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Kinzelpreis 10 Pf. mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d wm Für im voraus zu 22 22 Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Donnerstag, 29. November 1934 145. Jahrgang— Nr. 540 Deutschland im Mittelpunkt Kleine Aufragen als Auftakt Meldung des DN B. — London, 28. November. Das Unterhaus war am Mittwoch in Erwartung der großen Ausſprache über Churchills An⸗ trag auf Erhöhung der britiſchen Rü⸗ tungen, insbeſondere der Luftſtreitkräfte, dicht be⸗ ſetz. Bevor Churchill ſeinen Antrag einbringen konnte, mußten noch die üblichen kleinen Anfragen erledigt werden. Auch über die Saarfrage mußte Eden eine Anfrage beantworten. Der Liberale Mander wollte wiſſen, ob die britiſche Regierung eine Verantwortlichkeit anerkenne, mora⸗ liſch oder phyſiſch die franzöſtſchen Truppen zu un⸗ lerſtützen, die für eine etwaige Polizeiaktion an der Saar zur Verfügung geſtellt werden könnten. Eden antwortete: Die Körperſchaft, die mit der Verant⸗ wortlichkeit betraut iſt, ͤie Ordnung im Saargebiet aufrecht zu erhalten, iſt die Regierungskommiſſion. Was das Recht der Regierungskommiſſion be⸗ trifft, in der Ausübung dieſer Aufgabe Unterſtüt⸗ zung von außerhalb anzufordern, ſo habe ich der Erklärung, die vom Staatsſekretär des Aeußern am 5. November in Beantwortung einer Anfrage Lansburys abgegeben worden iſt, nichts hinzuzu⸗ fügen. Ein Mitglied verlaugte Auskunft über die Zahl unterirdiſcher bombenſicherer Flugzeug⸗ ſchuppen in Deutſchland und in England. Unterſtaatsſekretär für Flugweſen, Saſſoon, er⸗ widerte darauf, es würde nicht im öffentlichen Inter⸗ eſſe liegen, irgendwelche Mitteilungen in dieſer Frage zu geben. Der Sekretär des Ueberſeehandelsamtes, Colville, leilte mit, daß das engliſch⸗deutſche Trans ⸗ ſexabkommen vom 4. Juli befriedigend arbeite. Das konſervative Mitglied Oberſt Moore fragte hierauf, ob Colville bekannt ſei, daß augenblicklich eine ſogenannte internatio⸗ nale Konferenz in London tage, um einen Feldzug einzuleiten, der einen wirtſchaftlichen Boykott gegen Deutſchland zum Ziele habe. Colville erwiderte, daß die erwähnte Boykottkonfe⸗ lenz vollkommen nicht amtlich ſei; jede Stellung⸗ nahme von ſeiten der Regierung würde zum Aus⸗ druck bringen, daß der Tätigkeit dieſer Konferenz zunjel Wichtigkeit beigemeſſen werde. Nachdem noch der Finanzſekretär des Schatzamtes, Duff Cooper, ein Gerücht über eine geplante An⸗ leihe an Japan als unbegründet erklärt und Eden die Zahl der während der am 31. Oktober zu Ende gegangenen zehn Monate aus England nach Deutſchland eingeführten Flug⸗ zeugmotoren mit 96 angegeben hatte, begann Churchill unter der größten Spannung des Hau⸗ ſes die große Rede zur Begründung ſeines An⸗ trages, 7 Churchills Haßgeſang Churchill begann ſeine Darlegungen gleich mit der Feſtſtellung, daß er einen Krieg nicht für un⸗ mittelbar bevorſtehend oder unvermeidlich erachte. Aber es ſcheine ihm ſehr ſchwierig, die Schlußfolge⸗ kung zu umgehen, daß Großbritannien un⸗ verzüglich für ſeine Sicherheit ſorgen müſſe, weil dies andernfalls bald außerhalb ſeiner Macht liegen würde. Die große neue Tatſache, die die Aufmerkſamkeit jedes Landes in Europa und der Welt in Anſpruch nehme, ſei, daß Deutſchland wie⸗ der aufrüſte. Dieſe Tatſache dränge ſaſt alles andere in den Hintergrund. Die Fabriken Deutſchlands arbeiteten eigent⸗ lich unter Kriegsumſtänden. Deutſchland rüſte auf zu Land, in gewiſſem Maße zur See und, was Großbritannien am meiſten berühre, in der Luft. Die ſurchtbarſte Art des Luftangriffes ſei die Brand⸗ bombe. Eine Woche oder zehn Tage nachhaltiger Bombenangriffe auf London würden 30⸗ oder 40 000 Nenſchen töten oder verſtümmeln und in kurzer Zeit würden drei oder vier Millionen Menſchen aufs Land hinausgetrieben werden. Churchill behandelte im einzelnen die Fragen des Angriffes und wandte ſich dann der Frage der Abhilfe zu. Er bemerkte, jeder Teil des Landes befinde ſich faſt innerhalb Reichweite eines Luftangriffes. Es ſei ſo gut wie öwecklos, wenn man plane, die britiſchen Arſenale und Fabriken nach der Weſtküſte zu verlegen. Man müſſe dieſer Gefahr dort, wo man ſtehe, gegenüber⸗ treten und könne ſich nicht von ihr wegbewegen. Er hoffe, daß die Regierung nicht die wiſſenſchaftliche Seite des Schutzes der Bevölkerung vernachläſſigen werde. 5 Die einzige praktiſche fei und ſichere Verteidigung ei, dem Feind ebenſoviel Schaden zuzufügen, wie er Winſtöun Churchill England zufügen könne. Dies Verfahren könne in der Praxis völligen Schutz bieten. Wenn dies er⸗ reicht werden könne, was bedeuten dem gegenüber 50 oder 100 Millionen Pfund Sterling, die durch Ablöſung oder eine Anleihe aufgebracht werden. Großbritannien müßte jetzt beſchließen, koſte es, was es wolle, in den nächſten zehn Jahren eine Luftſtreitmacht zu unterhalten, die we⸗ ſentlich ſtärker iſt, als die Deutſchlands. Es würde ein großes Verbrechen gegen den Staat ſein, wenn irgendeine britiſche Regie⸗ rung es zulaſſen würde, daß die Stärke der britiſchen Luftſtreitkräfte unter die der deutſchen falle. Churchill ſtreifte dann die Frage, ob es nützlich ſei, durch den Völkerbund die Schaffung von Schutzvor⸗ poſten auf dem Kontinent zu betreiben und fuhr fort, es beſtehe kein Grund zu der Annahme, daß Deutſch⸗ land Großbritannien angreifen würde. Das deutſche Volk habe ſehr freundſchaft⸗ liche Gefühle gegenüber England, und es beſtehe kein Grund zu der Annahme, daß Deutſchland England angreifen würde. Aber es könnte bald in der Macht der deutſchen Regierung liegen, dies zu tun, wenn Großbritannien nicht handele. Alles, was bei der Organiſation der deutſchen Regierung notwendig ſei, um ohne An⸗ Nach Churchill Churchill, der 50 Minuten lang ſprach, erntete lau⸗ ten Beifall von ſeiten der Regierungsbänke. Nach ihm erhob ſich Baldwin für die Re⸗ gierung. Er erklärte, dies ſei eine der ſchwierig⸗ ſten und wichtigſten Fragen, die das Haus erörtern könnte. Es ſei eine Frage, die von der Regierung auf jeden Fall binnen kurzem dem Parlament hätte unterbreitet werden müſſe. Die ganze Frage be⸗ rühre nich nur Großbritannien und ſeine Verteidi⸗ gungsmittel, ſondern ganz Europa. Aber ſogar jetzt, wo die Dinge ſo ſchwarz erſchienen, habe er nicht die Hoffnung auf eine Rüſtungsbeſchrän kung irgendeiner Art aufgegeben. Er wolle nichts ſagen, unt die Annäherung zu erſchweren, die aus dieſer Ausſprache folgen könnte, und:- er hoffe, daß Deutſchland, wenn es die Rede leſe, jedes Wort von dem, was er geſagt habe, leſe und die Rede nach ihrem Geiſt beurteile, ohne einzelne Worte herauszuſuchen. Eine der Grundlagen des heute beſtehenden Miß⸗ trauens ſei die Unkenntnis außerhalb Deutſchlands und die Geheimtuerei innerhalb Deutſch⸗ lands. lands neues Regime kritiſieren. Jedes Land müſſe tun, was es bezüglich ſeiner Regierung für gut an⸗ ſieht. Hierauf befaßte ſich Baldwin mit den„ſeit dem Umſchwung in Deutſchland eingetretenen Er⸗ eigniſſen“, der Stärkung der Kleinen Entente, der „großen Beunruhigung“ in Oeſterreich, den Erklä⸗ rungen in Italien, Polen uſw. Er bemerkte, es ſei ein Zuſtand der Nervoſität entſtanden, der von einem Land in das andere übergreife und ein böſes Vorzeichen für den Frieden Europas und für eine den Frieden aufrecht⸗ erhaltende Geiſteshaltung ſei. Baldwin bemerkte, er werde eine Anzahl von Zahlen angeben, aber infolge der Tatſache, daß Deutſchland ein„dunkler Kontinent“ ſei, könne er keine Gewähr für die Ziffern über⸗ nehmen. Nach einer Bezugnahme auf das deutſche Heer erklärte Baldwin, die Deutſchen ſchafften ſich Lloyd George Stanley Baldwin kündigung einen Angriff vom Stapel zu laſſen, ſei der Beſchluß einer Hand voll Mäuner. Es ſei eine Gefahr für ganz Europa, daß Eug⸗ land ſich in dieſer Stellung befinde. Die Gefahr würde Großbritannien in ſehr kurzer Zeit heim⸗ ſuchen, wenn es nicht ſofort handele. Das Geheim⸗ nis der deutſchen Rüſtungen müſſe geklärt werden. Deutſchlaund rüſte in Verletzung des Vertrages auf. Heute habe Deutſchland ſeine militäriſchen Luft⸗ ſtrettkräfte mit den notwendigen Ergänzungsdienſten auf dem Erdboden, mit Reſerven und ausgebildetem Perſonal und Material. Dies alles warte nur auf einen Befehl, um zuſammengefaßt zu werden. Dieſe ungeſetzlichen Luftſtreitkräfte erreichten raſch denſelben Stand wie die britiſchen. Nächſtes Jahr um dieſelbe Zeit würden, wenn Deutſchland und Großbritannien ſich an ihre Programme halten, die deutſchen militäriſchen Streitkräfte mindeſtens ſo ſtark ſein wie die britiſchen Ende des Jahres 1936 werde die deutſche Militärluftſtreitkraft faſt 50 v. H. ſtärker ſein und im Jahre 1937 die doppelte Stärke der großbritanniſchen erreicht haben. Deutſch⸗ lands Zivilflugzeuge könnten leicht um⸗ gewandelt werden, während die Großbritanniens für Kriegszwecke wertlos ſeien. Die verſchleppende Politik der britiſchen Regierung auch nur einige Mo⸗ nate fortzuſetzen, würde bedeuten, Großbritannien der Macht zu berauben, je die deutſchen Anſtrengungen Baldwin bemerkte, er werde nicht Deutſch⸗ zu überflügeln. ſprach Baldwin eine Luftſtreit macht; er glaube jedoch, daß die meiſten der Berichte in der engliſchen Preſſe ſtark übertrieben ſeien. Es gebe im gegenwärtigen Augenblick keinen Grund für unangebrachte Beſorg⸗ niſſe und noch weniger für Panik. Weder England noch irgendjemand in Euro⸗ pa ſtehe augenblicklich vor irgendeiner unmittelbaren Bedrohung. Es herrſche kein talſächlicher Notzuſtand, aber Großbritan⸗ nien müſſe vorausſchauen und es beſtehe Grund zu ſehr ernſter Beſorgnis. Aus dieſem Grunde habe die Regierung die Lage ſeit vielen Monaten beobachtet, beobachte ſie noch und werde ſie weiter beobachten. Sollte ſich eine gefähr⸗ liche Lage entwickeln, von der man im gegenwärtigen Augenblick keine Anzeichen! erblicke, ſo werde die Regierung nicht unvorbereitet überraſcht werden. Baldwin ſtellte nachdrücklich in Abrede, daß Großbritannien allgemein in der Luft nachhinke. In Erwiderung der Erklärung Churchills bemerkte er, es treffe nicht zu, daß ſich Deutſchland raſch dem Stande Großbritanniens nähere. Deutſchland be⸗ faſſe ſich tatſächlich aktiv mit der Herſtellung von Militärſluoseugen, aßer ſeine wirkliche Stärke be⸗ trage nicht 50 v. H. der heutigen Stärke Großbritanniens. Churchills Beurteilung der Lage treffe nicht zu. „Die britiſche Regierung“, ſo hob Baldwin hervor,„iſt entſchloſſen, unter keinen Bedin⸗ gungen irgendeine Unterlegenheit in bezug auf irgendeine Streitkraft hinzunehmen. Nachdem Baldwin die Frage der zivilen Luftfahrt behandelt hatte, fuhr er fort, es ſei ſeine Ueberzeu⸗ gung, daß auch Deutſchland dieſe Beſorgnis nicht unbekannt ſei. Baldwin bemerkte, ſeine Rede mit großem Ernſt und unter völligem aufmerkſamen Stillſchweigen fortſetzend, Deutſchland hänge bei ſeiner geographi⸗ ſchen Lage ſehr von der Freumdſchaft und den Han⸗ Wann delsbeziehungen von ſeinen Nachbarn ab. werde der Tag kommen, wo Deutſchland dies erken⸗ nen werde? Solange Deutſchland ſich zurückhalte umd keine unmittelbare Verbindung mit anderen Staatsmännern in Europa habe, werde mehr und mehr der Argwohn wachſen und es könne ſein, daß auch Deutſchlands eigene Schwierigkeiten immer weiter wachſen werden. Baldwin ſchloß: Ich hoffe daß dieſe Ausſprache, die mit einem aufrichtigen und berechtigtem Wunſch eingeleitet worden iſt, die Wahrheit in Europa kennen zu lernen, größere und beſſere Folgen haben wird als irgendjemand von uns für möglich gehal⸗ ten hat. Vielleicht iſt dadurch die Gelegenheit für einen erſten Schritt geſchaffen worden, von neuem die Nationen Europas zuſammenzubringen, und vielleicht wird, nachdem man aus der Verſchlechte⸗ rung der Lage Europas in den letzten zwei Jahren etwas gelernt hat, die Stimme der Weisheit und des Friedens ſich doch noch geltend machen. Für die Arbeiteroppoſition ergriff ſodann Mor gan Jones das Wort. Was Valdwin zu beweiſen ſucht Nach dem inzwiſchen hier jetzt vorliegenden aus⸗ führlichen Bericht über die Rede Baldwins in Unterhaus erklärte dieſer noch: Es ſind im letzten Januar erſt zwölf Monate her, daß das augenblick⸗ liche Regime in Deutſchland zur Macht gelangte. Ich werde dieſes Regime nicht kritiſieren, aber das not⸗ wendige Ergebnis einer Revolution iſt, daß ein Dik⸗ tator oder jemand, der an der Stelle eines Dikta⸗ tors ſteht, zur Macht gelangt und es iſt bekannter⸗ maßen ſchwieriger, Fühlung mit einem Diktator zu erhalten, als mit einer demokratiſchen Regi e⸗ run g. Das iſt das eine Ergebnis. Zweitens bringt eine Revolution eine Anzahl neuer Männer zur Macht, die nicht die Erfahrung haben, für ihr Land auswärtige Angelegenheiten zu behandeln und deren Perſönlichkeit den Staatsmännern anderer Länder nicht bekannt iſt. Man braucht Zeit, um über dieſe Schwierigkeiten hinweg zu kommen und die Füh⸗ lung wieder herzuſtellen. Das, was in Europa während der letzten Jahre geſchehen iſt, mag der Beweis für das ſein, was ich eben geſagt habe. Im Januar kam das neue Regime zur Macht und ſchon der nächſte Monat erlebte die Stärkung der Kleinen Entente, die als erſter Teil Europas auf die neue Fügung antwortete. Nicht viel ſpäter ſehen wir ͤͤie großen Erſchütterungen in Oeſter⸗ reich, zum großen Teil infolge der Nazipropagandg. Im Oktober zog ſich Deutſchland vom Völker bund und der Abrüſtungs konferenz zurück Als Deutſchland ſich zurückzog, geſchah dies in einem Au⸗ genblick, wo wir berechtigte Hoffnungen hatten, etwas weſentlicheres zu erreichen als ſeit vielen Jahren. Die Zuſammenarbeit unter den europäiſchen Natio⸗ nen wurde damit vorläufig zerſchlagen. Dieſes Jahr haben wir ſogar Zeichen von Nervoſität in den Ländern geſehen, die nicht direkt von den Ereigniſſen berührt wurden, nämlich in der Schweiz und in Skandinavien. Man hat geſehen, wie in Frankxeich Kredite behandelt und vorgeſchlagen werden, um die Feſtungswerke im Norden zu vermehren und in vielfacher Weiſe die Luftſtreitkräfte aufzurüſten und Ausrüſtung und Munition zu beſchaffen. Man hat auf der anderen Seite der Alpen Italien durch die Rückwirkungen der Nazipropaganda in Oeſter⸗ reich beunruhigt geſehen, und man hörte eine Rede vom Duee ſelbſt, die, wenn ſie wörtlich aufgefaßt würde, ſehr beunruhigend geweſen wäre. Polen ſchloß einen Nichtangriffspakt mit Deutſchland ab, der bald auf die Einführung des neuen Regimes folgte, und Deutſchland verwarf den ruſſiſchen Vorſchlag für eine Garantie, eine deutſch⸗polniſche Garantie der baltiſchen Staaten. Rußland iſt ein Land, das durch ſeine natürliche Lage mehr Sicher⸗ heit genießt, als irgend jemand von uns in Europa be⸗ ſitzt. Trotzdem kann man ſehen, daß Rußland, das vielleicht einige Beſorgnis im fernen Oſten empfindet, zu gleicher Zeit ſich darüber beunruhigt, mas vielleicht an ſeiner Weſigrenze im Gange ſein könne, und es hat eine gewiſſe Annäherung Rußlands an Frankreich ſtattgefunden. Es ſind Beſprechun⸗ gen mit Frankreich erfolgt, von denen— da⸗ für leiſte ich Gewöhr— keine ſtattgefunden hätte, wenn nicht Deutſchland den Völkerbund verlaſſen hätte und wenn nicht die Handlungen Deutſchlands mit Bezug auf ſeine Rüſtungen non dieſem Zeitpunkt an in ein Geheimnis gehüllt geweſen wären. f Dies führte zum Vorſchlag für den Pakt gegen⸗ ſeitiger Unterſtützung in Oſteuropa, den wir warm befürworten und dabei anregten, ihn mehr in Über⸗ einſtimmung mit Locarno zu bringen und ihn all⸗ gemein für die Teilnehmer annehmbarer zu ge⸗ ſtalten. Dies, ſo fuhr Baldwin fort, iſt fehlgeſchlagen. Als natürliches Ergebnis einer faſt zweijähri⸗ gen Herrſchaft dieſes Regimes in Mitteleuropa 2. Seite/ Nummer 549 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. November 8 hat ſich ein Zuſtand nervöſer Beſorgnis er⸗ geben, der ſich von einem Land nach dem an⸗ deren ausbreitet und ein böſes Vorzeichen für den Frieden Europas darſtellt. Auf die Rüſtungsziffern Churchills eingehend, ſagte Baldwin u..: Die Gerüchte, die über die Neubildung des deutſchen Heeres verbreitet waren, ſind, ſo glauben wir, auf die Tatſache gegründet, daß Deutſchland im Begriff iſt, ſein langfriſtiges Dienſt⸗ heer von 100 000 Mann in ein kurzfriſtiges Frie⸗ densheer von 300 000 Mann umzuwandeln. Dies wax die Forderung, die, wenn ich mich recht erinnere, von Deutſchland zu der Zeit, wo es die Abrüſtungs⸗ konſerenz verließ, geſtellt wurde. g Die Zahl der deutſchen Militär Lug⸗ zeuge bezifferte Baldwin auf 600. Die höchſte Zif⸗ ſer, die von einer guten Quelle genannt worden ſei, betrage 1000. Wahrſcheinlich bewege ſich die tat⸗ ſächliche Ziffer zwiſchen dieſen beiden Zahlen. Es beſtehe kein Zweifel, daß während der letzten ſechs Monate die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Luft⸗ induſtrie ſtark erhöht worden ſei. Der Sprecher der Labourparty Der Abgeordnete Morgan Jones, der für die Arbei⸗ teroppoſttion das Wort ergriff, kritiſterte den„deut⸗ lichen und bewußten Verſuch“, die Verantwortung für eine Kriegsſtimmung den Pazifiſten aufzubür⸗ den. Er bemerkte, die Leute, die für dieſe Kriegs⸗ ſtimmung verantwortlich ſind, ſeien die Mitglieder der Regierung und ihre Anhänger. Er glaube nicht, daß man eine Einigung Europas erreichen kann durch ein Syſtem von Bündniſſen großer Mächte, die gegen⸗ einander rüſten, wie ſie dies in den Tagen vor dem Weltkrieg taten. Mit einigen Ausfällen gegen Deutſchland unterſtrich Morgan Jones ſchließ⸗ lich, daß die alliierten Länder nicht ihre Vertrags⸗ verpflichtungen, abzurüſten, innehtelten. Er ſagte, das junge Deutſchland iſt ermutigt worden, auf die Philoſophie der Gewalt zurückzugreifen, weil wir unſer eigenes Wort nicht gehalten haben. Wir hatten kein Recht, andere Leute zu er⸗ ſuchen, ihr Wort zu halten, wenn wir unſer Wort nicht halten, Lloyd George ſpricht Zur allgemeinen Ueberraſchung ergriff auch Lloyd George das Wort, der Baldwin für die„ſehr klaxe und beruhigende Erklärung“ über die von der Regierung unternommenen Schritte dankte, Vom militäriſchen Standpunkt, ſo fuhr er fort, beſtehe kein Zweifel, daß Deutſchland unendlich ſtärker für ſeine Verteidigung ſei als vor einem Jahre. Aber es ſei ein großer Unterſchied zwiſchen einem Heer, das vorbereitet für die Verteidigung ſei und einem Heer, das aus den eigenen Befeſtigungen in ein anderes Land einbrechen könne. Lloyd George erklärte: Ich habe keinen Zweifel, daß Deutſchland in einer ſtarken Stellung iſt, wenn es angegriffen wipd. Aber es iſt etwas anderes, wenn man glau⸗ ben wollte, daß Deutſchland die mächtigen Feſtungen durchbrechen könnte, die die Franzoſen errichtet haben, Feſtungen, die, wenn ſte im Jahre 1914 vorhanden geweſen wären, bedeutet hätten, daß man niemals verwüſtete Gebiete eplebt hätte. Es gebe, ſo fuhr Lloyd George fort, keine Be⸗ weiſe irgendwelcher Art, daß Deutſchland ſchwere Geſchütze hergeſtellt habe. Deutſchland brauche ſohr lange Zeit, Ausrüſtungen dieſer Art herzu⸗ ſtellen. Man brauche ſich nur den deutſchen Haushalt anzuſehen. Er betrage weniger als die Hälfte des franzöſiſchen. Ich kann mir nicht vorſtellen, daß Deutſchland uns mutwillig angreift. Um was zu gewinnen? Was die Geheimtuerei anbetrifft, o bemerkte Lloyd George weiter, glaube ich, daß es unendlich beſſer ſein würde, wenn Deutſchland aus⸗ drücklich mitteilt, was es ausgibt, und uns dies wiſſen läßt. In Kriegszeiten zählen vor allem die Reſerpen jeden Landes. Frankreich hat über vier Millionen ausgebildeter Männer in Reſerye, jeder bereit, mit einem Gewehr, und es beſitzt alles, was ihm ermöglichen würde, ein Heer von Millio⸗ nen ins Feld zu ſtellen. Frankreich iſt im gegen⸗ wärtigen Augenblick für einen großen Krieg beſſer gusgerüſtet, als es im Jahre 1914 war. Baldwin, fuhr Lloyd George fort, hat einen Appell an Deutſchland gerichtet— einen zeit⸗ gemäßen und ſympathiſchen Appell. Kann er ihn nicht auf andere Länder ausdehnen? Gibt es kein anderes Land, an das ein Appell dieſer Art gerichtet werden könnte? Nach unerhört ſcharfen Angriffen gegen die national⸗ ſozialiſtiſche deutſche Regierung()) be⸗ tonte Lloyd George:„Inzwiſchen laßt uns Deutſch⸗ land klar machen, daß wir beabſichtigen, ſeine Be⸗ ſchwerden in billiger und unparteiiſcher Weiſe zu er⸗ wägen. Was ſind dieſe Beſchwerden? Daß ihnen ſeierlich von den Unterzeichnern des Vertrages von Verſailles verſprochen worden iſt, daß, wenn ſie ab⸗ rüſten, die anderen nachfolgen werden. So lautete das Verſprechen. Vierzehn Jahrelang haben ſie auf die Einhaltung gewartet, Sie hatten eine aufeinanderfolgende Reihe der friedlich⸗ ſten Miniſter der Welt. Sie erſuchten die Großmächte dringend, zu beginnen, ihr Verſprechen einzuhalten, erhielten als Antwort aber eine Reihe von Pakten, die den Krieg verbannen. Inzwiſchen hat jedes Land außer Großbritan⸗ nien ſeine Ritſtungen, Geſchütze und Reſerven erhöht. Geld wurde au Deutſchlands Nachbarn verliehen, um mächtige Heere an ſeiner Grenze aufzubauen. Wie kaun man überraſcht ſein, daß die Deutſchen ſchließlich zur Revolution gegen das getrieben wurden, was ſie als chroniſche Enttäuſchung anſahen?“ Lloyd George erinnerte dann an die Worte von Smuts, daß Deutſchland in ſehr großem Maße der Schlüſſel für die Schwierigkeiten Großbritanniens im Oſten ſei, behandelte ironſſch die Lobſprüche Archimbauds auf das ruſſiſche Heer und den da⸗ durch erfolgten Beifall in der franzöſiſchen Kammer und rief aus:„Das kommuniſtiſche Rußland hält Wache über ein heftig antlkommuniſtiſches Deutſch⸗ land! 5 Ich ſage voraus, daß in einer ſehr kurzen Zeit— vielleicht nicht ein, vielleicht nicht zwei Jahren— die konſervativen Elemente in Eug⸗ land auf Deutſchland als ein Bollwerk gegen den Kommunismus in Europa blicken wer⸗ den. Wenn Deutſchland vor dem Kommunis⸗ mus niederbricht und der Kommunismus Dentſchland ergreift, ſo wird Europa folgen, Clidſlawiens Denkſchrift zu Marſeille Angarns Regierung in aller Jorm der Begünſtigung beſchuldigt Meldung des DN B. — Genf, 28. November. Die ſüdſlawiſche Denkſchrift, die, wie gemeldet, am Mittwoch nachmittag dem Generalſekre⸗ tär des Völkerbundes überreicht wurde, geht nach einer ausführlichen geſchichtlichen Einleitung zu der eigentlichen Frage der Verantwortung für den Marſeiller Anſchlag über. Die Frage der Verantwortlichkeit werde, ſo heißt es in der Denkſchrift, durch drei Tatſachen geklärt: 1. Die Aus wahl der Verbrecher ſei auf ungariſchem Boden unter den Terroriſten getroffen worden, die in beſonderen Lagern lange und ſorgfältig für die Ausführung derartiger Handlungen vorbereitet worden ſeien. 2. Die Verſchwörer hätten das ungariſche Gebiet un behindert mit ungariſchen Päſſen verlaſſen. 