S . erſcheinungsweiſe Frei Ha Geſchäftsſte ofſtr.! Ve Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. ungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Abbeſtell : Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: us monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren llen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 2, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 18, Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 breite Reklamemillimeterzeile bezahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Pretsliſte Nr. Einzelpreis 10 Pi. mi breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am 50 Pfennig. Für im voraus zu 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 13. November 1934 Ueber öffentliche Finanzen und Hede des Neichsfinanzminiſters Meldung des DN B. — Aachen, 13. November. In Aachen ſprach am Montag abend der Reichs⸗ miniſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, über„Oeffentliche Finanzen und Wirtſchaft“. Er erinnerte an die Schein⸗ konjunktur, die mit Hilfe der Auslandskredite er⸗ geugt wurde, und an den großen Fehler, daraus nicht Graf Schwerin⸗Kroſigk die Reſerve zu ſchaffen für die Kriſenzeit, die un⸗ vermeidlich in dem Augenblick kommen mußte, in dem die Kredite nicht mehr floſſen. Die dann folgende Droſſelung der Ausgaben verringerte nicht nur alle Einnahmen, ſondern erhöhte auch die Ausgaben für die Arbeitsloſigkeit und ſchädigte die Steuermoral. Die erſte Wende dieſer Politik kam Ende Januar 1939, als man die Sicherung des Haushaltes auf⸗ baute auf das Vertrauen des Volkes. Praktiſch ge⸗ ſchah das durch Vermehrung und Verſtärkung der öffentlichen Aufträge einerſeits und den Anreiz zur Vermehrung der Privataufträge andererſeits. Auch das zuſätzliche Arbeitsbeſchaffungsprogramm war nicht eine künſtliche, ſondern eine echte Arbeits⸗ beschaffung, weil es gleichzeitig der Wirtſchaft An⸗ ſtoß zur Initiative gab. Mit Nachdruck wies der Miniſter auf die Notwendigkeit hin, die Arbeiter⸗ ſchaft, die am ſtärkſten den Wirkungen von Kriſen ausgeſetzt ſei, durch Siedlung kriſenfeſt zu machen. Für die Belebung der privaten Ini⸗ kiative nannte der Miniſter zahlreiche Beiſpiele, u. g. die Steuererleichterungen und die Eheſtandshilfe. Hier ſei eine ſehr dinglich gewordene Bevölkerungspolitik durchgeführt wor⸗ den, weil unſer Volk im Begriff ſtand, zu ſterben. Wirtſchaftlich war es einer der unfaßbarſten Irr⸗ tümer der Nachkriegsjahre, zu glauben, die Arbeits⸗ loſigkeit könne durch Verminderung der Kinderzahl bekümpft werden. Wenn das neue Einkom⸗ menſteuergeſetz nicht überall volle Zufrieden⸗ heit hervorgerufen habe, ſo ſei das zu verſtehen, aber jede Steuerſenkung habe ihre Grenzen. Hier liege die Grenze in der Vorbelaſtung der kommen⸗ den Jahre durch die Rückzahlung der Kredite, die zur Finanzierung der zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffung aufgenommen worden ſind. Die oft geſtellte Frage, woher das Geld für die Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung ge⸗ nommen würde, beantwortete der Miniſter dahin, daß es in Wechſeln von den Sparkaſſen und Banken, u. a. auch von der Reichsbank, gegeben worden ſei. Die Einlöſung dieſer Wechſel belaſte zwar die kom⸗ menden Jahre, aber abgeſehen davon, daß im Jahre 1983 gar keine andere Wahl gegeben war, ſei es eine einfache Rechnung, zu beweiſen, daß die Rückzahlung der Wechſel durch die Erſparniſſe aus Auf⸗ wendungen für Arbeitsloſenhilfe und Steuermehreinnahmen aus der Wirtſchafts⸗ belebung geſichert ſei. Auf dem Gebiete der Finanzwirtſchaft wer⸗ den wir beſtimmt nicht Pleite gehen, erklärte der Miniſter, machte aber auf Gefahrenherde aufmerkſam. Alte Weiber beiderlei Ge⸗ ſchlechts machten aus einer leicht verſtänd⸗ lichen Knappheit die Uebertreibung eines Mangels. Es ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Deckung des neugeweckten Mehrbedarfs auch eine vermehrte Einfuhr von Rohſtoffen erfordere. Die Deviſen⸗ ſchwierigkeiten ſeien eine Folge des Verſailler Diktats. Deutſchland, das in⸗ duſtrieintenſtvſte Land der Welt, ſei durch das Ver⸗ ee eue eee Dee ſailler Diktat das rohſtoffärmſte und damit kapital⸗ ürmſte Land geworden. Das ſei etwas, was es Mitteilungen Dr. Gördelers Kauf- und Lieferungsverträge müſſen unter allen Amſtänden eingehalten werden Meldung des DNB. — Berlin, 13. November. Beim Reichskommiſſar für Preisüberwachung gehen täglich Klagen ein, daß bei Verträgen, die vor einigen Wochen oder Monaten feſt abgeſchloſſen ſind, der Verkäufer jetzt die Lieferung nur zu er⸗ höhten Preiſen oder zu ſonſtigen verſchlech⸗ terten Lieferungs⸗ oder Zahlungs⸗ bedingungen ausführen will. Es wird darauf hingewieſen, daß ein ſolches Ver⸗ halten bei zu feſten Bedingungen abgeſchloſſenen Verträgen vollkommen rechtswidrig iſt und Einhaltung abgeſchloſſener feſter Verträge zu den ſeloſtverſtändlichen Gepflogenheiten eines ehrbaren Kaufmanns gehört. Auch Verbände, die Preiſe beſtimmt haben, haben häufig verſucht, auf ihre Verbandsangehörigen einen Druck dahin auszuüben, daß ſelbſt ſolche Waren zu den neuen höheren Preiſen abzu⸗ ſetzen ſind, die noch zu einer Zeit eingekauft ſind, als Preisbindungen oder Auflagen nicht beſtanden. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach Auffaſſung des Reichskommiſſars dieſe Verſuche, „Alt⸗Ware“ ſpäteren Preisbindungen oder verſchärf⸗ ten Abſatzbedingungen zu unterwerfen, unzuläſ⸗ ſig ſind. Weitere Maßnahmen Dr. Gördelers — Berlin, 13. November. Im Reichsgeſetzblatt wind eine Verordnung des Reichs kommiſſars für Preisüberwachung, Dr. Gör⸗ deler, über Preisbindungen und gegen Verteue⸗ rung der Bedarfsdeckung veröffentlicht. Im 8 1 iſt ſie im weſentlichen eine Wiederholung der vom Herrn Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſenen Verord⸗ nung vom 16. Mai 1934. Sie beſtimmt in 8 1, daß Verbände und andere Zuſammenſchlüſſe öffentlichen oder bürgerlichen Rechts Preiſe, Mindeſtſpan⸗ nen, Höchſtnachläſſe und Mindeſtzu⸗ ſchläge nur noch mit Einwilligung des Reichskom⸗ miſſars oder ſeiner Beauftragten feſtſetzen, verab⸗ reden, empfehlen oder zum Nachteil der Abnehmer des Kleinhändlers verändern dürfen. 8 2 verbietet Erzeugern und Groß⸗ händlern, ohne vorherige Einwilligung des Reichskommiſſars Kleinhandelspreiſe feſtzuſetzen oder zum Nachteil der Abnehmer zu verändern. Da⸗ mit wird der unbegrenzten Herausgabe neuer Markenartikel ein Riegel vorgeſcho⸗ ben. Der Reichskommiſſar wird die Genehmigung für neue Markenartikel nur erteilen, wenn die Ware hinreichende Qualität für einen markenwürdi⸗ gen Schutz aufweiſt und die Preisſtellung in allen Teilen angemeſſen iſt. 8 3 unterſagt, den Weg der Ware vom Er⸗ zeuger zum Verbraucher durch Einſchaltung volks⸗ wirtſchaftlich enthehrlicher Zwiſchenſtellen aller Art zu erſchweren, zu verlangſamen oder zu verteuern. Damit ſoll ſelbſtverſtändlich nicht die uolkswirtſchaft⸗ lich notwendige Funktion des großen Einzelhan⸗ dels angetaſtet werden. Sie iſt im Gegenteil un⸗ entbehrlich. Wenn jeder Verbraucher ſeinen ganzen Warenbedarf bei den verſchiedenen Erzeu⸗ gern decken würde, würde er ein Mehrfaches ſeines Einkommens verreiſen müſſen. Betroffen werden ſollen hiermit aber diefenigen Zwiſchenſchal⸗ tungen auf dem Wege der Ware vom Erzeuger zum Verbraucher, die entbehrlich ſind und irgendeine volkswirtſchaftlich berechtigte und nütz⸗ liche Wirkung nicht mehr haben. Damit auch hier keine Unklarheiten in der Praxis entſtehen, hat ſich der Reichskommiſſar die Entſcheidung darüber vor⸗ behalten, ob die Zwiſchenſtelle im einzelnen Fall volkswirtſchaftlich entbehrlich äiſt oder nicht. Ein Gebol gewöhnlicher Klugheit Die Kundgebung des Generals Smuts findet in London weileſtgehende Beachtung Funkmeldung der NM 3 — London, 13. November. Der am Montag von General Smuts gehaltenen Rede wird von der„Times“ eine ſolche Wichtigkeit beigemeſſen, daß das Blatt ihr die ungewöhnliche Ehre erweiſt, ſie im Wortlaut abzuorucken. Das Blatt füllt damit mehr als 4, Spalten des Blattes in kleinem Druck. In einem Leitaufſatz be⸗ handelt die„Times“ dieſe„großzügige Darſtellung der britiſchen Auffaſſung auswärtiger Fragen“ und drückt ſogar leiſes Bedauern darüber aus, daß eine Erklärung, die ſo ſcharfſinnig⸗klug und phantaſtevoll ſei und gleichzeitig doch auf harten, im Kriege und im politiſchen Leben geſammelten Erfahrungen be⸗ ruhe, nicht von einem Mitglied des britiſchen Ka⸗ binetts abgegeben worden ſei. Das Blatt ſtimmt den Ausführungen des Generals Smuts über das Kollektipſyſtem, die Grenzen der Betätigung des Völkerbundes und den Wert des Locarnopaktes vor⸗ behaltlos zu. Ueber den Teil der Rede, der Deutſchland betrifft, ſagt die„Times“: Es entſpreche einer Jor⸗ derung der Vernunft, daß in einem allgemeinen Si⸗ cherheitsſyſtem alle Nationen Rechtsgleich⸗ heit genießen. General Smuts ſcheue vor den For⸗ derungen Deutſchlands in Europa nicht zurück. Das Minderwertigkeitsgefühl, an dem Deutſchland leide, müſſe beſeitigt werden, aber nur auf eine Weiſe: Die vollſtändige Gleichheit der Rechtsſtellung mit ſeinen Gefährten müſſe offen, freudig und vorbehaltlos anerkannt werden. „Times“ führt das Wort des Generals an, wo⸗ nach die Zeit gekommen ſei, den wahren Frieden zu⸗ ſtande zu bringen, den der Verſailler Vertrag zuge⸗ gebenermaßen nicht gebracht habe, und fügt hinzu: Wenn die Gleichheit nicht durch Vereinbarungen er⸗ reicht wird, ſo wird ſie auf einem anderen Wege er⸗ reicht werden. Ehrliches Spiel, ſportmänniſcher Geiſt, tat⸗ ſächlich jeder Maßſtab des privaten und öffentlichen Lebens fordern eine freudige Reviſion der Lage.“ In offenbarer Erkenntnis der Tatſache, daß einige Nachbarn Deutſchlands tiefes Mißtrauen dagegen empfinden müßten, die Lage ganz in dieſem Geiſt zu betrachten, habe General Smuts hinzugefügt:„Es handelt ſich um ein Gebot gewöhnlicher Klugheit.“ Der letzte Teil des Leitaufſatzes iſt Ausführungen des Generals über den Fernen Oſten gewidmet. Hier iſt der große Nachoͤruck beachtenswert, den die „Times“ auf die Stelle der Rede legt, in der Gene⸗ ral Smuts ſagt, das britiſche Gemeinweſen ſtehe den Vereinigten Staaten näher als irgendeiner anderen Gruppe der Welt und müſſe, falls es eines Tages vor die Lage geſtellt werde, die Vereinigten Staaten zum Ge⸗ fährten auserſehen. PPFPFPFCPFPCTCCCCCCCCCCCCGCCCCCCCCCTbCFGTbTCTPTPTPTGTPT(TVTbTbTbTbPbTPTPTCTCTGTPCTVTPTCTbTFTPTGTGTCTCTbTbTbPTVTVTPVTVTVTVTVTCFCVVUVPFPFPUPFPFCUPFCFFUCUCVCVCUVVVVVVVVCVCVCVCVCVCVCVVCVCVCV˖CVCVV—————— ů r̃’ ‚————x——— ſonſt in der Welt nicht gebe. Stets ſeien die großen Induſtrieländer Gläubiger geweſen und hätten Kre⸗ dite an die Rohſtoffländer gegeben, die damit ihre Rohſtoffe bezahlten. Nachdem uns unſere Rohſtoff⸗ gebiete genommen worden ſeien, wir alſo mehr noch als früher Rohſtoffe kaufen und mit Deviſen be⸗ zahlen müßten, ſollten wir auch politiſche Schulden bezahlen. Das Ausland, das wohl wiſſe, daß eine ſolche Bezahlung nur durch Waren möglich ſei, ver⸗ weigere die Abnahme dieſer Waren. Das ſei wider⸗ ſinnig. Wir haben ſtets unſeren Gläubigern geſagt: Wir wollen zahlen, laßt uns zahlen mit dem, was Deutſchland leiſten kann, mit Waren und mit Dienſten. Aber Waren von Deutſch⸗ land ablehnen und gleichzeitig Bezahlung von Deutſchland zu fordern, das iſt ein wirt⸗ schaftlicher Irrſinn und iſt nicht durchführbar. Ich hoffe, daß wir ſchließlich oͤoch einmal mit dieſen ganz ſelbſtverſtändlichen und ganz klaren Beweis⸗ gründen Gehör finden werden. Vorläufig bleibt uns nichts weiter übrig, als den bisherigen Weg zu gehen, jeden Verſuch zu machen, unſere Ausfuhr zu fördern, aber auch unſere Einfuhr aus dem Aus⸗ lande einzuſchränken. Dabei bat der Miniſter ein Wort nicht anzuwen⸗ den, das er haſſe, das Wort: Erſatzſtoffe. Was wir ſelbſt erzeugen, ſind nicht Erſatzſtoffe. Ebenſo⸗ wenig wie der Rübenzucker ein Erſatzſtoff war für den Rohrzucker. Der neue Deviſenplan wird zweifellos Schwierigkeiten bereiten, niemals aber fühl⸗ baren Mangel bringen, wenn nicht das deutſche Volk ſelbſt die Nerven verliert und durch ungerechtfertigte Hamſterei Schäden herbeiführt, zu denen kein Anlaß vorliegt. die geſchiedene Frau des in 145. Jahrgang- Nr. 524 Hamſterei würde nur zur Preistreiberei führen. Daß die Regierung jeder Preistreiberei ſcharf entgegentritt, hat ſie durch die Ernennung Dr. Görde⸗ lers zum Preiskommiſſar und durch deſſen Sofort⸗ maßnahmen bewieſen. Alle dieſe Finanz⸗ und Wirtſchaftsmaßnahmen der Regierung bedeuten nicht das Ende der freien Wirtſchaft. Der Staat ſchreibt nicht jedem Betrieb die Einzelheiten ſeines Handelns vor, ſondern er gibt nur die Richtlinien, mit denen er die Wirtſchaft lenkt und leitet, um aus der marxiſti⸗ ſſchen Entſtellung der Begriffe von der Ehre der Arbeit und der Ehre des Handels herauszukommen. Stürmiſchen Beifall fand der Miniſter, als er er⸗ klärte: Der königliche Kaufmann war in dem Augen⸗ blick verſchwunden, als über dem Hauptbuch nicht mehr ſtand:„Mit Gott“. Falſch wie der ganze Marxismus war auch ſein Glaube an ein Primat der Wirtſchaft vor der Politik. Mit dieſer Lehre machte der Staat ſelbſt der Wirtſchaft Konkurrenz. Je ſtärker ein Staat iſt, um ſo weniger hat er es nötig, ſelbſt Wirtſchaft zu treiben. Darum iſt unſer Staatsziel: Ein ſtarker ehrbarer Staat und in der Hand dieſes Staates eine freie ehrbare Wirtſchaft. Erfolgreiche Auswirkung des Göringplanes (Von unſerem Berliner Büro) EJ Berlin, 11. November. Von zuſtändiger amtlicher Seite wird jetzt der erſte Rechenſchaftsbericht über die Wirkungen des Göving⸗Planes vorgelegt, der vor 6 Monaten in Kraft getreten iſt. Auch bei dieſer Gelegenheit wird noch einmal darauf hingewieſen, daß der Göring⸗Plan zwar eine Notmaßnahme iſt, trotzdem aber ein Un⸗ ternehmen mit weitgeſteckten Zielen und auf lange Sicht. Der Göring⸗Plan hat ſich das Ziel eines zweckmäßigen und den Erforderniſſen des Staates Rechnung tragenden Arbeitseinfatzes der Jugendlichen und älteren Facharbeiter geſetzt und wird damit planmäßig zu einem Umbau der Wirtſchaft führen. Die ſechsmonatige Arbeitsſchlacht hat durch das enge Zuſammenwirken aller Dienſtſtellen der Reichshauptſtadt einen vollen Erfolg gebracht. Am 30. April wurden in Berlin 402 875 Arbeitsloſe ge⸗ zählt. Bis zum 31. Oktober war die Zahl bereits auf 269 000 geſunken. Was dieſes Ergebnis bedeu⸗ tet, kann man nur werten, wenn man gleichzeitig die Entwicklung der Arbeitsloſenzahl im Reich be⸗ obachtet. Im Reich iſt die Zahl der Arbeitsloſen in dieſen 6 Monaten um 340 600 geſunken, in Ber⸗ lin allein um 134000. Die Reichshauptſtadt ſtellte alſo 40 v. H. der Geſamtabnahme des Reiches. In den Monaten Auguſt und Oktober betrug der Anteil Berlins an der Geſamtabnahme ſogar ſaſt 80 v. H. Neben den Maßnahmen, die eine Abgrenzung des Kampfgebietes zum Ziele hatten, die Zu zugs⸗ ſperre und die Bekämpfung der Schwarz⸗ arbeit, ſtehen beim Göring⸗Plan bekanntlich fol⸗ gende Maßnahmen im Vordergrund: Die Vermitt⸗ lung der Erwerbsloſen und der Jugendlichen in den Betrieben in Land⸗ und Hauswirtſchaft, Erſatz der freigemachten Arbeitsplätze durch ältere Facharbeiter und die Vermittlung der männlichen Arbeitsloſen zu auswärtigen Arbeiten. Zu auswärtigen Notſtands⸗ arbeiten wurden 7345 Berliner entſandt, zum Bau der Reichsautobahnen 7500. Ueber 14500 Jugend⸗ liche gingen zur Landhilfe, rund 6000 zum Arbeits⸗ dienſt. Das Beſtreben iſt, die Bevölkerung der Rie⸗ ſenſtadt aufzulockern und geeignete und willige Ar⸗ beitskräfte wieder dem Lande zuzuführen. Die Frau des Spartakiſten Hölz in Prag verhaftet — Prag, 13. Nov. In Prag wurden am Montag Rußland geſtorbenen Spartakiſtenführers Max Hölz und der Sekretär des Klubs der tſchechiſchen kommuniſtiſchen Partei, Stanſky, der ſeit Monaten wegen verſchiedener Ver⸗ gehen gegen das Schutzgeſetz ſteckbrieflich geſucht wird, in einer Emigrantenwohnung verhaftet. Gleichzeitig wurden mehrere kommuniſtiſche Studen⸗ ten und Studentinnen feſtgenommen. Die Verhaf⸗ tungen erfolgten in Zuſammenhang mit der Auffin⸗ dung einer geheimen kommuniſtiſchen Druckerei in Teplitz⸗Schönau, in der— wie berichtet— kom⸗ muniſtiſches Propagandamaterial für Deutſchland hergeſtellt wurde. 5 3 2. Seite/ Nummer 324 Dienstag, 13. November 199 Engliſches Doppelſpiel? [Von unſerem Vertreter in Paris) V Paris, 13. November. Einige Pariſer Blätter ſetzen noch immer die Debatte über die Saarfrage fort. Der„Ma⸗ tin“, der einſt als erſtes Blatt die militäriſchen Maßnahmen Frankreichs gegenüber dem Saargebiet enhtüllt hatte, glaubt heute behaupten zu können, daß Frankreich in dieſer Frage von England „hereingelegt⸗ worden ſei. Frankreich habe nämlich die Militärmaßnahmen nicht von ſich aus getroffen, ſondern der engliſche Außenminiſter Sir John Simon habe eine Anfrage an den Quai d' Orſay gerichtet, um zu erfahren, ob ſich Frankreich irgendwie zur Abwehr etwaiger Putſchgefahren im Saargebiet vorbereitet habe. Die Ankündigung der franzöſiſchen Maßnahmen ſei alſo nur die Antwort auf dieſe Frage geweſen. In ſeiner Unterhausrede habe ſich Sir John Simon inſofern einer gewiſſen Doppelzüngigkeit ſchuldig gemacht, daß er ſeine eigene Initiative verſchwiegen habe. Engländer zur Saarfrage (Von unſerem Vertreter in London) § London, 12. November. Ein Leitartikel über die Saarfrage in der heutigen Morgenausgabe der„Daily Mail“ ſticht erfreulich von manchen anderen Artikeln der jüngſten Zeit ab. Das Blatt bezeichnet den deutſchen Proteſt als einen diplomatiſchen Schritt von allerhöchſter Bedeutung. Ihn verkleinern zu wollen, bedeute einen ſchweren politiſchen Fehler. Die„Daily Mail“ erinnert daran, daß das Saargebiet ſeit dem zehnten Jahrhundert deutſch ſei und nur unter den letzten Bourbonen und Napoleon J. kurze Zeit von Frank⸗ reich beſetzt geweſen ſei. Das Gebietſeiin über⸗ wältigendem Maße deutſches Gebiet. Aus dieſem Grunde wendet ſich die„Daily Mail“ auch ſchärfſtens gegen jede Intervention einer frem⸗ den Macht und ſchreibt, das engliſche Volk würde weder der Regierung Macdonald noch jeder anderen Regierung erlauben, Truppen ins Saargebiet zu ſenden. Die Stellungnahme der„Daily Mail“ iſt des⸗ wegen beſonders bemerkenswert, weil dieſes Blatt immer ein enges engliſch⸗franzöſiſches Zuſammen⸗ gehen vertreten hat und auch noch weiter vertritt. Trotz der für Deutſchland ſympathiſchen Haltung wird man aber nicht überſehen dürfen, daß die„Daily Mail“ dieſen Artikel nicht etwa aus Deutſchland⸗ freundlichkeit geſchrieben hat, ſondern die Ausfüh⸗ rungen nichts anderes ſind als ein konſequenter Aus⸗ fluß der auch ſonſt von der„Daily Mail“ vertretenen Politik, keine neuen Verpflichtungen auf dem Kontingent einzugehen. Klage Belgrads in Genf? (Von unſerem Vertreter in Paris) V Paris, 13. November. In einer Meldung aus Belgrad beſtätigt der offi⸗ ziöſe„Petit Pariſien“, rung in der bevorſtehenden Völkerbundstagung eine Klage wegen des Attentates von Marſeille einreichen werde. Die Klage ſtützt ſich auf Artikel 11 des Völ⸗ kerbundpaktes(Störung der guten Beziehungen unter den Völkern). Die Belgrader Regierung glaubt genügend beweiskräftige Dokumente in der Hand zu haben, ohne den Abſchluß der Polizei⸗ unterſuchung in Frankreich abwarten zu müſſen. Allerdings werde Südſlawien dieſen Schritt nicht unternehmen, bevor es ſich nicht mit der Kleinen Entente und Frankreich darüber verſtändigt habe. 2 2= Zuſammenarbeit Moskau— ASA? — London, 13. November. Der„Times“ Vertreter in Waſhington spricht in einer Meldung die Anſicht aus, daß Prä⸗ ſident Rooſevelt angeſichts ſeiner Machtſtellung im Innern während der nächſten zwei Jahre einen größeren Einfluß auf die amerikaniſche Außenpolitik ausüben werde, als dies bei irgendeinem anderen amerikaniſchen Präſidenten der Fall geweſen ſei. Ferner heißt es in der Meldung, Berichte aus Mos⸗ kau beſagten, daß eine Regelung der ruſſiſch⸗amerikauiſchen Schulbenfrage in Sicht ſei und daß„die größte Abordnung amerikaniſcher Großindu⸗ ſtrieller, die jemals Rußland beſucht hat“, gegenwärtig in Moskau weile. Der Berichterſtatter bemerkt, manche Leute glaub⸗ ten, daß die Beſchleunigung der indu⸗ ſtriellen Entwicklung Sowjetrußlands mit amerikaniſcher Hilfe eine beträchtliche Wirkung auf das Mächtegleichgewicht im Fernen Oſten haben werde. Es würde keine große Ueber⸗ raſchung ſein, wenn Erwägungen allgemei⸗ ner ſtrategiſcher Art den Präſidenten Rooſe⸗ belt und die Sowjetregierung davon überzeugen würden, daß eine baldige Schulden vereinbarung wünſchenswert ſei. 5 5 ö 8 N 2 Flalieniſches