11809 1 E Etfog⸗ einzig · igen kal ödlich. .50% lieh. iin! . 3 e krſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 big. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. hoſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, annhei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemajcit Mannheim ers Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 Wm breite Reklamemillimeterzeile bezahlende Famtlien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Enzelpreis 10 Pf. 50 Pfennig. Für im voraus zu Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 20. November 1934 145. Jahrgang Nr. 535 Das Ergebnis von Heute Beſuch beim Papſt Von unſerem Vertreter in Rom.) Rom, 19. November. Nachdem der öſterreichiſche Bundeskanzler Schuſchnigg heute eine zweite Unterredung mit Mufſolini gehabt hat, wurde heute abend ein amtlicher Bericht über die römiſchen Beſprechungen herausgegeben. Darin wird erklärt, daß„die Poli⸗ likengen Einvernehmens zwiſchen Italien und Oeſterreich“ fortgeſetzt werde. Weiterhin heißt es, daß die Bedingungen überprüft worden ſeien, unter denen Oeſterreich, nachdem ſeine politiſche und ſeine wirtſchaftliche Lage ſich wieder befeſtigt habe, wieder ſeine Aufgabe des Ausgleichs im Do⸗ naubecken aufnehmen könne. Weſentlich iſt, daß der amtliche Bericht in dieſem Zuſammenhang aus⸗ drücklich darauf hinweiſt, daß Oeſterreich von Italien unterſtützt worden ſei und werde. In dieſer Feſtſtellung liegt die ſehr deutliche Ver⸗ cherung der italieniſch⸗öſterreichiſchen Freundſchaft auch im Hinblick auf alle internationalen Verwick⸗ ungen. Etwas anderes war von der Zuſammen⸗ kunft Muſſolini⸗Schuſchnigg auch nicht zu erwar⸗ len. Nachdem Gömbös bei ſeinem öſterreichiſchen Aufenthalt die Aufrechterhaltung der italieniſch⸗ ungariſchen Freundſchaft feſtgeſtellt hat, iſt nun auch das italieniſch⸗öſterreichiſche Bundesgenoſ⸗ ſenverhältnis erneut beſtätigt worden. Beide Beſuche zeigen, daß Italien in allen kom⸗ menden internationalen Verhandlungen— ſowohl indie Beſprechungen über die franzöſiſch⸗italieniſche Annäherung, wie auch in die Genfer Beratun⸗ gen über den ſüdſlawiſchen Antrag auf Unterſuchung des Marſeiller Attentats— in voller Einigung mit ſeinen beiden alten Bundesgenoſſen eintritt. Weder die direkten franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen noch der ſüdflawiſche Vor⸗ ſtoß beim Völkerbund haben das Dreieck⸗ verhältnis Rom Wien— Budapeſt aufge⸗ lockert. Dieſe Tatſache ergibt ſich als abſchlie⸗ ßendes Reſultat der Beſuche von Göm bös und Schuſchnigg in Rom. Obwohl Schuſchnigg erſt morgen abend die ita⸗ lieniſche Hauptſtadt verläßt, iſt der Schlußbericht lber die Beſprechungen zwiſchen ihm und Muſſolini lereits heute abend herausgegeben worden, weil der horgige letzte Tag des Romaufenthaltes von Schuſch⸗ nigg ganz den Verhandlungen mit dem Vatikan vorbehalten iſt. Schuſchnigg wird mor⸗ gen vom Papſt empfangen werden. Die Verhand⸗ lungen, die Unterſtaatsſekretär Pertner aus dem öſterreichiſchen Unterrichtsminiſterium mit den vati⸗ laniſchen Stellen über die Beſetzung des vakanten Erzbistums Salzburg und die Beſetzungsformali⸗ läten der anderen öſterreichiſchen Bistümer geführt hal, werden wahrſcheinlich auch morgen abgeſchloſ⸗ ſen werden. Die amtliche Mitteilung Meldung des DNR. — Nom, 19. November. Ueber das Ergebnis der Romreiſe Schuſchniggs wird amtlich mitgeteilt: Muſſolini hat zwei lange Beſprechungen mit dem Kanzler Schuſchnigg gehabt unter Teilnahme des öſterreichiſchen Außenminiſters hon Berger⸗Waldenegg und des Staatsſekretärs des Reußern Suvich. In dieſen Beſprechungen wurde die Politik engen Einverſtändniſſes zwiſchen Italien und Oeſterreich wieder beſtätgt, und zwar auf der in den vorhergehenden Begegnungen mit dem ver⸗ Hichenen Kanzler Dollfuß feſtgelegten Linie. Es wurden die Vorausſetzungen geprüft, die nötig ſind, daß Oeſterreich die künftig in ſeinem politiſchen und wirtſchaſtlichen Aufbau und geſtützt auf die Freundſchaft Italiens und Ungarns Möglichſt ſchnell und in vollem Maße die hiſtoriſchen Junktionan wiederaufnehmen kann, die auch die im Donaubecken aufeinandertreffenden Kräfte ausglei⸗ chen dürften. Es wurde auch in Beziehung auf Heſterreich das befriedigende Funktionieren der italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Protokolle vom März d. J. ſeſtgeſtellt, die einen unbezweifelbaren Beitrag zur Verbeſſerung der wirtſchaft⸗ lichen Lage Oeſterreichs geleiſtet habe. Es wurde ferner beſtätigt, daß die Dreierabkommen keinen ausſchließenden Charakter tragen und auch auf andere Staaten ausgedehnt werden können, die die ebingungen erfüllen, die ihre Grundlage bilden. Es werde ferner feſtgeſtellt, daß die Entwicklung der kul⸗ turellen Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten wünſchenswert ſei, und zwar durch den Abſchluß neuer Abkommen zur Schaffung von Kultur⸗ inſtituten in den beiden Städten Ro m und Wien. a 9 Japans Antwort in der Flottenfrage Gewiſſe Zugeſtändniſſe an England, keinesfalls aber an Amerika Meldung des DNB. — London, 19. November. Der japaniſche Botſchafter hat im Laufe des Mon⸗ tagabends dem Staatsſekretär des Auswärtigen die Antwort der japaniſchen Regierung zu den engli⸗ ſchen Vorſchlägen in der Flottenfrage überreicht. Die Antwort iſt, wie Reuter hört, in einem ſehr höflichen aber beſtimmten Tone abgefaßt. Sie iſt völlig negativ. Der Inhalt läßt ſich wie folgt um⸗ ſchreiben: Japan wünſcht nicht eine Flotte, die ſo groß iſt, wie ſie etwa die Bedürfniſſe des Britiſchen Weltreiches erfordern. Aber die japaniſche Regie⸗ rung will, daß man auch Japan das Recht zugeſteht, unter Umſtänden ſeine Flotte durch Neubauten bis auf den gleichen Umfang zu bringen. Nächtliche Preſſekonferenz im Londoner Auswärtigen Amt — London, 19. November. Anläßlich der Ueberreichung der japaniſchen Ant⸗ wort auf die engliſchen Vorſchläge in der Flotten⸗ frage ſind heute im Laufe des Abends die Preſſe⸗ vertreter in das Foreign Office gebeten worden, wo ein Ueberblick über den Stand der Angelegenheit gegeben wurde. Von japaniſcher Seite war, wie bekannt, eine Aufrechterhaltung des bisherigen Quotenſyſtems::3 von vornherein abgelehnt wor⸗ den. Als Grundlage einer künftigen Vereinbarung und gleichzeitig als Vorausſetzung hatten die Ja⸗ paner zwei Formeln vorgebracht, nämlich erſtens Ausſchluß jeden Angriffs und jeder Bedrohung und zweitens völlige Gleich⸗ ſtellung mit den anderen beiden Mächten im Hinblick auf die nationale Sicherheit. Im Ver⸗ laufe der Beſprechungen hatte die japaniſche Abord⸗ nung, von dieſen Vorausſetzungen ausgehend, vor⸗ geſchlagen, für alle drei Seemächte eine gemein⸗ ſame obere Grenze für die Seerüſtungen feſtzu⸗ ſetzen. Mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe des briti⸗ ſchen Weltreiches waren die Japaner gewillt, zuzugeſtehen, daß Großbritannien den Spiel⸗ raum zwiſchen ſeinem derzeitigen Flotten⸗ ſtand und der gedachten oberen Grenze in vollem Umfange tatſächlich in Anſpruch nahm, während ſich Japan mit dem theore⸗ tiſchen Zugeſtändnis begnügen wollte. Gleich⸗ zeitig beſtritt jedoch die japaniſche Abord⸗ nung den Vereinigten Staaten den Anſpruch auf eine Flotte von gleichem Umfange wie der britiſchen. Wie nunmehr erklärt wird, hat man ſich von eng⸗ liſcher Seite dieſer Auffaſſung nicht anſchließen kön⸗ nen, ſchon weil im Waſhingtoner Vertrag die ameri⸗ kaniſche der engliſchen Flotte gleichgeſtellt war. Die engliſchen Vorſchläge liefen im weſentlichen darauf hinaus, daß ſich die beteiligten Mächte gegenſeitig den Anſpruch auf ein gleiches Maß von Sicherheit zugeſtehen, daß man ſich aber trotzdem über den Um⸗ fang der einzelnen Flotten untereinander verſtändigt, mindeſtens in der Form, daß jede der Seemächte ihr Bauprogramm auf mehrere Jahre hinaus ſelbſtändig feſtlegt und den anderen Teilnehmern der Verein⸗ barung offiziell zur Kenntnis bringt. 972 Dieſe Vorſchläge müſſen nunmehr als abge⸗ lehnt gelten. In engliſchen politiſchen Kreiſen wird jedoch darauf hingewieſen, daß im Waſhingtoner Vertrag außer der Begrenzung des Umfanges der Flotten noch einige Beſtimmungen einzuhalten ſind, die für Großbritannien Intereſſe haben. Es han⸗ delt ſich vor allen Dingen um die Abmachungen, durch die ſowohl die Größe wie auch die Beſtückung der einzelnen Schiffsklaſſen nach oben begrenzt wird, ſowie den Artikel, der die Befeſtigung be⸗ ſt i mmter Punkte um den Stillen Ozean herum verbietet. Man hofft, hier mit den Japanern zu einer Einigung kommen zu können, und wird ſchon des⸗ halb die Verhandlungen fortſetzen. Im Laufe des Abends hatte der Staatsſekretär des Auswärtigen noch eine Beſprechung mit dem japaniſchen Bot⸗ — ſchafter. Sie nahm über eine Stunde in und gab, wie Reuter erfährt, wenig Hoffnung, in der Hauptſtreitfrage zu einer baldigen Löſung zu ge⸗ langen. eee. Das neue belgiſche Kabinett Meldung des D. N. B. — Brüſſel, 20. November. Die neue Regierung iſt trotz der Schwierigkeiten, die in letzter Stunde wegen der Beſetzung des Unter⸗ richtsminiſteriums entſtanden waren, noch in ſpäter Nachtſtunde gebildet worden. König Leopold hat kurz vor Mitternacht Theunis empfangen und der ihm vorgelegten Miniſterliſte ſeine Zuſtimmung erteilt. Das Kabinett ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Miniſterpräſident ohne Portefeuille: Theunis, Katholik; Miniſter ohne Poptefeuille: Francqui, Liberal; Außenminiſter: Hymans, Liberal; Lan⸗ desverteidigungsminiſter: Devéze, Liberal; Juſtiz⸗ miniſter: Boveſſe, Liberal; Innenminiſter: Pier⸗ lot, Katholik; Unterrichtsminiſter: Hirnaux, Liberal; Finanzminiſter: Gutt, Liberal; Miniſter für öffentliche Arbeiten, Landwirtſchaft und Mittel⸗ ſtand: van Gauwelaert, Katholik; Arbeits⸗ miniſter: Rubbens, Katholik; Wirtſchaftsminiſter: van Iſacker, Katholik; Verkehrs⸗ und Poſt⸗ miniſter: du Bus de Warnaffe, Katholik; Kolo⸗ nialminiſter: Charles, Katholik. g Georges Theunis 7 d PPPPwꝓcꝓꝓꝓccccCGccGPGPcGGGGcGcGc————cc——————————PcGc—————— Rom zum füoſlawiſchen Schritt in Genf Meldung des D. N. B. — Rom, 19. November. Der von Südſlawien angekündigte Schritt in Genf wird in Italien durchaus ungünſtig be⸗ urteilt. Die Preſſe beſchäftigt ſich mit ihm aller⸗ dings nur in beſchränktem Maße, dann jedoch immer klar ablehnend. Der„Tevere“ ſchreibt, man könne klar die ſüd⸗ ſlawiſche Aktion mit Ruhe abwarten, aber man könne ſchon jetzt verſuchen, ihre Wirkung zu umſchreiben. Europa und beſonders die Großmächte würden keine Luſt haben, ſich von der Kleinen Entente oder nur von Belgrad bei der Prüfung einer Frage ins Schlepptau nehmen zu laſſen, die nicht in die brutalen Begriffe eines Ultimatums zuſammengedrängt wer⸗ den könne. Der Völkerbund, dem die Sanktions⸗ mittel fehlen, müſſe in ſeiner Eigenſchaft als inter⸗ nationaler Organismus davor behütet werden, in Fragen hineingeriſſen zu werden, die auf for⸗ malem diplomatiſchen Wege gelöſt werden könnten. Wenn die ſüdſlawiſchen Abſichten, ſo wie ſie von engliſcher und franzöfiſcher Seite dargeſtellt werden, keine Repiſion erfahren, ſo heiße das, daß Sücflawien tatſächlich mit einem Plan liebäugele, wie es die Ungarn behaupten, einem Plan, der von der Kleinen Entente gebilligt werden mag, den aber das Gewiſſen der kulturellen Welt entſchieden ver⸗ urteile. Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich — Paris, 20. Nov. Im franzöſiſchen Handels⸗ miniſterium haben am Montag die deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Handelsvertragsverhandlungen begonnen. Den Vorſitz führt Handelsminiſter Marchandeau. Die deutſche Abordnung, die Montag vormittag in Paris eingetroffen iſt, wurde vor Beginn der Verhandlun⸗ gen vom franzöſiſchen Handelsminiſter empfangen, der ſich anſchließend zum Quai d Orſay begab, wo er mit Außenminiſter Laval eine längere Unterredung hatte. gs Anſpruch eiſe Soldat ſein, heißt hart ſein Von Unteroffizier Steinberg, 5. JR. 8 Der Reichswehrminiſter hat kürzlich ein Preis⸗ ausſchreiben für die beſten von Unteroffizieren und Mannſchaften des Heeres und der Marine zu lie⸗ fernden Darſtellungen aus dem Leben des deutſchen Soldaten veranſtaltet. Der erſte Preis iſt der nach⸗ folgenden Arbeit zuerkaunt worden, die in ihrer Schlichtheit und Einfachheit außerordentlich wirkſam den vortrefflichen Geiſt des jungen deutſchen Sol⸗ daten zum Ausdruck bringt. Der Aufſatz erſcheint auch in dem Ende November im Verlag Dr. Rieg⸗ ler, Berlin SW'ö6ß8, herauskommenden Buch „Waffenträger der Nation“. „Dritte Abteilung mit zehn Mann zum Unter⸗ richt angetreten!“ So meldet der Abteilungs⸗ gefreite Beier dem Unteroffizier Stein bei Beginn des Unterrichtes.„Thema: Militäriſches Benehmen in und außer Dienſt“, läßt Stein ſeinen Baß er⸗ tönen, und ſchon beginnt der Unterricht in der be⸗ kannten knappen Form. Zehn Augenpaare hängen an den Lippen des Unterrichtenden, zehn Hirne arbei⸗ ten fieberhaft, um alles in ſich aufzunehmen, was ihnen an Geiſtesgut geſpendet wird. Es ſind alles gut gewachſene, junge Menſchen, die hier auf ihren Schemeln ſitzen in Reih und Glied, ſo wie es ſich für einen Soldaten gehört. Ja, Soldat ſind ſie jetzt. Heute ſind es genau acht Wochen her, ſeit ſie den grauen Rock anzogen. Noch iſt der Kopf voll Illu⸗ ſionen, und hoffnungsvoll ſchlägt das Herz in der jungen Bruſt. Der Dienſt im Freien hat ihre Ge⸗ ſichter ſchon gut gebräunt. Nur einer ſieht noch blaß aus. Der Jüngſte unter ihnen. Stein hat ihn ſchon oftmals angeſchaut, hat ihn gefragt:„Scheuer, wie iſt's, fällt's manchmal ſchwer?“—„Nein, Herr Unteroffizier, nur abends bin ich immer furchtbar müde.“ Sonſt hat er nie geklagt, auch wenn's mal nicht ſo leicht war. Jetzt ſitzt er aufrecht neben ſei⸗ nen Kameraden und folgt geſpannt dem Unterricht. Stein hat ſeinem Thema heute einen beſtimmten Ge⸗ danken zugrunde gelegt. Er zieht Vergleiche zwi⸗ ſchen Zivilperſonen und Soldaten.„Ja, ſo ein Ziviliſt iſt völlig Herr ſeiner ſelbſt.“ So führt er gerade aus.„Wenn im Hochſommer die Sonne ihre Strahlen ſengend auf die Erde wirft, wer will es ihm dann verwehren, wenn er ſich ſeiner läſtigen Kleidung entledigt und nur mit Hoſe und Hemd be⸗ kleidet einhergeht? Jeder hat nur ſich ſelbſt für ſein Tun Rechenſchaft abzulegen und kann ſich alle Freiheiten erlauben, die jedem Bürger zuſtehen. Anders iſt es bei uns Soldaten. Wir ſind an unſere Dienſtvorſchriften gebunden. Oft werden von uns Dinge verlangt, die uns zuerſt nicht recht einleuch⸗ ten wollen, die uns als Härte erſcheinen. Doch iſt das alles nötig, um brauchbare Soldaten zu erziehen. Eiſenhart muß jeder gegen ſich ſelbſt ſein, um im Ernſtfalle, wenn noch hundert andere Schwierigkei⸗ ten ſich einſtellen, zu beſtehen. Nun richtet auch ihr euch danach! Morgen haben wir einen Marſch von 40 Kilometer. Wehe, wenn einer von euch ſchlapp macht!“ Mit dieſen Worten ſchloß Stein den Unter⸗ richt. Abends beim Putzen kommt das Geſpräch noch einmal auf den Unterricht zurück. Schramm, ein fixer Berliner Junge, ergreift das Wort:„Na, Jungens, dat kommt doch für uns nicht in Frage, wat der Herr Unteroffizier heute ſagte. 40 Klemm und abbauen? Ach nee, da haben wir ſchon janz andere Sachen jeliefert.“ Alles ſtimmt ihm bei und eine rege Unterhaltung von mitgemachten Gepäck⸗ märſchen und ähnlichem ſetzt ein. Scheuer„wienert“ eifrig über ſeinem Koppel. Ihm klingen immer die Worte Steins in den Ohren. Warum ſoll aber ge⸗ rade er den Marſch nicht aushalten? Er hat zwar noch nie eine ſolche Strecke mit Gepäck zurückgelegt. Was aber das Schlimmſte iſt, beim Marſch zum Exerzierplatz hat er ſich heute beide Hacken wund⸗ gelaufen. Die ſelbſtgeſtopften Strümpfe waren die Urſache. Bis morgen kann das aber wieder beſſer ſein, ſo tröſtete er ſich. Er kann an dieſem Abend nicht gleich einſchlafen. Immer wieder geht es ihm durch den Kopf:„Nur morgen nicht ſchhapp machen!“ So wälzt er ſich noch lange auf ſeinem Lager, bis ihm bleierner Schlaf die Augen zudrückt. Aufſtehen, Waſchen, Kaffeeholen, alles geht am Morgen im gewohnten Tempo, und ehe man ſich's verſieht, ſteht die Kompanie abmarſchbereit auf dem Kaſernenhof.„Hat alles Kaffee mit?“ fragt der Kompaniechef. Dann ertönen die Kommandos: „Stillgeſtanden— das Gewehr über— rechts um— im Gleichſchritt marſch.“ Feſten Schrittes bewegt ſich die Kolonne zur Kaſerne hinaus. Scheuer geht in der fünften Rotte. Er fühlt ſich friſch, nur das Schmerzgefühl an den Hacken hat noch nicht ganz nachgelaſſen. Immer und immer wieder muß er an die Worte des Abteilungsführers denken. Doch in ihm iſt ſchon längſt der Entſchluß klar, daß er bis aufs äußerſte durchhalten will. Durch ihn ſoll das Anſehen der Abteilung nicht gefährdet werden. So geht ihm vieles durch den Kopf, bis ihn ein Lied aus dieſen Gedanken reißt, und friſch und klar ertönt ſeine Stimme im ſonnigen Morgen. Wenn ihn jetzt 2. Seite/ Nummer 535 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. November 1934 die Eltern ſehen könnten! Wie würden ſie ſich freuen, den Sohn im ſchmucken Soldatenkleide hier in der Kolonne marſchieren zu ſehen. Der Vater hat ſo oft erzählt, wie es ihm als Soldat gegangen war. Er hatte ihm nichts zu roſig geſchildert. Wie herr⸗ lich iſt es doch, an ſolch einem ſchönen Morgen durch das Land zu marſchieren. Die Lunge atmet nur reine und klare Luft. Die Augen ſchauen ringsum das Bild ſommerlich geſchmückter, bunter Landſchaft. Dem Soldaten ſteht die Natur ſo nahe. Sein gan⸗ zes Schaffen und Wirken ſpielt ſich ihr ab. Scheuer liebt die Natur ganz beſonders. Heute auf dem Marſch fällt ihm das alles wieder auf. in Der Standort liegt ſchon weit zurück. Die Zah⸗ len an den Kilometerſteinen werden immer größer. Mit ihnen wächſt die Kraft der Sonne. Der Stahl⸗ helm ſaugt die Strahlen auf und drückt unbarmherzig auf den Träger. Die Torniſterriemen ziehen die Schultern nach unten, und die Stiefeln werden immer ſchwerer. Bei der erſten Raſt hatte Stein alle gefragt, ob einer Beſchwerden ſich gemeldet. Nun ſind ſie ſchon Stunde unterwegs. Scheuer hat ſtarke Schmerzen auszuhalten. Die wunden Füße brennen in den Stiefeln. Jeder Schritt verurſacht Reibung und erhöht die Entzündung an den wunden Stellen. Er verſucht ſich abzulenken, beteiligt ſich lebhaft an dem Geſang, knüpft mit den Kameraden Geſpräche an. Es nützt ihm aber alles nichts, die Schmerzen ſind ſo ſtark, daß ſie dauernd zu ſpüren ſind. Die Hälfte des Weges iſt zurückgelegt. Die Sonne brennt mit voller Kraft. Schramm marſchiert vor Scheuer. Er iſt auch ſchon ruhiger geworden, doch macht ihm der Marſch nicht ſonderliche Schwierigkeiten.„Na, Scheuer, wie fühlſt du dich?“ ruft er dieſem zu. „Es geht ſchon noch“, ſagt Scheuer. Ihm iſt nicht mehr danach zumute, große Geſpräche zu führen. Das Blut jagt ihm wild durch die Adern. Hochrot iſt der Kopf, der Schweiß rinnt unaufhörlich über die Wangen. Die Lippen ſind trocken. Der Inhalt der Feloflaſche iſt bis auf einen geringen Reſt ver⸗ braucht, den will er ſich noch aufſparen, falls es noch ſchlimmer wird. Bei der letzten Raſt findet Scheuer Gelegenheit, ſich im kühlen Schatten etwas zu er⸗ friſchen. Stein hat gemerkt, daß hier etwas nicht ſtimmt. Er ruft den Sanitäter und läßt Scheuer Ode Stiefel ausziehen. Die wunden Stellen werden Hepflaſtert, und dann geht es weiter. Scheuer ver⸗ hatte. Keiner hat wieder eine halbe ſichert, daß er noch ganz gut marſchieren kann. Das Angebot, den Torniſter abzulegen, lehnt er ab. Er will ſich auf keinen Fall die Blöße geben, vor ſeinen Kameraden als Schwächling zu erſcheinen. Lieber laufen, bis ich zuſammenbreche, ſo denkt er und beißt immer wieder die Zähne zuſammen. Endlich iſt der Standort von der Marſchſtraße aus zu ſehen. Scheuer kann ſich nur noch mit Aufbietung aller Kräfte aufrechthalten. Die letzten Kilometer werden zu Meilen. Faſt möchten ihm die Tränen in die Augen ſteigen. Nur noch das Stück Weg bis zur Kaſerne durchhalten. Himmel hilf, ich muß es ſchaffen! Kurz vor der Stadt läßt der Kompaniechef die Kompanie an ſich vorbeimarſchieren. Scheuer richtet ſich auf, ſo gut es geht. Nur nichts merken laſſen! Mit großen Augen ſieht er ſeinem Haupt⸗ mann ins Geſicht. Es kommt ihm vor, als ob die Augen des geſtrengen Herrn beſonders an ihm Hängen. Ich halte durch, möchte er ihm zu rufen. Ich will und muß es ſchaffen. Ich bin Soldat, und Soldat ſein heißt, ſein Letztes fürs Vaterland hin⸗ geben.„Wehe, wenn mir einer ſchlappt macht“ klingt es wieder in den Ohren.— Endlich in der Stadt. Unſicher gleitet der Fuß über das Kopf⸗ pflaster. Bei jedem Schritt möchte Scheuer laut auſſchreien. Nur noch wenige hundert Meter bis Zur Kaſerne. Ich muß es ſchaffen, hämmert es in ſeinem Hirn. Ich muß, muß und nochmals muß!— Einmarſch in die Kaſerne. Der Hauptmann reitet bopaus. Der älteſte Zugführer kommandiert: „Achtung— Augen rechts!“ Die letzte Anſtrengung vor der endgültigen Ruhe! Was dieſes Stück Weg für einen Soldaten bedeutet, der 40 Kilometer mit Gepäck im Leibe hat, kann eben nur der exfaſſen, der das ſchon mitgemacht hat. Scheuer iſt am Ende ſeiner Kraft.„Kompanie— Halt!