934 8 re Lale alten helm) 829 nbler erung 14.28 rb. —. * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, No Fiſcherſtr. l. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 79 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anz Ennig, 79 mm brer Ar im voraus zu bezay eigen beſondere Preiſe. Allgen Asliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ vergleb keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr amten Ausgaben, an beſonderen Plätzen Drahtanſchrift: Nemazeir Mannheim und für teilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 3. Dezember 1934 Nr. 555 2 145. Jahrgang Die gewerbliche Wirtſchaft Meldung des DNB. — Berlin, 2. Dezember. Im Reichsgeſetzblatt vom 1. Dezember erſcheinen als erſte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes ur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der utſchen Wirtſchaft die Beſtimmungen über den Aufbau der gewerblichen Wirtſchaft. Die Verord⸗ nung umfaßt 10 Abſchnitte und 48 Paragraphen. Der Abſchnitt 1 regelt den Auf bau der ge⸗ werblichen Wirtſchaft ſelbſt. Hiernach wird die ge⸗ werbliche Wirtſchaft fachlich und bezirklich zuſammen⸗ gefaßt und gegliedert. Die Organiſation und die öfſentlich⸗ rechtlichen Vertretungen der gewerblichen Wirtſchaft werden organiſch verbunden. Fachlich wird die gewerbliche Wirtſchaft in einer Reichs⸗ gruppe der Induſtrie in Hauptgruppen und in den Reichsgruppen Handwerk, Handel, Banken, Verſiche⸗ rungen und Energiewirtſchaft zuſammengefaßt. In den Hauptgruppen der Induſtrie und in den Reichs⸗ gruppen der übrigen gewerblichen Wirtſchaft werden Wirtſchaftsgruppen gebildet, die ſich nach Bedarf in Fachgruppen und Fachuntergruppen gliedern. Be⸗ zirklich wird die gewerbliche Wirtſchaft in Wirt⸗ ſchaftsbezirken zuſammengefaßt. Wirtſchaftsgruppen, Fachgruppen und Fachuntergruppen können ſich be⸗ zirklich untergliedern, wenn ein zwingendes wirt⸗ ſchaftliches Bedürfnis beſteht, einen beſtimmten Wirtſchaftszweig für einen Wirtſchaftsbezirk oder innerhalb eines ſolchen zuſammenzufaſſen. Auf An⸗ pronung des Reichswirtſchaftsminiſters können Be⸗ Jirkuntergruppen und Zweigſtellen mit Induſtrie⸗ und Handelskammern verbunden wer⸗ den. Gruppen verwandter Wirtſchaftszweige können Arbeitsgemeinſchaften bilden. Die Wirtſchafts⸗ gruppen, die ſelbſtändigen Fachgruppen, Fachunter⸗ gruppen, bezirklichen Gruppen ſowie Bezirksgrup⸗ gen haben die Stellung von rechtsfähigen Vereinen. Die beſtehenden Wirtſchaftsverbände ſind ſoweit tun⸗ lichſt in die fachliche oder bezirkliche Gliederung zu überführen und erhalten damit die neue Rechtsſorm⸗ Die bezirkliche Organiſation der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft, die Induſtrie⸗ und Handelskammern und die Handwerkskammern eines Wirtſchaftsbezirkes er⸗ halten eine gemeinſame Vertretung in der Wirt⸗ ſchafts kammer. Die Reichsgruppen und die Hauptgruppen der gewerblichen Wirtſchaft und die Wirtſchaftskammern erhalten eine gemeinſame Ver⸗ kretung in der Reichswirtſchaftskammer. Abſchnitt 2 regelt die Zugehörigkeit zur Organiſation der ge⸗ werblichen Wirtſchaft. Der Reichswirtſchaftsminiſter beſtimmt durch all⸗ gemeine Anordnungen die Gruppen der fachlichen Gliederung und grenzt ihr Fachgebiet ab. Durch die Anordnungen werden die Unternehmer und Unternehmungen, die auf dem Fachgebiet ſelbſtändig tätig ſind, oder eine ſolche Tätigkeit be⸗ dingen, den zuſtändigen fachlichen und bezirklichen Gruppen angeſchloſſen. Als Unternehmungen gelten auch die Betriebe des Staates und der Ge⸗ meinden. Inländiſche Niederlaſſungen ausländi⸗ ſcher Unternehmungen und Unternehmer, die ohne Begründung einer Niederlaſſung regelmäßig im In⸗ land für eine ausländiſche Unternehmung tätig ſind, gelten als zur deutſchen Wirtſchaft gehörig. Aus⸗ übung einer die Zugehörigkeit begründenden Tätig⸗ keit ſowie deren Beginn und Einſtellung ſind bei der zuſtändigen Gruppe anzumelden. Abſchnitt 3 regelt die Beſtellung und Befugniſſe des Leiters der Gruppe. Jede Gruppe der gewerblichen Wirtſchaft erhält einen Leiter, der ehrenamtlich tätig iſt. Die Leiter der Reichsgruppen und der Hauptgruppen der Indu⸗ ſtrie werden vom Reichs wirtſchaftsminiſter beſtellt und abberufen. Der Leiter erläßt die Satzung der Gruppe. Er beſtellt mit Zuſtimmung des Leiters der übergeordneten Gruppe nach Bedarf Stellvertreter und einen oder mehrere Geſchäftsführer, die die laufenden Geſchäfte nach ſeinen Weiſungen führen. Dieſer Abſchnittt regelt weiter die gerichtliche und außergerichtliche Vertretung der Gruppen. Abſchnitt 4 enthält die Aufgaben und Pflichten. Die Gruppe der gewerblichen Wirtſchaft hat ihre Mitglieder auf dem Fachgebiet zu beraten und zu betreuen. Der Leiter hat die Gruppe im Sinne des naitonalſozialiſtiſchen Staates zu führen und die Angelegenheiten der Gruppe und ihrer Mitglieder unter Rückſichtnahme auf die Geſamtintereſſen der gewerblichen Wirtſchaft und unter Wahrung des Staatsintereſſes zu fördern. Der Leiter iſt der Gruppe und den Leitern der übergeordneten Grup⸗ pen für die orönungsmäßige Führung der Gruppe verantwortlich. Seinen Weiſungen, die durch den Zweck der Gruppe bedingt ſind, haben die Mitglieder zu folgen. Mitglieder, die den Weiſungen der Lei⸗ der vorſätzlich zuwiderhandeln, können durch Ord⸗ Politiſcher Mord in Moskau Ein Vertrauter Stalins von einem Terroriſten erſchoſſen Meldung des D. N. B. — Moskau, 1. Dezember. Der Sekretär der Leningrader Parteiorganiſation, Kirow, wurde am Samstagnachmittag im Gebäude des Leningrader Sowjets von einem Ter⸗ roriſten erſchoſſen. Kirow war Mitglied des Politiſchen Büros des Zentralkomſtees der Kommu⸗ niſtiſchen Partei und Mitglied des Vollzugsaus⸗ ſchuſſes der Sowjetunion. Der Mörder, deſſen Name noch nicht bekannt iſt, wurde von der OGpPu feſt⸗ genommen. Der ermordete Sergei Mironowiſch Kirow war ſchon vor dem Kriege Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei geweſen. Er gehörte zu den Vertrauten Stalins. Nachdem Sinowjew(Apfelbaum) wegen ſeiner oppoſitionellen Haltung von dem Poſten als Sekretär der Parteiorganiſation in Leningrad ent⸗ fernt worden war, wurde Kirow zu ſeinem Nach⸗ folger ernannt. Auf dem letzten Kongreß der Partei wurde Kirow zum dritten Gehilfen Stalins als Parteiſekretär gewählt. Außerdem wurde er in das Präſidium des Vollzugsausſchuſſes der Sow⸗ jetunion gewählt und ſpielte eine bedeutende Rolle in der Induſtrialiſierungspolitik Nordweſtrußlands. Kirow gilt als einer der treueſten Anhänger Stalins und hat deſſen Vertauen in vollem Maße genoſſen. Der Mord wurde vor dem ehemaligen Smolni⸗ Palais begangen, in dem jetzt die Leitung der Par⸗ teiorganiſation untergebracht iſt. Der Täter wurde nach kurzem Kampf feſtgenommen. Man fand bei ihm eine Waffe und mehrere Patronen. Die Beamten des Bundeskommiſſariats des In⸗ nern(OG pu, früher Tſcheka) haben den Attentäter in Haft genommen. Eine Unterſuchung wurde ein⸗ geleitet. Auf Veranlaſſung des Präſidenten des Vollzugskommiſſariats fand Samstag abend eine Trauerkundgebung ſtatt, in der Kirow als einer der größten Vorkämpfer der Partei gefeiert wurde. Weitere Verhaftungen in Leningrad Der Mörder des Generalſekretärs der Komm niſtiſchen Partei hat noch keine Ausſage darüber ge⸗ macht, ob er Mitwiſſer oder Helfershelfer hatte. Gegenwärtig werden die Angaben, die er über ſeine Perſon gemacht hat, nachgeprüft. Wie weiter bekannt⸗ gegeben wird, wurden in Leningrad noch zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. e, „Dem unbekannten Arbeiter“ Rede Görings bei der Eröffnung der Gewerbeſchau in Eſſen Meldung des DN B. — Eſſen, 2. Dezember. Miniſterpräſident Göring hielt bei der Eröff⸗ nung der ſtändigen Gewerbeſchau am Samstag dem Leitwort„Dem Der Miniſterpräſident abend eine Rede, die unter unbekannten Arbeiter“ ſtand. führte u. a. aus: Ich bin gern dem Rufe gefolgt, heute an der Ein⸗ weihung teilzunehmen, weil auch dieſes Werk ſo ganz hineinpaßt in die Weltanſchauung un⸗ ſerer Bewegung. Bisher kannte man nur Meſſen, kannte nur Ausſtellungen, die den Zweck hatten, Propaganda zu machen für das, was an Waren vorhanden war und dadurch Anregungen zum Verbrauch zu ſchaffen Man kannte aber, wenn man von ſtändigen Ausſtellungen ſprach, nur unſere Muſeen, jene Stätten, die deutſche Kunſtwerke den deutſchen Volksgenoſſen zugänglich machten. Wenn Sie heute zum erſtenmal eine ſolche Schau von Dauer eröffnen, in der nicht von Preiſen, nicht von Abſatz die Rede iſt, ſondern wo dem Volks⸗ genoſſen gezeigt werden ſoll, was deut⸗ ſcher Fleiß hervorzubringen vermag, was die deutſche Erde als reiche Quelle beherbergt, wenn darüber hinaus dieſe Schau werden ſoll zu D einem einzigen Denkmal vor allem für den deutſchen Arbeiter, ſo wird das dadurch ge⸗ zeigt, daß man den ganzen Werdegang der Erzeugung erblicken läßt. Der Wagemut des Unternehmers ſoll hier ebenfalls eine Ruhmesſtätte finden. Das iſt das Neue, weil es im alten Syſtem nicht möglich ſein konnte. Heute nun, im Zeichen deutſcher Wirt⸗ ſchaft, im Zentrum deutſcher Schaffenskraft, im Ruhrgebiet, entſteht nun das erſte dauernde Muſeum deutſcher Arbeit, deutſchen Schaffens. So entſteht nun zum erſtenmal die Stätte, wo Wirtſchaftler und Wiſſenſchaftler ausſtellen können, entſteht eine Stätte deutſchen Fleißes, deutſchen Schaffens, und ſie iſt geeignet wie ſelten etwas, auch jenes Band klar zu zeigen, das heute alle deutſchen Volksgenoſſen im gemeinſamen Stre⸗ ben um ein gemeinſames Ziel zum Wohle des Vol⸗ kes verbindet. Denn auch hier wird man erkennen müſſen und erkennen können, daß es niemals einer allein iſt, der zu ſchaffen vermag, daß es auch niemals eine Schicht oder eein Stand ſein kann, der allein die Grundlage in ſich birgt, die gewaltige Arbeit zu erſtellen, ſondern daß es nur im Zuſam⸗ menſchaffen und Zuſammenregen von tau⸗ ſend Händen und Gehirnen entſtehen kann, was hier entſtanden iſt. Der Miniſter ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Bauherrn des Dritten Reiches. Wim rer...... nungsſtrafe bis zu 1000 angehalten werden, den Weiſungen zu folgen. Gegen die Feſtſetzung der Ordnungsſtrafe iſt Beſchwerde an den Leiter der Reichsgruppe oder der Hauptgruppe der Induſtrie zuläſſig. Abſchnitt 5 regelt die Bildung und Befugniſſe des Beirates. Jede Gruppe der gewerblichen Wirtſchaft erhält einen Beirat. Den Beirat der Reichsgruppe Indu⸗ ſtrie bilden die Leiter der Hauptgruppen. Den Bei⸗ rat der übrigen Reichsgruppen und der Hauptgrup⸗ pen der Induſtrie bilden die Leiter der zur Reichs⸗ gruppe gehörigen Wirtſchaftsgruppen. Zum Beirat der Reichsgruppen gehören ferner die Leiter der Bezirksgruppen der Reichsgruppe. Der Beirat hat die Kaſſen⸗ und Rechnungsführung und die für die Erteilung der Entlaſtung maßgebenden Unter⸗ lagen zu prüfen. Er iſt vor wichtigen Maßnahmen zu hören, insbeſondere vor Feſtſtellung des Haus⸗ haltsplanes, Feſtſetzung der Beiträge, Erwerb von Grundvermögen uſw., Beſtellung von Geſchäftsfüh⸗ rern und Erlaß oder Aenderung der Satzungen. Wenn eine Entſcheidung abweichend von der Mehr⸗ heit des Beirats getroffen werden ſoll, bedarf ſie der Zuſtimmung des Leiters der übergeordneten Gruppe. Für beſtimmte Aufgaben können Sonderausſchüſſe gebildet werden. Abſchnitt 6 regelt die Mitglieberverſammlung. Die unterſten Gruppen der fachlichen und bezirklichen Gliederung und Gruppen mit nicht mehr als 200 Mitgliedern haben jährlich mindeſtens eine Mitglie⸗ derverſammlung abzuhalten. Der Leiter der über⸗ geordneten Gruppe kann anordnen, daß auch andere Gruppen eine Mitgliederverſammlung abzuhalten haben. Die Mitgliederverſammlung dient zur Un⸗ terrichtung und Ausſprache der Mitglieder über die Tätigkeit und die finanzielle Lage der Gruppe. Abſchnitt 7 regelt die Auflöſung und Zuſammenlegung von Gruppen. Die Auflöſung einer Gruppe und die Zuſammen⸗ legung von Gruppen erfolgt oͤurch Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters nach Anhörung der Leiter und des Beirates der betr. Gruppen und der über⸗ geordneten Gruppen. Abſchnitt 8 umfaßt die Beſtimmung über die Wirtſchaftskammern. Die Wirtſchaftskammer iſt die gemeinſame Ver⸗ tretung der bezirklichen Organiſation, der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft, der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern und der Handwerkskammern eines Wirt⸗ ſchaftsbezirkes. Mitglieder der Wirtſchaftskammern ſind die Vezirksgruppen der Reichsgruppe und der Wirtſchaftsgruppen, die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammern und die Handwerkskammern des Wirt⸗ ſchaftsbezirkes. Die Wirtſchaftskammer erhält einen Leiter und zwei Stellvertreter. Der Reichs wirt⸗ ſchaftsminiſter beruft den Leiter und einen Stellvertreter. Stellvertreter iſt auch der Landeshandwerksmeiſter. Der Leiter der Wirtſchaftskammer iſt Vorſitzender der Induſtrie⸗ und Handelskammer des Wirtſchaftsbezirkes, die Die Wirk⸗ Deſſen Mit⸗ der Reichswirtſchaftsminiſter beſtimmt. ſchaftskammer erhält einen Beirat. glieder ſind die Leiter der Bezirksgrupne und die Vorſitzenden der Induſtrie⸗ und Handelskammern und der Handwerkskammern des Wirtſchaftsbezir⸗ kes. Ferner gehören dem Beirat die im Wirtſchafts⸗ bezirk anſäſſigen Leiter von Reichsgruppen und Hauptgruppen an. Als weitere Mitglieder beruft der Leiter der Wirtſchaftskammer auf Vorſchlag der Leiter der Reich gruppen Vertreter der in dem Wirtſchaftsbezirk hauptſächlich anſäſſigen, in dem Beirat nicht oder nicht ausreichend vertretenen Wirtſchaftszweige, auf Vorſchlag des Landesbauern⸗ fIhrers einen Vertreter des Reichsnährſtandes und einen Vertreter der Gemeinden des Wirtſchafts⸗ bezirks, der durch den Reichsminiſter des Innern oder die von ihm beauftragte Behörde benannt wird.“ Abſchnitt 9 enthält die Beſtimmung über die Reichswirtſchaftskammer. Die Reichswirtſchaftskammer iſt die gemeinſame Vertretung der fachlichen und bezirklichen Organi⸗ ſation der gewerblichen Wirtſchaft, der Induſtrie⸗ und Handelskammern und der Handwerkskammern. Mitglieder der Reichswirtſchaftskammer ſind die Reichsgruppen und die Hauptgruppen der gewerblichen Wirtſchaft, die Wirt⸗ ſchafts kammern, die Induſtrie⸗ und Handelskammern und die Handwerks⸗ kammern. Die Reichswirtſchaftskammer erhält einem Leiter und einen oder mehrere Stellvertreter, die der Reichswirtſchaftsminiſter beruft, und einen oder mehrere Geſchäftsführer, deren Beſtellung der Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters bedarf. Die Geſchäftsführung des bisherigen Führers der Wirtſchaft und des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstages werden nach näherer Anoroͤnung des Reichswirtſchaftsminiſters zur Geſchäftsſtelle der Reichswirtſchaftskammer vereinigt. Die Reichs⸗ wirtſchaftskammer bearbeitet die gemeinfſamen An⸗ gelegenheiten der Reichsgruppen, der Wirtſchafts⸗ kammern, der Induſtrie⸗ und Handelskammern und der Handwerkskammern als Organ der Selbſtver⸗ waltung, ſowie Aufgaben, die der Reichs wirtſchafts⸗ miniſter im Rahmen der ihm nach dieſer Verord⸗ nung zuſtehenden Befugniſſe überträgt. Die Reichs⸗ wirtſchaftskammer erhält einen Beirat. Mitglie⸗ der des Beirates ſind die Leiter der Reichsgruppen und der Hauptgruppen der Induſtrie, der Wirt⸗ ſchaftskammrn und der Vorſtand der Reichswirt⸗ ſchaftskammer. Als weitere Mitglieder beruft der Reichswirtſchaftsminiſter auf Vorſchlag des Reichs⸗ bauernführers einen Vertreter des Reichsnähr⸗ ſtandes und auf Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern einen Vertreter der Gemeinden. Der Reichswirtſchaftsminiſter kann weitere in der gewerblichen Wirtſchaft tätige und mit ihren Verhält⸗ niſſen beſonders vertraute Perſonen als Mitglieder berufen. Der Beirat der Reichswirtſchaftskammer iſt beratendes Organ des Reichswirtſchaftsminiſters. Abſchnitt 10 enthält Schlußbeſtimmungen. Hier⸗ nach ſind Satzungsbeſtimmungen eines eingeglieder⸗ ten Verbandes unwirkſam, ſoweit ſie den Beſtim⸗ mungen der Verordnung zuwiderlaufen. Soweit öffentlich⸗rechtliche Vorſchriften oder ein zwingendes ſachliches Bedürfnis eine abweichende Regelung not⸗ wendig machen, trifft der Reichswirtſchaftsminiſter die erforderlichen Anordnungen. Die Vorſchriften der erſten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 15. Juli 1934 bleiben unberührt. * Zu der Verordnung wird von Seite u. a. folgendes mitgeteilt: „Die Verordnung ſoll keine Neuorganiſation der gewerblichen Wirtſchaft, ſondern nur die Recht s⸗ grundlage ſchaffen, für den ſeit nahezu einem Jahre in der Durchführung begriffenen und faſt abgeſchloſſenen Umbau der privaten Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft nach den Grundſätzen des nationalſozialiſtiſchen Staates. Die Verordnung ſoll ferner die Grundlage bilden einer ſeit langem als notwendig angeſehenen engen Zuſammenarbeit der Wirt'haftsverbände mit den öffentlich⸗recht⸗ lichen Vertretungen der gewerblichen Wirtſchaft, in erſter Linie der Induſtrie⸗ und Handelskammern und den Handwerkskammern. Die Reichsorganiſa⸗ tion der gewerblichen Wirtſchaft iſt nahezu durch⸗ geführt. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat den Präſiden⸗ ten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Hannover, Regierungsrat a. D. Pg. Ewald Hecker, Vorſitzen⸗ den des Aufſichtsrates der Ilſeder Hütte, als Leiter der Reichswirtſchaftskammer, den Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Frankfurt a.., Profeſſor Pg. Carl Lüer, Leiter der Reichsgruppe Handel der werblichen Wirtſchaft, und den Reichs⸗ handwerksmeiſter Pg. Wilhelm Schmidt, Leiter der Reichsgruppe Handwerk der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft, als Stellvertreter berufen. Die Berufung weiterer Stellvertreter iſt in Ausſicht genommen. z üſtändiger ——.— 2. Seite/ Nummer 5855 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Flandin ſtellt die Vertrauensfrage Erdrückende Mehrheit — Paris, 1. Dezember. Die franzöſiſche Kammer ſetzte am Samstag⸗ nachmittag die Beratungen des Haushalts des In⸗ nenminiſteriums fort. Eine ſehr langatmige Aus⸗ ſprache fand über die Geheimfonds ſtatt, die man ſo⸗ wohl von rechts als auch von links abgeſchafft ſehen wollte. Miniſterpräſident Flandin wandte ſich ener⸗ giſch gegen die Streichung der Geheimfonds. Er werde darüber wachen, daß kein Mißbrauch getrie⸗ hen werde. Es ſei unnütz, noch lange über dieſe Frage zu beraten, denn die Regierung ſtelle die Vertrauensfrage. Das Abſtimmungsergebnis ergab zur großen Ueberraſchung der Anweſenden eine erdrückende Mehrheit für die Regierung, die mit 457 gegen 120 Stimmen den Artikel zur Annahme brachte, der 3 700 000 Franes für beſondere Ausgaben vorſieht. * Die Kammer der Abgeoröneten hat in der Nacht zum Sonntag den geſamten Ausgaben haus⸗ halt erledigt und angenommen. Der auswärtige Haushalt wurde angenommen, ohne daß es zu längeren Erörterungen gekommen wäre. Ein neuer franzöſiſcher Schritt in der Oſtpaktfrage? Meldung des DNB. — Paris, 2. Dezember. In gutunterrichteten franzöſiſchen Kreiſen erklärt man im Zuſammenhang mit den Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters vor der Kammer, wo⸗ nach Frankreich einen neuen Schritt bei der Reichs⸗ regierung wegen des Oſtpaktes unternehmen werde, daß es ſich hierbei um die Antwort handele, die die franzöſiſche Regierung der deutſchen Note vom 13. September ſchuldig iſt. Es ſei aber wahrſcheinlich, daß die franzöſiſche Regierung dieſe Note nicht be⸗ antworten werde, bevor ſie nicht in den Beſitz der polniſchen Antwort auf die letzte franzöſiſche Note in der gleichen Angelegenheit gelangt ſei. Aufſchriften und Plakate müſſen verſchwinden Neue Verordnung für das Saargebiet — Saarbrücken, 1. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion veröffentlicht eine neue Verordnung, die jedes öffentliche Anbringen von Aufſchriften, Abbildungen und Plakaten, die ſich auf die Volksabſtimmung beziehen, während des Zeitabſchnittes der Abſtimmung verbietet und unter Strafe ſtellt. Nur auf Antrag bei den zuſtändt⸗ gen Kreisabſtimmungsbüros darf jede der drei Ab⸗ ſtimmungsparteien gleich große Anſchlagstafeln er⸗ richten, deren Plakate ſich auf die Volksabſtimmung beziehen. Bereits vorhandene Aufſchriften müſſen bis zum 10. Dezember entfernt werden. Dieſe neue Verordnung richtet ſich in erſter Linie gegen die in letzter Zeit in großer Zahl angebrachten Inſchriften an Häuſern, die in verſchiedenartigſter Form dem Willen des Saarvolkes zur Rückkehr nach Deutſchland Ausdruck geben. Dieſe einfallsreichen und launigen Aufſchriften müſſen nunmehr den Vorſchriften der Abſtimmungs⸗ kommiſſion zum Opfer fallen. Brigitte Helm legt Reviſton ein — Berlin, 1. Dez. Wie die Berliner Preſſe mel⸗ det, hat die Filmſchauſpielerin Brigitte Helm gegen das am 286. November gegen ſie gefällte Urteil des Berliner Landgerichts Reviſion beim Reichsgericht eingelegt. Sie war, wie erinnerlich, wegen eines Unſalles, der ſich in der Nacht zum 27. Auguſt in Berlin⸗Charlottenburg zugetragen hatte, wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung zu zwei Monaten Gefäng⸗ nis und den Koſten des Verfahrens verurteilt worden. Deulſchlands Studenten proteſtieren Feierliche Verwahrung gegen die Prager Schmach Meldung des DNB. — Berlin. 