Kulturinſtitut in Warſchau Warſchau, 13. Nov. In Warſchau wurde am Montag ein italieniſches Kulturinſtitut in Anweſenheit des Unterſtaatsſekre⸗ tärs des italieniſchen Kultusmiuiſteriums, Sol mi, eröffnet. An der Feſtſitzung nahmen der polniſche Miniſterpräſident, der Miniſter des Auswärtigen und der Kultusminiſter teil, ferner die italienische Kolonie mit dem Botſchafter an der Spitze, Mitglie⸗ der des diplomatischen Korps und Vertreter von Kunſt und Wiſſenſchaft. Der italienſſche Botſchafter ſagte in einer Anſprache, das neue Inſtitut ſolle im Geiſte der Verſtändigung und Freundſchaft der Zu⸗ ſammenarbeit der Völker dienen. Der polniſche Kul⸗ tusminiſter antwortete in einer Ansprache, das In⸗ ſtitut ſei ein Zeugnis für die kulturelle Zuſammen⸗ arbeit, die beide Nationen ſeit Jahrhun⸗ derten verbinde! Sechs Todesopfer eines Sprengſtoffunglücks — Availon(Catalina⸗Inſel, Kalifornien), 18. Nov. Beim Umladen von 7500 Pfund Sprengpulver aus Kaniſtern in Säcke in einem Steinbruch ereignete ſich aus bisher ungeklärter Urſache ein Zerknall. Die Kleidung der neun Arbeiter, die mit dem Umladen beſchäftigt waren, fing Feuer. Sechs Arbeiter ver⸗ braunten bei lebendigem Leibe; zwei trugen lebens⸗ 3 gefährliche Verletzungen davon, daß die ſüdſlawiſche Regie⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Der Gefangene des Parlaments Die neue franzöſiſche Regierung ſtellt ſich heute der Kammer vor (Von unſerem Vertreter in Paris) Paris, 13. November. Die neue Regierung Flandin wird ſich heute dem Parlament vorſtellen. Heute vormittag ſand noch ein Miniſterrat ſtatt, worin die letzte Hand an die Regierungserklärung gelegt wurde. Heute nach⸗ mittag werden dann der Miniſterpräſident Flandin in der Kammer und der Juſtizminiſter Pernot im Senat dieſes Dokument verleſen. Ohne jede Span⸗ nung ſieht man der Zeremonie entgegen, denn man iſt ſich überall bewußt, daß die nach dem Sturz Doumergues wiederhergeſtellte parlamentariſche Form jetzt jeden Sinn verloren hat. Was ſoll der neue Mann ſagen, und vor allem, was ſoll er tun, wo doch jedermann weiß, daß er der Gefangene des Par⸗ laments iſt? Man weiß ja ſchon aus den erſten Preſſeerklärungen Flandins, daß die neue Regierung zunächſt den Kampf gegen die Teuerung und gegen die Kriſe aufnehmen will. Aber dieſe ſchöne An⸗ kündigung iſt wohl eher dazu beſtimmt, die Leere aus⸗ zufüllen, die durch die Vertagung der Verfaſſungs⸗ reform auf unbeſtimmte Friſt im Regierungspro⸗ gramm entſtanden iſt. Die Parlamentsmühle wird vorläufig damit weiterklappern, daß man nunmehr mit Ruhe und Ordnung den Haus haltsvoranſchlag für 1935 erledigen wird. Das wird bis zum Jahres⸗ ende dauern, und bis dahin wird weiter nichts ge⸗ ſchehen. Aber die Form, die Tradition, ſind damit gewahrt geblieben. Der neue Miniſterpräſident iſt in der Wahrung der geheiligten Form ſogar ſo weit gegangen, daß er ſich bereit erklärt hat, heute in der Kammer nach der Verleſung der Regierungserklärung noch ſechs Interpellationen über ſich ergehen zu laſſen. Es werden drei Kommuniſten, ein Neo⸗Sozialiſt, ein Radikalſozialiſt und ein Mitglied der Mittelparteien je eine lange Rede über die Zuſammenſetzung der Regierung und ihre allgemeinen politiſchen Schwie⸗ rigkeiten halten. Dann wird eine allgemeine Ausſprach e nachfolgen, bei der jeder Partei⸗ führer ſein Sprüchlein aufſagen wird. Und dann ſchließlich wird man zur Vertrauensabſtimmung ſchreiten. Das Abſtimmungsergebnis ſteht zifſernmäßig ſchon ziemlich genau ſeſt. Nur die Kommu⸗ niſten und einige verſprengte„Wilde“ wer⸗ den gegen die Regierung ſtimmen. Die Sozia⸗ liſten Leon Blums werden ſich der Stimme enthalten, um damit ihre Genugtuung über die Rückkehr zu den korrekten parlamentariſchen Methoden im Gegenſatz zu dem angeblichen„faſchiſtiſchen Gebaren“ Doumergues zu kennzeichnen. Und die übrigen Abgeoröͤneten werden mehr oder minder geſchloſſen für die Regierung ſtimmen. wird alſo ein Stimmverhältnis von etwa 400 Stimmen für und 30 Stimmen gegen die Regierung heraus⸗ kommen. Aber all das iſt, das weiß man genau, nur parlamentariſches Theater. Das franzö⸗ ſiſche Volk läßt ſich in geduldiger Reſignation vor⸗ läufig dieſes Spiel noch gefallen, denn eine Regie⸗ rung muß ja ſchließlich vorhanden ſein. Daß es zu⸗ fällig die Regierung Flandin iſt, intereſſiert ſchon nicht mehr, ſo lange dieſe Regierung die innere Ruhe aufrechterhält und aufrechterhalten kann. Wenn dann aber die politiſche, wirtſchaftliche und moraliſche Kriſe ſich wieder einmal ſtärker erweiſen werden als das parlamentariſche Regelſpiel, dann wird es auch mit der Regierung Flandin zu Ende ſein. So Anm „Das Verbrechen von zasſchendgele Neue ſcharfe Keitik an der Kriegsführung des Oberbefehlshabers Lord Haig Drahtbericht unſ. Londoner Vertr ters § London, 13. November. Lloyd George, deſſen vierter Band ſeiner jüngſt veröffentlichen Memoiren wegen der außerordent⸗ lich ſcharfen Verurteilung des ehemaligen Ober⸗ befehlshabers der engliſchen Truppen, Lord Haig, der perſönlich für das ſinnloſe Hinſchlachten der engliſchen Diviſionen im Sommer 1917 bei Pas⸗ ſchendaele verantwortlich gemacht wird, ſo unge⸗ heures Aufſehen erregt habe, hat jetzt in dem Generalmajor Fuller einen Verteidiger gefun⸗ den, deſſen Wort ſehr ſchwer wiegt. Fuller, der in der fraglichen Zeit der Hauptgeneralſtabsoffizier des Tankkorps war und als ſolcher auf die eng⸗ liſche Kriegsführung beſonders großen Einfluß. nahm, veröffentlicht im„Sunday Dispatch“ einen Artikel, der in die Worte auskliugt: Lloyd Ge⸗ orge hat Recht! Er berichtet, daß er während der Flandernſchlacht an Sir Douglas Haig ſtändig Karten von dem durch die ſtändige Beſchießung in einen unabſehbaren Sumpf verwandelten Gebiet geſchickt habe mit der Warnung, das ſinnloſe Abſchlachten aufzugeben. Haig habe ihn daraufhin nur angewieſen, keine weiteren Karten mehr zu ſchicken. ö 5 5 Haigs Idee ſei geweſen, durch einen überraſchen⸗ den und gewaltigen Stoß die deutſche Verteidigungs⸗ linie zu überrennen, die deutſchen Diviſionen zurück⸗ zuwerſen, und, ehe ſie dazu kämen, wieder Fuß zu faſſen, immer weiter zu verfolgen. Fuller glaubt, daß dieſe Idee Haigs unter den obwaltenden Um⸗ ſtänden nicht nur töricht, ſondern auch auch völlig un⸗ möglich geweſen ſei. Das Verbrechen von Pasſchendaele beſtehe nicht darin, daß die Schlacht begonnen worden, ſondern darin, daß ſie nach dem 31. Juli immer weiter fortgeführt und bis in den Dezember hinein fortgeſetzt worden ſei. Am 1. Auguſt habe ex einen Teil des Schlachtfeldes be⸗ ſichtigt und ſei zu der Ueberzeugung gekommen, daß keine Hoffnung auf Erfolg beſtehe und jede Fortfüh⸗ rung der Schlacht ein nutzloſes Hinſchlachten bedeute. Das Große Hauptquartier ſei aber nicht bereit ge⸗ weſen, derartige Berichte anzuhören. Im September habe er wiederum das Schlachtfeld beſichtigt und ſei zu der Erkenntnis gekommen, daß nicht einmal eine Wildente durch den Sumpf hätte gelangen können. Selbſt die Schilderung eines Dante würde nicht aus⸗ reichen, dieſe Schlacht, die über 4 Monate dauerte und in der 400 00 bengliſche Offiziere und Manuuſchaften getötet worden ſeien, zu be⸗ ſchreiben. General Fuller macht trotz dieſer eindeu⸗ tigen Verurteilung der Kriegsführung Haigs doch noch den Verſuch, das engliſche Anſehen zu retten, indem er zwiſchen dem Menſchen und dem Werk unterſchieden ſehen will. Geſetzentwurf zum Schutz des Mieters . i— Berlin, 12. November. Die Preſſeſtelle des Reichs⸗ und preußiſchen Ju⸗ ſtizminiſteriums teilt mit: Die Erörterungen über den Fall Köppen haben i. a. auch zu der Frage geführt, ob es in unſerer heutigen Zeit noch erträglich ſei, daß ein Gläubiger einen formal zu Recht beſtehenden Vollſtreckungs⸗ titel, wie ihn hier der Räumungsvergleich bildete— um ein Urteil handelte es ſich nicht— noch voll⸗ ſtrecken darf, obwohl bei der beſonderen Notlage des Schuldners und der Geringfügigkeit ſeiner Schuld die Durchführung der Vollſtreckung geſundem Volksempfinden als grauſame Ungerechtig⸗ keit erſcheint. Dieſe Frage berührt die aus libe⸗ raliſtiſcher Zeit ſtammenden Grundlagen unſeres Vollſtreckungsſyſtems, das auf dem Gedanken auf⸗ gebaut war, daß der Gläubiger die ihm gegen den Schuldner gewährten Rechte innerhalb der ſtarren geſetzlichen Grenzen ohne jede Möglichkeit aus⸗ gleichenden behördlichen Eingreifens rückſichtslos geltend machen durfte. Daß dieſer Grundſatz im nationalſozialiſtiſchen Staat zu beſeitigen iſt, bedarf keiner Ausführung. Die Geſetzgebung der letzten Jahre hat hier in ihren Vollſtreckungsſchutzvorſchrif⸗ ten auch bereits weſentliche Hilfe geſchaffen. Insbe⸗ ſondere hat die Verordnung vom 26. Mai 1933 in Verbindung mit dem Geſetz vom 24. Oktober 1934 ſchon die Möglichkeit gegeben, den Schuldner gegen alle unbilligen Härten, die ſich auf dem Gebiet der Immobiliar⸗ und Mobiltarvollſtrek⸗ kung einſchließlich der Pfändung von Forderungen ergeben können, zu ſchützen. Der Fall Köppen zeigt, daß bei Räumungsvergleichen noch immer Fälle entſtehen können, in denen eine unkontrolliert in die Hände des Gläubigers gelegte Vollſtreckung zu groben Unbilligkeiten führt. ſchließen, legt der Reichsminiſter der Juſtiz der Reichsregierung einen Geſetzentwurf vor, wonach das Gericht Zwangsvollſtreckungsmaßnahmen aufheben, unterſagen oder zeitweilig ausſetzen kann, wenn das Vorgehen des Gläubigers gegen den Schuldner nach geſundem Volksempfinden eine unbillige und unge⸗ rechte Härte für den Schuldner bedeutet. Dauerſitzung des Unterhauſes — London, 13. Noy. Das Unterhaus, das ſich zur Zeit mit der heißumſtrittenen Geſetzesvorlage über Wetten und Lotterien beſchäftigt, blieb 14 Stunden und 20 Minuten an der Arbeit und vertagte ſich erſt heute früh um 5 Uhr. Um dieſe Lücke zu „Deutſche Käufe beleben die engliſche Heringsfiſcherei Meldung des DN B. London, 12. November. Die deutſchen Heringskäufe in Yarmouth und Loweſtoft ſind jetzt voll in Gang. Geſtern hat der deutſche Dampfer„Helma Bismarck“ mit einer La⸗ dung von faſt 3000 Cran Heringen die engliſche Küſte nach Altona verlaſſen. Während bei der Herings⸗ fiſcherei ſonſt ein wöchentlicher Ausgleich der Zah⸗ lungsverpflichtungen üblich iſt, haben die Verkäufer, um den Deutſchen entgegenzukommen, längere Kredtte angeboten. Die deutſchen Heringskäufe dürften auch zur Folge haben, daß die Heringsfiſcherei in Schottland noch einige Zeit dort fortgeſetzt wird. Es kann nicht wundernehmen, daß in allen engliſchen Kreiſen der Heringsfiſcherei das jüngſte deutſch⸗engliſche Wirt⸗ ſchaftsabkommen ganz beſonders begrüßt wir d. Amerikaniſche Baumwolle gegen deutſche Waren? Meldung des DNB. — Neuyork, 12 November. „Aſſoeiated Preß“ verbreitet einen Artikel der „Neuyork Times“, der folgendes beſagt: Aus landwirtſchaftlichen Kreiſen wird bekannt, daß der Austauſcheiner halben Million Bau m⸗ wollballen gegen deutſche Waren er⸗ wogen werde. Der Gedanke eines Tauſchhandels mit Deutſchland und einer möglichen Kreditgewäh⸗ rung an Sowjetrußland werde durch die Befürch⸗ lüeig veranlaßt, daß die Regierung zu Beginn näch⸗ ſten Jahres möglicherweiſe ſechs Millionen Baumwollballen vorrätig haben werde. Die Abnahme der Baumwollausfuhr nach Deutſch⸗ land ſei eine der Haupturſachen des Rückganges des Baumwollverſandes nach dem Auslande. Gleichzei⸗ tig nehme der Baumwollverbrauch in den Vereinig⸗ ten Staaten ab, während der Baumwollbeſtand An⸗ fang Auguſt zehn Millionen betragen habe, der dritt⸗ größte Beſtand, der jemals erreicht worden ſei. Da⸗ zu komme die vorausſichtliche Ernte des nächſten Jahres mit 11800 000 und die diesjährige Ernte mit 9634000 Ballen. Dieſer Ausblick gebiete eine Einſchränkung der gegenwärtigen Anbaufläche von 41 Millionen Acres um 25 v. H. Eine ſolche Einſchränkung ſei unbedingt notwendig, ſelbſt wenn die obengenannte Ausfuhrförderung zuſtande komme. — Anverſtändliches Arteil im Oswag⸗Prozeß Meldung des DN B. — Beuthen, 12. November. 5 Das Appellationsgericht in Kattowitz ſprach 1 Oswag⸗Prozeß das Urteil gegen Dr. Ebeling 75 ehemaligen Leiter der Bergwerksdirektion des Fürſten Pleß in Kattowitz, den Direktor Caſpar von der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaſ in Kattowitz und gegen Dr. Görmann von det Oswag. Direktor Caſpar und Dr. Görmann, die in der erſten Inſtanz zu Freiheitsſtrafen verurteilt worden waren, wurden freigeſprochen. Dr. Ebe⸗ ling wurde zu zwei Jahren Gefängniz verurteilt. In der erſten Inſtanz war Dr. Ebelin lediglich auf Grund von Indizien wegen Vergehens gegen& 313 des Deutſchen Handelsgeſetzbuches ver⸗ urteilt, obgleich ihm irgendeine Teilnahme an den inkriminierten Maßnahmen nicht nachgewieſen wer⸗ den konnte. Von der Anklage des Betruges war Dr Ebeling aber freigeſprochen worden. Der Rethtz⸗ beiſtand Dr. Ebelings hat gegen das Urteil der zwei⸗ ten Inſtanz Kaſſation beantragt. Hierzu erfahren wir: Die Entſcheidung der zweiten Juſtanz hat weit über die Kreiſe von Oberſchleſien hin⸗ aus außergewöhnliches Befremden erregt Sie wird als unbegreifliches Fehlurteil in engen Zuſammenhang mit den Zwangsmaß⸗ nahmen gegen die Verwaltung des Fürſten Pleß gebracht. Das Appellationsgericht hat das Urteil der ersten Inſtanz mit der Begründung aufgehoben, daß das deutſche Handelsgeſetzbuch nicht mehr Anwendung finden könne, da inzwiſchen das polniſche Handels⸗ geſetzbuch der Wojewodſchaft Schleſien Rechtskraft er⸗ halten halbe, das den Paragraphen 313 des Handels geſetzbuches nicht kennt. Schon aus dieſem Grunde hätte Dr. Ebeling freigeſprochen werden müſſen. Die zweite Inſtanz iſt aber von der rechtlichen Beurtei⸗ lung des Tatbeſtandes der erſten Inſtanz völlig ab⸗ gewichen und hat ein neues Delikt kon⸗ ſtruiert, von dem im bisherigen Verlaufe des Prozeſſes nicht die Rede geweſen iſt. In dieſer In⸗ ſtanz ſind auch die von dem Angeklagten benannten Sachverſtändigen überhaupt nicht gehört worden. Spenden für das Winterhilfswerk — Berlin, 19. Nov. Jür das Winterhilfs⸗ werk ſind weitere Spenden eingegangen:. Frau Geheimrat Dr. E. ter Meer, Uerdingen 3000 Gebr. Kaufmann, Krefeld 4000„ Textilausrüſtungs⸗G..b.., Krefeld 6 000, Waggon⸗Fabrik AG., Uerdingen 5000, Brauerei Tivoli A.., Krefeld 3 000 Dreiring⸗Werke m. b. H, K.., Krefeld⸗ Rheinh. 3000, Holtz& Willmſen.m. b.., Uerdingen 10 000, Vereinigte Seidenwebereien A.., Krefeld 13 000, Papierfabrik Jagenberg& Co., Solingen 3000, Brauerei Bremme,.⸗Barmen 3000, Dr. Hillringhaus, W⸗Barmen 3000„ Luhns Seifenfabrik,.⸗Barmen 10 000% Dr. Hörkein,.⸗Elberfeld 3000% Groove& Welter, Neuß 5 000 R. Lonnes, Neuß 3000, Gebr. Heinemann& Co., Neuß 10 000% Niederrhein. Papierfabrik, Neuß 3000, Neußer Papier⸗ u. Pergamentfabrik, Neuß 6000 Appenzeller& Co., Neuß 9000, Internat. Harveſter Co., Neuß 20 000„ Nationale Radiator⸗Geſ., Neuß 10000 C. Thywiſſen, Neuß 10000, P. J. Schram, Neußer Nudelfabrik, Neuß 9000 Niederrhein. Margarinewerke Heinemann 8 Co. 5 000 „Kronprinz“ A. G. f. Metallinduſtrie, So⸗ lingen⸗Ohligs 5 12 000„ Preß⸗ u. Walzwerk AG., Düſſeldorf⸗Reis⸗ holz 10 000„, Gladbacher Verſicherungs⸗Akt.⸗Geſellſchaf⸗ ten,.⸗Gladbach 12000, Jagenberg⸗Werke A.., Düſſeldorf 9000 C. Großmann, Eiſen⸗ u. Stahlwerke, A.., Solingen⸗Wald, Wald⸗Rhld. 3000% Viktoria am Rhein, Allgem. Verſicherungs⸗ AG., Düſſeldorf 6 000, Rheinſch⸗Weſtfäliſche Rohrhandels⸗Geſ. .b.., Düſſeldorf 9000„ Der„mechaniſche Sarg“— Ein neues Kriegsgerät 1 5 — London, 13. Nov. Der engliſche Oberſtleutnait Martal hat ein neues Kriegsgerät erfunden, den man den unheimlichen Namen„mechaniſcher Sarg gegeben hat. Es handelt ſich um ein Raupen fahrzeug von 90 Zentimeter Breite und etwas mehr als zwei Metern Länge, das mit einem 4. Pe⸗ Motor angetrieben wird und einem erwachſenen Mann gerade bis ans Knie reicht. An der Stirn; ſeite trägt dieſer Miniaturtank ein Maſchinengewehr⸗ Das neue Kriegsfahrzeug, das naturgemäß ein nur ſehr geringes Ziel bietet, iſt zwar vorläufig auf 0 Leiſtungsfähigkeit hin noch nicht genügend gepen worden, doch verſpricht man ſich in militäriſchen Krei⸗ ſen ſehr viel von dieſer Erfindung. Neun Imro⸗Gegner ermordet aufgefunden — Sofia, 12. Nov. Wie aus der mazedonischen Stadt Petritſch gemeldet wird, haben die Behbrbes auf einer Wieſe bei der Eiſenbahnhalteſtelle Piri ein Grab mit neun Leichen gefunden. Alle Leichen konnten wiedererkannt werden. Es handelt ſich um Einwohner des Dorfes Krupnik, Unter den Toten ſind auch ein Gemeinderatsmitglied, ein Leh⸗ rer und ein Steuereinnehmer, die Gegnet des Imro⸗Führers Michailow waren, der ſie bete ſchleppen und ermorden ließ. Die Mörder ſind vor drei Monaten verhaftet worden. TTT... TT Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner 15 Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗ Handelstenn e Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Giſenbart Lokalen 155 Dr. Fritz dammes- Sport: Wiay Müller- Südweſtbeulſche 55 ſchau, Gerſcht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel 1 und geſchüftliche Mitteilungen Jakob Faude, fämtlich in e Herausgeber. 0 und 1 helme f 5 A Neue 5 heimer Zeitung. Mannheim, 3 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Frſtz Filliez,/ 65, Vitorlaſtrcze s Mittag⸗Ausgade K 12532 Ausgabe B 8808, Geſamt⸗D.⸗A. Oktober 1984 20895 l Abend⸗Ausgade K 18 168 Ausgabe 8 8805, Geſamt⸗D⸗A Oktober 1984; 2158 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung uur bei Rücpe Bei — 4 oͤung vorm ter 9 und gen. weg die hinei ten d wurd Hinte des der und geme B einwi gener Land on der in, die Urteilt Ebe⸗ g nis beling gehens 5 ver⸗ gat N gt. in 3 en erſten iß das nung ndels⸗ aft er⸗ mdels⸗ runde u. Die zrtei⸗ ig ab⸗ E 0 n fe des r In⸗ unten n. tna dem Sarg“ pen etwas Ps⸗ genen Stirn⸗ wehr, n nur ſeine eprüft Krei⸗ den liſchen jörden Pirin Alle andelt r den Leh⸗ des ver⸗ d vor aperto erf — A k Dienstag, 13. November 1934 . 5 5 Mannheim, den 13. November. „Betriebsfamilien“ Eine Schulungsmaßnahme Die Deutſche Arbeitsfront ergreift eine neue Schulungsmaßnahme zur Förderung der Be⸗ triebsgemeinſchaft. Es ſollen ſogenannte Betriebsfamilien“ gebildet werden, die ſich aus B dem Betriebsführer und zwei Vertrauensratsmit⸗ gliedern, einem Arbeiter und einem Angeſtellten zuſammenſetzen. Mehrere dieſer Betriebsfamilien werden acht Tage lang in einer Gemeinſchafts⸗ ſchule untergebracht und zwar jede Betriebsfami⸗ lie in einem Raum. Der Betriebsführer ſoll da⸗ bei die Sorgen der Arbeiter, der Arbeiter die Auf⸗ gaben 8 Sorgen des Unternehmers kennen ler⸗ nen. Pilzberatung— Pilawanderung Die Pilzwanderung am Sonntagnachmittag hatte trotz der fortgeſchrittenen Jahreszeit noch ein gutes Ergebnis. Am Donn ers tag nachmittag N wird nuch einmal eine Pilzwanderung in den Wald non Maxdorf veranſtaltet. Mannheim ab mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn an der Friedrichsbrücke um 13,03 Uhr. Ludwigs hafen⸗Ludwigsplatz ab: 13,18 Uhr. Treffpunkt am Bahnhof Max⸗ dorf um 13,45 Uhr. 8 Die Pilzberatung auf dem Wochenmarkt ter dem Turm des alten Rathauſes wird auch noch weiterhin Dienstags, Donnerstags und Sams⸗ tags von 97 bis 10 Uhr durchgeführt. Polizeibericht vom 13. November Zwei Verkehrsunfälle. In Höhe der Einmün⸗ dung der Lamey⸗ in die Hilda⸗Straße wurde geſtern vormittag ein mit der Straßenreinigung beſchäftig⸗ ter Mann von einem Lieferkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Er erlitt Hautabſchürfun⸗ gen.