“ Scheuer ſteht wie angewurzelt. Das nächſte Kommando hört er I des Berichterſtatters für den Heereshaushalt, Abge⸗ ordneter Archimbaud, verteilt. derten Kredite belaufen ſich auf 5,7 Milliarden Franken, worin jedoch weder die Ausgaben für Für 5,7 Milliarden Franken Meldung des DN B. — Paris, 20. November. In der Kammer wurde am Montag der Bericht Die für 1935 gefor⸗ die Grenzverteidigung noch die Koſten für die In⸗ ſtandhaltung und den Ausbau der Feſtungen vorge⸗ ſehen ſind. g der Abſicht, der Kammer einen Geſetz unterbreiten, der die Ausgaben für Ri Außerdem trägt ſich die Regierung mit sporſchlag zu iſtungszwecke decken ſoll. Man rechnet mit etwa 800 Millionen Ende, der in Oſtpreußen außerordentliches Aufſehen eregte. eines hieſigen Großkaufmannes, hatte Auto den Architekten Zelinſci, der ihr zur Nacht⸗ ſtunde mit dem Motorrad begegnet war, überfah⸗ ren und von Freunden des jungen Mädchens, die in einem nachfolgenden Auto die Unfallſtelle paſſierten, auf das Gleis der Straßenbahn gelegt, um den Eindruck zu erwecken, als wäre Zelinſki von der Straßenbahn überfahren worden. lig wegen fahrläſſiger Tötung frei, weil ihre Schuld nicht erwieſen ſei. den Freiſpruch beantragt, doch legte der Oberſtgats⸗ Nüftungskredite gefordert beſonderen Ausgaben. Im ganzen genommen zeigt der neue Haushalt keine weſentlichen Veränderun⸗ gen gegenüber dem Haushalt für 1934. Erhöhte Aus⸗ gaben ſind jedoch für den Unterhalt der Truppen vorgeſehen, da die franzöſiſche Regierung in den letzten Monaten erhöhte Einziehungen vorgenommen und auch den Effektipbeſtand der Berufsſoldaten weſentlich erhöht hat. Die hierfür vorgeſehenen Mehrausgaben belaufen ſich auf etwa 192 Millio⸗ nen Franken. Der Berichterſtatter hatte einen beſonderen Teil ſeines Berichtes den angeblichen deutſchen Rüſtungen vorbehalten, wobei er ſeiner Zahlenphantaſie völlig die Zügel ſchießen ließ. ee Ethwere Fahrläffigkeit einer Kraftwagenlenkerin Ein Jahr Gefängnis — Königsberg, 19. Nov. In Königsberg ging am Montag ein Prozeß zu — Meldung des DNB. Tochter ihrem Gehlig, mit Ein Fräulein Urſula getötet. Die Leiche des Toten wurde Das Gericht ſprach in erſter Inſtanz Urſula Geh⸗ Der Staatsanwalt hatte ſelbſt anwalt Reviſion ein, weil ſich gleich nach der Ver⸗ handlung erwies, daß der Sachverſtändige mißverſtanden worden war. Die Bevölkerung in Königsberg war über den Freiſpruch außerordent⸗ lich erregt, um ſo mehr, als Urſula Gehlig durch arro⸗ gantes Auftreten und durch ihr ganzes Gebaren ſich äußerſt unbeliebt gemacht hatte. Die Repiſionsinſtanz wies die Angelegenheit zu nochmaliger Verhandlung zurück. Durch Verneh⸗ mung neuer Zeugen erwies ſich jetzt, daß der Unfall tatſächlich auf ſchwere Jahr läſſigkeit Gehlig zurückzuführen war. Das Gericht verurteilte ſie deshalb zu einem Jahr Gefängnis. In der Urteilsbegründung wies der Richter darauf hin, daß die Angeklagte ſich nicht aus freien Stücken habe bereitfinden laſſen, ſich der Stütze und der Waiſe des Getöteten anzunehmen. Erſt im Gerichtsurteil habe den Hinterbliebenen eine Entſchädigung zuge⸗ ſprochen werden müſſen. nicht. ſich bis zur völligen Dunkelheit. blick. fiel. Schreck bemächtigt ſich ſeiner. ſahgen? Zwiſchenfall bemerkt. ein mittagsdienſt angeſagt iſt, befiehlt der Hauptmann „Weggetreten!“ Nur Scheuer ſteht auf ſeinem Platz. beugſamer Wille bis hierher Körperkraft und fragt:„Na, Scheurer, warum gehen Sie nicht auf Ihre Stube?“—„Herr Unteroffizier, Stube. Etwas Kühlung führt ihn bald zum Bewußt⸗ ſein zurück. Es brauſt ihm im Kopf, der Blick verſchleiert Er ſieht, hört und Dies aber nur für einen Augen⸗ Seine Kameraden verhinderten, daß er um⸗ Jetzt iſt er wieder bei ſich, und ein plötzlicher Was wird man nun Vorgeſetzten hat jedoch den Das Gewehr hat ihm ſchnell abgenommen. Nachdem der Nach⸗ fühlt nichts mehr. Keiner der Kamerad Alles ſtrömt den Eingängen zu. Was ein un⸗ vermag die Er iſt nicht Stein ſieht ihn getan, nicht mehr zu ſchaffen. fähig, ſich vom Fleck zu rühren. ich kann nicht mehr.“ Fallend ſpricht er die letzten Worte. Stein kann ihn gerade noch auffangen, und einige Kameraden bringen den Kranken auf die Stein meldet den Vorfall ſeinem Hauptmann. Der geht ſelbſt auf die Stube der Ab⸗ teilung und ſieht ſich den Kranken an. Scheuer ſoll in ärztliche Behandlung kommen. Er erzählt ſeinem Hauptmann, wie es ihm ergangen iſt und freut ſich, daß er durchgehalten hat. Der Hauptmann beſpricht am nächſten Tage Scheuers Verhalten.„Nehmt euch alle ein Beiſpiel an dieſem Kameraden“, ſo klingt ſeine Stimme durch den Unterrichtsſaal. Schweres Zerknallunglück in Mandſchukuo 100 Bergarbeiter verſchüttet — Schanghai, 19. November. Wie die Zeitung „Schunbao“ mitteilt, kam es in den Fuſchun⸗Koh⸗ lengruben in Mandſchu tuo zu einem Zerknall, durch den 100 Bergarbeiter verſchüttet wurden Nähere Nachrichten fehlen noch. 5 Ohne Genehmigung keine NSDAN-Kundgebungen — Berlin, 20. November. Der Reichspropagandaleiter der NS DAP gibt be⸗ kannt: Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers erlaſſe ich folgende Anordnung: Oeffentliche Verſammlungen und Kundgebungen der NS D A P, all ihrer Gliederungen und aller angeſchloſſenen Verbände bedürfen der Genehmigung des zuſtändigen Hoheitsträgers, der ihre Durchführung im Einver⸗ nehmen mit dem jeweiligen Propagandaleiter ent⸗ ſcheidet. Dieſe Veranſtaltungen werden genehmigt: 1. durch den zuſtändigen Ortsgruppenleiter, wenn die Bedeutung der Veranſtaltung nicht über den Ortsgruppenbereich hinausgeht; 2. durch den Kreisleiter, wenn die Bedeutung der Veranſtaltung über den Ortsgruppenbereich hinausgeht; 3. durch den Gauleiter, wenn die Veranſtaltung eine allgemeine politiſche Bedeutung für das Gaugebiet beſitzt. Die ſchlagartige Veranſtaltung von Ver⸗ ſammlungen für ein Gebiet, das mehrere Gaue umfaßt, iſt nur mit meiner Genehmigung zuläſſig. gez.) Dr. Goebbels Reichspropagandaleiter der NSDAP. Hungermarſch auf Nancy — Paris, 20. Nov. Etwa 5000 Arbeits loſe aus dem Induſtriebecken von Neuves Maiſons und Chaligny haben am Montag mit ihren Familien einen Hungermarſch auf Nancy unternommen, wo ſie dem Präfekten des Departements mehrere Forde⸗ rungen überreichten. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. der —— Vernünftiger Standpunkt Laval Funkmeldung der NM 3 O Paris, 20. November Ein Mitarbeiter des„Excelſior“ ſchreibt zur An reiſe Lavals nach Genf, Laval denke ohne Bitter, keit au ſeinen enttäuſchenden Beſuch mit Briand in Berlin zurück. Laval habe die Worte Napoleons angeführt, im Kriege und in der Liebe müſſe man ſchließlich doch einmal aus nächſter Nähe kennen lernen. Früher oder ſpäter werde man in Genf oder anderswo die deutſch⸗franzöſiſche Ausſprache wieder aufnehmen müſſen, Beide Länder hätten nur die Wahl, ſich zu verſtänd gen oder ſich gegenſeitig zu zerfleiſchen. Letztere Möglichkeit erſcheine Laval als ſinnlos und der brecheriſch. Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank in Sofia ö Meldung des DNB. ö — Sofia, 19. Nor, Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank, der auf Ein⸗ ladung der bulgariſchen Landesuniverſität in Sofia weilt, wurde am Montag mittag von König Boris in einſtündiger Audienz empfangen. 52 Am Vormittag hatte Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank dem Miniſterpräſidenten Georgteff, der auch das Juſtizminiſterium verwaltet, einen Beſuch ab⸗ geſtattet. Im Laufe der längeren Unterredung an der auch die meiſten Mitglieder des Kabinetts keil⸗ nahmen, entwickelte ſich ein reger Gedankenaustauſch über die engen kulturellen Beziehungen der beiden Länder. Dr. Frank ſchlug dabei dem bulgariſchen Miniſterpräſidenten u. a. einen Austauſch von Rechtsſtudenten zwiſchen Deutſchland und Bal⸗ garien vor. Zwei Todesopfer einer politiſchen Schlägerei in der Schweiz — Bern, 20. Nov. Wie aus Sitten im Kanton Wallis berichtet wird, brach in einem Dorf oberhalb von Sitten zwiſchen jungen Leuten aus politiſchen Gründen eine ſchwere Schlägerei aus, bei der ſich die Gegner mit Steinen bewarfen und ſchließlich auch von Schußwaffen Gebrauch machten. Zwei junge Leute wurden getötet, während zwei weitere verletzt wurden. 5 * An den Pranger. Die Kreisleitung der Ne⸗ DAP in Weißenborn⸗Lüderode(Harz) veröffentlicht eine Erklärung, wonach der Erbhofbauer Böhme in Weißenborn⸗Lüderode bei der letzten Sammlung für das Winterhilfswerk den Sammlerinnen dre Pfund faſt durchweg faules Obſt als Spende verabfolgt habe. Eine ſolche Spende ſei nicht nur eine Verhöhnung des Winterhilfswerkes, ſondern auch eine Verhöhnung der Aermſten ber Armen, ſür die das Winterhilfswerk organiſiert werde. Da er durch ſein Verhalten das Auſehen ſei⸗ nes Dorfes mitgeſchädigt habe, werde er der Vet, achtung der geſamten nationalſoziali⸗ ſtiſch denkenden Bevölkerung preise geben. ————— 0 Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil;.,. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Tei Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Un ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeige und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgebey, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim. N 1, 48 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktorlaſtraße 48 Mittag⸗Ausgabe A 13155 Ausgabe B 8303, Geſamt⸗D⸗A Oktober 1834: 21458 Abend⸗Ausgabe& 12532 Ausgabe 38808, Geſamt⸗D.⸗A. Oktober 1984 20585 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückpors Hamburger Hafen/ Lon Hans Lein Der verzwickte herrliche Lärm eines Hafens wird nirgends ein ſo augenhaft, ja mit allen Sinnen ver⸗ knüpfbarer, runder Begriff wie in Hamburg. Der dröhnende, hämmernde, kreiſchende Arbeitsgang der Werften, der überraſchende Anblick dockender Ozean⸗ rieſen, das Wunder der ſelten gewordenen Schoner, Briggs. Barks und Viermaſter, deren Topp bis 60 Meter hoch ragt, die außen und innen ſo muſtergül⸗ tigen und modernen Ueberſeer der Hapag und die nicht weniger blitzſauberen der Hamburg⸗Südame⸗ rika⸗Linte, die der Woermann⸗, der Oſtafrika⸗, der Slomann⸗Reedexei und wie ſie alle heißen, auch die Frachtdampfer des Norddeutſchen Lloyd und faſt aller deutſchen und aller ausländiſchen Schiffahrts⸗ gefellſchaften, ſie zeigen ihre Nationale und ihre Kon⸗ torflagge allhter, die großartigen Vermittler von Ein⸗ und Ausfuhr über See, die an den Rampen mächtiger Kais, an klug angelegten Piers, zwiſchen Schuppen, Silos, Kränen, Leichtern und Schuten löſchen oder laden in dem großen Umſchlagsverkehr vom Seeſchiff ins Flugſchiff oder in die Eiſenbahn und umgekehrt. Tönende, dunſtende, prickelnde Augenweide über⸗ all: Das Spiel der ſchnurrenden, raſſelnden Lauf⸗ katzen, die unheimlichen Getreideſauger, die ausſehen wie urweltlich ungeheuerlich aufgerichtete Inſekten, dazwiſchen Finkenwärder Fiſcherewer unter brau⸗ nen Seils, Schwärme von Gemüſekähnen aus den Elboͤörfern, die den Markt der Stadt beſchicken, das Gewühl des Fähr⸗ und Bugſterbetriebes, der Bar⸗ kaſſen und Kleinfahrzeuge, dazwiſchen weiße Jach⸗ ten, Ausflugdampfer, Blechmuſik, winkende Tücher, überbrüllt von großen und kleinen Bäſſen, von Si⸗ renen, von hell ſchmetternden Schlepperſignalen, von Pfeifen, Brummen, Gemecker, Kreiſchen der Welt⸗ ſchiffahrts⸗ und Hafenſtimmen. Mitten im Getöſe hin und wieder noch die winzigen Fiſcherjollen alt⸗ niederelbiſcher Prägung, deren aſiatiſch anmuten⸗ des, kreisförmiges Wurfnetz wie eine auseinander⸗ prallende Krinoline in die aufgewühlt giſchtige, braunglaſige Flut fällt. 8 Dahinter die gitterigen Hellinggerüſte der Werf⸗ ten, die ſteilen Mauern der Docks, die Tanks, Fabri⸗ ken, Schlote der Freihafen⸗Induſtrie, der Speichere fluchten, der Duckdalben, Höfte, Pontons, dazu die Stadtſilhouette eng an dieſe Wirbel gedrückt, ein toll zerklüftetes, in den Stilſormen mancher Jahrbun⸗ derte gemengtes, hochbahnüberſchnittenes, fabelhaft bewegtes, immer neu erregendes Gemälde, das zu⸗ ſammengehalten wird von dem Qualm der tauſend Schlote, vom Dunſt der Luken und Ladungen, dieſem Rund⸗um⸗die⸗Erde⸗Dunſt und von der ſonderbaren, in gewaltigen Wolkenſtimmungen reichen, graufeuch⸗ ten, ſchweren, iriſterenden, möwendurchflitzten, perl⸗ mutterfarbenen Hamburger Luft. Unvergeßlich zumal iſt dieſer Eindruck in der frühen, langanſchwebenden Herbſt⸗ und Frühlings⸗ dämmerung mit dem unausſchöpflichen Spiel und Widerſchein der Lichter, Lampen, Poſitionslaternen, Blink⸗, Blitz⸗ und Leuchtſeuer. Wer die dicke, feucht⸗ dampfige Luft der Waſſerkante, von der manche Bin⸗ nenländer behaupten, ſie ſei in Streifen geſchnitten und geröſtet beſſer verdaulich, von Kindesbeinen an genoſſen hat, der wird nicht aufhören, dieſe Landſchaft wie eine unwahrſcheinliche Seeräubergeſchichte zu lie⸗ ben. Ueber die Straßenſchluchten Hamburgs bis in die ferneren Vororte brummt und ſummt immer das Gefühl von Hafen, Waſſerwind und weiter Welt, ſo dicht liegen die großen Seeſchiffe am Herzen dieſer Stadt. r Das Haar in der Schleppe Von Max Jungnickel Vor der Kirche großes Gedränge. Sehr viele Frauen, noch mehr junge Mädchen. Und ganz helle, glasgelbe Lichtbündel der letzten Herbſtſonne. Kutſche um Kutſche fährt vor; aber man fühlt: der große Augenblick iſt erſt da, wenn die Brautkutſche kommt. Neben mir ein junges, bleiches Mädchen, das geheim⸗ tuend mit der Freundin ſpricht. Da erfahre ich alſo: daß heute die Tochter des Grafen Soundſo mit dem Reichswehrhauptmann von Soundſo getraut wird. Die einzige Tochter. Ich wundere mich, wie genau auf einmal das Mädchen das Kleid der Braut ſchil⸗ dert. Die Form des Brautkleides, den Stoff, die Form der Schleppe, die Spitzen, alles erfahre ich. Auf einmal habe ich die Löſung: die da erwartungsvoll und ein bißchen bebend mit ihrer Freundin flüſtert, iſt eine Modellſchneiderin, die mit an dem Brautkleid gearbeitet hat und die nun freudig geſpannt iſt, wie das Kleid im ſtrahlenden Licht der Oeffentlichkeit wirkt. Jetzt kommt die Brautkutſche! Die Braut ſteigt aus, ſteht wie in einer Wolke aus Licht, Spinngewebe und Seide. Feſtlichkeit und frohe Erregung, die fetzt das Herz der Braut bewegen, ſcheinen ſich dem Kleide mitzuteilen. Und nun die Schleppe! Wie der Schweif eines weißen Paradiesvogels, wie eine Schaukel des Glücks, darauf unſichtbar Amorettenſchatten gaukeln. Kleine Kinderhände halten und tragen die Schleppe. Wie verklärt ſtehen die Neugierigen. Ich ſehe zur Seite. Gebaunt, ganz weit entrückt, blickt die Modell⸗ griffen und ſtarrt wie ein Schöpfer, der da eſin Werk plötzlich wandeln ſieht, das er erdachte. Nun läuten die Glocken. Jubelnd. Die Töne der Orgel klingen wie ſummende, himmelglitzernde Flügel aus dem Kirchenſchiff ins Freie. Und nun ſagt die junge Modellſchneiderin:„Na, nun werde ich ja ſehen, ob es eintrifft!“ Die andere fragt:„Was ſoll denn eintreffen?“ „Na, daß ich mich in dieſem Jahr noch verheiraten werde!“ Die andere lacht:„Wie kommſt du denn darauf?“ Und nun ſagt die kleine Näherin leiſe, viel leiſer, aber ich ſehe, wie ſich ihre Wange rötet, wie eine ſüße Verwirrung über ſie kommt:„Du, ich habe ein Haar von mir in den Saum der Brautſchleppe eingenäht. Wenn man das macht, dann heiratet man beſtimmt noch im gleichen Jahr.“— Das Jahr iſt müde, wenn auch die Sonne noch da iſt und hier und dort die Roſen blühen. Aber müde iſt das Jahr. Es wird bald ſterben. Hoffen wir, daß für die kleine Modellnäherin der liebliche Aber⸗ glaube erfüllt wird. Wie geſagt: viel Zeit iſt nicht mehr übrig.— Aber manchmal geht das Heiraten ſo ſchnell. Die Eutſcheidung im Schlageter⸗Wettbewerb. Nach dreitägiger Arbeit hat das Preisgericht für den Schlageter⸗ Wettbewerb die Ent⸗ ſcheidung gefüllt. Von den 160 eingeſandten Ent⸗ würfen wurden ausgezeichnet mit dem 1. Preis: Entwurf 16, Erich zu Puslitz, Architekt, BDA, ſchneiderin. Sie hat die Hand der Freundin er⸗ Hamburg, 3000 Mark; Entwurf 68, Profeſſor Karl Geheimrat Fiſcher vom Kaiſer⸗ Wilhelm ⸗Inſtitut für Kohlenforſchung in Mülheim ⸗Ruhr hat vor einem geladenen Kreiſe über den Stand der Benzin⸗Syntheſe berichtet. Hier⸗ nach iſt das Problem der künſtlichen Her, ſtellung ſämtlicher Produkte des natürlichen Erdöls vollkommen gelöſt. Bereits in kurzer Zeit wird die erſte großtechniſche Verſuchsanlage in Be; trieb genommen werden, deren Ergebniſſe darüber entſcheiden werden, welche Rolle die Benzin⸗Syntheſe in der deutſchen Treibſtoffverſorgung ſpielen wird. —— Wach, Dipl.⸗Ing. Architekt, BDA, und Philip Stang, Architekt, Düſſeldorf, 3000 Mark; Entwurf 2 Run! Dei unſere Schrei ligten gleiche Arbeit ge ſt ö geſch liegen. dieſem gachdr beeint! Dund C burg i Paren geſchäf Weihn Beiſpi Sthauf nengr! Mul Wi denhei Kaufm. Da dit Geſchä leine nach! Gutes thal n öifnete und T Zwei Die amen ſtändn im He von J und il hat. iſt ed. eres Hei des Aber alle! N „1 wiſſen von ut licht Fſehein boch, e dem A kKönne 1 2 praktif lich dr ner Jeit f von M endgül keilung 122— Verfaſſer zur Zeit nicht zu ermitteln, Kenn⸗ ziffer 101010— 3000 Mark. Außerdem wurden zum Preis von je 1000 Mark angekauft die Entwürſe von Viktor Giorlani, Architekt, B Da, Köln; Hel⸗ muth Hentrich und Hans Häuſer, Düſſeldorf; Klop⸗ haus& Tachill, Arch, BD, Düſſeldorf; Hans Junghans, Düſſeldorf; Dr. Ing. Ingo Beuker, Ba, Düſſeldorf; Dr. Ing. Walter Köngſter, Dil, ſeldorf; Walter Furthmann, Architekt, BDA, und Otto Freyhof, Architekt, BDA, beide Düſſeldorf Stadtbaurat Heinrich Timmermann, Stadtbaumei⸗ fter, Sepp Spannmacher, Dipl.⸗Ing. Wilhelm Sei denſtricker, Garteninſpektor Wyde, alle in n Wilhelm Davidts, Köln⸗Deutz; Franz Röckle un Mitarbeiter Sepp Correggio⸗Frankfurt; Buſſe, BDA, Leuna bei Merſeburg. Hellmuth op, Ein⸗ Sofia bis in r Dr. auch 0 ab⸗ g, an keil⸗ tauſch ſeiden iſchen von Bul⸗ erei anton rhalb iſchen ch die auch unge eitere iI:.,. en Tell 0 Um⸗ zeigen anheim Mann⸗ raße 48 e Dienstag, 20. November 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Mannheim, den 20. November. Weihnachtsgeſchäft ſtörungsfrei! Rundschreiben des Reichs wirtſchaftsminiſters Der Reichswirtſchaftsminiſter hat, wie unſere Berliner Schriftleitung mitteilt, in einem Schreiben an die Landes regierungen und die betei⸗ ligten Stellen der Wirtſchaft mitgeteilt, daß die leichen Gründe, die im Vorjahre im Intereſſe der gleie 5 555.. Arbeitsbeſchaffung veranlaßten, ſich für eine un⸗ geſtörte Abwicklung des Weihnachts ⸗ geſchäf tes einzuſetzen, auch in dieſem Jahre vor⸗ legen. Die Landes regierungen haben ſomit auch in dies m Jahre jeder Störung des Weihnachtsgeſchäfts nachdrücklich entgegenzutreten. Es ſollen ſowohl un⸗ leeinträchtigter Verkauf von Weihnachtsgeſchenken ind Chriſtbaumſchmuck, wie eine ungehinderte Wer⸗ burg in den Formen und in dem Rahmen, wie ſie für Paren⸗ und Kaufhäuſer, Einheitspreis⸗ und Filial⸗ geschäfte, ſowie für nichtariſche Betriebe für den Peihnachtsverkauf ſeit langem üblich ſind— zum Beiſpiel die Ausſchmückung der Verkaufsräume, Schaufenſter und Waren mit Tannenbäumen, Tan⸗ gengrün und Lametta— ſichergeſtellt werden. Mutter und Tochter gehen in den Tod Wie ein Lauffeuer ging am Montag durch Feu⸗ henheim die Nachricht von dem Selbſtmord einer gaufmannsehefrau und ihrer 15jährigen Tochter. Da die Tochter geſtern nicht zur gewohnten Zeit ins Geſchäft kam, rief man zu Hauſe an, erhielt aber keine Antwort. Man fragte dann bei Verwandten nach und bekam die Antwort, ſte ſei nicht da. Nichts Gutes ahnend, fuhr der Schwiegerſohn von Franken⸗ hal nach Feudenheim. Als man die Wohnungstür öfnete, bot ſich ein trauriger Anblick: Mutter und Tochter lagen durch Gas vergiftet tot am Boden. Zwei Abſchiedsbriefe lagen auf dem Tiſch. * Tag der deutſchen Hausmuſik Die deutſche Hausmuſik bedarf heute der ſorg⸗ amen Pflege und weitgehenden Werbung. Ver⸗ tändnis und Liebe zu dieſer Aeußerung der Kunſt im Hauſe iſt nötig, da die mechaniſche Wiedergabe hon Muſik die Betätigung des einzelnen verdrängt und ihn von der Ausübung der Muſik weggeführt hat, Ohne eifriges Muſizieren vieler Volksgenoſſen it jedoch Erwecken der muſikaliſchen Fähigkeiten un⸗ leres Volkes nicht denkbar. Heute Dienstag, 20. November, findet anläßlich des Tages der Hausmuſik ein Haus muſik⸗ Abend in der Harmonie ſtatt. Geſpielt wird auf allen Inſtrumenten. Winterarbeit im Hausfrauenbund „Zwar weiß ich viel,— doch möcht ich alles wiſſen!“ Das kann man mit Fug und Recht auch ton unſeren Hausfrauen ſagen. Und wenn es auch nicht gerade wirklich alles iſt, was ſie an Küchen⸗ geheimniſſen ſich anzueignen ſtreben, ſo haben ſie doch, eine wie die andere, das löbliche Beſtreben, zu hem vorhandenen großen Vorrat an Wiſſen und Können immer noch ein bißchen dazuzulernen. Die hraktiſchen Lernnachmittage in der hellen und behag⸗ lich durchwärmten Geſchäftsſtelle des Mannhei⸗ er Hausfrauenbundes haben da mit der geit ſo großen Anklang gefunden, daß der Raum don Mal zu Mal weniged ausreicht und man bis zur bgültigen Eingliederung des Bundes in die Ab⸗ kelung Volks wirtſchaft⸗Hauswirtſchaft des Deut⸗ hen Frauenwerkes tatſächlich wird anbauen müſſen. Hatte die erſte Veranſtaltung, die ſich mit der belſeitigen Verwendungs möglichkeit des Apfels“ befaßte, ſchon ſtarken Zuspruch, ſo mußte geſtern bei der Vorführung„Billiger Fleiſchſpeiſen und vielſeitiger Kar⸗ laffelverwertung“ ſelbſt mit Stehplätzen im Vorraum fürlieb nehmen, wer etwa mit ein wenig kerſpätung eintraf. Dafür gaben die bewährten dochkünſtlerinnen, Frau Glogger und Frau Dauth, ſowie die Leiterin der Hauswirtſchafts⸗ kurse, Fräulein Koch, zu den Koſtproben der lecker ſubereiteten und doch nicht teuren Gerichte allerlei Küchenkniffe zum beſten, die für eine richtige Haus⸗ ſtau denn ja die eigentliche Würze ſolchen Probier⸗ und Anſchauungsunterrichtes ſind. „Nachzuholen bleibt noch, daß ſich aber unſere ſorg⸗ lichen Mütter und Gattinnen keineswegs ganz von Jen Küchendüften einnebeln laſſen, ſondern auch für die andere Seite“ ihres Daſeins durchaus einen enen Sinn bewahren. Das bewies erſt neulich der glänzend beſuchte Kaffee⸗Nachmittag in der Har⸗ none, für den die vom Vorjahre her noch in beſter Erinnerung bewahrte Vortragsrednerin Frau indrup aus Eutin gewonnen war, um über das Thema„Die deutſche Frau geſund und ſchhn“ zu ſprechen und neben ihren ebenſo lehr⸗ leichen wie unterhaltſamen hygienſſchen Plaudereien auch einen kleinen hauswirtſchaftlichen Tonfilm vorzuführen. M. S. Wieder ein Stück vorwärts! Richtfeſt bei der Autobahn-Neckarbrücke Im Zuge der Reichsautobahn Frankfurt Heidel⸗ berg werden ſich über Neckarkanal, Neckar und Neckarvorland zwiſchen Mannheim und Seckenheim ſechs große Brücken wölben, auf denen die Fahrbahn ruht. Die ſchwerſte und wichtigſte Arbeit konnte nun beendet werden, und ſo feierte man geſtern ein Richtfeſt. Schon in der Frühe des Tages verſam⸗ melten ſich Fachleute aus Mannheim und Frankfurt ſowie die zuſtändigen Stellen an der Bauſtelle, um dem„Ausrüſten des Gewölbes“ beizuwohnen. Die ſich über den Neckarkanal und den Neckar ſchwin⸗ genden drei Betonbogen ruhten bis jetzt auf Holzgerüſten, die erſtellt werden mußten, um die Bogen bauen zu können. Die Arbeit war nun ſo weit vorgeſchritten, daß man das auf rieſigen Spin⸗ deln ruhende Leergerüſt langſam ablaſſen konnte, da die Betonbogen die Feſtigkeit erreicht hatten, daß ſie ſich ſelbſt trugen. Millimeter um Millimeter wurde das Gerüſt abgelaſſen und bis zur Mittag⸗ ſtunde ſchwebten alle drei Bogen vollkommen frei: Das Werk war gelungen. Die Arbeiter begaben ſich auf den Platz vor der Hütte der Bauleitung, wo Betriebszellenobmann Henſolt von der Firma Grün& Bilfinger darauf und Nacht in drei Schichten arbeitete. Bis fetzt wur⸗ den für den Brückenbau allein 22000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Dr. Bilfinger gedachte noch des Führers, durch deſſen Entſchluß, die Autobahn zu bauen, Arbeit und Brot in größtem Ausmaße ge⸗ ſchaffen wurde. Ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer, das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied beendet die Anſprache. Oberbaurat Ernſt von der Reichsautobahn Frank⸗ ſurt überbrachte die Grüße der Oberſten Bauleitung und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, mit den Arbeitskameraden auch einmal außerhalb der Bau⸗ ſtelle zuſammenſein zu können. Durch das vor⸗ bildliche Zuſammen wirken der Arbei⸗ ter der Stirn und der Fauſt ſei jetzt der wichtigſte Bauabſchnitt an einer der größten Brücken der Reichsautobahn beendet worden und man dürfe ſagen, daß das Werk gut gelungen iſt. Von einem Ausruhen auf den Lorbeeren könne aber keine Rede ſein. Jeder einzelne müſſe geloben, auf ſeinem Platz weiterhin ſeine Pflicht und Schuldigkeit zu tun. Schließlich ergriff noch Zimmermeiſter Kappler das Wort zum Richtſpruch, wie er in früheren Zeiten hinwies, daß man mit Beendigung dieſes Bau⸗ abſchnittes ein Stück weiter in der Arbeit gekommen ſei, die unſer Führer Adolf Hitler geſchaffen habe. Während am Flaggenmaſt die Hakenkreus⸗ fahne in die Höhe ſſtieg, brauſte ein dreifaches „Sieg Heil!“ über den Platz. Für den Reſt des Tages wurden die Arbeiten eingeſtellt und zur Dämmerſtunde verſammelten ſich die Arbeiter mit den Ingenieuren, Bauleitern und Betriebsführern im„Badiſchen Hof“ in Seckenheim, wo in ſchlichter Weiſe das Richtfeſt gefeiert wurde. Betriebsführer Dr. Bernhard Bilfinger be⸗ grüßte im Namen der Arbeitsgemeinſchaft Grün& Bilfinger A, Mannheim— Beton⸗ und Monier⸗ bau AG, Mannheim, die Gäſte und ſprach ganz be⸗ ſonderen Dank Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger aus, deſſen Eintreten es zu verdanken ſei, daß der Neckar bei Mannheim durch ein Betonbau⸗ werk überbrückt wurde, was ſich für de Arbeits⸗ beſchaffung im engeren Bezirk ſehr günſtig ausge⸗ wirkt habe. Der Redner dankte allen an dem Werk Beteiligten und gab dann die wichtigſten Daten aus dem Bau bekannt: Ende April wurde mit der Ar⸗ beit begonnen, am 9. September waren Widerlager und Pfeiler fertig, am 17. September konnte man mit dem Bau der Bogen beginnen, von denen die weſentlichen drei Bogen über Neckarkanal und Neckar am 15. Oktober fertiggeſtellt waren. Dieſes wichtigen Bauabſchnittes gelte es zu ge⸗ denken und damit auch der Arbeitsverbundenheit. Viele Mühen habe es gegeben, aber mit Stolz könne man auf ein gutes Gelingen des Werkes zu⸗ rückblicken, das 280 Arbeiter ſtändig in Arbeit und Brot gebracht hat und an dem in der Hauptbauzeit ſogar bis zu 420 Volksgenoſſen eingeſetzt wurden, nachdem man Tag üblich war. Die Verſe hatte der Zimmermeiſter der Zeit und dem Bauwerk entſprechend umgeändert: Wir ſtreben immer ohn' Ermüden Uns unſern Pflichten ganz zu weih'n Und hoffen jeder wird zufrieden, Mit uns und dieſem Bauwerk ſein. Und wie wir es zu halten pflegen, bei jedem neuen Haus, So ſpreche ich den Zimmerſegen, Auch über dieſe Brücke aus: Gott nehme ſie in ſeinen Schutz, Damit ſie allem biete Trutz, was mit Vernichtung ſie bedroht Vor Eisgang und vor Waſſernot, Vor Fliegerſchäden und vor Brand. Bewahr' er ſie mit ſtarker Hand! Erleide drum von Alt und Jung Nie freventlich Beſchädigung, Und möge unerſchüttert ſteh'n Und wenn auch tauſend Jahr vergeh'n! Der Richtſpruch löſte bei allen Anweſenden Be⸗ geiſterung und Zuſtimmung aus. Zur Unterhaltung ſpielte eine Abteilung des Muſikzuges der SA⸗Stan⸗ darte 171 und ſo ſaß man lange in kameradſchaftlichem Geiſte und in vorzüglicher Stimmung beiſammen. Heute früh wurde in gewohnter Weiſe an der Bauſtelle die Arbeit wieder aufgenommen und zwar wird man das nur wenige Zentimeter abgelaſſene Gerüſt ganz entfernen, da bis zum 1. Dezem⸗ ber das Flußbett frei ſein muß. So lange es die Witterung erlaubt, wird man an dem Aufbau der Brücke weiterarbeiten und nach dem 1. März, wenn die Hochwaſſergefahr vorüber und die geſetzliche Sperrzeit beendet iſt, beginnt man erneut mit der Aufſtellung des Gerüſtes, um die drei Bogen zu er⸗ ſtellen, die das Neckarvorland zwiſchen dem Neckar und der Landſtraße Mannheim⸗ Heidelberg über⸗ brücken. J. 2 yd yy D TVVVVVVVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTTTTTTTTTTTTW———WW w Pilzwanderung— Pilzberatung Bei der Pilzwanderung am Sonntag wurden noch ſehr ſchöne Ergebniſſe erzielt. Graue Ritterlinge, Maronenpilze, Sandpilze, Grünlinge, ja ſogar ein paar Steinpilze und Champignons waren zu finden. Am Bu nß⸗ und Bettag wird nachmittags die Pilzberatung am Karlſtern um 16 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit durchgeführt. Am Nach⸗ mittag iſt eine Pilzwanderung in Heidelberg und zwar von der Tiefburg in Handſchuhsheim aus um 13.30 Uhr. Mannheim ab mit der Staatsbahn 12.44 Uhr und mit der OEch um 12.30 Uhr. Die voraus⸗ ſichtlich am Wochenende noch einmal ſtattfindenden Pilzwanderungen werden noch bekanntgegeben. un Dichter Frühnebel. Infolge der Geſtaltung der Wetterlage und der nächtlichen Ausſtrahlung bil⸗ dete ſich in den frühen Morgenſtunden ein dichter Nebel, der ſich gegn ſechs Uhr wieder etwas lichtete, nachdem er zwiſchen vier und fünf Uhr ſeine größte Dichtigkeit erreicht hatte. Geſpenſtiſch glitten faſt lautlos die erſten Straßenbahnen durch die milchige Maſſe, die eine Sicht nur von wenigen Metern geſtat⸗ tete und die erſten Fahrzeuge des auflebenden Ver⸗ kehrs fuhren ganz langſam, da Hinderniſſe nicht ſchon vom weitem erkennbar waren. Die Straßenbahn⸗ arbeiter, die die nächtliche Betriebspauſe zur Aus⸗ wechſelung einer Weiche am Brückenkopf der Fried⸗ richsbrücke benützen mußten, hatten durch den Nebel unter erhöhten Schwierigkeiten zu arbeiten und waren gezwungen, erhöhte Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, um nach allen Seiten auf das durch ſte hervorgerufene Verkehrshindernis aufmerkſam zu machen. In Anbetracht des Nebels hatte die Stra⸗ ßenbeleuchtung ſpäter ausgeſchaltet werden müſſen, als es ſonſt geſchieht. z Ihre Silberhochzeit feierten in dieſen Tagen Ober⸗Küchenmeiſter i. R. J. Schott und ſeine Gattin Eva geb. Karl, Mannheim⸗Feudenheim, Lieb⸗ frauenſtraße 5. Dem Jubelpaar, das auch ſchon ein Vierteljahrhundert unſere„NM3“ bezieht, unſere beſten Glückwünſche. ne Marktvorverlegung. Anläßlich des Buß⸗ und Bettages findet der Augartenmarkt und der Linden⸗ hofmarkt am Dienstag ſtatt. zei Der Verein ehem. Bad. Leibgrenadiere, Mann⸗ heim, hielt auf dem Schießſtand im neuen Schützen⸗ haus Mannheim⸗Feudenheim ſein Preisſchießen ab, das ſich einer ſehr ſtarken Beteiligung erfreuen durfte. Die Preiſe wurden zum größten Teil von den 109er Kameraden geſtiftet. Kamerad Brunn gab nach Beendigung des Preisſchießens ſeiner Freude über die rege Beteiligung und über die Ergebniſſe Ausdruck. Hätten doch die 109er Leibgrenadiere ge⸗ zeigt, daß ſie auch heute noch erſtaunliche Ringzah⸗ len erreichen. Nachdem er dem Schießwart Breit⸗ ling ſowie den Kameraden, die die Vorarbeiten ge⸗ Morgen Miltwoth, 21. November erſcheint des Bußtags wegen keine Zeitung. Die nächſte Ausgabe er⸗ ſcheint Donnerstag vormittag wie ge⸗ wöhnlich um 10 Uhr. leiſtet hatten, ſeinen Dank geſagt hatte, nahm er die Vereinsmeiſter wurde Kame⸗ rad Krämer. Die beiden Ehrenſcheiben wurden von den Kameraden Bader und Künzig er⸗ ſchoſſen. Der Gründer des Vereins, Kamerad Brandſtädter, konnte trotz ſeinem Alter noch einen Preis erringen. Nun nahm der Unterver⸗ bandsführer, Dr. Hie ke, der mit ſeinem Adjutan⸗ ten Voigt erſchienen war, das Wort zu Ausführun⸗ gen, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Kamerad Krämer dankte im Namen der Aus⸗ gezeichneten. Er ließ ſein Wort ausklingen in ein Gelöbnis auf unſeren Führer Adolf Hitler. Anſchließend fand mit den Familienangehörigen ein Unterhaltungsabend ſtatt. ** Zum Tag der Hausmuſik. Der Leiter der Orts⸗ muſikerſchaft in der Reichsmuſikkammer teilt mit: Unerwartete Schwierigkeiten bei der Durchführung der vorgeſehenen Veranſtaltungen zwangen uns, die hieſigen Tage der Hausmuſik um acht Tage zu ver⸗ ſcfieben. Zugleich können dadurch aber auch im gan⸗ zen ſieben Veranſtaltungen ſtattfinden. Die Kund⸗ gebung der Ortsmuſikerſchaft zum Tage der Haus⸗ muſik erfolgt im Zuſammenhang mit dieſer Maß⸗ nahme daher erſt nächſte Woche. e Ein bunter Abend im Friedrichspark ſtand unter dem Leitſpruch„Immer luſtig und fidel“. Er Preisverteilung vor. war ſehr gut beſucht. Anſager war Emil Vogt (Ludwigshafen). Sehr viel Beiſall fanden die Operettenweiſen, die Vera Weiß ſang. Der Ur⸗ bayer Alois Mahr fand eine herzlich lachende Hörerſchaft. Eine aus der Mannheimer Laban⸗ Schule hervorgegangene Tanzgruppe Pieren⸗ kämper errang mit Tänzen und einem ausdrucks⸗ vollen Bewegungschor verdiente Anerkennung. Die Tanzkapelle Ganter ſpielte unermüdlich auf. ze Alle Sammler und Kleinhändler, die aus⸗ ſchließlich oder neben einem anderen Gewerbe her Rohprodukte ſammeln, handeln oder ſortieren, haben ſich der Fachgruppe Rohproduktengewerbe, (Rö DR) als der geſetzlich allein anerkannten Ver⸗ treterin dieſes Wirtſchaftszweiges anzuſchließen und ſich bei der für Mannheim eingerichteten Meldeſtelle, Herrn Auguſt Fiſcher, Mannheim, Schwetzinger Straße 164, zwiſchen 9 und 12 Uhr ſofort anzumel⸗ den, widrigenfalls ihnen der Handelsſchein entzogen wird. z Milchviehverſteigerung in Neckarau. Durch die Oſtpreußiſche Herdbuchgeſellſchaft Königsberg wurden in Neckarau wieder 23 Kühe und Rinder verſteigert, die aus erſtklaſſigen oſtpreußiſchen Zuchten ſtammten. Die früher verſteigerten Tiere haben ſich in Süd⸗ deutſchland ſehr gut bewährt, und ſo war es nicht daß von Nah und Fern wieder die Inſpektoren größerer Güter ge⸗ kommen waren, um unter den 20 Kühen und den drei Rindern ihre Wahl zu treffen. Offenſichtlich war ein ſtarker Bedarf vorhanden, ſo daß die Ver⸗ ſteigerung flott vonſtatten ging. Der Erlös für die Tiere entſprach durchaus ihrem Wert: verwunderlich, Bauern und die der Durch⸗ ſchnittsbetrag für eine Kuh lag zwiſchen 400 und 450 Mark. Das billigſte Tier ging zu 375 Mk. ab, wäh⸗ rend für die teuerſte Kuh 510 Mk. bezahlt werden mußten. An der Spitze der Käufer marſchierte Altrip, wohin ſieben Tiere gebracht wurden. Die Städtiſche Gutsverwaltung Speyer, die zu den regel⸗ mäßigen Käufern zählt, erſteigerte ſich drei Kühe, je zwei Tiere kamen nach Landau und in die Grom⸗ bacher Gegend, je ein Tier wurde nach den Mann⸗ heimer Vororten Käfertal, Feudenheim und Fried⸗ richsfeld erworben. Die übrigen gingen nach Schwet⸗ zingen, Ladenburg, Tröſel i. Odenwald, Hochſtetten bei Graben⸗Neudorf. Iggelheim i. Pfalz und Frie⸗ delsheim i. Pfalz. Da nach Schluß der Verſteigerung weiterhin Nachfrage beſtand, entſchloß ſich die Ver⸗ ſteigerungsleitung, für den Monat Januar eine weitere Verſteigerung anzuſetzen. Brigitte Helm und Albrecht Schoenhals in dem Film„Fürſt Woronzeff“, der dieſer Tage in Mannheim anläuft. Der gote . 4. Sette/ Nummer 888 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. November 1932 e * . * 2 2 Von der Mannheimer Studentenſchaft Neubeſetzung der Amtsleiterſchaft an der Rhein. Ingenieurſchule Durch die im Oktober in Kraft getretenen neuen Beſtimmungen des NSDStB. und der Deutſchen Fachſchulſchaft mußte auch an der hieſigen Rheiniſchen Ingenieurſchule eine Neubeſetzung der Amtsleiter⸗ ſtellen vorgenommen werden, um die große Aufgabe, die dem NSD⸗ Studentenbund und der Deutſchen Fachſchulſchaft hieraus erwachſen iſt, voll bewältigen zu können. Der NSD⸗Studentenbund vereinigt beide Fach⸗ ſchulen, Rheiniſche Ingenieurſchule und Hochſchule für Muſik. Die Aemter verteilen ſich folgendermaßen: Fachſchulſchaft der Rheiniſchen Ingenieurſchnle Mannheim Fachſchulſchaftsführer: Edward Unger, cand ing., Organiſationsleiter: Ludwig Forler, stud. ing., Schriftführer: Egenolf Fahrlaender, stud. ing., Kaſſe und Verwaltung: Walter Beck, stud. ing., Preſſeleiter: Waldemar Ebert, stud. ing., Re⸗ für Deinen Anhänger einen Bremſer mitzunehmen, wenn der Auhänger nicht vom Führerſitz aus ausreichend ge⸗ bremſt werden kann oder ſelbſttätig bremſt! Laſtzugfahrer! Vergiß nicht, PPPEPPPPCCGCCCCGC(CCoc((oCoGoöoooooöooc e ferent für Korporationsſragen: Fritz Fink. In den Mitarbeiterkreis des Fachſchulſchaftsführers wurde der Führer des SA⸗Sturmes 4/171(Studentenſturm) Pg. Wein berufen. NSD⸗ Studentenbund der NSA, Fachſchulgruppe Mannheim Fachſchulgruppenführer: Pg. Edward Unger, Organiſationsleiter: Pg. Ludwig Forler, Mit⸗ gliederbewegung: Pg. Hugo Tillmann, Kaſſe und Verwaltung: Pg. Walter Beck, Preſſeleiter: Walde⸗ mar Ebert, Schulungsleiter: Karl Rumler, Hilgenfeloͤt iſt zufrieden Der Reichsbeauftragte für das WHW, Reichs⸗ walter Hilgenfeldt, empfing einen Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros zu einer Unterredung über die Leiſtungen und Aufgaben des Winterhilfs⸗ werkes im Winter 1934/35. Reichswalter Hilgenfeldt antwortete auf die an ihn geſtellten Fragen dabei u. a. folgendes: „Wir ſtehen erſt im Anfang und können noch keinen vollſtändigen Ueberblick über die Mittel haben, die uns zur Verfügung ſtehen werden. Aber ich kann bereits jetzt zuſichern, daß wir bis zum 31. Dezember dieſelben Leiſtungen wie im Vor⸗ jahre geben können, wenn die Opferfreudig⸗ keit aller, aber auch aller Bevölkerungskreiſe weiter ſo anhält wie bisher. Die Verſorgung mit Kohle iſt z. B. bis zu An⸗ fang des neuen Jahres in gleichem Umfange wie im Vorjahre ſichergeſtellt, und bei Kartoffeln wird die Zuweiſung an die Bedürftigen wahrſcheinlich minde⸗ ſtens ſo groß ſein wie im vergangenen Winter. Nach den neueſten Zahlen ſind bisher 5 344.858 Zentner Kartoffeln geſpendet worden. Das iſt ein ſehr günſtiges Ergebnis des Reichsnährſtan⸗ des. Es iſt anzuerkennen, daß die Bauern wirklich alles getan haben, was in ihren Kräften ſtand. Zu den 5,3 Millionen Zentnern geſpendeten Kar⸗ toffeln kommen dann noch rund 7,9 Millionen, die das WöHW e angekauft hat, ſo daß insgeſamt bereits jetzt 13,2 Mill. Zentner zur Verfügung ſtehen. Davon ſind etwa 10 Millionen Zentner als Eiſenbahnfracht im Rahmen der„Kartoffelmobilmachung“ im Reich an Der Stand des Winterhilfswerks die Bedarfsorte transportiert worden. — Sprechende Zahlen Diesmal war die Verteilung der Kartof⸗ feln außerordentlich ſchwierig, denn wir hatten nur wenig Zeit zur Verfügung, da aus techniſchen Grün⸗ den das WHW ſpäter als im vergangenen Jahr er⸗ öffnet worden war. Nur der Fachmann kann voll und ganz würdigen, was bei der Verteilung der rieſi⸗ gen Kartoffelmengen geleiſtet werden mußte. Stellen Sie ſich vor, daß rund 60 000 Waggons mit Kartoffeln beladen in ganz Deutſchland verteilt werden mußten. Der erſte Eintopfſonntag am 14. Oktober hat ein durchaus zufriedenſtellendes Ergeb⸗ nis gebracht. Sein Ertrag beläuft ſich auf 4438 540 Mark. Der Durchſchnittsertrag der Eintopffonntage im Winter 1933/34 war 4188000 Mk. Das Ergebnis vom 14. Oktober liegt alſo über dem Durchſchnitt des ver⸗ gangenen Jahres. Wenn man den rieſigen Umfang des WHW, bedenkt— im Winter 1933/34 ſind Werte von ins⸗ geſamt 350 Millionen Mark durch das WHW ö gegan⸗ gen— dann ſind die wenigen Fälle pon Miß⸗ bräuchen verſchwindend gering, in Pro⸗ zentzahlen kaum errechenbar. Zu Weihnachten wird, wie im Vorjahr, wie⸗ der eine beſondere Beſcherung veranſtaltet. Allerdings werden wir ganz bewußt diesmal die Weihnachtsbeſcherungen in die Familien hin⸗ einverlegen. In dieſem Winter werden vom WSHW̃ Maſſenbeſcherungen nicht veranſtaltet. Nur die Eltern werden die Gaben erhalten. Wir merden die Kinder auch nicht von uns aus unmittel⸗ bar beſcheren. So wird die Familie, der der na⸗ tionalſozialiſtüſche Staat alle nur mögliche Unter⸗ ſtützung gewähren wird, auch von uns diesmal in den Mittelpunkt der Weihnachtsbeſcherung geſtellt. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über die Schätzung des Kulturbodens beſchloſſen. Zweck die⸗ ſes Geſetzes iſt, durch eine Bodenſchätzung für die landwirtſchaftlich nutzbaren Flä⸗ chen des Reichsgebietes eine gerechte Verteilung der Steuern, eine planvolle Geſtaltung der Boden⸗ nutzung und eine Verbeſſerung der Beleihungsunter⸗ lagen zu ermöglichen. Die Bodenſchätzung umfaßt einmal die genaue Kennzeichnung des Bodens nach ſeiner Beſchaffenheit(Beſtandsaufnahme); zum an⸗ dern die Feſtſtellung der Ertragsfähigkeit. Bei der Feſtſtellung der Ertragsfähigkeit ſind lediglich die Ertragsunterſchiede zu berückſichtigen, die auf die natürlichen Ertragsbedingungen(Bodenbeſchaffen⸗ heit, Geländegeſtaltung und klimatiſche Verhältniſſe) zurückzuführen ſind. Ertragsunterſchiede, die auf wirtſchaftliche Ertragsbedingungen(Zugehörigkeit der geſchätzten Bodenflächen zu beſtimmten Betrieben und Verkehrs⸗ und Abſatzverhältniſſe der Betriebe) zütrückzuführen ſind, bleiben bei der Feſtſtellung der Ertragsfähigkeit außer Betracht. Sie werden erſt bei der Feſtſtellung des Einheitswerts der Be⸗ triebe nach den Vorſchriften des Reichsbewertungs⸗ geſetzes berückſichtigt. Die Bodenſchätzung leitet der Reichs miniſter der Finanzen. Zu ſeiner Unterſtützung beruft er im Benehmen mit dem Reichsernährungsmini⸗ ſter einen Reichsſchätzungsbeirat, deſſen Führer der Reichsfinanzminiſter iſt. Der Präſident des Landesfinanzamts Karlsruhe, zu deſſen Bezirk Mannheim gehört, beruft zu ſeiner Unterſtützung im Benehmen mit dem zuſtändigen Landesbauernführer einen Landesſchätzungs⸗ beirat; Führer des Landesſchätzungsbeirats für den Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe iſt der Prä⸗ ſident des Landesfinanzamts Karlsruhe. Der Präſident des Landesfinanzamts Karlsruhe beruft im Benehmen mit dem zuſtändigen Landes⸗ bauernführer für den Finanzamtsbezirk Mann⸗ Schriftführer: Egenolf Fahrlaender. heim einen oder mehrere Schätzungsausſchüſſe. eee Mannheim und das neue Bodenſthätzungsgeſetz Berufung eines Mannheimer Schätzungsausſchuſſes Führer des Schätzungsausſchuſſes Mannheim iſt der Vorſteher des Finanzamts Mannheim. Dieſer iſt an die Weiſungen des Präſidenten des Landesfinanzamts Karlsruhe gebunden. Der Reichsſchätzungsbeirat ſchä in allen Teilen des Reichsgebietes ausgewählte Boden⸗ flächen als Muſterſtücke. Die Ergebniſſe der Schät⸗ zung von Muſterſtücken werden vom Reichsfinanz⸗ miniſter bekanntgegeben und erhalten dadurch Rechtskraft. Sie bilden die Hauptſtützpunkte der Bodenſchötzung. Der Landesſchätzungsbeirat für den Landesfinanzamts bezirk Karlsruhe ſchätzt nach Bedarf in ſeinem Bezirk weitere aus⸗ gewählte Bodenflächen als Muſterſtücke in engſter Anlehnung an die rechts verbindlichen Ergebniſſe des Reichsſchätzungsbeirates. Der Schätzungsausſchuß für den Finanz⸗ amtsbezirk Mannheim ſchätzt die nicht als Muſterſtücke ausgewählten Bo⸗ denflächen in engſter Anlehnung an die rechtsver⸗ bindlichen Ergebniſſe der Schätzungen der Muſter⸗ ſtücke. Die Entſcheidungen des Mannheimer Schätzungsausſchuſſes werden vom Finanzamtsvor⸗ ſteher nach Beratung im Ausſchuß getroffen. Gegen dieſes Schätzungsergebnis gibt es Beſchwerde beim Landesſchätzungsbeirat, der endgültig entſcheidet. G. Wdm. 1 tt Hinweiſe Erich Edwin Dwinger lieſt im Rahmen der Dichterabende der NS⸗Kulturgemeinde am Mitt⸗ woch in der Harmonie aus eigenen Werken. * Die Kunſthalle nebſt dem Leſeſaal ſowie das Zeughausmuſeum ſind am Mittwoch, den 21. November(Buß⸗ und Bettag) geſchloſſen. D, 0 Hong. R en I, Ibuemb. CG, L . 2 8 223 — lord 8. „ —— 1 O golzenios. O neter. O natd bedeckt wolkig dedectt e Negen „ Schnee& egaupem e nebel K Gewitter. Oinasune. Os Sey leichter O 8 50 massiger Sugsdqwest Stürmecher gorgwesz ole olene ſuegen mit gem nge die der gen Stationen stenenden za len gedeß die lemperatuf an. Die Linien verbinden Orte mit glelcnem aut Neeresnibesu umgerechneten Cuflaruck Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 20. November: Ueber Deutſch⸗ land hat ſich ein Hochdruckrücken entwickelt, der vor⸗ erſt für unſer Wetter beſtimmend bleibt. In ſeinem Bereich iſt Aufheiterung und daher in der vergan⸗ genen Nacht Strahlungsfroſt aufgetreten. Eine we⸗ ſentliche Aenderung der trockenen, morgens zu Nebel⸗ bildung neigenden Witterung iſt nicht wahrſcheinlich, Voraussage für Mittwoch, 21. November Abgeſehen von Nebelbildung häufig aufheiternd und trocken, nachts vielerorts Froſt, ſchwache Vuftbewe⸗ gung. öchſttemperatur in Mannheim am 19. Nor, + 7,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum ov. + 0,4 Grad; heute früh 8 Uhr 1 0% Grad, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 1 1. 18 100% 5 0 Mannheim 2,242,232, 5 5 10 Jagſtfeld 25 5 5 350 38 320 5.6. Pio:— 95 Mannheim.36.33 2,31.25 2,230 Plochingen. ee Kaub 1,50 1,46 1401.38 124 Diedesheim. 0,52 0,750 h Köln 413274320. 1141 5— NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bebhannnschungden enmommen PO An ſämtliche Funkwarte der Ortsgruppen! Der Schulungskurſus fällt am Mittwoch, 21. November (Buß, und Bettag) wegen des Feiertags aus. Es wird nochmals an die pünktliche Einſendung der Tätigkeitsberichte erinnert. Schwetzingerſtadt. Sämtliche Parteimitglieder und Mitglieder der Sonderorgantſationen ſowie Volksgenoſſen werden auf die heute abend 20.15 Uhr ſtattfindende große öffentliche Kundgebung der Ortsgruppe im oberen Saale des„Ballhauſes“ hingewieſen. Es ſpricht Kreispropaganda⸗ leiter Pg. Fiſcher. Einlaßkarten zu 20 Pfg.(für Er⸗ werbsleſe 10 Pfg.) bei ſämtlichen Zellen⸗ und Blockleitern der Ortsgruppe, bei den Nebenorganfſationen ſowie an der Abend baſſe. Humboldt. Dienstag, den 20. November, 20 Uhr, Sitzung der pol. Leiter im Heim.— Mittwoch 21. Nov., 10 Uhr, öffentliche Verſammlung im Lichtſpielhaus„Ca⸗ pitel“. Pg. Kreispropagandaleiter Fiſcher ſpricht über den Kampf gegen Hunger und Kälte.— 11.90 Uhr im„Ca⸗ pitol“ Vorführung des Films„Volldampf voraus“. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 20. Nov., 15 Uhr. Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle, I 4, 15, Zimmer(4, 4. Stock. 5 Rheinau. Mittwoch, 21. November, fällt der Heim⸗ abend au s. Der nächſte Heimabend findet am 28. Nov. att. Feudenheim. Dienstag, Heimabend im Frauenſchaftsheim. Schwetzingervorſtadt. Dienstag, 20. November, 19.30 Uhr, Gymnaſtikkurſus in der Mollſchule. 20 Pfg. mir⸗ bringen. Deutſches Jungvolk Stamm Heide. Dienstag, 20. Nov., 19 Uhr, Schu⸗ lungsabend im Heim des Fähnleins„Königgrätz“. B dM Mädel treten Mittwoch, 21. Nov,, 20. November, 20 Uhr, Oſtſtadt. Sämtliche brücke(Mannheimer Seite). Tagesverpflegung ſowte Wanderkarte der Pfalz und Kompaß ſind mitzubringen. BdM Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Die Mädelſchaft Nr. 12 tritt am Mittwoch, 21. Nov., vormittags.45 Uhr, ohne Bundestracht an der Ühlandſchule an, und mittags 2 Uhr auf dem Clignetplatz. Jungmädelgruppe Sandhofen. Führerinnenbeſprechung am Donnerstag, 22. Nov., 20 Uhr, im neuen Heim.