21 10 8 N Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerſfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. le Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemajzeit Mannheim Eimelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 ram breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. Für im voraus zu bezahlende Famtlien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 17. Oktober 1934 145. Jahrgang Nr. 480 — Die Neugeitaltung der deutlichen Steuergeſetze Weſentliche Erleichterungen Meldung des DN B. — Berlin, 17. Oktober. Staatsſekretär Reinhardt äußerte ſich am Mitt⸗ woch vor Vertretern der Preſſe über die am Diens⸗ tag vom Reichskabinett beſchloſſenen Steuergeſetze. Er ging dabei zunächſt auf die Einkommen⸗ ſteuer ein, bei der die Kinderermäßigungen weſentlich erhöht worden ſind. Sie betragen 15 b. H. für ein Kind, 35 v. H. für zwei Kinder, 55 p. H. für drei Kinder, 75 v. H. für vier Kinder, 95 v. H. für fünf Kinder und 100 v. H. für ſechs Kinder. Dieſe Kinderermäßigungen werden im Gegenſatz zur bisherigen Regelung auf Antrag auch für Kinder bis zum vollendeten 25. Jahr gewährt, ſo lange die Kinder für einen Beruf aus⸗ gebildet werden, und zwar auch dann, wenn ſie nicht zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehören. Auch der ſteuerfreie Einkommensteil und die Steuerſätze ſind in Zuſammenhang mit der größeren Berückſichtigung des Familienſtandes neu geſtaltet worden. Bei der Bürgerſteuer ſind ebenfalls Kinderermäßigungen eingeführt worden. Ferner iſt bei dieſer Steuer die Freigrenze von 120 auf 130 v. H. des allgemeinen Wohlfahrts⸗ unterſtützungsſatzes erhöht worden.: Dieſe Maß⸗ nahmen bedeuten einen erſten Schritt zum Abbau dieſer Steuer, über deren endgültiges Schickſal bei der Neugeſtaltung des Finanzausgleiches im Rahmen der Reichsreform entſchieden werden ſoll.. Bei der Vermögensſteuer ſind für natür⸗ liche Perſonen in Zukunft Freibeträg e vorgeſe⸗ hen, und zwar bleiben für den Steuerpflichtigen ſelbſt, für ſeine Ehefrau und für jedes minderjährige Kind je 1000 Mark ſteuerfrei. Auch bei der Erbſchaftsſteuer iſt ein Frei⸗ betrag eingeführt worden, der für Kinder 30 000 Mark und für Enkel 10000 Mark beträgt. Dieſe Beträge bleiben auf jeden Fall erbſchaftsſteuerfrei, auch wenn der geſamte Erbſchaftsſteuerbetrag die Freigrenze überſteigt. Dem Kampfe um die Verminderung der Arbeits⸗ loſigkeit dienen zwei weitere neue Steuermaßnah⸗ men, die Abſchreibung für kurzlebige Ge⸗ genſtände des gewerblichen oder landwirtſchaft⸗ lichen Anlagekapitals ſowie die einheitliche Feſt⸗ ſetzung der Umſatzſteuer im Binnengroß⸗ handel auf“ v. H. Bei der erſten Maßnahme handelt es ſich um eine Ergänzung des Geſetzes über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen vom 1. Juni 1933. Danach dürfen buchführende Gewerbetreibende und Landwirte auf Grund des neuen Geſetzes Auf⸗ wendungen für Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals, deren„betriebs⸗ gewöhnliche Nutzungsdauer“ in der Regel fünf Jahre nicht überſteigt, bereits im Jahre der Anſchaffung oder Herſtellung voll vom Gewinn abſetzen. Die Aufwendungen für derartige Gegenſtände können bereits vom Gewinn des Jahres 1934 voll abgeſetzt werden, wenn die Anſchaffung oder Herſtellung bis zum Schluß des Wirtſchafts⸗ jahres 1934 erfolgt. Das Steueranpaſſungsgeſetz, das be⸗ reits am Mittwoch im Reichsgeſetzblatt erſcheint, ent⸗ hält fünf Gruppen von Vorſchriften: 1. Allgemeines Steuerrecht. 2. Verfaſſungsrechtliche Vorſchriften. 3. Aenderungen des Volksverratsgeſetzes und da⸗ mit zuſammenhängender Rechtsgebiete. 4. Vorſchriften auf dem Gebiete des Fictanzaus⸗ gleichs und 5: Vorſchriften über die Vermögensſteuer für das Rechnungsjahr 1935. Im Rahmen des Steueranpaſſungs⸗Ge⸗ ſetzes wird nach Schluß eines jeden Jahres, erſt⸗ malig im Frühjahr 1936, eine Liſte der ſäu⸗ migen Steuerzahler aufgelegt werden. Es liegt daher noch mehr als bisher im Intereſſe eines jeden Steuerpflichtigen, ſeine Steuern möglichſt pünktlich zu entrichten, zumal in die erſte Liſte bereits diejenigen füäumigen Steuerzahler aufgenommen werden, die am 1. Januar 1935 mit Stenerzahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtändig waren. Die neuen Steuergeſetze ſtellen, ſo ſchloß Staats⸗ ſekretär Reinhardt, nicht bereits die Neugeſtaltung des geſamten deutſchen Steuerweſens dar. Sie ſind nur der erſte Schritt auf dem Wege zur Neugeſtal⸗ tung des geſamten deutſchen Steuerweſens. Eine weitergehende Neugeſtaltung wird erſt im Zuge der Reichsreform durchgeführt werden können. Verſtändigung in der Flottenfrage? Die internationalen Verhandlungen in London Von unſerm Londoner Vertreter § London, 17. Oktober. g Geſtern nachmittag ſind der amerikaniſche Dele⸗ gierte Norman Davis und Konteradmiral Stand bey ſowie der japaniſche Delegierte, Konter⸗. 5 5 8 11 0 Wünſche und nicht zuletzt auch die deutſchen und admiral Mamamot o, in London eingetroffen. Da⸗ mit ſind die perſonellen Vorausſetzungen erfüllt, um die Vorbeſprechungen für die nächſtjährige Flotten⸗ konferenz wieder aufzunehmen. Die nächſtjährige Flottenkonferenz muß aus zwei Gründen ſtattfinden: 1. Der Londoner Vertrag be⸗ ſtimmt ausdrücklich, daß im Jahre 1935 eine neue Seemächtekonferenz abgehalten werden muß. 2. Es iſt mit größter Sicherheit damit zu rechnen, daß Ja p an noch vor Ablauf dieſes Jahres den Waſhingtoner Vertrag kündigen wird. Auf Grund von Artikel 23 dieſes Vertrages muß dann eine neue Konferenz innerhalb Jahresfriſt einberufen werden. In England bemüht man ſich jetzt ſchon, die beiden notwendigen Konferenzen aus praktiſchen Er⸗ wägungen zu einer einzigen Konferenz zu ver⸗ ſchmelzen. Um aber überhaupt die Konferenz von vornherein nicht zum Scheitern zu verurteilen, ver⸗ ſuchen bereits die engliſchen Blätter, ſowohl Amerika wie guch Japan davon zu überzeugen, daß jedes der beiden Länder ſeine Forderungen modifizieren müſſe. Japan beſteht bekanntlich darauf, daß das alte Verhältnis von Waſhington:5: durch eine volle japaniſche Gleichberechtigung abgelöſt wird, und Amerika weigert ſich bisher noch, von ſeiner aufgeſtellten Höchſttonnage für Kriegsſchiffe abzugehen. Bisher iſt man in England, wenn auch nicht in ſo ſchroff ablehnender Form wie Amerika, nicht willens, Japan die volle Gleichberechtigung zuzugeſtehen. Wenn man ſich bereit erklärte, auf das alte Waſhing⸗ toner Verhältnis zu verzichten, ſo möchte England Japans Marineſtandard doch wenigſtens etwas unter ſeinem eigenen halten. In bezug auf einen Kompro⸗ miß mit Amerika iſt man in England verhältnis⸗ mäßig optimiſtiſch. 8 5 Die Verhandlungen in London werden zu⸗ nächſt ſo vor ſich gehen, daß immer nur je zwei Staaten miteinander konferieren. beide In London möchte man am liebſten zunächſt zu einer grundſätzlichen Verſtändigung zwiſchen England, Ja⸗ pan und Amerika kommen. Man hofft ſo, eine gute Grundlage für ein allgemeines Abkommen geſchaffen zu haben und daß die italieniſchen und franzöſiſchen ruſſiſchen Forderungen angeglichen werden können. Die Forderungen Japans Meldung des D N B. g — London, 17. Okt. Det geſtern in London eingetroffene japaniſche Hauptvertreter für die Londoner Beſprechungen zur Vorbereitung ber Flottenkonferenz 1935, Admiral Jamamoto, ſagte in einer Unterredung mit einem Preſſevertreter, Japan fordere Gleich⸗ ſtellunds mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Es wünſche entweder einfache Gleichheit oder verhältni näßige Gleichheit im Hinblick auf die nationale Sicherheit. Er er⸗ wähnte die Verſchiedenartigkeit der Anſprüche Groß⸗ britanniens und der Vereinigten Staaten und ſagte, die Vereinigten Staaten legten hauptſächlich Wert auf Schlachtſchiffe und große Kreuzer, während Großbritannien leichte Kreuzer, aber in großer Menge, wünſche. Mit den Verträgen, die ihnen. Gleichheit in jeder Schiffsgattung gewährten, ſeien unzufrieden. Dies zeige die Schwäche des Syſtems. Der Admiral fügte hinzu, die Frage des Waſhingtoner Vertrages liege außerhalb ſeiner Zuſtändigkeit. Wenn politiſche Fragen aufgewor⸗ fen würden, ſo würden ſie vom japaniſchen Bot⸗ ſchafter in London behandelt werden. Aus Tokio wird berichtet, daß der Wortführer des japaniſchen Außen miniſteriums erklärte, Ja⸗ pan ſei entſchloſſen, den Washingtoner Vertrag abzuſchaffen. Es wünſche aber ernſt⸗ lich, daß ein gerechter und vernünftiger Vertrag an ſeine Stelle trete. Für den Fall des Mißerfolges der Flottenkonſerenz ſei Japan entſchloſſen, eine ge⸗ rechte und friedfertige Haltung zu bewahren und ſich zu bemühen, eine Verſchlechterung der internationa⸗ len Beziehungen zu verhindern. eee eee Errichtung einer Verrechnungskaſſe Meldung des DN B. — Berlin, 17. Oktober. Das am Dienstag beſchloſſene Geſetz über die Er⸗ richtung einer deutſchen Verrechnungskaſſe verfolgt, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, den Zweck, Abkommen mit ausländiſchen Regierungen, Zentral⸗ notenbanken oder im Ausland amtlicherſeits zugelaſ⸗ ſenen Währungsſtellen, die den Zahlungsverkehr ganz oder teilweiſe auf der Grundlage der Verrech⸗ nung regeln, durchzuführen. Die Kaſſe iſt eine Körperſchaft öffentlichen Rechts. Die Verwaltung wird von einem Verwaltungsrat aus fünf Mitglie⸗ dern, die vom Reichswirtſchaftsminiſter ernannt wer⸗ den, durchgeführt. Die Kaſſe führt die Zahlungsauf⸗ träge ſo aus wie ſie ſie von den einzelnen auslän⸗ diſchen Verrechnungsſtellen oder den deutſchen Schuldnern erhält. Pfändungen, Verpfändungen und Abtretungen bleiben unberückſichtigt, es ſei denn, daß ihnen in dem Zahlungsauftrag Rechnung ge⸗ tragen iſt. Begründet wird die außerordentlich wichtige Ein⸗ richtung einer Verrechnungskaſſe damit, daß die wach⸗ ſende Zahl von Verrechnungsabkommen, die ab⸗ geſchloſſen werden ſollen, die Reichsbank unverhält⸗ nismäßig belaſtet haben. Die Ausſtattung der Kaſſe und ihre Verwaltungsregelung iſt derart, daß die Kaſſe des für den ungehinderten Ablauf der Ver⸗ rechnungen unerläßlichen Vertrauens aller beteilig⸗ ten Kreiſe ſicher ſein darf. Das Reich übernimmt gemäß 8 2 des Geſetzes die unbedingte Haftung für ſämtliche Verpflich⸗ tungen, die die Kaſſe eingehen wird. Der Sitz der Verrechnungskaſſe iſt Berlin. Ver⸗ waltet wird die Kaſſe durch den Verwaltungsrat, der auf Vorſchlag des Reichsbankdirektoriums ſeinen Vorſtand und die erforderlichen ſtellvertretenden Vorſtandsmitglieder und Bevollmächtigten beſtimmt. Der Vorſtand beſteht aus zwei Mitgliedern. Die Unkoſten der Kaſſe ſoweit ſie nicht aus etwaigen Ein⸗ nahmen beſtritten werden können, werden von der Reichsbank getragen. i Amtliche Mitteilungen über die Ernte (Von unſerem Berliner Vertreter) Berlin, 17. Okt. Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht die Vor⸗ ſchätzung der amtlichen Berichterſtatter, die dieſe für Hackfrüchte und Heu Anfang Oktober angeſtellt haben. Demnach wird der Ertrag an Spätkar⸗ toffeln auf 41,8 Millionen Tonnen geſchätzt, d. h. rund 800 000 Tonnen mehr als im Vorjahr und 1,7 Millionen Tonnen mehr als im Durchſchnitt 1927/83. Durch dieſen Mehrertrag iſt der ſchon berichtete Aus⸗ fall an Frühkartoffeln nahezu ausgeglichen. Die geſamte Kartoffelernte beträgt 43,6 Millionen Ton⸗ nen, bleibt alſo nur um 1 v. H. hinter dem Vorjahr zurück, liegt aber um 2,7 Millionen Tonnen über dem Durchſchnitt der letzten zehn Jahre. i i Die Zuckerrübenernte wird nach vorläu⸗ figer Schätzung auf 9,1 Mill. Tonnen, d. h. rund 500 000 Tonnen— 6 v. H. höher veranſchlagt als im Vorjahr. Der erhöhte Ertrag iſt hier größten⸗ teils auf die Erweiterung der Anbaufläche(um 52 000 Hektar= 17 v..) zurückzuführen. a An Runkelrüben wird faſt der vorjährige Ertrag(rund 30 Millionen Tonnen) erwartet, d. h. 3 Millionen mehr als im Durchſchnitt 1924/38. Die Heuernte wird auf 27, Millionen Ton⸗ nen, Luzerne auf 1,6 Mill. Tonnen(4,8) und Wieſen⸗ heu auf 18,3(22,2) Mill. Tonnen veranſchlagt. Infolge der anhaltend günſtigen Witterung dürfte ſich die Hackfrucht⸗ und Heuernte nach endgültiger Feſtſtellung etwas erhöhen.. i Lebhaftes Schneetreiben in Roſtock — Roſtock, 17. Okt. Der Winter hat hier unge⸗ wöhnlich frühzeitig begonnen. Seit 11 Uhr vormit⸗ tags herrſcht lebhaftes Schneetreiben. f. Spenden für das Winterhilfswerk — Berlin, 17. Okt. Für das Winterhilfswerk ſind weiter folgende Spenden eingegangen: Ungenannt 6000 Grün& Bilfinger AG., Mannheim, 1 1. Spende 25 000„ Julius Fromm, Schlachtenſee 9 000„ Ungenannt 5 000„ Telefunken Geſ. f. drahtloſe Telegraphie mbH., Berlin 12 000„ Gebr. Stollwerck A.., Köln Rhein 20 000„ Lübecker Maſchinenbau⸗Geſ., Lübeck 5 000„ Karl Schmidt Gmbß., Neckarſulm 5 000„ Niederſchleſiſches Steinkohlenſyndikat, Wal⸗ denburg/ Schl. für die angeſchl. Gruben⸗ verwaltg. f. Niederſchleſ. Bergb. A. G. Neu⸗Weißſtein i. Schleſ., Waldenburger Bergwerks A.., Waldenburg, Neuroder Kohlen⸗& Thonwerke, Neurode Schleſ. 60 000, Greif⸗Werke A.., Goslar am Harz 4000„ Jakob& Valentin, Spediteure, Berlin O 27, 1. Rate 5 000„ Die Landwirtſchaft des Saargebiets Von unſerem Berliner Büro Berlin, 17. Oktober. Wenn man von der Wirtſchaft des Saargebietes ſpricht, verſteht man in den meiſten Fällen darunter die Großindüſtvie des Stahls und des Eiſens und des Kohlenbergbaues. Dennoch tritt die Land wirtſchaft dört nicht in dem Maße zurück, wie allgemein ange⸗ nommen wird. Die Betriebe ſind allerdings klein und ſtark zerſplittert. Eine große Anzahl wird von Perſonen bewirtſchaftet, die hauptberuflich in der Induſtrie und im Handwerk beſchäftigt ſind. Dadurch iſt es im Saargebiet trotz der ſtarken Induſtrialiſie⸗ rung nicht zu jener Zuſammenballung der Menſchen in Großſtädten gekommen, wie es in anderen In⸗ duſtriebezirken der Fall iſt, ſondern die meiſten ſitzen aufihrer eigenen kleinen Scholle. Vor allem die preußiſche Bergwerksverwaltung hat hierin Gutes geleiſtet, indem ſie die Bergleute in erſter Linie in Wohndörfern unterbrachte, dem ein⸗ zelnen den Erwerb eines eigenen Häuschens nach Möglichkeit erleichterte und ihm ein Stückchen Land gab. a l a Die rund 57 000 landwirtſchaftlichen Betriebe bewirtſchaften eine Fläche von etwa 150 000 Hektar, von denen 88 000 land wirtſchaftlich und etwa 56 000 Hektar forſtwirtſchaftlich ge⸗ nutzt werden. Jusgeſamt ſind in der Land⸗ un Forſtwirtſchaft des Saargebietes 161 000 Perſonen beſchäftigt. Durch die Eingliederung in das franzöſiſche Zollſyyſtem iſt die ſaarländiſche Landwirtſchaft aufs ſtärkſte betroffen. Sie kann nicht mit den klimatiſch bevorzugten Gebieten Südfrankreichs und mit den franzöſiſchen Kolonien in Wettbewerb treten. So wird das Saargebiet mit Obſt und Gemüſe, ins⸗ beſondere aber mit Frühkartoffeln, bereits zu einer Zeit überſchwemmt, in der der Saarbauer mit die⸗ ſen Erzeugniſſen noch lange nicht auf dem Markt er⸗ ſcheinen kann. An ſich iſt die Landwirtſchaft des Saargebie:s in der Lage, die dortige Lebensmittel⸗ verſorgung etwa zu Dreiviertel ſicher zu ſtellen. Das hat aber zur Vorausſetzung, daß das Saargebiet wieder dem deutſchen Zollgebiet eingefügt wird und ſtärker als jetzt gegen eine nicht zu unterbietende Konkurrenz geſchützt wird. 2400 beutſche Emigranten in Prag — Prag, 17. Oktober. Nachdem die Prager Polizei eine genaue Ueber⸗ prüfung der politiſchen Emigranten aus den Bal⸗ kanländern vorgenommen hat, geht ſie jetzt, wie der tſchechiſch⸗agrariſche„Vecer“ meldet, daran, eine Kontrolle der reichsdeutſchen und öſterreichiſchen Emigranten durchzuführen. In Prag gibt es augenblicklich 2400 deutſche Emigranten und etwa 200 ehemalige Schüͤtz⸗ bündler. Das Blatt der Partei des Miniſterpräſi⸗ denten fordert ſchließlich, daß das Aſylrecht ſofort reformiert werde, insbeſondere in dem Sinne, daß den Emigranten jede politiſche Tätigkeit ſtrengſtens unterſagt und ihnen jede Möglichkeit genommen werde, die öffentliche Ordnung zu ſtören, worunter 1395 gute Einvernehmen mit den Nachbarſtaaten 2* 1 Die amerikanuiſche Flottenabordnung in 4 Plymouth eingetroffen — London, 17. Okt. Die unter Leitung von Nor⸗ man Davis ſtehende amerikaniſche Abordnung für die Londoner Vorbeſprechungen über die Flotten⸗ konferenz von 1935 iſt in Plymouth eingetroffen. 2. Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Oktober 1934 „Golt ſchütze mich vor meinen Freunden!“ (Von unſerem Vertreter in Paris) V Paris, 17. Oktober. Das„Journal des Débats“ greift heute einen kleinen Zwiſchenfall aus der Beiſetzung des ermor⸗ deten Außenminiſters Barthou auf. Das Blatt weiſt daraufhin, daß die Vertreter der ruſſiſchen Bot⸗ ſchaft in Paris ſich bei der Beiſetzung geweigert hätten, am Trauergottesdienſt teilzunehmen. Es ſei dies um ſyo taktloſer, erklärte das Blatt, als doch gerade noch vor kaum vier Wochen der tote Barthou in Genf den ruſſiſchen Volkskommiſſar Litwinow vor aller Welt„ſeinen guten Freund“ genannt habe. Zwar müſſe bemerkt werden daß die Ruſſen es auch bei der Beiſetzung des Marſchalls Liauthey in Naney peinlich vermieden hatten, die Kirche zu betre⸗ ten. Aber damals regte ſich noch niemand in Frank⸗ reich auf, denn damals gab es noch kein Bündnis mit Rußland. Im übrigen hat heute der neue Innen⸗ miniſter Marchandeau eine Strafverfolgung gegen die kommuniſtiſche„Humanité“ eingeleitet. In ihrem Kommentar zum Tode Poin⸗ cares ſoll ſich nach Anſicht des Innenminiſters die „Humanité“ gegen die Preſſegeſetze und gegen die öffentliche Ordnung vergangen haben, denn ſie habe z um Bürgerkrieg gehetzt. Engliſcher Miniſter flieht vor Studenten (Von unſerem Londoner Büro) § London, 17. Okt. Der engliſche Landwirtſchaftsminiſter Walter El⸗ liot iſt, als er geſtern in Glasgow eine Anſprache an die Studenten hielt, mit Tomaten und Eiern beworfen worden. Er und ſeine Frau muß⸗ ten fluchtartig das Haus verlaſſen. Als er einen neuen Verſuch machte, ſeine Rede fort⸗ zuſetzen, wurde er wiederum mit Eiern und Tomaten bombardirt und obendrein noch mit Waſſer beſpritzt. Erſt als den Studenten alle Wurfgeſchoſſe ausgegan⸗ gen waren, konnte der Miniſter ſeine Rede halten, wurde aber dann durch heftige Zwiſchenrufe dauernd unterbrochen. Die engliſche Aufrüſtung — London, 17. Oktober. Schatzkanzler Neville Chamberlain kam die⸗ ſer Tage in einer Rede auf einer konſervativen Ver⸗ ſammlung unter anderem auf die außen⸗ politiſchen Fragen zu ſprechen. Während der letzten Monate habe ſich, ſo ſagte er, bei vielen Leuten großes Unbehagen über die Ereigniſſe in den europäiſchen Ländern breit gemacht. Dieſe Gefühle hätten auf der konſervativen Konferenz in Briſtol Ausdruck gefunden, wo die Abgeordneten der Re⸗ gierung verſichert hätten, daß ſie jede für die Sicher⸗ heit des Landes notwendige Ausgabe unterſtützen würden. Der Schutz des Landes gegen einen fein d⸗ lichen Angriff dürfe nicht vernachläſſigt werden. Die Regierung habe dieſe Frage ſorgfältig geprüft. Sie ſei zu dem Schluß gekommen, daß England in einer Welt, in der niemand abgerüſtet habe und in der andere Staaten ihre Rüſtungen ſtändig erhöhten, jetzt ein Programm durchführen müſſe, das eine ſehr beträchtliche Verſtärkung der für den Schutz der Heimat verfügbaren Luftgeſchwader und den Ausgleich einiger in andern Waffen⸗ gattungen entſtandenen Lücken vorſehe. Er hoffe, dieſe Mehrausgaben würden in keinem Fi⸗ nanzjahr eine unerträgliche Höhe erreichen. Er brauche kaum hinzuzufügen, daß die Regierung in ihren Bemühungen nicht nachlaſſen werde, eine all⸗ gemeine Aufrüſtung in England und in den anderen Ländern zu verhindern.(21) Japaniſcher Dampfer mit 45 Mann geſunken — Tokio, 17. Okt. Wie aus Manila gemeldet wird, iſt der japaniſche Dampfer„Koto Marn“ auf der Fahrt von den Kadiak⸗ nach den Königin⸗Char⸗ lotte⸗Inſeln mit 45 Mann geſunken. Drei Päſſe für Anna Majerska Sellſame Geheimniſſe um den Paß des Marſeiller Königsmörders Meldung des DN B. — Budapeſt, 17. Oktober. Der rätſelhafte Fall des beim Marſeiller Mörder aufgefundenen tſchechoſlowakiſchen Paſſes wird durch eine neue amtliche Verlautbarung der tſchechoſlowa⸗ kiſchen Geſandtſchaft in Budapeſt noch rätſelhafter. Aus dieſer Mitteilung geht hervor, daß tatſächlich drei auf den Namen Anna Majerska mit der gleichen Nummer 185 745 ausgeſtellte Päſſe be⸗ ſtanden haben. Die tſchechoſlowakiſche Geſandtſchaft teilt mit, daß ſowohl der im Jahre 1932 ausgeſtellte Reiſepaß der Anna Majerska wie auch ihr früher abgelaufener Paß im Archiv der hieſigen Geſandtſchaft verwaltet würden. Hierzu wird von ungariſcher Seite feſt⸗ geſtellt, daß der letzte Paß der Anng Majerska bis zum Tage nach dem Anſchlag in ihrem Beſitz war. Am 10. Oktober, ſomit kaum 24 Stunden nach dem Anſchlag, ſei in der Wohnung der Majerska ein Be⸗ amter der tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft er⸗ ſchienen und habe ihr den Paß abgenommen. Somit beſtehen gegenwärtig drei die gleiche Nummer tra⸗ gende und auf den gleichen Namen lautende tſchecho⸗ ſlowakiſche Päſſe, von denen zwei im Archiv der hieſigen Geſandtſchaft liegen und der dritte bei dem getöteten Königsmörder gefunden wurde. Der„Peſter Lloyd“ wirft die Frage auf, warum es die tſchechoſlowakiſche Geſandtſchaft für notwendig hielt, kurz nach dem Anſchlag ſo eilig durch einen Beamten den Paß der Majerska einzuziehen. Wie der oͤritte Paß des Mörders zu der gleichen Nummer und den gleichen Namen wie die in Buda⸗ peſt befindlichen Päſſe kam, konnte durch die ungariſchen Behörden nicht ermittelt werden. Sicher ſei nur, daß ungariſche Hände dabei nicht im Spiel ſein konnten und die Löſung dieſes Rätſels nur auf iſchechoſlowakiſcher Seite zu ſuchen ſei. Die ungariſche Jeſtſtellung Meldung des DNB. — Budapeſt, 17. Okt. Die Budapeſter tſchechoſlowakiſche Ge⸗ ſandtſchaft veröffentlicht eine Erklärung, daß ſowohl der im Jahre 1928 ausgeſtellte Paß der Jo⸗ hanna Majerska wie ihr früherer Paß, den die Ge⸗ ſandtſchaft bei der Ausfertigung des neuen Paſſes einzog, im Archiv der Geſandtſchaft liegen. Hierzu wird von ungariſcher Seite feſtgeſtellt, daß die Buda⸗ peſter tſchechoſlowakiſche Geſandtſchaft den alten Paß der Johanna Maferska in der Tat vor zwei Jah⸗ reneinzog und dafür einen neuen ausſtellte. Die⸗ ſer neue Paß befand ſich im Beſitze der Ma⸗ jerska bis zu dem auf den Marſeiller Mordanſchlag folgenden Tag. Am 10. Oktober 1934, nachmit⸗ tgas 2 Uhr, erſchien ein Beamter der Budapeſter tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft in der Wohnung der Majerska und forderte Johanna Majerska in ziem⸗ lich ungewohnter Art zur ſofortigen Rückgabe des Paſſes auf. Johanna Majerska leiſtete der Auf⸗ forderung Folge. Göring nach Belgrad unterwegs Meldung des DNB. — Belgrad, 17. Okt. Der preußiſche Miniſterpräſident General Göring, der vom Führer und Reichskanzler in deſſen Eigen⸗ ſchaft als Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht als Sonderbevollmächtigter zu der Trauerfeier anläßlich der Beiſetzung des Königs Alexander von Südſlawien nach Belgrad entſandt iſt, flog heute vormittag um 10.10 Uhr bei trübem, regneriſchem Wetter vom