— Geſtern nachmittag trug ein auf dem Geh⸗ weg der Waldhofſtraße gehender Mann zwei Pfähle. Hei einer von ihm ausgeführten Wendung ragten die Pfähle in dem Augenblick in die Fahrbahn hinein als ein Laſtkraftwagen vorbeifuhr, und ſtreif⸗ den das Gehäuſe des Führerſizes. Der Mann wurde auf die Fahrbahn geſchleudert, wobei er vom Hinterrad des Triebwagens und von zwei Rädern des Anhängers überfahren wurde. Der Verletzte, der einen Oberſchenkelbruch, einen Unterarmbruch und außerdem Prellungen erlitt, wurde in das All⸗ gemeine Krankenhaus gebracht. Betrunkener Kraftfahrer. Ein unter Alkohol⸗ einwirkung ſtehender Kraftradfahrer, der in vergan⸗ gener Nacht bei einer Fahrt durch die Schwetzinger Landſtraße mit der Lenkſtange einen Telegraphen⸗ maſt ſtreifte und hierdurch ſtürzte, blieb bewußtlos liegen. Der Sanitätskraftwagen brachte den Ver⸗ letzen in das Allgemeine Krankenhaus. Aus pplitiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages zwei Perſonen feſtgenommen. Lichtbildervortrag im Ooͤenwaloͤklub Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Odenwaldklubs hatte ihre Getreuen zu einem inter⸗ enten Lichtbildervortrag in das neue Klubheim „Wartburg⸗Hoſpiz“ geladen, und wie immer war der Saal dicht beſetzt. Nach kurzen Begrüßungsworten nahm der Redner des Abends, Mitglied W. Schroth das Wort zu ſeinem Vortrag„Eine Wanderung durch die Oſtalpen“. Einleitend wies er auf die erfreuliche Tatſache hin, daß die verantwortlichen Stellen der Wanderbewegung mit größtem Wohl⸗ wollen gegenüberſtehen. Sie haben deren kulturelle Bedeutung richtig erkannt. Gilt es doch, die Heimat zu erwandern und ſie ſchätzen zu lernen und neue Kraft zu ſchöpfen für die Werktagsarbeit. Damit finden die Grundſätze und Richtlinien ihre Beſtäti⸗ gung, die die Gründer des Odenwaldklubs ſchon vor 50 Jahren für richtig hielten. Wer einmal in den Alpen gewandert iſt, den zieht es immer wieder dort⸗ hin zurück. Wenn uns auch heute das Gebiet jen⸗ ſeits der deutſch⸗öſterreichiſchen Grenze verſchloſſen it, wird doch auch die Zeit wiederkehren, da wir auch dorthin wieder die Wanderſchritte lenken können. Dann berichtete Herr W. Schroth in äußerſt ſeſſelnder Weiſe über ſeine achttägige Wanderung burch die Oſtalpen, die ihren Ausgang in Bludenz in Vorarlberg nahm und bis zu 3000 Metern Höhe führte. Der eigentliche Aufſtieg in die Region der Alm⸗ und Viehweiden begann bei dem Luftkurort Brand durch das Untere und Obere Brandner⸗Tal, vorbei an der Mittagsſpitze. Der Redner gab auch lehrreiche Einblicke in die Flora jener Gegenden. Bei 1800 Meter iſt die oberſte Baumgrenze erreicht. Während man die Alpenroſe ſchon in Höhen von 1400 bis 1800 Metern antrifft, iſt das vielbegehrte Edelweiß nur in größeren Höhen anzutreffen, und zwar immer nur auf den Südſeiten der Berge. Bald wurde auch die Schneegrenze überſchritten und ne Oberzalimhütte erſtiegen, die im Beſtitz der Sektion Mannheim des Deutſch⸗Oeſter⸗ keichiſchen Alpenvereins iſt, weiter die Straßburger Hütte. Beim Betreten der Hochalm in etwa 2000 Meter Höhe begannen die erſten Schwierigkeiten des Aufſtiegs. Ueber den Sceſaplana, einen Berg hon beſonderer Form, ging es zum Lüner See, der gangen werden mußte. Nach Erreichung der Douglashütte führte der Weg immer weiter hinein in die Gefilde des ewigen Eiſes und Schnees. Durch 05 Schweizer Tor an der Kirchlisſpitze und dem Alt⸗Verra⸗Joch vorbei wurde die Sulzfluh erklom⸗ men und die Lindauer Hütte erreicht, ſpäter durch die Obere Ganeratalſchlucht die Tübinger Hütte. Nach Ueberwindung des Aufſtiegs zum Hochmader⸗ joch und zur Madlenahütte bot ſich ein herrlicher Alick auf die Silvretta und den Stauſee im Fermunt⸗ al ſowie auf das Hohe Rad. Ueber die 3000 Meter hohe Bella⸗Alp und eine Reihe weiterer Hütten und Bergkuppen erfolgte wieder der Abſtieg am Rizler⸗ ppf vorbei nach Ladeck und zurück nach Schruns, wo die Alpenwanderung in der Wormſer Hütte —— Abſchluß fand. Eine große Reihe von Licht⸗ rn ergänzte den lehrreichen Wanderbericht, der Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Aus Mannheims Konzerkſälen Violin-Abend Philipp Schneider In Muſikkreiſen wurde man bereits auf den jun⸗ gen Mannheimer Geiger Philipp Schneider als eine vielverſprechende Begabung aufmerkſam. Nun trat der elfjährige Knabe mit einem eigenen, gutbeſuchten Abend hervor. Was er ſpielte, ſind Stücke, die auf der Linie einer geſunden, nicht über⸗ eilten Entwicklung liegen: Sätze von Bach und Hän⸗ del, Dittersdorf und Mozart, zum Schluß die be⸗ kannte Cavatine von Raff und Beethovens F⸗Dur⸗ Romanze. Wie er ſpielte, das bedeutete für man⸗ chen Zuhörer eine angenehme Ueberraſchung: mit klarem, großen Ton, ohne die Unarten, die gewiſſe Kaffeehausgeiger aufgebracht haben, ohne jenes Vibrato nämlich, das ſeeliſche Hingeriſſenheit vor⸗ täuſchen ſoll. Auch techniſche Entwicklung iſt durchaus geſund, ohne in Aeußerlichkeiten und Mätz⸗ chen zu verfallen. Die Paſſagen werden klar und unverwiſcht gebracht, die Bogenführung iſt ruhig, man iſt angenehm überraſcht von dem großen Ton, den der kleine Mann ſeiner Geige entlockt. Angeſichts ſolcher frühreifer Begabungen erſcheint es doppelt bedeutſam, ſich die Worte vor Augen zu halten, die der große Lehrmeiſter Karl Czerny dem 11jährigen Liſat nach Paris ſchrieb, als der kleine „Ziſi“ in der franzöſiſchen Hauptſtadt verwöhnt und verhätſchelt wurde:„Bleibe immer beſcheiden und fromm, mache genau deine täglichen Uebungen, wenn möglich nach dem Metronom.“ Auch im Falle Schneider halten wir es für angezeigt, die erfreulich begonnene Entwicklung, für die gewiſſenhafte Leh⸗ rer verantwortlich zeichnen, nicht im geringſten zu überſtürzen und alles fern zu halten, was den ruhi⸗ gen Studiengang unterbrechen könnte.„Es bildet ein Talent ſich in der Stille.“ Zur Mitwirkung war auch der treffliche Konzert⸗ ſänger Hans Kohl gewonnen worden, der von Karl Rinn am Flügel nachhaltig und liebevoll unter⸗ ſtützt, in den ernſten Geſängen von Brahms und Liedern von Hugo Wolf ſeine Empfindungsſtärke aufs neue unter Beweis ſtellte. Rinn betreute pia⸗ niſtiſch auch den jungen Geiger. 1. Herbstkonzert des MG Mannheim-Rheinau Eine Liederreihe von Friedrich Gutmann „Volk und Vaterland“ dieſer Leit⸗ gedanke durchzog die Vortragsfolge des Herbſt⸗ konzerts, das eine große Zahl von Mitgliedern und Freunden des Männer ⸗Geſangvereins Mannheim⸗ Rheinau in den Saal des Badi⸗ ſchen Hofs führte. Die erſte Programmhälfte machte wieder offenkundig, daß ſich Volksweiſen zu Kunſt⸗ weiſen erheben können, wenn ſie ſo fein ausgear⸗ beitet ſind, wie man es hier vernahm. Die Laut⸗ malerei, die in Klughardts„Kamerad komm!“ den Trommelwirbel und in Nellius' ebenſo bekanntem „Spinn, ſpinn“ in Brumm⸗ und Summſtimmen das Schnurren des Spinnrads nachahmt, iſt immer ein Prüfſtein für einen guten Chor. Friedrich Gut⸗ mann hat ſeinem Männergeſangperein ein hohes Maß in der Glättung des Klanglichen und der Aus⸗ ſprache beigebracht. Das orcheſtrale Ausſingen der Endſilben in Nellius'„Matroſenlied“ beſtätigte dieſe Wahrnehmung. Im vaterländiſchen zweiten Teil hörten wir erſt⸗ mals eine eigenartig und eigenwillig geſtaltete Ver⸗ tonung des Vereinsdirigenten Gutmann: eine Reihe von 5 Liedern für Tenor mit verbinden⸗ den Gedichten für Sprechchor aus Baldur von Schirachs„Die Fahne des Verfolgten“. Ein kleiner Sprechchor verkündet jeweils zuerſt die Grundſtimmung der Kurzgedichte, indem er ihre Ueberſchrift anſagt:„In uns iſt das Schweigen“, „Den Soldaten des großen Krieges“(dies Lied mit die kleinem Männerchor verbunden),„Grab in der Nacht“,„Golgatha“,„Chriſtus“,„Durch Taten“, „Der Prieſter“. Die Lieder ſingt der Tenor in einer dem Sprechgeſang ſich nähernden, doch melo⸗ diſchen Hymnik. Der Tonſetzer verſtärkt den er⸗ greifenden Gehalt der Spruchpoeſie Baldur von Schirachs durch eine klavieriſtiſche Untermalung mit getragenen Akkorden; in der Darſtellung des Schmerzes ſchreckt er vor herbſten Diſſonanzen nicht zurück. Durch dieſe wirkſame Behandlung der Be⸗ gleitmuſtk, durch die Hinzufügung eines Sprechers, der Gedichte einſtreut, endlich durch die erwähnte Verbindung mit einem Chor wird die Gefahr der Eintönigkeit vermieden. Alfved Färbach, der Soliſt, wußte die Geſänge mit dramatiſchem Ausdruck vorzutragen. Er hatte an dem Erfolg des Erſtlings weſentlichen Anteil. Vor⸗ her ſchon hatte er ſich mit Liedern von Schubert, Wolf und Henſchel lebhaften Beifall errungen k- Werke von Thuille, Haas, Reger in der Chriſtuskirche Man könnte faſt von einer Münchener Schule ſprechen angeſichts der drei klangvollen Namen, die ſich Arno Landmann für ſeine letzte Orgel⸗ andacht in der Chriſtuskirche auserſehen hatte, wenn nicht jene eigentümliche Fügung des Schickſals ein⸗ getreten wäre, daß Thuille, der als Lehrer des muſikaliſchen Tonſatzes mit Recht berühmt war, jenes Schreiben von Haas, unbeantwortet gelaſſen hätte, als der junge Muſikſtudent um Aufnahme in Thuilles Schülerkreis bat. Es iſt müßig, darüber zu ſtreiten, ob Haas bei Thuille die erwünſchte För⸗ derung gefunden hätte. Jedenfalls ging Haas wie manche andere zu Reger in die Schule und fand dort eine Unterweiſung, die ſich weniger bei theoretiſchen Erörterungen aufhielt als vielmehr zu gründlichſter praktiſcher Arbeit anhielt. 5 Thuilles eigene Arbeiten, wie die eingangs ge⸗ ſpielte Orgelſonate Op. 2, laſſen erkennen, daß ſich bei ihm melodiſche Erfindung und ſatztechniſche Durchführung glücklich verbinden. Seinem Naturell entſpricht das charakteriſtiſche Fugenthema mit den großen Intervallſprüngen, wobei ſich die kontra⸗ punktiſchen Kunſtmittel, wie Engführungen und Vergrößerungen, ungezwungen in den Verlauf der muſikaliſchen Entwicklung einfügen. Hier ſowie ins⸗ beſondere in den Werken von Reger, namentlich der hochbedeutenden Fantaſie über den Choral:„Ein feſte Burg“ führte Landmann ſein ausgezeichnetes Können ſowie das immer wieder überraſchende feine Stilgefühl in der Regiſtrierung ins Treffen. Für die Geſänge an Gott von Joſeph Haas, die ſich langſam aber ſicher einen Platz im deutſchen Hauſe ſowie im Konzertſaal erobern, dank ihrer gläubigen, zuverſichtlichen Stimmung, ſetzte ſich Marie Luiſe Krepp(Frankenthal) mit gutem Ge⸗ lingen ein. en Kammermuſik⸗Abend der NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen In einem ſehr anregenden Kammermuſik⸗ und Lieder⸗Abend machte die NS⸗Kulturgemein de, Ortsverband Ludwigshafen, die zahlreichen Zuhörer mit wertvollen Tonſchöpfungen bekannt. Es gab zu⸗ nächſt das herrliche Trio Op. 90 von Anton Dyorak. Was an Dvorak am meiſten feſſelt, iſt die unge⸗ brochene melodiſche Erfindung und rhythmiſche Man⸗ nigfaltigkeit, die ſchon Brahms' Intereſſe erweckten, als ihm die Kompoſitions⸗Verſuche des jungen Böhmen zur Begutachtung vorgelegt wurden. Aus allen ſeinen Werken, ſo auch aus dem träumeriſchen Trio(„Dumky“ bedeutet Träumerei) ſpricht eine un⸗ gewöhnliche Heimatliebe, ja ſeine Melodien erinnern in ihrer Linienführung und der latenten Harmonie ſſeehr an böhmiſche Volkslieder. Einen ſtarken Gegenſatz zu dem verſonnenen Trio bildete das an den Schluß der Vortragsord⸗ nung gerückte Sextett von Ludwig Thuille, vielleicht eines der ſonnigſten Kammermuſikwerke, die jeweils geſchrieben wurden. Der Strom der Melodien fließt nicht nur ununterbrochen dahin, ſondern zu der„Fülle der Geſchichte“ tritt eine aus⸗ geſprochene Meiſterſchaft in der glücklichen Ver⸗ wendung der Blasinſtrumente, sie niemals das Klavier erdrücken. Der Mittelteil der Gavotte iſt eine ausgeſprochene Muſette mit dem ſeit Bach be⸗ liebten Dudelſack⸗Orgelpunkt. Für das Werk von Dvoräk ſetzte ſich das bereits vorteilhaft bekannte Pfälzer Trio: Frieda Kötſcher⸗ Behrens (Klavier), Joſef Bauer(Violine), und Walter Kötſcher(Cello) ein, für das Sextett von Thuille die ausgezeichneten Muſiker der Bläſer⸗Ver⸗ einigung des Pfalz⸗Orcheſters, die Herren: Arno Cotte(Flöte), Ernſt Gruhn(Oboe), Ernſt Marx(Klarinette), Walter Klein(Horn) und Friedrich Zeitz(Fagott). Frau König⸗Bomatſch, am Klavier zart und geſchickt von Frau Kötſcher begleitet, ſtellte ihre reife Vortragskunſt in den Dienſt von Liedern von Hugo Wolf und Rich. Trunk. In ſeinen gehaltvollen ein⸗ führenden Worten arbeitete Prof. Dr. Anton den Wert der völkiſch betonten Muſik heraus, wie er auch darauf hinwies, daß es notwendig ſei, Muſtk nicht nur(paſſiv) zu hören, ſondern ihre Sprache zu ver⸗ ſtehen. Dr. Ch. ſtarken Beifall auslöſte. Am 2. November wird der Schriftſteller Zeiher van Büren einen von hoher Stelle empfohlenen Vortrag„Quer durch die Tro⸗ pen“ halten. Auf der Flucht vom Kongo nach Tripolis Ueber das Thema„In franzöſiſcher Gefangen⸗ ſchaft— Flucht aus Afrika“ ſprach Herr von Bü⸗ ren⸗Offenbach a. M. in dem in Ludwigshafen ver⸗ anſtalteten Geſellſchaftsabend des Pfälzerwald⸗ Vereins Ludwigshafen⸗Mannheim. Der Redner ge⸗ riet, wie er ſchilderte, am 23. Dezember 1914 bei Callpont in franzöſiſche Gefangenſchaft. Seine ſpätere Flucht habe ihm neben einer Freiheits⸗ ſtrafe die Verſchickung nach Afrika eingebracht. Die feſſelnde Schilderung ergab das Bild äußerſt übler Behandlung. Nur wenige der Mitgefangenen hät⸗ ten in der Landwirtſchaft, die meiſten bei ſchlechter Verpflegung Verwendung in Steinbrüchen von Marokko gefunden. Seine Flucht ſei durch Ver⸗ rat mißlungen, und in der darauffolgenden, recht einfachen Gerichtsverhandlung ſei der Redner mit den übrigen Meuterern zum Tode verurteilt wor⸗ den. Durch das Eingreifen des Colonel Debarre, der in Deutſchland Mathematik ſtudiert hatte, ſei im Wiederholungsverfahren die Todesſtraſe aufgehoben und der Redner zu 20 Jahren Zwangsarbeit mit ſofortiger Verſchickung nach Franceville im Kongo⸗ gebiet verurteilt worden, wo er zwei Jahre einer Gruppe Schwerverbrecher zugeteilt war. Er floh am 14. Juli, dem franzöſiſchen Nationalfeiertag. Es war äußerſte Vorſicht geboten, denn an den vier Ecken des Lagers brannten Feuer, und außerdem wurden ſeine vier Seiten von je zwei Mann ſtarken Patrouillen bewacht. Er ſchoß mit einem„erbeu⸗ teten“ Revolver eine Patrouille ab und wendete ſich nach Neu⸗Kamerun, während die Verfolger ihn auf dem Wege nach der Küſte glaubten. In ſpannender Weiſe ſchilderte der Redner ſeine Erlebniſſe auf dem Wege nach Tripolis. Von Franceville hatte er bis dahin, vom 14. Juli 1918 bis 20. März 1919, einen Weg von 6000 Kilometern zurückgelegt. Mit einem ſpaniſchen Schiff erreichte er über Marſeille die ſpaniſche Hafenſtadt Cadix und kam von da über Dänemark nach Hamburg. d 5 Der Vorſitzende, Generaldirektor Kederer⸗Lud⸗ wigshafen, dankte dem Redner für ſeine Ausfüh⸗ rungen, die über zwei Stunden lang die Zuhörer in Atem hielten. Schw. * Seinen 75. Geburtstag feierte geſtern in Feudenheim Invalidenrentner Nikolaus Maſſin⸗ ger, Wartburgſtraße 25, der wegen ſeines guten Humors überall beliebt iſt. a Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Schreinermeiſter Friedrich Stein mit ſeiner Ehe⸗ frau Luiſe geb. Weckeſſer. J 5, 3. Die ehem. Militär⸗Kraftfahrer hielten einen gutbeſuchten Kameradſchaftsabend ab, auf dem Kam. ⸗ Führer Kloſe einen Vortrag über„Kyffhäuſerbund und Kyffhäuſerdenkmal“ hielt. Schießwart Kam. Mayer⸗Wieſen ſprach über die Bedeutung des Klein⸗ kaliber⸗Schießſportes und richtete an die Kameraden die Mahnung, den edlen Schießſport mehr zu pflegen. Nur durch fortlaufende Uebungen und zähe Aus⸗ dauer ſei es möglich, beachtenswerte Schießleiſtungen zu erzielen. Hierbei ſei beſonders erwähnt, daß es 3. Seite/ Nummer 524 am 16. nd IN. Hieber ,, 7 5 a wird er ſten November Baden eine Brotſa m m⸗ Am 16. und 17. zum Male im Lande lung durchgeführt. Dieſe Brotſammlung unter der Leitung der Ortsamtsleiter der von dem Jungvolk und der Hitlerjugend, die ſich mit großer Begeiſterung für dieſe Sammlung zur Ver⸗ fügung ſtellt, durchgeführt. Es muß darauf hinge⸗ wieſen werden, daß nur friſche Brote gegeben wer⸗ den mögen. Die geſammelten Brote werden am Eintopfgericht ſonntag, den 18. November, ausgege⸗ ben. Niemand ſoll hungern. Jeder ſoll ſein Brot auf dem Tiſch haben. Darum muß es ſich jede Hausfrau in Stadt und Land zur Ehre anrechnen, wenn ſie mit ihrem bedürftigen Volksgenoſſen das Brot teilen kann. Sorgt dafür, daß die Pimpfe und Hitlerjugend am Samstagabend freudig ihr Sam⸗ melergebnis überblicken können. Gebt zur Brot⸗ ſammlung am 16. und 17. November! wird Scl N SV Kam. Mayer⸗Wieſen bei dem letzten Gau⸗ ſchießen des Kyffhäuſerbundes gelungen iſt, für die Kameradſchaft der Militär⸗Kraftfahrer die Einzel ⸗ Gaumeiſterſchaft mit der ſchönen Leiſtung von 160 Ringen mit 15 Schuß zu erringen. Außerdem konnte Kam. Mayer⸗Wieſen bei dem Wettbewerb um die Stadtmeiſterſchaft am 28. Oktober mit der glei⸗ chen Ringzahl für Mannheim als Einzel⸗Stadt⸗ meiſter im Kleinkaliberſchießen den Sieg erringen. Kam.⸗Führer Kloſe beglückwünſchte Kamerad Mayer⸗Wieſen zu ſeinen Leiſtungen. Unterv.⸗Führer Dr. Hieke, als Gaſt geladen, brachte Kam. Mayer⸗ Wieſen und der Kameradſchaft ehem. Militär⸗Kraft⸗ fahrer ſeine Glückwünſche dar und überreichte Kame⸗ rad Mayer⸗Wieſen für ſeine Leiſtungen die ſil⸗ berne Ehrennadel des Badiſchen Kleinkaliber⸗ Schützenbundes. Die gleiche Auszeichnung erhielt einige Tage vorher ſtellv. Kam.⸗Führer Heinrich Wellenreuther für beſondere Leiſtungen auf dem Gebiete des Schießſportes. ze Die Porzellan⸗Medaille zu Schillers 175. Ge⸗ burtstag, die von der Staatlichen Porzellanmanufak⸗ tur nach einem alten Modell hergeſtellt wurde, iſt, wie uns ein aufmerkſamer Leſer mitteilt, oͤas Werk eines berühmten Bildhauers, nämlich Danneckers. Er ließ von dieſer ſchönen Medaille einige Modelle anfertigen, die er an Freunde verſchenkte. Auf dem Erbweg kam eines davon in den Beſitz des Herrn, der uns auf den Urheber Dannecker aufmerkſam machte. Anſcheinend, nach dem mit der Wiedergabe verbreiteten Text, wußte man auch in Berlin nicht, daß Dannecker dieſe Medaille geſchaffen hat. * Auf der II. Kreisausſtellung für Geflügel und Kaninchen errang in der Abteilung Tauben der be⸗ kannte Taubenzüchter Thomaſcheck⸗Feudenheim die höchſte Punktzahl und gleichzeitig die beſte Ge⸗ ſamtleiſtung. Er erhielt ſämtliche Ehrenpreiſe in der Klaſſe für Mövchen und je einen weiteren Ehren⸗ preis auf ſchleſiſche und franzöſiſche Kröpfer. Der Fachſchafts⸗Ehrenpreis auf Tauben fiel an Hermann Jonneck für Huhnſchecken. Der große Erfolg des Züchters trug mit dazu bei, dem Kaninchen⸗ und Ge⸗ flügelzuchtverein„Vorwärts“ einen Pokal zu ge⸗ winnen. * Einen Deutſchen Abend veranſtaltete der Bo in Sandhofen. Schon die für die Kleinen be⸗ ſtimmte Hauptprobe war ein ganz großer Erfolg und die Hauptaufführung des Abends wies den gleichen überfüllten Saal auf. In ihrer Begeiſte⸗ rung hatten die Mädels ein ſolch umfangreiches Programm aufgeſtellt, daß die Nummern gar nicht alle zur Abwicklung gebracht werden konnten. Für die muſtikaliſche Umrahmung der vielfältigen Dar⸗ bietungen, die alle den größten Beifall auslöſten, war die Kapelle der Fliegerortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Deutſchen Luftſportverbandes be⸗ ſorgt. Hauptmann Böttcher erinnerte an das Winter⸗ hilfswerk und forderte auf, dafür zu ſorgen, daß auch in dieſem Winter niemand zu hungern und frieren braucht. en Chriſtkönigsſeier in Seckenheim. Im„Schloß“ veranſtaltete die katholiſche Gemeinde Seckenheim ihre Chriſtkönigsfeier, die der Kirchenchor unter Lei⸗ tung von Hauptlehrer Weibel mit der Hymne„O großer Gott“ eröffnete. Von dem Königtum Jeſu Chriſti und unſerer Gefolgſchaft ſprach in eindring⸗ lichen Worten der Ortsgeiſtliche und der Chor„Der Herr iſt König“ leitete dann über zu dem im Mittel⸗ punkt des Abends ſtehenden Bühnenſpiel„Petroff“, das den Sieg des gelebten ſtarken Chriſtusglaubens über die Tierheit des Bolſchewismus zum eindrucks⸗ vollen Erlebnis werden ließ. Das Stück, das von allen Mitwirkenden mit großer Hingabe gespielt wurde, hinterließ einen ſtarken Eindruck. NIVEA mild, leicht schäumend., gor wundervoll im Geschmack. 