Zutritt W 4 — = 8 1 — 2 5 Erſcheinn tei Hau Geſchäftsſte hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, ugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 3 monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren llen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Je Biſcherſtr. 1, Ce Hauptſtr. 63. w Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. unheime Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim breite Reklamemillimeterzeile 50 Pfennig. bezahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Ihm wird auch ein Brief beigefügt ſein, in dem Südflawien dafür eintritt, daß eine Veröffent⸗ lichung der Denkſchrift erſt am Dage vor dem Zuſam⸗ mentritt des Völkerbundes im Januar erfolgen full. Damit hat alſo Frankreich nicht nur eine ſo⸗ jfortige Vertagung erreicht, ſondern, was ihm wich⸗ iger erſchien, es hat verhindert, daß die Denkſchrift ſchon jetzt veröffentlicht wird. Man ſpürt allerorts de große Furcht, die Frankreich vor einer öffent⸗ lichen Behandlung all dieſer Fragen hat. Nicht nur ppegen ſeiner Bemühungen um die Freundſchaft glaliens, ſondern auch, weil es fürchtet, im Verlauf einer großen Diskuſſion ſelbſt wegen ſeiner Haltung gegenüber verdächtigen Ausländern in den Zeiten des Königsmordes angeklagt zu werden. Im übri⸗ gen, ſo wird hier betont, trägt ja die ſüdſlawiſche klage einen ausgeſprochenen internationalen Charakter. Denn der Mörder ſei Ausländer ge⸗ peſen und habe„auf fremdem Boden“ man ver⸗ neidet ſorgfältig, zu ſagen: auf franzöſiſchem Boden— ſeine Tat begangen. Die italieniſche Demarche beim Völ⸗ lerbun d, die ſich gegen das Gerücht wendet, die tömiſche Regierung ſei einer Vorbringung der füd⸗ ſawiſchen Klage feindlich geſonnen, hat hier nicht wenig überraſcht. Die Aeußerung Italiens, es habe gur nichts dagegen, daß die Frage des Königsmordes bor dem Völkerbund behandelt werde, war auch licht ganz im Sinne des Quai'Orſay. Ebenſowenig wie die Feſtſtellung des Vertreters Muſſolinis, daß er ſich ſchärſſtens gegen die haltloſen Anschuldigungen in dieſer Frage wende. Die franzöſiſche Preſſe hat in den letzten Tagen ihr Unbehagen über die ſüdſlawiſche Klage dadurch gezeigt, daß ſie in großem Stil mit Ablenkungs⸗ manövern aufwartete. Dazu dienten wie immer in ſolchen Fällen unſinnige Behauptungen über die angebliche Aufrüſtung Deutſchlan ds, ebenſo ie große„Anklageſchriften“ in Form von Leit⸗ glikeln gegen Ungarn, das mittelbar der Be⸗ keilgung an dem Königsmord bezichtigt wird. Ein Abendblatt bringt es ſogar fertig, die Kurve zu fin⸗ ben, um Deutſchland für die Vorgänge in Un⸗ garn verantwortlich zu machen.() a Heute hat Laval mit Litwinow und dem leuen Sowjet⸗Botſchafter in Paris, Potemkin, herhandelt, und zwar hauptſächlich auch über den Oſtpakt. Angeblich ſoll ſich Laval für eine Fort⸗ ſezung der Barthou⸗Politik eingeſetzt haben und es full auch in Kürze mit einer Beantwortung durch Laval der durch den polniſchen Außenminiſter Beck an Frankreich gerichteten Fragen gerechnet werden. Die Hoffnung, ſo läßt man am Quai d Orſay hören, daß Polen und ſchließlich ſogar auch Deutſchland doch noch für den Oſtpakt zu gewinnen ſeien, wäre nicht aufgegeben. Um aber von all den brennenden Fragen abzu⸗ lommen, ſpricht man in Paris auch wieder ſehr viel über die Abrüſtungskommiſſion in Genf und aus Verlegenheit widmet man ſogar dem Chaco⸗ konflikt ganze Leitartikel Aber die Saarfrage wird deshalb doch nicht ganz überſehen. Der Abg. Fri⸗ borg, Berichterſtatter für die Saarfrage in der außenpolitiſchen Kommiſſion der Kammer, fordert ſogar ſchon wieder eine Vertagung der Volks⸗ Abſtimmung im Saargebiet, weil nämlich Deutſchland ſeine Verpflichtungen gegenüber dem Saargebiet nicht eingehalten habe.(1) —— Englanoͤs Grenze am Rhein? Wie Baldwin dieſe Worte verſtanden haben will Meldung des D. N. B. — Haag, 22. November. Int Laufe der Ausſprache in der Zweiten Kam⸗ wer über die holländiſche Politik erklärte Außen⸗ nuniſter de Graeff, der niederländiſche Geſandte in 9 70 habe ſich bei einem zufälligen Zuſammen⸗ keſſen mit Baldwin von dieſem eine Auslegung ausſaulſebenerregenden Erklärung über„Die Hin⸗ üsſchiebung der engliſchen Grenze bis zu m ARhein“ geben laſſen. Baldwin habe dargelegt, daß er nichts anderes zum Ausdruck habe bringen wollen, als daß wegen 332740 Saar⸗Abſtimmungsberechtigle 55 794 außerhalb des Saargebiets— Von 46 000 Einſprüchen nur 7200 begründet Meldung des D. N. B. — Genf, 21. November. Die Abſtimmungskommiſſion für das Saargebiet hat dem Völkerbundsſekre⸗ tariat einen ausführlichen Bericht über ihre Tätigkeit im September und Oktober zugehen laſſen. Darin wird u. a. mitgeteilt, daß die Geſamtzahl der in die Wählerliſten eingetragenen Perſonen am Stichtag des 26. September 532 740 betrug, von denen 55794 außerhalb des Gebietes wohnen. Eingehend und mit deutlicher Kritik erörtert der Be⸗ richt die Maſſeneinſprüche, die von den beiden ſepa⸗ ratiſtiſchen Organiſationen„Einheitsfront“ und„Ar⸗ beitsgemeinſchaft“ gegen die Eintragungen in die Wählerliſte erhoben worden ſind. Außerdem wird erklärt, die Abſtimmungskommiſſion habe bei ver⸗ ſchiedenen Gelegenheiten feſtſtellen können, daß die örtlichen Behörden in ihrer Mehr⸗ zahl offenkundig Sympathien für die deutſche Front hätten, daß ihre Arbeit in tech⸗ niſcher Hinſicht aber nichtsdeſtoweniger kor⸗ rekt und gewiſſenhaft geweſen ſei. Es müſſe auch feſtgeſtellt werden, daß dort, yo mehr⸗ fache Eintragungen derſelben Perſonen vorgekommen ſeien, dieſe Perſonen ſelbſt in vielen Fällen die Be⸗ richtigung der Liſten verlangt hätten. Hinſichtlich des Ganges des Abſtimmungsfeld⸗ zuges wird u. a. erwähnt, daß wiederholt der Wunſch an die Abſtimmungskommiſſion herange⸗ bracht worden ſei, das Recht zum öffentlichen Auf⸗ treten in Wahlverſammlungen auf die Abſtim⸗ mungsberechtigten zu beſchränken. Die Ab⸗ ſtimmungskommiſſion habe nicht geglaubt, dieſem Wunſche entſprechen zu können, ſchon aus dem for⸗ malen Grunde, da nach den Beſtimmungen der Ab⸗ ſtimmungsordnung die Abſtimmungsberechtigung je⸗ des einzelnen erſt am 17. Dezember endgül⸗ tig feſtſtehe. Auch habe die Kommiſſion die Tat⸗ ſache berückſichtigen wollen, daß eine derartige Be⸗ ſchränkung die Redefreiheit zahlreicher Perſonen be⸗ einträchtigen würde, die zwar nicht abſtimmten, aber doch ſehr wichtige Intereſſen an der Zukunft des Saargebietes hätten. In einem Ergänzungsbericht wird die bereits be⸗ kannte Aufſtellung über die zahlenmäßige Bedeu⸗ tung und die Art der Erlediguung der Einſprüche gegen die Abſtimmungsliſten mitgeteilt. Es ging daraus insbeſondere hervor, daß von den über 46 000 Einſprüchen gegen die Eintragung von Stimmberechtigten nur 7200 begründet waren. eee Amerikas Vorſchläge für eine Waffenkontrolle Meldung des D. N. B. — Genf, 21. November. Der Präfident der Abrüſtungskonferenz, Hender⸗ ſon, eröffnete die geheime Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz mit einer Rede. Henderſon begann mit einem kurzen Nachruf für König Alexander, Barthou und Dollfuß, wobei er ſein beſonderes Bedauern darüber ausſprach, daß die Mitarbeit des früheren franzöſiſchen Außenminiſters nun fehle. ſtachdem Henderſon noch den Tod des ſowjetruſ⸗ ſiſchen Botſchafters Dowgalewſki erwähnt hatte, be⸗ gann er zunächſt mit der Verleſung einiger Ein⸗ wände, die er von pazifiſtiſchen Organiſationen er⸗ halten habe. Dann erinnerte Henderſon an ſeine Vorſchläge vom 5. November, deren Hauptinhalt er nochmals bekanntgab. Falls das Präſidium feinen Vorſchlägen zuſtimme, werde er ſich mit den verſchie⸗ denen Vorſitzenden der betreffenden Ausſchüſſe für Waffenhandel, Offenlegung der Wehr haus⸗ halte und für allgemeine Beſtimmungen in Ver⸗ bindung ſetzen, um den Zeitpunkt feſtzulegen, zu dem ihre Arbeiten wieder aufgenommen werden können; er werde ihnen, wie er hinzufügte, dafür Mitte Januar vorſchlagen. Nach der Eröffnungsrede Henderſons im Präſi⸗ dium der Abrüſtungskonferenz ſprach der amerikauiſche Vertreter Wilſon. Er kündigte dabei die Vorlage eines bis ins einzelne gehen⸗ den Entwurfes zur Regelung der Frage des Wafſenhandels und der Waffenherſtellung an. Gleichzeitig gab er die weſentlichen Richtlinien die⸗ ſer amerikaniſchen Vorſchläge bekannt. Sie lehnen ſich, wie ſchon vermutet wurde, ſehr eng an die Beſchlüſſe des im Juli d. J. tagenden Sonderaus⸗ ſchuffes an. Nen iſt hauptſächlich die ausdrückliche Feſtſtellung, daß ein autonomer Sondervertrag über Waffenherſtellung und Waffenhandel abgeſchloſſen werden ſoll, ohne Rückſicht auf ein ſpäter abzuſchlie⸗ ßendes allgemeines Abkommen. Der amerikaniſche Entwurf ſieht ein Syſtem der Kontrolle für die Waffenherſtellung und den Waffenhandel in den betreffenden Ländern ſelbſt vor, verſtärkt durch eine zweite Kontrolle, die von Genf ſelbſt ausgeübt wird. Hierfür ſoll der zu bildende ſtändige Abrüſtungsaus⸗ ſchuß zuſtändig ſein. Ein Unterſchied zwiſchen ſtaat⸗ licher und privater Waffenherſtellung wird, ſoviel man hört, nicht gemacht. Schließlich ſehen die ame⸗ rikaniſchen Vorſchläge noch die Veröffentlichung aller Staatshaushalte über Wehrausgaben vor. Zur Abrüſtungsfrage ſelbſt ſagte Wilſon noch kurz, daß ſeine Regierung feſt davon überzeugt ſei, daß ohne Abrüſtung keine geſunde Grundlage für den Frieden geſchaffen wer⸗ den könne. Sie werde deshalb, wie ſchon früher, ihre ganze Kraft daran ſetzen, die Konferenz zu einem Erfolg zu führen. Nach dem Amerikaner Wilſon ſprach noch der ſowjetruſſiſche Außenminiſter Lit⸗ wino w, um ſeinen alten Vorſchlag— Umwand⸗ lung der Abrüſtungskonferenz in eine ſtändige Frie⸗ dens⸗ und Sicherheitskonferenz— zu empfehlen. Das Präſidium beſchloß, den„Ausſchuß für verſchiedene Beſtimmungen“ ſowohl mit der Frage der Errich⸗ tung eines ſtändigen Abrüſtungsausſchuſſes entſpre⸗ chend dem Vorſchlag Henderſons, wie auch mit dem Vorſchlage Litwinows zu befaſſen. Gleichzeitig wur⸗ den alle übrigen Vorſchläge Henderſons angenom⸗ men. W% der überſchnellen Entwicklung des L uftverkehrs Warnungen vor einem bevorſtehenden Luftangriff auf das engliſche Inſelreich bereits dann ergehen müßten, wenn die Flugzeuge am Rhein ſigna⸗ liſiert würden, und nicht erſt dann, wenn ſie be⸗ reits bis zur engliſchen Grenze gelangt ſeien. Er habe jedoch keineswegs damit ſagen wollen, daß mit Holland oder mit einem anderen Lande eine enge Zuſammenarbeit zwecks Anlegung engliſcher Mili⸗ tärflugplätze außerhalb des engliſchen Gebiets ſtatt⸗ ſinden müſſe. Außenminiſter de Graeff betonte hierzu noch, daß er dieſer authentiſchen Auslegung nichts hinzu⸗ zufügen habe. Dennoch wolle er im Hinblick auf die „ebenſo unſinnigen wie hartnäckigen Gerüchte“ über militäriſche Vereinbarungen zwiſchen Holland und anderen Ländern nochmals nachdrücklichſt feſtſtellen, daß Holland niemals ſeine traditio⸗ nelle Unabhängigkeitspolitik preis⸗ geben werde und daß es einen Trugſchluß be⸗ deute, wenn man annehmen wollte, daß über hollän⸗ diſches Gebiet zum Zwecke der Verteidigung eines anderen Staates verfügt werden könnte. Schärfſte Schweizer Kritik an der FZJauricher„Pfeffermühle“ Meldung des DNB. — Bern, 2. November. Das„Berner Tagblatt“ beſchäftigt ſich mit den Züricher Kundgebungen gegen Erika Manns Kaba⸗ rett„Pfeffermühle“ und mit der Aufführung des Tendenzſtückes„Profeſſor Mannheim“ im Züricher Schauſpielhaus und ſagt: Dieſe Störungen der öffentlichen Ordnung ſind nicht nur einem Ueberquellen jugendlichen Uebermutes zuzuſchreiben, auch unſere Behörden tragen einen weſentlichen Teil der Schuld. Die„Pfeffermühle“ iſt ein ausgeſpro⸗ chenes Gmigrantentheater von künſtleriſcher Bedeutung, das aber die künſtleriſchen Qualitäten ſeiner Mitglieder mißbraucht, um Zuſtände im Lande ihrer Herkunft auf das gehäſſigſte zu perſiflie⸗ ren. Darin ſieht der objektiv empfindende Schweizer einen Mißbrauch des Aſylrechtes und neigt der Auffaſſung zu, daß er ſich nicht als geiſtige Nahrung bieten zu laſſen braucht, was das Nach⸗ Uneinigkeit im Kabinett Flandin Von unſerem Pariſer Vertreter y Paris, 21. November. Schon in ihrem zweiten Miniſterrat, den die franzöſiſche Regierung geſtern abgehalten hat, iſt die Einigkeit unter der Miniſtermannſchaft Flandin ſchwer bedroht worden. Gleich drei Konflikte aufeinmal ſind ausgebrochen. Der Juſtizminiſter Pernot, der zu der katholiſchen Rechten gehört, wollte in dem Skandal der Société p speciale financiere, der die frauzöſiſchen Sparer um etwa 1,8 Milliarden Franken geſchädigt hat, den Teilhaber des mittler⸗ weile verhafteten Direktors Levy, nämlich den früheren Kabinettschef des Miniſterpräſidenten Chautemps, einen gewiſſen Dubois, ebenfalls verhaften. Dagegen proteſtiert der Staatsminiſter Herriot aufs entſchiedenſte. Der Innenminiſter Regnier, der der Radikalen Partei zugehört, wollte, um ſeinen Kollegen Pernot in Verlegenheit zu bringen, eine Klage gegen den Croix du feu ein⸗ bringen, weil dieſer Verband trotz allgemeinen De⸗ monſtrationsverbotes am vergangenen Sonntag einen Aufmarſch in Lille vollzogen hatte. Dagegen proteſtieren natürlich Pernot und der gendere Staats⸗ miniſter Maxin. Schließlich brach auch noch eine ſchwere Metnungs⸗ verſchiedenheit zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Flandin ſelbſt und ſeinem Finanzminiſter Germain Martin aus. Flandin wollte nämlich, um der Ge⸗ treidekriſe ein Ende zu machen, den geſamten Ueber⸗ ſchuß der letzten und vorletzten Ernte aus Staats⸗ mitteln aufkaufen. Dagegen propteſtierte der Finanzminiſter. Ja, er fand ſich noch nicht einmal bereit, daß auf Umwegen eine Anleihe aufgenommen würde oder daß etwa der Treſor oder ähnliche ſtaat⸗ liche Kaſſen die Operation mit Vorſchüſſen be⸗ günſtigen ſollte. Die Gerüchte über die Uneinigkeit in der Regierung haben eine verhängnisvolle Wir⸗ kung an der Pariſer Börſe gehabt. Nament⸗ lich die franzöſiſchen Staatspapiere ſind ſtark geſunken. Auch einige Bankaktien hatten ſchwere Rückſchläge zu verzeichnen, da man behaupten wollte, daß die Banken ebenfalls in den neuen Skandal der Geſell⸗ ſchaft Leyy verwickelt ſeien. Ebenſo gingen die Ci⸗ trven⸗Automobilaktien ſtark zurück, weil Gerüchte über neue Schwierigkeiten bei dieſen Werken im Umlauf waren. Um allen dieſen Gerüchten die Spitze abzubrechen, hat die Regierung den überwachenden Polizeikommiſſar an der Börſe ab⸗ geſetzt, nicht etwa deshalb, weil er den Gerüchten nicht rechtzeitig entgegengetreten ſei, ſondern weil er die Regierung davon nicht rechtzeitig unterrichtet habe. Harland aus irgendwelcher Ueberlegung über die Grenze ſpuckt. Ein Züricher Schauſpieltheater hat ſich ſeit dem Umſchwung in Deutſchland zu einem beſonderen Tendenztheater ausgebildet und bringt am laufenden Band Stücke, die der Hetze gegen unſeren nördlichen Nachbarſtaat dienen. Gegen alle dieſe in unſerem Lande zum mindeſten unangebrachte ausländiſche Miſtmacherei hat ſich keine einzige Behörde gewandt. Ausländiſchen Schauſpfielern wird in weiteſtgehender Weiſe Betä⸗ tigungsmöglichkeit geboten, derweil unſere ſchweizeriſchen Künſtler ſtempeln müſ⸗ ſen. Und je gepfefferter ihre Darbietungen ſind, um ſo größere Scharen laufen ihnen zu. Auch die Kunſt kann zur politiſchen Dirne er⸗ miedrigt werden. In der Beurteilung unſerer modernen Kunſt darf die politiſche Seite nicht un⸗ beachtet bleiben, ſonſt kommt es zu Ausſchreitungen. Bei aller Verurteilung ſolcher Geſchehniſſe darf man jedoch nicht vergeſſen, daß ſie in einem geſunden pa⸗ triotiſchen Empfinden ihren Urſprung haben, einem eidgenöſſiſchen Empfinden, das ſolche ausländiſche Kunſt dorthin verwieſen ſehen möchte, wo ſie einzig angebracht iſt. ins hemmungsloſe Reich der Reſpekt⸗ loſigkeit: Sowjetrußland. 150 000 Mark verſchenkt“ Meldung des DNB. — Köln, 22. November. Im Prozeß gegen den früheren Bankdirektor Dr. h. ce. Brüning brachte die Dienstag⸗Verhandlung noch Ueberraſchungen. Dr. Brüning wird bekanntlich von der Anklage Betrug, Betrugsverſuch, Untreue, Unterſchlagung und Konkursvergehen zur Laſt gelegt. Die dem Angeklagten vorgeworfenen Straftaten, über die bereits ſeit ſieben Tagen vor der Großen Strafkammer in Köln verhandelt wird, fallen in die Jahre 1926 bis 1933. 2. Seite/ Nummer 537 — Es wurden zwei höchſt merkwürdige Fälle be⸗ handelt. In dem erſten Fall hatte der Angeklagte dem früheren Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer 55 000 Mark überwieſen, in dem anderen dem ehemaligen Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Dr. Fuchs und deſſen Ehefrau insgeſamt 95 000 Mark. Dazu ſagte der Angeklagte, er habe ſowohl Dr. Adenauer wie Dr. Fuchs in ſeinen Geſchäften mit der Bank in Münſter beteiligt. Ueber⸗ weiſungen ſeien die Gewinnanteile der beiden Her⸗ ren. Hierzu ſtellte der Vorſitzende feſt, daß das Ge⸗ ſchäft mit der Bank in Münſter mißglückt ſei, ſo daß der Angeklagte daran habe kein Geld verdienen können. Die Ueberweiſungen ſeien alſo nur Ge⸗ ſchenke geweſen. an der Verhandlung teilnehmende verſtändige, Diplomkaufmann Krumpe, er⸗ klärte unter anderem, daß der Angeklagte an Dr. Fuchs 30000 Mark bar nach Koblenz überwieſen habe, Die Reſtſumme ſetze ſich aus kleinen Bar⸗ beträgen und aus Rechnungen zuſammen, die Dr. Brüning für Dr. Fuchs und deſſen Frau bezahlt habe. Darunter ſeien auch Schneider⸗ und Wäſcherechnungen für Dr. Fuchs und eine Weinrechnung über 504 Mark, ferner eine Rechnung über 1200 Mark für drei Anzüge, die ſich Fuchs habe anfertigen laſſen. Der Vorſitzende ſtellte dazu noch feſt, daß Dr. Fuchs mit den 30 000 Mark die Aus⸗ ſteuer ſeiner Tochter beſorgt habe. l Die Sach⸗ 2828 Franzöſiſche Arbeilsloſe ſtürmen ein Rathaus — Paris, 21. November. In St. Quentin rotteten ſich Arbeitsloſe ror dem Rathaus zuſammen und drangen trotz heftiger Gegenwehr der Ortspolizei in das Gebäude ein, in dem die Stadtväter tagten. Sie ſchlugen verſch'edene Türen ein, beſetzten ſämtliche Räume und weiger⸗ ten ſich, eher abzuziehen, bis gewiſſe Kürzungen der Arbeitsloſenuntepſtützung aufge⸗ hoben ſeien. Die Stadtväter waren gewiſſermaßen die Gefangenen der Arbeitsloſen. Die Beſetzung wurde aufgehoben, nachdem der Bürgermeiſter ver⸗ ſprochen hatte, ihren Wünſchen bezüglich der Ar⸗ beitsloſenunterſtützungen Rechnung zu tragen. Ein Eingreifen der Polizei iſt nicht erfolgt. — Kowno, 21. November. Im Kreiſe Utena ver⸗ übte ein gewiſſer Jueys eine furchtbare Bluttat. Wegen eines alten Familienzwiſtes geriet er mit ſei⸗ nen Angehörigen in einen Streit, in deſſen Verlauf er ſeinen Bruder, deſſen Frau und ſeine Schweſter, die bei ihrem Bruder zu Beſuch weilte, ermordete. Noch im Blutrauſch rannte er zu ſeinem Schwager, dem Ehemann der ermordeten Schweſter, und tötete auch dieſen. Dann ergriff der Maſſenmörder die Flucht. Er konnte noch nicht feſtgenommen werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. November 10h Preisfeſtſetzung nur durch den Reichskommiſſar 2 24 Eine neue Verfügung des Reichskommiſſars für Preisüberwachung Meldung des DN B — Berlin, 21. November. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat unter Aufhebung oder Abänderung aller bisher ge⸗ troffenen abweichenden Beſtimmungen über die Uebertragung von Aufgaben und Befugniſſen des Reichskommiſſars für Preisüberwachung beſtimmt, daß Preiſe, Preisſpannen oder Zuſchläge aller Art in Zukunft nur noch durch den Reichskommiſſar für Preisüberwachung feſtgeſetzt werden. Allen ande⸗ ren Stellen wird jegliche Preisfeſtſetzung verboten. Soweit Preiſe nur begrenzte räumliche Aus⸗ wirkungen haben, kann die Feſtſetzung im Einver⸗ ſtänonis mit dem Reichskommiſſar auch durch die oberſten Landesbehörden, in Preußen durch die Oberpräſidenten, in Berlin durch den Staatskom⸗ miſſar erfolgen. Die Preisüberwachung wird in Preußen von den Regierungspräſidenten(in Berlin vom Polizeiprä⸗ ſidenten), in Sachſen von den Kreishauptleuten, ſonſt von den oberſten Landesbehörden oder den von ihnen beſtimmten Stellen der allge⸗ meinen Landesverwaltung durchgeführt. Die Befugniſſe zur Schließung von Betrieben we⸗ gen Zuwiderhandlungen oder aus ſonſtigen wichti⸗ gen Gründen ſteht auch den Regierungspräſidenten zu; ſelbſtverſtändlich hat ſich der Reichskommiſſar dieſe Befugnis auch ſelbſt vorbehalten. Im übrigen ſind künftig auch Ordnungs⸗ ſtrafen gegen Unternehmungen, in deren Ge⸗ ſchäftsbetrieb eine Zuwiderhandlung gegen die all⸗ gemeinen Vorſchriften begangen worden iſt, oder gegen die ſchuldigen Perſonen bis zu 1000 Mk. für jeden Fall der Zuwiderhandlung vorge⸗ ſehen. Die Preisüberwachung hörden ſind vom Reichskommiſſar en worden, bei der Preisüberwachung mit den Gau⸗ und Kreis⸗ leitern der NS DA Fühlung zu halten. An die Gau⸗ und Kreisleiter hat der Reichskom⸗ miſſar die Bitte gerichtet, beſtimmte Amtsleiter zut bezichnen, deren Aufgabe es iſt, die bei den Gau⸗ und Kreisleitungen etwa eingehenden Beſchwer⸗ den zu ſammeln und nach Sichtung der nächſten zuſtändigen Ueberwachungsbehörde der allgemeinen Landesverwaltung zuzuleiten. Die durch den Erlaß getroffenen Beſtimmungen werden vom Reichskommiſſar für Preisüberwachung wie folgt begründet: Die ſtarke Zentraliſierun, erforderlich, um zu⸗ nächſt einmal die in den letzten Monaten aus dem Drange der Ereigniſſe heraus entwickelte ſtarke Zer⸗ ſplitterung in der Preisüberwachung wieder zu be⸗ ſeitigen. Die Zerſplitterung tr ie Gefahr der Ent⸗ wicklung zu wirtſchaftlichen Sondergebieten in ſich und könnte zu unerwünſchten wirtſchaftswidrigen Auch in der Preisüber⸗ Warenbewegungen führen. wachung muß die Wirtſchaftseinheit des Reiches ge⸗ währleiſtet bleiben. Die Einrichtung von Sammelſtellen für die bei den Parteidienſtſtellen eingehenden Beſchwerden ent⸗ ſpricht einem bereits in einem Gau bewährten Ver⸗ fahren. Die Bedeutung des Kyffhäuſerbundes [Von unſerem Vertreter in [ Berlin, 21. November. 8 Die„Berliner Börſenzeitung“ behandelt in einem längeren Aufſatz die Aufbauarbeit des ff häuſerbundes im Dritten Reich, jener nach dem Führerprinzip ſtraff durchgegliederten und bis ins letzte deutſche Dorf reichenden Organiſation der alten Soldaten, die erſt unlängſt im„Völkiſchen Beobachter“ als„Träger e chten ſoldatiſchen Erbgutes“ bezeichnet wurden und die auch im Auslande, beſonders in Amerika, zahlreiche Orts⸗ gruppen führt. In den 32 500 Kriegervereinen des Kyffhäuſerbundes leben heute die gleichen ſoldatiſchen Grundſätze, Grundlagen und Vorausſetzungen lebendig fort, die das deutſche Frontheer gu einem einzigen Willen zuſammenſchloſſen und es ſo zu bei⸗ ſpielloſem Heroismus und Opfermut befähigten. Enthüllungen über angebliche Pulſchpläne in Ua Meldung des DN B. — Neuyork, 21. November. Die„Evening Poſt“ hat Berichte über einen angeblichen Putſchplan veröffentlicht, die hier unge⸗ heures Aufſehen erregt haben. Nach den Enthüllun⸗ gen des genannten Blattes handelt es ſich um nicht mehr und nicht weniger als einen Militär⸗ putſch, der zur Errichtung einer Diktatur in Waſhington führen ſollte. Darnach ſoll der Mitinhaber einer bekannten Neuyorker Makler⸗ firma, Gerald Mac Guire, im Auftrage einiger reicher Wallſtreet⸗Bankiers au den früheren Ober⸗ befehlshaber des Marinekorps, General Butler, her⸗ angetreten ſein und verſucht haben, den General zur Uebernahme der Leitung des Putſches zu veranlaſ⸗ ſen. Butler ſollte nach dem Plan mit einem Heer von Kriegsveteranen nach Waſhington marſchieren, die Regierung zum Rücktritt zwingen und eine faſchiſtiſche „Militärdiktatur errichten General Butler hat, da er die Pläne ablehnte, ſo⸗ fort die zuſtändigen Behörden verſtändigt. Die Un⸗ terſuchungskommiſſion des Senats iſt darauf bereits am Mittwoch zuſammengetreten und hat ſich eingehend mit der Angelegenheit beſchäftigt. General Butler hat in zweiſtündigen Ausführungen über den Putſchplan berichtet und dabei u. a. erklärt, daß man ihm drei Millionen Dollar ver⸗ ſprochen habe, falls er den Marſch auf Waſhing⸗ ton durchführen würde. Der ſtellvertretende Führer der Unterſuchungskommiſſion, Dickſtein, kündigte an, daß in den weiteren Verhandlungen, die ab Montag öffentlich ſein würden, noch viel bekanntere Namen als der Butlers im Zuſammenhang mit dem Putſch genannt werden würden. Gerald Mac Guire beſtreitet im übrigen auf das eniergiſchſte, an Butler mit dem genannten Vorſchlag herangetreten zu ſein. Seit der Machtergreifung durch den National⸗ ſozialismus iſt der Kyffhäuſerbund um 6500 Kriegervereine und um 700 600 linsgeſamt über 3 Millionen) Mitglieder gewachſen, trotzoem er 400 000 Kriegsbeſchädigte und Krieger⸗ hinterbliebene, die der Kyfſhäuſerbund in der Zeit des Marxismus mit erheblichen Mitteln betreute, der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung zuführte und rund 100 000 tüchtige Jungmannen der SA zur Verfügung ſtellte. Aus dem Artikel geht auch klar hervor, daß die Bechauptung, im Kyffhäuſerbund ſeien mtr Alt⸗ veteranen und vergreiſte Männer, unrichtig iſt. Die Altersſtatiſtik des Kyffhäuſerbundes beweiſt, Haß weit über die Hälfte der Mitglieder noch nicht das 55. Lebensjahr erreicht hat, darunter ſaſt 1 Million noch nicht das 45. Lebensjahr. Intereſſant iſt auch die Feſtſtellung darüber, wie hoch die einzelnen Truppengattungen im Kyffhäuſerbund vertreten ſind. Danach ſind unter den Mitgliedern des Kuyff⸗ häuſerbundes bis zum 55. Lebensjahr enthalten: 1095 562 Infanteriſten und Jäger, 145 625 Kavalle⸗ riſten, 203 890 Feldartilleriſten, 82 465 Fußartilleri⸗ ſten, 73 427 Pioniere, 27625 Nachrichtentruppler, 47937 Trainſoldaten, 33 583 Marineſoldaten. Dar⸗ unter befinden ſich 360 000 Unteroffiziere und 70 000 Offiziere. In dieſem Zuſammenhange iſt noch dar⸗ auf hinzuweiſen, daß rund 200000 Mitglieder des Kyffhäuſerbundes der aktiven S A angehören, während außerdem zur SA⸗Reſerve II 1600 000 Mitglieder des Bundes zählen. Der Führer beſucht Reichswehrminiſter von Blomberg — Dresden, 21. Nov. Reichswehrminiſter General⸗ oberſt von Blomberg weilt bekanntlich ſeit einigen Wochen in Dresden in einem Sanatorium zur Kur. