1934 berenz Zucht 5 g nach hungs⸗ 1 Ver⸗ iſtände Bericht enbau⸗ Teng Früh. ruhe grenze arls⸗ Jaulei⸗ twürfe Ulm Urgäſt 90 000 Tutt⸗ t dem attetes ö rinne⸗ mailen chef — 2 0 f * fle von ae m, dus abereck 22702 547 grſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofftr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 10 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 PI. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. 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Mit einer Teilnehmerzahl von über 350 000 wurde dieſe im Zeichen der Kame⸗ zadſchaft und der Volksgemeinſchaft ſtehende Rieſen⸗ beranſtaltung zu einem erhebenden und denkwür⸗ digen Erlebnis, zu einem gewaltigen Bekenntnis des ſchaffenden Berlin zu Adolf Hitler. Vor allem iſt zu vermerken, daß zum erſtenmal an einer Veranſtal⸗ tung dieſer Art ſich auch die Reichswehr mit einer Ehrenabordͤnung beteiligte. Die gewaltige Kundgebung begann mit dem Lied hom guten Kameraden zum Gedenken für den im Kampf um Deutſchlands Freiheit gefallenen Ehren⸗ ſtandartenführer Hellvoigt, der wenige Stunden vor⸗ her in Berlin zu Grabe getragen worden iſt. Dann ſprach der Vezirkswalter der Az Engel Wir können, erklärte er, in dieſer den Aufmärſchen vom 1. Mai ähnelnden gewaltigen Kundgebung die Kundgebung unſerer Arbeit ſehen. Hat doch der Führer in einer Verordnung nunmehr die deutſche Arbeiterſchaft in ihrer Organiſation zu einer Welt⸗ Organiſation gemacht. Wir können ſagen: Wir ind auf der ganzen Welt überhaupt die Organiſa⸗ lion. Der Führer hat mit ſeiner Verordnung be⸗ wieſen, daß die deutſchen Arbeiter der Stirn und der Fauſt insgeſamt ſeine Kameraden ſind. Wir danken ihm öͤafür und geloben, nach außen und nach innen freie Kämpfer im neuen Staat und für ihn tätig zu ſein. Dabei müſſen wir eines bedenken: Deutſchland iſt noch nicht das, was wir Nationalſozialiſten unter der Führung Adolf Hitlers aus ihm machen wollen. Die neue Verordnung des Führers und Staatsober⸗ hauptes gibt uns aber ein Fundament, das uns die Möglichkeit bietet, uns für das ſchaffende deutſche Volk aller Schichten einzuſetzen, daß man ſagen kann: Es herrſcht in dieſer Organiſation ein Geiſt, der jeden einzelnen ſich ſeiner Verantwortung bewußt ſein läßt. Nach dem Bezirkswalter der DAß ergriff der Stabsleiter der PO Dr. Ley das Wort zu einer längeren Rede und führte u. a. aus: Wir haben in den vergangenen Monaten eine ge⸗ waltige Erziehungsarbeit geleiſtet. Wir konnten nicht das alte fortführen, ohne uns ſelbſt untreu zu werden. Wie in der Kampfgemeinſchaft der Partei alle Volksſchichten vertreten waren, ſo mußte das ganze Volk zu einer Kampf⸗ und Volksgemeinſchaft juſammengeſchweißt werden. Beim Aufbau der Volksgemeinſchaft zeigten ſich diejenigen am wider⸗ ſpenſtigſten, die im Liberalismus einſt das Heil ſahen. Die Arbeiter dagegen kamen mit Freude und Begeiſterung. Heute können wir mit Stolz ſagen, daß nie⸗ mals eine Organiſation ſo klar, überſichtlich und ſtraff aufgebaut war wie die Deutſche Arbeitsfront. Nun hat der Führer unſere Arbeit gekrönt. Er gab uns ſeine Anerkennung vor dem Volk und der lt. Die Minuten, wo ich beim Führer ſein zurfte und wo er dieſe Verfaſſung der Arbeit unter⸗ ſchrieb, gehören zu den größten meines Lebens. Man kann nicht, ſo fuhr der Redner fort, die Volksgemein⸗ 0 allein predigen, ſondern man muß ſie praktiſch Die Arbeitsfront iſt der Exerzierplatz und die Kaſerne für den Gedanken der Gemein⸗ ſchaft und des wahren deutſchen Sozialismus. Es iſt mein Wille. meine Hoffnung und meine Ge⸗ hißheit, daß es uns gelingt, unſere Auffaſſung von hre, Anſtändigkeit, Haltung, Leiſtung und Gemein⸗ chaft in das geſamte Volk hineinzutragen. Die Verfaſſung der Arbeit iſt kein langes Unge⸗ tüm von Paragraphen. Sie iſt nur kurz, aber all⸗ Aufaſſend. Es kommt darauf an, was wir aus die⸗ ſer Verfaſſung machen, damit ſie die Sozial⸗ ordnung Deutſchlands werde. Ich werde in den nächſten Wochen wieder in die Betriebe in allen Teilen Deutſchlands hineingehen, um die Menſchen i 4 der Arbeit aufzumuntern und ihnen zu ſagen: Hal⸗ 00 J ar tet Diſziplin, aus der Verfaſſung der Arbeit wird s werden, was Ihr daraus macht. Wie hier fin⸗ den zur Stunde ſige Kundgebungen der Mittwoch, 31. Oktober 1034 Kein Anſchlag auf König Boris Amtliche Richtigſtellung von falſchen Auslandsmeldungen (Funkmeldung der NM.) — Sofia, 31. Oktober. Zu den im Ausland verbreiteten Gerüchten über einen angeblichen Anſchlag auf einen Eiſen⸗ bahnzug, in dem ſich König Boris von Sofia nach Varna begeben hat, wird von amtlicher Stelle mitgeteilt, daß es ſich um einen geringfügigen Brand in der Lokomotive gehandelt habe, deſſen Urſache im Heißlaufen einer Achſe zu ſuchen ſei. Alle Meldungen, die von einem Zerknall im Kohlentender oder anderen Vorfällen zu berichten wiſſen, werden als nicht zutreffend bezeichnet. Im einzelnen wird zu dem kleinen Unfall bekannt, daß die Lokomotive in der Nähe der Halteſtelle Keſſa⸗ rowo plötzlich in Brand geraten ſei und auf offener Strecke halten mußte. Dem Bahnperſonal, das die Löſcharbeiten unter der perſönlichen Leitung des Königs durchführte, gelang es indeſſen, die Gefahr zu beſeitigen, ſo daß der Zug bereits nach kurzer Zeit ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Da der Lokomotiv⸗ führer beim Löſchen des Brandes ſchwere Brand⸗ wunden an den Händen davongetragen hatte, über⸗ nahm König Boris perſönlich die Weiter⸗ führung des Zuges bis Varna. Eine oͤritte Note Südſlawiens an Ungarn? — Budapeſt, 30. Oktober. Aus gutunterrichteten Kreiſen verlautet, daß die Belgrader Regierung im Zuſammenhang mit der Unterſuchung des Marſeiller Anſchlags der ungari⸗ ſchen Regierung eine öͤritte Note überreicht hat. Ueber die Note der ſüdſlawiſchen Regierung werden von hieſigen amtlichen Stellen jegliche Mit⸗ teilungen auf das entſchiedenſte abgelehnt. Auch die ungariſche Preſſe zeigt in den letzten Tagen in der Behandlung des Marſeiller Attentates größte Zurückhaltung und ſchweigt insbeſondere völlig über die neuen Angriffe, die die ſüd⸗ ſlawiſche Preſſe gegen Ungarn richtet. Es herrſcht das eindeutige Beſtreben vor, auch weiterhin mit allen Mitteln jede Zuſpitzung in den Beziehungen zwiſchen Südſlawien und Ungarn zu vermeiden. Die Unterſuchung der nach Belgrader Auffaſſung angeb⸗ lich nach Ungarn führenden Spuren des Marſeiller Attentates liegt in den Händen der Polizeibehörden, die über den Verlauf der Unterſuchung keinerlei Mitteilung machen. In den der Regierung nahe⸗ ſtehenden Blättern wird jedoch immer wieder mit größtem Nachoͤruck feſtgeſtellt, daß eine moraliſche Verantwortung Ungarns ſelbſtverſtändlich in keiner Weiſe in Frage kommen könne und die ungariſchen Behörden ſofort alle notwendigen Schritte zur Klä⸗ rung der von ſüdſlawiſcher Seite erhobenen Fragen unternommen haben. Warnung vor der Straßburger Lügenzentrale Der Straßburger Rundfunkſender verbreitete am Dienstag abend das Märchen, das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſeiüber Ita⸗ lien abgeſchoſſen worden. Dieſe Meldung iſt ſelbſtverſtändlich frei erfunden. Das Luftſchiff hat ſeine letzte Standortmeldung um 16 Uhr Meßz ge⸗ geben; es befand ſich zu dieſer Zeit bereits kurz vor der ſüdamerikaniſchen Küſte. Das Volksempfinden in Japan Aeber die„jedem ſouveränen Staat zuſtehende Rüſtungsgleichheit Meldung des DNB. — Waſhington, 31. Oktober. Der japaniſche Botſchafter Saito äußerte ſich am Dienstag nach ſeiner Rückkehr von einem län⸗ geren Aufenthalt in Japan und Mandſchukuo vor Preſſevertretern über die Londoner Flottenbeſpre⸗ chungen. Saito meinte, daß Japans Forderungen gar nicht ſo ſchlimm ſeien, wie ſie anfangs hier auf⸗ gefaßt wurden. Japan, ſo ſagte er, verlange aus nationalen Preſtigegründen Gleichheit der Verteidigung zur See. Den Standpunkt, daß Japan zur Verteidigung ſeiner eigenen Küſten weniger Schiffe benötige als Amerika, das zwei Küſten im Stillen Ozean und im Atlantiſchen Ozean zu verteidigen habe, ließ Saito nicht gelten. Das Volksempfinden in Japan würde, ſo erklärte er immer wieder, es nicht länger dulden, daß die Vereinigten Staaten Japan vorſchreiben, wieviel Schiffe es beſitzen dürfe, oder daß Amerika„in eleganter Rolls⸗Royce⸗ Limonſine fahre, Japan aber einen billigen Fordwagen anweiſe.“ Daran aber brauche die Londoner Konferenz nicht zu ſcheitern, denn Japan ſei durchaus bereit, ſich mit einer allmählichen fortſchreitenden Erzielung dieſer Rüſtungsgleichheit zufrieden zu geben. Und zwar könne das im Wege der Abrüſt ung ge⸗ ſchehen, indem Javan dann für 10 000 Tonnen an Kriegsſchiffen, die Amerika abrüſte, 6000 Tonnen japaniſcher Kriegsſchiffe abwracken oder nicht erſetzen werde. Japan ſei ferner für die Abſchaffung von Limienſchiffen, ſollte aber Amerika hierauf nicht ein⸗ gehen, ſo könne man ſich darauf einigen, daß Japan das Recht erhalte, in einer noch zu beſtimmenden Friſt über die gleiche Geſamttonnage zu verfügen wie Amerika. Japan gebe zu, daß man zwiſchen Kampf⸗ ſchiffen und Polizeiſchiffen unterſcheiden müſſe und daß von den letztgenannten Amerika wegen ſeiner längeren Küſtenlänge mehr brauche als Japan; aber die Zeit, da jedes Land ſich auf Polizeiſchiffe zum Kampf gegen Schmuggler und Seeräuber beſchränken könne, ſei noch nicht gekommen. Und deshalb ver⸗ lange Japan das Recht auf gleiche Tonnage an Kampfſchiffen. Die Verhältniſſe ſeien nicht mehr die gleichen wie zur Zeit der Waſhingtoner Konferenz von 1922. Heute, da die Luftwaffe ſoweit ent⸗ wickelt ſei, könne man Amerikas Verzicht auf eine Befeſtigung von Guam und Samoa nicht mehr als Gegenleiſtung für einen japaniſchen Verzicht auf die jedem ſouveränen Staat zuſtehende Rüſtungsgleichheit hinnehmen. Japans Milikärhaushalt wird um 240 Millionen erhöht Meldung des DNB. — Tokio, 31. Oktober. Der Haushaltsplan für Heer und Flotte iſt jetzt veröffentlicht worden. Für das Heer ſind an Aus⸗ gaben 460 Millionen Ven und für die Flotte 490 Millionen Yen vorgeſehen. Die Mehrausgaben gegenüber dem bisherigen Haushalt betragen beim Heer 150 Millionen Nen und bei der Flotte 90 Mil⸗ lionen Nen. Die erhöhten Ausgaben werden beſon⸗ ders für die Sicherung der japaniſchen Streitkräfte in der Mandſchurei und zum Aus bau der Luft⸗ verteidigung benötigt. Der Miniſterpräſident hat den Steuererhöhungen, die zum Ausgleich des Haushalts erforderlich werden, zugeſtimmt. ::! ͤ—Pccéccßßßßßc0ßGßꝙß—GßGßPGGGPGPGPGPGPPPbVbPVvPPVVvPvVPVvVVTVTVVyVTVꝓVVTVvVVVTTTWVTVTTcTVꝓTVꝓ'WVTcTꝙVk'!'!'!.!'!.'.!:!:!:!:;.:.:.:.. ̃——— 16000 Kundgebungen im gauzen Deutſchland ſtatt. Das ganze ſchaffende Deutſchland iſt aufmar⸗ ſchiert, um ſeiner Treue und Dankbarkeit dem Füh⸗ rer gegenüber Ausdruck zu geben. Der Führer hat uns eine Sozialordnung gegeben, wie ſie die Welt noch nicht kennt. Wir ſchwören unſerem Führer, ſeines Werkes würdig zu ſein als Soldaten Adolf Hitlers, als Soldaten der Disziplin und der Gemein⸗ ſchaft. Deutſche Treuekundgebung in Neuyork — Neuyork, 30. Oktober. Der hieſige Verein der Saarländer hielt eine Fahnenweihe ab. Die Feier geſtaltete ſich zu einer überwältigenden Kundgebung der deutſch⸗ ſtämmigen Bevölkerung Neuyorks für das Saar⸗ land. Etwa 50 000 Perſonen hatten ſich ein⸗ gefunden. Die deutſchen Vereine Neuyorks und der Umgegend waren durch ihre Fahnenabordnungen vertreten. Die Teilnehmer legten ein begeiſtertes Treuebekenntnis für die deutſche Saar ab und gaben ihrer Freude Ausdruck, daß das Saarland bald ins Reich zurückkehren würde. Stürmiſchen Beifall fand ein lebendes Bild, das das Treuegelöbnis des Berg⸗ und Hüttenmannes vor der Germania darſtellte. Die Feier wurdete teilweiſe gefilmt, um auch im Bilde der alten Heimat zeigen zu können, daß auch das Deutſchtum Neuyorks den rückkehrenden Volks⸗ genoſſen von der Saar die Hand entgegenſtreckt. Empfänge bei Laval 5 — Paris, 30. Oktober. Außenminiſter Laval empfing am Dienstag nachmittag den polniſchen Botſchafter und anſchließend den ſowjetruſſiſchen Ge⸗ ſchäftsträger. 8 A r ee 145. Jahrgang- Nr. 503 Landesbiſchöfe beim Führer Meldung des D. N. B. — Berlin, 31. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat am Dienstag in Gegenwart des Reichsminiſters des Innern die Landesbiſchöſe Marahrens⸗ Hannover, Mei⸗ ſer-Bayern und Wurm ⸗ Württemberg zu einer Ausſprache über die kirchenpolitiſchen Fragen empfangen. Rücktritt des Rechtswalters Jägeen Meldung des DNB. — Berlin, 30. Oktober. Miniſterialdirektor Jäger hat ſein Amt als Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche im vollen Einvernehmen mit dem Reichsbiſchof nieder⸗ gelegt. . Wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt, iſt Miniſterialdirektor Jäger auf ſeinen Wunſch aus ſeinem Amt als preußiſcher Miniſterialdirektor und Leiter der geiſtlichen Abteilung des Miniſteriums für Wiſſenſchaft, Kunſt und Bildung ausgeſchieden. Danktelegramme des Reichshandwerksmeiſters Meldung des DNB. a 8— Berlin, 31. Oktober. Der Reichshandwerksmeiſter Schmidt hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: Mein Füh⸗ rer! Der Tag des Handwerks in Braunſchweig hat ſeine Weihe durch Ihre Botſchaft erhalten. Von der heutigen Arbeitstagung ſenden Ihnen die führenden Meiſter des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks ehrerbietigſte Grüße. An Dr. Goebbels wurde folgendes Telegramm gerichtet: Im Namen des deutſchen Handwerks danke ich Ihnen für die zur Braunſchweiger Tagung über⸗ mittelten Grüße und die Zuſage weiterer förderüder Hilfe durch Ihr Miniſterium. Mit dieſem Dank erlaube ich mir, beſte Glückwünſche zum Geburtstage zu verbinden. Auf das Telegramm des Reichshandwerksmei⸗ ſters an den Führer iſt folgende Antwort einge⸗ laufen: An Reichshandwerksmeiſter Schmidt! Ich danke für Ihre Grüße und wünſche Ihrer Arbeit für das deutſche Handwerk Erfolg und Segen. Adolf Hitler. Zur Abwehr unlauteren Eigennutzes von Privatfirmen Meldung des DNB. — Berlin, 31. Oktober. Der„Völkiſche Beobachter“ meldet aus München: Die Oberſte S A⸗Führung teilt mit: Der Oberſten SA⸗Führung werden immer wie⸗ der von Privatfirmen Gutachten von S A⸗ Dienſtſtellen über irgendwelche Verbeſſerungen und Erfindungen vorgelegt. Der Chef des Stabes der SA weiſt in einer neuerlichen Verfügung darauf hin, daß es allen Dienſtſtellen der SA grundſätzlich unterſagt iſt, Empfehlungen von Waren auszuſtellen, auch die Ab⸗ gabe eines Gutachtens iſt in den meiſten Fällen einer Empfehlung gleichzuſetzen. Werden einer SA⸗Dienſtſtelle brauchbare Neue⸗ rungen oder Verbeſſerungen vorgelegt, ſo ſind die⸗ ſelben mit der Stellungnahme der betreffenden Dienſtſtellen auf ͤem Dienſtwe⸗ dem Führungsamt der Oberſten SA⸗Führung vorzulegen. Neuerungen und Verheſſerungen wird die Oberſte SA⸗Führung in Verbindung mit der Reichszeugmeiſterei den Ein⸗ heiten der SA nutzbar machen, nachdem ſie durch eingehende Prüfung und Erprobung die Brauchbar⸗ keit feſtgeſtellt hat. Es iſt zwecklos, wenn neuerlich immer wieder Firmen bei den gleichen SA⸗Dienſtſtellen verſuchen, Gutachten herauszulocken. Erfah⸗ rungen haben gezeigt, daß mit Empfehlungen oder Gutachten von SA⸗Dienſtſtellen durch die betreffenden Firmen oft eine ſinnwidrige Reklame getrieben worden iſt. Bei dieſer Gelegenheit wird auf die kürzlich er⸗ gangene Anordnung des Stellvertreters des Führers hingewieſen, wonach jede geſchäftliche Be⸗ tätigung dem Weſen und der Zielſetzung der Partei und ihrer Gliederungen als weltanſchauliche Kampfgemeinſchaft widerſpricht und deshalb eine Werbung für Einzelfirmen durch Parteidienſtſtellen unterſagt iſt. Einigung zwiſchen Doumergue und Herriot? — Paris, 31. Okt. In den Wandelgängen der Kammer ar am Dienstag abend das Gerücht ver⸗ breitet, daß zwiſchen Miniſterpräſident Doumergue und Staatsminiſter Herriot eine Einigung über die Staatsreform und beſonders in der Frage der Kammerauflöſung erzielt worden ſei. 2 g ö 14 See 0 2. Seite/ Nummer 503 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Oktober 1931 e ee im Staate Neuyork Meldung des DNB. — Neuyork, 31. Okt. . In Albany im Staate Neuyork kam es zwiſchen Polizei und über 200 Erwerbsloſen zu einem ſchwe⸗ ren Zuſammenſtoß. Arbeitsloſen waren auf fünf Laſtwagen aus Neuyork eingetroffen, um der Regierung Forderungen für Hilfsmaßnahmen während des Winters zu unterbreiten. Der Zuſammenſtoß zwiſchen der Polizei und den Demon⸗ ſtranten erfolgte auf der Brücke über den Hudſon⸗ Fluß, die in die Stadt führt. Die Arbeitsloſen widerſetzten ſich den polizeilichen Anorönungen und wollten eine Durchſuchung der Wagen verhindern. Sie ſprangen von den Wagen ab und verſuchten, die Polizeikette zu durchbrechen. Nach heftigem Kampf konnten die Teilnehmer an dem„Hungermarſch“ zurückgetrieben werden. Es gab zahlreiche Verletzte. Etwa 20 Verwundete mußten ius Krankenhaus gebracht werden. 45 Per⸗ ſonen wurden verhaftet. Wie die Polizei erklärt, ſind bei mehreren Feſt⸗ genommenen Waffen gefunden worden. Auf die Nachricht, daß ſich eine weitere Erwerbsloſengruppe auf einem„Hungermarſch“ aus Buffalo einem an⸗ deren Stadtteil nähere, wurde ſofort ein größeres Polizeiaufgebot mit Maſchinengewehren und Trä⸗ nengasbomben eingeſetzt. Noch 17000 Kriegsveteranen von 1860 und 1870.71 Meldung des DN. — Berlin, 30. Oktober. Zu der in der Oeffentlichkeit aufgetauchten Frage, wieviel Veteranen der Einigungskriege(1866, 1870/71) jetzt noch in Deutſchland leben, wird von zuſtändiger Stelle erklärt, daß eine Antwort ſich höchſtens aus den Zahlungeen für bedürftige Angehörige des Mannſchafts⸗ und Unteroffiziersſtandes(Veteranen⸗ beihilfe) ergibt. Es werden nämlich als Veteranenbeihilfe monatlich 25 Reichsmark gezahlt. Während nun am 1. Januar 1924 noch 106 473 Empfänger der Veteranenbeihilfe vorhanden waren, waren es am 1. September 1928 nur noch 57829, am 1. März 1933 nur noch 22 493. Die Zahl der Veteranen der Eini⸗ gungskriege betrug nach dieſer Quelle am 1. März 1934 nur noch 17649. Die Prinzeſſin Sibylla von einem Mädchen entbunden — Stockholm, 31. Okt. Prinzeſſin Sibylla, die Ge⸗ mahlin des Prinzen Guſtaf Adolf, des älteſten Soh⸗ nes des ſchmediſchen Kronprinzen, iſt von einem Mäd⸗ chen entbunden worden. Prinzeſſin Sibylla iſt die älteſte Tochter des Herzogs von Sachſen⸗Ko⸗ burg und Gotha. Erdbeben in der Sowjetunion — Moskau, 30. Okt. In Baku exeignete ſich am Montag abend ein Erdbeben von ungewöhnlicher Heftigkeit. Mehrere Häuſer wurden zerſtört. Das Eröbeben ging von dem Gebiet von Aſerbeidſchan aus, vom wo ebenfalls zahlreiche Schäden gemeldet werden. Auch aus Kabul wird berichtet, daß dort Erdſtöße zu verzeichnen waren. Zwei amerikaniſche Flugzeuge zuſammen⸗ geſtoßen — Waſhington, 31. Oktober. Wie das Marineamt mitteilt, ſtießen bei den Flottenmanövern weſtlich der Panama⸗Zone zwei Marineflugzeuge vom Flug⸗ zeugmutterſchiff„Lexington“ am Rande einer Wol⸗ kenſchicht zuſammen. Ein Flugzeug ſtürzte ins Waſſer. Die beiden Inſaſſen wurden getötet. Das andere Flugzeug konnte mit beſchädigter Tragfläche auf der„Lexington“ landen. Der Unfall ereignete ſich ſechs Meilen vom Flugzeugmutterſchiff entfernt. Wer nicht für uns iſt, iſt gegen uns! Ein Aufruf Pirros an Meldung des DNB. Saarbrücken, 30. Oktober. Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, hat einen Aufruf erlaſſen, der erneut zur Klärung der Fronten auffordert und beſonders von allen organiſierten Arbeitern der Saar erneute Stellung⸗ nahme zur Frage Deutſchland oder Frank⸗ reich verlangt. In dem Aufruf heißt es u..: Der entſcheidende Abſchnitt im Abſtimmungs⸗ kampf ic eingeleitet und damit beginnt die Zeit, wo ſich die Geiſter ſcheiden, und das iſt gut ſo. Männer, die weder Fiſch noch Fleiſch ſind, ſind die größte Ge⸗ fahr überhaupt. In ernſten geſchichtlichen Zeiten werden ſie oft zu den größten Schädlingen. Für uns an der Saar führt dieſe klare Erkenntnis zu der einzigen Schlußfolgerung: Wer nicht für uns iſt, iſt gegen uns Daher muß heraus aus dem Vorgelände, der ſich zwiſchen den beiden Fronten herumtreibt, um wie ein gewiſſenloſer Spekulant ſich immer auf die Seite ſtellen zu können, wo es am beſten ſteht. Der Arbeiter an der Saar hat dieſe Situation er⸗ kannt. Er weiß, daß jene, die heute mit ihm für ihr perſönliches Geſchäft Schindluder treiben, ihn morgen ſchon wieder verlaſſen könnten, unbekümmert um ſeine Zukunft. Es gibt einen Verband im Saar⸗ gebiet, der ſich Freie Gewerkſchaften nennt. Als un⸗ politiſcher Verband haben trotzdem ſeine Führer eine politiſche Entſcheidung geſprochen. Dieſe Ent⸗ ſcheidung ſteht in kraſſem Widerſpruch zu den Stim⸗ men der meiſten Mitglieder des Verbandes. Arbeiter, verlangt innerhalb eures Verbandes ſofort eine erneute Stellungnahme zur Frage: Deutſchlan d oder Frankreich. Das iſt deshalb notwendig, weil man dem Arbeiter unter Vorſpiegelung einer alle Arbeiter der Saar zweiten Abſtimmung den Status quo ſchmackhafter machen wollte. Wir müſſen nun wiſſen, wer für uns iſt und wer gegen uns iſt. Nach dem 13. Januar muß dieſe Frage entſchieden ſein, und jetzt iſt keine Zeit mehr zu verlieren. Der deutſche Arbeiter ſteht zu Deutſchland. Dieſes Deutſchland wird dem deut⸗ ſchen Arbeiter am 13. Januar das Tor aufreißen. Handele nun er, wie er es mit ſeinem Gewiſſen und der Zukunft vereinbaren kann. Es lebe der deutſche Arbeiter, der Mann deutſcher Ehre! Es lebe das Vaterland! 3 2 5 Drei Monate Gefängnis wegen Aniformtragens — Saarbrücken, 30. Oktober. Der Internationale Oberſte Gerichtshof in Saar⸗ louis hat heute ein außerordentlich hartes Urteil gefällt. Ein Metzgergeſelle war wegen verbote⸗ nen Uniformtragens feſtgeſtellt worden. Er trug während einer Motorradfahrt ein braunes Hemd, braune Hoſe und braune Stiefel. In der erſten Inſtanz wurde er von der Anklage des ver⸗ botenen Uniformtragens freigeſprochen. Vor dem Oberſten Gericht beantragte der Generalſtaatsan⸗ walt eine Geldſtrafe von 100 Franken. Das Gericht erkannte jedoch auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der Vorſitzende des Gerichts erkannte das Urteil als außerordentlich hart an. Der Straſſenat hätte zwar gern Strafaufſchub ge⸗ währt, die ſtrenge Geſetzgebung laſſe dies jedoch nicht zu. Der Vorſitzende empfahl daher ſelbſt dem An⸗ geklagten, ein Gnadengeſuch einzureichen, um ein anderes Urteil zu erreichen. Man wird erwarten können, daß die zuſtändigen Stellen dieſes überaus harte Urteil abändern werden. Politiſche Anfragen im englijchen Parlament Meldung des DNB. — London, 30. Oktober. Beide Häuſer des Parlaments traten am Diens⸗ tag wieder zu ihrer Tagung nach den Sommerferien zuſammen. Von der Regierung wurden zunächſt zahlreiche kleine Anfragen beantwortet. Im Unterhauſe teilte Schatzkanzler Cham⸗ berlain auf eine Anfrage mit, daß in der Frage der britiſchen Kriegsſchulden bei den Ver⸗ einigten Staaten keine Verhandlungen ſtattfänden, und daß er nicht in der Lage ſei, eine Erklä⸗ rung über die erſt im Dezember fällige Schulden⸗ rate zu machen. 0 Auf eine weitere Anfrage erwiderte Chamber⸗ lain, daß der amerikaniſche Botſchafter bei ſeiner kürzlich abgegebenen Erklärung über die Zweck⸗ mäßigkeit zwiſchen Großbritannken und Amerika nur ſeine perſönliche Anſicht gusgeſprochen habe. 1 Auf eine Anfrage über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen über einen Oſtpakt antwor⸗ tete Eden, daß ſowohl die deutſche als auch die polniſche Regierung der franzöſiſchen Regierung und, wie verlautet, auch der Sowjetregierung gewiſſe Schwierigkeiten angedeutet hätten, die die in den gegenſeitigen Garantieplänen auf der im letzten Jahre vorgeſehenen Grundlage erblickten. Die bri⸗ tiſche Regierung ſei darüber nicht unterrichtet wor⸗ den, welche Schritte die franzöſiſche und die Sowjet⸗ regierung nun zu unternehmen gedächten. Auf eine weitere Anfrage, ob beabſichtigt ſej, die Verhand⸗ lungen fortzuſetzen oder ob ſie aufgehoben worden ſeien, erklärte Eden: Dies wird von den Regierun⸗ gen Frankreichs und der Sowzetunion abhängen, welche die Urheber dieſer Pakte waren. einer Währungsſtabiliſiésrung Aufruhrvorlage vor dem Unterhaus — London, 31. Oktober. Am Dienstag abend fanden ſich in den Wandel⸗ gängen des Unterhauſes etwa 150 Mitglieder des Verbandes für den Schutz der Gewerbefreiheit ein. Es handelte ſich größtenteils um Frauen, die die Abgeordneten ihrer Wahlkreiſe herausbitten ließen, um Vorſtellungen wegen des Geſetzentwurfes zur Verhinderung aufrühreriſcher Propaganda unter der bewaffneten Macht zu machen. Nach einigen Stunden leerten ſich die Wandelgänge wieder. In der Unter⸗ hausausſyrache erklärte das Mitglied der Unab⸗ hängigen Arbeiterpartei, Maxton, nach dem Wort⸗ laut dieſes neuen Geſetzes müßten beiſnielsweiſe die Enthüllungen Lloyd Georges über Pasſchendael, wenn ſie einem jungen Soldaten in die Hand fielen, zweifellos als Aufreizung zur Pflichtverletzung behandelt werden. Verſchiedene Abänderungsanträge der Oppoſition wurden von der großen konſervativen Unterhaus⸗ mehrheit zu Fall gebracht, jedoch macht oer General⸗ ſtaatsanwalt, der die Vorlage verteidigte, das Zuge⸗ ſtändnis, ſich mit der Beſtimmung einverſtanden zu erklären, wonach nur ein Richter des ober⸗ ſten Gerichtshofes die Vollmacht für eine Hausſuchung unter den Beſtimmungen des Geſetzes geben darf. Der Geſetzentwurf hatte vorgeſehen, daß die Unterſchrift von zwei Polizeirichtern unter einem Durchſuchungsbefehl genügt. Das Unterhaus vertagte ſich nach Mitternacht. — Wien, 31. Okt. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Militärgerichtshöſe in Leoben und Klagenfurt aufgelöſt werden ſollen. Alle Gerichtsverhandlungen wegen des Putſches vom 25. Juli, ſoweit ſie die öſterreichiſche Provinz betreffen, werden in Zukunft in Graz durchgeführt werden. — Der Erfinder Hermann Ganswin geſtorben — Berlin, 29. Oktober. Der Erfinder Herman Ganswindt iſt— wie Berliner Blätter berichten im Alter von 78 Jahren in Berlin⸗Schöneberg ge, Hermann Ganswindt ſtorben. Ganswindt, der bereits im Jahre 1983 ein Patent für ein lenkbares Luftſchiff er⸗ hielt, mit dem er nach dem Mars zu fliegen beabſich⸗ tigte, hat um die Jahrhundertwende als Erfinder viel von ſich reden gemacht. Die Entwicklung der Technik ging dann über Ganswindt hinweg, ſo daß der Erfin⸗ der, der übrigens 21 Kinder hatte, immer mehr in Not geriet und bis zu ſeinem Tode mit finanziel⸗ len Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Drei deutſche Großflugzeuge für die ſüd⸗ afrikaniſche Luftfahrt — Deſſau, 30. Okt. Am Montag mittag ſtarteten in Deſſau drei Großflugzeuge der Type„Ju. 52“ nach Johannesburg. Der Ueberführungsflug er⸗ folgte über Athen, Kairo, Kartum, Salisbury. Die einzelnen Maſchinen werden geführt von dem ſüd⸗ afrikaniſchen Kapitän Frey ſowie von den Flugkapi⸗ tänen Neuenhofen und Polte. Die Maſchinen wer⸗ den der Verkehrsverdichtung der ſüdafrikaniſchen Luftfahrt dienen, die ſchon ſeit längerer Zeit auf den, Strecken Johannesburg Durban—Eaſt London und Port Eliſabeth ſowie Kapſtadt Junkersflugzeuge er⸗ folgreich eingeſetzt hat. Güterzug entgleiſt — Nürnberg, 30. Okt. Wie die Reichsbahndirektion Nürnberg mitteilt, iſt der Güterzug 8132 am Diens⸗ tag um.46 Uhr vermutlich infolge Achsfeder⸗ bruchs an einem Güterwagen bei der Ausfahrt von Langenprozelten(Main) entgleiſt. Hierbei wurden vier Güterwagen ineinandergeſchoben. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Strecke Würzburg.—Aſchaf⸗ fenburg war von.46 Uhr bis.36 Uhr geſpertt. Der Verkehr wurde durch Umleitungen aufrecht erhalten. Zwölf Verletzte bei einem Straßenbahnunſil Aachen, 30. Oktober. Am Dienstag mila ſprang ein Straßenbahnwagen in der Biegung auf der abſchüſſigen Karmeliterſtraße aus den Stchie⸗ nen. An der Bordſchwelle der Nachbarſtraße ſchlug er um. Zwölf Perſonen ſind verletzt worden. ——— Hauptſchriftletter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil;.8 Willy Müller„ Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teig Dr. Friß Hammes Sport: Willy Müller— Südweſtdeutſche li ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeige und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheln Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerer Dr. Haas, Neue Man heimer Zeitung. Mannheim, 8 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W sb, Vittoriaſtraße Mittags⸗Ausgabe A 13 211 Ausgabe B 8290. a Geſamt⸗D.⸗A. September 1934: 215410 Abend⸗Ausgabe A 12706 Ausgabe 8 8299. Geſamt⸗D⸗A. September 1934: 21005 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückert Brückenbauer Lünnemann/ von erich Grſhar Hein Lünnemanns Leben war eine ewige Wan⸗ Frucht ſeiner Arbeit; denn auch die Windleitungen derſchaft. Als Brückenbauer hatte er die ganze Welt geſehen. Doch nun war das aus. Seit zwei Jahren lag er auf der Landſtraße. Das war kein Leben für ihn. Er hatte immer ſeine Arbeit und ſein Brot gehabt und nun mußte er für jeden Brocken Brot und jeden Schluck Suppe die Kappe in die Hand nehmen und den Buckel krumm machen. Vor einigen Tagen war er wieder einmal in das Induſtriegebiet gekommen. Wenn er irgendwo Aus⸗ ſicht auf Arbeit hatte, dann hier, wo man dabei war, all die Brücken zu bauen, die über die neuen Stra⸗ ßen und Kanäle führen ſollen. Aber nicht nur eine Welt der Hoffnung iſt dieſes Gebiet für ihn, auch eine Welt der Erinnerungen. In jungen Jahren hat er oft hier gearbeitet und auch ſeine letzte Bau⸗ ſtelle iſt hier geweſen. Hergott, wenn er zurückdenkt. Was war er doch für ein Kerl damals. Drüben am Hafen ſteht noch die Verladebrücke, die ſie 99 gebaut. Fränzken Düll⸗ ken war doch damals ſo beſoffen geweſen. Da hatte er die Arbeit für ihn mitgetan und den großen Querträger, da oben ſitzt er noch, ganz allein hoch⸗ gezogen. Nachher hatte Fränzken einen ausgege⸗ ben und zuletzt waren ſie beide ſo beſoffen, daß der Monteur ſie nach Hauſe ſchicken mußte. Und da drüben, ei du heiliges Donnerlittchen, da ſteht doch noch der Keſſel, den er kurz vor dem Kriege aufſtellen half. Am oberen Mannloch muß doch die Macke noch zu ſehen ſein, die er damals in ſeiner Wut in das Eiſen geſchlagen, als er das Auge verlor. Er wandert weiter. Die Batterien der Koks⸗ öfen flammen. Die Walzwerke lärmen und die Schlote ſtoßen ſchwarzen Rauch gegen den Himmel. Wohin er ſieht, die Zeugen ſeiner Vergangenheit. Gaſometer und Brücken, Fördertürme und Keſſel, alles Dinge, an deren Werden er ſeinen ehrlichen Anteil hat.. Ihm iſt es, als habe er das ganze Revier mit ſei⸗ m eigenen Händen erbaut. Selbſt das Eiſſen, das für fünf künftige Brücken und Maſchinen in hellen Bä⸗ chen aus den Hochöfen rinnt, iſt noch lebendige und Cowper an den Hochöfen wurden einſt mit ſeiner und ſeiner Kameraden Hilfe erbaut. Dreißig Jahre ſind eine lange Zeit und man ſchafft viel in dieſer Zeit, wenn man fleißig iſt. Der Tag vergeht und es wird Abend. Das ra⸗ gende Fachwerk einer Brücke taucht plötzlich aus der Dämmerung herauf. Wie kühn ſich das über die Straße reckt. Welche Gewalt in dieſen Trägern liegt. Ja, das war noch eine Montage. Und mit Wehmut denkt er daran, daß es ſeine letzte war. Herrgott, waren das Zeiten. Er ſieht ſich noch, wie er damals über den Obergurt lief und, ohne auch nur anzuhalten, über den ſchmalen Windver⸗ band nach der anderen Seite. Und dabei lief unten ſchon der Zug über die Brücke, daß das ganze Netz von Eiſen zitterte und bebte. Ja, damals, da war er noch ein Kerl. Dann fällt ihm ein, daß er damals ja den Ham⸗ mer noch hatte, der nachher fehlte. Einen ſchönen Krach hatte das damals gegeben. Fünf Mark wollte man ihm abziehen und als er aufmuckte, gab man ihm die Fleppen. Und keine Arbeit wieder, wohin er kam. Nun ſteht das alles wieder vor ſei⸗ nen Augen. Da oben, zwiſchen den Gurtlamellen, gleich da, wo der Windverband beginnt, muß der Hammer noch liegen. Er hatte doch noch Schrauben in die Löcher gedreht, an die der Nieter nicht her⸗ ankonnte, und ſie mit dem Hammer verkloppt. Immer mehr lebt er ſich in die vergangenen Zeiten hinein, und der Wille erwacht in ihm, da hinaufzuklettern und ſich Gewißheit zu holen. Und wenn der Hammer wirklich noch daltegt, ihn mitzu⸗ nehmen, Einer von den Bauern der Gegend wird ihm ſicher eine Mark oder ein Eſſen dafür geben. Er klettert den Bahndamm hoch und iſt ſchon oben. Er ſchwingt ſich über das Geländer der Brücke. Das fällt ihm ſchwer. Aber iſt es denn das erſtemal, daß er klettert? Iſt er denn ein ſteifer Bock oder iſt er Hein Lünnemann, der ſein Leben mit Klettern verbrachte, und der eine Brücke wie dieſe doch noch im Schlaf erklettert. Alſo! Schon geht's aufwärts. tikale klettert er hoch. er ſich feſt. Damals ging es doch beſſer, denkt er. macht der Anſtrich, der macht das Eiſen ſo Man hat keinen richtigen Halt. Schnaufend klettert er weiter. Ratſch, da reißt er ſich die Sohle von den Schuhen. Verdammt, denkt er. Na, irgendein Schuſter ſchlägt mir ſchn wie⸗ der ein paar Nägel herein. Dann geht's wieder. Nun iſt er oben. Mit letzter Kraft legt er die Hand auf die Horizontale. Die Niete in den Kno⸗ tenblechen geben ſeinen Füßen ſchwachen Halt. Ein Ruck, und er wird oben ſein. Er keucht und ſtöhnt. Dann wirft er ein Bein über den kantigen Träger. Knatſch, kratſch. Er ſpürt plötzlich kühlen Wind durch ſeine Hoſe wehen. Nanu, denkt er, die Hoſe auch kaputt? Soviel iſt der dumme Hammer denn doch nicht wert. Aber jetzt iſt er einmal oben. Eine letzte Anſpannung und er hat es geſchafft. Mit ſchlurſender Sohle tappt er über den Obergurt. Langſam und mit ausgebreiteten Händen. Er ſchwankt, doch gleich hat er die Balance wieder. Verdammlich, früher war ich doch ſicherer auf den Beinen. Aber das ſind bloß die Schuhe, denkt er dann und geht weiter. Die Luft weht ihm ſeltſam weich und friſch um die Naſe. Wie ein Rauſch kommt es über ihn. Ja, er ſteht ſeinen Mann noch. Er kann noch klettern wie ein Junger. Da wirklich, da liegt der Hammer. Sein Ham⸗ mer. Er gehört ihm, denn er hat ihn nicht nur mit ſeinem Werte bezahlt, ſondern mit ſeinem Leben. Und das iſt ein hoher Preis. Aber er wird einen noch höheren Preis dafür eintauſchen. Er wird ihn nicht für ein Eſſen hingeben. Nicht für ein Nachtquartier. Hingehen wird er zu ſeinem alten Monteur und ihm den Hammer unter die Naſe hal⸗ ten. Und ihn fragen, ob er den Mut hat, ihn noch einmal Spitzbube zu nennen. Ihn rauszuſchchmeißen um dieſes lumpigen Werkzeugs willen. Eine greunzenloſe Wut iſt über ihn gekommen. Er hat vergeſſen, was er gelitten in dieſen Jahren. Hat vergeſſen, wie ſchwach er wurde in dieſer Zeit. Vergeſſen, daß er hungrig iſt, und daß er auf dem ſchwanken Gurt einer Brücke ſteht. Er weiß nur noch von ſeinem Haß gegen dieſen Menſchen, der der Schuldige an ſeinem Schickſal iſt. 8 Im Fachwerk der Ver⸗ Er ſchnauft. Krampfhaft hält Aber das glatt. Er bückt ſich, den Hammer herauszuholen aus dem Loch, in dem er liegt. Aber wie er ihn greif, ſteckt er feſt. Eingeklemmt und mit Farbe verklebt. Er zerrt, aber der Hammer gibt nicht nach, Et zerrt feſter, nimmt ſeine ganze Kraft zuſammen. Da ruckt es. Der Hammer löſt ſich. Ganz leicht ist er plötzlich in ſeiner Hand. Er verliert die Balanee, läßt den Hammer los und ſauſt zur Erde. Mit zerſchmettertem Schädel liegt er am Boden, Arbeiter fanden ihn ſo und ſchafften ihn fort. Um den Hammer kümmerte ſich niemand. Den fand ein Bauer am nächſten Tage und nahm ihn mit ſich nach Hauſe. Ernannt wurde Mini ſterialrat Prof. Dr. Johann Daniel Achelis im preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung in Berlin zum ordentlichen Profeſſor der Phyſiologie an der Univerſität Heidelberg und Studienrat Karl Klepper an der Handels ſchule Heidelberg zum Regierungsrat im Miniſte⸗ rium des Kultus, Unterrichtes und der Juſtiz, Ab⸗ teilung Kultus und Unterricht.— Der ordentliche Profeſſor für klaſſiſche Philologie an der Johann⸗ Wolfgang⸗Goethe⸗Univerſität, Dr. Walter Otte, hat zum 1. Januar einem Ruf nach Königsberg auf den gleichen Lehrſtuhl Folge geleiſtet. f China und Haynds„Schöpfung“. So gänzlich verſchieden das chineſtſche Tonſyſtem von dem deut⸗ ſchen iſt, ſo vermag ſich aber ſelbſt der Chineſe nicht des gewaltigen Eindrucks zu entziehen, den die deutſche Tonkunſt auf ihn ausübt. Ein Chineſe, der in Tſingtau die„Schöpfung“ hörte, ſprach ſich in einer dortigen Zeitung folgendermaßen aus:„Ich er; wachte wie aus einem Schlafe, alle unedlen Gedan⸗ ken ſchwiegen in mir, und der Frieden zog in mein Herz. So erklang die heilige Muſik bei den Opfer⸗ feiern. Alles hat ſeine Töne und Lieder auf Erden, die Vögel ſingen, die Tiere ſchreien und mit dump⸗ fem Rauſchen fließt der Gelbe Fluß dem Meere zu, dem Urton aller Muſik. Wie ein Träumender ging ich nach Haus. Das ſind Töne eines mächtig auf wärts ſteigenden Volkes. Nie iſt mein Herz ſo bewegt worden... Gerade die„Schöpfung“ muß in einem Lande eine ganz eigene Wirkung auslöſen, deſſen Muſikphiloſophie völlig auf die Natur ein⸗ geſtellt iſt. Von den Hochſchulen. N noch ſteckt nur der liches wiede nach erwe ſterkl wien kleine fen, e ausza Vopfe habe reicht. erledi ſtändi reit, l Zinsf licher ſchwä. ihn it einem Ab men. abend vielen Man Vortr ſchrei! Und geben ſtarke At Fünfe ſie ſtr chen b heute ich he zwing einen Gnad 1883 ff ex⸗ abſich⸗ er viel Technik Erfin⸗ mehr anziel⸗ üd⸗ arteten u. 5 2% ig er⸗ . Dit n ſüd⸗ igkapi⸗ wer⸗ niſchen uf den n und ige er rektion Diens⸗ edͤer⸗ hrt von vurden rſonen Asche. eſpertt. frecht⸗ Anfall mittag ng auf Sthie⸗ ſchlug — eil: 1. B, len Teig ſche In Anzeigen annheln e Mann ⸗ traße 40 tückporle — —— n aus greiſt, klebt. . Er mmen. icht ist Manee, Boden. f. Den m ihn Mini⸗ is im ſt und ofeſſor berg ndels⸗ iniſte⸗ 3, Ab⸗ ntliche D hann⸗ Otto, rg auf inzlich deut⸗ e nicht n die ſe, der t einer ch er⸗ zedan⸗ mein Opfer⸗ Erden, dump⸗ re zu, ging J auf⸗ ewegi uß in zlöſen, ein⸗ Mittwoch, 31. Oktober 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 503 Mannheim, den 31. Oktober. Am Donnerstag, 1. November (Allerheiligen) erſcheint nur eine Ausgabe der NM u m 12 Uhr mittags. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Am Tage des Gehaltes Nachdem tagelang die ganze Barſchaft ſich nur noch als ein kläglicher Reſt in der Weſtentaſche ver⸗ ſteckte, der oft ans Licht gehoben und befühlt, doch nur ſtete Auflöſungsneigungen zeitigte, iſt endlich der Tag gekommen, an dem wieder ein wirtſchaft⸗ liches Selbſtbewußtſein im Manne aufſteigt. Er hat wieder Pläne, er ſpricht von Sonntagsausflügen bis nach Heidelberg, er bewilligt großzügige Küchen⸗ erweiterungen, zentnerweiſe Kohlen, eine neue Ra⸗ ſterklinge. Der Tag des Gehaltes iſt gekommen, wieviel wird er diesmal bringen? Denn wieviel man verdient, das iſt leider ſehr abhängig von der Zahl der Vorſchüſſe, die aus un⸗ begreiflichen Gründen und reinen Notſtänden ſich immer wieder in die Abrechnungen einſchleichen. Mit dem Lächeln, das für dieſen Tag angelegt zu wer⸗ den hat, mit treuem Gruß und verſtändnisvollem Händedruck kommt jener fröhliche Mann herein, der das Vertrauen der Firma beſitzt, und liefert die be⸗ trüblichen Reſte eines Gehaltes ab, von dem wir ſel⸗ ten ſprechen und das wir nie in ſeiner ganzen Herr⸗ lichkeit zu Geſicht bekommen haben. Eine kleine Tüte, auf der alles Nötige draufſteht; es ſoll Män⸗ ner geben, die ſtie unangebrochen zu Hauſe abgeben müſſen. Es fängt mit ermunternden, runden, hohen Ziffern an, aber dahinter reihen ſich in ſtandhafter Liebe an die Abzüge für Staat und Gemeinde die kleine Summe der Krankenkaſſe und dann in dump⸗ fen, ehernen Kolonnen die Vorſchüſſe. Ein dezimier⸗ tes Bataillon, ein kümmerlicher Reſt bleibt übrig, der für Miete, Mittageſſen und Zigaretten langt. Andere nehmen keinen Vorſchuß, ſondern haben Tabak⸗ Milch⸗, Fleiſch⸗ und Kolonialkredite, und haben eine tolle Lauferei am Erſten, bis ſie alles beglichen haben. Das Ergebnis bleibt dasſelbe. Ein kümmerlicher Reſt, bitte unterſchreiben. Leberecht hat einen Kaſſierer, der fragt gleich am Gehalts⸗ auszahlungstage freundlich⸗ſachlich an, ob vielleicht Vopſchuß für Wochenende gewünſcht werde. Er habe heut ſehr viel zu tun, aber rechtzeitig einge⸗ reichte dringende Aufträge würden nach Möglichkeit erledigt, vorausgeſetzt, daß ſie im Rahmen des An⸗ ſtändigen bleiben. Zu weiteren Dienſten ſtets be⸗ reit, beachten Sie vor allem das völlige Fehlen eines Zinsfußes, Ihr ſtets ergebener..... Ein unglaub⸗ licher Burſche, der einem mit ſeiner Höflichkeit das ſchwärzeſte Gewiſſen beſorgt. Aber Leberecht behält ihn im Auge, er will ihn ſich kaufen, im Faſching mit einem falſchen Telephongeſpräch— von der Kripo. Aber man ſollte trotzdem keinen Vorſchuß neh⸗ men. Man ſollte weniger bummeln gehen und abends gute Bücher leſen, wozu hat man denn die vielen Klaſſiker gekauft, 12 Bände allein von Goethe. Man ſollte mehr in die Kunſthalle und in bildende Vorträge gehen und Briefe an die Verwandtſchaft schreiben; aber die haben ja auch kein Geld mehr. Und dann ſoll es doch immer wieder ſo gute Kurſe geben: Wie werde ichenergiſch und kriege einen ſtarken Willen, der alles durchſetzt? Ach ja, kanſt du mir bis morgen einen ſcharfen Fünfer pumpen? Bei uns zahlen ſie erſt am Erſten, ſie ſtreichen den Tageszins ein, ein ſchönes Sümm⸗ chen bei einer ſo großen Firma. Was, du haſt nichts, heute am Empfangstag? Nein. Du haſt wohl, aber ich habe keinen ſtarken Willen, der die Leute be⸗ zwingt und alles durchſetzt. Ich muß doch mal ſo einen Energie⸗Kurſus beſuchen draußen im Stadion. Gnahe dir, wenn ich da wieder rauskomme! Dr. Hr. Wo fehlen noch Vetriebsoronungen? Bekanntmachung des Treuhänders der Arbeit Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Südweſtdeutſchland erläßt folgende Be⸗ kanntmachung: Es wird berichtet, daß entgegen den wiederholten Anweiſungen in einer Reihe von Betrieben Be⸗ kriebs ordnungen auch heute noch nicht erlaſſen worden ſind. Verpflichtet hierzu ſind auf Grund von 26 AO die Betriebe, in denen in der Regel min⸗ deſtens 20 Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigt ſind. Als letzter Zeitpunkt für den Erlaß iſt von dem Herrn Reichsarbeitsminiſter der 30. September be⸗ ſtimmt worden. Ich erſuche nunmehr die Vertrauens ⸗ männer derfenigen Betriebe, in denen auch heute eine Betriebsordnung noch nicht vorhanden iſt, mir hier⸗ don umgehend Anzeige zu erſtatten. Auf die Straf⸗ e des§ 22 AOch weiſe ich ausdrücklich Gleichzeitig mache ich wiederholt darauf aufmerk⸗ zam, daß auf Grund des 8 26 Abſ. 1 der zweiten Durchführungsverordnung vom 1. März zum Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit die Führer der Betriebe mit mindeſtens 50 Beſchäftigten verpflichtet ſind, zwei Abdrucke der Betriebsordnung dem ſtatiſti⸗ ſchen Reichsamt(Abteilung für ſoziale Statiſtik) dann einzuſenden, wenn in derſelben die Höhe des Arbeits⸗ entgeltes geregelt iſt. 25 Jahre Generalvertreter der Chemiſchen Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger AG., iſt am morgigen Donnerstag, dem 1. November, Herr Fritz Merk, wohnhaft R 7, 39. i Weihbiſchof Dr. Burger wird ſich heute nach⸗ mittag halb 4 Uhr in der Jeſuitenkirche mit einer Anſprache und dem biſchöflichen Segen wieder von n Mannheimer Katholiken verabſchieden. Geſtern 85 fand in der Jeſuitenkirche eine Feierſtunde er katholiſchen Jugend ſtatt. Die Firmungen haben ute vormittag ihren Abſchluß gefunden. Nationalſozialismus iſt Schickſalsgemeinſchaßt Maſſenkundgebung der Deutſchen Arbeitsfront im Nibelungenſaal Mit dem 24. Oktober hat der Führer und Reichs⸗ kanzler eine Verordnung über die Deutſche Arbeits⸗ front erlaſſen, in der das Weſen und Ziel dieſer Leiſtungsgemeinſchaft aller ſchaffenden Deutſchen ver⸗ ankert iſt. Um dieſe Verordnung, die von weiteſt⸗ tragender Bedeutung ſein wird, feierlich einzufüh⸗ ren, fanden geſtern in ganz Deutſchland gleichzeitig Feierſtunden ſtatt, in denen aus berufenem Munde den Maſſen der ſchaffenden Deutſchen verkündet wurde, was man dem Volke gegeben hat. Bis auf den letzten Stehplatz war der Nibelun⸗ genſaal beſetzt, als, von herzlichem Beifall begrüßt, Bezirkswalter Fritz Plattner den Saal betrat, der feſtlich mit den Fahnen des Drit⸗ ten Reiches geſchmückt war und der Schriftbänder „Die DA hat geſiegt auf der ganzen Linie. Sie iſt die Organiſation aller ſchaffenden Deutſchen der Stirn und Fauſt.“—„Tritt ein in die Front der deutſchen Arbeit“ trug. Zur Eröffnung der Feierſtunde fand ein eindruck⸗ voller Einmarſch der Fahnen ſtatt: zuerſt der Ar⸗ beitsdienſt mit ſeiner Fahne, dann die große Zahl der Betriebszellenfahnen und ſchließlich ein Sturm SA und ein Sturm SS. Kreiswalter Doering hieß kurz die Ver⸗ treter der Parteiſtellen, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden willkommen, ehe der Arbeits⸗ dienſt mit Lied und Sprechchor zu der Rede von Bezirkswalter Fritz Plattner überleitete, der ja in Mannheim kein Unbekannter iſt und der es wiederum meiſterhaft verſtand, die Maſſen in ſeinen Bann zu ziehen. Der Redner riß geradezu die Zuhörer mit, die immer wieder die Ausführungen durch Beifall unterbrachen. Pg. Platt⸗ ner führte in ſeiner Rede zuerſt aus, wie die Um⸗ wälzung ſich in einer nie geahnten Größe vollzogen hat, wie ein neuer Geiſt zum Durchbruch gekommen iſt, an den nur wenige geglaubt haben. Dies alles ſei aber nur möglich geweſen, weil das Volk einig war. Es habe ſich auch nur deswegen wieder hochſchaffen können, weil ein Mann den Mut gehabt hat, den Männern, die Deutſchland beherrſchten, den Kampf anzuſagen. Wie kein anderer würde heute Adolf Hitler von ſeinem Volk geliebt und geehrt. Allerdings ſei der Kampf ſchwer geweſen und aus dem Kampf Adolf Hitlers ſei ein Kampf des Volkes geworden. Adolf Hitler habe uns den Sozialismus gegeben, der für uns Kameradͤſchaft heißt. Dem Liberalismus, der Lehre vom Ich, und dem Marxismus, dem Begriff des Maſſenmenſchen, ſtellte der Führer den Nationalſozialismus entgegen, der keine Klaſſe, keinen Stand kennt, der die Ge⸗ meinſchaft iſt. Daher ſei der Nationalſozialis⸗ mus die kameradſchaftliche Schickſalsgemeinſchaft eines Volkes. Zu dieſer kameradſchaftlichen Schick⸗ ſalsgemeinſchaft habe uns der Führer geführt. Der Redner ſchilderte die Entwicklung vom 90. Januar 1933, an dem der Grundſtein für ein tauſendjähriges Drittes Reich gelegt worden iſt, um dann auf die weſentlichſten Grundzüge der Umfor⸗ mung näher einzugehen. So wie bei einem Haus⸗ bau auch nicht viele Bauherrn etwas zu ſagen haben, ſo ſei es auch bei dem Bau des neuen Reiches von Vorteil geweſen, daß nur ein Mann die Führung in die Hand genommen habe. Im Laufe der Ent⸗ wicklung mußte die Auflöſung der Parteien folgen, wie auch die Verbände zu verſchwinden hatten, um dieſer kameradſchaftlichen Schickſalsgemeinſchaft Platz zu machen. Aus dem Parteienſtaat habe der Führer den Staat der deutſchen Einheit und der deutſchen Freiheit geſchaffen. Dem deutſchen Arbeiter ſei nichts zerſchlagen worden, ſondern man habe ihn nur von den Organiſationen befreit, die ihm niemals die Freiheit gebracht hätten. In der Deutſchen Arbeitsfront haben wir jetzt— ſo führte der Redner weiter aus— die Organiſation, die das Glück und den Wohlſtand eines 60⸗Millionen⸗Volkes vertritt. Die Deutſche Arbeitsfront iſt die Organi⸗ ſation aller ſchaffenden Deutſchen der Stirn und der Fauſt. Daher muß es für jeden Deutſchen eine Ehreupflicht ſein, der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront anzugehören. Es hat aufgehört, daß die Betriebsführer von ver⸗ gangenen Zeiten und Arbeitgeberverbänden träu⸗ men und auch die Gefolgſchaftsleute haben daran zu denken, daß ſie in einem Hauſe untergebracht ſind, in dem es keine Zweiteilung gibt. Für alle gibt es nur ein Gebet: Unſer täglich Brot gib uns heute. Die Deutſche Arbeitsfront hat wichtigen Dienſt an der Gemeinſchaft zu üben, ſie iſt die Organi⸗ ſation der Menſchenführung und der Menſchener ziehung. Eine geſunde Menſchen⸗ führung bedingt aber auch eine geſunde Sachführung. Die Deutſche Arbeitsfront hat den Frieden zu ſchaffen. In ihr wird der Betriebsführer Verſtänd⸗ nis für die berechtigten Wünſche der Gefolg⸗ ſchaft aufbringen, während die Gefolgſchaft für die dem Betrieb notwendigen Dinge die nötige Einſicht hat. Die Deutſche Arbeitsfront wird die Menſchen erziehen und wird ſie nur ſo handeln laſſen, wie es zum Vorteil des Volksganzen notwendig iſt. Es wird in Zukunft keine Arbeitsrichter mehr geben, ſondern nur noch Friedensrichter. Jeder ſchaffende Menſch weiß, daß die Arbeit kein Fluch, ſondern ein Segen iſt. Es wird notwendig ſein, die ſchaffenden Menſchen immer und immer wieder mit der Lehre des Natio⸗ nalſozialismus vertraut zu machen und ihnen täglich aus der Bibel des Nationalſozialismus vorzuleſen. Dieſe Bibel iſt Adolf Hitlers„Mein Kampf“ und der Katechismus iſt Roſenbergs„Blut und Ehre“. Wenn man immer wieder nur kleine Abſchnitte lieſt und ſich mit ihrem Inhalt vertraut macht, dann wird einem das Gedankengut in Fleiſch und Blut übergehen und wenn man am Ende iſt, dann fängt man von vorne an, wie man das bei der chriſtlichen Bibel auch macht, die nun ſchon zweitauſend Jahre alt iſt. Wir Nationalſozialiſten haben einen Führer, auf den wir ſtolz ſein dürfen. An ihn müſſen wir bet allen unſeren Handlungen denken. In ſeinem Geiſte handeln die Betriebsführer, die nicht daran denken, wie viel ihr Gewinn ſein wird, den ſie bis Jahresende erzielen können, ſondern die darüber nachdenken, wieviel Menſchen ſie noch Ar ⸗ beit und Brot geben können. Ein wirklicher Betriebsführer wird morgen ſchon beim Arbeitsamt weitere Arbeitkräfte abrufen und ihnen Arbeit und Brot geben. Grundſatz muß immer bleiben: der Betriebsführer iſt ſo notwendig wie der Gefolgſchaftsmaun und der Gefolgſchafts⸗ eee eee. Das Drama an der Straßenkreuzung Das Verkehrsunglück an der Wohlgelegen Schule vor dem Schöffengericht Das ſchwere Unglück in der Mittagsſtunde des 23. Auguſt, das den Tod zweier Menſchen zur Folge hatte, führte geſtern vor dem Schöffen⸗ gericht den 24 Jahre alten Kraftwagenfah⸗ rer Adolf M. auf die Anklagebank. Er kam mit einem ſchweren Wagen von der Stadt her, um nach der Eichbaumbrauerei zu fahren, als von der linken Seite aus der Bibienaſtraße der 37jährige Kraftrad⸗ fahrer Heinrich Renninger von hier mit etwa 40 Kilometer Geſchwindigkeit auf die Kreuzung zufuhr, um noch vor dem Auto die gegenüberliegende Röntgenſtraße zu erreichen, obſchon das Auto nicht behindert werden durfte, weil es auf der Käfertaler Straße das Vorfahrtsrecht hatte. Im letzten Augenblick ſuchte der Kraftradfahrer ſeine Maſchine noch nach links herumzureißen, der Wagenlenker bremſte mit aller Macht, ſuchte auch nach links auszubiegen. So wurde das Unglück nur verſchlimmert: das Kraftrad fuhr dem ge⸗ bremſten Wagen in die linke Flanke, der hierbei umſtürzte und die eben auf dem Gehweg vorübergehende 24 Jahre alte Ehefrau Emilie Bücher unter ſich begrub. Ihr hinter ihr gehendes Töchterchen bewahrte der Schutzengel vor dem glei⸗ chen Schickſal. Der Kraftradfahrer wurde durch den Anprall auf die Straße geſchleu⸗ dert und ſtarb wie die Frau an den furchtbaren inneren Verletzungen. Die Zeugen wie auch der Sachverſtändige ſagen, daß der Kraftradfahrer die Hauptſchuld an dem Un⸗ glück trug. Einen für den Angeklagten gewichtigen Entlaſtungsgrund ſah der letztere in dem Umſtand, daß der Kraftradfahrer an der Vorfahrtsſtraße hätte langſamer und vorſichtiger fahren müſſen. Aber auch der Einwand iſt berechtigt: wenn der Autolenker die vorgeſchriebenen 30 Kilometer eingehalten hätte, wäre der Kraftradfahrer heil vorübergekommen. Und da er keine rechte Sicht durch den Zaun an der Schule hatte, hätte das ihn zur Vorſicht mahnen müſſen. Der Vertreter der Anklage(1. Staats⸗ anwalt Dr. Schmitz) beantragte eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Das Gericht bemaß die Strafe auf 3 Monate. PFFPFFFVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVœœVVVVVVTVVT—————FT————————WTVTVTVTVT—————TTTTTT an Auf friſcher Tat ertappt. Ein Beamter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim beobachtete in dem von ihm begangenen Bezirk verdächtige Per⸗ ſonen, von denen er eine auf friſcher Tat in der Nacht zum Montag faſſen konnte. Auf ſeinem Rund⸗ gang wurde ihm gemeldet, daß vor der Lanbotzſchen Wirtſchaft in Rheinau ein Kraftrad geſtohlen ſei. Die ſofort aufgenommene Ermittlung ergab, daß der Dieb ſich auf der Schwetzinger Landſtraße in Rich⸗ tung Brühl entfernt hatte. Der Wächter hat unter Zuhilfenahme eines Kraftradfahrers den Dieb ver⸗ folgt, ihn auf der Landſtraße geſtellt und der Polizet zugeführt. In ſeinen Taſchen fand man Einbruchs⸗ werkzeuge verſchiedenſter Art. Das Kraftrad konnte ſeinem Beſitzer wieder übergeben werden. z In der erſten Winterverſammlung des Deutſch⸗evangeliſchen Frauenbundes gab Frau Erika Pfaff einen Ueberblick über die Tagung des badi⸗ ſchen Verbandes, die vom 21. bis 23. September in Heidelberg im evangeliſchen Studentinnenheim ſtatt⸗ fand. Der Grundgedanke der Volksverbundenheit und Volksgemeinſchaft, wie ihn unſer Führer immer wieder zur Erhaltung des neuen Reiches wünſcht, war in allen Vorträgen ſpürbar. Nicht der einzelne ſoll für ſich leben, ſondern zum Wohle des Volks⸗ ganzen, geſtützt auf chriſtlichen Glauben und in Ver⸗ bindung mit politiſchen Organiſationen. Die Treue des Führers zum Volk möge immer wieder Beiſpiel ſein für jeden Volksgenoſſen und Zucht und Gehor⸗ ſam in ihm wachrufen, als Grundlage zur Erziehung unſerer Jugend. Der dreifache Gehorſam, den die Jugend in Elternhaus, Schule und Jugendverband zu leiſten hat, ſoll ein feſter Wille zur Einheit wer⸗ den. Den Höhepunkt der Tagung bildeten die Bi⸗ belbeſprechungen von Frl. Meta Eyl, der Bundes⸗ vorſitzenden des Deutſch⸗evangeliſchen Frauenbun⸗ des, über den Apoſtel Paulus. Seine glaubensſtarke Heldengeſtalt trat in leuchtendem Licht vor die See⸗ len der Zuhörerinnen. In einem abſchließenden Vortrag gab Frl. Eyl, für deren Erſcheinen zur Ta⸗ gung man beſonders dankbar war, ein Bild über die innenmiſſionariſche Arbeit des Deutſch⸗evangeliſchen Frauenbundes innerhalb des evangeliſchen Frauen⸗ werks. Die Jugend iſt die Quelle der Kraft. Dieſe Kraft muß ganz im Dienſte des Volkes ſtehen.. Deshalb ſchulen wir und erziehen wir die Jugend. Hilf auch Du! Gib uns Heime! Gib uns Nuudfunkgeräte! mann iſt ſo notwendig wie der Betriebs⸗ führer. In dieſem Geiſte müſſen wir handeln. Nie dürfen wir vergeſſen: was wir heute haben, iſt noch nicht das Dritte Reich, ſondern es iſt erſt der Unterbau, auf dem weitergebaut werden ſoll. Wir müſſen den ehrlichen Willen haben, zu arbeiten an unſerem Deutſchland, denn wir wollen eine geſunde und ſchön Erbschaft unſeren Jungen und Mädchen überlaſſen.