den enk⸗ wur⸗ 175. an⸗ ohe gang inter inem iuſes 100 Meter 7 .90 ar .15 Jer Inoleum Stt. 48 — 5 . Einzelpreis 10 Pf. 1 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen-Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ * eue Mannheimer eit hein nugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 9 3 anmheimer Generar um elger vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen geſchäftsſtelen abgebolt 225 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mittag⸗Ausgabe 5 Dienstag, 13. November 1934 145. Jahrgang Nr. 523 Seltſame Geheimnistuerei Prahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London 12. November. Ein Sonntagsblatt teilte geſtern mit, daß gegen⸗ wärtig in London Offiziere für die Saar⸗ polizei angeworben würden. Im Kriegsminiſte⸗ kium ſeien zwei Offiziere damit beſchäftigt, die ein⸗ laufenden Bewerbungen zu prüfen. Nach den Au⸗ gaben des Blattes will das Kriegsminiſterium zu⸗ nächſt aus den Reihen ehemaliger Offiziere eine An⸗ zahl von Anwärtern auswählen, die dann als höhere Offiziere Dienſt tun ſollten. Auf unſere Anfrage wurden geſtern die An⸗ gaben des„Sunday Dispatch“ von einem Beamten des War⸗Office dementiert, und auch die heutige News Chronicle“ berichtet, daß weder das Foreign Office noch das Kriegsminiſterium wüßten, wie ein ſolch bedauerliches Gerücht entſtanden ſei. Ueberraſchenderweiſe bringt die heutige„Daily Mail“ in großer Aufmachung dieſelben Angaben wie die„Sunday Dispatch“ und erweitert ſie ſogar um eine Reihe von Einzelheiten.— Es mag dar⸗ auf hingewieſen werden, daß die„Sunday Dispatch“ und die„Daily Mail“ im ſelben Verlag erſcheinen und„Dispatch“ gleichſam die Sonntagausgabe der „Daily Mail“ iſt.— Die„Daily Mail“ ſchiebt das Dementi des Kriegsminiſteriums völlig beiſeite und schreibt, daß die Rekrutierungen ganz beſon⸗ ders geheim vorgenommen würden. Eine Reihe von Nationen ſeien ebenfalls angegangen worden, Polizeitruppen zu ſtellen, hätten aber gerade unter dem Geſichtswinkel, daß eine ſolche Maßnahme von Deutſchland feindſelig aufgenommen werde, abgelehnt. Daher werde England Poli⸗ zeitruppen für die Saar ſtellen. Sowohl das Kriegsminiſterium wie auch das Foreign Office hätten ſich alle Mühe gegeben, dieſes Geheimnis nicht bekannt werden zu laſſen. Man verlange von den Bewerbern, daß ſie fließend Deutſch ſprechen und nicht mehr als 45 Jahre alt ſeien. Als Gehalt bekämen ſie 50 bis 60 Pfund monatlich, etwa 620 bis 750 Mark nach dem heutigen Pfundkurs. Dazu ſollten ſie freie Uniform und Wohnung erhalten, jedoch ſei eine gegenſeitige Kündigungsfriſt von vier⸗ zehn Tagen vorgeſehen. Ihr militäriſcher Rang ſolle auf die Polizei über⸗ tragen werden. Zwiſchen den Angaben der geſtrigen„Sunday Dispatch“ und der heutigen„Daily Mail“ beſtehen leine Differenzen in einer Reihe von Punkten. Die „Daily Mail“ iſt heute morgen etwas vorſichtiger und zurückhaltend. Während geſtern behauptet wurde, daß der Völkerbund ſowohl für Ver⸗ letzung wie auch insbeſondere im Todesfalle eine Entſchädigung an die Angehörigen zahlen werde, heißt es heute morgen, daß für dieſen Zweck ein be⸗ ſonderer Fonds geſchaffen worden ſei. Es würde eine beſtimmte Anzahl von Offisieren angeworben, wobei darauf geachtet würde, daß ſie nicht mehr im aktiven Dienſt ſeien. Ein Druck werde natürlich nirgendwo ausgeübt. Den in Frage kommenden Offizieren werde die Bewerbung privat nahegelegt. Anfragen im Anterhaus — London, 12. November. Zur Anwerbung ehemaliger britiſcher Offiziere für die Saarpolizei wurden in der Unterhausſitzung von der Oppoſition Anfragen an die Regierung ge⸗ richtet. In ihrer Beantwortung ſtellte Miniſter⸗ präſident Macdonald noch feſt, daß von etwa 20 bisher rekrutierten vormaligen Offizieren nur zwei britiſcher Staatsangehörigkeit ſeien. Die Lage ſei die, daß der Generalſekretär des Völker⸗ bundes auf Grund einer Entſchließung des Völker⸗ bunds rates vom 4. Juni den Mitgliedsſtaaten empfohlen habe, die Aufgabe der Regierungskommiſ⸗ ſion des Sagrgebietes„bei der Beſchaffung von Poli⸗ zethilfskräften außerhalb des Saargebietes“ zu er⸗ leichtern. In Erwiderung dieſer Empfehlung habe die Regierung gehandelt. Auf eine Anfrage Lans burys, ob die britiſche Regierung irgendeine Verantwortung in der Angelegenheit überno tamen habe, antwortete Mae⸗ donald: Wir haben keinerlei Verantwort⸗ lichkeit. Wenn dieſen Männern etwas zuſtößt, ſo iſt es nicht unſere Verantwortung. Wir erleichtern lediglich als Mitglieder des Völkerbundes die Füh⸗ lungnahme zwiſchen den Bewerbern und zu denen, die um eine Einſtellung erſuchen. 2 2— 2 Erklärungen Ribbentrops in London — London, 12. November. Herr von Ribbentrop, der Beauftragte des Reichs⸗ lanzlers für Abrüſtungsfragen, wurde heute nach⸗ mittag von Lordſiegelbewahrer Eden im Außenamt „Packt zu! Haltet feſt!“ Feierliche Indienſtſtellung des neuen Panzerſchiffes„Admiral Scheer Meldung des DNB. Wilhelmshaven, 12. November. Auf der Marinewerft wurde am Montag mittag das zweite neue deutſche Panzerſchiff„Admiral Scheer“ in Dienſt geſtellt. Gleichzeitig nahm die Beſatzung, die dieſes Schiff übernimmt, Abſchied von dem alten Linienſchiff„Heſſen“, das nun außer Dienſt geſtellt wird. Die beiden Schiffe lagen im Ausrüſtungshafen der Werft Heck an Heck. An Bord der„Heſſen“ befand ſich noch die alte Beſatzung, aber ſchon mit den neuen Mützenbändern des„Ad⸗ miral Scheer“. Der Kommandant, Kapitän z. S. Marſchall, hielt eine Anſprache an die Beſatzung der alten„Heſſen“, ö ie ein Rückblick war auf die dreißigjährige Tätigkeit dieſes Schiffes. Der Kommandant brachte drei Hurvas auf das alte treue Schiff aus; dann wurden unter präſentiertem Gewehr die Flaggen und Wimpel niedergeholt und die Beſatzung trat auf das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ über. Dann richtete der Kommandant eine Anſprache an ſeine Beſatzung, in der er u. a. ſagte:„Als der erſte Kommandant gebe ich dem Schiff einen Wahl⸗ ſpruch, der dem Seemanns⸗ und Soldatengeiſt ſeines Namensträgers, des Admirals Scheer, ent⸗ ſpricht; der ganze Charakter des Siegers vom Skagerrak, ſein ganzes Mannes⸗ und Soldatentum, laſſen ſich in vier harte Worte faſſen: „Packt zu! Haltet feſt!“ Wo immer wir ſtehen, wir wollen all⸗ zeit aus den Worten die Tat machen! Flagge und Wimpel unſeres neuen Schiffes ſollen niemals ohne Ehre niedergeholt werden! Mit Stolz ſehen wir auf das Hoheitszeichen am Heck unſeres Schiffes. Wir danken es unſerem Führer Adolf kanzler Adolf Hitler, dem wir in Treue zugetan: Hurra, Hurra, Hurra!“ Die Glückwünſche des Reichswehr⸗ miniſters und des Marine⸗Chefs Meldung des DN B. — Berlin, 12. November. Der Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, richtete an das Kommando des heute in Dienſt geſtellten Panzerſchiffes„Admiral Scheer“ folgendes Telegramm: „In dem Namen„Admiral Scheer“ ehrt die Reichsmarine alle Männer, Führer und Geführte, die am Tage von Skagerrak ihr He öſtes einſetzten für Deutſchlands Beſtand. Ich bin ſicher, daß die Beſatzung des Panzerſchiffes„Admiral Scheer“ ſich allezeit der hieraus entſpringenden Verpflichtung wert zeigen wird. Heil Hitler! Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg.“ Der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. e. Raeder, ſandte an Kommandant und Beſatzung des neuen Schiffes folgendes Telegramm: „Admiral Scheer, der Führer der deutſchen Hoch⸗ ſeeflotte vor dem Skagerrak, iſt für die Reichs⸗ marine, insbeſondere für die Beſatzung des Schiffes, das ſeinen Namen trägt, leuchtendes Vorbild kühner Entſchlußfähigkeit, wagemutiger Tatkraft und hin⸗ gebender Liebe zu Deutſchland. Ihm nachzueifern, ſei unſer aller Streben. Ich wünſche dem Schiff und ſeiner Beſatzung allezeit gute Fahrt und ſende Ihnen kameradſchaftliche Grüße. Heil Hitler.“ Auch Velgien vor einem Regierungswechſel Meldung des DNB. — Brüſſel, 12. November. Im Laufe des Montag nachmittag iſt es zur Ge⸗ wißheit geworden, daß das Kabinett de Brocque⸗ ville am Dienstag ſeinen Rücktritt erklären wird. Am Montag nachmittag berichtete der Miniſterpräſi⸗ dent dem König über die politiſche Lage. Der Rück⸗ tritt erfolgt, wie von verſchiedenen Seiten überein⸗ Miniſterpräſident de Brocqueville will heute mit dem geſamten Kabinett zurücktreten. ſtimmend erklärt wird, da die Regierung bei der Durchführung ihres Deflationsprogrammes, das ſie im Auguſt auf Grund eines beſonderen Ermäch⸗ tigungsgeſetzes in Angriff genommen hatte, auf per⸗ ſonelle und fachliche Schwierigkeiten innerhalb und außerhalb des Kabinetts geſtoßen iſt. Mit dem Rücktritt des Kabinetts werden auch die Sondervollmachten, die die Regierung damals erhal⸗ ten hatte und die bis Ende Januar in Kraft bleiben ſollten, aufgehoben. Den Ausſchlag für den Rück⸗ trittsbeſchluß gab das endgültige Scheitern der Be⸗ mühungen Brocquevilles, den Vizegouverneur der Nationalbank und Miniſter ohne Amtsbereich, van Zeeland, der vor einigen Wochen infolge von Meinungsverſchiedenheiten über die Kreditreform ſein Amt zur Verfügung ſtellte, zur Zurücknahme ſeiner Entſcheidung zu bewegen. Der Miniſterpräſident, der am Montag nachmit⸗ tag auch eine Beſprechung mit dem Kammerpräſiden⸗ ten hatte, will nach der Eröffnung der Kammerſitzung am Dienstag eine Erklärung zur politiſchen Lage abgeben und dabei den Beſchluß des Kabinetts, dem Der frühere belgiſche Miniſterpräſtdent Jaſpar wird als Nachfolger de Brocquevilles genannt. König den Geſamtrücktritt mitteilen. Obwohl man ſeit einigen Tagen wußte, daß die Regierung ſich in einer kritiſchen Lage befand, hat die Nachricht von dem bevorſtehenden Rücktritt des Kabinetts größtes Aufſehen erregt, zumal der Miniſterpräſident noch vor acht Tagen in einer gro⸗ ßen Rede betont hatte, die Regierung ſei feſt ent⸗ ſchloſſen, in ihrer jetzigen Zuſammenſetzung das Werk des wirtſchaftlichen und finanziellen Wieder⸗ aufbaues bis zum Ende durchzuführen. zu unterbreiten, Jaſpar genannt. PPP!!! ͤ v ßßoddddkddßddkßppfpßꝓßßGFßppfwßfßßßGPPkGkfGpßꝓßꝓäpTpPpPpPkTPPVPPVvTVTVPVPVTVVVvVGVGGGbVTVTͤVͤTVTV—ͤTV—TV—VTVWWVTT—TGBe':.::.:.:...j j jj j j/————ppj p empfangen. Die Unterredung dauerte dreiviertel Stunden. Wie amtlich verlautet, hat Herr Ribben⸗ trop keinen neuen Vorſchlag unterbreitet. Nach ſeiner Unterredung mit Eden wurde Herr von Ribbentrop von einem Vertreter des Reul⸗ terbüros darnach gefragt, ob es ſtimme, daß er die Frage einer Rückkehr Deutſch lands in den Völkerbund und in die Abrüſtungskonſe⸗ renz angeſchnitten habe, wobei er die Bedingung geſtellt hätte, daß Deutſchland von den Militär⸗ klauſeln des Verſailler Vertrages ent⸗ bunden würde. Ribbentrop erklärte, er wiſſe da⸗ von nichts, wahrſcheinlich handelt es ſich bei dem Ge⸗ rücht um ein Phantaſie⸗ Erzeugnis. Deutſch⸗ land wünſche eine europäiſche Solidarität und eine Zuſammenarbeit auf der Grundlage der Gleich⸗ berechtigung aller. Nur eine ſolche Zuſammen⸗ arbeit könne die Kriſe beſeitigen. Hitler und der von ihm geſchaffenen nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung. Unſer aller Führer und Reichs⸗ Als Nach⸗ folger Broquevilles wird der jetzige Außenminiſter Anwerbungen für die Saarpoltzei in England Der Vatikan und das neue Deutſchland Meldung des DN B. — Budapeſt, 12. November. Der Berichterſtatter großer katholiſcher Blätter, Monſignore Enrico Pucci, der gute Beziehungen zum Vatikan unterhält, äußerte ſich in einer Unter⸗ redung mit dem Vertreter des nationalen„U; Magyarſag“ eingehend über die gegenwärtige Stellung des Vatikans zum nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Er erklärte u.., der Vatikan macht niemals Politik im gewöhnlichen Sinn des Wortes. Seine Aufgabe iſt nicht die Politik, ſon⸗ dern die Religion. Der Vatikan befaßt ſich mit politiſchen Fragen nur, wenn dieſe die religiöſe Berufung des Vatikans berühren. Der Vatikan iſt weder für noch gegen den Nationalſozialismus in gleicher Weiſe, wie er niemals zu den politiſchen Bewegungen anderer Länder Stellung nimmt. Der Vatikan billigt den entſchloſſenen Kampf des Nationalſozialismus gegen den Atheismus und die Unmoral, während andere Punkte des national⸗ ſozialiſtiſchen Programms, wie die Stellung zur Raſſenfrage und zur Steriliſation, nach der Erklä⸗ rung des Papſtes nicht gebilligt werden können. Jedoch konnte dieſe Stellungnahme des Vatikans kei⸗ neswegs den Abſchluß eines Konkordats mit dem heutigen Deutſchland verhindern. In dem Konkordat ſind in gleicher Weiſe der Standpunkt des Vatikans wie auch die berechtigten Belange des deutſchen Staates berückſichtigt worden. Leider ſind jedoch in Deutſchland nicht alle Vereinbarungen des Konkordats durchgeführt worden. Auf einigen Ge⸗ bieten wurden ſogar Beſtimmungen erlaſſen, die im Gegenſatz zum Konkordat ſtehen. Jetzt aber hat ſich die Lage gebeſſert. Es beſteht jetzt die Ausſicht auf eine Einigung in vielen Fragen, in denen noch vor wenigen Monaten eine Einigung unmöglich erſchien. Zwiſchen dem Nationalſozialismus und dem Faſchismus beſteht in vielen Punkten weit⸗ gehende Uebereinſtimmung. Sowohl in Deutſchland als auch in Italien mußten die früheren katholiſchen politiſchen Parteien ver⸗ ſchwinden. Man kann ſelbſtverſtändlich nicht von Deutſchland, in dem nur ein Viertel der Bevölkerung katholiſch iſt, eine katholiſch orientierte Politik erwarten. Die Lage hat ſich in der letzten Zeit weſentlich gebeſſert und es beſteht jetzt oͤurchaus die Ausſicht auf eine Einigung zwiſchen dem Vatikan und der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Regierung. Wenn die Kirche und die Rechte der Katholiken von den Regierungen anerkannt werden, ſo werden die Ka⸗ tholiken ſich immer als treue Bürger des Staates erwetſen und gewiſſenhaft aus ihrer chriſtlichen Ge⸗ ſinnung heraus die Geſetze des Staates einhalten. Wiener Staatsbeſuch bei Muſſolini — Rom, 12. Nov. Amtlich wird bekanntgegeben: Gegen Ende dieſer Woche werden der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und der öſter⸗ reichiſche Außenminiſter von Berger⸗Waldenegg nach Rom kommen. Der Beſuch Dr. Schuſchniggs, der ſchon einmal Gelegenheit hatte, ſich mit dem Chef der Regierung in Florenz im Auguſt während der großen Manöver zu treffen, erhält diesmal we⸗ gen ſeines amtlichen Charakters beſondere Bedeu⸗ tung. Der Aufenthalt wird vorausſichtlich zwei bis vier Tage dauern. Es werden in dieſer Zeit Beſprechungen im Rahmen des italieniſch⸗ öſterreichiſchen Abkommens vom 7. Februar 1930 und der italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Proto⸗ kolle vom März ſtattfinden. Fluglinie über den Stillen Ozean Meldung des DNB. — Schanghai, 11. November. Das chineſiſche Finanzminiſterium hat mit dem amerikaniſchen Generalkonſul in Nanking ein Ab⸗ kommen abgeſchloſſen über die Einrichtung einer Fluglinie über den Stillen Ozean zwi ſchen China und den Vereinigten Staaten. Es wurde eine chineſiſch⸗amerikaniſche Geſellſchaft gebil⸗ det. Die Nanking⸗Regierung hat ſich bereit erklärt, das Kapital der Geſellſchaft um eine halbe Million Dollar zu erhöhen. Die Vereinigten Staaten ſtel⸗ len oer Geſellſchaft Flugzeuge, Flieger, Flughäfen und techniſches Material zur Verfügung. Das neue ägyptiſche Kabinett — Alexandria, 13. November. Neſſim Pa ſch a hat den Auftrag, das neue Kabinett zu bilden, au⸗ genommen. 2. Seite/ Nummer 323 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. November 198 Ernährungsfragen Meldung des DNB. — Goslar, 12. November. Die Sondertagungen des zweiten Reichs⸗ bauerntages begannen am Montag vormittag. Im„Römiſchen Kaiſer“ trat die Hauptvereinigung der Deutſchen Getreidewirtſchaft unter Vor⸗ ſitz von Reichshauptabteilungsleiter Karl Vetter zu einer Arbeitstagung zuſammen. Im Mittelpunkte ſtanden die Erörterungen über den organiſatoriſchen Aufbau und die Durchgliederung des Zuſammen⸗ ſchluſſes der deutſchen Getreidewirtſchaft. In einer Ausſprache wurden Zweifelsfragen, vor allem über die Erfüllung der Ablieferungspflicht, geklärt. Da⸗ bei wurde. feſtgeſtellt, daß trotz der geringeren Ernte dieſes Jahres die Brotgetreideverſorgung auch unter Berückſichtigung der knapperen Futtergetreideernte unter allen Umſtänden geſichert iſt. Zu gleicher Zeit fand im kleinen Saal des„Rö⸗ miſchen Kaiſer“ eine Tagung der Hauptvereinigung der deutſchen Eierwirtſchaft ſtatt. Es kamen dabei auch Fragen zur Sprache, die die ganze Ver⸗ braucherwirtſchaft intereſſieren. Wenn z. B. in der letzten Zeit darüber geklagt worden ſei, daß es ſo wenig friſche Eier auf dem Markt gebe, ſo liege das vor allem daran, daß in früheren Jahren vielfach ältere Eier als vollfriſch vor⸗ getäuſcht worden ſeien. Dieſe Möglichkeit ſeti heute durch den Kennzeichnungszwang, die Bande⸗ rolenpflicht uſw. unterbunden. Auch ſei zu bedenken, daß im Herbſt oͤie Hühner ganz beſonders ſchlecht legen. In der ſich anſchließenden Ausſprache ging deutlich der Wille hervor, die geſteckten Ziele hin⸗ ſichtlich der ausreichenden Verſorgung des deutſchen Volkes mit Eiern deutſcher Erzeugung in kürzeſter Friſt zu erreichen. Notenbankleiter⸗Konferenz in Baſel Meldung des DNB. — Bafel, 12. Nov. Der 46 Verwaltungs rotsſitzung der B33 ging am Sonntagnachmittag die übliche Vorbeſpre⸗ chung der Gouverneure voraus. Bis auf den bel⸗ giſchen Zentralpräſidenten Francqui iſt das Gre⸗ mium vollſtändig verſammelt. Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt diesmal allein ohne Finanzrat Vocke nach Baſel gekommen. Das japaniſche Mitglied Shi⸗ maſuye, der demnächſt die Leitung der Londoner Filiale der Bank von Japan verläßt, um in die Heimat zurückzukehren, hat ſeinen Nachfolger Mu⸗ nakarta mitgebracht, um ihn in den Kreis der Gou⸗ verneure und in den Verwaltungsrat der Bz per⸗ fönlich einzuführen. Zum anſchließenden Tee war auch der Präſident der griechiſchen Nationalbank, Tſouderos, geladen, der ſich mit einigen Mitarbei⸗ tern ſeit einigen Tagen zu privaten Beſprechungen mit der B33 und einzelnen Gouverneuren in Baſel aufhält. Die Ausſprache drehte ſich um die Vorbe⸗ reitung der Verhandlungsthemen für die Verwal⸗ tungsratsſitzung. In erſter Linie wurde beſprochen, wie der Dienſt der im nächſten Monat fälligen Zins rate der Vounganuleihe mit den ein⸗ zelnen Ländern abgewickelt werden ſoll. Ferner Rahm man zu den füngſten Konferenzen der Gold⸗ blockländer in Brüſſel und der Noten bankpräſiden⸗ ten der Kleinen Entente in Bukareſt Stellung. Neue Rentenbankſcheine Meldung des DN B. — Berlin, 12. November. Die Deutſche Rentenbank macht bekannt, daß ab Ende November 1934 neue Rentenbankſcheine über 50 Reutenmark(dritte Ausgabe) mit dem Aus⸗ ſtellungsdatum 6. Juli 1934 ausgegeben werden. Die neuen Scheine treten an die Stelle der bisher aus⸗ gegebenen Rentenbankſcheine über 50 Rentenmark (weite Ausgabe) vom 20. März 1925 die noch um⸗ laufenden Scheine der zweiten Ausgabe behalten aber bis auf weiteres ihre volle Gültigkeit. Meldung des DNB. — London, 12. November. Auf dem Feſteſſen, das am Montag abend vom Inſtitut für Internationale Angelegenheiten ge⸗ geben wurde, ſprach General Smuts über die gegenwärtige internationale Lage, wie er erklärte „ganz offen“. Er ſagte, wenn ich die heutige Lage in Europa betrachte, ſo bin ich tief bewegt durch die Tatſache, daß zwei Kräfte die Politik ſchaffen und bil⸗ den: die Furcht und das Minderwertigkeits⸗ gefühl. Die Gerüchte, die über einen Krieg im Umlauf ſind, ſchaffen erſt die Kriegsatmoſphäre und ſind geeig⸗ neter, einen Krieg herbeizuführen als eine andere Tatſache. Die Pazifiſten ſind am meiſten dafür ver⸗ antwortlich, daß das Angſtgefühl beſteht. Heute oder in nächſter Zukunft einen Krieg zu erwarten, iſt einfach Unſinn. Mit viel⸗ leicht einer einzigen Ausnahme iſt keine Nation heute zum Krieg bereit. Der Krieg würde die Revo⸗ lution im Innern bedeuten. Mich zu fragen, ob ich glaube, das deutſche Volk wünſche wirklich den Krieg und bereite ſich darauf vor, hieße mich fragen, ob ich glaube, daß dieſes Volk verrückter wäre, als irgend ein anderes Volk. Ich leugne nicht, daß die gegenwärtige Zeit voll Gefahren und Unruhe iſt, aber das rechtfertigt nicht dieſe Kriegsgerüchte. Smuts fügte hinzu, er köane ſich den Völkerbund nicht als Kriegsmaſchine vor⸗ ſtellen. Wie könnte man das Minderwertigkeitsge⸗ fühl beſeitigen, das den Geiſt und ſelbſt die Seele Deutſchlands vergifte? Es gebe nur ein Mittel: ihm die vollkommene Gleichberechtigung Ausmerzung von Profitjägern Meldung des DNB. — Leipzig, 11. November. Durch Beamte der Wohlfahrtspolizei iſt feſtge⸗ ſtellt worden, daß mehrere Hauſierer es unter⸗ nommen haben, große Mengen Nähgarn in den Einzelhandelsgeſchäften zu kaufen, dadurch Knappheit zu erzeugen und die Waren mit großem Gewinn im Hauſierhandel oder auf der Straße zu verkaufen. Es wird darauf hingewieſen, daß ſolche Händler, die ſich auf Koſten der Verbraucher bereichern als unzuverläſſig für den Handel mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs angeſehen werden und infolge⸗ deſſen von jedem weiteren Handel aus⸗ geſchloſſen werden müſſen. Den Händlern Maximilian Klinskofer, Leipzig⸗Volkmersdorf, Lud⸗ wig⸗Straße und Paul Auch, Leipzig⸗Lindenau, die ſich inder angegebenen Weiſe vergangen haben, iſt auf Grund von§ 20 der Reichsverordnung über Handelsbeſchränkungen vom 13. Juli 1923 der Han⸗ del mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs wegen Unzuverläſſigkeit unterſagt worden. ——— Franzöſiſches Marineflugzeug abgeſtürzt— a Drei Tote — Paris, 12. Nov. Vier Marinewaſſerflugzeuge, die bei Cherbourg zu einem Uebungsflug aufgeſtie⸗ gen waren, verirrten ſich auf dem Heimflug im Nebel. Drei Maſchinen konnten wohlbehalten ihren Stützpunkt erreichen. Die vierte geriet in Brand und ſtürzte über dem Feſtlande ab. Von der fünfköpfigen Beſatzung fanden drei Mann den Tod. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, ob ihre zwei Kameraden unverſehrt geblieben ſind oder Verletzungen davongetragen haben. Gegen Versailles, für Gleichberechtigung General Smuts hat in London„ganz offen“ geſprochen zuzuerkennen. Wenn man die franzöſiſchen Aengſte begreift und mit ihnen ſympathiſiert, muß man auch mit Deutſchland und ſeiner untergeordneten Stellung fühlen, in der es noch nach Kriegsſchluß geblieben iſt. Die Fortdauer ſeiner Lage unter dem Vertrag von Verſailles iſt eine Beleidigung für General Smuts das europäiſche Gewiſſen und eine Gefahr für den Frieden. Gerechtigkeit und Sportgeiſt fordern eine Reviſion der deutſchen Stellung. Brechen wir dieſe Ketten und machen wir den Gefangenen in einer menſchlichen und ſchicklichen Weiſe frei! Die Grundſätze des Nationalſozialismus können viel⸗ leicht anderen abendländiſchen Völkern zuwider ſein; das iſt aber kein Grund, Deutſchland nicht die internationale Gleichberechtigung duzuerkennen. f...:ſdßdßßßd yßßdß0ꝙé¼ dßdßdß0ꝙ0ꝙ0b00bꝙçꝙçꝙçꝙçꝗ/ꝗ GAA Schweres Kraftwagenunglück einer Fußball⸗ mannſchaft — Poſen, 12. November. Auf der Lanoͤſtraße bei Poſen geriet ein Laſtkraftwagen, in dem ſich eine 25 Mann ſtarke, von einem Fußballkampf zurück⸗ kehrende Fußballmannſchaft befand, ins Schleudern und ſtürzte eine ſechs Meter hohe Bö⸗ ſchung hinab. Sieben Inſaſſen wurden ſchwer verletzt; zwei von ihnen ſchweben in Lebensgefahr. Acht Perſonen kamen mit leichteren Wunden davon. Aus dem Zuge geſtürzt — Wien, 13. Nop. Ueber die Auffindung eines Schwerverletzten neben den Gleiſen der Brenner⸗ Bahn in der Nähe des Bahnhofs Mattrei wird be⸗ kannt: Der Verletzte iſt der amerikaniſche Staats⸗ bürger Iſaac Nathanael Iſaacſohn genannt Skage, wohnhaft in Detroit. Es dürfte ſich um einen Unfall durch eigenes Verſchulden handeln. In dem-Zug, aus dem der Verunglückte ſtürzte, wurden ſpäter ſein Koffer und ſein Mantel mit Reiſepaß ſo⸗ wie eine Schiffskarte von Venedig nach Bombay und eine Brieftaſche, die 40 000 ſchwediſche Kronen ent⸗ hielt, gefunden. Iſageſohn erlitt einen Oberſchenkel⸗ bruch und eine Gehirnerſchütterung. Stürme über Venedig und an der Riviera — Mailand, 12. Nov. Ein heftiges Unwetter hat die Lagunenſtadt Venedig heimgeſucht. Der Sturm jagte das Seewaſſer in die Kanäle und ge⸗ gen den St. Markusplatz, ſo daß die tiefergelegenen Teile der Stadt bald überſchwemmt waren. Der Markusplatz bildet einen einzigen See. Gondeln und Motorboote verſehen den Verkehr. An den Häuſern werden Notſtege angelegt. Auch die ita⸗ lieniſche Riviera iſt von einem heftigen Wetterſturz betroffen worden. dampfer, die Ausflügler beförderten, —— Wehrpflicht und Wehrmacht Ueber„Wehrpflicht und Wehrmacht“ bringt „Fränküſche Tages⸗Zeitung“, das Nürnberger Partei, organ, bemerkenswerte Ausführungen von Ober⸗ leutnant im Reichsheer Fritz Schnell. Darin heißt es u..: „Indem das deutſche Volk noch heute dieſez Grundrechtes beraubt iſt, ſind fünfzehn Jahr⸗ gänge wehrfähiger deutſcher Männer ohne Waffenausbildung geblieben. Fünf. zehn Jahrgänge junger Deutſcher hatten nicht Ge⸗ legenheit, den Begriff des Dienens am Volkstum in ſeiner beſten, ſozialiſtiſchen Form kennenzuler⸗ nen, und die Nation entbehrt noch immer ihres her⸗ vorragendſten Erziehungsmittels. Es iſt niemanden ein Vorwurf zu machen, wenn er während des Weltkrieges noch zu jung war, um an dem Waffengang des deutſchen Volkes teilzu⸗ nehmen. Wenn aber Angehörige der Nach⸗ kriegsgener ation, die ſich im Januar 1938 plötzlich auf den Nationalſozialismus beſannen, Frontſoldaten mit der häufigen Wendung begegnen: „Ihr habt den Krieg verloren und wir haben die Revolution gewonnen“, ſo kann das nur als ein Ergebnis mangelnden ſoldatiſchen Ver⸗ ſtändniſſes angeſprochen werden. Oder wenn eine Zeitung vor kurzem ſchrieb, daß der Weltkrieg im Vergleich zur gegenwärtigen Arbeitsſchlacht unt ein„Herbſtmanöver“ ſei, ſo kann dieſe in patentier⸗ tem Uebereifer entſtandene dumme Entgleiſung mt dem blutleeren Hirn eines ewigen Nichtſoldaten entſproſſen ſein. Er ſcheint dieſes„Herbſtmanöver“ nur aus Photographien der Etappe zu kennen. Indeſſen ſteht aber die deutſche Jugend vor den Kaſernen und begehrt Einlaß. Nur wenige können in das immer noch viel zu kleine Heer aufgenommen werden. Dieſe Jugend will hinein in die Erziehungsſtätte, wo ihrer in ſelbſtändiger Tätigkeit ein klar umriſſener Auf⸗ gabenkreis harrt, wo ſie die Mutterſprache einden⸗ tig meiſtern lernt, wo ſie in der Ausnützung dez Grundrechtes des freien Mannes unterwieſen wird, in dem Recht, die Waffen zu führen. Mehrere Schlächterläden in Stuttgart auf 8 vier Tage geſchloſſen — Stuttgart, 13. Nov.