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſtat⸗ tete ihm am Mittwoch, von München kommend, im Sanatorium einen Beſuch ab. Dwinger lieſt aus ſeinen Werken 3. Dichterabend der NS⸗Kulturgemeinde Eine typiſche Reiterfigur: klein, leicht, erſtaunlich fung wirkend, das kantige Geſicht, unter ſtraffem Blondhaar, ſelbſt faſt von ruſſiſchem Schnitt,— ſo geht Edwin Erich Dwinger mit großer Sicherheit zu dem Leſetiſchchen. Ein paar knappe Einleitungs⸗ worte ſetzen die ungewöhnlich zahlreiche Hörerſchar des Harmonieſaales ins Bild: aus dem zweiten Band ſeiner Kriegsgefangenen⸗Trilogie wird er ein Stück leſen, und dann, nach kurzer Pauſe, von der ſpäten Heimkehr der letzten Rußland⸗ kämpfer. Zuerſt alſo der erſchütternde Tatſachenbericht vom Schickſal deutſcher Soldaten„Zwiſchen Weiß und Rot“: Rückzug trauriger Reſte der Koltſchak⸗ Armee vor den unaufhaltſam nachdrängenden„Bol⸗ ſchewiki“ über den vereiſten Baikal⸗See, dem in grauenhaften Schneeſtürmen erträumten Paradies der japaniſchen Sibirienfront zu; nach unvorſtell⸗ baren Schrecken des Hungers und der Kälte fliehen die weißen Freunde auf den wenigen überlebenden Pferden allein weiter nach Oſten— die Deutſchen fallen— zwei Jahre nach Ende des eigentlichen Krieges— aufs Neue in die Gefangenſchaft der Rotgardiſten. Und dann das Heimkehrerdrama von 1921 aus „Wir rufen Deutſchland“: Dwinger ſelbſt hat eine dritte Flucht aus Sibirien gewagt, iſt ſchon ſeit einem Jahr daheim, als einer der letzten Trans⸗ porte grauer Elendsgeſtalten zu Schiff aus Ruß⸗ land ankommt. Der Empfang am Hafen wird zur traurigen Farce. Deutſchland iſt eine einzige Hoff⸗ nungsloſigkeit— der Dank des Vaterlandes ſchon in der erſten Stunde ein Kuhhandel um Wähler⸗ ſtimmen der Parteien Hart, ſtreng, unerbittlich ſchildert der Chroniſt. Von letzter Klarheit und Hellſichtigkeit ſind dieſe Bilder, dabei nicht ſelten voll Liebe für kleine menſchliche Züge. Die Begriffe Pflicht, Kamerad⸗ chaft, Treue heben ſich ſchön und ernſt aus dem ent⸗ Ee Chaos der in Repolutionsfiebern bluten⸗ t ruſſiſchen Weite, aus der geiſtigen Wirrnis des Mißgeleiteten Nachkriegs⸗Deutſchland. Hier ſprach ein Mann, deſſen furchtbares Erleben durch dichteriſche Geſtaltung ſeinen gültigen Sinn bekam. Hier ſprach ein Dichter, der in bewegtem Vortrag die geſtaltete Welt ſeiner Erlebniſſe neu zu verlebendigen wußte. Was er gab: ein Stück jener großen Kunſt, die aus heller Gegenwart zu innerer Einkehr und Rückſchau mahnt. Die rechte Bußtags⸗Feier. M. S. Ein Abend der Hausmuſik Unvorhergeſehene Hinderniſſe ließen es geboten erſcheinen, den für Dienstag angeſetzten Kammer⸗ muſtkabend der NS⸗Kulturgemeinde ausfallen zu laſſen. Wenn ſtatt deſſen in letzter Stunde ein Abend der Hausmuſik zuſtande kam, ſo zeugt das nicht zuletzt von der Einſatzbereitſchaft unſerer Muſik⸗ lehrkräfte und ihrer vorgeſchrittenen Schüler, die ohne beſondere Vorbereitung in die Breſche ſprangen. An⸗ geſichts der unter ſchwierigen Umſtänden erfolgten Zuſammenſtellung der Vortragsfolge ſowie der Opferbereitſchaft aller Beteiligten itberſah man gerne, daß der Abend kein einheitliches Gepräge aufwies. Elſe Michaelis(Cello) bot zu Beginn der in kürzeſter Friſt aufgeſtellten Vortragsordnung im Verein mit Karola Werner(Klavier) Beethovens Variationen über das bekannte Duett„Bei Män⸗ nern, welche Liebe fühlen“ aus der Zauberflöte flüſ⸗ ſig, in gutem Zuſammenſpiel und mit anerkennens⸗ wertem techniſchen Fonds. In den melodiſchen, im Konzertſaal zu wenig berückſichtigten Duetten von Schumann verband ſich der helle Sopran von Frl. Pfäffle ſehr glücklich mit dem dunklen Alt von Frl. Lotte Bopp, wobei Betta Liſt einfühlſam am Klavier begleitete. i Aus den Violinklaſſen der trefflichen Pädagogin Inka von Linprun hörte man die zwei ſehr vor⸗ geſchrittenen und techniſch vorzüglich beſchlagenen Studierenden Robert Buß und Kar Schön brod, die ein Duo für Violine und Bratſche von Franz Neubaur(1760 bis 1795) mit ſichtlicher Muſizier⸗ freude darboten. Alfred Färbach, von Hermann Eckert ſehr feinfühlig und anſchmiegſam am Kla⸗ vier begleitet, ſtellte ſeinen Heldentenor in den Dienſt zweiter Lieder von Hugo Wolf(„Verborgen⸗ heit“ und„Der Freund“) und erntete reichen Bei⸗ Ein neuer„Luftmillionär“ (Drahtmeldung unſ. Berliner Bürog 1 Berlin, 45 November. Flugkapitän Hans Steinbeck von der Deut. ſchen Lufthanſa konnte ſich in dieſen Tagen m 1 Million Flugkilometern als neuer ufthanſg iel ais. d 1 r Ane b le Ehrenurkunde und Ehrenabzeichen. Steinbeck kaufte vor 24 Jahren als erſter Privatmann einen Grade⸗Eindecker und führte mit ihm im Mai 1910 in Lübeck Schauf aus. Der bei den Luftreiſenden beſonders beliebte Flugkapitän ſteht jetzt im 48. Lebensfahr. Als er vor 24 Jahren ſeine Fliegerprüfung ablegte, erhielt er den Flugzeugführerſchein Nr. 68, gehört also z u den er ſt en hundert deutſchen Flu 5 zeugführern und fliegt neben den oreimotorigen Lufthanſarieſen heute wie 1910 noch ſeinen kleinen Grade⸗Eindecker mit 24 P8. Steinbeck lerne fliegen ohne Fluglehrer in der Maſchine denn der Grade⸗Eindecker hatte nur einen Sitz unter den Tragflächen. Nachdem der erſte Grade⸗Schüſer längere Zeit durch Schnellflüge und Flugtage alz einer der erſten für den Luftfahrtgedanken geworben hatte, ging er ſpäter zu den Deutſchen Flugzeng⸗ werken nach Leipzig⸗Lilienthal als Fluglehrer und Einflieger, wo er wieder für die deutſche Luftfahrt außerordentlich wertvolle Arbeit geleiſtet hat, Im Kriege war er ununterbrochen Flugzeugführer. lüge Ein Familienvaler von Frau und Tochter ermordet — Wien, 22. Nov. In Steiermark iſt ein Mord verübt worden. Der Beſitzer Johann Bracke aus St. Anton war ſeit einigen Tagen auf unerklärliche Art verſchwunden. Alles Suchen nach ihm war per⸗ gebens. Ein ſechsjähriger Knabe fand nun am Mon⸗ tag in einer Talmulde zwiſchen den Feldern eine Leiche, die furchtbare Verletzungen aufwies und gls die des vermißten Beſitzers Bracke erkannt wurde. Die Unterſuchung ergab, daß Bracke, der mit ſei, ner Frau ſeit langem in Zwietracht gelebt hatte, von dieſer mit Hilfe der 15jährigen Toch⸗ ter des Ehepaares während der Nacht er ſchlagen und dann von beiden aufs Feld hinaus gezerrt worden war, um einen Unfall oder einen Raubüberfall vorzutäuſchen. Frau und Tochter haben, unter der Laſt des Beweismaterials zufam⸗ mengebrochen, den Gatten⸗ und Vatermoyd einge ſtanden. Sie wurden dem Gericht eingeliefert. Spenden für das Winterhilfswerk Berlin, 19. November. Für das Winterhilfswerk sin weiter folgende Spenden eingegangen: Rhein Chamolle⸗ u. Dinas⸗Werke, Mehlem a. Rh. 3500 /; Kohlenhandels⸗ geſellſchaft Hanſa Kallmeier u. Co., Köln 5000% Fon, cordia⸗Lebensverſicherungs⸗Bank, Köln 6000%; Humbolbi⸗ Deutzmotoren, Köln⸗Deutz 5000% Pfeiſſer u Langen GmbH., Köln 3000%; Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Akreoſt⸗ Bank AG., Köln 3000 /: Bankhaus J. H. Stein, Köln 19 000: Otto Wolf, Köln 15 000 ,; S. Oppenheim t. Köln 10 000/ Ver. Weſtdeutſche Waggonfabriken A0. Köln⸗Deutz 5000; Bierbaum u. Prönen, Köln 4000% Bankhaus A. Levy, Köln 10 000 /; Generaldirektor Han Ringsdorff i. Fa. Ringsdorff⸗ Werke, Mehlem 500% Glanzſtoff Courtaulds, Köln⸗ Merheim 10000% Si deutſcher Zementverband, Heidelberg 7000 /, Strauß, 5000 ¼/; Heinrich Habig Akt.⸗Geſ., Herdecke⸗Kuhr Bänninger GmbH., Gießen 5000%, Buderusſche Lie werke, Wetzlar, nebſt Tochtergeſ. 34720 /; Brand- und Einbruchs ⸗Schadenkaffe„Deutſcher Poſtverband“, Berſſ SW. 61 6000 /; Drägerwerk Heinr. und Bernh, Dräger, Lübeck weitere 5000 /; Nordͤhäuſer Tabakfabriken Ac, Norödhauſen a. Harz 6000 /, 5 K ˙ wü ̃ ˙—mH:! 7 ̃— é————— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Haus Alfred Meißner- Handelstell: 4. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teſſ Dr. Fritz Hammes— Sport: Willy Müller Süd weſtdeutſche Un, ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim R 1,—6 Schriftleitung in Berlin! Dr. Fritz Fillies, W 36, Viktoriaſtraße a Mittag⸗Ausgabe A 18155 Ausgabe B 8308, Geſamt⸗D⸗A Oktober 1934; 21458 Abend⸗Ausgabe K 12532 Ausgabe B8808, Geſamt⸗D.⸗A. Oktober 1934 2085 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückfendung nur bei Rückvord fall. Erwin Schmieder aus der Klavier⸗Akade⸗ mie Peter Seib beſtätigte ſeinen Ruf als Pianiſt mit der vorzüglichen Wiedergabe einer Partita von Händel, in der er ſeine flüſſige Lauftechnik entfalten konnte. Wir haben unlängſt auf eine Reihe von Muſik⸗ inſtrumenten hingewieſen, die ſich mit Recht wach⸗ ſender Beliebtheit erfreuen, und zwar auf Gitarre, Laute, Mandoline und Zither. Auch auf dieſen Jn⸗ ſtrumenten wurden von ſehr gereiften Spielern be⸗ achtenswerte Proben geboten, und zwar ſowohl im Einzelſpiel(Konzertzither und Gitarre) wie im En⸗ ſemble, wozu ſich vier Herren der„Mandolinata“ mit einem Mandolinenquartett eingeſtellt hatten. Die Konzertzither eignet ſich übrigens auch ſehr zur Begleitung zum Geſang, wie man aus den von Frl. Pfäffle ſehr aumutig geſungenen volkstümlichen Weiſen erſehen konnte. Ein gemeinſamer Geſang ſchloß den Abend ab. 3 ( Profeſſor Dr. Franz Ludwig Hoerth geſtorben. Profeſſor Dr. Franz Ludwig Hoerth. Ober⸗ ſpielleiter der Berliner Staatsoper und Profeſſor an der Hochſchule für Muſtk, iſt am Dienstag abend ge ſtor ben. Als Sohn eines Schriftleiters 1883 in Frankfurt am Main geboren, ſtudierte er zunächſt in Heidelberg, München, Freiburg, Erlangen und Ber⸗ lin, um ſich dann dem Muſikſtudium zuzuwenden. Später wor er Schauspieler, Kapellmeiſter, Drama⸗ turg, Schauſpiel⸗ und Opernregiſſeur. 1913 war er Oberregiſſeur an der Metropolitan⸗Oper in Neu⸗ hork. Während des Krieges betätigte er ſich in Bres⸗ lau, Stuttgart und zuletzt in Berlin. Hier war er zunächſt Oberſpielleiter der Staatsoper, wurde wäh⸗ rend der Intendantenkriſe mit der künſtleriſchen Interimsleitung betraut und dann zum Direktor der Staatsoper ernannt. Hoerth hat ſich auch dem Rund⸗ funk zugewandt und vornehmlich Einfluß auf die künſtleriſche Entwicklung der Sendeoper genommen. Joachim Ringelnatz geſtorben. Wie Berliner Blätter melden, iſt der bekannte deutſche Dichter, Kabarettiſt und Maler Joachim Ringelnatz im Alter von 51 Jahren geſtor ben, Seine Einäſche⸗ rung hat am Dienstag in Berlin in aller Stille ſtattgefunden. Ringelnatz, deſſen eigentlicher Name Hans Bötticher war, hatte teſtamentariſch feſtgeſetzt, daß ſein Tod erſt nach ſeiner Einäſcherung bekannt⸗ gegeben werden dürfe. Ein gefälſchtes Mozart⸗Manuſkript. Der italieniſche Muſiker Tobia Nicotra iſt zu zwei Jahren Gefängnis und 4800 Lire Geloſtrafe ver⸗ urteilt worden, weil er eine klaſſiſche Muſikhand⸗ ſchrift, die Mozart zugeſchrieben wird, gefälſcht hat. Nicotra hat ein zweites Exemplar des Manuſkripts angefertigt und an die Kongreßbibilothek in Waſhing⸗ ton verkauft, während er das Original für einen hohen Preis an Walter Toscanini, einen Sohn des Dirigenten, verkauft hatte. 1 Neue Bücher Wir bauen das Dritte Reich. Von Reichsinnenminiſter Dr. Wilhelm Frick. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. Preis.60 Mk. Reichsinnenminiſter Dr. Wilhelm Frick veröfkentlicht in dieſem Buch einen Teil ſeiner weſen lichſten Reden und Aufſätze, in denen Form und Inhal des nationalſozialiſtiſchen Stagtes ſcharf umriſſen und 1. der Sachlichkeit des Verfaſſers dargeſtellt ſind. Der Leſer findet in der Vielgeſtaltigkeit der behandelten Themen ſaſt olles, was er braucht, um Sinn und Materie des Neuauſ⸗ baus zu begreifen. Das Vorwort, das einer der bedeu⸗ tendſten Mitorbeiter Dr. Fricks, Stagtsſekretär Hans Pfundtner, dem Buch auf den Weg mitgah, klingt in der Loſung aus, der zugleich der Titel der Schrift iſt:„Wir bauen das Dritte Reich“. Das Saargebiet(Politiſche Erdkunde 1. Schulungstafel, zuſfammengeſtellt von Joachim G. Boeckh. Zudwig⸗Voggen reiter⸗Verlog, Potsdam. Preis 16 Pfg. Soeben beginn eine neue Reihe„Politiſche Erdkunde“ des bekannten 1 genreiterſchen Tafelwerkes zu erſcheinen. Als erſte Tue liegt„Das Sagargebiet“ vor. Sinn und Abhſicht dieser Tafel iſt, ergänzend neben die Lehr⸗ und Handbücher zu treten. Jeder Deutſche findet in ihnen alles Weſentli und Wiſſenswerte verdeutlicht durch einprägſome Korken. Langs Badiſcher Geſchäftskalender für 1935 iſt im Ver- lag von J. Langs Buchhandlung in Karlsruhe e Er hat auch im neuen Jahrgang in gewiſſenhafteſter Weise alle dieſesmal beſonders umfangreichen Neuernennungen, Verſetzungen und ſonſtigen Aenderungen verzeichnet 775 iſt durch die Aufnohme der Anerbenbehörden, Erbgeſung heitsgerichtsbehörden, Gauleitung der NS DA, Kreisle ter, Landesbauernſchart Baden, Kreisbauernſchaften un Kreishandwerksmeiſter bereichert worden. Vom Werden des deutſchen Volkes. Von Albert 5 05 und A. Hillen Ziegſeld. 32 Seiten, 14 Karten. Kt. 0,0 Mk. Runge⸗Verlag, Berlin⸗Tempelhof. Raum und Raſſe in Staat und Wirtſchaft. Von Arthur Di x. Edwin⸗Runge⸗Verlag. Berlin⸗Tempelhof. Zur Wiedergeburt des Abendlandes. Von Prof 115 Gerhart von Schulze⸗Ggevernitz. Preis 1,90 Mk Edwin⸗Runge⸗Verlag, Berlin⸗Tempelhof. g 5 San Tage 1 S ro nber. Deut⸗ n mit anſa⸗ Luft⸗ rkunde Jahren r und zuflüge eltehte Als er erhfelt tale Flug⸗ torigen kleinen ernte aſchine, Unter Schüler ge als vorben igzeug⸗ r und iftfahrt t. It 15 noͤ Nord e aus ärliche ir ver⸗ Mon⸗ n eine nd als wurde. tſei⸗ hatte, T 0 ch 4 hter⸗ inaus⸗ einen Tochter zuſam⸗ einge⸗ 0 erk rk ſind amotte⸗ andels⸗ Con⸗ Dräger, n AG, ell: 1. B. len Teil ſche Um⸗ Anzeigen Ubeim Mann⸗ traße da niniſter enburg gilhelm weſent⸗ Inhalt und in r Leſer zen ſaſt deuauf⸗ bedeu⸗ Hans in der 2„Wir Stafel), Joggen⸗ beginnt n Vog⸗ e Taſel t dieſer cher zu entliche Karten. m Ver⸗ hienen. Weiſe tungen, et und geſund⸗ reislei⸗ n und Kropp 50 Mk. Arthur f. Dr. 50 Mk. er blaue Himmel 1 5 Donnerstag, 22. N. 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 537 eee Mannheim, den 22. November. Stiller Buß und Veitag Zum erſten Male wurde durch die neue Verord⸗ nung der Buß⸗ und Bettag auch bei uns in Baden zum geſetzlichen Feiertag und nahm daher den Cha⸗ takter eines Sonntags an. Er iſt in würdiger Weiſe begangen worden. Am Dienstagnachmittag perſtärkte ſich der dichte Nebel, der ſich in den Mit⸗ lagsſtunden kaum merklich gelichtet hatte, ſo ſtark, daß der lebhafte Straßenverkehr ſehr unter den be⸗ schränkten Sichtverhältniſſen zu leiden hatte. Am Norgen des Feiertags aber hatte die Sonne nur lurze Zeit mit den Nebelwolken zu kämpfen, die hoch oben dahinzogen. Gegen Mittag war die Schlacht gewonnen und bis zum Abend wölbte ſich zer der Stadt. Die Tempera⸗ N ren ſind inzwiſchen noch winterlicher geworden. Sunk doch in der Nacht zum Mittwoch das Queck⸗ fiber auf zwei Grad unter Null, um im Laufe des Tages auf nur vier Grad Wärme anzuſteigen. Abends um 7 Uhr war bereits wieder der Gefrier⸗ zunkt erreicht und in der vergangenen Nacht machte ſch dann die Kälte noch empfindlicher bemerkbar. heute früh hatten wir den erſten ſtarken Reif. Die proteſtantiſchen Kirchen waren geſtern durch⸗ weg überfüllt von Gläubigen, die aufmerkſam den Porten der Geiſtlichen lauſchten. Die meiſten Got⸗ keödienſte wurden durch die Mitwirkung der Kir⸗ henchöre verſchönt, während anſchließend Gelegen⸗ heit geboten war, das Abendmahl zu nehmen. Am Nachmittag machte man meiſt einen Spazier⸗ gang, der aber trotz der ſchön ſcheinenden Sonne zu einer froſtigen Angelegenheit wurde, da ein ſcharfer Wind pfiff. Bevorzugt wurden der Waldpark und der Luiſenpark, deren Bäume bald die letzten Blätter verloren haben. Der kalte Nebel hat das Abſterben der Blätter ſehr begünſtigt. Im Hinblick auf den Ernſt des Tages fanden am Abend keine Veranſtal⸗ tungen ſtatt. die Bahn berichtet von einem ſchwachen Reiſever⸗ kehr, der nur beim Stadtbeſuchsverkehr etwas leb⸗ hafter war, der ſich im Rahmen eines gewöhnlichen Sonntags hielt. 2 an Schwerer Zuſammenſtoß. Im Vorort Feu⸗ henheim ereignete ſich in der Talſtraße am Dienstag abend ein ſchwerer Zuſammenſtoß. Ein Perſonen⸗ kraftwagen fuhr von hinten zwei Radfahrer an, die hurch den Anprall beide zu Boden ſtürzten. Wäh⸗ lend der eine Radler mit leichteren Hautabſchürfun⸗ geh davonkam, wurde bei dem anderen Radfahrer ie ſchwere Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt, die ſeine Aufnahme in das Krankenhaus notwendig machte. die nötigen Ergebungen zur Klärung der Schuld⸗ tage wurden angeſtellt. Wiſſen iſt Macht Viloͤungsdrang der Mannheimer Angeſtelltenſchaft— Berufliche Fortbiloͤung auf allen Gebieten 5 Dutzende von Gewerkſchaften und Verbänden ſtanden einſtmals gegeneinander und verſuchten ihren Mitgliedern etwas zu bieten oder ſie beruf⸗ lich zu ſchulen. Doch konnte alles nur Teilerfolge bringen, weil die Mittel nicht zur Verfügung ſtan⸗ den, die Arbeiten auf ganz breite Grundlage zu ſtel⸗ len. Erſt die Zerſchlagung der Gewerkſchaften und der Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront ermöglichte eine Breitenarbeit von ungeahnten Ausmaßen. Um der Preſſe Gelegenheit zu geben, einen Einblick in die vielgeſtaltige Arbeit der beruflichen Weiter⸗ bildung im Gebiet von Mannheim⸗Ludwigshafen zu geben, wurden die verſchiedenen Stellen beſucht, an denen in Mannheim der Angeſtellte ſein berufliches Wiſſen erweitern und vertiefen kann. Lehrgänge— Kurſe— Arbeitsgemeinſchaften Die Möglichkeiten zur beruflichen Schulung ſind mannigfaltiger Art und erſtrecken ſich auf Vorträge, Vortragsreihen, Arbeitsgemeinſchaften, Lehrgänge. Für das Stadtgebiet Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen hat man die Arbeit gemeinſam auf⸗ gezogen, um eine entſprechende Ausnützung auf allen Gebieten zu ermöglichen. Gegenwärtig laufen 90 Lehrgänge für Kaufleute— davon elf in Ludwigshafen— die von rund 2000 Teilnehmern be⸗ ſucht werden. Außerdem beſtehen 20 Lehrgänge mit 400 Teilnehmern für Techniker und Werk⸗ meiſter, zehn Lehrgänge für Büro⸗ und Be⸗ 96 rdenangeſtellte und verſchiedene Kurſe für weibliche Angeſtellte, die ſich mit haus⸗ wirtſchaftlichen Fragen und dergleichen befaſſen wol⸗ len. 30 Fachgruppen werden durch die Arbeits⸗ gemeinſchaften erfaßt, zu denen noch einige Sonder⸗ gruppen kommen. So beſteht eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Bilanzbuchhalter, in der 30 Leute einmal in der Woche zuſammenkommen, um ſich durch eine erſtklaſſige Kraft ſo ſchulen zu laſſen, daß ſie in zwei bis drei Jahren die Bilanzbuchhalterprüfung ab⸗ legen können. Es beſtehen auch Arbeitsgemeinſchaf⸗ ten für Kurzſchriftler, die ein Höchſtmaß an Silben⸗ zahl erreichen wollen. Die Lehrerſchaft, die vielfach ehren⸗ amtlich wirkt, ſetzt ſich zuſammen aus Lehrkräf⸗ ten, die auf den einzelnen Wiſſensgebieten beſonders geſchult ſind, aus Handelslehrern, die zum Teil nicht voll beſchäftigt ſind, aus Behördenabteilungsleitern, aus Technikern, Betriebsführern uſw. Die Unterrichtsräume ſind nicht in dem Hauſe der Deutſchen Angeſtelltenſchaft unterzubringen ge⸗ weſen und mußten auf mehrere Stellen verteilt wer⸗ den. Die Fäden laufen aber alle in C 1, 10/11 zu⸗ ſammen. Vom Patrizierhaus zur Berufsſchule Der Rundgang durch die Stätten, an denen die Angeſtelltenſchaft ihr Wiſſen erweitert, führte zu⸗ nächſt nach IL. 7, 1, wo das ehemalige Ladenburgſche Haus erworben wurde, um es in eine Berufsſchule umzuwandeln. Während der Tagesſtunden werden in den Räumen in Verbindung mit dem Arbeits⸗ amt Erwerbsloſenkurſe abgehalten, wäh⸗ rend in den Abendſtunden ſämtliche Räume der Be⸗ rufsſchule der Deutſchen Angeſtelltenſchaft zur Ver⸗ fügung ſtehen. Im Untergeſchoß, das ſonſt unbe⸗ nützt geblieben wäre, hat ſich die Hitler⸗Jugend zwei Räume eingerichtet. Wenn man auch beim Eintritt in das Haus noch die Vornehmheit des alten Patrizierhauſes erkennt, ſo merkt man doch ſoſort, daß man ſich in einer Schule befindet. Im Vorplatz hängen an den Wän⸗ den große Tafeln mit dem Wochenplan für die vier⸗ zehn verſchiedenen Räume, die in ihrer äußeren Ge⸗ ſtalt mit Holzvertäfelungen, Stuckverzierungen, Schnitzereien, ſchönen Tapeten erhalten geblieben ſind und die nur als Ausſtattung ſtatt der Möbel die für den Unterrichtsbetrieb notwendigen Tiſche, Stühle, Tafeln erhalten haben. Aus dem Unter⸗ richtsplan an der Wand geht hervor, daß in zwei „Schichten“ gearbeitet werden muß, um die vielen Teilnehmer auf den mannigfaltigen Gebieten ſchu⸗ len zu können. Die erſte„Schicht“ arbeitet von 19 Uhr bis 20.30 Uhr und die zweite„Schicht“ von 20.35 Uhr bis 22.05 Uhr. Die fünf Minuten Pauſe genügen, um die Zimmer zu räumen und mit neuen Schülern zu beſetzen. Wo zuvor über Soll und Haben geſprochen wurde, durchſchwirren jetzt engliſche, ſpaniſche oder gar ruſſiſche Worte den Raum und wo man zuvor in die Grundlagen des Handelsrechts einzudringen verſuchte, wird jetzt ge⸗ lehrt:„Wie ſetze ich Punkt und Komma.“ Es gibt ſaſt kein Gebiet, das in dieſer Berufsſchule nicht behandelt wird und ein Blick in verſchiedene Un⸗ terrichtsräume zeigte, mit welchem Eifer die Leute an der Arbeit ſind. Der Stift ſaß neben der Ange⸗ ſtellten, die ſchon mehrere Jahre im Betrieb ſteht und der ältere Angeſtellte mühte ſich genau ſo wie ſein junger Kollegen mit den Fragen, die an beide heran⸗ traten. Das Streben nach Wiſſen war überall unver⸗ kennbar! Es verdient noch ganz beſonders feſtgehalten zu werden, daß ſich bis jetzt vierzehn Firmen be⸗ reiterklärt haben, die Gebühren für die Lehrgänge für 250 Teilnehmer zu übernehmen. An der Spitze ſteht die Firma Schreiber, die für 50 ihrer Ange⸗ ſtellten bezahlt. Techniker auf der Schulbank Nun ging es hinüber zur Ingenieurſchule, wo man raſch einen Blick in einen techniſchen Lehrgang werfen konnte. Der Altersunterſchied der Kurſusteil⸗ nehmer trat hier noch deutlicher hervor und man dürfte wohl das Richtige getroffen haben, wenn man ſagt, daß das Durchſchnittsalter weit über 30 Jahre lag. Männer mit ergrauten Haaren ſaßen neben jungen Leuten und kritzelten eifrig techniſche Formeln in ihre Hefte, um hinter die Geheimniſſe des Trägheitsprinzips zu gelangen. Wie muß der Rechtsanwalt den Koſtenvorſchuß verbuchen? 3, 3 beſuchte man einen Lehrgang Behördenangeſtellten, die ſich mit Im Hauſe I. der Büro⸗ und den Fragen befaßten, die einem Rechtsanwalt⸗Buch⸗ halter geläufig ſein müſſen. Treten doch gerade in der Anwaltspraxis ſo viele Eigenheiten auf, die ein beſonderes Wiſſen erfordern, wie überhaupt die Schulung der Büro⸗ und Behördenangeſtellten auf einer ganz anderen Linie zu erfolgen hat und dahes getrennt geſchehen muß. Auch das Kochen will gelernt ſein Der nächſte Beſuch galt dem Hauſe B 5, 19. Schon als man die Treppen emporſtieg, merkte man, daß hier nicht die Rede von Kontokorrent und Debitoren ſein wird, denn verſchiedene Wohlgerüche wurden von der Naſe aufgefangen. Am Ziele angelangt, traf man 20 junge Mädchen, die tagsüber hinter dem Ladentiſch ſtehen oder hinter der Schreibmaſchine ſitzen, beim Zubereiten einer Mahlzeit. Einige ſchwangen eifrig den Kochlöffel, andere leiſteten ſchon die Vorarbeiten für den nächſten Abend und alle waren mit Eifer bei der Sache. Ein Beweis da⸗ für, daß auch das Mädchen, das gezwungen iſt, ſich im kaufmänniſchen Beruf den Lebensunterhalt zu verdienen, den feſten Willen hat, ihrem ſpäteren Mann eine tüchtige Hausfrau zu ſein, die verſteht, richtig, gut und ſparſam zu kochen! Bei den Uebungsfirmen im Kaufmanusheim Der Rundgang führte ſchließlich wieder nach C1, 10/11, zurück, wo man von Zimmer zu Zimmer ſchritt, und ſeine Eindrücke ergänzen konnte. In dem einen Saal klapperten 25 Schreibmaſchinen: von 19 Uhr bis 21.30 Uhr wird hier täglich von Mon⸗ tag bis Freitag ununterbrochen in verſchiedenen Kur⸗ ſen geübt, in denen die Teilnehmer nach dem Zehn⸗ fingerſyſtem ſchreiben. Nebenan ſind die Uebungs⸗ firmen an der Arbeit und es herrſcht allenthal⸗ ben reges Leben. Rechnungen werden ausgeſchrie⸗ ben, Briefe geſchrieben, Buchungen vorgenommen, Löhne verrechnet, Verträge angefertigt. Alles läuft genau ſo wie in einem richtigen Betrieb, nur daß weder Waren noch Geld vorhanden ſind. Durch die verbreitete Organiſation der Uebungsfirmenwirt⸗ ſchaft im ganzen Reich und ſogar darüber hinaus, iſt ein Arbeiten möglich, das dem der Praxis vollkommen gleicht. Jeder Einzelne hat in den Uebungsfirmen die Möglichkeit, ſich ſowohl als Lehrling, wie auch als Prokuriſt zu betätigen und ſein Wiſſen auf allen Arbeitsgebieten zu vervoll⸗ kommnen. Was der Preſſe bei dieſem Rundgang gezeigt wurde, war nur ein Teilausſchnitt aus der beruf⸗ lichen Schulung. Der Einblick genügte aber, um feſtzuſtellen, daß das Bedürfnis zur Weiterbildung ungeheuer groß iſt und daß ſich ein Großteil der ſchaffenden Menſchen bewußt iſt, daß Wiſſen Macht bedeutet.* ze Die goldene Hochzeit feiern am 25. November der in Feudenheim über 25 Jahre anſäſſig geweſene Lehrer Friedrich Wilhelm Hutt mit ſeiner Frau Karoline geb. Keller. Das Jubelpaar lebte in Dortmund, wohin die Söhne vor acht Jahren ver⸗ zogen ſind. Wir wünſchen dem Jubelpaar, das bis zu ſeinem Wegzug über 25 Jahre die„NM“ las, noch viele ſchöne Jahre eines ungetrübten Alters. *. Ihren 65. Geburtstag feiert heute Frau Otti⸗ lie Hoppe, U 5, 18 part. Wir beglückwünſchen die langjährige Bezieherin der„Neuen Mannheimer Zeitung“ herzlichſt. a Ihren 60. Geburtstag begeht heute Frau Klara Goßmann, Feudenheim, Scheffelſtraße 82. Der treuen Leſerin unſerer„NM.“ unſere herzlichſten Glückwünſche. Warum fälte, Häſſe und ind ausſtehen, wenn Opel Innen Kauf- Erſparniſſe bietet, mit denen Sie die Winter-Betciebskoſten für Monate decken können? NE RI CU ü 1. Sie ſparen bis zu BIN 200.-: dieſen Betrag tragen die Adam Opel.-G. und ihre fjändler, um im Zuge des Opel inter-Programms den Arbeits- markt auch weiterhin falktäſtig zu feſtigen. 2. Sie haben die Hutznieſſung Ihres Dagens ſchon im Dinter- zu einer Zeit. in der Sie ihn vielleicht ebenſo dringend benötigen wie im Sommer. 3. Sie helfen den vfjunderttauſend c. die in det Opel-Organiſation und den Cieferwerken für Opel tätig ſind. auch im inter in Arbeit zu bleiben. OPEL der Zzuverläſſige Ole Fed n 0 egen Ihre 19 en ſteis In te bee les macht ſich bezahlt! Die inter-Sonderpreiſe Das Sonder- Programm gilt nur für Wagen, die vom Opel-fjändler bis zum 13. febtruat 1935 zur Abliefe- tung gelangt ſind. Am 14. Febtuat 1935 werden die Preiſe wieder echöht.- Alle drei Tapen werden auch im nächſten Jahr weitergebaut. Opel tr. 