1 931 Jruder ö nfeſteßz fälle r JogDC „ Der da er d Frl. tmark⸗ fanden allem ſtellte. ennen, n, mit echend roßem einem ſt mit tet, die Haus⸗ a nns eſchic, ſtarken Woh⸗ Sch. ie von Ver⸗ on der zu fin⸗ ugend⸗ ſtatt. kuſtern untag, ö — — — 0 0 S MW „ est I el. 880) mist sel f rosig Naubdte elne bil n gut s n hat ez on, daß pete dn ont nur za . abe beten dot 1 nger Linolenn ner Str. 48 86 — elle Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Le Hauptſtr. 63, 7 Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. 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Er hatte heute vormittag ſchon eine eingehende Ausſprache mit dem General⸗ ſekretär des Quai d' Orſay, Leger, und nachmittags mit dem Außenminiſter Laval und dem Miniſter⸗ präsidenten Doumergue. Amtlich verlautet über den Inhalt dieſer Beſprechungen nichts. Wie wir aber von glaubwürdiger Seite hören, ſoll es ſich bei dieſen Beſprechungen nicht nur um die franzöſiſch⸗ italteniſchen Probleme gehandelt haben, in deren Mittelpunkt vor allm die Erſchwerung der Annäherungspolitik durch die Schüſſe von Marſeille geſtanden hat, vielmehr wurden auch Fragen beſprochen, die ſich auf die morgen in London beginnenden Vorverhandlungen für eine Flottenkonferenz beziehen. Man iſt zwar in Paris bezüglich der engliſch⸗japaniſchen Flotten⸗ beſprechungen über eine Begrenzung der See⸗ rüſtungen nicht ſehr optimiſtiſch, aber man dürfte doch verſuchen, mit einem franzöſiſch⸗italieniſchen Ab⸗ kommen in die Geſamtverhandlungen irgendwie ent⸗ ſcheidend einzugreifen. Wieweit die franzöſiſch⸗ita⸗ lieniſchen Vorverhandlungen in dieſer Beziehung ſchon gediehen ſind, iſt nicht zu erfahren. Immerhin soll Italien, nicht zuletzt aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den, zu einer gewiſſen Beſchränkung ſeiner Flotte im Mittelmeer bereit ſein, wenn Frankreich dafür den Schwerpunkt ſeiner Marine aus dem Mittelmeer heraus nach dem Atlantiſchen Ozean verlegt. Der erſte Schritt zu dieſer Verlegung iſt bekanntlich ſchon mit dem kürzlich beſchloſſenen neuen Ausbau des Hafens von Cherbourg als ſtärkſten franzöſiſchen Kriegshafens getan worden. —— Gömboͤs beſucht Schuſchnigg — Bnudapeſt, 22. Oktober. Miniſterpräſident Gömbös wird ſich, wie berich⸗ tet, unmittelbar von Krakau nach Wien begeben, wo er im Laufe des Dienstagvormittag eintrifft. Der Aufenthalt Gömbös in Wien wird jedoch nur wenige Stunden dauern, da der Miniſterpräſident bereits in den ſpäten Nachmittagsſtunden des Dienstag wieder in Budapeſt einzutreffen gedenkt. In Wien wird der ungariſche Miniſterpräſident dem Bundeskanzler Schuſchnigg einen Beſuch abſtatten. Die Rom⸗ teiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten ſoll in den letzten Tagen des Oktober erfolgen. Italieniſche Mißſtimmung über die Erklärung der Kleinen Entente — Rom, 20. Oktober. Die von Titulescu aufgeſetzte amtliche Mittei⸗ lung über die Sitzung des Rats der Kleinen Entente, die in den italieniſchen Morgenblättern ohne Kommentar abgedruckt war, wird auch von den römiſchen Mittagsblättern ohne Bemerkungen wie⸗ dergegeben. a „Tevere“ beurteilt ſie jedoch in ſeiner ͤͤreizeiligen Ueberſchrift:„Der Rat der Kleinen Entente will Europa erpreſſen, indem er mit ſchweren Konflik⸗ ten droht“. Es dürften vor allem zwei Punkte in der amtlichen Mitteilung der Kleinen Entente ſein, die in Italien Mißfallen erregen: Der eine— und dieſe Stelle iſt im„Tevere“ durch Druck hervor⸗ gehoben— wo davon geſprochen wird, daß die Ver⸗ antwortlichkeit ausländiſcher Kräfte an dem Anſchlag feſtgeſtellt ſei und daß in Zukunft eine Wie⸗ derholung derartiger Ereigniſſe durch beſtimmte Maßnahmen verhindert werden müſſe, wenn nicht ſchwere Konflikte entſtehen ſollen. Zum anderen dürfte auch die ſtarke Betonung der reviſions⸗ feindlichen Haltung durch die Außenminiſter r Kleinen Entente in Italien keine Freude er⸗ regen, da hierdurch die italieniſchen Beziehungen zu Ungarn im Falle einer ſüdſlawiſch⸗italieniſchen An⸗ näherung erſchwert würden. Das neue Kabinett Uzunowitſch — Belgrad, 23. Oktober. Uzunowitſch hat die Regierungsbildung beendet. Das Kabinett beſteht aus folgenden Mitgliedern: Miniſterpräſident Uzu⸗ nowitſch, Außenminiſter Jeftitſch, Kriegs⸗ und Ma⸗ zineminiſter General Giſkowitſch, Inneres Laſitſch. Als Miniſter ohne Geſchäftsbereich gehören dem neuen Kabinett die ehemaligen Miniſterpräſidenten Marinkowitſch und Schrſchkitſch an. Die Die Politik im Schalten von Marſeille Sieger im Auſtralienflug Die Sieger im Auſtralienflug, der— als bisher größte flugſportliche Veranſtaltung— von London nach Melbourne zum Austrag kam, ſind die Ankunft der Luftſieger in Melbourne f— Melbourne, 23. Oktober. Auf dem Flemington⸗Rennplatz hatten ſich unge⸗ fähr 30 000 Männer, Frauen und Kinder verſammelt, um den Sieger im Luftrennen England Auſtralien zu erwarten. Auch die Hausdächer von Melbourne waren ſchwarz von Tauſenden von Schauluſtigen. Der Himmel war bedeckt, aber ein feiner Regen, der auf die Wartenden niederging, hörte kurz vor Ein⸗ treffen des Flugzeuges auf. Die beiden Sieger, der gljährige Charles Scott und der 35jährige Camp⸗ bell Black, wurden von der Menge begeiſtert be⸗ grüßt. Die Meiſterleiſtung Scotts und Blacks — Melbourne, 23. Oktober. Die britiſchen Auſtra⸗ lienflieger Scott und Black, die, wie berichtet, um .33 Uhr(MEz3) hier gelandet ſind, haben die ge⸗ ſamte Flugſtrecke von rund 20 000 Kilometern in zwei Tagen 22 Stunden und 25 Minuten bewältigt. Der Stand des Auſtralienfluges — London, 23. Okt. In den frühen Morgen⸗ ſtunden zeigt das Wettrennen England⸗Auſtralien folgendes Bild: Das britiſche Spitzenflugzeug mit Scott und Black iſt, wie gemeldet, in Melbourne gelandet. Das zweite, ein holländiſches Flugzeug, mit Parmentier, Moll und drei Paſſagieren, Engländer Scott(links) und Campbell Black. darunter Thea Raſche, befindet ſich von Port Dar⸗ win unterwegs nach Charleville. Die amerikaniſche Maſchine unter Turner hatte eine Zwiſchewlandung in Kvepang auf der niederländiſchen Inſel Timor vornehmen müſſen. Sie befindet ſich aber noch an dritter Stelle. Die an vierter Stelle liegende britiſche Maſchine unter Jones und Waller befindet ſich über Niederländiſch⸗Indien zwiſchen Singapore und Port Darwin und hat Ausſicht, an die dritte Stelle aufzurücken. Die Molliſons haben in Allahabad noch den fünf⸗ ten Platz inne, werden aber für die Reparatur ihres Flugzeuges mehrere Tage brauchen. An nächſter Stelle kommen dann die beiden neuſeeländiſchen Ma⸗ ſchinen, von denen die eine unter MacGGpegor und Jodhpur auf dem Wege nach Allahabad gelandet iſt, um Reparaturen vorzunehmen. Die andere unter Hewett befindet ſich zwiſchen Bagdad und Karachi in der Luft. Die ſieben anderen Teilnehmer ſind teils in, teils auf dem Wege nach Klein⸗Aſien. Das Neu⸗ Guinea⸗Flugzeug hat in Le Bourget enoͤgültig auf⸗ gegeben. Im ganzen ſind von den 20 geſtarteten noch 14 im Rennen.(Vergleiche auch den Sportteil. D. Schriftltg.) Die Geſamtflugdauer für die 20 000 Kilometer lange Strecke Mildenhall— Melbourne betrug, wie amtlich mitgeteilt wird, 2 Tage, 22 Stunden und 58 Minuten. Anlerſuthung des Marſeiller Anfchlags Die in Turin verhafteten Kroaten leugnen jede Mittäterſchaft Meldung des DNB. — Turin, N. Oktober. Die wegen ihrer Teilnahme an dem Marſeiller Anſchlag in Turin verhafteten Pawelitſch und Kwaternik ſind von der Turiner Polizeibehörde einem erſten Verhör unterzogen worden. Hierbei erklärte Pawelitſch, daß er mit dem Marſeiller An⸗ ſchlag nicht das geringſte zu tun habe und daß er ſich die gegen ihn erhobene Beſchuldigung aus der Kenntnis der Methoden der ſerbiſchen Polizei er⸗ kläre, die hoffe, ihn in eine Angelegenheit zu ver⸗ wickeln, um ſeiner auf jeden Fall habhaft zu werden. In einem zweiten Verhör ſagte Pawelitſch, daß er ſich am 30. September 1934 nicht in Marſeille auf⸗ gehalten habe und daß er dieſe Stadt überhaupt nicht kenne. Er habe ſich ein einziges Mal in ſei⸗ nem Leben nach Frankreich begeben, und zwar im Jahre 1927, als er an einem internationalen Kon⸗ greß als Vertreter des Komitats Agram teilgenom⸗ men habe. Ueber ſeinen Aufenthaltsort befragt, er⸗ klärte Pawelitſch, daß er ſich in den letzten Wochen nacheinander in Turin, Mailand und Breſcia auf⸗ gehalten hat. Der zweite Verhaftete, Kwaternik, gab bei ſeinem erſten Verhör an. im Komitat Agram im Jahre 1910 geboren zu ſein. Die gegen ihn erhobe⸗ nen Beſchuldigungen weiſe er mit Abſcheu zurück. Bereits einmal habe ihn die ſerbiſche Po⸗ lizei ungerecht verhaftet, was zum Vorwand für eine ganze Reihe von Verfolgungen gegen ſeine Familie gedient habe. Kwaternik weigerte ſich, den Namen deſſen, der ihm den Aufenthaltsort von Pawelitſch mitteilte, anzugeben und verwahrte ſich gegen die Beſchuldigungen, als Abgeſandter von Pawelitſch aufgetreten zu ſein. Er erklärte ſchließlich, keine einzige der in Frankreich im Gefängnis befindlichen Perſonen zu kennen, auch habe er niemals den Na⸗ men Kramer geführt. In einem zweiten Verhör beſtätigte Kwaternik ſeine erſten Erklärungen und beſtritt, jemals in Frankreich geweſen zu ſein. Er habe die letzten Wochen bei einem ihm befreundeten Studenten in Padua zugebracht, deſſen Namen er jedoch nicht nennen wollte. Südſlawiſche Note an Angarn a— Budapeſt, 22. Oktober. Dag Ungariſche Telegraphen⸗ und Korreſpondenz⸗ bütro meldet: Der Budapeſter ſüdflawiſche Geſandte, Alexander Wuktſchewitſch, erſchien heute mittag bei dem ſtändigen Stellvertreter des Miniſters des Aeußern, Hory, und übergab ihm eine Verbalnote, in der um die Feſtſtellung und Verhaftung eines Kroaten gebeten wird, der auf Grund der Aus⸗ ſage eines in Frankreich verhafteten Attentäters der Mitſchuld verdächtigt wird. Auf Grund die⸗ ſes Anſuchens haben die ungariſchen Behörden un⸗ verzüglich eine energiſche und weitgehende Erhebung eingeleitet. 1 (Weitere Meldungen hierzu ſtehe Seite 2 Engliſche Sorgen und Pläne (Von unſerem Vertreter in London) W. X. London, 22. Oktober. „Die Kritiker auf den großen Parteikongreſſen ſind nichts anderes als ein Häuflein von Gras⸗ hüpfern, die unter Farnkräutern ſitzen, aber das ganze Feld von ihrem Gezirpe widerhallen laſſen. Die Partei ſelbſt— und nur auf die kommt es an— das ſind die Tauſende von großen Kühen, die unter dem Schatten der größten britiſchen Eiche wei⸗ den, die wiederkäuen und ſchweigen.“ So hat einmal Edmund Burke, der weniger ein ſyſtematiſcher Denker und Staatsphiloſoph als ein praktiſcher Staatsmann großen Stils war, über die damalige konſervative Partei geurteilt. Sein Ideal der genauen Ausbalancierung von Monarchie und Parlamentarismus als den tra⸗ genden Pfeilern des engliſchen Verfaſſungslebens, wie überhaupt ſein Grundgedanke, der faſt zum Glaubensſatz erhoben worden iſt, daß England der Welthüter politiſcher Freiheit und Rechtlichkeit ſei, ſind noch immer das theoretiſche Rückgrat eines fort⸗ ſchrittlichen Konſervatismus. Baldwin hat in ſeiner großen Rede auf dem diesjährigen konſervati⸗ ven Parteikongreß von Briſtol nicht nur vorſichtig auf das oben zitierte draſtiſche Bild angeſpielt, ſon⸗ dern ſich auch ſonſt auf Burke geſtützt. Das Gleichnis von Burke hat viel von ſeinem inneren Wert behalten und wenn man nur einmal den diesjährigen und den vorjährigen Parteitag vergleicht und zu erkennen ſucht, wie ſich das laute Gezirpe der Grashüpfer in die Wirklichkeit umgeſetzt hat, ſo muß man feſtſtellen, daß die Maſſe der ſchwei⸗ genden und wiederkäuenden Kühe immer noch das Feld beherrſcht und daß ihr guter Hirte Baldwin es bisher wenigſtens erreicht hat, daß ſie auf ihn hören und nicht auf das kritiſche Gezirpe der Chur⸗ chill, Lord Lloyd, Page Croft und ſo weiter. Um aber im Bilde Burkes zu bleiben: der diesjährige Kongreß hat gezeigt, daß die Zahl der Gras⸗ hüpfer ganz beträchtlich angewachſen i ſt, und aus der Naturgeſchichte wiſſen wir, daß die nötige Anzahl von Heuſchrecken öͤurchaus in der Lage iſt, eine große Herde ſchweigender und wiederkäuen⸗ der Kühe nicht nur aus der Ruhe zu bringen, ſon⸗ dern ſogar völlig in die Flucht zu ſchlagen. Zwei Fragen haben dem konſervativen Parteikon⸗ greß das Geſicht gegeben und beide Fragen haben über ihre innerengliſche Bedeutung hinaus mittelbar eine nicht zu unterſchätzende Wichtigkeit für die Außenpolitik: die indiſche Verfaſſungsreform ſowie die Beibehaltung und Stützung der gegenwärtigen Nationalregierung. Dieſe Beibehaltung der„Nationalregierung“ hat der Kon⸗ greß gebilligt. Welchem ungeheueren Intereſſe aber die Frage der indiſchen Verfaſſungsre⸗ form in der engliſchen Oeffentlichkeit begegnet, da⸗ von macht man ſich außerhalb Englands kaum eine Vorſtellung. Man erlebt es ſtändig wieder, wie ganz große europäiſche Probleme zugunſten dieſes Empire⸗ Problems in den Hintergrund gedrängt werden, und kein Tag vergeht, an dem nicht in der Preſſe die Er⸗ örterung der Frage in irgendeiner Form weiterge⸗ führt wird. Die Regierung ſelbſt hat im März ver⸗ gangenen Jahres ein Weißbuch veröffentlicht und dies einer beſonders ausgewählten Kommiſſion zum Studium zugeleitet. Die Forderungen des Weißbuches gehen über die bekannten Vorſchläge der Simon⸗Kommiſſion hin⸗ aus und erſtreben die vollſtändige Selbſt⸗ verwaltung der indiſchen Provinzen. Hinter dieſer ſcheinbar rein formalen verwaltungstechniſchen Angelegenheit ſteckt aber die große Frage, ob man Indien noch mit den alten Methoden regieren und nur höchſt langſam und gezwungen kleine Zuge⸗ ſtändniſſe machen ſoll. oder ob mit einem radikalen Vorſtoß neben der verantwortlichen Selbſtverwal⸗ tung der Provinzen auch noch der Zuſammenſchluß des eigentlichen Britiſch⸗Indiens mit den Eingebo⸗ renenſtaaten vollzogen wird. Auf dem vorjährigen Parteikongreß von Birmingham hatten die Gegner der Regierungsvpolitik bereits ein Drittel des Kon⸗ greſſes hinter ſich, und diesmal hat nur eine Win⸗ zigkat gefehlt. um die Regierung in die Minderheit zu verſetzen. Mit einer äußerſt geringen Mehrheit vön 23 Stimmen hat auf dem diesjährigen Partei⸗ kongreß die Regierungspolitik noch gerade den Sieg davongetragen. Das Verhältnis von Freunden und Gegnern des Weißbuches iſt jetzt ziemlich genau 50 zu 50. Große fundamentale richtungsweiſende Beſchlüſſe hat der Kongreß von Briſtol nicht gefaßt. Und auch ſeine Entſchließungen zur Rüſtungsfrage ſind im Grunde nichts Neues. Im Gegenſatz zum vor⸗ jährigen Kongreß, wo ähnliche Reſolutionen gefaßt wurden, kommt den diesjährigen aber eine größere praktiſche Bedeutung zu. Das Buoͤget hat mit einem beträchtlichen Ueberſchuß abgeſchloſſen und nach den jetzt vorliegenden Halbjahresſchätzungen dürfte auch das laufende Etatjahr wieder mit einem beachtens⸗ werten Ueberſchuß abſchließen. Das bedeutet, daß 7 8 5 2. Seite/ Nummer 489 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 23. Oktober 1934 Geld für Rüſtungen zur Verfügung ſteht. Der Schatz⸗ kanzler Neville Chamberlain hat ohne große Um⸗ ſchweife offen zugegeben, daß bereits große Rü⸗ ſtungspläne im geheimen von der Re⸗ gierung ausgearbeitet worden ſind. Ver⸗ lautbarungen der allerletzten Tage laſſen erkennen, wohin der Weg geht. Wenn in der übernächſten Woche das Unterhaus ſeine Arbeiten wieder aufnimmt, wird einer der erſten konſervativen Anträge der ſein, das Luftflottenbauprogra mm, anſtatt wie vorgeſehen in fünf Jahren, ſchon in zwei Jahren durchzuführen. Es iſt mit einer 20⸗ bis 25 ꝓpro⸗ dentigen Erhöhung des Luftfahrt⸗ etats und mit einem ganz großzügigen Ausbau und vielleicht ſogar einer einheitlichen Zuſammen⸗ faſſung wenigſtens der imperialen Luftſtreitkräfte zu rechnen. Für Deutſchland gewinnen dieſe Rüſtungs⸗ maßnahmen, von ihrer tatſächlichen Wichtigkeit abge⸗ ſehen, auch dadurch an Bedeutung, daß ſie mit hef⸗ tigen Anſuldigungen gegen Deutſch⸗ lands„Aufrüſtungs willen“ parallel laufen. Der engliſche Chauvinismus braucht naturnotwendig einen Gegner. Und nachdem man noch bis vor ganz kurzer Zeit in Sowjetrußland immer ein will⸗ kommenes Anſchuldigungsobjekt hatte, iſt dieſe Rolle, nachdem ußland unter beſonders freundlicher Aſſi⸗ ſtenz Englands in den Völkerbund eingezogen iſt, jetzt auf Deutſchland übergegangen. Es ſteht zu befürchten, daß Englands Aufrüſtung von einer neuen Welle deutſchfeindlicher Aeußerun⸗ gen begleitet ſein wird. Dabei vergißt man hier ganz, daß die Gründe, die England für die Notwen⸗ digkeit von Verteidigungsmaßnahmen anführt, in viel höherem Grade als für England für Deutſch⸗ land zutreffen. Landesverrat Zur Verhaftung des Danziger Schulrates. — Danzig, 22. Oktober. Zu der bereits gemeldeten Verhaftung des Oberregierungsrates Behrendt teilt die Preſſeſtelle des Danziger Polizeipräſidiums noch folgendes mit: Der Danziger Staatsangehörige, Oberregie⸗ rungs⸗ und Schulrat Joſef Behrendt, der als Re⸗ ferent beim Danziger Senat, Abteilung für Volks⸗ bildung, Wiſſenſchaft, Kunſt und Kirchenweſen (Schulverwaltung) tätig war, wurde am 14. ds. Mts. durch Beamte der Politiſchen Polizei in ſeiner Wohnung wegen dringenden Verdachtes ſchwerer Amtspflichtverletzungen feſt⸗ genommen und dem Polizeigefängnis zugeführt. Oberregierungs⸗ und Schulrat Behrendt hat ſich wiederholt hinter dem Rücken ſeiner vorgeſetzten Behörde mit einem höheren Beamten einer auswärtigen Macht getroffen und dieſem pflichtwidrig berufliche Vorgänge vertrau⸗ lichen Charakters mitgeteilt. Die letzte dieſer Zu⸗ ſammenkünfte fand auf Veranlaſſung des anderen Teiles am 13. Oktober von 20 bis 22 Uhr im Hotel „Centralny“ in Goͤingen ſtatt. Oberregierungs⸗ und Schulrat Behrendt wurde dem Gerichtsgefängnis zugeführt. Gegen ihn iſt wegen dringenden Verdachtes des Vergehens gegen die 88 936 und 353b StB. Haftbefehl erlaſſen und die gerichtliche Vorunterſuchung eröffnet.“ Wie hierzu noch bekannt wird, iſt nun endgültig erwieſen, daß Behrendt in Goͤingen einem polniſchen Legationsrat über Anordnun⸗ gen der Danziger Schulverwaltung, die er als ho⸗ her Danziger Beamter ſtreng geheim zu halten hatte, Bericht erſtattet hat. Behrendt hat inzwiſchen in der Vorunterſuchung auch ſchon ein Teilgeſtänd⸗ nis abgelegt. Neuregelung des rumäniſchen Außenhandels Meldung des DN B. —Bukareſt, 23. Oktober. Die rumäniſche Telegraphenagentur Orient⸗ Radio meldet: In Anbetracht der Tatſache, daß bereits ſeit einiger Zeit die Einfuhr um ein beträchtliches die Ausfuhr zu überſteigen droht, hat die Regierung auf Veranlaſſung des Handelsminiſters Manuleseu Strunga einer Neuregelung des Außenhandels zu⸗ geſtimmt, öͤurch die der Warenaustauſch in normale Bahnen gelenkt und die zur Bezahlung der Einfuhr notwendigen Deviſen ſichergeſtellt werden ſollen. Vor Preſſevertretern erklärte Handelsmimniſter Strunga, die gegenwärtige Lage ſei im weſentlichen auf den niedrigen Stand der Weltpreiſe für Aus⸗ fuührerzeugniſſe, wie Petroleum und Holz, und auf die ungenügende Getreideernte zurückzuführen, aber auch auf die bisherige Einfuhr⸗ regelung, die nicht die erwarteten Ergebniſſe gezei⸗ tigt habe. Die Neuregelung gründe ſich auf ein enges Verhältnis zwiſchen Einfuhr und Ausfuhr. Jede Einfuhr werde nur gegen eine ent⸗ ſprechende vorherige Ausfuhr geſtattet werden. Die Zollbehörden würden für jeden zur Ausfuhr beſtimmten Warentransport eine Beſchei⸗ nigung ausſtellen, die zur Einfuhr von Waren er⸗ mächtige in einem Wert, der um einen noch nicht feſt⸗ geſetzten Hundertſatz niedriger ſei, als der Wert der vorgenommenen Ausfuhr. Auf dieſe Weiſe werde man automatiſch eine aktive Außenhandelsbilanz und die zur Zezahlung der eingeführten Waren notwen⸗ digen Deviſen ſticherſtellen. Rücktritt der portugieſiſchen Regierung Meldung des DNB. — Liſſabon, 23. Okt. Die Regierung Salazar, die ſeit dem 11. April 1933 im Amte war. iſt am Montag zurückge⸗ treten. Ueber die Gründe des Rücktritts und die Regierungsneubildung iſt noch nichts bekannt. Der Rücktritt der portugieſiſchen Regierung er⸗ folgte im Anſchluß an einen bis zur letzten Stunde geheimgehaltenen Kabinettsrat. Miniſterpräſident Salazar iſt vom Präſidenten der Republik mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt worden. f — London, 22. Oktober. Wie Reuter aus Mabrid meldet, ereignete ſich während des Trans⸗ ports von Waffen und Munition, die von Aufſtändi⸗ ſchen zurückgelaſſen wurden, auf dem Wege nach Dviedo ein ſchwerer Zerknall. Hierbei wurden 92 Soldaten getötet und eine noch größere Zahl verwundet. Die Staatsreform in Frankreich Eiue Nattionalverſammlung ſoll zum 15. November einberufen werden Meldung des DNB. — Paris, 22. Oktober. Unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten findet am Dienstag ein Miniſterrat ſtatt. dem man in po⸗ litiſchen Kreiſen ganz beſondere Bedeutung beimißt, weil er faſt ausſchließlich den Staatsreformplänen gewidmet ſein wird. Miniſterpräſident Doumergue wird die einſchlägigen Pläne in allen Einzelheiten darlegen, worauf eine allgemeine Ausſprache über die Notwendiakeit einer Einberufung der Na⸗ tionalverſammlung ſtattfinden wird. Dou⸗ mergue hat die Abſicht, den Kammern die Einberu⸗ fung für den 15. November vorzuſchlagen. Die Re⸗ formvorſchläge des Miniſterpräſidenten betreffen folgende Punkte: 1. Der Miniſterpräſident erhält beſondere Voll⸗ machten und die Rechte eines Premierminiſters, während er gegenwärtig den übrigen Kabinettsmit⸗ gliedern gleichbedeutend zt. 2. Der Miniſterpräſident darf im Falle von ern⸗ ſten Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Regierung und Kammer den Staatspräſidenten ohne vorherige Genehmigung des Senats bitten, die Kammer auf⸗ zulöſen und Neuwahlen auszuſchreiben. 3. Die Regierung ſoll allein das Recht haben, die Haushaltsausgaben vorzuſchlagen. 