4 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag, Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Ameiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: NR 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim Einzelprels 10 Y. Auen eninig, 79 wm brei A im voraus zu bezal zeigen beſondere Preiſe. Allges sliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ verglel einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr mten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für Leteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. eme. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 10. Dez ember 1034 145. Jahrgang Nr. 567 Wer einen Grenzſtein versetzen So erklärte Laval in Genf Scharfer Vorſtoß gegen Ungarn Meldung des DN B. 1— Geuf, 8. Dez. Die neue Sitzung des Völkerbundsrates, die ſich zunächſt mit der Entſendung von Truppenkon⸗ lüingenten ins Saargebiet befaßte, begann gegen 724 Uhr. Der Präſident des Rates gab einen Bericht des Dreier⸗Ausſchuſſes bekannt, in dem er dem Rat zur Kenntnis bringt, daß er ſich in ſeinem Auftrag mit her deutſchen Regierung in Verbindung ge⸗ ſetzt und von dieſer eine zuſtimmende Antwort er⸗ halten habe. Da auch die franzöſiſche Regierung ſchon vorher zugeſtimmt habe, ſeien damit die Vor⸗ ausſetzungen zur Bildung der internationalen Trup⸗ penabteilung für die Saar erfüllt. Auf der Grundlage dieſes Berichtes hat der Völ⸗ kerbundsrat daraufhin eine ihm vom Präſidenten vorgeſchlagene Entſchließung angenommen. In die⸗ ſer Entſchließung wird zunächſt noch einmal auf die Erklärung verſchiedener Mächte vor dem Völker⸗ bundsrat in der Sitzung vom 5. Dezember Bezug genommen. Der Rat bittet dann, da die Voraus⸗ setzungen dafür geſchaffen ſeien, die Regierungen Englands, Italiens, der Niederlande und Schwedens, an der Bildung einer internatio⸗ nalen Macht teilzunehmen, die unter der Autorität der Regierungskommiſſion die Aufgabe haben ſolle, die Ordnung im Saargebiet vor, während und nach der Ab⸗ ſtimmung aufrechtzuerhalten und dem Nat mitzuteilen, ob ſie bereit ſeien, dieſer Auf⸗ forderung Folge zu leiſten. Der Rat bittet weiter den Saar⸗Ausſchuß, einen Unterausſchuß zu bilden, in dem jedes der beteilig⸗ en Länder und außerdem der Präſident der Saar⸗ legierung vertreten ſein ſoll. Dieſer Unterausſchuß soll die Aufgabe haben, ſo ſchnell wie möglich die Maßnahmen, die mit der Bildung und den Auf⸗ gahen dieſer internationalen Macht zuſammenhän⸗ gen, zu ſtudieren und entſprechende Vorſchläge zu machen. Aus dieſem Bericht geht hervor, daß die Schweiz nicht mehr offiziell eingeladen wird, da die Sondierung durch den engliſchen Geſandten in Bern ſchon ergeben hat, daß ſie für eine weitere Teil⸗ nahme nicht in Frage kommt. Der ſüoflawiſch-ungariſche Konflikt Im weiteren Verlauf ſeiner Sitzung ging der Völkerbundsrat zur Behandlung des ſfüdflawiſch⸗ ungariſchen Konfliktes über. Gleich bei Beginn gab der franzöſiſche Außenminiſter Laval eine be⸗ deut ame Erklärung ab. Er begann mit den Worten: „Bei dieſer ſchweren Auseinanderſetzung ſteht Frankreich an der Seite Südſlawiens.“ Laval betonte dann, daß dieſes Verbrechen auf ſranzöſiſchem Boden begangen worden ſei, und daß auf franzöſiſchem Boden eine fremde Hand gleich⸗ zeitig einen befreundeten Herrſcher und einen gro⸗ en Diener der franzöſiſchen Republik niedergeſchla⸗ gen habe. Frankreich ſei gleichzeitig mit Südſla⸗ wien damals getroffen worden. Als man den rit⸗ lerlichen König, den Einiger ſeines Landes traf, da habe man auch den Frieden treffen wollen und ſein Werk zerſtören wollen. Aber das Werk beſtehe weiter, es hänge nur vom Völkerbundsrat ab, ob nicht doch der Friede in Gefahr kommen könnte. Sücſflawien habe mit außerordentlicher Selbſtbeherr⸗ ſchung und Würde ſein Unglück getragen. Es habe durch ſeine Ruhe einen Beweis ſeiner Stärke und Einheit geliefert. Europa habe gefühlt, daß die Unverſehrlichkeit des ſüdſlawiſchen Staates eine Notwendigkeit für den Frieden iſt. 5 „Die ſüdflawiſche Regierung hat“, ſo fuhr Laval ſort,„den ſtärkſten Beweis ihres Friedenswillens ge⸗ liefert. Sie hat, in ihrer Vaterlandsliebe ins Herz getroffen, ihren Schmerz überwunden und ſich nicht wie andere es vor 20 Jahren getan haben, ſelbſt Genugtuung verſchafft, ſon⸗ dern hat ſich an Genf gewandt. Sie erwartet unſere Entſcheidung. Es hängt deshalb auch von der Ein⸗ richtung in Genf ab, die Probe zu beſtehen. Geſtern hat unſere plötzliche Entſcheidung der Welt gezeigt, daß der Völkerbund verhindern kann, daß irgendwo die Ordnung geſtört wird, inden er ſich der mili⸗ täriſchen Kräfte bedient, über die ſeine einzelnen itglieder verfügen; heute handelt es ſich darum, Südſlawien Ge⸗ nugtuung zu geben, indem wir die ganze moraliſche Autorität einſetzen, über die der Rat verfügt. Zugleich gilt es, aus dem 3,5 Millionen Sammel⸗Ergebnis Einzig daſtehende Spendefreudigkeit am Tage der nationalen Solidarität Meldung des D. N. B. — Berlin, 9. Dez. Reichsminiſter Dr. Goebbels erſtattete Sonntag mittag dem Führer Bericht über den Verlauf des „Tages der nationalen Solidarität“. Er konnte da⸗ bei mitteilen, daß die Aktion im ganzen Reich reibungslos und ohne Störung verlau⸗ fen iſt. Die Anteilnahme der Bevölkerung über⸗ traf alle bisher bei ähnlichen Anläſſen dageweſenen Ausmaße. Das vorläufige Geſamtergebnis beträgt rund 3, Millionen Mark. Es läßt die Ergebniſſe Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels ſammelt auf der Straße Ein Stimmungsbild aus der Reichshaupeſtadt Meldung des D. N. B. — Berlin, 9. Dezember. Trotz des zuerſt ungünſtigen Wetters demon⸗ ſtrierte am Samstag ganz Berlin für die nationale Solidarität. Schon Stunden vor Beginn der Samm⸗ lung waren die Straßen, in denen Miniſter, Staatsſekretäre, SüA⸗ und SS⸗Führer, PO⸗Leiter und Reichs⸗ und Staatsbeamte ſich in den Dienſt des Winterhilfswerkes ſtellen ſollten, von dichten Menſchenmaſſen gefüllt. Bereits eine knappe Stunde nach Beginn der Sammlung konnten die erſten vollen Büchſen abgeliefert werden. Ueberall drängten ſich die Menſchen, um für das Winterhilfs⸗ werk zu ſpenden. Mit jubelnden Heilrufen wurden Unter den Linden vor dem Hotel Adlon Reichs mini⸗ ſter Dr. Goebbels und Miniſterpräſident Göring empfangen. In wenigen Minuten hatten ſich Zehntauſende zuſammengefunden, die alle perſönlich em Miniſter ihre Gabe überreichen woll⸗ ten. Keinerlei Abſperrungen konnten den Strom der Menſchenmaſſen abdämmen, ſo daß die Miniſter ſofort in der Menge verſchwanden und es Mühe koſtete, ihnen ſtändig neue Sammelbüchſen zu über⸗ bringen. 10⸗, ja 100 ⸗Markſcheine wechſelten ab mit Kupferpfennigen und Zehnpfennigſtücken; niemand, der nicht in dieſen Stunden für die Volks⸗ gemeinſchaft, für die nationale Solidarität der ge⸗ genſeitigen Hilfe, für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland durch opferbereite Tat demonſtriert hätte. Dieſe wenigen Stunden trugen die Idee der nationalen Solidarität zum Siege. Selbſtverſtändlich zeigte dieſer Tag der natio⸗ nalen Solidarität eine Fülle von Beiſpielen rührendſter Hilfs⸗ bereitſchaft. Viele, die in dem Maſſenandrang nicht in der Lage waren, ihre Spende dem Propagandaminiſter per⸗ ſönlich zu überreichen, pilgerten in das Miniſterium und übergaben dort ihren Beitrag zum Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes. So brachte einer ein 5 ĩð:ſd0 w d. Attentat von Marſeille die Lehre zu ziehen und für alle Zukunft derartige Taten unmög⸗ lich zu machen.“ Laval ging auf die ſüdflawiſche Denkſchrift ein und machte ſich die weſentlichſten darin aller früheren Sammlungen für das Winterhilfswerk weit hinter ſich zurück und ſtellt mehr als die Hälfte des Ergebniſſes der Zeppelin⸗Spende des deutſchen Volkes dar, für die im reichen und mächtigen Vor⸗ kriegsdeutſchland ein Jahr lang geſammelt werden mußte, während die Sammelzeit am Tage der natio⸗ nalen Solidarität knapp fünf Stunden betrug. Der Führer drückte Dr. Goebbels ſeine beſon⸗ dere Befriedigung über Verlauf und Ergebnis der Aktion aus und beauftragte ihn, allen daran betei⸗ ligten Sammlern und Spendern ſeinen herzlichſten Dank zum Ausdruck zu bringen. goldenes Vorkriegs⸗Zehnmarkſtück, das er in einer Schublade aufbewahrt hatte. Ein anderer übergab dem Miniſterium die Summe von 700 Mk., die er am Vormittag in ſeinem Betrieb geſammelt hatte. Als Dr Goebbels in der Linden⸗Paſſage ſam⸗ melte, drängte ſich ein zehnjähriger Junge zu ihm durch und überreichte dem Miniſter ſeine Sparbüchſe, die mit.80 Mk. gefüllt war. Gleichzeitig gab er Dr. Goebbels einen Brief, in dem er ſchildert, wie er dieſe.80 Mk. verdient hätte:„Dieſen Betrag habe ich durch Verkauf von alten Zeitſchriften erhalten, Ich hatte 200 bekommen, als mir der Gedanke kam, ſie zu verkaufen. Sofort machte ich mich mit meiner Schweſter und meinem Freund auf und verkafte ſie drei Stück 10 Pfg. und ein Stück 5 Pfg. Das Geld iſt alles in der Büchſe enthalten. Wir bitten, das Geld dem Winterhilfswerk zu überführen. Heil Hitler.“ Beſonders bezeichnend war, daß Reich und Arm, Soldat und Arbeiter, jung und alt bunt durcheinan⸗ dergemiſcht, ſich um die Sammelbüchſen drängte. Neben wenigen Kupferpfennigen und einzelnen Zehnpfennigſtücken ſtanden Speuden von 50⸗ und 100⸗Mark⸗Scheinen, ja auch Schecks von bedeutend höheren Beträ⸗ gen wurden in die Büchſen geſteckt. Unbewacht, Volksgenoſſen unter Volksgenoſſen, ſtan⸗ den die Miniſter und Staatsſekretäre, die Führer der Partei und ihrer Organiſationen mitten in der Meuge. Mit Staunen und Verwunderung erlebten die Ausländer, die in den großen Hotels Unter den Linden oder am Potsdamer Platz anweſend waren, dieſen„Tag der nationalen Solidarität“. Ein bedeutender engliſcher Wirtſchaftsfüh⸗ rer äußerte, daß er es gar nicht faſſen könne, was ſich dort draußen auf der Straße abſpiele, denn er ſei nach Deutchland gekommen in dem Glauben, daß die Berichte in der Emigrantenpreſſe richtig ſeien, daß jeder der ſammelnden Miniſter von 300 Kriminalbeamten bewacht werden würde. enthaltenen Anſchuldigungen gegen Ungarn zu eigen. Ungariſche Offiziere und Behörden ſeien beteiligt. Dagegen habe der ungariſche Delegierte beſtritten, daß die Regierung ſeines Landes unterrichtet ge⸗ ll ſtört den Frieden weſen ſei. Er würde es vorgezogen haben, nichts über dieſes politiſche Ziel zu ſagen, das mit dieſen Terrorakten verknüpft ſei. Aber da der Delegierte Ungarus ſelbſt vom Revi⸗ ſionismus geſprochen habe, ſo wolle er ſehr deutlich ein Wort wiederholen, das er vor der Kammer geſagt habe:„Wer einen Grenz⸗ ſtein verſetzen will, ſtört den Frieden Europas.“ Der franzöſiſche Außenminiſter ließ dann das Urteil durchblicken, daß die ungariſche Re⸗ gierung zum mindeſten fahrläſſig ge⸗ handelt habe. Aber Frankreich wolle dieſe Ausſprache nicht leidenſchaftlich führen. Es wünſche, daß jede Wiedergutmachung durchgeführt werde, die den Rechten entſpreche, aber ſo, daß eine Wieder⸗ verſöhnung möglich wird durch gegenſeitigen guten Willen. Dieſe Ausſprache dürfe nicht allein in einer Diskuſſion über die Vergangenheit er⸗ ſchöpft werden, eine wichtige und heikle Frage für die Zukunft müſſe gelöſt werden. Das müſſe ge⸗ ſchehen auf der Grundlage des Artikels 10 des Völ⸗ kerbundspaktes, der die Mitglieder verpflichte, die territoriale Unverſehrbarkeit und die politiſche Unab⸗ hängigkeit aller anderen Mitgliedsſtaaten zu achten. Er verbiete daher auch den Regierungen, jede Tätig⸗ keit auf ihrem Gebiete zu dulden, die einem anderen Ziele dienen. Gewiß wolle man das Aſylrecht nicht antaſten. Aber dieſes Recht bringt auch Pflichten mit ſich, Pflichten für die Perſon, die es in Anſpruch nehme und Pflichten für die Regierungen. Man müſſe hier eine neue internationale Rege⸗ lung ſchaffen. Man müſſe auf dem internatio⸗ nalen Felde eine wirkſame Unterdrückung politi⸗ ſcher Verbrecher ſichern. Die franzöſiſche Regierung werde ſpäter noch konkrete Vorſchläge machen: Zum Schluß betonte Laval noch einmal, daß die beteiligten Regierungen nichts unterlaſſen dürften, um die Schuldigen zu entdecken und um auch die Helfer zur Verantwortung zu ziehen. Beſonders habe die ungariſche Regierung ſelbſt die Pflicht, eine neue Unterſuchung anzuſtellen. Was die ſüdſlawiſche Regierung betreffe, ſo habe ſie den Friedenswillen, der den König beſeelte, von neuem gezeigt. Wenn das ſüdſlawiſche Volk in die⸗ ſer Ruhe und Würde weiter verharrt, ſo werde es ſeinem edlen König eine letzte Ehrung erweiſen. Der Rat aber müſſe handeln. Das Verbrechen dürſe kein Inſtrument der Politik ſein. Die Billigung einer internationalen Regelung müſſe eines der Endziele dieſer Ausſprache ſein. Der italieniſche Delegierte Baron Moiſi erklärte, durch die Anklagen Südſlawiens ſei eine ganze Nation in ihrem Ehrgefühl verletzt worden. Vom ungariſchen Standpunkt aus müſſe man bei der ſüdſlawiſchen Denkſchrift zwei Perioden der unga⸗ riſch⸗fſüdſlawiſchen Beziehungen unterſcheiden, nämlich die Zeit bis zum Juli 1934 und die von da ab bis zum Marſeiller Attentat. Es handele ſich darum ob Ungarn das im Juli getroffene Abkommen eingehal⸗ ten habe oder nicht. Auf die frühere Zeit zuxückzu⸗ greifen, erſcheine rechtlich nicht zuläſſig. Ungarn könne ſich aber darauf berufen, daß es ſchon früher einen Freundſchafts⸗ und Nichtangriffspakt mit Süd⸗ ſlawien vorgeſchlagen und eine Unterſuchung über die Umſtände, unter denen ſich die ſüdſlawiſchen Ter⸗ roriſten betätigt hätten, angeboten habe. Der Rat habe ſicher mit Erſchütterung vernommen, daß gegen König Alexander von einer terroriſtiſchen Organi⸗ ſation in Brüſſel ein regelrechtes Todesurteil aus⸗ geſprochen und in der Preſſe veröffentlicht wor⸗ den ſei Wenn im Zuſammenhaug mit dem ſüdflawi⸗ ſchen Antrag vom ungariſchen Reviſionis⸗ mus geſprochen worden ſei, ſo könne der Rat nur davon Kenntnis nehmen daß der un⸗ gariſche Reviſionismus friedlichen Charakter habe. Reviſionismus ſei nicht Terrorismus. Italien habe als erſtes Land den Grundſatz aufgeſtellt, daß die Verträge den wechſelnden Zeitumſtänden angepaßt werden müßten., und zwar auf legalem Wege Es ſei deshalb nicht zuläſſig, dieſes Streben mit Terrorismus zu verwechſeln. Die Anregungen zu internationalen Maßnahmen gegen den Terroris⸗ mus werde die faſchiſtiſche Regierung aufmerkſam prüfen. Sie ſei jedoch davon überzeugt, daß hierfür eine Atmoſphäre des Vertrauens und normaler internationaler Beziehungen notwendig ſei, Sie ſei bereit, hieran nachdrücklichſt mitzuarbeiten. 2. Seite Nummer 567 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Dezember 1934 Der ruſſiſche Volkskommiſſar Litwinow erklärte, vorläufig nicht auf die Einzelheiten des Falles eingehen zu wollen und erörterte ſtatt deſſen das Problem des Terrorismus von der grund⸗ ſätzlichen Seite. Der Terrorismus habe in ſeinem Lande früher eine große Rolle geſpielt. Verſchiedene revolutionäre Parteien hätten den indivtduellen Terror als Mittel des politiſchen Kampfes verwen⸗ det. Andere Kreiſe jedoch, aus denen er und die Sowjetregierung überhaupt hervorgegangen ſeien, hätten dieſen Terror ſtets als ſinnlos und ſchädlich abgelehnt. Die Terroriſten der Vorkriegszeit unterſchieden ſich jedoch von den heu⸗ tigen dadurch, daß ſie nur im eigenen Lande gekämpft und Aktionen im Auslande für Feigheit und Miß⸗ brauch des Aſylrechtes betrachteten. Die Sowjetregierung ſtehe dem Terroris⸗ mus, wie er ſich in der Nachkriegszeit breit⸗ gemacht habe, mit Empörung und Ekel gegenüber. Die Sowjetunion kenne ſeine Folgen aus eigener Erfahrung. Der Völkerbund müſſe Mittel zu ſeiner Bekämpfung finden. Beneſch habe mit Recht auf ge⸗ wiſſe verwandte Erſcheinungen des Terrorismus aufmerkſam gemacht: Die Aufſtellung bewaffneter Emigrantenorganiſationen oder deren Duldung durch auswärtige Regierungen. Der engliſche Delegierte Eden begann wie alle ſeine Vorredner mit Worten der Sympathie für das von dem Marſeiller Amſchlag ſchwer betroffene Südſlawien. In Frankreich ſeien noch Verfahren gegen die vermutlichen Haupt⸗, Mit⸗ oder Nebentäter im Gange. Deshalb müſſe der Völ⸗ kerbundsrat mit äußerſter Vorſicht vorgehen. Ein klares Urteil über die von der ſüdſlawiſchen Re⸗ gierung vorgebrachten Einzelpunkte, ſoweit ſie ſich auf die Vergangenheit bezögen, ſcheine im Augenblick auf große Schwierigkeiten zu ſtoßen, was jedoch nicht ausſchließe, daß der Völkerbund nicht ſchon jetzt alles für eine befriedigende Beilegung dieſes Teiles der Angelegenheit unternehmen ſolle. Süoſlawien weiterhin äußerſt gereizt — Belgrad, 8. Dezember. Der Beginn der Ausſprache über die ſüdſlawiſche Anklageſchrift gegen Ungarn in Genf hatte keiner⸗ lei beruhigende Wirkung auf die Stim⸗ mung der Preſſe in Südſlawien. Die Berichte der Genfer Korreſpondenten zeigten im Gegenteil eine außerordentliche Gereiztheit, die beſon⸗ ders bei der Behandlung der Rede des ungariſchen Vertreters Tibor von Eckardt zutagetritt. Im übrigen enthalten ſich die Blätter vorläufig noch ein⸗ gehender Kommentare. Nur die halbamtliche„Vreme“ erklärt in einer Meldung aus Genf, daß von der jetzigen Ausſprache und von ihrem Ergebnis nicht nur der Beſtand des Völkerbundes, ſondern auch der Frieden ſelbſt abhänge. Schon nach den erſten Reden und den bedeutungsvollen Worten, die darin gefallen ſeien, zweifle niemand mehr daran, daß ſich die geſamte europäiſche Politik vor einem Wen de⸗ hum kt befindet, der einerſeits zum Frieden, anderer⸗ ſeits aber in einen undurchſichtigen Nebel führe. Nach den Ausführungen des Außenminiſters könne nie⸗ mand mehr die Schuld Ungarns in Frage ſtel⸗ len, ebenſowenig wie es möglich ſei, dieſem Staate mildernde Umſtände zuzubilligen, Die„Politika“ verlangt, daß vor der Beſchluß⸗ faſſung über ein Abkommen gegen den internationa⸗ len Terror die Verantwortung für das Marſeiller Attentat ſeſtgeſtellt werden müſſe Nach der Schreib⸗ art der geſamten Preſſe zu urteilen, kann nach ſüd⸗ flawiſcher Auffaſſung dieſe Feſtſtellung nur in einer eindeutigen und möglichſt vernichten ⸗ den Verurteilung Ungarns beſtehen. 