlen. Auguſtin hatte allerdings nicht darauf hingewie⸗ ſen, wo die Grenzlinie zwiſchen den beiden Mächten zu ziehen ſei. Dieſe Feſtſtellung vermochte er auch nicht zu treffen, da er von der vollen Einheit und dem gegenſeitigen Durchdrungenſein von Kirche und Staat— Religiöſem und Politiſchem— ausgegan⸗ gen war. Das Weſen dieſer Auffaſſung war, daß eben der Staat der Schirmherr der Kirche war, ſo wie eben die Kirche dem Staat die Anerken⸗ nung ſeiner Herrſchaft zu geben hatte. Bildlich war dieſe Auffaſſung treffend veranſchau⸗ licht in dem Mofaik von Triclinium Leos III. beim Lateran zu Rom: Petrus überreicht Papſt Leo III. die Stola und dem Käiſer Karl die Fahne. Als König Karl am Weihnachtsfeſt des Jahres 800 in der Peterskirche in Rom weilte, wohin er zum Schutze des bedrängten Papſtes Leo III. gezogen war, hat ihm Papſt Leo III. die Krone aufgeſetzt, ihn zum Kaiſer aufgerufen und ihm gehuldigt. Von Einhard, dem Biographen Karls, iſt uns dann be⸗ richtet worden, daß Karl dieſe Proklamation durch den Papſt ſehr ungern geſehen habe, und tatſächlich hat Karl im Jahre 818 ſeinem Sohn Ludwig die Krone ſelbſt und ohne Zutun des Papſtes aufgeſetzt. Nach dem Tode des Vaters hat ſich allerdings Ludwig der Fromme vom Papſte noch einmal als Kaiſer beſtätigen und krönen laſſen. Seitdem iſt, ge⸗ tragen vom religiöſen Bewußtſein des mittelalter⸗ Iſchen Menſchen, in ſteigendem Maße üblich gewor⸗ den, daß ſich die deutſchen Könige beim Papſt in Rom die Kaiſerkrone holten und ſich von ihm krönen ließen. Damit gewang der Gedanke, daß es allein der Papſt ſei, der die Kaiſerkrone verleihen könne und daß ohne ihn die Kaiſerkrone nicht zu erlangen ſei, mehr und mehr an Bedeutung, f Das kirchliche und ſtaatliche Leben des Mittel⸗ alters iſt von den Wechſelwirkungen der Beziehun⸗ gen zwiſchen den Päpſten und den Kaiſern ſtark be⸗ einflußt worden. Unendlich viele Züge der deutſchen Könige ſind zur Erlangung der Kaiſerkrone über die Alpen nach Rom gemacht worden, und zahlloſe Kämpfe ſind im Dienſte dieſer Idee geführt worden. Unter Otto dem Großen kam eine neue, ſtark politiſch betonte Verbindung mit dem Papſte zuſtande. Der Papſt Johann XII. wünſchte die Hilfe des Königs, und er begründete ſogar Ottos Pflicht, ihm zu helfen mit dem Amt des Patriziats, welches er als Nachfolger Karls des Großen innehabe. Otto wünſchte ſeinerſeits die gefeſtigten Beziehungen zum Papſt, weil ihm Teile ſeines eigenen Epiſkopats Schwierigkeiten machten. Als Otto 962 nach Rom kam, ließ er ſich nicht nur zum Kaiſer krönen, ſon⸗ dern ſetzte auch Papſt Johann XII. ab und ernannte an deſſen Stelle einen ihm genehmen Papſt. Indem Otto auf den von ihm ernannten Papſt den maß⸗ gebenden Einfluß beſaß, gewann er auch wieder die volle Herrſchaft über den Epiſkopat in Deutſchland. Seit Ottos Zeiten iſt der Einfluß der deutſchen Kaiſer auf die Beſetzung des päpſtlichen Stuhles im⸗ mer größer geworden, und ſpäter war die Wahl eines Papſtes ſogar von der Einwilligung der deut⸗ ſchen Könige und Kaiſer abhängig. Ohne die Ge⸗ mehmigung des Kaiſers wurde die Thronerhebung eines Papſtes als ungültig angeſehen. Aber nicht nur auf die Beſetzung des päpſtlichen Stuhles er⸗ hoben die Könige ihren Anſpruch, ſondern ſie fußten auch bei der Beſetzung von Bistümern und Abteien auf eine gewohnheitsrechtliche Anſchauung. Bei der Verleihung der geiſtlichen Aemter durch den Herr⸗ ſcher gaben allerdings oft nicht nur ideelle Gründe den Ausſchlag, ſondern allzuhäufig wurde die Ver⸗ leihung von wirtſchaftlichen Gegenleiſtungen abhän⸗ gig gemacht, wobei leicht der Meiſtbietende den Zu⸗ ſchlag erhielt. Es war aber das Streben der Kirche nach abſoluter Selbſtändigkeit von ihren beſten Vertretern immer wieder betont worden. So iſt Überliefert, daß der Abt Wala von Corbie, ebenſo wie Karl der Große ein Enkel Karl Martells 828 auf dem Reichstage in Aachen mit großer Schärfe dagegen Stellung nahm, daß der Staat auf kirchliche Einrichtungen Macht und Einfluß beſitze, und er verlangte freie Wahl der Biſchöfe und Aebte. Mit der Erneuerung des kirchlichen Geiſtes, die von den Mönchen der Abtei Cluny in Burgund ausging, wurden dieſe Grundſätze wieder ſcharf in den Vor⸗ dergrund gerückt. Die ſtrengen Kirchenmänner brandmarkten die Verleihung von Pfründen als Simonie. Vom Standpunkt der Kirche aus war das alte kanoniſche Recht, wonach der Biſchof von ſeiner Gemeinde, der Abt von den Mönchen gewählt wer⸗ den ſollten, zu einer Formalität herabgewürdigt worden, in der Hauptſache ſogar beſeitigt und durch das königliche Ernennungsrecht erſetzt worden. An⸗ dererſeits waren die Träger der geiſtlichen Aemter im Laufe der Zeit von den Königen und Kaiſern in ihrer Eigenſchaft als Vaſallen des Herrſchers ſo reichlich mit weltlichem Beſitz ausgeſtattet worden, daß die unmittelbare Abhängigkeit von der Krone eine weſentliche und tatſächliche Vorausſetzung für den Herrſcher ſein mußte. Nun wurden durch das Verbot der Inveſtitur dem Herrſcher die Hoheits⸗ rechte über große Gebiete und Teile ſeines Reiches genommen und eine auswärtige Macht beanſpruchte die reſtloſe und alleinige Verfügung über dieſe Teile des Reiches. Das war nicht nur aus rein natural⸗ wirtſchaftlichen Gründen für den König unannehm⸗ bar, ſondern vor allem entgingen ihm dadurch auch die Waffenunterſtützung und das Recht des Auf⸗ gebots in dieſen Teilen ſeines Reiches. Von dieſem Standpunkt geſehen war der König gezwungen, ſich in der Frage der Inveſtitur ablehnend zu verhalten. Urſprünglich hatten die Clunyacenſer nichts an⸗ deres gewollt als die Durchführung einer ſtren⸗ gen Zucht, die das Abweichen von den mönchiſchen Regeln verhinderte, die Prieſterehe ſollte ausgerottet und der Verweltlichung des Klerus Einhalt geboten werden. Die Reformbewegung iſt aber über dieſe Anfangsidee der Clunyacenſer hinausgegangen und verlangte, daß die Simonie und die Beſetzung geiſt⸗ licher Aemter durch den König verboten werde. In⸗ dem die Kirche ſich ſelbſt zu reinigen verſuchte und zu verwirklichen trachtete, was ſie ihrem Weſen nach ſein ſollte, konnte es nicht anders ſein, als daß ſie danach ſtrebte, ſich ohne die Einmiſchung aller weltlichen Gewalten ſelbſt zu regieren.(Schluß folgt.) — — 2 1 9 5 5* 4 * 1 Montag, 15. Oktober 1934 Mannheim, den 15. Oktober. Treppenhäuſer neugeſtrichen Jedermann wird Freude daran haben, wie im letzten Jahre gerade auch durch die Kunſt der Maler⸗ meiſter Mannheim ein neues und gefälliges Aus gewonnen hat. Gerade auch die in der letzten Het fertig gewordenen Bauwerke wie-Schule und Dra⸗ gonerkaſerne legen Zeugnis davon ab. Im Gegenſatz hierzu begegnet man aber ſeit eint⸗ ger Zeit in neugeſtrichenen Treppenhäuſern dem ſorgfältig ausgeführten, mühſelig hingepinſelten künſt⸗ lichen Marmor, von Malers Hand gefertigt. Maler⸗ marmor gilt im allgemeinen als Kitſch gemäß dem alten Uebereinkommen, daß Kitſch dort iſt, wo etwas als unecht und vorgeſpiegelt zu bezeichnen ſei. Ge⸗ malter Marmor iſt zweifellos vorgeſpiegelt, und wenn man ſo nah an ihm vorbeigeht und den etwas fettigen Glanz von guter Oelfarbe auf rauhem Ver⸗ putzgrunde ſieht, ſo zieht es einem manchmal unbehag⸗ lich den Rücken hinunter. Andere mögen weniger empfindlich ſein und womöglich darauf hinweiſen, daß ſogar im Treppenhaus vom Schloß ganz gewaltig in Marmor gemogelt würde. Aber Kitſch bleibt Kitſch, und Schloß bleibt Schloß. Dort hat man den Marmor nötig, dort gehört er hin, und wo kein echter zu haben iſt, da muß halt gemalter ſolange vorhalten. Aber in ſchmale Treppenhäuſer von mittleren Miets⸗ kaſernen ſollte man eigentlich ſowas heutzutage nicht mehr hinmalen. Es iſt weder ſtil⸗ noch werkgerecht. Wer öfter und womöglich täglich dreimal ſo ein Trep⸗ penhaus hinauf und hinunter muß, dem geht es mit der Zeit auch auf oͤie Nerven. Schade um Arbeit, Geſchick und Geld, das da hineingeſteckt wurde. Nachdem wir das fünfte neumarmorne Treppen⸗ haus hinter uns hatten, ſind wir mal zum„Haus der Maler“ gefahren. Gerade war der Vorſtand ver⸗ ſammelt, und bereitwillig bekam man Auskunft. „Wir von der Innung ſind durchaus gegen dieſe Art der Marmorherſtellung“, ſagte der Obermeiſter. „Wir ſind ſchon immer, und ganz beſonders auch jetzt, für Techniken, für werkgerechte Arbeit eingetreten, die den Möglichkeiten maleriſcher Wanoͤbearbeitung gemäß iſt. Da gibt es Laſuren, z. B. auf einem Unter⸗ grund von Grün ein wenig Rot. Da wird gekämmt, gewickelt und gerollt, alles ſchwierige Techniken, die in den letzten Jahren beſonders vervollkommnet wurden. Sie geben eine plaſtiſche Wirkung, einen warmen Ton, ſolche Wände haben eine ganz andere beruhigende Wirkung auf das Gemüt.“ „Gibt es öffentliche Bauten, wo ſie in dieſer Weiſe wirken konnten, die man als Beiſpiel angeben könnte?“ „Kaum, die meiſten öffentlichen Bauten ſind im Innern ſehr kalt und weiß gehalten, auch das Thea⸗ ter. Aber in einer Reihe von Privathäuſern, vor allen Dingen auch bei Berufskameraden aus der Innung haben wir es ſchön durchgeführt.“ „Sie beraten doch die Innungs mitglieder?“ „Ja natürlich, perſönlich und durch die Zeitſchrif⸗ ten. Wir haben auch einen Sachverſtändigen fur Handwerkerwirtſchaft und Kultur; der wird aber viel zu wenig in Anſpruch genommen.— Für den Marmor gibt es allerdings eine durchaus ſtichhaltige Erklärung. Er gilt nämlich als haltbar und leicht auszubeſſern, und das durchaus nicht mit Unrecht. In dem Gewimmel der Farbflecke ſieht man einen Fett⸗ oder Schmutzflecken nicht ſo leicht, und wenn von Kinderhand oder Fahrrädern mal ein Stück abgeſto⸗ ßen wurde, iſt es leicht wieder gutzumachen. Das wird wohl der Hauptgrund für die wieder auftau⸗ chende Marmorierung ſein. Wie geſagt, wir billigen es nicht, aber es gilt halt als praktiſch. Da kann man nichts machen.“ „Freilich, da kann man nix machen.“ Dr. Hr. Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 478 Den Opfern des Krieges und der Arbeit Denkmalweihe bei der„Papyrus Waldhof Das Werk Papyrus der Zellſtofffabrik Waloͤhof hat zum Gedächtnis an die im Weltkrieg 1914/18 gefallenen und als Opfer der Arbeit ver⸗ ſtorbenen Gefolgſchaftsmitglieder im Fabrikhof ein Denkmal errichten laſſen, das am Sonntag vormit⸗ tag feierlich eingeweiht wurde. Partei⸗Formationen, Arbeitsdienſt. die Sanitätskolonne und die Gefolg⸗ ſchaften der Waldhofer und Sandhofer Werke waren in großer Zahl aufmarſchiert, während die Fahnen der einzelnen Formationen, der Betriebszellen, der Ortsgruppen. der Militärvereine, der H und des BdM neben dem verhüllten Denkmal Aufſtellung gefunden hatten. Mit dem von der Feuerwehrkapelle der Zellſtofffabrik Waldhof geſpielten„Die Himmel rüh⸗ men des Ewigen Ehre“, ein Vorſpruch und dem von dem Chor der Papyrus geſungenen Lied„Nun ſchweige jeder von ſeinem Leid“, hieß Betriebsfüh⸗ rer Lenz neben den Hinterbliebenen der Kriegs⸗ und Arbeitsopfer den Vertreter des Kreisleiters, den Kreisbetriebszellenleiter, die Gau⸗ und Kreis⸗ betriebsleiter der Fachſchaft Papier, den Ortsgrup⸗ penleiter von Lampertheim, den Bürgermeiſter von Lampertheim und die anderen Vertreter willkom⸗ men, um zu betonen, daß die ſtarke Beteiligung an der Enthüllungsfeier beweiſen würde, wie ſehr man den Gedanken der Errichtung des Denkmals richtig verſtanden habe. Der Gedenkſtein ſolle zeigen, daß wir Lebenden den Toten ein unvergängliches An⸗ denken bewahren. Der Geiſt der Volksgemeinſchaft und der Ar⸗ beitsgemeinſchaft, der ſeit Jahren im Werk Papyrus gepflegt wurde, habe durch das Ehrenmal einen ſichtbaren Ausdruck gefunden. Der Plan. den Toten ein Denkmal zu ſetzen, habe ſchon lange beſtanden, doch ſei erſt durch die neue Zeit die Ausführung möglich geweſen. Selbſtver⸗ ſtändlich wäre es geweſen, daß man in dem Stein nicht nur die Namen derer verewigt hat, die auf dem Felde der Ehre gefallen ſind, ſondern auch die, die ihr Leben in treuer Pflichterfüllung bei ihrer Ar⸗ beit dahingegeben haben. Ob draußen im Feld oder in der Fabrik: alle hätten ihre Pflicht bis zum letz⸗ ten Atemzug getan und durch den Einſatz ihres Le⸗ bens das Unheil von der Heimat oder von den Ar⸗ beitskameraden abgewendet. Während leiſe die Weiſe vom guten Kameraden ertönte, ſenkte ſich langſam die Hülle des Denkmals und gab den Blick auf den ſchlichten Gedenkſtein frei, der von einem Betriebsangehörigen entworfen und von einem Lampertheimer Künſtler ausgeführt in der Mitte das Zeichen der Papyrus trägt. Die Tafel träat die Namen der Gefolgſchafts⸗ mitglieder Joh. Ph. Arz, Adalbert Breunig, Lorenz Dorn, Johann Egarter, Valentin Embach, Anton Fink, Otto Gaßmann, Adam Grieſer, Georg Gutſchalk, Franz Haas, Joſeph Haas, Johann Hahl, Heinrich Hauſer, Alfred Kirchner, Eduard Klenner, Johann Merkel, Heinrich Riedinger, Ferdinand Sin⸗ delar, Gottlob Schön, Franz Schläfer, Jakob Striehl, Clemens Stürmer, Julius Wagenblatt, Andres Wal⸗ ter, Philipp Wellenreuther, Stanislaus Zloteſki. Auf der linken Seite ſtehen unter dem Symbol der Deutſchen Arbeitsfront und der Schrift„Opfer der Arbeit“ die Namen: Guſtav Mackert, Johannes Kett⸗ ler, Adam Hahl, Jakob Gehron, Johann Derſt, Jo⸗ hann Michel, Guſtav Eickhoff, Ludwig Sommer und Joſef Hurm. Nachdem Betriebsführer Lenz den erſten Kranz niedergelegt hatte, ſprach Betriebszellenobmann Breuler von dem Geiſt der Toten, der in uns weiterleben ſoll und von der Pflicht, uns der Weihe⸗ ſtätte am Ehrenmal ſtets mit Ehrfurcht zu nähern. Einem Chorvortrag und dem Spiel eines Chorals folgten dann die Kranzniederlegungen, wobei Di⸗ rektor Dr. Müller⸗Clemm im Namen des Vor⸗ ſtandes der Zellſtoff⸗Werke Worte des Gedenkens ſprach. Weitere Kränze legten nieder: Führer⸗ und Gefolgſchaft der Zellſtofffabrik. der Arbeitsdienſt, der Gau Baden der Reichsbetriebsgemeinſchaft, Gruppe Papier, die NS OV Sandhofen, der SA⸗Sturm 42/R 171, der Krieger⸗ und Militärverein, der Ver⸗ ein ehemaliger 110er Sandhofen, der Artilleriſten⸗ Verein, die NSDAP. Ortsgruppe Lampertheim, die Gemeinde Lampertheim, Führer und Gefolgſchaft der Vereinigten Juteſpinnereien und Webereien. Mit einem dreifachen Sieg⸗Heil! auf den Führer und dem gemeinſam geſungenen Deutſchlandlied und Horſt⸗Weſſel⸗Lied fand der Weiheakt ſein Ende. eee Mit den Naturkundlern in den Odenwald Unter kundiger Leitung des ſtellvertretenden Ver⸗ einsführers, Prof. Dr. Strigel, bot die Erfor⸗ ſchung der Geſteine und damit der Geſchichte unſerer weiteren Heimat für die Mitglieder des Vereins ftr Naturkunde einen beſonderen Genuß. Gleich hinter Weinheim, im engen Weſchnitztal, das kaum Platz läßt für die Straße, wird ein Stein⸗ bruch beſucht. Die ſteilen Felsmaſſen zeigen glatte Flächen, Klüfte, die in beſtimmten Richtungen in den Berg ziehen. Der Hammer verſucht das harte Ge⸗ ſtein zu zertrümmern, um die einzelnen Beſtandteile beſſer kennen zu lernen. Dunkle glänzende Blätt⸗ chen verraten den Glimmer, fleiſchfarben bis weiße Mineralien den Feldſpat und fettglänzende den Quarz. Unſere Vermutung wird beſtätigt, das Geſtein iſt Biotitgranit. Ueber dem Stein⸗ bruch lagern zuerſt horizontal geſchichtete Gerölle, alſo Abſätze eines alten Baches und darüber eine gelbe, ungeſchichtete, feinkörnige Maſſe: Löß. Ver⸗ ſteinerungen und Knochen bezeugen ſein eis⸗ zeitliches Alter, die Weſchnitzgerölle darunter müſ⸗ ſen alſo mindeſtens derſelben Zeit entſtammen Stau⸗ nend durchmißt das Auge die Höhe und kann ſich der Tatſache nicht verſchließen, daß das ſo leicht dahin⸗ fließende Waſſer in verhältnismäßig kurzer Zeit (geologiſch geſprochen) ſich ein ſo tiefes Tal in den harten Granit einnagen konnte. Kurz vor Birkenau weitet ſich das Tal. Ein Steinbruch bietet Gelegen⸗ heit, eine andere Art des in der Tiefe erſtarrten Ge⸗ ſteins kennen zu lernen. Viel dunkler gefärbt durch das neu hinzutretende Mineral„Hornblende“, um⸗ ſchließt dieſer Hornblendegranit ein weiteres Geſtein, das nur aus Kalknatronfeldſpat und dunkler Hornblende neben ſchwarzem Glimmer beſteht: Dio⸗ rit. Aus der Art der Lagerung kann das gegenſei⸗ tige Alter erſchloſſen werden. Wie aber kommt es, daß dieſe in einigen tauſend Meter Tiefe erſtarrten Geſteine nunmehr an der Oberfläche ſind? In langen Zeiträumen, die der Erdgeſchichte zur Verfügung ſtehen, haben die abtra⸗ genden Kräfte die einſt darüberlagernden noch älte⸗ ren Geſteinsdecken bis auf wenige Reſte entfernt. Wo aber ſolche Reſte erhalten blieben, laſſen ſie deut⸗ liche Spuren einer Umformung und