4. Der Haushalt des laufenden Jahres kann ver⸗ längert werden, wenn der nächſte Haushalt nicht rechtzeitig verabſchiedet worden iſt. 5. Im Rahmen der Verfaſſung wird ein Be⸗ amtengeſetz erlaſſen. Man hatte in politiſchen Kreiſen aus der Rundfunkrede des Miniſterpräſi⸗ denten zu erſehen geglaubt, daß Doumergue für ſich das Recht in Anſpruch nehmen wolle, die Kam⸗ mer aufzulöſen. Nach halbamtlichen Darlegungen trifft dies aber nicht zu. Der Staatspräſident allein ſoll dieſes Recht erhalten. Botſchafterempfang bei Laval — Paris, 23. Oktober. Außenminiſter Laval hat am Montag den franzö⸗ ſiſchen Botſchafter in Rom und den franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in London empfangen. In gut unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß der römiſche Botſchafter den Außenminiſter über die Stellungnahme der ita⸗ lieniſchen Regierung nach dem Anſchlag von Mar⸗ ſeille unterrichtete und mit ihm die Entwicklung beſpro⸗ chen hat, die ſich aus der Verhaftung Pawe⸗ litſch' und Kwaterniks in Turin ergeben hat. Der franzöſiſche Botſchafter in London hat Laval vermutlich ebenfalls über die Auffaſſung der eng⸗ liſchen Regierung zur geſamten internationalen Lage nach dem Marſeiller Anſchlag unterrichtet. Der Haupttäter des Anſchlages auf Venizelos verhaftet — Athen, 22. Oktober. Heute wurde der als An⸗ führer des Anſchlages auf Venizelos ſeit langem ge⸗ ſuchte Räuber Kavathanaſis verhaftet und der Poli⸗ zei übergeben. Volgrad über ein Verſchwörerlager in Italien Belgrad, 22. Oktober. Die„Prawda“ veröffentlicht eine ausführliche Beſchreibung des Lagers der ſüdſlawiſchen„Aufſtän⸗ diſchen“ in Borgotaro in Italien und ruft ihren Le⸗ ſern den erſten Verſuch in Erinnerung, König Alexander im Dezember des Vorjahres zu er⸗ morden. Das Blatt führt darüber u. a. aus: Die verbrecheriſche Tätigkeit der„Aufſtändiſchenorganiſa⸗ tion“, Uſtaſcha, deren Sammelpunkt ſich in Borgotaro in Italien befindet, wurde durch die Geſtändniſſe des Täters Peter Oreb enthüllt, der im Dezember des Vorjahres König Alexander ermorden ſollte. Oreb hatte damals von Pawelitſch den Auftrag erhalten, nach Agram zu fahren, um den Anſchlag durchzufüh⸗ ren, wofür ihm 500 000 Dinar(etwa 30 000 Mark) verſprochen wurden. Oreb erhielt zwei Bomben, zwei Revolver mit 90 Schuß, ſowie gefälſchte Päſſe und Ausweiſe. Er machte ſich mit ſechs Gefährten auf die Reiſe und traf auch rechtzeitig in Agram ein, hatte aber beim Einzug des Königs Alexander nicht den Mut, den Anſchlag durchzuführen. Von ſeinen Gefährten mit Vorwürfen und Dro⸗ hungen überhäuft, verſprach er, den König am näch⸗ ſten Tage zu töten. Inzwiſchen hatte aber die Agra⸗ mer Polizei von ſeiner Anweſenheit erfahren und drang in den frühen Morgenſtunden überraſchend in ſeine Wohnung ein. Zwiſchen Oreb und den Poli⸗ zeibeamten kam es zu einem Feuerkampf, bei dem ein Polizeibeamter getötet und ein anderer ſchwer verletzt wurde. Oreb ſelbſt konnte entfliehen, wurde aber noch am gleichen Abend in der Nähe von Agram verhaftet. Der Gerichtshof zum Schutze des Staates verurteilte ihn am 19. März zum Tode. Im Laufe der Unterſuchung hatte Oreb ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis über das Lagerleben von Borgotaro ab⸗ gelegt und unter anderem erzählt, daß die Zahl der dort verſammelten„Aufſtändiſchen“ bei ſeiner Ab⸗ reiſe 400 betrug. Die Lagerinſaſſen ſeien in graue Uniformen gekleidet und hätten täglich militäriſche Uebungen abzuhalten. Sie ſeien beſonders im Bom⸗ benwerfen und Revolverſchießen ausgebildet worden. PPPPPPPPCCCCCCPCPCPVCPCPCPCPCPCPCGTFTGTVTPTPCbTbꝓbTbTPTGTbTGTPTGTGbébTwbTbTbkbT'Tbk'TbTPkPTékTPkT'bkPTPTPTPTPT—Pk——PTGTPTPTP—TbPTPTPP—GTPTGTGTPTPT———TPPPPTP—TV—PW——TTWTTTTTWTWTTWTWTTWTTWTTWTTWTWTWPTTVTTTWTTTWWTW Spenden für das Winterhilfswerk Für das Winterhilfswerk ſind weiter fol⸗ gende Spenden eingegangen: Kabelwerk Wilhelminenhof A.., Berlin SW'ᷣÿ 11 2000„ Malzbierbrauerei Groterſan& Co., A.., Berlin 3000„ Didier⸗Werke A. G. Hauptverwaltung, Ber⸗ lin⸗Wilmersdorf 3000„ Oſtpreußenwerk A.., Königsberg i. Pr. 10 000„ Deutſche Girozentrale, Deutſche Kommu⸗ nalbank, Zweiganſtalt Köln 10 000„ Reichsverband der deutſchen Preſſe, Ber⸗ lin W 35 6 000„ Gebr. Oberpaur, Häuſer Kempten i. Allg., Ludwigsburg und Stuttgart 3 000„ Boswau& Knauer A. G. u. d. Firma Gott⸗ lieb Teſch GmbH. Berlin 3000„ Bakelite, Geſellſchaft mb, Fabrik in Erk⸗ ner bei Berlin 3000„ Ungenannt 35 000„ Mannesmannröhren⸗Werke, Düſſeldorf 100 000„ Firma Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Berlin W̃ 8 30 000„ Ova, Oeffentliche Verſicherungs⸗Anſtalt der Sächſiſchen Sparkaſſen 10 000„ Engelhardt⸗Brauerei A.., Berlin W 62 10 000„ Schlachtviehverſicherung der Wirtſchaftsver⸗ einigung Berliner Viehagenten GmbH., Berlin 6 000„ Inh. der Firma A. Tiede, Mühlenwerke, Brandenburg/ Havel, 1. Rate 3 000„ Euling& Mack.-., Nordhauſen 3 000„ Verlagsbuchhändler Lange& Meuche, Leipzig 3 000„ Chemiſche Fabrik Grünau Landshoff& Meyer, A.., Berlin⸗Grünau 4000„ Franz Stock, Rittergut Stolzenburg 4000„ „Uvag“, Univerſal⸗Verlag, Berlin 50 000„ Margarinewerk Eidelſtedt Gebr. Fauſer Gmb., Eidelſtedt/ Holſtein 5 000„ Zahnradfabrik Wienand Söhne& Co,, Gmbß., Sprendlingen, Frankfurt a. M. 5 500„ Deutſche Angeſtelltenſchaft, Blu.⸗Karlsbad 10 000„ Büſſing N. A.., Braunſchweig 20 000„ Sachſenwerk Licht⸗ u. Kraft A.., Dres⸗ den⸗Niederſedlitz 5 000„ Landkraftwerke Leipzig A.., in Kulkwitz, Leipzig C 1 10 000„ Vereinigte Deutſche Nickelwerke A.., vorm. Weſtfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann Witte& Co., Schwerthe/ Ruhr f. Tochter⸗ werk u. Hauptwerk Radio H. Mende& Co., Gmb.., Dresden N 15 „Sachtleben“ A. G. für Bergbau und chem. Induſtrie, Köln/ Rhein 50 000„ Robert Batſchari, z. Z. Berlin 3000„ Firma Polte, Magdeburg 18 000„ „AB“ Ambi Budd Preßwerk Gmb, Ber⸗ lin⸗Johannisthal Deutſche Thon u. Steinzeug⸗Werke A,., Berlin⸗Charlotteiburg 2 3 500„ Volkswohlbund, Allgem. Beſtattungs⸗ und Verſ.⸗Verein, Berlin 5 000„ Alfred H. Schütte, Köln⸗Deutz 5 000„ „Frankona“ Rück⸗ u. Mitverſicherungs⸗A.., Berlin NW 40 7 500„ Verſicherungsverein Deutſcher Eiſenßahn⸗ bedienſteten A. G, Berlin W 9 Elektrowerke AG. Berlin Wᷣͤ 62 200 000„ 25 000„ Für gemeinſame Arbeit der Preſſe Auf einem Preſſe⸗Empfang anläßlich des Gau⸗ parteitages des Gaues Köln⸗Aachen, führte Gau⸗ preſſechef, Hauptſchriftleiter M. Schwabe, laut „Düſſeldorfer Nachrichten“ u. a. folgendes aus: Die Behauptung, daß die Preſſe ein Ueberbleib⸗ ſel des vergangenen Syſtems ſei und keine Daſeins⸗ berechtigung mehr habe, ſei in den letzten Monaten ſchlagend widerleat worden. Sie habe nach innen und außen bewieſen, daß ſie nach wie vor eine Groß⸗ macht ſei und darüber hinaus für das Reich einen bedeutſamen Aktivpoſten darſtelle. Die deutſche Preſſe habe in allen ihren Teilen in dieſem Jahre eine Be⸗ laſtungsprobe ſondergleichen beſtanden, auf die ſie ſtolz ſein könne. So gebe es denn heute keinen Unter⸗ ſchied mehr zwiſchen bürgerlicher u n d nativnalſozialiſtiſcher Preſſe, beſonders nachdem durch das Schriftleitergeſetz eine Ausleſe der Journaliſten ſtattgefunden habe. Wenn der Führer das nächſte politiſche Geſchehen unter das Motto geſtellt habe:„Die Partei führt den Staat“, dann wiſſe man, was die Aufgabe der Preſſe ſei. Sie beſtehe nämlich darin, die Verbin⸗ dung zwiſchen dem Führerorden der Partei und dem Volke ſelbſt herzuſtellen. Bürgerliche und National⸗ ſozialiſten müßten bei der Bewältigung der ſchweren Aufgabe Hand in Hand zuſammenarbeiten. Meldung des DNB. — Madrid, 22. Oktober. In Madrid trafen 20 Waiſenkinder von Polizei⸗ beamtenfamilien aus Aſturien ein. Die Kinder, deren Väter bei Ausübung ihrer Pflicht von den marxiſtiſchen Horden ermordet worden ſind und die ihre Mütter zum Teil auf dieſelbe Weiſe verlo⸗ ren haben, ſind zum Teil blind, zum Teil am Er⸗ blinden. Die Madrider Zeitung„ABC“ ſpricht im Anſchluß an die Mitteilung vom Eintreffen der ge⸗ blendeten Kinder die Vermutung aus, daß die„mar⸗ xiſtiſchen Barbaren ſich vielleicht nur darum an die⸗ ſen Unſchuldigen vergangen hätten und ſie blind machen wollten, um ihnen den Anblick der Schreck⸗ niſſe der Revolution zu erſparen.“ da der Madrider Preſſe werden die Bewohner der Hauptſtadt aufge⸗ fordert, dieſen unglücklichen Opfern der marxiſti⸗ ſchen Revolution eine neue Heimat zu geben. Aus Aſturien nach Madrid gekommene Flüchtlinge er⸗ zählen bezeichnende Einzelheiten über die Tage der roten Herrſchaft in und um Oviedo. Von verſchiedenen Seiten wird beſtätigt, daß in den Reihen der Aufſtändiſchen Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren mit Schußwaf⸗ fen gekämpft haben. Unter den Anführern der roten Horden befand ſich unter anderem eine etwa 25jährige Frau, die, bekleidet mit einer roten Bluſe, Gamaſchen und Leder⸗ mantel. mit der Piſtole in der Hand auf der Straße Befehle austeilte. Viele Aufſtändiſche trugen Lederzeug, das ſie den ermordeten Poliziſten abgenommen hatten. Als ge⸗ — Die Arſache des Herner Schlagwetlerunglücks — Dortmund, 22. Oktober. Das Oberbergamt teilt mit: Aus Anlaß dez Grubenunglücks, das ſich am 21. Oktober auf der Schachtanlage IVV der Zeche„Vereinigte Konſtan⸗ tin der Große“ ereignet hat, wurden die betroffenen Grubenbaue heute von Vertretern des Oberberg, amtes Dortmund unter Leitung des Berghaupf⸗ mannes und unter Zuziehung des Unfallausſchuſſez und Vertretern der Verſuchsſtrecke befahren. An der Befahrung und der nachfolgenden Beſprechung beteiligte ſich unter anderem auch der Reichsbetriehs⸗ gemeinſchaftsleiter Bergbau, Pg. Stein. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich bei dem Zerknall um eine Entzündung von Schlagwettern gehandelt hat, die ſich in öer Firſte eines Querſchla⸗ ges infolge von Abbauwirkungen angeſammelt hat⸗ ten. Nach dem feſtgeſtellten Befund kann als ſicher angenommen werden, daß die Entzündung des Schlagwetters durch einen Schneidbrenner hervorgerufen worden iſt, der bei Reparaturarbeiten an einer Druckluftleitung entgegen den beſtehenden Beſtimmungen Verwendung gefunden hat. Durch dieſen Zerknall ſind, wie bereits mitgeteilt, ſieben Bergleute zu Tode gekommen und vier weitere ver⸗ letzt worden. Von den Verletzten ſind im Laufe des Tages zwei geſtorben, ſo daß ſich die Zahl der To⸗ ten damit auf neun erhöht. Die bergbehörd⸗ liche Unterſuchung nimmt ihren Fortgang. Berufsberatung und Lehrſtellen vermittlung Meldung des DNB. — Berlin, 22. Oktober. Im Sitzungsſaal der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung fand eine Preſſebeſprechung über die wichtige Frage der Be⸗ rufs beratung und Lehrſtellenvermitt⸗ lung für die im nächſten Frühjahr zur Entlaſſung kommende Schuljugend ſtatt. Vizepräſident Dr. Rachler erklärt u..: Die Berufsberatung hat die Aufgabe, den jungen Menſchen beim Verlaſſen der Schule in ſolche beruf⸗ liche Bahnen zu lenken, daß ſpäter die Nachfrage nach Arbeitskräften wirklich gedeckt werden kann. In verſchiedenen Zweigen der Induſtrie iſt mit zuneh⸗ mender Verminderung der Arbeitsloſigkeit immer lauter der Ruf nach beruflich gut ausgebildeten Facharbeitern vernehmbar. Der Redner wandte ſich an alle Lehrherren und Lehrmeiſter, Betriebsinhaber und Betriebsleiter im Namen der deutſchen Jugend, Lehr⸗ und Ausbildungsplätze bereitzuſtellen. Mehr als 600 000 Knaben und 600 000 Mädchen würden Oſtern 1935 aus den Schulen entlaſſen. Dazu kämen 100 000 Abgänge von mittleren und höheren Lehr⸗ anſtalten. Der Sachbearbeiter für Berufsberatung, Ober⸗ regierungsrat Hand rick, führte u. a. aus, die öf⸗ fentliche Berufsberatung der Reichsanſtalt befände ſich bereits mitten in der Arbeit, den Jugendlichen und ihren Eltern und Erziehungsberechtigten unter Mithilfe aller der Kreiſe, die um die berufliche Lei⸗ tung unſerer deutſchen Jugend beſorgt ſind, bei der verantwortlichen Entſcheidung für die Berufswahl Rat und Hilfe zu leiſten. Im nationalſozialiſtiſchen Staat ſei die Berufswahl nicht mehr nur eine perſönliche Angelegenhkeit, ſondern eine Ange⸗ legenheit des ganzen Volkes. Es ſei not⸗ wendig, daß der einzelne an der Stelle ſich in die Volkswirtſchaft einordne, an der er, vom ganzen Volk aus geſehen, am dringendſten gebraucht werde, Um die ganze Volkswirtſchaft im höchſten Maße lei⸗ ſtungsfähig zu erhalten, ſei es dringend erforderlich, den Berufsgruppen, die unter Mangel an qualiff⸗ zierten Facharbeitern leiden, den notwendigen Nach- wuchs zuzuführen. Familientragödie wegen einer Erbſchaft — Botrop(Weſtfalen), 21. Okt. In der Gaſtwirt⸗ ſchaft von Rohmann kam es infolge von Streitig⸗ keiten wegen einer Erbſchaft zu einer blutigen Aus⸗ einanderſetzung, in deren Verlauf eine Perſon ge⸗ tötet und zwei ſchwer verletzt wurden. Die Brüder Wilhelm und Heinrich Rohmann waren in einen Streit geraten, der immer ſchärſere Formen annahm, Plötzlich gab Wilhelm Rohmann auf ſeinen Bruder mehrere Schüſſe ab, ſo daß dieſer, von einem Kopf⸗ und zwei Bruſtſchüſſen getroffen, ſchwer ver⸗ letzt zuſammenbrach. Auch die herbeieilende Baſe der Brüder wurde durch einen Rückenſchuß nieder⸗ geſtreckt. Der Täter begab ſich ſodann auf ſein Zim⸗ mer und machte ſeinem Leben ſelbſt ein Ende Die beiden Schwerverletzten wurden dem Kranken⸗ — PMP T Kämpfende Kinder und Frauen in Spanien fangengenommene Einwohner unter Bedeckung be⸗ waffneter Aufſtändiſcher abtransportiert werden ſoll⸗ ten, durch krachen einige Frauen mit Meſſern in der Hand die Sperrkette und ſtürzten ſich mit dem Ruf„Tötet die Faſchiſten“ auf die wehrlosen Gefangenen. Nur mit Mühe konnte der Führer des Transportes die Raſenden von ihrem Vorhaben ab⸗ bringen. Eine der Hauptſorgen der Aufſtändiſchen war zu⸗ nächſt die„Eroberung“ der Lebensmittelgeſchäfte. Ge⸗ ſchäfts inhaber, die ſich den Weiſungen der Aufſtändt⸗ ſchen widerſetzten, wurden zum Teil gefangen genom⸗ men, zum Teil ermordet. Unter ſtändigen Drohun⸗ gen waren die Geſchäftsinhaber gezwungen, die Le⸗ bensmittelvorräte herauszugeben. Als Militärflie⸗ ger über dem Aufſtandsgebiet Flugblätter abwarfen, in denen die Aufſtändiſchen aufgefordert wurden, ſich zu ergeben, gaben die„Revolutionsausſchüſſe“ gleich⸗ falls Flugblätter heraus, in denen der geſamten Zi⸗ vilbevölkerung der Tod angedroht wurde. — Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno CEiſenbart- Lokalen Teil Dr. Fritz Fammes Sport: Winy Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel unden und Adee Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Frſtz Fillies, W 30, Viktoriaſtraße 4 5 Mittags⸗Ausgabe A 13 211 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D.⸗A. September 1984: 21510 Abend⸗Ausgabe A 12706 Ausgabe B 8299 Geſamt⸗D⸗A. September 1985 210⁰⁵ Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rücksendung nur bel Rückporte E her. des f der iſtan⸗ fenen berg, aupt⸗ huſſes An chung riehs⸗ rknall tern ſchla⸗ hat⸗ ſicher des iner heiten enden Durch ſieben bver⸗ e des To⸗ hörd⸗ ber. heits⸗ eine Be⸗ ritt⸗ ſſung Dr. ingen eruf⸗ frage 1. In uneh⸗ nmer deten e ſich haber gend, Mehr irden ämen Lehr⸗ Ober⸗ ie öf⸗ fände lichen unter Lei⸗ i der wahl iſchen Eine t ge⸗ not⸗ n die mzen gerde. e lei⸗ lich, alift⸗ Nach⸗ 25 wirt⸗ itig⸗ Aus⸗ n ge⸗ rüder einen zahm. ruder nem ver⸗ Baſe eder⸗ Zim⸗ nde. nken⸗ 1 be⸗ ſoll⸗ ern dem loſen 0 des w ab⸗ r zu⸗ Ge⸗ ändi⸗ nom⸗ hun⸗ Le⸗ rflie⸗ rfen, „ſich leich⸗ Zi⸗ port 1 * Dienstag, 23. Oktober 1934 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 489 Di A228 Mannheim, den 23. Oktober. Wildernde Elefanten Fernſehmeldung unſerer pt.⸗Stadtpoſt: Auf bis⸗ her ungeklärte Weiſe ſind eine Anzahl der ſeltenen Rotſamt⸗Elefanten ausgebrochen und haben in Mannheimer Geſchäften nicht unbeträchtlichen Sachſchaden angerichtet. Wie wir ergänzend erfahren, handelt es ſich dabei um ein plötzliches Maſſenvor⸗ kommen der im allgemeinen als durchaus friedfertig bekannten Tiere, die ſich ſeit etwa zwei Tagen zum größten Vergnügen der Bevölkerung in faſt allen deutſchen Städten eingeniſtet haben und erſt nach fruchthringender Verſtändigung zwiſchen dem kaufenden Publikum und der betroffenen Geſchäfts⸗ welt zu entfernen ſein werden. Das kommt davon. Solange hat man den armen Elefanten ungebührlicher Beziehungen zu den Porzellanläden bezichtigt, bis er ſich eines Tages auf ſein beſſeres Selbſt beſann und das ſo oft angewendete Gleichnis in die Tat umſetzte. Verden⸗ ken kann man's ihm nicht; denn mochte er ſeine Ge⸗ ſchicklichkeit und Vorſicht noch ſo nachdrücklich durch die ſchönſten Zirkuskünſte unter Beweis ſtellen,— mochte er auf winzigen Kugeln turnen oder über ſchmale Leiterſproſſen tänzeln.— wo irgendein Sim⸗ pel von Menſch aus Unvernunft etwas zertöpperte, blieb's halt bei der Rede vom Elefanten im Porzel⸗ lanladen. Sicher wäre in unſern gemäßigten Zonen mit ihrem keineswegs tropiſchen Klima die Bezie⸗ hung zu dem eislaufenden Eſel oder der guten, ge⸗ duldigen Kuh vor'm neuen Tor in vielen Fällen weit angebrachter geweſen. Allein der harmloſe Mit⸗ teleuropäer hat ſeit jeher eine leider unausrottbare Neigung für's Exotiſche gehabt und ſich auf die ſehr ſchmeichelhafte Gleichſetzuna mit dem klugen Dick⸗ häuter womöglich gar noch etwas eingebildet! Dies alles in Rechnung ſtellend, muß man ſich faſt üher die Langmut der von unſerer Stadtpoſt beobachteten Rüſſeltiere verwundern. Es hat ſich nämlich bereits herumgeſprochen, daß ſie keineswegs „aus Bosheit und Pläſier“ mitten in die ſchönſten Schaufenſterauslagen hineingeſprungen ſind. Viel⸗ mehr haben ſie damit einen durchaus löblichen Zweck verfolgt, dem ſie ſo durch die Blume gewiß ungleich beſſer dienen können, als wenn ſie ſich tatſächlich „wie der Elefant im Porzellanladen“ aufführen wür⸗ den. Die putzigen Kerle mit den netten Klappohren und dem Ringelſchwänzchen kommen nämlich als Glücks boten. Sogar als„Glücksboten in der dritten Potenz“, wenn man die Sache mathematiſch zergliedern will. Glück Nummer eins: die Scherben als ſolche, über deren zeitweiliges Entſtehen ſich jede Hausfrau mit einem tiefen Blick in Brauchtum und Volkskunde unter dem Stichwort„Dämonenvertrei⸗ bung“ tröſten mag. Glück Nummer zweit der Elefant ſelbſt iſt nicht nur der Hüter der alückbringenden Scherben, ſondern auch, in eigener Perſon und ohne jedes Porzellan auftretend, gleichfalls ein Bote von beſter Vorbedeutung. Hier muß man ſchon das Konverſa⸗ tionslexikon nachſchlagen, allwo zu leſen ſteht, daß er in ſeiner indiſchen Heimat als das Reittier des Gottes Indra und Träger des Weltalls ſelber auch ſo ein bißchen himmliſcher Gnadenſpender iſt, und das hat natürlich auf die ach ſo modernen, gar nicht wundergläubigen Autobeſitzer ſowie die Damen mit den vielen Sofakiſſen und den darin ſich tummeln⸗ den Maskottchen abgefärbt. Endlich Glück Nummer dreit es kommt durch einfaches Vervielfachen von eins und zwei zu⸗ ſtande. Man nehme etwas Porzellan, zerſchlage es mit aller nötigen Tatkraft, ſo daß man anſtelle eines durch langen Gebrauch ſchon unanſehnlich geworde⸗ nen uralten Stückes im Fachgeſchäft mit ſeiner gro⸗ ßen Auswahl an hübſchen und geſchmackvollen Gegen⸗ wartserzeugniſſen dafür gleich mehrere, heute fehr wohlfeile Neuanſchaffungen machen kann. Dadurch haben die Scherben ihren guten Sinn bewährt, denn außer der Freude, die man ſelbſt durch die verſchö⸗ nernde Ergänzung im Haushalt hat, hilft man not⸗ leidenden Volksgenoſſen. In der deut⸗ ſchen Oſtmark nämlich— weit dahinten im Baye⸗ riſchen Wald— müſſen Tauſende von Arbeitern der Porzellanmanufakturen noch immer einen ſchwe⸗ ren Daſeinskampf kämpfen, weil die Abſatzmöglich⸗ keiten der dort beheimateten großen Werke ſchon ſeit Jahren immer mehr zurückgegangen ſind. Man hilft ihnen mit jeder Taſſe und jedem Teller, die über den dringendſten Bedarf hinaus gekauft werden. Nicht umſonſt preiſen die indiſchen Dichter den Elefanten als Sinnbild der Weisheit und des Mit⸗ gefühls; nicht umſonſt hatte der berühmte Elefanten⸗ Helft Alle helfen! Nicht eindringlich genug kann darauf hingewieſen werden, daß es ſich beim Winterhilfswerk nicht um Almoſengeben, ſondern um Pflichterfüllung handelt. Wer auch nur mittelbar dazu beiträgt, daß ſeine eigenen Blutsbrüder im Elend verkümmern, verſündigt ſich an der Zukunft ſeines Volkes. Der leitende Gedanke des Winterhilfswerks iſt von An⸗ fang an geweſen, dieſe Hilfe zu einer Angelegen⸗ heit des ganzen Volkes zu machen, und nicht etwa mit den Mitteln der Almoſenpflege und mit mühſam zuſammengeholten Beiträgen hie und da einzuſpringen. Denn der Wert und der Segen der Winterhilfe, wie jeder anderen Hilfe und Spende auch, liegt in der Freiwilligkeit. Geſpendet und ge⸗ opfert wird für den Unbekannten. Das iſt die andere und ebenſo bedeutungsvolle Seite des deutſchen Win⸗ terhilfswerkes. Wir kennen den einzelnen nicht, dem unſer Opfer zufließt. Wir geben es vertrauensvoll in unſer gemeinſames großes Sammelwerk. Zweierlei iſt hier in gleichem Maße zu bewun⸗ dern: Einmal dieſes Sammelwerk als ſolches im Auf⸗ bau ſeiner einzigartigen Organiſation mit ungezähl⸗ ten freiwilligen Helfern, die Tag und Nacht im Dienſt der Volksgemeinſchaft unermüdlich wirken. Hinzu kommt aber noch der Gemeinſchaftsgeiſt unſeres Volkes, der ein ſolches Werk überhaupt erſt ermöglicht. Der Kreis derer, die betreut werden müſſen, iſt trotz des Rückganges der Arbeitsloſigkeit immer noch groß genug und wird groß bleiben, ſolange es nicht endgültig gelungen ſein wird,die Volksgeißel der Ar⸗ beitsloſigkeit zu vernichten. Deshalb iſt es die ſelbſt⸗ Hunger und Not von jedem Hauſe fernzuhalten und den immer noch Arbeitsloſen zu zeigen, daß ſie nicht vergeſſen ſind, daß ihnen ge⸗ holfen werden ſoll, bis auch für ſie die Stunde der Erlöſung ſchlägt und ſie wieder Arbeit und Brot haben. Was ihnen aber bis dahin gegeben wird, das iſt kein Almoſen, ſondern der ſichtbare Ausdruck der Volksſolidarität, die in den Zeiten der Not die Reihen enger ſchließt. Denn die Winterhilfe iſt keine Angelegenheit des rechnenden Verſtandes, ſondern ein Prüf⸗ ſtein unſerer ſittlichen Haltung. Innerhalb des großen Winterhilfswerkes hat alſo jedermann ſeine Pflicht zu tun; jedem einzelnen iſt ſeine Stelle zugewieſen. Groß iſt die Aufgabe, die der einbrechende Winter ſtellt. Sie iſt groß und ſchön, oͤenn ſie gibt dem deutſchen Volke Gelegenheit, durch die Tat zu beweiſen, daß der Gedanke der Volksgemeinſchaft ſich weiter geläutert, erhärtet und durchgeſetzt hat. So will der Führer das ſveben be⸗ gonnene Winterhilfswerk als ſoziale Verpflichtung beurteilt wiſſen, und mit Recht. Ein Volk, das nicht alle großen und wirklichen Gelegenheiten achtet und wahrnimmt, bei denen die Menſchen einander zu hel⸗ fen verpflichtet ſind, ein ſolches Volk müßte als Ge⸗ meinſchaft und Nation verſagen. Die Reichsregierung ſtellt ſich mit prakti⸗ ſchem Beiſpiel an die Spitze der Bewegung im Kampf gegen die Wintersnot: Sie wird ihre Repräſentatio⸗ nen auf ein Mindeſtmaß beſchränken. Das Winter⸗ hilfswerk wird damit wieder eine große innere Wir⸗ kung haben für die, welche des Troſtes bedürfen. Die Nation tritt für ſie ein und läßt den Begriff der verſtändliche Pflicht jedes einzelnen, zu geben, um! Menſchenwürde nicht zuſchanden werden. 7!!! orden in Dänemark die Loſung„Dem Hochherzigen“: auch unſere kleinen roten Jumbos der deutſchen Porzellanwoche wollen mit ihrem Werbefeld⸗ zug gutes tun, indem ſie zu Einkäufen locken, die dem großen Ziel der Arbeitsbeſchaffung dienen. M. S. Offene Singſtunde der„Kraft durch Freude“ In ihre Veranſtaltungen, die der Anregung und Belehrung weiteſter Volkskreiſe dienen, hat die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine offene Sing⸗ ſtunde einbezogen, zu deren Leitung Kurt Sydow (Frankfurt a. d. Oder) gewonnen worden war, den wir von den Kurzlehrgängen für Feierabendgeſtal⸗ tung her kennen. Die Anregung war auf fruchtbaren Boden gefallen, zumal Veranſtaltungen, die den⸗ ſelben Zweck verfolgen⸗ ſchon den ganzen Winter über abgehalten worden waren. So ſah ſich Herr Sydow einer großen Anzahl von Teilneh⸗ mern aller Altersſtufen gegenüber, die den großen Ballhausſaal bis zur Gänze füllten und ſeinen An⸗ weiſungen und Belehrungen mit größter Bereitwil⸗ ligkeit folgten. Es war erfreulich, zu beobachten, wie der Teilnehmerkreis durch ſeine Diſziplin dem Leiter die Abhaltung der Singſtunde erleichterte, und Herr Sydow verſtand es ſehr gut, indem er ſeine Uebungen mit methodiſchem Geſchick an einfachen Volksliedern aufbaute, die allgemeine Aufmerkſam⸗ keit wachzuhalten. Vom einfachen Sprechen und Singen auf eigenem Ton ausgehend, worauf durch Ausſchmückung mit einfachen Intervallen die Melo⸗ die immer ſangbarer ausgeſtaltet wurde, ging Herr Sydow dazu über, zweiſtimmig, dann im Kanon ſin⸗ gen zu laſſen. Weiteres Uebungsmaterial boten Volkslieder der Sammlung„Die Singſtunde“(Kall⸗ meyer⸗Verlag), und zwar Herbſtlieder, wobei Herr Hermann Eckert(Flöte) und Frl. Käte Back (Violine) vorſpielten. Es gab viel Abwechflung, wenn einmal die Männer, dann die Frauen ſangen. Dazwiſchen brachte Herr Sydow anregende Beleh⸗ rungen über deutſches Lied und deutſche Sage. Da⸗ durch, daß ſich die Teilnehmer Wort und Weiſe der Volkslieder ſelbſt erarbeiteten, wurde das allge⸗ meine Intereſſe weſentlich geſteigert. Es iſt ſehr zu begrüßen, wenn die guten deutſchen Volks⸗ lieder in anregender Form wieder Gemeingut des deutſchen Volkes werden. 