“ In den Jubel der begeiſterten Zuhörer miſchte ſich die Weiſe des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, das unver⸗ mittelt angeſtimmt wurde und dem das Deutſchland⸗ lied folgte. Den prächtigen Worten Fritz Plattners noch etwas hinzuzufügen, hätte eine Abſchwächung bedeutet, und ſo ſchloß Pg. Doering mit einem dreifachen Sieg Heil! auf den Führer die Feier⸗ ſtunde. Die von den Worten des Redners hingeriſ⸗ ſenen Zuhörer verließen erſt den Saal, als der Fah⸗ nenausmarſch erfolgt war. J. Hinweise Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle. Im Rah⸗ men der Vortragsreihe über Stätten deutſcher Kunſt und Kultur ſpricht am Donnerstag und Freitag Prof. Dr. Wilhelm⸗Käſtner von der Univer⸗ ſität Münſter i. W. über die beiden weſtfäliſchen Städte Soeſt und Münſter⸗ * Die Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim des Pfälzerwald⸗Vereins hat ſonn⸗ und feiertägliche Geſellſchaftsfahrten mit Reichspoſtwagen zur Kal⸗ mit eingerichtet, die am Ludwigsplatz in Ludwigs⸗ hafen ihren Ausgangspunkt nehmen. Näheres ſiehe Anzeige. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte — 7 7 5* 250 2 N 5 D N 20 S 7 Rajana 2 S vozemos& gener O natd vegectt& wog, e dedecgt Regen t Schnee& eſaubdein= ledel E cewitter, Swinas tine. On sely telchter& massiger Sugsdgwezi Nec Rorqwest die ofeue fliegen mit gem winde Oie des dea Stauonen stenenden Laſ- den geden gie ſemperatur an, Pie Linſen verdingegd orte mit gleichem aut Reeresnwesu umgereenneteg Cuftaruck Wetterbericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 31. Oktober: Einer Zufuhr milderer ozeaniſcher Luft, die in der vergangenen Nacht vornehmlich dem nordweſtlichen Deutſchland ſchwere Regenfälle brachte, folgt noch im Laufe des Mittwoch ein Einbruch kälterer Luft. Er wird auch bei uns zunächſt die Niederſchlagstätigkeit noch einmal verſtärken. Voraussage für Donnerstag, 1. November Wechſelnd bewölktes Wetter mit einzelnen Nieder⸗ ſchlagsſchauern, nachts leichte Froſtgefahr, tagsüber ziemlich kalt, nordweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 30 Okt. +12⁰0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 31. Oktober 7 9,1 Grad; heute früh 8 Uhr 9, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 78 Uhr heute früh 78 Uhr 0,2 Millimeter gleich .2 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober bein- Pegel 27. 28. 20⁰ 1 1 30. 31. Neckar⸗Pegel 28. 209. 30. ö 3¹ Rheinfelden 2,152, 112,05 200.02 ö f Breiſach.. 1,19 1181,13 1708.03] Manntzeim 234 229 224 2417 Kehl... 233 2,30 2,9 2,18 2,14 Jagſtfeld.-—- Maxan 3,713,673 62 3,56 Heilbronn——— 2 Mannheim.49241 27 2 Plochingen.———— Kaub. 1,50 1,50 44 Diedesheim. 0,39 0,32 0,4 0,42 Köln 124.18.121,05 1,04 ö 4. Seite/ Nummer 503 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Oktober 1934 Die Herbſtblume im Dienſte der Winterſchlacht Das Abzeichen des Monats November, die Aſter, iſt nun bald fertiggeſtellt und wird im näch⸗ ſten Monat die Mantelaufſchläge ſchmücken. Die Blume iſt in ſechs verſchiedenen, lebhaften Farben angefertigt worden. Mit der Herſtellung betraute 22 Geulſeße tri qt au Sauigollige 15 22 man arme Heimarbeiter in Sebnitz in Sach⸗ ſen, die dadurch auf Wochen hinaus mit Arbeit ver⸗ ſehen waren, da man alle Fabrikarbeit, ſoweit an⸗ gängig, ausſchaltete. Bis auf den Blütenkern wurde die ganze Blume mit der Hand hergeſtellt. Die Blütenblätter ſind mit der Handmaſchine ausgeſtanzt worden und müſſen dann mitſamt dem Blütenkern einzeln aufgefädelt werden. Dieſe Art und Weiſe der Herſtellung bietet Gewähr dafür, daß bei den wielen Arbeitsgängen, die hier erforderlich ſind, auch viele Volksgenoſſen zu Arbeit und Brot kommen. Der groß angelegte Feldzug gegen die Not der ſächſiſchen Heimarbeiter hat uns für den kommenden Monat die Aſter gebracht, die Herbſtblume, die der Unbill der Witterung am längſten ſtandzuhalten ver⸗ mag. Am einfachen Sportmantel, am eleganten Pelz⸗ mantel und ebenſo am abgetragenen Wettermantel wollen wir im November das fröhliche Rot, Blau, Orange oder die anderen Schattierungen der Blume ſehen. Die Veſchäftigung von Familtenangehörigen Im allgemeinen liegt bei Beſchäftigung von Fa⸗ milienmitgliedern im eigenen Betrieb kein Ange⸗ ſtelltenverhältnis vor. Nach deutſchem Rechtsemp⸗ finden iſt die Tätigkeit der Familienangehörigen im Betrieb des Familienoberhauptes eine sittliche Pflicht, die durch das Blutband der Familie be⸗ gründet wird. Es wird verlangt, daß jedes Mitglied der Familiengemeinſchaft ſeine Arbeitskraft eben dieſer Gemeinſchaft zur Verfügung ſtellt. Dies gilt vor allem für die Ehefrau und für die im Haushalt lebenden und von dem Vater unterhaltenen Kinder und findet ſeine rechtliche Stütze im Bürgerlichen Geſetzbuch. Danach iſt nach den Beſtimmungen des .1356 die Ehefrau zu Arbeiten im Geſchäft oder im Betrieb des Ehemannes verpflichtet, wenn eine ſolche Tätigkeit nach den Verhältniſſen üblich iſt, in denen die Eheleute leben. Ferner ſind nach den Beſtimmungen des§ 1617 die Kinder gleichfalls zu Dienſtleiſtungen in dem elterlichen Ge⸗ ſchäft verpflichtet, und zwar ſolange ſie dem Hausſtande der Eltern angehören und von ihnen erhalten und erzogen werden. Dies ändert ſich aber, wenn die Arbeit im elterlichen Geſchäft von den erwachſenen Kindern, die dem elterlichen Hausſtande nicht mehr angehö⸗ ren, ausgeführt wird und einen Umfang annimmt, der eine bloße Hilfeleiſtung im Sinne der familien⸗ rechtlichen Beziehung überſchreitet. Erſetzt in einem ſolchen Falle das Kind einen fremden Angeſtellten, ſo iſt in der Regel ein Arbeitsvertragsverhältnis mit der Verpflichtung tarif⸗ oder berufsüblicher Be⸗ zahlung anzunehmen. Es gelten dann alle geſetzlichen Beſtimmungen, die ein Arbeits⸗ verhältnis zwiſchen Betriebsführer und Gefolg⸗ ſchaftsmitglied mit ſich bringt. Es iſt der tarif⸗ oder berufsübliche Lohn zu zahlen, der ſowohl abzugs⸗ fähig iſt, als auch der Lohnſteuer unterliegt. Das⸗ ſelbe kann für die Ehefrau gelten, ſobald die Teä⸗ tigkeit der Ehefrau über die geſetzliche Ar⸗ beitsverpflichtung hinausgeht und ſie einen frem⸗ den Beſchäftigten erſetzt. Anders iſt die Rechtslage, wenn der Ehemann in dem Betrieb ſeiner Frau tätig iſt. Im Gegenſatz zu der Ehefrau, für die ja eine Arbeitsverpflichtung im Betrieb des Eheman⸗ nes beſteht, hat der Ehemann im umgekehrten Falle eine ſolche Verpflichtung nicht. Infolgedeſſen begründen Dienſtleiſtungen des Mannes im Betrieb ſeiner Ehefrau immer einen Eutgeltanſpruch im Sinne des Arbeitsvertrages. Es finden daher auf das Arbeitsverhältnis des Ehemannes im Betrieb ſeiner Frau regelmäßig öoͤie Grundſätze des Tarif⸗ rechts Anwendung; allgemein verbindliche Tarifver⸗ träge ſind in einem ſolchen Arbeitsverhältnis ver⸗ bindlich. Vorläufig keine Aufmärſche mehr auf Flughäfen Eine Anordnung des Reichsluftfahrtminiſters Der Reichsminiſter für Luftfahrt, Göring, hat, wie das Noz meldet, im Intereſſe der Ordnung der Luftfahrt angeordnet, daß vorläufig Flughäfen nicht mehr zu Aufmärſchen größerer Mens ſchenmaſſen zur Verfügung geſtellt werden dür⸗ fen. Der Miniſter erklärt, daß die einwandfreie Be⸗ ſchaffenheit des Rollfeldes Vorausſetzung für die Sicherheit des Luftverkehrs ſei. Es habe ſich gezeigt, daß durch die Aufmärſche auf Flughäfen ſowie durch die erforderlichen Vorarbeiten, die Abgrenzung des Gewerbes Vetriebsführung und Gefolgſchaft bekennen ſich zu den Grund ſätzen des Reichseinheitsverbandes Zum erſten Male verſammelten ſich geſtern nach⸗ mittag im großen Ballhausſaale gemeinſam Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaft des Mannheimer Gaſtſtättengewerbes zu einer eindrucksvollen Kund⸗ gebung, um zwei Vorträge über„Das Ga ſt⸗ ſtättengewerbe in der Deutſchen Ar⸗ beits front“ entgegenzunehmen. Nach der Be⸗ grüßung der Erſchienenen, insbeſondere des Gaugruppenwalters Touſſaint und des Gau⸗ geſchäftsführers Schenk aus Karlsruhe, ſowie des Kreisamtsleiters Stark durch Herrn Henn, ergriff Gaufachgruppenwalter Touſſaint das Wort. Der Redner wies einleitend darauf hin, daß das Gaſtſtättengewerbe früher am ſchlechteſten organiſiert geweſen ſei. Nicht mehr als 40 v. H. der Angeſtellten waren Mitglieder von—5 verſchiede⸗ nen Fachverbänden. An ihre Stelle iſt nach dem 2. Mai 1933 der jetzige Reichs einheitsver⸗ band getreten. Schwierig geſtaltete ſich die Ein⸗ gliederung des Genfer Verbandes, weil er ſeinen Sitz in Zürich hatte und international geführt wurde. Nach der in Zürich abgeſchloſſenen Verein⸗ barung bleiben die der Deutſchen Arbeitsfront an⸗ gehörigen Gaſtſtättenangeſtellten, die den weißen Berufsausweis haben, im Ausland vollberechtigte Mitglieder des Genfer Verbandes. Durch eine Ent⸗ ſcheidung Dr. Leys wurde das Gaſtſtättengewerbe unter den Schutz der NS⸗Hago geſtellt. Man kann jetzt von einer ſtändiſchen Gliede⸗ rung im weiteſten Sinne des Wortes ſprechen, weil Betriebsführer und Gefolgſchaftsmann in der gleichen Gemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſen ſind. In ben letzten Monaten drängten ſich zwei Fragen in den Vordergrund: Arbeitsloſenbekämp⸗ fung und Volksgemeinſchaft. Das eine ſei ohne das andere nicht möglich. Wenn man die Ar⸗ beitsloſigkeit bekämpfen wolle, müſſe man erſt lernen, die Volksgemeinſchaft dadurch in die Tat um⸗ zuſetzen, daß jeder einſehe, daß der Betriebs⸗ führer nicht ohne den Gefolgſchafts⸗ mann und umgekehrt ſein könne. Wer ſich zu wenig um ſeinen Betrieb kümmere, könne auch nicht die Leiſtungen ſeiner Angeſtellten bewerten. In ſeinen weiteren Ausführungen ſtreifte der Redner auch das Wirken der Vertrauensräte und die Tariffrage, wobei er betonte, daß letztes Ziel die Erziehung des letzten Deutſchen zum Nationalſozia⸗ lismus bleiben müſſe. Wenn dieſes Ziel erreicht ſei, würden ſich die Tariffragen ganz von ſelbſt regeln. Gegenwärtig ſind für den Gau Baden des Gaſtſtättengewerbes neue Tarif verhand⸗ lungen im Gange Durch die Elemente, die aus fremden Berufen kamen, ſei das Anſehen des Gaſt⸗ ſtättengewerbes ſehr heruntergezogen worden. Des⸗ halb wurde das Berufsbildungsamt ge⸗ ſchaffen. Drei Arten von Ausweiſen geben die Berech⸗ tigung zur Ausübung des Berufes. Der weiße Ausweis wird den männlichen Gaſt⸗ ſtättenangeſtellten übergeben, die eine ordentliche Lehrzeit durchgemacht haben, der rote Tusweis allen männlichen Angeſtellten, die aus einer anderen Berufsgruppe zugewandert, fünf Jahre im Beruf tätig ſind und eine Eignungsprüfung abgelegt haben. nen, daß ſie als Bedienung, Köchin, Büfettfräulein uſw. eine Lehrzeit durchgemacht haben. Das ganze übrige Perſonal bekommt einen grünen Ausweis. Mit Wirkung vom 31. Dezember 1934 wurden ſämt⸗ liche Ausweiſe für ungültig erklärt. Das ganze weibliche Bedienungsweſen wird einer ſcharfen Prüfung unterzogen. Um den Ausweis, der lila⸗ farbig iſt, zu erhalten, muß die Bedienung, wenn ſie Wert darauf legt, im nächſten Jahre beſchäftigt zu werden, ſich einer Eignungsprüfung unterziehen, die von den tüchigſten Fachleuten durchgeführt wird. Dieſe Prüfungen ſind in Würt⸗ temberg und Bayern zum größten Teil vollzogen. Baden wird in den kommenden Wochen nachfolgen. Die Berufsausweiſe werden in Zukunft von den Arbeitsämtern als vollberechtigt anerkannt. Nie⸗ mand wird mehr vermittelt werden können, der dieſen Ausweis nicht beſitzt. Das Recht der weiblichen Bedienung könne nicht von heute auf morgen aus der Welt geſchafft werden. Vor allem könne denjenigen, die ſchon lange Jahre im Beruf tätig ſind, ihr Lebensrecht nicht genommen werden. Aber man werde Vorſchriften erlaſſen, die den ſtark eingeſchränkten Zugang zum Gaſt⸗ ſtättengewerbe durch die Fran von den glei⸗ chen Bedingungen abhäugig macht wie beim f Mann. Bezüglich der Berufskleidung ſteht der Redner auf dem Standpunkt, daß der Frack nicht mehr in unſere Zeit paßt, weil er den Kellner zum Diener und Knecht ſtempelt. Die höchſte Aufgabe werde ſein, die Gaſtſtättenangeſtellten ſo zu ſchulen, daß jeder Ausländer die Empfindung mitnehmen muß, daß er im höchſten Maße tüchtige Fachleute vor ſich hat. Wie in allen Handwerkszweigen wird Lehr⸗ lings⸗, Geſellen⸗ und Meiſterprüfung eingeführt. Schulungskurſe werden zur Meiſter⸗ prüfung vorbereiten. Die Volontärausbil⸗ dung werde auch ausgemerzt. Das Amt für Auf⸗ ſicht wird darüber wachen, daß das Schleuder un weſen bekämpft wird. 30 v. H. der Konzeſſio⸗ nen müßten verſchwinden. In Zukunft ſollen Kon zeſſionen nur denen gewährt werden, die zum min⸗ deſten eine Lehrzeit durchgemacht haben oder im Be⸗ ſitze des Meiſterbriefes ſind. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit der Aufforderung, treue Kämpfer des Führers zu ſein. Gaugeſchäftsführer Schenk überbrachte die Grüße des am Erſcheinen verhinder⸗ ten Gauverwalters Knodel, Karlsruhe. Der Redner erläuterte vor allem die Grundſätze, die für das deutſche Gaſtſtättengewerbe nunmehr in politi⸗ ſcher, ſozialer und kultureller Hinſicht maßgebend ſind. Von der Gauverwaltung ergehe an die Be⸗ triebsführer die Bitte, die Anordnungen, die durch die Deutſche Arbeitsfront in der nächſten Zeit hin⸗ ſichtlich der Eignungsprüfung, Berufsausbildung uſw. ergehen, unter allen Umſtänden zu Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen, die, wie die⸗ des erſten Redners, mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ men wurden, mit dem Aufruf, mitzuarbeiten an dem ſiegreichen Erneuerungswerk der deutſchen Nation. Dann ſchloß Herr Henn die zweiſtündige Ver⸗ Den roten Ausweis erhalten ferner alle weiblichen ſammlung mit einem Sieg Heil! auf den Führer Angeſtellten, die durch Zeugniſſe nachweiſen kön⸗] und Volkskanzler. Sch. er Aufmarſchfeldes Aufſtellung von Zelten, Heran⸗ er nicht beabſichtige, auf dieſem Gebiet zunächſt wei⸗ ſchaffung von Geräten uſw. das Rollfeld erheblich in Mitleidenſchaft gezogen wird. Ferner müſſe der Flughafen zum Zwecke des Aufbaues der Aufmarſch⸗ felder uſw. eine Zeit vor und eine Zeit nach dem Aufmarſch für den Luftverkehr geſperrt werden. Durch all dieſe Dinge trete eine unerwünſchte Störung im Luftverkehr ein. Die Luft⸗ ämter ſind angewieſen worden, nach den Beſtimmun⸗ gen des Erlaſſes zu handeln. Gleiche MWeitbewerbsbedingungen der Verſorgungsbetriebe Zu dem neuen Körperſchaftsſteuergeſetz werden in dem Organ des Staatsſekretärs Reinhardt „Deutſche Steuerzeitung“ zur Begründung wichtige Darlegungen gemacht. Es heißt unter anderem, daß nach dem neuen Geſetz„Betriebe gewerblicher Art“ von Körperſchaften des öffentlichen Rechts“ in vollem Umfange körperſchaftsſteuerpflich⸗ tig ſind. Die Befreiungsvorſchrift, die bisher hin⸗ ſichtlich der eigentlichen Verſorgung, ſoweit dieſe ſich auf die Gebietskörperſchaft des Verſorgungsbetriebes beſchränkte, beſtand, iſt in das neue Geſetz nicht über⸗ nommen worden Auf dem Gebiete der Verſorgung, insbeſondere der Elektrizitätswirtſchaft, ſind auch zahlreiche private und gemiſchtwirtſchaftliche Unter⸗ nehmen tätig, die unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind. Dieſe ſind hinſtchtlich ihrer Rentabilitätsausweiſe bisher im Nachteil gegenüber den öffentlichen Ver⸗ ſorgungsbetrieben geweſen. Dieſer Nachteil kann nur dadurch beſeitigt werden, daß auch die öffent⸗ lichen Ve'irſorgungsbetriebe ſteuer⸗ lich erfaßt werden. Dadurch werden gleiche Wettbewerbsbedingungen und gleiche Rentabilitäts⸗ horausſetzungen geſchaffen. Es muß jedoch ande⸗ rerſeits auf die Finanzlage der Gebietskörperſchaf⸗ ten Rückſicht genommen werden, denen die öffent⸗ lichen Verſorgungsbetriebe gehören. Deshalb wird das Aufkommen an Körperſchaftsſteuer der Verſor⸗ gungsbetriebe reſtlos den Körperſchaften überwieſen, denen die Erträge dieſer Betriebe zufließen, u Planmäßiger Steuerabbau iſt wirkſamſte Ar⸗ beitspolitik, ſo ſagt der Präſident für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeits loſenverſicherung, Dr. Syrup, in einem Aufſatz in der Fachzeitſchrift„Die Arbeitsloſen⸗ hilfe“. Darin betont er u. a. die hohe Bedeutung einer wirtſchaftlichen Geſundung des Bauerntums für die Arbeitspolitik und legt dar, daß ein geſicherter und planmäßiger Abbau der die Wirtſchaft belaſten⸗ den Steuern und Abgaben letzten Endes die wirk⸗ ſamſte Arbeitspolitik ſei. Zu den Zuzugsſperren in Großſtädte macht der Präſident die Mitteilung, daß tere Anordnungen zu erlaſſen. Auch unterſtreicht er, daß das Zeitmaß des Arbeitsplatzaustauſches ſo zu verteilen ſei, daß keineswegs unfreiwillige Arbeits⸗ loſigkeit entſteht. Schließlich ſtellt er feſt, daß die Notſtandsarbeiten nicht zum Nutzen von Einzelper⸗ ſonen, ſondern zum Nutzen der Volksgeſamtheit vor⸗ genommen werden müſſen. NSDAP-Miffeilungen Aus bortelamtſſchen Bekenntmachungen enmsmman Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppenbildwarte des Stadt, und Landbezirkes! Fr eitag, 2. November, 20.30 Uhr, im Nebenzimmer des Weinhauſes„Hütte“, Mannheim, G 3, 4, für alle Orts⸗ aruppenbildwarte Beſpre 98 ng. Erſcheinen iſt Pflicht. Rheinau. Die Sprechſtunde des Ortsgruppenleiters findet jetzt Montags von.30—.30 Uhr ſtatt. Sprech⸗ ſtunden des Kaſſenwars: Montags von—9 Uhr. Humboldt. Freitag, 2. November, 20 Uhr, Sitzung der politiſchen Leiter im Heim. Neckaran. Mittwoch, 31. Oktober, 20.30 Uhr, im Ortsgruppenheim Sitzung der politiſchen Leiter. NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt. Mittwoch, 31. Oktober, fällt der Heimabend aus. f B dM Untergau 171 Mannheim. während der Schulferien aus. Sozialreferat. Entgültiger Anmeldeſchluß zu den Kur⸗ ſen im Kochen, Nähen und Mütterſchulen am Samstag 3. November. 5 Kolonialreferat. Kolonialreferentinnen haben am Don⸗ ners bag, 1. November, 20 Uhr, in B 5, 16 Schulung. Neckarſtadt⸗Oſt. Die Schaften 1, 2 und 4 treten Sams- tag, 4. November, zu einer Fahrt um.10 Uhr an der Och(Heidelberg) mit 60 Pfg. Fahrgeld an. Am Don⸗ nerstag 1. November, fällt der Heimabend aus. Lindenhof. Donnerstag, 1. November, fallen die Heim⸗ abende aus. BMJ Rheintor. Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sams⸗ tag fallen ſämtliche Heimmittage aus. Deutſche Arbeitsfront Fachſchaft Hausgehilfinnen. Die Pflichtmitgliederver⸗ ſammlung, auch für Einzelmitglieder, findet am Don ⸗ nerstag, 1. November, 20.30 Uhr im„Haus der deut⸗ ſchen Arbeit“ P 4,—5, im Nebenzimmer ſtatt. NSBO— DA Oſtſtadt. Von allen Betriebszellenobleuten erwarten wir bis 5. November Bericht über die für den 27. Oktober angeordnet geweſenen Betriebsfeiern. Fehlanzeige erfor⸗ deylich. Gleichzeitig wird an Einſendung der Betriebs⸗ ordwungen und der Betriebsfragebogen erinnert. Letzte Friſt ebenfalls bis 5. November. Beſtellungen auf„Ar⸗ beitertum“ nicht vergeſſen! Sämtliches Turnen fällt 5 Ortsgruppenwalter. Deutſche Augeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Werkmeiſter. Alle Berufskame⸗ ö befolgen — Kartoffel⸗Ausgabe am Mittwoch, 31. Oktober für die zum Winterhilfswerk 1934/35 gemeldeten Be⸗ dürftigen der Gruppe: D(Familien mit 3 Perſonen) nur für die Ortsgruppen Deutſches Eck Friedrichspark Rheintor Lindenhof Neuoſtheim Oſtſtadt Strohmarkt Die oben aufgeführten Bedürftigen haben die zu⸗ geteilten Kartoffeln in der Gutjahr⸗Fendelhalle, Werfthallenſtraße 31/33, in der Zeit von halb 9 Uhr bis halb 4 Uhr ſofort abzuholen. Die Kartoffel⸗Gutſcheine ſind vorher bei der für den Wohubezirk zuſtändigen NS V⸗Stelle gegen Ent⸗ richtung der Anerkennungsgebühr— je Zentner 30 Pfg.— in Empfang zu nehmen. Päſſe für Sagrabſtimmungsberechtige Amtlich wird folgendes bekanntgegeben: Reichsangehörige, die die Ausſtellung eines Paſſes mit der Begründung beautragen, daß ſie ſich zur Abſtimmung in das Saargebiet begeben wollen, wird der Reiſepaß von den zuſtändigen Paßbehör⸗ den vom 15. Oktober ab gebührenfrei Geltungsdauer bis zum 15. Februar 1935 ausgeſtellt, wenn ſie glaubhaft nachweiſen, daß ſie abſtimmungs⸗ berechtigt ſind. Die Glaubhaftmachung kann z. B, erfolgen durch Vorlage einer Beſcheinigung a) der ſaarländiſchen Abſtimmungsbehörde, daß der Antragſteller in die Abſtimmungsliſten eingetra⸗ gen oder ſein Antrag auf Eintragung in die Ab⸗ ſtimmungsliſte bei der ſaarländiſchen Abſtimmungs⸗ behörde eingegangen iſt; b) des Saarmeldedienſtes ſeines jetzigen Wohn⸗ ſitzes[Polizeirevier oder Einwohnermeldeamt), daß der Antragſteller in die Saarkartei eingetragen itt, — Alle kleinen Intereſſentenverbände werden reſtlos beſeitigt Die regionale Gliederung der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft geht ihrer Vollendung entgegen. Ueber die Aufgaben der neuen Organiſation liegt jetzt eine Aeußerung von Dr. Freiherr von Verſchuer, Preſſe⸗ referent beim Wirtſchaftsführer, vor. Darin wir feſtgeſtellt, daß bei dem organiſatoriſchen Aufbau del gewerblichen Wirtſchaft in etwa einem halben Jaht ungefähre 500 Verbände in Induſtrie und Handel aufgelöſt wurden. Es ſei ein neuer ſchlagkräftiger end begehen der e zur Löſung drängender Fragen wie Rohſtoff⸗ ung Arbeitsbeſchaffung eingeſetzt werden kann. Unbe⸗ dingte Durchführung des Führerprinzips iſt dabei erforderlich. Deshalb muß die Organiſation die ein⸗ zige und ausſchließliche Vertretung lichen Wirtſchaft werden. Alle kleinen Intereſſenten⸗ verbände werden reſtlos beſeitigt, und man wirz Sorge dafür tragen müſſen, daß ſie nicht in irgend⸗ einer verkappten Form weiterbeſtehen bleiben, Das Führerprinzip äußert ſich auch im Kontroll- und Aufſichtsrecht. Im deutſchen Wirtſchaftsleben fol nichts geſchehen, was nicht höheren Orts gewußt und gutgeheißen wird. Innerhalb der durch die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsauffaſſung gegebenen Grenzen aber ſoll die Privatinitiative des en freien Spielraum ha⸗ E 5 der eme raden beteiligen ſich am Vortrag am Mittwoch, g1. Okt, 20 Uhr, im„Friedrichspark!. 1 1 Berufsgemeinſchaft der Werkmeiſter. Don ners⸗ ag, November, 20 Uhr,„Concordia“, Langſtraße 3, Vortrag„Gummi und ſeine techniſche Verarbeitung“ Re⸗ ferent: Bk. Vol tz. 5 i 8 Berufsgemeinſchaft der Techniker. Donnerstag 1. November,„Concordia“, Langſtroße 36, Vortrag„Gummi und ſeine techniſche Verarbeitung“. Berufsgemeinſchaft der Büro⸗ und Behörden⸗Angeſtell⸗ ten. Fachgruppe Verkehrsangeſtellte. Der Vortrag un Schulungsabend am Freitag, 2. November, iſt ver⸗ ſcho ben. g f NSB Der Donnerstag 1. Nov., 19.30 Uhr, im„Park⸗Holel, 20.30 Uhr Pflichtmitgliederverſammlung im„Park⸗Hotel“, SS Motorſturm 6/½9. Das Stammbüro befindet ſich Bis⸗ marckplatz 1517. Was hören wir? Donnerstag, 1. November Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.45: Nach⸗ richten.—.00: Frühkonzert.—.30: Gymnaſtik.—.5 Wetterbericht⸗Frauenfunk.—.00: Katholiſche Morgenfeier. D 10.00: Nachrichten.— 10.15: Volksliedſingen.— 10.45 Frühwerke deutſcher Kirchenmuſiker.— 11.30: Kleine Stücke für Violine und Klavier.— 12.00: Mittagskonzert⸗ — 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Klaſſiſch, ro⸗ mantiſch, modern(Schallpl.).— 14.30: Muſizierſtunde. 15.15: Kinderſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.05; Reichsſendung: Heimbeſchaffung für die HJ. Reichs⸗ miniſter Dr. Gvebbels ſpricht.— 18.25: Auf de ſchwäh ſche Eiſebahne.— 19.10: Unterhaltungskonzert.— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Sgarumſchau.— 20.30: Doch noch wandle ich unterm Sternenzelt. Kleine Abendmuſik.— 21.00: Reichsſendun.g: Jakob Johannes. Ein Schickſal an der Saar. Hörſpiel.— 22.00: Nochrichten.— 22.20: Aus Waſhington: Worüber man in Amerika ſpricht.— 22.30 Die Nacht iſt ſchön(Schallpl.).— 23.30: Ruhen in Frieden alle Seelen. Hörfolge mit Muſik.— 24.00: Nachtmuſik. b Deutſchlandſender .00: Nachrichten.—.35: Morgenmuſik.—.40: Haus⸗ wirtſchaftlicher Lehrgang. 11.30: Bauernfunk.— 12000: Mittagskonzert.— 15.15: Fürs Kind.— 16.00: Nachmik⸗ tagskonzert.— 17.00; Schallplatten.— 18.30: Parforece⸗ Jagdrennen. Staffelfunkberichl.— 10.00: Die ſchhne Mül⸗ lerin. Gedichtete Wahrheit einer Liebe mit Liedern von Fr. Schubert.— 20.10: Das Gleichnis. Lyriſche Kantate. 22.30: Wohnwirtſchaft und Volksgemeinſchaft.— 28.00 Konzert aus Kopenhagen. — mit einer gewerbh⸗ — mehr zu tra „Stadt pitale Beina erwer! Unter! gegrür Lärm Summ großer die ſo Lärm⸗ weiſe Straße räder, lliüeferu Arbeit verurſ ſtört Arbeit das N fähigke nen ſchwäck lichen fahr f. Mi. Lärm⸗ und 90 gut wi ſie nu: lut no Fronte ja in Hupen dies a wenig Auch h hat b hupfre gehend 8 ein M ſauber Badezi ration. der als beweiſt men, iſt und paner Europ. und le Schmu einſtrö ſchmutz dreckig wäſcht Bürſte Waſſer werder Duſche kommt Bad, i Erſt d ſteigen Wochen hat ru getrieb eine n herbei 1 85 1 n Be⸗ ie zu⸗ Ahalle, 9 uhr er für 1 Ent⸗ ner 30 ligie eines ie ſich vollen, behör; einer eſtellt, ungs⸗ 3. B, 1 „ daß getra⸗ Ab ungs⸗ Wohn⸗ , daß n iſt. de Wirt⸗ r die eine Breſſe⸗ wird iu bet Jaht Handel iftiger t. Zeil = Ah Unbe⸗ dabei ie ein⸗ werb⸗ enten⸗ wird rgend⸗ eiben. = und n ſoll t und dle benen des ha⸗ ers⸗ ße 30, „Re⸗ tag zummi Nach⸗ .452 feier. 