34 — hrten 4 ngen n Kas n des das 2. ſtiger nstag, ſtatt. auſes Imni⸗ isflug Fahrt gold⸗ inach, inztal Bade⸗ eller Tag dſtraß 15 7 —— 1 15 1 65 . 1 F Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer Zeit. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Reklamemillimeterzeile bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. 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Trotz des feinen Regens, der ununterbrochen niederrieſelt, ſtehen die Menſchen in langer Schlange, die kilometerweit bis in die Vor⸗ ſtadt reicht, um an der Bahre des Königs vorbeiziehen zu können. Stark ſind auch die Soldaten der fremden Militärabordnungen vertreten, die gruppenweiſe durch die Stra⸗ ßen ziehen. Die Bäcker arbeiten Tag und Nacht, um die vielen Gäſte mit Brot zu verſorgen. Im alten Königspalaſt, wo Alexander aufgebahrt iſt, häufen ſich die Kränze, von denen bis zum Mittag ſchon über 2000 niedergelegt worden waren. Nur wenige Räume des alten Schloſſes ſind für den Päſidenten der franzöſiſchen Repu⸗ lik freigehalten worden. Die übrigen Gemächer ſind mit den Blumenſpenden angefüllt. Man ſieht unter ihnen die prächtigſten Gebinde aus dem Aus⸗ lande und einfachſte Laubgeflechte kleiner und klein⸗ ſter Dörfer des Landes. Beſonders auffallend iſt die große Zahl der Dornenkränze. In Belgrad weilen der Präſident der franzöſi⸗ ſchen Republik, Lebrun, König Carol von Rumänien und König Boris von Bulgarien. England iſt durch Prinz Georg, Italien durch den Herzog von Spoleto vertreten. Die Tſchechoſlowaken entſandten den Miniſterpräſidenten Malypetr und Außenminiſter Beneſch. Alle Staaten der Kleinen Entente und des Balkanblocks haben ihre Außenminiſter und teils auch ihre Kriegsminiſter entſandt. Frankreich iſt neben Lebrun noch durch drei weitere Mini⸗ ſteir vertreten. Auf dem Hauptpoſtamt von Belgrad ſind bisher über 30 000 telegraphiſche Beileids⸗ kundgebungen aus dem In⸗ und Auslande ein⸗ gelaufen. 300 000 Menſchen zogen bis Mittwoch nachmittag an der Bahre des Königs vorbei. Trauerfeier in der Berliner füdſlawiſchen Geſandͤtſchaft — Berlin, 17. Oktober. Die ſüdſlawiſche Geſandtſchaft hatte am Mittwoch mittag die Mitglieder der Reichsregie⸗ rung und das Berliner Diplomatiſche Korps zu einer offiziellen Trauerfeier für den im Marſeiller Anſchlag zum Opfer gefallenen König Alexander J. in die Mathäi⸗Kirche im Tiergartenviertel geladen. In Stellvertretung des Führers und Reichskanzlers war der Chef der Präſidialkanzlei, Staatsſekretär Meißner, erſchienen. Ferner bemerkte man den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, die Reichsminiſter von Neurath, Seldte, Dr. Schacht und Kerrl, den Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg, die Staatsſekretäre von Bülow und Dr. Lam⸗ mers, den Stadtkommandanten von Berlin, General⸗ major Schaumburg, in Vertretung des Reichswehr⸗ miniſters, den Chef des Protokolls, Geſandten Graf Aogugs gro go Bumsen ur grata giatol log uoa beauftragten des Führers nach Belgrad entſandten preußiſchen Miniſterpräſidenten, den Staatsſekretär Körner. Von den Mitgliedern der in Berlin akkre⸗ ditierten ausländiſchen Vertretungen waren die Bot⸗ ſchafter von Frankreich, Großbritannien, der Türkei und der Vereinigten Staaten, ſowie faſt ſämtliche der in Berlin anweſenden Geſandten und Geſchäfts⸗ träger anweſend. Die Kirche war ſchlicht mit Lorbeer ausgeſchmückt. Vor dem Altar ſtand das trauerumflorte Bild des derewigten Herrſchers von Südſlawien, gegenüber hin vom Chor herab die blau⸗weiß⸗rote Fahne. Vor dem Bildnis des auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen Königs zelebrierten der griechiſch⸗ orthodoxe Biſchof und der griechiſche Archiman⸗ drit unter großer Aſſiſtenz in liturgiſcher Form das Totenamt, unterſtützt von dem Chor der rufſiſchen Kathedrale„Zur Aukerſte⸗ung Chriſtis“. Nach dem Trauergeſang„Ewiges Gedenken“, nahm der ſüdſlawiſche Geſandte am Ausgang der Kirche die Beileidsbezeugungen der Geiſtlichkeit, der Mitglieder der Reichsregierung und des Diplomati⸗ ſchen Korps entgegen. Donnerstag, 18. Oktober 1934 Ganz Europa blickt nach Velgras Die neueſten Biloͤtelegramme aus Velgrad Die Aufbahrung des Königsſarges im Schloß, wo Offiziere die Totenwache hielten. Würden⸗ Die träger des Reiches beugten ſich über den Sarg und küßten ihn, um ihre unwandelbaxe Liebe zu ihrem toten Herrſcher zu bezeugen. Görings begeisterter Empfang in Btlorad Auf beiden Seilen beſteht der Wunſch nach Ausbau der guten Beziehungen Meldung des DNB. — Belgrad, 17. Oktober. Bei ſeiner Ankunft auf dem Flugfeld in Semlin wurde der preußiſche Miniſterpräſident General Gö⸗ ring, der als Sonderbevollmächtigter des Führers und Reichskanzlers in deſſen Eigenſchaft als oberſter Befehlshaber der Wehrmacht an der Trauerfeier an⸗ läßlich der Beiſetzung des Königs Alexander von Südſlawien teilnimmt, von dem ſüdſlawiſchen Han⸗ delsminiſter Demetrowitſch, dem Preſſechef des Außenamtes, Schiwotitſch, dem Kommandanten der ſüdſlawiſchen Luftſtreitkräfte, General Neditſch, dem geſamten Fliegeroffizierkorps des Flughafens, dem nach Belgrad in außerordentlicher Miſſion entſand⸗ ten Botſchafter von Keller, dem deutſchen Geſandten von Heeren⸗Falkenhorſt, dem Landesvertrauens⸗ mann der NSDAP, Neuhauſen, dem Perſonal der deutſchen Geſandtſchaft und einer großen Menſchen⸗ menge begrüßt. General Görina und ſeine Begleiter begaben ſich vom Flughafen aus auf zwei Motorboote, die ihnen von der ſüödſlawiſchen Donauflotte zur Verfügung geſtellt worden waren. Im Hafen von Semlin wur⸗ den ſie vom Admiral der Donauflotte erwartet. Auf den Schiffen der Flotte war die Mannſchaft zur Be⸗ grüßung angetreten. Bei der Ankunft General Gö⸗ rings im Belgrader Hafen erwies ihm eine Matro⸗ ſenkompanie die Ehrenbezeugung. Hier hieß ihn auch der Kriegsminiſter. General Milowanowitſch, im Namen des ſüdſlawiſchen Heeres willkommen. Ge⸗ neral Göring begab ſich vom Hafen aus in das Hof⸗ marſchallhaus, wo er ſich in das Hofbuch eintrug. Sodann fuhr er zur deutſchen Geſandtſchaft, wo er Wohnung nehmen wird. Am Abend legte Miniſter⸗ präſident General Göring an der Bahre des Königs zwei Kränze nieder, einen im Namen der deutſchen Wehrmacht und einen in ſeinem eigenen Namen. Nach der Kranzniederlegung beſuchte General Göring um 19 Uhr den Präſidenten der Skupſchtina, Dr. Kumanudi. Im Präſidium hatte ſich auch eine große Anzahl von Abgeordneten eingefunden, die den Miniſterpräſidenten auf das herzlichſte begrüßte. In der ganzen ſüdſlawiſchen Oeffentlichkeit wurde die Ankunft General, Görings mit außerordentlicher Befriedigung aufgenommen. Bei den Erörterungen über die in Belgrad weilenden ausländiſchen Gäſte wird ſein Name vom Volk am häufigſten genannt und mit Genugtuung hervorgehoben. Bei der Ankunft im Save⸗Hafen hörte man aus den Reihen der dort verſammelten Menſchenmenge viele Rufe:„Heil Göring!“ (Weitere Meldungen hierzu ſiehe Seite.) Tagelaug deſilierte die Bevölkerung, unter der das bäuerliche Element ſtark vertreten wor, an dem im Schloß zu Belgrad aufgebahrten Sarge vorbei, der die ſterbliche Hülle des ermordeten Königs birgt 145. Jahrgang Nr. 48 Wohin geht Frankreich? (Von unſerem Vertreter in Paris) y Paris, 18. Oktober. Die tragiſchen Schüſſe in Marſeille, die von der geſamten Welt mit Abſcheu aufgenommen wurden, wurden aber zwangsläufg auch ein Startſchu ß für eine neue Entwicklung ſowohl der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik, wie auch der Innenpolitik. Inſofern iſt die Zeit grauſam, als ſie aus den tra⸗ giſchſten Epeigniſſen immer einen Anlaß zu neuen Entwicklungen nimmt, die erſt ſpäter zeigen weroͤen, ob ſie Gutes ſtiften oder Unheil bringen. Bekanntlich hat ſchon oft auch das Böſe gutes geſtiftet. Außenpolitiſch werden ſich zunächſt die Be⸗ ziehungen zwiſchen Frankreich und dem Balkan für die Zukunft ſehr ſchwierig geſtalten. Die Tatſache, daß König Alexander auf franzöſiſchem Boden fiel und ſogar in der Weltpreſſe den franzöſiſchen Sicher⸗ heitsmaßnahmen große Vorwürfe gemacht werden, wodurch mittelbar Frankreich doch eine Schuld an der Ermordung zugeſprochen wird, zwingt den Quai'Orſay, nun in ſeinen Beziehungen zum Bal⸗ kan ſehr zurückhaltend zu werden, was in den letzten Monaten keineswegs der Fall war. Vielleicht dürf⸗ ten ſogar die franzöſiſch⸗italieniſchen Annäherungs⸗ wünſche unter dem Einfluß der letzten Ereigniſſe leiden. Nicht nur deshalb, weil der geſchickte Barthou ſeine geplante Romreiſe nicht mehr machen kann, ſon⸗ dern wohl auch, weil Frankreich nunmehr keine allzu weit vorgeſchobene Annäherung an Italien in dieſem Augenblick wagen kann, ohne das ſüdſlawiſche Volk Daß Barthou als Leiter der franzöſiſchen Außen⸗ politik verſchwunden iſt, bedeutet für die alte Haß⸗ ſchule der franzöſiſchen Politik einen„Verluſt“. Sein Nachfolger Laval kann, was Deutſchland angeht, beſtimmt nicht ſchlechter ſein als ſein Vorgänger. Natürlich haben die alten Kreiſe, die im Kabinett Doumergue einen ſtarken Einfluß haben, dafür ge⸗ ſorgt, daß der oft eigenwillige Laval, der lebendigen Eindrücken ſehr zugänglich iſt und oft nach ſeinem geſunden Menſchenverſtand handelt, von einer Schutz⸗ ſchicht„eingeſpielter Leute“ umgeben wird. Da ſoll zunächſt der Miniſterpräſident Doumergue einen maßgeblichen Einfluß auf die Beſtimmung der außen⸗ politiſchen Linie behalten. Dann hat man aber auch die Stellung des Generalſekretärs des Quai'Orſay, des Herrn Leger, der zuſammen mit dem Preſſechef, dem früheren Leiter der Nachrichten⸗Abteilung des Völkerbundes, Comer, hinter den Kuliſſen die außenpolitiſchen Fäden zieht, noch verſtärkt. Und ſchließlich wurde Herrn Laval noch der bisherige Ge⸗ ſandte in Prag, Herr Noé l, der Spezialiſt der Ein⸗ kreiſung Deutſchlands vom Balkan her, dem neuen Außenminiſter als rechte Hand beigegeben. Wie ſich Herr Laval, ſelbſt wenn er ſehr guten Willen haben ſollte, dieſen„Schutzſtaffeln“ noch mit einem eigenen Willen entziehen kann, iſt ſehr ſchwierig zu beurteilen. Daß in demſelben Augenblick dieſer Um⸗ wandlung auch noch der alte Miniſterpräſident Poin⸗ caré, der doch für die haßerfüllte Linie der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik gegen Deutſchland ſtark ver⸗ antwortlich war, aus dem Leben ſcheidet, hat für die praktiſche Politik nur noch eine ſymboliſche Bedeu⸗ tung. Aber es wird an ſeinem Grabe nicht an Ver⸗ ſicherungen maßgeblicher Regierungsſtellen fehlen, ſeine„altbewährte“ Linie nicht zu verlaſſen. Aber ſolche Verſicherungen wurden auch in der Geſchichte ſchon oft durch das Leben überrannt. In der Innenpolitik haben die Schüſſe von Marſeille als erſte Auswirkung den Sturz Sarrauts gebracht. Denn ganz ſo freiwillig, wie der Innenmini⸗ ſter es in ſeinem Abſchiedsſchreiben hinſtellt, iſt er nicht ausgeſchieden. Der in ſeiner Sprache immer ſehr deutliche Leon Daudet hat daran ebenſo wie die Frontkämpferverbände einen maßgeblichen Anteil. Er wurde durch Marchandeau, der dem rechten Flügel der Radikalſozialen zuzuſchreiben iſt, erſetzt. Ob er die Sarraut immer von der Rechten vorge⸗ worfene mangelnde Entſchlußkraft in der Bexreini⸗ gung der franzöſiſchen Polizei, beſonders der gehei⸗ men Staatspolizei, nunmehr durch fühlbare Entſchei⸗ dungen aufwiegen wird, bleibt abzuwarten. Viele Kreiſe erhoffen und verlangen das von ihm. Mar⸗ chandeau iſt als beſonders tüchtiger Verwaltungs⸗ fachmann wie auch dadurch, daß er niemals in einen politiſchen Finanzſkandal verwickelt war, in Frank⸗ reich beſonders bekannt. Dazu kommt noch ſein be⸗ ſonderer Ruhm, daß er als Bürgermeiſter von Reims für beſchleunigte Wiederaufbaumaßnahmen ſorgte. Außer einer Bereinigung der Polizei erwartet man nunmehr von ihm aber auch ein umgehendes Stop⸗ pen der immer gefährlicher werdenden ko mmuni⸗ ſtiſchen Propaganda im Lande. Daß das Reſ⸗ ſort für die Kolonien an Stelle von Laval auf den rechtsgerichteten Abgeordneten Rollin überging, der ſich hauptſächlich wirtſchaftlicher Fragen gewid⸗ met hat, dürfte keine große Aenderung der Kolonial⸗ politik mit ſich bringen, die ja ſeit langem in Frank⸗ reich eine ſcharf einhe tliche Linie zeigt. Die größte Ueberraſchung in der Innenpolitik hat ſchießlich die durch öͤen Arbeitsminiſter Marquet und 2. Seite Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe den Marſchall Pétain erzwungene Demiſſion des Juſtizminiſters Chéron gebracht. War Cheéron in ſeinem Amt wirklich nachläſſig? Hat er in den Fragen der Aufdeckung der Hintergründe ſowohl des Staviſky⸗Skandals wie der Ermordung des Land⸗ gerichtsrats Prince nicht die notwendige Unab⸗ hängigkeit eines Juſtizminiſters gezeigt? Wir kön⸗ nen das nicht beurteilen, aber es ſteht feſt, daß in all dieſen Fragen die Juſtiz während der Amtszeit des Herrn Chéron wenig Fortſchritte gemacht hat. Ur⸗ ſprünglich ſollte der Arbeitsminiſter Marquett ſein Nachfolger werden. Das wurde aber durch deſſen voreiligen Ausſpruch, ſeine erſte Amtshand⸗ lung beſtünde darin, daß er ſowohl den immer wieder genannten Polizeiinſpektor Bony wie auch eine ganze Reihe anderer Beamter der Sureté Nationale ins Gefängnis bringen ließ, unmöglich gemacht. Sein nunmehriger Nachfolger, der auch auf gußenpolitiſchem Gebiet durch ſeine deutſchfeindlichen Aufſätze in der„Liberté“ unrühmlich bekannte Sena⸗ tor Lemery, müßte ſeinen innenpolitiſchen Reden nach zum mindeſten die Maßnahmen, die Marquet für den Fall ſeiner Ernennung bekanntgab. Anderer⸗ ſeits dürfte die Aufnahme Lemerys in das Kabinett für dieſes ſelbſt zu einer werden, da ſich der Senator in gemäßigten Kreiſen Kreiſen des Landes durch ſeine ſtändigen Hetzereien ſehr unbeliebt gemacht hat. Dieſe Unbeliebtheit wäre von ihm höchſtens durch ſchnelles und überaus ein⸗ ſchneidendes Eingreifen in den geſamten franzö⸗ ſiſchen Polizeiapparat wettzumachen. Das franzöſiſche Problem der Innenpolitik bleibt auch mit dieſer Umentwickelung das alte: Erneue⸗ rung der inneren Verwaltung und der Juſtiz, wie nicht zuletzt auch der Verfaſſung. Der letzteren Frage will der Miniſterpräſident Doumergue ſich nach ſei⸗ men verſchiedenen Verſicherungen ja in den kommen⸗ den Wochen ſelbſt ganz beſonders annehmen. Die Kantonalwahlen haben für eine in dieſer Rich⸗ tung notwendige Entwickelung keineswegs fördernd gewirkt. Aber ſie haben auch noch nichts verbaut. Im großen ganzen kann man ſagen, daß dieſe Wah⸗ len, deren Bedeutung man nun auch nicht über⸗ ſchätzen ſoll, das alte Stärkeverhältnis der franzöſi⸗ ſchen Parteien im weſentlichen beſtehen ließen. Mag die Rechte auf Koſten der Radikal⸗Sozialen auch einige Sitze gewonnen haben, das nutzt und ſchadet wirklich keinem von beiden. Auch der Gewinn der Kommuniſten um etwa das Doppelte iſt noch nicht gefährlich. Sie haben auch heute noch keinerlei parbeipolitiſche Machtpoſition errungen, wenn auch der propagandiſtiſche Erfolg dieſes Ergebniſſes immerhin in Rechnung zu ſtellen iſt. Frankreich iſt und bleibt alſo vorerſt, politiſch geſehen, noch„das bürgerlichſte Land Europas“. Wir wiſſen allzugut, daß ſich dieſes Land in ſeinen Beziehungen zur Um⸗ welt, einem Gebot der Stunde folgend, bald wei⸗ terentwickeln muß. Dazu dürfen die letzten Ereigniſſe vielleicht das ſchon glimmende Feuer etwas anfachen. Wieder vier Todesopfer eines ungeſchützten Bahnübergangs Funkmeldung der NM — Treuenbrietzen, 18. Oktober. Am Mittwoch um 23.30 Uhr ereignete ſich an dem ſungeſchützten Bahnübergang an der Strecke Treuen⸗ neuen Belaſtungsprobe brietzen Jüterbog ein ſchweres Unglück. Als ein mit Arbeitern und Arbeiterinnen beſetzter Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger den Bahnübergang paſſieren wollte, erfolgte ein Zuſammenſtoß mit einem Perſonenzug. Der Anhänger des Laſtkraft⸗ wagens wurde vom Zuge erfaßt und ſtürzte um. Sämtliche Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Eine Arbeiterin wurde vom Zuge überfahren und ſofort getötet. Ein Arbeiter geriet unter die Maſchine und wurde 6 Meter weit mitgeſchleift. Auch er war auff der Stelle tot. Von den anderen Inſaſſen erlit⸗ ten zwei ebenfalls tödliche Verletzungen, während 7 Perſonen ſchwer und fünf leicht verletzt wurden. 250 Kommuniſten in Wien verhaftet —— Wien, 18. Okt. Bei einer Razzia wurden am Mittwoch 250 Kommuniſten verhaftet. Ein Teil von ihnen wurde nach Wöllersdorf übergeffthrt. Donnerstag, 18. Oktober 1934 — te der Hollft IB⸗Exmordung Ein Wiener Wehrmann wegen Mitwiſſerſchaft zu fünf Fahren ſchwerem Kerker verurteilt Meldung des DN B. — Wien, 17. Oktober. Am Mittwoch fand vor dem Wiener Militär⸗ gerichtshof wieder ein Prozeß wegen des Ueberfalles auf das Bundeskanzleramt ſtatt, der inſofern bemer⸗ kenswert war, als ſich herausſtellte, daß die Behörde außer in den bereits bekannten zwei Fällen auch noch ein drittes Mal von den Plänen der Aufſtän⸗ diſchen unterrichtet worden war. Angeblagt war heute der ehematlige Wehrmann Bruno Schlag wegen Mitwiſſerſchaft. Schlag, der ſpäter an dem Ueberfall ſelbſt nicht mitgewirkt hat, war in den Plan des Ueberfalles auf den Bundeskanzler ein⸗ geweiht worden und hatte ſein Wiſſen einer ihm be⸗ kannten Dame verraten, die ihrerſeits wie⸗ derum einen Heimatſchützler verſtändigte. Dieſer Heimatſchützler teilte dann das Gehörte dem Adjutanten des Miniſters Fey, Wrabel, mit. Major Wrabel erklärte als Zeuge in der Verhand⸗ lung, daß man die Mitteilungen für unſinniges Gerücht gehalten und nichts weiter veranlaßt habe. Schlag wurde, da er ſeine Mitteilungen nicht unmit⸗ telbar der Polizei weitergegeben hatte, zu einer Strafe von 5 Jahren ſchweren Kerkers ver⸗ urteilt. Urteil des Grazer Militärgerichts — Wien, 18. Oktober. Vor dem Grazer Militär⸗ gericht wurden zwei Aufſtändiſche, die am 26. Juli Göring in der Skupſchtina und bei Prinz Paul Ueber die Ehrung, die dem preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten Göring in der Skupſchtina zuteil wurde, wird u. a. berichtet: Der Miniſterpräſident begab ſich auf Einladung des Präſidenten der Skupſchtina, Dr. Kumanudi, ins Parlamentsgebäude. Der Präſident der Skupſchtina bot ihm den Ehrenplatz am Beratungstiſch an. Der Miniſterpräſident überbrachte nunmehr in feiner Eigenſchaft als Präſident des Deutſchen Reichstags die ſchmerzliche Anteilnahme der deutſchen Volks⸗ vertretung an dem unerſetzlichen Verluſt, den das ſüdſlawiſche Königreich erlitten hat. Er betonte ſo⸗ dann die guten Beziehungen, die zwiſchen Süd⸗ ſlawien und Deutſchland beſtehen, und wies in dieſem Zuſammenhang auf den Handelsvertrag hin, der die Grundlage für den weiteren Ausbau dieſer Be⸗ ziehungen bilde. Der Präſident der Skupſchtina, Dr. Kumanudi, dankte Miniſterpräſident Göring für die herzlichen Worte, mit denen er die Anteilnahme des deutſchen Volkes übermittelt hatte. Da trat ein Abgeordueter, ein bosniſcher Bauer in Nationaltracht, hervor und brachte ſpontan Hochrufe auf das neue Deutſchland und den Miniſterpräſidenten aus, in die alle Auweſenden begeiſtert einſtimmten. Im Anſchluß an den Empfang in der Skuptſchina begab ſich der Miniſterpräſident auf Einladung des Mitglieds des Regentſchaftsrats Prinz Paul ins Schloß Dedinje. Er hatte dort mit dem Prinzen eine einſtündige Unterredung, die in ſehr herzlichem Tone verlief. Der Miniſterpräſident übermittelte auch dem zrinzen die ſchmerzlichen Gefühle des geſamten deut⸗ ſchen Volkes und der ganzen deutſchen Wehrmacht anläßlich des Todes des Königs Alexander J. Prinz Paul bedankte ſich für die beſondere Auf⸗ merkſamkeit der Reichsregierung, die durch die Ent⸗ ſendung Görings nach Belarad ihren Ausdruck fand. Im Laufe der Unterredung wurde auch hervorgeho⸗ ben, daß auf beiden Seiten der Wunſch beſtehe, die einen Kraftwagen mit Heimatſchützler beſchoſſen hat⸗ ten, zu vier bzw. zweieinhalb Jahren ſchweren Ker⸗ kers verurteilt. An die evangeliſche Bevölkerung in Oeſterreich Meldung des DNB. — Wien, 18. Oktober. In einer Rede in Eiſenſtadt kam der Landeshaupt⸗ mann des Burgenlandes, Sylveſter, auf die jetzt im⸗ mer häufiger erörterte Frage der Stellung des Staa⸗ tes gegenüber der evangeliſchen Bevölkerung zu ſprechen.„Wenn wir uns alle“, ſo ſagte der Landes⸗ hauptmann, als aufrechte Katholiken zu unſerer Re⸗ ligion bekennen, ſo ſind wir deſſen ungeachtet nicht unduldſam. Es ſoll niemand wegen ſeiner Religions⸗ zugehörigkeit verfolgt werden. Das iſt für uns ein Grundſatz; aber an dieſen Grundſatz knüpfen wir die Bedingung, daß ſich auch Andersgläubige ſo wie wir Katholiken ehrlich und aufrichtig zum öſterreichi⸗ ſchen Vaterland bekennen und ihm dienen. Niemand wird unterdrückt, niemand verfolgt wegen ſeiner Re⸗ ligionszugehörigkeit; aber wir werden alle jene, die ihre Hand gegen den Staat erheben, ohne Rückſicht auf ihre Religionszugehörigkeit verfolgen und unter⸗ drücken. guten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Südflawien noch weiter auszubauen. * Zur Zwiſchenlandung in Budapeſt war General Göring am Mittwoch mittag um 13.15 Uhr dort eingetroffen und wurde auf dem mit Hakenkreuzfahnen geſchmückten Flughafen vom Kom⸗ mandanten des Flugplatzes herzlich begrüßt. Zum Empfang des Reichsluftfahrtminiſters hatte ſich der deutſche Geſandte von Mackenſen mit den Mitglie⸗ dern der Geſandtſchaft und Vertretern der deutſchen Preſſe eingefunden. Nach einer dreiviertelſtündigen Pauſe, die General Göring zur Unterhaltung mit den deutſchen Herren benutzte, ſetzte das Flugzeug ſeinen Flug nach Belgrad fort. Franzöſiſche Journaliſten kommen nach Ungarn — Budapeſt, 18. Okt. Wie das Ungariſche Tele⸗ graphen⸗Correſpondenzbürd meldet, würden in Zu⸗ ſammenhang mit dem Marſeiller An⸗ ſchlag Mitarbeiter des„Paris Soir“ und des „Excelſior“ nach Ungarn kommen. Die ungariſchen Behörden würden es den franzöſiſchen Journaliſten ermöglichen, ſich auch nach dem vielgenannten Janka Puß ta zu begeben, denn die ungariſchen Behörden, ſo heißt es, hätten in dieſer Beziehung nichts zu ver⸗ heimlichen. Der Beſuch werde im Gegenteil dazu beitragen, daß alle tendenziöſen Verleumdungen in ſich zuſammenfielen. Verbot eines ungariſchen Wochenblattes — Budapeſt, 18. Okt. Der Miniſter des Innern hat das Erſcheinen eines Wochenblattes auf 15 Tage verboten Das Blatt habe einen das Andenken des Königs von Südſlawien beleidigenden Artikel ver⸗ öffentlicht, der geeignet ſei, auch die außenpolttiſchen Intereſſen Ungarns zu ſchädigen. Chineſiſche Studienkommiſſion beim Führer — Berlin, 18. Okt. Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwoch die zur Zeit in Deutſchland weilende chineſiſche Studienkommiſſion. Achtung! Sagrabſtummungs berechtigte — Berlin, 18. Okt. Die nicht in die Abſtimmungsliſten aufgenomme, nen Perſonen haben, ſoweit die Ablehnung durch den zuſtändigen Gemeindeausſchuß des Saargebiets ihrer Meinung nach zu Unrecht erfolgt iſt, ſofort Ein⸗ ſpruch gegen die Nichtaufnahme einzulegen. Die Friſt hierzu läuft am 25. Oktober 1934 ab. Die vorſchriftsmäßigen(weißen) Formulare für das Einſpruchsverfahren ſind koſtenlos durch die Orts⸗ gruppen des Bundes der Saarvereine und durch deren Beauftragte erhältlich, die auch jede weitere Auskunft erteilen. Perſonen, die zwar in die Abſtimmungsliſten ein⸗ getragen ſind, deren Eintragung aber Fehler auf⸗ weiſt(z. B. unrichtiges Geburtsdatum, Verſtümme⸗ lung des Vor⸗ und Zunamens und ähnliches) haben ebenfalls bis zum 25. Oktober 1934 im Wege des Ein⸗ ſpruches Berichtigung zu beantragen. Die hierfür in Frage kommenden(grünen) Formulare ſind ebenfalls bei den obengenannten Stellen koſtenlos zu haben. Schwerer Sturm an der Oſtſeeküſte — Swinemünde, 17. Oktober. Der plötzlich nach Nordoſten umgeſprungene Sturm hat die Badeorte und Fiſcherdörfer in der Swinemünder Bucht ſchwer heimgeſucht. Am ge⸗ ſährlichſten war die Lage am Streckelberg, der bei Koſerow ſich in die See vorſchiebt. Die hochgehenden Wellen riſſen am Fuße der Steilküſte große Erd⸗ maſſen hinweg, wodurch der obere Teil des Berges in Bewegung geriet und abſtürzte. In 40 Meter Höhe ſind große Riſſe entſtanden, die auch das hart am Rande der Steilküſte gelegene Hotel„Seeblick“ gefährden. In große Bedrängnis kamen die Koſe⸗ rower Fiſcher, die zu nächtlicher Stunde ihre Bonte bergen wollten. Da die Fiſcher allein machtlos waren, wurde in der Nacht die Feuerwehr gerufen. Mit vereinten Kräften konnten gegen Mitternacht ſämtliche Boote in Sicherheit gebracht werden. In Ahlbeck hat der Sturm den Fiſchern ſchwere Netzverluſte gebracht. In Misdroy wurde durch Sturm und hochgehende See die Seebrücke in Mitleidenſchaft gezogen. Reiſen, Wandern, Urlaub — Berlin, 17. Okt. Das Reichsamt für Reiſen, Wandern und Urlaub in der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ hatte ſeine Gaureferen⸗ ten zu einer Arbeitstagung in Fulda zuſammenbe⸗ rufen, auf der, wie„Der Deutſche“ berichtet, die Richtlinten für die vorbereitenden Arbeiten für das Jahr 1935 ausgegeben wurden. Zur Bewältigung des zu erwartenden Anſturmes der Urlaubermaſſen wurde für ſämtliche Fahrten von allen Gauen ein Jahresplan entwickelt. Schon heute laſſe ſich ſagen, daß außer den weltbekannten deutſchen Erholungsgegenden in beſonderem Maße die Notſtandsgebiete mit Arbeitsurlaubern beſchickt werden ſollen. Auch die Seereiſen ſollen eine be⸗ trächtliche Erweiterung erfahren. Das Reichsamt für Reiſen. Wandern und Urlaub trage ſich mit einer Reihe geradezu ſenſationeller Pläne, die in den nächſten Wochen ihren Abſchluß erfahren und Kuba bricht die diplomatiſchen Beziehungen mit der Dominikaniſchen Republik ab — London, 17. Okt. Wie Reuter aus Ha vanng meldet, hat Kuba die diplomatiſchen Beziehungen mit der Dominikaniſchen Republk abgebrochen, da die Dominikaniſche Republik die Auslieferung des dort⸗ hin geflüchteten früheren kubaniſchen Präſidenten Machado abgelehnt hat. Hauptſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes- Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Withelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Männ⸗ heimer Zeitung. Mannheim, k 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, W 36, Vittoriaſtraße 40 Mittags⸗Ausgabe A 13 211 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗P.⸗A. September 1934: 21510 Abend⸗Ausgabe X 12706 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D⸗A. September 1934: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto Marſeille, das Tor zwiſchen zwei Welten Von unſerem Marſeiller Mitarbeiter Wir faſſen es nicht hier im goldenen Scheine der provencaliſchen Sonne Marſeilles, welch Fluch unſere heitere ſüdliche Welt durch die Morde befleckt hat! Wir ſtehen betäubt mit der ganzen Welt. Aber wir ſehen, was die Welt nicht ſieht. Denn klaffende Gegenſätze kennzeichnen dieſe bedeutendſte Seeſtadt Frankreichs, deren Flächenausdehnung Paris über⸗ trifft und die hinſichtlich Kriminalität mit dem alten Sündenbabel an da. Seine um die Palme ringt. Gegenſätze ſind es, die hier in Marſeille aufeinander⸗ prallen, ſich aber nicht klären, ſondern zu einem immer gefährlicher werdenden Kulturmiſchmaſch ſich ver⸗ wirren. Hier die hiſtoriſch und politiſch ſtolze Repu⸗ blik, dargeſtellt durch ihre Flotte, ihr Heer, ihre Departements⸗ und Kommunalregierung, durch ihr Kolonialinſtitut, Hochſchulen und hohe Geiſtlichkeit— auf der anderen Seite der Abſchaum europäiſcher Nationen und farbiger Völker, die das Mittelmeer ans Land geſpült hat, und die ſich im nachtdunklen „Alten Hafen“ Marſeilles ein Stelldichein geben, wo menſchheitsbedrohliche Pläne geſchmiedet und— aus⸗ geführt werden. Syrer und Araber, Chineſen und Armenier, Annamiten und Ruſſen, Juden und Tür⸗ ken, Spanier und Levantiner haben in dieſes Quar⸗ tier der Unterwelt nicht eben ihre einwanoͤfreiſten Vertreter geſandt! Auf der anderen Seite der blühende Handel, der Wohlſtand der von der Natur mit dem beſten Hafenplatz begünſtigten Kaufmanns⸗ ſtadt, an öͤeren verdientem Früchtefleiß nicht nur der Franzoſe, ſondern auch eine Unmenge arbeitſamer Angehöriger faſt aller lebenden Großvölker teil⸗ nimmt. „Marſeille am Tage“ iſt bezaubernd mit ſeinen glänzenden Läden auf der„Rue de Cannebieére“, mit ſeinen eleganten Spaziergängern auf der„Prome⸗ nade de Corniche“! Marſeille iſt ſelbſt noch ſchön am „Alten Hafen“ bei ſtrahlendem Sonnenlicht, wo die Hausfrauen die Früchte des Südens und der Tropen einhandeln und die Zutaten zur„Bouille⸗a⸗baiſſe“ ausſuchen, die erſt kein Fremder eſſen will, wenn er weiß, daß ſie neben allen möglichen Fiſchen, Kruſten⸗ tieren, Muſcheln und Schnecken auch aus Seewür⸗ mern beſteht, die aber dann ſtets ſo trefflich mundet. Marſeille am Mittag, wenn die amphitheatraliſch aufgebaute Stadt den ſtaunenden Beſucher von den Bergen grüßt und ihm zur City hinab entgegen⸗ kommt, überragt— nach allen Seiten ſichtbar von dem Wahrzeichen„Maſſilias“, der rieſigen Goldſtatue Marias auf dem Turme von„Notre Dame de la Garde“—, ja dann kann man die ſchöne Enkelin der Griechen, die Stieftochter Roms, lieben lernen! Fürchten aber lernt ſie, wer des Nachts es wagt, einige der verrufenen Straßen der Innenſtadt zu durchqueren, darin alle Laſter des Morgen⸗ und Abendlandes zu Hauſe ſind. Was aber ſind die La⸗ ſter Europas gegen die Seelenſeuchen des Orients! Hier— das kann man verſtehen— finden Mörder und Frevler aller Süchte Unterſchlupf und noch da⸗ zu Vervollkommnung ihrer Künſte! Hier verſchwin⸗ den die Menſchen— Opfer und Täter— leicht und ſpurlos. Hier kämpft die franzöſiſche Polizei einen Kampf gegen das internationale Verbrechertum mit den beſten Kennern aller Kniffe und Pfiffe der Gau⸗ nerwelt. Dieſe aber hat nicht nur ſtets friſchen Zu⸗ zug, ſondern gebiert ſich in einer unbeſchreiblichen Raſſenverſchwemmung ſtändig neuen Nachwuchs. Alt iſt die Ahnenſchaft der Marſeiller Verbrecher und Sünder gegen Blut. Gott und Menſchtum. Als die griechiſchen Phokäer den herrlichen Natur⸗ hafen auffanden und vor 2500 Jahren ausbauten, mag ſich ſchon der Stammvater dieſer Untermenſchen dabei befunden haben.„Maſſalia“ nannten ſie den Ort, den die Römer ſpäter übernahmen und„Maſ⸗ ſilia“ hießen. dann das ihre dazu, in Krieaszeiten weitere unſoziale Elemente zu den vorhandenen zu fügen. Daran konnte auch der Biſchof St. Vietor nichts ändern, der hier 420 ein Bistum errichtete, und ebenſowenig die Weſtgoten, Oſtgoten und ſchließlich die Franken, die ſich nacheinander im Beſitze der Stadt ablöſten. Alle Not einer Hafengroßſtadt iſt hier in un vergänglichen Denkmälern menſchlicher Schande verewigt. Drüben— übers Waſſer her— winkt der hohe Turm des Chateau d' If! Auf jener Felſeninſel war das Staatsgefängnis, in dem Mirabeau ſchmachtete und Philipp Egalité, der Herzog von Orléans, deſ⸗ Die bewegte Geſchichte der Stadt tat ſen Stimme im Konvent die Todesſtrafe an Lud⸗ wig XVI. entſchtied. In der Baſtille von Marſeille ſpielt Alexander Dumas! abenteuerlicher Roman „Der Graf von Monte Chriſto“ und ſpielte ein Hauptabſchnitt eines wahren, eines erlebten Romans, der„Vom Manne mit der eiſernen Maske“, von dem wir heute noch nicht wiſſen, ob dieſes Opfer der Juſtiz des„Sonnenkönigs“ Louis XIV., deſſen eigener natürlicher Vater, ein Kammerherr der Königin Anna, ſelbſt war, oder ein Bruder oder Halbbruder Ludwigs, ob ein Sohn des„Roi ſoleil“ oder ein Ab⸗ kömmling Annas und des Kardinals Mazarin Am Chateau d' If mit ſeiner Geſchichte und an der„Isle des pendus“, der Inſel der Gehängten, vorbei ziehen noch heute ähnlich traurige Transporte! Sammel⸗ transporte des Grauens! Nämlich die geworbenen Rekruten der Fremden⸗ legion ſetzen in Marſeille zum letzten Male— meiſt zum allerletzten Male!— den Fuß auf europäiſchen Boden! Von hier ziehen ſie hinüber nach Algerien in den Krieg, in die Not und in die kurzen verderb⸗ lichen Mußeſtunden, in denen das afrikaniſche Laſter auf ſie wartet. Todgeweihte an Leib und Seele! Und dann womöglich noch ſchrecklichere Menſchenzügel Züge lebender und doch ſchon geſtorbener Menſchen! Die„Deportierten“ werden über die Kais von Mar⸗ ſeille in das mörderiſche Klima der Teufelsinſel von Cayennes geſchleppt. Maſſilia, das Tor und eine Mauer zwi⸗ ſchen den Welten! Sonderbare Gegenſätze!l Eben ſahen wir noch die Züge des Jammers, die Schiffe der Qual an uns vorbeikriechen, da grüßt ein ande⸗ res Bild! Die deutſchen Flaggen wehen, und die Ree⸗ dereiabzeichen deutſcher Handelsfirmen werden ſaſt herzlich wieder gegrüßt. Die deutſche Handelsflotte gilt etwas bei dem Marſeiller Großkaufmann! Und die Herzen der in Marſeille beſchäftigten Deutſchen ſchlagen höher, wenn ſie abends im deutſchen Klub die Volksgenoſſen von der Heimat reden hören. W. L. eee eee Nationaltheater Mannheim. Heute abend: Uraufführung von Kolbenheyers Schauſpiel „Gregor und Heinrich“. Inſzenierung: Fried⸗ rich Brandenburg. Bühnenbilder: Hans Blanke. In den Titelrollen Rudolf Klix und Willy Birgel. Im Neuen Theater: Erſter Abend des Gaſt⸗ ſpiels Rühmann in„Der Muſtergatte!“. — Am Montag, dem 22. Oktober, erſcheint Richard Strauß'„Roſenkavalier“, neueinſtudiert, wie⸗ der im Spielplan. Muſikaliſche Leitung: Wüſt. Spiel⸗ leitung: Hein. Die Titelpartie ſingt Irene Ziegler. — Montag, der 22. Oktober, iſt gleichzeitig der letzte Tag der großen Werbewoche, während der die Ta⸗ gespreiſe auf den Stand der Mietpreiſe geſenkt ſind. e Von den Hochſchulen. Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Profeſſor Dr. Eduard Bötticher an der Univerſität Gießen wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum plan⸗ mäßigen außerordentlichen Profeſſor für bürgerliches Recht, Zivilprozeßrecht und Wirtſchaftsrecht unter Verleihung der Amtsbezeichnung und der akademi⸗ ſchen Rechte eines ordentlichen Profeſſors an der Univerſität Heidelberg ernannt.— Der Reichsſtatt⸗ halter von Baden hat den bisherigen.⸗o. Profeſſor Dr. Georg Stieler an der Univerſität Frei⸗ burg mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum plan⸗ mäßigen.⸗o. Profeſſor für Philoſophie und Er⸗ ziehungswiſſenſchaft an der gleichen Univerſität unter Verleihung der Amtsbezeichnung und der deabemiſchen Rechte eines ordentlichen Profeſſors er⸗ nann Neue Bücher „Schriften an die Nation“. Die„Schriften on die No⸗ tion“(Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg) bereichern die Fülle ihrer Bände mit drei Neuerſcheinungen. Otto Gmelin beſchreibt im„Frühling in Deutſch⸗ land“ den Weg einer kleinen Schar in deutſche Lande. Durch Wald, Feld und Garten ſtreifen ſeine Menſchen, ergriffen von dem Reichtum der Natur und von der tiefen Innig⸗ keit deutſcher Londſchaft.— Lothar Schreyer, der ſchon den„Bamberger Reiter“ beſchrieb und erklärte, nimmt in einem neuen Band„Frau Uta in Naumburg“ zum Symbol der Deutung deutſchen Weſens Stellung. Im Kreiſe der zwölf Stifter des Domes ſteht Frau Uta, Sinn⸗ bild der deutſchen Frau in der Gemeinſchaft. Schreuyers Buch iſt ein Hohes Lied auf das deutſche Fran entum. — Karl Rau hat unter dem Titel„Politiſche Ju⸗ gen d“ eine Ausſprache unter Studenten veranlaßt, die in fünf Aufſützen die Hauptthemen ihres politiſchen Lebens zuſammenfaſſen. Neue Gemeinſchaft der Jugend— Solda⸗ tiſcher Sozialismus, Geiſtige Zucht— Staat und Jugend — Außenpolitiſche Erziehung. E K . M S r—=. n 2 3 A e e ee avi Eben ſchiffe ande⸗ Ree⸗ ſaſt flotte Und ſchen Klub W. L. plan⸗ Er⸗ rſität der 8 er⸗ Donnerstag, 18. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 481 Mannheim, den 17. Oktober. Kampf um die Kleioͤerablage Wir befinden uns wieder in der kriegeriſchen Jahreszeit. Jedermann zu beiden Seiten des Rheins, ob Weib, Kind, Mann oder Greis, muß wieder ſeine Körperkräfte zeigen und den böſen Nachbar überwinden. Kein ſportlich ehrenfeſtes Streben mit Regel und Ringrichter, ſondern wirk⸗ licher Kampf, Goldzahn um Goldzahn, Rippe um Rippe, Hühnerauge um Hühnerauge, Freiſtil— alle Griffe ſind erlaubt. Ran! Herrlich ſang die Leisner, edel ſpielte Max von Pauer, ſprach gelehrt und doch verſtändlich Dr. Brauch. Es glänzt das Auge, ſteht aufrecht und treu der Menſch, der Kunſt ergeben, edel, hilfreich und gut,— da packt ihn was, er wird blaß und gefaßt, Beſucht das Konzert des N..⸗Reichsſymphonie⸗ Orcheſters am Freitag abend im Nibelungenſaal! die Stirne runzelt ſich, entſchloſſen ſtrafft ſich der Mund und ohne Gruß iſt er weg. Er hat das dumpfe Kampfesmurren von der Kleiderablage ge⸗ hört und ſtürzt ſich hinein ins Gewühl. Die Mannheim⸗Ludwigshafener Menſchheit iſt wie ausgewechſelt. Es erwacht ein zähneknirſchender Wille zum Durchbruch, da geht einer ran wie Hans Albers u. Harry Piel in einer Perſon, weithin leuchtet ſein geſchwungener Zettel, ſeine geſträubte Mähne. Drängeln iſt ihm ein Hochgenuß, es gibt auch hier eine Technik, eine Taktik, eine Kenntnis der gegneri⸗ ſchen Schwächen, und die Entſcheidung liegt in der Stoßkraft. Dieſer plötzliche Uebergang von Seelen⸗ glanz und Bildungsverklärung zum barbariſchen Ellenbogenkampf iſt nicht jedermanns Sache. Dieſer begeiſterte, händeklatſchende Verehrer der Kunſt, der auf einmal beleidigt auf den Tiſch der Kleideraus⸗ gahe klopft und nach Stock, Schirm, Gummiſchuhe, Aktenmappe und Mänteln für drei Perſonen ver⸗ langt, der geht empfindlichen Leuten auf die Nerven. Manch einer, der ſchwächlich iſt, bleibt lieber daheim, wenn er an die letzten blauen Fmecken denkt. Man müßte eine Höflichkeitswoche für Garderobenkämpfe einrichten. Angeſehene Unparteiiſche von Heidelberg u. Baden⸗Baden müßten mit Klebzetteln bereitſtehen, auf denen lesbar gedruckt ſtünde:„Dieſer drängelte flegelhaft! Kampfgewichtsklaſſe“, auf dem Rücken zu befeſtigen. Für Damen etwas diskreter:„Junge Drängeldame, harmlos, Altersklaſſe II“. keiten, Zigaretten und Orden für die höflich Beiſeite⸗ ſtehenden. Die Unverbeſſerlichen bekommen eine eigene Kleiderablageſtelle, wo ſie ſich nach Herzens⸗ luſt vermöbeln und austoben können. ID Er e * Ihren 78. Geburtstag begeht am heutigen Donnerstag Frau Katharina Haſelbacher, Feu⸗ denheim, Eichbaumſtraße 4, in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche. Frau Haſelbacher iſt eine treue Leſerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Wir wünſchen noch lange Jahre eines geſegneten Alters. z Seinen 60. Geburtstag begeht heute Herr Max Rich. Zenker, Q 1, 12. Herr Zenker iſt ſeit über 30 Jahren Bezieher der„Neuen Mannheimer Zei⸗ tung“. Wir ſprechen dem treuen Leſer unſere beſten Glückwünſche aus. * Ihre ſilberne Hochzeit begehen am Donners⸗ tag, dem 18. Oktober, Hausmeiſter der Reichsbank Ehriſtian Stichler und ſeine Gattin Roſa, geb. Bettinger. n 40 Jahre im Dienſte der Reichspoſt ſteht Ober⸗ poſtſchaffner Martin Schreck in Feudenheim. Aus dieſem Anlaß wurde ihm von der Poſtdirektion ein vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler unter⸗ zeichnetes Anerkennungsſchreiben überreicht. Leider wurde die Feſtesfreude durch den plötzlichen Tod ſei⸗ nes Schwagers getrübt, der vom Starkſtrom getötet wurde. Zum Kreisjägermeiſter ernannt wurde Stadtrat Hoffmann, der, ein geborener Bayer, ſeit 1922 Süßig⸗ Mannheim zu ſeiner zweiten Heimat erkoren hat. Stadtrat Hoffmann iſt ein leidenſchaftlicher Jäger, der ſeit 1918 dem edlen Weidwerk obliegt. an Ergiebige Regenfälle gingen in der vergange⸗ nen Nacht über Mannheim nieder, nachdem es geſtern nachmittag zeitweilig den Anſchein hatte, als ob ſich die begonnene Aufheiterung durchſetzen wür⸗ de. Der aus Nordweſten pfeifende Wind brachte nicht nur eine für die Jahreszeit empfindliche Kälte mit, ſondern trieb auch gegen Abend dunkle Wolken herauf, die ſich ſo verdichteten, daß es bald nach Ein⸗ bruch völliger Dunkelheit zu ſtarken Regenfällen kam, die zeitweilig den Straßenverkehr vollſtändig lahmlegten. Da der ſtarke Regen mit nur kurzen Unterbrechungen den ganzen Abend anhielt, benützte man in erhöhtem Maße die Straßenbahn, deren Wa⸗ gen zeitweilig überfüllt waren. u Tiefenmeſſungen im Rhein werden von dem Mannheimer Vermeſſungsamt an verſchiedenen Stel⸗ len des Stromes vorgenommen. Es ſind dabei aller⸗ hand Sicherheitsmaßnahmen notwendig, um mit dem Vermeſſungsſchiff überhaupt genaue Ergebniſſe zu er⸗ zielen. So hält das Schiff ungefähr in der Mitte des Rheins, von wo ein Drahtſeil nach dem Stepha⸗ nien⸗Ufer geſpannt wird. Einige Arbeiter beſteigen einen Nachen, einer hält ſi.) am Seil feſt, um nicht abgetrieben zu werden. Jetzt wird von einem ande⸗ ren Arbeiter eine lange Stange in den Rhein ge⸗ ſtoßen und damit die Tiefe feſtgeſtellt. Unterſchiede von 5 bis 25 Meter beweiſen, wie ungleichmäßig das Strombett iſt. Schon drei Meter vom Ufer entfernt finden wir Stellen von 5 bis 6 Meter Tiefe, Löcher von 10, 15, 20 und 25 Meter Tiefe ſind keine Selten⸗ heit. Dieſe Meſſungen werden von Zeit zu Zeit vor⸗ genommen, da aus Schiffahrtsgründen ein gleich⸗ mäßig tiefes Flußbett notwendig iſt. Mit einem Schacht werden die Löcher mit Steinen und Kies 5 gefüllt. Ehret die Heldengrüber! opſert am 20. und 21. dttober Am 20. und 21. Oktober wird der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorg e im ganzen Deutſchen Reich eine Straßen⸗ und Hausſammlung durchführen, die ihm von der Reichsleitung der NS DAP be⸗ willigt wurde, beſonders auch im Hinblick auf den Wunſch des ver⸗ ſtorbenen Reichspräſidenten, der der Arbeit des Reichsbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge jede erdenkliche Unterſtützung an⸗ gedeihen ließ. Die SA und zahl⸗ reiche Verbände werden dieſe Sammlung wirkſam unterſtützen. Im Reich Adolf Hitlers iſt endlich wieder das Band der Treue und Dankbarkeit mit unſeren gefallenen Helden geknüpft, das ſo lange in den Jahren der Schmach zerriſſen war. Keine Veranſtal⸗ tung des Staates, keine Feier des Volkes findet ſtatt, an der nicht der Gefallenen des Weltkrieges und der Freiheitsbewegung ge⸗ dacht wird. Der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge iſt es, der ſtill und unermüdlich ihre letzten Ruheſtätten, bis in die fernſten Lande, ſchlicht und wür⸗ dig, deutſchem ſoldatiſchen Emp⸗ finden entſprechend, ausgeſtaltet und Mahnmale ſchafft, die bis in die ſpäteſten Jahrhunderte von deutſcher Heldengröße und deutſchem Opfermut zeugen wer⸗ den. Erſt kürzlich hat ſich der Führer in Worten höchſten Lobes über die vom Volksbund bisher geleiſtete Arbeit ausgeſprochen. Es iſt daher ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, dieſe Ar⸗ beit zu unterſtützen, denn Kriegsgräberfürſorge iſt nicht nur eine Pflicht der Dankbarkeit gegenüber unſeren gefallenen Helden, ſondern ebenſo eine Pflicht der nationalen Ehre und Selbſtachtung. Darum opfert, wo immer Ihr am 20. und 21. Oktober das Zeichen des Volksbundes, die fünf weißen Kreuze auf ſchwar⸗ zem Grunde, ſeht, damit ſeine Arbeit fortgeführt und vollendet werden kann! eee ee eee en Ueber die politiſche und religiöſe Kriſe in Spa⸗ nien ſprach anläßlich einer Vortragsreiſe durch Deutſchland im vollbeſetzten Saale des Warthurg⸗ hoſpizes Paſtor Fliedner von Madrid. Der Sturz der Monarchie im April 1931 war lang vorbereitet. Es liege im Charakter des Spaniers als Leiden⸗ ſchaftsmenſch, daß die politiſche Revolution nicht ohne ſtarken Einfluß auf das religiöſe Leben des Spaniers war. Wenngleich die revoltierende Partei die So⸗ zialdemokratie war, ſo iſt dieſe in Spanien durchaus national geſinnt und im allgemeinen nicht religions⸗ feindlich. Extreme Elemente haben ſich zwar gegen den Klerus Uebergriffe erlaubt; aber die früheren Zeitungsberichte hätten oft übertrieben. So ſeten von den 200 Klöſtern in Madrid nur 7, von den 4000 in Spanien nur 200 in Brand geſteckt worden, ohne daß es durch die Aufrührer ein Menſchenleben ge⸗ koſtet habe. Während früher aufgeklärte Männer des Volkes, die für Glaubens- und Gewiſſensfreiheit eintraten, mit Gefängnis und Zuchthaus beſtraft wurden oder in der Verbanung das„Brot des Elends“ koſten mußten, hatte die ſpaniſche Revolu⸗ tion inſofern das Gute, daß ſie vom Mai 1931 ab völlige Glaubensfreiheit brachte und ſich von jetzt an die evangeliſche Sache freier entfalten konnte. Die Reformation iſt in Spanien, wie ſpäter die franzöſiſche Revolution, ſpurlos vorübergegangen. Jetzt ſei die Miſſionszeit gekommen, die Herzen ſeien aufnahmebereit. Wenn auch im jetzigen Kabinett noch acht klerikale Miniſter ſäßen, ſo werde dadurch die evangeliſche Bewegung nicht gehemmt. Paſtor Flied⸗ ner zeigte in vielen Lichtbildern, die auch Spaniens Schönheit prieſen, wie da und dort evangeliſche Gemeinden und Schulen entſtanden ſind. In Madrid ſelbſt beſteht eine große Gemeinde und eine Schule mit Gymnaſium mit über 1000 Schülern. Für die politiſchen Gemeinden ſind dieſe deutſchen Schu⸗ len oft vorbildlich. Mit Paſtor Fliedner wirken dort noch deſſen Bruder und Schweſter nebſt deutſchen und ſpaniſchen Lehrern an der Ausbildung und Er⸗ ziehung der Jugend im deutſchen Geiſte. Pfarrer Zahn von der Friedenskirche in Mannheim dankte in herzlichen Worten dem greiſen Paſtor Fliedner für ſeine feſſelnden Ausführungen und wünſchte dieſem mutigen Vorkämpfer guten Erfolg und reichen Segen. 