1 * Ihren 80. Geburtstag begeht Frau Margarete Baſſauer, Mannheim, Werderſtraße 31, am heu⸗ tigen 23. Oktober in körperlicher und geiſtiger Friſche. Frau Baſſauer iſt ſeit 30 Jahren eine treue Leſerin der RMZ. Wir wünſchen ihr noch lange Jahre eines geſegneten Alters. a Die Schillerlinde auf dem Meßplatz mußte der Axt zum Opfer fallen, nachdem der Baum ſchon ſeit Jahren kränkelte und alles andere als einen guten Eindruck machte. Gleichzeitig hat man auch das eiſerne Schutzgitter entfernt, wodurch einwandfrei kundgetan wurde, das man nicht gedenkt, einen Er ſatzbhaum zu pflanzen. Die Schillerlinde, die 1905 an⸗ läßlich des Schillerjahres gepflanzt worden war, be⸗ gann ihr Wachstum einzuſtellen, als die Wurzeln offenbar die beſſere Erdͤſchicht des Meßplatzes durch⸗ ſtoßen hatten und auf die aus Abfällen und Schlacken beſtehende Auffüllſchicht gekommen waren. Dadurch konnte dem Baum nicht die entſprechende Nahrung zugeführt werden. Die Verſuche, durch Auflockerung der Erde und durch Beſchneiden den Baum zu retten, hatten keinen Erfolg. Die Schiller⸗ freunde werden ſich mit den Tatſachen abfinden müſ⸗ ſen, doch ſollte man das bevorſtehende Schillerjahr zum Anlaß nehmen, einen neuen Baum auf einem günſtigeren Platz mit beſſeren Bodenverhältniſſen zu pflanzen, hier in Mannheim, der Schillerſtadt. e Den großen Preis auf der Internationalen Kochkunſtausſtellung in Frankfurt, die nur alle fünf Jahre einmal ſtattfindet, hat die Mannheimer Firma Gebr. Schwabenland.⸗G. reiche Ausſtellung bekommen. * Der Marineverein„Der letzte Maun“, Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt hielt kürzlich in ſeinem Stammlokal ſein diesjähriges Labskauseſſen ab. Küchenchef war der waſchechte Marinemutje Kuhn, der einen Labs⸗ kaus bereitete, wie wir ihn uns als alte Seeleute nicht beſſer wünſchen konnten. Pünktlich 20.30 Uhr gab der Vereinsführer Laug nach einleitenden Worten über die kameradſchaftliche Bedeutung des Labskauseſſens mit der Bootsmannspfeife das Sig⸗ nal:„Backen und Banken“ als Zeichen zum Beginn des Eſſens. Wie man es bei Veranſtaltungen des Marinevereins„Der letzte Mann“ gewöhnt iſt, war auch dieſes Mal das Vereinsheim überfüllt, und zahlreiche Freunde u. Gönner des Vereins bekamen erſt am nächſten Tage Gelegenheit, ihren Labskaus einzunehmen. Die ausgezeichnete Stimmung des Abends wurde durch humoriſtiſche Darbietungen des für ihre umfang⸗ Vereinswirtes, Kamerad Piſter, und des Kame⸗ raden Spinner in Schwung gehalten. Ebenſo ſorgten muſikaliſche Darbietungen auf einem Schif⸗ ferklavier für die Unterhaltung der Anweſenden. Des weiteren waren einige Kameraden bemüht, durch Vorträge und heitere Erzählungen aus ihrer Dienſtzeit die Lachmuskeln der Zuhörer in Be⸗ wegung zu halten. Gar ſchnell entſchwanden die Stunden fröhlichen Zuſammenſeins, bis der Ver⸗ einsführer Laug in vorgerückter Stunde in ſeinem Schlußwort des Führers gedachte und das Zeichen zum Aufbruch gab. e Der Geflügelzuchtverein Mannheim⸗Neckarau veranſtaltete in Neckarau als Vorſchau für die Kreisgeflügelſchau eine Geflügelausſtellung, die den Beweis erbrachte, auf welcher Höhe beim Geflügel⸗ zuchtverein Neckarau die Geflügelzucht ſteht. Den Preisrichtern K. Weber, Weinheim, und Schwitzgöbel, Frieſenheim wurden insgeſamt 1665 Nummern Ge⸗ flügel vorgeſtellt und zwar vorwiegend ſchwarze und rebhuhnfarbige Italiener, ſowie Zwerg⸗Wyandotts. Im übrigen waren die wichtigſten Geflügelraſſen vertreten, wie Sundheimer. alle Arten Wyandotts, Düngung, Rhodeländer, Barnevelder. Minorka, Langſhan uſw. Geflügel vorgeſtellt und zwar vorwiegend ſchwarze und rebhuhnfarbige Italiener ſowie Zwerg⸗Wyan⸗ dotts. Angegliedert waren der Ausſtellung Rouen⸗Enten, ein Goldfaſan, Altdeutſcher Kröpfer, Show⸗Homer und Brünner Kröpfer. Von der Güte der Tiere zeugte, daß einige von ihnen auf der gro⸗ ßen Jungtierſchau in Hannover geweſen waren und dort mit Preiſen bedacht wurden. Der Fachſchafts⸗ ehrenpreis wurde Jakob Rupp, Mannheim für einen ſchwarzen Italiener⸗Hahn zugeſprochen. Wei⸗ terhin kamen 12 Ehrenpreiſe zur Verteilung, wäh⸗ rend mehr als Zweidrittel aller Preiſe in die Klaſſe „Sehr gut“ fielen. Eine Verloſung fand bei den ſchon am Ausſtellungsbeſuchern lebhaften Anklang; frühen Nachmittag waren die Loſe reſtlos ausver⸗ kauft. Grundlage der Ertüchtigung der Jugend iſt eine gründliche Schulung. Helft, dieſe Schulung durch⸗ zuführen! Gebt der Staatsjugend Heime und Rundfunkgeräte! C 2 7— Aen. 2 SSN eos,& gener O ham degecet S womiq& dedeckt o Regen * Schnee& deubein* ebel K e Os seht * ſeſchter 0s mässiger Süqsd west stürmischer Sorgwezt dle pelle ſbegeg mit gem Ginge ie de gen Stationen stienenden Laß ten gedeß gie lempetratur an. Die Linſen vet bingen Orte mit glelchem auf Rerresnive su umgerechneien buftarucs Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 23. Oktober. In Begleitung eines weit nach Süden reichenden Tiefausläufers be⸗ wegt ſich ein Regengebiet von Frankreich her oſt⸗ wärts. Es hat Nordweſtdͤeutſchland bereits erreicht und wird Mitteldeutſchland im Laufe des Dienstag überſchreiten. An ſeiner Rückſeite wird ſich wieder mehr veränderliches Wetter mit zeitweiliger Auf⸗ heiterung, aber nur geringer Niederſchlagsneigung einſtellen. Vorausſage für Mittwoch, 24. Oktober Vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt veränderliche Be⸗ wölkung und höchſtens vereinzelte Niederſchläge, Tagestemperaturen um 12 Grad, ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Oktober: . 14,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Oktober: 4 6,5 Grad; heute früh 8 Uhr 6,5 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗ Pegel 19 20. 21. 2² 28. Necar- Bagel 20. 21 22 25 Rheinfelden 2,43 2,33 2,33.28 2,260 55 a 1 Breiſach.55 1740 132 1,37 1,41 ee 2579 2,78.69 2664 Kehl. 2350 2,48 2,55 2,40 2,40 Jen d. Maxan 30 275 1 5 fo er„ Mannheim.742,83 2 772. J genug Kaub. 63.77.78 1,82 1,75] Diedesheim. 0,79 0,790,650, Köln.080 1,30.50 511,53 1 ö 15 Das können Sie verbinden mit Mühlen Francek! der milde Ein⸗ fluß der Edel⸗Jichorie, dem Grundſtoff des allbewährten Kaffeezuſatzes Münlen Franck, auf den menſchlichen Organismus, beſonders auf eine zweck⸗ mäßige verdauung, iſt bekannt. Mühlen Franek gibt dazu jedem Kaffee 2 einen vollen, herzhaften Geſchmack, köſtliches Aroma und tiefgoloͤbraune Farbe. 2 2 2 8 1 2e 705 Pra 7 E 70 e S eee 8 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 23. Oktober 1934 ———— Kartoffel⸗Ausgabe für die zum Winterhilfswerk 1934/35 gemeldeten Be⸗ dürftigen der Gruppe A(Familien mit 8 und mehr Perſonen) der Gruppen: Deutſches Eck Friedrichspark Humboldt Jungbuſch Lindenhof Neckarſtadt⸗Oſt Oſtſtadt Rheintor Schwetzingerſtadt Strohmarkt. Die oben aufgeführten Bedürftigen⸗Gruppen haben ſofort die zugeteilten Kartoffeln in der Gutjahr⸗ Fendelhalle, Werfthallenſtraße 31/33, abzuholen. Die Kartoffel⸗Gutſcheine ſind vorher bei der für den Wohnbezirk des Bedürftigen zuſtändigen NSV⸗ Stelle gegen Entrichtung der Anerkennungsgebühr — pro Zentner 30 Pfg.— in Empfang zu nehmen. Annahmeſtellen auf Hilfe durch das Winterhilfswerk ſind nur die Gruppengeſchäſtsſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt. Von den Geſchäftsſtellen der Juneren Miſſion, des Caritasverbandes und des Roten Kreuzes werden keine Anträge entgegengenommen. Geldſpenden nehmen entgegen: Die Kaſſe der Kreisamtsleitung, L 4, 15. Poſtſcheckkonto Nr. 2216 Karlsruhe:(Friedrich Merdes, NSDAP, Amt für Volkswohlfahrt, Kreis⸗ amtsleitung Mannheim). Städt. Sparkaſſe Mannheim, Konto Nr. 6800 (Friedrich Merdes, NS DA, Amt für Volkswohl⸗ fahrt, Kreisamtsleitung Mannheim) ſowie alle Mannheimer Banken. Sprechſtunden der Kreisamtsleitung, L 4, 15 Montag, Mittwoch und Freitag, von 15—17 Uhr (—5 Uhr nachmittags). Die übrige Zeit iſt für Publikumsverkehr geſchloſſen. Die Kaſſe iſt täglich von—13 und 1547 Uhr geöffnet. 15 Fahre Techniſche Nothilfe Reichsführer Weinreich dankt in einem Auf⸗ ruf an alle Nothelfer, Angeſtellte und ehrenamtliche Mitarbeiter für die geleiſtete vaterländiſche Arbeit und ſagt u..: Schwere Jahre liegen hinter uns. Zeiten, in denen der Techniſchen Nothilfe und ihren Angehörigen das Leben ſchwer gemacht wurde, und in denen es mehr als mutig war, ſich zu ihr zu bekennen. Der Herrſchaft der Straße war ſie ausgeſetzt; von Hohn und Spott verfolgt, mußte ſie ſich als Streilbrecher⸗ garde anprangern laſſen. Nothelfer fielen im Dienſte der TN und viele der Nothelfer wurden geſchädigt, verletzt, boykottiert, aus den Betrieben gejagt und verfolgt. Aber all das beirrte ſie nicht in ihrem Beſtreben, mitzuhelfen. Deutſchland vor dem Unter⸗ gang zu bewahren, dem Volke zu dienen— der Not zum Trutz, dem Volk zu Nutz. Nothelfer: Ich danke Euch für all das, was Ihr in den vergangenen 15 Jahren geleiſtet habt; ſei es in den Tauſenden von Einſätzen in lebenswich⸗ tigen Betrieben, bei Naturkataſtrophen oder in an⸗ deren Fällen höherer Gewalt, oder ſei es, daß Ihr Das beliebte Mannheimer Sauerkraut Die Verwertung des Weißkrautes zu einem ſchmackhaften Gericht An den Schaufenſtern der Lebensmittelgeſchäfte in Mannheim hängen wieder die Plakate„Neues Sauerkraut“ und die Hausfrauen laſſen ſich gern verlocken, ſich einzudecken mit dieſem ſchmackhaften Gericht, das man im Ausland, zuſammen mit Würſt⸗ chen, als deutſches Nationalgericht vorgeſetzt be⸗ kommt. Unſere norddeutſchen Volksgenoſſen ſagen „Sauerkohl“, das iſt aber nur ein ſprachlicher Unter⸗ ſchied, der Kohl iſt derſelbe. Wie wir von einem Mannheimer Fach⸗ mann auf dem Gebiete der Sauerkrauterzeugung erfahren, iſt die Güte des Weißkrautes in dieſem Jahre hervorragend; der Regen der letzten Wochen hat es gut ausreifen laſſen. Der Verkauf hat ſchon ſehr ſtark eingeſetzt und iſt im Vergleich zum vorigen Jahr erheblich lebhafter. Es müſſen erſtaunlich viel Mengen Sauerkraut in Mannheim verzehrt werden, denn die Erzeugung an Weißkraut in unſerer nächſten Um⸗ gebung reicht nicht aus als Rohmaterial, um unſeren Bedarf zu decken. Es muß ſehr viel Weiß⸗ kraut von auswärts eingeführt werden, aus der Pfalz, aus der Frankfurter Gegend, hier beſonders aus Biblis, und dann vor allem aus dem Württem⸗ bergiſchen, aus der Gegend der Filder. Dieſes Fil⸗ derkraut iſt erkenntlich an der ſpitz zulaufenden Form des Kopfes, während wir in unſerer Gegend ſonſt Rundköpfe haben. Die Pfälzer Bauern haben ſich ſeit Jahren auf den vermehrten Anbau von Weißkraut verlegt, da ſie den Hang des Großſtädters nach Sauerkraut kennen. Die Mannheimer Sauerkrauterzeugung iſt mengenmäßig ſehr groß und der Güte nach überall bekannt. Sie beliefert nicht nur die Stadt, ſondern auch Ge⸗ biete darüber hinaus, wie die Bergſtraße und andere Orte. Hier iſt aber ſchon der Wettbewerb der aus⸗ wärtigen Sauerkrautfabriken verſpürbar. Da iſt vor allem die Magdeburger Gegend, die Sauerkohl ſchon ſeit dem 16. Jahrhundert herſtellt; vielleicht ſind es Pfälzer geweſen, die ſich damals in Magdeburg an⸗ ſiedelten. Im Rheinland iſt die Stadt Neuß eine große Erzeugungsſtätte für Sauerkohl. Die Herſtellungsweiſe iſt überall im weſentlichen die gleiche, aber es gibt geſchmackliche Unterſchiede je nach dem Zuſatz von Gewürzen beim Gärungsprozeß. Ein großes Mannheimer Unternehmen vermeidet jede Beimiſchung von Ge⸗ würzen, um dem Kraut den natürlichen Geſchmack zu laſſen. Das iſt eben Geſchmackſache. Es gibt aber auch„Zitronenkohl“ und„Champagnerkohl“ und ähnliche Schattierungen. Neuerdings wird es auch vielfach in rohem Zuſtand gegeſſen, von den Roh⸗ koſtlern. Wenn man die Hausfrau frägt, was Sauerkraut eigentlich iſt, wird ſie uns ohne Umſtände aufklären: man nimmt feingeſchnittenes Weißkraut, packt es mit Salz in einen Steintopf, legt ein Brett darauf, mit Steinen beſchwert und dann wird Sauerkraut dar⸗ aus. Nichts dagegen zu ſagen, aber wie geht die Umwandlung vor ſich? Sauerkraut iſt das Erzeugnis eines Gärungs⸗ vorganges, der hervorgerufen wird durch gewiſſe Kleinlebeweſen, die im Gewebe des Kohls vorhan⸗ den ſind. Die Salzzugabe und die feſte Packung haben den Zweck, möglichſt große Mengen Saft aus dem Kohl herauszulocken, denn dieſer Saft, der aus Zucker, Eiweiß und Salzen beſteht, iſt ein aus⸗ gezeichneter Nährboden für die Organismen, die ſich in zwei Gruppen ſcheiden. Der eine Teil verwan⸗ delt den Zucker des Saftes in Milchſäure, Eſſigſäure und Alkohol und führt ſo die„Säuerung“ des Kohls herbei. Da ſind aber auch die anderen Organismen, die den Prozeß ſtören und daher ernichtet werden müſſen. Sie ſitzen vorwiegend in den äußeren Blättern des Kohlkopfes, ſie können alſo beſeitigt werden durch Entfernen dieſer Blätter und Waſchen des Kopfes. Dann kann der Gärungsprozeß un⸗ geſtört durch feindliche Bakterien vor ſich gehen. Neben der fabrikmäßigen Herſtellung von Sauer⸗ kraut in Mannheim iſt die Ein macherei des Kleingärtners zu erwähnen, der ſein ſelbſt⸗ gezogenes Weißkraut abſchneidet und in Fäſſern und Kübeln durch Gärung in Sauerkraut verwandelt, um ſich für den Winter ein ſchmackhaftes Gericht zu ſichern. Vor allem die Randſiedler haben zu dieſer Herſtellungsweiſe ihrer ländlichen Vorfahren wieder zurückgefunden. JL W. FFFFFFFFCFCTFPCPPPbPPPUPPVPUPUPUPUPPCVUCbVCVbCPTPDVbPVDPbVDTVTVTPbCVTPUDVTVDTVDTPVPVPVPVPVPUPVUFVVVCVCUCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVVVUUUUUUUUVVXVÄÄXÄ+ÄÄ1Ä+Ä+Ä+Ä+Ä+ÄÄAA Euch im Luftſchutz oder im Dienſt der Nächſtenliebe, im Winterhilfswerk, im Arbeitsdienſt u. a. aus freien Stücken betätigt habt. Es war in jedem Falle aufbauende Arbeit, die der Geſamtheit nutzte und die dem von unſerem Führer geſchaffenen Staat zugute kommt. Ich werde meinerſeits alles daran ſetzen, die TN ſo zu fördern, daß ſie ſchlagkräftig bleibt und den Nothelfern die ihnen gebührende Anerkennung zu⸗ teil wird. Mit Eurer Treue und ſteten Einſatzbereitſchaft rechne ich auch für die Zukunft. Wir wollen— das ſei das Gelöbnis am 15. Jahrestag— weiterhin uns als wirkliche Helfer der Not erweiſen. Alles für das erwachte Dritte Reich! * Die zweite Heimatſahrt der Ortsgruppe Mannheim des„Landesvereins Badiſche Heimat“ brachte die Teilnehmer in die herbſtliche Pfalz. Die „Badiſche Heimat“ macht ja nicht an den badiſchen Landesgrenzen halt, ſondern widmet ihre Arbeit auch der Erforſchung und Erkenntnis verwandten bodenſtändigen Volkstums., ſeiner Art, ſeiner Ge⸗ schichte, ſeiner Sitten und Bräuche, Die Fahrt führte über Neuſtadt durch das waldumſchloſſene Tal des Hochſpeyerbaches nach Kaiſerslautern. wo die Stifts⸗ kirche, eines der bedeutendſten Denkmäler gotiſcher Baukunſt in der Pfalz, beſichtigt wurde. Weiter ging es in die von der Moosalb durchrauſchte Wald⸗ ſchlucht des Karlstales. des Kleinods im Pfälzer Waldgebirge: dann über die Waldſiedlung Johan⸗ niskreuz nach Hochſpeyer und Frankenſtein ins Tal der Iſenach und in die weinfrohe Vorderpfalz. Die vielen Ausflügler. das fröhliche Leben und Treiben in den Weinorten, die tannen⸗ und girlandenge⸗ ſchmückten Wirtshäuſer und Straußwirtſchaften zeig⸗ ten, daß der„Neue“ ein wirklicher„Volltreffer“ ge⸗ worden war. Der Winzerverein Deidesheim hatte zu einer Beſichtigung ſeiner Keltergebäude und Kel⸗ lereien eingeladen. und die rieſige Anzahl der mit dem neuen Wein gefüllten Fäſſer erregte die Be⸗ wunderung und die Proben des„Neuen“ die Hoch⸗ achtung der Beſucher. Mit dieſem Beſuch klang die Fahrt aus, die Einblick gegeben hatte in Pfälzer Ge⸗ ſchichte, Pfälzer Landſchaft und Volkstum. an Schädlinge des Winterhilfswerks werden künf⸗ tig beſonders ſtreug beſtraft. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner hat den Strafverfolgungsbehörden in einer Verfügung zur ernſten Pflicht gemacht, gegen jeden Mißbrauch des Winterhilfswerkes ſchnell und mit unerbittlicher Strenge einzuſchrei⸗ Neue Abzeichen für altgediente SA⸗Männer Durch Verfügung des Chefs des Stabes wurde— unter Fortfall des bisher getragenen Armwinkels— für altgediente SA⸗Männer ein neues Abzeichen ein⸗ geführt. Es beſteht aus grauſilbernen Streifen, deren Zahl und Breite durch die Dauer der Zu⸗ gehörigkeit ihres Trägers zur SA beſtimmt werden. Das Abzeichen wird am Aufſchlag des linken Unter⸗ ärmels getragen. e ten und in allen Fällen von Untreue die Anwend⸗ barkeit des§ 286 des Strafgeſetzbuches, der Zucht⸗ haus bis zu zehn Jahren androhe und die Zu⸗ billigung mildernder Umſtände nicht zuläßt, mit be⸗ ſonderer Sorgfalt zu prüfen. Der Miniſter erklärt, wenn der mit einem ſolchen Werk erſtrebte moraliſche und materielle Erfolg voll erreicht werden ſolle, ſo müſſe das Volk die Gewißheit haben, daß die von ihm gebrachten Opfer auch wirklich ihrem Zweck, die bedürftigen Volksgenoſſen vor Hunger und Kälte zu ſchützen, zugeführt werden. Wer ſich deshalb unrecht⸗ mäßig, insbeſondere durch Diebſtahl, Unterſchlagung, Untreue oder Betrug, Geld oder Sachwerte des Win⸗ terhilfswerkes verſchafft und ſie dadurch ihrer Be⸗ ſtimmung entzieht, ſtelle ſich außerhalb der Volks⸗ gemeinſchaft und habe beſonders ſchwere Strafe zu gewärtigen. Dies gelte vor allem dann, wenn etwa die mit der Durchführung des Winterhilfswerkes betrauten Perſonen ſich ſelbſt an den Spenden ver⸗ greifen. Pilzwanderung— Pilaberatung Die Pilzwanderungen am Samstag nachmittag und Sonntag vormittag wieſen wieder eine rege Be⸗ teiligung bei befriedigenden Ergebniſſen auf. Auch die Pilzberatung am Sonntag abend am Karlſtern wurde ſtark in Anſpruch genommen. da der Käfer⸗ taler Wald noch immer ein ergiebiges Gebiet für Pilze iſt. Am Mittwoch nachmittag iſt eine Pilz⸗ wanderung in Weinheim a. d.., zu der die hie⸗ ſigen Pilzfreunde gleichfalls eingeladen ſind. Treff⸗ punkt am Oberen Tor in Weinheim um 14,05 Uhr. Mannheim ab mit der Staatsbahn um 13,10 Uhr, mit der Oech 13 Uhr Hauptbahnhof, Friedͤrichsbrücke 13,14 Uhr. Sonntagsfahrkarte! Körbchen und Meſ⸗ ſer nicht vergeſſen! Fahrräder werden eingeſtellt! mild, leicht schdumend, gonz wundervoll jm Geschmack. 8888 15 22—— Richard Strauß: Der Roſenkavalier Eine Neuinſzen terung im Nationaltheater Es ſteht heute außer Zweifel, daß der„Roſen⸗ und die Fülle der kavalier“ von allen Opernwerken Strauß' den ſtärk⸗ ſten Lebensatem beſitzt und am höchſten in der Gunſt des großen Publikums ſteht. Seit ſeinem Erſcheinen ſind„Salome“ und„Elektra“ in den Hintergrund getreten und der„Ariadne“ ſtehen auch heute noch— ſehr zu Unrecht— weite Kreiſe mit derartig zwie⸗ ſpältigen Gefühlen gegenüber, daß von dieſer Seite her der Lerchenau⸗Komödie keinerlei Gefahr droht. „Der Roſenkavalier“ iſt aus Sehnſucht nach Mozart geboren. Die ſinnliche Schönheit, die Zärtlichkeit und Anmut dieſer Muſik, einſt als ungeheuer kom⸗ pliziert beſtaunt, iſt längſt Gemeingut aller muſikali⸗ ſchen Ohren geworden. Und wenn auch das letzte Drittel des zweiten Aktes von quälender Oberfläch⸗ lichkeit überſchattet wird, wenn auch der dritte Akt zum grßten Teil durch muſikaliſches Flachland führt, ſo hat das Werk doch drei große Glanz⸗ und Gipfel⸗ punkte, die den Hauch des Genies ausſtrömen und alles nichtsſagende Drum und Dran vergeſſen laſſen: die unvergleichliche Schlußſzene des erſten Aktes, die⸗ ſes monologiſierende Zurückgreifen der einſamen Marſchallin in die Jugendzeit, ihre Entſagung und ihr Abſchied von Oetavian, dann der Eingang des zweiten Aufzuges mit der muſikaliſch genial vorbe⸗ reiteten Ueberreichung der Silberroſe und endlich den über alle Maßen herrlichen, ganz in ſchimmernde Lyrik getauchten Schluß des letzten Aktes, der in dem großen Terzett der drei Frauenſtimmen an Schönheit und Tiefe der muſikaliſchen Eingebung in der mo⸗ dernen Opernliteratur ſeinesgleichen ſucht. Je öfter man das Werk auf ſich wirken läßt, deſto klarer und überzeugender ſieht man dieſe drei Inſeln als das Unvergängliche am„Roſenkavalier“ aus dem wogenden Meer der Töne leuchtend emporragen. Generakmuſikdirektor Wüſt ſetzte alle Liebe daran, den ganzen Klangzauber aufzudecken. Er gab dem vielſagenden Vorſpiel einen hinreißenden Zug ins Große und befehligte mit überlegener Sicherheit das in wirbligem Preſtotempo dahinſtürmende kunſt⸗ volle Eingangs⸗Fugato zum dritten Akt. Er er⸗ zwang ferner während des ganzen Abends den not⸗ wendigen ſtraffen Zuſammenhang von Bühne und Orcheſter, obſchon in der Begleitung der Sing⸗ ſtimmen durchweg erheblich größere Zurückhaltung zu wünſchen übrig blieb, wodurch der ungemein graziös ausſchwingende und leichtfüßige Luſtſpielton nebenbei gegebenen geiſtreichen Muſikbemerkungen beſſer zur Geltung gekommen wären, als es der Fall war. Die weiteren Auffüh⸗ rungen dürften hier noch den notwendigen Ausgleich bringen. Die wertvollſten Einzelleiſtungen bot das ſehr glücklich aufeinander abgeſtimmte Dreigeſtirn der Frauen: Irene Ziegler(Roſenkavalier), Paula Buchner(Marſchallin) und Guſſa Hei⸗ ken(Sophie). Irene Ziegler, war ein vortrefflich gelaunter hochgewachſener Oetavian. An die Stelle wieneriſcher Ueberſchwenglichkeit des Gefühls ſetzte dieſer Roſenkavalier eine ſehr aparte, wahrhaft ari⸗ ſtokratiſche Herbe, ohne den warmen Ton des lieben⸗ den Herzens etwa vermiſſen zu laſſen. Draufgänge⸗ riſch und zielbewußt ſtach dieſer„junge Herr aus großem Hauſe“ den„aufgeblaſenen ſchlechten Kerl“, den Lerchenauer, mit Grazie aus dem Felde. Geſang⸗ lich erfüllten ſich alle Schönheiten, die der ſchwierig angelegten Partie innewohnen. Paula Buchner verkörperte die Marſchallin und gab ihr eine weiche, aus lächelnder Entſagung und verſtehender Güte mild gemiſchte Charakteriſtik. Die Künſtlerin ſang mit ergreifender Melancholie im Ausdruck. Ihre Marſchallin iſt ungemein fein angelegt, in den muſi⸗ kaliſchen Konturen für die Verſtändlichkeit des Wor⸗ tes ſaſt zu fein. Die Werte dieſes Soprans entfal⸗ teten ſich am ſchönſten in dem poeſievollen erſten Monolog und in dem großen Terzett, zuſammenklin⸗ gend mit den leuchtenden Tönen der Ziegler und Guſſa Heikens, die ſehr kultiviert und ge⸗ ſchmackvoll die Sophie ſang und ſpielte. Dieſer weiblichen Phalanx gegenüber hatte Karl Mang als Ochs einen nicht ganz leichten Stand. Polternd, keck zugreifend, frech, täppiſch und naiv ſteht ſein Lerchenauer inmitten der Geſchehniſſe. Im Grunde iſt dieſer Rüpel von Stand humorlos, ſo aufdringliche er ſich auch gibt. Mang beherrſcht die verwickelte Partie muſikaliſch ſehr ſicher, doch erfor⸗ dert ſie erheblich mehr phyſiſche Stimmkraft als der Sänger zu geben vermag. Hanni Krauß war im Spiel und Geſang eine temperamentvolle geſchwätzige Vertreterin der Jungfer Marianne Leitmetzerin, jener Figur, die zur Unterſtützung der Vorbereitung zum Auftritt des Roſenkavaliers von erheblicher Be⸗ Aus der langen Reihe der übrigen Mitwirken⸗ den ſind als handelnd eingreifend noch hervor⸗ zuheben der ſtimmlich und darſtelleriſch erfreuliche, mit ergötzlichem Emporkömmlingsgebahren ausgeſtat⸗ Irene Ziegler als„Roſenkavalier“ tete Faninal Heinz Daniels und das von Nora Landerich und Fritz Bartling ganz vortrefflich deutung dt. charakteriſterte Intrigantenpaar. Durch den leicht parodiſtiſchen Vortrag der italieniſchen Schmacht⸗ Arie gab Heinrich Kuppinger der bunten Lever⸗Szene glitzernden Schmuck. Richard Hein führte die Regie mit feſter Hand und wohlberechneter ſzeniſcher Abſtufung. Die Bühnenbilder verrieten eine wohlüberlegte Raumaufteilung. Vielleicht hätten etwas lichtere Farben ſtatt des allzuſchweren Braun⸗ gold das Milieu noch freundlicher geſtalten können. doch war der Eindruck der Geſamtſtzene durchaus ge⸗ ſchmackvoll und ſtimmungsfördernd. 