3 6 5 1 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. J. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann hei m Einzelpreis 10 PI. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 50 Pfennig. Für im voraus zu Dienstag, 16. Oktober 1934 145. Jahrgang Nr. 477 Mittag⸗Ausgabe N Verzlw Hungerſtreik unter der Erde Meldung des DNB. — Budapeſt, 15. Oktober. Der Streik der Kohlenbergwerksarbeiter in Fünf⸗ kirchen nimmt immer bedrohlichere Formen an. Bis zum Montag nachmittag befanden ſich insgeſamt 1600 chriſtlich⸗ſoziale Arbeiter in Streik. Auf Weiſung der Wiener Generaldirek⸗ tion der Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, der die Grube gehört, iſt die Arbeit im geſamten Bergwerks⸗ betrieb ſtillgelegt worden, ſo daß zur Zeit 4800 Arbeiter ohne Beſchäftigung ſind. Von den ſtreikenden Arbeitern befanden ſich am Montag nachmittag 1000 bereits 100 Stunden un⸗ ter der Erde. Verhandlungen mit den ſtreiken⸗ den Arbeitern ſind bisher ohne Erfolg geblieben. Um Unruhen vorzubeugen, hat die Regierung zwei Regimenter und 100 Gendarmen bei den Gruben zuſammengezogen. Die Lage iſt zweifellos außer⸗ opdentlich ernſt, da infolge der Einſtellung der Saug⸗ pumpe und der Luftventilatoren Zerknallgefahr be⸗ ſteht. Seit der Einſtellung der Pumpen ſteigt das Waſſer fortgeſetzt. 8 Die Streikenden ſollen in völlig erſchöpftem Zuſtande in Gruppen von 10 bis 20 Mann in einer Tieſe von 500 Metern liegen. Sie ſollen kaum noch ſprechen können. Zahlreiche Arbeiter ſollen Nervenſchocks erlitten haben Man befürchtet, daß bei einer weiteren Fort⸗ dauer des Hungerſtreiks den Arbeitern inner⸗ halb 48 Stunden die Gefahr des Ertrinkens droht. Miniſterpräſident Gömbös hat perſönlich einge⸗ griffen und einen Sekretär entſandt, der den ſtrei⸗ kenden Arbeitern einen Vorſchlag des Miniſterpräſt⸗ denten und des Handelsminiſters überbrachte, wo⸗ nach die Verhandlungen zur Regelung der Lohnfrage ſofort aufgenommen werden ſollen, jedoch unter der Bedingung, daß die Arbeiter unver⸗ züglich den Schacht verlaſſen. Die Berg⸗ leute wurden aufgefordert, innerhalb einer halben Stunde den Streik einzuſtellen und ihre Antwort zu geben. Die Grubenarbeiter lehnten jedoch zu⸗ nächſt dieſen Vorſchlag ab und ſchritten dazu, den Eingang der Grube zu verbarrikadieren. Nach eini⸗ ger Zeit erklärten ſich die Arbeiter ſchließlich doch be⸗ reit, einen Vertreter des Miniſterpräſidenten zu empfangen. Es handele ſich um einen Wirtſchaftskrieg. Sie ſeien gute Ungarn, hätten den Krieg mitgemacht und führten jetzt ebenſo einen Krieg, um ihre troſtloſe Lage zu verbeſſern. Sie achteten und ehrten die Perſon des Mi⸗ niſterpräſidenten aber die internationale Lei⸗ tung des Bergbaues, gegen die allein ſie den Kampf führten. habe ſie bereits ſo oft betro⸗ gen, daß ſie irgendwelchen Vorſchlägen, ſo⸗ fern ſie nicht verbrieft und verſiegelt über⸗ mittelt würden, keinen Glauben ſcheuken könnten. Sie ſeien entſchloſſen, bis zum Tode auszuhalten. Der Verſuch eines Reichstagsabgeordneten, mit den ſtreikenden Arbeitern telephoniſch in Verbin⸗ dung zu treten, ſcheiterte daran, daß dieſer das Lo⸗ ſungswort nicht kannte. Handelsminiſter Dr. Fabinyi läßt in der Preſſe erklären, die Regierung ſei ſelbſtverſtänd⸗ lich bereit, im Intereſſe der Bergarbeiter einzu⸗ ſchreiten und den Sachverhalt den Tatſachen und der Gerechtigkeit entſprechend feſtzuſtellen. Dies habe aber eine Nachgiebigkeit der ausländi⸗ ſchen Arbeitnehmer und den Ver⸗ zicht der Bergarbeiter auf das verzweifelte ſelbſtmör⸗ deriſche Mittel zur Vorausſetzung. Der Handels⸗ miniſter weiſt darauf hin, daß ſich auf den Halden des Bergwerks ein ungeheurer Kohlenvorrat von etwa 13000 Wagenladungen angeſammelt habe, bei einem normalen Vorrat von 6000 Wagenladungen. Der ungenügende Abſatz ſei auf die allgemeine Wirtſchaftskriſe zurückzuführen. Eine Ueber⸗ gangslöſung ſei erforderlich. An den Verhandlungen zur Beilegung des Streiks nehmen Vertreter der chriſtlich⸗ſozialen und ſozial⸗ demokratiſchen Arbeitergewerkſchaften teil. Die chriſt⸗ lich⸗ſoziale Arbeitsgemeinſchaft hat ſich mit den So⸗ zialdemokraten ſolidariſch erklärt und hat ſich ver⸗ pflichtet, bis zur Durchſetzung der Forderungen durchzuhalten. Die Lage iſt für die Regierung inſo⸗ fern ſehr ſchwierig, als ſich das Fünfkirchener Kohlen⸗ gebiet in Händen der Wiener Donau⸗Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft befindet, die zum Intereſſenbereich der der öſterreichiſchen Regierung naheſtehenden Wiener Creditanſtalt gehört und ſomit eine unmittelbare Einflußnahme der Regierung auf die Arbeitgeber auf Schwierigkeiten ſtößt. Der Budapeſter Vertreter der Wiener Donau⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft veröffent⸗ licht eine Erklärung, in der darauf hingewie⸗ ſen wird, daß die Löhne der Arbeiter nur Stat ungari Pointaré auf dem Totenbett Staatlicher Trauertag für Pointare Trauerfeier am Samstag, Veiſetzung in der Familiengruft Meldung des DNB. — Paris, 16. Okt. Am Montag nachmittag ſand im Elyſee unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik, Lebrun, der am Abend Paris verlaſſen hat, um ſich nach Belgrad zu begeben, ein Miniſterrat ſtatt. Der Präſident der Republik ehrte zu Beginn der Sitzung Raymond Poincaré. Die ſtaatliche Trauerfeier für Poincaré wird am Samstag in der Notre⸗Dame⸗Kirche und im Pantheéon ſtattfinden. Die Beerdigung erfolgt nach dem letzten Wunſche des Verſtorbenen in der Fa⸗ miliengruft in Nubeécvburt im Moſel⸗Departe⸗ ment. Als Vertreter der Regierung werden Tar⸗ dieu und Herriot dem Verſtorbenen bis dahin das Geleit geben. Der Miniſterrat beſchloß ferner, den 18. Oktober, den Tag der Beiſetzung des Königs Alexander und den 20. Oktober, den Tag der Bei⸗ ſetzung Poincarés zu ſtaatlichen Trauertagen zu erklären. Außenminiſter La val erſtattete dem Miniſterrat über die außenpolitiſche Lage Bericht. Franzöſiſche Nachrufe auf Pointaré — Paris, 16. Okt. Die Abendpreſſe bringt heute neben ausführlichen Berichten über Poincarés Leben und Wirken Nach⸗ rufe mehrerer hervorragender Vertreter des politi⸗ ſchen Frankreichs. So ſchreibt Miniſterpräſident Doumergue: „Ich verliere in der Perſon Poincarés einen großen Freund, und Frankreich verliert einen ſeiner größten Staatsmänner. Der grauſame Verluſt betrübt und ſchmerzt mich. Ganz Frankreich wird den Tod Poin⸗ carés ſchmerzlich empfinden.“ Stagtsminiſter Her riot erklärt:„Ich war zeit⸗ weilig Gegner und zu Zeiten Mitarbeiter Poincarés. Poincaré hat ſtets die parlamentariſche Einrichtung verteidigt, und auch die, die ihn bekämpft haben, wer⸗ den Lieſe Wahrheit ſicher anerkennen. Als Führer der Radikalſozialiſtiſchen Partei will ich, obwohl ich meinen eigenen Ideen treu bleibe, dem Manne die aufrichtigſte Verehrung bezeugen, der unbeſtreitbar den Namen eines großen Franzoſen und eines wah⸗ ren Republikaners verdient.“ N Kammerpräſident Bouiſſon widmet Poincaré in ſeiner Eigenſchaft als großer Parlamentarier Worte des Gedenkens. In einer vom„Intranſigeant“ veröffentlichten Erklärung rühmt der tſchechoſlowakiſche Außenmini⸗ ſter Beneſch, der ſich bekanntlich gegenwärtig in Paris aufhält, die Verdienſte Poincarés um das Zu⸗ ſtandekommen der Tſchechoſlowakiſchen Republik: „Raymond Poincaré hat als Präſident der fransöſi⸗ ſchen Republik im Dezember 1917 die Verordnung nach dem Ableben Barthous erfolgte. kannt war unterzeichnet, durch die die franzöſiſche Regierung ihr Ginverſtändnis zur Aufſtel lung eines tſchecho⸗ ſlowakiſchen Heeres in Frankreich gab. Bei einer Fahnenweihe am 30. Juni 1918 hielt Poin⸗ caré eine Rede, mit der er es der franzöſtſchen Regie⸗ gierung möglich machte, den in Paris gebilde⸗⸗ ten tſchechoſlowakiſchen Nationalrat de facto als Regierung zu betrachten. Nicht nur ein großer franzöſiſcher Staatsmann iſt verſchwunden, ſondern auch ein großer Freund der Tſchechoſlowa⸗ kei.“ England zum Tode Pointarés — London, 15. Oktober. Der Tod Poincarés, deſſen Name mit dem Cls⸗ menceaus und Fochs in England die Verkörperung des franzöſiſchen Geiſtes„kein Kompromiß gegenüber Deutſchland“ bedeutete, hat den größten Eindruck gemacht. Beſonders, da er ſo kurz Allgemein be⸗ Poincaré in England als„Mann des Ruhreinmarſches“ und als„Retter des Franken“. Der engliſche König hat an den Präſidenten Le⸗ brun ein Beileidstelegramm gerichtet. Die geſamte Preſſe befaßt ſich in Leitartikeln mit dem Tode Poin⸗ carés. Das Beileid der Reichsregierung zum Tode Poincarés — Paris. 15. Okt. Der deutſche Geſchäftsträger, Botſchaftsrat Dr. Forſter, hat am Montag nachmit⸗ tag am Quai'Orſay im Namen der deutſchen Re⸗ gierung und in ſeinem Namen das Beileid zum Ab⸗ leben Raymond Poincarés zum Ausdruck gebracht. Der neue franzöſiſche Juſtizminiſter — Paris, 15. Oktober. Miniſterpräſident Dyumergue hat am Montag nachmittag dem Präſidenten der Republik eine Ver⸗ ordnung zur Unterſchrift vorgelegt, durch die Sena⸗ tor Léèmery an Stelle des Senators Cheron zum Juſtizminiſter ernannt wird. Der neue Juſtizminiſter gehört der radikalſoziali⸗ ſtiſchen Senatsgruppe an. Er kommt von den„Fran⸗ zöſiſchen Sozialiſten“, die ſich von den internationalen Sozialiſten unterſcheiden. Lémery iſt ſeiner politi⸗ ſchen Ueberzeugung nach ein bezeichnender Vertreter der Senatsmehrheit, die in der radikalſozialiſtiſchen Gruppe zuſammengefaßt iſt. Innenpolitiſch iſt er ge⸗ mäßigt links eingeſtellt. In ſozialen Fragen denkt er konſervativ und außenpolitiſch huldigt er einem unnachgiebi⸗ gen Nationalismus. Lémery, der im 60. Le⸗ ã ĩV2ßſd0ßß0ß0ꝙ ⁵ ũãõppdppppppppffpffßfCfPfPGPffPfPfPfGfcpGPcGPppGGGpcGcpcpcGccpccGccGcGcccchGGPGGGGGGPPGPPV—PTTTVTTVTVTVTTVTTTT—TT—————————————— dann erhöht werden könnten, wenn es ge⸗ lingen würde, die Ausfuhr zu fördern und den Binnenabſatz zu ſteigern. Infolge des Bezuges ausländiſcher Kohlen ſei der Abſatz ungariſcher Kohle außerordentlich zurück⸗ gegangen. Der Hungerſtreik der Bergarbeiter ſei nicht berechtigt. Aehnliche Hungerſtreiks in Po⸗ len und Frankreich ſeien mißlungen. Die Geſell⸗ ſchaft beſchränke ſich auf Abwehrmaßnahmen, die die Sicherheit des Betriebes erfordere. Der ganze Be⸗ trieb ſei eingeſtellt. Die Arbeiter, die die Geſellſchaft auf die Meldung der Feuersgefahr in die Grube ge⸗ ſandt habe, ſeien von den Streikenden als Gei⸗ ßeln zurückbehalten worden. Dennoch hoffe man, daß der Streik bald zu Ende gehen werde. her Bergark ler bensjahr ſteht, iſt Vizepräſident des Answär⸗ tigen Ausſchuſſes des Senats. Er gehört zu den regelmäßigen Mitarbeitern der nationaliſtiſchen Zeitung„Liberté“, ein Blatt, das ſich durch beſonders ſcharfen Ton gegen Deutſchland hervortut. Lemery wurde auf der Inſel Martinique ge⸗ boren. Er vertritt dieſe Inſel im Senat. Lémery wählte den Rechtsanwaltsberuf. 1916 wurde er in die Kammer und 1920 in den Senat gewählt. Im Kriegskabinett Clémenceau war er Unterſtaats⸗ ſekretär für Ueberſeetransport, Handelsmarine und ſpäter für Handel. Lémery hat ſich als Sachverſtän⸗ diger auf den verſchiedenſten Arbeitsgebieten auch durch Veröffentlichungen hervorgetan. Laval und Sir John Simon — London, 15. Oktober. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat an den britiſchen Staatsſekretär des Auswärtigen, Sir John Simon, ein Schreiben gerichtet, in dem er ſeiner Be⸗ friedigung darüber Ausdruck gibt, daß er aufgefor⸗ dert wurde, mit Sir John Simon im Intereſſe der Aufrechterhaltung des Friedens zu⸗ ſammenzuarbeiten. In ſeinem Antwortſchreiben betont Sir John Simon, er hoffe, zuſammen mit Laval die ſchwie⸗ rigen Fragen der Gegenwart im Geiſte des Welt⸗ friedens in Angriff zu nehmen, um ferner dazu bei⸗ zutragen, daß die herzlichen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Gngland in vol⸗ lem Umfange aufrechterhalten bleiben. Ergebnis der franzöſiſchen Kantonalwahlen — Paris, 15. Oktober. Das endgültige Ergebnis der beiden Wahlgänge der Kantonalwahlen lautet wie folgt: Gewählt Gewinn Verluſt Konſervative 00 4 Rechtsrepublik. d. Richtung Marin 275„ Volksdemokraten 36 11— Linksrepublikaner 269 5 5 Unabhängige Radikale 145— 24 NRadikalſozialiſten 484— 19 Republikaniſche Sozialiſten 64—. 5 Neuſozialiſten 23— 1 Altſozialiſten 118 8— Kommuniſten 84 17— 1518 Schweizer Kritik an der marxiſtiſchen Saarpropaganda — Genf, 16. Oktober. Die Propagandareiſe, die der ſaarländiſche Sozia⸗ liſtenführer Matz Braun letzte Woche unternom⸗ men und in deren Verlauf er in verſchiedenen Schweizer Städten in ſozialiſtiſchen Verſammlungen Reden gehalten hat, wird heute in der„Neuen Züricher Zeitung“ einer ſcharfen Kritik unter⸗ zogen. Es handle ſich dabei um eine überflüſ⸗ ſige und unerwünſchtie Zugabe zu der ſchweizeriſchen Politik. Wer die freie Saarabſtimmung zu einer marxiſtiſchen Parteiſache zu machen verſuche, rufe das Mißtrauen wach, daß es ihm eben⸗ ſowenig um das Selbſtbeſtimmungsrecht zu tun ſei wie den angeblich mit den Mitteln des Terrors arbeitenden„faſchiſtiſchen“ Gegnern. Man braucht dieſe Dinge nur etwas genauer auf ihre Entwicklungsmöglichkeit hin zu betrachten, um zu dem Schluſſe zu kommen, daß die Propaganda⸗ reden Herrn Brauns gegen die Braungegner bei uns in vollſtem Sinne des Wortes deplaziert ſind.“ Auch der Genfer Regierungspräſident Nicole, der in der Genfer Verſammlung Matz Brauns die⸗ ſem Ueberſetzerdienſte leiſtet und ſelbſt das Wort er⸗ griffen hatte, wird der Taktloſigkeit bezichtigt. Er verbiete zwar Verſammlungen, in denen der Eintritt Rußlands in den Völkerbund kritiſiert wer⸗ den ſoll, nehme aber ſelbſt aktiv an Verſammlungen teil, in denen das politiſche Regime eines Nachbar⸗ ſtaates angegriffen und in einer dieſen Staat nahe angehenden Frage gegen deſſen Intereſſe Propa⸗ ganda gemacht werde. Präſidentenwahl in Athen — Athen, 15. Okt. Im Regierungsblatt wird ein Erlaß veröfſentlicht, durch den die Nationalver⸗ ſammlung zum Zweck der Präſidenten wahl auf Freitag vormittag einberufen wird. Nach der Wiederwahl des Präſidenten Zaimis iſt eine Re⸗ gierungsumbildung wahrſcheinlich. N 2 2. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Oktober 1934 Nur einer iſt Führer — Berlin, 16. Oktober. Der Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO, Dr. Ley, hat folgende Anordnung erlaſſen: „Die Bezeichnung„Der Führer“ war für uns Na⸗ tionalſozialiſten immer ein unantaſtbarer Begriff. Heute iſt der Führer der NSDDA p der Führer des geſamten Volkes und damit iſt dieſer Begriff ſtaats⸗ und weltpolitiſch eindeutig feſtgelegt. Ich ordne daher für die Oberſte Leitung der PO an, daß kein politiſcher Leiter, ganz gleich, in welcher Stellung innerhalb der Partei oder einer der an⸗ geſchloſſenen Organiſationen er tätig iſt, das Wort „Führer“, auch nicht in Verbindung mit einem an⸗ deren Wort, für ſich verwenden darf. Für die Deutſche Arbeitsfront ordue ich an, daß ab ſofort für meine Perſon die Begzeich⸗ nung„Führer der Deutſchen Arbeitsfront“ nicht mehr gebraucht werden darf. Meine Dienſtbezeichnung iſt„Stabsleiter der PO“. Auch in organiſatoriſcher Hinſicht iſt eine beſondere Bezeichnung nicht nötig, da meine Tätigkeit für die DA lediglich eine Fortſetzung der Arbeit für die NSDAP iſt. Das gleiche gilt für die Leiter der anderen Glie⸗ derungen der Partei und aller weiteren Organi⸗ ſationen. Der Führer an ſeine Frontkameraden vom Regiment Lift — München, 15. Okt. Der Führer hat zur Wiederſehensfeier des RR 16 „Liſt“ an ſeine Frontkameraden folgendes Telegramm geſandt, das auf dem Begrüßungsabend im Löwen⸗ hräukeller mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurde: a„Meinen ehemaligen Kriegskameraden des Baye⸗ riſchen RI R 16„Liſt“ zu ihrem heutigen Wieder⸗ ſehenstag herzliche Wünſche. Ich bedauere, dieſen Tag in Ihrer Mitte nicht perſönlich miterleben zu können.“ Die Frontkameraden ſandten darauf an den Füh⸗ rer folgende Drahtung:„Ueber 3000 ſturmerprobte Frontkämpfer des„Liſt“⸗Regiments danken dem Führer und alten Waffengefährten für ehrendes Ge⸗ denken und ſenden begeiſterten Treueſchwur.“ Bei dem gemütlichen Beiſammenſein der ehemali⸗ gen„Liſter“ wurde am Sonntag abend ein Film, der die Regimentsgeſchichte zeigt, vorgeführt. Einige bis⸗ her unbekannte Lichtbilder, die den Führer zeigen, wie er als echter„Liſter“ Leid und Freud ſeiner Ka⸗ meraden teilte und miterlebte, wurden mit ſtürmi⸗ ſchem Beifall aufgenommen. 300 Millionen Mark beutſche Beamte nſchulden Meldung des DN B. — Berlin, 15. Oktober. Die Verſchuldung der deutſchen Beamten wird auf Grund von Erhebungen, die der Führer des Reichs⸗ bundes der deutſchen Beamten, Neef, hat anſtellen laſſen, auf 500 Millionen Mark geſchätzt, wo⸗ von 250 Millionen ſogenannte„drückende Schulden“ ſind, die möglichſt bald gedeckt werden müſſen, da die Gläubiger Handwerker und kleine Gewerbetreibende ind, die ſich ſelbſt in ſchwieriger Lage befinden. Der Reichsbund der deutſchen Beamten hat alsbald nach ſeiner Gründung auf Initiative ſeines Führers, Pg. Neef, die planmäßige Behandlung der Frage in Angriff genommen; ihre Bedeutung iſt bei dem großen in Betracht kommenden Perſonenkreis und der Geſamthöhe oͤer Schuldverpflichtungen offen⸗ bar. Die Arbeit des Reichsbundes, die das Ziel hat, die beſte praktiſche Löſung zu finden, ſteht vor ihrem Abſchluß. Einen wichtigen Beitrag zu dem Problem gibt der Oberregierungsrat im Reichsinnenminiſterium, Dr. Oskar Bongard, durch einen Löſungs⸗ vorſchlag, den er in dem Organ des Amtes für Beamte der Oberſten Leitung der PO verlauthart. Der Referent erklärt in ſeiner Schilderung über das Eutſtehen der Verſchuldung, daß neben der Inflation vor allem die Tatſache zu berückſichtigen ſei, daß die Beamten nach der Beſoldungsordnung ſchon im voraus die genaue Weiterentwicklung ihrer Bezüge gewußt haben und daß ſie, geſtützt darauf, ihre Auf⸗ wendungen für die Ausbildung ihrer Kinder, den Ankauf von Hausrat und ſo weiter, für Siedlungs⸗ beſtrebungen, Verſicherungen und Darlehensauf⸗ nahmen eingerichtet haben. Als dann plötzlich die erheblichen Gehalts kürzungen kamen, ſetzte die Verſchuldung ein. Zur Entſchuldung macht der Referent ſehr aus⸗ führlich begründete Vorſchläge. Darnach ſollen nichtamtliche örtliche Entſchuldungs⸗ ſtellen geſtchaffen werden, an die ſich die Beamten wenden können, ohne Hienſtliche Nachteile befürchten zu müſſen. Die Darlehensgewährung zum Zwecke der Entſchuldung müſſe eventuell in Verbindung mit dem Reichsbund zentraliſiert werden. Geeignete Maßnahmen müßten die Gehaltsabtretung ſo regeln, daß größere Sicherheit für den Gläubiger und da⸗ mit Ausſchaltung des Riſtko⸗Aufſchlages gegeben ſei. Unerbittlicher Kampf gegen den Wucher und Herab⸗ ſetzung der Schulden um die erwucherten Beträge, da die Wucherverträge nichtig ſind, müſſe einſetzen und ſchließlich Aufklärung der Beamtenſchaft, um ſie vor neuer Verſchuldung zu bewahren. 887 900 Arbeitsloſe in Italien — Rom, 16. Okt. Die amtliche italieniſche Arbeits⸗ loſenziffer iſt von rund 866000 am 31. Auguſt um rund 21000 auf rund 887000 Ende September ge⸗ ſtiegen. General'Duffy gründet eine eigene politiſche Organiſation — Dublin, 16. Okt. General O' Duffy hat die Gründung einer eigenen politiſchen Organiſation angekündigt, die ſich zunächſt aus ſeinen Anhängern iet der Blauhemdenbewegung zuſammenſetzen dürfte. Waſhingtons Antwort auf die chineſiſche Silbernote — Waſhiugton. 