5 Aussicht Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Hill woch, p . gen I. Olcober Al, LL — 21 9 Splah— Roch. Soentos O nene. o nad dedecct v bedecht Regen * Schnee& Craudem e Nebel K seit„ Oumos lille. Os Seu ſeſchter 05 massiger sbosdgwesz sturmicdet gorqwesz die ptene ſnegen mit gem winde bie der gen Stationen stedengen Laßt len gebeß die ſemperatut on bie binen verbingen orte wn gleiche aut Rerresnwesu umgerechneten Cuftdrues Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 18. Oktober: In fortgeſetzter Folge ziehen kräftige Störungen über uns hinweg. Eine ſolche brachte geſtern verbreitete und auch meiſt ergiebige Niederſchlagstätigkeit, wobei es im Ge⸗ birge vielfach wieder zu Schneefällen kam. Die heute früh eingetretene Beruhigung bleibt nur ganz vor⸗ übergehend, da eine neue Störung von Nor d⸗ weſten her bereits zur Nordſee vorgedrungen iſt⸗ Vorausſage für Freitag, 19. Oktober Wolkig bis bedeckt, zunächſt wieder vereinzelte Niederſchlagstätikgeit, bei kräftigen weſtlichen Winden Temperaturen um zehn Grad. f Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Okt. + 9,2 Grad, tiefſte e Tmperatur in der Nacht zum 18. Oktober 1 3,9 Grad; heute früh 48 Uhr 1 49 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh %s Uhr bis heute früh 8 Uhr 3,3 Millimeter gleich 3,3 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Nein Pegel 1415, 16. — 17 18 7 18. Neckar⸗Pegel 15 19 Rheinfelden 2,01— 2,34 237 2,32 ö ö Greif. 345 005 50 Mannheim 2,17 2,16 2,202.63 Kehl..22 2,15 2,12 2,58 2,48] Jagſtfeld.—— Maxau 359 3643.52.803105 Heilbronn-———— Mannheim.32.20 2,23.30.710 Plochingen———— Kaub 0 5 1,33 1,400 Diedesheim.——.69— Köln.97 0,950,020, 0,98 ö Mit jedem Tage wird Das Barometer fällt! ar Bec mmm nn um das Haus, und wenn wir einen Schritt ins Freie tun, ſchlägt uns der Regen ins Geſicht. Da hilft's nicht viel, wenn wir den Kragen hoch⸗ ſchlagen— da gibt es nur dies eine Mittel: Reiben Sie Geſicht und Hände jedesmal vor dem Hinausgehen mit etwas Leolrem ein! Dann lann das ſchlimmſte Wetter Ihrer Haut nichts an⸗ Haben: Leokrem mit Sonnen⸗Vitamin cg ſie vor Rauh⸗ und Riſſigwerden, Doſen ſchon von 22 Pfg. ab erhältlich, 4. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Oktober 1934 Kein Anlaß zur Beunruhigung Blutſerum gegen die Kinderlähmung. In letzter Zeit ſind aus verſchiedenen Gebieten des Reiches Meldungen über das Auftreten an⸗ ſteckender Krankheiten erſchienen, ſo über ſpinale Kinderlähmung in Nordͤſchleswig und Münſter, über Typhus in Oſtpreußen und über Dyphtherie im Weſten und Oſten des Reiches. In einer Veröfſent⸗ lichung der Deutſchen Arbeitsfront ſtellt das Reichs⸗ geſundheitsamt feſt, daß die neuerdings gemeldeten Fälle von Infektionskrankheiten nach Art und Um⸗ fang ihres Auftretens keinen Anlaß zu Befürchtun⸗ FFFFCCCCPCCPPP——PP————— Die Hitler⸗Jugend ſucht Heime. Gebt ihr Räume! gen wegen einer allgemeinen Seuchengefahr geben. Die ſpinale Kinderlähmung pflege alljährlich im Spätſommer eine Zunahme zu erfahren, die in die⸗ ſem Jahre aber im Vergleich zum Durchſchnitt der letzten Jahre ſogar als gering bezeichnet werden könne. Dennoch ſei es notwendig, alles zu tun, was der Eindämmung der Krankheit diene und alle Vor⸗ beugungsmaßnahmen und Heilungsmöglichkeiten an⸗ zuwenden. Die vorbeugende Schutzmaßnahme gegen die Lähmung beſtehe in der Einſpritzung von Blutſerum, das von ſolchen Perſonen gewon⸗ nen wird, die die Krankheit überſtanden haben. Es ſeien daher im Reiche auf Anregung des Reichs⸗ geſundheitsamtes Sammelſtellen geſchaffen, die das Serum abgeben. Zu der Herſtellung des Serums bedürfe es der freiwilligen Spende von Blut ſolcher, die die Krankheit überſtanden haben. Das Reichsgeſundheitsamt beklagt, daß leider in die⸗ ſer Beziehung noch nicht allgemein das Gefühl für Gemeinnutz und Opferbereitſchaft herrſche. Landſchaft-Bauerntum-Jugenderziehung Das Land jahr iſt eine reine Erziehungs angelegenheit Ein ſehr ſorgfältiger Beobachter der europäischen Politik hat die Frage aufgeworfen, ob der ſtädtiſche Induſtriearbeiter, der aus dem— mehrere Generationen umfaſſenden— Umformungsprozeß hervorgegangen iſt, den Maſchine, Fabrikbetrieb und Großſtadtleben an ihm vollzogen haben, ob dieſer Ar⸗ beiter noch zum gewachſenen Volk gehört, wie unſer Bauer und ländlicher Handwerker, oder ob dieſer Induſtriearbeitertyp nicht ſchon in eine„Landſchaft“ der Technik und Induſtriebauten gehört, die ſich als völlig neuer menſchlicher Lebensraum quer über die Nation und über die ganze Erde ausbreitet. Wenn man nicht an der Wirklichkeit vorbeiſehen will, wird man die Frage wohl im letzteren Sinne beantworten müſſen. Ebnſo wie der Iunduſtriearbeiter die Beziehung zum Boden als Quelle der Ernährung und der Er⸗ haltung unſeres Volkes verloren hat, ſo iſt ihm auch die Beziehung zum Boden als geiſtige Energiequelle verloren gegangen! In den Mauern der Großſtadt bedeutet für ihn die Landſchaft mit dem Wechſel des Klimas nach Jahreszeiten und Höhenlage, mit ihren Pflanzen und Tieren, alſo mit all dem, was die Sinne und Organe des erdgebun⸗ denen Menſchen unaufhörlich beſchäftigt und ihn gei⸗ ſtig und körperlich formt, nichts mehr. Die Dinge ſind innerhalb von zwei Generationen ſoweit ge⸗ diehen, daß ſogar ſchon an eindeutigen Merkmalen die körperliche Umbildung des großſtädtiſchen Induſtriearbeiters nachweisbar iſt. Das Mütterdienſtwerk in Baden In Anlehnung an die Richtlinien des Reichsmüt⸗ terdienſtes hat Innenminiſter Pflaumer die beſte⸗ henden Beſtimmungen für Baden abgeändert und ein umfangreiches Arbeitsprogramm ausgearbeitet, das mit folgendem Vorwort beginnt: „Getragen von dem Willen zur Volksgemeinſchaft und im Bewußtſein der Bedeutung für Volk und Staat wurde das Mütterdienſtwerk ins Leben geru⸗ fen zum Zweck der Heranbildung von kör⸗ perlich und ſeeliſch tüchtigen Müttern, die überzeugt ſind von den hohen Aufgaben der Mut⸗ terſchaft, die erfahren ſind in der Pflege und Erzie⸗ hung ihrer Kinder und die geſundheitlich ihren Auf⸗ gaben gewachſen ſind.“ Unterſchiede bedingen in keinem Fall den Ausſchluß von der Teilnahme. Die konfeſſionelle Zuſammen⸗ ſetzung der Kursteilnehmer ſoll jedoch maßgebend ſein hinſichtlich der zur Verfügung zu ſtellen den Kursleiterin. Für die Behandlung rein konfeſſiv⸗ neller Fragen(nach Konfeſſionen getrennt) iſt durch die Beteiligung de'r Geiſtlichen beider Konfeſſionen Vorſorge getroffen. Die Lehrkräfte, die rückhaltlos auf dem Bo⸗ den des nationalſozialiſtiſchen Staates ſtehen müſſen, haben ſich einem Schulungskurſus zu unter⸗ werfen, der von der Gauarbeitsgemeinſchaft veran⸗ ſtaltet wird und bedürfen der Beſtätigung durch den Reichsmütterdienſt. Wenn dieſe Entwicklung nicht zum politiſchen Un⸗ glück führen ſollte(die Bevölkerungsſtatiſtik zeigt ja, daß die Großſtadtbevölkerung ſchon in der zweiten, ſpätſtens in der dritten Generation ausſtirbt), dann mußte hier grundlegender Wandel geſchaffen werden. Und der nationalſozialiſtiſche Staat hat energiſch zugegriffen! Induſtrie⸗Ausſiedlung, Ge⸗ meinſchaftserziehung der Arbeitsdienſtmannſchaft auf dem Lande und vor allem das Landjahr der groß⸗ ſtädtiſchen ſchulentlaſſenen Jugend von 14—15 Jahren ſind Anſatzpunkte, die eine neue natürliche Verbin⸗ dung mit dem Boden ſchaffen ſollen und ſchaffen wer⸗ den. Das Bauerntum als der geſunde willens⸗ mäßige Gegenpol gegenüber der intelektuellen Ver⸗ ſtädterung rückt damit wieder an die Stelle in der Volksgemeinſchaft, die ihm als Ouell allen vpölkiſchen Lebens zukommt. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Notwen⸗ digkeit dieſes Umformungsprozeſſes ſo feſt im Den⸗ ken des Großſtädters verankert iſt, daß er dieſe Er⸗ ziehungsarbeit nicht mehr unter abwegigen Geſicht“⸗ punkten beurteilt. So wird noch vielfach die Landjahrerziehung mißverſtanden und beſonders die zuſätzliche Arßheit der Landjahrjugend bei den Bauern als Erziehungsfaktor verkannt und als eine „Fronarbeit“ angeſehen, die dem Bauern ohne Gegenleiſtung Gewinne zuſchanzt. Bei der Landhilfe nimmt der Bauer eine zuſätz⸗ liche Arbeitskraft im Alter von 14—25 Jahren in ſeine Arbeits⸗, allerdings auch in ſeine Hausgemein⸗ ſchaft auf. Er erhält für den Landhelfer dann einen ſtaatlichen Zuſchuß und hat ſeinerſeits dem Landͤhelfer den vollen Tariflohn zu zahlen, wofür er auch ganz⸗ tägige Arbeit verlangen kann. Die Landhilfe iſt alſo eine reine Maßnahme zur Regelung des Arbeits⸗ einſatzes. Die Zahl der Lanoͤhelfer iſt ziemlich groß, rund 160 000 in dieſem Jahre, und wird 1935 auf Grund der Maßnahmen zum Austauſch der Arbeits- plätze noch erheblich ſteigen. Bei der Land jahrerziehung handelt es ſich nur um Erziehungsaufgaben, auch die Arbeit dient im Rahmen des Landjahres nur erziehlichen Zwecken! Die Kinder ſind internatsmäßig, alſo als ge⸗ geſchloſſene Gemeinſchaften, in Landjahrhei⸗ men untergebracht und liegen nicht bei Bauern in Einzelgnartieren. Sie ſtehen ununterbrochen unter der Aufſicht ſorg⸗ fältigſt ausgewählter Erzieher, von denen jeder nicht mehr als 15 Kinder zu betreuen hat. Von—12 Uhr. Träger und Veranſtalter der zu dieſem Zweck durchzuführenden Mütterſchulungskurſe iſt die Ga u⸗ arbeitsgemeinſchaft Baden des Reichs⸗ mütterdienſtes im Deutſchen Frauen⸗ werk, In ihr ſind vertreten die NS⸗Frauenſchaft, die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Frauenverbände, der Evangeliſche Mütterdienſt, der Badiſche Frauen⸗ verein, die Reichsgemeinſchaft deutſcher Hausfrauen, das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront, der Lan⸗ desverband für Mütter⸗, Säuglings- und Kleinkin⸗ derfürſorge und der Deutſche Fröbelverband. Die Gauarbeitsgemeinſchaft, deren Geſchäftsführung vom Landesverband für Mütter⸗, Säuglings⸗ und Klein⸗ kinderfürſorge ehrenamtlich erledigt wird, ſteht unter der Leitung der Gaufrauenſchaftsleiterin, Frau Helene Bögli, die zugleich Beauftragte des Miniſters des Innern iſt. Unter Leitung der NS⸗Frauenſchaft ſollen in allen Orten örtliche Arbeitsgemeinſchaften des Mütterdienſtes gebildet werden, die aus je einem oder zwei Vertretern aller ört⸗ lichen Frauen⸗ und Müttervereine beſtehen. Jede Anregung zur Abhaltung eines Mütterſchulungskur⸗ ſes im Sinne des Programmes des Reichsmütter⸗ dienſtes iſt unter Federführung der NS⸗Frauenſchaft mit dem Antrag auf Veranſtaltung eines Kurſes an die Gauarbeitsgemeinſchaft einzureichen, die Zeit und Lehrkraft beſtimmt. Die Mütterſchulungskurſe werden auf paritä⸗ tiſcher Grundlage durchgeführt, konfeſſionelle 2 NSDAP-Iiffeilungen Aus vatlelamiſſchen Zehanntngcthung en entmommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Propaganda⸗Material iſt eingetroffen und ſofort bei der Kreispropagandaleitung abzuholen. Die Kreispropagandaleitung. Nordiſcher Abend am Donnerstag, 18. Oktober, 20.30 Uhr, in der„Harmonie“ Der Beſuch der Nordiſchen Abende iſt von den Orts⸗ gruppen den wichtigſten politiſchen Leitern zur Pflicht zu machen. Die Kreispropagandaleitung. An fämtl. Kaſſenwarte des Kreiſes Mannheim! Freitag, 19. Okt., 20 Uhr, findet im Schlageterraum der Kreisleitung, L 4, 15, für ſämtliche Kaſſenwarte des Kreiſes Mannheim eine Sitzung ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. PO Fendenheim Freitag, 19. Okt., um 20.30 Uhr, Sprech⸗ abend für die Zellen VI und VII im„Adler“, Hauptſtraße, NS Frauenſchaft Feudenheim. Donnerstag, 18. Okt., 19.30 Uhr, be⸗ ginnt der Gymnaſtikkurſus in der Turnhalle der Feuden⸗ heimſchule. 20 Pfg. ſind mitzubringen. Der Heimabend füllt dieſe Woche aus. Deutſches Jungvolk Jungbann 1/171. Donnerstag, 18. Okt., um 19.30 Uhr, Stammführerſitzung im„Haus der Jugend“. Bod Untergau 171 Mannheim. Freitag, 19. Okt., hat jede Bo M⸗Gruppe die Mädel, die an der Körperſchule nicht teilnehmen, um 20 Uhr in die Peſtalozziſchule zu ſchicken. Referat für Mädelfragen. Mädel meldet euch an zu folgenden Kurſen: Kochkurſus, Nähkurſus und Säuglings⸗ pflegekurſus. Anmeldungen Mannheim N 2, 4. BdMq Humboldt: Freitag, 19. Okt., 16.45 Uhr, haben ſämt⸗ liche Mädel(Jungmädel) Marktplatz Neckarſtadt anzutre⸗ ten. Sport mitbringen. Deutſches Eck. Sämtliche Mädel kreten am Donners⸗ ta g, 18. Okt., 16.45 Uhr, zum Turnen auf dem U Schulplatz mit Turnſachen an. dieſer Großſtadtjugend wieder die Liebe zum Lande und ſeinen Berufen zu wecken. Und wenn er das er⸗ reicht, dann hat er zu ſeinem Teile das getan, was mit der Landjahrerziehung überhaupt erreicht wer⸗ den ſoll: die volkspolitiſchen Wunden zu heilen, die die kapitaliſtiſche Wirtſchaftsepoche unſe⸗ rem Vaterlande geſchlagen hat. Schutz vor Erkältungen Die jetzige Jahreszeit mit ihrem Uebergang zum Winter und dem unfreundlichen, naßkalten Wetter erfüllt die Eltern immer mit Sorge, weil ſie Befürch⸗ tungen für die Geſundheit ihrer Kinder haben. Die richtige Kleidung ſpielt in dieſer Uebergangszeit eine ebenſo wichtige Rolle wie ſpäter im Winter. Kleidung ſoll ja für uns ein Schutzmittel ſein, um unnötige Vergeudung von Körperkraft durch Wärme⸗ verluſt zu vermeiden. Wir ſollen uns alſo wärmer anziehen, wenn es wirklich kälter iſt. Es iſt aber ſinnlos, wenn die Kinder ſpielen und im Freien her⸗ umtollen, ſie dick anzuziehen. Es iſt notwendig, daß die vermehrte Kleidung, die die Kinder im Winter erhalten, von ihnen beim Spielen abgelegt werden kann. Es iſt alſo viel richtiger, noch eine Jacke oder einen Mantel darüber zu ziehen, als viel Unterzeug zu tragen. Von den Schulärzten wird ſtändig darüber geklagt, daß die Kinder zu warm angezogen ſind, und bei den ſchulärztlichen Unterſuchungen ſtapelt ſich jedes⸗ mal ein rieſiger Berg von vollkommen überflüſſigen Kleidungsſtücken an. Unter dieſer dicken Kleidung kann dann auch das wichtigſte Schutzmittel gegen Er⸗ kältung, die Haut, überhaupt nicht in Tätigkeit treten, ſie wird in ihrer lebenserhaltenden Arbeit ge⸗ hindert. Sie muß vielmehr gerade in dieſer Zeit zur Tätigkeit durch morgendliche Waſchungen mit kräftigem Frottieren angeregt werden, mit morgend⸗ licher Gymnaſtik im gut gelüfteten Zimmer be unbekleidetem Körper und durch täglichen Aufent⸗ halt in friſcher Luft. Darüber hinaus ſind aber auch unmittelbare Schutzmaßnahmen möglich, die beſonders für Kinder angebracht ſind, die zu Halsentzündungen neigen. Es empfiehlt ſich, die Kinder morgens und abends mit einem desinfizieren den und auf die Schleimhäute und Mandeln kräftig einwirkenden Mittel gurgeln zu laſſen. Am einfach⸗ ſten und billigſten iſt ein viertel Liter warmes Waſ⸗ ſer mit einer Meſſerſpitze Kochſalz. Hiermit muß kräftig und ausgiebig gegurgelt werden, am beſten in Rückenlage(mit daneben geſtelltem Eimer), weil in dieſer Haltung die Rachenmuskulatux am beſten entſpannt iſt und die Gurgelflüſſigkeit am weiteſten einzudringen und zu wirken vermag. Iſt wirklich eine Erkältung oder Halsentzündung eingetreten, ſo muß die Körperwärme laufend gemeſſen werden. Ein Halsumſchlag und ein Schwitzbad können oft ſehr ſchnell helfen. * Der Obſtverkauf der Landesbauernſchaft im Kolpinghaus hat ein vorzeitiges Ende gefunden, nachdem die Ware ſo raſch abging, daß am Nach⸗ mittag des zweiten Verkaufstages nicht ein ein⸗ ziger Apfel mehr zu haben war. Bereits am Diens⸗ tag, an dem der Andrang während der ganzen Ver⸗ kaufszeit ununterbrochen angehalten hatte, blieben von den angelteferten mehr als 500 Zentnern Aepfel und Birnen nur noch etwas mehr als 100 Kiſtchen zu je 25 und 50 Pfund übrig, ie dann am Mittwoch früh raſch ihre Käufer fanden. Die zuſtändige Stelle oder Landesbauernſchaft hat ſich nunmehr entſchloſſen, nochmals mit einem Obſtverkauf nach Mannheim zu kommen, und zwar hofft man am 6. und 7. Nov. weitere 500 Zentner auserleſenes badiſches Tafel⸗ obſt zum Verkauf ſtellen zu können. Hinweis Ein Papſt⸗Film. Die Katholiſche Filmbühne Ber⸗ lin hat Oſtern anläßlich der großen Feierlichkeiten in Rom mit Einwilligung des Papſtes eine Reihe ſeltener Innenaufnahmen aus der vatikaniſchen Stadt gedreht, und dieſe, vermiſcht mit Tonfilmaufnahmen aktueller Ereigniſſe in Rom, zu einem Filmſtreiſen zuſammengeſtellt, der heute in einer Sondervorfüh⸗ rung in der Schauburg gezeigt wird. ö Sageslaleaacles Donnerstag, 18. Oktober Nationaltheater: Miete D 2— 5. Abend der Werbewoche. Uraufführung„Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer, Anſong 19.30 Uhr. Roſengarten: Gaſtſpiel Heinz Rühmann mit Enſemble „Der Muſtergatte“, Luſtſpiel von Avery Hopwood, An⸗ fang 20 Uhr. Planetarium; 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors, Roſengarten— Verſammlungsſaal: Ns⸗Lehrerbund— Vortrag, 16 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Vortrag Dr. Nils von Holſt, Berlin, über„Die Freie Reichsſtadt Danzig und das deutſche Ordensland“, mit Lichtbildern, Beginn 20.15 Uhr. Harmonie:.15 Uhr 1. Nordiſcher Abend, Univerſ.⸗Prof. Schultz. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr in die Pfalz zur Weinleſe mit Kellerei⸗ und Kelterei⸗Beſichtigung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 und 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaſiee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Uüniverſum:„Der junge Baron Neuhaus“, — Alhambra:„Eine Frau, die weiß, was ſie will“. — Schauburg:„Der große Papſtfilm“.— Palaſt und Gloria:„Abſchiedswalzer“.— Copitol: „Muſik im Blut“.— Scala:„Die Cfardasfürſtin“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und non 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Leſeſäle: von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Bücher und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 biß 12 und von 16 bis 10 Uhr Leſe⸗ halle geöffnet von 10.80 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Ingendbücherei R 7 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr, Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Das Winterhilfswerk ruft! Gebt Geldſpenden auf das Konto der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, Gauführung, Konto Winterhilfswerk, ſtädt. Sparkaſſe, Karlsruhe Nr. 3599. Geöffnet von 11 bis 13 und von 8 5 e 5 8 K tnſe⸗ zum etter ürch⸗ Die 3zeit nter. um rme⸗ mer aber her⸗ daß inter rden oder zeug lagt, bei des⸗ igen dung gkeit t ge⸗ zur mit end⸗ be! en t⸗ ſind glich, zu die ren⸗ äftig fach⸗ Waſ⸗ muß eſten weil eſten eſten klich n, ſo den. ſehr im rden, kach⸗ ein⸗ ens⸗ Ver⸗ eben epfel chen woch telle ſſen, m zu Nov. afel⸗ Ber⸗ eiten reihe stadt men zifen füh⸗ „. 1 6 1 Donnerstag, 18. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 481 Veumischtes — Die Gefſolgſchaft der Berliner Fritz⸗Werner⸗ Werke hat gemeinſam mit ihrer Werkführung auf eine Anregung des Reichsſportamtes der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ auf dem Fabrikge⸗ lände ein großes Freiſchwimmbad erbaut. Den Ar⸗ beitern und Angeſtellten des Werkes ſteht damit für ihre Freizeit ein Schwimmbad zur Verfügung, wie es bisher in Deutſchland nur die beiden vornehmen Klubs„Blau⸗Weiß“ in Berlin und„Club an der Alſter“ in Hamburg beſeſſen haben. Durch die Waſ⸗ ſerſpeiſung des Beckens werden ſämtliche Wärme⸗ quellen der großen Fabrikanlagen geleitet, ſo daß das Waſſer ſtändig eine Temperatur von 22 Grad hat. Durch dieſe künſtliche Wärmezuführung iſt es möglich, während mindeſtens ſechs Monaten den Schwimmbetrieb aufrecht zu erhalten. Im Winter wird die Anlage als Eisbahn verwendet werden. Nach einem beſonderen Verfahren iſt das Becken ge⸗ gen Sprengung durch das Eis geſichert. Dieſes in gemeinſamem Zuſammenwirken von Führung und Gefolgſchaft geſchaffene Werk nennt der„Deutſche“, das Blatt der Deutſchen Arbeitsfront, mit Recht vor⸗ bildlich für die zukünftige Geſtaltung des deutſchen Werklebens. — Das„Bautzener Tageblatt“ meldet, daß das an der Staatsſtraße nach Kamenz gelegene Dorf Volbritz durch einen ſeltſamen Silberfund in Auf⸗ regung verſetzt wurde. Als ein Landwirt eine Kar⸗ toffelmiete herſtellen wollte, ſtieß er mit dem Spaten auf etliche alte Silbermünzen, die er zunächſt für Knöpfe hielt. Er unterſuchte ſofort die aufgeworfene Erde und konnte insgeſamt 34 Silbermünzen ber⸗ gen. Es ergab ſich, daß es ſich um ganz verſchiedene Silbermünzen aus der Zeit von 1736 bis 1812 han⸗ delt, und zwar um Münzen, die aus Sachſen, Preu⸗ ßen, Bayern, der Pfalz. Böhmen und anderen Teilen ſtammen. Es wurden 19 Doppelgroſchen, ſieben Zehngroſchen, ſieben Zwanziggroſchen und ein Acht⸗ pfennigſtück feſtgeſtellt. Vermutlich hatte ein Bauer zur Zeit der Kriegswirren dieſen Silberſchatz 1813 den Zugriffen durchziehender Truppen entziehen wollen. 