5 Bilanz: helles Entzücken und zahlloſe Hervor⸗ rufe. 8. Mannheimer Künſtler im Rundfunk. In einer den deutſchen Liedmeiſtern gewidmeten Morgenſtunde des Stuttgarter Senders hörte man drei Mann⸗ heimer Sänger aus dem hieſigen Aufnahmeraum. Alfred Färbach ſtimmte ſeinen tragfähigen heldt⸗ ſchen Tenor geſchmeidig auf drei Lieder von Hugo Wolf ab; beſonders lag ſeiner ausdrucksvollen Art der Eichendorffſche„Freund“. Der ungekünſtelte gefühlsechte Schubert⸗Vortrag und die angenehmen Stimmmittel von Willibald Lenz verheißen ein gedeihliches muſikaliſches Fortſchreiten. Eliſabeth Brunner brachte die Schwermut in der ernſten Brahms ⸗Weiſe„Nicht mehr zu dir zu gehen“ durch tiefe Beſeelung ergreifend nahe, um dann in„Meine Liebe iſt grün“ ihren hohen Sopran leuchtend zu ent⸗ falten. Zwei Strauß⸗Lieder machten weiter offen⸗ kundig, daß die weich und rein ſchwingende Stimme der Künſtlerin für die Uebertragung durch Rundfunk wie wenige geeignet iſt. Auch Kapellmeiſter Ho⸗ mann⸗Webau wußte ſich den Gegebenheiten des Begleiters vor dem Mikrophon gewandt anzupaſſen. Originelle Werbung des Plauener Stadtthea⸗ ters. Eine originelle Werbung für den Beſuch des Plauener Stadttheaters wurde in den belebteſten Verkehrsſtunden von der Fachgruppe Theater der NoS⸗Kulturgemeinde vor der Stadtbücherei im Zen⸗ trum der Stadt mittels Lautſprechers durchgeführt. Bekannte Mitglieder der ſtädtiſchen Bühne äußer⸗ ten ſich dort in Form eines Zwiegeſprächs über ihre künſtleriſche Laufbahn und über die ihnen in Plauen geſtellten Aufgaben. Dazwiſchen waren dann auch Abſchnitte aus verſchiedenen zur Zeit in Plauen ge⸗ ſpielten Opern und Operetten zu hören. Die muſi⸗ kaliſchen Vorträge wurden durch kinematographiſche 1 von Szenenbildern wirkungsvoll er⸗ gänzt. Werner Benmelburg: Friedrich II. von Hohenſtaufen Stall ing⸗Bücherei„Schriften an die Nation“, Band 64/2 Verlag Gerhard. Stalling, Oldenburg i../ Berlin.) D. e . 14 E— 1 uen nuch ge⸗ uſi⸗ ſche er⸗ en“. 1662 — r reren. Dienstag, 23. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 489 — — Seit wann„parken“ wir? Zu den neuen Wor⸗ ten, die für neue Bedürfniſſe geſchaffen werden und die ſich raſch im allgemeinen Sprachgebrauch einbür⸗ gern, gehört auch der Ausdruck„parken“, den man ſeit etwa zehn Jahren für das„Halten“ von Kraft⸗ wagen benutzt. Das Wort iſt eine Ueberſetzung des engliſchen oder noch beſſer amerikaniſchen Ausdrucks „park“, der dasſelbe bedeutet. Das Wort hat aber im Deutſchen ſchon eine lange Geſchichte, wie ſich aus den Angaben des bei Walter de Gruyter u. Co. in Berlin erſcheinenden„Deutſchen Fremoͤwörter⸗ buches“ ergibt. Es bezeichnet urſprünglich einen kleinen eingehegten Bezirk, der im Althochdeutſchen „pferrich“ hieß, was in unſerm Pferch⸗Umhegung er⸗ halten iſt. Im Mittellateiniſchen bildete ſich ein „parricus“ aus dem germaniſchen Wort, das auch für einen eingehegten Platz gebraucht, bald aber auf ein „Tiergehege“ eingeſchränkt wurde. Es war ein um⸗ zäuntes Stück Wald, in dem wilde Tiere gehalten wurden. Dieſer„Tiergarten“ erhielt dann zu An⸗ fang des 18. Jahrhunderts eine Sonderbedeutung in der Kriegsſprache. Man bezeichnete nämlich Geſchütz⸗ ſormationen als Artilleriepark, und dieſer Ausdruck der franzöſtſchen Kriegswiſſenſchaft wurde 1744 in „Zeug⸗Garten“ verdeutſcht. Ganz neuerdings iſt da⸗ zu das Wort„parkieren“ gebildet worden, ſo in einem modernen Kriegsbuch, Federns„Hauptmann Latour“, in dem es heißt:„Die Batterie parkierte auf einer Wieſe.“ Der Begriff des Wortes, den wir heute mit Park verbinden, hat ſich erſt im 18. Jahr⸗ hundert im Gegenſatz zu dem franzöſiſchen architekto⸗ niſchen Garten mit der Entſtehung des Landſchafts⸗ gartens entwickelt. von England aus wurde damals ein neues Naturgefühl der Welt geſchenkt, das die Gartenanlagen von der ſtarren Symmetrie und Un⸗ natur des franzöſiſchen Stils befreite und nach Mög⸗ lichkeit die Landſchaft ſo geſtalten wollte, wie ſie den natürlichen Bedingungen entſprach. Infolgedeſſen traten der Baum und die Baumgruppe in den Vor⸗ dergrund, und dieſe künſtleriſch angeoroͤneten, von lichten Wieſen und Seen belebten Waldungen nannte man zum Unterſchied von Garten„Park“. Der Park wurde die große Mode in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Jetzt iſt mit dem„Parken“ dem Wort wieder eine neue Bedeutung verliehen wor⸗ den, und man verwendet es auch ſcherzhaft ſchon außerhalb der Autoſphäre, wenn es zum Beiſpiel von einem Kinderheim heißt, daß dort„die Eltern den Sprößling einmal„parken“ laſſen können“. * — Louis Bleriot, der bekannte franzöſiſche Flug⸗ pionier, der als erſter den Aermelkanal mit einem Flugzeug überquerte, befindet ſich augenblicklich auf einer Studienreiſe durch die Vereinigten Staaten. Auf dem Flugplatz von Newark gelang es einem Journaliſten, einige Fragen über ſeine künftigen Pläne beantwortet zu erhalten. Blériot erklärte, daß er ſich augenblicklich mit der Herſtellung eines Flug⸗ zeuges beſchäftige, das praktiſch nicht brennen kann und ſomit die Gefahr einer Tankexploſion und eines Brandes bei einem Abſturz ausſchalte. Da Bleériot ein anerkannter und äußerſt erfolgreicher Flugzeug⸗ erbauer iſt, darf man ihm ſchon Glauben ſchenken, wenn er behauptet, daß die Pläne zu dieſem unbrenn⸗ baren Flugzeug in den Grundzügen fertiggeſtellt ſind. Damit wäre der Luftfahrt eine der größten Gefahren genommen. Sein Flugzeug ſoll übrigens einen Mo⸗ tor erhalten, der faſt geräuſchlos läuft. Ueber die Frage eines regelmäßigen Luftverkehrs zwiſchen Eu⸗ ropa und Amerika äußerte ſich Bleériot ſehr hoff⸗ nungsvoll. Er iſt der Anſicht, daß ein derartiger Luft⸗ verkehr ſchon in naher Zukunft möglich ſei, wenn durch Zuſammenarbeit der daran intereſſierten Län⸗ der Zwiſchenlandeſtationen geſchaffen würden. ** 1 5 Ein bekannter römiſcher Bankier ließ ſich von einem Architekten ein Haus bauen, zu dem er die elsteox anke aden Cimulanten 2 Geheimnisvolles Schicksal von 22 russischen Gefangenen — Neapel, im Oktober. In der bei Neapel gelegenen Irrenanſtalt von Averſa iſt es in der Ruſſenabteilung zu einer Re⸗ volte gekommen, die nur durch Anwendung ſchärfſter Mittel und mit Zwangsjacken niedergerungen wer⸗ den konnte. Man hatte den 22 Ruſſen, die hier unter⸗ gebracht ſind, von einem Abtransport in ihre Heimat geſprochen. Auch wenn man alle Irrenanſtalten dieſer Erde durchſucht, man wird ſchwer eine ſo tragiſche Abtei⸗ lung finden wie dieſe. Sie gibt es nur einmal. Da⸗ für verdient dieſe Abteilung freilich auch das aller⸗ größte pſychiatriſche Intereſſe. 22 Menſchen ſitzen, einer der Freund des anderen, durch enge Kamerad⸗ ſchaft gebunden, hinter den Gittern der Internie⸗ rungsabteilung für Gemeingefährliche in der Irren⸗ anſtalt von Averſa. Sie ſprechen miteinander nur ruſſiſch, benehmen ſich ganz vernünftig, bis auf kleine Ku ioſitäten, ſind aber offenbar dennoch alle 22 wahnſinnig, denn man hat bisher, auch durch Dol⸗ metſcher nicht, nie einen Namen oder eine nähere Angabe über ihre Perſönlichkeiten heraus⸗ bringen können. Was ſoll man mit dieſen Menſchen machen, deren Namen man nicht weiß? Man hat ihnen Nummern gegeben. Sie ſind alſo die Irrenanſtaltsinſaſſen 1 bis 22. Mit dieſen Nummern werden ſie angerufen, mit dieſen Nummern ſprechen ſie ſich auch untereinander an. Unter Nummern ſind die Akten und Krankheits⸗ geſchichten über ſie geführt. Freilich hätte man nur eine einzige Krankheitsgeſchichte zu ſchreiben brau⸗ chen, denn die des einen iſt auch die der übrigen 21 Menſchen ohne Namen mit Nummern. Abends ſin⸗ gen ſie im Chor. Am Tag machen ſie Flechtarbeiten, zeichnen und baſteln großartige Sachen, die ſo gut verkauft werden können, daß ſich damit ihre Unter⸗ haltungskoſten wenigſtens zu einem Teil decken. Der Wärter, der die Revolte heraufbeſchwor, war noch nicht lange im Hauſe, ſonſt hätte er gewußt, daß vor acht Jahren ſchon einmal durch ein ähnliches Wort ein Aufruhr hervorgerufen wurde. Er hatte ſich nichts Böſes dabei gedacht, als er erwähnte, die ttalieniſche Regierung verhandle zur Zeit mit den Ruſſen. Da würden ſie wohl bald nach Hauſe übergeführt werden. Zehn Minuten ſpäter wälzte ſich in der ruſſiſchen Abteilung alles in Wutkrämpfen, zerbiß und zerſchlug, was er⸗ wiſcht werden konnte. Es war ein furchtbares Bild. Und alles nur deshalb, weil man von ihrer Heim⸗ kehr geſprochen hatte. Welches Geheimnis ſteht alſo hinter dieſen Menſchen mit der Nummer und ohne Namen? Wenn man die Krankheitsgeſchichte durchblättert, findet man daß ſie alle im Jahre 1917 beginnen. Da⸗ mals hatten die Italiener bei einem Vorſtoß ein Ge⸗ fangenenlager ausgehoben. In dem Lager fand man unter anderen Gefangenen auch die 22 Ruſſen, die an der ruſſiſchen Front gefangen und dann nach Italien gebracht worden waren. Es fiel ſofort auf, daß keiner der 22 Ruſſen Papiere bei ſich hatte. Als man ſie verhörte, ſagten ſie allen Ernſtes, ſie hätten alle keinen Namen, ſondern ſeien nur Nummer 1, 2 1 3. Ihren Namen hätten ſie an der Front ver⸗ oren. Aber ſie wieſen auf einen älteren ſehr gepflegt ausſehenden Gefangenen hin, von dem ſie behaup⸗ teten, daß er das Kommando habe. Das war der Ge⸗ fangene Nr. 16 nach ihrer Nummerngebung. Der Kommandant, der ſich als nicht viel geiſtesklarer er⸗ wies als ſeine Gefährten, ſofern man ihn über Na⸗ men und HHerkunft befragte, ſoll einſt in der ruſſi⸗ ſchen Armee ein General geweſen ſein. Dolmetſcher, die als Wärter verkleidet, damals ſchon die Unterhaltungen der Ruſſen untereinander abhörten, beſtätigten, daß er klug und beleſen ſei. Aber irgend etwas anderes, was über die allgemeine Unterhaltung hinausging, brachte er nicht über die Lippen. Es gibt italieniſche Pſychiater, die ganz ernſthaft behaupten die 22 Menſchen ſimulierten. Andere hal⸗ ten es mit Recht für unmöglich, daß ein derartiges Simulieren kaum für einen einzelnen guten Komö⸗ dianten über eine Zeitfriſt von 17 Jahren möglich ſei, geſchweige denn für eine ganze Kolonne von Menſchen, die nach dem äußeren Bild und nach dem Charakter der Unterhaltung in ihren ruhigen Zei⸗ ten ganz verſchiedener Umgebung entſtammen. Was ſollte es außerdem für eine ſolche Kolonne von ehe⸗ maligen ruſſiſchen Frontſoldaten für einen Grund geben, ſo lange zu ſimulieren? Man hatte alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Ob ſie vielleicht Ueberläufer ſeien, die in Unkenntnis der wirklichen jetzigen Verhältniſſe in Rußland aus dieſem Grunde eine Rückkehr ſcheuen— aus Furcht, jetzt noch zur Rechenſchaft gezogen zu werden. Auch ſpricht man davon, daß ſie einer Spionenkolonne an⸗ gehört haben könnten, deren Mitglieder namenlos bleiben wollten, als ihre Tätigkeit zu verraten, die ihnen den Tod bringen könnte. Oder ſind ſie alle nur einfach Sowjetflüchtlinge, die nicht wiſſen, wie ſie ſonſt ihr Leben friſten ſollen wenn man ſie aus dem Irrenhaus von Averſa in die Welt ſchickt? Irr⸗ ſinn, Simulanten, Arme, Betrüger? Wer will das wiſſen? Man hütet ſie wie die anderen— noch ſorg⸗ ſamer vielleicht. Und vor allem— zu den Inſaſſen 1 125 22 ſpricht man nicht von Rußland und der Heim⸗ ehr. 60 Entwürfe ſelbſt angefertigt hatte. Die Villa durfte kein Fenſter beſitzen. Das Tageslicht fiel ſomit nicht in das Haus hinein. Im Innern der Villa ließ er durch raffinierte Lichtkonſtruktionen eine Strahlen⸗ zuſammenſetzung einrichten, die dem Sonnenlicht entſpricht. Große Entlüftungsanlagen und Staub⸗ filter ſorgen für eine einwandfreie Ventilation. Zweck dieſes neuen Bauſtils ſoll völlige Fernhaltung des Straßenlärms und die abſolute Staubloſigkeit der Räume ſein. 2. — Durch die vollendete Rohrſtrecke vom Irak nach Haifa iſt das erſte Oel gefloſſen. Dieſer Röh⸗ renbau iſt eines der gewaltigſten Werke ſeiner Art und ermöglicht die Beförderung einer Menge von vier Millionen Tonnen Oel im Jahr. Die Linie er⸗ ſtreckt ſich über eine Länge von mehr als 1900 Kilo⸗ meter; ſie beginnt in Kirkuk ſüdöſtlich von Moſul, kreuzt den Tigris bei Fatha und den Euphrat bei Hadita. Dort teilt ſie ſich in einen nördlichen Zweig durch das ſyriſche Gebiet, der bei Tripoli(Tarra⸗ bolus) endet, und in einen ſüdlichen durch Trans⸗ jordanien bis nach Heifa. Bei der Herſtellung mußten große Entfernungen in unwegſamſtem Wüſtenland überwunden werden. Die Pumpenarbeit konnte be⸗ reits Ende vorigen Jahres beginnen. Der Bau, bei dem mehr als 20 000 Stahlröhren verwendet wur⸗ den, hat einen Koſtenaufwand von ungefähr 10 Mil⸗ lionen Pfund verurſacht. * — Im Auguſt ereignete ſich, wie erinnerlich, bei Klagenfurt der tragiſche Autpunfall des Iunfanten Don Gonzala, des jüngſten Sohnes des Exkönigs Alfons von Spanien. Der Infant fuhr in dem von — Der Ehrenpreis des Führers für die Raſſehundeſchau die vom Reichsverband für das Deutſche Hundeweſen in Berlin veranſtaltet wurde. Der Preis iſt für den Züchter des beſten und ſchönſten Hundes der Aus⸗ ſtellung, der den Titel eines Reichsſiegers erhalten wird, beſtimmt. ſeiner Schweſter gelenkten Wagen von Klagenfurt nach Pörtſchach, wo ſein Vater den Sommer ver⸗ brachte. In der Nähe von Krumpendorf wollte Prin⸗ zeſſin Beatrix einem Radfahrer, es war Baron Richard Neumann, ausweichen, und fuhr an die Mauer des Krumpendorfer Schloſſes an. Während die Prinzeſſin und der Radfahrer unverletzt blieben, erlitt der Infant eine Magenquetſchung, wobei einige Blutgefäße platzten. Da er ein ſogenannter„Bluter“ war, blieb jede ärztliche Hilfe vergeblich. Er ſtarb an innerer Verblutung. Vom Klagenfurter Landes⸗ gericht wurde gleich nach dem traurigen Unfall eine Unterſuchung eingeleitet, die ſich in erſter Linie gegen Baron Neumann richtete. Das Strafverfahren iſt jetzt aber eingeſtellt worden, da niemanden ein Ver⸗ ſchulden trifft. * — Aus Anlaß des Trafalger⸗Tages, der, wie all⸗ jährlich. am 19. Oktober zu Ehren des engliſchen Seehelden Nelſon in ganz Großbritannien gefeiert wurde, iſt die Säuglingswäſche Nelſons im Royal United Service⸗Muſeum ausgeſtellt worden. Man wird dort öͤas erſte Hemdchen, das der neugeborene Nelſon getragen hat, eine Reihe weiterer Stücke ſei⸗ ner Säuglings⸗Wäſche ſehen. Auch mit Spitzen be⸗ ſetzte Käppchen und ein Paar geſtrickte Socken Nel⸗ ſons, denen man anſieht. daß ſie viel getragen und häufig gewaſchen worden ſind, werden ausgeſtellt. Die Wäſche Nelſons iſt jetzt 176 Jahre alt. hervorragend bewährt bei Rnheumed- Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß u Erkältungs- krankheiten. Stark harnsäurelösend, A bakterientötendl Absolut unschäd- „lich! Ein Versuch überzeugt! Fragen 0 e Sie Ihren Arat. NO MAN VON HEDDAWESTENSERGER „Düllkirchen—!“ ruft der Schaffner, durch den Kölner D⸗Zug gehend. Er ſchiebt die Abteiltür auf, legt den Finger an die Mütze und ſchaut Peter nach⸗ drücklich an: Düllkirchen—! Raus, junger Mann! Peter lächelt ein wenig und ſteht gehorſam auf. Er ſtülpt ſich den Hut läſſig über den Kopf, rückt ſeine Siebenſachen griffbereit zuſammen und lehnt ſich dann wartend aus dem Fenſter⸗ Diüllkirchen—l Da wären wir alſo! Blinzelnd ſchaut er zu, wie das da draußen vor dem Fenſter ſo langſam an den Zug herankriecht— halb ſtädtiſch, halb ländlich, Felder und Bauernhäuſer aus rohem Backſtein, dann unvermittelt Mietskaſernen und Schrebergärten, unverputzte Fabrikmauern und wie⸗ der Feld. Früher, als Junge, hat er ſich immer über dieſe ausgeſprochen häßliche, kleinſtädtiſche Ein⸗ fahrt wütend geſchämt. Aber jetzt—? Du lieber Gott: Inzwiſchen hat er ſooo viele Städte geſehen, ſchöne Städte, aber die Einfahrten waren überall gleich häßlich. Warum alſo ſollte denn gerade auch Düllkirchen——? Was tut es, ob eine Einfahrt ſo oder ſo ausſieht! Aber intereſſant, wie unverändert doch offenbar hier in der Gegend alles geblieben iſt: Unten am Rhein liegt noch immer die alte, ſchäbige Badeanſtalt mit dem wild bemalten, löchrigen Zaun. Und hier die Venloer Landſtraße, die jetzt dicht neben den Glei⸗ ſen herläuft, hat noch genau ſo viel Schlaglöcher und Wellen wie damals— und breiter iſt ſie auch nicht geworden. Ja, ſogar das verfallene Stallge⸗ bäude neben Möllekes' Mühlenwerken ſteht noch. Herrgott, wie wunderbar man da früher„Räuber und Schanditz“ geſpielt hat Peter reckt ſich neugierig und ſeltſam erwärmt: ha— und jetzt wird es ganz ſtädtiſch! Da drüben das Grüne iſt ſchon der Düllkirchener Stadtpark, und jetzt gleich kommt die Gymnaſiumſtraße(Brrr, nur nicht dran denken!), und das da iſt das alte, uralte Tor der ten Hollſchen Villa— aber das daneben, das mit dem roten Dach, iſt etwas Neues, ſieh an! Und jetzt haben wir ſchon die Bahnüberführung hin⸗ ter uns, und drüben das große gelbe Schild iſt vom Pitter Kappus, wo Mama immer das Glaszeug und die Printen kauft— ſo, und jetzt ſteht man ſchon den Bahnhofsplatz und die Emmericher Kleinbahn— da wären wir alſo tatſächlich! Peter iſt einer der erſten, der aus dem Bahnhof heraus auf die Rheinſtraße tritt. Hinter ihm ſtapft der Gepäckträger, ſchwer bela⸗ den,„En Auto, Herr Jürgens?“ Peter dreht ſich lachend um: Autos gibt's in Düll⸗ kirchen? Sieh mal einer an! Und eigentlich ſchade: Die kleinen Rollwägelchen, mit denen die Gepäck⸗ träger früher die Koffer beförderten und neben denen man ſo behaglich einhertrotten konnte, durch Gaſſen und Gäßchen, die waren viel netter. Gibt's die Roll⸗ wägelchen nicht mehr? a „Doch, doch! Natürlich!“ Zwiſchen zwei kunſtvoll geſchulterten Koffern ſchaut der Gepäckträger den Neuangeköommenen verſtändnisvoll an und trabt dann davon, um ſeinen kleinen Leiterwagen zu holen, indes Peters reſtliche Koffer einſam und verlaſſen auf der Bahnhofstreppe ſtehen. Peter betrachtet ſte ratlos und kopfſchüttelnd: Das gibt's auch nur in Düllkirchen, daß man Gepäck ſo herrenlos herum⸗ ſtehen laſſen kann, ohne daß es Liebhaber ſindet. Aber immerhin wird es beſſer ſein, neben den Kof⸗ fern zu warten, bis der Mann wiederkommt „Tag, Peter!“ Eine junge Dame ſteht plötzlich an ſeiner Seite. Peter ſchaut verdutzt von den Koffern hoch. Dann greift er herzlich mit beiden Händen zu:„Hallo— Brigitte! Ja, ſo eine Freud! Grad bin ich angekom⸗ men, und ſchon treff ich dich! Aber laß dich an⸗ ſchauen So werden alſo aus Kindern im Laufe der Zeit richtige erwachſene Leut'!“ Er ſchaut prüfend über ſie hin Ein kleiner braver Strohhut ſitzt ihr kerzengerade über dem Geſicht. Ein dunkles Jackenkleid, gut im Schnitt, ohne jeden Schmuck, umſchließt ihre ſchmale Figur. Es iſt irgend etwas von ungeheurer Wohlerzogenheit in ihrer ganzen Erſcheinung. Brigitte, verlegen, wechſelt das Einkaufsnetz vom rechten auf den linken Arm und entzieht Peter haſtig ihre Hand.„Wie geht's denn ſo, Pitt: und ſag': Bleibſt du wirklich jetzt hier? Alle Leute reden da⸗ von, aber ich hab's nie ſo ganz geglaubt. Da und hierbleiben— das kommt mir ſo juxig vor. Oder biſt du inzwiſchen geſetzter geworden, ja?“ Peter hakt ſich gutgelaunt bei ihr ein.„Es ſieht ſo aus, als ob ich hierbleiben wollt— weißt du. Aber bb ja, ob nein, das intereſſiert mich jetzt viel weniger als was anderes, nämlich, ob du gewußt haſt, daß ich heut ankomme!?“ Brigitte verfärbt ſich leicht. Aber ſie ſchüttelt empört den Kopf. Was er ſich doch alles einbildet, der Jung? Jahrelang hatte er außer nichtsſagenden Weihnachts⸗ und Neujahrspoſtkarten nichts von ſich hören laſſen, monatelang hatte kein Menſch, nicht einmal ſeine Eltern, gewußt, wo er ſich eigentlich herumtrieb(und ſie, Brigitte, ſei doch immer der Meinung, daß wenigſtens ſie ein Anrecht darauf ge⸗ habt hätte, es zu wiſſen!), und das Schlimmſte: Zu ſeinem Freund Ulrich ten Holl, den er einmal in London getroffen hatte, ſoll er ſogar geſagt haben, es ziehe ihn nicht das geringſte Gefühl nach Düll⸗ kirchen zurück! Jawohl, das ſoll er geſagt haben, und alle Welt in Düllkirchen hat es ſo nach und nach ex⸗ fahren und als perſönliche Beleidigung aufgefaßt, und vor allem natürlich ſie, Brigitte. Peter lacht Brigitte gerade ins Geſicht: Auf den Mund gefallen iſt das Mädel nicht, das kann man nicht ſagen. Und wie ſie ſich überhaupt herausge⸗ macht hat, der kleine, ſanfte Backfiſch Brigitte, der bei jedem Anlaß Tränen in den himmelblauen Au⸗ gen hatte... Und nett eigentlich, wie ſie ſich heraus⸗ gemacht hat! So ganz anders als die anderen, aller⸗ dings. So ein bißchen ins Strenge und Brave und Solide— aber es iſt Stil dabei. Und wahrſcheinlich weiß ſie ſehr gut, was ſie will, dieſe neue, erwachſene Brigitte. 5 Wie Brigitte Peters Blicke erneut derart gründ⸗ lich über ſich hingleiten fühlt, hält ſie verlegen in ihrer Strafpredigt inne. Zu dumm, ihm gleich zu zeigen, daß man ſich über ſeine vielen Nachläſſigkeiten während all der Jahre geärgert hat! Wie oft hat ſie ſich doch dies Wiederſehen mit Peter ausgemalt, und in⸗ und auswendig hat ſte gelernt, was alles ſie dann ſagen wollte. Ganz kühl und gelaſſen ſollte es klin⸗ gen.. Und ſtatt deſſen fällt ſie nun ſo albern mit der Tür ins Haus! Kein Wunder, daß er ſich über ſie luſtig macht, dieſer— dieſer Jürgensſche Kron⸗ prinz mit den hochnäſigen Falten um den Mund und dem überlegenen Blick, vor dem man nicht ſo recht weiß, wohin. Eine kleine Stille entſteht.„Na,“ ſagt Peter dann entſchloſſen,„mal los, Brigitte! Ich geh' ein Stück⸗ chen mit dir über.