15 Opfer der Kälte in Neuyork — Neuyork, 9. Dez. Dem plötzlich einſetzen⸗ den ſtarken Froſt ſind in Neuyork 15 Perſonen zum Opfer gefallen. Angarn fühlt ſich unſchuldig Es erklärt amtlich, an dem Marſeiller Verbrechen nicht die geringſte Verantwortung“ zu haben Meldung des DNB. — Genf, 9. Dezember. Der ungariſche Vertreter von Eckardt hat die Einwendungen ſeiner Regierung gegen die ſüd⸗ ſlawiſche Denkſchrift in einem Memorandum zu⸗ ſammengefaßt, das am Samstagabend den Mitglie⸗ dern des Völkerbundsrates und der Preſſe über⸗ geben worden iſt. Es kommt zu dem Ergebnis, es ſei unwiderleglich nachgewieſen, daß das Marſeiller Verbrechen nicht in Ungarn organiſiert worden ſei und daß der Mörder Georgieff ſich nie⸗ mals in Ungarn aufgehalten und niemals Bezie⸗ hungen zu Ungarn gehabt habe. Es ſei auch außer Zweifel, daß das Verbrechen nicht in Ungarn angezettelt und daß keine Vorbereitungshand⸗ lung dort ausgeführt worden ſei. Dagegen müſſe beachtet werden, a daß die Vorbereitung des Attentats in der Hand einer terroriſtiſchen Geheimverbindung in Südſlawien gelegen habe. Seine Ausfüh⸗ rung ſei außerhalb Ungarns auf Grund eines außerhalb Ungarns gefaßten Beſchluſſes der internationalen Organiſation der kroatiſchen Flüchtlinge erfolgt. Da in Ungarn weder der Plan gefaßt, noch die Vor⸗ bereitung oder die Ausführung des Verbrechens vor ſich gegangen ſei, habe es nicht die geringſte Verantwortung für dieſes Verbrechen. Wenn die ſüdſlawiſche Denkſchrift es Ungarn zum Vor⸗ wurf mache, daß einige der Komplicen des Marſeil⸗ ler Attentats aus Janka⸗Puſzta gekommen ſeien, ſo vergeſſe ſie, daß gerade auf ihren Wunſch die Räumung dieſes Gehöfts und die Abſchiebung der Emigranten aus Ungarn erfolgt ſei. Die Denkſchrift ſchließt mit der Erklärung, daß die Anſchuldi⸗ gungen der Kleinen Entente unbegrün⸗ det ſeien und ihre Aktion einen Augriff auf den guten Ruf Ungarns und ein politiſches Manöb⸗ ver darſtelle. ————-— 2— n „Wir glauben an eine Verständigung mit Frankreich“ Rudolf Heß ſprach in Vochum vor 40000 Volksgenoſſen Meldung des DN B. — Bochum, 8. Dezember. Am Samstag abend ſprach hier vor 40 000 Per⸗ ſonen im feſtlich geſchmückten Depot der Bochumer Straßenbahn der Stellvertreter des Führers Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß. Er führte einleitend aus, daß der Tag der nationalen Solidarität an die Pflicht des Einſtehens jedes einzelnen im deutſchen Volke für alle, die der Hilfe bedürften, erinnert. Genau ſo, wie es für den einzelnen Deutſchen eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht iſt, dem ſchwächeren Volksgenoſſen zu helfen, ſo iſt dies auch Pflicht des Staates. Be⸗ ſonders haben wir Deutſchen die Aufgabe, den Kriegsverletzten und den Opfern des Krieges in der Heimat durch poſitive Hilfe zu danken. Es iſt ein Gebot der nationalen Ehre, denen auch materiell zu helfen, die ihre Geſundheit und ihre Arbeitskraft opferten im Kampf um das Sein ihres Volkes. Der Arbeiter, der im Beruf verunglückte, und auch der, der nun nicht mehr arbeitsfähig ſein würde, der ein langes Leben der Werktätig⸗ keit hinter ſich hat, ſie gehören zu denen, die als Kämpfer für die nationale Exiſtenz ein Recht auf ausreichende Verſorgung haben. Es iſt eine oft gerühmte Tatſache, daß, wenn es opfern heißt, gerade der Arbeiter und gerade der⸗ jenige, der am wenigſten verdient, die größten Opfer bringen. Ich weiß aber auch, daß ein neues Deutſch⸗ land der Arbeiter des Geiſtes ſeine Pflicht im Sinne der nationalen Solidarität voll erfüllt. Die außenpolitiſche Lage ſtreifend, ſagte Rudolf Heß:„Wir Deutſchen können mit Ruhe der gaußenpolitiſchen Entwicklung entgegenſehen. Wir tun alles, um eine ruhige europäiſche Entwicklung mit herbeiführen zu helfen.“ Zur Frage des Kriegsgeredes äußerte ſich Rudolf Heß:„Ich kann mir denken, daß viele unſerer Volksgenoſſen ſich fragen, woher kommt denn eigentlich neuerdings das viele Gerede von Krieg und Kriegsgefahr? Daß ſie ſich ſagen, wer in aller Welt hat denn nur die Abſicht, Krieg zu führen? Oder wer hat ein Intereſſe daran, von Kriegsgefahr zu reden? Dazu möchte ich ſagen: Ich glaube an keine akute Kriegsgefahr. Ich glaube auch nicht, daß es verantwortungsbewußte Politiker, die wahre Beauftragte ihrer Völker ſind, gibt, die zu einem Krieg treiben. Ich halte es für richtig, öffentlich den Wert einer anſtändigen Berichterſtattung für die Beruhigung der Völker ſeſtzuſtellen. Es blei⸗ ben als Kriegstreiber und als Leute, die gern vom Kriege reden, im weſentlichen Ele⸗ mente übrig, die keine Verantwortung tra⸗ gen für das Schickſal der Völker. Daß dieſe Elemente niemals ſelbſt in die Lage kom⸗ men würden, in einem Feldzug an der Front zu kämpfen, verſteht ſich von ſelbſt. Wir brauchen ſie auch wohl derzeitig in ihrer gefährlichen Bedeutung nicht zu überſchätzen. Sie müſſen am ruhigen Wider⸗ ſtandswillen der Völker ſelbſt ſcheitern.“ Bezüglich der deutſch⸗frauzöſiſchen Beziehungen ſtellte Rudolf Heß feſt: Wir Deutſchen ſind heute nicht mehr der Meinung, daß Frankreich— wie wir es be⸗ ſonders zur Zeit des Ruhreinbruches glauben mußten — die Vernichtung unſeres Landes mit allen Mitteln betreibt. Eine veränderte Stellung Frankreichs zu Deutſchland hat natürlich auch eine erfreuliche Aen⸗ derung der Einſtellung Deutſchlands zu dem Pro⸗ blem„Frankreich“ mit ſich bringen können. Heute glauben wir, daß eine Verſtäudigung mit Frankreich tatſächlich möglich iſt und wir werden durch die Reden und Beſuche fran⸗ zöſiſcher Frontkämpfer und durch die Ant⸗ worten von Frontkämpfern anderer Länder auch in unſerer Friedensparole beſtärkt. Alle Völker haben für Elende und Hilfsbedürftige zu ſorgen. Man wird ſich bemühen, Hilfe zu brin⸗ gen! Dieſe wird aber nur dann von Dauer ſein, wenn die wirtſchaftliche Geſundung in der Welt herbeigeführt wird. Zu dieſem Ziel kommen wir aber nicht mit internationalen Wirtſchaftskon⸗ ferenzen, auf denen ſchöne Reden ohne praktiſche Be⸗ deutung gehalten werden, ſondern dadurch, daß den allſeitigen Bedürfniſſen im Austauſch der Güter und Arbeitsprodukte der Weg freigemacht wird. Not⸗ wendige Vorbedingung iſt aber immer: Ver⸗ trauen! Iſt dieſes vorhanden, werden ſich die rein techniſchen Wege, die überall in der Welt zum Austauſch aungehäuften Waren über die Grenzen zu bringen, ſchnell ſinden laſſen.“ Zum Schluß betonte Rudolf Heß, daß er ſich freue, im Gebiet der konzentrierteſten Arbeit auch mit der Sammelbüchſe in der Hand am großen nationalſozialiſtiſchen Hilfswerk dieſes Winters mit⸗ helfen zu können. .—— Neue große Anterſchlagungen in Sowjetrußland Meldung des DN B. Moskau, 9. Dezember. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurden im unteres Wolgagebiet neue große Unterſchlagungen aufgedeckt Von den abgelieferten Lebensmitteln ſind von ſom⸗ jetruſſiſchen Beamten große Warenmengen teils per⸗ ſönlich verbraucht, teils weiterverkauft worden. Ju⸗ ſtizkommiſſar Krylenko hat nun drahtlich angeordnet daß eine Reihe von Juſtizbeamten, darunter Rich⸗ ter und Staatsanwälte, in Haft zu neh⸗ men ſeien. Ferner wurden die Beamten, denen die Verteilung der Lebensmittel oblag, verhaftet. Par⸗ teimitglieder, die ſich an den Unterſchlagungen he⸗ teiligt hatten, wurden ihrer Aemter enthoben. Ins⸗ geſamt handelt es ſich um 15 hohe Beamte, die ihrer Aemter für verluſtig erklärt und verhaftet worden ſind. Start des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ zur Weihnachtsfahrt — Friedrichshafen, 9. Dezember. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt geſtern nacht 22.50 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu ſeiner 12. dies⸗ jährigen Südamerikafahrt nach Rio de Janeiro ge⸗ ſtartet. Sämtliche Kabinen ſind für dieſe ſogenannte Weihnachtsfahrt beſetzt. Unter den 19 Paſſagieren befindet ſich auch der bekannte Afrikaflieger Walter Mittelholzer. An Poſt und Poſtſäckchen werden 365 Kg. und Fracht und Reiſegepäck 813 Kg., darunter deutſche Chriſtbäume, und zwölf Kanarienvögel be⸗ fördert. Die Kämpfe in Italieniſch⸗Somaliland — London, 9. Dez. Wie Reuter aus Addis⸗ Abeba, der Hauptſtadt Abeſſiniens, meldet, behauptet man dort, die italieniſchen Truppen ſeien bereits über 100 Kilometer weit in abeſſiniſches Gebiet eingedrungen. Im Zuſammenhang damit erinnert Reuter daran, daß allerdings die Greuze zwiſchen Abeſſinien und Italieniſch⸗So⸗ maliland noch nicht feſtgelegt iſt. 1100 Saardeutſche aus Amerika fahren zur Abſtim mung — Chikago, 9. Dezember. Die deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Geſellſchaften in Chikago geben bekannt, daß am Montag 300 Saardeutſche aus Chikago nath Neuyork fahren, um mit weiteren 800 Saardent⸗ ſchen am 16. Dezember zur Abſtimmung nach dem Saargebiet abzureiſen. Am Samstagabend hielten die Saarländer in Chikago ein Konzert und einen Ball ab, die die erforderlichen Reiſegelder auf⸗ gebracht haben. Elf Todesopfer durch denaturierten Alkohol — Nenyork, 9. Dez. In den Logierhäuſern des Hafenviertels von Portland(Dregon) ſind in der vergangenen Nacht elf Männer nach dem Genuß von denaturiertem Alkohol geſtorben. Mehrere liegen noch ſchwer erkrankt darnieder. Der Alkohol ſtammte angeblich aus einer am Platze befindlichen Drogen⸗ handlung. 7 Japans Kampf gegen den Terror —(Tokio, 8. Dez. Wegen Verdachtes der Betei⸗ ligung an der Verſchwörung gegen den Marquis Saionji hat die Polizei insgeſamt 19 Perſonen verhaftet. Die patribtiſchen Verbände haben er⸗ klärt, daß ſie keinerlei Verbindung mit den Terro⸗ riſten hätten. B ZZZ Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Haus Alfred Meißner- Handelstell B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Tei Dr. Friß Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Tell: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannbelm Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ 5 heimer Zeitung. Mannheim, fi 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Br. Fritz Fillies, W 35, Viktorlaſtraße 4 Mittag⸗Ausgabe A 13073 Ausgabe B 8444 Geſamt⸗D.⸗A November 1934: 21517 Abend⸗Ausgabe& 12473 Ausgabe B 8444 * Geſamt⸗D.⸗A. November 1984: 20917 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückvorlo Bauernmaler/ don 1 Lenz Lange bevor noch das Schrifttum den ländlichen Volksgenoſſen voll würdigte, bannten ſchon deutſche Maler häuerliches Leben in ſeiner Buntheit auf die Leinwand. Das beweiſen ſchon die nieder⸗ deutſchen Maler Pieter Brueghel— kurzweg der „Bauern⸗Brueghel“ genannt—, Sebald Beham, Adriaen von Oſtade und nicht zum wenigſten Albrecht Dürer. Alle dieſe kerndeutſchen Maler ſchöpften aus dem Landleben als der Urheimat des Deutſchen. Dürer, der geſchätzte Bildnismaler aller Stände, ſelbſt ein Städter, ſchildert uns mit Vorliebe gerade die heiligen Stoffe ſeiner Malerei im Rahmen des Landlebens. Die andern Genannten laſſen die all⸗ täglichen Leiden und feſttäglichen Freuden des hart⸗ ſchaffenden, aber auch fröhlich genießenden Bauern⸗ ſtandes in Zeichnungen und Bildwerken vor uns auf⸗ leben, die nicht nur von hohem künſtleriſchen, ſondern auch von tiefem geſchichtswiſſenſchaftlichem Werte ſind, Bauernhochzeiten und ſonntägliche Luſtbarkeit, Arbeit hinterm Pflug und auf dem Bauernhofe, Kirchweihen und natürlich auch Streit am Wirtshaus⸗ tiſch zeigen ſie uns in hiſtoriſcher Treue und fröh⸗ licher Buntheit. Es iſt ganz erklärlich, daß mit dem Verfall des Bauerntums einer Folge zumal des dreißigjährigen Krieges— auch der Bauer als Gegen⸗ ſtand der Kunſtmalerei zurücktritt. Und das zierliche Zeitalter des Barock und Rokoko war dieſem derb⸗ ſchlichten Menſchenſchlag auch nicht beſonders günſtig. Erſt als ſich zumal die preußiſchen Fürſten der Land⸗ leute in ihrer Koloniſationspolitſk wieder annahmen, beſſerte ſich das Leben der Bauern und zugleich ver⸗ tiefte ſich auch die Anteilnahme der Städter am Bauern wieder. Die Beſchäftigung der Dichter Her⸗ der, Goethe, Arnim, Brentano bereitete dann den Boben vor, der das wiſſenſchaftliche Werk der Ge⸗ brüder Grimm, der größten und nachhaltigſten Volks⸗ kundler, und zugleich das künſtleriſche Werk der deu, ſchen Landſchafter und Bauernmaler wurzelkräftig ſtützen und nähren ſollte! 5 Es darf als„mildernder Umſtand“ für manche Kulturfünde des 19. Jahrhunderts gelten, daß zu⸗ mal die wiſſenſchaftliche Volkskunde und die Maleret Fähigkeiten. ſich wieder auf unſern Urahnen, den deutſchen Bauern, beſannen. Wenn auch der größere Teil des Publi⸗ kums noch nicht richtig zwiſchen erdnaher Kunſt und modiſchem Kitſch zu unterſcheiden wußte, ſo ſetzte ſich doch die rechte Bauernmalerei gegenüber ſüßlicher Geſtelltheit durch.. Ja, ſelbſt große Porträtiſten der höfiſchen Welt verdankten ihre Lebendigkeit der eigenen Bodenver⸗ wurzeltheit. Dafür iſt Franz Lenbach ein Bei⸗ ſpiel. Dieſer Stolz des Bayernlandes, der Kaiſer und Päpſte, Staatsmäuner und Feldherrn, ſchöne Frauen und Geldmagnaten meiſterhaft malte, begann als Sohn eines ländlichen Maurers in Schrobenhauſen ſeine künſtleriſche Laufbahn den un daß er Schützenſcheiben, Wirtshausſchilder bäuerliche Porträts anfertigte. Beſonders gern malte er ſchon als Sechzehnjähriger Votivtafeln. Bauernſohn iſt auch Franz Defregger! Als Hirtenbub und Knecht ſeines armen Vaters begann er hoch in den Bergen ſeine Lebensarbeit. Die ſchwere Daſeinsnot und doch heitere Lebensart des Tiroler Bergbauern hat er für die Kunſt entdeckt. Als ſein Vater ſtarb, mußte der junge Mann den Hof weiter führen, machte auch ſeine Arbeit recht gut, aber gegenüber den geriſſenen Viehhändlern verſagte ſeine Künſtlernatur. Der Beſitzſtand ging zurück. Franz verkaufte den Hof, malte Faſſaden von Bauernhäuſern, fertigte Votivtafeln und Marterln ſowie Glasmalereien an, bis er auf die Akademie und ins große Kunſtleben gehen konnte. Aber der echteſte Bauernmaler iſt er geblieben und auch ſeine geſchichtlichen Stoffe gehen aufs Bauerntum zurück.: Ein ganz großer Bauernmaler wurde dann der Kölner Wilhelm Leibl. von ihm:„Man weiß nicht, was Leibl veranlaßt hat, von München fortzugehen. Vielleicht brauchte ſeine Kraftnatur das offene Land zur Entfaltung aller Einſamkeit hat er nie gefürchtet, und er ſuchte Erholung in ſtarker körperlicher Betätigung, Jagd, Fiſchſang oder Mitarbeit beim Dorfſchmied.“ Aus der Dachauer Gegend hat uns der Meiſter der Bauernmalerei dann ſo herrliche und weitbekannte Gemälde in die Stadt geſandt, wie ſeine„Drei Frauen in der Dorfkirche“, ſeine Studien über Sein Biograph ſchreibt. „Volkstrachten“, die jedem Handwerker als Vorlage dienen könnten, ſeine„Wildſchützen“ und„Jagers⸗ leut“ oder ſeine„Dorſpolitiker“. Das Gegenſtück von Dachau iſt Worpswede. Hier geſtalteten niederdeutſche Maler wie Macken⸗ ſen das karge Leben der Moorbauern. Packend ſind ſeine Bilder vom„Sämann“, ergreifend ſeine „Scholle“, jenes bekannte Blatt, darauf der Bauer hinter der Egge ſchreitet, die zwei Frauen ziehen. Um die Menſchen herum iſt Ackerland, dahinter aber Boden, der der Urbarmachung harrt. Niederdeutſch iſt auch der Humor, mit dem der liebe, alte Wilhelm Buſch ins bäuerliche All⸗ tagsleben hineinleuchtet. Auch er ſchöpfte aus den Quellen des Volkstumes, wie er ſelbſt berichtet: „Volkslied, Märchen, Sage ſind an einem faſt be⸗ ſtändigen Dorfbewohner, wie ich, natürlich auch nicht lautlos vorübergegangen.“ Außer ſeiner Malerei über die Imkerei, über das Spiel der Dorfkinder, über Hirten und Schweine, über Mägde, Bauers⸗ frauen, Hühner und Dorfhonoratioren zeigt ſich auch in der kulturellen Tendenz Buſchs eine ſtarke Freude am urwüchſigen Bauerntume, wie der„Ge⸗ 8˙— burtstag“ und der Schluß vom„Pater Filuzius zeigen. N Kann man nicht alle Deuter bäuerlichen Weſens und deutſcher Heimatſcholle nennen, ſo muß doch noch der Altmeiſter Hans Thoma gerühmt ſein! Sein Vater war gelernter Müller, hatte aber kein Geld ſich eine Mühle zu kaufen, deshalb bebaute er ſein Stücklein Feld und verdiente dazu, indem er Holzſchnitzereien anfertigte und auf den Markt brachte. 8 Spricht ſchon aus Hans Thomas Lansſchaften eine unlösliche Bodenverbundenheit, ſo leuchtet ſie auch aus den gütig⸗ſtrengen Geſichtern ſeiner Ange⸗ hörigen heraus, die er uns bei ihrem Tun urd Trei⸗ ben auf Feld und Acker, im Hühnerhof und beim Feierabend ſchauen läßt. Ob die alte Bauernfrau dem Enkel„Religionsunterricht“ erteilt, ob der „Sämann“ über die gebrochene Scholle ſchreitet oder der„Mondſcheingeiger“ ſein Lied in die dörfliche Nacht hineinſpielt— ſtets haben wir ein treues Bekenntnis zum Bauerntum vor uns, das voll iſt ener heilig⸗herben Liebe, die der Landmann für ſeine heimiſche Umwelt hegt. —— Neue Bücher * Wie unſere Heimat wohnlich wurde. Von Kurd ey. Bülow.(Franckh'ſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Kart. 2,50 Mark). Kurd v. Bülow ſtellt hier die allmäh⸗ liche Entwicklung unſerer Heimat dar. Das Buch fußt auf den Ergebniſſen der Pollenanalyſe, die in den letzten Jahren eine bevorzugte Anwendung findet und in der Unterſuchung des Blütenſtaubes beſteht, der in den ver⸗ ſchieden alten Torſſchichten die Jahrtauſende überdauert hat, und aus deſſen Analyſe ſich die Flora jeder Boden⸗ probe, und das heißt: der Pflanzenbewuchs der deutſchen Erde in jeder Erdperiode loder in jeder vorgeſchichtlichen Periode), einwandfrei feſtſtellen läßt. Wir ſind hier alſo nicht mehr auf Vermutungen angewieſen ſondern zu uns sprechen augenblickliche Beweisſtücke aus jewer Zeit, die uns in den großen Mooren ihre Entwicklungsgeſchichte erzählt. Geſchichte des Orgelſpiels und der Orgelkompoſition von Prof. Dr. Gotthold Frotſcher. Lieſerung 8 Eine Tafel in Lichtdruck.(Max Heſſes Verlag, Berlin⸗ Schöneberg). Die achte Lieferung von Frotſchers Ge⸗ ſchichte des Orgelſpiels beendet das Kapftal über die vorbachiſchen norddeutſchen Organiſten. Von der leben⸗ digen, phanta ereichen Kunſt dieſer Orgelmeiſter werden beſonders eingehend die Werke von Vincent Lübeck und Georg Böhm beſprochen. Den Hauptteil der Lieſerung bildet der Beginn des Kapitels über das füd deutſche Orgelſpiel des 17. Jahrhunderts. Freſeo⸗ baldis großer Schüler Froberger, J. K. Kerll, Seb. Anton Scherer und viele andere werden als Vertreter det liturgiſchen wie der konzertanten Orgelmuſik dargeſtellt. Die letzten Seiten der Lieferung bilden den Beginn einer umfaſſenden Darſtellung des Kunſtſchaffens von Johann Pachelbel. * Brzeziny. Von Hanns Martin Elſter. Hoch⸗ wart⸗Verlag Junker u. Co., Berlin. Hanns Martin Elfter, gübt hier auf wenigen Seiten eine anſchauliche, lebendige Schilderung der Kämpſe und des Durchbruches bei Brzeziny auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz im November 1914. Die Darſtellung der Kampfhandbung beruht guf dem authentiſchen Material der Tagesbücher der 40. Reſerve⸗ Diviſion und des 228. Reſerve, Inf.