3. Der Marſeiller Anſchlag ſei die Auswirkung der Terroriſtenaktionen, die jahrelang auf ungariſchem Gebiet geleitet und unter⸗ ſtützt worden ſeien, Der ungariſchen Regierung wird zum Vorwurf gemacht, daß ſie trotz wiederholter Beſchwerden keine wirkſamen Maßnahmen gegen die Terroriſten in den Jahren 19301934 getroffen habe. Erſt im April 1934 habe die ungariſche Re⸗ gierung das Vorhandenſein von Terroriſten auf ungariſchem Gebiet teilweiſe zugegeben. Dank der Duldung durch die ungariſche Re⸗ gierung und die Unterſtſttzung der Behörden habe ein Korps von ausgebildeten Mördern und Verbrechern in einer wahren Verbrecher⸗ ſchule entſtehen können. In dieſem Terroriſtenſeminar hätten die Organiſa⸗ toren des Anſchlages gegen König Alexander die ausführenden Organe ihrer Untat geſucht und aus⸗ gewählt. Nach dem Geſtändnis eines der Helfershelfer des Marſeiller Mordes, Mijo Kraly, ſei in Nagy Ka⸗ niſza, wohin etwa 15 Terroriſten aus Janka Pußta übergeführt worden ſeien, in Anweſenheit des Ober⸗ ſten Pertrbewitſch eine Art Ausloſung vorgenom⸗ men worden, um die drei Vollſtrecker des Anſchlags zu wählen. Die drei ausgewählten Ver⸗ brecher, Mija Kraly, Zvonimir Poſpiſil und Jvan Rajitſch ſeien ehemalige Inſaſſen des Lagers von Janka Pußta. Dieſe öͤrei In⸗ dividuen hätten Nagy Kaniſza mit ungariſchen Päſ⸗ ſen verlaſſen. Das ſei durch die Lauſanner Polizei feſtgeſtellt und durch die Geſtändniſſe der Schuldigen vor den franzöſiſchen Behörden beſtätigt worden. Der Beſehl zur Auspeiſe nach Frankreich mit unga⸗ riſchen Päſſen, die Eiſenbahnfahrkarten und das notwendige Geld ſeten pon dem in Budapeſt woh⸗ nenden Führer der Organiſation abgeſandt und von geklärt dem Terroriſten Mijo Bzil überbracht worden. Trotz der wiederholten Verſprechungen der ungari⸗ ſchen Regierung, daß die Terroriſten unter Aufſicht geſtellt werden, hätten die Vorbereitungen des Anſchlages und die Ausreiſe der Verbrecher ohne jede Schwierigkeit erfolgen können. Die Verantwortung der ungariſchen Regie⸗ rung werde beſonders verſchärft durch die Tatſache, daß ihr die Auweſenheit des Atten⸗ täters Mijo Kraly gemeldet und ſeine Aus⸗ lieferung verlangt wurde, die aber ſeine Ver⸗ haftung hartnäckig abgelehnt habe. Die Haltung der ungariſchen Regierung nach dem Marſeiller Verbrechen zeige, daß Ungarn weder ein Intereſſe noch den Wunſch hatte, daß die Hinter⸗ gründe und Begleitumſtände des Verbrechens auf⸗ würden. Gegenüber der internationalen Unterſuchung habe die ungariſche Regierung eine planmäßig negative Haltung voller Ausflüchte und Widerſprüche eingenommen. Die Denkſchrift ſchließt mit folgender Erklärung: Wenn die ſüdflawiſche Regierung geglaubt hat, den Völkerbundsrat mit den äußerſt ernſten Problemen befaſſen zu müſſen, die vor der Staatengemeinſchaft und vor der Weltöffentlichkeit durch das Marſeiller Verbrechen, das Südflawien eines großen Königs und Frankreich eines großen Stagatsmannes be⸗ raubt hat, aufgeworfen worden ſind, ſo deshalb, weil es glaubt, daß dieſes Verbrechen nicht als vereinzelte und perſönliche Kundge⸗ bung eines verbrecheriſchen Anarchismus, wie er früher in der Geſchichte vorgekommen iſt, betrachtet werden kann. f Das Marſfeiller Verbrechen iſt die natürliche Aus⸗ wirkung einer ſeit langem im Auslande organiſter⸗ ten und genährten Verſchwörerbande gegen Süd⸗ flawien. Die Behörden eines einzelnen Staates ſtehen einer derartigen terroriſtiſchen Organiſation ohnmächtig gegenüber, und ohne internationale Zu⸗ ſammenarbeit iſt die Bekämpfung dieſer beſonders gefährlichen Form der internationalen Kriminali⸗ tät unmöglich. Die ungariſche Regierung, au die die ſüd⸗ ſlawiſche Regierung ſich ſo oft gewandt hatte, um ihre Mitwirkung zur Verhinderung die⸗ ſer Umtriebe zu erlangen, hat keine wirk⸗ ſamen Maßnahmen treſſen wollen. Ihrer Haltung iſt es zuzuschreiben, daß die ſeit längerer Zeit gegen Südſlawien gerichteten terro⸗ riſtiſchen Aktionen zu dem Marſeiller Verbrechen führen konnten. Die ungariſche Regierung hat da⸗ mit eine ſchwere Verantwortung übernommen, und die ſüdflawiſche Regierung hält es für ihre vor⸗ nehmſte internationale Pflicht, dieſe Verantwortung vor dem höchſten Organ der Völkerbundsgemein⸗ ſchaft zur Anzeige zu bringen. Angarn fühlt ſich verleumdet Meldung des D. N. B. — Genf, 29. November. Der Führer der ungariſchen Abordnung, Tibor Eckhardt, hat am Spätabend des Mittwoch zu der ſüdſlawiſchen Denkſchrift eine Gegenerklä⸗ rung herausgegeben, in der die in dieſer Denk⸗ ſchrift enthaltenen Behauptungen aufs ſchärfſte zurückgewieſen werden. Auf Einzelheiten geht die Gegenerklärung Ungarns nicht ein. Sie betont aber, daß es der ſüdſlawiſchen Regierung lediglich auf eine beabſichtigte Diffamierung Ungarns zu rein politiſchen Zwecken ankomme. Die ungariſche Regierung werde auf Einzelheiten der ſüdſlawiſchen Anklagen erſt eingehen, wenn ſie die Denkſchrift gründlich geprüft hahe. Der Mör⸗ der ſei in Ungarn vollkommen unbe⸗ kannt und habe dort niemals gewohnt, Die bul⸗ gariſche Regierung habe die Nachricht, der Mörder habe Bulgarien mit dem Reiſeziel Ungarn verlaſſen, ſchon widerrufen. Trotzdem habe die ſüdſlawiſche Regierung es für richtig gehalten, in ihrer Denk⸗ ſchrift ſich dieſer un wahren Behauptung zu bedienen. Richtig ſei, daß drei der Verſchworenen vor dem Attentat in Ungarn gewohnt haben. Andere Perſönlichkeiten gleicher Art ſeien aber aus anderen Ländern gekommen, und die Verſchwörung ſelbſt ſei außerhalb Ungarns geplant worden. Wenn die ſüd⸗ ſlawiſche Regierung Ungarn beſchuldige, auf ſeinem Boden die Verſchwörer organiſiert und für ihre Aufgabe vorbereitet zu haben, ſo ſei das das Gegenteil der Wahrheit. Die ungariſche Regierung habe der ſüdflawiſchen Regierung ſchon verſchiedentlich eine volle Aufklä⸗ rung über das Lager von Janka Puſzta gegeben. Es müſſe nochmals betont werden, daß auch vor dem Rat bewieſen werden würde, daß die ungariſche Regierung ſeit dem letzten Frühjahr die nötigen Maßnahmen ergriſſen habe, um zu veranlaſſen, daß die ſüdſlawiſchen Emigranten Janka Puſzta ver⸗ laſſen. Im übrigen ſei Janka Puſzta kein Lager, ſondern eine beſcheidene Farm, die 30 oder 40 krva⸗ tiſche Emigranten beherbergt habe. Das ganze ſei eine private Angelegenheit geweſen. Die Räumung von Janka Pufzta ſei am J. Oktober beendet ge⸗ weſen. Die ungarſſche Regierung habe durch die Auflöſung des„Lagers“ die Forderungen Süd⸗ ſlawiens vollſtändig erfüllt. Alſo könne auch keine für Ungarn ungünſtige Folgerung hinſichtlich der Er⸗ eigniſſe von Marſeille mehr gezogen werden, die Ungarn auf das tiefſte beklage. Dann heißt es weiter: Ich proteſtiere auf das enuergiſchſte gegen alle Anſpielungen der ſübflawiſchen Regierung, in denen offiziellen ungariſchen Perſöulich⸗ keiten oder Offizieren der ungariſchen Ar⸗ mee eine Rolle zugewieſen wird, oder Abſich⸗ ten, die ſie für das Attentat ſelbſt verant⸗ wortlich machen oder für irgendeinen ande⸗ ren Terroriſtenauſchlag oder auch nur für die verabſcheuungswerte Verſchwörung. Dann heißt es u. a. weiter: Die ſüdſlawiſchen Flüchtlinge haben niemals von ſeiten Ungarns et⸗ was anderes als ein einfaches Aſyl erhalten, was alle anderen Länder ihnen ebenfalls gewährt hät⸗ ten. Die revolutionäre kroatiſche Bewegung hat nie⸗ mals eine finanzielle Unterſtützung von ungariſcher Seite erhalten. Soweit dieſe Emigranten eine ſtraf⸗ bare Tätigkeit betrieben, ſind die Behörden ſtets ge⸗ gen ſie mit unnachſichtiger Strenge vorgegangen. Um es zuſammenzufaſſen: Das Marſeiller Verbrechen iſt nichts anderes als die natürliche Folge einer Ver⸗ ſchwörung, die im Innern von Süoſlawien ſelbſt angezettelt worden iſt. Die ungariſche Erklärung ſchließt mit der Feſt⸗ ſtellung, Ungarn habe trotz ſeiner Leiden infolge des Vertrages von Trianon niemals zu Mord und Verſchwörung ſeine Zuflucht genommen, ſondern wende für die Erfüllung ſeiner nationalen Aſpira⸗ tionen nur friedliche und ehrliche Mittel an. Die ungariſche Nation und ihre Regierung verurteilten alle Terrorakte, lehnten die Verleumdun⸗ gen der ſüdſlawiſchen Denkſchrift ab Und ſtellten ſich mit reinem Gewiſſen vor die Oeffent⸗ lichkeit der ganzen Welt, um ihre Ehre zu verteidi⸗ gen und die Wahrheit zu beweiſen. weil die Deutſchen ihn am beſten bewerkſtelli⸗ gen würden. Ihr werdet Deutſchland als euren Freund begrüßen. Ich bitte die Regierung zu erwägen, ob nicht eine weitere Möglichkeit beſteht, zu verſuchen, die Mächte in Europa zu überreden, ihre Zuſage und ihr feier liches Verſprechen, abzurüſten, wenn Deutſch⸗ land dies tut, neu zu erwägen, Ihr werdet nicht Frieden in Europa haben, bis ihr das tut, Lloyd George befaßte ſich hierbei eingehend mit der Frage des Fernen Oſtens und ſchloß, wieder auf die Frage der allgemeinen Abrüſtung zurückkommend:„Meine ernſte Ueberzeugung iſt, daß die Welt von uns er⸗ wartet, daß wir ihr eine Führung geben.“ Das konſervative Mitglied Lord Minterion eines der Mitglieder, die Churchills Abänderungs⸗ antrag untepſtützen, erklärte, die Hauptbeſchwerde Deutſchlands ſei der Verſailler Vertrag. Es ſei Unſinn, dem Unterhaus vorzureden, daß Ab⸗ rüſtung die einzige Frage ſei, die Deutſchland ver⸗ ärgert. Zwiſchen Europa und dem Frieden ſtänden die im Jahre 1919 niedergelegten Bedingungen. „Wir ſtellen“, bemerkte Winterton,„jede Abſicht der Feindseligkeit gegenüber Deutſchland in Abrede. Wir bewundern Deutſchlands Männlichkeit und ſeine Entſchloſſenheit ſowie die Art, in der es während all dieſer Jahre der Peini⸗ gung weiterhin ſeinen nationalen Geiſt auf⸗ rechterhalten hat. Aber ebenſogut ſagen wir, daß wir nicht wünſchen, den mächtigſten unſerer früheren Feinde genau ſo ſtark, wie wir es ſind, in der Luft zu ſehen, ſolange er vorſätzlich den Völkerbund verhaſſen und das ſo⸗ genannte kollektive Friedensſyſtem beiſeitegeſchoben Hat.“ Winterton fuhr fort:„Wir können nicht er⸗ lauben, daß Deutſchland in der Luftmacht uns über⸗ legen iſt.“ England ſtehe der Lage gegenüber, daß man entweder Deutſchland in den Völkerbund zu⸗ rückbekomme und die Gleichberechtigung, die es ver⸗ lange und ſchließlich bekommen werde, annehnen müſſe, oder England müſſe eine Luftſtreitmacht ha⸗ ben, die der Deukſchlands gleich ſei. Aber Frank. reich würde heute niemals die Gleich, berechtigung Deutſchlands annehmen. Win terton beſchuldigte die Arbeiterpartei, daß ſie die deutſche Regierung heftig angreife und fragte, oß dies der Weg ſei, um Frieden und Wohlwollen mit Europa zu haben. Winterton drang auf eine mehr ins Einzelne gehende Information über die Zahl von deute ſchen Frontflugzeugen mit beſonderer Be⸗ zugnahme auf die Frage, wie viele davon Bomben⸗ flugzeuge ſeien. Winterton fuhr fort, Infor⸗ mationen ſeien in Frankreich ausgegeben worden, wo⸗ nach Grund zur Annahme beſtehe, daß das deutſche Kurzdienſtheer von 300 000 Mann in 21 ziemlich gut ausgerüſtete Diviſionen eingeteilt ſei. Lloyd George irre ſich, wenn er denke daß dieſes Heer nicht eine große Menge Geſchütze, auch 15⸗Zentimeter⸗He⸗ ſchütze, beſitze. Winterton ſchloß:„Wir werden Deutſchland in den Völkerbund nicht zurückbekommen, wenn nicht nur Frankreich, ſondern auch die Welt ihre Anſicht im allgemeinen über Deutſchland ändern wird.“ Die Arbeiterpartei werde niemals Deutſchland für ein Kollektiv⸗Friedensſyſtem zurückgewinnen, ſo lange Deutſchland denke, daß eine Partei in England der deutſchen Regierungsform gegenüber feindlich eingeſtellt ſei' Es könne ſein, daß einige im Innern ihres Herzens einen großen Ekel und Verſtimmung über die Wandlung gewiſſer Parteien in Deutſch⸗ land empfinden. Aber er ſei nicht der Anſicht, daß Kritik in einer Art vorgebracht werden ſollte, wie dies von ſeiten einiger Kreiſe in England geſchehe, Hierauf fragte Lloyd George, ob Simon eine Information über die ſchwere Artillerie und die 15⸗Zentimeter⸗Geſchütze geben könne Churchill verlange Juformationen über das deutſche Heer. Simom erwiderte, das Friedenskurzdienſtheer von 300 000 Mann werde in 21 Diviſtonen organiſtert, wie er annehme, zuſammen mit mechaniſterten Jor⸗ mationen und Kavallerie. Er wüßte nichts über die Ausrüſtung mit 15⸗Zentimeter⸗Geſchützen. Der oppoſitionelle Arbeiterparteiler Pevan kritiſierte lebhaft die Rede Lloyd Georges, die er als eine der gefährlichſten Reden bezeichnete, die jetzt im Unterhaus gehalten worden ſeien. Lloyd George habe angedeutet, daß die Unterſtütgung Deutſchlands in der gegenwärtigen Zeit der einzige Weg ſei, um zu verhindern, daß ſich die Re⸗ volution von Rußland nach dem Rhein ausdehne, Nach weiteren Rednern erklärte der Führer ber Onnoſitionsarbeitervartel, Lansbuxry, die Ar⸗ beiterpartei ſei der Anſicht, daß es bei Nichterfüllung der im Friedensvertrag gemachten Verſprechun⸗ gen früher oder ſpäter zu einem furchtbaren Krieg kommen werde, Sir John Simon beendet die Ausſprache Der Stagtsſekretär des Aeußeren, Sir John Simon, der die Ausſprache für die Regierung be⸗ endete, beantwortete einige Fragen. Zur Rede Balb⸗ wins bemerkte er, es handle ſich heute nicht um eine einfache Erblärung. Die Regierung habe bereits gelt einiger Zeit eine beſondere Prüfung des Problems vorgenommen. Bevor die Rede gehalten worden ſei, ſei ihr Inhalt dem deutſchen Reichs kanz⸗ ler, Frankreich, Italien und den Ver⸗ einigten Staaten mit vollen Erläuterungen mitgeteilt worden. Dieſes Verfahren ſeti eingeſchla⸗ gen worden, weil es ſich nicht um eine engliſch⸗ deutſche Frage, ſondern um eine eurxopäiſche und eine Weltfrage handele. Durch dieſes Verfahren habe die Regierung geholſen, einen gro⸗ ßen Teil des Argwohns und Nebels zu beſeitigen, Es müſſe auch einen Teil der Beſorgnis, des Arg⸗ wohns und der Uebertreibung, die beſtanden hätten, beheben. Die Mitteilung an andere Regierungen bildeten eine neue Entwicklung, und es könne ſein, daß ſte eine neue Lage ſchafften. Auf eine Frage ank⸗ wortend, wozu die britiſche Regierung die Zuſtim⸗ mung der anderen Nationen erbitte, erklärte Simon: Wenn wir eine Vereinbarung erzielen kön⸗ nen, ſo würden wir gern eine vereinbarte Abrüſtung auf einem niedrigen Stand ſehen. Wenn wir nicht ein unerreichbares Ideal erreichen können, ſo müſſen wir ſuchen, eine Vereinbarung zu niedrigſtem Stand, zu dem ſie erreicht werden kann, zu erzielen. Wir erklären von neuem, wie wir zuvor erklärt haben, daß wir für geregelte Beſchränkung ſind im Gegenſatz zu Wettbewerb und ungeregelten Rüſtun⸗ gen. Wir erſuchen das Haus, uns zu helfen, dies als eine neue Gelegenheit zu behandeln, die darauf hinzielt, für Europa eine Polftik des Friedens zu fördern, die nicht auf die Vorſchriften der Nachkriegsperiode gegründet iſt, ſondern eine neue Bemühung darſtellt, feſter eine ſichere Ausſicht des Friedens in der Welt zu er⸗ richten. 2 Der Abänderungsantrag der Arbeiterpartei fir Churchills Abänderungsantrag zu der Antwort adreſſe auf Jie Thronrede wurde mit 270 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Churchill zog hierauf ſeinen Abänderungsantrag zurück. Die Antwortadreſſe ſelbſt wurde daraufhin gebilligt. Drahtſeilbahnunglück bei Neapel— Sieben Tote O Neapel, 29. Nov.(Funkmeldung der NM.) Bei Neapel ereignete ſich am Mittwoch ein ſchweres Drahtſeilbahnunglück. Der Führer⸗ wagen einer Drahtſeilbahn ſtieß an einen Pfeiler und fiel herab. Vier Perſonen waren ſofoxt ko und 12 wurden verletzt. Von letzteren ſind ſpäter drei geſtorben, ſo daß im ganzen ſieben Tote bei dem Unglück zu beklagen ſind. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meiner 75 Verantwortlich für Politik: Hans alfred Meißner- Handelstell Kal Willy Müller- Feuilleton! Cark Onno Eiſenbart„ Lokalen 1955 Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller ⸗ Kudwel wie 17 ſchaut, Gericht und den übrigen Teil Curt Wiihelm Jenn el 7 1 und geſchäftliche Mittetlungen Jakob Faude, fämtlich in ae Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere] Dr. Haas, Neue beimer Beitung. Mannheim, R 1, 46 86 40 Schriftleltung in Berlin; Dr. Fritz Fillies, W e. Wfttoriaſtra Mittag⸗Ausgabe K 13155 Ausgabe B 8903, Geſamt⸗D⸗A Oktober 1834; 21458 Abend⸗Ausgabe N 12 532 Ausgabe B 8808. Gefamts D. ⸗A. Oktober 1984: 20 85 15 Für unverkangte Beiträge leine Gewähr Rückſendung nur bel Rückp 1 5 M gut g. zuhel! Wage kriege Die a ſtunde ſagen haun! die vi wickel gewor Di ſind! wenig Mun Sechs Mund gebog der J guckt im 9 geflat bringe ſaugt man Dann liebte! wiede herau Di man Meiſt der d Mona raus, Zug b hat, d Menft viele auch und noch e Hang angez ſich an wird ſchwir Bode Pfeift neben Aſche arbeit und egen! von 5 weihl! tim⸗ ton: dporls — Donnerstag, 29. November 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 549 Mannheim, den 29. November. Auf der vorderen Plattform Morgens auf dem Wege ins Bürg iſt man ſelten gut gelaunt, aber es gibt Mittel, ſich darüber hinweg⸗ zuhelfen. Die jungen Damen im Innern des Wagens leſen ſchöne Bücher in Lederrahmen und kriegen im Handumdrehen wieder glänzende Augen. Die auf der hinteren Plattform tragen zur Morgen⸗ funde das Gold der Zigarette im Munde, wiſſen zu ſagen von Wetters Tiefdruck, wiſſen von der Ver⸗ hauung von Schiedsrichtern zu berichten, und wie die vier Nachrichter ſich zu Familiennachrichtern ent⸗ wickelt hätten—, ſoo gemütlich und harmlos ſind ſie geworden. a Die auf der vorderen Plattform ſchweigen. Sie ſind mit Recht der Anſicht, daß die Morgenſtunde weniger Gold als einen ſchlechten Geſchmack im Munde führt, und dazu vird ein Pfeifchen benötigt. Wer ſich auf der Fahrbahn befindet, hat rechtzeitig ein Richtungszeichen zu geben, wenn er ſeine Richtung ändern oder anhalten will. Auch Fußgänger haben auf der Fahrbahn Richtungs⸗ zeichen zu geben. Kraftfahrer! Vergiß nicht den Fahrtrich⸗ lungsauzeiger zurückzuſtellen, wenn Du die Rich⸗ lungsänderung vollzogen haſt! Du bringſt ſonſt den ganzen Verkehr durcheinander! Sechs Männer auf der Plattform, ſechs Pfeiſchen im Mundwinkel, gerade gewinkelte und ſolche mit herab⸗ gebogener Rundung, Mit verſchleiertem Blick ſchaut der Pfeifenraucher in die neblige Frühnatur, er guckt nicht nach der Uhr, nicht nach dem Waſſer, das im Neckar fließt, kein Kinoplakat, kein Möven⸗ geflatter, keine letzten Herbſtblumen am Marktplatz bringen ihn aus der Ruhe. Er dampft und zieht, ſaugt und ſchlutzelt, und eigentümliche Muſik, die man nicht fein nennen kann, ͤͤringt aus dem Innern. Dann kommt es vor, daß der Pfeifenraucher den ge⸗ liebten Apparat in die Hand nimmt, ihn beſieht und wieder in den Mund ſteckt. Das iſt alles, was dabet herauskommt. Die Dinger haben alle ihren eigenen Geruch, man könnte auch ſtärkere Ausdrücke gebrauchen. Meiſt ſind ſie eben nicht gereinigt, oder der Knaſter, der da hineingeſtopft wird, iſt von einer beſonderen Monatsende⸗Sorte, oder der Raucher hat es nicht raus, wie man eine Peife ſtopft und ihr ordentlichen Zug beſorgt. Wer ein ſchwarzes Mundſtück im Mund hal, dem iſt alles ganz gleich, er ſei ſonſt der beſte Menſch von der Welt. Sein einziger Gedanke iſt, giele Streichhölzer in allen Taſchen zu haben. Es gibt auch ſolche mit Feuerzeug, aber die ſind noch jung und wenig eingeräuchert, genieren ſich auch meiſt noch ein wenig und laſſen tagsüber nichts von ihrem Hange merken. Das Pfeifchen alſo geht aus, wird angezündet, geht aus, es wird kalt geraucht, es hört ſich an wie jemand, der Suppe vom Löffel zieht, es wird wieder angezündet und die Streichhölzer ver⸗ ſchwinden in der Schachtel, auf der Straße, auf dem Boden.— Zu Hauſe findet man Streichhölzer von Pfeiſchenſaugern im Blumenpott, hinterm Klavier, neben der Zahnbürſte und vor dem Ofen. Die Ache findet man viel in der rechten Manteltaſche, auf gehäkelten und geſtickten Tiſchtüchern, in der Waſchſchüſſel, an den Ecken der Klaviatur, auf der Blumenerde und vor dem Ofen. Außerdem überall, wo man ſich denken könnte, daß Aſche überrraſchend vorkommt. Doch das ſind Privatſachen. Die Männer auf der vorderen Plattform ſind zweifellos glücklich. Die Morgenleere im Gehirn iſt mit blauem Dunſt angefüllt, ihre Augen ſind matt, aber zufrieden. Sie wiſſen, daß ſo eine kleine Ein⸗ ſchläferung nicht weiter geht, als daß ſie ihre Spezial⸗ arbeit hinter Maſchine oder Kontobuch zuverläſſig und ſicher ausführen werden. Dafür macht der ſegenbringende Rauch unempfindlich gegen Hänſelei bon Kollegen, gegen augenblinzelnde Störungen des weiblichen Geſchlechtes im Betriebe, und vor allem gegen alle Kritikaſterei mit Zigarren von übergeord⸗ neter Stelle. Ein Pfeiſchenraucher iſt arbeitsfähig und doch unverwundbar. Es gibt nur eines, was den Raucher aus der Ruhe bringen kann, das iſt ein Geſpräch über Shag⸗ kfeifen, ihre Stopfung, Reinigung, über Bau, Halt⸗ barkeit und einzelne Vorzüge. Da iſt alle Gelaſſen⸗ heit wie weggeblaſen, da bewegen ſich die Hände, da wird die Pfeife zur Piſtole, herausſpritzt flüſſiges Nikotin. Ein Glück, daß auf der vorderen Plattform mneiſt auch ein Schutzmann ſteht. Dr. Er a 25 Jahre deutſche Jugendherbergen. In der Zeit von 1. bis 10. Dezember findet unter dem Leit⸗ ſatz„25 Jahre deutſche Jugendherbergen“ eine Wer⸗ kung für das Jugendherbergswerk ſtatt, wobei ins⸗ heſonderxe die ſeit der Uebernahme des Jugendher⸗ bergswerkes durch die HJ, vor allem aber die im Jahre 1934 geleiſtete Arbeit, aufgezeigt werden wird. —— Mas fleißige Hünde geschaffen haben Die Ausſtellungen der Frauenarbeitsſchule und der NS⸗Frauenſchaft Zwar ſchreiben wir noch November und halten noch vor dem Eingangstor, das erſt mit dem 1. Ad⸗ vent ſo richtig in das Weihnachtsland der Verhei⸗ ßung führt. Aber ob auch die Handarbeits⸗ ſchau der Frauenarbeitsſchule in IL 9, 7 mehr im Zeichen des Lorbeers als des Tannen⸗ grüns ſteht,— wenn man nach ausgiebigem Rund⸗ gang ſchließlich in N 2, 4 von den brennenden Ker⸗ zen auf Tafeln voll duftendem Backwerk Abſchied genommen hat, dann ſchwebt über dem Ganzen doch die immer aufs neue bezaubernde Loſung: „Ich muß euch ſagen: es weihnachtet ſehr!