Veränderung durch das von unten emporſteigende, ſie durchſetzende und dann erſtarrende Magma erkennen. So wird aus Kalk Marmor, aus mergeligen Geſteinen Gra⸗ nathornfelſen, aus Baſalttuffen Amphibolie uſw. Alle dieſe Umwandlungsprodukte konnten an ver⸗ ſchiedenen Stellen im Laufe des Tages gezeigt wer⸗ den und beſtätigten die von dem Führer in klaren Worten gegebenen Erklärungen. Die Schiefer, die wahrſcheinlich ſchon vor dem Eindringen der glühend⸗flüſſigen Geſteins⸗ maſſen eine Faltung erfahren haben, ſind demnach die älteſten Geſteine unſerer Gegend und gehören der Devon⸗Zeit an. Urſprünglich ſind ſie als Meeresbildung abgelagert worden. Dann wurden ſie über den Meeresſpiegel gehoben, gefal⸗ tet und ſetzten ſchließlich ein hohes Faltengebirge zu⸗ ſammen. In der Folgezeit wurde das Gebirge bis auf wenige Reſte zerſtört und die Landſchaft in eine Faſtebene in geringer Meereshöhe verwandelt. Nach kurzer Ueberflutung durch das Zechſteinmeer lager⸗ ten ſich in ruhiger Folge die Schichten des erd⸗ geſchichtlichen Mittelalters ab(Buntſandſtein bis Jura), die aber in der Kreide⸗, Tertiär⸗ und Nach⸗ tertiärzeit im Weſten durch die abtragenden Kräfte entfernt wurden. Damit iſt die alte Landoberfläche erneut wieder zum Vorſchein gekommen. In wie weit die breite Weſchnitzſenke und die Ger⸗ ſprenzſenke mit dieſer in Zuſammenhang ſteht, iſt noch nicht ganz geklärt. Sicher iſt, daß das enge nach Weſten ſich öffnende Durchbruchstal der Weſch⸗ nitz ganz jungen Datums iſt. Dieſelbe Erſcheinung wiederholt ſich im oberſten Weſchnitztal(öwiſchen Weſchnitz und Krumbach). Deutlich läßt ſich im Oſten erkennen, wie weit die zerſtörenden Kräfte das zweite Stockwerk des Oden walde⸗ Die Hitler⸗Jugend ſucht Heime. Gebt ihr Räume! bereits wieder entfernt haben, Mit einer ſteilen Stufe erhebt ſich der Buntſandſtein wie eine Mauer über das Grundgebirge und bildet mit ſei⸗ nem waagrecht dahinziehenden Gebirgsrücken einen betonten Gegenſatz zu den unruhigen Formen des Granitodenwaldes. Ein gleicher Gegenſatz zeigt ſich auch in der Pflanzenwelt: In der offenen Landſchaft des Granitodenwaldes reichen die Aecker oft vom Tal aus bis auf die Kuppen hinauf, der Wald tritt zurück, während das Sandſteingebirge ein geſchloſſe⸗ nes Waldkleid trägt. Hier eine Häufung von Tä⸗ lern und Bächen mit dichter Beſiedlung, dort wenige, aber immer NS⸗Richtung aufweiſende Täler und Bäche, die ſich als dünne Siedlungslinien aus der menſchenleeren Landſchaft abheben. Der Bauer wohnt im geſtelzten Einheitshaus, das ſich aber gegen Weſten allmählich in die fränkiſche Hofanlage aufteilt. Sy ſind Boden und Menſch untrennbar mit⸗ einander verbunden. Die Mannigfaltigkeit der Geſteinsmaſſen wußte der Bewohner in vielen Steinbrüchen auszunutzen und ſtellte ſeine Arbeit ebenbürtig neben den Schwediſchen Granit. Einen Einblick in die Steintechnik gewährte der Beſuch der Firma Böhrin⸗ ger in Lindenfels. Leider ſind die Mangangruben in den Meeresablagerungen des Zechſteins wieder ein⸗ gegangen; bedauerlich deshalb, weil der um ſein täg⸗ liches Brot ſchwer ringende Odenwälder auf zuſätz⸗ liche Arbeitsmöglichkeit angewieſen iſt. Kurz vor Dunkelheit konnte noch die Abbauſtelle am Borſtein bei Reichenbach beſucht wer⸗ den, wo heiße aufſteigende Wäſſer zuerſt Schwerſpat in einer breiten Kluft abgeſetzt haben, ſpäter aber dieſen unter Belaſſung der Kriſtallform auflöſten und an ſeine Stelle Quarz ausſchieden. So kann auch in der Natur die Form oft einen anderen In⸗ halt vortäuſchen. Noch viele Steinbrüche und Ausſichtspunkte wären zu erwähnen, wollte man auch nur annähernd ein Bild von der Reichhaltigkeit des Geſchauten geben. Doch ſoll zum Schluß nicht verſchwiegen blei⸗ ben, daß einige Damen ſich allen Ernſtes eine ganze Sammlung von ſchönen Granaten mitnahmen, die ſie bei Gadernheim mühelos aufleſen konnten, um ſie als Schmuckſteine zu verwenden. Kzg. Dicke Menſchen erreichen Gewichtsabnahme in Kürze durch bewährt. Ebus⸗Tee. Mk..50, in Apoth. u. Drog. Ebus⸗Tee ſchmeckt gut, gibt jugendliche Friſche, wirkt einzigartig. 9101 Jeſtliche Wiedereröffnung des Nationaltheaters „Lohengrin“ in neuer Juſzenierung Ein vollkommen ausverkauftes Haus in feſtlicher Hochſtimmung. In den Proſzeniumslogen als Ehren⸗ gäſte: Reichsſtatthalter Wagner Miniſterpräſident Köhler, Innenminiſter Pflaumer, Kreisleiter Dr. Roth und Oberbürgermeiſter Renninger. Der Beginn der auf die ſechſte Nachmittagsſtunde angeſetzten Aufführung verzögerte ſich um faſt zwan⸗ zig Minuten, aber dann iſt es ſoweit. Intendant Brandenburg tritt an die Rampe, Ehrengäſte und Publikum zu begrüßen und willkommen zu heißen im erneuerten Hauſe. Er dankt den Mann⸗ heimern für die dem Nationaltheater gehaltene Treue. Er dankt vor allem auch dem Oberbürger⸗ meiſter, deſſen tatkräftiger Entſchlſſenheit es zu ver⸗ danken iſt, daß bis zur Fertigſtellung des Umbaus auf der Roſengartenbühne geſpielt werden konnte. Auch allen Angeſtellten und Arbeitern des Theaters ſprach der Intendant ſeinen Dank aus für ihre beſonders in den letzten Wochen bewieſene opfer⸗ freudige Hingabe im Dienſte der Kunſt. An das Publikum richtete er unter Hinweis auf die ein⸗ ſetzende Werbewoche erneut den Appell, auch weiter⸗ hin an der Arbeit des Theaters nach Kräften teilzu⸗ nehmen und ſie durch immer regeren Beſuch zu för⸗ dern mit dem zu erſtrebenden Endziel der Schaffung eines echten Volkstheaters. Dann ſank das Haus im Dunkel, und die ſphären⸗ haften ſilbrigen Harmonien des Gralsritterthemas durchſchwebten den Raum und leiteten eine wahrhaft würdige„Lohengrin“⸗Aufführung ein. Kapellmei⸗ ſter Dr. Cremer hatte einen äußerſt glücklichen Tag. Das Orcheſter ſpielte unter ſeiner Leitung mit ſoviel Feinheit und Schönheit, daß allein die muſt⸗ kaliſche Seite der Aufführung ein ungetrübter Genuß war. Wir hörten ein ſehr klar gegliedertes Vor⸗ ſpiel von leuchtender Durchſichtigkeit und glänzend entwickelter Steigerung, eine mit hinreißendem Schwung kraftvoll und plaſtiſch geſtaltete Einlei⸗ tungsmuſik zum dritten Akt und erfreuten uns durch⸗ weg einer bewußt geübten Unterordnung der Beglei⸗ tung unter die Singſtimmen. Die im„Lohengrin“ ſo wichtigen Bläſer glänzten den ganzen Abend in einer ſonſt ſelten zu beobachtenden untadelhaften offenbarten wie Bühnenhörner Reinheit, und die vier Genauigkeit, eine klangliche und rhythmiſche man ſie ſonſt ſelten antrifft. Die ſolchermaßen ſorgfältige muſikaliſche Leitung kam naturgemäß der Geſamtaufführung in hohem Maße zu gute. Die von Karl Klauß einſtudier⸗ ten Chöre— ein wichtiger Beſtandteil der Lohengrin⸗ Partitur— zeigten ſich in recht guter Form, und diesmal darf man ſelbſt die reiſtgen Untertanen König Heinrichs mit in das Lob einſchließen, denn ſie ſangen ihre heiklen Sätze durchweg ſauber und mit ſchöner Zurückhaltung. Erich Hallſtroem war ein Schwanenritter von blendender äußerer Erſcheinung. Eine Viſion in Blond und Silber, ganz ſo, wie Elſa ſich ihren Retter erträumt. Stimmlich ausgeruht, ſang Hall⸗ ſtroem ſeine Partie mit ſorgſamer Einfühlung und edler Wärme. Auch für den Lohengrin gibt es Klip⸗ pen, die umſchifft werden wollen. Der Abſchied vom Schwan, der Schrecken aller Tenöre, blieb nicht ganz tonrein. Der Standpunkt des Sängers im Hinter⸗ grund der Bühne und ſeine übergroße Entfernung vom Orcheſter gibt dieſer Szene immer und überau einen ſehr problematiſchen Wert. Hallſtröm fühlt ſich am wohlſten, wenn er mit voller tenoralex Kraft arbeiten kann. Pianvſtellen, beſonders in tieferer Lage, bereiten ihm gelegentlich innere Hemmungen und bleiben dann matt in der Wirkung. Glanz erſtrahlt dagegen die Höhe, wenn ſie ſich frei und ſieghaft entfalten darf. Der Gruß an den König, die klug und eindrucksvoll entwickelte Gralserzäh⸗ leuch⸗ lung und der Abſchied von Elſa haften als In ſchönem 1 tende Höhepunkte in der Erinnerung. Erika Mül⸗ ler verkörperte die Elſa mit ſtarker Innerlichkeit des Spiels und ausgeprägtem muſikaliſchen Sinn. Deklamation und Phraſtierung die denkende Künſtlerin, und es gab kleine Augen⸗ 1 offenbarten überall blicke, in denen ein reizvoller eigener Ton aufklang, wie etwa in den in ſchönſtem Pianiſſimo gehauchten Worten:„Mein armer Bruder“ oder in der voll ver⸗ haltener Angſt geflüſterten, ſchon auf die ſpätere Ka⸗ taſtrophe bedeutungsvoll hinweiſende Phraſe:„Sie ſchilt mich, daß ich dir zu ſehr vertraut.“ Hier zeigte ſich überzeugendes künſtleriſches Vermögen. An anderen entſcheidenden Stellen(3. B. im Augenblick der Uebertretung des Frageverbots) wäre allerdings noch auf größere ſtimmliche Kraftentfaltung hinzu⸗ arbeiten, ſo wirkungsvoll die Sängerin dieſe Szene darſtelleriſch auch geſtaltete. Auch in dem Qintett des erſten Aktes mit ſeiner gefährlichen a⸗capella⸗Stim⸗ mung vermißte man die ſichere und feſte Führung des Soprans. Sehr ſchön klang dagegen der Zwie⸗ Photo Milmann Erich Hallstroem als Lohengrin geſang mit Ortrud im zweiten Akt, wie denn über⸗ haupt der Geſamteindruck dieſer Elſa der bemerkens⸗ werten künſtleriſchen Höhe der Aufführung entſprach. Paula Buchner gab die Ortrud mit einer geſang⸗ lichen Sicherheit, wie ſie nur eindringende Vertie⸗ fung verleiht. Die Partie fordert von ihrer Vertre⸗ terin ein ſehr bedeutendes Maß ſchauſpieleriſchen Vermögens. Frau Buchner umgab die Ortrud über⸗ zeugend mit ejnem dämoniſchen Zauber, der es ver⸗ ſtändlich macht, daß Telramund ſo willenlos dieſem „fürchterlichen“ Weib verfallen iſt. Dem Anruf der Götter und dem triumphierenden Ausbruch am Schluß mangelte vielleicht noch letzte Wucht und Größe. Aber dennoch gehörte die Ortrud Paula Buchners mit zu den überzeugendſten Leiſtungen des Abends. Auch Trieloffs prachtvoller Telramund, der, fern aller Weichlichkeit, als wuchtig und unheim⸗ lich wirkende düſtere Kraftgeſtalt über die Szene ſchritt, ſtand geſanglich mit in vorderer Reihe. Hölz⸗ läns wundervoll geſungener König war eine Freude für ſich, und Heinz Daniel war ein ausdrucks⸗ voll und tonrein ſingender, wenn auch reichlich lyrk⸗ ſcher Heerrufer. Hanns Schulz⸗Dornburg hatte als Gaſt⸗ regiſſeur Gelegenheit, ſeine Fähigkeit zur Führung, Gliederung und zum Zuſammenhalt der Maſſen⸗ ſzenen zu erweiſen. Eine gewiſſe Raumenge der Mannheimer Bühne fordert in dieſer Hinſicht vom Regiſſeur ein hohes Maß von vorausſchauender Oekonomie. Die Aufteilung der Spielfläche unter Zuhilfenahme von Höhe und Tiefe iſt im allgemeinen erfreulich gut gelungen Die Bühnenbilder(Haus Blanke) weichen vom Gewohnten erheblich ab, hiel⸗ ten ſich aber dennoch, abgeſehen von dem verfehlten zeltartigen Bild des Brautgemachs, in ihrer Grund⸗ anlage an die Forderungen Richard Wagners. Den ſchönſten Eindruck hinterließ das Szenenbild des erſten Aktes. Auch das geſchloſſene Rund des Burg⸗ hofs im zweiten Aufzug entſprach in ſeiner laſtenden Schwere der muſikaliſchen Stimmung, obwohl de weitläufign Umgänge vor und hinter der Szene dem hochzeitlichen Zug zum Münſter nicht eben ſonderlich günſtig waren. Das Haus folgte der ſchönen Aufführung feſtlich angeregt. Die Stimmung ſteigerte ſich ſchließlich zu jubelnden Ausbrüchen ehrlichen Entflammtſeins. Glückliches Theater, oͤas ein Publikum von ſolcher Begeiſterungsfähigkeit ſeig eigen nennt! e 1 1 J. Seite/ Nummer 476 Neue Mauuheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Montag, 15. Oktober 1934 Polizeibericht vom 15. Oktober Wieder drei Verkehrsunfälle. Auf der Caſterfeld⸗ ſtraße wurde in vergangener Nacht eine Raöbfahre⸗ rin von einem Kraftrab, deſſen Führer unter Alkv⸗ holeinwirkung ſtand, angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert, wobei ſie lebensgefährliche Ver⸗ letzungen erlitt. Der Kraftradfahrer wurde feſt⸗ genommen und in das Bezirksgefängnis eingelie⸗ fert.— Bei einem Zuſammeunſtoß, der ſich in ver⸗ gangener Nacht auf der Seckenheimer Straße zwi⸗ ſchen zwei Perſonenkraftwagen ereignete, erlitt ein Mitfahrer durch die zu Bruch gegangene Windſchutz⸗ ſcheibe eine Schnittverletzung. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Von einem der Fahrzeuge wurde ein Gaskandelaber umgeworfen.— In vergange⸗ ner Nacht wurde auf der Rhenaniaſtraße ein Rad⸗ fahrer von einem Straßenbahnzug angefahren und eine größere Strecke geſchleift, wobei er Verletzun⸗ gen erlitt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in den letzten beiden Tagen 32 Perſonen angezeigt. Herbſtfeier des„Arion“ Zu einer künſtleriſch ungemein hochſtehenden Herbſtfeier hatte der Iſeumann'ſche Männerchor „Arion Mannheim“ in den großen Saal des Kolpinghauſes entboten. Man folgte der Einladung umſo lieber, als die Programmgeſtaltung, weitab non ausgefahrenen Gleiſen, darauf angelegt war, den Hörern nur wirklich wertvolles zu bieten. Das von der Hauskapelle liebevoll gebrachte Vor⸗ ſpiel zu„Titus“ bereitete auf den erſten Teil der Vortragsfolge vor, der ausſchließlich Mozart ein⸗ geräumt war. Den Aktiven war nicht nur mit dem bekannten Chor:„Seele des Weltalls“, ſondern auch mit geſchickt für Männerchor angepaßten Chorſätzen nach Mozart ſſchen Liedern und Opernthemen Ge⸗ legenheit geboten, ihr Können zu erweiſen, nament⸗ lich hinſichtlich deutlicher Ausſprache im bewegten Zeitmaß. Lothar Scherer, der begabte Violiniſt, bot, von Chorleiter Viktor Din and kundig und feinſühlig am Klavier begleitet, mit dem erſten Satz des Ardux⸗Violin⸗Konzertes eine durchaus reife, hochſtehende Leiſtung. Mit dem getragenen Satz aus der romantiſchen Symphonie leitete das aus trefflichen Muſikern be⸗ ſtehende, zahlenmäßig noch zu verſtärkende Haus⸗ orcheſter zu dem„Germanenzug“ von Anton Bruck⸗ ner über. Der für ein Sängerfeſt in Oberöſterreich 1865 geſchriebene Chor läßt deutlich den werdenden Sinfoniker erkennen, vor allem in der kraftvollen Haltung des Ganzen. Um ſo mehr Schwierigkeiten bereitet der durchaus inſtrumental empfundene Chor⸗ ſatz und es bedarf emſigen, unermüdlichen Studiums, um alle dem Zuhörer kaum bewußt werdenden In⸗ tonationsſchwierigkeiten zu überwinden. Um ſo höher iſt das Verdienſt des Chorleiters Herrn Vik⸗ tor Dinand anzurechnen, der über alle Klippen hin⸗ weg ſeine Sänger zum Siege führte und neben der Leitung aus dem Gedächtnis es nicht verſchmähte, in einer ſchwierigen Stelle des Solo⸗Quartettes ſelbſt in te Breſche zu ſpringen. Der modern gerichteten Chorkompoſition war mit den ſehr polyphon geführten Volkslieder⸗Bearbei⸗ kungen von Hans Lang Raum gegönnt, wobei neben der harmoniſchen Reinheit auch die rhythmiſche Ge⸗ nauigkeit, deren ſich die Sänger unter Dinands Lei⸗ tung befliſſen, alles Lob verdient. In zwei Wal⸗ zern von Brahms und Reger entfaltete Lothar Scherer ſein großes Können, insbeſondere die er⸗ ſtaunliche Griffſicherheit der linken Hand, hochent⸗ wickeltes Doppelgriff⸗ und Flageolet⸗Spiel und ſeine elegante, lockere Bogenführung. Mit einer virtuoſen Zugabe quittierte Scherer den wohlver⸗ dienten Beifall. Der Hauskapelle, in deren Reihen vorzügliche Muſiker, wie der junge Celliſt Lubberger, mit⸗ wirken, haben wir ſchon mit warmer Anerkennung gedacht. Der Abend, dem auch mehrere Vorſtands⸗ mitglieder des befreundeten Vereins„Germania“ Wallſtadt beiwohnten, bedeutete für den Verein „Arion“ und ſeinen nimmermüden Chorleiter Herrn Viktor Dinand einen erfreulichen Erfolg. ch. eee eee n Seinen 70. Geburstag begeht morgen Dienstag der bekannte frühere Anwaltsbürovorſteher Eduard Gries, Meerfeldſtraße 22. Der Jubilar iſt ſeit 23 Jahren Bezieher unſeres Blattes. um Der erſte Badiſche Zimmerſtutzen⸗Schützen⸗ bund, Gau Maunheim, hielt am Sonntag in den Räumen des neuen Schützenhauſes in Feudenheim das vierte und letzte Schießen dieſes Jahres ab. Im ganzen beteiligten ſich 18 Gruppenmannſchaften und 38 Einzelmeiſterſchützen. Das Schießen ſelbſt begann ſchon am Morgen und dauerte bis gegen Abend. Gauführer Fuhr nahm die Preisverteilung vor. Als Sieger gingen hervor: In der-Klaſſe: 09⸗ Mannheim mit 2254 Ringen, Gau⸗Pokal⸗Wander⸗ preis; 2. Edelweiß⸗Frieſenheim, 2194 Ringe; 3. Du⸗ tenhofen, 2178 Ringe: 4. 1900⸗Neckarau, 2149 Ringe; 5. Tell⸗Ludwigshafen, 2140 Ringe; 6. Freiſchütz⸗Feu⸗ denheim, 2069 Ringe; 7. Wieſental, 1968 Ringe. B⸗ Klaſſe: Schützenverein⸗Speyex, 2187 Ringe, Wan⸗ derpokal; 2. Lindenhof, 2102 Ringe; 3. Rheinau, 2067 Ringe; 4. Waldhof, 2058 Ringe. Standarten⸗ gruppe: Die Standarte erhielt: 09⸗Mannheim mit 2127 Ringen; 2. Echo⸗Neckarau, 2066 Ringe; 3. 