2 — Im litauiſchen Städtchen Simnas, das im Kreiſe Olita, nahe der Verwaltungslinie liegt, gab es dieſer Tage ein großes Hallo. Ein Dieb aus dem Wilnagebiet war über die grüne Grenze gekom⸗ men, um bei einem wohlhabenden Bürger reiche Beute zu machen. Um die nächtliche Stunde für ſein Vorhaben abzuwarten, ſchlich er ſich in ein Haus ein und verſteckte ſich im Korridor hinter dort hän⸗ genden Mänteln. Kurz darauf kam der Wohnungs⸗ inhaber nach Hauſe, es war, wie der Eindringling zu ſeinem Schrecken ſah— der Polizeiwachtmeiſter des Ortes. Seinem ſcharfen Auge entging natürlich der„gefüllte“ Mantel nicht; es gab ein kurzes Hand⸗ gemenge, bei dem die Frau des Wachtmeiſters mit dem herbeigeholten Dienſtrevolver die Entſcheidung brachte, und der Dieb hatte ſich und der Polizei alle weiteren Bemühungen erſpart, und durfte noch vor ausgeführter Tat in die Zelle wandern. „Ich hätte euch auch einzeln feſſeln können. Aber ich bin auch einmal jung geweſen.“ Beim Reichsbank⸗Neubau in Berlin, der bekanntlich an der Spree errichtet wird, ſtürzte beim Ausladen von Eiſenträgern ein überlaſteter Kran um und fiel quer über den Fluß. zwar ein unfreiwilliges Bad, kam Der Kranführer nahm aber mit dem Schrecken davon. neee ¶Ceinaeitclon lei eulin augeclæcket Der Arbeitsdienst als Helfer der Wissenschaft Bei den Planungsarbeiten für das olympiſche Dorf ſind bei Döberitz vorge⸗ ſchichtliche Funde von weittragender Bedeu⸗ tung gemacht worden. Mit Hilfe des Arbeitsdien⸗ ſtes vorſichtig ausgeführte Erdarbeiten führten zur Aufdeckung eines indogermaniſchen Dorfes. Zahlreiche Gefäße, große Mengen von Scherben und Handwerkzeug aus Stein geben die Beſtätigung, daß es ſich um eine ſteinzeitliche Dorf⸗ ſtedlung etwa aus der Zeit von 2550 bis 2000 v. Chr. handelt. Bisher hat man die Grundriſſe von fünf in die Erde eingetieften Häuſern und zwei Abfallgru⸗ ben größeren Ausmaßes. in denen viele Gefäßreſte und Knochen lagen, freigelegt. Das Muſeum für Völkerkunde in Berlin hat das Potsdamer Stadt⸗ muſeum, in deſſen Betreuungsgebiet die Fundſtelle liegt, mit der Unterſuchung beauftragt. Der bekannte Prähiſtoriker Beſtehorn leitet mit Unterſtützung des Naturwiſſenſchaftlers Hoffmann die Ausgra⸗ bungsarbeiten. Seit einiger Zeit werden unweit der Berlin⸗ Hamburger Landſtraße, etwa 2 Kilometer hinter Dö⸗ beritz, umfangreiche Eroͤbewegungsarbeiten für das olympiſche Dorf durchgeführt, das zur Olympiade 1936 die Kämpfer von 46 Nationen aufnehmen ſoll. Das Gelände liegt auf einer breitausladenden An⸗ höhe, einem ſogenannten Diluvialhorſt. Vor einer Woche wurden auf dieſer Anhöhe beim Abtragen ei⸗ ner 1“ Meter tiefen Eroͤſchicht Tongefäße und große Mengen von Scherben ausgegra⸗ ben und zum Glück rechtzeitig an Sachverſtändige weitergeleitet, die ſofort erkannten, daß man es mit einem Fund aus der Jungſteinzeit zu tun Hat. Dr. Beſtehorn gab einem Vertreter des DNB an Ort und Stelle Aufklärung über den bedeutſamen Fund. Aus dem hellen Sand ſieht man deutlich dunkle Stellen in rechteckiger Form und in der Größe von etwa zweimal 4 Meter hervorſtechen. Eine genaue Unterſuchung ergab den Beweis, daß in dieſen oͤunklen Sandſtücken, die 40 bis 50 em. tief liegen, winzige Holzteilchen und Zellengewebe vorhanden ſind, während ringsherum alles jung⸗ fräulicher, von Menſchenhand noch nie berührter Boden liegt. Beſonders bedeutſam iſt der Fund da⸗ durch, oöͤaß eine völlig unverſehrte jung ⸗ ſtein zeitliche Keramik in Reinkultur vorgefunden worden iſt. Noch aus der ſpäte⸗ ren Zeit finden ſich auf dem Deluvialhorſt Spuren anderer vorgeſchichtlicher Kulturen. Neben einem Steinbeil. das das Alter der Siedlung gut abſchät⸗ zen läßt, ſind bisher eine vollkommen erhaltene Amphore ſowie Hunderte von Reſten zerbrochener Gefäße aller Arten gefunden worden. Sämtliche Gefäße zeigen eine jungſteinzeitliche Amphorenform mit Henkeln zwiſchen einem trichterförmigen Hals und einem ſtark gewölbten Bauch. Dr. Beſtehorn hält ſich bei dem gegenwärtigen Stande der Ausgrabungen für berechtigt, anzuneh⸗ men, daß an dieſer Stelle zum erſtenmal in Nord⸗ deutſchland der geſamte Grundriß einer jungſtein zeitlichen Dorfſiedlung dem Erdboden abgerungen werden kann. Die Siedlung iſt einem indogermaniſchen Volksſtamm zuzuſchrei⸗ ben, der wahrſcheinlich in das Havelgebiet einwan⸗ derte oder ihm wenigſtens ſeine Kultur übermittelte. Der Arbeitsdienſt iſt jetzt dabei, auch noch die ande⸗ ren Teile auf der Anhöhe freizulegen. — Einem ſeltenen Glückszufall hat eine leicht⸗ ſinnige Amerikanerin ihr Leben zu verdanken. Eine Dohle hat ſte aus Bergnot gerettet. Miſter John Woolverton aus Birmingham verbrachte mit ſeiner Tochter die Ferien in dem ſüdoſtfranzöſiſchen Dörf⸗ chen Saint⸗Firming im Departement Iſere. Der kleine Ort liegt am Fuß des 3600 Meter hohen Maſſtvs des Pie'Olan. Miß Woolverton verſuchte trotz Warnung einen Alleinaufſtieg ohne Führer an den gefährlichen Weſthängen, und wie man befürch⸗ tet hatte, kehrte ſie nicht zurück. Der verzweifelte Vater ſandte fünf verſchiedene Rettungstrupps aus, die eine ganze Nacht und den folgenden Tag ſuchten. Doch alles war vergeblich und die Retter machten ſich auf den Heimweg. Da fiel plötzlich einem Bergſteiger bei der einen Rettungsgruppe, die auch ſchon auf dem Heimweg nach Saint⸗Firming war, auf dem gegenüberliegen⸗ den Grat eine Dohle auf, die unruhig über einer hin und her flatterte und ununterbrochene Schreie ausſtieß. Aufmerkſam gemacht, betrachtete die Gruppe die Stelle durch ihre Ferngläſer und ſtellte feſt, daß hinter einem Felſenvorſprung auf einer kaum mehr als fußbreiten Stelle Miß Wool⸗ verton kauerte, ohne ſich bewegen zu können. Nach mehrſtündiger Arbeit gelang es den Rettern, die Amerikanerin aus ihrer gefährlichen Lage zu be⸗ freien. Sie war bereits ſo geſchwächt, daß ſie den Suchenden nicht mehr winken und nur noch ſo ſchwach hatte rufen können daß niemand auf ſie aufmerkſam geworden wäre, hätte nicht die Dohle durch ihr Ge⸗ ſchrei und ihr unruhiges Fliegen die Männer auf⸗ merkſam gemacht und ſo Miß Woolverton das Leben gerettet. Stelle 2 — Wie aus Louisville gemeldet wird, iſt die vor einiger Zeit von Verbrechern entführte Frau Stoll in der Nähe von Scottsberg(Indiana) von Polizei⸗ beamten in einem Kraftwagen entdeckt worden. Sie wurde ſofort zu ihrer Familie in Louisville zurück⸗ gebracht. Trotz brutaler Behandlung ſoll es ihr leid⸗ lich gut gehen. Bei ihrer Auffindung durch die Po⸗ lizei befand ſich Frau Stoll in Begleitung einer Frau Robinſon und eines Pfarrerehepaares aus Indianapolis. Nach Anſicht der Unterſuchungsbehör⸗ den ſind der Pfarrer und ſeine Frau an dem Ver⸗ brechen nicht beteiligt. Dagegen konnte Frau Robin⸗ ſon nachgewieſen werden, daß ſie Geldſcheine ver⸗ wendet hat, die aus dem Löſegeldbetrag ſtammen. Als Haupttäter wird ihr Mann, der 27jährige Tho⸗ mas H. Robinſon, angeſehen. Er war früher längere Zeit in einer Irrenanſtalt untergebracht. Bisher konnte er noch nicht ermittelt werden. Das Schrei⸗ ben der Entführer mit der Löſegeldforderung, das jetzt von der Polizei veröffentlicht worden iſt, läßt erkennen, daß die Verbrecher von kommuniſtiſchen Ideen beſeſſen waren. — Gold war im Laufe der Jahrhunderte die un⸗ geſtillte Sehnſucht betrügeriſcher Alchimiſten wie ernſter, wiſſenſchaftlicher Forſcher, konnte aber bis zum heutigen Tage noch nicht auf künſtlichem Wege hergeſtellt werden. Manchem goldlüſternen Schar⸗ latan iſt es bereits gelungen, die angeſehenſten Per⸗ ſönlichkeiten in den Bann ihrer Verſuche zu ziehen. So iſt der Fall Tauſend ſicher noch in friſcher Er⸗ innerung. Unlängſt war Turin der Schauplatz eines aufſehenerregenden Prozeſſes, der gegen den„Gold⸗ macher“ Autonio Manzone anhängig gemacht wor⸗ den war, weil dieſer glauben machte, Gold auf künſt⸗ lichem Wege herſtellen zu können. Tatſächlich ver⸗ kaufte er auch einen Teil ſeiner zweifelhaften alchi⸗ miſtiſchen Produkte an Juweliere an der italieniſchen und franzöſiſchen Riviera, einen anderen Teil des vermeintlichen Goldes übergab Manzone einem Goldſchmied, der daraus Schmuckſtücke anfertigte, die dann in Monte Carlo verſetzt wurden oder als Pfandgrundlage dienten. Selbſt die Sachverſtändigen im öffentlichen Leihamt zweifelten an der Echtheit der Schmuckgegenſtände keineswegs. Erſt eine Frau, die einen Pfandſchein von Manzone gekauft hatte, ließ die beliehenen Waren gründlich unterfuchen und brachte damit die Fälſchung an die Oeffentlich⸗ keit. Der ertappte Schwindler wurde in ſeiner Ab⸗ weſenheit nur zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, da nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte, ob Manzone ſich tatſächlich als Alchimiſt betätigte. N „ een, Copyrſgbt 1988 by August Scherl G. m. b.., Betlin JAL. VON EIGENEN GNA DEN? amen R O M AN VON D tete deere eee 7 Sie hob langſam den Blick und ſchaute ihn an. Sein Auge war ganz ruhig, ſeine Züge waren voll⸗ kommen beherrſcht. Und Margarete Derneggen er⸗ kannte auf einmal, wie ſehr ſie es gewohnt war, dieſe Augen aufleuchten zu ſehen, die heimliche Spannung ſeiner Züge zu fühlen und den beziehungsreichen Klang ſeiner Stimme zu hören.. Er hatte ſich über⸗ wunden— ſie erkannte es deutlich; die Glut war verlöſcht. Sie hatte ihn verloren. Aber in dieſem Augenblick fühlte ſie, daß ſie nie damit gerechnet hatte, ihn wirklich zu verlieren. Das Feuer hinter dem Berge hatte zu ihrem Leben gehört, ſeit ſie die⸗ ſem Manne begegnet war Es ſchien, als fühle Herr von Plagge, was in Fräulein Derneggen vorging; als wiſſe er den ent⸗ täuſchten Zug um ihren Mund, ihren ratloſen Blick klar zu deuten.„Mißtrauen Sie dieſer Stunde!“ bat er leiſe und freundſchaftlich, aber dennoch von einer hohen, kühlen Warte aus.„Ich fühle: Sie ſind von irgendeinem ſchweren Erlebnis erſchüttert— Sie ſind weich geſtimmt Aber Sie werden Ihre Selbſt⸗ ſicherheit ganz allein wiederfinden!“ Sie verſtand ihn.„Du kannſt nicht über mich ver⸗ fügen nach Belieben!“ ſtand fühlbar hinter dieſen Worten, war deutlich in ſeinem Blick zu leſen. „Wenn ich auch vorausſchicke, daß ich von der ſelb⸗ ſtändigen Rückkehr Ihrer inneren Sicherheit über⸗ zeugt bin,“ ſchloß er nach einer Weile nachdenklich an ſeine letzten Worte an,„ſo heißt das nicht, daß ich nicht gern an dem, was Sie bedrückt, teilnehmen möchte. Sie wiſſen, wie ſehr mich ſtets alles beſchäf⸗ tigt hat, was Ihr Leben betraf.“ Ja, das wußte ſie! Und ſie war war ja beſcheiden geworden: Es fragte doch wenigſtens noch— einer nach dem, was ſie bedrückte.. War ſte noch ſtolz und verblendet genug, um die hingereichte Hand zu überſehen? War die Aufforderung ihr nicht herzlich genug? Fehlte ihr die dringliche Bemühung, die ſie ſonſt gewöhnt war? O nein— ſie war ihm fetzt dankbar, auch für dieſe kleine ſreundſchaftliche Geſte. Aber da fühlte ſie die gezogene Grenze ihres Berufs: Sie war ja nicht einfach eine unglückliche, geſcheiterte Frau, die ſich von allem Druck des Erlebten befreien durfte, indem ſte ſich einem Freund anvertraute; ſte war die Aerztin, die alle Angelegenheiten ihres Be⸗ rufs ſchweigend in ſich verſchließen mußte; denn ſte konnte ſich nicht erklären, ohne gleichzeitig das Ge⸗ heimnis anderer Menſchen mit preiszugeben. Plagge konnte ihr Zögern mißverſtehen.. Aber das ſollte er nicht! Gerade jetzt durfte keine neue Unſicherheit eintreten! Konnte ſie ihm den ganzen Vorgang im Haus Holle nicht erzählen, ſo mußte er auf andre Weiſe ihr Vertrauen fühlen: Sie wollte ihm enthüllen, was nur ſte anging, nur ihr gehörte; aber das mochte er reſtlos erfahren! Der plötzliche Tod der Frau Holle, den ſie ihm als erſtes mitteilte, traf auch ihn entſprechend. Aber dann zögerte er doch: Er begriff nicht. wie ſie als Aerztin von dieſem Fall derart hatte erſchüttert wer⸗ den können. Sie mußte doch damit rechnen, daß ihre Kunſt ebenſowenig wie die eines anderen Arztes in jedem Fall über den Tod ſiegen konte? Die Zu⸗ ſammenhänge, die jenes Ende herbeigeführt und die aus der Aerztin anſtatt einer Helferin eine wehrlos Mitverſtrickte gemacht hatten, konnte Plagge ja nicht ahnen. So glaubte er, ganz richtig zu erkennen, daß ſie dem traurigen Ereignis nur noch zu nahe ſtehe, daß in Kürze aber wieder Beruhigung eintreten werde. Er ſprach auch in dieſer Erwartung zu ihr. Aber ſte lächelte bitter und verſchloſſen.„Gewiß: Ich kann meine ärztliche Tätigkeit ſchlicht und recht fortſetzen, nach beſtem Vermögen handeln— aber mich keinen Erwartungen mehr hingeben, daß ich wirklich helfend in Menſchenſchickſale eingreifen könne. Die ſchöne, gläubige Unbefangenheit, das Ideal meines Berufs, iſt mir abhanden gekommen. Gewiß: Man braucht das nicht unbedingt— man kann auch ohne einen ſchönen Glauben arbeiten; man kann einfach ſeinen Beruf ausfüllen, weil man einen Beruf ausüben muß, um Beſchäftigung und Brot zu haben. Aber ſo kann nur einer leben, dem ſein Be⸗ ruf nur ein Teil ſeines Lebens bedeutet, der daneben noch ſeine Familie hat: Kinder, an die er ſein Beſtes geben kann und von denen er gläubig erwarten darf, daß ſie erreichen, was er nicht vermochte. So aber kann nicht eine Frau denken und leben, die nichts als ihren Beruf hat: einen Beruf, von deſſen Wert und Segen ſie ſo ſtark überzeugt war, daß ſie um ſeinet⸗ willen auf alles andere verzichtete.. Sie hatte raſch, faſt überſtürzt geſprochen, als fürchte ſie, in die⸗ ſem Bekenntnis unterbrochen zu werden oder den leitenden Gedanken zu verlieren. Ihre Wangen hatten ſich unwillkürlich gerötet, und in ihren Augen lag ein überreizter, fiebriger Glanz. Plagge hatte keinen Blick von ihr gewendet.„Ich muß doch wohl einſehen, daß es Erſchütterungen ganz ungewöhnlicher Art geweſen ſind, die über Sie hin⸗ weggegangen“, ſagte er, nach einer kurzen, gedanken⸗ vollen Stille.„Sonſt würden Sie mir dies alles nicht preisgeben können— gerade mir nicht. Sie füh⸗ len wohl, daß ich den Umfang Ihres Bekenntniſſes ermeſſe?“ „Aber Sie tun gut daran, es damit auch wieder zu vergeſſen, Herr von Plagge!“ ſagte ſie in demſelben überſtürzten Ton, in dem auch das Vorausgegangene geſprochen wurde. Er lächelte klug und ſehr gütig.„Verſuchen Sie nicht, wieder alles auszulöſchen, Margarete Derneg⸗ gen! Man merkt noch, welch herbe, ſtolze Frau Sie früher waren; die Ergebung fällt Ihnen doch noch ſchwer. Wenn es Ihnen recht iſt, dann will ich Sie jetzt allein laſſen. Es war auch für mich eine tief bewegende Stunde, deren letzter Wert ſich allerdings erſt darin erweiſen wird, ob ſie auch am kommenden Tag noch Geltung hat. Laſſen Sie es mich irgend⸗ wie erfahren, ob ich morgen wieder nach Ihnen ſchauen darf!“ Er ſtand auf, und auch ſie erhob ſich. Sein Hut und Mantel hingen draußen im Hausgang. Sie be⸗ gleitete ihn ſtumm dorthinaus; aber ehe ſie die Tür aufſchloß, nahm er noch einmal ihre Hand und zog ſie an die Lippen. Ihre Hand zitterte ſtark... Er ließ ſie langſam ſinken, ohne ſie loszulaſſen. Er ſchaute ſie fragend an. Auch ihre Lippen zuckten.. Da brach alles ein, was klug und nüchtern aufgerichtet war. Das andere, Wahre war doch ſtärker. Er hielt ſie plötzlich in ſeinem Arm. Und ſie lehnte ganz ſtill darin; ihr Kopf lag an ſeiner Schulter.„Bleib noch bei mir!“ flüſterte ſte hilflos. „Ja!“ ſagte er.„Jetzt bleibe ich bei dir!“ * Ulrich von Plagge verließ das Forſthaus erſt, als draußen vor den Fenſterſcheiben die Frühe leicht zu dämmern anfing. Margarete hatte ihm alles geſtanden, was im Hauſe Holle vor ſich gegangen war. Sie konnte vor dem Vertrauten, der er in dieſen Stunden für ſte wurde, kein Geheimnis mehr aufrechterhalten. Aber mit jedem Wort, das ſie ihm anvertraute, fühlte ſte die Brücken hinter ſich zuſammenſtürzen. Sie brach das Siegel ihres Berufes ganz bewußt; ſie fühlte ſich nicht mehr als Aerztin. a Und auch Plagge erkannte die ganze Bedeutung dieſer preisgegebenen Schweigepflicht. Von einer Frau wie Margarete Derneggen war dies ein tie⸗ feres Bekenntnis ihrer Gefühle für ihn, als zärtliche Worte es vermocht hätten... Und dennoch war alles noch ſo neu, ſo unwirklich— war eine nächtlich auf⸗ geblühte Blume, von der noch niemand wußte, wie ſie das nüchterne Tageslicht ertrüge. Dieſer Zweifel ſchlich Plagge fröſtelnd an, als er langſam durch das kühle Morgengrauen heimkehrte. War es nicht doch nur eine ſchwache Stunde geweſen, die Margarete ſchon am Morgen bitter bereuen würde? Hätte er nicht doch Herr ſeiner Gefühle bleiben müſſen, angeſichts ihrer Schwäche? Er wußte wohl: Es war die Erfahrung einer anderen Stunde, die ihm die glückliche Zuverſicht trüben wollte. Er hatte es ja erfahren, wie ſtark der Wille zum Eigen⸗ leben in ihr war, wie hart der immer wieder bei ihr durchſchlagen konnte Fortſetzung folgt. 6. Seite/ Nummer 481 Donnerstag, 18. Oktober 1934 Deutſche Segelflieger in Finnland Von Dr. Graf Yſenburg, Mitglied des Präſidiums des deutſchen Luftſportverbandes Soeben ſind unter Führung von Graf Nſeu⸗ burg die deutſchen Segelflieger von ihrer Expe⸗ dition nach Finnland zurückgekehrt. Der Verfaſſer plaudert hier launig von den Erlebniſſen der Flie⸗ ger in Finnland. Unſere deutſchen Segelflieger fanden in Finnland von Anfang an eine ſehr freundliche Aufnahme. Wir waren der Einladung des finniſchen Aero⸗Clubs gefolgt, um in Hel⸗ ſingfors, Wiborg und Tammerfors den Segel⸗ flug vorzuführen und gleichzeitig Anleitungen für die Durchführung des Segelflugs in Finnland zu geben. Die finniſche Bevölkerung brachte unſerer Arbeit das größte Intereſſe entgegen. Sobald ſich nur ein deutſches Segel⸗ flugzeug über der Stadt zeigte, reckten ſich alle Köpfe, um ſeine Kunſt möglichſt lange verfolgen zu können. Der finniſchen Jugend wurde eine beſondere Freude bereitet, daß ihr das Miniſterium ſchulfrei gab für unſere Veran⸗ ſtaltungen. Am meiſten intereſſierten ſie ſich für die Mo⸗ delle unſeres größten Modellflugſachverſtändigen Horſt Winkler. Seine Ausſtellung wurde von vielen tauſen⸗ den finniſchen Jungen und Mädels überlaufen und begei⸗ ſtert wurde alles bis ins einzelne kritiſch beſehen. Der Erfolg zeigte ſich ſofort. Oft trafen wir finniſche Jungens, die ihre ſelbſthergeſtellten Papierflugmodelle fliegen ließen. Die deutſche Segelfliegerei fand das größte Verſtändnis und die wärmſte Anteilnahme beim fin⸗ niſchen Fliegercorps und bei der akademiſchen Flieger⸗ gruppe Helſingfors. Bei dieſen beiden Gruppen iſt auch am eheſten mit einer Aufnahme des Segelflugſports nach deutſchem Vorbild zu rechnen. Am meiſten freuten ſich unſere finniſchen Kameraden, mit denen uns eine ſeltene Kameradſchaft bald verband, als wir Deutſchen ſie im Se⸗ gelflug ſchulten. Das alles war für ſie vollkommen neu. Höhere Offiziere des Fliegercorps kamen mehr als 300 Kilometer gefahren, um unſere friedliche deutſche Pionier⸗ arbeit zu erleben und ſich gleichzeitig einen eingehenden Einblick in unſere Arbeit zu verſchaffen. Der finniſche Reichspräſident Swinhufpud hatte mit dem Generalfeldmarſchall Mannerheim das Pro⸗ tektorat für unſere Veranſtaltung übernommen. Er be⸗ ſichtigte mehrere Veranſtaltungen mit ſichtbarem Intereſſe und ließ ſich alle ſieben deutſchen Teilnehmer der Expedi⸗ tion perſönlich vorſtellen und wechſelte mit jedem ein paar Worte. Seine Aufmerkſamkeit wurde durch unſere Vor⸗ führung ſo in Anſpruch genommen, daß er von ſeiner Be⸗ gleitung nach 1 Stunden erſt gemahnt werden mußte, zu einer wichtigen Staatsſitzung zu gehen. Auch manches intereſſante und freudige Ereignis ver⸗ band ſich für den einzelnen Teilnehmer mit dem Aufenthalt in dem gaſtlichen Finnland. Regelmäßig fuhren wir im Auto ſingend vom Flugplatz in die Stadt. Unſer Wagen war ſtets mit der Hakenkreuzflagge geſchmückt, die luſtig im Winde flatterte. Ueberall waren wir daher bald bekannt und erregten Aufmerkſamkeit. Wo wir durch die Straßen fuhren, blieben die Finnen ſtehen, lachten und winkten uns zu. Sie zeigten ſo ein Verſtändnis für das junge Deutſch⸗ land, über das ſie bis jetzt leider z. T. nur eine internatio⸗ nale Greuelhetze falſch unterrichtet hatte. Beſondere Sympathie erwarb ſich unſere ein⸗ zige weibliche Teilnehmerin, die bekannte Segelfliegerin Hanna Reitſch. Alle unmöglichen Gerüchte waren doch über die deutſche Frau, über den neuen„Gretchentyp“ im Dritten Reich im Ausland verbreitet worden. Da kam nun plötzlich ein deutſches Sportmädel, ein friſcher Sporttyp, machte die gewaltigſten Sachen und alle waren begeiſtert. Solche Leiſtungen hatte man von einer deutſchen Frau aus dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nicht erwartet. Hanna Reitſch war mit ihren Kameraden der deutlichſte und beſte Beweis für die jungen Menſchen und den Geiſt, der ſie beſeelt, im neuen Deutſchland. Unſere Segelflugexpedition ſtand noch unter dem beſon⸗ ders gnädigen Stern des Wettergottes. Ein herrliches Wetter lag wochenlang über Finnland, Sonne und immer wieder Sonne. Alte Finnen erzählten, daß ſie ſeit fünfzig Jahren einen ſo ſchönen Herbſt wie dieſen nicht erlebt hatten. Das Wetter begünſtigte unſere Erfolge außerordentlich. Unſere und die Erwartungen der finni⸗ ſchen Gaſtgeber wurden weit übertroffen. Die finniſche Preſſe brachte mit großen Schlagzeilen und großer Auf⸗ machung täglich Berichte von uns. Der Ton der finniſchen Preſſe, der in der letzten Zeit in Anbetracht der deutſch⸗ finniſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſehr zurückhaltend, ja ſogar unſreundlich geweſen war, wurde durch unſere Flug⸗ leiſtungen allmählich freundlicher und wirkte ſich allgemein auf ihre ganze Stellung zu Deutſchland beruhigend aus. So beabſichtigen die Finnen, einige Männer nach Deutſch⸗ land zu ſchicken, damit ſie hier in Deutſchland durch die ge⸗ eigneten und zuverläſſigen Kräfte im Segelflug ausgebildet werden können. Wieder wird dann eine Anzahl junger, fremder Menſchen das neue Deutſchland in ſeiner aufſtre⸗ benden Arbeit kennen lernen und in ihrer Heimat für uns Verſtändnis werben. Das Verſtändnis, das wir im Ausland für Deutſchland erwarben, war der größte und ſchönſte Erfolg unſerer Ex⸗ pedition. Immer wieder ſchütteln uns vor Freude un⸗ ſere deutſchen Landsleute in Finnland die Hand und wollten Neues aus ihrer alten Heimat wiſſen, zu der ſie treu ſtehen. Für ſie waren dieſe Segelfliegerwochen ein unvergeßliches Erlebnis. Ein Triumph deutſcher Arbeit, deutſcher Technik, deutſchen Geiſtes und vor allem wirk⸗ licher Kameradſchaft. Die Stellung der Deutſchen in Finn⸗ land wurde durch den günſtigen Eindruck, den unſere junge Segelfliegergruppe überall erzielte, ſicherlich erleichtert. Zum Abſchied überreichte der Kommandeur der Flieger⸗ abteilung jedem deutſchen Expeditionsteilnehmer als An⸗ denken an den Aufenthalt in Finnland ein finniſches Meſſer. Zum Abſchluß an unſere ſehr angeſtrengte Arbeit ver⸗ brachten wir noch zwei herrliche Tage in der finniſchen Landſchaft. Wir erlebten zum erſtenmal das Land der ſechzigtauſend Seen. Auf eine kleine ſcherzhafte Frage von uns, ob unſere finniſchen Gaſtgeber eigentlich einmal alle Arbeitsloſen angeſtellt hätten, um die Seen genau zu zählen, daß es auch ſechzigtauſend ſeien, wurde uns verſichert, die Zahl ſtimme ſchon. Aber Finnland habe ſogar den Ehrgeiz, in einigen Jahren nach weiterem For⸗ ſchen bereits hunderttauſend Seen verzeichnen zu können. Schließen möchte ich mit einem kleinen humorvollen Er⸗ eignis. Einen freien Tag verbrachten wir mit Schwim⸗ men, Rudern und Paddeln auf dem Waſſer. Da paſſierte das kleine Unglück, daß Hanna Reitſch aus dem Boot ins Waſſer fiel. Die finniſche Preſſe griff in der launigſten Weiſe den Vorfall auf. Sie ſchrieb dazu: Die deutſchen Segelflieger haben durch ihre Leiſtungen in unſerem Lande die größte Achtung erworben. Aber anſcheinend bewegen ſie ſich leichter und ſicherer in der Luft als auf dem Waſſer. Welthöchſtleiſtungen einſt und jetzt In den olympiſchen Leichtathletik⸗Aebungen Das Streben nach Höchſtleiſtungen iſt auch im Sport ausſchlaggebend für deſſen Entwicklung. Nur das große Vorbild wird hier, wie auch anderswo, die Bewegung maß⸗ gebend beeinfluſſen, ihr immer neue Anhänger zuführen, damit auch gleichzeitig deren Ausdehnung in die Breite zur Folge haben. Ein einfaches Beiſpiel lehrt dies, denn erſt die großartigen Erfolge der Kohlemainen, Ritola, Nurmi haben Finnland zum Land der Langſtrecken⸗Elite gemacht. Wenn man die Höchſtleiſtungen in der internationalen Leichtathletik auf ihre Anfänge zurück verfolgt, ſo erhält man einen Eindruck von der gewaltigen Aufwärtsbewegung dieſer bedeutendſten aller olympiſchen Sportarten, die zwei⸗ fellos heute in allen ſporttreibenden Ländern die Grund⸗ lage der Leibesübungen darſtellt. Rein zahlenmäßig ſieht der Unterſchied von einſt und jetzt in den olympiſchen Leichtathletik⸗Uebungen wie folgt aus: 100 Meter: 11,2 Burke⸗USA 1896; 10,3 P. Williams⸗ Kanada 1930. 