„ ſowie auf Ex⸗ zählungen von Mitkämpfern. Unmittelbares Kriegserleb⸗ nis ſpricht ſomit aus dieſen Blättern. 5 „Simpliziſſimns“. Das neue Heft des„Simpliziſſi⸗ mus“ bringt u, a. ein vortreffliches Blatt von Gulbranſſon, das einen neuzeitlichen Nikolaus darſtellt Arnold hat die öſterreichiſchen Monarchiſten gefaßt, ſeine Reitertypen von Thöny ſind da; außerdem ein reizvolles Blatt von Scheurich, das nicht nur in Aerztekreiſen Schmunzeln auslöſen wird. Der diesmal beſonders feſ⸗ ſelnde Texteil bringt u. a. ein tiefes Gedicht von Dr. Owlglaß:„Joachim Ringelnatz in memoriam“, Kup Dei wenige tungen ſterner tun der daͤmme haube graue wenige zwung wagen um nie ſamme⸗ Dal nach de doppelt peratu: währer Grad; Zur Nebel jedoch anderm Dichte wurbe Land be Vom 5 langen dort au Anſturr gem get Auftakt die Läd „kupfer: weſen i Sehlen aen 8 wollten, mit der Landber neuem ebben u P Kein ſtießen ein La zuſamm Perſone Der Se Tag ſt ſonen ſammer Prellun ſtauchui Samste ein P getru Radfah. Kraftw. Schnitt. ſtädtiſch W Perſon. a 0 Kape! haft gr den. C Muſteis gaſtiert flotten Schlage klaſſiſch die Küt haben * 2 tenſchaf au ein wird ii geſtellt. Sparka lin, üb Ein⸗ u Vom 2 waltun Einver AG. d. ——— e Montag, 10. Dezember 1934 Nene Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 567 Die Stagtseite Maunheim, den 10. Dezember. Kupferner Sonntag unter Nebelhaube Der kupferne Sonntag zeigte ſich von einer weniger erfreulichen Seite, wenn man ſeine Betrach⸗ zungen vom Wetter ausgehend anſtellt. Nach einer ſternenklaren Nacht ſtellte ſich in den frühen Morgen⸗ unden ſtarker Nebel ein und als der Tag herauf⸗ dämmerte, hatte ſich die Stadt eine richtige Nebel⸗ haube aufgeſtülpt. In der Nähe der Flüſſe war der graue Schleier zeitweilig ſo dicht, daß man nur wenige Meter ſehen konnte und die Fahrzeuge ge⸗ zwungen waren, im Schritt zu fahren. Die Kraft⸗ wagenführer betätigten überaus fleißig ihre Hupen, um nicht an den Straßenkreuzungen unliebſame Zu⸗ ammenſtöße zu erleben. Dabei war es ziemlich friſch geworden, was man nach der Wärmeſteigerung der vergangenen Woche doppelt ſtark empfand. In der Nacht war die Tem⸗ peratur auf vier Grad über Null zurückgegangen. während als Höchſtwärme zur Mittagszeit ſieben Grad zu verzeichnen waren. Zur Mittagſtunde hatte man gehofft, daß ſich der Nebel lichten würde. Nur in der Innenſtadt kam es jeboch zu vorübergehenden Auflockerungen, während aubderwärts die milchige Maſſe mit unverminderte Dichte liegen blieb. Der Straßenverkehr wurde dadurch behindert, ohne daß das Geſchiebe, das am Mittag in den Geſchäftsſtraßen einſetzte, einen Abbruch erlitt. Zum erſtenmal waren die Läden ge⸗ öffnet und ſoweit man feſtſtellen konnte, machten die Mannheimer fleißig von der Möglichkeit Gebrauch, um eine Vorauswahl der Weihnachtsgeſchenke zu treffen. Bei dem Weihnachtsbummel des kupfernen Sonntags vergaß man ſelbſtverſtändlich auch nicht die Chriſtbaummärkte, die zum Teil ſchon beachtliche Umſätze melden konnten. Die naßkalte Witterung trieb aber viele frühzeitig wieder nach Hauſe oder in die Lokale, wo man ſich innerlich und äußerlich aufwärmte. * Lanoͤbewohner erobern die Stadt Am Nachmittag begann eine wahre Invaſion der Lauoͤbewohner in allen Bezirken der Innenſtadt. Vom Haupbahnhof herauf ſtrömte es in ſchwarzen langen Kolonnen zum Waſſerturm und verteilte ſich dort auf Planken und Breite Straße. Es war ein Anſturm, wie ihn ſich die Geſchäftsinhaber ſeit lan⸗ gem gewünſcht haben, und ein verheißungsvoller Auftakt für die Vorweihnachtsſonntage, an denen die Läden am Nachmittag geöffnet ſind. Ob der kupferne“ tatſächlich ſchon ein Verkaufsſonntag ge⸗ weſen iſt oder ob es geſtern zu einem größeren Teil Sehleute“ waren, die für den nächſten und den gol⸗ inen Sonntag erſt einmal nützliche Umſchau halten wollten, bleibt noch feſtzuſtellen. Hoffen wir aber mt der Mannheimer Geſchäftswelt, daß die Luſt der Landbevölkerung am Einkauf in der Großſtadt von neuem geweckt und bis zum Weihnachtsfeſt nicht ab⸗ ebben wird. f. Polizeibericht vom 9. Dezember Kein Tag ohne Verkehrsunfall. Am Samstag ſtießen an der Ecke Tatterſallſtraße und Tatterſall ein Laſtkraftwagen und ein Lieferwagen zuſammen, wobei der erſtere umgeworfen wurde. perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Der Sachſchaden beträgt 400 Mark.— Am gleichen Tag ſtießen an der Luzenbergſtraße ein Per⸗ ſonenkraftwagen und ein Radfahrer zu⸗ ſammen, wobei der Radfahrer ſtürzte und ſich eine Prellung am linken Oberſchenkel ſowie eine Ver⸗ ſtauchung der rechten Hand zuzog.— Ebenfalls am Samstag ſtießen auf der Schwetzinger Landſtraße ein Perſonenkraftwagen und ein an⸗ getrunkener Radſahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde gegen die Windſchutzſcheibe des Kraftwagens geſchleudert und zog ſich erhebliche Schnittwunden im Geſicht zu. Er wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus überführt. Wegen Ruheſtörung und groben Uufugs gelang⸗ len in der Nacht vom Samstag zum Sonntag zehn Perſonen zur Anzeige. 8 a Im Palaſtkaffee„Rheingold“ iſt eine neue Kapelle eingekehrt, die Anſpruch darauf hat, wahr⸗ haft großſtädtiſch und ſchmiſſig genannt zu wer⸗ den. Es iſt Paul Schütt und ſeine getreuen Muſieis, die bisher im Kaffee Bauer in Köln gastierten und die jetzt in Mannheim ihr Können mit flotten Marſchrhythmen, mit friſcher melodiöſer Schlagermuſik und mit dem gereiften Vortrag von klaſfiſchen Werken beweiſen. Lebhafter Beifall belohnt die Künſtler, die ihre Inſtrumente virtuos zu hand⸗ haben verſtehen. n Die Verbandsſparkaſſe der Deutſchen Angeſtell⸗ tenſchaft, die ſich in jahrzehntelanger Aufbuarbeit zu einer angeſehenen Einrichtung entwickelt hat, wird im Zuge der Eingliederung der Deutſchen An⸗ geſtelltenſchaft in die Deutſche Arbeitsfront, in die Sparkaſſe der Bank der Deutſchen Arbeit AG, Ber⸗ Un, überführt. Bis zum 22. Dezember wird ſich der Ein⸗ und Auszahlungsverkehr wie bisher abwickeln. Vom 24. Dezember an übernehmen dann die Ver⸗ waltungsſtellen der DS.⸗Kaſſe(Krankenkaſſe) im mvernehmen mit der Bank der Deutſchen Arbeit G. das Ein⸗ und Aus zahlungsgeſchäft. Die Sammelbüchſe ſiegt auf der ganzen Linie! Im Kampf gegen Hunger und Kälte— Der Tag der nationalen Solidarität in Mannheim Es war eigentlich ſchon eine ausgemachte Sache, daß keiner der in führender Stellung ſich befinden⸗ den Volksgenoſſen ausſchließen würde, als der Ruf erging, die Sammelbüchſe in die Hand zu nehmen und für die notleidenden Volksgenoſſen zu ſammeln. Es war mehr als ein Pflichtbewußtſein, daß ausnahmslos alle für die Sammlung be⸗ ſtimmten Volksgenoſſen nicht einen Augenblick zögerten, ſondern ſich rückhaltlos bereiterklärten, ihre ganze Kraft einzuſetzen und alle perſön⸗ lichen Intereſſen zurückzuſtellen. Die volks verbundene Schickſalsgemein⸗ ſchaft ließ alle in einer Front antreten und be⸗ weiſen, daß es in Deutſchland keine hochgeſtellten Perſönlichkeiten und keine weniger geltenden Menſchen gibt, ſondern daß wir alle Volksgenoſſen ſind, die ſich zur Verfügung ſtellen, wenn es gilt, für ſeinen Bruder einzutreten, der unter ungünſtigen Verhält⸗ niſſen zu leiden hat. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat mit dem Tag der nationalen Solidarität eine Einrichtung ge⸗ ſchafſen, die nicht nur ein treffender Beweis echteſter Volksgemeinſchaft iſt, ſondern die auch die Grund⸗ lage für eine erfolgreiche Sammeltätigkeit bildet. Wer wollte auch zurückſtehen, wenn der Mi⸗ niſter oder der Standartenſührer, der Kreis⸗ leiter oder der Oberbürgermeiſter um eine Spende für das Winterhilfswerk bitten! Beſonders, wenn die Bitte an einen Bekannten ge⸗ ſtellt wird, der nicht gut abſchlagen und ſich damit entſchuldigen kann, eben erſt etwas geſpendet zu haben. Hier kommt dann der tiefere Sinn des Tages der nationalen Solidarität zum Durchbruch: es ſoll nicht geſpendet, ſondern geopfert werden! Am Samstag nachmittag ging es plötzlich los: die Büchſenträger ſchwärmten in Maſſen aus und faß⸗ ten im ganzen Stadtgebiet Poſten. Gar bald ging ein großes Geraſſel los, das ſich anfänglich zwar noch etwas dünn an⸗ hörte. Mit der Zeit aber dröhnten die Groſchen ge⸗ waltiger, ſo daß ein metallener Lärm die Straßen erfüllte. Dieſer Lärm wurde aber keinesfalls als Lärm betrachtet, ſondern als eine ſchöne Muſik, die verkündete, daß die Mannheimer opferten, zu⸗ gunſten ihrer notleidenden Mitmenſchen. Es wäre durchaus falſch, wenn man etwa ver⸗ ſuchen wollte, aufzuzählen, wer ſich alles an der Sammlung beteiligte, denn man würde beſtimmt ſehr viele Mannheimer in angeſehener Stellung ver⸗ geſſen, die ſich mit dem gleichen Eifer für die von ihnen übernommene Aufgabe eingeſetzt haben wie die Unterſührer der SA, der HJ oder des Jung⸗ volls. Man kann es aber nicht unterlaſſen, einen kleinen Streifzug durch die Stadt zu unternehmen, um ein wenig Ausſchau zu halten, wen man alles mit der nicht alltäglichen Beſchäſ⸗ tigung des Büchſenſchüttelns und des Sammelns trifft. Zunächſt ſteuerte man die Planken an und an der Paradeplatzecke iſt Kreisleiter Dr. Roth ſehr darauf bedacht, daß keiner an ihm vorübergehe, der nicht etwas in die hingehaltene Sammelbüchſe geworfen hat. An der Hauptpoſt leuchtet aus einem Menſchen⸗ gewirr die ſilberbetreßte Mütze des Gruppenführers Staatsrat Luyken hervor. Sicherlich drängt ſich dort alles, um ſeine Groſchen loszuwerden. Wenige Schritte davon finden wir Mannheims Ober⸗ bürgermeiſter auf dem Plankenbummel, der aber keinesfalls dem Vergnügen dient, ſondern der Fürſorge, möglichſt viel in die Sammelbüchſe zu be⸗ kommen. Daß Oberbürgermeiſter Renningers Be⸗ kanntenkreis ziemlich groß iſt, kann man daran er⸗ kennen, daß er ſtändig beſchäftigt iſt und gar nicht ſo heftig die Büchſe zu ſchütteln braucht, um die erforderliche Aufmerkſamkeit zu erwecken. Natürlich bilden auch die noch engen Planken eine hohle Gaſſe, durch die viele kommen müſſen, wobei ſie von Taufende auf dem Winterhilfsfeſt! Glänzender Verlauf des erſten Tages— Der Nachmittag gehörte den Kindern, der Abend 6500 Erwachſenen Der Nachmittag gehörte den Kindern Er ſollte ihnen wenigſtens gehören, denn in der Tat waren die Kleinen faſt in der Minderzahl gegen⸗ über den Großen, die behaglich bei Kaffee und Kuchen ſaßen, in der Budenſtadt ringsum auf Entdeckungen gingen. Das Chriſtkind mit dem brennenden Bäumchen oder der ſchon vom Vorjahr wohlvertraute prächtige Weihnachtsmann ſind großartige Er⸗ lebniſſe für die Kinder, auch wenn man nicht jedes Wort verſteht. Und gar erſt die niedlichen Wichtel⸗ männlein aus dem„Aſchenbrödel“, der komiſche, ſteife Harlekin mit ſeinen drolligen Sprüngen! Da braucht man überhaupt bloß zu gucken, was die de für Späße treiben. Zum Schluß, ehe man ſeine feinen Losgewinne an der Tombola abholen durfte, gab es übrigens noch ein Stück richtiges Theater mit buntem Schein⸗ werferlicht und großem Bühnenzauber. Da kamen nämlich Hänſel und Gretel mitten aus Humperdincks köſtlicher Märchenoper herausſpaziert, trafen ſich vor dem Tannenhintergrund und ſpielten zuſammen mit dem kleinen Sandmann, der gruſe⸗ ligen Polterhere und den vierzehn Schutzengeln aller braven Kinder ein paar der ſchönſten Szenen. Das waren die„großen Sachen“ des Nachmit⸗ tagsprogramms, das unter Dr. Heins Leitung von Nora Landerich, Guſſa Heiken, Hans Finohr, Fritz Bartling, Walter Kujawſki, dem Singchor des Nationaltheaters, den„Fünf Na⸗ tionaltheoter⸗Harmoniſts“, dem Hotter⸗ Quartett und Angehörigen der Opernſchule beſtritten wurde. Dirigieren und Muſikmachen verſtehen unſere Jungen ja heute faſt alle ſelber auch; aber ſo eine große Kapelle, über der Homann Webaus Taktſtock regiert, iſt denn doch noch etwas anderes! Allein die Pauken lohnen den ganzen Kindernach⸗ mittag. Als man um ſechs Uhr an das Heimgehen denken mußte, gab es jedenfalls nur ein Urteil, das da be⸗ ſtätigte, was wir ſchon vorſchußweiſe feſtgeſtellt hat⸗ ten: es war„äfach klor,— äfach bombig!“ And wie es bei den Großen zuging Wer das Glück hatte, noch rechtzeitig herein⸗ zukommen, der mußte wirklich denken, daß tatſächlich ganz Mannheim im Roſengarten ver⸗ ſammelt war. Schon um acht Uhr gab es kein freies Plätzchen mehr in den Garderoben, und man ſah ſich genötigt, den Muſenſaal als Behelfs⸗Kleider⸗ ablage dazu zu nehmen. Um halb zehn war die Beſucherzahl auf 6500 Perſonen geſtiegen, und weil der Zuſtrom von oͤraußen noch immer in die Hunderte ging, blieb keine andere Wahl, als die polizeiliche Schließung anzuordnen. Und eine Stimmung herrſchte dabei, daß die Karnevals⸗ geſellſchaften vor Neid erblaſſen müßten, wenn man dem Winterhilfswerk gegenüber ſo irdiſche Gefühle an den Tag legen dürfte. Die Lautſprecheranlage hatte ſich auch eines Beſſeren beſonnen und bei den großartigen Darbietungen aus Intendant Bran⸗ denburgs allererſtem„Sortiment“ nicht länger getrotzt, ſo daß auch die von Hugo Voiſin mit be⸗ währtem Humor durchgeführte Anſage und die Soliſten nun überall vernehmlich waren. Hallſtröm ſang dann ein Preislied aus den Meiſterſingern ſo kraſtvoll⸗lyriſch wie nur je; Trie⸗ loff wartete nach den feierlichen Schenkendorf⸗Ver⸗ ſen„Du ſollſt an Deutſchlands Zukunft glauben“ mit ſeiner Bravournummer des„Porterliedes“ auf; Max Reichart rührte die Herzen durch des jungen Goethe„O Mädchen, mein Mädchen“. Und dazwiſchen kam die Tanzgruppe, für die ſich unſere Ballett⸗ meiſterin Gertrud Steinweg wieder ein paar ganz beſonders reizvolle Nummern ausgedacht hatte. Als Marketenderinnen ſtampften ſie herein, die dem hübſchen Pappenheimer Kujawſki die Wahl ſchwer machten. Aenne Heuſer zeigte eine ſchnei⸗ dige Mazurka, und zum Schluß gab es einen traum⸗ haft ſchönen Rokoko⸗Walzertraum in Weiß mit Schwarz. Haben wir dann noch Hermine Ziegler, Offen⸗ bach und Klaus W. Krauſe mit einem köſtlichen Sketch, das Hotter⸗Quartett und die famoſen„Har⸗ moniſts“ gebührend hervorgehoben, ſo darf nun ſchnell noch ein Blick in den Verſammlungs⸗ ſaal geworfen werden, wo unter der Leitung von Dr. Schäfer zu Sekt, Likör und Wein die eigent⸗ liche Kleinkunſt dargeboten wurde. Da es unmög⸗ lich war, durch die Menſchenmauern vom Nibelun⸗ genſaal aus rechtzeitig nach oben vorzuoͤringen, müſ⸗ ſen wir uns hier alleröings auf das Hörenſagen ver⸗ laſſen, das ſich übereinſtimmend in höchſten Tönen des Lobes bewegte. Heoͤwig Hillengaß und Lucie Rena fangen; Friedr. Hölzlin zeigte ſich als Gedächtniskünſtler; Steinkamp berühmtes Flaſchenquartett und ein paar tänzeriſche Darbietun⸗ gen, Schickle und Semmelbecks Improviſatio⸗ nen auf zwei Klavieren, Küßwetters Wiener Lieder, Kergls Konzertwalzer waren die beſon⸗ deren muſiſchen Offenbarungen, zu denen die Salon⸗ kapelle Lange den muſikaliſchen Rahmen lieferte. An allen Buden herrſchte Hochbetrieb; Kuchen und belegte Brote gingen weg„wie warme Semmeln“; wie viele Hektoliter Bier und Wien es geweſen ſind, wie viele Paare Würſtchen, wie viele Pfunde Kaffee— das wird die ſtaunende Mitwelt erſt ſpäter erfahren. Unermüdlich ſpielten Homann ⸗Webau und die Seinen zum Tanze auf, nachdem die Kapelle ſchon zuvor als Konzertorcheſter wacker ihren Mann ge⸗ ſtanden hatte. Unermüdlich boten die Helferinnen der NS⸗Frauenſchaft Tombolaloſe und die praktiſchen Gutſcheinhefte feil, die man in Ware aller erdenklichen Art umſetzen konnte. In der Wandel⸗ halle war Bewegung nur im Halbſchritt möglich, und die Schrammeln im Bierkeller konnten vor lauter Menſchen kaum ihre Inſtrumente rühren. Unendliche Mühe und Arbeit koſtet es, ſo ein Feſt der Maſſen vorzubereiten Aber wenn die Füße auch noch ſo ſehr brannten, wenn's Waſſerblaſen an den Händen gab und den Organiſationsleitern der Kopf vor lauter Zahlen ſchwirrte— die Feſtfreude ihrer 6500 Gäſte wird ihnen allen Lohns genug geweſen ſein, deſſen klingende Ausbeute für die Schützlinge des Winterhilfswerkes die Ausſicht auf das Weih⸗ nachtsfeſt nun noch einmal ſo ſchön erſcheinen läßt. M. S. verſchiedenen höheren SA⸗Führern in höflichſter Weiſe aufgefordert werden, nicht„abſeits“ ſtehen zu wollen. Auch in der Heidelberger Straße betätigten ſich etliche Standartenführer und Sturmführer; hier beobachteten wir auch unſeren Polizeipräſidenten Dr. Ramſperger, der unermüdlich an der Sam⸗ melarbeit war, und am Waſſerturm trifft man ben Miniſter⸗ präſidenten Köhler, der eifrig mit ſeiner Büchſe ſchüttelt und nicht ver⸗ gißt, für jede einzelne Spende herzlich zu danken. Gar viele erkennen Badens Finanzminiſter nicht, der ganz allein ohne Begleitung ſteht und als Volksgenoſſe für ſeine notleidenden Volksgenoſſen ſammelt. Nicht weit von ihm ſieht man den Handwerkskammerpräſt⸗ denten Stark, der faſt zur Konkurrenz für den Miniſterpräſidenten wird. Daß auch die Schrift⸗ leiter der Mannheimer Zeitungen eifrig an der Arbeit waren, um ihrem papiernen Appell an die Herzen der Mannheimer kräftigen Nachdruck dat verleihen, daß ſie abends ſtolz mit Groſchen und Pfennigen wohl gefüllte Büchſen abgeben konnten, ſoll nicht unerwähnt bleiben. Auch in den Seitenſtraßen klappern eifrig die Büchſen, auf daß niemand ſich ſeiner Pflicht entziehen kann. Ueberall bekannte Geſichter bei den Sammlern, denen die ungewohnte Beſchäftigung offenſichtlich Freude macht. Das eine aber kann man deutlich er⸗ kennen: der Tag der nationalen Solidarität iſt ein Erfolg! Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit wird der Großan⸗ griff auf die Geldbeutel abgebrochen und den eifrigen Sammlern die notwendige Raſt gegönnt. Mit neuen Kräften geht es abends zwiſchen 10 und 11 Uhr weiter durch die Lokale. Manchmal gibt es hinterher unter den Gäſten ein großes Rätſelraten, wer wohl dieſer oder jener Sammler geweſen ſein mag. Und als dann Schluß mit der Sammeltätigkeit gemacht werden kann, ziehen Hunderte von Sammlern ſich befriedigt von ihrer Ar⸗ beit zurück, weil ſie wiſſen, daß ſie einen guten und erfolgreichen Kampf gegen die Not geführt haben. Winterfeſt der 111er Bis auf den letzten Platz füllte die große 111er⸗ Familie den Friedrichspark⸗Saal, um gemeinſam das Winterfeſt zu begehen, das an die Stelle des tra⸗ ditionellen Weihnachtsfeſtes getreten war. Vereins⸗ führer Hohmann konnte in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache neben ſeinen Kameraden den Unterver⸗ bandsführer Dr. Hieke vom Landesverband Kurpfalz des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ mit ſeinem Adjutanten Voigt und den Kreisführer Major Vier⸗ ling vom NS D(Stahlhelm) willkommen heißen und ſeiner Freude darüber Ausdruck verleihen, daß durch den guten Beſuch der Veranſtaltung es ermög⸗ licht wird, mit dem Reinerlös den erwerbsloſen Kameraden eine Weihnachtsbeſcherung zu bereiten. Der Redner ſprach dann von der von der Front her übernommenen Kameradſchaft, die bei den 111ern be⸗ ſondere Pflege findet. Unterverbandsführer Dr. Hieke ſprach von den deutſchen Soldatentugenden. Umrahmt wurden die Anſprachen durch Chordarbie⸗ tungen des Männergeſangvereins„Liederpalme“ unter Stabführung von Chormeiſter H. Haag, durch paſſend gewählte Muſikſtücke der Kapelle Seezer und durch einen Mahnſpruch„Aus Sturmesnot“, vorge⸗ tragen von Helene Kühlmeyer. Der zweite Teil des Abends war mehr dem Froh⸗ ſinn gewidmet und brachte eine bunte Vortrags⸗ folge: mit Mandolinen⸗Duetten erfreuten Sofia Soine und Alos Löffler, Inge Hofmann zeigte ſich in verſchiedenen Tänzen und der Humoriſt Toni Kunz ſorgte mit ſeinem Töchterchen dafür, daß die Lachmuskeln der Zuhörer nicht einroſteten. Zwi⸗ ſchendurch ließ ſich nochmals die„Liederpalme“ mit großem Erfolg hören, während die Kapelle Seezer auch nicht müßig blieb. Mitternacht war es ſchon ge⸗ worden, als man zum Tanze übergehen konnte. . Familien⸗Unterhaltung der ehemaligen 113er Eine wohlgelungene Familien Unterhal⸗ tumg bereitete der Verein ehemaliger 113er ſeinen Mitgliedern, die ſo zahlreich erſchienen waren, daß der Kolpinghausſaal kaum ausreichte. Vereins⸗ führer Kaver Ebert ſtellte dies mit Genugtuung in ſeiner Begrüßungsanſprache feſt, in der er ganz be⸗ ſonders den Unterverbandsführer Oberleutnant der Reſerve Dr. Hieke und den Unterverbandsſchießwart Oberleutnant der Landwehr Hildebrand willkommen hieß. Seine weiteren Ausführungen galten der Er⸗ innerung an die im Felde verlebten Weihnachten. Später ergriff der Vereinsführer nochmals das Wort, um die Preisverteilung zu dem kürzlich abgehaltenen Königs⸗ und Vereinspreisſchießen vorzunehmen. Die Würde eines Schützenkönigs errang Kamerad Braun, während Adam Becken bach l. Ritter und Julius Heckmann II. Ritter wurden. Das Ver⸗ einspreisſchießen gewann an erſter Stelle Kamerad Friedmann. An der Ausgeſtaltung des umfang⸗ reichen Programms waren zahlreiche Kräfte mit allergrößtem Erfolg beteiligt. Lieder für Sopran ſang Frau A. Papsdorf, Herr L. Papsdorf brachte Lieder für Bariton und das Flora⸗Quartett ſchmet⸗ terte in gewohnter Weiſe flotte Lieder. Alle Beteilig⸗ ten mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. Fritz Fegbeutel zog wieder einmal alle Regiſter ſeines luſtigen Könnens. Großen Anklang fand auch ein Spiel„Mutters Futterkiſte“, das der frohen Stim⸗ mung des Feſtes noch mehr Vorſchub leiſtete. Für den muſikaliſchen Rahmen war mit Umſicht die Ka⸗ pelle Becker beſorgt. 4. Seite/ Nummer 567 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Dezember 1093 Gefängnis für einen Kraftfahrer Wegen fahrläſſiger Tötung vor dem Mann⸗ heimer Schöffengericht In der letzten Sitzung des Mannheimer Schöffengerichts ſtand der 1893 in Mannheim geborene Guſtav Wilhelm A. vor den Schranken unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung. A. war mit ſeinem Kraftwagen am 8. Oktober an der Ecke Roſengarten⸗Goetheſtraße gegen einen Kinderwagen gerannt und hatte dieſen völlig zuſammengedrückt. Das darin liegende 6 Monate alte Kind erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen es ſofort ſtar b, während die Kinderpflegeri n, die ebenfalls vom mit 50 Km. Geſchwindigkeit an⸗ kommenden Auto erfaßt worden war, erhebliche Kopfverletzungen davongetragen hatte, an deren Folgen ſie noch heute zu leiden hat. Eine die Fahrbahn kreuzende Radfahrerin war von dem plötzlich abgebremſten, aber nicht mehr rechtzeitig zum Halten gebrachten Wagen ebenfalls umgeworfen worden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten, dem fahrläſſtge Tötung, Körperverletzung und ein Ver⸗ ſtoß gegen die Verkehrsoroͤnung zur Laſt gelegt wur⸗ den, zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Wie in der Urteilsbegründung ausge⸗ führt wurde, habe er höchſt fahrläſſig gehandelt und eine abſchreckende Strafe für alle leichtſin⸗ nigen Kraftfahrer ſei hier am Platze. Mannheimer Schreiner zeigen ihre Kunſt Eröffnung der Möbelausſtellung „Gebt dem Handwerk Aufträge“ iſt die Forde⸗ rung, die immer wieder erhoben werden muß und die nicht nachdrücklich genug geſtellt werden kann. Es iſt ein überaus begrüßenswerter Gedanke der Schreiner⸗, Boots⸗ und Modellbauer⸗Innung ge⸗ weſen, eine Möbelausſtellung des Mann⸗ heimer Schreinerhandwerks zu veranſtal⸗ ten, die in den Räumen des ehemaligen Hauſes der Girvp⸗Zentrale in B 1, 10 täglich beſichtigt werden kann. Der Eröffnung der Ausſtellung hatten ſich am Sonntag vormittag eine Reihe geladener Gäſte ein⸗ gefunden, u. a. Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier, Landrat Dr. Veſenbeckh, Bürgermeiſter Dr. Wallt, Handwerkskammerpräſident Stark und ſämt⸗ liche Innungsobermeiſter Mannheims. Obermeiſter Georg Schmitt von der Schreiner⸗Innung hob in ſeiner Eröffnungsanſprache hervor, daß mit der Aus⸗ ſtellung dem Publikum gezeigt werden ſoll, daß die Mannheimer Schreinermeiſter in der Lage ſind, erſt⸗ klaſſiges Möbel herzuſtellen. Bei dem anſchließenden Rundgang gewann man die allerbeſten Eindrücke von dem handwerklichen Können des Schreinerhand⸗ werks. Was man ſah, war durchweg vorzügliche Ar⸗ beit. Küchen, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Herren⸗ zimmer, Tochterzimmer, Bücherſchränke, Gewehr⸗ ſchränke, Spielſachen und eine Siedler⸗Küche ſind in den für die Ausſtellung beſtens geeigneten Räumen ausgeſtellt. Verſchiedene Haushaltungsgegenſtände ergänzen den vorzüglichen Eindruck, den die Aus⸗ ſtellung hinterläßt. Gewaltige Saarkundgebung in Ludwigshafen r. Ludwigshafen, 9. Dez. Der angekündigte Sonderzug der Saarländer traf geſtern morgen gegen 11 Uhr im Ludwigshafener Haupt⸗ bahnhof ein. Nach feſtlicher Begrüßung durch den Weſtmark⸗Sängerbund marſchierten die Gäſte, verſtärkt durch den Saarverein Mannheim⸗ Ludwigshafen und die Parteiformationen, durch die von Tauſenden von Volksgenoſſen umſäumten Stra⸗ ßen zum Neuen Marktplatz. Hier fand in der Mittagſtunde eine gewaltige Kundgebung für das deutſche Volkstum an der Saar ſtatt. Re⸗ den hielten Kreisleiter Dr. Wittwer, der Vor⸗ ſitzende des Saarvereins, Bauer, der Bundesvor⸗ ſitzende Debusmann und Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius. Am Nachmittag konzertierte der Hom⸗ burger Männergeſang verein im Vereins⸗ haus der JG Farbeninduſtrie. Wir berichten mor⸗ gen näher über dieſe höchſt eindrucksvolle Feier der Verbundenheit mit der Saar. Bekommen unſere Kinder den Geſundheitspaß? Das Geſetz zur Vereinheitlichung des Geſund⸗ heitsweſens hat dafür geſorgt, daß eine Zuſammen⸗ arbeit aller maßgebenden Stellen auf dem Wege der Geſundheitsfürſorge erzielt wurde. Der national⸗ ſozialiſtiſche Staat hat zur Förderung des Geſund⸗ heitszuſtandes der deutſchen Familie die Errichtung von Geſundheitsämtern beſchloſſen und auch bereits zu einem großen Teil dieſe Geſundheits⸗ ämter dem Verkehr zugänglich gemacht. Nach den Ausführungsverordnungen der Länder ſind weiter⸗ hin in allen deutſchen Gauen Erbgeſundheits⸗ Gerichte errichtet worden. Alle dieſe Maßnahmen gingen darauf hinaus, den Geſundheitszuſtand des deutſchen Volkes auf eine hohe Stufe zu bringen. Im Rahmen der erbbiologiſchen und bevölke⸗ rungspolitiſchen Richtung hat der Nationalſozialis⸗ mus bahnbrechende Vorarbeit geleiſtet. Vor kurzem fand in München eine erbbiologiſch und bevölke⸗ rungspolitiſch ſehr wichtige Zuſammenkunft der Münchener Schulärzte ſtatt. Die wichtigſte Verhand⸗ lungsfrage war die„Abhaltung der wöchent⸗ Lichen ſchulärztlichen Sprechſtunden“. In der Stadt München wird bekanntlich mit Be⸗ ginn des kommenden Jahres für alle Schüler der Geſundheitspaß eingeführt. Dieſe Maßnahme iſt nun aber nicht nur für die bay⸗ riſche Hauptſtadt von großer Wichtigkeit, ſondern in gleichem Maße für alle übrigen deutſchen Groß⸗ und Mittelſtädte. Unſer Berliner e.—s⸗Mitarbeiter hatte Ge⸗ legenheit zu einer Rückſprache mit dem zuſtändigen Referenten des Reichs ⸗Geſundheitsamtes und konnte erfahren, daß vom Reichsgeſundheitsamt die Maßnahme der Stadt München mit größter An⸗ teilnahme verfolgt wind. Es handelt ſich jedoch vor⸗ läufig nicht um eine allgemeine Angelegenheit, ſon⸗ dern mehr um eine reine kommunale und von der NSDAP in München geförderte Angelegenheit. Es ſoll ein Verſuch ſein, der, wenn er ſich bewährt, woran wohl kaum zu zweifeln iſt, vom Staat bei allen deutſchen Schulkindern zur Durchführung kommen ſoll. Die Einführung des Geſundheitspaſſes für Schulkinder trägt zur einwandfreien erbbiologiſchen Führung der Geſundheitsſtammbücher bei. Intereſſant iſt, daß für alle Rückfragen und alle grundlegen⸗ den Entſcheidungen der Schulgeſundheitsfürſorge i m Geſundheitsamt eine ſchulärztliche Auskunftsſtelle errichtet wird, die wöchentlich einmal allen Schulärzten, Aerzten, der Lehrerſchaft und auch den Eltern zur Verfügung ſteht. Mit der Einführung des„Geſundͤheitspaſſes für Schul⸗ kinder“ wird in bevölkerungspolitiſcher und erbbio⸗ logiſcher Hinſicht wieder ein großer Schritt vor⸗ wärts getan. Die Schulgeſundheitsfürſorge in der Stadt Mannheim betreute nach der letzten vorliegenden Erhebung rund 40 000 Schulkinder aller Schulen. Die Not⸗ wendigkeit der Ueberwachung der Schulkinder iſt be⸗ reits in der Vorkriegszeit erkannt worden. Das wichtigſte Hilfsmittel für den Schularzt, ſich einen Ueberblick über den Geſundheitszuſtand einer Klaſſe und über die individuellen Körperſchäden der Kin⸗ der der Klaſſe zu verſchaffen, iſt die Reihenunter⸗ ſuchung. e. O8. Hinweiſe Kammermuſik in der NS⸗Kulturgemeinde. Am Dienstag findet in der Harmonie der 3. Kammer⸗ nruſikabend der NS⸗Kulturgemeinde ſtatt. Holles Madrigal⸗ Vereinigung aus Stuttgart ſingt alte deutſche und italieniſche Lieder und Weih⸗ nachtsmotetten. Von dieſem Chor, der durch ſeine Leiſtungen im mehrſtimmigen Arappella⸗Geſang weit über die Grenzen Süd weſtdeutſchlands hinaus be⸗ kannt iſt, darf man einen ungewöhnlichen muſikali⸗ ſchen Genuß erwarten. * Schule für Volksbildung, E 7, 20. „Geſetz und Freiheit Hauptlehrer Kramer: Deutſche Montag: Dr. Hagens: in der deutſchen Muſik“, „Raſſenkunde mit Erblehre vom Erzieher aus ge⸗ ſehen.“— Hauptlehrer Rexroth: Auf Wunſch beginnt ein Photo⸗Arbeitskreis für Anfänger mit praktiſcher Anleitung in unſerer Dunkelkammer.— Dienstag: Dr. Schäfer:„Dramaturgiſche Beſprechungen in Verbindung mit dem Spielplan des Nationaltheaters.“ Muſiklehrer Pfautz: „Singkreis.“— Mittwoch: Hauptvortrag in der Harmonie, D 2, 6: Dr. Richard Benz ⸗ Heidelberg:„Das deutſche Volkstum und ſeine letzte Geſellſchaftskultur“(Barock und Muſik).— Don⸗ nerstag: Dr. Költzſch:„Der neue deutſche Opernuſpielplan in Verbindung mit den Aufführun⸗ gert des Nationaltheaters.“— Freitag: Haupt⸗ lehrer Rexroth:„Das Lichtbild und ſeine künſt⸗ leriſche Geſtaltung.“ Schulrat Werner und Dr. Brauch: Ausſprache⸗Abend im Anſchluß an den Mittwoch⸗Vortrag. Profeſſor Dr. Baumgart: „Familienforſchung.“— Sonntag: Arbeitskreis „Deutſche Landſchaft und Wandern“: Kreuz und quer durch den Käfertaler Wald. Nähere Auskunft in der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Schule.— Am Montag beginnt in der Deutſchen Schule für Volks⸗ bildung, E 7, 20(Reißvilla)h, ein Photo⸗Ar⸗ beitskreis für Anfänger, mit praktiſchen An⸗ leitungen in der eigenen Dunkelkammer im Hauſe. Leitung Herr Hauptlehrer Rexroth. NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen ememmen PDO Oſtſtabt. Dienstag, 11. Dezember, 20.30 Uhr, Adolf⸗ Hitler⸗Realgymnaſium, Tullaſtraße: Mitgliederver⸗ ſammlung NSBO uſw.) Feudenheim. Achtung! Die Monatsbeiträge ſind Bring⸗ ſchuld. Kaſſenſtunden im Alten Schützenhaus täglich, er⸗ ſichtlich aus dem Anſchlag vor dem Schützenhaus. Deutſches Eck. Dienstag, 11. Dez., 20.15 Uhr, im „Kolpinghaus“, U 1, 18—19, öffentliche Verſammlung für das Winterhilfswerk. Pg. Weygandt⸗ Karlsruhe ſpricht über das Thema:„Mit der Volksgemeinſchaft gegen Not und Elend“. Alle Volksgenoſſen der Ortsgruppe Deutſches Eck ſind eingeladen. Eintritt frei! HJ Kolonialamt. Die Aufführung des Films„Der Reiter von Deutſch⸗Oſtafrika“ findet erſt am Montag, 10. Dez., ſtatt. Die Anordnung vom Mittwoch 5. Dez. wird wider⸗ rufen. Die Probe findet erſt am 10. Dez., 19.30 Uhr, in M 4a ſtatt. für PG und Unterorganiſationen(NS, Deutſches Jungvolk Wer ſtellt dem Fähnlein„Dietrich Eckart“ gegen nicht zu teure Zahlung einige Räume zur Verfügung. Mitteilun⸗ gen an: Deutſches Jungvolk, Stamm Altrhein, Mannheim, Frieſenheimer Straße 25. Abt. AR. Kolonial⸗, Grenz⸗ und Auslandreferat. Die Aufführung des Films„Der Reiter von Deutſch⸗Oſtafrika“ findet erſt am Montag, 10. Dez., ſtatt. Die Anordnung vom Dienstag, 4. Dez., wird widerrufen. Die Probe findet am Montag, 10. Dez., 19.30 Uhr, in M 43 ſtatt. Bd M Kolonfſalamt. Die Aufführung des Films„Der Reiter von Deutſch⸗Oſtafrika“ findet erſt am Montag, 10. Dez., ſtatt. Die Anordnung vom Mittwoch, 5. Dezember wird widerrufen. Die Probe findet erſt am 10. Dezember, um 19.30 Uhr in M 44a ſtatt. Abt. Grenz⸗ und Auslaud. Alle benachrichtigten G⸗ und A⸗ Referentinnen kommen Montag, den 10. Dezember, 19 Uhr, nach N 2, 4 zur Probe. SA Nachrichtentrupp(etwa 25 Mann) ſucht zu Uebungs⸗ zwecken geeigneten Raum, eptl. in ſtillgelegtem Fabrik. anweſen. Offerten an N20/ M153 Trupp Mannheim, Was hören wir? Dienstag, 11. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.10: Choral.—.15: Gymnaſtik. —.00: Frühkonzert.— 10.15: Engliſch.— 10.45: Lieder⸗ ſtunde Johannes Brahms.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Mittagskonzert.— 15.30: Märchenſt unde.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 18.00: Franzöſiſch.— 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.— 18.30: Aus deutſchen Märchen⸗ opern(Schallpl.).— 18.45: Progrommaustauſch Schweden — Deutſchland.— 20.15: Feſtkonzert der SS.— 22.30: Deutſcher Walzer(Schallpl.)— 29.00: Moderne Tanzmuſik. — 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender 55 .35: Morgenmuſik.—.45: Leibesübung für die Fra — 10.15: Aus lanòdskunde.— 10.45: Fröhlicher Kindergae ten.— 11.40: Der Bauer ſpricht.— 13.00: Beſuch bei 1 Philharmonikern(Schallpl.).— 15.15: Frauen helfen de Weihnachtsmann beim Winterhilfswerk.— 15.40: Erziehen fragen.— 16.00: Erfolgreiche Muſik und Tanzmuſik a 17.30: Jugendſportſtunde.— 17.50: Gertrud de Vun 12 5 — 18.25: Politiſche Zettungsſchau.— 19.15: Deutſcher 105 ſchwediſcher Humdr.— 20.10: Mit Geſang und Spaten 21.00: Tanzmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 5 Montag, 10. Dezember Nationaltheater:„Schwarzmonn und die Magd“, ſpiel von W. E. Schäfer Miete B, 20 lbr“ Schar, Planetarinm: 20.15 Uhr 3. Experimentolvortrag der Reihe Große deutſche Phyſiker:„Werner von Stemens und die Entwicklung der neuzeitlichen Elektrotechnik“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm, Tanz: Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Jungfrau gegen Mönch“ Alhambra:„Der Reiter von Deutſch⸗Oſtafrika“ Scala:„Achtung, wer kennt dieſe Frau“. 5 Geld- und Devisenmarkt Zürich, d. bnember Gtblu3 emiilck) Nonttann. 248 Pari 20.33/ Spanten 42.15 prag 12.890 Hekerert 90³ London 15,25 ½' Holland 213.67 ¼½ J Vartchau 58,25 ff. Band. 2 deuyork 3808.82 berlin 123.90— bazpest.— lig. bet 1 eſgſen 72.10 fes off. K. 73,22— Beigrad.⁰⁰ dae 1 tallen 28.31 Voſia 8 Athen 290.— ZNeaettgeld 2. Paris, d. Derember Gchluß amtlich). London 75.07 Spauſen 207.25 J Ropend T unn—.— Neupert 15.17¼ J laſſen 129.15 Helland 1028.— Ferin 610.— Belſien 354.50 Schnei: 491.25 Stoächoim 389.— f asd 280,50 Amsterdam, 6. Detember(chu amtlich. berlin 80 48— Felgen 34.56— 090 39.77½ bg 618 don 781.87 Schwe: 47.93— Hopenbagen 32.65— br leur: 1475/8 taten 12.32 Stockholm 87.72 ½ fig. eg ben 975. ar 20.81 M—— f London, g. Dmenber(Schluß emtlieh) Veuyork 494.% J Ropenbagen] 22,39 8¾ Meskan 872.75 Shah, 41/1 Hane! 484.63, Straden 19.30¼ Famzsen 458,50 eke,.201 un terlam 131.75 sl 19,90 ½ Konstantin. 612.— faen 125. bali; 75.03 Isen 110.% ben 522.— eilte 18.— Brüssel 21.17 flelsingfors 226.75 ien 28.75 onteraes 2028 Hallen 58.03— prag 118.0, J Warschau 26.18 alpen—.— berlin 12.32 ¼ J Budapest Buenet—.— 26.25 Buends Mes 88.37 218.— flo t in. 412.— 412,— Hongkong 1,862 dchelz F Belgrad Spablen 38,21— Solis Uebersee-Geſreide-Noſierungen Neuyork, 8. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen nicht notiert; Mais gelbe Nr. 2 98,50; weißer Nr. 2 109,50; Hafer weißer Nr. 2 57,25; Gerſte Malting 75—128. Chikago, 8. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Weizen(kaum ſtetig! Dez. 10196 bis 101,50; Mai 10376103; Juli 9678—96,50: Mais willig) Dez. 98; Mai 90; Juli 87,25; Hafer(ſtetig) Dez. 5598, Ma 59,75; Juli 4878; Roggen(kaum ſtetig) Dez. 80,25 Mat 79,25; Juli 77,75.— Lokopreiſe: Weizen Manitoba Nr. 1 9398; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 1127; Sto. hard 110, Mai neu ankommende Ernte 105,50; Roggen Ni. 2 fob Neuyork 69,25; Gerſte Malting 108,75; Mehl und Fracht unverändert. Winnipeg, 8. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz kaun ſtetig) Weizen per Dez. 7975; Mai 8478; Juli 85,25, Hafer per Dez. 4276; Mai 4876; Juli 45: Roggen per Dez. 60,8 Mai 6438; Juli 64,75; Gerſte per Dez. 56,25; Maf 59 Jult 50; Leinſagt per Dez. 18976; Mai 144,75; Juli 145,50 „ loko Northern 1 8036; dto. 2 776, Ito, 9 7406. Buenos Aires, 8. Dez.