(Funkmeld. der NM) Das Wirtſchaftsminiſterium als württembergiſche Reichsüberwachungsſtelle hat die Läden mehrerer Stuttgarter Metzger meiſter vorläufig auf die Dauer von vier Tagen geſchloſſen. Eine Nachprü⸗ fung hat ergeben, daß verſchiedene Metzgermeiſter die feſtgelegten Höchſtpreiſe nicht einhalten. Hinrichtung eines achtfachen Mörders — Sofia, 13. November. In der weſtbulgariſchen Stadt Wratza wurde der achtfache Raubmörder Jor⸗ dan Michailoff durch den Strang hingerichtet. Mi⸗ chailoff hatte in den Jahren 1929 und 1930 die Be⸗ zirke Lowetſch und Wratza mit ſeinen zahlreichen Raubüberfällen und Morden in Schrecken gehalten, Mit dem Vergnügungsdampfer in den Tod — Mexiko⸗Stadt, 12. Nov. Zwei Vergnügungs⸗ ſind infolge eines heftigen Sturmes auf der Höhe der Carmen⸗ Inſel an der Küſte des Staates Campeche im Golf von Mexiko zuſammengeſtoßen. 17 Menſchen, unter ihnen auch Frauen und Kinder, ſind ertrunken DS——— Hauptſchriftleiter: Hans Alfres Meißner Perantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell: 1 B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart„Lokalen Feil Dr. Friz Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtpeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Man hein Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Maun⸗ heimer Zeitung. Mannheim K 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 36, Vittorlaſtreße e Mittag⸗Ausgabe K 12532 Ausgabe B 8808. Geſamt⸗D.⸗A. Oktober 1934, 20885 Abend⸗Ausgabe A 13 155 Ausgabe B 8303, Geſamt⸗D⸗A Oktober 1934: 21458 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückvore Heimkehr aus Sibirien 65 Von Edwin Erich Dwinger g Wir entnehmen den nachfolgenden Abſchnitt dem Roman des Dichters:„Wir rufen Deutſch⸗ Land“.(Eugen Diederichs Verlag in Jena.) Dwinger ſpricht bekanntlich auf dem nächſten Dichter⸗ abend der NS⸗Kulturgemeinde in Mannheim. Ich ſtand am Kai, als das Schiff einlief. Drei⸗ tauſend Menſchen drängten ſich am Ufer, aber ihr Gemurmel ſchien ſeltſam gedämpft, alle Geräuſche lagen gleichſam unter einem Schleier. Er lag ſo ſchwer auf der harrenden Menge, daß man ſogar die Hammerſchläge hörte, mit denen man im Hinter⸗ grund Girlanden an eine hölzerne Empore ſchlug. Es war ſo ſtill über dieſem Gewirr von Köpfen, aus dem wie eine magere Säule eine noch nackte, aber kieſenhafte Fahnenſtange in den Himmel ſtach, daß ich welther die dünne Stimme einer alten Frau ver⸗ ahm, die unabläſſig ſagte:„Ach, bitte, bitte— laſ⸗ ſen Sie mich etwas vor! Mein Sohn kommt heute Ich habe zwei in Frankreich liegen... Er iſt der Ate Meine Augen ſahen weder Land ſahen von allen Dingen nur den Schiffsbug, der immer aus ſeinem trüben Grau hervorwuchs. In wenigen Minuten würde ich ſie wiederſehen, die ich vor einem Jahr am Baikalſee verlaſſen— all meine alten Kameraden in der Armee hinter Stacheldraht, in unſerm Leidenswege zwiſchen Weiß und Rot: Schulenburg, den gertigen Aktiven, Windt, den klei⸗ nen Glatzkopf, Merkel, den ewigen Kommißler, Pro⸗ ſchow, das oſtpreußiſche Breitmaul, Fleetmann, den leidenſchaftlichen Barbier, den Küraſſier, unſern weiſen Sprichwortsmann, Hatſchek, den Artiſten Mein Herz ſchlug mir im Halſe, unwillkürlich dachte ich zurück: Während mich die Flucht in die Heimat gebracht, hatten ſie noch ein Jahr dort blei⸗ ben müſſen! Was mochten ſte noch erlebt haben, wie würden ſie die Heimkehr tragen, mußte ſie die Er⸗ kenntnis unſeres völligen Zuſammenbruchs. der erſte Anblick des gleichſam für immer geſchlagenen Deutſchlands nicht einfach umwerfen? Denn die Heimkehr eines Kriegsgefangenen, drei Jahre nach dem Ende des Krieges, war ein anderes als die Rück⸗ kehr der Felöſoldaten! Die waren gleichſam in alles Neue hineingewachſen, jene Armen aber wußten im Grunde nichts noch Meer, Nun, dachte ich ermutigend, ich werde tun, was ich vermag, um ihnen dieſes Wiſſen langſam beizu⸗ bringen, ſie ſchonend in ihr neues Leben einzuführen — aber iſt dieſ Aufgabe nicht faſt zu ſchwer für meine Jugend? Ich bin doch ſelbſt erſt zweiundzwanzig Jahre alt. An der Begrüßungsbaluſtrade marſchiert eine Muſikkapelle auf, ihre Bläſer ſtecken in grauen Windjacken mit Schwalbenneſtern. Hinter einer Phalanx von grünen Poliziſten ſteht ein rundlicher Herr, deſſen Zylinder ſpiegelnde Reflexe wirft. Er ſcheint eine Reihe von Befehlen für die Feſtordnung auszugeben, ein ganzer Haufen ſeiner Poliziſten ſchnellt hin und her, daß ihre Gummiknüppel wie kleine Schwänze fliegen. Mittlerweile ſchwillt das Gedränge ruckhaft an, vereinzelt hört man unter⸗ drücktes Schluchzen, zuweilen ſchreit ein kleines Kind — es iſt ſechs, ſieben Jahre alt, ob es den Vater jemals ſah? Die alte Frau hat ſich ſchon bis zur dritten Reihe vorgedrängt, wieder und wieder hört man ihre dünne Stimme, die unwiderſtehlich an⸗ greift:„Ach, bitte, bitte, laſſen Sie mich.. Zwei Söhne liegen.. Dies iſt der letzte..“ An der Empore ſteigt, auffällig groß, im ſchwachen Wind ſich träge bauſchend, die ſchwarzgoldene Fahne auf. Jetzt hat das Schiff die Mole umrundet, nimmt es geraden Kurs auf unſern Platz— ein mittlerer Frachtdampfer, ein alter Oſtaſienſteamer, wie es ſcheint. Am Bug ſteht eine erſtarrte Maſſe grauer Geſtalten, aus der hier und dort unverſtändlich helle, lichtblaue und grellrote Flecke leuchten. Ich ſtrenge meine Augen an, bis ſie mich brennen. Aber man kann noch keine Einzelheit erkennen, nur der Name des Schiffes läßt ſich ſchon leſen: Es ſcheint ein ja⸗ paniſcher Name, etwas mit„Maru“ am Ende. Die Poltziſten ſchreten plötzlich, wie auf ein heim⸗ liches Kommando:„Zurück!“ Als niemand folgt, ſchließen ſie ſich blitzhaft zu einer Kette, drängen ſie die Menge im Augenblick brutal zur Seite. Ein paar Männer ſchimpfen, ein halbes Dutzend kleiner Kin⸗ der ſchreit, hoch über allem ſchrillt die Stimme der alten Frau:„Was ſoll das? Erſt die Begrüßung der Regierung? Nein, erſt kommen wir. erſt kommen unſere Herzen.“ Mehr höre ich nicht, auf ein ge⸗ ſchicktes Zeichen des runden Herru fällt die Muſik⸗ kapelle ein, erſtickt die ſteigende Erregung im großen Brauſen des Deutſchlandliedes. Das breite Schiff legt knarrend an, der große Laufſteg ſeukt ſich wie ein Flügel nieder, die erſten Grauen treten taſtend auf die Planke. Gott im Him⸗ mel, ſah ich vor einem Jahr auch ſo aus? So ſpin⸗ nenhaft am Körper, ſo pergamenten im Geſicht, ſo ausgebrannt im Auge? Ein altes Bild ſchießt durch mein Hirn: Rückkehr eines Sträflingstransports aus Cayenne, aus der irdiſchen Hölle... Bei allen Engeln, gleichen ſte einer ſolchen Elendsladung nicht auf ein Haar? In Auge und Antlitz, an Kleidung und Geſtalt? Die meiſten tragen die ruſſiſchen Sol⸗ datenmäntel, viele ſtecken auch noch in den grauen Felduniformen, einzelne aber haben ſeltſamerweife alte Friedenswaffenröcke an jene lichtblauen Ulanken, die ſo kreiſchend leuchteten, jene grellroten Attilas, die ſo ſpukhaft glänzten! Und jeder trägt ein verſchnürtes Päckchen unterm Arm, die kleinen und geliebten Koſtbarkeiten des Gefangenen Mein Stand iſt nahe am Landungsſteg, beinah jedem kann ich kurz ins Geſicht blicken. Sie kom⸗ men lange nicht, die alten Freunde aus Sibirien. Erſt ganz zum Schluß nähert ſich ein Mann, der mir ſchon aus der Ferne bekannt erſcheint. Er geht ſehr ſteil, das kleine Offisiersgeſicht auffällig hart. Iſt das nicht jener, der unſer aller Halt war?„Schulen⸗ burg!“ ſchreie ich erſtickt. Aber er hört mich nicht— iſt er noch fern, in unſerer alten Welt? Ich erkenne gerade noch Windt, der klein und zappelig hinter ihm herläuft, in einer Unruhe und Erwartung, die wie eine Flamme um ihn ſteht, als etwas Unerwartetes geſchieht. Die ganze Menge, bis jetzt vom Landungsplatz zurückgehalten, bäumt ſich mit einem dumpfen Ausruf auf, ſchiebt ſich mit ſolcher Wildheit in die Poſtenkette, daß ſie im Augenblick in ſechs, acht Stücken auseinander⸗ ſpringt. Ich höre Rufe, Namen, Küſſe, die grauen Päckchen rollen polternd auf die Steine, viel kleine Kinder ſchweben plötzlich über unſern Köpfen, von grauen Männerarmen über ſich emporgehalten. Im Hintergrund ſteht der Miniſter hilflos auf der präch⸗ tigen Empore, die kurzen Arme rudern vergeblich um Gehör, das Unterkinn erzittert ärgerlich Seht dieſen Menſchen! denke ich erſtaunt, dann löſe ich mich aus der verkrampften Menge der Wei⸗ nenden, ſchiebe ich mich zähe durch die Knäuel der Umſchlungenen. Schulenburg hat ſich ſeitwärts auf einen ſtilleren Platz geſtellt, ſein Geſicht hat noch immer den Ausdruck eines Abweſenden, ſeine ſchmale Geſtalt iſt noch immer kerzenhaft geſtreckt. Neben ihm erblicke ich den Küraſſier, den treuen Neufundländer, der aufgeregt von einem Bein aufs andere tritt— als ob er jemanden erwarte, ſieht es aus. Hatſchek, dieſer wilde Prachtskerl, der immer zur Stelle war, wenn man ihn brauchte, ſitzt ſtill auf ſeinem Wanderpäckchen, im Spitzbubengeſicht einen erſchreckend kränklichen Ausdruck. Der Schwalang⸗ ſcher, den ich nach ihm erſpähe, hat eine ſtarke Frau umarmt. die eine fremde Gebirgstracht trägt, hält ſeine Hände krampfhaft auf ihrem rundlichen Ge⸗ ſäß. Windt iſt auf einmal nicht mehr zu erblicken, auch unſern Kommißknopf Merkel ſehe ich nirgends. Ich bleibe hinter einem Paar, das ſich mit einem Schluchzen in den Armen hält, wie ich es niemals unter Menſchen hörte, ſpähe lange unbemerkt zu meinen Kameraden hin. Da ſind ſie alſo! denke ich immer wieder, da ſind ſie alſo! Und Rußlands Steppenwind iſt noch an ihnen.. Und Rußlands Erde noch an ihren Füßen Plötzlich aber kann ich mich nicht länger halten, trete ich mit einem Schritt in ihren Kreis. O Friedrich Bergius erhält die Melchett⸗Medaille. Bei der Londoner Jahresfeier des von dem ver⸗ ſtorbenen chemiſchen Großinduſtriellen Lord Mel⸗ chett begritudeten Inſtituts of Fuel wurde Fried- rich Bergius, dem bekannten Heidelberger Che⸗ miker und Nobelpreisträger, die ſog. Melchett⸗Me⸗ daille verliehen. Die Ueberreichung der Medaille, die für hervorragende Verdienſte auf dem Gebiete der Brennſtoff⸗Forſchung und Technik verliehen wird, folgte durch den Herzog von Kent, den füngſten Sohn des engliſchen Königs. Die Medaille kommt damit zum zweiten Male nach Deutſchland. Die erſte Me⸗ daille wurde 1930 Kurt Rummel in Düſſeldorf verliehen. O Marinemaler Albert Wenk, der auch in Mann⸗ heim bekannte Münchener Künſter, ein geborener Badener, iſt nach ſchwerem Leiden, 72 Jahre alt, geſtorben. Er ſtudierte auf der Akademie Karls⸗ ruhe bei Prof. Schönleber und hatte ſich mit ſeinen Riviera⸗ und Capribildern wie auch mit Küſtenbildern von England einen Namen gemacht, Die bis nächſten Sonntag verläugerte Ausſtellung des M. K.„Ring“ E. V. im Mannheimer Kunſt⸗ verein zeigt Werke des Künſtlers und ſeiner Tochter Wenk⸗Braun, die als Porträtmalerin bekannt iſt. 3 2 2 Die N fang men heſuc Aber aufb groß ausg jener Bedi E ſetze reitn Lou Frag Gew Preſt Me Krei 85a ſcha 3 mal vorit tage! ſchlie zahl! hen ter man zeln, Baſe hilfe min gäng ſonn brut durf 8 Sta wach gent ** 1934 Dienstag, 13. November Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe (Nummer 523 Maunheim, den 13. November. Meder großer Baſar des WSW Die erſte Vorbeſprechung für das Feſt des.9. Dez. Mannheims großes Winterhilfs⸗Feſt, das zu An⸗ ung Dezember vorigen Jahres in ſämtlichen Räu⸗ men des Roſengartens ſtattfand, wird allen, die es beſuchten, gewiß noch in ſchönſter Erinnerung ſein. Aber auch die es in wochenlangen Vorbereitungen aufbauten und unter Einſetzung aller Kräfte zu dem großen Erfolg der Feſtfreude und Wohltätigkeit 0 talteten, denken noch der reichen Erträgniſſe irftigen geholfen werden konnte. Ein neues Winterhilfsfeſt ins Werk zu ſetzen, neue Quellen zu erſchließen und wiederum be⸗ teitwilliges Opfern zu erbitten, hieß deshalb die chung, unter der ſich geſtern die Vertreter aller in Frage kommenden Körperſchaften des Handels und Gewerbes, ſowie die Vertreter der Kunſt, Muſik und Preſſe zuſammenfanden, um vom Kreisbeauftragten Merdes namens des Winterhilfswerkes und der Kreiswalterin Frau Droes namens der NS⸗ Frauenſchaft einen erſten Aufruf zur Einſatzbereit⸗ ſchaft für den kommenden Bazar entgegenzunehmen. In einer kurzen Ueberſicht hörte man noch ein⸗ mal die verblüffenden Zahlen alles deſſen, was im vorigen Jahre geſpendet und— an den zwei Feſt⸗ tagen aufgegeſſen worden war; man hörte auch, daß ſchließlich, nach Abzug aller Unkoſten, die ja trotz zahlloser Sachleiſtungen immer noch zu decken blei⸗ hen das hübſche Sümmchen von 20 000„ dem Win⸗ terhilfswerk zugeführt werden konnte. Und man trennte ſich in dem Bewußtſein, daß jeder ein⸗ zelne das Seine zu tun bereit iſt, damit der große Baſar der NS⸗Frauenſchaft zugunſten des Winter⸗ hilfswerks 1934/35 am 8. und g. Dezember zum mindeſten ebenſoviel einbringen werde wie ſein Vor⸗ gänger. Stadtpfarrer Rothenhöfer tritt in den Ruheſtand Stadtpfarrer Rothenhöfer von der Melanchthon⸗ kirche, der ſich bei einem ſtark beſuchten Gottesdienſt von ſeiner Gemeinde verabſchiedet hatte, wurde in einer Abſchiedsfeier mit Ehrungen bedacht. Stadt⸗ pfarrer Heſſig wandte ſich in einer Anſprache an ſeinen Amtsbruder, der nach fünfundvierzigjähriger ſeelſorgeriſcher Tätigkeit in den wohlverdienten Ruheſtand tritt, um auszuführen, wie ſchwer es ge⸗ rade für einen Geiſtlichen iſt, aus dem Amt zu ſchei⸗ den. Weil man es mit Menſchenſeelen zu tun habe, falle der Abſchied eines Pfarrers beſonders ſchwer. Der Redner würdigte dann die Verdienſte, die ſich Pfarrer Rothenhöfer um die Melauchthongemeinde erworben hat, für die er ſich ſtets mit dem Ziel, Die⸗ ger der Kirche und des Herrn zu ſein, voll einſetzte. Mit dem Wunſche, daß der ſcheidende Geiſtliche einen ſonnigen Lebensabend verleben möge, ſchloß der Amts⸗ 1 055 der an ſeiner Seite neun Jahre lang wirken urfte. Kirchenrat Dekan Maler führte aus, wie ſehr Stadtpfarrer Rothenhöfer mit ſeiner Gemeinde ver⸗ wachſen geweſen ſei und wie ihm jetzt eine Laſt ab⸗ genommen werde, die er ſtets gerne getragen habe. Als Vorſitzender des Evangeliſchen Kirchengemeinde⸗ rats ſprach Stadtpfarrer Kiefer über die Baumei⸗ ſter am Reiche Gottes, die allezeit zu kämpfen hatten und deren Axbeit ſtets von Gott geſegnet worden iſt. Heute ſcheide ein gewiſſenhafter Kämpfer und wenn Kämpfer ſcheiden, dürften ſie die Gewißheit haben, daß diejenigen, die weiterkämpfen, ſtets ſich des alten Kameraden erinnern. Zuletzt kam Stadtpfarrer Rothenhöfer ſelbſt zu Wort, der betonte, daß er ſchweren Herzens von der Gemeinde ſcheide, die ihm ans Herz gewachſen ſei, daß er aber mit hoher Befriedi⸗ gung in den Ruheſtand gehe und das Pfarrhaus ver⸗ laſſe, in dem er die glücklichſten Stunden ſeines Lebens zugebracht habe. Getragen von dem Ver⸗ trauen ſeiner Gemeinde, habe er in den langen Jahren das leiſten können, was in der Gemeinde geleiſtet werden mußte. Außer den 8000 Seelen ſei nichts verhanden geweſen, als er in Neckarſtadt⸗Oſt die Arbeit aufnahm, und es mußte erſt eine Kirche geschaffen werden, die am 11. November 1923 ein⸗ geweiht werden konnte. Stadtpfarrer Rothenhöfer ſchloß mit dem Wunſche, daß der Melanchthon⸗ gemeinde recht bald ein richtiges Gotteshaus beſchert werde möge und mahnte zur Einigkeit in der Kirche. Der eindrucksvolle Abend, der durch muſikaliſche Darbietungen des Gemeindeorcheſters und des Melanchthonkirchenchors umrahmt wurde, brachte noch mit künſtleriſchem Feingefühl von Frau Matt⸗ lin⸗Bauerfeld geſungene Lieder, die von Ger⸗ trude Schmitt begleitet wurden. Weiterhin wirkte Organiſt Renſch mit. Zum erhebenden Ausklang ſpielte das Orcheſter das Niederländiſche Dank⸗ gebet. J. Aufruf an die Mannheimer Fägerſchaſt Dem Befehl unſeres allverehrten Reichsjäger⸗ meiſters gehorchend, wollen wir Mannheimer Jäger genau wie im Vorjahre unſer möglichſtes dazu bei⸗ tragen, um die Not unſer Großſtadtbevöl⸗ zwei bunten Abende, von deren Umſatz vielen Nahrung und Genuß Gewaltige Kundgebung der Reichsbetriebsgemeinſchaft 1 der DA Die Kreisbetriebsgemeinſchaft Mann⸗ heim der Reichsbetriebsgemeinſchaft J, Nahrung und Genuß, hielt geſtern abend im Nibelungenſaal eine Maſſenkundgebung ab, die ſich zu einem begeiſterten Bekenntnis zur Volks⸗ gemeinſchaft im Rahmen der Deutſchen Arbeitsfront geſtaltete. Spruchbänder an der Brüſtung der Ga⸗ lerie des mit Hakenkreuzfahnen geſchmückten Saa⸗ les wieſen auf den Zweck der Zuſammenkunft hin, die nach flotten Muſikſtücken der Kreiskapelle der PO unter Leitung des Muſikzugführers Fath mit dem Fahneneinmarſch eingeleitet wurde. Während die Fahnenabordnungen auf der Bühne hinter der Kapelle mit dem Spielmannszug Haßmann in der Mitte Aufſtellung nahmen, bildete am Fuße eine Schar Metzgerburſchen in Zunfttracht den Ueber⸗ gang zu den den Saal bis auf den letzten Platz fül⸗ lenden Betriebsführern und Gefolgſchaftsleuten. Als der erſte Vers des Liedes„Brüder in Zechen und Gruben“ gemeinſam geſungen war, begrüßte Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter Groh die Rieſen⸗ verſammlung, um zunächſt das Wort dem Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Schmidt aus Karlsruhe zu geben. Drei Dinge, ſo führte der Redner u. a. aus, ſeien es, die immer wieder veranlaßten, den Blick auf das Vergangene zu richten: 1. weil der Nationalſozialiſt immer wieder die Bilanz ziehe über das, was geweſen iſt und was heute iſt, 2. weil man ruhigen Gewiſſens, mit Stolz und freudigen Herzens Rechenſchaft ablegen können über das, was im neuen Deutſchland geleiſtet wurde, und., weil man aus der Vergangenheit lernen wolle, wie ein Volk nicht geführt werden dürfe. Bei der Durchſicht ſämtlicher Betriebsordnungen in Baden habe er ein Ergebnis erzielt, das ihn mit Freude und Stolz erfüllt. Er habe feſtgeſtellt, daß der größte Teil der Betriebsführer mit Luſt und Liebe die Betriebsordnung ausgearbeitet habe, weil ſie das nationalſozialiſtiſche Gedankengut in ſich aufgenommen haben. Entgegen der Anſicht, daß die Deutſche Arbeitsfront nur für die Arbeit⸗ nehmer geſchaffen ſei, betonte der Redner, daß es ſich darum handle, in einträchtigem Zuſammenwirken von Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaft die Volks⸗ und Betriebsgemeinſchaft zu verwirklichen. Wenn die Mehrzahl der Betriebsordnungen ein gutes Bild ergab, ſo ſeien doch noch einige darunter, die ihm nicht gefielen, weil Sinn und Zweck der Be⸗ triebsgemeinſchaft noch nicht erfaßt wurde. Wo bleibe das moraliſche und menſchliche Gewiſſen, wenn der Betriebsführer über die Verordnung des Treu⸗ händers der Arbeit, der dem Gefolgſchaftsmann einen Mindeſtverdienſt von 30 Pfg. je Stunde garan⸗ tiere, kaltblütig hinweggehe. Andererſeits müſſe der Gefolgſchaftsmann wiſſen, daß er nichts ohne ſeinen Betriebsführer ſei. Beide Teile müßten lernen, daß die Intereſſengegenſätze des einzelnen hinter den Intereſſen der Geſamtheit zurückzuſtehen haben. In dieſem Geiſte wolle man weiter arbeiten. Diejent⸗ gen, die etwa noch glauben, daß die Not des kommen⸗ den Winters zum Zuſammenbruch führen werde, würden ſich gründlich verrechnen. Solange ein Atemzug in dem heutigen nationalſozialiſtiſchen Kampfgeſchlecht ſei, würden die Geſchicke Deutſch⸗ lands von der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung beſtimmt. Ein Ziel bleibe immer vor Augen: ein Volk, ein Vaterland, ein Führer, ein Wille: Deutſchland, ein freies deutſches Volk! Als ſtarker Beifall den Redner von der Bühne ge⸗ leitet hatte, ſprach Reichsgruppenwalter Altvater aus Berlin für die Gruppe Zigarreninduſtrie. Der Redner ging von der gewaltigen Belaſtung durch die Tabak⸗ und Banderolenſteuer⸗Erhöhung im Jahre 1931 aus. Das beſte Rennpferd im Stalle des Reichs⸗ finanzminiſters ſei heute noch der Tabak. Aber wenn man dieſe Tatſache ſich vor Augen halte, ſo ſei es andererſeits nicht notwendig, daß der Staat hel⸗ fend eingreife. Die Zigarreninduſtrie müſſe dem Chaos ſelbſt ſteuern, um vorwärts zu kommen. Nach der Machtübernahme ſei für die Zigarreninduſtrie zunächſt das Tarifierungsamt geſchaffen wor⸗ den, das alle in Deuͤtſchland hergeſtellten Zigarren in die richtige Faſſonklaſſe einreihe. Wie notwendig dieſes Amt war, gehe aus der Tatſache hervor, daß 60 v. H. der in Deutſchland hergeſtellten Zigarren nicht in der richtigen Faſſonklaſſe waren. Bei einer Nachprüfung ſtellte ſich in Ober⸗ baden heraus, daß von 32 Betrieben nur 15 die tariflichen Beſtimmungen erfüllt haben. Ein großer Teil der Betriebsführer trage leider immer noch den Kampf auf dem Rücken ſeiner Ar⸗ beiter aus. Sogar das Winterhilfswerk mußte im Vorjahr in Anſpruch genommen werden, um die Zigarrenarbeiter mit ihren Familien über Waſſer zu halten. In Oberſchopfheim ſei der Fall vorge⸗ kommen. daß die Arbeiter erklärten, ihr Betrieb könne nicht mehr konkurrieren, wenn ſie ſich nicht mit untertariflichen Löhnen begnügen würden. Der Redner richtete die Aufforderung an die ver⸗ ſammelten Betriebsführer, ihre Leute zu ſchulen, damit beſſeres Menſchen material heran⸗ gezogen werde. Der letzte Berufswettkampf habe gezeigt, daß die Arbeiter der Zigarreninduſtrie am ſchlechteſten ausgebildet waren. In Kürze werde ein Lehrvertrag in Kraft treten, der für alle in die Zigarreninduſtrie eintretenden jungen Leute gelte. Man wolle aus der Zigarreninduſtrie eine wirkliche Induſtrie machen, die nicht landwirt⸗ ſchaftliche Kräfte nebenberuflich beſchäftige, ſondern handwerksmäßige Arbeiter. Man werde mit allen Mitteln, die zu Gebote ſtehen, auch die Berufskrank⸗ heit der Zigarrenarbeiter, die Tube rkuloſe, be⸗ ſeitigen. Dabei dürfe allerdings nicht der Arbeiter unterernährt ſein. Die Anordnung des Treuhän⸗ ders, der, wie bemerkt, einen Mindeſtſtundenlohn von 30 Pfennig garantiert hat, ſtehe und falle mit der Einſtellung des Arbeiters. Die Leiſtung dürfe um keinen Preis herunter⸗ gehen. Jeder, der durch Minderleiſtung den Dolchſtoß in den Rücken ausführe, werde rückſichtslos im Inter⸗ eſſe der anſtändigen Arbeitskameraden aus dem Betriebe entfernt. Deshalb verlange er pünktliche Einhaltung der Arbeitszeit. Jeder ſei ein Verräter, der auch nur ein bißchen in ſeiner Arbeitsleiſtung nachlaſſe. Andererſeits bat der Redner die Betriebs⸗ führer, für geſunde Arbeitsräume zu ſorgen, wo ſie „„ kerung mit lindern zu hel fen. Dies kann natürlich nicht in der Form geſchehen, wie es der Herr Reichsjägermeiſter als Preußiſcher Miniſter⸗ präſident für ſeine Staatsforſten verfügt hat, daß vom.