2 — * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 8 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Y. eimer Seitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für im voraus zu Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 24. Oktober 1934 145. Jahrgang Nr. 401 Nationalverſammlung in Verſailles? Großer Miniſterrat in Paris Meldung des DNB. — Paris, 24. Okt. Die franzöſiſchen Miniſter traten Dienstag unter zem Vorſitz des Staatspräſidenten zu einem Mini⸗ ſterrat zuſammen Staatspräſident Lebrun un⸗ terrichtete die Miniſter über den herzlichen Empfang, der ihm und den übrigen franzöſiſchen Teilnehmern an den Beiſetzungsfeierlichkeiten für König Alexan⸗ der vonſeiten der ſüdſlawiſchen Regierung und der Bevölkerung zuteil geworden ſei. Miniſterpräſident Doumergue unterbreitete dem Staatspräſidenten einen Erlaß zur Gegenzeichnung, der die Kammern zum 6. November einberuft. Juſtizminiſter Le⸗ mery unterrichtete den Miniſterrat von einem in Vorbereitung befindlichen Geſetz, das verſchärfte Strafmaßnahmen gegen ſolche Ausländer vorſieht, die gegen die Ausweiſungsbefehle verſtoßen. Außenminiſter La val erſtattete Bericht über die allgemeine außenpolitiſche Lage, und Finanzminiſter Germain⸗Martin äußerte ſich über die Er⸗ klärungen, die er vor dem Finanzausſchuß der Kam⸗ mer über die Kursſchwankungen der franzöſiſchen Renten während der letzten Monate abzugeben ge⸗ denkt. Auf Antrag des Wi rtſchaftsminiſters wurde eine Abordnung mit dem Staatsminiſter Herriot an der Spitze beauftragt, Frankreich bei der Einweihung der Petroleumzuführungsleitung von Moſſul zu vertreten. In der im Anſchluß an den Miniſterrat veröffentlichten amtlichen Verlautbarung iſt nichts enthalten, was darauf ſchließen laſſen könnte, daß der Miniſterpräſident den Miniſterrat von ſeinen Staatsreformplänen unterrichtet hat. Der Kampf der Meinungen um die Staatsreform⸗ pläne Doumergues wird mit unverminderter Schärfe fortgeſetzt. Anhänger und Gegner kommen in der Preſſe zu Wort. Im Miniſterrat vom Dienstag iſt, obwohl die amtliche Verlautbarung darüber nichts enthielt und ſpäter lediglich bekannt wurde, daß ein beſonde⸗ rer Miniſterrat ſich mit der Staatsreform be⸗ ſchäftigen werde, dieſe doch zur Sprache gekommen, wenn man dem„Petit Pariſien“ Glauben ſchen⸗ ken darf. Die Miniſter haben ſo berichtet das Blatt, über die Bedingungen geſprochen, unter denen die Nationalverſammlung nach Ver⸗ ſailles einberufen werden könnte. Ferner hatten ſie die Aenderung des Verfaſſungs⸗ artikels, der das Recht der Kammerauflö⸗ ſung regelt, erörtert. In die Ausſprache hätten beſonders die Miniſter Herriot, Flandin und Rivol⸗ le. eingegriffen. Die Namen Herriot, Flandin und Marquet werden vom„Echo de Paris“ in Verbin⸗ dung mit Informationen genannt, die das Blatt aus ſicherer Quelle beſitzen will, wonach dieſe drei Mi⸗ niſter demnächſt einen gemeinſamen Schritt beim Miniſterpräſtidenten Doumergue zu unterneh⸗ men beabſichtigen, um ihn auf die parlamenta⸗ riſchen Schwierigkeiten aufmerkſam zu ma⸗ chen, die ſich aus der Beibehaltung des umſtrittenen Auflöſungsartikels ergeben könnten. Sie würden auch auf die Zweckmäßigkeit, die Rechte des Senats nicht zu beſchneiden, hinweiſen. Eine unklare Anſpielung auf dieſen Schritt findet ſich auch in einigen anderen Blättern. Angariſcher Beifall für Gömbös Meldung des DNB. — Budapeſt, 23. Oktober. Das Abgeordnetenhaus trat Dienstag zu der er⸗ ſten Sitzung der Herbſtſeſſion zuſammen. Miniſter⸗ präſtdent Gömbös wurde beim Betreten des Saa⸗ les mit lebhaftem Beifall begrüßt. Zu einem kurzen Zwiſchenfall kam es, als ein Abgeordneter der Legi⸗ timiſtiſchen Volkspartei eine außerordentliche An⸗ frage wegen des Verbots der radikalen Zeitung „Magyarſag“ einbrachte. Hierbet erklärte er, daß die ungariſche Preſſe jetzt über den Reichskanzler Hitler und den Außenminiſter Beneſch nur noch nach dem Diktat der Regierung ſchreiben dürfen. Die Anfrage der Oppoſition an die Regierung über die Gründe des Zeitungsverbotes wurde ſodann mit den Stimmen der Regierungspartei vertagt. Ein Bild der troſtloſen Lage der ungariſchen Bergarbeiter gab der ſozialdemokratiſche Ab⸗ geordnete Peyer, der darauf hinwies, daß die Arbeiter einen Monatslohn von 45 Pengö (20 Mark) erhalten, von dem die Wiener Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft ihnen noch 12 Pengö für Wohnungsmiete abzöge. Das Abgeordnetenhaus vertagte ſich ſodann bis zum 12. November. In der Zwiſchenzeit wird Mi⸗ niſterpräſident Gömbös im Außenpolitiſchen Aus⸗ ſchuß des Ober⸗ und Unterhauſes einen Bericht über die letzten Verhandlungen der Regierung erſtatten. Kreuzer„Karlsruhe“ bei Antritt ſeiner Ausbildungsreiſe Unglaubliche Letze zum Bürgerkrieg Wiener Enthüllungen über die Pläne der Auſtromarkiſten Meldung des DNB. — Wien, 23. Oktober. Einen geradezu aufſehenerregenden Bericht über marxiſtiſche Bürgerkriegsvorberei⸗ tungen in Wien veröffentlicht das Organ des Wirtſchaftsverbandes der Bundesſicherheitswachebe⸗ amten Oeſterreichs„Die Bundespolizei“. In ihrer letzten Folge finden ſich unter der Ueberſchrift„Die Rüſt ung zu neuen Kämpfen“ folgende hoch⸗ intereſſante Ausführungen: Die Staatsfeinde rüſten, ſie rüſten in beſorgnis⸗ erregender Weiſe, ſie rüſten mehr denn je. Reiche Geldmittel müſſen ihnen zur Verfügung ſtehen. Die Quellen ſind ja nicht ſchwer zu erraten und immer unverhüllter treten ſie auf. Offener arbeiten ſie. Immer kühner werden ihre Drohungen. Hier ſind es in erſter Linie Radikalſozialdemokraten und Kom⸗ muniſten, die ſich zu einer Einheitsfront zuſammen⸗ geſchloſſen haben und hemmungslos hetzen und ſchüren. 5 Zu Tauſenden werden verbotene Zeitungen und Flugſchriften verbreitet. In ſchwerer Menge werden Waffen über die Grenze nach Oeſterreich geſchmuggelt. Die unterirdiſchen Organiſationen arbeiten tatkräftiger denn je und Verrat umlauert nach wie vor unſer Korps. Daß der Kampf bevorſteht, und zwar ein heim⸗ tückiſcher, meuchelmörderiſcher Kampf, das beweiſen auch die Funde bei Amtshandlungen, das beweiſen die zahlreichen Beſchlagnahmungen von Waffen und Sprengmitteln, das beweiſen die illegalen Schriften, die immer offener und ungeſcheuter verbreitet wer⸗ den. Wir verweiſen hier insbeſondere auf das Hetzblatt„Der Schutzbündler“, das in Wien in Tau⸗ ſenden von Exemplaren gedruckt und von Hand zu Hand verbreitet wird, und worin ſtändig die Auf⸗ forderung wiederkehrt: „Schafft Munition für den Kampf, ſammelt und ſpendet für den Wehrfonds des Schutz⸗ bundes“, und worin ſtändig die Rubrik wiederkehrt„Nach⸗ richten vom Gegner“. Dieſe Gegner ſelbſtverſtändlich wir, und es läßt tief blicken, wenn in dieſen Nachrichten allerhand Einzelheiten über unſere Ausrüſtung, Schulung und Unterbringung gebracht werden. Es iſt deutlich genug, wenn es heißt:„Kurz iſt die Friſt, die gur Vorbereitung auf die Kämpfe verbleibt. In Eile müſſen unſere Rei⸗ hen geſtärkt, muß die revolutionäre Wehreinheit des Proletariats gefeſtigt werden..“ Das iſt keine Prahlerei, das ſind keine Phrasen, denn die Junk⸗ tionäre der früheren ſozialdemokratiſchen Partei, die umausgeſetzt weiter wühlen und arbeiten, ſagen es ungeſcheut und offen: In dieſem Jahre noch muß die Entſcheidung fallen, in dieſem Jahre kommt der Entſcheidungs kampf. FFFFFFFFFFFFFFbbPbbFCVVVTVTVTVTCTVTCTVTVTVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVCVͤCVVCVTͥTV Engliſche Bemühungen um ein Flottenkompromiß Meldung des DN B. — London, 23. Oktober. Im Kabinettsſaal von Downingſtreet begannen am Dienstag die Flottenbeſprechungen zwiſchen Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Ja⸗ pan zur Vorbereitung der nächſtjährigen Flotten⸗ konferenz. Die heutige Sitzung fand zwiſchen den Vertretern Großbritanniens und Japans ſtatt. Dee nach den Beſprechungen ausgegebene amtliche Ver⸗ lautbarung iſt kurz und farblos.„Ein allgemeiner Meinungsaustauſch fand mit Bezug auf die kü nf ⸗ tige Beſchränkung der Flotten rüſtun⸗ gen ſtatt.“ Aus dieſen Worten iſt kaum zu entnehmen, wie dies der Fall zu ſein ſcheint, daß ein beträchtlicher Teil der Zeit durch die Darlegung der japani⸗ ſchen Vorſchläge in Anſpruch genommen war. Die japaniſchen Vertreter haben bekanntlich einen endgültigen Plan mitgebracht, der den britiſchen Ver⸗ tretern mündlich mitgeteilt wurde. Es folgte eine allgemeine Erörterung, bei der die britiſchen Vertre⸗ ter um Aufklärung über eine Anzahl von Punkten erſuchten. Ein hoffnungsvolles Zeichen wird in der Tatſache erblickt, daß die urſprüngliche Abſicht der Japaner, gleich zu Beginn der Verhandlungen mit ihrem Plan in die Oeffentlichkeit zu treten und ſich dadurch ſozuſagen feſtzulegen, anſcheinend aufgegeben worden iſt. Dies läßt den Schluß zu, daß man auf japaniſcher Seite bereit iſt, über die Vorſchläge zu verhandeln. Von britiſcher Seite wird alles unter⸗ mommen werden, um eine Kompromißlöſung zwiſchen öem von den japaniſchen und amerikaniſchen Vertretern angenommenen Standpunkt zu finden. Die nächſte Sitzung findet am Mittwoch zwiſchen den Japanern und Amerikanern ſtatt. Der Stratoſphärenballon gelandet — Detroit, 23. Oktober. Der Stratoſphärenballon Proſeſſor Piccards iſt knapp zwei Kilometer weſtlich von der Stadt Cadiz im Staate Ohio gelandet. Die Ballonhülle iſt bei der Landung zerriſſen. dagegen blieben die Inſtru⸗ mente unverſehrt und auch Profeſſor Piccard und Frau kämen ohne Verletzungen davon. Der Ballon ſoll eine Höhe von 16000 Metern erreicht haben. Völlig unſchuldig — Wien, 23. Okt. Der Innsbrucker Rechtsanwalt Dr. Denz wurde, wie er ſelbſt Wiener Blättern mitteilt, aus der Haft des Innsbrucker Landgerichts entlaſſen. Dr. Denz war ſeinerzeit unter der Be⸗ ſchuldigung, ein Anſtifter des Mordes an dem Inns⸗ brucker Polizeihauptmann Hickl zu ſein, verhaftet worden. Nunmehr hat ſich ſeine völlige Un⸗ ſchuld herausgeſtellt. In der gleichen Angelegen⸗ heit waren ſeinerzeit der evangeliſche Pfarrer Dr. Ahmnert und der Polizeihauptmann Dr. Franzelin feſtgenommen worden. Dieſe beiden, deren Un⸗ ſchu ld ſich ebenfalls einwandfrei ergab, ſind ſchon vor längerer Zeit auf freien Fuß geſetzt worden. ſind Mit der Karlsruhe“ in die Welt Schulkreuzer⸗Fahrten ins Ausland Der deutſche Kreuzer„Karlsruhe“, der am Montag vormittag unter den telegraphiſchen Seg⸗ nungen des Führers und Kanzlers die Kieler Bucht verließ, dürfte jetzt ſchon Richtung nach den Azoren genommen haben, wo am 31. Oktober der erſte aus⸗ ländiſche Hafen(Ponte del Gada) angelaufen werden ſoll. Der neue Kommandant des Schiffes iſt Kapi⸗ tän zur See Lütfjens, ein Badener, aus Frei⸗ burg i. Br. ſtammend. Die Beſatzung des Kreuzers beträgt 608 Mann, darunter befinden ſich 31 Offiziere und 120 Kadetten. Der Kreuzer fährt als Schul⸗ ſchiff hinaus in die Welt, und es iſt nicht ſeine erſte Auslandsreiſe dieſer Art. Im Jahre 1932 war er ganze 12 Monate unterwegs: in Weſtindien, an der amerikaniſchen Weſt⸗, Süd⸗ und Oſtküſte, zurück über Philadelphia und Neuyork nach Hauſe. Im vorigen Jahre dampfte die„Karlsruhe“, bereits mit dem Hoheitszeichen des neuen Reiches, ab nach Nie⸗ derländiſch⸗Indien, Auſtralien, Apia, über die ame⸗ rikaniſche Weſtküſte durch den Panamakanal, dann San Domingo, Boſton, Spanien nach der Heimat, Dieſe Reiſe um die Welt dauerte nur 8 Monate, etwas kurz für die Kadetten, die draußen viel ſehen und lernen ſollen, aber man kommt ſonſt mit dem Ausbildungsplan für den jungen Marinenachwuchs nicht zurecht. Im vorigen Jahre war auch der Schulkreuzer „Köln“ unterwegs. Er fuhr eine große Schleife über Indien, Auſtralien, Südſee, Japan, China, Celebes und zurück durch das Rote Meer und den Sueskanal. Die diesmalige Ausbildungsreiſe der„Karlsruhe“ iſt wiederum auf 8 Monate berechnet. Das Weihnachts⸗ feſt wird von der Beſatzung in Südamerika und zwar in Montevideo, der Hauptſtadt Uruguays, gefefert— bei glühender Sommerwärme. Nach Neujahr geht der Kurs ſüdlich durch die Magellanſtraße um Kap Horn, hinauf nach der pazifiſchen Küſte der Vereinig⸗ ten Staaten, durch den Panamakanal nach Vigo. Dort will die„Karlsruhe“ mit der„Emde n“ zuſa m⸗ mentreffen. Beide Kreuzer halten ſchon Mitte Juni nächſten Jahres vor dem heimatlichen Wil⸗ helmshaven Gefechts⸗ und Schießübungen ab, worauf die„Karlsruhe“ durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal nach Kiel zurückkehrt, um den Offiziersanwärtern Gelegenheit zu geben, in der Mürwiker Marineſchule die Fähnrichsprüfung abzulegen. Dies das Pro⸗ gramm. Welchen Sinn und Zweck haben ſolche Schulſchiff⸗ reiſen? Vor dem Kriege hatten wir Stationsſchiffe und Geſchwader draußen an den Küſten der Welt⸗ meere, um die deutſche Flagge zu zeigen und den Handel zu ſchützen. In China befand ſich bekannt⸗ lich das Kreuzergeſchwader des Grafen Spee. Unſere Kanonenboote belebten die chineſiſchen Flüſſe, unſere Kreuzer und Vermeſſungsſchiffe die Südſee, die ame⸗ rikaniſchen und afrikaniſchen Küſten. In Konſtanti⸗ nopel lag das deutſche Stationsſchiff„Loreley“. Das iſt alles ſeit Kriegsende nicht mehr möglich geweſen. Wir können heute nur diejenigen Schiffe hinausſchik⸗ ken, die für den Schutz der heimiſchen Küſten gerade noch entbehrlich erſcheinen. Mit dieſen Auslands⸗ fahrten iſt jedoch eine dreifache Aufgahe ver⸗ bunden: Zum erſten ſollen die künftigen Maxrine⸗ ſoldaten die Welt kennen lernen, die der Deutſche unter den heutigen Verhältniſſen von ſich aus gar nicht mehr beſuchen kann. In der Schule des weiten Ozeans und fremder Häfen ſollen ſich die jungen Leute zu tüchtigen Seefahrern ausbilden. Sie ſollen einen Begriff bekommen vom Handel und Verkehr auf den Meeren, von der Navigationskunſt und dem Matroſenhandwerk anderer Nationen, glücklicherer Völker, denen man die Kolonien nicht geraubt hat. Zweitens fahren unſere Auslandskreuzer hinaus als Sinnbilder des deutſchen Wieder⸗ aufſtiegs, im Ausſehen, in ihrer techniſchen Voll⸗ endung, ihrer militäriſchen Tüchtigkeit und Haltung aufmerkſam von den Fachleuten der anderen Völker beobachtet. Wir zeigen, was wir können und was wir trotz des furchtbaren Zuſammenbruchs im Welt⸗ kriege ſchon wieder ſind. Drittens gelten die Schul⸗ kreuzerfahrten dem Beſuch der deutſchen Landsleute draußen, denen der Raub unſe⸗ rer Schutzgebiete vielfach den Beſitz und Wirkungs⸗ kreis wegnahm und die in mühſamer Arbeit neue Werte und Beziehungen aufbauen müſſen, mitten in einer teilweiſe noch feindlichen Welt, bedrängt vom Boykott und der bösartigen Propaganda gewiſſer Emigrantenzirkel. Die gute Wirkung unſerer Gegenpropaganda ſteht bereits feſt! In Auſtralien z. B. wurde der Kreuzer „Köln“ voriges Jahr zunächſt recht kühl empfangen. Man iſt dort noch ſozjaldemokratiſch und wollte vom Hitler⸗Deutſchland nichts wiſſen. Nach 2 Tagen, als die Beſatzung an Land gegangen war, mit den frem⸗ den Matroſen Brüderſchaft getrunken und mit den auſtraliſchen Mädels getanzt hatte, ſchlug die Stim⸗ 2. Seite/ Nummer 491 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Oktober 1934 Es wird uns doch gelingen! Reichsminiſter Dr. Goebbels au den Arbeitsdienſt — Berlin, 23. Oktober. Heute mittag fand im Garten des Reichspropa⸗ gandaminiſteriums eine Kundgebung des Arbeits⸗ dienſtgaues IX Berlin⸗Brandenburg ſtatt, die die Verbundenheit des Deutſchen Arbeitsdienſtes mit Reichsminiſter Dr. Goebbels zum Ausdruck brachte. Angetreten waren die Arbeitsdienſtabteilung Pots⸗ dam ſowie der Muſikzug des Gaues IX mit Fan⸗ faren. Gauarbeitsführer Bormann vom Gau IX begrüßte Dr. Goebbels und betonte, mit welcher Freude der Deutſche Arbeitsdienst die Anteilnahme des Mannes an ſeiner Arbeit ſehe, der die Verkör⸗ perung des nationalſozialiſtiſchen Kampfes in Berlin fei. Im Namen des Deutſchen Arbeitsdienſtes, der die Weiterführung des Front⸗ und Kampferlebniſſes ſei, itte er Oberſtarbeitsführer Dr. Goebbels: Sei unſer Kamerad! In ſeiner Eigenſchaft als Oberſtarbeitsführer gab Dr. Goebbels für den heutigen Tag die Loſung aus: „Arbeitsdienſt iſt Ehrendienſt an der Nation!“ 8 Anſchließend erklang zum erſten Male, vom Mu⸗ ſik zug geſpielt, von den Arbeitsmännern geſungen, das Dr. Goebbels gewidmete„Lied vom Spaten“. Dr. Goebbels erklärte in einer kurzen Anſprache, daß bereits vor drei oder vier Jahren, als Oberſt Hierl die Idee des nationalſoztaliſtiſchen Arbeits⸗ dienſtes vor den Gauleitern zum erſten Male ent⸗ wickelte, die Bewegung erkannt habe, daß dies die grandioſeſte ſozialiſtiſche Verwirklichung des natio⸗ malſozialiſtiſchen Gedankens ſein werde. Heute ſei aus der Idee Wirklichkeit geworden und das große ſozialiſtiſche Werk der Datbereitſchaft habe eine Ge⸗ ſtalt angenommen, die unzerſtörbar ſein werde. „Ihr habt einen guten Anfang gemacht“, rief Dr. Goebbels den Arbeitsmännern zu.„Ihr wart der Debatten müde und habt begonnen mit der Arbeit. Ihr könnt ſtolz auf Eure Tat ſein, und es wird einmal der Tag kommen, da es für jeden Deutſchen ein Ehrendienſt ſein wird, in Euren Reihen zu ſchaffen. Mag in der Welt auch noch ſo ſtark die Boykotthetze gegen uns betrieben werden, dieſen Auſhau und dieſe Arbeit kann nie⸗ mand zerſtören. Mehr denn je iſt heute das Wort berechtigt: Es würd uns doch ge⸗ lingen.“ Mit einem Heil auf den Führer und dem Horſt⸗ Weſſel⸗Lied ſchloß die Kundgebung des Deutſchen Arbeitsbienſtes für Dr. Goebbels. mung vollſtändia um. Man drängte ſich an Bord, um das Muſterſchiff zu ſehen, man riß ſich um die Mützenbänder, die der Zahlmeiſter des Kreuzers in ganzen Stoffballen mitgebracht hatte, die Schiffs⸗ kapelle ſpielte von morgens bis abends in den Städ⸗ ten. Kommandant und Offiziere kamen aus dem Ge⸗ ſeiertwerden nicht heraus. Und ſchon bei dem letzten ſüdamerikaniſchen Beſuch der„Karlsruhe“ ſchrieb die „La⸗Plata⸗ Zeitung“:„Unvergeßliche Tage! Manche, die dem Deutſchtum verloren ſchtenen, fanden im deutſchen Schiff die Heimat wieder... Eine ſchönere, wirkſamere Werbung als ſo ein Kreuzerbeſuch iſt nicht zu denken.“ Dient das einer Verſtänoͤigungs politik? Meldung des DNR. — Wien, 23. Oktober. Das Bundeskantzleramt hat das Verbot nach⸗ ſtehender reichsdeutſcher Zeitſchriften auf ein Jahr, und zwar bis zum 22. Oktober 1935, ver⸗ längert:„Berliner Illuſtrirte Zeitung“, Berlin; „Deutſche Illuſtrierte“, Berlin;„Europäiſche Revue“, Berlin;„Illuſtrierter Beobachter“, München; Rom, 23. Oktober. Der Belgrader Berichterſtatter des„Gior⸗ nale'Italia“ äußert ſich eingehend über die Bedeutung der Neubildung des ſüdſlawiſchen Kabi⸗ netts. Die Tatſache, ſo ſagt er, daß ſich in ihm vier Miniſter befänden, die ſeit dem Staatsſtreich von 1929 nacheinander an der Spitze der Regierung ge⸗ ſtanden hätten, mache das neue Kabinett geradezu zu einer Syntheſe des Staatsſtreiches ſelbſt. Das ausſchlaggebende Moment bleibe die neue ſüdfla⸗ wiſche Nationalpartei. Den Charakter der Regie⸗ rung nennt er„ſerbiſch, zentraliſtiſch, nationgliſtiſch und militariſtiſch“. Während man alſo in der In⸗ nenpolitük wohl kaum neue Wege erwarten dürfte, ſcheine ſich dagegen in der Außenpolitik eine betontere Orientierung Belgrads nach Deutſchland hin anzukündigen. Der Berichterſtatter erwähnt in dieſem Zuſammen⸗ hang ausführlich die Anweſenheit und die Unter⸗ redungen des preußiſchen Miniſterpräſtdenten Gö⸗ ring in Belgrad. Die deutſchen Erklärungen über die kroatiſchen und mazedoniſchen Emigranten ſucht er in Zweifel zu ziehen, beeilt ſich aber dann feſtzu⸗ ſtellen, daß ſich die kroatiſchen und mazedoniſchen Organiſationen auf alle Länder E uropas ausgedehnt hätten. So nennt er auch die Schweiz, Frankreich, Belgien, Oeſterreich und Un⸗ garn; Italien nennt er nicht. Gleichzeitig verſucht der Berliner Vertreter des „Giornale'ztalia“ den Beſuch Görings in Belgrad zu verkleinern. Er gibt aber zu, immer⸗ hin ſei nicht zu leugnen, daß Göring die geeignetſte Perſönlichkeit für die Erledigung der Miſſion in Mißſftimmung gegen Deutſch Wegen der„deutſchen Verſuche, Südſlawien an ſich heranzuziehen“ Belgrad geweſen ſei. Der Bericht iſt überſchrieben: „Neue deutſche Verſuche, an ſich heranzuziehen“. Italieniſcher Ordensſegen für Oeſterreich — Wien, 283. Oktober. glieder des öſterreichiſchen Kabinetts und des Hauptverbandes der Induſtrie, Ludwig Urban zum Großoffizier des Ordens der Krone von Italien ernannt. Dieſe Auszeichnung dienſten des Induſtriellen um die Belebung der öſterreichiſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsbeziehungen be⸗ gründet. Ferner hat der König von Italien dem Direktor der amtlichen Nachrichtenſtelle, Hofrat Ed⸗ mund Weber, das Großoffizierskreuz des gleichen italieniſchen Ordens verliehen. Für vogelfrei erklärt Meldung des DNB. — Sofia, 23. Oktober. Vor zwei Monaten hatte die Politiſche Staats⸗ polizei an eine ganze Reihe mazedoniſcher Terroriſten mit Iwan Michailoff an der Spitze, die ſich bis dahin ihrer Feſtnahme entziehen konnten, die öffentliche Aufforderung ergehen laſſen, ſich innerhalb einer zweiwöchigen Friſt den Behörden zur Vernehmung zu ſtellen. Dieſe Aufforderung war auf Grund der neuen Verfügung zum Schutze der Sicherheit des Meldung des DN B. — Paris, 23. Oktober. Die Ortsgruppe Völklingen der Deutſchen Kriegs⸗ opferverſorgung des Saargebietes hat an den Inter⸗ nationalen Kriegsteilnehmerverband(Fidac) ein Schreiben gerichtet, das ſich für den in Frankreich verhafteten Rathke, einen Kriegsblinden, Leiter des Wachdienſtes der Röchling⸗Werke, einſetzt, Am 3. Juli, ſo heißt es in dem Schreiben, ſei Rathke telegraphiſch nach Hargarten in Lothringen gerufen worden und habe ſich im guten Glauben in Beglei⸗ tung eines Herrn Friſchmann, der im gleichen Werk eingeſtellt ſei, dorthin begeben. Rathke habe nichts Schlimmes geahnt. In Hargarten ſeien Rathke und Friſchmann von der franzöſiſchen Polizei bei ihrer Ankunft erwartet und verhaftet worden. Die Polizei