— Geld für neue„Volksjugend“ uſw. mitbringen. Untergau 1/171, Abtlg. Schulung Ring Oſt⸗Weſt. Dienstag, 20.15 Uhr, Schulung für ſämtliche Schaft⸗Scharführerinnen des Ringes in N 5, 16 (Zimmer Nr.). Untergau 1/171. Dienstag, 20. Nov., 20 Uhr, in N 2, 4, Gruppen⸗ und Ringführerinnen⸗Beſprechung. Alle Gruppen⸗ und Ringführerinnen des Untergaues nehmen daran teil. Deutſche Arbeitsfront Jungbuſch. Am Donnerstag wichtige Betriebs⸗ zellen⸗Obleute⸗Sitzung im„Schwarzen Lamm“. Pünktlich .15 Uhr. 7 Jugendamt! Am Freitag haben ſämtliche Reichs⸗ betriebsgemeinſchaftsjugendwalter des Kreiſes Mannheim, ausgenommen die RB⸗Jugendwalter für Druck, Chemie und Leder, einen Bericht über die zuſätzliche Berufsſchu⸗ lung abzuliefern. Bei Nichtbefolgungen des Termins werden die betr. Rbg. der Bezirksleitung gemeldet. Der Kreisjugendbwalter. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen ſowie Be⸗ rufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten, Fachgruppe Ein⸗ und Ausfuhrhandel zuſammen mit Großhandel. Dienstag, 20. November, 20.15 Uhr, im„Deutſchen Haus“, OG 1, 1011, Vortrag:„Die Arbeit des Außen⸗ handelsangeſtellten und der deutſchen Konſulate“. Redner: Dr. Otto Ulm, Handelskammer. Berufsgemeinſchaft der Techniker. Dienstag, 20. November, 20.15 Uhr, im„Wartburg⸗Hoſpiz“, F 4,—9, Pflichtverſammlung. Es ſpricht Bezirksreferent Pg. Le u⸗ pol z, Karlsruhe, über„Die Technik im Dienſt des Na⸗ 15 Uhr, im Vorraum der„Harmonie“, D 2, 6, an. Für die Dichterabende treten die Mädel um 19.45 Uhr an der Hei⸗ liggeiſtkirche in Uniform an. Untergau 171, Mannheim. Abt. Sport. Mittwoch, tionalſoztalismus“. Berufsgemeinſchaft der Büro⸗ und Behördenangeſtell⸗ ten, Fachgruppe Rechtsanwaltsangeſtellte. Am Diens⸗ tag, 20. November, 20.15 Uhr, im Ortsgruppenheim, Berufsgemeinſchaft der Techniker und Werkmeiſter. Achtung, Kurſusteilnehmer! Die planmäßig am Mitt⸗ woch, 21. November, in der Ingenieurſchule ſtattfindenden Kurſe fallen des Feiertages wegen aus. Berufsſchule. Wegen des Buß⸗ und Bettages bleiben am Mittwoch, 21. November, die Unterrichtsräume ge⸗ ſchloſſen. Die Lehrgänge und Vorleſungen fallen aus. BNSDa— Fachgruppe Jungjuriſten Politiſcher Schulungsabend Mittwoch, 28. November, 20.15 Uhr, im„Haus der deutſchen Arbeit“, P 4,—6. Es ſpricht der Bezirksobmann Oberſtaatsanwalt Dr. Bammesberger. Erſcheinen aller Kameraden iſt Pflicht. NS DW Sparte Verlagsvertreter. Donnerstag 22. Nov., 20 Uhr, im Nebenzimmer des früheren Caſino⸗Reſtaupants (fetzt Bürgerbräu⸗Stübel) Mannheim, R 1,1(Eingang Seitenſtraße zwiſchen O 1 und R 1) eine Verſamm⸗ lung der Verlags ⸗Verbreter der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. Es we rden bei dieſer Gelegen⸗ heit die erſten Berufsgusweiſe ausgegeben. NS⸗Kulturgemeinde Kammermuſik⸗ Abend Der zweite Kammermuſikabend— Kontzert des Schulze⸗ Priſca⸗Quartetts, Köln— muß wegen plötzlich eingetre⸗ tener Hinderniſſe auf Dienstag, den 27. November verlegt werden. Dienstag, 2. November findet ſtatt dem 2. Kammermuſikabend ein„Abend deutſcher Haus⸗ muſik“ ſtatt. Inhaber der Hefte„6 Kammermuſtikabende“ haben zu dieſer Veranſtaltung freien Eintritt. „Kraft durch Freude“ Auf nach Kochendorf, Wimpfen, Mosbach am 2. Dezember Die letzte Tagesfahrt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führt Sie am 2. Dezember durch das Neckartal nach Jagſtfeld, Kochendorf, Wimpfen zur Beſichtigung des Salzbergwerkes. Wer möchte nicht einmal in das Berg⸗ werk? 200 Meter unter der Erde ſpazieren gehen? Schon dies allein müßte genügen, um ſich zur Teilnahme an der Fahrt zu entſchließen. Doch auch die Salzſtedeanlagen werden beſichtigt, und Wimpfen ſelbſt bietet Sehenswür⸗ digkeiten übergenung. Alſo zögern Sie nicht mit Ihrem Entſchluß. Um ſy raſch wie möglich einen Ueberblick zu 21. d.., 7 Uhr morgens, Antreten ſämtlicher Sport⸗ wartinnen Dom und Bo) in voller Uniform Rhein⸗ praxis. Arbeitsgemeinſchaften K und B. I 8, 3, Lehrgang: Buchführung für die Rechtsanwalts⸗ erhalten, wer an dieſer letzten Sonntagsfahrt der bitten wir um Anmeldung bei den Betriebs- und Orts⸗ warten bis ſpäteſtens Donnerstag, den 22. November 1934. Nach dieſem Termin kann niemand mehr berückſichtigt werden. Ratſam iſt ſofortige Meldung beim Kreisamt, L 4, 15. Der Fahrpreis einſchl. Beſichtigung beträgt.60 Mark. Am 2. Dezember fährt alles mit der letzten„Kraft durch Freude“ ⸗Fahrt nach Köochendor Wimpfen, Mosbach. Kommt alle! Dienstag, 20. November Nationaltheater:„Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. Kolbenheyer, Miete N, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektorz⸗ Harmonie: 20.15 Uhr NS⸗Kulturgemeinde, Kammermuüſt⸗ abend: Mozart, Beethoven, Reger. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettyrogramm. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Koſſee Vaterland Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz Lichtſpiele: Univerſum:„Der ewige Traum Alhambra:„Abenteuer eines fungen l 9e, Laſt len“.— Schauburg:„Schloß Hubertus“.— 90 und Gloria:„Unſere Emden“.— Capto: 7755 Straßburg auf der Schanz“.— Scala:„Maskerade Ständige Darbietungen e Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung: Gena von Franz Huth, Weimar, Badiſche Schlöſſer. Gebſſie von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 15 Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung„Drei badiſche A1 bauer“. Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 5 Mannheimer Kunſtverein l. 1. 1: Gebſfnet von 10 bis 15 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zenghaus: Ge. öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 19 Uhr Leſeſäle: von 11 bis 13 und von 17 Ausleihe. Städtiſche Muſikbücherei I. 2, 9: und von 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: 16 bis 19 Uhr Buchausgabe; 10.30 bis 13 und 16.8 Uhr Leſehalle. Jugendbücherei R 7 46: Gebifnet von 15 bis 19 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 15 bis 12 15 bis 5 d von Von 9 bis 13 un 10 Ul bis Geöffnet von 11 bis 13 12 und von 1080 bis 12 ae 1 NeS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ teilnehmen will, 4 Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Uht; * au, navo trage des bei e ein 2 verm war doch eine eölen Trop Stun beſchl aufzu Flaſd Dage allen alsba nis vo entha Vicht dem bring nen Teilr einen der 9 Frau hung! plötzl Beau zogen hatte üiſchen in di volle! nicht Gelie wie herge Es u tatſät Konſ gleite gen 1 ſälen doch Bett, Bühr In d groß, dame in di bar — — —— 5 den Pap. uche näm run natü danr ganz und den Har nerv halb rühr der gem Wo doch dan ſteht eber guch noch dan nich hätt jetzt Paz 8 u — —— 25 nene A in itſch⸗ vor⸗ inem gan⸗ we⸗ ebel⸗ lich, her und ewe⸗ Orts⸗ mber mehrt J beim tigung it der endorf, el von ars tors. rmuſtk⸗ * 10. kerade“ demälde Beöffnel ind von 9 bis 21 19 Uh; . 1 Dienstag, 20. November 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 455 5. Seite/ Nummer 535 — Ein tolles Stückchen hat ſich neulich in Cer⸗ napoda, einer kleinen rumäniſchen Kreisſtadt, zuge⸗ tragen. Dort war in dem einzigen, kleinen Hotel des Ortes gerade eine größere Hochzeitsgeſellſchaft hel Schmaus und Trank verſammelt, als plötzlich ein Bote unter der Türe erſchien und für die jung⸗ vermählte Frau ein Geſchenk abgab. Das Geſchenk war feſt und vielfach verpackt. Als man es endlich doch ausgepackt hatte, erwies ſich, daß es ſich um eine große Weinflaſche handelte, in der von dem eblen Spender vermutlich ein beſonders koſtbarer Tropfen kredenzt wurde. Zu vorgeſchrittener Stunde, als die Stimmung recht ausgelaſſen war, ſchloß man endlich auch noch die gute Flaſche Wein zumachen. Leider zeigte ſich bald, daß in der he ſcheinbar überhaupt nichts drinnen war. Dagegen fing alles fürchterlich zu weinen an und alen ſchmerzten die Augen entſetzlich. Wie ſich alsbald herausſtellen ſollte, war in dem verhäng⸗ nisvollen Hochzeitsgeſchenk ein ſcharfes Tränengas enthalten geweſen. Es fehlte nicht viel, und eine ichtige Panik wäre ausgebrochen. Alles rannte dem Ausang zu und verſuchte, ſich in Sicherheit zu bringen, Dabei wurden mehreren Frauen die ſchö⸗ nen Abendkleider zerriſſen, und zwei der weiblichen Teilnehmer der Hochzeitsgeſellſchaft erlitten ſogar einen ſchweren Oramachtsanfall. Das Ganze war ber Racheakt eines abgewieſenen Freiers der jungen Frau. Er hatte ſchon die ganze Zeit vorher Dro⸗ hungen ausgeſtoßen, weil ſeine ehemalige Braut ſich blötzlich anders entſchloſſen und ihm, einem kleinen Heamten, einen vermögenden Grundbeſitzer vorge⸗ zogen hatte. Das zu dem Attentat verwendete Gas halte er ſich von einem Freund, der in der ſtäd⸗ lichen Gasanſtalt im Laboratorium angeſtellt war, in die Flaſche füllen laſſen. Der Miſſetäter iſt in vollem Umfang geſtändig, aber er will ſein Unrecht nicht einſehen, ſo ſehr haßt er jetzt ſeine ehemalige Geliebte. 4 — Der verunglückte Ingenſeur Martin Skage iſt, wie aus Innsbruck gemeldet wird, wieder ſoweit hergeſtellt, daß er eingehend verhört werden konnte. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſich im Reiſegepäck Skages latſächlich die Anſtellungsurkunde des afghaniſchen Konſüls in Paris befindet. Dieſe Urkunde lautet auf den Namen„Iſaak Nathanael Skage“, ebenſo der Paß, der von der Paßfälſcherabteilung der Inns⸗ brucker Polizei eingehend geprüft und für echt befun⸗ hen wurde. Nur die urſprüngliche Angabe, daß Skage zur Zeit des Unfalls im Beſitz einer Barſchaft von 40000 Schwedenkronen geweſen ſei, iſt nicht richtig. Skage hatte bei ſeiner Abreiſe von Stockholm nur 130 Schwedenkronen bei ſich. Auch die Art, wie es zu dem Unfall gekommen iſt, iſt noch nicht geklärt. Schwe⸗ ziſche Zeitungen wiſſen zu melden, daß der Vater des * Verunglückten, der ſchwediſche Induſtrielle Karl Iangz Skage, ſeinen älteſten Sohn bereits nach Junsbruck geſandt habe, um zu prüfen, ob es ſich bei dem Verunglückten tatſächlich um einen ſeiner Söhne handelt. * — Man kennt Rundfunkſendungen aus Berg⸗ werken und aus der Luft, vermittelt durch Mikro⸗ phone in Flugzeugen und Fallſchirmen. Das Mikro⸗ phon wandert über Land und durch Städte; es be⸗ gleitet den Werkmann bei ſeinen Anbeitsverrichtun⸗ gen und es vermittelt Muſik aus Ball⸗ und Konzert⸗ ſülen. Jetzt hat man es ſogar ins Bett geſteckt, um, hoch das muß langſam erzählt werden. Alſo: Das Heil, um das es ſich hier handelt, ſteht auf der Hühne der Berliner Skala, des berühmten Varietés. In dem Bett liegt allabendlich Aſta Nielſen, die goße Kinoſchauſpielerin. Sie ſpielt die„Kamelien⸗ dame“ Um ihr Atmen, Seufzen und Flüſtern bis n die letzten Reihen des rieſengroßen Raumes hör⸗ bar zu machen, hat man ein beſonders empfindliches — „Ole bclen dMudnnle“ .. Von der Landesbauernſchaft Bayern wurde an dem Feſtabend„Deutſches Bauerntum“ ein eigenartiger Tanz„Die wilden Männle“ gezeigt. Eine aomai]c& eblesgeschlclete Das Mädchen, das im Schützengraben war Die Geſchichte von der jungen Frau, die Män⸗ nerkleidung anlegt und in den Krieg zieht, um für ihr Vaterland zu kämpfen, iſt nicht etwa eine Fabel aus vergangenen Tagen. Sie wiederholt ſich immer wieder. Die junge Renée Pouerin in Paris hatte es unter Schwierigkeiten aller Art zuſtande gebracht, als fünfzehnjähriges Mädchen im Weltkrieg an die franzöſiſche Front vorzudringen und dort als Fähnrich im Schützengraben Dienſt zu tun. Sie war von zu Hauſe fortgelaufen, die Min⸗ derjährige, ein ſchmales, ſchlankes, wildes Mädchen, irgendeinem jungen Manne nach, der ſie nicht ein⸗ mal kannte, den ſie aber in ihr Herz geſchloſſen hatte und ohne den ſie nicht leben zu können vermeinte. Wie es ihr gelang, oͤen Truppenkörper Geralds zu finden, würde Bücher füllen, ſo wenigſtens be⸗ richtet ſie, und es iſt ihr zu glauben. Sie verſchaffte ſich eine Uniform, verſchaffte ſich Papiere, kam in den Schützengraben, wurde der Kamerad Geralds, lebte mit ihm, lachte mit ihm, rauchte mit ihm Tabak, trank mit ihm Schnaps, fluchte mit ihm, ſehnte ſich mit ihm nach— Frauen. So mußte ſie wenigſtens tun. Es wurde ein merkwürdiges Geſpann. Gerald gewöhnte ſich an ſeinen jungen„Freund“, er konnte bald nicht mehr ohne ihn ſein. Er er⸗ zählte ihm alle Abenteuer ſeines Lebens, tolle Ge⸗ ſchichten waren darunter, Geſchichten von Frauen und Mädchen, und Rense, der oft genug das Herz ſtille geſtanden ſein mag, während ſie die Abenteuer Mikrophon zu ihr in das Bett gelegt. Es leitet die leiſen Geräuſche zu einer Verſtärkeranlage weiter, von wo ſie den im Sale verteilten Lautſprechern zu⸗ geleitet werden. Jeder Beſucher hört alſo mit großer Deutlichkeit, wenn die Tragödin ihrem Schmerz ver⸗ halten Ausdruck gibt, jeder kann ſich mit eigenen Ohren davon überzeugen, wie ſehr ſie leidet ROMAN VON HEDDAWESTEN BERGER Brigitte, plötzlich blutrot legt ihm die Hand auf den Arm. Dann haſtig, eifrig:„Ich mußte doch von Papa aus zum Camphauſen. Und als er die Akten ſuchen ging, die Papa haben wollte, da— er ging nämllich zum Zimmer raus, und das Fenſter war auf— da flogen eine Menge Briefe vom Schreibtiſch runter— ſo direkt zu mir hin, weißt du— und natürlich hab' ich ſie aufgehoben.. Und— wie das dann ſo geht— ich hab' bei verſchiedenen natürlich ganz unwillkürlich was geleſen, mal n paar Worte und ſo oder die Adreſſe— und auf einmal hatt' ich den hier in der Hand... Und— na— weil er vom Harlan war— ich meine——“ Sie ſtockt, fährt ſich nervös übers Geſicht ſchickt einen halb ängſtlichen, halb triumphierenden Blick zu Peter, der ſich nicht rührt, und fährt dann noch haſtiger fort:„Der Kerl, der Harlan— ich hab' gedacht: Wenn der immer mit gemeinen Mitteln arbeitet— das kann ich auch! Und ud du immer viel zu anſtändig biſt, da muß man dir doch mal helfen... Und alſo— den Brief hab ich dann gleich geleſen, und als ich geſehen hab was drin ſeht— ich weiß nicht— auf einmal hab ich ihn eben in meine Taſche geſtoppt... Und dann kam auch ſchon der Bürgermeiſter und hat mir geholfen, noch die übrigen Briefe zuſammenzuleſen und be⸗ dankt hat er ſich auch noch— und da konnt' ich doch nich ſagen, daß ich noch den einen Brief in der Taſche hätte Ja— und jetzt— da iſt er! Und, bitte, gezt lies ihn! Ich muß ihn dann irgendwie unter Papas Akten zurückſchmuggeln.“ Peter ſtarrt auf den Brief, der vor ihm liegt, und rührt ihn nicht an. Er ſagt kein Wort. i Mach doch nich ſo'n Geſicht, Peter! Kuck: Ich hab das doch nur für dich getan! Ich hätte doch— 1 bin doch fonſt nicht ſo.. Und was hab' ich denn von, daß——2 Bitte, Peter, ſag doch was!“ — nichts. Brigitte ſchaut ihn mit hellem Entſetzen an.„Ein⸗ ſtecken—? Aber lies doch erſt mal! Du ſollſt doch gerade wiſſen, was drinſteht! Wenn man in Düll⸗ kirchen nicht bald was wegen der Autoſtraße tut, wird er ſich an eine höhere Inſtanz wenden— ſteht drin. Er müſſe das als perſönliche Ranküne gewiſſer Düll⸗ kirchener Kreiſe auffaſſen, wenn nicht bald die Ent⸗ ſcheidung fällt; er wüßte genau, daß ſonſt ſolche wich⸗ tigen Sachen in einer beſonders einberufenen Sit⸗ zung erledigt würden; und gerade diesmal warte man bis zum üblichen Termin.. Peter! Bedenke doch, was das heißt! Wie ſtcher ſich der Kerl ſchon fühlt! Droht dem Bürgermeiſter! Und wer weiß, was er für Beziehungen zu——“ „Steck den Brief ein, Brigitte!“ ſagt Peter noch einmal, merklich kühl, beinah grob. Brigitte ſchluckt und hat ſchon Tränen in den Augen.„Ich hab's doch nur für dich getan! Ver⸗ ſtehſt du das denn nicht?“ Peter macht eine Bewegung, als wolle er wortlos aufſtehen. Dann beſinnt er ſich, nimmt Brigittes Hand, küßt ſie flüchtig und ſagt:„Es iſt natürlich ſehr gut von dir gemeint, aber—— Entſchuldige: Ob für mich, ob für dich— ſo etwas tut man nicht! Der Brief iſt nicht für mich beſtimmt; da kann ich ihn auch unter keinen Umſtänden leſen. Bitte, nimm ihn an dich! Und glaub mir: Es wäre für dich und mich tauſendmal beſſer geweſen, du hätteſt das nicht getan!“ Jetzt weint Brigitte. Peter zieht nervös die Brauen zuſammen; dann ſchaut er verſtohlen auf die Uhr. Nette Beſcherung das! „Du liebſt mich eben nicht—!“ ſchluchzt Brigitte. Peter gibt's einen kleinen Ruck.„Hab' ich dir je geſchworen, daß ich dich liebe?“ will er ſagen. Aber dann beſinnt er ſich und ſchweigt. Vielleicht habe ich ſie bis zu dieſer Minute wirklich geliebt? denkt er mit einem kleinen Schmerz. Aber jetzt, in dieſem Augenblick, liebe ich ſie ganz gewiß nicht... Laut ſagt er:„Sei nicht ſo unſachlich, Brigitte! Was hat Liebe mit dieſer unbegreiflichen Indiskretion von dir zu tun? Aber ich gebe zu, daß ich bitter ent⸗ täuſcht von dir bin. Ich hätte dir das nie zugetraut. Ausgerchnet du—!“ Dann ſpringt er haſtig auf. „Aber ich muß jetzt wirklich gehen Und was das betrifft, was du mir da von dem Brief verraten haſt: Ich geh ja gerade zum Bürgermeiſter, um endlich zu erfahren, was geſpielt wird! In einer kleinen des Kameraden mitanhörte, zuckte mit keiner Wimper. Da wurde Gerald verwundet, ſank in einen Granattrichter und wurde bald nachher von Rense unter Lebensgefahr geborgen. Es war höchſte Zeit geweſen, ſonſt wäre er verblutet. Nun begann die Sache tragiſch zu werden. Gerald wurde ins Hinterland transportiert. Renée, der jeder Aufenthalt an der Front nunmehr ſinnlos erſchien, deſertierte, wurde gefaßt, aber mit Rückſicht auf die hervorragende Frontleiſtung nur leicht beſtraft. Bald darauf flüchtete ſie wieder. Sie wurde neuerlich erwiſcht, die Strafe fiel ſchwerer aus. Sie wurde zu einer ſchweren Kerkerſtrafe ver⸗ urteilt, und bei dieſer Gelegenheit wurde endlich entdeckt, oͤaß ſie eine Frau war. Man ſchenkte ihr nach kurzer Zeit die Strafe und ſteckte ſie in eine Erziehungsanſtalt. Auch dort lief ſie immer wieder davon, ſchließlich und endlich küm⸗ merte man ſich nicht mehr um ſie, man ließ ſie durch das Land vagabundieren, aber ihren Gerald hat ſie nicht gefunden. Er war verſchollen. Nach mehrjährigem, vergeblichem Suchen ſcheint ſie müde geworden zu ſein. Sie kehrte zu ihren Eltern zurück und lebte dort ganz ſtill und zurück⸗ gezogen. Und nun, ſo viele Jahre ſpäter, haben ſich die beiden„Kameraden“ aus dem Weltkrieg doch gefunden: Bei einer Opernvorſtellung in Paris haben ſie ſich erblickt und erkannt, und die alte Liebe war noch da und in dieſen Tagen haben ſie geheira⸗ tet. So erzählen wenigſtens die Pariſer Zeitungen. und klagt. Zwei weitere Mikrophone ſind in einem in der Mitte der Bühne aufgeſtellten Seſſel verſteckt untergebracht, um von hier aus die Worte der Künſtlerin im ganzen Saale vernehmlich zu machen. Dem Telefunkentechniker an den Mikrophonreglern fällt nun die Aufgabe zu, die jeweils benötigten Auf⸗ nahmegeräte im richtigen Augenblick ein⸗ und aus⸗ zuſchalten. Er muß auch die Stärke der Uebertra⸗ gung regeln, denn die leiſen Schmerzens laute im Bett dürfen nur mit der nötigen Abſchwächung zu hören ſein, während das geſprochene Wort auf der freien Szene lauter gebracht werden kann. Von der Arbeit dieſes Technikers hängt in erheblichem Maße der künſtleriſche Eindruck ab, den die Zuhörer von den Darbietungen auf der Bühne erhalten. E — Wie aus Moskau berichtet wird, iſt dieſer Tage ein von dem Oberbefehlshaber ſämtlicher Roter Streitkräfte, Woroſchiloff, unterzeichneter Armee⸗ befehl an die Offiziere Sowjetrußlands ergangen, der einer gewiſſen Originalität nicht entbehrt. In die⸗ ſem Befehl heißt es nämlich wörtlich:„Von morgen an müſſen die Offiziere aller Waffengattungen der ruſſiſchen Armee Unterricht im Tanzen nehmen und ſpäteſtens innerhalb zwei Monaten alle modernen Tänze beherrſchen.“ Dieſe kurioſe Anordnung des roten Truppenchefs hat ihre Hintergründe. Im ver⸗ gangenen Sommer weilte nämlich eine ruſſiſche Mi⸗ litärmiſſion in Ankara auf Beſuch bei den Türken. Zu Ehren der Gäſte wurde dann auch ein großer Ball veranſtaltet. Nun verbietet es im Orient die Sitte durchaus nicht, daß auch einmal die Damen die Her⸗ ren zum Tanz auffordern. Verſchiedenen höheren ruſſiſchen Offizieren paſſierte es nun, daß ſie tatſäch⸗ lich von Damen um einen Tanz gebeten wurden, was ſie jedoch in größter Verlegenheit ablehnen muß⸗ ten, da ſie, wie ſie errötend und ſtammelnd geſtanden, vom Tanzen keine Ahnung hätten. Dieſer Blamage wollen ſich nunmehr die ruſſiſchen Offiziere nicht mehr ausſetzen, deshalb erging der Armeebefehl Woro⸗ ſchiloffs. 2 9 2 * Das Neueſte vom Freudentaumel des eng⸗ liſchen Volkes aus Anlaß der bevorſtehenden Hochzeit des Prinzen George mit der Prinzeſſin Marina von Griechenland iſt eine Geldſammlung, die alle eng⸗ liſchen Träger des Namens George als Hochzeits⸗ gabe durchführen und deren Erträgnis dem St. George⸗Hoſpital zugute kommen ſoll, deſſen Ehren⸗ präſüdent der Bräutigam, Prinz George, Herzog von Kent, iſt. Es wird aber auch nicht übelgenom⸗ men, wenn andere als die Georges ſich gleichfalls an oer Sammlung beteiligen. Das große Hoſpital braucht nämlich nicht weniger als 20 Millionen Mark, um ſeine rieſigen Anlagen moderniſteren zu können. Die anläßlich der Hochzeit durchgeführte Sammlung ſoll wenigſtens den Grundſtock für dieſes Kapital bilden. Rund eine Million Mark ſind be⸗ reits bisher eingegangen. * — In der Timor⸗See, jenem Meer an der Nord⸗ küſte Auſtraliens, haben ſich die Haifiſche in den letz⸗ ten Jahren ſo ſtark vermehrt, daß ſie zu einer ſchweren Gefahr für die Schiffahrt, den Flugverkehr und die Fiſcherei geworden ſind. Man weiß, daß der Flug über die Timor⸗See von den Teilnehmern des Luftrennens England—Auſtralien am meiſten gefürchtet wurde. In internationaler Zuſammen⸗ arbeit ſoll jetzt ein großer Vernichtungsfeldzug gegen die Hyänen des Meeres in der Timor⸗See geführt werden. Engliſche, holländiſche und portugieſiſche Kriegsſchiſfe werden ſich an der ſyſtematiſchen Treib⸗ jagd beteiligen. Am bedeutſamſten dürfte jedoch die Mitwirkung von einer Anzahl Waſſerflugzeugen ſein, die Lufttorpedos abſchießen umd Bomben abwerfen werden. hervorragend bewährt bei Rheume- Sicht KRopPfsch Merzen Ischias, Hexenschuß u Erkältungs⸗ krankheiten. Stark harnsäurelosend. bakterientötendl Absolut unschäd- „Steck den Brief ein, Brigitte!“ ſagte Peter. Sonſt Stunde werde ich alſo— ohne Indiskretion— auch wiſſen, was los iſt.“ Wieder ein Handkuß, den Brigitte, leiſe vor ſich hinweinend, duldet; dann geht er. Im Augenblick, da die Tür hinter ihm zufällt, nimmt Brigitte— beinah jähzornig— den Brief und reißt ihn erboſt in tauſend Stückchen: Soll der Bür⸗ germeiſter ſich zu Tode ſuchen wegen dieſes Brie⸗ fes. Ach— und daß ſte gar nicht an Peters über⸗ ſtrenge, lächerliche Korrektheit gedacht hat! Jeder andere hätte ſie mit Dank und Liebe überſchüttet für dieſe Tat! Und Peter? Nichts— nicht das geringſte — glückt ihr mit ihm! Alles, was ſie für ihn tut(und für ſich, denn in einer Stunde voll heißer Dankbar⸗ keit wäre vielleicht auch von ſeiner Seite das lang erſehnte entſcheidende Wort gefallen), ſchlägt ihr fehl. Statt Peter mehr und mehr zu feſſeln, gleitet er im⸗ mer mehr von ihr ab. Und ſie liebt ihn doch ſobo! .. Peter indes iſt, nicht eben gutgelaunt, beim Bürgermeiſter angelangt und wird auch ſofort emp⸗ fangen. Er habe gehört, ſagte er vorſichtig, aber ohne Um⸗ ſchweife, daß der Stadtrat ſich bereits für eine Auto⸗ ſtraße vom Markt zum Harlan entſchieden habe—— Der Bürgermeiſter macht erſtaunte Augen.