(Eig. Dr.) Börſe geſchloſſen, Roſario, 8. Dez.(Eig. Dr.) Börſe geſchloſſen. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Nenyork, 8. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per 100[.) Tendenz ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 12% dto. middle Weſtern 1220—1230; Talg pegial extra 5, dto. extra loſe 5,25; dto. in Tierces 5758. Chikago, 8. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents ßer 100 lb.) Tendenz ſtetig; Schmalz per Dez. 1167,50 nom. Jan. 1162,50; Mai 1205; Juli 1220; Schmalz loko 1100; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Dez. 1457,50; Jan. 1480 Preiſe für leichte Schweine 465—550, ſchwere Schweine 616680 Schweinezufuhr in Chikago 15 000, im Weſten 42 000, auf bend 27.43 Salta 190, 12 58 2 6 HEDDAWESTENSERGER „Stehen wir auch!“ ſagt Peter trocken. Dann lacht er leiſe auf:„Aber das muß unter uns bleiben, nicht wahr?“ Die anderen wiſſen nicht: Sollen ſie das als biſ⸗ igen Witz auffaſſen oder als Ernſt? Dann entſchlie⸗ hen ſie ſich, zu lachen. Nur Brigitte ſchaut empört drein.„Wenn deine Eltern dich hörten, Peter! Du ſchütteſt ja noch Waſ⸗ ſer auf Herrn Harlans Mühle!“ „Herr Harlan wird aber nicht mehr ſehr lange mahlen!“ will Peter ſagen, aber er ſagt es nicht. Wo⸗ zu? Früh genug werden es die anderen merken. „Wie ſteht's denn nun eigentlich mit eurem Krach wegen der Autoſtraße?“ fragt dann einer.„Es heißt, man wird euch enteignen, und der Harlan kriegt ſeine Straße doch noch 5 An Peters Statt antwortet Brigitte:„Nein! Das iſt alles gelogen! Noch keinen Schritt hat der Har⸗ lan unternommen! Der hat jetzt andere Machen⸗ ſchaften!“ 5 l Peter wendet ihr erſtaunt das Geſicht zu.„Wo⸗ her weißt du das ſo genau, Brigitte?“ 5 Brigitte verwirrt ſich ein wenig. Himmel: Bei⸗ nah hätte ſie zuviel von ihrem Wiſſen verraten!„Der Papa ſagte—— meint ſie dann raſch. 5 Indeſſen iſt die Unterhaltung ſchon wieder zu anderen Dingen übergegangen— das beſte Zeichen dafür, daß der Fall Harlan⸗Jürgens nicht mehr von ſo großem Intereſſe iſt wie früher. Und Peter hat die Leute darum beinah lieb. Schweigend ſitzt er zwiſchen den anderen, die jetzt vom Kölner Hallentennisturnier reden. Auch Brigitte ſitzt ſchweigend da. Wenn doch Peter mal mit ihr tanzen wollte! Dann hätte ſie doch viel⸗ leicht Gelegenheit, aus ihm herauszuholen, ob er von dem unterſchlagenen Brief überhaupt etwas gemerkt hat oder nicht. Sie könnte dann doch irgendwie die Rede auf die Harlan bringen und ſehen, ob er von ihrer Abreiſe etwas weiß. Und überhaupt: Seit ſie den Brief unterſchlagen und geleſen hat, drängt es ſie jedesmal, ſobald Peter mit ihr zuſammen iſt, mit ihm über die Harlan zu reoͤen. Das iſt wie verhext. Denn natürlich ſind ſolche Geſpräche für ſie ein ſtän⸗ diges Balancieren über dem Abgrund. Ein Wort zuviel, und Peter bringt, wenn er überhaupt Ver⸗ bacht hat, dieſen mit ihr in Verbindung. Darüber iſt ſie ſich klar. Und trotzdem ziehen ſolche Geſpräche ſie an, wie das Licht die Motte. Aber Peter tanzt nicht mit ihr, ſondern ſchaut auf⸗ merkſam im Saal herum. Sophie Eliſabeth ſcheint nicht zu kommen? denkt er enttäuſcht, und am lieb⸗ ſten ginge er davon. Aber er muß ja noch auf Ulli warten. Eine Viertelſtunde ſpäter taucht Ulli auf. Gut⸗ gelaunt wie immer, ungezählten Leuten im Vorbei⸗ gehen die Hand drückend, ſo ſteuert er auf Peter zu. „Tag, Peter! Wie geht's? Tag, Brigitte! in Abend, Kinners! Trinkt ihr wat Vernünftiges? Na. dann ſchenkt mir mal ein! So— danke. Alſo: Wat is das nu ſo hier?“ Dann, ohne Antwort abzuwarten, beugt er ſich zu Peter hin:„Du— wat Wichtiges, daß du mich ſprechen wollteſt?“ „Für deinen Papa wichtig genug: Wollt ihr uns zweihundert Flaſchen Moſel abnehmen? Selbſt⸗ koſtenpreis. Wir haben uns zu gut eingedeckt.“ „Was is es denn?“ „Elfer, Siebzehner, Einundzwanziger Bowlen⸗ wein.“ 5 5 „Däh— Einundzwanziger is überlagert!“ „Döppen! Bowlenwein! Tiſchwein.“ „Ach, ſo? Dia... Ich, von mir aus. Weißte was? Ich komm morgen mit Papa gucken. Ein⸗ verſtanden?“ a Peter nickt.„So hab' ich mirs auch gedacht. Nur — wir wollen ihn ſchnell raushaben; der neue Jahr⸗ gang kommt bald.“ Ulli ſtarrt ihn plötzlich gedankenverloren an.„Der neue Jahrgang—? Du— ja, weißt was? Als ich geſtern mit dem Weinhändler Mierich im Schwerthof ſaß— in Köln nämlich— ich bin doch mit'm Flug⸗ zeug aus London gekommen, weißte, fein übrigens, tu' ich jetzt immer— ja, als wir da ſaßen— wer kommt rein? Ich denk doch, ich guck nich recht: Frau Harlan. Ganz allein!. Ja. Ich alſo hin Sah totſchick aus, die Frau, gar nicht wie Düllkirchen, wirk⸗ lich nich! Ich hin und gedienert und an unſeren Tiſch gebeten. Der Mierich is ja nich grad ſo'n ſehr amü⸗ ſanter Geſellſchafter, aber—— alſo's war ganz nett. Sie ſagt, ſie bleibt noch mindeſtens vier Wochen in Köln. Aber warum, das hat ſe nich jeſagt. Juxig, nicht? Na, ich kann's ja auch verſchmerzen, bei dem fieſen Wetter reit' ich ſowieſo nich mehr. Nee, aber wie die Frau ausſahl in prima Mantel, Nerz⸗ kragen drauf— erſtklaſſig! Aber nervös war ſie. Im⸗ mer ſo mit den Fingern rumgedrömelt und dat Brot ſo zerjrömelt.. Aber ſag: Wat guckſte denn ſo dumm, Peter?“ Peter bemüht ſich, ein gleichgültiges Geſicht zu machen.„Ich wußte gar nicht, daß Frau Harlan ver⸗ reiſt iſt...“ Und nur, um noch irgendwas zu ſagen, fügt er nach einem kleinen Stocken hinzu:„Hat ſie was erzählt, ob ſie nun den ganzen Kram dem Onkel allein überläßt? Das würde mich intereſſieren.“ Ulrich ten Holl dreht ſein Glas und zuckt die Achſeln.„Wenn ich's jetzt ſo bedenk', dann hat ſie eigentlich verflixt wenig erzählt.“ „Sie iſt eben geſcheiter als Peter!“ miſcht ſich Bri⸗ gitte jetzt ein und bringt mit Anſtrengung einen harmlos⸗munteren Ton zuſtande. f Ulrich betrachtet ſie fragend.„Wieſo?“ War früher mal guter Braitte zuckt die Achſeln.„Na, eben ſo.. Und legt dann die Hand auf Ulrichs Arm:„Du, ſei nich ſo faul! Tanz malen bißken mit mir!“ g Schnaufend ſteht Ulrich auf. Wenn's denn ſein müſſe?„Alſo, dann komm ma her, Madämken!“ Und er ſchaukelt, gänzlich unmuſikaliſch, wie ein großer Bär mit Brigitte davon. 5 Peter ſchaut ihnen nach ohne etwas zu ſehen⸗ Merkwürdig: Da iſt Sophie Eliſabeth womöglich ſchon längere Zeit fort und hat nichts von ſich hören laſſen... Warum wohl? Und was mag ſie ſo lange in Köln treiben? Unruhe erfaßt ihn. Am liebſten wäre er zu Ulrich hingeſtürzt, hätte ihn in eine Ecke gezerrt und tauſend Fragen an ihn geſtellt: Wie ſah ſie aus? Wo wohnt ſie? Was ſagte ſie? Verdammt noch mal! denkt er erſchrocken. Ich benehme mich ja, als ob ich bis über die Ohren ver⸗ liebt wäre. Was geht's mich an, was ſie in Köln zn tun hat? Weshalb verwirrt es mich ſo, daß ſie nicht mehr in Düllkirchen iſt? Warum kränkt's mich, daß ſie noch wochenlang wegbleiben wird? Ob hier oder dort— ich ſehe ſie ja doch kaum, und ich hab ſelbſt mal geſagt, daß es beſſer ſei, ſie nicht ſo viel zu ſehen. Ja, ich hab' ſogar einmal geſagt, ſie ſolle abreiſen Und jetzt? Und jetzt? Peter hockt, in ſich zuſammengeſunken, da und ſtarrt auf den Fußboden. Jetzt nähme ich das ärgſte Düllkirchener Geſchwätz auf mich, wenn ich ſie nur hier hätte, nur einmal in der Woche ihre klare Stimme hören könnte... Wie ein Blitz fährt das über ihn herein: Auf einmal weiß er, warum er die letzte Zeit ſo nervös, ſo unruhig war. Inſtinktir hat er gefühlt, daß ſie nicht mehr in Düllkirchen iſt! Aber warum, warum iſt ſie nicht da? Was iſt vorgefallen? Brennend heiß packt ihn der Wunſch, irgendwie mit ihr in Verbindung zu treten. Und ſei es auch nur über Ulrich, der ihm haargenau erzählen muß, was alles ſie in Köln zu ihm geſagt hat. Und bren⸗ nend heiß packt ihn auch im gleichen Augenblick das Bewußtſein: Ich bin in dieſe Frau ja nicht bloß ver⸗ liebt— ich liebe ſie, liebe ſie maßlos (Fortſetzung folgt.) 8 2 Die e 3 9 Den bahnho Darmſt Handbe In An Behörd bürger komme garn und da ſo hoff verſtehe ein nen Denker Reichs der Lei tungs⸗ Dan ball⸗Ve lichen Ausdrr ren zw ſchaft n tert we ungari ler b Sieg⸗ deutſche krebenz Ehrent dachte i der der Nach die Ge maligen Anſchli nach de machter mittelt. dens⸗ 1 Am Nannſt Erfolge Baumg veich. 98 un die Ku war de 1 2 4 Morgen- Ausgabe Neuer deutſcher Län Die ungariſche Ländermannſchaft verliert in Darmſtaoͤt gegen Deutſchland:14(:6)— Spengler⸗Waloͤhof wieder bester Spieler Die füddeutſche Gauliga im Kampf Bſg-Bfe ausgefallen— Karlsdorf überrascht— 08 verliert in Karlsruhe— Phönix Ludwigshafen geſchlagen Im Darmſtädter Rathaus Die Stadt Darmſtadt empfängt Ungarns Handballer Dem ſchlichten Willkomm auf dem Darmſtädter Haupl⸗ bahnhof am Freitag ſchloß ſich am Samstag mittag im Darmſtädter Rathaus der offizielle Empfang der ungariſchen Handball⸗Ländermannſchaft durch die Stadt Darmſtadt an. In Anweſenheit von Vertretern des Stadtrates und der Behörden ſowie des deutſchen Handballſports hieß Ober⸗ kürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt die Gäſte will⸗ kommen. Er wies auf ſeinen früheren Aufenthalt in Un⸗ garn hin, wo er Gelegenheit gehabt habe, den Nationalſtolz und das völkiſche Empfinden der Ungarn zu ſtudieren und ſo hoffe er, daß die Ungarn noch am beſten begreifen und verſtehen werden, wenn man in Deutſchland danach ſtrebe, ein neues Vaterland nach eigenem Wollen und eigenem Denken und Fühlen aufzubauen. Für den verhinderten Reichsſtatthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger, hieß der Leiter des ſtädtiſchen Turn⸗ und Sportamtes, Verwal⸗ tungs⸗Direktor Löwer, die Gäſte willkommen. Dann ergriff der Vizepräſident des ungariſchen Hand⸗ ball⸗ Verbandes, Covacs, das Wort, um für den herz⸗ lichen Empfang zu danken. Er gab ſeiner Freude daräber Ausdruck, daß die auf vielen Sportgebieten ſchon ſeit Jah⸗ ten zwiſchen Deutſchland und Ungarn beſtehende Freund⸗ ſchaft nun auch durch den Handballſport vertieft und erwei⸗ tert werde Nach kurzen Worten des Kanzlers des Königl. ungariſchen Generalkonſuls aus Frankfurt, Dr. Krötz ⸗ ler brachte dann Oberbürgermeiſter Wamboldt ein Sieg⸗Heil! auf den ungariſchen Reichsverweſer und den deulſchen Reichskanzler Adolf Hitler aus. Anſchließend krebenzte Oberbürgermeiſter Wambolödt den Gäſten den Ehrentrunk; der Führer der ungariſchen Mannſchaft ge⸗ dachte in ſeinem Trinkſpruch des Führers Adolf Hitler und der deutſch⸗ungariſchen Freundͤſchaft. Nach dem Empfang legten die Ungarn zum Andenken an die Gefallenen des Weltkrieges am Ehrendenkmal des ehe⸗ maligen Infanterie⸗Regimentes 115 einen Kranz nieder. Anſchließend folgte eine Rundfahrt durch die Stadt und nach der Reichsautobahn. Die Arbeiten an der Autobahn machten auf die Gäſte einen tiefen Eindruck und ſie ver⸗ mittelten ihnen einen lebendigen Beweis deutſchen Frie⸗ dens⸗ und Aufbauwillens. Am Mittag gab die Stadt Darmſtadt Mannſchaft ein Eſſen. Länderſpiel-Au kot in Darmſtadt Südweſt⸗Kurſiſten— Stadtelf Frankfurt 12:12 Die heſſiſche Reſidenz Darmſtadt, eine der„Hochbur⸗ en“ des ſüddeutſchen Handballſpots, ſchaffte dem erſten Handball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn den erwarteten würdigen Rahmen. Der Platz des SV 98 Darmſtadt am„Böllenfalltor“ war von mehr als 5000 Zu⸗ ſchauern umſäumt, als das Vorſpiel zwiſchen einer Südweſt⸗Kurſiſtenelf und einer Auswahlmann⸗ ſchaft der Stadt Frankfurt begann. Das Treffen entſprach nicht ganz den Erwartungen, namentlich von der Kurſiſtenelf, die ein Spezialtraining durch Reichs⸗Handball⸗ lehrer Kaundynia(Berlin) hinter ſich hat, hatte man ſich mehr verſprochen. In der erſten Halbzeit diktierten zwar die Kurſiſten das Spielgeſchehen und ſicherten ſich auch einen Vorſprung von 818 Treffern, aber nach dem Wechſel ließ die Elf gewaltig nach und ſo holte Frankfurt noch ein Unentſchieden(12:12) heraus. Die Kurſiſten⸗Elf ſpielte in folgender Befetzung: Keimig(Leiſelheim); Metzger(Ludwigshafen), Ditt⸗ Rar(Darmſtadt); Dörſam(Ludwigshafen), Avemarie Darmſtadt), Merz(Darmſtadt); Sartorius(Frankfurt), Maurer(Frankfurt), Sommer(Darmſtadt), Keller(Kai⸗ ſerslautern), Rothärmel(Darmſtadt). Von den Kurſtſten gefielen beſonders der Torhüter Keimig und der Frankfurter Innenſtürmer Maurer, der von den 12 Treffern allein vier erzielte. Rothärmel(), Sommer(), Keller und Sartorius erzielten die übrigen Erfolge. Für Frankfurt waren Greſſer(), Steioff(), Baumgarten(), Heiden(), Pabſtdorf und Krug erfolg⸗ teich. In der zweiten Hälfte lagen die Frankfurter mit 9˙8 und 12:10 in Führung und nur mit Mühe konnten die Kurſtſten noch den Ausgleich ſchaffen. Schiedsrichter war der Frankfurter Schauermann. der ungariſchen Gau In Süd weſt FS Frankfurt— Phönfx Ludwigshafen:1 Wormatia Worms— Union Niederrad:1 1. FC Kaiſerlautern— Eintracht Fraukfurt 321 Boruſſta Neunkirchen— Saar 05 Saarbrücken 611 Sportfr. Saarbrücken— Kickers Offenbach 311 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wormatia Worms. 11 7 2 2 34:15 16˙6 Phönix Ludwigshaf. 11 7 2 2 22216 16˙6 FK Pirmaſens 10 5 3 2 31:15 1317 Union Niederrad 10 4 3 3 17:24 11¹9 Eintracht Frankfurt 10 3 4 3 13.15 10:10 Kickers Offenbach 11 4 2 5 19:42 10.12 FSW Frankfurt. 11 8 4 4 25 29 10˙12 Boruſſia Neunkirchen:! 3 4 4 20.21 10•12 SpVg Saar 05. 11 2 4 5 16.28:14 FC Kaiſerslautern 11 3 1 4182 7·15 Sportfr. Saarbrücken 10 1 3 6 17:24 55 Gau XIV Baden VfR Mannheim— Ve Neckarau ausgef. Karlsruher FB— Fc 08 Mannheim 510 1. FCE Pforzheim— Phönix Karlsruhe 222 VfB Mühlburg— Germania Karlsdorf:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte FC Freiburg 9 4 5— 13:6 1875 Sp Waldhof 9 6 1 2 18.11 1325 I. FC Pforzheim. 10 4 4 2 23:12 12.8 Phönix Karlsruhe. 10 4 4 2 19˙14 12¹⁸ VfL Neckarau 8 4 3 1 1910 1115 VfR Mannheim 8 8 3 2 20.17 9¹⁷ VfB Mühlburg 9 2 4 3 12.16.10 Karlsruher FBV 10 2 4 4 12¹9:12 Germania Karlsdorf 9— 3 6:18•15 08 Mannheim 10 1 1 8 10:37 9217 Zwei Nebel verhindert ein Spiel Das Spiel Vfn— Pf im Stadion abgeſagt Die beiden Mannheimer Vereine VfR und Bf Neckarau, die noch ausgezeichnet im Rennen liegen, hatten ſich für ihre erſte Begegnung der diesjährigen Ver⸗ bandsſpiele das Stadion als Austragungsort gewählt. Bei der Wichtigkeit dieſes Spieles das einzig Richtige, da man mit einem Maſſenbeſuch rechnen mußte. Bereits am Sonntagvormittag herrſchte dichter Nebel, der ſich auch ſpäter nicht auflöſte. Trotz dieſer unfreund⸗ lichen Witterung waren einige Tauſend Zuſchauer ins Stadion gekommen, die das Spiel ſehen wollten. Da es unmöglich war, das Spiel durchzuführen, entſchloß man ſich, es abzuſagen. Der Nebel hat alſo die Eutſcheidung zwiſchen Vfn und Bf Neckarau hinausgeſchoben. Der K ſtark im Kommen Karlsruher FV— Fc 08 Mannheim 50(:0) Der Fc 08 Mannheim kam auch bei ſeinem dritten Auf⸗ treten in der Reſidenz zu keinem Punktgewinn. Der Karls⸗ ruher FV zeigte ſich in guter Form und entſchiebd bereits in den erſten 20 Minuten durch zwei Treffer die Partie zu ſeinen Gunſten. Als dann die Gäſte auch noch ihren Halbrechten Arnold durch Platzverweis verloren, kamen ſie immer mehr ins Hintertreffen und brachten nicht ein⸗ mal das Ehrentor zuſtande. Der KV ſiegte ſchließlich mit 510 Treffern, ein Ergebnis, das auch in dieſer Höhe nicht unverdient war. In der ſiegreichen KF V⸗Elf gab es diesmal kaum einen ſchwachen Punkt. Die Gäſte hatten ihren beſten Spieler im Torwart Frank, der einige famoſe Paraden zeigte. Nach 17 Minuten ſchoß Schneider für den Kö den Führungstreffer und gleich darauf erhöhte Damminger auf :0. Der Gaſt wurde dann durch die Herausſtellung Ar⸗ Ein Lehrſpiel! Im Anſchlaß an das vorgenannte Treffen begann ſofort der Länderkampf, zu dem beide Nationen folgende Monn⸗ ſchaften ſtellten: Dentſchland: Fürther(SpVg Fürth): Pfeiffer(Polizei Dormſtadt), Brohm(Uf Schwanheim]: Rurſchmann(S Woldhof), Gebhardt, Stahl(beide pol. Darmſtadt); Gold⸗ ein[Spßg Fürth), Engelter, Spengler(beide SB Wald⸗ gh, Spalt(Polizei Dormſtadt), Feick(SV 9s Darmſtadt). Ungarn: Angyal; Kisfaludy, Kovacs; Benda, Rigé, Zalgai; Czigeny, Takacz, Velkei, Doboß, Gſillag. Dem Spiel vorau gingen die üblichen Begrüßungen und der Autauſch von Blumen und Wimpeln. Als Ver⸗ treter des Reichsſportführers und des Fachamtsletters für Handball ſprach der DT⸗Spielwart Otto(Altenburg) die Hegrüßungworte, die von dem ungariſchen Mannſchafts⸗ ker Kovacs erwidert wurden. Auch der Leiter des heſſiſchen Turn⸗ und Sportamtes, Löwe ſprach einige orte, donn begonn das Spiel. 5 Die Zuſchauer— inzwiſchen hatte ſich ihre Zahl auf 8000 erhöht— erlebten den erworteten eindeutigen deut⸗ Min Sieg. Die deutſche Elf brauchte zwar volle zehn inuten, um ihrer Nervoſität Herr zu werden, aber dann kloppte es ausgezeichnet und die Ungarn kamen nicht mehr aus der Verteidigung heraus. 