Tem⸗ pelhofer Flughafen nach Belgrad ab. Miniſterpräſi⸗ den Göring, der in Fliegeruniform auf dem Tempel⸗ hofer Feld erſchienen war, ſteuert ſelbſt die Maſchine, eine„Ju 52“, die„Manfred von Richthofen“. Im zweiten Flug zen g, das auch den rieſigen, mit herrlichen Blumen geſchmückten Lorbeerkranz des Führers mitnimmt, fliegen die weiteren Vertreter der Wehrmacht, Generalleutnant Blaskowitz und Kapi⸗ tän zur See Freiherr von Harsdorf. In Begleitung des Miniſterpräſidenten befindet ſich deſſen Adjutant, Oberſtleutnant Bodenſchatz. Zur Verabſchiedung hatten ſich auf dem Tempelhofer Feld die Staatsſekre⸗ täre Körner und Milch ſowie der perſönliche Referent des Miniſterpräſidenten, Miniſterialrat Gritzbach, ein⸗ gefunden. a Wie wir erfahren, werden die beiden Maſchinen in Budapeſt zwiſchen landen. Ankunft von Trauergäſten in Velgra Meldung des DNB. 5 — Belgrad, 17. Oktober. Im Sonderzug traf heute vormittag der fran⸗ zöſiſche Staatspräſident Lebrun in Belgrad ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich Marſchall Pétain und die Kammerabordnung mit Le Trocquer und Paul⸗Boncour. Präßdent Lebrun wurde am Bahn⸗ hof von ſämtlichen Mitgliedern des Regentſchafts⸗ rates und der Regierung begrüßt. Nachdem er die Ehrenkompanie abgeſchritten hatte, begab er ſich mit Priatz Paul in den Königlichen Palaſt. Ebenfalls im Sonderzuge trafen heute die grie⸗ chiſche und die türkiſche Abordnung unter Führung der Außenminiſter Rüſchti Bey und Maximos ein. Sie wurden auf dem Bahnhof von dem ſfüdſlawiſchen Außenminiſter Jeftitſch in Empfang genommen. Schließlich kamen in der ſüdſlawiſchen Hauptſtadt im Laufe des Vormittags noch die italieniſche Ab⸗ C ³¹ A AAAAadddddbdbGßGvꝙTGTGGTGTGTPTbee Brudermord nach 12 Jahren geſühnt-Selbitmord des Täters Meldung des DNB. — Harburg⸗ Wilhelmsburg, 17. Oktober. Im Trupermoor bei Lilienthal(Kreis Oſterholz) wurde im September 1922 der Landwirt Albert Meyerdierck in ſeinem Zimmer erhängt aufgefun⸗ den. Es wurde damals Selbſtmord angenommen und dem Todesfall keine beſondere Beachtung bei⸗ gemeſſen, aber ſpäter wurden in der Bevölkerung Zweifel über den angeblichen Selbſtmord laut. Der Verſtorbene war durch Erbſchaft Beſitzer der etwa 65 Morgen großen elterlichen Landwirtſchaft gewor⸗ den. Er wurde deshalb von den Geſchwiſtern ſehr beneidet. Nach ſeinem Tode erbte ſein 18 Jahre jüngerer Bruder Johann Meyerdierck den Beſttz. Gegen dieſen verdichtete ſich der Verdacht des Brudermordes. Im Rahmen der bildenden und anregenden Vor⸗ führungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſind für dieſen Winter unter anderem ſechs Kammermuſikabende vorgeſehen, deren erſter unter Mitwirkung Max von Pauers ſtattfand. Die Vor⸗ tragsfolge ſtand im Zeichen der Ehrung deutſcher Meiſter, diesmal Beethoven, Schumann und Brahms. Beethovens zu Unrecht etwas vernachläſſigte Violin⸗ Klavier⸗Sonate E⸗Dur lop. 30, Nr. 3) ſtand an der Spitze der Vortragsfolge und man fragte ſich, warum dieſes heitere, von keiner düſteren Stimmung über⸗ ſchattete, beiden Spielern dankbare Aufgaben bie⸗ tende Werk nicht öfter zu hören iſt. An der Wieder⸗ gabe feſſelte vor allem das meiſterliche Klavierſpiel Max von Pauers, der bei aller echt kammermuſi⸗ kaliſchen Zurückhaltung und der zarten Andeutung aller Akzente als der dominierende Spieler empfun⸗ den wurde. Gewiß iſt der in Freiburg wirkende Violiniſt Ottfried Nies ein tüchtiger Beherrſcher eines Inſtrumentes, der über eine achtunggebie⸗ e Technik und weiche Tonbildung verfügt. Eine gewiſſe Steifheit der Bogenführung ſowie der Um⸗ ſtand, daß ſein Ton nicht über die nötige Durch⸗ ſchlagskraft verfügt, ließen es dazu kommen, daß der nach Beethovens Abſichten gleichberechtigte Geiger mehr und mehr in das Schlepptau des Pianiſten ge⸗ riet, der die Führung hatte. Einen ungetrübten Genuß bot Rob. Schumanns formſchöner, die Empfindungswelt der Romantik aufs ſchönſte widerſpiegelnden Zyklus:„Frauen⸗ liebe und Leben“(nach Dichtungen von Chamiſſo). Frau Hedwig Engelho rn- Ro de ſetzte ihre reife Geſangskunſt für die ſchönen Lieder ein und man er⸗ freute ſich der liebevollen Geſtaltung durch die muſi⸗ kaliſche Sängerin, die an den Höhepunkten ſowohl wie in der unſcheinbarſten Phraſe alles mit perſön⸗ lichem Leben zu erfüllen verſtand. Wenn ihre fül⸗ lige Altſtimme ſich an Ruhepunkten wohlig ausbrei⸗ tete, ſo geſchah es nur in Uebereinſtimmung mit den unverbrüchlichen Geſetzen des Ausdrucks. An Pauers Geſtaltung des Klavierparts konnten viele„an⸗ fahende“ Begleiter lernen, was künſtleriſch be⸗ gleiten heißt: Vor allem jede Note deutlich ſpielen, Kammermuſik in der NS-Kulturgemeinde nichts verwiſchen, alles thematiſche Gefüge klar legen und vor allem nicht ſäuſeln, das Piano nicht in ein faſt unhörbares Gemurmel verwandeln, das den Hörer nur nervös macht, ſondern dem Sänger einen guten Untergrund ſchaffen. An letzter Stelle ſtand das Klavierquartett in A⸗ Dur von Brahms, das in ſeiner ganzen Haltung vielfach an die ſonnige Violin⸗Sonate in A⸗Dur er⸗ 1 1926 verpachtete er die Landſtelle und wanderte nach Amerika aus, nachdem ihm von verſchiedenen Seiten der gegen ihn beſtehende Verdacht vorgewor⸗ fen worden war. Als Johann Meyerdierck nach faſt achtjähriger Abweſenheit aus Amerika zurückkehrte, gelangte der unter der Bevölkerung wieder neu auftauchende Verdacht des Brudermordes auch zur Kenntnis der Polizei. Dieſe ging nunmehr den Gerüchten nach. Es wurden in den letzten Wo⸗ chen durch die zuſtändige Gendarmerie und die Lan⸗ deskriminalpolizei Harburg— Wilhelmsburg ein⸗ gehende Nachforſchungen angeſtellt. Die Ermitt⸗ lungen führten zur Beſtätigung des Verdachtes, worauf Johann Meyerdierck feſtgenommen wurde. Trotz des ſehr erdrückenden Beweismaterials beſtritt er zunächſt ſeine Tat, bat ſich jedoch Bedenkzeit aus. Darauf hat er ſich in ſeiner Zelle l erhängt. ordnung mit dem Herzog von Spoleto an der Spitze, die von Prinz Arſen und dem erſten Adjutanten des Königs empfangen wurde, ſowie Prinz Cyrill von Bulgarien und der tſchechoſlowakiſche Generalſtabschef General Sirovy an. Gut und Blut gehört dem Staat Meldung des DNB. — Warſchau, 17. Oktober. In den nächſten Tagen wird die angekündigte Ver⸗ ordnung des polniſchen Staatspräſidenten erſcheinen, die die perſönlichen Dienſtleiſtungen der Bevölkerung in Kriegszeiten neu regelt. Dieſe Frage war bisher durch ein Geſetz vom Jahre 1919 geordnet. Sie wird nunmehr nach der vom Miniſterrat bereits geneh⸗ migten Verordnung grundſätzlich neu geregelt. Die neue Verordnung ſtellt feſt, daß mit dem Augenblick des Kriegsausbruches oder der Mobilmachung für die geſamte Bevölkerung, Männer und Frauen vom 17. bis zum 60. Lebensjahre, automa, tiſch die Pflicht eintritt, für den Staat gegen Enk⸗ ſchädigung zu arbeiten und die Hilfe zu leiſten, die mittelbar oder unmittelbar zur Verteidigung des Staates notwendig iſt. Außer in Kriegszeiten kaun die Verpflichtung zu perſönlichen Dienſtleiſtungen für das ganze Staatsgebiet oder für einzelne Teile beſon⸗ ders angeordnet werden, wenn es das In⸗ tereſſe der Stsatsverteidigung erfordert, oder wenn militäriſche Uebungen ſtattfinden, um den glatten Ablauf von Mobilmachungsmaß⸗ nahmen zu prüfen. Die perſönliche Dienſtleiſtungspflicht dauert während des ganzen Krieges oder während der ganzen Mobil⸗ machungszeit. Befreit von den perſönlichen Dienſt⸗ leiſtungen ſind aktive Angehörige des Heeres und der Marine, milttäriſche Hilfsdienſtpflichtige, vom Mili⸗ tärdienſt durch Reklamation befreite Perſonen, ferner Geiſtliche, Abgeordnete, Angeſtellte der Eiſenbahn und der Poſt, Angeſtellte der ſtaatlichen Monopole und exterritoriale Perſonen. ———— Zwei Bergknappen verunglückt — Oppeln, 16. Okt. Auf der Schachtanlage Werne der Klöcknerwerke wurden die Kohlenhauer Janus und Boecker aus Werne an ihrem Arbeitsplatz im Untertagebetrieb von einem Gasausbruchüber⸗ raſcht. Während Boecker dem Schachtausgang zu⸗ ſtrebte, wurde Janus von den nachſtürzenden Kohlen⸗ maſſen verſchüttet. Da die Luftzuführung durch die abgeſtürzten Kohlen abgeſchnitten wurde, iſt Boecker epſtickt. Die Leiche konnte geborgen werden. Der Bergmann Janus iſt bisher noch nicht aufgefunden worden. Jagdbeſuch Papens in Schweden — Stockholm, 17. Okt. Der deutſche Geſandte in Wien, Vizekanzler a. D. von Papen, trifft wahr⸗ ſcheinlich am Donnerstag in Schweden ein. Er wird mit ſchwediſchen Freunden an einer Elchjagd in der Provinz Oeſtergötland teilnehmen. Ein Beſuch in Stockholm iſt nicht vorgeſehen. Herr von Papen kehrt von Schweden direkt nach Wien zurück. Proteſtſtreik in mexikaniſchen Schulen — Mexiko⸗Stadt, 17. Okt. Am Dienstag begann in zahlreichen Schulen des Bundesbezirks ein Pro⸗ teſtſtreik gegen das von der Kammer angenommene Geſetz auf Einführung des ſozialiſtiſchen Schulunterrichts. Das Geſetz wird nunmehr dem Senat zugeleitet. Von der Streikbewegung ſind höhere Schulen und Volksſchulen betroffen. DSDS Hauptſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelsteil: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Tei Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller— Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Withelm Fennel— Anzeigen und e Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Man Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Manmn⸗ 5 heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W. 35, Viktoriaſtraße 4 Mittags⸗Ausgabe A 13 211 Ausgabe B 829g Geſamt⸗D.⸗A. September 1934; 21510 Abend⸗Ausgabe A 12706 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D⸗A. September 1934: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte innert. Zu Ottfried Nies traten noch der tüchtige Bratſchiſt Ernſt Hoeniſch und der in Mannheim längſt vorteilhaft bekannte Solveelliſt des Pfalz⸗ Orcheſters Walter Kötſcher. Hier war das wün⸗ ſchenswerte Gleichgewicht zwiſchen dem mit gewich⸗ tigen Aufgaben bedachten Klavier und den Streich⸗ inſtrumenten hergeſtellt, und das Zuſammenſpiel ließ an der gegenſeitigen liebevollen Einfühlung und Bereitſchaft erkennen, daß ſich vier durchgebildete Muſiker zuſammengetan hatten, denen es um ihre Kunſt ernſt war. So ſchloß der erſte Kammermuſik⸗ abend mit einem harmoniſchen Ausklang. 1. eee. O Vom Nationaltheater. Friedrich Bran⸗ denburg inszeniert Kolbenheyers geſchicht⸗ liches Schauſpiel„Gregor und Heinrich“, das morgen im Nationaltheater zur Uraufführung kommt. Im Mittelpunkt des Werks ſteht der Gang nach Canoſſa, die dramatiſche Zuſpitzung des Kampfes zwiſchen Kaiſertum und Papſttum.— Der Vorver⸗ kauf zu dem Gaſtſpiel von Heinz Rühmann im Neuen Theater hat begonnen. Der Künſtler ſpielt von morgen ab bis Sonntag täglich im Neuen Theater das Luſtſpiel„Der Muſtergatte“ Der Umbau im Nationaltheater hat es ermöglicht, für jede Vorſtellung wieder 40 preiswerte Stehparkett⸗Karten abzugeben. Dieſe Ein⸗ richtung die vor einigen Jahren abgeſchafft werden mußte, hat ſich größter Beliebtheit erfreut. 5 Eine Landestagung der Reichsmuſikkammer Pfalz⸗Saar. In Ludwigshafen wird am 18. und 19. Oktober eine Landes muſikerſchafts⸗ tagung für Pfalz und Saar abgehalten. In der einleitenden Verſammlung werden die Arbeits⸗ berichte der Fachſchafts⸗ und Ortsmuſikerſchaftsleiter erſtattet; Anſprachen halten Generalmuſikdirektor Prof. Boehe, der Leiter der Landesmuſikerſchaft, ferner K. H. Wachenfel d, der Leiter des Rechts⸗ amtes der Reichsmuſikkammer. In einer anſchlie⸗ ßenden Muſtkerverſammlung ſprechen der ſtellvertr. Leiter der Landesmuſikerſchaft G. Kleinſchroth und der Geſchäftsführer der Reichsmuſikkammer H. Ihlert. Am zweiten Tag folgen geſchloſſene Be⸗ ratungen, wobei u. a. der ſtellv. Leiter des Amtes C und Beigeordneter des Deutſchen Gemeindetages, Dr. Beneke, das Wort ergreifen wird. Nachmit⸗ tags iſt Preſſeempfang durch den Geſchäftsführer der Reichsmuſtkkammer Ihlert, dann folgt als Abſchluß eine amtliche Landestagung, zu deren Beginn das Pfalzorcheſter die 1. Sinfonie von Mozart ſpielt. Es ſprechen der Muſikbeauftragte der Stadt Ludwigs⸗ hafen, Stadtrat Ernſt, Profeſſor Boehe., Heinz Ihlert und Oberbürgermeiſter Dr. Ecar ius. 200 Jahre Univerſität Göttingen. Die Uni⸗ verſität Göttingen kann in dieſen Tagen auf eine 200jährige Geſchichte zurückblicken. Die erſten Gßttinger Profeſſoren begannen im Oktober 1734 mit ihren Vorleſungen. Der erſte, der Philologe Hollmann, las am 14. Oktober ſein erſtes Kolleg, und verſchiedene andere Profeſſoren folgten ihm dann. Ein Erlaß des Königs Georg II. von Hannover vom 9. Oktober 1734 an den Göttinger Profeſſor Gebauer als Kgl. Kommiſſar befaßte ſich mit dem Beginn der Vorleſungen und ordnete ſchon jetzt die Vereidigung der bereits anweſenden Profeſſoren und die Im⸗ matrikulation der vorhandenen Studenten an, die ſich freilich in noch nicht allzu großer Zahl ein⸗ gefunden hatten. Die feierliche Einweihung der Univerſität fand erſt drei Jahre ſpäter, im Sept. 1787, ſtatt. Nach zeitgenöſſiſchen Angaben mußte das Land Hannover damals zur Unterhaltung der Univerſität jährlich 16 660 Taler aufbringen. Der Genremaler Robert Schleich geſtorben. Nach längerem ſchweren Leiden iſt der Münchener Genremaler Profeſſor Robert Schleich, Mit⸗ glied der Münchener Akademie der bildenden Künſte, im 90. Lebensjahre geſtorben. Von ſeinen klei⸗ nen Bildern, die ihm goldene Medaillen in München und Wien eingetragen haben, ſind viele von öffent⸗ lichen und privaten Sammlungen erworben worden. Generalmuſikdirektor Dr. Karl Muck, der hervorragende deutſche Wagner⸗Dirigent, feiert am 22. Oktober ſeinen 75. Geburtstag. Muck begann ſeine Laufbahn als Kapellmeiſter in Prag. 1892 wurde er an die Berliner Königliche Oper berufen, wo er bis 1912 wirkte. Seine Gaſttätigkeit in London, Wien und Boſton machten ihn internatio⸗ nal bekannt. 1922 übernahm er die Leitung des Philharmoniſchen Orcheſters in Hamburg. Als Dirigent der Bayreuther Feſtſpiele hat er verdiente 2 Triumphe errungen. 8 Neue Bücher *„Weltſtimmen“. Oktoberheft.(Frauck'ſcheVerlags⸗ buchhandlung Stuttgart). Die„Weltſtimmen“ laſſen dem jungen, oſtpreußiſchen Heimatdichter Hansgeorg Buch⸗ holtz an Hand zweier ſeiner Romane eine eingehende Würdigung zuteil werden. Weiter enthält das Oktober⸗ heft Schilderungen wie„Der Kampf um die Herrſchaft in Oſtaſien“ von H. Härlin,„Grabbes Wiedererweckung“ von H. Wittko, denen die Bücher„Krieg entbrennt am Pa⸗ zifik“ von W. Sorge,„Achtung! Aſien marſchiert!“ von R. Strunk und M. Rikli und„Chriſtian Dietrich Grabbe, Perſöwlichkeit und Werk“ von F. J. Schneider zugrunde liegen; Kriſtmann Gudmundsſon,„Morgen des Lebens eine von K. Blanck, eine Studie Lord Kitcheners von pers, dem K. Haushofer, der bekannte Geopoli leſenswerte kleine Biographie gewidmet hat. 2 Mei bläf Bad hun von fauc krie bene And ſie 1 den gent mer 1 kels Her ſchal war ſie geab min Kra ſten Her. 2 weg jung keit: eben Mö gent fen 0 und habe Zuft böſe Wei Man ſei, geld Kin! * ſtehe die kiſſe in 1 ſchw brei Frü wer Kaff gar ſtüli vorb ſchre gehe Miſ. Mo: end bil⸗ nſt⸗ der ili⸗ ner ihn dle 8 * Neue Mauuheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 480 Die Stadtseite Mannheim, den 17. Oktober. Herbſtzeichen Während die Blätter braun werden, verlieren die Menſchen dieſe geſunde Farbe und werden blaß und bläſſer, und nieſen dazu, daß Gott erbarm. Vom Baden reden nur noch Ausnahmemenſchen mit See⸗ hundſpeck auf dem Leib. Dagegen ſpricht man ſchon von ſcharfen Schnäpſen am frühen Morgen, und faucht, daß der Hausmeiſter die Heizung nicht an⸗ kriegt. Neue Wintermäntel werden beſtaunt und beneidet und das Seidenfutter andächtig befühlt. Andere, die nicht ſo betucht ſind, geben offen zu, daß ſie noch etwas warten müſſen, bis es dunkler gewor⸗ den iſt. Kalt genug iſt es, aber noch nicht dunkel genug für einen Wintermantel, Jahrgang 1927; merkwürdig, aber wahr. Leer ſtehen die Bänke am Paradeplatz, am Gok⸗ kelsmarkt und auf dem Kaiſerring. Hier ſaßen alte Herren mit Bärten, alte Damen mit Strickſtrumpf, ſchalten auf das Wetter und die Radfahrer und waren ſehr zufrieden über jeden Sonnenſtragl, der ſie wohlig durchwärmte. Jetzt haben ſie ſich zurück⸗ gezogen; auf Dachſtuben, in die Ecken zwiſchen Ka⸗ min und Herd, und wohl gar ganz zu Bett aufs Krankenlager; denn ſchnell iſt die Gicht und der Hu⸗ ſten wieder zur Hand, Stechen und Reißen, und der Herbſt kann beginnen Die Jugend iſt dafür noch in ganz beſonderer Be⸗ wegung. Sie läuft und fährt noch kniefrei und etliche junge Damen treiben es zu weit in der Sportlich⸗ keit: ein ſtrumpfloſes Bein friert nicht, ſo lange es eben noch hübſch braun iſt, das iſt ihr Glaubensſatz. Mögen ſie recht behalten gegen jene, die infolge un⸗ genügender Beſohlung auch bei zwei Paar Strümp⸗ ſen ihren Schnupfen heimführen. Einen Wolfshunger haben wir alle und Speck und Erbſen, Rumpfſtück mit Meerrettich wollen wir haben ſtatt ſommerliche Früchte und Gemüſe; und Zuſchüſſe verlangt darob die Hausfrau, was eine böſe Zumutung iſt, wenn man tags zuvor beim Weinfeſt getrennt ſich unterhielt. Und damit der Mann und Verſorger nur gleich hübſch beſcheiden ſei, verlangt ſie gleich noch Kartoffel⸗ und Einmach⸗ geld und einen kleinen Zuſchuß für Schokolade und Kino. Iſt einer von Amts wegen genötigt, früh aufzu⸗ ſtehen, ſo hat er eine harte Zeit durchzumachen. Selbſt die gedoppelte Unterhoſe nebſt wärmendem Daunen⸗ kiſſen können den Bürogewaltigen vor 10 Uhr nicht in Laune bringen. Mürriſch ſteigt er mit pfund⸗ ſchwerer Mappe die Stufen empor, Schrecken ver⸗ breitend, gewitterbedrückend. Vor dem zweiten Frühſtück iſt keine Gnade zu erwarten. Drücke ſich, wer kann; man ſagt, es kommt von dem ſchlechten Kaffee, den ihm ſeine Frau macht. Unſereins trinkt gar keinen und geht trüben Sinnes an lauter umge⸗ ſtülpten, halbgewaſchenen Wirtſchaften und Kaffees vorbei, zerſtreut die Bächlein Spülwaſſers über⸗ ſchreitend. Ach, würdeſt du abends weniger aus⸗ gehen, hätteſt du morgens eine feine Guatemala⸗ Miſchung mit Orangenmarmelade,— ſo lautet die Moral; es iſt ſehr trübſelig.. DN Wieder ein tödlicher Verkehrsunfall Am Dienstag abend 6 Uhr fuhr in der Luzenberg⸗ Straße eine in der Richtung Waldhof fahrende 15⸗ jährige Radfahrerin von hier gegen einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Straßenbahn⸗ zug. Sie wurde zur Seite geſchleudert und mußte in bewußtloſem Zuſtande ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht werden, wo ſie am Mittwoch früh 4 Uhr geſtorben iſt. Der Unfall iſt. wie der Polizeibericht meldet, offenbar darauf zurückzuführen, daß die Verun⸗ glückte, die ein Herrenrad benutzte, durch einen grö⸗ ßeren Korb, den ſie mitführte, an der Lenkung des Rades behindert war. un Entwendet wurden, ſo meldet der Polizeibericht, am 25. September in einem Hauſe der Seckenheimer Straße eine hellbraune, ſeidene Bluſe mit ſpitzem Ausſchnitt und langen Aermeln; am 14. Oktober in einem Kaffee in J 1 ein hellgrauer Herrengabar⸗ oͤine⸗Mantel, Slivon mit grauen Knöpfen, einreihig, mit grauem Seidenfutter; am gleichen Tag im Flug⸗ platzkaſino ein hellgrauer Herren⸗Lodenmantel, ein⸗ reihig, Raglanſchnitt, ohne Spange. Auf der Innen⸗ ſeite die Firmenbezeichnung„Loden⸗Frey⸗München“. Die Monats- Türplaketten des WSW In dieſem Winter kommt der Monats⸗Türpla⸗ kette des WHW eine beſondere Bedeutung zu. Ste ſoll ein Beweis dafür ſein, daß der Inhaber dieſer Plakette ein ſeiner wirtſchaftlichen Lage entſprechen⸗ des Opfer zum WSW gebracht hat. Der Reichsbeauftragte für das WHW kgibt hierzu bekannt, daß einen Anſpruch auf Aushändigung der Plakette haben: 1. Diejenigen Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die in den Monaten Oktober, November und Dezember eine Abgabe in Höhe von 20 v. H. und in den Mo⸗ naten Januar, Februar und März 1935 eine Abgabe in Höhe von 15 v. H. ihrer Lohnſteuer an das WW. leiſten. 2. Gewerbetreibende, Angehörige der freien Be⸗ rufe und insbeſondere, die zur Einkommenſteuer veranlagt werden, ſoweit ſie monatlich eine Ab⸗ gabe in Höhe von 3 v. H. des für 1933 veran⸗ lagten Einkommenſteuerbetrages dem WoW ͤ8ent⸗ richten.(Kapitalsgeſellſchaften unterliegen einer be⸗ ſonderen Regelung.) Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die wegen ihres geringen Einkommens zur Einkommenſteuer nicht herangezogen werden, erhalten die Plakette gegen Zahlung von monatlich 0,25 Mk. Die auf dieſe Weiſe geſpendeten Beträge ſind von den Arbeitgebern zu ſammeln und der zuſtändigen WHW⸗Dienſtſtelle zu überweiſen. Angehörige der freien Berufe und Gewerbetreibende zahlen dieſe Spenden unmittelbar an ihre zuſtändige WHW⸗ Dienſtſtelle; die Eintopfgerichtsſpenden bleiben von dieſer Regelung unberührt. Der weſtliche Fahrweg auf der Frieſenheimer Inſel iſt durch die ſtarken Regenfälle und durch rege Beanſpruchung in einem ziemlich ſchlechten Zuſtand. Stellenweiſe iſt die Straßendecke völlig aufgeweicht, große Strecken ſind mit tiefen Löchern überſät, in denen das Regenwaſſer ſteht. Die Ueberführung an der Bauſtelle iſt ſo glitſchig durch den zuſammen⸗ gefahrenen lehmigen Boden, daß Kraftwagen in Gefahr geraten, abzurutſchen oder ſeitwärts geſchleu⸗ dert zu werden. Vor Befahren dieſes Weges, der von der Kammerſchleuſe an der Neckarſpitze vorbei längs des Rheines zuerſt in einem ausgezeichneten Zuſtand bis zur Kronſchen Fähre führt und erſt von dort ab ſo ſchlecht wird, muß gewarnt werden. Die Kraftwagen nach der Frieſenheimer Inſel nehmen am beſten den Wea über die Diffensbrücke, an der Kläranlage vorüber, längs des Altrheins auf der öſtlichen Seite der Frieſenheimer Inſel. ei Die Fahrrinne im Altrhein wird von der Mündung ab aufwärts gegen den Induſtriehafen zu vertieft, nachdem ſich beſonders in der Nähe der Sandhofer Fähre größere Mengen Schlamm abge⸗ lagert haben, die die Schiffahrt ſehr erſchweren. Be⸗ ſteht doch jetzt bei dem niedrigen Waſſerſtand nur noch eine ſchmale Fahrrinne, die genau eingehalten werden muß, wenn die Schiffe nicht auf Grund ge⸗ raten ſollen. ze Der 2. November iſt der„Tag der Kriegsfrei⸗ willigen“! Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen 1914—18 Mannheim und Umgebung wird dieſen Tag nicht vorübergehen laſſen, ohne in einer Weihe⸗ und Gedächtnisſtunde ihrer gefallenen Kameraden ehrend zu gedenken. Im Mittelpunkt dieſer Gefalleneneh⸗ rung ſteht die Gedenkrede von Stadtpfarrer Köll. Alle kriegsfreiwilligen Kameraden ſeien ſchon jetzt zu dieſer Feierſtunde, die in der„Liedertafel“ abge⸗ halten wird, herzlich eingeladen. Beſonders willkom⸗ men ſind Eltern und ſonſtige Angehörige gefallener Kriegsfreiwilligen, ebenſo auswärtige Kameraden. an Einen ſängerſchaftlichen Schumannabend ver⸗ anſtaltete die Altherruſchaft Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen des ſtudentiſchen Verbandes„Deutſche Sänger⸗ ſchaft“. Dr. Richard Klein ſprach einführende Worte über„Das Deutſche“ bei Robert Schumann und trug nach einigen Stücken von Chopin, die dem Vergleich dienen ſollten, mit vollendetem Können mehrere Stücke aus dem„Album für die Jugend“, ferner Kinderſzenen und Perlen Schumannſcher Kleinkunſt auf dem Flügel vor. Frl. Charlotte Klaus fang einige Lieder. Ihr gepflegter Sopran kam beſonders in den Liedern:„Der Nußbaum“,„Mondſcheinnacht“ und„Widmung“ zur Geltung. Die Sonate für Kla⸗ vier und Violine op. 121, geſpielt von den Herren Dr. Klein am Klavier und Peter König, Violine, beſchloß in vortrefflicher Ausarbeitung den muſikali⸗ ſchen Teil. Nach der Pauſe ging man zum geſelligen Teil des Abends über. Nochmals fand Dr. Klein Gelegenheit zu einem Klaviervortrag. Mit muſik⸗ theoretiſchen Erklärungen, die dem Hörer alle Fein⸗ heiten Schumannſcher Mittel näher brachten, wurde der Karneval op. 9 geboten. Die aufnahmebereite Hörerſchaft kargte auch diesmal nicht mit ihrem Bet⸗ fall, den ſich Dr. Klein durch die Ausgeſtaltung des Abends verdient hatte. E Dio Arbeitsloſigkeit in Mannheim weiter zurückgedrängt Auch im Septe mber wieder 600 Arbeitsloſe untergebracht Die Entwicklung der Arbeitsloſigkeit und die Ein⸗ ſatzmöglichkeiten der Arbeitſuchenden ſind im Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung für September 1934 für den Arbeitsamtsbeßirk Mannheim in nur erfreulichem Sinne zu erweitern. Die Auflocke⸗ rung der großſtädtiſchen Arbeitsloſenmaſſen, die im ganzen Reich zu beobachten war, traf in vollem Um⸗ fange auch auf unſere Stadt zu. Zunächſt iſt es wieder gelungen, die Zahl der Ar⸗ beitsloſen zu einem beträchtlichen Rückgang zu zwingen. Insgeſamt brachte das Arbeitsamt 3248 Kräfte im September in Arbeit. Das ergibt unter Berückſichtigung der Bewegung der Beſchäftigungs⸗ lage, d. h. des üblichen Zu⸗ und Abſtroms Arbeit⸗ ſuchender. eine Verringerung der Geſamtarbeitsloſenzahl von itber 600 Perſonen. Welche Berufsgruppen nahmen im Sep⸗ tember unſere Arbeitsloſen auf? In erſter Linie war es auch in Mannheim die Land wirtſchaft, die bei günſtiger Witterung die Hackfruchternte zu Ende führte und in erneutem Aufſchwung viele Kräfte aufnahm. Auch die Landhilfe nahm ihren Fortgang. Es gingen neue Transporte in badiſche und fränkiſche Bezirke ab. Günſtig lag der Einſatz in der Metallinduſtrie, die ſtarken Bedarf an Fach⸗ arbeitern hatte. Beſonders gut beſchäftigt zeigte ſich das Gaſtwirtsgewerbe, das bei günſtigem Wetter und vielen Veranſtaltungen auch den Muſikern reiche Arbeitsgelegenheiten bot. In den Angeſtelltenberu⸗ fen brachte der September ebenfalls vielſeitige Mög⸗ lichkeiten, die in den techniſchen Berufen beſonders günſtia lagen. In der Vermittlung der Frauen zeigte ſich be⸗ ſonders die Gummi⸗ und Celluloidverarbeitung ſo⸗ wie das Bekleidungsgewerbe mit Herausſtellen der Herbſtmoden aufnahmefähig. In der Hauswirtſchaft fehlt es an guten Kräften. Die Anmeldung offener Stellen war im September erfahrungsgemäß beſon⸗ ders lebhaft. Zur Verſorgung der Hausfrau und zur Entlaſtung der großſtädtiſchen Arbeitsloſigkeit wurden neue Schulungs maßnahmen Berufs⸗ fremder aufgezogen, die gleichzeitig den erheblichen Zuſtrom vom Land eindämmen ſollen. Bei der Reichsautobahn haben die Durch⸗ führung der Erdarbeiten und die Ausführung von Kunſtbauten ihren Höhepunkt erreicht. Auch die Rheindammbauten bei Speyer wurden in vollem Umfange aufgenommen. Weitere große Notſtands⸗ arbeiten ſind in Vorbereitung. Zuſammenſaſſend iſt zu ſagen, daß der Septem⸗ ber allen Erfahrungen zum Trotz kein Monat des Beſchäftigungsrückgangs war, ſon⸗ dern, daß es gelang, wieder vielen arbeitsloſen Volksgenoſſen Arbeit und Brot zu geben. BILDER VON TAGE Die Kamera siehf in die Weltf .— 5 92 55 Nächtliche Feierſtunde der HJ am Völkerſchlachtdenkmal 0 5 Führerappell und Gebietsſportfeſt der ſächſiſchen Hitler⸗Jugend in Leipzig. Der letzte Weg Barthons Der Leichenzug, mit dem Frankreichs ermordeter Außenminiſter zu Grabe geleitet wurde, auf der Eſplauade des Invalides. Der Sarg ruht auf einer Lafette und iſt mit der Trikolore bedeckt. . 2255 8 — S Einſturzunglück beim Neuban der Kattowitzer Kathedrale Ein Teil des Baugerüſtes am Neubau der Kathedrale in Kattowitz brach plötzlich zuſammen, während 70 Arbeiter ſich auf dem Gerüſt befonden. 60 von ihnen wurden ſchwer verletzt, davon 30 ſchwer. Zum größten Luftrennen der Welt, das— anläßlich der Hundertjahrfeier der Stadt Melbourne— auf der Strecke London— Melbourne veranſtaltet wird. Der Wettbewerb, der von einem reichen Bürger Melbournes mit einem Preiſe von 10 000 Goldpfund ausgeſtattet wurde, beginnt am 20. Oktober.— Das intereſſanteſte Teilnehmerpaar iſt das Ehepaar Molliſon, das hier in ſeiner Maſchine auf dem Londoner Flugplatz Mildenhall — dem Ausgangspunkt des Rennens— gezeigt wird. 4. Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 84 Breiterwände Nicht weniger als 84 Bretterwände ſind notwen⸗ dig geweſen, um den Plankendurchbruch zu umſchließen, der mit Hochdruck betrieben wird. Wer es nicht glauben will, der ſchaue ſelbſt nach und über⸗ zeuge ſich davon, daß man der Bretterwand neben dem Hauſe P 6, 19, die Nummer 1 aufgepinſelt hat, und daß dann die Numerierung weitergeht bis zum Durlacher Hof, wo die letzte Wand am Hauſe P 5, 5 die Nummer 84 trägt. Ordnung muß ſein, denn ſchließlich ſind ja die Bretterwände nicht nur zum Abſperren des Baugeländes da, ſondern ſie ſind auch gur Vermietung für Wirtſchaftswerbung beſtimmt. Hier und da prangen ſchon die Werbeanzeigen auf den hellen Flächen, und es wird wohl nicht mehr all⸗ zulange dauern, bis alles überkleiſtert iſt. Zur Regelung des Fußgängerver⸗ kehrs hat man zwiſchen den beiden Gleispaaren der Straßenbahn eine rot⸗weiße Linie gezogen und dieſe durch aufgeſtellte Balken am oberen und unte⸗ ren Anfang beſonders kenntlich gemacht. Eine Tafel mit der Aufſchrift„Das Betreten der Fahrbahn innerhalb der rot⸗weißen Markierung iſt verboten,“ ſorgt für die notwendige Unterweiſung der Fuß⸗ gänger.* Die Straßenbahn hat ebenfalls Arbeit ge⸗ habt. Sie mußte zur Befeſtigung der Oberleitung Maſten aufſtellen, da die Verankerungen des Fahr⸗ drahtes an den Häuſerwänden nicht belaſſen werden konnten. Die Abbrucharbeiten ſelbſt haben ſchon ſehr große Fortſchritte gemacht. So ſteht von dem Haus F 5, 4 nur noch die Vorderwand und auch nebenan vom Durlacher Hof ragen nur noch kleine Stücke des Daches in die Luft. In der Toreinfahrt wird ein Wagen nach dem anderen mit dem Schutt beladen, der ohne Unterbrechung aus der Höhe herabfällt. Bei den übrigen Häuſern verdecken vorläufig noch die Vorderfronten das von den Spitzhacken hervorge⸗ rufene Trümmerfeld. Einſam ſteht das Juwelierge⸗ ſchäft an der P 6⸗Ecke immer noch, wie auch der Bau⸗ zaun bei dem Automaten eine Lücke hat, da dieſer ebenfalls ſeinen Betrieb noch fortführen kann. Nebenan das Roxy⸗Kino iſt zu einer Freilichtbühne geworden. Stehen doch nur noch die Wände und in dem Durcheinander kann man gerade noch erkennen, wo einſt die Leinwand über die Bühne geſpannt war. Eine Staubſchicht liegt ſtändig über der ganzen Gegend. An allen Ecken und Enden wirbelt der Mörtel unter der Spitzhacke auf: Das Alte ſtür zt. Weihnachtsſendung nach Lüberitzbucht Spielzeug für deutſche Kinder in Afrika In der Volkshochſchule(E 7) findet zur Zeit eine entzückende kleine Ausſtellung ſtatt, die Zeugnis ab⸗ legt vom Bienenfleiß der kleinen„kolonialen Ar⸗ beitsgemeinſchaft“ im Bo M. Unter Leitung der Ringreferentin Irene Tröger, haben die Mä⸗ del in ihren Heimabenden reizende Kinderkleider, Höschen, Spielanzüge und Schürzen für deutſche Kinder in Südweſt angefertigt, die als Weih⸗ nachtsgabe des Frauenbundes der Reichskolonial⸗ geſellſchaft nach Lüderitzbucht hinausgeſandt werden, um hartringenden deutſchen Familien ein Zeichen unſerer Treue zu ſein. 8 8 88 Neben dieſen rein praktiſchen Gaben finden ſich famoſe, lebendig wirkende Kaſperltheaterpuppen(aus Papiermaſſe modelliert), handgezeichnete und ge⸗ malte Bilderbücher, niedliche Puppen in allen Grö⸗ ßen, ein handgemaltes Quartett⸗ und ebenſolches „Schwarze⸗Peter“⸗Spiel und ausgeſägte, naturgetreu bemalte Tiere und Wägelchen, die für den dortigen deutſchen Kindergarten beſtimmt ſind. Wie glücklich werden die Augen der deutſchen Kinder aufleuchten, wie dankbar wird manche deutſche Mutter der fleißi⸗ gen Mädel und Frauen gedenken, die zu ſolcher Weihnachtsfreude beigetragen haben. Die Ausſtellung iſt täglich von 3 bis 6 für Jedermann bis Samstag nachmittag einſchließlich geöffnet. Dann werden die Gaben verpackt und vom Frauenbund über die Zen⸗ trale Berlin nach Südafrika mit der Woermannlinie, die die Kiſten unentgeltlich befördert, hinausgeſchickt. N W. Planctariumsabend für Erwerbsloſe Im vollbeſetzten Planetarium fand am Samstag⸗ abend der zweite Planetariumsabend für Erwerbs⸗ löſe ſtatt. Leider war Prof. Feurſtein wegen Krank⸗ heit verhindert, die Veranſtaltung zu eröffnen. Den Anfang bildete der muſikaliſche Teil, für den ſich in dankenswerter Weiſe das Hotter⸗Terzett zur Ver⸗ fügung geſtellt hatte. Es ſpielte und ſang Lieder von der Pfalz und vom Rhein, die den lebhafteſten Beifall der Zuhörer fanden. Als Zugabe brachten ſie außerdem bekannte, vielgeſungene Lieder, wie die „Liſa“,„Mein Name iſt Annemarie“ und Wolgalie⸗ der zum Vortrag. Der zweite Teil brachte Ge⸗ dichte, vorgetragen von Schülern der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater, Liſelotte Fries mit ernſten Dingen, Annelieſe Ulſchmidt mit luſtigen Mundartdichtungen, wofür ſie viel Beifall fanden, ſo daß noch verſchiedene Zugaben gegeben wurden. Im dritten Teil kamen zwei Filme zur Vorführung. Ein lehrreicher Tonfilm von den „Seen der wilden Schwäne“, der einen Einblick in die Brutſtätte der wilden Schwäne in Schweden vermittelte. kameras, wurden die ſonſt ſo ſcheuen Schwäne vom Ausſſchlüpſen aus dem Ei bis zum ausgewachſenen Tier, das Flugverſuche macht, belauſcht und gefilmt. Der zweite Film war ein Ufa⸗Tonfilm, betitelt: „Zu den Kopfjägern durch das Incareich“. Eine Forſchungsreiſe zu den Nachkommen der Inca⸗Jat⸗ dianer, an deren große Vergangenheit noch Reſte von Bauten erinnern. Herrliche Aufnahmen von den hohen Gebirgszügen der Anden, wilden Strom⸗ ſchnellen und undurchdringlichem Urwald, durch den ſich der Forſcher durcharbeiten mußte, ö Mit modernſten Geräten, wie Fern⸗ Das Schlageler-Gedüchtnis-Mufeum Immer noch herrſcht in weiten Kreiſen unſeres Volkes und in den Reihen ehemaliger Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer Unklarheit über die Aufgaben des Schlageter⸗Gedächtnis⸗Muſeums. Die geſchichtliche Aufgabe des Freikorpskämpfers als kämpfender Stoßtrupp iſt beendet. Es iſt Pflicht jedes einzelnen, in die Reihen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zurückzutreten und Schulter an Schulter mit allen anderen Volksgenoſſen am Aufbau des nationalſozia⸗ liſtiſchen Staates mitzuwirken. Wer die Totalität der nationalſozialiſtiſchen Bewegung anerkennt, muß alle Organiſationsformen, die ſich mit den Aufgaben nationalſozialiſtiſcher Organiſationen überſchneiden können, ablehnen. Streng von dieſen Geſichtspunk⸗ ten ausgehend, iſt die Organiſation des Schlageter⸗ Gedächtnis⸗Muſeums e. V. aufgebaut, mit der ein⸗ zigen Aufgabe, die geſchichtliche Sendung des Freikorpskämpfers für alle Zukunft unter Beweis zu ſtellen und feſtzuhalten. Die Leitung unterſteht dem Vorſtand, der ſich z. Zt. aus drei Gruppen von Kameraden zuſammen⸗ ſetzt, und zwar, fünf Kameraden Schlage⸗ ters: Heinz Hauenſtein, Oberpräſident Gauleiter Erich Koch, Georg Zimmermann, Georg Werner, Hauptmann a. D. Pordom, Vertretern deutſcher Freikorps: General der Inſanterie Freiherr von Lüttwitz, General von Hörauf, Polizei⸗General Wecke, Oberſtfeldmeiſter Glombowſki und mit Ge⸗ nehmigung des Herrn Reichsminiſters des Innern. Reichsarchivrat Dr. Rogge. Geſchäftsführendes Mit⸗ glied iſt Kamerad Hptm a. D. Pordom. Dem Vorſtand ſteht ein Führerring zur Seite, dem ſich bisher 85, das ſind nahezu alle Freikorps⸗ führer, angeſchloſſen haben. Durch Verträge mit dem Reichsarchiv und mit der kriegsgeſchichtlichen Abtei⸗ lung des Reichswehrminiſteriums, die die ausdrück⸗ liche Billigung des Herrn Reichswehrminiſters ge⸗ funden haben, ſind die Aufgaben des Schlageter⸗Ge⸗ dächtnis⸗Muſeums feſt umriſſen worden. Das Schlageter⸗Gedächtnis⸗Muſeum ſoll alle vorbereitenden Arbeiten für die Geſchichts⸗ ſchreibung der Freikorps und für eine kriegs⸗ geſchichtliche Darſtellung der Nachkriegszeit durchführen. Die Erwerbung der Mitgliedſchaft des Schla⸗ geter⸗Gedächtnis⸗Muſeums vorm. Bund Schlageter, iſt den ehemaligen Grenzſchutz⸗ und Freikorps⸗ kämpfern vorbehalten, die den einwandfreien Nach⸗ weis erbringen können, aktiv an Kampfhandlungen während ihrer Freikorpszeit teilgenommen zu ha⸗ ben, und deren moraliſche und vaterländiſche Geſin⸗ mung erwieſen iſt. Es wird eine eidesſtattliche Er⸗ klärung verlangt, daß man nach 1930 keiner marxiſtiſchen Partei angehört hat. Von der Aufnahme ſind ausgeſchloſſen, ehemalige Frei⸗ korpskämpfer, deren vorzeitige Entlaſſung aus dem Freikorps auf eine Beſtrafung wegen Diſßiplin⸗ loſigkeit oder ehrenrühriger Handlungen zurückzu⸗ führen iſt. Die Prüfung der Unterlagen geſchieht mit Unterſtützung der Beamten des Reichsarchivs. Die Verleihung des Schlageter⸗Ehrenſchil⸗ Chopin im Film: Abſchiedswalzer Großer Filmerfolg im Gloria⸗ und Palaſttheater Es iſt ſchon immer ein Wagnis geweſen, eine hiſtoriſche Geſtalt auf der Bühne oder auf der Film⸗ leinwand darzuſtellen, vor allem aber einen Film über einen Muſiker mit ſeiner Muſik zu drehen. Man muß bei einem Muſiker⸗Film immer an die nicht ganz geglückten Verſuche und an die Verſager denken, die ſchon manche Enttäuſchung gebracht haben. Der Film aus Chopins Leben, der als„Abſchiedswalzer“ läuft, iſt endlich einmal ein Werk, das man mit rei⸗ ner Freude genießen kann und das bei dem Be⸗ ſchauer einen tiefen Eindruck hinterläßt. Die Muſik des großen Meiſters iſt mit dem Geſchehen zu einer ſolchen Einheit verbunden, daß ſie auch denen nahe⸗ gebracht wird, die von Chopin nichts oder nicht viel wußten. Die Grundlage für den Erfolg des Bildſtreifens iſt ein ſauber gearbeitetes Drehbuch, das in ſchlichter Weiſe von der Beteiligung Chopins an den revolu⸗ tionären Umtrieben in Polen erzählt, von ſeiner kleinen Freundin, von ſeinem Lehrer und von ſeiner Liebe zu der franzöſiſchen Schriftſtellerin George Sand. Es wird niemand geben, der wiſſen will, ob das Geſchehen auf hiſtoriſcher Treue aufgebaut iſt, denn Geza von Bolvary hat mit ſolch meiſterhafter Hand den Stoff geſtaltet, daß man kleine ſchwache Stellen gar nicht bemerkt, ſondern nur die große Linie ſieht. Sehr geſchickt ſind Chopinſche Melodien zum Aufbau des Spieles verwendet worden, wobei ſie ſich einige Bearbeitungen gefallen laſſen mußten, ohne daß ſie hierbei ihre Urſprünglichkeit verloren haben. Echteſter Film iſt zweifellos oͤer Höhepunkt des Bildſtreifens: Chopin ſoll bei einem Konzert in Paris Mozart ſpielen, nachdem er kurz zuvor von dem Aufſtand in Polen gehört hat. Der Wirklichkeit ent⸗ rückt ſpielt er die Revolutions⸗Etüde, wobei er in Gedanken bei ſeinen kämpfenden Freunden weilt und die Schickſale ſeines Lebens an ſeinem geiſtigen Auge vorüberziehen ſieht. Ton und Bild ergänzen ſich: man hört nicht nur die Flammen lodern, die Trom⸗ peten zum Angriff blaſen und das Schlachtgetümmel, ſondern man ſieht das Geſchehen aus den Taſten hergus, über die in wildem Spiel die Hände Chopins gleiten. f r Erfolg des Filmes wird aber weiterhin be⸗ dingt durch die ausgezeichnete Darſtellung. Wolfgang Liebeneiner, Sybille Schmitz und Hanna Waag, die ſchon in dem Film„Muſik im Blut“ durch ein ſchönes Zuſammenſpiel auffielen, ſind auch hier wieder Träger der Handlung. Wolfgang Lie⸗ des erfolgt durch das Schlageter⸗Gedächtnis⸗Mu⸗ ſeum und ſtellt das vom Reichsminiſter einzig ge⸗ nehmigte Abzeichen der ehemaligen Freikorpskämp⸗ fer dar. Die Aufgaben der ehemaligen Freikorps⸗ kämpfer im Schlageter⸗Gedächtnis⸗Muſeum ſind kurz um⸗ riſſen folgende: Alle nur erreichbaren Erinnerungs⸗ ſtücke aus der Freikorpszeit, wie Abzeichen, Aus⸗ weiſe, Perſonalpapiere Bilder, Notizbücher, Briefe, Aufzeichnungen, Befehle, Erlebnisberichte, Zeitun⸗ gen, Flugblätter, Plakate uſw. zu ſammeln und der Ortsſammelſtelle, welche die Weiterleitung an die Zentrale vornimmt, auszuhändigen. Ein weiteres ſehr wichtiges Arbeitsgebiet des Muſeums iſt die Schlageter⸗Ausſtellung der Deutſchen Frei⸗ korps. Sie wurde von uns aus der Sammlung perſönlicher Andenken an Schlageter gelegentlich des 10. Gedenk⸗ tages an die Erſchießung Schlageters entwickelt. Sie ſoll in den breiten Maſſen der Großſtädte aufklärend über die Zeit von 1918 bis 1924 wirken. Sie wurde bisher in Berlin, Düſſeldorf, Beuthen, Leipzig, Dres⸗ den, Chemnitz, Karlsruhe und Stuttgart gezeigt und iſt zur Zet in München. Ueber 200 000 Deutſche haben bisher die Ausſtellung beſucht. Die Ausſtellung um⸗ faßt z. Zt. etwa 5000 Einzelſtücke, darunter eine Sammlung von etwa 150 Freikorpsabzeichen und etwa 500 Bücher und Hefte, eine faſt lückenloſe Sammlung der Literatur der Kämpfe in der Nach⸗ kriegszeit. Dieſe Arbeit erfordert eine ſtändige Ver⸗ bindung mit den Freikorpskämpfern. Ueberall dort, wo es uns notwendig erſchien, errichteten wir eine Sammelſtelle. Aufgabe des Sammelſtellenleiters iſt es, innerhalb ſeines Bezirks in Stadtarchiven, Heimatmuſeen, Bibliotheken uſw. feſtzuſtellen, ob dort auf die Freikorpskämpfe bezügliches Material vor⸗ handen iſt, und die karteimäßige Erfaſſung zu ver⸗ anlaſſen. Ebenſo hat er in ſeinem Bezirk die Grä⸗ ber und Erinnerungsdenkmäler deutſcher Freikorps⸗ kämpfer feſtzuſtellen und die Pflege zu übernehmen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Sammelſtellenleiter gleichzeitig Helfer und Berater in wirtſchaftlichen und allen ſonſtigen Fragen für alle Freikorpskame⸗ raden ſeines Bezirks ſein muß. Soweit er darin von der Zentralſtelle durch Auskünfte und tätige Hilfe unterſtützt werden kann, geſchieht dies. Die Ortsſammelſtelle Mannheim wird es als ihre vornehmſte Aufgabe betrachten, die Schla⸗ geter⸗Ausſtellung der Deutſchen Freikorps bald nach Mannheim zu bringen; haben wir doch allen Grund dazu, die Erinnerung an unſeren Freikorpskame⸗ raden und Nationalhelden Schlageter als engere Landsleute in Ehren zu halten, und unſerem Volke und der Jugend ſein und ſeiner Kameraden Wirken vor Augen zu führen. Sie iſt auch zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit. Ortsſammelſtelle Mannheim. Leidenſchaft und Hingabe, Sybille Schmitz gibt der Chopins, wie überhaupt jede einzelne Rolle ausge⸗ zeichnet beſetzt iſt. eine hiſtoriſche Geſtalt darzuſtellen, die nicht ganz beneiner ſpielt den jungen Chopin mit ſeiner ganzen Hugo Dillmann, O 5, 7, Leiter. Schriftſtellerin George Sand blutvolles Leben und Hanna Waag wächſt zu wirklicher Größe empor, als ſie, das kleine Mädchen aus Warſchau, zugunſten der Dame von Welt zum zweiten Male entſagen muß. Ganz prächtig Richard Romanowſky als Lehrer Sybille Schmitz im„Abſchiedswalzer“ Sybille Schmitz perſönlich Die Erſtaufführung dieſes wirklich guten Films gab Veranlaſſung, Sybille Schmitz nach Mannheim zu rufen, um ſie in den beiden Lichtſpielhäuſern per⸗ ſönlich den Mannheimer Filmfreunden vorzuſtellen. Wenn der Film abgelaufen iſt und die Künſtlerin den Theaterbeſuchern ein paar nette Worte ſagt, dann bricht ein Beifallsſturm los, denn das Publikum ſteht noch unter dem Eindruck des guten Films und der ſchauſpieleriſchen Leiſtungen. Sybille Schmitz ſpricht von ihrer Freude über die gute Aufnahme, die der Film findet und über die Schwierigkeiten, Kampf gegen Wieder einmal gilt es, den Hunger und Kälte aufzunehmen. Die Winter⸗ ſchlacht beginnt. Alle Kräfte müſſen angeſpannt werden, damit des Führers Wort erfüllt wird. Alle Volksgenoſſen müſſen opfern, denn dieſe Opfer ſind Bauſteine für die Zukunft unſeres Volkes! Geldſpenden können eingezahlt werden auf: Poſt⸗ ſcheckkonto der NS⸗Volkswohlfahrt, Gauführung, Konto Winterhilfswerk, Karlsruhe Nr. 360. Schmitz dann unendlich oft ihren Namen ſchreiben, denn das Verlangen nach einem Autogramm iſt groß. Wenn man dann Gelegenheit hat, mit der Künſt⸗ lerin ins Geſpräch zu kommen, dann merkt man, daß ſie nicht nur eine Dame von Welt iſt, ſondern ein junges, frohes Menſchenkind, das ſich darüber freut, etwas geſtalten zu dürfen, das den Theaterbeſuchern Freude macht. In Düren im Rheinland geboren, kam ſie nach ihrer Ausbildung zu Reinhardt nach Berlin, ſpielte 120mal in„Der Fall Mary Dougan“, machte Fortſetzung in Wien, begeiſterte zwiſchendurch die Darmſtädter und wirkte dann auch bei einem in Paris gedrehten Film mit, wie ſte zuletzt überhaupt zwiſchen Bühne und Film hin⸗ und herpendelte. Auf, der einen Seite Reinhardt, auf der anderen„Vam⸗ pyr“,„E I antwortet nicht“,„Herr der Welt“,„Ab. ſchiedswalzer“. Sybille Schmitz weiß von ihren Kol⸗ legen zu erzählen, iſt begeiſtert über den prächtigen Kollegen Wolfgang Liebeneiner und findet viele an⸗ erkennende Worte für das Können des Regiſſeurs Geza von Bolvarys. Nur drei Wochen hat man an dem Film„Abſchieoͤswalzer“ gearbeitet, den man gleichzeitig mit franzöſiſchen Schauſpielern in einer franzöſiſchen Faſſung hergeſtellt hat. Der Schluß des „Abſchiedswalzers“ hätte eigentlich ein wenig anders ſein ſollen. Es war geplant, ihn auf Mallorca ausklingen zu laſſen. Aber das wäre zu koſtſpielig geworden und dann wollte man nicht auch noch De⸗ viſen außer Land bringen. Natürlich wird die Künſtlerin auch in Zukunft filmen. Ihre nächſte Rolle iſt das„Bieſt“ in dem Film„Oberwachtmeiſter Schwenke“, den man in Vor⸗ bereitung hat und der in abſehbarer Zeit gedreht werden dürfte. Dabei bleibt ſie ſelbſtverſtändlich dem Theater treu, dem ihre große Liebe gehört! j. * Der neue Schifilm:„Zwoa Brett'l a'führiger Schnee“ Als Auftakt für die kommende Schilaufzeit führt der Bergverlag R. Rother, München, in Verbindung mit dem Schiklub Mannheim den prächtigen neuen Schifilm, der das Hohelied auf den Schilauf darſtellt, vor. Der Film zeigt an ernſten und heite⸗ ren Erlebniſſen, wie man mit ſeinen Schiern umzu⸗ gehen hat und bringt wunderbare Aufnahmen aus dem weißen Reich der Viertauſender und dem Wun⸗ derland der Dolomiten. Es fehlt nicht an gutem Humor, denn wer Schwerla kennt, weiß, daß er kei⸗ nen langweiligen Film zuſammenſtellen kann. Der Film fand in Ludwigshafen kürzlich begeiſterte Auf⸗ nahme und wird auch in Mannheim neue Freunde dem Schilauf gewinnen. Es ſollte niemand verſäu⸗ men, ſich dieſen Bildſtreifen anzuſehen. Er wird am kommenden Sonntag vormittag in einer einmaligen Aufführung im Ufa⸗Palaſt Univerſum gezeigt, Hinweis Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle. Am Don⸗ derstag, dem 18. und Freitag, dem 19. Oktober, wird Dr. Nils von Holſt, Berlin, über das Thema: „Die freie Reichsſtadt Danzig und das deutſche Ordensland“ ſprechen. Der Vor⸗ tragende behandelt vor allem die Baukunſt des deut⸗ ſchen Ritterordens im Weichſellande, die von dieſer beeinflußte bürgerliche Kunſt von Städten wie Thorn und Königsberg und ſchließlich das Stadtbild von Danzig als die„letzte große Selbſtdarſtellung des unbekannt iſt. Nach ihrem Auftreten darf Sybille deutſchen Bürgertums“. Artikel 338 uud 516 Ale. Ig. 50 Hiri ichi nell vom allen Aerrn hat mir ein pcor neue Schohe gekauft:„ Ms meine Liebſingsmorke. Sieh! mol, Wie tadellos sie sitzen, so beqbem, und die halten. loß Dir doch von Deinem Voter duch mol welche schenken. Mannheim, O 4, 7 am Strohmarlet 1 . muſi gehö bzw. Zug: lars forn nun muft licht liche diget 1 muft in 6 teile Maf rege bere Exif lichſt Mag keit Prir ein hält! man in j man noch verft gleit Lebe gene bild! ver Ang die über biete ſozic nicht nere Pfle etwe Sin Füh * C. tung Teil Haa Eben vier von Seh Dan herb Dür rau! weit tafel der geſie und derk auch Dar ſtan End Mittwoch, 17. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 489 —— 600 Mk. Eheſtanoshilfe Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Reinhardt, teilt in der Deutſchen Steuerzeitung mit, daß die Steuerermäßigung für Hausge⸗ hilfinnen für immer gewährt werden wird. Die Vorſchrift, daß der Arbeitgeber für jede Hausgehilfin im Monat 50 Mark abziehen darf, iſt danach, unter Beſeitigung der Begrenzung der Steuerermäßigung auf drei Hausgehilfinnen, in das neue Einkommenſteuergeſetz übernommen worden, das am 1. Januar 1935 in Kraft treten ſoll. Be⸗ ſtehen bleibt ferner das unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen gewährte Eheſtandsdarlehen. Wie Staatsſekretär Reinhardt mitteilt, ſind nunmehr be⸗ reits rund 320 000 Eheſtandsdarlehen gewährt. Die Entlaſtung des Arbeitsmarktes die ſich daraus er⸗ gebe, betrage 400 000 bis 500 000 und die Vermin⸗ derung des Finanzbedarfes der Arbeitsloſenhilfe 200 bis 250 Millionen Reichsmark jährlich. Die Zahl der Eheſchließungen ſei im erſten Vierteljahr 1934 um 43 752 46,2 v. H. höher geweſen als im erſten Vierteljahr 1933. Der Staatsſekretär nimmt an, daß die Zahl der Eheſchließungen in den nächſten 12 Monaten in noch viel größerem Ausmaß zuneh⸗ men wird als bisher. Die Eheſtandsbeihilfe wird aber in das neue Steuergeſetz mit einigen Aende⸗ rungen übernommen. So ſoll beſtimmt werden, daß die künftige Ehefrau innerhalb der letzten zwei Jahre vor Stellung des Antrages mindeſtens neun Monate lang(ſtatt bisher 6) im Inland in einem Arbeitnehmerverhältnis geſtanden hat. Fer⸗ ner wird das Eheſtandsdarlehen nicht mehr auch an Verheiratete gewährt, ſondern nur an ſolche An⸗ tragſteller, die erſt heiraten werden. Da infolge der Zunahme der Beſchäftigtenziffer und der Summe des Arbeitseinkommens auch das Aufkommen an Eheſtandshilfe zunimmt, ſoll der Durchſchnittsbetrag des Darlehens, der zuletzt 500 Mark ausmachte, durch einen neuen Erlaß wieder auf 600 Mark erhöht werden Späteſtens für den Sommer 1935 rechnet Staats⸗ ſekretär Reinhardt mit einem Mangel an Klein⸗ wohnungen, und zwar mit einem Fehlbetrag von etwa 200 000 Wohnungen. Deshalb wird, wie er erklärt, ſchon ſehr bald die Frage der Finanzie⸗ rung des verſtärkten Baues von Kleinwohnungen geprüft werden müſſen, damit ſpäteſtens im Früh⸗ jahr 1935 die Arbeitsſchlacht im Kleinwohnungsbau beginnen kann. Anorönung über Muſik-Privatunterricht Das Preſſe⸗ und Kulturamt der Reichsmuſikkam⸗ mer teilt mit: Es wird daran erinnert, daß am 1. Oktober die Anordnung des Präſidenten der Reichsmuſikkammer über die Unterrichtsbedingungen für den Privat⸗ unterricht in der Muſik vom 27. Auguſt 1934 in Kraft getreten iſt. Dieſe Anordnung ſieht vor, daß Un⸗ terrichts verträge zwiſchen den der„Reichs⸗ muſikerſchaft“ innerhalb der Reichsmuſikkammer an⸗ gehörenden Muſikerziehern und Privatmuſikſchülern bzw. deren geſetzlichen Vertretern nur noch unter Zugrundelegung eines beſtimmten Vertragsformu⸗ lars abgeſchloſſen werden dürfen. Das Vertrags⸗ formular, das im Rahmen der erwähnten Anord⸗ nung in den„Amtlichen Mitteilungen der Reichs⸗ muſtkkammer“ Nr. 29 vom 29. Auguſt 1934 veröffent⸗ licht wurde, befindet ſich inzwiſchen im Beſitz ſämt⸗ licher Privatmuſiklehrer und kann von den zuſtän⸗ digen Ortsmuſikerſchaften bezogen werden. An alle Eltern, die ihren Kindern Privat⸗ muſikunterricht in irgendeinem Jnſtrumentalfach oder in Geſang oder in Theorie erteilen laſſen bzw. er⸗ teilen laſſen wollen, ergeht die dringende Bitte, den Maßnahmen der Reichsmuſikkammer für eine Neu⸗ regelung des Privatmuſikunterrichts und insbeſon⸗ dere zur Beſeitigung der Not des ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Privatmuſiklehrerſtandes mög⸗ lichſt weitgehendes Verſtändnis entgegenzubringen. Mag es manchem auch als eine kleine Unbequemlich⸗ keit erſcheinen, einen beſonderen Vertrag mit dem Privatmuſiklehrer ſeines Kindes abzuſchließen bzw. ein bisher vielleicht ſchon beſtehendes freies Lehrver⸗ hältnis vertraglich neu zu regeln, ſo möge doch jeder⸗ mann bedenken, welche Vorteile die neue Regelung in jeder Hinſicht bietet. Insbeſondere wird ſich nie⸗ mand der ſich trotz ſeines eigenen Exiſtenzkampfes noch ein ſoziales Gewiſſen bewahrt hat, der Einſicht verſchließen können, daß es recht und billig iſt, die gleiche Sicherheit, die er für ſein eigenes und das Leben ſeiner Familie erſehnt, auch denjenigen Volks⸗ genoſſen zu gewähren, denen er die künſtleriſche Aus⸗ bildung ſeiner Kinder anvertraut. Geradezu un⸗ verantwortlich aber wäre es wenn Eltern aus Angſt vor der Erfüllung einer neuen Formalität auf die weitere muſikaliſche Ausbildung ihrer Kinder überhaupt verzichten wollten. Ganz im Gegenteil bietet ſich hier eine beſondere Gelegenheit, national⸗ ſozialiſtiſche Geſinnung zu beweiſen dadurch, daß man nicht nur durch die Muſikerziehung der jungen Ge⸗ neration die Grundlagen für eine weitere tatkräftige Pflege deutſcher Kultur ſchafft, ſondern zugleich auch etwas für die notleidenden Privatmuſiklehrer im Sinne des Arbeitsbeſchaffungsprogramms unſeres Führers tut. u Zu einem Kameradſchaftsausflug der Firma C. J. Boehringer& Söhne, Waldhof, hatte die Lei⸗ tung ihre Gefolgſchaft und ſämtliche Penſionäre zur Teilnahme eingeladen. Zwanzig Wagen der Rhein⸗ Haardtbahn führten die Teilnehmer durch die wette Ebene der Vorderpfalz nach Bad Dürkheim. In vier Gruppen wurden unter der liebevollen Führung von Herren des Verkehrsvereins Dürkheim die Sehenswürdigkeiten des Weinſtädtchens beſichtigt. Dann ging's vorbei an Rebenhängen und durch herbſtlich bunte Laubwälder hinauf zum Wahrzeichen Dürkheims, der Limburg. Hier, im rieſigen Innen⸗ raum der alten mächtigen Kloſterkirche, unter der weiten Kuppel des Himmelsdomes, war die Kaffee⸗ tafel gedeckt. Hier war es auch, wo ein heimatlieben⸗ der Führer des Verkehrsvereins Dürkheim im An⸗ geſicht der weiten, geſegneten Fluren ſeiner Heimat und in trauriger Erinnerung an die unſeligen Bru⸗ derkämpfe der vergangenen Jahrhunderte, von denen auch die Ueberreſte der Limburg zeugen, Worte des Dankes für die Vorſehung fand, die endlich dem Zu⸗ ſtand, wo der Deutſche des Deutſchen Feind war, ein Ende gemacht hat. Ein großer Teil der Teilnehmer zog dann hinüber zur Hardenburg, einem alten Adelsſitze, deſſen trauige Reſte noch Zeugnis ablegen für die unerhörte Gewiſſenloſigkeit, mit der ein Melae und ſeine Nachfolger deutſche Gaue brand⸗ ſchatzten. Abends nahm die ganze Reiſegeſellſchaft, auf die vier größten Gaſtſtätten Dürkheims verteilt, pern Dixmui DIE BLUTIGEN FLANDERNKAMPPFE IM OKTOBER 114„ vod MAdOR A. D. WALTER OERTE den Cangemarck Das waren die Truppen. mit denen French den entf cheidenden Stoß zu führen gedachte. Sie umfaßten von Armentiéres bis zur Küſte acht kriegs⸗ ſtarke, mit reichlicher Artillerie und zahlreichen Ka⸗ vallerie⸗Diviſionen ausgerüſtete Korps, gewiß eine Maſſe, der eine mächtige Stoßkraft innewohnte. Mit ihr hoffte French den entſcheidenen Angriff zu füh⸗ ren. Deuische Gegenmaßnahmen Deutſcherſeits war inzwiſchen das 4. Kavallerie⸗ korps, unter Generalleutnant v. Hollen, auf den äußerſten rechten Flügel geworfen worden. von der Marwitz, mit allen Mitteln den bei Mpern gemeldeten Gegner an weiterem Vorgehen zu hindern. Die Heereskavallerie löſte dieſe ihr übertragene Aufgabe in geradezu muſtergültiger Weiſe. In brei⸗ ter Front vorgehend, griffen die deutſchen Reiter den weit überlegenen Gegner entſchloſſen an, brachten ihn zum Halten und zwangen ihn, ſich einzugraben. Die Regimenter blieben auch nachts in ihren Stel⸗ lungen, die mit dem vorhandenen geringen Schanz⸗ zeug notdürftig verſtärkt wurden. Die Verpflegung wurde ſchwierig, weil die Reiterei keine Feldküchen hatte. Es machte die größten Schwierigkeiten, die Pferde der acht Kavallerie⸗ Westende Hegi sche 4E 0 4 S O/vsi onen 8. FeanzôsJ sche. Mg eie O/mmUu e 180 Iris ion A, N 72. Ov. S, 59. Oi u. N 96, Feanzösche 0 7 5 ALoralla eie Div. Larg hen, E U 6 , ere L Ehhlisches n 4 ον . ZO L. Fnglis ches Ko ps Z. Fhglis ches Haralle ie AO; Kattensklzae zum He/ Ostende . FrsaHE Dfuision Hangexe* e Copelle S, Se Se Diusſon Di o fucbole 4 4. SS DVihsten Coſtnach eee Hir gl. ö„757TT1TTT 1 . Nong, ele Jen e 3 wah ache„ Fesertro alben S Kesetrs Di. eggs Shelu rel 1„ 79. Oktober bis 0-+ſñb er 1914 L Hese eue fog eee, LA. Resefre flops 8! 2 Mißestroosebelle 0 i eee, 3 M Hoelſſe vel KMU. Gesetue Hoss N 0 Hass chEenMMα 1 8 „a. gesetre Prison Kb . e TN . e νν, NAU. Jehan Anqiſſi des H Afmee Hen Auf die Nachricht von Truppenausladungen bei Ypern ging die 3. deutſche Kavallerie⸗Diviſion auf Ypern vor, fand jedoch dieſe Stadt vom Feinde frei und ſtieß dann bis in die Gegend Poelkapelle—Pope⸗ ringhe-Kemmel vor, die ohne größere Kämpfe er⸗ reicht wurde. i Inzwiſchen war die 6. Kavallerie⸗Diviſion auf Wytſchaete vorgegangen, nachdem ſie ſchwächeren Widerſtand gebrochen hatte. Die bayeriſche Kavalle⸗ rie⸗Diviſion war auf Thielt angeſetzt worden. Der deutſchen Oberſten Heeresleitung waren die Verſchiebungen innerhalb der Heeresfront der Alli⸗ ierten nicht verborgen geblieben. Sie ſchob daher den weitaus größten Teil der Heeres⸗ kavallerie die.,.,.,., Garde⸗ und bayeriſche Kavallerie⸗Diviſion, nach Flandern, wo inzwi⸗ ſchen Ypern hatte vor dort auftretendem ſtarken Gegner geräumt werden müſſen, und befahl General Diviſionen unterzubringen und zu verpflegen. Die Munition wurde knapp, aber mit zuſammengebiſſe⸗ nen Zähnen lagen die deutſchen Reiter in ihren flüchtig ausgekratzten Gräben und ließen den Eng⸗ länder nicht aus den Zähnen. Trotz aller Unbilden war die Stimmung und Schlagkraft der deutſchen Reiter ſo groß, daß es der 3. Kavallerie⸗Diviſion mit der 25. Brigade unter Oberſt v. Glaſenapp gelang, mit ſeinen heſſiſchen Dragonern von den Regimentern 23 und 24 einen Gra⸗ benabſchnitt zu ſtürmen, der von einem der beſten Regimenter der engliſchen Armee, den Scots Guards, beſetzt gehalten wurde. Die Engländer er⸗ litten ſchwere Verluſte und büßten auch noch 300 Mann Gefangene ein, gewiß eine der glänzendſten Leiſtungen der deutſchen Kavallerie im Gefecht zu Fuß in dieſem Kriege 5 2 Der von Südoſten aus angeſetzte Angriff der Heereskavallerie, welche durch Jäger⸗Batatlllone und die Brigade Schulenburg unterſtützt wurde, erregte die Aufmerkſamkeit der Briten derart, daß ſie, eine Offenſive großen Stils in dieſem Abſchnitt fürchtend, ſtarke Kräfte in den ſüdlichſten Teil der weſtflandri⸗ ſchen Front zogen. Infolgedeſſen geſtaltete ſich die Kräfteverteilung der Alliierten an der flandriſchen Front derart, daß der Abſchnitt von Nieuport bis Dixmuiden von den Reſten der aus Antwerpen entronnenen belgiſchen Armee gehalten wurde, deren Stärke auf etwa vier Diviſionen anzunehmen war. Die Deckung des mitt⸗ leren Abſchnitts war der Elitetruppe der franzbſi⸗ ſchen Marine⸗Diviſion im Verein mit zwei franzöft⸗ ſchen Territorial⸗Diviſtonen übertragen worden, hinter denen die Kavallerie⸗Diviſion de Mitry in Reſerve ſtand, die jedoch ſchon ſehr bald zur Ver⸗ ſtärkung der Front in die vorderſte Linie gezogen werden mußte, um am Houthoulſter Walde zuſam⸗ men mit der belgiſchen Kavallerie⸗Diviſtion den Schutz dieſes Abſchnitts zu übernehmen. Den Abſchnitt beiderſeits Ypern hielten die Eng⸗ länder mit Vortruppen und maſſierten ſich zu einem Angriff, deſſen Sturmbock das am linken britiſchen Flügel in ſchmalem Raume aufmarſchierte I. engliſch Korps unter General Haig bilden ſollte. 5 Böse Ueberraschung für die Briſen Bevor jedoch dieſer Angriff zur Ausführung kam, erlebten die Briten eine böſe Ueberraſchung. Am Morgen des 18. Oktober ſchoſſen engliſche Kavalleriſten eine deutſche Radfahrerabteilung zuſammen, die über Roulers auf Weſtbrooſebeke vorſtieß. Die Gefange⸗ nen und Gefallenen trugen Nummern auf den Achſel⸗ klappen, die den Briten bisher vollkommen unbekannt geweſen waren. Es waren Radfahrer, die unter der Führung des Offizierſtellvertreters Sellſchopp aus den Regimentern 213, 214 und 215, von der 46, Reſerve⸗Diviſtion zur Aufklärung nach Weſten vorgeſchickt worden waren. Woher kamen dieſe Deutſchen mit den hohen Nummern auf den Achſelklappen, welche, wie die Briten ſehr bald feſtſtellten, zu der Vor⸗ hut einer ganz neuen Armee gehörten, die nach Weſten in breiter Front im Vormarſch war?? Um dieſe Frage beantworten zu können, müſſen wir auf den Beginn des Krieges zurückgreifen. Wer die große Zeit des Monats Auguſt igla in? Doutſchland erlebt hat, der wird ſich auch jener ge⸗ waltigen kationalen Begeiſterung entſinnen, die da⸗ mals alle Kreiſe des deutſchen Volkes durchflutete. Innerhalb weniger Tage meldeten ſich mehr als eine Million Freiwillige in den Kaſernen, um ſich für den Kampf gegen die das Vaterland um⸗ ringenden Feinde zur Verfügung zu ſtellen, eine Aeußerung der Opferbereitſchaft und Hingabe, die nur durch die gewaltige Leiſtung Preußens im Bo⸗ freiungskriege 1813 einigermaßen erreicht wird, Ar⸗ beiter, Bürger, Studenten. Bauern, Städter, Schü⸗ ler und Handwerker, Beamte, alt und jung, hoch und niedrig, eilte herbei und bat um Einſtellung in die Truppe. Sie alle hatten damals abgewieſen und auf ſpätere Zeit vertröſtet werden müſſen, da man diefe Maſſen weder ausbilden noch einkleiden und aus⸗ rüſten konnte. ö Jedoch bereits am 16. Auguſt befahl das Preu⸗ ßiſche Kriegsminiſterium die Aufſtellung von fünf neuen Reſervekorps mit den Nummern 22 bis 26, während Sachſen und Württemberg zuſammen das 27. Reſervekorps bildeten und Bayern die 6. baye⸗ riſche Reſerve⸗Diviſion auf die Beine brachte. Dieſe neuen Korps beſtanden zu 75 Prozent aus Kriegs freiwilligen, der Reſt waren geoͤfente Leute beider Aufgebote der Landwehr und des Landſturms, ſowie im September eingeſtellte Er⸗ ſatzreſerviſten. Was in dieſen Regimentern überwog, das war vor allem die akademiſche Jugend, die neben den oberen Klaſſen höherer Lehranſtalten ausnahmslos herbeigeeilt war, um durch ſpartaniſchen Opfermut und hingebende Treue an das Vaterland die Tugenden, die ihnen in Haus. Schule und Verbindung anerzogen waren, auch durch die Tat zu erhärten. (Fortſetzung folgt.) PPPbbbbbbbCbCCCCCCCPCↄVVCPPGGGTPGTCTGbPTGTPbCbDTPTPTPCbDTbPbDPTPTPTPTPTPTPTPTGTPPTPTVTVPTVTPVPTPVPVPPPPPPPPPPPPPPUFͥ᷑ͥ!ÄÄAÄ—VVVVVææÄ———————ꝛ yy’’’’ PP y Wp das Eſſen ein. Der Rieſenſaal des Turnvereins aber war faſt zu klein, um nachher alle die tanz⸗ und wein⸗ frohen Menſchen zu faſſen, die ſich in einträchtiger und herzlicher Kameradſchaft zwanglos untereinan⸗ der miſchten. Der Führer des Betriebes, Dr. Fritz Engelhorn, hatte in ſeiner launigen Begrüßungs⸗ anſprache einen Ton in uns allen zum Schwingen gebracht, der beſinnlich macht. Er führte u. a. aus: Wir wollen in den kommenden Tagen und Wochen der Arbeit, wenn Sorge und Mühe allzu hart an⸗ faſſen, hin und wieder einen Blick hinüberwerfen nach den Berghängen der Haardt, wollen uns der frohen Stunden erinnern, die wir dort verlebt haben und daraus Kraft und Mut ſchöpfen zu neuem Werke und Wirken. Nach Mitternacht erſt brachten die Son⸗ derzüge der OE die Teilnehmer wieder nach Mann⸗ heim zurück. W. H. * Im Verein für Geſundheitspflege ſprach Dr. med. W. Glück aus Sobernheim, ein den Mitglie⸗ dern wohlbekannter Redner, über die natürliche Lebens⸗ und Heilweiſe. Er behandelte vorwiegend Magen⸗, Darm⸗ und Leberleiden als Folgen unzweck⸗ mäßiger Ernährung. Nichts ſei falſcher als der Satz, was gut ſchmeckt, bekommt auch. Das Eſſen darf ſich nicht nach dem Gaumen, ſondern es muß ſich nach der Zuträglichkeit für die Verdauungsorgane und damit für den ganzen Körper richten. Viele Erkrankungen ſind Betrießsſtörunngen jnfolge unrichtiger Ernäb⸗ rung. Dr. Glück lehnt die ſogenannte kräftige Koſt mit viel eiweißhaltigen Speiſen ab und begründete ſeine Stellungnahme wiſſenſchaftlich und aus der Er⸗ fahrung, die immer eine Hauptquelle alles Wiſſens iſt. Chemie und Ernährung ſind Feinde!l Wie man eſſen ſoll, was man eſſen ſoll, ſetzte Dr. Glück aus⸗ einander und ſprach dann den Leber⸗, Magen⸗ und Darmleidenden Troſt zu. Dieſe Krankheiten ſind nicht unabänderlich. Man muß nur zweckmäßig leben und aus ſich den Glauben und die Kraft auf⸗ bringen, mit den Störungen fertig zu werden. So mündete der feſſelnde Vortrag ins Weltanſchauliche, auf dem die natürliche Lebens⸗ und Heilweiſe auf⸗ gebaut iſt. Wir wiſſen, und der Vorſitzende Dees betonte es im Schlußwort, daß man heute endlich zur richtigen Einſchätzung dieſer Dinge gekommen iſt. *. Der 7. Unterbadiſche alt⸗katholiſche Sängertag fand am letzten Sonntag in Mannheim ſtatt. Im Feſtgottesdienſt in der Schloßkirche ſangen unter der Stabführung von Muſikdirektor A. Guggenbühler und von ihm für Orgel und Bläſerchor inſtrumentiert, die drei Kirchenchöre von Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim vier Lieder von Heinrich Schütz. Der Nachmittag wurde durch eine Verbandsſitzung und eine weltliche Feier im großen Saal der Harmonie ausgefüllt. Hier kam das deutſche Volkslied in den Einzeldarbietungen der Chöre zu ſeinem Recht und die deutſche Ballgge in Sololiedern von Franz Schunck. Nach einer Begrüßungsauſprache des Vor⸗ ſitzenden des Mannheimer Kirchenchors, K. E. Bären⸗ klau, ſprachen der Verbandsvorſttzende E. Heck⸗ Karlsruhe, Stadtpfarrer Dr. Steinwachs und Gene⸗ raldirektor Kreuzer, der die Grüße des Biſchofs und der Kirche überbrachte. Gebäudeverſicherung Die Preſſeſtelle weiſt auf die Bekannt machung des Oberbürgermeiſters über die An⸗ zeigepflicht für die Gebäudeverſicherung hin. Unter⸗ laſſungen haben zur Folge, daß Gebäude nach einge⸗ tretener Werterhöhung unterverſichert ſind und daß nach eingetretener Wertverminderung(durch Ab⸗ bruch, Einſturz oder Baufälligkeit) auch weiterhin die Beiträge zur Gebäudeverſicherung in der bisherigen Höhe bezahlt werden müſſen. Die Unterlaſſung der vorgeſchriebenen Anzeigen kann nach den Beſtimmungen des Bad. Gebäudever⸗ ſicherungsgeſetzes mit einer Geldſtrafe geahndet wer⸗ den. Der a ndt. Verſicherungsſtelle iſt ferner Anzeige zu machen, wenn im laufenden Juhre auf Pachtplätzen ſtehende Gebäude in anderen Beſitz übergegangen ſind oder wenn Gebäudeeigentümer, die nicht in ihrem verſtcherten Gebäude wohnen, ihre Wohnungen ge⸗ wechſelt und die Hausverwaltung ihrer Gebände anderen Perſonen oder Firmen übertragen haben. 6. Seite/ Numer 480 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Oktober 1934 Aufgaben der Deulſchen Fachſchulſchaft Von Edward Anger/ Führer der Studentenſchaft der Rhein. Ingenieurſchule In dieſen Tagen ging durch die Tagespreſſe die Nachricht, daß Reichsminiſter Ruſt die vom Reichs⸗ führer der Deutſchen Fachſchulſchaft unterbreiteten Vorſchläge für die fachſchulſtudentiſche Selbſtverwal⸗ tung unterzeichnet hat. Außerdem hat Reichs miniſter Ruſt den vom Reichsſchaftsführer Feickert vorge⸗ ſchlagenen Reichsführer der D, Pg. Hermann Zieg⸗ ler, endgültig beſtätigt. Das deutſche Fachſchulweſen war bekanntlich das umfberſichtlichſte aller Schulen in Deutſchland. Es gab ſog.