“ Dicht nebeneinander, der Gepäckträger mit dem Rollwägelchen hinterher, ſchlendern ſie die Rhein⸗ ſtraße entlang. Und Brigitte, ein wenig rotbackiger unter dem braven Hütchen als gewöhnlich, will haar⸗ genau wiſſen, wie es denn ſo„da draußen“ gewe⸗ ſen ſei. a Och, Peter hat nicht ſo ſehr viel zu erzählen— wie alle Leute, die ſehr lange draußen waren und der Meinung geworden ſind, daß es überall in der Welt gleich gut und gleich ſchlecht hergehe. Er war da alſo zuletzt als Hoteldirektor in Chicago im Savoy⸗ Hotel— n ganz ordentlicher Poſten, dick bezahlt und nicht unintereſſant. Aber dann ſchrieben eben die Eltern einen Brandbrief nach dem anderen, er möge doch nun endlich heimkommen, es werde Zeit, daß er das eigene Haus übernehme und ſie von der im⸗ mer beſchwerlicher werdenden Arbeit ein wenig be⸗ freie. Ja— und obwohl er eigentlich nicht die aller⸗ geringſte Luſt dazu gehabt hat, iſt er ſchließlich der Eltern wegen eben doch gekommen. Pauſe... Brigitte geht mit geſenktem Kopf; Peter blinzelt die menſchenleere Straße auf und ab. Ja, ſo war das alſo. Nachher freilich, dann auf dem Schiff, hätte er am liebſten wieder kehrtgemacht. Er hatte daran denken müſſen, wie ſchwerfällig und ſtarrköpfig die Eltern von jeher waren. Nun platzt er da herein, ein Menſch aus einer ganz anderen, viel freieren, viel aktiveren Welt, hat ſeine eigenen Wünſche und Ziele und win) damit nur gegen un⸗ überwindbare Mauern rennen. Zwar— im Augen⸗ blick iſt ja wohl die Situation einigermaßen günſtig für ihn: Das neue Hotel, die ungewohnte Konkur⸗ renz, ſcheint den Eltern mehr Sorge zu machen, als ſie eingeſtehen wollen. Denn auf einmal hätten ſte geſchrieben, daß etwas geſchehen müſſe.. Peter bleibt ſtehen und legt ſeine Hand auf Brigittes Arm. „Ja, du— ſag doch mal, Gitta: Was iſt nun eigent⸗ lich mit dem neuen Hotel? Ihr tut ja alle, als wenn ſich da eine Mordsſache entwickelte. Wer baut das denn? Und wo und wie weit iſt es ſchon damit? Einzelheiten darüber haben mir nämlich die Eltern nie geſchrieben. Und ich verſteh' das auch alles nicht: Was ſoll denn hier, in dem kleinen Neſt, noch ein zweites Hotel? Das iſt ja heller Wahnſinn! Und außerdem: Wo wäre denn überhaupt Platz dafür?“ Er ſieht ſich um, als wollte er ſich verſichern, daß hier wirklich nirgends Platz iſt. Er ſchaut die Rhein⸗ ſtraße entlang, wo lückenlos Haus an Haus ſteht: Einfamilienhäuſer alleſamt, niedrig, mit ſchmaler Front und ſchöngeſchnitzten alten Türen, mit bau⸗ melnden Klingelzügen und ausgetretenen Treppen⸗ ſtufen, jedes ſo ein bißchen dem anderen gleich und jedes in feſter Bürgerhand ſeit Jahr und Tag— ach, ſeit Jahrhundert und Tag. (Fortſetzung folgt.) Seite/ Nummer 489 Aus Baden Zur Aufklärung! Zur Zeit bringen Rundfunk, Zeitungen und Poſt⸗ oͤruckſachen in großer Zahl Spendenmeldungen und Spendenaufforderungen für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1934/35. Hierdurch gelangen weiten Bepölkerungskreiſen die verſchiedenſten Konten des Winterhilfswerkes im Reiche zur Kenntnis. Die da⸗ bei entſtandenen Unklarheiten verurſachten eine Ueberfülle von Rückfragen bei der Gauführung (Fernſprecher 7345—47 Karlsruhe). Zur Vermeidung weiterer, zeitraubender Anfra⸗ gen gebe ich nachſtehend die für Geld⸗, Kontenabzugs⸗ und Ueberweiſungsſpenden für das Winterhilfswerk Gau Baden maßgebenden Konten bekannt: Poſtſcheckkonto: NS⸗Volkswohlfahrt, Gauführung, Konto Winterhilfswerk, Karlsruhe Nr. 360. Bankkonto: Bank der Deutſchen Arbeit.⸗G., Karlsruhe, Konto Nr. 61. Sparkaſſenkonto: NS⸗Volkswohlfahrt, Gaufüh⸗ rung, Konto Winterhilfswerk. ſtädt. Sparkaſſe, Karls⸗ ruhe Nr. 3599. Karlsruhe, den 19. Oktober 1934. Ph. Dinkel, Gaubeauftragter des Winterhilfswerkes Gau Baden. Die„Karlsruhe“ grüßt das Badener Land * Karlsruhe, 22. Okt. Der der Landeshauptſtadt hat folgendes Glückwunſch⸗ telegramm an den Kommandanten des Kreuzers „Karlsruhe“, Kapitän zur See, Lütjens, abgeſandt: „Patenſtadt Karlsruhe wünſcht dem Kreuzer, Kommandanten und geſamter Beſatzung zur vierten Auslandsreiſe glückhafte Fahrt und gute Rückkehr.“ Der Kommandant des Kreuzers hat ſeinerſeits telegraphiſch herzliche Grüße an die Patenſtadt und das ganze Badner Land geſandt. Witterungsumſchlag im Schwarzwald * Freiburg, 22. Okt. Ueber das Wochenende iſt im Rheintal und im Schwarzwald ein Wit⸗ terungswechſel eingetreten. Der Winter⸗ einbruch war bereits am Samstag vollkommen überwunden und unter Föhneinfluß ergab ſich ein ſtarker Temperaturauftrieb. Im Laufe des Sonntags ſtellte ſich eine Art Altweiberſommer ein, ſo daß die Höchſtwerte in der Niederung bis auf 16 Grad Wärme, im Gebirge bis auf 8 Grad über Null ſtiegen. Der Schnee iſt im Hochſchwarzwald bis auf Reſte abgeſchmolzen. Die Paßſtraßen ſind ſämtlich wieder gut befahrbar. Die unerwartet eingetretene Wettergunſt iſt der Spätleſe in den Weinbergen ſehr förderlich. Im Laufe dieſer Woche wird die Weinleſe in ganz Baden zum Abſchluß kommen. Oberbürgermeiſter —— * Karlsruhe, 22. Okt. Der jährige Johann Eiſinger, der 36jährige Karl Eiſinger, beide aus Hockenheim, und der 30jährige Philipp Röſch aus Plankſtadt hatten nachts auf der Straße Ruß⸗ heim Huttenheim gemeinſchaftlich 772 Zentner Aepfel von den Bäumen geſtohlen. Wegen Dieb⸗ ſtahls erhielt vom Einzelrichter beim Amtsgericht Johann Eiſinger drei, Karl Eiſinger zwei Monate Gefängnis, während Röſch mit 60 Mk. Geldſtrafe davonkam. 8 * Weinheim. 20. Okt. Der Stadͤtrat hat in ſeiner Sitzung vom 19. Oktober eine Preſſeſtelle bei der Stadtverwaltung Weinheim errichtet, der die Aufgabe zukommt, der Preſſe regelmäßig Be⸗ richte über wichtige Maßnahmen der Stadtverwal⸗ tung zu geben und die Bevölkerung über kommu⸗ nalpolitiſche Fragen zu unterrichten. Die Preſſe⸗ ſtelle wurde dem ſtädtiſchen Rechnungsamt angeglie⸗ dert. i 8 Nußloch, 20. Oktober. Anläßlich ſeines 70. Ge⸗ burtstages brachte der Geſangverein„Sänger⸗ Einheit“ ſeinem Ehrenvorſitzenden Konrad Ba uſt ein wohlgelungenes Geſangsſtändchen. Der Ge⸗ feierte iſt ſchon über 50 Jahre lang aktiver Sänger (1. Tenor) und iſt im Beſitze der Goldenen Sängernadel und des Sängerehrenbriefes. Gleichzeitig ſchloß ſich der evangeliſche Kirchenchor an, bei dem der betagte Sangesfreund auch ſchon über 20 Jahre lang mitwirkt. Beide Vereine trugen unter der Stabführung ihres gemeinſamen Dirigen⸗ ten Philipp Renſch gutgewählte Chöre vor, während Ratſchreiber Heinrich Sickmüller als Vorſtand der Sänger⸗Einheit und Bürgermeiſter Bauſt als Vor⸗ ſtand des Kirchenchors die Glückwünſche der Ver⸗ einsmitglieder übermittelten. * Dienſtadt(Amt Tauberbiſchofsheim), 20. Okt. An Stelle des zurückgetretenen Bürgermeiſters Leo Freund wurde vom Innenminiſter der Landwirt Al⸗ bert Höfner auf die Dauer von zwei Jahren mit der kommiſſariſchen Führung der Gemeindegeſchäfte rief aus —2— Stuttgart, 22. Oktober. Zu den ſchönſten Höhen rings um Stuttgart ge⸗ hört der Weißenhof. Weithin ſchweift der Blick hinüber auf den Württemberg, der einſt die Stamm⸗ burg der württembergiſchen Herrſcher trug, das Neckartal hinauf bis in die Gegend von Eßlingen. Unten, am Fuße des Hügels, führt eine der Haupt⸗ ausfallſtraßen von Stuttgart, die Heilbronner Straße, die nach Pforzheim und ine Unterland und Rheintal führt, vorbei. Vor 30 Jahren ſtand hier oben nur der Weißen hof, eine kleine Gaſtwirt⸗ ſchaft, die heute der Stadt Stutfgart gehört. In⸗ zwiſchen iſt auf dem Hügel und an ſeinen Hängen eines der prächtigſten Stuttgarter Wohnviertel— ausſchließlich Landhäuſer und Villen— entſtanden. Und immer noch wird gebaut, vor allem auch des⸗ halb, weil die Gegend durch eine Straßenbahnlinie mit der Stadt nahe verbunden iſt. Den wertvollſten Teil dieſer Höhe„ziert“ die Weißenhof⸗Siedlung, die Stuttgarts Ruhm in der Welt zwar erhöhte, heute aber nicht nur dem Fachmann, ſondern auch dem Laien zeigt, wie die landfremden Bauten der „neuen Sachlichkeit“ ſchon nach einigen Jahren aus⸗ ſehen. Die Häuſer gehören heute meiſt noch der Stadt und ſie hat es ſehr ſchwer, die Betonklötze oder Glasſal. us— in denen die Menſchen im Sommer braten und im Winter faſt erfrieren— zu vermie⸗ ten. Es mußten außerordentliche Mietnachläſſe ge⸗ währt werden. Das Haus von Corbuſier eines der markanteſten Vertreter kommuniſtiſcher Baugeſinnung— das berühmte Haus auf Stelzen, mußte erſt mit weiteren erheblichen Unkoſten um⸗ gebaut werden, damit hier überhaupt jemand Wohnung nahm. Gewiß, es ſind auch ſchöne Bauten in der Weißenhof⸗Siedlung anzutreffen und auch Bauten, die ſtädtebaulich auf dieſer überragenden Höhe ſehr gut wirken. Dazu gehört vor allem das Weißenhof⸗Reſtauramt mit ſeinem hohen Turm.— Doch davon ſoll ja heute nicht die Rede ſein. Neben der Kunſtgewerbeſchule haben ſich hier oben auch einige wiſſenſchaftliche Inſtitute ange⸗ ſiedelt, ſo das für Wärme⸗ und Schallforſchung der Techniſchen Hochſchule und das Tropentechniſche Inſtitut. Das letztere iſt eine ganz einzigartige Einrichtung, die erſt vor kurzer Zeit auf Initiative des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums von Berlin nach Stuttgart verlegt worden iſt. Mit Recht, denn in der Nähe des Deutſchen Ausland⸗Inſtituts, der tropenärzt⸗ lichen Jnſtitute in Tübingen und Würzburg, und der Stuttgarter Techniſchen Hochſchule kann es die ihm geſtellten wichtigen Aufgaben beſſer erfüllen. Sie ſind in erſter Linie, die Bedürfniſſe der kolonialen Siedler in den tropiſchen Gebieten feſt⸗ zuſtellen, und ſie daun der heimiſchen Wirtſchaft zu vermitteln und damit den Export der deutſchen Induſtrie nach den Koloniallän⸗ dern zu fördern. ** In Stuttgart hat rückſichtsloſer Eigennutz und die gewiſſenloſe Ausnützung von Grund und Boden — gegen die ſich früher die Stadtverwaltung und auch die Vertreter der Bürgerſchaft nicht durchzuſetzen vermochten— manche Verſchandelung des von der Natur ſo ausgezeichneten Bildes der Stadt verur⸗ ſacht. Der Nationalſozialismus hat ſich auch dieſer -Zug rammt Holzfuhrwerk Ein Schrankenwärter ſchwer verletzt * Singen a.., 23. Okt. Der um halb 12 Uhr mittags hier eintreffende Berliner D⸗Zug fuhr auf dem ſchienengleichen Bahnübergang an der Gott⸗ madinger Straße ein mit Holz beladenes Fuhrwerk aus Bohlingen am Hinterrad an Das Holz fiel vom Wagen und verletzte den Schranken wärter, als er die Schranke herunterlaſſen wollte, ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Fuhrmann wurde vom Wagen geſchleudert, kam aber mit leichteren Verletzungen davon. Die Pferde blieben unverſehrt. N Pforzheim erhält eine Bauernſchule * Pforzheim, 20. Okt. Pforzheim bekommt, wie dies in vielen anderen Bezirken des Landes be⸗ reits der Fall iſt, ſeine eigene Landwirt⸗ ſchaftsſchule. Mit Unterſtützung durch den Kreisrat Karlsruhe, durch Stadtverwaltung, Be⸗ zirksamt und Kreisbauernſchaft will man in der Kunſtgewerbeſchule eine Ausbildungsſtätte für den Nachwuchs des Bauernſtandes einrichten. Die Eröffnung der neuen Kreislandwirtſchaftsſchule, Bäuerliche Werkſchule, ſoll Anfang des nächſten betraut. Monats erfolgen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Stultgart Ein tropentechniſches Institut Einſchneidende neue Bauvorſchriften Sinkende Studentenzahlen Dinge angenommen und der energiſche Stuttgarter Oberbürgermeiſter Dr. Strölin iſt gegen Bauſünder rückſichtslos vorgegangen. Einem Architekten hat er in dieſem Frühjahr ein Stockwerk, das er auf ein Haus zu viel aufgeſetzt hatte, kurzerhand auf deſſen Koſten wieder abbrechen laſſen. Die Erfahrungen und beobachteten Fehler haben nun zur Abfaſſung einer neuen Orts bau⸗ ſatzung geführt, deren Inhalt in dieſen Tagen in etwa 20 öffentlichen Verſammlungen in allen Stadt⸗ teilen der Einwohnerſchaft bekannt gemacht werden ſoll. Die neue Satzung enthält einſchneidende Beſtimmungen und nicht mit Unrecht ſagte der Oberbürgermeiſter bei der Einführung der neuen Verordnung vor der Preſſe, daß ſich hier nun zeige, wer ein wirklicher Nationalſozialiſt ſei. Die Grundidee der Neuordnung iſt nämlich, daß ſich der bauende einzelne den Lebensintereſſen der Allgemeinheit unterordnet. Dabei kann es nicht ſelten vorkommen, daß ſich der ſeit Jahren zu ſpekulativen Zwecken aufgeſparte wertvolle Bau⸗ grund nun auf einmal in eine unbebaubare Fläche verwandelt oder aber günſtigerenfalls nicht mehr in dem Ausmaße überbaut werden darf, wie das früher noch möglich geweſen wäre. In der Altſtadt war ſeither die Bauplatzausnützung bis zu 93 v.., jetzt darf ſie 60 v. H. nicht mehr überſchreiten. In den Landhausgebieten iſt der Ausnützungshöchſt⸗ ſatz 20 v. H. Das bedeutet ganz von ſelbſt mit der Zeit eine Sanierung der Altſtadt und eine bauliche Auflockerung des ganzen Stadtgebietes. An Stelle der ſeitherigen drei Bauzonen hat jetzt Stuttgart ſechs Baugebiete, die ſich ein⸗ teilen in Wohn⸗, Landhaus⸗ Induſtrie⸗, ge⸗ miſchtes und Innengebiet und ſchließlich in ein Induſtriegebiet. Sogenannte läſtige Anlagen wird es in den vorwie⸗ gend für das Wohnen beſtimmten Stadtgebieten nicht mehr geben. Es wird in Zukunft aber auch ausge⸗ ſchloſſen ſein, daß Wohnhäuſer in unmittelbarer Nähe von Induſtrieanlagen gebaut werden können, außerhalb des beſtehenden Ortsbauplanes dürfen Gebäude nicht mehr gebaut werden. Hinter häu⸗ ſer können in den Vororten und auch in der In⸗ nenſtadt nur noch eingeſchoſſig errichtet werden. Ganz allgemein gilt der Satz, daß zur Erzielung eines guten Stadtbildes die Gebäude ſich neben der Einhaltung der Anbauvorſchriften in ihrer Höhe und Geſamthaltung der Umgebung anpaſſen müſſen. Ein⸗ friedigungen, die vor allem an den Hängen häßlich wirkten, dürfen die Höhe von 1,35(ſeither 1,80) nicht mehr überſchreiten. Die Anlage von Lauben wird ſcharf kontrolltert. Bauverbotsflächen an Straßen dürfen in Zukunft nicht mehr als Lagerplätze benützt werden. In den Hanggebieten verſpricht man ſich von der ſog. Kettenbauweiſe eine Beſſerung des Stadtbildes gegenüber der ſeither viel beobachteten Einzelbebauung gegen den Hang. Die Zulaſſung von Dachwohnungen iſt außerordentlich beſchränkt worden. Einmal weil ſie im Stadtbild unſchön wir⸗ ken, dann aber auch, weil, wie ſich der Stuttgarter Stadtvorſtand ausſprach, der Gedanke der Volksge⸗ meinſchaft es nicht mehr vertrage, daß man den ein⸗ facheren Kreiſen zumute, in Hinterhäuſern, ſchlechten Untergeſchoßwohnungen oder Dachräumen ihr Da⸗ ſein zu friſten. Da Stuttgart hinſichtlich der Woh⸗ nungsmieten immer noch mit an der Spitze der PPC ßGGGcGGGbGcGGGGGcGGcGcGcGPGPPGPGGGPGPGccGPGcGGGccGcGGcGGcGcGcGGcccCcccGccccccccGccGcccCccGccCcGcGcccccGcGcGcGGGcGccccGPcGocccoPoooococcr Deutſchlands höchſter Bahnhof wird erweitert * Bärental, 22. Okt. Der höchſtgelegene Bahnhof Deutſchlands, Bärental(Feld⸗ berg⸗Schwarzwald) wird für den kommenden Win⸗ terſportverkehr eine Er weiterung erfahren. Es wird ein weiteres Bahnſteiggleis geſchaffen werden, ſo daß es in Zukunft möglich iſt, gleichzeitig mehrere Züge für den Abtransport von Teilnehmern bereit⸗ zuſtellen. Auch die Weichenanlagen erfahren eine entſprechende Verbeſſerung. Eine Beute der Flammen. * Waldkirch, 20. Oktober. Am Freitag morgen um ſechs Uhr brach in dem Anweſen des Schreiner⸗ meiſters Störr Feuer aus. Da das Gebäude außerhalb der Stadt liegt, mußte die Feuerwache lange Schlauchleitungen nach der Stadt legen. Waſſer mangel verhinderte ein erfolgreiches Bekämpfen des Brandes, ſo daß das ganze Anweſen ſamt der Werkſtatt der Schreinerei vernichtet wurde. Um halb neun Uhr waren die Löſcharbeiten beendet. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Während Störr verſichert iſt, iſt ein anderer Mit⸗ bewohner des Hauſes nicht verſichert. Ein Teil der Möbel konnte gerettet werden. deutſchen Städte marſchiert, warnte der Oberbürger⸗ meiſter vor der Fortſetzung der Bodenſpekulation. Dieſer Verſuch der Neuordaung der Dinge im groß⸗ ſtädtiſchen Bauweſen wird über Württemberg hinaus Aufſehen erregen.— Erlaſſen wurde in Stuttgart zum 1. Oktober d. J. eine neue Wohnungs⸗ ordnung, nach der alle verfügbaren Wohnungen dem Wohnungsamt gemeldet werden müſſen.— In geſundheitlicher und ſittlicher Beziehung beſtehen ganz beſondere Vorſchriften. Familienfremde dür⸗ fen in eine Wohnung nur unter beſonderen Bedin⸗ gungen aufgenommen werden. . In Stuttgart tagte der Deutſche Verein gegen den Alkoholismus. Beſonderes Intereſſe ſchenkte man den Verkehrs⸗ und Polizeifragen. Die Präſidenten der Reichsbahn, der Reichspoſt, der Poli⸗ zei ſprachen ſich für die Mäßigkeitsbewegung aus. Obermedizinalrat Prof. Dr. Schmidt beſprach als Gerichtsarzt die Einwirkung des Alkohols auf die verſchiedenen Menſchen und berichtete über die außerordentliche Vielgeſtaltung der Rauſchzuſtände, die die Konzentrationsfähigkeit und Sicherheit ſo⸗ wohl beim Fahrer als auch Fußgänger beeinträch⸗ tigen. Der objektive Alkoholmißbrauch ſei mit Sicherheit nur durch die Blutunterſuchung zu erbrin⸗ gen.— Es wurde mitgeteilt, daß die Mäßigkeits⸗ bewegung unter den Eiſenbahnern bereits über 10 000 Mitglieder gewonnen habe, was aber gegen⸗ über dem Geſamtperſonalſtand noch zu wenig ſei. * Die Geſamtzahl der an deutſchem wiſ⸗ ſenſchaftlichen Hochſchulen im Winterhalb⸗ jahr 1933/34 immatrikulierten Württemberger betrug 4375 gegen 4862 im Winterhalbjahr zuvor und 4669 im Sommerhalbjahr 1933. Gegenüber dem Winter⸗ halbjahr 1932/33 beträgt der Rückgang 10 v. H.— Am meiſten bevorzugt wird beim Studium immer noch das Fach der allgemeinen Medizin, dem ſich von den 762 württemberg. Studenten, die im Laufe des Studienjahres 1933/34 eine Hochſchule bezogen haben, allein 119, alſo mehr als ein Sechſtel, zugewandt hatten. Starke Neuzugänge hatten ferner die Stu⸗ dienfächer Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaft(Ich, Evang. Theologie(72), kath. Theologie(65), Zahn⸗ heilkunde(48) uſw. Aus der Pfalz Kraſtwagenwracks auf der Lanoſtraße nd. Oggersheim, 23. Okt. Auf der Dürkheimer Landſtraße, beim hohen Weg, wurden am Sonntag abend zwei von ihren Fahrern verlaſſene auswärtige — darunter ein Mannheimer— Perſonen⸗ kraftwagen in derart zerſtörtem Zuſtand aufgefunden, daß ſie abgeſchleppt werden mußten, Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht genau be⸗ kannt. Man nimmt an, daß beide Fahrzeuge im Nebel und der Dunkelheit gegen 10 Uhr während der Fahrt zuſammenſtießen. Ob es dabei auch Verletzte gab und ob ein direktes ſtrafbares Verſchulden eines der Fahrer vorliegt, muß erſt die polizeiliche Unter⸗ ſuchung ergeben. * Ludwigshafen, 22. Olt. Im Saal der hieſigen Reichsbahndirektion lieſt am Dienstag, den 23. Ok⸗ tober, der Dichter Ernſt Zahn aus ernſten und 4 heiteren Werken. Brief aus Lampertheim a Lampertheim, 23. Okt. Innerhalb der letzten Jahres iſt im nördlichen Teil unſerer Ge⸗ markung eine ſchmucke Siedlergemeinde mit 36 Siedlerſtellen, 18 Doppelhäuſer, entſtanden. In den letzten Tagen erhielten die einzelnen Stel⸗ len weiße Umzäunungen, auch wurden die Straßen züge egaliſiert. Erſt vor kurzem zogen die letzten Siedler in ihre Häuſer ein. Sie haben alle ihre eigens Heimat gefunden. Jeder Siedler hat ſein für ſich abgeſchloſſenes Heim, das mit dem angrenzenden Gartenland 800 Quadratmeter groß iſt. Hierauf können die Siedler ihren Frühkartoffelbedarf decken und ihr Gemüſe anbauen Des weiteren erhielt jeder ca. 800 Quadratmeter Pachtgelände zum Anbau der Winterkartoffeln, Rüben uſw. Ein Hausgärtchen zeigt Blumen in allen Schattierungen. Architekt Walter Dubois hat die architektoniſche Leitung für den Siedlungsbau in umſichtiger Weiſe verſehen. Nun aber ſind nicht nur die Siedler ſtolz auf ihr ſchmuckes Dörſchen am Rande von Lampertheim, ſondern auch die Gemeinde Lamvertheim ſelbſt, die der Initiative beherzter Männer die Entſtehung ihrer Nordrandſtedlung verdankt. Die Frankfurter Bilderdiebe verhaftet Das Diebesgut bereits ſichergeſtellt * Frankfurt a.., 23. Okt. Wie wir berichteten, wurde hier ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt, be dem den Diebeu auch eine wertvolle Minia⸗ tur des engliſchen Malers Gainsbo⸗ rough in die Hände fiel. Der Polizei iſt es nun gelungen, die beiden der Tat verdächtigen Burſchen zu verhaften. Beide Einbrecher haben ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abgelegt. Das Diebesgut konnte ſichergeſtellt und dem Eigentümer zurückgegeben wer⸗ den. unauffällig genommen werden! Ein Tabak, der auch Ihnen viel Freude machen wird: Er 0 iſt bekömmlich, ſtillt den Durſt und kann bei jeder Tätigkeit 25 Ihr Tabakhändler führt 22 Hanewacker! zten Be⸗ nde den tel⸗ gene ten gene ſich den rauf cken eder der chen itekt für hen ihr eim, die hrer ſtet ten, bei i a⸗ bo⸗ nun ſchen um⸗ unte wer⸗ — Dienstag, 23. Oktober 1934 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 7. Seite/ Nummer 489 In 32½ Stunden von England nach Auſtralien Stott Black gelandet— Die Holländer kommen auf— Noch 15 Maſchinen im Rennen Luftrennen London— Melbourne geht ſeinem Ende entgegen. Die Engländer Scott/ Black erreich⸗ zen als Erſte das auſtraliſche Feſtland und erzielten dabei einen neuen Weltrekord für die Flugſtrecke England— Au ſtralien. Mit 52:88 Stunden voll⸗ brachten ſie eine hervorragende Leiſtung, deren beſte Wür⸗ digung ein Vergleich mit dem bisherigen Rekord iſt: 6517245 Tage! Um den Endſieg der Engländer ſcheint es ober ſchlecht beſtellt zu ſein. Ueber dem Timor⸗See blockier⸗ ten die Kolben eines Motors, da die Oel⸗Zufuhr verſagte. 22% Stunden lang flogen ſie einmotorig weiter und er⸗ zeichten Port Darwin(Nord⸗Auſtralien), den vorletzten Zwangslendeplatz. Das Mißgeſchick der Engländer kommt den Holländern Parmentier/ Moll zugute. Sie verließen Batavia um 10,36 Uhr in Richtung Port Darwin und Das hoffen, noch vor Eintritt der Dunkelheit ihr Tagesziel zu erreichen. 8 5 3 In Melbour we ſtnd alle Vorbereitungen für einen feſtlichen Empfang der Flieger getroffen. Mit Anbruch des neuen Tages wird auf der 3692, Km. langen Strecke Port Darwin— Melbourne ein erbitterter Zweikampf zwiſchen den Holländern und den Engländern 5 Die übrigen Teilnehmer liegen noch weit zu⸗ einſetzen. 1 2 2 1 a rück. An dritter Stelle olgen die Amerikaner Turner⸗ Pangborn mit ihrem Granville Monoplane, die ſich in Singapur befinden. Weit auseinandergezogen iſt das Feld, denn die Letzten fliegen noch über europäiſches Land, wäh⸗ tend die Erſten ſchon Auſtralien erreicht haben. Die Ausfälle mehren ſich, ſo daß noch 15 Maſchinen unterwegs ſind. Standort⸗Meldungen Scott⸗Black(England) reparieren in Port win(Auſtralien). Turner⸗Pangborn(Amerika) landeten 14.26 in Singapur. Jones Waller(England)„bauen“ in Allahabad. Dar- Asjes⸗Geyſendorfer(Holland) ſchieden in Allahabad aus. Ehepaar Molliſon iſt in Allahabad und muß wahrſcheinlich aufgeben. Me. Gregor ⸗ Walcker(Neuſeeland) ſind vor Allahabad.. 