8 Nach glänzender Vorarbeit von Spengler ſchoß Feick in der 10. Minute den Führungstreffer und gleich darauf er⸗ höhte Engelter aus einem Gedränge heraus auf:0. Spalt war der Schütze des dritten Tores und Goldſtein, der zur Mitte gelaufen war, erhöhte auf:0, ehe den Ungarn durch Doboß der erſte Gegentreffer gelang. Die Ueberlegenheit der Deutſchen hielt weiter an. Feick und Goloſtein ſorgten für die Pauſenführung von:1. Gleich nach Wiederbegiun mußte der ungariſche Hüter Angyal einen kraftvoll gewor⸗ enen Ball Engelters durchlaſſen und ein Freiwurf von Spengler führte zum:1. Goloſtein erhöhte auf 921, dann kam Ungarns zweiter Gegentreffer durch Velkei, als Engel⸗ ter vom Platze gehen mußte. Die Ueberlegenheit der deul⸗ ſcen Elf wurde immer größer. Spalt erhöhte auf 10:2 und Spengler auf 11:2. Eine Viertelſtunde vor Schluß hieß es durch Feick 1222 und anſchließend kam Freund, der an Stelle von Engelter eingetreten war, zu Torehren. Der ungariſche Linksaußen Efillag erzielte beim Stand von 1312 einen dritten Gegentreffer, dann beſchloß Golödſtein den Tor⸗ reigen mit einem 14. Erfolg. Die ungariſche Elf hatte trotz der klaren Niederlage keineswegs enttäuſcht. Alle Spieler waren ſehr ſchnell, aber ihre Angriffe waren zu durchſichtig angelegt, als daß ſie gegen die bewährte deutſche Abwehr zu Erfolgen geführt hätten. Ausgezeichnet hielt der Torhüter Angyal, außerdem geftel der Mittelläufer Rige. Den Stürmern mangelte es in der Hauptſache an der Schußſicherheit. Die deutſche Mannſchaft war rein ſpieleriſch der ungari⸗ ſchen glatt überlegen. Etwas ſchwach war lediglich der Fürther Mittelläufer Gebhardt, der an Stelle des urſprüng⸗ lich vorgeſehenen Darmſtädter Poliziſten Daſcher eingeſetzt wurde. Die Aufbauarbeit Gebhardts ließ zu wünſchen übrig. Ausgezeichnet ſchlug ſich die deutſche Abwehr, ebenſo gefielen Außenläufer und der geſamte Sturm. Spengler war ſehr uneigennützig und gab ſo ſeinen Nebenlenten viele Schußgelegenheiten. Erfolgreichſter Schütze war Gold⸗ ſtein, der allein vier Treffer erzielte. Engelter ſchied nach dem Wechſel infolge Verletzung aus und wurde durch Freund(Darmſtadt) erſetzt. Die Ungarn wechſelten vor und nach der Pauſe je einen Mann aus. Schiedsrichter Ackermann(Hannover) leitete das Spiel, das insgeſamt einen vorzüglichen Eindruck hinterließ, in norbildlicher Weiſe. AS-Vobfahrer in Garmiſch Die Deutſchen Bob⸗Meiſterſchaften im Rahmen der Winterſportwoche in Garmiſch am 19. und 20. Januar wer⸗ den eine hervorragende Beſetzung aufzuweiſen haben. Neben den beſten europäiſchen Fahrern werden auch Ame⸗ rikaner am Start ſein, die bei dieſer Gelegenheit gleich die neue Olympia⸗Bobbahn bennen lernen wollen. Voraus⸗ ſichtlich kommen zwei vollſtändige Mannſchaften, darunter auch die Fahrer Heater und Olympiaſieger Fiske. Von einer Austragung ihrer Ausſcheidungskümpfe für die Olympiſchen Winterspiele direkt in Garmiſch haben die Amerikaner mit Rückſicht auf die hohen Koſten Abſtand genommen. Gau XV Württemberg VfB Stuttgart— Union Böckingen 41 Sportfr. Eßlingen— 1. SS Ulm 314 Vereine Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte SSV Ulm 12 6 3 3 36:26 15˙9 Sp Feuerbach 10 5 4 1 298.12 146 Stuttgarter Kickers 10 6 1 3 21:20 1377 B Stuttgart 10 5 5 3 26:17 12.8 Union Böckingen 10 5 2 5 28:30 10.10 FV Ulm 9 4 1 1 17.14 90 SC Stuttgart 10 3 2 5 22:24:12 Spfreunde Eßlingen! 3 2 6 19:26.14 Sp Göppingen 9 3— 6 10:22.12 Sportir. Stuttgart 9— 4 5 14:25 5·13 Gau XVI Bayern Beé Augsburg— Spög Fürth:0 1860 München— Wacker München:0 Ic Schweinfurt— ASW Nürnberg:2 1. FE Nürnberg— Jahn Regensburg:0 Spa Weiden— Schwaben Augsburg 318 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Fürth 12 8 3 1 220 19:5 München 1860 12 6 4 2 28117 16˙8 1. FC Nürnberg 13 5 6 2 22:14 16:10 Schweinfurt 05 18 5 5 3 26:19 15:11 Wacker München 13 5 3 5 16.19 13˙13 ASV Nürnberg 12 5 2 5 23:22 12˙12 Bayern München 12 3 5— 28 11:13 SpVg Weiden 13 4 2 7 10˙16 Jahn Regensburg 13 3 3 7:17 Schwaben Augsburg 13 3 3 7 917 CB Augsburg 2 2 7 20783:16 Anentſchieden in Baden nolds geſchwächt, ließ aber bis zur Pauſe keine gegne⸗ riſchen Treffer mehr zu. 10 Min, nach Wiederbeginn er⸗ höhte Gitſch auf 310, und Damminger war der Schütze des 4. Treffers. Gegen Schluß erzielte der KF dann noch ein 5. Tor, wobei der Torſchütze infolge des ſtarken Nebels nicht zu erkennen war. Schiedsrichter war Selz a m⸗Hei⸗ delberg.— 2000 Zuſchauer. Punkteteilung in Pforzheim 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe:2(:1 Die 6000 Zuſchauer, die ſich auf dem Platz des 1. FC. Pforzheim eingefunden hatten, erlebten ein im Zeichen ſtarker Verteidigungen und ſchwächerer Stürmerreihen ſtehendes Spiel. Beide Mannſchaften hatten Erſatz, wobei ſich aber Reinhardt beim FE Pforzheim als Rechtsaußen gar nicht zurechtfand, während Biehle als Linksaußen des Karlsruher Phönix beſter Stürmer war. Beim Club ſpielte erſtmals Burckhardt, ohne aber überzeugen zu können, während der nach ſeiner Sperre wieder frei gewordene Häußlein eine gute Partie lieferte. Sonſt wäre bei Pforzheim wenig mehr zu vermerken, der Sturm ſpielte recht zuſammenhanglos. Das tat übrigens auch der Phönixſturm. Der linke Läufer Noe der Gäſte war der beſte Mann auf dem Feld; das Verteidigungs⸗Dreieck Lorenzer⸗Wenzel⸗Maier ſpielte mit der gewohnten Sicher⸗ heit. In der 32. Minute brachte Biehle die Karlsruher in Führung. Rau verwandelte einen Faulelfer in der 38. Minute zum:1⸗Halbzeitſtand. Nach dem Wechſel lagen dann bei im großen und ganzen ausgeglichenem Spiel die Platzherren etwas mehr im Vorteil. In der 58. Minute gelang ihnen auch durch Fiſcher in fabelhafter Weiſe das Führungstor.:1. Die Karlsruher ließen jedoch nicht locker. Unſicherheiten in der Pforzheimer Verteidigung machten ſich immer mehr bemerkbar und gaben auch in der 63. Minute Föhry, der bis dahin kaum etwas gezeigt hatte, Gelegenheit zum Ausgleichstreffer. Trotz eifrigſter Bemühungen des Viermann⸗Sturmes der Gäſte gelang den Karlsruhern ebenſowenig eine Reſultatänderung, wie den Pforzheimern, die gegen Schluß mit aller Macht noch einen Sieg anſtrebten. Es blieb bei der im weſentlichen gerechten Punkteteilung. Verdientes Anentſchieden für Karlsdorf V Mühlburg— Germania Karlsdorf 020 Die Mühlburger Anhänger erlebten am Sonntag wieder einmal eine Enttäuſchung, denn aus dem erwarteten Sieg gegen Germania Karlsdorf wurde nichts. Die Gäſte kämpften wieder mit großer Hingabe und kamen völlig ver⸗ dient zu einem Unentſchieden. Ihre beſten Leute waren der Torhüter, der Mittelläufer und der Linksaußen. Bei Mühlburg konnte auch nur die Hintermannſchaft befrie⸗ digen, dagegen ſpielte der Sturm insgeſamt recht ſchwach. Die beiden Müller ſpielten zuviel auf eigene Fauſt und hatten auch mit ihren Schüſſen viel Pech. Alles in allem war es kein großes Spiel, erſt in der letzten Viertelſtunde bekam es etwas Spannung, da beide Mannſchaften auf eine Entſcheidung ausgingen. Die 2900 Zuſchauer, die ſich bei nebligem Wetter eingefunden hatten mußten aber auf das Tor des Tages verzichten. Schiedsrichter war Hund t⸗ Freiburg. N Die Spiele am nächſten Sonntag Am 16. Dezember ſpielen im Gau Baden: VfR Mannheim— Ic Freiburg Phönix Karlsruhe— Germania Karlsdorf Handball TV 62 Weinheim— Phönix Mannheim TSV Nußloch— BfR Mannheim Tg Ketſch— SW Waldhof Die Spiele in den anderen Gauen FS Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:1(:0) 8000 Zuſchauer hatten am Bornheimer Hang endlich wieder einmal die Freude, den Fußballſportverein in heſter Verfaſſung ſpielen zu ſehen. Die Frankfurter brach⸗ ten dem Ludwigshafener Tabellenführer eine 421(:0) Niederlage bei, die auch in dieſer Höhe verdient war. Bei der Mannſchaft des FS egeſiel vor allem das groß⸗ 1 Mittelläuferſpiel von Mihm, der in der Abwehr und im Aufbau gleich gute Arbeit leiſtete. Im Sturm iſt be⸗ ſonders Haderer hervorzuheben. Die gefährliche Ludwigshafener Mannſchaft zeigte, daß ſie nicht zu Unrecht an der Tabellenſpitze ſteht, die hervor⸗ ragende Arbeit der FSVLäuferreihe ließ jedoch die Lud⸗ wigshafener Angriffe im Keime ſchon erſticken. Wormatia Worms— Union Niederrad:1(:0) Auf Grund der beſſeren Geſamtleiſtung ſiegten die Wormſer vor 3000 Zuſchanern über den Niederräder Neu⸗ ling hoch, aber mit:1(:0) verdient. Die Wormſer Stürmer zeigten ſich ſehr ſchußfreudig, während ſich ande⸗ rerſeits die Niederräder Stürmer nicht ſo entfalten konnten. 1. F Kaiſerslautern— Eintr. Frankfurt 31(:0) Vor ungeſühr 2000 Zuſchauern lieferten ſich beide Mann⸗ ſchaften einen hartnäckigen Kampf, der in keinem Moment an die großen vorjfährigen Leiſtungen erinnern machte. Nicht nur die Einheimiſchen, fondern auch die Gäſte haben in den Leiſtungen nachgelaſſen. In techniſcher Hinſicht waren wohl die Franßbſurter beſſer, aber die Mannſchaft ſpielte zu ſtark in die Breite, ſo daß ſelbſt die beſten Kom⸗ binationszüge von der Kaiſerslauterer Abwehr leicht zu⸗ nichte gemacht werden konnten. Die Platzherren haben auf Grund ühres eifrigen Spiels den Sieg voll und ganz verdient. Boruſſia Neunkirchen— Saar 95 Saarbrücken:1(:0) Boruſſia Neunkirchen gewann dieſes Meiſterſchaftsſpiel zwar mit einer kräftigen Ausbeute, trotzdem waren aber die Saarbrücker nicht ſchlecht und vielleicht in der Ball⸗ behandlung etwas beſſer als die Spieler ihrer Gaſtgeber. Bei Boruſſia gab in erſter Linie die Läuferreihe den Ausſchlag zum Sieg. Ein ganz ausgezeichnetes Spiel lieferte der Mittelläufer Jung. Saarbrücken hatte für ſeinen Torwart Wolf in Plouka einen Erſatzſpieler auf⸗ ſtellen müſſen, der zwei von den ſechs Toren hätte halten müſſen. Schiedsrichter Bernhardt(Bad Homburg) leitete vor 2500 Zuſchauern gut. Sportfr. Saarbrücken— Kickers Offenbach:1(:1) Die Offenbacher Kickers ſind in der letzten Zeit ſtark vom Pech verfolgt. Auch in Saarbrücken war es am Sonn⸗ tag ſo. Die Leute vom Main lieferten den Saarbrückern ein jederzeit offenes Spiel und waren im Zuſammenhang ſogar etwas beſſer. Der Sturm ſcheiterte aber immer wie⸗ der an der ausgezeichneten Abwehr der Gaſtgeber, die ihrer⸗ ſeits einen viel durchſchlagskräftigeren Sturm beſaßen. Keck brachte die Offenbacher in der 42. Minute in Führung, aber zwei Minuten ſpäter glich Bath wieder aus. Nach der Pauſe ſtellte Saarbrücken den Sieg ſicher. In der neunten Minute fiel ein Treffer und in der 15. Minute ſtellte Häm⸗ mer den Sieg ſicher. VfB. Stuttgart— Union Böckingen 41(:0) In einem bedeutungsvollen Spiel für die zukünftige Tabellengeſtaltung im Gau Württemberg ſchlug der VfB. Stuttgart in einwandfreier Weiſe die Böckinger Union ſicher mit:1 aus dem Felde. Der VfB. empfahl ſich durch eine prächtige Leiſtung weiterhin als erſter Anwärter auf die Meiſterſchaft. Union enttäuſchte dagegen einigermaßen. In der Mannſchaft fehlte Schadt, und auch für den Ver⸗ teidiger Walter 2 war Erſatz eingeſtellt. Dieſe Umgrup⸗ pierung machte ſich ſehr nachteilig auf die Mannſchafts⸗ leiſtung bemerkbar. Der VfB. war auf allen Poſten ein⸗ deutig beſſer beſetzt; vor allem der Sturm ſpielte ſehr ideenreich. Schiedsrichter Kraichauf(3. Z. Münſingen) konnte vor etwa 7000 Zuſchauern nicht ganz befriedigen. Sportfreunde Eßlingen— 1. SS Ulm 34(:4) In dem zweiten Spiel des Gaues Württemberg kam der 1. SSW Ulm zu einem glücklichen:4(:4) Steg, der ihm die vorläufige Tabellenführung ſichert. Die Ulmer lieferten in der erſten Halbzeit eine ſehr gute Partie und ſchoſſen in dieſer Periode auch vier Tore, die ihren Sieg bereits ſicherſtellten. Die Torſchützen waren Aubele(3) und Piccard(Elfmeter). — SV 1860 München— Wacker München:0(:0) Noch ſelten wurde ein Münchener Lokaltreffen mit etner derartigen Nervoſität durchgeführt, wie dieſes Tref⸗ fen zwiſchen 1860 und Wacker am zweiten Dezember⸗ Sonntag. 8000 Zuſchauer wurden Zeugen eines packenden Kampfes, der von Anfang bis Schluß aufregend war. Die „Löwen“ gewannen das Treffen nicht unverdient, denn ſie waren in der erſten Halbzeit glatt überlegen. Beiderſeits trugen die Verteidigungen die Hauptlaſt des Spiels, auf der einen Seite Haringer⸗Hörmüller(Wacker) und auf der anderen Wendel⸗Neumaier(1860). Die Sturmrethe der 1860er war eine Idee reifer; die Wacker ⸗Fünferreihe konnte ſich nur gelegentlich zu flüſſigem Zuſammenſpiel aufraffen. Schiedsrichter war Höchner(Augsburg). 1. FC Nürnberg— Jahn Regensburg:0(:0) Bayerns Fußballmeiſter, der 1. 8c Nürnberg, errang am Sonntag vor 5000 Zuſchauern nach langer Pauſe erſt⸗ mals wieder ein Spiel. Trotzdem kann aber nicht behaup⸗ tet werden, daß der„Club“ diesmal überzeugt hätte In der zweiten Hälfte fand ſich die Mannſchaft ſchlecht zu einer geſchloſſenen Leiſtung zuſammen. Annehmbar war das Spiel in der erſten Viertelſtunde, aber ſchon bald hatten die Nürnberger ihr Pulver verſchoſſen, beſonders in der Ab⸗ wehr wurde planlos geſpielt. Die Regensburger hatten ihre beſten Leute in Jakob und Eichhamer, die übrigen Spieler kamen nicht über den Durchſchnitt hinweg. Schieds⸗ richter Siegler ⸗ München leitete gut 6. Seite Nummer 567 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Dezember 1934 Die Cylele der Bezirksklaſſe Phönix Mannheim— Spg Sandhoſen:0 abgebr. Amicitia Viernheim— 98 5 6˙1 885 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Sandhofen 10 8 1 1 28:8 91700 Amiettia Viernheim 11 7 2 2 32.21 16:6 Alemann. Ilvesheim 11 6 3 2 25:13 15:7 VfTugt Feudenheim 10 5 4 1 19·14 1476 Germ. Friedrichsfeld 5 3 2 2017 139˙7 TSV Altrip. 11 4 3 4 19:17 11-11 Olympia Neulußheim! 4 2 5 27:21 10.12 8 Hockenheim 11 4 2 5 21:24 10.12 Phöntx Mannheim 9 2 3 4 18:23:11 SC Käfertal.. 11 3 2 6 20.26:16 Sp. Seckenheim. 11 1 3 7 15:35.17 SpVg Oberhauſen 10 1— 9 14.40•18 Wegen Nebel abgebrochen Phönix Mannheim— Sandhofen:0 labgebrochen) Zu dem einzigen Treffen der Bezirksklaſſe in Mann⸗ heim hatte ſich eine ſtattliche Anzahl Zuſchauer eingefunden, um den ſpannenden und abwechſlungsreichen Aktionen auf dem Platze des Mannheimer Phönix zu folgen. Leider konnte das Spiel wiöriger Wetterverhältniſſe wegen nicht ganz durchgeführt werden und wurde von dem Spielletter Schmidt⸗ Heidelberg ſchon wenige Minuten nach Halbzeit abgebrochen. Beide Mannſchaften hielten ſich vor der Pauſe ziemlich die Waage; wenn auch Phönix etwas mehr vom Spiel hatte, ſo waren die Angriffe der Gäſte ſehr gefährlich. Nordhoff muß ſchon nach wenigen Minuten eingreifen und wehrt einen hohen Ball ſehr gut ab. Barth befindet ſich in Schußlaune, hat jedoch Pech. Einen Bombenſchuß jagt er knapp übers Tor und ein Strafſtoß ſtreift die Querlatte, auch ein öritter Schuß geht knapp vorbei. Auf der Gegen⸗ ſeite kommt Baier ſchön durch, ſchießt,— der Ball zieht aber vorbei. Einen gefährlichen Flachſchuß von Seitz macht Noröhoff im Fallen unſchädlich und rettet kurz darauf durch entſchloſſene Fußabwehr. Auch die Gäſteabwehr wird unter Druck geſetzt, aber Wittemann zeigt ſich von ſeiner beſten Seite und hält einen Prachtſchuß von Heinz 2. In den zehn Minuten der zweiten Halbzeit ſind die Gäſte in Front, ohne ihre Ueberlegenheit ziffernmäßig zum Ausdruck brin⸗ gen zu können. Ueber die Mannſchaften ſelbſt ich wenig zu ſagen. Beide Gegner hatten ihre beſten Kräfte in der Läuferreihe. Mül⸗ ler bei Sandhofen, ohne daß Matyſek und Wehe merklich abfielen. Ebenſo beim Gegner Hauth, der taktiſch Beſte, gut unterſtützt von Carle und Löſch. Im Phönixangriff konnte Baier am beſten gefallen. Nach ihm iſt die linke Seite mit Rößler, Heinz 2 zu nennen. Rohr war als Sturmführer zu langſam. Vom Verteidigungstrio ſind Näck und Nordhoff zu nennen, während Kaiſer oft Unſicher⸗ heit zeigte. Beim Gäſteangriff lag die Hauptkraft bei Barth, der mit ſeinen Schüſſen viel Pech hatte und der bei ſeinen Mitſtürmern nicht viel Unterſtützung fand. Allerdings muß hier erwähnt werden, daß Schenkel ſchon bald verletzt wurde und Dörr für ihn zurückging, während er als Statiſt als Linksaußen mitwirkte, um dann ganz auszuſcheiden. Beide Verteidiger hatten vor der Pauſe alle Hände voll zu tun und erledigten ihr Penſum gut. Auch Wittemann im Tor zeigte ſich in guter Form. 2 7 Aeberlegener Sieg der Viernheimer Amieitia Viernheim— Sp. Vgg. Seckenheim 611(:1) Mit einem klaren und in keiner Minute des Spieles in Frage ſtehenden 611⸗Sieg über den Neuling Seckenheim beendete Viernheim die Vorrunde und ſetzte ſich dadurch auf den zweiten Tabellenplatz. Das Spiel hatte einen verhält⸗ nismäßig guten Beſuch zu verzeichnen, denn es waren mehr als 1000 Zuſchauer anweſend, die ein ziemlich harm⸗ loſes Spiel zu ſehen bekamen. Denn das Spiel ſtand von Anfang bis Ende vollkommen im Zeichen der überlegenen Viernheimer. Seckenheim hatte abſolut nichts Gleichwer⸗ tiges entgegenzuſtellen und dürfte von den Neulingen, die bisher in Viernheim ſpielten und dort ausgezeichnet ge⸗ fallen haben, zweifellos den ſchwächſten Gegner darſtellen. Der Verlauf dieſes Treffens war derart einſeitig, daß die Seckenheimer noch froh ſein können, mit:6 davongekom⸗ men zu ſein. Allerdings waren die Viernheimer, die am Vorſonntag gegen den anderen Neuling, Neulußheim, böſe Erfahrungen gemacht hatten, von vornherein ſchon anders eingeſtellt. Sie zeigten ſich in beſter Spiellaune— es klappte in allen Reihen ganz ausgezeichnet— und ſpielten ihren Gegner in Grund und Boden. In regelmäßigen Ab⸗ ſtänden fielen die 6 Tore als Produkt vorzüglicher Zuſam⸗ menarbeit des Viernheimer Sturmes, in dem der kleinſte der 22 Spieler, der Halblinke Koob, der beſte Mann auf dem Platze war. Die Viernheimer Hintermannſchaft zeigte ihr gewohntes ſicheres Spiel. Bei Seckenheim gefiel noch am beſten der Torwart, der dafür ſorgte, daß der Sieg der Viernheimer nicht allzu hoch ausfiel. Nach ihm wäre der Halbrechte zu nennen. Zu dem ſchwachen Spiel, das die Mannſchaft im geſamten betrachtet lieferte, mochten die Seckenheimer durch ihr ſtän⸗ diges Reklamieren und das unſportliche Verhalten meh⸗ rerex Spieler, das„uur“ 2 Platzverweiſe zur Folge hatte, einen nicht gerade guten Eindruck Spielverlauf: Schon in den liegt Viernheim ſtändig in der Offenſive. wird verſtändnisvoll zuſammengearbeitet. Der Ball läuft zeitweiſe von Mann zu Mann wie am Schnürchen. Die Seckenheimer können dagegen nicht aufkommen. Die ſel⸗ tenen Augriſſe von ihnen werden von Viernheims Hinter⸗ monnſchaft ſicher abgeſtoppt. Viernheims Fünferreihe über⸗ raſcht auch einmal. Binnen 25 Minuten iſt Seckenheim durch drei ſchöne Tore von Müller, Pfennig und Koob klar geſchlagen im Hintertreffen. Weiterhin iſt Viernheim überlegen, ohne aber zu weiteren Toren zu kommen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff holt Seckenheim durch ſeinen Mittelſtürmer ein Tor auf. Nach dem Wechſel erhöht Viernheim durch einen berech⸗ tigten Faulelfmeter auf:1, durch Pfennig einige Minu⸗ ten ſpäter gouf:1. Es erſolgen hierauf zwei Platzverweiſe zweier Seckenheimer Spieler wegen unſportlichen Ver⸗ Halltens. Wiecer iſt es Viernheims Mittelſtürmer Pfermig, der nach mißglückter Abwehr des gegneriſchen Torwarts den Torreigen beſchließt. Bis zum Schluß haben die Viernheimer noch Torgelegenheiten mehr als genug, ihre Stürmer aber ſchoſſen zu ungenau. Schiedsrichter Bingler⸗ Heidelberg hätte energiſcher durchgreiſen müſſen, leitete aber im großen und ganzen gut. ch. Anterbaden-Oſt FV 09 Weinheim— SpVg Plankſtadt:4 Bf Wiesloch— Fg Eppelheim:2 Spog Eberbach— FC Eſchelbronn 811 Meinheim wieder in alter Form FV Weinheim— SpVg. Plankſtadt:1 Auch der Fußballverein Weinheim mußte in den letzlen Wochen erkennen, daß es im Fußball gute und ſchlechte Zeiten gibt. In buntem Reigen wechſeln eben einmal Perioden, in denen alles klappt