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Sie hat jedoch auf den Weiterbeſtand der Berufskrankenkaſſen kei⸗ nerlei Einfluß. Dieſe Berufskrankenkaſſen, die durch das Geſetz über den Aufbau der Sozial⸗ verſtcherung vom 5. Juli zu vollwertigen Trä⸗ gern der Kranken verſicherung erhoben wurden, werden ihre ſegensreiche ſoziale Arbeit un⸗ verändert fortführen. Es ſei ferner darauf hingewieſen, daß die orga⸗ niſatoriſchen Veränderungen innerhalb der„Reichs⸗ berufsgruppen der Angeſtellten“ das Mitgliedsver⸗ hältnis der Verſtcherten bei den Berufskrankenkaſ⸗ ſen in keiner Weiſe berühren. Beſonders bleiben die von den einzelnen Kaſſenmitgliedern ſeither er⸗ worbenen An rechte und Anwartſchaften in vollem Umfang gewahrt. * Die Polizei paßt auf. Die Verkehrsſünder konnten ſich am Dienstagabend wieder einmal nicht recht ſicher fühlen, denn die Polizei hatte ihre ganze Aufmerkſamkeit auf ſie gelenkt. Wo nach Einbruch der Dunkelheit ein Radler ohne Licht feſtgeſtellt wurde, packte man zu und ſchraubte ihm die Ventile heraus, ſo daß ihm nichts anderes übrig blieb, als das Rad nach Hauſe zu drücken. Eigenartigerweiſe traf man nach Einbruch der Dunkelheit ſehr viele Radler ohne Licht an, das wegen des ſtarken Nebels doppelt notwendig geweſen wäre. Die Polizei hatte ſo alle Hände voll zu tun und dieſer Hochbetrieb beſtätigte wieder deutlich, daß es höchſte Zeit wird, mit den ſchärfſten Maßnahmen gegen die Verkehrsſfünder vorzugehen. Eine beſonders durch⸗ geführte Beleuchtungskontrolle führte bei 22 Kraft⸗ fahrzeugen, vier Krafträdern und zwei Fahrrädern zu Beanſtandungen der Beleuchtungsanlagen. u Unter einen Lieferwagen geraten. In der Nähe des Neckarauer Uebergangs wurde auf dem Kleinen Weidſtückerweg ein Radfahrer etwas un⸗ ſicher, als ein Lieferkraftwagen aus einem Hauſe herausfuhr. Der Radler fiel vor das Fahrzeug, doch kam er glücklicherweiſe mit dem Schrecken davon. Allerdings wurde das Fahrrad ſtark beſchädigt. knſcine gutgelungene Cäcilienfeier veranſtaltete im „Jugendheim“ der Cäeciltenverein St. Peter. Die Vortragsfolge wurde durch eigene Kräfte beſtritten. Nach einleitenden Muſikſtücken und dem vom ge⸗ miſchten Chor unter Stabführung von Chormeiſter Jörg vorgetragenen Lied„Maria Himmelskönigin“ begrüßte Vereinsführer Kohl die Erſchienenen. Pfarrkurat Kaltenbrunn wies auf die Bedeus tung des Tages hin und ſagte allen Mitwirkenden Dank. Männerchöre, Frauenchöre, gemiſchte Chöre und Sologeſänge wechſelten in bunter Folge mit Muſikſtücken und ſchließlich bildete ein unter der Leitung von Franz Breunig flott geſpielter Schwank den luſtigen Ausklang der Feier, die ſich eines guten Beſuches erfreuen durfte. NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtilichen Bekanntmachungen ennemmen PO Samstag, 24. November, 20.30 Uhr, Zellenabend der Zellen 2 und 3 im Alten Schützenhaus. Ilvesheim. Am Freitag, 38. Newember, 20 Uhr, fündet im Parteilohal„Zur Krone“ eine Parteimitglieder⸗ Feudenheim. verſammlung ſtatt. Das Erſcheinen ſämtlicher Pgg. iſt Pflicht. Oſtſtadt. Donnerstag, 22. November, 20.30 Uhr, im Parkhotel für die Zellen 4, 5 und 8 Zellenabend; gilt auch für ſämtliche Unterorganiſationen. 5 Neckarſtadt⸗Oſt. Freitag, 28. November, 20.15 Uhr, Zellenabend der Zellen 4, 5, 6 und 11 im Saal der„Flora“, Lortzingſtvaße 11. Parteigenoſſen und Hauswarte, erſcheint in Maſſen. Oſtſtadt. Freitag, 23. Nopember, 20.30 Uhr, Sitzung fämtlicher pol. Leiter im Parkhotel. NS⸗Frauenſchaft Neuoſtheim. Donnerstag, 22. November, 20.30 Uhr, Hei mabend bei Brückl. Lindenhof. Donnerstag, 22. November, 20.30 Uhr, Heimabend im„Rheinpark“.. Wallſtadt. Donnerstag, 20 Uhr, Heimabend im Nabhausſaal. Neckarau. Freitag, 23. November 19.3 Uhr, Gym⸗ naſtikkurſus in der Wilhelm⸗Wundt⸗Schule. Schwetzingervorſtadt. Freitag, 23. Nov., 20.30 Uhr, Zellenabend der Zellen 6 und 7 im Alten Gaswerk. Deutſches Eck. Freitag, 23. Nov., 20 Uhr, Heim⸗ abend im Ballhaus. 5 Käfertal. Freitag, 23. Nov., 20.30 Uhr, Mitglieder⸗ verſammlung im Gaſthaus„Zum Adler“. Deutſches Jungvolk Fähnlein Adm. v. Hipper: 4/ 11/1/71. Alle Jungens, die noch keinen Reichsausweis beſitzen und vor dem 1. April 1934 in das Deutſche Jungvolk eingetreten ſind, haben am Freitag, 23. Nov., zwiſchen 14 und 17 Uhr bei Ff. Klaus Groſch, Konrad⸗Witz⸗Straße 15, anzutreten. Die Leute, die nicht erſcheinen, gelangen niemals in den Beſttz eines Auswelſes. BdMa Ring V, Feudenheim. Am Freitag, 23. Nov., 20 Uhr Schulung für ſämtliche Schaft, Schax⸗ und Gruppenſühre⸗ rinnen des Ringes im Heim des Bd M. Feudenheimſchule. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 27. November, 20.30 Uhr, im Alten Feldſchlößchen, Käfertaler Straße 178, Mit⸗ gliederverſammlung. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen, Fachgruppe Chemie zuſammen mit den Fachgruppen Metall, Mineralöl⸗ und Großhandel. Freitag, den W. November, 20.15 Uhr, ſpricht im großen Ballhausſaal Herr Dr. Michael (J. G. Farbeninduſtrie) über„Die Herſtellung künſtlicher Motortreibſtoſſe mittels der katalytiſchen Druckhydrierung aus deutſchen Rohſtoffen“. Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten. Am Ireitag, 23. November, 20.15 Uhr, im großen Ball⸗ hausſaal: Fachgruppe Chemie zuſammen mit den Fach⸗ gruppen Metall, Mineralöl und Großhandel.„Die Her⸗ ſtellung künſtlicher Motortreibſtoſſe mittels der katgiyti⸗ 1 Auch die Vornamen heiſchen Berückſichtigung im Rahmen einer Familienchronik, vovab, wenn ſie in ſolch überragender Zahl auftreten wie unſer Hans boͤer Johann. Es kann allerdings nicht ge⸗ leugnet werden, daß der Johann uns heute weni⸗ ger häufig entgegentritt als in früheren Zeiten, und mancher wird ſich ſchon ſeine Gedanken darüber gemacht haben, warum denn gerade dieſer bei unſe⸗ ren Vorfahren ſo beliebte Vorname immer ſeltener wird. Weil er früher allzu häufig war, ſei er ſo „gewöhnlich“ geworden und ſchließlich gar zur Be⸗ rufsbezeichnung für den Hausburſchen herabgeſun⸗ ken; kein Wunder alſo, daß Kreiſe, die auf Vor⸗ nehmheit hielten, von dieſem altväterlichen Vor⸗ namen nichts mehr wiſſen wollten. Dazu mag noch der Zwieſpalt gekommen ſein: Kirche und bürger⸗ liches Standesamt gingen mit der Feſtigung einer hochdeutſchen Sprachbildung vielfach zu der ſtreng bibliſchen Form Johannes über und hielten an ihr bis in die neueſte Zeit feſt, während in allen Teilen des deutſchen Sprachgebiets ſchon ſeit Jahr⸗ hunderten die handlichere Form Hans ſich ein⸗ gebürgert hatte, die alſo nicht als mundartlich ab⸗ fällig zu beurteilen, ſondern als hochdeutſche Kurz⸗ form voll zu werten iſt. Den heutigen Stand der Beliebtheit von Hans oder Johann kann man ohne weiteres aus den Ver⸗ öffentlichungen der Standesregiſter ableſen. In wahllos herausgegriffenen Liſten der Innenſtadt Mannheim aus dieſem Jahre ſehe ich, daß bei 390 Knabengeburten 34mal der Vorname Hans und nur ömal Johann ge⸗ wählt wurde. In denſelben Standesamt⸗Nachrichten finde ich als Verkündete, Hochzeiter, Kindsväter und Verſtorbene 2597 männliche Perſonen aufgeführt; unter dieſen 2597 Männernamen erſcheint der Hans nur 33mal, der Johann dagegen 138 mal neben 3 Jean. Der Rückgang des Johann zugunſten des Hans iſt alſo unverkennbar, ihm ſoll in dieſen Zeilen möglichſt weit zurück nachgegangen werden. Der Vorname Johannes iſt der meiſtverbrei⸗ tete unter den chriſtlichen Namen, ſeit Einführung des Chriſtentums in den germaniſchen Landen iſt er geradezu der Ausdruck eines freudigen Bekenntniſſes zum neuen Glauben und verdrängt die alten Namen aus der heidniſchen Vor⸗ zeit. Bald aber hatte ſich bei ſolch häufigem Ge⸗ brauch in weiteſten Kreiſen des deutſchen Sprach⸗ gebiets die urſprüngliche Form Johannes in das handlichere Hans abgeſchliffen. Bereits 1439 finden wir in der Steuerliſte von Seckenheim unter 85 Männern 22mal den Vor⸗ namen Hans, außerdem 2 Han mann. Der Hans wurde damals ſo häufig, daß man bald dazu überging, ihm einen zweiten Vornamen bei⸗ zugeſellen. 1577 finden wir im„Glückhaft Schiff“ von Fiſchart bereits die Doppelvornamen Hans Konrad, Hans Peter, Hans Huldrich. Als 1612 der Markgraf Georg Friedrich von Baden⸗Durlach mit. den proteſtantiſchen Schweizerſtädten Zürich und zur feierlichen Beſchwörung dieſes Vertrags Ge⸗ ſandtſchaften ausgetauſcht wurden, führten von den 7 Abgeſandten Zürichs nicht weniger als 5 ſolche Bern einen Locarno⸗Vertrag abſchließen wollte, und, Doppelvornamen wie Hans Ulrich, Heinrich, Kaſpar, Hans oder Johann? Ein Zwiſchenkapitel zur Mannheimer Familienchronik 1934 Gebrg. Unter der Gegengeſandtſchaft des Mark⸗ grafen mit 10 Köpfen werden genannt: Landvogt Hans Wilpert von Helmſtetten, Kammerjunker Hans Philipp von Kocherſtetten, Zahlmeiſter Hans Joachim Hartlieb. Erinnern darf ich in dieſem Zuſammen⸗ hang an Namen wie Joh. Seb. Bach, Hans Joachim von Ziethen, Joh. Wolfgang Goethe. Im 1641 begonnenen Kirchenbuch der reformierten Gemeinde Seckenheim finde ich den Vornamen Hans als Einzelvornamen nicht weſentlich häufiger als andere Vornamen; mein Urahne Hans Frey, der alte, erſcheint ſchon auf der erſten Seite. Sehr zahlreich aber finde ich zu allen Zeiten den Hans in Verbindung mit ande⸗ ren Vornamen und nenne als ſolche, immer mit dem Hans an erſter Stelle: Andreas, Baltaſar, Con⸗ rad, Heinrich, Joſeph, Leonhard, Matthias, Michael, Peter, Sebaſtian, Thomas, Valentin(Velten), Wil⸗ helm, dann natürlich Jakob, und als häufigſten Na⸗ men in Seckenheim die Zuſammenſetzung mit Georg, oder Jörg, die in Seckenheim nur Hanjerg geſpro⸗ chen wird, ähnlich wie die ſeltenere, aber berühmte Bildung Hanjoſep. Schließlich wurde der Hans etwa zu Beginn des 18. Jahrhunderts ſo häufig, daß er wenigſtens in dieſen Doppelvornamen ſeinen Sinn und die Bedeutung als Vornamen verloren hat. Es ſieht bisweilen ſo aus, als ob jedes männliche Weſen im Kirchenbuch ohne weiteres als ein Hans bezeich⸗ net würde. Als 1704 der erſte Bühler von Ilves⸗ heim nach Seckenheim kam und die letzte Tochter des ausſterbenden Geſchlechts der Quantz heiratete, wurde er im Kirchenbuch nur als Andreas Pieler aufge⸗ führt, ebenſo bei den nachfolgenden Taufen ſeiner Kinder und bei ſeiner zweiten Ehe. Dann aber bei der Taufe ſeines Kindes aus 2. Ehe heißt der„jetzt⸗ malige Gerichtsverwandte“ plötzlich Hans Andreas Bühler, ebenſo beim Eintrag ſeines bald danach er⸗ folgten Todes. Der ſo verbreitete Vorname Hans erleidet aller⸗ dings bald eine empfindliche Schmälerung ſeines »Namensrechtes. Schon im ausgehenden 17. Jahrhundert wandelt er ſich im Kirchenbuch vielfach in den Namen Johann. Es iſt nicht zu verkennen, daß man in den Kreiſen der zur Führung der Kirchenbücher als Standes⸗ regiſter berufenen Geiſtlichen dem Namen Johannes den Vorzug gab, ſei es, daß man dieſe Form als die allein bibelgerechte anſah oder daß man in Hans eine mundartliche Verſchlechterung des hoch⸗ und ſchriftdeutſchen Johann erblickte. Im Secken⸗ heimer Kirchen buch zeigt ſich dieſer Wandel z. T. darin, daß im 17. Jahrhundert die Täuflinge und die jungen Burſchen, die als ihre Paten auf⸗ treten, zwar noch den Namen Hans führen, allein oder in Verbindung mit einem andern Vornamen, daß aber die erwachſenen würdigen Männer nur mit dem ernſten Namen Johannes auftreten. Im 18. Jahrhundert wird die Form Hans immer ſeltener, mit dem Amtsantritt von Pfarrer Kilian, der von 1747 an volle 42 Jahre in Seckenheim ſeines Amtes walten ſollte, verſchwindet der Name Hans völlig aus dem Seckenheimer Kirchenbuch, Kilian ſchreibt grundſätzlich nur Johann. Hellmuth Mössinger. Gerade die Förderung des kaufmänniſchen Lehr⸗ lingsweſens hat die Bad iſche Induſtrie ⸗ und Handelskammer und ihren Bildungsausſchuß ſchon häufig beſchäftigt. Nunmehr iſt auf Grund eines Erlaſſes des badiſchen Miniſters des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz ein weiterer Schritt getan worden. Bei jeder Außenſtelle der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, alſo in Mann ⸗ heim,. Karlsruhe, Pforzheim, Freiburg, Schopfheim und Konſtanz, iſt ein beſonderer Bezirksaus⸗ ſchuß zur Förderung des kaufmänni⸗ ſchen Lehrlingsweſens gebildet worden. Je⸗ der Bezirksausſchuß beſteht aus mindeſtens acht Mit⸗ gliedern, und zwar aus je zwei Vertretern der Un⸗ ternehmer, der Angeſtelltenſchaft, der Lehrkräfte an Handelsſchulen des Bezirks der Außenſtelle, einem Berufsberater und ferner dem Beauftragten der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, der den Vorſitz in dieſem Bezirksausſchuß führt. Die Ver⸗ treter der Unternehmer und der Angeſtelltenſchaft werden von den Präſidenten der Außenſtellen vor⸗ geſchlagen und vom Präſidenten der Badiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer, Dr. Kentrup, er⸗ nannt. Die Bennung der Vertreter der Handels⸗ ſchulen erfolgt durch den Kultusminiſter. Die Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes müſſen 24 Jahre alt ſein; ihre Amtsdauer umfaßt drei Jahre. Im Großen geſehen obliegt den Bezirksausſchüſ⸗ ſen die Fernhaltung Ungeeigneter von der kauf⸗ männiſchen Lehre, die Beobachtung und Förderung der praktiſchen Aus⸗ bildung der Handlungslehrlinge ſowie die Abhal⸗ tung von Gehilfenprüfungen. Der Bezirksausſchuß trägt Sorge dafür, daß Handlungsgehilfen, welche nach dem 1. April 1935 ihre Lehre beendigt haben, „Kraft durch Freude“ Fahrtenprogramm: Sonntag, den 2. Dezember 1934. Tagesfahrt nach Ko⸗ chendorf, Jagſtfeld, Wimpfen. Beſichtigung des Salzberg⸗ werkes. Fahrpreis einſchl. Eintritt.60 Mark. 25. 12. 34 bis 1. 1. 35.„Kraft durch Freude“⸗Fahrt zum Winterſport ins Allgäu(Oberſtdorf, Füſſen, Immen⸗ ſtadt). Koſten für Fahrt, Unterkunft und Verpflegung betragen etwa 90 Mark. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegengenommen. Betr.: Ortsgruppe Dentſches Eck. Anmeldungen zu obigen Fahrten und zu den Schwimm⸗ lurſen werden auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, P 5 Nr.—5, Zimmer 88, Dienstags und Donnerstags von ſchen Druckhydrierung aus deutſchen Rohſtoffen“. 17.30 bis 18.30 Uhr entgegengenommen. rr—— Förderung des kauſmänniſchen Lehrlingsweſens Mannheim erhält einen beſonderen Vozirksausſchuß nur beſchäftigt werden, wenn ſie die Gehilfenprü⸗ fung nach Maßgabe der Richtlinien zur Abhaltung dieſer Gehilfenprüfungen beſtanden haben. Ferner werden künftig nur ſolche Perſonen ein Einzelhan⸗ delsgeſchäft eröffnen können, die nachweisbar über Sachkunde verfügen. Dabei wird es in erſter Linie auf den Nachweis ankommen, daß der junge Kauf⸗ mann, der ſich ſelbſtändig machen will, die kaufmänniſche Gehilfenprüfung be⸗ ſt anden hat. Damit geht ein alter Wunſch des mittelſtändiſchen Einzelhandels ſeiner Erfüllung ent⸗ gegen. Der Bezirksausſchuß der Außenſtelle Karlsruhe trat nun erſtmalig zuſammen. In ſeiner kurzen Be⸗ grüßungsanſprache umriß der Vorſitzende, Direktor Greyer von der Badiſchen Bank, die Aufgabe des Ausſchuſſes mit den treffenden Worten, daß im Drit⸗ ten Reich jeder an die Stelle geſtellt werden müſſe, an der er hem Volksganzen am beſten dienen könne. Sodann behandelte man ausführ⸗ lich die Gebiete der Anlegung einer Lehrlingskar⸗ tei, der praktiſchen Durchführung der Gehilfenprü⸗ fung, des Zulaſſungs verfahrens, des Prüfüngsver⸗ fahrens und der Eutſcheidung über zweifelhafte Fälle. Die mehrſtündige Aussprache zeigte, daß hier Neuland erſchloſſen wurde, das noch große Zukunfts⸗ möglichkeiten in ſich birgt, die ſich zweifelsohne ſegensreich zur Förderung des kaufmänniſchen Nach⸗ wuchſes auswirken werden. Insbeſondere iſt wich⸗ tig, daß durch die im Bezirksausſchuß zuſammenge⸗ faßten Vertreter der Unternehmer, der Angeſtell⸗ tenſchaft; der Handelsſchulen und der Arbeitsämter nicht nur eine fortlaufende Beobachtung der Lehr⸗ lingsausbildung, ſondern auch ſeiner Geſamtentwick⸗ lung gewährleiſtet wird, die dann durch die Gehil⸗ fenprüfung ihren Abſchluß findet. Achtung, Betriebswarte! Sämtliche Betriebswarte melden bis ſpäteſtens Frei⸗ tag, den 23. 11., 18 Uhr, alle bisherigen Veranſtaltungen ihres Betriebes, d. h. Betriebs⸗ bzw. Gefolgſchaftsausflüge ſowie Kameradſchaftsabende und ſonſtige derartige Veran⸗ ſtaltungen. Hinweiſe Plauetarium. Am Freitag abend ſpricht Dr. K. 0 Feurſtein im 2. Vortrag der Reihe Volkstümliche Himmelskunde über„Die Planeten“. Lichtbilder, Sternprofektor und Experimente erläutern den Vortrag. 8 —— Was hören wir? Freitag, 23. November Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.45: N richten.—.00: Frühkonzert(Schallpl.).—.80: Gym naſtik.—.45: Frauenfunk.— 10.00: Nachrichten.— 10.15 Schulfunk.— 10.45: Kleine Stücke für Flöte und Gitarre — 11.00: Die Mundharmonika ſpielt.— 11.15: Funkwer⸗ bungskonzert.— 11.45: Bauernfunk.— 12.00: Mittags kon⸗ zert.— 13.00: Saardienſt, Nachrichten.— 13.15: Die fran⸗ zöfiſche Spieloper(Schallpl.)= 14.30 Wirtſchaftsberich für die Saar.— 15.30: Als Großvater noch ein Kind war — 16.00 Nachmittogskonzert.— 18.00: HJ⸗Funk.— 1830: 4. offenes Liederſingen. 19.00: Blasmuſik.— 18.30: Politiſcher Kurzbericht. 0 Nachrichten.— Nation. Totentanz. Hörwerk von R. Euringer. 24.18: Doch zu unſerm größten Glück bleibt uns das Charakter ſtück.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Saarländer ſprechen — 22.30: Sportvorſchau.— 23.00: Unterhaltungsmuſik. 24.00: Nachtmuſik. 5 Deutſchlandſender .35: Morgenmuſik. .00: Nachrichten. 10.181 Volk an der Arbeit.— 10.45: Spielturnen.— 11.30: Für die Mutter.— 11.40: Bauernſunk.— 12.00: Mittagskonzert — 13.00: Für jung und alt(Schallpl.)— 15.15: Träume, reien guf der Wurlitz⸗Orgel.— 15.40: Tierſchutzfunk,. 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Flüſſiger Sauerſtoff in aller Welt.— 18.30: Fürs Jungvolk.— 19.00: 1000 Jahre Geſchichte in Liedern.— 21.15: Willi Stech ſpielk.— Ah. Italieniſches Austauſchkonzert.— 22.00: Politiſcher Kurz bericht.— 22.30: Neues deutſches Filmſchaffen.— 29000 Unterhaltungsmuſik. 1 Sageolaleucles Donnerstag, 22. November Nationaltheater:„Die Räuber“, von Friedrich von Schiller, Miete D, 19.30 Uhr. 5 Roſengarten: Verein deutſcher Ingenieure: Vortrag mit Lichtbildern im Verſammlungsſaal. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektortz. Städtiſche Kunſthalle— Freier Bund: 20.15 Uhr Direktor Prof. O. Haupt⸗Karlsruhe„Nürnberg“. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 und 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Der ewige Traum“ Alhambra:„Das Erbe von Pretoria“.— Schau⸗ burg:„Die Inſel“.— Capitol:„30 Jahre Welt⸗ D— Scala:„Ein Mann will nach Deutſch⸗ land“. g Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonder⸗Ausſtellung„Das deutſche Lied“. Geöffnet von 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung„Drei badiſche Bild⸗ hauer“. Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein I. 1. 1: Gebſſnet von 10 bis 10 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 10 b18 19 Uhr Leſeſäle: von 11 bis 13 und von 17 bis 10 Uhr Ausleihe. 10.30 bis Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: 12 und von 16 bis 19 Uhr Buchausgabe; 10.30 bis 13 und 16.90 bis 2 Uhr Leſehalle. Jugendbücherei k 7 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr, Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwale Tce. den J. Hb.,& Uhr i 13 7288 1 N —— f Mayen eydisforg Ovwomemos.& nent. O nam dede ct& vm decgecßt o egen Schnee& dabei e dedel K Gewitter Oigos tile. O Sent ſeſchter 0 massiger Sugsdo west Sturmschet gotawesz dle pleue tue gen mit gem winde bie der gen Staunen stenengeg Law len geben gie fempetalut an die inien verbingen orte mit gleichem auf Reeresnivesu umgerechneten Luftdruck Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 22. November: Während ſih über Süd⸗ und Weſtdeutſchland noch heiteres Wel ter, das allerdings in oͤen Niederungen vielfach zu Nebelbildung führte, gehalten hat, ſind über Nord; und Mitteldeutſchland bereits mildere ozeanische Luftmaſſen eingedrungen. Vorausſichtlich werden ſie auch bei uns ſich bemerkbar machen, doch iſt das Auf⸗ treten nennenswerter Niederſchläge unwahrſchein lich. Die Froſtgefahr, die in Süddeutſchland in der vergangenen Nacht ſtellenweiſe Fröſte bis zu— Grad brachte, wird ſich jedoch mildern. Vorausſage für Freitag, 23. November Vielſach dunſtig oder neblig und auch meiſt bewölkt nur noch geringe Nachtfroſtgeſahr, im weſentlichen trocken, ſchwache Luftbewegung. 4 3,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 70 22. Nov.— 29 Grad; heute früh 8 Uhr— 25 Grab. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 5 18 19. 20. 21. 22. Negar- Wedel 19 20 2. 88 1. Rheinfelden 1,98 1793.90 1,1194 5 ö 12205 Breiſa 8 985.99 0900,80] Mannneim.142,13, ſtehl,.12 2,00 2,00 1,95 1,00 Jagel 3 Maran 3 463.43 344 341338 Aebi N 5 Mannheim.312,25 2,23.212,14 0 1 90.600 Kaub 140 1754141 125.20 Diedesheim l 1 Köln 1,221,151, 1050,99 1 II 15 Höchſttemperatur in Mannheim am 21. Noy. 2 3 823 34 g8kon⸗ fran⸗ bericht war. 18.30: 19.50: 20.00: de her 21.13: rakter⸗ rechen. ik.— chile, ig mit tor. rektor deutſch⸗ „Das 6 Uhr. Bild⸗ 6 Uhr. bis 18 15 bis 19 Uhr nd von bis 21 9 Uhr; warle lle in end ſich s Wet⸗ fach zu Nord⸗ aniſche den ſie 8 Auf⸗ rſchein⸗ in der zu—8 iber itlichen 1. Nov. ht zum Grad. mber * * r 34 2 2 r Zeitung Altraviolettbeſtrahlungen bei Geſunden Von Geh. Sanitätsrat Dr. Hugo Bach, Weißer⸗Hirſch Dresden Es iſt bisher viel zu wenig berückſichtigt worden, daß die Ultraviolettbeſtrahlungen nicht nur für Kranke, ſondern auch für Geſunde von großem Nutzen ſind. Als hervorragendes Kräfti⸗ gungsmittel und Erfriſchungsmittel bei Ueber⸗ anſtrengungen und Erſchöpfung verſtärken ſie, wie ein Forſcher ſich ausdrückt, alle Lebensvorgänge und ind als Mittel der Leiſtungsſteigerung im weiteſten Sinne aufzufaſſen. Ein amerikaniſcher Arzt hat auf Grund reicher Erfahrungen darauf hingewieſen, daß vor beu⸗ gende Ultraviolett⸗Beſtrahlungen in allen Lebens⸗ altern ſegens reich wirken: beim Säugling zur Förderung des Wachstums und zur Vorbeugung gegen Rachitis, beim heranwachſenden K i n de zum beſſeren Ueberſtehen der Entwicklungs jahre, bei der Frau zur Stärkung während der Menſtruation, in der Schwangerſchaft, in der Stillzeit und in den Pechſelfahren, beim Manne zur Leiſtungsſteige⸗ zung. Nach dieſen ärztlichen Beobachtungen ent⸗ wickeln ſich Kinder unter dem Einfluß des Ultra⸗ piblettlichts normal, wachſen geſund und kräftig heran und kommen gut über die Entwicklungsjahre hinweg. Dabei wird die Widerſtandskraft des Kör⸗ pers gegen alle Krankheiten ſelbſt bei vitaminarmer Nahrung erhöht, da nach ſeiner Anſicht die Mineral⸗ zufuhr geregelt wird. Dieſe Erfahrungen ſind auch von anderer Seite beſtätigt worden und haben dazu geführt, daß 3. B. in England die Einführung ſolcher Beſtrahlungen in den öffentlichen Schulen von der Medizinalbe⸗ hörde empfohlen worden iſt, weil Kinder, die regel⸗ mäßig zwei⸗ bis dreimal wöchentlich urtraviolett beſtrahlt werden, ſich körperlich und geiſtig ſchneller als nicht beſtrahlte entwickeln. Auch in Deutſch⸗ land ſind Schulärzte für regelmäßige Ultraviolett⸗ Beſtrahlungen der Schulkinder eingetreten, die an manchen Orten auch ſchon eingeführt wurden. Beim Sport dienen ſie zur Erhöhung der Leiſtung und Ausdauer, auch kommen Beſtrahlte ſſchneller wieder in Form. Wie die Veropdnung und Anwendung eines jeden Heilmittels bet Erkrankungen ausſchließlich dem Arzte anvertraut bleiben muß, ſo hat dies auch bei Ultraviolett⸗Beſtrahlungen als ſelbſtver⸗ ſtändlich zu gelten. Anders verhält es ſich bei Ge⸗ ſunden, wo ſie als Vorbeugungs⸗ und Kräftigungs⸗ mittel dienen ſollen. In dieſem Falle können ſie unter Beobachtung der vorgeſchriebenen Beſtrah⸗ lungsabſtände und ⸗zeiten ohne Bedenken zur Selbſt⸗ beſtrahlung empfohlen werden und ſind zu den durch Ultraviolett⸗Beſtrahlungen Im Kampf gegen den Verkehrsunfall Praktiſcher Unterricht in einer Münchner Schure hygieniſchen Maßnahmen zu rechnen, die, wie Luft⸗ und Sonnenbäder, Leibesübungen, Sport und Waſ⸗ ſeranwendungen der verſchiedenſten Axt, zur Er⸗ haltung und Förderung der Geſundheit ohne beſondere ärztliche Aufſicht mit gutem Erfolge ganz gefahrlos ausgeübt werden können. Man iſt zuerſt in der reinen Luft des Hochgebir⸗ ges auf die Wirkung der ultravioletten Strahlen aufmerkſam geworden, weil dort das Sonnenlicht reich an öieſen Strahlen iſt, die in der Ebene vom Dunſtkreis der Erde zum großen Teil aufgeſaugt werden. Aber ſelbſt die natürliche Hochgebirgsſonne enthält ſie nicht in ſo großer Menge wie die Quarzlampe„Künſtliche Höhenſonne“. Es ſind deshalb mit der Hochgebirgsſonne nur durch monate⸗ lange, ja jahrelange Kuren Erfolge zu erzielen, die mit der künſtlichen Höhenſonne in bedeu⸗ tend kürzerer Zeit erreicht werden. In der Ebene kann von einer ausgeſprochenen Ultraviolettlicht⸗ wirkung auf natürlichem Wege kaum die Rede ſein, während die künſtliche Höhenſonne zu jeder Zeit— Tag und Nacht— und an jedem Orte mit elek⸗ triſchem Anſchluß verwendet werden kann bei einer Beſtrahlungsdauer von anfangs 3 bis höchſtens 20 Minuten. Da für den Geſunden—3 Beſtrahlungen wöchentlich genügen, wird ſelbſt der beſchäftigte Be⸗ rufsmenſch Zeit für den Gebrauch dieſes Kräfti⸗ gungs⸗ und Erfriſchungsmittels finden können. Eine lüchtige Frau Irgendwo in der Gegend um Torgau lebte ein Ehepaar ſchlecht und recht zuſammen, nur war die Unzufriedenheit der Frau größer als die des Man⸗ nes. Insbeſondere vermißte die Dame des Hauſes an ihrem Ehegeſpons jene weiſe Nachgiebigkeit, die aus dem Manne erſt den ſchätzenswerten Haus⸗ genoſſen und Ehegatten macht. Und weil alle Ver⸗ ſuche, dieſen harten Charakter des Hausherrn mit den landläufig gebrauchten Mitteln auszuweichen, fehlſchlugen, fand die Frau ein neues und draſti⸗ ſches, aber wahrſcheinlich doch wirkſames Mittel: Sie verſchwand, und die einzige Spur, die ſie hinter⸗ ließ, war ihr Fahrrad, das einſam am Waſſer lag. Offenbar war ſie allem Mißgeſchick durch den ſelbſt⸗ gewählten Tod des Ertrinkens entflohen. Schon hatte man die Suche nach der Leiche als erfolglos aufgegeben, da meldete ſich die„Verſtor⸗ bene“ quicklebendig. Sie hatte mit einigen Lebens⸗ mitteln im Backofen geſteckt und hatte mit einmal „ihrem hartnäckigen Alten“ einen Denkzettel verab⸗ folgen wollen. Man muß ſchon ſagen, eine tüchtige Frau! Die Seniorin der enropäiſchen Aerztinnen. Vor kurzem beging in ihrem derzeitigen Wohnſitz Bern Dr. med. Mathilde Theyßen ihren 96. Geburts⸗ tag. Sie iſt eine geborene Deutſche, hat aber ihr Vaterland ſchon mit 20 Jahren verlaſſen, weil ſie damals in Deutſchland zum Univerſitätsſtudium noch keine Zulaſſung als Frau erhalten konnte. In Frankreich, wohin ſie ſich zuerſt wandte, erhielt ſie mit Mühe den Rang einer Beamtin für Sanitäts⸗ weſen und Pharmazeutik und erſt ſpäter in Liſſabon als erſte Frau in Europa und damit wohl in der Zum 75. Geburtstag von Helene Böhlan zahlreicher Romane, die namentlich Die Verſaſſerin auch mit meiſterhaften Schilderungen der Goethe⸗ zeit in Weimar— ihrer Geburtsſtadt— große Erfolge gehabt hat, vollendet am 22. November das 75. Lebensjahr. ganzen Welt den akademiſchen Doktorgrad. Nach⸗ dem ſie ihre Kunſt auf den Schlachtfeldern von 1866 und 1870/1 ausgeübt hatte, war ſie lange in Japan, China und mehreren anderen Ländern tätig. Muſchelragout von Kaninchen Unanſehnliche Reſte eines gebratenen Kaninchens treibe man durch die Fleiſchhackmaſchine, röſte eine zerſchnittene Zwiebel mit wenig Speckfett, füge einen Teelöffel gewiegte Peterſilie, Pfeffer, ein wenig Muskatnuß, Saft einer halben und das Abgeriebene einer ganzen Zitrone bei, laſſe, mit Brühe aufgefüllt, dickſäumig kochen, binde die Ereme mit zwei Eigelb, fülle ſie in Muſcheln und laſſe ſie, mit Butterflöckchen belegt, im Ofen Farbe an⸗ nehmen. Weiße Bohnen im Winter ſehr beliebt 5 Dieſe außerordentlich eiweißreichen Hül⸗ ſenfrüchte werden von den Hausfrauen deshalb mit Vorliebe in den Winter⸗Speiſezettel eingeſchal⸗ tet, weil ſie gut ſättigen. Die Nährwerte der wei⸗ ßen Bohnen werden aber nur dann reſtlos erſchloſ⸗ ſen, wenn ſie völlig weichgekocht ſind. halb ſollte man ſie 24 Stunden zuvor in kaltem Waſſer einquellen und im Einweichwaſſer zum Jlangſamen Kochen auffſetzen. Salz, Des⸗ Eltern und Kinder Von Adalbert Stifter So über alle Maßen koſtbar iſt das reine Werk des Schöpfers, die Menſchenſeele, daß ſie, noch un⸗ befleckt und ahnungslos des Argen, das ſte um⸗ ſchwebt, uns unſäglich heiliger iſt als jede mit größ⸗ ler Kraft erzwungene Beſſerung des Erwachſenen; den nimmermehr tilgt ein ſolcher aus ſeinem Antlitz unſeren Schmerz über die einſtige Zerſtörung— und die Kraft, die er anwendet, ſein Böſes zu be⸗ legen, zeigt uns faſt drohend, wie gern er es be⸗ ginge; wir bewundern ihn, aber mit der natür⸗ chen Liebe quillt das Herz nur dem entgegen, in dem kein Arges exiſtiert. Daher ſagte vor zwei⸗ tauſend Jahren jener Eine:„Wehe dem, der eines dieſer Kleinen ärgert!