4 Hewit⸗Kay(Neuſeeland) ſtarteten von Bagdod nach Allahabad. Stodart⸗Stodart(England) paſſierten Bagdad. C. Melroſe(Auſtralien) befindet ſich auf dem Wege nach Aleppo. Davis⸗Hill(England) von Athen nach Aleppo ab. Wright⸗Poloando(Amerika) ſind auf der Etappe Aleppo⸗Bagdad. (England) Shaw ⸗Davis Athen und Aleppo. Brock Miß Lay(England) haben den Weiterflug von Marſeille angetreten. Gilman⸗Baines(Englond) liegen noch in Mar⸗ ſeille feſt. logen befinden ſich zwiſchen Scott/ Black wieder flott In den ſpäten Abendſtunden des Montag traf aus Port Darwin die Nachricht ein, daß es den führenden Englän⸗ dern Scott⸗Black in verblüffend kurzer Zeit gelungen iſt, den Schaden an ihrer De Havilland⸗Comel zu beheben. Sie ſtarteten unverzüglich weiter nach Melbgurne. Schwerer Unfall beim Aunſtralienflug— Zwei Tote Während der Auſtralienflug bisher, abgeſehen von klei⸗ neren Schwierigkeiten, ohne Unfall verlaufen iſt, hat ſich nun ein ſchwerer Unglücksfall, der zwei Menſchenleben forderte, ereignet. Ein engliſches Flugzeug mit den In⸗ ſaſſen Gilman und Baines ſtürzte am Montag früh in der Nähe von Palazzo Sand Gervaſio(Provinz Potenca/ in Süditalien ab und ging in Flammen auf. Die beiden Inſaſſen, die auf dem Fluge von Rom nach Athen befan⸗ den, kamen ums Leben. Parmentier⸗Moll auf der Juſel Timor Die Holländer Parmentier⸗Moll, die im Auſtralienflug an zweiter Stelle ſtehen, ſind am Montag um 18 Uhr in Koepang auf der Ifſnle Timor(Niederländiſch⸗Indien), der letzten stappe vor dem Flug nach dem auſtraliſchen Feſt⸗ land, eingetroffen. Die beiden Spitzenflugzeuge auf dem Wege nach Melbourne Das Flugzeug mit den Engländern Scott und Black iſt am Montag um 22.40 Uhr in Charleville(Queensland) gelandet. Die Holländer Parmentier und Moll ſind mit ihrem Flugzeug am Montag um 23 Uhr in Port Darwin eingetroffen. Scott und Black in Melbourne Das engliſche Spitzenflugzeng der Auſtralienflieger Scott und Black iſt am Dienstag früh.35 Uhr leng⸗ liſche Zeit! in Melbourne gelandet. Schöner Erfolg der Jugend-Vorxer Mannheims Städteſugend erzwingt gegen Speyer ein Anentſchieden:7 Die von der Gaubehörde angeregte und dringend not⸗ wendige Förderung des Jugendboxens zeigt im Bezirk Unterbaden beſonders gute Fortſchritte. Mit gutem Bei⸗ ſpiel ging die Gauführung ſelbſt voran, indem ſie, anläß⸗ lich der Begegnung Badens gegen Weſtdeutſchland, im Rahmenprogramm erſtmals einen Städtefſugendkampf zur Durchführung brachte, der, trotz leider vorzeitiger Be⸗ endigung, in ſportlicher Hinſicht vollauf zu befriedigen vermochte und gegen den damaligen Partner Speyer ein Unentſchieden:5 erbrachte. Unter perſönlicher Führung des Gauführers ſtanden ſich nun am Samstagabend im Lammſaal zu Speyer die bei⸗ den Städtemannſchaften vor leider nur ſehr mäßigem Be⸗ ſuch zum Rückkampf gegenüber. Wieder hielten ſich die Mann⸗ heimer Jungens ganz ausgezeichnet gegen die beſte Jugend⸗ mannſchaft des Gaues Südweſt, Box⸗ und Gymnaſtikſchule Speyer. Bei völliger Ausgeglichenheit in allen Kampf⸗ paarungen, ja ſogar techniſch klarer Ueberlegenheit der Mannheimer Jugend, endete auch diesmal der Kampf mit einem für Speyer vecht ſchmeichelhaften Unentſchieden:7. Da zudem noch die Gäſte für den verletzten Leichtgewichtler Plitt Erſatz einſtellen mußten, des weiteren für den Vfgtler Nord 1 ein Gegner nicht geſtellt wurde und nicht zuletzt im Weltertreffen für den hoch überlegenen Kohl⸗ Bit nur ein Unentſchieden errechnet wurde, darf man mit Recht von einem Erfolg der Mannheimer ſprechen. Auf beiden Seiten kam es nur zu einem jeweiligen knappen Punktſteg, indeſſen alle übrigen Kämpfe einen unentſchie⸗ denen Ausgang nahmen. Den ſchönſten und auch beſten Kampf des Abends lieferte Gräder von Poſt Mannheim, der König von der„Knirpfen⸗Staffel“ des Gaues Südweſt ſicher nach Punkten abfertigte. Den einzigen Seniorenkampf beſtritten Kiepfer⸗Speyer und Stolz⸗Poſt Mannheim in der Welterklaſſe über ſechs Runden. Die Speyerer Neuerwerbung Kiepfer, der der Ludwigshafener Polizei angehört, lieferte dem Mannhei⸗ mer Repräſentanten einen voll ebenbürtigen Kampf, zeigte ſich in allen Kampfphaſen als ein techniſch wie taktiſch toutinterter Kämpfer mit gutem Auge und vielſeitigem Schlagvermögen. Stolz kämpfte nicht in gewohnter Form und mußte ſich knapp nach Punkten als geſchlagen bekennen. Die Kämpfe: Nach einem noch anfängerhaften Schülertreſſen zweier Speyerer Jungens traten G. Gottmann⸗Poſt Mann⸗ heim und Geibig Speyer im Papiergewicht A(7075 Pfund) zum erſten Städtekampf an. Der körperlich ſtär⸗ lere und genauer ſchlagende Geibig holt ſich bei einem Nachlaſſen in der 3. Runde von Gottmann einen Punkt⸗ ſieg und die erſten Punkte für den Gaſtgeber. In der Jugend⸗Bectlaſſe Fliegengewicht lieferten ſich Grä⸗ der ⸗Poſt Mannheim und König Speyer einen techniſch überragenden Kampf, den man bei den Senioren nur ſelten zu ſehen bekommt. Gräder beherrſcht ſeinen wieſel⸗ flinken Partner durch gute Linke und präziſe Conter⸗ arbeit über die volle Diſtanz und gewinnt ſicher nach Punkten, In der gleichen Gewichtsklaſſe ſtand der tech⸗ niſch beſſere und reiner boxende Treber ⸗VfR Mann⸗ heim dem härteren Schläger und körperlich bevorteilten Neubert Speyer gegenüber. Tin knapper Punktſteg für ſtändigen Angriff und beſſeren Stil hätte den Leiſtun⸗ gen von Treber beſſer entſprochen als das verkündete Un⸗ entſchieden. Das Bantamgewicht war von zwei auf Schlä⸗ geret und Wirkung eingeſtellten Kämpfern beſetzt. Sowohl Wölfling ⸗Speyer als auch Rapp 1⸗BfR Mannheim zeigten zwar gute kämpferiſche Veranlagung, ohne jeboch das Können der vorherigen Kämpfer erreichen zu kön⸗ nen. Unentſchieden war die gerechte Entſcheidung dieſes nicht überzeugenden Kampfes. Mit nicht geringem Mehrgewicht trat Utzmann⸗ Speyer gegen Noller⸗Poſt Mannheim im Bantam⸗ bzw. Fliegengewicht an. Noller punktet den reichlich unſauber kämpfenden Gegner leicht in allen Runden aus und wird hoher Punktſieger. Ramge⸗Speyer war im Veichtgewicht mit Schuhmacher Poſt Mannheim gepaart. Der Mann⸗ heimer Anfänger hielt ſich gegen den ſchon ringerfahrenen Domſtädter recht gut; es gab beiderſeits vielen, aber un⸗ genauen Schlagwechſel mit kaum ſichtlichen Vorteilen für den Punktſieger Ramge. Ein Remis hätte auch hier dem Kampſverlauf beſſer entſprochen. Einen Kampf von großer Härte und Schlaggenauigkeit leferte Kohl Bf Mannheim im Weltergewicht gegen Kurz ⸗ Speyer. Letzterer mußte wiederholt den Boden aufſuchen, Kurz immer wieder ſammeln konnte. gebnis. Der Seniorenkampf des Weltergewichts zwiſchen Stolz Poſt Mannheim und Kiepfer⸗ Speyer über ſechs Runden war eine recht feine Angelegenheit zweier techniſch gut geſchulter Leute, die über variationsreiches Schlagvermögen und gutes Tempo verfügen. Kiepfer holt ſich durch genaueren Schlagaustauſch einen zwar knappen, aber gerechten Punktſieg. Es ging um die Sauberkeit im Fußball Schonungsloſes Vorgehen gegen Werder Bremen Zu Beginn der neuen Fußballſaiſon kamen aus Bremen immer neue Nachrichten über den Zuwachs hervorragender Spieler bei Werder. Stutzig wurde man aber erſt, als be⸗ kannt wurde, daß der Bonner Heidemann zum Länderſpiel gegen Polen nicht aufgeſtellt wurde, weil auch er nach dem Dreß von Werder Verlangen trug. Dieſer Dreß ſchien nicht mehr ganz ſauber zu ſein und Heidemann wurde des Nationaltrikots für unwürdig befunden. Die Führung des Gaues Niederſachſens griff rückſichtslos durch und ſtellte in einer eingehenden Unterſuchung ſchlimmſte Verſtöße gegen den Amateurparagraphen feſt; die Spielerziehung war klar erwieſen. Nun iſt die Bombe geplatzt, mit einem den Bremer Ohren ſohr unangenehmen Knall. Statt mit einer Elite⸗ mannſchaft erneut der Meiſterſchaft zuzuſtreben, müſſen ſie untätig zuſehen, wie ihnen der Titel entriſſen wird. Der Rechtswart des Gaues Nordmark, Sternberg, vergaß aber das Nachſetzen, ſo daß ſich erholen und im Infighting Punkte Unentſchieden war auch hier das Er⸗ der die abſchließenden Unterſuchungen leitet, hat ein har⸗ Werder Bremen wird mit Ausnahme ſeiner Jugend ⸗ Abteilung bis zum 31. Dezember aus dem Spielverkehr ausgeſchaltet. Vereinsführer Stoewer und der Spieler Müller werden auf ein Jahr ausgeſchloſſen, der Sportwart Drewes auf zwei Jahre, der Spieler Mauer auf drei Viertel Jahre, Heidemann und Hundt auf ein halbes Jahr. Außerdem hat der Verein die Koſten des Verfahrens in Höhe von 100 Mk. zu tragen. Geänderte badiſche Gauliga-Termine In dem badiſchen Fußball⸗Gauliga⸗Programm für kom⸗ menden Sonntag iſt inſofern eine Aenderung eingetreten, als das Treffen VfB Mühlburg— Germania Karlsdorf auf den 9. Dezember verlegt wird. Das Spiel Phönir Karlsruhe— 1. FC Pforzheim wird nicht am 9. Dezember, ſondern ſchon am 11, November ausgetragen. tes Urteil gefällt: Beim Radſport⸗Kehraus in Zürich⸗Oerlikon konnte der Kölner Krewer in, den Dauerrennen nur einen mäßigen vierten Platz belegen. Im Geſamtergebnis ſiegte Auguſte Wambſt vor Exweltmeiſter Laequehay und dem Schweizer Suter. Die Kreis⸗ und Bezirks ⸗Handballführer des Gaues Südweſt hielten in Mainz ihre erſte Tagung ſeit Beſtehen des Fachamtes für Leibesübungen ab. Der Fachamtsführer Herrmann München, der perſönlich anweſend war, teilte mit, daß anfangs des nächſten Jahres ein Länder⸗ kampf gegen Oeſterreich oder Ungarn im Frankfurter Sta⸗ dion zur Durchführung gelangt. Der Bſck Schifferſtadt, der am verangenen Montag einen Sieg im Mannſchaftsringen über Hörde 04 errang, mußte durch die Athletik⸗Sportvereinigung 88 Mainz eine klare:12 Niederlage hinnehmen. Frankfurt wird in dieſer Saiſon keine Winter⸗Rad⸗ rennbahn beſitzen, da die Feſthalle durch anderweitige Ver⸗ anſtaltungen belegt iſt. Dafür ſoll unter Umſtänden auf dem Feſthallen⸗Gelände eine Holzbahn errichtet werden. Der engliſche Motorradfahrer Atkins unternahm auf der Rennbahn von Bonheyden bei Brüſſel einen zweiten Angriff auf den von Henne gehaltenen Geſchwindigkeits⸗ Weltrekord, der aber wiederum mißglückte. Italieniſcher Automobil⸗Meiſter wurde Achille Varzi mit 6 Punkten vor Tadint mit 3, Nuvolaxri, Fagioli und Barbieri mit je 2 Punkten. e Ein Damen⸗Hockey⸗Auswahlkampf zwiſchen den Mann⸗ ſchaften der Gaue Bayern und Südweſt, der am Sonntag vormittag in Nürnberg ausgetragen wurde, endete mit einem knappen:1⸗Sieg der bayeriſchen Hockey⸗Damen. Englands Fußball⸗Elf gegen Italien wurde wie folgt aufgeſtellt: Hibbs⸗ Birmingham; Cooper ⸗Derby County, Hapgvod⸗Arſengl; Britton⸗Everton, Barker⸗Derby County, Brah⸗Mancheſter City; Matthaws Stoke City, Bomden⸗ Arſenal, Tilſon⸗Mancheſter City, Weſtwood⸗Holton Wan⸗ rers, Brock⸗Mancheſter City. W Gauliga-Ringkämpfe Sportvereinigung 1884 Mannheim ſiegt weiter— BfK 08 Oftersheim verliert 12:7 Mit beſonderem Intereſſe ſah man dem Treffen der bei⸗ den Gauliganeulinge entgegen, ging doch Spog. 84 und Viet 08 Oftersheim in der erſten Verbandsrunde über die alten Gauligavereine, Vfͤ 86 Mannheim und ASW Laden⸗ burg als Sieger hervor. Während die Mannſchaft des gaſt⸗ gebenden Vereins in der gleichen Aufſtellung wie gegen Bf 86 erſchien, mußte Oftersheim für ſeinen Leichtgewicht⸗ ler O. Uhrig Erſatz ſtellen und nahmen mit Rapp, der heule zur Schwergewichtsklaſſe aufrückte, eine erfolgbringende Umſtellung vor. Adam⸗Spyg. 84 bekam gegen H. Uhrig⸗ Oftersheim ein ſchmeichelhaftes Unentſchieden zugeſprochen. Uhrig erhielt gegen Adam wegen Beinſtellen eine warnung„ohne Strafpunkte“. Dieſe Verwarnung hat aber der Kampfleiter bei Verkündigung des Reſultates doch in Betracht gezogen, indem er den verdienten Arbeitsſieg von Uhrig wegen dieſer Verwarnung nicht anerkannte und das bereits erwähnte Unentſchieden fällte, was wenig Verſtänd⸗ nis hervorrief., Dieſe Veranſtaltung wurde in der 84er Sporthalle an der Hohenwieſenſtraße durchgeführt. Der Beſuch war zufriedenſtellend. Kampfrichter Wehe ⸗Sand⸗ hofen fällte bis auf die Bantamgewichtsbegegnung ein⸗ wandfreie Entſcheidungen. Ver⸗ Kampfverlauf: H. Uhrig⸗ Oftersheim gegen Adam⸗ Spvg. 84. Adam hat es ſeiner großen Körperkraft zu ver⸗ danken, um den dauernd forſch angreifenden Gaſt zu kei⸗ nem entſcheidenden Erfolg kommen zu laſſen. Sämtliche Angriffe, die Uhrig im Stand⸗ oder im Bodenkampf ein⸗ leitete, wurden von Adam rechtzeitig abgeſchlagen, ſo daß am Ende des Kampfes Uhrig für ſeine dauernden Angriffe als Arbeitsſieger erwartet wurde, jedoch entſchied ſich der Kampfleiter wegen der bereits oben angeführten Verwar⸗ nung für ein Unentſchieden. Federgewicht: L. Uhrig⸗ Oftersheim gegen Hemaier⸗ Spvg. 84. Schon ſofort nach Beginn des Kampfes geſtaltete ſich dieſe Paarung ſehr intereſſant. Bald übernahm der Gaſt die Kampfführung und drängt Hemaier in Defenſive. Uhrig ſammelt ſich durch Armzug und Aufreißer Punkte, um dann in 8,22 Minuten durch blitzſchnell ausgeführten Hüftzug entſcheidend zu ſiegen. Leichtgewicht: Weber⸗Oftersheim gegen Huſer⸗Sppg. 84. Dieſes Treffen brachte eine ungleiche Paarung zuſammen. Weber überragt ſeinen Gegner an Größe, während Huſer an Körperkräfte und Erfahrung im Vorteil war. Huſer verſchafft ſich durch Ueberſtürzer und Hüftſchwung klare Punktführung und brachte ſeinen Gegner in 14,36 Minuten durch Hüftzug auf beide Schultern. Bei mehr Berechnung und nicht ſo kopfloſem Draufgehen hätte der Schulterſieg ſchon in den erſten Minuten eintreffen müſſen. Weltergewicht: Götz⸗Oftersheim gegen Walter⸗Spyg. 84. Götz greift ſofort ſehr beherzt an, wurde aber durch Hüſt⸗ zug, der am Mattenrand landete, zur größeren Vorſicht er⸗ mahnt. Das beſſere Können von Walter ſetzt ſich bald durch. Nach wenigen Minuten wird der Gaſt in die Boden⸗ lage gezwungen und verteidigt kraftvoll angeſetzte Arm⸗ ſchlüſſel mit größter Zähigkeit, was aber Walter mit den Armen allein nicht vermochte, verſuchte er mit Hilfe der Beine, was jedoch nur im Freiſtilringkampf erlaubt iſt, und kommt dadurch zur Punkteführung. Ein folgender Bantamgewicht: Armſchlüſſel, der jedoch einwandfrei durchgeführt wurde, ließ Walter in 5,49 Minuten zum entſcheidenden Erfolg kommen. Mittelgewicht: Auer⸗Oftersheim gegen Keſtler⸗Spyg. 84. Sehr hart wurde im Stand⸗ und im Bodenkampf gerungen. Keſtler hatte etwas mehr vom Angriff und wurde zum Sie⸗ ger für beſſere Arbeit erklärt. Halbſchwergewicht: Ziegler⸗Oftersheim gegen Hammer⸗ Spyg. 84. Hammer übernahm ſofort den Angriff und zeigt ſich ſeinem Gegner in allen Beziehungen überlegen. Nach 5½% Minuten Standkampf ſiegt Hammer durch Untergriff. Schwergewicht: Rapp⸗Oftersheim gegen Hertlein⸗Spyg. 84. Hertlein wurde ſofort mit einem Schleudergriff gefaßt, den er nach großen Anſtrengungen wieder ſprengen konnte. Bald muß er aber durch Armzug und Aufreißer Punkte abgeben und ſich nach 5 Minuten mit doppeltem Armſchlüſſel als geſchlagen bekennen. Bf 86— 26 78 Heidelberg:13 Auch der zweite Mannſchaftskampf ging für den Bſck 85 Mannheim überraſchend hoch verloren. Die Niederlage der Mannheimer kam um ſo überraſchender, als doch die Rin⸗ ger der Vfü⸗Staffel ſchon in vielen Treffen ihre Ueber⸗ legenheit über die Heidelberger Vertreter unter Beweis ſtllen konnten. Sollten die Vfä⸗Ringer durch ihre Nieder⸗ lage von der Sportvereinigung etwas an Selbſtvertrauen verloren haben? Zugegeben muß werden, daß die Heidel⸗ berger eine geſchickte Mannſchaftsumſtellung vornahmen, die weſentlich zum Erfolg beitrug. Mannheim kam bis aufs Weltergewicht, in dem Münch mit dem Nachwuchsrin⸗ ger Meurer ausgewechſelt wurde, in gleicher Aufſtellung. Meurer hatte allerdings gegen den erfahrenen Rebſcher nicht viel zu beſtellen. Die Ringkampfweiſe von Kleſenz konnte auch in dieſem Treffen nicht imponieren, denn von einem dauernden paſſiven Ringen kann man nicht zu einem Erfolg kommen. Klefenz kann beſtimmt mehr, als was er wieder im Treffen gegen Reddzig zeigte. Zu dieſem Treffen erſchienen am Sonntag abend in Heidelberg im Saale zum grünen Hof über 300 Zuſchauer, die die Kämpfe mit begeiſtertem Intereſſe verfolgten und für den Sieg ihrer Mannſchaft großen Beifall ſoendeten. Die Leitung der Kämpfe lag in Händen von Stahl⸗ ASW Ladenburg. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehmann⸗Mannheim gegen Sieber⸗Hei⸗ delberg. Der Heidelberger kam mit Uebergewicht, wodurch die Mannheimer zu oͤrei kampfloſen Punkten kamen. Federgewicht: Redzig⸗ Heidelberg gegen Klefenz-Mann⸗ heim. Das dauernde Defenſivringen von Klefenz findet bei den Zuſchauer wenig Anklang, was ſogar dem Mann⸗ heimer noch eine Verwarnung einbrachte und dadurch Sieg und Punkte ſeinem Gegner überlaſſen mußte. Leichtgewicht: Lauth⸗Heidelberg gegen Trill⸗Mannheim. Der Heidelberger iſt dem Gaſt an Technik klar überlegen. Lauths Punktſieg war verdient. Weltergewicht: Rebſcher⸗Heidelberg gegen Meurer⸗Mann⸗ heim. Meurer machte die größten Anſtrengungen, um ehrenvoll abzuſchneiden, konnte es aber nicht verhindern, nach 10 Minuten mit Aufreißer in die Brückenlage gezwun⸗ gen zu werden, aus der es für ihn keine Rettung mehr gab. Mittelgewicht: R. Wölfel⸗Heidelberg gegen Ehrmann⸗ Mannheim. Ehrmann verlor nach 6 Minutn durch Armzug. Halbſchwergewicht: F. Wölfel⸗Heidelberg gegen Walz⸗ Mannheim. Schon nach wenigen Minuten wird der Mann⸗ heimer durch Selbſtfaller überraſchend auf öde Schultern geworfen Schwergewicht: Fritz⸗ Heidelberg gegen Rudolf⸗Mann⸗ heim. Rudolf, der die Hauptſtütze der VfK⸗Staffel gewor⸗ den iſt, kam bereits nach 2 Minuten durch Armfeſſel zu einem entſcheidenden Erfolg. Die Hand ball-Vezirksklaſſe TV 46— Polizei Mannheim:7(:4 MTG 7 Mannheim 811(12:1 Poſt Mannheim— Dig Lindenhof:7(:5) Jahn Neckarau— TV Rheinau 64(:2) T Friedrichsfeld— TW Seckenheim 919(:5) Die Staffel 1 brachte alſo wieder einen klaren Sieg von MTG, auch Polizei ſetzte ſich erwartungsgemäß bei den Turnern im neuen Luiſenpark durch. Recht knapp, dagegen behauptete ſich Dan Lindenhof bei Poſt, wobei es nicht ohne Platzverweiſe abging. Jahn Neckarau hat ſich durch ſeinen Erfolg ebenfalls in das Mittelfeld vor⸗ geſchoben, wogegen ſich Friedrichsfeld und TV Seckenheim nach einem flotten und ſchönen Kampf in die Ehren des Tages teilten und der Staffel 1 das erſte unentſchiedene Ergebnis brachte. Am Tabellenende hat ſich nichts ge⸗ ändert, dagegen iſt Dock Lindenhof vor Seckenheim und Friedrichsfeld, hinter Mo und Polizei, auf den dritten Platz vorgerückt. TV 46— Polizei Sportverein:7(:4) Unter der guten Leitung von Guldner⸗ Laudenbach, dem nur ein, aber dafür ſchwerer Fehler unterlief— 18 Meter wegen Herausholen des Balles— gab es auf dem Platz im Luiſenpark einen intereſſanten Kampf um die Führung, den die Poliziſten eindeutig für ſich entſchieden. Turnverein 46 iſt damit zunächſt aus dem engeren Wett⸗ bewerb um die Spitze ausgeſchaltet. MTG— Spg:1(:1) Dieſe Begegnung nahm wohl das erwartete Ende, aber der Verlauf des Spieles wax doch ein ganz anderer. Die Neuoſtheimer haben drei Erſatzleute zur Stelle ſtehen am Tabellenende ohne Punktgewinn, was brauchen ſich die Grünen da viel auszugeben? Man glaubte einen Kanter⸗ ſieg, wurde aber bitter enttäuſcht. Die Spielvereinigung hält ſich wacker und bietet dem Gegner erbitterten Wider⸗ ſtand. Mit 211 geht es in die Pauſe. Das hatte man doch nicht erwartet. In der Pauſe gab es dann die nötige Inſtruktion und da man dieſelbe auch befolgte, kam doch der erwartete aber nun doch zu hoch ausgefallene Sieg zuſtande. Mit:1 wurden die Neuoſtheimer ausgepunktet. Schieds⸗ richter war Müller aus Käfertal, der einen Neuoſtheimer des Feldes wegen Mißachtung der Autorität des Unpar⸗ teiiſchen vorzeitig hinter die Barriere ſchickte. Poſt Sp. V— Da Lindenhof 516(:1) Dieſes Spiel hätte beinahe eine große Ueberraſchung gehabt. Die Poſtler, die mit Hotter antraten, verſtanden es, eine vor der Pauſe hoch verlorene Partie nochmals zu egaliſieren, um dann kurz vor dem Zeil doch dem Gaſt den Steg laſſen zu müſſen, 5 zu 9 ſtand das Rennen, als Poſt durch Hotter den erſten Treffer einwarf, dann kam die Paufſe. Nach der Pauſe kam die Wendung. Hotter und Füglein konnten bis auf 5 zu 4 aufholen. Jetzt endlich kommt Lindenhof durch Hüber zum ſechſten Tor, das die Rettung der Partie bedeutete, denn gleich darauf heißt es wieder durch Füglein ſchon nur 6 zu 5. Dell, der den größ⸗ ten Anteil an den Erſolgen ſeiner Elf für ſich in Anſpruch nehmen darf, kann einen weiteren Erſolg buchen. Wohl kann die Poſt noch einmal einwerfen, aber weiter wie zum :7 reicht es nicht. TV Jahn Neckarau— TW Rheinau 624(:2) In Neckarau gab es unter Leitung von Kühlwein ein intereſſantes Spiel um die begehrten Punkte. Die Jahn⸗ leute mußten aber doch härter um dieſelben kämpfen, als man urſprnüglich erwartet hatte. Die Rheinauer gaben ſich lange die größte Mühe um die Niederlage abzuwen⸗ den, ſcheiterten aber an der aufmerßſamen Detkung der Hintermannſchaft der Platzherren. Schon bei Halbzeit lag Jahn mit:2 Toren in Führung. Da auch die zweite Hälfte das gleiche Ergebnis brachte, konnte Kühlwein, Mic 08, beim Stande von 614 für Neckarau zum Abgang pfeifen. TV Friedrichsfeld— TV Seckenheim 99(:5) Heiß war die Schlacht, aber doch konnte keiner den er⸗ ſehnten Endſieg erringen. Nach einer 41:5⸗Halbzeitführung des Neulings, der ſich in der Bezirksklaſſe mehr als wohl fühlt, trennten ſich die hartnäckigen Gegner mit 9 zu 9 Toren unentſchieden. Für die Friedrichsfelder bedeutet dieſer weitere Punktverluſt auf eigenem Gelände viel, denn gerade zu Hauſe hatte man bisher die beſte Klinge ge⸗ ſchlagen. Die Leitung hatte Lück⸗ Oftersheim. Staffel II Tgde. Ziegelhauſen— TV Rot 99(:8) T Handſchuhsheim— TW Lenutershauſen 777(322) Jahn Weinheim— TW Brühl 12:6(:1) Tgde. St. Leon— Polizei Heidelberg:5(:4) Germ. Neulußheim— Tbd. Hockenheim:1(:8) Der Tabellenführer in der Staffel 2, der TV Rot hat die Klippe Ziegelhauſen inſofern erfolgreich umſchifft, als es ihm gelang, ein unentſchiedenes Ergebnis zu er⸗ zielen. Da Jahn Weinheim und St. Leon weiterhin er⸗ folgreich blieben, fällt Ziegelhauſen mit einem Spiel weni⸗ ger auf den 4. Platz zurück, desgleichen Polizei Heidel⸗ berg auf den., nachdem die erſte Niederlage in St. Leon nicht zu vermeiden war. Germania Neulußheim hat ſich weiter vorgearbeitet, ſo daß nunmehr Tbd. Hockenheim und der Neuling TV Brühl am Tabellenende bleiben, wo⸗ gegen TV Leutershauſen, der andere Neuling, ſich vor dieſe beiden Mannſchaften ſetzt. Handball im Kreis Mannheim Wiederum verlief der vergangene Spieltag äußerſt tor⸗ reich, wobei die Ergebniſſe recht wechſelvoll ſind, ſo daß nach wie vor auch in den beiden Staffeln der Kreisklaſſe die Lage im allgemeinen offen bleibt. Am vergangenen Sonntag gab es folgende Ergebniſſe: Staffel A: TV Waldhof— Tſchft. Käfertal 97(5174); Reichsbahn— TV Sandhofen 1214. „Staffel B: Tg. Oftersheim— TW Altlußheim 1174(620); Sp Schwetzingen— TW Schwetzingen 14:5(:2) Tod. Reilingen— TucSpode. Oftersheim:8(:); Bfs Necharau— TW Kirrlach:2. Ergebniſſe der unteren Mannſchaften Reichsbahn 2— Sandhofen 2:5; TV 46 2— fg 3 6290; TV 46 3— 08 8 418; TV 46 Ju,— Mech Ju, 1078: Jahn Neckarau Ju.— 08 Ju.:5; Jahn Neckarau 9 TV Rheinau 2:4; TV Waldhof In.— 08 2. Ju, 10:1: TV Waldhof 2— Tſchft. Käfertal 2:2; Sp Schwetzin⸗ gen— TW Schwetzingen 2:2; Tage. Ketſch 2— TS Nußloch:2; Tgde. Ketſch 3— TW Seckenheim 3 15172; Tode. Ketſch Ju.— Germania Reilingen Ju. 19:6; Ger⸗ mania Neulußheim 2— Thb. Hockenheim 2:5; Ger⸗ mania Neulußheim Ju.