10.45: * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe eee Veumlschites Die franzöſiſche Hauptſtadt kann ſich rühmen, mehr Beinamen als irgendeine andere Großſtadt zu tragen. Aber, nicht zufrieden mit dem Titel der Stadt des Lichtes“, der„Modemetropole“, der„Ka⸗ pale des Laſters“, will Paris nunmehr auch den Beinamen der„ruhigſten Stadt Europas“ erwerben; und dazu ſoll ihm die„Geſellſchaft zur Unterdrückung des Lärms“ verhelfen, die neuerdings gegründet worden iſt und behauptet, daß unnötiger Lärm die franzöſiſche Nation jährlich um die enorme Summe von fünf Milliarden Franken ſchädige.„Ein großer Teil der ſchrecklichen Töne und Geräuſche, die ſo viel Unheil verurſachen“, ſo erklärt die Anti⸗ Lärm⸗Liga,„kann vermieden werden— ſchätzungs⸗ weiſe 60 Prozent. Das bezieht ſich beſonders auf die Straßengeräuſche, die durch Kraftwagen und Kraft⸗ räder, Lastkraftwagen, Hupen und die frühe Milch⸗ lieferung verurſacht werden. Lärm verringert die Arbeitsfähigkeit und Leiſtung des Menſchen. Lärm perurſacht Krankheit und infälle. Lärm zer⸗ ſtört den klaren Gedankengang des intellektuellen Arbeiters. Plötzliche und heftige Geräuſche ſchädigen das Nervenſyſtem und vermindern die Widerſtands⸗ fähigkeit gegen die aufreibende Wirkung des moder⸗ nen Lebens; ſte verletzen den Gehöbrapparat; ſie schwächen den Körper und machen ihn für alle mög⸗ lichen Krankheiten empfänglich. Lärm iſt eine Ge⸗ fahr für die Ziviliſation.“ 8 5 a Mit Unterſtützung der Behörden hat die Anti⸗ Lärm⸗Liga bereits einen Teilerfolg erreichen können und hat es durchgeſetzt, daß die Lokomotivpfeifen ſo gut wie ganz ſtillgelegt worden ſind. Künftig dürfen ſie nur dann ertönen, wenn Warnungsſignale abſo⸗ lut notwendig ſind. Nun ſetzt die Liga zu einem Frontalangriff gegen die Kraftwagenhupen an, die ja in Paris allerdings gehörigen Lärm vollführen. Hupen und Sirenen ſollen völlig verſchwinden; da dies aber zur Zeit nicht durchführbar iſt, ſollen ſie wenigſtens ſo ſelten wie möglich gebraucht werden. Auch hier hat ſie Erfolge zu verzeichnen; die Polizei hat bereits„Schweigezonen“ eingerichtet und die hupfreudigen Chauffeure ernſtlich ermahnt, weit⸗ gehende Stille zu üben. * — Sind wir Europäer ſauber? Dieſe Frage hat ein Mitglied jenes engliſchen Volks, das ſich für das ſauberſte der Erde hält, weil es in jeder Wohnung Badezimmer hat und das WC. ſchon ſeit drei Gene⸗ rationen kennt, ſpeben verneint. Aidan Crawley, der als„zenſurfreier Revorter“ durch die Welt fährt, beweiſt uns, daß unſere Methode, ein Bad zu neh⸗ men, rund heraus geſagt, außerordentlich ſchmutzig iſt und daß die Amerikaner und mehr noch die Ja⸗ paner ſchaudern, wenn ſie daran denken. Der Europäer ſetzt ſich in die Badewanne, wäſcht ſich und läßt das Badewaſſer, das den abgewaſchenen Schmutz enthält, langſam in die ſich öffnenden Poren einſtrömen. Beim Amerikaner gilt der Mann, der ſchmutzig vom Sport in eine Badewanne ſteigt, als dreckiger Europäer. In Japan wie in Amerika wäſcht man ſich erſt, und zwar mit Seife, einer Bürſte und einem Tuch(nicht einem Schwamm, der Waſſer enthält und deshalb nicht ſelbſt gewaſchen werden kann), ſpült ſich ab, amerikamiſch mit einer Duſche, japaniſch mit einer Schöpfkelle. In Japan kommt man danach in ein grünes, ſchwefelhaltiges Bad, in dem alle Keime des Körpers getötet werden. Erſt dann iſt man weirdig, die Badewanne zu be⸗ ſteigen. * — Der große Schneefall, der während der letzten Wochen in einzelnen Teilen Südſlawiens niederging, hat rudelweiſe Wölfe aus den Gebirgen in die Täler getrieben, die dort in die Schafſtälle einbrechen und eine wahre Verwüſtung des ganzen Schafbeſtandes Aus der kroatiſchen Stadt Gospitſch herbeiführen. Enclen alot die„Emclen den Kreuzer„Emden“, der vor 20 adt E edenktafel enthüllt. t Kreuze en Flotte ei ſſ' dein die * Een Mapa Atausen· Fa Jahren Die Taſel trägt unter de Inſchrift, die mit Stadt, deren Namen du ein ruhmvolles Ende tuhm der Mahnung 7 Erdball“. trugſt um x Aalen Das schlafende Findelkind in der Kirche Rom, Ende Oktober. Ein ganz eigenartiger und bisher noch nicht auf⸗ geklärter Kindesfund hat ſich, wie unſer Ver treter in Rom berichtet, in der bekannten Baſilika Santa Maria Novella in Florenz ereignet. Als einer der Dominikanermönche, zu deren Orden die Kirche gehört, vor der mittäglichen Schließung der Pforten noch einen Rundgang durch die Kirche machte, fand er unter einer Bank einen etwa vier⸗ fährigen, ſchlafenden Knaben. Pater weckte das Kind und führte es in die Sakriſtei, wo er es im Beiſein mehrerer, anderer Mönche fragte, wie es in die Kirche gekommen ſei, und wer ſeine Eltern ſeien. Zur Verwunderung der Anweſenden ſchien aber der Junge die Fragen der Patres nicht zu verſtehen, wenigſtens beantwortete er ſie nicht. Als die Mönche den Knaben w r fragten, zog er plötzlich aus der Taſche ſeines Mäntelchens einen Zettel. Auf dem Blatt ſtand wörtlich geſchrieben: „Verehrungswürdige Väter, in einer verzweifelten Lage ſoll wenigſtens die Unſchuld gerettet werden. Erzählt niemand etwas, damit das Kind kein ſchlim⸗ mes Ende finde. Im Namen Gottes und de mels laßt es niemand wiſſen. Rettet das zus Liebe zum Himmel. Väter, ich empfehle das Kin Euch, die Ihr ſo gut ſeid, damit nicht drei Menſchen ſchlimm enden müſſen. Rettet wenigſtens die Un⸗ ſchuld. Mein Gott, hilf mir.“ Die Mönche benachrichtigten nun ſofort die Poli⸗ zeibehörden. Das Kind wurde auf die Hauptwache gebracht und eingehend befragt. Aber auch hier ant⸗ wortete der Junge nur, daß er Renato heiße; als ſeinen Nachnamen gab er Fiore an. Ueber ſeine Eltern und ſeinen Geburtsort wußte er nichts zu ſagen. In einer Manteltaſchen fanden die Beamten Karamelbonbons. Sämtliche Polizeibehör⸗ den Italiens wurden unterrichtet und es wurden Photographien und Fingerabdrücke des rätſelhaften Jungen zugeſchickt. Nicht nur die florentiniſchen Zeitungen, ſondern die geſamte italieniſche Preſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit dem ſeltſamen Fall. Die Nachforſchungen über die Herkunft des Kindes ſtoßen vornehmlich deshalb auf Schwierigkeiten, weil der kleine Renato auch im„Aſyl für verlaſſene Kin⸗ der“, in das er inzwiſchen gebracht worden iſt, und wo er ſich in Geſell aderer Kinder offenſichtlich wohlfühlt, nicht zu en zu bewegen iſt. Die einzi Nachforſchun⸗ gen nach g ſind bisher die Tatſache, zabe die wenigen Worte, die er zu den Polizei mien geſagt hat, im venezianiſchen alekt geſz eine Firmenetikette im un kte für die des Kindes t, und Renato. titel de Auf dieſer Etikette iſt der Name eines florentiniſe Kleidergeſchäfts an⸗ gegeben. Die Leiter der ab 02 ten, daß Mäntel der Art bisher nur an zwei Geſchäfte gelie⸗ fert worden ſeien, von denen ſich das eine in Savona, das andere im Süden Italieus in Reggio di Calabria befindet. Die italieniſche Oeffentlichkeit verfolgt mit großem Intereſſe und Anteilnahme die Entwicklung der rätſelhaften Angelegenheit. EEE EEFCCFFCCPFCPCCCCCCCCCCCCCCCCCCGbCbGGTGbGbGbGTbGTGbGTGbobobobobTbGbGbCGTbTcbcbccc CCC wird gemeldet, daß in den umliegenden Gebirgen dieſer Stadt mit dem von dem tiefverſchneiten We⸗ lebit⸗Gebirge in die Ebene eingebrochenen großen Wofsrudel ſchwere Kämpfe geführt werden. Die Bauern haben ſich bewaſznet und ziehen in Trupps gegen die hungrigen und blutgierigen Wolfsſcharen aus, um ſie zu erlegen. Dabei kamen einige Studen⸗ ten, die ſich beteiligten, in eine lebensgefährliche Situation. Als ſie gegen ein Wolfsrudel vorgingen, brach plötzlich ein mächtiger Bär aus einem Verſteck hervor und fiel ſie an. Es gelang ihm, den Studen⸗ ten Lazarewitſch, der den Bären angeſchoſſen hatte, zu erfaſſen. Der junge Student wäre der Zerflei⸗ ſchung ſicher aun er nicht im letzten Augen⸗ blick de Jären mit dem Fangmeſſer den Todes⸗ ſtoß hätt n können. Der Student mußte in das nächſte Spital übergeführt werden, wo er mit ſchwere Verletzungen daniederliegt. Inzwiſchen dauern die Kämpfe mit den hungrigen Wölfen wei⸗ ter an. NO MAN VON HEDͥDDAWESTENBSERGER 8———— Die Dame ſieht es mit leiſem Spott in den Augen. „Dlala— ſo elegant ſchaut man alſo in Zivil aus? Sieh an, ſieh an.. Da iſt ja der Anſtreicher' dop⸗ pelt unverzeihlich!“ „Ja, er muß unbedingt gutgemacht werden!“ hakt Peter geſchickt ein.„Und ich ſchlage vor, wir trinken ein Anerkennungsgläschen Schnaps miteinander. Ich hab' drin in der Hött einen herrlichen Kirſch— der tut beſonders gut, wenn man ſich erſchrocken hat. Und ich nehme an—— Oder hat es Sie nicht ſo ſehr erſchreckt, hier zu einem wildfremden Mann herein⸗ geſchneit zu ſein?“ Die Frau ſchürzt leicht die Lippen.„Na— es gibt Schlimmeres.. Aber immerhin: Her mit dem Schnaps! Es kann nie ſchaden, ſich mit ſeinen Nach⸗ barn gut zu ſtellen!“ Und ſchon flitzt Peter ins Haus und trägt die Flaſche herbei und zwei gar nicht ſo kleine Gläſer, die er bis zum Rand füllt.„Proſt alſo, Herr Nach⸗ har!“—„Zum Wohl, verehrte Frau Nachbarin!“— Dann ſchauen ſie ſich an und lachen hellauf. Wie ſie da, einander wildfremd, nebeneinander auf zwei Pfählen hocken mit baumelnden Beinen, das geleerte Glas in den Händen, das iſt auch ein bißchen komiſch. „Jetzt wär's eigentlich an der Zeit“, ſagt Peter und baut ſein Glas vorſichtig neben ſich auf den Boden,„jetzt wär's an der Zeit, im unbekannten Gelände weiter vorzudringen. Wenn Sie hier ein Bootshaus beſitzen, gnädige Frau, dann iſt anzu⸗ nehmen, daß Sie in Düllkirchen wohnen, und wenn Sie in Düllkirchen wohnen, müßte ich eigentlich wiſſen 8 Die Frau lacht hell heraus.„Richtig— dann müßten Sie eigentlich haargenau wiſſen, wer ich bin, was für eine ‚Geborene' ich bin, was für eine Ge⸗ borene meine Mutter war, wie ſchwer' mein Papa iſt, und noch ſo etliches andere. Aber leider muß ich Sie enttäuſchen: Ich bin keine Geborene... Und wahrſcheinlich bin ich jetzt bei Ihnen ſchon reſtlos unten durch, wie?“ Peter zieht geringſchätzig die Mundwinkel nach unten.„So blöd, wie Sie die Düllkirchener hin⸗ ſtellen, ſind ſie nun wieder nicht, gnädige Frau. Oder wenigſtens nicht alle. Es gibt auch Hieſige, die ſich zuweilen darauf beſinnen, daß auch außerhalb von Düllkirchen noch Menſchen wohnen Zum Bei⸗ ſpiel ich. Und ich bin doch ein waſchechter——“ „Ein Hieſiger? So, ſo? Entſchuldigen Sie— aber das hätte ich Ihnen nicht ſo ohne weiteres ange⸗ ſ ehen.“ Möglich, nickt Peter. Und ehrlich geſagt, er fühlt ſich auch nicht ſo beſonders ſtark als Hieſtger. Ob⸗ zwar es vielleicht wenige Leute in Düllkirchen gibt, die ſchon ſo viele Jahrhunderte Niederrhein auf dem Buckel haben wie gerade ſeine Familie.„Unſer Jürgenshof“, ſagt Peter— und es ſchwingt ein ganz kleiner Funke heimlichen Stolzes ganz wider ſeinen Willen in ſeiner Stimme mit—„unſer Jürgenshof iſt nämlich ſechshundert Jahre alt!“ Und dann plötz⸗ lich ſpringt er von ſeinem Sitz herunter, ſchlägt die Hacken gegeneinander und ſagt:„Jürgens, gnädige Frau! Peter Jürgens!“ „Ein Jürgens—?“ wiederholt die Frau, und ein kleiner Schreck huſcht über ihr Geſicht. Aber dann— wie ſchon zuvor— glänzt in ihren braunen Augen ein leiſer Spott auf, ein Spott, den die winzige Frech⸗ heit des beigegebenen Lächelns ſehr überlegen macht. „Gin Jürgens alſo..“ Und nun läßt ſie die Augen über den Mann ſo eingehend auf und ab gleiten, als ſei er auf dieſe Eröffnung hin noch einmal beſonders zu prüfen. Peter, verlegen, zerrt eilig eine Zigarette aus dem Etui.„Haben Sie etwas dagegen, daß ich ein Jürgens bin?“ Die Frau antwortet nach einer kleinen Pauſe: „Vielleicht. Es könnte ſein, daß ich eines Tages etwas dagegen habe. Denn wiſſen Sie was? Sie ſind nicht nur hier draußen in Diers mein Nach⸗ bar— Sie haben außerdem noch das zweifelhafte Vergnügen, meine Konkurrenz zu ſein: Ich bin Sophie Eliſabeth Harlan, und drüben das Hotel Rheinluſt gehört mir“ Peter nimmt mit einer raſchen, erſtaunten Be⸗ wegung die Zigarette aus dem Mund. Nanu— Frau Harlan iſt das? Dann lacht er laut auf— ſo laut, daß Sophie Eliſabeth ganz verdutzt dreinſchaut Und dieſe Frau hat ſein Vater„dat Kanönchen“ ge⸗ nannt..„Entſchuldigen Sie, bitte!“ ſagt Peter und hängt ſeine Zigarette wieder in den Mundwinkel. „Aber ich hatte Sie mir ſo anders vorgeſtellt...“ Nun lachen ſie beide. Und die Frau auf ihrem hohen Sitz, das Schnapsglas immer noch in der Hand, baumelt mit ihren ſchönen Beinen, die ſchon Brigitte dem Peter ſo gerühmt hat. Aber Peter hat im Augenblick eigentlich gar keinen Sinn für dieſe Beine, ſondern er muß ſich nun die Frau noch einmal gründlich anſchauen, ihre glänzen⸗ den, braunen Augen, ihre großen, blitzenden Zähne, das kluge Lächeln, die hartgeſchnittene Stirn, das ſtrenggeſcheitelte Haar, die etwas zu ſcharfe Naſe Klug, unheimlich klug iſt das Geſicht. Und ſo leben⸗ 2 dig! Aber auch eine gewiſſe Welterfahrenheit iſt zweifellos aus dieſem Geſicht herauszuleſen. Und vielleicht ſo etwas wie„Leid hinter ſich gebracht haben“— ja, auch das „Was dachten Sie denn eben?“ fragte leiſe die Frau. „Ich dachte“, antwortet Peter langſam und dreht die Zigarette verſonnen zwiſchen den Fingern,„ich dachte, daß ich mir ſobo eigentlich eine Frau Hotelier nie vorgeſtellt hatte. Sondern ganz anders. Robuſter. So ein bißchen wie eine arrivierte Köchin, wiſſen Sie „Sie haben noch viel mehr gedacht, Herr Jürgens!“ „Ja— hab' ich auch. Nämlich: Daß nun aus⸗ gerechnet mir das Los blüht, eine Frau— und noch dazu eine ſolche wie Sie— zur Konkurrenz zu haben. Und dann plötzlich, mit einem unbewuß⸗ ten Zorn in der Stimme:„Mußte das ſein, daß Sie ausgerechnet hier ein Hotel aufgemacht haben?“ Sophie Eliſabeth Harlan zuckt die Achſeln. „Wahrſcheinlich mußte es ſein. Alles, was geſchieht, muß wohl ſein. Und ich perſönlich—? Irgendwo in der Welt muß man doch wohl eines Tages wieder heimiſch werden, nicht wahr? Immer nur planlos herumziehen— das geht nicht, wenigſtens nicht für eine Frau. Man will doch was Beſtimmtes zu ſchaffen haben, einen Wirkungskreis, irgendwas zum — Den breiten Boulevard d' Avroy in Lüttich ſchmückt ein ſchönes Standbild Karls des Großen. * Es ſteht dort ſchon lange, und— wie das mit Denk⸗ mälern ſo geht— es war ſchon beinahe vergeſſen — bis vor zwei Tagen. Seit einigen Tagen bildet das Denkmal das Wallfahrtsziel ganzer Scharen von Neugierigen, die intereſſiert den Ausſchachtungs⸗ arbeiten unter dem Denkmalsſockel zuſehen. Es wimmelt nur ſo von Beamten, fünf Inſpektoren der Lütticher und Brüſſeler Kriminalpolizei beobachten argwöhniſch jeden Spatentiſch, ob nicht endlich eine Ecke der Kaſſette ſichtbar wird, der Kaſſette mit den fünfhunderttauſend Mark in Goloſtücken. Soviel, nicht mehr und nicht weniger, ſoll nämlich zu Füßen Kaiſer Karls vergraben liegen. Ein Deutſcher— er iſt bei den Nachgrabungen zugegen, will aber ſei⸗ nen Namen nicht nennen— hat die Goldſtücke gegen Kriegsende in Lüttich unter dem Denkmalsſockel vergraben, in dreißig Zentimeter Tiefe. Und ſo er⸗ lebt Lüttich nun das ungewöhnliche Schauſpiel einer Schatzgräberei mit all ihrer dramatiſchen Span⸗ nung— mitten im Strudel und Getriebe der Haupt⸗ perkehrsſtraße. * — Im„Deutſchen Aerzteblatt“ veröffentlicht Hans Klepp einige beachtliche Zahlen zur Frage der Be⸗ völkerungspolitik. Aus einem Vergleich der Sterbe⸗ zahlen der Jahre 1910 bis 1913 mit denen der Jahre 1930 bis 1933 zieht Klepp den Schluß, daß ſich Deutſch⸗ land bereits in einem nur noch verhüllten Rückbil⸗ dungszuſtand befindet. Deutſchland kranke, ſo wird im einzelnen ausgeführt, ſchon ſeit Jahren an einem nur zufällig und nur noch rein mengenmäßig ver⸗ hüllten Volksſchwund. Es ſei nicht mehr nur, wie es rein äußerlich ſcheine, ein Abflauen des Wachſens, es ſei vielmehr ein wirklicher und echter Verluſt an Volkskraft. Dieſer Verluſt an Volkskraft könne nicht ſchon durch eine Erhöhung der Lebendgeburten⸗ zahl um zwei oder drei vom Tauſend wettgemacht werden. Es ſei deshalb nicht der mindeſte Grund vorhanden, jetzt ſchon Siegesgeſänge anzuſtimmen, weil ſich in den deutſchen Städten eine etwas höhere Geburtenziffer gezeigt habe. Dieſe Tatſache ſei ein erſter Teilerfolg im Kampf gegen die Schwanger⸗ ſchaftsunterbrechung. Von einem echten und unver⸗ fälſchten Geburtenzuwachs ſei Deutſchland noch weit entfernt. Man dürfe leider nicht damit rechnen, daß die Sterblichkeitsziffer auch in Zukunft ſo niedrig bleibt wie in den letzten Jahren. Der Maßſtab, nach dem der Geburtenüberſchuß zu bewerten ſei, be⸗ ruhe auf einer Sterbefallhäufigkeit von 20 bis 23 auf 1000 Einwohner. Daher ſei das Ziel eine Geburten⸗ häufigkeit von wenigſtens 35 auf 1000 Einwohner. Das entſpräche einer Geſamtzahl an Lebendgebuxten von etwa 2 Millionen jährlich. Bisher ſei als Ziel aber immer nur eine Geburtenzahl von 17 bis 18 auf 1000 Einwohner genannt worden. 1. — Aus dem Schwabenland. In einer Beſenwirt⸗ ſchaft des ſchwäbiſchen Unterlands verſinkt überm ſechſten Viertele Roten Radoͤle in plötzlichen Trüb⸗ ſinn. „Ha, was haſch denn?“ erkundigt ſich Ernſt. „Wenn i bloß wüßt, woher allfert der viele Räge kummt!“ g „Ha, von oba runter, du Allmachtsdackel!“ „Ha, von unta ruff freili net!“ „Na, was frogſcht mi denn, wenn dis ſcho waaſch!“ ſelber Was lag da für mich näher, als daß ich nach der Trennung von meinem Mann ſeinen Beruf zu dem meinen machte und verwertete, was ich als Hoteliersfrau neben ihm gelernt hatte...“ „Aber warum hier— ausgerechnet hier?!“ Sophie Eliſabeth ſchaut ſich um, mit ſchmalem Aufbauen Mund. Sie ſchaut nach links über den Rhein hin und nach rechts ins flache Land hinein und wieder übers Waſſer und ſagt nach einer Pauſe:„Irgend⸗ etwas in dieſer niederrheiniſchen Landſchaft ähnelt der baltiſchen. Man kann es nicht ſo ſagen, aber ich habe es gleich gefühlt. Und ſo war's, wenn Sie wollen, wahrſcheinlich eine kleine Sentimentalität von mir, gerade hierher zu ziehen. Ganz abgeſehen natürlich davon, daß der Kauf da drüben ſo günſtig war. Außerdem halte ich die Gegend für ſehr er⸗ giebig. Was man hier inveſtiert, kann man gut innerhalb von——“ Peter unterbricht ſie mit einer beſchwörenden Be⸗ wegung:„Gnädige Frau, wir haben uns ſoo ent⸗ zückend unterhalten! Rauben Sie mir nicht all die Illuſionen, die ich über Sie habe! Ich komme zwar aus Amerika— aber trotzdem kann ich es nicht ver⸗ tragen, wenn Frauen vom Geldmachen reden! Und gar noch Ste! Und gar hier draußen, wo andere prinzipiell nur flirten und bützen! Aber da wir ſchon mal auf unſere— mir perſönlich ſehr peinliche — Konkurrenz zu ſprechen gekommen ſind: Sind Sie ſich denn darüber klar, daß wir fortab einander von ganzem Herzen Feind ſein müſſen? Und daß ich Ihnen ein doppelt gefährlicher Feind bin, weil ich gerade jetzt erſt zurückgekommen bin und mir hier von neuem eine Heimat und eine ausfüllende Tätig⸗ keit ſchaffen will? Wobei mir natürlich in erſter Linie Ihr Hotel hindernd im Wege iſt?!“ Sophie Eliſabeth Harlan nickt nachdenklich vor ſich hin:„Ich weiß! Und Sie ſind durchaus überzeugt, daß es ein Nebeneinander beider Hotels nicht geben kann?“ Peter verſchränkt die Arme und blinzelt an der Frau vorbei übers Waſſer:„Ein Nebeneinander das wird heißen, daß wir beide nicht leben und nicht ſterben können. Düllkirchen iſt zu klein für zwet Hotels“ Die Frau ſchaut ihn ernſt an: wie mein Onkel.“ „Nun alſo!“ nickt Peter. (Fortſetzung folgt.) „Sie reden genau E 6. Seite/ Nummer 503 Aus Vaden 25 Fahre Hiſtoriſcher Berein für Mittelbaden * Offenburg, 31. Okt. Am vergangenen Sonntag beging der Hiſtoriſche Verein für Mittelbaden das ſilberne Jubiläum ſeines Beſtehens. In der Haupt⸗ verſammlung bezeichnete der Vorſitzende, Frhr. v. Glaubitz ⸗Bühl nach einer Ehrung der Toten, die ſich um den Verein Verdienſte erworben haben, als Grundziel der Arbeit des Vereins, die Stär⸗ kueig der Heimatliebe durch das Wiſſen um Heimat⸗ kultur und ⸗geſchichte. Zu Ehrenmitgliedern wurden einſtimmig ernannt: Kultusminiſter Dr. Wacker, Miniſterialrat Dr. Aſal, Direktor Dr. Baier vom Landesarchiv und Direktor Dr. Rott vom Landesmuſeum. Nachdem die Stadtgemeinde Bühl im kommenden Jahre ihr 100 jähriges Stadtjubiläum begehen kann, wurde dem Vorſchlag als nächſtjäh⸗ rigen Tagungsort Bühl zu wählen, zugeſtimmt. In knappen Zügen gab Dekan Stengel⸗Kehl ein Bild von der 25jährigen Geſchichte des Vereins. An die internen Beratungen ſchloß ſich eine öffent⸗ liche Kundgebung in der„Neuen Pfalz“ an. Nach Dankesworten an die Gäſte und dem Geden⸗ ken verdienter Mitbegründer des Vereins ging Frhr. v. Glaubitz auf die Aufgaben des Hiſtoriſchen Vereins näher ein. Oberbürgermeiſter Dr. Ro m⸗ bach ſprach über die großen geſchichtlichen Ausgra⸗ bungen in dem Landſtrich zwiſchen Schwarzwald und Vogeſen. Miniſterialrat Dr. Aſal und Landrat Dr. Sander überbrachten die Glückwünſche des Kultusminiſters Dr. Wacker und des Miniſterpräſi⸗ denten Köhler, wobei erſterer auf die Notwendig⸗ keit der Ausbreitung des Heimatgedankens beſon⸗ ders in der Jugend und in der werktätigen Bevöl⸗ kerung hinwies. In ſeinem Feſtvortrag ſprach Ober⸗ regierungsrat Walter über die Aufgaben der Hei⸗ matforſchung.— Den Feſttag beſchloß ein Heimat⸗ abend, bei dem ein hochintereſſanter Film:„1000 Jahre Kunſt in der Ortenau“, aufgenommen von Dehramtsaſſeſſor H. Sprauer gezeigt wurde. Mit dem Kraftrad in den Tod * Iffezheim, 31 Okt. Vormittags fuhr der 28 Jahre alte Dreher Ludwig Brückel aus Gag⸗ genau mit ſeinem Motorrad nach Iffezheim, um eine dort wohnhafte Braut zu beſuchen. Zwiſchen Raſtatt und Iffezheim brach plötzlich die An⸗ etriebskette und verwickelte ſiſch in das Hinterrad. Brückel kam dadurch zu Fall. Mit ſchweren Schädel verletzungen wurde er ſofort in das Raſtatter Krankenhaus gebracht, wo er im Laufe des Nachmittags ſtar b. Der Verunglückte kurz vor ſeiner Verehelichung. ** * Heidelberg, 31. Okt. Auf der Straße Hand⸗ ſchuhsheim—Doſ'enheim, unweit des Stadteingangs, wurde nachmittags ein Radfahrer von einem Kraftwagen, der von einem Stuttgarter Rei⸗ ſenden geführt wurde, ſo unglücklich angefahren, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. * Karlsruhe, 31. Okt. Landesbiſchof D. Kühle⸗ wein konnte geſtern auf eine 40 jährige Tä⸗ tigkeit als Geiſtlicher zurückblicken. Auf Wunſch des Jubilars war von jeglicher Feier ab⸗ geſehen worden. * Planukſtadt, 31. Okt. Zu dem Selbſtmord des Schloſſerlehrlings Zietſch von hier erfahren wir noch, daß der junge Mann bis zum letzten Tag an ſeiner Arbeitsſtelle weilte. Nach ärztlichem Befund ſoll die Tat in einem Zuſtand geiſtiger Stö⸗ rung begangen worden ſein. * Leutershauſen bei Weinheim, 31. Okt. Der 58 Jahre alte Friſeur Maſeberger aus Leuters⸗ hauſen fiel in der Wirtſchaft zur„Nebenbahn“ um und war auf der Stelle tot. Der Verſtorbene weilte anläßlich der Handwerkertagung am Sonn⸗ tagvormittag in Weinheim. Er wollte vor der Heimfahrt noch ein Viertelchen trinken. Während der Beſtellung ereilte ihn der Tod. * Raſtatt, 31. Okt. Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Karlsruhe und Baden hat dem Maſchinen⸗ arbeiter Adolf Krupp in Raſtatt, der am 24. Juni d. J. die Joſefine Weſtermann von Kuppen⸗ heim unter Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens im Rhein bei Flittersdorf rettete, für ſein bei dieſer Rettungstat bewieſenes entſchloſſenes und mutiges Verhalten die öffentliche Anerkennung aus⸗ geſprochen. I. Bad Rappenau, 31. Okt. Der früher an der hieſigen Schule tätige Hauptlehrer Guſtav Kreu⸗ zer hat nach 6jähriger Tätigkeit Nüſtenbach bei Mosbach verlaſſen und ſeine neue Stelle als kom⸗ miſſariſcher Rektor an der Volksſchule Mannheim⸗Wallſtadt angetreten.— Für Handarbeitslehrerin Frl. Kirſch wurde Handarbeits⸗ lehrerin Martha Plantlen von Edingen hierher verſetzt. Ihr Unterricht erſtreckt ſich auf Bad Rap⸗ penau, Babſtadt und Treſchklingen. ſtand 198 A Maudacher Mord vor dem Reichsgericht Todesurteil gegen Baumann beſtätigt, gegen Scheuermann aufgehoben ol. Ludwigshafen a. Rh., 31. Oktober. Das Reichsgericht beſtätigte am Dienstag, wie aus Leipzig berichtet wird, das Todesurteil des Frankenthaler Schwurgerichts gegen den Raubmörder Willi Baumann und hob das Ur⸗ teil, ſoweit es den Angeklagten Jakob Scheuer⸗ mann betrifft, auf. Die beiden Angeklagten waren bekanntlich am Morgen des 5. April d. J. in räuberiſcher Abſicht in das Anweſen des Bauern Amberger in Maudach bei Ludwigshafen a. Rh. eingedrungen und hatten zuerſt die im Bett liegende Tochter des Bauern durch Axtſchläge auf den Kopf tödlich verletzt und danach auch die herbeieilende Frau Amberger durch meh⸗ noch einmal verhandeln. 