—16. November ſämtliches erlegte Wild reſt⸗ los abzuliefern iſt. Wir wollen aber, jeder nach ſeinen Kräf⸗ ten, dazu beitragen, indem wir einen guten Teil des erlegten Wildes der NS⸗Volkswohlfahrt zur Verfügung ſtellen. Dabei denke ich auch an die Jagdpaßinhaber ohne Eigenjagd. Ich habe den bis⸗ herigen Schatzmeiſter des B. B. d.., Herrn Karl Hill, in Firma Hill u. Müller, N 3, 11/12, in deſſen Hand bereits die vorjährige Wildabgabe für das Winter⸗ Hilfswerk gelegt war, beauftragt, für dieſes Jahr dieſe Aufgabe wieder durchzuführen. Näheres wer⸗ den die Jäger von dem Beauftragten erfahren. Der Kreisjägermeiſter für den Amtsbezirk Mannheim Hofmann. un Der Weggang von Stadtpfarrer Fehn iſt für die evangeliſche Gemeinde Neckarau ein ſchwerer Verluſt, denn in den neun Jahren ſeiner ſeelſorgeri⸗ ſchen Tätigkeit hat es Stadtpfarrer Fehn verſtanden, die Achtung der ganzen Gemeinde zu erlangen. Ueberall erfreute er ſich großer Beliebtheit, zumal er ſehr viel zur Hebung des Gemeindelebens beige⸗ tragen hat. In einem Abſchiedsabend wurden dem ſcheidenden Geiſtlichen verdiente Ehrungen zuteil und in einer Abſchiedspredigt in der Kirche nahm Stadtpfarrer Fehn Abschied von der Gemeinde, wo⸗ bei er einen Rückblick auf ſein Wirken in der Ge⸗ meinde warf. Stadtpfarrer Fehn überſiedelt nach Karlsruhe⸗Rintheim, um dort die Pfarrei zu über⸗ nehmen. „e Seinen 65. Geburtstag begeht am heutigen Dienstag in voller Friſche Herr Wilhelm Fiſcher, G 7, 30. Wir wünſchen Herrn Fiſcher, der ſeit dem Jahre 1900 ein treuer Bezieher der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ iſt, noch viele Jahre in der gleichen körperlichen und geiſtigen Rüſtigkeit. „ Ihr zehnjähriges Arbeitsjubiläum konnte geſtern Frl. Margarete Roſt, das Faktotum des Mannheimer Hausfrauenbundes, feiern. In Treue und unermüdlicher Arbeitsfreudigkeit hat ſie den Mitgliedern Auskunft und Beratung zuteil werden laſſen. Zu jeder Zeit war ſie in der Geſchäftsſtelle zu finden, wo ſie 10 Jahre ihren Platz voll ausfüllte. Auch bei der Eingliederung des Hausfrauenbundes in die NS⸗Frauenſchaft, Abt. Volkswirtſchaft⸗Haus⸗ wirtſchaft, iſt ſie in gleicher Eigenſchaft übernommen. Zu ihrer Ueberraſchung hatten ſich die Ehrenvor⸗ ſitzende und der Vorſtand eingefunden und eine kleine Feier veranſtaltet. * Am Gefrierpunkt ſtand heute früh das Queck⸗ ſilber im Wärmemeſſer. Damit wären wir wieder einen Schritt näher dem Winter gerückt, der ſich jetzt auf der ganzen Linie bemerkbar macht. Der ſtarke Rückgang der Luftwärme wurde in erſter Linie durch die nächtliche Ausſtrahlung bei unbewölktem Himmel bedingt. In der Frühe ſtellte ſich ſtarke Nebelbil⸗ dung ein, die den Verkehr erſchwerte. Bereits geſtern früh waren die jegliche Sicht verwehrenden Gebilde durch die Straßen gewogt, wobei ſie in der Nähe des Waſſers eine beſondere Dichte angenommen hat⸗ ten. Nun gab es heute die Fortſetzung und es wird nicht mehr lange dauern, bis man ſich daran gewöhnt hat, daß die Nebelhaube über die Stadt geſtülpt iſt. Dafür leben wir ja auch in der Jahreszeit, in der ſolche Dinge keine Seltenheit zu ſein pflegen. * Die Wahl der Schöffen und Geſchworenen wird zunächſt aufgeſchoben, da, wie der Reichs⸗ und preußiſche Juſtizminiſter Dr. Gürtner mitteilt, das in Ausſicht genommene Geſetz zur Aenderung des § 40 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes, das die Zuſam⸗ menſetzung des Ausſchuſſes zur Wahl der Schöffen und Geſchworenen neu regelt, vorausſichtlich noch im Laufe des November verkündet wird. Flückes dahngſe N 19 noch nicht vorhanden ſeien, und ihrer Gefolgſchaft Gelegenheit zu geben, an den„Kraft durch Freude“ Fahrten teilzunehmen. In dem Beſtreben, eine ge⸗ waltige Gemeinſchaft zu bilden, werde man die In⸗ duſtvie auf eine geſunde Baſis ſtellen. Hatte ſich dieſer Redner feſſelnd über ein Einzel⸗ gebiet verbreitet, wobei er, wie der öftere Beifall zeigte, der Verſammlung aus dem Herzen ſprach, ſo ſetzte ſich Reichsredner der NS DA Geuſch in auf dem Parteiprogramm fußenden Ausführun⸗ gen, die einen ſtarken Eindruck hinterließen, vor⸗ nehmlich für den Nachwuchs ein, der der Garant dafür ſei, daß das Gedankengut Adolf Hitlers in die Zukunft getragen werde. Wenn allerdings, wie in der Gruppe Branntwein und Mineralwäſſer, feſt⸗ geſtellt wurde, nur 115 Lehrlinge vorhanden ſeien, weil der Lehrling 5 Pfennig mehr Stundenlohn als der ungelernte Arbeiter bekomme, dann ſei es aller⸗ dings mit dem Nachwuchs ſchlecht beſtellt. Nach der Pauſe wurden die gehaltvollen Anſpra⸗ chen durch den Reichstagsabgeordneten Wolkersdörfer aus Berlin abgeſchloſſen, der Leiter der Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft Nahrung und Genuß iſt. Er ſprach zunächſt ſeine Freude über die gewaltige Kundgebung aus, um dann ein anſchauliches Bild von der Schaffung der Deutſchen Arbeitsfront zu entwerfen. Am 6. März 1933 ſei die Verantwortungsloſigkeit durch das Führer⸗und Leiſtungsprinzip erſetzt worden. Es werde ein ewiges Ruhmesblatt in der Geſchichte des deutſchen Arbeitertums bleiben, daß Männer der Arbeit bereit waren, allem Terror zum Trotz und ſelbſt auf die Gefahr hin, brotlos zu wer⸗ den, die Ideen des Führers in die Betriebe hinein⸗ getragen haben. Die Zahl der organiſierten Mitglie⸗ der, die von der Reichsbetriebsgemeinſchaft 1 über⸗ nommen wurden, ſtieg von 121000 auf eine halbe Million bis zum 1. Dezember 1933. Die Miß⸗ wirtſchaft des Vorgängers des Redners beleuchtete der Rechenſchaftsbericht, nach dem 1931: 1019 000 Mk. und 1932: 1243000 Mk. mehr ausgegeben als ein⸗ genommen wurden. Man konnte an den Fingern abzählen, wann die letzte Reſerve trotz einem Ver⸗ mögen von etwa 5 Millionen Mark aufgezehrt ge⸗ weſen wäre, wenn die nationalſozialiſtiſche Leitung nicht gekommen wäre, die die Sparſamkeit als oberſtes Prinzip vertrat. Vom 2. Mai bis 31. Dezember 1933 konnten 1986 000 Mk. Rücklagen erzielt werden. Allein dieſe Tatſache müſſe die Augen darüber öffnen, wie man in den Jahren vor und nach der Inflation mit den ſauer verdienten Groſchen der Mitglieder um⸗ geſprungen ſei. Im Jahre 1934 habe die Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft 1 keinen Monat zu verzeichnen gehabt, an dem nicht über eine Viertelmil⸗ lion Rücklagen gemacht wurden. Im Juni waren es 406 000 Mk., im Juli 600 000 Mk. tit Stolz könne er feſtſtellen, daß ein großer Teil der Betriebsführer heute ſchon den Geiſt der Gemeinſchaft erfaßt habe. An der Spitze ſtehe das Fleiſchergewerbe, weil es von dem richtigen Manne geführt wurde. Die Fleiſchermeiſterfachſchaft ſei für alle anderen ein Vorbild. Daß der Red⸗ ner noch ſtark unter dem Eindruck einer Verſamm⸗ lung in Zweibrücken ſtand, an der er mit dem Pg. Genſch am Sonntag teilnahm, zeigten ſeine Ausfüh⸗ rungen über die Saarfrage. Hand in Hand, ſo ſchloß der Redner ſeine anfeuernden Ausführungen, wolle man das vom Führer geſteckte Ziel weiter ver⸗ folgen: allen Kameraden wieder einen Arbeitsplatz zu geben. Dabei brauche man die Mitwirkung eines jeden einzelnen. Nehme jeder den Vorſatz mit nach Hauſe, ſein Tun und Handeln ſo einzuſtellen, daß es vor dem Urteil Adolf Hitlers beſtehen könne. Die Ausführungen, die oft durch ſtarken Beifall unter⸗ brochen wurden, geſtalteten ſich zum Schluß zu einer ſtürmiſchen Kundgebung für den bewährten Führer der Reichsbetriebsgemeinſchaft. Dann ſchloß sestehwetriebsgemeinſchaftswalter Groh die eindrucksreiche dreiſtündige Zuſammen⸗ kunft mit einem Sieg Heil! auf den Führer und Volkskanzler, dem der gemeinſame Geſang des Deutſchland⸗, Horſt⸗Weſſel⸗ und Saar⸗Liedes folgte. Sch. In der Qualität und in der Ausgiebigkeit liegt die wahre Silligkeitt M D 8 4. Seite/ Num — mer 523 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. November 1934 . Mit den Mitgliedern der Volkstanzkreiſe Lud⸗ wigshafen und Speyer tanzten die Mannheimer im Saal die Geſtländer Quadrille, Gimpel, Wartenber⸗ ger, Elſäſſer Bauerntanz, Krüz König, Dölziger Mühle, Sonderburger und Annenpolka. Sie ver⸗ ſtärkten damit den guten Eindruck, den die auf der Bühne vorgeführten Tänze hinterlaſſen hatten. Zwiſchendurch erfeute das Bandonnion⸗Orcheſter den letzten 10 Monaten faſt 50 Millionen Reichsmark 151393 Teilnehmern(2,7 v..) eingetreten. NSDAP-Miffeilungen Aus vburtelamtlichen Sekauntmachungen entmsmmen O Neuoſtheim. Der Heimabend findet am Mittwoch, 14. Nov., nicht ſtatt. Deutſches Jungvolk Stamm„Heide“. Mittwoch, 14. Nov., 19 Uhr, tref⸗ fen ſich die Fähnleinführer in Feudenheim, Nadlerſtr. 30. 14. November, 20.15 Uhr, im Heim, N 4, 17, Vortrag: „Ernährung und Pflege des Kindes“. Rednerin: Fil, Dr. Weber. Berufsgemeinſchaft der Büro⸗ und Behördenangeſtellten, Fachgruppe Reichs⸗ und Länderverwaltungen. Mittwoch, 14. Nov., 20 Uhr, im Heim L 3, 3: Arbeitsgemeinſchaft 2 r N. 7 2 g Deutſches Eck. Zuſammenkunft ſämtlicher politiſchen 40 Lepra e 1 uin Karl Leiter Dienstag, 13. Nov., 19.30 Uhr, in J 5, 12.. BdM ert er 5 N 1 Lanz mit muſikaliſchen Einlagen, die ebenfalls ſtar⸗ Waldhof. Mittwoch, 14. Nov., 20 Uhr, im Loral Untergau 171 Mannheim. Führerinnenbeſprechung Beruſsgemeinſchaft der Büro⸗ und Behördenangeſtellten, ken Beifall auslöſten. Es iſt beabſichtigt, zugunſten „Mohrenkopf“, Oppauer Straße, Kameradſchaftsabend aller ſämtlicher Gruppen⸗ und Standort⸗Führerinnen ſowie Fachgruppe Verkehrsangeſtellte. Mittwoch, 14. Nov., An die Herren Vetriebsführer V 0 l 5 b 1 5 Das Geſetz über den Aufbau der Sozialverſiche⸗ 0 U en. ein erhe noth den nlermieiszuſch g rung vom 5. Juli 1934(RGBl. 1 S. 577) macht Er⸗ 92 8 l e 5. e 2 2 hebungen über die Zahl der anſpruchsberechtigten Von Gauverbandsleiter des Bundes deutſcher Mietervereine, Dr. Hoenninger⸗Heidelberg 22 7 27 2*. 5 Familienangehörigen der Verſicherten bei allen Das Bürgerli Geſe j I 1792 2 5. 499% 21 Krankenkaſſen notwendig. Um die erforderlichen l Bürgerliche Geſetzbuch kennt keinen Un⸗ erlitten haben. Dazu brachte das Jahr 1927 eine Unterlagen zu erhalten, ſind ſämtliche Tr 55 termietszuſchlag zur Miete. Auch im Ver⸗ künſtliche Hochkonjunktur, die es auch dem ärmeren e 3 1550 1 25 25 7 5 N er tragsrecht vor dem Krieg war wenig von einem Un⸗ Mieter ermöglichte, einen kleinen Zuſchlag zu ſeiner , e 100: eich zarbeits⸗ termietszuſchlag die Rede. Desgleichen wurde nach Miete zu zahlen. In der Zwiſchenzeit(nach 1929) 25 7 5 5 3 e ee N dem Krieg über zehn Jahre lang kein ſolcher in ſind die Verhältniſſe aber weſentlich andere gewor⸗ Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte it 0 5 55 i e. irgendeiner Form zugelaſſen. Das Landgericht Hei⸗ den. Dem wurde von der Regierung des Reiches 15. 1 i ie RVO delberg hat gelegentlich die Entſcheidung eines Miet⸗ dadurch Rechnung getragen, daß ſie ſämtliche Mie⸗— 33 8 faſſen. 5 erſte dies 85 855 rhebung iſt C 1 einem Vermieter ten ab 1. Januar 1932 um 10 v. H. ermäßigte 0 HHonlag, Di nach dem Stande vom 10. Oktober 1934 durch⸗ 58 zöhere 2 tete a eshalb zubilligte, weil deſſen und zwar von 120 v. H. auf 110 v. H. der Friedens⸗ Gen 12 1 6. 7034 46115 zuführen. Das Ergebnis dieſer Erhebung iſt Mieter ſeine verheiratete Tochter mit Familie bei miete. Dagegen blieb in Baden der Unter⸗ La. Aobemb. G84, 2 95 für das Finanzgebaren der Krankenkaſſen ſich. hatte. Das Landgericht führte da⸗ mietszuſchlag beſtehen. Die nachfolgenden 8 von außerordentlicher Bedeutung, denn hier⸗ mals aus, daß auch in Friedenszeiten für Unterver⸗ Jahre brachten keine Beſſerung der wirtſchaftlichen von wird es abhängen, inwieweit der einzel⸗ mietung e e kein Mietszuſchlag in Frage Lage. Auf die Scheinblüte folgte ein gewaltiger nen Krankenkaſſe zur Entlaſtung ihres eige⸗. let, da die Leiſtung des Vermieters durch Rückſchlag, eine Ernüchterung ſondergleichen im nen Beitragsaufkommens aus einer zum, grundſätzlich keine größere ge⸗ ganzen Wirtſchaftsleben. Die Verarmung der Be⸗ gegenſeitigen Laſtenausgleich der deutſchen 55 5 0 ſei. Eine erhöhte Abnützung der Wohnung völkerung nahm zu. Die Arbeitsloſigkeit ſtieg in er⸗ 5— Krankenkaſſen zu bildenden Gemeinlaſt Mit⸗ ſei dadurch nicht eingetreten und auch nicht bewieſen. ſchreckendem Maße, bis die Regierung Hitler ener⸗ 5 Ä E tel zur Verfügung geſtellt werden können. Tatſächlich wird der Gebrauchswert einer Wohnung giſch eingriff, um einer Kataſtrophe vorzubeugen. N a.* 8„ 8 nicht dadurch vermindert, daß eine kleine Familie n 5* 1 1 8 Arb Es iſt daher den Krankenkaſſen zur Pflicht gemacht einen Untermieter aufnimmt. Größere Familien Der neue Reichsmietvertrag vom Juli 1934 e 8 K and worden, mit allen geeigneten Mitteln für die ge⸗ zahlen ja auch keine erhöhte Miete. Dagegen wer⸗ kennt keinen Untermietszuſchlag.—— 9 naue Erfaſſung der Zahl der anſpruchsberechtigten den die ärmeren Bevölkerungsſchichten durch die Un⸗ Und das mit Recht! W.. 1 25. Familienangehörigen beſorgt zu ſein. Es liegt des⸗ tervermietung in die Lage verſetzt, ihre Miete pünkt⸗ d 1 1 1. l 15 n 1 met e 5 halb im eigenſten Intereſſe von Führer und Ge⸗ lich an den Vermieter entrichten zu können. Sie 1585 e 5 5 W 5500 1 ee N 35 folgſchaft, daß beide Teile die von den Kaſſen ver⸗ können auch eher eine kleinere Wiederherſtellung 1500 Her ie 1295 e 1 8 er nir, 3 den! langte Arbeit unterſtützen. auf eigene Koſten ausführen laſſen. 125 5 1 5 5 5 1 755 von kleinen Ein⸗ 5 S 9 5 Bei der Durchführung dieſer Erhebung ſind die Der Untermietszuſchlag wurde in Baden erſt 94 0 1. 1 15 e 1 5 1 5 1 Krankenkaſſen auf die Mitwirkung der Be, durch eine Verordnung vom 1. Juni 1926 und vom 5 5 8 ieee 5 4 Miete weiter 5 8 1257 5 1400 triebsführer angewieſen. Wir richten deshalb 28. März 1927 eingeführt. Die betreffende Beſtim⸗ 10 1 0 e e„. 7158 en 5 an alle Betriebsführer die Bitte, die Krankenkaſſen mung in Ziffer 2 der badiſchen Verordnung lautet: bei e de hen e e 5 1 he 75 . f 1(re i 215 5 5 f 8 8 98 den, n dieſe Volks⸗ 5 bei der Durchführung der Erhebungen in der 1„Vermietet der Mieter einer Wohnung von kreiſe in kleinere Wohnungen abwände würden? 1 5 gen d zu unterſtüzen, daß für die in Frage kommenden vier oder mehr Wohnungsräumen einzelne Räume Der Volksgemeinſchaft wäre damit nicht gedient! a m 80 225 5 15 G ſind . i n e en an Untermieter, ſo kann der Vermieter der Gegenteil! Die Nachfrage nach Kleinwohnungen dend e 6 un den betrieb zuſtändden Kiankegkahe u nden Wohnung für jeden untervermieteten Raum einen würde ins Unendliche und Unerträgliche gesteigert ö degn Fragebogen bis längſtens zum 46. Rovem»Dabals Zuſchlag von 15 v. H. ſeines Mietwerts ver⸗ und dadurch die Mieten der Kleinwohnungen in die dae urütgeſandt erden da a langen. Der Mietwert des untervermieteten Rau. Höhe getrieben, womit nichts erreicht, ſondern viel⸗ Bal Stichtag der 10. Oktober feſtgeſetzt iſt, wird gebeten, 2 35 255 2 5„* 8„ 7 rre t, 1 E viel⸗ Od π¹ινjꝗ. O nene. O na degee nt G omg S degecht ofegen 5 Frage ſolchen Mitgliedern der Gefolg⸗ mes wird in der Weiſe ermittelt, daß die Frie⸗ mehr ein großer Schaden angerichtet würde. Sende egen e geber F geen Oengs te e Walt Frage gen 4 hen Mitg ie ern er Gefolg⸗ densmiete der Wohnung durch die Zahl der Wohn⸗ Heute ſchon ertönen aus dem ganzen badiſchen telchtet o g massiger Sdasuoẽ.²! sturmtzchet norqwegt* ſchaft nicht auszuhändigen, die erſt nach dem 10. Okto⸗ 8 eteil d j 2 5 8. 5 l 5 5 8 1 dle biene megen mi dem nde bie der cen Stationen stenengen 48. Mels N zuhän i 0 i räume geteilt und der ſich ergebende Betrag als⸗ Lande die Kl ber die Erhöh der M 6 f ber 1934 in das jetzige Beſchäftigungs verhältnis ein- f f 8 Lande die Klagen über die 10 hung der ieten ten geben sie femperatur ag. Die inen verdingen arte mit gleichem di ſind. Andererſeits wird gebeten, Verſicherte dann mit der Zahl der untervermieteten Räume bei freigewordenen Kleinwohnungen. Die heutigen zul Reeresglyesu umgerechnetep Cuttäruen badiſ r e e Gefolgschaft vervielfacht wird. Die Küche zählt ſtets als Wohn⸗Verhältniſſe ſind derart gelagert, daß ein Unter⸗ 11 l. 55. 5 a raum; bewohnbare Kammern ſind als halber f 5 f nr a1 a 5 1 zählten, zur Zeit der Vorlage der Fragebogen aber W 2755 5 n e mietszuſchlag, der ja nur die ärmeren Bevöl⸗ Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle n 9 1 JJ 8 ohnraum zu rechnen; Nebenräume bleiben außer kerungskreiſe trifft, keine Berechtigung mehr f 9 W* ee e e Zu- Ansatz. Der Mieter iſt nicht berechtigt, beſitzt. Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Es ergeht Frankfurt a. M. vom 13. November: Ganz Europ ſitzen 9 75 8 1 0 Wor- Zu- 17 7 7 3 3 8 7 5. 21 5 5 1 75 1 K 7 E 5 4 2 ö 3 5 Geburtag und Wohnung aufzuführen und für den Zuſchlag von dem Untermie⸗ daher an die Regierung die Bitte, im Intereſſe der iſt von tiefem Luftdruck überzogen, ſo daß ſaſt all. 55 ö der Kaſſe znitenteiten⸗ 0 117 5155 1 a er e ee minderbemittelten Bevölkerung, den geſetzlichen gemein neblig⸗trübes Wetter, vielfach auch Nieder⸗ 11 r 8 81. 2 8 8 5 Untermietszuſchlag ab 1. Januar 1935 aufzuheben. 0 ätigkei f i Ves N T As das Mieteinigungsamt ermäßigt werden, wenn er Eine Rundfrage bei den Sete 125 Mie⸗.. 1 l be 1 1 115 5 e 175 einge für den Mieter eine Unbilligkeit enthält; dabei tervereine im Reich hatte das interessante Ergebnis 55 Teilwirbel wird vorausſichtlich m ſtch e 0 0 e 5 E f 0 8 iw. 2 1 25 775 9 5 5 8 0 0 g 1 1 Laufe jensta— er N 51 11 8 5 ind Da die Erhebungen aber letzten Endes den Zweck e Verhältniſſe des Vermieters zu daß das Land Baden wohl das einzige deutſche f 5 Dienstag„ Einfluß neh. 955 einer geſunden Beitragspolitik verfolgen und daher 3 i. f Land iſt, in dem es heute noch einen geſetzlichen Unter⸗ men. Die Geſamtwetterlage bleibt auch weiterhin 951 im Intereſſe des Betriebsführers als auch der Ge⸗ Die Regierung hat ſeinerzeit(1926/27) den Unter⸗ mietszuſchlag gibt. Auch aus dieſem Grunde iſt es unbeſtändig. 1 folgſchaft liegen, hoffen wir, erwarten zu dürfen, 1. i. den daß dem geſetzlichen Untermietszuſchlag in Ba⸗ lan daß den Kaſſen die erbetene Mithilfe gewährt wird, in der Inflationszeit größere Einbußen an ieten en ein Ende bereitet wird. 8 5 ö gumal das Ergebnis der Erhebungen von weſent⸗.ũſſ0ſ0ã d dããã ãͥͥ d ã ã⁊ ããↄ⁊ y Worgusſage ür Mittwoch, as. Nobembet 5 lichem Einfluß 1 855 künftige Beitragsfeſtſetzung Nach vereinzelter Regentätigkeit wieder bewölktes ſchutz der 2 10 ſein wird. Schillerfeiern in den Vorortsſchulen ausgeſchüttet. Insgeſamt hat ſie jetzt rund 19 000] Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, im ganzen gabe Karlsruhe, den 12. November 1934. Ir Sand peo fen deren den ſie Lehrer ud 0. i„„ beſtellt etwas milder, wechſelnde Winde. Arch 1 N 5 2 5. e 1 Re ie ſi Heil Hitler! Schüler der beiden Schulabteilungen in der neuen M e e emen en e e vorh . 5 5 N 285 g: 7 von Monat zu Mont ſteigernde Entwicklung des Neu⸗ 1. 1 gen Hon, Referent für Sozialverſicherung der Däß, Turnßalle zu einer ſchlichten Schillerfeter, die mit geſchäfts hält an. Seit Jahresanfang wurden ſchn Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Not, werd 7 e 5 er ee bace 150 Le⸗ rund 3700 Verträge in Höhe von 30 Millionen Reichs- 7/4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum Arch 5 1 4 87.. ö 4 0 7 5 2 5 7* 5 1 Plattner, M. d.„„ der Deutſchen bensbild des große. gab 995 Jagen for⸗ mark abgeſchoſſen. In dieſem Jahr iſt nochmals eine 13. Nov. 0,8 Grad; heute früh 8 Uhr + 1 Grad. Drit Arbeitsfront Süd⸗Weſt. N 0 n Wichters gab. mend! Millionenzuteilung zu erwarten. a dern Dr. Kentrup, Präſident der Bad. Induſtrie⸗ und derte der Redner auf, ſich in die Werke Schillers zu i ſchäf Same l mit 10 5.„ 3 5 Rek⸗* Die Beamtenbauſparkaſſe hat in den letzten Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November i 5. 5 5 N 8 H edachte r großen Toten, die unſer Tagen eine neue Zuteilun 0 0 5 i 7 Näher, Präſident der Bad. Handwerkskammer. Vorbild ſein müßten. Lieder, Gedichte von Schiller. i A e. 9. 10.11 12 13 Neckar- Begel 10 1. n. den Volks eee aus ſeinen Werken, vorgetragen von dem 30. Januar 1938 konnte die Kaſſe, wie wir der Sedna 1555.20.10 1..21 Mannheim 2,50 268 2 200 Pflegt den Volkstanz 5 e 15 3 1 Nes⸗Beamtenzeitung entnehmen, rund 5 Millionen Pin 30 3858137327 Feind Der 1027 gegründete Volkstanzkreis zn äfertal ſprach Hauptlehrer Klingert Mark für Beamtenheimſtätten verteilen Da ſich die] Mannheim.25.60 205.54 2,40 Plochingen!—— 8 5 55 5. l über die Jugendzeit des Dichters, wie dieſer in ſei⸗ Beamten di ſtſtellige Kaub.38.37.58.65 62][ Diedesheim. 1,20 0,90 0,0 Mannheim trat nach längerer Unterbrechung in 5 55 b. eamten die erſtſtellige Hypothek von anderer Seite 8 e„ 1 5 i 3 ner Prophetengabe in ferner Zeit ein Reich der Ein⸗ 1 f 7 i 5 Köln 4,19 1,22 1,24 1,43] 1,50 Neckarau zum erſten Male wieder vor die Oeffent⸗ bei 18 5. beſchaffen, kann die Geſamtſumme, die der Arbeits⸗ 581 55 8 heit, der Freiheit und beglückender Menſchenliebe 5 5 175 2 i lichkeit, um für den Volkstanz zu werben, der nach fe, 5 8 97 eſchaffung dient, etwa auf das Doppelte des ver⸗ 00 N o ſah umd wie er zum deutſchen Nationalhelden wurde. teil 5 5 3 5 dem Willen der Reichsregierung ſtärker gefördert 2; a 75 eilten Betrages geſchätzt werden. Auf dieſe Weiſe 5 8057 5 5 Lieder und Gedichte wurden von Schülern der ſieb⸗ dern n 55 werden ſoll. Der Führer des Mannheimer Volks⸗ t 0 5 g werden insgeſamt mehr als 200 000 Tagewerke Ar⸗ 3. 2 en Klaſſe vorgetragen, während die drei achten bei Tae 1 8 7 tanzkreiſes, Friedrich Hugger, hieß die Erſchiene⸗ Klaſſen ei 71 3 170 40% 8 eit geſchaffen Bei dem Verteilungsakt betonte der 5 5 1 3 K. einen Auftritt aus„Wilhelm Tell““ zur Dar⸗: 17 men willkommen und bat ſie, bei dieſer Feierſtunde ſtellung brachten. Ein Gedenken für die Toten be⸗ Vorſitzende des Reichsbundes der deutſchen Beamten, recht froh zu werden. Wir müßten wieder lernen, den ſchloß die Felerſtunde N[Hermann Neef, die Notwendigkeit, daß die Beamten Volkstanz richtig zu verſtehen, denn was den Bauern In F 0 5 en e it batte Hauptlehrer Hu pp in Siedlungen wohnen, die von allen Volkskreiſen be⸗ froh und glücklich macht, mache auch uns glücklich. di Ause eſtalti der Schillerf 55 über 5 bei wohnt werden Der Beamte dürfe die Fühlung mit Die einzelnen Volkstänze, wie Tamſeler Drei⸗ die alegeſtalkung der Schillerfeler übernommen bei ſeinem Volke nicht verli Shalb dür i ie einzelnen nze, 5 der in ſinniger Weiſe Lieder und Gedichte zum Vor⸗ m e nicht verlieren. Deshalb dürfe es keine geſpann, Rüpeltanz, Vingaker, Kontramarſch und trag gebracht n In feine? Anſpra he brachte Abkapſelungen durch Siedlungen nach beruflichen viele andere, zeigten, daß die jugendlichen Tänzer Rektor B 5 A Lebensbi 8 oder ſonſtigen Geſichtspunkten geben. N mit großem Eifer bei der Sache ſind, die Ausdruck. chen den Ehle n dae ensbild den großen g„ der Lebensfreude in der Bewegung iſt. Der Tanz 0 0 8 a Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im e. 5 8 e auf einen 1 99 0 5 a Deutſchen Reich betrug am 1. November 5728 394 993 8 gelaunt! 4 7 een e. 8 für den** Für rund 4000 neue Eigenheime hat die Bau⸗ gegenüber 5 574001 am 1. Oktober. Mithin iſt im JFF 1 J und für alte Ueberlieſerungen in den ſparkaſſe„Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot“ in Laufe oͤes Monats Oktober eine Zunahme von CHER GN 8. l, SSRIId TSM PFI Bf der Winterhilfe im Januar dieſe Werbeveranſtaltung polit. Leiter und Amtswalter mit Kreisleiter Pg. Dr. Soztalreferentinnen der Ringe I, II und Y am Mittwoch, 20.30 Uhr, Straßenbahner⸗Kantine, Colliniſtraße: Vor in Mannheim zu wiederholen. Rot h. 14. Nov., in D 5, 16. trags⸗ und Schulungsabend. ſcha Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 13. Nov., 20 Uhr, Unter⸗ Gruppe Schwetzingerſtabt und Almenhof. Diens⸗ 8 1 wer 1 5 8 0 a achſchaft Hausgehilfen 3 3 führer⸗Beſprechung(Amts⸗ und Zellenleiter) bei Riebel, tag, 13. Nov., 20 Uhr, gemeinſamer Heimabend im Kon⸗ 5 5 Noz Planetariumsabend für Erwerbslose Langerbtterſtr. 106. firmandenſaal der Friedenskirche. Inſtrumente mitbrin⸗ Dienstag: Sprechſtunde der Fachberater im Heim Kai 5 1 7 Neckarſtabt⸗Oſt. Sämtliche Pgg., Amtswalter der Glie⸗ gen. Eltern ſind eingeladen. 16—18 Uhr. Auskunft über alle hauswirtſchaftlichen Fra⸗ ö Am e 9955 im e wieder derungen und die Hauswarte der Zellen 1, 2, 3 und 12 Bd. 0 0 Södeh ene der Bebe 14f Er 8 20 ft i ie? 0 fen ſi 5 im S woch: rechſtunde de er erater Het ein Ermer 8 oſenal e: ſtatt, bei dem ie achfrage treſſen ich äamz tag, 17. Nov., 20.15 Uhr, im Saal der Ring II a Nord a, Sawiliche Fubrer innen des Ringes T. 18 len von 1 155 1 1 15 nach Karten ſo groß war, daß eine Wiederholung„Flora“, Lortzingſtr. 17. 5 kommen Dienstag, 13. November, 30 Uhr, zur Schu⸗ 5 5 Wie auf den geſtrigen Montag mit dem gleichen Pro⸗ 5. 0 8 14. e e 8 2 lung nach E 5, 16, Zimmer 9, 2. Stock. NS BDT fre 1 50 erde 8 10 oli iche ung im Jägerhaus, Talſtraße. Kreis⸗ ruppe Rheintor. Mittwoch 14. November 16 Uhr, 1 5 gramm angeſetzt werden mußte. Die muſikaliſchen propagandaleiter Fiſcher ſoricht 1 das Winterbtifs⸗ treten fim 1 5 1 Fachſchaften Bauingenieure und Elektrotechnik. Am Fr Darbietungen wurden ausgeführt von dem Streich⸗ werk. form auf dem K⸗5⸗Schulplatz an zur Einweihung des neuen Mittwoch, 14. Nov., 20.80 Uhr, Parkhotel, Fachſchaſts'⸗ kar quartett der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und NS⸗Frauenſchaft Heimes. Geld für Beitrag und Volksfugend⸗Programme Saen Vortrag des Oberbaurats Pg. Lang:„Die Theater und brachten Kompoſttionen für zwei Vio⸗ Achtung! Dienstag, 13. Nov., 15 Uhr, in der Ge- mitbringen. annheimer Waſſerverſorgung“.* linen, Bratſche und Cello, die den lebhafteſten Bei⸗ fall fanden. Der Kurzvortrag von Prof. Dr. Feur⸗ ſchäftsſtelle, L 4, 15, Zimmer 11, 4. Stock, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen. Deutſche Arbeitsfront Feudenheim. Mittwoch, 14. November, 20.30 Uhr, Amt für Erzieher(NS⸗Lehrerbund) Ladenburg. Mittwoch, 14. Nov., 18 Uhr, Schulungs⸗ ſtein über„Ritter und Kämpfer“ nach einer alten Deutſches Eck. Mittwoch, 14. Nov., 20 Uhr, Gym⸗ im Jägerhaus, Talſtraße, öffentliche Verſammlung. Red⸗ tagung in der Bahnhofs wirtſchaft Eß wein, Neckar⸗ deutſchen Chronik wurde wegen ſeiner humorvol⸗ naſtikrurs Liſelotteſchule. 20 Pfg. mitbringen.— Der ner: Kreispropagandaleiter Pa. Fiſcher, hauſe n. Pg. Kreisſchulungsleiter Dr. Greulich ſpricht len Schilderung ſehr beifällig aufgenommen. Ein Heimabend findet nicht am Dienstag, 13. Nov., ſondern Deutſche Angeſtelltenſchaft über das Programm der NSDAP. Tier⸗ und Landſchaftsfilm brachte herrliche Aufnah⸗ am Freitag, 16. Nov., 20 Uhr, in der Knabenfortbil⸗ Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilſen. Dienstag, men von den nördlichſten Gegenden, wo die Möven zu Hauſe ſind und der Lund, eine papageiühnliche Vogelart mit weißer Bruſt und dickem Schnabel, zu hunderttauſenden auf einſamen Bergen und In⸗ ſeln ein Gemeinſchaftsleben führt. Zum Schluß kam der Ufa⸗Tonfilm„Morgenrot“ zur Vorführung. Dieſer Film mit Rudolf Forſter als Unterſeeboot⸗ Führer führt in eindrucksvoller Weiſe das Leben der U⸗Boytbeſatzung mit ihren Leiden, Entbehrungen und Kämpfen vor Augen... dungsſchule ſtatt. Neckarſtabt⸗Oft. Mittwoch, 14. Nov., 20 Uhr, Heim⸗ abend im„Neckarſchloß“. Schwetzingervorſtadt. Mittwoch, 14. Nov., um 20.90 Uhr, Mitgliederverſammlung in den„Gloria⸗Sälen“. Strohmarkt. Mittwoch, 14. Nov., 19.30 Uhr, Gym⸗ naſtikkurs in der Liſelotteſchule. 20 Pfg. mitbringen.— Donnerstag, 15. Nov., 20.90 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im Siechenbräu, N 7(Frankenſaal). Neckarau. Mittwoch, 14. Nov., 20 Uhr, Heimabend im Lutherſaal des Ev. Gemeindehauſes. 18. Nopember, 20 Uhr, im Friedrichspark: Vortrag fällt aus. Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen. Fachgruppe Elektrizitäts⸗, Gas- und Waſſerwerke. Mittwoch, den 14. November, 20.15 Uhr, G 1, 10-11. Vortrag:„Die deutſche Kraftwirtſchaft“. Redner: Ober⸗Ing. v. Liebenſtein. Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten, Fachſchaft der Wohlfahrtspflegerinnen, Aerztinnen, Apothekerinnen. Mittwoch 14. November, 20.15 Uhr, Jugendſaol, 0 1 Nr. 10—11, Vortrag:„Das Ziel der Volkspflegerin“. Red⸗ nerin: Pg. Dr. Rocholl. 5 Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten, Fachſchaft Kindergärtnerinnen und Pflegerinnen. Mittwoch, den „Kraft durch Freude“ Fahrtenprogramm Sountag, den 2. Dezember 1934. Tagesfahrt nach Ko⸗ chendorf, Jagſtfeld, Wimpfen. Beſichtigung des Salzberg⸗ werkes. Fahrpreis einſchl. Eintritt.60 Mark. 25. 12. 34 bis 1. 1. 35.