habe auch das fragliche Telegramm abge⸗ ſandt. Dieſes Vorgehen werde, ſo glaubt die Abſen⸗ derin des Schreibens, niemand billigen. Am 22. Auguſt ſei Rathke dann zu 18 Monaten und Friſchmann zu 24 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Sie hätten nichts getan, was nicht nach dem zwiſchen Außenminiſter Barthou und Reichsaußenminiſter Neurath am 2. Juni 1934 in Genf abgeſchloſſenen Abkommen als straffrei erklärt worden ſei. Rathke habe nur die Intereſſen der in Elſaß⸗ Lothringen lebenden und abſtimmungsberech⸗ tigten Saarländer wahrgenommen und die von der franzöſiſch⸗ſaarländiſchen Union vor⸗ geſehenen Maßnahmen unmöglich zu machen verſucht. Niemand in der ganzen Welt könne glauben, daß „Münchener Illuſtrierte Preſſe“, München;„Sieben Tage“, Berlin;„Stuttgarter Illuſt rierte“, Stuttgart und„Simpliziſſimus“, München. ein Kriegsblinder ſich mit gefährlicher und ernſter Kriegsſpionage befaſſen könne. Rathke habe bereits während ſeiner Unterſuchungshaft ſehr gelitten und eee Deulſcher Appell an franzöſiſche Front ſoldaten Zu Gunſten eines deutſchen Kriegsblinden in franzöſiſcher Gefangenſchaft ſei aus begreiflichen Gründen ſehr nidergeſchlagen, denn man habe ihm ſeine Blindenuhr genommen, ſo daß er ſich nicht über die richtige Zeit unterrichten könne. Eine Unterhaltung mit anderen Gefangenen ſei ihm nicht möglich, da er die franzöſiſche Sprache nicht beherrſche. Als Kriegsblinder, der von der Welt abgeſchnitten ſei, fehle ihm jede Lektüre und im übrigen auch eine Perſönlichkeit, die ihm die Zeit durch Vorleſen vertreiben könnte. Er könne ſich nur die Wand entlang taſten, während die übrigen Ge⸗ fangenen im Hof ſpazierengehen können. Nicht zu vergeſſen ſei, daß Rathke ſich vor ſeiner Einkerke⸗ rung wegen eines Nieren⸗ und Nervenleidens in ärztlicher Behandlung befunden habe. Der Fall Rathke ſei durch den Umſtand noch be⸗ ſonders tragiſch, daß Frau Rathke wiederholt er⸗ klärt habe, ihr Mann könne die gegenwärtige Lage nicht länger ertragen, ſo daß ſie das Schlimmſte be⸗ fürchte. Unſer Geſuch, ſo ſchließt das Schreiben, ſoll nur ein Bekenntnis der Menſchlichkeit darſtellen unter Berückſichtigung der miſerablen Lage dieſes armen Kriegsblinden. Wir haben nicht die Abſicht um Gnade zu bitten, ſondern wir wollen nur die Anwen⸗ dung rechtlicher und menſchlicher Bedin⸗ gungen. Rathke hat ſich ohne Zweifel nach Hargarten nur in gutem Glauben begeben und wollte nichts gegen das franzöſiſche Geſetz unternehmen. Da das Metzer Ge⸗ richt am 25. Oktober dieſen Fall aufs neue zu be⸗ handeln hat, bitten wir Sie nochmals, unſer Ge⸗ ſuch aus Gründen der Menſchlichkeit und Brüderlichkeit, die in allen Verbänden der ehemaligen Kriegsteilnehmer gepflegt werden, wei⸗ terzugeben, und für den Schritt, den Sie für uns unternehmen wollen, danken wir im voraus. land in Rom Südſlawien Die italieniſchen Ordensauszeichnungen für Mit⸗ ſonſtige Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens dauern an. So hat König Viktor Emanuel jetzt den Präſidenten * wurde mit den Ver⸗ Staates erlaſſen worden. Auf Erſuchen der Stagtz polizei hat nunmehr das Sofioter Kreisgericht del mazedoniſchen Führer Iwan Michailoff ſowſz ſechs weitere Terroriſten als Verörg⸗ cher und vogelfrei erklärt. Jeder bulgarische Staatsbürger der auf einen der Geſuchten ſtößt, it verpflichtet, dieſen der Polizei anzuzeigen oder ihn ſelbſt feſtzunehmen. Der Imro⸗Führer Iwan Michailoff ſowie einige andere Komitatſchi konnten bekanntlich ins Aus land entkommen. Die Polizei vermutet in⸗ deſſen, daß ſich mehrere der Geſuchten noch in Bul⸗ garien verſteckt halten. Seltſamerweiſe befindet ſich unter den auf der Verbrecherliſte genannten Terro⸗ riſten auch der Marſeiller Königsmö der Vlado Georgieff⸗Tſchernoſemfki. Abwehr einer Brunnenvergiſtung Meldung des DNB. — Berlin, 23. Oktober. Eine franzöſiſche Zeitung läßt ſich aus Belgrad melden, daß der preußiſche Miniſterpräſf⸗ dent bei ſeiner Unterredung mit dem ſüdſlawiſchen Außenminiſter in Belgrad für den Fall ſüdſlawiſcher Interſtützung deutſcher Pläne die Abtretung öſterreichiſcher Gebietsteile an Süd⸗ [awien angeboten, ferner die Unterſtützung Südſlawiens gegenüber Italien, ſowie wirt⸗ ſchaftliche Vorteile zugeſagt habe. Hierzu wird von zuſtändiger Seite erklärt: Dieſe Behauptungen, die ſchon bei früheren Ge⸗ legenheiten aufgeſtellt und damals dementiert wor⸗ den ſind, bedürfen kaum eines erneuten Dementi, da ihre böswillige Tendenz klar erſichtlich iſt. Immer⸗ hin ſei feſtgeſtellt, daß es dem Miniſterpräſidenten Göring völlig fern lag, ein derartiges Angebot oder auch nur ähnliche Fragen anläßlich ſeines Aufent⸗ haltes in Belgrad zur Sprache zu bringen, zumal derartige Pläne Phantaſiegebilde übel⸗ wollender Elemente ſind und in Wirklichkeit niemals exiſtiert haben. Wie wir aus Belgrad hören, wird dieſes Dementi vom ſüdſlawiſchen Außenminiſter Jeftitſch vollauf beſtätigt. ä—— Wahl zwiſchen Selbstmord und Hinrichtung Meldung des DN W. — Reval, 23. Oktober. Durch eine Verordnung des Staatspräſidenten it in Eſtland eine neue Straſprozeßordnung eingeführt worden, deren Beſtimmungen über den Vollzug der Todesſtrafe von beſonderem Intereſſe ſind. Die Todesſtrafe wird in Zukunft in Eſtland auf Ver⸗ anlaſſung und unter Aufſicht des Staatsamwalts poll⸗ ſtreckt. Falls der Verurteilte den Wunſch äußert, ſich ſelbſt zu vergiften, gibt der Gefängnis⸗ direktor dem Henker den Befehl, dem Verurteilten Gift zu reichen. Hat der Verurteilte innerhalb fünf Minuten das Gift nicht genommen, ſo erfolgt die Hinrichtung durch Erhängen. Die Art und die Zuſammenſetzung des Giftes wird von der ſtaatlichen Geſundheitsbehörde beſtimmt. Der ungariſche Außenminiſter in Wien — Wien, 24. Okt. Der ungariſche Außenminiſter von Kanya iſt am Dienstag um 23 Uhr, von Rom kommend, in Wien eingetroffen. Er wird zwei Tage in Wien bleiben. Am Mittwoch wird er mit Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg und Außenminiſter Ber⸗ ger⸗Waldenegg Unterredungen haben. SSS r Hauptſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil;. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart„Lokalen Tell Dr. Fritz Hammes„Sport: Willy Müller ⸗ Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannhein Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann“ heimer Zeitung. Mannheim, k 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Bittoriaſtraße 40 Mittags⸗Ausgabe& 13 211 Ausgabe B 8299. Geſamt⸗D.⸗A. September 1934: 21510 Abend⸗Ausgabe K 12706 Ausgabe B 8299, Geſamt⸗D⸗ A. September 1884: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Die Bedeutung des Philologentages Von Miniſterialrat Dr. Haupt, Reichsfachſchaftsleiter I im NSS. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das deutſche Geiſtesleben ſowohl dem Volke als auch dem Staate in ſteigendem Maße entfremdet. Der Staat, gebildet durch dynaſtiſche Verträge, angefüllt mit dem Streite der Parteien, konnte das deutſche Gei⸗ ſtesleben nicht auf ſeinen Sinngehalt hinwenden; das Volk, ſeiner ſelbſt und ſeiner Einheit nicht bewußt, geſpalten in Stämme und in Stände, in Klaſſen und Konfeſſionen, in Parteien und Verbände, konnte ebenfalls keinen Boden und Richtungspunkt für die geiſtige Arbeit bieten. Die ſogenannte Bildungsſchicht ſelbſt ſchließlich, beeinflußt in ihrem Denken durch die Ideen der Aufklärung, des naturwiſſenſchaftlichen und techniſchen Materialtsmus, beſaß in ſich ſelbſt keine Einheit und keine zentrale Idee. Die philoſophiſche Einheit des deutſchen Geiſtes im Zeitalter des Idealismus war perlorengegangen, eine neue zentrale Idee nicht gefunden, und ſo ſchloſſen ſich die Fächer und Fach⸗ gelehrten immer mehr voneinander, vom Volk und vom Staate ab, und es entſtand eine immer größere Entfremdung zwiſchen Lebensgebieten unſeres Vol⸗ les, die ihrem Urſprunge und ihrem Sinne nach zuſammengehörten. Wenn der Philologentag, ſeiner Abſicht nach eine Verbindung von Forſchung und Lehre, in dieſem Jahr nach längerer Pauſe wieder in Trier im Zeichen des NS. ſtattfindet, dann bedeutet dies die Wiederaufnahme einer alten Aufgabe auf neuer Grundlage. Es handelt ſich nämlich darum, nun⸗ mehr das deutſche Geiſtesleben, ſoweit es in der Hand der Forſcher und Lehrer liegt, aus der inneren Einheit der völkiſchen Idee als eine Einheit neu hervorgehen zu laſſen. Daraus folgt eine planmäßige Anordnung und Verbindung der einzelnen Vorträge ihrer Themen und ihrer Redner. Es folgt daraus ferner die Aufgabe einer geiſtigen Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen liberglem und natjonalſoztaliſtiſchem Denken für jedes Fach. Es geht um den Sieg der deutſchen Revolution guf dem Felde des deutſchen Geiſteslebens. Je mehr die Lehrex als Hörer und Mitarbeiter am Philologen⸗ eg ſich als Jugendführer und insbeſondere keit des Amtes, wie beim Könſgenm. als Führer einer nationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ generation fühlen, um ſo mehr wird die Forderung des lebendigen Volksgeiſtes auch zur Forderung des Philologentages an ſich ſelber werden. Staat und Geſellſchaft bei den heidniſchen Germanen Der Altertums verein eröffnete die Reihe ſeiner Wintervorträge mit einem Vortrag über Staat und Geſellſchaft bei den heid⸗ niſchen Germanen. Prof. Dr. Guſtav Neckel, Berlin, rühmlich bekannt durch ſeine Arbeiten über die altgermaniſche Kultur und als Forſcher auf dem Gebiete des germaniſchen Schrifttums, behandelte ſeine Aufgabe mit ſehr gelehrter Fachkenntnis, die den Laien vielleicht weniger anſprach, dem Kenner aber eine wohlbegründete und geſchloſſene Dar⸗ ſtellung des Gegenſtandes vermittelte. In den Anſichten ſtber die alten Germanen iſt im Laufe des letzten Jahrhunderts eine gründliche Wandlung eingetreten. Nach Ueberwindung des Vorurteils von der Gleichheit aller Menſchen und von der Beeinflußbarkeit durch Einwirkungen aus der Umwelt ſieht man in ihnen Menſchen, die ſich entſprechend ihrer Lebensauffaſſung eine eigene Lebensform geſchaffen haben. Ihr Staat war meiſt ein königloſer Staat, der keine feſt beſtehenden Be⸗ hörden kannte. Nur auf der Tagung des Allthings gab es eine gemeinſame Staatsbehörde, die den Häuptlingen, denen die Freiheit oberſtes Geſetz war, übergeordnet war. Die Häuptlinge waren die Erſten im Volke kraft ihrer Fähigkeiten und ihrer über⸗ ragenden Tüchtigkeit. Auf dem Allthing aber war der höchſte Beamte der Geſetzesſprecher, der das gel⸗ tende Geſetz vortrug und auch Neuerungen vor⸗ nehmen konnte. Die ſtabreimende Form feines Vortrags bildete die Grundlage der ſpäteren Auf⸗ zeichnung. Zu ſeinem Amt wurde er wegen ſeiner Begabung beauftragt, es gab aber auch die Erblich⸗ Jährige Beſtehen durch eine Reihe von Feſtkonzerten, Die Könige waren meiſt nur für den Krieg ge⸗ wählt. Berühmte Ahnen, großes Anſehen und andere perſönliche Vorzüge gaben den Ausſchlag. Bei einzelnen Völkerſchaften blieb das Königtum als dauernde Einrichtung, indem das Volk ſich damit ab⸗ fand. Es gab aber keine Vererbung des Amtes, ſondern nur des Eigentums. Es war dieſes König⸗ tum in ſeiner ganzen Art mit dem vrientaliſchen überhauft nicht zu vergleichen. Den beſten Einblick vermittelt das Gefolgſchaftsweſen, deſſen inneren Halt die Geſinnung der Treue und Freundſchaft, der Todesbereitſchaft und des Dankes bildete. Im Fürſtentum wurzelt der Adel, der urſprüng⸗ lich jedem Edelbauern zukam, der aber allmählich in⸗ folge der Kriegszüge nur mehr für die Königsdiener gebräuchlich wurde. Von den Freien waren ſtreng geſchieden die Unfreien boͤer Sklaven, doch war die Kluft nicht unüberſteigbar. Die Unfreien konnten freigelaſſen werden ober ſich freikaufen. Beſonders Unterſchieden von der Zeit des Mittelalters war die Stellung der Frau. Bei dem geſunden und reinen Denken über das Verhältnis der Geſchlechter genoß ſie hohe Achtung. Es gab keinen Brautkauf, ſondern die Mitgift, die der Mann beibringen mußte, fiel der Frau zu als Grundlage der wirtſchaftlichen Selb⸗ ſtändigkeit. Söhne und Töchter hatten gleiches Erb⸗ recht, Frauen konnten ganz ſelbſtändig die Stellung eines Mannes ausfüllen: Wo kein Hahn, kräht die Henne. Erſt mit dem Eintritt des Chriſtentums war es möglich, die Frage zu ſtellen, ob die Frau als Menſch anzuerkennen ſei. Das Chriſtentum hat nach den Forſchungsergebniſſen die Germanen nicht auf eine höhere Stufe der Geſittung geführt; ſeine ſittlichen Wirkungen hatten ſtarke Gegengewichte in nachteiligen Veränderungen. Der Redner belegte ſeine Ausführungen mit überzeugenden Einzelnachweiſen, leider ohne auf den ſo wichtigen Begriff der Ehre näher einzugehen. Die zahlreiche Hörerſchaft dankte mit freundlichem Beifall. f B. — Das Jubiläum der Badiſchen Hochſchule für Muſik in Karlsruhe. Vom g. bis 13. November feiert die unter Leitung von Profeſſor Franz Philipp ſtehende Badiſche Hochſchule für Muſik in den feſtlichen Räumen ihres ſchönen Unterrichtsgebäudes das 50⸗ in deren Vortragsfolgen im weſentlichen Werke von früheren und jetzigen Mitgliedern des Lehrer- kollegiums und Angehörigen der Anſtalt aufgenom⸗ men worden ſind. Die Konzertveranſtaltungen gruppieren ſich um den auf Sonntag, den 11. No⸗ vember feſtgeſetzten Feſtakt, der die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädliſchen Behörden, ſowie die Freunde und Gönner der Muſikhochſchule im Hoch⸗ ſchulfeſtſaal vereinigen wird. Südweſtdeutſche Pſychiater⸗Tagung in Gießen. In Gießen fand im Saale des pfychologiſchen Inſtt⸗ tuts der Univerſität unter der Leitung des Direktors der Pfychiatriſchen⸗ und Nerven ⸗Klinik, Proſeſſor Dr. Hofmann, die 57. Tagung der ſüdweſtdeutſchen Pſychiater ſtatt, an deren Hauptvorträgen etwa 180 Hörer teilnahmen. Die heſſiſche Regierung und die heſſiſche Aerztekammer hatten dazu Vertreter ent⸗ ſandt. Ein Bild des Führers für Generalmuftk⸗ direktor Karl Muck. Zum 75. Geburtstag des Ge⸗ neralmuſikdirektors Karl Muck überbrachten der Geſchäftsführer der Reichsmuſikkammer, Präſidialrat Ihlert und Profeſſor Havemann, der Leiter der Fach⸗ ſchaft der Reichsmuſikerſchaft, die herzlichſten Glück⸗ wünſche der Reichsmuſikkammer und der in ihr ver⸗ einten Muftkerſchaft. Bei dem Jubilar ging ein vom Führer gewidmetes, in Silber gerahmtes Bild ein, über das ſich Generalmuſikdirektor Muck beſonders herzlich freute. Ferner ſind zahlloſe Glückwunſch⸗ telegramme und Schreiben eingetroffen. Der Goethe ⸗Forſcher Dr. von Biedermann geſtorben. Der Goethe⸗Forſcher Dr. Flobvard Freiherr von Biedermann iſt im 77. Lebens⸗ jahre geſtorben. Er iſt bekanntgeworden als Herausgeber der Geſpräche Goethes, Schillers, Kleiſts und Leſſings. Als Vorſtamdsmitglied der Weimarer Goethe⸗Geſellſchaft hat der Verſtorbene ſich große Verdienſte erworben, die anläßlich des 70, Ge⸗ burtstages des Gelehrten von der philoſophiſchen Fa⸗ kultät Berlin durch die Verleihung der Ehrendoktor⸗ würde anerkannt wurden. 5 Neuland im Südpolargebiet entdeckt„Neuhork Times“ melden aus Little America(Sttdpolargebiel), daß vier Mitglieder der Byrd⸗Expebition von einer Traktorfahrt nach der Edſel Ford Gebirgskette zu⸗ rückgekehrt ſejen. Sie hätten zwiſchen dem Rockefeller⸗ Gebirge, dem König Eduard VII. ⸗ Land und dem Edſel⸗Ford⸗Gebirgszug eine ausgedehnte eis⸗ bedeckte Hochebene entdeckt. N 1934 5tagts⸗ t den Dig bree ariſche ft, it 6 ——4 er ihn einige Aus, tet it, Bul⸗ et ſich Terro⸗ rder aus c präſi⸗ itzung wirt⸗ n Ge⸗ wor⸗ entis, umer⸗ enten oder ufent⸗ zumal bel⸗ ichkeit menti ollauf her, en iſt führt g der Die Ver⸗ voll⸗ ßert, gnis⸗ eilten fünf t die und der 2 Mittwoch, 24. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 491 * — Mannheim, den 24. Oktober. Weihbiſchof Dr. Burger in Mannheim Mit welcher Anteilnahme die Katholiken Mann⸗ heims den Biſchofstagen entgegenſehen, konnte man geſtern abend am Hauptbahnhof feſtſtellen, als Exzel⸗ lenz Weihbiſchof Dr. Wilhelm Burger von Frei⸗ burg dort durch Prälat Bauer willkommen geheißen wurde. Einige Geiſtliche hatten ſich ebenfalls ein⸗ gefunden, um den Biſchof in Empfang zu nehmen, der von heute ab während der ganzen Woche in den Pfarrkirchen des Dekanats Mannheim das Sakra⸗ ment der heiligen Firmung ſpenden ſoll. Viele Zu⸗ ſchauer wohnten dieſer Begrüßung bei, die dann ſpäter ihren Höhepunkt bei dem feierlichen Empfang in der Jeſuitenkirche erreichte. Das Gotteshaus war überfüllt von einer feſt⸗ lich geſtimmten Menge, die ergriffen dem als Urauf⸗ führung vom Cäcilienchor der Jeſuitenkirche zum Vortrag gebrachten„Ecce Sacerdos“ für gemiſchten Chor und Orgel von K. Fr. Boeres und dem „Veni Creator Spiritus“ für ſechsſtimmigen-cap- pella⸗Chor von Peter Griesbacher lauſchte. Nach der feierlichen Begrüßung am Altar durch Prälat Bauer beſtteg der Weihbiſchof Dr. Burger die Kanzel, um zunächſt ſeiner Freude darüber Ausdruck zu ver⸗ leihen, daß er nach zehn Jahren wieder einmal nach Mannheim kommen könne, um das Sakrament der Firmung zu ſpenden. In ſeinen weiteren Darlegun⸗ gen ſprach der Weihbiſchof in eindringlichen Worten über die Liebe, die in unſeren Herzen durch den heili⸗ gen Geiſt aufgegangen iſt. Wir alle wären von dem Willen beſeelt, unſer Vaterland neu aufzubauen, aber wir könnten hierber nicht der Liebe entraten. Denn Liebe baut auf, schlägt Brücken zwiſchen den einzelnen Ständen, führt zuſammen und bringt den wahren Frieden. Daher ſei auch nichts notwendiger als Liebe, die wir erbitten und erflehen wollten vom heiligen Geiſt. Der dürfe ſich nicht Chriſt nennen, der die Nächſten⸗ liebe nicht kennt. Wir alle würden uns freuen, daß das Winterhilfswerk wieder in Gang gekommen ſei und wir alle wollten aus Liebe daran teilnehmen. Vom Altar aus ſpendete der Weihbiſchof zum Schluß den prieſterlichen Segen, während die Glocken weihevoll ihr Geläute ertönen ließen. e Seinen 70. Geburtstag begeht am morgigen Donnerstag, dem 25. Oktober, Herr Andreas Ober⸗ mater, wohnhaft Dammſtraße 25. Der Jubilar ſtammt aus Niederbayern und iſt in Mannheim ſeit dem Jahr 1884 anſäſſig. 34 Jahre war er im Ver⸗ lag Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, als Schriftleiter des Einwohnerbuchs tätig, bis er im Jahre 1929 in den wohlverdienten Ruheſtand trat. Ueber 20 Jahre war Herr Obermaier, nach längerer Tätigkeit als Schriftführer und 2. Vorſitzender, der 1. Vorſitzende des Bayern⸗Vereins, der ihn vor 14 Jahren zum Ehrenvorſitzenden machte. Ueber 40 Jahre gehört Herr Obermaier dem Geſangverein „Sänger⸗Einheit“ an, deſſen 1. Vorſitzender er ſeit Jahren iſt. Wir wünſchen dem langjährigen frühe⸗ ren Arbeitskameraden aus unſerer Firma noch recht lange und ungetrübte Jahre des Wohlergehens und der Zufriedenheit. ue Das Feſt der goldenen Hochzeit begeht morgen Donnerstag, 25. Oktober, Herr Joh. Hofer, Säger, mit ſeiner Ehefrau Chriſtine geb. Eppel, wohnhaft 8 4, 16, in körperlicher und geiſtiger Friſche. un Die Leitung des Nationaltheaters weiſt darauf hin, daß auch nach Ablauf der Werbewoche Neuan⸗ meldungen zur Platzmiete jederzeit entgegengenom⸗ men werden. Die bereits geſpielten Vorſtellungen werden dabei natürlich von der Miete in Abzug ge⸗ bracht. e Der NS Frontkämpferbund(Stahlhelm), Ortsgruppe Mannheim, veranſtaltet am Donners⸗ tagabend einen Aufmarſch durch Mannheim. Nach dem Aufmarſch findet um.15 Uhr ein Vorbeimarſch vor dem Kreisführer am Zeughausplatz ſtatt, dem ſich ein feierlicher Ortsgruppenpflichtappell im Fried⸗ richspark anſchließt, bei dem an die alten Kameraden aus der Kampfzeit, des Ehrenzeichen„Alte Garde“ überreicht wird. r— An alle Betriebe in der Deutſchen Arbeitsfront Winterhilfswerksabzüge der Lohn- und Gehaltsempfänger Die Regelung der Abzüge zugunſten des WoW 1934/35 für Lohn⸗ und Gehaltsempfänger aller Be⸗ triebe des Gaues Baden wird wie folgt geregelt: Jeder Betrieb im Gau Baden(Groß⸗ oder Kleinbetrieb, Induſtrie, ſelbſt. Kaufleute, Hand⸗ werkermeiſter, Gewerbetreibende) behält bei allen Lohn⸗ und Gehaltszahlungen für die Monate Oktober, November, Dezember 1934 20 v. H. der jeweils in Abzug gebrachten Lohnſteuer als Spende zum WW 1934/35 ein, welcher Satz ſich in den Monaten Januar, Februar, März 1935 auf 15 v. H. ermäßigt. Ueber ſämtliche einbehaltenen Spenden⸗ gelder führen die Betriebe genaue liſtenmäßige Nach⸗ weiſe. Die Kontrolle über die Betriebe wird gemeinſam durch den Ortsgruppenbeauftragten des WHW und des Ortsgruppenamtsleiters der Deutſchen Arbeits⸗ front durchgeführt. Beide ſind für lückenloſe und orönungsgemäße Erfaſſung aller Lohn⸗ und Ge⸗ haltsempfänger verantwortlich. Die Durchführung in den Betrieben obliegt den Betriebsführern. Die von den Betrieben einbehaltenen Spenden⸗ gelder zugunſten des WH W ͤ 1934/35 ſind binnen fünf liſtenmäßiger Nachweis beizufügen, deſſen Rich⸗ tigkeit der Betriebsführer gegenzeich⸗ net. Bei Gehältern über jährlich 9200 Mk. werden ebenfalls zunächſt nur 20 v. H. der Lohnſteuer er⸗ hoben. Es wird indeſſen von dieſen Volksgenoſſen erwartet, daß ſie zuſätzlich der normalen Leiſtung einen weiteren namhaften Betrag zugunſten des WHW monatlich leiſten. Für jeden Spender erhält der Betrieb durch den Ortsgruppen beauftragten des WHW eine monatliche Türplakette. Im Kampf gegen Hunger und Kälte müſſen alle lebendigen Kräfte des deutſchen Volkes eingeſetzt werden. Es liegt an uns, den Sozialismus der Tat durch eigene Opferbereitſchaft zur Tat werden zu laſſen. Der Sieg wird unſer ſein, wenn jeder von uns an ſeiner Stelle ſeine Pflicht erfüllt. Heil Hitler! Deutſche Arbeitsfront, Bezirksleitung Südweſt: gez.: Fritz Plattner, M. d. R Bezirksleiter der DAF. Winterhilfswerk Volkes 1934/35, des deutſchen Tagen nach erfolgtem Abzug unmittelbar an den Gau Baden Ortsgruppen⸗ Beauftragten des WHW gez: Philipp Dinkel, 1934/35 abzuführen. Jeder Ueberweiſung iſt ein Gaubeauftragter des WHW'ͤ 1934/35. eee. Vom Glotkenſeil zum