“ Gabentiſche mit allem, was aus Wolle und Seide und Leinen, aus Milch und Mehl und ſonſtigen ſchmackhaften Zutaten hergeſtellt werden kann, ſind in den beiden, inhaltlich ſo verſchiedenen und doch auf das innigſte zuſammengehörenden„General⸗ quartieren der Hausfrau“ vereinigt. Eine ſtattliche Anzahl der berufenſten Gäſte: Lei⸗ ter des Mannheimer Schul⸗ und Fürſorgeweſens, der NS⸗Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes, hatten ſich geſtern morgen in der Frauenarbeits⸗ ſchule verſammelt, um nach herzlicher Begrüßung durch Frau Kreiswalterin Droes und die Leiterin der Frauenarbeitsſchule, Frau Sauter, unter ſach⸗ kundiger Führung alles anzuſehen. Erſt gab es eine Probe der Weißnäh⸗ und Schneiderkünſte, in denen es die Schülerinnen der Frauenarbeitsſchule zu erſtaunlicher Fertigkeit gebracht haben. Vom zünftig mit Säumchen verſehenen, einſatzgeſchmück⸗ ten Kopfkiſſenbezug bis zum nicht minder tadellos gefertigtes Herrenhemd, vom praktiſchen Woll⸗ kleid und feſtlichbunten Sommerfähnchen bis zum kunſtvoll gearbeiteten Mantel iſt alles vorhanden, was man an Frauen⸗ und Männerbekleidungsſtücken mit einigem Geſchick zu Hauſe ſelber machen kann. Und reizende Sachen ſind dabei, die viel Verſtändnis für die ſchöpferiſchen Möglichkeiten des Nadelwerkes verraten und ſelbſt ein ſchon gebrauchtes, unmoder⸗ nes Stück als wahren Phönix aus der Aſche erſchei⸗ nen laſſen. In einem zweiten Raum haben die mehr ins kunſtgewerbliche Gebiet ſallenden Dinge Unterkunft gefunden: Handarbeiten aller Art, denen jede nur einigermaßen verſtändnisvolle Beſucherin anſieht, daß es hier nicht um raſche Augenwirkung, ſondern um ehrliches Bemühen in oft ſchwierigſten Techniken ge⸗ gangen iſt. Es ſind die einzelnen Ortsgruppen der NS- Frauenſchaft, die in ihren Heimabenden ſolche entzückenden, dabei doch nützlichen Sachen zu⸗ ſtandebringen. Geſticktes, Geſtricktes, Gehäkeltes, Filiertes— was immer es an Decken, Kiſſen, Kaffee⸗ wärmern, warmen Jacken und tauſend netten Klei⸗ nigkeiten gibt, iſt hier aufgebaut. Beſonderes Lob verdienen ein paar ausnehmend ſchöne Nadelſpitzen — wahre Muſterbeiſpiele dieſer mühſeligen, koſtbaren Kunſt. Nach einer Beſichtigung des ganzen Hauſes mit ſeinen Räumen voll fröhlich herumwirtſchaftender junger Mädel ging man geſchloſſen nach N 2, 4 her⸗ über, wo ſich denn auch die neue Beratungsſtelle der Abteilung Volkswirtſchaft⸗ Haus wirtſchaft in nicht minder freundlichem Gewande darbot. Die Ueberſicht praktiſcher neuer Haushaltungsgegen⸗ ſtände iſt dank reger Beteiligung einer ganzen Reihe Mannheimer Firmen beſonders reichhaltig und intereſſant. Daneben werden in einem kleineren Zimmer Handweberei, Bernſteinſchmuck, ein wenig Raumkunſt und die ſehr anſprechenden Porzellan⸗ malereien einer Mannheimer Künſtlerin gezeigt. Der Webſtuhl aus der Werkſtätte Gunzer⸗Frey, an dem man der Entſtehung derber Bodenteppiche aus alten Stoffreſten zuſehen kann, wird vermutlich auch weiterhin ſeine bereits bewieſene große Anziehungs⸗ kraft behalten, zumal dieſe echt frauliche Tätigkeit manche Anregung für den eigenen Haushalt zu geben vermag. Und endlich dann der trauliche, weihnachtsduf⸗ tende Ausklang: Platten und Schüſſeln voll der ver⸗ ſchiedenſten Gutſel, Nougats, Quittenpaſten, Mar⸗ zipan, ein hübſch gedeckter Advents⸗Kaffeetiſch mit dem zuckerbeſtreuten Bund in der Mitte! Mag man in der Kochſchule das ganze Jahr über auch noch ſoviel ſchöne Sachen gebacken haben,— ſo Zimtſterne und S⸗le aus Ribelesteig und Hutzelbrot gibts halt nur einmal, mitten im kalten Winter, wenn's wie⸗ der Weihnachten wird! Und dieſe Weihnachtsſtimmung— ſie wird ſchließ⸗ lich wohl jeden ergreifen, der anſieht, was deutſche Frauen hier in ihrem eigenſten Bereich an guten Gaben zuſammentrugen, um auch in ſolchem Tun den tiefſten Sinn ihres Berufes als Gattin und Mutter zu erweiſen. M. S. Kein Zeitungszwang für Beamte In einem Rundſchreiben des ſtellvertretenden Beamtenführers, Stabsleiters Reuſch, an die Gliederungen des Reichsbundes Deutſcher Beamten wird erklärt: Nach einer Zuſchrift der Reichsleitung der NSDAP, Reichsleiter für die Preſſe, wird ſtellen⸗ weiſe von Amtswaltern des Reichsbundes der Deutſchen Beamten auf die Beamtenſchaft ein ſtaar⸗ ker Druck zum Bezuge beſtimmter Ta⸗ ges zeitungen ausgeübt. Ein derartiges Vor⸗ gehen iſt durch die Anordnung des Präſidenten der Reichspreſſekammer vom 13. Dezember 1933 und die Verfügungen des Stellvertreters des Führers vom gleichen Tage und vom 10. Januar 1934 ver⸗ boten und wird mit Ausſchluß aus der Partei bedroht. In der Anordnung des Präſidenten der Reichspreſſekammer heißt es u..:„Eine „Verpflichtung“ zum Bezug beſtimmter Zeitungen iſt nicht zuläſſig, beſonders nicht durch Anordnun⸗ gen oder Befehle. Ebenſowenig darf eine Kon⸗ trolle über den Bezug beſtimmter Zeitungen aus⸗ geübt werden.“ In der zu dieſer Anordnung ergangenen Ver⸗ fügung des Stellvertreters des Füh⸗ rers heißt es u..:„Alle Parteigenoſſen, gleich⸗ gültig in welchen politiſchen oder wie immer gear⸗ teten Organiſationen ſie tätig ſind, find verpflichtet, dieſer über Fragen des Preſſeweſens ergangenen Anordnung innerhalb ihres Arbeitsbereichs nachzu⸗ kommen. Ich erſuche daher, jede Tätigkeit in der vorſtehend angegebenen Richtung un bedingt zu unterlaſſen.“ Eine neue Rodelbahn wird gebaut! Die Rodler von Mannheim werden mit Genug⸗ tuung vernehmen, daß von der Stadtverwaltung eine neue Rodelbahn erſtellt wird, als Erſatz für die verſchwundene Rodelbahn hinter der Hauptfeuer⸗ wache. Die Rodelbahn im Gewann„Weißer Sand“ mußte abgetragen werden, da das Gelände zur Auf⸗ füllung beſtimmt wurde. Die Fuhrwerke haben in⸗ zwiſchen ſchon ſo viel Schutt vom Plankendurchbruch angefahren, daß von der früheren Rodelbahn über⸗ haupt nichts mehr zu ſehen iſt. Nicht ganz einfach war es, ein geeignetes Gelände zu finden. Mußte doch zunächſt darauf geachtet werden, daß nicht die Mittagsſonne auf den Ablaufberg fiel, wie dies bei der verſchwundenen Rodelbahn der Fall geweſen war, und dann durfte die Bahn nicht ſo ſehr vom Mittelpunkt der Stadt abgelegen ſein. Die Be⸗ mühungen, einen Platz für eine Daueranlage zu fin⸗ den, waren noch nicht von Erfolg gekrönt. Bei der engen Bebauung der Altſtadt und den wenig ge⸗ eigneten Plätzen in den nahliegenden Vorſtädten ſind die geeigneten Plätze ſehr ſpärlich vorhanden. Eine neue Rodelbahn wird nun einmal in der Neckarſtadt an der Kronprinzenſtraße gleich neben der Straßenbahn⸗Halteſtelle Langerötterſtraße erſtellt. Der Ablaufberg kommt in die Straßenecke Zellerſtraße und Kußmaulſtraße und führt in etwa nördlicher Richtung quer über den noch unbebauten Block nach der Ecke Kronprinzenſtraße und Karl Mathyſtraße. Der Ablaufberg iſt zum Teil ſchon fertiggeſtellt und auch ein Teil des Auslaufes aus⸗ gehoben und eingeebnet. Es iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß bis zum Eintritt des Froſtes die Rodelbahn benützt werden kann. Von der Fürſorge betreut Die Barunterſtützung des Fürſorgeamts in lau⸗ fender offener Fürſorge nahmen, wie die Statiſti⸗ ſchen Monatsberichte der Stadt Mannheim auswei⸗ ſen, im dritten Vierteljahr 1934 insgeſamt 43 188 Parteien gegenüber 58 984 im Vorjahre in Anſpruch. Unter denen befanden ſich in den drei Berichts⸗ monaten 8899(13 390), 8320(13 012) und 8118(12 718) wohlfahrtserwerbsloſe Parteien. Die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten wohlfahrtserwerbsloſen Perſonen betrug 6546(12 377), 6254(11785) und 5748 (11286). Die Geſamtzahl der in offener Fürſorge laufend bar unterſtützten Perſonen belief ſich auf 34 364(53 877), auf 32 659(49 346) und auf 31 907 (47 968); Ende September entfielen auf 1000 Ein⸗ wohner nur noch 115,5(173,6) Unterſtützte. Der Bar⸗ aufwand für die laufend offen Unterſtützten betrug im Berichts⸗Vierteljahr 1836 395 gegenüber 2 592 515 Mark, das ſind 29,2 v. H. weniger als im Vorjahre. In geſchloſſener Fürſorge waren in der Berichtszeit 1090(1089) Perſonen dauernd und 1769(2069) vor⸗ übergehend untergebracht. ein Am Benzdenkmal in der Auguſtaanlage wur⸗ den zur 90. Wiederkehr des Geburtstages von Carl Benz zwei Kränze niedergelegt. Die Firma Daim⸗ ler⸗Benz⸗AG. ließ einen großen Lorbeerkranz nie⸗ derlegen, deſſen Schleifen di Widmung trugen„Zum 90. Geburtstag— Daimler⸗Benz⸗AG.“ Der zweite Kranz rührt vom Schnauferl⸗Club her. z Eine Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe wurde an der Straßenkreuzung Käfertaler Straße und Kronprinzenſtraße vorgenommen. Die Füh⸗ rung des Gleiskörpers der OEG⸗Linie nach Wein⸗ heim und der vorgeſchriebene Richtungsverkehr auf der Kronprinzenſtraße bereiteten den aus der Rich⸗ tung Käfertal und Feudenheim auf der Käfertaler Straße kommenden Fahrzeugen Schwierigkeiten, wenn dieſe nach der Adolf⸗Hitler⸗Brücke wollten 5 D 1 A —.— N J N N N. ede — Wed Warum WHM. Patenſchaft? „Ach, bitte erklären Sie mir doch einmal, was iſt denn WHW⸗Patenſchaft“. „Sehr gerne. Vom Winterhilfswerk haben Sie doch ſicher ſchon etwas gehört, nicht wahr, und wenn es nun„WHW⸗Patenſchaft“ heißt, ſo wird dies verſtändlicherweiſe eine Aktion im Rahmen des Winterhilfswerkes bedeuten.“ „Gut, aber Sie müſſen das beſchreiben.“ „Nur langſam, ich bin gerade dabei. Es handelt ſich wieder einmal um die lieben Kleinen. Viele dieſer armen Würmchen wiſſen noch nicht einmal, wie ein ordentliches Zimmer ausſehen muß, ge⸗ ſchweige denn, daß es überhaupt ſo etwas gibt.“ „Aha, ich glaube, ich errate es ſchon ſelbſt. Da ſoll nun den Kindern Gelegenheit gegeben werden, ſich einmal ſo etwas anzuſehen.“ „Beinahe richtig, jedoch ſoll die Gelegenheit nicht nur einmal gegeben werden, ſondern nach Möglichkeit während der Dauer des Winterhilfswerkes.“ „Jetzt verſtehe ich, die Kinder ſollen ganz zu den Pateneltern kommen und dort leben. Nur wird es mit dem Schlafen ſo eine Sache ſein.“ „Aber das iſt doch gar nicht nötig, die Kinder ſollen ihrer eigenen Familie ja nicht entfremdet werden, ſondern ruhig zu Hauſe ſchlafen.“ „Das iſt recht ſchön und gut, aber wer ſoll in der heutigen Zeit noch Kinder aufnehmen.“ „Nun, wir dachten da zunächſt einmal an kin⸗ derloſe Eheleute oder zum mindeſten an ſolche mit nur ein bis zwei Kindern.“ „Das leuchtet mir ein. Hier iſt vielen Männern und Frauen Gelegenheit gegeben, ihr Vater⸗ oder Mutterherz zu entdecken.“ „Ja, das Kind ſoll auch wie ein eigenes gehalten werden, Nicht nur Eſſen, nein, auch Kleider und ſonſtige für Kinder wichtige Anſchaffungen ſollen die Pateneltern übernehmen, insbeſondere die Sorgen und Nöten der Kinder ſollen durch die Pateneltern behoben werden.“ „Das iſt ſicher eine dankbare Aufgabe, ſo einen kleinen Burſchen oder ein niedliches Mädchen zu be⸗ treuen.“ „Ganz beſtimmt, und wie oft wird wenn nur ein Kind in der Familie iſt, ein kleiner Spielkamerad Freude bereiten und dieſem ſelbſt zur Freude ge⸗ macht, wenn er mit Spielſachen umgehen darf, die er ſonſt nur mit begehrlichen Augen im Schaufenſter betrachtet hat.“ „Sie haben wirklich recht und ich werde ſelbſt eine Patenſchaft übernehmen.“ „Recht ſo und erzählen Sie allen Ihren Bekann⸗ ten, warum eine WißW⸗Patenſchaft geſchaffen wurde.“ ſchon ausführlicher und dort einbiegen mußten, wo die OEc⸗Gleiſe die Straße ſchneiden. Kam ein Weinheimer Zug vom Bahnhof Neckarſtadt. dann war ein Durchkommen unmöglich, da der Zwiſchenraum zwiſchen den Glei⸗ ſen und dem Straßenrand zu eng war. Durch eine Zurücknahme der Kurve iſt jetzt hier Wandel geſchaf⸗ fen worden. Der Zwiſchenrxaum iſt nunmehr ſo groß, daß ein Kraftfahrzeug ohne weiteres an einem vor⸗ überfahrenden Zug vorbeikommt. zu Kirchenräuber an der Arbeit. In der letzten Woche hat ein Kirchenräuber in der katholiſchen Kirche in Wallſtadt eine kleine Opferbüchſe, durch Wegreißen des Vorhängeſchloſſes, geplündert. Sein Vorhaben, den in die Mauer eingelaſſenen Opferſtock zu berauben, war faſt umſonſt. Da die Opferbüchſe jede Woche geleert wird, war die Beute gering. ene Flaggenmaſte nur noch einfarbig! Der Reichs⸗ verkehrsminiſter hat angeordnet, daß in Zukunft alle reichseigenen Flaggenmaſte im Falle einer Erneue⸗ ung des Anſtrichs in ganzer Ausdehnung einfarbig zu ſtreichen ſind. Die Erfahrungen hätten ergeben, daß der ſchwarz⸗weiß⸗rote Anſtrich der Flaggenmaſte verhältnismäßig ſchnell unanſehnlich werde. Gegen die Anbringung eines ſchwarz⸗weiß⸗roten Farb⸗ ringes unter dem Kopf ſei nichts einzuwenden. 22 für das Alter ſowie fur Iſt Ihr Einkommen auch klein, zur Lebensverſicherung reicht es doch. Mit kleinen monatlichen Einzahlungen kann man ſchon ein anſehnliches Kapital verſichern als Vorſorge für einen vorzeitigen Tod und die Ausſtenuer und Ausbildung der Kinder. verſicherung als Weihnachtsgeſchenk kann jeder erſchwingen; nach der erſten Einzahlung find Sie verſichert. Gibt es eine wertvollere Gabe als dieſen Familienſchutz? Gemeinſchaft zur Pflege des Lebensverſicherungsgedankens. Eine Lebens⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. November 1934 Kartoffel⸗Ausgabe für die Bedürftigen der Ortsgruppen: Deutſches Eck Neu⸗Oſthein Friedrichspark Oſtſtadt Humboldt Rheintor Jungbuſch Schwetzingerſtadt Lindenhof Strohmarkt Neckarſtadt⸗Oſt Die bereits aufgerufenen Bedürftigen, die ihre Kartoffeln noch nicht abgeholt und diejenigen, die ſich inzwiſchen beim Winterhilfswerk angemeldet und zum Kartoffelbezug berechtigt ſind, können ihre Kar⸗ toffeln ſofort in der Gutjahr⸗Fendelhalle, Werft⸗ hallenſtraße 31/33 in der Zeit von 2916 Uhr abholen. Samstag nachmittags geſchloſſen. Die Kartoffelgutſcheine ſind vorher bei der für den Wohnbezirk zuſtändigen NSV⸗Stelle gegen Ent⸗ richtung der Anerkennungsgebühr— je Zentner 30 Pfg.— in Empfang zu nehmen. ————EIͤ Die Hühner legen nicht In der letzten Zeit häufen ſich die Klagen der Hausfrauen über mangelnde Verſorgung mit deut⸗ ſchen Friſcheiern. Wie wir dazu aus Nährſtauds⸗ kreiſen erfahren, liegt dieſe Knappheit in der Jahres⸗ zeit begründet, da die Hühner in den Wintermonaten wenig oder faſt gar nicht legen. In früheren Zeiten waren die ausländiſchen Eier, die in den Kühlhäu⸗ ſern lagerten, nicht beſonders gekennzeichnet und wurden vielfach als Friſcheier verkauft. Durch die neugeſchaffene Ordnung auf dem Eiermarkt ſind nun dieſe Kühlhauseier als ſolche gezeichnet, und zwar mit einem Stempel, der in einem Dreieck ein„K“ enthält. Durch dieſen Stempel und durch das an den Eierkiſten vorſchriftsmäßig anzubringende Schild „Kühlhauseier“ weiß nun die Hausfrau, daß ſie keine friſche Ware erhält. Sie bekommt ſo die in der Qua⸗ lität meiſt recht guten Kühlhauseter zum erſten Male zu einem niedrigeren Preis zu kaufen. Die Nachfrage nach friſchen Eiern hat ſich auch dadurch noch beſonders verſtärkt, daß durch die in den letzten drei Monaten vom Reichsnährſtand rückſichtslos und ſcharf durchgeführte Nachprüfung bei den Kennzeich⸗ nüngsſtellen ſich die Beſchaffenheit der deutſchgeſtem⸗ pelten Handelsklaſſeneier(G 1 vollfriſche Eier) wie⸗ derum ſehr weſentlich gehoben hat. Anterwelt der Großſtadt Zuhälter wandert hinter ſchwediſche Gardinen Obſchon die Kaſernierung der Proſtituierten wie⸗ der völlig durchgeführt iſt, tauchen immer wieder Zuhälter auf, die ſich der Maske eines ehrſamen Be⸗ vufs zu bedienen wiſſen und ſo ſich auf Koſten des Straßenmädchens ein bequemes Leben machen. Schon ſeit Jahren ſtand der 29 Jahre alte Ewald Gloß aus Frankfurt an der Oder bei der Sitten⸗ polizei im Verdacht der Zuhälterei, bis man ihn jetzt zu faſſen wußte. Er ließ ſich von zwei Mädchen unterhalten. Eine davon war ſogar ſeine„Braut“. Sie iſt die Tochter achtbgrer Leute aus Ludwigs⸗ hafen, die durch ihn veranlaßt worden war, das Elternhaus zu verlaſſen. Vier Zeuginnen ließen keinen Zweifel über die Art ſeines„Berufes“. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und drei Jahren Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr Zuchthaus auf Grund der verſchärften Beſtimmungen gegen das Zuhälter⸗ unweſen beantragt. Am 22. November hielt in der Fachgruppe Ver⸗ ſicherungen vor einer zahlreich erſchienenen Hörer⸗ ſchaft Direktor Bechtold von der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft einen lehrreichen Vortrag über„Die Verſicherungsgeſellſchaften und ihr Aufbau“, der in wirkungsvoller Weiſe einen umfaſſenden Ueberblick über Entwicklung und Aufbau dieſes wichtigen Wirtſchaftszweiges bot. Der Eingang führte in den erſten Entwick⸗ lungsabſchnitt des Verſicherungsweſens, die Seeverſicherung zurück, die durch die Blüte des See⸗ handels im ausgehenden Mittelalter zu raſcher Ent⸗ wicklung gelangte und bereits als Grundlage den Genoſſenſchaftsgedanken(ſpäter Gegenſeitigkeitsver⸗ ſicherung) aufwies. Neben der Seeverſicherung ent⸗ wickelte ſich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhun⸗ derts zunäch“ die Brandverſicherung, die durch die öffentlich⸗rechtlichen Verſicherungsgeſellſchaften eine beſondere Pflege und Fortbildung erfuhr. Ihr folgte im 18. Jahrhundert die Lebensverſicherung, während die kleineren Verſicherungszweige ſich erſt im 19. und 20. Jahrhundert ausbildeten. Die volle Entfaltung des Verſicherungsweſens mit der Bil⸗ dung internationaler Beziehungen fällt in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Gegen die beſonders nach dem Kriegsende wiederholt angeregte Verſtaatlichung des pri⸗ vaten Verſicherungsgewerbes führte der Reͤner ſowohl die mit der Verſtaat⸗ lichung drohende Bürokratiſierung und mangelnde Produktivität wie auch die ſoziale und wirtſchaftliche Bedeutung des Verſicherungsweſens ins Feld, das in der Geld wirtſchaft eine bedeutſame Rolle ſpielt. Die hiſtoriſche Entwicklung findet ſich in den beiden Hauptunternehmungsformen wieder, in der Aktien⸗ geſellſchaft und in dem Verſicherungs⸗ Eingeſanot Theaterfreuden außerhalb des Theaters Man ſoll nicht ſagen, daß nur diejenigen, die ins Theater gehen, ihre Freude haben. Es gibt nämlich auch Theaterfreuden außerhalb des Theaters, aber dieſe Freuden ſind nicht ganz ungetrübter Art, und die Leute, die ſich gegen Schluß der Vorſtellung vor dem Theater einfinden, um irgend jemanden abzu⸗ holen, ſei es nun die Gattin, die Braut, die Freun⸗ din, die Tochter, wiſſen ein Lied davon zu ſingen. Man wartet und wartet, geht auf und ab und wirft von Zeit zu Zeit einen Blick auf die im Spielplan angegebene Schlußzeit. Man könnte ſich ja geirrt haben und zu früh gekommen ſein. Meiſt aber hat man richtig nachgeſehen und nun wartet man mit großer Geduld, bis die äußere Hauptbeleuchtung des Theaters eingeſchaltet wird und die erſten Be⸗ ſucher aus dem Theater herausſtrömen. Oft iſt aber dann die im Spielplan angegebene Zeit er⸗ heblich überſchritten, und man hat ſich die ſchönſten Eisbeine geholt. Man ſchimpft nicht, iſt auch nicht unzufrieden, denn ſo etwas kann ſchon einmal vor⸗ kommen und man tröſtet ſich damit, daß andere auch kalte Füße bekommen haben. Höchſtens denkt man, wie es wohl wäre. wenn die angegebenen Schluß⸗ zeiten einigermaßen mit dem wirklichen Theater⸗ ſchluß übereinſtimmen würden. Es kann aber auch einmal umgekehrt kommen. Im Spielplan ſteht: Ende nach 22 Uhr. Alſo findet man ſich punkt 22 Uhr in der Nähe des Theaters ein, freut ſich, daß man pünktlich iſt, wirft alle zwei Mi⸗ nuten einen Blick auf die große Normaluhr und denkt: jetzt iſt bald die Vorſtellung zu Ende. Es wird 22.05, 22.10, 22.15 Uhr. Aha, alſo wieder Verſpä⸗ tung! 22.20 Uhr unternimmt man einen Vorſtoß nach dem Vorraum, der aber nicht glückt, weil die Türen verſchloſſen ſind. Da wird es den Warten⸗ den klar, daß die Vorſtellung längſt„aus“ iſt. Sie war ſtatt„nach 22 Uhr“ bereits um 21.45 Uhr zu Ende. Man ſchimpft nicht, man iſt nicht unzufrie⸗ den, denn ſo etwas kann ſchon einmal vorkommen. Höchſtens denkt man, wie wäre es wohl, wenn Aufbau der Verſicherungsgeſellſchaften In einem märkiſchen Neſt ſitzt ein alter Lehrer im Ruheſtand. Ein Menſch, den man ſich nicht ohne Wieſenwind und Dorfſonne denken kann. Immer feſt dahinſchreitend in langſchäftigen Stiefeln und mit einem groben Knotenſtock, von einem Schwarz⸗ dornſtrauch geſchnitten. Wenn man mit ihm ſpricht, dann hat man heimlich die Empfindung: er hat ein Lot in der Taſche und will damit deine Herzenstiefe ausmeſſen. Ein ganz unverſchnörkelter Menſch. Junggeſelle, glatt raſiert und wetterhaft das Geſicht. Er hat einen großen Garten, ein wahres Para⸗ dies von einem Garten. Ueber hundert Obſtbäume darin. Meiſt alles Apfelbäume. Die diesjährige Ernte war geradezu ſtürmiſch. Er konnte ſie kaum bewältigen, ſo erdrückend war dieſe Ernte aus duf⸗ tendem Sommerſaft. Boden und Keller und Stuben füllten ſich mit Aepfelbergen. Ein unvergeßliches Bild, als in ſeinem Studierzimmer, auf den großen Regalen mit den gelehrten Büchern, eine duftende Apfelſchar aufmarſchierte. Er lebte faſt nur noch vom Obſt, er verkaufte und verſchenkte und faßte einen Entſchluß. Jawohl, jetzt will er ſich mal mit den Maulwurfshügeln der Not abgeben. Ja, das will er. Mit drei Zentner Aepfel fährt er los, nach Berlin. Gegen Mittag kommt er am Stettiner Bahnhof an. Der Mann aus der Natur landet mitten im grauen, unruhigen, dumpfen Berlin. Nur Rauch und ameiſenhafte Be⸗ wegung und eilende Geſichter. Er landet mit ſeinen drei Säcken vor einer Haustür, die wie die fahle, verwitterte Pforte der Not iſt. Da ſteht er nun, wie eine Erſcheinung aus dörflichem Acker. Und hält geſpannt Ausſchau. Da ruft er zu einem Kreis Menſchen, der redend und ſtreitend unſchlüſſig her⸗ umſteht:„Hallo! Hallo!“ Die Menſchen drehen ſich zu ihm herüber. Er winkt. Er hat katſächlich den Mut. Er winkt geradezu heftig. Zwei, drei löſen ſich faul und etwas ungehalten aus dem Kreis. Nun lächelt der Dorflehrer. Ein freundliches Lächeln, das aus einem gütigen Herzen kommt. Er greift in den erſten Sack und gibt jedem einen Apfel. Die drei Männer wiſſen nicht, was ſie von dieſem ſelt⸗ ſamen Kerl halten ſollen, wiſſen nicht, was ſie mit dieſem Bauer, der offenbar kein Bauer iſt, anfangen Mann der Tat, Von Max Jungnickel ſollen. Sehen ihn mit grübelnden Blicken an, be⸗ ſchnubbern den großen, roten Apfel, und nun lächeln ſie den Mann auch an, etwas mißtrauiſch zwar und fragend. Und nun beißt jeder in ſeinen Apfel, daß der Saft aus den Mundwinkeln vinnt. Jetzt kommen auch die andern. Der Dorflehrer gibt, gibt immerzu. Er könnte jetzt zehn Hände ha⸗ ben. Er ſieht jetzt nur noch Hände, gierige, hun⸗ gernde, graue, bettelnde Hände, dazwiſchen kleine, magere Kinderhände, die vor Jubel erbeben, wenn ſie ſich um einen Apfel legen. Dann wieder riſſige, zerſchrammte Hände, die auf einmal weich werden und ſanft, wenn ein Apfel in ihnen ruht. Aus den Wohnungen kommen ſie, von den Stra⸗ ßenecken, von den Halteſtellen. Lauter hungernde, elende Hände. Dex Dorflehrer ſpricht kein Wort, aber jeder Hand lächelt er zu. Jedesmal, wenn ein Sack verteilt iſt, richtet er ſich auf. Wenn er nun in die Geſichter der Männer, Frauen und Kinder blickt, dann trifft ihn ein großes, ſchimmerndes Staunen. Keiner ödet ihn an, macht einen Witz über ihn, oder verlacht und verdächtigt ihn. Der Dorflehrer hat mit jedem Griff nach dem Apfel einen Griff in ihr verſorgtes, trübes Herz getan. Er iſt jetzt auf ein⸗ mal etwas ſchüchtern geworden. Mit einer etwas kindlichen Bewegung fährt er ſich über den Mund, ob die Aepfel von ſelbſt in ſeine Hand ſpringen, weil ſte's nicht erwarten können, in den Händen der Elen⸗ den zu verſchwinden, und er fühlt, wie jede darge⸗ reichte Hand. in die er eine Sonnenfrucht legt, neue, freudige Kraft in die Seele bannt, fühlt ſich ſo ge⸗ reinigt, erhoben und exquickt. Der dritte Sack iſt faſt leer. Vor ihm, wie hier⸗ her geweht, noch ein Kindergeſicht mit Wangen, denen der Hunger etwas Zartes, Durchſichtiges verliehen hat. Das Kind ſteht zu ihm auf mit Augen, die wie Sterne glänzen. Dem alten Dorflehrer fällt auf einmal ein Märchenlicht aus Schneewittchen ein, und er hebt ihm den Sack, in dem noch etwa zwanzig Aepfel ſind, auf den ſchmalen Rücken.