„Kraft durch Freude“ ⸗Fahrt zum Winterſport ins Allgäu(Oberſtdorf, Füſſen, Immen⸗ ſtabt). Koſten für Fahrt, Unterkunft und Verpflegung betragen etwa 30 Mark. Anmeldungen werden fetzt ſchon entgegengenommen. f rte AE VVV Ko⸗ erg⸗ ahrt ten⸗ ung hon 0 astag, 13. November 1934 Aus Baden Eine Warnung des Treuhänders der Arbeit „ Karlsruhe, 13. Nov. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſch⸗ land gibt bekannt: Ich habe mich genötigt geſehen, einen Bäcker⸗ meiſter durch das Geheime Staatspolizeiamt in Schutzhaft nehmen zu laſſen, weil er fortgeſetzt den geſetzlichen Beſtimmungen, ſowie meinen Anord⸗ nungen zuwider gehandelt hat. Gegen den betreffen⸗ den Betriebsführer wird außerdem das Ehren⸗ gerichts verfahren eingeleitet werden. Ich nehme diefen Fall zum Anlaß, ſämtliche Betriebs⸗ führer darauf hinzuweiſen und zu ermahnen, daß die geſetzlichen Beſtimmungen ſowie die Anordnun⸗ gen des Treuhänders der Arbeit unbedingt zu befolgen nd und daß gegen widerſpenſtige und unſoziale Betriebsführer unnachſichtig vor⸗ gegangen wird. Badens Architekten tagten in Pforzheim 4 Pforzheim. 12. Nov. Hier fand im Saal des Melauchthonhauſes die Mitgliederverſammlung der badischen Architekten ſtatt, zu der ſich etwa 200 Teil⸗ nehmer aus dem Lande und auch Gäſte aus Würt⸗ temberg eingefunden hatten. In ſeiner Eröffnungsanſprache betonte der Vor⸗ ſende Lang ⸗ Pforzheim, daß die badiſche Landes⸗ tagung des Bd A ein äußeres Zeichen dafür ſei, daß die Architekten in vollem Einverſtändnis mit den Männern des Staates Wegbereiter der Kultur des neuen Deutſchlands ſein wollen. Deshalb habe man ſich auch entſchloſſen, die Tagung abzuhalten in Ver⸗ bindung mit der Einweihung von Oeſchelbronn.— Der Bundesvorſitzende deutſcher Architekten, Prof. Lörcher⸗ Berlin, vertrat die Anſicht, für philo⸗ ſophiſche Betrachtungen ſei heute keine Zeit; ver⸗ langt würden nur Taten. Für den Archi⸗ tektenſtand gebe es keine Sonderrechte, ſondern nur das Recht zur Pflichterfüllung. Das neue Berufs⸗ ſchutzgeſetz zeichne dem Architektenſtande große Auf⸗ gaben, aber auch große Verantwortung vor. Die Architekten dürften in der Zukunft auf kleinere Bau⸗ vorhaben nicht verzichten da gerade in kleinen Din⸗ gen zukünftig zu geſtalten ſei. Auch das Handwerk werde gebraucht, aber auch das Handwerk müſſe dem Architektenſtande Verſtändnis entgegenbringen. Im Dritten Reich mache nicht jeder was er wolle, ſon⸗ dern was er könne. Sodann erläuterte der Ge⸗ ſchäftsſührer des BDA, Dr. Gaber⸗Berlin, im einzelnen die Beſtimmungen über den berufsſtändi⸗ ſchen Aufhau und die künftige Stellung des Architek⸗ tenſtandes in der Reichskammer der bildenden Künſte. Minterherrſchaft im Hochſchwarzwalo * Freiburg, 13. Nov. Neue Schneefälle und verſchärfte Fröſte haben im geſamten hohen Schwarz⸗ wald die Winterſtimmung wieder hergeſtellt. Auf den Kuppen und Kämmen des ſüdlichen Gebirgs⸗ teiles hat die Schneedecke ſich geſetzt und einer Reihe von Schiläufern über das Wochenende die Mög⸗ lichkeit gegeben, beſchränkte Uebungsfahrten zu unter⸗ nehmen. Vom Maſſiv des Feldberges zieht ſich eine gut geſchloſſene Schneedecke von etwa 25 Zentimeter Müchtigkeit bis zu den Waldgrenzen nieder. Wäh⸗ tend die Talzone noch völlig ſchneefrei geblieben iſt, leuchten die ragenden Schwarzwaldgipfel im ſchim⸗ mernden Weiß. Die Juhaber der Berghotels und die Gemeinden haben alle Vorbereitungen für den Auftakt der allgemeinen Winterſportſaiſon getroffen. Eine Reihe von Bahnſchlitten und Raupenſchleppern ſteht zum unmittelbaren Einſatz für ſämtliche Höhemzufahrtsſtrecken bereit. Die höchſtgelegenen Schwarzwald⸗Gaſtſtätten haben bereits die erſten Fremdenanmeldungen für die Weihnachtszeit er⸗ halten, woraus auf das frühzeitige Intereſſe für den — im Gebirge geſchloſſen werden mn. * Karlsruhe, 10. Nov. Dieſer Tage iſt auch das Dadenkontor der Nordiſchen Geſell⸗ ſchaft gegründet worden. Die Leitung hat Reichs⸗ ſatthalter Robert Wagner inne, Geſchäftsführer iſt Preſſechef Schmid Ein Vorſtand mit Prſönlich⸗ keiten der Partei, der badiſchen Städte, aus Wirt⸗ ſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft wird noch berufen werden. In einer öffentlichen Kundgebung wird die Nordiſche Geſellſchaft in einigen Wochen erſtmals in Karlsruhe vor die Oeffentlichkeit treten. Ir. Ladenburg, 13. Nov. In der evange⸗ liſchen Gemeinde Ladenburg⸗Neckarhauſen gab es einen Wechſel. Der Pfarrvikar Stöhrer wurde als Pfarrer nach Fahrenbach verſetzt. Die freigewordene Stelle wurde durch Pfarrverwalter Friedrich Karcher aus Rheinbiſchofsheim in Nek⸗ karhauſen beſetzt. Brief ats der Landeshauptstadt Arbeitshochbetrieb am Rheinſtrand— Rege Neubautätigkeit in der Stadt TL. Karlsruhe, 13. Nov. Die Badeſaiſon am Karlsruher Rheinſtrand iſt zwar längſt vorüber, aber dennoch herrſcht hier vom frühen Morgen bis in den ſpäten Abend hinein Hochbetrieb. Ueberall wird hier gearbeitet und Hun⸗ derte fleißiger Hände regen ſich da um den Bau der neuen Rheinbrücke bei Maxau. Schon vor Knielin⸗ gen beginnen die Arbeiten. Jäh und ſteil fällt das Hochgeſtade des Rheins zur Ebene. Und hier unten, wo ehedem ſich grüne Wieſen ausbreiteten und viele Obſtbäume ſtanden, iſt nun ein einziges Sand⸗ meer geworden. Schon ſieht man die erſten fertigen Unterführungen, ſchon iſt die Aufſchüttung des neuen Bahndammes beendet und über den Sandrücken laufen die langen mit Bauſtoff beladenen Lorenzüge hin und her. Am Rheinſtrand ſelbſt vermißt man das frühere Zollhaus, es wurde abgeriſſen und an ſeiner Stelle liegt ein großer Werkplatz: hier klingt die Melo⸗ die der Arbeit beſonders lebhaft auf. Ganz in der Nähe wird mit großen Kiesmaſſen das Vorgelände für die neue Brücke aufgeſchüttet. Ueberall am Ufer ſtehen Bauhütten, eine eigene Transformatoren⸗ ſtation ſichert die Kraftverſovgung und überall er⸗ heben ſich Holz⸗ und Eiſenmaſten, Markierungstafeln und Warnungszeichen. Gerade in dieſen Tagen wurde mit einem entſcheidenden Bauabſchnitt be⸗ gonnen: der Strompfeiler— mitten im Rhein— wurde erſtellt. Auf der Pfälzer Seite herrſcht dasſelbe Leben und Treiben. Daneben aber rollen nach wie vor, noch über die alte Brücke, tagsüber viele Per⸗ ſonen⸗ und Güterzüge, zahlloſe Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagen und kommen und gehen Hunderte von Fußgängern. Bald aber werden wir dieſes„Warten“ nicht mehr kennen, denn die neue Rheinbrücke iſt be⸗ reits im Entſtehen. Wurde bisher in der Hauptſache nur am Rande der Stadt gebaut, ſo vor allen Dingen in den Stadt⸗ teilen Rüppur und Daxlanden, ſo kann man jetzt auch eine rege Umbau⸗ und Neubautätig⸗ keit in der Stadt ſelbſt feſtſtellen. Vielfältig ſind hier die Regungen und Momente, aus denen der ſteghafte Aufbauwille der Landeshauptſtadt erſichtlich wird. In der Südweſtſtadt erſtand ein neuer Wohn⸗ komplex und dieſer Tage konnte auch der Mieter⸗ umd Bauverein, der einen großen Wohnblock an der Ecke Meidinger⸗ und Kriegſtraße erſtellt hat, in An⸗ weſenheit des Oberbürgermeiſters ſein Richtfeſt be⸗ gehen. In beſonders feierlicher Weiſe wurde jetzt das Richtfeſt am Neubau der Markuskirche in der Weſtſtadt begangen. Um eine weitere Arbeitsbe⸗ ſchaffungsmöglichkeit zu bieten, genehmigte der Stadt⸗ rat die Neuherſtellung der Scharnhorſtſtraße. Dieſe Arbeit umfaßt ü 8000 Arbeitsloſen⸗Tagwerke und gibt hundert verheirateten Familienvätern auf die 8 von mindeſtens ſechs Monaten Arbeit und rot. cee. Die Stadt Ludwigshafen gibt Rechenſchaft er. Ludwigshafen, 12. November. Die Stadt Ludwigshafen konnte in ihrem 75 jährigen Werdegang nicht wie alte rheini⸗ ſche Schweſterſtädte, etwa Köln und Mainz, Jahres⸗ und Jahrhunderteringe um einen inneren Kern her⸗ um anſetzen. Und doch ſcheint ſich die Entwicklung, wie wir in unſerem Jubiläumsgeleite darzutun ſuchten, nach organiſchen Wachstumsgeſetzen mit einer gewiſſen Folgerichtigkeit und Stetigkeit zu vollziehen. Daß jedenfalls die Gemeindeführung ſolchen Grundſätzen gerecht zu werden ſucht, beweiſt der neu herausgekommene Verwaltungs⸗ bericht für das Jahr 1933. Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius ſtellt dieſem vom Statiſtiſchen Amt abgefaßten Rechenſchaftsbe⸗ richt einen kurzen bis Ende September 1934 reichen⸗ den Geſamtrückblick voraus. Dieſer betont den Erfolg der auf finanzielle Geſundung gerichte⸗ ten Anſtrengungen der Stadtverwaltung: zum er⸗ ſtenmal ſeit 1928 konnte der Haushalt wieder ausgeglichen werden. Allerdings war zu die⸗ ſem Behuf eine rückſtichtsloſe Droſſelung des Perſo⸗ nalaufwandes notwendig; ſie ermöglichte eine Her⸗ abſetzung der Beſoldung von rund 8 Mill. Mark auf nicht ganz 6 Mill. Mark, wovon nur 1 Million auf die geſetzlichen Kürzungen entfällt. Aber auch die Arbeitsloſigkeit wurde be⸗ kämpft: die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen und ſonſtigen Unterſtützungsempfängern ging in dieſem Jahr um etwa ein Drittel zurück. Die zur Arbeits⸗ beſchaffung aufgenommenen Reichs⸗ und Landes⸗ darlehen in Höhe von 2,3 Mill. Mk., ſind wertſchaf⸗ fend angelegt. Zur Verringerung der Wohnungs⸗ not wurde das Siedlungswerk eifrig fortgeſetzt, be⸗ ſonders oͤurch Förderung der Patenſchaftsſiedlung; weiter konnten als Beginn einer Kleinwohnungs⸗ kolonie 24 Wohnungen erſtellt werden. Von ſoßzialen das Stadtoberhaupt zum Schluß die Senkung der Bürgerſteuer um 200 v. H. Aus den Verwaltungsberichten der einzelnen Aemter ſei herausgehoben, daß bei Ausfertigung der Urkunden zum Nachweis der ariſchen Abſtam⸗ mung das Abſchreiben der ſehr unleſerlichen fran⸗ zöſiſchen Regiſtereinträge aus der Zeit vor 1813 beſondere Schwierigkeiten bot. Erwähnens⸗ wert iſt auch die Feſtſtellung der Abteilung Stra⸗ ßenbahn: Das Betriebsergebnis weiſt einen Rück⸗ gang um 10 v. H. auf, während der Anteil Ludwigs⸗ hafens an den mit Mannheim gemeinſchaftlich zu tragenden Betriebskoſten nur eine Minderung um 3,1 v. H. erfuhr. Die Barabführung der Stadt Mannheim an Ludwigshafen zur Deckung der Un⸗ terhaltungskoſten hätten 78,4 v. H. weniger als im Vorjahr betragen. Verhandlungen mit Mannheim ſeien bisher ohne Ergebnis geblieben. Der 10⸗ Pfennigtarißf, der auf Betreiben der Stadt Lud⸗ wigshafen am 1. März eingeführt wurde, erzielte eine Mehrbeförderung im März von 19,3, im April 12 v. H. Perſonen, jedoch ergab das im März nur eine Einnahmeerhöhung von 2,8 v.., im April ſo⸗ gar eine Minderung von 3,8 v. H. Bemerkenswert ſcheint auch die Klage der Abtei⸗ lung Wohnungsfürſorge: die Aufhebung des Woh⸗ nungsmangelgeſetzes bedeutete eine erhebliche Lok⸗ kerung des Mieterſchutzes. Die Stadtverwaltung konnte den ausgeſetzten Familien nur mit Notun⸗ terkünften dienen. Wegen der Schwierigkeit der Un⸗ terbringung derartiger Mieter wurde wiederholt verſucht, eine Wiedereinführung der Woh⸗ nungszwangswirtſchaft, wenigſtens in be⸗ ſchränktem Umfang, zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Die übrigen Verwaltungsmitteilungen ſind im weſentlichen ſchon in den Stad tratsverhandlungen anläßlich der Haushaltsberatung bekanntgegeben Maßnahmen zur Entlaſtung der Bürger erwähnt l worden. FEPPCCCTCTCbCTbTCbCTbTbTbTbTbTbTbTPTGTéb'TkTb0bꝙb0ébbkbkékéTbkPTPTPT'bTPbkbkbkb'''''bkbkbkbkbkbkbvbvbv—vVvVvVTVVvVvVVvVTVPTVTVvVvVTvVvTVTVTVk'VvVk'pk'!'!'!'!'!'!'!';!;!;;;;....;..ꝛ·ů·ů·ů·ů·ů·ů˖ꝛ''... L. Großſachſen, 13. Nov. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung wurde hier Karl Schmitt, Sohn des Landwirtes Ph. Schmitt, durch Dekan Philipp als Vikar eingeſegnet und in ſein neues Amt eingeführt. Der junge Vikar hat eine Stelle in Waldkatzenbach erhalten.— Die Gemeinde hat den Bau einer Tabakwiegehalle beſchloſſen. Ein Teil der Koſten wird von den Antragſtellern, den Tabakbauern, erſetzt.— Der Gemeinderat be⸗ ſchloß, das dritte Feldbereinigungsverfahren nicht durchzuführen. za⸗ Weinheim, 13. Nov. Die ſeit 10 Tagen zur Erholung in Weinheim weilenden Saarländer ſind wieder in die Heimat zurückgefahren. Zahlreich fand ſich die Bevölkerung beim Abſchied auf dem Bahnhof ein. Ueber die Aufnahme bei den Wein⸗ heimer Familien ſprachen ſich die Saardeutſchen außerordentlich lobend aus. I. Wiesloch, 8. Nov. Der Geflügel⸗ und Kaninchen zuchtverein veranſtaltete im„Erb⸗ prinzen“ eine Geflügel⸗, Kaninchen⸗ und Tauben⸗ ſchau, auf der 54 Kaninchen, 80 Hühner und 43 Tau⸗ ben ausgeſtellt waren. Mit Ehrenpreiſen wurden hiervon ausgezeichnet: 6 Kaninchen, 7 Hühner und 3 Brieftauben. Ferner kamen noch eine ſtattliche Anzahl von erſten, zweiten und dritten Preiſen zur Verteilung. Durchweg wurde nur gutes Zucht⸗ material zur Schau geſtellt. ., Wieſental, 18. Nov. In geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit konnte hier Landwirt Hieronimus Groß ſeinen 81. Geburtstag begehen. L. Baiertal, 13. Nov. Bei dem hier durchgeführ⸗ ten Preiskegeln konnte im Mannſchaftskegeln der Kegelklub„Rolle“ Baiertal mit 279 Holz den 1. Preis vor„Gut Holz“ Altwiesloch mit 275 Holz und „Alle Neune“ Sandhauſen mit 271 Holz erzielen. Die Einzelſieger waren: Heinrich Gaberdiel(Wies⸗ loch), der frühere badiſche Bundesmeiſter, Wilhelm Schweikert(Altwiesloch) und Joſef Falter(Nuß⸗ loch). Sehr ſchöne Preiſe wie Ballonrad, Regula⸗ tor uſw. bildeten einen ſtarken Laziehungspunkt. 9. Aus der Pfalz Kraflrad gegen Perſonenwagen Zwei Mannheimer ſchwer verletzt * Oggersheim, 12. November. In der Nacht zum Sonntag fuhr 500 Meter oberhalb der Pfuhlgrube der aus Mannheim ſtammende Kraftradfahrer Fiſche r, aus der Richtung Bad Dürkheim kommend, auf einen auf der rechten Straßenſeite ſtehenden Perſonen⸗ wagen aus Flomersheim auf. Die Beifahrerin, die ebenfalls Mannheimerin iſt, ſtürzte und zog ſich eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu. Fiſcher wurde in die Rückwandſcheibe des Autos geſchleudert und er⸗ litt dabei am Kopf und im Geſicht erhebliche Schnitt⸗ wunden. Beide Verletzte wurden ins Städtiſche Krankenhaus Ludwigshafen gebracht. Von den Ju⸗ ſaſſen des Perſonenwagens, der zur Vornahme einer kleinen Reparatur kurz angehalten hatte, wurde nie⸗ mand verletzt. Der Wagen wurde leicht, das Kraft⸗ rad ſchwer beſchädigt. Brautpaar von rückſichtsloſem Kraftfahrer überfahren Der Bräutigam tot— Der Wagenlenker geflüchtet * Scheidt(Südpfalz), 13. November. In den frü⸗ hen Morgenſtunden ereignete ſich auf der Straße von Scheidt nach Freckenfeld im pfälziſchen Grenzgebiet ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Der aus Freckenfeld ſtammende 22jährige Landwirt K. Bauer war mit ſeiner Braut auf dem Heim⸗ weg von der Kirchweih in Scheidt nach ſei⸗ nem Heimatdorf. Er ging Arm in Arm mit ſeiner Braut, als von hinten ein Kraftfahrzeug auf beide auffuhr. Die Wucht des Zuſammenſtoßes war ſo ſtark, daß die Braut in den Straßengraben geworfen wurde. Bauer kam unter den Kraftwagen und wurde auf der Stelle getötet. Der Kraft⸗ wagenlenker fuhr, nach Zeugenausſagen, trotzdem er den Unfall bemerkte, in raſender Geſchwindigkeit wei⸗ ter und flüchtete. Bisher konnte der rückſichtsloſe Kraftfahrer noch nicht ermittelt werden. Die Staats⸗ anwaltſchaft Landau weilte am Tatort um die Ermitt⸗ lungen aufzunehmen. Die Braut des Getöteten kam mit dem Schrecken davon. * Speyer, 12. November. In Königshofen ſtarb im 66. Lebensjahr die Oberweichenwärters⸗ gattin Dorothea Wiesmann, die Mutter des im Jahre 1924 in Speyer von den Separatiſten ex⸗ mordeten Freiheitskämpfers Ferdinand Wiesmann. eee Was hören wir? Mittwoch. 14. November Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.45: Nach⸗ richten.—.00: Frühkonzert.—.30: Gymnaſtik.— 10.00: Nachrichten.— 10.15: Schulfunk.— 10.45: Die Waſſerſpiele der Villa'Eſte.— 11.00: Allerlei Soldaten. Lautenlieder von H. Löns.— 11.15: Funkwerbungskonzert.— 11.30: Sozialdienſt für die Saar.— 11.45: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Saardienſt, Nachrichten.— 13.15: Jetzt unter Palmen(Schallpl.).— 15.15: Tante Näle er⸗ zählt.— 15.30: Tierſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Morſen.— 18.15: Kurzgeſpräche.— 18.30: Du ſollſt nicht knödeln. Lehrſtück.— 19.00: Guten Appetit. Ein Fein⸗ koſtabend.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Unſere Saar.— 20.35: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation. Volksmuſtk und Volkslied.— 21.00: Leichte Orcheſtermuſtk. — 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Alte frohe Heimat. Liederabend.—.15: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Nachrichten.—.35: Morgenmuſik.—.40: Kinder⸗ gymnaſtik.— 10.15: Gorch Fock, der Dichter der See.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik für die Arbeitspauſe.— 13.00: Didel— dum — dum Schallpl.).— 15.15: Kinderliederſingen.— 15.40: Die Spinnerin.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.90: Zwiegeſpräch mit einem Bulgaren über das neue Deutſch⸗ land.— 18.20: Kulturarbeit im deutſchen Frauenwerk.— 18.35: Zeitfunk.— 19.00: Perlen deutſcher Volkslieder.— 21.00: Herbſtzeitloſe(Schallpl.).— 22.30: Wir und die Sterne.— 23.00: Unterhaltungsmuſik. Sageolꝛaleucleꝛ Dienstag, 13. November Nationaltheater:„Lohengrin“, Oper von Richord Wagner, Schülermiete A, 14.30 Uhr.—„Das Muſikantendorf“, Luſtſpiel von Heinz Lorenz, Miete C, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors; 20.15 Uhr 2. Lichtbildervortrag der Reihe„Das Weltbild der Naturwiſſenſchaften: Raum, Zeit, die Grenzen des Univerſums“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Aniverſum:„Herr Kobin geht auf Aben⸗ teuer“.— Alham bro:„Da ſtimmt was nicht“.— Schauburg:„Maskerade“.— Pal aſt und Glo⸗ rita:„La Paloma“.— Capitol:„Eine Frau ver⸗ gißt nicht“.— Scala:„Die Stimme der Liebe“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung: Gemälde von Fronz Huth, Weimar, Badiſche Schlöſſer. Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. 8g cle —. 5 4 5 5 östliche Mitte 5 5 Schönfzeltspflege lervorragend in der Wirkung gs schmackvolf in der Ausstattung. Für Vorbildliche Güte und Reinhbeff bürgt das Qudlitäöfs- Zeichen — 74 Parfum M.6017. 0. Tosca- Eau de N M 85-4 20 Creme M.20,.60 Puder M 1002.00„Seife M.25 Haarwasser M2.—,.50 5 Brillantine M.50 6. Seite Nummer 523 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Opfertag des deutſchen Fußballſports Der 21. November, im ganzen Deutſchen Reich als Buß⸗ tag geſetzlicher Feiertag, iſt Opfertag des deutſchen Fußballſportes für das große Winterhilfswerk für das deutſche Volk. In allen deutſchen Gauen und Städten treten Auswahl⸗ und Vereinsmannſchaften einander gegenüber. In Berlin kämpft die deutſche Nationalelf gegen Berlins Stadtwannſchaft, der reichshauptſtädtiſchen Intereſſe auslöſt. Groß iſt auch das Programm im Reiche. Alle 16 Gaue marſchteren in ihren Bezirken und Kreiſen, bis hinunter zum kleinſten Ort, auf, um dabei zu ſein, wenn es heißt, im Fußballſport die Bekundung zur Volksgemeinſchaft dar⸗ zutun. Beſonders die Treffen einiger Städtemannſchaften ragen aus dem großen Programm heraus. So ſpielen in München die beiden bayeriſchen Fußballhochburgen Mün⸗ chen und Nürnberg ⸗ Fürth gegeneinander. In Mann⸗ heim ſtoßen Mannheim und Frankfurt auf⸗ einander, Halle mißt die Kräfte mit Magdeburg, Stettin empfängt eine ſtarke Nachwuchsmannſchaft Berlins, Ham⸗ burgs Gauliga⸗Auswahlmannſchaft ſteht der Vertretung von Schleswig⸗Holſtein gegenüber, mit Braunſchweig und Hannover treffen ſich zwei alte Gegner aufs neue, Breslau entſendet eine zweite Mannſchaft nach Schweidnitz, führt aber gleichzeitig daheim eine Begegnung der Auswahl⸗ ſpieler von Nord und Süd durch. Auch unſere deutſchen Brüder an der Saar wollen nicht zurückſtehen, wenn es heißt, für die Aermſten unſeres Volkes zu opfern: Eine Bezirksmannſchaft der Saar hat die Vertretung der Pfalz zum Gegner. Neben dieſen herausragenden zweifellos die ganze deutſche Fußballgemeinde in ihren Bann ſchlagen, gibt es überall eine große Anzahl von Spielen von lokaler Bedeutung, die gerade dadurch einen beſonderen Reiz haben, daß meiſt alte ſportliche Gegner ſich gegenüberſtehen. Auch der letzte von den 13 500 deut⸗ ſchen Fußballvereinen tritt am Bußtag auf den Plan, alle ſind da, um das große Winterhilfswerk zu fördern. Einige Zahlen ſollen dieſen Umſtand beweiſen: Der Gau 9 hat 288 Vereinskämpfe in allen größeren Städten Weſtfalens. In Oſtpreußen treten in allen Kreiſen die Auswahlmann⸗ haft eine Begegnung, die in Fußballgemeinde allerſtärkſtes Veranſtaltungen, die ſchaften der Spielgemeinſchaften gegeneinander an. Der Gau 6(Mitte) führt 48(01) Städteſpiele durch. Pommern meldet 40 Spiele, meiſt Städteſpiele oder Begegnungen der Kreismannſchaften. Auch der Gau 4 wartet mit 50 reprä⸗ ſentativen Treffen auf, davon ſind 23 Städteſpiele. Der deutſche Fußballſport marſchiert am Bußtag geſchloſſen auf, um zu helfen. Getreu dem Aufruf des Reichsſportführers werden die Freunde dieſer großen deutſchen Volksſportbewegung zu den Kämpfen eilen, um das ſchöne Werk zu einem vollen Gelingen zu bringen. 30 Fahre deutſcher Turner Joſef Günther, geboren im Jahre 1870 in Ladenburg, kam in dem Jahre 1895 nach Heddesheim und trat dem damals ſchon beſtehenden deutſchen Turnverein bei. Nicht lange hat es gedauert, ſo hatte Günther mit dem damaligen Gauturnwart Schmitthelm und dem Haupt⸗ lehrer Winter in Heddesheim einen weiteren Verein, und zwar die Turngenoſſenſchaft, gegründet. Gün⸗ ther, der in früheren Jahren auf allen Turnfeſten als Ste⸗ ger hervorging, war außerdem lange Jahre noch als Vor⸗ ſtand tätig. Gemeinſam mit ſeinem älteſten Sohne haben beide in den Jahren 1923/24 an dem Zuſammenſchluß der hieſigen Vereine regen Anteil. Sein Sohn, der in damali⸗ ger Zeit Schriftführer war, hat es mit dem Vorſtand der Turngenoſſenſchaft Lie ger in vortrefflicher Weiſe verſtau⸗ den, die Brücken zu ſchlagen und ſo den Zuſammenſchluß zu bewirken. Günther iſt heute wieder in den Kreis der Vereinsfüh⸗ rer eingetreten und wird weiterhin für das Werden und Gedeihen der Deutſchen Turnerſchaft wirken. Vor fünf Jahren wurde ihm der Ehrenbrief der Deutſchen Turner⸗ ſchaft überreicht und vor kurzer Zeit erhielt ex die goldene Ehrennadel der D. Die Spiele der Vezirksklaſſe TV. 46— Di. Lindenhof 913 Im vergangenen Jahr war es die Da., die den Turnern beinahe einen Strich durch ihre Meiſterſchafts⸗ rechnung gemacht hätte. Heuer hat ſich die Lage weſentlich geändert. Die Jugendkraftler ſind weit von der letzt⸗ jährigen Form entfernt und die Turner ſind gerade dabei, richtig in Schwung zu kommen. Nach den anfänglichen Mißerſolgen und Umſtellungen hat ſich die Mannſchaft end⸗ lich gefunden und weiſt eine reſpektable Form auf. Dies mußten heute zu ihrem Leidweſen die Jugendkraftler er⸗ fahren. Mit 319(:4) konnten die Turner auf dem Platz einen unerwartet hohen Steg landen. Jahn Neckarau— TV. Seckenheim:7(:4) Seckenheim kam auf dem Platz von Jahn Neckarau zu dem vorausgeſagten Siege. So leicht und einfach, wie man es einerſeits erwartete und andererſeits das Ergebnis be⸗ ſagt, ging es aber nicht. Wohl waren die Gäſte bei der Pauſe mit:4 im Vorteil, aber nach dem Wechſel kamen die Platzherren bis:4 heran, und da hätte es leicht einen Umſchwung geben können. Nachdem ſich aber Seckenheim unter Führung Gehrs wieder gefunden hatte, war es doch um die Neckarauer geſchehen. TV. Friedrichsfeld— Polizei⸗Sportverein 3115(:8) In Friedrichsfeld hatte es der Tabellenführer der Mann⸗ heimer Staffel nicht ſchwer, zu den Punkten zu kommen; fehlten doch beim Platzverein neben dem Torwart beſon⸗ ders Niſt. Der Erſatzmann zwiſchen den Pfoſten war aber auch nur Erſatzmann, ſo daß die Poliziſten ziemlich mühe⸗ los zu den Punkten kamen. Das Spiel hatte kaum be⸗ gönnen, waren die Gäſte ſchon:0 in Führung. Poſtſportverein— MTG.:6(:8) Damit kein Sonntag ohne Ueberraſchung vergeht, leiſtete ſich die Mr. den Scherz, gegen die Poſt nur unentſchieden zu ſpielen. Wenn man noch dazuzählt, daß Treiber Platz⸗ verweis erhlelt, ſo iſt dieſes Unentſchieden eher als eine Minuspartie denn als ein Gewinn zu werten. Dabei hatte die MTG. noch viel Glück, fiel doch der letzte Treffer, der den einen Punkt rettete, in der wegen Zeitverluſt ein⸗ gelegten Verlängerung. „Sp. Vg. 07— TV. Rheinau:10 In Neuoſtheim war Rheinau zu Gaſt. Ueber das Spiel konnte nur das Ergebnis mit:10 für Rheinau in Er⸗ fahrung gebracht werden. Am den Handball-Pokal Badens Manuſchaft gegen Bayern Zu dem Handball⸗Pokalſpiel gegen Bayern am Sonntag auf dem VfR⸗Platz in Mannheim wurde folgende badiſche Mannſchoft aufgeſtellt: Nohr (Ketſch) Eppel Leiberich (beide Ketſch) Rutſchmann Schwöbel Keilbach (Waldhof)(Weinheim)(Ketſchſ Zimmermann Gund Spengler Herzog Fiſcher (Woldhof)(Ketſch)(beide Waldhof(VfR) Erſatz: Engelter(Waldhof).. — Champion der frauzöſiſchen Flachreunreiter wurde in dieſer Saiſon H. Semblat mit 84 Siegen bei 530 Ritten. Den zweiten tz nimmt A. Rabbe mit 73 vor G. Du⸗ ſorez mit 70 Siegen ein f Die Rabball⸗Weltmeiſter Schreiber ⸗Blerſch vom RV Germania⸗Wanderluſt Frankfurt holten ſich bei einem Radball⸗Turnier in Hannover den Großen Radball⸗Preis von Hannover mit 6 Punkten vor Taube⸗Hannover(4.) und Falke⸗Stellingen(2.). Die beutſchen Farben bei dem am 16. und 18. November auf der Kopenhagener Winterbahn zum Austrag kommen⸗ den Radländerkampf Deutſchland gegen Dänemark werden Richter, Engel, Steffes, Merkens, Lorenz, Ehmer und Rieger vertreten. Trainer G. Becker, der frühere Leibſattelmeiſter des Kronprinzen, iſt in Karlshorſt nach langem ſchwerem Lei⸗ den geſtorben. Der deutſche Seglertag Der deutſche Seglerverband hielt erſtmalig nach der Einigung des geſamten deutſchen Segelſports am Sams⸗ tag im Berliner Preußenhaus ſeinen Verbandstag ab. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten eröffnete die Tagung mit einer Rede, in der er nach einem Rückblick auf das vergangene Jahr eingehend auf die Erziehung der Jugend zum Sport einging. Er würdigte die Bedeu⸗ tung der Kieler Woche, beſonders in außenpolitiſcher Hin⸗ ſicht, und forderte eine beſonders gründliche Vorbereitung dieſer Veranſtaltung für das nächſte Jahr. Sodann eröff⸗ nete er die Tagung. Nach dem Dank an von Tſchammer und Oſten und einem Treuegelöbnis auf den Führer und Reichskanzler gab der Verbandsführer einen längeren Bericht über die Verbandstätigkeit im abgelaufenen Jahr. Die Hauptauf⸗ gabe für das kommende Jahr ſei die Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele 1936. Es wurde eine neue Klaſſen⸗ einteilung vorgenommen, wonach es in Zukunft 6 Gruppen giht. Das Meiſterſchaftsprogramm wurde erweitert und für jede Klaſſe ein beſonderes Segelrevier beſtimmt, eine Maßnahme, die jedoch noch nicht endgültig iſt. Im Anſchluß gab dann der Reichsſportführer die Ver⸗ ſicherung, daß die Zuſammenarbeit des Sports mit SA und Ha bis zum Frühjahr eine befriedigende Regelung gefunden haben wird. Als einziger der vier vorgeſehenen Vorträge wurde der von Dr. Lubin us⸗Kiel über„Deutſchlands Stel⸗ lung im internationalen Segelſport“ gehalten, in dem der Redner der Hoffnung Ausdruck gab, daß nach den in dieſem Jahr gemachten Erfahrungen mit den Olympia⸗ klaſſen Deutſchland bis 1936 ſo gerüſtet ſei, daß der Kampf mit den beſten anderen Nationen erfolgreich aufgenom⸗ men werden könne. Vollblut-Verſteigerung in Hoppegarten Die geräumige Verſteigerungshalle des Union⸗Klubs in Hoppegarten erwies ſich am Freitag faſt als zu klein, um alle die Intereſſenten zu faſſen, die zur großen Vollblut⸗ Verſteigerung gekommen waren. Dieſer voraus ging eine Hengſte⸗Schau, in der Pferde vorgeſtellt wurden, die hinſichtlich ihres Körperbaus und ihrer Gangart für die Verwendung in der Landespferdezucht geeignet erſcheinen. Von den ſechs mit Preiſen ausgezeichneten Hengſten wur⸗ den drei von der Preußiſchen Geſtütsverwaltung angekauft, und zwar der Weinberger Farneſe für das Geſtüt Brauns⸗ berg, der alte Parademarſch für das Geſtüt Raſtenburg und der gute Steepler Spreewald für das Geſtüt Celle. Die drei weiteren Preisträger waren Edelknabe, Lateran, Kavalleriſt. Anſchließend begann dann die Verſteigerung, bei der von 124 angemeldeten Pferden allerdings nur 59 in den Ring kamen. Dieſe 59 Pferde brachten einen Geſamterlös von 61730 Mk., ſo daß ſich ein Durchſchnitt von 1046 Mk. ergibt. Die Käufer ſetzten ſich aus den verſchiedenſten Schichten der Bevölkerung zuſammen; neben Rennſtall⸗ beſitzern und Züchtern traten auch Gutsverwaltungen u. a. als Bieter und Käufer auf. Alles in allem erbrachte die Verſteigerung den deutlichen Beweis, daß es mit unſerer Vollblutzucht erfreulicherweiſe wieder aufwärts geht. Den höchſten Preis von den im Ring verſteigerten Tieren brachte mit 3800 Mk. Janina, eine dreijährige Schimmelſtute von Graf Ferry a. d. Jane Pierney, die Frhr. v. ö. Bottlenberg wohl weniger zur Ausnutzung auf der Rennbahn als zur Zucht— Janina iſt eine Halbſchweſter der guten Weinber⸗ ger Janus und Janitor— erwarb. Eine Mutterſtute, die von Caligula a, ö. Tullamore ſtammende Tiara, brachte mit 3100 Mk. den zweithöchſten Preis. Käufer dieſer Stute war der rheiniſche Züchter P. Mülhens. Mit je 2700 Mk. wur⸗ den zwei Zweijährige bezahlt: die in Waldfried gezogene Grolle nie und die Siſyphus⸗Tochter Clary. Mehr als 2000 Mk. erzielten dann nur noch zwei Pferde: der drei⸗ jährige Harald und der zweijährige Wallenſtein⸗Sohn Le⸗ wall. Zahlreiche Pferde wurden freihändig verkauft, wäh⸗ rend der erſtklaſſige vierjährige Blitz bei einem Gebot von 7000 Mk. zurückgezogen wurde. Zehn Stuten wurden von der Zuchtkommiſſion angekauft. Dienstag, 13. November 1934 Für die feſtliche Eröſſnung der Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin liegt jetzt das Programm in allen Einzelheiten feſt. Danach wird ſich dieſes Ereignis zu einer Feier ge⸗ ſtolten, die niemand vergeſſen wird, der ihr beiwohnen kann. Sie gliedert ſich in eine Veranſtaltung im Berliner Luſtgarten und am Nachmittag in die eigentliche Eröff⸗ nnugsfeier im iſchen Stadion, wührend der Abend dieſes Tages, der 1. Auguſt, durch ein Feſtſpiel ausgefüllt wird. Der Vormittag ſteht im 3 auf allen Spielplätzen der Re rer auf die Bedeutung des dann ſportliche Wettkämpfe au t. Die Sieger werden um die Mittagsſtunde im Luf verſammelt, wo ſich auch das Internationale Olympiſche Comitee einfindet, um bei dieſem Feſtakt zugegen zu ſein. Während dieſer Ju⸗ eichen der Jugend die auptſtadt durch ihre Füh⸗ s hingewieſen wird und gendfeier, die im Luſtgarten zwiſchen Schloß, Dom und Altem Muſeum ſtattfindet, trifft der Fockelläufer aus Olympia ein. Er entzündet mit ſeiner Fackel einen im Luſtgarten aufgeſtellten Altar, der dann ſo lauge brennt, bis die letzte Laufſtrecke, die ins Stadion führt, beginnt. Inzwiſchen hat ſich die Berliner Jugend zur Spalier⸗ bildung auf der großen via triumphalis aufgeſtellt, die vom Berliner Schloß Unter den Linden durch das Branden⸗ burger Tor über den Adolf⸗Hitler⸗Platz zum Reichsſport⸗ feld führt. Als Gaſt der Reichsregierung fährt das JOc nach gemeinſamem Imbiß im feſtlichen Zug dieſen Weg hingus zum Stadion. Zu gleicher Zeit werden die Kämp⸗ fer vom Olympiſchen Dorf zum Reichsſportfeld geleitet. Man rechnet bet einer Beteiligung von etwa 50 Nationen mit rund 3500 Aktiven, dazu einigen tauſend Vorführungs⸗ Mannſchaften, Sportſtudenten und olympiſchen Jugend⸗ mannſchaften. Der Anmarſch der nicht im Olympiſchen Dorf untergebrachten Sportlerinnen, die im Studentenheim des Reichsſportfeldes wohnen, der Ruderer, die in Grünau untergebracht ſind, der Jugend, die in Zeltlagern in der Nähe des Reichsſportfeldes wohnt, und aller derer, die in Maſſenunterkünften untergebracht ſind, iſt ſo geregelt, daß ſie zwiſchen 15 und 16 Uhr auf der Feſtwieſe weſtlich der Deutſchen Kampfbahn eintreffen und dort Aufſtellung neh⸗ men. Auch die 100 000 Zuſchauer, die für die Eröffnungs⸗ feier erwartet werden, müſſen um dieſe Zeit ihre Plätze in der Deutſchen Kampfbahn eingenommen haben. Dann folgt die eigentliche Eröffnungsfeier, für die die en Satzungen einen beſtimmten Ablauf vorſchrei⸗ en. Pünktlich 16 Uhr hält das Internationale Olympiſche Comitee, deſſen Mitglieder durch die goldene Kette mit dem olympiſchen Zeus kenntlich ſind, in feierlichem Zuge ſeinen Einmarſch in die Deutſche Kampfbahn, deren blumen⸗ geſchmückter Innenraum ſonſt völlig leer iſt. Die Herren nehmen ihre Plätze in der Ehrenloge ein, nur der Vor⸗ ſtand verweilt am Eingang, um den Führer und Reichs⸗ konzler zu empfangen, der an der Spitze der Reichsregie⸗ rung erſcheint, um dem Olympiſchen Protokoll gemäß die Eröffnung vorzunehmen. Sobald der 9 8 ſeinen Platz in der Loge betreten hat, beginnt vom Führerturm weſtlich de Stadions die Olympiſche Glocke zu läuten. Von ihren Klängen geruſen marſchieren nun die olympiſchen Teil⸗ nehmer in vorgeſchriebener Reihenfolge der Staaten in den Innenraum ein. An der Spitze morſchiert Griechenland, in dank⸗ barer Würdigung dafür, daß ſeine Ahnen die Olympiſchen Spiele des Altertums geſchaffſen haben. Dann folgen in der Reihenfolge des deutſchen Alphabets die übrigen Nao⸗ tionen. Deutſchland ſelbſt als gaſtgebendes Land bildet den Schluß. Einmal wird die ganze Laufbahn umſchritten, dann ſtellen ſich die Mannſchaften im Innenraum neben⸗ Die Vorſchlußrunde um den Sibberſchild des DH hatte am Sonntag eine ſtottliche Anzahl auswärtiger Manmſſchaſten wach Mannheim gelockt, die die günſtige Ge⸗ legenheit, gleichzeitig gegen die Manheimer Hockeyvereine Spiele guszutragen benutzen wollten. Der Rahmen für den Silberſchildkampf war daher groß angelegt und der Tag hätte zu einer großen Propaganda für den Hockey in unſerer Rhein⸗Neckarecke werden können, wenn nicht der Wettergott einen rch die Rechnung gemacht hätte. Dir ſtrömende 9 Vormittag ließ jedoch die ge⸗ fauten f len urd es war ſaſt ein Wunder, daß das Silberſchildſpiel ſelbſt bei Sonnenſchein ausgetragen wurde. Immerhin konnten verſchiedene Spiele am Samstag⸗ und Sonntagnachmittag durchgeführt werden, wobei die Mannheimer Vereine zu ſchönen Er⸗ folgen kamen. Bereits am Samstagnachmittag trafen am Flugplatz der Vf R mit den Stuttgarter Kickers zuſammen. Der Kampf, der einen ſehr intereſſanten Verlauf nahm, endete unentſchieden:4, womit beide Mannſchaften zufrieden ſein konnten. Die Gäſte ſtellten eine ausgeglichene Mann⸗ ſchaft ins Feld, die der Mannheimer Elf überraſchend harten Widerſtand leiſtete. Der Bfiſt zeigte zeitweiſe das überlegene Spiel. Sehr gut waren Krebs in der Vertei⸗ digung, Baumonn als Mittelläufer und der linke Flügel Binger⸗Heiler im Sturm. Die Tore ſchoſſen Binger, Heiler(2) und Mohr. Vor dem Silberſchildſpiel trafen ſich die beiden Schü ⸗ lermannſchaften von MT und Germania wobei Germania als die ſchußkräftigere Elf zu einem knappen:1⸗Siege kam. Auf beiden Seiten ſah man gute Leiſtungen, ein gutes Zeichen für den Mannheimer Hockey⸗ Nachwuchs. Ein wahres Schützenfeſt ſeierte die MTG am Sonntag. nachmitbag gegen den TV 61 Kafſerslautern. Die Gäſte, die bisher einige beachtliche Erſolge gegen gute Gegner zu verzeichnen hatten, waren der ausgezeichnet aufgelegten Elf der MTH in keiner Beziehung gewachſen. Vor allem vor der Pauſe war das Gäſtetor ſtändig unter Druck und durch ſchönes Kombiwationsſpiel fielen 6 Tore, ohne daß das MTG⸗Tor ernſtlich bedroht wurde. Nach Wiederbeginn ſpielte die Mc allerdings reichlich ſorglos, ſo daß die Gäſte das Ehrentor erzielen konnten. Erſt gegen Schluß drehten die Mannheimer wieder etwas auf und ſtellten durch 3 weitere Tore das Ergebnis auf 911. Der Klubkfampf endete mit:1 Punkten und 17:2 Toren für die MTG. 2. Mannſch.:1, Damen:0. Winterturnier des Mannheimer Schachklubs Am 8. November eröffnete der Mannheimer Schach⸗ klub, der nun mit zu den größten Vereinen ſeiner Art in Deutſchland zählt, ſein diesjähriges Winterturnier. Die Neueinführung eines Meiſterturniers neben den traditionellen 4 Klaſſen iſt diesmal noch nicht durchgeführt; als vorbereitende Maßnahme dazu rückten die bisherigen Spitzenſpieler der unteren Klaſſe als Teilnehmer in die nächſihöhere Klaſſe auf, und ſo ergibt ſich nach unten hin eine ſpürbare Entlaſtung in den Teilnehmerzahlen. 85 Meldungen ſind insgeſamt abgegeben worden, eine Zahl, die deutlich zeigt, daß das Intereſſe am Tur⸗ nierſchach ſtetig wächſt. Die 1. Klaſſe weiſt infolge des Aufrückens mehrerer erprobter Kräfte aus der bisherigen 2. Kbaffe die ſtattliche Zahl von 15 Teilnehmern auf. ie beiden letztjährigen Spitzenreiter Huſſong und Lau⸗ ter bach, ferner Dr. Meyer und noch einzelne aus⸗ . zämpen können zwar nicht mit von der Partie ein, aber das verſammelte Feld wird ſich zweifellos ein ſpannendes Rennen liefern, bei dem ſicher mancher „Außenſeiter“ eine Ueberraſchung bringen wird. Die 279 voriten ſtammen natürlich aus dem kampfbewährben „Stall“ der bisherigen 1. Klaſſe. In erſter Linie ſind wohl der mehrmalige Klubmeiſter B. Müller, der in letzter Zeit mächtig nach vorn gekommene Heinrich und der große Taktiker Fleißner zu tippen. Aber auch Dr. Schandalik und Dr. Staeble ſtehen mit in vorder⸗ ſter Reihe. Den übrigen Teilnehmern: Glas, Hart⸗ mann Hönig, Kaemmer, Knörzer, Küchner, Nonnenmacher, Patzſchte, Sotta und Wolber dürfte zur Eroberung der Tabellenſpitze noch etwas an Turniererfahrung in Theorie und Praxis fehlen, aber ein gewichtiges Wort in der Entſcheidung mitzuſprechen, dazu ſind die meiſten in der Lage. Im übrigen iſt Prophezeien bekanntlich immer ein undankbares Unberfangen! Die 2. Klaſſe hat 20 Bewerber um die Siegeskrone an⸗ gemeldet: Laufer, Ad. Kohl müller, Mantel, H. Frei, H. Walter, Berlinghof, Fr. Kohl⸗ müller, Mittelſtädt, Blümmel, u 8, Walter, E. Schmid, Moog, G. Mayer Wiß nat, Gutjahr, Rabeneick, Zett und Walden berger. Die 3. Klaſſe mußte, da ſie 27 Nennungen aufweiſt, in 2 Gruppen geteilt werden. Gruppe A: Mutſchler, Pfeuffer, Späth, Gemming Liebich, Lützenbürger, Braun, Im 8 Rieſinger, Scheeder, Pfeifer, Krotz, Tomſon und Lenk. Gruppe B: Kempf, W. Fuchs, L. Frey, Schnepf, Wie⸗ derrorh Meinzer, Beilke, F. Müller, Falter, riener, Heger, Junghans, Albert und Wirges. Die 4. Klaſſe: Herd, Sommer, R. Beck, Wild, K. Fritz, Herkelvauh, Krauſe, Walckhoff, Lay, v. Szomoggyi, L. Mayer, Manſar, Wieland, Breunig, Emig, Röchner, Storz Friedmann Lainbacher, Egger, Dehus, Debach und Scholl, alſo 28 Teilnehmer. W. L. Wie die Olympischen Spiele in Berlin eröffnet werden Vom Altar in Luftgarten zum Reichsſportfeld einander auf. Der Vorſitzende des Organiſationskomiteez verlieſt eine kurze Anſprache und bittet den Führer und Reichskanzler, die Spiele zu eröffnen. In dieſem Augen⸗ blick erſcheint von der Heerſtraße her der letzte Mann des Fackelſtaffellaufs mit dem brennenden Feuer, erklettert den Dreifuß und entzündet die Olympiſche Flamme. HGleich⸗ zeitig ertönen die Fanfaren vom Olympiſchen Turm, eine Salutbatterie gibt ihre Kanonenſchüſſe ab, die weiße Olym⸗ piſche Flagge mit den 5 verſchlungenen Ringen ſteigt am Fahnenmaſt empor, die Brieftauben flattern auf, um die Nachricht vom Beginn der 11. Olympiſchen Spiele zu ver⸗ breiten. Die Olympiſche Hymne begleitet dieſen Weiheakt Dann treten die Fahnenträger aller Nationen im Halh⸗ kreis zuſammen, mit ihnen das JOc und das Organifa⸗ tions⸗Comitee. Es folgt die Eidleiſtung, womit die Er⸗ öffnungszeremonie beendet iſt; die Mannſchaften verlaſſen nun in der gleichen Reihenfolge unter Marſchklängen den Innenraum. Am Abend dieſes Toges findet in der Deutſchen Kampf, bahn ein Feſtſpiel ſtatt, deſſen Abſchluß Beethovens 9. Symphonie bildet. Schillers„Freude ſchöner Götter⸗ funken, Tochter aus„Elyſium“, beſchließt ſomit nach den Klängen ewiger Melodien den Tag der Eröffnung der Olympiſchen Spiele. Die Stadt Berlin ſelbſt wird am Abend in ein Flammenmeer getaucht ſein. Die einſtmals ſo erfolgreich durchgeführte Veranſtaltung„Berlin im Licht“ wiederholt ſich in vergrößertem Ausmaß, ſo daß die aus allen Teilen Deutſchlands und der Welt herbeigeeil⸗ ten Beſucher der Spiele gleich am erſten Tag ein unver⸗ gleichliches Schauſpiel des Feſtes und der Freude erleben. Olympiſche Siegerehrung: der Name wird eingemeißelt Wie viele andere Dinge, ſo wird bei den Olympischen Spielen 1986 in Berlin auch die Siegerehrung, die an und für ſich durch die olympiſche Satzung genau vorgeſchrieben iſt, eine kleine, aber beſonders feſtlich ſtimmende Neuerung enthalten. Die im Protokoll vorgeſchriebene Einzeichnung der Sieger im Olympiſchen Stadion wird nämlich ſofort vorgenommen. Während noch die Plakette durch den Vor⸗ ſitzenden des JOcC überreicht wird, während die Fahne des Landes, dem der Sieger angehört, om Maſt emporſteigt und die Muſik die Nationalhymne der ſiegreichen Nation ſpielt, wird vor den Augen der Zuſchauer der Name des Siegers durch einen Steinmetz in die hierfür beſtimmte Fläche am Weſtportal des Stadions eingemeißelt. Olympia-Prüfungsſchwimmen in Braunſchweig Die Olympia⸗Prüfungskämpſe des Gaues Niederſachſen, die im Braunſchweiger Stadtbad durchgeführt wurden, brachten ausgezeichnete Leiſtungen der Jugendſchwimmer, Leider kam es durch das Fehlen von Fiſcher und Heibel nicht zu den erwarteten Kämpſen. Leiſewitz⸗Honnoper legte ſomit auf die 100 und 200 Meter Kraul Beſchlag, die er in:02 bzw.:27,83 gewann. Ernſt Küppers(Bre⸗ men 85) befand ſich wieder in glänzender Form und ſſegte über 100 Meter Rücken in:10,2. Auf der 400⸗Meter⸗ Kraulſtrecke entpuppte ſich in Dreger(Bremiſcher S) ein neues Talent. Seine Zeit von:30, iſt weſentlich beſſer als die des Siegers der Herrenklaſſe. Auch ſein Klubkamerad Freeſe erzielte in der Jugendklaſſe in 11:00, für die 800 Meter eine anſprechende Zeit. Im Kunſtſpringen war Europameiſter Leo Eſſer⸗Wolfen⸗ büttel natürlich eine Klaſſe für ſich, doch kom ihm Dall⸗ meier ⸗ Osnabrück mit verſchiedenen blendenden Sprün⸗ gen ziemlich nahe. Auswärtige Hockeygäſte in Mannheim In Ludwigshafen hatte der Tc den H Ch zu Gaſt. Obwohl die Heidelberger für ſämtliche Spieler der Silberſchildmannſchaft Erſatz eingeſtellt hatten, komen ſſe doch zu einem ſicheren:1⸗Sieg. TC konnte ſich mit den ſchlechten Boden verhältniſſen nie vertraut machen mußte zudem der Torwart erſetzen und unterlag glatt gegen die kombinierte Heidelberger Elf. Es zeigte ſich dabei daß die Heidelberger eben über ſo gute Erſatzkräfte verfügen, daß es ihnen auch einmal möglich iſt, auf ihre beſten Spieler zu verzichten. Deulſchlanos Hockey ⸗Elf für den Kampf gegen Belgien Der Obmann des Spielausſchuſſes des Deutſchen Hockey⸗ Bundes, Dettmar Wette(Köln], hat nunmehr die deutſche Hocken⸗Mannſchoft, die am kommenden Sonntag in Berlin; Dahlem den Länderkampf gegen Belgien beſtreitet, wie folgt aufgeſtellt: Waruholtz (Harveſtehude Hamburg) Wiesner Dr. Siede (beide Leipziger SC) Gerdes Keller Jako (Münchener Sc)(Berliner HG)(Leipziger S6) Mehlitz Müller Scherbarth 1 Meßner (BSW 92)(Berl. Sc)(BSV 92)(Berl. Sc)(Bee Erſatz: Herting(Berliner SC), Kleimgeiſt 920 1 Rueckert, Lichtenfeld(Berliner SV 92). Schiedsrichter ſind Liegeois⸗Belgien und Rein berg ⸗ Hamburg. Es iſt möglich, daß der Sturm noch einigen Aenderun⸗ gen unterworfen wird, feſt ſteht allein die Mitwirkung vo Kurt Weiß auf Halblinks. Schi-Film Aus der Welt des Schiläufers“ Es wird hiermit auf den heute Abend von den Mann⸗ heimer Sportgeſchäften Engelhorn u. Sturm, Hill u. 1 zur Vorführung kommenden Film„Aus der Welt de Schiläufers“ nochmals hingewieſen. Der Film, der wun⸗ ſchöne Aufnahmen vom Schilauf zeigt, ſchildert Schifohrten im Rieſengebirge und herrliche Abfahrten. Bauten⸗ un Stimmungsbildern. 8 b Der zweite Teil bringt Bergbilder, das ume training des Schiläufers mit Gymnaſtik, Waldlauf 1 Uebungen auf Schirollen, intereſſante Fachbilder vo Schigerät und Montage ergänzen dieſen Teil. 5 5 Der dritte Teil erwartet den kommenden Winter un zeigt in prächtigen Aufnahmen Bilder aus den baneriſchen und Schweizer Alpen, um ſo den Begriff„neuen 1 freuden entgegen“ zu vermitteln. Ein intereſant zieſ⸗ gleitvortrag von einem bekannten Schiſportler dürfte 8 Filmvorführung für jeden Winterſportfreund zu eine Genuß machen. Warum Witt unberückſichtigt blieb Allgemeines Erſtaunen löſte in diefen Tagen die Mel dung aus, daß die Internationale Box⸗Union als dug anwärter für die Europameiſterſchaft im Halbſchwergewich den Italiener Preciſo und den Oeſterreicher e anerkannt habe, während die Meldung des Deutſchen 19 75 ſters Adolf Witt unberückſichtigt blieb. Erſt jetzt 115 man des Rätſels Löſung. Witt hatte ſeiner Meldung 11 1 das erforderliche Depot von 1000 Franken beigefügt, da er hierfür keine Devlſen bekam, ſo erklärte die 3BUl ſeine Meldung für ungültig. für Auch in der Verpflichtung ausländiſcher Borer deutſche Ringe haben ſich aus dieſem Grunde ee keiten ergeben. Es wurde daher ſchon ein Antrag geſtell⸗ ausländiſchen Boxern die Börſe zum Verbrauch im Inlan in Reichsmark auszahlen zu dürfen. Die Entſchenn ſteht noch aus, es wird aber ſicher dieſen oder jenen Bort geben, der ſich nach einem Kampf noch einige Zeit in Deuth⸗ land aufhalten oder gar hier ſein Trainingsquartier an ſchlagen würde. Titel⸗ 63 0 lange geriſ Strei vor e einen lang ein ter i des brüll Währ aufſtt zum der e natitl ger, das hakte. doch Trop kenla Deut die E als e Auffe Träg tracht kräft ſteche den Dr. kran! ſtätig ande! lände als nicht ſonde ausz den ment richti gemä Taut trupf Selb noch teiln cago ſenbe als Loko nenz rer, Ung! der! f D imte 33 Dienstag, 13. November 1934 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 523 — Der Salzburger Polizei iſt es jetzt nach wochen⸗ langen Bemühungen endlich gelungen, einen ganz geriſſenen Gauner hinter Schloß und Riegel zu ſet⸗ gen. Es handelt ſich um einen gewiſſen Liebenber⸗ tatſächlich lange Zeit fertiggebracht hat, ger, der es achlich 1e 5 den Beamten ein Schnippchen zu ſchlagen und im letzten Augenblick immer wieder zu entwiſchen, weil er ein ungeheuer geſchickter Verwandlungskünſtler it. Er brauchte oft nur wenige Sekunden, um plötz⸗ lich den Beamten, die ihn verfolgten, als ein ganz Anderer entgegenzutreten. Die Poliziſten ließen ſich dann durch dieſe neue Maske jedesmal täuſchen und gaben die Verfolgung auf. Einen unglaublichen Streich hat der Dieb der Salzburger Polizei erſt vor ein paar Tagen wieder geſpielt. Er wurde bei einem Einbruch auf friſcher Tat ertappt. Wieder ge⸗ lang es ihm jedoch zunächſt zu entkommen und in ein Haus zu flüchten. Die Beamten natürlich hin⸗ ter ihm her. Plötzlich beugt ſich aus einem Fenſter des dritten Stockwerkes ein Greis heraus und brüllt:„In die Manſarde hinauf iſt er geflüchtet!“ Während die Polizei nun auf den Dachboden hin⸗ aufſtürmte, ſpazierte Lebenberger ſeelenruhig unten zum Hauſe wieder heraus. Sein Trick war ihm wie⸗ der einmal glänzend gelungen, denn der Greis war natürlich niemand anders geweſen, als Liebenber⸗ ger, der ſich in der kurzen Zeit ſeiner Flucht durch das Stiegenhaus dieſe täuſchende Maske zugelegt hatte. Jetzt hat man ihn aber su guter Letzt alſo doch noch erwiſcht. — Im 57. Lebensjahr iſt der berühmte deutſche Ttopenarzt Profeſſor Dr. Taute nach längerem Kran⸗ fenlager in Berlin geſtorben. In ihm verliert Deutſchland einen ſeiner Pioniere im Kampf gegen die Schlafkrankheit. Er erlangte Weltberühmtheat, als er im Jahre 1912 gegenüber den Engländern die Auffaſſung vertrat, daß die Tſetſe⸗Fliege nicht als Träger der Schlafkrankheit für den Menſchen in Be⸗ tracht zu ziehen ſei. Um ſeine Behauptung zu be⸗ kräftigen, ließ er ſich wiederholt von Tſetſe⸗Fliegen ſtechen. Die ganze Welt wartete damals atemlos auf den Ausgaug dieſes ſenſationellen Experimentes. Dr. Taute behielt recht. Er blieb von der Schlaf⸗ krankheit verſchont und ſah ſomit ſeine Theorie be⸗ ſtätigt. Dieſer Verſuch hatte aber auch noch einen anderen außerordentlich wichtigen Erfolg. Die Eng⸗ länder waren nämlich völlig gegenſätzlicher Meimung, als Dr. Taube und glaubten, daß die Tſetſe⸗Fliege nicht nur Tiere mit der Schlaſkrankheit anſteckten, ſondern auch Menſchen. Und um nun die Krankheiit auszurotten, begannen ſie ſyſtematiſch in Oſtafrika den Wildbeſtand abzuſchießen. Durch das Experi⸗ ment Dr. Tautes wurden die Engländer von der Un⸗ richtigkeit ihrer Anſicht überzeugt und ſtellten dem⸗ gemäß den Abſchuß des Wildbeſtandes ein. Dr. Taute hat alſo den Wildbeſtand Oſtafrikas gerettet. Auch auf anderen Gebieten der Tropenmedizin hat ſich der jetzt Verſtorbene ausgezeichnet. Sein ärzt⸗ liches Studium abſolvierte er auf der Kaiſer Wil⸗ helm⸗Akademie für das Militärärztliche Fortbil⸗ dungsweſen. Von 1903 bis 1906 war er Aſſiſtent bei Robert Koch und im Jahre 1907 ging er zur Schutz⸗ truppe nach Deutſch⸗Oſtafrika. Seinen heroiſchen Selbſtverſuch wiederholte er während des Krieges non der Station. Ueber dem Fluß macht die Eiſen⸗ noch einmal, als er am Feldzug Lettow⸗Vorbecks teilnahm. 2K — Vor kurzem hat ſich in der Gegend von Chi⸗ cago ein ſchwerer Eiſenbahnunfall ereignet. Eine Ei⸗ ſenbahnbrücke ſtürzte gerade in dem Augenblick ein, als ſie von einem Perſonenzug paſſiert wurde. Die Lokomotive und die erſten zwei Wagen des Perſo⸗ nenzuges ſtürzten in die Tiefe. Der Lokomotivfüh⸗ rer, der Heizer und elf Reiſende kamen bei dieſem Unglück ums Leben. Der Führer eines Laſtzuges, der unmittelbar nach dem Unglück am Schauplatz der 1 Paris, im November. In wenigen Wochen, am 17. Dezember, wird in Paris eine geradezu ſenſationelle Verſteigerung ſtatt⸗ finden. Bereits heute iſt das Intereſſe in den betei⸗ ligten Kreiſen ſehr groß. Handelt es ſich hierbei doch um die Verſteigerung von nicht weniger als 318 Bri eſen Napoleons J. Unter dieſen Briefen dürfte ſich kaum ein unwichtiger befinden, wenigſtens nicht für den Napoleonforſcher. Dieſe Schriftſtücke enthalten nämlich den vollkommenen Brief⸗ wechſel zwiſchen Nopoleon I. und der öſterreichiſchen Kaiſerstochter Marie Louiſe. 5 Dieſer Tage konnte man in einem Film ſehen, wie die Heirat Napoleons mit Marie Louiſe zuſtande⸗ gekommen iſt. Man weiß, daß die öſterreichiſche Kai⸗ ſerstochter dem Zwange gehorchen und Napoleon zum Altar folgen mußte. Auch in dieſem Fall war die Staatsräſon ſtärker geweſen als das perſönliche Gefühl. Es iſt nun an Hand dieſer Briefe intereſſant zu beobachten, wie Napoleon, der ſonſt ſo gewalttätige Eroberer, verſuchte, die Zuneigung der Kaiſerstoch⸗ ter zu gewinnen. In den Augen der angeſtammten Herrſcherhäuſer war er ja immer noch der Empor⸗ kömmling, der es wagte, um die Hand einer Prin⸗ zeſſin anzuhalten, die einer alten Dynaſtie angehörte. 5 Das war in den Augen dieſer Herrſcherfamilien eine unerhörte Kühnheit, die man nur dulden mußte, weil man eben Angſt vor dieſem allmächtigen Mann hatte. Das wußte Napoleon auch, und deshalb be⸗ mühte er ſich, in den Ton ſeiner Briefe eine gewiſſe Ehrfurcht zu legen. Der erſte Brief des umfangreichen Schriftwechſels ſtammt aus dem Februar 1810. Napoleon kannte die Prinzeſſin gar nicht perſönlich; er hatte nur ſtets von ihrem Liebreiz gehört. Etwa zwei Monate um⸗ faßt dͤieſe erſte Gruppe von Briefen. Es gibt Napoleonkenner, die allen Ernſtes behaupten, er hätte ſich dieſe Briefe von einer beſtimmten Perſön⸗ lichkeit entwerfen laſſen, da er, der rauhe Eroberer, Tat eintraf und deſſen Perſonal den Verunglückten erſte Hilfe leiſtete, erzählt nun, wie er ſelbſt mit ſei⸗ nem Zug dem Verderben entging.„Ich fahre ſchon ſeit 26 Jahren auf dieſer Strecke. An dieſem Abend bekam ich in der Station Altſona die Weiſung, noch vor dem fahrplanmäßigen Perſonenzug abzufahren. Schon machte ich Anſtalten, die Station zu verlaſſen, als ich plötzlich hinter mir eine klare und deutliche Stimme vernahm:„Nimm Dich in Acht! Laß erſt den Perſonenzug fahren!