„Reichseingetragene“ und„Freie“(ſtäd⸗ tiſche und private) Höhere Techniſche Lehranſtalten. Hier waren wieder die Aufnahmebedingungen, die Zeitdauer der praktiſchen Lehrzeit, die Anzahl der Wochenſtunden, die Feſtſetzung des Schulgeldes, ja alles war faſt bei jeder Schule verſchie⸗ den. Eine Zuſammenarbeit der verſchiedenen Schulen, der Dozenten und Studenten war bei die⸗ ſen Verhältniſſen ebenfalls unmöglich. Dieſe un⸗ haltbaren Zuſtände waren den damaligen Mi⸗ niſterien wohl bekannt. In der Tages⸗ und Fach⸗ preſſe(hier ſei beſonders der Verband der Inge⸗ nieure und Architekten Deutſchlands erwähnt), ka⸗ men die Erörterungen zur Reform dieſer Schulen nicht zur Ruhe. Der bei dem Reichsminiſter des Innern beſtehende Reichsgutachterausſchuß(RGA) kam ebenfalls nie zu einem Entſchluß. Sie ſtützten ſich auf die im Jahre 1922 aufgeſtellten Nürnberger Richtlinien. Sie änderten hier und dort ein wenig, aber an dem Grundübel haben dieſe Herren mit Abſicht nicht gerüttelt. Erſt die nationalſozialiſtiſche Revolution erſchüt⸗ terte auch dieſes Gebäude in ſeinen Grundfeſten. Anfang Februar 1934 waren die ſchlimmſten Arbei⸗ ten ſchon erledigt, ſo daß der Führer am 7. Februar in einem Staatsakt in der Berliner Philharmonie die Verfaſſung der Reichsſchaft der Studierenden an den deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen verkündete. Er war es, der auf dem Standpunkt ſtand, daß die Re⸗ form des Hochſchulſtudiums ohne eine Reform des Fachſchulſtudiums ein Ding der Unmöglichkeit ſei, ein Gebäude, das ohne Fundament daſteht. Gerne erinnere ich mich dieſes Tages in Berlin, als der Führer beim Eintritt in den Saal von der ſtudenti⸗ ſchen Jugend ſchweigend mit erhobenem Arm be⸗ grüßt wurde. Zu Beginn dieſes Monats am 6. Ok⸗ tober, wurde die Reichsverorduung über die fachſchul⸗ ſtudentiſche Selbſtverwaltung unterzeichnet. Als erſtes iſt die Reichsliſte zu er⸗ wähnen, in der ſämtliche Fachſchulen(techniſche Fach⸗, Kunſtfach⸗, Muſikfachſchulen) eingetragen ſind. Zur Aufnahme in die Liſte wird die Leiſtung der betreffenden Schule maßgebend ſein, nicht wie früher der mehr oder weniger ausgebaute Stundenplan. Weiterhin iſt die Muſterſatzung zu erwäh⸗ nen, die für die Ausarbeitung der Satzungen jeder örtlichen Fachſchulſchaft Gültigkeit hat. Die Ver⸗ ordnung enthält die Einführung des Leiſtungs⸗ buches für jeden Fachſchulſtudenten. Hierin wird die Teilnahme an fachſchaftlichen Arbei⸗ ten, Schulungslagern, ſtudentiſchen Verſammlungen, durch Teſtat feſtgehalten. Das Heft gilt für ſämt⸗ liche Fachſchulen und es iſt daher unmöglich, daß ein Studierender, z. B. an der Rheiniſchen Ingenieur⸗ ſchule, Mannheim, von dem Direktor der Schule und dem Führer der Studentenſchaft abgelehnt und aus⸗ geſchloſſen, an einer anderen höheren techniſchen Lehranſtalt Deutſchlands aber wieder immatrikuliert wird. Denn er benötigt zur Wiederaufnahme ſein Leiſtungsbuch, in dem der Ausſchluß vermerkt iſt. Bei Teilnahme an Abſchlußprüfungen muß das Leiſtungsheft vorgelegt werden. Die Frage eines freien Wochentages iſt aufgeworfen. Der Fach⸗ ſchulſtudent iſt durch die Fülle des Studienplanes und der kurzen Studienzett ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen. Daher ſollen fünf Tage reſtlos dem Stu⸗ dium gelten und der ſechſte der politiſchen Schulung, der ſtudentiſchen Arbeit ſowie der körperlichen Ertüchtigung. Viele andere wichtige Fragen harren noch ihrer Löſung, z..: Unter⸗ richtsreform, Schaffung eines des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reiches würdigen Dozentenmaterials, Schaf⸗ fung eines Studentenwerkes zur Unterſtützung hilfs⸗ bedürftiger Kameraden, Anerkennung und Schützung unſerer Titel(Ingenieur) uſw. N Die Arbeit hat begonnen. Die ſtudentiſche Ju⸗ gend an Deutſchlands Fachſchulen dankt allen Vorkämpfern dieſer Beſtrebungen. Hier ſei beſon⸗ ders der NSD⸗ Studentenbund erwähnt, der Pionier dieſer Gedanken an Deutſchlands Hoch⸗ und Fach⸗ ſchulen. Ganz beſonders danken wir dem Reichs⸗ ſchaftsführer, Kameraden Feickert, und dem Reichs⸗ führer der Deutſchen Fachſchulſchaft Kameraden Ziegler. Man hat uns die Selbſtverwaltung gege⸗ ben, wir werden ſie durch unſere Arbeit behaupten. Der Kirchenbau in VBruchſal k. Bruchſal, 17. Okt. Anläßlich des 40jährigen Jubiläums des Evangel. Volksverein Bruchſal gab der bauleitende Architekt Gerſtung⸗ Pforzheim eine Erläuterung der Architektur und Pläne des Kirchenbaues, der in Kürze endlich in An⸗ griff genommen wird. Schon Jahrzehntelang ſpielte dieſe Bedürfnisfrage in der evangeliſchen Gemeinde; es war erſt ein Platz anſtelle der früheren Garniſon⸗ vrwaltung auserſehen, dann ging das Baukapital durch die unglückſelige Inflation in die Brüche und durch Spenden neuer Mut brachte ein Baukapital — 8 uſw. wieder auf, damit auch einen neuen Bauplatz auf dem ſtädt. Bauhofgelände an der Reichspoſt. Dem genannten Architekten wurde der Entwurf übertra⸗ gen und Prof Schutze⸗Naumburg hieß ihn für ſehr geeignet zum dortigen Stadtbild. Der Entwurf iſt aufgebaut auf eine weihevolle Raumgeſtaltung und gliederung an die bodenſtändige Bauweiſe. Vorge⸗ ſehen iſt eine Kirche in Kalkſtenbau, der innere Raum in unverputzten Backſteinen. Die Breite beträgt von Pfeiler zu Pfeiler 14 Meter, die Länge bis zum Altarraum 30 Meter, der Altarraum erhält eine be⸗ ſondere ſakrale Geſtaltung. Turm und Eingang ſtehen nach Süden gegen die Luiſenſtraße. Parallel zur Kirche wird das Gemeindehaus erſtellt in Ver⸗ bindung mit der Kinderſchule in dem bereits vorhan⸗ denen Wohnhaus auf dem Gelände. Im Parterre erhält das Gotteshaus 754 Sitzplätze, das Gemeinde⸗ haus erhält einen Saal mit 400 Sitzplätzen. Als Baukoſten für Kirche und Kinderſchule ſind 300 000 Mark veranſchlagt. Der Grundſtein wird demnächſt Blindennot gemein mißbraucht Der gemeine Trick zweier Schwindler * Bad Kreuznach, 16. Oktober. Der Gendarmerie Stromberg gelang es, einen großangelegten Schwind el aufzudecken und zwei geriſſene Bur⸗ ſchen feſtzunehmen. Die Sache war allem Anſchein nach in Köln inſzeniert worden. Die Verhafteten machten ſich das Mitgefühl ihrer Mitmenſchen mit der Not anderer zunutze und ſchlugen aus dem Leid der ärmſten Volksgenoſſen, der Blinden, Kapital. Sie nahmen angeblich für Blinde einer Anſtalt Geld⸗ ſpenden entgegen und verſtanden es durch betrü⸗ geriſche Machenſchaften, Tauſende von Volksgenoſſen zu prellen und aus einzelnen Dörfern 100 Mark und mehr zu ſchleppen. Die gemeinen Schwindler wur⸗ den ins hieſige Gefängnis eingeliefert. Hoffentlich wird die Strafe ſo ausfallen, daß ihnen für lange Zeit das Handwerk gelegt iſt. G ERIC HTS BERICHTE AUS NAH UND FEERN Mit 76 Jahren ins Gefängnis m. p. Berlin, 16. Okt. Man ſoll den andern nicht für dümmer halten, als er iſt, denn ſonſt kann man hereinfallen! Vor allem ſoll man von der Anſicht abgehen, daß bei den Behör⸗ den„nur“ Beamte ſitzen. Dieſe Beamten verfügen nämlich meiſtens über ein Wiſſen, das umfaſſend iſt; außerdem haben ſie, wenn es notwendig wird, Rönt⸗ genaugen. Da der 76jährige, bisher unbeſtrafte J. Sand⸗ mann das anſcheinend nicht wußte, ſondern die Behörden für ein notwendiges Uebel hielt, wanderte er jetzt wegen Deviſenvergehens auf 8 Monate ine Gefängnis; außerdem muß er 5000 Mark Gelodſtraſe in der Inflationszeit von in England lebenden An⸗ gehörigen ſeiner Frau einige kleine Pfund⸗Dar⸗ lehen geben laſſen, die er niemals verzinſte. Im Jahre 1930 fand er, daß er zu viel Steuern be⸗ zahlte. Da beſchoß er, von ſich aus eine Steuer⸗ ermäßigung herbeizuführen. Er gab in der Steuer⸗ erklärung an, daß er von ſeinen engliſchen Ver⸗ wandten 100 000 Mark geliehen hatte, und daß er dafür 5000 Mark Zinſen im Jahr zahlen müßte. Selbſtverſtändlich mußten dieſe Zinſen von ſeinem Einkommen abgeſetzt werden. Doch ſo leichtgläubig, wie ſich Herr Sandmann das vorſtellte, war das Finanzamt nicht. Es forderte nämlich den Nachweis, daß er tatſächlich 100 000 Mark Schulden hatte. Es gab auch den Grund für ſeine Zweifel an, ſagte, daß die engliſchen Geſchäftsleute doch eigentlich von ihm eine hypothekariſche Sicher⸗ heit verlangt haben müßten, da er im Beſitz mehrerer Grundſtücke ſei. „Haben ſie auch“, ſagte Herr Sandmann, ging hin und ließ zugunſten ſeiner Frau eine Grundſchuld von 100 000 Mark eintragen. Er benützte den„guten Tip“ des Finanzamtes aber noch weiter, indem er die Deviſenüberwachungsſtelle hereinlegte, die inzwiſchen eingeſetzt worden war. 5000 Mark Jahreszinſen ſchicke er nach England, ſagte er und verwies auf die Hypothek, die nach ſeinen Angaben ſeinen engliſchen Verwandten gehörte. Um die Deviſengenehmigung ſchneller zu erhalten, gab er an, er müßte von den Engländern ein neues Darlehen aufnehmen, um hier ein neues Geſchäft einrichten zu können, würde dieſes Darlehen aber nur erhalten, wenn er nachweisen könnte, daß die Zinſen für das alte Darlehen garan⸗ tiert wären. Bald kam ihm aber die Deviſenüber⸗ wachungsſtelle auf die Spur, und der Staats⸗ anwalt zitierte ihn für die Erſchleichung der Geneh⸗ migung nach Moabit vor das Schnellſchöffen⸗ gericht Berlin. Seine Verteidigung fußte nun darauf, daß die Verwandten ſich durch die Eintragung der Hypotheken auf den Namen ſeiner Frau für ge⸗ nügend geſichert gehalten hätten. Er meinte, es wäre doch eine reine Familienangelegenheit und es bliebe alles in der Familie. Doch dieſe merkwürdige Beweisführung erſchien dem Gericht zu ſchwankend. Es bewies Herrn Sand⸗ mann ein drittes Mal, daß mit Behörden nicht zu ſpaßen iſt. Trotzdem ließ es Milde walten, da der Angeklagte immerhin 76 Jahre alt iſt, und verurteilte ihn nur zu acht Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe, obwohl der Staatsanwalt 1 Jahr 6 Monate Gefängnis beantragt hatte. Da die Beziehungen Sandmanns zu ſeiner engliſchen Verwandtſchaft einen Fluchtverdacht rechtfertigten, wurde er ſofort im Gerichtsſaal verhaftet und nach dem Zellengefängnis Moabit abgeführt. Priefe aus dem Jenſeits/ von Zan Vurthart f Lange nach Mitternacht— wer ſaßen an Deck und genoſſen die leichte Briſe, die nach den brüllend hei⸗ ßen Tagen ein wenig Erlöſung brachte— fiel das Wort vom„Licht der Lüge“. Jemand hatte es zur Bezeichnung alles deſſen gebraucht, was über die Wirklichkeit jenen Schimmer wirft, durch den ſie für empfindſame und ſchwache Menſchen zuweilen erſt er⸗ träglich wird. „Ja, für den, der ſie anhört, mag die Lüge mit⸗ unter etwas Lichtes haben; dem, der ſie ausſpricht, iſt ſie nur Finſternis— es ſei denn, daß er ſtch ſelbſt be⸗ lügt“, ſagte Gademer. Dann war es ſtill. Die Nacht ſtand tuſcheſchwarz um das Schiff. Die Zigaretten glommen im Dunkel: rote Sterne... Bis jemand ſagte, langſam bedacht: „Sie haben ſicherlich noch nie eine Lüge in die Welt geſetzt.“ Halb feſtſtellend, halb bewertend klang es. Und in der Tat: es fiel ſchwer, den hohen, ergrauten Ga⸗ demer mit dem ausgebrannten Eroberergeſicht, dieſen ſtarken, geraden Wirklichkeitsmenſchen mit etwas ſo Schwächlichem und Gewundenem wie Flauſen, Be⸗ ſchönigungen, Illuſionen in Verbindung zu bringen. „Doch...“, ſagte Gademer ſehr ruhig und ſetzte feſt und beſtimmt hinzu:„Ich habe lange Zeit eine Lüge durch mein Leben geſchleppt.“ Nächte, wie dieſe, auf einem unendlich langſam durch das Meer hinſtampfenden Dampfer, zwiſchen dem erſten und zweiten Grad ſüdlicher Breite, ſind wohl zum Erzählen die gegebenen und laſſen auch die Schweigſamen, zu denen Gademer gehörte, mitteil⸗ ſam werden. „Es iſt über zehn Jahre her,“ ſagte er,„war kurz nach dem Krieg, als ich zum zweiten Male nach Afrika ging. Und ich ging nicht allein. Ich hatte inzwiſchen geheiratet, in meiner Heimat, am Main, ein Mädchen wie aus einem Bilde von Schongauer oder Grüne⸗ wald. Sie war die Tochter einer einſamen alten Frau, die ſie in ſpäter Ehe, nach viel Unglück und Leid, geboren hatte und mit aller Zärtlichkeit eines viel enttäuſchten Herzens an ihr hing. Daß ſie trotz⸗ dem ihre Einwilligung zu der Ueberſiedlung nach Afrika gab, iſt vielleicht der lauterſte Beweis ihrer es Alles ging gut, nicht nur geſchäftlich(ich arbeitete zu jener Zeit im Rohgummigeſchäft), auch mit Hanna ging es gut. Sie litt unter dem Klima nicht halb ſo, wie bei ihrer zarten Konſtitution zu befürchten ge⸗ weſen wäre, und ich konnte ihr alles bieten, was das Leben in dieſen Breiten zu bieten hat. Nach einem halben Jahr erwartete Hanna ein Kind. Wir freu⸗ ten uns wie... Nein, es gibt keinen Vergleich für dieſe Freude, die zugleich wild und ſcheu war. Die Abende damals in dem zikadenumſchrillten Haus un⸗ ter Palmen— es war wohl die glücklichſte Zeit mei⸗ nes Lebens. Nur ein leiſer Schatten fiel auf unſer Glück: die Mutter... Wie ſollte man ſich der Mut⸗ ter gegenüber verhalten, der Hanna in regelmäßigen Abſtänden Briefe mit allen Einzelheiten unſeres Le⸗ bens ſchrieb? Hanna war dafür, es zu verheimlichen, die leidende alte Dame würde ſich ſonſt zu Tode äng⸗ ſtigen, und wir beſchloſſen, ſie vor die vollendete Tat⸗ ſache zu ſtellen. Wenn Kaj dann da wäre, würde ſie ſich doppelt freuen. f Der Arzt, der bei uns verkehrte, ein Engländer (wir ſaßen in ehedem deutſchem Gebiet), meinte, es werde gehen, wir könnten ohne Sorge ſein.. Aber es kam anders. Hanna blieb auf dem Kindbett, das kleine Weſen Kaj hinterlaſſend. Das Fieber hat ſie ausgelöſcht... Ich war von Sinnen.. Erſparen Sie mir Gademer verſtummte für eine Weile. ſeinen Whisky aus. „Zu den vielen Sorgen und meiner entſetzlichen Niedergeſchlagenheit trat eine neue, als der erſte Brief von der Mutter kam. Was ſollte ich ihr ſchrei⸗ ben? Wie ihr überhaupt das Furchtbare mitteilen? Es war unausdenkbar.. Die Mutter würde, ohne⸗ hin durch ihre Leiden geſchwächt, die Nachricht nicht überleben Aber wie lange hatte ſie denn noch zu leben? Wir bekamen ab und zu Berichte von der Pflegerin und mußten täglich auf das Ende ihres langſam verſiegenden Lebens gefaßt ſein, deſſen ein⸗ ziger Troſt das Wohlergehen ihres fernen, geliebten Kindes war. Und dieſen Troſt ſollte ich ihr nehmen. Ich habe lange gezögert, von Zweifeln hin und Er trank her geriſſen, von Schuldgefühl gepeinigt— ich war es, der Hanna ihr entführte, ich war es, der Hanna in das mörderiſche Afrika verſchleppte, in Deutſch⸗ land wäre vielleicht alles gut gegangen— nach Wochen erſt habe ich der Mutter geantwortet. Aber nicht als Karl Gademer, ſondern Hanna hatte alles auf ihrer kleinen Reiſe⸗ maſchine geſchrieben. Die Durchſchläge der Briefe, die ſie auf ſo große Fahrt ſchickte, lagen geordnet in ihrem Schreibtiſchchen. Ich las ſie, immer und immer wieder. Nun... Gademer zögerte ein wenig, dann ſagte er leiſe:„Die Briefe, die der alten Dame ſo teuer waren, ſie blieben auch in Zukunft nicht aus.. Ich ſchrieb ſie, in Hannas Ton, mit Han⸗ nas Unterſchrift. Monat für Monat 5 Drei Jahre lang ſchrieb ich für ſie, die längſt nichts mehr von dieſer Welt wußte, die Briefe an die Mutter. Drei Jahre lang kamen die guten, lie⸗ ben Antwortbriefe der alten Frau, mit Grüßen an mich und Kaj. Bis eines Tages aus Deutſchland ein Brief von anderer Hand kam: die Pflegerin ſchrieb, die Mutter war geſtorben. Zufrieden und ſtill, ausgeſöhnt mit dem Leben, das ihr einſt ſo ſch“'zum angekommen war Das Licht der Lüge— hier hatte es wohl ein Leben erhellt... Aber ich habe nicht ungeſtraft ge⸗ logen. Mit den Briefen, die ich an Hannas Schreib⸗ tiſch abfaßte, hatte ich mich in ein merkwürdig dich⸗ tes Traumdaſein hineinphantaſtert: ich lebte noch im⸗ mer mit Hanna zuſammen, teilte Gutes und Böſes mit ihr, die Sorgen ums Geſchäft, um das Kind, die kleinen Freuden gelegentlicher Erfolge.. Jetzt erſt kam mir zum Bewußtſein, wie allein ich war. Eine Welt, eine ſorgſam gehütete Scheinwelt, brach zuſammen. Dr. Bright, der Arzt, der auch Hanna betreute, hatte ziemlich mit mir zu ſchaffen. Meine Heilung war Kaf. Verſtändig über ſeine Jahre, ließ er mich fühlen, daß ich nicht ganz allein und die Welt ja nicht völlig öde und leer war. Er wich nicht von meiner Seite Und ſo fand ich mich langſam in die Wirklichkeit zurück... Er ſteckt jetzt in Tübingen, auf dem Gymnaſtum, der Junge, und hat neulich ein Sportdiplom gekriegt. Gademer ſchwieg. Der Dampfer ſtampfte lang⸗ ſam durch das Meer und die Nacht. Gattenmord in Ludwigshafen Die Ehefrau erdroſſelt und aufgehängt * Ludwigshafen 17. Okt. Mittwoch vom mittag gegen.45 Uhr erdroſſelte ein verheira⸗ teter Ehemann ſeine Gattin in der Wohnung in der Seilerſtraße und hängte die Ermordete daun auf, um einen Selbſtmord vor zutäuſchen. Erſt in den heutigen Nachmittagsſtunden kam man dem Verbrechen auf die Spur. Ein Gasbeamter der keinen Zutritt in die Wohnung erhielt, meldete den Vorfall. Als die Polizei eindrang, ſaß der Ehemann am Küchentiſch und tat, als ob nichts vorgefallen ſei Der Gattenmörder wurde ſofort verhaftet ung ing Polizeigefängnis abgeführt. Das Motiv der Tat iſt noch unbekannt. * Speyer, 17. Okt. Geſtern abend fuhr ein hies ger Kraftradfahrer, vom Schützenbuckel kom⸗ mend, mit großer Geſchwindigkeit gegen die geſchloſ⸗ ſene Bahnſchranke in der Schützenſtraße. Der Kraft⸗ radfahrer fiel auf das Bahngleis; er konnte im letz⸗ ten Augenblick vor dem heraubraufenden Zug durch den Bahnwärter noch vom Gleis hinweggezogen werden. Der Kraftradfahrer trug Verletzungen an Bruſt und Kopf davon und mußte im Diakoniſſen⸗ krankenhaus verbunden werden. * Waldkirch, 17. Okt. Vormittags wurde daß Elztal von einem Wolkenbruch heimgeſucht, der ungeheure Waſſermaſſen brachte. Viele Leute können ſich nicht erinnern, einen ſolchen wil den Ausbruch der Natur erlebt zu haben. * Klepsau(b. Adelsheim), 17. Okt. Der ſeit Don⸗ nerstag abend vermißte hieſige Makler Konſtantin Hofmann wurde in der Jagſt zwiſchen Klepsau und Krautheim tot aufgefunden. Wahrſcheinlich iſt er auf dem nächtlichen Heimweg von der Straße ab⸗ gekommen und in die Jagſt geraten, wo er den Tod fand. Hinweiſe Dr. Haus Költzſch, der Leiter der Opernſchule an der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater, beginnt am 18. Oktober mit ſeinem Arbeitskreis in der Deut⸗ ſchen Schule für Volksbildung Mannheim, E 7, 20 (Reiß⸗Villa). Das den Ausführungen zugrunde liegende Thema iſt:„Der neue deutſche Opernſpielplan in Verbindung mit den Auf⸗ führungen des Nationaltheaters“. * Nordiſche Kultur. Mit der Kultur unſerer Vor⸗ fahren beſchäftigt ſich die Vortragsreihe„Nordiſche Abende“ der NS⸗Kulturgemeinde, die morgen, Don⸗ nerstag durch einen Vortrag von Univerſitäts⸗Pro⸗ feſſor Dr. Schultz über Gipfelpunkte alt⸗ germaniſcher Kultur in der Harmonie er⸗ öffnet wird. ** ens Ein außergewöhnliches Konzert! Am Freitag er⸗ hält Mannheim den Beſuch des NS⸗Reichs⸗ Symphonie ⸗Orcheſters, das abends im Ni⸗ belungenſaal unter Leitung von Pg. Adam ſpielen wird. Das von der NS⸗Kulturgemeinde zuſammen mit der NSDAP. Amt für Beamte, veranſtaltete Konzert hat auf ſeinem Programm Werke von Beet⸗ hoven, Rich. Trunk, Fr. Liſzt und N. v. Reznicek. Man darf erwarten, daß die Mannheimer Bevölke⸗ rung ſich dieſe Gelegenheit, bei ſehr niedrigen Prei⸗ ſen zu einem außergewöhnlichen Genuß zu kommen, nicht entgehen laſſen wird. In Pforzheim und Karls⸗ ruhe iſt oͤem Orcheſter bereits ein jubelnder Emp⸗ fang zuteil geworden. Die Baden⸗Reiſe der Künſt⸗ ler wird noch auf Freiburg und Baden⸗Baden aus⸗ gedehnt, da ſie nachher bereits wieder in einem an⸗ deren Teil des Reiches ihrer Aufgabe nachgehen müſſen, deutſches Kulturgut ſelbſt in mittleren und kleinen Städten darzubieten. Des Gefallenen Sohn Von Andreas Zeitler Wiſſe, mein Vater, der du dahin warſt ehe ich atmete: nur eine Sorge treibt mein einſames Herz— bin ich dir treu? Von deiner Stimme und der Farbe deiner Augen habe ich nur ſagen gehört; wie du gingeſt, deine Hände legteſt und das Haupt trugſt, errate ich bloß aus Worten der Mutter; deine Gedanken und Träume, wie niemals erblickte Vögel rauſchen ſie nachts Wieviel haben mir doch andere Söhne voraus! Nun ſuche ich deine Geſtalt in mir ſelbſt, horchend nach Tiefſtem, und das Verborgenſte meiner Bruſt, das ſeltene Klare, 8 entſchattet dich Jahr um Jahr. FFF O75 Jahre Deutſche Schillerſtiſtung. Auf den 175. Geburtstag Schillers. der bekanntlich im Novem⸗ ber feſtlich begangen wird, fällt auch das 75 Jahr⸗ Jubiläum der 1859 am 100. Geburtstag des Dich⸗ ters gegründeten Deutſchen Schillerſtif⸗ tung. Aus dieſem Anlaß wird im Rahmen der Weimarer Schillerveranſtaltungen am 11. November vormittags ein Feſtakt im Deutſchen Nationalthea⸗ ter ſtattfinden, bei dem der Generalſekretär der Stif⸗ tung, Dr. Heinrich Lilienſtein, den Gedenk⸗ vortrag über„Schiller und die Deutſche Schillerſtif⸗ tung“ halten wird. e Ein Höhlenmuſeum. In den Verwaltungsge⸗ bäuden der Grotten von Domica in der Tſchechoflo⸗ wakei iſt ein Muſeum eingerichtet worden, das man als das erſte Höhlenmuſeum Europas be⸗ zeichnet. Es will in geologiſchen, mineralogiſchen, botaniſchen und archäologiſchen Fundſtücken die Ent⸗ wicklung des ſlowakiſchen Karſtes zeigen und na⸗ mentlich von der Kultur der Höhlenbewohner von Domica und der Steinzeitmenſchen von Ardow und Silica eine Vorſtellung geben. e Ger- ch s⸗ t Ni⸗ ielen nmen rltete Beet⸗ tieek. ölke⸗ Prei⸗ men, arls⸗ Emp⸗ ünſt⸗ aus⸗ an⸗ gehen und —.— gen den vem⸗ ahr⸗ Dich⸗ ſt if ⸗ der mber thea⸗ Stif⸗ denk⸗ rſtif⸗ gsge⸗ hoflo⸗ man be⸗ ſchen, Ent⸗ na⸗ von und A — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 489 e 2 Aufruf! Der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge, e. V. veranstaltet am 20. und 21. Oktober im gan⸗ zen Reich eine Sammlung zugunſten des weiteren Ausbaues der deutſchen Heldenſtätten. Die Samm⸗ lung iſt vom Reichsſchatzmeiſter der NS DA im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für Fi⸗ ganzen genehmigt und wird als Haus⸗ und Straßen⸗ ſammlung durchgeführt. Im Einvernehmen mit der Reichsführung der Deutſchen Arbeitsfront werden auch Sammelliſten in den einzelnen Betrieben auf⸗ elegi e Die Unterzeichneten richten hiermit an alle badi⸗ ſchen Betriebsführer die dringende Bitte, die ihnen durch die Verwaltungsſtellen der Deutſchen Arbeits⸗ front zugehenden Sammelliſten am Samstag, den 20. Oktober 1934, in ihren Betrieben in Umlauf zu ſetzen. Es darf erwartet werden, daß Führer und Gefolgſchaft der Betriebe ſich in Würdigung der volkstümlichen Aufgabe der Deutſchen Kriegsgräber⸗ fürſorge voll und ganz in den Dienſt der Sammlung ſtellen unz ſich nach Kräften an der Sammlung be⸗ teiligen. Karlsruhe, den 16. Oktober 1934. Der Führer des Bezirks Baden der Deutſchen Kriegsgräberfürſorge: gez.] Dr. Zierau Der Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront Südweſt: (gez.) Fritz Plattner Mog. Der Präſident der Babiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer: lges.) Dr. Kentrup eee eee eau Ausgrabungsfunde im Schwetzinger Vezirk Schwetzingen, 17. Okt. Beim Talhaus wurden auf dem Grundſtück eines Siedlers der Boden einer Urne und die Spitze einer ſogenannten Stech⸗ urne gefunden, die offenbar aus römiſcher Zeit ſtammen. Es ſollen an dieſer Stelle weitere Nachforſchungen vorgenommen werden, denn man vermutet ſchon lange, daß das Hochufer längs der Rheinniederung ſchon früh beſiedelt war. * Hockenheim, 17. Okt. Eine Bronzemünze, die vor einigen Tagen im Kraichbachbett gefunden worden war, iſt jetzt genauer unterſucht worden. Es handelt ſich um eine römiſche Münze, die auf der Vorderſeite das Bild des Kaiſers Veſpaſian mit 2 ee entſprechender Unterſchrift zeigt. enip 5 5 Auf der Rückſeite iſt eine Figur zu ſehen, die wahrſcheinlich den Gott Merkur darſtellt. 5 30 Jahre Männergeſangverein„Amititia“ m: Plankſtadt, 17. Okt. Zur Feier des 30 jäh⸗ rigen Stiftungsfeſtes des Geſangver⸗ verei ns Amicitia ⸗Plankſtadt, fand ſich eine große Sängerfamilie im Saale zum Roſengarten ein. Nach einleitenden Muſikſtücken von Doll⸗Reb⸗ ſtein und dem Deutſchen Sängerſpruch, hielt der Ver⸗ einsführer Adam Wolf die Begrüßungsanſprache, in welcher er beſonders Bürgermeiſter Treiber mit Bezirksführer Hepp⸗Schwetzingen, Herrn Wüſt⸗ Schwetzingen, Ehrenpräſident Johann Gund⸗Schwet⸗ zingen ſowie die Sängerin Frl. Ziegler aus Heidel⸗ berg begrüßen konnte. Das„Gebet fürs Va⸗ terland“ unter der Stabführung von Chormeiſter Richard Treiber Heidelberg, leitete zur Sänger⸗ ehrung für fleißigen Singſtundenbeſuch durch den Vereinsführer Adam Wolf über. Für die gezeigte Opferfreudigkeit wurden ausgezeichnet: Franz Ber⸗ ger, Karl Heid, Eugen Huckele, Auguſt Kolb, Philipp Pfaff, Hch. Seitz, Karl Weick, Johann Weick und Matthias Weick, wofür Franz Berger namens der Geehrten dem Verein den Dank ausſprach. In den Chören„Freiheit die ich meine“ und„Bergſtrom“, offenbarte ſich das große Können des von Herrn Treiber geleiteten Amicitia⸗Chores. Bezirksfü Hepp⸗Schwetzingen überbrachte die Glückwünſche na⸗ mens des Bezirkes. Die ehrenvolle Vergangenheit des Vereins läßt mit freudiger Genugtuung feſtſtel⸗ len, daß die Amicitia getreu der alten Ueberliefe⸗ rung ihre Pflicht gegenüber dem deutſchen Liede er⸗ füllt hat. Als früherer erſter Vorſtand gab Feſt⸗ präſident Johann Gund⸗Schwetzingen einen kurzen Rückblick auf die Vereinsgeſchichte. Bürgermeiſter Treiber überbrachte die Glückwünſche der Ge⸗ meinde und führte aus, daß eine 30jährige Vereins⸗ tätigkeit in einer Gemeinde große Kulturwerte ge⸗ ſchaffen hat. * Neckarelz, 17. Okt. Am Sonntagnachmittag verſchied nach kurzem Krankenlager Bürger⸗ meiſter Heinrich Rappold an den Folgen eines langjährigen Herzleidens. Rappold hatte ſeit 1926 das Amt des Bürgermeiſters inne. * Eberbach, 17. Okt. Der 43 jährige Arbeiter Bartmann aus Rotenberg, der im Gärtner'ſchen Steinbruch bei Igelsbach abgeſtürzt war, iſt im Heidelberger Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die Ehefrau als Branoſtiſterin Das Mosbacher Schwurgericht verhängt gegen ſie eine Zuchthausſtrafe * Mosbach, 16. Okt. Das Mosbacher Schwur⸗ gericht verurteilte geſtern die 42 Jahre alte Ehe⸗ frau Jung von Sennfeld wegen Brandſtiftung zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus. abzüglich zwei Monaten Unterſuchungshaft und Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Der aus der Unterſuchungs⸗ haft Vorgeführten lag zur Laſt, am 26. März 1929, nachts 10% Uhr, in ihrem Anweſen in Sennfeld, be⸗ ſtehend aus Wohnhaus, Scheune und Stallung, Feuer gelegt zu haben, wodurch das ganze Anweſen eingeäſchert wurde. Der Verdacht der Brand⸗ ſtiftung lenkte ſich ſeinerzeit auf die Eheleute Jung, doch konnten ſie nicht überführt werden. Sowohl in der Verhandlung gegen den Ehemann Jung als auch gegen die Frau ergab ſich, daß die Eheleute ein außer⸗ gewöhnliches Familienleben führten. Jeder Teil ging ſeine eigenen Wege. Der Mann brauchte viel Geld, was zu öfteren Zerwürfniſſen führte. Die Moral in der Wohnung Jung fiel ſo weit, daß der Ehemann im Sommer d. J. feſtgenommen und von der hieſigen Strafkammer wegen erſchwerter Kup⸗ pelei zu zehn Monaten Gefängnis und Aberkennung der Ehrenrechte auf drei Jahre verurteilt wurde. Die Ehefrau, die geſtändig iſt will die Tat nach einem er⸗ neuten Streit mit ihrem Mann ausgeführt haben. Vermögensbeſchlagnahme wegen Deviſenvergehens * Donaueſchingen, 17. Oktober. In Donaueſchin⸗ gen wurde durch das Amtsgericht 2 auf Grund der Beſtimmungen zur Durchführung des Deviſengeſetzes das geſamte inländiſche Vermögen des Auguſt Ko⸗ ſel beſchlagnahmt. Koſel ſtammt aus dem badiſchen Unterland und iſt am 30. Juni 1883 in Hockenheim geboren. Ferner wurde heſchlagnahmt das der Oberbadiſchen Holz vertriebsgeſell⸗ ſchaft m. b. H. gehörende Vermögen. Alle in Frage kommende Stellen, natürliche und juriſtiſche Perſonen, die im Inland einen Wohnſitz haben, ihren gewöhnlichen Aufenthalt ihren Sitz, ihre Geſchäfts⸗ leitung oder Grundbeſitz haben, erhalten das Verbot, Zahlungen oder ſonſtige Leiſtungen an den Beſchuk⸗ digten zu vollziehen. Sie ſind verpflichtet, längſtens binnen einem Monat der Staatsanwaltſchaft Kon⸗ ſtanz Anzeige über die dem Beſchuldigten zuſtehen⸗ den Forderungen oder ſonſtige Anſprüche oder über etwaige in ihrem Beſitz befindliche bewegliche Gegen⸗ ſtände zu machen. 