1900⸗ Neckarau, 2045 Ringe; 4. Lindenhof, 1. Mannſchaft, 2024 Ringe, 2. Mannſchaft, 1889 Ringe; 5. Waldhof, 1849 Ringe. Meiſterſchaften: Volz, 09⸗Mann⸗ heim, 587 Ringe; 2. Becker, Dudenhofen, 585 Ringe; 3. Mögele]., Freiſchütz⸗Feudenheim, 583 Ringe; 4. Becherer, 09⸗Mannheim, 572 Ringe; 5. Beiſele, Rheinau, 566 Ringe; 6. Vogel, Wieſental, 566 Ringe; 7. Graf, Tell⸗Ludwigshafen, 564 Ringe; 8. Klein, Edelweiß⸗Frieſenheim. 557 Ringe. 5 e Druckſachen nach dem Saargebiet, die einen gewiſſen Handelswert haben, wie gebundene oder ungebundene Bücher, Noten, Sendungen mit mehre⸗ ren Stücken von Zeitungen oder Zeitſchriften, müſſen ſtets mit dem grünen Zollzettel beklebt wer⸗ den; auf dem Zettel iſt vom Abſender der Wert der Sendung anzugeben. Solche Druckſachen unterliegen einer Einfuhrgebühr von 2 p. H. ihres Wertes, Für Einzelſendungen. wie Druckſachen in Kartenform, Sendungen unter Kreuzband mit Preisliſten oder mit einzelnen Zeitungsnummern, iſt der Zollzetteſ nicht erforderlich. 60000 waren beim Flugtag Begeiſterte Anerkennung der Meiſterleiſtungen Der Wettergott hat bei aller üblen Laune doch aoch ein Einſehen mit unſerem Flugtag gehabt. Wir blieben vom Regen verſchont, obgleich die Verhälr⸗ niſſe ſo waren, daß wir mit einem Dauerregen hät⸗ ten rechnen müſſen. Der Wetterwart auf dem Flug⸗ platz war die reinſte Unke. Der Frankfurter Wetter⸗ bericht zeigte, daß der Mann recht gehabt hatte, doch ließ die Auskunft einen Lichtblick: die Luftoruckver⸗ tetlung war ſo, daß Mannheim zunächſt von dem Dauerregen verſchont blieb. Daß es ſo war, konn⸗ ten die Rundfluggäſte beſtätigen, die ſich vor Beginn des Flugtages und auch während der Flugveranſtal⸗ tungen von den Piloten Breitenberger und Oehs in den Lüften herumſchaukeln ließen. Gar mancher Strichregen ſoll über Ludwigshafen niedergegangen ſein, während Mannheim an der Grenze lag und von der Näſſe verſchont blieb. Dagegen nicht von dem Winb, der unſere Flieger mächtig in der Luft her⸗ umwarf und der den Einſatz des ganzen Könnens erforderte. Aber unſere Leute haben es geſchafft! Und wie haben ſie es geſchafft! Die 60 000 Zuſchauer, die den Platz dicht umſäumten, waren begeiſtert von jeder einzelnen Vorführung. Als ſich zu Beginn die aus fünfzehn Maſchinen beſtehende Staf⸗ fe] in die Luft geſchwungen hatte und tadellos aus⸗ gerichtet ihre Kreiſe zog, fanden die Worte von Werbeleiter Schloſſer ihre Beſtätigung, der durch Lautſprecher verkündete, daß zwar das Diktat von Verſailles unſerer Fliegerei noch ſchwere Ketten an⸗ legt, daß aber durch die Opferwilligkeit der Förderer und Freunde des Luftſports gewaltige Fort⸗ ſchritte gegenüber dem letzten Flugtag gemacht worden ſind. Auch die drei Heinckel⸗Doppeldecker, Typ„Kadett“, hatten ſchwer mit den Böen zu kämp⸗ fen, aber ſie zogen ſicher ihre Bahn und machten auch einen dreifachen Looping, ehe ſie zur Landung angeſetzt wurden. Daß unſer guter Lochner allerhand los hat, das wußten alle diejenigen, die ihn von ſeiner Tätig⸗ keit auf dem Mannheimer Flugplatz kannten. Datz er aber mit einer faſt unglaublichen Gewandtheit auf ſeiner Fieſeler F 5 mit ihren nur 70 PS ſo katze n⸗ artig in der Luft herumturnen konnte, das war wirklich eine ſehr angenehme Ueberraſchung, Der Mann muß Nerven haben! Sonſt wäre ihm der Rollenkreis nicht in ſolcher Vollkommenheit geglückt, daß der Apparat unter dauerndem Drehen um ſeine Längsachſe einen Kreis flog, der ſich faſt mit dem Flugplatz deckte. Höhepunkt von Lochners Vor⸗ führungen war aber zweifellos der Looping nach vorne, der reſtlos davon überzeugte, wie ſehr der Flieger die Maſchine in der Gewalt hatte und wie hier ein überlegenes Können den Sieg davontrug. Nachdem die beiden Fallſchirmſpringerinnen Hedy von Brötzingen und Liſl Schwab glücklich zur Erde niedergetrudelt waren, kam Oskar Dimpfel mit ſeiner Akrobatik daran. Es ſoll bet verſchiedenen Zuſchauern eine richtige Gänſehaut ge⸗ geben haben, als der Akrobat am Trapez un⸗ ter der niederfliegenden Maſchine herumturnte und an den Zähnen hängend anfing, ſich ſeiner Kleider zu entledigen. Als Dimpfel aber anfing, ein Rad des Fahrgeſtells abzuſchrauben, da warf man doch die Frage auf, was jetzt geſchehen würde, wenn der Mann einen Schraubenſchlüſſel oder eine Schrauben⸗ mutter verliert oder wenn gar das Rad herunter⸗ purzelt. Eine Zwangslage wäre es zweifellos auch geweſen, wenn während dieſer Vorführungen die ganz nieder fliegende Maſchine aus irgendeinem Grunde zur Landung hätte anſetzen müſſen. Aber auch hier klappte alles ganz ausgezeichnet und nach⸗ dem das Rad wieder angeſchraubt war, konnte die D⸗ EReEc landen. Ohne Pauſe ging es weiter und die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als ſich Meiſter Udet in die Lüfte ſchwang und die 750 PS ſeiner Curtis⸗Maſchine aufheulen ließ. Es fehlen die Worte, um zu beſchreiben, was Udet in den Lüften machte, befand er ſich doch nicht einen Augenblick in normaler Fluglage und durch den Lautſprecher konnten gar nicht ſo raſch die ein⸗ zelnen Figuren erklärt werden. Aber was können auch Worte bei einer ſolchen Leiſtung bedeuten. Wie ein geölter Blitz gina es rauf und runter, rinn in die Wolken, raus aus den Wolken. Wenn Udet durch die Wolken kurz den Blicken entzogen war, dann konnte man ſicher ſein, ihn im nächſten Augenblick im Sturzflug mit 600 Stundenkilometer Ge⸗ ſchwindigkeit herabſtürzen zu ſehen. Seine Flieger⸗ kameraden, die ihn kannten, behaupteten zwar, daß Udet nur in die Wolken fliegen würde, um raſch eine Zigarette zu rauchen! Wenn dann die 750 PSS nach einem Sturzflug unter Vollgas aufheulten, dann glaubte man zu ſpüren, wie der Boden unter den Füßen zitterte. Aber ehe man richtig überlegen konnte, war Udet ſenkrecht in die Höhe geſtiegen, um an anderer Stelle wieder herabzuſtoßen, daß manche Zuſchauer das Genick einzogen. Beim Schlußflug des Meiſters hatte man dann nochmals Gelegenheit zu ſehen, wie es für dieſen Mann keine Schwierig⸗ keiten gibt und daß die Beherrſchung der Maſchine bis zur unübertreffbaren Vollkommenheit geht. Die Ueberraſchung, die den Flugtagbeſuchern ver⸗ ſprochen worden war, ſollte ebenfalls von Üdet zur Ausführung gelangen. Er wollte den Mannheimern ſeinen fliegenden Profeſſor vorführen, doch blieb die Spezialmaſchine, die er für dieſen Zweck braucht, unterwegs in Erfurt liegen, da es ausgeſchloſſen war, bei dem ſchlechten Wetter über den Thüringer Wald zu kommen. Schade darum, denn Udets Profeſſor wäre zweifellos eine wertvolle Bereicherung des Flugprogramms geworden. Das Wetter war auch ſchuld daran, daß Hedy von Brötzingen bei ihrem zweiten Fallſchirm⸗ abſprung eine kleine Aenderung eintreten laſſen mußte. Die Fallſchirmſpringerin wollte zuerſt 500 Meter in die Tiefe ſtürzen, ehe ſie den Fallſchirm zur Entfaltung brachte. Da aber die Wolkenhöhe zwiſchen 500 und 600 Meter lag und außerdem ein ungeheuer böiges Wetter herrſchte, mußte ſich die kühne Frau darauf beſchränken, nach hundert Meter Fall den Fallſchirm zu entfalten Wie ſtark der Wind wehte, ging daraus hervor, daß Hedy von Bröbtzin⸗ gen noch hundert Meter geſchleift wurde, als ſie auf dem Boden aufkam, weil der Wind den Fallſchirm vor ſich hertrieb. Während die Abſpringerin zur Erde ſchwebte, umkreiſte ſie dauernd Pilot Breiten⸗ berger, der ſie in ſeiner Maſchine zum„Startplatz“ unter den Wolken gebracht hatte. Eine Welle der Bewunderung und der Begeiſte⸗ rung ging durch die Zuſchauermenge, als Schwarmführer Bihlmater mit der Segelflugmaſchine„Brun Loerzer“ zum Kunſtflug in die Höhe geſchleppt wurde. Für den bewährten Flieger war der Wind gerade recht, der ihm die tadelloſe Ausführung der Kunſtflugfigu⸗ ren und vor allem des Lvopings ermöglichte, der mit einem ſolchen Schwung mehrmals hintereinander ge⸗ reiht wurde, daß viele Leute vor Verwunderung aus dem Staunen überhaupt nicht mehr herauskamen, Dieſer Gegenſatz zwiſchen der unbändigen Gewalt der 750 PS der Kunſtflugmaſchine Udets und dem motorloſen Flugzeug, das mit einer gleichen Selbſt⸗ verſtändlichkeit ſich in der Luft überſchlug! Zum Schluß ging Bihlmaier noch mit einem Slip über den Platz und landete mit einer Sicherheit, wie man es auch gar nicht anders erwartet hatte. Die hegei⸗ Schneider ſein heißt Künſtler ſein Losſprechung von Schneiderlehrlingen Auch die Schneider haben den alten Zunftbrauch der Losſprechung der Lehrlinge wieder aufleben laſſen. Und ſo konnten in einer Losſprechungsfeier der Schneider⸗Innung im großen Saal der„Lieder⸗ tafel“ vierzehn Lehrlinge losgeſprochen und als Ge⸗ ſellen verpflichtet werden. Innungs⸗Obermeiſter Theodor Schleier hieß in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache neben den Fachlehrern der Gewerbeſchule noch zahlreiche Obermeiſter anderer Innungen bei der Feier willkommen und begrüßte ganz beſonders den Handwerkskammerpräſidenten und Ne⸗Hago⸗ Kreisamtsleiter Stark. Nachdem die loszuſprechenden Lehrlinge mit der Innungsfahne und der Hakenkreuzfahne in den Saal eingezogen waren, ergriff Obermeiſter Schleier das Wort, um auszuführen, daß die Losſprechung Erlaß einer Schuld bedeutet und daß dadurch die Anerkennung der Gleichberechtigung ausgeſprochen wird. Zur Zeit der Zünfte übte man regelmäßig die Gepflogenheit, doch geriet der ſchöne Brauch im Laufe der Jahrzehnte in Vergeſſenheit. Erſt jetzt iſt es in dem vom nattonalſozialiſtiſchen Geiſte getragenen Staate möglich geweſen, den Zunft⸗ brauch wieder aufleben zu laſſen. Jeder Lehrling wird beſtätigen können, daß die Lehrjahre keine Herrenfahre ſind und es darf ruhig geſagt werden, daß das in aller Zukunft ſo bleiben wird. Ja, es beginnt jetzt erſt die wirk⸗ liche Lehrzeit. Die Gleichberechtigung in der Hand⸗ werkergemeinſchaft iſt für den jungen Mann ein Meilenſtein in ſeinem Leben. Seine Pflicht iſt es, von hier aus in Dankbarkeit zurückzudenken an Mei⸗ ſter und Meiſterin und an den Fachlehrer. Die Gleichberechtigung bringt aber nicht nur Rechte, ſon⸗ dern auch vermehrte Pflichten. Mit frohem Mut heißt es jetzt an die Arbeit gehen, daß jeder ein⸗ zelne ein tüchtiger Meiſter wird, ſo wie wir ihn in der Zukunft brauchen. Nachdem der Obermeiſter geendet hatte, trat ein Sprecher in mittelalterlicher Tracht vor und verkün⸗ dete die alten Zunftregeln. Dann nahm der Obermeiſter die vierzehn Lehrlinge durch Handſchlag in den Verband und in die Handwerker⸗Innung auf. Der Handſchlag galt als Gelöbnis, dem alten Hand⸗ werk und der neuen Fahne des Reichs die Treue zu halten. Der Geſellenbrief konnte an Ludwig Frank, Georg Hatzenbühler Franz Klapper, Karl Müller, Auguſt Müller, Joſef Maier, Karl Moos, Alois Rheinwald, Fr. Stockinger, Herb. Schelhaas, Brund Walter Bertram und Farenkopf übereicht werden. Fachſchaftsleiter Neubert forderte die Jung⸗Geſellen dazu auf, daß jeder an feiner Stelle Ehre für ſeinen Beruf ein⸗ legt, damit das deutſche Volk den Platz wieder erringen kann, auf den es ein Anrecht hat. Es müſſe eine Ehre ſein, ſeinem Meiſter nachzueifern und mit der Arbeit Zeugnis von dem Willen des Volkes abzulegen. Dann könne man auch als vollwertiger Volksgenoſſe und wertvolles Mit⸗ glied der Volksgemeinſchaft gelten. Handwerkskammerpräſident Stark ſprach von dem ſchönen Brauch, daß jetzt im Dritten Reich wieder an den Lehrling gedacht wird, wenn die Lehrzeit beendet iſt. Die losgeſprochenen Lehr⸗ linge ermahnte der Redner, allzeit treu zum Be⸗ ruf und zum Führer zu ſtehen, Kameradſchaft zu üben und nur höchſte Qualitätsarbeit zu leiſten, damit der Führer auch ſehe, daß das deutſche Hand⸗ werk wieder marſchiert. Fachſchullehrer Steidlinger erinnerte an die Zuſammengehörigkeit von Schule, Meiſtern und Eltern und rief den jungen Leuten ein „Glück auf“ mit dem Wunſche zu, daß ſie ganze Män⸗ nex werden, die keine Halbheiten und Schwachheiten mehr aufkommen laſſen. Nachdem die alten Sitten wieder zu Ehren kommen und ein Teil des in Ver⸗ geſſenheit Geratenen wieder aſtfgelebt iſt, wird es nicht mehr lange dauern, bis auch bei der Meiſterprü⸗ fung gefragt wird, ob der Geſelle auf Wander⸗ ſchaft geweſen iſt und auswärts ſeine Kenntniſſe erweitert hat. 5 Bei dem anſchließenden kame radſchaftlichen Bei⸗ ſammenſein, an dem Meiſter, Geſellen und Lehrlin⸗ gen in harmoniſchem Dreiklang teilnahmen, wurde eine bunte Unterhaltungsfolge abgewickelt, die zum großen Teil aus eigenen Reihen beſtritten wurde und ſtarken Beifall fand. ſterten Zurufe, die ihm ſchon während des Flie⸗ gens in die Luft hinausgeſendet wurden und die er auch erwiderte, fanden nach der Landung ihre Fort ſetzung. Das Ballon rammen hatte durch den widri⸗ gen Wind wiederum zu leiden, denn der Wind ent⸗ führte ſo raſch die Ballons, daß das jagende Flug⸗ zeug wenig Glück hatte und nur hin und wieder die fliegenden Gummikugeln zu zerſtören vermochte. Als Udet nach ſeinem letzten Flug ganz niedrig hereinlandete und den Zuſchauern in der Oſtecke des Platzes mit ſeinem Propellerwind die Hüte vom Kopfe riß, war es Schluß mit der Flugveranſtal⸗ tung, die in bewundernswerter Weiſe Schlag auf Schlag abgewickelt wurde, ſo daß um 5 Uhr ſchon der Rückſtrom in die Stadt einſetzen konnte. Gerade als Udet aufſetzte fing es nun leicht zu regnen an. Das war gut ſo, da ſonſt ein tolles Durcheinander entſtan⸗ den wäre. Es war auch ſo ſchon ſchlimm genug! Wollten ſich doch viele Leute nicht in die Or d⸗ nung fügen! Das konnte man bei den überall ſich durchdrückenden Radfahrern bemerken, noch ſtär⸗ ker aber bei den Motorradfahrern, die ſich auf der Abfahrtſtraße zwiſchen den Fußgängern und den Kraftwagen in wenig angenehmer Weiſe„durch⸗ ſchlängelten“. Aber ſchließlich kam jeder wieder nach Hauſe, nur daß es bei dem einen etwas länger dauerte als bei dem anderen. Jedenfalls darf zuſammengefaßt geſagt werden, daß der Mannheimer NS⸗Volksflugtag, den die „Ufa“ auch gefilmt hat ein voller Erfolg ge⸗ weſen iſt und daß es auch dem Reichsſtatthalter Wagner, dem Miniſterpräſidenten Köhler, dem Innenminiſter Pflaumer und dem Gauleiter Bürckel gut gefallen hatte, denn ſie blieben bis zum Schluß der Veranſtaltung auf dem Flugplatz. k Das Weinfeſt in den Rhein⸗Neckarhallen nahm am Sonntag ſchon um fünf Uhr ſeinen Anfang. Man hatte in richtiger Erkentnis der Sachlage dieſe Aenderung getroffen, da man glaubte, daß die vom Flugplatz zurückſtrömenden Menſchenmaſſen gerne die Gelegenheit benützen würden, dem Weinfeſt einen Beſuch abzuſtatten. Sehr raſch füllte ſich dann auch die Halle und vor allem ſtürmte man das Kaffee, da die Flugplatzbeſucher von dem Wind ziemlich aus⸗ geblaſen und ordentlich durchfroren waren. Es ent⸗ wickelte ſich in der gut geheizten großen Halle bald ein buntes Treiben, das gegen Abend immer lebhaf⸗ ter wurde. Die Kapelle des Mannheimer Volksdien⸗ ſtes unterhielt mit flotten Weiſen die Gäſte, bis dann wie vorgeſehen zur üblichen Zeit die Vortragsfolge und die Spiele auf der Bühne ihren Anfang nahmen. Im übrigen herrſchte am Sonntagabend wieder rich⸗ tiger Hochbetrieb, an dem rund 3000 Beſucher beteiligt waren Allerdings ging man durchweg etwas früher als am Samstag nach Hauſe, denn es ſtand ja der Montag vor der Türe und nicht der Sonntag, an dem man hatte ausſchlafen können. Heute Abend iſt der Kehraus und da man den Entrittspreis ermäßigt hat, iſt nochmals mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen. e Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Songnlag; 5—— en, Ie Mubeg andi —̃ä— 7* 325 O venemos O nene O ne dedeckt& omg& bedeckt o Regen Schnee& braupeig S debet K dewitter Sinas tue. Os Sen telchter 0. massiger Sugsucvwest e Norgwesk die pſeile ſulegen mit gem winde bie ber gen Stationen stedenden Lab ſen geben dſe Jemperatut an. Die Lien verbinden orte mit gleichem auf Reeresniveau umgerechneten Cultdrucs Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 15. Oktober. Die Wirbeltätig⸗ keit über Europa iſt außergewöhnlich lebhaft. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet hat ſich in 24 Stunden von Island nach dem Baltikum verlagert. Die aus⸗ gedehnten Regenfälle des Sonntags ſind durch den Einbruch kühlerer Luftmaſſen von Nordweſten her beendet worden, jedoch kommt es im ganzen weſt⸗ lichen Europa noch überall zu teilweiſe ſehr ſchweren Schauern. Nachdrängende Kaltluft wird noch einen weiteren Temperaturrückgang bringen. Vorausſage für Dienstag, 16. Oktober Wechſelnd bewölkt und Schauerniederſchläge, weitere Abkühlung, nordweſtliche Winde. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗ Pegel] 11. 12. 14 1 Neckar⸗Pegel 12. 13 1 15 Rheinfelden 2,24 2,112,130 2,01 1 Bpeach 5 148541 110 1, 3JJ Mannheim.302,34 228 2 Kehl...252,33 2,25 2,22 2,15 Jagſtfeld--- Harz 1 245 759 245 257.54 Fp 222 annheim 39.45 2,32 2,26 b E Kaub 15 105550).35 Diedesheim. 0,34 0,310,300— Köln.04.030, 960,97 0,95 eee eee eee Auf alle Fälle, Wurimann 1.8 9 die gute Schirm-Einkaufsquelle 820 I 2 2 4 LAL 1 2 7„ Montag, 15. O Aus Baden Reichsſtanthalter Wagner 39 Jahre Die badiſche Regierung gratuliert * Karlsruhe, 15. Okt. Die Mitglieder der badi⸗ ſchen Regierung haben unter Führung des Mini⸗ ſterpräſidenten Köhler Reichsſtatthalter Robert Wagner am Samstag vormittag zu ſeinem 39. Geburtstag perſönlich ihre Glückwünſche Uberbracht. Schlageter-Hain wurde geweiht * Schriesheim, 15. Okt. Unweit der Strahlenburg hat die Gemeinde Schriesheim eine Gebächtnis⸗ anlage zur Erinnerung an die natio⸗ Ralſozialiſtiſche Erhebung errichtet. Von einem halbrunden Vorplatz führt eine breite Treppe zu einem Findling, den ein großes Hakenkreuz über⸗ ragt. Ringsherum ſind Bäume gepflanzt. Man hat die Anlage„Schlageter⸗Hain“ genannt, weil der Name dieſes deutſchen Helden untrennbar mit der deutſchen Wiedergeburt verbunden iſt. Am Sonntagvormittag wurde der Schlageter⸗Hain unter Mitwirkung aller Formationen der NS DA und der Vereine eingeweiht. Kreisleiter Dr. Roth⸗ Mannheim hielt dabei die Anſprache. Ein ſüßes Jubiläum in Schwetzingen Schwetzingen, 15. Okt. In Schwetzingen kann in dieſem Jahre die älteſte Konditorei am Platze, „Konditorei und Kaffee Keßler“ auf ein 100 jähriges Beſtehen zurückblicken. Es war im Jahre 1810, als der Gründer der Kon⸗ torei Karl Keßler in Schwetzingen, und zwar im älteſten Hauſe der ſchönen kleinen Stadt, geboren wurde. Im November 1834 hat dann dieſer Karl Keßler, der in Frankfurt und in Heidelberg ſeine Lehrlingszeit abſolvierte, im damaligen lutheriſchen Pfarrhaus, das damals frei wurde, die erſte Kon⸗ ditoreti in Schwetzingen eröffnet. Bald nach der Gründung der Konditorei verhei⸗ ratete ſich Keßler mit einer Ladenburgerin namens Anna Böſer. Bei einer aroßen militäriſchen Parade im Jahre 1840, die in Schwetzingen in Anweſenheit ſämtlicher deutſchen Bundesfürſten ab⸗ gehalten wurde, gab Konditor Keßler die erſte Probe feines Könnens. Er hatte im Auftrag des Groß⸗ herzoas von Baden an den drei Nachmittagen des militäriſchen Treffens den Gäſten im Schloßgarten den Kaffee mit Gebäck zu reichen. Ein weiterer Sproß des Hauſes Keßler, Auguſt Keßler, führte das Geſchäft zu beachtlichem Anſehen. Im Oktober 1899 wurde dann das noch heute beſtehende Kaffeehaus „Cafes Keßler“ an der Karl⸗Theodor⸗Straße gegrün⸗ det, das heute auf ein 35jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken kann. Bürgermeiſter tagten in Forbach * Forbach(Murgtal), 15. Okt. Zur Beſprechung landwirtſchaftlicher Fragen fand hier eine Bürger⸗ meiſtertagung des Gemeindetages, Be⸗ zirk Raſtatt⸗Baden, ſtatt. Landwirtſchfatsrat Dr. Hertle⸗Raſtatt ſprach über die große volks⸗ wirtſchaftliche Bedeutung des Flachsbaues, beſonders im Hinblick auf unſere eigene Rohſtoffverſorgung. Unſere Bauern in den Gegenden, wo geeignete Bö⸗ den vorhanden ſeien, müßten entſprechend ihrer An⸗ baufläche zum Flachsbau übergehen, zumal das Reich dazu Prämien gebe. Kreisbauernführer Müller erläuterte Aufbau und Aufgaben des Reichsnähr⸗ ſtandes. Kreisvorſitzender Stier verbreitete ſich über die Aufgaben des Kreiſes. Kreisleiter Bürkle wandte ſich an die Bürgermeiſter, verantwortungsvoll und nach den Richtlinien der NSDAP ihre örtliche Politik zu treiben. Er ſtellte die Forderung, daß die Bürgermeiſter alles daranſetzen müßten, daß jeder verfügbare Boden ausgenützt wird, anderſeits müſſe der Beſchaffung von Arbeit nach wie vor das Augen⸗ merk gelten. ktober 1984 OL Weinheim, 18. Okt. In einer Verſammlung im„Pfälzer Hof“, die aus den am Verkehr intereſ⸗ ſierten Kreiſen der Stadt beſucht war, wurde die Gründung eines Verkehrsvereins be⸗ ſchloſſen. Die Geſchäfte des Vereins hat vorerſt Ober bürgermeiſter Huegel übernommen.— Nachdem erſt kürzlich von reifen Zitronen in der Bahnhofs⸗ anlage berichtet wurde, wird nun mitgeteilt, daß auch im Garten des Landwirts Hübſch Zitronen herangereift ſind, deren Früchte noch größer ſind, als die von der Bahnhofsanlage. Im gleichen Garten blüht zur Zeit auch der Mohn zum zweiten Male. L. Schwetzingen, 14. Okt. Der neue Leiter der Schwetzinger Volksſchule, Rektor Breunig, der von Berghauſen hierher verſetzt wurde, hat am Freitag ſein Amt angetreten. L. Hockenheim, 15. Okt. Verhaftet wurde hier ein Mann, der der Beihilfe bei dem in Reilingen durch⸗ geführten Gelddiebſtahl dringend verdächtig iſt. Er wurde in das Bezirksgefängnis Mann⸗ heim eingeliefert. ö i * Pforzheim, 18. Okt. Verſuchsweiſe fährt hier ein Straßen bahn wagen mit Rückſtrah⸗ lern. Der Wagen trägt die Rückſtrahler auf der linken Seite des Schutzbrettes vor den Rädern. Bis zum Beginn des nächſten Jahres haben nach den meuen Verkehrsgeſetz ausnahmslos ſämtliche Fahr⸗ zeuge Rückſtrahler zu tragen. Später ſollen die Straßenbahnwagen auch noch mit Haltelichtern und FJahrtrichtungsanzeigern verſehen werden. * Freiburg i. Br., 15. Okt. Profeſſor Dr. Wal⸗ ter Löhlein, ſtellvertretender Direktor der Univer- ſitäts⸗Augenklinik in Freiburg, hat den an ihn er⸗ gangenen Ruf an die Univerſität Berlin angenom⸗ men. Er iſt am 1. Oktober dieſes Jahres aus dem Lehrkörper der Univerſität Freiburg ausgeſchieden. 5 Mafnzer Vanküberfall restlos Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Täter feſtgenommen— Vanditenkraftwagen war in Wiesbaden geſtohlen O Mainz, 15. Oktober. Der dritte Banküberfall, der in Mainz ſeinerzeit große Unruhe verurſacht hatte, hat nun⸗ mehr ſeine völlige Aufklärung gefunden. Der Mainzer Kriminalpolizei gelang es am Wochen⸗ ende, das Räubertrio. das am 9. Oktober einen ver⸗ wegenen Ueberfall auf eine Angeſtellte der Mainz⸗ Mombacher Sparkaſſe ausgeführt hat, zu faſſen und hinter Schloß und Riegel zu bringen. Zu dem Ueber⸗ fall werden nachſtehende Einzelheiten bekannt: Die Täter hatten den Enutſchluß zu dem Raub⸗ überfall bereits vor mehreren Wochen gefaßt und ſeit dieſer Zeit Beobachtungen angeſtellt, um feſtzu⸗ ſtellen, wo der Ueberfall am beſten ausgeführt wer⸗ den könnte. Als ſie glaubten, mit den Gepflogen⸗ heiten der Angeſtellten genau vertraut zu ſein, be⸗ ſchloſſen ſie, am Dienstag, dem 9. Oktober 1934 den Ueberfall auszuführen. Die drei Täter fuhren am Dienstag nach Wiesbaden, wo ſie vor einem bdorti⸗ gen Kaffeehaus den Kraftwagen, mit welchem ſie den Ueberfall ausführten, ſtahlen. Von dort fuhren ſie nach Mainz zurück, ſetzten den ritten Täter hier ab mit dem Auftrag, ſie am Dienstag früh um 8 Uhr in Mainz Mombach in der Turnerſtraße zu erwarten. Die beiden anderen fuhren nach Buden⸗ heim zur dortigen Kirchweih, wo ſie ſich die ganze Nacht über aufhielten. Am Dienstag früh fuhren ſie von dort nach Mombach, trafen ſich mit dem dritten Täter und hielten ſich in der Nähe der Mom ba⸗ cher Sparkaſſe auf. Als die Angeſtellte das Sparkaſſengebäude verließ, um das Geld zur Poſt zu bringen, folgten ihr zwei der Täter unauffällig, während der dritte mit dem Wagen langſam nach⸗ fuhr. Die Angeſtellte wurde dann überfallen und ihr das Geld entriſſen. Die Täter ſprangen in den Wagen, fuhren in ſchnellſtem Tempo nach Mainz, wo ſie den dritten Täter abſetzten, während die beiden übrigen nach Wiesbaden⸗Biebrich weiterfuhren, oͤort den Wagen ſtehen ließen, ſich nach Wiesbaden begaben und von dort mit dem D⸗Zug nach Köln fuhren. Als die von hier angeſtellten Ermittlungen ergaben, daß ſich die Täter vermutlich in Köln aufhielten, wurden zwei Kriminalbeamte von hier nach Köln geſchickt, denen es nach ſchwierigen Ermittlungen gelang, einen der Täter in einem Hotel, wo er ſich unter falſchem Namen eingetragen hatte, feſtzunehmen. Der öͤͤritte Täter hatte ſich bereits nach Amſter⸗ dam begeben, wollte ſich aber mit dem inzwiſchen Feſtgenommenen im Laufe des geſtrigen Tages wie⸗ der in Köln in einem zweiten Hotel treffen. Dieſes Hotel wurde unter Beobachtung geſtellt. Geſtern nachmittag gelang es auch, dieſen Täter zu faſſen. Der dritte Täter war bereits am Dienstag hier in Mainz feſtaenommen worden. Als Anſtifter und Helfershelfer zu der Tat konnten zwei weitere Per⸗ ſonen ermittelt und feſtgenommen werden. Von dem geraubten Gelde konnte ein Betrag von über 1400 Mark herbeigeſchafft wer⸗ den. Den Reſt hatten die Täter bereits verausgabt. Kein Raubmord bei Hirſchhorn Eine Kette unglücklicher Zufälle * Darmſtadt, 12. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle bei dem Landgericht in Darmſtadt teilt mit: Die Ermittlungen über den Tod des auf der Bahnſtrecke bei Hirſchhorn a. N. aufgefundenen Wanderburſchen ſind nach einwandfreier Aufklärung des Falles nunmehr abgeſchloſſen. Die urſprünglich berechtigt geweſene Vermutung, daß ein Raubmord vorliegt, hat ſich erfreulicherweiſe nicht beſtätigt. Der Tod des Wanderburſchen iſt vielmehr auf die aller⸗ dings urſüchlich verbundene, aber unglückliche Ver⸗ kettung einer au ihm begangenen Körperverletzung mit einem nachfolgenden Unglücksfall zurückzufüh⸗ ven. Der Tote, ein 52jähriger, ſchwer vorbeſtrafter Mann namens Bruno Junge aus Sachſen, hatte ſich einem zwecks gemeinſamer Stellenſuche auf Wanderſchaft befindlichen jungen Paar, einem Mann namens Biermann und einer jungen Frau mit Namen Weinberg, beide aus Norddeutſchland, angeſchloſſen. Die drei hatten gemeinſam im Walde bei Hirſchhorn genächtigt. In der Nacht wurde Junge gegen das Mädchen, dem er den Erlös aus einem offenbar von ihm geſtohlenen Fahrrad ge⸗ ſchenkt hatte, zudringlich. Dies führte zu einer tät⸗ lichen Au sein anderſetzung mit Bier⸗ mann, in deſſen Verlauf dieſer den Junge durch Würgen am Halſe und durch Schläge ins Geſicht und auf den Kopf erheblich verletzte. Nach wieder Hergeſtelltem Frieden brachte Biermann ſeinen Geg⸗ ner, der kaum mehr aus den Augen ſehen konnte, zn eine in der Nähe gelegene Kapelle, wo er ihn abwuſch und ihm kühlende Aufſchläge machte, Dort Heß er ihn, um allein mit der Weinberg weiterzu⸗ wandern. Bald darauf muß Junge bei dem Ver⸗ ſuche, ein Bedürfnis zu verrichten, den unmittelbar neben der Kapelle liegenden Steilhang hinab⸗ geſtürzt ſein. Er verletzte ſich dabei erneut. Nach⸗ dem er vergeblich um Hilfe gerufen hatte, verſuchte er über das vorüberführende Bahngleis hinweg auf die Landſtraße nach Hirſchhorn zu kommen. Bei dieſem Verſuch wurde er durch die Lokomotive eines in ſeinem Zuſtand nicht bemerkten Güter⸗ zu ges ſeitlich von hinten gefaßt und mit dem Ge⸗ ſicht auf die Schotterſteine des Bahndamms geſchleu⸗ dert. Die durch den Aufprall hervorgerufenen inne⸗ ren Verletzungen führten ſeinen alsbaldigen Tod herbei. Nachbargebiete „Hausmacher“ Weine eingezogen Ol. Heilbronn, 15. Okt. Am 3. Juli 1934 wurde der Heilbronner Weinhändler Eugen K. vom dor⸗ tigen Amtsgericht zu 1000 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Im Herbſt 1933 hatte er ſeinem Wein zuviel Waſſer und Zucker zugeſetzt und verſchiedene Sorten unter irreführenden Bezeichnungen zum Verkauf feilgeboten und verkauft. So hatte er nach den Feſt⸗ ſtellungen des Weinkontrolleurs Bönnigheimer Schillerwein mit Pfälzer Wein und der ſpaniſchen Sorte Alicante vermiſcht und dieſes Gemiſch als „Brackenheimer“ verkauft. Die Weine waren viel⸗ fach überſtreckt und wieſen teilweiſe einen zu gerin⸗ gen Säuregehalt auf. Der Sachverſtändige Haag proteſtierte ſetnerzeit energiſch dagegen, daß ein ſol⸗ ches Gemiſch durch einen gewiſſenloſen Händler unter Mißbrauch eines guten württembergiſchen Namens in den Handel gebracht wurde. Leider fiel die gegen K. ausgeſprochene Strafe unter die Amneſtie. Da⸗ gegen wurde dem Antrag der Staatsanwaltſchaft auf Einzug des Weines nunmehr durch das Amtsgericht endgültig ſtattgegeben. Es handelt ſich um etwa 10 000 Liter. 3 Perſonen veruntreuten 80000 Mark * Bad Kreuznach, 14. Okt. Fünf aus Bad Kreuz⸗ nach ſtammende junge Leute hatte im Laufe des Jad⸗ res 1933 bei den Firmen Rhein⸗Nahe⸗Kraftverſor⸗ gung Gmb. und der Städtiſchen Betriebs⸗ und Ver⸗ kehrsgeſellſchaft Bad Kreuznach erhebliche Unter⸗ ſchlagungen im Geſamtbetrage von 80000 Mark vorgenommen. Das Koblenzer Ge⸗ richt verurteilte ſie jetzt zu Gefängnisſtrafen von 1 Jahr 3 Monaten, 1 Jahr 6 Monaten, 2 Jahren, 2 Jahren 6 Monaten und acht Monaten. Während drei Angeklagte auf freien Fuß belaſſen wurden, kamen die beiden zu höheren Strafen Verurteilten ſofort in Haft. Eier waggonweiſe Lebhafter Schmuggel im Saargebiet * Saarbrücken, 15. Okt. In der letzten Zeit wur⸗ oͤen von den Beamten der Zollfahndungs⸗ ſtelle Saarbrücken eine größere Reihe von Zollvergehen feſtgeſtellt und aufgeklärt. Bei einem Ehepaar wurde eine Menge Textilwaren vorgefun⸗ den und beſchlagnahmt. Eine Bande von vier Per⸗ ſonen wurde ermittelt, die ſich mit dem Schmug⸗ gel von Seidenſtrümpfen befaßte. Von ei⸗ ner Großhandlung wurden Eier waggonweiſe un verzollt eingeführt. Weiter wurden fünf Kraftwagen, ein Motorrad, vier Fahrräder, eine Anzahl Damenhüte beſchlagnahmt, die in das Saar⸗ gebiet eingeſchmuggelt worden ſind. Ebenſo konnte ein umfangreicher Schmuggel mit Raſterklingen auf⸗ geklärt werden. Aus der Pfalz Betrüger und Landesverräler Ein übler Burſche verurteilt * Bad Dürkheim, 15. Okt. Hier hatte ſich der 1911 geborene Hermann Schmidt vor dem Amtsgericht zu verantworten, der am 8. Auguſt nach Empfang eines für die Städtiſche Sparkaſſe beſtimmten Be⸗ trages von 1112,75 Mark bei der Bayeriſchen Noten⸗ bank geflüchtet war und über die elſäſſiſche Grenze ſich begeben wollte, nachdem das Geld im Ausland ver⸗ pulvert war. Hier wurde er am 5. Oktober feſtge⸗ nommen. Der Angeklagte hatte ſich um die Unter⸗ haltspflicht für ſein uneheliches Kind nicht geküm⸗ mert und das Geld mit liederlichen Frauenzimmern durchgebracht. Er wurde zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis, Haftfortdauer und Tra⸗ gung der Koſten verurteilt. Da der Angeklagte auch non franzöſiſcher Seite zweimal Geld für Spionagezwecke erhalten hatte, wird er ſich auch wegen Landesverrats zu verantworten haben in einem Verfahren, das von dem heutigen abgetrennt wurde. Der Fall kommt vor dem Schwurgericht Frankenthal zur Verhandlung, Wiederaufnahme des Vetriebs im nordpfälziſchen Bergbau * Obermoſchel, 13. Oktober. Nach den Vorunter⸗ ſuchungen in den Onteckſilber⸗ und Zinnoberberg⸗ werken im Ortsbann Kriegsfeld wurde bereits mit der Aufräumung der eingefallenen Stollen und Schächte begonnen. Die Arbeiten ſollen in Kürze mit einer größeren Belegſchaft aufgenommen werden. Das gewonnene Material wird in Kraftwagen nach Obermoſchel transportiert, wo zur Zeit ein moder⸗ nes Verarbeitungswerk errichtet wird. r Ludwigs hafen, 15. Oktober. Der geſtrige Eintopfſonntag erbrachte in Ludwigshafen das ſch ine Ergebnis von rund 12 000 Mark. i Neuſtadt a. d. Hot,, 15. Okt. Auf Grund der neuen Tarifordnung für die Landwirtſchaft und den Wein⸗ bau der Rheinpfalz erfährt die Frage des Hauß⸗ trunkes für die im Weinbau beſchäftigten Per⸗ ſonen folgende Neuregelung: Es werden in Weingegenden in der Zeit vom 1. März bis 31. Okto⸗ ber eines Jahres täglich zwei Liter Weintrunk ge⸗ geben, beim Spritzen, Schwefeln ſowie bei der Heu⸗ und Getreideernte drei Liter täglich, in der Zeit vom 1. November bis Ende Februar eines Jahres täglich die Hälfte. Soweit der Haustrunk vom Arbeitnehmer nicht in Anſpruch genommen wird oder vom Arbeit⸗ geber nicht gewährt werden kann, erhält der Arbeit⸗ 7 7 eine Barentſchädigung von 15 Pfennig je iter. I Bensheim, 15. Okt. Im benachbarten Elms, hauſen wurde morgens das dreijährige Töchterchen des Bäckermeiſters Krämer von einem Bensheimer Brauerei⸗Laſtkraftwagen angefahren. Das Kind erlitt einen doppelten Schädelbruch, an deſſen Folgen es bald darauf ſta rb. Der bedauerliche Unglücksfall wo um ſo tragiſcher, als ſich derſelbe vor den Augen des Vaters abſpielte, dem keine Möglichkeit geboten war, helfend einzu⸗ greifen. Knigge erlebt die Pfälzer Weinleſe Nach einem aus dem Jahre 1799 ſtammenden Brief des Freiherrn von Knigge, des 5 des bekannten Buches tber den Umgang mit Menſchen, aus der alten Pfolz. „„Sie kennen meine Vorliebe für die Pfalz; in bieſem ſchönen Lande, und