„So? Da wiſſen Sie mehr als ich, Herr Jürgens! So ſchnell ſchießen die Preußen nicht und die Düllkirche⸗ ner noch viel weniger.“ Peter atmet tief und langſam, um ſeine Aufre⸗ gung zu unterdrücken.„Ich wüßte ſehr gerne die Wahrheit, Herr Bürgermeiſter. Wenn man ſchon neuerdings in Düllkirchen die Fremden begünſtigt und Alteingeſeſſene zurückſtellt, ſo ſollte man wenig⸗ ſtens dieſe Alteingeſeſſenen nicht länger als nötig mit falſchen Hoffnungen hinhalten!“ Der Bürgermeiſter Camphauſen zieht ärgerlich die Stirn in Falten. Wie ſcharf dieſer junge Dachs vorgeht! Was fällt ihm ein?„Ich bin nicht ver⸗ pflichtet, Ihnen Auskunft zu erteilen, Herr Jür⸗ gens!“ ſagt er kühl.„Aber da Sie einmal da ſind— und Ihrem Herrn Papa zuliebe—: Es iſt noch nichts Definitives beſchloſſen, Herr Jürgens! Ich wieder⸗ hole das. Ich möchte aber auch dazu bemerken, daß allgemein ſehr viel Neigung für das Harlanſche Pro⸗ jekt da iſt und daß ich perſönlich—— Sie ſehen oͤoch: Das Harlanſche Unternehmen geht glänzend. Es ſind wirklich recht viel Fremde ſchon während des Frühjahrs hier geweſen; wir haben um gut fünfzehn vom Hundert mehr Fremdenbeſuch gehabt. Das ſpricht entſcheidend mit, natürlich. Herr Harlan hat jetzt alſo für ſein Projekt das moraliſche Anrecht, das er früher noch nicht hatte „Ein Vierteljahr beſagt für den Stand eines Ho⸗ telbetriebs gar nichts, Herr Bürgermeiſter! Sie dürfen nicht vergeſſen, daß ͤͤie meiſten Leute zuerſt einmal aus Neugier kommen, um nachher doch wie⸗ der an ihren alten Stammtiſch zurückzukehren.“ Der Bürgermeiſter reibt die Hände gegeneinan⸗ der.„Möglich, möglich. Aber immerhin ſtehen, dank dem guten Anfang, die Aktien vecht poſttiv für Herrn Harlan. Und ich mache Sie darauf aufmerk⸗ ſam, daß wahrſcheinlich ſchon bei der nächſten Sitzung die entſprechende Entſcheidung fällt.“ „Eine Frage, Herr Bürgermeiſter: War es nötig, daß man das Herrn Harlan ſchon mitteilte, während uns kein Wort darüber geſagt wurde?“ Dem Bürgermeiſter ſchwellen die Adern an der Stirn; und Peter fühlt inſtinktiv, daß er in ſeiner Aufregung entſchieden zu weit gegangen iſt— daß es ungeſchickt war, ſo zu fragen.„Erlauben Sie mal—!“ empört ſich denn auch der Bürgermeiſter und ſteht unwillkürlich von ſeinem Seſſel auf, Da ſpringt auch Peter auf und tut einen ſchnellen Schritt zu dem anderen hin.„Verzeihen Sie, bitte! Es war unverſchämt, dies ſo herauszuſagen. Ich kann es nur damit entſchuldigen, daß ich ſeit Tagen in einer großen Verbitterung bin. Nämlich: Vor einigen Tagen war Herr Harlan bei mir, um mir mitzuteilen, daß Sie ihm bereits— allerdings außer⸗ dienſtlich— im Namen der Stadt die Autoſtraße zu⸗ geſichert hätten..“ „Verdammt noch eins!“ entfällt es dem Bürger⸗ meiſter. Dann ſchaut er Peter mit offenem Blick an; „Und das hielten Sie ohne weiteres für möglich? Von mir, Herr Jürgens? Bei uns am Niederrhein? Traurig für Sie! Und doch wohl nur damit zu er⸗ klären, daß Sie ſo lange draußen waren Und dieſen Intriganten, dieſen Harlan, hol' doch der Teufel! Was hat er nur mit dieſem Bluff bezweckt?“ Peter ſchweigt. Oh, er weiß gut, was Harlan be⸗ zweckt hat! Aber kein Wort davon— ſonſt fällt auch auf Sophie Eliſabeth ein ſchlechtes Licht. Der Bürgermeiſter iſt inzwiſchen mehrere Male auf und ab gegangen, die Hände auf dem Rücken. Jetzt bleibt er vor Peter ſtehen und ſagt in einer leicht ſpöttiſchen Herzlichkeit:„Ich könnte ſogar mit Be⸗ weiſen antreten, Herr Jürgens! Dort im Schreib⸗ tiſch liegt ein Brief von Herrn Harlan Wenn ich Ihnen den zum Leſen gäbe, wäre ich einwandfrei reingewaſchen. Aber wir wollen— ſelbſt gegen einen Harlan— nicht indiskret ſein— nicht wahr, Herr Jürgens? Und auch, ohne den Brief geſehen zu haben, werden Sie mir glauben und beruhigt noch Hauſe gehen Fortſetzung folgt. 6. Seite/ Nummer 535 Aus Baden Todesopfer eines Wirtshausſtreites * Bruchſal, 19. Nov. Um Mitternacht geriet hier der verheiratete 45 Jahre alte Zigarrenmacher Ba⸗ der in einer Wirtſchaft mit einem unverheirateten Mann namens Mai in Streit. Bader ging hierauf in die Bahnhofswirtſchaft. Mai folgte ihm und fing dort von neuem Streit an. Er wollte Bader mit einem Bierglas auf den Kopf ſchlagen. Da Bader ſich zur Seite neigte, wurde er von Mai mit dem Glas am Halſe getroffen und ihm die Halsſchlag⸗ ader durchſchlagen. Bader iſt nach kurzer Zeit an Verlutung geſtorben. Großer Erfolg der Martinimeſſe * Tauberbiſchofsheim, 20. Nov. Die vom Mini⸗ ſterpräſidenten Köhler eröffnete Martinimeſſe brachte einen vollen Erfolg, ſowohl hinſichtlich des Beſuches als auch in bezug auf die getätigten Umſätze. Handel, Gewerbe und Handwerk dürfen ſtolz ſein auf das Ergebnis ihrer Werbung. Die Ausſtellung war der beſte Beweis für Leiſtungs⸗ fähigkeit und Güte bei angemeſſenen Preiſen. Auch die Märkte haben erfreulich gut abgeſchnitten. Alles in allem: die Martinimeſſe iſt zu einem bedeutſamen wirtſchaftlichen Faktor des Frankenlandes geworden. mp. Ketſch, 20. Nov. Bei dem im Ketſcher Wald abgehaltenen Königsſchießen des hieſigen Schützenvereins wurde Schützenbruder Karl Piſter mit 146 Ringen Schützenkönig. Die nächſtbeſten Schützen waren Heinrich Albracht mit 128 und Pir⸗ min Huber mit 127 Ringen. Im Strohſchießen er⸗ rang Hermann Weik den erſten Preis. * Heidelberg, 20. Nov. In der letzten Nacht fiel ein Mann aus Mannheim während der Fahrt durch die Stadt aus einem Perſonenkraft⸗ wagen und erlitt verſchiedene leichte Verletzungen. Der Mann hatte ſich bei der Fahrt mit dem Arm verſehentlich auf die Türklinke geſtützt, ſo daß dieſe nachgab und die Wagentüre ſich öffnete. * Leimen, 20. Nov. Der 37jährige Rangierarbei⸗ ter Jakob Nägele verunglückte beim Ran⸗ gieren im Güterbahnhof Heidelberg derart, daß er die rechte Hand verlor und ſich gleichzeitig einen Oberarmbruch zuzog. Er wurde mit ſchweren inne⸗ ren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Seine Ehefrau, die ſich auf der Heimfahrt vom Beſuch ihres verunglückten Mannes befand, fiel an der Halteſtelle der Schillerſtraße von der Straßenbahn und erlitt eine Gehirnerſchütterung, Blut⸗ erguß und innere Verletzungen. * Wiesloch, 19. Noy. Stadtpfarrer Dr. Hans Barner, der ſeit dem Jahre 1931 die erſte Pfarrei hier inne hat, wurde als Nachfolger des in den Ruheſtand getretenen Pfarrers Heinrich Schmith an die Pfarrei der Johanniskirche in Heidelberg⸗ Neuenheim verſetzt. * Karlsruhe, 19. Nov. Am geſtrigen Sonntag fei⸗ erte Fabrikant Fritz Wolf von der Firma F. Wolff u. Sohn ſeinen 73. Geburtstag. Er gehört ſeit 1875 der Firma an. a Baden⸗Baden, 20. Nov. Einen ſchaurigen Fund machten Angeſtellte der Reichsbahn. Auf der Bahnſtrecke Oos— Sinzheim fanden ſie eine männliche Leiche, der der Kopf vom Rumpf getrennt war. Es handelt ſich um den 21 Jahre alten, in einer Baden⸗Badener Ge⸗ müſehandlung beſchäftigten Hön e. Die polizei⸗ lichen Ermittlungen haben einwandfrei ergeben, daß Selbſtmord vorliegt. Ueber die Gründe zur Tat iſt nichts bekannt. —Rheinsheim, 20. Nov. Nach dem Stand der Verhandlungen dürfte nun endgültig im kommen⸗ den Frühjahr das Geſallenendenkmal auf dem Kirchenplatz errichtet werden. Damit geht ein lang⸗ gehegter Wunſch der Einwohnerſchaft in Erfüllung. — Zur Vervollſtändigung des hieſigen Kirchen⸗ geläutes wurde eine Glocke im Gewicht von 56 Zent⸗ nern in Auftrag gegeben. * Freiburg i. Br., 19. Nov. Geheimer Kommer⸗ zienrat Dr. Herder hat aus Anlaß ſeines 70. Ge⸗ burtstages einen Betrag von 25000 Mark für ſozilale Zwecke des Hauſes geſtiftet. —— Was hören wir? Mittwoch, 29. November Reichsſender Stuttgart .35: Frühkonzert(Schallpl.).—.25: Gymnaſtik.— .45: Geiſtliche Lieder.— 11 konzert.— 12.50: Sa 0 konzert(Schallpl.).— 15.15: Werke von Vinzenz Lachner. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Feierſtunde.— 18.30: Orcheſterkonzert.— 19.00: Der Weg des Helden.— 19.10: Mutter, Tod und Streiter. Ernſtes Spiel.— 19.80: Fortfetzung Orcheſtertonzert.— 20.00: Nachrichten.— 20.10 Unſere Saor. 20.30: Orcheſterkonzert mit Soliſten.— 21.30: Ernſte Stücke für Klavier.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: Nachtmuſik. Deutſchlandlender .35: Morgenmuſik.—.55: Deutſche Feierſtunde.— 11.00: Gedichte der Verſöhnung.— 11.30: Kammermuſtk. — 12.10: Mittagskonzert.— 14.25. Deutſche Komponiſten (Schallpl.):— 15.10: Was verlangt die Frau vom Film.— 1880: Das Höchſte bleibt die Tat— die Pflicht.— 16.00: Klang durch die Dämmerung.— 18.00: Aus dem Naum⸗ burger Dom.— 19.25: Vorſpiele von R. Wagner.— 20.30: Hugo Wolf— Felix Drageſeke.— 21.30: Plautermann Dre meint.— 22.25: Tag des Fußballs.— 23.00: Nachtkonzert. Stchwarzwald⸗Hochſtraße im Winter offen Ebenſo wichtige Zubringerſtraßen auf badiſcher Seite (Eigener Bericht der„NM.“) * Hundseck, 20. Nov. Eine wichtige Entſcheidung für den Verkehr des kommenden Winters im ganzen Bexeich des Nord⸗ ſchwarzwaldes iſt gefallen: die Schwarzwald⸗ Hochſtraße Baden⸗Baden— Bühlerhöhe—Hunds⸗ eck— Unterſtmatt— Mummelſee— Ruheſtein wird auf ihrer ganzen Länge ſtändig offen ge⸗ halten werden. Es wird damit über das bis⸗ herige Nordſtück zwiſchen Baden⸗Baden und Uuterſt⸗ matt weſentlich hinausgegangen, und in Verbindung mit einer ganzen Reihe wichtiger Zubringerſtraßen auf badiſcher Seite wird damit ein winterliches Hochverkehrsnetz für den Fahrverkehr geboten, wie es in deutſchen Gebirgen einzig daſteht. Nicht offen gehalten wird lediglich das Zweigſtück vom Mummelſee auf die Hornisgrinde, das in ſeiner Form für den Winterverkehr ohne Belang iſt. Die Form der Offenhaltung auf der Straßen⸗ ſtrecke Baden⸗Baden— Ruheſtein iſt verſchiedenartig. Die Nordrampe von Baden⸗Baden bis Bühlerhöhe wird wie bisher in gewohnter Weiſe von der Stadt Baden⸗Baden offen gehalten. Das Mittelſtück Bühlerhöhe Sand—Hundseck— Unterſt⸗ matt erfährt die Schneeräumung an Hand der bis⸗ herigen Erfahrungen durch das Raupenſchlepper⸗ aggregat, das auf Sand ſtationiert iſt. Das Südſtück Unterſtmatt⸗Mummelſee⸗Ruheſtein wird mit Pferde⸗ bahnſchlitten und durch Schaufeln frei gehalten wer⸗ den. Zu dieſer faſt 40 Kilometer Nordſüdrichtung kommen folgende Auſchlußſtraßen, die teilweiſe ins Rheintal, teilweiſe ins Murgtal auf badiſchem Boden Zubringer und Abnehmer des Verkehrs ſind. Rheintalſeite: Die Straße von Bühl nach Sand, wo beidſeitig der Anſchluß an die Hochſtraße nach Norden und Süden erreicht wird,— die Straße von Achern über Sasbachwalden⸗Brei⸗ tenbrunnen zur Mündung Hochſtraße ſowie auch direkt nach Unterſtmatt, die Straße von Ottenhöfen über Seebach— Abzweigung Hochſtraße nach Ruhe⸗ ſtein,— Murgtalſeite: von Raumünzach über Herrenwies nach Sand(Anſchluß Hochſtraße)) und Raumünzach über Hundsbach nach Hundseck(An⸗ ſchluß Hochſtraße). Es muß zur Würdigung dieſer Maßnahmen für die Förderung des Winterverkehrs betont werden, daß es ſich hier um Offenhaltung für den Autoverkehr langen Strecke in handelt. Das Ineinandergreiſen der genannten Straßen gewährleiſtet Fahr⸗ und Tourenmöglich⸗ keiten von großem Ausmaß und hohem Reiz, die ſich freilich alle auf badiſchem Boden bewegen. Für die württembergiſche Seite liegen die Dinge derzeit noch ungeklärt, da es zweifelhaft iſt, ob de im Ruheſtein mündende wichtige Paßſtraße von Obertal(wichtige Zufahrten von Freudenſtadt und Schönmünzach⸗Baiersbronn⸗Mitteltal) bis Ruheſtein für Zwecke des Autoverkehrs offengehalten werden kann. Es handelt ſich hier um die Frage der Koſten. Zuſtändig iſt für die Bahnung die Gemeinde Baiers⸗ bronn, die ſchwer daran zu tragen hätte; ob ein Staatszuſchuß gegeben werden kann, iſt nach würt⸗ tembergiſcher Angabe ungewiß. Es ſcheint aber, daß die auf baoͤiſcher Seite bekundete Opferwilligkeit im öſtlichen Nachbarland tieferen Eindruck gemacht habe. Es handelt ſich hier um ein faktiſch wichtiges Straßenſtück, das an ſich verhältnismäßig kurz iſt, aber den Schlüſſel für die Bedeutung eines Platzes wie Freudenſtadt im Verkehr mit der neuen Hoch⸗ ſtraße darſtellt. Ein im Winter geſchloſſenes Straßenſtück Obertal—Ruheſtein heißt heute nichts mehr und nichts weniger als eine Ausſchaltung Freudenſtadts, das heute eigentlich ſüdlicher und ſüdöſtlicher Ein⸗ fallsplatz für die Hochſtraße und den Nordſchwarz⸗ wald iſt, von dieſem Becken im modernen Fahrver⸗ kehr. Es darf wohl angenommen werden, daß man ſich auf ſchwäbiſcher Seite noch zu dem Entſchluß durchringt, von Ruheſtein den Anſchluß nach dem Murgtal durchgehend offenzuhalten, es ſtehen ja hier größere Faktoren als die reine Koſtenfrage im Spiel. Dieſe ganzen wichtigen Verkehrsfragen winter⸗ licher Art wurden in einer Beſprechung der maßgebenden Perfönlichkeiten in Achern ſoeben behandelt die vom Kreisvorſitzenden Stier⸗ Baden⸗Baden geleitet wurde. Wenn gerade dieſer ſich mit allem Nachdruck für freie Winterſtraßen im Gebirge einſetzt, ſo folgt er damit der Linie ſeines wiederholt bekundeten, ernſten Verkehrsintereſſes. Für die Durchführung der Offenhaltung iſt natür⸗ lich die Geſtaltung des Winters von Einfluß. Der Fall höherer Gewalt in Form von ſtarken Schnee⸗ fällen oder Stürmen mit Verwehungen, kann dazu führen, daß vorübergehende Störungen genau wie auf jeder Gebirgsſtraße oder Gebirgsbahn auftre⸗ ten, zu deren Behebung aber das Höchſtmaß von Kraft eingeſetzt werden wird. Es darf in dieſem Zuſammenhang noch erwähnt werden, daß der bisher vorhandene eine Raupen⸗ ſchlepperſchneepflug auf Sand möglicherweiſe einen zweiten, aber erſt im nächſten Jahre, bekommen wird. Das hängt noch von anderen ſtraßenorganiſatori⸗ ſchen Fragen ab, die für 1935 akut werden. Vorerſt ſind die mitunter aufgetretenen Aufgaben, als wenn eine Reihe von Motorſchneepflügen für kommenden Winter bereit ſtünden, noch unerfüllte Wünſche. Es ſind bisher neben der beſtehenden motoriſchen Ein⸗ richtung im Nordſchwarzwald nur die in der zwei⸗ ten Hälfte Winters vorgenommenen Verſuche mit Motorbahnung auf der Feldbergſtraße zu ver⸗ zeichnen, die mit Erfolg noch nicht voll befriedigen konnten, ſchon weil ſie zu ſpät begannen. Die Frage, ob Schneepflug, der den Schnee ſeitwärts drückt und zu hohen, unter Umſtänden hemmenden Eis⸗ mauern verbackt, oder ob Schneeſchleuder, die wirklich ſeitwärts aus dem Straßenplanum räumt, iſt für den Schwarzwald ſolange nicht ge⸗ klärt, ehe nicht wieder einmal ſehr ſchneereiche Win⸗ ter beſondere Aufgaben zur Löſung ſtellen. W. R. des Aus dem Ludwigshafener Muſilleben Tage der Hausmuſik Zur älteſten und egelſten Form der Muſik⸗ pflege: der Hausmuſik, ſollen wir uns wieder zu⸗ rückfinden. War doch alle deutſche Muſik urſprüng⸗ lich Hausmuſik. Selbſt die Kirchenmuſik ſtellt ſich hierzuland ſozuſagen als„Veröffentlichung“ des Muſizierens im Heim dar, wie die berühmten Bei⸗ ſpiele der Familien Bach, Mozart, Haydn dartun. Im Gedenken an ſo hohe Ueberlieferung gibt nun die Ludwigshafener Muſiklehrerſchaft an drei aufeinanderfolgenden Tagen dieſer Woche Vorbilder, die von der Familien⸗ zur Volksgemein⸗ ſchaft hinführen ſollen. Dies Leitmotiv der Ludwigshafener„Tage der Hausmuſik“ hob Fachſchaftsleiter Leo Schatt in ſeinen einführenden Worten zu der Morgen⸗ feier hervor, die den Reigen der Veranſtaltungen im Geſellſchaftshaus am Sonntag eröffnete. Hei⸗ miſche Lehrkräfte boten durchweg tüchtige Leiſtun⸗ gen. Claire Beierlein und Amalie Jenſen⸗Pletſch ſpielten eine Händelſonate für Cello und Klavier. Der kriſtallene Sopran von Frau Schleich⸗Baur ver⸗ wob ſich mit dem gleichartigen ihrer Schülerin Grete Hild; die Brahmsſche Begleitung zu dem Händel⸗ ſchen Zwiegeſang führte Gertrud Roob gewandt durch. Jos. Sauer und Paula Schütze bewieſen in der Mozartſchen B⸗Dur⸗Violin⸗Klavier⸗Sonate feines Stilgefühl, Karl Bouquet und Guſtl Pfirrmann tech⸗ niſche Reife in Brahms⸗Haydn⸗Variationen für zwei Klaviere. Wilh. König trug markig und packend Schubertſche Epik vor. Zum Schluß mahnte Prof. Dr. Karl Anton, die Muſikerzieher in ihrem mühſamen Daſeinskampf zu unterſtützen und leitete dann zu der Ausſtellung „Deutſche Hausmuſik“ über, die als eigene Sammlung des Redners im Vorſaal zu ſchauen iſt, wo ſie(wie im Vorjahr in Mannheim) verdiente Be⸗ achtung erregt. Neugründung einer Chorvereinigung Der ehemals zweitſtärkſte gemiſchte Chor von Ludwigshafen, der früher von Fritz Schmidt gelei⸗ tete„Volkschor“, hatte nach dem nationalen Umbruch ſeine Tätigkeit eingeſtellt. Nunmehr konnte er unter neuer Führung und unter dem Namen„Lu d⸗ wigshafener Chor vereinigung“ ins Leben treten. Am Sonntagabend ſtellte ſich die wieder ſtattliche Schar von 150 Sängern und Sängerinnen in den überfüllten Räumen des Großen Bürger⸗ bräu der Oeffentlichkeit vor. Der zum Vereinslei⸗ ter beſtellte Adolf Ruch ſprach in ſeinen Begrü⸗ ßungsworten die Hoffnung aus, daß ſich auch die noch abſeits ſtehenden früheren Mitglieder wieder zur Pflege des deutſchen Liedes in den alten Verein zu⸗ rückfinden möchten. Dieſer gab dann unter der tüch⸗ tigen Leitung Leo Schatts wohlgelungene Proben ſeines Könnens. Die junge Konzertſängerin Erna Gantner erfreute mit ihrem reinen Sopran und ihrer anmutigen Vortragsweiſe. Eine geſellige Un⸗ terhaltung brachte die neuen und alten Mitglieder einander näher. Rege Bautätigkeit in Pirmaſens * Pirmaſens, 19. Nov. Die zwei großen Projekte, die die Stadt ſeit einigen Wochen in Arbeit hat, der Neubau der Fachſchule für die deutſche Schuh⸗ induſtrie und das ſtädtiſche Hallenbad gehen mit Rie⸗ ſenſchritten voran und der Vollendung entgegen. Bei der Fachſchule die ganz gewaltige Ausmaße erhält, werden eben die Eiſenbetonträger für das dritte und letzte Stockwerk aufgerichtet. In dieſem Jahre wird der Rohbau noch unter Dach und Fach kommen. Das Hallenbad ſoll bereits am 1. Dezember eröffnet werden. Man arbeitet mit Fiebereiſer, um den ge⸗ ſtellten Termin wahrnehmen zu können Das Bad wird nach ſeiner Fertigſtellung zu den größten und ſchönſten der Pfalz gehören. * Ludwigshafen, 20. Nov. Die Reichsbahn⸗ direktion teilt mit: Ab 25. November wird Zug 1204 S neu eingelegt, Altenglan ab 20.53 Uhr, Kuſel an 21.02 Uhr, und Zug 789 S ſpäter gelegt zur Er⸗ möglichung des Theaterbeſuchs in Worms; Mons⸗ heim ab 28.27 Uhr, Marnheim an 23.46 Uhr. * Zweibrücken, 20. Nov. Auf Veranlaſſung der Kreisamtsleitung des örtlichen Winterhilfswerks ſtellte der Zirkus Holzmüller, der hier über⸗ wintert, in bereitwillier Weiſe ſeinen Elefanten Nurmi für einen Umzug zur Verfügung. Der rie⸗ ſige Dickhäuter trug zwei je.50 Meter große Schil⸗ der mit der Aufſchrift:„Am Sonntag allen Volksgenoſſen das Eintopfgericht.“ Hit⸗ lerjugend marſchierte mit Trommeln und Fanfaren voraus. 5 — 5 Dienstag, 2 lich iu lie genlelilooàbe „Ich bin ein Arktisheld“ Köpenickiade in Rußland.— Der falſche Tſcheljuskin⸗ Paſſagier Sp. Warſchau, 18. November, Seit Gogol ſein Meiſterwerk„Der Reviſor⸗ ſchrieb, haben ſich zwar die politiſchen Verhältniſſe in Rußland grundlegend geändert, die großen Gau⸗ ner⸗ und Schwindlertypen ſind jedoch noch längſt nicht ausgeſtorben. Erſt kürzlich ging durch die ge⸗ ſamte Weltpreſſe die Nachricht, daß findige Ange⸗ ſtellte eines Rundfunkſenders das Honorar für Beet⸗ hoven. Mozart und Chopin in ihre Taſchen ſteckten. Aehnliche Fälle ereignen ſich immer wieder und man kann wohl ſagen, daß die Schwindler bei ihren Be⸗ trügereien mitunter ſogar überraſchenden Witz an den Tag legen. Da iſt zum Beiſpiel ein gewiſſer Genoſſe Nee Maxovich Jelly, der eines Tages in Old Ka⸗ zan, einem Städtchen an der Wolga, erſchien und erklärte, er ſei einer der geretteten Paſſa⸗ giere von dem in der Arktis geſunkenen Eisbre⸗ cher„Tſcheljuskin“ und wolle eine Tournee der Beſatzung und ihrer Retter durch die Wolgaſtädte organiſieren. Er trat in den verſchiedenſten Ar⸗ beiterklubs als Redner auf, ſchilderte dramatiſch ſeine Erlebniſſe im ewigen Eis und wie er als einer der Letzten durch die ruſſiſchſten Flieger gerettet wurde. Danach aber ließ er eine Sammelliſte herumgehen, um Spenden für die Tournee entgegen⸗ zunehmen. Die Spenden floſſen auch nicht ſpärlich, denn in Rußland hat man große Propaganda vor allem ſür die Flieger gemacht, die in wahrhaft über⸗ menſchlicher Leiſtung das Rettungswerk vollbrachten. Die Arbeiter des Städtchens wollten ſelbſtver⸗ ſtändlich gern einmal die Arktishelden vor ſich ſehen und griffen deshalb tief in ihren Beutel. Sie war⸗ ten aber noch heute auf die Ankunft der Expedition. Jelly, der nach großer Feierlichkeit Old Kazan ver⸗ laſſen hatte, verübte das gleiche Manöver mit dem⸗ ſelben Erfolg in weiteren fünf Städten, dann aber machte er ſich wohlweislich aus dem Staube. Er wäre ſicherlich niemals erwiſcht worden, wenn er nicht durch Zufall einem ruſſiſchen Kriminalbeamten be⸗ gegnet wäre, dem er ebenfalls ſein Märchen zu er⸗ zählen verſuchte. Der Detektiv aber kannte zufällig alle Einzel⸗ heiten des Tſcheliuskin⸗Dramas und erinnerte ſich nicht, den Namen Jelly in leſen zu haben. Er ſetzte ſich ſchleunigſt mit den zu⸗ ſtändigen Behörden in Verbindung, und ſo kam ez heraus, daß Jelly ein geriſſener Gauner war. Er hat Pech! Das Gericht, vor dem er ſich zu verantworten haben wird, verſteht in ſeinem Fall keinen Spaß. Es will unter allen Umſtänden ver⸗ hindern, daß der Schiffbruch des Eisbrechers„Icchel⸗ juskin“ und die Rettungstaten der Flieger lächer⸗ lich gemacht werden. So kann Jelly von Glück sagen, wenn er nicht erſchoſſen wird. Dramatiſches Wiederſehen im Gerichtsſaal Anwalt weigert ſich gegen ſeinen Lebensretter zu plädieren GP. Neuyork, 18. November. „Die Welt iſt wirklich klein“, wird ſich der An⸗ walt Riordan geſtern gedacht haben, als er vor Gericht ſeine Toga auszog. Riordan iſt Frontkämpfer geweſen. Bei einem Sturm im Argonnerwald wurde er plötzlich eines Tages vermißt. Da er nicht zurückkehrte, wurde er auf die Liſte der Gefallenen geſetzt. In Wirklichkeit war er aber nur in einen Gasangriff der Deutſchen geraten. Allerdings ſtand es ſehr ſchlimm um ihn. Er war nahe daran, zu erſticken, als unvermutet die Rettung in der Geſtalt des Sergeanten Stanger nahte, der den Hilfloſen aufſchulterte und ins Feld⸗ lazarett zurücktrug. Als dann der Krieg zu Ende war, kehrte Riordan in die Heimat zurück. Von ſei⸗ nem Lebensretter hatte er nie wieder etwas gehört. Geſtern hatte der Anwalt vor Gericht nun eine Sache zu vertreten, für die er ſich voll einzuſetzen gern bereit war. Es handelte ſich um eine arme Frau, die um Alimente klagte, da ihr Mann ſie ohne einen Pfennig Geld für die Mutter und das ein⸗ jährige Baby verlaſſen hatte. Der Ehemann war zur Verhandlung geladen worden. Der Anwalt Riordan ſprach gerade im Intereſſe ſeiner Mandantin, als ſich die Türe zum Gerichts; ſaal öffnete, und der Beklagte eintrat. Der Ver⸗ teidiger unterbrach einen Augenblick ſeinen Rede⸗ fluß und betrachtete ſich den Neuankömmling. Zur allgemeinen Ueberraſchung ſowohl der Richter als des Publikums, ſtürzte dann der Anwalt plötzlich auf den Mann zu und ſchloß ihn freudig in die Arme: es war kein anderer, als ſein Lebensretter, der Ser⸗ geant Stanger. Wenige Minuten darauf wandte ſich der Anwalt zu dem Richterkollegium und erklärte:„Es tut mir leid, aber ich kann mit beſtem Willen dieſen Mann nicht verurteilen und ſeine Beſtrafung fordern. Ex hat mir das Leben gerettet.