elektriſchen Läutwerk Die neue Läutmaſchine der Chriſtuskirche Glöckner zu ſein, iſt heute lange nicht mehr ſo ſchwierig, wie das früher der Fall war, als man noch am Glockenſeil unter Aufbietung aller Kräfte ziehen mußte, um die Glocken im Glockenſtuhl der Kirch⸗ türme in Schwung zu bringen. Beſonders ſchwer war das in Mannheim bei dem Geläute der Chriſtuskirche, das ein Geſamtgewicht von 15 300 Kilogramm beſitzt und das immerhin das nächſt⸗ kleinere Geläute der Konkordienkirche um über 7000 Kilogramm übertrifft. Wiegt doch allein die größte „Heinrich⸗Lanz⸗Glocke“ 120 Zentner! Um die fünf Glocken der Chriſtuskirche zum vollen Ge⸗ läute zu bringen, mußten nicht weniger als zwölf Mann antreten, die unter Aufbietung ihrer ganzen Körperkräfte an den ſchweren Seilen zu ziehen hatten. Von 1911 bis 1922 mußte man ſich auf dieſe Weiſe herumquälen. Der im Nebenberuf ſein Amt aus⸗ ütbende Glöckner bekam im Jahr 1500 Mark, von denen er die Leute bezahlen mußte, die ihm beim Läuten halfen. Daß nicht viel auf den einzelnen Mann entfallen konnte, war ganz ſelbſtverſtändlich. Wer an Sonntagen nur beim Zuſammenläuten mit⸗ half, bekam 50 Pfennig und wer zum Läuten des Vaterunſers noch dableiben mußte, konnte eine Mark einſtreichen. Das alles wurde anders, als 1922 ein elektri⸗ ſiches Läutwerk eingebaut wurde, das durch eine Schaltung das Schwingen der Glocken ermög⸗ lichte. Es war aber ein ziemlich empfindliches Gerät, mit manchen Fehlern behaftet. Gar oft mußte der Kirchendiener auf den Kirchturm ſauſen, um die Feh⸗ lerquellen zu ſuchen, die ſich immer wieder bemerk⸗ bar machten. Mit Schwungrad, Riemenſcheiben und anderen Dingen arbeitete das Läutwerk, das jetzt im Laufe des Sommers und des Herbſtes durch eine Läutmaſchine„Voco“ erſetzt wurde, die das Vollkommenſte darſtellt, was auf die⸗ ſem Gebiete hergeſtellt wird. In Gang geſetzt werden die Glocken durch ein Gerät, das unter dem Glockenſtuhl für jede Glocke in einen kleinen Kaſten eingebaut iſt. Durch den Magneten und die Steuerung wird ein Drahtſeil betätigt, das die Steuerung auf einen Spezial⸗Elek⸗ tromotor überträgt, der wiederum eine Gliederkette abwechſelnd nach beiden Richtungen zieht. An dieſer Gliederkette, die nicht viel ſtärker iſt als eine Motor⸗ radkette, hängt die Glocke, die ſomit in Schwung ge⸗ ſetzt wird. Weſentlich bei der neuen Läutmaſchine iſt die einfache Bedienung, die von drei verſchiedenen Stellen aus erfolgen kann. In der Taufkapelle, neben dem Haupteingang und unter dem Glockenſtuhl befindet ſich je ein Schalt⸗ brett, das nur Druckknöpfe und Kontroll⸗Lämpchen enthält. Es genügt ein einfacher Druck auf die fünf Einſchaltknöpfe, um alle fünf Glocken in wenigen Sekunden zum Erklingen zu bringen. Dabei iſt es gleichgültig, von welcher Stelle aus das Einſchalten erfolgt, ſo daß auch von jeder der drei Stellen das Ausſchalten erfolgen kann. Die über jedem Druck⸗ knopf angebrachte Kontroll⸗Lampe läßt durch das Aufleuchten und Flackern erkennen, daß die betref⸗ fende Glocke ſchwingt, falls man es nicht am Geläute ſelbſt hören kann. Dieſe Kontrolle iſt beſonders bei den beiden größten Glocken wertvoll, da dieſe Glok⸗ ken noch einen beſonderen Feſthalter für den Klöp⸗ pel haben. Dieſe Glocken können ſomit lautlos ſchwingen und laſſen erſt ihre eherne Stimme er⸗ tönen, wenn die Klöppel durch einen einfachen Druck ausgelöſt werden. Man hat dieſe Klöppelfeſt haltung gewählt, weil man der Schwere der Glocken wegen keine Bremſe einbauen wollte, wie das bei den klei⸗ neren drei Glocken der Fall iſt. Durch Feſtſtellen des Klöppels bei den großen Glocken wird ſomit das lange Nachklingen verhindert, das bei den kleinen Glocken durch ſelbſttätiges Bremſen unmöglich ge⸗ macht wird. Die Läutmaſchine iſt ſo fein ausgebaut, daß das tägliche Gebetläuten ohne Zutun oder Einſchalten erfolgt. Durch eine ſinnreiche Kuppelung des Läutwerkes mit der Uhr ſchaltet ſich jeden Tag um 12 Uhr und um 19 Uhr von ſelbſt das Läutwerk, das die Glocken jeweils oͤrei Minuten ſchwingen läßt, um ſie auch von ſelbſt wieder abzuſchalten. Die menſchliche Ar⸗ beitskraft iſt ſomit beim Läuten der Kirchenglok⸗ ken vollſtändig ausgeſchaltet. Ein Druck auf den Knopf und ſchon iſt die ganze Arbeit geleiſtet — bei regelmäßig wiederkehrendem Läuten fällt auch dieſes Einſchalten fort. Dabei arbeitet die Läut⸗ maſchine außerordentlich billig: für ſämtliches Läuten an allen Tagen und an Sonntagen braucht die geſamte Anlage im Monat nur 12 Kilowatt Strom! Die Run dfunkhörer dürfte es ſicherlich intereſ⸗ ſteren, daß bei allen fünf Antriebswerken ein be⸗ ſonderer Störſchutz eingebaut iſt, der eine Ent⸗ ſtörung der Anlage bewirkt und ſomit verhindert, daß 1 in der Nähe der Kirche geſtört wird. 5 2 kk Zur Erlangung des Ehrenkreuzes genügt es, wie der Reichsminiſter des Innern bekanntgibt, daß ein ordnungsmäßig ausgeſtelltes Beſitzzeugnis über die Verleihung des Ver wumdetenabzeichens als Nachweis der Frontkämpfereigenſchaft vorgelegt wird, ſofern aus den ſonſtigen Angaben des Antrag⸗ ſtellers ſeine Zugehörigkeit zur fechtenden Truppe unzweifelhaft hervorgeht und das Verwundeten⸗ abzeichen nicht leöͤiglich wegen Dienſtunbrauchbarkeit erworben worden iſt. du legſt deine Spende in dankbare hünde 2 Bergiß nicht die Pfund⸗Spende des Winkerhülfswerks 1934/35 zen Der nächſtjährige Ausbildungskurſus für Heb⸗ ammen an der Landesfrauenklinik in Karlsruhe und an den Hebammenſchulen in Freiburg und Hei⸗ delberg beginnt am 3. Januar 1935. Geſuche um Zu⸗ laſſung ſind längſtens bis zum 1. Dezember an die Direktion der Landesfrauenklinik in Karlsruhe, Kai⸗ ſerallee 10, zu richten. Es werden zur Ausbildung nur Schülerinnen zugelaſſen, welche das 20. Lebens⸗ jahr zurückgeleat und das 30. noch nicht überſchritten haben. Ferner iſt dem Geſuch ein Zeugnis des zu⸗ ſtändigen Bezirksarztes über die erforderliche kör⸗ perliche und geiſtige Tauglichkeit zum Hebammen⸗ beruf und ein von der Ortspolizeibehörde des Wohn⸗ ortes der Bewerberin ausgeſtelltes Leumundszeug⸗ nis beizulegen. Bis zur reichsgeſetzlichen Neurege⸗ lung des Hebammenweſens werden nur ſolche Per⸗ ſonen zum Hebammenausbildungskurſus zugelaſſen, die eine Beſcheinigung des zuſtändigen Bezirksam⸗ tes beibringen, daß an den Orten ihrer künftigen Tätigkeit ein dringendes Bedürfnis beſteht, oder ſolche Perſonen. die eine beglaubigte Erklärung vor⸗ legen, mit welcher ſie ſich unterſchriftlich verpflichten, nach erfolgreich beſtandener Hebammenprüfung ihren Beruf in Baden nicht auszuüben, bis auf Grund der reichs rechtlichen Regelung eine anderweitige Ent⸗ ſcheidung getroffen worden iſt. zei, Die erſte juriſtiſche Staatsprüfung im Spät⸗ jahr 1934 haben ebenfalls beſtanden folgende in Mannheim anſäſſigen Rechtskandidaten: Alexander Hodapp aus Rüſtringen in Oldenburg, Alfred Matthiß aus Kehl a. Rhein. „Kraft durch Freude“ Betr.: Fahrt nach Bruchſal am 4. November 1934 Die nächſte Fahrt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ geht nach Bruchſal, und zwar iſt hiermit eine Be⸗ ſichtigung des Schloſſes und verſchiedener anderer Sehens⸗ würdigkeiten der Stadt verknüpft. Der Fahrpreis ein⸗ ſchließlich Beſichtigungen beträgt 1,90 Mk. Die Koſten einſchl. Mittag⸗ und Abendeſſen betragen 3,50 Mk. Um ſo raſch wie möglich einen Ueberblick zu gewinnen, bitten wir dringend, die Anmeldungen nicht zwei bis drei Tage vor⸗ her, ſondern ſofort vorzunehmen. Belr.: Ortsgruppe Neckarau Die Sprechſtunden der Ortsgruppe Neckarau ſind wie folgt feſtgeſetzt: Montag und Donnerstag, jeweils von 18 bis 19 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle Rheingoldſtraße 48. Hinweiſe Die Deutſche Schule für Volksbildung ſetzt heute, Mittwoch, in der Harmonie ihre Vortragsfolge fort. Univerſitätsprofeſſor Dr. Hermann Güntert, Heidelberg, wird an Stelle von Herrn Geheimrat Panzer über den völkiſchen Grund der deutſchen Kultur ſprechen in der Zeit der Völkerwanderung und der Stauferzeit. Es ſoll gezeigt werden, wie die Ueberfremdung einſetzte und die Berührung und Be⸗ einfluſſung germaniſcher Kultur durch den Süden er⸗ folgte, wie aber doch das Bodenſtändig⸗Völkiſche ſich immer wieder durchſetzte in Denkart, Kunſt und Literatur. 8 2 70 1 15 5 2 13—. 5 n N 0 ö 78 5 5. 400 N 1 liter a 1 Nummer 491 2 Aus Baden An die badiſche Beamtenſchaft! Wieder hat der Führer das geſamte deutſche Volk aufgerufen, durch die Opferwilligkeit aller Kreiſe den Armen und Bedrängten über die Not des Winters hinwegzuhelfen. i Seite Niemand wird zögern, dem Rufe des Führers Folge zu leiſten. Von der Beamtenſchaft erwarte ich, daß ſie ſich auch diesmal reſtlos und freudig einordnet in die große Front der Helfer am Werk und daß ſie bereit iſt, die Opfer zu bringen, die notwendig ſind um auch den letzten Volksgenoſſen vor der Not des Win⸗ ters zu bewahren. Karlsruhe, 23. Oktober 1934. lgez.) Walter Köhler, Miniſterpräſident. Weinheimer Kreispflegeanſtalt unter neuer Leitung UI Weinheim, 24. Okt. Der Stadtrat Weinheim beſichtigte in den letzten Tagen die Kreispflegeanſtalt unter der Führung von Anſtaltsleiter Pg. Dr. Bock. Die Anſtalt ſoll in abſehbarer Zeit einen Aus⸗ und Aufbau erfahren. Zur Zeit ſind 345 Pfleglinge in den männlichen und weiblichen Abteilungen untergebracht. Das für die Pfleglinge zu entrichtende Pflegegeld iſt ſehr mäßig. Man unterſcheidet dasſelbe nach drei Arten der Be⸗ wohner, und zwar Arme, denen keinerlei eigene Mittel zur Verfügung ſtehen, die aus Kreis⸗ und Gemeindemitteln unterhalten werden müſſen, ſowie Rentner und Bedürftige. Die Anſtalt iſt zur Zeit voll belegt. Möge es dem jetzigen Leiter der Anſtalt mit ſeinem Mitarbeiterſtabe vergönnt ſein, den alten guten Ruf der Anſtalt hochzuhalten.— Die Kreis⸗ pflegeanſtalt Weinheim blickt im nächſten Jahre auf ihr 50jähriges Beſtehen zurück. Eine Zuchtviehſchau in Großſachſen Großſachſen. 24. Okt. Dieſer Tage fand in Großſachſen eine Tierſchau der Fleckvieh⸗ zuchtgenoſſenſchaft Weinheim e. V. mit anſchließender Prämiierung ſtatt. Die Schau war insbeſondere aus den Odenwaldgemeinden des Amtsbezirks erfreulich zahlreich beſchickt. Nach dem aufgeſtellten Prämiierungsplan waren zur Prämiie⸗ rung zugelaſſen: 1. Farren über 1“ Jahre alt, 2. Kühe mit Nachzucht, 3. Kühe tragend oder in Milch, 4. ſichtbar trächtige Kalbinnen, 5. Zuchtfamilien, Außerdem war ein Milchleiſtungswettbewerb für ſolche Tiere vorgeſehen, welche ſich auch am allge⸗ meinen Formenwettbewerb beteiligten. Im Anſchluß an die Schau fand im Gaſthaus„Zum Löwen“ die Preisverteilung ſtatt. Landrat Dr. Comp⸗ ter⸗ Weinheim ſprach namens des Vorſtandes der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft Weinheim e. V. Worte des Dankes an die zur Schau herbeigeeilten Züchter ſowie an den Kreis Mannheim und an die Gemein⸗ den des Amtsbezirks Weinheim, die durch jhre ſinan⸗ zielle Unterſtützung die Abhaltung der Tierſchan er⸗ möglichten. Im Anſchluß an die ſodann vorgenom⸗ mene Bekanntgabe der zugeteilten Preiſe machte Tierzuchtöirektor Dr. Zettler⸗ Heidelberg grund⸗ legende und richtunggebende Ausführungen über das Ergebnis der Tierſchau. 1. Ilvesheim, 29. Okt. Der Geſangverein„Ger⸗ mania“ veranſtaltete in der„Roſe“ einen Fami⸗ lienabend, der einen überaus gelungenen Verlauf nahm. Vereinsführer Maurer fand bei ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache freundliche Worte, und kongte ſpäter dem Sängerkameraden Hildebrand für 25jäh⸗ rige treue Mitgliedſchaft die ſilberne Ehrennadel überreichen. Bürgermeiſter Hornberger, der mit der Ortsgruppenleitung zuſammen erſchienen war, ſprach anläßlich ſeines Weggangs von der Gemeinde, herzliche Abſchiedsworte. G. Sandhauſen, 23. Okt. Aus Anlaß der unter Führung ihres Kommandanten Frei abgehaltenen Schlußübung wurden einige verdiente Feuer⸗ wehrleute für treue Dienſte geehrt. Es ſind dies: Für 20 jährige Dienſtzeit: Heinrich Hauck, für zehnjährige Dienſtzeit: Georg Bähr, Ludwig Bähr, Valentin Burkhardt, Heinrich Frei, Friedrich Herzog, Leonhard Herzog, Wilhelm Herzog, Emil Kraft, Heinrich Kolb, Wilhelm Legron, Fritz Mann⸗ Ichott, Karl Manſchott und Karl Stern. Bürgermei⸗ ſter Mach meier dankte der Wehr für die ſtete Hilfsbereitſchaft. 8 * Eberbach. 23. Oktober. Das bekannte, baulich ſehr ſchöne Hotel um Karpfen“ wurde dieſer Tage wegen ſeiner architektoniſchen Schön⸗ heit von einer Berliner Filmgeſellſchaft gefilmt, um in dem Film„Regine“ eine hübſche Kuliſſe zu wer⸗ den. Eine beſondere Rolle ſpielt in der Szene der Beſitzer des„Karpfens“, der nach einer kurzen Probe zur Zufriedenheit des Regiſſeurs den Empfangschef ſpielte, * Pforzheim, 23. Okt. In Verbindung mit der 60 jährigen Jubelfetier des hieſigen Kurzſchriftvereins findet am 5. und 6. Januar 1935 hier ein Gauge⸗ bietsvertretertaa der badiſchen Steno⸗ graphen ſtatt. L Bad Rappenau, 23. Okt. Dem hier neu auf⸗ gezogenen Pfarrer Zlegler wurde ein herz⸗ licher Empfang zuteil, wobei Bürgermeiſter Hofmann im Namen der kirchlichen und politiſchen Gemeinde die beſten Glückwünſche ausſprach. Dar⸗ bietungen des Poſaunenchors und des Mädchen⸗ bundes verſchönten den Begrüßungsakt. Im Schwarzwald wird gefilmt Ein echter Bauernfilm mit der blonden Gretl Theimer wird geoͤreht sch Wolfach, 24. Okt. In der Wolfacher Gegend, bei der bekannten Oberwolfacher Kapelle, wird zur Zeit von der Union⸗ Film AG. in München ein neuer Film gedreht, der den Titel„Mühle im Schwarzwald“ tragen und ſicher großes Intereſſe bei allen Filmfreunden erregen wird. Die Künſtlerinnen und Künſtler, an ihrer Spitze Produktionsleiter Direktor Ziegler, und die Trägerin der Hauptrolle, Frau Gretl Thei⸗ mer, ſind ſchon ſeit 14 Tagen in Wolfach und rüſtig an der Arbeit bei der Doppelhochzeit, in der echten, rechten Bauerntracht uſw. Autos fahren hin und her, der große Lichtwagen, die Lichtmaſchine ſind in Tätigkeit, den ganzen Tag über werden Außen⸗ und Innenaufnahmen gefilmt und ſo ein rechter Schwarz⸗ waldfilm zuſtande gebracht. Die Trägerin der Hauptrolle, Gretl Theimer, gab uns bereitwillig über ihre Eindrücke in dem erſtmals von ihr beſuchten Schwarzwald Auskunft. Die Künſt⸗ lerin, die ſich in Begleitung ihres Mannes, Opern⸗ ſängers Arthur Hell vom Deutſchen Opernhaus in Berlin, in Wolfach befindet, iſt außerordentlich er⸗ freut über die Schönheit der ſüddeutſchen Natur und eee über das gemütliche Weſen der Bewohner dieſes Dals, mit denen die Künſtlerinnen und Künſtler zu⸗ ſammen ſchon manche ſchöne Abendſtunde verbracht haben. Es iſt auch dies ein Kennenlernen anderer Sitten und Gebräuche und damit ein Schätzenlernen, das im Sinne der Volksgemeinſchaft dringend not⸗ wendig iſt. Ein reges Treiben herrſcht in dieſen Filmtagen in dem kleinen Kurort Wolfach. Aus manchen Ge⸗ genden kommen die Beſucher, um einmal ſelbſt Au⸗ genzeuge einer ſolchen großen Filmaufnahme zu ſein. In den Abendſtunden, wenn die Künſtlerinnen und Künſtler nach ſchwerer Tagesarbeit in ihr Hotel zu⸗ rückkehren, ſteht jung und alt vor dieſem und begrüßt ſie mit dem innigen Willkommensgruß unſerer Schwarzwaldheimat. So erleben die kleine Stadt Wolfach und das umliegende Gebiet ſchöne Film⸗ herbſttage, und die anderen. denen es nicht vergönnt iſt, einmal ſelbſt einen Blick in die Tätigkeit der Filmaufnahmen zu tun, werden es Monate ſpäter ſehen, wenn der Film vom Schwarzwald auf der weißen Leinwand laufen und die Mühle klappern wird. Geiſteskranker Sohn erſchlägt ſeinen Vater! Gräßliche Mordtat in Rottweil * Rottweil. 24. Okt. Sonntag nachmittags er⸗ ſchlug der 33 Jahre alte verheiratete Johann Kipp im Hauſe ſeines Vaters dieſen mit einem großen Vorſchlaghammer. Die beiden waren ſchon öfters in Streit geraten. Im Keller wären ſie eben mit Rüßenſchneiden beſchäftigt, als der Sohn einen Vorſchlaghammer holte und mit drei Schlägen den. Kopf ſeines Vaters zerſchmetterte. Er ſchleppte den Leichnam neben das Haus, deckte ihn mit Krautblät⸗ tern zu und ſtellte ſich der Polizei. Der Mörder ſcheint geiſtes krank zu ſein. Das Opfer genoß in Rottweil große Achtung und Wertſchätzung. * Mord im Büro Den Chef erſchoſſen, dann Selbſtmord begangen * A Isburg, 24. Okt. Am Dienstag mittag er⸗ ſchoß der 2ljährige Heggle ſeinen Chef, den Groß⸗ handelsmakler für Holzſchnittwaren Fritz Zuber; darauf richtete er die Piſtole gegen ſich ſelbſt und 2 2 Bunter Abend im Ladenburger „Liederkranz“ F. Ladenburg, 23. Okt. Am Samstag abend eröff⸗ nete der Geſangperein„Liederkranz“ ſeine Winterveranſtaltungen mit einem bunten Abend im Bahnhofhotel,. Er war ein poller Erfolg. Der Männerchor, dirigiert von Bexufschormeiſter Gund, erntete großen Beifall; beſonders das Marſchlied „Wandern im Mai“ von Gellert⸗Maunheim zeigte großes Können des Leiters ſowie der Sänger. Dann kam Meiſter„Bellemer Heiner“, der große Pfälzer Dialektdichter, ſah und ſiegte. Er erwies ſich als jener Humoriſt, dem man ſtundenlang begeiſtert zuhören kann. Zwei Ladenburger Liederſänger ſeien erwähnt: Herr Harm ſang mit ſchönem Bariton „J hab amal a Räuſcherl'habt“. Ebenſo brachte Herr Frey jun, beifällig aufgenommene Lieder. Eine beſondere Ueberraſchung war das Tanzpaar Kurt R. Weinlein, Mannheim, mit ſeiner Partnerin, der Tanzlehrerin Frau Ball⸗Bradfiſch, Ladenburg, Alles verfolgte mit großer Aufmerkſamkeit die beiden Mei⸗ ſtertänzer, die durch ſicheren Rhythmus, volle Be⸗ herrſchung der Tanzfiguren, Tango, Engliſcher Wal⸗ zer, Foxtrott oder Wiener Walzer, in ſchönſter Voll⸗ endung zeigten. * Karlsruhe, 24. Okt. Bei der Kurve von Neu⸗ rod ſtieß ein Kraftrad, das einem entgegenkommen⸗ den Kraftwagen ausweichen wollte, gegen eine Tele⸗ graphenſtange. Während die Beifahrerin mit leichteren Verletzungen davonkam, wurde der Fahrer Willi Raſtetter aus Daxlanden ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung ins Karlsruher St. Vinzentiuskrankenhaus ſtar b. I. Walldorf, 24. Okt. Goldene Hochzeit. Im Kreiſe ihrer 11 Kinder und 36 Enkel konnte hier der Landwirt Wilhelm Butz mit ſeiner Frau Katha⸗ rina geb. Bletſch das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit begehen. Dem Jubelpaar, deſſen männlicher Partner 76 und deſſen weiblicher 75 Jahre zählt, gingen zahlreiche Glückwünſche zu. J. Altlußheim, 24. Okt. Der bei der Schiffsbrücke in Speyer beſchäftigte Johann Stephan konnte dieſer Tage ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum begehen. — Die Freiwillige Feuerwehr hielt unter Leitung des Kommandanten Schreiber ihre Schlußübung ab, der ein Schulhausbrand als Idee zugrunde lag. Die Aufgabe wurde in ſicherer Weiſe bewältigt und erneut die Schlagfertigkeit der Wehr bewieſen. Abends fand noch eine gemütliche Unterhaltung als Abſchluß ſtatt. Ab Eppingen, 23. Okt. Gutspächter Albert Geb⸗ hard vom Dammhof, der ſeit ſeiner Jugend das edle Weidwerk ausübt, wurde jetzt zum Kreisjägermeiſter ernannt. za. Hohenſachſen, 23. Okt. Frau Valentin Maier feierte ihren 74. Geburtstag. Seit 40 Jahren übte ſie den Beruf einer Gemeindehebamme aus und nicht weniger als 1000 Kindern hat ſie den Weg in das Leben freigemacht. i brachte ſich einen tödlichen Schuß in den Kopf bei. Ueber den Grund zur Tat iſt noch nichts bekannt. Zuber, der ſeit einem Jahr ſeinen ſtändigen Wohn⸗ ſitz in Bad Hölz hatte, war von einer Geſchäftsreiſe zurückgekehrt und in ſein Büro gegangen, in dem nur Heggle anweſend war. Um 71 Uhr hörten Hausbewohner Schüſſe. Die alarmierte Polizei fand Heggle mit einem Stiruſchuß tot am Boden liegend auf. Im anſtoßenden Zimmer fand man den er⸗ ſchoſſenen Kaufmann Zuber, der noch, einen Bleiſtift in der Hand haltend, an ſeinem Arbeitstiſch ſaß. S. Bruchſal, 24. Okt. In der Württembergerſtraße wurde ein Fußgänger, als er plötzlich vom Gehweg auf die Straße trat, von einem vorbeifahren⸗ den Perſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Verletzte, der einen rechten Oberſchenkelbruch davontrug, mußte mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus gebracht werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Aus der Pfalz Auch ein Jubiläum 100 Jabre Ortstaſeln in der Pfalz bb. Neuſtadt, 20, Okt. Im Oktober 1934 können die Ortstafeln und Wegezeichen in der Pfalz auf ein 100fähriges Jubiläum zurück⸗ blicken. Es war im Herbſt 1834, als zufolge allerhöchſter Verordnung, an den Staats⸗ und Bezirksſtraßen im Rheinkreiſe Ortstafeln aufgeſtellt werden mußten, wie ſolche bereits an ſämtlichen Straßen in den älteren Kreiſen Bayerns beſtanden. Verfügt wurde, daß die Orts⸗ tafeln auf Koſten der betreffenden Gemeinden am Rande des Straßengrabens oder, wo hohe Dämme beſtanden. am Rande der Straße ſelbſt errichtet und für die Folge immer gehörig erhalten werden ſoll⸗ ten. Die Orte, durch welche die Straßen ziehen, er⸗ halten an den Ein⸗ und Ausgängen an paſſenden Stellen Tafeln, auf denen der Name des Ortes an⸗ gegeben iſt. Die Ortstafeln ſind mit himmelblauer und weißer Farbe(Oelfarbe) anzuſtreichen, wobei auf nachhaltige Fanbenbereitung zu ſehen iſt, damit nicht nach einiger Zeit die weiße Farbe in Gelb und die himmelblaue ins Dunkelblaue oder ſchmutziges Grün ausarte. Dem Namen des Ortes iſt die Be⸗ zeichnung„Stadt“,„Gemeinde“,„Hof“ vorzuſetzen. Iſt der Ort Sitz eines Landeskommiſſariats oder eine Kantonshauptſtadt, ſo ſoll dieſes auf der Ortstafel angegeben werden. Poſtſtationen ſind überdies mit einem Poſthorn zu bezeichnen. Außer den Orts⸗ tafeln haben die Gemeinden, in deren Banne Weg⸗ ſcheiden liegen, auf den Staats⸗ und Bezirksſtraßen an der Einmündung der Vizinalſtraßen Wegweiſer aufzuſtellen. Man ſieht daraus. bis in welche Einzelheiten die Aufſtellung von Ortstafeln und Wegezeichen vor nun genau 100 Jahren in der Pfalz geregelt wurde. * Altriv, 24. Okt. Die am vergangenen Sonntag durchgeführte Sammlung für den Bund Deut⸗ ſcher Kriegsgräber⸗Fürſorge erbrachte in unſerer Gemeinde einen Betrag von 148,85 Mk. Es ſei hiermit den Spendern ſowie den Sammlern Dank geſagt. J. Ketſch, 23. Okt. Zwei der älteſten Einwohner konnten hier Geburtstag feiern: Frau Jakob Herm Witwe am 20. Oktober ihren 82. und Heinrich Seß⸗ ler am 21. Oktober ſeinen 80. Geburtstag. * Freiburg i. Br. 24. Okt. Der Reichsſtatthalter hat mit Entſchließung vom 2. Oktober 1934 den bis⸗ herigen kommiſſariſchen Leiter des Stadtſchulamtes Freiburg, Pa. Kunzmann. mit Wirkung vom 1. Sep⸗ tember 1934 zum Schulrat ernannt. 