beſonders in Freinsheim, Herxheim, Deidesheim, und zu einer anderen Zeit in Monzingen und Kreuznach, in Monsheim, in Weinheim, in Bretten und Zeizen⸗ hauſen habe ich glückliche, heitere Tage verlebt. Einſt, von Kummer aller Art tief niedergebeugt und zum Mißmut hinabgeſunken, machte ich eine Fußreiſe tit die Pfalz umher, zur Zeit der Weinleſe, und fand in den Armen teilnehmender Freunde, in dem Genuſſe unſchuldiger ländlicher Freuden, in dem An⸗ blicke der paradieſiſchen Naturſzenen und in der freundlichen Aufnahme, die ich in der ganzen Nach⸗ barſchaft umher, bei gaſtfreien, frohen Menſchen ge⸗ noß, den verlorenen Frieden wieder. Ich wohnte bei Freunden, die in dieſer, der Fröhlichkeit gewid⸗ meten Zeit, ſo viel Zuſpruch hatten, daß unſere jovia⸗ liſche Geſellſchaft vielleicht mehr Wein des Tages über trank, wie des Abends gekeltert wurde. Des Morgens nach dem Frühſtück ging die ganze luſtige Bande hinaus, zum Traubeuleſen, die dann in großen Gefäßen auf Karren nach Haus ge⸗ fahren wurden. Mittags ſpeiſte man mit ſo gutem Appetit, wie man ihn von Menſchen erwarten kann, die ſechs Stunden lang in freier Luft gearbeitet haben. Nachmittags ging wieder das Traubenleſen an; abends aber, wenn draußen nichts mehr zu ſchaf⸗ fen war, zog man nach Hauſe. Da ſetzten ſich dann die älteren Damen und Herren zum Kartenſpiel und wir anderen, fungen Leute gingen hinunter in den Hof, wo die Kelter ſtand. Hier war ein Lämpchen aufgehängt, das zugleich den Arbeitern Licht gab und den kleinen Grasplatz erleuchtete, auf welchem wir, nach einer einzigen Geige, die ein alter Invalide aus dem Dorfe ſpielte, lebhafter und mit fröhlichem Her⸗ zen herumſprangen, wie wenn im vergoldeten Saale, bei dem Scheine der Wachskerzen auf kriſtallenen Kronleuchtern, des Kurfürſten Oboiſtchöre die Ohren betäubt hätten. Das Haus war klein; nur während dieſer Jahreszeit pflegte ſich mein Wirt mit ſeiner Familie da aufzuhalten und der Gäſte waren viele; ſie wurden zum Teil bei den guten Nachbarn ein⸗ quartiert; auch behalf man ſich, ſo gut es gehen wollte. Leute, die ſich nie in ihrem Leben vorher geſehen hatten, ſchliefen, zuweilen zu zwei Paaren, in einem Zimmer. Des Morgens, wenn die ganze Geſellſchaft ſich zu gleicher Zeit ankleiden wollte, fand ſich oft nicht ein Plätzchen, ww man ungeſehen Wäſche wechſeln konnte. Da ſtellte ſich dann der, welcher dieſe Operation vorhatte, in eine Ecke und die andern mußten, auf ein gegebenes Zeichen, ſich mit den Ge⸗ ſichtern nach der gegenſeitigen Wand hinkehren.“ Der Dichter hatte ſeinen„Umgang mit Menſchen“ ſchon geſchrieben Dr Preis 30 Pfg. Uberall zu haben! Kleines Kursbuch für Baden, Pfalz und Hessen mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kraftpostlinien in Baden, Hessen und Pfalz Winter-Ausgabe 1934/35 Montag, 1 70 . — 2 Oktober 1934 — 2 Süddeuische Revlsons- und Treuhand AG. Mannheim a Dieſe Treuhandͤgeſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1933 Honorareinnahmen in Höhe von 365 054(320 026)/ zu⸗ züglich 1667 5)/ Zinſen und 2560/ außerordentlichen Erträgen(i. V. 3950/ Gewinn aus Wertpapieren). An Gehälter wurden 213 941(204 495) /, für ſoziale Abgaben 6276(6063) l, für Beſitzſteuern 3875(4419)/ und an allen ſonſtigen Aufwendungen einſchl. Reiſekoſten 131 689 103 051), aufgebracht. Noch Abzug von 3961(2299) ¼ Abſchreibungen auf Ge ftseinrichtung verbleibt ein Nein gewinn von 1(5823) /, der ſich um den Vortrag von 2010(562)/ erhöht. Bei 200 A zeigt die Vermögens auf⸗ ſtel lung? 5)% Anzahlungen von Kunden, 2495(488)/ ſonſtige Verbindlichkeiten und 22 178(14155) Mk. Poſten der chnungsabgrenzung. Auf der anderen Seite erſcheinen 97 500(112 500)/ noch nicht eingeſorderte Kapitaleinzahlungen, 37 250(—) 4. Beteiligungen, 68 282 (68 465)/ Forderungen für Leiſtungen, 13 000(15 000)%¼ Hypothekenforderungen und 18 876(15 070)„ nkgut⸗ haben. Treuhänderiſch wurden Vermögenswerte in Höhe von 2764 126, übernommen. Konſul Dr. e. h. Otto Clemm Mannheim iſt durch Tod aus dem AR aus⸗ geſchieden. Neckarschiflahrf im Sepfſember Die Güterſchiffahrt wor auch im Monat September wegen Niederwaſſers auf der nichtkanaliſtierten Strecke Neckargerach— Heilbronn außerordentlich ſtark behindert. Von Mannheim fuhren 15 Schleppzüge mit zuſammen 12 Kähnen zu Berg, wovon 2 Kähne mit Stückgütern nach Heilbronn, 7 mit Zement und 2 mit Kies für die Kanal⸗ bauten am Neckar zwiſchen Guttenbach und Gundelsheim, ferner 1 Kahn mit Kohlen nach Neckarelz beladen waren. Im Lokalverkehr fuhren 32 beladene und 54 leere Kühne zu Berg. Talabwärts gingen 17 Schleppzüge mit zuſammen 10 Kähnen und zwar 4 mit Getreide, 2 mit Stückgütern, 3 mit Gips und 1 Kahn mit Baugeräten. Im Lokalverkehr wur⸗ den 45 Kähne mit Steinen, 15 Kähne mit Gips, Holz, Stückgütern und Baugeräten verfrachtet 40 Kähne ſuhren leer. Der Geſamtdurchgangsverkehr betrug 22 Kähne mit 4707 To., der Geſamtlokalverkehr 188 Kähne mit 20 240 To. . * Gebr. Stollwerck AG, Köln.— 4(5) v. H. Dividende, aber erhöhter Jahresgewinn. Der AR der Geſellſchaft beſchloß, der auf den 8. 11. einzuberuſenden o. HW für das Geſchäſtsjahr 1933/34(30. Juni) die Ausſchüttung einer Dividende von 4(5) v. H. vorzuſchlagen. In der Vermögensaufſtellung kommt die im abgelauſenen Ge⸗ ſchäftsjahr erreichte Konſolidierung und die Verbeſſerung der Liquidität ſowie das Ergebnis der auf erhöhte Aus⸗ nutzung der Fabrikationskapazität zielenden Maßnahmen zum Ausdruck. Die Umſätze der deutſchen Betriebe ſind im Berichtsjahr und auch im neuen Jahr geſtiegen. Der Reingewinn zum 30. 6. 34 beträgt 365 178 /, zuzüg⸗ lich 35 658/ Vortrag(i. V. 247 196% Jahresgewinn zu⸗ züglich 620/ Vortrag). Beim Vergleich des neuen Ergebniſſes mit dem des Vorjahres iſt alſo zu berückſich⸗ tigen, daß für die i. V. verteilte Dividende auch das Gewinnergebnis aus 1931/32 zur Verſügung ſtand. * Hildebrand Kakao- und Schokoladenfabrik Gem. b.., Berlin. Das Gericht hat am 2. Oktober den Vergleich mit den Gläubigern der Theodor Hildebrand u. Sohn, Schoko⸗ ladenfabrik.m. b.., Berlin, beſtätigt. In dieſem Zu⸗ ſammenhange war es möglich, der Auffangfirma, der Hilde⸗ brand Kakao⸗ und Schokoladenfabrik.m. b.., welche im Mai d. J. ihre Tätigkeit aufgenommen hat, neue Mittel im Geſamtbetrage von etwa 1 Mill./ zuzuführen. Die Gläu⸗ biger haben nämlich das, was ſie zu beanſpruchen haben, im Betriebe ſtehen laſſen; zwiſchen 400 000 und 500 000 ¼ wurden geſtundet und ſind bis 1940 zinslos in Raten rück⸗ zahlbar. In Höhe von 300 000/ wurden von zwei Banken langfriſtige Kredite gewährt und von dem neuen Teilhaber, Dipl.⸗Ing. Albert Rinne, Berlin, wurden etwas über 200 000% Einlage eingebracht. Dipl.⸗Ing. Rinne hat die alleinige Geſchäftsführung übernommen. Die Beteiligungs⸗ intereſſen der Familie Hildebrand ſollen künftig durch die Beſtellung eines weiteren Geſchäftsführers wahrgenommen werden. Kommerzienrat Richard Hildebrand, Dr. Guſtav Hildebrand ſowie Rich. Hildebrand jun. bleiben als Mitglieder des AR. mit dem Unternehmen verbunden.— Wie der DH weiter erfährt, iſt das Unter⸗ nehmen zur Zeit gut beſchäftigt. Von der Auffanggeſell⸗ ſchaft wurde faſt die geſamte Belegſchaft übernommen. Aus ſaiſonmäßigen Gründen wird man in nächſter Zeit zu nicht unbeträchtlichen Neueinſtellungen ſchreiten. * Die Zuckerrübenabnahme der Süddeutſchen Zucker⸗ AG. Zwiſchen dem Zuckerrübenpflanzerverband und der Siüddeutſchen Zucker⸗Ach wurde der Anzahlungspreis für die Rüben der neuen Ernte auf 2,60% je Dz. feſtgeſetzt. Der Gegenwert für Dünger⸗, Zucker⸗ und Schnitzelliefe⸗ rungen wird von der Anzahlung in Abzug gebracht. Die Rübenabnohme hat am 10. Oktober begonnen. Die Liefer⸗ tage der einzelnen Gebiete werden örtlich bekanntgegeben. Die Vertrauensmänner ſind mit der Ueberwachung des Abnahmegeſchäftes beauftragt nach den Vereinbarungen, die zwiſchen Verband und Zuckerrübenkontor getroffen ſind. Bezüglich der Ueberrüben wird den Rübenbauern emp⸗ ſohlen, dieſe in der eigenen Wirtſchaft zu verfüttern. Kom⸗ HANDELS- D WIR T der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe 28 Nr. 476 Ruhiger Wochenbeginn an der Börse Geringe Unfernehmungslusi von Kulisse und publikum/ Schluß unveränderf sfill Maunheim ſtill neuen Woche lag der Aktienmarkt ſehr ſtill bei kaum veränderten Kurſen. Von Induſtriewerten no⸗ tierten Farben 145., etwas feſter waren Cement Hei⸗ delberg und Rheinelektra. Auch Großbankwerte waren 3. T. höher geſucht, während Verſicherungsaktien an⸗ geboten blieben. Am Rentenmarkt war die Tendenz freundlich. Altbeſitz notierte wieder 100,7. G, 6proz. Mann⸗ heimer Stadtanleihe 86 G. Induſtrie⸗Obligotionen waren 3. T. etwas niedriger. Golopfandbriefe gut behauptet. Frankfurt behauptet Die Börſe zeigte am Wochenbeginn wohl eine behauptete Haltung, das Geſchäft war aber außerordentlich gering. Aus Privathand lagen Aufträge kaum vor, während die Kuliſſe mangels größerer Anregungen ſich kaum am Ge⸗ ſchäft beteiligte. Die fortlaufend bekanntwerdenden gün⸗ ſtigen Induſtrienachrichten, Abſchlüſſe uſw. machten zwar einen guten Eindruck, auch die gebeſſerte Außenhandels⸗ bilanz für den Monat September fand Beachtung, zu grö⸗ ßerer Unternehmungsluſt reichten ſie aber dennoch nicht aus. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich, ohne daß ſtär⸗ kere Veränderungen gegenüber dem Wochenſchluß eintraten. Etwas lebhafter waren anfangs nur Schiffahrtswerte mit plus ½ v.., ſpäter bröckelten Hapag aber wieder 1 v. H. ab. Chemiewerte lagen ſehr ſtill, beſonders in Farben⸗ induſtrie iſt der Umſatz ſehr klein geworden. Goldſchmidt 196 und Metallgeſellſchaft 1 v. H. ſchwächer. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr klein und die Kursgeſtaltung unregelmäßig. Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldöbuchforderungen gewannen je ½ v.., während Kommunalumſchuldung, Zinsvergütungsſcheine und Reichsmarkanleihen kaum behauptet waren. Im Verlaufe herrſchte auf allen Marktgebieten nahezu Geſchäftsſtille und die Kurſe bröckelten in den mei⸗ ſten Fällen durchſchnittlich 4— v. H. ab. Am Renten⸗ markt gingen Altbeſitz auf 100%(10078) zurück, auch die übrigen variablen Werte gaben 1 nach. Der Pfand⸗ briefmarkt lag ſehr ſtill bei zumeiſt unveränderten Kurſen. Tagesgeld blieb trotz des Medios zu 3 v. H. unverändert. Berlin uneinheitlich Die Börſe ſetzte zum Wochenbeginn ſehr ruhig ein, da vom Publikum nur wenig Aufträge vorlagen und die Kuliſſe kaum Unternehmungsluſt zeigte. Die Anfangs⸗ notierungen waren nicht ganz einheitlich, doch blieb der ſreundliche Grundton weiter vorherrſchend. Die weitere Beſſerung der Außenhandelsziffern im September gab der Tendenz einen gewiſſen Rückhalt. Etwas Intereſſe zeigte ſich für Maſchinenwerte im Hinblick auf die Auftrags⸗ zunahme im September. Am Markt der unnotierten Werte wurden Ufa⸗Bonds auf das Konverſionsangebot mit etwa 100 nach 98 genannt. Der Rentenmarkt lag weiter freundlich. Dle Altbeſitzanleihe ſetzte 20 höher ein, während Umſchuldungsanleihen mit 8378 nach 83,95 ge⸗ handelt wurden. Am Aktienmarkt gingen die Veränderungen kaum über 1 v. H. hinaus, von Montanwerten gewannen Schleſ. Berg⸗ bau 2/4. Braunkohlenaktien gaben bis 1 v. H. nach. Kali⸗ werte verloren mit Ausnahme von Aſchersleben(plus 4) „ v. H. Auch chemiſche Werte bröckelten ab, Farben 14475 zu 144% nach 145. Elektroaktien waren meiſt 7 v. H. niedriger, Licht u. Kraft und Elektr. Schleſien verloren 1% bzw. 156. Dagegen waren Siemens i v. H. erholt. Auch Schiffahrtsaktien waren wieder 7136 v. H. höher, während Bahnaktien„ v. H. verloren. Bankaktien waren gut be⸗ hauptet, Reichsbank ſogar 1 höher. Im Verlauf bröckelten die Kurſe inſolge des ſtillen Geſchäfts etwas ab. Die Kuliſſe hielt ſich weiter zurück, da ſie abwarten möchte, in welcher Weiſe das Kapitalſtock⸗ geſetz verlängert wird. Von Braunkohlenaktien waren Ilſe 3,25 v. H. niedriger. Rütgers gingen um 1,75 w. H. zurück. Schultheiß behaupteten unter Schwankungen einen Gewinn von 7 v. H. Reichsbankanteile waren bis 1,75 v. H. höher. Von variablen Renten gaben Altbeſitz um 45 Pfg. nach, Induſtrie⸗Obligationen lagen feſt. In der * Obſtgroßmarkt Weinheim. Birnen—8, Aepfel—9, Quitten—5. * Frankfurter Schlachtviehmarkt. Amtlich. Zufuhr: 1476 Rinder, darunter 418 Ochſen, 128 Bullen, 408 Kühe, 462 Färſen; zum Schlachthof direkt: 8 Ochſen, 3 Kühe, 2 Fär⸗ ſen, 467 Kälber, 113 Schaſe, 4446 Schweine. Ueberſtond: 28 Rinder, darunter 21 Ochſen, 7 Färſen. Marktverlauſ: Rinder rege, nahezu ausverkauft; Kälber ruhig; Schafe rege, ausverkauft; Schweine lebhaft, ausverkauft. Preiſe: Ochſen 38, 35—37, 31—34, 26—30; Bullen 35—36, 33—34, 3032, 2529; Kühe 3436, 3033, 2429, 1423, Färſen 3839, 34—37, 30—33, 25— 29; Kälber 50—54, 40—49, 3439, 28—33; Hammel bz) 35—6, c) 31—34; Schafe e) 32—33, J) 31; Schweine a1) 53, a2) 5253, b) 52—53, c) 51 bis 58, 4853, 46—50, f)—, 91) 5051, 99) 2246. 35 * Viehmärkte. Freiburg: Zufuhr 972 Schweine, da⸗ von 917 Ferkel und 55 Läufer. Preiſe: Ferkel—16; Läu⸗ fer 18-30% pro Stück. Handel lebhaft, co. 280 Stück Ueberſtand. Weinheim: Anfuhr 353 Stück, verkauft 268. Milchſchweine—9; Läufer 15—28; Einleger 30—35 Der Kaſſamarkt war überwiegend ſchwächer. Grün u. Bilfinger verloren 14 Punkte, Ic Chemie gingen um 5, Glasfabrik Schalke um 4,50 v. H. zurück. blieben unverändert. G, 2 1935 Reichsſchuldbuch 0 1940er er 99,62 940 Wiederaufbauanleihe 1944—45 und 0—— 7 9 1 7 e Berliner Kindl⸗Stammprioritäten um 3,50 und Steuergutſcheine ſorderungen notierten: Ausgabe 1: 7 1942—48er 95,37 96,25 95,62—96,37, 1943—48er 46—48er Am Geldmarkt waren Vorbereitungen zum Medio heute bereits erledigt, ſo daß an ſich eine gewiſſe Entſpan⸗ nung unverdennbar war. U 5 den bei unverändert 4— 4,25 v. H. belaſſen. Monatsgeld wieder für—6 v. H. zu haben. konten etwas Angebot überwog. 38,75 v. H. hatten nur kleines Geſchäft 5 Privatdiskonkſatz aufzuweiſen, Die Blanko⸗Tagesgeldſätze wur⸗ Ebenſo war Privatdis⸗ wobei unverändert Kleines Angebof am Geireidemarki „Berliner Getreidegroßmarkt vom 15. Okt.(Eig. Dr.] Der Handel im Getreideverkehr kam am Wochenbeginn nur langſam in Gang. Trotz des regneriſchen tters der letzten Tage iſt eine Verſtärkung des erſthändigen An⸗ gebots nicht feſtzuſtellen, auch das über die Getreidewirt⸗ ſchaftsverbände zum Verkauf geſtellte Material hälb ſich in mäßigen Grenzen. Gemeſſen an der Nachfrage der Müh⸗ len ſteht Weizen ausreichend zur Verfügung; frei Mühle finden am hieſigen Platze vereinzelt Umſätze ſtatt, Auf⸗ gelder für höhere Naturalgewichte ſind kaum durchzuholen. In Roggen kann die Nachfrage zumeiſt nicht befriedigt werden, das Geſchäft an den binnenländiſchen Waſſer⸗ ſtationen iſt ſtark beeinträchtigt 5 frachtungünſtigen Gebieten nur in geringem zum Verkauf geſtellt. Aus Oſtpreußen liegen in und Futtergerſten Offerten zur Waſſerverladung vor. Verwertungs möglichkeiten ſind aber an der Küſte ſtiger als am hieſigen Platze. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen 76/77 Kilo 202; märkiſcher Sommerweizen nicht notiert; dto. Preisgebiete 'ö5 191; W 6 192; W 7 193; W 8 194;'e 9 196; Wᷣ 11 Umfang Hafer Die gün⸗ Der Schluß war unverändert ſtill, aber behauptet. e 12 r e Nachbörslich war die Haltung wenig verändert. Altbeſitz 198: plus 4% e ee eee waren mit 100,25 zu hören, Farben ſtellten ſich auf 144. 1 7 10 i e 1 5 8 05 1 155 * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 15. Okt.(Eig. Dr.) 41 0 1 4 15 e Mühl. 5 115 sten 5 Brau 11 55 Fälligkeit 1934 103,75; 1935 105; 1936 102,25; 1937 99,02 e, F erdurchſchnitt 10175 neue feine frei Berlin 209(ab Station 194— 200), dto. . 25„ 1 5 gute frei Berlin 191—201(ab Station 182—192); Sommer⸗ Berliner Devisen gerſte(Induſtriegerſte) 185—190(176—181); Winter⸗ Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 37/ v. H. Anitlich in Rm. für Aegyplen Lägypt. Pfd. Argentinien 1P.⸗Peſo Belgien.„ 100 Belga Braſilten„ 1 Milreis Bulgarien 100 Leva Canada Ian. Dollar Dänemark 100 Kronen Danzig„100 Gulden England.. 1 Pfund Eſtland. 100 eſtn. r. Finnland 100finnl. M. Frankreich 100 Fres Griechenland 100 Dr. Holland 100 Gulden Island, 100 ls. Kr. Italien„„ 100 Lire Japan... I19en Jugoſlavien!00 Dinar Lettland.. 100 Latts Litauen.. 100 Litas Norwegen 100 tronen Oeſterreich 100 Schill. Portugal 100 Cscudo Rumänien.. 100 Lei Schweden.. 