200 Meter: 22,2 Tewsbury⸗US A 1900; 20,6 R. A. Locke SA 1926. 400 Meter: 54,2 Burke USA 1896; 46,4 Eaſtman⸗U SA 1933. 800 Meter::11 Flack⸗England 1896;:49,8 Hampſon⸗ England 1932. 1500 Meter::16 Soalhait⸗Frankreich 1896; Bonthron⸗US A 194. 5000 Meter: 16:34,3 Touquet⸗Frankreich 1897; 14:17 Leh⸗ tinen⸗Finnland 1932. 10 000 Meter: 31:14,4 Shrubb⸗England 1904; 30:06,1 B. Nurmi⸗Finnland 1924. 110 Meter⸗Hürden: 17,3 Curtis⸗USu 1896; Beard⸗USA 1934. 400 Meter⸗Hürden: 57,3 Tewsbury⸗US A 1900; 50,8 G. Hardin⸗US A 194. Hochſprung: 1,06 Meter Rowden⸗US A 1890; 2,06 Meter Marty⸗US A 1934. Weitſprung: 5,99 Meter: Fitzherbert⸗England 1866; 7,08 Meter Nambu⸗Japan 1931. Stabhochſprung: 2,92 Meter Nicholl⸗ USA 1883; 4,34 Meter W. Graber⸗US A 1933. Dreiſprung: 10,57 Meter Ewry⸗US A 1900; 15,82 Meter Oſhima⸗Japan 1934. Kugelſtoß: 11,72 Meter Stone⸗England 1867; 17,40 Mtr., Torrance⸗USA 194. Diskuswurf: 29,15 Mtr. Garrelt⸗UuS A 1896; 52,42 Mtr. H. Anderſſon⸗Schweden 1934. Speerwurf: 53,79 Meter Lemming⸗Schweden 1908; 76,66 Meter M. Järvinen⸗Finnland 1934. Hammerwurf: 49,73 Meter Flanagan⸗US A 1900; 37,77 Meter J. Ryan⸗U SA 191g. :48,8 F. 14,2 P. Köln(18. Oktober): 1. Dark Ronald⸗Rennen. Zwei. Ausgleich. 2200. Mk., 1200 Meter: 1. G. u. W. Eichholzs Lertha(Knoche); 2. Gnuſemong; 3. Windſor. Toto: 34; Platz: 23, 19, 15. Ferner: Mein Fürſt, Alpha, Kernpunkt, Syhakia, Stobno. 2. Preis des Reichswehrminiſteriums. Jagdr. Intern. Offiziersr. 2400 Mk., 3100 Meter: 1. Kav.⸗Schule Han. noper Maibach(Oblt. v. Klitzing); 2. Horos. Toto: 81. Ferner: Fahrewohl. 5 5 . Robert⸗Gerling⸗Preis. 12000 Mk., 2200 Meter: 1. Freifrau v. Oppenbeims Airolo(Printen]; 2. Famaſino;: 8. Morgengabe. Toto: 19; Platz: 12, N, 15. Ferner: Palander, Grandſeigneur, Miſſouri, Agnat. 4. Preis der Saar: Ausgl. 2. Jagor. Intern. Ama⸗ teurr. 4000 Mk., 3800 Meter: 1. Hptm. Holſtes Dalfin (Lt. von Horn); 2. Rhenus; 3. Newark. Toto: 124; Platz: 5, 42, 23, 18. Ferner: Mahadöh, Vicky, Fu, Jubel, Meerjunge. 5. Preis des Geſtüts Schlenderhan. Ausgl. 3. 2000 Mk., 1800 Meter: 1. K. Kellers Heidekönig(Vaas); 2. Kolben⸗ hirſch; 3. Mario; 4. Panorama. Toto: 124; Platz: 25, 42, 23, 18. Ferner: Audi, Onkel Karl, Robinſon, Muſter⸗ knabe, Franziskus, Schwertknauf, Paramour, Elmar, Son. nenzeit, Pieta. 6. Franz von Papen⸗Rennen. Intern. Amateurr. 2400 Mark, 1600 Meter: 1. J. Kunſts Gaſſenjunge(Stocks jr.); 2. Perlſtab; 3. Ball Trap. Toto: 64 Platz: 20, 38, 15. Ferner: Edelweiß, Wappenſchild, Fidelia, Herrgeſell, Georgette. 7. Nuage⸗Rennen. Ausgleich 4. 1700 Mk., 1200 Meter: 1. F. Michels Blackberry(Starnecker); 2. Huſar; 3. Ti⸗ tanie; 4. Gräfin Mariza. Toto: 224; Platz: 29, 15, 17, 20. Ferner: Elaß, Palladio, Ordensſchweſter, Florian, Geyer, Berna, Carriere, Sorgenfrei, Auswahl, Wernigerode. Siegdoppelwette: Heidekönig— Gaſſenjunge 60410. Vom ſücdeutſchen 2 Die Galopp⸗Saiſon 1934 geht jetzt mehr und mehr ihrem Ende entgegen. Zwar ſtehen noch wichtige Entſcheidungen aus, nicht nur in der Zentrale, auch in der Provinz. Von den weſtdeutſchen Rennplätzen ſind es aber nur noch Neuß, Horſt⸗Emſcher, Dortmund und Mülheim⸗Duisburg, deren Rennjahr noch nicht abgeſchloſſen iſt. Die Süddeutſche Rennſaiſon iſt am vergongenen Sonntag zu Ende gegan⸗ gen. Verſchiedene ſüddeutſche Pferde, die an den Münchner Rennen teilgenommen hatten, werden nun an den noch ausſtehenden weſtdeutſchen Ereigniſſen teilnehmen. An Hand der ſtatiſtiſchen Unterlagen läßt ſich feſtſtellen, daß in dieſem Jahre ein weiterer Aufſtieg im füddeutſchen Galopp⸗Rennſport zu verzeichnen iſt, nachdem im Vorjahre ſchon 15 Rennen mehr gelaufen wurden als 1932. Wenn wir auch die Leiſtungen der Vereine in den letzten Jahren vergleichen, müſſen wir ebenfalls ſeſtſtellen, daß auch hier ein Aufſchwung eingetreten iſt. Gegenüber dem Jahre 1932 wurde im Vorjahre für 125 Rennen an 24 Tagen(1932: 22 Tage= 110 Rennen) 277 310„ an Geldpreiſen(1932: 220 721 ausgegeben. Für das Jahr 1934 waren bei der Delegierten⸗Verſamm⸗ lung im Dezember 1933 von acht ſüddeutſchen Rennver⸗ einen 28 Tage beantragt, von denen allerdings nur Baden⸗ Baden(Internationaler Club), Bad Kreuznach(Nahetal⸗ Rennverein), Zweibrücken(Pfälziſcher Rennverein], Haß⸗ loch(Rennverein) und Erbach i. O.(Odenwälder Reiter⸗ verein) von den angeſetzten Tagen Gebrauch machten. München hatte nur fünf Tage beantragt, jedoch nachträglich noch drei Renntage für ſich reſervieren laſſen, ſo daß der Münchner Rennverein ſein diesjähriges Jahresprogramm mit acht Tagen abſchloß. Die kleineren Vereine in Lebach im Saargebiet und in Iffezheim(Rennverein), die in den letzten Jahren keine öffentliche Rennen ausgeſchrieben hatten, hielten nach längerer Pauſe im September gemiſchte Rennen mit Geldpreiſen ab. Ihr Jahresprogramm gekürzt hatten lediglich nur Frankfurt(Rennklub) und Mannheim (Badiſcher Rennverein). Auch der Ausfall einiger kleinen Veranſtalter wie Seckenheim, Mieſau(Weſtpfalz) und Blieskaſtel⸗Webenheim fällt weniger ins Gewicht. Insgeſamt wurden auf 10 Rennplätzen an 28 Tagen neben einigen nichtöffentlichen Konkurrenzen, die meiſt den SS⸗ bzw. SA⸗Reitern reſerviert waren, 156 Rennen mit Geldpreiſen gelaufen. Dazu kommen noch mehrere Trabrennen, die der Münchner Rennverein mit in ſein Programm nahm. An großen Ereigniſſen im ſüddeutſchen — Von Erreichtem zu Erſtrebtem Der deulſche Schwimmſport in der Welt Einſt Der deutſche Schwimmſport kämpft heute mit aller Kraft, wie das Arbeitsprogramm für den Winter erneut bezeugt, und auch ſchon mit einigem Erfolg, wie die Ergebniſſe der vergangenen Sommerſchwimmzeit gezeigt haben, um die Wiedererringung der Weltſtellung, die er in früheren Jah⸗ ren beſaß. 1928 wurden die letzten Siege in den olympi⸗ ſchen Schwimmwettkämpfen errungen— in Amſterdam gewann Deutſchland unerwartet das Waſſerballturnier und durch die Magdeburgerin Schrader das 200⸗Meter⸗Damen⸗ Bruſtſchwimmen. Die anderen großen Erſolge gehören in die Vorkriegszeit. Das Jahr 1912 brachte den einzigen deutſchen Weltrekord im 100⸗Meter⸗Kraulſchwimmen durch den Magdeburger Hellenen Bretting(:02,4), der aller⸗ dings bei den Olympiakämpfen nicht zum Siege kam. Doch holten ſich auf den Vorkriegs⸗Olympiaden die deutſchen Schwimmer eine ganze Anzahl goldene Medaillen. Paris 1900, St. Louis 1904, London 1908, Stockholm 1912, ſahen deutſche Schwimmer und Springer— Hoppenberg, Rauſch, Brack, Zacharias, Bieberſtein, Zürner, Bathe, Günther— als Sieger aus dem Waſſer ſteigen. Mit der machtvollen Entwicklung des Schwimmſports in Amerika kamen wir dann nicht mehr mit. Auch die anderen Länder konnten den Amerikanern nur vereinzelt Könner entgegenſtellen, etwa Argentinien Zorilla, Auſtralien Charlton, Schweden Arne Borg. Lediglich unſere Bruſtſchwimmer behaupteten ſich an der Spitze. Erich Rademacher konnte auch den Amerika⸗ nern noch Weltrekord vorſchwimmen. Als Rademacher 1928 in Amſterdam von dem Ja⸗ paner Tſuruta geſchlagen wurde, war dieſer erſte japa⸗ niſche Olympiaſieg ein Signal, das den Beginn eines ungeheuer ſchnellen japaniſchen Vormorſches im Schwimm⸗ ſport ankündigte. Fragt man heute nach der Stellung des deutſchew Schwimmſports in der Welt, ſo heißt dies, ſeine Leiſtungen nicht nur an denen der beſten Europäer, nicht nur an denen der Ameriknaer, ſondern vor allem an denen der Japaner meſſen! Jetzt In Her Weltrekordliſte iſt Deutſchland heute noch zwei⸗ mal vertreten, und zwar durch Erich Rademacher (400 Meter Bruſt:50,2— 1926) und Schwarz ⸗Göppin⸗ gen(500 Meter Bruſt:33,1— 19383). Unter den vom Internationalen Schwimmverband auf ſeiner letzten Ber⸗ liner Tagung genehmigten 27 neuen Rekorden war kein deutſcher; vielmehr waren ſie bei den Herren amerikani⸗ ſchen und japaniſchen, bei den Damen hauptſächlich hollän⸗ diſchen und japaniſchen Urſprungs. Aber:„Der Wettkampf iſt der allein zuverläſſige Grad⸗ meſſer für das wirkliche Können eines Sportlers“, und ſo geben die in den großen Meiſterſchaftskämpfen erreichten Leiſtungen ein beſſeres Bild des tatſächlichen Leiſtungs⸗ ſtandes. Wie ſieht es da aus? Vergleicht man die beſten deutſchen und die ſonſt beſten europäiſchen Zeiten in den Endläufen der Europameiſter⸗ ſchaften in Magdeburg(50⸗Meter⸗Bahn) mit den beſten Zeiten bei den amerikaniſchen Meiſterſchaften in Chikago (55⸗Yords⸗Bahn) und bei den japaniſchen Meiſterſchaften in Tokio(50⸗Meter⸗Bahn)— jeweils Endläufe— ſo ſieht das Bild ſo aus: Herren: 100 Meter Kraul: Deut ſche Beſtgeit: 59,8 Fischer; ſonſt europäiſche Beſtzeit: 59,7 Cſik⸗ Ungarn; us A⸗Beſtzeit::01,86 Highland; japa⸗ niſche Beſtzeit: 50 Maſ. Juſa.— 200 Meter Kraul: D. 222,7(A4⸗mal⸗200⸗Meter⸗Kraul⸗Länderſtoffel⸗Durch⸗ ſchnittszeit); E.:22,5 Ungarn(a4⸗mal⸗200⸗Meter⸗Kraul⸗ Länderſtaffel⸗Durchſchnittszeit); J.% Maſ. Juſa; 400 Meter Kraul: D.:18,5 Nüske, E.:55, Taris⸗Frankreich, USA:47,83 Medica(bei den japaniſchen Meiſterſchaften gewonnen). 1500 Meter Kraul: D. 21:26 Nüske, E. 20:01, Taris⸗Frankreich, USA 19:82,8 Medica(bei den japan. Meiſterſchaften geſchwommen), J. 19:16,6 Negami.— 100 Meter Rücken: D.:12,2 Küppers, E.:11,7 Besford⸗ England, USA.:11 v. d. Weghe(:08,8 v. d. Weghe bei den japan. Meiſterſchaften geſchwommen), J.:11,06 Jo⸗ ſida.— 200 Meter Bruſt: D.:49 Sietas, E. 249,8 Malm⸗ ſtröm— Dänemark, USA.:55 Higgins(220 Yards gleich 201,125 Meter), J.:45 Koike. Damen: 100 Meter Kraul: Deutſſchhe Beſtgeit: :10,3 Arendt, Europa⸗Beſtzei:07,1 d. Cuden⸗ Holland, US A⸗Beſtzeit: 111,7 MeKean, Japon⸗ Beſtzeit: 116,4 Siomi.— 400 Meter Kraul: D.:08,8 Halbsguth(im Vorlauf gewonnen), E.:27,4 Maſtenbroek⸗ Holland, USA:40,2 Kight(440 Yards gleich 402,250 Meter), J. 636,6 Furuta.— 100 Meter Rücken: D.:20, Arendt, E.:20,36 Maſtenbroek⸗Holland, J.:30 Ogiſo.— 200 Meter Bruſt: D.:09,1 Genenger, E. 313,2 Kragh⸗ Dänemark, USA:18,3 Godivink(220 Pards gleich 201,125 Meter), J.:05,8 Mayehata. Zwar iſt zu berückſichtigen, daß in einigen nicht auf⸗ geführten Ländern einzelne Schwimmer vorhanden ſind, die noch ein Wort mitzureden haben. Mußte ſich doch ſchon ein Koike dem Vertreter der Philippinnen, Ildeſonſo, beugen! Am Start und damit auch in der Siegerliſte der amerikaniſchen Meiſterſchaften fehlten die Brüder Spence, der Weltrekord⸗Rückenſchwimmer Kojac, in Japan Kiyo⸗ kawa. Wenn man dies nicht vergißt, läßt ſich aber die Ge⸗ ſamtlage ziemlich klar erkennen. Galopp-Mennſport — 2 In dieſem Jahre in 156 Rennen 366 721 Mark Geloͤpreiſe— Südweſt an der Spitze Rennſport hat es diesmal nicht gefehlt. In erſter Linie ſind wieder die Baden⸗Badener Rennen zu nennen, die in dieſem Jahre ein großer Erfolg waren und ſtets im deut⸗ ſchen Rennſport eine beſondere Stellung einnehmen. Wie in den letzten Jahren wurden diesmal wieder an vier Renntagen 24 Rennen abgehalten, darunter das Fürſten⸗ berg⸗Rennen, Zukunftsrennen, Großer Preis von Baden und Badener Meile. Der Nahetal⸗Rennverein, der 1933 nach 18jähriger Pauſe ſein Arbeitsprogramm wieder auf⸗ nahm, hielt heuer an vier Renntagen, im Juni und Juli, vier Rennen mehr ab. In Mannheim wurde im Mai die wiedererſtandene Badenia vom Stapel gelaſſen. Von beſſer dotierten Rennen kamen auf der Reunwieſe noch der Große Preis des Saarlandes und der Preis der Stadt Mannheim zur Abwicklung. In Frankfurt⸗Niederrad, wo an den vier Renntagen im allgemeinen nur kleinere Rennen zur Durchführung kamen, ſeien das Landgrafen⸗ und Wäld⸗ chen⸗Rennen die bedeutendſte Ereigniſſe geweſen. Ein er⸗ eignisreiches Jahr konnte aber die Riemer Rennbahn er⸗ leben; mit dem Großen Preis des Braunen Bandes Deutſchlonds, des Münchner Induſtriepreiſes und des Preiſes der Stadt München, iſt der Münchner Rennver⸗ ein ſchnell auf den zweiten Platz der ſüddeutſchen Ver⸗ anſtalter gerückt. Zweibrücken, Haßloch und Erbach, die allfährlich gemiſchte Rennen(Vollblut⸗, Halbblut⸗ und nichtöffentliche Rennen) abhalten, gehören ſonſt noch zum feſten Beſtondteil des ſüddeutſchen Rennſports. An Geld⸗ preiſen wurden für 156 Rennen 366 721/ zur Auszahlung gebracht. Von dieſer Summe gaben: Tage Voll⸗ Halb⸗ nicht Geld⸗ Ehren⸗ blutrennen öffentl. preiſe Baden⸗Baden 4 24 0 188 195 19 München 8 34 0 0**)94 283 31 Frankfurt a. M. 4 27 1 2 47 207 26 Mannheim 9 18 0 8 45 209 9 Bad Kreuznach 4 26 2 0 25 860 20 Zweibrücken 1 9 5 936 17 Haßloch(Pfalz) 1 6 1 1 5 070 11 Erbach i. Odenwald 1 4 2 1 8 700 10 Lebach(Saar) 1 2 0 4 1151 11 Iffezheim 1 2 1 1 6¹⁰ 7 7 14 366 721 161 28 149 *) Die Geldpreiſe von den Trabrennen ſind nicht mit enthalten. H. B. Und in Zukunft? In der kurzen Kraulſtrecke ſteht es heute um Europa und insbeſondere Deutſchland garnicht mehr ſo ſehr ſch t Wir haben die Ungarn erreicht und ſind von den Japan und den Amerikanern nicht ſo weit wie noch vor ku entfernt. Ungünſtiger iſt es ſchon über 200 Meter, ſolange unſere Schwimmer dem Deitersſchen Rekord(:16,1) nicht wieder nahekommen, und je länger die Strecken 8 unn ſo größer wird unſer Abſtand von der Welt elt klaſſe. Vier Japaner blieben in der 400⸗Mete ſchaft unter 5100, ebenfalls vier über 1 unter 20:00, acht unter 20:40! Außerhalb der Me haben ſich der Amerikaner Medica und die Japaner Nes und Makino in neuen Weltrekordleiſtungen abgelöſt. Unſere Rückenſchwimmer haben es ähnlich wie unſere Kraul⸗ ſprinter durchaus nicht unerreichbar weit, um an die Frei⸗ waſſer⸗Beſtzeiten der anderen heranzukommen, die Welt⸗ rekordzeiten 100 Meter Kojac⸗US A 108,2) ſind allerdings weſentlich beſſer. Glänzend iſt die japan Bru wim⸗ mergarde: Hinter Koike folgen Hamuro 245,4, Nakajawa :48,81 Es bleibt eine ſchwere Aufgabe, hier die Welt⸗ führung den Japanern wieder zu entreißen. Amerikas Stellung im Weltſchwimm⸗ ſport beruht heute auf dem Können nicht allzu vieler— Highland und Fick, Medica und Gilhula, Kofjac 0 v. d. Weghe ſind die Stützen. Breiter iſt die Front der jopaniſchen Schwimmer, die Europas Elite überragen. Da⸗ für ſpricht neben den ſchon erwähnten Zahlen nichts beſſer als die Feſtſtellung, daß die beſten Zeiten der japan 4⸗mral⸗200⸗Meter⸗Kraul⸗Vereinsmannſchaften:15—:25 bis :81 lauten(deutſche Länderſtaffel in Magdeburg:31½). So würden heute von Europäern nur wenige mit einige Spitzenblaſſe antreten können. neuerdings auch der ſlawe Wilfſan, der Taris, Küppers und der Engländer Besford, Siet Schwarz— denen dichtauf die Dänen folgen. Schwer überſehen läßt ſich, inwieweit ſich der Abſtand der deut⸗ schen Springer von den Amerikanern verringerk hat; in Europa haben ſie heute unbeſtritten die Führung, öhre Leiſtungen ſind im Steigen begriffen. Ob Eſſer, Marauhn und Stork heute ſchon gegen die Amerikaner etwas aus⸗ zurichten vermögen? Hier fehlt der Maßſtab des Kampfes. Bei den Damen liegt es eher umgekehrt, daß ſich die Amerikanerinnen und Japanerinnen erſt einmal gegen die europäiſche, nämlich deutſch⸗holländiſche Spitzenklaſſe durchzuſetzen haben— mit der Ausnahme des Bruſtſchwim⸗ mens, in dem die nichtjapaniſche Welt zur Zeit in den Deutſchen Genenger und Hölzner ihre beſten Waf⸗ fen gegen die japaniſche Weltrekordlerin Mayehata beſitzt, Führend im Kraulſchwimmen ſind die Holländerinnen, aber die Gegnerinnen der Zukunft ſcheinen ihnen nicht zuletzt im deutſchen Lager zu erwachſen. Die amerikaniſchen Schwimmerinnen beſitzen nicht mehr ihre frühere über⸗ ragende Stellung; doch auch da reifen junge Talente, etwa in der 17jährigen Kath. Rawls. Ueber beſte internationale Klaſſe verfügt der deutſche Schwimmſport im Rücken⸗ ſchwimmen, wo hoffentlich die junge Arendt nicht allein bleibt. Unſere Springerinnen, Jenſch⸗Jordan und vor allem Schieche, haben heute in Europa kaum eine Gegnerin— vielleicht mit Ausnahme der Englän⸗ derin Larſen im Kunſtſpringen— zu fürchten. Wenn ſie es verſtehen, ſich weiter zu vervollkommnen, ſollten ſie auch neben den Amerikanerinnen beſtehen. Nimmt man noch hinzu, daß Waſſerball beim letz⸗ ten Olympiaturnier wie 1928— nur in umgekehrter Reihenfolge— eine ungariſch⸗deutſche Angelegenheit war, ſo wird alles in allem klar, Europa und in ihm Deutſch⸗ land braucht, abgeſehen allerdings von den wichtigen längeren Strecken, die außereuropäiſchen Spitzenleiſtungen nicht mehr reſignierend anzuſtaunen, ſondern kann mit dem Ziel und der Zuverſicht, bei den nächſten Olympia⸗ Wettkämpfen in Berlin keine untergeordnete Rolle ſpielen zu müſſen, weiterarbeiten. Sportwoche des Lehrerturnvereins Mannheim Zum Abſchluß ſeiner Sommerarbeit veranſtaltete der ETW eine Sportwoche, die bewies, daß die ſommerlichen Leibesübungen mit Erfolg in den Reihen des Vereins be⸗ trieben werden. Die Veranſtaltung zeigte auch, daß der Körper bis in das ſogenannte„geſetzte Alter“ elaſtiſch und leiſtungsfähig bleibt, wenn er regelmäßig und pielſeitig durchgearbeitet wird. Gerade der Lehrer braucht Spaun⸗ kraft, körperliche Gewandtheit und Elaſtizität, wenn er mit der ihm anvertrauten Jugend leben will, wenn er ihr Vor⸗ bild ſein ſoll. Und Vorbild kann er nur fein, wenn er an ſich ſelbſt arbeitet, wenn er ſelbſt Leiſtungen vollbringt. Die Jugend iſt unbarmherzig: ſie anerkennt nur die Leiſtung. Die eigene ſportliche Be⸗ tätigung gibt dem Lehrer überdies die Fähigkeit, die Jugend erfolgreich in das vielſeitige Gebiet der Leibes⸗ übungen einzuführen; ſie ermöglicht ihm, am eigenen Leibe die Wirkungen der Uebungen zu ſpüren. Dann erſt kann der Lehrer beurteilen, was er ſeiner Jugend bieten, was er ihr zumuten kann. Deshalb iſt die eigene praktiſche Be⸗ tätigung des Lehrers eine der wichtigſten Forderungen, die der LTW ſtellt. Der Erfolg der Sommerarbeit blieb nicht aus, das be⸗ wieſen die guten Leiſtungen bei den einzelnen Kämpfen, die beſonders deshalb beachtenswert ſind, weil weitaus die meiſten Teilnehmer weit über 35 Jahre alt waren, alſo nach der in der Sportwelt üblichen Einteilung in die Klaſſe der„Alten Herren“ gehören. Die Woche wurde eingeleitet durch Schwimm wett⸗ kämpfe im Herſchelbad. Die Teilnehmer ſtarteten in zwei Altersgruppen: 1. bis 35 Jahre, 2. über 35 Jahre. Es wurden folgende Ergebniſſe erzielt: 2 Bahnen beliebig: jüngere Klaſſe: 1. Bauer: 2. Müller; ältere Klaſſe: 1. Eſpenſchied; 2. Schuler.— Streckentauchen: jüngere Klaſſe: 1. Bauer (2 Bahnen); 2. Frey, Helm.(2 Bahnen.— Staffeln(Bruſt⸗ ſchwimmen); 1. Humboldtſchule; 2. Innenſtadt. Als Hauptveranſtaltung wurden auf dem Polizeiſport⸗ platz Dreikämpfe durchgeführt in Lauf, Sprung und Wurf. Es ſtanden zur Auswahl: 100⸗Mtr.⸗ oder 400⸗Mtr.⸗ Lauf, Kugel⸗ oder Steinſtoßen, Hoch⸗ oder Weitſprung. Wie beim Schwimmen, ſo waren auch hier die„Alten Herren“ weitaus in der Mehrzahl. Folgende Ergebniſſe wurden erzielt: Dreikampf der Jungen: 1. Weber 179.; 2. Biſchof 156 Punkte. Dreikampf der Aelteren: 1. Eſpenſchied 166 Punkte; 2. Tuſchmann 158.; 3. H. Frey 148 Punkte. Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Humboldtſchule; 2. Vororte. Im Endſpiel des Fauſtballturniers; an dem fünf Mann⸗ ſchaften beteiligt waren, ſpielten Schillerſchule- und Vorort⸗ mannſchaft unentſchieden. 