180 Mühlhauſen, 23. Okt. Adlerwirt Theodor Hil⸗ lenbrand konnte in großer Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag begehen. Ob ſeiner Leutſeligkeit iſt der Ambauten am Mühlacker Sender Der Südfunk ſendet mit verminderter Energie * Stuttgart, 24. Okt. Viele Rundfunkhörer wer⸗ den mittags bemerkt haben, daß der Südfunk ſeit Montag dieſer Woche nur ganz ſchwach vernehmbar iſt. Wie wir erfahren. werden zurzeit am Mühl⸗ acker Sender Umbauten vorgenommen, die vorausſichtlich 14 Tage in Anſpruch nehmen werden und während der der Erſatzſender in Degerloch ſen⸗ det. Jedoch wird ab 16 Uhr täglich oer Großſender Mühlacker eingeſchaltet, der bis Schluß des Tages⸗ programmes funkt. I. Walldorf, 24. Okt. Schwerer Unfall. Der ſeit einigen Tagen beim Holzmachen beſchäftigte ver⸗ heiratete Karl Bucher wurde von einem ſtürzenden Baume ſo unglücklich getroffen, daß er mit ſchweren Verletzungen in das Heidelberger Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. Sag E Mittwoch, 24. Oktober Nationaltheater:„Saat und Ernte“, Schauſpiel von Hans Multerer, Miete M, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors, Harmonie D 2, 6: Deutſche Schule für Volksbildung: 20.15 Uhr Vortrag: Der völkiſche Grund der Kultur zwiſchen Völkerwanderung und Stauferzeit. Geheimrat Dr. Fried⸗ rich Panzer, Profeſſor an der Univerſität Heidelberg. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr in die Pfalz zur Weinleſe mit Kellerei⸗ und Kelterei⸗Beſichtigung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 und 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaſſee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung!. Lichtſpiele: Univerſum:„Die Inſel“.— Al ham⸗ bra:„Eine Frau, die weiß, was ſie will“.— Schau⸗ burg:„Krach um Jolanthe“. Dienstag, den dl. tube, Had, Ji —— 5 8 4— n e eee — 5 ä 8 7 a0 0 1—— 2 1 N 1. 5 N N 0 1 D etqopan 9524 Nag 01 5 50 500 5 Oozegios c gene, O na degeegs Nos& decent a tegen * Sehnee s cgeudein e gedet K GS„Onasime.= ehr teſehtet sc e massiger Sugsuowest stürmischer gorgwesk dle Pelle ſuegen mim gem winge bie den gen Staunen stenenden Zan len geben die lemperatut an. pie Linien verdingen eie mit gleichem auf Neeresniveau umgerechneten Cuftatuck Bericht der Oefſentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 24. Oktober. Die Wetterlage ändert ſich nur ſehr langſam. Ein Regengebiet, das geſtern ſchon bis Oſtfrankreich vorgeſtoßen war, hat in der Nacht unſer Gebiet durchquert. Bei wieder ſteigendem und ziemlich hohem Luftdruck wird wahr⸗ ſcheinlich der Einfluß eines im Oſten liegenden Hoch⸗ druckgebiets wieder maßgebend werden und uns im weſentlichen trockenes, aber vielfach neb⸗ liges Wetter mit kurzen Aufheiterungen in den Mittags⸗ und Nachmittagsſtunden bringen. Vorausſage für Donnerstag, 28. Oktober Vielfach Frühnebel, ſpäterhin zeitweiſe auf⸗ klärend, im ganzen recht mild, ſchwache Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 23. Okt. + 12,0 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 24. Oktober 19,7 Grad; heute früh 48 Uhr 199 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 1, Millimeter gleich 1,4 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Mein Pegel 20. 21. 22 23. 24 Necar-Pegelf 21 22 2 20 Rheinfelden 2,33 2,33.28 2,26 2,20 5 Grech.40 142127.41 1,350 Mannheim 2,78.00 204 250 ehl... 248 2,55 2,40 2,46.30] Jagſtfed—- 121 4124.0103,90 3,9103806 F 555 Mannheim.83 2,84.77.60 2,61J Plochingen:—.— Kaub 5 10 5 18218 1,73JJ Diedesheim. 0,79 0,ſ05.0.⁵⁵ Köln.301.567.53.45 eee Jubilar in der ganzen Gegend geachtet. REIN„Krügerol“ 52 den Nur im Sranege beet . 8 1 7 . * Wo ſind die Frauen, die. 2 And was der Mann dazu ſagt Der Beitrag„Wie ſind wir Frauen?“ in der Mannheimer Frauenzeitung vom 17. Oktober hat anſcheinend bei der Männerwelt ſeine Wirkung getan und manche einſichtige Zu⸗ ſtimmung wachgerufen. Aus einer ganzen Reihe ſehr erfreulicher Stellungnahmen zugunſten des unrechtmäßig bewitzelten„Hausdrachens“ geben wir hier eine Zuſchrift wieder, die beiden Teilen 4 wohl am meiſten ſagt. gawohl, ein Mann antwortet darauf. Ein Mann, der glaubt, durch Beruf und perſönliche Er⸗ fahrungen zu dieſer Frage Stellung nehmen zu können und den Gründen nachzuſpüren, die oft in der Tat auf nicht ganz geſchmackvolle Weiſe das Ansehen, die Güte und Würde von Frau, Mutter oder gar Schwiegermutter in Zweifel ziehen. Es iſt richtig: Frauen, die den Mann mit dem Beſen erwarten, wenn er ſpät abends vom Stamm⸗ tiſch nach Hauſe kommt, ſind ausgeſtorben. Aber nicht der unmittelbare Schlag iſt es, der den Mann in der Frau den Hausdrachen ſehen läßt. Es ſind vielmehr die kleinen, unabläſſigen Nadelſtiche, die dem Manne oftmals das Heim vergällen und das Eheleben als Kreuz empfinden laſſen. Wir wollen aber gerecht ſein. Zunächſt werden die wenigſten Männer Kenntnis oder überhaupt Einblick in die zermürbende Mühle des Al ltags⸗ haushaltes haben und, wie der Schreiber dieſes, durch beſondere Umſtände gezwungen geweſen ſein, einmal ſelbſt längere Zeit den Haushalt in allen ſeinen Teilen zu verſehen; alſo Betten machen, Frühſtück beſorgen und Kochen des Mittaa⸗ und Abendeſſens ſamt Spülen des Geſchirrs und auch ſogar noch Kinder betreuen; nur für die Reinigungsarbeiten ſtand an einzelnen Tagen eine Hilfskraft zur Verfügung. Das ewige Einerlei und die an ſich ſo unſcheinbare, aber doch wichtige Sorge um abwechflungsreichen Mittagstiſch, die viele Klein⸗ arbeit mit der Wäſche, Inſtandhaltung der Kleider und vieles mehr engen in vielen Fällen den Geſichts⸗ kreis der Frau ſo ein, daß ihr für ſich kaum irgend⸗ welche Zeit bleibt. Andererſeits hat aber der Mann auch ſein eigenes Arbeitsgebiet, Beruf oder Geſchäft, zumeiſt räumlich getrennt, ſo daß die Frau ihrerſeits wiederum nur wenig von der aufreibenden Arbeit des Mannes ſieht, der im täglichen Kampf mit Vorgeſetzten oder mit Kundſchaft oder mit der Konkurrenz ſich kräftig wehren muß. Nicht zu reden von der oft ſchweren körperlichen Arbeit, die der Mann für die Seinen zu leiſten hat. Zumeiſt behelligt ihn die Frau dann beim Nachhauſekommen mit den Kleinigkeiten ihres Betriebes, ſei es nun, daß ſie Klagen über die Kinder vorbringt oder über das Dienſtperſonal oder Aerger mit der Nachbarſchaft. Der Mann verſteht aber auch häufig nicht, daß die Frau dieſen Auspuff braucht, um ſich ihrer Sorgen zu entledigen: und nun platzen die Gegenſätze aufeinander. Anfänglich gewiſſermaßen gegenſeitig noch zahm, dann aber all⸗ mählich immer unwilliger, bis der Mann, weil er keinen Ausweg weiß, geduldig alles über ſich ergehen läßt. Dieſer Augenblick iſt faſt in jeder Ehe der Wen⸗ depunkt für ein glückliches oder unglückliches Zuſammenleben. Beſitzt der Mann keine Kraft, in entſprechender, ſelbſtverſtändlich nicht verletzender Weiſe der Frau klarzumachen, daß ſich hier gewiſſer⸗ maßen die Intereſſen überſchneiden,— begreift die Frau nicht, daß der Mann jetzt wirklich nichts von den Hausſorgen wiſſen will, dann ergeben ſich immer mehr Unterſchiede in der perſönlichen Auffaſſung der Stellung von Mann und Frau. Geht der Mann am Abend zum Stammtiſch oder in den Verein, und die Gattin iſt böſe über dieſes Alleinausgehen oder Zu⸗ ſpätkommen, ſo wird das erſte und zweite Mal nur geſchmollt, allmählich aber ſteigert es ſich zur Bitternis, die niemand unberechtigt ſchelten kann, wenn er den ſubjektiven Standpunkt in Rechnung ſtellt. Nicht viel anders iſt es auch in manchen Fällen der Kleiderbeſchaffung. Hier muß allerdings den Frauen das Zugeſtändnis gemacht werden, daß ſie trotz aller Modeneuheiten zumeiſt wirklich zu ſpa⸗ ren verſtehen. Sie wiſſen ſich im allgemeinen beſſer mach der Decke zu ſtrecken als der Mann. Aber allzu häufig legt den Frauen der Neid auf die Be⸗ ſitzerin eines neuen Hutes die flehentliche Bitte bis zur Quälerei in den Mund, ſo daß viele Männer, wenn ſie nicht hart ſein wollen, nachgeben, um ſchließ⸗ lich ihre Ruhe zu haben. Es mag dahingeſtellt ſein, ob die Mittel zur Anſchaffung vorhanden ſind. Wir nehmen es einmal an. Aber weil eben die Frau nicht immer weiß, wie ſchwer Verdienen iſt, gibt ſie auch gelegentlich das Geld leichter aus. Sie hat vielfach — vor allem, wenn ſie ſich nicht ſelbſt ſchriftlich Rechenſchaft gibt— keine Ueberſicht über die Aus⸗ gaben. Durch die Teilnahme der Frau an den Sorgen des Mannes,— durch wirklich verſtändnis volle Kameradſchaft und Mithilfe bei der Meiſterung des täglichen Lebens und aller ſeiner Schwierigkeiten aber wird ſich faſt immer eine auch vom Manne voll anerkannte Gemeinſchaft der Ehegatten bilden. Und wo die einmal vorhanden iſt, wird jeder die menſchlichen Schwächen des andern willig mit in Kauf nehmen und gutmütig darüber hinweggehen, ohne mit Spott zu verletzen. Auch wir Männer ſind ja nicht unfehlbar,— das dürfen wir ruhig zugeben. Unſere Frauen werden uns deshalb nur umſo lieber haben. u. Aebers Ziel hinausgeſchoſſen Auf der Reichstagung des Reichsverbandes „Deutſche Frauenkultur“ wandte ſich die Füh⸗ rerin des Deutſchen Frauenwerkes, Frau Ger⸗ trud Scholtz⸗Klink, gegen die Beſtrebun⸗ gen gewiſſer Frauenverbände, die ſich um die Geſtaltung eines Frauentyps bemühen. Die bewußte Suche nach dem„Typ“ hat ſich bei uns eingeſchlichen als das falſche Ideal aus jener Zeit, die gewaltſam, gewiſſermaßen nach einem vor⸗ her auf Papier geworfenen Modell, die ſogenannte „Individualität“ ſchuf. Sie war Eigenart um jeden Sie gehören zusammen! Preis, auch wenn ſie nur von der Modiſtin, des Frt⸗ ſeurs und anderer Gnaden herſtammte. Aber jetzt wollen Spießerinnen mit umgekehrtem Vorzeichen der nationalſozialiſtiſchen Frau das Recht abſprechen auf die angenehmen Lebensformen, deren Pflege von jeher das Vorrecht der Frau iſt. Jene weiblichen Eiferer haben merkwürdige Vorſtellungen von dem„heroiſchen“ Stil. Sie glauben ſich nicht nur gegen das Ungeſunde und Uebertriebene wen⸗ den zu müſſen, ſondern für ſie iſt gerade das Ge⸗ ſunde, Gepflegte und Angenehme ein rotes Tuch. Vernachläſſigung und Uniformierung ſcheinen ihr der geeignete Ausdruck für die Weſens⸗ art der deutſchen Nationalſozialiſtin zu ſein. Ein hübſch gedeckter Tiſch, ein ſorgfältig bereitetes Mahl. Freuden des Daſeins, die nicht durch Kapital, ſon⸗ dern durch Schulung des Geſchmacks, des Geſchickes und der Beweglichkeit deutſcher Frauen zu erzielen ſind, gelten ihr als ſpießbürgerlich und verwerflich. Es iſt aber viel eher das Ziel der national⸗ ſozialiſtiſchen Frau, angenehme und vernünftige Lebensformen jeder Volksgenoſſin zugänglich zu machen, wie ſie andererſeits ſtets bereit iſt, den not⸗ wendigen Verzicht auf ſolche Aeußerlichkeiten zu leiſten, der heute unter dem Zeichen der Volks⸗ gemeinſchaft leichter zu ertragen iſt denn je. Der Schuh im Kleiderſchrank In den meiſten Haushaltungen werden Schuhe und Stiefel unſachgemäß aufbewahrt. Daß Schuhe auf Leiſten oder Spanner zu ziehen ſind, weiß man heute erfreulicherweiſe faſt überall. Der Boden des Kleid erſchrankes aber iſt nicht der richtige Aufbewah⸗ rungsort für Schuhwerk. Warum gibt es nicht in jedem Haushalt einen Schuhſchrank? Die Koſten für ein ſolches Möbel ſind ganz gering. Wer ein wenig geſchickt iſt, kann ſich einen ſolchen Schrank aus einer alten Kiſte ohne allzu große Mühe ſelbſt zurechtzimmern Die Kiſte wird dann ſauber abgehobelt und mit Firnislack ver⸗ ſehen, ſo daß ſie nicht ſtörend wirkt. Wer beſonderes Talent dazu hat, kann die Schranktüren mit ein paar bunten Zeichnungen verſehen, um die Wirkung zu erhöhen. Hier eröffnet ſich übrigens eine günſtige Ausſicht für die Möbelinduſtrie. Eines ſollte aber nicht vergeſſen werden: Der Schuhſchrank muß Luftlöcher haben, damit das Schuhwerk richtig ausdünſten kann. Für die Pflege und Erhaltung der Schuhe iſt die Zufuhr friſcher Luft außerordentlich wichtig. Greta Garbo als Modeſchöpferin Nachdem wir die Greta⸗Garbo⸗Friſur und Garbo⸗Mütze hinter uns haben, kommt jetzt die ein Kragen in Mode, den wir ebenfalls Greta Garbo zu verdanken haben. der„Königin⸗Chriſtine⸗Kragen“. Er wird nach der ſchwediſchen Königin Chriſtine benannt, welche von Greta Garbo in ihrem neueſten Film mit großem Erfolg verkörpert wird. Da dieſer Königin⸗Chriſtine⸗Kragen nicht nur neuartig, ſondern vor allen Dingen ſehr kleidſam iſt, wird er gerne, wo immer nur angängig, im Ori⸗ ginal und in Variationen getragen. Für Mannheim⸗Ludwigshafen hat ſich das be⸗ kannte Modehaus Neugebauer an den Planken den Alleinverkauf geſichert. 8 350 — HHHHqHüůñ̃ ü——.— Lumpezig und Katzepuſſeli Von Wilhelm Kohl Die dreizehnjährige Hildegard und der ſieben⸗ jährige Butz, Nachbarskinder, trafen ſich vor dem Kolonialwarenladen. Butz hatte dort Einkäufe ge⸗ macht. In der einen Hand trug er einen Korb mit verſchiedenen Tüten darin, die andere war gefüllt mit etwas, das Hildegard nicht ſehen konnte, das Butzens Fauſt aber anſcheinend ſchon ganz klebrig gemacht hatte. „Was heſch du do, Buß?“ fragte ſie. „Gutſele“, ſagte Butz, indem er die Hand öffnete. „Lueg, Hillegard“, ſo erklärte er,„das iſch für Pauli, des iſch mins, des iſch für d Bärb, und des iſch fürs Männli.“ „Do hän ihr alle vier ebbes“, meinte Hildegard. „Gell, do hän mir alle vier ebbes“, beſtätigte Butz. Sie gingen gemeinſam weiter, heimwärts zu. Unter⸗ wegs bemerkte Hildegard, wie Butz die Hand mit den Hutſele an den Mund führte.„Ha— du frißt jo drvo!“ ſagte ſie entrüſtet. „Weiſch, Hillegard“, erklärte Butz,„d Pauli, der brucht keins. Ha— was denkſcht denn du, e Kerle wie der! Der kummt Oſchtere us dere Schuel! Der tät mi jo eint hiinlangel“ Sie gingen wieder weiter.—„Ha— un d Bärb? Der ihrs heſch jo jetz au im Mul!“ „Weiſch, Hillegard“, erklärte Butz„d' Bärb— in dere vorig Woch, do het ſie au Gutfele'het, do het ſie mir au nir mitgä. Ha— des fallt mi grad ii!“ Hildegard, nach einer Weile:„Ha— un's Mäunli? Dem ſins frißt jetz au?“ „Weiſch, Hillegard“, ſo erklärte Butz,„s Männli wann i heimkumm, un i hän ebbes fürs Männli, do welle ſte au, do welle d' Pauli un d' Bärb au. Weiſch, daß ſie Ruh halte.“ Hildegard, nach einer Weile:„Un ſell wo du do moch heſch?“ Butz„Ha— ſell iſch doch mins!“ „Was machſch jetz do drmit?“ 8 „e— ſell tu t mir ufhebe“, ſagte Butz. „ iſch ſcho ganz bri⸗ig“, meinte Hildegard * Butz betrachtete kritiſch das reſtliche Gutſele. „Weiſch, Hillegard“, ſagte er,„ſell ſin kei guti Gutſele — e rächts Lumpezig iſch des.“ Und er ſchob das Lumpenzeug, um damit zu räumen, auch noch in den Mund, unterließ auch nicht, ſeine Pranke gehörig abzuſchlecken, nach allen Regeln der Kunſt. Nun war Hildegard aber doch entrüſtet.„Du biſch mir e feins Bürſchli“, ſagte ſie—„du willſch bim Jungvolk ſi?!“ Hoho— das ging Butz aber doch zu weit. Er ſtellte ſeinen Korb zu Boden—„Des ſollſch ſähne!“ und er ſtürzte ſich mit Feuer ins Gefecht. Gegen eine ausſichtsloſe Uebermacht— freilich, Hildegard war ja ſechs Jahre älter als er. Sie watſchte ihm rechts und links einige um die Ohren. Aber da kam Paul, Butzens älterer Bruder, herangebrauſt.„Was heſch du mit im Butz, Hille⸗ gard?“ rief er, und es ergab ſich eine für Hildegard äußerſt gefahroͤrohende Sachlage. 7 Hildegard, zu ihrer Entlaſtung, hätte nun Butzens ſchmähliches Verhalten wohl gebührend anprangern können. Aber das tat ſte nicht.„Des iſch e frecher Kerle“, ſagte ſie nur. Und Butz, die Situation erfaſſend:„Loß ſte gä, Pauli, oͤb kann d' Hillegard nix drſir.“ Ob Paul dies nun einleuchtete, ob er Hildegards Feſtſtellung grundſätzlich nicht anzweifelte— er ſah jedenfalls von irgendwelchen Tätlichkeiten ab, und er machte auch keine Einwendungen, als Butz ihn auf⸗ forderte:„Kumm, Pauli, mir welle heim.“— Am nächſten Tag ſagte Butz zu Hildegard:„Hille⸗ gard, mir hän jungi Katzepuſſeli, nini(neun)— e ganz Neſcht— willſch eins, e ſchens?“ „Sell mecht i ſchon“, ſagte Hildegard,„aber frog. 'erſcht dini Muetter.“ 5 „O mei— ſell will ſie verſuffe!“ ſagte Butz.„Aber mir lide's nit, d' Bärb un i. Aber gell, wartſch noch e par Tag, Hillegard. Weiſch, ſie hän d' Auge noch zue, un ſie werd au wüetig, d' Alti. Aber dann kriegſch eins, s ſchenſt, wo oͤrbi iſch.“ „S iſch rächt.“ Und ſo geſchah's auch. Nach einigen Tagen kriegte Hildegard ihr Katzepuſſeli— ein ſehr ſchönes. Speiſezettel des Hoffräuleins Vom Eſſen und Trinken in früheren Zeiten.— Ein geſunder Appetit. Mit großem Vergnügen leſen wir in alten Chro⸗ niken, wie viel reichlicher und üppiger man in ver⸗ gangenen Jahrhunderten aß, wie viel mehr Mahl⸗ zeiten man zu ſich nahm und welch großen Durſt man hatte: Gerade aus England gibt es einige ſehr draſtiſche Beiſpieſe, was für beſonderen Wert man auf eine reichbeſetzte Tafel legte, und die Ahnen der„ſpindeldürren Miſſes“ ſcheinen durchaus keinen Wert auf dire ſchlanke Linie gelegt zu haben. Da beſteht noch ein amüſanter Erlaß, den Hein⸗ rich VIII. für die Speiſezettel eines Hoffräuleins, das ſich ſeiner beſonderen Gunſt und Wertſchätzung erfreuen konnte, herausgab, und der ein entzücken⸗ des Beiſpiel dafür iſt, was in damaliger Zeit für eine Dame von Welt als ſachgemäße Ernährung galt: „Wir König Heinrich VIII. uſw. wollen und be⸗ fehlen, daß unſerer teueren und vielgeliebten Lady Lucie auf ihrem Zimmer die folgenden Gerichte ver⸗ abreicht werden: Zum Frühſtück jeden Morgen ein ganzer Rinds⸗ braten von der Lende, eine Fruchttorte, ein Brot von vier Pfund und eine Gallone Bier. Zum Mittagstiſch: ein Stück Pökelfleiſch, Stück Roaſtbeef, irgendein Frikaſſee von unſerm Tiſch, ein Brot von vier Pfund und eine Gallone Bier. Zum Nachtiſch vor dem Schlafengehen: ein Kuchen und eine halbe Gallone Wein aus unſerem Keller.“ Dagegen war das Frühſtück der Königin Eliſa⸗ beth von England, der jungfräulichen Königin, ſehr ein viel beſcheidener. Sie begnügte ſich mit einigen Butterbroten, einem Stück Lende vom Hammel und einem ſolchen vom Rind, dazu trank ſie Bier und außerdem Hammel⸗ und Hühnerbrühe. * Und nun noch eine kleine Geſchichte eines„Rie⸗ ſenmagens“ aus jener eßfreudigen Zeit: Es handelt ſich da um die Klage einer Dame gegen ihren ſoeben in ihre Dienſte getretenen Kam⸗ merdieners. „Dieſes Scheuſal“, ſchrie ſie vor Gericht, und da⸗ mit meinte ſie ihren neuen Diener.„Er bringt mir meinen ganzen Haushalt in Aufruhr. Für morgen habe ich ein großes Eſſen für 60 Perſonen angeſetzt und dazu alle nötigen Vorbereitungen getroffen. Was glauben Sie nun, tut dieſer entſetzliche Menſch? Im Handumdrehen hat er die geſamten Vorräte ver⸗ ſchlungen; Vorſpeiſen, verſchiedene Braten, Zwi⸗ ſchengerichte, Süßſpeiſen und dazu noch ungezählte Flaſchen Wein.“ Der Angeklagte geſtand ſeine Tat ein, führte aber zu ſeiner Verteidigung an:„Iſt denn meine Herrin nicht verpflichtet, mich zu ernähren? Für den Um⸗ fang meines Hungers kann man mich doch nicht ver⸗ antwortlich machen!“ Außerdem ſei er fälſchlich be⸗ ſchuldigt worden, er habe bei weitem nicht alles auf⸗ gegeſſen, ſondern nur einen kleinen Teil. Die Dame habe unglaublich übertrieben. Er wiſſe noch ſehr gut, was es geweſen wäre: er hätte ſich mit einem Roaſtbeef von dreißig Pfund begnügt, außer⸗ dem ſei ein geſpickter Puter dageweſen und einige Faſanen, die ihm recht gut geſchmeckt hätten; dann wären da ein paar kleine Platten mit Haſen und Spanferkeln geweſen, die man nicht vergeſſen dürfte; und ſelbſtredend habe er dazu einen Schluck trinken müſſen, damit es beſſer rutſchte; es könnten wohl ſo an die 20 Flaſchen Wein geweſen ſein.„Das wäre aber auch alles.