1. Dezember. Anu allen deutſchen Hochſchulen wurden am Sams⸗ tag mittag Proteſt⸗Kundgebungen gegen die Ausſchreitungen in Prag veranſtaltet. Die Berliner Kundgebung in der neuen Aula der Ber⸗ liner Univerſität ſtand im Mittelpunkt. Sie wurde von allen deutſchen Sendern übertragen, und die geſamte deutſche Studentenſchaft erlebte ſie in ihren Hörſälen und Verſammlungsräumen am Lautſprecher mit. An den Kundgebungen nahmen die Rektoren aller deutſchen Hochſchulen, ſowie zahlreiche Pro⸗ feſſoren und Studenten aus dem Reiche und dem Auslande teil. Der Rektor der Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſität und der Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft ſprachen über die furchtbare Schmach, die dem Deutſchtum in Prag angetan worden iſt, und riefen die ſtudentiſche Jugend der ganzen Welt zum Proteſt auf. Die neue Aula, geſchmückt mit den Fahnen des Dritten Reiches, bot den würdigen Rah⸗ men für dieſe feierliche Proteſtkundgebung, und das gewaltige Wandgemälde„Fichtes Reden an die deutſche Nation“ wurde in dieſer Stunde zum Sym⸗ bol für den Kñampf um die Freiheit deut⸗ ſchen Volkstums und deutſcher Wiſſenſchaft. Die aufrüttelnden Verſe eines Sprechchors leiteten die Feier ein. Stehend und mit erhobener Rechten ſangen die Tauſende in der Aula, in den angrenzenden Gängen und auf dem Katiſer⸗Franz⸗Joſeph⸗Platz das alte deutſche Studentenlied„Burſchen heraus“.„Lever dod as Slav“, ſo hallten dann wuchtig die Worte des Sprechchors durch den Raum. Darauf nahm Rektor Profeſſor Dr. Fiſcher das Wort. Ein einziger Schmerz hat uns hierher geführt, ſo führte er u. a. aus, der Schmerz um unſere gedemütigte Schweſter Prag, eine Empörung über das ungeheuerliche Vorgehen gegen eine alt⸗ ehrm ge Stätte geiſtiger Arbeit, ein Gefühl der Verbundenheit mit denen, die in der Abwehr ein Stück Deutſchtum verteidigten, eine deutſche Hoch⸗ ſchule, an der man ſich vergriff. Es eßt nicht um materiellen Wert, es geht um deutſche Ehre, die be⸗ leidigt und getreten iſt, es geht um ein Stück deutſcher Kultur, um einen Hort des Deutſch⸗ tumes, und ein Symbol iſt es, daß Schritt um Schritt deutſche eiſtung und deutſches Leben auf Außenpoſten im Oſten gedroſſelt werden ſoll, und gerade heute, nw inſer Führer der ganzen Welt die Friedenshand reicht. Es geht nicht um Kleinigkei⸗ ten, wie es auch eine halbtauſendjährige Goldkette, ein Rektorſtab und Fakultätsſzepter ſchließlich ſind, es geht um eine deutſche Univerſität.(Leb⸗ hafter Beifall.) Was dankt europäiſche Kultur, ſo rief der Rektor aus, was dankt unſer Volk den deutſchen Univerſitäten in der Reihe der geſamten Univerſitäten der Welt. Und nun ſoll eine aus ihrer ſtolzen Reihe entehrt werden, beraubt, beſchimpft? Wenn wir Deutſche auch nur annähernd Aehnliches täten, wie würde das Wort„Barbaren“ wohl wie⸗ der aufflammen über uns!“ Wir legen feierlich Verwahrung ein gegen das ſchreiende Unrecht, das Prag geſchieht, wir empfinden es als eigenes, alle ſind wir getroffen! Aber ſind nicht die anderen auch getroffen? Gibt es keine wirkliche unjversitas über Landesgrenzen und Nationalitäten hinweg? Merken Bologna, Salerno, Siena, Florenz oder Oxford nicht, daß ihre eigene Ehre, die Ehre aller internationalen Wiſſenſchaft angegriffen iſt? Wir legen Verwahrung ein vor der ganzen geiſtigen Welt! Als Zeichen des Abſcheus und der Trauer ruht heute an allen deutſchen Hochſchulen Arbeit und Unterricht. Der Rektor ſchloß unter dem ſtürmiſchen Beifall des Auditoriums mit dem Ruf an die ged. ütigte Schweſter Prag: Harret aus und bleibet ſtark! Denn Recht muß Recht bleiben, ſo wahr uns Gott helfe! Der Führer der Deutſchen Studentenſchaft, Pg. Andreas Feickert, ſchilderte noch einmal die unwürdigen Vorfälle des 24. November in Prag. Ein Sturm der Entrüſtung wurde laut, als der Redner bekanntgab, daß die tſchechiſchen Poſtbehörden die Weiterleitung von deutſchen Sympathietelegrammen an die deutſche Univerſttät verweigert haben. Wir haben mit den tſchechiſchen Studenten in vielerlei Fragen kamerad⸗ ſchaftlich zuſammengearbeitet. Wir ſehen jetzt in den provozierenden Angriffen tſchechiſcher Studenten auf die deutſche Univerſität in Prag die Grundlage dieſer Zuſammenarbeit gefährdet und wollen nicht annehmen, daß dieſer Willkürakt die Meinung der geſamten tſchechiſchen Studentenſchaft iſt. Nicht Will⸗ kür und gewaltſame Durchführung veralteter Be⸗ ſchlüſſe können die Grundlage der Zuſammenarbeit der jungen ſtudentiſchen Schichten der Völker bilden, ſondern nur Kameradſchaftlichkeit unter Anerken⸗ nung der Eigenwilligkeit. Der 24. November wird als ein ſchwarzer Tag in der Geſchichte der deutſchen Studentenſchaft in ihrem Bewußtſein fortleben! 5 Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied be⸗ ſchloſſen die würdige Proteſtkundgebung der deutſchen Studentenſchaft. Tatkräftige Hilfeleiſtung für die deutſche Univerſität Prag — Breslau, 1. Dezember. Am Samstagmittag fand, wie an allen deut⸗ ſchen Hochſchulen, auch in Breslau die Uebertragung der Proteſtkundgebung der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft gegen die Prager Vorgänge ſtatt. Der Rektor der Univerſität Breslau, Prof. Dr. Walz, be⸗ richtete in ſeinen einleitenden Worten, daß die Uni⸗ verſität Breslau, Senat, Fakultäten, Dozen⸗ tenſchaft und Studentenſchaft 500 Mark als Grun d⸗ ſtock für den Wiederaufbau der in Prag ſinnlos zerſtörten Seminare, Inſtitute und Büche⸗ reien geſtiftet haben. Die Rektoren der Seminare und Juſtitute haben ſich ſchon jetzt zu tatkräftiger Hilfeleiſtung bereiterklärt. Nun ergeht noch an die beutſchen Buchhändler und Verleger ein Appell, wiſſenſchaftliche Werke aus den vorhandenen Beſtänden koſtenlos oder verbil⸗ ligt zur Verfügung zu ſtellen. 5 Der Rektor wird ferner ſämtlichen deutſchen Rektoren vorſchlagen, je ein Glied ihrer Rektorkette der Deutſchen Univerſität Prag zu ſtiften. Dieſe neu zuſammengeſtellte Kette ſoll das Sinnbild für das feſte u. are Band ſein, das alle Deutſchen im Reiche und jenſeits der Grenzen umſchließt. Hollaud ehrt Richard Strauß — Berlin, 1. Dez. Nach einem Haager Bericht der„Das“ hat Königin Wilhelmina Richard Strauß, der zur Zeit zu der Amſterdamer Richard⸗ Strauß⸗Woche in Holland weilt, eine hohe Auszeich⸗ nung verliehen und ihn zum Großoffizier des Oranien⸗Naſſau⸗Ordens ernannt. Die Er⸗ nennung wurde Freitag abend während des zu Ehren des deutſchen Komponiſten vom deutſchen Ge⸗ ſandten, Grafen Zech, im Haag veranſtalteten Eſſens vom niederländiſchen Unterrichtsminiſter bekannt gegeben. Die Gäſte, zu denen die Mitglieder des diplomatiſchen Korps und der Regiſſeur der Amſter⸗ damer„Arabella“⸗Aufführung, Generalintendant Strohm aus Hamburg zählten, ſpendeten lebhaften Beifall. Montag, 3. Dezember 1984 — Das Arteil gegen die neue KPo⸗ Meldung des D. N. B. — Berlin, 1. Dezember. Nach fünftägiger Verhandlung verkündete der zweite Senat des Volksgerichtshofes das Urteſt gegen die 24 Leiter und Mitarbeiter der„Sozialiſti⸗ ſchen Arbeiterpartei“(SA p) und ihr Jugendorga⸗ niſation, des„Sosialiſtiſchen idverbandes⸗ (SV), die unter der Bezeichnung„Die neue KPdd⸗ nach der nationalen Erhebung zu einem illegalen Sammelbecken für die hochverräteriſchen Be⸗ ſtrebungen linksradikaler, unter jüdiſcher Füh⸗ rung ſtehender Elemente geworden war. Bis auf fünf Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren, die freigeſprochen wurden, hielt das Ge⸗ richt fämtliche Angeklagten der gemein⸗ ſchaftlichen Vorbereitung zum Hochverrat über⸗ führt. Die drei Mitglieder des„Führerkopfes“ der 37jährige Max Köhler, der g4jährige Klaus Zweiling und die 25jährige E. Baumann er⸗ hielten je drei Jahre Gefängnis. Diejenigen Ange⸗ klagten, die nach der Aushebung der erſten Reichs⸗ leitung als Hauptverantwortliche die illegale Tätig⸗ keit weiter fortgeſetzt hatten, wurden zu Zuchthaus⸗ ſtrafen von je zwei Jahren verurteilt. In der Urteilsbegrün dung wies der Vorſitzende darauf hin, daß Grundlage der Ent⸗ ſcheidung nur dasjenige geweſen ſei, was die Ange⸗ klagten entweder in der Hauptverhandlung ſelbſt zugeſtanden hätten oder was ihnen durch Zeu⸗ gen nachgewieſen worden ſei. Wenn von aus⸗ ländiſcher Seite verſucht worden ſei, während der Verhandlung Einfluß auf das Gericht zu nehmen, ſo ſei dazu zu bemerken, daß ſich der Gerichtshof ebenſowenig wie jedes andere deutſche Gericht durch derartige Machenſchaften irgendwie beeindrucken ließ. Wenn Menſchen durch ihre Handlungen zeigten, daß ſie nicht zur Volksgemeinſchaft gehören wollen, indem ſie gegen den Staat angehen und in letzter Konſe⸗ quenz ſogar Gewalt ins Auge faſſen, ſo wehre ſich der deutſche Staat gegen derartige Elemente, wie das auch jeder andere Kulturſtaat tun würde. Das deutſch⸗franzöſiſche Wirtſchaftsabkommen unterzeichnet Meldung des DNB. — Paris, 1. Dezember. Die Unterzeichnung des von der deutſchen und der franzöſiſchen Handelsobordnung erzielten Ah⸗ kommens hat am Samstagmittag in Paris ſtatt⸗ gefunden. Wenn das Vertragswerk vom 28. Juli zunächſt nur um drei Monate verlängert worden iſt, ſo bedeutet das, daß beide Seiten eine kurzfriſtige Regelung wegen des Saargebietes vorgezogen haben. Es iſt in Ausſicht genommen worden, ſobald die Saarfrage es erfordert, wieder zuſam⸗ menzutreten, um eine Regelung auf breiter Grundlage zu erreichen. Das heute unterzeichnete Abkommen zerfällt in zwei Teile. Der erſte Teil enthält eine Reiße von Verbeſſerungen des Verrechnungsverfahrens. Der zweite Teil des Abkommens ſſeht enen beſſeren Ausgleich des beiderſeitigen Warenaus⸗ tauſches vor. Der verabredete ſtändige Regierungs⸗ ausſchuß ſoll die Aufgabe haben, dieſen Ausgleich zu fördern. 2 Hauptſchriftletter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell:, B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart. Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Sͤdweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, fämtlich in Mann beim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann- heimer Zeitung. Mannheim k 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 80, Viktorkaſtraße 48 Mittag⸗Ausgabe A 13155 Ausgabe B 8308, Geſamt⸗D⸗A Oktober 1934: 21458 Abend⸗Ausgabe& 12 532 Ausgabe 88808, Geſamt⸗D.⸗A. Oktober 1934 0 85 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückvris Nachmittags, kurz nach 4 Uhr. Ich ſitze im Kaffee. Die Zeitungen, Grund meines Aufenthalts, liegen neben mir aufgetürmt auf dem Stuhl, durchforſcht und auch geleſen. Keine ſuchende Hand greift gierig nach den Stimmen der Welt; ſie ſind vergeſſen, um die man oft kämpft. Die Leſer ſind ſchon gegangen. Schichtwechſel des Publikums. Die Muſik ſpielt ſeit einigen Minuten. Triumph der Kapelle über den ſtummen Reiz der Lektüre. Gleich werden die Kell⸗ ner kommen und die Zeitungen, die den neuen Leu⸗ ten nichts bedeuten, zur Seite ſchaffen, in eine Ecke des Hintergrunds, niemand will ſie mehr ſehen. Ich könnte nun gehen. Nun aber ſehe ich ein Bild, eine Erſcheinung, fern, winzig und in ſeiner Einfachheit geradezu ſeltſam mächtig. Das Kaffee, in dem ich ſitze, ſteht am Hauptverkehrsplatz der Stadt. Gern ſitze ich den großen Erkerfenſtern gegenüber, um den Blick auf dem Straßenbild ruhen zu laſſen, ohne völlig aus der Verwunderung loszukommen, daß der gewaltige Lärm des Pflaſters, durch zwei ſimple Glasſcheiben zur erſtaunlichen Lautloſigkeit verwandelt, erſtickt wird. Das laute Leben gleitet vorüber wie ein ſtummer Film. Auf der anderen Seite der Straße ſteht noch ein Kaffee. Während dem großen, eleganten Konzertkaffee, in dem ich iitze, nur das Parterre des hohen Geſchäftspalaſtes ge⸗ hört, iſt das Kaffee auf der anderen Seite allein in ſeinem Haus. Dieſes Haus allerdings iſt klein und niedrig, hat nur ein Stockwerk, auf dem ſchon das Dach ſitzt, ein ſchieferſteingedecktes Dach. Dieſes kleine Haus iſt alt ſogar hiſtoriſch, es ſpielt in der Lokalgeſchichte der Stadt eine gewiſſe Rolle, von der niemand etwas Rechtes weiß, Die Geſchichten, mit denen es zu tun hat, ſind ſchon zu alt. Während alſo mein Blick durch die Erkerſcheiben iber die Straße, die Paſſanten und die Wagen ſchweift, hinüber zum anderen Kaffee, zufällig an den drei Manſardeufenſtern haften bleibt, legt ſich in eines der kleineren Fenſter eine Geſtalt. Ein Mädchen in weißem Kittel und weißer Haube. Das Mädchen ſtellt die Ellenbogen auf das Fenſterbrett und ſtüt den Kopf in die Hände. Plöslich durch⸗ fährt mich der Gedanke, ſelten oder noch nie ein Bild von ſolcher eindringlichen Allegorie bemerkt zu haben. Mädchen am Manſardenfenſter/ ven Sermann einen Da zeigt ſich in einer Figur das ganze Leben: Anmut und Wohlergehen, Arbeit und Sehnſucht, Leichtſiun und Pflicht, Schickſal und rätſelhafte Ord⸗ nung der Welt. Ob das Mädchen alt iſt oder jung, ſchön oder häßlich, fröhlich oder traurig, das alles kann ich nicht ſehen, denn das Manſardenfenſter iſt wohl niedrig, aber doch zu weit entfernt. Schließlich iſt das auch nicht ſo wichtig. Die Erſcheinung dieſer Arbeiterin allein genügt, um die Kontraſte des Le⸗ bens auf eine zwar ſtumme, unbeabſichtigte, aber dennoch gewaltige Weiſe zu zeigen. Der Vorgang war einfach. Seiner Kleidung nach iſt das Mädchen in der Küche oder in der Wäſcherei beſchäftigt. Vielleicht hatte es ſchon lange Zeit Teller gewaſchen, Geſchirr oder Servietten. Dann war das Mädchen müde geworden, die Eintönigkeit der Ar⸗ beit hatte es fortgetrieben, hin zum Fenſter. Viel⸗ leicht arbeitete das Mädchen direkt hinter dem Fen⸗ ſter in den Manſarden, ſo daß nur einige Schritte zu machen waren, vielleicht aber war es auch ſo, daß das Mädchen heimlich aus den unteren Räumen entwichen war, die Treppen hinaufgeſtiegen, um unbeobachtet auf jenes andere Leben hinzuſtarren, das ihm als Freiheit und Unerreichbares erſchien. Wenn dieſe kleine Arbeiterin im Kino von Anna⸗ bella etwa in der gleichen Situation dargeſtellt würde, was nebenbei geſagt ſchon geſchehen iſt, dann würden die Zuſchauer im Angeſicht der künſt⸗ leriſchen Nachbildung vielleicht alle jene richtigen Gefühle haben, die ſie vor der Geſtalt des wahren Lebens ſelten oder niemals haben. Da liegt es alſo in dem kleinen Fenſter, das ruhende, ſehnſüchtige Mädchen. Das Fenſterchen iſt ſo klein, daß es von der menſchlichen Geſtalt faſt ganz ausgefüllt wird. Welche Gedanken und Ge⸗ fühle müſſen in dieſem Mähchen umgehen? Es iſt nicht nur für einen Augenblick an das Fenſter ge⸗ kommen, o nein. Unbeweglich liegt die weiße Ge⸗ ſtalt auf dem Fenſterbrett, unbeweglich liegt der Kopf in den Händen. Alles an dem Körper des Mädchens will ruhen und ruht alſo. Nur die Augen, die werden gewiß voller Unruhe Menſchen gehen und fahren können und nicht an einen Waſchtiſch gefeſſelt ſind. Sie blicken auch noch weiter, hinweg über Straßenbahnen, hupende Autos, klingelnde Räder, knarrende Laſtwagen, lachende, plaudernde Paſſanten, hier hinein in das Kaffee, in dem ich ſitze, hier hinein, in das gedämpfte Licht, das hochmütig ſchon am Tage brennt, hier hinein, wo Mädchen in eleganten Seidenkleidern ſitzen, rauchen, eſſen, trinken, den Muſikanten zuklatſchen, hier hinein ſtarren die Augen des Mädchens aus dem Manſardenfenſter, Lange, lange, eine Viertelſtunde. Ich möchte gehen, die Augen des Mädchens, die ich nicht ſehe, aber fühle, wie einen Vorwurf fühle, erwecken in mir eine Empfindung wie Schuld⸗ bewußtſein. Ich ſtehe auf und gehe hinaus, lang⸗ ſam und den Kopf erfüllt von dem Bild. Als ich auf die Straße komme, will ich mich eilen, um auf das andere Trottoir zu gelangen. Ich will doch wiſſen, ob es hübſch und jung iſt, das Mädchen am Manſardenfenſter. Aber es iſt zu ſpät. Das Mädchen iſt verſchwunden. Das Fenſter, das wie die anderen beiden vorher offen war, iſt geſchloſſen. Iſt es im Zorn, in Trauer oder in Gleichgültigkeit geſchloſſen worden? Die erſten violetten Abendſchatten wandern ſtber den Himmel. Ich werde gehen und einen Maler ſuchen, der dies Bild verewigen ſoll, das der Pin⸗ ſel beſſer als das Wort geſtaltet. * 8 Der flämiſche Dichter Felix Timmermans, der auch in Deutſchland eine große Leſergemeinde beſitzt und zur Zeit ſich auf einer Gaſtreiſe durch das Reich befindet, bei der er in einer Anzahl von Städten aus ſeinen Werken vorlieſt, wurde in Berlin mit einem Empfang in der Kameradſchaft der deutſchen Künſtler im Tiergartenviertel ausgezeichnet, der vom Reichsverband Deutſcher Schriftſteller zuſam⸗ men mit der Reichsſchrifttumskammer und der Reichsſchrifttumsſtelle gegeben wurde, wobei der Vizepräſident der Reichsſchrifttumskammer, Dr. Zismann, den Dichter mit herzlichen Worten willkommen hieß. Felix Timmermans brachte ſeine Verehrung für Deutſchland in bewegten Worten zum Ausdruck, indem er u. a. ſagte, daß er beſon⸗ ders in den deutſchen Grenzgebieten vor etwa drei Jahren immer mit Bedauern geſehen habe, daß ſein. Sie blicken hinab auf die Straße, wo die J Bedrücktheit und Traurigkeit ſich in den Mienen Das Kunſtwerk des Chriſtmonats, das im Berliner Deutſchen Muſeum ausgeſtellt wird, it eine Touſtatuette„Maria mit dem Kinde“, ein Meiſter⸗ werk des bayeriſchen Rokoko. Sie wurde von dem Bild⸗ hauer Egid Quirin Aſam als Modell für ein großes Marienbild geſchaffen. a 1 der deutſchen Menſchen widerſpiegle. Jetzt aber leuchte ihm die Freude der Einigkeit aus allen deut ſchen Augen entgegen, und der Dichter ſchloß dem Wunſch, daß dieſe Freude tief im Herzen der Deutſchen Wurzel ſchlagen möge. — —— N Uner men, nette eine tom ſtraß Man D der llitzt hrun oder der her. dee Irteil aliſti⸗ orga⸗ ndes“ pd galen Be⸗ Füh⸗ 518 21 Ge⸗ mein⸗ ber⸗ pfes“ elaus t, er⸗ Ange⸗ eichs⸗ Tätig⸗ haus⸗ der Enk⸗ Ange⸗ elbſt Zeu⸗ aus⸗ d der hmen, htshof durch⸗ t ließ. i, daß indem donſe⸗ de ſich ie das Jet ber. und f Ah⸗ ſtatt⸗ Juli orden riſtige jaben. d die ſa m⸗ auf llt in von einen naus⸗ ungs⸗ gleich 5 l: 4, V. en Teil che Um⸗ inzeigen ann beim Mann⸗ raße 48 ückporis ird, iſt keiſter⸗ Bild⸗ großes 1 —— — Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 555 Montag, 3. Dezember 1934 — Mannheim, den 3. Dezember. Mit Sonnenſchein fing er an Der erſte Adventsſonntag Roch am Vormittag ſchien es ſo, als ſollten wir einen prachtvollen, klaren Sonntag beſchert bekom⸗ men, ſo einen Ruhe⸗ und Feſttag von der richtigen, netten Art, die es dem Großſtadtmenſchen geſtatten, einen erfriſchenden Nachmittagsausflug in die romantiſches Neckartal“,„burgengeſchmückte Berg⸗ traße“ oder„ſonnige Pfalz“ genannte Umgebung Nannheims zu machen. Die Glücklichen, die über eine Anzahl entſprechen⸗ flizten ſchon um 11 Uhr hinüber nach Heidelberg, brummten in die zünftigen Weinorte an der Haardt oder ließen es ſich in den gemütlichen Gaſtſtätten ber Bergſtraße wohl ſein. Die anderen aber, und das war wohl die Mehrzahl, die erſt den Mittag ab⸗ warten wollten, mußten ſpäter zu ihrer Betrübnis ehen, daß der leuchtende Sonnenſchein bald wieder einem grauverhängten Himmel gewichen war. Und o perzichtete man denn auch reſigniert auf Ausflüge über Berge und Täler und blieb in ſeinen vier Händen oder erging ſich in Maunheims Gefilden, zummelte am Rhein entlang, durch Parkanlagen oder erging ſich in den Straßen der Stadt, deren Schaufenſter jetzt ſchon ſo etwas wie Weihnachts⸗ uber atmen. Auch die Unterhaltungsſtätten profi⸗ lerten von der Rückkehr des grauen Wetters und man ſaß bald darin Kopf an Kopf und ließ ſich für gerſüumte Naturfreuden durch Muſik, Film oder Kabarett entſchädigen. wf. Polizeibericht vom 2. Dezember Verkehrsunfälle: Am 1. Dezember, um 23.10 Uhr, ſießen au der Straßenkreuzung O 7 und M7 zwei gerſonenkraftwagen zuſammen. Es ent⸗ and nur Sachſchaden. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt.— Am 1. Dezember, um 21.45 Uhr, wurde in ber Kronprinzenſtraße ein Radſahrer von einem perſonenkraftwagen, deſſen Führer unter Alko⸗ holeinwirkung ſtand, angefahren und leicht gerletzt. Der Perſonenkraftwagen wurde ſicher⸗ geſtellt, der Führerſchein des Fahrers abgenommen. Betriebsunfall. In einer Fabrik in Sandhofen erlitt ein Arbeiter einen Betriebsunfall. Er wurde, za Lebensgefahr beſtand, ins Allgemeine Kranken⸗ haus eingeliefert. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden u der Nacht vom Samstag zum Sonntag 17 Per⸗ ſpnen zur Anzeige gebracht. die Aebungen der Sanitätskolonnen in der Unfallverhütungswoche Die Sanitätskolonnen des Deutſchen ten Kreuzes im Bezirk Mannheim haben folgen⸗ den Uebungsplan für die Unfallverhütungswoche bot.