100 Kr. Schweiz 100 Franken Spanien 100 Peſeten Tſchechoſlowakei loo g Türkei. Itürk. Pfd. Ungarn 100 Peng Uruguay 1 Goldpeſo Ver. Staaten 1 Dollar N Dis⸗ 4 ut 1 Am Valutenmarkt fällt vor allem die holung des engliſchen Pfundes auf, das in gerſte zweizeilig frei Berlin 179—190; ab märk. Station 170—181; Wintergerſte vierzeilig 174—179(165—170) ſtetig; Parität 13. Sttober 15. Oktober Futtergerſte(geſ. Erzeugerpreis) 59/60 Kilo, Preisgebiele M. Geld Brief Geld]! Brie G 5 151; G 6 152; G7 154; G8 157; Gü 9 159; märkiſcher 20,958 12.458 12,488 12.4 12,45 Hafer 48/49 Kilo H 4145; H 7149; H 10 152; H 11 154; 8 13 5880 517 8958 87 88 157; 8 14 150; Weizenmehl mit 10 v. H. Auskandsw. 1,50, 58.37 58,17 568.29 58,17 58,29 a 518. 1 8 5 502.204.206.204.206 mit 20 v. H. Auslandsweizen 3.„ Aufgeld, Type 790 .033.047.058 3,047.058 R 5 26,65; R 6 26,80; R 7 26,95; R 8 27,10; R9 27,40, R 11 .198 5 1 1 5 7 27,70, alles Berlin, ruhig; Roggenmehl, Type 997, R 5 21,65, 112.50 54, 54, 54,„ R 6 21,75; R 7 21,80; R 8 22,05; R 9 22,35; R 11 22,65, 81% 318, 314. 318 33.84 alles Berlin, ruhig! Weizenkleie in/ für 100 Kilo brutto 11280 6808 66.8. 630 566 einſchl. Sack aß Mühle einſchl. Koſten des Verladens da⸗ 10.537.858 5,865 5,845 5,855 ſelbſt, geſ. Mühlenverkaufspreis Wa 5 11; Weir 6 1405 16,44 16.390 16,430 16.39 16,43 Wa 7 11,10; We 8 11,15; We 9 11,25; Wa 11 11,40; alles 5,45.467 2,471.457.471 Berlin, gefragt; dto. Roggenkleie Rei 5 9,45; RK 6 9,50; 168,789 8 5 28505 1847 18597 R 7 9,55; Rͤ 8 9,65; Ro 5 Ra 11 9,90; alles 7 28 5„ Berlin, gefragt; zuzügl. 0,30/ Ausgleichsbetrag.— Je 22997 20.700 29 7511.07 20209 50 Kilo: Viktorigerbſen 31,5094; Peluſchken geſtrichen; 00 5,694 5,706 5,94 5,7 Ackerbohnen 12,50—13; Wicken 10,50—11.50; Lupinen bl. —.— 80,67 80,883 30.72 80.838 6,757,257 Leinkuchen 7,65 inkl. 1,30% MZ; Erdnußkuchen 41,98 41.58 41,64 41,56 41,64 7,25 inkl. 1,45 M3; Erdnußkuchenmehl 7,60 inkl. MZ; 112.50 4995 395 1 2 0 Trockenſchnitzel geſtrichen; extrahiertes Sojabohnenſchrot ab 53/ 11010 11580 1088 1105 Samburg alt 750, neu 6,50 inkl. 1,35„ Mg, dito. ab 452511.486 2,4% 2488 24 Stettin alt 7,55, neu 6,50 inkl. 1,55/ Mg; Kartoffel⸗ 112.24 62.58 62,70 62,0 62,52 locken aus neuen Kontrakten waggonfrei Stolp als Ver⸗ 61.00 81,5 81,3181, 61,25 ladeſtation 8,20; dito. Parität Berlin 8,80.— Raps(10900 5 29810 19290 3 9 5 Kilo ab Station) 310. 8 12,438 ö„ 5„ 2 18,456 1,974] 1,878.974].878 5 5 8 78,421.—* Mannheimer Getreide⸗Großmarkt⸗Preiſe unverändert a 0¹ 999 001 8 4155 2457 12471 2471 2495* Frankfurter Produktenbörſe vom 15. Okt. Preiſe alle 1 unverändert. Tendenz ruhig. In Handelsklaſſenware Pfund gut erholt fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Kartoffelpreiſe: gelbfleiſchige gute Er⸗ hieſiger Gegend 2,90—3 /. Zürich mit* Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Okt.(Eig. Dr.) etwa 15,00 nach 14,04, in Paris mit 74,00(78,85) genannt wurde. Neben verſtärkter Intervention des Währungs⸗ ausgleichfonds dürfte die Erholung durch Rückflüſſe von kontinentaler Seite begründet ſein, zumal der franzöſiſche Franken im Hinblick auf das Hinſcheiden des früheren Miniſter⸗ und Staatspräſidenten Poincaré eine Abſchrei⸗ Der Dollar war im Zuge der Befeſtigung des Pfundes ebenfalls allgemein höher und zwar in Paris mit 15,03 ¼%(15,0172), in Zürich 3,03%(8,08% bung erfuhr. Amſterdam ebenfalls unverändert 1,46. und in Sehr kräftig an⸗ ziehend blieb die Reichsmark, die beiſpielsweiſe in Zürich von 123,30 am Samstag auf 123,50 heute geſtiegen iſt. Das Pfund ſtellte ſich ſpäter etwas leichter, und zwar gegen Zürich auf 14,93½. Dage etwas zu befeſtigen. 777... D FFFFFVFTFVFTFꝙVPF!!! d 49 Rinder, 4 Kälber. 305—335, Rinder 70—124, Kälber gen vermochte ſich der Preiſe: Kühe 263335, Kalbinnen 35—42 l. * Hamburger Schmalz⸗Notiernugen vom 15. Okt.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig!; Amerik. Steamlard tranf. ab Kat 23,25 Dollar; Dollar. . 91 Pure Lard verſch. Standardmarken Laffn. per 4 Kiſten je 25 Kilo trans. ab Kai 24,5025 * Nürnberger Hopſenbericht vom 15. Okt. 1934er⸗Hopfen 100 Ballen Bahnzufuhr, 20 Ballen Umſatz. Hallertauer 280290, Gebirgshopfen 225230 /. Zufuhr, 15 Ballen Umſatz, Hallertauer 165—175 Zucker⸗Notierungen vom 15. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 3,80 B 3,60 G; Nov. 3,85 B 8,65 G: Dez. 3,9 B 3,70 G; Jan.(35) 3,90 B 3,80 G; Febr. 4,00 B 3,00 G; * Magdeburger März 4,10 B 4,00 G: — Gemahl. Mehlis bis 31,50; Okt.⸗Dez. ter kühl, windig. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Okt.(Eig. Dr.) 1993er⸗Hopfen keine Mai 4,30 B 4,20 G; Tendenz ruhig. prompt per 10 Tage 31,30; Okt. 31,40 31,40 bis 31,50; Tendenz ſtetig; Wet⸗ Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nop. 3,40; Jan. 3,55; März 3,72%; Mai 3,82%.— Mais(in Hfl. 915 Laſt 2000 Kilo) Nov. 70,25; Jan. 73,50; März 76; Mai 74. * Liverpooler Getreidekurſe vom 15. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lbb.) Tendenz träge; Dez. 5,37 ſpäter 5,378 bez.; März 5,7 bez.; Mai 5,8% bez.— Mitte: Tendenz ſtetig; Dez. 5,4%; März 5,7%; Mai 5,9. * Bremer Baumwolle vom 15. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,35. Berliner Melallbörse vom 13. Oklober 8 Kupf. Nupf. Kupf.[Blei Blei Blei Zink in Jin Dollar bez. Brief Geld bez. Brief Geld 1 51[Hr 325 8 Januar.] 34,25 34.50 34.——.——.— 16.23—.— 18,50 17,25 Februar]—. 384.75 34.50—,— 18.50 16,50—.— 1850 1725 März.—.— 35.— 34.50—.— 18.50 16.50—.— 18,50 17.25 Aprik—,— 35.25 34.75—.— 18.50 16.50—.— 18,75 17% Mui 35.5 35.— 18.50 1650—— 19— 1775 Juni.—.— 35.78 35.25—,— 18.55 16.50—.— 19.— 17.75 Juli.. 836.— 35.25—.— 18.50 16.50—.— 19.— 17.5 Auguſt—.— 38.28 85.50—.— 18,50 26,50—.— 19,25 177 Septr.“—.— 36.50 35,75—.— 18,50 1650—.— 19.25 1775 Oktober—.— 84,25 85.75—.——.— 16.25—— 1775 17.25 Novemb 3875 35.— 38,7[—.——.— 16 25— 16. 17. Dez.. e 34.59 38.75———. 16.25—.— 18750 17.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 15. Okt.(Eig. Dr.) per Oktober 16,25; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,50 bis 18 tandarötzink 17,50—18; Originalhüttenalumi⸗ nium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98—99proz. 270; Barren co. 1000 fein per Kilo 4447. Londoner NMefallbörse vom 13. Okfober Metalle per To. Silber in Platin(E per 20 e(Pence per Ounce men Ueberlieferungen vor, ſo werden die überlieferten] Mark. Marktverlauf gut. 5. 5 Amertk. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Okt. 675 1 5 20085 9 Monate 2202 Nate 35— 8 JJJJ%%%kö„ Knielinger Schweinemarkt. Juſubr 17 Milchſchweine, Jon.(8 901; März 658.650, Mai 653. Okt. 548, Tendenz Settl. Preis 28. Settl. Preis 231,20 Quecksilber. 11785 net, d.., das nächſtjährige Rübenkontingent verringert] 60 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 16—18, Läufer 266. ruhig, ſtetig.— Mitte: Okt. 666; Dez. 663; Jan.(35) Elektrolyt 28.50 Banka. Platin 75 ſich um die überlieferte Menge. Für die Ueberrüben wird[Handel lebhaft. 5 5 b 5 661, März 658; Mai 656; Juli 6537 Okt. 648, Jan.(86) beſt ſelected 28.50 Straits.. 281.5] Wolframerz 41 heuer lediglich eine Anzahlung von 65 Pfg. je Zentner Raſtatter Viehmarkt. Zufuhr: 46 Kühe, 9 Kalbinnen,[ 642, März 642, Mai 642; Juli 641 Loko 691; Tendenz Eurer, 29.50 Sar augen 10, e 7950 geleiſtet, die Nach⸗ bzw. Schlußzahlungen erfolgen 1935/36. J 94 Rinder, 9 Kälber. Verkauft: 24 Kühe, 5 Kalbinnen, ruhig. wikebars[eg, 56 Zink gewöhnlich 12,—1 Weißblech.. 488,0 * 2 3 Akten und Auslendsanleihen in Prozent Kurszeftel der Neuen Mannheimer Zeitung= teen dn n, ie Stil 3 16. 15 16. 15. 18. 1. 8 rkoppwerke.—.——.— Carl Lindſtezm—.——.— Vogel Telegraph. 109,2 109,7 f Mannheimer Sffektenbörse 18. 15. 13. 15. 18. 15.. eee 2078 10% Wogen 8.—— Vogtlünd Rasch. e Frelverkehrs· Kurse 18. 15. 13. 15. Industrie-Aktien III Wanderet Klerte 1500 1805 Kufen.—.——— 1 85. N„Junghans St. A. 1 2. ni ergbau 49. 87 a. 5 5. ortm. Unionbr. ansfelder 81— 787 1 1 1 2 5. been Sten zn 380 96 50 gonlerren deen 50— 80— cf dend. 30 19ß Alen, Ech e Bel.. e Nenn rannte. 2800 Bern. Sarahfttz, 29.28 20.75 Ai ene, Masch a. Untern. F Burbutß lt 18 2175 „dem ed. 6— 60.— Judge tbr bee 20. dort Ritterbr, 40 61.5 Knor: Heilbronn 2005 2000 Rbeinſtabl... g1.— 90 80 Ber. Stablwerbe 42.75 42,5 Elktr. Li. 1032 108.5 Markt, u. Kühlb. 95.50 85.50 Wiſſener Metall. 1137 113. e 5 90.— 90.— Fudwigs⸗Walzm. 10J.0 104.0 Penninger St. K. 110.0 110.0 5—— tr Licht u. K. 119, 118 95.50 85.50 Wiſſener Metall. 118.7 113,7 Diamond...—.—— 905 ſpafen S. 3— 4.— Pfels Aüplenw. 100 1050 Twen München 229,5 230.0 Nonſerven Braun 51.. 5 Eugelbardt.. 98.— 98.— Nach. amcau⸗ W. 98— 89,75 Fellſtof Verein:.. Hochfrgeuend.—.——.— c cn Feld 6, 86.— dfalt Preßbefe. 1120 1420 Maſpger Brauer. 57.— 87— dame..... 60 12600 Berliner Börse Enzinger Union 108 0 108.0 mieren n. 1880 158,0 Helfen Wehe 802 38. Reckarſulm aße—.— 9% 1 9 dier 9450 94.50 Nh. Elektr. M. G. 101 5 101,0 Schöffer Bindg.. 1450 gechwerke„ 0,. Dresdner Bank 19.25 78,5 bestverzinsfiche Werte Eſchw. gerawert 272.5 274.9 Mes Sölne n. 880, Jeutſch⸗Oſtafrita 72.— 71.28 Sleman Safpeier———— ee Fus 48— des Lildebr⸗beinm. 69, 8. Schwarßsstorchen—.— 100.0 Plata tgaftidere 80.12 32 MeiningerCppor 88.28 64.25 e ter zinsehe Worte Lahm. giſt e Go.. Miag Mutten. g., Aeu⸗ Bulnen... 1430 144,0 Süpſer Pbosphak—— Jo arb möbs. 28 120,0 118,0 Salzw. Heilbronn 220.0 220.0 Tucher Peune—.——.— Mainkraftwerke 80,2 82, Oeſt Er ddl.—— eh Reichsanl. 27 98 25 benind, J. G. 1448 14 Min ühlen 72.75 69,50 Otavi Minen,—, Ufa⸗ Film... 46,.— 46. eme Beah. Oel. Jg, Schrwarh Sterch, 200 200.0 Werger... 80. 60.— Nes ge l..— 850 Neſchsdank. 168 1455 diſch. Ablöse. 1006 1002 Felble paper 124.) 124 Wimeſe: e 1655. ..5 155 r e n ez„ 5. 8 ee ee eee g. 42 Mi 5 5 i, 1350 18.80 Seilind. Wolff„ 37.— 37.— Alu 62.50—.— Mi ühlb... 72.25—.—. Alhanz Allg...,—.— e.„ ohne,. elten& Guill.. 77,12 76,62 Mir& Geneſt. 47.— 46,75 Lament elde 114.5 8 8 e 1395 1 55 D 7855 1170 ock S e 2—.— Afanz Leben„ 200,0 200.0 Biden—— Ford Motoren 33.— 59.50 ideen 285. 11890 fortlaufende Nollerungen(Schius) 1„„ 51,— 51.— Südb. Zucker. 190. 0 N„Buntpap. 47.— 47. in:., 5 88e„ 5 ie 12 8 5 Deuce Ane. 59.— 88,— Verein Stſch.Oelf. 82.— 82. Sb. dasch Dili Nein l 102.0 103.0 5 50 8/% P Cir. Bd. 1 92.— 92. Lehe E Co. 3255 6250 6280 Nordd. Eiswerke 103,0 103.0 An 88 3 99 62.— aurait 5 5 8 2002 9 ..,, ⁵ ⁵ ff.... Eichbaum Werger 99.— 89.— Ze a I. ekula 148. Rheinmetall... 146,5 145,5 9,—%.d. Pfdb. 1[Gentchow& Co.—.—— 1 gg˙ 2 De Aſchaffenb. Zell.—.— 66.— Mannesmannrb. 77.37 77.87 Enzinger Uniun 104,0 1040 Baviſche Bank...—. Hemberg. 67.— 67.— Rütgerswerke. 40,30 39.50 Accumulatoren 8850 68.— 8%„ 4,25 San 96.87 99.50 Orenſt.&. Koppel 88.25 88.25 Bayer. Mot.⸗W. 131.0 180.0 Mansſelb.-G. 80.25 79.— Hebr. Jahr... 116,5 116.5 Diſch. Bk. u. Disc, 78.— 76,— Brem.⸗Befig. Oel 77— 77 5 ku...„.25 08,. 91.— 91, Gerresheim. Glaß—— 67.— Phönix Bergbau 49.75 49.25 Wemb 155,0—— Maſchinend 55,12 54.75 rbenſukuſtete: 445,0 400 Pfüiz, Hppoth. B. 68.— 88.— Promn Ponert. 19.75 1378 Schnell Frichl.——.50 Aug. Eier. 2. 78.25 8 Mexikaner 18,30 18,70 Gef. f. elettr Unt 1113 111. Bolppben.. 17.— 17.— Jul Berertzeigp.. 125.0 Malchin dau-. 8842 82 p. ñðò ff....,. Aleinlein Hülbg. 73.— 78.— Bad. Aſfecuranz. 33,.— 38. KNarſtadt 138. Se een a Aft. 8950 68. 4%„ Goldrenze 29,25 28,75 Soldſchmidt. Tö. 92,— 91.50, Abeinfeldenkraft——.— Serliner Maſch. 112.0 112.0„Montecatini“.—.——.— K. 6. Knorr... 200,0 200,0 Mannh. Verſich., 39,.— 39,.— 9 50 Albert 4105 212.5 Seilinduſt. Wol 37.50 2775 Wee 9 50 4 7055 5 e 19 2 G70 bre 30.87 30,87 9 5 K 100 10 5 5 u. Brik. 180,5 177.0 Oberſchl. Koksw. 97.62 9712 8——ñhͥ— 2 2„„ 1 8d 9 9 5 7 8 1 8—.——.— 5*. 5 i 5 Frankfurter Börse denn unn. 2188 00 Sid. Bucer 5. 1855 4605 gabe malen ac 1655% Sine.—.— Sein e inge—— Ai henna. ei.— 05 abet Ellen. 6.— 837 Pang ergban 40 4080 Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien Daimler 1240 122.5 Thür. Lief. Gotha 103,0 102.7 e— 47, 4%„ Pap.-R.—— Sruſchwiz Textil 105,5 206,0 Rhein.⸗W. Kalk, 94,80 95.50 Charlott. Waſſer 95,50 98, Polyphonwerke.—.— 17.— 85 Dt. Atlant.⸗T.. 9 122,——. Bayr. Spiegelglas 4% Türk. Ad. Anl.—,—[ Guand⸗Werke. 61,12 81,50 Roſitzer Zucker— 89,50 Comp. Hiſpang, 212.0 2183.5 7 D. Wertb.(Gold) 49515 3 5 D. Eredit 53,12 53,75 Dt. Erdöl... 107.7 108.0 15 1105 20 D„ Setula„ 8 9 4%„Bagd.⸗E. Eu—.——— Hacethal 91.75 91.87 Radorez Ferd. 99.87 804 Content g. 182.2 1217 8 fin. Gleitr. 5— 1008 „ dkeich⸗ 95.75 95.— Bank., D. Gold. u. S. Unſt. 215,5 215.5 Ver. deutſch. Oelf.—.——.— F. P. Bember 10. 9. Raſch. 78 5 f 5* i.5 7 55„„ 62 F Jank P. Bran. 11145— e 59.50 56.75 Per. Glanzſtoff. 149,2 140.0 5 5 Elek. 88 82. 85 elo 401 e. e. i 24.12 51 fig. Aintree 19 10 4% P. Schuzanw. 95.8 95.5. Bayr. Hyp. u. Wo. 78.50 78.50 Dt. Verlag.. 6425 64.25 Ver. Zellſt. Berlin—., Serkin Gubener 184. 400 fr s———.— Han 01 8 7 he„C— Az. Denterr 10 8 de 0% Dou and 820) 88 88 Bett. andeisges, 50 9052 Dres. Sahteller. 6. 6 Pofgt e Paffner.85—— Ser. Karls Ind, 120 1254 Ir.-o—.——.— 2 7 8 18—— 2 1550„1570 156 5 Deutſch. Atlant., 5 0% Kütaerswerke. 100,5 1882 Ablbfungſch 1 100,7 100.8 S 2, See 72.50 78,— Dürrwerke,—.——.— 1 5 0 3570 30.50 Berliner Maſchb. 11.9 25 i—.— 705 arkord Str 5 Schl. El. u Ga. 1 Erber 1663 1975 Se 8830 3882 „ eee eee 255.. 1 1 9 8 fh. 8 1 5. We„ 9 N 7 e e 3 2 e N 0 U 9 5. u. 3. 5 0 1 1 8 Deutſchedisconte 75.—.— F ic 1 1200 1153 eſtd. Kaufh 2 5 1 85 Braunk. u. 8 1 5 119.0 4% Ung. Goldr.—.—.60 arpener Bergb. 106,8 106,7 La Schneider 77. 77.30 Deutſche Kabelw. 90.— 90.75 See 45 133.5 193,2 e. Schutzg. 14. n.52.⸗Aſtatiſche Bk... a W. Wolff.....——. Braunſchw. A. G. 80— 80— 4%„ Kronenr..60—, edwigahütte... Schöfferhof Brau. 1770 177. Deutſche Linol. 57.— 58.80 Schubertck Salzer 185,0—. Zomürken 5. D. Effetten⸗Bani 76.— 76.— Elektr. Lieferung 103,7 104,0 Zellſtoff Aſchffög. 67.——.— Br. 1er l Delf. 0, 94. 4½¼% Anat. S.-II 35.— 85,— Hilpert Maſch. 4725 47.50] Schuberkck Salzer 166,0 166.0 Deutſcher Eiſenh. 79.75 79. Schuckert E 65 98 8% Heldelbg. 20 82,50 8,25 D. Hop. u. Wök, 84.50 84.75 e e 104,5 104.0„Memel 88,— 58,— Bremer Vulkan—.——— 4½%„„III. ,. Hindrichs& Auff. 31.25 82,25 Schuckert& do 95, 94.12 Dortm. 