— Und geht weiter, ganz ſtill, ohne Gruß. Man ſchaut ihm nach, möchte ihn anhalten, fragen, wer er denn eigent⸗ Rich fer: g 8 85 N und nun geht's weiter. Es iſt ihm auf einmal, als verein auf Gegenſeitigkeit, letzterer in der Hagelverſicherung und teilweiſe in der Lebensver⸗ ſicherung vorherrſchend. Dieſen beiden Unterneh⸗ mungsformen gegenüber, die für Lebens⸗, Haftpflicht-, FJeuer⸗, Unfall⸗ und Hagelverſicherung vorgeſchrie⸗ ben ſind, treten andere gelegentlich auftauchende Unternehmungsformen ſtark in den Hintergrund. Eingehend erörterte der Redner das Weſen der bei⸗ den Typen der privaten Verſicherungsunternehmen, die in ihren Grundzügen und wirtſchaftlichen Aus⸗ wirkungen vollkommen verſchieden ſind. Zur Frage der Wertung beider Unternehmungsformen, deren Gegenſatz durch Geſetz ausgeglichen oder wenigſtens gemildert iſt, erklärt der Redner, daß die Zweck⸗ mäßigkeit der Organiſation nicht ſo ſehr vom Syſtem als der Qualität der Verwaltung und der Prämien⸗ und Rücklagenpolitik der Geſellſchaft abhängt. Waren die Verſicherungsunternehmungen vor der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus in zahlreichen Verbänden mit einem gemeinſamen Spitzenverband zuſammengeſchloſſen, ſo bildet heute die geſamte Verſicherung in der Neuorganiſation der Wirtſchaft die Haupt⸗ gruppe 11, die wieder in verſchiedene Fachgruppen gegliedert iſt. In weiteren Ausführungen behandelte der Reöner das ſtaatliche Aufſichtsrecht(Reichs verſiche⸗ rungsamt für Privatverſicherungen, Berlin) und die Struktur der beiden Hauptunternehmungsformen mit ihren Beſonderheiten, um ſodann ausführliche Darlegungen der Außen⸗ und Innenorganiſation der Verſicherungsgeſellſchaften zu widmen und ſich eingehend mit den verſchiedenen Typen(Perſonen⸗ und Sozialverſicherung) und Arten von Verſicherun⸗ gen(Lebens⸗, Feuer⸗, Transport-, Unfall⸗ und Haft⸗ pflichtverſicherung uſw.) zu befaſſen. Hinweis In einem Vortragsabend der„Badiſchen Heimat“ Ortsgruppe Mannheim ſpricht am Freitag oͤer Sach⸗ verſtändige für Wappenfragen des Landesvereins „Badiſche Heimat“ Dr. Roth⸗Hundsbach über„Wap⸗ penkunde— eine Einführung“. „Kraft durch Freude“ Betr.: Weihnachtsfahrt nach Schopfheim im Schwarz⸗ wald Um auch den Volksgenoſſen, die nicht acht Tage in Ur⸗ laub fahren können, die Gelegenheit zu geben, die Weih⸗ nachtstage im Gebirge zu verbringen, veranſtalten wir am erſten und zweiten Weihnachtsfeiertag eine Schifahrt in den ſüdlichen Schwarzwald, und zwar nach Schopfheim, Zell, Todtnau, Wieſental. Ein Zwang zum Schifahren beſteht natürlich nicht. Um ſo raſch wie möglich einen Ueberblick über die Teilnahme zu gewinnen, bitten wir mit den An⸗ meldungen nicht zuzuwarten, ſondern dieſelben unverzüg⸗ lich auf dem Kreisamt L 4, 15, oder bei den Orts⸗ und Be⸗ triebswarten vorzunehmen. Die Koſten für Fahrt, Ver⸗ pflegung und Unterkunft betragen etwa 9 Mk. Sountag, den 2. Dezember, Wanderung nach Weinheim Hirſchkopf-Juhhöhe— Heppenheim. Abfahrt 8 15 Uhr mit OEG. Ankunft 20.46. 25. 12. 34 bis 1. 1. 35. K. d. F. Winterſportzug ins Allgäu(Oberſtdorf, Füſſen, Immen⸗ ſtadt). Koſten für Fahrt, Verpflegung und Unterkunft etwa 30 Mk. g Betr. Schwimmkurſus Die Ortsgruppe„Deutſches Eck“ veranſtaltet in den nächſten Tagen einen geſchloſſenen Schwimmkurſus für Männer und Frauen. DA⸗Mitglieder(auch diejenigen der früheren Verbände) benötigen eine Jahres⸗Sportkarte zum Preiſe von 90.30 /, welche zur Teilnahme ſämtlicher „Mit Kraft durch Freude“ durchgeführten Sportkurſe be⸗ rechtigt. Der Schwimmkurs ſelbſt koſtet pro Abend 30 Pfg. und dauert pro Abend etwa 17 Stunden. Anmeldungen zum Schwimmkurs und Beſtellungen von Jahresſportkarten im Hauſe der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/5, Zimmer 38. Sprech⸗ ſtunden Dienstags und Donnerstags jetzt von 17.30 bis 20 Uhr. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 2 Lu eee Ne 75 25 2 eg erm en 4 . Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 29. November: Die Groß⸗ wetterlage zeigt wenig Aenderung. Faſt in ganz Deutſchland herrſcht in den Niederungen ſtarker Nebel oder Hochnebel. Doch kommt es nur noch im füdlichſten Deutſchland zu leichten Nachtfröſten. In der Höhe herrſcht öͤagegen bei abſteigender Luft⸗ bewegung ſchönes und außerordentlich warmes Wet⸗ ter. So wurden z. B. im Hochſchwarzwald geſtern im Schatten plus 14 Grad erreicht. Heute früh legt die Temperatur bei plus 8 Grad. Aehnliche Ver⸗ hältniſſe beſtehen auch im Alpengebiet, wo ſelbſt die höchſten Gipfel nur Tieftemperaturen bei null Grad zeigen. Eine weſentliche Witterungsveränderung iſt vorerſt nicht wahrſcheinlich. Vorausſage für Freitag, 30. November In den Niederungen vielfach Nebel oder Hochnebel, ſonſt trocken, Temperaturen wenig geändert, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am W. Noy. + 7,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 29. Nov.. 1,4 Grad; heute früh%8 Uhr. 1 Grad im Monat November 1 1 Neckar-Pegel 20 27 28 Waſſerſtandsbeobachtungen Rbein⸗ Pegel] 25. 26 27. 28. 20. 0 Rheinfelden 1861,83 1,82 1,80 1,76 Breiſach.. 0,78.70 0,80 0,750, 76 Mannheim„1,90.861,80 6,8 g 64 187 1001170 Jagſtfeld 3 Kehl... 2,4 1,87 1,87 1001,70 Jagſtf— Maxan 3,28 8,25 3,23 3 21 1,800 Heilbronn— 8 Mannheim 2,05.02.98 1,04 3,20 Plochingen N 08958 1,12 110.924] Diedesheim. 0,5 050.40 Kaub .87.830, 780,76 1,08 Köln . gegen Spröde leut Der Dorflehrer iſt verſchwunden wie ein Gruß der Bauernſonne, die von tiefem Mitleid ergriffen für eine Stunde mal in die graue Großſtadtſtraße ſchlich, um ihre warmen, leuchtenden Strahlen wie die Federn von einem Paradiesvogel auszubreiten. Nun fährt der Dorflehrer wieder zurück, wieder heim. Er hat auf einml die Empfindung, als ob ſeine Seele ſingt und jauchzt, wie die Wieſen und die Wälder, die ſich an der Bahn des Zuges dahin⸗ ziehen. Der Verleger Curtius geſtorben. In Berlin iſt im Alter von 72 Jahren der Verlagsbuchhändler Karl Georg Curtius geſtorben. Curtius leitete zwei Jahrzehnte hindurch ein engliſches Ver⸗ lagshaus in London und baute dann in Berlin ſeine eigene Firma auf. Sein Verlag pflegte vor allem Archäblogie und Geſchichte. Eduard Meyer, Dietrich Schäfer und Hans Delbrück zählten zu ſeinen Auto⸗ ren. Karl Georg Curtius war ein Sohn des Lübecker Bürgermeiſters Dr. Theodor Curtius, des Bruders der klaſſiſchen Philologen Ernſt und Georg Curtius, die zu den bedeutendſten Vertretern der Altertums⸗ wiſſenſchaft gehörten. ( Ehrungen des Münchener Verlegers Lehmann. Der in München lebende Verlagsbuchhändler Julius Friedrich Lehmann, wurde aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages vom Führer und Reichskanzler mit dem Adlerſchild des Reiches ausgezeichnet. Seine Freunde und Verehrer bereiteten ihm einen Ehrenabend. Im Rahmen dieſer Feier gab der Dekan der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität München bekannt, daß die Fakultät dem Jubilar in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Wiſſenſchaft den Ehrendoktor verliehen habe. Ein Ver⸗ treter der Naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Uni⸗ verſität Tübingen teilte mit, daß Verleger J. F. Lehmann auch von der Naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Tübinger Univerſität zum Ehren⸗ doktor ernannt worden ſei. Außerdem wird dem Jubilar demnächſt im Rahmen einer beſonderen Feier das Goldene Parteiabzeichen überreicht werden. Kundgebung Kölner Studenten zu den Vor⸗ gängen in Prag. Zu ſpontanen Proteſtkundgebun⸗ gen der Studentenſchaft gegen die Prager Aus⸗ ſchreitungen kam es an der Kölner Uni⸗ Zum Schluß der Kundgebung erklang zutſch“ landlied. In muſtergültiger Ordnung erfolgte daun 8 Univerſität Profeſſor Hugo Rüdel, unter deſſen langjähriger Leitung der Berliner Staats⸗ und Domchor ſeinen Weltruf erlangt hat, iſt, wie bereits gemeldet, im Alter von 66 Jahren geſtorben. 5 verſität. Profeſſor Spahn, der ſeine Vorleſungen unterbrochen hatte, geißelte das Verhalten der iſche⸗ choſlowakiſchen Behörden. Gegen 11 Uhr verſam⸗ melten ſich vor dem Univerſitätsgebäude etwa 1500 Studenten, die ſich zu Viererreihen formierten und in voller Disziplin über die Ringſtraßen vor das tſchechoſlowakiſche Konſulat zogen, um hier nachdrücklichſt Proteſt gegen die Prager Aus⸗ ſchreitungen zu erheben. Dem Zuge hatten ſich zahl⸗ reiche Volksgenoſſen angeſchloſſen. Vor dem 2 ſulat ſprach ein Student kurz über das Unrecht, da von den tſchechoſlowakiſchen Behörden dem Deutſch⸗ tum zugefügt worden ſei. Sprechchöre vertraten die Forderung, den deutſchen Studenten das gleiche ie ſche 1 ſchen in wie den tſchechoflowakiſcher 908 wieder der Abmarſch der Studenten zur Recht Prag einzuräumen Vo! gericht Raſte die dei 1032 u gel en. Es ſte ligt aus F: verkau boote Frau 95 000 Daf len be beweist im R ſonſt 1 brachte meiſter in oͤer ner a es dun Das 67.150 Nichtbe von 67 Tagen ängni Vergeh naten erſatzſt ſäng nit — Schulu und F bundsf bisheri tionalſ. Vertre tenbun tung d ſamtſtu Weſen bach 1 bundes Fink das V arbeit. dringli Fghalſozi⸗ meinſa Krie der na führen. 4 9 bel if hen. J Beamt ter d gerbun Buchen rer St einen ſtig un arrege gericht 5 165 Eeinwo Ickra 15 Wiesli rung k 2 Di Betrat ſchaft Zentn⸗ te NN 1 2 . * FFC . — e Donnerstag, 29. Ne 1985 8 Aus Baden Jugendliche Schmugglerbande vor Gericht 65 Raſtatt, 29. November. Vor dem Einzelrichter des Raſtatter Amts⸗ gerichts hatten ſich acht junge Leute aus Rastatt und Plittersdorf zu verantworten, die des Bandenſchmuggels in den Jahren 1032 und 1933 beſchuldigt waren. Als der Schmug⸗ gel entdeckt wurde, führten die Spuren nach Raſtatt. Es stellte ſich heraus, daß 30 Perſonen betei⸗ ligt waren, die fortgeſetzt Zigarettenpapierheftchen aus Frankreich über die Grenze brachten und weiter⸗ perkauften. Die Ware wurde teils in Paddel⸗ booten, teils in der Unterkleidung von Frauen in das Reich geſchafft. Es waren etwa 000 Päckchen im Werte von insgeſamt 7000 Mark. Daß es den Schmugglern nicht an Einfäl⸗ len bei ihrer gefährlichen Arbeit fehlte, heweiſt die Tatſache, daß ſie die Schmugglerware auch im Rahmenbau von Fahrrädern und in ſonſt nicht leicht zu findenden Verſtecken herüber⸗ brachten. Der Schmuggel erfolgte außer in Kehl meiſtens an der Plittersdorfer Schiffsbrücke. Hier in der Nähe brachten auch noch unbekannte Män⸗ geraus dem Elſaß die„Ware“ ans Land, wenn es dunkel geworden war. Das Gericht ſprach insgeſamt eine Geldſtrafe von 67150 Mark gegen die acht Angeklagten aus, im Nichtbeibringungsfall eine Geſamtgefängnisſtrafe von 675 Tagen, darunter eine Höchſtſtrafe von 276 Tagen und eine Mindeſtſtrafe von 15 Tagen Ge⸗ fängnis. Hierzu kommen noch die Strafen wegen Vergehens gegen das Tabakſteuergeſetz mit 20 Mo⸗ naten und ſechs Wochen Gefängnis ſowie eine Wert⸗ erſatzſtrafe von 37874 Mark oder 363 Tagen Ge⸗ ſängnis. Studentiſches Schulungslager in Neckargemünd * Heidelberg, 28. Nov. Am 24. und 25. Novem⸗ ber d. J. fand in Neckargemünd bei Heidelberg ein Schulungslager und Kamerasdſchaftslager der Hoch⸗ und Fachſchulen unter Leitung des Gauſtudenten⸗ bundsführers Pg. Scheel ſtatt. Es wurde über die lisherige Arbeit berichtet und die Aufgaben des Na⸗ kionalſozialiſtiſchen Studentenbundes klargelegt. Als Vertreter des Reichsamtsleiters des NSD⸗Studen⸗ lenbundes ſprach Pg. Wittmann über die Bedeu⸗ kung des NSD⸗Studentenbundes innerhalb der Ge⸗ ſamtſtudentenſchaft, während Pg. v. Chelius das Weſen des politiſchen Soldaten zeichnete, Pg. Ku⸗ hach über die Organiſation des NSD⸗Studenten⸗ hundes ſprach, Pg. Franz über Schulung, Pg. Fink über kulturelle Arbeit, Pg. Fiſcher über das Winterhilfswerk und Pg. Rau über Preſſe⸗ arbeit. Pan. Tecklenburg kennzeichnete in ein⸗ bringlichen Worten Weſen und Aufgabe der natio⸗ galſozialiſtiſchen Studentin. Den Höhepunkt der ge⸗ meinſamen Arbeit bildete der Appell des Pg. Prof. Krieck: Die nationalſozialiſtiſche Wiſſenſchaft an der nationalſozialiſtiſchen Hochſchule zum Siege zu führen. Brief aus Mosbach Mosbach, 27. Nov. Juſtizinſpektor Karl Rie⸗ hel iſt nach langem ſchweren Krankenlager geſtor⸗ hen. Mit ihm iſt ein tüchtiger und gewiſſenhafter Beamter dahingegangen.— Zum Kreischormei⸗ ſter des Kreiſes Mosbach im badiſchen Sän⸗ gerbund wurde Muſikdirektor Georg Bühl von Buchen ernannt.— Ein angeſehener Bürger unſe⸗ ter Stadt, Malzfabrikant Philipp Hübner, feierte einen 80. Geburtstag. Der Jubilar iſt gei⸗ dig und körperlich noch derart rüſtig, daß er ſeinem umfangreichen Betrieb noch vorſtehen kann.— Der langjährige frühere Oberamtmann und Landrat Dr. Albert Mays iſt in Heidelberg an einer akuten Lungenentzündung geſtorben. L. Oftersheim, 29. Nov. Fern der Heimat iſt in Milwaukee(USA) jetzt im Alter von 47 Jahren der Mitbegründer des Kraftſportklubs 1908, der ſpä⸗ tere Weltmeiſter Philipp Heß, geſtorben. Er erlag einem Herzſchlag. Für den Kraftſport hat er ſehr anregend und befruchtend gewirkt.— Die Eintopf⸗ gerichtſammlung ergab hier 214 Mk. . Hockenheim, 29. Nov. Als eine der älteſten Einwohnerinnen konnte hier am 21. November Frau Jckrath ihren 85. Geburtstag begehen. I. Reilingen, 29. Nov. Die Bezirksſparkaſſe Wiesloch hat auf dem Wege der Zwangsverſteige⸗ zung hier das Anweſen des Gaſtwirts M. erworben. — Die Eintopfgerichtſammlung erbrachte hier den Betrag von 111,80 Mk.— Durch die NS⸗Bauern⸗ ſcaft wurden bei der Kartoffelſammlung rund 200 Zentner Kartoffeln zur Ablieferung gebracht.— Auch die Brotſammlung hatte ein günſtiges Ergeb⸗ lis: Es wurden 143 Laib gezählt. 9 8 Langenbrücken, 28. Novy. Ein Bruchſaler Per⸗ ſonenkraftwagen fuhr kurz vor dem Dorfaus⸗ 1 5 beim Ueberholen eines Bauernfuhrwerks, as von zwei Kühen gezogen wurde, die eine Kuh au ſo daß dieſe ſchwerverletzt liegen blieb und geschlachtet werden mußte. Das Auto wurde ſtark Leſchädigt, der Fahrzeugführer kam mit dem Schrecken davon. Neue Mannheim er Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Schranke war offen! Güterzug zermaimt im Nebel einen Perſonenkraſtwagen: ein Todesopfer * Karlsruhe, 29. Nov. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Geſtern nachmittag wurde auf dem Kreis⸗ ſtraßenübergang Neumarkt Muggenſturm ein Per⸗ ſonenkraftwagen von einem Güterzug erfaßt und zertrümmert. Von den Inſaſſen wurde der Ingenieur Roſenbuſch aus Renchen ge⸗ tötet, zwei weitere mitfahrende Perſonen leicht verletzt. Die Verletzten konnten die Reiſe fortſetzen. Der Unfall ereignete ſich dadurch, daß der Schrankenwärter nach Durchfahrt des Perſonenzugs Raſtatt Karlsruhe die Schranken öffnete, ſo daß ein kurz darauf verkehrender Güterzug den in dieſem Augenblick nahenden Kraftwagen erfaßte. Zur Zeit des Unfalls herrſchte ſtarker Nebel. Zu dem ſchweren Unglück erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Vier Herren aus Renchen waren mit einem Per⸗ ſonenkraftwagen auf der Fahrt vom Murgtal in Richtung Ettlingen begriffen, als ſie bei dem Bahn⸗ übergang Neumalſch— Muggenſturm infolge der Durchfahrt eines Perſonenzuges aus Richtung Ra⸗ ſtatt vor dem geſchloſſenen Bahnübergang halten mußten. Nachdem der Perſonenzug vorbeigefahren war, öffnete der Schrankenwärter die Bahnſchranke und ließ den Wagen paſſieren. Im ſelben Augen⸗ blick kam aus der Richtung Karlsruhe ein Güterzug angefahren. Infolge des dichten Nebels ſah der Lokomotivführer des Güterzuges erſt im letzten Augenblick den über den Bahnübergang fahrenden Perſonenwagen. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive in der Flanke erfaßt und etwa 12 Me⸗ ter weit geſchleudert, wobei der Wagen umfiel. Einer der Inſaſſen, Ingenieur Roſenbuſch aus Renchen, war bei dem Zuſammenſtoß derart ſchwer verletzt worden, daß der Tod ſoſort eintrat. Das Hinterteil des Autos war vollkommen zertrümmert. Es kann noch als Glück bezeichnet werden, daß nicht ſämtliche vier Inſaſſen den Tod fanden. Unmittelbar nach dem Unglück erſchienen Beamte des Landespolizeiamts Karlsruhe und Vertreter der Staatsanwaltſchaft an der Unfallſtelle, um die Schuld⸗ frage zu klären. Germaniiches Gräberfeld bei Lampertheim Scherben führten auf die Spur ib Lampertheim, 28. November. Die Vorgeſchichte Lampertheims und ſeiner Um⸗ gebung liegt in der Erde begraben. Im ver⸗ gangenen Jahre wurden im Wege der Arbeits⸗ beſchaffung Kanaliſationsarbeiten durchgeführt, bei. welcher Gelegenheit mancher bemerkenswerte Fund geborgen wurde. U. a. wurden in der Röm erſtraße bei der ehemaligen Zehntſcheuer eine Anzahl Scher⸗ ben gefunden, die nach ihrer Zuſammenſetzung eine große bauchige Urne von 46 Ztm. Durchmeſſer und 28 Ztm. Höhe ergab. Dieſes Gefäß ſtammt aus der älteren Eiſenzeit, der ſogenannten Hallſtattepoche (1000500 vor Chr.). Im Frühjahr dieſes Jahres wurden unter fachwiſſenſchaftlicher Aufſicht bei der Kiesgrube an der alten Chauſſee nach Worms boden⸗ geſchichtliche Ausgrabungen vorgenommen. Eine Abteilung des hieſigen Freiwilligen Aubeitsdienſtes ſtand wochenlang zur Verfügung. Die Bemühungen waren nicht umſonſt. Wir konnten bereits im Som⸗ mer von Skelettfunden in Gräbern berichten, die bereits 1500 Jahre alt ſind. Viele Gegenſtände, die den Toten beigegeben waren, konnten z. T. noch in gutem Zuſtande geborgen werden. Seit Oktober wurden dieſe Ausgrabungen fort⸗ geſetzt, weil man dort ein größeres Gräberfeld ver⸗ mutete. Dieſe Vermutung beſtätigte ſich fetzt. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um ein germaniſches Gräberfeld des 4. Jahrhunderts handelte. Bei der jetzt abgeſchloſſenen Arbeit iſt der äußerſte Rand des Gräberfeldes erreicht worden. Die Gräber konnten, da das Grabungsfeld nicht mehr in den Bereich der Kiesgrube fällt, an derſel⸗ ben Stelle belaſſen werden. Das zahlenmäßige Er⸗ gebnis der Funde war recht befriedigend, und dieſe ſelbſt von größter wiſſenſchaftlicher Bedeutung für die Geſchichtsforſchung. Der weitaus größte Teil dieſes Gräberfeldes in unſerer Gemarkung war im Laufe der Jahre unbeachtet mit der Kiesgrube ab⸗ gebaut worden, ſo daß nur noch das nördliche Rand⸗ gebiet erfaßt werden konnte. Wie im Frühjahr, ſo fand man auch diesmal Skelett⸗ und Brandgräber, teils mit, teils ohne Beigaben in bunter Folge, ohne daß ſich eine Regelmäßigkeit in der Anlage der Grabſtätten hätte feſtſtellen laſſen. Auffallend war, daß alle 16 freigelegten Skelettgräber nur mit einer Ausnahme in der Richtung von Nordoſten nach Süd⸗ weſten angelegt waren. Beſonderes Intereſſe bei den letzten Funden auf dieſem germaniſchen Gräberfelde erweckte ein Krie⸗ gergrab. Man hatte den Toten mit gebeugtem lin⸗ ken Arm einen Schulterriemen umfaſſend beſtattet. wie die auf der Bruſt liegende Bronzeſchnalle und ein am der linken Schulter liegender Bronzering erken⸗ nen ließen. An dem Riemen hing jedenfalls das rechts neben dem Toten liegende Eiſenſchwert von 87 Zim. Länge. Das Skelett trug einen Bronze⸗ Halsreif, Verſchluß nach hinten gekehrt. Auch zwei eiſerne Pfeilſpitzen waren dem Krieger mit ins Grab gegeben worden. Wie bei der erſten, ſo überwog auch bei der letz⸗ ten Grabung die Zahl der Brandgräber und am zahlreichſten waren ſolche ohne Aſchengefäß und ohne Beigaben vertreten. Wenn man auch im allgemei⸗ nen die letztere Art der Beſtattungen als Gräber der Armen anſieht, ſo hat es doch auch ſchon Aus nah⸗ men gegeben. Man barg auch ſolchen intereſſanten Fund, wo die Knochenaſche frei in einer Erdgrube beigeſetzt war. In der Aſche fand man etwa ein Dutzend ſchöner Beigaben: ein Beilchen, ein Meſſer, 3 eiſerne Pfeilſpitzen, eine Schnalle, Fübeln, ein Bronzeſtückchen, Bronzedraht u. einen Bronzefinger⸗ ring. Die Funde wurden dem Denkmalspfleger für Bodenaltertümer, Prof. Dr. Behn ⸗Mainz, der die Arbeiten mit größtem Intereſſe verfolgt hat, zur wiſſenſchaftlichen Auswertung überlaſſen.— Die Ausgrabungen wurden durch den Lampertheimer Heimatforſcher Lehrer Lepper geleitet. Fünf Mark Winterzulage für neue oder weitergehaltene Landhelfer * Berlin, 29. Nov. Im Einvernehmen mit dem Reichsarbeits⸗ und dem Reichsfinanzzminiſter hat, wie das Nö meldet, der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung, Dr. Syrup, eine nennenswerte Erleichte⸗ rung für die Neueinſtellung oder Wei⸗ terhaltung von Landhelfern während der Wintermonate vom 1. November 1934 bis 31. März 1935 verfügt. Während die Beihilfs⸗Höchſt⸗ ſätze bisher, je nach dem Alter des Landhelfers, zwi⸗ ſchen 12 und 18 Mk. monatlich bei den männlichen und zwiſchen 8 und 14 Mk. monatlich bei den weib⸗ lichen Landhelfern lagen, hat der Präſident angeord⸗ net, daß dieſe Sätze für die innerhalb der genann⸗ ten Zeit neueingeſtellten oder durchgehaltenen Land⸗ helfer auf Antrag im Bedarfsfalle erhöht werden können. Die Erhöhung darf im Einzelfalle den Be⸗ trag von 5 Mk. monatlich nicht überſteigen. Sie darf grundſätzlich nur in ſogenannten Notſtandsge⸗ bieten, ö. h. in Bezirken mit anerkannt ungünſtiger Ernte, gewährt werden. Sie ſoll im Einzelfalle dem Bauern lediglich die Barmittel geben, die er zur Entlohnung des Landhelfers und zur Leiſtung der ſozialen Abgaben benötigt, aber nicht zur Verfügung hat. Den Arbeitsämtern wird ausdrücklich zur Pflicht gemacht, die erhöhte Beihilfe nach den Grund⸗ ſätzen ſparſamſter Mittelbewirtſchaftung zu gewäh⸗ 10 0 und ſie nur für wirklich notleidende Betriebe zu geben. 5. Seite/ 549 Aus der Pfalz Schutzhaft für Eckenſteher * Kaiſerslautern, 28. Nov. Zur Bekämpfung des wiederauflebenden ſogenannten Eckenſtehens wurde durch die Polizeidirektion Kaiſerslautern in den Hauptverkehrsſtraßen der Stadt eine Razzia Nummer durchgeführt. Im Zuge dieſer Aktion wurden 18 Perſonen vorübergehend in Schutzhaft ge⸗ nommen und zur Arbeitsleiſtung heran⸗ gezogen. Die Polizeidirektion wird dieſe Eckenſteher⸗ Konvente weiterhin mit allen Mitteln bekämpfen und gegen die Beteiligten mit den ſtrengſten Maß⸗ nahmen vorgehen. * Neuſtadt a. d.., 28. Nov. Reichsſendeleiter Hadamovsky hielt ſich in den letzten Tagen mit ſeinem Stab auf einer Informationsreiſe in der Pfalz auf. In ſeiner Begleitung befanden ſich u. a. Landesfunkwart Dörfler ⸗ Berlin und der Haupt⸗ geſchäftsführer des Reichsverbandes Deutſcher Rund⸗ funkteilnehmer, Heinz v. Fehrentheil⸗Berlin. Auf ihrer Pfalsreiſe wurden die Herren von dem pfäl⸗ ziſchen Gaufunkwart Cappel⸗Neuſtadt begleitet. * Orbis, 28. Nov. In Anweſenheit von Kreis⸗ leiter Erckmann wurde in der Gemeinderatsſitzung Hauptlehrer Morgenſtern zum 1. Bürger⸗ meiſter gewählt. L. Ketſch, 29. Nov. Der älteſte Einwohner der Gemeinde, Peter Weiher, konnte hier ſeinen 89. Geburtstag begehen. L. Plankſtadt, 29 Nov. Unter Mitwirkung von Frl. Eva Frank(Heidelberg) und Herr Janzon (Schwetzingen) veranſtaltete die Klavierlehrerin Frl. Adelheid Röther mit ihren Schülern ein gutbeſuchtes Konzert, das in verſchiedenen Kompoſitionen ſehr achtbares brachte.