22 4. Seite/ Nummer 524 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 13. November 1934 Keine falſche Meinung über das Handwerk! Der Generalſekretär des Reichsſtandes des deut⸗ ſchen Handwerks, Dr. F. Schüler, ſetzt ſich mit den Vorwürfen gegen das Handwerk auseinander, die bei der Volksverbundenheit des Handwerks geklärt und gegenſtandslos gemacht werden müßten. Zwiſchen dem Handwerk und dem Geſamtvolk ſtehe noch immer die weitverbreitete Meinung, der Handwer⸗ ker ſei ſchwerfällig, unpünktlich, unzuverläſſig und hier und da auch zu teuer. Eine ſolche Meinung möge falſch oder richtig ſein. Wenn ſie vorhanden iſt, bedeute ſie für das Handwerk wirtſchaftlich einen jährlichen Verluſt von mehreren Milliar⸗ den Mark an Aufträgen. Wenn man ge⸗ willt ſei, berechtigte Vorwürfe anzuerkennen, müſſe man das Handwerk zunächſt gegen unberechtigte Angriffe in Schutz nehmen. Der Generalſekretär bittet daher, zu bedenken, daß jeder, der lange Zeit im Auslande war und dort mit Handwerkern Er⸗ fahrungen machte, die Zuverläſſigkeit, Ehr⸗ lichkeit und Tüchtigkeit des deutſchen Handwerkers rühme. Angeſichts der hunderte von Handwerksberufen ſolle man nie ein Urteil über „die Handwerker“ ſchlechthin abgeben. Auch ſei es eine allgemeine menſchliche Schwäche, gute Eindrücke als ſelbſtverſtändlich hinzunehmen, ſchlechte aber zu verallgemeinern. Die Leute, die mit der Bezahlung ihrer Handwerkerrechnungen im Rückſtand ſeien, ſchimpften am meiſten über die Unpünktlichkeit„der Handwerker“. Niemand könne verlangen, daß der Hank berksmeiſter billiger arbeite als ein ungelern⸗ ter Induſtriearbeiter, zumal er für Werkſtatt, Aus⸗ bildung und Steuern einen erheblichen Aufwand zu tragen habe. Wenn man das alles berückſichtige, werde nur noch ein Reſt von Klagen und Vorwürfen als be⸗ rechtigt anzuerkennen ſein. Hier müſſe natürlich Abhilfe geſchaffen werden. Die nationalſozialiſtiſche Handwerksführung ſehe ihre Aufgabe darin, im Handwerk jede Nachläſſigkeit und erſt recht jede Uebervorteilung der Kunden mit Stumpf und Stiel auszurotten. Es werde auf dreierlei ankommen: Den ſchlechten Handwerker zu erziehen oder not⸗ falls als ſelbſtändigen Handwerker unmöglich zu machen; den guten Handwerker, alſo die große Maſſe, in Leiſtungen und Berufsehre immer weiter zu heben und den hervorragenden, ſchöpferiſchen Handwerker zu verdientem Anſehen und Wohlſtand zu verhelfen. Beſſere Buchführung im Einzelhandel Die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhan⸗ dels hat an den Reichswirtſchaftsminiſter eine Ein⸗ gabe über betriebswirtſchaftliche Förderung des Einzelhandels gerichtet. Dieſe Eingabe bezweckt die Verbeſſerung der Buchführung im Ein⸗ zelhandel und geht auf die ſchon ſeit Jahren im Gange befindlichen Bemühungen um eine ein⸗ heitliche Geſtaltung der Buchführung ein. Die Eingabe ſtellt feſt, daß nur eine verſchwindend ge⸗ ringe Zahl von Einzelhandelsfirmen für dieſe Pläne bisher hätte gewonnen werden können, und daß man werde annehmen müſſen, daß auch heute noch mehr als die Hälfte aller Einzelhändler keine Bücher führe, oder nur Bücher, die nur teilweiſe den berechtigten Anforderungen entſpre⸗ chen. Um Abhilfe zu ſchaffen, habe die Hauptgemein⸗ ſchaft mit Buchſtellen und Bücherreviſoren Fühlung genommen und im April dieſes Jahres eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft der Buchſtellen des Einzelhandels errichtet. Die Hauptgemein⸗ ſchaft ſei im Begriff, alle Bücherreviſoren und Buch⸗ ſtellen, die im Einzelhandel arbeiten wollen und ihre ſachliche und moraliſche Eignung nachweiſen, im Sinne der notwendigen Erziehungsarbeit in dieſer Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen. Auch die Forſchungsſtelle für den Handel werde herangezo⸗ gen. Mit der Syſtematiſierung und Vertiefung der Aniverſum:„Herr Kobin geht auf Abenteuer“ Die Geſchichte von einem Mann, den die unbe⸗ ſtimmte Sehnſucht packt, mal irgendetwas zu erleben, mal was anderes als den ewigen Gang ins Bürbo und die ewige Abendzigarre, von der Frau Gemahlin eigenhändig angebrannt. Eine Miſchung von Kri⸗ minalreißer und Reiſeroman, mit etwas Seelen⸗ Dorit Kreysler in dem Film„Herr Kobin geht auf Abenteuer“. kunde gewürzt— ſo iſt die Vorlage. Für alle Ehe⸗ frauen nach ſieben⸗ oder achtfährigem Verheiratetſein ein gefundenes Freſſen. Mögen ſie ihre Männer mitſchleppen, wenn ſie nicht den Roman von Mar⸗ ſchall ſchon geleſen haben. Speelmans alſo hat die Hauptrolle des etwas gelangweilten und nicht übermäßig hellen Bankprokuriſten, der auf Aben⸗ teuer geht und mehr erlebt, als ihm lieb iſt. Eine Rolle, die ihm bedeutend beſſex liegt, als den geriſſe⸗ nen Kriminaler zu ſpielen, wie er es ja auch ſchon verſucht hat; und da er am Schluß noch ganz gewal⸗ tige Körperkräfte entwickelt, ſo iſt ja die Ehre geret⸗ tet. Unſer Mannheimer Fritz Odemar als Krt⸗ minalmenſch bringt kühl⸗gelaſſene Repliken— eine Freude jedes Wort. Den Verbrecher von Großfor⸗ mat gibt Walter Steinbeck mit erforderlicher Rückſichtsloſigkeit. Die Dorit Kreyſler ſieht hübſch und treu aus. Die Handlung wird mit wun⸗ derſchönen Bildern von Prag und dem Karlsbader Rennen ausgefüllt. Eine kleine Zugabe das nette Wiener⸗ oder Böhmerdeutſch, das von den Neben⸗ rollen gewiſſenhaft innegehalten wird. Im Nebenprogramm Bilder vom Juſtitut für Strömungsforſchung, die jeden, der mit Waſſer zu tun hat, er ſei nun Schiffer, Segler, Ingenieur, ſehr intereſſieren müßten. Ferner ein Luſtſpiel über einen Scheidungsgrund mit Namen Bumms, das, von ausgezeichneter Schauſpielkunſt getragen, manches herzliche Lachen entlockt. Hr. * Capitol:„Eine Frau vergißt nicht“ Das alte Problem der unehelichen Mutter wird hier in ruhiger Schlichtheit behandelt. Die Hand⸗ lung ſpielt in den Kreiſen der oberen Neuyorker Geſellſchaftsſchichten. Das Mädchen, das Mutter ge⸗ worden iſt, verſchweigt dem aus dem großen Krieg zurückgekehrten Vater ihres Kindes aus gekränktem Stolz die Tatſache ſeiner Vaterſchaft. Dieſer, ein Bankdirektor, den die jahrelange Abweſenheit im Krieg die flüchtige Bekanntſchaft längſt vergeſſen ließ, heiratet eine andere. Doch die Mutter kann ihn nicht vergeſſen. Ihren einzigen Troſt findet ſie in der Erziehung ihres Sohnes, die ihr Lebensinhalt wird. Als ſie nach Jahren wieder zufällig mit dem einſtigen Geliebten zuſammentrifft und ſeine Liebe erneut zu ihr auflodert, gibt ſie ſich nicht zu erkennen und verſchweigt ihm das Vorgefallene. Erſt auf dem Totenbett lüftet ſie den Schleier ihres Geheimniſſes und ſchickt ihren Sohn zu ſeinem Vater, der im Be⸗ griffe ſteht, ſich wegen verfehlter Börſenſpekulationen das Leben zu nehmen, was durch den Sohn vereitelt wird. Ausgezeichnet iſt die Darſtellung von Margaret Sulavan, die durch ihr ergreifendes Spiel die kraſſe Unwahrſcheinlichkeit des Stoffes vergeſſen läßt. Hinter ihrer Leiſtung muß auch das vornehme und ausdrucksvolle Spiel von John Boles als Bank⸗ direktor zurücktreten. Das Beiprogramm wartet mit der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ auf, die von dem Ber⸗ liner Staatsorcheſter in hervorragender Wiedergabe geboten wird. Buchſtellenarbeit hoffe man ſchließlich, den Finanz⸗ ämtern und dem Reichsfinanzminiſterium einen Dienſt erweiſen zu können, ſo durch Hebung der Steuermoral. Auch den Grundſatz der Steu⸗ ergerechtigkeit könne man ſtärken, jeidem die zwangsläufig ſchematiſterende Einſchätzung von nicht buchführenden Betrieben durch eine Beſteuerung auf Grund der tatſächlichen Leiſtungen erſetzt werde, wenn den Klein⸗ und Kleinſtbetrieben zu einer or⸗ dentlichen Buchführung verholfen werde. Die Eingabe betont, daß die künftigen Arbeiten auf dieſem Gebiete erleichtert würden, wenn der Reichswirtſchaftsminiſter unter Würdigung der durch die Buchſtellen angeſtrebten Leiſtungsſteigerung im Einzelhandel zum Ausdruck bringe, daß die Ver⸗ beſſerung der Buchführung im Einzelhandel auch von ihm begrüßt und der Zuſammenſchluß von Bü⸗ cherreviſoren und Buchſtellen in der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Buchſtellen bei der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels gebilligt würde. a 631000 Ehen in Deutſchlaund ſind im Jahre 1933 geſchloſſen worden. Das bedeutet eine Zunahme von faſt 24 v. H. gegenüber dem Vorjahr. Damit ſteht Deutſchland an der Spitze aller Länder. Zwar iſt auch in einigen anderen Ländern Europas, dank der auch dort zu beobachtenden Anfänge einer all⸗ mählichen Beſſerung der Wirtſchaftslage, die Zahl der Eheſchließungen angeſtiegen, aber keineswegs in allen Ländern. Die Tſchechoflowakei hat beiſpiels⸗ weiſe noch einen Rückgang um 2,0, Oeſterreich um 3,2 und Rumänien ſogar um 11,5 v. H. aufzuweiſen. Eine Zunahme wurde feſtgeſtellt: Schweiz um 0,03, Frank⸗ reich um 0,1 v.., Portugal um 1, Ungarn um 18, Polen um 1,3, Großbritannien um 3,4, Litauen um 3,7, Schweden um 4,2, Niederlande um 6,1, Italien um 6,3, Irland um 7,2 v. H. e Faſt eine Million Rundfunkhörer Jahres⸗ zuwachs. Die Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft hat eine ſehr aufſchlußreiche Statiſtik über die Ergebniſſe der nationalſozialiſtiſchen Rundfunkführung aufgeſtellt. Darin heißt es, daß in den erſten zehn Jahren des deutſchen Rundfunks 4,3 Millionen Höhrer gewor⸗ ben wurden. Das entſpricht einem jährlichen Zu⸗ wachs von 430 000. In 14 Monaten nach der Schaf⸗ fung des Volksempfängers aber erreichte die natio⸗ nalſozialiſtiſche Rundfunkführung 17? Millionen Hörer, das entſpricht einem jährlichen Zuwachs von 946 000. r Arteil im Augsburger Muſeums⸗Prozez — Augsburg, 13. November. Im Au gz burger Muſeums⸗ Prozeß wurde jetzt daz Urteil geſprochen. Der Hauptangeklagte Ohley roth wurde wegen fortgeſetzten Vergehens tells einfacher, teils ſchwerer Untreue im Amt zu einen Jahr Gefängnis verurteilt. In den übrigen Anklagepunkten erfolgte Freiſprechung. Der Angeklagte Hämmerle erhielt wegen Bei, hilfe zu einem fortgeſetzten Vergehen teils einfachen, teils ſchweren Betrugs zehn Monate Gefäng⸗ nis. Er wurde ebenfalls in den übrigen Anklage⸗ punkten freigeſprochen. Je acht Monate und zwei Wochen erlittene Unterſuchungshaft werden ange⸗ rechnet. Der Haftbefehl bleibt aufrechterhalten, a Verdunkelungsgefahr vorliegt. Bedingter Straß, erlaß wurde verſagt, weil bei der Art des Vergeheng der Verurteilten der Strafvollzug im öffentlichen Intereſſe liegt. In der Begründung des Urteils heißt ez u..: Die ſeit Jahren beſtehenden Verhältniſſe im Maximilians⸗Muſeum, die in der Oeffentlichkeit gls Muſeumsſkandal bezeichnet wurden und auch durch die ganze deutſche Preſſe gegangen ſind, verdienen nach den in der Verhandlung gemachten Feſtſtellun⸗ gen dieſe Bezeichnung nur in beſchränktem Maße. Es wird vom Gericht anerkannt, daß die beiden An⸗ geklagten in ihrer muſealen Tätigkeit als außer⸗ ordentlich begabte Perſönlichkeiten anzusprechen ſind und durch ihre Tätigkeit am Maximilians⸗Muſeum dieſem weſentliche Dienſte, namentlich in bezug auf die Umwandlung in ein Heimatmuſeum, geleistet haben. Was als Skandal angeſehen werden kann iſt die Tatſache, daß die beiden Angeklagten ihre Pflichten als Beamte völlig außer acht gelaſſen haben und mit einer Gewiſſenloſigkeit ſich über ihre Pflichten hinwegſetzten, die nur zu erklären iſt durch ihre charakterlichen Eigenſchaften und ihr ſonſtiges Leben. Ihnen war ihre wiſſenſchaftliche Betätigung und der Kunſthandel die Hauptſache. Hinweiſe Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater, An dem erſten Kammermuſik⸗Abend am kommenden Donnerstag im Caſino⸗Saal kommen drei ſeltener geſpielte klaſſiſche Kammermuſikwerke zum Vortrag: Mozarts Kegelſtatt⸗Trio mit Klarinette und Beet⸗ hovens Klavier⸗Quartett op. 16 ſowie ein Streich⸗ quartett von Joſeph Haydn werden von den Studie⸗ renden Colmorgen, Diochon, Englert, Hoffmann, Lind, Paul und Schaus geſpielt werden. * Das Oratorium„Der große Kalender“ für So⸗ pran⸗ und Bariton⸗Solo, gemiſchten Chor, Kinder⸗ chor, Orcheſter und Orgel von H. Reutter, wird am 23. November vom gemiſchten Chor des Mann⸗ heimer Lehrergeſangvereins, unter Philipp Wüſts Leitung erſtaufgeführt. Die Soli ſind Frau Mia Neuſitzer⸗Thöniſſen, der Sängerin der Ur⸗ aufführung, und Wilhelm Trieloff vom Maun⸗ heimer Nationaltheater anvertraut. Der Komponiſt, Hermann Reutter iſt Schwabe. Er ſtudierte in München bei Courvoiſier und Dorpmüller. Sein Schaffen umfaßt alle Bezirke des Muſikaliſch⸗Schöp⸗ feriſchen: Klavier⸗, Violine⸗,„Kammer⸗ und Orcheſter⸗ muſik; Gemeinſchaftsmuſik, Lied, Bühnen⸗ und Chor⸗ werke, zu denen auch„Der große Kalender“ zu zählen iſt. Den Text hat Ludwig Anderſen aus welllichen und kirchlichen Sprüchen und Gedichten zuſammen⸗ geſtellt. Da die herbe Größe dieſer Muſik und die Mannigfaltigkeit der Lebensbeziehungen im Text eine Vorbereitung des Hörers wünſchens werk er⸗ ſcheinen laſſen, ſei in dieſem Zuſammenhang auf die Einführungsſtunde(Vortragender: Dr Fried. rich Eckart, am Klavier: Friedrich Scher an Buß⸗ und Bettag(21. November), vormittags in der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater K 1, hin gewieſen. „Herbſtſalon“ in Paris (Kunſtbericht unſeres Pariſer Vertreters) Paris, im November. Ebenſo wie der feucht⸗kalte Herbſt in Paris den Beginn des Winters verkündet, ſo kündigt der all⸗ jährliche„Herbſtſalon“, wie man die Groß⸗ ausſtellung maltechniſcher Produktion nennt, den Kunſtwinter an. Schon ſeit vielen Wochen rauſcht es durch alle Ateliers der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt ebenſo wie der geſamten Provinz: Salon. Alle, die mit dem Pinſel Farbe auf die Leinwand ſtreichen, kommen her und alle ſind„auserleſen“. Der Ueber⸗ lieferung entſprechend hat auch in dieſem Jahr ein Miniſter die Ausſtellung von rund 2000 Bildern im „Grand Palais“ eröffnet. Es iſt eine ſtaatliche Schau, über die viele lächeln— an der aber doch niemand vorbeigeht. Der Grand ⸗Salon gibt keineswegs einen Quer⸗ ſchuitt durch das Kunſtſchaffen Frankreichs, zumal ſich die ernſthaft ringenden Künſtler fernhalten. Aber kein Land gibt wohl einen ſo anſchaulichen Querſchnitt durch das Kunſtempfinden der Maſſe wie Frankreich mit dieſer Ausſtellung. Die Bilder entſtehen vom Geſichtspunkt der Verkäuflichkeit aus. Was hier verkauft wird,„gefällt“ alſo. In⸗ ſofern hat ſich in den letzten Jahren— denn das zeigt die diesjährige Schau beſonders eindringlich— eine Wandlung vollzogen. Die Zeit des ſogenannten Expreſſionismus, die ſich hier durch unverſtändliche Formen und wild durcheinandergeſetzte Farben aus⸗ drückte, iſt vorbei. Noch im vergangenen Jahr ſan⸗ den ſich dafür Liebhaber, denn gerade der Spieß⸗ bürger bemüht ſich hier,„fortſchrittlich“ zu ſein. Des⸗ halb kauft er irgendeinen„wilden Schinken“ und zwingt ſich, ihn„ſchön“ zu finden. Die Heuchelei ſtand hoch im Kurs. Nunmehr ſcheint man ſich darauf zu beſinnen, daß die alten Meiſter etwas mehr zu ſagen haben. Das iſt ſchon ein Erfolg. Weder die techniſche, noch die inhaltliche Güte der 2000 Bilder iſt dabei beſſer ge⸗ worden. Es wimmelt von Epigonen. Da finden ſich Breughel, Rembrandt, v. Gogh und was dem Franzoſen näher liegt, Manet, Renoir, Signac eifrig nachempfunden. Oh, man erkennt ſofort die gute Abſicht, aber ſchweigen wir von dem Erfolg. Es gibt ganz wenige Könner unter den Zweitauſend. Die ſind aber noch ſehr befangen. Aber ſie ſind zumindeſt beſcheiden. Irgendeinen von den ganz wenigen herauszuheben, wäre Unrecht. Das verdienen ſie erſt, wenn es ihnen gelingt, aus dem Geſamtrahmen der Zweitauſend herauszuſpringen. Auch das Gegenſtändliche der Bilder hat ſich ge⸗ ändert. Die unverſtändlichen Formen ſind, wie ge⸗ ſagt, verſchwunden, aber es gibt diesmal nur einige hundert Akte(früher immerhin dreiviertel der Ge⸗ ſamtſchaul). Die Landſchaft wird wieder be⸗ vorzugt und dabei beſonders wiederum die aus⸗ ländiſche, wie Italien und Spanien. Aber es fehlt auch nicht eine Rheinlandſchaft bei Bacherach. Die Plaſtik kommt über naturaliſtiſche Nach⸗ güſſe überhaupt nicht hinaus. Die Unzulänglichkeit inneren Gehalts kommt bei der Plaſtik naturgemäß am ſichtbarſten zum Ausdruck. Es iſt anſtrengend, aber auch niederdrückend, ſich durch dieſe großen Hallen, in denen kurz vorher Automobile ausgeſtellt waren, und in denen bald Flugzeuge zu ſehen ſind, durch 2000 Bilder hindurch⸗ zuwühlen. Am Ausgang fragte ein beſorgter Vater feine etwa zwanzigjährige Tochter:„Warum weinſt du, Charlotte?“ Ohne Zweiſel,— ſie verhielt ſich richtig. Dr. Häànns-Erich Haack. Der Neubau des deutſchen Theaters Eine Rede des Reichsdramaturgen Schlöſſer Bei einer Kundgebung für das deutſche Theater in Rudolſtadt ſprach Reichsdramaturg Dr. Rai⸗ ner Schlöſſer über den Neuaufbau des deutſchen Theaters. Je mehr ſich das Theater der geiſtigen Welt des ſchrankenloſen Individualismus genähert habe, um ſo mehr habe es ſich vom werdenden Geiſte der Zeit entfernt, der von der Kunſt verlangte, den raſſiſchen, ſeeliſchen und nationalen Werten des Vol⸗ kes zu dienen. Die Folge ſei naturnotwendig ein abnehmendes Intereſſe des Publikums bis zur Theatermüdigkeit geweſen. Die Erneuerung ſei nicht aus der Kunſt, ſondern aus den ſeeliſchen Tiefen der Front des Weltkrieges herausgewachſen. Aus dem Fronkerlebnis ſei die Erkenntnis eines neuen Theaters im Geiſte der Blutsbrüderſchaft entſtanden, wie ihn Adolf Hitler vortrug. Es ſtehe mitten in der Nation, ſei nicht mehr Selbſtzweck, ſondern habe die Pflicht, dem neuen Geiſt der ſchickſalhaften Kamerad⸗ ſchaft in Wiedergabe und Hingabe Ausdruck zu ver⸗ leihen. Der Intendant müſſe darum aus der neuen Geſetzlichkeit dieſes neuen Geiſtes handeln, die Selbſt⸗ herrlichkeit der einzelnen müſſe der Verantwortlich⸗ keit vor dem Volke weichen. Dr. Schlöſſer betonte, daß die in der Reichstheater⸗ kammer geſchaffene Stelle für Dramaturgie kein eee Mißtrauenspotum gegen die Dramaturgen ſei. Von ihr gehe vielmehr kameradſchaftlich der Impuls für den neuen Kurs völkiſcher Bühnengeſtaltung aus. Wie vom Intendanten und Dramaturgen, ſo ver⸗ lange der neue Geiſt von Regie und Enſemble völlige Werkhingegebenheit. Das Starunweſen ſterbe ab. In der klaſſiſchen Leiſtung müßten ſich wieder deutſcher Glaube und deutſcher Geiſt paaren. Vor allem werde der künſtleriſche Nachwuchs vom neuen Geiſt erfüllt werden müſſen. Der bisher arg vernachläſſigte Dra⸗ matiker, das Fundament des Theaters, habe nun in der Reichstheaterkammer endlich ſeinen Treuhän⸗ der gefunden, der ihn fördern und die Verbindung zur Bühne knüpfen helfen werde. Auch der Krti⸗ ker habe einen gemeſſenen Anteil am Theater. Mit Tempo ſei es hier aber nicht getan. Der Schnellig⸗ keitswahn habe viel Unheil verurſacht. Vor allem müſſe der Kritiker mit inniger Hingabe an ſeine Auf⸗ gabe erfüllt ſein, ohne die männliche Haltung zu ver⸗ lieren. Das Volkstheater ſei der Geſichtspunkt des kommenden deutſchen Nationaltheaters im Sinne einer moraliſchen Anſtalt Friedrich Schillers. O Die neue Operette im Nationaltheater. Hans Becker inſzeniert die für Mittwoch vorgeſehene Erſtaufführung der Operette„Schön iſt die Welt“ von Franz Lehar, die über alle deutſchen 8 geht. Die muſikaliſche Leitung het Karl Geheimrat Profeſſor Dr. Hermann Oncken, der hervorragende Berliner Geſchichtsſorſcher, wird am 16. November 65 Jahre alt. Geheimrat Oncken iſt bekanntlich auch der Vorſitzende der Hiſtortſchen Reichskommiſſion, die Dokumente und Dorſtellungen namentlich der jüngſten politiſchen Geſchichte her⸗ ausgibt. Verleger Herder 70 Jahre alt. Geheimer Kommerzienrat Dr. Hermann Herder, der he⸗ kannte deutſche Verleger in Freiburg i. Br, volle endet am 14. November ſein 70. Lebensjahr. Nach dem Tode ſeines Vaters im Jahre 1888 übernahm er in jungen Jahren die Leitung des Herderſchen Ver⸗ lags und führte das Werk im Geiſte des Großvaters und Vaters fort und entwickelte es weiter. Im L ſeiner beruflichen Tätigkeit vor und nach dem Kriege hat Hermann Herder den Verlag mit anerkannten Erfolg in den Dienſt der Wiſſenſchaft und der Ver; breitung guter und volkstümlicher Literatur geſtellt. Der geiſtige Umbruch der Nachkriegszeit ſtellte be⸗ ſondere Aufgaben in der Neuherausgabe großer Lexika: Staatslexikon, Lexikon der Pädagoglk 5 Gegenwart, Lexikon für Theologie und Kirche der Große Herder; Herausgabe umfaſſender Arbeiten: Jugendſchriften, Geſchichte der führenden Volke Theologiſche Grundriſſe und vieles andere. D Weſt Man Neckt unt liegt dium zität; öffen Bei: ichen, ing: lage⸗ zwei ange: „, da traf henz ichen t es e jim t als durch enen Uun⸗ aße, An⸗ tßer⸗ ſind ſeum auf eiſtet ann, ihre aſſen ihre urch tiges gung — 2 Dienstag, 13. November 193⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 524 eee IL II Vergheim am Golfſtrom Die Heidelberger Fernheizungsanlage in Vetrieb iw. Heidelberg, 10. November. Der Heidelberger Stadtteil Bergheim, von der Weſtſtadt getrennt durch die Eiſenbahnlinie nach Mannheim, von Neuenheim abgegrenzt durch den Neckar, hat neben dem Radiumſolbad eine neue unterirdiſche Sehenswürdigkeit. Sie liegt nicht ſo tief wie die Bohrungen für das Ra⸗ diumſolbad; es iſt ein Röhrennetz, das vom Elektri⸗ zitätswerk im Bergheimer Viertel ausgeht und alle öffentlichen Gebäude, die Schulen, Kliniken und das llenbad fernheizt. Seit einigen Tagen iſt der Be⸗ trieb eröffnet. Einzelkeſſelanlagen in den Kliniken und Zimmeröfen ſind verſchwunden, die Heizwärme wird hygieniſch einwandfrei erzeugt. Man benutzt als Ausgangspunkt die nicht mehr benötigte Keſſelanlage des Elektri⸗ zitätswerkes. Hier wird Heißdampf von etwa 12 Atmosphären und etwa 300 Grad erzeugt, durch den das Waſſer auf 185 Grad erhitzt wird. Dieſes heiße Waſſer wird durch ein geſchloſſenes Rohrſyſtem gepumpt, es handelt ſich alſo um eine Heißwaſſer⸗ Umlaufheizung. Die Verbraucher entnehmen dieſem Röhrenſyſtem die Wärme entweder in Form von Dampf oder Heißwaſſer oder Warmwaſſer. Das ſei⸗ ner Wärme teilweiſe beraubte Waſſer, es hat etwa noch 100 Grad, fließt durch das geſchloſſene Rohr⸗ ſyſtem nach den Keſſelanlagen zurück und wird dort wieder auf 185 Grad erhitzt und von neuem in die Röhren geſchickt zur Verwendung. Dem Netz ſelbſt wird kein Waſſer entnommen, es wird ſozuſagen nur jeweils abgezweigt in Heizkörper; das Umlaufwaſſer iſt nur Wärmeträger. Die Verwendung immer des gleichen Waſſers