“ Und ohne die Antwort der Richter abzuwarten, zog der Anwalt ſeine Toga aus und entfernte ſich aus dem Gerichtsſaal, Arm in Arm mit dem Manne, den ihm der Zufall und das Leben mit ſeinen ſeltſamen Wechſelfällen nach 17 Jahren wieder über den Weg geſchickt hatte. * Speyer 19. Nov. In der Nacht riß bei der Rhein⸗ häuſer Fähre als ein aus Füſſen e mender Laſtzug einer weſtfäliſchen Transport; firma übersetzen wollte, die Kette. Die Fähre trieb ab, und der Laſtzug, der Rohſtoffe für eine Bremer Firma geladen hatte, fuhr in den Rhein. Menſchen⸗ leben kamen nicht zu Schaden. der Paſſagierliſte ge im Allgäu kom⸗ Nac Wein at de ge deſſen in We ſtellun, feine ehen 5 irt * die ihr ſpi Käufer Gottfri einleit Toren ein we delbert Gegen die Ha ſicher. bitten Wa den L. tend. Eſche den laf ſträßle Seiten ihren zu bef digkeit jährige Meder ten Te mit de Neckar Spiel beſter und kam! ſchien tung 1 Platz mit f alts ſie hauſe Renn veſſe hts⸗ Zer⸗ eoͤe⸗ Zur als lich me: Ser⸗ valt mir ann Ex vort ogg Irm und nach ein⸗ om⸗ ort⸗ rieb mer hen⸗ „„ Weir Dienstag, 20. November 1934 7. Seite/ Nummer 535 * BVezirksklaſſe Anterbaden-Oſt Union Heidelberg— J Kirchheim:4 9 Weinheim— Fc Eſchelbronn:0 SV Sandhauſen— S 98 Schwetzingen 20 5 Heidelberg— Sp Eberbach:2 BiB Wiesloch— Kickers Walldürn:0 Spßg Plankſtadt— J Eppelheim 520 5 Nach dem guten Abschneiden auf dem(her⸗Platz in inheim und dem Bombenſieg gegen den Tabellenletzten, bat der Tabellenführer Kirchheim nun auch den bis⸗ erigen Tabellenzweiten, Union Heidelberg, auf zeſſen Gelände klar geſchlagen. Kirchheim hat mit ſeiner iu Weinheim zum erſten Male ausprobierten Sturmauf⸗ gelung tatſächlich den entſcheidenden Schritt getan, um eine Durchſchlogskraft zu erhöhen. In der derzeitigen Elf ehen als Hauptſtützen immer noch drei Gottfried, während 6 früher ſaſt eine reine Gottfried⸗Mannſchaft war. Auch 9 dieſem Spiel dokumentierten die Leute dieſes Namens ihr ſpieleriſches Können erneut, ſo vor allem der Mittel⸗ käufer Hermann Gottfried und der Linksaußen Georg ollfried, der allein zwei Treffer ſchoß und den dritten einleitete. Die Union lag bereits bei Halbzeit mit zwei Loten im Rückſtand und mußte gleich nach dem Wechſel en weiteres Tor hinnehmen. Erſt dann kamen die Hei⸗ delberger beſſer ins Spiel und kamen auch 32 heran. Gegen Ende nahmen aber die Gäſte das Heft wieder in zie Hand und ſtellten mit einem weiteren Tor ihren Sieg cher, Die Union iſt durch dieſe Niederlage auf den betten Tabellenplatz zurückgefallen. 5 Was der letztjährige Meiſter auf eigenem Gelände gegen den Letzten der Tabelle zeigte, war nicht gerade imponie⸗ tend. Man hatte erwartet, daß Weinheim den Eſchelbroannern eine tüchtige Abreibung zuteil wer⸗ den laſſen würde. Nichts von dem war zu ſehen. Die Berg⸗ ſtrüßler hatten Mühe und Not, wenigſtens, nachdem die Seiten torlos gewechſelt wurden, in der zweiten Halbzeit hren knappen Sieg herauszuholen. Läuft Weinheim nicht zu beſſerer Form auf und läßt nicht etwas mehr Beſtän⸗ digkeit erkennen, dann dürften die Ausſichten auf die dies⸗ ührige Meiſterſchaft ſchlecht ſein. Weinheim iſt durch die Mederlage der Union gegen Kirchheim nun auf den zwei⸗ gen Tabellenplatz vorgerückt. Eſchelbronn kann heute ſchon nit dem Abſtieg in die Kreisklaſſe rechnen. Nach lange währender Platzſperre zum erſten Male wieder zu Hauſe ſpielen zu können, das nahm Sand⸗ hauſen zum Anlaß, gleich mit einem Sieg aufzuwarten. S chwetzingen hatte allerdings im Sturm einige Schwächen aufzuweiſen und war ſo nicht in der Lage, ſich gegen die gut arbeitende Deckung des Gaſtgebers durchzu⸗ ſetzen. Von beiden Mannſchaften mußte je ein Stürmer den Platz verlaſſen, weil beide nachgetreten hoben. Sand⸗ hauſen konnte ſeine Lage in der Tabelle nicht verbeſſern. Schwetzingen liegt weiterhin in der Mitte der Tabelle, punktgleich mit Plankſtadt, 05 Heidelberg und Walldürn. Eberbach, das dieſes Jahr mit viel Pech ſeine Spiele austrug, rang den oßern in Heidelberg ein ver⸗ dientes Unentſchieden auf deſſen Platz ab. Die Platzherren mußten ſogar die Gäſte in Führung gehen laſſen, konnten aber bis zur Halbzeit:1 vorn liegen. In der zweiten Hälfte glich dann Eberbach aus und hätte bei einiger⸗ maßen mehr Glück den Sieg ſicher mitnehmen können. Wir glauben, daß Eberbach ſich doch noch aus ſeiner ſchlech⸗ ten Lage befreien wird und vom zweitletzten Tabellenplatz wegkommt. Heidelberg liegt weiterhin in der Mitte der Tabelle. f Klar geſchlagen mußten die Walldürner die Heim⸗ reiſe aus Wies lo ch antreten. Ihr Sturm ſcheint ſein Pulver reſtlos verſchoſſen zu haben. Als Mannſchafts⸗ ganzes hielt ſich Walldürn ſonſt gut, es hätte einige Gegen⸗ tore verdient gehabt. Wiesloch befeſtigte ſeinen vierten Tabellenplatz und iſt relativ punktgleich mit Union Hei⸗ delberg, das ein Spiel mehr ausgetragen hat. „ Die SpVg Plankſtadt ſchoß in der ſonntäglichen Verbandsrunde die meiſten Tore in Unterbaden⸗Oſt.»Bei Halbzeit lagen die Gäſte aus Eppelheim:0 im Rück⸗ ſtand, der in der zweiten Hälfte um d weitere Tore vergrößert wurde. Eppelheim hatte wied auf ſeine älte⸗ ren Spieler zurückgegriffen und damit keinen guten Griff getan. Zu allem Ueberfluß mußte auch noch ein Spieler der Gäſte vom Platz geſtellt werden. Plonkſtadt hat durch dieſen Sieg einen gewaltigen Sprung nach oben getan und liegt auf dem fünften Platz, während Eppelheim vom ſiebten auf den neunten Platz in der Rangordnung zu⸗ rückfiel. Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Anterbaden Gruppe Weſt: tersheim— 07 Mannheim:2 Rheinau— Brühl:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte heinauln 8 6 2 0 21:11 14:2 I Maunheim 8 5 1 2 20:8 11:5 8 4 2 2 19:9 10:6 Kurpfalz Neckarau 8 4 0 4 16:13:8 . 5 90 3 13.13 8·6 Oftershem 8 1 3 4 916 511 Poſt Mannheim 7 2 1 4 12˙21 5˙9 7 1 2 4 13:25.10 Altlußheim 7 1 1 5.15.11 Mannheims Fußballgroßkampf im Stadion und nicht zuletzt der Dauerregen des Samstags, ermöglichte in Gruppe Weſt, wie auch in Gruppe Oſt, nur die Austragung eines halben Programms. Mit Rückſicht auf das Treſſen im Stadion fand das Spiel Poſt— Ketſch eine Ver⸗ legung um eine Woche, während das Treffen T V18 46— Altlußheim am gleichen Tage geſtartet wird. Dos Hauptſpiel ſtieg in Rheinau, wo Brühl dem Tabellenführer eine ſcharfe Partie lieferte. Beide Mann⸗ ſchaften boten einen recht harten Punktekampf, der ſich eines guten Beſuches erfreuen durfte und der im weſent⸗ lichen durch die Punkteteilung einen gerechten Ausgang ahm. Brühl, wie auch Rheinau haben bewieſen, daß ſie gacht zu Unrecht am Anfang der Tabelle ſtehen. Der Dritte im Bunde der engeren Meiſterſchaftsbewerber ſind die er, die nun ſcheinbar ihre Form gefunden haben, denn ein Di⸗Sieg in Oftersheim will zweiſelles geſchafßft ein. Damit hat 07 ſich den zweiten Tabellenplatz geſichert, vor Brühl, das um einen Punkt ſchwächer liegt. Gruppe Oſt: Ladenburg— Heddesheim:3 Hemsbach— Gartenſtadt:3 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Heddesheim 8 5 2 1 19·8 12˙4 deutershauſen. 8 4 4 0 20 14 12⁰4 Ladenb ura 8 1 4 1 17:13 10:6 Neckarhauſen 7 3 2 2 14:11 816 Gartenſtabt. 8 4 0 4 20.19.8 7 2 5 2 13.10 157 Vallſtadt 7 3 4 3 14.14 7 e, 0 3 4.13•11 Hemsbach 8 0 1 7.205 119 Aufgeweichte und müt Waſſerlachen bedeckte Sportplätze laſſen kein reguläres Spiel zu ſio daß man es verſtehen könn, daß die Begegnung Wallſtadt— Edingen aus⸗ iel Das Spiel Neckarſtadt— Neckarhauſen fand beim Stande:0 für Neckarſtadt ein frühzeitiges Ende, ſo Jaß guch in dieſer Gruppe nur zwei Spiele programmäßig Regen. Ein torreiches Treffen gab es in Ladenburg, wo Heddesheim den Verſuch unternahm, wieder zur Ta⸗ bellenſpitze vorzudringen. Das 33 entſprach durchaus dem Spielverlauf, denn beide Stürmerreihen befanden ſich in beſter Spiellaune. Der Kampf war begreiflicherweiſe hart und ſpielte oft in ſehr bewegtem Rahmen, aber trotzdem zam das Ganze gut unter Dach und Fach, was für die er⸗ ſchienenen 800— 1000 Zuſchauer eine beſondere Genug⸗ mung war. 8 Im zweiten Spiele konnte Hemsbach auf eigenem Raze zu keinem Erfolge kommen. Gartenſtadt behielt nit gil die Oberhand wodurch Hemsbach auch weiterhin aüssſichtslos am Tabellenende verbleibt. während Leuters⸗ gauſen und Heddesheim mit gleicher Punktzahl im toten Rennen liegen. JJ-Tagung in Paris Die Beteiligung am Olympia⸗Fußballturnier jedem National⸗Verband freigeſtellt 5 Die Fifa war in Paris zu einer zweitägigen Tagung zuſammengekommen. Den Vorſitz führte der Präſident Rimet⸗ Fronkreich. Die deutſchen Intereſſen vertrat Dr. Bauwens⸗Köln und der deutſche Generalſekretär ber Fifa, Dr. Schricke r. Der für uns wichtſgſte Punkt der Verhandlungen war die Frage eines olympiſchen Fuß⸗ balturniers 1036 in Berlin. Es wurde erneut feſtgeſtellt, zaß entſprechend dem guf dem diesjährigen Kongreß in diam gefällten Beſchluß den internationalen Verbänden die Teilnahme am olympiſchen Fußballturnier freigeſtellt i geber die eigentliche Durchführung des Turniers, bei eiknſelöſtverſtändlich die Regeln der Fifa maßgebend ſein müſſen wird der Vorſtand mit dem Organiſationskomitee 5 11 Olympiſchen Spiele noch in Verhandlungen intreten. Der Vizepräsident Seeldrayers⸗ Belgien führte der Frage des zu ſchaffenden Amateurſtatuts das Wort. ſekannklich iſt auf dem Wiener Kongreß eine Kommiſſion eingeſetzt worden, um die Vorſchläge zu prüfen und aus⸗ darbeften. Bemerkenswert iſt zu dieſem Punkt, daß die e mit allen ihren Machmitteln und dem größten 5 achoruck dofür einſetzen wird, daß das neue Amateur⸗ 1055 von allen dem Weltverbond angeſchloſſenen Ländern in ötiert, wird. Der Holländer Lotſy wurde beauftragt, eber nächſten Sitzung über die Amateurfrage in den außereuropäiſchen Staaten zu berichten. Einem Antrag, 101 Spieler, die bei internationalen Kämpfen durch Aus⸗ 140 beſtroft werden, ohne jede Aufforderung für das en kternationale Spiel geſperrt ſind, wurde ſtottgege⸗ einen Darüter hinaus haben die Schiedsrichter der Fiſa 1 50 ausführlichen Bericht zuzuleiten, der die Verwar⸗ Aue oder Herausstellung von Spielern enthält, damit die de zur Beſtrafung beim betreffenden Landesverband ſolgen kann. Die Arbeiten zur A der woch immer unterſchiedlichen Spielregeln in den einzelnen Län⸗ dern ſoll ſtark gefördert werden. Die geprüfte Schluß⸗ abrechnung der in dieſem Sommer durchgeführten zweiten Weltmeiſterſchaft wurde genehmigt und dem itaolieniſchen Verband als Veranſtalter für die ausgezeichnete Organi⸗ ſation der Dank ausgeſprochen. Turn- und Sport-Verbot Für Mittwoch, den 21. November 1934(Buß⸗ und Bet⸗ tag) iſt alle ſportliche Betätigung, auch der reine Uebungs⸗ betrieb unterſagt. Ausgenommen von dieſem Verbot ſind die vom Reichsſportführer angeſetzten Fußballſpiele zugun⸗ ſten der Winterhilfe. Der Bezirksbeauftragte. Direktor Daniel Weiß der Ehrenkreisvertreter der Badiſchen Turnerſchaft, geſtorben. Ganz überraſchend iſt, wie bereits gemeldet, in ſeinem Ruheſitz Handſchuhsheim der verdiente Führer der Ba⸗ diſchen Turner während zweier Jahrzehnten, Oberreal⸗ ſchul⸗Direktor im Ruheſtand Danſel Weiß, einem Schſag⸗ anfall bur vor Vollendung ſeines 71. Lebensjahres geſtor⸗ ben. Dieſe Nachricht löſt über die Reihen der Badiſchen Turnerſchaft hinaus große Trauer aus, denn mit Direktor Weiß iſt eine Perſönlichkeit aus denn Leben geſchieden, die ſelbſtlos bis ins hohe Alter im Dienſte der Jugend⸗ erziehung und Jugendertüchtigung ſtand. Insbeſondere war er der Badiſchen Turnerſchaſt, dem früheren 10. Kreis und jetzigen Gau 14 20 Jahre hindurch in ſchwerer Zeit ein pflichtgetreuer und unermüdlicher Führer, bis er vor 2 Jahren auf dem Kreistag in Heidelberg ſein Amt in die Hände des jetzigen Gauführers, Dr. Fiſcher, legte. Nachdem er im Dezember 1912 die Führung des 10. Krei⸗ ſes übernommen hatte und ſeit jener Zeit auch dem Haupt⸗ ausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft angehörte ſtand er über die langen Kriegsjahre hindurch an der Spitze des ſtanken Südweſtdeutſchen Turnkreiſes, um dann erleben zu müſſen, wie nach dem Kriege Elſaß⸗Lothringen abgetrennt wurde und auch die Pfalz durch die Beſetzung aus dem Verband des 10. Turnkreiſes ausſcheiden mußte. In den Jahren des Aufbaues war er der weitblickemde Führer, der als großes Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen darf, den verbliebenen Reſt des 10. Turnkreiſes, die Badiſche Tur⸗ nerſchaft, in ſich wieder gefeſtigt und zu neuer Blüte ge⸗ bracht zu haben. Nach ſeiner Zurruheſetzung im Berufsleben nachm er ſeinen Aufentholt in Handſchuhsheim, wo er nunmehr gauz übervaſchend an ſeinem nur kurzen Lebensabend, nachdem er vor zwei Bahren, auch ſeine turneriſchen Aemter in jüngere Hände gegeben, aus dem Leben geſchieden iſt. In reichem Maße hatte damals die Badiſche Turnerſchaft ihm Dank gezollt für ſeine Verdienſte, indem ſie Direktor Weiß zu ihrem Ehrenkreis vertreter ernannt hat, nachdem er bereits die Ehrenmitgliedſchaft aller Badischen Turngaue(jetzt Turnkreiſe) und die einer Reihe von Vereinen inne hatte. Die Deutſche Turnerſchaft ehrte ſeine Tätigkeit durch die Verleihung der höchſten zu vergebenden Auszeichnung, der Ehrenurkunde der D. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . Olympia⸗Prüfungsſchwimmen in Karlsruhe Neue badiſche Höchſtleiſtungen— Schwimmverein Mannheim ſtellt die beſten Springer Das vom Karlsruher Schwimmverein 99 durchgeführte Olympig⸗Prüfungsſchwimmen brachte dem badiſchen Schwimmſport einen durchſchlagenden Erfolg. Abgeſehen von der Tatſache, daß Karlsruhe heute immer noch als die Hochburg im badiſchen Schwimmſport zu bezeichnen iſt, ergab der gut organiſierte Geſamtverlauf des geſchickt zuſammengeſtellten Programms das erfreuliche Ergebnis, daß es auch in Freiburg, Mannheim ſowie in Heidelberg wieder allenthalben mächtig oufwärts geht. Dies darf man insbeſondere von Mannheim behaupten, denn bei einem nur von den beſten Schwimmern beſetzten Rennen als Sieger hervorzugehen, will ſchon allerhand heißen und ver⸗ dient auch entſprechende Würdigung. Da ſind es vor allen Dingen unſere Vertreter der Mannheimer Kunſt⸗ ſpringerſchule, die heute in Baden unbeſtritten füh⸗ rend ſind. An Ueberraoſchungen ſehlte es auch in dieſem Wettbewerb nicht, denn daß es dem ehemaligen ſüddeutſchen Meiſter Franz Boſſo gelingen würde, ſich ſo dicht hin⸗ ter ſeinem Klubkomeraden und Sieger Merkel⸗ S Mannheim zu halten, hätten ſelbſt Leute vom Bau z. 3. nicht für möglich gehalten. Für eine weitere Ueberraſchung ſorgte Volk⸗ TW 46, der es nach ſeinem erſt kürzlichen Sieg in Heidelberg ſich gefallen laſſen mußte, von Kauf⸗ mann⸗1. BSC Pforzheim auf den 4. Platz verweiſen laſſen zu müſſen. Roſel Metzger ⸗SB Rheintöchter Mann⸗ heim ſetzte ihren Siegeszug auch im Karlsruher Vierordt⸗ bad fort und konnte nach einem ganz erbitterten Rennen ihre zäheſte Widerſacherin Glück⸗1l. BSc Pforzheim um zwei Zehntelſekunden niederringen. Stiliſtiſch konnte der Gauſchwimmwart im Gegenſatz zum letzten Generalappell ſchöne Fortſchritte feſtſtellen und es beſteht begründete Ausſicht, daß es auch im badiſchen Schwimmſport in der nächſten Zeit weitere Leiſtungsver⸗ beſſerungen gibt. Im Waſſerball wurden die Gauvertreter einſchließ⸗ lich des Nachwuchſes einer ſchorfen Prüſung unterzogen. Hierbei gelang es dem körperlich allerdings noch etwas ſchwachen Helmut Böhler⸗ SV Mannheim, ſich ſehr gut einzuführen, ſo daß er nunmehr in die Gau⸗Olympia⸗ Nachwuchsmannſchaft aufgenommen worden iſt. Umrahmt waren die Prüfungskämpfe von verſchiedenen Schulſtaffeln, Jugendkraulübungen(Maſſenvorführungen) ſowie Damen⸗Figurenlegen, womit der Veranſtalter großen Beifall erntete. l Die Ergebniſſe: Herrenkraulſchwimmen, 200 Meter: 1. A. Fa a hs⸗K SV :22,4 Min.; 2. Heyer⸗Nikar Heidelberg:28,3 Min. Damenbruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. Roſel Metzger⸗ SBB Rheintöchter Mannheim:37, Min.; 2. Glück⸗1. BSC Pforzheim 337,4 Minuten. Herreurückenſchwimmen, 100 Meter: 1. Fu ch s⸗K S 1 17 Min.; 2. Böhringer⸗Sparta Pforzheim:19,6 Min. Damenkraulſchwimmen, 100 Meter: 1. E Freiburg:20,4 Min.; 2. E. Gauß⸗K SW 1 Klein⸗ DS 7 Min. Kunſtſpringen: 1. P. Punkte; 2. F. Boſſo mann⸗1. BSC Pfor; Merkel⸗SV Mannheim 117,76 f Punkte; 3. Kauf⸗ Herrenkraulſchwimmen, 100 Meter: 1. A. Fa a h 8⸗KSV :02,4 Min.(neue Landesbeſtleiſtung); 2. W. Heyer⸗Nikor Heidelberg:05 Min.; 3. Oberacker⸗K SV:06 Minuten. Herreubruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. L. Kohlen⸗ Nikar⸗Heidelberg:59,4 Min.; 2. S. Warth KSW 301,4. Damen⸗Rückenſchwimmen, 100 Meter: 1. J. Dit t⸗ KS :37, Min.; 2. A. Geiß⸗De Freiburg:40 Min. Herrenkraulſchwimmen, 400 Meter: 1. A. F a a= KS :26,5 Min.(neue Landesbeſtleiſtung); 2. W. Heyer⸗Nikar Heidelberg 5727 Min. f Damenkraulſchwimmen, 400 Meter: Siegerin L. Sta b⸗ 1. BSc Pforzheim:04 Min.(Alleingang). Waſſerball: Schwarz gegen Weiß 10:8 für Schwarz. Mannheimer Tennis im Film Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hatte am Samstag abend im Heim des Tennis⸗Klubs einen Vor- trag über den Tennisſport angeſetzt, zu dem ſich Dr. Bu ß in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. Infolge des ungünſtigen Termines ſowie des frühen Zeit⸗ punktes hatte ſich jedoch nur ein kleiner Teil der Mann⸗ heimer Tennisanhänger eingefunden, ſo daß der Vor⸗ ſitzende des Amtes für Leibesübungen, Herr Cregeli, beſchloß, den Vortrag auf einen günſtigeren Zeitpunkt zu verlegen. Die Erſchienenen wurden jedoch durch eine Film⸗ vorführung entſchädigt. Herr Hofheinz, der bekannte Mannheimer Sportphotograph, zeigte nämlich Ausſchnitte aus einem Film über das Mannheimer Sportleben, an dem er gerade dreht. Herr Hofheinz, der in ſeinem Film ſo ziemlich alle Sportarten erfaſſen wird, hat damit ein für den Mannheimer Sport wichtiges und wervolles Unter⸗ nehmen begonnen. Am Samstag abend zeigte er vor allem Ausſchnitte, die den Tennisſport betreffen. Die Auf⸗ nahmen zeigten den Mannheimer Spitzenſpieler Dr. Buß ſowie den deutſchen Juniorenmeiſter 1934 Hildenbrand⸗ Mannheim in einem Trainingskampfe, wobei man Ge⸗ legenheit hatte, die Technik und Taktik des Tennisſpieles, das Stellungsſpiel und die Variation der Schläge ſowohl im normalen Film wie auch unter der Zeitlupe zu beob⸗ achten. Die Mannheimer werden bald Gelegenheit haben, ſich an dem geſamten Sportfilm ſelbſt erfreuen zu können. Internationales Hallentennisturnier in Genf v. Cramm gewinnt Einzel und Doppel Seinen Siegen über Landesmeiſter fügte G. v. Cramm beim Internationalen Genfer Hallentennis⸗Turnier einen weiteren zu. Er gewann im Schlußſpiel des Herren⸗Ein⸗ zels gegen den Schweizer Meiſter Ellmer 715, 9 Außerdem brachte v. Cramm mit Maneff als Partner, aller⸗ dings nach ſchwerem Kampf, mit:3, 618,:6,:6,:0 über Ellmer⸗Vervier auch das Doppel an ſich. Im Damen⸗Ein⸗ zel gewann die Schweizer Meiſterin Payot gegen Frau Friedleben:4,:6. Im Gemiſchten Doppel blieben Payot⸗ Gentien:1,:3 über Bernard⸗Maneff erfolgreich. Kleine Sport⸗Nachrichten Elberfeld trennten Süd weſt:5(:), Beim Olympia⸗Waſſerballkurs 110 ſſen 813(321) geſchla⸗ ſich am Sonntag Niederrhein 5 1 Niederrhein A wurde von Niederſe gen und ſpäter nochmals:1(211). Streatham London wurde beim Berliner Eishockey⸗Tur⸗ nier Geſamtſieger vor dem SC Rieſſerſee, Göta Stockholm und dem Berliner SC. Die entſcheidenden Punkte ſicherten ſich die Engländer durch einen:0⸗Sieg über den Berliner SC am ſpaten Sonntagabend. Berlins Fußballelf gegen die Nationalmannſchokt heißt: Volinfki; Brunke— Krauſe; Kauer— Bien— Appel; Bal⸗ lendat— Käſtner— Elsholz— Hallex— Hahn. 94 000„/ brachte das Londoner Länderſpiel England— Italien ein. Die Italiener erhielten davon 30 000 4. Beim Internationalen Eishockegturnier in Berlin ſchlug der SC Rieſſerſee den Berliner SC:0 und Götg Stock⸗ holm verlor gegen Straetham London:0. Rugby⸗Weltmeiſterſchafts⸗Spiele plant Fronkreich. Teil⸗ nehmen ſollen England, Auſtralien, Frankreich und Wales mit Dreizehner⸗Mannſchaften. Ingenieur Zentzyßki, der Konſtrukteur der Olympia⸗ Bobbahnen von Garmiſch und Lale Placid, wurde mit der Goldenen Nadel des Deutſchen Vob⸗Verbondes ausgezeich⸗ net. Zu den WoW. Spielen in Stuttgart und Karlsruhe Die badiſche Mannſchafßt für das Winternothilfe⸗ Spiel in Stuttgart gegen die Stuttgarter Stadtmann⸗ ſchaft wurde an zwei Stellen geändert Für Edelmann nimmt Schönmaier⸗VyB Mühlburg den Torwartpoſten ein und Billmeier auf halblinks macht Fürſt Platz. Für das in Karlsruhe ſtattfindende Spiel Württemberg ſtellt Baden gegen folgende Karlsruher Kombina- Die erfolgreichen Pferde des Fahres Blinzen— Athanaſius— Travertin Um die Notlage der kleinen Ställe, der Trainer und Jockeys zu lindern, wird die deutſche Rennzeit in dieſem Jahre über den üblichen Zeitpunkt hinaus ausgedehnt. Die führende Ställe haben indeſſen bereits Schluß gemacht, ihre vierbeinigen Inſaſſen Winterquartier bezogen. Eine Jah⸗ vesbilanz in großen Zügen läßt ſich daher bereits heute aufſtellen. Es ſteht außer Frage, daß das Rennfahr 1934 den Beginn eines langſam, aber ſtetig Fortſchritte machen⸗ den Aufſchwungs anzeigte. Die den Rennvereinen durch Staat und Reich geleiſtete Hilfe muß dankbar anerkannt werden. Sie zeigte das Verſtändnis für die Sache an, das man in den langen Jahren leider ſo oft vermiſſen mußte. Wie man aus den bisher vorliegenden Ausſchreibungen für 1935 entnehmen kann, wird das kommende Jahr im Zeichen eines noch bedeutenderen Aufſchwunges, gemäß der Parole„vorwärts und aufwärts“, ſtehen. Die Gewinnmöglichkeiten für Pferde aller Klaſſen dürf⸗ ten im kommenden Jahre eine weitere Verbeſſerung er⸗ fahren. Die Grenze von 10 000 /, bei der bereits von einem wirklich nennenswerten Gewinn geſprochen werden kann, haben in dieſem Jahre annähernd vierzig Pferde überſchritten. Das großartige Dreijährigen⸗Terzett, das dem Rennjahr eine eigene Note gab, ſteht natürlich oben⸗ an. Blinzen