8 22 N ng/ rere Schläge getötet. Die Täter wurden am 26. Juli d. J. vom Schwurgericht Frankenthal zum Tode ver⸗ urteilt. Sowohl Baumann als auch Scheuermann fochten das Urteil durch Reviſion an. Das Reichs⸗ gericht verwarf die Reviſion Baumanns als unbegründet. Soweit das Urteil den Ange⸗ klagten Scheuermann betrifft, wurde es aus verfahrensrechtlichen Gründen aufgehoben. Der Senat war der Auſicht, daß die von Schener⸗ maun vorgebrachten Verfahrensrügen entgegen der Anſicht des Oberreichsanwalts durchſchlagend ſeien und zur Aufhebung des Urteils führen mußten. In⸗ ſoweit muß das Schwurgericht Frankenthal den Fall 7 Der Manm, der die Störche beringt Ein Student gibt Auskunft iw. Heidelberg, 31. Okt. Der Storch aus unſerer Gegend fliegt im Herbſt ſüdwärts, nach dem heißen Afrika zur Winter⸗ herberge, aber man weiß heute noch nicht, welche Fluglinie er im einzelnen verfolgt. Afrika iſt weit. Fliegt er über das Mittelmeer, überquert er die Sahara oder erreicht er den afrikaniſchen Kontinent über den Balkan und Kleinaſien? Fragen, die wir dem Studenten der Zoolo⸗ gie in Heidelberg, dem Mitarbeiter der Vogelwarte Roſſitten mit großer Neugierde und wiſſensdurſtig vorlegten. Man ſieht bei uns verſchiedentlich noch Storchen. neſter. Bei Übſtadt an der Rheintallinie hat ſich auf einer abgeſtorbenen Pappel eine Storchenfamilie feſt⸗ geſetzt, in Weiher iſt ein Naturſtorchenneſt auf einer Linde, in Wieblingen bei Heidelberg eines auf einem Fabrikſchornſtein, dann ſind Neſter in Bühl, in Lam⸗ pertheim und anderen Orten. Es ſind nicht mehr viel, vielleicht ſind dem Storch auch die kleineren Städte zu unruhig geworden oder er ſtößt ſich an den Stark ſtromleitungen. Der Heidelberger Student hat in den letzten drei Jahren 150 Störche be⸗ ringt. Das iſt die einzige Möglichkeit, ſich über die Flug⸗ linie der Störche Gewißheit zu verſchaffen. Man überzieht eine der langen Stelzen mit einem Alu⸗ miniumring mit einer Nummer, unter der er kata⸗ logiſtiert iſt. Dieſe Beringung iſt nicht einfach, denn die Eltern ſind ſehr mißtrauiſch gegen jeden menſch⸗ lichen Eindringling. Es werden nur die Jungen im Alter von etwa ſechs Wochen beringt, da ſind ſie reif dafür. Ein älterer Storch würde dieſen Zwang nicht überwinden und aus Gram eingehen. Man will aber das Storchenleben möglichſt lange erhalten; er wird bis zu 12 Jahren alt. Die Jüngeren haben als Studienobjekte auch größeren Wert, man kann eher damit rechnen, daß ſie den Hin⸗ und Rückflug durchhalten. TCCTCCCCCßͥͤ ͤͤvwßc// ͤ ccc ĩðVnßqß Pp ̃j§ ß ̃˙ꝓiér Große Luftſchutzausftellung eröffnet * Karlsruhe, 31. Okt. Die vom Präſidium des Reichsluftſchutzbundes im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für Luftfahrt zuſammengeſtellte große deutſche Luftſchutzausſtellung, die in den Räumen der Städtiſchen Ausſtellungshalle untergebracht iſt, wurde am Dienstag im Beiſein der badiſchen Miniſter, der Vertreter von Partei, Staat und Stadt und einem vielhundertköpfigen Publikum nach Begrüßungsworten des Landesgruppenführers Blum de Lorme durch den Reichsſtatthalter Robert Wagner eröffnet. Dieſer ſtellte in ſeiner Anſprache feſt, daß es dem RLB gelungen ſei, das deutſche Volk davon zu überzeugen, wie lebenswichtig die Arbeit des Selbſtſchutzes gegen die Luftgefahren für die ganze Nation ſei. Die Arbeit des RLB ver⸗ diene die Anerkennung und die Unterſtützung durch die Partei und die Bevölkerung. Der Reichsſtatt⸗ halter erklärte dann die Ausſtellung für eröffnet, die Oberbürgermeiſter Jäger in die Obhut der Stadt übernahm. Der Präſident des RLB Grim m⸗ Berlin erläuterte anſchließend Sinn und Aufgaben der Bundesarbeit. Schwetzinger Feuerwehr-Fachkurſe beendet * Schwetzingen, 31. Okt. Mit den und ſchriftlichen Prüfungen wurde diesjährige Kurſus an der Feuerwehrfachſchule abgeſchloſſen. mündlichen der lezte Badiſchen In den vergangenen vier Wochen wurden in einem L4tägi⸗ Man hat aus den bisherigen Beringungen ſchon wichtige Schlüſſe auf den Storcheuflug machen können. Man weiß, daß die Störche nord⸗ öſtlich der Elbe bei ihrem Zug nach dem Süden den Balkan überfliegen, um über Kleinaſien nach Aegypten zu kommen. Sie fliegen dann den Nil aufwärts und ſtreichen die Küſte entlang, bis ſie Südafrika erreicht haben. Auf dieſe Weiſe über⸗ wintern die oſtpreußiſchen Störche in Kapſtadt. Aber die Störche weſtlich und ſüdlich der Elbe, die aus dem Rheinland, von den Schornſteinen und Kirchtürmen? Man kann ſie verfolgen bis Gihral⸗ tar, dann aber hören die Nachweiſe auf und die Ver⸗ mutungen fangen an. Kürzlich iſt ein Storch aus der Gegend von Worms am Rhein, der in ſeinem Neſt beringt wor⸗ den war, in Vercelli bei Mailand„erbeutet“ worden, jedenfalls wurde er abgeſchoſſen. Die Fluglinie die⸗ ſes Storches verlief faſt direkt ſüdlich. Hatte er be⸗ reits die Nichtung nach Sizilien Nordafrika genommen oder war er auf dem Wege, über Spa⸗ nien— Gibraltar Afrika zu erreichen? Ein anderer Storch aus der Gegend zwiſchen Hei⸗ delberg und Darmſtadt, aus Heppenheim an der Bergſtraße, wurde in der Nähe von Genua erlegt. Das ließ die Vermutung zu, daß er ſich ſchon auf dem Wege nach Spanien befand, als er aus einer Schar von 30 Störchen abgeſchoſſen wurde. Sizilien oder Spanien— das iſt die Frage. So eine Reiſe nach dem Süden, von Deutſchland nach Südafrika, beträgt immerhin einfach rund 10 000 Km., eine reſpektable Leiſtung. Man ſchätzt die Ta⸗ gesleiſtung des Storches auf durchſchnittlich 200 Km., ſo daß der Storch aus Deutſchland etwa um die Weih⸗ nachtszeit in Südafrika ankommen dürfte. Sie kommen aber nicht ohne weiteres im nächſten Frühjahr wieder, wenigſtens nicht die Jüngeren. Die werden erſt mit drei Jahren geſchlechtsreif un! ſte kommen zurück, wenn ſie brüten wollen. Dann fliegen ſie mit erſtaunlicher Sicherheit wieder ihr altes Neſt an gen Stadtkurſus und zwei je achttägigen Landkurſen 70 Feuerwehrmänner aus allen Teilen Badens theoretiſch und praktiſch von berufenen Fachleuten ausgebildet. Die Teilnehmer haben nun die Auf⸗ gabe, das Erlernte bei ihren Heimatwehren anzu⸗ wenden und ihren Kameraden weiterzugeben. Für Teilnehmer von größeren Feuerwehren mit Motor⸗ geräten war der Lehrplan natürlich größer als der für kleinere Landwehren. Außer den einſchlägigen Uebungen wurde auch die Kameradſchaft eifrig gepflogen. Jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde, die vom Präſidenten des Badiſchen Landesfeuer⸗ wehrverbandes und einem Mitglied des Innenmini⸗ ſteriums unterzeichnet iſt. Die nächſten Kurſe be⸗ ginnen im kommenden Frühjahr. * Sinsheim, 30. Okt. Der Gärtner Fritz Stahl machte am Sonntag einen Radausflug nach dem Steinsbera, von dem ex nicht mehr zurückkehren ſollte. Er beſtieg den Turm der Ruine und ſetzte ſich mit dem Rücken nach außen auf die Brü⸗ ſtung. Offenbar infolge eines Schwindelanfalls ſtürzte Stahl in die Tiefe und zog ſich einen Rückgrat⸗ und Schädelbruch zu, was ſeinen ſofor⸗ tigen Tod zur Folge hatte. * Waldshut, 31. Okt. Zu dem Brand des Hauſes des Naturheilkundigen Merk in Oberlauchringen wird uns jetzt bekannt, daß das Feuer von einem Einbrecher angezündet wurde. Da das Haus allein ſteht und zur Zeit nicht bewohnt war, bot es eine günſtige Gelegenheit für einen Langfinger. Der Dieb konnte bereits verhaftet werden und wurde in das Waldshuter Gefängnis gebracht. Mittwoch, 31. O 1 Schwarzwälder Heimarbeitern wird geholfen Neben dem Aſternverkauf am November d.., der vielen armen ſächſiſchen Heimarbeitern wieder Ar⸗ beit und Brot gibt, wird in Baden auch ein Kinder löffel verkauft werden,„Schwarzwälder Heimarbeit“ iſt darauf zu leſen, und unwillkürlich wandern unſere Gedanken in unſere herrlichen Schwarz waldberge zu den trotzigen, wortkargen, ober ſtarken und heimattreuen Bauern die in unermüdlichem Fleiß dem Boden ſeine Frucht abringen und ſich 1 durch Holzſchnitzereien einen kärg⸗ 5 lichen Verdienſt ſchaffen. Hier ein⸗ 5 zugreiſen und den Schwarzwald⸗ 1 ſchnitzern und Schnefflern in Ober, a wieſental und der Feldberggegend ö materielle Hilſe und damit neuen Lebensmut zu bringen, hat ſich die N Gauamtsleitung durch Vergebung von Aufträgen an dieſe Notſtands⸗ gebiete zur Pflicht gemacht. In emſiger Heimarbeit und mit Liebe und Sorgfalt wurde feder Löffel angefertigt in der dankbaren Freude, daß dadurch die Familie 558 8 Verdienſt Auskommen hat. und Wir aber wollen gerne das kleine Opfer bringen und den Löffel, der armen Volksgenoſſen ſo viel Freude ſchafft, erwerben als bleibende Er⸗ innerung für unſere Opferfreudig⸗ keit und die dadurch ausgedrückte, zur Tat gewordenen Volksgemein⸗ ſchaft. Aus der Pfalz Handwebſtühle werden wieder arbeiten Pfälzer Volkstracht ſoll wieder aufleben * Neuſtadt, 31. Oktober. In den Geſchäfts räumen der Landſchaft Pfalz⸗Saar des Reichsbundes Volls⸗ tum und Heimat fand eine Beſprechung der Trachtenreferenten mit den Referentinnen der pfälziſchen Kreisbauernſchaften ſtatt, bei der vom Reichsbund Volkstum und Heimat die genauen Richt⸗ linien in bezug auf die Einführung der pfälzischen Volkstracht feſtgelegt wurden. Es lagen bereits per⸗ ſchiedene Muſter handgewebter, für die weilblitze Volkstracht geeigneter Stoffe vor, von denen mauche ungeteilten Beifall fanden. f g Es beſteht die Abſicht, die noch in der Pfalz dor, handenen bäuerlichen Handwebſtühle wie⸗ der in Betrieb zu ſetzen, um bei den Junz⸗ bäuerinnen wieder die Freude an für den eigenes Gebrauch beſtimmten udn ſelbſtgewebten Kleidungs⸗ ſtücken wachzurufen, darüber hinaus zum Finden und Entwerfen eigener neuer Muſter anzuregen. Das Goldene Buch wird aufgeleg * Speyer, 30. Oktober. Im Rahmen einer Wohl tätigkeitsveranſtaltung zugunſten der Winterhilſe wurde das Goldene Buch der Winterhilft der Oeffentlichkeit übergeben. Der Ortswalter des Winterhilfswerks, Bürgermeiſter Bechtel, ſprach der bei über den Sinn des Opfers. In das Goldene Bu ſollten ſich alle eintragen, die etwas für die Armen übrig haben, damit ihre Namen für alle Zeiten ſeſ⸗ gehalten ſind. Anſchließend ſprach der Gauamtsleiter des Winterhilfswerks, Gauweiler⸗Neuſtadt, über daz Winterhilfswerk als Tat des deutſchen Sozialismus. Der deutſche Sozialismus verlange keine Spende, ſondern Opfer, er ſei die Parole der Zukunft. Ju langer Reihe traten dann alle die vielen heran, die ſich eintragen wollten. Bei den Einzeichnungen am Samstag abend wurden über 200 Mk. geopfert. An Sonntag war das Goldene Buch erſtmals auf dem Marktplatz in Obhut zweier SS⸗Leute aufgelegt und fand ſtarken Zuſpruch. * Oggersheim, 31. Okt. In der Vorderpfalz treibt zur Zeit eine diebiſche Hauſiererin iht Unweſen. Am Samstag gab dieſe auch in hieſiger Stadt ein übles Gaſtſpiel. Sie verkaufte einer Frau in der Hartmannſtraße zwei Tüten Pfeffer Die Frau zahlte und legte ihren Geldbeutel auf den Tiſch. Später ſtellte ſie feſt, daß ihr fünf Mark von der Hauſiererin geſtohlen waren. Die Perſonalien der Diebin konnten noch nicht feſtgeſtellt werden, Da ſie ihr„Geſchäft“ wahrſcheinlich immer noch fort⸗ ſetzt, wird vor ihr gewarnt und bei neuen Wahr⸗ nehmungen um ſofortige Verſtändigung der Sicher⸗ heitsſtelle erſucht. 5 * Gönheim, 31. Okt. Der 11jährige Schüler Fei⸗ del, Sohn des Arbeiters Adam Feidel, verſuchte mittags trotz Warnung des Führers eines Bulldog⸗ Zuges, der auf der Staatsſtraße nach Gönheim fuhr, nahe bei der Rhein⸗Haardtbahn⸗Halteſtelle erſt auf den erſten und dann auf den zweiten Anhänger der Maſchine zu ſpringen. Bei dieſem letzten Verſuch rutſchte der Junge ab und kam e unglücklich zu Fall, daß ihm das rechte Vorderrad des leeren Anhängers über den Kopf fuhr. Der Tod trat auf der Stelle ein. Den Führer des Laſtzuges ſoll nach den augeſtellten Ermittlun⸗ gen keine Schuld treffen. ee a Ein Tabak, der auch Ihnen viel Freude machen wird: Er i iſt bekömmlich, ſtillt den Durſt und kann bel jeder Tätigkeit unauffällig genommen werden! Ihr Tabakhändler führt 5 Fabficager: Peter Lütze„ Schwetzingen, Baden, Luisenstraße 41, Pe Hane wacker! fl Cle rnruf 312 4 . erna b D in töte mad Tre beit den „At ſine Sz ſtor ihr mei ſehe . ſein tes 1 unz der ſuch mac U war mit Lau nen ch unſere berge, n, aber Bauern, iß dem und ſich n kärg⸗ ier ein⸗ Tzwald⸗ n Ober⸗ gegend neuen ſich die rgebung tſtands⸗ ind mit e jeder ukbaren Familie kommen kleine fel, der Freude ide Er⸗ freudig⸗ edrückte, gemein⸗ eiten n äumen Volls⸗ der tinnen er vom 1 Richl⸗ lziſchen ts pver⸗ eibliche manche Lz vor⸗ wile⸗ Jung⸗ genen dungs⸗ en und eg Wohl⸗ erhilſe hilfe er des ich da⸗ e Buh Armen en ſeſt⸗ Sleiter er das ismus, enden, t. Ju in, die en am t. Am if dem gt und pfalz n ihr ieſiger einer feffer. uf den k von nalien erden. h fort⸗ Wahr⸗ Sicher⸗ Fei⸗ rſuchte tlldog⸗ n fuhr, ſt auf nge dieſem am ſo derrad Der führer ttlun⸗ — ö 3 2 — 145. Jahrgang/ Nr. 503 O lieb, ſo lang oͤu lieben kannſt. Ich kam von einem Begräbnis. Eine junge Frau, in der Blüte der Jahre, durch ein raſendes Auto ge⸗ tötet, hatte man zur ewigen Ruhe geſenkt. Der Ehe⸗ mann und die Angehörigen ſtanden in troſtloſer Trauer. Die Schweſter weinte herzbrechend.„Die beiden haben ſich im Leben wohl recht nahe geſtan⸗ den“, fragte ich auf dem Heimwege eine Bekannte. „Ach, ja, obwohl ſie oft genug aneinander geraten ſind. Am Tage des Unglücks war ich Zeuge einer Szene zwiſchen ihnen. Die Schweſter gab der Ver⸗ ſtorbenen nicht einmal die Hand beim Abſchied, rief ihr ein böſes Wort nach.“— Alſo, darum der Jam⸗ mer: In Unfrieden geſchieden, und nicht wiederge⸗ ſehen! Muß das der Zurückgebliebenen nicht ſchrecklich ſein, ſich ihr Leben lang ſagen zu müſſen: Dein letz⸗ les Wort war ein böſes! Und, wie oft kommt es vor in der Welt! unzählige Selbſtvorwürfe martern ſpäter das Herz der Ueberlebenden, wenn die Erinnerung ſie heim⸗ ſucht und ſie einſehen, daß ſie nie, nie wieder gut⸗ machen können, was ſie gefehlt. „Aber, warum hat ſie mich auch immer gekränkt, warum tat ſie mir weh!“— Hat ſie es denn auch mit Abſicht gemacht? War es nicht am Ende die Laune eines Augenblicks? Wie heißt es in dem ſchö⸗ nen Gedicht: „O, lieb, ſo lang Du lieben kannſt, O, lieb, ſo lang Du lieben magſt, Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Da Du an Gräbern ſtehſt und klagſt.“ In unſerer Zeit, bei dem wachſenden Verkehr, bei den mannigfachen Naturereigniſſen,— umweht uns nicht da jede Stunde der Atem des Todes! Auf je⸗ der Fahrt, auf jedem Wege. Der einzelne kann nie mit Beſtimmtheit ſagen:„Ich ſehe den wieder, der mich eben verließ.“ Es gibt Naturen, die ſich bei jeder Kleinigkeit verletzt fühlen, die eine wahre Meiſterſchaft im Uebelnehmen beſitzen. Sie ſind ſtets der Meinung, man wolle ſie kränken. Mit denen iſt ſchwer umzugehen. Eine ſolche Frau, ein ſolcher Mann werden leicht zur komiſchen Figur. Und dann tut man ihnen erſt recht weh. Viel Takt, viel Mit⸗ leid braucht man da, wenn nicht Zank und Streit herrſchen ſollen. Der vernünftige Menſch merkt bald, ob ihn Je⸗ mand mit Abſicht kränkt, oder ob ſein Zorn der Aus⸗ fluß augenblicklicher Gereiztheit iſt. So wird häufig Verzeihen leicht. Und doch, hat es nicht einen viel höheren Wert, wenn es Ueberwindung koſtet? Wenn man weiß: der andere will dich ärgern, er weiß, daß es dir wehe tut,—und man reicht ihm dennoch die Hand. Trägt nichts nach! Wird nicht da Scham aufſteigen bei dem Widerſacher, wird nicht ſeine beſ⸗ ſere Natur zum Durchbruch kommen, und ihm zu Gemüte führen, wie er fehl ging! „Ganz gut“, entgegnet die Leſerin,„aber, ſoll ich mir denn alles gefallen laſſen, ruhig die Unarten hinnehmen? Nein, ich vergeſſe nicht ſo ſchnell; ich kann nicht alles von mir abſchütteln, wie ein begoſ⸗ ſener Pudel.“ Der Einwurf mag berechtigt ſein. Iſt aber Un⸗ recht leiden, nicht ſtets beſſer geweſen, als Unrecht tun? Auf das gute Gewiſſen kommt es letzten Endes doch nur an. „Sich ſelbſt bekämpfen iſt der ſchwerſte Krieg, ſich ſelbſt beſtegen, iſt der ſchönſte Sieg.“ Wir lernen es verſtehen, ganz beſtimmt! Nur müſſen viele erſt durch die Schule des Leides gehen, um milde, um weichherzig zu werden. Das iſt der Schritt zur Verſöhnlichkeit. Mag gerade er auch ſchwer ſein. Hanna Zunk. Wie Meine Toten Wer eine ernſte Fahrt beginnt, Die Mut bedarf und friſchen Wind, Er ſchaut verlangend in die Weite Nach eines treuen Auges Brand, Nach einem warmen Druck der Hand, Nach einem Wort, das ihn geleite. Ein ernſtes Wagen heb' ich an, So tret' ich denn zu euch hinan, Ihr meine ſtillen, ſtrengen Toten! Ich bin erwacht an eurer Gruft, Aus Waſſer, Feuer, Erde, Luft Hat eure Stimme mir geboten. Wenn die Natur in Hader lag Und durch die Wolkenwirbel brach Ein Funke jener tauſend Sonnen, Sprecht aus der Elemente Streit Ihr nicht von einer Ewigkeit Und unerſchöpften Lichtes Bronnen? Am Hange ſchlich ich, krank und matt, Da habt ihr mir das welke Blatt Mit Warnungsflüſtern zugetragen, Gelächelt aus der Welle Kreis, Habt aus des Angers ſtarrem Eis Die Blumenaugen aufgeſchlagen. Was meine Adern muß durchziehn, Sah ich's nicht flammen und verglühn, An eurem Schreine nicht erkalten? Vom Auge hauchtet ihr den Schein, Ihr meine Richter, die allein In treuer Hand die Waage halten. Kalt iſt der Druck von eurer Hand, Erloſchen eures Blickes Brand, Und euer Laut der Oede Odem; Doch keine andre Rechte drückt So traut, ſo hat kein Aug' geblickt, So ſpricht kein Wort wie Grabesbrodem. Ich faſſe eures Kreuzes Stab Und beuge meine Stirn hinab Zu eurem Gräſerhauch, dem ſtillen: Zumeiſt geliebt, zuerſt gegrüßt, Laßt lauter, wie der Aether fließt, Mir Wahrheit in die Seele quillen! Annette von Droste-Hülshoff. Achtung, Weihnachtsarbeiten! Wir wollen rechtzeitig damit beginnen Jetzt ſchon?— Jetzt erſt, meinen Sie ſicherlich. Wir haben ja morgen bereits Novemberaufang, und unverſehens werden die wenigen Wochen, die uns noch von dem Feſt trennen, vorüber ſein. Ich habe eine Bekannte, die fängt nicht erſt im Spätherbſt an, ihre Weihnachtsarbeiten zu bedenken und zu richten, ſie beginnt damit in den erſten Mona⸗ ten des Jahres und kann jetzt beruhigt in ihre Schublade ſchauen, in der die verſchiedenen Gegen⸗ ſtände wohlgeordnet bereit liegen. Aber ſo weit ſind leider nur wenige unter uns und es heißt, ernſtlich über das Wie und Was nachzudenken. Die Zeit hat uns in manchem zur Umkehr bewo⸗ gen. So iſt auch durch die neuerdings wieder ſtärkere Verbundenheit der Frau mit Haus und Familie, durch die Abwanderung aus dem gehetzten Treiben eines außerhäuslichen Wirkungskreiſes, die Berech⸗ tigung und Wertſchätzung der„Weihnachtsarbeit“ wieder aufgetaucht. Das Wort hat friſchen Klang bekommen, und der Staub des Altmodiſchſeins, der es einige Jahre hindurch verunziert hatte, iſt fort⸗ gewiſcht. Aber iſt es nicht auch etwas Beſonderes, zu dem gütevollſten der Feſte Dinge zu verſchenken, an die man Arbeit und Zeit und gute Gedanken gewendet hat? Iſt nicht allemal ein wenig Liebe dabei, und wird nicht in jedem Fall etwas von dem eigenen Ich dazu gegeben? Muß ſich der Beſchenkte nicht um vieles mehr über die geringſteſelbſtverfertigte Weihnachtsarbeit freuen als über irgendeinen unperſönlichen Gegenſtand? Zu dieſen Betrachtungen kommt noch etwas ſehr wichtiges hinzu: Im Allgemeinen ſind die Mittel, die uns gegenwärtig für Geſchenke übrig bleiben, knapp. Ein wieviel wertvolleres Angebinde können wir jedoch dadurch auf den Gabentiſch legen, daß wir nicht dazu,“ überlegt einmal, uns nur den Werkſtüoff kaufen und die Anfertigung ſelbſt übernehmen. Eines iſt ſicher: man muß in dieſem Jahr beſonders überlegen und ausklügeln, damit für alle, die einem nahe ſtehen und die man lieb hat,— für alle, die in Sorge und Not ſind, ein kleines Geſchenk da ſein wird. Nicht wahr? Vor vielen Jahren, als wir die häßliche Zeit der Inflation durchmachten und wir: mein Mann, mein Töchterchen und ich noch zudem in dem durch die Be⸗ ſatzung beſonders gequälten Ruhrgebiet lebten— ging es uns einmal infolge der ſchnellen Geldent⸗ wertung recht traurig. Ich hatte wirklich nichts übrig, um Weihnachtseinkäufe machen zu können. Da holte ich meine Laubſäge hervor, ſorgte für ein wenig Sperrholz, zeichnete mir die Bewohner eines Geflügelhofes auf, ſägte ſie aus und bemalte ſie. Und ſiehe da! Sozuſagen aus dem Nichts heraus entſtand eine prächtige Hühnerfarm, bei deren Anblick mein Kind in lauten Jubel ausbrach. Darum, alle, die ihr jetzt verzagt denkt:„In die⸗ ſem Jahr kann ich wirklich nichts ſchenken, es langt wie ihr es anfangen könnt, um eure Mitmenſchen zu erfreuen. Schaut euch die bunten Wollen an, die in den Schau⸗ fenſtern ausgeſtellt ſind, betrachtet den farbigen Baſt, beſinnt euch darauf, wie ſchön ein umhäkel⸗ tes Taſchentuch ausſieht oder eine geſtickte Decke. Vergeßt nicht, daß es Pinſel und Kleiſter gibt, dazu Pappdeckel und buntes Papier in Menge, denkt an die Nähmaſchine und wieviele nützliche Dinge man mit ihrer Hilfe auf leichte Art verfertigen kann. Außerdem zählt ein ſelbſt zubereiteter Likör auch zu den Wethnachtsarbeiten; ein Glas Mar⸗ melade kann dazu gerechnet werden oder gar eine Fruchtpaſte. Nur nachdenken. Nur nicht müde werden. Schuhbeutel oder Ueberhand⸗ tüſch er, Schiſocken oder Schals, Kaffeewär⸗ mer oder Handtaſchen, Schlüſſeſetuis oder Kiſſen bezüge, Kaffeedecken oder Bade⸗ teppiche, Buchhüllen oder handgewebte Gürtel: laßt alles, alles an euch vorüberziehen und macht euch klar, daß eine Weihnachtsarbeit eine Aufmerkſamkeit beſonderer Art ſein ſoll. Und die Kinder? Laßt ſie auch teilhaben an der Freude des Gebens, an den Vorbereitungen dazu. Das iſt keineswegs veraltet und unangebracht. Ver⸗ altet könnten nur die Art und Weiſe der Anſprüche ſein, die wir an Kinderhände ſtellen. Verlangt von ihnen keine Erzeugniſſe, an denen ſie Wochen und Monate ſticheln müſſen, bei denen ſie unluſtig wer⸗ den und ſich noch obendrein die Augen verderben oder blaſſe Wangen holen. Aber macht ihnen beim Baſteln von Kleinigkeiten klar, daß eine heilige Freude darin liegt, einem anderen Menſchen etwas geben zu dürfen, zu deſſen Werden eigene Geſchick⸗ lichkeit, Geſchmack und Fleiß beigetragen haben. Sagt ihnen, daß der Wert einer Gabe nicht in der Höhe des daſür ausgelegten Betrages zu ſuchen iſt, ſondern in der Gabe ſelbſt, und wie ſie gedacht, gegeben und— gearbeitet wurde. Mile Bee. Keine Schonung der Winterfliege Vielfach kann man beobachten, daß während des Winterhalbjahres gegenüber den einzelnen über⸗ lebenden und ſich in kleiner Anzahl fortpflanzenden Fliegen eine nicht verſtändliche Duldung an den Tag gelegt wird, ja, daß wohl gar aus einem Aber⸗ glauben heraus ſie als„Glücksfliegen“ geſchont wer⸗ den. Jedes dieſer einzelnen Tiere aber iſt zählebiger als ſeine Artgenoſſen, und wenn auch eine einzelne Fliege nur 500—600 Eier legt, ſo vermögen doch die dabaus hervorgehenden Nachkommen bei ungehinder⸗ ter Entwicklung in unzählige Hunderttauſende zu gehen. Jede einzelne der Fliegen trägt zudem viele Millionen Bakterien in ſich, die ihr ſelbſt nicht ſchädlich ſind, wohl aber für die Menſchen eine große geſund heitliche Gefahr bedeuten. Wie ſehr aber die winzige Stubenfliege zur Ueber⸗ trägerin der anſteckendſten Krankheiten, wie Cholera, Ruhr, Typhus, Tuberkuloſe zu werden vermag, iſt leider immer noch zu wenig bekannt, andernfalls würden alle Hausfrauen jede Gelegenheit wahr⸗ nehmen, den Kampf gegen dieſe geſundheitlichen Feinde mit größtem Eifer fortzuführen. Zu dieſem Kampf gehört die ſofortige Beſeitigung aller Kü⸗ chenabfälle, ehe ſie in Gärung übergehen, da bekannt⸗ lich die Fliegen in allen Fäulnisherden ihre Eier ablegen. M.. Wohin mit den Blumenkästen? Wenn die„Fenſtergärten“ ausgeblüht haben, wer⸗ den auch die Blumenkäſten außer Dienſt geſetzt. Viele Hausfrauen ſtellen ſie der Bequemlichkeit hal⸗ ber wie ſie ſind in den Keller. Da es ſich aber bei den Pflanzen zumeiſt um„einjährige“ handelt, iſt es ratſam, die Käſten zu entleeren und die zumeiſt vollkommen ausgelaugte Erde zu beſeitigen. Die Käſten ſollten dann,— innen und außen gründlich mit Dixin lauge ausgeſcheuert und mehrmals nachgeſpült,— an der Luft vollkommen austrocknen, um faulige Wurzelreſte zu entfernen. Iſt ein neuer Anſtrich notwendig, ſo ſollte man dieſen ebenfalls noch im Herbſt vornehmen, und die Käſten in der Bodenkammer aufbewahren, da bei feuchten Kellern und ohne Entfernung des Erdinhalts die Kaſtenböden ſehr leicht vermodern. Eine ſtaatliche Koſtümbücherei Kulturarbeit im Dienſte beutſchen Modeſchaffens Was verlangt der Beſucher und Benutzer einer Bücherei, einer graphiſchen, einer kulturgeſchichtlichen Sammlung heute vor allem neben der künſtleriſchen oder hiſtoriſchen„Erbauung“? Raſches Zurechtfinden, lebendige Anſchauung, gründliche, aber dabei knappe Belehrung. Die verſchidenſten Berufskreiſe wollen ihren Nutzen daraus ziehen, keiner mag zeitraubende „Umwege“ oder„Fehlgriffe“ machen, um erſt, wenn es ſchon zu ſpät für ihn iſt, auf das Richtige zu ſoßen. Gleichgültig, ob es ſich beiſpielsweiſe bei dem Beſucher unſerer Koſtümbücherei um den tief⸗ gründigen Forſcher, den feinfühligen Künſtler oder den techniſch gediegenen Handwerker han⸗ delt(die doch alle in kulturhiſtoriſchen Dingen der nführung bedürfen), ob es der Modenzeichner, der Bühnenbildner, der Filmregiſſeur i ob der Lehrer mit ſeinen Schülern, das chneider mädchen, die Putzmacherin, der Friſeurgehilfe, der Porzellanmaler, Illuſtrator, Trickzeichner, der Koſtüm⸗ derleiher oder der ahnungsloſe Beſucher eines Februar⸗Maskenfeſtes kommt: alle wollen ſchnell und richtig„bedient“ werden. Der eine Beſucher weiß genau, was er will(oder glaubt es jedenfalls zu wiſſens, der andere taſtet im Ungewiſſen und erwartet erſt von uns die richtige Anleitung.