— Das hagelfreie Sandblatt⸗ ergebnis mit insgeſamt 570 Zentnern wurde ver⸗ wogen und je nach der Bonitierung Zuſchläge ooͤer Abzüge gemacht.— In der Verſammlung der NS⸗ Bauernſchaft hielt der Leiter der Kreislandwirt⸗ ſchaftsſchule Hockenheim, Dr. Wißweſſer, einen ein⸗ gehenden Vortrag über die Oſtſiedlung und die durch dieſe gegebenen Siedlungs möglichkeiten. Kreis⸗ bauernführer und Bürgermeiſter Treiber ſchilderte die Eindrücke von dem Reichsbauerntag in Goslar. Nach Behandlung landwirtſchaftlicher Tagesfragen wie Bekämpfung des Hederichs, Frühjahrsbeſtellung, Düngung uſw. wurde die Tagung geſchloſſen. Hoch klingt das Lied Hervorragende Leiſtung eines deutſchen Verkehrs⸗ fliegers * Nürnberg, 29. Nov. Der Nürnberger Flug⸗ kapitän der Deutſchen Lufthanſa, Erhard Röther⸗ der regelmäßig die Strecken München Rom und München Berlin befliegt, erhielt bei ſeiner Ankunft von Rom in München den Auftrag, noch am gleichen Tage einen Krankentransport nach London auszuführen. Eine in den Alpen verunglückte Eng⸗ länderin, die wegen eines Beinbruches in der Chirurgiſchen Klinik behandelt worden war, ſollte ſo bald als möglich in ihre Heimat nach London zurück⸗ befördert werden. Flugkapitän Röther brachte die Verunglückte mit einer dreimotorigen Junkers⸗ Maſchine unter Einrechnung einer Zwiſchenlandung in Köln in fünf Stunden von München nach London. Die Engländerin, die unmöglich auf dem Landwege in ihre Heimat hätte befördert werden können, über⸗ ſtand den vollkommen erſchütterungsfreien Luft⸗ transport beſtens. e Neue Kanaliſationsanlagen in Luöͤwigshafen 180 000 Mark Darlehen und Zuſchüſſe ib Ludwigshafen, 29. November. Der Neubau von Kanaliſations⸗ anlagen, der unter dem Einfluß der ſchwierigen Finanzlage der Stadt im vergangenen Verwaltungs⸗ jahr 1932/33 ſeinen tiefſten Stand erreicht hatte, konnte im Berichtsjahre 1933/34 in Ludwigshafen in⸗ folge der Maßnahmen der Reichsregierung und der daraus folgenden ſtarken Belebung der Bauwirt⸗ ſchaft in beachtenswertem Ausmaß vorgenommen werden. Das ausgearbeitete umfangreiche Kanal⸗ bauprogramm umfaßte außer dem Bau des Sammlers„Kaiſey⸗ Allee“ die Tanali⸗ ſterung der durch Straßenbauten neu aufge⸗ ſchloſſenen Wohngebiete und des Geländes bei der Herzog⸗, Zeppelin⸗, Liſzt⸗, Haydn⸗ und Ko⸗ ſchatſtraße und an der verlängerten Wollſtraße. Zur Durchführung der geſamten Kanalbauarbei⸗ ten wurden vom Reich im Rahmen des Reinhard⸗ Programms Darlehen und Zuſchüſſe in Höhe von rund 180 000 Mark gewährt. Nach Genehmigung der beantragten Mittel wurde im Januar 1934 mit dem Bau des Sammlers in der Kaiſer⸗Allee(Rhein⸗ ſeite) mit einer Geſamtlänge von rund 1000 Meter begonnen. Der Sammler hat die Aufgabe, den in der Kaiſer⸗Allee eingebauten Sammelkanal zu ent⸗ laſten. Am Tag des Beginns der Arbeitsſchlacht wurde auch mit den Kanaliſierungsarbeiten zur Aufſchlte⸗ zung der Wohngebiete begonnen und als erſte Arbeit die Kanaleinlegung im Gebiete zwiſchen Hohenzollern⸗ und Hindenburgſtraße und im Gelände der Burggewann in Angriff genom⸗ men. Am gleichen Tag wurde von Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ecarius der erſte Spatenſtich getan zur Trockenlegung des neuzuſchaffenden Sportplatzes im Hindenburgpark, hinter der großen Feſthalle. Auch die Anlage von Hausentwäſſerungen wurde durch die Inanſpruchuahme der vom Reich ge⸗ währten Inſtandſetzungsgelder ſehr gefördert. Das geſamte Ludwigshafener Kanalnetz umfaßte am 31. März 1934 120 955 Meter Kanäle. Die Kanalbau⸗ tätigkeit erfuhr im Berichtsjahr 1933/34 inſofern eine bemerkenswerte Steigerung, als die Gemeinde Rheingönheim das Tiefbauamt mit dem weite⸗ ren Ausbau ihres Kanalnetzes beauftragte und den im Jahre 1930 vorgenommenen teilweiſen Anſchluß ihrer Kanaliſation an das Ludwigshafe⸗ ner Netz jetzt auf den Hauptteil ihres Ortskerns aus⸗ dehnen ließ. * jeden morgen * 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. November 1984 Badens Handball im Dienſt der Winterhilfe Der 2. Dezember iſt bekanntlich der Opfertag des Fachamtes Handball im Dohtfs. An dieſem Tage ruht in ollen Gauen des Reiches der geſamte Meiſterſchaftsbetrieb. Auf der ganzen Linie reihen ſich die Handballer in die breite Front des Winterhilfswerks des Deutſchen Volkes ein, um auch ihrerſeits freudigen Herzens ihr Scherflein beizutragen. Es iſt zu wünſchen, daß die Anhänger und Freunde des ſchönen deutſchen Spieles und darüber hin⸗ aus die breite Oeffentlichkeit in ſtattlicher Zahl ſich zu dieſen Spielen für die Winterhilfe einfinden, damit das gemeinnützige Streben des jungen Fachamtes und ſeiner Aktion von gutem Erfolg begleitet iſt. Im Gau Baden haben die Kreisſpielwarte bei der Vorbereitung der Spiele raſche und gründliche Arbeit ge⸗ leiſtet, ſo daß Gauamtsleiter Neuberth in der Lage iſt, einen Winterhilfsſpielplan zur Verfügung zu haben, der an 62 Plätzen im Gau, in den Städten ebenſo wie draußen in den Landorten, 164 Mannſchaften in 82 Spielen ſtehen ſehen wird. Es würde zu weit führen, auf alle dieſe Spiele einzugehen, die Städtemannſchaften ebenſo auf dem Plan ſehen wird, wie kombinierte Mann⸗ ſchaften. Gauklaſſe tritt gegen Bezirksklaſſe an und dieſe wieder ſtellt ihre Mannſchaften der Kreisklaſſe gegenüber. Die Frauen ſtehen ebenſowenig wie die Jugend zucück, ſo daß durchweg intereſſante Spiele zu erwarten ſind, die ihre Anziehungskraft nicht verfehlen ſollten. Die Spiele in Mannheim und umgebung Im Stadtgebiet trifft ſich bereits vormittags auf dem Platze des Turnvereins 1846 eine ſtarke Kom⸗ bination der Gauklaſſe aus den Vereinen S V Waldhof und VfR, wie wir ſie bereits veröffentlicht haben, mit einer ſolchen der Bezirksklaſſe, die eben⸗ falls als ſehr ſpielſtark angeſehen werden muß. Poltzei, M TG und T W 1846, die oͤrei Tabellenerſten der Staf⸗ fel 1 bieten hierfür eine 1 1 Gewähr in der Aufſtellung: öcker (Me) Loeben Krotz (TV 40)(Polizei) 88 etzel Grumer M)(Polizei)(T 46) Höfling A. Weber Becker W. Hoffmaun 2 (Polizei)(TV 46)(Polizei)(TV 460)(MTG) Vorausgehend findet ein Frauenſpiel Turnverein 1846 gegen M ſtatt. Beim TV Jahn Ne ckarau wird der Nachmittag eingeleitet durch die Jugend von T V Jahn und Reichs⸗ bahn Grünweiß. Ein weiteres Vorſpiel führt die Kreisklaſſenvereine Tbd Germania/ Grün weiß und Reichsbahn Vis Neckarau zuſammen, ehe eine ebenfalls ſchon bekanntgegebene Mannſchaft der Gauklaſſe(Phönix und 08) ihre Kräfte mit einer Elf der Vereine Jahn Neckarau, SpVg 07, DJK Lindenhof und Poſt mißt, wobei die Bezirksklaſſe ins Treffen führt: Beck (Dt) Plettuer Baumbruch (TV Jahn)(Digg) Morawetz Schmitt Betz (TV Jahn)(Dc)(Poſt) Haus Beckert Taſchner Lell Hofmann (V Jahn)(SpVg 07)(Dic)(Poſt) Ein reiches und vielverſprechendes Programm iſt auch in Seckenheim vorgeſehen. Hier bildet den Auftakt ein Jugendſpiel TV Secken heim gegen T V Friedrichsfeld. Das Hauptſpfel ſieht auf der einen Seite die Bezirksklaſſe TV Seckenheim, T V Rheinau, TV Friedrichsfeld und auf der anderen die Kreisklaſſe mit den Vereinen Tbd Jahn Seckenheim, TV Baden io heim und FC Germania Friedrichsſeld dem Plan. In Ketſch gibt es gar 3 Spiele, an welchen die Tgde recht ſtark beteiligt iſt, einmal durch die Jugend, welche die Tg Oftersheim erwartet. Tgde Ketſch 2 hat eine Feuden⸗ auf Kreisklaſſen⸗Kombin ation TV und S Schwetzingen TV und FV Brühl zum Gegner und Tigde Ketſch 1 empfängt eine Ortsmannſch aft Oftersheim(Tg und TuSpoGde Oftersheim). Hockenheim wird ſicher im Anſchluß an das Ju⸗ gendſpiel Reilingen/ Tbd Hockenheim gegen Tbd Neu⸗ lußheim und dem Hauptſpiel vorausgehend dem Frauen⸗ ſpiel VfR— 08 Mannheim ſtarkes Intereſſe ent⸗ gegenbringen. Ebenſo wenig wird man ſich entgehen laſ⸗ ſen wollen, wie die Stadtmannſchaft Hocken⸗ heim(TV und Tbd) mit der Kreisklaſſe(Tod Neulußheim Tbd Reilingen/ TV Altlußheim/ TV Kirrlach) einig wird. Dann iſt Viernheim als ſechſter Platz der Winter⸗ hilfsſpiele im Kreis Mannheim noch zu nennen, der zu⸗ nächſt die Jugendmannſchaften TV Viernheim— T V Waldhof tätig ſieht, bevor ſich die Viernhei⸗ mer Mannſchaft(TV und Amicitia) anſchickt, einer kombinierten Mannſchaft von TV Waldhof/ Tgde Käfertal/ T Sandhoſen gegenüberzutreten. Wie beim TB 46 in Mannheim finden auch die Viernheimer Spiele bereits vormittags ſtatt. Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß eine weitere Mannheimer Mannſchaft(SV Waldhof/ VfR /o8s) noch in Weinheim weilt, um gegen den TV 62 Weinheim anzu⸗ treten. So erhoffen wir am Opfertag der Handballer einen doppelten Erfolg, auf daß zunächſt durch ſtarken Beſuch dem jeweils örtlichen Winterhilfswerk ein ſchöner Betrag zugeführt werden kann. Dann aber ſollten die Spiele durch ihren Charakter zu Werbeſpielen im wahrſten Sinne des Wortes werden. Vau der Deutſchland-Halle“ in Berlin Den weſentlich geſteigerten Anſprüchen der verſchie⸗ denen Sportarten auf eine ausreichende und würdige Stätte konnten die bisherigen Einrichtungen der Reſchs⸗ hauptſtadt nur in ſehr unbefriedigendem Maße gerecht wer⸗ den.— Die Errichtung einer Stätte, die geeignet iſt, die sportliche Entwicklung größeren Volkskreiſen als bisher näherzubringen, die aber auch gleichzeitig die Aufgabe er⸗ ſütllen kann, den erhöhten Anſprüchen der Zuſammenfaſſung größerer Menſchenmaſſen für volkserzieheriſche und volks⸗ bildende Aufgaben zu entſprechen, die weiterhin den An⸗ forderungen gerecht wird, die an die Reichshauptſtadt an⸗ läßlich der Olympiſchen Spiele 1936 geſtellt werden, iſt am Mittwoch beſchloſſen worden. Unter tatkräftiger Förderung und Mitwirkung des Reichsſportführers, des Gaues Groß⸗ Berlin der NS DaAq und des Staatskommiſſars für Berlin, ſowie der Stadtverwaltung, iſt von Kreiſen des Bank⸗ und Verſicherungs⸗Gewerbes ſowie der Induſtrie die„Deutſch⸗ land⸗Halle Ach“ gegründet worden, die auf dem Meſſe⸗ gelände den der Reichshauptſtadt fehlenden monumentalen land⸗Halle AGG.“ wurde der bisherige Direktor der Weſt⸗ falenhalle, F. Ohrtmann, berufen. SA- Sportabzeichen für die Mitglieder der De Zwiſchen dem Chef des Ausbildungsuveſens der SA und dem ſtellvertretenden Führer der DT. Oberturuwart Steding, iſt ein Uebereinkommen getroffen worden, wonach in den nächſten Monaten drei den Mitgliedern der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft vorbehaltene Geländeſport⸗Lehrgänge auf den Schulen des Chef AW durchgeführt werden. Mit dieſer mehrwöchigen Körpererziehung iſt zugleich der Er⸗ werb des SA⸗Sportabzeichens, das bis jetzt von ſaſt 200 000 jungen Deutſchen erworben wurde, verbunden. Der erſte Lehrgang läuft vom 7. Januar bis 9. Februar 1935, die beiden nächſten finden vom 18. Februar bis 24. März und vom 29. März bis 3. Mai ſtatt. Meldungen zur Teilnahme ſintd zunächſt bis zum 15. Dezember 1934 an die Gauturn. warte zu richten. Irgendwelche Unkoſten ſind mit der Teilnahme nicht verbunden, das Fahrgeld wird zurück⸗ erſtattet, Verpflegung und Einkleidung erfolgen koſtenlos. Finnlands Oiympiavorbereitungen 315000 Mk. kommen zur Verteilung Der Finniſche Turn⸗ und Sportbund, der ähnlich wie der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen der Dachverband für die einzelnen Sportverbände des Landes iſt, hat zur Vorbereitung für die Olympiſchen Spiele 1936 ſeinen Un⸗ tergliederungen die beträchtliche Summe von 315 000 Finnen⸗ Mark zur Verfügung geſtellt. Mit 120 000 Mk. erhielt der Leichtathletik⸗Verband den höchſten Betrag, je 75 000 Mk. wurden dem Amateurringer⸗Verband und dem Schi⸗Ver⸗ band überwieſen. Der Turnverband wurde mit 30 000 und der Radfahrer⸗Verband mit 15000 Finnen⸗Mark bedacht. Die einzelnen Verbände haben mit den ihnen zuerteilten Mitteln die praktiſche und theoretiſche Schulungsarbeit ihrer Olympiakämpfer zu beſtreiten. Städtewettkampf Mannheim Ludwigshafen Am 23. November ſand in den Räumen des Mann⸗ heimer Schachklubs der traditionelle Städtewettkampf Mannheim— Ludwigshafen ſtatt. Ludw fen war dies⸗ e ber barte pfe mal noch durch Oppau und 8 egte auch diesmal Vereine verſtärkt. Wie letzt Mannheim wiederum überlegen. os Ergebnis von 37:17 Punkten zugunſten Mannheims drückt dieſe Ueber⸗ legenheit deutlich genug aus. Aber ſchließlich iſt bei einem ſoblchen Maſſenkampf nicht nur dos Ergebnis von Be⸗ deutung, ſondern die Pflege freundſchaftlicher Beziehun⸗ gen zwiſchen den einzelnen Vereinen umd Spielern und das Werbemoment ſind in gleicher Weiſe wichtig. Auch in dieſem Punkte war dieſer Großkampf ein voller Epfolg. An den erſten 10 Brettern ſtand das Ergebnis mit 6, gunſten Mannheims etwas hinter dem Geſamtergebnis rück. Im einzelnen(Mannheim zuerſt ger unt): W. Hau berbach 1— Seybold, Fleißner 0— Reiſch 1— Dr. Meyer 1— Hönig, Gayer 0— Kühner, Knörzer 1— Schel⸗ ling, Nonnenmacher 1— Zimmermann Hartmann 7 Jacqus, Herbſt 0— Moſter, Dr. Staeble 1— Weiß, Keller 1— Böhmer. 5 Blitzturnier Am Donnerstag, den 29. November, aberds— dem erſten turnierfreien Spielabend— veranſtaltet der Mann⸗ heimer Schachklub in ſeinen Spfelräumen(„Harmonie“, D 2, 6) ein Werbeblitzturnier. Die edle, ritterliche, das Einſetzen aller Kräfte, ganze Männer fordernde Fechtkunſt iſt ſchon lange Zeit in Deutſch⸗ land verwurzelt. Ihre Ausübung heißt eine der voll⸗ kommenſten Leibesübungen betreiben, denn der Fechtſport iſt Gymnaſtik des Körpers und Geiſtes zugleich... War früher die Ausübung des Fechtſports nur gewiſſen Kreiſen vorbehalten, ſo hat man ſich auch in Fechterkreiſen der Pa⸗ role unſeres Reichsſportführers v. Tſchammer⸗Oſten nicht verſchloſſen, denn Fechten ſoll Volksſport werden! Auch bei uns in Mannheim wird ſchon lange Zeit dieſem edlen Sport gehuldigt. Am 1. 9. 1883 wurde der Fechtelub Mannheim gegründet. Er erwies ſich jedoch als nicht lebens⸗ ſähig und wurde bereits Ende September 1884 wieder auf⸗ gelöſt. Damit war der Fechtgedanke jedoch nicht zum Tode verurteilt. Im Gegenteil, bereits am 10. Oktober 1884 wurde der heutige Mannheimer Fechtelub von den Herren L. Knöß, W. Petz ſch, P. Goſch, F. Kalt⸗ reuther und Carl Arends gegründet, die alle aus dem Fechtelub 1883 hervorgingen. Mit Freude und Schwung machten ſich jene Herren an den aktiven Fechtbetrieb, der in der Turnhalle der Mäsdchenſchule am Schloß an zwei Wochenabenden aufgenommen wurde. Der Fechtbetrieb war im Laufe der Jahrzehnte natur⸗ gemäß Schwankungen unterworfen, doch darf der Vereins- chronik entnommen werden, daß es immer einen geſunden Stamm treuer Mitglieder gab, der eifrig beſtrebt war, alle gefährlichen Klippen ſicher zu umſteuern. Von all den vie⸗ len Veranſtaltungen, die der Jubilar abhielt, vrdient das erſte internationale Preisfechten von Deutſchland in Mannheim verbunden mit dem 8. Gaufeſt der mittelrheiniſchen Fechtelubs a m 30.31. Juli 1887 beſonderer Erwähnung. Oeſter⸗ reich und Belgien waren damals neben erſten deutſchen Größen vertreten, während die Italiener trotz Zuſage lei⸗ der ausblieben. Daß die Wiener Schule unter Leitung vun Proſeſſor Hartl⸗ Wien, dem Fechtmeiſter der Kaiſerin von Oeſterreich, damals in ihrer beſtechenden Form den Löwenanteil der Siege errang, war vorauszuſehen. Aber auch die Mannheimer erzielten große Achtungserfolge. So erhielt Wilh. Schmahl für ſeinen erfochtenen guten vierten Platz eine beſondere Ehrengabe von Prof. Hartl nebſt goldener Medaille und Diplom. Mit der broncenen Medaille wurden A. Kremer, Val. Gißler und Franz Kriebel vom Veranſtalter ausgezeichnet. Das Feſt, das mit über 300 aktiven Teilnehmern beſchickt war, ſah beim Gauverbandsfechten im Florett nochmals Aug. Kremer erfolgreich, der mit dem Ehrenpreis bedacht wurde. In den alljährlich ſtattfindenden Gauverbandstreffen der mittel⸗ rheiniſchen Fechtklubs, denen Homburg v. d.., Frankfurt, Darmſtadt, Wiesbaden, Mainz, Rüdesheim, Offenburg, Heidelberg, Stuttgart, Worms und nicht zuletzt Mannheim angehören, war der Jubilar wiederholt erfolgreich. Präch⸗ tige Erfolge hat der My Krie bel, Keim, Weber, Hallen⸗Bau errichten wird. Zum Vorſtand der„Deutſch⸗ Maas, Frey, Eberle, Arends, Gebr. Tui⸗ 4 72 Nach den großen Ausſtellungen von Paris und London kann begreiflicherweiſe der Brüſſeler Automobil⸗Salon, oer wieder die Reihe der internationalen Autemobilaus⸗ ſtellungen diefes Jahres beſchließt, nichts neues bieten, iſt er doch in erſter Linie eine reine Verkaufs meſſe, auf der nie irgendwelche umwälzenden Neukonſtruktionen Platz haben. Die belgiſche Automobilinduſtrie iſt außerordentlich zu⸗ ſoammengeſchrumpft. Von den alten Automobilſabriken ſind ganze zwei übrig geblieben, die Perſonenwagen her⸗ ſtellen. Von ihnen hat ſich Impéria inzwiſchen die Lizenz für den vorzüglichen Adler„Trumpf“ geſichert. Dazu kommen noch ein paar Laſtwagenfabriken, bei denen übri⸗ gens auch ſchon erhebliche Zuſammenſchlüſſe erfolgt ſind, und die paar belgiſchen Motorradfabriken. Die wirtſchaftliche Lage iſt in Belgien außerordentlich ſchlecht, worunter begreiflicherweiſe auch der Abſotz an Kraftfahrzeugen arg leidet. Ausländiſche Fabrikate, in erſter Linie natürlich die billigen Amerikaner, haben die heimiſchen immer mehr in den Hinteegrund geſchoben, Frankreich konnte auf dem belgiſchen Markt gut Fuß faſſen, aber auch für Deutſchlond iſt die Situation nicht ausſichts⸗ los, wenn allerdings auch nicht leicht. Die deutſche In⸗ duſtrie bringt dem belgiſchen Markt große Aufmerkſamkeit entgegen und beteiligt ſich demgemäß ſehr ausgiebig an der Ausſtellung. a Adler, die hier durch den Lizenzverkauf des„Trumpf“ an Im⸗ peria gebunden ſind, konnten ſich nur darauf beſchränken, wie in Paris allein den famoſen„Diplomat“ zu zeigen. Leider hat das Frankfurter Werk ſeine Meldung erſt ſo ſpät abgegeben, daß es nur noch einen kaum auffindbaren Platz in der— Laſtwagenhalle erwiſchen konnte, wo natür⸗ lich die beiden wundervoll durchgearbeiteten Ausſtellungs⸗ wagen gar nicht zur Geltung kommen. Das iſt ſehr ſchade. Auto⸗Union, ſcheint aus Erfahrungen vom Pariſer Salon gelernt zu haben. Dort ſuchte das zahlreiche Publikum vergebens die deutſchen Rennwagen, die, das kann ohne Ueberheblichkeit geſagt werden, ein außerordentliches Aktivum für Deutſch⸗ kand im Ausland darſtellen. Nun, die Auto⸗Union hat es übernommen, ihren ſiegreichen P. Wagen hierherzubringen, und es iſt klar, daß dieſer Wagen, der ſo überragende Beweiſe ſeiner außerordentlichen Leiſtungs⸗ fähigkeit geliefert hat und außerdem eine überaus inter⸗ eſſante Konſtruktion darſtellt, für die Beſucher den Haupt⸗ anziehungspunkt des Salons darſtellt. Davon profitieren Deutſche Autos auf dem belgischen Salon natürlich auch die anderen Fahrzeuge der Auto⸗Union wie Dod, Horch und Wanderer, von denen mehrere in bekann ter, außerordentlich geſchmackvoller Ausführung gezeigt werden. 0 Wie in aller Welt, ſo iſt Mercedes⸗Benz auch in Belgien beſtens bekonnt, ja wir entſinnen uns daß dieſe Weltmarke vor mehreren Jahren gerade in Belgien gonz ausgezeichneten Abſätz gefunden hat. Neben dem lech⸗ niſch ſo außerordentlich intereſſanten Chaſſis des Typ 130 den Modellen 200 und 290 mit verſchiedenen Aufbauten, erweckt begreiflicherweiſe der„Autobahn⸗Kurier“ mit ſei⸗ nem kraftvollen 5⸗Liter⸗Kompreſſormotor und ſeiner ſtrom⸗ ltnienförmigen Karoſſerie beſonderes Aufſehen. 5 Zu nennen bleibt dann deutſcherſeits noch Stoewer, deren beide Vorderradantriebswagen— ſowohl der kleinere Vierzylinder als auch der V8, hier als„D. S. Lizenz Stoewer“ ausgeſtellt ſind, durchwegs in ſehr ſormvaollende⸗ ten Ausführungen, wobei aber die Frage oſſen bleiht, wie⸗ weit es ſich dabei überhaupt bisher um eine Eigenher⸗ ſtellung der belgiſchen Lizenznehmerin handelt. Was die Franzoſen, Amerikaner, Italiener, Engländer auf dem Salon zeigen, kennt man von Poris her. Einige belgiſche Karoſſeriefabrikanten verſuchen ſich dabei ver⸗ ſchiedentlich mit der Stromlinien⸗Karoſſerie, bei deren e ihnen zumeiſt der Chrysler„Airflow“ vor⸗ ſchwebte. Auch in der Nutzfahrzeugabteilung itt Deutſchland gut vertreten, ja zahlenmäßig ſogar noch ſtärker als bei den Perſonenwagen. Büſſing⸗NA Krupp, Merecdes⸗ Benz, MAN, Magirus haben eine gute Auswahl ihrer bekannteſten und bewährten Laſtwagen⸗ und Omnibustypen geſchickt, MWM kiſt aus, ſchließlich mit Dieſelmotortypen gekommen. In Belglen findet der Dieſelmotor heute immer mehr Anwendung, vielfach aber unter Verwendung ausländiſcher Baurechte. Mieſſe, wohl die größte belgiſche Nutzfahrzeugfabrik, zeigt erſtmals eine recht intereſſante Einzelabfederung der Vor⸗ derräder für Nutzfahrzeuge aller Größen. Die Motorrad abteilung beſchränkt ſich vor⸗ nehmlich auf die paar belgiſchen Fabrikate, zu denen ſich noch einige Engländer geſellen, ohne indes mit Neukon⸗ ſtruktionen weſentlicher Art aufzuwarten. Bleibt noch ein Wort dem reichhaltigen Zubehhr, unter dem man auch zahlreiche deutſche Fabrikate, ſo beiſpielsweiſe von Boſch, Continental, Siemens nu. g. findet. Das Frauen-Leichtathlelik⸗Programm für 1933 Die in dieſem Jahr ſo erfolgreiche deutſche Frauen⸗ Leichtathletik wird ebenſo wie die anderen Sportarten 1035 ein auf die Olympiavorbere titung zugeſchnittenes Sportprogramm abwickeln. Nach einer von dem Olympia⸗ inſpekteur und DeV⸗Sportwart Bu ſch bereits getroffenen Anordnung werden 1935 nur die ſechs o ly mpiſchen Uebungen ausgeſchrieben, alſo 100⸗Meter⸗Lauf. 8⸗Me⸗ ter⸗Hürdenlauf, Hochſprung, Diskus⸗ und Trfen, 4 mal 100 Meter⸗Staffel, mel⸗ Spes während Weitſprüng ſtoßen und Fünfkampf im Standardprogramm der deuncen Frauen⸗ Leichtathletik des Jahres 1935 wie auch 1936 fehlen werden. Ebenſo wird ſich jede Leichtathletin bei einer Ver⸗ anſtaltung nur an zwei Wettbewerben, von der Staffel ab⸗ geſehen, beteiligen dürfen. Auf dieſe Weiſe ſoll die ſpezielle 30 Fahre Mannheimer Fechtklub 1884 brand uſw. zu verdanken. Um zu dieſen Erfolgen zu kommen, ſcheute die Vereinsführung auch keine Mittel, große Fechtmeiſter zu verpflichten, wofür die Namen eines Searamuzza(Parma), Angelini ſen.