“ * Die Wieſe, die Blumen, das Feld und ſeine Aehren, der Wald und ſeine unſchuldigen Tierchen ſind die erſten und natürlichſten Geſpielen und Er⸗ gieher des Kinderherzens. Ueberlaſſe den kleinen Engel nur ſeinem eigenen, inneren Gott und halte hloß die Dämonen fern, und er wird ſich wunderbar erziehen und vorbereiten. Dann, wenn das frucht⸗ bare Herz hungert nach Wiſſen und Gefühlen, dann ſchließ ihm die Größe der Welt, des Menſchen und Gottes auf. * Der Unterricht iſt viel leichter als die Erziehung. Zu ihm darf man nur etwas wiſſen und es mitteilen können, zur Erziehung muß man etwas ſein. Es iſt alles an uns Menſchen ſo, daß es wieder don anderen Menſchen großgezogen wird, und es iſt das glücklichſte Vorrecht bedeutender Menſchen, daß ſie in andern auch das Bedeutende, das wohl ſonſt ſpäter zum Vorſchein gekommen wäre, früher ent⸗ wickeln. . Das Mutterherz iſt der ſchönſte und unverlier⸗ harſte Platz des Sohnes, ſelbſt wenn er ſchon graue Haare trägt, und jeder hat im ganzen Weltall nur ein einziges ſolches Herz. Alle Freuden der Welt nehmen ein Ende, nur e Freuden einer Mutter an ihren Kindern nicht. Kleinigkeiten Von Amy Groskamp Von unbekannter Seite hatte die Polizei einen Wink bekommen, daß die koſtbare Perlenkette, deren erſchwinden ſo gewaltiges Aufſehen erregt hatte, am Erſten des folgenden Monats, alſo in drei Tagen, über die Grenze geſchafft werden ſollte, vermutlich nach Frankreich. dieſe Angabe abſichtlich auf eine falſche Fährte führen ſollte, wurden in unauffälliger Weiſe Maßregeln er⸗ griffen. Der Zug nach Paris wartete auf das Abfahrts⸗ ſignal. Es herrſchte das gedämpfte Treiben, das ge⸗ wöhnlich die Abfahrt eines internationalen Zuges kennzeichnet. Die Reiſenden ſtanden wartend in den Gängen und wurden immer wieder durch neu hin⸗ zukommende Fahrgäſte und die Gepäckträger ge⸗ nötigt, in ihr Abteil zurückzutreten. Im letzten Moment erſchien eine ſchlanke, blonde, junge Dame in einem tadellos ſitzenden grauen Reiſekoſtüm. Ueber dem Arm trug ſie nachläſſig einen ſeidenen Staubmantel und in der grau behand⸗ ſchuhten Hand einen eleganten Toilettenkoffer aus Schweinsleder mit goldenen Initialen. Die Herren auf dem Gang ſahen intereſſiert nach dem gepflegten Perſönchen mit dem hübſchen Geſicht und dem hell⸗ blonden, ſtark ondulierten Haar. Doch die ſchöne Unbekannte nahm in einem Abteil Platz, in dem be⸗ reits eine bejahrte Dame ſaß. 5 Die junge Frau legte den Koffer ins Gepäcknetz und warf den Mantel achtlos neben ſich auf die Bank. Dann nahm ſie eine goldene Puderdoſe aus ihrer lackledernen Handtaſche, der ein feines durch⸗ dringendes Parfüm entſtieg, ſchlug den halben Schleier von dem koketten Hut zurück und begann ſich ihre kleine Naſe zu pudern. Dann machte ſie es ſich in der Ecke am Fenſter be⸗ guem und blickte mit gemäßigtem Intereſſe hinaus. Ab und zu ſandte ſie einen ſpähenden Blick aus den dunklen Augen nach den vorbeiſchlendernden Herren auf dem Gang. Die alte Dame auf ihrem Eckplatz an der Tür hatte ſich in eine engliſche Zei⸗ tung vertieft und ließ ſich durch nichts in ihrer Vek⸗ türe ſtören. In Brüſſel kaufte die junge Frau einige Zeitun⸗ gen vom Tage vorher. Die Geſchichte von der Per⸗ lenkette nahm auch hier einige Spalten in Beſchlag. Man vermutete, daß ein ſehr berüchtigter Verbre⸗ cher, wegen ſeines zarten weiblichen Ausſehens „Das Kind“ genannt, den Sprung wagen würde. Die Polizei ſei jedoch auf ihrer Hut uſſw. Lange ſtarrte die junge Frau auf den Bericht. Die Zeitungen geben den Einbrechern oft gute In⸗ formationen, dachte ſie. Als zum erſten Mittageſſen gerufen wurde, be⸗ gab ſie ſich in den Speiſewagen. Die alte Dame aß Brötchen aus einer Blechdoſe. Bei ihrer Rückkehr fand ſie die alte Dame eingenickt mit einer karierten Reiſedecke über den Knien. Nach einem forſchenden Blick auf die Mitreiſende zündete ſich die funge Dame eine Zigarette an. Sorgfälti blies Obwohl man damit rechnete, daß ſie den l ann braucht ſie nur wenig Waſſer. Rauch hinaus. Sie rauchte zwei Zigaretten hinter⸗ einander und vertiefte ſich dann wieder in ihre Zei⸗ tungen. Als ſie nach einer Weile aufblickte, war die alte Dame eifrig beim Stricken. Die Reiſe ging zu Ende. Es war nichts paſſiert. Es war lächerlich einfach geweſen. Zum hundertſten Male ſegnet„Das Kind“ ſein Mädchengeſicht. Dicht vor dem Pariſer Nordbahnhof verringerte der Zug ſeine Geſchwindigkeit. Die junge Frau ſtand auf und zog den glänzen⸗ den Mantel an. Während ſie ſich umdrehte, um den Toilettenkoffer aus dem Netz zu nehmen, erklang plötzlich eine ſcharfe wohlbekannte Stimme:„Nun mach mal Schluß, Heinrich, du haſt verloren..“ Wie von einer Natter gebiſſen, drehte ſich die junge Frau um. In der Hand blinkte über dem Strick⸗ zeug ein unangenehmer Gegenſtand. Das Kind war mit einem Schritt an der Tür. Die Tür war ver⸗ ſchloſſen. Und die ſpöttiſche Stimme gehörte Broers, dem gefürchteten Geheimdetektiv „Wenn du dich wieder einmal als Frau ver⸗ kleideſt, mußt du auf ein paar Kleinigkeiten achten .. eine Frau inhaliert nicht ſo, wie du rauchſt, und außerdem knöpft ſie ſich den Mantel nicht von links nach rechts zu Kleine Geſchichten von großen Leuten Adele Sandrock, eine der originellſten Schauſpielerinnen der deut⸗ ſchen Bühne, wurde langſam älter und hatte große Furcht vor dem Uebergang zu den Rollen der„komi⸗ ſchen Alten“. Ihre erſte Rolle mußte man ihr denn auch mit einem kleinen Schwindel„andrehen“. Der Dramaturg gab ihr nicht das ganze Stück zu leſen, ſondern nur ihre ausgezogene Rolle, die ſie am Pre⸗ miereabend dann auch mit hohem Pathos ſpielte. Er⸗ folg: Unbändige Heiterkeit des Publikums! Nach der Vorſtellung klärte man ſie über den wahren Inhalt ihrer Rolle auf. Ein heftiger Auf⸗ tritt mit dem Dramaturgen war die Folge. Beleidigt und in der Haltung einer Medea rauſchte Adele Sandrock aus der Theatertür. Am nächſten Tag erſchien ſie wieder, ließ ſich beim Dramaturgen anmelden und ſagte zu ihm: „Herr Doktor— ich habe meiner Schweſter er⸗ zählt, wie Sie ſich geſtern benommen haben. Und wiſſen Sie, was ſie mir antwortete? Adele, hat ſie geſagt, wenn das noch einmal vorkommt, nehme ich dich weg vom Theater!“ Blühende Blumen auf Gräber Eine ſchöne alte deutſche Sitte gebietet, den Toten blühende Blumen zu bringen. So wandern auch am Totenſonntag die Menſchen zu den Grä⸗ bern, um den Dahingegangenen ein liebes Gedenken zu widmen. Alpenveilchen, Begonien, Chryſan⸗ themen, Primel, Rhododendron, Myrthe ſpenden uns jetzt ihre Blüten. Nun möchten wir auch, daß die Blumen draußen auf den Gräbern recht lange friſch bleiben, und gewiß gehen wir ſchon am kom⸗ menden Sonntag wieder hinaus, um nach den Gaben zu ſehen, die wir oͤen Toten brachten. Wir müſſen daran denken, daß Topfgewächſe Pflanzen ſind, die genau ſo atmen wie Menſchen. Sie brauchen Stickſtoff, Sauerſtoff und Licht. Wenn wir die Pflanzen noch zu Hauſe ha⸗ ben, ſo ſollten wir dafür ſorgen, daß ſte von unſerer Hand die Pflege bekommen, die ſie widerſtandsfähig macht und ihnen erlaubt, noch lange in der feuchten Herbſtluft zu blühen. Wir müſſen dafür ſorgen, aß die Blätter ſtaubfrei bleiben, und daß die Pflanze im Zimmer den gleichen Standort behält. Lebensnotwendigkeit für die Pflanze iſt gutes Bewäſſern. Befindet ſie ſich in einem geheiz⸗ ten Raum, dann muß ſie täglich gegoſſen werden. Haben wir Gelegenheit, die Pflanze kühl zu ſtellen, Einleuchtend iſt ferner es, daß Pflanzen, beſonders blühende Topfgewächſe, ſich weit beſſer im Freien halten, wenn ſie bei uns ſchon an die kühlere Temperatur gewöhnt wurden, das heißt, wenn ſte nicht warm ſtanden, ſondern einen Raum zum Aufenthalt bekamen, der der Außenluft mehr angepaßt iſt. Natürlich wird man ferner darauf achten, daß die Pflanzen nicht von Schädlingen befallen ſind, da ſie ſonſt ſehr ſchnell eingehen. Man unterſucht ſie auf Inſekten, ent⸗ fernt Blattläuſe durch Räucherungen mit Tabak, auch durch Waſchen mit Tabaks⸗ oder Seifenlauge. Zum Waſchen nimmt man eine kleine Bürſte und reinigt die Pflanzen ſorgfältig damit. Das Alpenveilchen, das im Freien ziemlich lange blithen kann, zeigt im Zimmer die Neigung, die Blüten abzuwerfen, die Knoſpen verkümmern 3¹¹ laſſen. Man macht es frohblütig, indem man es jeden zweiten Tag mit dem Topf ſo weit ins Waſſer ſtellt, daß die Erde gerade bedeckt iſt. Es braucht dann lange keine Feuchtigkeit. Sind einzelne Blät⸗ ter der Pflanze gelb, ſo kann man annehmen, daß die Erde zu ſauer iſt und die Wurzeln kümmern. Man gieße die Pflanze, ſolange man ſie noch in der Wohnung hat, mit lauwarmem Waſſer, das die Erde entſäuert und die Wurzeln geſund macht. Im Freien wird ſie ſich daun völlig erholen. 6. Seite/ Nummer 537 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Was gibt es Neues in Edingen? 8. Edingen, 20. Nov. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Der Ge⸗ meinderat nahm von dem Plan der Leim bach⸗ Verbeſſerung ſowie dem vom Kulturbauamt Heidelberg ausgearbeiteten Koſtenvoranſchlag Kennt⸗ nis. 3 zſt ſoll die Frage der Finanzierung ge⸗ prüft und die Stellungnahme der in der Hauptſache an dem Projekt intereſſierten Gemeinden veranlaßt werden.— Auf Grund eines eingelaufenen Kauf⸗ angebots erklärte ſich der Gemeinderat bereit, das Hausanweſen Grenzhöferſtraße Nr. 38 zu ver⸗ äußern.— Die Allmendverteilung auf Martini 1934 wurde nach dem vorgelegten Vorſchlag gutgeheißen. — Die Berechnung der Vergnügungsſteuer für ein Kinvunternehmen wurde neu geregelt. * Bei der großen wirtſchaftlichen Bedeu⸗ tung des Obſtbaues wird auch dieſer Frage künftig ein wachſames Intereſſe entgegengebracht werden. Neben der Düngung und Verjüngung, die durch die reiche Obſternte 1934 in Verbindung mit der großen Trockenheit im Frühjahr und Sommer dieſes Jahres unbedingt den Obſtbaumbeſitzern zur Pflicht gemacht wird, hat ſich auch die Notwen⸗ digkeit einer planmäßigen Schädlings⸗ bekämpfung in dieſem Jahr beſonders klar er⸗ wieſen. Schätzungsweiſe beträgt allein der Schaden, der durch Obſtmaden und Moniliapilz an den Früch⸗ ten in unſerem Anbaugebiet verurſacht wurde, min⸗ deſtens 30 v. H. der Geſamternte. Eine große An⸗ zahl von Bäumen iſt verſeucht und bedarf einer ganz gründlichen Reinigung. Soweit die Obſtbaum⸗ beſitzer nicht ſelbſt das nötige Intereſſe für die Pflege ihrer Bäume aufbringen, wird die Ge⸗ Donnerstag, 22. November 1934 — ae 8 Ungariſche Hirtenhunde bei einem Werbeumzug, den die Münchener Hundefreunde für das Winterhilfswerk veranſtalteten. Vierbeiner werben in München für die Winterhilfe en ann meinde durch eine Obſtbaum⸗Pflegekolonne die. ſprechenden Arbeiten auf Koſten der Baumbeſitzet Es liegt nicht allein im Intereſſe des Obſtbaum⸗ beſitzers, ſondern auch im wirtſchaftlichen Intereſſe des Volksganzen, daß hier jeder ſeine Pflicht ele füllt und nach beſten Kräften mithilft, die Schäden zu beſeitigen. Ein Geſchenk des Führers * Löffingen, 21. Nov. Dem hier wohnenden 21 jährigen Heinrich Jäger, der durch ein ſchwe⸗ res Leiden ſchon 2“ Jahre an das Bett gefeſſelt iſt, wurde vom Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, ein Fünfröhren⸗Radioapparat zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der Unglückliche hatte in ſeiner Ein⸗ ſamkeit an den Führer geſchrieben und ihm ſein Leid geklagt. * Philippsburg, 22. Nov. Nachmittags ereignete ſich vor der Zuckerfabrik Waghäuſel ein ſechwerer Unglücks fall. Ein aus der Fabrik kommender Bulldog mit Anhänger ſtieß mit einem Laſt zug zuſammen, wobei ſich der Anhänger überſchlug und ein Rübenfuhrwerk, das ausweichen wollte, unter ſich begrub. Der Fuhrmann erlitt ſchwere Verletzungen und wurde ſofort jn das Krankenhaus gebracht. Das Pferd wurde ſo ſchwer verletzt, daß es auf der Stelle erſchoſſen wer⸗ den mußte. Der Anhänger des Laſtwagens ging in Trümmer. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. * Kehl, 22. Nov. Der vor etwa 14 Tagen auf ber Heimfahrt von Offenburg mit ſeinem Motorrad ſchwer verunglückte 19 Jahre alte Gipſer Georg Baumert iſt nunmehr ſeinen damals erlittenen ſchweren Kopfverletzungen erlegen. Mittzchen und Muff für kleine Mädchen und herunterklappbare Mütze für Jungens. Ullſtein⸗ Schnitte-M 4435 u.-K 1321 71 kleine Mädel möchte ich ſehen, dem zu Weih⸗ nachten neben dem Spielzeug und den leckren Pfefferkuchen ein neues Kleidchen auf dem Gabentiſch keine Freude machte! Praktiſche Alltagskleider aller⸗ dings ſind oft mehr ein mütterlicher Wunſch. Das Töchterchen begehrt ein hübſches Kleid, und wenn nun einmal durchaus etwas Solides für die Schule fehlt und vom Weihnachtsmann gebracht werden ſoll, muß es wenigſtens ſehr flott oder ſehr niedlich ſein. Mit irgendeinem beliebigen All⸗ tagskleid iſt keine Selig⸗ keit in ein Kinderherz zu ie zaubern. Hat die kleine Ev aber ſchon Verſtändnis für guten Stil, begeiſtert ſie viel⸗ leicht das ſportliche Schul⸗ kleid mit dem Knopfſchluß vorn herunter und dem großen weißen Kragen. Auch beſtickte Kleider löſen faſt immer ungeteilte Freude aus. An langen Vor⸗ weihnachtsabenden, wenn die Kinder ſchon im Bett von kommenden Herrlich⸗ keiten träumen, ſtichelt es ſich gut in Buntſtickerei. Das Kleidchen mag in der erſten Zeit den Sonntagen vorbehalten bleiben und ſpäter in der Schule abge⸗ tragen werden. Inzwiſchen — 8 kreiſen des 1 Ge Flottes Schultleid mit danken um einen Skianzug, ac ar 1 ee 1950 e 8 SFR und großem Kragen. recht zünftig 8 555 krikot Ullſtein⸗Schnittmuſter mit geſtrickten Bündchen-M 4472 Mantel mit pelzum⸗ Ein warmes Fell⸗ randetemPelerinen⸗ ſtoffmäntelchen, der kragen für größere Wunſch vieler kleiner Mädels. Ullſtein⸗ Mädchen. Ullſtein⸗ Schnitt-M 4461 Schnitt-M 4462 Rodel⸗ oder Skianzug mit langen Hoſen für Knaben. Ullſtein⸗Schnittmuſter-K 1315 ſoll er ſein. Wo Gelegenheit zum Skilaufen fehlt, dient der Anzug dem Rodelſport. Am erſten Weihnachtsfeiertag wird man die Schweſtern zunächſt einmal probeweiſe auf den Rodel ſetzen und die Straße lang fahren. Hierzu dürfen die Mädels noch ihre unter dem Weihnachtsbaum zum erſtenmal mit Stolz an⸗ gezogenen Sonntagsmäntel anbehalten, geht es dann ſpäter auf die richtige Rodelbahn, ſteckt man ſie gleichfalls in ihre Sport⸗ anzüge, die nicht anders ausſehen als der neue„Dreß“ des Bruders. Am Nachmittag zur Geburtstagsſchokolade der kleinen Freundin Sonntagskleidchen, ſollen die Zwillinge ganz gleich in dunkelblauem Samt mit weißem 1 engen ger Seidenkragen kommen. Das ſieht beſonders reizend aus, denkt Bullen Schu timer Mutti und begibt ſich eifrig ans Zuschneiden, um bis zum Feſt K- 4452 fertig zu werden. Große Perlmutterknöpfe machen ſich ſicher gut Puppe als Dirndl im karierten Waſchkleid. Ullſtein⸗Schnittmuſter 2853 auf dem dunklen Samt. Für ein Mützchen wäre auch noch zu ſorgen Der Bub kriegt es mit herunterklappbaren Teilen, damit ſeine Ohren geſchützt ſind, wenn der Wind kalt pfeift.(Der Junge treibt ſich doch am liebſten ſtundenlang draußen herum!) Dem Mädelchen wird zu ſeinem Mützchen paſſend eine warme Pelzmuff genäht. Ez hat ja keine Taſchen, um ſeine frierenden Händchen hineinzuſtecken! Ja, und eine Puppe muß ſelbſtverſtändlich auch noch angekleidet werden, das Dirndlkleid fürs Püppchen ſteht gleich obenan auf dem kindlichen Wunſchzettel. Schöne, immer wieder ſchöne Vorweihnachtszeit mit ihren he glückenden Vorbereitungen! M. Feſtkleidchen aus ge⸗ Für ein Zwillingspärchen gleichartige lümter Waſchſeide, Feſtkleidung aus dunkelblauem Samt⸗ reich mit Falbeln auf⸗ den weißſeidener Kragen und Perl⸗ geputzt. Ullſtein Schnitt mutterknöpfe ſchmücken. Ullſtein, -M 4397 Schnittmuſter-M 4470 u.-K 1324 Y Sbeggelecben 5 N Selalaſclechem Nelseclechea FCioclicdlecben Mannheims Fachgeschäft für Kleidefstoffe, Weigswaren Fertige Was che, Trikotagen, Strumpfwaren etc. Schiaecleſioleifeu· Mõleloalias A belerelou,e belege 858 not undgsftatenhalter in besten palbormen ung Qualitäten flege i ib inngite Fehlt nen noch 5 Rorselts. cummigurtel Wönkoits- tgend ene ke nigkelt in tet Wäsche- Phatg-zunsrate Für wenig Geld schöne 8 5 Klub-Modelle 15 kaufen dee vorkelbaft in — Baby- Mieder Haus E Albers Luxus Aussteuer? Denn kommen Sie zu uns Wir sind vom ech Speck ci? im. Spezialgeschäft Mannheims 25 5 Musfchaus F.& F. 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November 1934 Minterhilfs⸗Jußball im Reich n, ſo erall in den deutſchen G 75 ſtanden an irdigen Buß⸗ und B 1 auch in den tſchen Gauen illfreunde, ob ie nun aktiv oder paſſiv wirken, nicht zurück, als es galt, Ff um den braunen Lederball in den nſt zinterhilfswerkes des deutſchen Volkes zu ſtellen. Ueberall, wo„WHW⸗Spiele“ angekündigt waren, fanden die Zuſchauer in hellen Scharen ein und machten es che Mark für den Kampf gegen zblieb. 1 928 Die des ic ſich Im Gau Südweſt trug Frankfurt gleich nach drei Fronten Städtekämpfe 8, allerdings mit wenig poſiti⸗ Front 1 ö dem Erfolg. Das größte Unglück paſſierte in Mann⸗ mit nicht weniger als:7 To⸗ ten verloren. Auch in Frankfurt ſelbſt war ihnen das Glück nicht hold: Offenbach ſiegte mit:2. Lediglich gegen hen SV Wiesbaden gelang einer Frankfurter Vertretung ein knapper:0⸗Sieg. In Kaiſerslautern ſtanden ſich die Auswahlmannſchaften von Saar und Pfalz gegenüber. Vie Pfalz blieb mit:2 glücklicher Sieger. Im Gau Baden rang Karlsruhe der württembergi⸗ ſchen Gaumannſchaft ein verdientes:2⸗Unentſchieden ab, bägegen mußte Pforzheim durch Heilbronn⸗Böckingen eine Ab⸗Niederlage hinnehmen. In Württemberg konzentrierte ſich das Hanpt⸗ intereſſe auf den Kampf Stuttgart gegen Baden, der das eigenartige Ergebnis von 416 für Baden brachte. Göp⸗ gingen verlor gegen die Gauliga⸗Kurſiſten gleich mit 018 und der Ulmer FV 94 wurde von Laupheim mit:1 ge⸗ ſchlagen. Bayerns Hauptſchlager hieß Städtekampf München Nürnberg⸗Fürth. Nach einem intereſſanten Spiel trenn⸗ ten ſich die Gegner mit:1. Nicht viel beſſer erging es der zweiten Nürnberger Stadtmannſchaft, die in Würz⸗ burg der Würzburger Stadtauswahl ein:2 zugeſtehen mußte. Die Münchener Gauligavereine ker, Bayern und 1860 machten Ausflüge in die Provinz. Wacker ge⸗ wann bei der Spogg. Landshut:2, Bayern München ſpielte in Ingolſtadt:2 und 1860 München verlor in Roſenheim mit 32. Im Gau Nordheſſen beſiegte eine nordheſſiſche Nachwuchsmannſchaft in 812 Toren. Am Mittelrhein ſtieg ein Städtekampf Trier gegen Köln, den die Trierer mit 20 ſicher für ſich entſchieden. Den Rekord aller Rekorde, Zuſchauer betreffend, ſchoß natürlich an dieſem Bußtag Berlin ab, denn es hatte ja auch den bei weitem größten Kampf in ſeinen Mauern. 0000 Zuſchauer ſahen die Deutſche Nationalmannſchaft heim, wo die Frankfurter Fulda mit Boruſſia Kaſſel Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe gegen die Berliner Stadtelf mit:2 Toren ſiegen. Bei der Pauſe ſtand der Kampf noch:0 für Berlin und kurz nach dem Wechſel ſah es infolge eines zweiten Treffers der Reichshauptſtadt nicht roſiger für unſere„Nationalen“ aus. Sie ließen aber den Mut nicht ſinken, ſondern wurden in dem Maße beſſer, wie die Berliner nachließen. Zum Schluß hieß es durch Tore von Kobierſki(), Siffling und Conen 2 für die deutſche Nationalmannſchaft. Im Gau Nordmark fand das Hauptſpiel auf dem Hamburger Viktoriaplatz in Anweſenheit von 6000 Perſonen zwiſchen den Auswahlmannſchaften von Hamburg und Schleswig⸗Holſtein ſtatt. In beiden Mannſchaften war die Elite der Gauliga vertreten. Die Hamburger entſchieden den feſſelnden Kampf durch ihre beſſere Angriffsreihe mit :3(:1) zu ihren Gunſten. Der in Kiel ausgetragene Städtekampf zwiſchen Hamburg und Kiel wurde durch einen ſtarken Regen beeinträchtigt. Die noch recht ſpiel⸗ ſtarke Hamburger Mannſchaft zog hier mit 114(:1) den Kürzeren. Im Gau Niederſachſen waren die WHW⸗Spiele nicht minder zahlreich. Zum Städteſpiel zwiſchen Braun⸗ ſchweig und Hannover hatten ſich 6000 Perſonen eingefun⸗ den. Eintracht vertrat mit ſeiner Mannſchaft allein und recht erfolgreich die Farben Braunſchweigs, denn die Hannoveraner, die ſich auf Arminia ſtützten, wurden über⸗ zeugend mit:3(:2) geſchlagen. In Bremen beſiegte der Gaumeiſter Werder vor 3500 Zuſchauern die Bezirksklaſſen⸗ Auswahl mit 412. Sachſens Gauelf fand in Chemnitz gegen die dortige Vereinself des Polizeiſportvereins ſtarken Widerſtand und kam mit:1(:1) zu einem ſehr mageren Erfolg vor 10 000 Beſuchern. Die Gauliga Dresden mußte dagegen daheim vor 3000 Zuſchauern der Auswahl der Bezirksklaſſe Chem⸗ nitz mit:0 den Sieg überlaſſen. Nicht beſſer erging es im Gau Mitte dem Meiſter Wacker Halle, der von der Bezirksklaſſe mit:0(:0) ab⸗ gefertigt wurde. In Schleſien gab es zwei Städteſpiele zwiſchen Glei⸗ witz und Beuthen als größte Ereigniſſe. Einmal ſiegte Beuthen mit:0(:), einmal Gleiwitz mit:1(:). In Weſtfalen ſtörte ein dichter Nebel ſehr empfind⸗ lich den Verlauf der Spiele. Der deutſche Meiſter Schalke 4 kam gegen Union Gelſenkirchen nur zu einem knappen 82(:1) Erfolg. Am Niederrhein beſiegte der Vfs Benrath den SSW Elberfeld mit:1 und Fortung Düſſeldorf blieb über Tu ru 30 ſiegreich. Ueber ein recht intereſſantes Spiel verfügte auch der Gau Pommern. Zum Kampf zwiſchen den Städtemann⸗ ſchaften von Settin und Berlin waren 4000 Zuſchauern er⸗ ſchienen. Die Berliner operierten nicht ſehr glücklich und mußten den Stettinern einen ſchmeichelhaften:2⸗Sieg überlaſſen, nachdem die Reichshauptſtädter zur Pauſe noch mit:0 geführt hatten. Städteſpiel Mannheim-Frankfurt:3(:3) Frankfurt führt:0, bei Halbzeit:3 und am Ende:7 für Mannheim Es iſt ſehr beſchämend, einen Beſuch von nur 4000 zahlenden Zuſchauern regiſtrieren zu können, denn wenn auch Frankfurt nicht mehr den alten Mimbus beſitzt, ſo hätte der Zweck der Veranſtaltung einen ganz anderen Rahmen auf die Beine ſtellen und dieſer eine Tag dem Mannheimer Sport un⸗ bebingt zur Ehre gereichen müſſen. Das Spiel ſelbſt bot in ſeinem eigenartigen Verlauf allein ſchon eine Sache, die man geſehen haben muß. In einem äußerſt rationellen und ver⸗ blüffenden Stil holten die Gäſte innerhalb 25 Minu⸗ ten eine 370⸗Führung, und nur die inſtinktive Ein⸗ ſtellung, daß Mannheims Vertretung unmöglich ſo schwach ſein könne, hielt die Zuverſicht an einen Endſieg bei den Unentwegten aufrecht, der dann auch in einer Form geholt wurde, die die Niedergedrückt⸗ heit bald in mitreißende Begeiſterung verwandelte und die friſche Herbſtbriſe ſowie oͤen kalten Duſch der erſten halben Stunde vergeſſen ließ. Die Frankfurter, die nach drei Fronten Offenbach— Wiesbaden— Mannheim) kämpften, eiſchienen ohne Stubb und Tiefel, wofür aber Mantel und ber einſt glänzende Ehmer mit von der Partie waren. Dieſe beiden Größen konnten aber kur fern an ihre ehemalige Höhe erinnern und im ſonſtigen Durchſchnitt dieſer Repräſentative konnte auch Lindner am linken Flügel nicht zur erwarteten Geltung kommen. Ein neues Licht für Mannheim bedeutete jedoch der Halbrechte Pflug(Union.), der die drei Treffer auf ſein Konto brachte und über⸗ t als der entſchloſſenſte und zielſicherſte Schütze gewertet werden muß. Aber auch er konnte ſich der Auswirkung der ſpäter Schlag auf Schlag folgenden Treffer der Mannheimer nicht entziehen und die Nannſchaft allein nicht mehr hochreißen. Mantel berriet den Routinier wohl in gutem Stellungsſpiel und zu Anfang wohl wirkſamer Deckungs⸗ und Auf⸗ 9 bauarbeit, aber immer mehr entzog ſich der gegneri⸗ ſche rechte Flügel Heermann Weidinger dem ſchließ⸗ lich langſamer und veſignierter werdenden Frank⸗ fürter, der der Sache ſchließlich ihren unaufhilt⸗ amen Lauf laſſen mußte. ſcaft waren dem einmal erwachten Zug un Heimiſchen nicht mehr gewachſen, ſo daß, das Kombinationsſyſtem mit der E 1 N Sicherheit im Schuß auf dieſer Seite endlich paarte, der zu Anfang ſo vielverſprechende Gang der Frank⸗ furter einer nahezu kataſtrophalen Niederlage zu⸗ ſteuerte. Sehr leicht hätte das Reſultat noch weſent⸗ lich höher lauten können. Für Mannheim iſt es allein ſchon eine hoch Anzuſchätzende Leiſtung nach den drei Toren des ners nicht nur nicht die Flinte ins Korn ge⸗ worfen zu haben, ſondern in unerbitllicher Wende im ſich mehr und mehr lockernden Gegner konſe⸗ Rent zuzuſetzen, ihm das langſam gefundene Syſtem dulſzuzwingen, ihn mit ſeinen eigenen Waffen zu ſchlagen: denn erſt als Mannheim ſich dieſelbe Ent⸗ Ahbſenbeit im Erfaſſen und Sitherheit im Schießen kignete, kam auch die rein ſpieleriſche Ueberlegen⸗ 85 zum Ausdruck, die vor allem auf weit größerer 8 nelligkeit und beſſerer Ballführung und eherr⸗ 5 jußte. Der Sturm war es— beſonders vun rechts bis einſchließlich Mitte— der die un⸗ 4 ſchere und ſich nicht im Bild befindliche Hintermann⸗ haft und Läuferreihe durch die Skala der Treffer ch mehr und mehr ſammeln ließ, bis ſchließlich(mit Läufer und Hintermann⸗ Drang als ſich Ausnahme der linken Sturmſeite) die Elf konform war. Heermann und Langenbein waren die Triebkräfte; während erſterer im Verein mit Striebinger den Umſchwung durch die Tore her⸗ beiführte, war Langenbein der Vorbereiter dieſer eſten und der Schütze weiterer Treffer. Der Kampf zeigte deutlich, wo Langenbeins Platz iſt. Die Läu⸗ fer wechſelten in ihrer Leiſtung; bald waren die Außen ſchwächer, bald die Mitte, aber im ganzen hat Lauer die Probe beſtanden. Er iſt zweifellos zu noch beſſerem fähig. Das Waldhoftrio war den Stil des Frankfurter Angriffs im erſten Abſchnitt nicht gewöhnt. Edelmann ſchien ſolchen Schüſſen gegen⸗ über machtlos, und Leiſt und Model wurden bei den weit abgegebenen Schüſſen tatenlos in ihrem Bereich gehalten. Sie hatten nachher Zeit, ſich von ihrer Verblüffung zu erholen, ſich auf Frankfurt einzuſtel⸗ len, deſſen Schießkunſt unter dem wachſenden An⸗ ſturm ſowie dem allgemeinen Abbau der eigenen Mannſchaft mehr und mehr erlahmte. So zog ſich auch das Hintertrio noch aus der Affäre, Vom erſten Gegentor ab ſpielte Mannheim bis zu m Ende. Es hatte ſich gefunden. Spielverlauf In ausgezeichneter Zuſammenarbeit beginnen die Heimiſchen, verlieren ſich aber oͤoch zu ſehr in Kom⸗ bination, was den kaltblütig kämpfenden Frankfur⸗ ter Verteidigern immer wieder eine Klärung ermög⸗ licht. Da kommt auch ſchon die übliche Ueber⸗ raſchung. Taktiſch richtig ſetzen one Gäſte bei Gegen⸗ ſonne für die.