hat den Vorteil, daß es keinen Keſ⸗ ſelſtein gibt, und ſo die Haltbarkeit der Anlage ver⸗ längert wird. Die Heißwaſſerleitung verläuft vom Elektrizi⸗ tätswerk durch die Eppelheimer Straße nach der neuen Mediziniſchen Klinik, von wo aus die Ver⸗ zweigung innerhalb des Klinikgebietes erfolgt. Die Anlage iſt ſo bemeſſen, daß die an das Klinikgebäude angrenzenden öffentlichen und privaten Gebäude, wie Marienhaus, Direktionsgebäude der Städttſchen Straßenbahn und Städtiſchen Werke, Handelsſchule und Hallenbad angeſchloſſen werden können. Eine Zweigleitung, die zur Verſorgung des Radium⸗Sol⸗ bades, der Wilckens⸗Schule und der Gewerbeſchule zum Ausbau gekommen iſt, wird ſpäter für die Be⸗ lieferung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts auf dem rechten Neckarufer dienen. Die Rohrleitungen ſind natürlich ſo beſchaffen, daß ſie möglichſt wenig Wärme unterwegs abgeben. Es ſind Stahlrohre beſter Qualität, die einen Leitungsdruck bis zu 22 Atmoſphären aushalten müſſen. Sie haben einen Außendurchmeſſer von 241 Millimeter; für die Aufnahme der Wärmedehnungen des Rohres ſind Ausgleichsbogen eingebaut. Die Rohre ſind auf Rollenlagern aufgelagert, um eine ungehinderte Wärmeausdehnung zu ermöglichen. Jſoliert ſind ſie mit Glasfilzdecken, Jute und einem waſſerabweiſenden Anſtrich. Im Freien ſind die Leitungen in Eiſenbeton⸗ kanälen verlegt, über die eine Betonhaube gedeckt iſt; damit die Betonkanäle ſich ausdehnen können, haben ſie Dehnungsfugen erhalten. Die Stärke der Hauben iſt natürlich dem Druck des Straßenver⸗ kehrs angepaßt, ſie können einen Raddruck von 5 Tonnen aushalten, ohne im gebingſten„beein⸗ druckt“ zu werden. Für den jetzt vollendeten Bau⸗ abſchnitt der Fernheizaplage im Bergheimer Viertel ind 5,5 Km. Rohrleitungen verlegt worden, eine Arbeit, die einer größeren Anzahl Volksgenoſſen Arbeit und Brot gab. Ein Ffünſtlicher Golfſtrom fließt jetzt durch rg, vorerſt im Bergheimer Viertel, ſpäter weitergreffend über den Neckar hinüber. Eine ſtäh⸗ lerne Romantik in der romantiſchen Stadt am Neckar. Martini-⸗Meſſe in Tauberbiſchofsheim Badens Miniſterpräſident eröffnete die Markt⸗ veranſtaltung L. Tauberbiſchofsheim, 13. Nov. Die erſte ver⸗ größerte Tauberbiſchofsheimer Martinimeſſe wurde am Sonntag durch Miniſterpräſident Köhler er⸗ Afnet. Nach einem Begrüßungsmarſch der Sturm⸗ bannkapelle und einem Liedvortrag des Liederkran⸗ zes begrüßte Bürgermeiſter Hans Knab den Mi⸗ niſtervräſidenten namens der Stadtgemeinde Tau⸗ berbiſchofsheim. Miniſterpräſident Köhler nahm die Gelegenheit wahr, im Rahmen der Eröffnungs⸗ feierlichkeiten grundſätzliche Ausführungen über das nationalſozialiſtiſche Staats⸗ und Wirtſchaftspro⸗ gramm zu geben. Ueberzeugung, Einheit und Arbeit ſeien die Grundvorausſetzungen für den Wiederaufſtieg. Der Nationalſozialismus ſei nicht gewillt, die Schwierigkeiten, die noch nicht ge⸗ löſt ſeien, zu unterſchätzen, er ſei aber ebenſowenig ge⸗ willt, vor ihnen zu kapitulieren. Ueberall ſei Deutſch⸗ land, und jeder, der ſeine Pflicht tue, füge einen Bauſtein ein in den Neubau des Reiches. Von die⸗ ſem Standpunkt aus habe er, ſo betonte der Mini⸗ ſterpräſident. die Tauberbiſchofsheimer Marktver⸗ anſtaltung auch verfolgt und gefördert. Nach der Eröffnung der Meſſe trug ſich der Mini⸗ ſterpräſident in das goldene Buch der Stadt Tauber⸗ biſchofsheim ein. Mit der Beſichtigung der Aus⸗ ſtellungen des Handels, Handwerks und Gewerbes, ſowie der großen Obſtausſtellung der Landwirtſchaft, fand die offizielle Eröffnungsfeierlichkeit ihr Ende. m. Plankſtadt, 13. November. Am Samstag abend hielt die Freiwillige Feuerwehr im„Adler“ einen Familienabend ab, bei welchem die Ehrungen für langjährige Mitgliedſchaft vorgenommen wur⸗ den. Nach dem Eröffnungsmarſch der Kapelle des Muſikvereins begrüßte der erſte Kommandant, Tün⸗ chermeiſter Karl Seitz, die Anweſenden. In her⸗ kömmlich feierlicher und eindrucksvoller Form nahm Bürgermeiſter Treiber die Ehrung langfähei⸗ ger Feuerwehrmänner vor. Durch Ueberreichung des Diploms für 12jährige Dienſtzeit wurde Obmann Joſef Wieſt geehrt. Das Ehrenzeichen für 10jährige Dienſtzeit wurde verliehen an die Wehrmänner: Franz Munk, Heinrich Sommer, Theodor Treiber, Willi Klein, Valentin Keller, Ludwig Feil, Heinrich Hüngerle und Heinrich Herze. Für 6jährige Dienſt⸗ zeit wurden die Wehrmänner Auguſt Buſch und Karl Berlinghof ausgezeichnet. * Pforzheim, 13. November. Das Krankenhaus „Siloaßh“ blickt in dieſem Jahre auf ſein 50jäh⸗ viges Beſtehen zurück. Während 25 Jahren hatte der heute hochbetagte Geh. Kommerzienrat Hermann Geſell dem Liebeswerk vorgeſtanden, in den letzten neun Jahren Kirchenrat Haaß. Zwiſchen Schiffſchaukel und Tanzboden mp. Schwetzingen, 13. Nov. Den Kerwe⸗Sonn⸗ tag, der in herkömmlicher Weiſe einen ſtarken Zuſtrom auswärtiger Beſucher bringt, leitete troſtloſes Regenwetter ein; aber die Schwet⸗ zinger hatten Glück, denn im Laufe des Vormittags heiterte ſich der Himmel auf und am Nachmittag kam gar die Sonne durch. Bald erfüllte ein gefährliches Gedränge den Meßplatz. Zwiſchen Schießbuden und „Bollen“ſtänden, zwiſchen Schiffsſchaukel und Ka ruſ⸗ ſell hielt ſich die Jugend auf, wohlverſehen mit dem Kerwegeld vom Großvater oder von der Tante. Die Schauſteller und Budenbeſitzer haben über das Ge⸗ ſchäft nicht zu klagen. Von Mannheim kamen ſchon am frühen Nachmittag vollbeſetzte Züge mit Kirchweihgäſten, hauptſächlich jungen Leuten, die hier mit ihrer Tanzkunſt glänzen wollten. Und auf den Tanzböden herrſchte bald ein ſolcher Andrang, daß allmählich das Zuſehen ſchöner wurde. Sehr ſtark war auch der Zuſtrom aus Heidelberg ſowie aus den Nachbarorten des Bezirks, wozu beonders die guten Tabakverkäufe der letzten Wochen beige⸗ tragen haben dürften. Zur einheimiſchen Wictſchafts⸗ belebung hat die Schwetzinger Kirchweih ga iz erheb⸗ lich beigetragen. 5 a- Hemsbach, 13. Nov. Ein aus Düſſeldorf kom⸗ mender Kraftradfahrer rannte an der Kurve beim Gaſthaus„Zum Roten Kreuz“ gegen einen Telegraphenmaſt. Mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch mußte er ins Weinheimer Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Auch in Laudenbach ſtieß ein Kraft⸗ radfahrer mit einem Pferdefuhrwerk, das nicht be⸗ leuchtet war, zuſammen. Der Fahrer ſamt Mitfah⸗ L. Neckarbiſchofsheim. 13. Nov. Um den chroni⸗ ſchen Waſſermangel der Nachbargemeinde Waibſtadt zu beheben, hat der Gemeinderat zur Abtretung einer Quelle unterhalb der Helmhöfer Mühle ſeine Zuſtimmung gegeben. Die Abtretung erfolgte auf Widerruf, ſo daß im Bedarfsfalle Nek⸗ karbiſchofsheim ſichern kann. jederzeit ſich die Quelle wieder Die Weihefeier im wiedererſtandenen Oeſchelbronn Reichsſtatthalter Wagner bei ſeiner Anſprache am A dolf⸗Hitler⸗Platz des Dorfes Zuchthaus für eiferſüchtigen Ehemann Nach einem Kirchweihfeſt: Die Frau auf der Landſtraße niedergeftochen Ol. Landau, 13. November. Das hieſige Schwurgericht verhandelte als zweiten Fall ſeiner Tagung die Mordverſuchsanklage gegen den 1909 geborenen Otto Betz aus Born ⸗ heim bei Landau. Wie aus der Anklageſchrift her⸗ vorgeht, lebte Betz ſeit März d. J. von ſeiner Ehe⸗ frau getrennt; deshalb war beim Landgericht Landau auch ein Eheſcheidungsprozeß anhängig gemacht wor⸗ den. Auf einem Kirchweihfeſt ſoll die Frau des An⸗ geklagten nun, während das Scheidungsverfahren ſchwebte, mit einem anderen Manne Arm in Arm gegangen ſein. Betz will hierüber in Eiferſucht ge⸗ raten ſein und— nach ſeinem eigenen Eingeſtändnis beſchloſſen haben, ſeine Fran durch Erſtechen zu töten. Er irrte drei volle Tage, reichlich alkoholiſchen Ge⸗ tränken zuſprechend, umher. Als er ſich am 26. Sep⸗ tember abends auf dem Heimweg nach Bornheim be⸗ fand, überholte ihn ſeine mit dem Rade fahrende Ehefrau auf der Straße, ohne ihn jedoch zu erkennen. Sein Taſchenmeſſer öffnend, ſpräng ihr der Angeklagte nun nach, riß ſie vom Fahrrad und ſtach auf ſte ein. Frau Betz trug erhebliche Stich⸗ verletzungen davon, an deren Folgen ſie bisher bett⸗ lägerig geweſen iſt. Der blindwütige Ehemann ent⸗ fernte ſich vom Tatort und ſtellte ſich der Landauer Polizei mit der Angabe, daß er ſeine Frau tot⸗ geſtochen habe. In der Gerichtsverhandlung war Betz geſtändig. Den unheilvollen Entſchluß will er lediglich aus Eiferſucht gefaßt haben; er habe wiederholt verſucht, ſeiner Frau zu begegnen, um ſeine Tat ausführen zu kön⸗ nen. Die Beweisaufnahme ergab das Bild einer zerrütteten jungen Ehe. Beiderſeits haben Freunde und Freundinnen viel dazu beigetragen, die Span⸗ nungszuſtände zu verſchlimmern. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten im Sinne der Anklage für überführt; er beantragte eine vier⸗ jährige Zuchthausſtrafe. Das Schwurgericht ſah ledig⸗ lich Totſchlagsverſuch als erwieſen an und erkannte in ſeinem Urteil auf zwei Jahre Zuchthaus. Die ſechswöchige Unterſuchungshaft wurde angerech⸗ net, jedoch Fortdauer der Haft angeordnet. Das Ur⸗ teil iſt, da Betz es angenommen hat, rechtskräftig ge⸗ worden. Matuſchkas Geſtändnis Ein Verhör von 48 Stunden— Veginn der Beweisaufnahme (Drahtbericht unſeres Sonder⸗ berichterſtatters.) gp. Budapeſt, 13. November. 48 Stunden lang dauerte das Verhör des Eiſeubahnattentäters Matuſchka. Die Verhandlungen begaunen am frühen Vormittag und erſtreckten ſich mit kurzen Unterbrechungen bis in die tiefe Nacht. Der Gerichtsſaal bot einen überraſchenden An⸗ blick. Die ſchweren Sprengſtücke, die von der Brücke und auf den Schienen von Bia Torbagy durch die furchtbare Ekraſitexploſion herausgeriſſen worden ſind, liegen auf dem Gerichtstiſch. Des weiteren ſehen die erſtaunten Zuſchauer die Eiſen⸗ röhren, aus denen Matuſchka die Höllenmaſchine zu⸗ ſammengeſetzt hat. Es iſt kaum faßbar, daß ein einzelner Meuſch all dieſes Material ohne jede Hilfe zu dem Attentatsort hingeſchleppt hat. Aber Matuſchka bleibt dabei, daß er ſeine verbrecheriſches Anſchläge ohne jede Hilfe verübt hat. Während der Vorſitzende in aller Ausführlich⸗ keit die Protokolle der Wiener Verhandlung ver⸗ lieſt, kommt es überraſchend zu einem umfaſſenden Geſtändnis des Angeklagten. Matuſchka antwortet auf die Frage des Vorſitzen⸗ den, welches denn nun der Zweck der Anſchläge ge⸗ weſen wäre, daß er durch die Attentate die Eiſen⸗ bahnverwaltungen erſchrecken wollte, damit ſie ſeine Patente zur Verhütung von Eiſenbahnunfällen kaufen ſollten. Darauf erklärte der Vorſitzende wörtlich:„Ma⸗ tuſchka, jetzt haben Sie die Wahrheit geſprochen und eingeſtanden, daß Sie die Attentate nur verübt haben, um nachher mit den Eiſenbahnverwal⸗ tungen Geſchäfte zu machen und Millionen für Ihre Patente zu erzielen.“ Matuſchka iſt von dem plötzlichen Zwiſchenſpiel beſtürzt. Er wiſcht ſich den Schweiß von der Stirne und ſchreit aufgeregt in die Verhandlung, daß man ihn falſch verſtanden habe. Die Beweisaufnahme beginnt Die erſten Zeugenausſagen bezogen ſich auf die Kinder⸗ und Schuljahre des Angeklagten. Die Schulkameraden Matuſchkas aus dem Gymnaſium und der Lehrerbildungsanſtalt ſind nicht erſchienen, ſondern nur ihre früheren Ausſagen wurden verbleſen. Koloman Kiß, auch ein Schul⸗ kamerad des Angeklagten, erzählt aus jener Zeit: „Einmal ſaßen wir in Matuſchkas Zimmer in einem Bauernhaus zuſammen. Die Lampen waren noch nicht angezündet. Matuſchka ſprach davon, daß er ſich nichts Schöneres denken könnte, als in einer öͤunklen Nacht eine große Ex⸗ ploſion.“ Staatsanwalt:„Kannten Sie einen Schul⸗ kameraden namens Leo Gaſpar?“ Der Vorſitzende ſtellt darauf feſt, daß dieſer eine andere Klaſſe beſucht hatte. Dann verlieſt der Vorſitzende die Ausſage eines Schulkameraden, der erklärt hat, Matuſchka hätte ſich ſehr gefreut, wenn er Giſenbahnzüge geſehen hat. Einmal hatte er Schwefelpulver auf die Schienen ge⸗ ſtreut, das explodierte, als ͤie Räder des Zuges dar⸗ über wegraſten. Im übrigen ſei Matuſchka weder Pyromane noch ſexuell anormal geweſen. Der nächſte Zeuge, Bela Mindak, iſt der Direktor jener Volksſchule, in der Matuſchka in den Jahren 1911/12 als Lehrer tätig war. Er gibt an, daß Matuſchka als Lehrer einen aus nehmend guten Eindruck erweckt habe. Einzig und allein ſei ihm aufgefallen, daß Matuſchka auffallend das Geld liebte. Danach kommt der Zeuge zu einer eigenartigen Epiſode im Leben des Angeklagten. Er erzählt, daß beſonders ſchwarzäugige Frauen auf Matuſchka außerordentliche Wirkung aus⸗ übten. An einen Fall erinnere er ſich beſonders deutlich. Er (der Zeuge) ſei mit einer ſchwarzäugigen Dorfſchön⸗ heit zuſammengetroffen, als ſich Matuſchka näherte. Plötzlich machte dieſer kehrt und ſchloß ſich in ein Schulzimmer ein. Daraufhin lauerte der Zeuge Ma⸗ tuſchka einmal auf und ſein Verdacht beſtätigte ſich, daß Matuſchka ſich ſchwarzäugigen Frauen gegenüber anormal benahm. Er gab dem Angeklagten den Rat, nach Budapeſt zu reiſen und dort einen Spezialarzt zu konſultieren. Matuſchka habe darauf geantwortet, für dieſe Zwecke ſeien ſeine Geldmittel zu knapp und übrigens rücke er bald zum Militär ein Der Pfſychiater richtet dann an den Zeugen die Frage, ob er Kenntnis davon habe, daß auch ſchwarz⸗ gekelidete Frauen auf Matuſchka einen beſonderen Eindruck machten. Der Zeuge erwiderte, daß er das nicht wiſſe. Um die Feſtſtellung der Zurechnungsfähigkeit Matuſchkas Die Verhandlungen beſchränkten ſich ſeit Montag immer mehr auf die Feſtſtellung der Zurechnungs⸗ fähigkeit des Angeklagten. Die Schuldfrage iſt grund⸗ ſätzlich durch das volle Geſtändnis Matuſchkas ge⸗ klärt. Ein überraſchender Antrag der Verteidigung, den Angeklagten durch eine GEinſpritzung in einen Rauſchzuſtand zu verſetzen, um ſo von ihm reſtlos die Wahrheit zu erfahren, wurde vom Gerichtshof entſchieden abgelehnt. Der Präſident richtete vielmehr die eindringliche Mahnung an den Angeklagten, endlich zu ſagen, aus welchem Grunde und mit welchen politiſchen Zielen er das Verbrechen begangen und mit welchen Perſonen er zuſammen⸗ gearbeitet habe. Matuſchka lehnte es jedoch ab, über ſeine bisherigen Ausſagen hinauszugehen. Im Ver⸗ lauf der Verhandlung teilte der Präſident mit, daß der Wiener Uunterſuchungsrichter einen Zettel mit der Unterſchrift„Rote Front“ er⸗ halten habe, auf dem mitgeteilt worden ſei, daß der Anſchlag von Bia Torbagy nicht von Matuſchka begangen worden ſei, ſondern ein Racheakt einiger Perſonen ſei. Matuſchka erwiderte, daß es ſich hierbei offenbar um einen Witz handele. Gegen die wiederholt aus⸗ geſprochene Vermutung, daß der Angeklagte Kom⸗ muniſt ſei, verwahrte ſich Matuſchka. Er befrief ſich darauf, daß er alle ſeine Auszeichnungen aus dem Kriege ſorgfältig aufbewahrt habe. Am Schluß der Verhandlung erhielt Matuſchka vom Präſtdenten fünf Tage Dunkelarreſt, da er, wie ſchon häufig, in der Verhandlung Fragen des Präſidenten nicht anhörte, ſondern ſeine Aufmerkſamkeit auf eine junge Dame auf der Journaliſtenbank lenkte. * Altſchweier bei Bühl, 13. November. Nachmit⸗ tags wurde das 6jährige Kind Giſela des Landwirts Philipp Burkard auf dem Nachhauſeweg von der Kinderſchule von einem von Bühlertal kommenden Kraftwagen überfahren und ſoſort getötet. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. 20 jche⸗ ale Lampe Ciettro⸗ ten 6. Seite Nummer 524 Winterſport-Werbewoche Süd ſchlägt Nord im Eishockey Die große Winterſport⸗Werbewoche wurde am Sonntag abend im Berliner Sportpalaſt feierlich eröffnet. Rund 500 Winterſportler marſchierten geſchloſſen in die Halle, die leider ziemliche Lücken aufwies, ein. Der Reichsſportfüh⸗ rer begrüßte zahlreiche Gäſte, darunter den Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick, Staatsſekretär Meißner, Polizei⸗ General Daluege, Oberbürgermeiſter Sahm und wei⸗ tere Mitglieder der verſchiedenen Mintiſterien. In ſeiner Anſprache wies der Reichsſportführer darauf hin, daß es die Pflicht aller Winterſporttreibenden ſein müſſe, alles daranzuſetzen, um bei den Olympiſchen Spie⸗ len 1936 in Ehren zu beſtehen. Mit einem Hinweis auf die Kundgebung vom Sonntagvormittag begrüßte er die an⸗ weſenden Teilnehmer der Himalaja⸗Expedition und wies auf das Beiſpiel ihres heldiſchen Einſatzes beſonders hin. Stehend wurden das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ge⸗ ſungen und nach dem Umzug der Vereine begann der Eis⸗ hockey⸗Kampf Norddeutſchland— Süddeutſchland. Die beſſer eingeſpielten Bayern kamen zu einem ver⸗ dienten:1(:1,:0,:0) ⸗Sieg. Den Berlinern merkte man das fehlende Training ſtark an, trotzdem kie⸗ ferten ſie den Süddeutſchen durch großen Eifer eine faſt gleichwertige Partie. Nur die größere Ausdauer entſchied ſchließlich den Kampf. Berlin ging durch Heinrich, der für den verletzten Tobien eingeſetzt war, in Führung. Käßler ſtellte bald darauf den Ausgleich für Süddeutſchland her. Im zweiten Spielabſchnitt gab es einen gleichverteilten Kampf. Im Schlußdrittel zogen die Süöddeutſchen mächtig los und ſtellten durch zwei Tore von Schenk und Kuhn den Sieg ſicher. Berlin machte zum Schluß die erdenklichſten Anſtrengungen, das Ergebnis zu verbeſſern, aber Egginger im Tor der Bayern war nicht zu überwinden. In den Pauſen ernteten Ernſt Baier und Maxie Herber für ihre vollendeten Kunſtlauf⸗Darbietungen ſtarken Beifall. Zweiter Sieg der ſüddeutſchen Eishockeyſpieler Im Rahmen der Winterſportwerbewoche wurde das Programm des Sonntags im Berliner Sportpalaſt am Momtagabend wiederholt. Durch„Kraft durch Freude“ waren die Eintrittspreiſe weſentlich herabgeſetzt, ſo daß die Rieſenhalle mit ſaſt 9000 Zuſchauern ausverkauft war. Das wieder ſehr vielſeitige Programm fand den un⸗ geteilten Beifall der Zuſchauer, unter denen ſich ſicher viele befanden, die eine derartige Schau zum erſten Male erlebten. Im Eishockeyſpiel ließ ſich Norodeutſch⸗ land diesmal durch den Deutſchen Meiſter Brandenburg Berlin vertreten, während Süddeutſchland mit der gleichen Mannſchaft wie am Sonntag antrat. Nach einem lebhaf⸗ ten, intereſſanten Kampf ſiegten auch diesmal die Bayern mit(:0,:0,:). Die Berliner wehrten ſich tapfer, beſonders Kaufmann im Tor verhinderte eine höhere Nie⸗ derlage. Lang ſorgte für den Führungstreffer aund eine Kombination des Füſſener Nachwuchsſturmes brachte im zweiten Drittel einen weiteren Treſſer. Dann kam Ber⸗ lin durch Biſchoff zum erſten Erfolg, dem der Angriff von Rieſſerſee wenig ſpäter ei neuen Erfolg entgegenſetzte. Herker war noch einmal für die Brandenburger erſolgreich und Sſtrobl ſtellte kurz vor Schluß das Endergebnis her. Großen Beifall ſanden wie immer die Kunſtlauf⸗ Darbietungen von Maxie Herber, Ernſt Baier, Hempel⸗Weiß, Frl. Gertling⸗Homburg und Saß⸗Berlin. Winterſport Juchhei! die erſten Flocken.. ſo ſchallt es bald wieder aus kräftigen Kehlen in die friſche Winterluft. Ueber Nacht kann der geſtrenge Herrſcher Winter ſeinen Einzug halten. Aber wir fürchten uns nicht vor ſeinem ſtrengen Regiment, denn wir haben ihn uns untertan gemacht. Dann holen wir unſere Bretter hervor—„Bretter, die die Welt bedeuten“—, die wir den Sommer hindurch liebevoll gepflegt haben. Den Schnerfer, den ſchweren, geſchnürt, Schi⸗Heil! jetzt wird abmarſchiert. Zum Bahnhof! Hier bringen uns die Winterſportzüge der Reichsbahn in kurzer zu unſeren erſehnten Zielen. An den Endſtationen angekommen, ſtrömt alles den Bergen zu, die uns ſchon von weitem in ihrer weißen Pracht grüßen. Dem Beguemen aber, der den Aufſtieg zu Fuß oder Schi ſcheut, bringt das Poſtauto auf gut ausgebahnter Straße ſchnell und ſicher auf die Höhe. Hier entwickelt ſich nun das Leben und Treiben der Jünger der weißen Kunſt. Es iſt eine Geſellſchaft fröh⸗ licher, ſeliger Menſchen, die all ihre Alltagsſorgen vergeſſen haben. In Scharen ziehen ſie auf den gut markierten Höhenwegen dahin nach allen Richtungen, je nachdem das Ziel ihrer Wanderung liegt. Aber die Pracht des Winters erſchließt ſich dem, der ab⸗ ſeits der„Heeresſtraße“ ſeine Spur zieht und der nicht lind an all der Schönheit vorbeihaſtet, die ſich da am Wege auftut. Da läßt der Rauhreif einen Märchenwald er⸗ ſtehen, dort zaubert er an abgeſtorbenen, dürren Aeſten glitzernde Blütenpracht. Durch tiefverſchneiten Wald, über weite, ſonnige Hänge führt ſeine Spur zum Gipfel empor. Weit ſchweift ſein Blick hinaus in die Ferne, hinauf zu den ziehenden Wolken, über das Meer der ſchimmernden Gipfel ringsum— Gipfelglück!