8 Den Abſchluß der Sportwoche bildete ein Fußballſpiel, bei dem auf dem Bfgi⸗Platz eine Mannſchaft der Humboldt⸗ ſchule einer Mannſchaft aus Mitgliedern des LT gegen⸗ überſtand. Nach ſpannendem Kampfe, bei dem ſich vor allem die beiderſeitigen Verteidiger hervortaten, ſiegte die Hum⸗ boldtſchule mit:1 Toren. 1860 München deutſcher Vereinsmeiſter In der deutſchen Vereins⸗Meiſterſchaft in der Leicht⸗ athletik hat Dr. Ritter von Halt eine Entſcheidung getroffen, nach der endgültig der Titel dem SW 1860 Mün⸗ chen zufällt. Zwor hatten die Stuttgarter Kickers mit 8837,87 P. das beſte Ergebnis erzielt, doch wurde die Lei⸗ ſtungsprüfung, nicht wie vorgeſchrieben, in zwei ſondern in drei Tagen durchgeführt. Aus dem gleichen Grunde ſcheidet auch der VB Stuttgart, der es auf über 8000 P. brachte, aus. Beide Stuttgarter Vereine haben den neuen deutſchen Vereinsmeiſter für das Frühfahr zu einem Mannſchafts⸗ kampf unter den gleicher Bedingungen nach der württem⸗ bergiſchen Hauptſtadt eingeladen, 5 n rzem ige 2 1 wim⸗ jawa Velt⸗ öhre auhn aus. pf es. ſich gen klaſſe wim⸗ den kaum glän⸗ n ſie auch letz⸗ hrter war, utſch⸗ tigen ngen mit ſt en ine iſſen, 8 2 71* u er ruſt⸗ port⸗ und Mtr.⸗ rung. ſchen afts⸗ tem⸗ Donnerstag, 18. Oktober 1934 Aus Baden Der Aufbau des Handwerks in Baden Wir berichteten bereits ausführlich über die Er⸗ richtung von Handwerkerinnung und Kreishandwer⸗ kerſchaften. In Baden ſind, wie mitgeteilt, 40 Kreis⸗ handwerkerſchaften mit je einem Kreishandwerks⸗ führer an der Spitze, errichtet, die ſich mit den Amts⸗ bezirken decken. In dieſen 40 Kreishandwerkerſchaf⸗ ten ſind 817 Innungen zuſammengeſchloſſen. Für den Kreis Heidelberg wurde Kreishandwerks⸗ führer, Zimmermeiſter Hermann Apfel⸗Heidelberg, beſtellt, für den Kreis Adelsheim wurde Schneidermeiſter Joſef Leitz aus Großeicholzheim beſtellt. Im Kreis Buchen wurde Schloſſermei⸗ ſter Julius Stalf Kreishandwerksführer. Im Kreis Mosbach wurde Schreinermeiſter Wil⸗ helm Lenz aus Mosbach, im Kreis Sinsheim Schneidermeiſter Eugen Stahl aus Sinsheim, im Kreis Tauberbiſchofsheim Kürſchnermei⸗ ſter Otto Sutor aus Tauberbiſchofsheim, im Kreis Wertheim Metzgermeiſter Fritz Doſch-Wertheim, und endlich für den Kreis Wiesloch Schloſſer⸗ meiſter Georg Welker zum Kreishandwerksführer beſtellt. Funge Künſtler ans Werk! Preisausſchreiben zur Erlangung von Entwürfen für eine Ehrenurkunde * Karlsruhe, 18. Okt. Der Präſident der Badi⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Dr. Ken⸗ trup, hat einen Wettbewerb zur Erlan⸗ gung von Entwürfen für eine Ehren⸗ urkunde ausgeſchrieben. Die Urkunde ſoll von der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer und ihren Außenſtellen an Betriebsführer, Arbeiter und Angeſtellte für vieljährige und verdienſtvolle Tätig⸗ keit bei der gleichen Firma verliehen werden ſowie an Firmen, die auf ein langes Beſtehen ihres Unternehmens zurückblicken können. An dieſem Wettbewerb können ſich alle in Baden anſäſſigen oder geborenen freiſchaffenden Künſt⸗ ler ariſcher Abſtammung beteiligen. Be⸗ ſonders würde es begrüßt werden, wenn ſich die junge Künſtlerſchaft recht zahlreich daran beteiligen würde. Eliſabeth Ruch * Freiburg i. Br., 18. Okt. Im 80. Lebensjahr verſchied im Pfründnerhaus die Lehrerin, Dichterin und Schriftſtellerin Eliſabeth Ruch. Sie hatte weit und breit einen Namen von gutem Klang, nament⸗ lich durch die„Kinder des Breisgaues“. Im Auf⸗ trage der Stadtverwaltung Freiburg gab Eliſabeth Ruch auch das hochintereſſante Werk„Chriſtian Wen⸗ zinger“ heraus. Als drittes beachtenswertes Werk wird nun nach ihrem Tode„Erinnerungen aus ihren Ferien“ erſcheinen. Außerdem haben eine ganze Reihe von Romanen und Erzählungen die Verſtorbene zur Verfaſſerin. Seit 1907 lebte Eliſa⸗ beth Ruch in Freiburg. * Wieſental bei Bruchſal. 18. Okt. Der 20 Jahre alte Albert Ratzel aus Linkenheim war bei einem Tarz vergnügen in Graben. Er benutzte die Gelegenheit, um ohne Wiſſen ſeines Freundes mit deſſen Kraftrad zu verſchwin den. Wohl in⸗ fulge des Regens rannte Ratzel an der ſcharfen Kurve in der Karlsruher Straße auf ein Hoftor. Ein ſchwerer Schädelbruch führte den ſofortigen Tod des jungen Mannes herbei. Mudan bei Buchen, 18. Okt. Beim Einbiegen in eine Seitenſtraße ſtieß ein Kraftwagen mit einem Kraftrad zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß der Führer des Kraftrades, Be⸗ nig aus Schloſſau, vom Rad geſchleudert wurde und neben anderen Verletzungen einen ſchweren Schädel⸗ bruch erlitt. * Maxau, 18. Okt. In der Nähe des Rheins bei Maxau wurden die Kleider eines gewiſſen Schwei⸗ zer nebſt einer beigelegten Adreſſe: Friedrich Ahr aus Ittersbach gefunden. Der Vermißte hat ſeine Arbeitsſtätte in Karlsruhe ſeit einigen Tagen ver⸗ laſſen. Von dieſem Zeitpunkt an fehlt jede Spur von ihm. Ob er den Tod im Rhein geſucht und ge⸗ funden hat, iſt noch nicht feſtgeſtellt. —— Rätfelhaftes Verſchwinden zweiter Brüder Von einer Geſchäftsreiſe nicht mehr zurückgekehrt * München, 17. Okt. Vermißt werden, wie die Polizeidirektion München mitteilt, ſeit 1. Oktober 1934 die Brüder Julius Möller, 28 Jahre alt, und Guſtav Möller, 21 Jahre alt, zuletzt wohn⸗ haft in Eßlingen(Wttbg.). Beide unternahmen im Kraftwagen eine Geſchäftsreiſe, und be⸗ fanden ſich auf dem Wege von Karlsruhe über Heidelberg in die Gegend von Würz⸗ burg, um Kolonialwaren⸗ und Feinkoſtgeſchäfte auf⸗ zuſuchen. Inzwiſchen ſollten ſie längſt zurückgekehrt ſein. Da ſie bisher keine Nachricht gegeben haben, wird ein Unglücksfall befürchtet. * Pirmaſens, 18. Okt. Geſtern ſind in der gan⸗ zen Weſtpfalz große Schwärme von Schnee⸗ gänſen beobachtet worden, die in ihrer typiſchen Keilſtellung ſchnatternd dahinzogen. Nach dem Volksmund deuten ſolche Schwärme von Schnee⸗ gänſen auf den frühen Eintritt des Winters hin. ſehr ſchleppend. In anderen Gemeinden wieder, Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Alls Eiferſucht die Gattin ermordet Das gräßliche Verbrechen in der Seilerſtraße in Eudwigshafen— Erdroſſelt, dann die Leiche aufgehängt Ludwigshafen, 19. Okt. Mittwoch morgen zwiſchen 6 und 7 Uhr er⸗ wü gte, wie bereits in einem großen Teil unſerer Ausgabe berichtet, der in der Seilerſtraße 5 wohn⸗ hafte etwa 40 jährige Franz Phülb ſeine in den ger Jahren ſtehende Ehefrau und hängte ſie nachher auf, um einen Selbſtmord vorzu⸗ täuſchen. Die Tat muß ſchon zwiſchen 6und 7 Uhr geſtern früh geſchehen ſein, weil während dieſer Zeit von Hausbewohnern ein heftiges Schreien der Frau zu hören war, das jedoch bald wieder verſtummte. Die Hausbewohner legten deshalb dieſem Vorkommnis keine größere Bedeutung bei. Als während des Morgens Frauen, die im glei⸗ chen Hauſe wohnen, bei Frau Phülb vorſprechen wollten, öffnete der Mann nicht. Als dann gegen die Mittagsſtunden ein Beamter des Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerkes er⸗ ſchien, um den Stand des Gasverbrauches an der Gasuhr abzuleſen, wurde dieſem erſt geöffnet, als der Angeſtellte es wiederholt verlangte. Phülb machte dabei auf dieſen Angeſtellten einen ſehr verſtörten Eindruck, ſo daß er ſich bei Hausbewohnern nach Phülb erkundigte, was dieſer für ein ſonderbarer mierte die Polizei, die kurz darauf erſchien. Auch dieſen Beamten verweigerte Phülb, die Woh⸗ nung zu öffnen. Mit einem Nachſchlüſſel öffnete nun die Polizei die Tür. Auf deren Befragen, wo ſich ſeine Frau befinde, antwortete er, daß ſie ſich nach auswärts zu ihren Angehörigen begeben habe. Die Beamten glaubten jedoch dieſen Angaben nicht und durchſuchten die Wohnung. Im nebenanliegenden Zimmer fanden ſie Frau Phülb an der Türklinke aufgehängt. Außerdem wies ſie am Hals Würgmerkmale auf. Es iſt anzunehmen, daß Phülb ſeine Frau zuerſt erwürgte und dann aufgehängt hat, um einen Selbſt⸗ mord vorzutäuſchen. Phülb wurde ſofort verhaftet und ins Ludwigshafener Amtsgerichtsgefängnis ein⸗ geliefert, wo er einem eingehenden Verhör unter⸗ zogen wurde. Phülb hat, wie weiter bekannt wird, die Tat aus Eiſerſucht begangen, obwohl kein Grund hierfür vorlag, da die Frau all⸗ gemein als durchaus korrekte und anſtändige Ehe. frau bekannt war. Der Mörder hatte einen Brief auf dem Küchentiſch hinterlaſſen, worin er als Grund für ſeine Tat angab, daß ſeine Frau angeblich mit amderen Männern Beziehungen gehabt habe. Dieſe Anſchuldigungen dürften jedoch den Tatſachen nicht Menſch ſei. Daraufhin wurde man ſtutzig und alar⸗ entſprechen. m Was ſich ſo im Schwarzwald lut Von Hauſach bis zur Baar hinauf —oe— Triberg, 17. Okt. Es iſt für den Beobachter mit der Berichtspflicht immer eine angenehme Feſtſtellung, wenn ein All⸗ tagsbericht nicht auf Alltäglichkeiten aufgebaut zu werden braucht, wenn das berühmte Kalb mit ſechs Füßen und das Huhn mit ſechs Eiern am laufenden Band ſchön im Stall gelaſſen werden kann. Da nach dem alten philoſophiſchen Erkenntnisſatz alles Wer⸗ den und Geſchehen im ſteten Fließen iſt, ſo bringt auch der Alltag immer manches Neue, das wert iſt, feſtgehalten zu werden. Man muß nur etwas ſehen können. In Hauſach kommen ſogar wunderliche Dinge vor, die in mehrfacher Beziehung von jeder Alltäg⸗ lichkeit abweichen. Lieſt man da doch eben als neue Berichtsüberſicht aus dem Schwarzwald, daß endlich ein Bahnhof wie Hauſach ein Schutzdach gegen Regen für die dort ja allerdings lange auf paſſenden An⸗ ſchluß warten müſſenden Fahrgäſte erhalten müſſe. Man traut ſeinen Augen kaum: am gleichen Tag, wo man das las, ſtand auch bereits die verlangte Wartehalle in Hauſach ſchon in ihrer ganzen Träger⸗ konſtruktion fertig da und nur die Abdeckung fehlte noch. Iſt das nicht wie im Zauberland? Oder hat am Ende der Berichterſtatter vergeſſen, ſich die Wirk⸗ lichkeit zugänglich zu machen? Das erſte wäre netter. In Hornberg hat man nach einem guten Som⸗ mer allerlei Fernhoffnungen, die Erfüllungsberechti⸗ gung haben. Sie gelten der Schaffung und Belebung der Autofernlinie Elzach⸗Oberprechtal-Landwaſſer⸗ eck—Steingrün Hornberg. Lauterbach— Schrem erg und möglichſt bis Oberndorf am Neckar. Das wäre keine ſchlechte Sache und würde für Hornberg die Schlüſſelſtellung in zwei wichtigen Verkehrslinien ſichern, einmal die erwähnte und weiter die durch das Gutachtal längs der Schwarzwaldbahn ziehende Verkehrsader erſter Ordnung. Die Annäherung der Endorte wie Freiburg im Breisgau und Schramberg im Oſtſchwarzwaldbecken und Oberndorf am oberen Neckar mit dem Albhinterland und die engere Ver⸗ knüpfung der Zwiſchenlagen mit dem Ende wäre ein großer Gewinn. Die Zuſage des reſtlichen Ausbaus der Rothaldenſtraße bringt die Dinge dem Werden näher, liegt doch die Zuſage der Poſt aus früheren Zeiten vor, daß, wenn die Straße uſw. In Triberg, mit ſeiner mittleren Höhe von 700 Metern, hat man in dieſen Tagen erſtmals das Thermometer herbſtlich mit der Tageshöchſtwärme nicht mehr über zehn Grad im Schatten ſteigen ſehen. Es geht alſo langſam trotz aller ſchönen Tage von Aranjuez unweigerlich dem Winterſport entge⸗ gen. Ehe aber der Schnee die Landſchaft eindeckt, hat man das Werk des Heldenglockenturmes noch vollendet, die Glocke geweiht und auf die luftige Höhe gebracht, wo ſie erſtmals ihre Stimme zur Probe erklingen ließ. Ein ernſter, feierlicher dunk⸗ ler Ton, der, wie ein Probegeläut ſämtlicher Tri⸗ berger Glocken gegen Wochenſchluß ergab, ausge⸗ zeichnet mit den anderen Tonſchwingungen harmo⸗ niert. Die feierliche Einweihung des ganzen Wer⸗ kes ſoll am 21. Oktober nunmehr erfolgen, am Kirch⸗ weihſonntag. Brief aus dem Angelbachtal * Rotenberg, 17. Oktober. Die Feldfrüchte ſind in dieſem Jahr ohne Ausnahme gut eingebracht wor⸗ den. Während die Getreideernte im Sommer nicht gerade den Erwartungen entſprach und die Futter⸗ ernten anfänglich faſt ganz ausfielen, haben die übri⸗ gen Ernten mit Einſchluß des Traubenherbſtes in jeder Hinſicht befriedigt. Dies kann auch von der Hopfen⸗ und Tabakernte geſagt werden. Leider iſt der Abſatz des gedörrten Hopfens in manchen Orten deren Pflanzer ſich zu einem Verein zuſammen⸗ geſchloſſen haben, wie beiſpielsweiſe in Rotenberg, Rauenberg und Wiesloch, liegen die Verhältniſſe be⸗ deutend beſſer. So konnten in dem kleinen Ort Rotenberg, deſſen Bewohner faſt ausſchließlich Land⸗ wirtſchaft treiben, in den letzten Tagen von den im Keltergebäude gelagerten Hopfenbeſtänden des Ge⸗ ſamthopfenbauvereins, die insgeſamt 70 Zentner be⸗ trugen, nicht weniger als 60 Zentner zu einem recht angemeſſenen Preis an den Mann gebracht werden. Es wurden je Zentner erſter Qualität 230 bis 250 Mark gezahlt. Der kleine Reſt dürfte in wenigen Tagen gleichfalls abgeſetzt ſein. Auch die Grumpen wurden bereits verwogen. * Landau, 18. Okt. Das Schöffengericht Landau wird am 24. Oktober gegen 26 ehemalige An⸗ gehörige der aufgelöſten kath. Jugendorganiſa⸗ tion„Die Sturmſchar“ wegen Abhaltens und Beteiligung an einer verbotenen Verſammlung ver⸗ handeln, die von dem früheren Pfalzführer dieſer Organiſation, Friedrich Dinſe aus Laudau, in den Wald beim Treitelskopf bei Klingenmünſter ein⸗ berufen worden war. Es ſind dabei von einer Reihe der Angeklagten Angriffe gegen die Reichsregierung erfolgt, die dazu angetan waren, dieſe in ihrem An⸗ ſehen zu ſchädigen. Die Anklage erfolgte wegen Vergehens gegen die Vrordnung vom 23. März 1933 zum Schutze der nationalen Regierung. Jugendliche Einbrecherbande verhaftet * Grafenhauſen(Wttbg.), 17. Okt. In dem benach⸗ barten Dorf Mettenberg gelang es der Polizei, eine jugendliche Einbrecher bande feſtzuneh⸗ men. Die Mitglieder dieſer Bande, meiſt Burſchen im Alter von 14 bis 16 Jahren, ſtehen im Verdacht, in der Umgegend zahlreiche Einbrüche begangen zu haben. Aus der Pfalz Hellſeherin hilft Verbrecher entlarven Wie ein Villeneinbruch aufgeklärt wurde * Landau, 18. Okt. Eine intereſſante Verhandlung fand vor der Strafkammer des Landgerichts Landau ſtatt. Im Oktober 1932 wurde in dem Landhaus eines Frankfurter Studiendirektors in Dörrenbach bei Berg⸗ zabern, das nur über Sommer bewohnt war, ein⸗ gebrochen. Faſt die ganze Einrichtung im Werte von 6000 Mark war geſtohlen worden. Eine Spur von den Tätern war nicht feſtzuſtellen. Im Auguſt 1934 wurde nun der 1896 geb. Albis Han⸗ nack, ein nach Dörrenbach zugewanderter Böhme, beim Diebſtahl eines Faſſes Teer von einem Gen⸗ darmen ertappt, der ſich auch mit der Aufklärung des Einbruchsdiebſtahls im Jahre 1932 befaßt hatte. Seinerzeit hatte ihm die Ehefrau des Studiendirek⸗ tors von einer Weisſagurg Mitteilung gemacht, die ihr eine Hellſeherin auf Befragen über den Einbruch gegeben hatte. Danach war der Einbruch von zwei Männern ausgeführt worden, von denen der eine viele Sommerſproſſen im Geſicht trug. Auch der Verlauf des Einbruches wurde be⸗ ſchrieben. Bei der Feſtnahme des Teerdiebes fielen dem Gendarmeriebeamten die vielen Sommerſproſ⸗ ſen in deſſen Geſicht auf. Die ſofort wieder aufge⸗ nommenen Ermittlungen über den Einbruchsdieb⸗ ſtahl brachten auf eine Hausſuchung hin einen gro⸗ ßen Teil der entwendeten Wäſche zum Vorſchein. Hannack gab unter dem Drucke des Beweismate⸗ rials ſeine Beteiligung an dem Einbruch, bei dem ſieben Betten bis auf die Bettgeſtelle geſtohlen und alle Schränke und Spinde der Wohnung aufgebro⸗ chen und beraubt wurden, zu. Sein Geſtändnis deckte ſich mit den Ausſagen der Hellſeherin. An dem Einbruch war nach den Angaben des Hannack auch ſein im Elſaß wohnender Schwager beteiligt. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 7 Monate Neues aus Lampertheim a Lampertheim, 18. Okt. In der Rheinſtraße vergnügten ſich Kinder damit, ihren Drachen ſteigen zu laſſen. Dieſer kam mit der Ortsnetz⸗ leitung in Berührung und blieb daran hängen. Die Drachenſchnur wickelte ſich um zwei mit Elektrizität geladene Leitungsdrähte, ſo daß Kurzſchluß ent⸗ ſtand, und die Leitung ein Stück lang verbrannte. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 50 Mark, der durch die Eltern zu erſetzten iſt.— Bekanntlich iſt es ver⸗ boten, Drachen innerhalb des Ortes und in der Nähe von Leitungsdrähten ſteigen zu laſſen.— Die Notgemeinſchaft der Althausbeſitzer hat wiederum ein Hilfswerk für ihre Mitglieder er⸗ ſchloſſen, indem jedes Mitglied Brennholz für den Winterbedarf für wenig Geld erhält. Aus ſtaatlichen Forſten wird z. Z. ein Waldſtück zu Siedlungszwecken abgeholzt, ſo daß ein großer Anfall von Buchen⸗, Fichten⸗ und Eichenholz erfolgt. Die Zuteilung er⸗ folgt ſo, daß jedes Mitglied einen oder zwei Wagen Holz erhält, wofür pro Fuhre.60 Mark zu zahlen ſind bei freier Anfahrt ins Haus. 100 Holzfäller und Bauern ſind mit dem Fällen und Heimfahren be⸗ ſchäftigt. Für das Fällen ſteht jedem Arbeiter ein halber Wagen zu, ein ganzer Wagen dem Fuhrmann für das Fahren.— Am Sonntag erhielten in Darm⸗ ſtadt 13 Lampertheimer Jungmeiſter in feierlichem Akt ihre Meiſterbriefe. Zwei konnten die Prüfung nicht beſtehen. Insgeſamt hatten ſich 685 Jungmeiſter aus Heſſen der Prüfung unterworfen, 68 beſtanden die Prüfung nicht. KPo-Junktionäre vor Verliner Volksgericht Vorbereitung zum Hochverrat— Gefängnisſtrafen wegen Zerſetzungsarbeit X Berlin, 18. Oktober. Vor dem Berliner Volksgerichtshof hatten ſich geſtern fünf aus Baden ſtammende ko m⸗ muniſtiſche Funktionäre wegen Vorbe⸗ reitung zum Hochverrat zu verantworten. Der Hauptangeklagte, ein gewiſſer 25 Jahre alter Richard Hofmann aus Mannheim, ſcheint offen⸗ bar bei der badiſchen Bezirsleitung der KPD eine bedeutſame Rolle geſpielt zu haben. Im Januar 1933 wurde der Angeklagte noch im Auftrag dieſer Bezirksleitung auf eine Inſpektionsreiſe nach Karls⸗ ruhe, Freiburg und Offenburg geſandt. Hofmann war die Aufgabe geſtellt worden, auf dieſer Reiſe zu beobachten, wieweit die Zerſetzungsarbeit der Kommuniſtiſchen Partei innerhalb der Polizei vor⸗ geſchritten war. Schon frühzeitig hatte die Kp, die jederzeit mit einem Verbot ihrer Partei und ihrer ſämtlichen Organiſationen zu rechnen hatte, damit begonnen, geheime Verbindungen einzurichten und Sonder⸗ kuriere auszubilden, damit eine illegale Orga⸗ niſation aufgezogen werden konnte. Dieſe Sonderkuriere hatten zur beſonderen Tarnung ihrer Aufgabe über Deckadreſſen zu arbeiten. Der angeklagte Hofmann bekam des⸗ halb von der Bezirksleitung auch den Auf⸗ trag mit, nachzuprüfen, ob das Spiel mit den Deckadreſſen funktioniere. Auf ſeiner Inſpektionsreiſe hat ſich H. mit den ört⸗ lichen Parteiſtellen überall in Verbindung geſetzt. Daneben verſuchte er einige andere Kommuniſten für ihre ſpäere illegale Tätiakeit zu ſchulen. ſcholb ein Jahr Gefängnis. In Lörrach konnte die Polizei., die ihn beobachtet C hatte, endlich verhaften. Bei der Durchſuchung ſeines Gepäcks fanden ſich zahlreiche hochverräteriſche Schrif⸗ ten, außerdem hatte Hofmann ein Paket mit drei Fläſchchen einer giftigen Flüſſigkeit bei ſich. Leider konnte die Polizei die von dem Angeklagten benutzten Deckadreſſen nicht mehr ſicherſtellen, da Hof⸗ mann im letzten Augenblick die auf Seiden⸗ papier geſchriebenen Adreſſen ver⸗ ſchluckte. Den Nachforſchungen der Polizei ge⸗ lang es aber, einige ſener Kommuniſten ausfindig zu machen, mit denen Hofmann auf ſeiner Inſpek⸗ tionsreiſe zuſammengearbeitet hatte. Deshalb hatte ſich jetzt vor dem Volksgerichtshof neben dem Haupt⸗ angeklagten Hofmann noch der 36jährige Kommuniſt Joſef Lingelbach aus Karlsruhe, der 29jährige Hans Hitzſcholb, ein gewiſſer 40 jähriger Pfiſte⸗ rer aus Mannheim ſowie die 24jährige rumäniſche Staatsangehörige Sara Schauer aus Freiburg zu verantworten. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat verur⸗ teilte der Volksgerichtshof Hofmann zu 2 Jah⸗ ren und 6 Monaten Gefängnis, von denen 1 Jahr 7 Monate durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten, Lingelbach und die Schauer er⸗ hielten je ein Jahr, 2 Monate Gefängnis und Hitz⸗ Sämtliche Angeklagte mit Ausnahme von Hofmann wurden auf freien Fuß geſetzt, da ſie nach Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft ihre Strafzeit ſchon verbüßt haben. Den Angeklagten Pfiſterer ſprach der Volksgerichtshof frei. 5 Donnerstag, 18. Oktober 1934 AND ELS. urn Warenſauschdiensſ der wesi- und südwestdeutschen Außenhandelssfellen Die Schwierigkeiten des Außenhandels machen es not⸗ wendig, alle Möglichkeiten zu erſchöpfen, um im Intereſſe der Rohſtoffbeſchaſf fung die Aus fuhr zu ſör⸗ dern. Zu dieſen Möglichkeiten gehört heute nach dem Willen der Reichsregierung insbeſondere das Waren ⸗ tauſchgeſchäft. Zur Durchführung dieſes Waren⸗ tauſchgeſchäftes haben ſich, wie die Außenhandelsſtelle für daß Rheinland in Köln mitteilt, die weſt⸗ und ſüdweſt⸗ deutſchen Außenhandelsſtellen Duisburg, Düſſeldorf, Köln, Frankfurt a. M. und Mannheim zu einer Arbeits⸗ gemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. In dieſem Zuſammen⸗ hang, d. h. zwecks Förderung des Ausfuhrgeſchäfts, mi zen wir noch dorauf hinweiſen, daß die Reichsſtelle für den Außenhandel(Berlin Weg, Potsdamer Straße 10/11) folgende Firmenliſten neu herausgege⸗ ben hat: 1. Ein⸗ und Ausfuhrfirmen, induſtrielle Unter⸗ nehmungen, Aer Zahnärzte, Hoſpitäler uſw. in Aethio⸗ pien. 2. Handelsfirmen in Guatemala. 3. Wicht ge Handelshäuſer und Unternehmungen im Freiſtagt Hen Juras, C. A. 4. Einfuhrfirmen in Nieder ländiſch⸗ Indien mit Adreſſen der europäiſchen Einkaufsſtellen und Warenverzeichnis. 