—10. Dezember aufgeſtellt: Mannheim⸗Stadt: 8. Dezember, 15 Uhr: Colliniſtraße. Zuſammenſtoß zweier Straßenbahn⸗ wagen. Kurzſchluß. Verbandplatz: Hof der AOK. Neckarau: 9. Dezember, 11 Uhr: Kreuzungsſtelle der beiden Geleiſe Mannheim Schwetzingen. Bei Rebel Zuſammenſtoß von Güter⸗ mit Perſonenzug. Rheinau: 9. Dez., 9 Uhr: Volksſchule Rheinau. Größerer Brand. Verbandplatz: Gaſthaus zum Rats⸗ keller in nächſter Nähe der Unfallſtelle. Sandhofen: 9. Dezember, 15 Uhr: Scharhofer⸗ ſtraße 17. Einſturz von Wohnhaus und Scheune durch Erſchütterung eines vorbeifahrenden Laſtkraft⸗ wagens. Waldhof: 8. Dezember, 17 Uhr: Gebr. Kilthau, Speckweg 34: Keſſelzerknall. Verbandplatz: Hof des Anweſens und gegenüberliegender freier Platz. Käfertal: 9. Dezember, 9 Uhr: Gaſthaus zum Lömen: Gaszerknall. Dasſelbſt Verbandplatz. Feudenheim: 9. Dezember, 12.30 Uhr: Einmün⸗ dungsſtelle von Talſtraße in Hauptſtraße: Zuſam⸗ Renſtoß von Laſtkraftwagen mit marſchierender Kolonne, Verbanßplatz: Schulhof. Wallſtadt: 9. Dezember, 16 Uhr: Gerüſteinſturz in einem landwirtſchaftlichen Betrieb. 1 ee zer Pferdeſtärken verfügten,„ſattelten“ dieſe und 10 Fahre Schützenverein der Polizeibeamten Die Gründungsfeier im Schützenhaus Auf ein zehnfähriges Beſtehen kann in dieſen Tagen der Schützenverein der Poli⸗ zeibeamten zurückblicken, dem es vergönnt war, in dem vergangenen Schießjahr ſeine früheren Er⸗ folge noch zu vergrößern und mit glänzenden Ergeb⸗ niſſen bei den Wettbewerben abzuſchneiden. Aus An⸗ laß dieſes Jubiläums fand in den Räumen des Schützenhauſes der Polizeiſchützen an der Riedbahn⸗ brücke eine Gründungsfeier ſtatt, an der ſich neben den Mitgliedern in großer Zahl geladene Gäſte beteiligten. Nach dem muſikali⸗ ſchen Auftakt und dem vom Geſangverein der Poli⸗ zeibeamten unter Leitung von Chormeiſter Dürr vorgetragenen Chor„Vaterland“ begrüßte Vereins⸗ führer Rau die Gäſte, an der Spitze Landeskom⸗ miſſar Dr. Scheffelmeier, Polizeipräſident Dr. Ramſperger, Landrat Neumayer, Reg.⸗Rat Schneider, Oberſtleutnant Demoll, Kriminal⸗ rat Lüthy, Kriminaloberinſpektor Schwab, Kri⸗ minaloberinſpektor a. D. Waldvogel, die Ver⸗ treter der SA⸗Standarte 171, des Sportamtes, die Schießleiter und Führer der Mannheimer Schützen⸗ vereine und die Vertreter der KK S⸗Abteilungen der dem Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ angeſchloſſenen militäriſchen Vereine. Der Redner warf dann einen Rückblick auf die verfloſſenen zehn Jahre und ſchilderte, wie im Herbſt 1924 bei der Mann⸗ heimer Polizei der Gedanke auftauchte, eine Schützen⸗ abteilung ins Leben zu rufen, da die jährlich nur einmal ſtattfindenden Schießübungen mit Piſto⸗ len nicht genügen konnten, um eine ſichere Hand⸗ habung der Waffe zu gewährleiſten. Polizeiwacht⸗ meiſter Theodor fand mit ſeinen Plänen, einen Schützenverein zu gründen, vollſte Unterſtützung bei der Polizeidirektion, und nachdem 164 Polizeibeamte ihre Anmeldung vollzogen hatten, konnte am 12. Dezember 1924 der Schützenverein der Polizeibeam⸗ ten gegründet werden. Polizeiwachtmeiſter Schey wurde zum Oberſchützenmeiſter gewählt und dank der guten Vorarbeiten konnte mit dem Schießen auf den Ständen der Mannheimer Schützengeſellſchaft von 1744 im alten Schützenhaus in Feudenheim be⸗ gonnen werden Außer dem Piſtolenſchießen nahm man auch den Kleinkaliberſport auf und die Weiter⸗ bildung machte von Jahr zu Jahr ſolche Fortſchritte, daß man mit beachtlichen Erfolgen in den Wett⸗ kämpfen abſchnitt. Im Sommer 1931 tauchte der Gedanke auf, ein Eigenheim zu erſtellen. Nachdem in einer außerordentlichen Mitgliederverſammlung der Bau genehmigt worden war, ſetzten ſich die Kameraden mit großem Eifer ein und viele Schützenkameraden legten in ihrer Frei⸗ zeit und in ihrem Urlaub mit Hand an, um das können. Schützenhaus möglichſt raſch vollenden zu Am 7. Mai 1932 fand die feierliche Einweihung des Schützenhauſes und der Schießanlage ſtatt. 1933 mußte bereits ein Anbau an den Schießſtand erſtellt und eine Wohnung für den Geſchäftsführer erbaut werden. Vereinsführer Rau erſtattete dann eingehenden Bericht über die ausgezeichneten Schießerfolge des vergangenen Jahres— über die wir bereits berich⸗ tet haben— und ſprach die Bitte aus, weiterhin mithelfen zu wollen, zum Segen des deutſchen Va⸗ terlandes. Nach einem weiteren Muſikſtück wurden die Ehrungen vorgenommen, die den Ehren⸗ mitgliedern, Reichsſtatthalter Robert Wagner und Innenminiſter Karl Pflaumer ſowie den Gründungs mitgliedern zugedacht waren. Da der Reichsſtatthalter und der Innenminiſter infolge anderweitiger dienſtlicher Verpflichtungen am Er⸗ ſcheinen verhindert waren, nahm Polizeipräſident Dr. Ramſperger die Anſprache von Oberſchüt⸗ zenmeiſter Rau entgegen, der hervorhob, daß man den beiden Männern, die an der Spitze des badi⸗ ſchen Staates ſtehen, die Ehrenmitgliedſchaft als Dank für das angetragen habe, was ſie für Volk und Vaterland geleiſtet haben Nachdem die beiden Ehrenplaketten vom Polizeipräſidium entgegenge⸗ nommen worden waren, brachte man auf Führer, Neichsnattkalter und Innenminiſter ein dreifaches „Sieg Heil!“ aus. Im Namen des Reichsſtatthal⸗ ters und des Innenminiſters dankte der Polizei⸗ präſident. Der Dank an die 49 Gründungsmitglieder wurde anſchließend durch die Ueberreichung der goldenen Vereinsnadel zum Ausdruck gebracht. Die Glück⸗ wünſche des Unterverbandes Mannheim der Landes⸗ gruppe Kurpfalz im Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“ übermittelte Unterverbandsführer Dr. Hie ke, für die oͤrei Schützengemeinſchaften Zimmerſtutzen, Klein⸗ kaliber und Großkaliber ſprach Kreisſchützenführer Jäger, der Turnverein von 1846 ließ durch Herrn Czentner eine Ehrenſcheibe überreichen und ſchließlich überbrachte noch Herr Dingeldein die Glückwünſche des Deutſchen Schützenbundes und des Landesoberſchützenmeiſters zu dem Jubiläum. Nachdem noch der Geſangverein der Polizei⸗ beamten zwei Chöre zum Vortrag gebracht hatte, wurden die beiden Vereinsehrenſcheiben für Gäſte und Mitglieder herausgeſchoſſen. Erſter Kreis⸗Appell der Jäger in Mannheim Der Kreisjägermeiſter hatte die Jäger, Jagd⸗ pächter und Bürgermeiſter des Kreiſes Mannheim zum erſten Jäger⸗ Appell zuſammengerufen, um mit ihnen die Gegenwartsfragen der Jägerſchaft zu beſprechen. Im großen Saal der„Liedertafel“ konnte am Sonntag vormittag Kreisjägermeiſter Hofmann die in großer Zahl erſchienenen Weid⸗ genoſſen willkommen heißen und ganz beſonders den Gaujägermeiſter, Oberforſtmeiſter Krutina, ſowie den Kreisbauernführer Bürgermeiſter Treiber be⸗ grüßen, ehe er ſich als Kreisjägermeiſter vorſtellte und verſprach, in allen Fragen ſtreng objektiv han⸗ deln zu wollen. Kreisjägermeiſter Hofmann führte dann aus, daß auch den Jägern das Dritte Reich das gebracht hat, was ſchon lange erſtrebt wurde. Selbſt wenn es nur der Reichsjagdpaß geweſen wäre, könnte man zufrieden ſein. Das Reichsjagdoͤgeſetz iſt aber von ſolch ungeheurer Tragweite, daß die Auswirkungen noch gar nicht abzuſehen ſind. Durch das Reichsjagd⸗ geſetz ſind die Belange der Jägerei in die Hände der Jäger ſelbſt gelegt worden. Jeder einzelne hat frei von Eigennutz mitzuarbeiten und auch darüber zu wachen, daß in den Reihen der Jäger das national⸗ ſozialiſtiſche Gedankengut gehegt und gepflegt wird. Daß die Zeiten vorüber ſind, in denen wir uns heimlich aus den Wohnungen fort zur Jagd ſchleichen mußten, danken wir unſerem Führer Adolf Hitler. Von den ſich jetzt ſchon ergebenden Auswirkungen des neuen Reichsjagdͤgeſetzes ſind zunächſt die Ab⸗ rundungen erwähnenswert, die weſentliche Verbeſſe⸗ rungen gebracht haben, zumal auch kleine Gemeinde⸗ jagden unter 250 Hektar anderen Jagden zuge⸗ ſchlagen werden müſſen. Abrundungen werden vom Kreisjägermeiſter nur im Benehmen mit den Ge⸗ meinden und den Jagdpächtern vorgenommen. Erwartet wird, daß von den Jägern der Wild⸗ beſtand richtig angegeben wird, damit es möglich In der Woche vom—9. Dezember wird in Baden in ganz großem Ausmaß eine Unfallverhütungswoche durchgeführt, die unter dem Leitſpruch ſteht:„Ver⸗ meidet Unfälle, denn ſie verſchlingen Bolksvermögen und Unfallvermeidung führt zur Arbeitsbeſchaffung!“ Es iſt be⸗ kannt, daß der weitaus größte Teil aller Unfälle auf die Außerachtlaſſung der gegebenen Vorſchriften ans Leichtſinn uſw. zurückzuführen iſt. Mancher Un⸗ fall hätte durch Achtſamkeit und vor allem auch durch Vorbeugen vermieden werden können. Man denke mn daran, wie viele Unfälle ſich durch ſchadhafte Stellen an elektriſchen Leitungen ereignet haben. Werden ſolche ſchadhaften Stellen durch einen Fach⸗ mann ſofort ausgebeſſert, ſo wird dadurch auch der Arbeits beſchaffung Rechnung getragen. Dieſes ein⸗ dige Beiſpiel ließe ſich durch andere auf anderen Ge⸗ ſeten vermehren. Daher muß in der kommenden Woche durch Plakatwerbung, durch Flugblätter, ich die Einſchaltung aller NS⸗ und anderen Or⸗ Janiſationen, durch die Schulen und durch Berufs⸗ genoſſenſchaften der Gedanke der Unfallverhütung ledem Volksgenoſſen eingehämmert werden. In einer Preſſebeſprechung wurde von dem Ar⸗ beitsreferenten der Gauleitung, Nickles, vor em darauf hingewieſen, wie viele erzeugende LIE Ehre Anfallverhütung und Arbeitsbeſchaffung Werte, die durch Unfälle beanſprucht werden, durch die Arbeitsbeſchaffung eingeſetzt werden können. Die Neuheit der Unfallverhütungswoche ſei, daß die NSDAP mit allen ihren Gliederungen die Beſtre⸗ bungen und die Werbung zur Unfallverhütung trage und fördere. Alle Bevölkerungskreiſe werden in die Unfallverhütung woche eingeſchaltet. Auch bei der Unfallverhütung drängt ſich die Exiſtenzerhaltung unſeres Volkes in den Vordergrund. Der Präſident der Landesverſicherungsanſtalt, Rau ch, verwies noch darauf, wie viele Arbeiter, vor allem Jugendliche, die durch Erwerbsloſigkeit mit den neuzeitlichen Maſchinen nicht vertraut und dem Betrieb überhaupt entwöhnt ſind, in ſteigendem Maße die Opfer von Betriebsunfällen werden. Auch die Angehörigen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes ſind mit der Unfallverhütung be⸗ ſonders vertraut zu machen. In enger Verbindung mit der Unfallverhütungs⸗ woche ſteht die Verkehrserziehung auf Grund des neuen Reichsſtraßenverkehrsgeſetzes. Die umfaſſende Werbung, die wir in der nächſten Woche erleben werden und die in ſolchem Ausmaß in Deutſchland noch nicht da war, muß unter allen Um⸗ ſtänden greifbare Früchte tragen. iſt, den richtigen Abſchuß feſtzulegen. Bei der in unſe⸗ rer Gegend vorherrſchenden Jagd auf Niederwild ſind noch keine Einſchränkungen erfolgt und es iſt zu erwarten, daß auch kein Abſchußplan feſtgelegt wird, ſofern jeder einzelne richtig weidwerkt. Ueber die Beteiligung der Jäger am Winterhilfs⸗ werk machte Herr Hill nähere Ausführungen. Im vergangenen Jahre war das Ergebnis ſo hervor⸗ ragend, daß erwartet werden muß, daß auch in die⸗ ſem Jahre möglichſt viel Wild zur Ablieferung ge⸗ langt. Es wird keine Menge zwangsmäßig feſtgelegt, aber es darf erwartet werden, daß jeder freiwillig ſo viel ſpendet als in ſeinen Kräften ſteht. Selbſt jeder Jagdgaſt ſollte mindeſtens einen Haſen ſpen⸗ den. Bei den in der Pauſe erfolgenden Einzeich⸗ nungen wurden auf den erſten Anhieb drei Hirſche, 23 Rehe, 250 Haſen, 20 Faſanen und 6 Nutria ge⸗ ſpendet. 5 2 Gaujägermeiſter Krutina betonte in ſeinen Aus⸗ führungen, daß als weſentlicher Beſtandteil im Reichsjagdgeſetz dem Jäger die Verpflichtung auf⸗ erlegt wird, nach weidmänniſchen Grundſätzen zu jagen. In Zukunft muß jeder Jagdſchußberechtigte ein Jagdſchutzabzeichen tragen, worunter auch die Gäſte fallen. Bedeutungs voll iſt weiterhin, daß bei Wildſchaden künftighin dem Geſchädigten die Be⸗ weislaſt auferlegt wird. Nachdem noch von ſeiten der Jäger einige Wünſche und Anregungen vorgebracht worden waren, ſchloß Kreisjägermeiſter Hofmann den erſten Mannheimer Jäger⸗Appell mit einem dreifachen Horrido auf den Führer und Reichsjägermeiſter. b ki Ihren 82. Geburtstag beging geſtern eine alte Mannheimerin, Frau Eva Glaſer, Wwe., Eliſabeth⸗Straße 4. Mit einer beneideunswerten geiſtigen Friſche verfolgt die alte Dame, die ſich auch körperlich voller Rüſtigkeit erfreuen darf, die Er⸗ eigniſſe des Tages in Stadt und Reich. Als eine große Muſikfreundin begegnet man ihr oft im Theater und im Roſengarten, wo die weißhaarige lebhafte Frau mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit und lebendigſter Anteilnahme den künſtleriſchen Dar⸗ bietungen lauſcht. Wir wünſchen noch recht lange Jahre eines weiterhin ſo reich geſegneten Act ers. * Hohes Alter. Frau Eliſabeth Braitling, wohnhaft I 6, 17, kann heute in geiſtiger und kör⸗ perlicher Friſche ihren 81. Geburtstag im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel feiern * Der Bahnverkehr, der am Samstag ſich ziemlich lebhaft geſtaltete, flaute am Sonntag wieder ab und hielt ſich nur in mäßigen Grenzen, obgleich man im Hinblick auf den Monatserſten hätte annehmen müſ⸗ ſen, daß der Verkehr ſich etwas lebhafter anlaſſen würde. Auch waren keine Sonderzüge zu fahren. an* Eine Standmuſik am Marktplatz veranſtaltete am Samstag der Mannheimer Volksdienſt anläßlich ſeines einjährigen Beſtehens. Vor dieſem Konzert waren die älteſten Mannheimer Volksdienſt⸗ ler vom Meßplatz aus mit ihren Fahnen nach dem Marktplatz marſchiert, wo ſie mit der Kapelle zu⸗ ſammen Aufſtellung nahmen. Die ausgezeichnet wie⸗ dergegebenen Muſikſtücke der unter Leitung von Muſikzugführer Wilhelm Fuhr ſtehenden Kapelle hatten eine größere Zuhörerſchaft angelockt, die ihre Freude an dem flotten und ausgeglichenen Spiel hatten. Es fehlte auch nicht an aufmunterndem Bei⸗ fall, der immer wieder den Spielern zu erkennen gab, wie ſehr die Darbietungen gefielen. Vei den Jüngern der Heiligen Barbara Die Barbarafeier des Kauoniervereins Die Barbaraſeier, die der Kanonie s Verein Mannheim am Samstag in herkömm⸗ licher Weiſe im Ballhaus abhielt, wurde nach mehre⸗ ren Muſikſtücken einer Abteilung der Kapelle See⸗ zer unter Leitung von Kapellmeiſter Seeder d. J. durch einen von Frl. Irma Vaith ausdrucksvoll vorgetragenen Vorſpruch eingeleitet, der an den Weltkrieg erinnerte und der Saarabſtimmung ge⸗ dachte. Die kleine Giſela Rüttele ergänzte die gehaltvollen Verſe durch ein Saargedicht, das mit dem Ruf ausklang: Wir wollen zurück ins Vater⸗ haus! Vereinsführer Kirrſtetter begrüßte herzlich die Mitglieder und Gäſte, die mit ihren An⸗ gehörigen den großen Saal bis auf den letzten Platz füllten, insbeſondere Landgerichtspräſident Dr. Hanemann, Gaurechner Henger und die Ver⸗ treter einer Anzahl militäriſcher Vereine, und ge⸗ dachte tiefgefühlt der Kameraden, die im Weltkrieg ihr Leben für das Vaterland dahingegeben haber, des im Frühjahr geſtorbenen Ehrenmitgliedes Sauer, des Reichspräſidenten von Hindenburg, des Generaloberſten von Kluck, Schlageters, Horſt Weſſels und der dahingegangenen Kämpfer der Be⸗ wegung. Allen wurde eine Minute ſtillen Geden⸗ kens gewidmet, während die Kapelle das Lied vom Kraftfahrer! Vergiß nicht beim Verkauf Deines Fahrzeugs der Zulaſſungsbehörde(Bezirks⸗ amt, Polizeipräſidium, Polizeidirektion) Mitteilung zu machen! Du kannſt ſonſt als Halter des Fahr⸗ zeugs Schäden bezahlen, die ein anderer aurichtet! Wenn Du Deinen Wohnſitz in den Bezirk einer anderen Zulaſſungsbehörde verlegſt, mußt Du dies ebenfalls melden. zeichen. Du bekommſt ein anderes Kenn⸗ guten Kameraden ſpielte. Nach Einzelheiten aus der Legende der hl. Barbara, der Schutzpatronin der Kanoniere, wies der Redner auf die Pflichten hin, die der nationalſozialiſtiſche Staat den militäriſchen Vereinen auferlegt, wobei die Kameradſchaft an erſter Stelle ſteht, und ſchloß mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und Volkskanzler. Die weitere Vortragsfolge gewährte einen be⸗ ſonderen Genuß durch Vorträge des Konzertſängers Hans Kohl, der die Schubertlieder„Der Linden⸗ baum“,„Am Meer“ und„Der Leiermann“ ſtimmlich ſo hervorragend und mit ſo ſtarker Verinnerlichung wiedergab, daß alle ergriffen lauſchten. Nicht min⸗ der meiſterhaft war der Vortrag von„Deutſchland, erwache!“ von Hößer und„Mahnung“ von Hermann. Auf allgemeinen Wunſch gab der blinde Sänger, den man erfreulicherweiſe oſt zu hören bekommt,„Echo“ hinzu. Nicht minder erfolgreich war der Künſtler, der von Frl. Lueie Schuhmacher vorzüglich be⸗ gleitet wurde, mit zwei Duetten, die er mit Frau Elſy Gaſtberger⸗Hofmann vortrug.„Abſchied“ von Hildach gefiel ſo ſehr, daß der ſtürmiſche Beifall eine Wiederholung veranlaßte. Frau Gaſtberger⸗ Hofmann zeigte bei dem Vortrag von„Mein und dein“ von Bohn, der Arie des Cherubim aus„Figa⸗ ros Hochzeit“, dem Zigeunerlied aus dem„Zigeuner⸗ baron“ und„Warnung“ von Mozart, daß ſie nicht nur einen tragfähigen, gutklingenden und vorzüglich geſchulten Sopran beſitzt, ſondern auch den Stim⸗ mungsgehalt voll auszuſchöpfen weiß. Auch bei die⸗ ſen ausgezeichneten Vorträgen war der Beifall ſo ſtark, daß die Sängerin„Liebesſeier“ von Wein⸗ gartner dreingab. Der Sängerkreis vom Poſtſportverein Mannheim bewies unter Chormeiſter Necks Leitung, daß er ſo gut geſchult iſt, daß er ſich auch auf die Bühne wagen darf, wenn er an Zahl nur klein iſt. Beſonders gut wurden „s Herz“ von Silcher und„Echo“ von Wicken⸗ häuſer herausgearbeitet. Rauſchenden Beifall rief ein bekanntes Soldatenlied hervor, das als Zugabe folgte. Frl. Annie Heuſer bereicherte die Dar⸗ bietungsfolge mit zwei meiſterlichen Tänzen, die Kapelle mit weiteren flotten Muſikſtücken und Fritz Fegbeutel war vor allem wieder als Leier⸗ kaſtenmann in ſeinem Element. Vereinsführer Kirrſtetter konnte im Ver⸗ laufe des Abends noch Gauführer Dr. Hieke und Gauſchießleiter Hildebrand begrüßen. Dr. Hieke hob in ſeinen Dankesworten die hervorragende Leitung des Kanonier⸗Vereins durch Herrn Kirr⸗ ſtetter hervor und ſchloß mit einem Hurra auf den Verein und ſeinen Fuihrer. Die reich beſchickte Tombola fand ſo ſtarke Beachtung, daß die Loſe im Nu abgeſetzt waren. Ein Ball beſchloß die familfäre Zuſammenkunft, bei der ſich von neuem zeigte daß im Kanonier⸗Verein ein echt kameradſchaftſicher Geiſt herrſcht. Sch. Hinweis Deutſche Schule für Volksbildung. Montag: Hauptlehrer Gember:„Arbeiten über heimatliche Vorgeſchichte an Hand von Funden“. Dr. Brauch: „Buchbeſprechungen“(Walter Darré und L. F. Clauß).— Dienstag: Prof. Dr, Baumgart: „Familienforſchungl. Dr. Nagel:„Sprecherzie⸗ hung und Rednerſchulung“. Muſiklehrer Pfautz: „Singkreis“.— Mittwoch: Hauptvortrag in der Harmonie, D 2, 6: Dr. Richard ⸗Benz, Heidel⸗ berg:„Volkstum und gelehrte Bildung“(Refor⸗ mation und Renaiſſance).— Donnerstag: Eliſa⸗ beth Stieler:„Laienrezitation“. Wilhelm Ober⸗ müller:„Geopolitik“, Dr. Bender:„Wander⸗ kreis“.— Freitag: Schulrat Werner und Dr. Brauch: Ausſprache⸗Abend im Anſchluß an den Mittwoch⸗Vortrag. Sonntag: Arbeitskreis „Deutſche Landſchaft und Wandern“: Kreuz und quer durch den Käfertaler Wald. Vorbeſprechung 6. Dez⸗ in der Deutſchen Schule, abends.15 Uhr. F 4. Seite Nummer 555 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Dezember 10 4 Fuchsjagd um König Ortler Auf Einladung der Firma Hill u. Müller ſprach am Samstag abend vor einer größeren Zahl von Sportfreunden im großen Siechenſaal der bekannte Schimann und Bergſteiger Oskar Kühlken, der in meiſterhafter Weiſe verſtand, ſeine Zuhörer in ein noch wenig bekanntes Schiparadies nach Süd⸗ tirol zu führen. Ueber den Brenner— Bozen⸗ Meran kommt man nach Spondigona und von hier mit dem Kraftwagen oder bei tiefem Schnee mit dem Schlitten nach Solda, einem 1900 Meter hoch in einem windgeſchützten Talkeſſel des Ortlergebiets gelegenen Dorf. Noch vor nicht allzu langer Zeit war das„Herz des Ortlers“ als Winterſportplatz unbekannt und die erſten Schiläufer, die die Einhei⸗ miſchen auf die günſtige Lage hinwieſen, wurden nicht ganz ernſt genommen. In Solda, das einſt Sulden hieß und eine rein deutſchſprechende Bevöl⸗ kerung hat, öffnen die Hotels erſt im Februar ihre Pforten, weil erſt von dieſer Zeit ab bis Mitte Mai die idealſten Schneeverhältniſſe herrſchen. Nicht weniger als 25 Schigipfel von vom 2539 m hohen Marlkopf bis zum 3764 m hohen Cevedale ſind von Sulden aus meiſt in vollkommen ungefähr⸗ lichen Touren zu erreichen Eine Reihe ausgezeich⸗ neter Lichtbilder unterſtützte die Ausführungen des Redners und zeigten die herrlichſten Schibahnen, die höchſtens mit denen des Arlberges zu vergleichen ſind. Die ausgezeichnete Vortragsweiſe des überaus ſympathiſchen Sportsmanns feſſelte die Zuhörer, die durch ſtarken Beifall für das ihnen bereitete Er⸗ lebnis dankten. Den Beſchluß des Abends bildete ein Film„Fuchs⸗ jagd um König Ortler“. der eine Suldener Schi⸗ ausleſe war und kreuz und quer durch das Gebiet führte, das als ein wirkliches Paradies der Schi⸗ läufer gelten darf. Tödlicher Abſturz bei Triberg o. Triberg, 2. Dez.