(1906-1914), A. von Gregu rich(192223) ſowie in den letzten Jah⸗ ren Angelini jun. beredtes Zeugnis ablegen. Auch innerhalb ſeiner eigenen Reihen hat der Mic recht erfolg⸗ reiche Fechtwarte aufzuweiſen. Die Herren Arends, Brehm, Kremer, Goldhofer, Kaltreuther in früheren Jahren, Gebr. Luibrand und neuerdings Jung ſetzten ſich bisher mit Liebe für die herrliche Fecht⸗ idee ein. Dabei hat der Club in der letzten Zeit einen er⸗ freulichen Aufſchwung genommen, denn die ſelbſtändige Damenabteilung hat heute 20 aktive Fechterinnen, während es bei den Herren nur 15 Aktive gibt. Die zuletzt aus⸗ getragenen Kämpfe ſahen den Mi in Mannheim u. a. im Dezember 1932 anläßlich ſeines 48. Stiftungsfeſtes im Hotel National, am 9. 4. 38 um die ſüddeutſchen Säbelmeiſter⸗ ſchaften im Parkhotel und Ende Oktober d. J. bei der Turn⸗ gemeinde Heidelberg auf dem Fechtboden vor der breiteren Oeffentlichkeit. In Heidelberg mußten ſich die Damen 12:4 geſchlagen bekennen, während die Herren einen ſchönen:7⸗ Sieg zu erringen vermochten. Anläßlich des Jubiläums⸗ fechtens am kommenden Sonntag, den 2. Deze mber im Parkhotel treten nicht weniger als 8 Mannſchaften aus Frankfurt, Saarbrücken(), Ludwigshafen, Wiesbaden, Darmſtadt, Viernheim ſowie Mannheim auf den Plan. So, wie ſich der Mic ſportlich recht rege betätigte, pflegte er auch den geſelligen Teil. Seine alljährlichen Stiftungs⸗ ſeſte ſind ebenſo beliebt, wie die früher regelmäßig ab⸗ gehaltenen Kommerſe. Große Verdienſte hat ſich die Vereinsführung ſeit Be⸗ ſtehen des Mi erworben. Der Ehrenpräſident, Direktor Carl Arends— das einzige noch lebende Gründungs⸗ mitglied— hat alle Poſten eines Vorſtandsmitgliedes durch⸗ laufen. Von 18921919 leitete er die Geſchicke des Clubs als Vorſitzender mit unbeſchreiblicher Liebe und ſelbſt heute ſpringt dieſer vorbildliche Sportsmann bei ſeinem Club trotz ſeiner 78 Jahre noch immer mit ſeinen reichen Erfah⸗ rungen in die Breſche, wenn Not an Mann iſt. Schmerz⸗ erfüllt gedenkt der Miß anläßlich ſeines 50. Geburtstages der auf dem Felde der Ehre gebliebenen Clubkameraden. Großen Anteil hat der Jubilar— beſonders Direktor Arends— am Zuſtandekommen des Deutſchen Fechterbun⸗ des. 1894 ſetzte man ſich für die Einführung der Normal⸗ ſäbelklinge ein. Kurz nach dem Krieg übernahm C. H, Hartmann die Führung des Vereins. Vereinsführer iſt heute Ingenieur L. Luibrand, Kaſſier E. Lui⸗ brand, Fechtwart Ph. Jung und Vertreterin der Da⸗ menabteilung Frl. Roſenberger. Der Mic hat das erſte halbe Jahrhundert nun glücklich hinter ſich und es iſt ihm im Intereſſe des Fechtſportes nur zu wünſchen, daß ihm ein weiterer Aufſchwung beſchieden ſein mag. Ausbildung in den einzelnen Sportarten und damit die Leiſtungshöhe auf dieſen Spezialgebieten verbeſſert werden, Auch das Meiſterſchafts⸗Programm wird 1935 und 1936 das entſprechende Ausſehen haben, und in den gleichen Uebun⸗ gen wird die Vereinsmeiſterſchaft der Frauen durchgeführt Nach einer Erklärung des Frauenſportwarts Voß ſind außerdem die lehrgangsmäßige Ausbildung, die Schaffung von Trainingsgemeinſchaften und die Veranſtaltung von Olympiaprüfungen Teile des nächſtjährigen Sportpro⸗ gramms. Schon vom.—15. Dezember wird in Ettlin gen ein Frauen⸗Leichtathletikkurſus ſtatflu⸗ den, weitere Lehrgangsarbeit iſt für die Zeit von Himel, fahrt bis Pfingſten 1935 in Ettlingen geplant. Die rale ningsgemeinſchaften der Frauen ſollen, wo es irgend angängig iſt, eingerichtet werden. Sechs Olympia, prüfungen finden, abgeſehen von den Meiſterſchaften, in den verſchiedenen Teilen des Reiches ſtatt. Schließlich wird das Sportprogramm des Jahres der olmypiſchen Schulung durch internationale Wettkämpfe, z. B. durch den Rü kampf Deutſchland— Polen auf deutſchem Boden, ergänzt. Zur Förderung der Olympiavorbereitung in der Frauen⸗ Leichtathletik iſt auch ein Ausſchuß gebildet worden, deſſen Aufgabe die Unterſtützung des Frauenſportwarts iſt. Del Frauenſportwart überwacht die Starts der Olympiakang⸗ datinnen. Auch bei den turneriſchen Mehrkämpfen werden, wie der Volksturnwart der De zugeſagt hat, die Uebungen des Standardprogramms für 1935 bevorzugt werden, Zu⸗ ſammenfaſſung aller Kräfte und ſpezielle Ausbildung zur Höchſtleiſtung— das iſt das Grundprogramm des nächſten Jahres auch in der Frauen⸗ Leichtathletik. Nachleſe zu den Geräteturnmeiſterſchaften In einem Nachwort zu den Ergebniſſen der Geräteturn⸗ meiſterſchaften in Dortmund zieht der Männerturnwart der Di, Martin Schneider, eine Reihe von Schluß folgerungen, die er den Geräteturnern für ihre Einstellung als Richtlinien für die von ihnen zu beſtreitenden Weite kämpfe mit auf den Weg gibt und die vor allem den Olym⸗ piakandidaten gelten. Er empfiehlt ihnen, die Kürſtbung, unbedüngt auf ihre Länge zu prüſen denn ſie muß zu ihren Schluß in jedem Fall mät entſprechendem Kräſte⸗ vorrat durchgeturnt werden. Der Abgang muß genau ſicher ſein, wie der Anfang. Als zweftes iſt erforderlich, hinſtchblich der Schwierigkeit nicht mehr zu wollen, als mit 100progentiger Sicherheit beherrſcht werden kann. Sicherheit der Kürübung bedingt ihre Schönheit, Schönhelt und Sicherheit ſind aber die erſten Vorausſetzungen al eine hochwertige Uebung. Eine Kürübung kürzer und leichter, dafür aber ſchön und ſicher ausgeführt, bringt immer mehr ein als eine zu ſchwere und zu lange Uebung, die nur ab und zu einmal gelingt. Noch iſt nicht alles ſo, ſo ſährt der ſachverſtändige Kite tiker ſort, wie wir es uns wünſchen. Die Olympiſchen Spiele geben uns eine harte Nuß zu knacken Wir gehen aber an die Arbeit mit einem ſtarken Willen zur Leiſtum und mit Freude. Packen wir die für 1935 im Arbeitsplan für das Männerturnen ſeſtgelegten Aufgaben überall mit Eiſer an und können ſie durch ſach⸗ und fachkundige Met ſberhände der Reifung entgegengeführt werden dann wi uns das Jahr 1935 wieder ein weſentliches Stück vorwärts bringen. Dortmund hat nicht nur ernent bewieſen, wir gegenwärtig einen Hochſtand des Geräteturnens et reicht haben, wie ihn die D noch nie befaß, ſondern wi glauben auch an eine Weiterentwicklung unſeres deutſchen Geräteturnens. In der Erfaſſung der bbeiten Maſſe des Nachwuchſes, ſeiner planmäßigen Schulung und Zurichtung bis zur Meiſterſorm, liegt die elympiſche Ziel. ſetzung unſerer gegenwärtigen Arbeit. Heran an dieſe Arbeit, ſie muß und wird gelingen! Sonja Heuie, Norwegens Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſteril, gibt am 3. und 5. Dezember Gaſtſpiele im Münchenet Prinzregenten⸗Staddon. Am 5. Dezember wird an gleicher Stätte das zum Europa⸗Eishockey⸗Pokal zählende Treſſen SC Rieſſerſee— London Lions ausgetragen. — aun Nlouuluius grit des Iinterfilfswerſtes 19333 der am S. und 9. Dezember in den Näumen dles sfadfisden Nosengartens Staftfindei. — ſchönen Der NMartenvorverfauf fiat bereits eingeseisi f Partie und m unter gung, veröff den 1 ordnu gegebe Verte Durch Aufkä getret gaben als ei halten Dezen der al im 31 ſtellt, gebiet zur V bei J. Veräu gung treiben halb i ſchäfte anſtalt Einrie Verkü nuar erſt n ſatzwe angen 78 ich g Qual gerun erſchet Reich; 25 weſen muß, in de mal nere izenz lende⸗ wie⸗ nher⸗ ände de Linige ut die erden. 36 das lehun⸗ führt. 5 ſind affung g von rtpro⸗ lin⸗ attfin⸗ mmel⸗ ral wo es jmpla⸗ en, in 0 wird julung Rück⸗ rgänzt. rauen⸗ deſſen Der andi⸗ erden, zungen Zu⸗ ih zur ächſten teturn⸗ ruwart Schluß tellung Welk⸗ Olym⸗ übung, eiſterin, nchenet gleicher Treſſen — 35 HANDELS. uss Donnerstag, 29. November 1934 1 Steigende Frachſen und Schlepplönne in der Rheinschiffahri Mannheim, 26. Nov. Der Frachtenmarkt in der Rhein⸗ ſchiffahrt liegt infolge der anhaltenden Nebelſtörungen ſehr set. Die Schiffahrt war in der letzten Zeit wiederholt ge⸗ zwungen, wegen des dichten Nebels an einzelnen Tagen u ruhen. Die Nachfrage nach Leerraum überſtieg an den Perladeplätzen das Angebot, was ein abermaliges Anziehen der Frachten zur Folge hatte. Die von der Schiffsmelde⸗ ſtelle Duisburg ⸗ Ruhrort feſtgeſetzte Kahnfracht je Tonne ſtellt ſich nunmehr wie folgt: nach Mannheim Lu d⸗ wigs hafen a. Rh..80, nach Karlsruhe 2, nach Kehl 0 nach Frankfurt.95„ und nach Aſchaffen⸗ urg.05 l. g Ebenſo wurden die Talfrachten ab Ruhrort erhöht; ſie betragen nach Rotterdam.30„ und nach Antwerpen 180 je To.— Auch die Schlepplohnnotierungen im Ver⸗ kehr nach dem Oberrhein haben ihren früheren Stand von 90 J je To. für die Strecke Ruhrort Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen wieder erreicht. Durch den weiter rückgängigen Paſſerſtand— der Kauber Pegel notierte am 28. d. M. 130 Meter— mußte die Abladetiefe weiterhin ein⸗ geſchränkt werden. Im Verkehr nach dem Oberrhein bis Nannheim⸗ Ludwigshafen wird z. Z. mit einer Eintauchtlefe von.75—.80 Meter gefahren und nach Kehl⸗ Straßburg mit 1,65 Meter. Die große Nachfrage mach Leer⸗ zaum verurſachte auch in Rotterdam ein weiteres An⸗ ziehen der Schiffs mieten. Die Forderung der Schiffsmeldeſtelle für Fahrzeuge nach Main⸗ und Ober⸗ theinſtationen beträgt nunmehr 3 ets. je Tonne und Tag für Fahrzeuge von über 650 To. Größe bei 25 Garantie⸗ lagen und Rücklieferung des leeren Fahrzeuges nach Duisburg⸗Kuhrort. Die Schlepplohnnotlerung für die Strecke Dordrecht⸗Ruhrort erfolgt nach dem 30⸗ets.⸗ Tarif. Zu den in der vorigen Woche mitgeteilten Frachten für Maſſengüter, insbeſondere Gekrei d e, iſt nicht mehr anzukommen. Es werden verlangt Baſis Rotterdam⸗ Nann heim ⸗ Ludwigshafen für promptfällige Partien— Kahnfracht einſchl. Schlepplohn— für 400 To. uind mehr hfl..— je To., für 399—200 To. hfl..05 je To., unter 200—100 To. hfl..10, unter 100—50 To. hfl..35 je Tonne. In den Zuſchlägen für den Oberrhein ſowie hach Frankfurt iſt keine Veränderungen eingetreten. Verieilung der pflanzlichen und ſierischen Oele und Feſie Im Deutſchen Reichsanzeiger vom 28. November 1994 wird eine Anordnung 1 der Reichsſtelle für Milcherzeug⸗ giſſe, Oele und Fette als Ueberwachungsſtelle, betreffend Lagerhaltung der Speiſefett⸗Induſtrie ſowie die Anord⸗ kung 4 der Ueberwachungsſtelle für induſtrielle Fettverſor⸗ gung, betreffend Lagerhaltung der techniſchen Induſtrie, veröffentlicht. In der gleichen Ausgabe wird auch von bei⸗ den Ueberwachungsſtellen gemeinſam eine allgemeine An⸗ ordnung auf dem Gebiete der Fettverſorgung heraus⸗ gegeben. Dieſe drei Anordnungen dienen der gerechten Verteilung der pflanzlichen und tieriſchen Oele und Fette. Durch ſie wird insbeſondere ungerechtfertigten übermäßigen Aufkäufen im Intereſſe der Geſamtverſorgung entgegen⸗ getreten. Jeder Reichsbeauftragte ordnet für ſeinen Auſ⸗ gabenkreis an, daß die verarbeitende Induſtrie nicht mehr als einen Monatsbedarf auf eigenem oder fremdem Lager halten darf. Der ungeregelte Abruf auf alte Kontrakte im Dezember 1934 wird unterbunden. In Zukunft bedarf nach der allgemeinen Anordnung derjenige, der Oele und Fette im Zollinland als Speiſefette oder als techniſche Fette her⸗ ſtellt, aus dem Zollausland oder aus einem Zollausſchluß⸗ gebiete einführt oder aus dem Zollinlande ausführen will, zur Veräußerung dieſer Waren oder zur Durchführung von bel Inkrafttreten dieſer Anordnung bereits abgeſchloſſenen Veräußerungsgeſchäften über dieſe Waren der Genehmi⸗ gung der für ſeine Ware zuſtändigen Ueberwachungsſtelle. Der Genehmigungspflicht ſind nicht unterwor⸗ ſen Verkäuſe und Lieferungen an den letzten Verbraucher, an Gaſtwirte, Schankwirte und andere ähnliche Gewerbe⸗ treibende, ſoweit ſie Oele und Fette zur Verwendung inner⸗ halb ihrer Betriebsſtätte beziehen wollen, ebenſowenig Ge⸗ schäfte mit Krankenhäuſern, Heilanſtalten, Erziehungs⸗ anſtalten, Wohlfahrtsanſtalten und anderen öffentlichen Einrichtungen ſowie mit Betrieben der Heeres verwaltung, schließlich Geſchäfte, die von Speiſefettbetrieben innerhalb der dieſen erteilten Herſtellungskontingente über Speiſeöl, auch gehärtet, Pflanzenfette, auch gehärteten Tran, ab⸗ geſchloſſen ſind. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung ſind unter Strafe geſtellt. Die allgemeine Anordnung auf dem Ge⸗ biete der Fettverſorgung tritt, ſoweit es ſich um Ausfuhr⸗ geschäfte im Sinne des§ 1 Abſ. 1 handelt, mit dem auf die Verklndung folgenden Tage, im übrigen mit dem 1. Ja⸗ nuar 1935 in Kraft. * Weitere Julandzuckerfreigabe. Wie wir erfahren, iſt nunmehr eine erneute Freigobe von Verbrauchstzucker zum Verkauf im Inlande erfolgt, und zwar wieder in Höhe von 5 v. H. Damit ſind insgeſamt 25 v. H. des Freigabe⸗ kontingents ſür 1934⸗95 jetzt freigegeben. * Sektkellerei Wachenheim Ach Wachenheim. Der Um⸗ ſotz hat ſich, wie der SW erfährt, gegenüber dem Vorfahr wefentlich erhöht. Inſolge dieſer günſtigen Geſchäf. hältnäſſe iſt mit einem befriedigenden Ergebnis zu rechnen. IRTSCHAF T der Neuen Mannheimer Zeitung Genug Broigeireide bis zur neuen Ernie Knappes Angebof an Weizen und Roggen/ Die Budapesſer Konferenz in Nöſen Während in den erſten 3 Monaten nach dem Einbringen oer Ernte ein gewiſſer Ueberfluß an Brotgetreidefrüchten zu beobachten war, machte ſich während des November eine merkliche Verringerung des Angebotes bemerkbar. Es hing dies in der Hauptſache damit zuſam⸗ men, doß die Felder von den Reſten der 19g4er⸗Ernte geräumt werden mußten und daß gleichzeitig die Häufung der Feldarbeiten zur Einbringung der Winterſgat alle Ar⸗ beitskräfte des Landsmannes banden. Während der letz⸗ ten vier Wochen kam es gar nicht ſelten vor, daß in einigen Jeifen des Reiches die Mühlen mit der Beſchaffung von ahlgut Schwierigkeiten hatten, da ihnen das Material enteils unterwegs aus der Hand genommen wurde. nation wurde noch dadurch etwas verſchärft, daß in den jüngſten Tagen die Nachfrage auch nach Mehl⸗ erzeugniſſen geſtiegen iſt, wobei es ſich ganz of⸗ fenbar um eine Vorverſorgung für das heranrückende Weihnachtsfeſt handelt. Das eben Geſagte gilt ſowohl für den Weizen als auch für den Roggen, und die Frage iſt durchaus berechtigt, ob und wie lange das geringe gebot anhalten wird. Zur Beruhigung aller zaghaften zemüter ſei auf die neueſten Erhebungen der Marktbericht⸗ beim Reichsnährſtand und des Statiſtiſchen Reichs⸗ es über die am 1. Oktober d. J. noch vorhandenen Beſtände verwieſen. Das Ergebnis der Ermittlungen läßt ſich dahin zuſam⸗ menfaſſen: Die Brotverſorgung Deutſchlands iſt bis zum Ablauf des Wirtſchafts jahres vollkommen geſichert!! Im einzelnen beliefen ſich an dem genannten Termin die Roggen beſtände in den Händen der Landwirtſchaft auf rd. 4,7 Mill. To.; bei den Mühlen und in den Lagerhäuſern wurden rd. 1 Mill. Tonnen gezählt. Daraus geht hervor, daß neben der ab⸗ ſoluten Sicherung der Brolverſorgung ſogar noch für die Verfütterung einige, wenn auch nur verhältnismäßig ge⸗ ringe Roggenmengen übrig bleiben. Was die Weizen⸗ beſtände anlangt, ſo verfügten Mühlen und Lagerhäuſer an dem Berichtstage über ein Quantum von 1,6 Mill. To., die Landwirtſchaft über ein ſolches von 2,6 Mill. To., zuſam⸗ men mithin 4,2 Mill. To. Hinſichtlich der Verwendung von Futtergetreide läßt der Bauer in dieſem Jahre Sparſam⸗ keit walten. Eine zuſätzliche Verfütterung des Roggens auf Koſten der Erfüllung der Ablieferungspflicht dieſes Ge⸗ treides für menſchliche Ernährung iſt, nach einer Meldung der„Nationalſozialiſtiſchen Landpoſt“, unter keinen Um⸗ ſtänden ſtatthaft und wird nicht geöͤuldet werden. Im übri⸗ gen ſei darauf verwieſen, daß die günſtige Verſorgungs⸗ lage mit Kartoffeln das Durchhalten der Viehbeſtände auch ohne übermäßigen Rückgriff auf die Getreidearten ermög⸗ licht. Am 1. Oktober waren noch 78 v. H. der geſamten diesjährigen Kartoffelernte vorhanden, das ſind ungefähr 32 Mill. To., alſo etwas mehr als um die gleiche Zeit des Vorjahres. In diametralem Gegenſatz zu der ſicheren Führung, die der deutſche Getreidemarkt erkennen läßt, ſteht die nervöſe, um nicht zu ſagen geſpannte Atmoſphäre, die über dem internationalen Geſchäft lagert. Hier prallen die Gegenſätze ſtärker denn je aufeinander, und Bu dapeſt bildet den Schauplatz, auf dem die Kämpfe zur Zeit ausgetragen werden. Es handelt ſich bei den dortigen Diskuſſionen um nicht mehr und nicht weniger als um die Korrektur der Weizen⸗Exportquoten, deren Londoner Ori⸗ ginal durch die Verhältniſſe längſt überholt worden iſt. Zwei Nationen können und wollen ſich nicht in den 1932 feſtgelegten Rahmen einfügen: Argentinien und Frankreich. Bei Argentinien iſt darauf zu verweiſen, daß dieſes Produktionsgebiet mit ſo niedrigen Geſtehungs⸗ koſten arbeitet, daß ihm ſelbſt der heutige niedrige Preis noch eine Rente abwirft. Das Land iſt ferner ziemlich dünn bevölkert und verfügt daher über bedeutende Aus⸗ fuhrüberſchüſſe an Weizen. Die La⸗Plata⸗Staaten ſind ge⸗ rade dabei, eine neue Ernte einzubringen, von der etwa 4 Mill. To. für den Export frei ſein dürften. Argen ⸗ tinien wäre ſehr wohl in der Lage, 40 v. H. des ge⸗ ſamten Importbedarfes der Welt in 1934/35 zu befriedigen, während es auf Grund des Londoner Wetzenabkommens von 1932 nur eine Quote von 20 v. H. zugeſtanden erhielt. Daß ſich hieraus eine wiederholte Durchbrechung der Bindungen ergeben mußte, liegt auf der Hand. Die Kette der Unzufriedenen wird durch die Franzoſen um ein weiteres Glied vermehrt. In früheren Jahren ge⸗ hörte Frankreich zu den Weizenbezugsländern. Die beiden letzten Ernten haben daraus ein Ueberſchuß⸗ gebiet gemacht, das mit allen Mitteln danach trachtet, ſeine im Inlande unverkäuflichen Beſtände über die Lan⸗ desgrenzen hinauszuſchaffen. Auf der Suche nach Abneh⸗ mern verfiel man begreiflicherweiſe auf alle diejenigen Nationen, die einen großen Bedarf an Futtermitteln haben. Was lag näher, als franzöſiſchen Weizen in den USA anzubieten und ſeinen Export durch Gewährung von Prämien zu unterſtützen. Eine derartige Rechnung ließ ſich ſelbſtverſtändlich nicht ohne Rückſicht auf den Konkurrenten machen. Die Taktik der Franzoſen rief unverzüglich Ar⸗ gentinien auf den Plan, das gleichfalls in der nordameri⸗ kaniſchen Union ein Abſatzprivileg zu haben glaubt. Es fehlte nicht an verſteckten und offenen Drohungen der Ar⸗ gentinſer, die Frankreich zu verſtehen gaben, daß durch ſein Vorgehen die Neuregelung des argentiniſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages ernſtlich bedroht ſei und kaum jemals die Ausſicht beſtehe, franzöſiſche in Südamerika eingefrorene Kapitalien aufzutauen. Das ſind nur zwei der Diskuſſions⸗ themen, die auf der Budapeſter Weizenkonferenz zum Aus⸗ trag gelangen. Man darf geſpannt ſein, wie bei der bis⸗ herigen Unüberbrückbarkeit der Auffaſſungen etwas Er⸗ ſprießliches zutage gefördert werden ſoll, zumal es ſich im Falle Argentiniens um eine Lebensfrage, im Falle Frank⸗ reichs um eine ſolche von hoher innerpolitiſcher Bedeutung handelt. Daß die Chikagver Getreidebörſe ſowie Winnipeg, Liverpool und Amſterdam von den Rededuellen am Strande der Donau nicht unberührt bleiben konnten, iſt nicht mehr als natürlich. Daher die Schwäche der überſeeiſchen Märkte und ihre überaus gereizte Stimmung. .183 16.7.10. Jeßt Weizen Chikago Cis je bſh. 43,50 9737 97.25 99,50 Roggen Chikago Ets je bſh 30,12 71.25 71.25 72,12 Mais Chikago Ets je bſh. 22,50 59,75 74,12 87,50 Außenhandels- Probleme der Texfilwirischaff Vor den Textilfachgruppen der Reichsberxufsgruppen in der Deutſchen Arbeitsfront ſprach am 28. November Pg. Dr. Werner Bachmann über dieſes Thema. Seit jeher iſt die deutſche Textilwirtſchaft mit dem Außenhandel eng verflochten. 80 v. H. der Rohſtoffe, die unſere Textilindu⸗ ſtrie verarbeitet, ſtammten bisher aus dem Auslande. Die Baumwoll⸗, Seide⸗ und Jute⸗Induſtrie waren ſogar ganz auf ausländiſche Rohſtoffe angewieſen. Inſolgedeſſen ge⸗ hört die Textileinfuhr zu den wichtigſten Poſten der deut⸗ ſchen Wareneinfuhr. Der Anteil der Textilien an der ge⸗ ſamten Einfuhr iſt im Januar bis September 1934 gegen⸗ über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 19,2 v. H. auf 21,5 v. H. geſtiegen. Die Textilwirtſchaft hat ihre Einfuhr alſo weſentlich ſtärker erhöht als die anderen Wirtſchaftszweige. Das wird beſonders deutlich bei der Rohſtoffeinfuhr. Der Tex⸗ tilanteil iſt hier von 26,9 auf 27,6 v. H. geſtiegen. Erfreu⸗ lich iſt dagegen, daß der Anteil der Texttlerzeugniſſe an der deutſchen Fertigwareneinfuhr eine rückgängige Ten⸗ denz zeigt. Die deutſche Textilinduſtrie hat ſich ſtets von dem Bemühen leiten laſſen, durch Ausfuhr von Fertig⸗ waren ihren Rohſtoffbedarf im Ausland ſelbſt zu verdie⸗ nen. So iſt ſie eine der wichtigſten deutſchen Ausfuhr⸗ induſtrien geworden. Sie war an der deutſchen Fertig⸗ warenausfuhr im vergangenen Jahre noch mit 14,4 v. H. beteiligt. Dieſer Anteil iſt im Jahre 1934 auf 18,5 v. H. zurückgegangen, ein Beweis dafür, daß die Textilausfuhr ſtärker geſunken iſt als die übrige Fertigwarenausfuhr. Während die Rohſtoffeinfuhr infolge des ſteigenden in⸗ Einzelhandelsumsäße im Okſober Der Vergleich mit den Vorjahresumſätzen, den die For⸗ ſchungsſtelle für den Handel beim RKW eallmonatlich durch⸗ führt, zeigt im Oktober 1934 eine beſonders ſtarke Auf⸗ wärts bewegung der Umſätze: Nach 12proz. Stei⸗ gerungen in den erſten neun Monaten lagen die Umſätze im Oktober um reichlich ein Fünftel(22 v..) über dem Vorjahr. Freilich war der Oktober 1933 ein relativ ſchlech⸗ ter Monat; er zeigte im Gegenſatz zu den benachbarten Monaten(Auguſt/ September wie November/ Dezember 1933) goch einmal einen kleinen Rückſchlag in der Umſatzentwick⸗ lung. Beim Vergleich des Jahres 1934 mit 1932 ergibt ſich daher ein weniger ſprunghafter Verlauf der Umſatzkurve: die Steigerung ſeit 1932 beträgt im Oktober 21 v. H. gegen⸗ über 15 bis 16 v. H. im Auguſt und September. Man darf außerdem nicht überſehen, daß die ſchwerſten Umſatzrück⸗ gänge im Einzelhandel bereits in den Jahren 1931 und 1932 erſolgt waren; ſelbſt mit der ausnahmsweise günſtigen Entwicklung im Oktober 1934 iſt daher noch nicht einmal der wertmäßige Umſatzſtand erreicht, den der Einzelhandel 0 langandauernden Rückgängen im zweiten Kriſenjahr 4081 hatte. Eine Statiſtik der umgeſetzten Mengen, die eine wert⸗ volle Ergänzung dieſer Zahlen liefern würde, läßt ſich vor⸗ eiſt nicht geben. Nach dem vorliegenden Material über Um⸗ ſatzwerbe, Preisentwicklung und Kundenzahlen muß aber angenommen werden, daß die Umſatzſteigerung vorwiegend dadurch zuſtande kam, daß der einzelne Käufer durchſchnitt⸗ lich größere Mengen und daneben vielleicht auch beſſere Qualitäten gekauft hat. Der Anteil, den die Preisſtei⸗ gerung an der 5 erſcheint im Oktober nach den Kennziffern des Statiſtiſchen 5 v..). Wenn man danach die Umſatzſteigerung im weſentlichen auf den Kauf größerer Mengen zurückführen muß, ſo hat es doch den Anſchein, daß aus den Kreiſen, die in den ſchlimmſten Kriſenjahren ihre Bedarfsdeckung, zu⸗ mal bei Waren des periodiſchen Bedarfs, beſonders ſtark auſſchrünken mußten, nur ein Teil ſchon wieder als Käufer ſulgetreten iſt. Gerade in Handelszweigen mit beſonders ſtarken Umſatzſteigerungen iſt in den letzten Monaten die 5 der Kunden bei weitem nicht ſo ſchnell geſtiegen wie e Umſatzwerte. 