— Thb. Hockenheim Ju. 670. MTG 2— 07 2 12.4. Dienstag, 23. Oktober 1934 Wochenübersichi der Bayer. Nofenbank Artig; Golöbeſtand 30 932 000, deckungsfähige De⸗ viſen 203 000, Wechſel und Schecks 49 342 000, deutſche Scheidemünzen 46 000, Noten anderer Banken 6 477 000, Lombardforderungen 1 793 000, Wertpapiere 5 980 000 l, ſonſtige Aktiva 10 482 000 l. Paſſſi va: Grundkapital 15 000 000, Rücklagen 14.654 000, Betrag der umlaufenden Noten 69 445 000, ſon⸗ ſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 3 564 000, an Kündi⸗ gungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 848 600, ſonſtige Paſſiva 1124000 l. Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 1675 000 l. O Fortuna Rückverſicherungs AB., Erſurt.— Wieder 11 v. H. Dividende und 5 v. H. Bonus. (Eig. Meld.) Die Geſellſchaft beendete Geſchäftsjahr in allen Verſicherungszweigen ge⸗ winnbringend abgeſchloſſen. Die Prämieneinnah⸗ men betrugen 5,63(5,55) Mill., davon 3,92(4,12) für eigene Rechnung. Zinſen und ſonſtige Einnahmen erbrach⸗ ten 0,32(0,33), demgegenüber erforderten Verwaltungs⸗ koſten 0,10(0,85), Steuern und Abgaben 0,15(0,12). An Wertpapieren und Beteiligungen war ein Nettokursgewinn von 0,18 zu verzeichnen. Dagegen iſt durch den Kursrück⸗ gang verſchiedener Währungen ein weiterer Kursverluſt von 0,11(0,10) entſtanden. Nach Rückſtellung techniſcher Reſerven beläuft ſich der Reingewinn einſchl. 54 174 (107 278 i..) auf 424 833 gegen 397 071 i. V. Es wird vor⸗ geſchlagen, hieraus wieder 11 v. H. Dividende ſowie 5 v. H. Bonus auf die volleingezahlten Aktien zu verteilen. Die zur Zeit mit 30 v. H.(i. V. 25 v..) einbezahlten 1000 /. Aktien erhalten eine Dividende von 54(50) 4. Außerdem wird auf dieſe Aktien eine weitere Einzahlung von 5 v. H. geleiſtet. Zum Vortrag verbeliben 69 074(54 174) 4. Im Geſchäftsbericht wird hervorgehoben, daß das Verſiche⸗ rungsgeſchäft günſtig verlaufen ſei. Ebeuſo konnten die Prämieneinnahmen geſteigert werden. Die Entwicklung des Verſicherungsgeſchäftes im laufenden Geſchäftsjahr ſei befriedigend. * Süddeutſche Telephonfabrik AG, Mannheim. Das Ge⸗ ſchäftsjahr 1933 erbrachte einen Ver luſt von 2127(1579) Mark bei 548(550)/ Unkoſten(i. V. noch 1029/ Steuern). Erträgniſſe werden wie ſchon i. V. nicht ausgewieſen. Das AK beträgt 50 000/(unv.). 457(—)„ Kreditoren und einer unv. mit 63 266/ ausgewieſenen Umſtellungsreſerve ſtehen 111 596(111 687)/ Forderungen gegenüber. Erfurt, 22. Okt. hat das am 30. Juni 1934 Markf der landwirischafflichen Erzeugnisse Infolge der ſpäteren Jahreszeit ſtieg der Butter⸗ verbrauch weiter an, auch auf dem Lande wurden be⸗ trächtliche Buttermengen benötigt. Andererſeits zeigten die Milchanlieferungen zu den Molkereien und damit die But⸗ tererzeugung einen weiteren Rückgang. Um den Geſamt⸗ bedarf an Butter decken zu können, mußten daher erheb⸗ liche Mengen Auslandsbutter herangezogen werden. In Süd⸗ und Mitteldeutſchland dürften ſich die Butteraulie⸗ ſerungen der Molkereien zunächſt noch auf der jetzigen Höhe halten, in den übrigen Gebieten muß man aber mit einem Rückgang der Erzeugung rechnen, da die eingetretene Abkühlung die Milcherträge ungünſtig beeinflußt. Im deutſchen Käſegeſchäft hielt die lebhafte Stimmung weiterhin an. Insbeſondere für Allgäuer Emmentaler herrſchte rege Nachfrage. Die Preiſe konnten für zweite und dritte Sorte um je 1/ erhöht werden, ſo daß der Richtpreis für erſte Sorte nunmehr auf 71—73 J, für zweite Sorte 6769 /, für oͤritte Sorte 6365/ feſt⸗ geſetzt iſt. Holländer Käſe war nach wie vor wenig angebo⸗ ten. Da auch das Angebot von Holländer Käſe deutſcher Herkunft nicht voll ausreichte, wandte ſich der Verbrauch ſtärker dem Tilſiter Käſe zu, der insbeſondere in den preis⸗ werteren halb⸗ und dreiviertelfetten Sorten ſtark gefragt wurde Für Halbfettkäſe ließ ſich eine leichte Preisbeſſerung erzielen. Die kühlere Witterung hat ſich auch für den Ab⸗ ſatz von Weichkäſe günſtig ausgewirkt. Limburger war zu unveränderten Preiſen nur ſchwer erhältlich. Teilweiſe wird über den Verſand zu friſcher Ware geklagt. Für Sauermilchkäſe beſtand der Jahreszeit entſprechend größeres Intereſſe. Die lebhafte Umſatztätigkeit an dem deut⸗ ſchen Eier markt hat ſich auch in der letzten Woche be⸗ hauptet. Inländiſche Friſchware ſtand nur verhältnismäßig wenig zur Verfügung. Ausländiſche Friſcheier kommen in normalem Umfang herein; dem regen Bedarf nach Friſch⸗ eiern kann aber trotzdem nicht voll nachgekommen werden. Der Bedarf wird nach wie vor zu einem erheblichen Teile mit Kühlhauseiern gedeckt. Beſonders lebhaft gefragt ſind die kleineren Sorten. Preisänderungen ſind nicht vor⸗ genommen worden. Die Speiſekartoffelmärkte waren ver⸗ hältnismäßig reichlich beſchickt; die Unterbringungsmöglich⸗ keiten haben ſich dagegen nur unweſentlich gebeſſert, zumal Einkellerungskäufe in größerem Umfange bisher nur in Weſtdeutſchland vorgenommen wurden. Die nunmehr einſetzenden Spenden und Käufe zu Win⸗ terhilfszwecken dürften in nächſter Zeit zu einer Entlaſtung des Angebotsdruckes beitragen. Die Käufe werden zunächſt vorwiegend aus den Gebieten getätigt werden, deren un⸗ günſtige Frachtlage den Abſatz bisher erſchwert hat. Kontingenſierung des 1933er Pfälzer Frühkarfoffelanbaues? Ueber den Frühkartoffelanbau in der Pfalz werden von dem Gebiets beauftragten Erhebungen angeſtellt, um einen genaueren Ueberblick zu gewinnen, ob der Anbau ſich in den Grenzen der Abſatzmöglichkeit bzw. des Marktbedarfes bewegt. Welche Geſamtmenge die Pfälzer Frühkartoffel⸗ ernte 1934 lieferte, iſt noch nicht endgültig feſtgeſtellt. Er⸗ freulicherweiſe kann aber behauptet werden, daß die er⸗ griffenen neuen Abſatzmaßnahmen des Reichsnährſtandes auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Es hat ſich vor allem eine Stabiliſierung der Preisgeſtaltung auch zugunſten der Erzeuger erreichen laſſen. Vergleichen Von der Schiffahrf auf dem Oberrhein Ermäßigung der Talfrachfen/ Wiederaufnahme der Fahri nach Basel Vorübergehendes Steigen der Waſſerſtände als Folge der letzten Niederſchläge, namentlich im Oberrheingebiet, ermöglichte den Fahrzeugen eine Erreichung der ober⸗ rheiniſchen Beſtimmungshäſen ohne Aufleichterung. In den Seehäfen verurſachte dieſe vorübergehende Waſſerwelle eine leichtere Frachtenſtimmung, was der Rotterdamer Mel⸗ deſtelle Veranlaſſung gab, die Liſtenfrachten nach Nieder⸗ rheinſtotionen um 2,50 Cts. je Tonne herabzuſetzen. Dieſe betragen nunmehr bei verkürzter Ladezeit und 100 To. Löſchen: nach den Ruhrhäfen 37,50 Ets., nach Düſſeldorf 42,50 Cts., nach Köln 47,50 Cts. ö Während die Sätze nach Oberrheinſtationen keine Veränderungen erfuhren, hot die Meldeſtelle Duis⸗ burg⸗Ruhrort die Kahnſrachten um 10 Pfg. je To. herabgeſetzt. Dieſe betragen nunmehr: nach ann. heim⸗Ludwigshafen 1,80„ je To., nach Karlsruhe 1,50 je To. nach Kehl 1,80, je To., nach Frankfurt 1,45 I je To., nach Aſchaffenburg 1/65„ je To. Ferner ſteht eine Ermäßigung der Tal⸗ Frachten von Ruhrort nach Rotterdam und Antwerpen von bisher 1% bzw. 1,50% auf 90 Pfg. bzw. 1,40 bevor. Die ganzen Schlepplohnnotierungen haben auf der Strecke keine Aenderung erfahren. Der vorüber⸗ gehende Waſſerzuwachs geſtattet gleichzeitig eine Fahrt auf dem offenen Rhein nach Baſel, weshalb vereinzelte Reedereien, die gerade entſprechende flachgehende Schlepp⸗ bote zur Verfügung hatten, die Baſler Fahrt wieder auf. nahmen. Neuen Mannheimer Zeitung Ein Jahr deufsche Kapifalmarkigesundung Die Berliner Handels⸗Geſellſchaft befaßt ſich in ihrem neueſten Wirtſchaftsbericht mit dem Aufſtieg des deutſchen Rentenmarktes. Das Inſtitut ſtellt einleitend feſt, daß die Kräftigung des Rentenmarktes in der letzten Zeit erfreu⸗ liche Fortſchritte gemacht habe. Wertvolle Kursſteigerungen haben die Hauptrentengruppen zu verzeichnen, ſie ſind aber auch nicht den Teilgebieten verſagt geblieben. Man ſtellt mit Genugtuung feſt, daß die marktbewegenden Kräfte nicht etwa nur kurzfriſtigen Alltagsüberlegungen oder tech⸗ niſchen Erwägungen entſpringen, ſondern gewiſſermaßen in einer neugewonnenen Geſamthaltung des Marktes wurzeln. Der jetzige Geſundungsabſchnitt am Kapital⸗ markt hat genau vor einem Jahr eingeſetzt. In ziemlich ſteiler und ununterbrochener Linie vollzog ſich die Kurs⸗ beſſerung, die, an den 6proz. Werten gemeſſen, etwas über 20 v. H. betrug. In dieſem Abſchnitt erlangt die Frage der weiteren Geſtaltung der Kapitalmarktverhältniſſe beſonderes Ge⸗ wicht. Die Kriſe hat in Deutſchland verhältnismäßig ge⸗ ringe Mittel frei gemacht, ſo daß der Neuaufbau des Kapitalmarktes vorwiegend aus den Erfolgen der gegen⸗ wärtigen Konjunkturperiode beſtritten werden muß. Die Neubildung von Kapital vollzieht ſich nicht mehr auf der breiten und geſicherten Grundlage bereits vorhandener volkswirtſchaftlicher Sparreſerven, ſondern aus den vielen Einzelquellen heraus, die heute wie früher vorhanden ſind, wenn auch ihre vergleichsweiſe Ergiebigkeit ſich gewandelt hat. In dem Maße, wie ſich die Kapitalneuſchöpfung im ganzen genommen ſtärker bei der Unternehmung als dem Einzelnen durchſetzt, ändert ſich auch der Charakter der Kapitalſammelbecken und ſchließlich auch der Kapital⸗ verwendung. Es iſt nun beſonders erfreulich, daß ſich die ſogenannten inſtitutionellen Träger der Sparbildung, wie Lebens⸗, Angeſtellten⸗ und Invalidenverſicherung, in zu⸗ nehmendem Umfange in den Kapitalmarkt einzuſchalten vermögen. So iſt aus dem Geſchäftsbericht des Verbandes deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften 1933 zu erſehen, daß die Wertpapieranlage der Geſellſchaften Ende vor. J. 17,13 v. H. betrug gegenüber 2,8 v. H. Ende 1913. Die Umſchichtung in der Anlage wird dadurch deutlich, daß vor dem Kriege 82,8 v. H. der Geſamtanlage auf Hypotheken und Grundſchulden entfielen, während der gegenwärtige Prozentſatz nur 59,48 v. H. beträgt. Aus den Vermögens⸗ nachweiſen der Angeſtellten⸗ und Invalidenverſicherung geht hervor, daß ſeit Ende Auguſt v. J. bis Ende Auguſt wir die heuer erlöſten Preiſe mit den Preiſen früherer Jahre, ſo läßt ſich wahrnehmen, daß die Preisgeſtal⸗ tung keinen nachteiligen Schwankungen unterworfen, ſondern eine Stetigkeit in ihrer Entwicklung erreichte. Den Frühkartof⸗ felerzeugern wurde ſo eine Rentabilitätsgrundlage ge⸗ ſchaffen. Nachdem die Abſatzmaßnahmen aber auch die Quali⸗ tätsfrage nicht ausgeſchloſſen und die Lieferverpflich⸗ tungen den Verſchleiß von nur handelsfähigen Kartoffeln erlaubten, kamen ſie auch dem Verbraucher ſehr zu ſtatten. Das für die Erzeuger günſtiger geſtaltete Abſatzverhältnis droht aber für das kommende Jahr un liebſame Wei⸗ terungen nach ſich zu ziehen. Vielfach iſt wahrzuneh⸗ men, daß ſich die Erzeuger, geſtützt auf den heurigen Ver⸗ kaufserfolg, zu einem Spekulationsanbau, beſon⸗ ders im Frühkartoffelanbau, verleiten laſſen. Es wird ein übermäßiger Frühanbau im Jahre 1935 befürchtet, weil die neue Saatgutbeſchaffung ſich merklich über der Grenze des Jahres 1934 bewegt. Auch bleibt dabei die Sorge um eine dadurch eintretende Preis inflation nicht aus⸗ geſchloſſen. Um einem überſättigenden Ernteausfall im Jahre 1935 entgegenzuwirken, müſſen die Landwirte heute ſchon vor einem Mehranbau gewarnt werden. Um nach dieſer Rich⸗ tung nachhaltig vorzubeugen, iſt zuverläſſigem Vernehmen nach ernſtlich beabſichtigt, eine Kontingentierung des Frühkartoffelanbaues 1935 durchzuführen. Entſprechend dem Ergebnis der Marktforſchung und den Erfahrungen, die im Jahre 1934 bei dem planmäßigen Ab⸗ ſatz gemacht wurden, ſoll darum der Frühkartoffelanbau 1935 ſeine beſonder Regelung finden. Deuische Zuckerfabriken im Sepfember Im September 1934 ſind in den deutſchen Zuckerfabri⸗ ken 61073 Dz. Rohzucker(im Auguſt 114867 Dz.) und 13 815(27 262] Dz. Verbrauchszucker verarbeitet worden. Im September 1933 betrug die Rohzuckerverarbeitung 90 363 Dz. und die Verbrauchszuckerverarbeitung 17 142 Dz. Gewonnen wurden im Berichtsmonat 3587(Auguſt 11 995) Dz. Rohzucker und 98 632(167 872) Dz. Verbrauchs⸗ zucker, während im September 1933 53 Dz. Rohzucker und 128 474 Dz. Verbrauchszucker gewonnen worden ſind. Die geſamte Herſtellung in Rohzuckerwert berechnet betrug im September 36 755(Auguſt 35 861) Dz. In den freien Ver⸗ kehr wurden im September 819(Auguſt 734) Dz. Rohzucker und 1072 817(1 144 759) Dz. Verbrauchszucker übergeführt; im September 1993 ſtellten ſich die entſprechenden Zahlen auf 1594 bzw. 960 153 Dz. Hierauf entfielen an Zuckerſteuer im September 1934 22,55(24,06) Mill. J, während ſich im September 1933 das Zuckerſteueraufkommen auf 20,20 Mill. Mark ſtellte. Steuerfrei abgelaſſen wurden im September 541(Auguſt 4663) Dz. Verbrauchszucker gegen 10 535 Dz. im September des Vorjahres, dagegen kein Rohzucker. * Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG., Siegen. Die Geſellſchaft, die bekanntlich in Oggersheim(Pfalz) eine Tochtergeſell⸗ ſchaft(Maſchinenfabrik Schütze) hat, wird für 1933/34(30. Junt) wahrſcheinlich eine Erhöhung des Verluſtvortrages von 71804/ ausweiſen. Die Bilanzſitzung findet am 7. November ſtatt. Der neue Verluſtabſchluß iſt haupt⸗ ſächlich darauf zurückzführen, daß die Abrechnungen aus den verkehrten Aufträgen zu einem guten Teil erſt dem finanziellen Ergebnis des laufenden Jahres zugute kom⸗ men werden. Die Abſatzlage hat ſich gebeſſert, der vor⸗ handene Auftragsbeſtand ſichert laut BB weiterhin aus⸗ reichende Beſchäftigung. Bei weiter reichlichen Zufuhren in den Seehäfen haben im übrigen die Frachten für Maſſengüter, insbeſondere Getreide beine Aenderung erfahren. Die mitgeteilten Frachtſätze werden nach wie vor bewilligt. In der Ober mainſchiffahrt hat die Beſſerung der Waſſerſtände in den letzten Tagen endlich die Wieder⸗ aufnahme der Fahrt nach Würzburg⸗Bamberg in den Be⸗ reich der Möglichkeit gezogen. Pegelſtände von Schwein⸗ furt 92 Ztm., von Würkburg 84 Ztm. und von Lohr 107 Zentimeter waren ſeit Monaten auf der Obermainſtrecke nicht mehr zu verzeichnen. Dem dringenden Verlade⸗ bedürfnis kann nunmehr wieder durch regelmäßige Schiffs⸗ raumvorlage an den Obermainſtationen Rechnung ge⸗ tragen werden.— O Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerke. Osnabrück, 22. Okt.(Eig. Meld.) In der AR.⸗Sitzung der Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerke Osnabrück, das zum Intereſſen⸗ bereich der Gutehoffnungshütte gehört, wurde der Ab⸗ ſchluß für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Nach Wiederauffüllung des geſetzlichen Reſerve⸗ fonds und Tilgung des Verluſtvortrages von 716 000/ er⸗ gibt ſich nach Vornahme von Abſchreibungen von 476 000 (712 000) 4 einſchl. beſonderer einmaliger Erträgniſſe ein Ueberſchuß von 530 000/(i. V. 405 000% Verluſt). Es ſollen 4 v. H.(0) Dividende verteilt werden, 1934 der Beſtand an Wertpapieren auf 1,21(0,88) Mrd. geſtiegen iſt. Die Frage, wie weit die poſitiven Faktoren kurs⸗ beſſernd wirken können, hängt natürlich engſtens mit dem künftigen Kapitalbedarf zuſammen. Hier tappt man völlig im Dunkeln. Um ein Produktionszuwachs von rund 43 v. H. zu erreichen, wie wir ihn von Januar 33 bis Auguſt 1934 zu verzeichnen hatten, bedurfte es ehedem eines In⸗ veſtitionskapitals von mehreren Milliarden /, die über den Emiſſionsmarkt beſchafft wurden. Die jetzige Produk⸗ tionsſteigerung iſt zum größten Teil aus einem vorhan⸗ denen Kapitalüberſchuß herausgeholt worden. Die Kon⸗ junktur iſt bis jetzt mit geringen Mitteln beſtritten worden, und man wird allgemein ſagen können, daß auch in Zu⸗ kunft, ſoweit ſich das Urteil auf den vorhandenen Produk⸗ tionsopparot bezieht, das Verhältnis zwiſchen Kapitalver⸗ brauch und Kapitalbildung noch auf Jahre hingus günſtig ſein kann. Die Kapitallenkung durch die Arbeitsbeſchaf⸗ fung gewinnt alſo große Bedeutung. Eine vorſichtige Doſierung der Marktbeonſpruchung wird in der nächſten Zeit ebenſo wichtig ſein wie die Einzel⸗ bemühungen um die Wiederherſtellung normaler Zinsver⸗ hältniſſe. Die neue Steuergeſetzgebung verſtärkt den Ein⸗ druck einer weitreichenden Marktpflege. Die Steuer⸗ ermäßigungen ſind ein wichtiges Element der Kapitalbil⸗ dung gerade an Stellen, wo ſie bisher nur langſam vor⸗ wärts kamen, und die ſteuerliche Bevorzugung von Ge⸗ winnen, die am Rentenmarkt erielt werden, iſt ſicherlich geeignet, Anlageerwägungen zu beeinfluſſen. So verfügt jetzt der Kapitalmarkt über Aufbaukräfte, die ihm eine ſtetige Fortentwicklung zu einer brauchbaren Konverſtons⸗ baſts geſtatten. Eine aktive Kapitalmarktpolitik im Sinne eines wachſenden Intereſſes aller beteiligten Kreiſe hat ein⸗ geſetzt. Sie verſtößt nicht gegen den Grundſatz der organi⸗ ſchen Zinsſenkung, im Gegenteil, ſie faßt alle Faktoren zu⸗ ſammen, um die für den Rentenmarkt beſonders wichtige Atmoſphäre des Vertrauens zu ſchaffen. Warnung vor Migleifung des kaufenden Publikums In Berlin und anderen Großſtädten iſt hier und da zu beobachten, daß Geſchäftsleute in Verkennung der tatſäch⸗ lichen Situation auf eine angeblich kommende Warenver⸗ knappung hinweiſen, um ihre Kundſchaft zu Vorratskäufen zu veranlaſſen, die über den gewohnten Bedarf hinaus⸗ gehen. Ein derartiges Verhalten iſt durch nichts begründet und erklärt ſich offenſichtlich aus der Ueberintereſſiertheit von Verkäufern, die hierbei ihren Nutzen ſuchen. Der Reichs miniſter für Volksaufklärung und Propaganda bittet alle Volksgenoſſen, dieſem Verhalten einzelner Geſchäfts⸗ leute entgegenzutreten, da die Tatſachen auch nicht die leiſeſten Befürchtungen einer Warenverknappung rechtfer⸗ tigen, und fordert insbeſondere alle Parteigenoſſen auf, die Firmeninhaber, die ſelbſt oder deren Verkäufer ſahr⸗ läſſig oder gewiſſenlos dieſer Aufklärung zuwiderhandeln, zurechtzuweiſen und nötigenfalls zur Anzeige zu bringen. * Dividendenermäßigung bei der Elektrizitäts AG vor⸗ mals W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. Die Bilanz⸗ ſitzung des AR., die über das Ergebnis des am 30. Juni beendeten Geſchäftsjahres zu befinden hat, iſt auf den 28. Oktober einberufen worden. Wie die SW erfährt, kann mit einer Dividendenkürzung(i. V. 8 v..) gerechnet werden, in welchem Ausmaß ſteht jedoch noch nicht feſt, da hierüber der AR entſcheiden wird. SCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 489 Frankfurfer Abendbörse sfill Durch das Fehlen nennenswerter Kundenaufträge und neuer Anregungen nahm das Geſchäft an der Abendbörſe einen außerordentlich ſtillen Verlauf. Sowohl am Aktten⸗ wie am Rentenmarkt war die Unternehmungsluſt der Kuliſſe ſehr klein. Indeſſen war die Grundſtimmung aber nicht unfreundlich und wenn hier und da leichte Kursabwei⸗ chungen nach unten eintraten, ſo war dies lediglich auf die Geſchäftsloſigkeit zurückzuführen. Für Reichsaltbeſitz machte ſich erneut etwas Intereſſe bemerkbar, der Umſatz war aber bei etwa 103104 v. H. minimal. Auf den übrigen variablen Rentenmärkten lagen die Kurſe behauptet und Ausländer zunächſt ſtill. Der Verlauf blieb auf der ganzen Linie ſehr ſtill und die Kurſe zeigten keine Veränderung. Altbeſitz waren eher angeboten. Von fremden Werten zogen 4 v. H. Schweizer Bundesbahn um 2 v. H. auf 180 v. H. an. Nachbörſe: J. G. Farben 14294, Altbeſitz 103,87 Brief. Es notierten u. 3: Younganleihe 93,60, Bayer. Hyp.⸗ u. Wechſel⸗Bank 113,87, Deutſche⸗Disconto 71,75, Buderus Eiſenw. 86,5, Gelſen⸗ kirchener 63, Phönix Bergbau 48,87, Rhein. Stahl 90,12 Bemberg 66,25, Dt. Gold⸗ u. Silber⸗Schd. 212, Deutſche Linoleum 58,5, Zellſtoff Aſchaffenburg 65,75. * Eine erfolgreiche Erdölbohrung in Thüringen. Während die bisher angeſetzten Erdölbohrungen in Thüringen zwar Spuren von Oel und Gas ergaben, aber keine wirtſchaft⸗ liche Ausbeute ermöglichten, iſt jetzt zum erſten Male eine Tiefbohrung fündig geworden. Es handelt ſich um eine von der Bohrverwaltung Schönebeck der Preußag im Auf⸗ trage der Gruppe Wintershall⸗Preußag⸗Elverath aus⸗ geführte Bohrung bei Kirchheilingen im Kreis Langenſalza. In einer Tiefe von rund 1000 Metern murde Erdöl, allerdings in nicht ſehr ergiebigen Mengen, an⸗ getroffen. Es werden deshalb gegenwärtig Sprengungen vorgenommen, um das Bohrloch zu erweitern. Die Be⸗ ſchaffenheit des Erdöls ſoll eine ähnlich große Benzinaus⸗ beute verſprechen, wie das im Schacht des Burbach, Kali⸗ werks Volkenroda geförderte Erdöl. Zur Auſſchließung des Kirchheilinger Erdölvorkommens werden weitere Bohrungen vorgenommen werden. * Bauer und Schönenberger AG, Schnellingen. Dem in 1983 ſtark erhöhten Bruttogewinn von 436 313(384 542), ſtehen 365 892(330 027]„ Aufwände gegenüber. Abſchrei⸗ bungen erforderten 43 102(38 226) /, ſo daß ſich ein Ge⸗ winn von 27 319(16 290)/ ergibt. Dieſe Zündholzfacrit und Ueberlandzentrale iſt mit einem AK von 300 00% ausgeſtattet. Geſchäftsſchulden ſtehen mit 425 089(402 836) Mark zu Buch, demgegenüber Anlagewerte 404 893(422 907) Mark, Außenſtände 104 241(123 736) J, Waren 50 000 (52 780) /, flüſſige Mittel 88 542(18 657) /, Hypotheken⸗ aufwertung 64651(unv.] J. Anmeldepflichf von Trockenschnißein In Abänderung der Bekanntmachung vom 13. Oktober 1934 ordnet der Vorſitzende des Verwaltungsrates der Rfc̃ auf Grund des Maisgeſetzes in der Faſſung der Be⸗ kanntmachung vom 5. Oktober 1934 mit Zuſtimmung des Reichsernährungsminiſteriums mit ſofortiger Wirkung folgendes an: Die Erzeuger von Trockenſchnitzeln haben der Reichs⸗ ſtelle Geſchäftsabteilung nicht 25 v. H. ihrer Erzeugung an Trockenſchnitzeln anzumelden und auf Anfordern zum Er⸗ werb anzubieten, ſondern alle Trockenſchnitzel, die ihnen nach Erfüllung ihrer den Rübenanbauern gegenüber be⸗ ſtehenden Verpflichtungen aus Verträgen über die Lieſe⸗ rung und Abnahme von Zuckerrüben verbleiben. Waren und Märkfe * Weinheimer Obſtgroßmarkt. Anfuhr 300 Zenkner. Nachfrage gut. Birnen—9; Aepfel—11; Nüſſe 23; Ka⸗ ſtanien 11; Quitten 4 Pfg. * Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. Haardt. Aepfel—14, Birnen—11, Kaſtanien 911, Quitten—5, Trauben 20. Anfuhr in ſehr ſchönen Winteräpfeln. Letzter Markt am 31. Oktober 1934. 5 Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 22. Oktober. Auf⸗ trieb: 1500 Rinder, darunter 460 Ochſen, 108 Bullen, 489 Kühe, 4483 Färſen zum Schlachthof direkt 6 Ochſen, 3 420 Kälber, 86 Schafe, 4724 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 3940, 3588, 3134, 2630; Bullen a) 36—37, 3335, 3032, 26—29; Kühe a) 34—35, 29—83, 22—28, 12—21; Färſen a) 3840, 33—37, 29—2, 2428 Kälber Sonderklaſſe geſtrichen; andere Kälber a] 53—54, 4250, 36—41, 2735; Hammel b2) 3738, e) 33—36; Schafe e) 35, f) 2832; Schweine at) 53, a2] 53, b) 52—53, 4853, 45—52, 40—50, f) geſtrichen, g1) 48—51, gz) 41—47. Markt⸗ verlauf: Rinder langſam, geringer Ueberſtand, Kälber mit⸗ telmäßig, Hammel und Schafe flott, ausverkauft. Schweine anfangs lebhaft, ſpäter ſtark abflauend, Ueberſtand. * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr 323, verkauft, 239 Stück. Preiſe: Milchſchweine—11; Läufer 15—28; Einleger 30-35/ pro Stück. Marktverlauf gut. * Eppinger Schweinemarkt. Zufuhr: 383 Milchſchweine und 233 Läufer. Milchſchweine 22—32/ je Paar und Läufer 35-80 J je Paar. * Kehler Schweinemarkt. Zufuhr: 204 Ferkel, 200 Läu⸗ fer. Preiſe: Ferkel 18—34, Läufer 32—35„ pro Paar. * Freiburger Schweinemarkt. Zufuhr: 584 Ferkel, 35 Läufer. Preiſe: Ferkel—16; Läufer 18—30/ je Stück. Marktverlauf lebhaft, ca. 150 Stück Ueberſtand. * Bergzaberner Schweinemarkt. Anfuhr: 210 Ferkel. Preiſe das Paar 2595 /. Marktverlauf: ausverkauft. Nächſter Markt am 5. November. * Kaffee⸗Wochenbericht vom 20. Okt.