war erfolgreicher als Travertin und Athana⸗ ſius. Ob der Oppenheimer aber tatſächlich ein beſſeres Pferd als Travertin iſt, wurde nicht einwandfrei geklärt. Mit ſeinen Siegen im Großen Hanſa⸗Preis, im Großen Preis von Berlin und im Saint Leger verdiente Blin⸗ zen, deſſen Stärke ſein hervorragendes Stehvermögen iſt, 65 250„. Im Derby wurde er nach Kampf von Athana⸗ ſius geſchlagen, der gerade in der größten Prüfung ſeine beſte Form erreichte. Weitere große Erfolge waren Atha⸗ naſtus nicht beſchieden, der immerhin in faſt allen großen Rennen plaziert war und ſomit für die Farben des Ge⸗ hof 64 700 4 znfammengaloppierte. Der Dritte des großartigenn Terzetts, Travertin, kam nur auf 46 000 /,. Geradezu ſpielend holte ſich der Hengſt den Dresdener Preis der Dreijährigen und das Union⸗Rennen. Dann ſtellte ſich eine gewiſſe Indispoſition ein, ſo daß er dem Derby⸗Start fernbleiben mußte. Nach dem entgangenen Derbyſieg gewann er das Frankfurter Wäldchens⸗Rennen, in dem Blinzen und Athanaſius weit geſchlagen blieben, kehrte aber im Großen Preis von Baden kaum ſeine wahre Form hervor. Ganz auf der Höhe ſchien der Graf Ferry⸗ Sohn wieder im Saint Leger, in dem er aber wenig glück⸗ lich geritten wurde. Auf dieſe drei Hengſte folgt in Agalire, die 39 890% gewann, die beſte Stute des Derbyfahrganges. Auch Aga⸗ lire lief lange mit wenig Glück, feierte ober dann mit dem Sieg im Großen Preis von Baden einen beſonderen Triumph. Zur erſten Klaſſe gehörte auch der dreijährige Ehrenpreis, der 34000/ auf ſein Konto brachte. Stets treu nach vorn lief Grandſeigneur, deſſen Gewinnſumme 28 820/ beträgt. In der Liſte folgt dann Conteſfſin a, die erſolgreichſte Zweijährige. Die Tochter Oleanders und der Conteſſa Maddalena galoppierte 27 800 Mark zuſommen. Es folgt dann der dreijährige Airolo mit 27 194 vor Janitor, der mit einer Gewinnſumme von 26 400 4 das erfolgreichſte ältere Pferd des Jahres war. Die Fort⸗ ſetzung der Liſte hat folgendes Außſehen: 2 Valparaiſo 26 100 /; 2 Artiſchocke 19878 /; 3 Ebro 17 000 ,, 4 Caſ⸗ ſius 16 799 ,; 3 Pelopidas 16 150 /; 4 Gregorovius(tot) 16 126 /; 3 Schwarzlieſel 15 700 1; 3 Famaſino 15 545 1 3 Lehnsherrin 14 700 /; 6 Wolkenflug 14 161, 4 Laredo 13 600; 2 Sturmvogel 13 590; 5 Viaduet 13 444 1 3 Palonder 13 000 /; 2 Liebſchaft 12 700; 5 Enak 12 690 ,; 3 Fehler 12 510&; 3 Palaſtherold 12 500 1 8 Irrtum 12 251 /; 4 Ideolog 11768 ,; 5 Araveske 11535 Mork; 6 Edelknabe 11 510 4; 8 Janus 11353; 4 Wil⸗ derich 11 276 /; 3 Agnat 11180 /, 3 Vogelweid 11082 4 3 Medikus(tot) 10 883 ,; 3 Morgengabe 10 250 l. tion: Maier(Phönix); Nagel(KFB), Wenzel(Phönix); Helm(Kg), Moſer(Mühlburg), Noe(Phönix); Müller, Schwärer(Phönix), Ebert(Mühlburg), Heiſer, Föhry (Phönix). Erſatz: Stadler⸗KF V und Schoſer⸗Phönix. Der Hanns-Braun-Gedächtnispreis verliehen Aus Anlaß der Tagung des Fachamtes Leichtathletik wurde durch Dr. Karl Ritter von Halt der Hanns⸗Braun⸗ Gedächtnispreis für 1934-35 an SA⸗Sanitätsgruppen⸗ führer Dr. Ketterer ⸗München verliehen. Die Verleihung iſt erfolgt auf Grund der Verdienſte von Ketterer als alter Kämpſer in der Leichtathletik, als Könner in der Leichtathletik und als Mitkämpfer und Weggenoſſe von Hanns Braun. Gleichzeitig aber auch als Anerkennung des Kämpfers Dr. Ketterer für Partei und SA. Ketterer war bekanntlich vor dem Kriege der beſte Sprinter Deutſchland. Mit ſeinen Kameraden Aicher, Lehmann und Leber ſtellte er für 1860 München in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel 1913 den deutſchen Rekord guf 42,6 Sekunden. Dieſer Rekord hatte bis 1925 Beſtand. Die letzten Preisträger des Hanns⸗Braun⸗Gedächtnis⸗ Wanderpreiſes waren: 1934: Ernſt Baue r⸗Berlin und 1935: Geb Brechen mache r⸗Ettlingen. Philipp Heß in WM. waukee einem Herzſchlag erlegen Philipp Heß, der dem Mannheimer Ringkampfſport nach dem Kriege weit über Deutſchlonds Grenzen hinous zur Geltung brachte, iſt am 4. November in Wilwaukee einem Herzſchlag erlegen. Vor dem Kriege wor Heß mit w el äti 1919 ſeitigem Erfolg im Lager der Berußsringer g. wurde Heß in München deutſcher Leichtgewichtsmeiſter und 1920 in Wien zweiter Weltmeiſter, wo er im kampf gegen Fiſcher⸗Wien eine ungerechte Niederlage hinne mußte. Trotz eines Magenleidens raffte er ſich imme wieder zuſammen und ſtellte auch in Amerika beim deut⸗ ſchen Athletik⸗Sportelub Wilwaukee als wahrer Sportmann ſein großes Können unter Beweis. Der Ringſport hat in Heß einen ſympathiſchen Kämpfer, der ſich auch im Aus⸗ lande immer für den deutſchen Sport einſetzte, verloren. Heß war Mitglied des Bf 86 Mannheim und Vi 08 Oftersheim. Großkäömpfe im Berliner Spichernring Der Boxabend im Berliner Spichernring ſicherte dem Unternehmer am Freitag ein volles Haus, das dank einem ausgezeichnet zuſammengeſtellten Programm auf feine Koſten kam. Im erſten Treffen errang Hans Möhl⸗ Berlin einen ſicheren Punktſieg über H. Hennig ⸗ Spandau. Im Wel⸗ tergewicht kam Willi Seisler⸗Berlin nach großer Ueberlegenheit zu einem...⸗Sieg über Alfred Radtke⸗ Danzig. In der vierten Runde mußte der Danziger bis neun zu Boden, auch in der fünften konnte er ſich nicht immer auf den Beinen halten. Nach Schluß der Runde, die noch weitere Schlagſerien gebracht hatte, wurde der Kampf zugunſten Seislers abgebrochen. Anſchließend fanden die beiden Hauptkämpfe ſtatt. Eine wenig erfreuliche Angelegenheit war der Schwergewichts⸗ kampf zwiſchen Erwin Klein⸗Solingen und Jakob Schön rath⸗Krefeld. Die beiden Weſtdeutſchen kämpften ſehr unſauber; Klein verſtand es nicht, ſeine Kraft zus⸗ zunützen, er ſchlug zuviel vorbei. Trotz Verwarnungen wegen Haltens und einer in der achten Runde erlittenen Augenverletzung konnte der Solinger aber doch einen knap⸗ pen Punktſieg davontragen. In der zweiten bedeutenden Begegnung ſtanden ſich der Deutſche Halbſchwergewichts⸗ meiſter Adolf Witt⸗Kiel und Emil Scholz ⸗ Breslau gegenüber. In zwei gleichwertigen erſten Runden ſchonte Witt ſeine Kräfte, um dann bei ſtändiger Ueberlegenheit langſam einen Punktvorſprung herauszuholen, der auch bei einer etwas ſchwächeren Schlußrunde zum Sieg ausreichte. Dienstag, 20. November 1934 ELS. bv der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 335 Slarker Aufschwung in der Ofen- und Herdindusirie Die bereits in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ſtärker in Erſcheinung getretene Aufwärtsentwick⸗ lung in der Herd⸗ und Ofeninduſtrie hat im laufenden Jahre weitere erhebliche Fortſchritte gemacht. Beſonders in den letzten Monaten war der Auftragseingang der⸗ art günſtig, daß die Werke bis zur Grenze der Lei⸗ ſtungsfähigkeit beſchäftigt waren und vielfach trotz er⸗ höhter Gefolgſchaften längere Lieferfriſten in Anſpruch neh⸗ men mußten. Auch zur Zeit iſt die Beſchäftigung der Un⸗ ternehmer weiter gut, und die vorliegenden Aufträge ſichern Arbeit in das kommende Jahr hinein. Dieſe günſtige Be⸗ ſchäftigungslage war in der Hauptſache bedingt durch grö⸗ ßere und dringende Nachbeſtellungen des Handels zur Wiederauffüllung der ſchon frühzeitig ausverkauften Läger, deren Erledigung dann aber mit größeren Aufträgen von Arbeitsdienſtlägern, Schulungsheimen uſw. zuſammenfiel, ſo daß ſich dadurch eine erhebliche Auftragshäufung ergab, zumal Lieferung aus Vorräten meiſt deshalb nicht erfolgen kann, weil die Werke umfangreichere Läger ſchon wegen des häufigen Modellwechſels nicht unterhalten können. Die Abſatzſteigerung, die mit etwa 25—30 v. H. gegenüber dem Vorfahr als Durchſchnitt angenommen wer⸗ den darf, wurde ebenfalls weſentlich gefördert durch eine ſehr intenſive Propaganda, an der ſich vor allem die Brenn⸗ ſtofferzeuger für die jeweils von ihnen geforderten Ofen⸗ modelle beteiligten, wodurch es möglich war, einem immer größeren Kreis von Intereſſenten die wirtſchaftlichen Vor⸗ züge der neuen Ofenmodelle zu übermitteln. * Gründung der„Lonzona“ AG. Säckingen mit 4 Mill. Mark Kapital. Vor kurzem erwarb ein Konſortium unter Führung von Dr. Hackelsberger⸗Oeflingen die ſett einigen Jahren ſtilliegende Säckinger Fabrik der Hanf⸗ Union AG. Schopfheim zur Aufnahme der Fabrikation von Acetat⸗pProdukten. Nunmehr wurde mit einem AK. von 4 Mill.„ die Lonzona AG. Säckingen gegründet. Gründer ſind die Lonza⸗Elektrizitätswerke und Chemiſche Fabriken AG. Baſel, die Tochtergeſellſchaft Lonza⸗Werke Waldshut, die AGG. Kraftwerk Reckingen und Dr. Albert Hackels⸗ berger⸗Oeflingen, ſowie ſchließlich die von letzterem ge⸗ gründete Geſellſchaft für Seidenſtoff⸗ und Bandfabrikation m. b. H. Säckigen. Dem erſten Aufſichtsrat gehören an Dr. Hackelsberger⸗Oeflingen, Dr.⸗ing. Alfred Pe⸗ terſen⸗Metallgeſellſchaft Frankfurt a.., Dixektor Dr. H. Friedel⸗Lonzawerke Waldshut, Nationalrat Dr. Meyer Luzern, Generaldirektor Ing. Conte Carlo To⸗ maſi, Verwaltungsratsdelegierter der Lonzawerke Baſel. Der Vorſtand wird gebildet von Ingenieur Ernſt Schen⸗ ker, bisher techniſcher Direktor der Lonzawerke Baſel und Aſſeſſor Albert Müller(Lonzawerke) Waldshut. Die Wiederherrichtung der Fabrikanlagen ſoll beſchleunigt in Angriff genommen werden, um die Fabrikation Anfang nächſten Jahres aufnehmen zu können. Die ſpätere Tages⸗ produktion ſoll etwa 5000 Kg. betragen, Sinner AG., Karlsruhe ⸗Grünwinkel. Die„Berl. Börſenzeitung“ hatte zu dem in den letzten Tagen ein⸗ getretenen Kursrückgang mitgeteilt, daß für dieſen Rück⸗ gang eine ſachliche Beßründung fehle. Die Entwick⸗ lung des Unternehmens ſei im laufenden Geſchäftsjahr befriedigend und zeige gegenüber dem Vorjahr infolge der Neuordnung am Hefemarkt ſowie des regterungsſeitigen Eingreifens zur Regelung des Wettbewerbes in Hohlglas und Flaſchen ſogar eine Beſſerung. Auch der Bler⸗ abſatz zeige einen Aufſchwung. der auch im Abſatz der Nährmittelfabrikate zu verzeichnen wäre. Es dürfe wieder mit einem angemeſſenen finanziellen Ergebnis (i. V. 4 v. H. Dividende) gerechnet werden, wenn auch zu Hen eine Zeitlang zu hörenden Börſenhoffnungen auf eine kleine Dividendenbeſſerung im gegenwärtigen Zeitpunkt noch nichts Abſchließendes geſagt werden lönne. Die Ver⸗ waltung erklärt nunmehr der BB3., daß ſich entgegen anderslautenden Meldungen über das finanzielle Ergebnis zurzeit überhaupt noch kein abſchließendes Urteil abgeben kaſſe, da das Geſchäftsjahr erſt am 31. 12. abſchließt. Be⸗ züglich der Dividendenausſchüttung werde die Verwaltung zu gegebener Zeit den Vorſchlag machen, den ſie unter Borückſichtigung aller Momente glaube verantworten zu Lönnen. * König⸗Brauerei AG, Duisburg⸗Ruhrort.— Beträcht⸗ liche Abſatzſteigerung. Dos Unternehmen konnte in dem am 30. September 1934 beendeten Geſchäftsjahre ſeinen Ausſtoß nicht unbeträchtlich ſteigern. Die Erhöhung des Ausſtoßes bezieht ſich auf alle vier Bierſorten und liegt beträchtlich über der Ausſtoßzunahme des Reichsdurch⸗ ſchnitts, der bekanntlich rund 7 v. H. beträgt. Vor allem der Abfatz der Spezialbierſorte des Unternehmens erfuhr, wie der Did hört, durch Erſchließung auswärtiger Abſatz⸗ gebiete eine Erhöhung, die die Zunahme im Reichsdurch⸗ ſchnitt um ein Mehrfaches überſteigt. Ueber den Abſchluß kann im Augenblick noch nichts geſagt werden, da die Bi⸗ lonzorbeiten noch nicht beendet ſind. „ Feiſt Sektlellerei., Frankfurt a. M. Der GV. am 11. Dezember wird ein Abſchluß für 1938/34 vorgelegt, der einen Ueberſchuß von wenigen ktauſend Mark hat. Für eine Dividendenzahlung reicht der Gewinn nach der letztjährigen Sanierung 51 noch nicht aus. Seit einigen Monaten habe ſich das Geſchäft merklich gebeſſert. Doch hat auch dieſe Markenfirma nicht den gleich großen Anteil am allgemeinen Aufſchwung wie die Herſteller billiger Schaum⸗ weinfabrikate. * Weitere Steigerung des Zementabſatzes im Oktober. Der Zementabſatz im Oktober belief ſich nach Mitteilung des Deutſchen Zement⸗Bundes auf 615000 To. gegenüber 687 000 To. im September 1934 und 594000 To. im Auguſt 18554, Neue Wege im deufschen Stiraßenneß 220 000 Em Landsiraßen in Benußung/ Bau von 7000 km Aufobahnen Auf dem Gebiete des Straßen⸗ und Wegeweſens fand die nationalſozialiſtiſche Regierung ganz beſonders die Not⸗ wendigkeit vor, überkommene Formen ſchöpferiſch um⸗ umzugeſtalten und hiſtoriſch Gewordenes mit den Zeit⸗ erforderniſſen in Einklang zu bringen. Sie hat daher in die von ihr ergriffenen grundlegenden Maßnahmen zur Neuordnung des deutſchen Staats⸗ und Wirtſchaftslebens nicht nur die Neuſchaffung von großen Autoſtraßen, ſon⸗ dern auch den einheitlichen und umfaſſenden Ausbau des beſtehenden deutſchen Straßennetzes einbezogen, der gleich⸗ zeitig auch wichtige organiſatoriſche Veränderungen in der Straßenverwaltung notwendig machte. Das Statiſtiſche Reichsamt hat das Waterial über das deutſche Straßen- und Wegeweſen geſammelt und übergibt es nunmehr in einer Einzelſchrift der Oeffentlichkeit, Kaum ein anderes Verwaltungs, Gegenwart hinein die Merkmale riſſenheit und Kleinſtaaterei ſo das Straßen⸗ und Wegeweſen. Abgeſehen davon, daß bis 1933 eine Zentralſtelle für das Straßenweſen überhaupt fehlte, entſchieden mehrere hundert leitende Staats⸗, Pro⸗ vinzial⸗ und Kreisbehörden nach eigenem Ermeſſen über den Ausbau und die Unterhaltung der deutſchen Haupt⸗ verkehrsſtraßen. Die Reichsregierung hat dieſe Mängel be⸗ ſeitigt. Durch Erlaß vom 30. 11. 1933 wurde eine oberſte Reichsbehörde gebildet, deren Leiter die Amtsbezeichnung „Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen“ trägt. Um beurteilen zu können, wie notwendig die Um⸗ geſtaltung des Landſtraßenweſens war, muß man ſich die Veränderung vergegenwärtigen, die ſich im Landſtraßenverkehr nach dem Kriege vollzogen. In der Zeit vom 1. Oktober 28 bis 30. September 29 betrug die durchſchnittliche tägliche Belaſtung der deutſchen Staats⸗ und Provinzialſtraßen 756 To., die Belaſtung der Kreis⸗ ſtraßen 316 To. Hiervon entfielen auf Belaſtung durch Kraftfahrzeuge bei den Staats⸗ und Provpinzialſtraßen 618 Tonnen= 81,7 v.., bei den Kreisſtraßen 168 To. 2 53,1 v. H. Demnach wird der Lanöſtraßenverkehr— im Gegenſatz etwa zu dem Zuſtand, wie er noch vor dem Kriege beſtand— heute in erſter Linie durch das Kraftfahrzeug beſtimmt. Selbſt die weniger dem großen Durchgangsverkehr dienen⸗ den Kreisſtraßen waren ſchon 1928/29 überwiegend durch Kraftfahrzeuge in Anſpruch genommen. Gegenwärtig hat der Kraftfahrzeugverkehr noch eine erheblich größere Be⸗ deutung als damals. Eine Zählung auf den Fernverkehrs⸗ ſtraßen hat gezeigt, daß 1929 die Belaſtung dieſer Straßen zu 87,5 v.., in 1932 zu 89,9 v. H. Hurch Kraftfahrzeuge verurſacht worden iſt. Dabei iſt die durchſchnittliche Be⸗ laſtung der Fernverkehrsſtraßen in der genannten Zeit von 1296 To. auf 1521 To., alſo um 17,4 v. H. geſtiegen. Nach der amtlichen Statiſtik waren Kraftfahrzeuge im Verkehr: 1914: 84 682; 1928: 933 312 und 1934: 1 745 884. 1934 war demnach die Zahl der Kraftfahrzeuge annähernd doppelt ſo groß wie 1928. Dabei iſt noch mit einer weiteren Zunahme zu rechnen, Ueber die Länge und Beſchaffenheit der deutſchen Landſtraßen liegen einheitliche Zahlen für das ganze Reichsgobiet vor. Im Herbſt 1933 waren in Deutſchland 63 505 Km. Staats⸗ und Provinzialſtraßen und 108 066 Km. Kreisſtraßen vorhanden. Die Landſtraßen, die heute noch durch Gemeinden unterhalten werden, haben eine Länge von 50000 Km., ſo daß das Reich über ein Landſtraßennetz von rd. 220 000 Km. verfügt. Daneben ſind gegenwärtig große Kraftverkehrsſtraßen(Reichsautobahnen) im Bau, die ſich über das ganze Reichsgebiet erſtrecken und die nach ihrer Fertigſtellung eine Länge von etwa 7000 Km. haben werden. Die Landſtraßen, die ſich in beſſerem Aus⸗ bauzuſtand befinden, haben bereits eine Länge von 75 000 Kilometern, ein Zeichen, daß der Ausbau der Staats⸗ und Provinzialſtraßen erheblich weiter vorgeſchritten iſt als der Ausbau der Kreisſtraßen.— Von den Staats⸗ und Provinzialſtraßen hatten rund 25 v.., von den Kreis⸗ ſtraßen 4 eine geringere Breite als 4,5 Mtr. Mit einer größeren Breite als 6,5 Mtr. wurden nur 3 720 Km. gleich 2,2 v. H. des Landſtraßennetzes ermittelt. Die Geſamt ausgaben für das deutſche Straßen⸗ und Wegeweſen leinſchl. Gemeindeſtraßen und ⸗wege) be⸗ trugen im Rechnungsjahr 1913/14 nach heutiger Währung etwa 780 Mill. /, 1925/6 wurden 725 Mill./ ausgegeben. Danach waren die Aufwendungen für die während des Krieges und während der Inflation ſehr vernachläſſigten Straßen 1925/26 immer noch geringer als im letzten Vor⸗ kriegsfahr, obwohl die Zahl der Kraftfahrzeuge 1925 be⸗ reits fünfmal ſo groß war wie 1913/14 und demnach der Verkehr auf den Landſtraßen ebenfalls entſprechend zuge⸗ nommen hatte. Erſt in den folgenden Jahren gingen die Aufwendungen über den Vorkriegsſtand hinaus. Die Aus⸗ gaben in den Jahren 1926/7 bis 1933/4 betrugen durch⸗ ſchnittlich rd. 975 Mill./ und überſtiegen die Vorkriegs⸗ ausgaben um etwa 25 v. H. Demgegenüber war aber die Zahl der Kraftfahrzeuge 1934 mehr als z wanzigmal ſo groß wie 1914; die durchſchnitt⸗ liche tägliche Belaſtung der Staats⸗ und Provinzialſtraßen hat allein von 1924/5 bis 1928/29 um etwa 88 v. H. zu⸗ genommen. Die Veränderungen in der Höhe der Aus⸗ gaben von 1926/7 bis 1933/4 entſprechen den allgemeinen Veränderungen, die in der gleichen Zeit in der Volks⸗ wirtſchaft vor ſich gegangen ſind. In der Wirtſchafts⸗ belebung 1926/27 ſtiegen ſie zwar um) v.., dieſe Ver⸗ mehrung iſt aber zum größten Teil auf erhöhte Ausgaben für Neubau, Umbau und dergl. zurückzuführen, zu deren Finanzierung Kreditmittel herangezogen werden konnten. ebiet hatte bis in die früherer deutſcher Zer⸗ unverändert bewahrt wie Edeka-Verbandsiag in Berlin Der Edeka⸗Verband deutſcher kaufmänniſcher Genoſſen⸗ schaften e. V. hielt am Montag in Berlin einen außer⸗ ordentlichen Verbandstag ab. In den Anſprachen des Vor⸗ ſitzenden des Verbandsausſchuſſes, Präſident Löſch⸗ Augsburg und des Generaldirektors Borrmann kam zum Ausdruck, mit welchen Schwierigkeiten der Edeka⸗Ver⸗ band zur Zeit um ſeine Anerkennung zu kämpfen hat. Streit herrſcht darüber, ob der Edeka⸗Verband Großhau⸗ delsfunkttonen erfüllt. Dies wird vom Edeka⸗Verband ohne weiteres bejaht, und daher kämpft er mit allen Mit⸗ teln um ſeine Anerkennung. Vor allen Dingen iſt mau be⸗ ſtrebt, den Reichsnährſtand zu überzeugen, daß wirklich Großhandelsfunktionen ausgelbt werden; die weitere Frage iſt dann, wo die Genoſſenſchaften eingegliedert wer⸗ den ſollen. Wie immer wieder betont wurde, wird der Kampf des Edeka⸗Verbandes um die Erhaltung des mittel⸗ ſtändiſchen ſelbſtändigen Kaufmanns geführt. In dieſem Zuſammenhang wurde auch davon Mitteilung gemacht, daß man an den Edeka⸗Verband herangetreten iſt, bei der Ueber⸗ führung eines großen Konſumvereins in Privathand mit⸗ zuwirken; hierzu könne jedoch im Augenblick noch keine endgültige Stellungnahme erfolgen. Aus den Anſprachen der Vertreter der befreundeten Verbände und verſchiedener Behörden iſt beſonders zu er⸗ wähnen, daß namentlich die Deutſchland⸗Kaſſe den Edeka⸗ Verband zu unterſtützen gewillt iſt. Der Vertreter des Führers der deutſchen Wirtſchaft und des Führers der Hauptgruppe 9 verſprach dieſen Herren, alle Wünſche zu übermitteln, und kündigten an, daß in allernächſter Zeit Beſprechungen zu erwarten ſind, die eine endgültige Klä⸗ rung aller Streitfragen zum Ziele haben. 5 Aus den weiteren Vorträgen und Berichten, die zum Teil nur organiſatoriſcher Art waren, ſei hervorzuheben: die Umſätz e des Verbandes haben eine erfreuliche Ste t⸗ gerung erfahren, allerdings wird die Handels⸗ ſpanne, welche von 18 auf 13 v. H. geſunken iſt, als völlig unzureichend bezei inet, da ſie zum Angreifen der Subſtanz nötige. Dr. König Lebandelte die neue Steuergeſetz⸗ gebung. Er führte aus, daß auch die Edeka⸗Genoſſenſchaf⸗ ten die Neuregelung der Umſatzſteuer im Binnengroßhandel begrüßten, weil dadurch den Genoſſenſchaften, die mit we⸗ nigen Ausnahmen große Lager unterhalten, eine fühlbare Steuerentlaſtung zuteil wird. Er wies ferner darauf hin, daß der Reichsfinanzminiſter ermächtigt iſt, für beſtimmte Gruppen von Erwerbs⸗ und Wirtſchafts⸗Genoſſenſchaften die Befreiung von der Körperſchaftsſteuer oder die Anwen⸗ dung eines ermäßigten Steuerſatzes vorzuſchlagen, oder die Ermittlung ihres Einkommens zu regeln. Die Stellungnahme des Edeka⸗Verbandes zur Auto⸗ matenfrage iſt etwa folgende: Der Verband uimmt ſeinen Mitgliedern das Riſiko durch einen Vorvertrag ab. Man denkt an die Schaffung von kombinierten Klappen⸗ und Schacht⸗Automaten für Lebensmittel bzw. für Zigaret⸗ ten und Schokolade. Die Tagung war von etwa 600 Mit⸗ gliedern aus dem ganzen Reiche beſucht. Der deuische Bergbau im Okfober In den hauptſächlichen deutſchen Steinkohlengewin⸗ nungsgebieten wurden im Oktober(im Vergleich zu Sep⸗ tember 1934 bzw. Oktober 33) geſördert 11 410 605(10 142 954 bzw. 9 605 322] To. Steinkohlen ſowie erzeugt 2055 116 (1930 203 bzw. 1 720 095) To. Koks und 360 888(342 911 bzw. 347 548) To. Briketts. Die arbeitstägliche Förde⸗ rung ſtieg gegenüber dem Vormonat um 4,27 v. H. und lag damit um 13,68 v. H. über der des Vorjahres. Gleichzeitig konnten überall geringe Mengen von den Vorräten ver⸗ laden und durchweg die Feierſchichten abgebaut werden. Die Belegſchaft nahm etwas zu. In Mitteldeutſchland und im Rheinland wurden gewonnen an Rohbraunkohlen 12 308 392 Tonnen (11 150 676 bzw. 10 566 529) Tonnen, an Braunkohlenbri⸗ ketts 2690 355(2 692 09 bzw. 2 416 766) Tonnen. Während die arbeitstägliche Rohbraunkohlenſörderung infolge Ein⸗ ſetze! der Sgiſonbetriebe zunahm, aing die arbeitstägliche Brikettherſtellung, hauptſächlich wohl in Auswirkung der am 1. Oktober in Kraft getretenen Winterpreiſe zurück. Der Eiſenerzbergbau zeigt das nun ſchon gewohnte Bild des Fortſchrittes. Der Metallerzbergbau hat ſich dagegen eher verſchlechtert. Während ſich in den beiden folgenden Jahren die Aus⸗ gaben etwa auf gleicher Höhe wie 1927/28 gehalten haben, begann 1930/1 der für die Wirtſchaftskriſe charakteriſtiſche Rückgang der Ausgaben. Obwohl der Verkehr immer wei⸗ ter anſtieg, wurden ſchon 1931/32 für das Straßen⸗ und Wegeweſen etwa 179 Mill.% weniger ausgegeben als 1026/27. Gegenüber dem Höchſtſtand der Ausgaben im Jahre 1929/0 betrug die Ausgabenverminderung 1932/33 rund 640 Mill. J. Der Rückgang der Ausgaben hat ſich 1933/34 nicht ſortgeſetzt. Infolge der Einbeziehung des Straßen⸗ baues in das Aufbau⸗ und Arbeitsbeſchaffungsprogramm konnten 1933/34 von den beteiligten Gebiets⸗Körperſchaften ſogar 150 Mill.