⸗Verteidigung mit wuchtigen Fern⸗ ſchüſſen ein, wobei Ehmer den Reigen eröffnet, doch ſein unplazierter, unter die Latte geſetzter Ball wird vom Edelmann prompt gehalten. Da gibt Mantel hoch vor zu Pflug, deſſen Kopfball über Edelmann hinweg das Ziel findet. Nicht lange darauf erhält derſelbe Stürmer(ungedeckt) abermals das Leder und ſchießt Edelmann glatt überraſchend zu:2. Der gleiche Spieler ſchießt auf 20 Meter:3. Sprach⸗ loſigkeit... Als aber dann auf Flanke Langenbein Striebinger prächtig:8, kurz darauf ebenfalls auf Vorlage Langenbein Heermann 228 herſtellt, geht ein Erwachen durch alle. Als unmittelbar vor dem Pauſenpfiff Langenbein auf Vorſpiel We dinger—Heermann 3183 treibt, weiß man, daß Fran furts Stunde geſchlagen. Nach der Pauſe ſetzen die Mannheimer ſofort i k⸗ 1 mmer ſehr raſch ein. In weitem Abſchlag Lauers kommt das Leder zu Weidinger, der Schräghochball lan⸗ det:3. Ein Legen Langenbeins auf prächtigem Kombinationszug führt durch den unheimlich bugſier⸗ ten Strafball Weidingers zum:3. Frankfurts Gegenſtöße werden matter und matter. Weidin⸗ ger bucht nach Ballabnahme gegenüber Mantel 68, und Langenbein auf Hereingabe Striebingers, unter vergeblichem Niedevgehen Siebels,:3. Frank⸗ furt iſt fertig. Knapp vor dem Abpfiff bringt ſich dann Pflug mit einem ſcharfen Schuß noch einmal in Erinnerung, doch Edelmann ſtoppt am Pfoſten. Albrecht, Mannheim, leitete den im Verlauf ſeltſamen und intereſſanten Kampf ſicher. A. NM. Der Sieg der Nationalmannſchaft Verlin führte:0 und verlor dann:4 Das Fußballſpiel für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes war am Bußtag in Berlin ein ganz großer Erfolg. Das Berliner Poſtſtadion war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bei kühlem, aber trockenem Wetter mögen ſich etwa 40 000 Zuſchauer eingefunden haben, die dem Hilfswerk zum Kampf gegen Hunger und Kälte einen nennenswerten Be⸗ trag eingebracht haben dürften. Beide Mannſchaften traten in den angekündigten Aufſtellungen an und ſtellten ſich dem Schiedsrichter Peters⸗Hamburg wie folgt: Nationalelf: Jakob(Jahn Regenburg); Janes (Fortuna Düſſeldorf), Schwartz(Vikt. Hamburg); Cielinſki(Union Hamborn), Münzenberg(Alemannia Aachen), Bender(Fortuna Düſſeldorf); Albrecht (Fortuna Düfſeldorf), Siffling(SV Waldhof), Conen (JV Saarbrücken), Szepan(Schalke 04), Kobierſki (Fortuna Düſſeldorf). Berliner Elf: Valinſki(Hertha); Krauſe(Hertha), Brunke(Tennis); Appel(BS 92), Bien(Blau⸗ weiß), Kauer(Tennis); Gregor(Pankow), Hahn (Hertha), Raddatz(Oberſchöneweide), Mokawiak (Klettwitz), Ballendat(BS 92). Das Spiel begann recht lebhaft. Berlins Hinter⸗ mannſchaft wehrte zunächſt verſchiedene Angriffe der Nationalen ab, dann holte ſich der Angriff der Reichshauptſtädter in der 14. Minute überraſchend den Führungstreffer. Eine Flanke Ballendats ver⸗ paßte Jakob im Herauslaufen, Janes wehrte auf der Torlinie zunächſt zwar ab, aber dem Nachſchuß von Raddatz war er nicht gewachſen. Die Berliner wur⸗ den durch dieſen Erfolg mächtig aufgepulvert. Zeitweiſe ſpielten ſie ſtark überlegen. Bis zur Pauſe kamen dann die Spieler der Nationalelf wie⸗ der beſſer auf, ohne aber den Ausgleich erzwingen zu können. Kurz vor der Pauſe wurde Szepan verletzt und mußte für einige Minuten das Feld verlaſſen. Er kam bald wieder, aber trotz aller Bemühungen blieb es bis zur Pauſe bei der:0⸗Führung der Reichshauptſtädter. Sofort nach oer Pauſe gab es eine große Ueber⸗ raſchung. Berlin ging:0 in Führung. Ballendat war ſchön nach innen gelaufen und gegen ſeinen über⸗ raſchenden 25⸗Meter⸗Schuß war Jakob machtlos. Jetzt kamen aber auch die Nationalen zum Zuge. Ihr erſter gefährlicher Angriff ergab durch Kobierfki auch den erſten Gegentreffer. Das war in der 12. Minute nach der Pauſe. Valinſki holte ſich dann ver⸗ ſchiedentlich Sonderbeifall für ausgezeichnete Para⸗ den und auch Jakob auf der Gegenſeite bekam mehr⸗ fach Gelegenheit, ſich auszuzeichnen. Die 25. Minute brachte das:2. Conen hatte ſchön getäuſcht, Siffling tauchte mit dem Ball zwiſchen Berlins Verteidigern auf und gab Valinſki mit unhaltbarem Schuß das Nachſehen. Fünf Minuten ſpäter kam Conen ſelbſt zu Torehren. Direkt aus der Luft ſchmetterte er eine Bombe ins Berliner Netz, daß Valinſki nur mehr das Nachſehen blieb.:2. Das Geſchick der tapferen Berliner Elf vollzog ſich dann in der 35. Minute, als Kobierſki ſich mit einem vierten Treffer meldete. Bis zum Schluß blieben die Nationalen dann weiterhin leicht überlegen, eine Erhöhung Hes Spielſtandes gelang aber nicht mehr.:2 war Ber⸗ lins Elf ehrenvoll unterlegen. Vozirksklaſſe ſchlägt Kreisklaſſe Das Spiel in Eoingen: BezirksklaſſeKreisklaſſe:2 Das Erfreulichſte an dieſem Opferſpiel zugunſten der Winterhilfe ſei vorweggenommen: Mit ca. 1700 Beſuchern hatte das Spiel einen Beſuch erhalten, der für Edingen einen Rekord darſtellen dürfte und der den Beweis er⸗ bracht hat, daß auch die Landbevölkerung ſebbſtverſtändlich ſich veſtlos in den Dienſt der Opferbereitſchaft geſtellt hat. Das Spiel ſelbſt ſah auf der einen Seite eine Kombi⸗ nation Ilvesheim— Seckenheim, auf der anderen Seite eine Kombination der Kreisligiſten Edingen— Ladenburg — Neckarhauſen im fairen Kampf. Wenn letzten Endes die Vertreter der höheren Klaſſe einen knappen Sieg davon⸗ trugen, ſo haben ſie dieſen eigentlich gar nicht verdient, denn die Kreisligiſten waren im Feloſpiel beſſer und hatten durchweg auch mehr vom Spiel, ohne dieſe Ueberlegenheit aber zahlenmäßig umſetzen zu können. Ausſchlaggebend für die Niederlage war alles in allem der Sturm, der mitunter ſchön kombinierte, dann aber wieder ſo planlos ſpielte, oͤaß auch die beſten Gelegenheiten im letzten ment in ein Nichts verflogen. Da waren die Bezirks ligiſten im Sturm doch etwas glücklicher, aber keinesfalls beſſer. Sie trafen wenigſtens dreimal ins Schwanze und bewieſen bei dieſen Gelegenheiten, daß ſie wenigſtens mit⸗ unter einen geſunden und überlegten Schuß ihr eigen nennen. Die Bezirksligiſten hatten in Lembach einen vorzüglichen Torwart. Die etatsmäßige Seckenheimer Ver⸗ teidigung war keinesfalls fehlerfrei und ſchlagſicher. Ein gefährlicher Sturm hätte bei den verſchiedenen ſchwachen Verteidigungsaktionen ohne Zweifel Erfolge erzielt. In der Läuferreihe, die von Ilvesheim geſtellt war, überragte der Mittelläufer, während die Außenläufer ſowohl im Stellungsſpiel als auch in der Ballabgabe klare Schwächen üffenbarten. J Sturm waren die beiden Halbſtürmer techniſch und taktiſch die beſten. Schwach war der Sturm⸗ führer, ſchwankend in den Leiſtungen die beiden Außen. Die Kreisklaſſe⸗ Kombination hatte in der Läu⸗ ferreihe den beſten Monnſchaftsteil, der auch dem Gegen⸗ über klar überlegen wor. Hätte der Sturm nicht ſo kläg⸗ lich verſagt, ſo hätte ſchon die Geſamtarbeit der Mittel⸗ reihe einen klaren Erſolg garantiert gehabt. Auch das Schlußtrio hielt ſich recht gut, wenn auch die Abſchläge nicht immer ein Syſtem vermuten ließen. Im Sturm wa⸗ ren die beiden Außen wohl ſchnell, aber nicht entſch genug und auch in bezug auf die Ballbehandlung och nicht„fertig“. Die Halbſtürmer waren techniſch nicht ſchlecht, körperlich aber nicht ſtark genug, um ſich erfolgreich durch⸗ ſetzen zu können. Dem Sturmführer fehlte die klare Ueberlegung und die techniſche Fähigkeit, um mit zohlloſen Chancen etwas beginnen zu können. Schiedsrichter Schmetzer⸗ Waldhof leitete den Kampf einwandfrei. Zunächſt ſoh es für die Kreis vertreter nicht gerade roſig aus, denn bereits na Minuten konnte Kunzelmann durch unhaltbaren ſchuß die Bezirksligiſten mit 10 in Front bringen. Doe Kreisklaſſe fand ſich ober doch ſchnell, gewinnt allmählich eine Ueberlegenheit im Feldſpiel, liegt ſtark im Angriff. Erfolge aber wollen und wollen nicht kommen. Endlich in der 25. minute konn der Linksaußen im Nachſchuß doch den längſt verdienten Ausgleich ſchaffen. Trotzdem die Kreis⸗ klaſſe weiterhin mehr vom Spiel hat, gelingt dem Gegner durch Gropp wieder eine:1⸗Führung, die bis zum Wech ſel trotz zahlloſer Chancen nicht ausgeglichen werden kann. Nach der Pauſe ziehen die Bezirksklaſſenvertreter ſogar durch ein wuchtiges Tor von Hammann auf 311 davon, ſo daß das Spiel für die Folge etwas ar ener wird. Als dann aber Kleinbeck im Nach verbeſſert, zieht die Kretsklaſſe wieder an, Man erſpielt ſich Chancen, aber keine Tore, ſo daß der reichlich verdiente Ausgleich keine Tatſache mehr wird. Schräg⸗ Kritiſches Die 40000 im Berliner Poſtſtadion erlebten ein feines, in jedem Augenblick äußerſt anſtändig und fair durchgeführtes Treffen, deſſen Schiedsrichter, Peters, Klaſſe war. Bei den Nationalen ſchlug ſich Jakob im Tor ausgezeichnet. Janes war der beſſere Verteidiger, ohne daß Schwartz ſchlecht ge⸗ weſen wäre. Die Läuſerreihe der Nationalelf ſpielte erſt nach dem Wechſel wirklich zufriedenſtellend. Cie⸗ linſki war techniſch hervorragend, während Mün⸗ zenbergs Defenſivſpiel für die Unterſtützung des Angriffs nicht immer ausreichend war. Bender er⸗ ledigte ſein Penſum ohne Tadel. Im Sturm der Reichsmannſchaft war Siffling der ſchwächſte Mann, ohne aber deshalb merklich abzufallen. Conen kam erſt zur Geltung, als ſein ſtändiger Schatten Bien nicht mehr richtig mithalten konnte. Albrecht über⸗ trieb zuweilen in Dribblings und Schnörkeln, glänzte andererſeits aber wieder mit haargenauen Flanken. Szepan war der markanteſte Spieler. Er ſpielte ohne Unterbrechung ganz groß von der erſten bis zur letzten Minute und bildete mit dem glänzend auf⸗ gelegten Kobierſki den ſtärkſten der vier Sturm⸗ flügel. Die Berliner kamen techniſch an das Können der Nationalſpieler nicht ganz heran, ſchlugen ſich aber trotzdem ganz ausgezeichnet. Hervorragend waren vor allem ihre Verteidigung und Läuferreihe. Valinſki machte kaum Fehler, Krauſe glänzte durch ſaubere, befreiende Abſchläge und war auch beweg⸗ licher als Brunke. Die Berliner Läuferreihe hielt der der Nationalelf in jeder Beziehung die Waage, obwohl ſie einen weitaus gefährlicheren Sturm gegen ſich hatte. Kauer war hier der beſte Spieler, ſeine Leiſtung war in jeder Hinſicht untadelhaft. Bien und Appel waren allzu eifrig, ſie ließen auch gegen Schluß am erſten nach. Der Berliner Angriff hatte im linken Flügel Hahn— Gregor ſeine beſten Leute. Auch Ballendat war ohne Fehler. Schwächer waren Raddatz und die„Entdeckung“ Makowkatk, welch letzterer wohl ein brauchbarer„Brecher“ iſt, techniſch aber noch manches zulernen muß. Schieoͤsrichter Peters war— wie geſagt— ohne Tadel. Er hatte es aber bei der fairen Spielweiſe der 22 nicht allzu ſchwer. Badiſcher Sieg in der ſchwäbiſchen Reſidenz Stuttgart— Mannheim⸗ Karlsruhe 416(:3) Einen ſehr guten finanziellen Erfolg brachte das große Stuttgarter WHW⸗Spiel zwiſchen einer Stutt⸗ garter Städtemannſchaft und einer Mannheim⸗Karls⸗ ruher Kombination, denn an die 7000 Zuſchauer hat⸗ ten ſich eingefunden, eine Zahl, die bei beſſeren Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen leicht hätte höher ſein können. Die Gäſte aus Baden erfochten einen verdienten Sieg, der aber in der Tordifferenz nicht klar genug zum Ausdruck kommt. Schuld daran trug in erſter Linie der badiſche Sturm, der bei einem ſicheren Torvor⸗ ſprung das Spiel nicht immer ernſt nahm. Heſſenauer, Fürſt und Engelhardt ſchoſſen je zwei Treffer für die Gäſte, Kronenbitter, Lehmann und Euchenhöfer ſo⸗ wie Schmidt hießen die Torſchützen der Schwaben. In der zweiten Halbzeit bekam das Spiel einen humoriſtiſchen Anſtrich. Der badiſche Sturm verſtaud es, die Stuttgarter Deckung derart umherzuhetzen, daß die Zuſchauer oft in Gelächter ausbrachen. Karlsruhe— Württemberg:2(:2 Die Karlsruher ſchienen es im voraus gewußt zu haben, daß ſich auf dem KF.⸗Platz bei dem WHW.⸗Spiel Karlsruhe gegen Württemberg nichts Sonderliches abſpielen wird, denn ſonſt hätten ſich beſtimmt mehr als nur 3000 Zuſchauer eingefunden. Beide Mannſchaften wieſen einige Veränderungen auf, doch wäre es verfehlt, dieſen die Schuld an dem niederen Spielniveau zuzuſchieben. Das Ergebnis gibt den Verlauf der beiden Halbzeiten gerecht wie⸗ der: vor dem Wechſel hatten die Württemberger ein kleines Plus, nachher riſſen die Badener die Spielführung an ſich. Im großen Ganzen geſehen, hätten aber doch die Schwaben einen knappen Sieg verdient gehabt. Ihr beſſeres techniſches Können wurde aber ausgeglichen durch das aufopfernde Spiel der jungen Außenläufer. Der Karlsruher Sturm zeigte beſtenfalls Einzelleiſtungen Der beſte Stürmer war der Mühlburger Müller. Bereits in oͤer 7 Minute gingen die Karlsruher durch Föhry in Führung, jedoch glich Brüſtle ſchon drei Minuten ſpäter wieder aus. Kurz vor der Pauſe ſchoß der Eßlinger Schröder für die Gäſte das:2. Nach dem Wechſel war es dann in der 15. Minute Müller vergönnt, wenigſtens noch das Un⸗ entſchieden herauszuholen. Schiedsrichter Preißeler⸗ Karlsruhe leitete korrekt. 8. Seite/ Nummer 537 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. November 1934 Die Kreisklaſſe in Schwetzingen Kreis Mannheim ſchlägt in Schwetzingen Kreis Neckar:1 Auf dem Platze des Sp. V. Schwetzingen tra⸗ ſen am Mittwoch die Vertretungen der Kreis⸗ klaſſſee der Kreiſe Mannheim und Neckar zuſammen und lieferten ſich einen ſchönen Kampf, den die Mannheimer dank ihrer beſſeren Geſamtleiſtung und vor allem durch ihre ſchlagſichere Abwehr ver⸗ dient mit:1 Toren gewinnen konnten. In den erſten Minuten ſind die Gäſte in Front, aber Faus vergibt die erſte Chance, und bald kommen die Mannheimer zum erſten Erfolg. Oehler gibt eine hohe Flanke aufs Tor, die ſich überraſchend ins Tor dreht. Mannheim verliert durch Verletzung einen Mann, der Erſatzſpieler findet ſich lange Zeit nicht zurecht, ſo daß die Gäſte leicht aufkommen können, ohne jedoch erfolgreich ſein zu können. Nach der Pauſe hat Schweikert eine große Chance, die Latte rettet noch einmal, auch der Nachſchuß wird abgewehrt. Erſt als eine Flanke von rechts herein⸗ kommt und Schweikert das Leder aus der Luft nimmt und einſendet, werden die Angriffe der Mannheimer vom Erfolg gekrönt. Lange Zeit können beide Mannſchaften die ſchönſten Torchancen nicht verwer⸗ ten; erſt in den Schlußminuten bekommt das Spiel einen Aufſchwung, der auch noch Tore bringt. Mit einem Prachttor kann der Mannheimer Linksaußen Hoffmann auf:0 erhöhen, aber auch der Gegner kommt in letzter Minute zum Erfolg; als Krieg durchkommt, muß ſich Köhler geſchlagen bekennen. Beim Sieger iſt die Abwehr der ſchlagſicheren Verteidigung ſowie die ſchöne Leiſtung des Tor⸗ hüters hervorzuheben. Barho, der kleine Verteidiger von Ketſch, zeigte gegen den ſchnellen Sturm der Heidelberger wahre Glanzleiſtungen, gut unterſtützt von Schüßler(Neckarſtadt). Ebenſo iſt Köhler(Poſt) im Tor zu nennen, der ſeine Arbeit ſehr gut erledigte. Schwächer dagegen war die Mittelreihe, ſo daß der Angriff darunter etwas zu leiden hatte. Hier fiel Hoffmann(Gartenſtadt) auf, der mit ſeinen präziſen Flanken immer wieder das Heidelberger Tor be⸗ drohte. Auch die anderen Stürmer verdienen ein Lob; nur der Brühler Sturmführer verſiebte einige totſichere Sachen. Aus den Vertretern des Neckarkreiſes ragte der Handſchuhsheimer Kuhn als Verteidiger hervor, der neben den ſchnellen Stürmern Seitz und Neuner am beſten gefallen konnte. Daß ihnen kein Tor gelang, ſtellt der gegneriſchen Verteidigung das beſte Zeug⸗ nis aus. Als Unparteiiſcher amtierte Klein(Wald⸗ hof), der mit ſeinen Entſcheidungen reſtlos überzeu⸗ gen konnte. Die Bezirksklaſſe in Weinheim Weinheim-Käfertal-Viernheim verliert gegen Phönir-Jeudenheim Sandhofen:4 00:0 Am Bußtag hatten auch in Weinheim die Fußballer der Bezirksklaſſe die hohe Aufgabe, die Verbundenheit des deutſchen Sports mit der Volksgemeinſchaft unter Beweis zu ſtellen. Die aus obengenannten Vereinen aufgeſtellten Mannſchaften taten dies in einem fairen, kameradſchaftlich durchgeführten Spiel, ſo daß das Treffen vor etwa 1000 Zuſchauern nicht nur ſeinen wohltätigen Zweck erfüllte, ſondern darüber hinaus auch für die Belange unſeres Fuß⸗ balls werbend wirkte. Zu Beginn des Spieles wor die unterlegene A⸗ Mannſchaft der gediegenen Ausleſe der gegneriſchen Elf nicht nur gleichwertig, ſondern mitunter etwas leicht über⸗ legen, aber der von dem noch nicht geneſenen Käfertaler Singler geführte Sturm ſchoß nur ſelten, ſo daß gefährliche Augenblicke— einmal endete ein Ball von Wein an der Querlatte— immer wieder überſtanden wurden. Nach 20 Minuten, in denen Prachtpargden von Biedermann im Tor und die famoſe Defenſivarbeit ſeines jungen Klub⸗ kameraden Ueberrhein auf dem linken Läuferpoſten ver⸗ dienten Anklang gefunden hatten, kom auch die B⸗Mann⸗ ſchaft in volle Fahrt. Die fünf Techniker des Angriffs hatten ſich gefunden und führten ein wohldurchdachtes Kom⸗ binationsſpiel vor. Es wurde viel und gut geſchoſſen und überraschte daher keineswegs, daß Fuchs(Feudenheim] den Führungstreffer erzielte. Kurz vor der Pauſe ſchaffte aber Wolf. der einen hohen Flankenball von Vollmer mit dem Kopfe dem Hüter wegſchnappte, den verdienten Ausgleich. Nach dem Wechſel lieferten die Mannſchoften in etwas veränderten Formationen einen noch flüſſigeren und ſchß⸗ neren Fußball. Die A⸗Mannſchaft übernahm wieder für einige Zeit in lebhafteſter Weiſe das Kommando, doch Tore blieben aus, do der Viernheimer Schmitt in beſter Stel⸗ lung wiederholt klar verſagte und Wein nach Dribbling nur den Pfoſten traf. Von hinten herous gut bedient, kam ober der B⸗Sturm wieder groß in Fahrt und da Mittel⸗ läufer Gumb ſtets zu weit vorn ſtand, um in brenzlichen Lagen eingreiſen zu können, vermochte es die gute, aber überlaſtete Verteidigung von A nicht mehr zu ſchaffen. In den letzten 20 Minuten ſtellten Dörr, Fuchs und nochmals Dörr mit 3 weiteren Toren einen fraglos verdienten Sieg ſicher. Die B⸗Mannſchaft hatte in Biedermann einen guten Torwart, Michel und Fäßler waren die ſchlagfertigen Ver⸗ teidiger, Houth, Matyſek(das Sandhoſener Mädchen für alles! und Ueberrhein drei routinierte Läufer. Im Angriff ſpielten Daubermann, Fuchs, Weiß(ſpäter Dörr), Schmitt und Löſch eine zwingende, feſſelnde Partie. Die A Mannſchaft hatte für Schneider den Käfertaler Heck⸗ mann zwiſchen den Pfoſten; Sutter, Martine(Randoll), ſtanden in genügender Weiſe der Verteidigung vor, aber in der Läuferreihe Wieland(Martine), Gumb und Fetſch gab es einige Mängel. Gumb war dauernd zu weit auf⸗ gerückt und Fetſch hielt ſeine Bälle übetrieben long. Im Sturm waren neben dem aktivpſten Spieler Vollmer noch Wein und Wolf ſehr l gut, dagegen fielen Singler(Wieland) und Schmitt nahezu völlig aus In Schiedsrichter Höhn ⸗08 Mannheim hatte das Tref⸗ fen einen regelſicheren und korrekten Spielleiter. 8 Anterbaden Oft— Anterbaden Meſt:5 In Heidelberg erlebten rund 1500 Zuſchauer einen feinen Kampf, den die Bezirksligiſten aus der Mannheimer Kante nach prächtigen Leiſtungen ver⸗ dient mit:0 gewannen. Bei den Gäſten ſtachen be⸗ ſonders die Viernheimer Kiß und Faltermann ſowie der Friedrichsfelder Mittelläufer Schmidt hervor. Pfalz— Saar:2(:2) 1500 Zuſchauer bekamen in Kaiſerslautern ein wirklich intereſſantes Auswahlſpiel zwiſchen den Re⸗ präſentativ⸗Mannſchaften der Pfalz und der Saar vorgeſetzt. Es ſpricht ſchon für die Schwere des Kampfes und die Nervenprobe für Spieler und Zu⸗ ſchauer, daß bei Halbzeit eine Mannſchaft:0 führte, dann aber doch noch den Sieg mit:2 an den Geg⸗ ner abtreten mußte. Vor der Pauſe war die Saar⸗ elf klar überlegen, was ja auch ſchon im Ergebnis mit:2 zum Ausdruck kommt. Dieſer Vorſprung war in erſter Linie dem linken Läufer Schneider⸗ Neunkirchen zu verdanken, der eine ganz große Lei⸗ ſtung vollbrachte, er war mit Abſtand der beſte Spie⸗ ler überhaupt. Völlig unverhofft kam in der zwei⸗ ten Halbzeit der Umſchwung. Im gleichen Maße, wie die Saarelf ſchlechter wurde, liefen die Pfälzer zu einer immer beſſeren Form auf und erkämpften ſich mit unerhörtem Eifer nicht nur den Ausgleich, ſondern auch noch einen knappen, verdienten 32⸗ Sieg. Spiele zugunſten der Winterhilfe In Süddeutſchland: Frankfurt— Offenbach:3; Wies⸗ baden— Frankfurt:1; FV Saarbrücken⸗Bor. Neumkirchen gegen Spfr.⸗Saar 05:1; in Kaiſerslautern: Pfalg— Saor:2, Darmſtadt— Mainz⸗Worms 111, Mannheim— Fraubſurt 773; Karlsruhe— Württemberg :27 Pforzheim— Heilbronn⸗Böckingen:6: in Heidelberg: Unterbaden Weſt— Unterbaden Oſt:0; Lörrach— Frei⸗ burger FC:4. i Stuttgart— Baden:6; Gmünd— Stuttgarter Kickers :2; Göppingen Gauliga⸗Kurſiſten 018; Tübingen— Sportfreunde Stuttgart:27 Reutlingen— Stutigarter SC .8; Ebingen— Sportfreunde Eßlingen:2, Laupheim— Ulmer FW 94:1: Vg Ludwigsburg— SV Feuerbach 18; Naben— VB Stuttgart:3; Friedrichshafen Kon⸗ ſtang:0. München— Nürnberg⸗Fürth:1 SV 15 i en Schweinfurt 05 Kempten 2 Augs! urg Ak: Würzburg—Nitruberg⸗Fürth:2; Hof— Nürnberg⸗Fürth 672, Sbadtmanmſchaft Regensburg— Jahn Regensburg:4; S Witt Weiden— Sppg Weiden:1; Spvg Landshut. Wacker München:4; Gauliga Augsburg— Bezürksblaſſe Augsburg:8; Ingolſtadt— Bayern München:2; TSV Roſenheim— 1860 München:2. 5 Hanau Stadt— Norcôheſſen Nachwuchs Süd:5; in KHaſſel: Nachwuchs Nord Boruſſia Fulda:3; VfB Friedberg— Bezirksklaſſe Friedberg:2; Stadt Marburg gegen Kreismann ft 211; Stadt Gießen— Kreismann⸗ ſchaft:5; Stadt Fulda Kpeismannſchaft:2; Stadt Hersfeld— Hreismammſchaft:1; Germania Fulda— TS W 1919 Künzell 41; Spog Langenſebbold— Spyog Klein⸗ Steinheim 216. Trier— Köln:0; Eintracht Kreuznach— VfR Köln :2; Bonner FV⸗Godesberg 08⸗09— Tura Bonn⸗SV Beuel 218: in Koblenz: Neuendecf⸗Lützel— Koblenz 1900⸗Viſe:2. Gau Pommern: Städteſpiel Stettin Berlin:2 Viktoria Stolp— Stolper Auswahl 511. Gan Oſtpreußen: in Königsberg: Auswaßlelf Bezirk 1 gegen Bezirk 2:0; Städteſpiel Inſterburg— Gumbinnen :2 in Allenſtein: Auswaßlelf Bezirk 3— Bezirk 2 224; Polizei Danzig— Buck Danzig 111. Gan Brandenburg: Eberswalde— Union Oberſchöne⸗ 7 2 weide:0; Landsberg— Tennis⸗Bor. Berlin:1; Frank⸗ furt⸗O.— Minerva 93 Berlin:5; Guben— Berliner SV 92 Forſt— Polizei⸗SV Berlin:5; Cotibus— Hertha⸗ Berlin:2; Vis Klettwitz— Spandauer SW 224; SWV Hoyerswerda— Viktoria 89 Berlin:2; Luckenwalde gegen Wacker 04 Berlin:3; Pritzwalk— Blau⸗Weiß Ber⸗ lin:5; Brandenburg— Vd Pankow:2. Gan Schleſien: in Breslau: Nord— Sid:1; Städte⸗ ſpiel Gleiwitz— Beuthen:3; Städteſpiel Beuthen B2— Gleiwitz B:5. Gan Sachſen: Polizef Chemnitz— Gauelf Sachſen:2; Gauliga Dresden Bezirksklaſſe Chemnitz:2; Spyg⸗ SW 99 Leipzig— Vſtch Leipzig:1. Gau Mitte: Cricket⸗Vikt. 968 Magdeburg Stadt Maßdeburg:1; Städteſpiel Aſchersleben— Quedlinburg :1; Wacker Halle Betzirksklaſſe⸗Elf:5; Städteſpiel Weimar gegen Apolde:2; Städte ſpiel Apolda— Jena 82. Gau Nordmark: Stadtelf Hamburg— Schleswig⸗Hol⸗ ſtein.83; Hamburger Gauliga— Bezirksklaſſe Hamburg 027 iel Kiel— Hamburg:1; Polizei Lübeck— ghönix Lübeck:0. Gan Niederſachſen: Stä piel Braunſchweig— Hon⸗ nover 783; Gauliga Bremen Bezirksblaſſe Bremen:2; Hildesheim⸗Algermiſſen— Braunschweig B:3; Weſer⸗ mülnde— Bremen:2; Lüneburg⸗Ulzen— Harburg⸗Wil⸗ helmsburg 811. Gau Weſtfalen: F Schalke 04— Union Gelſenkirchen 3; MB Linden— S Höntrop:1; Dec Hagen agen 72:1; Städteſpiel Rheine— Münſter:1. Gau Niederrhein: SS Elberfeld— Viss Benrath 07:4; Turu Düſſeldorf— Fortuna Düſſeldorf:3; FV 08 Duis⸗ burg— Dußsburg 1900:0 abgebr.; Union Hamborn Hamborn 07:3; Rot⸗Weiß Oberhauſen— VB Speldorf :0. 2 ——— Die badiſche Gauliga im Kampf Am Sonntag ſpielten VfR Mannheim— SW Waldhof:2 FC Freiburg— 1. JC Pforzheim:1 VfB Mühlburg— 08 Maunheim 31 Der Mannheimer Großkampf hatte einen würdigen Rahmen erhalten. 18 000 Zuſchauer waren im Stadion erſchienen, um VfR und Waldhof ſpielen zu ſehen. Es ſei vorweggenommen, daß es ein überaus ſpannendes und faires Spiel gab, das Waldhof knapp für ſich entſcheiden konnte. VfR hatte Pech, daß Schalk gerade in der ent⸗ ſcheidenden Zeit durch Verletzung ausſchied, ſonſt hätte ſo⸗ gar ein Unentſchieden möglich ſein können. Auf das Spiel mit ſeinem Drum und Dran brauchen wir nach dem aus⸗ führlichen Spielbericht nicht näher eingehen. Waldho' konnte die Tabellenführung mit nur einem Verluſtpunkt und dem beſten Torverhältnis der ſüddeutſchen Gauliga behaupten. VfR erlitt ſeine erſte Niederlage und nimmt mit 5 Ver⸗ luſtpunkten den ſechſten Platz ein. Der F C Freiburg behielt durch den:1⸗Sieg über Pforzheim Anſchluß an die Spitze; er hat nur zwei Verluſtpunkte mehr als Waldhof. Pforzheim iſt mit ſechs Verluſtpunkten erheblich zurückgefallen. Freiburg iſt zu Hauſe kaum zu ſchlagen, dort werden noch manche Vereine unkte abgeben müſſen. Die Pforzheimer, die ganz gut in Fahrt waren, mußten zwei Sonntage hintereinander Niederlagen hinnehmen. FCE 08 Mannheim mußte den ſchweren Gang zu VfB Mühlburg antreten. Die Mannheimer haben ſich überraſchend gut gehalten, denn Mühlburg brauchte immerhin ein Habbzeit bis es zu Erfolgen kam. Mühl⸗ burg hat ſich jetzt etwas aus der Gefahrenzone geſchafft. Mannheim liegt wohl am Ende der Tabelle, die beiden letzten Sonntage zeigten aber eine fortſchreitende Form⸗ verbeſſerung. 8 Mannheim hat das Rennen noch keines⸗ wegs aufgegeben. SV Waldhof— Phönix Karlsruhe 8 Mannheim— Germania Karlsdorf Fe Freiburg— VfL Neckarau Karlsruher 7B— VfR Mannheim 1. FCE Pforzheim— VfB Mühlburg Der SV Waldhof empfängt Phönix Karls⸗ ruhe. Der Sieger kann hier nur Waldhof heißen, denn Phönix Karlsruhe kann in ſeiner heutigen Form Waldhof nie gefährlich werden. Allerdings darf Waldhof den Geg⸗ ner nicht zu leicht nehmen, ſonſt könnte es eine Ueber⸗ raſchung erleben. Die beiden Tabellenletzten ſind unter ſich. 08 Mann heim hat Germania Karlsdorf zu Gaſt. Da Entſcheidungsſpiel um den Aufſtieg gewann ſ. Z. gleichfoll auf dem Vſint⸗Platz 08 Mannheim. In der Gauliga haben bis jetzt beide Mannſchaften wenig Glück gehabt. Karls⸗ dorf brachte es bei 7 Spielen auf 2 Unentſchieden und 08 Mannheim bei 8 Spielen nur auf einen Punkt. 