9 70 Tertilfachbandel lag z. B. der Umſatz im 75 en Vierteljahr 1934 um knapp 20 v. H. im Oktober um v. H. über Vorjahreshöhe; die Kundenzahl ſtieg um 3. v. H. und 11 v. H. Die gegenüber den Vormonaten beſonders günſtige Umſatzentwicklung des Monats Oktober gilt für alle bisher ſtakiſtiſch erfaßten Handelszweige. Die Lebensmittelfachgeſchäfte hatten im Oktober um reichlich 9 v. H. höhere Umſätze nach einer 2, 5proz. Umſatzſteigerung im dritten Vierteljahr, obwohl die Preiserhöhung gegenüber dem Vorjahre im Oktober (knapp 3 v..) geringer war als im dritten Vierteljahr (reichlich 5 v..). Ueber dem Durchſchnitt liegen die Um⸗ ſatzzunahmen im Oktober bei faſt allen Zweigen des Te x⸗ til warenfachhandels. Dieſer Handelszweig ent⸗ wickelte ſich ſchon im erſten Halbjahr 1934 etwas beſ⸗ ſer als der geſamte Einzelhandel; etwa ſeit Auguſt wurden die Abweichungen immer ſtärker. Die größten Umſatzgewinne hatten im Oktober die Wäſche⸗ geſchäfte(59,1 v..) und die Fachgeſchäfte für Kleider⸗ ſtoffe(53,9 v..), am geringſten waren die Steigerungen bei Herrenhüten und Mützen(19 v..) und bei Kurz⸗, und Wollwaren(22 v..). Wie auch im geſamten Einzelhandel hat die Preisbewegung die Umſatzentwicklung auch der Textilwarengeſchäfte im Oktober anſcheinend nur wenig beeinflußt: die Bekleidungspreiſe waren nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts im Oktober 1984 durchſchnittlich um reichlich 5 v. H. höher als im Vorjahre. Weiß⸗ Die gegenüber den Vormonaten günſtigeren U m⸗ ſatzergebniſſe der Schuhwarenfachgeſchäfte - nach dem bisher vorliegenden Teilergebnis 13,3 v. H. Umſatzſteigerung— finden ihre Erklärung in dem relativ ungünſtigen Umſatzergebnis im Oktober vorigen Jahres. Aus dem Einzelhandel mit Hausrat und Wohn⸗ bedarf liegen bisher die Oktoberumſätze nur für die Fachgeſchäfte mit Glas⸗ und Porzellanwaren vor; ſie lie⸗ gen um 15 v. H.(im dritten Vierteljahr: 12 v..) über dem Vorjohresſtan d. Die jetzt ebenfalls vorliegen⸗ den Umſatzergebniſſe der Möbelfachgeſchäfte für das dritte Vierteljahr laſſen eine beträchtliche Zunahme des Möbelabſatzes im September(Umſatzſteigerung 50,3 v..) erkennen. Von den übrigen Zweigen des Fachhan⸗ dels ſind die Umfatzzunahmen bei den Drogerien(12 v..) bemerkenswert, bei denen ſich eine Beſſerung der Umſätze erſt relativ ſpät und bisher ziemlich zögernd durchgeſetzt hatte. Im Kroftfahrzeughandel konnte nach einer Ver⸗ langfomung der Umſatzſteigerungen in den letzten Mona⸗ ten im O eine durchſchnittliche Erhöhung der Um⸗ ſätze um 40 H. feſtgeſtellt werden. ländiſchen Bedarfs erhöht werden mußte, ging die Fertig⸗ warenausfuhr ſtändig zurück. Dieſe Entwicklung iſt maß⸗ geblich für die Teytilhandelsbilanz und mußte eine wach⸗ ſende Belaſtung der Deviſenbilanz zur Folge haben. Wenn man davon ausgeht, daß die Einfuhr von aus⸗ ländiſchen Geweben und anderen Fertigwaren der Textil⸗ induſtrie nicht unbedingt notwendig iſt, jedenfalls der Ein⸗ flußnahme der heimiſchen Induſtrie entzogen iſt, ſo kann man feſtſtellen, daß noch im Jahre 1930 die Textilwirtſchaft die Deviſen für ihren Einfuhrbedarf dich ſelbſt beſchafft hat. Die Textil⸗ Handelsbilanz zeigte in den Monaten Januar bis September 1930 einen Ausfuhrüberſchuß von 71 Mill. -LET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 549 Mark, wenn die Fertigwareneinfuhr unberückſichtigt bleibt. Im gleichen Zeitraum des Jahres 1933 iſt ein Einfuhr⸗ überſchuß von 118 Mill./ vorhanden, der ſich im laufenden Jahre auf 294 Mill./ erhöhte. Heute iſt alſo die Textil⸗ induſtrie darauf angewieſen, daß andere Ausfuhrinduſtrien Deviſen für den Einkauf der Rohſtoſſe und Garne mit auf⸗ bringen. Trotzdem zeigt der Textilaußenhandel eine ſehr geſunde Entwicklung. Der Anteil der Rohſtoffeinfuhr an der geſamten Textikeinſuhr iſt in den Jahren 1930—1934 von 63,7 auf 77,1 v. H. geſtiegen, im weſentlichen auf Koſten der Einfuhr von Geweben und ſonſtigen anderen Fertigwaren. Rohſtoffe und Garne machen heute über 93 v. H. der geſamten Textileinfuhr aus. Die Textilinduſtrie hat die aus ländiſche Konkurrenz mit Erfolg vom heimiſchen Markt ferngehalten. Auch die Ausfuhr iſt in ihrer Struktur durchaus geſund, da der Anteil der Ausfuhr von Kleidung, Wäſche und ſonſtigen Fertigwaren erheblich zugenommen hat. Aber damit ſind die Probleme, die der Textilwirt⸗ ſchaft im Außenhandel geſtellt ſind, noch keineswegs gelöſt. Die großen Rohſtoffländer, die die Nutznießer der deutſchen Inlandskonjunktur waren, haben ſich wenig dankbar ge⸗ zeigt.. Die Vereinigten Staaten, die mit v. H. an der deutſchen Baumwollverſorgung betebligt waren, und das Britiſche Weltreich, das mehr als die Hälfte unſeres Mollbedarfs deckt, haben deutſche Waren keines⸗ wegs in erhöhtem Ausmaße aufgenomanen, ſondern ihre Einfuhr weiter beſchränkt. Der Staat mußte eingreifen, um die Handelbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die erſten Erfolge zeigen die Ergebr Hes dritten Vierteljahres 1934. Der Paſſiv⸗Saldo mit den üüberſeeiſchen Ländern verminderte ſich von 338 auf 170 Millionen l. Auch für die Textilwirtſchaft gibt es nur zwei Wege. Wir müſſen beſtrebt ſein, uns im eigenen Haus einzurich⸗ ten, ſo gut es geht, und außerdem tatkräftig die Ausfuhr fördern. Der erſte Weg wurde ſchon in verſchiedenen Vorträgen behandelt. Die Ausfuhrförderung iſt keineswegs leicht. Erſchwerend wirken ie Hemmungen im Zahlungsverkehr, die auch dem Textilaußenhandel im Wege ſtanden. Wir mußten feſtſtellen, daß die Ausfuhr nach den Ländern, mit denen wir Verrechnungsverträge haben, eine Richtlinie für die Neuordnung des Zahlungs⸗ abkommen, wie wir es jetzt mit England abgeſchloſſen haben eine Richtlinie ſüür die Neuordnung des Zahlungs⸗ verkehrs. Die Möglichkeiten, durch Zuſfatzausfuhr gen Export zu beleben, ſind noch längſt nicht erſchöpft. Aller⸗ dings dürfen Kompenſationsgeſchäfte nicht in der Form vorgenommen werden, wie es verchiedentlich in den letzten Monaten vorkam. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat Auf⸗ gelder, die nur zu einer Verteuerung der deutſchen Ein⸗ fuhr ſüchren können, deshalb verboten. Zuletzt hängt aber die Entwicklung unſerer Textilaus⸗ fuhr von der Handelspolitik ab. Unſere Staats⸗ ührung iſt beſtrebt, nach dem Grundſatz der Gedenſeitig⸗ keit die Handels beziehungen neu zu ordnen und die Be⸗ dürfniſſe der verſchiedenen Nationalwirtſchaften dabei auf⸗ einander abzuſtimmen. Es wäre verfehlt, in den gegen⸗ wärtigen Maßnahmen den Willen Deulſchlands zu ſehen, ſich völlig vom internationalen Güteraustauſih abzuſchlie⸗ ßen. Das Gegenteil iſt der Fall. Allerdings Lleibt ol Geſetz, die lebenswichligſten Bebürfniſſe der Nation ſo ſicherzuſtellen, daß ihre Befriedigung niemals gefährdet werden kann. 7 62, „Schwetzinger Schweinemarkt. Zufuhr: 110 Läufer, 50 Milchſchweine. Läufer je Paar 32—70. Milchſchweine je Paar 14—23. Zwei Drittel verkauft. Marktverbauf: lebhaft. * Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt. frage gut. Birnen—9, Aepfel—12, bis 3,5; Feldſalat 20—25; Sellerie—5 15 Pfg. * Sinsheimer Schweinemarkt. Zufuhr: Milchſchweine. Läufer je Paar 40—50 1, je Paar 30385 l. Frachienmarki Duisburg-Nuhrori Die Nachfrage nach Leerraum, beſonders für talwärts, war auch heute ſehr rege. Die Talfracht wurde um 10 je Tonne erhöht und notierte mit.50 ab Ruhrort und .70% ab Kanal nach Rotterdam eluſchl. Schleppen. Die Bergfracht notierte mit 2/ ab Ruhrort und.20 ab Kanal Baſis Mannheim. Die Schleyblöhne tal⸗ wie berg⸗ wärts blieben unverändert. Anfuhr und Nach⸗ Enchtpienſalot 15 sh 14 bis Waren und Märkie Frankfurfer Abendbörse behaupfei An der Abendbörſe herrſchte auf allen Marktgebieten weitgehendſte Zurückhaltung, die man einmal mit dem Fehlen von Kundenaufträgen und zum anderen mit der engliſchen Unterhausdebatte motivierte. Das Geſchäft war ſehr klein. Zunächſt kamen nur Farbeninduſtrie mit 1337%â und Geſfürel mit unv. 10476 v. H. zur erſten Notiz. Im übrigen nannte man die Berliner Schlußkurſe behauptet, Der günſtige Abſchluß der Deutſchen Gaſolin AG. blieb auf die Haltung der Farbenaktien, die ſpäter eher ab⸗ bröckelten, ohne Einfluß. Am Rentenmarkt erhielt ſich weiteres Kaufintereſſe für Zinsvergütungsſcheine. Alt⸗ beſitzanleihe waren zu 104% angeboten, während ſonſt die letzten Mittagskurſe geſprochen wurden. Auslandswerte lagen bisher ohne Bewegung. Im Verlaufe erfuhren die Kurſe keine Verände⸗ rungen. Farbeninduſtrie waren jedoch wieder höher ge⸗ fragt, auch Kunſtſeide Aku, die zunächſt 7 v. H. niedriger lagen, konnten ſich im Freiverkehr wieder erholen. Im übrigen lagen die Schlußkurſe nicht ganz einheitlich, die Abweichungen blieben aber minimal. Von Renten waren Altbeſitz nur knapp gehalten, für Zins vergütungsſcheine hielt die Nachfrage an. Von Auslandspapieren waren 4proz. Schweiz. Bundesbahn ſeſt und mit 158 um 4 v.., 3 proz. Jura⸗Simplon mit 139 um 3 v. H. höher. Auch Chade und JG. Chemie⸗Baſel waren weiter etwas gebeſ⸗ ſert. Von ſonſtigen Aus landsrenten beſtand für Ungariſche Goldanleihe mit 6,75—6,85 etwas Intereſſe. Nachbörſe: JG. Farben 133% 133%, Aku 5174—51½, Altbeſitz 104 G. VLebersee-Geireide-Nofierungen Neuyork, 28. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 907 roter Sommer⸗Winter Nr. 2 108; dto. hard 115,25; Mais neu an⸗ kommende Ernte 102,50; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 65,50; Gerſte Malting 99; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 28. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(ſtetig! Dez. 997699, 75 Mai 995690; Juli 92,7592; Mois(feſt) Dez. 90; Mai 85 Juli 8478; Hafer(feſt) Dez. 53/8; Mai 5175 Juli 47,50; Roggen(feſt) Dez. 72,50 Mai 75986; Juli 75,75. — Lokopreiſe: Weizen hard Winter⸗Sommer Nr. 2 10858; dto. hard Nr. 3 108; Mais gelber Nr. 2 95,25; Gerſte Mal⸗ ting 75126. Winnipeg, 28. Nov.(Eig. Dr.) Weizen per Dez. 75,25; Mai Juli 84; Hafer per Dez. 41; Mai 43,75; Juli 4376; Roggen per Dez. 57; Mai 6076; Juli 61,50; Gerſte per Dez. 54; Mai 57; Juli 5676; Leinſagt per Dez. 135,75; Mai 142%; Juli 14376; Manitoba⸗Weizen loko Northern 81; oͤte. 2 76,50; dto. 3 73,75. Buenos Aires, 8. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Dez. 6,00; Febr. 6,35; Mais per Dez. 6,68; Jon. 6,78; Febr. 6,88; Hafer per Febr. 5,10; Leinſaat(feſt) Dez. 12,05; Febr. 12,05. Roſario, 28. Nav.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſe per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,45; Mais per Dez. 6,50; Febr. 6,60; Leinſaat per Febr. 11,80. Liverpool, W. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Dez. 4,1095 März 5,3) Moi 5,5%; Juli 5,6.— Mais(100 lb.) Ten⸗ denz feſt; Nov. 21,72; Dez. 22177; Jan. 22,7%. Schluß(Tendenz ſtetig) Rotterdam, 28. Nov.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 3,35; März 3,52, Mai 3,62%. Mais lin Hfl. Laſt 2000 Kilo) Jan.% März 76, Mai 71. Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 28. Nov.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz feſt; Schmalz prima Weſtern loko 1140, dto. middle Weſtern 1125—1135; Talg unverändert. Chikago, 28. Nov.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz feſt; Schmalz per Dez. 1070 G; Jan. 1085 B; Mai 1125 B; Juli 1137,50 G; Bauchſpeck(tr. ges.) per Dez. 1400; Jan. 1985; Schmalz loko 1067,50; Preiſe für leichte Schweine 440—535, ſchwere Schweine 600615, Schweinezufuhr in Chikago 27 000, im Weſten 85 0090. Geld- und Devisen mark Zürich, N. forember(chlug amſlſch) Nonsfanlin. 2350 peng 2034 ½ Spanien 42.15— Prag 12.000 Bukarest 395 London 15.38% feln! 208 47½ Werschau 58,25 lf. and. 2 beuyer; 308.50 zerlin 124.05— budzpes—.— igt. bels 1 Belgien 72.00 Wies off. K. 78,22— Belgra 6,96 Venatsgeſd“—. len 26,31% J Joſſe—— then 288,— Jonstsgefdl 2˙/, Paris, 28 fevemder(Schlund emilich). london 75.64 poglen 207.25 Ropanbzgen 337,50] wien 6 Feuyorz 15.16% J allen 129.40 foſtand 1025.— Berlin 609,50 belglen 353 75[ Schweiz 49162[ Stachelm]—.— Warschau 285,50 Amsterdam, 2d Horember(Schluß amtlich. Berlin 59 46— Belgien 3452 ¼ J Isle 370— bag 616 London 787.75 Schwei 47.97/— Koperbagen 33.00— prise Neuxork 248.— ſteſlen 12.62¼/ J Slöcchom 38.00— fag. Cel! Aris 975 75 Madrid 20.22 3% Men 8 1 Honatsg. 1 London, 28. Hoemder(Schluß emliſch) bet 498./% J Kopenbsgen 22,39% Hosen. 78,0 than! 1/00 onfrl 48612 Siockhom 19.39% fumägjen 497,50 Lokoheme 1202 m' terlam 157 50 öl 19, 90¼ Ronsfanin. 615.— Au'lraſen 125.— Faris 75 0 Hsssbon 110,12 flfffen 326,.— Keno 18.— Grbsse 21.08 fleisfngters 228.75 ien 27.[ Honterides 20.50 talen 388.4 prag 129.40 Wenchen 26.43 alp. berlin 12.41 ½ Fadspe t 26.55 huenes Altes 36,37 büebos—.— chweir 15.38, beige, 220. fo de len. 412.—] auf Landen 27.50 Seren 56 47. iss 418.— Hengtang 1,700 Sddstrire 100,18 Neuyork, 28. Noramber(Schug amtlich) 2 Balkakrepte Berlin 40.19— J Wien 18.80— Steckkoim 25.72%(890lg.) 111 London-Aab. 498.50 Fucspes! 29.85— gels 11 „ 6b-.-V. 497.50 prag 418.— Kadi 1 afl 659.37 beige: 228— Mente 102,50 rfance v. chwel: 32.42 ½ Verschan 18.89 ¼ J Krg. pap peso 38.28— nledr.. Hillen.52/00 25.07 ½ J Hiode lane“.40— de. höchsf. 1 Hollen? 67.80 J flopenhagen 22.27 ¼J Japan 29.0— J Silber— Hamburger Meiallnoſierungen vom 28. November Hupfer f banes- u. Sratts-UHnn Urlef bee Uel ald berahlt, ö Januar 00809,, Hötlenrobzunn. 13.501750 Februar 0805,00—,— kelnsilder(R. p. Kg). 449.7546,75 Herr 305,0—.— keingold(AM. p. ge. 2,84 2,79 Apr, 9,0305,—.— Alt-platin(Abfalle) Mei. inapr.(NN. p. pr.).. 3,10 2,90 Juni ehh, reldes Plein Juli Deſallpr.(K. p. gr....—.75 August! Leptemb Lote Abies Oklober= umon Fegulgs chines.(L.).— 58.— Novemb 805,0. baecksi lber(& per flasche) 11.87 11,87 Detemb. 0080„0. J Woltramerz chines.(in Sh.). 42 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 29. Nov. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,75 je g dto. 4 v. H. Palladium 3,70 je g, dto. 4 v. H. Kupfer 3,60 je g, Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 50,10—51,90 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw.—9 Kilo. * Leinöl⸗Notierungen vom 28. Non.(Eig. Dr. Lon⸗ doen: Leinſgat Pl. per Dez. 9(9¼8]; dto. Klk. per Nov.⸗Dez. 11½0(11,4); Leinfaatöl loko 19,75(19); dito. per Dez. 18,75(18,25); Jan.⸗Febr. 187(18,50); Mai⸗Auguſt 19,50(19). Neuyork: Terp. 53(un.), Savannuh: Terp. 48(unv.). 8. Seite Nummer 549 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. November 1934 Hunlsclitæs Eu Een dena gegallenen Ma ε Re 7——— r Anlaß zu den Tumulten geweſen iſt, handelt es ſic um das Tendenzſtück des aus politiſchen Gründen geflüchteten Frauenarzt⸗Schriftſtellers Dr. Friedrich Wolf. Es ſoll nach den kritiſchen Beſprechungen der neutralen Schweizer Preſſe die dümmſten und wahn⸗ 2 ſinnigſten Behauptungen gegen das neue Deutſchland* — Einen intereſſanten Einblick in die Orgauiſa⸗ enthalten. Wir Deutſche können nur hoffen, daß auch für tion der Reichsſendeleitung gewährt eine Unter⸗ den Schweizer Behörden endlich die Augen aufgehen redung mit dem Reichsſendeleiter Hadamopſky, die über das Treiben der Emigrantenkreiſe, die in ihrem 9 der„Angriff“ veröffentlicht. Hadamopſky bezeichnet blinden Haß gegen das neue Deutſchland die guten erſc in dieſer Unterredung eine Gemeinſchaftsſendung Beziehungen, die gerade zwiſchen Deutſchland und n für die ganze Welt als ſehr einfach und ſchnell durch der Schweiz beſtehen, ernſtlich gefährden. die Schaffung einer gut arbeitenden Organiſation* und ſchildert dann den näheren Hergang einer ſolchen Sendung. Der Führer ſpricht z. B. aus dem Reichs⸗ tag zur ganzen Welt! Ein Mann ſetzt ſich an einen Fernſchreiber im Berliner Funkhaus und gibt gleich⸗ zeitig an die zehn Reichsſender mit ihren 16 Neben⸗ ſendern Alarm durch. Als nächſte Weiſung geht z. B. — An der Tibermündung in Italien iſt man vor einiger Zeit unvermutet bei Meliorationsarbeiten auf Gräber aus der Zeit der Auguſtus geſtoßen. Hier war ein Friedhof unter dem Dünenſand ver⸗ ſchüttet, an den jede Erinnerung geſchwunden war und deſſen Wiederentdeckung erſt den Namen der an die Sender heraus:„Der Führer ſpricht von Iſola Sacra, den dies Gebiet trägt, verſtändlich ge⸗ recht 20 Uhr bis etwa 22 Uhr, das alte Programm nehmt macht hat. Jetzt beſitzt die Welt hier einen faſt zwei⸗ fraß für dieſe Zeit raus!“ Es wird dann weiter geſchil⸗ tauſendjährigen Friedhof, der an Ausdehnung und 5 dert, wie nach der Erfaſſung der deutſchen Sender die kultureller Anſchaulichkeit mit den großen Totenſtäd⸗ 0 ausländiſchen und überſeeiſchen Geſellſchaften infor⸗ ten der Etrusker und den Katakomben der Chriſten 105 miert werden. Ein einziges kurzes Telegramm oder den Vergleich an Großartigkeit aushält. Hier liegen 9 Telephongeſpräch nach Neuyork genügt, und die bei⸗ an der Hauptſtraße die zweiſtöckigen, geradezu villen⸗ Uhr, den Geſellſchaften National Broadeaſting Company ähnlichen Kapellen der Wohlhabenden— unten die a und Syſtem Columbia in Neuyork wiſſen mit ihren Plätze für Urnen oder Sarkophage, oben der Raum 10 1 160 Sendern Beſcheid. Kurz und bündig kommt dann für das rituelle Totenmahl. Marmorbilder zeigen 0 ſehr bald die Antwort:„Wir gehen mit.“ Um 3. B. öfter den Beruf des Familienhauptes an, ein Schiff in die Uebertragung der Reichstagsrede am 18. Juli den Reeder, ein Speicher den Getreidehändler, eine 5 d. J. zu organiſieren, hatte man 48 Stunden Zeit. Geburt den Geburtshelfer. Dahinter liegen unüber⸗ 3 Anders geſtaltete ſich die Lage um den 30. Juni ſehbar und ungeordnet die Gräber der Sklaven und f herum. Obwohl bereits am Samstag vormittag an Hafenarbeiter. Große Tonkrüge ſind einzeln und in alle deutſchen Sender„Funkſchutz 3“ durchgegeben Das NSgect veranſtaltete zu Ehren der gefallenen Kraftfahrer am Potsdamer Kraftfahrer⸗Denkmal Bündeln halb in den Boden eingelaſſen und haben— war, erfuhr man von dem Bericht, den Dr. Goebbels einen Trauerappell in Verbindung mit einem Feldgottesdienſt, bei dem Pfarrer Schmidt⸗Neu⸗ einſtmals zur Aufnahme der Wegzehrung für die* gab, erſt am ſelben Tage der Rede, nämlich am Sonn⸗ babelsberg die Gedenkrede hielt. Vor der Kanzel der Führer des Nei, Obergruppen⸗ Toten gedient. Einige Gräber erheben ſich als flache tag. Innerhalb weniger Stunden mußte alles mit führer Hühnlein. Hügel fußhoch über den Boden; ſie ſind ganz 11 den in⸗ und ausländiſchen ſowie mit den überſeeiſchen————— Stucéßc überzogen und konnten ſo nicht einſinken. An⸗ 85 d 1 i 5 ſtellen. Einige Linien, die trotzdem noch Ueberland⸗ kannt und erregte allgemeinen Unwillen Der Ver⸗ 1 Grabſtätten zeigen 1 ſchon chriſtliche Em⸗ 215 E ö„ kraftwagen fahren ließen, haben es jetzt mit der Po⸗ band der Beerdigungsinſtitute hat den Beſchluß ge⸗ bleme. Wahllos liegen Beerdigte und Feuer⸗ 87 Stationen teilweiſe über 10 000 Km. hinweg verſtän⸗ lizei zu tun. Zwiſchen Rotterd 10 Aimſterd faßt die Fi 55. n a ee e beſtattete nebeneinander. Menſchen aller Raſſen und 0 digt. So iſt durch die Organiſation der Reichsſende⸗ zet zu tun. 8 ſche„Rotte dam u. ſter am faßt, gegen die irma, die ſich daeu hergab, ieſen aller Neltgionen Vaben hier n der Haen 5 leitung eine rieſige Maſchinerie aufgebaut, die mit wurde ein Ueberlandkraftwagen von der Polizei[geſchmackloſen Pomp aufzuziehen. gerichtliche 1 5559 9 15 haben 5 fi Hafenſtadt neben⸗— unglaublicher Schnelligkeit die ganze Welt durch den angehalten, und die Reiſenden, die den Wagen nicht Schritte in die Wege zu leiten. ö 5 19 5 und ſin 1 nebeneinander Funk erfaßt 5 verlaſſen wollten, wurden unter Gewaltandrohung 4 11„ Dieſer neuentdeckte Friedhof war—.— 5 i 4 dazu gezwungen. Zum Glück fanden ſich einige Pri⸗— Die Kundgebungen, die ſich aus Anlaß der 1 85 1 1 1 5155 e 8 1 8 allem An⸗ 5 — Berliner Kriminalbeamte konnten in Ham⸗ patkraftwagen, deren Beſitzer ſich der armen Ause Aufführung des Hetzdramas„Profeſſor Mannheim“ ſchein na 655 5 für 755 Hafenbezirk zur Ber; burg den berüchtigten Hochſtapler und Heirats⸗ geſtoßenen erbarmten, und ſie zum nächſten Bahnhof] vor dem Züricher Schauspielhaus abgeſpielt haben, fügung. Er muß bis ungefähr zum Jahre 400 be⸗—— ſchwindler Eduard Schröder feſtnehmen, der ſeit mitnahmen. Auch in einem anderen Falle iſt ein zeigen mit aller Deutlichkeit, daß auch die Schweizer ſtanden haben und benutzt worden ſein, nachdem er fer langer Zeit wegen verſchiedener Straftaten geſucht Ueberlandkraftwagen beſchlagnahmt worden. In Bevölkerung nicht mehr gewillt iſt, ſich die Hetze der faſt ein halbes Jahrtauſend in Gebrauch war. Es 10 ee et bis in das Jahr dieler au dae ae e ee dadurch ungen: Emioranten Lager gefallen zu laſſen. Schon vor bande di der um ee e e eee des 2 1910 zurück. Vor dem Kriege gelang es ihm, unter gen, daß die Reiſenden den Ueberlandkraftwagen einiger Zeit haben bei den Aufführungen des von ſen Bedeutung noch gar nicht abzuſehen iſt. Vorerſt dem Namen eines„Barons von Prittwitz“ eine gemeinſam„gemietet“ hatten. Erika Mann leiner Tochter von Thomas Mann) 1 11 98 5 55 ee ee frei⸗ Frau um 50 000/ zu prellen. Nach dem Kriege 55 geleiteten Kabaretts in Zürich Kundgebungen ſtatt⸗ Pflug 0 en, Al 10 55 55 1 580 1 noch der 3 kettete er im Jahre 1924 als angeblicher Villen⸗— Eine unlängſt in Stockholm ſtattgefundene gefunden und damals haben eine Reihe Schweizer An if 1 1 aber auch dieſen demnächſt in beſitzer eine Frau an ſich, die ihm 6500/ überließ.] Hundebeerdigung hat in Schweden helle Entrüſtung Blätter die Behörden aufgefordert, Emigranten 9 Ehmen: Beide wollten nach Zoppot fahren. Am Tage der hervorgerufen. Das will in einem Lande, deſſen hetzſtücke zu verbieten und nicht immer die Polizei der Abreiſe verſchwand der Gauner mit dem Geld auf Bewohner meiſt kühlen Kopf bewahren und ſich nur zum Schutze dieſer Stücke und ihrer Darſteller auf⸗ 5 Nimmerwiederſehen. Nach weiteren Verurteilungen ſchwer zu Temperamentsausbrüchen hinreißen laſ⸗ zubieten. Alle Ermahnungen aber ſcheinen an der loſer wegen Heiratsſchwindels näherte ſich Schröder er⸗ ſen, ſchon immerhin etwas beſagen. Der vor einiger Haltung der maßgebenden Stellen nichts zu ändern. anſy neut einer Dame, der er erzählte, daß er ein Rit⸗ Zeit eingegangene Schoßhund einer angeſehenen So haben ſich dann einige nationale Organiſationen Geſe tergut in Mecklenburg kaufen wolle. Die Frau über⸗ Dame wurde in einen aus Edelholz gefertigten Sarg und ein Teil der Schweizer Preſſe für die Gebote 3 ließ ihm ſchließlich 20 000/ in Goldpfandbriefen, gelegt. Unzählige Kränze und Blumenſchmuck waren des internationalen Anſtandes eingeſetzt und durch die er für ſie bei einer Dresdner Bank ſicherſtellen im„Trauerhauſe“ abgegeben worden. Dieſe Spen⸗ die Kundgebungen gegen die Aufführung des Hetz⸗ f wollte. Kurz darauf kaufte ſich der Schwindler, der den bedeckten den kleinen Sarg, ſo daß dieſer gar dramas ihre Abneigung gegen die ſyſtematiſche Deut⸗ ſich in dieſem Falle als Rittmeiſter a. D. Strowe nicht ſichtbar war. Ein vierſpänniger Leichenwagen ſchenhetze bekundet. Welche Kreiſe hinter dem Schau⸗ ſucht ausgegeben hatte, einen großen Perſonenkraft⸗ ſetzte ſich in Richtung Taby, dem Stockholmer Hunde⸗ ſpielhaus ſtehen, geht aus einer Meldung der Ber⸗ laſen wagen und nahm auch einen Kraftwagenführer in friedhof, in Bewegung. Unmittelbar darauf folgten liner„Nachtausgabe“ hervor. Danach iſt der Direk⸗ 6 ſeinen„Dienſt“. Zuſammen mit der Frau unter⸗ mehrere Limouſinen, in denen ſchwarzgekleidete] tor des Züricher Schauſpielhauſes, ein Herr Rieſer, nahm er eine luſtige Fahrt ins Rheinland. All⸗ Herren und tiefverſchleierte Damen Platz genom⸗ durch ſeine Ehe mit der Schweſter des Schriftſtellers mählich kamen der Frau Bedenken, und ſie ſchüttete men hatten. Auf dem Friedhof angekommen, wurde Franz Werfel für das Theater intereſſiert worden, 8 ihr Herz einem Bekannten aus. Auf deſſen Veran⸗ der Sarg von Dienern in Trauerkleidung zum nachdem er vorher Weinagent geweſen war. Er hat Agel laſſung hin wurde ſchließlich Anzeige erſtattet und Grabe getragen. Alles in feierlichſter Weiſe. An der dann das Haus, das eine künſtleriſche Vergangenheit Geſche es gelang nunmehr, den Schwindler in Hamburg letzten Ruheſtätte des Lieblingshundes hielt der hat, als reines Geſchäftsunternehmen weitergeführt 1 feſtzunehmen. Von den 20 000/ wurden noch 2000[Hausherr eine lange Rede, die über eine halbe und ſich jedes politiſchen Ehrgeizes ferngehalten. Das er! Mark gefunden. Stunde in Anſpruch nahm. In wohlgeſetzten Wor⸗ änderte ſich jedoch, als im Frühjahr 1933 eine große Verk. 5 ten ließ der Herr des toten Tieres deſſen Lebenslauf Anzahl fremoͤſtämmiger Schauſpieler von Deutſch⸗ 1 58 — Während man ſich bei uns bemüht, einen ge⸗ abrollen. Er ſchilderte den Werdegang des Hundes, land in die Schweiz abwanderte und dort auftrat. 