(Eigener Drahtbericht.) Auf dem auf der Gemarkung Nußbach liegenden oberen Tal des Heidenſteins hat ſich in dem dorti⸗ gen, zu Kletterpartien häufig benutzten Felſen⸗ gebiet ein tödlicher Abſturz ereignet. Am Samstagnachmittag war der bei dem Triberger Gaswerk angeſtellte kaufmänniſche Angeſtellte Oskar Schüßler zu einem Kletterausflug allein auf⸗ gebrochen unp kehrte abends nicht zurück. Bei den daun angeſtellten Nachforſchungen wurde Schüßler am Fuße des Heidenſteins tot mit Schädelbruch und Lungen verletzungen aufgefunden. Er ſcheint nachmittagz um 4 Uhr bereits abgeſtürzt zu ſein. Er war als Alleingänger ohne Seilſicherung geklettert. Auf dem Plateau der Felſen hatte er ſeine Stiefel zurückgelaſſen und war anſcheinend bereits auf dem Rückweg. Der Abſturz erfolgte aus einer Höhe von etwa 12 Metern. Schüßler war als ausgezeichneter Winteralpiniſt bekannt, der vor allen Dingen in den Tiroler Alpen größere Touren durchgeführt hat, war aber in der Sommer⸗ kletterei noch weniger geübt. Er ſtand im Alter von etwa 35 Jahren. NSDAP-Niffeilungen Aus buttefammen ge annfma chungen nommen Anordnungen der Kreisleitung Betr. Hilfskaſſenbeiträge Aus gegebener Veronlaſſung muß darauf hingewieſen werden, daß ſämtliche Parteimitglieder, S und NSbgt⸗Männer leinſchl. Anwärter) den Beitrag zur Hilfs⸗ kaſſe in Höhe von 30 Pfg. für den kommenden Monat bis [päteſtens 15. jeden Monats bei ihrer zuſtändigen Ortsgruppe zu entrichten haben. Bis zum 15. Dezember 1934 muß alſo der O K⸗ Beitrag für den Monat Januar 1985 bezahlt ſein. Nach wie vor ereignen ſich unzählige Unfälle und To⸗ des älle im ehrenamtlichen Parteidienſt(Kraftrod⸗ und Kraſtwagenun fälle, Verkel fälle uſw.). Es iſt daher laut mehrfach ergans ard nung des Führers Pflicht fämtlicher Pao. ſowie Aupehörigen obengenannter Gliede⸗ rungen der Bewegung, den Beitrag zur Hilfskaſſe regel⸗ mäßig und pünktlich zu bezahlen. Bekanntlich beſteht ein Beſehl der Oberſten SA⸗Füb⸗ rung, wonach jeder SA⸗ özw. SS⸗Mann, deſſen Hilfs⸗ koſſenguittungskorte nicht in Ordnung, d. h. in deſſen Karte die Quittungsmarke für den laufenden Monat nicht geklebt iſt, bei Prüfung durch ſelinen Sturmführer oder deſſen Be⸗ auftragten nicht zum Dienſte zugelaſſen iſt. 70 Jahre Lutherkirche in Ludwigshafen r. Ludwigshaſen, 2. Dezember. Am erſten Adventsſonntag waren 70 Jahre ver⸗ floſſen, ſeitdem die Lutherkirche, eines der an⸗ ſehnlichſten Bauwerke Ludwigshafens, ihre Weihe empfing. Wenn wir füngſt anläßlich der Neuaus⸗ malung des Gotteshauſes ſeiner farbigen Innenaus⸗ ſtattung unſere Aufmerkſamkeit zugewendet haben, ſo wird der Freund heimiſcher Geſchichte nunmehr ay ihre äußere Erſcheinung etwas näher ins Auge faſſen. Daß der warm⸗ dunkelrote Sandſtein den freſſen⸗ den Säuren der Fabrikſchlote bi lang ohne merk⸗ liche Einbuße trotzte, zeugt von der gediegenen Schaffensweiſe des Architekten: des Münchener Obherbaudirektors Voit. Dabei hat er es an leicht zerſtörbarem Zierrat keineswegs fehlen laſſen. Aber all das Maß⸗ und Stohwerk an den Leibun⸗ gen, Stürzen und Umrahmungen der Fenſter und Türen, der abgetreppte, ſich unter dem Giebel bis zum Turm hinaufziehende Fries, die durchbrochene Steinarbeit d dieſem Turm, der ſich ſchlank und frei 79 Meter hoch über die ihn in die Mitte nehmenden Dächer ſchultert— all dies Zierwerk iſt maßvoll und kräftig geſtaltet. Es macht oft dem Auge die tragende und ſtützende Aufgabe jedes Bau⸗ teils erſt ſinnfällig. Harmoniſch eingefügt in das Zuſammen ingen dieſer bildneriſchen Formſtücke ſind die Avoſtelftguren über den Portalen und neuerdings das Ehrenmal für die gefallenen Söhne der Gemeinde an der Eingangsſeite. PO Friedrichsfeld. Oeffentliche Verſammlung Diens⸗ tog, 4. Dez., 20 Uhr, im„Adler“⸗Sagl. Reöner: Pg. E. Jochim, Heidelberg⸗Rohrbach. Thema:„Mit der Volks⸗ gemeinſchaft gegen Not und Elend“. Die geſamte Bevölke⸗ rung von Friedrichsfeld iſt hierzu eingeladen. Deutſches Eck. Dienstag, 4. Dez., 20 Uhr, im„Wit⸗ telsbacher Hof“, U 4, 18, Kameradſchaftsabend der Haus⸗ warte und Parteigenoſſen der Zelle 29.— Montag, 3. Dez., 20 Uhr, Sitzung ſämtlicher pol. Leiter in T 5, 12 (Dienſtanzug). Schwetzingervorſtadt Sämtliche Portetmitglieder ſowie Angehörige der SA und Sc werden hiermit erneut darauf hingewieſen, daß die Mitgliedsbeiträge nicht mehr in der Wohnung erhoben werden, ſondern ſpäteſtens bis zum 10. eines jeden Monats auf der Ortsgruppengeſchäfts⸗ ſtelle, Bahnhofsplatz 7, 1 Treppe, während der üblichen Geſchäftsſtunden zu entrichten ſind. Kaſſenſtunden ſinden ſtatt: täglich, mit Ausnahme Samstags, von 15 bis 19 Uhr. NS⸗fFrauenſchaft Rheintor und Jungbuſch. Montag, 3. Dez., beteiligen ſich die Frauen der NS⸗Frauenſchaft an der Verſammlung der NS DAp um 20.30 Uhr im großen Saal des Wart⸗ burg⸗Hoſpiz. Achtung! Dienstag, 4. Dez. 15 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle L 4, 15, 4. Stock, Zimmer 11. Bd M Untergau 171 Mannheim. Betr. Schulung. Am Mon⸗ tag, 3. Dez., 20 Uhr, iſt in der Reißvilla Schulungsabend über„altnordiſche Dichtung“ für die Schaft⸗, Schar⸗ und Gruppenführerinnen der Gruppen: Schwetzingerſtadt, Oſt⸗ ſtadt, Sandhofen, Neckarau, Neckarſtadt⸗Oſt, Humboldt, Waldhof. Deutſche Angeſtelltenſchaft Achtung, Betriebszellenobleute! Betriebszellenobleute, die bis heute noch keine Arbeitsbeſchaffungsloſe der Serie IV erhalten haben, holen dieſelben ſofort auf der Kreisbetriebs⸗ zellenabteilung ab. Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAP. Berufsgemeinſchaft der Büro⸗ und Behördenangeſtellten. Montag, 3. Dez. Die Arbeitsgemeinſchaft„Auskunftei⸗ angeſtellte“ iſt auf Montag, 10. Dezember, ver⸗ ſchoben. Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten. Montag, 8. Dez., 20 Uhr, in N 4, 17, Uebungsfirma Hertha Gruen, Strumpf⸗ und Wollhaus.— Montag, 3. Dez.: Unſere Gymnaſtikſtunde, durchgeführt durch das Sportamt, hat ſich erweitert! Außer der am Montag abend von.30—9 Uhr in der Sickingerſchule ſtattfindenden Stunde iſt eine wei⸗ tere eingerichtet worden, die Donnerstag abend von 6 bis .30 Uhr durchgeführt wird.— Dienstag, 4. Dezember: Frauenchor, unter Leitung von Frau Vogel⸗Zimmermann in N 4, 17, 20 Uhr. Uebungsfirma Lotte Schulz und Ne⸗ formhaus Alma Thiele, 20 Uhr, in N 4, 17. Berufsgemeinſchaft der weibl. Augeſtellten, Fachgruppe Haubel. Dienstag, 20.15 Uhr, im Gartenſaal des Ball⸗ Mehr als die dekorative Baugliederverwendung, die dem heutigen Zeitgefühl faſt ein wenig als Ver⸗ ſchwendung vorkommt, könnte uns die Miſchung verſchiedener Stile befremden: romaniſche Rund⸗ bogen und Kapitelle an und in der Chorapſis, früh⸗ gotiſche Spitzbogen, Fialen und Krabben an der ganzen Außenhaut, im Innern ſogar ein bißchen Renaiſſance. Indeſſen entſprach ſolch ein„mixtum compositum“ dem damaligen„Maximilians⸗ ſt il“. Jedenfalls läßt ſich nicht leugnen, daß Voit jene Elemente doch unter einem einheitlichen Grundgefühl geordnet hat. Den Einfluß der eng ⸗ liſchen Gotik verraten nämlich die ſtreifenhafte Verteilung der Schmuckteile und ihre Reihung in hochgeſtellten Rechtecken übereinander und in der Fläche. Dies Zurücktreten der Dekoration läßt die Mauerfläche und damit die tektoniſche Grundform des Gebäudes klar ſichtbar werden. Daß ein ſolch monumentales Gotteshaus für eine Gemeinde, die bei der Einweihung anno 1864 noch keine 3000 Seelen zählte, eine koſtſpielige Schöpfung war, leuchtet ein. Es dauerte denn auch ein volles Vierteljahrhundert, bis der Sohn des Erbauers end⸗ lich die Vollendung durchführen konnte. Prämien⸗ kollekten und eine Staatslotterie in den 7ber Jah⸗ ren brachten die nötigen Mittel für den Ausbau des Turmes, für den Einbau der hölzernen Emporen, für Hochaltar und Orgel zuſammen. Nachdem im Jahre 1928 gegenüber der Chorſeite noch das Luther⸗ heim errichtet worden iſt, können nun Pfarrer Berg⸗ mann und ſeine Gemeinde ſich des geſicherten Be⸗ ſitzes ihres ehrwürdigen Heiligtums erfreuen. haufes: Herr Regierungsrat Dr. Schultheiß ſpricht über „Das Geſetz zum Schutze des Einzelhandels“ Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen. Fachgruppe Handel. Dienstag, 4. Dez., 20.15 Uhr, im Gartenſaal des Ballhauſes: Vortrag von Herrn Regie⸗ vungsrat Dr. Schultheiß über„Das Geſetz zum Schucze des Einzelhandels“. Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen, Fachgruppe Baulen und Sparkaſſen. Der für 8. und 9. Dezember vor⸗ geſehene Wochenendlehrgang„Transſerproblem u. Außen⸗ handel“ muß wegen des Wohltätigkeitsfeſtes des Winter⸗ hilfswerkes auf 15. und 16. Dezember verſchoben werden. Gruppe der leitenden Angeſtellten. Dienstag, 4. Dez., 20.15 Uhr, im großen Saale des„Deutſchen Hauſes“ Vor⸗ trag des Pg. Dr. Thoms, Heidelberg, über:„Menſchen⸗ führung im Betrlebe“. Amt für Volkswohlfahrt Ortsgruppe Schwetzingerſtadt— Lebensmittelausgabe Montag: Gruppe D-800—12 Uhr, 301 bis Schluß—5 Uhr. Dienstag: Schluß—5 Uhr. Mittwoch: Schluß—5 Uhr. Gruppe E 1400,—12 Uhr, 401 bis Gruppe F—350,—12 Uhr, 351 bis SA Nachrichtentrupp(etwa 20 Mann) ſucht zu Uebungs⸗ zwecken geeigneten Raum leventl. in ſtillgetlegtem Fabrik⸗ anweſen). Zuſchriften an N 20% M 153 Trupp Maunheim, 0 2, 1. Kreisbanernſchaft Mannheim Auläßlich der Unfallverhütungswoche findet am Diens⸗ tag, 4. Dezember, 20 Uhr, in der Turnhalle in Heidelberg⸗ Kirchheim eine Aufllärungs⸗Verſammlung ſtatt, an der ſämtliche Reichsnährſtandsangehörige des Kreiſes Manun⸗ heim teilzunehmen haben. Amt für Volkswohlfahrt Friedrichspark. Die Pfundſpende wird im Bereich der Ortsgruppe Friedrichspark vom 3. Dezember ab abgeholt. Es wird gebeten die Pfuncſpenden bereitzuhalten, um den Sammlern ihre Aufgabe zu erleichtern. Was hören wir? Dienstag, 4. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.45: Nach⸗ richten.—.00: Frühlonzert.—.30: Gymnaſtik.—.45: Wetter.— 10.00: Nachrichten.— 10.15: Schulfunk.— 10.45: Kompoſitionsſtunde Hanni Schoen.— 11.15: Funkwer⸗ bungskonzert.— 11.45: Wetter, Bauernfſunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Saardienſt, Nachrichten.— 13.15: Wer die Wahl hat(Schallpl.).— 15.30: Kinderſtunde. — 16.00: Nachmittagskonzert des Philharmoniſchen Orche⸗ ſters, Mannheim.— 18.00: Franzöſiſch.— 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.— 18.90: Eröffnung der Reichs⸗ rundfunkſchule in Göttingen.— 19.00: Gemeinſchaftsſen⸗ dung Stuttgart— Mannheim:„Fröhlich Pfolz— Gott erhalts“.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Nationalhymnen. — 21.00: Wanderer, kommſt du nach Bayern. Bunke Stunde.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Tanzmuſik. 24.003 Nachtmuſtk. Dentſchlandſender .00: Nachrichten.—.35: Morgenmuſik.— 10.15: Aus⸗ landskunde.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Konzert.— 13.00: Bunte Opern. platte(Schallpl.).— 15.15: Für die Frou.— 185.40: Er zieherfragen.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 17.30: Ju⸗ gendſportſtunde.— 17.50: Nordiſche Sage.— 19.00 Solbo⸗ ten! Soldaten!— 20.15: Fröhlicher Ball bei den Tieren, — 22.30: Wir und die Sterne.— 23.00: Nachtmuſik. Sages hal eucles Montag, 3. Dezember Nationaltheater:„Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer, NeS⸗Kulturgemeinde, 19.30 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Drittes Volksſinſonie⸗Konzert. Planetarinm: 20.15 Uhr 3, Vortrag der Reihe„Das Weld⸗ bild der Naoturwiſſenſchaften“!: Der Ablauf des Welt⸗ geſchehens. Palaſthotel— Silberſaal: 18 Uhr Schülerkonzert, im Raß⸗ men„Tage der Hausmuſik“, NS⸗Kulturgemeinde. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Ubr Kobarettprogramm. Tanz: Kabarett Libelle, Kaſſee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung! Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kobarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Lockvogel“.— Alham⸗ bra:„Die engliſche Heirot“.— Schauburg:„Zwi⸗ ſchen Himmel und Erde“.— Scala:„Klein⸗Dorrit“ Geld- und Devisenmarki Zürich, 1. Dnemder Gchlah emlſich) g Lotstann. 549 8 ent 20 312¾ Sparen 42.10— b 12.080 bam 05 London 15.33 7 Hollan! 208 30.— Warschau 58,20 öff. a. 1 2 t„., ben i228— bre,. b b, 1 gelgſen 71.90 Wien 1 78,15— Beſgra! 700 ieee ſteſſen 26 29— Joſis.— lber 251.— J nsfni 2½ Paris, J. derembder Gchluß amſſich). Londen 78,58— Spanien 207.25 Napmnbegen 832,50 f fen—.— I uyürt 1516¼ J faſien 129.35 J fallen 1025.50 Serin 609,8 Belgien 354.— schweiz 492 50 J Stockheim 390.50 f Mnùmm 288,50 Amsterdam, 1 Duunber(Schub amilid). Berlin 5944— f Belglen 34 58½ J belo 2700 e gie London 7³6.— Sch ve: 48.05— fopenhsgen 32.87% Prat, Nrayort 147/ J ltaſten 12.66 Secco 37.95— fg. dels als 975.87 fs 202174 Wen—— ee London,. Daenber Gchluß amtlich) Lerom 497. l Kopenbsgen] 22,39 /] Hoskon 578.75 ch 1/¼487 Mopfres 48582 Stockholm 19.39 Rumsvien 497.— etch: 1202 mn dr em 783.75 öde 19.90 ½] Ronstentin. 615,— fue en 125.— Leris 75 40—(istzbon 110.12 Alben 525.— Mate 19.— brdsse 21.29 Helsingfor: 226.75 Hen 27.— ontere 20 57 talen 38. 1— prag 119.12 Marschen 26.31 Laps Berlip 12.39— Faces 28.25 Buenos Ares 36,37 dene—.— chwei: 15.32 ½ Belgra! 219 50 Fig de Jaa. 412— raf lente 27.56 papien 36 34— Folie 412. lengkon-.700 Sas 190,18 Neuyorker Deviſenkurſe vom 1. Dez.(Eig. Dr.) Ber⸗ lin 4018; London⸗Kabel 407,25; dto. 60⸗Tage⸗Wechſel 406,253 Paris 659,50; Schweiz 3248; Italien 853; Holland 6761 Wien 1882; Budapeſt 2987; Prag 418; Belgrad 228,25; War⸗ ſchau 1889,50; Oslo 2500; Kopenhagen 2222,50; Stockholm 2565; Brüſſel 2396; Madrid 1867; Helſingfſors 220,75; Bula⸗ reſt 101; Montreal 10296; Argentinien Papierpeſo 18; Rio de Janeiro 838; Sofia 116, Athen 11 20107 Bankakzepte(90 Tage) Geld/ dto. Brief 76, Tägliches Geld 1; Prima Handelswechſel—1; Prolongationsſotz für tägliches Geld 1. VUebersee-Geireide-Nofierungen Neuyork, 1. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe] Weizen Manitoba Nr. 1 90,75; roler Sommer⸗Winter Nr. 2 10876; dto. hard 11578; Mals neu ankommende Ernte 105; Roggen 6576; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 1. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents ger Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(ſeſt) Dez. 9976—100% Mei 9999,75; Juli 9376-9325; Mais(ſtromm) Dez. g; Mai 91/8; Juli 89; Hafer(feſt) Dez. 54; Mai 587 Jul 4856; Roggen(feſt) Dez. 768; Mai 76; Juli 75,5,— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 1095, Mais gelber Nr. 2 95,50; dto. weißer 106,50; Hafer weißer Nr. 2 56,50; Gerſte Malting 75—126. Winnipeg, 1. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz zeſt Weizen per Dez. 78,25; Juli 8395; Hafer per Dez. 278 Mai 4375; Juli 44; Roggen per Dez. 57; Mai 61; Juli 6176; Gerſte per Dez. 54,25; Mai 57,25; Juli 5716, Lein⸗ ſaat per Dez. 135,50; Mal 14196; Juli 14376; Manitobo⸗ Weizen loko Northern 1 79,25 dto. 2 73,50; dio. 8 75,75. Buenos Aires, 1. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,25; März 957 Mais per Dez. 6,67; Jan. 6,81; Febr. 6,91; Haſer per Febr. 5,10; Leinſgat(ſtetig) per Febr. 12,20; März 12,28. Roſario, 1. Dez(Eig. Dr.) Schluß lin Paplerpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,90; Mais per Dez. 6,5; Jan. 6,60; Leinſgat per Febr. 11,90. Amerikanische Schmalz- und Schweinemärhie Nenyork, 1. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz feſt; Schmalz prima Weſtern loko 1185 dto, middle Weſtern 1170—1180; Talg unverändert. Chikago, 1. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100 lb.) Tendenz ſeſt; Schmalz per Dez. 1112,50 G; Jan. 1127,50 B; Mai 1170 B; Juli 1192,00 B; Schmalz lolo 1112,50; Bauchſpeck(tr. geſ.] per Dez. 1400; Jan. 144750 Preiſe für leichte Schweine 540, ſchwere Schweine 605.610 Schweinezufuhr in Chilago 6000, im Weſten 24 000. NRO MAN VON 5 HEDDAWESIENSERGER eie „Erlaube! Ich habe nie von Heirat geſprochen. Ich gebe zu: Ganz im Anfang habe ich mal daran gedacht. Aber dann ſah ich, daß wir eigentlich doch nicht zueinander paſſen. Es gab doch immer Aus⸗ Einanderſetzungen zwiſchen uns..“ „Es gab nur immer wieder dieſelbe: über dieſe Perſon da! Die iſt an allem ſchuld!“ „Erlaube!“ Und nun klingt Peters Stimme ganz traurig.„Erlaube! Sie iſt nur vielleicht inſofern ſchuld, als ich an deinem Verhalten ihr gegenüber dich erkannt habe. Und auch an ihrem Verhalten dir gegenüber habe ich ſie erkannt. Die Bilanz: Daß ich vor dieſer Frau eine ungeheure Achtung bekommen habe, Hochachtung, ja— und daß— daß ich dir nicht mehr die gleiche Achtung zollen kann wie früher.“ „Was ſoll das heißen, Peter?“ Unwillkürlich bleibt Brigitte ſtehen, die ineinandergelegten Hände gegen Peter hebend. „Das ſoll heißen, Brigitte“, antwortet Peter, und nun fällt ihm jedes Wort ſchwer, ſo daß er ſich s ge⸗ waltſam abringen muß,„daß ſoll heißen daß aus den zarten Anfängen einer Beziehung zwiſchen uns nicht das geworden iſt, was du erhofſt haſt. Es muß alſo wohl beſſer aus ſein zwiſchen uns.“ Brigitte wankt. wie ein gefällter Baum. verſteh' das nicht!“ flüſtert ſie weinend. das nicht verſtehen! „Ich „Ich kann wir—— Und ich kann doch unmöglich das fetzt widerrufen, nachdem ich wochenlang——“ Peter legt plötzlich mit einer brüdeclichen Geſte den Arm um ſtie.„Ja— ſiehſt du, Brigitte— das alles iſt nun eine bittere Lehre für dich, und das tut mir auch ſehr leid. Aber es iſt deine eigene Schuld: Wie konnteſt du denn ſo tun, als wenn wir verlobt wären, wo du doch ganz genau wußteſt, daß von mir — und auch von dir— nicht ein einziges Wort dar⸗ über gefallen iſt?“ „Aber alles war doch ſo— ſo—— „Du haſt etwas mit Gewalt herbeizerren wollen, das noch nicht reif war, Brigitte! Und ſieh: Selbſt wenn ich hätt' heiraten wollen— fetzt, wo das Ge⸗ ſchäft ſo ſchlecht ſteht und alles ſo unſicher iſt, hätt' ich's ja doch nicht getan. Es war alſo doppelt un⸗ vorſichtig und unvernünftig von dir, ſo viel darüber herumzureden.“ „Das iſt ja alles nicht wahr! Du redeſt dich jetzt nur heraus! Im Grunde biſt du in die Harlan ver⸗ liebt— und darüber iſt dir das mit mir leid ge⸗ worden!“ Peter ſchaut Brigitte mit aufrichtiger Traurig⸗ keit an.„Aber Gitta, begreifſt du denn nicht, wie häßlich und kindiſch deine Anklagen klingen? Manch⸗ mal kenn' ich die Gitta von einſt gar nicht wieder..“ Brigitte lehnt ſich ſchluchzend gegen ihn. Ach, ſie kennt ſich ja ſelbſt oft nicht wieder! „Ich will dir was ſagen!“ fängt Peter nach einer kleinen Pauſe wieder an, indes er Brigitte ſachte den Weg zurückführt, den ſie gekommen.„Du biſt heute zu ſehr durcheinander, um dich vernünftig mit mir zu unterhalten. Denk mal über alles nach— wie ich in den letzten Wochen über uns beide nachgedacht hab'. Ueberleg dir mal, wie in letzter Zeit unſer Beiſammenſein immer ausgeſehen hat! Und über⸗ leg dir, wie erſchreckend viel Konflikte wir hatten! Dann mußt du doch einſehen, daß wir zwei eben doch nicht zuſammenpaſſen.. Und nun wein' nicht mehr. Brigitte! Sieh: Das alles iſt mir genau ſo ſchrecklich wie dir. Aber beſſer doch, ſich jetzt über alles klar zu ſein und auseinanderzugehen als ſpäter, wenn es 1 'is hab' ich dir denn getan? Und die Leute— die Leute erwarten doch alle, daß womöglich zu ſpät iſt und wir unſer Leben verdorben haben. Jas“ Den Arm um ſte, führte er ſie die Straße ent⸗ lang. Brigitte weint faſſungslos vor ſich hin; ſie geht den bitterſten Weg ihres Lebens. Drüben im Hotel Rheinluſt iſt alles noch ſtrah⸗ lend beleuchtet, ſogar Boote ſind noch auf dem Waſ⸗ ſer, und eine Ziehharmonika dudelt das alte Rhein lied„Drum kommſt du Burſch gezogen zum Rhein, zum Rhein * 5 Immer und immer wieder mußte Peter am näch⸗ ſten Tage daran denken, daß auch Sophie Eliſabeth, gleich ihm, eine Hotel⸗Ach im Sinne hatte. In allen Farben und allen Möglichkeiten malte er ſich's aus, und je mehr er darüber nachdenkt, um ſo weniger unmöglich erſcheint es ihm... Ob er mal mit der Mutter darüber ſpricht? Oder gar mit dem Vater? Aber mit dem Vater zu ſprechen, dünkt ihm doch zu gewagt. Der iſt jetzt, durch den ſchlechten Geſchäfts⸗ gang im eigenen Haus und den ſcheinbaren Erfolg im„Rheinluſt“, viel zuwenig objektiv. Der fährt ja ſchon hoch, wenn nur der Name„Harlan“ genannt wird, und jede noch ſo harmloſe Reklame des Hotels Rheinluſt erklärt er, ſofern ſie ihm zufällig in die Finger fällt, als„ausjemachte Jaunerei“. Nein, mit dem Vater zu reden, wäre wohl ſinnlos. Und die Mutter— 2 Zufällig ergibt ſich's, daß er die Mutter nach Tiſch allein im Gemüſegarten antrifft, wie ſie Tomaten erntet.„Soll ich dir helfen, Mutter?“ „Danke, Jung! Dann ſieh du die niederen Stauden nach!“ Eine Weile arbeiten ſie ſchweigend, zwiſchen den Stauden auf und ab gehend.