“ i Der Richter war ein weiſer, gerechter Richter, der die Sitten und Gebräuche ſeiner Zeit gut verſtand, und deshalb ſprach er auch den nimmerſatten Bur⸗ ſchen frei. Er erklärte: ein derartiger Hunger und ein ſo ausgedehnter Magen ſeien ſchuld daran, man könne weder ein Verbrechen noch eine Strafe daraus machen. Seite/ Nummer 491 Mittwoch, 24. Oktober 1934 Eine Badener und Pfälzer prüfen Es war noch Nacht, als ſie ſich rüſteten zur letzten oder vorletzten Reiſe in die alte Saar⸗Heimat, die Mannheimer und Ludwigshafener, die Heidelberger und Speyerer, die Wormſer und die Frankenthaler, Schweſtern und Brüder vom Bund der Saarvereine. Die meiſten von ihnen ſtammen nicht nur aus dem Abſtimmungs⸗Gebiet, ſondern ſind auch abſtimmungsberechtigt. So gaben ihnen ihr Hei⸗ matbund und die Reichsbahn noch einmal eine wohl⸗ feile Gelegenheit, perſönlich die Ab ſtimmungs⸗ liſte daheim an der Saar zu überprüfen. In allen Einzelheiten müſſen Name, Vorname, Mäd⸗ chenname, Geburtstag, Geburtsort uſw. ſtimmen, weil der neutrale Abſtimmungskommiſſar am 13. Ja⸗ nuar genaueſte Uebereinſtimmung mit dem Paß oder Perſonalausweis fordert. Am 25. Oktober iſt Schluß mit der Möglichkeit nachträglicher Berichtigung. So ſtanden wir am Sonntag an den rieſigen, wohl⸗ geſicherten Aushang⸗Tafeln in den Treppenhäuſern der Bürgermeiſtereien und auf den Straßen davor. Im Homburg(Saar) waren Hunderte aus unſerem Verwaltungs⸗ Sonderzug ausgeſtiegen und weiter⸗ gefahren zu ihren Verwandten, Freunden und Be⸗ kannten in allen Teilen der alten Saarheimat. Der Reſt blieb zuſammen bis St. Wendel(Saar), dem Endziel dieſer Fahrt. St. Wendel feierte an diaſem Tag und den beiden folgenden ſein größtes Feſt, den Na⸗ menstag ſeines Schutz⸗Patrons, des Heiligen Wendalinus, der Sage nach eines ſchottiſchen Königsſohnes, der hier in dieſer Gegend als Leibeigener die Schafe hü⸗ tete und das Volk zum Chriſtentum bekehrte. Schon Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ilgerfahrt fürs Vaterland in St. Wendel die Wahlliſten im Bahnhof der freundlichen, mittelalterlichen Stadt begrüßte uns der Ortsgruppenleiter der Deutſchen Front, Steeg, als ſeine lieben Gäſte. Leider müſſe man ſo manches feſtſtellen, was ſich im Abſtimmungs⸗ kampf nicht vermeiden laſſe; draußen, vor dem Bahnhof, werde eine Zeitung verteilt, die man nicht mit ins Reich nehmen dürfe. Er hoffe, daß wir bald die Gewißheit mitnehmen würden, daß unſere Brü⸗ der und Schweſtern an der Saar am Abſtimmungs⸗ tag ihre Pflicht erfüllen werden. Gemeint war, wie ſich ſpäter herausſtellte, die „Neue Saaxpoſt“, oder, wie ſie im Volksmund ſchon immer heißt, die„Neue Saarpeſt“. Hätte Steeg ein Wort mehr gewagt, als daß ihre Einfuhr ins Reich verboten iſt, ſo wäre er unweigerlich ſchwer beſtraft worden; die Separatiſten und Emigranten ſpionieren überall herum und beſchnüffeln erwieſener⸗ maßen erſt recht unſeren Beſuch. Die Regierungs⸗Kommiſſion in Saarbrücken hatte ſogar noch in den letzten Tagen in St. Wendel an⸗ gemeldet, daß die erforderliche„Genehmigung“ zur Verteilung der Saarpeſt von Amts wegen noch nicht erteilt war. Die Verzögerung war daher gekommen, Haß begreiflicherweiſe der Bürgermeiſter dieſe höchſt unerfreuliche Amtshandlung an den Landrat abzu⸗ ſchieben verſucht hatte und umgekehrt. Im Gegen⸗ ſtoß wurde inzwiſchen„Der deutſche Katholik an der Saar“ verbreitet, den zu genehmigen einem deutſchen Verwaltungsbeamten gewiß mehr Freude macht. Als wir ſchließlich den Bahnhofs⸗Vorplatz betra⸗ ten, ſahen wir übrigens nur noch unleſerlich be⸗ ſchmutzte und zerfetzte Reſte der Saarpeſt in den Goſſen liegen; da liegt ſie ja ſchließlich richtig. Im Wendelsdom mit dem entzückend„vermanſch⸗ ten“ Stil ſeiner Spitz⸗ und Doppel⸗Zwiebel⸗Türme, vor dem Grab des Stadtheiligen Wendalinus, be⸗ grüßte uns im Verlauf des feierlichen Hochamtes auch der höchſte Geiſtliche von der uralten Kanzel her. Das war viel Ehr', die vor allem Volk gerade uns Landsleuten vom Rhein und vom Neckar zuteil ward; waren doch in dieſe kleine Stadt von 9000 Einwohnern noch 4 oder 5 andere Sonderzüge eingelaufen. Kaplan Mohr führte uns nach Tiſch zum Grab⸗ mal Wendalinus' vor dem Hochaltar; in dieſem Sar⸗ kophag ruhen ſeit Gründung der Stadt, alſo ſeit 602 Jahren, die Gebeine des Heiligen in einem Glas⸗ ſarg, den der Biſchof von Trier dann und waun öffentlich zur Schau ſtellt. Der Bauer rechnet ihn zu ſeinen Schutzheiligen und gießt krankem Vieh ein Tröpfchen Waſſer aus dem St.⸗Wendelsbrunnen bei St. Wendel in den Trog. Erwähnt ſei aber am Schluß noch, daß, angefeuert vom Erfolg aller dieſer Saarfahrten unſerer rührigen Saarvereine, die unter Leitung des erprobten Reiſe⸗ organiſators Degro ſtehen, am Donnerstag, 1. November, noch ein Son⸗ derzug von Mannheim ⸗ Ludwigshafen ins Saargebiet geleitet wird. Rückfahrt erfolgt erſt am Sonntag, dem 4. November. Allen Saarländern in der Pfalz, in Baden und Heſſen bietet ſich damit billigſte Gelegenheit, zu Allerheiligen die Gräber ihrer Angehörigen in der Erde unſeres Saarlandes zu beſuchen. Fer⸗ ner können von Saarbrücken aus auch die Gräber unſerer gefallenen Helden des Weltkrieges beſucht werden, insbeſondere um Verdun. Anmeldungen erbittet der Verkehrsverein Saarbrücken, Reichsſtr. 3. Schließlich wird auch denjenigen Volksgenoſſen, die erſtmalig das Saargebiet kennen zu lernen wünſchen, Gelegenheit geboten, mit Kraftwagen gemeinſam den Kartoffel⸗Ausgabe für die zum Winterhilfswerk 1934/35 gemeldeten Be⸗ dürftigen der Gruppe A(Familien mit 8 und mehr Perſonen), der Gruppe B(Familien mit 6 und? Perſonen) der Ortsgruppen: Deutſches Eck Friedrichspark Humboldt Jungbuſch Lindenhof Neckarſtadt⸗Oſt Oſtſtadt Rheintor Schwetzingerſtadt Strohmarkt. Die oben aufgeführten Bedürftigen⸗Gruppen haben ſofort die zugeteilten Kartoffeln in der Gutjahr⸗ Fendelhalle, Werfthallenſtraße 31/33, abzuholen. Die Kartoffel⸗Gutſcheine ſind vorher bei der für den Wohnbezirk des Bedürftigen zuſtändigen NS. Stelle gegen Entrichtung der Anerkennungsgebühr — je Zentner 30 Pfg.— in Empfang zu nehmen umſtrittenen Gau und den herrlichen Warndtwald zu bereiſen. Alle Teilnehmer fahren auf Sammel⸗ paß, brauchen alſo auch für die Verdunfahrt zu un⸗ ſeren Kriegergräbern keinen Einzelausweis ober Paß. Dr. Fritz Haubold, Ludwigshafen. e. Am Eckig eingeſetzte Ar⸗ mel in Armband⸗ länge geben dem einfachen Mantel⸗ kleid Schick. Ullſtein⸗ Schnitt K 6258 Der weite Kimono⸗ rmel an einem Kaſackkleid aus ſchwarzer und wet⸗ ßer Kunſtſeide. Ull⸗ ſtein⸗Schnitt K 6319 Sehr malertſch ſehen an dem ſchwarzen Seidenkleid die gro⸗ ßen Pierrotärmel in Weiß aus. Ull⸗ ſtein⸗Schnitt K 6321 rmel erſcennt man die Mu beſonderer Liebe nimmt ſich die Mode in dieſem Winter der Armel an. Bei den Röcken ſpart ſie an Stoff, aber bei den Armeln erlaubt ſie ſich einen kleinen Luxus. Ganz übermütig wird ſie manchmal, wenn es ſich darum handelt, einem Nachmittagskleid durch den aparten Armel zu feſtlichem Ausſehen zu verhelfen. Da läßt ſie alle ihre Minen ſpringen und kann ſich nicht genug tun an launigen Einfällen, die ſämtlich nur auf das eine Ziel hinſtreben, ſchöne Frauen ſtein⸗Schnitt K 6354 Das Kleid aus ſchwarzem Panama hat einen roſa Ar⸗ 20 mel, den ſchwarze 8 Blenden beſetzen. Ul , e An dieſem getupften Taftkleid ſind die Armel in modiſcher Weiſe geſchlitzt. Ull⸗ ſtein⸗Schnitt K 6358 Doppelſeitiger Ma⸗ telaſſeekrepp iſt hier teils von der einen, teils von der andern Seite verarbeitet. Ull⸗ ſtein⸗Schnitt K 6316 Dreivtertellange Rag⸗ lanärmel mit abſtechen⸗ der Garnitur in der Ell⸗ bogengegend an einem braunen Kleid. Ullſtein⸗ Schnitt K 6323 Node durch ſchöne Kleidung noch ſchöner zu machen. Man beſinnt ſich darauf, daß weite Armel kleine Hände machen, und bringt uns die verſchiedenſten Arten von unten offenen weit ausfallenden Armeln in Vorſchlag. Neben ganz ſchlichten Armeln vom Kleiderſtoff ſolche, die ſich aus vielen, übereinander geſtuften Tellerchen zuſammenſetzen und die in leuchtendem Weiß zu dunklen Kleidern ſehr maleriſch zu ſagen ſcheinen: ſchaut her, wir ſind's. Es gehört zu den beliebteſten Anord⸗ nungen der Mode, die Armel teilweiſe aus einem andern Stoff zu fertigen. Garnierſeide kommt hierfür in Frage, Plauener Stickereiſtoffe, Durchbrucharbeit ſowie Spitze oder die Abſeite der doppelſeitigen Kunſt⸗ ſeidengewebe. Unter ihnen gibts höchſt eigenartige, matelaſſeeartig gepreßte für Nachmittagskleider und Jäckchen. Haben Sie ſchon einmal darauf geachtet, wie ſackig manche Armel unter dem Arm ſitzen? Die Schneide⸗ rin nennt das Kimonbärmel, und ſie wird Ihnen erklären, daß hier eine Abſicht der Mode vorliegt, denn Kleid⸗ oberteil und Armel ſind in einem Stück zugeſchnitten. Daneben finden Sie viel Raglanärmel mit der zum Hals laufenden ſchrägen Naht oder eckig eingeſetzte Armel von neuer Form. Iſt der modiſche Armel nicht lang, ſo ſchließt er unter dem Ellenbogen ab. Er zeigt die heutige Dreiviertel; länge. Damit wird Platz geſchafft für die breiten Armbänder, die unſte Damen gern zwei⸗ und dreifach über dem Handgelenk tragen. Sagt alſo jemand, ſeine Armel hätten Armband⸗ länge, dann wiſſen Sie, was damit gemeint iſt. Häufig ſieht man an drapierten Armeln noch Schlitze mit durch⸗ scheinenden Oberarmen. Dies neck ſche Spiel vom Zeigen und Ver. bergen gefällt den Damen zu gut Vor allem paſſen die neuen gar⸗ nierten Armel, abwechſlungsvoll wie ſie ſind, ausgezeichnet in die heutige Moderichtung. Sie machen das Reiche, bildhaft Dekorierte mit, ohne unverantwortlich verſchwenderiſch mit dem Material umzugehen. M. G. 89 b MANNNEIN an den Planken neben der Hauptpost * Mai du Zulu unn ſiuln Tuttemung von besschtshaaren Rorsells. cummiguriel für keine Damenschneiderei Jochub⸗ lud Olband bel Tui un.& Kunu zue, akad. gept. Lehrern Warzen, Leberfleeken, Mitesser usw. Geschw. 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Als er vor zweieinhalb Jahren zum ſiebenten Male das große Los zog, wurde er vom Gewinner, einem reichen Plantagenbeſitzer in Auſtralien, als eigen an⸗ genommen. Wie ein Filmroman klingt die Lebens⸗ geſchichte des jetzt 17jährigen Charles Mac Lean, der guf ſeiner Reiſe nach Auſtralien auf wenige Tage in Wien und Budapeſt Aufenthalt nahm.„Ich weiß ſelbſt nicht, wie das alles gekommen iſt“, erzählte der junge Weltreiſende.„Ich habe meinen Vater im Krieg, meine Mutter unmittelbar nach Kriegsende verloren. Kaum zwei Fahre alt,. hat man mich ins Waisenhaus von Dublin gebracht. Dort führte ich mit den anderen Waiſen ein durchaus angenehmes Leben. Daß ich aber noch reich werden ſollte, das habe ich mir nicht träumen laſſen. Im Frühjahr 1930 wurde ich durch das Los zu den Ziehungen der Sweepſtake⸗Lotterie beſtimmt. Drei Kinder zwi⸗ ſchen zehn und ſechzehn Jahren werden allfährlich auserwählt, aus dem Glücksrad die großen Loſe zu ziehen. Ich kam als letzter dran. B G 19 335 war die Nummer des großen Preiſes, den ich aus der Trom⸗ mel zog. Im Herbſt des gleichen Jahres kam ich abermals zur Ziehung. Wieder zog ich den Haupt⸗ treffer. Im darauffolgenden Jahr habe ich dreimal bie großen Preiſe gezogen. Ein Jahr darauf brachte ich abermals zwei Losbeſitzern den Haupttreffer. Der letzte der ſieben Gewinner iſt mein Aooptiv⸗ pater, zu dem ich jetzt fahre.“ Charles Mac Lean erhielt von den Beſitzern der von ihm gezogenen anderen ſechs Loſe lebenslängliche Renten ausgeſetzt, die ihm ein ſorgenloſes Daſein ſichern. Darüber hinaus wird der blonde Jüngling einmal das Erbe ſeines neuen Vaters antreten. Grund genug, von der Welt begeiſtert zu ſein. * — Im Jahre 1924 wurde der Fleiſcher Kpagil aus Beſtroſchitz in der Tſchechoſlowakei, als er vom Markt in Oelmütz nach Hauſe fuhr, erſchlagen und ſeiner Barſchaft von 30 000 Kronen beraubt. Da ein Zeuge ausſagte, daß er den Er⸗ mordeten vor ſeinem Tode mit einem Müglitzer na⸗ mens Kovarik zuſammen geſehen habe, wurde Ko⸗ varik feſtgenommen und auf Grund dieſer Ausſage und noch anderer verdächtiger Umſtände zum Tode verurteilt. Kovarik, der immer wieder ſeine Un⸗ ſchuld beteuerte, wurde zu lebenslänglichem Kerker begnadigt. Jetzt iſt in dieſer Sache eine Wendung eingetreten. In einer flowakiſchen Sſadt erhängte ſich ein gewiſſer Zajie, der ein Schreiben hinterließ, in dem er angab, nicht mit dem Mord auf dem Gewiſſen vor ſeinen höchſten Richter treten zu können; er wolle nicht, daß ein Unſchuldiger für ihn büße. Zajic bekannte ſich zu dem Mord und ſchilderte genau die Tat. Die Eltern Kovariks ha⸗ ben bei der Staatsanwaltſchaft in Olmütz ein Ge⸗ ſuch um Erneuerung des Gerichtsverfahrens einge⸗ brach! * — Die kleine Stadt Treviſo in Norditalien iſt aus dem Häuschen geraten. Es iſt nämlich etwas ge⸗ ſchehen, was an Zauberei oder zumindeſt an gren⸗ zenloſe Gemeinheit grenzt. Das Prunkſtück der Stadt, die neue Brücke. iſt über Nacht entwendet worden. Man muß wiſſen, daß die alte Brücke ihren ROMAN VON HEDDAWESTENSBERGER Brigitte iſt Peters Blick lächelnd gefolgt. Da kann man ſehen, wie fremd doch Peter die eigene Heimat geworden iſt! Anzunehmen, daß auch nur einer der Bürger hier auf der Rheinſtraße oder ſonſt irgendwo in wichtigen Straßen ſein Haus hergäbe! Wir ſind doch hier am Niederrhein und nicht in USA! Aber wenn er einen Moment Geduld haben will, läuft ſie nur ſchnell noch hinüber zum Metzger, für Mutter den Panhas beſtellen, und dann wird ſie ihm zeigen, wo das neue Hotel ſteht. Peter ſieht ihr nach, wie ſie mit ihrem Einkaufs⸗ netz und dem braven Hütchen davontrabt, in den Metzgerladen von Manes Hüsgen hinein. Komiſch, nun ſteht er da und wartet auf Brigitte Flies, wie er ſchon früher als Sekundaner auf ſie gewartet hat— häufig genug auch vor der Tür vom Metzger Hüsgen. Nur—: Damals tat er's in glühender Verltebtheit. Und heute? Nicht zu leugnen—: Brigitte gefällt ihm auch heute. Ausnehmend ſogar. Sie kann doch erſt knapp fünfundzwanzig ſein und hat doch ſchon ſo was wie eine kleine, fleißige Madonna an ſich. Und ſo lächer⸗ lich das auch iſt: Daß ſie das Einkaufsnetz da am Arm hat und geſtopfte Zwirnhandſchuhe trägt, macht ihm direkt eine Art von herzlichem Spaß. Er weiß ſelbſt nicht, warum. Vielleicht nur, weil er überhaupt, ſeit er die erſten Häuſer von Düllkirchen geſehen hat, ſo ein komiſches, zärtlichbeluſtigendes Gefühl in ſich ſpürt? Brigitte iſt ſehr raſch wieder da.„So— und jetzt hinunter zu dem neuen Grand⸗Hotel!“ g Sie ſagt es mit einem leiſen Spott. Aber Peters Gedanken ſind ganz andere Wege gegangen; er merkt es gar nicht. Manclstone Hdumt ainen uoνα Zwäölf Jahre mit Gewissenslast auf der Flucht Es iſt nun genau zwölf Jahre her, ſeit die Ge⸗ ſchichte mit Grandſtone und ſeinem Mord begann. Da mals war er in der Nähe von Rouen in Frank⸗ reich in einer Kraftwagenwerkſtätte tätig geweſen und wurde eines Abends mit ſeinem Berufsgenoſ⸗ ſen Jules Hulot zur Ausbeſſerung eines Wagens auf die Landſtraße hinausgerufen. Der Abend war recht kalt. Als die Ausbeſſerung beendet war, gingen Jules und Frederie in eines der Gaſthäuſer an der Straße und„wärmten“ ſich ein wenig auf. Grandſtone trank vielleicht ein Glas zu viel. Jedenfalls begann er zu krakehlen und fing ſogar mit ſeinem Freund Jules einen kleinen Streit an. Ein Wort gab das andere. Sie gingen verärgert aus dem Gaſthaus. Auf dem Heimweg ſetzte ſich die Auseinanderſet⸗ zung fort. Während ſie über die Seinebrücke gin⸗ gen, wurden ſie handgemein. Frederie Grandſtone nahm ſeinen Schraubenſchlüſſel aus dem Arbeitsſack und ſchlug damit auf Jules ein. Er ſah ihn zuſam⸗ menbrechen. Hinter ſich hörte er Stimmen. Er wollte ſeine Tat verbergen. Haſtig nahm er den Be⸗ wußtloſen und warf ihn über die Brüſtung in die Seine. Dann lief er, ſo ſchnell ihn ſeine Beine tru⸗ gen, davon. Als er am anderen Morgen mit ſehr ſchwerem Kopf aufwachte, verſuchte er vergebens, ſich genau auf die Ereigniſſe des letzten Abends zu entſinnen. Sie tauchten in verworrenen Bildern auf. Er— Frederie Grandſtone, hatte jemanden totgeſchlagen, hatte den Toten in die Seine geworfen. Entſetzt eilte Frederie in oie Wohnung des Jules: er war nicht nach Hauſe gekommen! Kalter Angſtſchweiß ſtand Grandſtone auf der Stirn. Er griff aufgeregt nach den Zeitungen. Da hatte man aus der Seine eine Männerleiche geborgen— unterhalb Rouen. Mit Kopfverletzungen, die vermutlich von einem Schlag herrührten Es konnte kein Zweifel ſein; das war ſeine Tat, der Tote war Jules. Man würde bald erfahren, daß er zuletzt mit ihm zuſammen war, daß ſie Streit miteinander hatten. Man würde vielleicht jetzt ſchon Dienſt ſo gut verſah wie die neue. Aber dann kamen Meinungen in der Gemeindevertretung auf, daß die Brücke unanſehnlich ſei und morſch, daß es gefähr⸗ lich ſei, ſie zum Durchgangsverkehr immer noch zu benutzen, wenn ſie auch für Fuhrwerke geſperrt ſei. Eine andere Brücke müßte her, eine, die ſtabil und neu ſei. Dem wurde entgegengehalten, daß die alte Brücke ein lebendiges Stück Treviſos ſei, und daß die Pietät gebiete, ſie zu erhalten. Schließlich endete der Streit der Meinungen damit, daß man beſchloß, die alte Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle eine neue Brücke zu bauen. Um aber eine„Sehens⸗ würdigkeit“ zu ſchaffen, ließ man ſie aus echt ameri⸗ kaniſchem Lärchenholz herſtellen, mit Bildhauerarbeit und Schnitzereien darin, künſtleriſch wertvoll und den Trepiſanern ein wahrhafter Stolz. Man hatte ſich mit allem ausgeſöhnt. ſelbſt mit dem Abbruch der alten Brücke. Und als das neue Werk errichtet war, da kam jung und alt herbei, um es zu beſichtigen, und endlich wurde die dreißig Meter lange Brücke in feierlichem Akt eingeweiht. Der Bürgermeiſter zerſchnitt das Band und übergab ſie dem Verkehr. Als am nächſten Morgen die guten Leute von Tre⸗ viſo an das Flüßchen kamen, konnten ſie nicht an das andere Ufer gelangen: es war keine Brücke da. So ſehr ſie auch die Augen rieben, die wundervolle Lärchenholzbrücke war verſchwunden. Sie war von kundiger Hand einfach abgebaut worden dreißig Me⸗ ter Brücke waren in ſtiller Nacht geſtohlen worden. Die ſofort einſetzenden Nachforſchungen führten bis⸗ her zu keinem Ergebnis. Alle Spuren, die man ver⸗ folgte, erwieſen ſich als falſch. und nirgends tauchte „Iſt es nicht eigentlich furchtbar komiſch“, ſagt Pe⸗ ter,„daß ich nun— gewiſſermaßen einfach dadurch, daß ich dich zufällig als erſten Menſchen bei der An⸗ kunft in Düllkirchen traf— die Fäden genau da wle⸗ der aufnehme, wo ich ſie damals fallen ließ? Weißt du noch: Als Vater mich nach der Penne zu dem Bäcker in die Lehre ſteckte, da ſind wir auch oft genug hier herumgebummelt, und ich hab' auf dich warten müſſen, wenn du Einkäufe machteſt..“ „Und damals haſt du genau ſchon ſo viel Angſt vor deines Vaters Dickkopf gehabt wie heute!“ fügt Brigitte hinzu und lacht. Peter zuckt die Achſeln:„Vielleicht. Es war ja auch immer ſein Dickkopf, der mir das Leben ſchwer gemacht hat.“ „Und meine weiſen Ratſchläge, die dich zur Rai⸗ ſon gebracht haben. Aber wie du dann ausgerückt biſt, da haſt du mich freilich nicht eingeweiht— und das werd' ich dir nie vergeſſen!“ Peter legte flüchtig den Arm um ſie:„Erlaube mal! Das war auch eine ausgeſprochene Jungens⸗ angelegenheit!“ Brigitte ſeufzte leicht:„Na ja! Und wenn jetzt wieder einmal was ganz Entſcheidendes in deinem Leben vorkommt, dann wirſt du mich eben auch wie⸗ der nicht einweihen— dann iſt plötzlich Ulrich der Näherſtehende.“ „Das weiß man nicht—“, ſagt Peter langſam. Und fügt nach einer Weile nachdenklich hinzu:„Aber mir iſt durchaus nicht, als hätten wir uns faſt acht Jahre nicht geſehen.. Und dir?“ N Brigitte ſieht beiſeite.„Nein“, ſagt ſie mit tiefem Ton,„mir auch nicht.“ Inzwiſchen ſind ſie auf dem Rathausplatz ange⸗ langt. Schmal und beſcheiden ſäumen die kleinen Häuſer den weiten Platz mit den grünen Anlagen. Eine elektriſche Bahn bimmelt— es iſt die Elek⸗ triſche von Düllkirchen, aber es gibt Leute, die ſie noch nie benutzt haben. Ihre Anfangs⸗ und End⸗ ſtation iſt unmittelbar vor dem Rathaus, einem ſehr hübſchen, alten Rathaus übrigens— es erinnert ſchon ganz an die holländiſche Nachbarſchaft mit ſeiner ſoltden, feſten Backſteinfront und dem hoch aufgeſtuf⸗ ten Dachfirſt. Peter betrachtet es liebevoll.„Der Winkel da und drüben der Blick durchs Stephanstor— das war mir immer das Liebſte an Düllkirchen!“ „Jetzt wird es dir aber bald nicht mehr das Liebſte ſein!“ ſpottet Brigitte und zieht Peter quer über den Platz in der Richtung des Tores. zu Hauſe auf ihn warten. Frederic holte ſeinen Lohn ab, pumpte ſich irgendwo noch ein paar Fran⸗ ken dazu und floh. Erſt über die belgiſche Grenze, dann nach Holland, durch Deutſchland, nach Polen, nach Wien und über die Schweiz zurück nach Frank⸗ reich. Er hatte ſich längſt irgendwoher falſche Papiere beſorgt. Was blieb ihm noch als Rettung? Er ließ ſich für die Legion anwerben. So kam er nach Afrika. Er war einer der Tapferſten. Er wollte als Unbekannter für ſeine Tat ſühnen. Aber die Kugeln trafen hu nicht, er erlag auch den Strapazen nicht. Immer wieder wanderten ſeine Gedanken zur Seinebrücke von Rouen zurück, immer wieder dachte er an jene Nacht Grandſtone blieb in der Legion. Er wurde aus⸗ gezeichnet, man beförderte ihn zum Sergeanten. Aber Grandſtone ſchien ein ruheloſer und unglück⸗ licher Menſch zu ſein. Nun, ſie haben faſt alle etwas auf dem Herzen, einen Kummer oder eine Gewiſ⸗ ſensqual, die hierhin kommen. Den Hauptmann Grandſtones wunderte es nicht, als der Sergeant eines Tages zu ihm kam und ihm— ſeinen Mord geſtand. Freilich ſah der Hauptmann die Tat mehr als eine Handlung im Rauſch an, aber er mußte den Behörden pflichtgemäß Kenntnis geben von dem, was vorgegangen war. So kam der Mordbericht nach Paris und von dort aus über die Kriminal⸗ behörden nach Rouen. In Rouen wälzte man die Akten. Man kannte keinen Mordfall Jules Hulot oder ähnlich. Dage⸗ gen— fand man einen Jules Hulot, der lebendig und als angeſehener Beſitzer einer Kraftwagenhalle in Rouen lebte. Man verhörte ihn wegen des Vor⸗ ganges. Hulot mußte lange nachdenken, ehe er ſich auf Grandſtone beſann. Freilich wären ſie zuſammen über die Brücke gegangen, ſie hatten ſich auch ein wenig geprügelt, aber er war dann weggelaufen und hatte Frederic allein gehen laſſen Grandſtone rieb ſich die Augen, als man ihm die Tatſachen mitteilte. Er war kein Mörder, er war zwölf Jahre grundlos vor ſeinem Gewiſſen auf der Flucht geweſen.