5 2 7 9. 9 rechten Ausgleich im Wettbewerb zwiſchen Schiene ſeine Verdienſte und beſonderen Tugenden. In ſtum⸗ Es waren dies die Regiſſeure Guſtav Hartung und 1. N Co., und Straße zu finden, iſt in Holland ein ſcharfer[mer Ehrfurcht vor der Majeſtät des Todes hörten Lebpold Lindberg, ſowie die Schauſpieler Erwin Kai⸗ Ihr Feſtgebäck gelingt vorzüglich mit— Kampf zwiſchen der Eiſenbahn und den privaten die Trauergäſte entblößten Hauptes den Nekrolog ſer, Leonhard Steckel, Kurt Horwitz u. a. Kaum Dr. Oetker's Backpulver„Backin“l He Autobuslinien entbrannt. Die Geſellſchaften, die[mit an. Es fehlte nur noch der Paſtor und die An⸗ hatten ſie hier eine neue Exiſtenz gefunden, ſpielten glein Rezeptbuch gibt ohnen viel 5 die n trotz des amtlichen Verbots immer wieder Wege der weſenden hätten den Eindruck gewonnen, daß man ſie ausgeſprochenes Tendenztheater mit Stücken, die e 20 Pf Furekungen. 5 Umgehung finden, haben von der Auſſichtsbehörde hier einen lieben Familienangehörigen zu Grabe von Ferdinand Bruckner, Friedrich Wolf, Bert Brecht D N O K 2 105 bücher der Eiſenbahn ein Rundſchreiben erhalten, in dem getragen hatte. Der Vorfall ſprach ſich in der Haupt⸗ und anderen ſtammten und gegen Deutſchland gerich⸗ k. uguft et er, Bielefelò e 1 ſie aufgefordert werden, ihren Dienſt ſofort einzu⸗ ſtadt herum und wurde auch in den Provinzen be⸗ tet waren. Bei dem jetzt aufgeführten Stück, das der CCC i h a a. een 17 Reklame und ſonſtiges Tamtam rausſchmeißen; da Peter hat verblüfft aufgeſchaut. Nanu? Und im] Fliesſche Angebot auch ſchon verdoppelt.„Es lut h kommt ein Vermögen raus.“ erſten Augenblick iſt's ihm wie ein Geſchenk vom mir wirklich ſehr leid— aber, wie geſagt—— Brau „Dia— infam kluge Frau, die Frau Harlan!“ Himmel: Natürlich zugreifen! Und los von der Dann wechſeln ſie beide in einem undeutlichen Ge⸗ nich, Bank! Aber dann ſteigt ein unbehagliches Gefühl in ihm auf: Der da iſt Brigittes Vater. Und zwar in allererſter Linie— und erſt in zweiter Linie ein fühl von Mißbehagen ſchnell das Thema 5 Zu Hauſe nachher ſteht Peter lange nachdenklich am Fenſter. Warum eigentlich iſt er ſo maßlos dar⸗ „Wollen Sie ſagen, daß wir düm⸗ Peter lächelt: mer ſind?“ 55 ene en Fi 5 e de 1 8 150 f 920. Freund der Familie Jürgens. Wenn man alſo von um beſorgt, ſich nirgends gl verpflichten, ſich gerade 19 l ei gan nete cen Geſche eit, Peter, n ene, noch dazu gerade jetzt, wo zwiſchen den Flies gegenüber nicht zu verpflichten und mit ſuſche wenn Sie auch manchmal verflucht dumm tun kön⸗ Brigitte und ihm alles ſo merkwürdig unklar und unter allen Umſtänden die Hände frei zu halten! pofort nen. Aber ich wollt' nur ſagen: Die Frau hat Ihnen widerſpenſtig und quälend ſteht, ſo ergibt das recht Wofür denn? Was erwartet er denn? Woher ſollte 5 bewieſen, daß man hier oben in unſerem Winkel doch peinliche Kreuz⸗ und„Onerverbindungen, 0 Eine denn beſſere Hilfe kommen? Oder erhofft er gar, 32 RO MAM von auch was mit Reklame machen kann. Sie ſehen's Sekunde iſt auch der Verdacht in ihm. Brigitte könnte daß das geſchäftliche Mißgeſchick ſich eines Tages ins Sefer AEbbA WESTEN SERGER dochl Das war keine Fehlſpekulation von ihr. Und Hinter dieſem Angebot ſtecken. Aber gleich darauf Gegenteil wandle? Das kann er doch nich hoffen. durch I Sie hätten auch ein bißchen Geſchrei von ſich machen weiſt er ſolches Mißtrauen beſchämt von ſſch Mit Iſt doch jetzt ſchon Auguſt und Höhepunkt der Sal ei 128 5 follen. Warum habt ihr nicht rieſengroß gngekün⸗ Geld wird Brigitte es denn doch nicht erzwingen ſon. Letztes Jahr um dieſe Zeit hatten ſie das Haus .. Der Doktor Flies geht nachher, nachdem Bri⸗ digt daß ihr en e en i einer Woſer⸗ wollen, daß du ſie heirateſt; wenn ſie es ſchon tatſäch⸗ faſt immer beſetzt, ſagt der Vater. Und dies Jahr? welche gitte ihn verlaſſen hat, noch lange in ſeinem Zim⸗ dee e habt? Und warum erführt man lich erzwingen will— was immer noch nicht feſt⸗ Ein Dutzend Leut knapp und ein Kaffeegeſchäft, das 90 mer nachdenklich auf und ab. Und kommt zu dem 51 0 8 521 ihr jetzt ſoundſo viel Zimmer mit Bad ſteht. Solches Mißtrauen hat weder Brigitte noch um gut dreißig Prozent zurückgegangen iſt. Wie aleeln Schluß, daß Peter vermutlich Brigitte geſagt hat, er habt? Und 155 e And en e Mann da von dir verdient! Und beinah lockt es ſoll das nur werden? Wenn jetzt womöglich der 7 0 könne nicht heiraten, ſolange er geſchäftlich auf ſo 5 uläres Sonn mit Preisſcheibenſchießen ihn, ſeinen heimlichen Verdacht nun durch doppelte Herbſt noch verregnet, dann wird's ganz bös. 1 Abr, unſicheren Füßen ſtehe(was man ihm ja auch nicht. 1 5 1 5 Unbedenklichkeit gutzumachen. Aber dann ſchiebt er] dann? Und dann? t oder ſo was könntet ihr auch ruhig mal arrangieren. 255 55 a — 105 en Preisläm erben wie letzten Sonn⸗ ſolche Gefühlsmomente energiſch beiſeite: Nein und a„ nochmals nein! Lieber noch die Belaſtung von frem⸗ bag im n 7. 8 5 der Seite, von der Bank her, als eine von befreunde⸗ „Der Papa will ja nicht. Er ſagt, ſolche Sachen ter. Und nur jetzt keine Ketten ſich anlegen laſſen, vertrieben ihm nur die ſeribſen alten Weintrinker, weder gefühlsmäßſge noch materielle! Nur jetzt die die ihre Ruh' haben wollten. Und dann, Herr Dok⸗ Hände frei behalten! tor: Geld! Das koſtet doch alles! Der Doktor Flies hat ihn aufmrkſam beobachtet. Der Doktor lächelt ganz wenig: Nun hat er den„Sie ſcheinen nicht ſehr begeiſtert von meinem Vor⸗ Jung da, wo er ihn haben will.„Ihr habt doch jetzt ſchlag?“ ſagt er nun. Geld, denk ich? Für die Autoſtraße wär's doch auch] Peter flüchtet mit ſeinen Augen wieder zum Fen⸗ dageweſen, wenn's hätt ſein müſſen! ſter hinaus.„Ich hab ſo was wie ein Prinzip, Herr Peter zuckt die Achſeln:„Gott, ja— zur Not. Und Doktor. Das heißt: Freundschaften und Geldge⸗ wenn der ten Holl eingegriffen hätte. Und die Bank, ſchäfte ſtets auseinanderhalten. Dem möcht ich nicht die verfluchte. An der häng' ich jetzt, wie am leib⸗ untreu werden, es ſei denn, das Waſſer ſäße mir bis haftigen Deuwel!“ b b o am Hals— wie damals, als ich drauf und dran war, Wieder eine lange Pauſe... Dann beugt ſich mit ten Holls Geld die Privatſtraße anzulegen. Jetzt der Doktor vor und ſchaut den anderen treuherzig dank' ich meinem Schöpfer, daß ich das ten Hollſche an:„Eigentlich könnt' ich ein Geſchäft mit Ihnen Geld nicht ſchon einkaſſiert hatte... Alſo nichts für machen, Peter. Ich tät's verflixt gern. Ich hab' da ungut und tauſend Dank— aber ich glaube, es iſt nämlich ſo blöde Induſtriepapiere. Ich könnt' ſie für alle Teile beſſer, wenn ich auf Ihr freundſchaft⸗ jetzt grad ganz gut verkaufen. Ich tu's auch. Aber liches Angebot verzichte.“ Herr Doktor. Den Papa plagt die Ischias ein biß⸗ noch weiß ich nicht, wo ich die paar Tauſend, die ich Da macht der Doktor eine ſehr unglückſelige Be⸗ chen. Mama ſchafft immer noch mit wie'n Grenadier. dann freikrieg', hinſtecken ſoll. Das is heutzutag ſo merkung:„Brigitte hätte ſich ſehr gefreut, wenn Sie Aber es iſt ſchon zum Die⸗Wänd'⸗Rauflaufen: Die ſchwer Wenn Sie nun Ihre Bank abhalfterten, zugegriffen hätten. Sie erzählt ſo oft davon, wie ganze Saiſon gleich Null. Die drüben freſſen bei⸗ Peter, und ſtatt deſſen mich mit— ſagen wir— fünf⸗ unbehaglich Ihnen die Bankſchulden ſind..“ nah alles. Is ja aber auch kein Wunder! Ich rechne zigtauſend hereinnahmen? Ich wär' ein bequemer Peter zuckt zuſammen: Alſo doch Brigttre? Und mir von Zeit zu Zeit immer mal aus, was die für! Aktionär im gleichen Augenblick iſt ſein Widerſtand gegen das verübeln kann). Und Brigitte— klug und geſchäfts⸗ tüchtig, wie alle Frauen, wenn es um ſolche Dinge geht— Brigitte wird nun mit Gewalt die geſchäft⸗ lichen Schwierigkeiten beſeitigen wollen Aber recht hat ſie, das Mädel! Und ſo gelegentlich wird er alſo mit dem ſtolzen Peter ein freundliches Wort ſprechen Ganz zufällig ergibt ſich dieſe Gelegenheit ſehr raſch: Flies trifft den Peter in der Bahn, als ſie beide aus Köln zurückkommen. „Nanu, Peter— auf Amüſierfahrt in Köln?“ Peter winkt ab.„Nette Amüſterfahrt! Ich hatt! bei der Bank zu tun.“ „Das iſt bös!“ Is es auch!“ Pauſe. Peter zerrt eine Zei⸗ tung aus der Taſche.„Was zu leſen, Herr Doktor?“ „Danke, Peter! Erzählen Sie mir lieber: Wie geht's zu Haus? Was macht das Geſchäft? Ich war lang nich bei euch.“ Peter ſtützt den Arm in die Abteilecke und ſchaut zum Fenſter hinaus.„Da iſt wenig zu erzählen, Seine Gedanken kehren zu Brigitte zurück. Was iſt nur in dieſes Mädel gefahren, daß alles, was ſie tut, ſo ganz ohne Takt⸗ und Feingefühl geſchieht? Wie kann ſie ſo verfrüht herumreden, daß ſie verlobt ſei? Wie kann ſie hinterrücks ihren Vater bereden, daß er ihm Geld anbietet? Sie ſcheint wirklich von allen guten Geiſtern verlaſſen. Fühlt ſie nicht, daß er um ſo mehr von ihr abrückt, je gewaltſamer ſie ihn an ihre Seite zwingt? Brigitte indes hat ihrem Vater daheim Hut und Stock abgenommen. Aechzend zieht ſich der alte Herr die Ueberſchuhe aus. Brigitte ſteht neben ihm und fährt ihm mit den Fingerſpitzen leiſe über die ſpärlichen Haare. Als der Vater endlich vom Stuhl aufſteht, legt el den Arm um ſie.„Na, Gitta, wie wär's denn, wenn du mal wieder zu Tante Anna nach Rüdesheim führeſt? ſoll ich dir ſagen. Ich traf heut den Pfar⸗ rer Hermes zufällig in Köln— der hat ſich eifrig nach dir erkundigt: Du ſollſt doch endlich mal wieder⸗ kommen!“ Brigitte zieht ein mißmutiges Mäulchen.„Oh was ſoll ich denn in dem ollen Rüdesheim?“ 88. Miteinander gehen ſie ins Zimmer.„Es wär aber, glaub' ich, ganz gut, wenn du mal ſo'n bißches rauskämſt. Schon wegen Peter (Fortſetzung folgt.) Donnerstag, 29. November 1234 ber, 20.15 Uhr, findet im unteren NSDbAp-Niiffeilungen baten n ga cle 5 „Können wir An 9 Dr. Aus bortelamichen Bekeanntmacmungen sumemmen Schuhmacher von der Auße Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer M Berufs⸗ 9„ 1 E 8 1 Anordnungen der Kleisleitung ſchulungsabend iſt für alle 8 Die Ortsgruppen werden erſucht, Donnerstag, Muſikzug. Zum Aufbau 92 80 20. November, vormittags bis ſpäteſtens 13 Uhr Karten noch einige Bläſer mit oder don 59577 für eine Veranſtaltung abholen zu laſſen. Sehr eilig! Aten 5 dan 1125 5 e Die Kreispropagandaleitung. ,, 8 25 Jahren zuläſſig. Meldungen werder Lindenhof. Alle polit. Leſtler, Pag. und Vol ksgenoſſen 20 Uhr im Probeſaal, Dindenhofſtr. erſcheinen am Donners tag,. November, 20.30 Uhr, Deutſches! Jun volk im Saale des„Rheinparks“ zur Kundgebung für das Muſilzug. Unſere Proben f hr in der WW. Kreisleiter Pg. Dr. R och ſpricht. Eintritt frei! Lindenhofſtraße 42, ſondern i Ile der Pumboldt. Freitag, 90. Nov., 20 Uhr, S itzung der Lindenhofſchule Mittwochs it von 17419 polit. ae im 1 8 Zellenakten ſind mitzubringen. Uhr ſtatt f 85 i Neckarſtadt⸗Oſt. Freitag 30. November, 20.15 Uhr Sia 1 4 1 107 u 17 Kart W a 0 0 Zellenabend der Zellen 7,8% 0 und 11 in der„Flora“ 9 n 5 ltrhein“ Jähnlein„Horſt Weſſel“. Alle Lortzing zſtraße 17. Auch die Hauswarte ſind herzlichſt ein⸗ ungen, die noch nicht im Beſitze eine e geladen. ſind, melden dies nnersdtag, 29 er, Dei . Schwetzingerſtadt. JTreitag, 30. November 20.15 Uhr, ihrem Jungenſchaftsführer. Wer es ſich zu i Parten lohal„Gloria⸗ Säle“, Seckenhei ner Straße 11 a, melden, kommt nicht in den Beſitz ein 8. 1, 8 und 13 echenheimer Straße BdM echts, 3, G— n 2 5 — e e ae e Untergau 171 Mannheim, Abt. Grenz⸗ und Ausland, „ 1 5 2 0 5 E Br 5 eier 5 Na n 30. No- aße, Kleine Merz zelſtr. und Bahnhof blazl, Sümtliche e ee erenkinnen kommen Freitag, 30. No⸗ Parteimitglieder, Kameraden der Sal 1 5 S, Hauswarte nber, 20 Uhr, nach E 7, 0. 2 and alle Volksg⸗ noſſen dieſes Gebietes ſind eingeladen. 5 Schwetzingerſtadt und Almenhof. nnerstag, Eintritt frei! Eingang durch den Hof! 29. November, rechnen ſämtliche. Schaftke kerinnen No⸗ NS Frauenſchaft vember⸗Beiträge, Schirachkarten und lksjugend in Strohmarkt. Donnerstag 29. November, 20.90] L. 2, 0, ab. Uhr, Heimabend im„Siechen“, N 7. 5 2 Oſtſtadt. Donnerstag, 29, November, fällt das hob ne e bag, 20. November, Beſich⸗ Turnen aus. Dafür treten ſämtliche Jungmädel der 11 9 1 5 8 ung in L 9, 7. Treſſpunkt: 16 Uhr. Gruppe Samstag, 1. Dezember, 8 Uhr vorm., in Bun⸗ 10 Pfg. nge destracht mit Turnzen der Peſtalozziſch 1 n 5 Inzen vor der Peſtalo hule an. e ke er Die Führung Hurch die Ausſtellung Neckarſtabt⸗ Of 955 1 1 1 0 b Nor ce 40 Uh 5 75 9, 7, findet erſt Donnerstag, 29. November, 15 Uhr, beg F fat beginnen für die ganze Gruppe die Singproben zur Weih⸗ geledrichsſeld, Donnerstag, 29. November 20 Uhr, nachtsfeier in der Fröhlichſtre Heimabend im„Adler“, e 10 Singſtunde. Deutſche Arbeitsfron: Reichsbetriebsgemeinſchaft 1„Nahrung und Genuß“. Ich 5 5 8 Berufsſchulungsabend. Doe nnerstag, 29. Novem- mache alle Mitglieder darauf aufmerkſam, daß am Don⸗ Über ſchen Deutſchlar 5 ſon Vortrag zu beſ t. Deutſche Aungeſtelltenſchaft Berufsgem einſchaft der Techniker, Fachgruppe Dentiſten. Donne 5 t 11 Vortrag „Probleme d 9 4 a g, 20. (Jugendſaal), Pfl iesentſtehung“, ir erwart 2015 20.15 Uhr, d ernäh Nov., 5 Redne en pünktli Boer 20 Pg. Kaiſer t und bitte alle ichtnerſammlung. ſtaatl. gepr. und vollzähliges Erſcheinen. Berufsgemeinſchaft der Bürv⸗ und Behördenangeſtellten. Donnerstag, 29. Nov., g,„Lehrgang„S Uhr, Steuergeſetzreform“. sgemeinſchaft der weſblichen 15 549 Nummer ſchen K im„Deut vom Re d rung im nationalſozialiſti⸗ Mi Uhr,„Deutſches Maſt, eſtellten. tglieder, Groh. Haus“, Vortrag: im Ortsgruppenheim, Don⸗ die Den⸗ 10 tag, 29. Nov., 20 Uhr, in N 4, 17, Vortrag von Frl. Hirt:„Schnu ck in oer Mode“. 5 Berufsgemeinſchaſt der weiblichen Angeſtellten Don⸗ 1 00 ners tag, 29, Nov., 20.15 Uhr, im„Ballhaus“(Garten⸗ 19 7 en. ſaal), Vortrag von Herrn Dr. Schuhmacher über:„Können wir unſere liche ſem Abend Beruf Sgemeinſchaft der Kanſmannsgehilfen, Fachgr ruppe Bitrobedarf und 20 Uhr, in O 1, 1011(Jugendſaal), Und ihre Aufgaben im modernen Büro“ Kardex. Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten. 20 Uhr, zellanhaus„Bohbma“ ta g, 30. Nov., Uebungsfirmen. Papierhandel. F r in NJ 4, 17 und„Eugeni Ausfuhr fördern?“ Pflichtabend für ſämt⸗ HJ und Bo beteiligen ſich an die⸗ reitag, 30. Nove Wetcg Die tedner: 7, Uebungsfirma: e Weiß“. Sageshaleucles Donnerstag, 29. November Natignalthegter: Miete A, „Die Räuber“, von Friedrich von Schiller, 19.30 Uhr. 0 N PI a1 netart um: P lfalgban Lichtſpiele: A ühne Libelle: 16 und Mannheimer 9 16 und 20 Uhr Univerſu 5 hambra:„Die hin hne — 21.00: kamerad, 22.30: Stimme von 16 Uhr Vor 1— Freier B „München“, E. Don Was hören Wir? Apo Freitag, 20. Nopember Reichs Stuttgart Bauern E Gymnaſtik.—.45: Nach⸗ 0 Schallpl.).—.30: Gymna⸗ 45 Nachrichten.— 10.15: 10. 00 — 13.182 . 10 00 möber, Kabel zert.— 2000, Nachrichten. Herbſt] Stunde der Nation. Lachende muſik.— 22.00: Nachrichten.— rei⸗— 22.30: Sportvorſchau.— 29.00 ane 24.00: Por⸗ Nachtmuſtk. Deniſchlandſender .00: Nachrichten.—.35: Morgenmuſik.— oe Volß an der Arbeit.— 10.50: S rnen.— 11.80 e funk.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.00: muſik.— 15.15: Für die Frau.— 13.40: Jung — 16.00: Kor 17.45: Al te engliſche Cembalo— Jungvolk. hör zu. du biſt gemeint.— 19.00: Muß Die beſten Tanzkopellen der We Volk zu Volk. 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Beſchlußfaſſung, RM. 3 200 000.— eigener Aktien einzuziehen und Burg- Pralinen-Mischung./ Pfd. 20. 2 90 dahre Molt Uöbhehen Mlein- des dadurch das Grundkapital der Geſellſchaft von RM. 10 005 000.— auf 3 1 men 1 ee ee e Lein d Kapitel ¼ Pfd. 353 1 Ne. 6 805 000.— in erleichterter Form gemäß Teil 5 Kapitel 11 Pralinen ohne Creme./„ 20 5 4. Wiederholung: 125, ae gen hervor der Notverordnung des Reichspräſidenten vom 6. Oktober 1931 zu 15 90 1. Samsteg nachts 10.30 Uhr 1 f den Zwecken des§ 6 Abſatz 2 a. a. O. herabzuſetzen; Auskunft des 955 Schokoladen- Wallein... PId a 5. Wiederholung: in unserer Zeltung 155 Vorſtands nach 8 5 d. 1 0 10 reine Gebäck Mischung./ Pfd. 25 6 Sonntag früh 11.30 Unr verfolgstl lich r 2. Aenderungen des Geſellſchaftsvertrags auf Grund der gefaßten 4 on 4 g 1 Beſchlüſſe in§ 8 Abſatz 1(Höhe und Zuſammenſetzung des Grund⸗ pralinen- Packung 200 fg nur 50.3 l n 8.20. i—. mati i 8 1 8 439 Abr 7 ſetz des Sti rechts 1— 7 5 8 43 Abſatz 1(Herabſetzung des Stimmrechts der Psi. Marken- Padkg. 250 f 2, 130,.00 Was bin ich ohne Dich! diadt Fochechuſe er 5 eee 70 1 05 Zu Ziffer 5 der ee 5 5 dem eee 5 st. Marken- Packg. 500 g 4.-, 3..00—— 5 1. 8 1 Nang Generalverſammlung ein in geſonderter 2 öſtimmung gefaßter Be⸗ 5 7 1 ſchluß der Vorzugsaktionäre erforderlich. Vorſorglich ſoll auch zu FSI. aller Malaga Gold, inkl. Glas.20 Caf Hau 08 für Musik U. Theater 55 Ziffer 1 der Tagesordnung neben dem Beſchluß der Generalverſamm⸗ 5 9 0D 0D Morgen Freitag um 20 Uhr abends er ſei lung in geſonderter Abſtimmung ein Beſchluß der Stammaktionäre Soxoiſi, Waldbaur, Frankonia, ESzei e des Schlosses Rolle und der Vorzugsaktionäre gefaßt werden. 875 Burkbraun, Kani, Reichardi 8 Heute 5 5 Ludwigshafen a. Rh., den 26. November 1934. Die Direktion. Schokoladen- und Pralinen packungen Verlängerung 1. Orchesfſerkonzeri 5 5 5 89 5 5 Dirigent: 4 National⸗Theateru 10 J 1. Direktor Chlodwig Rasberger f 3 I 5 9 75 f Solist: N 205 Professor Friedrich Wührer G Donnerstag, 29. November 1934 7 e! Stee Händel. Concerto grosso Vorstellung Nr. 73 direkt a. Private, 100 Gr. Sil- U 15 1 i Mozart Klavierkonzert S Nea ne 36 e ente H, 2 K 1, 9 FP 2, 3a Beethoven I. Symphonie 17 Miete A Nr. 6 Sondermiete Nr. 3 lang IAhrige schriftliche Garantie 5 5 928 7. 2 Karten in allen Muslkalienhandlungen itgli Ratenzahlung. Katalog kostenlos. 1 5 5 8 5 2 9 R 4, 24 Luduiggtr. 21 02 an der Abendkasse 3⁵ über 3 1 2———— 5 0 Die Räuber F. Schmfathals, Solingen 10 80 5 n ee 191 Schauspiel von Schiller Eostfiach 33..—2⁰⁵ 8 N 785 5 Mane 75 955 rau ſchen! 40 977 Regie: Hans Carl Müller a Hahner Ranzen are under 8. dieſer Anfang 19.30 Uhr Ende nach 23 Uhr daß die Böden und Trep- Neben Accordeon wird 11 eine Anzahl 8 55 15 8 der i ihr zu unbeſcholtener junger Leute über stets sauber sind. Das 1 wagen Amtl. Bekanntmachungen Klub-Modelle 18 Jahre aufgenommen. Perſönl. kein Gebeimnis, sie ver- brauch der Stadt Mannheim 5— 2 dave is vortellteft im 10.12 libr: Gebt Sal, wendet das Regina Hart- ct 5 5 012 Uhr: e ausſaal, Weshalb men lanzwachs. Die damit N Schlachtho Freitag früh 8 Uhr Musikhaus ER& F. Schwab, Kl 50 F. 3. 13a. 9756 4 8 10 r Geld 620 8 955 Böden und Trep- EIn 88 115 5 ten 10 17 auf der Freibank Unterr. I. Hohner-Abcordeon-Klub Rheingold F hnlich DI 1 2* 1 5 en nehmen den Schmutz 5. 5 halt“ Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1936. i ſed. Mittwochabd. J. Gold. Falten“. S. 17 1 d„. wenn mans billigen 1 nien e n ren Ur ffii + ng 5 Anfan laben kann? fie 1 e Al Nil 2 II 1 V. eichtes Bürsten erscheint„D N der alte Hochglanz wieder. Sonnt 1115 f ſächlic EG- FHH 8 22 nme. 2. Dezember. 11 Uhr gramn 8 5 ö—. Deutſt dd. 1 N. e Gi Universum ee 8 N* 5 f ten laschmitte! kostet ELI eseusgane deden Fuhrerscefg- use 1 . 0 Brtialtlich N en N durch: Raab Karcher- Thyssen G. m. b. H.. das Normalpaket nur 30 Pt. deschäſten 1 81 3 ſteben das Doppelpaket nur 60 Pt. 3 Darbi i 28 e 15 Lage konſer Verbrauchergenossenschalt 45 0 i Kl. die 9 Mannheim e. G. m. b. H rüclssdchem 91 8 1 A 3——— ſi ht * 5 8 eder Art liefert billigst 15 laſchu . Euch irgendwo Was 5 Weh, kochi Euch 8 N 5 5 Brusl- u. Iungenlee! Druckerei Dr. Haas 1 Bei ſtarter Erkältung, Husten u. Neue Mannheimer Zeitung 8 0 Katarrh das Beſte. Paket 45 Pfg. Bayer. 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Elage Ringel—— 1 80 1 277 beste Piessehselet gf. 2 gelvetia-Reisgericht b. 32 Suppenhünner, fr. Schlacht A 55 0 24a fen S on mile. bare de d de ee ee bene dan ang. 1 640 neben Neugebauer. S Grieß, Haferflocken.. f 22 del ketellg. bose 8 Fe Kiso Koof. 5rd. lunge Gänse und 5 —. e Lefürbt 8 33 Zuetschg.-Latwerg Pfd. 38 W 5 1 5. 8 er- karoni„ 40— asenbraten — 0 Aale, Lachs, Sprotte Vollmllon.-Sch. 100 9. T. 18 0 eintreffend 1 Nadie— Eier- Nudeln f 40 ken einde fend Sarottl⸗ Sch., Lebkuch. St. 3 Kenbraten. Tauben— 5 a— Vollberinge. 5 Stok. 24 Hustendondons 1½ Pfund 48 St. Martiner Weißwein Liter 75 f Pre ö a Hoffmann S Zitronen, Mandarinen 10 St. 3 Vernutwein. h 1 Blät 0 1 3. 12—— Saftige Aepfel, Birnen. 9 Malaga. ganze Flache 50 on 5 7 ses 17 Liköre, Weinbr. and.80,“ 1. 5 5 nent bes Fachaeschätt IIIA— N