„Was iſt denn mit Bri⸗ gitte?“ fragt die Mutter dann in möglichſt gleich⸗ gültigem Ton.„Ich traf ſie heut früh in der Markt⸗ halle. Als ſie mich ſah, wurd' ſie ganz rot. Mir kam vor, ſie hat's furchtbar eilig gehabt, weiterzu⸗ kommen.“ O wehl An die Sache mit Brigitte hat Peter ſchon gar nicht mehr gedacht...„Dia—“ gibt er langſam zur Antwort und beſchäftigt ſich eingehend mit den Stauden,„dia— das kann wohl ſein, daß ſte ſich ſo'n bißken vor dir gedrückt hat. Wir ſind nämlich— es hat nämlich—— Alſo: Die Brigitte als Schwieger⸗ tochter mußt du dir in die Wolken ſchreiben, Mama .. Du— ſieh mal— hier ſind Tomaten, die auf einer Seite ganz grün geblieben ſind! Laſſen wir die noch hängen?“ Die Mutter wirft einen flüchtigen Blick zu Peter hinüber.„Schade um Brigitte!.. Ja, Pitt: Die halbreifen laß nur noch hängen!“ Dann arbeiten ſie wieder lange Zeit ſchweigend jedes ſeinen eigenen Gedanken nachhängend. Bis Peter ſich endlich ein Herz nimmt.„Du, Mama, hhr mal! Ich hab' was zu reden mit dir. Nämlich Geſtern hab' ich Frau Harlan geſprochen— ganz zü⸗ fällig—, aber ſie is immer ſchrecklich nett, ſo privat. Und eine kluge Perſon. Wirklich! Du ſollteſt ſie ruhig mal kennenlernen Ja, alſo was ich ſagen wollt': Wir ſind natürlich auch aufs Gesche liche zu ſprechen gekommen. Denen drüben gehts auch nicht ſo gut, wie's den Anſchein hat ſagt ſie. Und ich hab' ſo den Verdacht, weißt du: Der Onkel, das ist ein Halunke! Er döppt ſeine Nichte, wo er kann weißt du 5 „Du biſt ja gehörig eingeweiht in die Verhältniſſe drüben, Pitt?“ 5 „Na ja, Mama! Die Frau muß ſich ihren Krims⸗ krams auch mal vom Herzen reden „Und ausgerechnet zu dir— 2“ 5 „Warum nicht, Mama? Aber hör! Nachher o im Lauf des Geſprächs ſtellte ſich's heraus, daß wir alle beide und jedes für ſich ſchon darüber nachgedacht hatten, ob's nicht geſcheiter wär', die ganze Streiterei aufzugeben und einfach'ne Hotel⸗Ach zu gründen Verſtehſt du? So, wie's ſchon die großen Induſtrie⸗ leut' alle ſchon längſt getan haben.“ a „Mir ſcheint, Pitt, die Frau is en bißken verliebt in dich. Die AG wird mehr meinem Herrn Sohn als dem Haus gelten..“ „Mama— warum den ſo ironiſch? Keine Spur von verliebt! Wir— wir kennen uns doch kaum Ja, und alſo mit der Hotel⸗Acßh— wenn das richtig aufgezogen würde und der Thomas Harlan raus flöge— alſo, das könnt' ſchon was ſein! Meinſt du nicht?“ Peter ſteht fetzt aufrecht da, breitbeinig zwi ſchen den Stauden, die Hände voll roter Tomaten, ([Fortſepung folgt.] * F. ET liniſſe rims⸗ zer ſo 6 wir iebacht eiterei inden. uſtrie⸗ erliebt Sohn Spur m richtig raus⸗ nſt du 0 zwi⸗ ten, 8 15 Morgen- Ausgabe Die zweile 145 Jahrgang/ Nr. 355 Af beſiegt Phönir:1— Waldhof in Pforzheim:4 geſchlagen— Anentſchieden in Karlsruhe Gau III Süodweſt Wormatia Worms— 1. Je Kaiſerslautern:1 Eintracht Frankfurt— Spfr Saarbrücken:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshaf. 10 7 2 1 21:12 16˙4 Vormätia Worms 10 6 2 2 28.14 14˙6 in pirmaſens 10 5 8 2 31:15 1317 Unlon Niederrad 9 4 3 2 16˙18 11˙7 Eintracht Frankfurt 9 3 4 2 12.12 10:8 Kickers Offenbach 10 4 2 4 18.21 10.10 7e Frankfurt 10 2 /4 4 2128 8·12 Horuſſia Neunkirchen! 2 4 4 14˙20:12 Spög Saar 05. 10 2 4 4 15:22.12 i Katſerslautern 10 2 1 7 15.22 5˙15 Eportfr. Saarbrücken 10 1 3 68 1724 5˙15 Gau XIV Baden Bs Mannheim— Phönix Karlsruhe 34 2 6 70 FV— Fc Freiburg 00 1. FC Pforzheim— SV Waldhof:1 Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte Freiburg 9 4 5— 18:6 18:5 b Waldhof 9 6 1 2 18.11 1325 ie Neckarau 8 4 3 1 19:10 11:5 Phönix Karlsruhe. 9 5 3 37 16 Pforzheim 9 4 3 2 221.10 11.7 Alg Mannheim 8 3 3 2 20:17 9¹7 Bh Mühlburg. 8 2 3 3 12.16 7·9 Karlsruher V 9 1 4 4 75:12 Mannheim 9 1 1 7 1032.15 Germania Karlsdorf 8— 2 6:18 2214 Gau XV Mürttemberg Sc Stuttgart— 5 Ulm 113 SV ffeuerbach— Spfr Eßlingen 4 SSV Ulm— Stuttgarter Kickers:0 Verein Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte Sp Feuerbach 10 5 4 1 1416 Stuttgarter Kickers 10 6 1 3 1877 SSW Ulm 11 5 3 3 25 13:9 Unton Böckingen 9 5— 4 27:26 10¹⁸ Vi Stuttgart 9 4 2 8 22:16 100.8 FV Ulm 9 4 1 4 17:14 99 SC Stuttgart 10 3 2 5 22.24•12 Spfreunde Eßlingen! 3 2 5 16˙22.12 Sp Ghyppingen 9 8— 6 10122 612 Sportfr. Stuttgart 9— 4 5 14:25 5˙13 Gau XVI Bayern 1— SpVg Weiden:0 1860 nchen— Schweinfurt:3 1. Fe Nürnberg— Be Augsburg:0 Jahn Regensburg— Wacker München:0 Schwaben Augsburg— Bayern München 125 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Fürth 11 8 3555**** 19˙8 München 1860 11 5 4 2 27:17 14:8 1. FC Nürnberg 12 4 6 2 20.14 14:10 Schweinfurt 05 12 4 5 3 22:17 13:11 Wacker München 12 5 3 4 16·18 13˙11 ASV Nürnberg 11 5 2 4 21:18 12.10 Bayern München 12 3 5 4 28:28 11.18 SpVg Weiden 12 4 1 7 23:40 915 Jahn Regensburg 12 3 3 6 22˙21•15 Schwaben Augsburg 12 3 2 5 2081:16 Be Augsburg 10 1 2 7 18133 616 Ein ſchoͤner Sieg des VßR Bk Mannheim Phönix Karlsruhe 31(:1) Mit welchen Spannungen der wechfelſeitige Kampf um die Meiſterſchaft, wie gegen den noch verſchiedene Vereine bed rohenden Abſtieg, geladen iſt, zeigten die Ergebniſſe des vorletzten Sonntags, die u. a. VfR und Waldhof im ge⸗ ſchlagenen Felde ſahen, während Phönix Karlsruhe aus lange Zeit unbeachteter Stellung zum engeren Kreis der Bewerber durchſtieß. Hinter den Brauereien ging es nun im wſentlichen darum, ob es Phönix gelingen werde, Hie⸗ ſem Vorſtoß durch einen weiteren Eriolg eine Baſis auf welte Sicht zu geben und ob Bf in gleichem Maße ſeine Ausſichten zurückſtecken müſſe. Mit begreiflicher Erwartung ſahen die rund 6000 Zu⸗ . der Entwicklung des Straußes auf dem Bfif⸗Feld tutgegen. Das Spiel beginnt mit vollſtem Einſatz beider Mannſchaften. Schon die erſte Minute bringt die Ueberraschung: Auf Schuß Theobolds verliert Mayer das Leder und Berk teißt mit geiſtesgegenwärtigem Schlag die Führung an Bic, 110. Die Ueberrumpelung bringt Phönix keineswegs außer Faffung. Die Karlsruher führen ſchnelle Gegenſtöße mit entſchloſſenen Schügen, doch iſt das VfR⸗Hintertrio auf ber Hut. Taktiſch arbeitet die Mannheimer Läuferreihe in kaſchem Zurückgehen und rechtzeitigem Nachrücken richtig, duch iſt Jangenbein vorne in ſcharſer Bewachung. Phönix pielt glänzend in der Anloge der ſchnellen, raumgreifenden ugriſſe, wie in der Abwehr der Dreier⸗Verteidigung und ſetzt dis erſte Ecke. Eine Flanke Lederles faßt Mayer fark umſtellt ſicher ab. Auch Mannheim kommt zu ſeinem erſten Eckball. Einen Freiſtoß innerhalb der 16⸗Meter⸗ Aue verköpft Phönix. Karlsruhe ſchafft mit aller Energie zu den Ausgleich, bedrängt Vicht ſehr, und aus dem Hin⸗ erhalt erreicht dann auch Schoſer, bei verſtellter Aus⸗ ſicht des ſich zu ſpäte werfenden Schneider, mit Langfchuß das(71. Einen ſcharfen Strafball kann Schneider dann gerade noch meiſtern. Das Spiel wird von Mannheim wieder verteilt gezwungen. Es ſteigt die zweite und dritte Ecke für öl Heimiſchen, die aber von der ſchnellen und Verſtärkten Phönixverteidigung erledigt werden. Was trotz⸗ dem noch vereinzelt geſchoſſen wird, iſt zu überhaſtet und unſicher. Einer der gefürchteten Vorſtöße des Karlsruher Rechtsaußen Föry endet gleichfalls mit übereiltem Fehl⸗ chuß. Auf der andern Seite fängt Mayer einen hohen Hall Theobalds heraus. Vergeblich fucht Vſdt bis zur Pauſe das Ergebnis zu ändern. Verlauf und Leiſtungen laſſen auch für die Fortſetzung den feſſelnden Kampf als offen erſcheinen. Das allge⸗ meine Gefühl: Das nächſte Tor entſcheidet. Phönix ſtreicht hart um dieſen Erfolg, doch geht der ſcharfe Ball Neu ners am linken Flügel an die Latte. Inſolge Zufammenpralls verläßt Schmoll das Feld; Langenbein geht auf Rechts⸗ außen, Schalk in die Verteidigung zurück. Ein vorüber⸗ gehend ausgeſchiedener Phönixmann kommt gleichzeitig mit Schmoll zurück, der den Rechtsaußenpoſten einnimmt, wäh⸗ end Langenbein wieder in die Mitte geht. In der nun eintretenden entſcheidenden Phaſe ſpielen beide Mann⸗ ſchaften weſentlich verhaltener und vorſichtiger. Die beider⸗ leitige Deckung arbeitet intenſtver, die Angriffe entwickeln ich nicht mehr ſo, doch hat BfR längere Zeit ein Ueber⸗ gewicht aber bald verfagt der eine, bald der andere; der letzte Schmiß und Zug fehlt, das übrige beſorgt die ziel⸗ bewußte Tordeckung der Karlsruher. Mannheim kann keine der reichlichen Gelegenheiten verwerten. Das ſpitzt im kunde genommen die Lage für BfR inſofern, als eine etwaige erneute Sammlung von Phonix die Gefahr wieder mit dem Schwinden der Spielzeit vergrößern mußte. Im letzten Augenblick kann Wenzel(I. V. Ph.) einen gefähr⸗ lichen Ball Langenbeins übers Netz köpfen. Phönix ſcheint ſich auf die Sicherung des einen Punktes einzuſtellen, denn die typſſchen Aktacken aus der Abwehr bleiben aus. Da macht Wenzel bei Schuß Schmoll Hände, das der ſonſt gute Spielleiter überſteht, aber auf Befragen gibt der pieler ſportlicherweiſe die Sache zu; den Handelfer verwandelt Für ſt ſcharf unter Berühren durch den nieder⸗ gehenden Mayer zur erneuten Führung,:1. Gefühls⸗ mäßig iſt damit bei der Haltung von Phönix der lange chwankende Kampf entſchieden, der aber dann reſtlos ge⸗ chert ist, als Langenbein auf Freiſtoß aus einem Sedränge:1 treibt. BfR hat weiter Oberwaſſer. Ein Schnitzer von Schneider gibt Phönix dann noch eine An⸗ Niechance, aber es bleibt bei dem klaren Sieg der annheimer. VfR Mannheim 0 es gelungen, nach lange hingehaltenem, gleichwertigem Jampf ſchließlich doch über den, durch ſeine ſyſtematiſche aktik und techniſche Reife gefürchteten Gegner einen ein⸗ wandfreien Sieg davonzutragen und rein ſpieleriſch nicht nür ſich ſelbſt, ſondern Mannheim zu rehabilitieren. Al⸗ lerdings war die Hochform der Mannſchaft nicht zu ſehen; e haberte vor allem im Sturm, in dem Langenbein das aüptgewicht des Erfolges zufiel. Eine Schwäche bleibt 7 Schußunvermögen der Verbinder, wenn man auch zu⸗ ennen muß, daß Berk mit ſeinem überraſchenden Füh⸗ küngstor eine von Phönix ſelbſt wohl nicht erwartete Vorbelaſtung der Karlsruher herbeiführte, die ſich in⸗ direkt für den Verlauf des Spiels doch wohl auswirkte. Es war hohe Zeit für VfR, dieſe Entſcheidung herbeizu⸗ führen, andernfalls er Phönix ſeine Ausſichten für das Meiſterſchaftsringen hätte abtreten müſſen. Eine richtige Maßnahme war es jedenfalls, Hoßfelder gegenüber dem ſchnellen Gegner dieſer Partie fernzuhalten, und wenn auch Mauz der Hinweis manchmal reichlich rauhen Hin⸗ einſtehens nicht erſpart bleiben kann, ſo iſt die Wirkſam⸗ keit dieſes Spielers fürs Ganze nicht abzuſtreiten. Auch Lederle fand ſich ſo weit mit dem Linksaußenpoſten ab, wenn auch die Zuſammenarbeit mit Theobald natürlich noch nicht das notwendige Maß erreichte. Die Läuferreihe mit Striebinger war auch kein Fehlgriff, wie auch Schalk und Schmoll auf den ſpäter eingenommenen Poſten in der Verteidigung und rechtsaußen keine Nachteile zeitigten. Schneider war mit den ungewohnten Vorderleuten nicht immer ganz im Bild, hielt ſich aber von direkten Ver⸗ ſagern fern. Alles in allem, bei der umgeſtellten Mann⸗ ſchaft eine gute Geſamtleiſtung. Phönix Karlsruhe mußte in dieſem Spiel erfahren, daß eine zu verſteifte und feſtgelgte Taktik nicht den Erfolg abſolut verbürgt. Zum Siegen gehört doch ein konſtanterer Offenſi v geiſt, und zu einer Meiſterſchaft dürfte ſolche Taktik eben doch nicht ausreichen. Dann vermißte man nach dem Handelfmeter den konſeguenten Verfolg der eingeſchworenen Taktik, wie ſte noch gegen Waldhof gezeigt wurde: Die Gegenſtöße nach Halbzeit und von genanntem Zeitpunkt ab wurden ſeltener und ſeltener, es glückte die Einſtellung auf Halten des einen Punktes gleichfalls nicht. Nur in der erſten Hälfte wurde konſequent nach der Richtlinie geſpielt und waren hier die Karlsruher auch entſchieden gefährlicher mit ihrem ſchnellen, zügigen Abſpiel und ſchneidigen Schuß. Gewiß: Mannſchaften haben ihre Tage; aber ein„ſchwarzer“ Tag war es für die Gäſte beſtimmt nicht; ſie machten trotz allem einen vorzüglichen Eindruck— nur ſtimmte die Rechentafel der Feldarbeitsteilung nicht immer. Selbſt⸗ verſtändlich iſt damit nicht geſagt, daß periodiſch immer wieder gegen dieſen oder ſenen Gegner Erfolge heraus⸗ zuholen ſind. Auf die Zuſchauer ſcheinen die füngſten Vorgänge ihren Eindruck nicht verfehlt zu haben, wenn man auch eneigt iſt, für einen Teil derſelben die auſmarſchierte latzordnung in Rechnung zu ſtellen. Hoffen wir, daß die gezeigte erfreuliche Ruhe ein Dauerzuſtand wird. Es geht auch ſo. Stemmle⸗ Pforzheim war ein energiſcher, ſicherer Leiter, der ſeinen Teil zur Niederhaltung feder Oppoſition beitrug.— Das Spiel Vfk— Neckarau am kommenden Sonntag ſoll nach neuer Vereinbarung im Stadion ſtattfinden. A. M. Waldhof verliert in Pforzheim zu hoch 1. FC Pforzheim— SW Waldhof:1(:1) Auch in dieſem Jahr bezog der SW Waldhof in Pforz⸗ heim eine klare Niederlage, die allerdings in ihrem Aus⸗ maß nicht ganz dem Spielverlauf entſprach. Waldhof mußte auf den im Verfolg der Waldhöfer Vorfälle geſperrten Tor⸗ hüter Edelmann verzichten und deſſen Erſatzmann Rihm hütete das Tor wirklich nicht ſehr glücklich. Mindeſtens zwei Treffer hätte er verhindern müſſen. Rein ſpieleriſch hatten die Gäſte ſogar ein klares Plus; der Sturm ſptelte ſehr ſchön zuſammen, aber im gegneriſchen Strafraum war er mit ſeiner Kunſt am Ende. Die Pforzheimer zeigten die geſchloſſenere Mannſchafts⸗ leiſtung und ſie kämpften auch mit einem rieſigen Eifer. Sehr gut waren vor allem der Torhüter Nonnenmacher und die linke Sturmſeite Huber⸗Wünſch. Bet Waldhof waren beide Verteidiger gut und im Sturm geftelen Günterroth und Bihlmaier. Schwach war ins⸗ geſamt die Läuferreihe mit Brezing als Mittelläufer und im Sturm kam Siffling, der diesmal halblinks ſtürmte, dank einer liebevollen Bewachung wenig zur Geltung. In der 6. Minute ſchoß Huber das erſte Tor und gleich darauf köpften die Pforzheimer einen Eckball zum:0 ein. Nach halbſtündigem Spiel erhöhte Rau auf:0, dann lei⸗ ſtete ſich der Pforzheimer Schneck ein Eigentor, ſo daß es alſo mit 31 für Pforzheim in die Pauſe ging. In der 55. Min. ſtellte dann Huber im Nachſchuß auf:1. Schieds⸗ richter Keller ⸗ Karlsruhe leitete vor 5000 Zuſchauern ausgezeichnet. Keine Tore! Karlsruher JV. Freiburger JC:0 Obwohl der Karlsruher FV wohl das beſte Spiel in dieſer Spielzeit lieferte, gelang es ihm nicht, auch nur ein einziges Mal die ſtarke Freiburger Verteidigung zu überwinden und den verdienten knappen Sieg zu erringen. Die Gäſte ſpielten wieder betont defenſiv und hielten mit dieſer bewährten Taktik ihr Tor rein. Die Läuferreihe der Freiburger kam ſo wenig zu Geltung und der Sturm, in dem Koßmann wieder auf dem rechten Flügel ſtand, war ſich vollkommen ſelbſt überlaſſen. Peters wurde ver⸗ ſchiedentlich recht gefährlich, hatte aber mit ſeinen Schüſſen Pech. Der weſentlich offenſiver ſpielende KFV war im Feld ſehr gut, auch der Sturm, in dem man den bekannten Ahl vermißte, konnte ſich ſehen laſſen. Im gegneriſchen Strafraum hätte man ihm nur etwas mehr Entſchlußkraft gewünſcht. Die 5000 Zuſchauer warteten jedenfalls ver⸗ geblich auf einen Treffer. Schiedsrichter Höhn ⸗Mann⸗ heim leitete ganz ausgezeichnet. Die Winterhilfe der Jußballſpieler 25 000 Mk. bei„Nationalmannſchaft— Berlin“ 13 500 Mk. in Südweſt Das Winterhilfswerk der Fußballer hat, wie die erſten vorliegenden Meldungen aus den Gauen zeigen, einen vollen Erfolg gebracht. In allen Gauen und Städten waren die Fußballer in Maſſen aufmarſchiert, um dem Opferiag des deutſchen Fußballſports für das große ſoziale Hilfs⸗ werk zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Auch die Not⸗ ſtandsgebtete trugen ihr Schärflein dazu bei. Das genaue Ergebnis der vielen tauſend Spiele aus den 186 Kreiſen des Deutſchen Fußball⸗Bundes liegt noch nicht vor. Einen Einblick aber gibt die Tatſache, daß in den erſten fünf ex⸗ faßten Gauen rund 55 000 Mk. an die Winterhilfe abgeführt werden konnten. Das Spiel der National⸗Mann⸗ ſchaft in Berlin gegen den Gau Brandenburg war von 38000 Zuſchauern beſucht und brachte über 25000 Mark Erlös für das Winterhilfs⸗ werk. Der Gau Süd weſt führte insgeſamt 224 Spiele am Totenſonntag für die Winterhilfe durch. Davon wurden allein rund 200 in den kleineren Ortſchaften des Gaues ausgetragen, an Orten alſo, wo nur ein ſehr geringer Ein⸗ trittspreis erhoben werden konnte. Daß trotzdem 50 000 Zuſchauer rund 13500 Mark zuſammengebracht haben, kann man als beſonders ſchönes Zeichen für die Opferwilligkeit der Fußballfreunde des Gaues Süd weſt anſprechen. Der Kreis Groß⸗Frankſurt führte allein 3000 Mark an die Winterhilfe ab. 13 000 Mk. brachte der Gau Württemberg Bei den Winterhilfe⸗Spielen, die am Bußtag im Gan Württemberg durchgeführt wurden, wurde eine Reinein⸗ nahme von 13 000 Mk. erzielt. Die Zahl der ausgetragenen Spiele belief ſich auf 157; ihnen wohnten insgeſamt 47 000 Zuſchauer bei. Das erfolgreichſte Spiel war das Stutt⸗ garter Treffen einer Stadtmannſchaft mit einer badiſchen Kombination, das bei 7000 Zuſchauern 2350 Mk. ergab. An zweiter Stelle ſteht Ulm mit 800 Mk. von 2000 Zuſchauern. Außerdem gab es noch ſechs Städte mit 1000 bis 1500 Zu⸗ ſchauern. Den Reſt ergaben kleine Treffen, vornehmlich auf dem Lande. a e cee Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt Poſt⸗SB— 07 Manuhim:8 Kurpfalz Neckarau— Altlußheim:1 Oftersheim— Brühl:2 Rheinau— Ketſch:1 Gruppe Oſt: Leutershauſen— Wallſtadt:1 Heddesheim— Gartenſtadt:1 Neckarhauſen— Hemsbach 42 Neckarſtabt— Edingen 213 FJürih klar in Front Spugg. Fürth— Spygg. Weiden:0(:0) Der Tabellenführer kam zu einem verdienten Sieg. Becher, der zum erſten Male den Sturm anführte, and der Linksaußen Frank waren die beſten Leute. Die Vertei⸗ digung zeigte ſich zuweilen etwas unſicher. Neger im Tor hatte nur ſelten Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Die Weidener ſpielten recht robuſt, waren den Fürthern aber keineswegs gefährlich. Daß der Sieg der Fürther nicht höher ausfiel, iſt vor allem dem Weidener Torhüter Aſchenbrenner zuzuſchreiben. 1860 München— Fc Schweinfurt:8:2) Vor 5000 Zuſchauern gab es einen ſpannenden Kampf, der erſt in der letzten Minute entſchieden war. Beide Mannſchaften traten in ſtark verjüngter Aufſtellung an, was beſonders bei den Münchnern ins Auge fiel. Nach einer Viertelſtunde gingen die Münchner durch Kronenzucker auf Vorlage von Nerz in Führung; durch einen Generalangriff Die Spiele in anderen Gauen 1. FC. Kaiſerslautern Wormatia Worms 118(:1) Vor etwa 2000 Zuſchauern lieferten ſich beide Mann⸗ ſchaften einen etwas aufgeregten Kampf, den die Wormſer auf Grund ihrer beſſeren Zuſammenarbeit verdient für ſich entſcheiden konnten. Die Einheimiſchen brachten zu dieſem entſcheidenden Treffen nicht den Kampfgeiſt auf, der notwendig geweſen wäre, um die techniſche Ueberlegenheit der Wormſer auszugleichen. Außerdem ſpielten die Kai⸗ ſerslauterer mit Erſatz für den vom Verein ſelbſt geſperr⸗ ten Verteidiger Konrad. Der dafür neu eingeſtellte Hör⸗ hammer und auch der neue Mittelſtürmer Streb ließen ſich ſehr gut an. Bei den Gäſten lieferte die Hintermann⸗ ſchaft und der Mittelläufer ein ausgezeichnetes Spiel, wo⸗ gegen im Sturm nur der Internationale Fath überzeugen konnte.— Schiedsrichter Beſt⸗Höchſt leitete ausgezeichnet, Eintracht Frankfurt—Sportfr. Saarbrücken:1(:1) 3000 Zuſchauer ſahen ein ſpannendes Spiel, das die Riederwälder verdient gewannen. In den erſten 20 Mi⸗ nuten zeigte die Eintracht einen großartigen Fußball, der an ihre beſte Zeit erinnerte. In dieſer Zeit hatten die Gäſte nichts zu beſtellen. Eine prachtvolle Kombination ſchloß Lindner bereits in der 7. Minute zum Führungs⸗ treffer ab. Der gleiche Spieler erhöhte in der 13. Minute den Vorſprung der Frankfurter auf eine ſchöne Vorlage von Moebs auf:0. Die Gäſte kamen in der 30. Minute zum Ehrentreffer. SC. Stuttgart— Ulmer JV. 94:3(:2) Mit einer beinen Ueberraſchung endete der Punkte⸗ kampf zwiſchen dem Stuttgarter Sportklub und dem Ulmer FV 94. Rund 3500 Zuſchauer ſahen einen verdienten Sieg der Gäſte, die eine weit beſſere Geſamtleiſtung zeigten als die Einheimiſchen. Ausſchlaggebend für den Sieg der Ulmer war vor allem das glänzende Spiel ihrer Läufer, reihe, in der der wiedergeneſene Wurzer ein ganz hervor⸗ ragendes Spiel bot, aber auch der Mittelläufer Strobel, der als dritter Verteidiger arbeitete, war badellos und ſeinem Gegenüber weit überlegen. Im Sturm war vor allen Dingen der rechte Flügel ſehr gefährlich. Die Hin⸗ termannſchaft hatte bei dem zerfahren ſpielenden Sturm der Einceimäſchen keine große Mühe, die Angrüſſe ab⸗ zuwehren. Dazu war auch noch Keck im Tor hervorragend. Einen ausgeſprochen ſchwarzen Tag hatte der Sportblub. Schiedsrichter Durbecker⸗Stuttgart leitete korvekt. SW Feuerbach— Spfr. Eßlingen:1(:0) Der SW Feuerbach eröffnete die Rückrunde zum erſten Male wieder in vollſtändiger Aufſtellung. Die Mannſchaft bot eine geſchloſſene Leiſtung, ſo daß der Sieg auch in dieſer Höhe verdient iſt. Die Eßlinger enttäuſchten dagegen ſtark, vor allem verſagte das Innentrio, ſo daß die beiden reprä⸗ ſentativen Flügelſtürmer nicht recht ins Spiel kommen konnten. Bei den Platzherren iſt dagegen die geſamte Stür⸗ merreihe als der beſte Mannſchaftsteil anzuſprechen. Die Gäſte kamen erſt in der 75. Minute durch den früheren Ulmer Bucher zum Ehrentreffer. 