mit ſolchen, in denen alle Mühen erfolglos bleiben. Man wurde an der Bergſtraße böſe aus ſeinen Favoriten⸗ träumen gerüttelt und es galt nun in dieſem Treffen, sollte nicht noch mehr Boden verloren gehen, gegen Plankſtadt, das eine gefürchtete ſowie achtbare Klinge ſchlug, ſeine Chancen zu wahren. Da man erfahrungsgemäß einer Mannſchaft gegenüber, deren Spielweiſe voll bedrohlicher Momente iſt und die zum wiederholten Male nach harten Kämpfen das beſſere Ende für ſich behalten hat, nie vorſichtig genug ſein kann, nahm Weinheim dieſen Kampf bitter ernſt und ſpielte mit ausgeprägteſtem Siegeswillen. Leider machte ein dicker Nebel den Mannſchaften das Spielen ſehr ſchwer; Weinheim kam aber dennoch bald auf Anfangsminuten In allen Reihen aber einem Bombenſchuß von Vollmer ſtand die Querlatte entgegen und einen hohen Kopfball rettete einer der geg⸗ neriſchen Verteidiger von der Mallinie herunter. Erſt in der 35. Minute ſollte Weinheim der Führungstreffer durch Wein beſchieden ſein, doch währte die Freude über dieſen Erfolg nicht lange. Bei einem ſcharfen Kopfball von Seuß⸗ ler blieb dem Weinheimer Hüter keine Möglichkeit; das Spiel ſtand:1. Bis zum Wechſel holte ſich aber der Gaſt⸗ geber durch Gumb doch noch den 2. Treffer heraus. Ohne Pauſe ging es weiter. Der Wiederſtand von Plank⸗ ſtadt wurde härter, ſo daß Weinheim ſein Spiel lange nicht mehr ſo durchdrücken konnte wie vorher. In der 58. Minute fiel aber durch Gumb das 3. Tor, das Plankſtadt veranlaßte, ſeinen Torwart auszuwechſeln und in den Angriff zu ſtel⸗ len, um dieſer Linie eine erhöhte Durchſchlagsfähigkeit zu geben. Man ſpielte nach dieſen Maßnahmen auch tatſächlich überlegen, vermochte aber Weinheim nicht entſcheidend ge⸗ fährlich zu werden. Mit Schwung und Energie hatte ſich Weinheim in ſeine nicht leichte Aufgabe gekniet. Im Angriff gefielen die Außen Wein und Vollmer wiederum ganz ausgezeich⸗ net. In Aufbau und Deckung war die Läuferreihe der glei⸗ chen Linie des Gegners etwas voraus; namentlich Martine, ein kleiner aber famoſer Spieler, war nicht zu übertreffen. In der Verteidigung wuchteten Sutter und Randoll un⸗ ermüdlich, um dem neuen Hüter Pfläſterer aus der Re⸗ ſerveelf ſein Amt nach Möglichkeit zu erleichtern. Plankſtadt war ein ſchneller und widexſtandsfähi⸗ ger Gegner, der ſich mit größtem Eifer ſchlug. Die Tor⸗ deckung leiſtete eine Heidenarbeit. Faſt ſehlerlos ſpielte Torwart Hüngerle und die Verteidiger Gag— Gaa be⸗ haupteten ſich eiſern. Das Spiel der Läufer ließ jedoch einige Wünſche offen, da man nicht immer in der Loge war, dem Sturm, in dem Seßler ſehr hervorragte, den unbedingt erforderlichen Rückhalt zu bieten, ſo daß dieſe Reihe, die wohl etwas langſam, aber doch geſchickt ope⸗ rierte, wiederholt ihre Bälle weit hinten zu holen hatte. Das ſcharfe, aber immer anſtändige, Spiel wurde von Schiedsrichter Klein ⸗ Waldhof in vorbildlicher Weiſe geleitet. Pfalz Oſt 4 Ludwigshafen— J 03 Ludwigshafen ausgef. FV Speyer— SpVg Mundenheim:2 abgebrochen Tc Rheingönheim— F Herxheim ausgef. T Lampertheim— Pfalz Ludwigshafen 123 Kickers Frankenthal— Olympia Lampertheim 10 F 1914 Oppau— F Frankenthal 21:3 abgebr. Pfalz Weſt FV Landſtuhl— FC Otterberg 313 FCE Rodalben— 05 Pirmaſens:1 VfR Pirmaſens— Pf Neuſtadt ausgef. VB Zweibrücken— SC Kaiſerslautern 90:3 Vfg Kaiſerslautern— MTS Kaiſerslautern:0 Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt Altlußheim— Rheinau 90:0 abgebr. Brühl— Poſt ausgefallen TV 46— Kurpfalz Neckarau ausgefallen Keiſch— Oftersheim ausgefallen Gruppe Oſt: Ladenburg— Leutershauſen:0 Neckarſtadt— Heddesheim:2 Wallſtadt— Neckarhauſen:1 Hemsbach— Edingen 113 TW Hockenheim— BfR:7 8 Mannheim— TW 62 Weinheim 418 Tſchft Beiertheim— Phönix Mannheim 46 TSV Nußloch— TW Ettlingen 19:4 In der Gauklaſſe waren wenigſtens noch Spiele möglich, wenn auch der Nebel mehr oder weniger ſtark als Hinder⸗ nis in Erſcheinung trat. Die Ergebniſſe konnten ſo ziem⸗ lich als erwartet betrachtet werden. Neben den knappen Spielausgängen fällt die Schußfreudigkeit der Nußlocher Stürmer auf. TV Hockenheim— VfR:7(:2) Im letzten Augenblick wird dieſes Treffen nach Hocken⸗ heim verlegt. Hockenheimer keine Ausſichten, zu weiteren Erfolgen zu kommen. Die VfR⸗Leute blieben ſtets tonangebend und waren beſonders nach der Pauſe nicht zuletzt durch das beſſere Stehvermögen ſtets überlegen, ſo daß auch der Endſieg in dieſer Höhe als verdient zu bezeichnen iſt. Mic 08— TW 62 Weinheim:8(:3) Ein Spiel im Nebel, das ſo allerhand andere Gedanken zuließ, wickelte ſich in Neckarau, allwo Lindenhof ſeine Verbandsſpiele austrägt, ab Schuhmacher⸗Mannheim ließ die beiden Manuſchaften zum fälligen Verbandsſpiel antreten, zu dem Lindenhof ohne ſeinen bewährten Torwart antreten mußte, der ſich wohl allzu ſehr auf den Nebel ver⸗ laſſen hatte. Ueber das Spiel können wir wenig berichten, denn bis zur Mittellinie reichte die Sicht nicht, obwohl wir uns ganz regelwidrig einige Schritte im Spielfeld auf⸗ hielten. Die erſte Hälfte ſahen wir ſo Weinheims Hinter⸗ mannſchaft und Lindenhofs Sturm. Beltle zeigte do energiſche Einzelleiſtungen mit gutem Torwurf, auch Daurer, Mannheims beſter Langſtreckler ließ ſich gut an, aber ſonſt war nicht viel les. Man ſpielte zu hart und ungenau zu, oder gab gar nicht ab. Die Weinheimer hatten einen guten Torwart und überlegt ſpielenden Mittelläufer zur Stelle; allerdings ſpielte die linke Weinheimer Seite ſehr hart. Während nun der Ball wieder einmal in der Ferne war machten wir uns ſo Gedanken wie es wohl wäre, wenn unſere Verteidiger, und nicht nur dieſe, einmal weniger nach dem Mann und mehr nach dem Ball gehen würden. Da ſahen wir ein prächtiges Spiel ſich abwickeln, das wirklich erfreute. Aber da kamen von oben einige rauhe, laute Töne, die uns wieder in die Wirklichkeit zu⸗ rückführten. Ruhiger ſollte man auch ſpielen und beſon⸗ ders eine Mannſchaft— denn dies iſt doch eine Kamerad⸗ ſchaft— ſollte untereinander einig ſein; aber dies ſcheint nur ſo. Den Eindruck bekam man verſchiedentlich im Ver⸗ lauf des Spieles. Das Wort Kameradſchaft wird über⸗ haupt ſehr mißbraucht, denn ſonſt dürfte es doch nicht vor⸗ kenmen daß man ſich untereinander uneinig iſt, weil der eine nicht gedeckt und der andere nicht angriſſen hat. So verlief die erſte Hälfte des Spieles, von der wir verhältnismäßig wenig ſahen, mit einer:3⸗Führung für 08. Es gab dann eine kurze Pauſe. Nach Wiederbeginn konnten wir dann den zweiten Teil der Mannſchaften ſehen. Die Weinheimer zeigten ein flottes Stürmerſpiel, aber immer nur periodiſch, denn meiſt waren ſie nicht nur ſprichwörtlich im Nebel unter⸗ getaucht. Jedenfalls waren ſie heute ſchlagbar, allerdings nicht von 08, weil ſie im Strafraum das Schießen ver⸗ gaßen. Der Wiederbeginn war übrigens vielverſprechend, dies ſogar für beide Teile. Die Weinheimer legen gleich ein weiteres Tor vor, aber dann kann Lindenhof beide Treffer aufholen. Bei dieſem Treffer merkten wir an dem Beifall erſt, daß der Beſuch dieſes Spieles gar nicht ſo ſchlecht war. Das Spiel ſelbſt endete für Weinheim unverdient hoch mit:8 Toren. Dieſe Niederlage wäre, wenn man im ganzen eifriger und überlegter geſpielt hätte, vermeidbar geweſen. Nun heißt es für die Linden⸗ höfer Punkte ſammeln, ſonſt wird es brenzlich, oder iſt es gar ſchon? Tſchft Beiertheim— Mic Phönix:6(:4) Phönix Mannheim iſt es gelungen, in Beiertheim das beſſere Ende für ſich zu behalten, nach gleichwertigem Spiel, das der Neuling abermals auf eigenem Gelände lieferte. Schon das knappe Ergebnis beſagt, daß ſich die Mann⸗ Touren. Der Sturm ſetzte den Gegner ſtark unter Druck, heimer tüchtig wehren mußten. Bei etwas genauerer Stür⸗ Aber auch auf eigenem Platze hatten die Die Gauliga im Ringen Eiche Sandhofen beſiegt T. u. S. Oftersheim 18:3 Sandhofens Ringkampfſtätte zur„Reichspoſt“ war am Samstagabend zu dem Treffen um die unterbadiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft der Gauligaklaſſe, zwiſchen den Ringerſtaffeln von Turn⸗ und Sportgemeinde Oftersheim und„Eiche“ Sandhofen, bis auf den letzten Platz beſetzt. Nach der Begrüßungsanſprache wurden dem Vereins⸗ führer Litters, der an dieſem Tage ſeinen 50. Ge⸗ burtstag feiern konnte, durch den Mannſchaftsführer Kunz im Namen des Vereins und ganz beſonders der Aktivität die herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen und ein wertvolles Geſchenk überreicht. In Mundſchenk⸗Sportvogg. 84 Mannheim hatte die Veranſtaltung einen energiſchen und fachmänniſchen Leiter, ſo daß die Kämpfe vom erſten bis zum letzten Tref⸗ fen einen harmoniſchen Verlauf nahmen. Wiederum kam die„Eiche“⸗Staffel zu einem über⸗ legenen Sieg. Nach einer Zwangspauſe von einem Jahr ſah man zum erſten Male wieder den körperlich ſtarken und erfahrenen Sommer auf der Matte. Das Wieder⸗ ſtarten von Sommer bedeutet für Sandhofen eine weſent⸗ liche Verſtärkung. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: B. Auer ⸗ Oftersheim gegen All⸗ raum Sandhofen. Sofort nach Beginn des Kampfes übernimmt Allraum den Angriff und drängt mächtig auf eine frühzeitige Entſcheidung. Den Gaſt ſah man wieder⸗ holt durch Untergriff, Hüftſchwung und finniſchen Auf⸗ reißer in höchſter Gefahr, konnte ſich aber immer wieder durch ſeine bewundernswerte Brückenarbeit retten, ſo daß die erſte Halbzeit nur mit einem, allerdings großen, Punktvorſprung von Allraum endet. In der 8. Minute wird Auer mit einem gutangeſetzten Armſchlüſſel in die Brückenlage gezwungen, aus der es aber diesmal, trotz mühevoller Anſtrengung, kein Entrinnen mehr gab. Sie⸗ ger wie Beſiegter verließen mit großem Beifall die Matte. Federgewicht: O. Uhrig⸗Oftersheim gegen Klee parz⸗ Sandhofen. Hier gab es bis zur erſten Halbzeit nur Standkampf, der aber mit vollem Einſatz beiderſeitz geführt wurde. Obwohl der Gaſt der aggreſſivere war endet das Standringen für Kleparz ohne Punktverlust. Im Bodenkampf dauerte es jedoch nur 13 Sekunden, bis Kleparz mit einem ſeitlichen Ueberwurf und nachgefaßtem Nackenhebel mit den Schultern auf die Matte kam. Leichtgewicht: Müller ⸗ Oftersheim gegen Som⸗ mer ⸗ Sandhofen. Der hartnäckige Widerſtand des jugendlichen Gäſteringers verblüfft den forſch angreifen⸗ den Sommer. Müller, der einen Angriff durch Rückwurf kontern wollte, wirft ſich nach 3,45 Minuten ſelbſt auf die Schultern. Weltergewicht: H. Auer⸗ Oftersheim gegen Weickel, Sandhofen. Dieſes Treffen geſtaltete ſich ſchon bei Be⸗ giun ſehr intereſſant. Nach kurzem Standgeplänkel kam Weickel, der ſich eines Untergriffes erwehren mußte, in die Unterlage. Ein für Weickel ernſtlich ausſehender Ueberwurf wurde durch geſchicktes Abdrehen gut pariert. Auer läßt ſich in der 4. Minute von einem Armzug über⸗ raſchen und verlor durch Eindrücken der Brücke. Mittelgewicht: P. Uhrig⸗ Oftersheim gegen Hahl⸗ Sandhofen. Noch in der erſten Minute ſiegte Hahl durch Ueberwurf und Eindrücken der Brücke. 5 Halbſchwergewicht: J. Uhrig⸗ Oftersheim gegen 8. Rupp⸗ Sandhofen. Nur wenige Sekunden konnte ſich der Gaſt im Stand erwehren, er wurde ſofort zur Boden⸗ lage gedrängt, wo er nach einem Armſchlüſſel und Ein⸗ drücken der Brücke dem körperlich bevorzugten Rupp einen Schulterſieg überlaſſen mußte. Schwergewicht: Ziegler ⸗ Oftersheim gegen R. Rupp ⸗ Sandhofen. Der Ex⸗Eurpopameiſter machte mit ſeinem Gegner kurzen Prozeß. Bereits nach 32 Sekun⸗ den war dieſes Treffen durch Ausheber mit Rückwurf entſchieden. Feudenheim beendet die Vorrunde ohne Punktverlufte Bf Zu Jeudenheim— KSW Sulzbach 15:3 Die Kraftſportabteilung des Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim hat durch ihre immer gut orga⸗ niſierte Ringkampfabende nicht nur ein großes, ſondern auch ein ſportverſtändiges Stammpublikum gewonnen. Während der Meiſterſchaftsrunde nahm die Zahl der Zu⸗ ſchauer von Kampf zu Kampf einen erfreulichen Aufſtieg. Wenn zu dem geſtrigen Treffen, das zwiſchen dem Gaſt⸗ geber und dem Kraftſportverein Sulzbach ſtattfand, über 400 Zuſchauer ſich im Saale des Badiſchen Hof einfanden, iſt dies nicht zuletzt auf die bedeutenden Erfolge der jungen Ringerſtaffel, die die fünf Vorrundenkämpfe mit dem Ge⸗ ſamtergebnis 76:23 gewann, zurückzuführen, Auch dieſer Kampfabend, der von Kölb⸗Vfè. Neckarau aufmerkſam und einwandfrei geleitet wurde, nahm einen guten Verlauf. Die Gäſtemannſchaft hat in ihren Reihen Ringer, die über beachtliches Können verfügen; das aber gegen einen Gegner, wie ihn der VfTuR. zur Zeit abgibt, noch nicht reicht, um zu einem Geſamterfolg kommen zu können. Spielausfälle auch im Fandball merarbeit hätte Beiertheim leicht zu einem Unentſchieden kommen können. Phönix bleibt durch dieſen Erfolg weiter in der Spitzengruppe. Beiertheim wird ſeinen Platz in der Gauklaſſe beſtimmt auch behaupten. Die Mannſchaſt ſollte noch zu manchen FTrfolgen kommen. Sie darf von den Gegnern nicht leicht genommen werden. TSV Nußloch— TV Ettlingen 19:4(:2) Der Nußlocher Sieg an und für ſich war ja von vorn⸗ herein zu erwarten, die Höhe jedoch überraſcht, zumal die Gaſtgeber im Verlauf des Spieles noch einen Vertei⸗ diger durch Herausſtellung verloren. Der Sturm jedoch war voll und ganz auf der Höhe und ſorgte für eine reiche Torausbeute. Die Ettlinger Mannſchaft fällt immer mehr auseinander und ſcheint das Rennen bald aufgeben zu wollen. Frauen-Handball Poſtſportverein— TW 46 46 Die Turnerinnen weilten am Sonntagvormittag beim Poſtſportverein und lieferten daſelbſt ein intereſſontes Spiel. Die Ueberraſchung hierbei war der große Wider⸗ ſtand, den die Poſt ihren Kolleginnen aus der erſten Klaſſe entgegenſetzte. Der Beginn hatte ſogar eine:0⸗-Führung gebracht, die aber nicht gehalten werden keunte. Nach flottem Spielverlauf blieben ſchließlich die Turnerinnen verdient mit 416 ſiegreich. Bantamgewicht: W. Eber le⸗Sulzbach gegen Bajer⸗ Feudenheim. Eberle verlor trotz heftiger Verteidigung nach einer Minute durch Hüftzug. Federgewicht: R. Sberle⸗ Sulzbach gegen Hecker Feudenheim. Auch hier wurde der Gaſt nach kurzem, hef⸗ tigem Standkampf nach 1,55 Min. durch Hüftzug beſtegt Leichtgewicht: Müller⸗Sulzbach gegen Brun ner⸗ Feudenheim. Zu einem weiteren Blitzſieg kam Brunner, der ſeinen Gegner aus dem Stand auf die Schultern warf, Weltergewicht: A. Decker t⸗Sulzbach gegen H. Ben⸗ zin ger⸗Feudenheim. Benzinger hielt ſich gegen den weit Feudenheimer mit ſeinem Gegner. Deckert muß durch Halbnelſon und Hüftzug die Führung abgeben und verlor nach Punkten. Mittelgewicht: F. Decker t⸗Sulzbach gegen Schmitt⸗ Feudenheim. Schmitt ſiegt nach 2,40 Minuten durch Aus⸗ heber. Halbſchwergewicht: Moos⸗Sulzbach gegen Herm. Ben⸗ zingerßeudenheim. Benzinger hielt ſich gegen den weit ſchwereren Gegner widoͤer Erwarten ſehr gut. Punktelei⸗ lung war hier die gerechte Löſung. Schwergewicht: Kelle r⸗Sulzbach gegen R. Benzin⸗ ger⸗Feudenheim. Hier ſtand ſich eine ungleiche Paorung gegenüber. Was der Gaſt an Gewicht, dies war über 0 Pfund, und Körperkraft vor hatte, glich der Einheimische durch gute Verteidigungsarbeit aus. Wiederholt ſah mon Benzinger in bedenklichen Lagen, aus denen er ſich aber immer wieder unter Beifall retten konnte und ſo dem Gaſt nur einen Punktſieg überließ. Anſere Olympiaſchützen in Front Auf dem Schießſtand in Berlin⸗Wannſee fand das zweile Schießen des Lehrgangs J im dritten Abſchnitt der Olympia⸗ vorbereitung ſtatt. Von den zehn beſten Schützen wurden Leiſtungen erzielt, die bisher in Deutſchland noch nicht vor⸗ gekommen ſind. Im Kleinkaliberſchießen freihändig auf 40 Schuß kam A. Hoffmann auf das großartige Ergeb⸗ nis von 399 Ringen und ließ nur einen Punkt aus, Michaelis ſchoß 396, Julius Schulz 395, M. Schulz 304 und Andreſenn 393 Ringe. Eine zweite Wertung bei 30 Schuß unter Oltmpig⸗ bedingungen ſah Hoſſmann mit 300 Ringen am beſten. Ferner erreichten noch Julius Schulz 299, Michaelis 296, Andre⸗ ſenn 295 Ringe. Von den 26 teilnehmenden Schützen hatten zehn unter Olympiabedingungen 291 und mehr geſchoſſen, Bei 40 Schuß kamen 7 Mann auf zweimal 390 Ringe und darüber. René Blondeau ſchwamm Rekord Die franzöſiſche Kraulſchwimmerin Rens Blondeau konnte abermals einen neuen franzöſiſchen Rekord auf ſtellen. Sie legte 50 Meter Kraul in 31 Selunden zurſeeh und verbeſſerte damit den bisherigen Landes rekord um zwei Zehntel Sekunden. Hotkey⸗Klubkümpfe Hockey im Nebel VfR— MG 478(:0) Der ganz unerwartete Neßel, der Mannheim am Sonn⸗ tagmorgen überſiel, brachte es natürlich mit ſich, daß die geplanten Raſenſpiele nicht ſo durchgeführt werden kenn⸗ ten, wie es bei einwandfreien Wetterverhältniſſen der Fall geweſen wäre. Zwar konnten die Mannheimer Hockey⸗ ſpieler ihr geplantes Programm vollſtändig durchführen, die Spieler litten jedoch ſehr unter der erſchwerten Sicht⸗ möglichkeit. Beſonders davon betroffen wurde der mit Spannung erwartete Lokalkampf der Mannheimer Hockey⸗ rivalen VfR und MTG. Der Nebel war hier zeitweiſe ſo ſtark, daß man von der Mittellinie aus beide Tore nicht ſehen konnte. Daß unter dieſen Umſtänden das Glück eine große Rolle ſpielte, iſt ſelbſtverſtändlich. Viet gelang nach klarer:0⸗Führung vor der Pauſe die MTG nur knapp 412 ſchlagen. Der Sieg war nicht un⸗ verdient, der VfR zeigte lange nicht allein das reifere Spiel, er war der MTG auch an Taktik weit voraus, was gerade diesmal von entſcheidender Bedeutung war. Weite ſteile Vorlagen, raſche Ballabgabe und große Schußent⸗ ſchloſſenheit waren die Hauptmerkmale der Bſgdt⸗Moann⸗ ſchaft, die ein überrachſend gutes Spiel lieferte. Meyer und der junge Kutterer verteidigte ausgezeichnet, noch beſſer allerdings Dr. Rulzinger als Mittelläufer, während im Sturm Heiler und Mohr äußerſt gefährlich waren. Die MTG fand ſich mit dem Nebel überhaupt nicht zu⸗ recht. Engmaſchiges Kombinationsſpiel des Innentrios, Vernachläſſigung der Flügelleute erleichterten dem Gegner die Abwehr, zudem war die Verteidigung lange unſicher, während in der Läuferreihe nur Bechtold hervorragend ſpielte. Erſt nach der Pauſe fand ſich die Mannſchaft beſſer zuſammen, war dann auch überlegen, vergab ober wieder den möglichen Sieg durch zu engmaſchiges Spiel. VfR begann überraſchend ſtark. Steile Vorlagen, zu⸗ meiſt an den