“ Ich wandte mich um. Niemand war hinter mir. Ich fragte meinen Heizer, ob er vielleicht geſprochen hätte. Der Heizer ſah mich groß an und erklärte, von nichts zu wiſſen. Einer ſeltſamen Eingebung folgend, beſchloß ich— zum erſtenmal in meiner Laufbahn— dem Befehl nicht nachzukommen. Mein Heizer wunderte ſich, daß ich plötzlich keinerlei An⸗ ſtalten mehr zur Ausfahrt machte. Ich ſagte ihm daraufhin, daß ich ein böſes Vorgefühl habe und lie⸗ ber den Perſonenzug vorfahren laſſe. Zehn Minu⸗ ten, ngchdem der Perſonenzug wegfuhr, ſtarteten wir bahnſtrecke eine Kurve, ſo daß ich aus der Ferne ge⸗ nau den vor mir fahrenden Perſonenzug ſehen konnte. Plötzlich bemerkte ich zu meinem Schrecken, wie die Brücke abbrach, wie Lokomotive und Wag⸗ gons in die Tiefe polterten...“ Die Unterſuchungs⸗ kommiſſion. die an den Tatort entſandt wurde, konnte die Urſache des Unglücks nicht feſtſtellen. Der Heizer des geretteten Laſtzuges bekräftigte aber Wort für Wort die Angaben des Lokomotivpführers. 8. — Der frühe und in weiten Balkangebieten recht kalte Winter hat die Wölfe ſchon jetzt in die Sied⸗ 318 Napoleonlalee untex dem dtammen Der gesamte Briefwechsel mit Marie Louise gar nicht fähig geweſen wäre, ſo zarte Töne anzu⸗ ſchlagen. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß der Kaiſer ſich derartig vertrauliche Schreiben von irgend jemand anders hat verfaſſen laſſen. Die zweite Gruppe der Briefe, die etwa zwölf Schreiben umfaßt, datiert vom Mai 1810. Die dritte Etappe iſt die umfangreichſte. Zu ihr gehören etwa 112 Briefe, die Napoleon während ſeines Feldzuges aus Rußland an ſeine Gattin geſchrieben hat. Dieſe Abteilung dürfte die in⸗ tereſſanteſte ſein, ſie enthält auch die wertvollſten Dokumente. Der erſte Brief dieſer Gruppe iſt vom 29. Mai 1812 datiert. In ſeinen verſchiedenen Schreiben ſchildert Na⸗ ploeon ſeiner Gattin ausführlich den ſo ſiegreich be⸗ gonnenen Feldzug. Ein beſonders umfangreiches Schreiben enthält eine recht eingehende Da r⸗ legung des Brandes von Moskau. An⸗ fänglich fühlte ſich Napoleon anſcheinend in Rußland ſehr ſicher. So iſt in einem Brief vom 19. Oktober die Rede davon, daß Marie Louife nach Polen kom⸗ men ſoll. Der Kaiſer ſehnte ſich nach ſeiner Gattin, er wollte ſie endlich einmal wiederſehen. Das letzte Schreiben iſt vom 23. Auguſt 1814 da⸗ tiert. Napoleon hat es von Elba aus geſchrie⸗ ben. Dieſer Brief iſt ein einziger Aufſchrei der Sehn⸗ ſucht nach Frau und Kind. Selbſtverſtändlich weiſt dieſer Brief noch immer jene Selbſtdiſziplin auf, jenen Stolz, der es Napoleon verbot, der Welt ſeine Wunden zu zeigen. Aber wer zwiſchen den Zeilen zu leſen verſteht, der merkt, wie tief dieſer Mann getroffen war, wie ſehr er unter der Trennung von ſeiner Familie litt. Die Briefe befanden ſich bisher im Beſitz einer Familie des franzöſiſchen Hochadels Anſcheinend ſind die Eigentümer der Briefe in finanzielle Schwierig⸗ keiten geraten, ſo daß ſie nunmehr gezwungen ſind, ſich von ihnen zu trennen. Man erwartet, daß ein Rekordpreis für dieſe faſt beiſpielloſe Sammlung er⸗ zielt werden wird. FFC TTVVVbVbbbbbbbbCbCbC GbPbGbGbGbꝙGGVGTPbPTGbGTGTGTGbGPbPTGbGTGuGTGTGTGTGTGGTGhGTGTGTGTGTGTGPTPTPTbTGTGTGTGTGTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGGGTGGGTGCETGTTGTPTPTVTVWVTTTWTTWTTTTT———————:.0— lungen getrieben. In dem Ort Poljana kam es im Zuſammenhang mit einem ſolchen Einbruch zu einem Kampf zwiſchen einem 14 Jahre alten Mädchen, Anka Sertitſch und einem ausgewachſenen Wolf. Das Mädchen kam hinzu, als einer der Wölfe eine am Vormittag geſchlachtete Ziege entführen wollte. So⸗ fort nahm Anka einen Stock und ſchlug auf den Wolf los. Der wollte ſeine Beute nicht loslaſſen und begann mit dieſer im Maul zu fliehen. Anka rannte ihm ſolange nach und ſchlug ſo kräftig auf ihn ein daß der Wolf plötzlich ſeine Beute fallen ließ und mit lautem Schmerzensgeheul davonjagte. * — Ein überaus merkwürdiger Eiſenbahnunfall, der leicht zu einem entſetzlichen Unglück hätte füh⸗ ren können, ereignete ſich in der Nähe der belgiſchen Station Ath en Hainnaut. Der Unfall ſtieß dem internationalen Luxuszug zu, der von Paris über Lille und Brüſſel nach Paris fährt. Der Zug war . beſetzt; es mögen etwa 400 Reiſende geweſen ein. Kurve etwa 2 Kilometer vor dem Bahnhof von Ath ab, dort wo die Strecke ziemlich abſchüſſig iſt. Wäh⸗ rend der Zug noch mit etwa 100 Kilometer Ge⸗ ſchwindigkeit hinbrauſte, ſprang die Lokomotive plötz⸗ lich aus den Schienen und koppelte ſich aus. Sie ſtürzte den Abhang, ſich mehrmals überſchlagend, hinunter, den Heizer und den Maſchiniſten unter ihrem ungeheuren Gewicht zermalmend, während der Zug ohne Lokomotive weiter dahinraſte. Wie die Reiſenden übereinſtimmend berichteten, haben ſie von dem ganzen Unfall überhaupt nichts gemerkt und wußten infolgedeſſen auch nicht, in welch unge⸗ heurer Gefahr ſie ſich in dem führerlos weiterfahren⸗ Das Unglück ſpielte ſich an einer gefährlichen den Zug befunden haben. Wenige hundert Meter vor der Station iſt dann bei einer zweiten Kurve auch noch der letzte Wagen entgleiſt, der ſeinerſeits den anſchließenden Speiſewagen aus den Schienen hob. Der Speiſewagen ſtellte ſich mehr und mehr quer und wirkte als Bremsblock. So kam denn all⸗ mählich der ganze Zug kurz vor der Einfahrt in die Station Ath noch rechtzeitig zum Stehen. Außer den beiden Beamten, die in Erfüllung ihrer Pflicht auf dem Stand der verunglückten Lokomotive zu Tode gekommen ſind, wurden bei dem zweiten Unfall noch dreizehn Perſonen verletzt. Es handelt ſich jedoch nur um leichte Quetſchungen und Abſchürfungen, denen durch Notverbände leicht beizukommen war. ** Die merkwürdigſte Zeitung der Welt iſt ohne Zweifel das Organ, das nun ſeit etwa einer Woche im höchſten Norden des europäiſchen Rußland, in der Tundra von Kul, erſcheint. Die Tundra iſt bekanntlich jenes troſtloſe, weite und kaum be⸗ wohnte Gebiet, das ſich von der Kanin⸗Halbinſel, an der Barentsſee, bis hinüber nach Sibirien, bis zur Halbinſel Jalmal am Kariſchen Meer er⸗ ſtreckt. Dieſes düpfbtge Steppengebiet iſt von aller Welt faſt vollkommen abgeſchloſſen. Es unterhält ſo⸗ gar mit den auch noch wenig erſchloſſenen Regionen weſtlich des Ural⸗Gebirges nur ſehr loſe Verbindun⸗ gen. Die Einwohner der Tundra ſind daher im großen ganzen auf ſich angewieſen. Vor allem die Wintermonate, die in der dortigen Gegend den weit⸗ aus größten Teil des Jahres ausmachen, ſind fütr die Steppenbewohner von einer furchtbaren Eintönigkeit Sie verkriechen ſich dann in ihre Hütten, die wie Höhlen halb unter der Erde liegen, ſo daß häufig nur noch die Dächer herausragen, und dort hauſen ſie nun oft monatelang, ohne wieder hervorzukommen. Man muß ſich dieſe Verhältniſſe vergegenwärtigen, wenn man das Ereignis der Gründung einer Zei⸗ tung in dieſem gottverlaſſenen Gebiet richtig würdi⸗ gen will. Ein ſolche Zeitung, das„Tageblatt von Kul“, wie ſie ſich ſtolz nennt, exiſtiert nun alſo. Sie erſcheint in einer Ausgabe und wird mit der Hand geſchrieben. Außerdem ſind immer ganze Spalten freigelaſſen, die jeder ausfüllen darf, wenn er was Intereſſantes oder Wiſſenswertes mitzuteilen hat. Der letzte Leſer in einer Anſiedlung übernimmt die Verpflichtung, die Ausgabe dann jeweils zur nächſten Ortſchaft hinüberzutragen. Das iſt unter Umſtänden eine recht harte Arbeit, vor allem in den Monaten des ſtrengſten Winters, wo das Thermometer meiſt unter 20 Grad unter Null ſteht, und wenn man be⸗ rückſichtigt, daß in der Tundraſteppe eine Anſiedlung von der anderen häufig recht viele Werſt entfernt liegt. * — In den letzten Tagen ſind die erſten Strahlen⸗ Gewehre zur Anwendung gekommen und zwar als Hilfsmittel im Zolldienſt an der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze. Der Erfolg war verblüffend. Man hat an Stellen, die ſonſt als Durchbruchspunkte für die Schmuggler berühmt waren, mehrere berüchtigte Geſellen gefangen. Sie konnten einfach keinen Schritt mehr weiter gehen, als ſie durch das Strahlenlicht der neuen Gewehre geblendet worden waren. Das Prinzip der Strahlengewehre beſteht darin, daß eine grelle Leuchtpatrone hinter einem Konkapſpiegel ab⸗ geſchoſſen wird, die bis zu 6 Kilometer Diſtanz wirkt, Man hat für den Zolldienſt weitere Gewehre in Auf⸗ trag gegeben. Es wird damit gerechnet, daß mit ihrer Hilfe das gelingt, was durch eine große Mann⸗ ſchaftsverſtärkung bisher nicht glückte: eine Eindäm⸗ mung des täglich wachſenden Schmuggels von Bel⸗ gien nach Frankreich und umgekehrt. — Henneclen Gröner ban blen gen! NRO MAN VON HEDDA WESTEN BERGER Aber Peter hat nicht eine Bewegung gemacht, die auf Spott oder auch nur auf Ueberraſchung zu deu⸗ ten wäre. Berührt ihn das nicht, daß eine Sophte Giſabeth Harlan um ſeinetwillen ſich ſo kompromit⸗ tiert?(Denn alle Harlanleute in Düllkirchen wür⸗ den das als haarſträubende Blamage empfinden, was Sophie Eliſabeth tut!) Eine Weile bleibt es ſtill. Unter einem matt⸗ blauen, ins Roſaviolette übergehenden Frühabend⸗ Himmel treiben ſie ſacht dahin. Eine Schwalbe ſchießt ſcharf neben ihnen vorbei; am Ufer ſtehen winkend zwei Kinder, luſtige rote Punkte im grünen Land. „Sie müſſen hier heraus, Peter!“ beginnt Sophte Eliſabeth plötzlich haſtig, und ſie weiß gar nicht, daß ſie den Mann beim Vornamen genannt hat.„Sie müſſen wieder in die Welt hinaus! Da gehören Se hin— da ſind Sie unter Ihresgleichen. Hier ſchlä⸗ fern Sie ein. Hier iſt die Luft zu lau, und die Men⸗ ſchen ſind— hei aller Herzensweite— zu eng. Sie vertragen das nicht. Hören Sie, Peter?“ Peter Jürgens wendet langſam ſein Geſicht zu iht herum. Seine tiefdunklen Augen haben einen müden, verquälten Ausdruck. Sie beleben ſich ein wenig, während er die Frau an ſeiner Seite be⸗ trachtet. „Haben Sie mich verſtanden, Peter?“ fragt Sophie Eliſabeth noch einmal. Peter nicht langſam.„Und warum ſagen gerade Sie mir das, die Sie ſich den Niederrhein zur Het⸗ mat gewählt haben?“ Sophie Eliſabeth legt nervös die Hände gegen⸗ einander.„Ich treibe doch in genau der gleichen Lere 915 Sie. Sie brauchen nur zu wollen und zu gehen. ber für mich— iſt es zu ſpät.“ Peter lächelt verſonnen. Seine Hand, aderndurch⸗ furcht, liegt auf der Bootswand. Er tromelt leiſe mit den Fingern. Plötzlich legt ſich Sophie Eliſabeths Hand kühl und gut über die ſeine: Sie habe auch noch einen egoiſtiſchen Grund, ihm zur Flucht in die Welt zu raten. Es werde ihr viel leichter werden, ihre Pläne und Ziele auf geradem Wege durchzuführen, wenn auf der Gegenpartei keiner mehr ſei, dem ſie ſo viel — Sympathie und Achtung zolle wie ihm. Er habe neulich davon geſprochen, daß es ihm ſchwer werde, gegen eine Frau zu kämpfen. Nun gut: Allmählich falle es auch ihr ſchwer, gegen einen Mann zu kämp⸗ fen, den— den ſie lieber zum guten Freund, zum Kameraden hätte. Ja, das geſtehe ſie ohne Um⸗ ſchweife. Und da er ohnehin nicht beſonders glück⸗ lich ſei hier in Düllkirchen— ja, ſtill, keine Wider⸗ rede, ſie fühle das mit jeder Fiber und wiſſe es über⸗ dies, ach, alles wiſſe ſie— ſo ſei allen Teilen um vieles geholfen, wenn er ſich aufraffe und wieder da⸗ vongehe.„Ja Herr Jürgens: Aufraffen! Aufraf⸗ fen! Hier ſchläfert man Sie ein, hier läßt man Sie nicht zur Entfaltung kommen, hier leben Sie ohne jede Aktivität dahin!“ „Wieſo?“ fragt Peter und eigentlich klingt es ab⸗ wehrend und grob. Aber die Frau, temperamentvoll, macht ſich nichts draus.„Wieſo? Oh, jetzt muß auch ich das Beiſpiel mit der vermaledeiten Autoſtraße hervorzerren! Schauen Sie: Sie haben mir damals gedroht: Wenn meine Onkel ſeine heimlichen Wege in dieſer Sache weiterginge, würden Sie va banque ſpielen. Nun, bitte, erlauben Sie, daß ich Ihnen verrate, daß mein Onkel nach wie vor jede Gelegenheit benutzt, für ſein Projekt Propaganda zu machen. Und was tun Sie? Nichts. Sie ſchweigen. Sie haben ſogar das Darlehen vom alten ten Holl abgelehnt obwohl Sie damit glatt die herrlichſte Privatautoſtraße binnen wenigen Wochen hätten bauen können!“ „Ich bin doch nicht verrückt!“ knurrt Peter und hat eine wehende Röte über der Stirn. „Nein, aber ohne jede Aktivität ſind Sie!“ fällt ihm Sophie Eliſabeth ins Wort.„Oder muß erſt ich, die Gegnerin, Ihnen ſagen, daß eine Privatauto⸗ ſtraße der einzig richtige Schachzug geweſen wäre auf das hin, was der Onkel unternimmt?“ Peter wendet ihr langſam das Geſicht zu. In ſeinen Augen liegt ein merkwürdig knabenhafter Ausdruck, beinah etwas wie Angſt.„Ich kann nicht glauben“, ſagt er leiſe,„daß hier am Niederrhein, wo ſo viel Geradlinigkeit zu Hauſe iſt, einer mit ſol⸗ chen Machenſchaften, wie Ihr Onkel ſie verſucht, ſich durchſetzt. Ich bin immer noch davon überzeugt, daß die Sache regelrecht in aller Oeffentlichkeit zur Sprache kommt und daß unſere Partei dann ihr Wörtchen mitreden kann. Wenn das allerdings nicht der Fall wäre——“ „Wenn das etwa nicht der Fall wäre, würden Ste mur noch enttäuſchter und leerer zwiſchen Ihren Düllkirchenern herumlaufen und Ihr letztes bißchen Unternehmungsgeiſt verlieren.. Ehrlich: Haben Sie nicht viel mehr davon gehabt, als Sie hier an⸗ kamen?“ Peter nickt. „Nun alſo! Ich übrigens auch; aber das tut nichts zur Sache. Und um auf das zurückzukommen, was ich Ihnen vorher ſagte: Warten Sie doch nicht erſt, bis alles in Ihnen müde und zermürbt iſt! Raf⸗ fen Sie ſich jetzt auf! Machen Sie, daß Sie wieder draußen ein Kerl werden! So einer wie Sie findet doch leicht Arbeit? Und auch— ja, auch Frauen, die ihm die verlorene Heimat erſetzen können...“ Tief atmend, hält Sophie Eliſabeth inne. Brigitte fällt ihr flüchtig ein. Ob er ſie mitnehmen würde? Ach, was! Daran darf ſie jetzt nicht denken; ſie will doch wirklich jetzt ganz ſelbſtlos nur ſein Beſtes. Noch immer liegt ihre Hand drüben auf Peters Bootsrand. Aber Peter iſt es, der ſie fetzt feſthält und ſie ein ganz klein wenig mit der ſeinen drückt. Sophie Eliſabeth ſchließt eine Sekunde die Augen und horcht in ſich hinein: Hat ſie ſich nicht ſchon wle⸗ der viel zuviel zugemutet, indem ſie Peter fortſchickt und ihm ſo ſelbſtlos zuredet? Wie wird das denn ſein, wenn Peter wirklch fortgeht? Ihr Herz klopft hart und wild. Eine raſende Angſt iſt plötzlich in ihr: Geh nicht fort, Peter Jürgens! Geh lieber nicht! Düllkirchen wird noch leerer, wenn du gehſt. Oh, daß doch immer und immer wieder in ihrem Leben die eine Sophie Eliſabeth anderes wünſchen und wollen muß als die andere Sophie Eliſabeth! Langſam, ganz langſam, als fühle er, was in der Frau vorgeht, nimmt Peter ihre Hand auf und führt ſie gegen ſeine Lippen. Langſam, ganz langſam küßt er die Hand, zweimal, dreimal, Sophie Eliſabeth rührt ſich nicht. Ein Mantel von Glück und Schmerz hüllt ſie glühend ein. Dann trennen ſie plötzlich in ſtiller Uebereinſtim⸗ mung die Boote, als ſei dies Nebeneinander zuviel. Klirrend fallen die Ketten zurück, ſanft ſtoßen die Ruder ſich auseinander. „Wenden wir?“ „Ja, wir wollen lieber wenden.“ „Sie ſind ein ſonderbarer Menſch, Sophie Eliſa⸗ beth Harlan!“ ſagt Peter noch. Dann treibt die Strömung ſie ſchnell auseinander, und hintereinan⸗ der her arbeiten ſie ſich ſtromaufwärts und dem Ufer zu. Vor Peters Landungsſteg verabſchiedet ſich Sophie Eliſabeth.„Nehmen Sie an, irgendeine Ihnen gut⸗ befreundete Dame hätte Ihnen das alles geſagt— nicht ich!“ lächelt ſie, mit einer kleinen Sentimenta⸗ lität im Blick. Und, nach einem haſtigen Atemzug: „Und Sie gehen alſo fort von hier, Peter Jürgens?“ Peter behält ihre hingereichte Hand in der ſeinen. „Darauf gibt es ſo ſchnell keine Antwort. Aber ids werde ſehr über das nachdenken, was Sie geſagt ha⸗ ben. Zumal es mir von Ihnen doppelt eindrucksvoll iſt— gerade von Ihnen... Trotzdem fürchte ich, daß ich Ihnen mit einem Nein antworten muß.“ „Mit einem Nein—?“ wiederholt die Frau und zieht langſam ihre Hand aus der ſeinen.„Wieder ein Nein, das zwiſchen uns fällt“ Peter zuckt die Achſeln.„Das Schickſal ſcheint es eben ſo zu wollen, daß wir zwei Fremdlinge in Düll⸗ kirchen, ſtatt zueinanderzufinden, einander immer nein ſagen müſſen.“ Dann trennen ſie ſich. Peter ſchaut lange hinter der Davonrudernden her. Warum iſt er jetzt ſo ſchmerzlich beglückt? Warum fühlt er ſich ſo leicht bei aller Schwere? O nein, Sophie Eliſabeth Harlan: Ich glaube, ich gehe doch nicht wieder in die Welt zurück— noch nicht * Herr Thomas Harlan perſönlich ſtehe draußen in der Diele! meldet eines Tages Frau Jakob Jürgens ihrem Sohn, und um ihren Mund liegt ein Schein Spott: Machen die hohen Herrſchaften drüben vom anderen Ufer plötzlich Annäherungsverſuche? Mutter und Sohn ſehen ſich eine Sekunde in die Augen. Sie haben auf einmal Aehnlichkeit mitein⸗ ander, wie ſie ſich ſo kaum merklich zul⸗cheln und ſich doch eines unangenehmen Gefühls nicht erwehren können. Dann ſteht Peter eilig auf und geht hin⸗ aus, indes Frau Jakob Jürgens gedankenvoll den Schreibtiſch betracht, den früher ihr Mann innehatte und den nun der Sohn übernommen hat Herr Thomas Harlan hat einen wohlausgewoge⸗ nen Ton und eine gut abgeſtimmte Höflichkeit bet der gegenſeitigen Begrüßung. Er kommt zwar, aber er kommt durchaus nicht als Bittender, ſoll das heißen.(Fortſetzung folgt.) 1 4 411 1944 Bienstag, 13. November — 2— Mittag-Ausgabe Nr. 523 EN Dee Was sich im Surm bewähri hal, wird blei hen! Von Dr. von Renteln, Präſident des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages In der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft, Ber⸗ lin, hielt der Präſident des Deutſchen Induſtrie⸗ und Hau⸗ delstages, Dr. v. Renteln, einen Vortrag über„Die Lage der deutſchen Wirtſchaft— ein Rück⸗ blick und ein Ausblick“. Der Redner ſtellte eiulei⸗ tend feſt, daß die ungeheure Leiſtung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Regierung darin zum Ausdruck kommt, daß auf nahezu ſämtlichen Gebieten der Wirtſchaft Deutſchland in der Zeit nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler Fortſchritte machte, die die Wirtſchaftserholung in allen Ländern der Erde bei weitem überflügelt habe. Er fuhr dann fort: Die preisregelnde Tätigkeit des Reichsnährſtandes iſt von beſonderer Bedeutung zu einem Zeitpunkt, wo, wie jetzt in Deutſchland, hier und da Kräfte beobachtet werden können, die aus einer augenblicklichen Verknappung ge⸗ wiſſer Rohſtoffe heraus Vorteile für ſich ſelbſt erzielen möchten. Auf dem Gebiete der Nahrungsmittel ſind Reichsernährungsminiſterium und Reichsnährſtaud ſolchen Erſcheinnungen entgegengetreten. Auch die ſtaat⸗ lichen Organe, insbeſondere der vom Führer neu ernannte und mit allen möglichen Vollmachten ausgeſtattete Preis⸗ kommiſſar, beobachtet ſorgfältig die Vorgänge und iſt be⸗ reit, überall da rückſichtslos einzugreifen, wo unberechtigte Preiserhöhungen erfolgen. Es muß jedoch geſagt werden, daß nicht immer Einzelhandel und Handwerk für eingetretene Preiserhöhungen verant⸗ wortlich zu machen ſind. Der Einzelhandel iſt nun einmal das Schaufenſter der Wirtſchaft, und in ihm iſt die Ware am leichteſten zu beſichtigen und zu vergleichen. Nicht aber iſt auf den erſten Blick zu erkennen, aus welcher Quelle die Preiserhöhungen ſtammen, die man hier bemerken kann. Nun iſt es ja allerdings nicht ſa, daß Deutſchland auf jeden Foll völlig losgelöſt vom Weltmarkte Preiſe ſeſt⸗ ſetzen und Waren produzieren und abſetzen könnte. Auch die unter nationalſozialiſtiſcher Führung ſtehende deutſche Wirtſchaft hat eine Verbindung mit dem Welthandel, den ſie fördern will, allerdings nicht in dem Sinne, daß ſie ſich von internationalen Kapitalmächten und Börſengewalti⸗ gen die Richtlinien ihrer Politik vorſchreiben ließe. Gin bbernünftiger und planmäßiger Waren⸗ austauſch von Land zu Land wird von Deutſchland niemals abgelehnt, ſon dern gefördert. Autarkie im Sinne einer Einkapſelung der deutſchen Wirtſchaft hot niemals in unſerem Wirtſchafts⸗ programm gelegen. Wohl aber ſind wir durch den Unver⸗ ſtand des Auslandes in eine Abwehrſtellung gedrängt wor⸗ den, die wir beſtimmt nicht erſtrebten. Das vergongene Syſtem hat uns eine ungeheure Schul⸗ denlaſt auch privatwirtſchaftlicher Art zurückgelaſſen. Wir ſind ehrlich bemüht, dieſen unſeren Verpflichtungen nach⸗ zukommen, aber man muß uns auch die Gelegenheit dozu geben. Ein Land, das ſo ausgeblutet iſt wie wir, hat keine andere Möglichkeit, ſeine Schulden zu bezahlen, als durch ſeine Arbeit und ſeinen Fleiß, die ſich in Lieferungen von Fertigprodukten ausdrücken. Das haben die Kaufleute der Welt auch bereits eingeſehen. So hat die Internationale Handelskammer ihren bereits auf dem Amſterdamer Kon⸗ greß 1929 eingenommenen Standpunkt unlängſt eindring⸗ lich wiederholt, daß eine internationale Schuldenzahlung nur durch Waren⸗ oder Dienſtleiſtungen möglich iſt. Die Aufrechter haltung der Währung iſt für Deutſchland eine, vom internatiowalen Wirtſchaftsver⸗ kehr unabhängig gewordene Tatſache. Die deutſche Außen handelspolitöfk hat zwei weſentliche Auf⸗ gaben zu erfüllen die ſich im Grundgedanken gleichen: die Bezahlung der deutſchen fundierten Schulden und die Be⸗ gleichung der laufenden, durch den zuſätzlichen Rohſtoſf⸗ bedarf Deutſchlands geſtiegenen Verbindlichkeiten. Die vielfältigen engherzigen Abſperrungsmaßnahmen von den Zöllen über Einfuhrverbote bis zum Boykott wurden lange Zeit vergeblich durch die deulſche Handelspolitik be. rannt, bis im vergangenen Jahr mit der politiſchen Wende auch hier eine gewiſſe Wandlung eintrat. Die neue deutſche Handelspolitik iſt nicht abgeſtellt auf das Feilſchen um Zollermäßigungen, die Erkämpfung von Kontingenten uſw., ſondern ſie iſt abgeſtellt auf die effektive Geſtaltung des Warenverkehrs als ſolchen, auf die Berückſichtigung der Einfuhrbedirſmiſſe und auf die Bezahlungsnotwendigkeiten. Sie muß darüber hinaus verſuchen, deutſche Guthaben zur Begleichung der alten Schuldverpflichtungen heraus⸗ zuwirtſchaften. Der Kampf um dieſe letzte Erkenntnis und die darauf folgenden praktiſchen Notwendigkeiten war der ſchwierigſte. Er hat erſt in den letzten Wochen allerdings erfreuliche Anſütze zu einer Beſeitigung der Hemniſſe ge⸗ zeitigt. Worauf es ankommt, iſt zunächſt eine Steigerung des Geſamtvolumens die beſonders wichtig iſt im Hinblick auf die Tatſache, daß die erſchreckende Schrumpfung der Weltausſuhr noch nicht abgeſtoppt iſt. Derzeit ſcheint ſich das Gewölk über der internationalen Handelspolitik, micht zuletzt durch die neuen Verträge Deutſchlands, lang⸗ ſam zu lichten. Auch in handelspolitiſcher Hinſicht iſt der sogenannte„Neue Plan“ beſonders zu würdigen, der als Uebergangsmaßnahme naturgemäß mit einer großen Reihe von Unzuträglichleiten verbunden iſt. Sein Hauptziel, nämlich die ſichere Bezahlung der deutſchen laufenden Ver⸗ Hindlichkeiten und dementſprechend des deutſchen Rohſtoſf⸗ Hedarfes, ſcheint nach den bisherigen kurzen Erfahrungen erreicht zu ſein. Die Gründe, die Deutſchland zwangen, ſeine Deviſenbewirtſchaftung umzugeſtalten, hat der Reichsbankpräſident und Reichswirtſchaftsminiſter wiederholt dargelegt. Im Austauſchgeſchäft lanern eine Reihe von Gefahren, die das Reichswirtſchaſtsmäniſterium mit Recht dazu veranlaßten, trotz der grundſätzlichen Er⸗ wünſchtheit des Austauſchgeſchäftes eine Reihe einſchrän⸗ kender Beſtimmungen zu erlaſſen. Auf dieſem Gebiete muß man ſich ſehr vorſichtig bewegen. Die nach außen hin am deutlichſten in Erſcheinung tre⸗ tende Folge des neuen Plans iſt die Errichtung der Ueber⸗ wachungsſtellen. Es iſt zu verſtehen, daß der Handel hierüber nicht ſehr erbaut iſt, aber man muß auch dieſe Neuerung begreifen als ein Glied in den uns vom Ausland auf⸗ gezwungenen Maßnahmen, die uns genötigt haben, die In⸗ anſpruchnahme von Deviſen aufs äußerſte einzuſchränken, und vor allen Dingen die volkswirtſchaftliche Bedeutung jeder Zahlung an das Ausland aufs ein dſte zu prüfen. Es iſt ſehr klug, daß mit dieſer Prüfung nicht die Behör⸗ den unmittelbar beauftragt worden ſind, ſondern daß man hierfür Stellen errichtet hat, die, von Sachkennern des ein⸗ zelnen Faches geleitet, in unmittelbarer Fühlung mit den beteiligten Kreiſen zu arbeiten in der Lage ſind. Die Uebergangsſchwierigkeiten dürften bald verſchwinden. In dieſem Zuſammenhange noch einige Worte über die Organiſation der Wirtſchaft. Es iſt zweifellos ſchon ſehr viel herumorganiſiert worden, und wir alle ſehnen den Zeitpunkt herbei, wo die letzte Hand an dieſe Dinge gelegt wird. Auch in dem Organiſatoriſchen muß der Gedanke verwirklicht werden, daß die frühere hemmungsloſe Durch⸗ ſetzung der Ziele von einzelnen oder von Gruppeninter⸗ eſſenten abgelöſt wird durch ein Handeln nach den Grund⸗ ſätzen des Gemeinwohls. Es darf kein Gegeneinander oder Nebeneinander von Verbänden oder Organiſationen geben, ſondern ſtets nur ein Zuſammenarbeiten. Wir ken⸗ nen alle den künftigen ſtändiſchen Aufbau nicht in ſeinen Einzelheiten, Er muß organiſch wachſen und werden; was ſich im Sturm des Zeitgeſchehens bewährt hat, wird bleiben, was ſich nicht bewährt hat, wird hinweggefegt werden. Zwei Grundgedanken zeichnen ſich ſchon jetzt einigermaßen deut⸗ lich ab: der vertikale fachliche Aufbau und der regionale Wirtſchaftsaufbau. Die Handelskammern werden als regio⸗ nale Selbſtverwaltungskörperſchaften des öffentlichen Rechts bleiben, die Gruppen der fachlichen Gliederung aber die entſprechende vertikale Organiſation, die Vertre⸗ tung der einzelnen Wirtſchaftsſparten, übernehmen. Auf dieſen beiden Säulen wird eine wohlgeordnete deutſche Wirtſchaft ruhen. Nachdem an der Machtpo itik, insbeſomdere unſſerer Gläubigerländer, alle bisherigen Bemühungen Deulſchlands um Wiederherſtellung eines geſunden Austauſch⸗ verhälbniſſes geſcheitert ſind, iſt es an der Zeit, einen Appell an die einſichtigen Induſtriellen und Kauf⸗ leute in der Welt zu richten. Immer iſt es der frei ſchaf⸗ ſende Unternehmer geweſen, der wahrhaft königliche Kauf mann, der die wirtſchaftliche Entwie 6 Auch von dieſer Stelle aus te te Bitte an ie Induſtriellen und Kauf richten, ſich wieder auf ihre eigentl ſinnen. die zu he Mauern um die einzelnen Länder zieht, dient man der Geſamtheit der Wirtſchaft, ſondern dadurch, daß man einen playpwollen Nicht dadurch, daß man chineſi und vernünfigen Warenausauſch pflegt unter Berückſich⸗ tigung der natienalen Belange der einzelnen Völker. Die Kaufleute der Welt ſollten ſich daher die Hand zu einer ehrlichen Zuſammenarbeit reichen. Elekirizifäfs AG. vorm. Lahmeyer& Ce Frankfuri Die Elektrizitäts AG. vorm. W. Lahmeyer u. Co. AG., Frankfurt a.., ſetzt auch für 19334 die Dividenden⸗ kürzung fort, und zwar für dieſes Jahr um 1 auf 7 v. H. Nach dem Bericht waren zwar für die Einnahmen aus den Ergebniſſen der Tochtergeſellſchaften faſt unverändert, der Betriebsgewinn erhöhte ſich ſogar um rund 250 000, die ao. Erträge durch Verkauf von Reichsſchuld⸗ buchforderungen und durch weiteren Rückkauf der Schwei⸗ zer Frankenanleihe zu Tilgungszwecken beträchtlich. Der Grund der Dividendenkürzung liegt in dem weiteren Rückſtellungsbedarf von 820 000 /, der durch das für die Geſellſchaft ungünſtige Schiedsgerichtsverfahren über die bisher zum Lahmeyerkonzern gehörende Mülheimer Klein⸗ bahn AG. Innerhalb der letztjährigen 864 000 1 Rück⸗ ſtellungen waren bereits für den Abgang der Mühlheimer Kleinbahnen Rückſtellungen mit vorgeſehen, dieſe reichten jedoch nicht aus. Wie kurz mitgeteilt, erfolgte beretts im Vorjahr außerdem noch eine Abſchreibung von etwa 1,2 Mill. I. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt(alles in Mill. ): Erträge aus Beteiligungen 1,554(1,538), Betriebs⸗ gewinn 2,7(2,4), Zinseingänge 0,5(0,52) und außerordent⸗ liche Erträge 0,51(). Auf der anderen Seite verminder⸗ ten ſich Ausgaben für Löhne, Gehälter und Penſionen auf 1,26(1,32), ſoziale Abgaben erhöhten ſich auf 0,14(0,12). Bei faſt unverändert 0,06(0,065) Abſchreibungen auf An⸗ lagen ſind die ſonſtigen Abſchreibungen(Mühlheimer Kleinbahn) auf 0,94(0,013) erhöht. Steuer verlangten 0,24(0,2), ſonſtige Aufwendungen 0,42(0,33), Zinſen für Teilſchuldverſchreibungen 0,61(0,62) Mill. I. Einſchließ⸗ lich 184 145(185 373)/ Vortrag und einem verminderten Reingewinn von 1,647(1,888) Mill./ ſtehen insgeſamt 1,78(2,015) Mill. 4 Reingewinn zur Verfügung, woraus die erwähnten 7 v. H. Dividende auf 2, Mill. 4 eingezahlte Aktien verteilt werden. Die anhaltende beſſere Beſchäfttgung der ge⸗ ſamten Induſtrie und der ſtetige Rückgang der Arbeits⸗ loſenzahl beeinfluſſen die Umſätze der Tochtergeſellſchaften weiter günſtig. Bei den Elektrizitätswerken hat ſich der Stromabſatz, allerdings zumeiſt durch erhebliche Mengen an Induſtrie und Gewerbe zu ſehr niedrigen Preiſen ge⸗ hoben. Bei den Straßenbahnen waren auch gegen das ungünſtige Jahr 1932 die Beförderungsziffern noch rück⸗ läufig, erſt ſeit Anfang d. J. iſt eine Beſſerung eingetre⸗ ten. Die Nettoüberſchüſſe des laufenden Jahres der Toch⸗ tergeſellſchaften dürften in den meiſten Fällen trotz der erwähnten Beſſerung nicht über die Vorjahresergebniſſe hinausgehen. Anſtrengungen, für die Bauabteilungen langfriſtige Aufträge zu erhalten, waren erfolglos, da die Errichtung neuer Kraftwerke nur in ſehr beſchränktem Maße möglich war. Diesbezügliche Auslandsprojekte ſcheiterten aus währungspolitiſchen Gründen. Die Bauarbeiten in Klingnau am Waſſerkraftwerk der Aarewerke A. ſchrei⸗ ten programmäßig fort, ebenſo diejenigen des damit zu⸗ ſammenhängenden und von Lahmeyer erbauten Binnen⸗ kanals. Die Abteilungen für Leitungsbau, für Schalt⸗ und Transformatorenanlagen waren gut beſchäftigt, hier erfolgten Neueinſtellungen. Die Lahmeyer Ac. ſtellte ihren Tochtergeſellſchaften die zur Mitwirkung am Ar⸗ beitsprogramm notwendigen Kapitalien zur Verfügung. Der Geſchäftsbericht wiederholt die im weſentlichen bekannten Vorgänge und Ergebniſſe der zahlreichen Toch⸗ tergeſellſchaften. Ueber die Finanzierungsgeſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen in Amſterdam wird berichtet, daß dieſe unter der Ungunſt der Währungsverhältniſſe litt und wieder dividendenlos blieb. Die ungariſchen Unter⸗ nehmungen ſcheinen ausſichtsreich und werden daher unter Mitwirkung von Lahmeyer weiter ausgebaut. Die Bilanz zum 30. Juni 1934 zeigt(alles in Mill.): das Grun d⸗ kapital mit 22,0(22,0), geſetzliche Reſerve 2,1(2,01), Rück⸗ ſtellungen 1,026(0,864), Schweizer Anleihe 10,75(11,053), Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen ſtark ermäßigt 1,44(3,078), Verbindlichkeiten gegenüber Kon⸗ zerngeſellſchaften 0,39(0,49), Bankverbindlichkeiten 0,105 (0,656). Insgeſamt haben ſich die Geſamtverbindlichkeiten auf 12,88(15,33) ermäßigt. Auf der anderen Seite bleiben noch 0,834(0,834) rückſtändige Einlagen auf das Grund⸗ kapital. Grundſtücke und Gebäude erſcheinen mit 0,51 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. In ſeinem Rechenſchaftsbericht über das Geſchäftsjahr 1933/34(Bilanzſtichtag 30. Juni) führt der Vorſtand u. a. aus, daß bei der Verbundenheit Deutſchlands, des dritt⸗ größten Außenhandelsſtaaates, mit der übrigen Welt auf lange Sicht eine endgültige Beſſerung der Wirtſchaftslage nur erwartet werden kann, wenn das Ausland die Schwie⸗ rigkeiten, die Deutſchland aus Kriegs⸗ und Nachkriegszeit erwuchſen, erkennt und ihnen Rechnung trägt. Zur Zeit geht unſere Ausfuhr ſtändig zurück; der Ausfuhrüberſchuß iſt in einem Einfuhrüberſchuß verwandelt. Es iſt im all⸗ gemeinen und im Intereſſe des Unternehmens zu wünſchen, daß die in letzter Zeit getroffenen Maßnahmen der Regle⸗ rung zu einer Aktivierung der Handelsbilanz führen. Die M. A. N. iſt bei dem Abſatz ihrer Fabrikate auf den Welt⸗ markt angewieſen und wird nichts unverſucht laſſen, um ihre bisherigen Abſatzgebiete zu behaupten bzw. zu er⸗ weitern. Die Belegſchaft konnte von rund 7 400 zu Anfang des Geſchäftsjahres auf zur Zeit rund 12000 Mann er⸗ höht werden. Auf Grund dieſer Mehrbeſchäftigung konnte die Geſellſchaft einen kleinen Jahresgewinn erzie⸗ len und damit den Verluſtvortrag vermindern. Zur Zeit hält die zu Ende des Geſchäftsjahres vorhandene beſſere Heſchäftigung noch an. Der Roherlös hat ſich von 27,78 auf 85,05 Mill.„ erhöht. Hierzu treten Erträge aus Beteili⸗ gungen von 0,12(0,16) Mill. A und außerordentliche Er⸗ träge von 0,73(0,95) Mill.. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 22,03(16,03) Mill.„, ſoziale Laſten 2,67(1,22) Mill.„J, Zinſen 0,95(1,60) Mill. /, Steuern 1,86(107 Mill. J, Währungsverluſt 0,05(0,19) Mill. 4 und ſonſtige Aufwendungen 6,40(7,85) Mill. 4, ſo daß ſich nach 2,10(1,18) Mill./ Abſchreibungen auf Anlagen und 0,57(0,54) Mill.% anderen Abſchreibungen ein Rein⸗ gewinn von 154 448/ ergibt, um den ſich der Verluſt⸗ vortrag auf 603 561/ vermindert(i. V. 782 744/ Verluſt, der ſich um 24734/ Gewinnvortrag verringerte). Der v. HV. am 27. November wird vorgeſchlagen, den Reſtver⸗ luſt weiter vorzutragen. In der Bilanz erſcheinen bei unverändert 20 Mill. 1 Aktienkapital und ebenfalls unverändert geſetzlicher Rück⸗ lage von 2,2 Mill./ die Teilſchuldverſchreibungen mit 1,44 (2,16), Hypothekendarlehen und Hypotheken mit 12,30(12,68) und die geſamten Verbindlichkeiten mit 44,40(38,41) Mill. Mark. Im einzelnen haben ſich die Bankverbindlichkeiten auf 8,25(9,64) Mill. 4 vermindert, während andererſeits Warenverbindlichkeiten auf 8,25(4,58) und Anzahlungen von Kunden auf 14,86(11,89) Mill./ geſtiegen ſind. Ver⸗ bindlichkeiten gegenüber abhängigen und Konzerngeſellſchaſ⸗ ten haben ſich ebenfalls von 2,81 auf 3,73 und ſonſtige Ver⸗ bindlichkeiten auf 2,08(2,37) Mill.„ erhöht. Der Waren⸗ Lombard⸗Kredit(deutſch⸗niederländiſches Finanzabkommen) iſt mit 3,57(3,90) Mill.„ eingeſetzt, Sparkaſſen und Wohl⸗ fahrtseinrichtungen betragen 3,06(3,21) Mill.„. Unter dem Umlaufsvermögen andererſeits von 59,38(53,67) Mill. Mark ſtehen u. a. die Vorräte mit 28,62(24,61), die Waren⸗ forderungen mit 18,58(16,84), die Forderungen gegenüber abhängigen und Konzerngeſellſchaften mit 1,98(2,80), Wech⸗ ſel mit 4,99(5,77), Bankguthaben aus Dollargeſchäften mit 1,08 und andere Bankguthaben mit 1,79(i. V. 1,40) Mill.% zu Buch. Die Beteiligungen ſind mit 1,68(1,75) Mill. wenig verändert. Die Werksanlagen haben ſich auf 21,90 (22,11) Mill. 1 vermindert. (0,55) Mill. 4. Die Beteiligungen ſind leicht auf 29,82 (30,516) ermäßigt. Sie erfuhren einen Zugang durch An⸗ kauf von Aktien naheſtehender Geſellſchaften und durch Uebertragung vom Konto Wertapapiere auf Konto Betei⸗ ligungen. Der Zugang beträgt 0,18 Mill. 4. Die Ab⸗ ſchreibungen auf Beteiligungen betreffen im weſentlichen die Mühlheimer Kleinbahn. Im Umlaufsvermögen be⸗ ziffern ſich Vorräte und Halbfabrikate auf 0,07(0,06), Wertpapiere ermäßigt 0,656(0,967), Forderungen erhöht an abhängige Geſellſchaften 6,41(5,66), Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 0,22(0,062), ſonſtige Forde⸗ rungen 0,073(0,049). Die Bankguthaben ſind auf.52 (3,87) Mill./ zurückgegangen, der Kaſſenbeſtand uſw. auf 0,027(0,066). Das Aufgeld auf Teilſchuldverſchreibungen beträgt 0,13(0,14) Mill. /. Beſondere Angaben über das laufende Jahr erfolgen nicht. Aus dem AR. werden Gen.⸗Dir. Prof. Dr. R. Haas, Kommerzienrat Dr. P. Mamroth und Reichsminiſter a. D. H. V. Raumer ausſcheiden.— Generalverſammlung am 22. November. O Der Vergleichsvorſchlag der Süddeutſchen Immobi⸗ lien⸗AG, Frankfurt a. M. Frankfurt a.., 13. Nov.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hat einen außergerichtlichen Ver⸗ gleichsvorſchlag ausgearbeitet. Hierüber ſoll in der neuen Gläubigerverſammlung, die am 22. November in Berlin ſtattfindet, ſeitens der Gläubiger Stellung genommen wer⸗ den. Vorgeſehen ſind zwei Gruppen von Gläubigern, die beide, wie die Verwaltung hofft, voll befriedigt werden können. In die erſte Gruppe fallen diejenigen Gläubiger, die durch Eintragungen auf bebaute Grundſtücke geſichert ſind. Das Eigentumsrecht hieran ſoll an dieſe Gläubiger⸗ grupe übergehen, gleichzeitig aber die Geſellſchaft aus ihrer perſönlichen Haftung entlaſſen werden. Die 2. Gruppe ſetzt ſich aus Gläubigern zuſammen, die durch Eintragun⸗ gen auf unbebaute Grundſtücke geſichert ſind. Die Forde⸗ rungen dieſer Gruppe betragen 575 000. Soweit dieſe Gläubiger bei der Verwertung der Pfandobjekte einen Ausfall erleiden, ſollen ſie mit ihrem Ausfall in die aus der Verwertung der freien, nicht belaſteten Aktiven ſich ergebenden Maſſe, die man auf noch rund 300 000/ ſchätzt, gehen. Damit wird auch eine volle Be⸗ friedigung dieſer Gläubigergruppe erwartet. Nach dem jetzigen Stand der Grundſtückspreiſe bleibt für die Aktio⸗ näre nichts übrig. Höchſtens bei Verbeſſerung des Grund⸗ ſtücksmarktes können gegebenenfalls einige wenige Prozent des A gerettet werden. werden Verwaliungsraissißung der BIZ Der Zinsendiensi für Dawes- und Lounganleihe Im Mittelpunkt der Beratungen der 46. Verwaltungs ratsſitzung der B33. vom 12. November ſtand die Ab. wicklung des Zinſendienſtes für die Dawesanleihe 5 1924 und die Pounganleihe von 1930 nach den veränderten Transferbedingungen. Für die Dawesanleihe liegt 97 Verwaltungsratsmitgliedern per 15. Oktober die Abrech. nung des Treuhänders vor. Danach iſt für die Zeit vom 15. April bis 15. Oktober 1934 die Hälfte der Zinſen⸗ und Tilgungsrechte noch in ſremder Währung geleiſtet, für die andere Hälfte wurde von der deutſchen Regierung der Ge genwert in Reichsmark auf das bei der B33. errichtete Konto„Deutſche äußere Anleihen von 1924, nicht trans, ferierte Reichsmarlbeträge für Zinſen und Tilgung“ ein⸗ bezahlt. Dieſe Summen werden denjenigen Ländern mit denen ſogenannte Verrechnungsabkommen beſtehen, wie de Schweiz, Schweden, Italien, England, Frankreich, Belgien und Holland, durch den Verrechnungsverkehr überwieſen Für die amerikaniſchen Inhaber der am 15. Oktober fällig geweſenen Zinsſcheine hat die Reichsregierung bei es 833. den Betrag von 1 Mill. Dollar hinterlegt. Für die Zukunſt ſollen die Beträge auf ein Sonderkonto bei der Reichsbank einbezahlt und den amerikaniſchen und anderen Gläubigern in Geſtalt von Regiſtermark zur Verfügun, geſtellt werden. 0 Für die am 1. Dezember fälligen Younganleihe⸗Zinſen von denen noch ein Sechſtel in den verſchiedenen fremden Währungen transferiert wurde, ſöll zur Befriedigung der ähnlicher Weg wie für die Dawesanlaihe Gläubiger ein beſchritten werden. Dieſe Vorkehrungen beſtätigen aufs neue den Willen der Reichsregierung, ihren auswärtigen Verpflichtungen im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten nachzukommen. Bei der Erſtattung des Geſchäftsberichtez über die Tätigkeit der BZ. im abgelaufenen Monat konnte der Präſident mitteilen, daß von der ungariſchen Nationalbank gemäß dem im November vorigen Jahres getroffenen Abkommen von dem urſprünglichen Kredit wieder eine Kapitalrückzahlung in Gold geleiſtet wurde. Die Regierung von Irland, die die Gründung einer eigenen Zentralbank beabſichtige, hat die BZ. um ihre ſachverſtändige Unterſtützung erſucht. Die Leitung der Bank hat daraufhin ihr ſchwediſches Mitglied Jacobſen beauf⸗ tragt, dem irländiſchen Sachverſtändigenkomitee mit den nötigen Aufklärungen zur Seite zu ſtehen. Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht weilt, wie bereits gemeldet, ſeit dem Sonntag vormittag in Baſel. Die weiteren deutſchen Delegierten, Baron von Schröder und Generaldirektor Reuſch, trafen im Laufe des Sonntag abend in Baſel ein. — * Deutſche Verlagsanſtalt Sinttgart. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht brachte das vom 11. 6. 1933 bis 30. 6. 1984 laufende Geſchäftsjahr ein unbefriedigendes Ergebnis. Beſonders nachteilig wirkte ſich die anhaltende Trockenheit während des ganzen Jahres für die beiden Papierfabriken Salach⸗ Stüßen und Wildbad aus, die einen Mehrverbrauch an Kohlen im Betrag von über 100 000% zu verzeichnen hat⸗ ten. Im neuen Geſchäftsjahr war bisher eine leichte Stei⸗ gerung des Umſatzes feſtzuſtellen. Vorausſagen für den weiteren Verlauf ſeien jedoch nicht möglich. Die Erlräg⸗ niſſe ſtellten ſich nach Abzug aller Unkoſten für Roh⸗, Hilſs⸗ und Betriebsſtoffe auf 1,946(2,386) Mill., dazu kamen Erträge aus Beteiligungen mit 0,09(0,182), aus Zinſen und ſonſtigen Kapitalerträgen 0,091(0,115), ſonſtige mit 0,025(0,117) Mill. 44. Gehälter und Löhne erforderten 1,78 (14,424), ſoziale Abgaben 0,109(0,091), Abſchreibungen auf Anlagen 0,094(0,117), andere Abſchreibungen 0,041(0,065), ſonſtige Aufwendungen 0,410(0,915) Mill. /. Es verbleibt ein Verluſt von 95 672/ gegenüber 160 173/ Gewinn i. V. Nach Abzug des Verluſtes verbleibt zum Vortrog auf neue Rechnung ein Reſtgewinn von 9 811. In der Vermögensaufſtel lung ſteht das An⸗ lagevermögen mit 1,396(1,385), Beteiligungen mit unn. 0,600 Mill.„ zu Buch. Wertpapiere 0,059(0,045), For⸗ derungen aus Warenlieferungen und Leiſtungen 0,028 (0,710), Darlehen und langfriſtige Forderungen 0,552(0,350), Bankguthaben 0,233(0,663), andererſeits Aktienkapital un. 3,6, Rücklagen unv. 0,87, Sonderrückſtellungen 0,020(0,025), Alters⸗Unterſtützungs⸗ u. Ruhegehaltsrücklage 0,105(0,100, Verbindlichkeiten 0,152(0,135) Mill.. waren und Iiärkfe Frankfurfer Abendbörse freundlich Die Abendbörſe hatte im allgemeinen kein nennenswer⸗ tes Geſchäft, dafür aber zwei kräftige Sonderbewegungen am Rentenmarkt. Hier ſtiegen 6proz. Stahlvereinbonds von 77, am Berliner Schluß auf 82. Die Bewegung wurde ausgelöſt durch die heute vor dem Reichsgericht zu Behandlung ſtehenden Klagen in Sachen der 6proz. Friedrich Krupp⸗Dollaranleihen von 1924, da man mit einem für die Gläubiger günſtigen Ausgang rechnete. Stark erhöht waren außerdem 6proz. Dollar⸗Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1923, die ſich von 746 auf 80 v. H. erhöht haben. In beiden Papieren war allerdings kein großer Umſas. Am Aktienmarkt eröffneten J. G. Farben mit 13774 76 v. H. über Berliner Schluß. Acc lagen mit 267 unverändert. Auch im übrigen zeigten die Kurſe bei ſehr kleinem Ge⸗ ſchäft kaum eine Abweichung. Im Verlaufe zogen Stahlverein⸗Bonds bis auf daz an, auch 6proz. Dollarſchätze von 1923 ſtiegen bis auf 88 v. H. Gegen Schluß der Börſe bröckelten beide Kurſe im freien Markt etwas ab und man wurde zurückhaltend. Auf den übrigen Marktgebieten ergeben ſich keine größeren Veränderungen. Etwas höher lagen Farbeninduſtrie, feſter lagen noch u. a. Geſfürel, Hapag. Am Rentenmarkt zogen Altbeſitz auf 103% v. H. an. Nachbörſe: 6proz. Stahlverein⸗ bonds 8224, 6proz. Dollarſchätze 82), J. G. Farben 138. U. a. notierten: Berl. Handelsges. 1112, Dresdner 69%, Reichsbank 142, Gelſenkirchen 5794, Rhein. Stahl 87, Schuckert 92. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 12. Nov. Auftrieb: 1388 Rinder, darunter 441 Ochſen, 96 Bullen, 403 Kühe, 448 Färſen, 483 Kälber, 171 Schafe, 4088 Schweine. Ueber⸗ ſtand: 82 Rinder, darunter 60 Bullen, 10 Kühe, 12 Fär⸗ ſen, 17 Schafe, 126 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, geräumt; Hammel und Schaſe mittelmäßig, in Schafen Ueberſtand; Schweine mittelmäßig, geringer Ueberſtand. Preiſe: Ochſen 88—40, 33—37, 2932, 22—28; Bullen 36—37, 92—35, 28—31, 25—27; Kühe 34—37, 2733, 19-26, 12—18; Färſen 39—40, 34—38, 29—383, 25 bis 28; Kälber 52—54, 43—51, 37-42, 2636; Hammel b2) 34— 96, c) 31—33, 29—30; Schafe e) 31—33, 25—90, 19 bis 23; Schweine at) 53, a2) 52—53, 6) 50—53, 47—53, 45 bis 51,—,—, g1) 4650, gz) 4045. * Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 10. Nov.(„Heßkaffee“ Ham⸗ burg 35.) Nach langer Zeit zeigte der Kaffeemorkt in der abgelaufenen Berichtswoche ein etwas ſtetigeres Ausſehen. Berichte über ſtarken Blütenabfall in Braſilien bewirken, daß die Ausſichten auf eine große 1995/36⸗Ernte weſentlich vermindert ſind und man höchſtens mit einer mittleren Ernte rechnen konn. Wenn auch zunächſt gewaſchene Mit⸗ telamerikaner in Konſum⸗ Qualitäten niedriger angeboten werden, ſo dürfte ein eventueller Druck durch die ver⸗ ringerten Braſilernte⸗Ausſichten bald wieder ausgeglichen werden. Das Intereſſe des Konſums iſt in der letzten Woche etwas größer geweſen und es dürfte mit iner bal⸗ digen Belebung des Geſchäftes zu rechnen ſein. Buenos Aires, 12. Nov,(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Nov. 5,92; Dez. 5,97; Sete 6,16; Mais per Dez. 6,33; Jan. 6,43; Febr. 6,55; Hafer per Nov. 5,35; Leinſaat(ruhig) per Nov. 11,75; Dez. 11,50; Febr. 11,06. Roſario, 12. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Dez. 6,30; Febr. 6,25; Mais per Dez. 6,15; Febr. 6,30; Leinſaat per Febr. 10,90. Winnipeg, 12. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz wil⸗ lig) Weizen per Dez. 7798; Mai 82,25 Juli 888; Hafer per Dez. 41,75; Mai 43; Juli 436; Roggen per Dez. 557,8: Mat 59,50; Juli 6056; Gerſte per Dez. 516; Mal 5476; Juli 5496; Leinſagt per Dez. 134; Mai 139; Manitoba⸗Weſzen loko Northern 1 79; oͤto. 2 757 dͤto. 3 72,75. Rotterdam, 12. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,15; Jan. 3,80 März 3,12 f Mai 3,52%.— Mais(lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov, 0 Jan. 70,25; März 75,75; Mai 67. Liverpool, 12. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilling und Pence) Weizen(100 1b.) Tendenz ſtetig; Dez. 411 W März 5,3876 ww; Mai 5,57 W.— Mais(100 lb.] Tendenz ruhig; Nov. 20,10% V; Dez. 21,7% V; Jan. 22,3 B. Geld- und Dewisenmarki Zürich, 2. Rrember(chluß amtlich) Konskaſin. 27 dell 20 26 ¼ J Spanien 42.00— prag 1278.2 Bukarest 2⁰⁸ London 15.87 foſand 207.92 74 Marsthana 57.96 Off. Send. 2 Fenyor 3007.62 gerlin 128.50— gucepes:—.— ögl. be 1 Belgien 71.80 Wien off. H. 72.74 delgrai.94 donate!“— ſteſſen 26.31½ J ofs—— ſiiben 284,— Je 201 Paris, 2 November(Ichlud amtlich) ondon 75.93 Spanten 207.25] Kopenhagen 840,—] Men 1 recht. 1517 ½] fallen 129.95 fon! 1025.75 gerſin 610.— belgien 353 75 l Schwelz 498./5 J Stockholm 391.75] Marschan Amsterdam, 12 frember(Schluß amflicth. Berlin 50 48— Belgien 84 50 J 080 37.15— f prag 617 Tondon 939,37 Sael: 28.11 ¼ Kopebagen 33.00 brate, Neuro! 148. Itaſten 12.67 Sodom 38.17— fag. bels 4 alls 974.87 Heeris 20.17¼ J len—.— Ian. London, 12. Nevember(Schluß amtlich) 10 leon 500 08 f kopenbsgen] 22, 393% Moka 878,37 PSchnbet 4 Hane 487 12 Suan 19.30% Fame 299,— Jam 14285 Amtterlam 140,75 080 19.90 J konstaniin. 618,.— Arran 124.— Paris 75 93— Lissabon 110,12 Aden 525.— Henke 2 brüste 21.46— felsingfers 228.75 Mien 27.25 50 allen 58.87 prag 119.37 Marsten 26.37 apf Berlin 12.48 Budapest 28.— Buenos Hires 36.87 f daeret JN echwe: 15.39— Felgn! 219 50 fie dg la. 412.— anf eden 276 Spabſen 36 62¼ J Solis 417.— f fengton:-.798 Sete 1506 Hamburger Meiallnoſierungen vom 12. November Hüpfer I Band- u. Sraſts-Ann tf d Brief] beld bezahlt Briei] Geld bezahlt 1160 Januar. 34.5088, 75, 809.0804,„ Hüttenrcheint 4 kehmm 87.— 38,75—. 09.0304.—,— keinnilber(A. 5. A0.. 48.80 1 Aer: 37.2536—- 09,“(4,0—.— Feingeld(ld. p. r.. 284 4, Apr 38.— 36,78. 809,00304, 0—.— Al ain(Stall 00 e 33.— 37.. Urapr.(il. p. f. 840, 2 i 85 Jechn. reines Plelin 915 Detallpr,(dl. p. r.. 484 Teo Il Anſimon Hegulus chines.(T.) 52.— Ouecksilber(S ber fissche“ 11.87 9 Wolframerr dilbes.(in Sb.). 40, Nov. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,75 je dito. 4 v. H. Palloadfum 3,70 je g, dto. 4 v. H. Kupfer 609 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 51,50 58,10 je Kilg le uach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinßl⸗Notierungen vom 12. Nov.(Eig. Dr.) Lon? don: Leinſaat Pl. per Dez. 9,0(9,0); dto. Klk. per Nov.“ Dez. 1098 lunv.); Leinſgatöl loko 18,25(18,50); Dez. 106 (17,50); Nov, 17,25(1798); Mai⸗Auguſt 18(18); Baumwoll ägypt. 16,0(—); Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov. 5,5 El. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe, vor allem für tal, wärts, war ziemlich rege. Die Frachten erfuhren mit 1 ab Ruhrort und.20„ ab Kanal nach Rotterdam, .50% und 170 4 nach Antwerpen⸗Gent ſowie 69 bis 81 Ets. nach Amſterdam einſchl. Schleppen keine Aende⸗ rung. Die Bergfracht notierte.40% ab Ruhrort und .60„ ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort. Der Bergſchlepplohn notierte 80 bis 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bis 1/ nach Mannheim TITUNG * — 0 k 11 erhie Haft mer ſind. geflü Die welch keine Nieb chen komm Funk eine nan K tet u Et sonen nur Ws teten Ahn ging. gitf i Gewi ment berge aufge dener ließ. I. eine der verut ſchaft gen ſein Ehe nur! ſchen hilfs⸗ amen inſen mit 1,478 auf 065, leibt winn xtrog An⸗ un. For⸗ „628 3560, Unp. 020, 0h), lende⸗ t und Tal⸗ ne ab Pfg. e d 0 13. November 1934 Dienstag, eee dE RICHTSSERICHTE . AUS NAH UND FERN Die rote Zentrale im möblierten Zimmer Verdächtige Sitzungen Ein Ehepaar vor dem Sondergericht Unerwünſchten Beſuch durch die politiſche Polizei erhielt das Ehepaar Auguſt C. aus Arendſee, wohn⸗ galt in H 6. Die Mieterin eines ihrer drei Zim⸗ mer war gar nicht ſo harmlos, wie es ſolche meiſtens nd Dieſe Zimmerbeſitzerin war die Ehefrau des ichteten kommuniſtiſchen Funktionärs Ries. je Herrenbeſuche bei ihr wunden zahlreicher, zu em Zwecke, darüber ließen die Perſönlichkeiten inen Zweifel. U. a. verkehrte dort der Redakteur von der roten„Arbeiterzeitung“ in Mün⸗ en, der frühere Reichstagsabgeordnete Walter, der ſommuniſtiſche Bezirksleiter Schmieder und ein Funktionär Scholl. Dann kam von Zeit zu Zeit auch eine Frau Erna Schwarzſchild, die ſich von den Ge⸗ uten diktieren ließ. Bei der Aufhebung dieſer KP D⸗Zentrale ſollen etwa 60 Beteiligte mitverhaf⸗ tet worden ſein. Einige der wegen Hochverrats angeklagten Per⸗ n ſind heute die Belaſtungszeugen, ſie wurden nur über das Verhalten der Eheleute befragt, die zs Zimmer zu 16 Mk. monatlich tagsüber vermie⸗ ten. Beide Ehegatten wollen keine Ahnung gehabt haben, was in dem Zimmer vor⸗ ging. Aber die Ehefrau, die neben ihrem Manne auf der Anklagebank ſitzt, ſcheint doch kein reines Gewiſſen zu haben, denn ſie verſuchte im letzten Mo⸗ ment Papiere vor den Augen der Polizei zu ver⸗ bergen. Nur wollen beiden die zahlreichen Herren aufgefallen ſein. die ein⸗ und ausgingen und von denen oft einer dem andern die Wohnungstür offen ließ. Inzwiſchen— vor etwa 6 Wochen— iſt wieder eine zweite rote Zentrale, die Fortſetzung her erſten, ausgehoben worden. Das Gericht verurteilte den Ghemann, der früher Gewerk⸗ ſchaftsvorſitzender und Betriebsrat in einem hieſt⸗ gen großen Konfektionshauſe war, alſo im Bilde ſein mußte. 8 Monate Gefängnis aus. Der Ehefrau kam die Amneſtie zugute. Sie hätte nur 5 Monate Gefängnis erhalten, da ſie von politi⸗ ſchen Dingen wenig verſtand. o Ein freches Mundwerk wird geſtopft In gröblichſten Beſchimpfungen des Reichskanz⸗ lers erging ſich der 23 Jahre alte Artur Wittmer beim Brobaustragen in Engen gegenüber einem Mitglied der NS⸗Frauenſchaft anläßlich des Todes⸗ lages Hindenburgs und dann noch einmal beim Volksabſtimmungstag. Der Angeklagte leugnete die Aeußerungen, das. Gericht hielt ihn aber durch die Belaſtungszeugin für überführt und ſprach eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr aus, Die rote Hetzſchrift Der 20 Jahre alte Karl Rothſtein aus Zürich, wohnhaft in Lahr, ließ ſich von dem 32 Jahre alten Jakob Waßmer aus Atzenbach die „Inprekorr.