08 Mann⸗ heim, das in den letzten Spielen eine gewiſſe Formver⸗ beſſerung bewies, wird es gegen die eifrigen Karlsdorfer nicht leicht haben. Der Ausgang iſt offen; vielleicht gibt es Punkteteilung. Der Vis Neckarau fährt nach Freiburg. In Freiburg konnte bis jetzt nur VfR nach gleichwertigem Spiel einen Punkt holen, alle anderen Mannſchaften mußten die Heimreiſe geſchlogen antreten. Die Neckarauer, 2 go Neo die mit nur einem Punkt weniger hinter Freiburg auf 5 dritten Platz liegen, haben eine ſchwere Aufgabe erhalte Die Freiburger verſtehen es ausgezeichnet, hinten 5 riegeln. Wenn Neckarau Erfolge erzielen will, muß 15 Sturm aus allen Lagen ſchießen. Der Ausgang des Ser les wird knapp ſein. Spie⸗ Auch VfR mußt nach auswärts zum Karlsruh 5 F V. Der ViR hat im Spiel gegen Walohof ſeine 1 gute Form unter Beweis geſtellt. Wenn der Korlsruber auch nur einen Punkt gewinnen will, muß er 15 ſpielen. Wir rechnen mit einem ſicheren Steg ung V groß Vſt. VfB Mühlburg ſpielt in Pforzheim. Mühl burg konnte bis jetzt in keinem Spiel überzeugen Pfo 1 heim dagegen iſt mit jedem Spiel beſſer geworden for. beiden letzten Niederlagen wären nicht nötig geweſe Pforzheim hätte einen beſſeren Tabellenplatz verdient Mühlburg wird am Sonntag die beiden Punkke in Pforz⸗ heim laſſen müſſen. orz⸗ München— Nürnberg-Fürth 11 Ein lebhafter Kampf im Münchener Stadion Der große bayeriſche Städtekampf zwiſchen Mün⸗ chen und Nürnberg⸗Fürth, der am Bußtag im Mün⸗ chener 1860er Stadion ſtattfand, nahm vor 9000 Zu⸗ ſchauern einen ſehr lebhaften und temperamentvollen Verlauf und brachte mit:1 ein gerechtes Ende Wenn auch die Münchener Elf etwas mehr Tor chancen hatte, ſo war ſie doch keinen Treffer beſſer. In den Auffſtellungen der beiden Mannſchaften hatte ſich eine Kleinigkeit geändert, da man bei Fürth Wolf und bei München Goldbrunner und Bergmeier ver mißte. Bei Nürnberg⸗Fürth gefiel vor allem das Spfel der jungen Leute Luber, Becher und Lindner. Aber auch mit der Leiſtung des rechten Flügels Leupel 1 und II war man recht zufrieden. Während Nürn⸗ berg⸗Fürth keinen ſchwachen Punkt in der Mann⸗ ſchaft hatte, konnte man das von München nicht ſa⸗ gen. Hier fiel vor allem der Rechtsaußen Stigl⸗ bauer aus und ſein Gegenüber Siemetsreiter war auch nicht ſchnell genug, um die ſich bietenden Ge⸗ legenheiten ausnützen zu können. Heidkamp und Schneider waren die beſten Münchener. Nach bei⸗ derſeitigen Chancen brachte Becher Nürnberg⸗Fürth in der 28. Minute in Führung. Der Ausgleich ließ nicht lange auf ſich warten. In der 35. Minute ſpiel⸗ ten ſich Schneider⸗Schimanek gut durch und letzterem gelang der Ausgleich. Die zweite Hälfte brachte nur verpaßte Gelegenheiten. Schiedsrichter war Höchner⸗ Augsburg. Die Turner am Grabe ihres früheren Führers Daniel Weiß Unter ſtarker Anteilnahme der Badiſchen Tur⸗ nerſchaft wurde am Dienstag nachmittag Ehrengau⸗ führer Daniel Weiß in Heidelberg zu Grabe ge⸗ tragen. Aus allen Teilen des badiſchen Landes waren turneriſche Abordnungen anweſend. Beſon⸗ ders aus den Orten und Kreiſen, die mit der Le⸗ bensarbeit des Dahingeſchiedenen in Verbindung ſtanden. Auch zahlreiche Fahnenabordnungen, an der Spitze das Banner des badiſchen Turngaues, marſchierten in geſchloſſenem Zuge zum Friedhof in Handſchuhsheim, wo er ſeine letzte Ruhe gefunden hat. Nach dem feierlichen Einſegnungsakt, der von muſtikaliſchen Weiſen und beſonders von dem Vor⸗ trag der Geſangsabteilung des Turnvereins 1886 Hanoͤſchuhsheim unter Stabführung von Schlatter umrahmt wurde, ſprach Gauführer Dr. Fiſcher für die Badiſche Turnerſchaft, in plaſtiſcher Darſtel⸗ lung ein Bild von der Lebensarbeit und dem Cha⸗ rakter ſeines Amtsvorgängers gebend. Arbeit und Pflichterfüllung ſowie ſelbſtloſe Aufopferung im Dienſte für Volk und Vaterland waren oberſter Zweck ſeines Lebens, verbunden mit all jenen menſchlichen Eigenſchaften, die ihn der Wertſchätzung all ſeiner Mitarbeiter würdig machten. Neben dem Kranz des badiſchen Turngaues hatten „Wir tragen die Treue von Hand zu Hand“ Von der Saartreueſtaffel, die im Auguſt dieſes Jahres in Vorbereitung der großen Kundgebung in Koblenz von 120 000 Turnern und Sportlern durchgeführt worden war, hatte der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen einen Tonfilm„Wir tragen die Treue von Hand zu Hand“ her⸗ ſtellen laſſen. Die Aufführung fand in Mannheim am Dienstag abend als Spätvorführung ſtatt. Der Beſuch war erſchreckend ſchwach, was beſonders im Hinblick auf die Werbewirkung des Films zu bedauern iſt. So wie die Geſamtorganiſation der Staffel, die in zehn großen Hauptſtaffeln und 73 Nebenläufen über eine Ge⸗ ſamtſtrecke von 17000 Km. führte, gewaltige, monatelang währende Anforderungen an die leitenden Männer ſtellte, ſo waren die 15 Filmoperateure, die von Willt Wagner, Heimat geworden. In ſeinem Mittelpunkt ſteht die groß e Rede des Reichsſportführers bei der Saar⸗ kundgebung im Luſtgarten zu Berlin, die den Abſchluß des erſten Abſchnittes der Saartreueſtaffel bildet. Dieſer Abſchnitt ſowohl wie der Schlußteil des Films mit der Rede des Führers, der Uebergabe der Urkunden durch die Schlußläufer an den Führer und der Kundgebung auf dem Ehrenbreitſtein bei Koblenz kommen im Film zu ſtärkſter Wirkung. In Verbindung mit der begleitenden Muſik, für die der Turnerkomponiſt Gerhard Rößner das Lied Brögers „Nichts kann uns rauben“ zum Leitmotiv genommen hat, wird der Film zu einem ſtarken Ausdruck tiefer Verbun⸗ denheit zwiſchen Stammland und Saarbevölkerung, der es 3 Am Schlageterdenkmal übergibt der Großvater Schlagetersſeinem Enkel den Köcher mit den Urkunden. . dem Schöpfer des Stuttgarter Turnfeſtfilms, waren, vor eine nicht leichte Aufgabe geſtellt. In ſechs Tagen und Nächten mußten ſie den Läufern bei Wind und Wetter ohne Unterbrechung folgen, um die Fülle von Ein⸗ drücken und Einzelgeſchehniſſen auf die Filmſtreiſen zu bannen. Für den Verfaſſer des Drehbuches, Willi Wagner, bedeutete die Durchführung des Films eine bedeutende geiſtige und organiſatoriſche, aber auch körperliche Leiſtung, da erreicht werden mußte, um nicht nur die wichtigſten der Veranſtaltungen, von denen es einige Hunderte gab, ſon⸗ dern auch die filmiſch wirkungsvollſten Szenen in Bild und Ton feſtzuhalten. Trotz der zahlreichen Klippen, die die großenteils bei Nacht ſtattfindende Staffel für den Filmoperateur aufwies, iſt ein Film zuſtandegekommen, der nicht nur der ihm ge⸗ ſtellten volkspolitiſchen Aufgabe voll gerecht wurde, ſondern der auch die gewaltige organiſatoriſche Leiſtung bis in Ein⸗ zelheiten hinein widerſpiegelt. Daneben iſt der Film zu einem herrlichen Lied vom deutſchen Menſchen und ſeiner eingeſetzt] verdient, gerade im letzten Abſchnitt des Saarkampfes in weiteſte Kreiſe unſeres Volkes hineingetragen zu werden. Dadurch, daß uns der Film in die Landſchaft unſerer Grenzlande führt, daß er uns vom Meer zum Flachland, über das Mittelgebirge zu ſchneebedeckten deutſchen Bergen führt, daß er an geſchichtlichen Stätten, wie auf dem Oberſalzberg, an dem Denkmal Schlageters in Schönau, an der Zeppelinhalle in Friedrichshafen, am Jahnhaus in Lanz, am Denkmal in Weſel, bei dem Heldendenkmal auf den Spicherer Höhen beginnt, werden den Beſchauern nicht nur die Schönheiten unſeres Vaterlandes in hinreißend ſchönen Bildern vor Augen ge⸗ führt, ſondern fes wird zugleich die Brücke geſchlagen von den Denkmälern deutſcher Größe zu dem Heldenkapmf, der in dieſen Wochen an der Saar für deutſches Volkstum ge⸗ führt wird. Der Film müßte der deutſchen Jugend reſtlos äng⸗ lich gemacht werden. b die Deutſche Turnerſchaft, der Markgräfler Mann⸗ heimer, Bad.⸗Neckar, Murgtal⸗ und Ob. Kraichturn⸗ kreis, die Vereinigte Heidelberger Turnerſchaft und verſchiedene Vereine, in denen Weiß Mitglied war, letzte Blumengrüße überbracht. In Sondervertre⸗ tung ſprach Kommerzienrat und früherer Kaſſenwart der Deutſchen Turnerſchaft, Schill Oſthofen, ehrende Worte des Nachrufes für ſeinen Freund und langjährigen Mitarbeiter im Hauptausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft. Das weihevolle Begräbnis war der ſichtbarſſe Ausdruck für die Treue und Verbundenheit, die wei Kreiſe der Badiſchen Turnerſchaft mit dem Verſit⸗ benen verbanden. Weiß wird in der Geſchichts des badiſchen Turngaues einen Ehrenplatz einnehmen und wird durch den Erfolg ſeiner langjährigen Ar⸗ beit immer zu den Männern gezählt werden, die dem turneriſchen Leben in Deutſchland den größten Auf⸗ trieb und die machtvollſte Entwicklung gegeben haben. Winterturnier des Mannheimer Schachklubs Beginn der 2. und 4. Klaſſe Nachdem vor kurzem die 1. und 3. Klaſſe das diesjährige Winterturmier des Mannheimer Schachtklubs eröffnet hatten, nahmen inzwiſchen auch die 2. und 4. Klaſſe den Kampf mit Austragung der 1. Runde auf. In der 2. Klaſſe ſind keine großen Ueberraſchungsergeb⸗ wiſſe zu melden. Es gewannen Laufer gegen Walde n⸗ berger, Ad Kohlmüller gegen Zettelmeyer, Mantel gegen Rabeneick, Berlinghof gegen Sturm und Blüm mel gegen Erwin Schmih, je⸗ weil mit den weißen Steinen. Als Führer der ſchwarzen Farbe ſiegten Gubfahr gegen H. Frei, Wisgnat gegen H. Walter und Movy gegen Mittelſtädt. Unentſchieden ging die Partie F. Kohlmüller— 06 Mayer aus, das Treffen Baus— W. Wal ber ſteht noch aus. Die Ergebniſſe der 4. Klaſſe: Siegreich waren jeweils als Anziehende: K. Fritz gegen Egger, Lay gegen Röchner L. Mayer gegen Breunig und Schee⸗ der gegen Wieland; als Nachziehende gewannen; Scholl gegen Som mer, Lambacher gegen Herkel⸗ rath, Friedmann gegen Krauſe und Storz gezen Walckhoff. Unentſchieden endeten die Partien R. Beck gegen Debach, Wild— Dehus und v. Szomoggyi gegen Emig. Herd war in dey 1. Rumde 1 . Düſſeldorf(22. November) 1. Lubwig⸗Knickmaun⸗Rennen. Verkaufsrennen. 1550 Mark, 2000 Meter. 1. Frau L. Moslers Sonnenzeit(5. Wenzel), 2. Selim, 3. Gaſſenjunge. Ferner: Almanſor, Fernpaß, Agent. Tot. 74, Pl. 14, 12, 11. 2. Dietrich⸗Eckhart⸗Hürdenreunen. Ausgleich 3. Mark, 3000 Meter. Broda), 2. Baden, 3. Berna. 10⁵⁰ Ferner: Dichtkunſt, Ziska, Danguſte, Siſikon, Sauſewind, Hatz, Stober. Tot, A, Pl. 13, 26, 17. 3. Horſt⸗Weſſel⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 1850 Mark, 3700 Meter. 1. Frau Dr. Arenz' Agnus(L. Sauer), 2. Fortis, 3. Birgit. Ferner: Chevalier, Porto Flip, Fichtennadel. Tot. 25, Pl. 14, 23. 4. Deutſcher Siegerpreis 1934 der nationalen Verbände. Flachrennen. 1600 Meter. 1. F. Zimmermanns Angelore (K. Mülfarth), 2. Erdwall, 3. Auswahl, 4. Maharadſche Ferner: Liberius, Selmel, No Friend, Feudal, Leid, Miſtinguette, Monarchie, Weltmeiſter, Lauderis, Jan von Werth, Clivia, Marſchall. Tot. 313, Pl. 26, 12, 20 60. 5. Schlageter⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 3000 Mark, 4000 Meter. 1. F. Wibſchers Schwerthieb(L. Brodn, 2. Fahrewohl, 3. Utamaro. Ferner: Paulchen, Leithirſch, Wiſa Fonſpertuis, Gnom. Tot. 46, Pl. 16, 21, 30. 6. Deutſcher Siegerpreis 1934 der nationalen Verbände Jagdrennen. 1600 Meter. 1. J. Reiſels Horrido(Ss H. Vorſter), 2. Roſenrot, 3. Harun, 4. Lorbeerroſe. Jer, ner: Selmel, Robinſon, Schatzfinder, Florette, Good Bou, Gerlind, Kaukaſus, Raugräfin, Bandage, Adelbert, Gir⸗ lande Order, Silberfee. Tot. 54, Pl. 19, 18, 20, 16. 7. Abſchiebs⸗Rennen. Ausgleich 3. 1850„ 2400 Metet 1. H. Eickholts Sonnefalter(5. Wenzel), 2. Baſaders 3. Segelflug, 4. Henkersknecht. Ferner: Eiſenkönig, Georgette, Greyſtoke, Charmante, Franziskus, Lanzenſpitze⸗ Hecht, Emil. Tot. 56, Pl. 16, 13, 17, 15. Sieg⸗Doppelwette: Agnus— Schwerthieb 10410. Rudolf, 1. Dr. R. Jungs Sintflut(Franz; Auf⸗ geben 9 1 Donnerstag, 22. November 1934 Im die Elektrifizierung der Höllentalbahn Strombetrieb auf Mitte Mai 1936 verlegt— Für 1935 nur die Dreiſeenbahn— Längere Dauer der Tunnelarbeiten— Der S r. Freiburg, 22. Nov. Nachdem vor wenigen Tagen mit der Betriebs⸗ ſfnung der Neubauſtrecke Freiburg⸗Hauptbahnhof⸗ burg⸗Wiehre und der Bahnhofsanlage Freiburg⸗ hre in der Löſung der örtlichen Freiburger kwerhältniſſe ein erfreulicher Abſchnitt feſtgeſtellt werden konnte, wird nunmehr aber für die Geſamt⸗ umwandlungsmaßnahmen für die Höllental⸗ hahn auf Strombetrieb eine Verzögerung zu erwarten ſein, die ſich auf ein Fahrplanjahr er⸗ ſtrecken wird. Der Strombetrieb war bekannter⸗ maßen nach den bsherigen Plänen auf den Eintritt des neuen Jahresplans 1935, alſo auf 15. Mai, anzu⸗ nehmen. Nunmehr wird aber dieſer Termin ſich auf die monatlich gleiche Zeit des Jahres 1936 hinaus⸗ ſchieben. Der Termin 1935 wird lediglich für die Strecke der Dreiſeenbahn feſtzuhalten ſein, an der auch die Arbeiten am weiteſten vorgeſchritten, ſteilich auch am einfachſten ſind, da es dort ſich nur am bie Anbringung der Fahrdrahtleitung und ihrer Träger handelte. Die Urſachen für die Hinausſchiebung der Auf⸗ nuhme des Strombetriebes auf der Höllentalſtrecke Freiburg—Neuſtadt dürfen in verſchiedener Richtung geſucht werden. Auf der einen Seite haben ſich die auf der Gebirgsſtrecke, vor allem im Bereich der ehema⸗ lden Zahnradrampe Hirſchſprung— Hinterzarten, vorzunehmenden Arbeiten an den Tunnels als zeitraubender erwieſen, als aufäuglich angenommen war. Es konnte ſchon berichtet werden, daß die Fertig⸗ ſtellung auf den gedachten Termin Mitte Oktober nicht möglich war, wobei ſich auch eine Hergabe wei⸗ terer Mittel ableitete. Man weiß, wie ſchwer die Arbeit in den Tunnels war und noch iſt, die ein⸗ gleiſtg und eng im Profil allerlei Schwierigkeiten schufen. Auch die großen Abraumarbeiten auf affener Strecke zwiſchen den beiden genannten Sta⸗ lionen verlangten allerlei, wurden doch ganz neue Streckenteile geſchaffen, die teilweiſe ſchon befahren werden, teilweiſe, wie die große obere Einfahrt in Poſthalde, noch im Werden ſind. Erheb⸗ liche Bauten ſolcher Art ſind auch noch unterhalb Hinterzarten im Gang, wo die Strecke an beſtimm⸗ len Stücken mehr in den Berg verlegt wird und wo der Einbau ganz neuer Brücken erforderlich iſt. Man braucht nur die gewaltigen, neuerſtandenen Stein⸗ halden und Anſchüttungen bis auf den Talboden zu Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1 9. Seite/ Nummer 537 tand der Umbauten verfolgen, um ein Bild zu gewinnen, welche gewal⸗ tigen Mengen bei dieſen Arbeiten bewegt worden ſind. Nunmehr ſteht man trotz aller Beſchleunigung der Arbeitsprozeſſe vor dem Eintritt des Win⸗ ters, der bis auf kleine Teile unter Umſtänden eine Unterbrechung der Arbeiten bedeuten kann. Dazu kommt weiter, daß ſich erſt jüngſt im Lauf der Arbeiten an den Tunnels die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen ergeben hat, die ihrerſeits auch einen entſprechenden Zeitaufwand bedingen. Es handelt ſich hier in erſter Linie um Gewölbe⸗ dichtungsarbeiten in bisher nicht vorgeſehe⸗ nem Maße, die auf eine Länge von etwa hundert Meter mehr notwendig werden. Bei derSchchwierigkeit dieſer Arbeiten während der Betriebsaufrechterhal⸗ tung koſtet das neben Geld in erſter Linie Zeit. Daß die Bahnverwaltung hier im Vollbewußtſein der Verantwortung auf das ſorgſamſte vorgeht und lie⸗ ber Zeit zugibt, als daß etwa auch nur das geringſte auf Koſten der Sicherheit ginge, das iſt eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit und ſteht an und für ſich außerhalb des Bereiches jeglicher Debatte. Es wird alſo für das kommende Mitte Mai be⸗ ginnende Fahrplanjahr zunächſt nur die Dreiſeenbahn Titiſee⸗Seebrugg (möglicherweiſe auch für die bis und ab Nen⸗ ſtadt durchlaufenden Züge der Dreiſeenbahn das Teilſtück Titiſee⸗Neuſtadt) der Umſtellung dem Strombetrieb zugeführt werden. So ſehr man es auf der einen Seite bedauern kann, daß der rauchfreie Betrieb im Höllental nun ein Jahr ſpäter kommen ſoll, ſo wenig darf man ver⸗ kennen, daß die mit dem reinen Reibungsbetrieb durch die ſchweren Tendermaſchinen erzielten Ver⸗ beſſerungen ſchon ein ganz außerordentlich gro⸗ ßes Maß erreichen. Es wird alſo dieſer Ueber⸗ gangszuſtand durchaus tragbar ſein. Umgekehrt hat für die Bahn die Durchführung des Strom⸗ betriebes auf der Dreiſeenbahn früher als auf der Höllentalſtrecke den Vorzug, daß mit den neuartigen Maſchinen im praktiſchen Leben Erfah⸗ ramgen geſammelt werden können, deren Wert nicht zu aunterſchätzen iſt und die ſpäter dann dem Betrieb auf der Höllentalbahn beſtimmt wieder zu⸗ gute kommen. Möglicherweiſe wird auf dieſe Weiſe ein Zwiſchenſtadium der Entwicklung wichtiger tech⸗ niſcher Fragen ſchneller überwunden. Im übrigen aber, das darf man ſagen und muß es anerkennen iſt, der Stand der Arbeiten gewaltig voran gekommen. Der ſchöne Herbſt hat das Tempo beſchleunigt. Ganz beſonders darf vermerkt werden, daß bisher die Arbeiten trotz der Schwierigkeit ohne jegliche Betriebsſtörung vor ſich gingen und daß auch, von einigen leichteren Vorgängen abgeſehen, der beteiligten Belegſchaft ſchlimme Dinge erſpart worden ſind. Als ſchwerſter Unfall darf wohl einer aus dieſen Tagen bezeichnet werden, da einem Arbeiter ein Stein in den Rücken fiel und wo der Verletzungsbefund noch keine Klar⸗ heit erlaubt. Die Arbeiten ſelber ſind auch in ſchwierigen Tei⸗ len abgeſchloſſen. Die Straßenbrücke zwiſchen Ravennatunnel und Finſterranktunnel hat in Ueber⸗ einſtimmung mit Profilverſchiebungen des Oberbaues die vorgeſehene Schwenkung erfahren. Eine kleinere Brücke oberhalb vom Finſterrank hat eine Tiefer⸗ legung von erheblichen Ausmaßen erfahren. Die großen Kurvenſtreckungen zwiſchen Höllſteig, Poſt⸗ halde und Hirſchſprungkehrtunnel ſind in der Haupt⸗ ſache fertig, teilweiſe ſchon im Betrieb, wie weiter oben erwähnt. Die gewaltig aufſteigenden Böſchun⸗ gen haben bergſeitig ſtarke Faſchinenverbauungen gegen Rutſchgefahr erhalten, da auf dieſer Sonnen⸗ ſeite merkliche Spreng⸗ und Schwemmwirkungen von Eis und Schmelzwaſſer auszugleichen waren. Die Begleitarbeiten wie Umbau von Signalen und ihrer Zugvorrichtungen haben gleichen Schritt gehal⸗ ten, ſo daß hier keine Verzögerungen entſtehen. Intereſſant iſt das Bild auf Bahnhof Titiſee, wo zur Aufſtellung von Gittermaſten ſchwerſter Art auf Bahnſteig 1 die Bedachungen des Bahnſteiges durch⸗ ſchnitten werden mußten. Auch das neue Wagen material für den Strombetrieb iſt bereits in den erſten Anlieferungen zur Stelle und ſieht auf dem Abſtellbahnhof Frei⸗ burg einem kommenden Leben entgegen. Es handelt ſich um zweiſitzige Wagen mit verſchloſ⸗ ſenen Plattformen leichterer Bauart als die ſchweren„Einheitswagen“ auf den Hauptſtrecken. Die neuen„Höllentäler“, je ſechs Abteile in 3. Klaſſe mit Mittelgang und Abort und endlich zeitgemäßer Beleuchtung, wirken viel gefälliger in ihrer leichteren Bauform, die den ſtarken Steigungen der Strecke angepaßt iſt. Der Sachlage nach werden ſtie nun wohl die erſte Indienſtſtellung auf der Dreiſeenbahn er⸗ fahren. Khwz. — r Herbſtkonzert in Weinheim d- Weinheim, 21. Nov. Auch dieſes Jahr hielt der Singverein ſein traditionelles Herbſt⸗ konzert in der Müllemer Feſthalle ab. Unter der bewährten Führung von Muſikdirektor Dinand⸗ Mannheim iſt der Männerchor des Singvereins zu einer ſo vorzüglichen Chordiſziplin herangereift, daß es ihm alle Ehre macht, ſich vor der Oeffentlichkeit mit ſeinem ganz hervorragenden Stimmenmaterial hören zu laſſen. So konnte ſich auch Muſikdirektor Dinand auf ſeinen ſtattlichen Männerchor an dieſem Abend voll und ganz verlaſſen. Das von ihm zu⸗ ſammengeſtellte Programm ſah in der Hauptſache alte und neue Chorgeſänge, Volkslieder und ſoli⸗ ſtiſche Darbietungen vor, für die die Mannheimer Künſtlerin Ellen Pfeil, die übrigens ihrer Auf⸗ gabe ausgezeichnet gewachſen war, gewonnen wurde. Zum Vortrag brachte der Chor„Ein inniges Minne⸗ lied“ von Adam de la Hale,„An einem Bächlein“ u. a. m. Die ſoliſtiſchen Darbietungen fügten ſich in das Programm des Singwereins glänzend ein und es konnte daher nicht Wunder nehmen, daß die Künſt⸗ lerin mit Beifall förmlich überſchüttet wurde. Pro⸗ feſſor Maeuer überreichte ihr einen Blumenſtrauß. Der Weinheimer Künſtler Dr. Kemmer begleitete ſie feinfühlig am Klavier. Die Mitglieder des Scherer⸗QAuartetts Mannheim unter der glänzenden Führung von Lothar Scherer brachten u. a. eine Suite in a⸗Moll von Louis Jungmann virtuos zum Vortrag. Das Publikum zeigte ſich am Schluſſe ſehr beifallsfreudig und der veranſtaltende Singverein Weinheim mit ſeinem prächtigen Chor und die Mannheimer Künſtler konnten auf einen wohlgelungenen Abend und auf einen vollen künſt⸗ lertiſchen Erfolg zurückblicken. Ihyankali als Schlafmittel! Ein Giftmord aufgeklärt— Das Verbrechen einer Ehefrau * Heilbronn, 22. Nov. Die hieſige Kriminalpolizei hat einen planmäßig verübten Giſtmord in Weißach (OA. Vaihingen a. d..) aufgeklärt. Dort iſt am 8. November der 34 Jahre alte Karl Kohler nach einer kurzen Erkrankung an Lungenentzündung unter verdächtigen Begleiterſcheinungen geſtor⸗ ben. Die gerichtliche Leichenöffnung hatte Anhalts⸗ punkte ergeben, daß Kohler keines natür⸗ lichen Todes geſtorben war. Es iſt nun als Täterin die 28 Jahre alte Ehe⸗ frau des Verſtorbenen, Anna geb. Strohäcker, ver⸗ haftet worden. Sie hat ihrem Mann eine kleine Menge Zyankali, von dem ſie ſich 100 Gramm ſchon Wochen zuvor auf Grund eines amtlichen Gift⸗ ſcheines angeblich zur Rattenvertilgung aus einer Apotheke beſchafft hatte, in ein Glas Waſſer geſchüt⸗ tet, mit dem er ein Schlafmittel einnehmen wollte. Das Gift wirkte ſofort tödlich. Die beſchul⸗ digte Ehefrau verſuchte zunächſt einen Selbſtmord ihres Mannes vorzutäuſchen. Nach hartnäckigem Leugnen hat ſie nun aber ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis abgelegt. Sie will ihren Mann deshalb beſeitigt haben, weil er ein Trinker geweſen ſei und ſie oft mißhandelt habe. Mit der Ehefrau iſt auch ihre Mutter, die 59 Jahre alte Witwe Wil⸗ helmine Strohäcker aus Weißach, die um das ver⸗ brecheriſche Vorhaben ihrer Tochter wußte, verhaftet worden. * Oberkirch, 22. Nov. Der 63 Jahre alte Hof⸗ bauer Joſeph Kimmig in Heſſelbach, der vor eini⸗ gen Tagen von ſeinem Ochſengeſpann überrannt und vom Wagen überfahren wurde, iſt den erlitte⸗ nen Verletzungen erlegen. Einspaſtſge Klelnanzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm Opig. Stellengesuche je mm4pig. F d denz ade Annahmeschſuß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr ellhertehr 15 Höchſtpreiſen. eleph. 280 45, Goldſtein, J 4a. 1 S608 Einige 45197 Schreibtische Nollschrank wenn auch beſchä⸗ digt, zu kaufen ge ſucht. 95197 Fernſpr 225 19. Nlellerreiſzeug zu kfm. geſucht. Angeb. u. R Q 26 c. d. Geſch. 5186 lan e HA! 1000 M. bei ſofort. Aus⸗ zahlung geſucht. Rückzahlung mo⸗ natlich 1 50.— nebſt Zinſen. Zuſchrift. unt. R R 27 an die Geſchäftsſt. 5189 ik. 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Was kann ein hürgermeiſter⸗ licher Gaſthausbeſitzer mehr von ſeiner Auserwähl⸗ ten verlangen, als daß ſie ſolid, wirtſchaftlich und vermögend iſt? Die neuen Brautleute ſtanden in den beſten Jahren und ſo war am Traualtar, als der Prieſter ihre Hände zuſammenlegte, die Per⸗ ſpektive einer durch Vernunft verſonnten Ehe gege⸗ ben. Aber des Geſchickes Mächte beſcherten dem bra⸗ ven Dorſhürgermeiſter trotz dem ſoliden Fundament des eben unter Dach gekommenen Ehebundes Ueber⸗ raſchungen, die er nicht im entfernteſten ahnen konn⸗ te. Das Hochzeitsmahl war gerichtet, die Gäſte war⸗ teten, doch die Braut war ſpurlos verſchwunden. Nur durch Zufall wies die Spur zum Bahnhof. Dort fand der Hochzeiter die Angetraute im Kupee eines nach Augsburg beſtimmten Zuges, der ſich eben in Fahrt ſetzte. Als wenn nichts wäre, entſchuldigte ſich die Gattin mit Aufregung, aber ſchon auf der näch⸗ ſten Halteſtelle war ſie ein zweitesmal entwiſcht. Der Bürgermeiſter konnte ſie gerade noch vom Abteil⸗ fenſter aus erblicken, als ſie um die Bahnhofsecke bog, während er nach Augsburg weiterdampfte. Aber ein Bürgermeiſter iſt meiſt ein kluger Mann, und ſo verſuchte er ſeine Frau, die ihm nicht ganz„rich⸗ tig“ vorkam, mit Geduld zu erziehen. Aber es gibt auch eine unbelohnte Geduld. Kurz geſagt, die Frau riß alle Augenblicke zu Hauſe aus, war mal in Ulm, dann in München. beehrte die Stadt der Fugger mit einer kleinen Promenade, und mit dem Abendzug ging es nach Ingolſtadt... So ging es fort und fort, keine Bitten und auch energiſche Maßnahmen nützten dem bürgermeiſterlichen Unglücksraben. Das Ende vom Lied wurde im Landgericht Augs⸗ burg geſungen. Die ärztlichen Wiſſenſchaftler ſtellten feſt, daß ſich die Frau bei der Eheſchließung in einem ſomnambulen Zuſtand befunden habe, von einem kranhaft ewigen Wandertrieb beſeſſen ſei und über⸗ haupt für ihre Handlungen nicht verantwortlich ge⸗ macht werden könne. Die Ehe wurde für nichtig er⸗ klärt. Die ehemalige Frau Bürgermeiſter wurde in⸗ zwiſchen entmündigt. N — Eine entſetzliche Bluttat trug ſich in dem ober⸗ fränkiſchen Städtchen Lichtenfels zu. Die 21 Jahre alte Hausangeſtellte Franziska Dollinger war von ihrem Dienſtherrn, dem Vollſtreckungsoberſekre⸗ tär Martin Hack, entlaſſen worden. Das Mädchen begab ſich daraufhin in das Amtsgerichtsgebäude, wo der Vollſtreckungsbeamte ſein Dienſtzimmer hatte. Während es ihm ein Abmeldeformular für die Orts⸗ krankenkaſſe vorlegte, und Hack im Begriff war, zu unterſchreiben, zog das rabiate Mädchen ein Schläch⸗ termeſſer aus der Einkaufstaſche und ſtach rücklings wütend auf den Ahnungsloſen ein. Ein Stich in die Halsſchlagader und in den Unterleib verletzten ihn tödlich. Trotzdem hatte er noch die Kraft, der Täte⸗ rin das Meſſer zu entwinden. Hierauf ſprang Hack auf die Straße und verſuchte, laut um Hilfe rufend, die Wohnung eines benachbarten Arztes zu erreichen. Eine ſtarke Blutſpur zeichnete ſeinen Weg. Vor der Wohnung des Arztes brach der Schwerverletzte zu⸗ ſammen und verſchied. Die Mörderin wurde ver⸗ haftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Lichtenfels eingeliefert, wo ſie nach anfänglichem Leugnen die ſchreckliche Tat eingeſtand. Die Beweggründe dürften in enttäuſchter Liebe zu ſuchen ſein, die das Mädchen au Hack gefaßt hatte. Uebereinſtimmend wird bekun⸗ det, daß es die Dollinger in der Familie Hack ſehr gut hatte und wie eine Pflegetochter behandelt wurde. Daß väterliche Entgegenkommen Hacks ſcheint nun das Mädchen falſch aufgefaßt zu haben, jedenfalls machte es ſich Hoffnungen, zu denen es durchaus nicht berechtigt war. Denn als es ſeine Gefühle in einem Schreiben zum Ausdruck brachte, wurde das Mädchen ROMAN VoN 26 HEDDAWESTEN BERGER .— Wenn du wüßteſt—! denkt Peter. Und neue Scham über Brigittes Tat ſteigt in ihm auf. Nein, er wird nie begreifen, wie ſie das tun konnte! „Aber, wie geſagt“, fährt indes der Bürgermeiſter fört,„die meiſten Stimmen ſind für Durchführung des Harlanſchen Projektes, und rein ſachlich bin ich ſelbſt beinah auch dafür. Sie werden alſo damit rechnen müſſen— ſo leid es mir für das alte Jür⸗ genshaus tut. Dann reicht er Peter Jürgens freundlich die Hand.