„/ mehr ausgegeben werden als im Vor⸗ jahr. Noch nicht berückſichtigt ſind hierbei Aufwendungen, die von dem Zweigunternehmen(Reichsgutobahnen) der Reichsbahn für den Bau der großen Kraftfahrbahnen des Reiches geleiſtet worden ſind. Mit dem Bau dieſer Kraft⸗ fahrbahnen, deren Koſten auf etwa 3,5 Milliarden, ver⸗ anſchlagt werden, wurde am 23. September 1933 begonnen Im Herbſt 1933 waren auf dem Gebiete des Straßen⸗ und Wegeweſens etwa 1,9 Mrd./ Schulden vorhanden, für deren Verzinſung und Tilgung ſchnittlich 150 Mill. jährlich ausgegeben werden müſſen. Der überwiegende Teil der Ausgaben entfällt allerdings auf den Bau und die Unterhaltung der Straßen. Bis weit in das 19 Jahrhundert hinein galt die Auf⸗ faſſung, daß die Unterhaltung der Straßen, vor allem aus den Einnahmen, die ſie ſelbſt brachten, nicht dagegen aus Steuermitteln zu beſtreiten ſei. Als jedoch die Ausgaben immer mehr anſtiegen und einige Gebietskörverſchaften be⸗ reits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf cine weitere Erhebung von Chauſſee⸗ und Wegegeldern Verzicht leiſteten, war die Heranziehung allgemeiner Steuermittel nicht mehr zu umgehen. 1913/14 wurden aus allgemeinen Mitteln 56/6 v.., aus Kreditmitteln 21,7 v.., aus An⸗ liegerbeiträgen und dergl. 10,4 v. H. und auß ſonſtigen Einnahmen 11,4 v. H. der Aufwendungen für das deutſche Straßen⸗ und Wegeweſen gedeckt. Nach dem Kriege hat die Wegebaufinanzierung inſofern eine Aenderung erfahren, als den unterhaltungsvpflichtigen Körperſchaften die Ein⸗ nahmen aus der 1922 eingeführten Kraftfahrzeugſteuer zu⸗ floſſen. In den letzten Jahren, als Kreditmittel für den Stra⸗ ßenbau nur noch in geringem Umfange zur Verfügung ſtanden, bildete die Kraftfahrzeugſteuer ſogar das wichtigſte Deckungs mittel auf dem Gebiete des Straßen⸗ und Wegeweſens. Die Kraftfahr⸗ zeugſteuer erwies ſich aber in zweifacher Hinſicht als nachteilig. Da ſie vom Reich erhoben und den Kör⸗ perſchaften nach beſonderen Maßſtäben und zweckgebunden ſtberwieſen wurde, weckte ſie bei den Unterhaltungsträgern das Beſtreben, ihre Tätigkeit nach der feweiligen Höhe der Kraftfahrzeugſteuereinnahmen auszurichten. Außerdem aber war die Kraftfahrzeugſteuer, da ſie den Fahrzeugbeſitzer fühlbar belaſtete, auch ein Hemmnis für die Aufwärtsent⸗ wicklung des Automobilweſens. Insgeſamt aber war der Er⸗ trag von der Wirtſchaftslage abhängig. Die Reichsregierung hat daher am 10. Avril 1933 die Kraftfahrzeugſteuer für ſämtliche nach dem 31. März v. J erſtmals zugelaſſene Perſonenwagen und Perſonenkrafträder aufgehoben. Frankfurfer Abendbörse sfill Die Abendböpſe eröffnete wechl in recht ſtiller Haltu es ſchien aber weiter Kaufintereſſe zu beſtehen und bil Grundſtimmung war freundlich. Soweit Kurſe zunächſt 105 Notiz kamen, war der Umſatz allerdings ſehr klein 906 Farben ſetzten mit 137 um, v. H. freunolticher ein, Ma nesmann lagen mit 7398 v. H. unverändert. Eiwas Inter. eſſe zeigte ſich noch für Schiffahrtspapiere zu den deten Berliner Kurſen. Am Rentenmarkt waren Zinsvergütun 1 heine in größeren Poſten um 20 Pfg. höher geſucht f übrigen lagen die Kurſe nahezu unverändert. Das Ge ſchäft war klein. 8 Im Verlauf war die Abendbörſe faſt geſchäftslos und zedeſſen bröckelten die Kurſe eher etwas ab. Was in chen Notierungen, die zwar uneinheitlich abe doch meiſt behauptet lagen, kaum zum Ausdruck kam. Be. ſondere Schiſſahrtswerte waren cher angeboten und gaser 4% v. H. nach. Am Rentenmarkt blieben Zinsver i. tungsſcheine auch weiter beachtet, während ſonſt Feilen Bewegung war. Von Auslanos renten bröckelten bpr innere Mexikaner auf 5,17%(5,30) ab. Von ſchweizeriſchen Papieren waren Chade⸗Aktien Lit. D um 2ſ½5 y. 9 5 0 ſeſtigt ſo daß ſie Kursgleichsſtawd mit der Lit. 0 ere reichten. 4proz. und 3,5proz. hweiz. Bundesbahn blieben zu 178,50 v. H. und 169 unverändert Nachbörſe: G Far⸗ Die pfälzische Weinernſeschätzung Die Schätzungen des„Weinblatt“ hinſichtlich der Wein⸗ ernte in der Pfalz ſind mit 1,301 Mill. Hektoliter Weiß⸗ und Rotwein nur um wenig niedriger als die von Dr. Ganſer im„Landauer Anzeiger“. Der Weißweinertran allein wird der Rotweinertrag mit 9,385 Mill Heltoliter angeno n. Hierbei iſt zu berückſichtigen daß vollſtändige gebniſſe in den einzelnen Gemeinden dem „Weinblatt“ nur aus dem 2. Erzeugerbezirk(Oberhaardt) vorlagen, während im 1. und 3. Erzeugerbezirk einzelne Gemeinden noch ausſtehen, deren Ertrag bei der Geſamt⸗ ſchätzung alſo nur auf Grund der Vorjahres⸗Rebfläche und unter Zugrundelegung der ſonſt heuer üblichen Durch⸗ ſchnittserträge angenommen werden konnten. * Mengenrabatte für Damenhüte. Die Reichsfachgruppe der Deutſchen Damenhutinduſtrie e. V. und der Verband der Hutfabrikanten und Putzgroßhändler e. V. haben nach einer Mitteilung des„Konfektionärs“ für die Abnehmer ihrer Mitglieder einen Mengenrabatt eingeführt dergeſtalt daß die Kunden bei Beſtellung von 30 Stück je Form und Qualität 3 v. H. und bei Beſtellung von 60 Stück 5 5 f, Rabatt erhalten. Dieſe Rabattgewährung hat zur Voraus⸗ ſetzung, daß ſich die Abnehmer verpflichten, ihren Bedarf in Damen⸗, Mädchen⸗ und Kinderhüten— ausgenommen ſind Woll⸗ und Haarhüte, Strick⸗ und Häkelartikel— aus⸗ ſchließlich von den Mitgliedern der beiden Lieferantenver⸗ bände beziehen. Frachienmarkf Duisburg-Nuhrori Die Nachfrage nach Leerroum war an der heutigen Börſe bei ſehr geringem Angebot an Leerraum ſehr rege. Die Fracht wurde bergwärts um 10 Pfg. je Tonne erhöht und notierte 1,60—1,80/ Baſis Mainz⸗Mannheim. Talwärts betrug die Fracht 1,20% und ab Kanal 1,40/ nach Rotter⸗ dam und 1,70/ bzw. 1,90/ nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen. Die Frocht für Amſterdam beträgt 81 bzw. gz Cents per Tonne. Der Beraſchlepplohn notierte 80 bis 90 Pig nach Mainz und 90 Pfg. bis 1% nach Mannheim. Der Talſchlepplohn betrug 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Waren und Märkfe Wehmarkftverkehr im Mannheim und Karlsruhe Im Monat Oktober 1934 ſtellte ſich der Marktbverkehr mit Vieh in Mannheim auf 5110 Rinder, davon 1061 Och⸗ ſen, 759 Bullen, 1665 Kühe und 1625 Färſen, 4223 Kälber, 12974 Schweine und 76 Schafe, in Karlsruhe auf 1893 Rinder, davon 307 Ochſen, 312 Bullen, 222 Kühe und 552 Färſen, 2191 Kälber, 5185 Schweine und 1 Schaf. Von den 5110 dem Mannheimer Viehmarkt zugeführten Rindern wurden 2022 dem Schlachthof Monnheim zugeführt, 2707 nach anderen Marktorten ohne die in die Statiſtik einbezo⸗ genen ausgeführt. Von den 1 Rindern in Karlsruhe wurden 1030 dem Schlachthof Karlsruhe zugeleitet. 1 * Karlsruheru Viehmarkt vom 19. November. Zufuhr: 67 Ochſen, 45 Bullen, 66 Kühe, 112 Färſen, 227 Kälber, Schweine. Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht: O 30—35, 27—90, 20—25 20—25. Bullen: bis 30, 20—24. Kühe: 22—25, 18—2 yſe 8088, 218, 1218. Für⸗ — ſen: 36— 40, 34—36. 28—32, 26—2 Kälber: 46—48, 44 bis 47, 8844. Schweine: a)—, b) 53, e) 53, d) 48—52. Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueberſtand, Kälber mittel, geräumt, Schweine langſam, Ueberſtand. Ochſen und Kälber beſte Quglität über Noclitz. * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt. Angebot: 156 Rinder⸗ viertel, 7 Schweine, 9 Kälber, 36 Hammel. Preiſe je Pfund in Pfg.: Ochſemleiſch 60—66, Kußhfleiſch 4048, Färſenfleiſch 60—66, Bullenfleiſch 58—64, weinefleiſch 72 bis 76, Kalbſleiſch 55—65, Hammelfleiſch 7075. Marktver⸗ lauf: ſehr ruhig. * Freiburger Schlachtviehmarkt vom 19. November. Auftrieb: 29 Ochſen 16 Bullen, 37 Kühe, 28 Rinder 162 Käbber, 432 Schweine, 20 Schafe. Preiſe: Ochſen: 36—38, 3296, 28—32. Bullen: 36—38 3235, 2732. Kühe: 24 bis 26, 20—24, 14—18. Rinder: 36—40, 32—36, 3082. Kälber: 4648, 4246 3842. Schweine: g)—,), c) und 5) 53. Schafe: a]—, b) 36—40. Marktverlauf: Groß⸗ vieh und Schweine mittelmäßig, Kälber langſam, Ueberſtand bei allen Gattungen. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 19. November. Auftrieb: 1298 Rinder darunter 419 Ochſen, 86 Bullen, 441 Kühe, 352 Färſen, 461 Kälber, 63 Schafe 3937 Schweine.— Ueberſtand: 63 Rinder, darunter 48 Ochſen, 1 Bulle, 11 Kühe, 3 Färſen, 139 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhig Ueberſtand; Kälber, Hammel, Schfae ruhig, ausver⸗ kauft; Schweine mittelmäßig, ſpäter abflauend, Ueberſtand. Preiſe: Ochſen a) 38—39, 31—37, 2630, 21— 25. Bullen a) 36— 37, 325, 28-31—27. Kühe a) 33—35, 2632, 1825, 10-17. Färſen a) 30—40, 3338,—32, 2427. Kälber a)— b) 40—50, 34— 39, 25—33. Hammel b2) 35 bis 96, e) 32— 4; Schafe—, 23—29, 1822. Schweine at) 53, a2) 5258, b) 5053, 4753, 4552,——, gi) 46—51, 92) 40—45. * Bergzaberner Viehmarkt vom 19. November. Zufuhr 160 Ferkel. Preiſe je Paar 2632 J. Marktverlauf ſchlep⸗ pend, nicht ganz ausverkauft. Nächſter Markt am 3. Dez. * Görwihler Viehmarkt. Auftrieb: 19 Ochſen, 14 Kühe, 8 Rinder, 82 Läufer, 24 Milchſchweine. Verkauft: 8 Ochſen zu 200380„, 9 Kühe zu 200— 390 /, 3 Rinder zu 100 bis 220 J, 82 Läufer zu 32—56„/ und 24 Milchſchweine zu 22 bis 26%. Marktverlauf: ziemlich lebhaft. Uebersee-Gefreide-Noſierungen Neuyork, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe! Weizen Manitoba Nr. 1 89,25; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 109; dto. hard 11656; Mais neu ankommende Ernte 94; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 66/6; Gerſte Malting 986; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 19. Nov.(Eig Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(ſtetig) Dez. 1011016; Mat 90,7599; Juli 937894; Mais(ſeſt) Dez. 85; Mai 85083; Juli 84; Hafer(ſtetig) Dez. 5398; Mai 5075; Juli 46,50; Roggen(ſtetig! Dez. 73,50; Mai 76,75; Juli 7796.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 103,50; dto. hard 109,75; Mais gelber Nr. 2 89,50; dto. weißer 98,50; Gerſte Malting 75—122. Winnipeg, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) Weizen per Dez. 98,50; Mai 83; Juli 94, Hafer per Dez. 42,75: Mai 44; Juli 44; Roggen per Dez. 5776; Mai 61/5, Juli 61,50; Gerſte per Dez. 5358; Mai 5636; Juli 56,25; Leinſaat per Dez. 136,25; Mai 141,50; Manitoba⸗ Weizen loko Northern 1 80,25; dto. 2 76,50; dto. 73,75. Buenos Aires, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Nov. 5,89; Dez. 5,89; Febr. 6,00; Mais per Dez. 6,12; Jan. 6,26; Febr. 6,38; Hoſer per Nov. 5,95; Leinſaat(ruhig) per Nov. lh Dez. 11,50, Febr. 11,18. Roſario, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Papiere per 100 Kilo) Weizen per Dez. 6,10: Febr. 6,05; Mais get Dez. 5,95; Febr. 6,10; Leinſgat per Febr. 10,00. Rotterdam, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß Weizen Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,10; Jan. 3,25; März 5, Mai 3,47.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nos, 67,75; Jan. 67,75; März Mai 67,50. Liverpool, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 bb.) Tendenz ſtetig; Dez 1 März 5,1956; Mai 5,374.— Mais(ſtetig! Nov. 20, B, Dez. 20,9 V; Jan. 21,6 V. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärkie Neuyork, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents pet 100 l6.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1125 oͤto. middle Weſtern 11101120; Talg ſpezial extra 4% dto, extra loſe 5; dto. in Tierces 578. Chikago, 19. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents pet 100 lb.) Tendenz ſtetig; Dez. 1047,50 G; Jan. 1063 3 Mai 1097,50 B; Juli 1105 G; Bauchſpeck(tr. geſ.] per Dez. 1425; Jan. 1420; Schmalz loko 1052,50; Preiſe für leichte Schweine 490560, ſchwere Schweine 590000 Schweinezufuhr in Chikago 29 000, im Weſten 115 000, Geld- und Devisenmarkf Zürich, 19 fremder Gthlug amllich Konstantin: 749 dels 20 31½] panien 42.10 preg 12.855 Fuketess London 15.34— Hoftanz 208.35— Nerschau 59,10 off. d. 2 Leuyor! 308.12 gerlin 128.70— Fudspes.— ig. bes 1 dein 70.90— Mien att. 73.03— beg, 70 ee ltaſien 26.29— Foſſs—— IAbon 292,— Jorefzgeld 24, Paris, 19 Hoemder(Schu amiiich). London 75,60— Spanſen 207.25 Kopenhagen—.—] ien 7 euhort 45 18/, fallen 129.4 foltens 1025.25 gerlin 6105 gelglen 353 75 Sdhel 492 25 J Stockholm 391. 2 anden 288 80 Amsterdam, 19 Noramber Gichluß amtlich). derlln 59 47 geen 84.32 ½ ale 37.1034 J 080 617% Jondon 737.12 schweiz: 48.08 Kopendagen 32.90 pfyeldst Neupor! 147,87 ſtaſſen 12.66— Steckhoim 38.10 fägl. bel“ baris 975.12 J fed 20.22 ¼ J Mien—.— II Honig. 1 London, 18. Norember(thluß amtlich) Feuyork 496.12 Fopendagen] 22,39 ¼ Moskan 375.82 Ithanbal 1 05 ont 486 87 Siodham. 19 395, amzien 497,— ekeben: 142 amsleram 7836 75 Oslo 19,0 ¼onstanfin. 618.— au fra en 28 boris 75 59 Lissabon 110,12 Athen 526.— fle, 19.858 brüeee 21.36— ſesingfor 226.75 en 27. bonſenes 20 88 alen 59.46.— prag 119.—Perschen 26.37 Vesper“ berlin 12.89¼ Bude 25.75 Fugnos Ates 36,37 dens 5 chwel: 15.88% zeigten 220— fi de len. 412— f Lee 759 Spanien 86 47 Fotis 418.— fonpkong 1,700 J Süss 135,4 Neuxork, 19 Noamber GSchlug emilſch) bantzknpe ben 4022.— J len 18.99— Steba J 25.0-(018)% dle London-Aab. 498.87 Base:.85— grdssel 28.32 flo. fel e „ öh-.-N. 497.37 prag 418.25] Sari 18.67—figl. des 1 ers 659.25 geſgrag 236.25 one“ 102,43 erthaneeden. chwaſz 32.46] Werscheo 18.91 Arg. pap eso 38.22— neck. Iten.53 0800 2504 fia delaneto.40] co bs. 1 Hollant 67,82- Kopenbagen 22.25— J Japan ö 29.98— J Alber 8 Hamburger Meiallnoflerungen vom 19. November Nuß del bel Bulel 44780 Januer. 34.5 Hüttenrobzin n. 7,50 1 febru 34.50 felnzilder(ik. p. Kg 49. 4452 em 36.50 eingel(i. p. u..84 fl Apr 36.75 Alt-Plauin(nde) 200 1 37.2 Cirapr.(c. p. gr.).102 qui 33.50 Techn reines Plsfin 75 lu! 39. belalpr,(ül. g. r...8, Augus! 39.50 deplemd 39.7 Loc e Oktober 39.75 Antimon Regulus ching.(L 18.58.— 15 doremb. 4, 0 Jueckeiſber(S per flasche! 11.87 5 Derems. 84.50. Folframer: dunes,(in.)[—..5 * Pforzheimer Edelmetall⸗Rotierungen vom 20. Nos, (Mitgetekkt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell dtv. 4 v. H. Palladfum 3,70 je g, dto. 4 v. H. Kupfer 900 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 51,305,10 fe Kilo, le hach Abnahme von 50 Kiſo bzw.—9 Kilo. „ Leinöl⸗Notierungen vom 19. No.(Eig. Dr.) Lane don: Leinſaat Pl. per Dez. 9,0(96); dio. Klk. Nov.⸗Dez 1096(10,75); Leinſoatöl loko 18,50(18,75); Dez. 17 (unv.); Nov.—(17,75); Mai⸗Auguſt 18,25(186); Baume wollöl ägypt. 16,0(und.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov, 5%(5960. Neu york: Terp. 58(unv.). Savannah; Terp. 48 lunv.). 0 neus 137 eher Brief, Hapag 28,75, Nordo, am Vel mi N bei⸗ Cli Au, ling Na zu wie wie hol abe übe Art ver ger lan faht etzten ruppe rband nach hmer eſtalt, und v. H. raus⸗ ſedarf mmen aus⸗ nver⸗ 110% ergee is het in(iu „ Nov, jilling „ 40 Dez. — Dienstag, 20. November 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7 Ein Jahr Gefängnis für Körperverletzung mit Todesfolge Das Mannheimer Schw urger ichch eröffnete am Montag vormittag ſeine fünfte Tagung mit einer Verhandlung gegen den 31 Jahre alten ledigen Karl E. von Mannheim wegen Körperverletzung mit Todesfolge. f Ein ſehr tragiſcher durch grobe Unbedachtheit her⸗ beigeführter Fall: Der in einer Metzgerei in der Clignetſtraße angeſtellte Angeklagte arbeitete am 2. Auguſt nachmittags mit dem 14 Jahre alten Lehr⸗ ling Friedrich Möhrenberg in der Wurſtküche. Nach der Darſtellung des Angeklagten, der zuerſt zu leugnen verſuchte, ſoll ſich der traurige Vorfall wie folgt abgeſpielt en: Er habe den Jungen wiederholt au rdert, Kranzdärme im Keller zu holen, um Mettwurſt herzuſtellen. Der Junge ſet aber nur zögernd hinausgegangen. Etwas verärgert über ſeine Langſamkeit habe er eine Geſte mit dem Arme gemacht, um ihn zu ſchnellerer Bewegung zu beranlaſſen. Dabei ſei ihm das Meſſer, mit dem er gerade arbeitete— die Klinge war 27 Zentimeter lang, der Sttel 13 Zentimeter— aus der Hand ge⸗ fahren und dieſes Meſſer ſei dem Jungen aus einer Eut⸗ fernung von zwei Metern in den Rücken ge⸗ drungen. Es traf unglücklicherweiſe das Rückgrat. Die Rückenmarkflüſſigkeit trat aus. Junge tab infolge der durch die Verletzung eingetretenen Der Meſſerwurf führt vor das Schwuegkricht Hirnhautentzündung am 10. Auguſt i Krankenhauſe. Nach dieſer Darſtellung läge läſſige Tötung vor, die Anklage nimmt aber an, daß der Angeklagte abſichtlich nach dem Jungen geworfen hat, wenn auch nicht in der Abſicht, ihn zu treffen— alſo Körperverletzung Der Angeklagte dem Meiſter eingetreten. gutes Zeugnis ausſtellte, wurde er infolge des gräß⸗ lichen Vorfalles entlaſſen. War mur mit Todesfolge. erſt am 1. Oktober v. J. bei For Der dem Krankenbett geäußert haben: E. abſichtli Entgegen der Verteidigung nim waltſchaft an, daß dieſe Aeuße 0 die Folgen des Wunſs beziehe, nicht auf das Fahren⸗ ch getan. laſſen des Meſſers. Der Angeklagte blieb auch Daß ſich durch ein Mißgeſchick der getragen haben kann, dafür ſpricht beredt der auf dem Gerichtstiſch liegende Teil des Rückenwirbels. Wucht, mit der das Meſſer linksſeitig eindrang, war ſo ſtark, daß der Knochen eine Spaltung zeigte. wird auch eine Situation durch den Angeklagten Saale dargeſtellt: er wirft das Meſſer ſo, wie er es ge⸗ worfen haben will und der Stiel fällt als ſchwererer Beide Sach⸗ Teil, wie zu erwarten, auf den Boden. bei Unsere liebe Frau Margarete Bixner wwe. geb. Lay ist heute, im 79. Lebensjahr, von uns gegangen. Mannheim, den 18. November 1934. Die trauernden Hinterbliebenen Die Einäscherung findet am Donnerstag, den 22. November, um ½ꝭ2 Uhr statt. Stall Karſen Für die zahlreichen Blumenspenden und die vielen Beweise herzlicher Teilnahme anläßlich des Hinscheidens des Herrn Christoph Schaber sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim(Schumannstr.), 20. Nov. 1934. Für die Hinterbliebenen: Kalhi Schaber Irauer- Drucksachen in Brief- u. Kartenform fertigen wir in wenigen Stunden an Haas, 1, 46 Trauerkleidung Trauerhdlte Trauerschleler erheſten Sle bel Anruf Nr. 27851 zofort für jede Figur in aller 3 prelsſagen zur Auswehl Smneider mit den zeitgemäßen Preisen Frledrlchsring 14 HFTeiephon 447 10 e 7—— an Karten! 9 elszhaus Die glddddiche Geburf eines Sehiüri 12 gesunden Jungefl Me, 16 part, zelgen hocherfreuf an 2 Hein Paden 2 R aturen Ir. Hans Faust u. Frau Gisela us, feste: mie bepertgcnge, NMermneim, den 19. November 1934 kl Korsennstel 2 Seegt Kier hechaus, Ablld. Prof. Pr. Eozbem— 1 8617 2 8 e e Verlobung unserer Jochfer Heine Verlobung mit Fraulein Mat lles mit Beten Ot. med. MarLLeSs Hd e, Tochter des % rio n eelgen wir hiermit Herrn Beinrict Iſiax Oaege, Vor. 0 Standsmilglied der Hnoll AG., 8 und seiner Frau fHlariha geb. Sau- Heinrich Max O dee bert gebe ich hierdurch belangt. un f i 0 Frau Harti Dr. Otto Orion geb Seubert Hauenaræſ Mannheim, Schwaræwaldslraße 31 Mannheim, B November 1934 — Herd und Ofen- Werden gut und fachmännisch ausgeführt. 855 Sarentie für gutes Backen u. Brennen. Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern darürnaastr l. Otensstzörd Krahs, J 7. II. I 2870 Tüchtiger Aöhft ache der mit allen vorkommenden Ar⸗ beiten beſtens vertraut und in der [Lage iſt, die Fabrikation zu über⸗ wachen, von ſüdd. Korſettfabrik zum baldigen Eintritt geſucht. Angebote mit Gehaltsanſprüchen erbeten unt. K L 140 an die Ge⸗ 9538 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Beſtempfohlene Vertreter für lohnende Beſchäftigung geſucht. Vorzuſtell. im Hanſa⸗Haus, Mhm., D 1. 7/8, Zimmer 12, zwiſchen 10 9536 und 21 Uhr. ll. Ulle hoh. Verdienſt f. tüchtige Pricat⸗ Vertreter ſin) m. ei gemäß. Weiih⸗ nachts ſchlager. Es kommen nur reelle Perſon. in Frage. die in ge⸗ opdmeten Verh. 3122 Faun d. Nähen erlernen. 908⁵ Adv. im. 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Stck. 5129 see Wohnungs Anzeigen haben in dieser Zeitung aner. kannt gulen Erfolg eee m Städtiſchen eine fahr⸗ ihm ein Hehe 3 8 habe es nicht die Staatsan⸗ Angabe. all nicht ſo zu⸗ Die Es im verſtändigen(Dr. Buhtz und Dr. delberg) haben die gleiche Meinung. Schwarzacher⸗Hei Nur durch eine große Geſchwindigkeit konnte das flach fliegende Meſſer nicht aus ſeiner Richtung fallen und traf auf das Rückgrat mit Heftigkeit auf. Im anderen Falle wäre das ausgerutſchte Meſſer auf den Boden gefallen, und zwar mit dem ſchwereren Stiel zuerſt. Der Austritt von Rückenmark ver⸗ urſachte aufſteigend eine Infektion und als unab⸗ wendbare Folge eine Hirnhautentzündung mit töd⸗ lichem Ausgang. Der Vertreter der Anklage, 1. Staatsanwalt Dr. Schmitz, hielt das Verhalten des Angeklagten, wenn er auch das Unglück nicht gewollt, durchaus nicht für ſympathiſch, weil er ſich feige hinter einer Behauptung verſchanze, die ihm niemand glauben könne Ein offenes Bekenntnis hätte ihm beſſer ge Sein Antrag lautete auf eine C von einem Jahr vier Monaten. Das Urteil: Das Gericht ſprach eine Gefän einem Jahre wegen Körperverletzir gefolgtem Tode aus. Das Gericht zeugung, daß das Meſſer einen großen gehabt, haben m um Verletz zu ver⸗ urſachen. Dieſer Schwung aber konnte nicht durch bloßes Ausrutſchen des Meſſers hervorgerufen worden ſein. Der Angeklagte hätte wiſſen müſſen, daß ſolche gräßliche Folgen entſtehen können. von nach⸗ Ueber⸗ Sa Schwung gnisſtrafe g mit der dieſe LD eee N eee e utter des getöteten Ji Schweſter hatte, brach weinend eine 5 zuſammen. nehmung im Zeugenzimmer 5 1 Der Angeklagte, der gleich nach ſeiner Entlaſſung hier wieder eine gute Stellung erhielt, wurde in Haft behalten. 8 28. 2 2. 2 Matuſchka iſt nicht geiſteskrank Budapeſt, 19. November. Ueber das Ergeb⸗ bisherigen gerichts ärztlichen Unter⸗ ſuchung der Frage der Zurechnungsfähigkeit Matuſchkas werden bereits Einzelheiten bekannt. Die Gerichtsärzte haben feſtgeſtellt, daß Matuſchka ezeichnete Verſtandeskräfte, viel tives Wiſſen und ein ungewöhnliche Phan⸗ taſſe beſitze, die ſich oft in ſeinen wahnwitzig an⸗ mutenden Plänen ausdrücke. So habe Matuſchka die Abſicht gehabt, für den Wiener Prater elektriſche Fiſche anzuſchaffen. Die Gerichtsärzte hätten feſt⸗ geſtellt, daß Matuſchka weder in ſeinem früheren Leben, noch zur Zeit des Anſchlages von Bia Tor⸗ nis dar Nis der bagy geiſtesgeſtört geweſen ſei. Die von ihm im Prozeß zur Schau getragene Kindlichkeit und ſein ſchwachſinniger Größenwahn ſeien abſichtlich vor⸗ getäuſcht. Dennoch ſeien die Aerzte der Meinung, ſeine Geiſtesverfaſſung habe ſeit jeher Entartungs⸗ erſcheinungen aufzuweiſen. Die Beweggründe des Anſchlages würden gerichtsärztlich darauf zurück⸗ geführt, daß Matuſchka ſeit 1930 den Plan gehabt habe, durch Eiſenbahnanſchläge vieſiges Aufſehen zu erregen. Die Aerzte rechneten ihn zu der Gruppe ſchwer entarteter, jedoch keineswegs geiſteskranker Menſchen. Laſſen Sie die Wäſche grippekranker Perſonen nicht unnötig herum liegen! Ob Leib⸗ oder Bettwäſche, Taſchentücher, Wickel— alles muß möglichſt bald mit Perſil gewaſchen werden. 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