16. Okt. Das Staatsdepartement veröffentlicht den Text der Antwort auf die chineſt⸗ ſchen Vorſtellungen in der Silberfrage. Der Inhalt deckt ſich mit den bereits bekannten Einzelheiten. Amerika bedauere es, wenn die Waſhingtoner Sil⸗ berpolitik chineſiſche Belange ſchäbige. Das Geſetz könne jedoch vom Weißen Haus nicht eigenmächtig ab⸗ geändert werden, wenn man auch beſtrebt ſein werde, auf Ehinas Sonderlage möglichſt Rückſicht zu nehmen, Der Menſch braucht mehr als die Arbeit Alfred Roſenberg ſpricht vor 15000 Opel- Arbeitern Meldung des DN B. — Rütſſelsheim am Main, 15. Otober. In einer gewaltigen Kundgebung ſprach Reichs⸗ leiter Alfred Roſenberg vor 15000 Angehörigen der Opelwerke zur Eröffnung der Winterarbeit der NeS⸗Kulturgemeinde, die aus dem Zuſammenſchluß der deutſchen Bühnen mit dem Kampfbund für deutſche Kultur entſtanden und in den Rahmen der NoS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eingegliedert iſt. Als erſter ſprach Geheimrat Dr. Wilh. v. Opel als Vorſitzender des Aufſichtsrates der Adam Opel AG. Er begrüßte Reichsleiter Alfred Roſenberg, Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger und Reichs⸗ amtsleiter Dr. Stang und gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß dieſe erſte große Werkkundgebung, der weitere in allen deutſchen Werken demnächſt folgen ſol⸗ len, zuſammenfalle mit der Eröffnung des vierten Winterhalbjahres der Opel⸗Werkhochſchule. Die Rede Alfred Roſenbergs — Rüſſelsheim, 15. Oktober. In ſeiner vielfach von lebhaften Beifallskund⸗ gebungen unterbrochenen Rede führte Reichsleiter Alfred Roſenberg u. a. aus: Der Klaſſenkampf der letzten 70 Jahre war nicht, wie manche Theoretiker glauben machen möchten, bloße Theorie, ſondern der Klaſſenkampf war in den letzten Jahrzehnten eine politiſche, eine wirtſchaft⸗ liche und eine weltanſchauliche Tatſache, mit der man ſich auseinander zu ſetzen hatte. Aber man muß von vornherein wiſſen und wahrheitsgemäß eingeſtehen, daß es nicht nur einen Klaſſenkampf von unten, ſon⸗ dern auch von oben gegeben hat. Das Verhängnis für Deutſchland war, daß die Führer des Marxis⸗ mus in einem Minderwertigkeitsgefühl immer nach oben ſchauten, nicht in einer bewußten Gleichberech⸗ tigung oder Ueberlegenheit, ſondern in dem inne⸗ ren Bewußtſein, daß die da droben wirklich beſſer waren und daß man deshalb gegen ſie Kämpfe zu führen habe. In der ganzen geſitteten Umwelt ſuchte man zu verbreiten, daß Deutſchland ſchuld am Kriege wäre, daß es halb barbariſch wäre und be⸗ ſtraft werden müſſe. Und dieſe Herabminderung des deutſchen Stolzes war auch das Ziel gewiſſer Politiker in Deutſchland, die, anſtatt die deutſchen Arbeiter zu ihrem Stolz aufzurufen, immer alles das taten, worauf die Feinde Deutſchlands gehofft hatten. Und das, was ſich politiſch und wirtſchaftlich abſpielte, das wollten ſie auf kulturellem Gebiete vervollſtändigen. Und damals iſt die nationalſozialiſtiſche Bewegung aus einem Proteſt heraus gegen die Politik und Ideo⸗ logie der damaligen Zeit entſtanden. Sie iſt aber auch ein Kulturproteſt, ein Proteſt des ganzen inneren Menſchen gegen dieſe offenbare Verhöhnung des geſamten deutſchen Weſens geweſen. Die Kunſt war in den letzten Jahrzehnten eine Angelegenheit des ſatten Bürgertums der Weltſtädte geworden, eine Angelegenheit nicht von Künſtlern, ſondern von Kunſtkennern. Der Gedanke, daß der Menſch mehr braucht als die Arbeit, daß er mehr braucht als den Verdienſt, den dieſe Arbeit einbringt, dieſer Gedanke muß Gemeingut aller werden. Wir müſſen dieſe Sehnſucht in uns ſtärken, daß nach der Arbeit dieſe deutſche ſchaffende Menſchheit ver⸗ ſorgt wird mit den Gaben aller jener, die ſo Großes für unſer Deutſchland ſchufen. Es ſchafft jede große Zeit ihre Symbole. Die Pyramiden in Aegypten zeugen uns von einem Herrſcherwillen tyranniſcher Pharaonen. Der Dom von Köln iſt ein Symbol des mittelalterlichen Schaffens. Das Haus der Deutſchen Arbeit in Köln aber ſoll das Symbol des Willens des 20. Jahrhunderts ſein. Hier ſollen ſich all jene verſammeln, die ſämtliche klein bürgerlichen Minderwertigkeitskomplexe abgeſtreift haben. Die kulturelle Umgeſtaltung wird ſich erſt im Laufe vieler Jahre vollziehen können, bis die innere Wand⸗ lung Selbſtverſtändlichkeit für alle geworden iſt. Dann erſt wird es möglich ſein, die Sünden der letzten 100 Jahre wieder gut zu machen. Das ganze deutſche Volk hat irgendwie Schuld an dieſem eigenen Schickſal, und erſt die Zuſammen⸗ faſſung dieſes ganzen Volkes kann dieſe Schuld wie⸗ der löſchen. Wir erleben heute, daß der deutſche Arbeiter mehr gefeiert und mehr geliebt wird als jemals ein König in der deutſchen Geſchichte. Das iſt die Wiederherſtellung der Ehre der geſamten deutſchen Arbeiterſchaft Sie hat daher alle Urſache, wegzuwerfen, was ihr falſche Propheten einmal ſagten, abzuſtreifen all das, was an Vorbehalten übrig blieb, und hinter den Ar⸗ beitern Adolf Hitlers zu marſchieren. Wenn dieſe innere Anerkennung zu den Begriffen von Arbeit und Gemeinſamkeit vorhanden iſt, wenn die innere Kampfbereitſchaft, dem Führer zu folgen, lebendige Wurzeln in allen Millionen geſchlagen hat, dann werden alle Schaffenden, die hinter dem Führer und ſeiner Bewegung ſtehen, auch zugleich damit die Trä⸗ ger der deutſchen Kultur, des deutſchen Weſensgutes, des deutſchen Charakters werden. bee e Die tiefe Trauer in elgrad In der vergangenen Nacht iſt der tote König in Belgrad eingetroffen Meldung des DNB. — Belgrad, 16. Oktober. Der Zug mit den ſterblichen Ueberreſten König Alexanders lief in der Nacht zum Dienstag genau um 11.30 Uhr in die Bahnhofshalle ein, wo die königliche Familie, der Regentſchaftsrat, die Regie⸗ rung, der Patriarch und ſämtliche Generale ihn er⸗ warteten. Der Wagen mit dem Sarge war durch drei weiße Kreuze gekennzeichnet. Die Miniſter hoben den Sarg auf den Bahnſteig und trugen ihn in den Hof⸗Warteſaal, wo ihn die Generale übernahmen. Alles ſpielte ſich in feierliche Stille ab. Die Generäle trugen den Sarg zu dem vor dem Bahnhof ſtehenden Leichenauto. Als ſie den freien Platz vor dem Stationsgebäude betraten, fiel das dort harrende Volk auf die Knie. Der Leichenzug zählte 100 Automobile. Ganz Belgrad hatte ſich auf den Straßen verſammelt. Die Häuſer waren mit ſchwarzen Fahnen dicht verhangen. Die Straßen⸗ laternen waren mit Trauerflor umwunden. Im fahlen Lichte konnte man den hellbraunen Sarg des Königs erkennen. Auf dem Sargdeckel lagen der Admiralshut und der Degen, die Alexander bei der Ueberfahrt getragen hatte. Der Leichenwagen fuhr zum alten Stadtſchloß, wo der König aufgebahrt wurde. Nach zwei Tagen wird der tote König in der von ſeinem Vater geſtifteten Kirche von Topola zur letzten Ruhe beigeſetzt werden. In Agram zogen 15 Stunden lang rund 200 000 Menſchen am Sarge vorbei. Auf der ganzen Strecke von Split bis Agram hatte ſich die Bevölkerung mit Fackeln und Kerzen auf den kleinen Stationen ver⸗ ſammelt, ununterbrochen betend und religiöſe Lieder ſingend. Sylveſter Malny verhaftet Meldung des DNB. — Paris, 15. Oktober. Der ſeit vier Tagen im Walde von Fontainebleau geſuchte Sylveſter Malny, der bei ſeiner erſten Feſt⸗ nahme in Zuſammenhang mit dem Marſeiller An⸗ ſchlag den Gendarmen wieder entwichen war, iſt am Montag nachmittag auf der Landſtraße am Ausgang der Stadt Melud feſtgenommeen worden. Nundfunkabkommen mit Polen Meldung des DNB. — Berlin, 15. Oktober. Zwiſchen der polniſchen Rundfunkgeſellſchaft Polſkie Radio und der Reichs rundfunkgeſellſchaft iſt am Samstag ein neues deutſch⸗polniſches Rundfunk⸗ abkommen abgeſchloſſen worden. Dieſes ſoll den bereits beſtehenden Programmaustauſch zwi⸗ ſchen beiden Geſellſchaften erweitern und im Sinn einer gemeinſamen nachbarlichen Kulturarbeit ausbauen. Alle hierbei auftre⸗ tenden neuen Fragen ſollen im Hinblick auf die große Aufgabe der Völker verbindung, der der Rundfunk zu dienen hat, durch kameradſchaftliche Zuſammenarbeit gelöſt werden. Das Abkommen ſieht als Haupt⸗ beſtandteil regelmäßige monatliche Aus⸗ tauſchkonzerte von halbſtündiger Dauer vor, die den reichen Schatz der klaſſiſchen Tonkunſt beider Völker gegenſeitig vermitteln ſollen. Neben dieſen regelmäßigen Austauſchkonzerten ſind Sendungen moderner Muſik, ſoliſtiſcher Konzerte mit und ohne Orcheſterbegleitung, Kirchenmuſik, Volksmuſik und Opernübertragungen vorgeſehen. Auf litera⸗ riſchem Gebiet werden die beiden Rundfunk⸗ geſellſchaften im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Literatur des Nachbarlandes berückſichtigen und durch charakteriſtiſche Proben ihren Hörern zur Kenntnis bringen. Beſonders bemerkenswerte Hörſpiele ſol⸗ ſen ausgetauſcht und gegebenenfalls in Ueber⸗ ſetzungen aufgeführt werden. Um die Hörer mit dem Leben des Nachbarlandes bekanntzumachen, werden Funkberichte ausgetauſcht, die von Volksfeſten, Sportveranſtaltungen, Wirtſchaftsunternehmungen und dergleichen berichten. Demſelben Zweck dienen regelmäßig jeden Monat erfolgende unterrichtende Kurzberichte über beſondere Ereigniſſe im Nachbar⸗ land von allgemeinem Intereſſe. Damit iſt zwiſchen den beiden großen Nachbar⸗ ländern ein weiterer Schritt getan worden in der Richtung auf unmittelbare künſtleriſche und menſch⸗ liche Annäherung. — Franz Moraller nach Berlin berufen. * Karlsruhe, 16. Okt. Der Gauleiter gibt bekannt: Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goeb⸗ bels, hat den Leiter ſeiner Landesſtelle Baden, Gaupropagandaleiter Franz Moraller, als Reichsgeſchäftsführer der Reichskul⸗ turkammer nach Berlin berufen. Ich habe mich damit einverſtanden erklärt, Pg. Franz Moraller zunächſt bis 1. Januar 1935 zur Dienſtleiſtung nach Berlin zu beurlauben. Mit der kommiſſariſchen Lei⸗ tung des Gaupropagandaamtes und der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda wurde deren biheriger Preſſe⸗ referent Pg. Adolf Schmid beauftragt. Der Tag des Handwerks (Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 15. Oktober. Dem„Tag des deutſchen Handwerks“, der am 28. Oktober als eine über das ganze Reichs⸗ gebiet reichende Veranſtaltung vor ſich geht, kommt eine große wirtſchaftspolitiſche und auch kulturelle Bedeutung zu. Das geht ſchon daraus hervor, daß auf der Führertagung Mittelpunkt aller an dieſem Tage ſtattfindenden Kundgebungen ſteht, ſowohl der Reichshandwerks⸗ führer Schmidt wie der Führer der Deutſchen Arbeitsfront und Stabsleiter der PO Dr. Ley und der ſtellvertretende Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht ſprechen werden. In langen Jahrzehnten der Induſtrialiſierung und damit zuſammenhängend der Proletariſierung wurde die Lebensgrundlage des Handwerks immer kleiner, und zwar nicht nur nach der arbeitstechniſchen und überhaupt wirtſchaftlichen Seite hin, ſondern ſchlimmer noch war, daß das Handwerk, gekennzeichnet durch Zwergbetriebe, von den offiziell im Schwange befindlichen Auffaſſungen als überlebt hingeſtellt wurde. Darin iſt ein Wan⸗ del eingetreten, durch öen an die Stelle der Verken⸗ nung und vielfach bewußten Mindereinſchätzung die Anerkennung deutſcher Handwerksarbeit geſetzt wor⸗ den iſt. Die im Handwerkertum enthaltenen Erfahrun⸗ gen, die im Laufe der Jahrhunderte weſentlich das ihrige dazu beigetragen haben, dem Deutſchen den Ruf des Qualitätsarbeiters in der Welt zu verſchaffen, ſind neu zur Geltung ge⸗ langt durch die wieder begonnene Ehrung hand⸗ werklicher Leiſtung. In dieſer Hinſicht ſtellt ſich auch der Geſchmack des Publikums allmählich von aus⸗ ländiſchem Fabrikkitſch zu deutſcher Wertarbeit um. Weiter ſind im neuen Deutſchland Brauchtum, Sitte und Herkommen, die ja gerade im Handwerk von je⸗ her eine Pflegeſtätte haben, wieder zur Würdigung gelangt, und nicht zuletzt trägt gerade die Tatfſache, daß das Handwerkertum ſich in ähnlichem Sinne wie das Bauerntum als eine der fruchtbarſten Kultur⸗ ſchichten für Volk und Staat darſtellt, dazu bei, dem deutſchen Handwerker den ihm gebührenden Platz im ſchaffenden Deutſchland zuzuweiſen. Deshalb iſt der „Tag des deutſchen Handwerks“ am 28. Oktober ein Ausdruck für die wiedergewonnene allgemeine Aner⸗ kennung des Handwerkerſtandes, der in der Neuord⸗ nung der deutſchen Stände endlich wieder Lebens⸗ raum für ſeine Entfaltung erhalten hat. Miniſterkriſe in Japan Meldung des DN B. — Tokio, 15. Okt. Im Zuſammenhang mit der Stellung des japa⸗ niſchen Botſchafters in Mandſchukuo, Hiſhikara, ist eine Miniſterkriſe entſtanden. Da der Bok⸗ ſchafter gleichzeitig auch militäriſcher Oberbefehls⸗ haber und Verwalter des Gebietes iſt, unterſteht er dem Außenminiſterium, dem Kriegsminiſterium und dem Ueberſeeminiſterium. 5 Das Ueberſeeminiſterium und viele Beamte ver⸗ langen die Berufung einer Zivilperſon auf den Poſten des Botſchafters. Beamte in Port Arthur haben ſogar eine entſprechende Entſchließung ange⸗ nommen. Der Miniſterpräſident, Admiral Okada, befindet ſich nun in einer ſchwierigen Lage, da der Kriegsminiſter ein diſziplinariſches Vorgehen gegen die unbotmäßigen Beamten fordert. Schweres Einſturzunglück beim Bau einer Kathedrale Meldung des DN B. — Kattowitz, 16. Okt. Ein ſchweres Einſturzunglück ereignete ſich am Montag vormittag am Neubau der Kattowitzer Kathe⸗ drale. Die Bauleitung hatte am Montag etwa 100 Arbeiter neu eingeſtellt, da nach einer längeren Pauſe die Bauarbeiten fortgeſetzt werden ſollten. Vor Arbeitsbeginn ſollten die Arbeiter über den Stand der Bauarbeiten unterrichtet werden. Als ſich etwa 70 Arbeiter auf dem zweiten Stockwerk des Baugerüſtes befanden, ſtürzte dieſes zuſam⸗ men und begrub die Arbeiter unter den Trümmern. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen wurden etwa 30 Arbeiter ſchwer verletzt, während die gleiche Anzahl leichtere Verletzungen davontrug. Zehn der Schwerverletzten liegen hoffnungslos darnieder. Unter den Schwerverletzten befinden ſich auch der Bauführer ſowie ein Geiſtlicher. Ueber die Urſache des Einſturzunglücks konnte bisher nur ſeſtgeſtellt werden, daß das Bau⸗ gerüſt anſcheinend infolge der anhaltenden Regenfälle in ſeiner Standhaftigkeit gelitten hat, ſo daß es unter der ſtarken Belaſtung zuſammenbrach. Bei den verunglückten 60 Perſonen han⸗ delt es ſich durchweg um Arbeitsloſe. Wegen Mangel an Mitteln wurde der Bau der Kathedrale, deſſen Vollendung von Biſchof Adamſki bereits ſeit Jahren betrieben wird, auf dem Wege der freiwilligen Dienſtleiſtung durchgeführt. Die verſchiedenen Kirchenſprengel ſtellten von Zeit zu Zeit eine gewiſſe Zahl von Arbeitsloſen ein, die dann in Kattowitz ohne Barentſchädigung, ſondern nur gegen Verpfle⸗ gung, die Bauarbeiten freiwillig leiſteten. Am Montag früh war ein ſolcher Schub von Ar⸗ beitsloſen in Kattowitz eingetroffen, die dann geſchloſ⸗ ſen auf das Baugerüſt geführt wurden. Auf dem ſieben Meter hohen Grüſt vor dem Presbyterium ſammelten ſich die etwa 70 Arbeitsloſen um den Prieſter Zajoc und den Baumeiſter der Kathedrale, Affa. Nach einer Anſprache des Prieſters wollte der Baumeiſter mit den Erklärungen über den Stand der Bauarbeiten beginnen. Da ſtürzte plötzlich dieſer Teil des etwa 50 Meter langen Gerüſtes un⸗ ter furchtbarem Krachen zuſammen. Nach dem Bericht eines Augenzeugen war die Bauſtelle nach dem Einſturz in eine rieſige Staubwolke gehüllt, aus der die Hilferufe und Schmerzensſchreie der Verunglückten drangen. Die auf dem Bauplatz befindlichen übrigen Arbeiter mach⸗ ten ſich ſofort an die Bergung der Verunglückten und alarmierten die ſtädtiſche Rettungswache, die in kur⸗ zer Zeit mit Aerzten und Krankenwagen eintraf. Da die Krankenwagen nicht ausreichten, wurden zahl⸗ reiche in der Nähe ſtehende Kraftwagen von der Po⸗ lizei eingeſetzt, um die vielen Verletzten in die Kran⸗ kenhäuſer zu ſchaffen. Zur Zeit kann noch nicht geſagt werden, ob das Unglück bereits Todesopfer gefordert hat. Man ſpricht nach wie vor von 30 Schwerverletzten und ebenſo vielen Leichtverletzten. Von 10 Schwerver⸗ letzten, die mit dem Tode ringen, haben ſechs Wirbel⸗ ſäulenbrüche erlitten. Wie verlautet, hat die Polizei zwei leitende Be⸗ amte, die für die Bauarbeiten verantwortlich ſind, in Haft genommen. Kurz nach dem Unglück erſchienen Vertreter der Staatsanwaltſchaft auf dem Bauplatz, um die Unterſuchung einzuleiten. 5—— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politit: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: 1. V. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil Dr. Friz Hammes— Sport: Wily Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und e Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich n Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mann- 5 heimer Zeitung. Mannheim, k 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W od, Wittortaſtraße 4 Mittags⸗Ausgabe K 13211 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D.⸗A. September 1934. 21510 Abend⸗Ausgabe K 12706 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D⸗ A. September 1984: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 2 in Braunſchweig, die im 8 8 3 S G 2 S2 er) er. K“, eichs⸗ ommt urelle „daß im enden berks⸗ tſchen und Dr. hnten gend e des nach lichen das von ingen Wan⸗ rken⸗ 0 die wor⸗ hrun⸗ das chen 1 der g g e⸗ hand⸗ auch aus⸗ tum. Sitte n je⸗ igung fache, e wie ttur⸗ dem tz im ſt der r ein Aner⸗ uord⸗ bens⸗ e der Stand dieſer 3 un⸗ ieſige und Die mach⸗ t und kur⸗ if. Da zahl⸗ r Po⸗ Fran⸗ das Man 1 und rver⸗ irbel⸗ e Be⸗ ud, in ienen platz, — : 1. V. n Teil je Um⸗ nzeigen unheim Mann- aße 4 ckporto 2 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 477 Mannheim, den 16. Oktober. Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes Die Kreisführung des Winterhilfswerks teilt mit: Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nur diejenigen Bedürftigen bei den erſten Zuweiſungen berückſichtigt werden können, welche ſich bis ſpäteſtens Mittwoch, 17. Oktober, 12 Uhr mittags, bei einer der Winterhilfswerks⸗Annahmeſtellen gemeldet haben. Auf die Bekanntmachungen an den Anſchlag⸗ ſäulen wird hingewieſen. Ein Kind überfahren In der Großen Wallſtadtſtraße wurde am Mon⸗ tag nachmittaa ein fünfjähriger Junge, der mit einem Roller ſpielte. von einem Laſtkraftwagen mit Anhänger aus der Pfalz überfahren und auf der Stelle getötet. Der Lenker des Laſtzuges ſetzte die Fahrt fort, ohne ſich um das verunglückte Kind zu kümmern. Unterſuchung iſt im Gauge. Saardeutſche Spielſchar Die 10 Jungens mit 1 Mädel, die bei dieſem Wetter für den Saargedanken durch die Weſtmark radeln, hätten beſſeren Beſuch verdient. Aber ein Montag iſt natürlich immer gefährlich; außerdem hatte an dieſem Tag der VDA. ſchon eine zugkräf⸗ tige Nachmittagsveranſtaltung. So war alſo der große Saal im Ballhaus nur ſchlecht mit rund 60 Leuten beſetzt, unter ihnen der Führer der hieſigen Saarvereine, Bauer, und eine Tiſchreihe HJ. und Bo M. Der Saal war mit Lorbeer, den Hakenkreuz⸗ fahnen und einigen Kernſprüchen, wie„Drum Franz⸗ mann weine nicht, das Saarland kriegſt du nicht!“ und ſchließlich mit einer lebensgroßen Zeichnung von Jakob Johannes geſchmückt. Man begann mit einem Fanfarenmarſch, ſprach einen Prolog, der die Treue des Landes zu Führer, Vaterland und beſonders auch zu dem neuen Symbol der völkiſchen Einheit, dem Hakenkreuz, unterſtrich, und ging dann zu einer Reihe von Fahrten⸗ und Wanderliedern über, die, kräftig und muſikaliſch geſungen, viel Anklang fan⸗ den. Die Hauptnummer war ein Grenzland⸗ ſpiel von Müller⸗Rhoden, das Kampf und Schickſal jenes jungen Arbeiters Jakob Johan⸗ nes ſchildert, der am 7. Oktober 1919 vor fran⸗ zöſiſches Kriegsgericht geſtellt und ohne Anhörung eines einzigen deutſchen Zeugen verurteilt und er⸗ ſchoſſen wurde. Das Stück ſtellt wirklichkeitstreu die Lage vom Herbſt 1919 dar, als die anſtändigen deutſchen Arbeiter zwiſchen Franzoſen, Spartakiſten und Spitzeln in ſchwerer Bedrängnis waren. In der Wirtſchaft zur„Erholung“ ſitzen ſie und beraten über den Generalſtreik; ein Spitzel erſcheint, veicht eine Piſtole herum, verſehentlich geht ſie los, ſchon ſind Franzoſen und Marokkaner im Haus. Es wird kräftig und wirkungsſicher geſpielt, die Handlung mit dieſem Unterton von naher hiſtoriſcher Wahrheit hält in Spannung; man war ſehr dankbar. Mit Sprechchor, Saarlied und Fanfarenmarſch ſchloß die mahnende, erinnernde Veranſtaltung, der man als Werbung für die Saar viel mehr Anteil⸗ nahme hätte ſchenken müſſen. z Ihre ſilberne Hochzeit begehen am heutigen Dienstag, den 16. Oktober, der Privatmann Phi⸗ lipp Hartrich und ſeine Gattin Elſe geb. Jöh⸗ ringer, wohnhaft Laurentiusſtraße 1. Herr Hartrich iſt eine bekannte Perſönlichkeit in Mannheim, denn er war 11 Jahre Inhaber der Liedertafel, zwei Jahre Inhaber des Kaufmannsheims(Deutſches Haus) und betreute ein Jahr lang das Geſellſchaftshaus der„Harmonie“. Wir ſprechen dem Silberpaar, das ſeit 23 Jahren Bezieher der„Neuen Mannheimer Zeitung“ iſt, auch unſere herzlichſten Glückwünſche aus. a Der tödliche Unfall, der ſich am Freitag in der Nähe des Bezirksamts ereignete, traf den Landwirt Hermann Blaul vom Elbisheimer Hof bei Marn⸗ heim(Pfalz).. ** Der Errichtung neuer Krankenkaſſen iſt vom Reichsarbeitsminiſter durch eine ſiebente Verord⸗ nung zur Neuordnung der Krankenverſicherung verboten worden. Dies war erforderlich, um die Durchführung des Geſetzes über den Aufbau der Sozialverſicherung vom 5. Juli nach einheitlichen Grundſätzen ſicherzuſtellen. Der Aufbau würde ge⸗ ſtört, wenn vor Erlaß der Durchführungsbeſtim⸗ mungen auf Grund der jetzigen Vorſchriften der Reichsverſicherungsordnung Kaſſen ohne Rückſicht auf die zukünftige Regelung errichtet würden. Es handelt ſich alſo bei der Verordnung um eine Uebergangsmaßnahme, die außer Kraft tre⸗ ten wird, ſobald die neuen Vorſchriften erlaſſen ſind. Die alte zunftlade der Schreinerinnung Feierliche Verſammlung um ein wiedergefundenes Handwerkerwahrzeichen Mit dem 30. September 1934 ſind die bisherigen Innungen und ſonſtigen handwerklichen Vereinigun⸗ gen aufgehoben worden. An ihre Stelle treten die neueingerichteten Handwerkerinnungen. Geſtern abend wurde in der„Liedertafel“ die erſte Muſter⸗ verſammlung, wie ſie in den verſchiedenen Kreiſen vorgeſehen ſind, in Mannheim abgehalten. Es war die Innungsverſammlung der Mann⸗ heimer Schreiner⸗Zwangsinnung, zu der auch die Obermeiſter der anderen Innungen ſich eingefunden hatten. Neben dem badiſchen Hand⸗ werksführer Näher war der Kreishandwerksfüh⸗ rer Stark gekommen, dazu Vertreter der Mann⸗ heimer Handwerkskammer ⸗Nebenſtelle. Obermeiſter Georg Schmitt begrüßte die Ver⸗ ſammlung und teilte mit, daß die bisherige Zwangs⸗ innung der Schreiner ſeit dem 1. Oktober in die „Handwerkerinnung der Schreiner, Boot⸗ und Mo⸗ dellbauer⸗ Handwerker“ umgewandelt worden iſt. Da⸗ mit ſei die Vorausſetzung gegeben für die Entwick⸗ lung eines ehrbaren Handwerkerſtandes, frei von liberaliſtiſcher und kapitaliſtiſcher Gewinngier. Mit beſonderer Freude und Genugtuung gab er bekannt, daß es ihm in dieſen Tagen gelungen ſei, die alte Zunftlade aus dem Jahre 1830, die in Verluſt geraten war. wieder aufzufinden. Sie war auf der Bühne des Saales ausgeſtellt, um⸗ geben von den Fahnen des neuen Reiches. Dann ſprach der badiſche Handwerkerführer Näher über die Neuordnung des Handwerks. In Baden ſind nunmehr 817 Handwerkerinnungen gegründet worden, über denen 40 Kreishandwerkerſchaften ſtehen. Die Innungen müſſen mindeſtens 20 Mann ſtark ſein, um als leiſtungsfähig zu gel⸗ ten. Das Führerpruzip gilt auch bei dieſer Neu⸗ organiſation. Der Obermeiſter der Innung beſtellt ſeine Beiräte, die Geſellenbeiräte im Einvernehmen mit der Deulſchen Arbeitsfront. Innungen, die fach⸗ lich zuſammengehören, bilden Fachgruppen, die von einem Obmann geführt werden. Der Haushaltsplan der Innungen muß von der Handwerkskammer ge⸗ nehmigt werden. Für den„Tag des Deutſchen Handwerks“ am 28. Oktober iſt ein einheitliches Programm vorgeſehen. Am Vor⸗ mittag werden geſchloſſene Jnnungsverſammlungen abgehalten, am Nachmitag wird das Programm von der NS⸗Hago geſtaltet. Es wird ſich in beſcheidenem Rahmen, ohne Umzüge, bewegen. Deutſche Aepfel und Birnen ſehen Dich Notwendig wurde die Erhebung einer Sonde r⸗ umlage von 1 Mark auf den Kopf als Beitrag zu den Umbaukoſten des Verbandshauſes des Reichs⸗ ſtandes des Deutſchen Handwerks in Berlin. Eine neue Ehrengerichts barkeit iſt einge⸗ führt worden bei der Handwerkskammer in Karls⸗ ruhe und beim Reichsſtand in Berlin. Der Vor⸗ ſitzende muß ein Richter ſein, die Beiſitzer werden dem Handwerkerſtande entnommen. Außerdem werden ein Landesgutachterausſchuß für Bauvergebungen in Baden und Güteſtellen bei den Innungen einge⸗ richtet. Alle Streitigkeiten ſollten möglichſt durch die Innungen geregelt werden. Ziel dieſer Neuordnung iſt ein mehrfaches: die Innungen ſollen ſich um Aufträge für die Mitglieder bemühen und dafür ſorgen, daß ſie für jede Arbeit den gerechten Preis erhalten. Die Innungsführer müſſen Kalkulationsabende einfüh⸗ ren. Auf dieſe Weiſe wird Ordnung in den Berufs⸗ ſtand kommen. Die Darlegungen des Redners wurden mit all⸗ gemeinem Beifall aufgenommen. Kreishandwerks⸗ führer Stark richtete an die Verſammelten die Mahnung, daran zu denken, daß nur durch Opfer jedes einzelnen die Ziele des Führers verwirklicht werden könnten. Jeder Handwerker müſſe an dem Aufbau des deutſchen Handwerks mitarbeiten. Obermeiſter Georg Schmitt verlas die Ur⸗ kunde, die anläßlich des Wiederauffindens der Zunft⸗ lade aus dem Jahre 1830 verfaßt wurde. Darin wurde vermerkt, daß die Zunftlade am 10. Ok⸗ tober 1934 wieder gefunden wurde und als Symbol gelten ſoll für die Einigkeit des geſamten Schreinerhandwerks. Meiſter, Geſellen und Lehrlinge müßten wieder den alten Dreiklang ergeben. Als erſter unterſchrieb der badiſche Handwerkerführer Näher. Der Reſt des Abends war ausgefüllt durch ge⸗ ſchäftliche Dinge. Die Anordnung des Reichshand⸗ werksführers über das Verbot des Eingriffs der Handwerkerorganiſationen in die Preisbildung kam zur Verleſung, die Beiräte der Innung wurden be⸗ kanntgegeben, und Betriebsgemeinſchaftsführer Wink⸗ ler wies in eindringlichen Worten auf die Notwen⸗ digkeit der Berufsſchulung des Nachwuch⸗ ſes durch abendliche Fachkurſe hin. Obermeiſter Schmitt ſchloß die Verſammlung mit der Aufforderung, den Gemeinſchaftsgeiſt in den Innungen zu pflegen. Sein„Sieg Heil“ galt dem Führer und Reichskanzler. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied bildeten den Ausklang der Kundgebung. O An 98 Das Obſtausſlellung der Badiſchen Landwirlſchaftskammer im Kolpinghans Die Erziehung des Er zeugers, nur erſtklaſ⸗ ſiges Obſt auf oͤen Markt zu bringen, und die Erzie⸗ hung des Verbrauchers, nur deutſches Obſt zu kaufen, iſt eine Aufgabe die ſich ſchon ſeit Jahren die Badiſche Landwirtſchaftskammer geſtellt hat und die jetzt nach der Neuordnung der ſtändiſchen Gliederung durch die Landesbauernſchaft Baden nachdrücklich fortgeführt wird. Ueber 500 Zentner Obſt ſind auch in dieſem Jahre wieder durch die badiſchen Erzeuger über die Landesbauernſchaft nach Mann⸗ heim gebracht worden und ſtehen heute, Dienstag, und morgen, Mittwoch, im Kolpinghaus zum Verkauf. Wer Gelegenheit hatte, einen Blick in den Saal zu werfen, der war nicht nur entzückt von dem herrlichen Geruch, der den unzähligen Kiſten und Körben entſtrömte, ſondern der mußte auch begeiſtert von der Güte des Obſtes ſein, das überſichtlich in langen Reihen angeorönet in ſeinen Behältern ſtand. Man konnte ſich überzeugen, daß die angeſtrebte Ausleſe und die gefällige Aufmachung Fortſchritte gemacht hatten. Nicht ganz leicht war es, den Bauern und Obſtzüchtern beizubringen, daß ſie un⸗ bedingt Wert auf eine gute Ausleſe legen müß⸗ ten, wenn ſie das ausländiſche Obſt ganz aus dem Felde ſchlagen wollten. Meiſt wurde dieſer Vorzug aber nur darum gegeben, weil man einen auslän⸗ diſchen Apfel durchweg ſorgfältig verpackt zum Kauf anbot, während z. B. in den Winter⸗ monaten das deutſche Obſt in der Hauptſache nur unanſehnlich auf den Markt gebracht wurde. Das lag aber nur daran, weil man dem Obſt nicht die erforderliche Pflege hatte zuteil werden laſſen, Hier ſetzte die Erziehungsarbeit der Landwirtſchaftskammer ein, die ein Schulbeiſpiel der Abſatzförderung gab. Sie hielt die ſich bei ihr meldenden Erzeuger an, das Obſt ſorgfältig in die von ihr gelieferten Kiſten zu verpacken und eine Ausleſe nach genauen Richtlinien vorzunehmen. Die Fachleute der Landesbauernſchaft überprüfen dann die Lieferungen ſehr genau und ſetzen danach den Preis feſt. Ausſchlaggebend für die Sortierung iſt auch heute noch die dreifache Güte⸗ einteilung Extra, la und A, ſowie die dreifache Größeeinteilung 0, 1 und 2. Dadurch wird der Erzeuger angehalten, ſein Obſt ſehr pfleglich zu behandeln. Bekommt er dafür auch mehr Geld, wenn ſeine Aepfel ſorgfältig ausgeleſen ſind und in die erſte Güteklaſſe eingeteilt werden können. Die diesjährige Anlieferung zeigt nun, daß auf der ganzen Linie ganz gewaltige Fortſchritte erzielt worden ſind. Die Landesbauernſchaft kann die volle Gewähr dafür übernehmen, daß nur geſun de Früchte zum Verkauf geſtellt werdend, u. was das Ausſehen anbetrifft, ſo kann ſich jeder einzelne Käufer davon überzeugen, daß es den Ausländern ſchwer gemacht worden iſt, hier Schritt zu halten. Wer dieſe Obſtkiſten und Obſtkiſtchen ſieht, der wird beſtimmt nicht das Verlangen haben, nach einem kaliforniſchen Apfel zu greifen, der niemals ſo prächtig ſchmecken kann, wie unſere herrlichen deutſchen Aepfel. Wenn jetzt noch die Verbraucher lernen, das Obſt richtig zu lagern, möglichſt im dunkeln Keller bei gleich⸗ bleibender Wärme von 1 bis 4 Grad Wärme und einer Luftfeuchtigkeit von 75—80 v.., dann iſt die Schlacht gewonnen. Die Preiſe für das dieſes Jahr zum Verkauf ſtehende Obſt ſind weſentlich niedriger als im Vorjahre. Durchſchnittlich machen es 30 bis 50 v. H. aus. Mußte man 1933 noch 20 bis 30 Mark für den Zentner Aepfel anlegen, ſo koſtet heute die gleiche Ware bei beſſerer Güte nur 8 bis 15 Mark. Ledig⸗ lich einige wenige Spitzenſorten liegen etwas über dieſem Preis. 8 Um nicht einſeitig zu ſein, hat man bei der An⸗ lieferung die Erzeuger vom ganzen badiſchen Land berückſichtigt. Beſonders ſtark vertreten ſind Bauern und Oßbſtzüchter aus Oberſchefflenz, Rei⸗ chartshauſen, Helmſtadt, Adelsheim, aus dem Neckar⸗ tal und dann vor allem vom Bodenſeegebiet. Die erſte Hhauskürplakelte des fswerks iſt da! Monat Oktober Wie im Winterhilfswerk des vergangenen Jahres werden auch in dieſem Jahre Monats⸗Haustürplaketten herausgegeben. Die monatlichen Anſteckplaketten aus Metall fallen in dieſem Jahre fort. Jeder Volksgenoſſe muß es als ſeine Ehren⸗ pflicht anſehen, bis zum 20. Oktober die Monatsplakette an ſeiner Tür angebracht zu haben. Es iſt eine wahre Pracht, die Aepfel zu ſehen, die in ihrer bunten Vielheit faſt die Wahl ſchwer machen. Immerhin kann man aus den angelieferten Sorten ſchon erſehen, daß das Beſtreben, nur wenige Sorten von erſt⸗ klaſſiger Güte auf den Markt zu bringen, von Erfolg geweſen iſt. So findet man in der Hauptſache Apfelſorten mit klangvollen Namen vertreten: Schöner von Boskoop, Goloͤparmäne, Goldreinette von Berlepſch, Gold⸗ reinette von Blenheim, graue Herbſtreinette, Lands⸗ berger⸗Reinette, Herberts ⸗Reinette, Champagner⸗ Reinette, Baumann ⸗Reinette, Ananas ⸗Reinette, Rabau. Bei den Birnen ſind es vorwiegend die Gräfin von Paris, die Lelekteur, die Mollebuſch und Präſident Drouard. Daß die Aepfel in Kiſten zu etwa 25 Pfund und 50 Pfund, die Birnen vorwiegend in kleineren Pappſchachteln und das Wirtſchaftsobſt in Körben zu haben iſt, wiſſen die Verbraucher ſchon längſt, die zur feſten Kundſchaft der Abſatzgemeinſchaft unſerer badiſchen Bauern zählen. Annahmeſtellen für Gerümpel Die Ortsgruppe Mannheim des Reichsluftſchutz⸗ bundes teilt mit: 1. Stadtteil, begrenzt von den Straßen: Planken, Heidelberger Straße, Kaiſerring, Bahnhof, Schloß, ferner Stadtteil Lindenhof. Lager: Alte Oelſabrik, Bellenſtraße 2. 2. Stadtteil, begrenzt von den Straßen: Schwetzingerſtadt und Oſtſtadt bis zur Auguſta⸗An⸗ lage und Neuoſtheim. Lager: Lagerhalle neben Tankſtelle bei der Schillerſchule, 3. Stadtteil, begrenzt von den Straßen: Luiſenring, Verbindungskanal, Neckar bis zur Neckarvorlandſtraße. Lager: Karl Laſſen, Binnen⸗ hafenſtraße 19a. Stadtteil, begrenzt von den Straßen: Para⸗ deplatz— Breite Straße bis zur Friedrichsbrücke— Friedrichsring bis Waſſerturm— Auguſta⸗Anlage bis zur Otto⸗Beck⸗Straße— Gutenbergſtraße. Lager: Lagerhalle neben Tankſtelle bei der Schillerſchule. 5. Stadtteil Sandhofen. Lager: Vereinigte Jute⸗Induſtrie. 5 6. Stadtteil, begrenzt von den Straßen: Luiſen⸗ ring— Planken— Breite Straße bis zur Fried richs⸗ brücke. Lager: Karl Laſſen, Binnenhafenſtraße 19a. 7. Stadtteil Luzenberg und Waldhof. La⸗ ger: Chemiſche Fabrik Weyl, Sandhoferſtraße. 8. Stadtteil, begrenzt von den Straeßn: Max⸗ Joſef⸗Straße— Herzogenriedpark— Herzogenried⸗ ſtraße— Induſtrieſtraße— Dammſtraße. Lager: Alphornſtraße 13. 9. Stadtteil, begrenzt von den Straßen: Max⸗ Joſef⸗Straße— Karl⸗Benz⸗Straße— Hochuferſtraße — Bahnlinie bis zum Neckar; ferner Käfertal und Feudenheim Lager: Marx⸗Maier lehemalige Lumpenfabrik). 10. Stadtteil Neckarau Lager: ehemalige Gummi⸗ Mülheimer Straße. Annahme von Dienstag, 16. Oktober, bis ein⸗ ſchließlich Montag, 22. Oktober(außer Sonntag) jeden Tag von 14 Uhr bis 17.30 Uhr. Wer die Abholung des Gerümpels durch den Reichsluftſchutzbund wünſcht, wird gebeten, dies dem Luftſchutzhauswart oder Luftſchutzblockwart mitzu⸗ teilen. und Rheinau: und Celluloidfabrik, Ss und nͤhzeil. der gute Raffee⸗Fuſatz Künlen Franck enthält in reichem Maße Naturſtoffe, die günſtig auf den menſchlichen Organismus wirken. Sie ſind appetitanregend und fördern anerkannterweiſe die verdauung. Bereiten Sie ſchon aus dieſem Grunde Ihren Kaffee immer mit Mühlen Franek, dem vollbewährten, guten Kaffer⸗Zuſaz.— Und der Senuß! Probieren Sie ſelbſt! der Juſatz Mühlen Franck(Schutzmarke Kaffeemühle) macht auch Ihren Kaffee delikat. Zusqtz hlen EraneckK 1 4. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Katholiſche Kirchenmuſik Muſikaliſche Andacht in der St. Joſephskirche Nur wenige, aber inhaltsreiche Nummern um⸗ faßte die Vortragsfolge der kirchenmuſikaliſchen An⸗ dacht in der ſchönen St. Joſephskirche Mannheim⸗ Lindenhof. Für den Verehrer Brucknerſcher Muſik bedeutete die Wiederaufführung der ſelten zu hören⸗ den e⸗Moll⸗Meſſe für achtſtimmigen Chor, Blas⸗ orcheſter und Orgel ein beſonderes Erlebnis. Nicht o ſehr in die Breite gehend wie die anderen großen Meſſen in f⸗Moll und d⸗Moll, eignet ſte ſich zum liturgiſchen Gebrauch und überraſcht durch Einfalls⸗ reichtum in engem Rahmen. Meiſterlich iſt der acht⸗ ſtimmige Chor behandelt, wiewohl den Sopranen ſchwierige Aufgaben zugemutet werden. Mit beſon⸗ derer Liebe hat Bruckner das begleitende Blas⸗Or⸗ cheſter behandelt und insbeſondere den Hörnern weiche Melodien, den Trompeten ſchmetternde Fan⸗ faren zugewieſen. Die Gläubigkeit des frommen Katholiken ſpricht aus jeder Note. Hier ſowie in dem Chorwerk„Tota efl pulchra“ bewies der Kirchen⸗ chor St. Joſeph, namentlich in der Ueberwindung der Intonationsſchwierigkeiten, ſowie in dem ausge⸗ glichenen Chorklang und der guten Ausſprache em⸗ ſige Arbeit unter Führung von Herrn Jos. St. Win⸗ ter, der die ganze Meſſe umſichtig leitete. Die Or⸗ gelbegleitung führte Herr Joſ. Stuben rauch, Ludwigshafen, geſchickt und einfühlſam durch. Für die Veranſtalter bedeutete es eine große Ge⸗ nugtuung, als Profeſſor Franz Philipp, der Direktor der Badiſchen Muſikhochſchule in Karlsruhe, ſeine Mitwirkung in Ausſicht geſtellt hatte. Philipp, der als Tonſetzer ſchon läugſt bekannt iſt und vor Jahren in Mannheim mit ſeinem Kammerchor be⸗ rechtigtes Aufſehen erregt hat, gab ſich als Orgel⸗ meiſter von großem Format zu erkennen, namentlich in der Kunſt der freien Improviſation. Hatte ſchon ſeine Wiedergabe eines Präludiums von Bach und einer Schöpfung von Reger beſonderes Gepräge, ſo feſſelte ſeine freie Improviſation durch ihre Kühn heit. Philivv begann mit einem markanten Thema, zunächſt einſtimmig, um alsbald die Tonfluten des vollen Werkes ſpielen zu laſſen. Ein ruhiges, faſt paſtorales Intermezzo, von perlenden Paſſagen um⸗ ſponnen, wurde auf einem Orgelpunkt aufgebaut. Späterhin feſſelte Philipp durch lebhofte Rhythmen in den Mittelſtimmen. Ein Fortiſſimo des vollen Werkes wurde abgelöſt durch das Anfangs⸗Thema, das. ein wenig umgebildet, den Keim zu einer glanz⸗ vollen Fuge bildete, mit der der Orgelmeiſter ſeine Improviſation abſchloß. Damit dokumentierte ſich der badiſche Meiſter als Beherrſcher einer Kunſt, die, einſt unentbehrliches Rüſtzeug jedes Muſikers, heute viel zu wenig gepflegt wird. Es darf wohl daran er⸗ innert werden, daß Bruckner wegen ſeiner Improvi⸗ ſattonen ſehr bewundert wurde. Eine ſakramentale Andacht mit Geſängen des Knabenchores, zelebriert von der Geiſtlichkeit der Joſephskirche, vertiefte die weihevolle Stimmung. Bei der Meſſe von Bruckner wirkten Mitglieder des Philharmoniſchen Orcheſters Mannheim verdienſtvoll mit. ch. Päſſe für Saarabſtimmungsberechtigle Amtlich wird folgendes bekanntgegeben: Reichsaugehörige, die die Ausſtellung eines Paſſes mit der Begründung beautragen, daß ſie ſich zur Abſtimmung in das Saargebiet begeben wollen, wird der Reiſepaß von den zuſtändigen Paßbehör⸗ den vom 15. Oktober ab gebührenfrei mit einer Geltungsdauer bis zum 15. Februar 1935 ausgeſtellt, wenn ſie glaubhaft nachweiſen daß ſie abſtimmungs⸗ berechtigt ſind. Die Glaubhaftmachung kann z. B. erfolgen durch Vorlage einer Beſcheinigung a] der ſaarländiſchen Abſtimmungsbehörde, daß der Antragſteller in die Abſtimmungsliſten eingetra⸗ gen oder ſein Antrag auf Eintragung in die Ab⸗ ſtimmungsliſte bei der ſaarländiſchen Abſtimmungs⸗ behörde eingegangen iſt; b) des Saarmeldedienſtes ſeines jetzigen Wohnſitzes (Polizeirevier oder Einwohnermeldeamt), daß der Antragſteller in die Saarkartei eingetragen iſt. Auf den Spuren der Dienstag, 16. Oktober 1934 Vorzeit Mit dem Altertlumsverein nach Seckenheim und Doſſenheim Am Samstagnachmittag war den Mitgliedern des Mannheimer Altertums vereins Gele⸗ genheit geboten, die Ausgrabungen im Seckenheimer Dünenwald zu beſichtigen, wo die Erdbewegungen beim Bau der Autobahn die Reſte eines ſuebi⸗ ſchen Dorfes aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. nebſt älteren Funden zutage gefördert haben. So fand man Hockergr ober aus der Steinzeit mit Gefäßen und Werkzeugen, Gräber aus der Bronzezeit mit Gefäßen und Beigaben, Gräber aus der Hallſtattzeit und ſchließlich ein Grab aus der Zeit der Völker⸗ wanderung. Einer der intereſſanteſten Funde iſt ein Hügelgrab vom Ende der Bronzezeit mit zahl⸗ reichen Beigaben; es enthielt neben einer Schüſſel und einer Urne einen Beutel mit einem Bronze⸗ dolch, großen und kleinen Haarnadeln, vier Röhren, ſieben Ringen, einem Steinmeiſel mit Schleifſtein. Die jüngſten Ausgrabungsergebniſſe ſind vier rö⸗ miſche Brunnen und 16 Hausſtellen eines Sueben⸗ Dorfes. Es iſt beabſichtigt, all diefe Funde demnächſt in einer Ausſtellung der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine Anzahl Mitglieder des Altertumsvereins traf ſich am Sonntag in Doſſenheim Oberbaurat Dr. Ludwig Schmieder⸗Heidelberg führte zu den Neuausgrabungen auf den Höhen der Berg⸗ ſtraße über Doſſenheim. Waren bis vor einiger Zeit nur zwei Burgruinen in dieſer Gegend bekannt, fo ergab ſich vor etwa zwei Jahren, daß auch auf dem Waldsberg Bau⸗ werke vorhanden geweſen ſein mußten. Im Juni 1932 begann man die Mauerreſte freizulegen, und heute hat man bereits einen Ueberblick über die Grundriſſe der Bauten. Danach handelt es ſich zu⸗ nächſt um ein Kaſtell, an deſſen faſt quadratiſchem Fundament einige Anbauten erkenntlich ſind. Man ſteht auch noch den Eingang mit Treppe, eine keller⸗ artige Vertiefung und eine Herdſtelle mit Niſche. Es iſt anzunehmen, daß hier ein turmartiger Wehr⸗ bau ſtand aus der Zeit, als die Wehrtürme von der Ebene auf die Höhen verlegt wurden. Gefunden wurden an dieſer Stelle frühmittelalterliche Ton⸗ ſcherben, ein Bronzering, der auf das 13. oder 14. Kirchlicher Heimattag in Frie Gibt es eigentlich im menſchlichen Leben etwas ſchöneres als die Freude auf ein Wiederſehen in der Heimat mit alten guten Freunden und Bekannten? Und wenn der Beruf den Menſchen noch ſo ſehr in Anſpruch nimmt, die Ferne noch ſo ſchön iſt, eins kommt immer wieder mal bei irgend einer Gelegen⸗ heit zum Vorſchein: das Heimweh, die Sehnſucht nach der Heimat. Um dieſe Sehnſucht zu ſtillen, um wirklich ein gro⸗ ßes Wiederſehen zu ermöglichen, hat es der hieſige evangeliſche Geiſtliche, Pfarrer Schönthal, unter⸗ nommen, ſolche Wiederſehensfeiern in der Heimat vorzubereiten. So feierte am vergangenen Sonntag die evangeliſche Gemeinde Friedrichsfeld ihren achten kirchlichen Heimattag, der alle diejenigen zuſammen⸗ führte, die vor 25 oder 50 Jahren konfirmiert oder getraut wurden. Voll Freude folgten viele dem Rufe ihrer Heimat und keine noch ſo große Entfernung wurde geſcheut, um dieſes Feſt mitzufeiern. Eingeleitet wurde der Feſttag durch feierliches Glockengeläute in den Mor⸗ genſtunden und anſchließendem Choralblaſen an ver⸗ ſchiedenen Stellen der Stadt. Als dann die Glocken zum Feſtgottesdienſt riefen, konnte man die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß die Zahl der Feſt gäſt e, die gekommen ſind, um mit ihren Mit⸗ konfirmanden und mit anderen Jubelpaaren in der Kirche Stunden der inneren Sammlung zu erleben, größer war, denn je zuvor. Das Gotteshaus war mit friſchem Grün geſchmückt, den Atlar zierte ein rieſiger Strauß roter Herbſtblumen. An der Vorderfront des Hauptſchiffes leuchteten, von großen Jahrhundert deutet, und einige eiſerne Gebrauchs⸗ gegenſtände. Der älteſte Teil, der Kern der Anlage, iſt 9,70 auf 8 Meter groß und zeigt ſtarke Mauern aus niederen, plattenartigen Sandſteinen mit Lehm⸗ mörtel. Merkwürdig iſt nun eine den Turm im Abſtand von 16 bis 20 Metern mit unregelmäßig ſechseckigem Grundriß umgebende Mauer, deren Steine— meiſt Porphyr— nicht behauen ſind. Es iſt die Vermutung aufgetaucht, daß es ſich um eine frühe Sternwarte handelt, und daß der Beobach⸗ tungsturm vielleicht kultiſchen Zwecken gedient habe, doch ſind die Forſchungen noch nicht abgeſchloſſen. Für eine frühe Burganlage wäre ein ſechsſeitiger Wall ſelten. Es beſteht die Möglichkeit, daß man es mit einer alten Fliehburg zu tun hat, in der die Bewohner von Handſchuhsheim, Doſſenheim und Hillenbach Zuflucht fanden. Jedenfalls liegt die Ruine auf der Höhe im„Wolfsgrund“ etwa in der Mitte zwiſchen Doſſenheim und Handſchuhsheim und ziemlich genau über der Stelle, wo das ebenfalls zum Kloſter Lorſch gehörende Dorf Hillenbach loder Höllenbach) lag, das ſeit dem 8. Jahrhundert bis 1295 erwähnt wird, dann aber eingegangen ſein muß. Die Teilnehmer an der Beſichtigung begaben ſich weiter zu den Ueberreſten der Kronenburg, einer zur Zeit ihres Beſtehens ſicher gewaltigen mi⸗ litäriſchen Anlage. Innerhalb eines guterhaltenen Ringwalles von 15 Meter Durchmeſſer befand ſich ein Turm mit kreisrundem Grundriß und ſtarken Mauern. Offenbar hat man es hier mit einer frühen Hochburg zu tun, ähnlich der bei Eberbach. Der Name Kronenburg iſt übrigens nicht urkundlich be⸗ legt, er ſtammt vielmehr aus dem vorigen Jahrhun⸗ dert. Im Volksmund hieß dieſe Stelle das Neun⸗ brückenſchlöſſel, während die Schauenburg einfach „Schlöſſel“ genannt wurde, wie ja auch die Schries⸗ heimer ihre Strahlenburg⸗Ruine„das Schloß“ nen⸗ nen. Die Forſchungen und Ausgrabungen bei Doſſen⸗ heim werden fortgeſetzt, wobei eine Anzahl heimat⸗ liebender Männer aus dem Dorfe ſelbſt den Wiſſen⸗ ſchaftlern helfend zur Seite ſteht. Del. Hrichsfel Lorbeerkränzen umgeben, die ſilberne Zahl 25 und in Gold die Zahl 50. Auf den freigehaltenen Plätzen lagen vergoldete und verſilberte Blätter, die noch in ſpäteren Tagen an dieſes Feſt erinnern ſollen. Eingeleitet wurde die Feier durch ein Vorſpiel des Poſaunenchors Heidel⸗ berg, der ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfü⸗ gung ſtellte. Auch der Kirchenchor unter der Leitung von Studienrat Eberhardt⸗Mannheim und der Jungmädchenchor, Leitung Herr Teiler, trugen durch Chöre, z. T. mit Violin⸗ und Orgelbegleitung, zur Verſchönerung des Feſtes bei. Der Feſtpredigt lagen die Worte in Jeſaja 48, Vers 14, zu Grunde:„Sam⸗ melt euch alle und höret.“ Der Geiſtliche führte aus, daß es gerade in unſerer Zeit, in der das Wort „Tempo“ alles regiere, beſonders notwendig ſei, ſich zu ſammeln, zu verſammeln im Frühling des Le⸗ bens, um das Wort Gottes zu hören, das uns die Kraft gibt, in ſpäteren Tagen davon zu leben. Nach dem anſchließenden Gemeindegeſang trugen weißge⸗ kleidete Mädchen, mit Gold⸗ und Silberreifen im Haar, Feſtſprüche an Konfirmierte und Getraute vor, denen der Segensſpruch an alle Jubilare folgte. Nach warmen Worten des Geiſtlichen an die Feſtgäſte ließ er ihnen zum Gedenken an dieſe feierlichen Stunden das Bild der Heimatkirche als ein Geſchenk der Gemeinde überreichen. In den Nachmittagsſtunden trafen ſich die Feſt⸗ gäſte zum gemütlichen Beiſammenſein bei Kaffee und Kuchen im evangeliſchen Gemeindehaus, um ganz unter ſich von vergangenen Tagen zu erzählen. Am Abend verſammelte ſich nochmals die ganze Gemeinde zu einer Nachfeier im Saale der„Main⸗Neckar⸗ bahn“, bei der das Schauspiel„Der Zunftmeiſter von Nürnberg“ zur Aufführung gelangte. Poſaunen⸗ chor, Kinderchor und Jungmädchenſingkreis trugen zur Verſchönerung des Abends bei. —8— n Wettertarte der Frankfurter Honlag,— gen. Oßtober Aal, OIL 85 f e N 2 N e r — N 8 art 7— 1 O 2—**— 1 22 Gale. 7. — 7. . lor——— a 75 . 8 7 fr CFF e 0 7 2 + 8 15 2 23 2 Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 16. Oktober: Von der Rückſeite des im Oſtſeegebiet liegenden Sturmwirbels werden friſche polar⸗maritime Luftmaſſen nach Mitteleuropa verfrachtet. Sie gaben auch bei uns Anlaß zu Schauertätigkeit(im Gebirge vielfach Schnee), ſowie zu weiterer Abkühlung, ſo daß es in der vergange⸗ nen Nacht vereinzelt zu leichtem Froſt kam. In einem Zwiſchenhoch tritt vorübergehend eine Beruhi⸗ gung ein, doch kann vorausſichtlich ſchon am Mitt⸗ woch mit der Einflußnahme eines neuen Wir⸗ bels gerechnet werden. Vorausſage für Mittwoch, 17. Skiober Nach vielfach recht kalter Nacht neue Bewölkungs⸗ zunahme und ſpäter auch neue Niederſchlagstätigkeit, bei nach Südweſt zurückdrehenden Winden tagsüber wieder milder Höchſttemperatur in Mannheim am 15. Okt. 1 13,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 85 1 1 8 + 3,6 Grad; heute früh 48 Uhr 4,1 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 7, Millimeter gleich 7, Etter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Wein- Degel 12 18. 14 15. 10, Neckar-Pegel 18 14 15 0 16 Rheinfelden 2112,13 2,01— 2,34 7 Beli 88 2182 50 1503 1,17, Manndeim 2,34 223 247240 Kehl. 355 55.222,15 2,12] Jagſtfeld.——— Maxau 309 3,04 3 59 34 3,52 Heilbronn—— N Mannheim.39.45 2,32.26 2,23] Plochingen.———— Kaub 1,30 e Diedesheim. 0,310,330——: Köln 1,030,960, 970,950.92 ö NIVEA. mild, leicht schäumend, ganz wundervoll im Geschmack. 22 Gregor und Heinrich Geſchichtliche Bemerkungen zu Kolbenheyers Schauſpiel/ Von Joſef Dahmen⸗Mannheim II. Dieſe Reformbeſtrebungen der Kirche waren für Heinrich IV. kein Anlaß, ohne weiteres auf ſein Gewohnheitsrecht der Belehnungen von Aebten und Biſchöfen zu verzichten. Der König nahm auf Grund ſeiner überkommenen Rechte für ſich in An⸗ ſpruch, über Kloſtergut wie über Königsgut verfügen zu können; er beſetzte nicht nur die Bistümer und Abteien, ſondern hat auch die Biſchöfe und Aebte als ſeine Lehnsträger angeſehen und ſah ſich berechtigt, nicht nur ſeine Getreuen damit zu belehnen und zu belohnen, ſondern auch, ihnen dieſe Lehn wieder zu entziehen. g Noch zu ſeines Vaters— Heinrich III.