„Glauben Sie trotzdem ein biß⸗ chen mehr an unſere deutſche Sauberkeit!“ ſagt er dazu. Peter nickt ſtumm und drängt zur Tür und er⸗ innert ſich wiederum an Brigitte. War ſie ihm nicht das Urbild eines rheiniſchen Mädchens in ihrer natürlichen Offenheit, ihrer Brapheit bei allem Vor⸗ witz? Und jetzt—? ö Du biſt zu ſtreung, Peter! ſagt eine Stimme in ihm, indes er nachdenklich die Stufen der Rathaus⸗ treppe hinuntergeht. Du biſt zu ſtreng und vielleicht auch ungerecht! Hat nicht auch Sophie Eliſabeth Harlan, die du ſo hochachteſt, etwas getan, das grund⸗ unanſtändig war, indem ſie verſuchte, dich zu kaufen, dich mit Geld von deinen Pflichten wegzulocken? Und trotzdem achteſt du ſie noch! Brigitte aber, die doch viel jünger, viel unerfahrener, unreifer iſt, willſt du verachten, weil ſie um deinetwillen eine Indiskre⸗ tion beging... Vergib ihr doch, der Brigitte! Peter hört auf die Stimme in ihm und hört doch wieder nicht. t geben er kann es nicht! Die andere iſt ihm fremd; die mag tun, was ſie will. Aber Brigitte? Die it der einzige Menſch geweſen, an den er ſich hier wie⸗ Nein: Er will das Brigitte nicht vers ua opas ute HHR ſetalſperre, die im Harz unweit Oſterode geſchaffen wurde, um weite Gebiete Niederſachſens mit Trinkwaſſer zu verſorgen. kurzerhand an die Luft geſetzt und zwar im vollen Einverſtändnis der beiden Ehegatten. Nun ſchwor das ſich unverſtanden fühlende Mädchen grauſame Rache. Es kaufte ſich ein Schlachtmeſſer und führte damit jene entſetzliche Tat aus. Bei dem Verhör gab die Dollinger zu, mit voller Ueberlegung das Meſſer geführt zu haben, unter dem ihr Dienſtherr ver⸗ blutete. Nach dem Stand der Dinge wird wahrſchein⸗ lich Anklage auf vorſätzlichen Mord erhoben werden. 1 — In San Franzisko, wo es erſt vor wenigen Monaten anläßlich eines Streiks zu ſchweren poli⸗ tiſchen Zuſammenſtößen und Kämpfen gekommen iſt, hat die Polizei einen beſonders ſchweren Stand; denn noch immer kommt es dort zu rieſigen Kund⸗ gebungen, die Ruhe und Ordnung ſtören. Die Polizei hat es mit Tränengas, mit den großen Gummiknüppeln und ſogar mit der Schußwaffe ver⸗ ſucht, aber der Erfolg war meiſt negativ. Das Ein⸗ greifen der Polizei führte meiſtens nur noch zu ſchwererem Widerſtand der Tumultanten. Jetzt iſt man dort dabei, ein ganz neuartiges Kampfmittel zu erproben, das ſich bei ſeiner erſten Anwendung auch vorzüglich bewährte. Es handelt ſich um hand⸗ granatenähnliche Bomben, die zwar völlig unſchäd⸗ lich ſind und keinerlei Verletzungen verurſachen, die aber dennoch von verheerender Wirkung ſind. Sie ſtreuen nämlich ein ſtark reizendes Juckpulver aus. Als dieſer Tage wieder einmal ein Demonſtrations⸗ zug auch auf wiederholte Aufforderungen der Poli⸗ ziſten nicht auseinandergehen wollte, griffen die Beamten zu dieſen Bomben. Innerhalb weniger Sekunden bot die Straße ein ſeltſames Bild. Ueberall auf der Straße lagen Männer, die wie wild um ſich ſchlugen und ſich verzweifelt kratzten und jyhlten. Den Poliziſten war es ein leichtes, die Rädelsführer zu verhaften. Wer von den Aufrüh⸗ rern noch laufen konnte, der ergriff entſetzt die Flucht. Einen ſo überwältigenden Erfolg hatte die Polizei in San Franzisko über Demonſtranten ſchon lange nicht mehr davongetragen. Es ſcheint, als ſollte das Juckpulver die erhitzten Gemüter ſehr raſch beſänftigen, denn als ſich ſpäter wieder ein Demonſtrationszug bildete, löſte er ſich ſofort wieder auf, als die Poliziſten Miene machten, abermals von dieſen Juckpulverbomben Gebrauch zu machen. * — Als Clyde Paugborn, der zuſammen mit Ros⸗ coe Turner im Wettflug England—Auſtralien den dritten Platz belegen konnte, an Bord der„Mari⸗ überraſchte er ſeine Freunde mit der Mitteilung, daß er einen Nou⸗ ſtop⸗Flug rund um die Welt plane. Er iſt davon überzeugt, daß er den Erdball innerhalb von 101 Stunden umkreiſen kann. Selbſtverſtändlich müſſen poſa“ in Amerika eintraf, in längeren Abſtänden auf der Flugſtrecke Tank⸗ flugzeuge ſtationiert werden, damit der Brennſtoff ohne Landung ergänzt werden kann. Die Pläne zu dem Flug müſſen alleroͤings noch ausgearbeitet wer⸗ den, jedoch iſt Pangborn der Anſicht, daß dies nur eine Frage weniger Wochen ſei. Auch auf dieſem Weltflug ſoll ihn Roscoe Turner begleiten. Pang⸗ born wie Turner gehören zu den berühmteſten und erfolgreichſten amerikaniſchen Piloten. Sie haben beide einzeln und zuſammen eine ganze Reihe von Rekorden aufgeſtellt und machten im Juli 1932 von ſich reden, als ſie ebenfalls einen Flug um die Welt unternahmen. Der damalige Rekordpverſuch mußte jedoch nach einer Notlandung in Sibirien abgebro⸗ chen werden. Ihre größte Leiſtung ſtellte zweifel⸗ los ein Flug über den Paßztfik von Japan nach Nord⸗ amerika dar, den ſie unter ganz beſonders widrigen Umſtänden durchführten. age — Vor einiger Zeit iſt von Bord eines lettiſchen Kriegsſchiffes plötzlichſt ein Offizier auf myſteribſe Art und Weiſe ſpurlos verſchwunden. Es handelte ſich um den Kapitänleutnant Pleſun. Zur allgemei⸗ nen Ueberraſchung fehlte gleichzeitig eines der Bord⸗ motorboote, die ſonſt als Rettungsbvoote verwendet wurden. Alles ſprach für einen Selbſtmord des Offiziers, allerdings aus unerklärlichen Gründen. Nun ſind inzwiſchen Meldungen eingelaufen, denen zufolge Pleſun mit ſeinem Motorboot in der Nähe von Madeira geſichtet worden iſt. Er ſoll angegeben haben, daß er über den Ozean hinüberfahren will, bis ins Karibiſche Meer, zur Inſel Tobago, die im 17. Jahrhundert einmal den Herzögen von Kurland gehört hat. 4 — Die Vorſtellung, daß ein Waſſer den Berg hin⸗ auffließt, wird als ein Beipiel für die Unmöglich⸗ keit„naturwidriger“ Vorgänge hingeſtellt. In der Fundybai in Neuſchottland libt es jedoch eine Er⸗ ſcheinung, die dieſe vermeitliche Fabel zur Wirk⸗ lichkeit werden läßt. Während die Flutwelle an den Küſten der Weltmeere im allgemeinen eine Höhe von zwei bis vier Metern nicht überſchreitet, iſt in der Fundybat bei einer Springflut eine Steigung bis zu 21 Metern beobachtet worden, wie in der Frankfur⸗ ter Wochenſchrift„Die Umſchau“ mitgeteilt wird. dieſe Bucht mündet der St. Johns⸗Fluß, aus dem bei Ebbe in einem engen Tal ein großer Waſſerfall entſteht. Mit dem Anſteigen der Flut nimmt dieſer Waſſerfall immer mehr ab, bis er ſchließlich ſogar zu Berg fließt. Selbſtverſtändlich lockt dieſes„Natur⸗ wunder“ viele Menſchen herbei, die an Bord eines Dampfers gewiſſermaßen den Waſſerfall hinauffah⸗ ren. Die ſeltſame Erſcheinung dauert jedoch nur die kurze Zeit zwiſchen Flut und Wiedereinſetzen der Ebbe. 1 — Die tſchechiſche Kriminalpolizei konnte in emem Dorf in der Nähe von Karlsbad eine Betrügerin verhaften, die mehrere katholiſche Geiſtliche durch ge⸗ fälſchte Empfehlungsbriefe des Pfarramts Konnerg⸗ reuth um namhafte Unterſtützungsſummen betrogen hat. Man kam auf ihre Spur, als ſie in Karlsbad bei einem Stempelſchneider einen Stempel mit der Aufſchrift„Katholiſches Pfarramt Konnersreuth“ he. ſtellte. Die Polizei griff ſofort zu und konnte dann auch die Betrügerin, eine 34 Jahre alte ſtellungsloſe Krankenpflegerin aus Reichenberg feſtnehmen. Im Laufe der Unterſuchung ergab ſich, daß die Schwind⸗ lern mit den gefälſchten Briefen ſchon ſeit Jahren ihre Hochſtapeleien beging. Sie meldete ſich auf den verſchiedenen Pfarrämtern und gab an, noch nicht getauft zu ſein. Thereſe Neumann aber habe ſte be⸗ kehrt und deshalb wünſche ſie Religionsunterricht zn nehmen. * — Ein amerikaniſcher Statiſtiker hat fetzt errech⸗ net, welchen fünfzehn Frauen unter den 200 in der Liſte der Weltberühmtheiten die erſten Plätze zu⸗ kommen. Dieſe Berechnung ſtellte er nach der An⸗ zahl der Zeilen, die ihnen in den Geſchichtswerken, Lexiken und anderen Schriften gewidmet wurden, an. Dabei wurden Werke in allen Sprachen berück⸗ ſichtigt. Die Liſte, die auf dieſe Weiſe zuſtande kam wird viele überraſchen. An erſter Stelle ſteht Maria Stuart, Königin von Schottland; es folgt Eliſabeth von England; die Jungfrau von Orleans, Madame de Stael und George Sand(franzöſiſche Schriſt⸗ ſtellerinnen); Katharina II. von Rußland; Madame de Sévigns, die berühmte Briefſchreiberin; Madame de Maintenon, die Geliebte Ludwigs des Vierzehntem Maria Thereſia von Oeſterreich; Joſéphine Beau⸗ harnais, Napoleons erſte Frau; Königin Marie An⸗ toinette von Frankreich; Königin Chriſtine von Schweden; Kleopatra; Katharina von Mediei, Könt⸗ gin von Frankreich; Königin Anna von England. * — Maſchinen, die rot werden können. Heißgelan⸗ fene Lager ſind der Schrecken der Maſchiniſten. Wer gut ſchmert, der gut fährt, heißt es auch im modernen Betriebe. Deshalb gehen die Wärter ſtändig ihre Runde ab, kontrollieren hier die Lager und gießen da Oel in die Behälter, damit ja nicht etwa die Welle „frißt“ und die Maſchine zum Stillſtand kommt. Das darf einfach nicht paſſieren. Nun iſt die Maſchine aber ein toter Gegenſtand, der ſich nicht von ſelbſt meldet, wenn etwas in Unordnung geraten iſt. Da kommt die Technik zu Hilfe. Man ſtreicht die Lager⸗ ſchalen mit einer Farbe an, die mit Jodſalzen verſetzt iſt und im übrigen blaßgelb ausſieht. So lange die Lager richtig geſchmiert ſind, behalten ſie die normal Temperatur und die Lager auch. Steigert ſich jeh die Temperatur der Lagerſchalen durch mangelhiſte Schmierung, ſo läuft die Farbe an, d.., ſie änder! ſich in ein leuchtendes Karminrot. Dem Wärter it dann das Zeichen dafür gegeben, daß die Oelkanne in Aktion zu treten hat. Das rotgewordene Lager hat es ihm angezeigt! der angeſchloſſen hat. Er hat ſie in ſein Leben hin⸗ eingezogen, als könne es gar nicht anders ſein, als ſei das ganz natürlich und ſelbſtverſtändlich. Und genau ſo ſelbſtverſtändlich hätte er ſie eines Tages geheiratet; ganz von ſelbſt hätte ſich das gegeben. Das wäre dann vielleicht keine große und erſchüt⸗ ternde Liebe geweſen, aber eine gute, herzliche, in⸗ nige Kameradſchaft, ein ſchönes Miteinanderſchaffen in der Heimat, auf dem eigenen Grund und Boden Und jetzt—? In dieſes gute ſtille Zukunftsbild iſt ein Schatten gefallen. Eine Wolke von Mißtrauen. Und eine Bedenklichkeit. Hat er ſich nicht ſchon oft in letzter Zeit über Brigitte gewundert— über ihren kleinlichen Haß gegen Frau Harlan, ihre Abhängig⸗ keit von der Meinung anderer? Peter zerrt den Hut vom Kopf und ſtürmt heim⸗ wärts, als ſei einer hinter ihm drein. Nein: Jetzt iſt es ihm gar nicht mehr ſo ſelbſtverſtändlich, dieſes endgültige Zuſammenfinden mit Brigitte Beinah hätte er im Sturm ſeines Gefühls das andere vergeſſen: die Autoſtraße! Und, daß man in Düllkirchen doch noch gute, gerade Wege geht! Der Bürgermeiſter Camphauſen hat recht gehabt, als er zu Peter ſagte:„So ſchnell ſchießen die Preu⸗ ßen nicht und die Düllkirchener noch viel weniger..“ Denn nun wird es ſchon langſam Juli, und noch immer iſt man„in Sachen Autoſtraße“ nicht weiter⸗ gekommen. 0 Warum nur? Nun, wie das ſo geht Bei der erſten deswegen anberaumten Sitzung waren die Herren nicht vollzählig verſammelt, ſo daß eine Ab⸗ ſtimmung nicht erfolgen konnte und der Bürgermei⸗ ſter gezwungen war, die ganze Geſchichte— zur gro⸗ ßen Empörung des Thomas Harlan— auf die nächſte Sitzung zu vertagen. Und die zweite Sitzung kam überhaupt nicht zuſtande, weil der Bürgermei⸗ ſter in letzter Minute dienſtlich nach Berlin gerufen wurde und erſt nach vierzehn Tagen wieder in Düll⸗ kirchen erſchien. Aber jetzt ſoll's endlich, endlich Ernſt werden: Seit heute nachmittag drei Uhr iſt ſchon Licht im großen Sitzungsſaal, die Herren ſind pünktlich und vollzählig verſammelt, und ganz Düllkirchen wartet geſpannt auf das Ergebnis dieſer Sitzung. Nur zwei nicht: der alte ten Holl und ſein Sohn Ulrich. Die verſchmähen es, in der Gegend des Rat⸗ hausplatzes unter dem anderen neugierigen Volk ſich umherzutre ben, um nachher irgendeinen Herrn Stadtverordneten wie von ungefähr abzufangen. Die ſitzen äußerſt gemütlich daheim in der Bibliothek, paffen das Zimmer voll blauen Dunſt und ſtecken von Zeit zu Zeit die Köpfe über vergilbten Papieren zuſammen. „En Jux gibt dat, Ulli! Ich lach' mich noch kapott!“ ſagt der Alte jetzt zum mindeſtens dritten Male. 5 Und der Junge ſteht breitbeinig und grinſt und ſchüttelt immer wieder den Kopf„Nee— ſo'in Du⸗ ſel wie aber auch der Peter da hat! Heiliger Jupp: Nich im Traum hat der an ſo ne Löſung jedacht! Aber weißte wat? Ich gönn! et ihm! Wenn ich denk', wat ſe hier in Düllkirchen mit der Zeit aus dem Peter ſo machen— den ſtülpen ſe ja um und um mit all dem kleinlichen Oſel. Sich mit ſo'nem In⸗ trigenkram die janze Zeit abzujeben, dat is nix für den Peter. Der is'ne janz andere Luft gewöhnt— wirklich, dat merkſte ihm an bei jedem Wort. Eigent⸗ lich ſchad' um den, daß er nu hier ſo verbieſtert! Ich hab'n doch damals in London jeſehen— da war das in janz andrer Kerl! Ich denk' auch immer: Drau⸗ ßen hätt' aus ihm noch wat janz Jroßes werden können.“ Nachdenklich nickt der Alte. Auch er hat den Peter ſehr in ſein Herz geſchloſſen, von jeher. Aber dann beſinnt er ſich wieder auf die merkwürdige Wendung gewiſſer Dinge und lacht vergnügt auf, indes ſeine härenhaften, blond behaarten Hände liebevoll durch das Durcheinander auf ſeinem Schreibtiſch fahren. „Na, nu is ihm ne jehörige Laſt vom Hals! Nu kann er ja auch mal wieder aufatmen, der Jung!“ lacht er befriedigt. Dann hockt ſich der Junge wieder neben den Alten, und beide leſen und vergleichen und leſen wieder und notieren, und Vater und Sohn ſchnaufen förm⸗ lich vor Vergnügen. Inzwiſchen iſt es ſechs und ſieben geworden„Ruf mal jetzt beim Doktor Flies an, ob der ſchon zu Haus !“ ſagt der Alte endlich und lehnt ſich behaglich in ſeinen Seſſel zurück, indes der Sohn den Hörer ab⸗ nimmt. 5 „Hallo! Bitte 3744 Ja.. Hallo! Hier ten Holl! Wer iſt da? Ach— du, Brigitte? Na, wie geht's denn, Madämken? Du: Is dein Papa ſchon zurück? Wie? Schon wieder weg—? Wohin denn? Ach, ſie)h mal an: zu Jürgens? Ja— natürlich! Du: Sag, wie ſteht's denn? Wat hab'n die denn im Rat⸗ haus ſo rausklamüſert? Aha— dacht' ich mir! Alſo angenommen? Und dein Papa is rüber zu Jür⸗ gens? Na, nette Miſſion! Der alte Jürgens wird Wie? Na— klar Aber immerhin? koppſtehen. Und der Peter hat Peter nix andres erwartet! Alſo dank' ſchön, Brigitte! Grüß den Papal Und laß dich wieder mal auf'm Tennisplatz ſehn! Biſt überhaupt jetzt immer ſo unſichtbar. Biſte krank? So? Um ſo beſſer! Alſo— tſchüskes, tſchüskes!“ „Wat hätt ſe jeſeit? Anjenommen? Famos, Ulli! So'n Witz! Nu mal gleich den Peter anferufen! Aber nix merken laſſen— verſtehſte? Nur herbitten, auf'n paar Worte! Ich jeh' inzwiſchen, en neues Pülleken beſorjen.“ Ulrich ten Holl, lachend, ruft alſo Peter an. Tut unendlich beſtürzt und fragt, ob er nicht einmal auf ein halbes Stündchen herüberkommen könne. „Doch! Natürlich!“ antwortet Peters Stimme müde und mißgelaunt. Und im Hintergrund hört man den alten Jürgens aufgeregt debattieren und beſchwichtigend Frau Jürgens' dunkle Stimme da⸗ zwiſchen. 5 Ulrich, indem er den Hörer anhängt, zieht die Schultern hoch: Junge, Junge, Junge— keine ſchlechte Aufregung da drüben... Dann klingelt er nach friſchen Moſelweingläſern. Als Peter eintrifft, findet er die beiden ten Holls äußerſt gutgelaunt mit roten Köpfen vor, Verwün⸗ dert ſchaut er vom einen zum anderen. „Guck dir mal die Kataſtermappe da an!“ ſagt dann der Alte und legt Peter eine große Karte vor. Peter tut es verſtändnislos.„Na, und—2“ „Döppen!“ ſchreit der Alte.„Unglaubliches Dhp⸗ pen! Sieh dir doch mal das Terrain unten am Rhein an— wem das jehört! Kapiert? Das da, bis da⸗ herauf, das jehört mir! Und da links der Streifen is dem Möllekes ſeins! Und hier— gerad da, wo der Aff, der Harlan, ſeine Straße bauen will— ge, rade da habt ihr en Stückchen! Ihr! Ja, da guckſte! Aber weiter hier oben, an der Anlegeſtelle, ſitzt det Schmitz aus Bröſel! Den kenn' ich jut— den nehm ich immer mit auf Jagd; der tut alſo nix, was ich nich will.. So— und nun, bitt ſchön, du Ape⸗ föttche du, jetzt lies, was da in dem aalen Jrund⸗ buch zu leſen is! Und Hann ſteh kopp, du Glücks; ritter du!“ FFortfetzung folgt.) 1 * N einez uffah⸗ tr die der mem gerin ch ge⸗ ners. rogen Lsbad Futter gilt bei Abgabe on Wiederverkäufer ein Höchſt⸗ * 22. November 1934 ä e der Neuen Mannheimer Zeitung 1 CHAF ieh⸗ Milch⸗ und Fett⸗ Reichsminiſters für kommiſſars 1 Feſtſetzung Reichsanzeiger vom Der Reichskommi wirtſchoft hat mit Ernährung und Le für Preisüberwach ing von Butterpreiſen erlaſſen, die 20. November veröffentlicht iſt. Demnach gelten vom 21. November ab bei der Abgabe eine Anbrs pon 50 Kilo Butter ſeit der Molkerei an Wiederver⸗ käufer folgende Feſtpreiſe: Deutſche Markenbutter 130 4 Deutſche feine Molkereibutter 127 1 Deutſche Molkereibutter 123 1 Deutſche Landbutter 118 Deutſche Kochbutter 110 und G olle m 21. Sendungen. zugelaſſen, und zwar s Frachtausgleich, ein ingen von Molkereien Verkoufsſtellen und 5/ bei Lieferung binde ab November Dieſe Preiſe gelten einſchließlich Fe d Erzeu für rt eintreffenden des 18 Verſondſtation ab am Empfangso weiterer von höchſtens an Einzelhändler mi 7 ſchließlich ein weiterer von von ausgepfundeter Butter. Für den Verkauf noch nicht molkereimäßig hergeſtellter höchſtens Abgabe an den preis von 1,15 und bei unmittelbe ind. Verbraucher ein ſolcher von 1,35/ je Der Verbraucher wird ür olkereimäßig hergeſtellte Butter e Pfund höchſtens folgende Preiſe zu zahlen haben: Markenbutter 1,60% Feine Molkereibutter 1,57 Molkereibutter 1,52 Landbutter 1,42 Kochbutter 1,43„4 und zwar für deutſche und gleichwertige Auslandsbutter. Soweit Verbraucherpreiſe bisher niedriger lagen, dür⸗ ſen ſie nach dieſe Anordnung nicht erhöht werden. Die Verletzung der Preisanordnungen iſt unter hohe Strofe geſtellt(Gefängnis oder Geldſtrafe bis zu 100 000 Nark). Anderweits erfolgte Preisfeſt leren durch dieſe Anoroͤnung ih eſtſetzungen für Butter ver⸗ re Wirkſamkeit. Ausnahmefarif für Geſreide und Hülsenfrüchte Der am 4. April 1932 in Kraft getretene und zuletzt bis zum 31. 12. 34 verlängerte Ausnahmetarif 17 U 1 für Getreide und Hülſenfrüchte iſt nach einer Verfügung der Deuiſchen Reichsbahngeſellſchaft im Tarif⸗ und Verkehrs⸗ anzeiger vom 19. November d. J. bis zum 31. 12. 1935 ver⸗ längert worden. Der Ausnahmetaxif gilt für Getreide der. Ziffer 1 der Tarifſtelle im Deutſchen Eiſenbahn⸗Gütertarif Guchweizen, Gerſte, Hafer, Hirſe, Mais, Roggen und Beizen, auch miteinander oder mit Hülſenfrüchten ver⸗ mengt, auch Getreideabfälle) und für Hülſenfrüchte der Ziffer 2 der Tarifſtelle Hülſenfrüchte im Deutſchen Eiſen⸗ bahn⸗Gütertarif(3. B. Erbſen, Linſen, Bohnen, Wicken, ſämtlich auch miteinander oder mit Getreide vermengt) im Vaſſerumſchlagsverkehr von Rheinhafenplätzen. Die Frachtſätze werden aber nur für ſolche Sendungen ſewährt, die auf den in den Tarif einbezogenen Empfangs⸗ lohuböfen leinſchließlich deren Anſchlußwerken und Lager⸗ plätzen) entladen und mit Landfuhrwerk oder Kleinbahn abgefahren werden. Eine unmittelbare Abbeförderung mit ber Eiſenbahn iſt ausgeſchloſſen. Weiterhin finden die Frachtfätze des Ausnahmetarifs nur Anwendung, wenn der Abſender im Frachtbrief den Vermerk eingetragen hat: Paſſerumſchlaggut zum Ausnahmetarif 17 U 1. Die Eiſen⸗ kahn iſt berechtigt, vom Abſender den Nachweis über die Herkunft des Gutes zu fordern. Vom württembergischen Weinmarki Im Taubertal wird der Ertrag des 1984er als Ritkelmüßig angeſprochen, dagegen iſt die Qualität vor⸗ züglich, Bei Markelsheim wurden Moſtgewichte von 75 bis 100 Grad n. Oe. gemeſſen, ein ſelten erreichtes Ergebnis. Der Säuregehalt liegt bei—8,5 pro Mille. Bisher dürften i v. H. des Heurigen zu 6470/ je Hektoliter ab⸗ gesetzt ſein.— Im Tauber⸗ und Vorbachtal bei Peikersheim lagen die Moſtgewichte zwiſchen 80 u. 90 Gr., der Säuregehalt bei 6,5—7 pro Mille. Bezahlt wurden Be, für Spätleſen 80 /.— Im Jagſttal ver⸗ zeichnete man ſtellemweiſe nur einen Viertelsherbſt, aller⸗ dings bei guter Qualität. Der Preis ſtellte ſich auf 60 bis ,— Im Kochertal erzielten auf Geſellſchafts⸗Ver⸗ ſelgerungen Weißweine in Ingelfingen 7772, Griesbach , Niedernhall 60/ bei flottem Abſatz. In der Dehringer Gegend erlöſte man 40 bis . Die Weine hatten 65—85 Grad n. Oe. und wenig Säure. Im Neckartal war die Menge bei Mundels⸗ ſeim nicht ſechr befriediend. Der anſangs flaue Handel gal ſich ſpäter belebt. An Preiſen hörte man zuletzt in Heſigheim 50—63, Heſſigheim 42—57, Mundelsheim 45—47 für ebene Lagen, 60—75/ für i Sonſt wurden Awg bezahlt im Weinsberger Tal„, Heilbronner Hegend 5072, Zabergäu Portugieſer 40, ſonſt 43—47, — Schbgachtal 50—60, Bottwartal 4057, Stromberggebiet u. Euztal 670, Tammer und Aſperger 60—73, Remstal lachtsſeitig 5770, linksſeitig 6070, Stuttgarter Gegend Il, Eßlinger Gegend 60—70, Reutlinger Gegend 60 1 je Hektoliter. Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Ende Sep⸗ kember 1934 liefen von dem Inſtitut(verglichen mit dem Umlauf am 30. Juni 1934 bzw. 30. 12. 1933) um an Pfand⸗ lrlefen 212,455(212,549 bzw. 272 Mill. J, an Liqui⸗ dkionspfandbrieſen 71,360(71,738 bzw. 73,056) Mill., an Kommunalobligattionen 19,129(19,434 bzw. 20,219) Mill J. * Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen a. Rh. Bei dem Inſtitut waren am 29. September 1334(verglichen mit . 6. 34 bzw. 31. 12. 33) in Umlauf 128,426(128 671 bzw. 71] Mill./ Pfandbriefe, 57,327(57,852 bzw. 58,974) Mill.„ Liquidationspfandbriefe und 5,409(5,409 bzw. 85) Mill./ Kommunalsbligationen. Anziehende Säße in 8* Maunheim, 20. Nor. In der letzten Zeit war der Arachtenmarkt von den Auswirkungen der weiter rückgän⸗ gigen Waſſerſtände und der faſt täglich auftretenden Nebelſtörungen beherrſcht. Die Abladetiefen der Fahrzeuge im Verkehr nach dem Oberrhein mußten erneut eingeſchränkt werden. Ebenſo brachte der Umlauf der Fahr⸗ kelige ſtarke Verzögerungen. Als Folge hiervon war ein karker Mangel an Leerraum an den Verladeplätzen zu ver⸗ zeichnen; insbeſondere iſt die Nachfrage nach Leerraum in den Seehäfen ſehr ſtark. f Als weitere Auswirkung hat die Schiffsmeldeſtelle in Duisburg⸗Ruhrort die Frachten um 2 mal 10 Pfg. je Tonne heraufgeſetzt. Die Kñahnfrachten betragen zur Zeit nach Mannheim⸗Ludwigshafen 1,60 1,80% je To., auch Karlsruhe 1,80—2,00„ je To., nach Kehl 2,10—2,0 Mark ſe To., nach Frankfurt 1,75—1,95/ je To, nach Aschaffenburg 1,851,095„ je To. In gleicher Weife wur⸗ den auch die Talfrachten nach den Seehäfen ab Ruhr⸗ 11 5 heraufgeſetzt; ſie betragen nunmehr: nach Rotterdam , ab Kanal 1,40/ je To., nach Antwerpen 1,70, ab Kanal 1,90„ je To. dein beithlepplohnnotterungen im Verkehr nach dem Ober⸗ 5 5 etrugen nach Mainz 8090 Pfg., nach Mannheim⸗ ündwigshafen 90 Pfg., bis 1/00. Die Auswirkungen des ungenügenden Leerraumangebotes in den Seehäfen ver⸗ aulaßte die Schiffs meldeſtelle in Rotterdam im Verkehr nach Main und Oberrheinſtationen Fahrzenge nur noch in Sa ere abzugeben. Der Mie tſatz beträgt für wache bis 650 To. Größe 3 Ets. und über 650 To Größe 5 Ets. je Tag und Tonne für das Quantum, das die di e bei 2 Meter Einſenkung zu laden vermögen. lite Säge ſind zu zahlen bei 25 Garantietagen mit Rück⸗ erung des leeren Fahrzeuges nach Duisburg⸗Ruhrort. Di 2 We bisherigen Liſtenfrachten finden nur noch An⸗ Deufscher Gefreidemarkf auf neuen Wegen Kompensafionsgeschäſſe im Binnenland/ Vorräatfe-Abbau in Uebersee Betrachtet man die einzelnen National dem Geſichtswinkel des reinen Getreidemarktes, ſo er⸗ immern ſie in ihrem Auſchau und in ihren Reaktionen in manchen Punkten an jenen Zuſtand, wie ihn der welt⸗ berühmte deutſche Gutsbeſitzer und Nationalökonom Johann Heinrich von Thünen in ſeinem„iſolferten Staat“ beſchrie⸗ ben hat. Das Eigenleben, das die Völker Europas, d. h. alſo die früheren Bezugskär der Welt⸗Getreideprod tion zur Zeit führen, weicht trotzdem weſentlich von jenem Zustande ab, der dem genannten Autor vorſchwebte. Und es wäre auch ſonderbar, wenn die gen verkehrs⸗ techniſchen Errungenſchaften der letzter jre dem Bild nicht„ihren“ Stempel aufgedrückt hätt e ſpielen ſich in der deutſchen Getreide wir aft gantz ähnliche Verlagerungen ab, die 0 matdonal⸗ ſocztaliſtiſche Agrargeſetzgebung von vornherein kaum be⸗ abſichtigt ſein dürften. Das Kompens ſchäft dem wan aus deviſentechniſchen Gründen als 2 günnt ſich nämlich innerhalb der deutſchen ſellöſt zu etablieren. Früher lieferte der Lan un ſeinen Weizen oder Roggen gegen Barzachlung an die Mühle und verwendete den Erlös um z. B. Kleie eder mittel dort einzukaufen, wo er ſie am b ſten Dies hat ſich ſeit einiger Zeit geändert. Der Ba wer iſt vörtſchaften unter „ an bei der nun einmal herrſchenden Knappheit an Futtermitteln— übrigens eine in der ganzen Welt zu beobachtende Erſcheiwung— geradezu gezwungen, von dem Müller, dem er das Mahlgut zuführt, möglich ſt ſofortige Rücklieferung von Klei langen, ſchon um mit der Ernähvung ſeines nicht ins Stocken zu geraten. 