— Einer iſt hart⸗ näckig und beſteht auf ſeinem Scheine, auch wenn ihm der Unterſchied zwiſchen„Gotik“ und „Rokoko“ noch ziemlich ſchleierhaft geblieben iſt; ein anderer iſt einſichtig, leicht und gern belehrbar. Eine Journaliſtin bringt eine„glänzende neue dee“, zu der ſie nur noch raſch die richtigen Bilder braucht... und iſt enttäuſcht, von uns zu hören, daß ſelbiges Thema ſeit Jahren„alle Jahre wieder“ ganz ähnlich des öfteren verlangt und in Zeitſchriſ⸗ ten„gebracht“ wurde. Was wollen nun alſo die Be⸗ ucher in einer Koſtümbücherei finden? Vom originalen Schönheitspfläſterchen bis zum Prunkbett der Königin Eliſabeth von England, von der Luſtjacht der Kleopatra bis zum Strumpfzwickel der Prinzeſſin Eboli, von der vermeintlichen Brille des heiligen Auguſtinus bis zum Fuhrmannskittel der Reformationszeit, vom Plättbrett des Wiener Wäſchermadels im Biedermeier bis zum Tafelſchmuck bei der Hoch⸗ zeit der Lukrezia Borgia, vom Schlitzwams des Landsknechts bis zu den Schwalbenneſtern der Militärmuſtker wird hier alles verlangt, und alles muß alſo„irgendwie“ beſchafft werden. Die Lipperheideſche Koſtümbücherei, angegliedert der Staatlichen Kunſtbücherei in Berlin, jene eigen⸗ artige und einzigartige Schöpfung eines privaten Liebhabers(Freiherr von Lipperheide hat ſie ſeit den 5er Jahren des vorigen Jahrhunderts ge⸗ ſammelt und 1899 den preußiſchen Staatsmuſeen übergeben), umfaßt etwa alle kunſtgeſchichtlichen Ge⸗ biete, ausgehend von Mode und Koſtüm, d. h. dem Kleide, das wir auf dem Leibe tragen, bis zu allen den Dingen, die der Menſch um ſich geſchaffen hat, die ſeine Umgebung, ſein„Milieu“ bilden. Die Samm⸗ lung zeigt in Bildern, und beſchreibt in Büchern und Schriften die Menſchen aller Zeiten und Länder von der Wiege bis zur Bahre im wörtlichen Sinne; ſo⸗ wohl die Wochenſtube und das erſte Kinderbad, das Wickelkind, Knaben und Mädchen in der Schule, Jüngling und Jungfrau beim Tanze, Brautzug und Hochzeitsfeſt in Stadt und Land, Kirchgang und Be⸗ gräbnis. Sie zeigt Alltag und Feſttag in Indien ſo gut wie im Schwarzwald, Bergbau und Ernte, Arbeit und Spiel aller Stände und Berufe vom Ritterorden bis zum Tippelbruder, vom Bauern und Arbeiter bis zum Papſt und Kaiſer, feſte und bewegliche Habe in Haus und Hof, Sitten und Gebräuche. Es folgt eine unendliche Reihe von Vorgängen: Eſſen, Trin⸗ ken, Rauchen, Schnupfen; Reiten, Fahren, Jagen und Fiſchen; aber auch Sport, Muſik, Theater und Oper; Film und Zirkus; Schlöſſer und Parks; Feuerwerk und Waſſerkünſte; Waffen und Uniformen; Fahnen und Orden; Schmuck und Schönheitspflege. Es gibt alſo kaum ein Ding aus dem Haushalt der menſchlichen Kultur, das in einer ſolchen Sammlung nicht zu finden wäre. Freilich, Geduld und Mühe müſſen die Fragenden und Suchenden unter den Beſuchern und wahrhaftig die Helfenden und Beratenden ſelbſt aufwenden, denen die Samm⸗ lung anvertraut iſt. Die Löſung der Sachwalter einer Koſtümbücherei heißt heute mehr denn je: jedem muß nach Möglich⸗ keit geholfen werden, keiner darf unverrichteter Sache nach Hauſe gehen. Eine umfaſſende Sammlung von rund 10 000 Bänden mit unzähligen zeitgenöſſiſchen Bebilderun⸗ gen, etwa 40 000 Einzelblätter in Miniaturmalerei, Handzeichnung, Holzſchnitt, Kupferſtich, Radierung, Steindruck und Photographie; 600 Oelgemälde und Bildnisminiaturen ſteht den Benutzern zur Ver⸗ fügung. Ausführliche Verzeichniſſe über Bücher und Bilder müſſen zwar in einem derartigen Kunſt⸗ inſtitut ausliegen, aber wichtiger und nützlicher noch iſt die freiwillige Hilfe und Beratung, die der Leſer aller Berufskreiſe bei dem Perſonal der Verwaltung findet. Wechſelnde, überſichtlich angeordnete Aus⸗ ſtellungen aus den verſchiedenen Sammelgebieten müſſen für Anregung und Belehrung ſorgen. Nicht zuletzt aber ſoll das heutige deutſche Modeſchaffen, das ja im Anſchluß an die all⸗ gemeine Weltmode bewußt neue Wege geht, um ſich von der Pariſer Diktatur in Stil und Geſinnung zu befreien, in einer ſolchen Sammlung lebendige An⸗ regung finden: regelmäßige Ausſtellungen der beſten Modenzeichner und Modellſchöpfer können für raſche Einſichtnahme des Schneidergewerbes und der Mode⸗ häuſer Auſſchlüſſe geben. Und ſo manche modiſche Neuerung, manches charakteriſtiſche„Beiwerk“ ver⸗ danken ihren Urſprung den Eindrücken, die man beim Betrachten köſtlicher Originale aus den- Mo⸗ denſchatz der deutſchen Vergangenheit gewonnen hat⸗ : Dr. Wolfgang Bruhn, Kuſtos der ſtagtl. Lipperheidſchen Koſtümbücherei ener. Vom Büchertiſch „Der Garten im Glas“ heißt ein reizendes, reich bebildertes Büchlein des Gartenbauverlages Tro⸗ witzſch& Sohn, Frankfurt, der mit dieſer, von Dr. Herbert Schmidt verfaßten und vom Direktor des Berliner Aquariums, Heinroth, eingeleiteten Schrift endlich einmal einen brauchbaren Leitfaden für die große Zahl jugendlicher und erwachſener Aquariumliebhaber auf den Markt bringt. Man will ja,— ſeitdem die Nachteile des braven alten Gold⸗ fiſchglaſes längſt allgemein erkannt worden ſind und die Aufzucht von oft wertvollen Zierfiſchen auch für den einigermaßen bewanderten Laien kein geheim⸗ nisvolles Wunderland der Tierpflege mehr iſt,— nicht nur ſchöne Fiſche, ſondern auch ein in ſeiner Bepflanzung erfreuliches Becken am Fenſter ſtehen haben. Man will etwas vom Leben der zar⸗ ten Schilfe, Zwergwaſſerroſen, feinen Gräſer und rankenden Gewächſe wiſſen, die den„Garten im Glas“ ſo anmutig ſchmücken und ihn je nach der vom den Fiſchen verlangten Waſſerwärme als eine win⸗ zige Tropenlandſchaft vom Amazonas, ein Stückchen deutſchen Teich oder ein Brackwaſſer für Südſee⸗ bewohner erſcheinen laſſen können. Man will auch über die Krankheiten ſeiner ſchuppigen Lieb⸗ linge etwas wiſſen, und wie es um die Lebensbedürf⸗ niſſe von Schnecken und andern intereſſan⸗ ten Tieren ſteht, die man aus beſonderer Lieb⸗ haberei in ſeinem Unterwaſſerzoo beherbergen kann. Ueber dies alles gibt das neue Aquariumbuch in aller Kürze und Klarheit Auskunft. Und ſelbſt, wer viel von Fiſchen verſteht, wird noch manches daraus lernen, zumal die ausgezeichneten, meiſt vom Ver⸗ faſſer ſelbſt hergeſtellten Aufnahmen, ſowie Ueber⸗ ſichtstafeln der in ihren Lebensbedingungen zuein⸗ ander paſſenden Tiere und Pflanzen eine Beigabe ſind, wie man ſte ſonſt faſt nirends in der ein⸗ ſchlägigen Literatur findet. M. S. Nummer 503 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 dittwoch, Mi 31. Oktober 1 Beichtgel egenheit; mit Incenz d Reliquien, U. v. 8 an Beichtgelegenheit; andacht.— hierauf .30 Predigt Freitag(Allerſeelen): früh v. ſeelenandacht, ebeuſo jeden St. Sebaſtiauus kirche, Untere Pfarrei. heiligen): 6 Frühmeſſe und Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; amt und Segen; Schluß der 9 Beichte; 7. toſen kranzandacht rſeelenpredigt. von 6 an hl. en;.45 levit. ſallenen Krieger der Pfarrei; 8 hl. amt für alle Verſtorbenen der Pfarrei; dienſt; abends.30 Allerſeelenandacht. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche Stadtpfarrer Ludwig Börſig; 7 fallenen Krieger; 8 hl. Meſſe; g lepit. Verſtorbenen der Pfarrei; abends Herz⸗Jeſu⸗ Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. heiligen): 6 Frühmeſſe u. 8 Singmeſſe m. Predigt; 9 Allerheiligſten; 11 Veſper, darnach Beichtge 7 Allerſeelenandacht m. 30 lev. legenh. Predigt. Seelenamt für die gefallenen Krieger; für alle Abgeſtorbenen; ö St. Joſeph, Lindenhof. 6 Beichtgelegenheit, hl. 9 Kindergottesdienſt; * Meſſe; 7 hl. 10 Predigt, feierl. Goltesdienſt- Ordnung 6 Aüemeſe.45 hl. 30 Kindergottesdienſt mit Hochamt mit lev. Veſper Totenveſper; v.—7 Allerſeelen⸗ —.30 Beicht⸗ 953 30 mit Predigt; Predigt Feſtpredigt u. eu 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 feier gelegenheit; 6 hl. Meſſe;.30 Seelenamt für die Ver⸗ ſtorbenen der oberen Pfarrei;.15 u. 8 hl. Meſſen;.30 Seelenamt für die gefallenen Krieger;.30 feierl. levit. Seelenamt für alle Verſtorbenen; abends.30 Armen⸗ Abend in der Oktav. Donnerstag(Aller⸗ Beichte; 7 hl. .30 Predigt, lev. 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; mit Segen; — Freitag(Allerſeelen): Seelenamt für die ge⸗ Meſſe; Beginn der 10 Schülergottes⸗ Donnerstag(Allerheiligen): ſper, Beichte bis 7. Freitag Seelenamt für Seelenamt für die ge⸗ Seelenamt für die .30 Allerſeelenandacht. Donnerstag(Feſt Beichtgelegenheit; .30 feierl. Veſper, hierauf nv .30 Allerſeelenpredigt mit Andacht.— len 30, Beginn der hl. Meſſen;.30 Hochamt vor ausgeſetzt. Kindergottesdienſt mit Predigt: .30 Roſenkranzandacht; Freitag(Allerſeelen): von früh.45 an hl. Meſſen und Beichtgelegenheit;: 7 lev. 9 Kindergottesdienſt; (Feſt Allerheiligen): 8 Singmeſſe; levit. Meſſe; Meſſe; Segen; Hoch⸗ 30 an .30 bis.30 .15 Seelen⸗ 8 hl. Meſſe. Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 der 1 111 5 7 1— nor Predigt u. levit. Hochamt mit gen; 11.15 Sing a vor 05 (Aller⸗ St. Aller⸗ 7 hl. Meſſe; .30 St. Hochamt mit abends 7 Seelen.— Segen: Bonifatius, 6 Frühmeſſe meſſe mit P meſſe m tag(Allerſe elen): Requiem; ab 8 7 Pfarrkuratie Frühmeſſe; Hochamt: 11 Roſentran Freitag(All Seelenamt; St. e 9 gelegen te; 7 Singmeſſe in der Kapelle dem Alle Kapelle Predigt und ſeelenpredigt Franziskuski che: ſeelen): Verſtorbenen und die Gefallenen der ſeelengottesdienſt für die Schulkinder; ſeelenandacht. Allerſe Fre 1 4 17 5 hl. Meſſen, Auste ö Katholiſche Gemeinde jeder hl. Meſſe und 1 1 Jeſuitenkirche(Obere Pfarrei]. Do en Seelenamt für alle „ von g an Pf). Donnerstag(Allerheiligen) e 2 Nn llerſeeten) 2 kirche Kon der Singn mit —8 tius Mh. ⸗K t wie an Freitag Frühmeſſe; 1.45 Hochamt und Segen; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 55 0 90 feierl. Allerheiligenveſper mit Segen; hernach Toten⸗ abds..30 veſper; abends.30 Allerſeelenpredigt— Freitag(Aller⸗ .30—7 hl. elegenheit; 7 hl. 1 rn abends.30 Roſenkre . ran. Andacht. ag Allerſeelenmeſſ n; Waldkapelle:—7 hl. liches Allerſcelenon nt. Lauren Gottesdi ſeelenandacht.— für die Gefallenen unſerer ſeelenandacht. Bartholomänskirche heiligen): 7 äfertal. Sonntagen; Sandhofen. 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt, Meſſe; Belch tgel.; r die armen 0, 7,.30 und 8 tion während Seelenamt 9 levit. abends.30 Armen⸗ Donnerstag(Allerheiligen): Meſſe; 8 Sing⸗ amt mit Predigt; 11 Sing⸗ 30 Arme een— Frei⸗ J. Meſſe 9 levitiertes 1 eelenandacht — lerſeelen a ndacht. (Allerheiligen): 11.30 Hoch⸗ 5.30 Beicht⸗ g(Allerſeelen): ilung der namt für die Ver⸗ Allerſcelenandacht. ag 5 ligen): 2 ihpredig 8 Predigt .15 Amt 15 Predigt in Predigt und Hochamt ſſe u. Homilie in der lergottesdienſt mit eſper; 8 Aller⸗ (Allerſeelen): Spiegelkapelle: Meſſen; 8 feier⸗ inerstag Donnerstag(Allerheiligen): 2 Veſper;.30 Armen⸗ (Allerſeelen): 9 feierl. Requiem Pfarrei; abends.30 Armen⸗ Donnerstag(Aller⸗ elenamt für alle Pfarrei; 9 Aller⸗ abends.30 Aller⸗ .30 feferl. St. Peter und Paul, heiligen): Haur abends.3 1 5 burt und 1 len]: 6—.30 hl. Meſſen:.30 Allerſeelenamt. (Aller rſeelen):—6. bl. Meſſen;.30 Allerſeelenamt glauben von St. Aegidit Seckenheim. Donnerstag(Allerheiligen): 7 Fru.30 Kindergot ienſt;.40 feierl. Haupt⸗ zur Weinleſe gottesdi abends.3 6 und 7 geſtorbe .30 heiligſten; ſeelenandacht.— 8.30 u. 8 hl. Nikolaus 8, keſſ mi: Predigt; ſeelen]: 6 hl. Gefallenen, für die Kinder; abends Pan St. 25 meſſe mit 9 predigt.— Fre Meſſe; 8 Seele der Pfarrei; armen Seelen. Neues (Allerheiligen): mit Aus 0 Allerſeelen ilige Allerſeelenpredigt. Meſſen; Freitag Meſſen; 10 Predigt u. t..30 Allerheiligen heſper .30 Armen anon mit Predigt. Meſſe; nachher 0 Armenſee abends Thereſien⸗ Krankenhaus .30 hl. Freitag(Allerſeelen): Allerſeelenandacht. Feudenheim. Gottesdienſt wie an ötgottesdienſt mit ſakrament. heil ligenveſper: abds. 8 Allerſeelenpredigt m. t.— Freitag(Alle Meſſen rl. Requiem und S rſeelen): keſſen; predigt ſper, 8 feierliche Friedrichsfeld. Beichtgelegenheit; Predigt, nachm. legenheit; 8 Meſſe: Seelenamt tandacht. .30 Meſſe; 8 6,.30 „.30, 8 hl. Sonntagen; eilung der 91. ilergottesdienſt. eſu, Pfingſtberg. .30 Predigt u. .30 Andacht, mit Andacht.— . 9 s Requiem für die feierl. m. Donnerstag 30 Beichte; 8. nachm. 5— (Allerfeelen): nt für die Mannheim. Donnerstag Segen; nachm. 2 von.30 nachher anſchl Donnerstag .30 hl. .30 Kindergottesdienſt mit Segen; .30 Beichte; Freitag(Aller⸗ .30 Seelenamt für die im Weltkrieg .30 Allerſeelengottesdienſt Verſtorbenen; Hochamt Segen; 5— für alle Roſenkranzandacht für Meſſen; Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) D 9 Uhr onnerstag(Allerheiligen) vorm. mt Sprache mit Kommunion.— Freitag(Allerſeelen) vorm. Seelenamt mit Anſprache. 9 Hochamt in (Aller⸗ .30 feierl. Aller⸗ Allerſeelen⸗ .30 ununter⸗ Kommunion; Donnerstag E. G Amt vor 5 Beichte; Freitag Totenveſper; Allerſeelen]): Ab (Aller⸗ Kommunion u. die[ Möhlblock, Jugendbücherei R 7. 46: Donnerstag Singmeſſe mit Predigt. abends.15 deutſcher Planetarium: Kleinkun 55 Lichtſpiele: Städtiſche hauer“ Rün hener P laſtiken. (Allerheiligen): 7 7 Uhr 19 Uhr Leſeſäle: 0 1 311 Sing⸗ Ausleihe. 7 Beichte; Allerſeelen⸗ Städtiſche Bücher⸗ .30 hl. Meſſe; Hl. Verſtorbenen u. Gefallenen Uhr Leſehalle. — Nationaltheater: Kolbenheyer, Uhr Harmonie D 2. Tod im mit Libelle: Pfalz! zbau⸗Kaffee: Alhambra und Ge 57f Naturalienkabinett im Kunſthalle: Geöfinet von Mannheimer Kunſtverein iſtlerbundes„Ri net vo Muſenm für 9998 und öffnet von 15 k Städtiſche Schl und Leſehalle: 10.3 16 bis 19 Uhr Buchausgabe; 10.30 bis 13 und 16.30 bis A Hochamt vor ausgeſetzt. Aller⸗ 8 Veſper;.30 Predigt und Aller⸗ tändige (Allerſeelen):.30 Beichtgel.;„„ 8 abends.30 Allerſeelenandacht. t 5. von 15 bis 17 Uhr. im. Donnerstag(Allerheiligen): e i Schloß: Au 11 N Weidenſtraße 16 Geöſfner von 15 5 Sag gal eucles Mittwoch, 31. „Gregor Miete E. Vorführ 6: Deutſche n Bernhard Autobusſonderfahrten ab Paradep Kellerei⸗ 16 ul Mannheimer t: Konzert 6 16 und 2 Univerſum: Schauburg: Oktober Heinrich“, .30 Uhr. des Sternprojektors. e für Vo: Ge⸗ chen und utſchen Volks, Kummer, 20.15 Uhr. latz: 14 Uhr in die Pfalz 10 Kelterei⸗Beſichti igung. .15 Uhr Kaborett. f, Kaffee Vaterland. längerung) Ul yr Kabarett und „Spiel mit dem „Kön und Schauſpiel von * Tanz. em Feuer“.— igin Chriſtine“, Darbietungen Geöffnet von 10 bis 13 und Geöffnet von 15 bis 17 Uhr. isſtellung„Drei badiſche Bild⸗ bis 13 und von 14 bis 16 Uhr, IL 1. 1: Kunſtaus sſtellung des g“ Oelgemälde und J 10 bis 18 Ut jr. Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Uhr. 1 von 11 bis 13 Von 9 bis 13 und von 15 bis und von 17 bis 19 Uhr o bis 12 und von Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. bis 19 Uhr. Das Winterhilfswerk ruft! Gebt Geldſpenden auf das Konto der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, Gauführung, Konto Winterhilfswerk, ſtädt Sparkaſſe, Karlsruhe Nr. 3599. — SN Aus Alt wird s iſt keine große Kunſt, bei jedem Modenwechſel hinzugehen und ſich ein neues Kleid zu kaufen. Aber aus Vorhandenem Neues zu ſchaffen, ältere Garderobe ſo umzuändern, daß der eigene Mann ſie nicht wiedererkennt, das erfordert ſchon einiges Kopfzerbrechen. In vielen Fällen genügt eine neue Garnitur, damit unſer Kleid voll⸗ ſtändig anders ausſieht. Kragen und Armelſtulpen vermögen manches. Fragt ſich nur, ob man ſie ſtrenglinig in Verbindung mit dem Weſtenlatz nimmt, dem man eine modiſche Durchbruchverzierung gibt, oder ob eine weiche, flattrige Jabotart geeigneter erſcheint. Das eine paßt beſſer zum nützlichen Tageskleid, das andre zum ſeidenen Kleid für die Zeit der geſelligen Teeſtunde. Ein nicht weniger gutes Moderniſierungsmittel ſind die reizenden welligen Kragen mit den gepreßten Reihfalten. Und ſehr wirkungsvoll die breiten ſchwarzen Taftſchärpen, zu denen man einen übereinſtimmenden Kragen auf das alte Kleid ſetzt. Die Armel unſres alten Kleides laſſen ſich in neuer Weiſe auf Drei⸗ viertellänge kürzen. Recht hübſch ſieht das aus und iſt zugleich praktiſch, falls der Armel bereits bedenklich zum Durchſcheuern der meiſt⸗ beanſpruchten Stelle neigte.— Daß kein Armel lewig halten kann, haben wir alle zu unſerm Kummer mal erfahren. In farblich oder ſtofflich Die beiden oberen Bilder zeigen Kappe, Kragenſchal u. Hand⸗ ſchuhſtulpen aus Lammfell. Ullſtein⸗ Schnitt v 2865 Auf den beiden un⸗ teren Bildchen ſind zwei modiſche Pelz⸗ kragen gezeigt. Ullſtein⸗Schnitt V 2862 Erſte Figur: Ein welliger Kragen mit gepreßten Reihfal⸗ ten an einem Schöß⸗ chenkleid. Ullſtein⸗ Schnitt K 6324 Zweite Figur: Ki⸗ monoteile aus Taft ergänzen ein Kleid aus feiner Wolle. Ullſtein⸗Schnitt K 6380 abſtechenden Kimonbärmeln mit angeſchnittenen Paſſenteilen bietet die Mode guten Erſatz für die Armelinvaliden. Meiſt hat oben ein größeres Stoffſtück der Inanſpruchnahme ſtandgehalten, und man kann dieſen Teil nun für eine neue untere Armelpartie verwerten. 5 Beliebtes Material ſolcher Kimonopaſſen an Nachmittagskleidern iſt Taft. Blanke Seide und Samt kommen ebenfalls in Frage. Bei farbigen Kleidern empfehlen ſich Oberteile in der gleichen Farbe, die, ſofern die genau paſſende Schattierung nicht käuflich iſt, etwas heller oder dunkler ſein können. Schwarze Kleider belebt man mit weißen, roten oder lila Oberteilen, wenn das zwar elegante, jedoch eintönige Schwarz als zu düſter empfunden wird. Ein älteres Wollkleid wurde vielleicht im Laufe der Zeit zu kurz. Es hält mit der heutigen Mode wieder Schritt, ſetzt man ihm eine geſtreifte oder eine karierte Bluſe an. Mit zweierlei Stoff zaubern geſchickte Schneiderinnen reine Wunder. Der Wintermantel bekommt einen neuen Pelzkragen in der dies⸗ jährigen, vom Hals abſtehenden Linie. Und dem alten Jackenkleid ver⸗ leiht eine Lammfellgarnitur: Kragen, Mütze und Handſchuhſtulpe den Glanz modiſcher Neuheit. Die beiden oberen Bildchen ſtellen zwei hübſche weiße Gar⸗ nituren dar, die eine mit Weſtenlatz, die andere mit Jabot⸗ kragen. Ullſtein⸗ Schnitt V 2864 In der Mitte und unten: Drei ver⸗ ſchiedene Armel als Vorſchläge zum Mo⸗ derniſteren. Ullſtein⸗ Schnitt Y 2860 Dritte Figur links: Die Mode der brei⸗ ten Taftſchärpen u. Taftkragen. Ullſtein⸗ Schnitt K 6370 Vierte Figur links: Tageskleid aus zwei⸗ erlei Stoff, eine gute Moderniſierungs⸗ vorlage. Ullſtein⸗ Schnitt K 6379 1 8 Self: Wol- Steſfe. Henen-S Weiten„ WA MANNHEIM 5 an den Planken neben der Hauptpost Nollstrage 12 Tanzschule Pens Gutn Telephon 447 50 Tudierkranten verordnen Aerzte mit großem Erfolg Dr. Caspary's Avetinal flüſſig. das zugleich die Toleranz für Kohlehydrate erhöht. lreiche Anerkenntniſſe. 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Auf einmal ſtand Deutſchland im Intereſſe des geſamten Autoſports. Ein deutſcher gen hatte im März drei Weltrekorde ge⸗ wonnen. Mein ſilberner„Hans“, der neue P⸗Wagen der Auto⸗Union, hatte nach kurzen Uebungsfahrten ſeine Feuer⸗ probe auf der Avus beſtanden. In raſender Rekordfahrt ann er den Stundenweltrekord, den Weltrekord über Meilen und über 200 Km. Sollte Deutſchland die neuen Rennwagen für die Welt⸗ ukurrenz etwa gebaut haben?, ſo fragte ſich das Ausland. ie erſte Entſcheidung erwarteten dann alle von dem (pusrennen in Berlin am 27. Mai. Aber die untſchei ticht. Mercedes zog im letzten Augen⸗ feine Meldung zurück und Auto⸗Union konnte als ſchnellſter deutſcher Wagen mit Momberger nur den dritten Platz belegen. Unglückliche Zufälle waren hier für Deutschlands Automobilſport zuſammengekommen. Aber f darauf nahm Deutſchland Revanche. Das Auto⸗ rennen der Eifel brachte den großen Erfolg für hland. Mercedes ſiegte mit von Brau⸗ ch, während mein Auto⸗Union⸗Wagen den zweiten Platz belegte. Zwei deutſche, faſt gleichwer⸗ ige Wagen hatten gegen ſchärfſte ausländiſche Konkurrenz gewonnen. Der Erfolg war da! Nun begann für Deutſchlaud die große Siegesſerie. Faſt kein internationales Autorennen gab es mehr, wo nicht ein deutſcher Wagen ſiegte. Im Feldberg⸗ und im geſſelbergrennen im Juni ſiegte ich auf Auto⸗ Union und ſtellte einen neuen Rekord auf. Dann gewann der Atto⸗Union⸗Wagen, mein„ſilberner Hans“, wie er bald überall hieß, mit einem Runden⸗ und Streckenrekord den großen Preis von Deutſchland. Kurze Zeit darauf, im Auguſt, ſiegte im Klauſenpaßrennen wieder ercedes mit Fagioli, wo der Porſche⸗Wagen der Auto⸗ nion den zweiten Platz belegte. Beim großen Berg ⸗ preis von Deutſchland lief wieder mein Auto⸗ Union⸗Wagen in Freiburg als erſter durchs Ziel, nachdem diefer deutſche Wagen beim Rennen einen neuen Rekord aufgeſtellt hatte. Nach einem neuen Streckenrekord des Auto⸗Unjon⸗ Wagens ſiegten die deutſchen Farben im großen Preis der Schweiz, den ich gewann, und mein Stallgefährte Momberger Zweiter wurde. Vierzehn Tage ſpäter ſtand ſchon wieder das Ausland in Staunen vor den Meiſterlei⸗ tungen deutſcher Technik und deutſcher Arbeit, als der Mercedes⸗Rennwagen den großen Preis von Ita⸗ lien gewann, und wir mit Auto⸗Union den zweiten Platz belegten. Ebenſo glücklich ſchnitten wir bei dem franz öſiſchen Bergrennen Mont Ventoux ab. Auch hier blieben wir mit einem neuen Rekord Sieger. Dann war der große Preis zu gewinnen. Der Preis der Tſche⸗ choflowokei auf dem Maſarykring. Es gab für einen Auto⸗Union⸗ Wagen nicht nur einen neuen Strecken⸗ und Rundenrekord und den erſten Preis, ſondern, was noch viel erſtaunlicher war, ſämtliche drei Wagen der deutſchen Firma Auto⸗Union, die an dem Rennen teilnahmen, kamen am Ziel an und wurden pla⸗ iert. Das war bis jetzt noch keiner Rennwagenfirma in der Welt geungen. Damit hatten die deutſche Technik, unſere Wert⸗ arbeit und deutſcher Sportſinn eigentlich genung gezeigt, was ſie zu leiſten imſtande ſind. Aber noch einmal ſollte mein Wagen die letzte Feuerprobe beſtehen. Am 20. Oktober ging es wieder hinaus auf die A w aus. Leicht und federnd ſauſte der ſchwere Renn⸗ wagen über die herrliche Rennſtraße. Es galt mehrere neue Weltrekordverſuche zu wagen. Es gelang! Wie im Flug ſauſte der Wagen die Strecke entlang. 100 ⸗Km.⸗Tempo ging es in die Kurven und mit über! Kilomeler Geſchwindigkeit wieder in die Gerade hingus. So gewann mein Auto⸗Union Porſche⸗Wagen fünf neue Weltrekorde für Deutſchlan d. Ich konnte es garnicht glauben, daß mir der Erfolg ſoviel ge⸗ ſchenkt hatte. Immer wieder ſah ich nur den ſilbernen „Hans“, das Heutſche Meiſterwerk, das mir ermöglichte, im harten Kampf für Deutſchland dieſen Weltrekord auf⸗ zuſtellen. Die Weltrekorde über eine Meile, 1 Km., 50 Km., 100 Km. und 50 Meilen. Viel haben die deutſchen Wagen in dieſem Autoſport⸗ erreicht. Aber der Erfolg wird die deutſche Induſtrie ruhen laſſen, und im nächſten Frühjahr werden wir techniſchen Verbeſſerungen neue Rekorde ver⸗ zoher kommt dieſer gewaltige Erfolg der deutſchen Wa⸗ ger Deutſchland war in den letzten Jahren vor der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus im inler⸗ nationalen Autoſport abgemeldet. Höchſtens hatte noch hier und da Mercedes ein Wort mitzureden. Durch die Ini⸗ tiative des Führers gingen Mercedes und Auto⸗Union daran, Rennwagen zu konſtruieren, die in der Welt Gel⸗ tung erringen ſollten. Beide Firmen arbeiteten vollkom⸗ men unabhängig voneinander. Der Erfolg dieſer Forſchungen und der Arbeit bei⸗ der Weltfirmen waren zwei Rennwagen, die in der Konſtruktion vollkommen verſchieden ſind, aber in der Qualität ſaſt vollkommen gleichwertig. Es iſt nicht zu ſagen, welcher von beiden beſſer iſt. Der Porſche⸗Wagen der Auto⸗Union hat den Motor nach rückwärts nicht als Heckmotor gelegt, ſondern zwiſchen die Hinter⸗ und Vorderachſe und damit die Schwerpunkte am günſtigſten getroffen durch die Gewichtsverteilung. Es iſt ein 16⸗Zylinderwagen, von deſſen Kubikinhalt nur wenige Eingeweihte etwas wiſſen. Das ganze Material iſt nur aus deutſchen Zubehörteilen. Der Mercedes⸗ Rennwagen, in dem in Bud a⸗ pe ſt in den letzten Tagen Caracciola zwei neue Weltrekorde für Deutſchland gewonnen hat, iſt jetzt eine Rennwagen⸗Limouſine. Das Fahrgeſtell hat eine aufklappbare Haube und iſt mit Zelluloidſcheiben aus⸗ gerüſtet. Die Haube geht ohne Unterbrechung in die Karoſſerie über. Der Erfolg der deutſchen Wagen iſt damit erneut unter Beweis geſtellt. Die Bilanz des Jahres ſieht für den deut⸗ ſchen Autoſport wie folgt aus: Fünf große Siege gewann die Mercedes-Benz AG. mit ihrem Rennwagen und zwei neue Weltrekorde. Die Auto⸗Union ging mit ihrem Porſche⸗ Rennwagen 13mal an den Start. 11mal kam der Wagen ans Ziel. Davon gewann ich ſieben erſte Preiſe und drei zweite. Dazu kamen in dieſem Jahr für den ſilbernen „Hans“ acht Weltrekorde für Deutſchland. Die Ziffern die⸗ ſer beiden Wagen ſagen genug für den deutſchen Autoſport. Den Auto⸗Union⸗Wagen ſind auch andere Fahrer gefah⸗ ren. Caracciola und Nuvolari auf dem Maſarykring. Nu⸗ volari gelang es gleich in den erſten zwei Runden Zeiten zu erreichen, die den letzten Streckenrekord unterboten und faſt an die Beſtzeiten heranreichten. Er äußerte ſich ſelbſt wie folgt über den deutſchen Wagen:„In dieſem Wagen fliegt man gleichſam über die Strecke und hat trotzdem das Gefühl der abſoluten Bodenhaftigkeit, ohne daß man die Unregelmäßigkeiten und Unebenheiten der Strecken irgend⸗ wie ſpürt.“ Alles beweiſt den Sieg der deutſchen Wertarbeit, deut⸗ ſchen Erfindungsgeiſtes und deutſcher Technik in unſerer Auto⸗Induſtrie. Somit hat die Initiative des Führers erreicht, daß in tatſächlich nur einem Jahr deutſche Fahrer auf deutſchen Wagen ſeit Jahren wieder an der Spitze des internationalen Autoſports ſtehen. Die Rekord-Jagd geht weiter Carattigiola, Henne und Göritz fahren neue Weltrekorde in Angarn Die Rekordverſuche von Mercedes⸗Benz auf der Beton⸗ ſtraße von Gyon bei Budapeſt brachten am Dienstag nich! weniger als vier neue Weltrekorde. Schon am frühen Mor⸗ gen dröhnte auf der Straße das Gebrumm der Motore und ein Verſuch nach dem anderen wurde unternommen und immer ſchneller wurden die Fahrer mit ihren Wagen und Maſchinen. Das Wetter war anfangs nicht gerade ſehr günſtig, doch trocknete die Straße von dem leichten Sprüh⸗ regen bald ab. Zuerſt fuhr Rudolf Caraceciola mit dem offenen Mercedes⸗Rennwagen einen neuen Weltrekord für die ſtehende Meile. Mit 30,71 Sekunden für Hin⸗ und Rück⸗ fahrt wurde ein Stundenmittel von 188,655 Km. erzielt und der erſt vor zehn Tagen von Hans Stuck auf der Apus aufgeſtellten Beſtleiſtung von 187,86 Km. das Lebenslicht ausgeblaſen. Der Angriff auf den Kilometer mit ſtehen⸗ dem Start mißlang zwar, doch ſollen die Verſuche ſort⸗ geſetzt werden. Zwiſchendurch ging Ernſt Henne mit der 500 cem. BMW⸗Solomaſchine auf die Strecke und ver⸗ heſſerte nach verſchiedenen Verſuchen am Vormittag den bisher von dem Belgier Milhoux gehaltenen Weltrekord über den fliegenden Kilometer. Er erreichte für die Hin⸗ und Rückfahrt einen Durchſchnitt von 15,82 Sekunden, was einem Stundenmittel von 227,016 Km. entſpricht. Europameiſter Ernſt Möritz⸗ München verſuchte dann noch ſeinen erſt am Sonntag aufgeſtellten Rekord mit dem von ihm konſtruſerten Cyelecar(500 cem.) über den ſtehen⸗ den Kilometer zu nverbeſſern und auch dieſer Verſuch war bon Erfolg gekrönt. Mit 31,67 Sek. erreichte er einen Durchſchnikt von 113,672 Km. und übertraf damit die alte Marke von 108,043 Std.⸗Km. erheblich. Mit dem 350 cem.⸗ Fpelecar ſchuf Möritz mit 42,71 Sek.= 84,289 Std.⸗K m, für dieſe Klaſſe ebenfalls eine neue Beſtleiſtung. Neuorganiſalion der Jugendarbeit im Deutſchen Fußballbund Die Jugendarbeit im Deutſchen Fußball⸗Bund wird eine grundſätzliche Umgeſtaltung erfahren mit der ausgeſprochenen Abſicht, die Jugend ſelbſt in der Führung und Betreuung des Sports zu aktivieren und die Heranbildung eines Führernachwuckhſes aus ihr prak⸗ uc zu verwirklichen. In einem Schul ungskurſus der Gaujugendwarte des DB, der in Leipzig ſattfand, und an dem der Bundesführer Regierungsrat or nnemann und der Bundesfugendwart Oberſtudien⸗ 1 5 90 Dr. W. Erbach, teilnahmen, wurden die organi⸗ dun den Maßnahmen für Hieſe grungſätzliche Neugeſtal⸗ 1 1 ſie tveten für das ganze Bundesgebiet ſoſort Das Ziel der neuen Jugendarbeit im DW iſt die Mitverantwortlichkeit der deutſchen Sportjugend 1 am Geſchick des deutſchen Sports. 