5. Liſte von Firmen in Para⸗ gu ay. * Damenkonfektionsgeſchüft Albert Schuck, Pirmaſens. Angenommener Vergleich. Der vom Verband der Deut⸗ ſchen Damenoberbekleidungs⸗Induſtrie E.., Berlin, gut⸗ geheißene endgültige Vergleichsvorſchlag dieſer inſolventen Firma ſieht eine volle Befriedigung der Gläubiger mit Forderungen bis zu 30/ und ſolcher Gläubiger, die ihre Forderungen auf dieſen Betrag ermäßigen, innerhalb zwei Monaten nach Rechtskraft des Vergleichs vor. Die übrigen nicht bevorrechtigten Gläubiger erhalten auf ihre For⸗ derung eine Quote von 40 v.., zahlbar in fünf Raten zu 8 v. H. Die Fälligkeit der erſten Rate iſt feſtgeſetzt einen Monat nach Zuſtandekommen des Vergleichs. Die reſt⸗ lichen Raten folgen in Abſtänden von je zwei Monaten. Die Gläubiger verzichten auf Schadenerſatzforderungen, ſowie auf Zinſen und Koſten und geben die in ihren Händen befindlichen Schuldtitel zu treuen Händen der Ver⸗ trauensperſon zurück. Auf jede Rate wird eine Schonfriſt von 14 Tagen zugebilligt. Sichergeſtellt iſt die Vergleichs⸗ erfüllung durch die Bürgſchaft der Eheleute Jacob Bi⸗ ſchoff und Roſa Biſchoff, Pirmaſens. O Vereinigte Nürnberger Lebkuchen⸗ und Schokoladen⸗ fabrik Heinrich Häberlein und F. G. Metzger AG., Nürn⸗ berg. Nürnberg, 17. Okt.(Eig. Tel.) Die GV. ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1933/4, der nach Abſchreibungen von.18(.12) Mill./ mit einem Verluſt von 1551, abſchließt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 47 789/ er⸗ höht. Bei einem Warenbruttoüberſchuß von(alles in Mill. Mark).13(.96), Zinſen, ſonſtigen Kapitalerträgen, ver⸗ ſchiedenen Exlöſen und außerordentlichen Erträgen von .07(00.8) betragen die Aufwendungen für Löhne und Ge⸗ hälter 1,08(0,99), ſoziale Abgaben 9,80(0,74J. Aus der Bilanz: Grundſtücke und Gebäude.77(.44), Wertpapiere .29(.32), Außenſtände.33(.35), Warenvorräte.70 (.60); andererſeits bei unv. AK. von.525 Bankſchulden .08(.11), Kreditoren.11(.10). An Stelle der verſtor⸗ benen Madlor Staudt wurde Stadtrat i. R. W. Weicke l neu in den AR. gewählt. Im laufenden Wirtſchaftsjahr ergab ſich bis jetzt eine weitere Umſatzſteigerung. Der Auf⸗ tragseingang für das bevorſtehende Weihnachtsgeſchäft iſt meſentlich beſſer als im Vorjahr, ſo daß mit einem befrie⸗ digenden Ergebnis gerechnet werden könne. Die beiden Betriebe dees Unternehmens ſind im Augenblick voll be⸗ ſchäftigt. Zur Gründung der Deutſche Ziehzünder AG, Stutt⸗ gart. Bei der mit einem Kapital von 6090 000% unter Mitwirkung des Württ. Notenbank erfolgten Gründung Handelt es ſich in der Hauptſache um Jie Ueberführung der Unternehmung des Herrn Willy Lück in Fellbach in die Form einer AG, um eine breitere finanzielle Baſis zu erhalten. Es iſt beabſichtigt, die Fobrikation und den Ver⸗ trieb der automatiſchen Maſchinen zur Herſtellung der Sſpo⸗Ziehzünder ſowie der Ziehzünder ſelbſt zu ver⸗ größern. Ziehzünder ſind aus Hartpapier hergeſtellte Zünöſtöckchen die zu 30 Stück gebündelt ſind und beim Heranziehung an einer Zündfläche vorbeigleitet, die ſie ſelöſtätig in Brand ſetzt. Im Ausland beſtehen bereits teils unter maßgeblicher, teils unter ausſchließlicher Be⸗ teiligung der Deutſche Ziehzzünder Ac Tochtergeſellſchaften, die unter Benutzung der automatiſchen Maſchinen(die täglich 1% Million Zünder fabrizieren] die Fabrikation von Ziehzündern betreiben. Geplant iſt die Errichtung von Tochtergeſellſchaften in allen Ländern. * Umwandlung der provinzialſächſiſchen Roggen⸗Pfand⸗ briefe. Die Auſſichtsbehörde hat die Landſchaft der Pro⸗ vinz Sachſen von der Verpflichtung befreit, die von ihr ausgegebenen öproz. Roggen⸗ Pfandbriefe abzuſtempeln oder in neuauszuſtellende Reichsmark⸗Schuldverſchreibun⸗ gen umzutauſchen. Die Pfandbriefe werden mit Wirkung vom 1. Oktober 1994 ab mit 4 v. H. verzinſt. An Stelle von 1 Ztr. Roggen tritt der Betrag von 7,50 1. 28 »itur Eniwicklung der Grundsfückspreise in Baden (Schluß.) Heidelberg Bei Betrachtung der Heidelberger Grundſtücksverkäufe fällt die große Zahl der außerordentlich gering⸗ wertigen Häuſer auf; dieſe liegen durchweg in den Voxorten Wieblingen, Rohrbach, Kirchheim und in der Mühltalſtraße. Ihrer ganzen Bauweiſe und ihrem Be⸗ ſtimmungszweck nach gehören ſie eigentlich überhaupt nicht in eine Betrachtung über ſtädtiſche Grundſtückspreiſe. Be⸗ merkenswert iſt, daß unter dieſen kleinen Objekten ſich auch eins befindet, das durch Zwangsverſteigerung ve wurde und dabei immer noch den vollen Friedenspreis und faſt den doppelten Einheitswert erzielte. Die höchſten Preiſe wurden durchweg für gemiſchte Grundſtücke, alſo für ſolche, die ſowohl gewerblichen wie Wohnzwecken dienen, erzielt, ferner für einen Villen neubau, der im Wege der Zwangsverſteigerung für 74000/ bei 77 200.¼ Einheitswert den Beſitzer wechſelte. Von größeren Werten ſind ferner zwei Zwangsverſteigerungen zu verzeichnen; in einem Fall befriedigte ein Grundſtück, das 1914 mit 330 000 Mark bewertet war, eine ausgefallene Forderung mit 33 000 4, im auderen Falle wurde für ein gemiſchtes Grund ſtück in der Altſtadt bei 128 000/ Friedenswert und 72 600/ Einheitswert ein Betrag von 70 000/ erlöſt. Die Verkaufspreiſe betragen zwiſchen 30 und 100 v. H. der Friedens⸗ und zwiſchen 45 und 165 v. H. der Einheits⸗ ſteuerwerte. Für Heidelberg ſtehen uns übrigens auch An⸗ gaben über die Jahresmieten der verkauften Grundſtücke zur Verfügung; danach können wir feſtſtellen, daß der Preis zwiſchen dem 57 fachen und dem 16fachen der Jahres⸗ miete ſchwankt, daß alſo mit einer 6⸗ bis 18fachen Brutto⸗ Verzinſung gerechnet wird, aus der ſomit noch die Aus⸗ gaben für Unterhaltung, Steuern uſw. beſtritten werden müſſen. äußert Pforzheim Da in Pforzheim Grundſtücke im Werte von mehr als 100 000 4 überhaupt nicht zum Verkauf kamen— der höchſte erzielte Preis betrug 65 000/ für ein Haus in der Selier⸗ ſtraße—, bewegen ſich hier auch die Verhältnisſätze in engeren Grenzen. Es wurden zwiſchen 70 und 160 v. H. der Einheitswerte und zwiſchen 50 und 85 v. H. der Frie⸗ denswerte erlöſt; die Durchſchnittszahlen lauten 112 und 53. Man kann alſo ſagen, daß die Preiſe ſich auf etwa die Hälfte der Vorkriegswerte belaufen und die Einheitswerte um etwa 10 v. H. übertreffen. Dabei iſt zu bemerken, daß die Einheitswerte verhältnismäßig niedrig angeſetzt waren. Baden⸗Baden Zwei Umſtände geben dem Grundſtücksmarkt von Baden⸗ Baden das Gepräge: zunächſt die Tatſache, daß in dieſer Bäderſtadt Villen vorhanden ſind, die mit großem Auf⸗ wand nach dem beſonderen Geſchmack ihrer Beſitzer errichtet worden ſind und die heute bei einem Verkauf auch nicht annähernd einen Preis erzielen können, der dem An⸗ ſchaffungswert entſpricht, und zum anderen die Brauchbar⸗ keit der Gebäude für Hotel zwecke, die unter Um⸗ ſtänden Wertſteigerungen zur Folge haben kann. So ging ein Villengrundſtück mit dem außerordentlich hohen Frie⸗ denswert von 600 000/ und einem Einheitswert von im⸗ mer noch 240 000 4 für nur 85 000„ an den neuen Be⸗ ſitzer über. Ein anderes Grundſtück von 378 000/ Steuer⸗ wert 1914 und 190 000„ Einheitswert wurde für 192 000 ¼/ an ein Hotel verkauft. Auffallend hoch iſt in Baden⸗Baden die Anzahl der Zwangs verſteigerungen. Mehr als 40 v. H. aller Grundſtücksumſätze kam auf dieſem Wege zuſtande. Die dabei erzielten Preiſe bewegen ſich etwa auf der Höhe der Einheitsſteuerwerte und der Hälfte der Friedenswerte; ausgenommen ſind allerdings die Ge⸗ ſchäftsgrundſtücke, die in Baden⸗Baden auch nicht entfernt an die Einheitswerte heranreichen.— Im ganzen geſehen wurden bei den Baden⸗Badener Verkäufen durch⸗ ſchnittlich 44 v. H. des Friedenswertes(mit Schwankungen zwiſchen 20 bis 100 v..) und 82 v. H. des Einheitswertes (40 bis 170 v..) erzielt. Ich habe bei dieſer Darſtellung die erzielten Preiſe mit Bewertungen verglichen, die in den Jahren 1914 und 1931 zu Steuerzwecken vorgenommen wurden. Dieſe Werte ſind zu Vergleichszwecken durchaus brauchbar, da ſämtliche Grundſtücke den genannten Abſchätzungen unterworfen wur⸗ den; aber die Friedens werte von 1914 ſind nicht etwa gleich den Preiſen von 1914, und ebenſowenig ent⸗ ſprechen die Steuer werte von 1931 den tatſächlich im Jahre 1931 erzielten Erlöſen. Die Einheitsſteuerwerte ſtellen eine nur für Steuerzwecke vorgenommene amtliche Abſchätzung dar; ſie gehen von einem Vielfachen der Roherträge aus, von welcher Summe beſtimmte Ab⸗ ſchläge gemacht werden. Der auf dieſe Weiſe gefundene Wert liegt in den meiſten Fällen unterhalb des Preiſes. Wenn alſo beiſpielsweiſe oben von einem Die Weinlese isi beendei Ein reicher FErirag/ Forſlaufende Umsãße Die Regenfälle der letzten Zeit waren für das Leſe⸗ geſchäft nicht günſtig und man iſt deshalb froh, daß dieſe Arbeit im allgemeinen beendet iſt. Dies gilt nament⸗ lich für die Weinbaugebiete ſüdlich des Rheingaus, wo man nur noch in vereinzelten Bezirken für den Qualitätswein⸗ bau mit den Spüt⸗ und Ausleſen auch weiterhin beſchäft⸗ tigt iſt. Im Rheingau ſelbſt iſt der Vorleſe die Haupk⸗ leſe gefolgt und der größte Teil der Ernte iſt, namentlich hei den kleineren Winzern, aus hier bereits eingebracht. Dies gilt auch für den Mittelrhein und die Nahe, die Ober⸗ und Untermoſel, während an der mittleren Moſel und an der Saar die Leſe im Gange iſt, nachdem die Feuchtigkeit und Wärme der letzten Zeit das ihre zur Qualitätsver⸗ beſſerung beigetragen haben, Soweit bis jetzt eine Ueber⸗ ſicht möglich iſt, ſind Qualität und Quantität in dieſem Jahr in allen deutſchen Wein baugebie⸗ ten ſehr befriedigend ausgefallen. Was das Geſchäft mit neuem Wein anlangt, ſo iſt es bisher ſtellenweiſe nur langſam in Gang gekommen. Hinſichtlich der Preisbildung iſt zu beachten, daß ſür die Käufe beim Erzeuger Richtpreiſe aufgeſtellt wurden. Dieſe betragen für die Landesbauernſchaft Ba⸗ den für Elbling und Räuſchling(als geringſtes Leſegut) für den Hektoliter 33 /, für beſſere Qualitäten 40 41, je nach Qualität haben die einzelnen Bezirke jedoch beſondere Richtpreiſe feſtgelegt, die bisher nur ſelten überboten wur⸗ den. In Württemberg gilt als Richtpreis für Weiß⸗ und Schillerweinmoſt der Betrag von 40 J. Erzielt wur⸗ Zen auf Verſteigerungen der letzten Wochen 40—115/ je Hektoliter unter Bevorzugung von Rotwein. Am häuſig⸗ ſten wurden 50—65% bezahlt und das Bezugsgeſchäft der Wirte hat ſich ſo lebhaft geſtaltet, daß über drei Viertel der Ernte in ſeſten Händen ſein dürften. Die Landesbauern⸗ ſchaft Bayern ſtellte als Richtpreis für Weißweine je 1000 Liter in der Pfalz 330 und in Franken 400/ auf, Die fränkiſchen Qualitäten ſind jedoch ſo gut ausgefallen, daß meiſt höhere Forderungen geſtellt, allerdings nicht immer bewilligt werden. In der Pfalz hat das Geſchäft in Por⸗ iugieſer⸗Moſten bisher einen ruhigen Verlauf genommen, wogegen in Weißmoſt fortlaufend Abſchlüſſe erfolgen, die aber bisher nicht ſo groß ſind, wie es den Wünſchen der Erzerner entſpräche. Sind doch die Erträge ſo groß, daß ſowohl die Erzeuger wie der einheimiſche Handel erheb⸗ liche M einlagern müſſen und einige Winzergenoſſen⸗ ſchaften d grgehen wollen, noch in dieſem Jahre Verſteigern zuhalten. Im allgemeinen hat man ſich bei den Um hisher an den genannten Richtpreis ge⸗ halten. Wenn auen Rotweinen ziemliche Ruhe herrſcht, ſo dürfte die 3 iche mitſprechen, daß die diesjährige Ernte in der Rheinpfalz ſchätzungsweiſe 300 000 Hektoliter, in Rheinheſſen 200 000 Hektoliter erbrachte, was dem Drei⸗ fachen einer Normalernte entſpricht, wenn man als Norm ben Durchſchnittsertrag der z etzten vier Jaßre annimmt. Im Rheingau war man hauptſächlich mit dem Verkauf von Trauben beſchäftigt. Die dafür feſtgeſetzten Richtpreiſe wurden meiſtens überboten. Entſprechend der ſpäten Leſe⸗ zeit am Mittelrhein, an der Moſel und Saar iſt dort das Verkaufsgeſchäft bisher noch unentwickelt. In alten Weinen hat ſich der Verkauf an Moſe? und Saar lebhaft fortgeſetzt, wobei ſich die Preiſe gut be⸗ haupten, zum Teil beſſern konnten, wa die dortigen Win⸗ zer um ſo mehr begrüßen, als ſie noch über einen beträcht⸗ lichen Beſtand der Kreſzenz 1933 verfügen. Bezahlt wur⸗ den u. a für Bernkaſteler 650—900 /, Piesporter 725, Zel⸗ tinger 700, Erdener 750-850/ je Fuder(960 Liter). In der Pfalz erbrachten die 1000 Liter 1933er Kallſtadter naturr. 9001200, desgleichen Wachenheimer 9001000, des⸗ gleichen Mußbacher 825—850; Kallſtadter 1934er naturrein 520—680, rot 280, Wachenheimer 520-600, Mußbacher 490 bis 500, desgl. Rotwein naturr. 325335„. Baden er⸗ zielte für die 100 Liter 1933er naturr. 6070. Am Mittelrhein bezahlte man für die 1000 Liter ver⸗ beſſerten 1933er in Oberweſel 700730 /, in Bacharach etwa 850„; im Rheingau für das Halbſtück(600 Liter) verb. 1933er 400430 J, für naturr. Wein 450500 /. An der Nahe erbrachten die 600 Liter verb. 1933er bei ſchlep⸗ pender Nachfrage etwa 400 /. In Franken nahm der Winzerverein Sommerach eine Naturmoſtverſteigerung vor und erlöſte für die 100 Liter 54—57 /, für Riesling 65„. Wegen zu geringen Gebotes infolge ſchwacher Kaufluſt wurden die Naturmoſte zurückgezogen von Roſenberg bei 32, Engelsberg bei 53 und Katzenkopf bei 68„4. Im ganzen zeigt ſich, daß die vom Reichsnährſtand im Einvernehmen mit dem Handel feſt⸗ geſetzten Richtpreiſe dem Weingeſchäft nicht nur eine ge⸗ wiſſe Stetigkeit verliehen, ſondern auch dazu geführt haben, daß die früher häufigen großen Preisſchwankungen zum Vorteil von Erzeuger und Handel aufgehört haben. 2 * Gewinnabſchluß der Vg Vereinigte Holzinduſtrie A. für Holzhandel. Breslau. Nach Abſchreibungen von 13 059(5 787)/ auf Anlagen und 162 373(13 577)/ an⸗ deren Abſchreibungen ſchließt die Geſellſchaft das am 31. 3. 1934 abgelaufene Geſchäftsfahr mit einem Reingewinn von 202 857/(i. V. 12 048 /, wovon 10 000% zur Bil⸗ dung eines Reſervefonds verwendet wurden). Die Ver⸗ mögensaufſtellung des Unternehmens, das im Januar 1933 gegründet wurde und deſſen Großaktionär die Vereiniate Holzinduſtrie, Gleiwitz, iſt. zeigt fſoſgendes Bild(in Mill. Mark): Warenvorräte.64(.07), Warenforderungen.17 0,66), Konzernforderungen 1,79(130), Darlehen und ſon⸗ ſtige Forderungen.07(.06), Anzahlungen.18(An⸗ zahlungen 90.07, Gemeinſchaftsgeſchäft Ruſſiſche Handels⸗ vertretung.21), Wechſel.31(.04), Kaſſe und Bankgut⸗ haben.11(.03): andererſeits Grundkapital unv..5, ge⸗ ſetzliche Reſerve.01(—), Rückſtellungen 90.27(.08), Wert⸗ berichtigungsnoſten.11(.02), Verbindlichkeiten insgeſamt .24(.81) Mill.. Grundſtück geſagt wird, es habe 120 v. H. des Einheits⸗ wertes erzielt, ſo darf dies nicht ſo verſtanden werden, als ob eine 20prozentige Preis⸗ oder Wertſteigerung er⸗ zielt worden ſei. Georg Haller. Neue Zwiebelmindesſpreise Mit Wirkung vom 15. Oktober 193 men der Abſatzregelung von 1s von Speiſezwiebeln an die preiſe bis auf weiteres ſe unſortiert, Querdurchm den 5,10. Für die ſort Zuſchläge zu den genannten durchmeſſer 45 mm und aufwärt Querdurchmeſſer 28—45 mm 0,30 gelten in den geſchloſſenen ſtelle, in den nichtgeſchloſſenen Erzeugers an den Käufer. Die ausſchl. Sack, ſie ſind Mindeſtpr ſchritten werden. Ernfevorschäßung für Hackfrüchfe und Heu Die Vorſchätzungen der amtlichen Berichterſt fang Oktober d. J. Reichsamtes an To., d. h. rd. 800 000 To. m mehr als im Durchſchnitt ertrag iſt der Rückgang an Frühkartoffeln nahezu aus⸗ geglichen. Die geſamte Kartoffelernte beträgt 43,6 Mill. To., bleibt alſo nur um 1 v. H. hinter dem Vorfahr zu⸗ rück, liegt aber um 2,7 Mill. To. über dem Durchſchnitt der letzten 10 Jahre. Die Zuckerrübenernte wird nach vor⸗ läufiger Schätzung auf 9,1 Mill. b. H. h. ro. 500 000 To. oder 6 v. H. höher veranſchlagh als i. V. Der erhöhte Er⸗ trag iſt hier größtenteils auf die Erweiterung der An⸗ baufläche um 52 000 Hektar oder 17 v. H. zurückzuführen. An Runkelrüben wird faſt der vorjährige Ertrag(rd. 30 Mill. To.) erwartet, d. h. 3 Mill. To. mehr als im Durch⸗ ſchnitt 1927⸗38. Die Heuernte wird auf 27,3 Mill. To. ge⸗ ſchätzt, davon entfallen auf Klee 7,4(Vorjahr 8,8), auf Lu⸗ zerne 1,6(1,8), auf Wieſenheu 18,3(22,2) Mill. To. Infolge der anhaltend günſtigen Witterung Hürfte ſich die Hack⸗ frucht⸗ und Heuernte nach endgültiger Feſtſtellung etwas erhöhen. an werden im Rah⸗ Zwiebeln gelte ſtpreiſen: Größ 6,60 1 j je 50 Ke tab Bezirksvertriebs⸗ en bei der Abgabe os ſe gelten für 50 Kg g des Stat. g von 41,8 Mill. b und 1,7 Mill. To. Durch dieſen Mehr⸗ * Starke Auftragsſteigerung bei der Europa⸗Schreib⸗ maſchinen AG. Die zum AEcG⸗Konzern gehörende Europa⸗ Schreibmaſchinen⸗Af in Erfuxt iſt nach wie vor gut be⸗ ſchäftigt, und zwar in erſter Linie durch den ſtarken Ver⸗ kaufserfolg, der auf der Internationalen Büro⸗Ausſtel⸗ lung in Berlin erzielt wurde. Die Geſellſchaft konnte beſonders große Aufträge in dem von ihr hergeſtellten ge⸗ räuſcharmen hreibmaſchinengerät und in der neukon⸗ ſtruierten Volksſchreibmaſchine hereinnehmen. Infolge des guten Auftragseingangs kann die Gefolgſchaft des Unternehmens, die gegenwärtig rund 1700 Köpfe beträgt, um weitere 300 Arbeitskräfte erhöht werden. g- Ausgabe Nr. 481 r— Frankfurfer Abendbörse Renfen fest an den Mittagsver, entenmartkt, wo großen Poſten Altbeſitz aber ebenfalls anzog. ord ſpäte Rei er Aktien: Kurſen chuloͤbuch Der nenſteuer⸗Geſetzes, 0 g von un⸗ nate) aud 2 re K aber gegen den Kurſe änderung. b der Rentenmarkt feſt, wo⸗ rvortraten, auch Um chen waren Kaſſarenten Im Frei⸗ Itbeſitz bis ruhig. Der g ſchwächer, die Schluß betrugen etwa. bis naun konnten ſich aber um 4 v.., erholen und au ſſahrtsakti ben gut behauptet. Von fremden W aben 3,5 id. 7 . en gabe 5 Sbahn v. H. auf 176 v. H. nas waren verkehr 3u 1 v Alti an. rkt verkehrte änge gegen den b v.., Mannes hwe Bunde Altbeſitz 103 144—144 erten: Bayr. Effekten⸗ ur ſelbank 73,25, Dresdney 76,2 Eredit 78,8, er Bankverein 145,50, 5, Oſterr 0 Harpener 107, Aku 62, Lahmeyer 122. Marki der landwirischafflichen Erzeugnisse Da der Butterbedarf geſtiegen war, waren die benötigten Buttermengen aus der laufenden Erzeugung nicht voll aufzubringen. Die Reichsſtelle konnte dem ver⸗ größerten Bedarf jedoch nachkommen. Obwohl Auslands⸗ butter vielſach zu günſtigerem Preis angeboten wird, kann ſich das Publikum an manche Auslandsbutterſorten nur ſchwer gewöhnen. Zuletzt trat eine gewiſſe Beruhigung des Marktes ein. Für die nächſte Zeit iſt mit einem weiteren raſchen Abſinken der deutſchen Buttererzeugung zu rechnen, da die Milcherträge mit Eintritt der Nachtfröſte ſtärker abſinken werden. Der Käſemarkt erfuhr eine merkliche Belebung. Insbeſondere für Tilſiter Käſe erhöhte ſich die Nachfrage. Teilweiſe konnte an- und halbfetter Ware kaum die be⸗ nötigte Menge geliefert werden. Das übrige Hartkäſe⸗ geſchäft verlief angeregt zu feſteren Preiſen. Emmentaler und Schmelzkäſe fanden größeres Intereſſe. Die Belieferung mit inländiſchen Friſcheiern hält ſich in engen Grenzen. Die Preiſe ſind jahreszeitlich enk⸗ ſprechend heraufgeſetzt worden, deutſche Friſcheier wurden um 1 3 je Stück erhöht, lediglich die S⸗Sorten um 1 J. Zwiſchen deutſcher Kühlhausware und deutſchen Friſch⸗ eiern beſteht nunmehr in allen Sorten eine Spanne von 1 3 je Stück. Waren und Märkſe * Karlsruher Produktenmarkt vom 17. Oktober. Amt⸗ lich notierten: Inlandweizen Ernte 1934, Feſtpreisgebiet 17, Erzeugerfeſtpreis für Okt. 20.70, Mühlenfeſtpreis einſchl. Zuſchlag für RfG 21.10, Großhandelspreis 21.10; Sommer⸗ weigen zur Zeit ohne Angebot. Inlandroggen Ernte 1934, Feſtpreisgebiet 16, Erzeugerpreis für Okt. 16.70, Mühlen⸗ feſtpreis einſchl. Zuſchlag für Rfc 17.10? Sommer- und Induſtriegerſte je nach Herkunft und Qualität, Ernte 1934 19—21, Ausſtichw. ü. N. Futtergerſte Ernte 1934, Feſtpreis⸗ gebiet 9(59—60 Kg.) Erzeugerfeſtpreis für Okt. nom. 15.90; deutſcher Hafer, Feſtpreisgebiet 17, Erzeugerfeſtpreis für Okt. frei Erzeugerſtation 48—49 Kg. 16.20, Großhandels⸗ preis 16.50; Weißhafer 70 3 je 100 Kg. Zuſchlag. Weizen⸗ mehl Type 790 Inland. Großhandelspreis im Preisgeb. 17 27.50, Frachtausgleich plus.50, Aufſchlag für Weizen⸗ mehl mit 20 v. H. Auslandsweizen 3 /, mit 10 v. H. .50„ für 15 To.⸗Ladung; Type 568(0). 2 /, Type 405 (00)— 3 J, Type 1600(Weizenbrotmehl)— 5 J: Roggen⸗ mehl Type 997, 7öproz., Großhandelspreis im Preisgeb. 16 24.60, Frachtausgleich +.50„. Weizen⸗ und Roggenmehl Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. neuer Reichsmühlenſchlußſchein. Weizennachmehl Okt. 16.25— 16.50 Weizenbollmehl(Futter⸗ mehl) je nach Fabrikat 12.25—12.75; Weizenkleie(W. 17) per Okt. 10.35—10.65, do. per Nov. 10.45—10.75; Roggen⸗ kleie(R. 16) 10.03—10.33; Biertreber je nach Qualität 17; Trockenſchnitzel loſe 11: Malzkeime je nach Qualität und Herkunft 14.50—15; Erdnußkuchen 14.70; Palmkuchen 13.50; Rapskuchen 11.80; Soyaſchrot ſofort greifbar 13.20 Lein⸗ kuchenmehl je nach Fabrikat 16.70. 5 Speiſekartoffeln: Laut Anordnung des Gebietsbeauf⸗ tragten weißfl..55, rotſchalige.55, gelbfleiſch.(Induſtrie und ähnliche).75, blauſchalige.55 /, beim Verkauf frei Hauskeller vom Gebietsbeauftragten als angemeſſen feſt⸗ geſetzt.75 ,. Loſes Wieſenheu(neue Ernte).25.75, Luzerne 6 bis .25, Weizen⸗, Roggenſtroh drahtgepr..20.30, Futter⸗ ſtroh(Gerſte und Hafer).75/(die 50 Kg.). * Frankfurter Getreidegroßmarkt vom Weizen Feſtpreisgebiet W 9 200; W' 13 204,'᷑16 2085 Großhandelspreiſe für Mühle; Roggen Feſtpreisgebiet R 9 160: R 13 164; R 15 168; Futtergerſte Feſtpreisgebiet G 9 162(Großhandelspreis ab Station); dito. G 11 165; dto. G 12 167: Hafer Feſtpreisgebiet H 13 160(Großhan⸗ delspreis ab Station]; dito. H 14 162; Weizenmehl küdd. Spez. 0 Feſtpreisgebiet W 13 27,5; W' 16 27,15, plus 0,50 Mark Frachtausaleich; Roggenmehl Feſtpreisgebiet R 9 R 13 23,60; R 15 24 plus 0,50% Frachtousaleich: Weizen⸗ nachmehl 16,25; Weizenſuttermehl 12,50: Weizenkleie W 13 10,0'16 10,60; Roggenkleie R 13 9,60; R 15 9,84; Soja⸗ ſchrot 13; Palmkuchen 13,30: Erdnußkuchen 14,50: die drei letztgenannten ſind Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fobrikſtation mit Monopolzuſchlag; Treber 17,25; Stimmung ruhig. Häufeversfeigerung in Karlsruhe Die Süddeutſche Fettſchmelze EV, Mannheim brachte um Dienstag in Karlsruhe das badiſch⸗pfälziſche Steptbr.