90 Schmugglergeld auf den Gleiſen * Baſel, 17. Oktober. Dieſer Tage fand ein Ran⸗ gierarbeiter auf dem Badiſchen Bahnhof 9400 Mark in deutſchen Banknoten. Man ver⸗ mutet, daß das Geld beim Abkuppeln eines Speiſe⸗ wagens aus ſeinem Verſteck zwiſchen die Gleiſe ge⸗ — 7 einzelnen, fi —— . fallen iſt. Möglicherweiſe ſollte das Geld in dis Schweiz geſchmuggelt werden. Der Verlierer hat ſich bisher noch nicht gemeldet. Gauleiter Vürtckel ſpricht über die Saarfrage * Neuſtadt a. d.., 17. Okt. In Kaiſerslautern findet am 18. Oktober, abends um 20.10 Uhr, in der Fruchthalle eine große öffentliche Kundgebung ſtatt, in der der Saarbevollmächtigte des Reichskanz⸗ lers, Gauleiter Bürckel, vor den Vertretern der deutſchen Preſſe des Saargebietes ſprechen wird. Der Saarbevollmächtigte wird auf die durch die letzten Vorgänge im Völkerbund bedingte Lage des Saar⸗ gebietes ausführlich eingehen. Dieſe Kundgebung wird vom deutſchen Rundfunk über alle deutſchen Sender in der Zeit von 20 Uhr bis 21.30 Uhr über⸗ tragen. * Ludwigshafen a. Rh., 17. Okt. Die Haupk⸗ wanderausſchuß⸗Sitzung des Pfälzerwald⸗ Vereins, die am kommenden Sonntag in Eiſenberg ſtattfinden ſollte, wurde um einige Wochen ver⸗ ſchoben. Sie wird vorausſichtlich im November als außerordentliche Hauptverſammlung abgehalten. Auf der Tagesordnung ſteht dabei die Wahl des Nachfolgers des inzwiſchen nach München berufenen bisherigen Vereinsvorſitzenden, Miniſterialdirektor Erb. ſowie die Genehmigung der neuen Satzungen, die denen des Reichsverbandes Deutſcher Gebirgs⸗ und Wandervereine angepaßt werden. * Bad Dürkheim, 17. Okt. Zu der Auffindung der Leiche eines jungen Mannes zwiſchen Ellerſtadt und Fußgönheim wird nunmehr gemeldet, daß es ſich dabei um einen 20jährigen Einwohner von Eller⸗ ſtadt handelt, der auf der Fußgönheimer Kirchweihe, nachdem gegen 3 Uhr Feierabend geboten worden war, zwei Schoppen neuen Wein auf ein⸗ mal ausgetrunken hatte. Der Arzt ſtellte den Tod infolge Herzſchwäche, herbeigeführt durch Alkoholvergiftung, feſt. Viernheimer Amgehungsſtraßewird gebaut * Viernheim. 17. Okt. Der Bau der Umge⸗ hungsſtraße bei Viernheim ſteht nun vor ſei⸗ ner Verwirklichung. Die Arbeiten dürften noch in dieſem Winter begonnen werden. Die Straße beginnt an der Weinheimer Straße, läßt Viernheim rechts liegen, führt hinter dem OG⸗Bahnhof vorbei über die Heddesheimer Straße, in gerader Richtung bis zur badiſchen Grenze. Die Stadt Mannheim wird die Umgehungsſtraße von der Grenze ab wei⸗ terbauen und dieſelbe kurz vor Käfertal in die be⸗ reits vorhandene Umgehungsſtraße anſchließen. Die Straße hat eine Länge von 3,6 Kilometer und iſt mit Kleinpflaſter vorgeſehen. Die Baukoſten betra⸗ gen 600 000 Mark. Die Umgehungsſtraße wird ſicher auch als Zubringerſtraße zur Autobahn eingeſetzt werden. 8. Seite Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Oktober 1934 Jußball Nundſchau Gibt es überlegene Mannſchaften in den einzelnen Gauen? Die Fußball⸗Tabellen werden ſchon intereſſanter. Welche Antwort geben ſie aber auf die Frage, ob ſich in den Gaumeiſterſchaftskämpfen bisher bereits überlegene Mann⸗ ſchaften herausgeſtellt haben? In Oſtpreußen ſteht Pruſſia⸗Samland Königsberg in der einen, Maſovia Lyck in der anderen Gruppe bisher an der Spitze. Maſovio Lyck hat ſogar noch keinen Punkt verloren. Aber zeugt der letzte:2⸗Sieg über den Raſten⸗ burger SW von eindeutiger Ueberlegenheit? Stettiner SC, in vier Spielen bisher 4 mal Sieger, brachte es am letzten Sonntag in den Pommern ⸗Spielen nur auf ein 111, und in der anderen Gruppe des Gaues ſpielten Viktoria Stolp— Hubertus Kolberg 111, Germania Stolp— Hertha Schweidemühl:3. Brandenburgs Meiſter Viktoria 89 konnte durch einen:1⸗Sieg über den 1. Fc Guben im einzigen Ligaſpiel des vergangenen Sonntags ſeinen Sie⸗ geszug fortſetzen, der auch ſchon einmal durch eine Nieder⸗ lage unterbrochen worden iſt. Polizei(:1 Punkte), Vikto⸗ ria und Minerva(je:2 Punkte) ſind die Tabellenführer. Völlig unentſchieden iſt der Führungskampf auch noch im Gau Schleſtien, wo Vorwärts Raſenſport Gleiwitz(61:2 Punkte) vor Ratibor 03(:3 Punkte) und FV 06 Breslau (:2 Punkte] die Tabelle eröffnen. Der Meiſter Beuthen 09 hat unter zwei Spielen einen Sieg und eine Niederlage. Im Gänſemarſch— nach Verluſtpunkten geordnet— treten nach dem Stand vom letzten Spieltag die Gauligavereine Sachſens an: Polizei Chemnitz(1 Verluſtpunkt), Dresd⸗ ner Sc(2 Vp.), Sportfreunde 01 Dresden(3 Pp.), Guts⸗ Muths Dresden(4 Vp.), Fortuna Leipzig(5 Vp.), SBC Plauen(6 Vp.), SC Planitz(7 Vp.), VfB Leipzig(8 Pp.). Kaum anders als in den bisher angeführten Gauen ſteht es im Gau Mitte, wo Steinach 08 nach dem:2. Sieg über Sportfreunde Halle die Führung vor 1. SV Jena und Wacker Halle übernommen hat; auch hier trennt nur jeweils 1 Punkt die z. Z. ſtärkſten Mannſchaften des Gaues. Etwas anders ſcheint ſich die Lage im Gau Nord ⸗ mark zu entwickeln, wo ſich Eimsbüttel der Titelver⸗ teidiger, durch einen:2⸗Sieg über Polizei Lübeck allein an die Spitze geſetzt hat, während Altona 93 durch die:3 Niederlage gegen Hamburger SW zurückgefallen iſt. Hier ſieht Eimsbüttel noch der überlegenen Mannſchaft des Gaues aus, allerdings dürfte mit Holſtein Kiel zu rechnen ſein. Gegen Boruſſia Kiel ſiegte Holſtein:0 und liegt damit nach 3 Spielen nur um einen Verluſtpunkt hinter Eimsbüttel. Auch in Niederſachſen ſcheint ſich in Hannover 96 eine Mannſchaft herauszuſchälen, die das Zeug in ſich hat, eine führende Rolle im Gau zu ſpielen. Jedenfalls läßt der 6ꝛ0⸗Sieg über Bremer SV darauf ſchließen, daß mit der Mannſchaft, die in 6 Spielen bisher nur einen Punkt verlor, ſtark zu rechnen iſt. An zweiter Stelle liegt Algermiſſen, während der vorjährige Meiſter Werder Bremen durch ein 313 gegen Viktoria Wilhelms⸗ burg weiter zurückfiel und Eintracht Braunſchweig nach der:4⸗Niederlage gegen Hildesheim 06 kaum noch in Be⸗ tracht zu ziehen iſt. Schalke 04 überwandt die Klippe Viktoria Recklinghau⸗ ſen mit einem 310⸗Sieg eindrucksvoll genug, um die Knap⸗ pen trotz der Rivalität des DScc Hagen als die überlegene Mannſchaft des Weſtfalen gaues erſcheinen zu laſſen. Die:2⸗Niederlage gegen Weſtfalia Herne ſpricht, wenn ſie auch nur in einem Geſellſchaftsſpiel erlitten wurde, nicht gerode dofür, daß Hagen auf die Dauer den Kampf mit Schalke aufnehmen kann. Dagegen iſt am Nieder ⸗ rhein die Frage noch wenig geklärt. Der:0⸗Sieg über die Krefelder Preußen läßt erkennen, daß mit dem Vf. Benrath auch diesmal wieder ſehr zu rechnen iſt, doch wird Boruſſia München⸗Gladbach—:2⸗Sieger über Hamborn 07— neben der Düſſeldorfer Fortuna, die mit 423 gegen Rot⸗Weiß Oberhauſen wieder zu einem Siege kam, nicht freiwillig die Spitze abtreten. Deutlicher tritt die Ueber⸗ legenheit einer Monnſchaft im Mittelrhein⸗Gau zu⸗ tage: Bft Köln, der diesmal Eintracht Trier:1 ſchlug, iſt jetzt erklärter Meiſterſchafts⸗Favorit, zumal CR Köln nur unentſchieden ſpielte und Kölner SC dſich ſchlagen ließ. Erſter Meiſterſchakts⸗Anwärter in Nordhauſen iſt auch diesmal wieder Boruſſia Fulda. In heftigem Führungskampf liegen im Süd weſt⸗Gau Phönix Ludwigshofen,:1⸗Sieger über Saar 05 Saarbrücken, und Union Niederrad nach ihrem:2⸗ Sieg über FSW Frankfurt. Fa Pirmaſens und Offen⸗ bacher Kickers kämpfen um den Anſchluß. Im Gau Baden iſt vor allem mit dem Meiſter SV Waldhof wieder zu rechnen, der ſeine bisherigen 3 Spiele gewann. Ihn tren⸗ nen ſchon 2 Punkte von den folgenden Vereinen FC Frei⸗ burg und Vfe Neckarau, dagegen ſcheint ihm im 1. IC Pforzheim nach deſſen:1⸗Sieg über Karlsruher FV ein bisher wenig beachteter Gegner zu erwachſen. Im Füh⸗ rungskampf Wüttembergs iſt jetzt Ulm 94 durch eine 0: 1⸗Niederlage gegen Stuttgarter Kickers zurückgeſallen, der Kampf um die Spitze liegt zwiſchen den Kickers, der Böckinger Union und FV Feuerbach. Bayerns Meiſter⸗ ſchaft ſpitzt ſich z. Z. zu einem Duell 1. Fc Nürnberg— Wacker München zu, nachdem München 1860 durch die 02⸗ Niederloge gegen den Club zurückgefallen iſt und Wacker die Bayern München:1 geſchlagen hat. Von überlegenen Mannſchaften in den Kämpfen um die Gau⸗Meiſterſchaften konn bisher alſo nur in den ſeltenſten Fällen geſprochen werden. Deutſchlands Gewichtheber für Genna Nach den Europameiſterſchaften im Freiſtilringen wer⸗ den Deutſchlands Schwerathleten eine weitere große Kraft⸗ probe beſtehen müſſen. Am 10. und 11. November 1934 kommen durch den Italieniſchen Verband die Europa⸗ meiſterſchaften im Gewichtheben in Genua zur Austragung, auf denen ſich die geſamte Weltelite der Scheibenſtange ein Stelldichein gibt. Deutſchland hat bereits ſeine Mannſchaft zu dieſem wichtigen Wettbewerb reſtlos ausgewählt und greift mit zwei vollen Staffeln ein. Da in Genua der olympiſche Dreikampf(beidarmige Uebungen) maßgebend iſt, mußte die Auswahl der Teilnehmer in dieſer Richtung hin er⸗ folgen, nachdem die letzten bedeutenden Wettbewerbe, ſo z. B. die Kampfſpiele in Nürnberg, im Fünfkampf ſtatt⸗ gefunden hatten. Die Mannſchaſt iſt wie folgt auf⸗ geſtellt worden: Federgewicht: Walter⸗Saarbrücken, Mühlberger⸗Frank⸗ furt a..; Leichtgewicht: Wagner ⸗Eſſen, Süßdorf⸗Hom⸗ burg; Mittelgewicht: Ismair⸗Freiſing, Gottſchalk⸗Efſen; Halbſchwergewicht: Deutſch⸗ Augsburg, Leopold ⸗Erfurt; Schwergewicht: Straßberger-München, Manger ⸗Freiſing. Dieſe Mannſchaft wird vor der endgültigen Abreiſe nach Genua in Freiburg i. Br. ein Abſchlußtraining von eini⸗ gen Tagen durchführen. Dr. Schricker beſtätigt Di. Diem Der Generalſekretär des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade, Dr. Diem, hat im Anſchluß an Be⸗ ſprechungen mit dem Internationalen Fußball⸗Verband, der FFA kürzlich erklärt, daß zwiſchei JOc und der FFA in bezug auf das olympiſche Fußballturnier eine Uebereinkunft erzielt worden ſei, und daß damit für das olympiſche Fußballturnier die allgemeinen olympiſchen Amateurbeſtimmungen gelten; die Entſcheidung über die Durchführung des Olympiaturniers werde auf der nächſten FI A⸗Sitzung fallen. Nunmehr iſt dieſe Erklärung durch eine Mitteilung des Generalſekretärs der FI A Dr. Schricker, beſtätigt worden, der zum Ausdruck gebracht hat, daß die Fa A, bzw. ihr Exekutiv⸗Komitee, auf der nächſten Sitzung im November„zweifellos der Abhaltung eines Amateurs⸗Fußballturniers zuſtimmen“ werde, wobei ſich die an dieſem Turnier teilnehmenden Verbände den olympiſchen Beſtimmungen unterwerfen müſſen. * Drachen⸗Bau und Drachenſport von Curt Möbius. (Schreibers Beſchäftigungs⸗ und Arbeitsbücher Nr. 91). 1 Mk. Verlag J. F. Schreiber, Eßlingen a. N. Dieſes ſoeben erſchienene Buch verrät viel Sinn für das, was wirklich im Intereſſe baſtelnder Kinder liegt und weiß zu exakter Arbeit und zu einer gewiſſen Selbſtändigkeit zu erziehen! Der Drachenſport kann mehr als eine bloße Spielerei ſein. Drachen gelangen z. B. für militäriſche Beobachtungszwecke, für die Erforſchung der freien Atmoſphäre, für meteoroliſche Verſuche zur Verwendung. Von einer Weiterentwicklung auf dem Gebiete des Drachen⸗ baues aber iſt leider wenig zu bemerken. Der Zweck des vorliegenden Heftes iſt es nun, außer leicht verſtändlichen Anweiſungen über den Bau einfacher Drachen auch An⸗ regungen für weiterſchauende Verſuche zu geben. Man beachte das Kapitel„Drachenſtart von Segelflugmodellen“, denn dieſem Sport widmet ſich jetzt die Jugend mit Lei⸗ denſchaftlichkeit. Auf 8 Tafeln ſind die Baupläne bei⸗ gegeben. Das Buch legt vor allem Wert auf die zeich⸗ neriſche Darſtellung, alſo auf die mehr auſchauliche Seite. Die begriffliche Seite, hier alſo das erläuternde Wort, iſt auf das Notwendigſte beſchränkt. Durch dieſes Buch wer⸗ den Drachenbau⸗ und Drachenſport zu einer Freude. Die Hanoballſpiele nach der Neuoroͤnung Scharfer Wettbewerb dient der Leiſtungsſteigerung Die neue Organiſation der Handball⸗Meiſterſchafts⸗ ſpiele in den 16 deutſchen Gauen iſt unter dem Geſichts⸗ punkt vorgenommen worden, die Meiſterſchaftsſpiele zu einem möglichſt wirkſamen Mittel der Leiſtungsſteigerung im deutſchen Handballſport zu machen. Die erſten Kämpfe der neuen Spielzeit haben bisher im allgemeinen auch ſchon gezeigt, daß von einer Erſtarrung des Handballſpiel⸗ betriebs nicht die Rede ſein kann, und es iſt zu wünſchen, daß die Neugliederung un ſo mehr zur Hebung der Spiel⸗ ſtärke beitragen wird. Die vorjährigen Gaumeiſter ſpielen nur in den ſeltenſten Fällen in der neuen Saiſon eine überlegene Rolle, vielmehr müſſen ſie ſich an jedem Spiel⸗ tag den Platz an der Spitze erneut ſchwer erkämpfen, zum Teil ſind ſie auch bereits jetzt ſchon zurückgefallen. So iſt die führende Stellung des TV Neufahrwaſſer im Oſtpreußen⸗ Gau, in dem der Turnverein in der Gruppe 2 ſpielt, durchaus nicht unangreifbar. Beſſer ſteht es ſchon um den letzten Pommer n⸗Meiſter, Greif⸗ Stettin, aber auch er hat ſchon Punktverluſte hinnehmen müſſen. Brandenburgs letzter Titelträger Askani⸗ ſcher TW folgt erſt hinter den bisher ungeſchlagenen Mann⸗ ſchaften Polizei Spondau und Berliner Sportverein 92, von denen der BSV durch ein unentſchiedenes Spiel gegen den Tabellenletzten Bewag allerdings ſchon einen Punkt eingebüßt hat. Sehr ſchlecht ſteht es um den bis⸗ herigen Schleſien⸗Meiſter Boruſſia Carlowitz, der eben erſt von Tb Neukirch geſchlagen wurde, während in Sach ⸗ ſen die Leipziger Sportfreunde ihre bisherigen Spiele Die deutſchen Handball-Gauklaſſen Der Leiter des Fachamtes für Handball im Reichsbund für Leibesübungen hat ſich veranlaßt geſehen, für eine Vereinheitlichung der erſten Handballklaſſe in allen Gauen Sorge zu tragen. Er hat dieſe wichtige Anordnung damit begründet, daß die Aufgabe der Leiſtungsſteigerung im Handballſport eine Zuſammenfaſſung der Kräfte verlange. Die Gauklaſſe im Handball ſetzt ſich nunmehr mit Aus⸗ nahme des Gaues Oſtpreußen durchweg aus—10 Mann⸗ ſchaften zuſammen, wodurch eine ganze Anzahl bisheriger Gauliga⸗Mannſchaften ausſchied. Die erſte deutſche Handballklaſſe beſteht jetzt aus folgen⸗ den— insgeſamt 159— Mannſchaften(die Namen der vor⸗ jährigen Gaumeiſter geſperrt): 5 Gau 1 Oſtpreußen: Gruppe 1: 1. Hindenburg Allen⸗ ſtein; 2. Polizei Königsberg; 3. MTV Königsberg; 4. Hin⸗ denburg Ortelsburg; 5. Polizei Inſterburg; 6. Vfs Königs⸗ berg; 7. Vfs Gumbinnen.— Gruppe 2: 1. Pioniere Königsberg; 2. Turnverein Neufahrwaſſer; 3. Hochmeiſter Marienburg; 4. Von Grolmann Oſterode; 5. Polizei Danzig; 6. Oſteroder Sportklub; 7. B. u. C. B. Danzig. Gau 2 Pommern: 1. MS V Greif Stettin; 2. Sc Preußen Stettin; 3. Reichsbahn Stettin; 4. MTW Greifen⸗ berg; 5. Polizei Stettin; 6. KTV Stettin; 7. Keith Star⸗ gard; 8. Stettiner Turnklub; 9. TV Grabow 61; 10. Star⸗ garder Turnerſchaft. Gau g Brandenburg: 1. Askaniſcher TV Berlin; 2. Berliner SV 92; 3. Polizei⸗SV Berlin; 4. 1. Spandauer Kleine Sporl-Nachrichten Der engliſche Rennfahrer Raymond Mays ſtellte auf der Brocklandsbahn über den Kilometer mit ſtehendem Start mit einem Stundenmittel von 144,285 Km. einen neuen Weltrekord auf. Der amerikaniſche Weltmeiſter im Federgewichtsboxen, Fredy Miller, mußte in Mancheſter durch den Eng⸗ länder Billy Gannon eine Niederlage hinnehmen. Miller wurde in der 6. Runde wegen Tiefſchlags disqualifiziert. Marcel Thil verteidigte in Paris ſeinen Mittelgewichts⸗ Weltmeiſtertitel gegen den Franzoſen Carmelo Candel durch ein Unentſchieden über 15 Runden. An der Spitze der erfolgreichen Dauerfahrer dieſes Jahres ſteht der deutſche Weltmeiſter Erich Metze mit 14 Siegen aus 40 Rennen und 145 Punkte vor dem fran⸗ zöſiſchen Ex⸗Weltmeiſter Locquehay, der zwar 17 Siege bei 38 Starts errang, aber nur auf 141 Punkte kam. Der bekannte Schweizer Auto⸗Reunfahrer Hans Rüeſch, wird demnächſt auf der Bahn von Linas⸗Montlhery mit einem Achtzylinder Maſerati den von Hans Stuck gehal⸗ tenen Stunden⸗Weltrekord angreifen. Anſtelle des zum Berufsſport übergetretenen Halb⸗ ſchwergewichtlers Pürſch wird der Elberfelder Figge⸗ Deutſchland im Box⸗Länderkampf gegen die Tſchechoſlowa⸗ kei vertreten. Zur Weltmeiſterſchaft im Eishockey, die in Davos zum Austrag kommen werden, haben bereits fünf Nationen gemeldet und zwar Kanada, Holland, Belgien, die Schweiz und die Tſchechoflowakei. Nach deutſchem Muſter fand in Malmö ein„Tag des unbekannten Sportlers“ ſtatt, der trotz ſchlechtem Wetter einen großen Erfolg hatte. Bei dem Brand der„Morro Caſtle“ fand, wie jetzt erſt bekannt wird, auch ein deutſcher Olympiakämpfer den Tod. Es iſt dies der in Neuyork anſäſſige deutſche Straßenfahrer Julius Maus, der 1932 in Los Angeles für Deutſchland ſtartete. Sport-Runoſchau Zur allgemeinen Ueberraſchung konnte der Sport⸗ verein Schwetzingen auf dem ſchwierigen Gelände in Eberbach einen unerwarteten:4⸗Sieg herausholen und hat damit dem erwarteten Sieger, der bereits mit:0 Toren geführt hatte, zuletzt noch Sieg und Punkte weg⸗ genommen. 5 N In Eppelheim hatte die Platzmannſchaft wiederum Pech und ließ ſich durch die ſehr eifrig ſpielende Spiel⸗ vereinigung Sandhauſen durch eine:1⸗Nieder⸗ lage niederhalten. Die Reſerven ſpielten:0, dritte Mann⸗ ſchaften:2. 5 2 Der Turnverein Schwetzingen führte gegen Turnerbund Reilingen ein faires Spiel vor. Er mußte mit Erſatz antreten und konnte es nicht verhindern, daß Reilingen bis zur Pauſe mit:2 Toren im Vorſprung war. Erſt in der zweiten Hälfte wurde Schwetzingen gleichwertig und konnte ſich durch den Ausgleich 777 noch einen Punkt retten. eich in dia ꝙeulclitsscle Violette Noziere zum Tode verurteilt Der Pariſer Seuſationsprozeß gegen die Vater⸗ f mörderin zu Ende sh. Paris, 16. Oktober. Das Schwurgericht der Seine hat nach elnſtündiger Beratung die 18 jährige Vater⸗ mörderin Violette Noziere zum Tode verurteilt. Die Geſchworenen hatten die Schuld⸗ frage mit Ja beantwortet und der Angeklagten keine mildernden Umſtände zugebilligt. Damit hat ein dramatiſcher Mordfall, der die Pariſer Senſations⸗ Iuſt monatelang in Spannung gehalten hat, ſein Ende gefunden. Das junge Mädchen hat,„um ſich ausleben zu können“, ihren Vater gemordet und zugleich mit ihm die Mutter aus dem Leben zu ſchaffen geſucht. Das. junge Mädchen, das in der Vergnügungswelt am Montmartre und Montparnaſſe allgemein bekannt war und wahllos jeden Mann hinnahm, gleichgültig, ob er weiß oder ſchwarz war, wenn er ihr Geld oder Liebe ſchenkte, ging dabei mit einer geradezu un⸗ menſchlichen Kaltblütigkeit und Berechnung vor. Sie bewog ihre Eltern, ein Pulver einzunehmen, das ihr ein gewiſſer Dr. Deron angeblich empfohlen hatte, um ſie von ihren häufigen Koypfſchmerzen zu be⸗ freien. b In Wirklichkeit hatte ſie die tödlich wirkende Mi⸗ ſchung aber ſelbſt hergeſtellt und verabreichte ſie Va⸗ ter und Mutter am 21. Auguſt 1933 um 7 Uhr abends, nachdem ſie ſich den ganzen Tag über am Montmatre herumgetrieben hatte, mit der eindringlichen Bitte, es doch ja gleich einzunehmen. Dann verſchwand ſie in großer Abendtoilette und ging in ein Nachtlokal tanzen. Erſt gegen Morgen kehrte ſie heim und öffnete die Gashähne, um den Anſchein zu erwecken, daß ihre Eltern einer Gasvergiftung zum Opfer ge⸗ fallen wären. Dann legte ſie ſich ruhig zum Schlaf nieder. Der Vater ſtarb, die Mutter konnte gerettet werden. Violette wurde auf die Ausſage der entſetz⸗ ten Mutter hin verhaftet und ſaß ſeither im Unter⸗ ſuchungsgefängnis. Um ſich das Leben zu retten, be⸗ hauptete ſie, von ihrem Vater wiederholt mißbraucht worden zu ſein, was die Mutter aber als niederträch⸗ tige Verleumdung ihres toten Mannes empört zu⸗ rückweiſt. In der Verhandlung hatte die Angeklagte mit ſtumpfer Stimme ihre Jugend erzählt und beteuert, Einen knappen aber einwandfreien Sieg holbe ſich Wei n⸗ heim auf dem ſchwierigen Gelände des F C05 Heidel⸗ berg. Durch ein Eigentor der Platzmannſchaft kommt Weinheim zunächſt in Führung, die in der zweiten Hälfte erhöht wurde. In Reilingen weilte Vfs Heidelberg, der bald in Führung gehen konnte und bis zu:1 Toren Herr der age war. Erſt jetzt fand ſich Reilingen zu einem ener⸗ giſchen Spiel zuſommen, erzielte den Ausgleich und in den letzten Minuten das Siegestor.:3 war das Ende dieſes Spieles, das Reilingen die erſten Punkte brachte. Ein Lokalkampf erſter Klaſſe war das Treffen der Nach⸗ barvereine Olympia Neulußheim und Fuß⸗ 5 a l verein Hockenheim:2. Neulußheim ließ ſich anfangs führen ohne ſich auf die eigene Stärke zu be⸗ ſinnen. Erſt als das erſte Tor für die Platzelf fiel, wochte die Mannſchaft vollends auf. Hockenheim erzielte den Ausgleich und durch einen 11 Meter kam Neulußheim er⸗ neut in Führung. In den letzten Minuten, als man ſchon an einen Sieg der Platzmannſchaft glaubte, glich Hocken⸗ heim aus. Referven 311. Champion der deutſchen Dreſſurreiter 1934 wurde mit 27 Siegen der Berliner Stallmeiſter Staeck daß ſie nur einen einzigen Menſchen ge⸗ liebt habe, ihren Freund Jean Dabin. Der Staatsanwalt hatte in ſeiner ſehr ſcharf for⸗ mulierten Anklagerede die Geſchworenen aufgefor⸗ dert, der Noziere keine mildernden Umſtände zuzu⸗ billigen. Er ſchilderte ſie als ein laſterhaftes, lügne⸗ riſch veranlagtes Geſchöpf, das kein Mitleid verdiene. Laſter und Faulheit hätten ſie zu dem furchtbaren Verbrechen getrieben. Ueberraſchend wirkte es, daß die Mutter der An⸗ geklagten, die heute nicht erſchienen war, die Neben⸗ klage zurückzog und erklären ließ, daß ſie ihrer Toch⸗ ter verziehen habe und um ein mildes Urteil für ihr Kind bitte. Der junge Anwalt der Mörderin zeigte ſich ſeiner ſchweren Aufgabe keineswegs gewachſen. Seine Ver⸗ teidigungsrede brachte er in weinerlichem Tone vor und verſtand es nicht, an das Gefühl der Geſchwore⸗ nen zu appellieren. In letzter Minute hatte man dem jungen Anwalt noch einen Pflichtverteidiger beigegeben. Dieſer, ein bisher ziemlich unbekannter Anwalt Veincey, ergriff nach Véſinne⸗Larue das Wort und hielt die Zuhörer über zwei Stunden lang in einem meiſterhaft vorgetragenen und ebenſo geiſt⸗ vollen wie erſchütternden Plädoyer in Spannung. Auch der Staatsanwalt hörte aufmerk⸗ ſam und geſpannt zu. Veinecey ſchilderte die Ange⸗ klagte als ein unglückliches Kind, das Mitleid ver⸗ diene.