— Nach längerer Raſt, denn der Magen verlangt auch ſeinen Tribut, kommt des Schiläufers höchſter Traum. In ſauſender Schußfahrt, mit Stemm⸗ bögen und Kriſtiania gehts wieder hinunter ins Tal. Und wie wird es heute einem jeden ſo leicht gemacht, ſich in die weiße Kunſt einzuführen. Reichsbahn, Poſt, DSV und die NS Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ arbeiten Hand in Hand. Was früher ſich der Schiſäugling ſtümperhaft ſelbſt erlernte, wird ihm heute in einem Schi⸗ kurſus in kurzer Zeit beigebracht und man muß ſehen wie in dankbarer Frende die Augen des Schiſäuglings aufleuchten, wenn ihm ſeine erſte Schußfahrt ohne Sturz verlaufen iſt. Wie alles auf dieſer Welt muß auch hier gelernt ſein und es iſt noch kein Meiſter vom Himmel gefallen. Denn wie heißt es in dem allen zünftigen Läufern bekannten Lied:„Und wann dann die Brettel ſo renne, auf glitzernder Bahn von der Höh! Mei Liaber, dös muß ma fei könne, ſonſt hauts dich ganz damiſch in Schnee!“— Und keiner, der ſich dem Schi verſchrieben hat, kann ſich dieſes Zaubers mehr erwehren. Mit unwiderſtehlicher Kraft zieht ihn der Winter in ſeinen Bann. Auf der Einſamkeit der Höhe, in der bezaubernden Pracht des Winterwaldes holt er ſich wieder friſche Kraft und Mut für ſeinen Alltag. Heute iſt der Schi der Freund vieler Tauſender, aber immer noch mehr begeiſterter Anhänger ſollen von ihm er⸗ faßt werden. Deshalb ergeht an alle im Rahmen der Winterſport⸗Werbe⸗Woche der Ruf: Lernt Schi⸗ lauſen! Zieht mit uns hinaus in das weiße Märchenland, Geiſt und Körper zu ſtärken, ein kräftiges, trotziges Ge⸗ ſchlecht zu erziehen, das allen Gefahren des Alltags gegen⸗ über gewappnet iſt. Gaumeiſterſchaft im Ringen Sc„Eiche“ Hauan— Athl. S. Vgg. 88 Mainz 78 400 Zuſchauer erlebten in Hanau im Kampfe um die Südweſt⸗Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗ Ringen zwiſchen dem Titelhalter Mainz 88 und„Eiche“ Hanau einen über⸗ aus intereſſanten Kampf. Nach Durchführung der ſechs erſten Kämpfe lagen die Einheimiſchen noch mit.:5 in Front und erſt der entſcheidende Ausgang des Schwer⸗ gewichts⸗Treſſens verſchaffte den Mainzern den knappen Steg. Im Bantam, Feder⸗ und Mittelgewicht kam„Eiche“ Hanau durch Müller, Wiſſel und Schultheiß zu Punktſiegen itber Heukeroth, Lunckenheimer und Gawenda⸗Mainz. Guth⸗ mann und Ditt ſchafften für Mainz im Leicht⸗ und Halb⸗ ſchwergewicht zwei Punktſiege. Im Schwergewicht legte Horn⸗Mainz ſeinen Gegner Georgi nach 8 Minuten durch Umreißer. Der Weltergewichtskampf zwiſchen Jüngling⸗ Hanau und Flick⸗Mainz nahm einen unentſchiedenen Aus⸗ gang. Charlottenburger Schwimmfeſt Heiko Schwarz ſchwamm 100,8 Der Charlottenburger SV 87 führte ein nationales Schwimmfeſt durch, das auch aus Magdeburg, Leipzig und Stettin einen ausgezeichneten Beſuch gefunden hatte. Heiko Schwarz gewann die 100 Meter Kraul über⸗ legen in:00,83 vor dem Spandauer Block. Mit Schwarz, Deiters, H. Schulz und Schrader wurde auch die 4 mal 50 Meter⸗Staffel eine Beute von Magdeburg 96. Nüßke⸗ Stettin hätte die 400 Meter Kraul gewinnen müſſen, kolli⸗ dierte aber dreimal mit dem Magdeburger Glantz. Deiters ſiegte in:08 N Bei den Damen triumphierte Hilde Salbert über die gleiche Strecke in 603,8 vor Ruth Halb⸗ guth. Der Europameiſterin Martha Schieche war das Kunſtſpringen nicht zu nehmen. Einen zweiten Erfolg trug Hilde Salbert dann noch im 100⸗Meter⸗Kraulſchwimmen davon, das ſie in:14,8 gewann. Ismayr wurde wieder Europameiſter Olympiaſieger Ismayr⸗ München, der in Genua die Eu ropameiſterſchaft im Gewichtheben der Mittelgewichts⸗ klaſſe abermals gewann. Dienstag, 13. November 1984 — Juchsjagd Die Ortsgruppe Mannheim des DDC, deren erſte Fuchsjagd vor wenigen Wochen noch in friſcher Erinnerung lebt, hatte für dieſen Sonntag eine gleiche Veranſtaltung ausgeſchrieben, die ſich 9 rüber ührer Vorgängerin einer weitaus ſtärkeren Betei ig und ſomit auch eines we⸗ ſentlich erhöhten Intereſſ erfreuen durfte. In Verbin⸗ dung mit dem NSchie, ha der DDA ganze Arbeit ge⸗ leiſtet und mit der Durchſü hrung dieſer Großveranſtaltung ſchlagend bewieſen, was man ei tlich unter Gemein⸗ ſchaftsarbeit verſteht. Die Ortsgruppe Mannheim des DDA hatt aber nicht nur durch das NS eine erhebliche Unterſtützung erfahren, ſondern auch durch ch die erſtmalige Beteiligung der benachbarten DDAC⸗ Ortsgruppen, von denen in erſter Linie Heidelberg und Hockenheim erwähnt ſeien. Die Vera ) Motorrad Teilen recht abwech Fuchs, Hietſchol d(Staffelſü vor keiner leichten Aufgabe, bedingungen— ganz im Geg 0 6 erſten nur 20 Minuten Vorſprung gewährten und 1 weiter die Mitnah von nur 5 Betriebsſtoff ge⸗ ſtatteten. Kein Wunder denn, daß der Fuchs alle Liſte und Ränke aufbot um von ſeiner ſtattlichen Verfolgermeute unentdeckt zu bleiben. Der von dem Fuchs eingeſchlagene Weg war alles an ideal und Fuchs wie Jäger mußten ſozuſagen buchſtäblich durch dick und dünn. Haupt⸗ fahrſtraßen wurden vom Fuchs ſtreng gemicden und im ganzen Jagdgebiet wurden nur ausgeſprochene Wald⸗ und Feldwege berührt. Dies gob dem Ganzen erſt die richtige Wirbung und die Fahrer hatten reichlich Gelegenheit, der ausgezeichneten ſportlichen Leiſtung des Fuchſes nach⸗ zueifern. Die Schwierigkeiten der eingeſchlagenen Wege und die zu überwindenten Hinderniſſe ſtellten hohe An⸗ forderungen an die Fahrer und oft glich das Fahrtpen⸗ ſum cher einer Geländeübungsſahrt als einer Fuchsjagd ſtaltung ſelbſt, zu der/ rund 30 Wader und rer geſtartet waren, nahm einen in allen kungsreichen Verlauf. Der zu jagende vom NS sch ſtand hm die Ausſchreibungs⸗ zur erſten Jagd 0 7 des Deutſchen Automobil-Clubs Hierin lag aber, wie erwähnt, letzten Endes der beſondere Reiz der Jagd. 18 Bereits nach kurzer, aber ſchwieriger Kreuzfahrt hatte der Fuchs auf der Höhe bei Rohrbach ſeinen Bau be⸗ zogen in welchem er innerhalb einer beſtimmten Zeit⸗ ſpanne zu ſtellen war. Es gelang dies den Wagenfahrern: Liebel⸗DDac Mannheim, Gerber ch⸗DDac' Mann heim Schü tz⸗DDacc Hockenheim, Breitner⸗D Dae Mannheim und Behr⸗DDac Mannheim, ferner den Mo⸗ torradfahrern: Bollack⸗Metor⸗S A, Marti n⸗D Da delberg und Ott⸗Motor⸗SA, die teilweiſe mit Preiſen usgezeichnet wurden. An der Fahrt beteiligte ſich u. g. auch der Stab der Kraftwagen⸗Abteilung 153 des N Sg mit ſeinem Führer Reith, der bei der Ve ng des Fuch⸗ ſes nur durch Pech um den verdienten Erfolg bam. 5 Der Spätnachmittag vereinigte ſämtliche Fahrtteil⸗ nehmer in Hockenheim im Hotel zur„Kanne“, wo die Preisverteilung ſtattfand. In Abweſenheit des Mannheimer Ortsgruppenführers des DDA C, Daege, he⸗ grüßte Sportleiter Kaſtner die überaus zahlreichen Fahrer, ſowie eine Reihe von Eßrengäſten, unter denen ſich auch Hockenheims Bürgermeiſter— der Surch ſeine aktive Beteiligung an der Fahrt regſtes Intereſſe für den D Dag und insbeſondere für die Mannheimer Ortsgruppe zeigte— beſand. Warme Worte der Anerkennung zollte NoScct⸗Abteilungsführer Reith dem techniſchen Spork⸗ leiter des DDA, Kaſtner für die äußerſt geſchickt zu⸗ ſammengeſtellte Prüfungsfahrt und weiter galt ſein beſon⸗ derer Dank den Führern der beiden für die Veranſtal⸗ tung verantwortlich zeichnenden Formationen DDac und Nocke. Das Schlußwort hatte ſchließlich Hockenheims Bürgermeiſter, der in markanten Worten namens der Ge⸗ meinde Hockenheim für die teilweiſe Vergebung der Ver⸗ anſtaltung nach Hockenheim dankte und der u. a. davon zu berichten wußte, daß gewiſſe Beſtrebungen im Gange ſeien die dahin zielen, Hockenheints Motorrad⸗Rennſtrecke über kurz oder long einem erweiterten Ausbau zu unterziehen, Ein gemütliches Beiſammenſein gab der Veranſtaltung einen netten Abſchluß. Die politiſche Leibeserziehung des deutschen Studenten Dr. Krümmel, Referent für Leibesübungen im Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung und Leiter des Berliner Hochſchulinſtituts für Leibesübungen, äußert ſich über die Ausbildungsziele und ⸗Wege des Hochſchulſports— von einem Schriftleiter der DNB⸗Sportkorreſpondenz befragt— wie folgt: Die Anforderungen und ihre Erfüllung „Welchen Anſprüchen hinſichtlich körperlicher Durch⸗ bildung und Leiſtungsfähigkeit der deutſche Student heute — unbeſchadet ſeiner wiſſenſchaftlichen Ausbildung— all⸗ gemein genügen ſoll? Der Student ſoll ein Mann und ein Kerl ſein. Das muß in ſeiner äußeren Erſcheinung und erſt recht in ſeiner körperlichen Leiſtung zum Ausdruck kommen. Stubenhocker ſind im neuen Staat überflüſſig, und die wiſſenſchaftliche Leiſtung wird durch einige Stunden Sport nicht gefährdet, ſondern gefördert. Der Student muß in Bezug auf Kraft, Gewandtheit und Ausdauer zumindeſt den Anforderungen des SA⸗Sportabzeichens genügen; er ſoll ferner einen oder mehrere kämpferiſche Sportzweige, wie Fußball, Boxen uſw., beherrſchen und Willen und Leiſtung durch Wettkämpfe ſchulen. Die im Sommerſemeſter 1934 erſtmalig durchgeführte Grundausbildung der erſten bis dritten Semeſter, die in der intenſiven Pflege einiger weniger, aber beſonders wirk⸗ ſamer Sportarten beſteht, hat ſich bewährt. Eine von mir an ſämtlichen deutſchen Hochſchulen veranlaßte Leiſtungs⸗ erhebung zeigte überraſchend befriedigende Ergebniſſe und Ein Blick über die Tabellen in den ſüd- und ſüdweſtdeutſchen Jußball⸗Gauen Je näher der Schluß der erſten Runde der diesjährigen Fußball⸗Meiſterſchaft rückt, deſto mehr gewinnt der Ta⸗ bellenſtand der einzelnen Vereine an Bedeutung. Es konnte in früheren Jahren oftmals die Beobachtung ge⸗ macht werden, daß der nach oͤen Spielen der Vorrunde die Tabellenſpitze haltende Verein auch am Schluß der Rück⸗ ſpiele die erſte Stelle einnahm und daß ſich die im unteren Feld der Tabellen befindlichen Mannſchaften nur ſehr ſchwer— meiſtens gar nicht— nach oben vororbeiten konn⸗ ten. Seitdem die Neueinteilung des deutſchen Sportgebie⸗ tes in 16 Gaue vorgenommen wurde und die Gleichwertig⸗ keit der an den Gauligakämpfen teilnehmenden Clubs da⸗ Furch nicht unweſentlich geſtiegen war, iſt zwar auch in dieſer Beziehung ein gewiſſer Wandel eingetreten. Kein allzugroßer allerdings. Denn gerade weil ſich die einzelnen Mannſchaften ſo gleichwertig ſind, kann es wohl noch einige Veränderungen in der Beſetzung der erſten oder letzten Plätze geben, ſehr ſelten aber eine völlige Umwälzung der Tabellen. Man kann daher heute noch nicht ſagen, wer die endgültigen Meiſter oder Abſteigenden ſein werden, man kann aber wohl die Gruppen benennen, in denen dieſe Kandidaten zu finden ſind. Im oberen Feld der Tabellen ſtehen augenblicklich im Gau Südweſt Phönix Ludwigshafen mit 15:3 Punkten als alleiniger Tabellenführer vor dem F Pirmaſens mit 12:6 und Union Niederrad mit 11:7 Punkten, im Gau Ba⸗ den der SV Waldhof mit 11:1 Punkten vor dem Bf Neckarau(10:), Freiburger Fe(:8) und Phönix Karls⸗ ruhe(:5) Punkte), im Gau Württemberg SV Feuerbach und Stuttgarter Kickers mit je 11:5 Punkten vor Union Böckingen(10:8) und Vſßch Stuttgart(:7 Punkte), im Gau Bayern die Spög Fürth mit 15:3 Punkten gegen 13:5 von 1860 und 12:6 von Wacker München, im Gau Nord⸗ heſſen Boruſſia Fulda mit 13:3 von Hangu 93 mit 11:8 Punkten und im Gau Mittelrhein der VfR Köln mit 13:1 Punkten gegen 10:6 von Sülz 07 und Kölner CfR. Am Tabellenende bewegen ſich FC Kaiſerslautern 5219, Spfr Saarbrücken 5711, Boruſſio Neunkirchen:12(Süd⸗ weſt), Mannheim 08:13, Germania Karlsdorf :12(Baden), SV Göppingen:12, Spfr Stuttgart:12 (Württemberg), BE Augsburg:14, SpVg Weiden:12, Schwaben Augsburg:12(Bayern), Sport Kaſſel 11:13, Kurheſſen Kaſſel:11(Nordheſſen), 1. FC Idar:12, Blau⸗ weiß Köln 51:11(Mittelrhein). Ohne Niederlage ſind noch folgende Vereine: S Waldhof, Freiburger FC, VfR Mannheim, SpVg Fürth, Hanau 93 und Bfͤ Köln. Ohne Sieg ſind immer noch folgende Mannſchaften: Mannheim 08, Germania Karlsdorf, Karls⸗ ruher F V, Sport Kaſſel, Kurheſſen Kaſſel, Spoͤg Lan⸗ genſelbold. Ohne Punktverluſt und ohne Punktgewinn ſind be⸗ kanntlich ſchon ſeit längerer Zeit keine Vereine mehr. Ein gutes Torverhältnis beſitzen: Fc Pirmaſens 31:15, Waldhof 14:4, Pforzheim 1516, 1860 München 24:12, SpVg Fürth 19:7, Boruſſia Fulda 26:7, Vd Köln 21:7. Ein ſchlechtes Torverhältnis haben: Mannheim 08 :29, Karlsdorf:16, SV Göppingen 9122, BC Augs⸗ burg 10:29, SpVg Weiden 17:33, Spfr Stuttgart 12:83, Sport Kaſſel:24, Kurheſſen Kaſſel:18, Spyg Langen⸗ ſelbold 13:88, 1. FC Idar 722. Das Richtfeſt im Olympia⸗Eisſtadion Der Bau des Eisſtadions, das für die Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen ge⸗ ſchaffen wird, iſt ſo weit fortgeſchritten, daß jetzt un ter Beteiligung der geſamten Belegſchaft und zahl⸗ reicher Gäſte das Richtfeſt gefeiert werden konnte. erbrachte den Beweis, daß die Durchführung der Sport⸗ pflicht an den Hochſchulen das geeignete Mittel iſt, den körperlichen Leiſtungsſtand der Studenten raſch und wirk⸗ ſam zu heben. Das Ziel der Grundausbildung? Das Ziel der Grundausbildung liegt nicht nur in der Förderung der körperlichen Leiſtungsfähigkeit der breiten Maſſe der Studenten. Die Grundausbildung iſt gleich⸗ zeitig auch Erziehung, d. h. Erziehung vom Leibe aus und durch den Leib. In der Riege oder in der Mannſchaft er⸗ kennt der Einzelne den Wert der Einordnung in das Ganze und des Einſatzes für das Ganze. Straffheit und Diſziplin ſind die äußeren Kennzeichen dieſer Erziehung vom Leibe her, die wir mit Recht„politiſche Leibes⸗ erziehung“ nennen. Wettkampfweſen und Olympia⸗Vorbereitung Dem Wettkampfweſen und der Olympiavorbereitung gilt unſere beſondere Auſmerkſamkeit. Wir ſehen im Wett⸗ kampf eines der vonehmſten Mittel zur Stählung des Willens und zur Anerziehung von Härte und Ausdauer, und wir ſind davon überzeugt, daß in der Maſſe unſerer Studenten noch zahlreiche bisher brachliegende Kräfte ſtecken, die es im Sinne des Reichsſportführers zu ſuchen und zu entdecken gilt. Durch eine verſtändige Enkwick⸗ lung dieſer beſonders leiſtungsfähigen Studenten wollen wir dazu beitragen, daß die Weltgeltung des deutſchen Sports gewahrt bleibt.“ Die ſeit dem Sommerſemeſter beſtehende allgemeine ſin⸗ dentiſche Kernausbildung erfaßt jeden der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft angehörenden Studenten in den erſten drei Studienſemeſtern. Während dieſer drei Semeſter muß der Student an den fünf Kernübungen Leichtathletik, Spiele, Geräteturnen, Schwimmen und Boxen teilnehmen, an jeher Uebung mindeſtens ein Semeſter lang. Doch führt die hochſchul⸗ſportliche Ausbildung noch darüber hinaus. Der Student ſoll ja nach Abſchluß der Kernausbildung in den höheren Semeſtern aus eigenem Antrieb ſich weiter ſpors⸗ lich betätigen. So enthält auch z. B. das von Dr. Krümmel geleitete Berliner Hochſchul⸗Inſtitut für Leibesübungen neben der Abteilung für die allgemeine Ausbildung und den Abteilungen für Turn⸗ und Sportlehrer⸗Ausbildung und für Sportmedizin die Abteilung„Train ing und Wettkampf“, deren Zweck nicht nur die Wettkampf⸗ Vorbereitung ſportlich begabter Studenten und Studentin⸗ nen iſt, ſondern die auch das Ziel hat, möglichſt vielen Stu⸗ denten eine harte, kämpferiſche Schulung als weſentlt Vorbereitung für den Beruf zu vermitleln. In Berlin ſind auch Trainings- Abteilungen unter der Leitung von Speziallehrern gebildet worden, die körperlich beſonders begabte Studenten zum Sondextraining zuſammenfaſſen. Im allgemeinen werden für die Weiterausbildung nur Studenten vom 4. Semeſter ab zugelaſſen, die die Kern⸗ ausbildung abgeſchloſſen haben, vom Sportarzt für die ge⸗ wählte Sportart für tauglich erklärt werden und die zum Zwecke der Wettkampf⸗ Vorbereitung und Leiſtungsſteige⸗ rung eine Trainings verpflichtung eingehen; jüngere Se⸗ meſter können auf Grund ihrer beſonderen Veranlagung zugelaſſen werden. 5 Grundſätzlich in gleicher Weiſe wie in Berlin wird an den anderen Hochſchulen im Reich gearbeitet; denn„Stuben⸗ hocker ſind im neuen Staat überflüſſig“. Radball-Wellmeiſter ſiegen im Großen Preis von Hannover Zu den Endkämpfen um den Großen Radball⸗Preis von Hannover hatten ſich am Sonntag abend im Ruſt⸗Haus elwa 1000 Zuſchauer eingefunden. Durch das Fehlen des frau⸗ zöſiſchen Meiſterpaares Gebr. Weichert hatten die Frank⸗ furter Weltmeiſter Schreiber/ Blerſch(RV Germania Wan: derluſt) leichtes Spiel. Sie gewannen ihre ſämtlichen Kämpfe und kamen ſo zu einem ganz überlegenen Geſamt⸗ ſieg. In der Endrunde gab es die folgenden Ergebuſſſe: Taube⸗Hannover— Pol. Hamburg:1, Frankfurt— Falke Stellingen:4, Hannover— Stellingen:3, Polizei Ham⸗ burg— Frankfurt:5, Hannover— Frankfurt 6211. Ge; ſamt⸗Ergebnis: 1. Germania/ Wanderluſt Frankfurt(Schrei⸗ ber /Blerſch) 6.; 2. Taube Hannover(Müller/ Ehlert) 4 P. 3. Falke Stellingen 2.; 4. Polizei Hamburg 0 P. Das Fachamt Bergſteigen im Deutſchen Reichsbund für Leibesſtbungen veranſtaltete in Berlin eine Gedenkfeier fir die bei der letzten deutſchen Himalaya⸗Exvedition tödlich verunglückten Bergſteiger Willi Merkl, Ulrich Wieland, Alfred Drexel und Willi Welzenbach. Notar Bauer, der Führer des Fachamtes, und Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer⸗Oſten gedachten in bewegten Worten der toten For⸗ ſcher. Wie nunmehr feſtſteht, findet die Eröffnungsfeier des Olympia⸗Eisſtadions in Garmiſch⸗Partenkirchen am 16. De⸗ zember ſtatt. Der Norwegiſche Schiverband hat feinen Mitgliedern Eiſtein Raabe, Birger Ruud, R. Sörenſen, K. Kobberſtad, O. Alſtad und P. Jonſſon die Erlaubnis erteilt, an den in Deutſchland ſtattfindenden Wettbewerben teilzunehmen. Ein Amateurboxkampf zwiſchen Eintracht Trier und einer Kombination von Sé/s Sg. Barmen endete mit einem knappen:6⸗Sieg der Barmer. Im Nahmen eines Boxclubkampfes zwiſchen BC Alten und Hagen ſchlug der Wiesbadener Mittelgewichtler Hachenberger den Weſtdeutſchen Blum in der drit⸗ ten Runde k. o. bracht ſch a Euro frage neuet iſt in Jahre gung. Di Ein über Im t Beric wärts trotz konnt ſortſcl Appar kohle wirkte zeugn lands merke lands! wickel den 1 Es ze ſtarke eine lage! furt Wider den Ack. Einza zahlu ſtern zeichn Aktie voller konnte Inter als aß And neigu! gilt Bett⸗ des luer, ſerer räfte ichen wick⸗ ollen ſchen ſtu⸗ Stu⸗ drei der iele, eder die Der den vort⸗ mel ngen und dung 1nd mpf⸗ itin⸗ Stu⸗ liche erlin von ders ſen. nur ern⸗ e ge⸗ zum eige⸗ Se⸗ gung d an ben⸗ 3 0 . HANDELS- u WIR TSOI N be Dienstag, 13. November 1934 2 der Neuen Mannheimer Zeitung Al Abend-Ausgabe Nr. 52 4 ——— Die 16 Farben im drifien Vierieljahr Bericht über die Geschäffsenfwidelung rwaltung mitteilt, hat ſich auch im 3. Vier⸗ Jeljahr 1934 des Geſamtge ſchäft trotz zunehmender Ausfuhrſchwierigkeiten im allgemeinen g ün ſt i g wei ⸗ lerentwickekn können. Die Lage auf dem Farben⸗ gebiet iſt unverändert zufriedenſtellend. Die Ausfuhr hat ſich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Heſſerung im Chemikalienumſatz hielt auch im g. Biertelſahr an. Insbeſondere das deutſche Ge⸗ ſchäft brachte eine Erhöhung. Der Abſatz nach Europa und Ueberſee konnte behauptet werden. Die Nach⸗ ſrage nach Stickſtoffdüngemitteln ſetzte zu Beginn des neuen Düngefahres im Inland lebhaft ein. Anſcheinend itt infolge der eigenartigen Witterungsverhält ſſe dieſes Jahres die Landwirtſchaft zu einer ſtärkeren Herbſtdün⸗ zung veranlaßt worden. 5 5 (Die Ausfuhr hat demgegenüber eine erhebliche Einbuße aufzuweiſen. Die Erzeugung erfuhr gegen⸗ über dem 2. Vierteljahr 1934 keine weſentliche Aenderung. Im techniſchen Stickſtoff iſt die Abſatzlage während der Herichtszeit befriedigend. Im Inland iſt eine leichte Auf⸗ wärtsbewegung feſtzuſtellen. während das Auslondsgeſchäft trotz ſcharfer Konkurrenz mengenmäßig gehalten werden konnte. Die Benzinerzeugung verlief ſtörungsfrei. Der ſortſchreitende Ausbau der Hydrierungsanlage in Leuna e die geplante Steigerung der Erzeugung. In Lud⸗ ſaſen leitete die Geſellſchaft in einer großtechniſchen eeinheit einen Verſuch der Hydrierung von Stein⸗ kohle in die Wege. Die innerdeutſche Wirtſchaftsbelebung wirkte ſich auch auf den Abſatz der pharmazeutiſchen Er⸗ zeugniſſe günſtig aus. Dagegen iſt die Lage des Aus⸗ lands⸗ und Ueberſeegeſchäfts unverändert ſchwierig. Be⸗ nerkenswert war im pharmazeutiſchen Chemikalgeſchäft die gu noh me ſehr billiger amerikaniſcher und japaniſcher Konkurrenzangebote. Das Ge⸗ ſamtergebnis des photographiſchen Geſchäftes iſt beſſer als im Vorfahre. Aber auch im Vergleich zum 3. Vierteljahr 1003 zeigt der Umſatz den Umſtänden nach noch eine gute Steigerung. 