— Regie⸗ rung hat dieſer, obwohl er ein ſehr großer Wohl⸗ täter und Förderer der Kirche und ganz und gar von den ſtrengen Anſchauungen der Reformpartei durchdrungen war, von dem Recht des römiſchen Pa⸗ trieius Gebrauch gemacht und den Biſchof von Bam⸗ berg als Clemens II. zum Papſt ernannt. Nach Clemens' Tod im Jahre 1047 erhob Heinrich III. den Biſchof von Brixen, nach deſſen Tod den Biſchof von Toul und endlich den Biſchof von Eichſtätt zum Papſt. Auch während der Regentſchaft der Kaiſerin Agnes iſt durch ſie 1057 der neugewählte Papſt Stephan X. beſtätigt worden, und als nach deſſen Tod eine Eini⸗ gung über die Beſetzung des päpſtlichen Stuhles Kicht erzielt werden konnte, iſt eine römiſche Botſchaft itber die Alpen gekommen und hat die Kaiſerin ge⸗ beten, einen Papſt zu beſtimmen. Inzwiſchen aber hatte Papſt Nikolaus II.(geſt. 1061) unter dem Einfluß ſeines Archidiakons, des Clunyancenſer Mönches Hildebrand, ein neues Geſetz über die Papſtwahl erlaſſen, welches das Beſtim⸗ mungsrecht und den Einfluß des Kai⸗ ſers auf die Wahl des Papſtes beſei⸗ tigte. Als nun im April 1073 Papſt Alexander 5 der Nachfolger Nikolaus II. ſtarb, kam ſowohl unter Außerachtlaſſung der königlichen Zuſtimmung als auch unter Nichtachtung der neuen päpſtlichen Wahl⸗ ordnung Gregor VII. auf den päpſtlichen Thron. Gregor war feſt entſchloſſen, die Grundſätze der Re⸗ former in allen Teilen durchzuſetzen und zu verwirk⸗ lichen und vor allem die Abſchaffung der Ernennung der Biſchöfe und Aebte durch den König; ferner ver⸗ bot er die Laieninveſtitur, d. i. die Belehnung von Nichtgeiſtlichen mit geiſtlichen Aemtern und Würden und erklärte die von beweibten Prieſtern erteilten Sakramente für ungültig. Dieſe neuen Grundſätze trugen die reformfreudigen Mönche in das Volk und es wurde ihnen dadurch ein gewaltiger Nachdruck verliehen. Nach den Leitſätzen des Papſtes Gregor VII. „Dietatus Papae“ vom Jahre 1075 kann er allein „Biſchöfe abſetzen oder wieder einſetzen“, ferner kann er allein„kaiſerliche Abzeichen tragen“, er darf„Kai⸗ ſer abſetzen“ und„er darf Untergeordnete von der Treuperpflichtung gegen Ungerechte löſen“ und nur des Papſtes Füße haben alle Fürſten zu küſſen“. König Heinrich aber beſetzte, ungeachtet der neuen päpſtlichen Politik, die freigewordenen Bi⸗ ſchofsſitze und Abteien wie zuvor mit den Männern ſeines Vertrauens. Im Dezember 1075 forderte der Papſft den König auf, Buße zu tun und bekundete ferner, jede Verhandlung über die Kaiſerkrönung abzulehnen und ſchloß mit dem deutlichen Hinweis auf die Verwerfung lalſo Abſetzung) König Sauls. Der König berief darauf im Januar 1076 die Synode nach Worms, an der außer vielen Deutſchen auch einige andere Biſchöfe teilnahmen. Man be⸗ ſchloß, ſowohl den Papſt für abgeſetzt als auch zu erklären, daß er nicht rechtmäßig Papſt ſei. Der entſpre⸗ chenden Botſchaft an den Papſt folgte der Bann des Papſtes gegen Heinrich und die Löſung aller Chri⸗ ſten„von der Verpflichtung des Eides, den ſie ihm geleiſtet haben oder noch leiſten werden“, und das Unterſagen, ihm als einem König zu dienen. Im Januar 1077 hat König Heinrich barfuß und im Büßergewand vor Canoſſa geſtanden, bis ihn der Papſt auf die inſtändigſten Bitten vor allem auch des Taufpaten Heinrichs, des Abtes Hugo von Cluny, vom Banne löſte. König Heinrich iſt auf der Faſtenſynode des Jah⸗ res 1080 zum zweiten Male gebannt worden, und erſt mehrere Jahre nach ſeinem Tode wurde er von die⸗ ſem Banne befreit. Die Fürſten, die nach dem Tode Heinrichs III. während der Vormundſchaftsregierung der Kaiſerin Agnes vorwiegend auf ihre eigenen Vorteile— ſelbſt unter Außerachtlaſſung der Belange des Reiches— bedacht geweſen ſind, fanden in der päpſtlichen Po⸗ litik gegen Heinrich inſofern eine Unterſtützung, als es dadurch dem König unmöglich gemacht wurde, ſie in dem Verfolgen ihrer eigenen politiſchen Beſtre⸗ bungen zu hindern. So iſt Heinrich ſchon früh auf die in der Entwicklung begriffenen Städte angewie⸗ ſen geweſen, was ihm zum großen Teil die Gegner⸗ ſchaft der Fürſten gegen dieſes Einlaſſen mit Leuten geringeren Standes eingetragen hat. Die niederrheiniſchen Städte— vor allem Lüttich und Aachen— ſind ihm bis zu ſeinem Tode treu ge⸗ blieben. In Lüttich iſt er auch 56jährig im Auguſt 1106 aus der Welt abberufen worden. Nachdem ſeine Grabſtätten infolge der Interdikte viermal ge⸗ öffnet wurden, um die Leiche immer wieder anders⸗ wo unterzubringen, konnte er zuletzt doch nach ſeinem ſehnlichſten Wunſch im Königsdom zu Speyer neben ſeinen Vätern die letzte Ruheſtätte finden. Die Pläne Gregors, die vor allem darauf gerich⸗ tet waren, dem König die Verfügung tber das Kir⸗ chengut gänzlich zu entziehen, ſowie die von Gregor erſtrebte Lehnshoheit des Papſtes über den Kaiſer, hatten ſich nur zum Teile verwirklichen laſſen. Papſt Gregor iſt vor König Heinrich im Jahre 1085 etwa 65 Jahre alt in der Verbannung und im Bewußtſein des Beſiegten zu Salerno geſtorben. Seine letzten Worte waren: Ich habe die Gerechtig⸗ keit geliebt und das Unrecht gehaßt, deshalb ſterbe ich in der Verbannung. Erſtes Volksſinfonſe-Konzert Ein Richard⸗Strauß⸗Abend Die Reihe der dieswinterlichen Akademie⸗ und Volksſinfonie Konzerte wurde geſtern abend mit einem Richard⸗Strauß⸗ Abend verheißungs⸗ voll eröffnet. Unter der anfeuernden Leitung von Generalmuſikdirektor Wüſt ſpielte das National⸗ theater⸗Orcheſter mit großer Liebe zur Sache ein⸗ leitend„Alſo ſprach Zarathuſtra“, unter den ſinfoniſchen Werken Strauß' eins der eigenartigſten und tiefgründigſten. Aus dem Liederwerk des ſiebzigjährigen Meiſters bot ͤäann Emmi Leis ner, die berufene Sängerin, einige der ſchönſten Perlen, und als Ausklang hörte man die Sinfonia domeſtica, die Haus⸗Sinfonie, jenes originelle Werk, das einſt zu den meiſtaufgeführten des Kom⸗ poniſten gehörte und auch heute noch ſeine Wirkung tut Das Konzert war außerordentlich gut beſucht, der Beifall groß und herzlich. Im einzelnen ſoll der Abend nach ſeiner heutigen Wiederholung im Rahmen der Akademie⸗Konzerte beſprochen werden. e. Die Reichsſchrifttumskammer zum Bibeljubi⸗ läum. Im Hinblick auf das 400jährige Jubiläum der deutſchen Lutherbibel bekennt ſich die Reichs⸗ ſchrifttumskammer mit folgendem Aufruf zum Schöpfer der deutſchen Schriftſprache:„Die Erinne⸗ rung an das erſte Erſcheinen des Geſamtbibelwerkes Martin Luthers feiern, heißt ſich beſinnen auf das Lebenswerk eines der größten Deutſchen und genialen Sprachſchöpfers, der uns zum erſten Male der nie verſiegenden und immer wieder fruchtbaren Kraft inne werden ließ, die ein geſundes und art⸗ gebundenes Volk in ſeiner Mutterſprache beſitzt. Auch das deutſche Schrifttum gedenkt dankbar jenes großen Werkes, das vor 400 Jahren erſchien und deſſen Spuren ſich bis heute in der dichteriſchen Ge⸗ ſtaltung unſerer Sprache nicht verloren haben.“ b. ö 3 = t „ ur r DHLeog n „ 1 0 E t= n 1 2 . 2 17 Dienstag, 16. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 5. Seite Nummer 477 — Der große Gorilla des Berliner Zoologiſchen Gartens, der kürzlich einen Ueberfall auf ſeinen Wärter verübt hat, iſt nicht nur der größte gegen⸗ würtig in der Gefangenſchaft lebende Gorilla, ſon⸗ dern er bildet auch den bisher einzigen Fall, daß ein jung eingefanges Tier ſich zu ſolcher Mächtigkeit ent⸗ wickelt hat, wiegt er doch gegenwärtig an 5 Zentner. Er hat damit die Größe erreicht, die dieſe in Zentral⸗ afrika heimiſchen gigantiſchen Affen in der Freiheit haben. Der Name, den die Naturforſchung ihnen ge⸗ geben hat, als dieſe gefährlichen Urwaldbewohner im Gabungebiet zuerſt entdeckt oder eigentlich wieder entdeckt wurden, führt uns in eine 2500 Jahre hinter uns liegende Zeit zurück, die durch einen zufälligen Lichtſtrahl plötzlich erhellt wird. Ueber das Kamerun⸗ gebiet beſitzen wir nämlich ältere Nachrichten als über die Heimat unſerer germaniſchen Vorfahren. Im fünften vorchriſtlichen Jahrhundert unternah⸗ men die Karthager unter dem Admiral Hanno eine Handelsexpedition zur Anlage von Faktoreien ent⸗ lang der weſtafrikaniſchen Küſte. Dieſe Expedition iſt bis zu einem als„Götterwagen“ bezeichneten Berg vorgedrungen und zu einer Meeresbucht am„Süd⸗ horn“, wahrſcheinlich der Gabunmündung. Der „Götterwagen“ genannte Berg, der meiſt von Wol⸗ ken umhüllte Kamerunberg, heißt noch heute ſo in der Eingeborenenſprache. Die Karthager müſſen alſo gute Dolmetſcher gehabt haben. In ſeinem Tagebuch erzählt Hanno, daß in der Nähe des„Götterwagens“ wilde Menſchen gelebt haben, von den Einheimiſchen Gorillai genannt. Die Karthager machten Jagd auf ſie und fingen zwei Weiber. Sie waren am ganzen Körper behaart und biſſen wild um ſich. Der Fahrt⸗ bericht Hanos iſt nur durch Zufall auf uns gekom⸗ men und zwar in einer griechiſchen Ueberſetzung, deren einziges Exemplar in der Heidelberger Bi. ⸗ bliothek liegt. Dieſer„Periplus“, d. h. Umfahrtsbe⸗ richt iſt mehrfach herausgegeben worden als die äl⸗ teſte Nachricht von den weſtafrikaniſchen Küſten. Ihn hat bei ſeiner Vorbereitung für ſeine Forſchungs⸗ reiſe nach dem Gabungebiet 18850 auch der fran⸗ zöſiſche Reiſende Sauvage geleſen. Denn als er am Gabun rieſige Menſchennaffen fand, nannte er ſie Go⸗ rillas, wie er das in Hannos Tagebuch gefunden hatte. So iſt ein von karthagiſchen Seefahrern vor 2500 Jahren aufgezeichnetes Wort der zentralafrika⸗ niſchen Negerſprache über Griechenland und Heidel⸗ berg von der Naturforſchung als Bezeichnung der 5 Menſchenaffen wieder aufgenommen wor⸗ en. — Die Zoblogiſche Staatsſammlung in München hat in Verbindung mit der Ornithologiſchen Geſell⸗ ſchaft in Bayern in dieſem Sommer in Bayern eine Storchenzählung durchgeführt. Eingeleitet wurde die Storchenzählung von der Vogelwarte in Roſſit⸗ ten. Im Gegenſatz zu vielen Teilen des Reiches ergab ſich für Bayern ein günſtiges Reſultat. Bay⸗ ern hat nicht nur keine Abnahme, ſondern eine Zu⸗ nahme zu verzeichnen. Im Jahre 1933 waren in Bayern 112 beſetzte Storchenneſter bekannt mit 284 gusfliegenden Jungen. Heute kommen auf Bayern 115 beſetzte Storchenneſter und 318 ausfliegende Jungen. Die Befürchtung, daß in dieſem Jahre weit weniger Junge ausfliegen würden, traf nicht ein. Der trockene Sommer hat demnach dem Storchen⸗ zuwachs nicht geſchadet. Von den bayeriſchen Stör⸗ chen iſt noch nicht genau feſtgeſtellt, ob ſie zu den Oſt⸗ oder Weſtſtörchen gehören, obwohl die Scheide vermutlich mitten durch Bayern verläuft. Unter Oſt⸗ und Weſtſtörchen verſteht man jene Trennung, die anzeigt, nach welcher Himmelsrichtung die Störche ihren Zug durchführen, ob nach Südoſten über den Balkan nach Kleinaſien, oder ſüdweſtwärts Richtung Spanien. Es ſoll nun auch in Bayern eine umfangreiche Beringung der Störche durch⸗ geführt werden, denn die letzte Beringung in Bay⸗ ern war ſchon vor dem Weltkrieg. Copyright 1988 by August Scherl G. m. b. Hi, Berlin Ju. VON EIGENFEN GNA D FE N? Amun R O M AN VON ADS emen 35 „Ich will es ertragen, dies anzuhören, Oberſt Holle,“ ſagte Margarete Derneggen leiſe, nach einem langen Schweigen, währenddes ſie den Kopf geſenkt hatte und auf ihre Hand hinabſah, die noch immer von der Rechten des vor ihr Stehenden umſchloſſen wurde.„Aber Sie werden Ihre Haltung wiederfin⸗ den— das glaube und erwarte ich! Mögen Sie auch gegen Ihr Schickſal verbittert ſein, ſo ſind Sie doch Ihrer Frau zugetan. Ihre Frau jedenfalls lebt in dieſem Glauben. Und wenn Sie ihr dieſen Glauben ſo lange erhalten konnten, dann werden Sie es auch weiterhin vermögen.. Ueberſchätzen Sie meine Erſcheinung in Ihrem Leben nicht! Ich machte wohl nur deshalb einigen Eindruck auf Sie, weil ich eine neue Erſcheinung in dieſem Städtchen war und etwas von der Welt hereintrug, das belebend und erfri⸗ ſchend wirkte. Vor allem aber denken Sie an Agathe, der Sie ein friedliches Elternhaus erhalten müſſen!“ Der Blick des Oberſten verſchleierte ſich.„Agathe? Ja: Agathe. Sie treffen mit einer unbegreif⸗ lichen Sicherheit Agathe—! Für dieſes Kind allein habe ich ja alles nur vermocht. Daß ſie, deren Mut⸗ ter nicht meine Frau werden konnte, von der ande⸗ ren Frau als eigen anerkannt wurde, daß ſie als meine geachtete Tochter um mich ſein durfte, das hat mich immer wieder an meine traurige Ehe gekettet. Damit Agathe es gut haben ſollte, darum zwang ich mich zur Herzlichkeit für die Frau, die mich ja doch um mein wahres Leben betrogen hat Sie hätte nie⸗ mals eine Ehe eingehen dürfen— ſie mußte das wiſ⸗ ſen; ſie hat mich betrogen— das Wort habe ich mit Recht gewählt. Aber ich habe ihr verziehen, Habe es getragen, als ſie meinem Kind eine Mutter wurde — und eine gute Mutter, gewiß Dieſes Haus, das meine Frau erbte, hat ſie Agathe bereits vermacht und damit die Zukunft meiner Tochter geſichert. Ich danke Ihnen! Sie haben mich an meine Pflicht erinnert, 200 alu dleutacſie hillel Am 31. Oktober— dem deutſchen Bibeltag— wird das gefeiert werden. vorher auf der Wartburg begonnen hatte. 400jährige Jubiläum der 1534 vollendete Martin Luther das Werk der Bibelüberſetzung, das er 12 Jahre Unſer Bild zeigt das Zimmer, das er dort als„Junker Jörg“ bewohnte und in dem er das große Werk in Angriff nahm. deutſchen Bibel ee e — Jeder hat ſeine Leidenſchaften, ob er Teller⸗ wäſcher oder König iſt! Wenn man den König von England auf Abbildungen in den illuſtrierten Zei⸗ tungen ſieht, iſt man geneigt, zu glauben, daß er ein ganz leidenſchaftsloſer Menſch iſt. Kühl, dabei ein wenig lächelnd, blickt er einem auf dieſen Bildern entgegen. Jetzt hat aber der Direktor des Charing Croß Hoſpitals verraten, daß auch Georg V. ſeine kleinen Leidenſchaften hat. Man ſollte es nicht glau⸗ ben, aber der Krankenhausdirektor verbürgt ſich da⸗ für: Der König von England wäre viel lieber Koch als König!— Bei einem Beſuch des Hoſpitals kam er auch an meiner Küche vorbei. Intereſſiert fragte er, was denn hinter dieſer Tür wäre. Man öffnete und ließ ihn einen Blick in den blitzſauberen Raum tun, in dem gerade eine Krankenſchweſter über einen Gasherd gebeugt ſtand. Der König trat ein und blickte ſich um, als fühlte er ſich hier beſonders wohl. Lächelnd ſagte er dann zu dem Direktor:„Ich inter⸗ eſſiere mich ſehr für Küchen. Manchmal koche ich ein bißchen für mich ſelbſt, das heißt— wenn man es mir erlaubt.“ Alſo auch ein König muß Erlaubnis einholen! 2 — Na, Majeſtät... Kaiſer Franz Joſeph ging viel auf Jagd. Er traf zwar nicht viel, aber er war ein angenehmer Jagdberr. Eines Tages hatte er das Pech, mit einer Schrotladung leicht ein altes Mütterchen zu beſchädigen. Glücklicherweiſe an einer Stelle, wo der Menſch am meiſten Fleiſch hat. Er⸗ ſchrocken trat er zu ihr, entſchuldigte ſich und drückte der Alten tauſend Kronen in die Hand. Ein Jahr ſpäter hielt Kaiſer Franz Joſeph wieder an der Stelle eine Jagd ab, als plötzlich vor ihm das alte Mütterchen auftauchte und in ſeliger Erinnerung an die tauſend Kronen auf ihren unteren Rücken zeigte:„Na, Majfeſtät, wollen wir heute wieder?“ — Die Kaſſe des 21. Flieger⸗Regiments in Eſſey⸗ les⸗Nancy wurde vor kurzer Zeit von zwei Männern beraubt. Die beiden fuhren in einem Kraftwagen des Regiments vor, fielen über den ahnungsloſen Unteroffizier und ſeine Gruppe, denen die Bewachung in letzter Stunde nicht zu verderben, woran ich mein ganzes Leben gewendet habe“ Margarete erhob ſich aufatmend und nahm auch die andere Hand des Oberſten.„Ich bin glücklich, daß Sie ſich wiedergefunden haben!“ ſagte ſie bewegt. „Haben Sie mir vorhin die Grenzen vor Augen ge⸗ halten, die mir in meinem Helfenwollen geſetzt ſeien, ſo iſt es nun eine umſo größere Befriedigung für mich, daß ich nicht nur als Aerztin in dieſem Hauſe wirken darf, ſondern Ihnen durch dieſe Ausſprache eine ſeeliſche Kriſe überwinden half. Es braucht Sie nicht zu belaſten, daß ich nun ſo viel von Ihnen und Ihrem Hauſe weiß. Ich glaube, es wird nur noch mehr zu einer guten Freundſchaft für alle Zeiten beitragen.“ In dieſem Augenblick ließ ein dumpfer Laut ſie zuſammenfahren. Obwohl ſie beide ihre äußere Ruhe wiedergefunden hatten, ſtand ihr Inneres dennoch unter der Nachwirkung der ſtarken Erregung, und ſo wirkte jenes plötzliche Geräuſch ungewöhnlich ver⸗ wirrend auf ſie. Sie ſchauten beide mit angehaltenem Atem zu der Galerie hinauf, von der jener ſeltſame Laut gekommen ſchien, bis Margarete Derneggen eine plötzliche Ahnung durchfuhr... Sie riß Ihre Hand aus der des Oberſten und haſtete die Treppe hinauf. Holle aber vermochte ſich nicht von der Stelle zu rühren. In dem Augenblick, als Margarete ſich losriß, befiel auch ihn eine Ahnung.. Aber bei ihm erfolgte nicht die unwillkünliche Handlung: Er ſtand wie gelähmt. Erſt, als Margarete mit erſtickter Stimme ſeinen Namen rief, riß er ſich zuſammen und ging mit unſicheren Schritten durch die Diele und die Treppe hinauf. Auf der letzten Stufe ſtockte ſein Fuß von neuem, gelähmt durch den Anblick, der ſich ihm bot: Dicht aun dem Geländer der Galerie lag ſeine Frau, hingeſunken, und Margerete Derneggen kniete neben ihr.. Er konte keinen Schritt weitergehen — er konnte nichts fragen. Bis Margarete ſich taſtend aufrichtete und— das Letzte ausſprach.. Da wich er in maßloſem Entſetzen zurück. Margarete hörte unten noch eine Tür zufallen dann war es ganz ſtill im Haus Sie war ganz allein. Sie ſtützte ſich auf die Balluſtrade und ſtarrte in die Diele hinunter. Neben ihr lag die ſtumme Frau in einef flüchtig angezogenen Morgenkleid; die Tür des Schlafzimmers ſtand noch offen. der Kaſſe oblag, her, wobei ſie den Unteroffizier durch Schüſſe lebensgefährlich verletzten, und entnahmen dann der Kaſſe 900 000 Franken(etwa 150 000 Mark). Die ſofort aufgenommenen Nachforſchungen der Kri⸗ minalpolizei führten zuerſt zu keinem Ergebnis, da man die Verbrecher in den der Polizei bekannten Kreiſen ſuchte. Jetzt fand man aber heraus, daß der Raub von zwei Angehörigen des Flieger⸗Regiments ſelbſt ausgeführt wurde. Damit iſt auch erklärt, wie die beiden zu Uniformen kamen, an denen allerdings jedes Rangabzeichen fehlte, die aber doch genügten, um die Wachmannſchaft irrezuführen. Die beiden Soldaten wurden jetzt verhaftet. * — Der Orient verliert ſein Geheimnis— nun ſollen wie die türkiſchen ſo auch die perſiſchen Frauen den Schleier aufgeben. Riza Schah Pahlewi, der Be⸗ herrſcher Perſiens, hat einen Erlaß herausgegeben, durch den den Frauen das Tragen des Schleiers künftighin verboten iſt. In Perſien begrüßt man Nieſen Erlaß mit Recht als einen Fortſchritt. Dennoch werden manche bedauern, daß der Schleier nun fällt, denn in manchen Fällen hatte man Grund, dem Propheten für ſeine Anordnung dankbar zu ſein. E — Kurz nach dem Tode des bekannten franzöſi⸗ ſchen Finanzmannes Francois Coty klagte ſeine ge⸗ ſchiebene Frau, Nvonne Alexandrine Conareann, gegen die Chaſe National Bank und die National Eity Bank in Neuyork auf Herausgabe eines Aktien⸗ paketes von 600 000 Stück, das einen Geſamt⸗ wert von 3 Millionen Dollar hat. Sie begründete die Klage damit, daß ſie Alimentationsforderungen an den verſtorbenen Finanzmann hat. Die Banken wendeten darauf ein, daß ſie die Aktien im Auftrage zweier Schweizer Banken hielten, die wieder von den beiden ehemaligen Vertretern Cotys, Alphee Dubois und René Maris, beauftragt ſeien. Beide haben an den Verſtorbenen ebenfalls hohe Forderun⸗ gen und fußen darauf, daß nur ſie einen Anſpruch auf die Aktien haben, da ſie Angeſtellte Cotys waren und als ſolche berechtigt ſeien, zuerſt zu pfänden. Vorläufig iſt aber ihr Auftrag, den ſie den Schwei⸗ zer Banken gaben, noch unberechtigt. Denn letzten Es bedurfte keiner Ueberlegung, um die Reihen⸗ folge des Geſchehenen deutlich vor Augen zu haben. Die Frau, erregt durch die vernommenen Schritte ihres Mannes und durch Margaretes Vorhaben, mit ihm zu reden, hatte es im Zimmer allein nicht aus⸗ gehalten und ſich auf die Galerie hinausgetaſtet, um ſelber die Wirkung von Margaretes Erklärung auf ihren Mann zu ſehen. So war ſie Zeugin von Holles Bekenntnis geworden. Die vorausgegangene Auf⸗ regung der ohnedies Herzleidenden und die plötzliche furchtbare Aufhellung ihrer Ehe durch die Worte ihres Mannes hatten den Schlag herbeigeführt. Aber Weiteres ließ ſich nicht denken, nicht folgern, nicht faſſen— noch nicht. Aus der Gewohnheit ihres Berufs fühlte Margarete nur noch dumpf die Ver⸗ pflichtung, zu handeln. Sie zwang ſich und ging end⸗ lich in die Diele hinab, erinnerte ſich, wo das Tele⸗ phon war, ſuchte im Verzeichnis, irrte über Seiten und fand endlich die Rufnummer des Bezirksarztes, der für die Ausſtellung der Todesurkunde zuſtändig war. Sie ſprach ihn ſelber und bat um ſein ſofortiges Erſcheinen im Hauſe Holle. Dann ging ſie in die Küche zu dem Mädchen, und darauf öffnete ſie ein paar Türen, um den Oberſten zu ſuchen. Sie fand ihn endlich in ſeinem Bltcher⸗ zimmer. Aber Fräulein Agathe war bereits bei ihm; ſie hielt ihren Vater umſchlungen und wußte anſchei⸗ nend ſchon alles durch ihn. Margarete ging lautlos wieder zurück und über⸗ ließ die beiden ſich ſelber. Sie ſaß irgendwo bis zum Erſcheinen des Kollegen. Ste beſprach dann ruhig den Fall mit ihm, ſoweit der einer Erklärung bedurfte. Sie kat noch eine Menge Wchtiges mit klarer Samm- lung, daran ſie allerdings nachher kein Erinnern mehr hatte. Sie blieb den ganzen Tag, bis es zu dämmern anfing, im Hauſe Holle. Aber als ſie endlich ging, war ihre Haltung an der äußerſten Grenze angelangt In der Förſterei angekommen, überſah ſie Vin⸗ zenz, der erwartungsvoll im Hausgang ſtand Sie überſah die Kleine, die unter der offenen Wohn⸗ zimmertür erſchien. Sie fühlte nur daß ihre äußerſte Anſpannung kurz vor dem Umſchlag ſtand und die erſten Anzeichen einer verhängnisvollen Gegenwir⸗ kung bereits da waren. „Fräulein Dr. Derneggen—!