901 will man erreichen, indem man die Jugend ſelbſt zur uud en der Bewegung werden läßt. Sie ſoll Kraft nd Fähigkeit erhalten, ſich ſelbſt zu führen, und aus eidenem Erleben und eigenem Willen ſportliche Lebens⸗ e et zu geſtalten. Das ſetzt die Notwendigkeit raus, geeigneten Jugendlichen die Führermacht zu geben und ihre Gefolgschaft zum Gehorſam zu verpfli 9 Die klein ſt e ſportliche Gemeinſcha fit der neuen Andendorgantſationen wird die Mannſchaft bilden. u ſhrer Spitze ſteht der Mannſchafts führer, der ebenſo Spielführer auf dem Feld mit unbedingter Beſehls⸗ gewolt während eines Spiele iſt, wie auch Kameradſchafts⸗ führer außerhalb des Sportplatzes. Wo mehrere Mann⸗ ſchaften der gleichen Altersklaſſe vorhanden ſind, werden Jahrgangsführer ernannt, der Führer des älteſten Jahrgangs bebleidet gleichzeitig das Amt eines Vereins⸗ jungführers, dem die anderen Jahrgangsführer unter⸗ ſtellt ſind. Die geſamte Ingendarbeit des Vereins unterſteht dem Vereinsjugendführer. darüber hinaus werden noch einige andere Aemter ge⸗ ſchaffen. Das nötige Rüſtzeug für ihre Arbeit erhalten alle in Wochenend⸗Schulungs⸗Lehrgängen, die ſchon im Nowember veranſtaltet werden und ſpäter noch in Wochen⸗ end⸗Gemeinſchaftslagern. Die Oberfungführer, die in jedem Kreis eingeſetzt werden ſollen, müſſen einen 14tägigen Schulungskurſus, die ab April beabſichtigt ſind, durch⸗ machen. Alle Jungführer tragen beſondere Abzeichen, jedoch nur auf der Sportkleidung bzw. Vereinstracht. Die Neuregelung, wie ſie jetzt Ac e werden ſoll, iſt be⸗ reits praktiſch im Dy B⸗Gau Mitte ausprobiert worden und zwar mit recht gutem Erfolg ſo daß man mit ihr nicht etwa im Dunkeln kappt und erſt Erfahrugen ſam⸗ meln muß. Was die Eingliederung der D B⸗Jugend in die Hitler⸗ Jugend anlangt, ſo wünſcht die Bundesleitung die reſt⸗ loſe Bereitwilligkeit dazu; ſie darf durch läſſige oder etwa inige eigenſüchtige Jugendleiter nicht in Mißkredit 0 erden. Für die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, ie ihr durch die doppelte Beitragszahlung u. a. m. noch entgegenſtehen, hofft man noch einen Ausweg zu finden. 25 — Pferdeſport Strausberg(30. Oktober) 1. Marmor⸗Rennen. Zweij. Maiden. Verkaufsr. 1650 Mark, 1250 Meter: 1. Stall Halmas Marna(Zehmiſch); 2. Feuer band; 3. Rolando. Toto: 20, Platz: 14, 25. Fer⸗ ner: Lewall, Paßhöhe, Moſaik. 2. Humbug⸗Jagdrennen. Dreij. Maiden. Ehrenpr. und 1650 Mk. 3000 Meter: 1. Stall Hof Häuſels Was Ihr wollt(Wolff); 2. Primus; 3. Falcade. Toto: 167 Platz: 12, 22, 18. Palladio, Parſenn, Wildapfel, Vinſe⸗ 5 Ferner: peter, Comkeſſe Sybilla, Mare Antonius Veronika. 3. Prunus⸗Rennen. 1650 Mk., 2000 Meter: 1. Joh. Gaidahs Darius(Schönfiſch); 2. Kerner; 3. Erdwall. Toto: 38 Platz: 19, 15. Ferner: Seyolitz⸗Küraſſier, Rhodeſia, Die Heide. 4. Der Mohr ⸗Jagdrennen. Ausgleich 4. 1500 Mk. 3400 Meter: 1. H. Saubers Lordmajor(Wolff); 2. Conſuela; 3. Mary. Toto: 57; Platz: 14. 11, 14. Ferner: Fahrt, Liebgard, Carita. 5. Marcellus⸗Ausgleich. Ausgleich 4. Verkaufsxr. 1500 Mark, 2000 Meter: 1. Heinz Stahls Gleisner(Heßler); 2. Chinafeuer; 3. Demut. Toto: 282; Platz: 44, 20. Ferner: Miß Augias, Alfaha. Wunderblume. 6. Abenteurer⸗Jagdrennen. 1650 Mk., 3600 Meter: 1. Geſt. Ebbeslohs Schwarzwaldreiſe(Wolff); 2. Manuſkript; 3. Flugſchüler. Toto: 17; platz: 11, 14. Ferner: Mar⸗ burg. 7, Wallenſtein⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1650 Mk. 1500 Meter: 1. K. Edlers Vergißmeinnicht(Reibl); 2. Fra Diavolo; 3. Garconne; 4. Schönau. Toto: 54: Platz: 17, 5 Ferner: Winkelried, Nofretete, Sultan, Herero, Cythera, Amön Cornelia, Rohrammer. Siegdoppelwette: Darius— Lordmafor 200110. Die Geräteturn⸗Meiſterſchoften der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, die am kommenden Samstag und Sonntag in Dortmund v en gehen, lenken die Blicke auf ein Gebiet der Leibesübungen, das ſich gerade in den letzten Jahren ganz beſonders vervollkommnet hat und zu un⸗ geahntem Aufſchwung gediehen iſt: auf das Kunſtturnen. Wen hätte es noch nicht in den Bann gezoge mit den f. i Ueber⸗ vom Gerät? Kunſtturnen iſt der Gipf deutet Höchſtleiſtung und Körperbe igkeit, zuglei wertvollſter Charakterbi nen in ſeinen Anfänge men unſchätzbares Volkserziehun ˖ elenken wie den Veran Geräteturnens. lung n hrend das Ger ttleren Schwierigkeits ö für alt und weil es iſt, Prüfſtein ob natürl den, und endlich, das Ziel mannſchaft. Man ſoll über die einzelnen Zweige der Leibesübungen keine Werturteile abgeben, denn ſie tragen alle ihre Werte in ſich. Aber eins iſt wohl ſicher: Kaum eine andere Lei⸗ besübung bildet den Charakter ſo wie das Kunſtturnen. Wenn es darauf ankommt, den richtigen Schwung zu ſin⸗ den, den rechten Griff zu nehmen, in dem Bruchteil einer Sekunde den Körper vom Gerät zu löſen, will man nicht Mißlingen der Uebung, wenn nicht gar einen Unfall her⸗ beiführen, dann bildet ſich der Mut, dann erzieht ſich der Turner zur Geiſtesgegenwart, dann lernt er ſeinen Körper und ſich ſelbſt beherrſchen. Kein Wunder daher, daß man in der Vorkriegszeit ſo gern die Geräteturner zum Mi⸗ litär nahm, kein Wunder, daß man den beſcheidenen, aber im Auftreten ſicheren Turner ſo garnicht auf jene un⸗ erfreuliche Linie mit dem ſog.„Cracktum“ bringen konnte. Kunſtturnen bedingt aber auch Aus⸗ Souer. Es iſt keine leichte Aufgabe, ſtundenlang im Kampfe zu ſtehen und auch dann noch die Uebungen genau ſo friſch auszuführen wie am Beginn. Wenn je das Grie⸗ chenwort wahr iſt, ſo beim Kunſtturnen:„Vor den Erfolg unſtturners. Die Ver anlagung allein tut es nimmer, dern nur jahrelang Fleiß. Aber ein Herrliches i: In de Rin nach Vervollkommnung erblül der Treue zur Sache und zum Volke, wurzelt die Liebe und Schlichtheit; es wird zum Ausdruck beſten Vol tums und beſter deutſcher Weſensart. Das beweiſen alle Kunſtturner— Ausnahmen zählen nicht!— durch ſich ſelbſt. Man hat manchmal das Kunſtturnen in Vergleich der Arliſtik geſtellt. Das iſt grundfalſch, denn Wefen ſind beim Kunſtturnen ganz anders als bei der Akrobatik. Das Kunſtturnen will Perſönlich⸗ keiten bilden es iſt der Ausdruck öch zieheriſchen Strebens Die Akrobatik ſucht die Uebung iſt nur das Mittel, um dem E zu dienen. Das Kunſtturnen legt Wert auf vollendete Körperbeherr⸗ ſchung, auf vollkommenen, in allen Teilen harmoniſch Bewegungsablauf; es ſtellt eine für das A1 ſchauers äſthetiſche Uebungsfolge dar. Der zu blenden, zu überraſchen,„Tricks“ anzubring Sensationen zu erzielen. Dabei ſteht nur der E vor ihm, end ihm der Weg zu dieſem Ziele w wichtig iſt. b verwertet der Akrobat auch Schwünge, die der Kunſtturner ablehnt, weil ſie nur z mäßig, aber nicht äſthetiſch ſind und den Zuſammer aller Bewegungen zu eine Sinfonie der Darſtellung ver⸗ miſſen laſſen. Deutſchland hat 1936 die Olympiſchen Spiele durch zuführen. Das deutſche Volk kann gewiß ſein daß auch die deutſchen Kunſtturner auf ihnen nicht fehlen werde wenn es gilt, die deutſchen Farben würdig zu vertreten. Die Deutſche Turnerſchaft hat die älteſte Ueberlieferung auf dem Gebiete des Kunſtturnens, und wenn ſie auch im internationalen Wettkampf noch nicht die Erfahrung wie die Turnverbände des Auslandes, ſo iſt bi 5 Zeit genug, um das, was noch zu lernen iſt, nachzuholen. Die Kerntruppe iſt vorhanden, die Leiſtungen der ein⸗ zelnen Kunſtturner ſind hervorragend und ſtehen denen der Weltbeſten nicht nach, ja ſind ihnen auf einzelnen Gebieten überlegen. Ein Jahr deutſche Leichtathletik Der Stolz der deutſchen Leichtathletik ſind die Zehn⸗ kämpfer, ſie haben Weltruf. Sieverts Anfang Juli in Hamburg aufgeſtellter neuer Weltrekord iſt ſo glänzend, daß man ihm wohl eine lange Lebensdauer vorausſagen darf, vorausgeſetzt, daß Sievert nicht ſelbſt ihn überbietet. Eberle behauptet den zweiten Platz. Trennt ihn auch 3. Zt. ein ſtarker Punktunterſchied von Sievert, ſo gehört der Berliner trotzdem noch zu den Weltbeſten. Huber⸗ Stuttgart iſt ihm ſtark auf den Ferſen, und da er noch ziemlich jung iſt, darf man von ihm ſogar noch mehr er⸗ warten, was gleicherweiſe von dem Breslauer Bulſt und dem jungen Oſtpreußen Hillbrecht gilt. Allem Anſchein nach wird im nächſten Jahr die Liſte unſerer guten Zehn⸗ kämpfer ſogar noch um zwei weitere Namen vermehrt wer⸗ den. Der Charlottenburger Stöck beabſichtigt, ſich ganz dem Zehnkampf zu widmen, und auch der in Berlin lebende Oſtpreuße Fritzſch, der erſt vor burzem im beid⸗ armigen Diskuswerfen einen neuen deutſchen Rekord auf⸗ ſtellte, liebäugelt damit, unter die Zehnkämpfer zu gehen. Um die Zukunft in dieſer Leichtathletik⸗Spezialität, früher eins unſerer Sorgenkinder, braucht uns alſo nicht bange ſein. Am Ende der jetzt abgeſchloſſenen Saiſon ſieht die Spitzenliſte unſerer Zehnkämpfer wie folgt aus: 1. Sievert(Hamburg) 8790 Punkte; 2. Eberle(Ber⸗ lin) 7658 Punkte; 3. Huber(Stuttgart) 7460 Punkte; 4. Bulſt(Breslau) 6997 Punkte; 5. Lemperle(Berlin) 6919 Punkte; 6. Hillbrecht(Oſterode) 6898 Punkte. Recht zufrieden können wir in dieſem Jahr auch mit den erzielten Zeiten im Marathonlauf ſein. Sie ſind ſogar ſo gut, daß man Zweifel hegen könnte, ob die Strecke immer geſtimmt hat, wenn nicht gerade der Nürn⸗ berger Kurs des Deutſchen Kampfſpiel⸗Marathonlaufs, bei dem dieſe Beſtzeiten erzielt wurden, ſolche Vermutungen von vornherein in den Bereich der Unmöglichkeit verweiſen würde. Immerhin fällt auf, daß unſere Marathonläufer in internationalen Wettkämpfen die in ſie geſetzten Hoff⸗ nungen meiſt nicht erfüllen konnten. Von der alten Garde hat Hempel eine nennenswerte Leiſtung erzielt, während der Berliner Bräſecke, der beim Marathonlauf 1932 in Hannover Zweiter werden konnte, ebenſo wie der Saar⸗ brücker Jäckel in dieſem Jahr nicht ſchon gelaufene beſſere Zeiten wiederholen konnten. Zukunftshoffnungen über die längſte Strecke ſcheinen der junge Münchener Zoller und die Berliner Nowak und Boedner zu ſein. Die 10 Beſten waren 1934: 1. Brauch(Berlin) 2136:12; 2. Gerhardt(Berlin):86:50; 3. Zoller(München) 21:87:39; 4. Nowak(Berlin):39:02; 5. Boedner(Berlin):41:08; 6. Müller(Dresden):42:09) 7. Krüger(Wittenberg) :42:25 8. Boß(Berlin):44:29; 9. R. Barſicke(Hinden⸗ burg):45:99; 10. F. Barſicke(Hindenburg):46:00. Der Staffellouf hat ſich von jeher in der deutſchen Leichtathletik einer beſonderen Vorliebe und Förderung erfreut. Es ſind deshalb auch ausgezeichnete Leiſtungen erzielt worden. Namentlich die deutſche 4 mal 100 Mtr. ⸗ Staffel war immer ein Glanzſtück, ſo daß man diesmal mit Bedauern feſtſtellen muß, daß ein Rückgang zu ver⸗ zeichnen iſt. Was iſt aus den Zeiten geworden, als der SC Charlottenburg und die Fronkfurter Eintracht Rekord über Rekord liefen? Diesmol ſteht in der 4 mal 100 Mtr.⸗ Staffel Preußen Kreſeld mit der Mannſchaft Heithoff, Kü⸗ ſters, Haffmann, Hendrix mit 41,9 Sek. an der Spitze, alſo der Klub, in deſſen Reihen einſt ein Houben und Schüller liefen. Den zweiten Platz behauptet die Frankfurter Eintracht durch ihre aus Metzner, Welſcher, Mährlein und Geerling zuſammengeſetzte Sprinterſtaffel mit 42,2 Sek. Nur eine zehntel Sekunde ſchlechter lief der SC Charlot⸗ tenburg, in deſſen Mannſchaft ſich der Formrückgang Kör⸗ nigs bemerkbar macht. Die 4 mal 400 Meter ⸗Staffſel ſieht zwei Ver⸗ eine der Reichshouptſtadt in Front, den Berliner Sc mit einer Zeit von:20, und den Deutſchen Sc mit 321,6. Deutſcher Meiſter wurde aber bei den Deutſchen Kampf⸗ ſpielen in Nürnberg der Hamburger SV mit der Mann⸗ ſchaft Plötz, Steigerthal, Benecke und Schein. Mit 3122, ſteht der Meiſter in der Rangliſte an 3. Stelle. Einen neuen Rekord gab es in der 3 mal 1000 Me⸗ ter⸗Staf fel durch den KT Wittenberg, der hier die glänzende Zeit von:40, herauslief. Was ihm zu Beginn der Saiſon bei einem Sportfeſt in der Heimatſtadt auläß⸗ lich eines offiziellen Rekordverſuches nicht glücken wollte, gelang ihm gegen Ende der Saiſon in Kaſſel. Heſſen⸗Preu⸗ ßen⸗Kaſſel und Hamburger Ac liefen die nächſtbeſten Jah⸗ reszeiten. Einen weiteren neuen Rekord gab es in der 4 mal 800 Meter ⸗Staffel durch die Stuttgarter Kickers, die hier mit einer Zeit von:52 die alte Höchſtleiſtung des SC Teu⸗ tonia Berlin um 2 Sekunden ſchlugen. Das Können der Stuttgarter kam auch noch in anderer Weiſe zum Ausdruck. Ein ans Koch, Dompert, Deſſecker und A. Paul beſtehende Mannſchaft konnte den aus dem Jahr 1929 ſtammenden deutſchen Rekord des Sc Charlot⸗ tenburg in der 4 mal 1500 Meter⸗Staffel erreichen, wenn auch noch nicht überbieten. Zum Schluß ſei den Gebern noch ein Wort gewibd⸗ met. Die Tatſache, daß der 4 ige Hähnel abermals Deutſcher Meiſter im 50⸗Km.⸗Gehen wurde, ſordert zu der größten Bewunderung heraus. Ueberhaupt ſind die Alten hier nicht kleinzukriegen, wurde doch auch Sievert über 50 Km. Berliner Meiſter, und iſt doch der Charlotten⸗ burger Schnitt, der die Deutſche Meiß erſchaft über 20 Km. gewann, im Sinne der Wettkampf⸗Beſtimmungen ſchon ein „alter Herr“. Der Nachwuchs iſt bisher vergeblich gegen dieſe noch mit beneidenswerter Friſche kämpfende alte Garde Sturm gelaufen. Dabei ſind einige unſerer jünge⸗ ren Geher gar nicht ſo ſchlecht. Daß auch der Reichsſport⸗ führer die alte Garde ſchätzt, geht aus der Ernennung Sieverts zum Olympiatrainer der Geher hervor. 8 Völkchen dieſer unentwegten Idealiſten hat ſich darüber recht gefreut. Die lange Strecke 50 Km.— bewältigten in dieſem Jahr ſechs Geher in weniger als 5 Stunden, nämlich: 1. Hähnel⸗Erfurt:46:15; 2. Prenn⸗Dresden :50:44 3. Köppen ⸗ Berlin 40? 4. Schoſtag⸗Berlin :20; 6. Schulze ⸗ Leipzig 5. Reichel⸗ München 415 Amtliche Bekanntmachung des Bezirksbeauftragten für Unterbaden In letzter Zeit hat ſich die Unſitte bemerkbar gemacht, daß an verſchiedenen Stellen der Stadt, aun Mauern, Bretterzäunen, Häuſerfronten, Brückenauffahrten, Bäum Straßenbahumaſten und ähnlichem, Werbeplakate f Sportveranſtaltungen unbeſugterweiſe angebracht wurden Bei aller Anerkennung des damit verfolgten Zweck unterſage ich hiermit jegliches Anbringen von Plakaten an den oben aufgeführten und ähnlichen Stellen. Dieſes wilde Bekleben iſt nicht nur lt. Vorſchriften des Werberates ver⸗ boten, ſondern widerſpricht auch der Auffaſſung des neuen Deutſchlands von der Sauberhaltung der deutſchen Land⸗ ſchaft und des deutſchen Städtebildes von einer füdiſchen Reklameſucht. Ich mache in Zukunft bei Nichteinhaltung dieſer Beſtimmung die Vereinsführer perſönlich haftbar. Ein Aushängen in Schaufenſtern, Schaukäſten oder das Anbringen an dafür zur Verfügung ſtehenden Plakatſäulen fällt nicht unter dieſe Beſtimmung. gez. Körbel, Sturmführer. Neues vom Feruflug nach Auftralien Im weiteren Verlauf des Flugrennens London Melbourne nähert ſich jetzt wieder eine Reihe von Ma⸗ ſchinen dem Ziel. Die Gebrüder Stodart haben in⸗ zwiſchen ihren Flug in Melbourne beendet; dicht hinter ihnen folgen der däniſche Leutnant Hanſen und der Auſtralier Melroſe. Die Engländer Jones Waller haben auf dem Rückflug inzwiſchen Allahabad paſſiert und konnten ihren Zeitvorſprung gegenüber dem Rekord von Black und Scott weiter ausdehnen. Fitzmaurice verzichtet vorläufig auf den Schnellig⸗ keitsrekordverſuch Oberſt Fitzmaurice hat die Abſicht, einen Verſuch auf die Verbeſſerung des Schnel Auſtr lien zu unternehmen, für unbeſtimmte Zeit au Nach einer in Dublin veröffentlichten Erklärung hat jetzt herausgeſtellt, daß ſein Flugzeug für einen Dauer mit großer Schnelligkeit ungeeignet iſt. Das Flugzeug der amerikaniſchen Fabrik, die es gebaut hat, zurückgeg werden, damit die notwendigen Veränderungen vorgenom⸗ men werden können. Preis 50 Pfg. Uberall zu hagen! für Baden, Pfalz und Hessen mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wiehtige Kraſtpostlinien in Saden, Hessen und Pfalz Winter-Ausgabe 193435 Mittwoch, 31. Oktober 1934 Dos Ergebnis der Erhebungen über die wir tſ chaft⸗ liche Entwicklung in Baden im 3. Vierteljahr 1934 läß ſich nach dem Bericht der Badiſchen In du⸗ ſtrie⸗ und Hondelskammer, Karlsruhe, folgendermaßen zuſammenfaſſen: Der Auftragseingang aus dem Inland war durchaus befriedigend; demgegenüber iſt der Auslandsabſatz als rückgängig zu bezeichnen; in der Rohſtoffbeſchaffung ergaben ſich Schwierigkeiten. Mie dieſem Ergebni vereinzelt verſchiebt, dür Loge der badiſchen Wirt⸗ in der ſich die geſamte indet, abweichen. Maß⸗ Badens Induſtrie und ſtrukturellen Aufbaues auf die 7 deutſche Wirtſchaft ſeit Monaten b gebend bleibt dabei letztlich nur, wie Handel auf Grund ihres angeführten belebenden und hemmenden Momente rea⸗ gieren. Einhellig kommt in allen Berichten der Firmen zum Ausdruck, daß die erfreuliche Entwicklung des Auftrags eingangs aus dem In land, die ſich jeit nunmehr über Jahresfriſt in der badiſchen Wirtſchoſt bemerkbar macht, auch in den Monaten Juli, Aug uſt und September, die der vorliegende Bericht umfaßt, angehalten hat. Soweit von dieſer Tatſache Ausnahmen feſtzuſtellen ſind, haben ſie ihre Urſache in be⸗ ſonderen Gründen und ſind meiſt ſaiſonbedingter Natur. So konnte beiſpielsweiſe in der Zuckerinduſtrie nur zum Teil gearbeitet werden, die Gewürz Hlenbranche flagt in Auswirkung der Hitze über ſehr ſchwaches Geſchä't. Auch im Branntweingewerbe wurden teilweiſe erſt im Septem⸗ ber wieder zufriedenſtellende Auftr verzeichnet. Recht unterſchiedlich iſt die Beurteilung im Baugewerbe und in den Baunebengewerben. Allgemein werden als erfreuliches Moment die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen in Geſtalt von Aufträgen der öffentlichen Hand hervorgehoben. In der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie ſind es nur wenige Ge⸗ ſchäftszweige, die verſchlechterten Inlondsabſatz feſtſtellen. u. g. die Herſtellung von Schnellpreſſen, die Drahtinduſtrie, die Fabrikation von Feldbahnmaterialien und die Herſtel⸗ lung von Feinmeßwerkzeugen und Werkzeugmaſchinen im Mannheimer Bezirk, ferner die Induſtrie feinmechaniſcher Artikel, die Muſikwerke⸗ und Ühreninduſtrie im Frei⸗ hurger Bezirk. Geklagt wird von der Kartonnagenfabri⸗ kation(Mannheimer Bezirk) und insbeſondere von dem hodiſchen Druckereigewerbe, deſſen drückende Lage keine Veränderung erfahren hat. Nicht einheitlich iſt ferner die Entwicklung in der Schuhinduſtrie, die z. T.(Schopfheimer Bezirk) den Verlauf des 3. Vierteljahres als ungünſtig bezeichnet unter Hinweis auf die große Trockenheit, die ſich dem Abſatz hemmend entgegenſtellte. Während der Ge⸗ ſchüäftsverlauf im Großhandel, was die Inlandsnachfrage betrifft, im allgemeinen als befriedigend angeſehen werden kann, wird das Ergebnis im Einzelhandel verſchieden be⸗ urteilt. Die Umſatztätigkeit war ſtark ſaiſonmäßig bedingt. Insbeſondere dürfte ſich der Abſatz in Lebensmitteln nicht ausreichend entwickelt haben. Auch der Textileinzelhondel klagt teilweiſe über die Zurückhaltung der Käuferſchaft, die auf Geldmangel zurückgeführt wird. Desgleichen verzeich⸗ net der Drogeneinzelhandel Abſatzſchwierigkeiten. In ſämtlichen übrigen Induſtrie⸗ und Handels zweigen iſt die Geſchäftstätig⸗ eit auf dem Inlandsmarkt durchaus zu⸗ friedenſtellend. Durchgehend werden Umſatzſteige⸗ rungen, die im Vergleich zum Vorfahr z. T. recht erhebliche Ausmaße annehmen, feſtgeſtellt. Als beſonders erfreulich iſt hierbei auch zu erwähnen, daß die Lage der Pfor z⸗ heimer Edelmetall⸗ und Schmuckwaren induſtrie im Berichtsvierteljahr endlich eine ge wiſſe Beſſerung zeigt. Das Herbſtgeſchäft hat, ofſenbar in Auswirkung der Sorge über die Rohſtoffbeſchafſung, früher als ſonſt eingeſetzt und auch nach erfolgter Beruhigung ſpber die hier ohne Grund gehegten Befürchtungen zu einer zufriedenſtellenden Beſchäftigung geführt. Allerdings wird man ſich darüber klar ſein müſſen, doß die Weihnachtsauf⸗ träge vielfach ſchon im voraus erteilt wurden. Eine Belebung von verſtärkter Wirkung verzeichneten natürlich vor allem die Geſchäftszweige, die ſchon aus Saiſon gründen im Berichtsvierteljahr mit erhöhtem Auftragszugang rechnen konnten. So meldet beiſpielweiſe die Brauinduſtrie zufriedenſtellende Abſatz⸗ möglichkeiten infolge des günſtigen Wetters, wenn auch ein Rückgang in Auswirkung der guten Weinernte befürchtet wird. Andererſeits führte der Ausfall der Weinernte zu einer kräftigen Steigerung der Nachfrage in der Faßfabri⸗ kation. Regen Auftragszugang brachte die Obſternte der Herſtellung und dem Handel mit Konſervengläſern und ſonſtigen Friſchhaltungsgeräten. Die Radtoapparate⸗ und zübehörinduſtrie, deren Saiſoncharakter ſich mehr und mehr zeigt, konnte ebenfalls weſentlich höhere Auftragseingänge buchen; ſie rechnet mit voller Beſchäftigung bis Jahres⸗ ende. Bemerkenswert erſcheint ſchließlich ferner, daß zum Teil auch Induſtriezweige, die in dieſem Teil des Jahres, den der vorliegende Bericht umfaßt, mit ſaiſonmäßig be⸗ gründeten Einbußen zu rechnen haben, eine gleichbleibende Kurve des Auftragszugangs ſeſtſtellen konnten, ſo bei⸗ ſpielsweiſe die Herſtellung von Laſtkraftwagen, wie über⸗ haupt die Automobilinduſtrie und zum Teil auch die Fa⸗ brikation von Zentralheizungen. Das Bankgewerbe berichtet im großen und ganzen zufriedenſtellend. Es zeigte ſich verſtärkter Kreditbedorf. Der Geldmarkt blieb flüſſig, am Kapitalmarkt trat eine Auflockerung nicht ein. Hemmend wirkten ſich die hohen Zinsſätze am Geldmarkt und eine gewiſſe Abneigung gegen langfriſtige Bindungen anlagebereiten Kapitals aus. Das Börſengeſchäft war rege, am Rentenmarkt ſetzte ſich die langſame Entwicklung nach oben ſort, ein Ausdruck erhöh⸗ ten Vertrauens in die künftige Geſtaltung unſerer Wirt⸗ schaft. Nicht voll befriedigend ſcheint die Geſchäftsentwick⸗ lung im Bankgewerbe in Mittelbaden geweſen zu ſein. Die Umſätze ſind gegenüber dem Vorvierteljahr zurück⸗ gegangen. Geklagt wird über den mengenmäßig noch immer nicht zufriedenſtellenden Wechſelumlauf. Im Verkehrsgewerbe berichtet die Rhein⸗ ſchiffahrt über befriedigenden Verkehr im Berichts⸗ viertelfohr. Der Beſchäftigungsumſoang war gut, fedoch drückte der immer noch vorhandene Ueberſchuß an Schifſs⸗ raum auf den Frachtenmarkt. Der Lagerraum iſt zum 1 der Neuen Mannheimer Zeitung großen Teil ausgenützt, die Umſchlagsanlagen nicht völlig. Hemmend macht ſich das Fehlen des Im⸗ und Exportver⸗ kehrs geltend. Beſonderer Erwähnung bedarf das Fremden ver⸗ kehrsgewerbe, deſſen Hauptſaiſonzeit mit dem Be⸗ richtsviertelfahr abgeſchloſſen iſt. Nach Feſtſtellung des Ba⸗ diſchen Statiſtiſchen Landesamtes hat die Zahl der Frem⸗ denübernachtungen in Baden in den Monaten Juli und Auguſt gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Steigerung von 35,9 v. H. erfahren, die Zunahme der Zahl der Ausländerſremdenübernachtungen betrug ſogar 128,1 v. H. Nach Erhebungen in den einzelnen badiſchen Handelskammerbezirken werden für die Monate April bis einſchließlich September, alſo für das Sommer⸗Halbjahr 1934 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres Steigerungen der Fremden⸗ ſtbernachtungen von 19,8 v. H. im Schopfheimer Be⸗ zirk, 22,8 v. H. im Freiburger Bezirk, 30,1 v. H. im Mann⸗ heimer Bezirk, 43,5 v. H. im Karlsruher Bezirk, 66,2 v. H. im Pforzheimer Bezirk, 86,3 v. H. im Konſtanzer Bezirk verzeichnet. Die entſprechenden Zunahmen für den Aus⸗ landsübernachtungsverkehr betrugen: 23,9 im Schopfheimer Bezirk, 33 v. H. im Pforzheimer Bezirk, 62,9 v. H. im Kon⸗ ſtanzer Bezirk, 72,8 v. H. im Karlsruher Bezirk und 77,3 v. H. im Mannheimer Bezirk. Der Freiburger Bezirk meldet eine beſonders ſtarke Zunahme im Ausländerüber⸗ nachtungsverkehr(135,2 v..]. Wenn auch dieſe kräftige Belebung im badiſchen Fremdenverkehrsgewerbe gerade nicht überall eine entſprechende Steigerung der Verdienſt⸗ möglichkeiten mit ſich brachte, ſo wird doch die Sommerſai⸗ ſon 1934 im allgemeinen als recht erfolgreich angeſprochen. Günſtiger geſtaltete ſich ouch die Lage im Autobus⸗ Verkehrsgewerbe, das gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Beſſerung von etwa einem Drittel feſt⸗ ſtellt, bei allerdings noch immer gedrückten Preiſen. Die geſchilderte Entwicklung im Inlandsabſatz findet beredten Ausdruck in den Ziffern und Kurven der badi⸗ ſchen Wirtſchaftsſtatiſtik, die im Eiſenbahn⸗ und Poſtverkehr einheitlich eine ſteigende Tendenz zeigen. So verzeichnet beiſpielweiſe der Stückgutverkehr ge⸗ genüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Zunahme von 20 v.., der Wagenladungs verkehr von 14 v. H. Auch die Wagenſtellung iſt um 17,9 v. H. erhöht. Im Poſtverkehr weiſen die Pakete und Wertſen⸗ dungen mit 11,2 v. H. eine beachtliche Erhöhung gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres auf. Der Telefon ⸗ verkehr iſt um 10,6 v. H. geſtiegen. Auf der anderen Seite ſind die Konkurſe und Vergleichs ver⸗ fahren(— 25,7 v..] und die Offen barungseide und Haftbefehle(— 5,7 v..) im weiteren Rückgang begriffen. Teilweiſe ſind hier zwar Steigerungen gegen⸗ über dem Vorvierteljahr feſtzuſtellen, die aber bei dem abſoluten Tiefſtand der Ziffern nicht weſentlich ins Ge⸗ wicht fallen. Auch in der Entwicklung der Arbeitsloſenzif⸗ fern iſt, wie die beigefügte übliche Kurve mit Deutlichkeit zeigt, eine weitere Beſſerung eingetreten. Die Zahl der Arbeitsloſen in Baden liegt heute um 39 v. H. unter dem gleichen Stand des Vorjahres; ſie bleibt jedoch mit dieſem Ergebnis noch immer recht erheblich hinter der für das Reich errechneten Zifſer von 59 v. H. zurück. Insbeſondere aber, und damit kommen wir zu den eingangs angeführten hemmenden Momenten, zeigt die Errechnung der Ar⸗ beitsloſenziffſern pro 1000 Ein wohner in einzelnen Bezirken Badens ein recht we⸗ nig günſtiges Bil d. Wenn man erwägt, daß pro 1000 Einwohner Arbeitsloſe entfallen im Reich 35, im Ar⸗ beitsamtsbezirk Mannheim 64,4, dto. Pforzheim 50,6, dto. Heidelberg 438,2, Karlsruhe 45,4, Raſtatt 40,1, Bruchſal 39,8, Weinheim 38,4, ſo vermag man die Aus⸗ wirkungen der unſere badiſche Wirtſchaft an der vollen Entfaltung hindernden Tatſachen am beſten zu beurteilen. An dieſen Ergebniſſen kann auch die an ſich günſtige pro 1000 Ziffer für Geſamt⸗Baden mit 34,5 wenig ändern, da ſie nur durch die Beeinfluſſung der bäuerlichen Gebiete entſteht. Erneut iſt aus den angeführten Ziffern der Schluß zu ziehen, daß Badens Wirtſchaft ohne Zweifel unter den Schwierigkeiten des Ausfuhr⸗ rü ckgangs und der Einſchränkung der Mög⸗ lichkeit der Rohſtoffbeſchaffung beſon⸗ ders zu leiden hat. Die badiſche Wirtſchaft in ihren vielfältigen Beziehungen zu fremden Ländern wird durch jedes auftretende Ausfuhrhemmnis, durch jede Einbuße ihrer Abſatzmöglichkeiten auf dem Auslandsmarkt in be⸗ ſonderem Maße getroffen Die Löſung der deviſen⸗ und handelspolitiſchen Schwierigkeiten iſt gerade für Baden eine Frage von grundlegender Wichtigkeit. Nahezu einhellig belegen die Berichte der Firmen die vorſtehenden Ausführungen. Kaum ein maßgeblicher Zweig der badiſchen Induſtrie ſteht nicht ſeit Jahren und Jahr⸗ zehnten mit dem Ausland in Verbindung und iſt ſeiner Struktur gemäß auf das Auslandsgeſchäft in mehr oder minder erheblichem Umfang eingeſtellt. Soweit aber ſolche Beziehungen vorhanden und die Betriebe demgemäß am Export intereſſiert ſind, verzeichnen ſie, von vereinzelten Ausnahmen abgeſehen, im Berichtsviertelſohr weitere Ausfuhrrückgänge. Trotz beſtem Willen und nach⸗ haltigen, z. T. verluſtreichen Anſtrengungen, hat ſich ein Abſinken des Auslandsgeſchäftes nicht verhindern laſſen. Durch die füngſten Maßnahmen auf depiſen⸗ und zollpoli⸗ tiſchem Gebiet, die im Intereſſe der Deviſenlage Deutſch⸗ lands erforderlich woren, haben die Hemmniſſe natur⸗ gemäß eine Verſchärfung erfahren. Geklagt wird insbeſon⸗ dere darüber, daß die Fülle der Anordnungen und Beſtim⸗ mungen der Deviſen⸗ und Ueberwachungsſtellen, die im Zuſammenhaug mit der Neuregelung ergangen ſind, dem Kaufmann den für die ordnungsgemäße Abwicklung ſeiner Geſchäfte notwendigen Ueberblick außerordentlich erſchwert. Es erübrigt ſich, die einzelnen Induſtriezweige in dieſem Zuſammenhang aufzuführen, da die badiſche Ind u⸗ ſtrie, wie ſchon erwähnt, nahezu einheitlich unter dieſen Schwierigkeiten zu leiden ht. Metallinduſtrie und Textilinduſtrie, chemiſche Indu⸗ ſtrie und Papierinduſtrie, die Leder⸗ und Gummiinduſtrie, das Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe und die Holz⸗ Zehn Jahre Indusiriebank Am 30. 