7 waren im Sommer und Frühherb Seltenheit. Das Beiſpiel ma liche Abmachungen jetzt auch beim Weizen antri vom Lamdmann Hafer verlangt, dem ſordert er h Gegenleiſtung Oelkuchen oder ſonſtige Materia Kurz aund gut, es hat wieder eine enge Verkop beiden längere Zeit hindurch getrennten Abtei Warenmarktes ſtattgefunden. Und drch kann der Handel von der Entwicklung nur wenig profitieren. Auf der einen Seite blei geb der Landwirtſchaft an Brotfrüchten aus Grümden z. Z. ziemlich klein, auf der ſſelbſt Händlern mit guten Ver 0 paffende Kompenſationsobfekte in trefſemdes Angebot Deutſchlonds ſammen. auf ⸗ gefangen, eben um jene eindſangs erwähnten Tau ſſch⸗ geſchäfte mit der Land wirtſchaft täligen kö Berlin wird heute tatſächlich mit Mehl aus beliefert und nicht mehr von den eigenen ing Großmühlen. Aus der erwähnten Abwandlung des Getreideverkehrs ſo⸗ wie der Geringfügigkeit der Handelsſpannen ergibt ſich auch die Notwendigkeit, Abſchlüſſe immer nur auf kurze Sicht und in möglichſt unkomplizierter Form vorzunehmen. Da dem Futtermittelhändler unter dieſen Umſtänden nur geringe Betätigungs möglichkeiten bleiben, verfällt er auf die abenteuerlichſten Ideen. So wurde bekannt, daß ſeit—6 Wochen die Importe an Johannisbrot zu Futter⸗ zwecken eine ſtarke Steigerung erfahren haben. Die Um⸗ ſätze in Oelkuchen halten ſich in allerengſten Grenzen zu⸗ mal in den erſten 9 Monaten d. J. die Einfuhr auf 50 800 Tonnen, d. h. auf den zehnten Teil der Bezüge ſrü⸗ Jachre, gedroſſelt wurde. Futtergerſte gel bot, hingegen erhöhte gt die Reichs⸗ „2 Mill. To., gangenen as ſind etwa 800 000 To. mehr 1 Mimat September. Brau⸗ und Induſtriegerſte begeg lebhafterer Nachfrage. Die hierfür gezahlten Preiſe 5 gen Huchchnittlich 12 v. H. über denen der gleichen Zeit des Vorjahres. Im übrig vor unter der zögernden Erteilung von Auſträg die Bäcker, die nach der Berufung Dr. Goerdelers Preiskommiſſar mit keiner weiteren Verteuerung rer imiſchen Ge⸗ n leidet das Mehlgechäft nach wie n durch Die Futtermittel bilden nicht nur im eirh egeſchäft, ſondern auch an den Ueb rkten das glein an der Waage. Immer mehr verbreitert ſich die t, de zwiſchen dieſen beiden Kategorien von Körner⸗ früchten beſteht, d. h. die Brotgetreidearten haben die Ten⸗ denz zum Fallen, während das Viehſutter dauernd in den Notierungen nach oben geht. Dabei iſt bie ſch des Weizens und Roggens keineswegs un man darf mit Sicherheit darauf rechnen, dies ⸗ jährige Welternte um ewa 10 Mill. To. hinter den Erträgen der vier letzten Jahre zu rück⸗ bleibt. Aus dieſem Grunde dürften ſich auch die it hängenden Vorräte weſentlich und zwar um etwa 7 Tonnen verringern. Erhebl die Welt⸗Futtermittelbilanz. Rumänien nahezu aus. Der weitem Umfange von Argentinien dort nur in weit geringerem Maße bef igt werden, und was die beiden genannten Futtergetreideorten in den USA et„ſo iſt bekannt, daß die dortigen Ernten um faſt die Hälfte gegen das Vorjahr zurückgegangen ſirſd. Somit hat ſich nicht nur innerhalb der Weltgetreidewirtſchaft das Bild geändert, es ſanden vielmehr auch in den einzelnen Län⸗ dern Umlagerungen und Verſchiebungen ſtatt, über deren künftige Wirkungen ſich heute noch kein genauer Auſſchluß gewinnen läßt. Als Gerſtenb f Maisbedanß, der früher in gedeckt wurde, kann von 11.9 Jetzt Weizen Chikago Ets je bſh. 81.25 86,12 Roggen Ch. kago Cts je bih 65.75 67,89 Mais Chikago Ets je bſh. 45,63 74,87 Schwimmende Messe und Arbeifsbeschaffung Erfolgreiche Aufgabenlösung im Sinne der Arbeifsbeschaflung 98 Am 15. Okt. 1934 ging die in allen Teilen Deutſchlan⸗ und ſogar uber die Grenzen unſeres Vaterlandes weit be⸗ achtete„Schwimmende Braune weſſe am dehein“, die erſt⸗ mauig in Oieſer Arr vom Inſtitut fur Deuiſche Wirtſchafts⸗ propaganda, Landesbezirt 2, Köln, unter der Leitung des Beauftragten pg. C. Lempertz und unter jeweiliger Weit⸗ wirbung der örtlichen maßgebenden NS⸗Gltederungen ſeit dem 28. April 1934 durchgechuhrt wurde, zu Ende. Auf den beiden größten europäiſchen Illußdampfern „Kaiſer Wilhelm“ und„Olucher“ von 5 Düffelborſer Rheindampfſcheſahrt wurde eine gebaut, die nicht nur ſehenswulcig ſoncern eins ig⸗ artig war und die eine große Anzahl Stabte und Orre am duch Niederrhein, Wittel⸗ und WGberrheon auſſuchte. Jiohve groß⸗ zügige Werbung war in jeder Beziehung nicht nur nutz⸗ bringend und wirkungsvoll für den Gedanken der Arbeits⸗ beſchaſſfung, ſrundern hat nachweislich auf allen Gebieten unſeres wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens ſich auch er⸗ folgreich zu betätigen gewußt. Es galt, auf dieſer Wer⸗ bungsreiſe darzustellen, was deutſcher Lebens⸗ und Seloſt⸗ behauptungs willen, deutſches Leiſtungsve ögen und deut- ſche Tüchtigbeit zur befreienden Tat auſgeſchloſſen, für den deutſchen Wirtſchaftsaufbau zu leiſten vermochten. In ein⸗ dringlicher und einprägſamer Weiſe wurde vie lebensnot⸗ wendige Aufklärungsarbeit geleiſtet, welche nicht ohne Ein⸗ druck geblieben iſt und ſomithin den hohen Sinn dieſer ſechsmematigen T ranſtalbungen voll und ganz erreichte. Dieſe Pionierarbeit geleiſtet zu haben, dem Sinn des Ar⸗ beitsbeſchaffungsgedanfens voll und ganz gerecht geworden zu ſein iſt ſowohl für beteilioten Ausſteller wie auch für die Veranſtalterin heute am Abſchluß der Geſamtveranſtal⸗ tung ein Anlaß, beſonmdere Genugtuung darüber zu empfinden. 635 000 Beſucher waren Gäſte der„Schwim⸗ menden Braunen Meſſel. Ueber 1000 Einzel⸗ handels firmen haben jeweils örtlich auf dem hierzu beſtimmten Dampfer„Kaiſer Wilhelm“ in allen Rhein⸗ ſtädten und Orten die Gelegenheit benutzt, um für ſich und ihre Waren zu werben. Beſonderer Aufmerkſamkeit dürfte im gleichen Zuſammenhang die Tatſache begegnen, daß es z. B. der Bayeriſchen Oſtmark auf der„Schwim⸗ menden Braunen Meſſe“ gelang, für 95000 Mek. Auf ⸗ träge zu erhalten, durch die es ermöglicht wurde, Hun⸗ derten von Fämilien in der Bayeriſchen Oſtmark, die auf Heimarbeit angewieſen ſind, neue Lebensmöglichkeiten und Exiſtenz auf weite Sicht zu ſichern. In vorbildlicher und anerkennenswerter Weiſe hat zudem das Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspropaganda, Landesbezirk II, Köln, ſelbſt zur Arbeitsbeſchaffung dadurch beigetragen, daß es für nahezu 350 000„“ an Aufträgen, die im Rahmen der „Schwimmenden Braunen Meſſe“ für die Unterhaltung, den Aufbau, Propaganda u. a. m. notwendig wurden, ver⸗ ausgabte. Dadurch wurde einer großen Zahl von wirt⸗ der NRheinschiffahri wendung bis Stationen einſchl. Koblenz. Dieſe betragen nunmehr: bei verkürzter Ladezeit und 100 To. Löſchen nach Ruhrhäſen 42 Cts. je To., nach Düſſeldorf 47% Cts. je Tonne, nach Köln 52% Cts. je To., nach Bonn 57, Ets. je Tonne, nach Koblenz 62% Cts. je To. Die Schlepplohnnotierungen auf der Strecke Rotterdam Ruhrort erfolgen unverändert nach dem 20⸗Cts.⸗ Tarif. Die Veränderung in den Forderungen der Kahn⸗ frachten und die gleichzeitig verringerte Eintauchtiefe der Fahrzeuge hatten eine Heraufſetzung der Frachten für Maſſengüter, insbeſondere Getreide, zur Folge; dieſe betragen: Baſis Rotterdam Mannheim⸗Ludwigshafen für promptfällige Partien(Kahnfracht einſchließlich Schlepp⸗ lohn): für ganze Kahnladungen 1,75 hfl. je To., für 399 bis 200 To. 1,80 hfl. je To., unter 200—100 To. 1,85 hfl. je To., unter 10050 To. 2,10 hfl. je To. Die Zuſchläge für Verladungen nach Frankfurt betragen 5 Cts. je To. Die Anſchlußfracht oberhalb Mannheim⸗Ludwigshafen be⸗ trägt: nach Karlsruhe 0,65 hfl. je To., nach Kehl 0,90 hfl. je To. Für Verladungen ab Antwerpen werden je nach Größe der Partien—10 Ct., je To. Zuſchlag auf die Rot⸗ terdamer Fracht gefordert. Ab Antwerpen nach Frankfurt unterliegen die Fracht⸗ feſtlegungen beſonderer Vereinbarung. Die Fahrt auf dem offenen Rhein nach Baſel mußte wegen der geringen Fahrwaſſertiefe offiziell eingeſtellt wer⸗ den. Der Verkehr auf dieſer Strecke vollzieht ſich nunmehr wieder ab Straßburg auf dem Hüninger Seitenkanal. Die Schiffahrt auf dem Obermain konnte bei weiter rückgängigem Waſſerſtand bis Bamberg noch aufrechterhal⸗ ten werden. Wegen der geringen Fahrwaſſertiefe ver⸗ mögen die Fahrzeuge jedoch nur geringe Lademengen auf⸗ zunehmen. U ſchaftlichen Betrieben neuer, zuſätzlicher Verdienſt und neue Arbeitsgelegenheiten geboten. An Tage werken wurden insgeſamt 85200 geleiſtet, was ebenfalls in be⸗ redter Weiſe für den Gedanken der Arbeitsbeſchaffung ſpricht. Abgeſehen von den an ſich natürlichen Schwan⸗ kungen des Arbeiterkräftebedarfes dürfte die Tatſache im⸗ merhin von Bedeutung ſein, daß während des ſechsmonat⸗ lichen Verlaufs der„Schwimmenden Braunen Meſſe“ unter Berückſichtigung der von Ausſtellerſeite engagierten Hilfskräfte im Durchſchnitt 288 Volksgenoſſen neue zuſätz⸗ liche eit, Brot und Lohn fanden. Arb Der großen Bedeutung der„Schwimmenden Braunen Meſſe“ entſprach auch der Beſuch einer beachtlichen Anzahl maßge bender Führerperſönlichkeiten der Bewegung, der Wirtſchaft, des Verkehrs und des ſonſtigen öffentlichen Lebens. Das von der Meſſelei⸗ tung herausgegebene Ehrenbuch weiſt dieſe Namen auf, in welches ſich aus dem ganzen Reich die Gäſte eintrugen. Ueberdies bedingte die ſaiſonmäßige Reiſezeit am Rhein, daß u. a. auch viele geſchloſſene Reiſegeſellſchaf⸗ ten, vornehmlich aus dem Auslande, ſo Dänen, Schwe⸗ den, Norweger, Holländer, Engländer u. a m. die Meſſeſchiffe beſuchten. Damit hat die„Schwimmende Braune Meſſe“ gleichzeitig auch ihre Werbung für deulſche Erzeugniſſe in gewiſſem Sinne international zu geſtalten Die Bauſaſigkeii im Sepfember und im dritten Vierteljahr e Entwichhung der Woßhnbautätigkeit hat It. d Statiſtik“ im September 1934 weitere Fort⸗ Die günſti „Wirtſchaft ſchritte gemac In Gemeinden mit 10 000 umd mehr Ein⸗ wohnern lag die Zahl der Bauerlaubnis für Wehnungen 15,4 v.., die der ſertiggeſtellten Wohnungen um 62,3 v. H. über der des gleichen Zeitraumes des Vorjahres. Gegenüber dem Vormonat iſt die Zahl der Bauvollendung ſehr erheblich geſtiegen, die der Bauanträge, Bauerlaubniſſe und Baubeginne dagegen ſtark zurückgegangen. Das Er⸗ gebnis für das 3. Vierteljahr 1934 iſt erheblich günſtiger 00 als das des 3. Vergleichs viertelfahres 1933. Auch im Ver⸗ gleich zum 2. Vierteljahr 1934 iſt die Entwicklung günſ verlaufen. In den Groß⸗ und Mittelſtädten(Gemei 50 000 undd mehr Einwohnern) wudden von Januar bis tember 1934 rund 81000 Wohnungen(1933 hmungsmarkt zugeführt, d. ſ. rund 71 v. H. mehr. 6 weniger als 55 v. H. davon entſtanden durch Umbau, was einer Zunahme der Umbautätigbeit gegenüber 1933 um 109,2 v. H. entſpricht. Am ſtärkſten waren, wie im gangenen Jahre die privaten Bauherren am Wohr bau beteiligt. Ihr Anteil ſtieg von rund 50 auf der Geſamtzahl der in Wohngebäuden erſtellten Woh gen. Die Zuhilſewahme öffentlicher Mittel zur Finan⸗ zierung des Wohngebäudebaues war im September 1934 ge⸗ ringer als im Auguſt. gewußt und es fehlt nicht an Anerkennungen, die das be⸗ ſonders zum Ausdruck gebracht haben. Wenn wir zum Schluß noch erwähnen, daß auch die Ausſteller mit zufriedenſtellenden Ergebniſſen aufwarten durften, ſo iſt damit das würdige Abſchlußergebnis erreicht, das jeder Beteiligte gewünſcht hat. Die„Schwimmende Braune Meſſe“ aber, die heute als hiſtoriſcher Abſchnitt des Kampfes um die Arbeitsbeſchaffung in Deutſchlands ſchwer⸗ ſter Zeit angeſprochen werden darf, hat damit ihre Miſſion erfüllt, die ſie ſich geſtellt hat, als Stoßtrupp und Helfer in der Arbeitsſchlacht in vorderſter Linie geſtanden zu haben. I. D. W. * Aus dem Schering⸗Kahlbaum⸗Konzern. Nachdem die Hauptverſammlung der Vereinigte Fabriken photographi⸗ ſcher Papiere und der Fabrik photographiſcher Papiere vorm Dr. A. Kurz AG. die Auflöſung der Geſellſchaften und deren Sitzverlegung von Dresden bzw. Wernigerode nach Berlin beſchloſſen haben, werden die Liqufdations⸗ eröffnungsbilanzen für den 17. Oktober 1934 den auf den 12. Dezember anberaumten außerordentlichen Hauptver⸗ ſammlungen vorgelegt werden. Die beiden Verſammlun⸗ gen ſollen auch über vorſchußweiſe erfolgende Ausſchüttun⸗ gen Beſchluß faſſen. * 63%(6) v. H. Dividende bei Elektriſche Licht⸗ u. Kraft⸗ anlagen AG., Berlin. Der Auſſichtsrat hat beſchloſſen, der am 14. Dezember ſtattfindenden o. HV. vorzuſchlagen, für das am 30. Juni 1934 beendete Geſchäftsjahr eine Divi⸗ dende von 69(6) v. H. zu verteilen und 445 072(i. V. 420 205)/ vorzutragn. * Bitterfelder Aktienbrauerei vorm. A. Brömme, Bit⸗ terfeld.— Wieder 4 v. H. Dividende. Laut AR.⸗Beſchluß wird der auf den 8. Dezember einberufenen o. HV. die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 4 v. H. vor⸗ geſchlagen. HV Sächſiſche Malzfabrik, Dresden⸗ Plauen. In der V wurde der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 4 mit 6 gegen 4 v. H. Dividende i. V. einſtimmig genehmigt. * Erhöhter Einſuhrüberſchuß Oeſterreichs im Oktober. Im Oktober iſt die Einfuhr nach Oeſterreich wertmäßig von 95,6 auf 106,5, alſo um 10,9 Mill. Schilling geſtiegen, wäh⸗ rend die Ausfuhr mit 80,1 Mill. Schilling genau auf Vor⸗ monatshöhe blieb. Der Einfuhrüberſchuß liegt damit um mehr als 10 Mill. Schilling höher als im September. In den abgelaufenen zehn Monaten d. F. iſt trotzdem noch ein gegenüber dem Vorjahre um 67,4 Mill. Schilling geringerer Einfuhrüberſchuß zu verzeichnen. *Die Faß⸗ und Faßholzaußenhandelsbilauz. In den erſten neun Monaten 1934 wurden insgeſamt 25 646 lin der gleichen Vorjahreszeit 29 567) Dz. Fäſſer, gehobeltes Faßholz und andere Böttcherwaren ausgeführt. Einge⸗ führt wurden an Fäern, bearbeitet, roh und bearbeitet mit Metallreifen 2 431(8 694) Dz., ausgeführt 33 954(124 036) Do. Die Einfuhr von Faßholz von Eichenholz, ungefärbt, nicht gehobelt, ſtellte ſich auf 65 209(266 917) Di., die Aus⸗ fuhr auf 2832(1625) Dz., die Einfuhr von anderem Faß⸗ Holz auf 2189(1695) Di., die Ausfuhr auf 48067(34592) De. Waren und Märkfe Der Fleischverbrauch in Deufschland Im dritten Vierteljahr 1934 betrug der Fleiſchverbrauch im Deutſchen Reich nach Mitteilung des Stat. Reichsamtes 8,91 Mill. Dz. oder 12,72 Kg. je Kopf der Bevölkerung. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ergibt ſich eine Zunahme um insgeſamt 0578 Mill. Dz. oder 10 v. H. und elne Steigerung der Kopfquote um 1,17 Kilogramm. Die Zunahme des Fleiſchverbrauches hat ſomit im Zuſammen⸗ hang mit der Wirtſchaftsbelebung weiterhin angehalten. Die Verbrauchserhöhung erſtreckte ſich ſowohl auf Rind⸗ fleiſch als auf Schweinefleiſch. An Rindfleiſch iſt der Ver⸗ brauch gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres von 2,18 auf 2,57 Mill. Dz. oder um 18 v.., an Schweinefleiſch von 4,66 auf 4,99 Mill. Dz. oder 7 v. H. geſtiegen. Während beim Rindfleiſch die Steigerung des Verbrauches allein auf einer Zunahme der Schlachtungen(um 22 v..) beruhte, war ſie beim Schweinefleiſch auch durch eine Gewichkts⸗ erhöhung der geſchlachteten Tiere, d. h. durch Verlängerung der Maſtdauer zur Erzielung fetterer Schweine bedingt. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Miödl. Mitte: Dez. 658; Jan. (35) 58: März 656; Mai 653; Juli 649; Okt. 633; Jon.(36) 631; März 631; Mai 630; Juli 629; Okt. 626; Loko 685; Tendenz ruhig. Uebersee-Geſreide- Noſierungen Nenyork, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Bufhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 889; dto. roter Sommer⸗iWuter Nr. 2 107; oͤto. hard 114,50 Mais neu ankommende Ernte 95/8: Roggen Nr. 2 fob Neuyork 65,25, Gerſte Milting 9876; Mehl Spring wheat clears(per 196 lb.) 695725; Fracht nach England(in Schilling und Pence per 480 lb.] 1,10 2,3; Fracht nach Kontinent lin Dollarcents per 100 lb.)—10. Chikago, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Terminpreiſe! Weizen(kaum ſtetig) Dez. 9876 bis 99; Mai 9797,75; Juli 91792; Mais(feſt) Dez. 81; Mai 85½; Jult 83, Hafer(ſtetig) Dez. 89; Moi 5096; Jul: %; Roggen(ſtetig! Dez. 727/67 Mai 75,2“ 5; Juli 75,25.— Lokopreiſe: Weizen hard Winter⸗Sommer Nr. 3 106; Mais gelber Nr. 2 89,50; bis 122. Winnipeg, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz ſtetig) dto. weißer 97,50; Gerſte Malting 75 Weizen per Dez. 77,75; Mai 0: Juli 83,25; Hafer per Dez. 42,25, Mai 446, Juli 43,75; Roggen per Dez. 56,75; Mai 607; Juli 6076; Gerſte per Dez. 52; Mai 5595; Juli 55,25; Leinſgat per Dez. 134; Mai 189; Juli 140 Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 79,75; dio. 2 75, öto. 3 73,00. Buenos Aires, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Nov. 5,83; Dez. 5,83; Febr. 5,99; Mais per Dez. 5,98; Jan. 6,08; Febr. 6,21: Hafer per Nov. 5,15, Leinſgat(ruhig) Nov. 11,70; Dez. 11,50 Febr. 11,29. Roſario, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,05; Mais per Dez. 5,80; Febr. 5,90; Leinſaat per Febr. 11,05. Rotterdam, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Nov..00; Jan. 3,12 März 3,30; Mai 3,40.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 66,50; Jan. 67,25, März 72, Mai 67,50. Liverpool, 21. Nov.(Eig. Dr.) Mikte lin Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez. 4,11%, Mai 5,176.— Schluß: Tendenz ſtetig; Dez. 40% März 4411969 Mai 5,178.— Mais(100 lo.) Tendenz ſtetig; Nov. 20.0 B; Dez. 20,6 V: Jan, 2,1% V.— Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 22; London Weizenmehl 15,50 26,50. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkfe Neuyork, 21. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 10⁰ Ib.) Tendenz feſt; Schmolz prima Weſtern loko 1115: to. middle Weſtern 1100—1110; Talg ſpezial extra 57 dto. extra loſe 5, öto, in Tierces 553 5 Chikago, 2. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents 100.) Tendenz feſt; Schmalz per Dez. 1065; Jan. 1080 G; Mai 1090 Juli 1105 G; Schmalz koko 1040; Bauchſpeck (tr. geſ.) per Dez. 1412, Jan. 1405; Preiſe für leichte Schweine 475550, ſchwere Schweine 580800; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 27 000, im Weſten 88 000. Geld- und Devisenmarkf Zürich, 24. November Cthlub amflict) 5 a onſynftn. 2 n 20 30% n 2 98 fn, 12985 ln, 308 London 15.361/ J foſſand 208.32% Nafsthaun 59,10 bff. Leukd. 2 denyork 308.25 berlin 128.80— hudspes gl. beled“ 1 belgien 7185— an uff. K. 78,03— Feigrad.00 Vonatsgeſag— Italſen 28.29— Sofia—.— Iten 92,2— U Jonsſsgeſe! 27 Paris, 21. Noember Gchlud amifth). London 75,55.— Spanien 207.25 feymbagen—.— Wien—.— Teuyurz 15, 17¼ faſſen 129.50 1 1025.25 Feri 610.25 Belglen 854.— Schweiz 492.— Stockheim 391.— f l Warsched 286,50 London, 2. November(ochluß amilich) leo, 499.37 Kepenhzgen 22,39 ¾ Most 878.62 Schnee 15 ae 485 37 Sade 10.86, lune 497,— selon, 1200 Amsferdam 787.28 bade.90/ Fonttanln. 618,— Autaien 128.— boris 75.76— U nbn 110,12 Ates 526,.— ferkso 17.93 brüssel 27.81% felsſugters 228.75 Nen 27.—] Honlerides 20 6 Halen 55.46. prag 10. Fantbn 20.87 Lefparas—— Ferlig 12.44¼] Badepet 25.75 tene Ans 36,37 Buenos ſchwelt 18.8— berted 220— fie ch im. 412.— anf Lene 27.50 Sabin 36,56— Jof 413.— lone 1,00 Sötzts 195,42 Neuyork, 21. Bowomber(chlab amilltd) Büntztreplef fn 40.23— Win 18084— Seba 28.777(801g) b. London-Nab. 499.50 Buden! 29.84— Fräsgel 28.32% b 9% 6 „ 60-.-N. 498.50] prag 418.— Mari! 13.68— ſagl. des 1 arise 959.12 Belgrad 228.— Fonfrea 102,8 brffzndeew. wels 32.44— Narschen 18.90— Ar. Pap pre 89.80— dieür, lessen.58— bie 25.10 fata kibeire.42— ch dcn. 1 Hollan g 67.50— Hepenbegen 22.32 ½ J Japan 29.11 Alder— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 22. Nop⸗ (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Gefell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,75 je g dito. 4 v. H. Palladium 3,70 je g, dto. 4 v. H. Kupfer 9,50 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 49,40 51,20 je Kilo, ie nach Abnahme von 50 Kilo baw.—9 Kilbp. * Leinöl⸗Notierungen vom 20. Nov.(Eig. Dr.) Lon dan: Leinſ. Pl. per Dez. 9(unv.]): Oto. Klk. 10%(10) Leinſagtöl loko 18,75(18,50); Dez. 17,75(unv.)? Mai⸗Auguſt 18,25(unv.); Baumwollöl ägypt. 10(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov. 5 ½öj(%). Neu york: Terp. 88(unv.]. Savannah: Terp. 8(unv.). Frachfenmarki Duisburg- Ruhrort Die Nachfrage nach Lerraum war heute nicht beſonders rege. Die Frachten blieben ebenſo wie die Schlepplöhne nach allen Richtungen unverändert. 12. Seite Nummer 537 Neue Mannheimer Zeitung/ 8 1 Donnerstag, 22. No ovember W UNWERSU TI Heute letzte Aufführungen um ZA Tu JE. 0. 50 Uhr des Cine Allienz Gtoßgfilims det Ufe Ein ungewöhnlicher Ufa-Film mit BERIGITTE HELRI WILLX FRITSCH Naute.15,.20,.20 Premiere des großen WELT ERFTOL GES 30 Fahre Unser 3. Jubiläums- Programm! Charlotte Susa paul Hartmann- Gustaf Gründgens f 5 in dem neuen eee Der SU e Traum 0 BAVARIA-Großfilm a 10 Weltgeſchehen(Bezwinger des Todes) 10 5 mit Sepp Rist und Brigitte Horney a5 Ein überwältigendes Dokument der Weiltge-* schichte, des Weltgeschenens, in einer jleberhaſten Zeitepoche Bilder dus dem letzten lahrgehnt des vorige jahrhunderts vom Peben an den europ schen Höfen, Originalaujnahmen von Bismarck, Wimelm., Frangloseph., Nikolaus., Georg. Ferdinand von Bulgarien. Nikolaus von Mon- tenegro, Polneare, Wilson Oriqinsleufnohmen aus dem Weltkriege bon allen Fronten, zu Wasser, zu bande und in der Puft, den großen Führern und Feld- herren: Hindenburg. Pudendorff. Meckensen. och. Petain, jofre, Hitchener, Haig. Pershing. Richthofen, Guphnemer. Nungesser Origimnalaufnahmen berühmter Persönlichkei. ten aus der Machkriegs tt. Hindenburg. Adolf Hitler, Roosevelt. Penin. Frotaki. tdusso- Unt. Plopd George. Elemeneeau. Gheandi Eln Fllm. wie er noch nie ge eigt worden ist. u. blelleichtnſewiederhergestellt weiden kann Aufnehmen aus den Gehelmarchioen aller Bänder der Brdel Bin spannguder und en- greifend r Fi m. den niemand vergessen wird, der inn gesehen hat. Jugendliche haben Zutritt! Morgen Freitag 1 zeigt dle Ufe— 2 Um ersten Male hren mit flebethöfter Spannung erwaifteten Spitzenflim: Die Insel Der Fall des Hauptm. Rist 5 Elne neue hochinteressante Welt, erschließt sich den sonst, unbefugten Blicken d. Publikums. Feudale Oberwelt feinnervige Diplomatie dunkle Unterwelt: 5 Kairo. anagtetent Kegvptens 1 1 Her. e goldene Bier legende Henne „ NEUBSFTEBTON WOCHE Beginn.10,.35..05 Uhr 1 Drucksachen jeder Art liefert billigst Druekerel Dr. Haas/ Neue Mannheimer Zeitung . — — N 1.—6 R 1.—6 Heldenſum einer großen Liebe Ein Abenteurer- Schicksal nach dem Roman:„Ole Reise nach Pretoria“ 2 Fime Slamsleistumg mit Se erster Sasnieſer Brigitte Helm Er Vorher u. a. Neueste Fox- Ton- Woche Vi Beginn:.00.55.55.25 Uhr 5 5 3 4 Albrechtschoenhals ö bar Fische e Wild e gellugel] westtauscne rouren-Würsts. 2 Stud 30 Hansi Knoteck a Helnes Jäger- Würste 6 Stück 33.3 Willy Birgel 0 Sia dt Dlanefiarium Seelachs im gz. Fisch g 21 Linsen, Erbs- Suppen mit 200 gr. Fleischeinlage ½/ Dose 85.0 5 i dl. nenallau im er Tisch a 25 bierwurst e pt. 4 88. Seheinsropkellze%u 38 Des seltsame Schicksel eines Hennes, def Auf Slug 3 Rotbarsch, Grüne Heringe eintr. Schinken 85 0 1 8* g 8 a ö Freitag, den 23. November, 20½½ Uhr Fischfilet fix und fertte 1 15 e e eee 0 Lichibhildervorirag lebende khein Karpfen 73 Schüle. 0 Rai; weſtetleben mub 0 1 Leb. Schleie, Hechte f 98 Glatierter Beis 8. i 8 18 Delik.-Fleischsalat +u d 35 1 „Volkstümliche Himmelskunde“: Hasenbtsten... 4 85 Haferflocken. 22 e. 8 V nehrücken geteilt. 4.18] Mischobst, Pflaumen f 38 kette Sprotten ger. Kiste 32 d 5 5 8 teen rasanenhennen St..65 lava- Oel.. Ir..10 Caviar, Mayonnaise Gl. 48 5 2 5 N Brathühner II. g 686 Erbsen, Bohnen.8-D. 52 Nollmöpse Dose 43 8 5 Die Planeten Hahnen g 9 u. 78 fa 21 008 35 e 5 1 5 45 Ein neuer Erfolg! 85 85 4 un Einzelkarten Mk..50 Schüler Mk..25 19. Gänse, Kapaunen g.05 eee eee eee eee(AKI 1 Diehl ö g Reihenkarten zu ermäßigtem Preis Für e hnsehlsbäehepel 200 lig. Edam. Käse ½ 5 19 J Aepfel, Birnen 2 8 a 5 5 U 5 i 0 die 10 76 fee 1 00 28 48 1 5 Mandarinen 10 St. 33 Bpigille Rorneg 30 3 12 5 2 5 8% Tom. schnittlauchk. St 9 eigen, Köstnüsse 8 27 5 Pfälzerwald Verein.) 10 5 5 5 9 5 0.... 18 gahmk. Camembert St. 14 Getrocknete la Bananen in Neue Mandeln Pfd. 90,.— u. l. 0 Ortsgruppe Ludwigshafen— Mannheim. eistalizu eker... 4 38 Bayr. Landbutter ½ 4 68 Cellophan- Packung. 10 Neues Haselnußk Pfd. 64 u. 70 unf Die von der Ortsgruppe eingerichteten Geſell⸗ smyrne sulteninen.f 32 I— 985 1 0 1 100 ſchafts fahrten mit Reichspoſtwagen von Lud⸗ Orangeat Titronat ½ f 25 KHonosnuß fein, geraspelt Pfd. 200 trit wigshafen zur Kalmit können in den Wintermonaten Kok 1 1 5 a bei Schnee und Glatteis nicht ausgeführt werden. 35 ieee, Ziironai Pig. 0 fe werden ſie auch ausfallen laſſen, wenn infolge ce. Piekchen 9 Der ls rliche Orangeat PId. 3 unfreundlichen Wetters ſich zu wenige Teilnehmer 9 8 N 7 1 3 melden. Auch ſoll knftighin geäußerten Wünſchen— V Zitronen Stück Jug 5 1 entſpre chend das Ziel der Geſellſchaftsfahrten wechſeln 0 r; 3 N die Fahrt zur Kalmit wird am Sonntag, den. 430 60.50 fiosinen— Sultaninen— Keorntten ſen 25. November erſetzt 1 1 nach Eiſen⸗ 2. 0 6 2 ſich berg, am Sonntag, den dezember durch eine St f ö 5 Fahrt nach Jage dite enn Die n mit an⸗ Ia 00 Vorzügliche Hehle 8 n Zielen als die Kalmit werden wir künftig 12 D heine kurze Notiz im General-Anzeiger Lud⸗ Gänse Amen 510 kon hafen und in der N. S. Z. Ausgabe Ludwigs⸗ ö 25 38 U 5 t Auszugmehl m. Auslandweiz. 9 hafen, jeweils in den Aan nergegg a be⸗ zerteiltes Auszugmehl doppelgriffig Pd 23 kanntgeben. Wenn keine beſondere Bekannt⸗ 5 ea aa i ds Ziel ber Geſenſchsftsfabrt Hanse vom 22. bis 24. November Deutsche Markenbutter Pfd. I. 50 nell die Kalmit.* 8 bfahrt zu allen Geſellſchaftsfahrten um 9 Uhr fleisch HAI min Tafel 44 u. 88 am Ludwig platz gegenüber dem„Storchen“. Vor⸗ fekt é ö 5. verkauf in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Lud⸗ Neuenfet Sunsen und Umeibeflungen können Margarine Pfd. 63. 9⁰ 5 110 wigſtraße 75/77, am Freitag in der Zeit von 17 bis Ia Brat noch bis Welhnechten àusgefühft werden f 19 Uhr und am Samstag in der Zeit v. 12—14 Uhr. 85 5 Nähere Auskunft in der Geſchäftsſtelle der Orts⸗ 3(l 2 1 2 stolz gruppe und bei Fernruf 60 355. 9558 85 Gänse 3 HEIDELBERG Qualitats-Marg 5 5 18 5 i Margarine Oeffenflicher Vortrag 0 Hi 0 ANLAGE 16 e 5% Pfd 35 f 5 a Hühner g 5 4—*8 Mager Dick! fine d Hier Suck 10 120 15 . 1 5 2 2 2 5 eee eee ſbsundeit 1 dung Meuundzwanzg onate 110 NMational⸗Theqter Mannen Block Schokolade Pfd. 35 Freitag, 23. November, 20 Uhr, Cas in o Hah ne 9 Badtpulver— Badtoblalen N 5 5 1 geWährt Donnerstag, 22. November 1934 Redner: Dr. med. H. F. Neim. Stuttgart. Facharst! 5„ En jür innere und tleruenkrantheiten. 9500 Aöbelfabr. Hermann Beck. Tubingen Waldbömle Vorstellung Nr. 66. 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Beſchlußfaſfung über die Ge⸗ Feuking-Gashende N 5 1 Pfund.78 Kaninchen, brofferlig. Stöck.98 1 Wurs Sen da nehmigung des Geſchäftsberichts, 1 2 ek 7 sen, abe, gesch ß.8 50 eng ine— Urs—** 40 na deen e e eee ir%. Hertgriesschnitnuddel Pfund.35 J ef e. Pong d. Bf junge Schnittbohnen/ Dose 3 5 2 u. Verluſtrechnung für 1933/34, f Hartgriesmakkaroni, Pfund.33 Semöse Erbsen ½% Dose 0. 2 f 7 5 die Verwendung des Gewinnes, Dadgsinrichfungen 1 5 5. 15 Mannheim(U 6, 19), den 21. Nov. 1934 dee Fete. Sohteninen.. Pfund 0. 28,.8 ſtippenspeer. 1. Se miscnes Semböse 1 815 , e* 8. 8 5 4 0 1 0 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:. e e e a 9 80 e 225 Jeck, fetter, bre b. 85 e 2 r 0 boss.4 ö Die Herren Aktionäre, die an 5 9„ f e 5 Ta ö geb. Hübsch der Wen ere der teilzu⸗ edo stark enföft. Pfund. 64 R. n 8 UrrWeil. Wei 8. Trau Barbara Kupler geb. Hubscl 8 3, teilzus g Ates Kok centsſt. pf Dörrffefsch 8. R. pfond.0 193358 5% e 7 nehmen wünſchen, wollen ihren Sumatra Tee 1½% Pfond.38 a 19332 Pürkheim. Rotwein tr.&. l Attienbeſitz bis ſpäteſtens Diens⸗ 8. 5 a Hatberst. Würsthenpe 7.10 j 70 Die Beerdigung findet am Freitag, den 23, Nov. tag, den b 1084. nach⸗ 15„ Kaffee Hlaush.-Misch. 1.69 7 N eee* 3 N 1934.% Uhr v adt, Lei Ste mittags 3 Uhr, auf dem Büro der 288 58/59, 28 272.* 1934,% Uhr von der städt. Leichenhalle aus statt. Ge ſellſchaft nachweiſen und da⸗ 659, 285 50 i 5 1 10 gegen die Eintrittskarten in Emp⸗ S332 o. Kopf O. Kopf 6 1 fo 9 6 20 1 1 10 3 f Pfund pfund U. 1 8 ud wigs hafen a. Rh., 5 0 g a den 17. Normber 1084. Jede Anzeige. N 5 1 Der Aufſichtsrat. in die N MZ.