“ hörte ſte Vinzenz wie von weit her. Endes waren ſie nicht Angeſtellte im Sinne der Sozialgeſetzgebungen der einzelnen Länder, ſondern eher Geſchäftsfreunde des toten Parfüm⸗ und Zei⸗ tungsmannes. Sie ſind auch ſelbſt ſehr vermögend und tätigen eigentlich nur ganz große Geſchäfte auf eigene Fauſt. Wogegen die frühere Frau Coty zeit⸗ weiſe ſogar ohne einen Pfennig Geld daſtand. In dem langen Kampf, den ſie vor den Gerichten aus⸗ focht, wurde ſie jetzt endlich Siegerin; denn der oberſte Gerichtshof von Neuyork ſprach ihr das um⸗ ſtrittene Aktienpaket zu. Da ſie damit das Erbe Cotys antritt, muß ſie ſelbſtverſtändlich auch für ſeine Schulden aufkommen, die ſich nach der Ent⸗ ſcheidung eines franzöſiſchen Gerichtshofes auf 5097 625 Dollar belaufen. Nach einer noch zu Leb⸗ zeiten Cotys getroffenen Abmachung zwiſchen ihm und ſeinen Gläubigern kann dieſe Schuld in ver⸗ hältnismäßig kleinen Raten abgetragen werden. Dieſe Abmachung gilt auch für die Erbin. Um je⸗ doch eine Garantie zu ſchaffen, hat das Neuyorker Gericht entſchieden, daß die Aktien ſo lange in Ver⸗ wahrung der Bank bleiben, bis Mme. Conareanu ſich all dieſer Schulden entledigt hat. Sie wird das um ſo leichter können, als ſie nach dem Gerichtsſpruch Hauptaktionär der Coty⸗Company iſt. 2 — Die Eutführung der Frau eines Großindu⸗ ſtriellen, Berry Stoll, hat in der Umgebung von Louisville(Kentucky) arößte Erregung und Beſtür⸗ zung hervorgerufen. Die Polizeibehörden Kentuckys ſind unter Einſatz eines Heeres von Detektiven und Poliziſten eifrigſt dabei, nach dem Entführer zu fahnden. Es haben ſich ſchon gewiſſe Anhaltspunkte dafür ergeben, daß man es diesmal mit einem Gei⸗ ſteskranken zu tun hat. Der Vater Frau Berry Stolls, ein in ganz Amerika bekannter Multimil⸗ lionär, hat erklären laſſen, daß er keine Koſten ſcheuen werde, um ſeine Tochter aus den Händen des Entführers zu entreißen. Die mit der Unter⸗ ſuchung dieſer Entführungsaffäre beauftragten Po⸗ lizeibeamten haben aus den Ausſagen der einzigen Augenzeugin des Verbrechens, der 24 jährigen Kam⸗ merzofe Frau Stolls, ſchon einige Anhaltspunkte über die Perſon des Täters erhalten. Die Zofe ver⸗ mochte anzugeben, daß der Entführer mittelgroß ge⸗ weſen ſei, ſein Haar ſei brünett, Geſichtsfarbe bleich; er ſei mit einem einfachen Anzug bekleidet geweſen, der einem Monteurkittel ähnlich geweſen ſei. Auf dieſe Weiſe ſei es ihm auch gelungen, ins Haus zu gelangen. Er habe ſich als Monteur ausgegeben, der beauftragt iſt, die Telephonleitungen im Hauſe zu prüfen. Er habe ſich auch einige Zeit mit den Dräh⸗ ten zu ſchaffen gemacht. Dann, nachdem er einige Fragen geſtellt habe, habe er nach Frau Stoll geru⸗ fen, die auch kurz darauf in dem Zimmer, in dem er arbeitete, erſchienen ſei. In dem Augenblick ſei der Verbrecher auf die Frau zugeſtürzt, ſo ſchildert die Zofe weiter, und habe ſie in kurzer Zeit über⸗ wältigt. Sie ſei von dem Räuber mit vorgehaltenem Revolver gezwungen worden, ihm bei der Feſſelung Frau Stolls zu helfen. Darauf habe der Verbrecher die Frau aufgefordert, einen Scheck zu unterſchrei⸗ ben. Nach ihrer Weigerung, die Unterſchrift zu lei⸗ ſten, habe er ſie ſchließlich aus dem Haus verſchleppt und nach Hinterlaſſung einer Löſegeldforderung in einem Auto entführt.— Frau Berry Stoll iſt übri⸗ gens die Nichte William Sacketts, des früheren ame⸗ rikaniſchen Botſchafters in Berlin. Sie hatte bereits die Treppe erreicht.„Vinzenz—? Ja?“ „Fräulein Dr. Derneggen! Heute morgen war der Meiſter hier und wollte uns gleich mitnehmen. Das haben wir natürlich nicht befolgen können. Nun warte ich ſchon den ganzen Tag auf Sie und war faſt in Sorge. Es tut mir ja leid, aber wir müſſen uns nun gleich verabſchieden; denn der Meiſter erwartet uns beſtimmt noch heute abend. Und es fängt ſchon an, dunkel zu werden.“ 5 „Ihr wollt gehen?“ fragte Margarete.„So? Ihr wollt gehen? Ja— dann gute Nacht, Vinzenz! Gute Nacht, Ulrike! Komm, gib mir die Hand! Ich bin müde. Ich will gleich ſchlafen gehen.“ Auch Vinzenz kam und reichte ihr die Hand. „Aber—“, ſagte er betroffen,„Ihre Hand iſt ja eis⸗ kalt? Sie ſind ja krank! Sollen wir doch lieber bleiben?“ „Wie, Vinzenz? Nein— danke! Sie können ge⸗ troſt gehen! Ich bin ganz geſund; ich hatte nur einen anſtrengenden Tag.. Beeilt euch nur, daß ihr noch vor Dunkelwerden heimkommt! Sie brauchen die Haustür nur feſt hinter ſich ins Schloß zu ziehen das wiſſen Sie ja! Dann bin ich gut verwahrt Alſo: Gute Nacht, ihr beiden!“ Und dann ging ſte die Treppe hinauf, und gleich darauf fiel die Tür ihres Schlafzimmers leiſe hinter ihr ins Schloß. Vinzenz und die Kleine aber ſtanden noch eine Weile ganz ſtill unten im Hausgang und lauſchten hinauf, ob denn wirklich nichts mehr erfolge. „Ja—?“ ſagte der Blonde endlich und ſchaute die Kleine fragend und ratlos an. „Gehen wir nun, Vinzenz?“ meinte das Kind. „Ja, merkſt du denn gar nichts, Ulrike?“ Vinzenz war ärgerlich, daß er hier ganz allein entſcheiden ſollte.„Biſt doch ſonſt ſo geſcheit, befiehlſt den ganzen Tag herum— und jetzt merkſt du nichts? Aber ſchön: Du haſt es gewollt! Ich habe keine Schuld, wenn nachher was iſt... Alſo: Komm her! Zieh den Mantel an!“ Ein kleiner Arm war ungeſchickt und fand den Aermeleingang nicht ſogleich.„Vinzenz—?“ „Ja?“ Die kleine Geſtalt drehte ſich herum, den einen Arm im Mantel, den anderen noch unverſorgt.„Vin⸗ zenz— ich weiß was!“ (Fortſetzung folgt.] 4 3 1 4 1 9 6. Seite/ Nummer 477 Aus Baden Neue badiſche Bürgermeiſter * Karlsruhe, 16. Okt. Pg. Robert Thum aus Karlsruhe iſt zum Bürgermeiſter von Bie⸗ tigheim ernannt worden. Pg. Thum iſt Inhaber des Goldenen Ehrenabzeichens. Pg. Georg Horn⸗ berger, früher Bürgermeiſter in Ilvesheim, iſt zum Bürger meiſter von Malſch ernannt worden. Das Bürgermeiſteramt in Ilves⸗ heim erhält Pg. Wilhelm Engel aus Ladenburg. Zum Bürgermeiſter von Nußbaum wurde Pg. Eugen Wolf aus Nußbaum ernannt. rerſte Kälteeinbruch im Schwarzwald X Freiburg, 16. Okt. In der Nacht zum Montag haben die ſchweren Stürme, die tags zuvor über den Hochſchwarzwald hinweggingen, noch an Kraft zugenommen. In den frühen Morgenſtunden wurde auf den Kammhöhen des nördlichen und ſüd⸗ lichen Gebirgsteils Windſtärke 8 gemeſſen. Im Laufe des Montag drehte der Wind nach Nordoſt und ermöglichte dadurch den Einbruch pola⸗ rer Kaltluftmaſſen. Inzwiſchen ſind die Temperaturen erheblich geſunken und der Regen iſt in den oberen Regionen in Schnee überge⸗ gangenz; gleichzeitig iſt das Thermometer auf den Gefrierpunkt geſunken. Es iſt damit zu rechnen, daß in den Lagen oberhalb 800—1000 Meter leichter Froſt und weiterer Schneefall auftritt, da die Luft⸗ zufuhr aus Norden anhält. Auch in der Rheinnie⸗ derung iſt ein empfindlicher Witterungsumſchlag zu verzeichnen. Die Temperatur iſt bis Montag abend bei nordweſtlichen Winden auf—6 Grad zurückge⸗ gangen, ſo daß der Wettercharakter allgemein eine ſpätherbſtliche Note empfangen hat. Badens Gartenbauer klagten in Offenburg * Offenburg, 16. Oktober. Die diesjährige badiſche Garten bauta⸗ gung fand in Offenburg ſtatt. Den Höhepunkt der Tagung bildete die Landesverſammlung am Sonntagnachmittag unter Vorſitz des Gebietsbeauf⸗ tragten für die Regelung des Abſatzes von Garten⸗ bauerzeugniſſen, Schroth, Karlsruhe. Hauptabteilungsleiter Schmitt zeigte nach den Be⸗ grüßungsworten des Vorſitzenden in klaren Linien den wirtſchaftlichen Auſſchwung in Deutſchland wäh⸗ rend der letzen Monate und die Maßnahmen der Re⸗ gierung, die auch das Gewerbe des Gartenbaues wie⸗ der voll und ganz zur Geltung kommen laſſen. Die erſte Vorausſetzung für die Zukunft ſei eine fach⸗ männiſch geleitete Vorbildung der her, anwachſenden Junggärtner. Der ſtellver⸗ tretende Reichsbeauftragte Pg. Strauß ſprach über das Thema:„Sinn und Zweck der Abſatzregelung“. Er ſtellte die Handhabung der Ausfuhr⸗ und Abſatz⸗ regelung früherer Zeiten den heutigen, einheitlich geregelten gegenüber. Ferner gab Pg. Strauß in⸗ tereſſante Aufſchlüſſe über die Winter⸗Obſtregelung und die Sortierungsbeſtimmungen. Durch dieſe und eine weitere Anzahl von Regelungen wird erzielt, daß unſere Ware nicht mehr als Schleuderobjekt be⸗ handelt wird, ſondern als ein vollwertiges Erzeug⸗ nis deutſcher Arbeit und deutſchen Fleißes zu gelten hat. Anſchließend erſtattete Geſchäftsführer Löh⸗ mann den Geſchäftsbericht. ———— * Wiesloch, 16. Okt. An dem Schienenweg nach Rauenberg ſind ganze Stauden blühender Himbeeren zu ſehen, mitten im Oktober eine große Seltenheit. I. Altenbach b. Heidelberg, 16. Okt. Unter Anteil⸗ nahme der ganzen Bevölkerung wurde am Sonn⸗ tag die Einweihung des zu Ehren der im Welt⸗ krieg Gefallenen durch Miniſterpräſident Walter Köhler vollzogen. Das Ehrenmal hat im Garten beim Schulhaus einen würdigen Platz Beim Feſtakt ſprachen ferner noch: Bürgermeiſter J. Trautmann, Pfarrer Gebhard und der Vor⸗ ſtand des Kriegervereins Peter Schmitt. Auch Landrat Naumann Heidelberg wohnte der Feier an. Das Ehrenmal wurde durch die einheimiſchen Bildhauergeſchäfſte Sommer und Burkhardt erſtellt. I. Neulußheim, 16. Okt. Die Schlußübung der Freiwilligen Feuerwehr verlief unter Mitwirkung der Freiwilligen Sanitätskolonne in beſter Ordnung und zeigte die Wehr in Ausxrüſtung und Ausbildung auf der Höhe der Zeit. Bei dem an⸗ ſchließenden Feuerwehrball ſprachen der Erſte Kom⸗ mandant Schmitt, das Kreisausſchußmitglied Kommandant Schnabel(Reilingen) und Bürger⸗ meiſter Kuppinger. In den Anſprachen wurden die Leiſtungen der Wehr gebührend anerkannt. L. Brühl, 16. Okt Die Eheleute Auguſt Stohner und Frau konnten am 9. Oktober das Feſt der ſil⸗ bernen Hochzeit begehen. * Daisbach, 15. Okt. Pfarrer Baumeiſter wurde auf 1. November nach Ruit(Amt Bretten) verſetzt und fand aus dieſem Anlaß eine Abſchiedsſitzung des erhalten. o. Hornberg, 16. Okt. Ein folgenſchwerer Unfalf ereignete ſich am Montag nachmittag an der Schwarzwälder Bahunſtrecke zwiſchen Hornberg und Niederwaſſer. Ueber dem unteren Portal des Hippesbachtunnels waren drei Leute mit Ausbeſſerungsarbeiten an einem Stollen beſchäftigt. Plötzlich löſte ſich, wohl als Folge der ſtarken Regen⸗ fälle, m Berghang Geröll und Felsmaſſen ſt ür zten die Pforte herab. Während ein Arbeiter noch rechtzeitig zur Seite ſpringen konnte, wurde der 38jährige Johann Reck aus Kirnbach, den ein großes Felsſtück am Kopf traf, ſofort ge⸗ tötet. Sein Arbeitskamerad Friedrich Huber aus Hauſach wurde durch Geſteinsmaſſen am rechten Unterſchenkel ſchwer verletzt. Er fand Aufnahme im Hornberger Krankenhaus. Mörderiſcher Bohnenſalat Vier Perſonen daran geſtorben * Großgerau, 16. Okt. In Wallerſtädten ereignete ſich ein entſetzliches Unglück, durch das eine ganze Familie hinweggerafft wurde. Nach dem Genuß von Bohuenſalat, der einem nicht richtig verſchloſſenen Einmachglas ent⸗ nommen wurde, erkrankten ſämtliche Mitglieder der Familie Wendel Rödner(Vater, Sohn, Tochter und Schwiegerſohn) unter Vergiftungserſcheinungen. Während die jüngeren Leute ſchon am Sonntag früh derrch Sen Tod erlöſt wurden, raug der 51 Jahre alte Vater bis Sonntag abend mit dem Tode. Ge⸗ ſtern abend um.45 Uhr iſt auch er geſtorben. Da⸗ mit hat das entſetzliche Unglück nicht weniger als vier Todesopfer gefordert. Immer näher rückt der große Schickſalstag des deutſchen Saarvolkes. Blatt um Blatt des 100⸗Tage⸗ Saarkalenders fällt. An 750 000 Stellen erinnert er an die entſcheidenden Tage des Endkampfes. Dieſer 100-Tage⸗ Kalender ſtellt ein Gemeinſchafts⸗ werk dar, deſſen Erlös dem Winterhilfswerk der Saar zufließt. Er iſt reſtlos ausverkauft. Mit dem 13. Januar iſt aber der Kampf noch nicht beendet. Erſt dann werden die ganzen Probleme aufgerollt. Das ganze nächſte Jahr wird noch im Zeichen der Saar ſtehen. Dieſen Kampf auch vom Volke her zu unterſtützen, dient das neue Werk, das in dieſen Tagen zum Vertrieb kommen wird. Es iſt das Jahrbuch„Unſere Saar 19351!“ Erprobte Kämpfer des Saarlandes, Arbeiter, Wirtſchaftsfüh⸗ ver, Journaliſten und Künſtler haben es geſchaffen. Winzerfeſt in Schrießheim mp. Schriesheim, 16. Oktober. Der Sonntag brachte unſerem Marktflecken eine Reihe von Veranſtaltungen, die nicht in der üblichen Weiſe vom Fremdenverkehr beeinflußt waren, ob⸗ gleich auch trotz des unſicheren Wetters zahlreiche auswärtige Gäſte den Weg an die Bergſtraße ge⸗ funden hatten. Am Vormittag fand auf dem Schloßberg, unweit der Strahlenburg, die Einwei⸗ hung des Schlageter⸗Hains ſtatt, über die wir be⸗ reits berichteten, War dieſer ernſten Feier der Vor⸗ mittag gewidmet, ſo galten die Stunden des Nach⸗ mittags und Abends froher Unterhaltung. Das Winzerfeſt im Zehntkeller gab Gelegenheit, den gut und reichlich geratenen 1934er zu erproben. Man ſollte das Schriesheimer Winzerfeſt wieder, wie in früheren Jahren, weiteren Kreiſen bekannt machen, dann wäre ſicher der Beſuch von auswärts bedeutend größer, als dies am Sonntag der Fall war. Die Jugend kam auf dem Schulhof zu ihrem Recht, wo heitere Wettkämpfe im Sackhüpfen, an der Kletterſtange und mit anderen Spielen ausgetragen wurden. Bis zum Eintritt der Dunkelheit waren ſportliche Vorführungen im Gange, wie das Geſchick⸗ lichkeitsfahren der Motorradfahrer und Boxkämpfe. — Eine beſonders fröhliche Runde hatte ſich anläß⸗ lich des Treffens der ßer zuſammengefunden. Alle Schriesheimer, die in dieſem Jahr ihren 50. Geburtstag feierten, trafen ſich in kamerad⸗ ſchaftlicher Weiſe, und manche alte Freundſchaft wurde bei dieſer Gelegenheit erneuert. Die Fünf⸗ ziger, etwa hundert an der Zahl— denn auch die auswärts wohnenden waren gekommen—, beſuchten im Laufe des Nachmittags noch das Kreisaltersheim Kirchenausſchuſſes ſtatt. im Ludwigstal. Das Schickſal der Saar Aufruf für das neue Jahrbuch„Anſere Saar 1933“ Schweres Anglück beim Tunnelbau Ein Arbeiter von herabbrechenden Geſteinsmaſſen getötet, einer ſchwer verletzt Gräßlicher Unfall eines Kuhfuhrwerks * Höbheiſchweiler(Südpfalz), 16. Okt. Abends wurde ein Kuhfuhrwerk, das von einer Bauers⸗ frau aus Höheiſchweiler geführt wurde, von einem aus Richtung Pirmaſens kommenden Laſtkraftwagen in der Mitte auseinandergeriſſen. Die Frau wurde vor das Auto geſchleudert und trug dabei ſchwere Verletzungen davon. Der Führer konnte das Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen bringen. Das Unglück geſchah in dem Augen⸗ blick, als zwei Fuhrwerke auf gleicher Höhe ſich befanden und der Kraftwagenlenker noch zwiſchen den beiden hindurchfahren wollte. Todesſturz von einer Brücke * Bad Dürkheim, 16. Okt. Nachts ſtürzte der 25 Jahre alte Freund aus Kallſtadt über eine Brücke 37 Meter tief auf eine Zementplatte und erlitt dabei einen Schädelbruch. Erſt nach mehreren Stunden fand man den Verunglückten auf und brachte ihn ins Krankenhaus nach Bad Dürkheim, wo er in der Nacht auf Montag verſchied, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. * d Eberbach, 16. Okt. In einem Steinbruch ſtürzte vormittags der Arbeiter Adam Bat⸗ mann aus Rothenberg aus. 7 Meter Höhe ab und zog ſich ſchwere innere und Kopfverletzungen zu, die ſeine Ueberführung in die Klinik nach Heidelberg nötig machten, wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. D In volkstümlicher Weiſe werden alle Fragen des Saarlandes behandelt, die das ganze Jahr 1935 be⸗ herrſchen werden. Auch der Erlös dieſes Jahrbuches — es koſtet eine Mark— fließt dem Winterhilfswerk der Saar zu, das in der Hauptſache mit dieſen Mitteln aufgebaut wird. Darum ergeht heute wieder der Appell an das Volk und alle Parteidienſtſtellen, Be⸗ hörden und den Buchhandel, mitzuhelfen, daß dieſes neue Jahrbuch jeden Volksgenoſſen an das Schickſalsjahr unſerer Saar mahnt und ihn über ihre großen Aufgaben unterrichtet. Beſtellungen werden ſofort entgegengenommen. Auch die noch nicht aus⸗ geführten Aufträge für den ausverkauften 100⸗Tage⸗ Kalender werden mit dieſem Jahrbuch beliefert. Es iſt das einzige offiziell zugelaſſene Jahrbuch der Saar des ganzen Reiches. Anter ſchwerem Verdacht Haftbefehl gegen einen Facharzt 1 Karlsruhe, 16. Okt. Der Unterſuchungsrichter beim Landgericht Heidelberg hat gegen den Facharzt Dr. med. Joſef Wetterer aus Neckargemünd wegen Verdachts des Betrugs und Wuchers, begangen in fortgeſetzter Tat, Haftbefehl erlaſ⸗ ſen. Dr. Wetterer wurde in das zuſtändige Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert. Er entfaltete in den letzten Jahren eine ausgedehnte Tätigkeit als Vor⸗ tragsredner auf dem Gebiete der Krebsbekämpfung. Viele Krebskranken behandelte er in ſeinem„Ra⸗ diumheim“ in Neckargemünd. Auf Grund zahlreicher Strafanzeigen aus allen Teilen Deutſchlands iſt ein umfangreiches Sammelverfahren beim Unter⸗ ſuchungsrichter in Heidelberg anhängig. * Tauberbiſchofsheim, 16. Okt. Die Deutſche Kolpingsfamilie Tauberbiſchofsheim kann in dieſen Tagen ihr diamantenes Jubiläum begehen. In den 75 Jahren keines Beſtehens hat der Verein vieles und Gutes geleiſtet im Dienſte von Kirche und Volk zum Beſten des Handwerkerſtandes und der wan⸗ dernden Geſellen. — Einen Dieb packt die Reue Nach vier Jahren ſich ſelbſt geſtellt * Hauenſtein, Bez. Pirmaſens, 16. Okt. Im Jahre 1930 wurde einem Geſchäftsmann in Rinuthal ein Geldbetrag von über 300 Mark geſtohlen. Der Täter, ein Mann aus der Pirmaſenſer Gegend, flüchtete damals mit dem Geld nach Frankreich. Sein Gewiſſen ließ ihm nun keine Ruhe, und ſo kehrte er geſtern in ſeine Heimat zurück und ſtellte ſich dort den Behörden. Er wurde in das Gefängnis Dahn eingeliefert. Dienstag, 16. Oktober 1934 Aus der Pfalz Almalirta im Pfalzbau r. Ludwigshafen. 16. Okt. Am Samstag abend war im Pfalzbau wieder Hochbetrieb. Der Trachtenverein„Holzhackerſtamm“ hatte zu einer fröhlichen Kirchweih auf der Alm eingela⸗ den und ſein Ruf war nicht ungehört verhallt. Die drei Räume des Pfalzbaues, die für dieſe Veranſtal⸗ tung geöffnet waren, wieſen einen ſehr guten Beſuch auf. Zu einer rechten Kirchweih braucht man bekannt⸗ lich einen guten Magen, rühriige Beine und ein fröhliches, liebefähiges Herz. Wer mit dieſen Ge⸗ genſtänden ausgerüſtet am Samstag ahend in den Pfalzbau kam, brauchte ſich um das Weitere nicht zu bekümmern. Das übernahmen Wirt und die Ver⸗ anſtalter. Die Tanzbeine konnte man oben im Kon⸗ zertſaal, im Kaffee und auch unten im Bierkeller ſchwingen. Im Konzertſaal ſorgte die Trachten⸗ kapelle der„Holzhacker“ für den rechten Rhythmus der leichtbeſchwingten Füße, im Kaffee hatte die Hauskapelle dieſe Aufgabe übernommen und der Bierkeller war auch diesmal wieder das Reſervat des Schrammel⸗Orcheſters. Zum Tanz gehören auch „Madeln“, und die waren vorhanden, in„Zivil“ und in bunter kleidſamer Tracht, die dem Liebreiz der Trägerinnen aut zu Geſicht ſtand. Konnte man noch mehr der Genüſſe erwarten? Und doch bot der veranſtaltende Verein durch Vorführung natur⸗ echter Trachtentänze auch denjenigen, die nur zum Sehen gekommen waren, Freude und Genuß. Auf der Almakirta darf natü lich der Schuhplattler nicht fehlen. Die Ortsgruppe Pirmaſens ſorgte da⸗ für, daß wir dieſen Volkstanz in den verſchieden⸗ ſten Variationen zu ſehen bekamen, dazu brachten die Ludwigshafener den„Schnackelwalzer“ und eine Tanzgruppe aus dem Weindorf Haardt bei Neuſtadt ihren heimiſchen„Quetſchekuchentanz“. Nicht die ſchlechteſten der Darbietungen waren auch die humo⸗ riſtiſchen Vorträge und die reizenden Coupletein⸗ lagen. Und ſchließlich, um die Sache ganz ſtilecht zu machen, fehlte auch eine kleine Rauferei nicht, nur war dieſe nicht ernſt gemeint und es brauchten Maß⸗ krüge und Stuhlbeine dabei nicht in Tätigkeit zu treten. 10000 Pilger aus Nah und Jern Konſekration der Gnadenkapelle auf Maria Roſenberg * Waldfiſchbach, 16. Okt. Am Sonntag fand unter Teilnahme von etwa 15 000 Pilgern aus der Pfalz, Baden und Heſſen, die in Sonder⸗ zügen hierhergebracht wurden, die feierliche Konſe⸗ kration der neuerrichteten Gnadenkapelle auf der Wallfahrtsſtätte Maria Roſenberg ſtatt. Zu den Feierlichkeiten waren auch zahlreiche Geiſtliche aus der Pfalz und den angrenzenden Gebieten erſchienen, mit ihnen auch der Biſchof von Speyer, Dr. Ludwig Sebaſtian, der bei der feierlichen Hand⸗ lung von mehreren Geiſtlichen aus der Umgebung aſſiſtiert wurde. Nach der Einweihung hielt der Bi⸗ ſchof eine Feſtanſprache, der er die Worte aus dem Evngelium„Heute iſt dieſem Heil widerfah⸗ ren“, zugrunde legte. Dann wurde vom Biſchof eine feierliche Pontifikalmeſſe zelebriert und die Reliquie in einer unüberſehbaren Prozeſſion in die Gnaden⸗ kapelle überführt. Mit einer Lichterprozeſſion am Abend fanden die Feierlichkeiten ihren Abſchluß. * Maudach, 16. Okt. Zur Durchführung des gro⸗ ßen Planes der Urbarmachung des Mau⸗ dacher Bruches fand am Samstag eine Tag⸗ fahrt ſtatt, an der ſich zahlreiche Vertreter der Be⸗ hörden, der Gemeinden und des Kulturbauamts Neuſtadt a. d. H. beteiligten. Die Geſamtkoſten des Unternehmens, als deſſen Hauptträger der Ge⸗ meindeverband zur Entwäſſerung der Rheinniede⸗ rung von Maudach bis Roxheim, Sitz Frankenthal, auftritt, belaufen ſich auf 360 000 RM. Aus der Grundförderung rechnet man mit einem Zuſchuß in Höhe von 170000 RM., weitere 78 200 RM. ſollen durch Zuſchüſſe des Staates, der VS., des Bezirks und der Stadt Ludwigshafen aufgebracht werden, während zur Deckung des Reſtbetrages Darlehen beſchafft werden ſollen. Das 180 Hektar große Ge⸗ lände ſoll durch Entwäſſerung und Rodung in ein baureiſes Siedlungsgelände umgeſtaltet werden. Die Arbeiten ſollen im Rahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge als Notſtandsarbeiten durchgeführt werden. i Kaiſerslautern, 16. Okt. Entſprechend der An⸗ ordnung des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks hat der kommiſſariſche Präſident der Handwerks⸗ kammer der Pfalz, Leo Wacker, die Auflöſung der Gewerbevereine Altrip, Neuhofen, Böhl, Rheingönheim, Alſenz, Finkenbach und Umgebung, Olsbrücken, Otterberg, St. Martin, Maikammer⸗ Alſterweiler, Steinfeld, Schwegenheim, Kuhardt, des Vereins für Handel und Gewerbe Oſterthal, Sitz Niederkirchen und der Bau⸗ und Maurervereinigun⸗ gen Frankenthal verfügt. Handwerkliche Organi⸗ ſationen mit gleichen oder ähnlichen Bezeichnungen oder mit gleichen oder ähnlichen Aufgaben dürfen an Stelle der aufgelöſten Gewerbevereine und Vereini⸗ gungen nicht gegründet werden. Erprobtes Rezept: Sauerkraut mit Speck für 4 perſonen 1½ Pfund Sauerkraut, durchwachſenen Speck, 2 rohe Kartoffeln, 1 Teelöffel Maggi's Würze. Das Sauerkraut leicht auswaſchen, knapp mit Waſſer bedeckt aufs Feuer bringen, etwas Kümmel beifügen. Nach/ Stunde Kochzeit das Fleiſch dazugeben, leicht ſalzen und garkochen. Die rohen Kartoffeln reiben, unter das Kraut rühren, nochmals durchkochen und mit Maggi's Würze abſchmecken. 1 Pfund friſchen 1 Priſe Kümmel, DE Dienstag, 16. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der eigene Nachwuchs fehlt Die Formkriſe der Großvereine und deren Hintergründe Deutſche Spitzenmannſchaften, wie es einmal der 1. FC Nürnberg und die Spielvereinigung Fürth waren, gibt es nicht mehr. Ein Blick auf die Tabellen in den verſchiedenen Verbänden und Gauen beſtätigt uns das. Zwar ſtehen am oberen Ende dieſer Tabellen immer noch die Namen der früheren Großvereine, aber einige dieſer ſtolzen Namen bewegen ſich ſchon bedenklich nach dem Ende der Tabelle hin, und auch da, wo die Sonderklaſſe von damals noch zäh am Meiſtertitel feſthält, muß ſie gar hart um den Sonnenplatz kämpfen. Die Spitzen vereine haben in ihrer Spiel ⸗ ſtär ke nachgelaſſen, das iſt nur die äußere Feſtſtel⸗ lung, nicht aber die Erklärung einer Tatſache, die das ganze Bild des deutſchen Fußballſports gründlich verändert hat. Wie die Verhältniſſe früher lagen, war den Groß⸗ vereinen eine gewiſſe Garantie gegeben, daß ihr Stern o ſchnell nicht unterging. Gleich einem Magnet ſaß der füh⸗ rende Verein in ſeinem Gebiet. Er zog ſchon die talentier⸗ ten Spieler ſeines Bezirkes dadurch an, daß es deren ſtete Sehnſucht war, die bevorzugten Farben dieſes Vereins zu tragen. Große Mannſchaften waren das Sprungbrett für die Nationalmannſchaft. Es lockten die ſchönen Reiſen ins Ausland. Und wenn alle anderen Anziehungspunkte ver⸗ ſagten, dann hatte doch ſchließlich die damals recht volle Vereinskaſſe ihre Werbekraft. Es war kein Geheimnis, daß man als Könner bei den Spitzenvereinen gut gehalten war. Und Einkäufer, die im Land einhergingen, taten das Ihrige. Die Konzentration ſpieleriſcher und geldlicher Macht⸗ mittel bei beſtimmten Vereinen war an ſich kein Nachteil für die Entwicklung des deutſchen Fußballſports. Die Zu⸗ ſammenfaſſung einer gewiſſen Macht brachte auch eine Zu⸗ ſammenfaſſung des Könnens. Viele Spitzenmannſchaften wurden ſo zu hohen Schulen des feinen Fußballſpiels, ſie zeichneten ihre Schüler im beſten Sinn, und ſelbſt wenn dieſe dann einmal abwanderten, behielten ſie das Künſt⸗ leriſche und die höhere Auffaſſung. In den Großvereinen gab es auch immer ein paar Spieler erſten Ranges, die nicht alltägliche Fähigkeit von Lehrmeiſtern beſaßen, und dieſe„Fußballehrer aus Kameradſchaft“ warteten nur auf das gute Material, das den bevorzugten Klubs von allen Seiten zuſtrömte, um Haraus eine im Stil geſchloſſene Mannſchaft zu formen. Da die ganze deutſche Spielſtärke in den Reihen einiger Vereine zu finden war, hatte man es bei der Auswahl der deutſchen Nationalmannſchaft nicht einmal ſchwer, die Richtigen zu finden. Die Allmacht der Großvereine brachte auch große Nach⸗ teile. Sie ſchuf eine ſchlechte Stimmung in das Neben⸗ einanderleben der Mannſchaften. Sobald die Spitzenmann⸗ ſchaften mit ihren aus aller Welt ſammengeſtrömten „Kanonen“ während der Meiſterſchaftsſpiele auf den Plätzen der„Kleinen“ erſchienen, brach der ganze Unmut gegen einen Zuſtand aus, der den geloſchwachen Vorſtadt⸗ vereinen rückſichtslos an das Ende der Tabelle drückte. 23. Fuubiläums-Negatta des Der Mannheimer Ruder⸗Club von 1875 e. V. hielt am letzten Sonntag ſeine 25. interne Regatta ab; ſie wurde überlieferungsgemäß auf dem Rhein mit dem Start am Rheinkaffee und dem Ziel am Bootshaus ausgefahren Die ausgeſchriebenen 10 Rennen wieſen eine gute Be⸗ teiligung auf. Es ſtellten ſich dem Starter 6 Achter, 19 Vierer und 2 Einer mit zuſammen 151 Ruderern und Steuerleuten. Auch eine große Zahl ſportbegeiſterter Zuſchauer hatte ſich trotz des unfreundlichen Wetters eingefunden, um von der Rheinpromenade aus die einzelnen Rennen zu verfolgen. Von Anfong bis zu Ende gab es ſpannende Kämpfe, die beſonders in dem Senior⸗Achter, dem ſchönſten Rennen des Tages, ihren Höhepunkt erreichten. Eine Ueberraſchung brachte der Kampf um die Club⸗Meiſterſchaft. Der Inhaber dieſes Titels hat ihn 6 Jahre lang immer wieder von neuem erfolgreich verteidigen können; in dieſem Jahre mußte er ihn an den jungauſſtrebenden Skuller Hugo Strauß abgeben. Die Ergebniſſe: Schitler⸗ und Jugend⸗Anfänger⸗Vierer: 1. Boot Blücher (Deſterle, Einſtmann, Weinmann, Michel; St.: Bitrolſ); 2. Boot Gneiſenau. Alte Herren⸗Vierer: 1. Boot Wilhelm Grohe(Günther, Jungblut, Schmelcher 1, Jülg 2; St.: Bell); 2. Boot Adolf Schneider. Jubiläums⸗Vierer: 1. Boot Fritz Erh(Strunk, Effel⸗ berger Strauß, Zahn 1; St.: Szpingier); 2. Boot Adolf Hitler; 3. Boot Hans; 4. Boot Fröhlich Pfalz; 5. Boot Ludwig Pfeffer. Senior⸗Vierer: 1. Boot Adolf Hitler(Bundſchuh, Amail, Eichhorn, Erb 2; St.: Elſäſſer); 2. Boot Fröhlich Pfalz; 3. Boot Ludwig Pfeffer; 4. Boot Hans. Junior⸗Achter: 1. Boot Vaterland(Zornmüller, Michel, Karle, Reuter, Widenhorn, Viehweger, Weinmann, Fackel; St, Bitrolf); 2. Boot Badenia; 3. Boot 1930(aufgegeben). Club⸗Meiſterſchaft: 1. Boot Hugo Strauß; 2. Boot Effelberger. Schüler⸗ und Jugend⸗Vierer: 1. Boot Adolf Schneider (Göhrig, Karle, Elſäſſer, Knell; St.: Sommerfeld); 2. Boot Lindenhof; 3. Boot Adolf Schneider. Senior⸗Achter: 1. Boot Vaterland(Bundſchuh, Haag, Schmelcher 1, Erb 2, Beißwenger, Lippmann, Konrad, Strauß; St.: Szpingier); 2. Boot Badenia; 3. Boot 1930. Junior⸗Vierer: 1. Boot Wilhelm Grohe(Spörry, Vieh⸗ weger, Baumbuſch, Knell; St.: Bauer); 2. Boot Adolf Schneider; 3. Boot Lindenhof. Abturnen des Tb Germanla Mannheim Auf der tadellos hergerichteten Platzanlage an den Rennwieſen begannen die Wettkämpfe bereits am frühen Morgen. Die Beteiligung an den Mehrkämpfen um den Ernſt⸗ ufer Wanderpreis war beſonders rege. Nachmittags wurden noch verſchiedene Einzelkämpfe durch⸗ geführt und anſchließend ſammelten ſich ſämtliche Tur⸗ nerinnen und Turner zu den gemeinſamen Freiübungen. Nach dem Aufmarſch begrüßte der Vereinsführer Direktor Eruſt Ufer alle Teilnehmer und Gäſte und führte aus, Haß mit dem Abturnen ein Ausſchnitt aus der Tätigkeit des Turnerbundes gezeigt werden ſolle. Er forderte die dem deulſchen Turnen noch Fernſtehenden auf, ſich in die Reihen der deulſchen Turnerſchaft einzugliedern, denn es werde neben der körperlichen Ertüchtigung auch beſonders Wert auf Erziehung zum deutſchen Weſen gelegt. Nach den Freiübungen fand die Siegerehrung ſtatt. Hierauf ſorgten Staffelläufe und Fauſtballſpiele für weitere Ah⸗ wechflung der Vorführungen. Die Schüler und Schü⸗ lerinnen hatten ihre Freude an Neckſpielen. Nach dem turnerſſchen Teil der wohlgelungenen Veranſtaltung ſand man ſich zu einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein im Reſtaurant Reunwieſe zuſammen. Die Ergebniſſe: Ernſt⸗Ufer⸗Wanderpreis: Sieger im Fünfkampf:(Volks⸗ turnerf: Ruppr. Futterer;(Geräteturnerſ: Alb. Frieo⸗ rich; Dreikampf: Turnerinnen: Cord Weiß; Jugendtur⸗ nerinnen: Elfriede Stürmer; Schülerinnen(Jahrgang 19191926); Liſelotte Sinn, Annemarie Grambow, Lore Mater; Schüler(19191923): Kurt Kenngott, Kurt Egger, Heinz Ufer Alfred Meier, Heini Oeſtreich, Otto Futterer. Einzelkämpfe[Turner]: 100 Meter: Paulus Walter 128 Sek., Weitſprung: Paulus Walter 5,85 Meter; Dis⸗ kus: Ruppr. Futterer 32,70 Meter: Kugelſtoßen: Ruppr. Futterer 10,52 Meer; 800 Meter: Niebengall. Wozu ſind wir eigentlich da? fragten die Dutzendvereine. Sie zogen ſich mit Sorgfalt und Liebe gute Spieler auf, und eines Tages mußten ſie ſehen, wie dieſe talentierten Leute zu den„Großen“ abwanderten. Man fand einen ſolchen Auszug oft ſogar ganz in Ordnung, denn es hieß mit Recht: In einem kleinen Verein kann ein guter Mann nichts werden. Die kleinen Vereine ſonden ſich wohl damit ab, daß ihnen die höchſten Ehren unerreichbar waren, aber auf Grund dieſer Erkenntnis wurde ihr Ehrgeiz eingeſchläfert. Sie hatten nur noch das eine Ziel, ſich in der erſten Klaſſe zu halten und nicht abzuſteigen. Die auserwählten Spie⸗ ler der Großvereine, auf der anderen Seite waren von ihrer Sonderſtellung vollkommen durchdrungen, ſie hielten ſich ein für allemal für die Berufenen der Nationalmann⸗ ſchaft. Und ſo fehlte es nicht nur unten, ſondern auch in den höheren Regionen an dem geſunden Antrieb für eine Leiſtungsſteigerung. Die Neuorientierung im deutſchen Fußballſport mit der unerbittlichen Forderung des Amateurismus brachte die Spitzenvereine in große Verlegenheit. Sie waren darauf eingerichtet, von fremden Hilfsquellen geſpeiſt zu werden, und nun waren ihnen dieſe Hilfsquellen verſtopft worden. Von dieſem Augenblick an merkten auch die großen Ver⸗ eine, daß ſie nicht glücklich operiert hatten, als ſie es ver⸗ ſäumten, einen der Bedeutung des Vereins entſprechenden Nachwuchs zu ſchaffen. Alle Gegner der Großvereine er⸗ ſtarkten in dem Maße, wie ſie nun ihre eigene beſſere Chance ſahen. Die Zugehörigkeit zu einem Spitzenverein war nicht mehr die einzige Empfehlung für internationale Ehren, und ſo begannen ſich auch die Könner in den klei⸗ neren Klubs Hoffnungen zu machen und fühlten ſich zu⸗ hauſe wohl. Alle dieſe inneren und äußeren Veränderun⸗ gen drückten ſich im Ablauf der Punkteſpiele aus. Es gab keine Spaziergänge mehr nach den„Dörfern“, die großen Mannſchaften müſſen heute, wohin ſie auch kommen, die Punkte ſauer verdienen. Die veränderte Situation ſtellt die Großvereine vor neue Aufgaben. Sie müſſen lernen, den Glanz von früher zu vergeſſen und mit den beſcheidenen Mitteln, die ihnen heute zur Verfügung ſtehen, zu wirtſchaften. Sie beſitzen aber immer noch einen Vorſprung vor den anderen. Noch heute haben die Namen der einſtigen ſüddeutſchen Meiſter einen wertvollen Klang, und noch heute locken die Farben des„Clubs“, der„Spielvereinigung“, der„Bayern“ und der„Eintracht“. Die große Tradition ihrer Mannſchaften iſt für die genannten Klubs und auch für die anderen von einer ähnlich glanzvollen Vergangenheit ein großer Aktiv⸗ poſten in der Rechnung. Aber der Glanz allein kann nicht geerntet werden, auch der beſte Boden verlangt Arbeit. Wenn die großen deutſchen Vereine über jene Kriſe hin⸗ wegkommen, die nach der allgemeinen Umſtellung bei ihnen eintreten mußte, ſo haben ſie wieder Anſprüche auf die Führerſchaft. Viele von dieſen Klubs haben ſchon durch ernſte und zielbewußte Arbeit den neuen Weg ge⸗ funden. Er ſteht auch den anderen offen, und es wäre ein Gewinn für den deutſchen Fußballſport, wenn die ſieggewohnten Mannſchaften der Großvereine die alten blieben. Schon um ihrer Verdienſte willen! E. N Mannheimer Ruder-Clubs Turnerinnen: 50 Meter: Elfriede Stürmer 7,5 Sek., 75 Meter: Cord Weiß 10,9 Sek. 100 Meter: Cilli Weiß 14,5 Sek. Hürden, 60 Meter: Elfriede Stürmer 11,7 Sek. Hochſprung: Eilli und Cord Weiß 1,25 Meter. Weit⸗ ſprung: Cord Weiß 4,50 Meter. Kugelſtoßen: Elfriede Stürmer 7 Meter. Schleuderball: Elfriehe Stürmer 33,0 Meter. Diskus: Elfriede Stürmer 24,70 Meter. Ball⸗ weitwurf: Elfriede Stürmer 41,80 Meter. 2g 78 Heidelberg— MSG:0 In Heidelberg ſand am Sonntagnochmittag das zweite Zuſammentreſfen der Mich mir der Heidelberger Turn⸗ gemeinde ſtatt. Hat die Miß im erſten Sriel einen knap⸗ pen Sieg zu verzeichnen cehabt, ſo mußten ſich die Mann⸗ heimer diesmal überraſchend klar 904 geſchlagen bekennen. Allerdings gibt die klare Spanne der Trefier kaum den Kampf wieder, der lediglich durch das beſſere Schußver⸗ mögen ſo überlegen zugunſten der Heidelberger entſchieden wurde. Beide Mannſchaften, die in ſtärkſter Beſetzung entraten, lieferten ſich einen ſehr abwechſlungs reichen Kampf, der vor der Pauſe Heidelberg, nach der Pauſe die Menuheimer dominieren ſah. In der 1. Halbzeit dominierte die. Turn⸗ gemeinde lange Zeit klar und die Mannheimer tamen in dieſer Perigde koum zu einem geſchloſſenen Angriff. Erſt als die Heidelberger durch ihren Halblinken das Fübrungs⸗ tor erzielt hatte, wurde das Spiel bei der MTG etwas ſyſtemvoller. Nach der Pauſe kommt die M Daß immer beſſer ins Spiel, was ſich jedoch lediglich im Felde aus⸗ wirkt, da der Sturm einen ſeiner ſchlechteſten Tage hatte und vor dem Tore oft hilflos war. Zudem zeigte ſich eine reichliche Stockunſicherheit, wodurch der Fluß der Kom⸗ bination natürlich empfindlich geſtört wurde. So blieb alle Ueberlegenheit der Mich ohne Erfolg, während auf der anderen Seite der Heidelberger Angriff mit raſchen, zlel⸗ ſicheren Angriffen zu 3 weiteren Toren kam, die einen überlegenen, dem Torunterſchied nach aber zu hohen, Sieg ſicherte. Bei der MT arbeitete die Hintermonnſchaft ziemlich ſicher, dagegen war die Läuferreihe reichlich ungenau im Abdecken, lediglich Bechtold auf der linken Seite, der beſte Spieler der MTG, konnte gefallen. Im Sturm fielen nur die Halbſtürmer durch eifriges Spiel guf, vor dem Tore verfagten jedoch ſämtliche 5 Spieler erheblich. Die Heidel⸗ berger lieſerten einen ſehr guten Kampf, bei welchem vor allem die Sicherheit des Sturmes angenehm auffiel. Ganz ausgezeichnet Ueberle als Mittelläufer, der das Spiel klor beherrſchte. 2. Mannſchaft:0 für Heidelberg. Warum Turn- Wenn es jemand noch nicht wiſſen ſollte: es iſt ein Irr⸗ tum, anzunehmen daß nur der ein wahrer Sportsmann iſt, der große Leiſtungen erringt und deſſen Namen dann in den Zeitungen ſteht. Selbſtverſtändlich kann und ſoll er es ſein, aber nicht allein der Leiſtung wegen. Wahre Sportleute ſind vielmehr uur diejenigen, meiſt unbekann⸗ ten Kämpfer, die eine ſportliche Lebensauffaſſung haben und auch durch die Tat beweiſen. Erſt ſie, nicht die Auch⸗ ſportleute und Rekordjäger, zeigen, welch hoher Wert im Sport liegt, der ja gerade dadurch anderen Erziehungs⸗ ſyſtemen überlegen iſt, daß er durch und durch lebenswahr iſt. Der Sport zwingt dauernd zum praktiſchen, Gebrauch deſſen, was ſonſt meiſt gonz oder wenigſtens zum Teil nur theoretiſch gelehrt werden kann. Ausdauer und Zähig⸗ keit, Mut und Tatkraft, kühles Abwägen und raſches Zu⸗ greifen, Selbſtbeherrſchung, Selbſtbeſinnung, Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt, Achtung vor dem Gegner und würdiges Er⸗ tragen einer Niederlage, das olles ſind Eigenſchaften, die wir im Sport hoch hochhalten. Eins der wertvollſten Mittel der Er⸗ ziehung zu ſportlicher Auffaſſung und Betätigung iſt der Er werbdes Turn⸗ und Sportabzeichens. Gerade dieſes Abzeichen wertet den Rekord und die Spit⸗ zenleiſtung überhaupt nicht, ſondern es verlangt von ſei⸗ nem Erwerber gute Durchſchnittsleiſtungen, dieſe aber auf und Sportabzeichen? allen Grundgebieten der körperlichen Ausbildung, alſo Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Geſchicklichkeit. Mancher Turner eder Sportler, der auf ſeinem Spezialgebiet eine „Kanone“ iſt, hat ſchon bei der Bewerbung um das Turn⸗ und Sportabzeichen verſagt. Mancher hat es nicht er⸗ reichen können, weil er zwar die körperlichen Grundlagen für die verlangten Leiſtungen durchaus gehabt hätte, nicht aber die notwendige Energie und Ausdauer, durch ſtändi⸗ ges Ueben ſeinen Körper vielſeitig zu beſtimmten Durch⸗ ſchnittsleiſtungen zu erziehen. Natürlich gibt es auch einige, die das Abzeichen mit beſonderem Stolz tragen, viel Weſens davon machen, die es aber nur mit vieler Mühe und Not und in erſter Linie aus Eitelkeit erwor⸗ ben haben. Das wird man nie ganz verhindern können. Durch ihr Verhalten zeigen ſie meiſt ſchon ſelbſt, daß ſie den wahren Sinn des Turn⸗ und Sportabzeichens nicht verſtanden haben. i Um dieſer ſchwarzen Schafe willen ſoll niemand, der ſich das Abzeichen durch ehrliches Streben nach körperlicher Leiſtung und Vielſeitigkeit erworben hat, davon abhalten laſſen, es auch mit beſcheidenem Stolz zu tragen. Iſt er ein wahrer Sportsmann, wird er ſich nicht zu viel darauf einbilden, ſondern lediglich als Beweis dafür anſehen, daß er durch den Erwerb eine Pflicht gegen ſich und gegenüber dem Sportgedanken erfüllt hat. Kleine Sport-Nachrichten „Rund um Berlin“ führte eine letzte große Zuverläſ⸗ ſigkeitsprüfung des DDC, die als Nachtfahrt über 400 Km. ging und mit einer 40⸗Km.⸗Geländeprüſung abſchloß. Die Schwierigkeit der Prüfung bewirkte, daß von 403 ge⸗ ſtarteten Fahrzeugen nur 158 das Ziel erreichten, davon 62 ſtrafpunktfret. Ein zweiter Fußballkampf Südweſt— Brandenburg wurde unmittelbar nach dem Berliner Spiel om Sonntag noch für dieſes Jahr vereinbart; Austragungsort iſt wie⸗ der Berlin. Das Schützentreſſen Saarland— Frankfurt a. M. in der Mainſtadt endete mit:1 Siegen zugunſten der Frank⸗ furter. Die Borxſtaffeln von Bayern und Berlin tragen in den nächſten Wochen je drei Kämpfe im Gau Südweſt aus. Am 30. und 31. Oktober und 2. November kämpfen die Bayern in Darmſtadt, Sgorbrücken und Pirmaſens. Die Berliner treten Mitte November in Frankfurt loder Wiesbaden), Saarbrücken und Saarlouis an. Europameiſter Guſtav Eder verteidigt ſeinen Titel um die Jahreswende gegen den Dänen Einar Aggerhol m. Die Italieniſchen Tennismeiſter wurden in Genua er⸗ mittelt. Bei den Damen errangen ſich Frl. Valerio und Valerio⸗Luzatti den Titel. Frl. Valerio⸗Palmtert beleg⸗ ten auf das Gemiſchte Doppel Beſchlog und del Bono⸗ Ceſurg auf das Herren⸗Doppel. Das Herren⸗Doppel iſt noch nicht entſchieden. Nach den Stimmungen im Auslaud zu ſchließen, beſteht großes Intereſſe für die Abhaltung des Olympiſchen Fuß⸗ ball⸗Turniers 1936. Anerkannte deutſche Höchſtleiſtungen Nachdem nunmehr durch die veranſtaltenden Verbände (Federazione Italiana di Atletica Leggera und Svenſka Id rottsförbundet) beim Deutſchen Leichtathletik⸗Verband (DSB) die Protokolle zur Einreichung gelangten, wurden folgende deutſche Höchſtleiſtungen genehmigt: 400 Meter Hürdenlauf in 53,2 Sek. Hans Scheele(polizei⸗ SWV Altona) 9. 9. 1934 Turin(Europäiſche Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften!) Hammerwurf mit Rudolf Seeger(Athletik⸗Sportverein Oßweil) 2. 9. 1934 Stockholm(Länderkampf gegen Schweden). Siympiaborer im Trainingsguartier Der Deutſche Amateur⸗Box⸗Verband hat in dieſen To⸗ gen die Zugehörigen zur Olympia⸗Kernmannſchaft nach Benneckenſtein(Hochharz) beordert. In dem kleinen Harzſtädtchen findet der erſte Vorbereitungskurſus unter Leitung von Troiner Billy Smith und Joe Dirkſen ſtatt, denen die Gauſportwarte zur Unterſtützung beigegeben find. Die Mehrzahl der Teilnehmer iſt dort bereits ver⸗ ſammelt, einige weitere Kämpfer, die noch an der S dar und in anderen Gebieten Startverpflichtungen hatten, ſind inzwiſchen nach Benneckenſtein unterwegs. Die Amateurboxer haben mit Benneckenſtein einen guten Griff gemacht, denn der Ort und die Umgebung ſind für den Kurſus wie geſchaſſen. Das Quartier ſelbſt liegt direkt im Wald, in dem Herz und Lunge geſtärkt wer⸗ den können, für die fachliche Ausbildung iſt die Turnhalle freigegeben worden. Hier ſteht Trainingsmaterial wie Plattform und Maisbirnen, Sandſäcke und Lergleichen mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung, ür das Freilufttraining auf einer Wieſe dicht bei der Halle liegen Medizinbälle bereit. Der ſportfreud tar Bürgermeiſter ſtellte koſtenlos ein Boxpodium zur Verfügung. Das 49,16 Meter Podium iſt genau nach den Vorſchriſten der Fiba her⸗ geſtellt und foll 1936 in Beren aufg ellt werden. Ta außerdem die Stadt Benneckenſt: n Boxern volle Un⸗ terſtützung in allen Angelegenheiten zuſicherte, ſind alle Vorausfetzungen geſchaſſen, um dem großen Ziel, dos den Amateurboxern für 1936 geſteckt wurde, einen bedeutenden Schritt näherzukommen. Vernlöhr und Leitner verletzt Der Deutſche Mittelgewichts⸗Meiſter und Kampfſpiel⸗ ſieger im Boxen, Bernlöhr⸗Stuttgart, hatte ſich bei ſeinem letzten Kampf in Geislingen gegen den Ulmer Leib l eine Schwellung unter dem linken Auge zugezogen. Hie ſich jetzt als recht ſchwerwiegend herausgeſtellt hat. Bernlöhr muß auf ärztliches Anraten auf längere Zett dem aktiven Sport fernbleiben. Er kann alſo weder am Trainings⸗ kurſus der Olympia⸗Kernmannſchaft in Beneckenſtein noch am Länderkampf gegen die Tſchechoſlowakei am 26. Oktober in Prag teilnehmen. Eine Armverletzung tergewicht, Leitner⸗Stuttgart gegen Zink⸗Ulm davon. Auch er ſieren. Beim Städtekampf Stuttgart— Augsburg am kommen⸗ den Sonntag wird Bernlöhr durch den Sluttgarter Ger⸗ manen Held, Leitner durch ſeinen Klubkameraden Eudreß⸗ Polizei⸗SW erſetzt. Heilbronner Schüler ſpielen Hockey Welch großen Wert Schülerſpieler für den Hockeynach⸗ wuchs— überhaupt für jeden Sport= heſitzen, weiß jeder Hockeyfreund. Denn nur aus ihren Reihen entwickeln ſich die Spieler, die ſpäter einmal ein ausgereiftes Können erreichen. Der Hockeyabteilung des T B Germania iſt es gelungen, für den kommenden Samstag, und Sonntag eine Jugend⸗ und Schülermannſchaft des be⸗ kannten F V Heilbronn zu gewinnen. Zu den Spie⸗ len, bei denen gute Leiſtungen zu erworten ſind, ſollte ſich jeder ſportliebende Schüler einfinden, um einen Einblick in den ſchönen Sport mit der„weißen Kugel“ zu erholten. Am Samstagnachmittag 15.45 Uhr findet auf dem Platz Hes Th Germania an den Rennwleſen ein Jugendſpiel zwi⸗ trug der Kampfſpieldritte im Wel⸗ bei ſeinem kürzlichen Kampf muß längere Zeit pau⸗ ſchen Heilbronn 96 und Germania ſtatt. Am Sonntog⸗ morgen 10.90 Uhr treffen ſich daun die Schüler beider Vereine. 75 5* Davfspokal 1935 ohne Auſtralien? Einrichtung einer„Oſtzone“ gefordert Der Auſtraliſche Tennis⸗Verband hat nunmehr auf ſei⸗ ner Jahresverſammlung den erwarteten Entſchluß gefaßt, ſich an den Davispokal⸗Kämpfen des kommenden Jahres nur unter der Bedingung zu beteiligen, daß der Inter⸗ nationale Verband eine ſog.„Oſtzone“ einrichtet, der neben Auſtralien noch Niederländiſch⸗Indien, die Philippinen und evtl, auch China angehören ſollen. Als Grund gibt man an, daß es ſich die Auſtralier nicht länger leiſten könnten, ſechs Monate in Europa herumzureiſen. Die Auſtralter vergeſſen allerdings dabei, daß ſie niemand dazu gezwungen hat, denn auch ein Vierkeljahr Aufenthalt in Europa ge⸗ nügt, ſich an den Davispokal⸗Wettbewerben jedes Jahres zu beteiligen. Wie verlautet,„entſchädigen“ ſich die auſtra⸗ liſchen Spieler für den entgehenden Europa⸗Beſuch durch eine kleine Reiſe nach Japan. Vom Vergpfad zur Olympia-VBobbahn Aus der Geſchichte des deutſchen Vobſportes Als im Jahre 1906 von demerſten Bobrennen in Oberhof aus die Entwicklung des Deutſchen Bobſportes begann, waren beſondere Bahnen noch ſo gut wie un⸗ bekannt. Man benutzte die großen Straßen, die von den Bergen herunterführten. Auch die Schlitten waren einfach und der größte Meiz lag in der Zuſammenarbeit der Mann⸗ ſchaft, um möglichſt ſchnell durch die flachen, oft ſogar nach außen abfallenden Kurven zu kommen. Der ſportliche Wetteiſer brachte bald Verbeſſerungen an den Bobs, die, zuſammen mit dem ſteigenden Können der Fahrer die Geſchwindigkeit ſo weit vergrößerten, daß öffentliche Verkehrswege nur nach Abſperrung benutzt wer⸗ Auto⸗Kongreß in Paris Die internationalen Rennen für 1935 In Paris fanden am Wochenende verſchiedene Aus⸗ ſchuß⸗Sitzungen der Internationalen Vereinigung der anerkannten Automobil⸗Clubs ſtatt. Das meiſte Intereſſe beonſpruchten die Beratungen der Sportkommiſſion, die den Terminkalender für 1935 zuſammenſtellte. Danach wurden 76 internationale Prüfungen bewilligt, davon 25 für Frankreich, 15 für Italien, 13 für England und 7 für Deutſchland. Neben dem Großen Preis von Deutſchland am W. Juli auf dem Nürburgring fin⸗ den in Deutſchland noch das Avus⸗Rennen in Berlin am 26. Mai, das Eifel⸗Rennen auf dem Nürburg⸗ Ring am 16. Juni, das Keſſelberg⸗ Rennen am 23. Juni, die 3. 