9. 1934 waren zehn Jahre ſeit der Errichtung der Bank für deutſche Induſtrie⸗Obligationen vergangen. Das Inſtitut hat während der ganzen Dauer ſeines bisherigen Beſtehens immer an beſonders hervorragender Stelle ge⸗ ſtanden und ſpielt angeſichts der Wichtigkeit ſeiner Auſ⸗ gaben eine bedeutſame Rolle im deutſchen Bankweſen. Als Aktiengeſellſchaft des privaten Rechts organiſiert und nach bewährten bankmäßigen Methoden arbeitend, diente die Tätigkeit der Induſtriebank ſtets den über den Rahmen des rein Privatwirtſchaftlichen hinausgreifenden öffent⸗ lichen wirtſchaftlichen Intereſſen. In den erſten Jahren ſeines Beſtehens war das In⸗ ſtitut die Bank der Induſtriebelaſtung, wie ſie im Dawes⸗ plan vorgeſehen war. Nach dem Fortfall dieſer beſonderen Tributbelaſtung der deutſchen Induſtrie konnte die In⸗ duſtriebank dann 1931 auf die Arbeit an rein innerwirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben umgeſtellt werden. Unter den neuen Aufgaben der Bank trat zunächſt ihre Mitarbeit an der landwirtſchaftlichen Entſchuldung in Oſtdeutſchland in den Vordergrund. Für die gewerbliche Wirtſchaft nicht nur des Oſtens, ſondern des ganzen Reiches, gewann das Inſtitut dann aber ſichtbar große Bedeutung durch die von ihm gleichzeitig begonnene bankmäßige Organiſation des lang⸗ friſtigen Induſtriekredits. Die Beſonderheit dieſer Art von gewerblicher Kreditgewährung liegt außer in der Langfriſtigkeit darin, daß dabei auch die Beleihung rein induſtriell bzw. gewerblich genutzter Grundſtücke vor⸗ genommen wird. Gerade damit entſpricht die Kreditgewäh⸗ rung der Induſtriebank einem ſeit langem als beſonders dringlich empfundenen Bedürfnis weiter Kreiſe der indu⸗ ſtriellen Wirtſchaft. Mit Ausnahme örtlicher Organiſatio⸗ nen gab es vor der Einſchaltung der Induſtriebank keine bankmäßigen Einrichtungen dieſer Art in Deutſchland. Die Schaffung einer ſolchen zentralen Stelle für den lang⸗ friſtigen Induſtriekredit iſt dann angeſichts der allgemeinen wirtſchaftlichen Entwicklung der letzten zehnte notwendig geworden. Die verhängnisvolle Schwächung des privaten Kapftal⸗ marktes hatte beſonders die kleinen und mittleren Gewerbe⸗ betriebe ſchwer getroffen. Da dieſem Sektor der gewerb⸗ lichn Wirtſchaft nicht wie den Großbetrieben die Möglich⸗ leiten einer direkten Inanſpruchnahme des ausländiſchen Kapitalmarktes zur Verfügung ſtanden, ſahen ſie ſich hin⸗ ſichtlich der Befriedigung ihres langfriſtigen Kapitalbedarfs weitgehend auf den erſatzweiſen Einſatz kursfriſtiger Mittel der Kreditbanken angewieſen. Daraus entwickelten ſich dann die gefährlichen Schwierigkeiten, die ſowohl die ge⸗ werblichen Betriebe wie den Bankenapparat in Mitleiden⸗ ſchaft zogen und während der Kriſe des Jahres 19381 zu zahlreichen Zuſammenbrüchen führten. Die Schaffung ſolider Kreöitgrundlagen für die mittelſtändiſche gewerb⸗ liche Wirtſchaft iſt eine Aufgabe von hoher volkswirtſchaft⸗ licher und nationalpolitiſcher Bedeutung. Die Kredite der Induſtriebank dienen der Ablöſung überhöhter kurzfriſtiger Verbindlichkeiten und der Stärkung der Betriebsmittel auf lange Sicht. Darſtber hinaus können die Kredite der In⸗ duſtriebank auch eingeſetzt werden für Inveſtittonen langfriſtigen Charakters, die mit Hilfe kurz⸗ ſriſtiger Kredite nicht finanziert werden können. Innerhalb von etwas mehr als drei Jahren hat die Tätigkeit der In⸗ duſtriebank auf dieſem Gebiet einen bedeutenden Umfang angenommen. Rund 122 Millionen wurden auf dieſem Wege den kleinen und mittleren Betrieben der Induſtrie, des Handels und des Handwerks in allen Teilen Deutſch⸗ lands überwiegend langfriſtig zur Verfügung geſtellt. Im Intereſſe der gerade im Kreditgeſchäft unentbehr⸗ lichen engen Fühlungnahme mit der örtlichen Wirtſchaft hat öͤie Bank eine Reihe eigener Außenſtellen in allen Tei⸗ len des Landes errichtet. Di für Baden und die Rheinpfalz zuſtändige Vertretung der Induſtriebank hat ihren Sitz in Karlsruhe, Kaſſerſtraße 120. eineinhalb Jahr⸗ DELS- v WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 503 Günsſige Lage der badischen Wirischaff induſtrie klagen in gleicher Weiſe. Der Großhandel iſt durch den Rückgang der Ein⸗ und Ausfuhr beeinträchtigt, die Schiffahrt verzeichnet Einbußen. Ueberall wird die gleiche Feſtſtellung getroffen: Das an ſich befriedigende Geſamtergebnis auf Grund des Inlandsgeſchäftes wird durch die Ausfuhrhemmniſſe ungünſtig beeinflußt. Hierzu treten als weiteres erſchwerendes Moment die eingangs ſchon feſtgeſtellten Rohſtoffbeſchaffungs⸗ ſchwierigkeiten. Sie machen ſich naturgemäß nicht gleichmäßig in allen Gewerbezweigen geltend. Immerhin muß feſtgeſtellt werden, daß ſchon inſofern ſeit dem letzten Bericht eine Verſtärkung eingetreten ſein dürfte, als es damals im weſentlichen die Textilinduſtrie war, die beſon⸗ ders beeinflußt wurde. Heute klagen Betriebe aus faſt ſämtlichen überhaupt in Frage kommenden Zweigen der badiſchen Wirtſchaft über eine Verſchärfung der Hemmum⸗ gen auf dieſem Gebiet, die eben die allgemeine Entwicklung unſerer Deviſenlage unvermeidbar zur Folge hatte. Auch heute noch ſieht ſich natürlich die Textilindu⸗ ſtrie beſonderen Schwierigkeiten gegenüber, was nicht wunder nimmt, wenn man bedenkt, daß 1933 25 v. H. unſerer Einfuhr auf Wolle und Baumwolle uſw. entfielen. Das Bild iſt durchaus einheitlich: Die Befürchtungen, die die Einfuhrdroſſelung auslöſte, haben zu einem außer ⸗ ordentlich verſtärkten Auftragszugaong ge⸗ führt, dem aber infolge der Verknappung der Rohſtoffe nicht genügt werden kann. Durchgehend wird feſtgeſtellt, daß der größte Teil der eingehenden Auftrz nicht angenommen werden kann. Zum Teil arbeiten die Betriebe verkürzt auf Grund behördlicher Maßnahmen, zum Teil in Auswirkung der Unmöglichkeit, neues Roh. material hereinzunehmen. Der Lohnausfall macht ſich fühl. bar. Ueber die Verwendung von Erſatzſtoffen läßt ſich ein abſchließendes Urteil noch nicht fällen. Teilweiſe liegen recht günſtige Erfahrungen vor. In dieſem Zuſammenhang iſt über die Preislage folgendes zu ſagen: Die Einkaufspreiſe zeigen allgemein die Tendenz zur Erhöhung. Teilweiſe haben ſie durch behördliche Maßnahmen eine Feſtlegung erfahren(3. Textilinduſtrie, Lederinduſtrie). Abſchließend läßt ſich in Zuſommenſaſſung des Geſagten nochmals feſtſtellen: Die Lage der badiſchen Wirt, ſchaftiſt nach dem gegenwärtigen Stand als günſtig zu bezeichnen. Die Belebung auf dem In⸗ landsmarkt hält unvermindert an. Es beſteht Ausſicht daß auch in den kommenden Wintermonaten eine weſent liche Aenderung hierin nicht eintritt. Ein brennendes Problem iſt aber die Frage der Geſtaltung unſerer Ausfuhr und der Beſchaffung der notwendigen Rohſtofſe. Es muß im Intereſſe einer weiteren befriedigenden Entwicklung eine baldige Löſung dieſes Fragenkomplexes erwünſcht bezeichnet werden. Neue Gebührenordnung für Lederwirischaff Die Ueberwachungsſtelle für Lederwirtſchoft veröfſent⸗ licht im Reichsanzeiger eine neue Gebührenordnung. Dieſe iſt mit Rückſicht auf das erweiterte Zuſtändigkeitsgebiet erforderlich geworden. Gleichzeitig bringt ſie eine weſent⸗ lich vereinfachte Form der Gebührenerhebung gegenüber der bisherigen. Die Gebühren, die zur Beſtreitung der Koſten der Ueberwachungsſtelle für Lederwirtſchaft erhoben werden, werden vom Wert der Waren, für die die Ein⸗ kaufsgenehmigung bzw. Deviſenbeſcheinigung erteilt wird, berechnet und betragen 2 v. T. Der jeweils zu zahlende Gebührenbetrag wird auf der Genehmigung bzw. Beſchei⸗ nigung von der Ueberwachungsſtelle vermerkt. * Brown Boveri u. Cie. AG, Maunheim.— Wieder⸗ zulaſſungsautrag zur Berliner Börſe. Die Wiederzulaſſung von 4,8 Mill.& Aktien der Geſellſchaft zum Handel an der Berliner Börſe iſt von der Dresdner Bank, dem Bankhaus Mendelsſohn u. Co., der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft AG, der Commerz⸗ u. Privatbank und der DD⸗Bank beantragt worden. * Maſchineubau AG. vorm. Beck u. Henkel, Kaſſel. Der ab. HV. am 15. 11 werden nunmehr die bereits mitge⸗ teilten Sanierungsvorſchläge unterbreitet. Die Tages⸗ ordnung enthält die Zuſammenlegung von zehn über 10% lautenden Vorzugsaktien in eine Vorzugsaktie zu 100 J, ferner die Umwandlung der auf Namen lautenden Vor⸗ zugsaktten in auf den Inhaber lautende Stammaktien ſo⸗ wie die Beſeitigung ſämtlicher Vorzugsrechte. Das Grund⸗ kapital ſoll im Verhältnis von 10:1 zum Zwecke der An⸗ paſſung an die veränderten Vermögensverhältniſſe zu⸗ ſammengelegt werden, und zwar i. e. F.(bisheriges Grund⸗ kapital 1 200 000„ Stamm⸗ und 15 000„ Vorzugsaktien) und anſchließend um mindeſtens 300 000% bis höchſtens 500 000& unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre wieder erhöht werden. * Wilhelm Wolff AG., Pforzheim. Die Geſellſchaft weiſt für 1933, wie bereits gemeldet, eine Erhöhung des Verluſtes von 69 141 auf 247 279/ aus, der gemäß GV.⸗Beſchluß durch Einziehung von 14000% eigenen Aktien und Zuſammenlegung des Reſtkapitals:1 ſowie Teilauflöſung der geſetzlichen Reſerve von 80 000 bis auf 39 300/ gedeckt wurde. Von dem Buchgewinn wurden 100 000„ zu Abſchreibungen auf Grundſtücke und Gebäude und 97 921/ zur Errichtung eines Wertberichtigungs⸗ poſtens verwendet. Nach dem Bericht ließ ſich das deutſche Geſchäft im Herbſt 1933 wohl beſſer an, aber es war un⸗ möglich, das Exportgeſchäft einer Belebung zuzuführen Der Export iſt im Gegenteil weiter zurückgegangen. Trotz aller Einſparungen konnte ein neuer Verluſt daher nicht vermieden werden. Bei der Wolffmetal Lda. in Sao Paolo, an der die Geſellſchaft maßgeblich beteiligt iſt, ergab ſich eine weiter günſtige Entwicklung, ſie konnte das Kapital befrie⸗ digend verzinſen. Auch 1934 iſt bisher dieſe Geſellſchaft gut beſchäftigt. Der zweiköpfige Vorſtand bezog 18 555, der Aufſichtsrat 2625. Preis- und abſatzregelnden Verbän⸗ den, Konventionen oder ähnlichen Vereinigungen gehört die Geſellſchaft nicht an. In 1934 war der bisherige Ver⸗ lauf noch nicht befriedigend. * Rheiniſche Union Verſicherungs AG., Köln.— Kapftal⸗ herabſetzung im nächſten Jahre? Die o. HV. der zum Intereſſenbereich der Kölner Reederei AG. gehörenden Ge⸗ ſellſchaft genehmigte den Abſchluß für 1933 und beſchloß, den Verluſt von 41828/ vorzutragen.(J. V. 33 140% Gewinn, der faſt ausſchließlich den Reſerven zufloß.) Der Verluſt wird durch die Steigerung der Schadenerſatz⸗ verpflichtungen erklärt, während ſich die Einnahmen aus dem Verſicherungsgeſchäft erheblich minderten und gleich⸗ zeitig die Anlagewerte notleidend wurden. Die Geſellſchaſt zog ſich infolge ungünſtiger Erfahrungen mehr und mehr von der Beteiligung an Flußſchiffahrts⸗Riſtken zurück, Ein Teil der Forderungen auf Nachzahlung des zu 40 v. 5, eingezahlten AK. von 1,0 Mill./ erſcheine nach Anſicht der Geſellſchaft gefährdet, da die ſchlechte Wirtſchaftslage bel einer Anzahl von Aktionären zu einer Vermögensvermin⸗ derung geführt haben dürfte. Die Verwaltung werde er⸗ forderlichenfalls der nächſten HV. Vorſchläge für eine Ka⸗ pitalherabſetzung unterbreiten. Im laufenden Geſchatz⸗ jahre iſt die Lage ungefähr gleich geblieben. Für das aus⸗ geſchiedene AR⸗Mitglied Berg wurde Bankier Richard Edel(Bankhaus Edel), Köln, gewählt, ferner tritt Ra Guſtav Stein, Köln, in den AR. ein. Waren und Märkfe Frankfurfer Abendbörse An der Abendbörſe zeigte ſich auf faſt allen Marktgebie⸗ ten etwas Unternehmungsluſt, da der Ultimo ohne Schwie⸗ rigkeiten überwunden worden ſein ſoll. Daneben wirkten die Schachtſchen Ausführungen etwas nach. Größeres Ge⸗ ſchäft hatte der Rentenmarkt, wo Altbeſitz mit 105 gehan⸗ delt wurden. Kommunalumſchuldung gingen bei 85,25 in größeren Beträgen um, und auch ſonſt ergaben ſich für die variablen Werte Beſſerungen um etwa s v. H. Am Aktien⸗ markt zeigte ſich hauptſächlich für Farbeninduſtrie etwas Nachfrage, die nach knapp behauptetem Beginn(141,50) auf 142 v. H. anzogen. Von Montanwerten eröffneten Gel⸗ ſenkirchen allerdings etwas niedriger. Im übrigen be⸗ ſtand zu den Berliner Schlußnotierungen meiſt Nachfrage. Im Verlaufe wurde es etwas ruhiger und die Kurſe waren nicht mehr verändert. Farbeninduſtrie hielten ſich bei 142 nur Altbeſitz ſtellten ſich nachbörslich auf etwa 105, während Kommunal⸗Umſchuldung mit 85,20 eher etwas angeboten waren. Im allgemeinen lagen die Ber⸗ liner Schlußkurſe gut behauptet, nur wenige Werte no⸗ notierten etwas darunter, ſo u. a. Reichsbank, Aku und die Mehrzahl der Montanwerte. Keine Nachbörſe. U. a. no⸗ tierten: Bank für Brau 113,5; Commerz 70,5; Deutſche Bank 78,5; Dresdner 75,5; Reichsbank 144,5; Rhein.⸗Hyp. 114; Harpener 106; Ac 28; Bemberg 133,75; Holzmann 76 Schuckert 93; Stemens u. Halske 140. Die Roggen⸗ und Weizenverarbeitungsquote für November und Dezember Der Vorſtand der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Rog⸗ gen⸗ und Weizenmühlen als Kontingentſtelle gibt auf Grund des§ 16 der Satzung folgendes bekannt: 1. Die Verarbeitungsquote für die Monate November und Dezember 1934 wird feſtgeſetzt: für den Monat Novem⸗ ber auf 10 v. H. des Weizen⸗ und 7 v. H. des Roggen⸗Ver⸗ arbeitungskontingents, für den Monat Dezember auf 10 v. H. des Weizen⸗Verarbeitungskontingents. Die Roggen⸗ verarbeitungsquote für den Monat Dezember wird ſpäter feſtgeſetzt. 2. Für Mühlen, denen nur Naturkräfte zur Verfügung ſtehen und die einen Jahreskontingent von nicht mehr als insgeſamt 3000 Tonnen Roggen und Weizen haben, ſowie für Mühlen bis 5 To. Tageshöchſtleiſtungsfähigkeit, die in⸗ folge von Saiſonarbeit in der Landwirtſchaft ihre Vermah⸗ lung nicht gleichmäßig auf alle Monate des Jahres vertei⸗ len können, erhöht ſich die ſeinerzeit für die Monate Sep⸗ tember bis November 1934 freigegebene Bearbeitungsgnote von 25 v. H. des Jahresverarbeitungskontingents auf 30 v. H. für Weizen und auf 27 v. H. für Roggen. Die Ver⸗ arbeitungsquoten für die unter 2 genannten Mühlen für die Zeit ab 1. Dezember 1934 werden im Laufe des Mo⸗ nats November bekanntgegeben. Uebersee-Geireide-Nofſierungen Neuyork, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen roter Sommer⸗Winter Nr. 2 1036; dto. hard 11076; Mais neu ankommende Ernte 8276; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 6296; Gerſte Malting 94,25; Mehl Spring wheat elears(per 196 lb.) 680—710; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 bb.) 102,6; dto. nach Kontinent(in Dollarcents per 100 lb.)—7. Chikago, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(ſtetig) Dez. 957596; Mai —957½; Juli 89,25—8986; Mais(feſt) Dez. 75; Mai 7876; Juli 77; Hafer(ſtetig! Dez. 49,75; Mai 48; Juli 4396; Roggen(ſtetig) Dez. 68; Mai 71,25: Juli 71.— Lokopreiſe: Weizen nicht notiert Mais gelber Nr. 2 79; dto. weißer 84; Hafer weißer Nr. 2 53,50; Gerſte Malting 75—115. Winnipeg, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Okt. 74,75; Dez. 7878; Mai 80,50; Hafer per Okt. 41: Dez. 39,75; Mai 40,50; Roggen per Okt. 5256; Dez. 5956; Mat 5758; Gerſte per Okt. 5078; Dez. 51,50; Mai 5398; Leinſaat per Okt. 181,75: Dez. 132,75; Mai 188; Manitoba⸗ Weizen loko Northern 1 76,25, dto. 2 71,75; öto. 3 69,75. Buenos Aires, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Papier⸗ peſo per 100 Kilo) Weizen per Nov. 5,88: Dez. 6,03; Mais per Nov. 5,85; Dez. 6,02: Jau. 6,17; Hafer per Nov. 5,40; Leinſaat(ſtetig) Nov. 11,80; Dez. 11,50. 5 Roſario, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſ per 100 Kilo) Weizen per Nov. 5,90; Dez. 6,00; Mois per Nov. 5,70; Dez. 5,85; Leinſaat per Nov. 11,38. Rotterdam, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,02; Jan. 3,25, März 3,40; Mo 355.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kiilo) Nov. 63,50; Jan, 67,50: März 71,25; Mai 66,50. Liverpool, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Schillig und Pence) Weizen(100.) Tendenz ſtetig; Okt. 4,1% B. Dez. 4,11 W; März 5,3% W; Mai 5,5 W.— Mais(10 Ib.) Tendenz willig; Okt. 19 V; Nov. 19,16 B; Dez. 20.19 N, Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents ger 100(.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1000; dto. middle Weſtern 1015—1025; Talg ſpezial extra 67 dio extra loſe 56 dto. in Tierces 5,50. Chikago, 30. Okt.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz ſtetig;: Schmalz per Okt. 935 G; Dez. 94750 G Jan. 960; Mai 995 B; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Okt 1345; Jan. 1255; Schmalz lokv 955; Preiſe für leichte Schweine 460—525, ſchwere Schweine 545—570; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 22 000, im Weſten 90 000. Geld- und Devisenmarkf Zürich, 30. Oklober Othlud amfliet) Ronskenfin. 248 dert 20.223/ J Spanien 47.92 ½ prag 1280, 7 Bake 805 London 15.29% flofland 207.52 ½ J Watschean 57,80 J öff. Fantd. 2 Nenyort 806.87 berlin 128.30 budspes,—.—. Peso 1 Belgſen 71.80 Wien ol. K. 7— Feigraß.00] Venstsgeld— ſtaſten 26.26. Foſſa. ben 292,.— J IMonatsgefdt 24½ Paris, 30 Oktober Cchluß amllich). ondon 75.50 Spanien 207.25] Ropen—.— nen 855 veuyort 15 17¼ lialien 129,80 foſland 1026.50 Ferlin 61050 gegen 354 Ichwelr 494.25 Stockholm] 391.50 Wesch J 285,05 Amsterdam, 30 Okiober Gchluß amilich. Berlin 50 44— Belgen 34.29 ¼½ J 0810 37.00— prag 618 London 75612 D dchwein: 48.18% kopepbegen 32.90— brite Heuyort 147,87 talen 12.89. Stockhoam 37.97 fag. Ges Parls 974.25] Madrid 20.20— Wien 7 1 Mongatsg. 1 London, 30. Okiober Gthluß amtlich) bene, 499.50 Kopenhagen] 22.39 /6 Mastaea 878,.— Sthenbe! 15 Hanel 487.— Sſodchem 19.39% Fumvien 497,— Votehem: 11.198 amsterdam 738 50 Oslo 19, 901½ Kosstenlin. 615.—Aortrsen 125.— Potis 75,65— issn 110,12 Aden 520,.— Me 156. brüss 21.37— feſsſagtem 226.65 ien 2850 Nontentes 1975 ltallen 58.25— pr 118.65 Wantben 26.25 Fafpzzhe Berlin 12.39— Budapest 24.50 Bog 76s Ares 38,37 Soenss. un 45.3¼½ feigas 218— io de Jen. 412. uf Lenden 28 89 Spanſeen 38 58.— Folie 415.— flongteng 1/775 Südsft 100 43 Neuyorle, 30 Oklober Schlag enrlicth) Denketrept bn 40.28— len 18.92— Steckhdm J 25.76(80 1g.) 6 London. Kab. 499.75 Fulepe! 30.00— brüsse! 23.81 eo. det „ 50-.-V. 487.75 prag 418.50 Kadi! 18.66— ſagl. bel 1 eri 659.75 belgrad 228.75 Montreal 102,31] brfaneeev. Ache 32.58— Perscau 16.92— Arg dap pesd 38.25 deer.. lſiſien.5— belo 25.10— ffode lane.41 dh döchs. 1 Hollen? 67.65— fHopenbzgen 22.38— pen 29.09— Iſlber 5 Hamburger Mejallnofierungen vom 30. Okiober Hupſfer f benes- u. Vraſts- Ang rief Eil Brief eld Nberahlt, 60 dener. 34.75 Hützenrrbzu... 9, l. februar 36.75 keller( il. p. 10) 47.74% Ren.75 einged(dhl. p. gr...84 441 37.25-Plan(tale) 09 1 465775 Unapr.(fü. 5. gr.). 8,10, 2 zun: 38,50 Techn, feines Plefin 75 lun 89. beta,(dl. p. r... 48. Zugus! 39.25 1 45 11 oder anſimon Regulus ching.( lu.) 39.— 7, lorenb. 34.7. 32 muede ber ach 11.17 130 bezemb. 84.5 Holkramer: dine.(in St.)[. 4. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 31. Okt. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft Filiale Pforzheim.) Platin techniſch rein 4,00 je 8 dito 4 v. H. Palladium 3,05 je g, dito 4 v. H. Kupfer 988 je 8, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 48,10 49,90 je Kilo le nach Abnahme von 50 Kilo bsw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen vom 30. Okt.(Eig. Dr.) 1 don: Leinſagt Pl. Ott.⸗Noy. 9,5(96/0) dto. Klk. 0 (10,75); Leinſagtöl loko 18,25(18,75); Dez. 1778(17,0% Nov. 17,25(17,75); Mai⸗Auguſt 17,5(1856 Baumwoll ägypt. 15(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. 5(5/16). Neu; vort: Terp. 59 lunv.). Savannah: 48(unv.). als oͤringend dorf. wand, rockes hen u Blatt. fällt Mado Fried Di allen Schne len hi Gäſte holen dergr⸗ und d ben 9 fl 20 RM nahme Weinke kenntni Verkau werbur Seca Tücht nd die Pri erhalt. Verd. mittel.) 9811 falt gezucht. u 7, be Neuſtad ſtube, hafen, ſtraße! s lage lgemein e durch (3. T Veſagten irt, d als em In⸗ lusſicht, weſent⸗ inendes Uẽsfuhr Ss muß vicklung ringend aff wurden Jebäude igungs⸗ deutſche zar un⸗ führen. . Trotz er nicht Paolo, ſich eine befrte⸗ ellſchaft 555, der Berbän⸗ gehört je Ver⸗ Tapital⸗ r zum den Ge⸗ eſchloß, 3140 .), Der nerſatz⸗ en aus gleich⸗ ſellſchaſt d mehr ick. Ein J v. H. ſicht der age bei vermin⸗ erde er⸗ ine Ka⸗ eſchäſts⸗ as aus⸗ Richard itt Ra, pierpeſe ais per zen lin 07 Moi 07 Jan Da. Mittwoch, 31. Oktober 1934 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 503 Ein romantiſcher Dorffriedhof im Odenwald b. Buchen i.., 30. Oktober. gu Hettigenbeuern im Morretal, dem wellfernen Dorf im Odenwald, liegt mitten im Dorf der Lebenden das Dorf dier Toten. Ein niedriges Mäuerlein iſt gebaut um das Toten⸗ dorf. Ueber dem Portal thront im wehenden Ge⸗ wand, die Madonna, die Mutter der Welt: ein ba⸗ rockes Steinbild. Rechts und links vom Portal ſte⸗ hen mächtige Kaſtanienbäume. Lohend gelb iſt das Blattwerk. Es iſt Allerſeelenzeit. Blatt um Blatt füllt auf die Dorfſtraße. Wunderbar die barocke Madonna zwiſchen den herbſtbunten Bäumen des Friedhofs. Dieſer kleine Odenwälder Dorffriedhof iſt zu allen Jahreszeiten ſchön. Im Winter liegt der Schnee blütenrein auf den Gräbern und den dunk⸗ len hölzernen Kreuzen. Die Schwarzamſeln ſind Gäſte hier zur Winterszeit. Letzte rote Hagebutten holen ſie vom wilden Roſenbuſch dort auf dem Kin⸗ dergrab. Im Frühling ſingen der Tſchilp⸗Tſchalp und der Girlitz in den hohen Fichten. Und die gel⸗ ben Primeln blühen. Im Sommer blühen bunte Bauernblumen auf den Gräbern. Brennende Lieb und Goldwurz, blaue Gundel und ſchöne Margaret, Tauſendgüldenkraut und Sonnenwirbel. Und nun, zur Allerſeelenzeit, hat ſich der kleine Dorffriedhof abermals in einen Zaubergarten verwandelt. Seit Wochen ſind die Bäuerinnen mit Körben und Hacken in den Gottesacker gekommen, die Grä⸗ ber zu ſchmücken zum Feſt der Toten. Nun blühen ſchimmernd weiß und gelb die Aſtern, die Blumen des Herbſtes auf jedem Grab. Ein kleiner Garten der Liebe iſt jedes Grab. Am Allerſeelentag aber haben die Bauern die Kleider der Trauer aus den bunten Schränken und Truhen geholt. In feierlicher Prozeſſion zieht die Schar der Dorfbewohner zum Friedhof. Kerzen, Symbole ewigen Lebens, brennen flackernd auf Gräbern. Betend und ſinnend ſtehen die grobknochi⸗ gen Bauern, die verhärmten Bäuerinnen, die rot⸗ backigen Kinder bei den Gräbern, Gebete ſprechend, Zwieſprache haltend mit den Toten, Zwieſprache haltend mit Gott. nahe. Sie ſpüren: Dem Ewigen ſind ſie heute alle Einmal werden auch wir hier ruhen. Wir ſind alle Gäſte auf Erden, ſind Glieder einer großen Kette, ſind Wanderer. In dieſem Dorf der Toten ſind alle Bewohner einander gleich. Alle ſchlafen den großen Schlaf, Auch die Gräber ſind einander gleich. Jedes Bau⸗ erngrab iſt geſchmückt mit dem gleichen ſchlichten Kreuz aus dunklem Holz, darüber ſich zum Schutz ein kleines Dächlein wölbt. Keinen Prunk gibt es hier, wie es keinen Prunk im Leben dieſer Oden⸗ wälder Bauern gibt. Nur Arbeit im ſteinigen Acker, ein Leben lang. Mitten im Dorffriedhof aber ſteht das Mal deſ⸗ ſen, der den Tod überwunden. Schön iſt der Oden⸗ wälder Dorffriedhof zur Allerſcelenzeit. liche Funde in Ausſicht ſtehen, ſcheint ſich zu be⸗ wahrheiten. Eine Kolonne vom Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt, unter fachmänniſcher Leitung, konnte in den letzten Tagen wieder ein guterhaltenes Skelett aus einem Frankengrab freilegen. Das vorgefun⸗ dene Skelett ließ man über Nacht an Ort und Stelle liegen, um am anderen Tage beſondere Feſt⸗ ſtellungen machen zu können. Bedauerlicherweiſe mußte man jedoch am nächſten Morgen feſtſtellen, daß an dem Skelett Beſchädigungen vorgenommen waren, u. a. war ein Schädel zertrümmert. Um nun eine ungeſtörte Bewerkſtelligung der weiteren For⸗ ſchungsarbeiten gewährleiſten zu können, iſt von jetzt ab jeglicher Zutritt zu dem Gelände polizeilich verboten. Brief aus Lampertheim a Lampertheim, 31. Okt. In den alten Kiesgru⸗ Wormſer Chauſſee wurde im laufenden Jahre mancher intereſſante und wertvolle Fund ge⸗ Erſt im Sommer wurde ein ganzes Sam⸗ ben an der macht. melſurium ſtänden vorgefunden, der Erde ruhten. aus der Frankenzeit. Gebiet öſtlich der Kiesgrube weitere Skelet die von 1 faſt Vaſen, Schlüſſel, Meſſer vieles andere fand man neben Skeletten in Gräbern Die Vermutung, daß in dem ten und Ge 2000 Jahr geſchicht⸗ ge n⸗ Wolfsſpitzen vertreten. Die dort poſtierten Beamten ſind ange⸗ wieſen, Uebertretungen zur Anzeige zu bringen. Zu der am 20. und 21. 10. in Berlin ſtattgefundenen erſten Reichsſiegerausſtellung des für das deutſche Hundeweſen aller Raſſen, bei dem 1700 Hunde ausgeſtellt waren, war auch Herr Ad. Heß Lampertheim mit ſeinen ſechs graugewolkten Reichsverbandes Trotz ſtärkſter Konkurrenz e in hatte er, wie ſo oft ſchon, mit ſeinem wertvollen und Hundematerial glänzende Erfolge. Er errang mit ſeinen Rüden Max Maderin, offener Klaſſe, vorzüglich 1 und Reichsſieger ſowie Ehren⸗ preis. Einspaltige Klelnanzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm 85g. Stellengesuche ſe mm 4g. Tertreter bet Induſtrie⸗ und Heizungsfirmen nur nach⸗ weisbar beſtens eingeführt, zwecks Verkaufs v. 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