(„Heßkaffee“ Ham⸗ burg 35.] Vom Kaffeemarkt iſt auch in der abgelaufenen Berichtswoche nichts Neues zu berichten. Braſilangebote lauten faſt öͤurchweg unverändert. Das Angebot in groß⸗ bohnigen„ſtrietly⸗ſoft“⸗Kaſſees für ſpätere Sichten ſcheint ſich etwas zu verknappen, da die laufende kleine Ernte, die ab Anfang November zur Verſchiffung gelangt, nicht immer den gewünſchten Güteanforderungen entſpvechen ſoll. Bis zum 15. Oktober ſind von der braſilianiſchen Regierung 32 Millionen Sack vernichtet worden. Dieſe Ziffer hat ſich alſo ſeit Ende September um weitere 4 Millionen erhöht. Das deutſche Inland zehrt augenblick⸗ lich von den vorſorglich im Zollinland geſchoſfenen größe⸗ ren Vorräten. Es iſt aber zu erwarten, daß die Beſtände an den deutſchen Seeplätzen demnächſt wieder größere Beachtung finden werden. Uebersee-Gefreide-Noſierungen Neuyork, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 85; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 104,25; dto. hard 112; Mais neu ankommende Ernte 84; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 63,25; Gerſte Malting 9476; Mehl Spring wheat clears(per 196 lb.) 690— 720; Fracht unverändert. Chikago, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(willig) Dez. 9797,25; Mai 977869725; Juli 928—92,25; Mais(willig) Dez. 75,25; Mai 77,25; Juli 7794; Hafer(ſtetig) Dez. 5076 Mai 4896; Juli 4338: Roggen(willig) Dez. 69,50—69 5; Mai 718 bis 7196; Juli 71,25.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗ Sommer Nr. 2 100,50; dto. hard Nr. 3 107; Mais gelber Nr. 2 80,50; dto. gemiſchter 80,25; Hafer weißer Nr. 2 50,25; Gerſte Malting 80—121. Winnipeg, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Okt. 76,25; Dez. 77,75; Mai 8178: Hafer per Okt. 4 Dez. 40; Mai 4076; Roggen per Okt. 54,50; Dez. Mai 59; Gerſte per Okt. 51,25; Dez. 51,75; Mai 53786; inſaat per Dez. 132,75; Mai 188; Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 776; dto. 2 73,25; dto. 3 70,50. Buenos Aires, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,08; Nov. 6,08; Dez. 6,15; Mais per Nov. 6,10; Dez. 6,30; Jan. 6,45; Hafer per Nov. 5,70; Leinſaat(ruhig) Okt. 12,37; Nov. 12,31. Roſario, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 Kilo) Weizen per Nov. 6,25; Mais per Nov. 6,13; Dez. 6,20; Leinſaat per Nov. 12,15. Rotterdam, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,15; Jan. 3,35; März 3,50 Mai 3,60.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 67,50; Jan. 70,50: März 73,75; Mai 72,50. 2 Kühe, 2 Färſen; Liverpool, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt. 407 Dez. 5,0%; März 5,46; Mai 5,66.— Mais(100(.) Tendenz ſtetig; Okt. 20,4 V; Nov. 7,1% V; Dez. A B. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkfe Neuyork, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 Ib.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1025; dto. middle Weſtern 1010—1020; Talg unv. Chikago, 22. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Okt. 980; Dez. 940 G,; Jan. 955 B; Mai 980 G; Schmalz loko 950; Bauch⸗ ſpeck(tr. geſ.) per Okt. 1330; Okt. 1260; leichte Schweine 485—550, ſchwere Schweine 570—595; Schweinezufuhr in Chikago 24 000, im Weſten 93 000. Geld- und Devisenmarkf Zürich, 22. Orlober Cthlus amllich) Konstanffn.] 248 7s 20.21.] Spanien 41.87½ J Prag 57920 Bakarest 90 London 15.11— Holland 207.77 ½ J Warschau—.— bft. genkd. 2 Henyorz 304.87 Berlin 128.35— Fudepes“—.— Iögl. Geld 1 Belgien 71.80— Mien oft. H. 72.75— Belgrad.00] Nonatsgeſd“— ltaſſen 26.26— Foſſa 17.785½½ J Alden 295,— IMonatsgele 20% Paris, 22. Oklaber Gchluß amilich). London 74.80 Spanien 207.25 J Kopenhagen 332,50] Wien i Reupurk 15,09 ¼ Halten 190.— floſſand 1028.— berlin 610.50 belglen 354 25 Schwe 494.75 J Stockhom] 386.50 J Warschen 28650 Amsterdam, 22. Okiaber Gthluß amtlich). Berlin 55.38— Belgien 84.48— Oslo 26.80— prag 617 London 728. Schl 48.13— Kopenhagen 32.55— priystds% Reupor; 140.87 ſtallen 12.65 Stockholm 37.55— fägl. bele“ Faris 978.— Hadrid 20.17½ J Wien N 1 Monafeg. 1 London, 20. OKober Cthluß amtlich) leon, 49.37 Fopenbsgen] 22.99 7 Heten 868.— Schabe! 1% Montre 485,25 Stockkom 19.39 7/ Rumänien 492,— Fokobam: 1882 Amsſertam 727 25 bel 19, 90½ Ronsfanfin. 608, Auskraſſen 125.— berls 74,71 issabon 110,12 Athen 514.— exit 18.— Brüssel 21.09— felsingters 226.65 fen 28.25 Mogteries 19,75 llallen 57.50— prag 18.25] Varschau 26.25 Valparaiso Zerlin 12.24— Budapest 24.50 Huenos Aires 36,37 Suenos 2 ch: 15.10/ Belgrad 215 50 flo de Jan. 412.— auf Lenco 2869 Spalſen 36,18 Soſe 410.— Hongkong 1/787 Södzft 100 e Neuyork, 22. Oxiober Schlag emtflich) Bankakꝛepfe Herlin 40.50— Mien 19.00— Stockholm J 25.54—(801g) P. London-Rab. 485.387 bulspe: 30.0— brüssel 28.48 to. tie „ öb--. 494.87 prag 420,50 Nstri! 18.78— fagl. bes 1 Lari 662,37 heſgrag 281.— Montreal 102,6 J brfandelsw. chen 82.78— Perschan 19.02— tg. ban pesoJ 83.03— Hell. 1 lleſſen.52 ½ J Osl0 24.89 Riodelanefroſ.88 lo. höchrt. Hollan: 68.08— Kopenhagen 22.12 ½ J Japan 28.65— J Silber 5 Hamburger Meiallnoflerungen vom 22. Okiober Nu pſer J bantes- U. ralls- Ann rief belt drief; Celd berahlif Brief], Jeld ball ladet. 34.— 38,0, 307.0802, Hüttenrohi... 18,175 erer 34.75 84,50 80 J. 0302.0—,— Falnsllber Cüil. p. Ar). 48.504557 Merz 35.— 34.75 34 7807.0 302,0—.—] keingod(l. p. r...84% Apt. 35,2534, 75 ,.. A plaun(Abfälle in 5875. e 3,100 200 juni. 36.—. 35,25... lech. reines Platin 15 Jul!.035.500... betailer.(ä. 5. gr. 4— 85 Augus! 86,755,755.— Septemb. 37.— 36.————.—.—.— 0h Ottoder 33 7588,50. 307,002.00, Aulmon ſtegulgs chines.(S fu.)(38.— 1175 Morend. 33.7588 5088, 5030.0802, 0. Juecksilber(2 per Flasche) 11.17 13 7 Derems. 33.7538, 50 88,5030.030.0- Wofftamer: chines.(in.) 42. 23. Okt. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je g dito 4 v. H. Palladium 3,95 je g, dito 4 v. H. Kupfer 3055 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 49,50 je Kilo, je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leindl⸗Notierungen vom 22. Okt.(Eig. Dr) Lon; don: Leinfaat Pl. Okt.⸗Nov. 11(11/1); dito, Alk. 11% (14,25); Leinſgasöl loko 19,95(1,500„Nov Dez, 16,75 (48,50); Nov. 1876(1896); Mat⸗Auguſt 18,75(18%); Baum wollöl ägopt. 15(unv.]; Baumwoll⸗St. ägupt. Nov.⸗Deß, 5(476). Neuyork: Terp. 52,50(unv.). Savon nah; Terpentin nicht notiert. Frachienmarki Duisburg- NRuhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im ganzen etwas lebhafter. Die Fracht betrug bergwärts ab Ruhron 1,30„ und ab Kanal 1,50 /, talwärts 85 bis 90 Pfg., a Ruhrort und 1,10, ab Kanal, nach Antwerpen⸗Gent 1700 Mark und ab Kanal 1,60. Nach Amſterdam wurden 69 Cents ab Ruhrort und 75 Cents ab Kanal 1 Die Schlepplöhne notierten 80 bis 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bis 1/ nach Mannheim. Talwärts wurden 8 Pfg. für größere beladene Kähne bezahlt. 2 „23. Oktober 1934 2 — 8 8 Er — S Neue Mannheimer Zeit tug⸗„Mittag⸗ Ausgabe Beck in dle S eulclitssde Er halte bei Faſſadenkleiterer Kaßner gelernt Ein ſchwerer Junge und ſeine. Berlin, 23. Oktober. der Diebesgilde ſtand jetzt vor Großen Strafkammer des Landgerichts Ber⸗ die Anklage gegen ihn lautete auf Rückfall⸗ Eine„Kanone“ der 12. ahl, Schußwaffenvergehen, Zechprellerei und Beſitz von Diebeswerkzeug. Eine ganz nette Serie, wegen der ſich Ernſt Fleiſcher, von Beruf Faſſadenkletterer, zu verantworten hatte. Fleiſcher lernte bei dem e Faſ⸗ ſadenkletterer Kaßner. Er war ein ſo guter Schüler, daß er bald weit über die Gre 1 en Deutſch⸗ lands hinaus bekannt wurde. Er verſuchte auch, ein „Werk“ ſeines Lehrers zu vollenden, indem er näm⸗ lich über das Dach des Reichswirtſchaftsminiſteriums kletterte, ſich mit einer Strickleiter auf die Terraſſe des Hotels„Eſplanade“ hinun⸗ terließ und von dort aus in das Zimmer des D lrektors drang. Genau wie ſein Lehrer einige Zeit vorher, wurde er geſehen. Er ergriff nun die Flucht ht, ſtürmte über das Hoteldach, verfolgt von dem jortier, und kletterte ſchließlich über das Dach Wirtſchaftsgebäudes des Hotels auf den Hof. wenig ſpäter das Hotel durch einen Neben⸗ entdeckte ihn der Nacht⸗ ihn wieder. Er veranlaßte Als er eingang verlaſſen wollte, portier und erkannte ſeine Feſtnahme⸗ Auf dieſen Einbruchsverſuch hin wurde er zu einer empfindlichen Gefängnisſtrafe verurteilt. Kaum hatte er die Freiheit wieder erhalten, ſo ging er auf neue Beutezüge, fuhr zu dieſem Zweck nach Mon⸗ treux und drang über die Außenwand einer Villa, die neben einem der beſten Hotels Mon⸗ treuz' lag, in dieſes Hotel ein. Es gelang ihm, eine Beute an Gold. Silber und Brillanten im Werte von 4000 Mark zu machen. Das geſchah im vorigen Jahr. Er ſollte ſich aber nicht lange ſeines Erfolges erfreuen, denn oͤie Polizei hatte bald erkannt, wer hier an der Arbeit geweſen war. und hatte ihn in einer Laube in Berlin verhaftet. Jetzt ſtellte ſich während der Verhandlung wegen des Brillanten⸗ diebſtahls in Montreux heraus. daß dieſelbe Laube, in der Fleiſcher feſtaenommen wurde, auch ſeinen Lehrherrn ein halbes Jahr beherbergte, als dieſer ſich nämlich bei einem„Autounfall“ eine zung zugezogen hatte. An dieſen Autounfall konnten vorher die Polizei und jetzt das Gericht nicht recht glauben. Man nahm und nimmt eher an, daß Keßner ſich den Fuß bei ſeinem mißglückten Einbruchsverſuch in das Hotel Eſplanade zuzog. Wie ſchon oben erwähnt, wurde auch er dabei geſehen. Als er ſich umblickte, er⸗ kannte er, daß ihm jeder Ausweg verf ſperrt war. Da ſprang er durch ein Fenſter auf die Straße und ent⸗ kam auf dieſe Weiſe. Da Leute vom Schlage der beiden Faſſadenklette⸗ rer reichlich unbeliebt bei allen ehrlichen Menſchen ſind, und da dieſe Menſchen ſich jetzt endgültig von ſolchen Elementen befreien wollen, überlegte der Fußverlet⸗ Staatsanwalt, ob er gegen Fleiſcher nicht die Siche⸗ rungsverwahrung beantragen ſollte. Er kam aber aus dem Grund davon ab, weil der Faſſadenkletterer bisher nur mit Gefängnis, nie aber mit Zuchthaus vorbeſtraft war. Das nächſtemal dürfte er nicht ſo gut davonkommen, da das Gericht wegen der oben angeführten Verbrechen und Vergehen auf eine Zucht⸗ hausſtrafe von 3 Jahren und 6 Monaten erkannte. L. Eppingen, 20. Okt. In der Elſenz wurden geſtern 10 Enten vergiftet aufgefunden, von denen 3 durch die Kunſt des Tierarztes noch gerettet werden konnten. Die Tiere wurden, wie die Unter⸗ ſuchung ergab, mit Strychninweizen vergiftet. Vielleicht gelingt es, den frevelhaften Täter zu ermitteln und ihn ſeiner gerechten Strafe zuzuführen. NSDAP-Miffeilungen Aus vactelamtlichen Bekanntmachungen enmemmen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppenkulturwarte und Propaganda⸗ warte! In dieſer Woche findet am Dienstag, Mittwoch, Don⸗ nerstag und Freitag, jeweils abends ab 7 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums ein Lehrgang für Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung ſtatt. An dieſen Abenden ſollen ſich die Kultur⸗ und Propagandawarte nach Möglichkeit aktiv betei⸗ ligen. Leitung: Kurt Sydow. Die Kreispropagandaleitung. PO Neckarſtadt⸗Oft. Heute, Dienstag, 23. Okt., im„Dur⸗ lacher Hof“, Käfertaler Straße 168, in Anweſenheit des Kretsleiters, Kameradſchaftsabend für ſämtliche pol. Leiter ſowie Betriebszellenobmänner. Beginn pünktlich 19.45 Uhr. Neuoſtheim. Mittwoch, 24. d.., 20.30 Uhr, Monats⸗ Mitgliederverſammlung im Schlachthof⸗Reſtaurant. Sämt⸗ liche Mitglieder der PO und der Gliederungen haben voll⸗ zählig zu erſcheinen. Redner: Kreispropagandaleiter Pg. Fiſcher. Sandhofen. Mittwoch, 20.90 Uhr, Mitgliederverſamm⸗ lung im„Adler“. Oſtſtadt. Mittwoch, 24. Okt., 20.30 Uhr, im Park⸗ hotel: 8 1 ſämtlicher pol. Leiter; ebenſo Vertreter der NSF, NSV, H usw. wie gewühnlich. i ienstag, 23. Okt., 20.30 Uhr, Zellen⸗ abend der Zelle 2 im Lokal„Brauſtübl“, B 6, 12. Voll⸗ zähliges Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder der NS DAP und deren Untergliederungen. Friedrichspark. Mittwoch, 24. Oktober, 20 Uhr, Zellenabend der Zelle 5 im Lokol„Fliegender Holländer“ C 3, 20. Für Mitglieder der NS DA und der Unter⸗ gliederungen. Waldhof. abend „Auto“, Dienstag, 2. Oktober, 20 Uhr, fiir alle politiſchen Leiter und Luzenberg. Pflicht⸗ Amtswalter im 9. Seite(Nummer 489 Negra Dienstag, 23. Oktober, 20 Uhr r, menkunft der politiſchen Leiter im Orts e e Zuſam⸗ gruppen heim. Achtung! Dienst ag, 23. Oktober, 15 Uhr, chung der Ortsg eiterinnen in der Geſchäftsſt L 4, 18, 3 4. Feuder och, 24. Oktober, 20 Uhr, abend im Frauenſchaftsheim. Nachmittags der Zellenleiterinnen. Schwetzingervorſtadt. Mitt w Heimabend in den Gloriaſälen, Jungbuſch. Jeden Mittwoch, 20.15 Uhr, Heimabend in „Stadt Heilbronn“, Holzſtraße. Heim⸗ 15 Uhr Sitzung 20 Uhr, der Lindenhof. Heute, Dienstag, 289. 20 Uhr, Sitzung der Zellenfrauen in der L thofſchule. Dy 2 Stamm Heide. lungsabend im „Heute, Dienst Heim des Fähnle Oktober, Schu⸗ 5 Ler 7 5 Stamm Altrhein. Fähnlein Horſt Weſſel. Wer ſtellt uns ein leeres, heizbares Zimmer unentgeltlich zur Ver⸗ Hans ung? Meldung an den Führe 5 des Fähnlei 8 gruppe z, Bürgermeiſt 8 Sandhofen der NS DA p. Bd M Untergan 171 Maunheim. Sa mtliche Schieds 5 1 5 1 9 und diejenigen Mädels, die die geliehenen urnhoſen noch nicht zurückgegeben haben, geben dieſelben am Mit t woch, 19 Uhr, in N 2, 4, ab. Mittwoch, 19.30 Uhr, Turnen der Schwetzingerſtadt in der Mädchenberufsſchule. Bd My Gruppe Humboldt. Alle Mädels, die noch keiner Führerin zugeteilt ſind, haben heitte, Dienstag, 23. Oktober, zwi⸗ ſchen 6 und 8 Uhr zwecks Einteilung im Heim in der Fröhlichſtraße zu erſcheinen. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Faufmaunsgehilfen. Gruppe der leitenden Angeſtellten. Dienstag, 23. Okt., 20.15 Uhr, Deutſches Haus“, O 1, 10—11, Kreisleiter der NS DAP, Pg. Dr. Roth, ſpricht über:„Die außen⸗ politiſche Lage“. Berufsgemeinſchaft der Techniker und Werkmeiſter. Mittwoch, 24. Okt., 20 Uhr, Beginn des Kurſus„Grund. lagen der Elektrotechnik“. Leiter: Dipl.⸗Ing. Fleiſch⸗ man n⸗Mannheim. Ingenieurſchule. Mittwoch, 24. Oktober, 20 Uhr, Beginn des Kurſes „Stahl als Bauſtoff“. Leiter: Oberingenieur Meboldt, Mannheim, e ee Mittwoch, 24. Oktober, 20 Uhr, Beginn des Kurſes „Geooͤäſie und Bermeſfungsweſen“ Ingenieurſchule. Berufsgemeinſchaft der Kaufmann sgehil fen. Fachgruppe Verkehr. Mittwoch, 24. Oktober, 20.15 Uhr, im Ball⸗ hausſaal. Dr. Weber vom Fendel⸗Konzern ſpricht über „Der Rückgang Mannheims in ſeiner Bedeutung als Binnenſchifſahrtshafen und die Zukunfts möglichkeiten im Dritten Reich“. Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten, Fach⸗ gruppe Verkehr. Wir laden zu dem am Mittwoch, 24. Oktober, 20.15 Uhr, im Ballhausſaal Vortrag von Dr. Weber ein. NS⸗Hago Waldhof. Die Geſchäftsſtelle iſt nach Kornſtraße 2 ver⸗ legt. Sprechſtunden jeweils Montags und Donnerstags von 19 bis 20 Uhr. Waldhof. Mittwoch, 24. Okt., 20.30 Uhr, im Lokal Luzenberg, Mitgliederverſammlung. ſtattfindenden Emil Geier, BNS DI Mübtwoch, 31. Oktober, 20.15 Uhr, pünktlich, im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8/9: Pflichtmitgliederverſammlung der Bezirksgruppe Mannheim des BNS D. Amtsgerichts. rat Maurer⸗Raſtatt ſpricht über die Entſtehung des deutſchen Arbeitsrechts. Amt für Erzieher[(NS⸗Lehrelrbund) Dienstag, 23. Oktober, vorm. 9 bis 11 Uhr und nachm. 17—18 Uhr, finden für die 2. Abteilung(Grup⸗ pen—6) und die Ortsgruppen Ladenburg und Schwetzin. gen des NSOB 6 Schulungsvorträge über Raſſenkunde mit Lichtbildern im Friedrichspark ſtatt. Reoͤner: Prof. Dr. Leininger, Prof. Dr. Frentzer, Obermedizinal⸗ Tanz: dr. Packheiſer. Mit t w ch, den 2 r, nimmt die geſamte Lehrerſchaft s Mannheim, am Schlußvortrag der er Kreisleiter, Pg. Roth, ſpr ſengartens über die außenpoliti „Kraft durch Freude“ Fahrt nach Bruchſal am 4. 11. 1934. Die S⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zwar iſt hiermit eine B hiedener onderer Seh Der Fahrpreis ein 1. Die Koſten einſchließ agen 3,50„. Um ſo raſch wie lich ick zu gewinnen, bitten wir dringend, die An 4 ſondern ſofort eſſen Ueberbl dungen nicht zwei bis oͤrei Tage vorher, vo 8 zunehmen. Ortsgruppe Deutſches Eck. Sprechſtunden: Dienstag D 1 stag von 17.30 2 5 bis 18.30 Uhr im Haus eutſchen Arbeit P 4, 4 Betriebswarte. Sämtliche Betrie die Meldung eines Betriebswartes noch haben, müſſen dies ſofort nachholen. Was hören wir? Mittwoch, 24. Oktob er Reichsſender Stuttgart .00: Bauernſunk.—.15: Gymnaſtik.—.00: konzert.—.30: Gymnaſtik.—.45: Kleinkind u nd garten.— 10.15: Schulfunk.— 10.45: Max Re poſitionen für Violoncello und Klavier. dienſt für die Saar.— 11.45: Bauernfunk. menadenkonzert,— 139.15: Ein frohes a 5. Näle erzählt.— 5. Tierſtunde.— 16.00: Nochmi 98 — 18.15: Berufskunde.— 18 A (Schallpl.).— 19.00: Tanzabend.— — 20.35: Reichsſendung: und der ellenobleute, die nicht eingereicht Früh⸗ nder⸗ Kom⸗ Morfen. mente Saar. Nation. Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Ne Deutſchlandſender .00: Wetterbericht und Nachrichten.—.30: zert.—.40: Kindergymnaſtik.— 10.00: Nach 10.15: Deutſche Sprache und Dichtung.— 10.45 Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: zert.— 13.00: Jetzt ſchlägts dreizehn(Schallpl Nachrichten.— 15.15: Kinderliederſingen.— 15.40: ſtru⸗ Unſere jungen — 22.00 f Uerlei 20.10: Stunde der Freiheitskriege.— 21.00: Orcheſterkonzert 5 Tanzen⸗ des Holz(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmi 18.00: Bücherſtunde.— 18.15: Zeitfunk.— 18.30: naden(Schallpl.).— 19.00: Volkslieder und Duette.— 19.30: Italieniſch.— 20.30: Militärkonzert.— 21.05: Die Arbeit der Theater im Reich.— 22.39: Segelflug und neues Weltbild.— 23.00: Himmliſche Klänge(Schollpl.). Fageolꝛale cles Dienstag, 23. Oktober Nationaltheater:„Der Roſenkavalier“, Oper von Richard Strauß, Miete C, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Feurſtein „Was iſt Materie?“. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr in die Pfalz zur Weinleſe mit Kellerei⸗ und Kelterei⸗Beſichtig Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogra Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaſſee Vaterland, Pfalzban⸗ Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſu m:„Die Inſel“.— Al ha m⸗ bra:„Eine Frau, die weiß, was ſie will“.— Schau⸗ burg:„Krach um Jolanthe“.— Gloria:„Schworz⸗ wald mädel“.— Pal aſt:„Eliſabeth von Oeſterreich“. — Capitol:„Ein Walzer für Dich“.— Scala: „Der Meiſterboxer“. Herr in seinem 78. Lebensjahr. dahingegangen. 8 1 Karlsruhe- Mannheim, Heute abend verschied der Begründer unserer Firmen lax Mnopf Mit ihm ist nach 53 jähriger rastloser Tätigkeit ein Seine letzten Gedanken galten seinem Werk. Sein Andenken wird nicht erlöschen. den 21. Oktober 1934. großer Kaufmann Geschwister Knopf Herm. Schmoller& Co. Die Beisetzung ſindet Dienstag, den 23. Oktober, mittags 12 Uhr statt Herr in seinem 78. Lebensjahr. gaben und großer Güte. stets ein leuchtendes Vorbild sein. Mannheim, den 21. Heute abend verschied der Begründer und Seniorchef unserer Firma lax Knopf Wir betrauern in dem Entschlafenen einen Mann von seltenen Geistes- Seine nie erlahmende Arbeitskraft bis zur letzten Stunde, seine großen kaufmännischen Tugenden und Das ständig bewiesene soziale Empfinden für seine Mitarbeiter sichern ihm ein ehrendes Gedenken. Oktober 1934. Der Betriebslührer und die Gelolgschalt der Firma Herm. Sdhmoller& Co. seine gerechte Führung sollen uns S 8 und sein immerwährendes Interesse im Alter von 56 Jahren. Willi Sigrist Johanna Stanicel und Enlellkind Am Sonntag verschied nach schwerem, mit unend- licher Geduld ertragenem Leiden mein innigstgeliebter Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Grof vater und Sohn, Herr Franz Stanicel Mannheim Waldhof, den 23. Oktober 1934. Certrude Stanicel geb. Overbeck Berta Sigrist geb. Stanicek Schlafzimmer Mehrere gebr. 35 979 75 Marken- 2520%% F m. 2 Schränken v. Mk. 114.— Kleider u. Kü⸗ pianos e teilw. neuwert. J.—, Betten v. R.(.50, Kom⸗ konkurrenzlos moben 9..—. 5 billig Sekretär. Ver⸗ mit Garantie ftiko Standuhr. abzugeben. Bücherſchr., Dielengarnit., Diwan. Couch, Chaiſel., Tiſche, Stühle ete., neu Altschuh Beilstrasse 5 am Luisenring u. gebr. bill z. beutsches Geschäft. verkauf. Gold⸗ 84 5 ſtein. T 4a, 1. S608 Geltaucht. 318 Stille stattgefunden. Die Einäscherung hat auf Wunsch des Verstorbenen in aller een en r ll weiß, m. Matr., iowie 2 Herren⸗ Faſt neues Bat⸗ anzüge. ſtarke Fi⸗ beriegerät bill. zu 8 verkauf. 3929 ur und einige 92 Damenkleider G 7, 22, parterre. (44)) zu verkf.— Von 12—1 Uhr. Adr. in d. Geſch. 8219 Trauerkleidung FTrauerbute Trauerschleler erhalten Sle bel Antuf Nt. 27851 sofoſt füt ede Figur in allen Prelslegen zur Ausweh N C e von 8624 1 jeder At ſetert nliget Cüami-Nagt i brackegel*. 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Seite ö Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ e 7 d ͥãͤ yꝗꝗ ⁵ vyd000ꝗ³àͤVAAA0éꝗ5ͤ§oööAbbbbbb0b0bbbbbbb 5 I 2— LZ Ler- nMIAaTTuflich MIua H!, e Sgeistert a N Die weitere groe Pesetzunn: sbrioht die ganze Stadt v e eine der besten, vielleicht die d A Hur im Palas 8 5 n 2 b 1 Ang un Kenlge, Lage! charlotte Ander Brigilte Heim Willg Fritsch bebte Film- Operette J. B. Munchen e 0 Fritz Greiner 2 und der weiteren glänzenden Darstellun 5 Sind restlos kin ganz großes* Olga Limburg 1 8 Lil Dagover be Els lerl 8 2 9 2 Maria Solve g m nauen Adolf Wohlbrück 9 eule besondere D fa-Wellerfolg 8 f N über akſuell. Filmwerk Die Flucht der 24 jährigen 5 Prinzessin— Der Selbst- 5 e, 2 5 mord ihres Sohnes Rudolf 1 8 Lil l 4 9 0 Vel T mit der 16 jährigen Baronin 6 Vetsera—— Das Brand- 8 unglück am 5. Mai 1897 in 5 Paris, dem ihre jüngste 5 Schwester. 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Eugen Rex in 7 u. a, der neue lustige großen Könners verrat... und in der Geschlossenheit Erstklassige usik! ſſel 0 75 1 F114 elner Spennupgen geradezu grobertig ist(of) Glänzend aufgelegtes Ensemble! 50 1 17 7 15 Schön N 0 Farben- Märchen- Film 6 DAZ U: neues bestgewählt. Vorprogramm.— 5„Die Vöglein im Walde“ Auen Sie werden Sich E F OX tönende Wochenschau Ebhe u. 1— Aeusste Tonwoche 5 55 36815 March 8 5 Beginn: 3, 5,.10, 8,80 Uhr Be.: 3, 5, 7,.30 Uhr iE W an diesen Film ansehen! in 2 8 5 88 in 8 0* Au bu 9* A 55 en—— 95 10 9 eri Tägl..00.30.30 90 Sehenbredel 50 „ de 8[Musikalische Beitung: Hapellmeister P. Schlageter. 5 2 7 kinder 50 und 20 Pfg. Brwachsene 70 und 90 Pfg. Heiss Fer! 10. 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