„Man laſſe ihr das Recht, zu weinen. Man gebe ihr Gelegenheit, ihre Schuld zu ſühnen.“ Nach —— * f — überlegen gewannen, aber die Dresdner Sportfreunde erg noch zu ſchlagen haben. In den Gauen Mitte und Nordmark haben die Spiele eben erſt begonnen. Im g Niederſachſengau ſind ſie am letzten Sonntag u. g. 5 mit einer Niederlage des Meiſters Limmer 1910 forb⸗ Zal geſetzt worden, ſo daß die Führung z. Z. der Ta Limmer au innehat. ſtat Hindenburg⸗Minden ſcheint in Weſtfalen nach dem en Sieg über Arminio Bielefeld wieder auf dem Wege zur der Meiſterſchaft, Schalke 04 iſt aber hier ein beachtlicher Ri⸗ jah. vale, wie der TV Algenrodt am Mittelrhein u a. 5 gegen SV Mülheim erſt noch zu beſtehen hat. Im Nieder⸗ 355 rheingau führt wieder Tura Barmen. In Nordheſſen 9400 kämpft der Titelverteidiger TV Wetzlar um den Wieder⸗ 01 85 anſchluß an die Spitze, die in Süd weſt Polizei Darm⸗ 197 ſtadt, in Baden Sw Waldhof, alſo zwei Titelverteidiger, 090 innehaben; aber auch ihnen erwachſen Konkurrenten, die 25 erſt geſchlagen werden wollen. Auch in Württe iberg 290 und Bayern— in Bayern ſührt SVg Fürth— iſt 8s Ane ſo, daß es immer wieder Begegnungen ziemlich gleichwer⸗ Ma tiger Mannſchaften in der Meiſterſchaft gübt, und damit ö ſind die Vorausſetzungen gegeben, die der deutſche Hand⸗ len ballführer ſchaffen wollte, um die Leiſtungsſteigerung des m ü deutſchen Handballſports im Hinblick auf das Olympia, Ma turnier herbeizuführen: die beſten Mannſchaften Deutſch⸗ Ma lands während der ganzen Meiſterſchaftsrunde durch ſche ſchwere Kämpfe, durch ſtets ebenbürtige Gegner ſpiel⸗ rich kulturell ausreifen zu laſſen. * 5 een 2* 22 S Mil r e, Zeit Polizei HC; 5. TV Cottbus 61; 6. Polizei Cottbus; 7. 5 Berliner SE; 8. Deutſche Beamtenverſicherung; 9. Werk⸗ eng verein der Bewag; 40. TV 1860 Frankfurt a. d. O. Gau 1 Schleſien: 1. MSV Boruſſia Carlowitz; 17. 2. Poſt⸗SV Oppeln; 3. SC Alemannia Breslau; 4. NST 20 Breslau; 5. Turnerbund Neukirch; 6. VfR Schleſien Bres⸗ bof lau; 7. Polizei⸗SV Breslau; 8. Reichsbahn⸗SV Oppeln. hau Gau 5 Sachſen: l. Leipziger Sportfreunde; 6066 2. Sportfreunde 01 Dresden; 3. Tun Werdau; 4. AT 170 Leipzig⸗Schönefeld; 5. TV Chemnitz⸗Gablenz; 6. Spielvg. mit Leipzig; 7. Turngemeinde Pirna; 8. TV Baierfeld; 9. Pol auf SV Dresden; 10. TS 1867 Leipzig. ver. Gau 6 Mitte: 1. Polizei⸗S V Magdeburg; trac 2. Polizei⸗Vfe Weißenfels; 3. Polizet⸗S Halle; 4. Bfs 90 Mi Halle; 5. MTW Neuſtadt; 6. Turnerſch. Wartburg Eiſenach; Die 7. Turnerſch. Gera Zwötzen; 8. Sporty. Junkers Deſſau. Ma Gau 7 Nordmark: 1. Polizei⸗S V Hamburg; den 2. St. Georg Hamburg; 3. Nordmark Flensburg; 4. Pol. Di SW Kiel; 5. Polizei⸗SV Schwerin; 6. TV Barmbeck⸗Uhlen⸗. 0 horſt; 7. MTV 1844 Kiel; 8. Oberalſter Hamburg; 9. T nan Haſſee Winterbek⸗Kiel. verf Gau 8 Niederſachſen: 1. SV1910 Limmer ⸗Han⸗ fabr nover; 2. Poſt⸗SV Hannover; 3. Turnklub Hannover; ſprü 4. TuS 87 Hannover; 5. Polizei⸗SV Hannover; 6. MTV verk Braunſchweig; 7. VfSubzk Bremen; 8. SC Germ. Liſt; 9. bar Hannover 96; 10. Turnklub Limmer. wer Gau 9 Weſtfalen: 1. MSV Hindenburg Min⸗ 0 denz; 2. Deutſcher Se Hagen; 3. Fc Schalke 04, 4. Ar⸗ elan minio Bielefeld; 5. Vfg Hagen; 6. Poltzei⸗SV Dortmund; Sitz 7. Landespolizei Münſter; 8. Preußen Paderborn; 9. Pol. ab, Bfe Bielefeld; 10. TS Hagen⸗Eilpe. i Wei Gau 10 Niederrhein: 1. Tura Barmen; 2. Rhenania gel Düſſeldorf; J. TV Kettwig; 4. VfB Aachen; 5. Raſenſp. ſich Mülheim⸗ Ruhr; 6. TV Oppum⸗Krefeld; 7. TV Eſſen⸗ Fud Stoppenberg; 8. Polizei⸗SV Düſſeldorf; 9. Alemannia Fock Aachen; 10. Kupferhütte Duisburg. gabe Gau 11 Mittelrhein: 1. TV Algen rodt; 2. Mül⸗ unte heimer SW 06; 3. TV Siegburg⸗Mülldorf; 4. TV Mülhetm⸗ aus, Koblenz; 5. BfR Nrrh.⸗Köln; 6. TV. Köln⸗Kalk; 7. TV neh Gummersbach; 8. AS Köln; 9. Tuß Niederpleis; 10 TV Mei Obermendig. die Gau 12 Nordheſſen: 1. Tuſpo Kirchdttmold 18861900 Fol 2. Kaſſeler Turngemeinde; 3. SV Kurheſſen Kaſſel; 4..⸗ Ern u. Raſen⸗SW Kaſſel; 5. TV 1861 Eſchwege; 6. Sportklub 08 95 Kaſſel; 7. T1847 Wetzlar; 8. Spielvg. Gießen 1900; 55 9. Tuſpo Bettenhauſen 1888; 10. TV Kirchbaung. Gau 13 Südweſt: 1. Polizei⸗S V Darmſtadt; 2. TSW Herrnsheim; 3. Sportverein 98 Darmſtadt; 4. Vfſt Schwanheim; 5. TV Frieſenheim; 6. Pfalz Ludwigshafen; 7. VfR Kaiſerslautern; 8. Sportverein Wiesbaden; 9..⸗ Geſ. Offenbach; 10. TW Haßloch. Gau 14 Baden: 1. SV Manu heim Waldhof; 2. TW Ettlingen; 3. TS Nußloch; 4. FV Phönix Mann⸗ heim; 5. Turngem. Ketſch; 6. VfR Mannheim; 7. Fußball⸗ verein 68 Mannheim; 8. DW Hockenheim; 9. TW 62 Wein⸗ heim; 10. Turnerſch. Karlsruhe⸗Beiertheim. Gau 15 Württemberg: 1. Turngeſ. Stuttgart; 2. Stutt⸗ garter TV; 3. Stuttgarter Kickers; 4. TS V Eßlingen; 5. Turnerbund Göppingen; 6. Turngemeinde Göppingen; 7. Turnverein Altenſtadt; 8. Ulmer FV 1884; 9. TV Cann⸗ ſtatt; 10. TSV Süßen. Gau 16 Bayern: 1. Spielvereinigung Fürth 2. 1. FC Bamberg; 3. Polizei⸗SV Nürnberg; 4. 1. FC Nürn⸗ berg; 5. TV Leonhard Sündersbühl; 6. TSW 1860 Mün⸗ chen; 7. Polizei⸗SV München; 8. TV Milbertshofen Mün⸗ chen; 9g. MTV München; 10. TV 1861 Ingolſtadt. * Reichhaltig, intereſſant und unterhaltend iſt wieder die neue Nummer der Deutſchen Sport⸗Illu⸗ ſtrierten. Neben den gediegenen aktuellen Arbeiten aus ſämtlichen deutſchen Sportgauen finden wir u. a. eine treffende Entgegnung auf Preſſeangriffe des ſchwediſchen Sportjournaliſten Torſten Tegner, Erinnerungen an Deutſchlands großen Sprinter Houben, ein Interview mit dem Olympiaſieger im Kunſtſpringen, Kurtz⸗US A.(„Hinter den Kuliſſen des amerikaniſchen Kunſtſpringens“), eine Betrachtung zur Vorrunde um den Hockey ⸗Silberſchild, eine Leichtathletik⸗Rundſchau und eine Beſprechung des Pariſer Auto⸗Salons. Aus dem Bilderteil erwähnen wir beſonders einen Rückblick auf Deutſchland— Dänemark, ſowie Bildberichte von Berlin— Südweſt und Ungarn Oeſterreich. Die„Deutſche Sport⸗Illuſtrierte“ iſt bei jedem Buch⸗ und Zeitſchriftenhändler erhältlich und durch den Sportverlag Stuttgart⸗W., Auguſtenſtraße 18, zu beziehen. einem geſchickten Hieb gegen den Staatsanwalt wandte er ſich an die Geſchworenen:„Sie, meine Herren, gehören der alten Generation an. Wir Jungen ſchulden Ihnen Reſpekt. Aber wir können auch von Ihnen verlangen, daß Sie unſern armen Herzen das Mitgefühl nicht verſagen, das wir in dieſen ſchweren Zeiten ſo bitter nötig haben.“ Der hervorragende Anwalt zog auf der Orgel ſeiner Beredſamkeit alle Regiſter. Alles folgte in höchſter Spannung den Gedankengängen des Redners. Er führte aus, daß das letzte Geheimnis in dieſem Prozeß nicht enthüllt, das Rätſel ungelöſt geblieben ſei. Violette ſei geiſtig und ſittlich noch nicht genügend entwickelt, um für ihre Tat voll verantwortlich zu ſein. Er ſchloß mit den 11 Worten:„Die Geſellſchaft hat im 20. Jahrhundert 97 kein Recht, gegen dieſes kranke Mädchen die Todes⸗ 60% ſtrafe zu verlangen.“ Kurz nach 19 Uhr wurde 5 das Urteil 80 verkündet. Violette Noziere brach bei Verleſung des 50% Todesurteils in einen Schreikrampf aus. Sie ſchlug 5 mit Händen und Füßen um ſich, ſchrie immer wieder 6 „Laſſen Sie mich,“„Das iſt zuviel, ich habe die Wahr⸗ Her heit geſagt“ und mußte ſchließlich von drei Poliziſten 8 hinausgetragen werden. Im Saal hat das harte Ur⸗ 575 teil große Ueberraſchung hervorgerufen. Man hatte 5 in der Tat nach der ergreifenden Verteidigungsrede 85 allgemein mit einem milderen Urteil gerechnet, 80 Trotzdem entſpricht das Urteil zweifellos dem 10 Rechtsempfinden der großen Maſſe⸗ 34 darm⸗ wie „die 5 erg iſt es chwer⸗ damit Hand⸗ g des mpia⸗ eutſch⸗ durch ſpiel. 45 8 Werk⸗ witz: STV Bres⸗ eln. nde; ATV ielvg. Pol. rg; fL 96 enach; ſau. 1 Pol. hlen⸗ T van over; M7 iſt; 9. din⸗ Ar⸗ kund; Pol. tauia ſenſp. Eſſen⸗ annia Mül⸗ heim⸗ 7 TV 19007. . T. ub 08. 1900 dt; VfR afen; „Dee of; ann⸗ zball⸗ Vein⸗ stutt⸗ denz igen; ann⸗ rt hi kürn⸗ Nün⸗ Mün⸗ teder Iu⸗ aus eine ſchen an mit inter eine child, N des wir nark, * edem den ehen. — walt eine Wir then men das en.“ iner hſter Er . N ene,. HANDELS- n WIRTSCHAFT Mittwoch, 17. Oktober 1934 Neichsbank am Medio In der zweiten Oktoberwoche zeigt die Entwicklung des Zahlungs mittelumloufes und der Kapitalanlage ein durch⸗ aus erfreuliches Bild. Die Entlaſtung iſt ſehr flott von⸗ ſtatten gegangen, vor allem im Vergleich zum Vorjahr. Sie beträgt diesmal in den erſten beiden Wochen 81 v. H. der Ultimobeanſpruchung gegenüber nur 69,4 v. H. im Vor⸗ ahre. 1 n einzelnen ſind in der Berichtswoche die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 182, auf 9496,83, die Lombard forderungen um 5,7 auf 72,3 Mill., zurückgegangen, dagegen die Beſtände an Reichsſchatzwech⸗ feln um 1/1 auf 2,2, an deckungsfähigen Wertpapieren um 0% auf 43,8 und an ſonſtigen Wertpapieren um 0,1 auf 9931 Mill.„ geſtiegen. Der Noten um lauf ging um 78,5 auf 3697,5, der an Rentenbankſcheine 3,5 auf 259,8 Mill.„ zurück. An Scheidemünzen kloſſen 42,9 Mill. Mark in die Kaſſen der Reichsbank zurück. Unter Berückſichtigung von 7,5 Mill. II neu ausgepräg⸗ den und 10,0 Mill. 4 wieder eingezogenen Scheide⸗ mümzen ſtieg der Beſtand der Reichsbank auf 245 Mill. Mark. Die Erhöhung der ſonſtigen Aktiva um 35,9 Mill. Mark beruht zum Teil auf dem Rückfluß an Rentenbonk⸗ ſcheinen. Die Giroverbindlichkeiten haben auch in der Be⸗ kichtswoche wieder eine Abnahme um 24,9 auf 773, Mill. Mark erfahren. Die Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ gen Deviſen haben ſich um 1,3 auf 83,7 Millionen. erhöht; von der Zunahme entfallen 8000/ auf Deviſen. Der geſamte Zahlungsmittelumle auf betrug 5575 gegen 5562 Mill. 4 im Vormonat und 5447 Millionen ur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Spanne gegenüber dem Vorjahr zeigt jetzt eine Verminderung; ſie beträgt rund 190 Mill. I. O Gutehoffuungshütte 3 v. H. Dividende. Eſſen. 17, Okt.(Eig. Meld.) Die Betriebsgeſellſchaft des Zute⸗ hoffnungshütte⸗Konzerns, die Gutehoffnungshütte Ober⸗ hauſen AG., ſchließt 1933/34 nach Vornahme von 5,354 (8,78) Mill.„ Abſchreibungen und nach Zuführung von 170 000 4 gegen 12 000, an den geſetzlichen Reſervefonds mit einem Reingewinn von 3,082(0,235) Mill. /, der auf die Muttergeſellſchaft, die Gutehoffnungshütte Aktien⸗ verein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Nürnberg über⸗ tragen wird. Dieſe Geſellſchaft verzeichnet bei 1,302(1,835) Mill. Abſchreibungen einen Ueberſchuß von 2,920 Mill. J Die Verwaltung ſchlägt vor, nach Zuführung von 0,3 Mill. Mark an die geſetzliche Rücklage den zur Verfügung ſtehen⸗ den Reingewinn von 2,620 Mill.„ zur Ausſchüttung einer Dioldende von 3 v. H.(0) zu verwenden. 40 v. H. Vergleichsquote bei Eckhardt u. Kleim, Ha⸗ nau a. M. 17. Oktober.(Eig. Dr.) In dem Vergleichs⸗ verfahren der Firma Eckhardt u. Kleim, Goldbijouterie⸗ fabrik in Hanau, erzielten die Gläubiger 40 v. H. Ur⸗ ſprünglich waren 90 v. H. geboten, doch konnten infolge der verbeſſerten Verhältniſſe die Quote nun auf 40 v.., zahl⸗ bar in 8 Raten, erhöht werden. Die kleinen Gläubiger werden voll befriedigt. * Genoſſenſchafts⸗Hauptkellerei Rheinpfälziſcher Winzer eembeß. Die Zentral⸗Weinvertriebsgenoſſenſchaſt Gmbh, Sitz Ludwigshafen a. Rh., hielt in Mußbach eine ao. G ab, die aus allen weinbautreibenden Orten des pfälziſchen Weinbaugebietes gut beſucht war. Verbandsdirektor Dr. Rohr⸗Ludwigshafen gab einen Bericht über Aufgaben und Ziele der Weinvertriebsgenoſſenſchaft, deren Hauptkellereien ſich in Mußbach und Neuſtadt befinden. Viele hundert Fuder Rot⸗ und Weißmoſt ſind hier eingelagert worden. Fachberater Meier⸗Ludwigshafen gab zahlenmäßige An⸗ gaben über die eingelagerten Mengen. Die Weine werden unter ſachmänniſcher Aufſicht und Behandlung handelsfähig ausgebaut und man werde bemüht ſein, im engſten Einver⸗ nehmen mit dem Weinhandel zu arbeiten. Der reiche Mengenausfall der diesjährigen pfälziſchen Weinernte hatte die Gründung zahlreicher Weinabſatzgenoſſenſchaften zur Folge. Nur dadurch wurde verhütet, daß ein Großteil der Ernte verloren ging. Die Zentral⸗Weinvertriebsgenoſſen⸗ ſchaft änderte ihren Namen in Genoſſenſchaftshauptkellexei Rheinprälziſcher Winzer e GmbH ab. * Divibendenvorſchläge in der mitteldeutſchen Malz⸗ Induſtrie. In der AR⸗Sitzung der Vereinigte Malzſabri⸗ ken Goldene Aue Ac, Artern, wurde beſchloſſen, der zum 29. Oktober einberufenen HV eine Dividende von 6(i. V. 5) v. H. für das am 31. Juli beendete Geſchäftsjahr 19 4 vorzuſchlagen.— Die Aktien⸗Malzfobrik Eisleben wird für das am 61. Auguſt 1994 beendete Geſchäftsjahr wieder 4 v. H. Dividende verteilen. Anordnung über Besfandserhebung von Baumwollabfällen und Kunsfbaum wolle Die bereits vor einigen Tagen angekündigte Anbroͤnung der F für Baumwolle(Abfälle 19 Kunſtbaumwolle) Bu8 vom 6. Oktober 1934 iſt jetzt im Reichsanzeiger vom 16. Oktober veröffentlicht. Sie tritt am 17. Oktober 1934 in Kraft. Nach dieſer Anordnung ſind, wie ſchon mitgeteilt, die Beſtände an Baumwoll- abfüllen(vom Krempeln und Kämmen von der Spinnerei, Weberei oder Wirkerei, auch von gebleichter oder gefärbter Baumwolle) und an Kunſtbaumwolle jeder Art von dem Eigentümer oder Beſitzer, z. B. Lagerhalter, auf dem Fragebogen A 1 nach dem Stande vom 12. Oktober 1934 (Stichtag) der Ueberwachungsſtelle für Baumwolle, Abtei⸗ lung Abfälle, zu melden, ſoweit ſie insgeſamt 100 Kilo überſteigen. Die Fragebogen ſind bis ſpäteſtens 20. d. M. einzufſenden. In Zukunft ſind die jeweils am 1. eines jeden geraden Monats vorhandener Beſtände bis zum 10. desſelben Monats der Ueberwachungsſtelle zu melden. der Neuen Mannheimer Zeitung ITUNG Abend-Ausgabe Nr. 480 Renfenmarki freundlicher Akiien uneinheiilich/ Wieder stille Börse/ Geringes Anlagebedürinis Mannheim freundlich Das Intereſſe an der heutigen Börſe konzentrierbe ſich auf Altbeſitz Anleihe des Reiches, die eine ſtarke Kursſtei⸗ gerung auf 102,50 zu verzeichnen hatten. Demgegenüber lag der Aktienmarkt ruhig aber freundlich. Farben zogen auf 148,5, Linoleum auf 61, Weſteregeln auf 121,50 an. Von Mühlenwerten waren Pfälzer Mühlen erneut höher mit 109 geſucht. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben vernachläſſigt. Am Rentenmarkt beſtand Nachfrage ſowohl für Stadtanleihen wie Pfandbriefe. Mannheimer Altbeſitz war 92 G. „Frankfurt: Renten feſt, Aktien uneinheitlich i Die Ankündigung einer Rundfunkanſprache von Staats⸗ ſekretär Reinhardt zur neuen Steuerreform verlieh an der heutigen Mittagsbörſe dem deutſchen Rentenmarkt eine beachtliche Stütze, während der Aktienmarkt faſt völlig vernachläſſigt war. Das Intereſſe der Kuliſſe wandte ſich in erhöhtem Maße wieder dem Rentenmarkt zu, zumal von ſeiten der Großbanken größere Käufe beobachtet wur⸗ den. Lebhaftes Geſchäft verzeichnete die Altbeſitzanleihe, die zunächſt 4 v. H. gewannen und nach dem erſten Kurs weitere/ v. H. anzogen. Auch Kommunal⸗Umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine gewannen bei ebenfalls grö⸗ ßeren Umſätzen je 4 v.., daneben konnten ſich ſpäte Reichs ſchuloͤbuchforderungen, Reichsmark⸗ Anleihen und Reichsbahn⸗VA. bis ½ v. H. befeſtigen. rentenmarkt waren mexpikaniſche Anleihen feſter, ferner erhielt ſich im Freiverkehr Warſchau⸗Wiener bei etwa 14% v. H. war das Geſchäft, wie ſchon erwähnt, nur klein und die Kursgeſtaltung uneinheitlich, aber eher freundlich. Etwas ſtärkere Beachtung fanden Farbeninduſtrie mit 145/7754 (145), Elektroaktien lagen nahezu geſchäftslos, AEch 1 v. H. feſter, Geſfürel ½ v. H. leichter. Im Verlaufe konnte ſich die Altbeſitzanleihe bis auf 102,5 erhöhen und das Geſchäft war noch relativ groß; bei den übrigen variablen Werten traten Aenderungen kaum ein und auch der Umſatz war weſentlich kleiner als zu Beginn. Feſt lagen Anteilſcheine von Hypothekenbau⸗ ken, die durchſchnittlich 30 Pfg. gewannen. Stadtanleihen notierten zumeiſt von 771 v. H. niedriger, Staatsanleihen und fremde Werte lagen ruhig. Am Aktienmarkt blieb das Geſchäft auch ſpäterhin ſehr klein bei wenig veränderten Kurſen. Farben bröckelten leicht ab(145,25). Schwächer waren Bekula mit etwa 144,25(145,37). Schiffahrtsaktien waren dagegen ſpäter gut erholt. Tagesgeld unv. 3 v. H. Berlin behauptet Die Börſe war heute wieder ſehr ſtill, da ſich nach den vor⸗ angegangenen Steigerungen nur kleines Anlagebedürfnis zeigte. Die Kurſe konnten ſich gut behaupten, zumal einige günſtige Berichte von Induſtriegeſellſchaften vor⸗ Am Auslands⸗ bis 1 v. H. Intereſſe für Am Aktienmarkt lagen. Auch die weiter befriedigende Entwicklung des Eiſengeſchäftes im September fand Beachtung, ohne ſich aber kursmäßig auswirken zu können. Der Renten⸗ markt lag überwiegend freundlicher unter Führung der Altbeſitzanleihe, die bei lebhaften Umſätzen um ½ v. H. auf 101% anzogen und nach dem erſten Kurs mit 102 gehandelt wurden. Für Umſchuldungsanleihen und Reichsſchuldbuch⸗ forderungen hörte man wenig veränderte Kurſe. Am Aktienmarkt ſchwanken Montanwerte um etwa ½ v.., Braunkohlenwerte konnten ſich nach den letzttägigen Rück⸗ gängen gut behaupten. Durch feſte Haltung fielen Kali⸗ werte auf, die durchſchnittlich 3 v. H. höher bezahlt wurden. Von chemiſchen Werten waren Farben 7 höher, Rütgers bröckelten weiter ab. Auslandswerte lagen wieder ſeſter, Chade A0 gewannen 2%., Lit. D 2%, Conti⸗Lino⸗ leum 4 v.., während Aku nur höher einſetzten. Elektro⸗ aktien waren meiſt 7 v. H. niedriger, Siemens verloren 1% und Licht u. Kraft 4. Für Gaswerte beſtand etwas Nachfrage, Kabel-, Auto- und Maſchinenaktien lagen wenig verändert. Bauaktien konnten bis 4 v. H. anziehen. Am Markt der Bier⸗ und Spritaktien litten Engelhardt(— 1) unter Glattſtellungen; die Dividendenvermutungen erſchei⸗ nen verfrüht, da die Bilanzſitzung erſt im nächſten Monat ſtattfindet. Schultheiß waren 4 v. H. höher. Weſtdeutſche Kaufhof gaben von ihrem geſtrigen Gewinn 1 v. H. wieder her, Eiſenbahnverkehrsmittel büßten 2 v. H. ein. Verkehrs⸗ und Schiffahrtsaktien waren„ bis% niedriger. Bank⸗ aktien wurden etwas höher bezahlt; Reichsbank befeſtigten ſich um 1 v. H. Tagesgeld erforderte unverändert—4½ v. H. Im Verlauf konnten Altbeſitz weiter anziehen und waren in der zweiten Börſenſtunde mit 102,50 zu hören. Am Kaſſarentenmarkt lagen einige Märkte recht feſt, An⸗ teilſcheine waren durchweg 20—25 Pfg. höher. Landſchoft⸗ liche Pfandbriefe gewannen 7—1 v. H. Pfandbriefe und Kommunal⸗ Obligationen waren unter Schwankungen über⸗ wiegend freundlicher. Von den Altbeſitzanleihen waren Hamburger 70. Pfg. höher. Obligationen lagen eher etwas ſchwächer. Lindner und Krupp verloren je, Daimler 1½, wührend Aſchingen um 7 v. H. erholt waren. Die Kaſſawerte lagen uneinheitlich. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuch⸗ forderungen notierten: Ausgabe 1: 1935er 100 G, 1940er 95,75 96,75, 194845 97,12, 1946—48er 95,25—96. Ausgabe 2: 14h er 95,75 96,02. iWederaufbauanleihe 1944 bis 45 und 46—48er 60,1261. Am Berliner Geld em arkt blieb die Loge heute un⸗ verändert. Blanko Tagesgeld erforderte für erſte Adreſſen 44,25 v.., Monatsgeld—6 v. H. Am Privatdiskont markt iſt bereits wieder etwas Nachfrage 5a 5 nen. Der Satz beträgt in der Mitte nach wie vor 3,75 v. Die Schlußbörſe war, ausgehend von T e itberwiegend ſchwächer. Bekula und HEW verloren 2 v. H. Reichsbankanteile waren gegen den Anfang 1,50 v. H. gedrückt. Forben verloren ihren Anfangsgewinn. Ferner konn⸗ um ½ v. H. Lediglich Hotelbetrieb waren 3 v. H. höher. ten Schiffahrtsaktien den geſtrigen Schlußkurs überſchreiten. * Steuergutſchein⸗ N vom 17. Okt.(Ei Fälligkeit 1934 103,8; 1935 105,12; 1936 102,25; 1938 98,2; Steuer⸗Durchſchnitt 101,8 Berliner Devisen Diskontsatz:: fleſchsbank 4 4 Lombard 3, privat 37% v. H. Amtlich in dim. 16. Oktober 17. Oktober für 5 Geld] Brief Geld] Brief Uegypfen Lägypt, Pfd. 8 12,425 12,455 12,465 12,495 Argentinien 1P.⸗Peſo 7.872 0,641 0,645 0,630.648 Belgien.„ 100 Belga 3 58,37 58,17 5,29 38,17 58, 29 Braſilſen„ 1Milreis!— 502.204].20 0,204 0,206 Bulgarien 100 Leva 8 3,033 8,047].053.047 3,053 Canada tan. Dollar“—.198 2,516] 2,322.517 2,523 Dänemark 100 fkronen 3 112.50 54,07 54,17 54,23 54,33 anzig„100 Gulden 8 81,72 81.18 81,34 81.17 91.33 England.„ 1Pfund 2 20,429 12,105 12,135 12,145 12,175 Eſtland. 100 eſtu. Kr. 5½ 112,50 68,68 68,32 63,63 68.82 Finnland 100finnl. M. 5½ 10,537].345 5,355 5,385 5,375 Frankreich, 100 Fres 8 18,44 16.390 16,430 18.39 16.48 Griechenland 100 Dr. 7½ 5,45.467 2,471.457 2,471 Holland. 100 Gulden 3757 168,——9 168.48 163,82 168,48 188,82 Island,. 100 isl. Kr.. 54.80 54.90 54,95 55,03 Italien. 100 Lire 4 22.094 21,45 21,4921,45, 21,49 Japan... 1 en 3,85 1805 888 98 00. Jugoſlavien too Dinar 7½ 81.00.„ 695 8 Lean 1100 gate—= 60/7 80.95 90.77 80.93 Litauen.. 100 Litas 4198 41.36 41,64 41,56 41,64 Norwegen 100 Kronen 3½ 112,50 60.88 60.95 61.02 6114 Oeſterreich 100 Schill. 5 59. 48.95 49.05 49.35 49.05 Portugal 100Escudo 6 453,57 10,990 11010 11.02 11.04 Rumänien. 100 Lei 5.511.48] 2,492.408] 2,492 Schweden.. 100 Kr. 3 112,4 62,44 62,58 62,63 62,75 wei io Franken 2 81,00 6109 61,25 81,12 81,28 nien. 100 Peſetien 6 81,00 83,734,088 33,99 34.05 ſchechoflowakei lost 3¼ 12.488 10,330 10.499 19,39. 10,40 1195„ Itürk. Pfd.. 5.9730 1,977.9710.975 J 7—.——.—.—.— kleene ieee,, bee a 8 1 0 er. Staaten 1 Dollar 1 1½ 4,198 2,465] 2,469.459 2,463 Dollar ſchwankend Im internationalen Deviſenverkehr wies das engliſche Pfund eine leichte Erholung auf. Die Notiz in Zürich ſtellte ſich auf 14,08 nach 14,93 und in Amſterdam auf 7,2094 nach 7,184. Der Grund für die Erholung dürfte darin zu ſehen ſein, daß die Abzüge von fronzöſiſcher Seite, die Hurch Zeichnung auf die neuaufgelegten 4, 5proz. Schatz⸗ anweiſungen erfolgten, aufgehört haben. Der Dollar war unter Schwankungen wieder etwas leichter und ſtellte ſich in Zürich auf 3,0396(3,04). Die Reichsmark verharrt auf dem erreichten Niveau und liegt etwa 1 v. H. über In⸗ landsparttät. In den übrigen Währungen waren nen⸗ nenswerte Veränderungen nicht feſtzuſtellen. Am Deviſen⸗ markt gab das engliſche Pfund 85 nach. Ebenſo zeigt 35 Dollar rückläufige Tendenz. Zusammenschluß der Noggen- und Weizenmühlen Der Reichsminiſter für Ernährung und Land wirtſchaft hat am 16. Oktober eine Verordnung erlaſſen, die im Reichsanzeiger veröffentlicht iſt. Artikel 1 dieſer Verord⸗ nung enthält verſchiedene Aenderungen zur Verordnung über den Zuſammenſchluß der Roggen⸗ und Weizenmühlen vom 5. November 1933, u. a. iſt in dieſer Verordnung vom 5. 