— Er hatte die Tat nur geträumt! auch nur das gerinaſte Stücklein der Brücke auf. Ganz Treviſo iſt traurig darüber. Und wehe dem Diele, wenn er ſich finden läßt, er hat eine ganze Stadt beſtohlen, und die Rache würde fürchterlich ſein. * — In Le Havre hat ein Poſtbeamter einen ſelt⸗ ſamen Fund gemacht. Im Keller des Poſtgebäudes ſtöberte er einen alten Sack auf, der weiter nichts als altes Gerümpel und Plunder zu enthalten ſchien. Mit einem Male fand er zwiſchen den Lumpen einen Schein, der ganz offenbar ein Geldſchein war. Er ſah nach und hatte einen Tauſender in der Hand. Tauſend Franken! Das war immerhin eine Sache, die des weiteren Suchens in dem Lumpenſack wert war. Und bei dem weiteren Durchwühlen fand der glückliche Poſtbeamte zwiſchen den zuſammengeball⸗ ten Lumpen ſogar ganze Bündel von Tauſend⸗Fran⸗ ken⸗Scheinen. Er machte, wie es ſich gehört, ſeiner vorgeſetzten Dienſtſtelle Meldung von dieſer Ent⸗ deckung des Schatzes. Der Poſtinſpektor konnte dar⸗ aufhin aus dem alten Lumpenſack 199 Tauſender zählen. Alſo 199 000 Franken! Die polizeiliche Unter⸗ ſuchung konnte dieſes Geheimnis raſch aufklären. Die Summe war nämlich die Beute eines Diebeszuges, der vor längerer Zeit auf das Bahnpoſtamt aus⸗ geführt worden war. Als Täter konnte der Lauf⸗ burſche Roger Lecomte ermittelt und verhaftet wer⸗ den. Er geſtand, in einem Augenblick, wo er ſich allein und unbeobachtet in der Geldͤbriefträgerſtelle befunden hatte, ein Bündel mit 200 Tauſend⸗Fran⸗ ken⸗Scheinen entwendet zu haben. Nachdem er nur einen zunächſt für ſich herausgezogen hatte, verbarg er den Reſt der Summe in einem alten Lumpenſach⸗ in der Abſicht, dieſen gelegentlich beiſeite zu bringen Aber der Lumpenſack war dann plötzlich nach dem Hauptpoſtamt fortgebracht worden, ſo daß er von dem Verbleib nichts mehr wußte. Den Diebſtahl hatte der junge Burſche begangen, weil er ſich für ſeine bevorſtehende Heirat eine ſchöne Mitgift hatte ſichern wollen. * — Beim Oeffnen der Gepäckkabine des in Katto⸗ witz(Oberſchleſien) eingetroffenen Warſchauer Flug⸗ zeuges kletterte mit halb verlegenem, halb verſchmis⸗ tem Geſicht ein vierzehnjähriger Burſche heraus. Auf eindringliches Befragen geſtand er, daß er aus einem kleinen Dorf in der Woiwodſchaft Warſchau ſtamme. Da er immer ſo viel vom Fliegen gehört habe, hätte er Luſt verſpürt, es wohl auch einmal zu verſuchen, und da er natürlich kein Geld hatte, ſei er auf gut Glück in eines der auf dem Flugplatz in Warſchau bereitſtehenden Flugzeuge geklettert, das ſich auch tatſächlich bald in die Lüfte erhob, ohne daß der blinde Paſſagier bemerkt wurde. * — Der indiſche Dompteur Raſaman hat in Kal⸗ kutta eine Truppe von 24 Elefanten zuſammengeſtellt, mit der er um die Welt reiſen will. Nach den Preſſe⸗ berichten zeigen die Elefanten geradezu märchenhafte Dreſſurleiſtungen. Das beſondere Glanzſtück der Elefankentruppe iſt ein ruſſiſches Ballett, mit dem die Dickhäuter zunächſt in den amerikaniſchen Groß⸗ ſtädten, daun in den Hauptſtädten Europas auftreten werden. Die Tiere ſollen dabei eine ſtaunenswerte Grazie und Eleganz der Bewegungen zeigen. * — In Clarkton in Schottland ſtarb ein alter Sonderling, der ſeinen näheren und ferneren Ange⸗ hörigen einen letzten Schabernack dadurch ſpielte, daß er ſein Teſtament mit Geheimtinte abfaßte. Zur grenzenloſen Enttäuſchung fand ſich bei der Eröff⸗ nung durch einen Notar als„letzter Wille“ des To⸗ ten lediglich ein Blatt weißes Papier, das in einem dreifach verſiegelten Umſchlag eingeſchloſſen war. Allerdings fand ſich noch ein mit richtiger Tinte geſchriebener Begleitbrief vor, in dem mitgeteilt wurde, daß der„weiße Fetzen“ einen großen Wert darſtelle. Wer von den Verwandten hinter das Ge⸗ heimnis komme, dürfe ſich als rechtmäßiger Erbe betrachten. Ein Vetter des Verſtorbenen, ein Stu⸗ dent der Chemie in London, machte ſich nun daran, die Geheimtintenſchrift, von der es mehr als 85 ver⸗ ſchiedene Arten gibt, zu enthüllen. Nach vielfachen vergeblichen Verſuchen, bei denen das Teſtament einmal faſt verbrannt wäre, glückte es dem Che⸗ miker, die Schrift vollſtändig zu entziffern. Sie ent⸗ hielt unter anderem genaue Angaben über ein ge⸗ heimes Bankfach mit 60000 Mark. Als die Ver⸗ wandten von der glücklichen Entzifferung erfuhren, taten ſie ſich zuſammen und ſtrengten einen Prozeß an mit dem Ziel, das Teſtament für ungültig er⸗ klären zu laſſen. Das Kapital des Sonderlings wurde von den Behörden einſtweilen ſichergeſtellt. Ob er ſich noch an den alten de Vries erinnern könne, fragt ſie im Weitergehen, den alten Herrn mit dem komiſchen Rock, der immer vierſpännig fuhr? Nun alſo, den habe die Inflation zugrunde gerichtet, und ſeine ſchöne alte Villa drüben am anderen Ufer habe lange leer geſtanden. Einmal habe ſich zwar der Düſſeldorfer Jachtklub dafür in⸗ tereſſiert und ein anderes Mal irgendein Berliner Bankier, aber das habe ſich alles wieder zerſchlagen. So ſeien die de Vriesſchen Erben wohl recht froh geweſen, als ſchließlich die Baltin zugriff und es für ein Schandgeld an ſich brachte mitſamt der Fähre. „Und jetzt iſt alſo das neue Hotel draus geworden— ſo regelrecht ſnobbiſtiſch aufgezogen, weißt du, mit indirekter Beleuchtung, unterirdiſcher Bar und ſo weiter. Na—!“ Eine Handbewegung beſchließt den Satz, indes ſie jetzt die kurze Strecke vom Rathausplatz hinunter zum Stephanstor gehen. Unter dem hoch gewölbten, verwitterten Torbogen bleiben ſie ſtehen. Peter tut einen zufriedenen Schnaufer:„Verdammt noch mal — ein prachtvolles Bild, dies da, ſo durchs Tor hin⸗ durch!“ Es iſt wahr: Die Stadt weicht hier merkwürdig ſchnell zurück. Eine ländliche, ſchlechtgebaute ſchmale Straße führt in gerader Strecke zum Rhein. Der ſtrömt hier oben, ſo dicht an der holländiſchen Grenze, ſehr breit und träge und ſelbſtbewußt daher, und das flache, fetterdige Land zu ſeiner Seite dehnt ſich voll Wohlbehagen in unendliche Weite mit geruhſam krei⸗ ſenden Windmühlen, mit ſchönen alten Bauernhöfen und freundlichen Dörfern, die von Not und Elend nichts zu wiſſen ſcheinen. Brigitte ſtößt Peter ungeduldig in die Seite: Ja, ja, aber ſie habe ihn doch nicht hierhergeführt, die Landſchaft zu bewundern, die er ſeit Kindesbeinen kenne. Das Hotel drüben am andern Ufer möge er ſich anſchauen! Wie ſie die Fähre und die Anlege⸗ ſtelle vergrößert haben! Und was für Bombentrep⸗ pen zur Terraſſe hinaufführen! Und, bitte, die Rie⸗ ſenveranda!l Später im Sommer ſoll dann übrigens der ganze Garten voll roter Sonnenſchirme ſtehen, und nachts leuchtet ein Rieſenſchild über dem Haus: „Rheinluſt“ ſteht drauf „Na ja!“ ſagt Peter und ſchaut hinüber.„Na ja!“ ſagt er nach einer Weile noch einmal und wendet ſich langſam zum Gehen. Brigitte ſieht ihn unſicher und ein bißchen ent⸗ täuſcht an: Imponiert das etwa dem Herrn aus USA nicht einmal? Oder— impontert es ihm gar zu ſehr? Sie kennt ſich nicht aus.„Sie ſoll eine wahnſinnig unternehmungsluſtige Frau ſein, dieſe Baltin“, be⸗ richtet Brigitte haſtig.„In den Geſchäften tritt ſie auf, daß alles platt iſt, und ein unglaubliches Geld ſoll ſie in den Umbau geſteckt haben— Millionen, ſagen die Leute, aber das kann ja gelogen ſein— Re⸗ klametrick von ihr, weißt du. Reklame zu machen, das ſcheint überhaupt ihre Spezialität. Sie hat da⸗ zu eigens noch einen Mann mitgebracht— es ſei ihr Onkel, ſagt man. Und der—— Na! Er ſieht ſo'n bißchen lütütü aus, weißt du. Aber du glaubſt nicht, mit welchem Gedöns der ſich in der Stadt wichtig zu machen verſteht Und wie er von ſeinem Wochenend⸗ hotel immer und überall herumtrötet! Und die dum⸗ men Leut' ſperren natürlich Mund und Naſe auf. Aber das Neueſte iſt, daß er drüben an der Düſſel⸗ dorfer Autoſtraße——“ Peter bleibt erſtaunt ſtehen:„Autoſtraße—? Wo? Was denn für eine Autoſtraße?“ Da muß aber Brigitte denn doch die Hände ſiher dem Kopf zuſammenſchlagen über ſo viel Unwiſſen⸗ heit. Ja, weiß Peter denn nicht einmal, daß Düll⸗ kirchen jetzt an oͤie Autoſtraße Düſſeldorf— Emmerich angeſchloſſen iſt? Freilich nur mit einer Abzweigung, die bis zum Markt läuft und dann im Bogen wieder in die Düſſeldorf—Emmericher Straße mündet. Aber immerhin: Die Düllkirchener tragen ſeitdem die Naſe noch einmal ſo hoch! „Die Automobiliſten ſollen alſo unſer Rathaus be⸗ wundern?“ ſagt Peter ſpöttiſch. Brigitte zuckt die Achſeln: Vielleicht. Aber wei⸗ terzubauen, gar bis zum Rhein hinunter, das hätte doch auch wirklich nicht verlohnt. Was iſt denn ſchon hier oben am Rhein zu ſehen? Nichts. Langweili⸗ ges, flaches Land. 5 „Na“, ſagt Peter und dreht ſich noch einmal zum Rhein hin um, den man aber längſt nicht mehr ſehen kann, na, darüber könnte man ja verſchiedener Mei⸗ nung ſein.. Und um jetzt noch mal auf eure ge⸗ waltige Senſation zurückzukommen: Das neue Hotel gehört alſo tatſächlich einer Frau, ſagſt du?“ Brigitte nickte eifrig. Ja: einer Frau— einer Baltin. Und manche fänden eſi hübſch. Aber Brigftte kann wirklich nichts Hübſches an ihr finden; höchſtens die Beine. Und Harlan heißt ſie, Soffe Eliſabeth Harlan. Eine geſchiedene Frau; der Mann ſoll Ho⸗ telier in Riga geweſen ſein. Aber ob das alles ſo ſtimmte? Und jedenfalls wird Peter ſie ja eines Ta⸗ ges mal ſelbſt irgendwo kennenlernen (Fortſetzung folgt.) Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Oktober 1934 Das größte Flugrennen der Welt Begeiſterung in Melbourne und in der Heimat Bei den großen Empfangsfeierlichkeiten in Melbourne erklärte Scott nach einer kurzen An⸗ ſprache des Lord Mayors, er ſei hundemüde und möchte zunächſt einmal richtig ausſchlafen.„Weder ich, noch mein Flugkamerad, haben auch nur eine Minute die Augen zumachen können. Unſere Nerven waren während des ganzen Fluges aufs äußerſte angeſpannt; wir ſind jetzt doch recht erſchöpft. Die letzten 24 Stunden waren natür⸗ lichdie ſchwerſten, zumal der Kampf mit dem einen Motor mächtig an unſeren Nerven zerrte. Wir mußten zum Schluß alles auf eine Karte ſetzen.“ Unterdeſſen trafen die erſten Glückwünſche ein, 5 a. auch vom König von England und dem Prinzen von Wales. In England beſindet ſich das ganze Sportpublikum in einem wahren Begeiſterungstaumel, der ſich in einer noch nie dageweſenen Inanſpruchnahme des engliſch⸗ guſtraliſchen Kabels entlädt. Ungezählte Kabeltelegramme gehen nach Melbourne und ſprechen den Dank und den Glückwunſch der Daheimgebliebenen aus. Mit ganz beſon⸗ derer Freude ſtellte die Preſſe feſt, daß Scott und Black mit der Regelmäßigkeit einer Uhr geflogen ſeien. In Holland, deſſen Regierung ſich ſtündlich über die Loge der„Uiver“ unterrichten läßt, herrſcht große Freude über das gute Abſchneiden der holländiſchen Ver⸗ kehrsmaſchine, die allerdings durch das Ausſcheiden des „Poſtjaegers“ mit Asjes und Geyſendörfer etwas getrübt wurde. Ueber Auſtralien befinden ſich außer den Hol⸗ ländern nur noch die Amerikaner Pangborn und Tur⸗ ner, die um.42 Uhr MEZ Port Darwin in Richtung Charleville— Melbourne verlaſſen haben. Jones und Walker liegen in Allahabad feſt. Der Däne Hanſen iſt auf dem Wege dorthin. Der Reſt, darunter Me. Gregor und Walker, die an der Spitze der leichteren Maſchinen liegen, befindet ſich noch bis nach Kleinaſien verſtreut. Parmentier⸗Moll verflogen Während Scott und Black ſich in Melbourne ſchon der wohlverdienten Ruhe hingaben, traf aus Albury, 167 Meilen nordöſtlich des Flugzieles, gegen 15 Uhr Mez die Alarmnachricht ein, daß ſich die Holländer Parmentier und Moll verflogen hätten. Die„Univer“ war eine ganze Stunde im Kreiſe um die Stadt geflogen, ohne die Orientierung wieder zu finden und ging dann ſchließ⸗ lich auf dem Rennplatz glatt nieder. Infolge der Dunkel⸗ heit— Auſtralien iſt zeitlich 10 Stunden früher daran als wir— wollten die Holländer nur dann den Weiterflug an⸗ treten, wenn der Weg nach Melbourne mit weitleuchtenden Feuern gezeigt würde. Obwohl die Erfüllung dieſes Wunſches zugeſagt wurde, blieben die Flieger in Albury über Nacht, nachdem ſie es noch einmal verſucht hatten, ſich auf eigene Fauſt zu orientieren. Das zweite und dritte Flugzeug in Melbourne London, 24. Oktober.(Funkmeldung der NM.) Die Holländiſchen Flieger Par mentier und Moll ſind um.52 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit in Melbourne ge⸗ landet. Die Flieger waren in Albury um.55 Uhr mit⸗ teleuropäiſcher Zeit geſtartet. Aus Albury wird berichtet, daß die Einwohner der Stadt um 22.30 Uhr fieberhaft arbeiteten, um die in dem regendurchtränkten Boden tief eingeſunkene Maſchine aus⸗ zugraben. Parmentier ſagte in einem Rundfunkbericht, das Flugzeug habe zweimal verſucht, aus dem Gewitter⸗ ſturm herauszukommen und dieſen zu umfliegen. Es ſei aber mißglückt und ſie ſeien durch Regen und Hagel zur Umkehr gezwungen worden. Die Tragflächen ſeien mit einer Eisſchicht bedeckt geweſen. Die Flieger hatten ſich, ihrem urſprünglichen Plane zuwider, ſpäter doch entſchloſ⸗ ſen, in Albury nicht zu übernachten, ſondern weiterzu⸗ fliegen. Das amerikaniſche Flugzeug unter Führung von Tur⸗ ner und Pangborn iſt um.36 Uhr ME in Melbourne gelandet. Die beiden Amerikaner haben alſo im Luft⸗ rennen den dritten Platz belegt. Nach einer Reutermeldung aus Melbourne ſoll der holländiſche Flieger Parmentier einige Fluggäſte und Be⸗ ſatzungsmitglieder in Albury zurückgelaſſen haben, die mit der Eiſenbahn nach Melbourne nachreiſen ſollen. Das Flugzeug Parmentiers hatte außer den zwei Flugzeug⸗ führern zwei Mann Beſatzung und drei Fahrgäſte an Bord. Stand des Luftrennens nach Auſtralien London, 24. Oktober.(Funkmeldung der NM). Mit dem Eintreffen der erſten drei Flugzeuge in Melbourne iſt der Stand des Luftrennens England Auſtralien in den frühen Morgenſtunden des Mittwoch folgender: Drei Maſchinen, eine engliſche, eine holländiſche und eine amerikaniſche, haben das Ziel erreicht. Eine engliſche Maſchine iſt in Italien verungliickt, wobei die zwei Flie⸗ ger das Leben eingebüßt haben. Sechs Flugzeuge haben aufgegeben, zwei engliſche, darunter das der Molliſon, ein holländiſches, ein von Neuguinea, ein auſtra⸗ liſches und ein amerikaniſches. Zehn Maſchinen ſind noch im Rennen. Eine britiſche Maſchine überfliegt gegenwär⸗ tig die Timor⸗See. Ein däniſches und zwei britiſche Flug⸗ zeuge ſind in Hinterindien unterwegs. Zwei belgiſche Flugzeuge befinden ſich in Vorderindien; bei dem einen iſt das Fahrgeſtell zerbrochen. Eine amerikaniſche und eine auſtraliſche Maſchine haben Vorderindien erreicht. Als Nachzügler ſind noch zwei britiſche Maſchinen zu nennen, von denen die eine in Cypern mit Motorpanne feſtliegt, während die andere ſich mit zerbrochenem Propeller in Tatoi(Griechenland) befindet. Colijn über den Ilug Parmentier und Moll Amſterdam, 24. Oktober.(Funkmeldung der NM.) Die heute früh hier gegen 2 Uhr(.40 Uhr weſteuropäi⸗ ſcher Zeit) bekanntgewordene Meldung von der glück⸗ lichen Landung des holländiſchen Verkehrsflugzeuges „Uiver“ unter Parmentier und Moll in Melbourne als erſte Maſchine hinter dem ſiegreichen Comet⸗Flugzeug der Engländer Scott und Black hat in der ganzen Stadt einen wahren Freudentaumel hervorgerufen. Der holländiſche Miniſterpräſident Dr. Colijn hat zu dem hervorragenden Abſchneiden des holländiſchen Flug⸗ zeuges„Uiver“ bei dem Luftrennen London— Melbourne folgende Erklärung abgegeben:„Obwohl ich von größter Bewunderung für die Leiſtung der Scott und Black erfüllt bin, glaube ich doch, daß der Flug des„Uiver“ für die Entwicklung der Luftfahrt von größerer Bedeutung iſt. Die Tatſache, daß ein gewöhnliches Verkehrsflugzeug auf der 2000 Km. längeren Strecke trotz einer großen Anzahl not⸗ wendiger Landungen zur Aufnahme von Benzin nur einige Stunden hinter einem Rennflugzeug liegt, iſt ein⸗ fach verblüffend.“ Weshalb ſich Frankreich am Luft- rennen nach Auſtralien nicht beteiligte Paris, 24. Oktober.(Funkmeldung der NM.) Die hervorragende Leiſtung der engliſchen Flieger Scott und Black bei dem Wettfliegen London— Melbourne findet in franzöſiſchen Luftfahrtkreiſen bewundernde Anerkennung. Man bedauert, daß Frankreich an dem Luftrennen nicht teilgenommen hat. Der Vorſttzende des franzöſiſchen Luft⸗ fahrtverbandes, Abgeordneter Laurent⸗Eynac, äußerte, ſo öͤringend auch die Erforderniſſe der nationalen Verteidigung in der Luft ſein mögen, ſo dürften ſie uns doch nicht von ſolchen Verſuchen auf dem Gebiete der Sport⸗ und Handelsfliegerei abhalten. Man dient dem Lande auch, wenn man ſein Augenmerk darauf richtet. Luftfahrtminiſter General Denain begründete das Fernbleiben Frankreichs mit dem„gegenwärtigen Stand der franzöſtſchen Juftfahrtinduſtrie“. Die techniſchen Ver⸗ beſſerungen und die Reorganiſation, die unter der Leitung des Luftfahrtminiſteriums vorgenommen würden, würden aber vorausſichtlich ein ehrenvolles Abſchneiden bei den großen internationalen Veranſtaltungen im Jahre 1935 er⸗ möglichen. Die Privatinitiative werde nach jeder Rich⸗ tung von den amtlichen Stellen jede Förderung erfahren. Am Sonntag ſpielten: SV Waldhof— FC Freiburg 111 fe Neckarau— 08 Mannheim:1 VfB Mühlburg— Karlsruher FV:0 Germania Karlsdorf— 1. F Pforzheim:2 Freiburg konnte auch in Mannheim die Tabellen⸗ führung behaupten. Der SV Waldhof erzielte trotz guter Leiſtung gegen die Freiburger nur ein Unentſchieden :1. Das Erfreuliche an dieſem Spiel war die gute Ge⸗ ſamtleiſtung der Waldhof⸗Mannſchaft. Siffling war als Mittelläufer ganz groß und Heermonn auf halbrechts ſehr brauchbar und eifrig. Die aufſteigende Linie der Mann⸗ ſchaft iſt unverkennbar. Freiburg arbeitet taktiſch ſehr ge⸗ ſchickt, dazu kommt noch der verblüffend ſichere Torwart, der faſt unſchlogbar war. Dieſe Umſtände retteten den auch ſonſt gut ſpielenden Freiburger wieder einen wertvollen Punkt. Waldhof erlitt die erſte Punkteinbuße; es liegt aber mit nur einem Verluſtpunkt relativ günſtiger im Rennen als Freiburg. Freiburg trug in Mannheim einen ſchweren Kampf aus, nachdem kurz vorher der VfR dem FIC Freiburg in Freiburg ein Unentſchieden abrang. Die⸗ ſes Unentſchieden war für Freiburg ebenfalls recht glück⸗ lich, denn der VfR bot in allen Reihen die beſſere Ge⸗ ſamtleiſtung. Vf e Neckarau konnte 08 Mannheim 411 be⸗ ſiegen. Das merkwürdige in dieſem Spiel iſt, daß örei Tore durch Elfmeter und durch einen Strafball erzielt wurden. Neckarau war techniſch überlegen und hätte bei richtiger Einſtellung weit höher gewinnen können. Die Ausſichten von Neckarau ſind in dieſem Jahr recht günſtig, denn es mußte aus 5 Spielen nur 2 Verluſtpunkte hin⸗ nehmen. 08 Mannheim hat Pech durch dauernde Ver⸗ letzungen und beſonders durch das Fehlen des eigenen Platzes. Es iſt allerhöchſte Zeit, daß ſich die Mannſchaft zu⸗ ſammenfindet, um noch einigermaßen erfolgreich in den Kampf eingreifen zu können. Daß die Mannſchaft etwas kann, hat ſie nur zu oft bewieſen. VfB Mühlburg konnte am Sonntag gegen den Karlsruher F W ſeinen erſten Sieg in diefer Spiel⸗ zeit erringen. Beide Vereine kamen in dieſem Jahr ſchwer in Schwung. Mühlburg hat 6 und der KW gar 9 Ver⸗ Iuſtpunkte. Der K hat dazu noch in einigen Spielen Pech gehabt. Germanja Karlsdorf verlor auf eigenem Platz gegen den 1. F C Pforzheim:2. Pforzheim iſt durch oͤieſen Sieg auf den dritten Platz zu Waldhof aufgerückt und hat gleichfalls nur einen Verluſtpunkt— aus dem un⸗ entſchiedenen Spiel gegen Neckarau—. Karlsdorf bot wie⸗ der eine gute Leiſtung, gegen die Erfahrung von Pforz⸗ heim kam es aber nicht an. Pforzheim hat durch die Be⸗ treuung von Max Breunig ſchon ſehr ſtark an Spiel⸗ ſtärke gewonnen. Mit Pforzheim iſt in dieſem Jahr auf alle Fälle zu rechnen. Am Sonntag ſpielen: Vfe— Neckarau— SV Waldhof 1. FC Pforzheim— Bf Mannheim Phönix Karlsruhe— 08 Mannheim Am Sonntag ſteigt der erſte Lokalgroßkampftag in Mannheim. Beim Spiel Waldhof— Freiburg bekam man einen Vorgeſchmack über die noch ausſtehenden Kämpfe. Der Vfs Neckarau konnte im vergangenen Jahr auf eigenem Gelände dem Meiſter SV Waldhof in nicht ſo guter Form wie jetzt einen Punkt in einem überaus Kleine Sport-Nachrichten Metzner⸗Kölu wird ſeinen Titel als Deutſcher Fliegen⸗ gewichts⸗Meiſter am 16. November in München gegen Aus⸗ böck⸗München verteidigen. In Finnland und Italien werden die Vorbereitungen für die Olympiſchen Winterſpiele mit aller Energie betrie⸗ ben. Es wurde eine Stammannſchaft gebildet, die in ver⸗ ſchiedenen Winterſportlagern ausgebildet werden ſoll und auch im Sommer an einen Trainingsplan und beſtimmte Vorſchriften gebunden iſt. Bei einem Box⸗Großkampftag ſollen der Krefelder Hans Schönrath und der nordiſche Meiſter O. von Porath am 30. November in Berlin den Hauptkampf des Abends be⸗ ſtreiten. Hockey-Klublämpfe Am vergangenen Samstag trug der Turnverein Mann⸗ heim von 1846 gegen den TV Frankenthal zwei Spiele aus und konnte beide Treffen mit:1 gewinnen. Das Spiel der erſten Damenelf war ſehr ſchnell und der Turnverein konnte auf Grund der beſſeren Taktik und Technik dieſes überlegen durchführen. Gegenüber dem letzten Spiel haben ſich die Frankenthaler Damen ſehr ver⸗ beſſert, jedoch konnte der Sturm gegen die ſicher arbeitende Verteidigung nur zu einem Erfolg kommen. Turnverein Maunheim v. 1846 gegen MTG Im Rahmen des Klubkampfes ſpielten am Sonntag⸗ nachmittag noch die Schüler und die erſten Damen. Die Schüler des Turnvereins 1846 gewannen:2, während die Damen des Turnvereins trotz dem Samstag ⸗Spiel und Erſatz ein:1⸗Sieg für ſich buchen konnten. Der Klub⸗ kampf endete mit einem Torverhältnis von 23:7 zu Gunſten des Turnvereins. Von 5 Spielen wurden 4 vom Turn⸗ verein 1846 gewonnen und nur 1 Spiel endete unent⸗ ſchbed en. Die Spiele der Gauklaſſe Südweſt Polizei Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen 19:2 Spy Wiesbaden— T Offenbach 32 TV Herrusheim— TW Frieſenheim 11:6 VfR Kaiſerslautern— Sp 98 Darmſtadt:10 T Haßloch— VfR Schwanheim:7 Die Gauklaſſe im Gau Süsdweſt, die vergangenes Jahr in zwei Staffeln ihre Rundenſpiele zum Austrag brachte, kämpft dieſes Jahr in einer Staffel. Teilnehmer ſind obige Vereine. Der vergangene Sonntag brachte wie ſchon der vorvergangene dem pfälziſchen Handball nur Niederlagen die zum Teil kataſtrophal in ihren Ausmaßen ſind. Der Deutſche Meiſter empfing Pfalz Ludwigshafen. Dieſes Spiel war urſprünglich in Ludwigshafen angeſetzt, wurde aber im Laufe der Woche nach Darmſtadt verlegt. Der Ausgang mit 19:2 iſt kataſtrophal. Das bedeutet ſchon Klaſſenunterſchied, ſtellt aber auch dem Sturm des Meiſters ein glänzendes Zeugnis aus. Die Wiesbadener empfingen die Offenbacher und ſiegten knapp wie ſchon am Vor⸗ ſonntag gegen Pfalz mit:2 Toren. Der frühere Turner⸗ meiſter, die Herrusheimer, erwarteten ebenfalls einen Ex⸗ meiſter der Turnerſchaft, die Frieſenheimer Turner. Der Unterſchied in der Spielſtärke iſt zwiſchenzeitlich ein gewal⸗ tiger geworden. 