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Oktober 1934 Neue Maunheimer Zeitung J Abend ⸗Ausgabe Nummer 476 Noch ſelten hat ein Mannſchaftstreffen im Ringen eine derartige Wendung genommen, wie der Vorkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft zwiſchen dem RTu Sp (Siegfried) Ludwigshafen a. Rh. und dem dreimaligen Deutſchen Meiſter Athletenklub 04 Hörde, am Samstag abend im Pfalzbau Ludwigshafen. Daß es der Siegfried⸗ Mannſchaft bei einem Stand von 8 Verluſtpunkten und nur 3 Gegenpunkten nach 5 Kämpfen gelingen wird, ihren bis jetzt ſtärkſten Gegner in den beiden letzten Kämpfen nicht nur einzuholen, ſondern ihn auch noch zu ſchlagen, hätte ſich wohl niemand träumen laſſen. Die völlig unerwartet eingetretene Wendung nach dem Mittelgewichtstreffen, bei dem Siegfried mit:8 Punkten für Hörde ausſichtslos im Hintertreffen lag, war es, die die Spannung des ausverkauften Hauſes noch ungemein erhöhte. Als dann noch Ehret⸗Ludwigshafen überraſchend den ehemaligen Deutſchen Meiſter und Favoriten Heit⸗ mann⸗Hörde in kaum zwei Minuten auf die Schultern warf, wollte der Jubel der ſehr objektiv urteilenden Zu⸗ ſchauer kein Ende nehmen. Beim Stande von:8 Punk⸗ ten und unter größter Spannung betraten als letztes Paar die Schwergewichtler Gehring⸗Ludwigshafen und Muß⸗Hörde die Matte. Wie nicht anders zu erwarten, ſiegte Gehring entſcheidend und ſtellte damit den knappen Sieg von:8 Punkten für Ludwigshafen her. Ein Lob für beide Mannſchaften, die hart, aber ſtets ritterlich gerungen und viel gezeigt haben. Ein beſonde⸗ res Lob jedoch der Siegfried⸗Staffel, die ſich ſo tapfer durchgeſetzt hat. Den ſchuſten Kampf des Abends lieferte Vondung, der neben Ehret und Gehring für den Sieg von Ludwigshafen verantwortlich zeichnete. Reſtlos zu über⸗ zeugen vermochte auch das Kampfgericht mit dem Matten⸗ richter Bra mm vom Gau Württemberg und den Aſfi⸗ ſtenten Btundo vom Gau 14(Baden) und Ma ſt vom Gau 13. Der Kampfverlauf. Bantamgewicht: Impertro⸗ Ludwigshafen— Schrader⸗ Hörde. Beide beginnen vorſichtig zu ringen, um dann um ſo intenſiver anzugreifen. Der Kampf wird immer hef⸗ tiger, ohne daß aber einem der Kontrahenten die Ausſfüh⸗ rung eines der vielen angeſetzten Griffe gelingt. Auch in der wechſelſeitigen Bodenrunde, die bei Halbzeit ausgeloſt werden mußt, erweiſen ſich beide als gleichwertige Ringer. Immerhin konnte ſich der Weſtfale einen kleinen Vorſprung ergattern, der ihm, nachdem Impertro auch im reſtlichen Standkampf nichts zu erzielen vermochte, den Punktſieg einbrachte. Federgewicht: Vondung⸗Ludwigshafen— Antoni⸗Hörde. Sofort entwickelte ſich ein lebhafter Kampf, bei dem zunächſt der Ludwigshafener den Ton angibt; jedoch ſcheitern alle ſeine Angriffe an der guten Verteidigung des Gaſtes, der dann mit gleicher Wucht angreift und ſo ſeinem Gegner nichts ſchuldig bleibt. Vondung bremſt ſeinen ſchon an⸗ geſetzten Hüftſchwung, der außerhalb der Matte gelandet wäre. Mit dem gleichen Griff entgeht der Gaſt durch den Matten rand der Gefahr. In der ausgeloſten Bodenrunde muß Antoni zuerſt parterre, wo er ſich immer wieder blitz⸗ ſchnell den angeſetzten Griffen ſeines Gegners zu entziehen vermochte. Er wird jedoch noch kurz vor dem Wechſel von Vondung mit verſchränktem Ausheber der Niederlage nahe⸗ Am die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Siegfried Ludwigshafen ſchlägt AK 04 Horde:8 gebracht. Nach dem Wechſel geht Antoni trotz aller Anſtren⸗ gungen leer aus. Die Spannung des Kampfes erreicht in der reſtlichen Ringzeit ihren Höhepunkt, als Vondung nach verfehltem Angriff parterre muß, ſeinen Gegner abfängt, dieſen zweimal hintereinander mit Armzug in die Brücke zwingt und durch Eindrücken derſelben in 14 Minuten unter dem toſenden Beifall der Zuſchauer für Ludwigshafen die erſten drei Punkte holt. Leichtgewicht: Stahl ⸗ Ludwigshafen— Weickard⸗Hörde. Stahl wird gleich mit ſeitlichem Untergriff heruntergeholt und anſchließend daran mit Soubleſſe gefährdet. Er kommt nicht mehr aus der Hocke und muß ſich vollkommen auf die Verteidigung beſchränken. Nach Armſchlüſſel von dem Hör⸗ der rettet er ſich erneut aus Gefahr und überſteht ebenſo gut eine Soubleſſe am Mattenrand. Einen gefährlich aus⸗ ſehenden Untergriff des Weſtfalen kann Stahl ſprengen. Bei Halbzeit liegt der Gaſt hoch in Führung und hat die Kampfwahl. Es geht im Stand weiter und Stahl kommt durch Untergriff in Bedrängnis, aber ſeine ebenſo zähe wie glänzende Verteidigung läßt ihn immer wieder der Nieder⸗ lage entrinnen, ſo auch bei einem Untergriff, Armſchlüſſel⸗ griff mit Untergriff von hinten und einer Soubleſſe, wo er ſich zweimal brillant in der Luft aböreht. Der Weſtfale mußte ſich mit einem, allerdings hohen, Punktſieg begnügen. Weltergewicht: Schuſter⸗Ludwigshafen— Fritz Scharfe⸗ Hörde. Schuſter mußte nach kurzem Standkampf parterre, wo er aber, ehe ſich ſein Gegner recht beſonnen hatte, dieſen abſchüttelt und ſich blitzſchnell wieder erhebt. Nach aus⸗ geglichenem Standkampf bis zur Halbzeit beſtimmt das Los den Pfälzer zuerſt parterre. Hier gelingen dem ſtarken Weſtfalen zwei Stützgriffe, bei denen beide über die Brücke in die alte Lage zurückgehen. Nach dem Wechſel greift Schuſter mächtig an, hat aber bei ſeinem geriſſenen Gegner, der ſich weniger ſchön und nicht immer korrekt verteidigt, kein Glück. Der reſtliche Standkampf wurde ebenfalls ſehr hart geführt; Schuſter greift nochmals aggreſſiv au, ohne aber an dem einſtimmigen Punktſieg des Weſtfalen etwas ändern zu können. Mittelgewicht: Kreimes⸗Ludwigshafen— Hans Scharfe⸗ Hörde. Zu Beginn des Kampfes überraſcht Scharfe ſeinen Gegner mit einem Armzug, der für dieſen noch gut abging. Kreimes hat gegen den vorjährigen deutſchen Meiſter wenig zu beſtellen und muß ſich weitr auf die Defenſive beſchrän⸗ ken. Bei einem Nackenhebel rettet ſich Kreimes am Matten⸗ rand aus der Vodenlage. In der ausgeloſten Bodenrunde endet ein Ueberwurf von Kreimes zu ſeinem eigenen Glück außerhalb der Matte. Nach dem Wechſel entgeht er bei einem Nackenhebel des Weſtfalen nur knapp der Nieder⸗ lage. Nachdem der reſtliche Standkampf nichts mehr er⸗ gibt, iſt Scharfe verdienter Punktſieger. Halbſchwergewicht: Ehret ⸗ Ludwigshafen— Heitmann⸗ Hörde. Der einſtmals repräſentative und in vielen Aus⸗ landskämpfen erfolgreiche Ringer Heitmann wurde nach kurzem Standkampf von Ehret mit einem Ueberhüftſchwung in 2 Minuten überraſchend auf die Schultern geworfen. Schwergewicht: Gehring⸗ Ludwigshafen— Muß⸗Hörde. Nach beiderſeits heftigem Angriff wird der Weſtſale bei einem Selbſtfaller von Gehring abgefangen und in 2 Mi⸗ nuten auf die Schultern gedrückt. Die Spiele der Kreisklaſſe Gruppe Weſt: Ladenburg— Edingen:1 Wallſtadt— Hemsbach:0 Heddesheim— Leutershauſen 11 Neckarſtadt— Gartenſtadt 318 Daß die Spiele von Sonntag zu Sonntag eine erhöhte Spannung auslöſen, iſt verſtändlich, trotzdem ſollten die Wogen nicht allzu hoch gehen, denn nicht immer wird dies mit Platzverweiſen zu ahnden ſein, bald werden einmal energiſchere Strafen Platz greifen müſſen. Dieſe Parole gilt in erſter Linie für das Lokaltreffen der Gruppe O ſt zwiſchen Sp Neckarſtadt und Gartenſtadt. Beide lieferten ſich ein äußerſt ſcharfes Rennen, das zwar mit 378 einen gerechten Ausgang nahm, das aber nicht weniger als drei Platzverweiſe brachte. Neckarſtadt wurde um zwei, Gartenſtadt um einen Mann geſchwächt, und wie ſehr man dieſe Leute brauchen könnte, das werden erſt die nächſten Spiele zeigen. Für alle aber möge gelten, daß nur der zum Ziele kommt, der ſelbſt in heißen Schlachten Ruhe, Beſonnenheit und nicht zuletzt ſportsmänniſche Anſtändig⸗ leit aufbringt. Ein zweites Unentſchieden:1 gab es in Heddesheim, wo der von Fritz Wittemann 1 (früher Sandhofen) betreute Neuling Leutershauſen recht gute Figur machte. Unter Leitung von Bx u ſt (Bf Mannheim) gab es ein zwar ſcharſes und hartuäcki⸗ ges Rennen, das aber bei allen— im Gegenſatz zum vor⸗ erwähnten Spiele— durchaus im Rahmen des Erlaubten blieb. Leutershauſen holte ſich bei einiger Ueberlegenheit eine 110⸗Pauſenführung, die von Heddesheim erſt 15 Mi⸗ nuten vor Schluß nach einer vorgenommenen Umſtellung ausgeglichen werden konnte. Bemerkenswert iſt, daß nun endlich auch Wal lſtadt den erſten Sieg melden konnte. Auf eigenem Grund und Boden ſchlug man den Tabellen⸗ letzten, Hemsbach, klar mit:0 und hat nun, wie an⸗ zunehmen iſt, endlich den Bann gebrochen. Im vierten Spiel tat Ladenburg feinem ſpielfreien Nachbarn Neckarhauſen einen ſehr großen Gefallen, indem man die Jortung Edingen mit 311 beſiegte. Durch den Sieg Ladenburgs hat Neckarhauſen weiter die Führung und liegt relativ noch um zwei Punkte günſtiger, da Neckar⸗ hauſen ein Spiel weniger hat. Sonſt weiſt die Tabelle gegen den Vorſonntag keine nennenswerten Veränderun⸗ gen auf. Gruppe Oſt: Oftersheim— Poſt Mannheim 30 Ketſch— Kurpfalz Neckarau 118 1846 Maunheim— Rheinau:3 Brühl— 07 Mannheim:2 Wie bei den Leuten vom Oſten, ſo gab es auch bei den Kollegen des Weſtens die erwartet ſcharfen Stellungs⸗ kämpfe. Der Tabellenführer Rheinau tat ſich beim TW 1846 Mannheim ſchwerer, als es das knappe Er⸗ gebnis von:2 beſagt, und eine Punkteteilung lag hier ſogar lange Zeit im Bereich des Möglichen. 07 Mann ⸗ heim kam nach ſeiner ſchwankenden Leiſtung gegen den TV 1846 diesmal in Brühl zu einem beachtlichen:0⸗ Sieg und hat ſich damit bis dicht an Kurpfalz Neckarau gebracht, die ihrerſeits in Ketſch mit 311 zwei äußerſt wertvolle Punkte holte, Oftersheim kamen endlich zum erſten Sieg, wobei der Poſtſport⸗ verein Mannheim mit:0 Punktlieſerant war. Der Stand der Tabelle ſieht die Favoriten Rheinau, Kur⸗ pfalz und 07 Mannheim klar in Front, während Ketſch und Brühl z. Zt. die goldene Mitte halten. Oftersheim hat ſich über die Tabellenletzten TV 46 Mannheim und Poſtſportverein Mannheim vorgeſchoben, und es iſt durch⸗ aus zu erwarten, iß Oftersheim beſonders auf eigenem Platze weiteren Pu ktgewinn einheimſen wird. Jußball im Reich Gan Oſtpreußen: Raſenſp. Preußen Königsberg— Po⸗ lizei Danzig:4; Preußen Danzig— V Königsberg:1: Vork Inſterburg— Tilſiter SC 610; Hindenburg Allenſtein — Viktoria Allenſtein:1; Maſſovia Lyck— Raſtenburger SW:2. Gau Pommern Weſt: Stettiner SC— Vis Stettin 121; Polizei Stettin— Preußen Stettin 711; Vg Stettin— Greifswalder Sc:4. Oſt: Viktoria Stolp— Hubertus Kolberg:1; Germanie Stolp— Hertha Schneidemühl:83, Viktoria Kolberg— Preußen Köslin 24. Gan Brandenburg: 1. Ic Guben— Viktorio 89 Ber⸗ lin 118. Gan Schlesien: Deichſel Hindenburg— Vorwärts Bres⸗ lau:0. Gau Sachſen: Dresdner SE— VfB Glauchau 30; Spfr 01 Dresden— Sue Plauen 518; Sc Planitz— Guts Muts Dresden:1; Polizei Chemnitz— Fortuna Leipzig:1; Wacker Leipzig— BfB Leipzig 310. Gau Mitte: Steinach 68— Spfr Halle:2; Bd Bitter⸗ ſeld— Krick.⸗Vikt. Magdeburg:0; SV 99 Merſeburg— Sc Erfurt:1. Gau Nordmark: Alton 93— Hamburger SW 213; Viktoria Hamburg— Union Altana 673; Polizei Lübeck Eimsbüttel Hamburg 213; Holſtein Kiel— Boruſſia Kiel :0. Gau Niederſachſen: Bremer SV— Hannover 99 916; Hannover 97— Arminia Hannover:2; Hildesheim 06— Eintracht Braunſchweig:1; Viktoria Wilhelmsburg— Werder Bremen 33. Gau Weſtfalen: Viktoria Recklinghauſen— Fe Schalke 04:3; Weſtfalia Herne— DS Hagen 211 Gan Niederſachſen: Rotweiß Oberhauſen— Fortuna Düſſeldorf:4; Vi Benrath— Bd Preußen Krefeld 210; Boruſſia Gladbach— Hamborn 07 612. Gau Mittelrhein: Weſtmark Trier— Bonner F 211; Ic Idar— Kölner Eſit:1; Kölner SC— Sülz 07 214; Bit Köln— Eintracht Trier 571; Blauweiß Köln— Mülheimer S:2. 5 Gau Nordheſſen: Sport Koſſel— Spielverein Kaſſel:2; Germania Fulda— SpVg Langenſelbold 323; VB Fried⸗ berg— Hanau 98:1. TW Seckenheim— TV 46 Mannheim 10:8(:3) Polizei Mannheim— Das Lindenhof 91(:1) Jahn Neckarau— 07 Mannheim:7(:2) TV Friedrichsfeld— MTG Mannheim:8(:6) TV Rheinau— Poſt Mannheim 11:4(:0) In der Staffel 1 haben, ähnlich wie in der Gau⸗ klaſſe, am vergangenen Sonntag die Platzvereine die Sie⸗ ger geſtellt, mit Ausnahme der MT, die beim TW Fried⸗ richsfeld einen knappen, dafür aber um ſo wertvolleren Sieg errungen hat, der ihr gleichzeitig die vorläufige Ta⸗ bellenführung bringt. Neben der MTG iſt jetzt nur noch Polizei Mannheim ohne Punktverluſt, denn die Polizei⸗ Elf hat mit einem überraſchend klaren Ergebnis Dig Lindenhof die erſte Niederlage beigebracht. Auch der TV 46 kam um eine ſolche bei dem ſpielſtarken Neuling Seckenheim nicht herum. Im Spiel Jahn Neckarau— 07 erwieſen ſich die Neckarauer Turner als die beſſeren und laſſen nach ihrem Siege 07 zuſammen mit Poſt Mann⸗ heim, die gegen den TV Rheinau eindeutig unterlag, ohne Gewinnpunkt am Tabellenende. TV Seckenheim— TV Mannheim 10:8 Der Sonntag ſcheint tatſächlich ein Tag der Ueber⸗ raſchungen geweſen zu ſein. In Seckenheim unterlag der Meiſter des vergangenen Jahres dem Neuling mit 10:8 Toren. Dies bedeutet natürlich für die Turner einen ſchweren Schlag, denn die Tabellenführung iſt zunächſt fort. Der Ausfall von Spielern läßt ſich eben doch nicht ſo leicht ausgleichen; da half auch der Einſatz der bewährten Spie⸗ ler nicht aus, um dieſes Manko auszugleichen. Was half es, daß Reizig als Mittelläufer wirklich alles aus ſich her⸗ ausgab und auch Hoffmann im Sturm glänzend aufgelegt war, wenn eben keine Einheit mehr da iſt. Polizei⸗ Sportverein— Das Lindenhof 921 Obiger Begegnung ſah man mit Spannung entgegen, denn einmal waren beide Mannſchaften noch ungeſchlagen und zum andern gehörten ſie zur Spitzenklaſſe der Staf⸗ fel 1. Aber dieſes Spiel nahm einen mehr als unerwar⸗ teten Ausgang. Die Da⸗Leute kamen ohne zwei ihrer Beſten und wurden haushoch geſchlagen. So ſagt es wenigſtens das Endergebnis, doch wer Zeuge des Spieles, das verhältnismäßig gut beſucht war, geweſen iſt, kann dieſe Tordifferenz nicht mit dem Spielgeſchehen in Ein⸗ klang bringen, da die Gäſte, wenn nicht mehr, ſo doch wenigſtens ebenſo viel vom Spiel hatten, wie der Sieger. T Jahn Neckarau Spielvereinigung 07 977(:2 Das Spiel obiger Mannſchaften ſollte urſprünglich auf dem Spielplatz von 07 ſtattfinden, wurde jedoch des Flug⸗ tages wegen nach Neckarau verlegt. Auf eigenem Gelände gelang den Jahnleuten ein knapper, aber doch ſicherer Sieg, der dem Spielgeſchehen auch gerecht wird. Bis Halb⸗ zeit führte man ſchon:2, nachdem es vorher:1 und:2 geſtanden hatte. In der zweiten Hälfte konnte 07 auf:6 und ſpäter wieder 77 aufholen, aber im Endſpurt waren die Platzherren ſtärker. Das Spiel zeigte nach der Pauſe wenig ſchöne Begleiterſcheinungen, die den Ausſchluß von zwei Neuoſtheimern und einem Neckarauer zur Folge hat⸗ ten. Die Spielleitung lag bei Freff⸗ VfR in guten Händen. 5 T Friedrichsfeld MT 618(.6) Zunächſt möchten wir berichten, daß unſer Gewährs⸗ mann beim Spiel Rheinau— MT mit 10:9 das Ergeb⸗ nis richtig angegeben hat, ſo daß der MTG aus dieſem Spiel auch der zweite Punkt gutzuſchreiben iſt. Bei die⸗ ſen Spielen konnte Mi als einziger Gaſtverein ſieg⸗ reich bleiben. Dieſer Sieg bedeutet für die MTGler die Tabellenführung, da der TV 46 Punktverluſt erlitt. Wenn Me in der diesjährigen Saiſon durchhält, könnte der Endſieg in dieſer Staffel gelingen, aber der Kampfgeiſt, der auch heute in Friedrichsfeld gezeigt wurde, müßte un⸗ bedingt auch bei allen anderen Spielen, ſelbſt gegen die ſchwächeren Gegner, vorherrſchen. Das Spiel in Fried⸗ richsfeld, das Perſon⸗Polizei leitete, brachte den erwartet harten Kampf. Der Gaſt erwiſchte einen guten Start und ſicherte ſich durch kluges Stürmerſpiel bis Halbzeit eine :6⸗Führung, die zum Siege ausreichte, um ſo mehr, als die Friedrichsfelder den zwei weiteren Treffern nach der Paufe nur drei entgegenſetzen konnten, ſo daß die Mann⸗ heimer mit 2 Toren Differenz in Front bleiben konnten. TV Rheinau— Poſtſportverein 11:4(50) Die Poſtler kamen auch in Rheinau um eine weitere Niederlage nicht herum, da es eben nicht gelingen will, die Lücken in der Mannſchaft auszufüllen. So mußte man auch heute wieder in Rheinau trotz eifrigen Spiels und zeitweiſe guten Könnens mit 1114 Toren mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen. Der Sieger hatte vor allem im Sturm eine ſtarke Waffe. Bei verteiltem Feld⸗ ſpiel gelang es der Rheinauer Angriffsreihe, dank beſſeren Wurfvermögens ſchon in der erſten Hälfte eine glatte :0⸗Führung zu erringen. Lebhafter wurde es dann bei den beiden Torwächtern nach der Pauſe, wobei beide Sei⸗ ten diesmal Gegentreffer hinnehmen mußten. In dieſer Zeitſpanne zog ſich Poſt mit:6 Toren weſentlich beſſer aus der Affäre. Mit dieſer Niederlage ſind die Poſtler nun allein am Tebellenende. Staffel II Tade. Ziegelhauſen— Tgde. St. Leon 12:9(:4) T Handſchuhsheim— TV Brühl 11:5(Fd) T Leutershauſen— Polizei Heidelberg:14(:7) Tbd. Hockenheim— TW Rot:10(:4) Germania Neulußheim— Jahn Weinheim:1(:1) Die Staffel 2 im nordbadiſchen Bezirk vermerkt zu⸗ nächſt die überraſchend klare Niederlage, die Jahn Wein⸗ heim durch Neulußheim einſtecken mußte. Dagegen konn⸗ Kleine Sport-Nachrichten Im Rahmen des Mitropa⸗Pokals ſpielten die Fußball⸗ Ländermannſchaften der Schweiz und der Tſchecho⸗ flowakei in Genf unentſchieden 222. Polen und Rumänien lieferten ſich in Warſchau ebenfalls eine unentſchiedenen Kampf, der 318 endete. 1 Eine neue Welthöchſtleiſtung über 200 Meter der Franen ſtellte die Polin Stello Walaſiewiez in 23,8 Sek. auf. Ihre alte Höchſtleiſtung ſtand auf 24,1 Sek. Einen deutſchen Sieg gab es in der traditionellen Gro⸗ ßen Pardubitzer Steeple Chaſe. Wahne unter H. Wieſe ſchlug Normo und Pelle in dem über 6400 Meter führenden Rennen überlegen. Von den urſprünglich gemeldeten 64 Maſchinen ſind für das om 20. tober beginnende große Flugzeugrennen London⸗Melbourne nur noch 25 ſtartbereit. Mit 11:5 Punkten feierten Polens Amateurboxer einen hohen Sieg über die tſchechiſche National⸗Staffel. Der Kampf, der in Warſchau vor ſich ging, zählte zum Mitropa⸗ Cup. Oeſterreich— Ungarn lieferten ſich in Budapeſt Länder⸗ kämpfe im Handball und Hockey. Während Oeſterreich im Handball mit 1318 ſiegreich blieb, endete der Hockeykompf :2 unentſchieden. Der Gaukampf Mitte— Nordheſſen mußte beim Staud 411 für Nordheſſen wegen Regens abgebrochen werden. Die Vorrunde um den Hockey⸗Silberſchild brachte fol⸗ gende Ergebniſſe: Baden⸗Württemberg— Bayern:2, Rheinland— Südweſt⸗Nardheſſen 311; Sachſen— Mitte 210 und Brandenburg— Nordoſt:1. In der Zwiſchen⸗ runde ſpielen am 28. Oktober in Leipzig Sachſen Weſtfalen⸗Niederſachſen und in Berlin Brandenburg— Nordmark. Baden und Niederrhein⸗Mittelrhein haben ſich bereits für die Vorſchlußrunde am 11. November gualifi⸗ 5 Stuttgarts Boxer ſchlagen Augsburg 12:4 Vor 1000 Zuſchauern traten ſich am Samstagabend in Stuttgart die Städtemannſchaften von Stuttgart und Augsburg zum Rückkompf gegenüber. In Augsburg hot⸗ ten feinerzeit die Boxer der ſchwäbiſchen Landeshauptſtadt bekanntlich mit 106 gewonnen, für den Rückkampf hatte man ihnen aber nicht ſo klare Sieges⸗Ausſichten ein⸗ geräumt. Bernlöhr und Leitner, die beſten Boxer der Stuttgarter, müſſen bekanntlich pauſieren und dem Exrſfatz hätte man nicht das gute Abſchneiden zugetraut. Der 1214⸗Sieg der Stuttgarter kommt daher doch etwas über⸗ raſchend. Die Ergebniſſe vom Fliegengewicht aufwärts: Färber (A) ſchlägt Häußler(St.) n. P. chmidt(St.) ſchlägt Eckert(A] n. P. Bandel(St.) ſchlägt Hirſch(.) n. P. Fiſcher(A) ſchlägt Schwandner(St.) n. P. En dreß (St.) ſchlägt Hillemeier(A) n. P. Held(St.) ſchlägt Auerhammer(A) in der 1. Runde k. o. Hölz(St.) gewinnt gegen Doſch(A) durch Disqualifikation. Bu⸗ beck(St.] beſiegt Fritz(A) durch k. o. in der 2. Runde. Handball der Vezirksklaſſe ſogar abgebrochen werden ten Rot, Ziegelhauſen und Polizei Heidelberg weiterhin erfolgreich bleiben, und die Spitze in dieſer Staffel ein⸗ nehmen, denen nunmehr Jahn Weinheim und Tgde. St. Leon mit je einer Niederlage folgen.