11. 1993 in den 88 18 und 19, die die Einlagerungs⸗ beſtimmungen enthalten, hinter den Worten„jedes Mit⸗ glied“ einzufügen„deſſen Mühle eine Jahresleiſtungsfähig⸗ keit on Roggen und Weizen zuſammen von mehr als 750 Tonnen hat“. Art. 2 bringt Aenderungen der Zweiten Verordnung über den Zuſammenſchluß der Roggen⸗ und Weizenmühlen vom 3. März 1934, Art. 3 Aenderungen der Verordnung zur Ordnung der Getreidewirtſchaft vom 14. Juli 1934. * Wiederaufnahme der Diridendenzahlung bei der Benno Schilde Maſchinenban⸗Ach, Hersfeld.— Geſteiger⸗ ter Beſchäftigungsgrad. Die o. HV der Geſellſchaft geneh⸗ migte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1933, für das die Dividen zahlung aus einem Reingewinn von 54872/ mit 4 v. H. wieber aufgenommen wird. Der im Vorjahr erzielte Reingewinn von 57 806/ wurde zur Abdeckung des Verluſtvortrags von 45 897/ verwandt. Im laufenden Geſchäftsjahr habe ſich der Beſchäftigungs⸗ grad geſteigert, ſo daß die Entwicklung weiterhin günſtig beurteil werden könne. Die Gefolgſchaft konnte um mehr als 50 v. H. erhöht werden. Geringes Angebof am Geireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Im Berliner Getreideverkehr lag in ollen Artikeln nur in geringem Umfange Offertenmaterial vor, während andererſeits die Abſatzverhältniſſe die gleichen geblieben ſind. Weizen iſt frei Mühle laufend unterzubringen, allerdings werden Aufſchläge für höhere Naturalgewichte kaum e Roggen iſt weiter knapp, wird von den Mühlen aber ſtärker begchtet. Am Hafermark liegen aus Oſtpreußen Keine lei Angebote mehr vor. Das Geſchüft in oſtpreußiſchem Hafer iſt in den letzten Tagen W rege geweſen, indbeſondere kamen nach Mitteldeutſchland größere Umſätze zuſtande. Waggonware iſt nicht angeboten. Von Gerſten finden milde Brangnalliften Intereſſe. Indu- ſtriegerſten ſind zu unveränderten Preiſen verſchiedentlich abzuſetzen. Alle Preiſe blieben unverändert. 25 Weizenausfuhrſcheine ohne Angebot, Roggenausfuhr⸗ ſcheine 180 nominell. 15 Frankfurter Produktenbörſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) „ Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Okt. 6305 Dr.) Anfang: Weitzen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,5278 ö fl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 70,25; Jan. 73; März 76,50: Mat 74,50. Anfang: Weizen(100[.) Tendenz ſtetig; Dez. 5,398; März 5,7; Mai 5,87.— Mitte: Tendenz ruhig; Dez. Allgäuer Käſebörſe. Rahmeinkauf bei 42,5. heiten ohne Buttermilchrückgabe 121(121), Allgäuer Weich⸗ gute Nachfrage. Allgäuer Emmenthaler mit 45 v. H. Fett⸗ geholt(ausgeheizte Ware) erſte Sorte—73(71-), Preiſe ſind Großhandelseinkaufspreiſe einſchl. Verpackung ab Lokal des Erzeugers für einen Zentner. Notierungen unverändert. Tendenz ruhig. 3,35; Jan. 3,52%; März 3,65; Mai 3,80.— Mais(ins * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) 5,055 März 5,6%; Mai 5,876. käſe mit 20 v. H. Fettgehalt Monatsware 28(26), Tendenz 2. Sorte 67-69(66.68). Tendenz gute Nachfrage. Die * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Okt.(Eig. Dr.] Okt. 3,80 B 3,60 G; Nov. 3,85 B 3,65 G,; Dez. 3,00 B 3,70 G; Jan. 3,90 B 3,80 G; Febr. 400 B 9,90 G: März 4,10 B 4,00 G; Mai 4,30 B 4,20 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,90; Okt. 5¹ 50 Okt.⸗Nov. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,45 und 31,50; Tendenz rußig⸗ Wetter regneriſch. Oktober. 10g4er * Nürnberger Poiſtentenuh vom 17. 8 1933er Hopfen: Hopfen 50 Ballen Landzufuhr, kein Umſatz. keine Zufuuß r und kein Umſatz. * Badische Obſtgroßmürkte. Handſchuhsheim: Bir⸗ nen—7, Aepfel 48, Tomaten 4,5, Endivienſalat 1, Ka⸗ ſtanien 7, Quitten—5, Feuerbohnen 66,5, Anf uhr und Nachfrage gut. Weinheim: Birnen—9, Aepfel—10, Tomaten 3, Nüſſe 18—23, Kaſtanien—15, Quitten 55. Anfuhr 400 Zentner. Nachfrage gut. Oberkirch: Aepfel—11, Birnen—7, Pilze 25—26, Kaſtanien—8. „ Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Okt. 679; Jan.(35) 668; März 665; Mai 661—662; Juli 680; Okt. 648; Tagesimport 5800; Tendenz ſtetig.— Mitte: Okt. 673; Dez. 671; Jan.(35) 668; März 665; Mai 692; Juli 659; Okt. 648; Jan.(36) 647; März 647; Mai 647; Juli 646 Loko 698; Tendenz ruhig, ſtetig. * Bühler Schweinemarkt. Zufuhr 283 Ferkel, iu Läufer. Läufer. Preiſe: Ferkel 18-38, Läufer 55-85/ je Paar. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz ſtetig): Amerik. Steamlard tract ab Kai 23,25 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. per 4 Kiſten je 25 Kilo lranſ, ab Kai 24,50—25 Dollar. 5 v. H. ee von Zinkblechen in Süd⸗ deutſchland. Frankfurt a.., Okt.(Eig. Dr.) Die füd⸗ deutſche Gebietsfachgruppe 563 Zinkblechhandels Frankfurt a. M. hat die Preiſe für Zinkbleche mit Wirkung vom 16. Oktober um rund 5 v. H. ermäßigt. Letzte Preisver⸗ änderung am 22. Mai d. J. Berliner Melallbörse vom 17. Okiober Kupf. Kupf. Kupf.[Blei Blei Blei int Fink bez. Brief eln dez. Brief Geld rief Geld Jannar] ee 1 Februar] 34,25 34.25 16.50 Mürz 15,50 ö April 16.50 Wal 16.50 Juni 16.50 9 nk!—— 16.350 Auguſt N— 2 16,25 Septr.—.— 86,80. 16,50 Oktober—.——.— 24 e Novembſ—.——.—— 2 Dez.—.—*—— ö * Berliner Metal Notierungen vom 17. Ott.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in 4 für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebors) 9715 29,50; Standardkupfer loko 33,50—33,75; Originalhürtenweichblei 15; Standardblei per Oktober 15, Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen 17,25 bis 17,75; Standardzink 1717,50; Originalhüttenalumi⸗ nium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel 98—99proz. 270; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 44,75— 47,75. Londoner Pfetallbörse vom 17. Okiober Metalle E per To. Platin(C per 20 Ounces) Silber(Pence per Ounce) Kupfer, Standard 26 15 Zinn, Standaro 231,2 Aluminium Monate 29,33 Monate 229 2] Antimonenn Settl. Preis 26.— Settl. Preis 231,0] Queckſilber Elektrolyt. 28, 8 Danka. Platin beſt ſelected 28,5 Straits 281, 2 ſtrong ſheets—— glei, aubl(änd. 10 45 Nickel El'wirebars 2950] Zink gewöhnlich 12,—] Weißblech * Börſenkeunziffern. Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der letzten Woche vom 8. 10. bis 13. 10. im Vergleich zur Vorwoche für Aktien auf 83,45(84,04), für proz. feſtverzinsliche Wertpapiere auf 91,39(90,41) v. H. n 4 4 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 16 17 Rur 0 N. n 2 d 0. 16 7. 16 17 bel Stücke-NMotlerungen in Mark ſe Stück 8 5 1 Ur szettel eder Suben ann eimer eitung 0 Suren een, F f e. r Paget Neg. 1e wee Frehortepte- Kuss W 4 78,— 74.25—.——.— Bogtländ. Ma„ Mannheimer Effektenbörse 16. 7. 25 8 Dyckerhoff E Wid 104.3 104.0 Magirus.⸗G.———.— Bolgt& Haeffner 10,.— 9,82 Petersb. J. Habk. 2 1. 16 17. Industrie- Aktien nag Erlangen.—— 35.— 8 13 50 13.10 Salzw. Heilbr. ö 2200 220.0 Dortm. Aetienbr.——. Mannesmann 77.87 77.80 Wanderer Werle 1300 120. fuſſenbank. i . 1 5.7 103.7 Junghans St A. 62.25—.— l 49.25 49,87 Tellus Bergbau 98.— 86.— Dortm. Unionbr.—.—.— Mansfelder Akt. 79,25 70,25 Weſteregelnalkal 115,5 121.0 Deulſche Petrol. % Bad. St.⸗A. 27 94.80 94.50] Konſerven Oraun 49.— 40— Aſchaff. Akttenbr. 198, 103, Klein, Sch.& Beck.—— 65. öl. 220,0 266,0 Be daurahlte 20.50 21.50 Flektr. Lieferung. 1043 104.8 Maſchin.⸗ntern. 58,.— 84.25 Weſtf. Eſſen., Purbach Kall.. 22.75 20 50 . 1 1 1 e 10175 155 3 1— 5 110.0 7 Knorr Heilbronn 5 655 11 5 ee 91. 90 25 Ber. Stablwerke 42.50 42,50 Elktr. Licht u. 4 1199 1195 e 95.50 95.50.. 112.0 112,7 J ge 5 2— 90.75 Ludwi alm. 1 Henning,. 6* Konſerven Braun 48, 5 2 Engelharbt N 2 uckau⸗ch. 97.78 9875 Zellſtoff Verein.———,— Hochfrgeuenz. n 1 ee 8— 6750 fat 16 Mute. 100 1990 wen Muünchm 8750 880 s gahmeger.. 121 125 Berliner Börse 5 5 Union, 103.5 104 Paten tete.50 1560 Zelte Waldhof 48.— 48.— Neckarſulm. Far— 997% 0 m. Gold 86.— 87.50 Pfälz. Preßhefe. 112.0 112.00 Mainzer Brauer. 1745 174.5 Lechwerke.. 91.28 90 50 11 7848 78.5 Eſchw. Bergwerk 269.0 287.0 F 92.——.— Deutſch⸗Oſtafrika—.— 70.0 Sloman Salpeter ches. db 34.50 93.50 Rg. Elektr. AG. 98.— 80— Schöfferh. Binbg. 16. 3 Ludwigsh. Walz. 107,0 1070 Pestverzinstiche Werte] Dresbner Bank 38.„ 0 Mes Sbyne...—.— Neu⸗Gufnea...= Südſee Phosphat———.— Neeb. Hycpfdb 93.— 93.— Hildebr⸗Rbeinm. 68.— 68.— Schwartz Storchen 100.7 101,0 Mainkraflwerke. 82.28 82.50 Meiningerßypbk 83.— 32.— Fahlb. Liſt& Co. Miag⸗Mühlen„70.80 71,— Stadt Minen. 13,25—.— Ufa⸗ Film. 50 50 50 685 gebe e to 170 Saler dero 10g 2000 Werder. 50.— 50. Pieang, Fran. 2 7 S. dlc A lc 1008 104 Dechant. 1470 1484 2 9 2 ae e 55 Hrem.,— 77. Schwartz Storch, 140,0 100,0 Wer ger.. 89.— 68... gſch. 1 bs e, Reichsbank. 47 148,1 FTeldm 2 5 e done 1380 13775 Salta Wolf 24.— bl A. 7 297 aeg Mae. e Sechs dcbiehe, cab.58 Aten e der er 0 Alheim dez 1100. Fortlaufende Motterungen(Schluß) Tementw.Heidelb 116,0 116.0 Sinner.. 1 91. A. E.... 29. Moenus St. A. 77,50 70.50 58 fr 8„„ 8 Niederlauf Kohle———.— Accu 166.0 165.0 Lahmeher& Co. 122.2 Daimler⸗Benz 51.— 51.— Südb. Zucker 190.0 190,0 Aſchaff. Buntpap. 47.50 47.50 Montecatini e Roggenren 5 2 Gebharb Textil. Nordb. Eiswerke 103.0 10²⁰C 2 5 5 94.5 15 122 5. 82.— 82.—. n 8 85 8, 1 92.— 92.— Gehe& Co. 0 102,0 Uku 63,25 62.67 Taurahütte.... 20,75 20.28 — 5 8 5 255 228 5 1180 121.5 Bag Nürnberg 3 ee 3 e 1 89.25 89,25 Industrie-Alctien Sebeenk. Vergl. Dberſchl 1 5455= Ag. elette, ces. 29.12 26.75 Leopoldgrube. 35,75 36.— .. N Unton 104.0 104.0] Badiſche Bank,—. Bemberg....%“„— Rütgerswerke.. 39.— 39. 8%.„ 1 68. 8% nee 0 Phönix Bergbau 4380 49.5 19 135,0 185.0 ſchlnenbau⸗UH. 34,7 i Gebr Fahr 117% 1178 deſch Et u ie. 23.— Je 80 Srem Leg. e J ½ 145 Sachtleben.% gerte 197%„ Alg. Eeftr- G. 212 9.. Polyphon.. 1950 16.50 Jul 2 571555 120 128.0 Piaftalklanshe,. een trie. 144.5 140.5 oth. B. 83.— 63.— Drown Boveri. 1575 13.75„ Frkthl.%% Mexikaner„„ 71.— 72.50 Geſ. f. elektr. un 8 2 Tie 55 5 K. 80.. uſtrie Pfälz. Hypoth. e 4 115.7 116 5 Schnellpr 5 8 9,50 9. 2½%% Oeſt. S 42.25 43.— Ammendorf Pap. 71. 50 Goedhardt Webr. Rathgeber Wagg. 52,50 erlin⸗Karlsr. J. 125,1 124,5 Metallgeſellſchaft 85.— 85. Oeehrkr. M. DA. 125.0 128.0 Rh. Hypoth. Bk. 1120 111.00 Cement Fanta 133,0 133,0 Schramm Cackf.. 40. 40.50 40%. 29. 3050 Anhalt Koblenw. 92.75 88.25 Goldſchmidt. Th ae ee 55 577 Berliner Mafch. 112.5 111.2-Montecatin..—.— Kleinlein Lölbs. 75.— 75.— Bad. Aſſecuranz 33.— 83.— 5 arſta———— Schuckertgkürnbg. 83.75 88,7 4% 427.80 0,625 Aſchaffb 1 5 65,25 66,25 Gritzner Masch. Rhein. Braunk 229.0 227,7 Braunk. u. Brik, 174,0 174.0 Sberſcht. Kotsw. 97.— 8687 F.. Knorr 200,0 200,0 Mannh. VBerſich. 39.— 39.— 56 95 Albert 216.5 218.5. 146 112 5 99..55.6 Augab. N aſch. 69.75 11725 Gebr. Großmann Rhein. Elektrialt. 99,12 99.— Bremer Wog⸗ ä. 141.0 140.7 Drenſtein& Ropp 88.25 89.— Düne, e men i—.— 144 Halte Maſchinen n 13 0 Grün& Bilfinger inſtaht. 60.50 90.37 Suderus Eenw. 8% e Phönix Berabau 49.25 49.80 Frankfurter Sörse dane, 1 0 Lutte en ce 107 105 0 o 1950 47 Sa 5 Rhein. Kam:. 57. Chartort Waſſer 98 8 8825 Pol9phonwerle, 10.80 18, Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien Dt. Atlant.⸗. 119,5 hür Lief Gotda 102.7 102.7 4% Türk. Ad. Anl.-— 2 0 e 1777.5 146,1 Guane⸗Werke. Roſitzer Zucker 96,.— 87.— Comp Hiſpand. 216.0 216,5 Rh. Braunk. u. Br. 228.0 226.0 D. W 3— Alg. D. Credit 55,.— 35.75 Dt. Erdöl 107.1 107.0 Ger. Chem. Ind. 4% VBagd 5 140 n 145.3 184• acketha l ückforth. Ferd. 88.75 88.— Font. Gummizug.—— 1320 hein. Elektr... 98,— 88,80 6 ertb.(Gold) 9567 98.— 5 biſche Bank 1160 116,0 D. Gold. u. S. Anſt, 215,0 215.0 Per. deuiſch Belf.—— 4% unif. Anl.—— 8.. Bemberg 13452 12 550 alleſche Masch Rütgerswerke„ 97,25 66.62 Continentalebin, 59,71 59,87 Ah. Stahlwerke. 86,80 90.40 2 3 Bank f. N Dt. Linpleum 39.50 50,50 Ber. Glanzſtoff.—.— 149,5 40% Boll obl. 1811———— Bergmann Elekt. 1 60 1150 ammerf. Spinn. Sachſenwerk.. e Daimler Benz 51,12 50.87 Rh.⸗Weſtf, Elektr. 705,0 104 4% S. Se 95.— 95. Bayr. Hyp. u. Wh. 78. Dt. Verlag... 64.25 64.25 Ver, Zellſt Berlin..„200 ⸗Fr Los———— Herſinechubener 138,—. Hann. M. Egeſt—— Salzdetfurth.. 186, 157.5 Deutſch. Atlont, 120,0—.— Rütgerswerke„. 9150 98 557 ſhaßanw. 93.82 83.25 8 fl. 85 delsgeſ. Dresd. Schneltör. 67. 67.— Boigt& Häffner 10,28—.— 4% 8 14. 7. Berl. Rarls. Ind. 125.) 115 arburg G u. h Sarotti.. 77,2 77,52 Deſſauer Gas. 123, 124,0 Salzdetfurth Ralt 158,0 186.0 Able. 1008 104.5 Son, L. Peivätd, 18.—.25 Dürrwerte b 86.— 80.— Holt Self a.0 80.50 8,%% us. 4 105. Berliner Maſch 0 430 Harkort Se hr, Schl. Ele u chan e dee Heutſche Erdöl. 1063 106 1 Schief. Bergb. u. g. 30. 88 . 78,80 76,50 Duckerb.& Widin. 1040 104.0 4 85 Kaufh. Ach 38.25 3287 4% Une Stb 70 790 Braunk u. Brikett 118 118,0 Parpener Bergb. 6,5 Hugo Schneider 7750 77.— Deutſche Kabelw. 80.50 80.— Schleſ. El. u. Gas 183,2 183,2 % Schuh 14..88.48 Deuce e B.. Ei. Licht u Krall 1s 2 J— 10 ug anenr. 060 06 Praunſchw. A. R. 116 11850 Hedwigshürte 6,0 Schöfferhof Brau. 175,0 175,0 Deutſche Linol. 90,21 61.— Schubert Salzer—— Saber: 8 5 2 3 5 76.— 76.— Elektr. Lieferung 104.5 104,7 Zeuftof 1 65.— 65.87 4%/ Anat. S. I. 11—.— 35,50 8 Oelf. 5 ilpert Maſch.„ 40 9 9 165,5 164.0 Deutſcher 1915 79.61 79.75 Schuckert& Co. 94,.— 93.55 eldeldg⸗ 20 82.25 82.25 S D. Effe 5 4,75—.— Enzinger⸗Union 104,0 104.0 emel 55,— 55. 4½0½% II., Dremer Vulkan. lib Finde 3& Auff. 60.— Sckuckert& 84.— 63,25 Dortm. Union.⸗B 190.0 188 0 Semen 20 1110 110,8 9 5 802 26 87.— 67.— e Danf 64.— 84,— Eßl 5 51.50 58.„ Waldhof 48.50 29 25 80%, eb. Net. 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Bergwk. 64,12 63 75 25 55 15 2———— 24 dd Fee.50.50 Stidd. Boden 989% 5 175 50 Buderus Eiſen 0 2/00 Hapag... 20.— 29.50 1 9 245.7 218.7 Kaliwk. Aſchersl. 119,5 1220 E 5 1118 111.0 118.8 121% eden n 80 92 50 Pere aß Fan 2828 98 Hes d. 89 2 210 Cen Deren 5438 61 P. Side 2——— Cen Graend 2 40 Jarka: e e Töörcs wer den 50 8e Selbst Eb.. 5e geloeeeen 48 40 5—.——.— 8 1 dt Th. 82, 50[Gelſenk. B.„684, 7 5. 75 59.5* 2 f 50 7 99 ellſtoff Waldho. 2200 Fee. 051 19.50 79.87 Autan 1 88 2140 2430 Gelee t, duct 30.25 5 1 5.— 5 107 a. A8„81,— 31.— Tonti Linoleum 1* 8 5 500 2055 S 2— 8850 Hambg. Ele. 55 1275 Gan be de 80.— 1 .25 90 40.— 40.— Grün& Bilfinger 219.0 210,0 Flſe Genuß. 11 5 3 I Daimler Motoren 51.—.—. e 5 3— Harpen. Bergbau 22 10% Bank für Brau.„ 5 19 55 955 Waund Bere 15 5 genaue 5. l Bab. St. 4 144, 14 Bank- Aktien Otſch.⸗ Atlant.⸗T. 121 1246 Vollmar s Aourd. 29.50—.— Varziner Papier—.——.— Hoeſch gn 75 57. Reichsbank 166% 34855 557 1105 94.80 84.37 Transport-Aktien dale& Neu 2 21.— Kali Chemie—.— a Deſſauer Gas. 124,5 06.5 Jölſch Folzer⸗ we 887 88.23 B. hem⸗ Charlott 0 10% Polzmann b. 7550 79½5 A. G. für Verkehr 7898 89.71 „ Br. 3. die. 93.— 91.50 ra Hanfwerk. Füſſen 49,— 49. Kali Aſchersleben—.— 122,0 Hank. f. el. Werte 83, 84,— Deutſche Erdöl. 105,5 20488 Kötitzer Kunſtled. 86.75 85,25 B. Diſch Nickelw. 108,5 107.7 Sotelbetrieds b 60,25 Algen, Lokalb., 121, 1210 20 N 98. 89.— An 8 15 aß 110 eſſ.⸗Naſſau Gas 78,8. 7. Kali Salzdetfurth———.— Hank f Brauerei 173) 313, Deutſche Kabel..50 6067 Frauß KEie dor———.— P. Glanzſt Klbf. 50.0 8 Ilſe Bergban 7, D. Reichsbahn B. 11 2275 1 50 84 08.— Dt Nebchd Bor ilpert Arma 48.25 45 28 Pal Weſteregelg—.—, Perl. Handels gef. 58 42 9e. 12 Deutsche inol: 89,50 80.87 Arenpein Wer.—.——— J. Harz Pore, 224 dite Genu e e e barg 95 „10.11 838, 3,.— Dt. Reichs b. Porz 3 8„ e e 77— 76,50 Com. u. Privtbk. 73.— 78.— Stſche. Steinzeug—..„ Kyffhäuſer Hütte.—. B. 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Was vor einigen Jahren noch als undenkbar, ſelbſt vor Jahresfriſt als zwecklos bezeich⸗ net zu werden pflegte, es iſt Wirklichkeit: die dret Mannheimer Ortsgruppen der„Deutſchen Steno⸗ graphenſchaft“ riefen ihre Mitglieder zu einer ge⸗ meinſamen Verſammlung in die„Liedertafel“ zuſammen. Syſtemſtreit und Konkurrenzkampf der Stenographenverbände gehören endgültig der Ver⸗ gangenheit an. Der Kreisgebietsführer für Nord⸗ baden und Obmann der Mannheimer Ortsgruppen, G. Kokes, bekundete nach dem gemeinſam geſunge⸗ nen Lied„Volk ans Gewehr“ ſeine Freude über den überaus ſtarken Beſuch dieſer Verſammlung und gab ſodann Bericht über die ſtenographiſche Lage in Mannheim. Die Mannheimer Anfänger⸗, Fortbil⸗ dungs⸗ und Redeſchriftkurſe werden gemeinſam aus⸗ geſchrieben und durchgeführt, während die Diktier⸗ kurſe vorläufig von den einzelnen Ortsgruppen wei⸗ ter zu betreuen ſind. In zahlreichen Kurſen vermit⸗ teln die Mannheimer Ortsgruppen auf Anordnung der Reichsführung den verſchiedenſten Beamten des Staates und der Gemeinde die Kenntniſſe der Kurz⸗ ſchrift. An dieſen Tätigkeitsbericht knüpfte Obmann Kokes die Ehrung eines Meiſters auf ſtenographi⸗ gung in Kulmbach wurde künfte der Führer wirklich keine Erholung oder gar ſchem Gebiete: dem anweſenden Mitglied Fritz Dorn konnte für eine hervorragende 300-Silben⸗ Arbeit das goldene Leiſtungsabzeichen verliehen werden und der Ausweis über, die Auf⸗ nahme in die Meiſterklaſſe der Deutſchen Steno⸗ graphenſchaft. In dem Bericht über die Führerta⸗ betont, daß Zuſammen⸗ Vergnügungsfahrten bedeuten, ſondern daß auf die⸗ ſer erſten Tagung von morgens 6 Uhr an tüchtig an der„Ueberholung“ der Gau⸗, Kreis⸗ und Ortsgrup⸗ penführer gearbeitet wurde. Ueber die Organiſation der„Deutſchen Stenographenſchaft“ iſt zu bemerken, daß dieſe z. Zt. aus 2043 Ortsgruppen mit rund 165 000 Mitgliedern beſteht. Die Tätigkeit in Kulm⸗ bach erſtreckt ſich nicht nur auf die Kurzſchrift, ſon⸗ dern hauptſächlich auch auf das damit verbundene Maſchinenſchreiben. Es wird weiter heute ſchon an der mächtigen Kundgebung der deutſchen Steno⸗ graphen im Jahre 1935 in Frankfurt a. M. gearbei⸗ tet. Obmann Kokes ſchloß mit einem„Sieg Heil!“ auf Führer und Vaterland und mit der Mahnung: „Ein Volk, eine Schrift, eine Kurzſchrift.“ 255 ae Die Maunheimer Ortsgruppe des Reichsver⸗ bands Deutſcher Schriftſteller veranſtaltete ihren jüngſten Abend als halböffentlichen Gäſteabend, um eine Fühlungnahme der Mannheimer Schriftſteller mit der Bevölkerung anzubahnen Den Reigen der Darbietungen, die unter dem Leitſpruch„Liebe und Tod“ zuſammengeſtellt waren, eröffnete Erna Rei⸗ del mit einer Erzählung, die in die Mannheimer Peſtzeit des Jahres 1666 zurückverſetzte. Friedrich Singer las eigene Gedichte und Kurt Mengs Kriegserinnerung„Roſe von Roulaire“. Entſpan⸗ nung brachten einige heitere Sachen, und zwar Oden⸗ wälder Mundartgedichte unſeres Mannheimer Mundarkdichters A. Weber, ſowie Satiren von Otto Kaiſer. Hans Kohl, der„blinde Sänger“, bot mit tiefer Innerlichkeit einige in den Rahmen des Abends paſſende Baritonlieder, von Frl. Lucie Schumacher anpaſſungsfähig am Flügel beglei⸗ tet. Den Abſchluß bildeten einige Gedichte von Dr. Reidel. ** Der Verein ehem. 169er Mannheim hielt am 11. Oktober die gutbeſuchte Monatsverſammlung ab. Für den erkrankten Vereinsführer Hildebrand leitete Ser Vertreter die Verhandlungen und machte auf die Totengedenkfeier des Kyffhäuſerbundes am 28. Okto- ber aufmerkſam. Antreten 13.15 Uhr im Schloßhof, Kyffhäuſermützen. Zur vorigen Verſammlung waren von Kirchheim viele eingeladene Kameraden erſchie⸗ nen. Der geſchäftliche Teil erledigte ſich raſch. Mit vollen Segeln wurde in den gemütlichen Unterhal⸗ tungsteil einmarſchiert. Geſang, Begebenheiten, Deuische Arbeiisironf Deuische Angesfellfenschaff Vorhänge . ein neuer Begriff im Fahr. baul Kein Kleinwagen. 9 e Uhr Porfieren 1 5 sondern ein eee d 56 Pebsbden d m. 3350. „ a da ltbar Der Wagen; der bisher allseits gefordert le.— Kein Wagenkauf ohne 5 Vortrag Pg. Arne Slerast, Berlin: Fensterfrlese n ens uu Presſetehirt 1 ute. bei Ile dulgaban das Handels in der Holkswitschaft Decken s Angestellte u. Betriebstführer des Mann- Felle Cocos breis würdig 1 N ANN NEIN heimer Groß- u. Einzelhandels erscheint* 8 d 8 n 720 vollzählig! Eintritt freil orlagen„„ IIlatten 5 cee ö 1 Ziſſenſchaftliche Sede en Flechten, i Teppichhaus f Daulausſchlag fl 290 U leidet, teile ich gern koſtenlos das einfache Mittel mit, durch welches ſchon Unzählige Baugeld von ſahrelangem Leiden oft in 14 Tagen günſtig f. Neubauten. 257) Eilgen⸗ (ohne Diät) vollſtändig befreit wurden. Max Müller, Görlitz ö 42 Fraße (Erhältl. t. d. Apoth.] kapital u. Bauplatz erf. Bangenoſſenſchaft Mannheim e. 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Erſatzformationen(Reſerveregimenter) ge⸗ dient haben, ſind zu dieſem Kameradſchaftsabend herz⸗ lich eingeladen. * Die Gefolgſchaft des Pelz⸗ und Huthauſes Zeumer machte mit Wagen der Mannheimer Omni⸗ bus⸗Geſellſchaft einen herrlich verlaufenen Ausflug in den nördlichen Schwarzwald. In flotter Fahrt ging es über Pforzheim durch das liebliche Nagold⸗ tal nach Bad Liebenzell, Hirſau, Calw, Bad Teinach, Burg Zavelſtein, weiter ins wildromantiſche Enztal nach Wildbad. Nach Beſichtigung des hübſchen Bade⸗ ortes fuhr man über Herrenalb nach der Marxzeller Mühle, wo bei Kaffee, Kuchen und Tanz der Tag abgeſchloſſen wurde. Sinlege-Kartoffeln feld Kelede laufend eintreffend, nur erſtklaſſ. 2 Drahth. Fox reingelbfleiſchige Einspaltige kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm Spig. Stellengesuche je mm4pig. zur ſelbſtändigen Führung des 0* Tonlonein in kadelloſ. Zu⸗[ Standuhr Zu vermieten B. M. W. 2 Sofa mit 750 cem Umbau ſtand zu verkauf. 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So- fern die veralteten Ausgaben bei amtlichen oder wirt- schaftlichen Stellen oder innerhalb der Wirtschaft zur öffentlichen Auslage kommen, bedeuten sie geradezu 155 eine Verkehrsbehinderung und eine Quelle von Arger, Zeit- und Geldverlust. Mit Rücksicht auf diesen Tatbestand wird daher drin- gend empfohlen, alte Jahrgänge von Adreßbüchern außer Dienst zu stellen und an ihrer Stelle die jeweils neueste Auflage anzuschaffen und zu benutzen. Nur dann kann auch das deutsche Adreßbuchgewerbe sich dafür verbürgen, daß es regelmäßig Nachschlage- werke von größter Aktualität und Zuverlässigkeit auf den Markt bringt. Neichsverbhand der Adrefbuch-Verleger Berlin- Wilmersdorf in ruh. Lage, beſt. aus 6 Zimmern mit Bad, 2 Wohnr. im Dachgeſch., Küche im Sout., mit Speiſenaufz., Zeutralhz., billig zu verkaufen bei gering. Anzahl. u. bill. Hypothek.⸗ Zinsfuß, Hauszinsſteuer abgelöſt, ſofort beziehbar. 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