8 r Für den abgelaufenen Zeitraum dieſes Jahres konnte bie olte Umſatzhöhe gehalten und in verſchiedenen Erzeug⸗ niſſen noch eine mengenmäßige Abſotzzunahme erzielt wer⸗ den. Das Inlandsgeſchäft in Viskoſe⸗Seide zeigte eine Steigerung. Im Auslandsgeſchäft ſind die Kon⸗ kurrenzverhältniſſe noch immer durch den Währungszerfall ſark beeinflußt. Der Inlandsabſatz in Acetat⸗Seide hat ſich weiter gut entwickelt, während der Auslandsabſatz aus ähnlichen Gründen wie bei der Viskoſe⸗Seide und Viſtra⸗ ſaſer mengen⸗ und wertmäßig erheblich zurückgeblieben iſt. Der Deſamtabſatz zeigt trotzdem noch eine gute Rengen⸗ und wertmäßige Zunahme. Das In⸗ landsgeſchäft in Viſtrafaſer hat ſich wiederum gut ent⸗ wickelt. Das Inlandsgeſchäft wurde auch weiterhin in den währungsſchwachen Ländern faſt unmöglich gemacht. Es zeigt daher ſowohl mengen⸗ als auch wertmäßig eine ſtarke Einbuße. Trotzdem wurde im Geſamtgeſchält erneut eine recht beträchtliche Umſatzſteigerung erzielt. Die An⸗ loge wurde planmäßig erheblich erweitert. Wie die Ve O Hartmann u. Braun AG., Frankfurt a. M. Frank⸗ furt a.., 13. Nov.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte ohne Widerſpruch den Abſchluß von 1983 mit einem vorzutragen⸗ den Geſamtverluſt von 822 945/ bei 1,92 Mill Ack. Das laufende Jahr zeigt eine unverkennbare Beſſerung der Geſamtlage, verbunden mit guten Aus⸗ ſichten für die Zukunft. Die Werke arbeiten wieder voll. Die Erzeugung iſt rund doppelt ſo hoch wie in den ſchlech⸗ ten Monaten des vergangenen Jahres. Die Fuſion Deutſcher Atlas Allgemeine— Nordſtern Allgemeine. Die Deutſcher Atlas Allgemeine Verſicherungs⸗ bank AG., Ludwigshafen a. Rh., hat ſoeben eine ao.., und zwar nach Berlin einberufen, die über den mit der Nordſtern Allgemeine Verſicherungs AG., Berlin, geſchlof⸗ ſenen Fuſionsvertrag Beſchluß zu faſſen hat. Der Ver⸗ trag ſieht die Uebertragung des geſamten Geſellſchafts⸗ vekmögens unter Ausſchluß der Liquidation auf die Nord⸗ tern Allgemeine gegen Gewährung von Aktien dieſer Ge⸗ ſellſchaft vor. Es ſollen gewährt werden: Für je 3 Aktien der Deutſcher Atlas Allgemeine über 500% mit 50proz. Einzahlung bzw. je 3 Aktien über 1000& mit proz. Ein⸗ zahlung je 5 voll eingezahlte Aktien über 100/ der Nord⸗ ſtern Augemeine oder nach Wahl für je 6 Stück der be⸗ zeichneten Aktien der Deutſcher Atlas Allgemeine je eine Aktie der Nordſtern Allgemeine über nom. 1000/ mit voller Einzahlung. Kleines Geschäff am Geireidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Im Berliner Getreideverkehr war das Geſchäft erneut nicht ſonderlich lebhaft. Das Angebot blieb auf der ganzen Linie klein, ſo daß die Nachfrage nicht beſriedigt werden konte. Für Brotgetreide beſteht laufend weiter ſtarkes Inteveſſe, jedoch hielt ſich das Angebot ſowohl in Roggen als auch in Weizen in vecht engen Grenzen. Am Ober⸗ und Niederrhein zeigen die Mühlen ſtärkere Aufnahme⸗ neigung, ohne daß aber das entſprechende Offerten⸗ material vorliegt. Der Mehlabſatz hat am Platze kaum eine Beſſerung erfahren, Weigenmehle mit Auslandsbei⸗ wiſchung werden nach wie vor bevorzugt, während Rog⸗ geunzehle unter der Konkurrenz der Provinzmühlen leiden. Für Futtergetreide hat ſich die Lage kaum verändert. Das Angebot in Hafer und Futtergerſte iſt minimal, auch In⸗ duſtriegerſten, die weiter gefragt ſind ſind nur ſpärlich er⸗ Haltlich, Braugerſten in guten Qualitäten finden weiter Abfatz, Roggenausfuhrſcheine tendieren weiter ſeſt(136 bis 197„ geſchätzt). gſttungsſcheine Zurückhalfung der Kundschaff Nuhiger Börsenbeginn/ Mannheim ſtill Auch an der heutigen Börſe herrſchte auf allen Märkten ſtärkſte Zurückhaltung. Die Aktienkurſe der führenden Werte waren nur wenig verändert. Farben notierten 137,25, Waldhof 45 v. H. Sonſt ſind noch BBC als etwas feſter mit 15,25 Gü zu erwähnen. Bankaktien blieben ver⸗ nachläſſigt. Verſicherungswerte unverändert. Am Ren⸗ tenmarkt war Reichsaltbeſitz 10 Mannheimer Alt⸗ beſitz 95 G, Stadtanleihen und Goldpfandbriefe gut be⸗ hauptet. Fraukfurt uneinheitlich Die Börſe eröffnete im ganzen ziemlich ruhig und nicht ganz einheitlich, zeigte aber im Verlaufe eher eine leichte Befeſtigung. Die Zurückhaltung der Kundſchaft und auch dadurch der Kuliſſe blieb meiſt beſtehen, ſo daß die Umſatz⸗ tätigkeit im allgemeinen kein nennenswertes Ausmaß er⸗ reichte. Der Rentenmarkt erhielt ſein Gepräge durch die weitere Steigerung der Stahlvereins⸗Bonds und der 6proz. Schatzanweiſungen des Reiches von 1923. Die Entſcheidung des Reichsgerichtes in der Frage der Dollarklauſel führte zu weiterer Nachfrage und beſonders vorbörslich ſollen Stahl⸗ vereinbonds bis zu 86 v. H. in großen Poſten gehandelt worden ſein. Mit Pluszeichen erſchienen im gleichen Zu⸗ ſammenhang außerdem 6 v. H. Baden⸗Baden von 1924, die Taxe lag bei etwa 82 nach 77,62. Stahlvereinbonds kamen ſchließlich mit 84,87 zur amtlichen Notiz bei mittlerem Um⸗ ſatz. Die übrigen Rentenwerte lagen ſehr ruhig, aber etwas freundlicher. Altbeſitz, Kommunalumſchuldung, Zinsver⸗ und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ge⸗ wannen je 7 v. H. Der Aktienmarkt lag bei kleinen Ver⸗ änderungen uneinheitlich, Farbeninduſtrie unterlagen klei⸗ nen Schwankungen 137,5—137,75—137,5(138). Montan⸗ papiere lagen zunächſt meiſt um 4 v. H. niedriger, zogen aber ſpäter überwiegend etwa, an. Im Verlaufe blieb das Geſchäft im ganzen ſtill und die Haltung war weiterhin uneinheitlich, wenngleich am Elektro⸗ und Montanmarkt Kursbeſſerungen bis zu ½ v. H. überwogen. Auch Schiffahrtswerte waren mäßig höher, ferner kamen Bank für Brauinduſtrie 76 v. H. feſter zur Notiz. Farbeninduſtrie ſchwankten zwiſchen 13794138. Etwas niedriger notierten Deutſche Erdöl(minus 1 v..) und Aku minus 7 v. H. Am Kaſſamarkt waren einige Brauereiaktien weiter angeboten. Der Rentenmarkt hatte für Stahlvereinbonds bei mehrfachen Schwankungen (8476, 8576, 85) noch lebhaftes Geſchäft, Dollar⸗Schätze lagen mit 90 Brief ruhiger. Die übrigen Papiere, wie Altbeſtitz, Schuldbücher, Kommunal⸗Umſchuldung uſw. lagen ſehr ruhig und unverändert. Tagesgeld war zu 3 v. H. leicht. Berlin anziehend Während ſich das Geſchäft am Börſenbeginn im all⸗ gemeinen in recht engen Grenzen hielt, machte ſich nach der geſtrigen Entſcheidung des Reichsgerichts hinſichtlich der Dollarklauſel in den gegen die frühere Krupp AG. und den Provinzial⸗Verband Hannover angeſtrengten Prozeſſen naturgemäß ſtarke Nachfrage für die Stahlvereins⸗Bonds, bet denen der Fall ähnlich gelagert iſt, bemerkbar; nachdem bereits an der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe ein Kurs von 837 nach 774 am Berliner Schluß genannt worden war, ſtellte ſich die erſte Notiz heute auf 84½ v. H. Um⸗ geſetzt wurden etwa 150 000/ Auch für die Golsſchatz⸗ anweiſungen des Deutſchen Reiches von 1923 war aus dem gleichen Grunde Kaufintereſſe vorhanden, doch nimmt man an, daß der Kursſprung weſentlich kleiner ſein wird. Sonſt lagen Renten ſtill. Altbeſitzanleihe wurden zuerſt mit 103,20 nach 103,75 notiert. Späte Reichsſchuldbuchforderungen gin⸗ gen auf Vortagsbaſis um. Am Aktienmarkt vermochte ſich der günſtige Bericht der J. G. Farbeninduſtrie über die Geſchäftsentwicklung im dritten Vierteljahr zunächſt noch nicht auszuwirken, Farben ſetzten ſogar 74 v. H. niedriger Geringe Umsaßiaäfigkeif ein, aber bereits nach Verlauf der erſten Viertelſtunde ging von dem erwähnten Bericht eine Anregung nicht nur für den Farbenmarkt aus— der Kurs zog auf 137,62 aer ſondern für die geſamte Börſe. Hinzu kamen die günſtigen Abſchlüſſe im Felten u. Guilleaume⸗Konzern ſowie der Be⸗ richt der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg, der ein verbeſſerte Liquidität und nach Verluſtdeckung wieder einen kleinen Reingewinn aufweiſt, die der Geſamttendenz einen unverkennbaren Auftrieb gaben. Montanwerte weng verändert. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich allenthalben Beſſerungen durch, Stahlbonds zogen auf 84 v. H. an. Nachdem die ſchon erwähnten günſtigen Meldungen aus der Wirtſchaft bei weiteren Publikumskreiſen bekannt wur⸗ den, beteiligten ſich dieſe etwas lebhafter mit Kauforders am Geſchäft, ſo daß auf faſt allen Aktienmärkten Kurs⸗ beſſerungen zu verzeichnen waren. Farben zogen um 3 v. H. an, im gleichen Ausmaß waren auch Bekula, Schuckert und Mannesmann gebeſſert. Gut erholt waren Brauereiaktien, wobei man auf den zu Beginn der Börſe wirkungslos gebliebenen Bericht über einen erhöhten Bier⸗ ausſtoß verwies. Am Rentenmarkt war die Tendenz durchaus freundlich. Hypothekenpfandbriefe wurden meiſt „ v. H. über Vortagskurs gehandelt, auch Kommunale waren etwa in gleichem Ausmaß feſter. Uneinheitlich lagen Stadtanleihen, aber auch hier machte ſich die freundlichere Tendenz bemerkbar. Von Reichsanleihen gaben Altbeſitz um g v. H. nach, die ſogenannten Goldſchätze von 1923 (mit Dollarklauſel) waren auf Grund der bekannten Reichs⸗ gerichtsentſcheidung ebenfalls gefragt, der Kurs wurde aber mangels Angebot geſtrichen Geld. Am Kaſſamarkt waren im Vergleich zum Vortag T. ſtärkere Veränderungen feſtzuſtellen. Von Steuergutſcheinen kamen die 1934er Fälligkeit mit J, die her Fälligkeit mit 8 4, die 36er Fälligkeit mit und die Jer Fälligkeit mit 8 3 höher zur Notiz. Reichsſchulödbuchfor derungen ſtellten ſich u. a. wie folgt: Emiſſion 1 1935er 110; 1940er 97,1298, 12; 1944—48er 96,12—97.— Emiſſion 2: 1940er 96,87—97,62; 1941—45er 96,62 97,37; 1946—48er 9696,87. Wiederauf⸗ bauanleihe 1944—48er 63,75—64,62. 5 Nachdem die ſtarke Nachfrage am Geldmarkt bereits geſtern zu einer Ermäßigung des Privatdiskontſatzes ge⸗ führt hatte, wurde heute auch der Zinsſatz für unwerzins⸗ liche Schatzanweiſungen um 7 v. H. herabgeſetzt. Es ge⸗ langte eine neue Emiſſion Schatzanweiſungen per 15. 11. 1935 zu 375 gegen bisher 4 v. H. und ein weiterer Abſchnitt per 15. 4. 1936 zu 4½ v. H. gegen bisher 4,25 v. H. zum Verkauf. Der Satz für Tagesgeld ging auf 3,75—4 v. H. zurück. Gegen Schluß der Börſe traten kaum noch nennens⸗ werte Veränderungen ein. JG Farben gingen mit 137%, d. h. J v. H. niedriger als im Verlauf aus dem Verkehr. Nachbörslich blieb es ſtill. Man hörte Farben mit 137.62, Stahlverein⸗Bonds mit 8475 Geld. Pfund weiter erholt Am Valutenmarkt ſetzte das engliſche Pfund ſeine Erholung weiter fort, ſo daß ſich die Züricher Notiz bis auf 15,42 nach geſtern zuletzt 15,34 erhöhte. Die Pariſer Notiz ſtellte ſich auf 75,95 nach 75,70. Beſondere Gründe für die kräftige Steigerung liegen nicht vor, doch ver⸗ mutet man angeſichts der im Verhältnis zum Dollar in den Vortagen eingetretenen ſtärkeren Abſchwächung Ein⸗ griffe des Währungsausgleichſonds. Der Dollar hielt ſich auf dem Niveau der Vortage, konnte aber nach anfänglich leichtevrer Notiz ſpäter allgemein wieder etwas anziehen. Gegen Amſterdam zog er auf 1,48% nach 1,47% an, was mit den angekündi Goldverſchiſſungen von Holland nach den Verein n Staaten in Zuſammenhang gebracht wird. Von den Goldvaluten lag der franzöſiſche Franken wieder etwas feſter. Die Reichsmark zog nach vorübergehend etwas niedrigerer Notierung in Zürich auf 123,50 und in Paris auf 610,50 an. Das Pfund lag ſpäter weiter feſt. Gegenüber dem Dollar trat eine Erhöhung auf 5,00% ein. Der franzöſiſche Franken ging in London auf 76,03 und der holländiſche Gulden auf 7,41½ zurück. l 17 22 8. 48 Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen 76/77 Kilp 204; 'ö5 193; W' 6 194; W 7 195; Wye 8 196;'ů 9 198; W 11 200; plus 4 4 geſetzl. Mühleneinkaufspreis; Stimmung ſtetig; märkiſcher Roggen 71/73 Kiilo frei Berlin 164; dito. Preisgebiet R 5 153; R 6 154; R 7 155; R 8 1567 R 9 158; R 11 160; pl. 4% geſ. Mühleneinkaufspr., ſtetig; Braugerſte neue feine frei Berlin 211—218(ab Station 202209); dto. gute frei Berlin 199—209(ab Station 191— 201); Sommer⸗ gerſte(Induſtriegerſte) 192—197(183188); Tendenz feſt; Futtergerſte(geſ. Erzeugerpreis) 0 Kilo, Preisgebiete G 5 153; G 6 154; G 7 156; G 8 159: G 9 161; märkiſcher Hafer 48/49 Kilo§ 4147; 5 7151; H 10 154; H 11 156; H 13 159; H 14 161; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsw. 1,50 J, mit 20 v. H. Auslandsweizen 3/ Aufgeld, Type 790 R 5 286,65; R 6 26,807 R 7 26,95: R 8 27,10: R 9 27,40 R 11 27,70; alles Berlin, ruhig; Roggenmehl, Type 997, R 5 21,65; R 6 21,75; R 7 21,90; R 8 22,05; R 9 22,35; R 11 22,65 alles Berlin, ruhig: Weizenkleie in, für 100 Kilo brutto einſchl. Sack ab Mühle einſchl. Koſten des Verladens da⸗ ſelbſt; geſ. Mühlenverkaufspreis Wa 5 11,10; Wer 6 11,15: We 7 11,20; WK 11,25; We 9 11,40; WK 11 11,50; alles Berlin, gefragt; dtv. Roggenkleie Ra 5 9,55; RK 6 9,60; Ra 7 9,70: R 8 9,75; Re 9 9,90; R 11 10,00; alles Berlin, gefragt; zuzügl. 0,30% Ausgleichsbetrag.— Je Viktorigerbſen 50 Kilo: 34—37; Peluſchken geſtrichen; Ackerbohnen 11,50—12,50; Wicken 11,50—12; Lupinen blaue 77,25; Lupinen gelbe 9,5— 10,25; Leinkuchen 7,65: inkluſiv 1,30„ Monopolzuſchlag; Erdnußkuchen 7,25 in⸗ kluſiv 1,45% Monopolzuſchlag; Erdnußkuchenmehl 7,60 inkluſiv Monopolzuſchlag: Trockenſchnitzel 4,35; extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg neue 6,50; dto. ab Stettin 6,70 Kartoffeltlocken Parität Stolp 8,55, dto. Parität Ber⸗ lin 9,10; Kartoffeln unverändert. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Nov.(Eig. Dr,) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. g, j Jan. 3,2% März 3,40; Mai 3,47%.— Mais lin 15 per Laſt 2000 Kilo) Nov. 68,50; Jan. 69,75; März 73,50; Mai 66,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez. 4,11, ſpäter 4,1126 bez.; März 5,8 bez., Mat 5,5 bez.— N Tendenz willig; Dez. 4,1086; März 5,24; Mai 5,4 Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Nov. 3,60 B 3,50 G; Dez. 9,60 B 3,50 G; Jan. 3,70 B 9,60 G; Febr. 3,80 B 3,70 G; März 3,90 B 3,80 G; Mai 4,10 B 4,00 G: Auguſt 4,40 B 4,30 G; Tendenz ruhig. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,30; Nov. 31,50; Nov.⸗Dez. 381,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter und ſchön. Mannh im 820 13.1. 3. Verkehr 18.11. 4. Versicherung 13 11. 3 8 1 12. 18. 668% Neckarſulm. Fahr⸗ f f 1 81.— Dü„ s St.⸗A.—.— 70,75 1 Germ. Portld.⸗Z. L 100 e d e, 40.— Fransen Alg u. Mit 5 Docerh. e libr F E lndustrie-Aktlen Gerresbeln deutsche feswer- didhbr. u 5 95 85 80.50 I verſicherung... 344,9 0El. Licht u. Kraft 113.2 118.0 Kheinelektra m. A. 103.5 280 Accumulateren. 3800 2880 Gere ern Ansl. Werte 1 68 d. Sacdggenbaf L e Jer, Mennb. Veiſcgerngg 8 Ergnger aten 101 3 4098 Renne ane. 140 184 Ag. Elen c: 2932 2 Gosen 2g. 8d, Guſcheinechruppe I. Sonde von 1020.„ug ug 1. 2,3 und 5 118,3 Wfiennh. Transp.⸗Berſ. 86.— Eßfinger Masch.. We. Rilgerswerke. e de Ammendorf Pap. 59 8. 89:25 Geizner Masch. ..84 rot 103.7 oe 1 2 e Faber& Schlelch. 1855 58,.— Sachtleben 1 52— 6— 1 88.50 8 5 1 7 8 do..485 0 ohlenanl. je Tonne. 3 3 J. G. Chem. Bas. v. 160,5-. S„Irkthl..—.— affbg. Zellſt.—.— 62,50 Grün& Bilfinger . 14% gn 098 20% droßkeaft Mali Aumtlich nicht nutierte Werte ben. 5 1267 1205 Schramm Lac. 65.50 9.— Augsb. A. Kaſch 647 84— Gruſchwig Teilt 155 1 9 1 5 Kneſt. Kohlenwert Umtauschobligationen 75 G. 9 8 114 17 e Wolff 91.80 81.50— 1 8 1 8 ae i 1. Anteibe):... 85.''' Preinmech. Jetter—— 8 12 Steen k Halle 180 120 Baß Spiegelglas 40,25 40.— Hadeſche Mach 1 St.⸗Anl. 192798, 69% Kohlenwert⸗Anleihe. 3 fällig! 13. Nov, Felt Guilleaume 72,80 73.— Sübd. Zucker„ 185.0 185, W 140,1 149.2 Harburg Gu. Phö. (Jade eros. Stadt⸗ von 1923 der Stadt 4% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke n e e 106,0 107 0 Thür. Oief. Gotha 99,.— 99,— J. P. Demberg. 182.0 182.0 8 95 Bergb. e Mannheim p. Tonne Anl. von 192„„„„enen Golbſchmidt Th. 89,— 88.25 Per. Chem. Ind.—— Bergmann Glekt. 86— 85,— Hedwigshütte dar bis..30... 64.50 80% Neckar ⸗Gold⸗ Anl. 5% Großkraft Mannheim u.. 155 55 Geiger Ar. Burt. 27.50 28,— Ver. deutsch Jef..—.— Serſin Gupener- 12878 1205 Hitderk Masch. ece S pafenstadtank. 88,.—- von 1928 82,— 440% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 3 1935 1 0 Grün e Bilfinger 205,0 215.0 Ber. Glauzftoff. 1445—— Berl. Karls, Ind. 117.2 1190 Hinbrichs& Auff. Maunheimer Anl.⸗Aus⸗.7000„ 1930 058(86.75 Hafenmüßble.. 98.— 95.— Boigt& Häffner 8,75.75 Berliner Maſchb. 108,2 107.) Hoeſch Eiſen leſungeſcheingeinſchl. aktien 4% 1 5 1858 85% ald c Nen. 20.— 20.— Polch. Sell. d. 0 0 40 58 Praun u Briten 1770 40 Hebentohe Werke 600 e wegsſchale. 88.— 1. Industcie 97 e unter) 1848 88.— anfwerk Fuſſen—.— 47.50 Ded. aufg ac. 0 80 8. Fraunſchw.al ze,—— Un Holzmann Phil. (and. Stad Gold⸗ Bremen⸗Beſtgh. Delfabr. 79,. 37% Ber. Stahlwerke(le 11851] 8428 fiber oke d 4158 42— Seneffees, 4. 4. Bremer 8 Delf——. Ilie Bergban EA e ahlbar ab 1927 90, C. werk, Heidelberg 110.0 inbrichs⸗Auffer. 91.— 79,„, Waldhof 45.— 44. remer Wolle., 486 Kahla Porzellan 11 Slant Goiz. DTalmler⸗ Bens AG. 8. Frankfurter Börse Hochtief Ae da 1885 nfa fever) 4, 8 drann das, 7— 8 dato Acer. eie v. 192“ rück⸗ Deutſche Linoleum. 60, 5 12 Holzmann, Phil. 75,.— 75.— Raſtatter Wagg.50.50 Buderus Eiſenw. 88, 85 ſklöcknerwerke g ab 1028 90.— Durlacher. 62, Festverzinsliche Werte 5 Inag Erlangen—. Charlott. Waſſer 88.25 05,82 C. H. Knorr che Kom. Gan. Eichbaum⸗Werger 9, 12. 18. Frankf. Bank.. 0 5e Junghans St. A. 88.75 89.— J. G. Cbemiedaſel 489 1890 Kollmar g Jourd⸗ 9 1695, fee 1 e1.— Enzinger union. 01 O. Wertb.(Geld).. eig. 14550 140 Klein, Schre Bec. 90 0 908 Montan-Aktlen Ebem Heyden 90,50 50,— Kötitzer Kunſtled⸗ 80% do, von 1926 91.— Gebr. Fahr. 118.0 60 Reichsanl 90.25 86.— feichs bank.. 1450 141.0 Knorr, Heilbr.. 201,0 200,0 Buderus Eiſen„81,75 82,87 Chem. Gelſenk.. Krauß, Lok. ache sd Kom Landes⸗ Farbeninduſtrie 137,2 n 95. 95,— Württ. Notenbk. 100,0 100.0 Konſerven Braun 47,— 47.— Eſchwell. Dergw. 295.0 2950 Chem. Albert 79.8 7 05 Kronprinz Met. bank, Goldpfandbrlef 10% Großkr. Mannheim 8% Dounganl. 98580 98 05 Ing la- Akti Lahmeger.. 118.0 115.0 Gelſenk. Bergw. 58,50 57.7 Co. Hiſp.(habe) 214.7 85 Lahmener& Co. 19 75 958 3 88•80 Vorz⸗ kt. rgb. zu 150% 120,1 Ablöfungſch. 108.8 108.8 Industrie-Aktien Lechwerkfñe. 87,50 87.— Harpener Bergw. 103.5 103,7 Conti Gummi 58 188.7 Laurabütte. %% do Serie 298.50 Haid& Neu„ 20.— 4% Schu 14. 9,75.80 Aſchaff. Aktienbr 108,0 101,5 Luswigsh. Walz. 117,0 117.0 Ilſe Genuß.. 118,5 119.0 Contisinoleum, 50—,— Linde Eismaſch. eder. Serie 3 88,50 Heinlein Heidelberg. 16.— 09% Seldelbg. 26 88.25 88,50 Dortm. Ritterbe... Mainkraftwerke 2 80 88,— Ille Ob. St. dr. 140 147. Daimlermotoren 4½ 17 Carl KAindſtrhm fals. Hwup.⸗Bank C. H. Knorr 2010 69% 2 0 46 68.—. Henninger St. K. 198.5 108.5 Metallg. Frankf. 81.— 8787 Kali Aschersleben 1110 111,5 Stich ⸗Allant⸗T. 114, 117. Mannesmann boſbebr⸗ Rede 78 04.8 Konſerven Braun 45 00% Mhm 5. 26 90.— 90.— Löwen München 2120 208.5 Mez Sbüöne... 55,— 57,— Kalt Weſteregeln——, Ot. Conti⸗Gas 1 1 506 Mansfelder Ak. Se ghein. Hyp ⸗Bk., Ludwigshafen Akt.⸗Hr. 56,— 6%„„ N 89.80. 85 Br. 62.0—— 2 Deutſche 2 55 1 80 8955 8 Aale 1 5 Lubwigsh. Walzmühle 116,0 Baden 25 1655 9 55 1 5 815 5 1 Berliner Börse. Ainel 3 5 8 JJ rranspor. Aktien che. Steinzeug 09 7— Narimtleütte ee e e 11258 ge den l 88 r 5 Fee e Adbor 108 1„(St) 88,— 65/ wb..50 2. Diſch, Ablöſgſch.] 108,2 108,2 Allg. Lok. u. Kraft 1186 117,3 Didter⸗ Werke(fr. e Söhne unkündbar 1083. 2.— Nh. Elektr.⸗A.⸗G.,(St.) ed,— 60% Süd. Feſtwö..50.50 Arn. 9 Allg. Lok. u. Fraf 1 86 62 38,— . 8... G. D. Schußgebiete..60 8,50 Süd. Eiſenbahn„. Sdetten Edam. Miag⸗Mühlen E daimler⸗Bengczold⸗ eb ede ene 8. 0 Ff f 275 N. Aſchaff..— 46. 6½¼/ P. Etr. Bd. 92.— 92.— Baltimore Ohio.—.——.— Dresd. Schnellpr. 92, 6—Mimoſa l 8 von 1927 4. Aae 2280 86 Nc b 7942 8475 Sb. Masch. url. 1280 4730 6,%% bo. 15510 9 70 8475. de bie. 46.2 26.5 Done leu 1 9515 1 %% Dt. Linol. Gold⸗ Schlinck& Co., Hamburg 14.— 6% Bad. Kom, Gd. 91.—.— Haft Nürnberg. e 7 6% P. d. Pfdb. 10 87,(5. Südemerſta.. dee Dnamit err Jes. medlbeim. Sblig von 1926, rzbr Schwartz⸗Storchen 10106% fälzer..9 95,.— 95,.— Betula 130,5 140,5%„„ 21 84, 94, Rordd. Loy).. 28.— 28,500 Dyckerhoff& Wid 10„ Niederlouſ. Kohle 10 oh 001 96 50 Seilinduſtrie Wolff 85. 2 J 37 84 42 Demberg 1815 182,5 6%„„ 20 91.75 8178 Dörim. Actlenbr.———— Nordd. Eiswerke 2681„ gs, e Wolff.. 85.— 5¼0% Pfälz. Lig. 03,97— 79.— 5% Mexi f br.—.——. g. Kokswerk. l 10 10% 5 1032 7 Sudb. 5. 198 5 9 15 555 555 9375 99.75 ee 5 1887 15—%% et Scha. 4250 4055 Bank- Aktien Fette diese ung. 99,75 89.50 Oeenſt. 4 Koppel We öl 5 5 5 97.— 3 5 Dae 95 5 d 11 88.45 88,75 Cement Heidelbg. 119.0 105.3 ½„ Goldrenke 5 5 2725 Bank f. el, Werte 1 77 41 75. Licht u K. 148 55 Pele e bl, von 1927, rück⸗ Weſteregeln Altali(St.) 109,0 6%„„-13 9857 93 75„ Karſtadt 5 7 7 4% 1 5 1 55 75 7 5. 7 94.25 1 5 e 1007 80.50 Rat e. Ab ea dect a 102 el 80 Jetta, Wadpef zer) fe. 5, drering d. 7, 885, Chabe d e 88,, Sb.. 125 Com. r paß. 50. 