2000 Km. Fahrt am 6. und 7. Juli und der Große Bergpreis von Deulſchland gouf dem Schauinsland bei Freiburg⸗Br. am 1. September ſtatt. Eine weitere Veranſtaltung, an der Deutſchland organiſatoriſch beteiligt iſt, iſt die Internationale Alpen⸗ fahrt vom.—9. Auguſt. Ferner wurden zwei neue Große Preis⸗Rennen für Griechenland, Ungarn und Hol⸗ land bewilligt. Der Termin⸗Kalender: Jaunar: 19.—24. 14. Sternfahrt nach Monte Carlo. April: 1000 Meilen von Brescia, 22. Großer Preis von Mongeo, 28. Rennen auf der Madonieſtrecke in Si⸗ zilien. 5 Mai: 3. Großer Preis von Tunis, 12. Großer Preis Großer Preis von Ungarn, 18.—19. Großer von Tripolis, Großer Preis von Algier. 26. Avus⸗Rennen in Berlin, Preis der Picardie, 90. Großer Preis von USA, Indiano⸗ polis. Juni: 2. Rundſtrecken⸗Rennen von Aleſſandria, Großer Preis von Montreux, Großer Preis von Barcelona, 9. Kö⸗ nigspreis in Rom, 15.016. 24⸗Stundenrennen von Le Mans, 16. 1000 Meilen der Tſchechoflowakei Eifelrennen auf dem Nürburg⸗Ring, 23. Keſſelberg⸗Rennen, Großer Preis von Juli: 6. Britiſche Empire ⸗Troßhä,.—7. 2000 Km. durch Deulſchland, 7. Großer Marnepreis bei Reims, 14. Großer Preis von Belgien in Francorchamps, 14.—21. 6000 Km. durch Italien, 28. Großer Preis von Deutſch⸗ land auf dem Nürburg⸗Ring. Auguſt:.—9. Internationale Alpenfahrt, 4. Rund⸗ ſtrecken⸗Rennen in Livorno, Bergrennen auf der Groß⸗ glocknerſtraße, 11. Großer Preis von Luxemburg, Abbruzen⸗Pokal in Pescara, 15. Acerbo⸗Pokal in Pes⸗ cara, 18. Großer Preis von Nizza, Großer Preis von Schweden, 23. Großer Preis der Schweiz, 31. Engliſche Tou riſt⸗Trophy. September: Lothringen, 30. Großer Preis von Frankreich. 1. Großer Bergpreis von Deutſchland in Freiburg⸗Br., Stilfſer⸗Joch⸗Bergrennen, 8. Großer Preis von Italien in Monza, 15. Großer Preis von Holland, Mont Ventoux⸗ Bergrennen, Al. 500 Meilen⸗Rennen auf der Brocklands bahn, 22. Großer Preis von San Sebaſtian, 20. Maſaryk⸗Rennen bei Brünn. Oklober: 18. Rundſtreckenrennen bei Neapel, 27. Großer Preis von Griechenland bei Athen. Spanien in den konnten. Noch aus einem anderen Grunde verſuchten die Bobleute damals, ſich eigene Bahnen zu beſchaffen. Man hatte die Vorteile der überhöhten Kurven und einer ſorgfältig inſtand gehaltenen Bahndecke kennengelernt. Am Hang des Rieſſerſeekogels oberhalb des Rleſſerſees fanden die Garmiſch⸗Partenkirchener einen Bergpfad, der in ihnen die kühnſten Hoffnungen erweckte. Daß die Lage am ſtei⸗ len Berghang nicht viele Kurven zuließ, war damals, mo man hauptſächlich auf hohe Geſchwindigkeiten ausging, nicht ſo wichtig. Dafür ſicherte der Nordhang viel Schnee und langanhaltende Kälte, Vorausſetzungen, die man manch anderer Bahn wünſchte. Die Rieſſerſee⸗Bobbahn hatte bald den Ruf, außerordentlich ſchnell zu ſein und als am 7. Fe⸗ bruar 1925 Hanns Kilian zum erſten Male im internatio- nalen Bobſport mit 71,8 Std.⸗Km. die 70⸗Km.⸗Grenze über⸗ ſchritt, wurde die Bahn in der geſamten Bobwelt bekannt. Die Höchſtleiſtung blieb jahrelang ungeſchlagen, aber die Anſichten über den Bobſport änderten ſich. Verlangte man früher von einer Bahn hauptſächlich, daß ſie ſehr ſchnell ſei, ſo mehrten ſich nun die Stimmen, die auch in fahrtechniſcher Hinſicht etwas verlangten. Man hatte allmählich gelernt, die Schwierigkeiten des Kurvenbaues zu überwinden und auch kurvenreiche Bahnen ſchnell zu machen. Der Umbau der Rieſſerſee⸗Bahn wurde ſchon ein Jahr vor der Beſtim⸗ mung der Bahn zur Olympta⸗Bahn in Angriff genommen. Nach dem Beſchluß des Organiſations⸗Komitees für die IV. Olympiſchen Winterſpiele konnte der begonnene Um⸗ bau im Einvernehmen mit dem Reichsſportführer in erwei⸗ tertem Maße und unter Zugrundelegung der letzten Erfah⸗ rungen durchgeführt werden. Dieſe letzten Erfahrungen beziehen ſich vor allem auf„Sicherheit“ und„Gefährlich⸗ keit“. Erreichung reſtloſer Sicherheit iſt natürlich bei allen Geſchwindigkeitsſports unmöglich. Doch auch die allzu ſtarke Betonung der Sicherheit führt dazu, daß aus ſchneidigem Sport eine Volksbeluſtigung wird. Die zahlenmäßig mehr als verdoppelten Kurven wurden daher zu Kurvenſyſtemen zuſammengefaßt und eine Bahn. geſchaffen, die den höchſten Anſprüchen gerecht wird. Bei der Eröffnung konnte der Bahnrekord bereits unterboten werden. Einige Schönheitsfehler, die bei einem Neubau unvermeidlich ſind, wurden inzwiſchen„glattgebügelt“. Die Bahn wird bei den Deutſchen Meiſterſchaften zeigen können, daß ſie den Namen„Bobbahn der Olympiſchen Winter⸗ ſpiele 1936“ verdient. 5 UND WI TS der Neuen Mannheimer Leitung Nichipreise für unedle Meialle „Die Ueberwachungsſtelle für unedle Metalle hat unterm 18. Oktober 1934 die Richtpreisanordnung 10 erlaſſen, die am 16. Oktober in Kraft tritt und durch die die Anord⸗ nungen—9 ihre Gültigkeit verlieren. Ku p fer: Drahtbarren 38,50 40,50, gleichwertiges Raff Kr v..) 3799, 1 38,50 und Kathoden ferdöraht 34,50 Leichtkupfer 3 bis 37 f. Zink: Orig. mind. 99,9 v. H. 20 14—16, Hartzink 13 532,75, Späne 31,50 33,50, Blechabfälle 95 Hüttenrohzink 16,50—18,00, Feinzink Altzink 8,25—9,25, Remelted⸗Zink 25 l. Zinn: Standars mind. 99,75 v. H. 29010, 99 bis unter 99,75 v. H. 280—300% lei: Orig. Hüttenweichblei und Raff. Weichblei mind. 99,9 v. 14—15, mind. 99,75 v. H. 13—14, altes Weichblei 11„ Akkumulatorenblei aus transportablen Batterien 5,5—6,00 aus ſtationären Batterien 6,50—7,00, Hartblei 15—16. Aluminium: Neue Reinaluminium⸗HBlechabfälle mind. 98 v. H. 120—126, neue Duraluminium⸗Blechabfälle 88—90, Reinaluminiumſpäne mind. 98 v. H. 88—90, Dur⸗ aluminiumſpäne 71—73, Aluminiumlegierungsſpäne für altes Geſchirraluminium 8 77 Meſſing: Blockmeſſing 31,50—33,50 altes Schwer⸗ mefſing 25, altes Leichtmeſſing 20—22, Meſſingblech⸗ abfälle weich 30—32, hart 26,75—28,75, Stangenſpäne 24 bis 26, Stangenenden 2628. Rotgruß und Bronzen: Rg. 5⸗Blöcke 44,50 bis 46,50 9⸗Blöcke 49—51, 10⸗Blöcke 53,75—55,75, Obz⸗10⸗Blöcke 64—66, alter Maſchinenrotguß 39—41.. Nickel: Reinnickel 98—99 v. H. 250—270 l. Die Richtpreiſe und Preisabſtände ſind ſiungemäß zu⸗ grunde zu legen bei den vorſtehend nicht genannten Sor⸗ ten und Legierungen einſchl. Altmaterial, Bruch und Ab⸗ fällen von Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zinn und Zink. Aus dem Zollausland eingeführte Waren Hürſen nur zum Einſtandspreis zuzüglich des handelsüblichen Nutzens weiterverkauſt werden. Die Richtpreiſe gelten für 100 Kg. bei Barzahlung und ſchließen die Verſendungs⸗ koſten nicht ein. Die neuen Preiſe bringen zahlreiche Korrekturen und unterſchiedliche Preisherabſetzungen, für einzelne Kupfer⸗ produkte ſogar Erhöhungen. * Badiſche Metallwarenfabrik AG, Pforzheim i. L. Die ſeit 1929 in Liquidation befindliche Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1993 mit einem Verluſt von 977 29 299)/ ab, ſo daß ſich der Vortrag auf 549 847 1 er⸗ höht. An Einnahmen wurden 6706(5740/ erzielt, da⸗ gegen erforderten Steuern 3909(—) J, Zinſen 1440% (—), Unkoſten 2333/(i. V. gleichfalls nicht ausgewieſen), dagegen wurden 1932 Abſchreibungen auf Immobilien mit 2500, auf Effekten mit 14 464 /, auf Steuern mit 1162 Mark, auf Zinſen mit 5623% und auf Unkoſten mit 2374% vorgenommen ſowie eine bisher nicht berückſichtigte Steuerſchuld mit 3750/ abgeſchrieben). Die Vermögens⸗ aufſtellung zeigt: 125 000(unv.)„ Immobilien, anderer⸗ ſeits unv. 600 000% AK, 11 657(unv.) Hypotheken, 44747 (unv.) Kreditoren, 10 000(—)% Darlehen und 9752 (18 741)/ Bankſchuloen. * Steyr⸗Daimler⸗Puch A. Für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr weiſt die Steyr werke Ac. zuzüglich des Vortrags von 52 000 Dollar aus dem Vorjahr einen Rein⸗ gewinn von 83 000 Dollar aus, der vorgetragen wird. In den gleichzeitig abgehaltenen Hauptverſammlungen der Ge⸗ ſellſchaft und der Auſtro⸗Daimler⸗Puchwerke AGG. wurde rückwirkend auf den 1. Januar 1934 die Fuſion der beiden Geſellſchaften beſchloſſen. Die Steyrwerke er⸗ höhen ihr Aktienkapital um 1, 2 Mill..: die neuen Aktien erhalten die Aktionäre der Auſtro⸗Daimler⸗Puch Ach. im Verhältnis von 5 ihrer auf je 100 S. lautenden Aktien gegen eine auf 150 S. lautende Steyr⸗Aktie. In der auf den 1. Januar 1934 aufgeſtellten Fuſions bilanz ſtehen Anlagen und Maſchinen mit 11,2, Vorräte mit 14,22, Außenſtände mit 11,7, Gläubiger mit 17,27 Mill. S. zu Buche. Bei einem Aktienkapital von 13,2 beträgt die Rück⸗ lage 8,8 Mill. S. * Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe(1913- 100) ſtellt ſich für den 10. Oktober auf 101,2; ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche (100,8) um 0,4 v. H. erhöht. Die Kennziſſern der Haupt⸗ gruppen lauten: Agrarſtoſſe 101,5(plus 0,8 v.., Preis⸗ ſteigerungen für viehwirtſchaftliche Erzeugniſſe), induſtrielle Roßſtoſſe und Halbwaren 92,2(unv.) und induſtrielle Fer⸗ tigwaren 117,6(plus 0,3 v..). Rheinschiffahri Die niederſchlagsarme Herbſtwitterung verurſachte in der Berichtswoche einen weiteren Rückgang der Waſſer⸗ ſtände. Im Verkehr nach dem Oberrhein mußte die Ablade⸗ tiefe abermals eingeſchränkt werden. Nach Mannheim ge⸗ langen die Fahrzeuge zur Zeit mit einem Tiefgang von 1,90 Meter und nach Kehl Straßburg kann nur noch mit 1,60 Meter Tiefgang gefahren werden. In der abgelau⸗ fenen Woche erfolgten ſprunghafte Frachtſteigerungen. Die Meldeſtelle in Duisburg⸗Ruhrort hat die Kahnfracht drei⸗ mal um je 10 Pfg. je Tonne heraufgeſetzt. Dieſe beträgt heute: nach Mannheim 1,40/ je To., nach Karlsruhe 1,60 40 je To., nach Kehl 1,90/ je To., nach Frankfurt a. M. 1,55„ je To., nach Aſchaffenburg 1,65/ je To. Die Schlepplohnnotierungen blieben unver⸗ ändert, von Ruhrort nach Mannheim mit 90 Pfg. je Tonne, von Mannheim nach Karlsruhe mit 30 Pfg. je To. und von Mannheim nach Kehl mit 65 Pfg. je To. Ebenſo haben die Talfrachten keine weitere Erhöhung mehr erfahren. Dieſe betragen: Ruhrort Rotterdam 1/ je To, Ruhrort/ Antwerpen 1,50% je To. Bei Verladungen ab Kanal⸗ ſtationen wird der feſtſtehende Zuſchlag von 20 Pfg. je To. bezahlt. Die Liſtenfrachten der Meldeſtelle in Rotterdam wurden ebenfalls ſprunghaft heraufgeſetzt. Gegenüber der Vorwoche iſt eine Steigerung von 30 Cts. zu verzeichnen. Die Frachten betragen heute: bei verkürzter Ladezeit und 100 To. löſchen nach Ruhrhäſen 40 Cts. je To, nach Düſſel⸗ dorf 45 Ets. je To., nach Köln 50 Cts. je To., nach Mann⸗ heim bei verkürzter Ladezeit und 150 To. löſchen 77% Cts. je Tonne, nach Karlsruhe 92% Cts. je To., nach Kehl 1,07% hfl. je To. Der Schlepplohn auf der Strecke Dordrecht Rußr⸗ ort wird unverändert nach dem 20227 Cts.⸗Tarif notiert. In Verbindung mit der Steigerung der Kahnfrachten und der verringerten Eintauchtieſe der Fahrzeuge haben die Frachten für Maſſengüter, insbeſondere Getreide, in der abgelaufenen Woche ebenfalls mehrfache Steigerungen durchgemacht. Dieſe betragen Baſis Rotterdam Mannheim für promptfällige Partien(Kahnfracht einſchl. Schlepplohn): für ganze Kahnladungen 1,50 hfl. je To., für 399200 To. 1,55 hfl. je To., unter 200100 To. 1,60 hfl. je To., unter 10050 To, 1,80 hfl. je To. Verladungen nach Frankſurt am Main werden mit einem Zuſchlag von 5 Cts, je To. belegt. Die Anſchlußfracht oberhalb Mannheim beträgt nach Karlsruhe—,50 hfl. je To., nach Kehl—,75 hfl. je To. Für Verladungen ab Antwerpen werden je nach Größe der Partien 510 Ets. je To. Zuſchlag auf die Rotterdamer Fracht gefordert. Ab Antwerpen nach Frankfurt a. M. un⸗ terliegen die Frachtfeſtlegungen beſonderer Vereinbarung. Entſprechend dem veränderten Frachtenniveau wurden auch die Konventionsfrachten nach dem Niederrhein herauf⸗ geſetzt. Die Baſisfracht Rotterdam Ruhrort beträgt nun⸗ mehr— 85 hfl. je To. für Schwerfrucht. Die Mainſchiffahrt auf der kanaliſierten Strecke bis Aſchaffenburg verzeichnete normalen Verkehr. Die Obermainſchiffahrt iſt nach wie vor infolge außer⸗ Deufscher Außenhandel ausgeglichen Sleigerung der Einfuhr um 10 auf 352, Die Außenhandelsumſätze ſind im September in Ein⸗ und Ausfuhr geſtiegen. Die Einfuhr hat von 342 au“ 352 Mill. J, d. h. um faſt 3 v. H. zugenommen. Da ſich die Einfuhrdurchſchnittswerte im ganzen kaum verändert haben, entſpricht dieſer Wertſteigerung auch eine etwa gleich große Mengenzunahme. Nach der Saiſontendenz pflegt die Ein⸗ fuhr im September gegenüber dem Auguſt kaum verändert zu ſein. Die Erhöhung der Geſamteinfuhr ergibt ſich in erſter Linie aus einer Steigerung der Einfuhr bei der Gruppe Fertigwaren. Die Fertigwaren⸗ einfuhr iſt von 64 auf 75 Mill. J, d. h. um rund 17 v. H. ge⸗ ſtiegen. An dieſer Zunahme, die durch jahreszeitliche Fak⸗ toren nicht zu erklären iſt, ſind jedoch in erſter Linie ſolche Erzeugniſſe beteiligt, die in Deutſchland eine Weiterver⸗ arbeitung erfahren. So iſt insbeſondere die Einfuhr ge⸗ wiſſer Textilwaren(Garne und Gewebe aus Baumwolle) geſtiegen, ferner die Einfuhr von Walzwerkserzeugniſſen, Pelzwaren und Leder. Auch die Rohſtoffeinfuhr, die vom Mai bis Auguſt ununterbrochen zurückgegangen war, hat im September wieder etwas zugenom⸗ men. Die Steigerung beruht indeſſen zu einem erheb⸗ lichen Teil auf der ſaiſonmäßigen Erhöhung der Einfuhr von Blumenzwiebeln(plus 4,3 Mill.), eine Erſcheinung, die im September regelmäßig feſtzuſtellen iſt. Von den eigentlichen Induſtrierohſtoffen hat nur die Einfuhr von Wolle nach einer ſtarken Schrumpfung in den Vormonaten nennenswert zugenommen. Dieſer Steigerung ſtehen bei anderen Rohſtoffen, insbeſondere Baumwolle und Papier⸗ holz, Rückgänge gegenüber. Die Einfuhr von Le⸗ bens mitteln hat nach einer ſtarken Schrumpfung im Vormonat im September erneut abgenommen, und zwar waren hierfür vor allem eine— der Saiſonten⸗ denz entſprechende— Verminderung der Obſteinfuhr, fer⸗ ner aber auch geringere Beträge von Küchengewächſen, Wei⸗ zen und Kaffee ausſchlaggebend. Bei einigen anderen Er⸗ zeugniſſen, insbeſondere Eiern, hat die Einfuhr zugenom⸗ men. 1055 Auguſt September Jan./ Sept. 8 eee Einf] Ausf Einf] Ausf.] Einf Ausf. 1 1. Lebende Tiere 8 27.2].1] 0,1] 25,6.8 2. Lebensmittel und Getränke 81,4 7,1] 75,5 6,7 750,1 93, 7 3 Rohſtoffe und Halbfabrikate] 194, 64.4 1998 65.6 2018,85 599,3 4. Fertigwaren 877 262,2] 74,8 277,9 508,9 2385, 7 Reiner Warenverkehr 342,5 333,0 352,2 350,3 3358.1 3091.6 Gold und Silber. I 22,8] 9,61 9,0 3,11 238,1] 491.2 Der Steigerung der Fertigwareneinfuhr entſpricht in ländermäßiger Beziehung eine verhältnismäßig große Ein⸗ fuhrerhöhung aus einigen europäiſchen Induſtrieländern. Dies gilt insbeſondere für Frankreich, die Schweiz und Belgien⸗Luxemburg. Abgeſehen hiervon weiſt innerhalb Europas die Einfuhr nur aus Dänemark und Bulgarien (in beiden Fällen infolge größerer Eierlieferungen) eine Steigerung auf. Erheblich abgenommen hat infolge ver⸗ minderten Bezugs von Obſt die Einfuhr aus Italien. Die Einfuhr aus Ueberſee war überwiegend rückgängig, ſo ins⸗ beſondere aus den Vereinigten Staaten(Baumwolle, Obſt), Niederländiſch⸗Indien und Britiſch⸗Indien. Nennenswert geſtiegen iſt lediglich die Einfuhr aus Argentinien(Wolle, Leinſaat). 5 Die Ausfuhr iſt im September weiter, und zwar auf 350 Mill. J geſtiegen. Sie lag damit um rund 5 v. H. über dem Auguſtergebnis. Dieſe Steigerung iſt faſt ausſchließlich den Fertigwaren zu verdanken. Trotz der vorhandenen Abſatzſchwierigkeiten hat ſich alſo der in den Herbſtmonaten regelmäßig eingetretene Saiſonauf⸗ aufſchwung auch im September wieder voll durchſetzen kön⸗ nen. Die Steigerung entſpricht ebenſo wie im Vormonat der durchſchnittlichen Zunahme in den Vorjahren. Aller⸗ dings vollzieht ſich dieſe Entwicklung auf einem niedrigeren Niveau. Die Ausfuhr war im September um faſt ein Fünftel geringer als im September vorigen Jahres. Im Gegenſatz zum Vormonat war an der Steigerung der Aus⸗ fuhr im September vorwiegend Europa beteiligt. Im einzelnen hielten ſich die Erhöhungen hier durchweg in engen Grenzen. Hervorzuheben ſind lediglich Stei⸗ gerungen des Abſatzes nach den Nieder lau⸗ den, der Tſchechoſlowakei und nach Frankreich. Abgenommen hat die Ausfuhr innerhalb Europas und Frachfen gewöhnlichen Niederwaſſers eingeſtellt. Bei Anhalten der derzeitigen Witterung muß mit weiteren Frachtſteigerungen gerechnet werden. Die Maschinenindusirie im Sepfiember Von der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau wird uns ge⸗ ſchrieben: Die Anfragetätigkeit der Inlands⸗ und Aus⸗ landskundſchaft hielt ſich im September auf der Höhe des vorhergehenden Monats. Der Eingang von Inlandsauf⸗ trägen erfuhr im ganzen eine leichte Zunahme, während die Aus landsaufträge nach der Auguſtſteigerung wieder auf den Juliſtand zurückgingen. Die durchſchnittliche Wochen⸗ arbeitszeit der Maſchineninduſtrie blieb unverändert, da die in einigen Zweigen aus jahreszeitlichen Gründen not⸗ wendig werdenden Kürzungen in anderen Maſchinengrup⸗ pen durch Beſeitigung bisheriger Kurzarbeit ausgeglichen werden konnten. Die Zahl der in der Maſchineninduſtrie im September insgeſamt geleiſteten Arbeiterſtunden, die als Maßſtab für die Beſchäftigung dient, übertraf die Auguſt⸗ zahl, da die Gefolgſchafts ziffer auch im Berichts⸗ monat weiter anſtieg. Unter den Maſchinenbauzwel⸗ gen, die im September eine weitere Zunahme der Inlands⸗ aufträge zu verzeichnen hatten und ihre Gefolgſchaft durch Neueinſtellungen erhöhen konnten, ſind in erſter Linie zu nennen der Kran⸗ und Fördermittelbau, der Werkzeug⸗ maſchinenbau, der Bau von Zerkleinerungs⸗ und Aufberei⸗ tungs maſchinen, die Baumaſchineninduſtrie und der Appa⸗ ratebau. Leicht gebeſſert war ferner das Inlandsgeſchäft in Dampf⸗ maſchinen, Bergwerksmaſchinen, Materialprüfmaſchinen und einigen Sondermaſchinen, z. B. ſolchen für die Oelgewin⸗ nung. Eine Abſchwächung des Geſchäfts trat nach dem Ende der Herbſtſalſon im Landmaſchinenbau und in einigen Zweigen der Nahrungs⸗ und Genußmittelmaſchinenindu⸗ ſtrie ein. Auch im Textilmaſchinenbau und in der Ar na⸗ tureninduſtrie war zum Teil ein Nachlaſſen der Aufträge feſtzuſtellen. Augusſumsätze im Texfileinzelhandel Die Umſätze des Einzelhandels mit Textilien lagen im Auguſt 1934 im Geſamtdurchſchnitt für das deutſche Wirt⸗ ſchaftsgebiet wertmäßig um 27,1 v. H. höher als im Auguſt 1933. Einen gewiſſen Einfluß auf die beſonders günſtige Entwicklung der Texttlumſätze dürfte die einheitliche Feſt⸗ legung des Termins für den Saiſonſchlußverkauf gehabt haben, da i. V. der Saiſonſchlußverkauf teilweiſe noch in den Juli fiel. Von den einzelnen Geſchäftszweigen haben die Fachgeſchäfte für Kleiderſtoffe, Herren⸗ und Knaben⸗ konfektion und Bettwaren am günſtigſten abgeſchnitten. Ungünſtiger war demgegenüber die Entwicklung der Fach⸗ geſchäfte für Handarbeiten, Herrenhüte und Mützen ſowie Teppiche, Möbelſtoffe und Gardinen. Von den einzelnen Wirtſchaftsgebieten hatten Württemberg, Baden uad Bayern die bei weitem ſtärkſten Umſatzzunahmen aufzuwei⸗ ſen. Weniger als 20proz. Umſatzſteigerungen wies u. a. die Rheinpfalz auf. der Ausfuhr um 16 auf 3350 Mill. Rm. nach Jtalien. Die Entwicklung der Ausfuhr nach Außereuropa war ſehr unterſchiedlich. Nach China, Argen⸗ tinien und Britiſch⸗Indien hat die Ausfuhr zugenommen. Dieſen Steigerungen ſtehen jedoch Rückgänge im Export nach den Vereinigten Staaten und nach der Türkei gegen⸗ über. Die Handelsbilanz war im September, rein warenmäßig betrachtet, faſt ausgeglichen Es ergibt ſich zwar noch ein Einfuhrüberſchuß, aber er beträgt nur noch 2 Mill. Mark gegen 9 Mill.„ im Auguſt. Der Rückgang des Ein⸗ fuhrüberſchuſſes beruht ausſchließlich auf einer Vermin⸗ derung des Paſſivſaldos im Verkehr mit den überſeeiſchen Ländern. Der im Warenaustauſch mit europäiſchen Län⸗ dern beſtehende Ausfuhrüberſchuß hat ſich weiter vermin⸗ dert. Im einzelnen ſind im Außenhandel des Monats September folgende Veränderungen hervorzuheben: Der Rückgang der Lebensmitteleinfuhr ergibt ſich, wie bereits erwähnt, aus einer ſtarken Verminderung von Obſt(minus 5,7 Mill. //), Küchengewächſen(minus 4,0 Mill.), zen(minus 3,6 Mill. /) und Kaffee(minus 2,2 Mill.. Geſtiegen iſt demgegenüber die Einfuhr von Eiern(plus 2,8 Mill.), Gerſte(plus 2,2 Mill.) und Hülſenfrüchten (plus 1,5 Mill.%). An der Zunahme der Rohſtoffeinfuhr ſind neben Blumenzwiebeln(plus 4,3 Mill.), Wolle(plus 3,1 Mill. /) und Thomasphosphatmehl(plus 1,8 Mill.) beteiligt. Rückgänge ſind bei Baumwolle(minus 3,6 Mill. Mark), Holz zu Holzmaſſe(minus 1,8 Mill. /) und nicht⸗ ölhaltigen Sämereien(minus 1,5 Mill.%) eingetreten. Von der Zunahme der Fertigwareneinfuhr entfallen 2,1 Mill. J auf Baumwollgarn und 1,5 Mill.„ auf Baum⸗ wollgewebe. Bei Leder, Pelzwaren und Eiſenerzeugniſſen betrug die Einfuhrſteigerung je 1 Mill.. Die Steigerung der Ausfuhr beruht faſt ausſchließlich auf einer Zunahme des Fertigwarenexportes. An dieſer war die Mehrzahl der Fertigwarengruppen beteiligt. Hervorzuheben ſind vor allem Textilfertigwaren(plus 5,1 Mill.), Eiſenwaren (plus 3,2 Mill.), Pelzwaren(plus 1,7 Mill.%), Waren aus Kupfer(plus 1,6 Mill., Kinderſpielzeug(plus 1,5 Mill.%), Maſchinen(plus 1,2 Mill.) ſowie elektriſche Maſchinen und elektriſche Erzeugniſſe(plus 1,1 Mill.). Demgegenüber war die Ausfuhr von chemiſchen Erzeug⸗ niſſen ſowie— ſaiſonmäßig— die Ausfuhr von Kraft⸗ fahrzeugen rückgängig. Wei⸗ ( Benuo Schilde Maſchinenbau⸗A G, Hersfeld. Frank⸗ furt a. M. 15. Oktober.(Eig. Dr.) Das nunmehr 60 Jahre beſtehende Unternehmen berichtet über 1938 von einer weſentlichen Beſſerung und Verſtärkung des Auftragsein⸗ gangs ſeit der Mitte des Betriebsjahres. Die Gefolgſchaft wurde um 50 Perſonen erhöht. Im Auslandsgeſchäft be⸗ ſtehen noch Erſchwerniſſe. Gegenwärtig erſtrecken ſich die Aus landsgeſchäfte vorwiegend auf Projekte, die eine ganz beſondere fachwiſſenſchaftliche Bearbeitung erfordern. Der Umſatz 1933 betrug 2,57 gegen 2,58 bzw. 3,185 Mill. gegen die beiden Vorjahre. Mit der Maſchinenbau⸗A Schilde Walcometer Gmb Duisburg wurde ein Abkommen ge⸗ ſchloſſen, das dem Hersfelder Unternehmen die Fobrikation von Stoffmeßapparaten, welche dieſe Firma ſeit Jahren vertreibt, ſichert. Nach 7 von 91 181(125 865) auf Anlagen ſowie 69 073 anderen Abſchreibungen ver⸗ bleiben 54872(57 805)/ Gewinn, woraus, wie durch die GW bereits genehmigt, 4 v. H.