⸗ Gefälle, und zwar 21147 Großviehhäute, 28 748 Stück Kalb⸗ felle und 1136 Hammelfelle zum Ausgebot. Der Beſuch war gut, der Verkauf geſtaltete ſich flott. Außer Rinder⸗ häuten von 30—49 Pfd., die—5 nachließen, wurde alles zu Höchſtpreiſen abgeſetzt. Im einzelnen wurden für das Pfund in Pfennigen erlöſt: Kuhhäute: bunte o. K. alle Gewichte 25—28, rote o. K. bis 29 Pfd. 25, 30—49 Pfd. 3740.5, 50—59 Pfd. 38 bis 42.5, 60—79 Pfd. 4850, 30—99 Pfd. 42—46, 100 und mehr Pfd. 39.7543. Ochſenhäute: bunte o. K. alle Gewichte 25—30, rote o.., Gewichte wie vorſtehend, 29.55 bis 60, 47.552, 4750.5, 46—49. Rinderhäute: bunte o. K. alle Gewichte 33—42, rote o.., Gewichte wie vor⸗ ſtehend, 43, 42—46, 41— 44, 44,548, 46—48. Bullen ⸗ häute: bunte o. K. alle Gewichte 24, rote o.., Gewichte wie vorſtehend, 32, 39—44, 39—42, 3740.5, 35.—38, 31—86, Schuß 30. Kalbfelle: bunte o. K. bis 9 Pfd. 46—48,.1 bis 15 Pfd. 44—45, 15.—20 Pfd. 42, rote o. K. gleiche Gewichte 58.—64, 51—57, 51—52, Schuß 37, Freſſer bis 20 Pfd. 29.75. Schaffelle: wollig 45, halbw. 36, Blößen 28. Uebersee-Geſreide-Noſierungen Neuyork, 17. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 8678; dto, roter Sommer⸗Winter Nr. 2 107,75; dto. hard 115,25; Mais neu onkommende Ernte 85,75; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 67756; Gerſte Malting 96,54; Mehl und Fracht unv. Chikago, 17. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(willig) Dez. 10036 100,25; Mai 100,50—100,25; Juli 9595,25, Mais(kaum ſtetig) Dez. 7778; Mai 80; Juli 80,50; Haſer(willig) Dez. 52,25; Mai 5076; Juli 45,75; Roggen(willig) Dez. 73,75; Mai 75,75; Juli 75,75.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗ Sommer Nr. 2 102,25; dito. gemiſchter 105,25; Mais gelber Nr. 2 80,50; dto, weißer 87,25: dto. gemiſchter 80,50: Hafer weißer Nr. 2 57,50; Gerſte Malting 80122. 2 17. Oktober. Winnipeg, 17. Okt.(Ei lig) Weizen per Okt. 78; Dez. ö Okt. 41,75; Dez. 4073; Mai 498; n per Okt. 5858; Dez. 596; Mai 63; Gerſte per Okt. 57 D 7 i 54,75; Leinſaat per Okt. 188,25; Dez. 135%; Mai 140,5; 1 Ioko Northern 1 79,50; dto. 2 75,50; öto, 3 78,00. Buenos Aires, 17. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Papfer⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,25; Nov. 6,27; Dez, 6,37; Mais per Nov. 6,46; Dez. Jan. 6,73; Hafer per Nov. 5,80; Leinſaat(Tendenz ruhig) Okt. 12,85, Nov. 1270 Roſario, 17. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,55; Nov. 6,60; Mais per Okt. 6,35; Nov. 6,40; Leinſaat per Okt. 12,50 Nov. 12,55. Dr.) Sch 2 Lu ß noͤenz wil⸗ Mai 8378; Hafer per 2. Tendenz willig; Okt. 5,0 März 5,576; Mai 5,778.— Mais(100 1b.) Ten⸗ denz ruhig, Okt. 21,6 V: Nov. 22,0 VB; Dez. 22,% B. a Amerikanische Schmalz und Schweinemärkfe Neuyork, 17. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 Ib.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1015; to. middle Weſtern 10001010; Talg unverändert. Chikago, 17. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Okt. 930;: Dez. 940 G; Jan. 950 G; Mai 985 G: Preiſe für leichte Schweine 490540, ſchwere Schweine 560—575; Schweinezufuhr in Chikago 26 000, im Weſten 88 000. Geld und Devisenmarkt Zürich, 7. Orteber Gchluk emflich) Konstabfin- 248 Perig 20.2 1½ Spanien 41.85— prag 12810 Bukarest 305 London 15.01— Holland 217.77¼ J Nersckan 57,850 Off. ankd. 2 Heuyork 808.37 gerlin 128.75- Budapesl.— gl. Cetd 1 Belgien 71.60— Wies eff..] 72,78— heigrad 7,00 J onatsgeld lteſten 26.25. Joſſs.— Aten 294,— JMonafsgeld 2½ Paris, 7. Okicher(Schug amllich). London 74.22— J Spanien 207.25 Nopenbagen 331,75 f Wien 8 Feuxork 15.00 ½] allen 129.95 flollan! 1028.— berlin 610.50 delgſen 354 25 Schweiz 494 75 J Stockbom 383.25 Warscheu 28850 Amsterdam, 7. Oktober(Schlus amllich. Berfln 59 42— delgen 84 36 ¼ J 08lo 36.35— J reg 617 London 722.7 Schweiz 19413 7% Aoperfagen 32.30— pryafdhe ½ ee en ee ee als 15 aur! 17½ J Mien 2 ats. London, 7 Oiober Gthluß amtlich) eue. 498 ¼] Fopendagen] 22,39/ Meskan 563.50 chende! 1/850 None 493.25 Fiockham 19.39“ fomzvjen 490, Pekehems 1,206 5 8 11 5 55 8 110420 1 8 132585 E 18 50 eris„ Ulssebon„ Alken 512.— eriko 1 brüssel 20.93 ¼ J Helsingtors 216.50 ien 28.25 Monfeiced 19 75 Halſen 57.06— prag 116.25 Warschau 25.81 Valperas berlin 12.15 Budapest 24.50 Buenos Aires] 36,37 Buenos 757 Schwei 8 4 415 50 55 5 5 8 15 3 29015 panjen 85.79— Soll„ T kRongkong 1, Adafrika„ Neuyork, 17 Oklober Schub amtlich) Benketrepte Herlin 40.68 J Wien 19.12— Skotholm J 25.47 ½(80 1g.) 6. Londou-Nab. 498.37 Fudapes t 30.15.— Brüssel 28.59] fd. brief ,-. N. 494.87 Flag 422,25 Gafri! 18.79— ſagl. bels“ 1 aris 1 5 08 Belgrad 1 Montreal 22885 Prllandelsw. 75 fal 464% 97555 24.87% feen 861— ua 1 Hollen t 68,44- Hopenbagen 22.05— J Japan 28.87 J Alber 2 Hamburger Melallnoſierungen vom 17. Okfober HKupfler I banes- u. Sralts- Zinn brief bal Brief J bel, bezahl brei] belg beranhh Jaduat. 83.7588, 0—, 07.0302,„ Hüttenrhuü Rg. 16.251775 kebru.25 802.0—,— Feinsilber(H. p. 49 49.256,25 6030.—.— keingod(f. p. gr. 2,84 261 . Alt-Platn(Abfalle liktabr.(il. p. gr.)...10, 2090 —.—. ſechn. reines Plefin cee betalhor,(ü. 5.... 4. 8,70 Septamb. 86.75,—.— Toto A Okober 38 7883. 302,0—, J Antimon fegulus dilnes.(S.) 88. 15 doremd. 58,753.50. 307,02,, Uuecksilber(S per Flasche) 11. ½ 11% Dezemb. 88.75 88,50 J83,50807. 0802.0. Noffremerz chines.(in Jh.) 48.— Leinöl⸗Notierungen vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. Okt.⸗Nov. 10,25(unv.); dto. Klk. 11%è59 (11/6); Leinſagtöl loko 19,75(unv.]; Nov.⸗Dez. 18,75 (1896); Nov. 1896(unv.); Mai⸗Auguſt 197,(19,25); Baum⸗ wollöl ägypt. 14,50(unv.); Babmwoll⸗St. ägypt. Nov.⸗Dez. 478(unv. Neuyork: Terp. 52,50(52). Savannah: Terp. 47,50(47). Frachienmarki Duisburg-Nuhrorf Die Nachfrage nach Kahnraum war heute außergewöhn⸗ lich gering. Die Frachten tal⸗ wie bergwärts und ebenso die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. Jul 35.75 Augus! 88.25 2 11 1 gsver. tt, wo Poſten Itbeſitz enfalls e und derten unächſt kaum lands⸗ „ kann n nur ng des eiteren echnen, ſtärker ehung. frage. die be⸗ irtkäſe⸗ entaler n hält ch ent⸗ vurden 1. Friſch⸗ te von 140,5 wöhn⸗ ebenſe 2 2 Donnerstag, 18. Oktober 1934 Neue Maunheimer? Zeitung. Mittag⸗Ausgabe r e! Der Name des früheren Mitinhabers des Ber⸗ liner Sportpalaſtes, Jakob Schapiro, ſtand im Schon Mittelpunkt eines großen Deviſenſchieber prozeſſe 1 ſich gegen fünf Perſonen, Albert vorher ſchon ein Aktienpaket im Auftrage Schapiros Vogler, Theodor Hoppe, Wilhelm Sieckmann, Louis an den Angekl agten Hoppe übergeben hat. Die übri⸗ Koske und Georg Trottner richtete, die ſich ſämtlich gen haben den Verkauf der Effekten für Rechnung vor dem Schnellſchöffengericht Berlin zu verantwor⸗ des Hoppe beziel hänge weise des Schapiro beſorgt ten haben. Schapiro ſelbſt be unter den Angeklagten; er iſt findet ſich nicht mehr nach Paris geflüchtet, den ſollte. kommen ergaben aber, um ſich der Strafe zu entziehen, die ihn wegen des Zuſammenbruchs der„Neu Er hat dieſe ſtäblich ausgeplünder 11 Millionen RM. kleine Sparer um ihr letztes Schapiro bediente ſich, wie gab, der Dienſte des Schlag! erwartet. Geſellſcha beſtohlen, Geld kamen. .⸗G.“ ft buch⸗ t und um mindeſtens wodurch unzählige en Boden Von die Verhandlung er⸗ wagenſchaffners auch in burg an der Huthmann, haben; er die daß habe das ohne den Inhalt zu kennen. Ausſagen GERICHTSBSERICHTE AUS NAH UND FE RN Deviſen im Norderpreß * Berlin, 18. Oktober. das auf dem Bahnhof Friedrichſtraße abgeholt wer⸗ 15 Mark Trinkgeld wollte er dafür be⸗ Paket mitgenommen, der übrigen der Angeklagte mindeſtens einmal Das Urteil wird am Donnerstag gefällt. Flür Morphium 15000 Mf. Prüfungsgelder veruntreut gb Marburg a. d.., der Großen S Lahn hatte trafkammer in Mar⸗ ſich der 43jährige Heinrich der nicht nur in Marburg, ſondern weſtdeutſchen Sportkreiſen großes Anſehen Angeklagten 18. Oktober. zu diefer Zeit im Lazarett lag, von einem Sanitäts⸗ unteroffizier 100120 Ampullen Morphium erhalten habe, die er mit nach Hauſe nahm. 1923 ſchied er aus dem Heere aus und war zunächſt an der Mar⸗ burger Univerſitätskaſſe beſchädigt. Spä⸗ ter war er als kaufmänniſcher Angeſtellter in einem Betrieb tätig. Daneben arbeitete er weiter im Büro des wiſſenſchaftlichen Prüfungsamtes der Univerſität. Die Examenskandidaten lieferten bei ihm die Prü⸗ fungsgebühren zur Weitergabe an die Univerſitäts⸗ kaſſe ab. Das Einkommen reichte nicht. Im Jahre 1925 erkrankte Huthmann an einem Gallenleiden. Vor Gericht gab er an, zur Linderung ſeiner Schmerzen zunächſt die aus der Kriegszeit aufbewahrten Morphiumampullen verbraucht zu haben Nach einer ſchweren Gallenblaſenoperation erhielt er durch ärztliche Verordnung das Morphium. Er hatte ſich ſo ſehr an das Rauſchgift gewöhnt, daß er überhaupt nicht mehr ohne Morphium leben konnte. Zuletzt verbrauchte er täglich bis zu zehn Ampullen. Daneben nahm er auch ſtändig große Mengen ver⸗ 9. Seite/ Nummer 481 vermindert zurechnungs fähig. In Al Abetracht dleſe verminderten Zurechnungsfähigkeit beantragte 15 Vertreter der Staatsanwaltſchaft an Stelle einer verwirkten Zuchthausſtrafe drei Jahre Gefängnis füß den Angeklagten. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. . 8 op Das Pech des Jechprellers en Berlin, 16. Oktober. Pech ge⸗ Schöffen⸗ „Sie haben ja ein unglaubliches habt,“ meinte der Vorſitzende des Berliner gerichts ironiſch, als Hans Löwenthal von ſeinen vergeblichen Bemühungen berichtete, Hotelſchulden zu bezahlen. Der aus Hamburg ſtammende Au⸗ geklagte hatte längere Zeit in einem Berliner Hotel gewohnt, weil er für einen Hamburger Geſchäfts⸗ freund Verhandlungen führen ſollte. Dieſer Ge⸗ 2 ſchäftsfreund habe feſt verſprochen, für die Hotelkoſten aufzukommen. Der Hamburger wußte allerdings nichts von einer ſolchen Abmachung. In einem zweiten Hotel hatte Löwenthal mit einem Scheck über 500 Reichsmark, der auf eine nie⸗ ſchiedener Schlafmittel zu ſich und rauchte täglich 30 bis 50 Zigaretten erſter Marken. verſchiedenen überhaupt nicht mehr hätte arbeiten können. er an, daß er ohne die dieſem großen Verbrauch von natürlich ſein noch dazu im Jahre 1931 erheblich ver⸗ ringertes Einkommen nicht mehr aus. bereits völlig dem Morphium und den anderen Nar⸗ Rauſchgiften Vor Gericht Rauſch Da er jedoch derländiſche Auch jetzt Ueberzeugung, ſein Bekannter würde und ihm das Geld endlich in die Penſion bringen. wurde der arme Pechvogel Es Bank lautete, bezahlen wollen. Dieſen gab ominöſen Scheck hatte er leichtſinnigerweiſe einem gifte Bekannten zur Einlöſung anvertraut und dieſer war Bei damit durchgebrannt. Zur Abwechſlung ging Löwen⸗ reichte] thal nun in eine Penſion— natürlich in der feſten ſo ehrlich ſein enttäuſcht und Vogler vom Nordexpreß. Gegen Vogler hatte die Zollfahndungsſtelle ſeit längerer Zeit Verdacht, daß er an einem umfangreichen Kokainſchmuggel beteiligt war, und griff am 26. September zu, als der Nord⸗ expreß wieder einmal in Berlin einlief. Bei Durch⸗ ſuchung des Gepäcks des Schlafwagenſchaffners fan⸗ den die Beamten allerdings nicht das Rauſchgift, wohl aber hatten ſie inſofern einen guten Fang ge⸗ macht, als ſie Effekten im Werte von 90 000 Mark bei Vogler entdeckten. Dem Angeklagten blieb nichts anderes übrig, als ein Geſtändnis abzulegen, durch das die Zollbehörde auf die Spur der übrigen Mit⸗ angeklagten kam. Allerdings ſagte Vogler auch jetzt noch nicht die volle Wahrheit, denn es iſt ihm inzwi⸗ ſchen wider! weh daß er, wie er erklärte, zum erſten Male eine Deviſenſchiebung begangen hat, bei der er gleich gefaßt wurde. Er gab eine geheimnisvolle Schilderung von einem unbekannten Manne, der ihn auf dem Pariſer Nordbahnhof gebeten habe, „aus Gefälligkeit“ ein Paket mit nach Berlin zu nehmen, genoß, wegen Unterſchlagung der von Examenskan⸗ didaten eingezahlten Prüfungsgebühren zu verant⸗ worten. e der vier Monate in Unter⸗ ſuchungshaft ſaß, hatte ſich als Angeſtellter des ſtaat⸗ lichen wiſſenſchaftlichen Prüfungsamtes der Univerſi⸗ tät in den Jahren 1928 bis 1934 rechtswidrig 15 000 Mark eingezahlter Prüfungsgebühren angeeignet. Durch Krankheit Morphiniſt Huthmann war 1910 in das Heer eingetreten, machte Anfang Aug. 1914 die Kämpfe im Oberelſaß mit u. war dann während des Krieges bei verſchiede⸗ nen Truppenteilen und Depots als Zahlmeiſter tätig. In dieſer Eigenſchaft hatte er die Verwal⸗ tung großer Geldbeträge, aber niemals vergriff er ſich an dieſen Geldſummen. Gelegentlich einer Er⸗ krankung im Jahre 1918 erhielt Huthmann Mor⸗ dae en Er gewöhnte ſich ſo an das Morphium, daß er ohne das Wee überhaupt nicht mehr auskommen konnte. In der Verhandlung gab er an, daß er bei der Räumung Straßburgs, wo er gerade kotika verfallen war, verſuchte er, ſich mit allen Mit⸗ teln Geld zu verſchaffen und begann ſchließlich, ſich an den ihm anvertrauten Prüfungsgebühren zu vergreifen. Infolge der großen Zahl der ſtets neu hinzukom⸗ menden Examenskandidaten fielen die Unterſchla⸗ gungen, die Huthmann vom Jahre 1928 an betrieb, nicht auf. Als ſich jedoch im Laufe dieſes Jahres die Zahl der Kandidaten weſentlich verringerte, wurden erhebliche Fehlbeträge in der Kaſſe entdeckt, die ſich im ganzen nach einer ſofort vorgenommenen Reviſion auf 15 000 Mark beliefen. Zum Schluß Selbſtmordverſuch im Gefängnis. Als Huthmann ſah, daß alles verloren war, unternahm er einen Selbſtmordverſuch, der jedoch mißglückte. In der Verhandlung geſtand er im weſentlichen die ihm zur Laſt gelegten Verfehlun⸗ gen ein, will jedoch unter dem Einfluß des Rauſch⸗ giftes gehandelt haben. Die ärztlichen Sachverſtändigen erklärten Huth⸗ mann infolge des ſtarken Morphiumgenuſſes für mußte ſich gefallen laſſen, auf die Straße geſetzt wurde. Morgens gegen 4 Uhr ſprach der bedauernswerte Pechvogel bei einem anderen Hotel vor. Jetzt hatte er ſich plötzlich in einen„Angeſtellten der Luft⸗Hanſa, Dipl.⸗Ing. Hans Löwenthal“ verwandelt. Den Por⸗ tier jagte er ſofort mit einer Kraftdroſchke zum Flug⸗ hafen, wo er auf das aus Deſſau kommende kehrsflugzeug wartete, in dem das Gepäck des Gaſtes nach Berlin befördert werden ſollte. Während der Portier vergeblich auf dem Flughafen umherirrte, ſchlief ſich Löwenthal gründlich aus. Dem Kollegen des Portiers übergab er am nächſten Morgen ſeine Schlüſſel, die der„Chauffeur“ abholen würde und verſchwand. Der geprellte Portier mußte obendrein noch, als er ins Hotel zurückkehrte, rund 7 Reichs⸗ mark Autoſpeſen aus eigener Taſche bezahlen. Der Angeklagte hat noch eine Freiheitsſtrafe bis 1939 zu verbüßen. Das Gericht verurteilte Löwen⸗ thal, der aus der Strafhaft vorgeführt wurde, wegen Betruges zu weiteren neun Monaten Gefäng⸗ nis. daß er als Zechpreller Ver⸗ Einspaſtige Kleinanzeigen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm Sig. Stellengesuche je mm 4 ig. leistungsfähige Hunspilcken Broffabrik ſucht zum Vertrieb ihres bekannten Fabrikates Hüchk. U Ack. Werkreier die über eigenes Fuhrwerk ver⸗ fügen und gut eingeführt ſind.— Ang. unt. 2 849 an D. Schürmann, Anz.⸗Mittler, Düſſeldorf. 125 Tüchtiges Mädchen in allen vork. häusl. Arbeit. durch⸗ aus bew., in guten Haushalt zum 1. Noy. nach'hafen geſucht. Ang. Ant. K J 61 an die Geſchſt. 2892 Fpbruch 10100 Etwa 100 am Sperrholzverkleidg., Ia Hauholz in verſchied. Längen u. Stärken, Ia iflügl. u. 2fl. 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Oktober 1934 bel der ſlädt, Verſicherungsſtelle C 2, 1 durch die Ge⸗ bäudeeigentümer anzumelden: 1) alle im laufenden Jahre unker Dach gebrachten Qreubauten, ſofern ſie nicht ſchon mit ſofortiger Wirkung verſichert ſind, 2) alle an ſchon verſicherten Gebäuden im laufenden Jahre eingetretenen und mindeſteng 200.— Mok. nach Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 betragenden Werks⸗ erhöhungen(durch Vespeſſerung, Anbau, U Umbau) und Wertoverminderun⸗ ent(durch Abbruch, Einſturz, Baufällig⸗ eit). Erſt nach Ablauf der aber noch vor dem 31. Dezember 1934 unter Dach gebrachte Neubauten und fertig werdende Umänderungen ſind als⸗ bald nachträglich, ſpäteſtens bis zum 31. Dezember 1934 anzumelden. Die Einſchätzungen ſind koſtenfrei und kreten mit dem 1. Januar 1935 in Wirk⸗ ſamkeit. Mannheim, den 15. Oktober 1934. Der Oberbürgermeiſter. Berta Beer Von der Reise zurück! Anmeldefriſt, Deutschlands größte Praktikerin in wissenschaltl. 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N 5 r Abschiedswalzer 0 N Wir müssen verlängern! ers 4 5 Fre M 50 pille Schmitz 5 eln 75 9 0 5. kalte das Astana Y* 1 1 2 11 in 0 Theatern in jeder Vorstellung i a— e persönlich anwesend the von Nagy Ab 100 1— e ee Viktor de KoW-²˖³a— 6— Sybille Schmitz gibi Aufogramme un m n 9—— Jugend zugelassen! 239 2 GFA 9 Der rTOSsSe 55 J Der neue Wunderfim Ausstattungs- Film N qus dem Südseeps- 2 „ PAPSI-FILIN e ge, ll Aude klo M i i der intel Bell und dos 5 1 5 5 1 0 5. 5 1 9 Ein Film-Zyklus in 3 Teilen 1 3 A 55 eres Spiel n 8 2 ergeclgteen 8 0 2 f lag 1 ner zeigt, in i NeFrau lie weib Was Jie will 0 Sonder Veranstalfung a 2 A 5 1 8 Se ee 6 5 1 5 9 4 6 Donnerstag. 5 1 e 19. d behalte e ge f. 8. Falch. Tofu 71 N* f ö n Mach der weltberühmten Operette von Oscar Straus. 5 5 a 1 1 5 erscheint fl 5 15 0* a Hauptdarsteller: b 5 8URG8G 9 515 5 8 ö ede n 2 Lil Bagover: 0 11 5 F. Schmidtnals, Solingen E Mittwoch em kommenden 1 eine Freude. sie Wieder zu sehen! 5 5—.—.—— 8 Postfach 33. v20ʃ5 4 Samstag abds. 10.45 1 Adolf Wohlbrück: 2 J seit„Maskerade“ erster Liebhaber- Darsteller. Fe 5 D eee e 5 7 5 5 K 95 beben neten e. Packen 1 Fin Fim, dor alen frauen etvag zu apen kat. 5— 2 At 5 0 25 It e J ö ſirehi 5 Der M h fliegt Wirlionkeit 9 Alle Plätze numeriert 5 al 0 Ui U de 0 N 1 der 125 7 8 5 Aaadddmmddmddddddd 55 3 Neueste FOX-Tonwoche! Mu er 8 EHF 0 NIVEBS UM 1 Mit 8208 gew Beginn: 3. 5..10,.30 Uhr. Martha Eggerih 2 Tale 5 bot AHA BRA„%„Die Insel“ liegt, und was au/ dieser„Insel!“ 33 l a Scnnkter t 5 In Waun. vorgehit. Eine neue hochinteressante Velt erschließt sich— 1 Paul Hörbiger 5 285 55 ih spielen sich Ereignisse und Erlebnisse ab, uie sie Spannender 400 60.20 Uhr f ö und auyfpeitschender, aber auch glanzvoller nicht æu denꝶten 1882 die MM 5 een i I etzte Wiederhulung!. sind. Vo„Die Insel“ zu inden ist? 1 88 i N 85 7155 1 8 80 Hinufen Ahen euer Universum nt es I 3 b im Busch Afrikas 5 35 ͤ ũ.! Tilt Morgen Achunesbcglnn e 1 Samstag 92 i N 8.30% H de an. 5 Sichem Lig sieh schnell noch ein Los un Fe 5 V. 9 5757 1 5 u.. f f 1 1 f 1 i ö 0 0 5 neute Donnerstag, Ffech. HonStaatstotteris mit ihren Riesengewinnog] e 1 5 10 8 Uhr abends gegr. 1878 0 3 f den. f fl fal. 1 Uber 43 ½¼ aur 1086 Seine. ochun auf! Ute e 3 Reh 85 8 Spestielgeschäſt die 1 Schlegel und füczen abe 5 ionen 8 9 in jeder Größe Lachel-, Emallle- 1 2 und Vorderschlegel Pfd. 0 und kisenöfen, Preise pro l P fant Nagout„ 50 Küchenherde[Klasse 5. 8.* 12— 5— 48 Ma: Hasen i feparaturen für Lose bei den Staatl. Lotterle-Einnehmern in Mannheim 0 dale. pit 1. 11 N de Syst f f N 1 ds mad. ansehe ine Al den 2e e Ka ld os Sime Möhler dufger arg! ats 98 UW 98 fta, dur m. ufer 50 Bodenbeläge 0 7, 11 K 1, 6 8 1, 5 0 1. 4 i 0 Geißel des schwarzen Erdteils fasanen febhünner ZVVI SC H E. N AB E N DO U. M O RG E N N f f i Run f 5 8 18 a g 5 8775 Lose auch während der Ziehung noch zu haben N Mit emloser Gespanniheit 4 n 8 unter Mitwirkung des gesamten Berliner Bühnen- Ensembles mit verfolgt man den erregenden laufeichen. pfd. J 20 mit Ernst Pittschau, Hildegard Imhoff. Walter Pitischau. Jos. Dischner, Ablauf des unge. Lebende dect Doris Krüger. Inszenierung: Kar! Heinz Klubertanz Fische Seefisch, Aebse J. RMnab 5 01, 14 ſel 30269 heuerl.Afrika- Filmes der je gedreht wurde Hühner Forschergeist gegen den fanatisch. — Aberglauben d. Söwarzen NMational⸗Theateruamen Donnerstag, den 18. Oktober 1934 Vorstellung Nr. 27 Miete D Nr 2 Werbe- Woche— 5. Abend 5 Schnittnudein Pland 335 Uraufführung: 14 kierschnittnudeln... Pfund ab 40 Gregor und Heinrich 1 Hartgrief-Makkaroni. Pfund 359 Schauspiel von E. G. Kolbenheyer i 95 ler- Madtaroni— ier. Spaghett Neuer Grüngern ganz und gemahlen Neue Linsen Pfund 32, 35 und 38 3 Neues Sauerkraut. Pfund 12 3 Haferflocken offen. Pfund 24 3 der Vorverkauf von 12—2 Uhr und ab 4 Uhr täglioh an der Uf-K A8 8 E im Pfalzbau hat berelts begonnen. Sämtſione Plätze sind numerlert. Preise von 1 3 Mk. Telephon. Bestellungen unter 62871. Dle 8 30 Uhr Abendffim-Vorstellung fällt an diesem Tage wise infolge des Bühnengastsplels aus. UFA-PAT AN M FATLZ SAU Ludwigshafen a. Rh. Huhner fenster- u. Lecordeon Treppen-—— bab diode Reinigung Nelles Theater gaseserren f b en le woflelheft in fnbernimmt Donnerstag, den 18. Oktober 1934 Musichaus F.& f. Schwab, K 5b Reinig. Institut Vorstellung Nr. Unterr. I. Honner-Abcordeon-Klub bein 15 1. Gastspiel Heinz Rühmann led. Mittwochabd. I.. Gold. Falken“. S l. 1 Ofen 2z a mit Ensemble: Lenauſtraße 46, Fernſpr. 528 11. Der Mustergatte fettrelch, weiss⸗ fleischig, zart u. mild, nahrhaft, vitaminreich Neklamepreis Pfund 40. Heute letzter Tag! Sybille Schmitz, Hanna Waag Liebeneiner, Lao Sſezak in dem herrlichen Film: eee Gastspiel danies Haferflocken offen, Pfund 40 und 52 3 Malzkaffee offen und in Paketen eee 7 Gastspiel Schwarz Tomg. und 6 weitere Nummern! N anzorchester Egon Haseke! head Ausik im Bluf Feinkos Haus o 5, 2 2896 9—. Amtl. Bekanntmachung der Stadt Mannheim e qhlachthof e Kuhfleiſch. Anfang Nr. 2500, 15 Café Hauptpost Verlängerung Heute 8595 aadatar zu haben Uuckerel D. Haas Doörrfleisch o. Rippen Nippenspeer Pfund.05 85.10 Plock wurst gc.20 Schweinskopfsölze.. ch.30 Cornedbeef V F.25 Schinkenspeck 4 F.33 Volheringe 10 st..25 FF.32 Sößz-Böcklinge Heringsclat. ½ 5 0,15 Fleischscloa... ½ b.20 Hering in Gelee tr e, 70 feftheringe i Iomatens. D, e, Grüne Heringe ois Rabeljau* 77,.30 Weige Sonnen 5. 18,.13 Braune Bohnen F 0. 24,.20 Linsen 5 0. 24, o. 18 Hartgrieſs Makkaroni h 0,35 Eierschnittnudeln. Eierspötzle Weizenmehl Sultaninen. 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