11:6 geſchlagen mußten die Frieſenheimer die Heimreiſe antreten. Die 98er waren in Kaiſerslautern zu Gaſt. Der Sieg mit:10 fiel ziemlich eindeutig aus. Der letzte Pfälzer Vertreter, die aufgeſtiegenen Haßlocher, empfingen auf eigenem Gelände die Schwanheimer Raſen⸗ ſpieler, aber auch ihnen war trotz tapferer Gegenwehr kein Sieg beſchieden.:7 blieb der Gaſt in Front und da⸗ mit waren alle pfälziſchen Vertreter geſchlagen. Dieſe klaren Siege der Mainvereine iſt beinahe beſchämend für die Pfalz, deren Vereine früher in unſerer Süd weſtecke zu unſerer erſten Klaſſe gehörten. Abpaddeln beim Kanu-Club Mannheim Die am Rheine gelegenen DaV⸗Vereine hielten ver⸗ gangenen Sonntag ihr traditionelles Abpaddeln ab. Der Kanu⸗Club Mannheim ſammelte ſeine Getreuen am Bellenkrappen, wo ſich auch eine ſtattliche Anzahl Kanufahrer einfand. Jufolge der bereits weit vorgeſchrit⸗ tenen Jahreszeit fehlte zwar manches bekannte Geſicht, doch meinte es das Wetter mit denen, die immer dabei find, trotz eines übenzogenen Himmels noch recht gut. Beſte Stimmung beſeelte die Mitglieder, als Vereinsführer Breidinger ſeine Mannen verſammelte, um die „Grabrede“ der Saiſon 1934 zu halten. Wenn die Kanu⸗ fahrer auch trüänenden Auges Abſchied von ihrem geliebten Sport nehmen ſo leben ſie heute doch ſchon in dem Vor⸗ freuden auf das kommende Frühjahr, wo es wieder mit friſchen Kräften auf die herrlichen Wellen des Rhein⸗ ſtromes geht. Ein freudig aufgenommenes Sieg⸗Heill auf unſeren Volkskanzler und Führer ſowie den geliebten Waſſerſport beſchloß die Ausführungen des Redners. Anſchließend erfolgte die Aufſtellung der geſamten „Armee“ zur Parade des Abpaddelns. Voraus die Damen⸗ zweier, dann die raſſigen Sporteiner, der hinlänglich be⸗ kannte Zehnerkanadier mit ſeiner famos ein⸗ geſchulten Jugendbeſatzung und dann die Einer⸗Kanadier, ſo führte die Abſchlußfahrt in muſtergültiger Ordnung zum Strandbad, wo angelegt wurde. Nach einer geſelligen Stunde wurde geſchloſſen die Heim⸗ fahrt angetreten. Unterwegs wurden die Kameraden der Paddelgeſellſchaft Mannheim mit einem herzlichen„Ahot“ begrüßt. Ein letztes Mal ging es mit Schneid und Todes⸗ verachtung in die Wellen eines Schleppdampfers und ſchneller als man glaubte, war man„daheim“ vor dem Bootshaus. Im Bootshaus ſelbſt erhielt manches Boot ſeine Schlußreinigung 1934 für den Winterſchlaf. Ein an Arbeit überreiches Jahr hat der KEM 8pinter ſich, der ſich nunmehr anſchickt, für kommende ſchwere Fahrten und Rennen der Saiſon 1935 gerüſtet zu ſein. Die Gauliga im Kampf harten Spiel abnehmen. Waldhof hat in dem Spiel Freiburg ſeine Formverbeſſerung, die dringend nötig war bewieſen. Die Hintermannſchaften beider Vereine dürf! ten ſich die Waage halten. Wenn Sifſfling wieder Mittel, läufer ſpielt und die beiden Nebenleute zu großer Lei⸗ ſtung auflaufen, dann dürfte auch in dieſer Reihe der Ausgleich hergeſtellt ſein. Den Ausſchlag wird in dieſem Spiel der Sturm geben. Der Walohofſturm in voller Be, ſetzung iſt techn iſch beſſer als der des Vſcc. Die Neckarauer Stürmer haben aber einen großen Vorzug, ſie ſchießen auz allen Lagen. Die Form des Sturmes könnte das Spiel entſcheiden. Waldhof wird es nicht leicht haben, in Neckarau zu ſiegen. Ein unentſchiedener Ausgang wäre keine Ueberraſchung. Der Vj R Mannheim hat wieder ein ſchwerez Aus wärtsſpiel gegen den 1. FC Pforzheim, Pforzheim hat ſich ſeit dem Spiel gegen Neckarau ver⸗ beſſert, verfügt über eine ſehr gute Hintermannſchaft, die in 4 Spielen nur 3 Tore zuließ. Davon erzielte Neckarau 2 und der KV ein Tor. Die beiden Neu⸗ linge 08 Mannheim und Karlsdorf gingen torlos 75 aus. Die Hintermannſchaft des Bft, die zuerſt nicht in Fahrt kam, bewies gegen Freiburg ihre alte Klaſſe. Hier wird Pforzheim keine großen Erfolge erzielen Die Läuferreihe mit Kamenzien in der Mitte iſt minde⸗ ſtens ſo gut wie die von Pforzheim. Der Mannheimer Sturm, von Langenbein geführt, iſt Pforzheim klar über⸗ legen. Wenn Langenbein nicht zu ſtark bewacht wird und die übrigen Stürmer entſprechend eingeſetzt werden, dürfte an einen Sieg des VfR kaum zu zweifeln ſein. os Mannheim muß nach Karlsruhe zum Phönix. Phönix konnte bis jetzt wenig überzeugen. Die Umſtände, die 08 Mannheim in den bisherigen Spie⸗ len nicht zu Erfolgen kommen ließen, wurden ſchon zu oft aufgezeigt. Es iſt bedauerlich, daß die Mannſchaft nach dem Wiederaufſtieg in die erſte Klaſſe mit ſo großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Obwohl man 8 in Karlsruhe wenig Ausſichten auf Sieg geben kann, wäre bei der Unbekümmertheit, mit der die 08⸗Mannſchaft immer wieder ſpielt, in Karlsruhe ſogar eine Ueberraſchung möglich. „Kraft durch Freude“ Der Kurſus Nr. 34 im Vierteljahresſportprogramm des Sportamtes Mannheim⸗ Ludwigshafen der Nec„Kraft durch Freude“, Mittwoch abends von 78 bis 210 Uhr in der Turnhalle der Moll⸗Realſchule, Weſpinſtraße A, für Frauen und Männer, wird nicht in Leichtathletik und je⸗ weils Mittwochs, ſondern in Allgemeiner Körperſchule und jeweils Donnerstags in der gleichen Turnhalle und zur ſelben Zeit durchgeführt. Vertrauensmänner für den Sport eingeſetzt! Nach einer mehrtägigen Reiſe durch ganz Noröbaden hat der Beauftrgate des Reichsſportführers, Sturmführer Körbel⸗Mannheim, in 18 größeren Orten des noröbadi⸗ ſchen Bezirkes Vertrauensmänner und Mitarbeiter ein⸗ geſetzt. In Vereinsführer⸗Beſprechungen gab Sturm⸗ führer Körbel einen Ueberblick auf die biher geleiſtete Ar⸗ beit und zeichnete Wege und Ziele des Reichsbundes für Leibesübungen. Gleichzeitig wurden den Vereinsführern de Aufgaben, Rechte und Pflichten der eingeſetzten Ver⸗ trauensmänner bekannt gegeben.. Für den Kreis 1 Mannheim, der Mannheim mit Vororten umfaßt, wurde Oberſcharführer Karl Müller, Käfertaler Straße 258, eingeſetzt. Er iſt der Mittelsmann in allen Angelegenheiten zwiſchen den dem Reichsbund für Leibesübungen angeſchloſſenen Vereinen und dem Beauf⸗ tragten. Außerdem hat er Verbindungsmann zwiſchen den Turn⸗ und Sportvereinen einerſeits und den politischen Organiſationen und Behörden der Stadt und des Staates andererſeits zu ſein. Eingriffsrechte in Vereine ſtehen ihm nicht zu. Der Vertrauensmann wird gleichzeitig die Führung der in nächſter Zeit zu bildenden Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen übernehmen. Gaumeiſterſchaftskämpfe im Mannſchaftsringen Frankfurt— Weiſenau 11:5 Das ritterlich durchgeführte Punkttreffen AS 1885 Frankfurt gegen den Neuling Athletik⸗Klub 04 Weiſenan ergab wohl einen zahlenmäßig hohen 11:5⸗Sieg für Frank; furt, aber die techniſch vorzüglichen Weiſenauer Ringer gaben ſich erſt nach erbitterten Kämpfen geſchlagen. Wenn die Mainzer Novizen auch in der oberen Klaſſe die nötigen Erfahrungen geſammelt haben, dürften ſie für jeden Ver⸗ ein eine Gefahr bedeuten. Neu⸗Iſenlarg— Polizei Darmſtadt 10:7 In einem harten Kampf blieb der KSW 1898 Neu⸗ Iſenburg über Polizei Darmſtadt mit 10:7 erfolgreich. 500 Zuſchauer ſahen in allen ſieben Treffen anſprechende Lei⸗ ſtungen. Neu⸗Iſenburgs Sieg war verdient.— Die Ta⸗ belle im Mannſchaftsringen des Gaues Südweſt zeigt nunmehr das folgende Bild: 1. Mainz 10:0, 2. Hanau 99 8. Großzimmern:4, 4. Neu⸗Iſenburg 515, 5. Dieburg 55, 6. Frankfurt:4, 7. Eckenheim:6, 8. Darmſtadt 1910 256, 9. Weiſenau:8, 10. Polizei Darmſtadt:6 Punkte. Torrante will 18 m ſtoßen Der hervorragende amerikaniſche Wurfathlet Jack Tor⸗ rance, der im vergangenen Sommer die Welt durch ſeine fabelhaften Leiſtungen im Kugelſtoßen in Erſtaunen ſetzte— er iſt jetzt mit einer Weite von 17,40 Meter In⸗ haber des Weltrekords— glaubt, daß es ihm im nächſten Jahre gelingen wird, die 18⸗Meter⸗Grenze zu erreichen. Es klingt dies vielleicht etwas überheblich, doch hätte man wohl vor Jahresfriſt noch das gleiche gedacht, wenn jemand von der Möglichkeit des heute gültigen Weltrekordes ge⸗ ſprochen hätte. In dieſem Zuſammenhang erklärte Tor⸗ rance übrigens, daß die Meldung, wonach er ſich als Boxer betätigen wolle, erfunden ſei. NSDAP-Miffeilungen Aus porteſamiſchen Seheuntmachungen agmommen An alle Ortsgruppenkulturwarte und Propaganda⸗ warte! Indieſer Woche findet om Mittwoch, Donnerstag und Freitag, jeweils abends 7 Uhr, im Nebenzimmer des Ballhauſes ein Lehrgang für Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung ſtatt. An dieſen Abenden ſollen ſich die Kultur⸗ und Propagandawarte nach Möglichkeit aktiv betei⸗ ligen. Leitung: Kurt Sydow. Die Kreispropagandaleitung. PO Deutſches Eck. Freitag, 29. d.., 20 Uhr, in J 5, 12, Sitzung ſämtlicher politiſcher Leiter und Amtsleiter der Unterorganiſationen. Lindenhof. Alle politiſchen Leiter treffen ſich am Frei⸗ kag, 26. Okt., 20.15 Uhr, im Lokal„Zum Rennershof“ (Nebenzimmer) zum Singen. NS⸗Frauenſchaft Käfertal. Donnerstag, 25. Okt., 20.90 Uhr, im Gaſthaus„Zum Adler“ Mitgliederverſammlung. Neckarau. Heute, Mittwoch, 24. Okt., 20.30 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung im Lutherſaal des Evang. Gemeinde⸗ uſes. Neckarſtadt⸗Oſt. Heute, Mittwoch, 24. Okt., 20 Uhr, Zellenleiterinnenbeſprechung. Verſchaffeltſtraße 7. Friedrichspark. Freitag, 26. Okt., 20 Uhr, Heimabend im Ballhaus. Handarbeiten mitbringen. 5 Bann 171. Donnerstag, 25. Okt., 20 Uhr, im unteren Gartenſaal des Ballhauſes Berufsſchu⸗ kungsabend. Themo:„Können wir unſere Ausfuhr fördern?“. Redner: Dr. Schuhmacher von der Außen⸗ handelsſtelle der Induſtrie⸗ und Handelskammer. Bd M Oſtſtadt. Donnerstag, B. Okt., 20 Uhr, Antreten fämtlicher Mädels zum Singen im Heim. Ring 5/171. Es ſind ſofort Stärkemeldungen, Arbeits⸗ berichte, Perſonalbogen und alle Rückſtände abzuliefern. Gruppe Deutſches Eck und Strohmarkt. Turnſtunde am Mittwoch fällt aus. An deren Stelle findet der Heim⸗ abend ſtatt. Untergau 171. Meldungen zum Rettungsſchwimmkurſus der DLRG(Grundſchein) Donnerstag, 19 Uhr, N 2, 4. Bd M Gruppe Strohmarkt. Donnerstag, 25. Okt., treten alle Mädels der Gruppe um 18 Uhr in E 5, 16 an. Keine Uniform. Turnen fällt aus. Deutſche Arbeitsfront Jungbuſch. Donnerstag, 25. d.., 20.15 Uhr, wich⸗ tige Sitzung ſämtlicher Betriebszellenobleute und Amts⸗ walter der Ortsgruppe Jungbuſch im„Deutſchen Haus“, 1, 10. Jugendamt. Sämtliche Jugendleiter der Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaften haben ſich Freitag, 26. Okt., zwiſchen 5 und 6 Uhr auf der Kreisleitung der DA, Abt. Jugend⸗ amt, zu melden. Ebenſo die Jugendreferentinnen, und zwar Montag, 29. Oktober. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen. Fachgruppe Meiall⸗ und metallverarbeitende Induſtrie. Don ners⸗ ta g, 25. Okt., 20.15 Uhr, im großen Wartburgſaal, F 4, 8/9, Vortrag Prof. Dr. Pöſchl:„Die Rohſtoffverſorgung der deutſchen Metallwirtſchaft“(mit Lichtbildern). Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten. Fachgruppe Metall⸗ und metallverarbeitende Induſtrie. Donners ⸗ 25. Okt., 20.15 Uhr, im Wartburgſaal, F 4, 8/9, Vortrag von Prof. Dr. Pöſchl:„Die Rohſtoffverſorgung der deut⸗ ſchen Metallwirtſchaft“(mit Lichtbildern). Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten. Don⸗ nerstag, 25. Okt., 20.15 Uhr, im Ballhausſaal Vortrag von Herrn Dr. Schuhmacher über„Können wir unſere Ausfuhr ſteigern?“ Pflichtabend für ſämtliche Uebungs⸗ firmen. HJ und Bo beteiligen ſich an dieſem Abend. NS⸗Hago Lindenhof. Donnerstag, 25. Okt., 20.30 Uhr, im „Rheinpark“ Mitgliederverſommlung. Kreisamtsleitung Mannheim, Deutſche Arbeitsfront, Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk und Handel Am Tag des Deutſchen Handwerks(28. Oktober), vor⸗ mittags.30 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens Kundgebung. Die Beteiligung an der Veraonſtaltung, bei der Kreisamtsleiter und Kreishandwerksführer Pg. Stark über den Sinn und die Bedeutung des Tages ſprechen wird, iſt für ſämtliche Handwerker des Kreiſes Mannheim mit ihren Angeſtellten, Geſellen und Lehrlingen Pflicht. Amt für Erzieher[NS⸗Lehrerbund) Heute, Mittwoch, 24. Okt., 16—18 Uhr, finden für die 2. Abteilung(Gruppen—6) und die Ortsgruppen Ladenburg und Schwetzingen des Nes zwei Schulungs⸗ vorträge über Raſſenkunde mit Lichtbildern im Friedrichs⸗ park ſtatt. Redner: Obermedizinalrat Dr. Packheiſer. NSB D Fachſchaft der Bauingenieure und der Architekten. Donnerstag, 25. Okt., 20.30 Uhr, im Bohnhofhotel „National“ Fachgruppenverſommlung mit Vortrag des Pg. Oſten:„Bauingenieur und Luftſchutz“. NS DaB(Stahlhelm) Donnerstag, W. Okt. 20.30 Uhr, im„Friedrichs⸗ park“ Ortsgruppenpflichtappell. Verleihung des Ehren⸗ zeichens„Alte Garde“. Antreten aller Kameraden, die Uniform beſitzen, in grau und braun,.80 Uhr auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Nichtuniformierte finden ſich.30 Uhr im„Friedrichspark“ ein. Antreten ohne Mantel. Was hören wir? Donnerstag, 25. Oktober Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.45: Noch⸗ richten.—.00: Frühkonzert(Schallpl.).—.30: Gymng: ſtik.—.45: Frauenfunk.— 10.15: Schulfunk.— 11.46: Bauernfunk.— 12.00: Aus alten Opern(Schallpl..— 13.00: Nachrichten.— 13.15: Mittagskonzert.— 15,90: Frauenſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Spa⸗ niſch.— 18.15: Kurzgeſpräche.— 18.30: Pußta⸗Klänge. 19.25: Hier iſt die Taxizentrole. Funkbericht.— 19.45 Sagrumſchau.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichs ⸗ endung: Stunde der Nation. Wilhelm Tell von Fr. von Schiller.— 21.45: Handharmonikaſolt.— 22.00: Nach⸗ richten.—.30: Nachtmuſik und Tanz.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Aus Mannheim 10.45—11.15: Muſizierſtunde. Mitwirkende: Iſolde Waſ⸗ ſermann(Klavier), Albrecht Schaper(Violoncello), Korl Schmitt(Violine). Dentſchlandſender 5 .00: Nachrichten.—.35: Muſik am Morgen.— 9,40 Hauswirtſchaftlicher Lehrgang.— 10.00: Nachrichten. 10.15: Volksliedſingen.— 10.50: Körperliche Erziehung. 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Sonne, Mond und Sterne(Schallpl.).— 13.45: Nachrichten. — 15.15: Funkkaſperl.— 15.40: 50 Jahre auf Hochwildjagd. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: BDM ſingt und muſiztert.— 18.30: Drachenſteigen.— 19.00: Gezupſteß und Gegriffenes(Schallpl.J.— 21.45: Klaſſiſche Klavfer⸗ muſik.— 22.10: Nachrichten.— 23.00: Europäiſches Konzert. 16 0 d 0 0 2 5 2 ft 8 2 d 1 c 4 ——— 5 herzeichnen hatten, 1934 1 der Neuen Mannheimer Zeitung I TSCHAFTS-2 Bekannimachung der Neichssfelle für Gelreide Der Vorſitzende des Verwaltungsrats der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe hat am 15. d. M. eine Bekanntmachung heraus⸗ gegeben, die im Reichsanzeiger vom 22. Oktober veröffent⸗ licht iſt. Auf Grund des Maisgeſetzes und der Verordnung zur Ausführung des Maisgeſetzes wird in der Bekannt machung folgendes angeordnet: 1. Der Uebernahmepreis für folgende aus dem Aus⸗ land eingeführte Waren: Fiſchmehl; Blut von geſchlach⸗ tetem Vieh, eingetrocknet; Griebenkuchen; Fleiſchfutter⸗ mehl und die„ähnlichen tieriſchen Abgänge“; aus Nr. 161 des Zolltarifs, iſt der Tagesauslandspreis(verzollt), der für die der Reichsſtelle angebotene Ware an dem Tage, an dem das Angebot an die Reichsſtelle abgeht, loeo eif Ein⸗ fallhafen oder waggonfrei Grenzſtation beſteht. Der Ueber⸗ nahmepreis für die ſpeben bezeichneten, im Inland er⸗ sſtelle für die in nit Wirkung vom 15. Oktober ezember 1934 der Betrag, der den vorerwähnten Ueber tepreiſen und einem Monopol⸗ zuſchlag von 1/ je To. entſpricht. Die Monopolverkaufs⸗ preiſe enthalten die am Tage der Bekanntmachung gelten⸗ den Zollſätze. Tritt während der Geltungsdauer der feſt⸗ geſetzten Monopolverkaufspreiſe eine i 0 5 ei pre e Zolländerung in Kraft, ſo ändern ſich die Monopolverkaufspreiſe ent⸗ ſprechend. * Oberhauſener Bauk AG, Oberhauſen. In einer ao. H dieſes Bankinſtituts wurde einſtimmig beſchloſſen, das An um 200 000, auf 400 009/ zu erhöhen. Die neuen Aktien werden von maßgebenden Induſtriekreiſen über⸗ nommen. * Hohenlohebank A i. Li. in Oehringen. Aus dem Bericht des Liguidators Möſſinger war bei der letzten G zu entnehmen, daß ſich das Vermögen um 304 653 verbeſſert hat. Im Laufe des Berichtsjahres 1933 iſt eine Quote von 10 v.., im Frühjahr 1934 weitere 10 v. H. ausgeſchüttet worden. Gegen Ende des Jahres ſollen noch⸗ mals 6 v. H. an die Gläubiger ausbezahlt werden, ſo daß die Gläubiger daun 46 v. H. ihres Guthabens zurück⸗ erhalten haben. Zur Zeit ſind nach Abzug des Wert⸗ berichtigungskontos noch 450 000/ gute Außenſtände vor⸗ handen. Durch das Entſchuldungsverfahren dürften keine allzu großen Verluſte mehr eintreten, ſo daß mit einer Gefamtguote von 60 v. H. gerechnet werden könne. Die Bilanz wurde von den anweſenden Aktionären ein⸗ ſtimmig genehmigt und die ausſcheidenden Aufſichtsrats⸗ mitglieder wiedergewählt. Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerk. In der Bilanz⸗ ſiung der zum Intereſſenbereich der Gutehoff⸗ nungshütte gehörenden Geſellſchaft wurden die Er⸗ gebniſſe des am 30. Juni 1934 abgelaufenen Geſchäftsjahrs vorgelegt. Nach Wiederauffüllung der geſetzlichen Rücklage und Tilgung des Verluſtvortrags von 0,71 Mill./ ſowie Zuweiſungen für ſoziale Zwecke und Vornahme von Ab⸗ ſchreibungen guf Anlagen in Höhe von 0,47 Mill., ergibt ſich einſchließlich einmaliger beſonderer Erträgniſſe ein Ueberſchuß von 0,53 Mill.„/. Der HV am 19. No⸗ vember ſoll vorgeſchlagen werden, eine Dividende von 4 v. H. zu genehmigen und den Reſt von 0,17 Mill./ vorzutragen. Eiſenwerk Kaiſerslautern, Kaiſerslautern. Die Haupt⸗ verſammlung, in der drei Aktionäre mit insgeſamt Stimmen vertreten waren, erledigte ohne Widerſpruch die Regularien(das Geſchäftsjahr 1933⸗34 ſchließt bekannt⸗ lich ohne Saldo ab). Die Beschäftigung ſei augenblick⸗ lich nicht ungünſtig, die Geſellſchaft habe infolge der vor⸗ liegenden Aufträge noch drei Monate voll zu tun und hof auch in dieſem Winter im Rahm des Arbei ffungs⸗ programms weitere größere Auft zu Die Aust werden als durchaus gün beurteilt. Reuwalzwerk AG, Böſperde i. W.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. In der Bilanzſitzung des, AR wurde beſchloſſen, der a 5 6. November ſtattfindenden o. HV für das Geſchäftsjahr 1 4 die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 6 v. H.(0 v..) aus einem Reingewinn von rund 81 000%(ohne 20 021% Gewinnvorkrag) vor⸗ zuſchlagen. a Adlerwerke⸗Verkaufserfolge in Paris. Anläßlich des Poriſer Automobil⸗Salons konnten die Adlerwerke eine Anzahl von Diplomat⸗Wagen vom Stand weg verkaufen, ſo daß ſich das Werk entſchloſſen hat, künftig für ſeine franzöſiſchen Kunden eine Adler⸗Service⸗Station in Paris unter dem Namen Union⸗ Automobile de Paris zu errichten. Aber neben dem franzöſiſchen Geſchäft, das durch den Lizenzvertrag mit der franzöſiſchen Firma Roſengart für Trumpf⸗Typen nur den direkten Ver⸗ kauf des Diplomat geſtattet, konnten mit der Schweiz und Portugal, ferner mit Aegypten, Ungarn und Holland Ab⸗ ſchlüſſe auf alle Adlertypen getätigt werden, die insgeſamt eine beachtliche mehrſtellige Stückzahl erreichten, womit ſich die anſteigende Exportkurye der Adlerwerke in dieſem Jahr noch weiter nach oben entwickeln dürfte, nachdem die großen Sporterfolge diesbezüglich ſchon außerordentlich hefruchtend gewirkt haben. * Deulſche Nähmaſchinen⸗ Vertriebs Ach, Düſſeldorf. In der HV wurde der Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1988 denehmigt, ſodann die Auflöfung der Geſellſchaft be⸗ ſchloſſfen und der bisherige Vorſtand zum Liquidakor be⸗ ſtellt. Neu in den At gewählt wurde Direktor Dr. Karl Sch wal b⸗Bieleſeld. *Niederrheiniſche Papier⸗ und Pappenfabrik, Neuß. Wie bereits mitgeteilt, hat das Unternehmen, an dem die Rüberoid⸗Werke., Hamburg, und die Portland⸗Zement⸗ werke Dyckerhoff⸗Wicking, Mainz, beteiligt ſind, im Jahre 1939/34 befriedigend arbeiten können. Wie der DD er⸗ fährt, konnte ein nicht unbeträchtlicher Reingewinn erzielt werden, der aber nicht ausreicht, um den Verluſtvortrag aus dem Vorfahre in Höhe von 762 124/ voll abzudecken. Die d. HV iſt auf den 4. Dezember einberufen worden. Belebung an infernaſionalen Gefreidemärkien Wechselwirkung zwischen deuischem Fufiermifielbedarf und Broigeireidefrüchſen Starkes Nachlassen der französischen Weizen-Exporie Es war vorauszuſehen, daß die Kaufunluſt am deut⸗ ſchen Getreidemarkt allmählich nachlaſſen würde. Die Ver⸗ hältniſſe liegen nun nicht etwa ſo, daß ſchon jetzt eine merk⸗ liche Zunahme des Bedarfes für menſchliche Ernährungs⸗ zwecke feſtzuſtellen wäre, wohl aber ſind Wechſelwir⸗ kungen, die ſich aus der dauernden Feſtigkeit des Fut⸗ termittelmarktes ergeben, ganz unverkennbar. Daß Deuklſch⸗ land in dieſem Jahre in hohem Grade auf den Bezug von Futtergetreide aller Art angewieſen iſt, geht u. a. aus der Importſtatiſtik hervor. Während des Auguſt und Sepbem⸗ ber ſtellte ſich der Gerſtenimport auf 50 400 Tonnen gegen 16 600 To. im gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres. An Hafer kamen in der genannten Spanne 10 000(i. V. 1800) Tonnen und an Mais faſt 74000(i. V. 40 000) To. nach Deutſchland herein. Die Ware fand größtenteils in den Mäſtereigebieten Nordweſtdeutſchlands Unterkunft. Wie ſehr die zuſtändigen Organe Deutſchlands darauf bedacht find, außer der Bewirtſchaftung des Brotgetreides auch eine umfaſſende Regelung des Futtermittelmarktes herbeizufüh⸗ ren, haben gerade die letzten Tage bewieſen, Das Mais ⸗ geſetz wurde einer Aenderung unterworfen und in ſeiner neuen Form auch auf andere Futtermittel ausgedehnt. In Ergänzung der bisherigen Preisfeſtſetzungen für Oelkuchen, Kleie und Reisabfälle dürfen künftighin auch für alle übri⸗ gen der Tierernährung dienenden wichtigen Materialien Preiſe feſtgeſetzt werden. Unmittelbar darauf wurden denn auch Höchſtpreiſe für zuckerhaltige Futtermittel verordnet, die im Durchſchnitt 20 v. H. unter dem bisherigen Niveau liegen. In der Natur der Sache liegt es, daß die Feſtigkeit der Futter getreidearten auch Reaktionen bei den Brotgetreidefrüchten au te. Die Mühlen, nament⸗ lich die Verarbeiter von Weizen, verfügen zwar noch über ausreichende Beſtände, und auch der Abſatz von Weizenmehl bietet kaum eine beſondere Anregu auf der anderen Seite hält ſich aber das Angebot im Zuſammenhang mit der herbſtlichen Feldarbeit in der Landwirtſchaft in ziemlich engen Grenzen. Was den Außenhandel Deutſch⸗ lands mit Brotgetreide betrifft, ſo wurden ſeit Beginn der Ernte, d. h. in den Monaten Auguſt und September, an Weizen rd. 100 000(i. V. 120 000) To. ein⸗ und nur etwa 5000(i. V. 126 500) To. ausgeführt. Deutſchlands Handelsbilanz in Weizen iſt alſo während dieſes Jahres paſſiv, während ſie im vorigen aktiv war. Beim Roggen ergeben ſich ganz ähnliche Verhältniffe: Hier be⸗ trug ſeit dem 1. Auguſt der Import ungefähr 17 000(i. V. 67 500) To. Der Export ſtellte ſich bis zum 1. Oktober auf 1000(i. V. 60 500) To. Der im Gegenſatz zum Weizen leb⸗ haftere Bedarf an Roggen und die nicht immer ganz ein⸗ fache Gelegenheit, ihn rechtzeitig zu decken, hat ſtellenweiſe zu einer Kaufkonkurrenz der Mühlen untereinander ge⸗ führt, ein Zeichen dafür, daß der deutſche Getreidemarkt in ſeiner Geſamtheit eines Tages erwachen kann. Die Weltmarktlage iſt dadurch gekennzeichnet, daß auch hier eine leichte Verbrauchsbelebung eintrat. Die Preiserholung, die mit ühr parallel ging, hat aber auch noch andere Urſachen. Zunächſt ſcheint der Unruheherd, der im Terminhandel Liverpools, Rotterdams und an anderen Handelsplätzen brannte, im Erlöſchen zu ſein. Ferner regten die Wünſche Rvoſevlts nach Erhöhung der Ro ff preiſe an. Weiterhin kamen an der Chikagoer Börſe Ge rüchte in Umlauf, die von Froſtſchäden in Argentinien wiſſen wollten. In bezug auf die auſtraliſche Ernte iſt man fetzt ebenfalls ſehr viel weniger zuverſichtlich geſtimmt. Die Taxen bewegen ſich zwiſchen 120 und 140 gegen 175 Mill. Bufhel i. V. Zur Beruhigung trug endlich die Beobachtung bei, daß die gewaltſam in Szene geſetzten franzöſi ſchen Weizen⸗Ausfuhren ſo gut wie gänzlich aufgehört haben. Wenn ſich zur Zeit auch noch kein abſchließendes Bild von dem Weltgetreidegeſchäft gewinnen läßt, ſo befindet es ſich doch in einer ſtetigeren Verfaſſung als zu Anfang dieſes oder im Verlaufe des vorigen Monats. Die Preisentwicklung der wichtigſten Getreide⸗ arten geht aus nachſtehender Tabelle hervor: ..83 17.7 1199. Jetzt Weizen Khikago ts je bſh. 4850 11/5 68125 97,5 Roggen Chikago Cts je bſh 30,12 97.