(0) auf 1,2 Mill./ Ag verteilt werden. Die Bilanz zeigt(alles in Millionen /) bei 1,2(,) A und wieder 0,2 Mill. Reſerve eine Hypo⸗ thek von 0,59(0,6), Rückſtellungen 0,145(0,044), Wertberich⸗ tigungen 0,022(6,59), Bankverpflichtungen 0,167(0,2), ſonſtige Verbindlichkeiten 0,41(0,4). Auf der anderen Seite erſcheint das Anlagevermögen mit 1,068(1,205) und das Umlaufvermögen mit 1,77(1,32), hierunter Vorräte 0,8(0,223), Darlehen 0,11(0,79), Außenſtände 0,76(0,53), LET Mittag-Ausgabe Nr. 477 Frankſurfer Abendbörse sfill Der Abendbörſe gebrach es an jeglicher Anregung. Die Kundſchaft fehlte weiterhin, wodurch die Zurückhaltung der Kuliſſe unvermindert anhielt. Bei faſt vollkommener Ge⸗ ſchüftsſtille lagen die Berliner Schlußkurſe zumeiſt behaup⸗ tet, teilweiſe ergaben ſich geringfügige Abbröckelungen. Auch der Rentenmarkt lag außerordentlich ruhig, jedoch blieben die Mittagsſchlußkurſe gehalten. Im Freiverkehr fanden induſtrielle Genußrechte etwas Beachtung. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille in vollem Um⸗ fange an und die Kurſe zeigten keine Veränderung; zum Anfang und auch gegen den Berliner Schluß ergaben ſich im allgemeinen nur geringprozentige Abweichungen. Ilſe Bergbau gaben weiter, und zwar um 4 nach. Am Kaſſa⸗ markt blieben Großbankaktien unverändert. Deutſche An⸗ leihen waren auch ſpäterhin ſehr ruhig. Von Auslands⸗ werten zogen Aproz. Schweizer Bundesbahn von 1912 um A v. H. auf 188% an. Nachbörſe: J. G. Farben 144, Alt⸗ beſitz 10066, ſpäte Reichs ſchuldbuchforderungen 9572. U. a. notierten: Altbeſitz 100%, Commerzbank 73, Deutſche Bank 77, Dresdner Bank 7894, Reichsbank 148, Harpener 106 ½, Laurahütte 20%, Aku 6274, Lahmeyer 1227. Wechfel 0,245(0,533). Das Gefſt Sjahr 1934 habe eine erhebliche Umſatzſteigerung gebracht. Der Auſtragsbeſtand iſt erhöht. Man könne für das laufende Jahr mit einem befriedigenden Ergebnis hoffen. * Sanierung der Ford Motor Compauy AG., Köln, ge⸗ nehmigt.— 100proz. Abſatzſteigerung in den erſten acht Monaten 1934. In der HV. wurden die Sanierungsvor⸗ ſchläge von der Verwaltung begründet. Die in der letzten HV. angekündigte Umſtellung der Fabrik auf die rein deutſche Herſtellung aller Vierzylinder⸗Fabrikate konnte erſt im Juni 1933 zum Abſchluß gebracht werden. Erſt von dieſem Zeitpunkt ab konnte die Geſellſchaft in vollem Um⸗ fange an der Umſatzſteigerung teilnehmen, die das Jahr 1993 für die geſamte Automobilinduſtrie gebracht hat. Wenn trotzdem der Abſatz um 75 v. H. gegenüber 1932 erhöht wer⸗ den konnte, ſo genügte dieſe Steigerung nicht, um ein Ar⸗ beiten mit Gewinn zu ermöglichen. Die Umſtellung auf die rein deutſche Herſtellung machte eine Aenderung der Spezialmaſchinen notwendig. Da die Wertverminderung dieſer Maſchinen durch normale Abſchreibungen nicht ge⸗ deckt werden konnte, war eine einmalige Sonderabſchrei⸗ bung von 4,5 Mill./ erforderlich, um ihren Wert dem tatſächlichen Wert am Bilanzſtichtage anzupaſſen. Es ergab ſich ſomit die Notwendigkeit, den Ver luſt vortrag zu beſeitigen ſowie die vorerwähnte Wertverminderung vorzunehmen. Die HV. bſchloß dementſprechend die Auf⸗ löſung der geſetzlichen Reſerve in Höhe eines Teilbetrages von 0,75 Mill. /, die Auflöſung der außerordentlichen Re⸗ ſerve von 0,59 und die Herabſetzung des Grundkapitals von 15 auf 7,50 Mill./ durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von:1. Anſchließend wird das Grundkapital um 7,50 Mill.„ neue, ab 1. 1. 1935 dividendenberechtigte Aktien wiedererhöht, die von Gläubigern der Geſellſchaſt unter Aufrechnung entſprechender Forderungen zum Neun⸗ betrage übernommen werden. Im Aufſichtsrat haben ſich keine Veränderungen ergeben. Das neue Geſchäftsjahr wird von der Verwaltung zuverſichtlich beurteilt. In den erſten acht Monaten konnte der Abſatz um 100 v. H. gegen⸗ über der gleichen Vorfahreszeit geſteigert werden. Das laufende Jahr verzeichnet eine ſtetige Zunahme des Anteils am deutſchen Geſchäft. * Kehler Hafen verkehr im September. Im Monat September ſind im Kehler Hafen 415 Schiffe mit 137 636 (1933: 144 137 To.) Ladung eingetroffen und zwar 280 zu Berg mit 134 196 To. und 135 zu Tal mit 3440 To. Ab⸗ gegangen ſind 417 Schiffe mit 45 644 To.(1933: 46 703 To.), davon mit 22 095 zu Berg, 179 mit 23 549 To. zu Tal. ambverkehr ſomit 183 280 To.(1933: 191 140 To.). Uebe lagen von Schiff zu Schiff wurden im Zugang 21 025 To. im Abgang 22 120 To., zuſammen 48 145 To. Waren und Märkfe * Schifferſtadter Gemüſeauktion. Aepfel—10; Birnen 58; Tomaten—3; Rotkohl 4,5—5, Weißkohl 1,752.5; Wirſing 1,75—3; Bohnen—11; Spinat—5; Karotten 2 bis 4,75; Feldſalat 13—18; Blumenkohl 20—28, 12—17 und .8; Kopfſalot—5; Endivien—3; Kopfſellerie—10 Pfg. * Obſtgroßmarkt Neuſtadt. Aepfel—12; Birnen 410; Haſtanien—15; Mirabellen 15; Nüſſe 17; Quitten—5; Tomaten—5. * Eppinger Schweinemarkt. Auftrieb 318 Milchſchweine, 203 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 2433 /, Läufer 3670 Mark das Paar.. * Kaffee⸗Wochenbericht vom 13. Okt.(„Heßkafſee“ Ham⸗ burg.) Der Kafſfeemarkt zeigte in der abgelaufenen Be⸗ richtswoche koum eine Belebung. Die Angebote von Braſi⸗ lien blieben unverändert. Nennenswerte Umſätze konnten ſich nicht entwickeln, da die Vorräte an den deutſchen See⸗ plätzen vorläufig ausreichend ſind. Auch der inländiſche Markt hält infolge genügender Verſorgung mit Käufen zu⸗ rück. Die weitere Entwicklung des Kaffeemarktes dürfte von den ſpäteren Kaffee⸗Einſuhrmöglichkeiten aus den in Froge kommenden Erzeugerländern abhängen. Da gugen⸗ blicklich eine deutſche Delegation in Braſilien weilt, ſo iſt in nächſter Zeit mit näheren Mitteilungen über die z. Z. ſchwebenden Verhandlungen zu rechnen. Die Einfuhr von Kaffee aus den nicht braſilianiſchen Ländern konnte ſich in Form von Waren⸗Austauſchgeſchäften bisher nur ſehr ſchleppend entwickeln, ſo daß gerade der Anteil, der für Deutſchland ſo wichtigen mittelamerikaniſchen Kaffees, an der Einſuhr vorerſt nur ſehr klein geblieben iſt. Feine Mittelamerikaner bleiben daher geſucht. Uebersee-Geſreide-Noſierungen Neuyork, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 8778; dto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 107,50; dto. hard 115; Mais neu ankommende Ernte 84,25; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 67,75; Gerſte Malting 9676; Mehl und Fracht unver⸗ ändert. Chikago, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Bufhel, Terminpreiſe) Weizen(kaum ſtetig! Dez. 997 bis 100; Mai 9978—100: Juli 9599,25; Mais(ſtetig) Dez. 766; Mai 7898; Juli 79; Hafer(stetig) Dez. 5155; Mai 4976; Juli 4578; Roggen(stetig! Dez. 74,25; Mai 76,25; Juli 76.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 unv.; dto. hard 10836; dto. gemiſchter unv.; dto. hard Nr. 3 106; Mais gelber Nr. 2 unv.; dto. weißer unv.; dto. gemiſchter 79,50; Hafer weißer Nr. 2 unv. Winnipeg, 15. Okt.(Eig. Dr.] Schluß(Tendenz kaum ſtetig) Weizen per Okt. 78,75; Dez. 79,50; Mai 8478, Hafer pr Okt. 41,75; Dez. 41; Mai 4176; Roggen per Dez. 58: Mai 6376; Gerſte per Okt. 52,25; Dez. 52/8; Mai 55; Lein⸗ ſagt per Dez. 136,75; Mai 142; Manitoba⸗Weizen loko Nor⸗ thern 1 79,75; öto. 2 75,75; öto. 3 73,50. Buenos Aires, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,30; Nov. 6,37; Dez. 6,48; Mais per Nov. 6,64; Dez. 6,77; Jon. 689 Hafer per Nov. 5,80; Leinſaat(flau) Okt. 12,86; Nov. 12,78. Roſario, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,50; Nov. 6,55; Mais per Okt. 6,45; Nov, 6,45; Leinſaat per Okt. 12,65; Nov. 12,65. Rotterdam, 16. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,40; Jan. 3,57% März 3,7275; Mai 3,85.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 71; Jan. 74; März 76,75; Mai 74,75. Liverpool, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) 1(100 kb.) Tendenz ſtetig; Okt. 5,1% W; Dez. 5,4% W; März 5,7% W; Mai 5,9 W.— Mais(100 05 Tendenz ruhig; Okt. 21,7% V; Nov. 22,3 V; Dez. 5 Amerikanische Schmalz; und Schweinemärkſe Neuyork, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100(.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1000; dto. midoͤle Weſtern 985—995; Talg ſpezial extra 626 dto. extra loſe 5,50; öto. in Tierces 578. Chikago, 15. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per per 100 Ib.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Okt. 915 B; Dez. 932,50 G; Jan. 942,50; Mai 972,50 G; Schmalz loko 927,50; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Okt. 1322,50; Jan. 1240 Preiſe für leichte Schweine 500550, ſchwere Schweine 565580, Schweinezufuhr in Chikago 27 000, im Weſten 103 000. Geld- und Devisenmarki Zürich, 15. Oloher(thus emflich) fonsſentin.] 248 Peris 2021 Spanien 47.87½ prag 12 810 Sakerest 305 London 14.93— fiolland 207.80 Verschaa 57.850 Off. benkd. 2 Nevyort 8004.37 Berlin 128.90— Budapes gl. Geld 1 belgien 71.60] Wien off. H. 72,73— helga.00 Vonalsgeldd— ſtaſſen 26.26— Sofia. Alden 294.— 3Monafsgeſd“ 2½½ Paris, 15 Oiaber Gchluß amflich). London 73,86 Spanien 207.25 J Kopenhagen 329,25] Men 5 en 15 04 lin 188.80 fene 1028. fen, 670 belglen 354— Schweiz 494 67 J Stoccholm 378.25 J Warschau 289,50 Amsterdam, 15 Oktober(Schluß amtlich. Berlin 59 89- geigien 34 45 0sdo 36.10— prag 616% london 718,37 dchwel 48.11— Koperhagen 32.10— privraidœ% Neuyor 146.37 alien 12.65— Stockholm 37.17 J Tägl. beld* bert 972. 75 Mea 20.17% Mn—— f onstg. London, 15. Oktober(öchluß emflich) geuyo! 491)] Kopenhagen 22,393 ½/ Moskau 863.50 Schenbe 1/80 Kone 480 87 Stolcbom 19.39, ums 490,— Velba:.206 Amsterdam 718 75 Oslo 19,90% Honskantin. 605.— Au'traen 125.— Perls 73 96. Iissabon 110,12 Alden 512.— Rerik 19. Brüssel 20.87 flelsingfers 216.50 Wien 26.25 Montevideo 19 78 alten 56.90— prag 116.75 Wersten 25.81 f Lalparzlo Berlin 12.10 Budapest 24.50 Buends Ares] 30,37 Buendz 5 Sthweiz 14.95— Beſgrad 214 50 Rio de Jan. 412.—] auf Loncbnf 29.14 Spaplen 55.65— Fotis 410.— f flongkong 1/850 J Südafrika J 190,12 Neuyork, 5. Oioder Schluß amtlich) 8 Zanbstꝛepte gern 40.68— hien 19.05— Stockheim J 28.35(30 lg.) 6. London-Nab. 491.80 Budepes! 30.08— Geüszel 28.54] do. ref „ öl. V. 49 80 reg 421,75 dat! 18./8— legl. bed 1 aris 664.75 Feſgrad 282. Montreal 102,12 brfandelsw.“ cheyelr 82.88 ½] Marschen 19,10, tg. pap pesd 82.77— niedr. 1 Maſſen.535% Oslo 24.70 fiodelanelto(.28 do hies. 1 hollan 68,34- Kopenhsgen 21.97 7 lapan 28.75 J Alber 8 Hamburger Mefallnofierungen vom 13. Okfober Hupjer banda u. Jralts-Iinn brief Gels brief] beld bezahl Brief Geld bezahlt, Janet 34.2534. 84, 307.0802,. Höttenrohen.... 9,— 1859 februar 34.5084, 0/0302, 0—, J keinsilber(HA. p. kg).. 438.7535, 75 Hör: 84.75/34 2534 50807.0½802,0—.—] Feingid(. p. r. 2,84 2,81 Apr 3„ 84.7584,75. A- Platin(ädfalle Mal 35.8008 5 Uirtapr.(il. 5. gr.)...10 2,0 Juni Jechn, reines Plefin Juli Delellpr,(A. p. gr... 4..70 Augus! Sepiemb Loco 4 dle Oktober Aalimon Regulus chines.(S 10.) 38. 88.— doremb. Jedes lber(2 per flasche) 11.11./ Dezems. Folframer: chines.(in Sh.). 48.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 16. Okt. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je g, dito 4 v. H. Palladium 3,95 je g, dito 4 v. H. Kupfer 3,85 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 45,80 47,60 je Kilo je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen vom 15. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. Okt.⸗Nov. 1038(unv.); dto. Klk. 11% (unv.); Leinſa öl loko 19,75(unv.); Nov.⸗Dez. 1558(1878); Okt. 18,50(18,75); Jan.⸗April 1878(19); Baumwollöl ägypt. 14,50(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. Nov.⸗Dez. 4% lunv.). Neuyork: Terp. 52,50(unv.). Savannah: Terp 47,50(unv.). Frachfenmarkf Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum für bergwärts war heute außerordentlich gering. Talwärts wurde mehr angenom⸗ men. Die Frachten bergwärts blieben die gleichen. Tal⸗ wärts beerug die Fracht ab Ruhrort 1/ und ab Kanal 1,20 J. Der Bergſchlepplohn beträgt 54 Pfg. nach St. Goar, 80 bis 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bis 1 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn notierte mit 8 Pfg. ir größere beladene Kähne nach Rotterdam. ee ine and Nem ge⸗ acht bor⸗ zten rein ente von Um⸗ jahr enn ver⸗ Ar⸗ auf der ung ge⸗ vrei⸗ dem rgab 8 u ung Auf⸗ ages Re⸗ von t im vital tigte chaft enn⸗ ſich jahr den * Dienstag, 16. Oktober 1934 NSDAb-Iiffeilungen Aus partelamtlichen Zehanntmachungen eumemmen Waldhof. der pol. Leiter Luzenberg. Deutſches Eck. Mittwoch, 17. Okt., 19.30 uhr, Zu⸗ ſammenkunft aller pol. Leiter in T 5, 12.(Dienſtanzugh. Friedrichspark. Mittwoch, 17. Okt., 20.30 Uhr, Zel⸗ lenabend der Zelle III im„Fliegenden Holländer“, O 3, 20. Um vollzähltges Erſcheinen der Mitglieder der NS Delp und deren Untergliederungen wird gebeten. Friebrichspark. Der Zellenabend der Zelle II nicht ſtatt wegen Kammermuſikabend. wird bekanntgegeben. Humboldt. Mittwoch, 17. Okt., 20.15 Uhr, Mitglie⸗ derverſammlung im Lichtſpielhaus„Capitol“. Es läuft der Film:„Die Schlacht am Skaggerak“. Karten zu 40 Pfg. durch die pol. Leiter erhältlich. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. Donnerstag, 18. Okt., 19.80 Uhr, be⸗ der Gymnaſtikkurs in der Turnhalle der Feuden⸗ mitzubringen. Der Heimabend O Dienstag, 16. Okt., 20 Uhr, Pflichtabend und Amtswalter im Lokal„Zum Auto“, findet Neuer Termin fällt dieſe Woche aus. Fendenheim. Die Heimabende fallen am Mittwoch wegen der Verſammlung aus. Fendenheim. Mittwoch, 17. Okt., 20 Uhr, im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens Pflichtmitgliederverſammlung ſämtlicher Frauen des Kreiſes Mannheim. Es ſprechen Gaufrauenſchaftsleiterin Frau Helene Bögli und Kreis⸗ leiter Dr. Roth. Bd M Untergan 171. Dienstag, 16. Okt., 18 Uhr, fämtliche Unterſamariterinnen in N 2, 4, an. Betr. Referat für Mädelfragen. Mittwoch, 17. Okt 19.80 Uhr, Beſprechung aller Sachbearbeiterinnen im„Haus der Jugend“. Feudenheim. Zum Heimabend Brennmaterial mitbrin⸗ gen. BdMq Gruppe Jungbuſch. Dienstag, 16. Okt., von 1719 Uhr Turnen in der Turnhalle der K⸗5- Schule, NSBO Kreisſchule. Der dritte Schulungskurſus beginnt am Dienstag, 16. Okt., 19.30 Uhr, im Vortragsſaale der Handelshochſchule Mannheim, A 4. Die gemeldeten Teil⸗ nehmer haben reſtlos zu erſcheinen. Deutſche Angeſtelltenſchaft Fachgruppe Textil⸗ u. Bekleidungsinduſtrie und Textil⸗ handel. Dienstag, 16. Okt., 20.15 Uhr Vortrag„Aktuelle treten Fragen in der Textilwirtſchaft“, Redner: Dr. Gaber. Deut⸗ ſches Haus, G 1. 10—11. Fachgruppe Rechtsanwaltangeſtellte. Okt., 20.15 Uhr, Arbeitsgemeinſchaft A u. B: Buchführung Rechtsanwaltspraxis Prozeßeinleitung: Gruppe B: Aufgebotsverfahren. für die gruppenheim, L 3. 3. Reichsfachſchaft Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. 17. Oktober, 20 Uhr, Reſtaurant„Malepartus“, Verſammlung der Sparte Verlagsvertreter. 0 7, 27 Deutſcher 2 ſcheinen iſt Selbſtverſtändlichkett. 5 Lehrgang für Feierabendgeſtaltung. 2 ginnt Mittwoch, 17. Oktober, 18.4 des Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſiums. NS⸗K ulturgemeinde 28 5 U von 50 Pfg. iſt mitzubringen. NSBDT D ienstag Hotel, Geſchäftszimmer. Fachgruppe Elektrotechnik. hr, Sprechabend: Alle Mitglieder werden auf die Neuerung der gemein⸗ ſamen Pflichtverſammlungen aller Fachgruppen hingewieſen. die künftig regelmäßig an jedem erſten Donnerstag des 20.30 115 16. Oktober, Amtswalterſitzung im Park⸗ „Kupfer, Alumir Monats im Parkhotel ſtattfinden. ßender Wanderung zwar: Teilnehmer, „Kraft durch Freude“ Betr.: Fahrt nach Neuſtadt am 21. Oktober 1934 Die Fahrkarten für die Fahrt nach Neuſtadt mit anſchlie⸗ können ſofort abgeholt dem Kreisamt gemeldet, nehmen ſie auf dem Kreisamt in Empfang, diejenigen, die ſich auf der zuſtändigen Ortsgruppe gemeldet haben, holen ſie auf der Ortsgruppe ab. die ſon 1—.95. Die Fahrkarten g Betr.: Fahrt nach Bruchſal Die Fahrt nach Bruchſal muß beſonderer Umſtände hal⸗ ber auf Sonntag, den 4. November verlegt werden. ſich auf Der Fahrpreis Achtung Ortswartel!! für die Neuſtadtfahrt dem Kreisamt abzuholen. .00: Schulfunk„Wallenſtein“. v. Schiller.— 11.30: S tags konzert. Blumenſtunde. 15.30: Was hören wir? Mittwoch, 17. Oktober Reichs Frühkonzert. 13.15: ender Stuttgar! Dramattſches ozioler Sgardienſt.— Schallplatten⸗W 16.00: Nachm (gemeinſam);: Werbefachleute Mittwoch, Donnerstag, 18. Okt., 10.10: Reichsſendung: Gedicht tenstag, 16. Gruppe A: Orts⸗ [NSR DW), den Mannheim, Er⸗ er Lehrgang be⸗ hr, in der Aula inahmegebühr nium“. werden, und beträgt je Per⸗ ſind ſofort auf von Ir Mit⸗ 12.00: konzert. Sbonzert. geſpräche.— 18.30: Fröhliche Ferienerinnerungen. Aus neuen Liederbüchern.— 20.10: Unſere S Reichsſendung: Stunde der jungen 5 Symphonie⸗Konzert.— 22.45: Die Welt dreht ſich — 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 22.30—22.45: Zur Uraufführung heyers„Gregor und Heinrich“. Es ſprechen: E. heyer, Friedrich Brandenburg und Dr. W. E. Reichsſender Frankfurt von E. G. Kolben⸗ Kolben⸗ Schäfer. 15.15: 3 mal 15 Minuten aus dem Sendebezirk.— 18.00: Erholung für die Mütter.— 18.15: Aus Zeit und Leben. — 18.45: Unterhaltungskonzert.— 19.45: Das Leben ſpricht. — 21.00: Lachender Funk.— 22.30: Ta Reichsſender München 12.00: Mittagskonzert.— 13.25: Laßt Blumen ſprechen (Schallpl.).— 14.20: Konzertſtunde.— 15.15: Klavierſpiel für Lernende.— 15.30: BDM ⸗Funk. 16.00: Bunter Nachmittag. 17.30: Kinderſtunde. 17.50: Richard Strauß.— 18.10: Jugendfunk.— 19,00: Alte und neue In⸗ ſtrumente. 20.10: Film im Funk. 21.00: Chopin⸗ Konzert.— 21.20: Bayeriſche Komponiſten ſchreiben Tanz⸗ muſik.— 23.00: Tanzmuſik. Reichsſender Köln .00: Schallplatten.—.15: Morgenkonzert.— Schöne neue Schallplatten.— 13.00: iterhaltung — 15.00: HJ⸗Funk.— 16.00: Nachmi konzert. Die Welt im Buche.— 17.15: Bra Stunde.— Geſtaltwandel der Erde. 18.00: Rol fwirtſ Kampf.— 18.20: Deutſch für Deutſche.— 19.00: Das 5 brettl.— 21.00: Im blauen Dunſt.— 22.20: Nochtmuſik und Tanz. nzmuſik. . Deutſchlandſender 5.35: Frühkonzert.— 12.00: Mittagskonzert. Vom Singen und Wandern.— 15.15: Kinderliederſi — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: Kleine N tagsmuſik.— 18.00: Bücherſtunde.— 18.20: Schallplotten.— 18.45: Junges Brettl. 20.30: Tanzmuſik. — 22.30: Viertelſtunde Funktechnik.— 23.00: Tanzabend. Wien 19.20: Unterhaltungskonzert.— 20.05: Symphoniekon⸗ zert.— 23.00: Unterhaltungskonzert.—.30: Nachtkonzert (Schallplatten). vageohaleucles Nationaltheater: Miete B, 3. Abend der Werbewoche:„Das Muſikantendorſ“, Luſtſpiel von Heinz Lorenz, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Roſengarten— Muſenſaal: Muſ. Akademie des National⸗ Theater⸗Orcheſters, Volksſinfonie⸗Konzert, 20 Uhr. Harmonie:.15 Uhr erſter Kammermuſikabend. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr in die Pfalz zur Weinleſe mit Kellerei⸗ und Kelterei⸗Beſichtigung. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Ubr Kabarettprogramm. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kafſee: 16 und 20 Uhr Konzert und Tanz. 9. Seite Nummer 477 Lichtſpiele: AlL h Univerſum:„Der ſunge Baron Neuhaus“. am bra:„Der verlorene Sohn“.— Schau⸗ die Wüſtenſöhne“.— Gloria und Pal a ſt i zer“.— Capitol:„Muſik im Blut“. lizeiakte 909“. Ständige Darbietungen ädtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. 5 Städt Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: 1 Geöffnet von 10 bis 18 nd von 15 bis 17 Uhr ſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ fnet von 15 bis 17 Uhr. Stüdtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle: von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Sendung aus Mannheim Ueber den Stuttgarter Sender ging— wenigſtens teilweiſe— am Samstag ein„Großer heiterer Rundfunkabend“, der im unheimlich überfüllten Nibelungenſaal ſich allerdings nicht programmgemäß abwickelte. Man hielt ſich zwar nicht an die Ueber⸗ ſchrift„Reichsſender Stuttgart in Mannheim“, aber holte dafür auch nicht die Leute, die angekündigt waren. Es erſchien weder der rheiniſche Humoriſt Jupp Huſſels. der, wie man weiß, an Berlin gebun⸗ den iſt; es erſchienen auch die Wellenſittiche nicht, vom Balalaika⸗Orcheſter war ein Mann übrig, der Koloraturſopran aus Berlin, Miliza Korjus, blieb erkrankt am Geſtade der Spree. Vom Deutſchland⸗ ſender, der nicht in Stuttgart ſteht, war der Humoriſt Bruno Fritz da, von Stuttgart Marianne War⸗ neyer, die zum dortigen Staatstheater gehört. Nun ja, Hubert Gießen, der vorzügliche Pianiſt, hat uns ſchon beim wirklich ſchwäbiſchen Abend Willy Rei⸗ cherts viel Freude gemacht, dieſes Mal begleitete der berühmte Künſtler einen Humoriſten. Von Berlin war wieder der Tenor Ludwig. Die Knorzebachs ſind ſchließlich eher in Mannheim zu Haus als am Neſebach und Robert Vogel auch. Und die durchweg famos ſpielenden Kapellen kamen von: Donau⸗ eſchingen(Reichswehr), von Völklingen(Werkkapelle Röchling), von Mannheim(Philh. Orcheſter) und aus der Pfalz(Bauernkapelle). Trotzdem: Das Ganze heißt Reichsſender Stuttgart! Es waren viel, ſehr viel, noch mehr Leute da, ſo viele, daß man für die Preſſe gar keine Plätze mehr„organiſieren“ konnte! Schwager und Onkel Meizgermeisjſer gerissen wurde Richard-Wagner-Straße 81 Mannheim, den 14. Oktober 1934 Stati besonderer Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein innigstgeliebter Mann, unser treubesorgter Vater, Bruder, Jalob Sieber im Alter von 33 Jahren rasch und unerwartet aus unserer Mitte In tiefer Trauer:. Frau Sophie Sieber geb. Heinrih Richard und Herbert Sieber nebst Anverwandfen Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, den 17. Oktober 1934, um 12.45 Uhr, im Krematorium statt von uns gegangen. treuesten und bewährtesten Freunde. zur Seite gestanden. Mannheim, 15. Oktober 1934. Am 14. Oktober ist das Mitglied unseres Aufsichtsrats Herr Geheimer Rai, Regierungsdirekior a. D. Hermann Beisler In tiefer Trauer stehen wir an der Bahre eines unserer Seit Gründung unseres Konzerns, an der er tätigen Anteil genommen hat, ist uns der nunmehr Entschlafene jederzeit mit seiner reichen Sach- kenntnis, seiner großen Lebenserfabrung, mit Rat und Tat Wir werden diesem aufrechten, wahrhaft seltenen Manne stets ein ehrendes und verehrendes Gedenken bewahren. Aufsichtsrat und Geschäffsleifung der Rhenania Schiffahris-& Spedifions Gesellschalt m. b. H. Zenirale des Rhenanla-Rheinschiflahris-Konzerns Gayerische Rheinschiflahrisgruppe.) ö Auktionshaus G ü Kunſtſtraße. 13 18 Dr. Gustꝭv Pie sls N Hanne Batz Zähnetzt Veflobte Nannhelm 16. Oktober 1954 7 7 um das Leben xu eigenen Schaden. 51 War? Wie kann leh OK A probe veranlaßt geg. 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