“(Internationale Preſſekorreſpondenz) zum Leſen geben, die dieſer von einem Kollegen er⸗ halten haben will. Die Druchkſchrift bekam ſein Bruder in die Hände, der ſie mit in den Arbeits⸗ hienſt nahm. Dort wurde ſie durch die politiſche Polizei in ſeinen Taſchen gefunden. Das Gericht er⸗ kannte auf eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten gegen Rothſtein, auf 14 Monate gegen Waßmer. Die Sache mit„Siegfrieds Tod“ Das Publikum drängte ſich in Maſſen bei der Nachmittagsverhandlung gegen fünf dort wohnende Angeklagte auf dem Gange des Gerichtsſaals. Aber kaum in den Sitzungsſgal geflutet, gab es wieder Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ 9. Seite Nummer 528 eine Gegenſtrömung: Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Eine Vorſichtsmaßregel. Die„Kommuniſtiſche In⸗ ternationale“, die„Rote Fahne“ und ei mit der Ueberſchrift„Siegfrieds Tod“ getarnte KPD⸗ Schrift will der 34 Jahre alte Joſef H. auf dem Pfingſtbergplatze von einem Mann erhalten haben, der ſie ganz offen und frei ausgeteilt habe. Als früherer SPD⸗Anhänger wandelte er ſich 1931 zum KPD⸗Mann. Seit 1929 iſt er arbeitslos. Die Frau gab die in dem Nachtſchränkchen verwahrten Hetzſchriften heraus. Die vier Mitangeklagten, der 32 Jahre alte Adolf W. aus Unterheimerried, der 38 Jahre alte Friedrich L. aus Zürich, der 32 Jahre alte Heinrich L. von hier und der 25 Jahre alte Joh. S. aus Waldbittelbronn, gaben einer dem anderen das Blatt„Rotes Fanal“ zum Leſen. W. „fand“ es in einem Hausgang... Die Frau des S. war beim Beſuche des Fahndungsbeamten allzu offenherzig; ſie zog über ihren Mann los, der, weil ſie die beiden Buben in der H haben wollte, über den Führer geſchimpft hatte. Er und H. wurden zu je 10 Monaten Gefängnis verurteilt, W. und L. te zu je acht und L. zu ſieben Monaten Gefängnis. Brigitte Helms zweite Anglücksfahrt gp. Berlin, 13. November. Die bekannte Filmſchauſpielerin Brigitte Hel m hat ſich zum zweiten Male vor Gericht zu verantwor⸗ ten. Wie ſchon im vorigen Jahre, iſt es abermals ein Kraftwagenunfall, der ſie jetzt vor die 6. Straf⸗ kammer des Landgerichts Berlin brachte. Der Zuhörerraum des Verhandlungsſaals iſt bis auf den letzten Platz gefüllt. Vier Sachverſtändige wohnen der Verhandlung bei. Auch ein Anwalt der Verletzten, die als Nebenklägerin zugelaſſen iſt, nimmt an dem Prozeß teil. Beim Zeugenaufruf ſtellt ſich heraus, daß die verunglückte Ehefrau Martha W. noch im Krankenhaus liegt und noch nicht an Gerichtsſtelle erſcheinen kann. Der Vorſitzende ſtellt zunächſt die Perſonalien der Angeklagten feſt. Brigitte Helm, die am 17. März 1908 geboren iſt, führt noch den Namen Weiß⸗ bach, obwohl ſie von ihrem in Paris lebenden Ehe⸗ mann geſchieden Den Führerſchein hat ſie ſeit dem 17. März 1931. Mit 70 Stundenkilometern durch die nächtlichen Straßen Nachdem der Vorſitzende die Vorſtrafe wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung aus dem Strafregiſter ver⸗ leſen hatte, gab die Angeklagte eine Schilderung der Vorgänge. Danach hat ſie an einer kleinen Geſell⸗ ſchaft in der Tiergartenſtraße bis nach 11 Uhr nachts teilgenommen. Vorſ.:„Haben Sie bei dieſer Gelegenheit Al⸗ kohol zu ſich genon nen?“ Angekl.:„Ein bis eineinhalb Glas Weißwein zum Eſſen, ſonſt nichts.“ 8 Brigitte Helm ſchildert dann weiter, daß ſie ihren 60⸗PS⸗Mercedes⸗Wagen ſelbſt ſteuerte, da ſie den Chauffeur am Abend beurlaubt hatte. Sie fuhr in einem Tempo von etwa 70 Stundenkilometern mit großen Scheinwerfern die Charlottenburger Chauſſee in Richtung Bismarckſtraße. Kurz vor der Kreuzung am Knie überholte ſie noch eine Taxe, um dann an der Ecke zu bremſen und das große Licht auszuſchalten, da die Kreuzung hell genug war. In der weiteren Darſtellung verwickelt ſich Bri⸗ gitte Helm in verſchiedene Widerſprüche zu ihren Ausſagen in der polizeilichen Vernehmung. Sie er⸗ klärt dies damit, daß ſie bei der Vernehmung vor der Polizei, kurz nach dem Umfall, noch an einem Nervenſchock infolge der Erregungen zu leiden ge⸗ habt hätte. Eine Frau ſteht vor dem Kraftwagen Ihre Geſchwindigkeit an der Unfallſtelle beziffert die Angeklagte auf„ſchätzungsweiſe 40 Km.“, worauf ſie der Vorſitzende darauf hinweiſt, daß ſie im Vor⸗ verfahren ebenfalls„ſchätzungsweiſe“ 45 bis 50 Km. angegeben hätte. Sie ſchilderte dann weiter, daß ſie an dem Omnibus vorbeifahren wollte, der ſich kurz zuvor in Bewegung geſetzt hatte. Plötzlich ſei vor ihr eine Frau aufgetaucht. Im gleichen Augenblick habe ſie ſofort abgebremſt. Sie hörte dann noch den Anprall und den Aufſchrei der Frau. Weiter ver⸗ möge ſie überhaupt nichts zu ſagen. Woher die Frau plötzlich gekommen ſei, wiſſe ſie nicht. Die Verhandlung mußte ſchließlich abgebrochen werden, da die Beweisaufnahme kein klares Bild über den Hergang des Unfalls erbrachte. Der Ver⸗ treter der Nebenklägerin, der verletzten Frau., und die Verteidigung erklärten, daß ſie ohne die Ausſage der Verunglückten nicht auskommen könn⸗ ten. Das Gericht beraumte einen neuen Termin auf den 26. November an. In der Zwiſchenzeit ſoll Frau W. im Krankenhaus Weſtend von einem beauftragten Richter kommiſſariſch vernommen werden. Der Mörder mit dem Monokel GP. Paris, 13. November. „Bekennen Sie ſich ſchuldig?“ Die Stirn des Unterſuchungsrichters legt ſich in ſtrenge Falten. Der elegante, junge Mann, der vor ihm ſteht, klemmt das Monokel ins linke Auge. Nein, er bekennt ſich nicht ſchuldig:„Ich wiederhole nochmals: niemals habe ich das Verbrechen, das mir zur Laſt gelegt wird, be⸗ gangen. Ich bin das Opfer einer Verkettung unglück⸗ licher Zufälle. Merken Sie ſich, Monſteur Bru, Sie und Ihre Kollegen ſind im Begriffe, einen Juſtiz⸗ mord zu begehen.“ Das Monokel fällt aus dem Auge und pendelt an der ſchwarzen, im Knopfloch befeſtig⸗ ten Schnur. Der funge Mann iſt ſichtlich erregt, es bebarf ſeiner ganzen Kraft, die Tränen, die in die Augen wollen, zurückzuhalten. Der zerbrochene Billardſtock Hat Paul Laborie, der ſich nun vor dem Pariſer Unterſuchungsrichter verantwortet, den Thea⸗ terdirekor Oskar Dufrenne ermordet? Ein Fragezeichen, dem zur Stunde keine Antwort folgt. Es gab in den letzten Jahren keinen zweiten Fall in der Pariſer Verbrecherchronik, ſo undurch⸗ dringlich dunkel wie der tragiſche Tod Oskar Du⸗ frennes, des allgewaltigen Gebieters über die größte Varietebühne Frankreichs. Seit dem 24. September ſind drei Detektivchefs und zwei Unterſuchungsrichter über die Rätſel dieſes myſteriöſen Verbrechens faſt ergraut. Seit jenem tragiſchen Theaterabend, dem letzten im Leben Dufrennes, hatten ſie ſchon dreimal den Mörder verhaftet und immer wieder war es ein falſcher. Ihre letzte Hoffnung iſt Laborie, der muß der Täter ſein. Alle Indizien deuten auf ihn. Eben, nur Indizien! Ein ſicherer Beweis für die Täterſchaft dieſes jungen Mannes, den Wochen hin⸗ durch dreitauſend Detektive in allen Städten und Ortſchaften Frankreichs gejagt hatten, bis ihn ſchließ⸗ lich die ſpaniſche Polizei in dem mondänen Badeort St. Sebaſtian ausgeforſcht und feſtgenommen hat, läßt ſich, wenigſtens zur Stunde, durchaus nicht er⸗ bringen. Zweifellos, er war mit Dufrenne ſehr gut bekannt, er hat ihn oft in ſeiner Direktionskanzlei aufgeſucht, vielleicht ſogar— Laborie beſtreitet es nicht— ſelbſt in jener tragiſchen Mordnacht. Reicht das alles aus, um ihn, gerade ihn für den vielgeſuch⸗ ten Mörder zu halten? Gewiß nicht. Es gibt einen viel ſchwerwiegenderen Indizienbeweis, der Paul Laborie den Kopf koſten kann. Dieſes verhängnis⸗ volle Beweisſtück iſt ein zerbrochener Billardſtock. Der Herr des Palace. Der Mordfall ſelbſt iſt noch unvergeſſen. Während im Palace vor einem bis auf das letzte Plätzchen ge⸗ füllten Parkett die Aufführung im vollen Gange war— auf der Bühne zeigte eine Akrobatengruppe ihre halsbrecheriſchen Künſte— fand eine Logen⸗ ſchließerin Oskar Dufrenne, den Herrn des Palace, tot auf. Er lag in einer Blutlache vor ſeinem Schreibtiſch. Fünf Minuten ſpäter war ein Stab von Detektiven zur Stelle. Die ſchwere Schädel⸗ wunde, die das Ende Dufrennes herbeigeführt hatte, zeugte von einem Ueberfall. Der Mörder hatte ſein Opfer mit einem ſchweren Gegenſtand erſchlagen. Zu welchem Zweck— dies blieb rätſelhaft. Wohl war die mit Banknoten gefütterte Brieftaſche Dufrennes ver⸗ ſchwunden, doch kam ſie wenige Stunden ſpäter zum Vorſchein. Um einen Raubmord konnte es ſich kaum handeln. Vielleicht war es die Tat eines der vielen jungen Männer, mit denen Dufrenne auf einem recht vertraulichen Fuß geſtanden haben ſoll. Ein ſalſcher Matroſe. Langwierige Erhebungen ſetzten ein. Zur kritk⸗ ſchen Stunde hatten zahlreiche Zeugen einen Mann in Matroſenuniform aus dem Arbeitszimmer des Direktors treten geſehen. Sechzehnhundert Ma⸗ troſen wurden in Paris verhört. Dann verfiel man auf die Idee, der Matroſe müßte nicht unbedingt ein echter Seemann geweſen ſein; es pflegen viele junge Leute in Paris ſich gerne als Matroſe zu verkleiden. Dieſer Einfall hatte zwanzig Verhaftungen zur Folge. Die Feſtgenommenen ſtanden zwar, wie ſich dann herausſtellte, dem Mord fern, doch ließ einer von ihnen den Namen Paul Laborie fallen. Er ziehe ſich nachts mit Vorliebe die Matroſenuniform an; außerdem habe Laborie in einer Bar in Sekt⸗ laune erzählt, daß er einen beſonderen Streich vor⸗ bereite. Das notwendige Werkzeug, ein Billard⸗ queue, habe er ſich bereits verſchafft. Dr verräteriſche Haare. Noch am ſelben Tage fand bei Laborie eine Haus⸗ ſuchung ſtatt. Aus ſeinem Kaſten wurde ein Bil⸗ lardſtock hervorgezogen. Man nahm ihn unter die Lupe— und der Chef des Morddezernates fand an dem Billardſtock Blutſpuren, an denen drei Haare klebten. Die Haare waren von der gleichen Beſchaf⸗ fenheit, wie die des Opfers. Die Folge dieſer Feſt⸗ ſtellung war ein Steckbrief; alle Polizeibehörden ſuchten nach Laborie. Schließlich gelang es, ihn in der Hotelhalle von St. Sebaſtian bei den Klängen eines argentiniſchen Tangos feſtzunehmen Noch iſt die Unterſuchung im Gange. Noch har Laborie kein Geſtändnis abgelegt. Iſt er der Mör⸗ der oder nur ein Opfer des tückiſchen Zufalles? Paris wartet mit Spannung auf die Entſcheidung dieſer Frage. nk. . W sagen wir allen auf diesem Wege unseren i Mannheim, den 12. November 1984. Im Danlesagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme am Heimgange meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters und Großvaters Herrn Adam Fran. Frau Gerirud Franl nnigsten Dank. Namen der Hinterbliebenen: Nell. Karten! Für die uns anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Frau Hermine Major erwiesene Teilnahme sagen wir nur auf diesem Wege unseren herzlichsten, innigsten Dank. Wir bitten unserer lieben Verstorbenen ein ehrendes Andenken zu bewahren. Mannheim, 12. November 1934. Schwetsainger Straße 39 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Danksagung geh. Kern Moritz Major Trauerkleidung Trauerbhuülte 8 5 2 ug. geg. Trauer- in Prlef- und Kkaſtenfotm feigen wr Druckerei Dr. Naas Neue Mannheimer Zeitung e f, 46 d. Gesellschaſtsan⸗ züge werd. billigst gerkauft und ver- lienen in der Tiase Dinge 03, 44, 1 Iteppe neben Neugebauer FTF — FTrauerschleler erhelten Sie del Antuf Nr. 2785 sofoſt för jede Fur n aller prelslegen zur Auswahl Verloren Gold..⸗Arm⸗ bauduhr 3. Cc ſino bis T 4. 3 Bel. Wurzel, T 4. 14 Druck in wenigen Stunden an 2 a gegen Sicherheit v. Selbſtgeber zu leihen geſucht. . Angebote unt. K Y 40 an die Geſchäftsſt. 4697 Statt besonderer Anzeige treusorgende Mutter, Frau Lina Hartmann verwy. Ferch geb. Eppe In tiefer Trauer: Johann Hartmann und Kinder 0 Gerich u. Frau Elise geb. Ferch Verwandten und Bekannten die traurige Nach- richt, daß meine innigstgeliebte Frau, unsere gute, plötzlich infolge eines Hirnschlages verschieden ist. Mannheim(R 4, 22), den 12. November 1934. Kurt Maibier u. Frau Lina geb. Ferch Karl Ferch u. Frau Frieda geb. Cornelli Emil Hippler u. Frau Käſhe geb. Ferch 5 9³³2 8 Kröfte ersch störun Wieder Lebensbroft und dugendlrische. Okasg- f. d. In cillen Apet ee e A f. F Bone NMOEMO-PMANMA, SRI Niemals darf der Mensch sich selbst aufgeben. Haben eſie Störme des lebens uns zu Bogen geworfen, es gibt wieder olnen Aufsfleg. Sind unsere Nerven zertühet, unsere besten fa, 80 ist das ein Zeichen für funkflons- der Inner sekretorischen Drüsen. Fliergegen biete! Eile das Fürnanhang- und Celmdrösen-Hormonpròporot * OK AS A* Die Zusommensetzung gus Hormonen u. newenstärkencdlen f Stoffon macht Okasd z0 dem bewährten Mittel 905055 geistige ad körperliche Erschlaffung, Neurasthenis,vorzeſ Aſtern. heken, 100 TB..50. 1 3404 25 Die Beerdigung findet am Mittwoch, 14. November, nachm. 1 Uhr, von der hiesig. Leichenhalle aus statt. 385 Herd. und Ofen Reparaturen 15 werden gut und fachmännisch ausgeführt. 2 Garantie fur gufes Backen u. Brennen. 0 Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern Terdsehlosserel U. Okensetzerd Rrehs, J 7. 11, Il. 28219 BE Deirhause . 6 Helzhaus 5 Fchüritz lett M 6, 16 part. Hein Paden- ner Reperaturen Mabanferti Schneider 2g. Korsch mit den Billigste Preise zeitgemäßen 8017 Preisen i Frlsdrlehsring 14 Wenn 5 1 77 55 Telephon 447 10 9 8 7 en S nd Or f. d. ann, E 2 1 2 8, Je ee Klavierspiel Uhren- teten. 25 Pflhnger ee Spezial- 1 5 Werkstätte Imziige Elnseklelten von] Ferntransporte — 15 5 Wee Alser ung. J 6, 8, Telephon 267 76, Den„Silbersplegell, die schônt Zeilschriſt fur Mode und die schonen Dinge des Lebens, gibls Fur 1 Marl bei fedem Bucli- oder Zeilschriftenhdndler Verlag Scherl, Berlin S 10. Seite Nummer 323 Neue Maunheimer Zeitung/ 3 Dienstag, 18. November 105; Die amtlich vor- geschriebenen Bau- 1 Lefzie Splielfa gel 8 577 8 5 3 25 2 8 Se apm les Boitalg frre madre Tn bie 15 Stadt Jagt rormulare 4. Form ö H. der Pegeisterong umtost! Paula urssaly 3 Pietor de Rowa A Wahl 22 03. Baufluchtangabe 5 5 0 piick: auff ehtrebislon*— Nalphfl. Roberis n dem pleher eriolgrelchsten. 1 Zur nachmiltag. 6 8. fim cer ue H0„Rey 0 Sandrock Holzschuh unbesehrelbllieh schönen die herrliche Melodle aus dem gleichn. Fllm f Kamin nern Snsdtjon e U FA 8 i fil mit dessle Vhrog, Fr. Kampers, Leo Slezak u: Bezugserlaubnis i far UFA Sponnung dle aubenaprts komergarue-pftzenfim Charl. Hullmann singt Bau-Unf all- a remos Hegung N Auch für Sie ein Pilm, den Sie sich ur ter N. 5 D 1 bkeigen Umständen entgehen lassen dür on. 0 Anzeigen ili al fon dd 7 2 Liebe Seit 1 1 81 d— 182* 7 1 Ellen gie! meatern lelzle Tage! 5 eee. E feues fardentonflüm-progtamm! 1 11 umor 110 .00.15.00.30. Jugend zugelassen!* f 1 8 5 Ne Fi F nchene Ir. fag nt ant der Banne!— H. Speelmans, Dorit Rregsler 1 Neus Mannheimer zeltung Das prachtrolle Märchenveſeft: Ein wyltklich„ zünftiges“ Ehepegt—— R 1, 426 5 1 ta-Kurzlustsplel„Bums Taroggſ ez f—„ug poßtieſelte Hater N ane Fe erben Abt 9 Jong 99 gamen binder 50 und 70, kErwachs. ab 70 bfg. Alles numeriert. Beginn:.09, 5. 30,.30 Uhr. [Dienstag, den 18. November 1934 g Vorverkauf Ufa- Kasse. Auch tslephonisch 33 219. 7 0 Vorstellung Nr. 34*r. 9 2 2 5 1 1 U 11 IE 15 1 I ee eee. 0 Schülermiete A Nr. 2 15 5 5 3 hn Boles- Id 6 9 5 15 Ein Hochgenuß für 92 Nachmittags vorstellung e eee in dem Großdrama der geistreichen Witz, 1 f 1 1 f.. Feder möchte beim Höbelka N temperamentvollen Humor, Lohengrin ine aal Nalbidt icht Amtl. gekanntmachunge. 5 utel deld sparen! 5 12 Se wüme rolle Satis Romantische Oper in drei Akten f 5 f i une. nnd. eee an Bickel War nee e dee dab: den Sbabteeten Feieheichs e, e humor Datum Hein möbeftan f. 8 8 8 5 1 hin en, dab oses außer- 1 0 Y 98. N 5 . das Vorprogramm: e Ein Maskenball Musikalische Leitung: Ernst Cremer aclen gc Fi e wc Neckarau, Sandhofen und Secken⸗ N Win! f ch ohne sich von unserer annhelm, die lebendige Stadt N Regie: Hanns Schulz-Dornb urg a. G. zonen ärunden nur bis einsohlieg- beim gelegenen Höfe, deren Ein⸗ Aree Is Lelstunssiänigkeit Der erste wohlgelungene in der österreich. Lelseratadt Anfang 14.30 Uhr Ende 18.30 Uhr 115 Nan kong 5 92330 tragung in die Erbhöferolle in Uber zeugt Zu haben Flim unserer Heimatstadt. E 22 Ausſicht genommen iſt, liegen bei der 5 der 2 66 5 den betr. Gemeindeſekretariaten zu Berliner Staatsoper 5 Der Kuckuck am Steuer lochen:„ka 0 5 m! Dienstag, den 13. November 1934 a Abernands ine auf. Die 8. 1 Auswahl in 8 9 Lustiges v. Gerichtsvollzieher eine lapane rin konferiert on Nr. 88 zeichniſſe ſind auch an der Gerichts⸗ 5 ca. 50 Schlafzim. v. Mk. 275, afl Ne 5 8 In dent r Sprache! 5 0 a 2 tafel des Amtsgerichts Mannheim imme. Speisezim. v. Mk. 275. an . 335. 8 eie Cr.“ Soncermiete C Nr. 2 Besteck-Finbauten vom 3. November 1984 an einen Tochterz. v. Mk. 188 8 an Neueste Tonwoche! vollkommenste Ausführung in[Monat lang ausgehängt. 5 2 ca. 50 Küchen naturlasiert u. Beginn:.55, 5,.15,.30 Uhr Beginn:.00,.0,.10 Uhr Das Musikantendorf garant. mottenfrelem Trikot u. Eigentümer, deren Hof in das elfenbein v. Mk. 170. an 8 8 1 6 5 i 19 7 5 95 Filztuch liefert als Spezialität Verzeichnis zu Unrecht nicht ein⸗ 5 Elitreimdbel Fo 725 ALHAM 3 NA 8 0 1 4 0 5 U 8 0 Lustspiel in 3 Akten von K o Preisen Wen iſt, 5 zum 17 15 8 olstermöbel 529 Heins Lorenz urt me, Mannheim Dezember 1934 beim Anerbengericht m rl 10 Regie: Hans Car Maler E 1, 12 en Möbelhaus am Marz und Anfang 20 Uhr Ende 22 30 Uhr 7880 Der Oberbürgermeiſter. Kurt Vespermann Raabe 1 3 5 + 21 1 1 9380 geg d. kath. Kir chensteuerkasse a ** 8 +* Vertängerong bis J8. Ao, der Künst-Ausstung Münchener Künstlerbund„ling E. U. in kunsperen Mannheim, Li 350 Kunstwerke von Altmeistern der Neuzeit— Täglich auch Sonntags von 10 bis 18 Uhr Jagd 5 zu pachten geſucht, eytl. 2 2 Jede Anzeige auch als„Mitpächter⸗ Angebote Einspalllge Kleinanzeigen bis zu Annehmeschluß für die Mittag- in die N MZ. ſtelle 5 ie ee„ elner Höhe von 100 mm je mm Ausgabe vorm. 8 Uhr, för die* 8 Fig. Stellengesuche ſe mm4pig. Abend- Ausgabe nachm. 2 Uhr ö g Kompl, modern,.— 75 i a 8 5 Sebün 71 Verksufe f fp Vermiewngen —(Elfenbein) 3 bis 3% PS— ſofort od. 1. Dez. 3 neu fenbein ee is 3% PS⸗ 7 zu verm. 4670 Den Elellenſuchenden alen dr Rene ertetef. Kgtgene 1 f 15 N 1 Selbstfahrer Sonnige Wohnung.9, 1 A h. 2 vedeng, iſch 0 0 erhalt. leihwelse R 7. 32, Ring, 2 Tr., 0 Zimmer, 2 2 empfehlen wir dringend, ihren ante lite* 0 ch ee nere wann Bad u. Jubeh. mod. neu gerichtet, Sehn möbl. Z. Bewerbungen keine Original⸗ e e beſte Werkſtatt⸗ 8 Uhrmacher- F ge ,, Ze ie beizufn Au d verkf. Ang, unt: i Mk. 58. inhaber der lte. d. 59089 Ruf Nr. 310 87. wöchentl. 4 Mk. Zeugniſſe beizufügen. In vielen 4271 an„Werra“ verarbeitg, bill. 5 Unt. Elignetſtr. 3 ind uns die 5 GmbH., Agentur 5 5 Seltene Gelegen⸗ Drehbank Solbstfahrer- Union Schöne, geränmige 9 Treppen links. lie 9 VVV 507 Dezünahwaage. butch 3-Zimmer-Wohnung berm 1 ung verlorener Be⸗ Gebr. verſenkb. lehen! 50 sal. Mannheim Tel. 27812 neu h it elektr. Licht, 8 6 1 14 18 2 Tr die eriagen nichts tun. 8 Sinzenhsfer Steppdecken in 1 1 0 89 855 Sandpl. ungb.Grobgarag 1 re ff an been Angebote unt.„„ 125 f — Zeugniſſe und ähnliche Ab⸗ Nähmaschine Neue 2. Schwetzinger Str.] Daunen-u. Woll. erg. i S596 6. 6 45 an die Geſchäftsſt. 31524 Ruh, ar, möbl. Die Vertreterin von ELAZARETR ARDR 5 ſchriften, Lichtbilder uſw. müſſen[ganz billig, neue 8 eise zimmer Nr. 53. füllung, daquar cd. 865 n 25 F IMM. wird nur noch heute und morgen Einn ſtets auf der Rückſeite die voll⸗Teilzahl..50 fi Eheſtands⸗ decken, Federn, 8 55 5 0 f ſofort zu verm. in unserem Geschäfte anwesend sein die A ſtändige Adreſſe des Bewerbers[wöchentlich. Ss4 e 1 Dar kee! Zarchent, sowie 5 5 28 3 Onzess fon immer- 0.— 3 Kostenlose Beratung. Di tragen. Nur bei Beachtung 5 Wa i Sämtliche Ba tt⸗ für Güter⸗Fern⸗ 170 1 Alle Elizabefh-Arden-Präpargie 1999, Anregung können die Stellen⸗„ ini 180 br. 1 1 gut erhaltener wäsche in nur verkehr 9563 mit eingericht. Bad u. Manſarde,% m. rns Sind deutsches Erzeugnis! 0„ 5 1 1 0 haute ſuchenden auf die Rückſendung[Reparatur, billig on 6 28 8 5 ſtück, wöch. zu v. 8 3 Ci—— 295, komplette guter Gualtät, zu kauf. geſucht. neu hergerichtet, im Hauſe T 4. 25 1.. 8 e E Finige ſaſt f iteTmäan dann Kaufen Sie zu Höchſtvreiſen Ans. u. G X 178 imri 8 1 5 1 ſchah Sale ferrenzimmer. mittl. Fiaur. ein, bes nor] kauft„S7 am d. Geſchäftsſt. Heinrich- Lanzsir. 36 83 öfen 2 325.—, 350.—, 485, preisw. zu verk. Bernfeld, 5 11 hoch, per ſofort zu ver⸗ 775 Vern Elektro Tohfirma Fahrräder 50 Sehlafzin. Adr. b. 5. Geſch. Bäuerlein 8 4. 2,. ik. Dp Limousine 1 17 an Immobiſien 1155 1955 billig 8907 0 190 0 4684 ½ Anzatlung Fernſprech. 28986 in 6 Zu⸗ e 8 1 5 Fernsprecher 220 08 ba nicht ſucht bei Großhandel, Elektro- heben. S607 180 br. 250. 680. g ſtand. Motor ge⸗ heim e. G. m. b. H. Mannheim, Inſtallateuren, Induſtrie u. Be⸗ P. l. 15955 2 Babp. kallo-Hoffeapp 923 7 4 Monats: Haute Uodr. Model 1 Induſtrieſtraße 6a. 984 alls allt! beſche hörden gut eingeführten Welzhelſrahe.. Tiſche 17 5 Stühle oh. Akku, f. Baſtl. 5 zu Höchſtpreiſen. 1 880.— 8 Rent. Wohnhaus 5 ſtoß i 55 Bücherſchr. gesjanet, 18.—, Frau Georg] Teleph. 280 45, 100 PS Linden li Frog. Ladlen 2 Zimmer mit Toreinfahrt. EI TER Das Togo Mini 65 660 910 8 62. Dipl. 72. Akku f. neu.— f 8 N Goldſtein, I 4a.-Lmous. 1. D. 2. Quadrat, f fü be in gut. Lage ge⸗ E; g Nacho ſchaft 1 Cbaiſelong. 23. Prot.⸗Gleichricht. dllel Ell V. S608 ſteuerfrei, tadell., li e und Rene fucht.— Angeb. 88 1 Fe Quit a, ausg. ür Mannheim ⸗Ludwigshaf Tieteanden. 7 neganſchl. n o, Tertl- u Schuwer./ E A U FE tee d Zu erfr. 4003 40, zum 15, nur von Sebbſt⸗ i 1727 80 zu u für Mann beim Ludwigshafen ⸗ Küche Dielengarn. 28, netzanſchl. zu 9. ö g ERMk. 450.— ab⸗ 5 K I. 1. Eckladen Norbr au verm. perkäuf. u.., fat 10 67 755 e E e 15 2. G 7. 3 Mannheim, getr. Herrenkleider, Hr er. 8 5 Rennert, K 3. 21. Nr. N. een Geſch. chou n Jucenubluidvuſloff 15 10 55 1 Modell, Büfett. u. Itür. v. 27. 2 1 f br. Birk alduf, 4880 4661 d. i fe i 5. ning 56S c be, ae 3 eee e e r e L a Her 0 Tagesd eng Farſſandeeſn Seen Mbelhaus 1. ppeise⸗- 15 5 l 5080 u en eentehf-Wohnung n ſucht zur ſelbſtändigen Führung risch, zschwere 2 S57 N 415 Opel zw vermieten. 2.,., Badez., 5 des Detailladengeſchaͤftes braucher aun ener. lol. Kiche Zimmer q dimonf., 50 000 406. K 2. 24. Garten, Anfang Wirt kundigen, gewandten 4705 nur 135. 1 Kaufe in de 9 gelaufen, Käfertal, 585 ch. tüme S888 5„Eiche Büfett u. 0 a in ſehr gut. Zu⸗ verm. Näh. dch. loſigt Ve ka Ufer Sei„ eden, ö Ka u 2 ſtand. fahrbereit. 0 9 I 9 4 Hausverwalter 1 8 115. 4 ſchränkchen. bill. Mk 195 2 1 Herrenklelder 55 5 N e 121 der in der Lage iſt, Kaution oder zur verkf. 24605 ill. 9 Nuen ver⸗ zu vermieten.. heit . Amid ele e was pandendelne e 8e, ee ee ee d b Ang E 8 0 8 8. 5. 2 0. F Uu. mit Lichtbild unter K Z 41 an 35 Möbeſhaus kinkel. fl.1 4694 Ney hergerichtet. ann A liege die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. x ANAAE 1 Neuwert. Pfaff⸗ n. 2 den lin Karte Lonügr-Zimmef-Won, h An. l. liche D 905 E 3, 2 Jöhneidermaschine Binzenhö fer daher— 5 Mietgesuohe 2. Stck., 2 Balk., erhalten gegen J zur Aeltere, gewandte Thestandsdarl.. Kfaſſe 34, ſehr Schwetzi Str. billigeres 28 5 5 mit Badanſchluß. Hausarb. Angeb⸗ Y 0 75 preisw. abgugeb. 1055 18 5 i GutHerren-Radſ Ig. Brautpaar war, u. kaltes u. K V 37 an die. aufg Verkäuferin 7 eee ebene. Gute 8 N 170 per ſofort Daft. ſof. od. 1. Veſchſt. d. Blatt.. 155 4 5 Geb erh. 3 12 u. 2. f 10 Dez. zu uvm Zu 5 12 f für Trikotagen, Strümpfe, Woll⸗[Gebr., aut erh. zu 4 5 darlehen! lagerkarte 11, hier LI, U. Küche 918. 4 N N 5 1 1 ine 4659 leeren 95⁵⁵ Strapazierfählge 4699 i. gartem Haufe. 1 W. 15 5 frog Zumer g t. Gelernte, branchekundi 5 55. 15— u. 7575——..̃˙—ܧ.,,], n ger 77 aufen.* ee: 185 5 ruh. Ehe⸗ a 0 iche me den an. Heil man m, Ich Anzüge verſenkbar. von.5 Geſch. 4381 Ichöne-Lim. N fort gut 6 15 1 an die Geſchäftsſtelle Elfenſtr. Nr. 47a Deb elt Neu eingetroffen Privat zu kauf. Jg. Ma ct Il vermiet. 44687 . e enn den ae on e, geg bene een dre ö 5 ſtelle, Radio bill, Ichlat- Ulster, paletots, He. u.. e 5 dnstmätchen e Fer. u. Wocennänte] Beicbdt.. 48 Miöhl. Zimmer be dusenrng gut möbl. Zim. 1 5 5 Stellengesuche A rt Windlacken, Hosen Gebrauchte(Innen, od.-] Nane zu dem] el. S. m. Heigg. 1 J. Haus arb. ges. g 2. T. reine Wolle. Herren- ſtadt). Preisang.] bill. Preis von ſofort 3 050 1 97 N Hofter-Appara in den neuesten frislertollette unt K P 31 an 3 N der Adr. i. d. Geſch. a 25 Eiche mit Nußbm. Farben d Formen-gbeiliag. d. Geſchſt. 4676 30 Mk. Alehornſtraße 38 1 70 44078 Student sucht n ec dae i 0 5 9 7 ſormſchün kamol bangen sie mag zu kauf gesucht. 80. zu vermiet 2. St. r. 4504 MUS TERHAFTER 5 5 2 4 Rollen 14644 ſchön atten z 28 295 325 fallend niedrigen F. Müller Lnd⸗ 1 kl. hell. möbl.[(Lird neu her. St. Kr r a Hoimarbeit 5 a en an e,„d den eden pigshafen, Kaf- Fim. u. ſof, gef. de tdanede, But mäbl. Zim URDIGER bele Nädchen iat z, e. am. 0 I Bite Str,. Auer. E g lade, i pfiklsWUR ol Zu verkaufen 24671 Elage Ringel Wilbeln Str. 38. Ages u ler 11 W g 5 5 „ fz, cane aleich welch. Arb.„ 12 94658 a. d. Geſch. 4685 Ig bist& f. klein. Haus. Angebote unter Telephon 436 34. Schön., ſtab. 5 903 4 1 0———— ausfunnens 8 gesucht 1 ee eee e N00 2 ub l 8 a Treppe Die Beil n Schmitt. Secken⸗ B d, Ein Hand. zu verk. Adr. in 25 neben Neugebauer e Beilage 4 Tel. 32 161 Immoh. Tangalle 5 ieee eee the 1 bat Mannheimer Fr auan- Jeltnug 1 5 9550„ 0. 8 Zim. 1 DlE SpEZIALITAT UR e—— Junge Witwe, MWaßen 98 125, erscheint jeden Mittwoch 2 Zum. Wohn. Hauſe, am Kai⸗ age ert., J. Stele gane der 1887 Nh Ton 98 an. 2 Werkſtatt. zu ferring möbl, FFF 25 J 5 . ſrauenl. Hans- ale 2 Kompl. 190, of. a vm. fl. Waff., ſof. od. GR0S 11 personal eben 5 f 25 he Bewand. in all. 11117 7 z m:* v. 3— Angeb. u. 6s Hausarb. Gute füllöfen Rudolf Landes Mit Mirtschaften N gesuche. 55 K N 29 a. Geſch⸗ des „eder Art finden zeugn. vorhand. E A 25 1 Wen 5 Nähe des Markt 0 ill. im 55 10 e 5., Netzempfe, männiſch repar., 5 N 5 2 8 f 5. Gebl ev. auch 0 2 55 1 0 A Nachf., Ju 5,4 platzes, umſtände⸗ Groß., mod. einger. Zimmer leytl. llt m fil. Sep. mübfHferi. lr EREl DR 1 AA i 85 Anzeige in Alleinmädchen. preisw. zu verk. Braun. Obere halber billig zu Wohn⸗ u. Ae. 15 8 9. Zimmer DR K 2 J 45 0 dieſer Zeitung. Ang. u. K 0 30 Lameyſtr. 15. pt. Clignetſtraße 7. e eee verkauf. Angeb. Rheinbr. Schloß. Bahnh. ſof. geſ. ohne Penſion zu 0 uf an die Geſcht. ks. ab 7 nr. Televbos di 78. Jg die MMZ, aut, Cen 17. au Ang. unt. K. 8g an die Geſchſt, venmeten. 18 55 5 Mu MAMMHEIMER ZETrune sail g e 7605s 550 ele U, Je. Gesc, es e e e ee ee, ae iin