— Die beiden Neu⸗ linge Brühl und Leutershauſen müſſen immer mehr er⸗ kennen, welch ein Unterſchied beſteht zwiſchen der Spiel⸗ ſtärke der Kreisklaſſe und der der Bezirksklaſſe. Beide kamen auch diesmal nicht um eine eindeutige Niederlage herum. Die Ergebniſſe im Bezirk II(Mittelbaden) Tbd. Rotenfels— Polizei Karlsruhe 5110 Tſchft. Durlach— TV 46 Raſtatt 13:7 Tgade. Daxlanden— Dag Kronan 626 Thb. Pforzheim— TW 46 Bruchſal 12:7 TV 46 Karlsruhe— Polizei Pforzheim:6 Die Spiele der Handballkreisklaſſe In den beiden Staffeln gab es wiederum eine Reihe ſpannender Kämpfe mit zum Teil unerwarteten Ergebniſſen. Bedauerlich bleibt in der Staffel A der Spielabbruch in Feudenheim, an dem der TV Waldhof beim Stande von:6 die Schuld trägt im Anſchluß an Herausſtellun⸗ gen. Im übrigen gab es am zweiten Spieltage, ſoweit dieſelben bekannt geworden ſind, folgende Ergebniſſe: Amicitia Viernheim— Reichsbahn Mannheim 47 TV Sandhofen— Tbd. Jahn Seckenheim:10 TV Badenia Feudenheim— TV Waldhof 626 abgebr. Staffel B: TV Schwetzingen— Tbd. Germania Reilingen 727 TV Kirrlach— Fc Germania Friedrichsfeld 69 Sp Schwetzingen FV Brühl:4 Frauenhandball Bf— Mock Phönix:0(:0) MTG— Mic 08 01(01) Phönix Ludwigshafen— TW 46 222(11 Auch das dritte Spiel der Frauen brachte dem Platz⸗ verein keinen vollen Erfolg, da es den Mannheimer Tur⸗ nerinnen in Ludwigshafen gelang, ein Unentſchieden zu erzwingen und damit den erſten Punktgewinn zu bekom⸗ men. Nach den erſten beiden Spielſonntagen iſt alſo bei den Frauen ſchon eine gewiſſe Klärung inſofern eingetre⸗ ten, als die Ueberlegenheit der VfR⸗Damen gegen ihren Mitkonkurrenten auch in dieſem Jahre anzuhalten ſcheint. BfR führt nun mit 4 Punkten vor 08 ebenfalls 4 Punkte, aber einem Spiel mehr, Badiſcher Rugby-Sieg Südweſt— Baden:18(:5) Das Ergebnis dieſes Gaukampfes entſpricht nicht gauz dem Spielverlauf. Die Südweſt⸗Fünfzehn war im Feld⸗ ſpiel ihrem badiſchen Gegner etwas überlegen. Da es aber in der Dreiviertelreihe einige Verſager gab, führten die vom Sturm, der ſich ſtark einſetzte, ſchön eingeleiteten Angriffe zu keinem Ziel. Die badtiſche Mannſchaft gefiel auf Grund ihrer großen Schnelligkeit und ihres Eifers, mit dem ſie das Spiel durchſtand. Die einzelnen Spieler ſetzten ſich voll und ganz ein und in der Hintermannſchaft klappte es— im Gegenſatz zu Südweſt— recht gut. Pfeif⸗ fer brachte Baden mit einem erhöhten Verſuch:0 in Füh⸗ rung. Ein Straftritt Liebmanns, der zwiſchen die Stan⸗ gen ging, brachte Südweſt auf 315 heran. Mit dieſem Stand wurden die Seiten gewechſelt. 8 Nach der Pauſe lag die Südweſt⸗Fünfzehn zeitweilig ſtark im Angriff. Die unſichere Hintermannſchaft ver⸗ eitelte jedoch zählbare und in dieſer Zeit durchaus mög⸗ liche Erfolge. Mehr Glück mit ihren Angriffen hatten dagegen die badiſchen Gäſte. Der ſonſt ausgezeichnet amtie⸗ rende Schiedsrichter W. Bockenheimer(Frankfurt 80) über⸗ ſah ein Abſeits und Ehalt konnte ungehindert einlaufen. Die Erhöhung gelang, ſo daß Baden mit 10:3 führte. Den dritten badiſchen Verſuch brachte W. Pfiſterer auf ſein Konto. Kurz vor Schluß lief Loos für Baden ein viertes Mal ein. Sein Verſuch wurde zum Treffer verwandelt, ſomit hatte Baden eine 1818⸗Führung erzielt, an der ſich bis zum Schlußpfiff nichts mehr änderte. Franzöſiſche Rugbyjugend in Frankfurt Montlucon ſchlägt Frankfurt 13:0 Im Beiſein zahlreicher Zuſchauer, unter denen ſich viele Franzoſen befanden, lieferten ſich die beiden Zu⸗ gendmannſchaften einen recht intereſſanten Kampf. Die Franzoſen, die man allerdings als weſentlich ſtärker ein⸗ geſchätzt hatte, beherrſchten meiſt den Kampf, da ſich die Frankfurter Fünfzehn in der erſten Halbzeit nicht zu⸗ ſammenfand. Die Vorzüge der Franzoſen ſind vor allem große Schnelligkeit, dann aber auch Vielſeitigkeit und gutes Handſpiel. Die Südweſt⸗Mannſchaft war nach der Pauſe 20 Minuten lang ſtark überlegen. Die gute Ab⸗ wehrarbeit der Gäſte vereitelte aber alle Chancen. Den erſten Verſuch für Montlucon legte Troubat, der auch die Erhöhung beſorgte. Wenig ſpäter folgte Leguboutiere mit einem zweiten Verſuch. Nach dem Wechſel mußten die Franzoſen lange Zeit verteidigen. Erſt in den letzten zehn Minuten wurden ſie wieder überlegen. Troubat legte noch einen dritten Verſuch, deſſen Erhöhung er aber⸗ mals erledigte. Sietas ſchlug Finn Fenſen Am zweiten Tag des in Kopenhagen durchgeführten Schwimm⸗Klubkampfes zwiſchen„Hermes“ Kopenhagen und dem Hamburger Schwimmverein von 1859 war das Schwimmbad ausverkauft. Unter den Ehrengäſten ſah man auch den deutſchen Geſandten von Richthoſen. Die Hamburger, die bereits am Fretag eine 2417⸗Füh⸗ rung herausgeholt hatten, ſiegten am Sonntag mit ins⸗ geſamt 44:31 Punkten. In allen Schwimm mwelt⸗ bewerben blieben die Deutſchen erfolg⸗ reich, mußten aber im Waſſerball abermals eine Nieder⸗ lage mit:0(10) hinnehmen. Das Hauptereignis war das abermalige Zuſammentreffen zwiſchen dem Deutſchen Stietas und dem däniſchen Rekordhalter Finn Jen ⸗ ſen im Bruſtſchwimmen, diesmal über die kürzere Strecke von 200 Metern. Der Hamburger nahm für ſeine Nieder⸗ lage über 500 Meter am Freitag glänzend Revanche. Vom Start weg übernahm er die Führung, der Däne verſuchte vergebens Schritt zu halten, immer war ſein Gegner um eine Kleinigkeit vor ihm. Auf den beiden letzten Bahnen zog ſchließlich Sietas davon und ſiegte mit etwa 3 Metern Vorſprung in:49,7 vor Jenſen. Henne und feine BMW behalten ihren Meltrekord Ausgerüſtet mit einer 1⸗Otr.⸗Zenith⸗Spezialmaſchine, die die phantaſtiſche Bremsleiſtung von 110 PS entwickelt und 290 Stoͤkm. erreichen ſoll, verſuchten die beiden Eng⸗ länder Temple und Atkins auf der belgiſchen Beton⸗ ſtraße von Bonhayden, den von Ernſt Henne⸗München auf BMW gehaltenen abſoluten Schnelligkeitsrekord für Kraft⸗ räder von 244,309 Stoͤkm. zu überbieten. Sämtliche Ver⸗ ſuche mißlangen jedoch. Die Engländer decken natürlich ihr Fabrikat und erklären, ihr Vorhaben wäre mißglückt, weil ſie zu wenig mit der Strecke vertraut waren, um die Höchſtgeſchwindigkeit aus ihren Motoren herauszuholen. Schließlich mußte das Unternehmen wegen Motorſchadens 4 5 5 1 5 4 7 1 1 1 8. Seite Nummer 476 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Neue deutſche Renn⸗Motorräder Lehren aus dem Ergebnis der Deutſchrn Meiſterſchaft (Schluß.) Die NS U⸗Maſchinen, die in den Jahren, nachdem BMW ſich vom Rennſport praktiſch zurückgezogen hatte, und die D W⸗Neukonſtruktionen noch nicht auf dem Markt waren, allein die Ehren der deutſchen Halbliter⸗Maſchinen erfolgreich vertraten, haben in dieſem Jahre viel Pech ge⸗ habt. Erſt in den letzten Rennen dieſes Sportjahres ſind ſie wieder in den Vordergrund gerückt. In erſter Linie waren es die Schwierigkeiten mit den Ventilen bzw. den 5 federn, die das Verſagen begründeten. Pech ſpielte eine große Rolle, fielen doch z. B. auf der Eilenriede faſt alle Maſchinen as, obgleich ſie ſich unter den gleichen oder ſogar noch härteren Bedingungen bei Verſuchsfahrten auf dem Nürburgring einwandfrei bewährt hatten. Die plötzliche Beſſerung in den letzten Rennen iſt zwei Aen⸗ ngen zuzuſchreiben. Erſtens wurden die bisher ver⸗ wandten Ventilfedern durch Haarnadelfedern erſetzt. Hier⸗ erzielte man nicht nur eine weſentlich beſſere Küh⸗ lung der Ventilfedern und damit eine Schonung des Ma⸗ terials, ſondern durch die völlig andere Federcharakteriſtik konnte man auch dem Flattern der Ventilfedern wirkſam begegnen. Der Erfolg zeigt ſich deuklich darin, daß z. B. der 0 cem.⸗Motor heute erſtaunlich hohe Drehzahlen zu erreichen in der Lage iſt. Man ſpricht von 7200 bis 7400 Montag, 15. Oktober 1934 Umdr.⸗Min., die er erreichen ſoll. Allerdings hat dabei der Abzug nach der Kurve naturgemäß gelitten. Gleichzeitig mit der Verbeſſerung der Motorleiſtung hat man aber auch das Fahrgeſtellt erheblich, um etwa 15 Kg., erleichtert und die Fahreigenſchaften durch eine neue Federgabel weit⸗ gehend verbeſſert. Die Ergebniſſe des letzten Meiſtrſchafts⸗ laufes in Hamburg, bi dem die 500 cem.⸗NSu⸗Maſchine nur um Sekunden⸗Bruchteile geſchlagen wurde und wo die 600 cem.⸗Maſchine, ohne daß der Fahrer getrieben wurde, eine ganz überagend ſchnelle Zeit erreichte, ſind der beſte Beweis hierfür. Wenn in der bisher eingeſchlagenen Rich⸗ tung bei NSu die Maſchinen konſequent weiterentwickelt werden, ſo iſt auch die NSÜU⸗Rennmaſchine den ſtärkſten internationalen ecgner gewachſen. Leider fehlt in dieſer Aufſtellung die deutſche Marke, die früher mit der größten Anzahl von Rennerfolgen aufwar⸗ ten konnte und der es Deutſchland verdankt, daß der Welt⸗ ſchnelligkeitsrekord für Motorräder und der wertvollſte Preis des Tourenſports, in deutſchen Händen iſt, BMW. harten Rennjahre überraſchend ſchnell zur höchſten Leiſtung entwickelt, ihr Können bereits unter Beweis geſtellt haben, und eine ſchon weit entwickelte Neukonſtruktion im Hinter⸗ grunde, geht Deutſchland mit beſten Ausſichten in das nächſte internationale Rennjahr. Deutſche Motorſiege in Angarn Die deutſchen Motorrad⸗ und Auto⸗Rennfahrer, die ſchon beim Kilometer⸗-Rennen vor wenigen Tagen zahl⸗ reiche Rekorde aufſtellten, waren auch beim Bergrennen auf der 4 Km. langen Strecke am Drei⸗Gemarkungsberg unweit Budapeſt die Helden des Tages. In faſt allen Klaſſen belegten ſie in neuer Streckenrekordzeit die erſten Plätze. Die Rennen der Solomaſchinen wurden zum itberwiegenden Teil auf der deutſchen Marke DW ge⸗ wonnen. Fünf deutſche Klaſſenſiege gab es in den beiden Wagenkategorien. Lediglich bei den Tourenwagen mußten ſich die Deutſchen von dem ungariſchen Alpenfahrer Biro geſchlagen bekennen. Die beſte Zeit des Tages erzielte Roſemeyer in der 1⸗Liter⸗Klaſſe auf DW ͤ mit:44,38 nachdem er ſchon vorher in der Halbliterklaſſe auf:44,54 Olympisches Fußballturnier noch nich endgültig geſichert Gegenüber den in verſchiedenen Ländern kurſierendeg Nachrichten, wonach die Aufnahme des Fußball⸗Turniers in das Olympiſche Programm 1936 nahezu geſichert ſe erklärt Dr. Schricker, der Generalſekretär der Fifa, die Lage wie folgt: a In Rom wurde beim Fifa⸗Kongreß beſchloſſen, ein Exekutiv⸗Komitee einzuſetzen, das mit dem Internakio⸗ nalen Olympiſchen Komitee in Verhandlungen eintreten ſoll, um eine Wiederaufnahme des Fußballs in das olym⸗ piſche Programm zu erreichen. Dieſe Verhandlungen ſind bisher noch nicht weitergeführt worden. Das Exekutiv⸗ Komitee wird über die aufgeworfenen Fragen beraten und dabei wahrſcheinlich der Abhaltung eines Amateur⸗Fuß⸗ ballturniers zuſtimmen. Die teilnehmenden Verbände un⸗ terwerfen ſich den olympiſchen Satzungen. Die techniſche Leitung würde die Fifa in die Hand nehmen. Leo Eſſer Wachtmeiſter Für ſeine ausgezeichneten ſportlichen Leiſtungen üſt der Man hat in dieſem Jahr Nan eine Verſuchskonſtruktion ein einzigesmal in ein Rennen geſchickt und die wenigen Run⸗ den, die dieſe Maſchine am Rennen teilnahm, zeigten, daß man in München den alten Ruhm nicht vergeſſen hat, ſon⸗ dern weiterarbeitet, aber wartet, bis man 5 gekommen war. ganz fertig iſt. Mutter geb. Michel Danksagung Anläßlich des kaum zu ertragenden Schicksalsschlages, erlit- ten durch das frühe Ableben unserer innigstgeliebten, guten, treuen Helene Götz erhielten wir von so vielen Seiten Trost, Mitempfinden und Liebe entgegengebracht. Wir danken für alles auf das herzlichste. Mannheim(P 7, 13), den 15. Oktober 1934. Die tieltrauernden Hinterbliebenen 22222 vater, Bruder, Schwager und Onkel ner Otto Wege Glasermeisſer im 74. Lebensjahre. Anna Hildenbrand geb. Wege Frieda Sdymiti geb. Wege Ceorg Hildenbrand Ludwig Eugen Schmiii und 4 Enlellinder Nach längerem, schwerem Leiden verschied heute unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- Köln, Tiberiusstrage 16, Dresden, 13. Okt. 1934. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: tober 1934, vorm. 11 Uhr, in Mannheim statt. Die Einäscherung findet am Mittwoch, den 17. Ok. 270— . Heute früh verschied nach langem Leiden unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau eee Der Schnellſte bei den Seiten wagen war Schu⸗ man n⸗Nürnberg auf NSu mit:08,1. wagenklaſſe fuhr Brudes⸗Breslau auf MG 258,9 und bei den Rennwagen trug Stein weg⸗ München in:49, den Sieg davon. In der S Unteroffizier zum Wa den. Zu ſeinen Ehren Schwimmfeſt mit einem ſpringen im Programm. dazu auch zugeſagt. port⸗ Eu ropameiſter im Kunſtſpringen, Leo Eſſer⸗Iſerlohn, vom chtmeiſter befördert wor. veranſtaltet ſein Verein ein ausgezeichnet beſetzten Schau⸗ Frau Jentſch hat ihre Teilnahme Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 13. Oktober 194: Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, Filiale Mannheim in Mannheim, Hauptſitz: Berlin. Die Prokura von Georg Steinmann iſt erloſchen. Treuhand Kurpfalz Aktiengeſell⸗ ſchaft, Mannheim. Heinrich Kühl iſt als Vorſtandsmitglied aus⸗ geſchieden. Luhde, Schulte& Co., Mann⸗ heim. Die offene Handelsgeſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch unter Aus⸗ ſchluß der im ſeitherigen Geſchäfts⸗ betrieb begründeten Verbindlich⸗ keiten ging über auf den Kauf⸗ mann Emil Schulte in Mannheim. Wilhelm Doſtmann, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch ohne Forderungen und Verbind⸗ lichkeiten, ging über auf den Tech⸗ niker Haus Doſtmann in Mann⸗ heim. 77 Lest die N. 42 Bau⸗ und Straßenfluchten⸗ feſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Haupt⸗ ſtadt Mannheim hat die Feſt⸗ ſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten zwiſchen Schwetzinger, Traitteur⸗, Rheinhäuſer⸗ u. Klein⸗ feldſtraße unter teilweiſer Ab⸗ änderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmach⸗ ung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während zwei Wochen in dem Rathaus N 1, 3. Stock, Zim⸗ mer Nr. 134, zur Einſicht der Be⸗ teiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind inner⸗ halb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Be⸗ zirksamt oder dem Oberbürger⸗ meiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. 49 Mannheim, den 8. Oktober 1934. Badiſches Bezirksamt Amtsgericht F. G. 35 Mannheim. — Abteilung II/ 66—. Nachlaßverſteigerung. Aus verſchiedenen Nachläſſen werden am Mittwoch, den 17. Oktober 1934, vormittags ab ½10 Uhr, und nachmittags ab 14 Uhr im Verſteigerungslokal U 5, 18 wie folgt verſteigert: 8626 1 helleichen Eßzimmer komplett; 1 hell⸗ eichen Schlafzimmer kompl.; 2 Chaiſe⸗ longues; 1 dunkel 1 Büfett, mo⸗ dern, mit Kredenz, Auszſehtiſch und 6 Lederſtühle; 1 Büchergeſtell; 1 kl. Schreibtiſch m. Stuhl; 1 Flurgarderobe; 1 Blumenkrippe m. Vogelſtänder; 1 gr. elektr. Stehlampe; 1 pol. Bettſtelle m. Nachttiſch; Spiegel, Mipptiſch, Bauern⸗ tiſch; 2 Spiegelſchränke; Waſchkommode mit Aufſatz; Nachttiſche; 1 komplettes eiſernes Bett; 1. und 2tũür. Kleider ⸗ ſchränke; Grammophone mit Platten; 6 Regulatoren; elektr. Lüſter u. Be⸗ leuchtungskörp.; Ofenſchirm; Stehleiter; Waſchmaſchine; Herrenkleider; Wäſche; Porzellane; Gläſer, Figuren; 1 ver⸗ ſtellbares Zeichenbrett, faſt neu; eine Kinderbadewanne mit Geſtell; ein ſehr ſchön. Bodenteppichz ſonſtiger Hausrat. 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