1. SSV Ulm Stuttgarter Kickers:0(:0) Die Stuttgarter Kickers mußten in ihrem erſten Rück⸗ rundenſpiel in Ulm eine glatte Niederlage in Kauf neh⸗ men, die mit drei Toren Unterſchied nicht einmal zu hoch ausgefallen iſt. Enttäuſchend war vor allen bei den Gäſten der Sturm, der es nicht verſtand, aus der ſtets leichten Feldüberlegenheit zählbare Erfolge herauszuholen. Dafür war aber auch in erſter Linie das Sicherheitsſpiel der Ulmer Hintermannſchaft verantwortlich und das hervor⸗ ragende Spiel des Ulmer Mittelläufers Piccard. Schieds⸗ richter Schlien z⸗Zuffenhauſen leitete vor 3500 Zu⸗ ſchauern gut. kamen die Gäſte in der 28. Minute jedoch zum Ausgleich und in der 30. Minute nach einem prächtigen Alleingang Rührs ſogar zum Führungstreffer. Aber bereits wenige Minuten ſpäter hatte Schäfer den Ausgleich erzwungen, Nach dem Wechſel drängte 1860 ſtark, die Gäſte konnten ſich aber nach einer Viertelſtunde wieder freimachen und den Kampf offen geſtalten. Schüſſe von Thalmeier und Schäfer gingen in dieſer Zeit an die Latte, ſonſt hätte München ſchon klar in Front gelegen. In der 32. Minute flankte Thalmeier zur Mitte, Steder fing den halbhohen Ball, aber Nerz ſchoß Steder den Ball aus den Händen ins Tor Die Gäſte drehten nun ſtark auf; in der 48. Minute ſchoß Lang einen Strafſtoß, Ertl wehrte den Ball zu ſchwach, ſo daß Spitzenpfeil einlenken konnte und ſomit den Ausgleich er⸗ zwang. 1. FC. Nürnberg Augsburg:0 Wer die Leiſtungen der Nürnberger Clubleute in den letzten Wochen geſehen hat, wird von dem erneuten Punkt⸗ verluſt des Altmeiſters nicht ſehr überraſcht ſein. Auch heute machten die Platzherren hierin keine Ausnahme. Die Tinheimiſchen zeigten Leiſtungen, wie man ſte viel⸗ leicht in der Bezirksklaſſe, nicht aber von einem Gauliga⸗ verein erwartet. Sturm und Hintermannſchaft waren eine einzige Enttäuſchung. Die Gäſte zeigten dagegen ein recht gefälliges Spiel, gute Zuſammenarbeit im Sturm, in dem beſonders die beiden Außen, ſowie der Mittelſtürmer gefielen. Gute Leiſtungen zeigte auch der Torwart, der aber vor keine ſchwere Arbeit geſtellt wurde. Jahn Regensburg— Wacker München 90:0 Die Münchener Wackerelf hatte in Regensburg vor allem Wert darauf gelegt, daß Gegentore vermieden werden; des⸗ halb zog man Haringer in die Verteidigung zurück, Dieſer lieferte dann auch ein derart großes Spiel, daß es ſelbſt bei zahlreichen Torgelegenheiten der Regensburger ſchwer fiel, die Wackerabwehr vollends zu überwinden. Dazu ge⸗ ſellte ſich für die Münchener auch reichlich Glück, denn zwei⸗ mal war die Latte das letzte Hindernis Schließlich hatten die Gäſte auch inſofern Glück, als in kritiſchen Momenten immer wieder einer der Feldſpieler an Stelle des Mün⸗ chener Torhüters abwehrte. Schiedsrichter Graf ⸗Ingol⸗ ſtadt leitete korrekt. Schwaben Augsburg— Bayern München:5(:0) Die Münchner Bayern traten in Augsburg erſtmalig mit dem Freiburger Studenten Gäßler an, der den Sturm führte und ganz glänzend einſchlug. Eine Halbzeit lang konnten die Schwaben, denen der geſperrte Nationalſpieler Lehner an allen Ecken fehlte, die Partie offen halten und kurz vor der Pauſe ſogar durch ihren Linksaußen Ohmer in Führung gehen, aber dann ſetzte ſich das famoſe Zuſammenſpiel der Mitnchner überzeugend durch und fünf Treffer waren die Ausbeute wunderſchöner Kombinationszüge. Den Aus⸗ gleich erzielte Gäßler, dann erhöhte Krumm auf 271 und Siemetsreiter ſchoß das dritte Tor. Krumm und Gäe ler erhöhten bis zum Schluß auf 521. Schiedsrichter Kreichauf⸗ Nürnberg leitete vor 2500 Zuſchauern korrekt. 6. Seite/ Nummer 555 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 3. Dezember 1934 Eljmeler-Sieg von Sandhofen Sandhofen— Feudenheim:0 Ilvesheim— Seckenheim:0 Hockenheim— Friedrichsfeld 112 Viernheim— Neulußheim:2 Altrip— Phönix Maunheim 020 Oberhanſen— Käfertal:4 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Sandhofen 10 8 1 a 1 28.8 91759 Alemann. Zlvesheim 11 6 3 2 25:13 15:7 VfTugt Feudenheim 10 5 4 1 19:14 14.6 Amicitia Viernheim 10 6 2 2 23:20 14.6 Germ. Friedrichsfeld lo 5 3 2 20.17 13:7 SV Altrip 11 4 3 4 19:17 11·11 Olympia Neulußheim: 4 2 8 27:21 10.12 Hockenheim 11 4 2 5 21224 10.42 Phönix Mannheim 9 2 3 4 18:23:11 SE Käfertal. 11 3 2 6 20.26:16 Sp. Seckenheim 10 1 3 6 14.29.15 SpVg Oberhauſen 10 1 5 9 14.40:18 Spog. Sandhofen— VTR. Feudenheim:0 Das wichtigſte und intereſſanteſte Treffen der Bezirks⸗ klaſſe Unterbaden⸗Weſt ſtieg vor 2000 Zuſchauern in Sand. Hofen, in dem die Spielvereinigung ihren ſchärfſten Rivalen vum die Meiſterſchaft zum Gegner hatte. Seinem hohen Ein⸗ ſatz entſprechend, geſtaltete ſich das Spiel zu einem richtigen Großbampf, der von beiden Seiten mit verbiſſener Energie und letzter Hingabe durchgerungen wurde, ſo daß ſich oft⸗ mals KHampfſzenen von unerhörter Wucht einſtellten die an das Stehvermögen der Mannſſchaften höchſte Anforderungen nötig machten. Von den Anhängern lebchaft begrüßt, fand das Treffen mit einem Stege von Sandhofen ſeinen Abſchluß, das durch dieſen Erfolg nicht nur einen der härteſten Mit⸗ bewerber klar diſtanziert hat, ſondern auch ſehr verdienter⸗ maßen, da es die bis jetzt beſtändigſte Leiſtung vollbracht Hat, auch verdienter Herbſtmeiſter geworden iſt. Vom Start weg gab es bald aufregende Momente, ob⸗ wohl beide Mannſchaften ſtark auf Sicherheit eingeſtellt waren. Das durch das Fehlen ſeines Torwarts Bieder⸗ mann ſtark gehandicapte Feudenheim, ſah ſich mit fort⸗ ſchrettenden Spiel einigemale ſehr in Bedrängnis, doch der Erſatzmann Krämer zwiſchen den Pfoſten ſchlug ſich mit reichlich Glück und da der jugendliche Mittelläufer Ueber⸗ hein 3 bei fabelhaftem Stellungsſpiel die Gefährlichkeit nicht zu mindern verſtand, ſowdern auch den eigenen An⸗ griſf fein in Schwung hielt, blieb für die Folge eine Gleichheit der Feldleiſtungen faſt ſtets gewahrt, ſo daß die Chancen beider Mannſchaften ungeſähr die gleichen waren und man mit:0 in die Pauſe ging. Sofort nach Wiederbeginn legte ſich Sandhofen ganz wmrächtig ins Zeug und hatte Glück, da ſich der nervös gewor. dene Verteidiger Feßler im Strafraum ein Hände er⸗ Iaubte, das zum Elſaneter führte, den Barth in vollendeter Sicherheit zum 110 einſchoß. Nach dieſem billigen Er⸗ folg des Gegners ging auch Feudenheim wieder zum An⸗ grüff über, hatte aber kein Glück. Die Paraden des alt⸗ verletzten Feudenheimer Schlußmannes wurden immer ſchwächer, nur mit Mühe vermochte er ſich auf den Beinen zu halten doch Sandhofen konnte infolge der gegneriſchen Klaſſenverteidiger das Reſultat nicht erhöhten. In den letzten Minuten hatte Feudenheim eine Rieſenchance zum Ausgleich; doch Winkler verſchoß nach fabelhafter Vorlage von Dücher geradezu in kümmerlicher Weiſe. Sandhofen bot im Feldſpiel durchweg ſehr gute Leiſtungen. Der Sturm landete techniſch und taktiſch ſau⸗ bere Angriffe, die aber trotz eines ausgeprägten Sieges⸗ willens nicht immer die nötige Durchſchlagskraft beſaßen. Sehr groß war das Arbeitspenſum der Läuferreihe, in der Matyſek ganz überragend ſpielte. Die Verteidiger Michel und Schenkel waren voll auf der Höhe ihrer Schlagkraft und Wittemann im Tor hielt eine Reihe ſchwerſter Bälle. Feudenhetm lieferte dem Geaner eine durchweg ausgeglichene Partie. Die Fünferlinie operierte, von ichnei⸗ digem Angriffsgeiſt getragen, ſehr ausdauernd und leben⸗ dig, obwohl Winkler und Fuchs nicht gerade den beſten Tag erwiſcht zu haben ſchienen. In der gut aufgelegten Läuferreihe, die ſich allen Anſorderungen gewachſen zeigte, ſtach Ueberrhein 3 etwas herxvor. Sehr kompakt war die Leiſtung der Verteidiger Sohn— Feßler, aber der durch eine alte Verletzung unſichere Krämer im Tor trug dazu bei, daß die Aktionen ſeiner Elf unter ellerlei Hemmungen litten. Schiedsrichter fungierte Naß ner⸗ Schwetzingen; ſeine Leiſtung war ſtark umſtritten. Knapper Sieg von Ilvesheim Alemannia Ilvesheim— 98 Seckenheim:0 Zwei alte Bekannte aus der Kreisklaſſe trafen ſich erſt⸗ mals im Punktekampf in ihrer neuen Klaſſe. Wie früher, kämpfte man auch diesmal mit reſtloſer Hingabe bis zum äußerſten, man ſchenkte ſich nichts, denn beiderſeits war man natürlich an dem vollen Punktegewinn ſtark inter⸗ eſſiert. Nach dem vernichtenden Minustreffen des Vorſonntags hatte ſich Seckenheim für dieſes Spiel anſcheinend recht viel vorgenommen, verlor aber trotzdem mit dem knapp⸗ ſten Ergebnis. Bemerkenswert iſt, daß dieſe Niederlage alles in allem recht unglücklich war und nicht als verdient bezeichnet werden kann. Die Elf hatte die erſte Halbzeit klar für ſich, wehrte ſich nach der Pauſe ganz hervorragend gegen den mächtigen Siegeswillen der Ilvesheimer und hatte zudem kurz vor Schluß noch zwei ganz klare Chan⸗ cen. Aber glücklicher waren eben die Ilvesheimer, die mit ihrem gefürchteten Sturm eben doch das magere Er⸗ gebnis zuwegebrachten. Seckenheims Elf überraſchte nach der angenehmen Seite. Bis zum Wechſel lieferte man ein ſolch gutes Feldſpiel, daß der Gegner nicht in Fahrt kam. Auch nach der Pauſe war man im Stellungsſpiel nicht ſchlecht, ſo daß der Geg⸗ ner ſich kurz vor Schluß ſchon reſigniert in das anver⸗ meidblich ſcheinende Remis ſchickte. Ein Stellungsfehler durch den linken Läufer, der übrigens die große Einie der erſten Halbzeit nicht halten konnte, brachte dann die Niederlage. Die Ueberraſchung der Mannſchaftsaufſtellung war die Einſetzung des techniſch beſten Stürmers als Torwart; er machte ſeine Sache aber recht gut. Die Ver⸗ teidigung war ſchnell und wuchtig und vor ihr ſtand ein Mittelläufer, der kaum kleinzukriegen war und ein Spiel hinlegte, das dem Gegner den Wind aus den Segeln nahm. Er beherrſchte bis zur Pauſe vollkommen das Feld und war eine Klaſſe beſſer als ſein Gegenüber. Der Sturm zeigte mitunter ſchöne Anſätze, aber ohne Routine im Erfaſſen von Chancen bleibt eben alles nur Stückwerk. Ilvesheim hat eigentlich enttäuſcht. Wo war der ſo groß gerühmte Sturm mit ſeiner eminenten Schuß⸗ kraft? Wo war das ſichere überlegte Aufbauſpiel und wo war die Schnelligkeit, mit der man ſchon ſo manchen Geg⸗ ner ſicher niederkanterte? Nichts war von all dem zu zehen, denn auch die große Drangperiode nach dem Wechſel verlief nicht gerade imponierend. Der deſte Mannſchafts⸗ teil war das Schlußtrio, das immerhin das knappe Er⸗ gebnis halten konnte. In der Läuferreihe fiel der Mittel⸗ lättſer aus, während die Außenläufer im Stellungsſpiel entſchieden beſſer waren. Der Sturm war die große Eut⸗ täuſchung, entweder man hat ſein Pulver ſchon verſchoſſen oder mon hatte einen rabenſchwarzen Tag., Das einzige Tor des gut beſuchten Spieles ſiel 10 Mi⸗ nuten vor Schluß durch den Rechtsaußen. Hockenheim geſchlagen Friedrichsfeld— Hockenheim 21(:0) Die Winterhilfsſpiele im Handball hatten in letzter Stunde eine Verlegung des Spieles Hockenheim— Fried⸗ richsfeld nach Friedrichsfeld notwendig gemacht, und wie kaum anders zu erwarten, landeten die Germanen einen — wenn auch nur knappen— Sieg. Daß die Friedrichs⸗ felder dabei hart um den Erfolg kämpfen mußten, war klar, denn die Elf Hockenheims hat in ihren letzten Kämp⸗ ſen gezeigt, was in ihr ſteckt, und es ſtand feſt, daß die flinke Mannſchaft danach trachten würde, auch einmal aus⸗ wärts ihr Können zu beweiſen. Wenn dieſe Abſicht aller⸗ dings fehlſchlug, ſo wollen wir anerkennen, daß Friedrichs⸗ feld, ausgeſtattet mit der größeren Spielerfahrung, eine Mannſchaft iſt, die— zumal auf eigenem Platze— nichts ſchenkt. Das Spiel ſelbſt nahm einen recht intereſſanten und abwechſlungsreichen Verlauf, ſo daß die etwa 700 Zuſchauer reſtlos auf ihre Koſten kamen. Dabei erfreute ſich das Ganze eines jederzeit fairen Charakters, abgeſehen von der üblichen, foſt allen Verbandstrefſen anhaftende Härte. Hockenheim hinterließ in Friedͤrtchsfeld einen durchaus guten Eindruck. Die Elf gefiel insbeſondere durch ihre Schnelligkeit, wobei hauptſächlich die Flügelſtürmer den Vogel abſchoſſen. Auffallend gute Arbeit zeigte auch das Schlußtrio, das dem von Friedrich feld— wo hauptſichlich Ehret hervorſtach— in nichts nachſtand. Die beſten Leute Friedrichsfelds waren neben Ehret, Grat. Mary, Jung und Hollerbach. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß Friedrichs⸗ feld mit dreifachem Erſatz antreten mußte, der ſich aber zum Teil auch ſehr gut einführte. Als Spielleiter amtierte Mol z ⸗ 05 Heidelberg, der im großen und ganzen befriedigen konnte. Das Spiel bot, wie erwähnt, eine Fülle ſpannender Momente, von dem einer in der 14. Spielminute das Füh⸗ rungstor für Friedrichsfeld ergab. Mary bediente Graf in ausſichtsreicher Stellung und ſchon hieß es 110 für die Ger⸗ manen. Hockenheim kämpfte verzweifelt um den Ausgleich, der allerdings lange auf ſich warten ließ. Erſt 20 Minuten nach dem Wechſel konnte der linke Verbinder Hockenheims auf:1 ſtellen. Friedrichsfeld wurde mit der Dauer des Spieles etwas überlegen und bei einem Flankenangriff rettete der Erſatzrechtsaußen Brümmer 4 mit einem wei⸗ teren Treffer beide Punkte für Friedrichsfeld. Anentſchieden in Altrip TuSp Altrip Phönix Mannheim 020 Einen verbiſſenen flotten Kampf lieferten ſich beide Mannſchaften in Altrip. Die Pfälzer haben Anſpiel und ſofort entwickelt ſich ein raſches Spiel. Die erſte klare Torgelegenheit bietet ſich Altrip, aber dieſe Sache wird durch Abſeits unterbunden. Beide Parteien erzielen nach⸗ einander zwei Ecken, die aber ergebnislos verlaufen. Ein⸗ mal war der Phönixſtürmer Rohr durchgebrochen, aber ſein ſcharfer Schuß geht knapp an dem Pfoſten vorbei ins Aus. Raſch wechſeln die Kampfhandlungen und beide Tore kom⸗ men des öfteren in Gefahr, aber ſtarke wuchtige Vertei⸗ digungen kämpfen erbittert, um Tore zu verhindern. Ein⸗ mal war der Phönixhüter bereits geſchlagen, im letzten Augenblick rettet ein Phönixverteidiger auf der Linie. Mit :0 geht es in die Pauſe. tach Wiederbeginn bietet ſich dasſelbe Bild. Mit noch größerer Wucht und Entſchloſſenheit gehen beide Mann⸗ ſchaften an die Löſung der Frage, wer Sieger heißen wird, heran. Ein wuchtiger Schuß von Feth geht knapp über das Phönixgehäuſe. In der 50. Minute winkt Phönix die große Gelegenheit, das Spiel zu ſeinen Gunſten zu ent⸗ ſcheiden. Der Halbrechte der Mannheimer war durch⸗ gebrochen, wird aber im Strafraum zu hart genommen und der Schiedsrichter verhängt einen Elfmeter. Derſelbe wird aber knapp verſchoſſen. Dies war für die Pfälzer der Alarm zu neuem Erwachen. Der Kampf geht ſeinem Höhepunkt entgegen. Altrip hat das beſſere Stehvermögen und arbeitet eine Feldüberlegenheit heraus. Phönix, in Erkenntnis der Lage, deckt verſtärkt und verſucht nun das Ergebnis zu halten. Mit letzter Kraftanſtrengung gelingt es ihnen auch, dieſen Stand zu halten, obwohl Altrip mächtig drängt. Mit dieſem Ergebnis, das für beide Mannſchaften verdient war, verlaſſen die Spieler zufrieden das Feld. Der Schiedsrichter konnte mit wenigen Aus⸗ nahmen gefallen.„ Der erſte Auswärtsſieg SpVg. Oberhauſen— SpCl. Käfertal:4 In Oberhauſen ſtanden ſich öte beiden Tabellenletzten in einem ſehr harten Gefecht gegenüber, das, von Abſtiegs⸗ bangen getragen, von beiden Mannſchaften, die in dieſes Treffen alle ihre Hoffnungen und Wünſche geſetzt hatten, mit zum Teil annehmbaren Leiſtungen durchgerungen wurde. Man hatte dem Spél Käfertal für dieſen Gang, der den Mannheimern ein richtiggehender Preſtigekampf war, geſtützt auf die bisherigen, wenn auch nicht von großem Crfolg gekrönten Leiſtungen, die beſſeren Chancen eingeräumt und ſah ſeine Erwartungen denn auch nicht enttäuſcht. Käfertal ſetzte alles auf eine Karte und lieferte Oberhauſen eine ſchnelle und abgerundete Partie, gegen die, da dieſelbe mit eiſernem Ernſt und einem guten Siegeswillen durchgeführt wurde, der Gegner, von wenigen Phaſen abgeſehen, nach dem Wechſel nie ſonderlich viel zu beſtellen hatte. Käfertal hat verdient gewonnen, denn man war ſeinem Gegner nicht nur in techniſcher Hinſicht, ſondern auch noch in tektiſcher Beziehung überlegen. Im erſten Spielabſchnitt ließ der SpCEl den Gegner an ſich„heran⸗ kommen“ und ihn nach Möglichkeit austoben. Als dieſer aber in der 17. Minute durch ſeinen Rechtsaußen mit 110 in Führung ging, trat Käfertal aus ſeiner Reſerve heraus und holte ſich bis zum Wechſel durch den Linksaußen Zſchoch den Ausgleich. Auf einen kraſſen Fehler eines der Oberhauſener Ver⸗ teidiger gelang Käfertal nach der Pauſe durch einen Nach⸗ ſchuß das zweite, dem innerhalb von wenigen Minuten noch zwei weitere bildſchöne Treffer folgten, die den Sieg fraglos ſicherſtellten, ſo daß Käfertal ſtark verhalten kämpft und Oberhauſen wieder mehr zum Zuge kam. Sehr gefallen konnte beim Sp Cl. Käfertal die ge⸗ ſamte Tordeckung. Heckmann zwiſchen den Pfoſten war rieſig aufmerkſam und hielt neben anderen ſchweren Dingen auch einen Elfmeter. In der Läuferreihe gefielen Kilian und Dick. Im Sturm war der kleine Pauls wie⸗ der außerordentlich wirkſam, er war nur ſchwer zu halten und ſorgte für nette Vorlagen an die Kameraden. Das Treffen hatte in Stroh ⸗Plankſtadt einen ſeht guten Schiedsrichter. Amieitia Vieruheim Olympia Neulußheim:2(:1) Es häte wahrlich nicht viel gefehlt, ſo wäre es dem Neuling aus Neulußheim gelungen, den Viernheimern auf eigenem Platze Punkte abzuknöpfen. Erſt in den Schluß⸗ minuten vermochten die Viernheimer ihre Gäſte zu ſchla⸗ gen und durch Verwandlung eines Händeelfmeters, nach⸗ dem es lange Zeit:2 geſtanden hatte, das Spiel gerade noch vor Schluß zu ihren Gunſten zu geſtalten. Sie liefer⸗ ten nach dem großen Spiel vom Vorſountag wieder einmal ein ſchwoches Spiel. Immer und immer wieder muß man bei den Viernheimern feſtſtellen daß ſie ihre Gegner, die unter ihnen in der Tabelle ſtehen, unterſchätzen, und wie oft iſt es denn ſchon dadurch vorgekommen, daß ſie auf dieſe Weiſe ſchon manch wertvollen Punkt verloren. Dies⸗ mal war Glück dabei, daß es gerade noch gewonnen wurde. In der Kritik ſchneiden die Neulußheimer entſchieden beſſer ab. Bedeutend ſtärker als erwartet zeigte ſich der Neuling, und wenn er einen Punkt mit nach Hauſe genom⸗ men hätte, ſo hätte er es auch vollauf verdient gehabt. Die Neulußheimer rechtſertigten ihre Tabellenſtand voll und ganz. Sie bilden eine typiſche Kampfeinheit, die durch ihr aufopferndes und mit keloſſalem Eifer beſeeltes Spiel zu kämpfen verſteht und nichts verſchenkt. Gut ſind bei ihnen der Schlußmann, vor ihm die ſchlagſicheren Vertei⸗ diger, der Mittelläufer, der glänzend ſeine Flügelleute ein⸗ zuſetzen verſtand. Ausgezeichnet ſind die beiden Auzen⸗ ſtürmer, die ihrer gegneriſchen Hintermannſchaft ein gro⸗ ßes Penſum Arbeit aufgaben. Bei Viernheim konnte nur das Schlußtrio reſtlos ge⸗ allen. Die Läuferreihe kam erſt gegen Schluß in ihr newohntes Spiel. Der Sturm, der am vorigen Sonntag — Handball im Dienst der Winkerhilje Gauliga ſchlägt Bezirksklaſſe:7(:3) Im ganzen Reiche ſtand die Fachſchaft Handball im Dafs am Sonntag im Dienſte des großen Winterhilfswer⸗ kes unſeres Volkes. An dem reichhaltigen Programm des Gaues 14 hatten auch unſer Mannheimer Kreis, ſeine Ver⸗ eine und Spieler, ſtarken Anteil. Wenn der junge Hand⸗ ballſport auch noch nicht die Maſſen anzuziehen vermag wie ſein großer Bruder Fußball, ſo bleibt immerhin er⸗ freulich zu hören, daß der Beſuch der Handball⸗Winter⸗ hilfsſpiele durchaus ein erfreulicher zu nennen iſt. Und letzten Endes kommt es auf jeden Pfennig und auf jede Mark an, um der großen Not Herr zu werden. Und noch eines iſt es: Das ſtolze Bewußtſein der Pflichterfüllung an der Volksgemeinſchaft und im Dienſte dieſer. Davon ſcheinen manche Volksgenoſſen noch nicht Kurch⸗ drungen zu ſein. Während ſich die Aktiven in den Dienſt der Sache ſtellen, die Amtsleiter und Schiedsrichter an einem ſolchen Tage ebenfalls ihre Eintrittskarte löſen und da⸗ durch ihr Scherflein beitragen, warten gewiſſe Sportanhän⸗ ger, die auch dabei ſein, aber nichts bezahlen wollen, bis zum Kaſſenſchluß, um dann, 30 bis 40 an der Zahl, wie nur beim Spiel im neuen Luiſenpark beobachteten, ihr weit⸗ gehendes Intereſſe zu bekunden, indem ſie erhobenen Hauptes den Eingang paſſieren. Wenn nur ſolche Leute, denen mon anſieht, daß es ihnen auf 30 Pfg. nicht anzu⸗ kommen braucht, ganz wegbleiben würden. Im allgemeinen waren die Spielorte und die Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen glücklich gewählt, ſo daß die Zuſchauer ſvannende und wechſelvolle Spiele in Mannheim, Neckarau, Secken heim, Viernheim, Ketſch und Hockenheim, bei guten Leiſtungen zu ſehen be⸗ kamen. Eine weitere Mannheimer Elf weilte außerdem in Wein hei n. Das Spiel in Mannheim Die Mannheimer Gauliga trat gleich dreimal auf den Plan, unterſtützt von dem Nachwuchs und den Frauen. Die Bezirks⸗ und Kreisliga war eingeſetzt. Wenn dennoch auf dem Platze des Turnvereins 1846 unter gün⸗ ſtigſten Witterungsverhältniſſen nur gegen 300 Zuſchauer zur Stelle waren, ſo kann hierfür die Leitung nichts. Nach dem Spiel der Damen von MT und Turn⸗ verein 1846 traten die Auserwählten der Gauliga gegen eine Kombination der Bezirksklaſſe an. Im erſten Spiel kamen die MTG⸗Mädels, obwohl ſie nicht vollſtändig wa⸗ ren, zu einem verdienten:2⸗Sieg über die 46er, die bei der Pauſe noch mit:1 in Führung geweſen waren. Wohl⸗ farth und Zobeley warfen die Tore des Unterlegenen, Mörz, Happel und Weßkott waren für MTG erfolgreich. Im Hauptſpiel waren die beiden Mannſchaften in den vorgeſehenen Aufſtellungen zur Stelle. Die Mann⸗ ſchaft der 1. Klaſſe konnte nicht voll befriedigen. In der Läuferreihe war Morgen ſchwach, wahrend man im Sturm Kees vernachläſſigte. Hervorragend war das Tortrio mit Weigold, Müller und Schmidt. Beſonderes Intereſſe gal⸗ ten beiden neugebackenen Internationalen Rutſchmann und Engelter. Während Rutſchmann ſeine Befähigung erneut unter Beweis ſtellte, war Engeleter nicht ganz auf der Höhe. Die Bezirksklaſſe gab ſich natürlich alle erdenk⸗ liche Mühe, ihrem Gegner eines auszuwiſchen. In präch⸗ tiger Verfaſſung zeigte ſich Möcker im Tor, der aber auch von Krotz und Loewen in der Verteidigung beſtens aſſi⸗ ſtiert wurde. Die Läuferreihe war, im geſamten betrach⸗ tet, beſſer als ihr Gegenüber. Im Sturm waren Höfling und Weber, der rechte Flügel, die treibende Kraft. Becker als Sturmführer zeigte zu wenig Ueberſicht und hemmte durch zu langes Ballhalten oft den Fluß des Angriffes. Hintenach und Futterknecht vervollſtändigten das Quintett, das nette Angriffe zeigte. Der Spielverlauf bringt den zweitklaſſigen ſchon bald zwei Tore durch Futterknecht und Becker. Zimmermann und zweimal Herzog dämpften aber raſch die Freude. Futterknecht ſchafft nochmal den Ausgleich; Herzog, Engel⸗ ter und Fiſcher holen durch gute Würfe, trotz beſter Ab⸗ wehr der gegneriſchen Hintermannſchaft, einen ſicheren 36⸗ Halbzeitſtand heraus. Um das Spiel nicht einſeitig werden zu laſſen, drehte nun die Bezirksliga wieder auf, holte durch Becker und Höfling die drei Tore auf, und ſelbſt als Zimmermann für die Gauliga eine erneute Führung herausholt, ſchafft die Gegenſeite mit:7 nochmals den Ausgleich. Nun beſinnt ſich die Vertretung der Gauligiſten eines beſſeren und ſetzt Dampf auf. Zimmermann und Fiſcher kommen noch zu zwei Erfolgen, damit den Sieg, der aber nicht überzeugend ausgefallen iſt, ſicherſtellend. Spielleiter war Schuhmacher⸗ Mic Phönix. TW 62 Weinheim Gauelf VfR⸗Waldhof⸗Phönix⸗ s 728(:6) Eine weitere Gauelf weilte zu den Winterhilfsſpielen in Weinheim, wobei der TW 1862 einen ſpielſtarken Gegner abgab. 700 Zuſchauer erlebten einen abwechſlungsreichen, intereſſanten und vornehmen Kampf, in dem die Wein⸗ heimer knapp unterlagen, nachdem die Einheimiſchen i ſofern von Pech verfolgt waren, als ſie lange Zeit mit 10 Leuten ſpielen mußten, da der Halbrechte Frey wegen Kopfverletzungen auszuſcheiden gezwungen war. Die Mannheimer Elf ſpielte in der gemeldeten Aufſtellung ohne Kricker⸗Waldhof, für den ein Spieler aus Leuterg⸗ hauſen eingeſtellt werden mußte. Die Bezirksklaſſe ſpielte gegen eine Man chaft der Kveisklaſſe 11:7 und die Frauen des Mi Phönit ge⸗ wannen gegen T Jahn Weinheim 80. * In Neckaran Gaumannſchaft Phönix⸗I0s8— Bezirksmannſchaft Nedkakn, Se Audenbof⸗ Bo 07 12511 lab) ln Das durchweg verteilte Spiel, das in den Leiſtu keinen Unterſchied in der Zugehörigkeit zu zwei verſchle. denen Spielllaſſen erkennen ließ, ſah die Gaupertretung beim Schlußpfiff als glücklichen Sieger den Platz verlaſſen Das Endergebnis gibt allein ſchon den Spielverlauf tr lich wieder. Nicht weniger als 28 Tore mußten die he derſeitigen Hintermannſchaften paſſieren baſſen. Bis zum Schluſſe verfügte die Mannſchaft der Bezirksklaſſe über ein ausgezeichnetes Stehvermögen, ſo daß den Leuten von Phönix⸗Os der Erfolg recht ſchwer gemacht wurde. Die bei⸗ den Mannſchaſten der Kreisbbaſſe, auf der einen Seite De Grünweiß⸗Dod Germania, auf der anderen Reichsbaßn⸗ Vſcs trennten ſich bei:11. Die Jugend des WW Jahn Neckarau gewann gegen Reichsbahn⸗ Dye Grttnweiß 520 (40). Außer den 150 Zuschauern gab es eine ſtattliche Zahl an Zaungäſten. 8 In Seckenheim irks t TV Seck 1* Bezirksmannſchaf eckenhe 25 5 Searebee— Friedrichsfeld— Kreismannſchaft Friedrichsfeld:4(:0 Anfänglich ſah es aus, als ob die Bezirksklaſſe zu einem überlegenen Siege kommen würde, denn in der erſten Spielhälfte wollte es in der Kreisklaſſenmannſchaft gar nicht klappen. Nach der Pauſe aber änderte ſich das Bid vollkommen. Wohl iſt die Bezirksklaſſe leicht überlegen, die Kreisklaſſe trägt aber immer wieder ihre Angriffe vor und kommt zu einem ſtark verbeſſerten:4 Ergebnis. Die Jugendmannſchaften von TV Seckenheim und TV Fried⸗ richsfeld treunten ſich beim Stand von 10:2 für Seckenbeim. Zuſchauer etwa 200 00 In Viernheim Kreismaunſchaft/ Amicitia Viernheim— Kreismaum ſchaft TV Waldhof/ Tſchft Käfertal/ TV Sandhofen 98(10 Hier fand ſich die Gäſteelf viel raſcher als die Viern⸗ heimer Kombination, die bis zum Wechſel lediglich ein 2. Ergebnis herausholen konnte. In der Schlußhälſte jedoch war die Einheit hergeſtellt, die dann auch zur Febhüber⸗ legenheit und Torerſolgen führte, ſo daß es gelang, einen Viernheimer Sieg ſicherzuſtellen. 300 Zuſchauer ſahen vorher noch einen:3⸗Sieg der Viernheimer gend über die des TV Waldhof. In Hockenheim Stadtmannſchaft Hockenheim— Bezirks⸗Kreismannſchaft Tbd Neulußheim Tod Reilingen/ TV Altlußheim/ x Kirr⸗ lach 12:6(:2) Mit 500 Zuſchauern waren die Spiele in Hockenheim ausgezeichnet beſucht. Es war auch ein guter Gedanke, VfR und 08 Mannheim zu einem Frauenſpiel nach dort zu entſenden, das als Werbeſpiel ſeinen Zweck eben⸗ falls erfüllt hat. Mit:0 Toren behielt der VfR dabei die Oberhand. Die Hockenheimer Jugendelf zuſammen mit dem Tbd. Reilingen gewann gegen die Jugend vom Tbd. Neulußheim:0. Die Hockenheimer Stadtmannſchaft, aus dem TV und Tbbd. gebildet, ſah ſich einer ſtarken Kombi⸗ nation der umliegenden Bezirks⸗ und Kreisklaſſenvpereine gegenüber. Sie hatte jedoch jederzeit das Spiel in der Hand, wobei es beiderſeits ſchönes Stürmerſpiel zu ſehen gab. Die größere Durchſchlagskraft und Spielerfaheung, die auf ſeiten der Hockenheimer war, gab zum Schluſſe den Ausſchlag für den verdienten Sieg der Stadtelf. * In Ketſch Tade Ketſch— Stadtmannſchaft Schwetzingen 11:5(:9 Bei der Tade Ketſch weilte eine Schwetzinger Stadtmannſchaft, gebildet aus dem TV und S Schwetzingen. Dieſe gab, obwohl beide Vereine zur Kreis⸗ klaſſe zählen, einen achtbaren Gegner ab, der ſich vor 500 Zuſchauern in einem vornehmen Spiel ausgezeichnet ge⸗ halten hat. Di Ketſcher El, mußte durch Erſatzeinſtellung etwas umgruppieren, zeigte aber ihr gewohntes Spiel, dos insbeſondere nach der Pauſe dem Verlauf den Stempel aufdrückte. Die zweite Elf der Tade Ketſch kom über die zweite Garnitur der Stadtmannſchaft zu einem 918 ⸗Siege, Dagegen zeigte ſich die Ketſcher Jugendelf ihren Alters⸗ genoſſen von der Tg Oftersheim mit 10:1 Toren deutlich überlegen. Im Zeichen der fünf Ninge Der Führer Schirmherr der Spiele 1936 Im gleichen Maße, wie die Olympiſchen Spiele ſport⸗ lich an Bedeutung gewannen, wurden ſte ein immer be⸗ deutenderer Faktor des öffentlichen Lebens. Aus einer glücklichen Verquickung dieſer beiden Momente heraus entſtand die Tradition, daß das Staatsoberhaupt des gaſt⸗ gebenden Landes die Schirmherrſchaft über die Olympi⸗ ſchen Spiele übernimmt. In London nahm 1908 König Eduard VII. dieſe Ehrenſtellung ein, 1912 in Stockholm König Guſtav., 1920 in Antwerpen Albert, König der Belgier, 1928 in Amſterdam Königin Wilhelmine, in Pa⸗ ris 1924 der Präſident der Franzöſiſchen Republik, Dou⸗ mergue, und in Los Angeles 1932 der Präſident der Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika, Hoover. gewonnen ganz gut gefallen konnte, war ſchlecht, mit Ausnahme von Helbig, der auch an den Torerfolgen direkt oder in⸗ direkt maßgebend beteiligt wax. Von Beginn an ſind die Gäſte mit großem Eifer bei der Sache und vermögen infolge ihres aufopfernden und ſchnellen Spieles leicht zu dominſeren und mitunter ſehr ge⸗ ſqährlich zu werden. Einmal hat der Halblinke der Gäſte eine Rieſenchance, ſchießt aber in der Aufregung hoch übers Tor. Nun erſt beginnen die Viernheimer zu ſpielen und antworten mit demſelben Eiſer und ſchnellem, zugigem Spiel. In der 13. Minute kommen ſie auch zum erſten Erfolg. Helbig ſetzt einer ſauberen Steilvorlage ven dem blitzſchnell die Situation erfaſenden Koob nach und ſchießt aus kurzer Entfernung über den verdutzten Torwart hinweg ein. Die Viernheimer laſſen nun koloſſal nach. Die Außenſtürmer der Gäſte glänzen durch fabelhafte Flü⸗ gelläufe. Sie bringen das Viernheimer Tor des öfteren in höchſte Gefohr. Doch die gegneriſche Hintermannſchaft ſteht! Endlich in 39. Minute gelingt den Gäſten durch Ver⸗ wandlung eines Elfmeters der verdiente Ausgleich. Nach dem Wechſel verſucht Viernheim vergeblich, die Entſcheidung herbeizuführen. Bei ihnen mangelt aber die verſtändnisvolle Zuſammenorbeit ihrer Reihen. Neuluß⸗ heim dagegen kann ſich immer und immer wieder durch forſche Spielweiſe Vorteile verſchaffen. Endlich gelingt den Viernheimern der Führungstreffer. Bald danach gleicht Neulußheim wieder aus. Nun reißt ſich Viernheim zuſam⸗ men. Angriff auf Angriff rollt aufs Gäſte⸗Tor. Die Viernheimer vermögen nur durch einen Hände⸗Elfmeter zum ö ritten und entſcheidenden Treffer zu gelangen. Der Schiedsrichter war Hördt⸗ Weinheim, der ganz gut leitete.. ch. Reichspräſident von Hindenburg entzog ſich dieſer Pflicht nicht. Im Frühjahr 193g erklärte er ſich bereit, die Schirmherrſchaft über die Spiele der 11. Olympiade zu übernehmen. Nach ſeinem Ableben hat das Organiſations⸗ komitee der Spiele an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Bitte gerichtet, in dieſe Ghrenſtellung ein⸗ zutreten. Der Führer hat der Bitte durch ein Schreiben vom 13. November an den Präſidenten des Organiſations⸗ komitees, Dr. Lewald, entſprochen und dem Komitee ſeine beſten Wünſche für erfolgreiche Weiterarbeit übermittelt, 42 Nationen haben bis jetzt gemeldet Wieder ſind beim Organiſations⸗Komitee für die Olym⸗ piſchen Spiele 1936 neue Meldungen zur Teilnahme an den Spielen eingegangen. Der Freiſtaat Irland und das Für⸗ ſtentum Monaco haben ihre endgültige Zuſage erteilt. Da⸗ mit iſt die Zahl der in Berlin vertretenen Nationen auf 42 angewachſen. Von Aegypten, Bolivien, Braſilien, Großbritann en, Guatemala, Kuba, Nicaragua, Paraguay, San Salvador, Uruguay und Venezuela ſtehen die Antworten noch aus, Das Komitee von Großbritannien wird ſchon in der kom⸗ menden Woche über ſeine Teilnahme Boeſchluß faſſen. Der Präſident des Olympiſchen Komitees von Paläſtina hat mit⸗ geteilt, daß Paläſtina erſt jetzt vom Internationalen Olym⸗ piſchen Komitee anerkannt worden ſei; der Sport werde. in ſeinem Lande erſt aufgebaut und zu ſeinem Bedauern käme eine Beteiligung für 1936 noch nicht in Frage Die 42 Nationen, die ihre feſte Zuſage bereits gegeben haben, ſind: Afghaniſtan, Argentinien, Auſtralien, Belglen, Bulgarien, Chile, China, Kolumbia, Dänemark, Dentſch⸗ land, Eſtland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Hatti, Holland, Indien, Irland, Italien, Japan, Südſlawten, Kanada, Lettland, Luxemburg, Mexiko, Monaco, Neu-See⸗ land, Norwegen, Oeſterreich, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanſen, Süid⸗ afrika, Tſchechoſlowakei, Türkei, Ungarn und US A. Linnemann lädt den Weltfußball ein Der Deutſche Fußball⸗Bund richtet an die der Fifa an⸗ geſchloſſenen Fußballverbände die Bitte, der Einladung des Deutſchen Olympiſchen Komitees Folge zu leiſten. Dem Olympiſchen Fußball⸗Turnier werde er einen entſprechen⸗ den Rahmen zu geben wiſſen. Ganz Deutſchland wird dem Turnier einen begeiſterten Widerhall geben, der ihm als Volksſport aller Länder gebühre. 55 5 . 2 D Anem erſten gar Bild egen, e vor Die erted⸗ deim. anke, nach eben⸗ dabei umen vom aus mbi⸗ reine der ſehen rung, e den r die dieſer t, die de zu tions⸗ inzler ein⸗ eiben tions⸗ ſeine ittelt. dlym⸗ n den Für⸗ Da⸗ uf 42 anten, hador, aus. kom⸗ Der t mit⸗ Dlym⸗ de in käme geben Igien, entſch⸗ Haiti, wien, 1⸗See⸗ Süd⸗ a an⸗ 9 deß Dem echen⸗ dem n als alles ab. Durch einige Rechte, Montag, 3. Dezember 1934 7. Seite/ Nummer 555 Am Samstag abend wurde im Kolpinghaus der Rück⸗ kumpf um die badiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Boxen zwiſchen Poſt SV Mannheim und VfR Manun⸗ heim ausgetragen. Den Vorkampf gewann ſeinerzeit Hide knapp mit:7, den Rückkampf mußte der VfR:10 ge⸗ ſchlagen abgeben. Es ſei vorweggenommen, daß das Er⸗ gebnis nicht den gezeigten Leiſtungen entſpricht. Die VfR⸗ Boxer wurden in zwei Fällen benachteiligt. Köhler verlor burch den Spruch der Punktrichter im Weltergewicht egen Lenne rt⸗Poſt, obwohl er ſchon durch die große geiſtung der dritten Runde den knappen Sieg verdient ge⸗ fabt hätte. Selbſt ein Unentſchieden wäre diesmal für bennert, der auf einen ſehr gut vorbereiteten Köhler ſtieß, noch etwas ſchmeichelhaft geweſen. Die zweite Fehlentſchei⸗ bung gab es im Schwergewicht, wo man Metzger⸗ poſt gegen Keller ⸗Bfck den Sieg gab. Beide Kämpfer zeigten diesmal nicht beſonders viel. Keller ließ im Gegenſatz zu ſeinem letzten Kampf den Kampfgeiſt ver⸗ Alffen. Er zeigte beſonders in der zweiten Runde, wie man Metzger klar auspunkten kann. Hier wäre die einzig küögliche Entſcheidung„Unentſchieden“ geweſen. Die Poſt⸗Boxer hatten von vornherein 4 Punkte gewon⸗ neu, da Bohlender im Fliegengewicht ohne Gegner blieb und Gaßner im Leichtgewicht gegen Mühlum Uebergewicht brachte. Bei nor⸗ malem Ausgang hätte das Ergebnis gerechterweiſe:8 ge⸗ lautet. Beide Mannſchaften haben jetzt je 27:21 Punkte und je 2 Siege. Es wird jetzt davon abhängen, welche Er⸗ gebniſſe die Kämpfe gegen Bft 86 noch bringen— wenn ſie überhaupt noch ausgetragen werden. Wenn die Rück⸗ kämpfe gegen Vfſ 86 nicht mehr ſtattfinden ſollten, dann müſſen Poſt und VfR einen Entſcheidungskampf austragen. Der Beſuch am Samstag abend war ſehr gut. Die Hal⸗ lung der Zuſchauer war trotz des an ſich berechtigten Pro⸗ leſtes wegen der beiden Fehlentſcheidungen vorbildlich. Hoffentlich bleibt dies immer ſo. Die Kämpfe, die diesmal geboten wurden, übertrafen an Dramatik die der Vor⸗ künwfe ganz erheblich. Beide Staffeln traten ausgezeichnet vorbereitet an. Ueberraſcht hat vor allem die Form von Köhler, der jetzt endlich wieder an ſeine frühere Form an⸗ kullpfen konnte. Gaßner, der Langſtreckenläufer des Regt, her für den erkrankten Leinz einſprang, allerdings durch Uebergewicht verlor, hielt ſich gegen Mühlum, trotz der Puntknieberlage, überraſchend gut. Wenn er es noch ver⸗ ſteht, ſein empfindliches Kinn beſſer abzudecken, dürfte er auch im Ring eine Zukunft haben. Der Verlauf der Kämpfe: Nach einem Jugend⸗Leichtgewichtskampf zwiſchen Nol⸗ ler⸗Poſt und Rapp⸗Vfg, der unentſchieden endete— Poller hatte etwas mehr vom Kampf— trafen im Bantam⸗ gewicht Balker⸗Poſt und Bauſt⸗Vfß aufeinander. Bafker griff ſofort wild an, doch Bauſt deckte ſehr geſchickt die Baiker durchbringen konnte, hatte er in dieſer Runde knappe Vorteile. Die zweite Runde brachte wieder nur Schlagwechſel, die ziemlich gleichauf endeten. Die dritte Runde war für Bauſt, der bel Baiker immer wieder durchkommen konnte. Der knappe Vorſprung von Bauſt reichte anſcheinend nicht zum Sieg aus, ſo daß das Unentſchieden allgemein als gerecht emp⸗ funden wurde. Im Federgewicht mußte Tiſchner⸗Poſt die Ueber⸗ legenheit von Hoffmann ⸗ VfR gleich in der erſten Runde anerkennen. Hoffmann machte einen ſehr guten Eindruck. Mitte der erſten Runde mußte Tiſchner auf einen genauen Linken aufs Kinn bis zu 8 zu Boden. Hoff⸗ mann ließ Tiſchner ſich wieder erholen. Tiſchner hielt ſich den beiden anderen Runden ganz gut, er mußte aber Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Mannſchaftsmeiſterſchaft im Voren Poſt Mannheim ſchlägt im Rückkampf BfR 10:6 immer wieder links und rechts klar nehmen. Die dritte Runde brachte Hoffmann eine Verwarnung. Sein Punkt⸗ ſieg war einſtimmig. Da Gaßner im Leichtgewicht bereits auf der Waage verloren hatte, traf er ſich gegen Mühlum⸗Poſt im Ein⸗ lagekampf. Gaßner ſtand erſt zum zweitenmal im Ring. Er hielt ſich gegen Mühlum ſehr gut, nur war er oben zu offen, ſo daß er in den erſten beiden Runden zu Boden mußte. In der dritten Runde mußte Mühlum ſogar ver⸗ ſchiedentlich weichen. Sein Punktſieg war jedoch nie ge⸗ fährdet. Die Fehlentſcheidung im Weltergewicht Len ner t⸗Poſt und Köhle r⸗Vſct waren ſofort im Bilde. Lennert kam mit rechten Schwingern bei Köhler am Kopf durch, Köhler bearbeitete die Körperpartien Lennerts ſehr wirkungsvoll. Die erſte Runde war vollkommen aus⸗ geglichen. In der zweiten Runde machten ſich die ſchweren Körpertreffer bei Lennert bemerkbar. Köhler vermied auch die Schwinger von Lennert. Bei den Schlagwechſeln hatte Köhler immer kleine Vorteile, ſo daß dieſe Runde knapp zu ſeinen Gunſten endete. In der dritten Runde wirkte Lennert bereits etwas ſchwach, er hielt jedoch den Schlag⸗ wechſel mit. Köhler konnte ſeinen Gegner unten und oben erwiſchen. Lennerts Schläge hatten keine Wirbung mehr. Das Urteil Sieger Lennert war ſalſch; fogar ein Unent⸗ ſchieden hätte überraſcht. Köhler wurde hier glatt um ſeinen verdienten Sieg gebracht. Nach den neueſten Be⸗ ſtüimmungen hielt der Ringrichter Ullmrich den Sieg Lennerts aufrecht, gab aber, da Köhler benachteiligt wor⸗ den war, jedem Verein einen Punkt. Im Mittelgewicht konnte Laye r⸗Vfn Zlote k i⸗Poſt nie gefährlich werden. Alle drei Runden gingen an Zlotekt der Layer blar beherrſchte. Eine Enttäuſchung war Mayer im Halbſchwergewicht, der Bol z⸗Poſt nie auf Diſtanz halten konnte. Mayer bam ſofort wieder klar durch, doch Bolz hängte ſich an Mayer und ließ ſich auf nichts ein. Mayer verſtand es nicht, die Vorteile ſeiner Reichweite auszunützen. Bolz mußte in allen öret Runden ſchwer nehmen, ſeine Taktik, ſich durch Hängen über die Runden zu bringen, hatde Er⸗ folg. Schwer zugerichtet mußte er den Punktſieg Mayer iüberlaſſen. Bolz war trotz ſichtbarer Untertegenheit bis zum Schbuß gefährlich. Mayer mußte verſchiedentlich hart nehmen. Es iſt ſchade, daß ſich Mayer von ſeinen Hem⸗ mungen nicht frei machen kann. Das Schwergewicht brachte die zweite Fehlentſcheidung. Metzger griff ſtürmiſch an und kam auch mit einem rech⸗ ten Schwinger durch. Keller glich aber wieder durch linke Geraden aus. In der zweiten Runde kam Keller immer wieder links bei Metzger durch, der die langen Geraden von Keller nie vermeiden bkonnte. Dieſe Runde war ſehr matt und brachte keinem der beiden Kämpfer Vor⸗ teile. Metzger war vorſichtig geworden und Keller hatte auſcheinend keine Luſt mehr, den Angriff zu übernehmen. Man hatte allgemein mit einem Unentſchieden gerechnet, da dies den gezeigten Leiſtungen entſprochen hätte; das Urteil Sieger nach Punkten Metzger war falſch. Die Ergebniſſe: „„ Boßhlender⸗Poſt ohne Gegner kampflos Sieger. antamgewicht: Baiker⸗Poſt und Bauſt⸗BfR trennen ſich unentſchieden. Federgewicht: Tiſchner⸗Poſt verldert gegen Hoffmann⸗ R nach Punkten. Leichtgewicht: Müßlum ſiegt über Gaßner ⸗Vfn durch Uebergewicht und im Einlagekampf wach Punkten. Weltergewicht: Lennert⸗Poſt ſchlägt Köhler⸗Vfg nach Punkten. Mittelgewicht: Zloteki⸗Poſt gewinnt gegen Dayer⸗Vft nach Punkten.. Halbſchwergewicht: Bolz⸗Poſt verltert gegen Mayer⸗ Vſch nach Punkten. 5 Schwergewicht: Metzger⸗Poſt beſtegt Heller⸗Vſg nach Punkten. 