92 25 Eſchw Bergwerf 295.0 269.0 hefafelden aft e Fürſtl. Fürſten⸗ do. 6% Lit. B Vorz. 1 5¼% Rhein. Lig. 98.87 98.50 Cbatt u 1 1552 4% 15 Pap. Alla Bi. 29 188 0 J benin. F. 17 1976 hein ran. Fes bl von 1918..50 5¼% Südbo. Sig. 84.50 95.— Daimler. 45 12 45.25 4%„Bagd⸗ G..—.—, Deutſche Dsconts 69.30 89.50 Feldmühlepapler 1130 146.0 Rhein. Elektrigtt. e arenmüßle rm, 2. Banken Atlant⸗T.. 1180 118,0 4¼ Ung. Str. 15 710.25 Diſch. llederſee Bk. 38.50 80.— zelten& Gulll. 717 72,0 Rheinſtahl . 70.— Aon. Preset 1 75 Bank-Aktſen 5 Erbül 1010 100.0 5¼% 72 f 14—.— 7,25 Dresdner Bank 72,50 71.— Jord Motoren— 455 5 5 5 e Lindener Akk.⸗Br. e e 4 8 5 1 54.12 D. Golb⸗u. S. Anſt 208,0 208,0 4% Ung. Goldr,.55 7,60] Meininger ypbk. 7787 76,.— Gebhard Textil. 7JRoſttzer Zucker 0 /// Kiten e 800% fiecar.-G. a Pfüls 55 elbe Bank 7750 Bar Syp. u. Wb.., Dt. Verlag... 1 50. 4½% Anat. S. i 38,70 38,87 Alkan Ang.. 400.5 261 9 Gelſenk Bergwk. 58.— 57,500 Kütgerzwerke Stuttgart Ohl. v. 1921— Rhein. Obpolh.⸗ Bank 11²⁴.0 D. Effekten ⸗ Bank 76, 76,.— Dresd. Schnellpr. 68,— 62,501 5% Teh,Nat,Rail.—— Allianz Leben.. 190,0 195,0 Genſchow& Co.—.——.— Sachſenwerk Mannheimer Großviehmarkf Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 222 Ochsen 209 Kühe 804 Kälber junge vollfl. 37/38 junge vollfl. 30/2 beſte Maſt 48/52 3 ältere„ 31/36 ſonſtige. 24/29 42/47 5 ſonſtige.. 27/0 fleiſchige. 16%3 35,47 50% 124 Bullen 305 160„ 47.52 junge vollfl. 35/36 120-160„-/— ſonſtige.. 31/34 0 113 Schafe unter 120„- fleiſchig.. 27/30 fleiſchig.. 27,30 mittlere../ Sauen, 46/½0 Der Auftrieb zum heutigen Mannheimer Schlachtvieh⸗ markt betrug 124 Farren, 222 Ochſen, 298 Rinder, 209 Kühe, zuſammen 943 Stück Großvieh. Der Markt nahm einen ſchleppenden Verlauf. Farren gaben 1 Pfg. nach. Höchſtnotiz für Ochſen und Rinder 3738 Pfg. Kühe ga⸗ ben 3 Pfg. nach. Höchſtnotiz 30—32 Pfg. Es verblieb ein größerer Ueberſtand. Zum Kälbermarkt waren 804 Tiere aufgetrieben. Es entwickelte ſich ein mittleres Geſchäft bei nachgebenden Preiſen. Höchſtnotiz 48—52 Pfg. Zum Schweinemarkt waren 2549 Tiere aufgetrieben. Bei mitt⸗ lerem Marktverlauf wurde eine Höchſtnotiz von 53 Pfg. erzielt. In geringerer Ware verblieb ein Ueberſtand. * Mannheimer Pferdemarkt vom 13. Nov. Zufuhr: 48 Arbeits⸗ und 70 Schlachtpferde. Marktverlauf ruhig. Preiſe: Arbeitspferde 450—41050, Schlachtpferde 25—120 l. November. ärſen, 368 mättel⸗ Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 13. Zufuhr: 68 Ochſen, 41 Bullen, 61 Kühe 81 Marktverlauf: Großvieh Ueberſtand, Schweine mittelmäßig, Preiſe je 50 Kilo: Ochſen: 5 2 5. Bullen: 32—34. 28—9 22—24, 1822, 12—18. 28, 22 12 8, 24—26. Ke Färſen: 36—388, 8 bis bis 32, 2628. Kälber: 46—47, 44—46, 3842,—. Schweine: —, b) 53, c) 53, 5052. i * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt vom 13. November. Angebot 164. Rinderviertel, 7 Schweine, 11 Kälber, 44 Hammel. Preiſe je Pfund: Ochſenfleiſch 6056, Kuhfleiſch 40—48, Färſenfleiſch 6066, Bullenſileiſch 58—64, Schweine⸗ fleiſch 776, Kalbfleiſch 55—65, Hammelfleiſch 70—75 Pfg. Marktverlauf ſchleppend. * Freiburger Schlachtviehmarkt vom 13. Nov. 3 90 Ochſen, 16 Bullen, 50 Kühe, 26 Kalbinnen, 166 K 27 Schafe, 300 Schweine. Preiſe: Ochſen 36—38, 32 bis 32, 24—28; Bullen 32—36, 2832, Kühe 24. 16—20, 12—16; Kolbinnen 36— 40, 9236, 2832, Kälber 44—47, 40—43; Hammel und Schafe—, 36—40; Schweine —, 33, 53, 50—58. Marktverlauf etwas lebhafter, Ueber⸗ ſtände bei Großvieh und Kälber. * Hamburger Schweinemarkt vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Preiſe: az) 51; b) 51; e) 50—51; 0) 4650; e) 4246, g1) 51; gz) 47—50; Auftrieb 6196; Verlauf flott. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz feſt! Amerik. Steamlard krauf. abb Kai 23,50 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken raffn. per 4 Kiſten je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 24,50—25 Dollar. Nürnberger Hopfenbericht. 1934er Hopfen: Landzufuhr, 110 Ballen Bahnzuſuhr. Inlandsumſ Ballen, Gebirgshopfen 215—220, Hallertauer Exportumſatz 150 Ballen, Gebirgshopfen 175 l. Hopfen: kein Geſchäſt. Stimmung freundlich. * Bremer Baumwolle vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,58. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand, Midoͤl. Anfang: Jan.(35) keine 40 G 665; März 692; Mai 659; Okt. 637; Tagesimport 105 Tendenz ſtetig.— Mitte: Dez. 663; Jan.(35)( 4 661: Mai 658; Juli 654; Okt. 636; Jan.(36) 634; März 684; Mai 633; Juli 632; Okt. 629; Loko 690; Tagesimport 10 500: Tendenz ruhig. * Badiſche Obſtmärkte. Weinheim: Birnen—8 Aepfel—10; Nüſſe 23; Quitten—4. Anfuhr 150 Zentner. 1 mäßig. Oberkirch: Aepfel—10; Birnen —9 Pfg. Berliner Meiallbörse vom 13. November Kupf. Kup. Kupf.[Blei Blei[ Biei] Zink Zink Zink bez. Brief Geld bez. Brief Gelid bez. Brief Geld Narr— 33.75 33,75—.— 14.50 14.50—.— 17.50 17,50 ebruar.——.— 35.50—— 14.50 14,75—— 16 50 16.— März- 35„ 4 1— 10 1 April—,——.— 84.——.— 14.50 15.——.— 18.75 18. Mui..- 38425, 14.59 15,—[—.— 19, 138.25 0—.——.— 386.75—,— 14.5015,—.— 19.— 18.28 Juli. 436.75—.— 14 50 15.—, 19,75 18.25 Auguſt.—..— 14.50 15.——.— 19.75 19.25 Septen————. 40 1% 18% 155 Oktober!-——. 37—„ 14.50 15.——,— 19.75 18 25 Novemb—.— 39,7 38,8—.— 14.50 14 50—— 1750 12.50 Dez.. 38,75 33.78— 14.50 14.50—.— 17,50 17,50 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 13. Nov.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in& für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars) prompt 39,50; Standardkupfer loko 38,75 nom.; Originalhüttenweichblei 14,50 nom.; Standardblei per Nov. 14,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,50 nom.; Standarözink 17,50 nom.; Originalhüttenalumi⸗ nium 98—99proz. in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 18; Reinnickel 98—99proz. 270; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 46,50— 49,50. Londoner Mefallbörse vom 13. November Metalle E per To. Platin(g per 20 Ounces) Silber(Pence per Junge Kupfer, Standard 27.25 Zinn, Standaro 228,3] Aluminium Monate 27.65 Monate 228 7] Antimon.* Settl. Preis 27,25 Settl. Preis 228,5 Queckſilber.. Elektrolyt. 31.— Banka.. Platin beſt ſelecied 29,75 Straits. 229.2] Wolframerz 1090 ſheets—.—] Blei, ausländ.. 10,25 Nickel 'wirebars 81,.—] Zink gewöhnlich 12,85 Weißblech 12. V. Dtſch. Nickelw. 105,0 B. Glanzſt. Elbf.—— V. Harz. Portl.-3 Ver. Stahlwerke. V. Stahl. v. d. yv.. Ver. Ultramarin, Vogel Telegraph. Voigt& Haeffner Wanderer Werke Weſtd Kaufh. AG Weſtereg. Alkali, Wich lſen Wiſſener Metall. Deutſch⸗Oſtafrika 12. Salzdetfurth... 145.7 Sarotti 80. Schl. El. u. Gas ugo Schneider ſchöfferhof Brau Schubert& Salzer Schuckert& Co. Schultheiß Siemens KHalske Sinner.⸗G.. 8. Stpehr Kammg. Stolber er Zint, Sübd. Zucker Thörl's ver. Oele Transradio... 49. Neu⸗ Guinea 5 V. Chem. Charlot——,[Otavi Minen. 11.75 Fortlaufende Nefflerungen(Schluß) 160.0—„ Lahmeyer& Co. 113,0 118.0 58.25 27.12 62.25 124.5 Laurahütte. 18. Leopoldgrube. 82.— Mannesmannrö. 72.50—.— Mansfeld.⸗G. 78.— 78. Maſchinenbau⸗U. 55,.— 35,87 Maximiliansh.—.— 152.0 Metallgeſellchaft 81. „Montecatini“ ee Oberſchl. Koksw. 92.87 92.02 Orenſtein& Kopp 65.50 86.50 Phoenix Bergbau 45.28 45.12 Polpphonwerke. 13,25 13, Rh. Braunk. u. Br. 218.5 214.0 Rhein. Elektr.. 99. Rh. Stahlwerke 87.— 87,25 Mh.⸗Weſtf. Elektr. 102,3 202,7 Rütgerswerke.. 94.50 84, Salzdetfurthſtali 146,0 145,2 —Schleſ. Bergb. u. Z. 81,80 81.50 Schleſ. El. u. Gas—.— 180,0 Schubert& Salzer 156,0 156,0 Schuckert& Co. 92.— 92,75 Schulth⸗ Haben. 102.0 102.7 Siemens KHalske 138,5 185.5 Stoehr, Kammg.—. 84.80 Stolberger Zink 63,25 68,50 Sübb. Zucker...— 186,0 Würm Weſtd.taufh. Ac. 30 25 31.12 7 Ver. Stahlwerke 36,18 33,37 Vogel Telegr.. 1020 102.0 Weſtereg. Alkali.——. Ban Waldhof 45.50 45.— ank elektr. Werte—.— 76.25 Bank für Brau 111, 116,0 Reichsbank.. 141,7 142,0 A. G. für Verkehr 78.— 177. Allgem. Lokalb. 119.0 117,5 2 D. Reichsbahn B. 118,3 118.3 Allg. Elektr. Geſ. Aſchaffenb. Zell. Bayer. Mot.⸗W. Jul. Berger Tiefb. Berlin⸗Karls. J. Berliner Maſch. Braunk. und Brik. Bremer Woll⸗ Kü. Charlott. aer— 0 aſſer Comp. Hiſpano. TCont. Gummi⸗W̃ Evntinentalegin. Daimler Benz Deutſch. Atlant. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Deutſche Kabelw. Deutſche Linol. Deutſcher Eiſenh. Dortm. Union.⸗B. Eintracht Praunk. Elektrizitäts⸗L.. El. Licht u. Kraft Engelh. Brauerei J. G. Farben 55 Fiee Pap. Felten& Guill. elſenk. Bergw. Geſfürel Golbſchmidt Th. Hambg. Elek. Harpen. Bergbau OHoeſch Köln Holzmann Ph. otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau Ile Genußſch. ehr. Junghans Kali Chemie Kali Aſchersleben Klöckner Werke eng 15 urg Sud. D e ordd. Lloyd. 28.— 29.— Otavi Minen. 12,.— 12. 11⁰2 1100 20 71.75 70.50 8. Seite/ Nummer 524 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 13. November 1931 ancl uncl anten 77 VTV ee eee Gartenarbeiten im November Im Obſtgarten nimmt man die Bodenbearbeitung der bei der Ernte feſtgetretenen Baumſcheiben vor. Kuh⸗ und Pferdemiſt kommen in Gräben, die nach⸗ her wieder zugeworfen werden, unter die Baum⸗ ſcheibe. Bei ſtark treibenden Obſtbäumen tritt an Stelle von Stickſtoffgaben— ſei es in Geſtalt von Jauche oder Dünger— zweckmäßig Thomasmehl, um Phosphorſäure ſowie Kalk zuzuführen. Aprikoſen⸗ und Pfirſich⸗Spaliere bekommen bei Froſtgefahr eine Eindeckung mit Fichtenreiſig. Dabei ſoll man aber nicht ängſtlich ſein und nicht zu früh eindecken. Der Winter⸗ oder beſſer der Herbſtſchnitt be⸗ beginnt mit dem Laubfall. Er hat gegenüber dem Frühjahrsſchnitt den Vorteil, daß dem Baume nun nicht ſo viele Säfte entzogen werden und dieſe den Fr 1 chtknoſpen zugute kommen, was beim Frühjahrsſchnitt nicht der Fall iſt. Hoch⸗ und Halb⸗ ſtämme erfahren durch Schnitt eine Verfüngung und werden gleichzeitig ausgeputzt. For mo bſt bäu me ſowie die im Frühjahr erfolgten Umpfropfungen ſchneidet man gleichfalls. Für das Frühjahr wer⸗ den jetzt Stecklinge der Beerenfrüchte gewonnen und an einem geſchützten Orte bis zur Verwendung ge⸗ bündelt eingeſchlagen. Bäume werden noch gepflanzt, o lange kein Froſt herrſcht. Ein ſolcher würde näm⸗ lich die jungen Wurzeln ſehr gefährden. Beim Pflan⸗ zen iſt gutes Einſchlämmen geboten. Ueber⸗ haupt ſollten nach dem trockenen Sommer bei milder Witterung die Baumgrundſtücke kräftig gewäſſert werden. Auch Beerenſträucher laſſen ſich nun noch pflanzen. Dagegen darf dies bei Pfirſichen und Aprikoſen nur im Frühjahr geſchehen. Auf ſchweren Böden iſt das Pflanzen aller Obſtbäume erſt im Frühjahr zu empfehlen. Doch werden jetzt die Baum⸗ gruben vorteilhaft ausgehoben. Beſonders für die tiefwurzelnden Birnen ſind die Gruben tief anzule⸗ gen, während das bei anderem Obſte, das flach wur⸗ zelt, nicht ſo ſehr erforderlich iſt. Im Gemüſegarten kommt bei milder Wit⸗ terung das Gemüſe erſt jetzt zur Ueberwinterung. Dabei iſt immer zu beachten, daß Näſſe und zu hohe Temperaturen mehr ſchaden als trockene Kälte. Voller Schutz iſt daher erſt bei ſtarken Fröſten ge⸗ boten.— Jetzt iſt die beſte Zeit zur Stallmiſt⸗ düngung. Der Dünger kommt bei gleichmäßiger Verteilung nicht zu tief in die Erde, ſondern bleibt mehr unter der Oberfläche, damit auch die Wur⸗ zeln der Gemüſepflanzen an ihn gelangen können. In Klumpen untergebracht, vertorft der Miſt leicht und bleibt dann wirkungslos im Boden liegen. Vielfach wird erſt im Frühjahr mit Stallmiſt ge⸗ düngt. Das iſt aber ganz verkehrt, da der Miſt noch nicht verweſt iſt, wenn die Pflanzen ſeiner Nährſtoffe bedürfen. In ſolchem Zuſtande kann vor 1 1 friſcher Stallmiſt ſogar ſchädlich ſein, weil er rennt. Im übrigen gehen die Ordnungs⸗ und Aufräumungsarbeiten im Garten weiter. Hölzerne Miſtbeetkaſten kommen in die Ueberwin⸗ terungsräume, ſofern ſie nicht ſelbſt zum Ueberwin⸗ tern von Gemüſe dienen. Die frei werdende Miſt⸗ beeterde ſitzt auf freiem Lande in Haufen und erfährt wie der Kompoſthaufen während der kommenden Monate eine ſorgſame Pflege durch Umſetzen ſowie Beimiſchung von Nährſtoffen. Auf den Kompoſt⸗ haufen ſollen keine verholzten Stengel uſw. gewor⸗ fen werden, da ſie doch nur ſehr ſchwer verweſen. Solche Abfälle verbrennt man am beſten und ſtreut ihre Aſche auf den Kompoſthaufen. Für die neu anzulegenden Miſtbeete im Frühjahr wird ſchon jetzt die Erde beſonders ſorgſam vorbereitet. Ende des Monats erfolgen Ausſaaten von Radies und Salat in Miſtbeete. Dieſe erhalten dazu von friſchem Pferdemiſt einen neuen, warmen Umſchlag.— Die letzten Endivien kommen vor Eintritt ſtärkerer Fröſte in kalte Käſten oder in den Keller.— Möhren, die noch zur jeweiligen Verwendung im freien Lande ſtehen, erhalten einen Schutz mit Laub und Stroh. Die Ziege und ihr Stall Jeder, der ſich mit der Ziege befaßt, erkennt eine Eigentümlichkeit, die von ihrem Wildzuſtand zurück⸗ geblieben iſt: Die Ziege klettert gern. Sie ſteigt, wenn ſie kann, in die Krippen oder ſie verſucht ſich an den Wänden aufzuſtellen. Die Wild⸗Ziegen ſind als Tiere des mittleren Gebirges, im Klettern geübt und dieſe Eigentümlichkeit iſt der zahmſten Hausziege heute noch eigen. Man muß die Einrichtung immer ſo treffen, daß das Tier die Gewohnheiten des Wild⸗ zuſtandes nach Möglichkeit ausüben kann. Wenn man auch dem Tier natürlich nicht im Stall die Möglichkeit von Kletterpartien ſchaffen kann, ſo muß doch erſtrebt werden, daß ihm die Freiheit der Be⸗ wegung bleibt. Das heißt, praktiſch geſprochen, daß man ver⸗ ſuchen muß, dem Tier möglichſt viel Raum zu geben und es von der Anbindung zu verſchonen. Den Tieren muß mindeſtens in der Zeit, wo die Temperaturverhältniſſe es geſtatten, ein Auslauf ins Freie ermöglicht werden. Mehr als bei den anderen Haustieren ſpielt die Erhaltung der Wärme im Stall der Ziege eine beſondere Rolle. Es kommt dazu, daß unſere Ziegen gerade in den Wintermonaten trächtig ſind und da naturgemäß eine größere Empfindlichkeit gegen Kälte haben. Beſonders zu beachten iſt, daß gerade in der Zeit der größten Kälte ein unverhält⸗ nismäßig großer Stallraum von dem Ziegenkörper zu erwärmen iſt. Man kann ſich damit helfen, daß man den Stallraum durch Auffüllen mit Streuſtroh entſprechend verringert. Aber auch die umfaſſenden Wände müſſen mit beſonderer Sorgfalt ausgebaut werden, damit ſie die Wärme nicht nach außen ge⸗ langen laſſen. Man kann hier aber auch zu einer Löſung kom⸗ men, die bisher in unſeren Siedlungsbauten kaum einmal verſucht wurde. Es muß die Möglichkeit be⸗ ſtehen. die Ställe in den Keller zu verlegen. Wärmetechniſch wäre das unzweifelhaft eine billige und faſt ideale Löſung, die außerdem noch eine er⸗ hebliche Verbilligung bedeuten würde. Licht kann genügend in den Stall hereingebracht werden, und die notwendige Lufterneuerung kann bequem er⸗ reicht werden durch die Abführung der verbrauchten Luft im Schornſtein. Zu den wichtigſten Einrichtungen des Ziegenſtal⸗ les gehört das Futtergefäß, oer Trog und die Raufe. Die Raufe kommt dem Kletterbedürfnis der Ziege entgegen, ebenſo der Gewohnheit, das Futter, das gern an Sträuchern und Hecken genommen wird, in derſelben Weiſe an der Raufe zu nehmen. Da die Ziege ſehr naſchhaft und äußerſt wähle⸗ riſch iſt, muß das Futter immer in möglichſt beſter Beſchaffenheit gegeben werden. Unter keinen Umſtänden ſoll man Tröge verwenden, die nicht völlig ſauber gehalten werden können. Es muß ..—— deshalb dringend abgeraten werden, Tröge aus Ho zu verwenden, die einfach zuſammengenagelt wer, den. In ihren Ecken bleiben immer Futterreſte, dit verderben, und auch das beſte Futter wird dann, wenn es den Geruch des verdorbenen annimmt, von den Tieren abgelehnt. Es kommen deshalb nur Tröge in Frage mit glatten Wandflächen, wie ſie hei Steinzeug vorhanden ſind. Dipl-Ing. Kauth Ab Frühjahr 1941 nur noch krebsfeſte Kartoffelſaat Der Reichsnährſtand hat angeordnet, daß Beſtände von nicht krebsfeſten Kartoffelſorten zum letzten Male im Jahre 1940 zur Anerkennung als Hochzucht oder als anerkannte Saatware verwendet werden. Saatgut aus ſolchen anerkannten Beſtän⸗ den darf alſo letztmalig im Frühjahr 1941 in den Handel oder Verkehr gebracht werden. Hierzu er⸗ führt das Nö, daß bereits durch umfangreiche Verſuche eine ausreichende Zahl krebsfeſter Kartoffelſorten geſchaffen wurde, und daß nach Ausſchalten der nicht krebsfeſten Sorten die deutſche Kartoffelwirtſchaft eine empfindliche Verluſt⸗ quelle verloren haben wird. Ausdrücklich ſei noch darauf hingewieſen, daß der Kartoffelkrebs keiner⸗ lei Gefahr für die Kartoffelverbraucher, ſondern lediglich eine wirtſchaftliche Gefahr für die Kartoffelernte darſtellt. Patente auf Pflanzen Die Amerikaner erteilen in letzter Zeit auch auf landwirtſchaftliche Zuchtergebniſſe Patente. So giht es dort patentierte Roſen ohne Dornen, Brombeerſträucher ohne Stacheln, ferner Pflaumen und Pfirſiche ohne Kern. Die Patent⸗Pflanzen dürfen von keinem anderen Züchter angebaut werden, wodurch der„Erfinder“ je nach Nachfrage den Preis für ſein Angebot ſelbſtändig regeln kaun und auf dieſe Weiſe nicht um den Lohn ſeiner jahrelangen Bemühungen gebracht wird. Roſen im Herbſt vorſichtig beſchneiden Häufig kann man beobachten, daß beim Herbſt⸗ rückſchnitt die einjährigen Triebe zu dicht an das vorjährige Holz zurückgeſchnitten werden. Bei einem ſtrengen Winter oder ſtarker Feuchtigkeit wer⸗ den die letzten Jahrestriebe leicht ſchwarz und trei⸗ ben im nächſten Jahr nicht wieder aus. Es iſt daher beſſer, die einjährigen Triebe etwas länger ſtehen zu laſſen. Im Frühjahr kann man dann immer noch etwas nachſchneiden. Elnspeltige Klelnenzelgen bis zu einer Höhe von 1 Pfg. Stollengesu OO mm je mm 8 che ſemm4pig. 5 5 2 355 1„„ 7; Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr waren zum ſpäte ſucht. Gelernte, Verkäuferinnen, wollen ſich ſchrift G W 177 dieſes Blattes. Aeltere, gewandte Verkäuterin für Trikotagen, Strümpfe, Woll⸗ ſind, Perſonal zu beaufſichtigen, an die Geſchäftsſtelle ren Eintritt ge⸗ branchekundige die auch befäh. lich melden unt. 9382 Schaffen Sie ſich eine gute Eri ſten z dch. ſtellen einer feikmangel Exleichterte Zah⸗ lungsbed nau ng. Ang. u. L B 49 an d. Geſchäftsſt. d. Blatt. Auf⸗ Junges. nettes tüchtiges Servier fräulein für ſobid reſtaurant per ſof. geſucht. Vorzuſtellen vor⸗ mittags ven 11 bis 1 Uhr. 9579 Adr. i. N Geſch. Wein⸗ Tüchtiges 74716 7 30 Alteinmädehen f. alt. Geſchäfts⸗ haushalt ſofort in Dauerſtellung gesucht. 9. L. 1b. 3 Tr. J. Frau f. Lagerarb. geſ. u. LK 51 a. d. Geſch. 14727 Mäde hen oder Fran in kleinen Haus⸗ halt zum Nähen und Putzen ge⸗ ſ u cht. 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Wilhelm Elſchner iſt durch Tod als perſönlich haftender Ge⸗ ſellſchafter ausgeſchieden. An ſeiner Stelle iſt ſeine Witwe Barbara Eliſabeth Chriſtine Elſchner geb. Haber in Mannheim als perſönlich haftende Geſellſchafterin in die fortbeſtehende Kommanditgeſellſchaft eingetreten. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchieden, ein Kommanditiſt iſt eingetreten. Dem Kaufmann Werner Elſchner in Mannheim iſt Einzelprokura erteilt. Gebr. Scheuer, Mannheim. Das Geſchäft ſamt der Firma ging durch Erbfolge auf Kaufmann Aron Scheurer Witwe, Roſa geb. Dinkel⸗ mann in Mannheim über. Die Prokura des Fritz Scheuer beſteht ſort. Muſikhaus E.& F. Schwab, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ging mit dem Firmenrecht, jedoch unter Ausſchluß der Forderungen und Verbindlichkeiten über auf Kauf⸗ mann Herbert Schall in Mann⸗ heim, der es unter der Firma E.& F. Schwab, Muſikhaus, In⸗ haber Herbert Schall als Einzel⸗ firma fortführt. 7 Amtsgericht FG. 3b Maunheim. Das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Firma Geſchwiſter Emminger, offene Handelsgeſell⸗ ſchaft, Damen⸗ und Kinderkonfek⸗ tion, Maßwerkſtätte in Mannheim, O 7. 1, und deren perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter Frau Antonie Schöttle Witwe geb. Emminger und Fräulein Franziska Emminger in Mannheim, O 7. 1, wurde nach Beſtätigung des Zwangsvergleichs aufgehoben. 47 Mannheim, 9. November 1934. Bad. Amtsgericht BG. 8. Seſnteſſer . Aa erhalten neue Modelle zu günst. Beding. neu überholt gegen größeres ſteuerfreies Wagen werd. sugeſahren. E Tel. 489 21 S9 Mein wirtschaft in guter Lage zu verpachten. Exiſtenz für tüchtige, jüngere, ar⸗ beitſame Wirtsleute. Erforderl. Kaution 1200.“. Ausf. Angebote unter H B 182 an die Geſchäfts⸗ 2 0 a 1 5.* Verkäufe ne viohfi 1 ei gebr. Ausziehen 5„ 1 Ffurgarderohe 1 vert. Richard 100 fieß- und z eg 8 5. S Ock. 2 Hirschgeweihe Friseure! f Selt. Gelegenheit Unnnteſter Gut eingeführtes 32 4 0. 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