— 65.75 71.25 Mais Chikago Cts je bſh. 22,50 65,.— 45,63 76,23 Einkaufsgenehmigungen für Felle und Häufe der Ueberwachungsſtelle für Lederwirtſchaft(Nr. 6 und), die die allgemeinen Ein⸗ kaufsgenehmigungen und die Beſtandserhebungen für Felle und Häute betreffen, ſind im Reichsanzeiger vom 23. Oktober veröffentlicht. Ergänzend iſt der Anordnung 6 zu entnehmen: Die Grundlage für die Einkaufsgenehmk⸗ gungen, die für die Zeit vom 1. 10. 34 bis 31. 3. 35 erteilt werden, bildet der Normalbedarf des Betrie Die beiden Anordnungen es, der ſolgen⸗ dermaßen berechnet wird: Die Menge der im 1. Viertel⸗ jahr 1934 verarbeiteten Felle und Häute wird vervierfacht. Iſt die ſo errechnete Menge größer als die im Jahre 1933 verarbeitete Menge, ſo wird ſie um ein Viertel des Unter⸗ ſchiedsbetrages vermindert. Iſt ſie kleiner, ſo wird ſie um die Hälfte Unterſchiedsbetrages vermehrt. Die ſich hiernach jeweils ergebenden Mengen werden halbiert. Die Einkaufsgenehmigungen werden geſondert ſür folgende Gruppen erteilt: Kalbfelle(einſchl. M albfelle), Rindhäute(übrige Zahmhäute und ellen einſchl. Freſſer), Wildhäute, Kipſe, ſonſtige Felle und Häute leinſchl. Büffel⸗ häute), Roßhäute, Ziegen⸗, Schaffelle u.., Kriechtierhäute. Sofern ein Verarbeiter für eine Gruppe eine allgemeine Einkaufsgenehmigung erhalten hat, ſind von der nach der oben wiedergegebenen Berechnungsmenge die am 30. 9. 1934 vorhandenen Vorräte abzuſetzen, ſoweit ſie ein Drittel des Normalbedarfs für die Zeit vom 1. 10. 1934 bis 31. 3. 1935 überſteigen. Weiter beſtimmt die Anordnung, daß auf deutſchen Häuteauktionen außer Verarbeitern Händler nur einkaufen dürfen, wenn ſie einen feſten Auftrag für einen Verarbeiter nachweiſen oder eine beſondere Genehmigung zum Kauf haben, oder wenn es ſich um Ware handelt, auf die ſeitens der Verarbeiter ein Gebot nicht abgegeben iſt. Wer, ohne daß dieſe Vorausſetzungen vorliegen, auf deutſchen Häuteauktionen Waren der bewirtſchafteten Art kaufen und einem Verarbeiter zur Lohnveredelung über⸗ geben will, muß nachweiſen, daß er mit dem Verarbeiter eine entſprechende Vereinbarung über die Lohnveredelung getroffen hat und dieſe von der Ueberwachungsſtelle geneh⸗ migt iſt. Die Ware muß innerhalb eines Monats nach der Zuſchlagserteilung der Verarbeitung zugeführt werden. Die Genehmigung zuſätzlicher Einkäufe zur Ausführung zuſätzlicher Aufträge für die Ausſuhr bleibt vorbehalten, desgleichen die Genehmigung von Vereinbarungen über die Lohnveredelung von Fellen und Häuten, die ſich im Eigen⸗ tum einer ausländiſchen Firma befinden und von dieſer zur Veredelung eingeführt werden und nach Veredelung an dieſe wieder zurückgehen.— Rückgriffe auf die für die Zeit vom 1. 4. bis 30, 9. 1934 erteilten Einkaufsgenehmigungen ſowie Vorgriffe auf den am 1. 4. 1935 beginnenden wei⸗ teren Genehmigungszeitraum ſind bis zu 10 v. H. geſtattet. Vor⸗ und Rückgriffe in größerem Ausmaße können bei der N p des Die deufsche Weinernſe vor dem Abschluß Begünſtigt durch die trockene Witterung nimmt die Weiuleſe in den einzelnen deutſchen Weinbaugebieten einen raſchen Fortgang. In den ſüddeutſchen Gegenden iſt man zum allergrößten Teil damit ſchon fertig, ausgenommen in den ausgeſprochenen Qualitätsweinlagen, wo man noch vereinzelt Spät⸗ und Ausleſen vornimmt. Im Rheingau und an der Moſel ſind die Herbſtarbeiten dagegen noch im Gange, zumal man hier auch am ſpäteſten damit begann. Wenn der Mengeertrag bei Weißwein auch nicht ſo reichlich iſt wie beim Rotwein, der heuer eine Rekordernte erbrachte, darf man mit dem Geſamtausfall doch zufrieden ſein, denn es gibt durchweg einen guten Dreiviertelherbſt. Beſonders jene Gebiete wie Baden uſw., die in den letzten zwei Jah⸗ ren gebietsweiſe mehr oder minder große Mißernten zu ſchneiden weſentlich beſſer ab. Die Qualität iſt recht befriedigend. Die Moſtgewichte liegen durchweg 1520 Grad höher als in den Vorjahren, wenn andererſeits der Säuregehalt auch geringer iſt. Da infolge⸗ Heſſen die diesjährigen Weißweine verſchiedentlich ſtark zum Braunwerden neigen, iſt eine beſonders ſorgfältige Be⸗ handlung beim weiteren Ausbau der Weine erforderlich. Bei den Spätleſen der Großgüter, die noch im Gange ſind, ſtehen ausgezeichnete Spitzengewächſe in Ausſicht. Es wur⸗ den vereinzelt in allen deutſchen Weinbaugebieten ſchon Moſtgewichte um Hie 200⸗Grad⸗Grenze ermittelt, eine Höhe, die ſelten im letzten guten Weinfahr 1921 zu verzeichnen war Das Geſchäft in Weißmoſten und neuem Weißwein ge⸗ ſtaltete ſich beſſer als das diesjährige Rotmoſtgeſchäft. Ueberall wurden bereits erhebliche Mengen neuer Weiß⸗ weine verkauft. Wenn trotzdem die Keller der Erzeuger in einem Ausmaße gefüllt ſind wie ſchon ſeit vielen Jahren nicht mehr, ſo iſt dies eine Folge der überaus reichen Ernte. In Zuſammenarbeit der pfälziſchen Winzergenoſſenſchaften mit dem Gau Hamburg der Ne Dal gelang es, nicht we⸗ niger als 1,2 Millionen Liter Rotwein in Hamburger Wein⸗ ſpeſchern einzulagern, die im Laufe der Zeit dem dortiger Weinmarkt zugeführt werden ſollen. Zur Entlaſtung bes Weißweinmarktez ſind ebenfalls umfaſſende Vorkehrungen getroffen worden. Die Preisgeſtaltung für Weiß⸗ moſte hielt ſich meiſt ziemlich eng an die feſtgeſetzten Rich t⸗ preiſe, wobei ſelbſtverſtändlich beſſere Qualitäten ent⸗ ſprechend höher bezahlt wurden. Am Markt für alte Weine herrſcht zur Zeit etwas Ruhe. Die Preiſe haben ſich jedoch auf ihrer alten Höhe behauptet. Manche Weinbaugebiete haben in erſter Hand nahezu reſtlos ausverkauft, in den übrigen Lagern bei den Erzeugern findet man heute keine allzu großen Mengen mehr. Der Ruhrkohlenabsaß im Sepiember Nach den nunmehr vorliegenden endgültigen Feſtſtel⸗ lungen des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats er⸗ reichte der Geſamtabſfatz im September(Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) einen Betrag von 7 385 211(im Vor⸗ monat 7863 981) To. Demnach ſtellte ſich der arbeitstäg⸗ liche Abſatz auf 295 408(280 148) To., ſo daß alſo der ar⸗ beits tägliche Abſatz gegenüber dem Vormonat un 5,45 v. H. und gegenüber dem September 1993 um 20,09 v. H. geſtiegen iſt. Von dem Geſamtabſatz entfielen auf den eigentlichen Syndikatsabſotz(auf die Verkaufbeteili⸗ gung in Anrechnung kommend] 5 202 703 65 295 676) To., der damit gegen den Vormonat um 1,76 v. H. zurückgegan⸗ gen iſt, während gegenüber dem September 1933 immer noch eine Zunahme um 10,83 v. H. verzeichnet werden kann. Von dem Syndikatsabſatz gingen in das unbeſtrit⸗ tene Gebiet 2572 054(2 504 542) To, und in das beſtrittene Gebiet 2690 640(2731 184) To. Während noch im Vor⸗ monat der Abſatz in das unbeſtrittene Gebiet ſowohl abſolut als auch relativ abnahm, iſt im September der Ab⸗ ſatz gfolut und auch relativ angeſtiegen, während der Ab⸗ ſatz in das beſtrittene Gebiet gegenüber dem Vormonat abſolut und relativ eine Verringerung aufweiſt. Auf den Werkſelbſtverbrauch entfielen 1555 182 1 613 686) To. und auf den Zechenſelbſtverbrauch 627 326 654 619) To. Der Geſamtabſatz der Aachener Zechen ſtellte ſich im September auf 620 550(620 517) To. Moks und Briketts in Kohle umgerechnet). Der orbeitstägliche Abſatz belief ſich auf 24 822(22 982) To., der Hamit gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 8,01 v. H. erfahren hat. Auf den Syndikotsabfatz entfielen 564881(568 857) To., wovon wiederum in das unbeſtrittene Gebiet 370 084(377 644) To. und in das beſtrittene Gebiet 194 707(190 819) To. gingen. Auf den Werksſelbſtverbrauch entfielen 5616(3808) To. und auf den Zechenſelbſtverbrauch 50 059(48 297) To. 2 Ueberwachungsſtelle beantragt werden.— Sowohl die An⸗ ordnung 6 als auch die Anordnung 7 treten am 24. Oktober in Kraft. * Bad. Holzſtoff⸗ und Pappenfabrik, Obertsrot. Dieſe zum Waldhof⸗Konzern gehörende und mit einem AK von 1,0 Mill./ ausgeſtattete Geſellſchaft ſchließt das Geſchäfts⸗ jahr 1933 nach 89 409(64 498)/ Abſchreibungen auf An⸗ lagen und 2040(3667)/ anderen Abſchreibungen mit einem Gewinn von 80 980/(i. V. 84 966/ Verluſt), dex ſich um den Verluſtvortrag von 96 840% auf 15 910/ er⸗ mäßigt. Der Erlös nach Abzug der Roh⸗, Hilfs⸗ und Be⸗ triebsſtoffe weiſt zwar mit 923 021/ gegenüber dem Vor⸗ jahr 173%) eine kleine Abnahme auf, dafür konnten aber a der Sollſette insbeſondere die ſonſtigen Auf⸗ wendungen von noch 308 202/ i. V. auf 173 447/ er⸗ mäßigt werden. Die Vermögensaufſſtellung zeigt u. a.(in Mill. //): AK unv..0, Bankſchulden.2(.36), anderer⸗ ſeits Fabrikgebäude.3(.31), Maſchinen und maſch. An⸗ lagen.3(unv.), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe.31(0,29), Warendebitoren.17(.2) Mill. J. * Tachometer Ach, Frankfurt⸗M. Diſe o. H dieſer Geſellſchaft die bekanntlich in Verkaufsgemeinſchaft mit den Firmen Junghans und Kienzle ſteht, beſchloß die vor⸗ geſchlagenen Veränderungen im Auſſichtsrat. Dieſer ſetzt ſich nunmehr zuſammen aus: Direktor Wilhelm Fricke⸗ Hannover, Ingenieur Georg Renſch⸗ Berlin, Direktor Georg Häusler⸗Frankfurt am Main, und Fabrikant Siegfried Stöcke l⸗Magdeburg. Der Be⸗ ſchluß vom Oktober 1933, wonach das An von 600 000 auf 300 000% herabgeſetzt werden ſollte, gemacht. wurde rückgängig Voraussichilich kein Zigarrenkarfell Nachdem es dem Reichsverbond Deutſcher Zigarrenher⸗ ſteller gelungen war, 85 v. H. aller deutſchen Zigarren⸗ herſteller zum freiwilligen Beitritt zu einem in Ausſicht genommenen Konditionskartell zu bewegen, hatte er vor einiger Zeit beim Reichswirtſchaftsminiſterium den Antrog auf zwangsweiſen Beiſchluß der Außenſeiter geſtellt. Der Vertrag ſah die Regelung der Zahlungs⸗ und Lieferungs⸗ bedingungen vor, ſollte ferner die Naſſons⸗ und Gewichts⸗ beſtimmungen regeln ſowie dem Schleuderunweſen ein Ende bereiten. Wie der SW e erfährt, iſt aber mit einer Genehmigung dieſes Konditionskartells nicht zu rechnen. Noch immer Kahnknappheif für die Saarschiffahri Der Kahnmangel für ſämtliche Frachtgelegenheiten dauert an, ankommendes Material wird ſofort im Saargebiet gechartert. Am ſchwierigſten werden fortgeſetzt die langen Fahrten von den Schiffseignern übernommen. Die ſehr feſten Frachtſätze tendieren weiter aufwärts, hauptſächlich für die entfernten Beſtimmungen. In der zweiten Oktoberwoche fuhren(im Vergleich mit der Vorwoche) 61(46) Schiffe, wovon 14(6) leer, mit 12 451 (10 385) To. zu Berg und 47(54) Schiffe, wovon 8(12) leer, mit 9 866(10 411) To., worunter 4 486(4 817) To. Eiſenerz, zu Tal. Die Frachtſätze notieren augenblicklich(e To. in Franken): für Kohle von Saarbrücken nach Straßburg 12,50, Colmar 16,50, Mülhauſen 19,50, Montbéliard 26, Saint⸗ Phlin Dombasle 11,50, Nancy 12, Epinal 15,75, Pont⸗a⸗Mouſſon 13, Couvrot 23, Thouro 28, Soiſſons 28, Charleroi 31, Paris 36, Aubervilliers 38, Beſancon 36, Dijon 36; für Eiſenerz oder Pyrit(bei vielfacher Nach⸗ frage) von Straßburg nach Saarbrücken 9, nach Völklingen 9,50, von Maxséville nach Burbach 16,75; für Schlacken von Pompey nach Völklingen 8,50; für Mehl von Straßburg nach Saarbrücken 11 Franken. * Vereinigte Bautzner Papierfabriken, Bautzen. Einer Veröffentlichung der Verwaltung der Vereinigte Bautzner Papierfabriken, Bautzen, über den bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres 1934 iſt u. a. zu entnehmen, daß die Schaffung eines am(. Juli d. J. in Kraft getretenen Papierkartells zwar die bis dahin vielfach beſtehende Preisſchleuderei zu einem Stillſtand und wohl eineStabiliſierung, aber keine ausreichende Beſſerung der Preiſe gebracht habe. Die Verwaltung érhofft von bereits eingeleiteten Verhandlungen einen Ausgleich der jetzt beſtehenden Mißverhältniſſe zwiſchen Geſtehungskoſten und Verkaufspreiſen in der Papierinduſtrie, um zu einer normalen Rentabilität zurückkehren zu können.(Ende 1938 wurde einſchließlich 798 160% Verluſtvortrag ein Geſamt⸗ verluſt von 958 486/ ausgewieſen, wovon 440 000 4 durch Auflöſung des Reſervefonds gedeckt, der Reſtbetrag von 518 496/ aber vorgetragen wurde.) * Zahlungsſchwierigkeiten. Die früher Schuhgroßhan⸗ Hel, in letzter Zeit aber nur noch das Detailgeſchäft pfle⸗ gende Firma Guſtav Roß in Pirmaſens iſt in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten und ſtrebt einen Vergleich an. In der Maſſe ſollen lt. Ledermarkt ca. 30 v. H. liegen. Die Paſſiven betragen ſchätzungsweiſe 61000.— Ueber das Vermögen der offenen Handelsgeſellſchaft Geſchwiſter Emminger, Damen⸗ und Kinderkonſektion in Mann⸗ heim, 0 7, 1, wurde das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet und Geſchäftsführer Karl Lemcke als Ver⸗ trouensperſon beſtellt. Vergleichstermin ſteht am 6. No⸗ vember an. Dos gerichtliche Vergleichsverfahren wurde über das f Vermögen der Firma Mechaniſche Strickerei, und Wollwaren Lin a Lutz u. Co., Inhaber Mannheim, R 3, ba, eröffnet. Vertrauensperſon nwalt Dr. Fr. Oſthelder⸗ Mannheim. Ver⸗ zin wurde auf den 15. November angeſetzt. * Ein ſchweizeriſcher Erſatzſtoff für Wolle. Auch die Schweizer Seideninduſtrie muß ſich umſtellen. Die In⸗ duſtriegeſellſchaft für Schappe in Baſel bringt ein neues Produkt, die„Siſt⸗Wolle“, auf den Markt, welche, da die Wollgarnproduktion der Schweiz den Bedarf des Landes nicht zu decken vermag, für alle möglichen Wollarbeiten verwendet werden kann. Dieſe neue Handſtrickwolle, hei der die Abfallſeide, die Schappe, mit verwendet wird, wird nicht in der Form des Stranges oder Knäuls auf den Markt gebracht, ſondern auf einer Art Wollabwickler, der die Verarbeitung beim Stricken erleichtert. Karl Lutz, iſt Rechte gleichster! Waren und Märkfe Frankfurfer Abendbörse ruhig Infolge der ſchwochen Beteiligung der Privatkundſchaft am Börſengeſchäft blieb die Unternehmungsluſt der Kuliſſe auch im Abendbörſenverkehr minimal, zumal beſondere Anregungen wieder nicht vorlagen. Von einer aus⸗ geſprochenen Tendenz konnte man nicht ſprechen. Die Kurſe zeigten gegen den Berliner Schluß nur ganz ge⸗ ringfügige Abweichungen. Am Rentenmarkt lag Altbeſitz bei kleinſtem Umſatz s v. H. höher. Lebhafteres Geſchäft hatten dagegen im Freiverkehr Warſchau⸗Wiener, von denen Markobligationen mit 15,25— 15,50 etwa 1 v. H. und Stückobligationen mit 14,25—14,50 etwa 4 v. H. höher lagen. Auch Ruſſenprioritäten waren gefragt und etwas höher. Im Verlaufe traten keine Veränderungen mehr ein und das Geſchäft ſtognierte faſt vollkommen. Von Aus⸗ landswerten proz. Schweizer Bunddesbahnen weiter, und zwar um 1 v. H. auf 184 v. H. befeſtigt. Im Freiverkehr ließ dagegen das Geſchäft in Marſchau⸗Wiener ebenfalls erheblich nach, die Kurſe blieben aber behauptek. Nach⸗ börſe: JG Farben 143,25, Altbeſitz 104/86. Es notierten u..: Pounganleihe 93,75, Altbeſitz 104% b.., Ver. Stahl⸗ bonds 80986, Bank für Brauinduſtrie 114,50, Commerz und Privat⸗Bank 79,25, Deutſche Bank und Diskonto 75, Dresdner Bank 77, Rhein. Stahl 90,15, Bekulg 142,75, J Chemie volle 169,50, Dt. Gold und Silber Schd. 212,50, Deutſche Linoleum 59,75, Rheinelektra Mannheim 3996. Uebersee-Geireide-Nofierungen Neuyork, 33. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Bufhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 8538; dto. roter Sommer⸗Winter Nr. 2 104,75; dto. hard 112,50; Mais neu ankommende Ernte 836; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 63,25; Gerſte Malting 9576; Mehl Spring wheat elears (per 196 lb.) 690—720; Fracht nach Englond lin Schilling und Pence per 480 lb.) 162,6; Fracht nach Kontinent (in Dollarcents per 100 lb.)—8. Chikago, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(stetig) Dez. 97, 97,50 Mai 57,75— 9776; Juli 92,75; Mals(kaum ſtetig) Dez. Mai 7676; Juli 776; Hafer(ſtetig) Dez. 506: Moi 48,25 Juli 438; Roggen(ſtetig) Dez. 69%; Mai 71,50 Juli 71,50.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 100,23) Mais gelber Nr. 2 70; dto. weißer 85; dto. gemiſch⸗ ter 79; Gerſte Malting 80—121. Winnipeg, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Okt. 7676; Dez. 77,50; Mai 81786; Hafer per Okt. 476, Dez. 49; Mai 41,25; Roggen per Okt. 5496; Dez. 55% Mai 59,50; Gerſte per Okt. 52,50; Dez. 52,75; Mai 54,75; Leinſdat per Okt. 181,50; Dez. 133,25) Mai 138,50; W loko Northern 1 7866; dto. 2 7396; dto. 3 716. Buenos Aires, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Okt. 6,07; Nov. 6,07; Dez. 6,13; Mais per Nov. 6,19; Dez. 6,31; Jan. 7,43; Hafer per Nov. 5,50; Leinſgat(willig) Okt. 12,16 Nov. 12,10; Dez. 11,90. Roſario, 28. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Nov. 6,30; Mais per Nov. 6,35; Dez. 6,20; Leinſaat per Nov. 11,00. Rotterdam, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo] Nov. 3,10; Jan. 3,27 März 3,45; Mai 9,55.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 64; Jan. 68,75; März 72,25; Mai 71. Liverpool, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 lb.] Tendenz feſt; Okt. 4,1036; Dez. 5,146; März 5,5%: Mai 5,7.— Mais(100 Lb.) Tendenz ſtetig; Okt. 20,0 VB; Nov. 20,9 B; Dez. 21,4% V. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100[.) Tendenz ſtetig: Schmalz prima Weſtern loko 1025 oͤto. middle Weſtern 1010—1020; Talg ſpezial extra 6,25 dto. extra loſe 536; dto. in Tierces 5,75. Chikago, 23. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Okt. 980 B; Dez. 937,50 B; Jan. 950; Mai 982,50 B; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Okt. 1330; Jan. 1260; Schmalz loko 950; Preiſe für leichte Schweine 475— 540, ſchwere Schweine 570600; Schweinezufuhr in Chikago 22 000, im Weſten 93 000. Geld- und Devisenmarki Zürich, 23. Order Gthlub emiieh) Nonsfantin. 248 95116 20.213¾ Spanien 41.87 ½ J prag 57˙920] Bukarest 30 London 15.22— floſſand 207.75— Nersthaen—.— ft. Renzd. 2 Nenyerr 806.37 berlin 128.35— budspes!—.— gl. Celd 25 Bellen 71.80 Wien off. K. 72,75— belgras 7,00 Monatsgee“— talen 28.26 ½¼ Sofia 17.78J¼ 7 Athen 295,.— JRonafsgelel 2½ Paris, 23. OKiaber(Schug amſiich). London 75.40 Spanſen 207.25 Kopenhagen 332,50 f Mien. eher 15.14 alien 129,10 feng 1027.50 gerlin 910,50 Feiglen 854.25 che: 494.62 Stockdom 386.50 l Watch 2877 Amsterdam, 23. Okiober Gchlus amillch). Herſlu 59.37½ gelgien 34.46 öl 13885— prag 617 London 728.— Ichweit 49.12¼ Kopenhagen 32.55 pehratln% Jeuſortz 246.87 ſlalſen 12.85 Sſockhom 37.58— fag. bel paris 978.— Haarig 20.17½᷑] Wien—.— II fonang. 1 London, 23. 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Okiober Ru pfer I bapes- u. Sfralts-Linn brief bels eld bezahl Janter.„ Hütlenrohink.... 1,17. Februzr—.— kelnsitber(RAB. p. Kg). 48. 45.— Mir, keingold(HA. p. ge... 2,84 281 Apr, A- Flann(Abfälle) Mai„ · t capr.(AM. p. gr.).. 8,10 2,90 zunt. Jean, teiges Plein Iull„. betsftor,(fk. p. fr.. 41 370 Augus—.— Jeptemd.— Late Abtei Oktober 5 e fimon flegulus chines.(S f,) 488,7 Hotemd. 8 35„ huecksilber(L per Flasche) 11,1717 Dezemb. 33.75. Molframerr chines.(in Sb.) J 4. * Leinöl⸗Notierungen vom 29. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſugt Pl. Okt.⸗Nov. 9(11); dto. 11(11%/]; Leinſgatöl loko 19(19,25); Nov.⸗Dez. 186(18,75); Nov. 18 (18%); Mai⸗Auguſt 18,50(18,75); Baumwollöl ägypt. (15); Baumwoll⸗St. ägypt. Nov.⸗Dez.—(15) Reuyork: Terp. 51(52,50). Savon nah: Terp. 40(—). Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich rege. Die Frachten und Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. 10. Seite/ Nummer 491 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. 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