1 Frankfurter Sportpreſſefeſt Neue Welthöchſtleiſtung von Eugen Mühlberger Im Franßfurter„Palmengarten“ vevanſtaltete am Somstag der Verein Frankſurter Sportpreſſe ſein 4. Preſſe⸗ felt, das ein voller Erfolg wurde. Ein gut beſetztes Haus ſah innerhalb kurzer Friſt einen überaus reichhaktigen und vielſeitigen Ausſchnitt aus dem ſportlichen Leben. Eine gute Regie hatte es verſtanden, Hochleiſtungsſport und Zweckſport für jedermann klar und deutlich vor Augen zu führen. Nach einer kurzen Begrüßungsonſpvache durch den Leiter der Fachſchaft Sportpreſſe, Ganſert⸗ Frankfurt, wickelte ſich das Programm flott ab. Frauen der Deutſchen Turnerſchaft warben eindringlich für die Leibesübungen ber Fpau. Schilehrer Neubert fihrte mit einigen Schülern einen Trockenſchikurſus vor. Mit beſonderer Spannung wunde der erſt j4jährige Rehberger erwartet, der im Kunſt⸗ tabſahren Hervorragendes leiſtete. Darbietungen der Fech⸗ kek, Jiu⸗Jitſu⸗Kämpfer, Durner, Rollſchuhläuſer und der ſchweren Männer wechſelten ſchnell ab. Niemand der großen Zuſchauergemeimde hatte aber daran gedacht. daß auf dieſem Frankfurter Sportpreſſefeſt ein deutſcher Re⸗ kord im Gewichtheben aufgeſtellt werden würde. Der Frankfurter Eugen Mühlberger brachte das 1 fache feines Eigengewichtes zur Hochſtrecke. Unter atemlofer Sille des Hauses ließ Mühlberger die Hantel, nachdem er 400 Piund hochgeriſſen hatte, noch zwei 5⸗Pfundgewichte anbringen— 190 Pfund. Auf den erſten Anhieb wurden ſie bewältigt, der neue Weltrekord im beidarmigen Reißen war geschaffen. Mühlbergers bisheriger Welt⸗ dekord ſtand auf 186 Pfund. Paul Wahl(Möhringen) unternahm ebenfalls einen Weltrekordverſuch im beid⸗ armigen Stoßen über 300 Pfund. Das Vorhaben gelang zwar nicht, dafütr wartete aber Wahl im Dreikampf mit n Pfund mit einer um 5 Pfd. beſſeren Leiſtung als bei keiner Kampfſpielmeiſterſchaft auf. Anſchließend nahm der Sportbeauftragte des Bezirks 3 im Gau Sid weſt, Topp, die allfährliche Ehrung verdienter Sportvorkämpfer und Alt⸗ deiſter vor. Mit der Adolf⸗Hitler⸗Plakette des Vereins Frankfurter Sportpreſſe wurden ausgezeichnet: Albert Amrhein(Rugby), Oskar Breitling(Radfahren), Kurt Gerlach(Schwerathletik), Ludwig Görtz(Kanuſport), Otto Grkebel(Bobſport), Auguſt Hilpert(Rudern), Phi⸗ lip Hilz(Schießſport), Friedrich Jack(Fechten), Dr. Fritz Keck[Eisſport), Guſtav Kleinböhl(Autoſport), Joſef Lind⸗ ner(Turnen), Artur Martens(Flugſport), Berthold haus(Fußball), Dr. Karl Schmidt⸗Knatz(Tennis), Sonn⸗ dag(Kegeln), Wili Spreng(Leichtathletik), Friedrich Stoltze(Schwimmen). 8 Mit dieſer eindrucksvollen Ehrung ſchloß der ſportliche Leil des Abends. Es folgte der künſtleriſche Teil des 1 unter der Leitung des Generalintendanten Neißner. Dinkelkamp ſiegt in Stuttgart Die Stuttgarter Stadthalle trat am Samstag erſtmalig ii einer Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit, in deren Mittelpunkt ein Berufsfahrer⸗Rennen ſtand. Vor 3000 Zuschauern gab es durchweg intereſſanten Sport. Mit viel e d ſah man dem Start des franzöſiſchen Welt⸗ tekordmanns Maurice Richard im Berufsfahrer⸗Omnium dulgegen. Alchard konnte ſich aber nicht ganz durchſetzen. 7 8 wurde der Schweizer Dinkelkamp mit 14 Punkten or Richard(12) und den beiden Deutſchen Siehl(8) und iebler(). Im Rahmenprogramm gab es noch Amateur⸗ Rennen. Die Ergebniſſe: Berufsfahrer⸗Omnium. Fliegerrennen: 1. Dinkel⸗ 1(Schweiz) 5.; 2. Slehl(Deutſchland) 4.; J. Giebler(Deutſchlandſ's.; 4. Nichard(Frankreich) 2.; 2 Heitfahren(1000 Mir.) 1 Dinkel kamp 122 Sek. 2 i hard 13,5 Sek.; 3. Giebler 14,5: 4. Siehl 18,4 Sek.; t almeſ(Italſen) 10,5 Sek.— 60⸗Runden⸗Punklefahren: „ Palme 3 f. 1 Runde zurück 2 Richard 22., 1 Finkelkamp 20 Punkte.— Anſtral. Verfolgungs rennen: aun hae r d 33 Min. 5 P; 2. Siehl 3.: 8. Dinkel⸗ 12. Gefamt: 1. Dintelkamp 1 P. 2. Richard P. 8. Stiehl 8.; 4. Giebler 5.; 5. Makmeſi 5 P. Amateur⸗Steherrennen(10, 15, 25 Km.) Geſamt: 1. Gu ⸗ ze(Bochum) 9.; 2. Kratt(Zürich) 6.; 3. Fröhlich (Singen) 3 P. 1000⸗Meter⸗Fliegerhauptfahren(Amateure): 1 Hoffmann(Frankfurt):22 Min.; 2. Kneer(Sin⸗ gen): 3. Weimer(Stuttgart). Prämienfahren(Amateure): 1. Hoffmann(Frankfurt]:13 Min.; 2. H. Kindl(Sin⸗ gen). Medaillen⸗Keunen(Amateure): 1. Plappert (Stuttgart). Anterbaden-Oſt 05 Heidelberg— S Sandhauſen:0 JG Kirchheim— 98 Schwetzingen:1 Ng Eppelheim— Union Heidelberg 220 SpVg Plankſtadt— Spg Eberbach:2 Fc Eſchelsbronn— Kickers Walldürn:5 VfR Wiesloch— J 09 Weinheim 90:0 Bezirksklaſſe Pfalz Pfalz⸗Oſt: Spy Mundenheim— J Speyer 211 Kickers Frankenthal— Pfalz Ludwigshaſen:8 T Lampertheim— F 1914 Oppan:4 IV Herxheim— J Frankenthal:2 Pfalz⸗Weſt: Ie Otterberg— Bfgt Pirmaſens 111 Die Gauliga im Ringen Bfee 86 kämpft mit 2 Heidelberg 10: 10 unentſchieden Obwohl der Gegner von Bf 86 zu dieſem wichtigen Trefſen mit einer verhältnismäßig ſchwachen Mannſchaft erſchien, reichte es den Mannheimern dennoch nicht zu einem Siege. Nachdem bei der Vorſtellung beider Mann⸗ ſchaften ſich herausſtellte, daß die Gäſteſtaffel in der Ban⸗ tamgewichtsklaſſe, die mit Redzig beſetzt war, die Punkte ſchon auf der Waage abgeben mußte, im Schwergewicht für Rudolf keinen Gegner ſtellte und im Weltergewicht für Rebſcher einen Erſatzmann brachte, kam man zu der Ueber⸗ zeugung, daß dieſe Begegnung eine ſichere Beute für den Bft 86 wird; aber umſo mehr waren die Anhänger der Einheimiſchen enttäuſcht, als der Mannſchaftskampf, der nach der Mittelgewichtsbegegnung 10:7 für den Gaſtgeber lautete, mit einem 10:10 unentſchieden endete. Hier muß ſchon feſtgeſtellt werden, daß die alte Gauligaſtaffel vom Bf 86 einen Punkt, der für den Abſtieg den Ausſchlag geben kann, durch eigenes Verſchulden einbüßte. Die Veranſtaltung, die im Zähringer Löwenſaal ein⸗ wandfrei zur Durchführung bam, hätte einen beſſeren Beſuch verdient. Mit den Entſcheidungen des Kampf⸗ vichters Wehe⸗Sandhofen konnte man einig gehen. Dieſer Ringkampfabend wurde mit dem Bantamgewichts⸗ kampf zwiſchen Redzig⸗ Heidelberg und Lehman n⸗ Bf 86 eingeleitet. Wie bereits oben erwähnt, brachte Redzig Uebergewicht, ſo daß Lehmann zu 8 Punkten kam. Im Einlagekampf, der trotzdem intereſſante Kampf⸗ momente brachte, erwies ſich der Mannheimer als der Beſ⸗ ſere und kam zu einem verdienten Punktſieg. Sehr tem⸗ peramentvoll wurde das Federgewichtstreffen geführt. Krauter⸗Vfe 86, dem man gegen Gött⸗ Heidelberg nur wenig Siegeschancen zutraute, war der erfolgreichſte des Abends. Bis Halbzeit lag der Heidel⸗ berger durch Ueberwurf mit einer kleinen Wertung in Führung. In der erſten Bodenrunde verteidigte ſich der Vfͤler gegen die wuchtigen Angriffe ſeines Gegners glän⸗ zend und brachte es beim Wechſel fertig, den Ausgleich herzuſtellen. Krauter drückt auf Tempo, verſucht im Standkampf mit aller Gewalt einee vorzeitige Eutſchei⸗ dung herſtellen zu können, was ihm dann auch in der 13. Minute unter großem Beifall gelang. Gött wurde mit Hüftzug entſcheidend geſchlagen. Im folgenden Leichtgewichtskampf gab es zwiſchen Speck⸗ Heidelberg und Münch⸗Vfa 86 Punkteteilung. Münch hatte etwas mehr vom Kampf. Ihm wurde aber eine ſichere Sache durch Stoßen mit dem Knie, das er beſtimmt nicht mit einer Unfairnis begangen hat, unterbunden. Der Kampf wurde bis zur erſten Halbzeit im Stand geführt, der VfKler lag mehr im Angriff, ohne ſich jedoch ſichtliche Vorteile verſchaffen zu können. Erſt in der Bodenrunde kam er durch Ausheber zu einer Wertung. Ein folgen der brachte den Heldelberger der Niederlage ſehr nahe, es doch wurde dieſer Griff nicht gewertet, da Münch wie bes reits oben erwähnt mit dem Knie gegen den Kopf ſeines Gegners geſtoßen hat. Beim Wechſel gleicht Speck aus. Nachdem die reſtlichen Minuten Stehbampf ergebnislos verlaufen, endet dieſer Kampf unentſchieden. Im Welter⸗ gewicht nahm der Bf eine Umſtellung vor. Johann, der wieder für Meurer aufgeſtellt wurde, brachte nicht das, was man von ihm erwartet hatte. Allerdings iſt dabei zu berückſichtigen, daß ſein Gegner Lauth⸗Heidelberg heute zu den beſten Ringern ſeiner Klaſſe zählt und Johann ſeine beſten Zeiten hinter ſich hat. Mit der großen Erfahrung allein iſt es nicht getan, wenn dem Ringer ein inten⸗ ſives Training fehlt. Den Standkampf kann Johann noch offen halten, wird aber dann in der erſten Bodenrunde durch Eindrücken der Brücke beſiegt. Der Mittelgewichtskampf ging für den Bf auch verloren. Ehrmann wird von Wölfel⸗Heidel⸗ berg in der ſechſten Minute durch Schulterſchwung beſiegt. Wieder einmal mehr bewies Walz⸗VfK, daß er ſeine Kämpfe ohne jegliche Berechnung führt. Gegen ſeinen Gegner Hamburger⸗ Heidelberg, der ſchon längere Jahre in der Altersklaſſe ringt, hätte er unbedingt zu einem Steg kommen müſſen. Eine Punktniederlage von Walz hätte dem Vic noch den Geſamtſieg gebracht. Im Kampf ſelbſt war die Ueberlegenheit von Walz eindeutig, er machte aber wiederholt den Fehler, daß er bei ſeinen Aufreißern ſich ſelbſt zu ſtark auf eine Schulter legt, ohne dabei ſeinen Gegner wenigſtens mit dem Arm abzuſtützen. Dieſen Fehler nahm der taktiſch klug ringende Hamburger wahr und drückte Walz durch Abfangen eines Aufretßers auf die Schultern. Damit war der Kampf, nachdem Rudolf⸗Vfä 86 zu drei kampfloſen Punkten kam, mit 10:10 entſchteden. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Redzig⸗ Heidelberg gegen Vit 86. Sieger: Lehmann durch Uebergewicht. Federgewicht: Gött⸗ Heidelberg gegen Krauter⸗Vfe 88. Schulterſieger: Krauter nach 13 Minuten. Leichtgewicht: Speck⸗ Heidelberg gegen Münch⸗BfK 8g. Unentſchieden. Weltergewicht: Lauth⸗ Heidelberg gegen Johann⸗Bfek 88. Schulterſteger Lauth nach 8 Minuten. Mittelgewicht: Wölfel⸗ Heidelberg gegen Ehrmann ⸗Vfe 86. Schulterſteger Wölfel nach 6 Minuten. Halbſchwergewicht: Hamburger⸗ Heidelberg gegen Walz⸗ Bft 86. Schulterſieger Hamburger. Schwergewicht: Rudolf⸗Vſc 86 ohne Gegner. dehmann⸗ Hockey-Klubkampf Turnverein 1846 Mannheim Turngemeinde Worms:2 Am Sonntag vormittag hatte der TV 46 an ſeinem Platze im Luiſenpark die Th Worms zu Gaſte und mußte eine Niederlage hinnehmen, die zu vermeiden geweſen wäre, denn während in der erſten Halbzeit die Partie ausgeglichen war, legten die Einheimiſchen nach der Pauſe eine Ueberlegenheit zutage, die unbedingt zu Erfolgen führen mußte. Daß dies nicht möglich wurde, war vor allem die Schuld der Angriffsreihe, die ſich in den beſten Schußgelegenheiten nicht zurechtfand, und iſt andererſeits das Verdienſt der ausgezeichneten Gäſteverteidigung, die immer wieder Zeit fand, oft in letzter Sekunde rettend einzugreifen. Die Einzigen, die hier gefallen konnten, waren Weber, der viel zu wenig eingeſetzt wurde, und Seidel in der Mitte. Die beiden Halbſtürmer verſagten vollkommen und konnten die ſicherſten Gelegenheiten nicht verwerten. Dagegen hielt ſich die Läuferreihe gut und auch die Verteidiger taten ihr Möglichſtes. Greulich mach⸗ ten die ſchnellen Gäſteſtürmer viel zu ſchaffen, aber er war immer wachſam und wurde von Slenvoigt gut unter⸗ ſtützt. Im Tor ſtand Wittbrock, der ſich von ſeiner beſten Seite zeigte. Die Gäſte überraſchten durch ihren Eifer und durch ihre Schnelligkeit. Die blitzſchnellen Angriffe der wen⸗ digen Stürmer brachten immer wieder das Tor der Mannheimer in Gefahr, beſonders die linke Sturmſeite zeichnete ſich hierin aus. In der Deckungsreihe ſtand der beſte Mann in der Mitte, während von den Verteidigern der linke Mann ausgezeichnet abwehrte. Auch ſein Neben⸗ mann ſtand ihm nicht viel nach und der Schlußmann ſtand, beſonders bei den Strafecken, ſeinen Mann. Mit Beginn des Spiels ſind die Gäſte im Angriff und können nach wenigen Minuten durch ihren linken Außen⸗ ſtürmer in Führung gehen. Die Mannheimer kommen nun auf, ohne verhindern zu können, daß die Wormſer durch ihre ſchnellen Durchbrüche gefährlich werden. Die Mannheimer haben das Spiel bald in der Hand, aber der Angriff kann das Tor nicht finden. Auch eine gefährliche Strafecke von Lutz wird von dem Gäſtehüter in prächtiger Form gehalten. Und wiederum ſorgen die Gäſte für eine Ueberraſchung. In einer Drangpertode der Mannheimer kommt der Linksaußen durch, ſchießt ſcharf aufs Tor, Wietbrock kann kurz abwehren, jedoch iſt der Halblinke zur Stelle, der überlegt einſendet. Erſt kurz nach der Pauſe werden die Bemühungen des Turnvereins belohnt, Jubiläums⸗Turnier des Fechtelubs 1884 Herrliche Kämpfe auf der ganzen Linie Der Mannheimer Fechtelub 1884 ſteht zur Stunde„mit beiden Füßen“ in ſeinem Jubliäumsgeſchehen. Fünfzig lange Jahre hindurch die herrliche Fechtkunſt betreiben, will im Sportleben ſchon etwas heißen und ſo iſt es nur ver⸗ ſtändlich, daß an einem ſolchen nicht alltäglichen Geburtstag die Aktivität im Vordergrund ſteht. Das vom Mannheimer Fechtelub ausgeſchriebene Jubiläums⸗Fechtturnſer hatte ein ganz ausgezeichnetes Meldeergebnis aufzuweiſen. Das Meldeergebnis ſtellte am eindringlichſten unter Bewets, welcher Beliebtheit ſich die Mannheimer Fechter im Laufe der Jahrzehnte zu„erfechten“ wußten. Unſere treudeutſchen Brüder von der Saar, vertreten durch zwei ganz erſtklaſſige Mannſchaften vom Turnverein 1848 Saarbrücken, weiter Hermannia Frankfurt, FC Darmſtadt, Wiesbaden, Tepe Ludwigshafen, Fechtergilde Viernheim und nicht zuletzt unſere einheimiſche Fechtergilde. Bereits in den frühen Morgenſtunden gab es in den für Fechtkümpfe gut geeigneten großen Räumlichkeiten des Parkhotels allerhand munteres Leben und Treiben. Unter den Ehrengäſten bemerkte man u. a. Oberſtlentnant De⸗ moll, Stadtſchulrat Lohrer für das Stabtſchulamt, Re⸗ gierungsrat Schüffner als Vertreter des Oberbürger⸗ meiſters, Oberamtsgerichtsrat Dr. Müller, Crezeli als Vertreter des Bezirksbeauftragten, Direktor Steffan⸗ Darmſtadt, den Schatzmeiſter des Deutſchen Fechterbundes ufw. Daß das noch einzig lebende Gründungs mitglied des Jubilars, Direktor Carl Arends ſowie die ganze übrige alte Garde nicht fehlte, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Heller Waffenlärm, raſſige Kämpfe und ritterliches Ver⸗ halten der temperamentvollen Meiſter des Floretts waren kurz und bündig zuſommengefaßt die Merkmale des Vor⸗ gehens auf der Kampfbahn. Dabei mußte man in den erſten Vorkämpfen ſchon die Feſtſtellung machen, daß es insbeſondere die Saorländer waren, die eine Klaſſe ür ſich ſtellten. Die mitgekommene Seniorenmannſchaft der Saarbrücker wurde hierbei vorweg vom Turnier aus⸗ geſchloſſen, da dieſe zu den Juniorenkämpfen, als welche auch das Turnier ausgeſchrieben wor, nicht zugelaſſen wur⸗ den. In den Reihen ihrer zweiten Mannſchaft befand ſich ein Mann der Sonderklaſſe(Mees) und ſomit durfte die zweite Saarvertretung nur außer Konkurrenz kämpfen. Trotz alledem haben ſich die Saarländer glänzend geſchla⸗ gen und nach Abſchluß der Vormittagskämpfe ſtanden die Saarbrücker Turner mit ihren Siegen(gegen Frankfurt 63, Mannheim:8, Wiesbaden:3 und Viernheim gar :1) einwandfrei an der Spitze. Die Nächſtbeſten ſtellten die Frankfurter Hermonnen, die ir vier Monnſchaftskämp⸗ fen auch vier Mannſchaftsſieger mit insgeſamt 28 Einzel⸗ ſiegen ſtellten. Hier konnten alte Kämpen wie Treuſch und Kruſe durch ihre techniſch ſaubere Arbeit beſonders ge⸗ fallen. Aber auch Wiesbaden hatte bei ſeiner Mannſchaft in Stadtfeld und Wettengel ganz hervorragende Vertreter und vermochte mit drei Mannſchaftsſiegen und 21 Einzel⸗ ſiegen den nächſten Platz zu belegen. Ueberraſchend gut ſchlugen ſich die Ludwigshafe⸗ ner Fechter, die eine ganz große Form an den Tag legten. Drei Mannſchaftsſtege vermochten ſie bereits auf ihr Konto zu verbuchen. Die Mannheimer Ver⸗ treter waren mit E. und L. Luibrand ſowie dem erſt 14 jährigen Lutz auf dem Fechtboden. Lutz, der bei wei⸗ terem intenſiven Training und ſeiner hoffnunsvollen Ver⸗ onlagung heute noch nicht reſtlos zu überzeugen vermochte, war trotz ſeines forſchen Angriffsgeiſtes, gepaart mit gut⸗ gemeinter Paradenarbeit, die Schwäche der Mannſchaft. T. Luibrand wartete dagegen mit einer anſprechenden Lei⸗ ſtung auf, denn von 21 Gefechten konnte er allein 14 für ſich ſiegreich geſtalten. Die Fechtergilde Viernheim hatte erwartungsgemäß in Phil. Jung fun. ihre Haupt⸗ ſtütze, der den Löwenanteil der zu erwartenden Siege ſei⸗ ner Mannſchaft erringen konnte, während die Fechter Knapp und Müller noch die nötigen kleinen Klingenbewe⸗ gungen vermiſſen ließen und dadurch nicht voll zur Gel⸗ tung kommen konnten. Darmſtadt ſtellte die bekannt ſtarke Mannſchaft, die in dem nur 1,93 Meter großen Karl⸗ hein Melcher ſeine Hauptſtütze hat. als Seidel mit ſchönem Schlenzball den Gäſtetorwart ſchla⸗ gen kann. Auch nach der Pauſe ſind die Mannheimer in Front, ohne jedoch ihre Ueberlegenheit zahlenmäßig zum Aus⸗ druck bringen zu können. Nur einige Strafecken werden herausgeholt, die aber entweder das Ziel verfehlen oder von der Verteidigung unſchädlich gemacht werden. Die Wormſer beſchränken ſich auf die Verteidigung, ſchicken aber zeitweiſe ihre ſchnellen Außenſtürmer vors gegneri⸗ ſche Tor, fedoch auch hier ohne Erfolg. Eine weitere Strafecke von Lutz wird glänzend gehalten, auch den Nachſchuß ſchlägt der ausgezeichnete Wormſer Schlußmann meg. In den Schlußminuten kommen die Wormſer nicht mehr aus ihrem Schußkreis. Es hagelt Strafecken, die von unnötigen Reklamationen der Gäſte begleitet ſind und ergebnislos verlaufen. Auch die letzte Gelegenheit erliſcht, als Lutz eine Strafecke an die Latte ſchießt. Boos[M) und Hottenſtein(Germania) leiteten das Treffen gut. Hockey⸗Ergebniſſe Blau⸗Weiß Speyer— VfR 214 2. Mannſchaften:2 Alte Herren VfR— Pforzheim 1. 11 Damen BfR— HCß Damen 412 Dreiſtädte-Kunſtturnkampf in Beren Hamburg vor Berlin und Leipzig 3 Im mit 3000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz ge⸗ füllten Berliner Theater des Volkes wurde am Sonnkag zum 28. Mal der Kunſtturn⸗Dreiſtädtekampf zwiſchen Berlin, Hamburg und Leipzig durchgeführt. Die Ham⸗ burger kamen mit 2526 Punkten zu einem einwandfreien und klaren Sieg über die Berliner, die mit 2458 Punkten Leipzig(2434.) noch knapp auf den letzten Platz ver⸗ weiſen konnten. Hamburg hat damit in dem traditions⸗ reichen Dreiſtädte⸗Wettbewerb ſeinen 12. Sieg errungen, während es Leipzig bisher auf neun Slege, Berlin auf nur ſieben Siege gebracht haben. Der Erfolg der Ham⸗ burger iſt durchaus verdient. Von der erſten Uebung an — am Vormittag waren bereits die Freiübungen und das Pferdſpringen erledigt worden— gingen die Hanſeaten in Front, und ſie gaben bis zum Schluß auch die Führung nicht mehr ab. Die großen, ſchlanken Hamburger zeigten durchweg die beſſere Haltung, ihre Staffel war auch in der Leiſtung ausgeglichener als die der Turner Berlins und Leipzigs. Beſter Einzelturner war der Leipziger Kurt Hauſtein, der es bei acht Uebungen auf 347 Punkte brachte. Mit 346 Punkten folgte aber in Pfeiffer der beſte Hamburger dichtauf. Mülheim⸗Duisburg(2. Dezember) 1. Advent⸗Jagdreunen. Klaſſe B. 500%, 3000 Meter. 1. H. und H. Baumgärtners Sunion(SA L. Emmers); 2. Schatzfinder; 3. Mary. Ferner liefen: Porto Flip, Jung⸗ manne. Tot.: 16:10; Platz: 13, 15:10. 2. Purzel⸗Hürdenrennen. Dreiſähr. 1600 J, 3000 Mtr. 1. Frau L. Moslers Emil(W. Kuſſerow); 2. Bajadere; 3. Wernigerode. Ferner lieſen: Menne, Huſar, Sorgenfrei, Gnade, Ambroſius. Tot.: 63:10; Platz: 19, 16, 23:10. 3. Julklapp⸗Hürden rennen. Ausgl. 3. 1600 4, 2800 Mtr. 1. F. Landlers Berna(R. Brandis]; 2. Harun; 3. Schloß⸗ frau. Ferner liefen: Sintflut, Ziska, Stober, Ala. Tot.: 19:10; Patz: 12, 18, 16:10. 4. Knecht⸗Ruprecht⸗Rennen. 1650 J, 2000 Mtr. 1. C. Weiters Gemſe(W. Loer); 2. Elmar: 8. Selim. Ferner liefen: Horos, Onkel Karl, Schwertknauf, Nuſchy, Fantaſta. Tot.: 204:10; Platz: 37, 18, 19:10. 5 5. St.⸗Nikplaus⸗Jagdrennen. Ausgleich 1. 3400 /, 1500 Meter. 1. Frau Dr. Arenz Agnus(L. Sauer); 2. Haudegen; 3. Ereolin. Ferner liefen: Champagner, Wiſa Fonſpertuis, Utamaro, Dalfin, Fahrewohl, Gnom. Tot.: 94:10; Platz: 26, 18, 22:10. 6. St.⸗Martin⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 1600 /, 3800 Meter. 1. W. Ehrenfrieds Zarenkind(H. Müſchen); 2. Enthuſtaſt; 3. Spata; 4. Birgit. Ferner liefen: Temboul, Bodenbalz, Ilſenburg, Fortis, Jan von Werth, Fichten⸗ nadel, Mary, Weltmeiſter. Tot. 40:10; Pl. 15, 21, 14, 22:10. 7. Silveſter⸗Ausgleich. Ausoleich 4. 1500% 1400 Meter: 1. R. Krämers Siegfried(Helm. Schmidt); 2. Pieta; 3. Preisrätſel; 4. Milotti. Ferner liefen: Ordensſchweſter, Blackberry, Perlmuſchel, Szegeban, Feudal, Steinbruch Prachtmädel, Almanſor, Perdita. Tot.: 217:10; Platz: 37. 17, 86, 25:10. Sieg⸗Doppelwette 4. und 5. Rennen: 302410. Gottlob Weigel 79 Jahre alt Heute(Montag) begeht Gottlob Weigel ſeinen 79 Ge⸗ burtstag in voller Geſundheit. Weigel iſt der älteſte aktive Sportkegler Mannheims und gehört dem Kegelklub„For⸗ tung“ an. Weigel gehört auch dem Keglerverband ſelt Be⸗ ſtehen an und hat ſich trotz ſeines Alters faſt an ſämtlichen Sportkämpfen beteiligt, wobei er ſich wertvolle Auszeich⸗ nungen erwarb. Der Keglerverband Mannheim hat Wei⸗ gel zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt. Herr Weigel iſt ſeit 1885 Leſer der NMZ. Auch wir wünſchen dem rüſtign, alten Sportler noch einen ſchönen Lebensabend. . Seite/ Nummer 555 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Jarl EST 7 N Duropa-Spitsenfllm der Ein Sonder! Mannheims 2. I. größter Fllmeriolg! Jiig lich aumsvertaunft! 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