ſchlechtgedeckten linken Flügel, zerriſſen die Deckungsreihen der MTG, und in raſcher Folge fielen durch Heiler, Mohr und Geyer 2 drei Tore. MT ſtellte jetzt um, nahm den kurzſichtigen F. Junge, der im Nebel den Ball ſtets erſt zu ſpät ſah aus der Verteidigung umd erſetzte ihn durch E. Junge. Die Hintermannſchaft wurde dadurch weſentlich ſtabiler und Heiler kam nur noch ſelten durch. Da der MTG⸗Sturm ſich aber gleichfalls immer wieder ſeſtlief, blieb es bei der:0⸗Führung bis zur Pauſe. Nach Wiederbeginn wird die MT ſtändig überlegener, eber nur im Feldſpiel, denn die Torchancen ſind verteilt. Günthner gelingt es endlich, ein Tor aufzuholen, aber Mohr erhöht bereits in der nächſten Minute auf. Eine von Schmieder verwandelte Strafecke und ein präch⸗ tiger Schuß des Linksaußen Eder bringen die Mh zwar noch auf:8 heran, zu weiteren Toren reicht es jedoch nicht mehr, obwohl die Chancen vorhanden ſind. Auf det andern Seite wehrt Schäfer zwei unheimlich ſcharſe Schüſſe iN ab, womit es bei dem knappen Stege des VfR eibt. T 46e Ludwigshafen 221(ll) Der Nebel hatte ſich ein wenig aufgeklärt, als TV 4 am Nachmittag gegen den TßC antrat, ſo daß man weng; ſtens das ganze Spielfeld, wenn auch verſchwommen, fehen konnte. Beide Mannſchaften lieferten ſich einen ziemlich harten Kampf, den die Mannheimer 211 für ſich entſcheiden konnten. Töging ſchon bald nach Beginn in Führung und zeigte auch vor der Pauſe das beſſere, wenn auch pris mitivere Spiel. Die Spieler waren durchweg äußerſt fünk und hatten dadurch ein großes Plus den Mannheimer gegenüber, von denen die Innenſtürmer die klarſten Chan cen ausnützten. Erſt in der letzten Minute vor Halbzeit gelang der Ausgleich. Einen ziemlich ſchwachen Schuß des Rechtsaußen Remas ließ Stark im Ludwigshafener Tor paſſieren, nachdem er vorher wiederholt ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen gezeigt hatte. Nach der Pauſe war Turnverein 180 ſtark überlegen, zumal Tc durch Platzverweis einen Spieler verlor. Mitte ö Stark zum zweitenmal geſchlagen bekennen, womit Spiel entſchieden war, da die Ludwigshafener nicht zu weiteren Toren kamen. das mehr TV 1846 zeigte wohl gutes Felöſpiel, der Sturm wal jedoch vor dem Tore direkt hilflos. Selbſt vor einigen Wochen eine Spezialität der Mannſchaft, wur den ausgelaſſen. Die Verteidigung wurde zwar einigemal von dem ſchnellen gegneriſchen Sturm überſpielt, der Erſatz torwart zeigte dabei jedoch gutes Können. Ludwigshafen Stärke war die Schnelligkeit, mit der Aktionen durchgeführt wurden. Bayer war im Sturm der gefährlichſte Spieler, wurde jedoch gut bewacht. Die Läuferxreihe hatte zumelſt mit der Abwehr zu tun, verſtand es jedoch, den Sturm mit brauchbaren Vorlagen zu verſehen. Stark im Tor zeigte neben guten auch einige ſchwache Momente. Beide Tore waren nicht unhaltbar.. der zweiten Halbzeit mußte ſich Strafecken, noch Von Wiesba burch S die Ma Für der raſchens zichten, weilt. Mannſc Hochacht malige wie Wi Verſage Der be geſchwät Ager iſt Der halle zu einen a ſportlich Hauptka ſter Gu ler Bol Der Ga allen M daher de daß er kam dad ſaltung aber vol Eben König⸗ den lan das Kön ſchlechte Ein vor dung zw den KL. ah krat bis„fün ger muß klein be het ſechf der Sile ſie des Abe Düh be Dübbers feine gu „ der Neuen bere Ar Lands me totzdem warfen Mittelge und rob wichts na punkten der Wel Culia aber bra ten Hake zeigte, d warfen. Im 6 meiſter e neger F Schwarze mit eine erſten R zweiten kampf h ben Neg und wu! 2 — . — 2 1 . ver t Sy war doch der lüſſe IR 0 46 nig⸗ ehen ülich iden ung pri⸗ lünk nern hun⸗ bökit des Tor Lei⸗ 1845 inen ſich das mehr war noch vur⸗ mal . Montag, 10. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 567 Neuer Kunſtturnſieg des T 1846 EW 46 ſiegt im Kunſtturnwettkampf und Wiesbaden Dieſer neuerliche Monnſchaſts kampf des TV 1846 im Kunstturnen ſtand unter einem beſonderen Zeichen. Zu⸗ ſammen mit dem To d Wi es baden hatten die Mann⸗ heimer Turnbrüder und Volksgenoſſen von der Saar als Gäſte nämlich den MT V Saarbrücken, als Dritten im Bunde zu dem Mannſchaftskampf, der, die Folge ab⸗ ſchließend, diesmal in Mannheims Mauern vor ſich ging. Auch diesmal heißt der Sieger TV 46 Mannheim wie in den beiden vorausgegangenen Wettbämpfen, mit dem Endergebnis T 46 Mannheim 458, MTV Saarbrücken 4% und Tod Wiesbaden 4189 Punkte. Von den teilnehmenden Mannſchaften trat lediglich Wiesbaden wie vorgeſehen an. Saarbrücken hatte Perſch burch Schönherr und Seibert durch Wilhelm erſetzt. Auch die Mannheimer ſahen ſich zu Aenderungen gezwungen. Für den verletzten Th. König ſprang Fend ein. Ueber⸗ taſchenderweiſe mußte man auch auf Schmelcher ver⸗ zichten, der noch im Sagargebiet bei der Deutſchlandriege weilt. So mußte der alte Kämpe Endreß die Mannheimer Mannſchaft ergänzen, und er tat es gewiß nicht ſchlecht. Alle Hochachtung für ſeine Leiſtungen. Um ſo höher iſt der aber⸗ malige Mannheimer Erfolg zu bewerten; denn Saarbrücken wie Wiesbaden hielten, was man ſich verſprochen. Kleine Verfager da und dort brachten wohl einige Punktverluſte Der beſſere Durchſchnitt unſeres TB 1846 ſicherte auch bei geſchwächter Mannſchaft den Sieg, der zudem ein eindeu⸗ ger iſt. Die Mannſchaftsleiſtungen an den Geräten ſehen jeweils die ſiegende Monnſchaft an erſter Stelle, mit zen Wertungen Pferd: Mannheim 126, Saarbrücken 113,5 unb Wiesbaden 110,5 Punkte; Barren: Mannheim 124, Saarbrücken 115,5 und Wiesbaden 113,25 Punkte; Frei⸗ bungen lie 4 Turner): Mannheim 77, Wiesbaden 73,5 Aus dem Lager Eoͤer ſchlug Huizenaar Winterhilfs⸗Boxen in Köln Der zweite Winterkampftag in der Kölner Rheinland⸗ halle zugunſten der Winterhilfe hatte mit 7000 Zuſchauern einen ausgezeichneten Publikumserfolg, wenn auch die sportliche Ausbeute nicht immer zufriedenſtellend war. Im Hauptkampf hatte der deutſche Weltergewichts⸗Europamei⸗ ſter Gu ſt av Eder in dem holländiſchen Mittelgewicht⸗ ler Bob Huizenaar einen„undankbaren“ Gegner. Der Gaſt war von vornherein nur darauf eingeſtellt, mit allen Mitteln über die Runden zu kommen und nahm daher dauernd Zuflucht zum Klammern und Halten, ſo daß er ſogar zweimal verwarnt werden mußte. Eder kam dadurch nie zu einem richtigen Kampf und zur Ent⸗ ſaltung ſeines Könnens; ſeine klaren Vorteile genügten aber vollauf zu einem überlegenen Punktſieg. Ebenſowenig befriedigte der Einleitungskampf zwiſchen König⸗Lüdenſcheid und Engel s⸗Köln, in dem acht Run⸗ den lang gekeilt wurde. Das verkündete Unentſchieden, bas König benachteiligte, rief ebenſo wie der ſpätere schlechte Kampf von Huizengar ein Pfeifkonzert hervor. Ein vorzeitiges Ende nahm die Schwergewichtsausſchei⸗ zung zwiſchen Selle(Köln) und dem 18 Pfund leichte⸗ ten Klein(Solingen). Schon von der zweiten Runde ah trat die Ueberlegenheit Selles, der ſeinen Gegner hier lis„fünf“ zu Boden ſchickte, blar zutage, und der Solin⸗ ger mußte ſich nur noch auf Zufallstreffer beſchränken. Rein befand ſich klar auf der Verliererſtraße, als ihm in hr ſechſten Runde das linke Auge aufgeſchlagen wurde A der Ringarzt die Fortſetzung des Kampfes unterſagte. Slle ſiegte ſomit durch techn. ko. Den ſchönſten Kampf n Abends lieferten ſich im Leichtgewicht Exmeiſter Dühbers und ſein junger Landsmann Tabat(Köln). Mbbers ſtiegte hoch nach Punkten und ſcheint allmählich feine gute frühere Form wiederzufinden. Berliner Berufsboxkämpfe Dex letzte Berufs⸗Boxabend vor Weihnachten in der Muen Welt erfreute ſich recht guten Beſuches. Der frü⸗ gere Amateurmeiſter Pürſch⸗ Berlin traf in ſeinem dandsmann Bredow keinen ebenbürtigen Gegner an; ltotzdem Bredow ſich bis zur fünften Runde tapfer ſchlug, warfen ſeine Sekundanten das Handtuch. Der ſüdſlawiſche Mittelgewichtsmeiſter Willi Hieber traf auf den ſtarken und robuſten Schleſier Czichos, den er trotz ſeines Ge⸗ bichts nachteils von zehn Pfund über 8 Runden hoch nach Punkten ſchlug. Einen unerwartet ſtarken Gegner fand der Weltergewichtler Katter in dem Italiener Carlo Culiat,. Culiat führte in den erſten 5 Runden, dann über brachte Katter in der ſechſten ſeinen gefürchteten rech⸗ ten Haken an, auf den der Italiener ſo ſtark Wirkung 71 5 daß ſeine Sekundanten das Handtuch in den Ring arfen. Im Hauptkampf benötigte der Deutſche Schwergewichts⸗ Reiſterincenz Hower nur zwei Runden, um den Kuba⸗ neger Frederſebo Malibran durch k. o. zu beſiegen. Der Schwarze, eine fabelhafte Athletenfigur, ſchnellfüßig, begann mit einer glänzenden Linken ausgezeichnet und hatte in der erſten Runde deutliche Vorteile. Bald nach Beginn der zweiten Runde entwickelte ſich an den Seilen aus dem Naß⸗ kampf heraus ein heftiger Schlagaustauſch, bei dem Homer ben Neger ſchwer am Kinn traf. Malibran ſauk zu Boden und wurde ausgezählt. Boxen in Hamburg Der vierte Kampftag der„Nationalen Hamburger Be⸗ küfsbox⸗Gemeinſchaft“ im Zoo hatte einen recht guten Be⸗ uch gefunden. Im einleitenden Kampf zwiſchen Kruſe⸗ Hamburg und dem Magdeburger Eggert ſiegt Kruſe in der diliten Runde durch Ausgabe des am Auge ſtark verletzten Magdeburgers. Fred Bölck⸗Hamburg hatte drei Runden un ſchwer zu kämpfen, um ſich dem Stil des auſopfernd und mutig boxenden Krefelder Nachwuchsmannes vau der heydt anzupaſſen. Die Vernichlungsarbeit Bölcks 60 15 bei dem ſtark nachlaſſenden Krefelder erſt in der 1 05 Runde Wirkung. v. d. Rheydt war ſchließlich om ude der ſiebten Runde ziemlich fertig. Am Anfang der 1 0 1 brach der Ringrichter den Kampf zu Gunſten ab. 0 Ein recht hüsſches Geſecht lieſerten ſich Ernſt Pi⸗ ul o⸗Berlin und ſein Landsmann Walter Sabottke. Piſtullas leichter Punktvorſprung in den erſten Runden chien bald von Sobottke aufgeholt zu werden, dech Pi⸗ 85 3 Arbeit machte„ 5 e es zu ein appen, aber verdienten Puult⸗ ſieg Piſtullas. g e 9 Den Schlußſampf bestritten die beiden Leichtgewichtler eo pol d⸗Berlin und Köhle r⸗Hamburg gleichfalls über abt Runden. Der techniſch ausgezeichnete und ſehr ſchnelle Derliner log ſchon nach der erſten Runde leicht in Front. große Härte des Hamburgers konnte aber trotz guter . Köhlers die Ueberlegenheit des Berliners nicht derlichen. Auch eine überragende ſechſte Runde Köhlers wülhehn e an Leppolds verdientem Punktſieg nicht zu Spiele des Tiſchtennis⸗Vezirkes 1 2. Mannheimer Spitzenkampf gandeudden es in der vorigen Woche der TTVgg. Mann⸗ m⸗Wohlgelegen 1 gelungen war, den Stadtmeiſter TT hilitas 1 im erſten Spiel dieſer Saiſon zu ſtoppen, war 8 5 am 7. Dezember nicht wenig auf das Zuſammentref⸗ 5 858 beiden anderen Favoriten Vſck Mannheim— Agilitas geſpannt. Der durch die Eintrachtſpieler mit 458,0 vor Saarbrücken 423,23 413,75 Punkten und Saarbrücken 70,5 Punkte; Reck: Mannheim 131, Saarbrücken 124,25 und Wiesbaden 121,5 Punkte EN J 771. 5 5 Die Kampfrichter Werdan⸗ Neckarau und Heß⸗ Ludwigshafen verſahen ihr Amt mit großer Sachkenntnis. Schon am Pferd bewieſen die Leute des T 46 ihre vor⸗ zügliche Schulung und ausgezeichnetes Können. Hafner mit 20 Punkten, nach wirklich feiner Leiſtung, ſchoß hierbei den Vogel ab vor Wühler und Stix mit je 19 Punk⸗ ten. Am Barren waren es Stix und Cuntz von den Einheimiſchen mit 1994 bzw. 19% Punkten, die verdient die erſten Plätze einnahmen. Die Freiübungen lie⸗ ßen den neuen Zug des Bodenturnens bereits erkennen. Cuntz erhielt hier volle Punktzahl, nach ihm der Saar⸗ brücker Fr. Rammel und der Wiesbadener Braſel⸗ mann je 19,25 Punkte. Wühler, Stix und Hafner brachten es für Mannheim auch auf je 19 Punkte. Am Reck zeigte ſich Endreß noch in alter Meiſter⸗ ſchaft mit einem weiteren Zwanziger in der Wertung. Bemerkenswert bleibt trotz der Schwierigkeit die Sicher⸗ heit des Turners. Hafner erzielte auch noch 19,75., von Wiesbaden Groß 19,5 Punkte und die drei Saar⸗ brücker Mees, Rammel Fr. und Schwarz je 19,25 Punkte, die nicht zuletzt für den 2. Platz ausſchlaggebend waren. Ob mit oder ohne Freiübung geben ſich die erſten Plä für die Einzelleiſtung: 1. Haf ne r⸗TV 46 58,50(77 2. Sti x⸗TW 46 56,7(77 3. Wühle r⸗TV 46 5 24,25), 4. End re ß⸗T 46 55, 5. Cun tz⸗TVB 46 54,25 (74,25) Punkte. dann folgen von den Gäſten Mees⸗Saar⸗ brücken 54,25 und Braſelman n⸗Wiesbaden 33,25 P. Bevor Obertw. Adelmann den Kampf beginnen ließ, entbot nach dem Einmarſch der ſtellv. Vereinsführer Rechtsanwalt Brechter den Gäſten, insbeſondere den Brüdern von der Saar, den Willkommensgruß uimtt treff⸗ lichen Worten der Verbundenheit, die ſpontan in das Saar⸗ lied ausklangen. Die Siegerehrung, das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied bildeten den ſtimmungsvollen Ausklang, wozu auch die Muſikriege des Vereins ihren Teil beitrug. der Berufsboxer verſtärkte fg enttäuſchte inſofern, als die Niederlage mit:2 dem wirklichen Können nach zu hoch ausfiel. Be⸗ merkenswert iſt die Niederlage von Ott gegen Witten⸗ maier und von Keller gegen Kochendörfer mit je 311. Herold W. verlor:2 gegen Eckert, was bei dem Können von H. nicht nötig geweſen wäre. Erwartungsgemäß ſiegte Fein(Agilitas)— Heid, obwohl, wie die Sätze zei⸗ gen, nicht ſo ſicher, wie die Form vor einer Woche anneh⸗ men ließ. 21:17,:17, 12:21,:21, 21:19. Den einzigſten Punkt in den Einzelſpielen für VfR holte ſich Herold F. gegen Wolfrum in einem Fünfſatz; allerdings in den bei⸗ den letzten Sätzen ziemlich ſicher. 20:22, 21:13, 17:21, 21:5 und 21:7. In den Doppelſpielen holte ſich Agilitas zwei und VfR einen Punkt. An Stelle des geſperrten TTC Metropol ſpielte be⸗ reits am Mittwoch die TTVgg. Mannheim⸗Wohlgelegen 1 beim 1. TTC Viernheim. Die Tgg. ſiegte ſicher 970 und mit 27:0 Sätzen. Bei dem am letzten Sonntag veranſtalteten Turnier in Heidelberg ſiegte in der Klaſſe A der ſübddeutſche Meiſter 1933/34 Ulrich⸗Frankfurt. Zweiter wurde Münkel⸗ Mannheim, der das Endſpiel:1 verlor. Dritter zuſam⸗ men mit Schick⸗Heidelberg wurde Tyroller⸗Mannheim. Die Veranſtaltung ſelbſt übte gegen Ende nicht wie ſonſt die Anziehungskraft aus, da die beſten Spiele vorm. und am frühen Nachmittag ſtattfanden. Dies dürfte in der Hauptſache darauf zurückzuführen ſein, daß in der einen Hälfte faſt alle Leute ſtanden, die Anſpruch hatten, ins Endſpiel zu kommen. In der zweiten Gruppe waren von guten Spielern nur Schick⸗ Heidelberg, Repp und Münkel⸗ Mannheim. Hier verlor Repp gegen Schick, der dann beim Spiel um den Eintritt ins Endſpiel von Münkel geſchlagen wurde. Engliſcher Fußball Die Ergebniſſe vom Samstag 1. Liga: Aſton Villa— Leeds United:1, Chelſoea— Liverpool:1, Derby County— Weſtbromwich Albion 98, Everton— Blackburn Rovers:2, Grimsby Town Middlesbrough:2, Huddersfield Town— Arſenal 11, Leiceſter City— Skeffield Wednesday:1, Preſton North⸗ end— Mancheſter City:4, Sunderland— Birmingham 511, Tottenham— Hotſpurs— Stoke City:2, Wolver⸗ hampton Wanderers— Portsmouth 218. 2. Liga: Barnsley— Nottingham:2, Bolton Wande⸗ rers— Newcaſtle United:0, Bradſord City— Bury:0, Burnley— Plymouth Argyle:2, Mancheſter United— Fulham:0, Notts Cpunty— Blackpool:2, Oldham Athletie— Norwich City:2, Port Vale— Brentford 22, Sheffield United Hull City:4, Southampton Weſtham United:2, Swanſea Town— Bradford 010. Schottland: Airdrieonians— Falkirk:1, Celtie Glas⸗ gow— Motherwell:2, Dunfermline Athletie— Dundee :5, Hamilton Academicals— Clyde 43, Hearts— Glas⸗ gow Rangers:1, Kilmarnock— St. Johnſtone:0, Partick Thiſtle— Ayr United 11, Queens Park— Albion Ro⸗ vers:1, Queen of South— Aberdeen:1, St. Mirren Hibernians 12. Der Radſportführer erließ die grundſätzliche Beſtim⸗ mung, daß Leutſche Steher ſich möglichſt nur deutſcher Schrittmacher bedienen ſollen. Freödie Miller, der in Liverpvol Guthbert Taylor ſchlug, hat ſich zu einem Titelkampf mit dem Spanier Gi⸗ rone in Barcelona bereit erklärt. 2. M Das Hand ballturnier Obwohl für das Turnier der Meldeſchluß noch in wei⸗ ter Ferne liegt, iſt das Intereſſe hierfür ſehr groß und auch die erſte Meldung iſt ſchon eingelaufen. Der Sportverein Waldhof hat als erſter ſeine Zuſage gegeben. Neben den Waldhöfern, die vor zwei Jahren ſchon das erſte Turnier, das ſeiner Zeit der Mannheimer Turnkreis ausſchrieb, gewann, nehmen in der Gauklaſſe noch folgende Vereine teil bzw. haben Einladungen er⸗ halten: Mic Phönix, VfR, T Ketſch und Polizeiſport⸗ verein Darmſtadt. Die Gauklaſſe ſpielt um den Wan⸗ derpreis der Neuen Mannheimer Zeitung. Nicht weniger intereſſant wird das Bezirksklaſſen⸗ quartett Polizei, MTG, TV 46 und TV Seckenheim, alſo die vier Spitzenvereine dieſer Klaſſe, ſeine Kämpfe ge⸗ ſtalten. Hier winkt dem Sieger der Preis der Stadt Mannheim. Erſtmals haben auch die Frauen Gelegenheit, in der Halle ihr Können zu zeigen. Die Kämpfe werden hier erbittert werden. Da jede Mannſchaft nur ſieben Spiele⸗ rinnen ſtellt, wird ſich die Spielſtärke der einzelnen Klubs Aeberall Die Winnipeg Monarchs in Paris Die Winnipeg Monarchs, die Mannſchaft, die Kanada bei der diesjährigen Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft vertreten wird, ſind in Paris eingetroffen und trugen am Sams⸗ tag abend im Pariſer Sportpalaſt ihr erſtes Europa⸗Spiel aus. Vor 12 000 Zuſchauern trafen ſie auf die„Fliegen⸗ den Franzoſen“, die zumeiſt allerdings ebenfalls Kanadier ſind. Der Kampf wurde in einem unerhörten Höllen⸗ tempo durchgeführt und begeiſterte die Zuſchauer wie ſel⸗ ten zuvor in Paris ein Eishockey⸗Spiel. Die„Monarchs“ beſiegten die„Francais Volants“ nach ſchwerem Kampf nur knapp mit 42(:2,:0,:), hatten allerdings dieſen Sieg vollkommen verdient. Im Laufe dieſer Woche wer⸗ den die Kanadier mehrere Spiele in England austragen, dann wieder nach Paris zurückkehren und über die Weih⸗ nachtsfeiertage in Berlin gaſtieren. BSc in London hoch geſchlagen Das zweite Spiel ſeiner Englandreiſe verlor der Ber⸗ liner Schlittſchuhklub im Wembley⸗Sportpalaſt am Sams⸗ tag gegen die Mannſchaft des Canadian HCE⸗London. Die Kanadier— es befindet ſich kein Engländer in der Mann⸗ ſchaft— ſpielten diesmal in ganz großer Form und mach⸗ ten durch einen hohen 810(:0,:0,:0) Sieg die Nieder⸗ lage wett, die ſie am Vortage mit 214 gegen die Richmond Hawks erlitten hatten. Beſte Leute beim BSc waren Orbanowſki und Guſtav Jänecke; leider blieb den Ber⸗ linern trotz eifrigſter Anſtrengungen das Ehrentor verſagt, denn der Tormann der Kanadier ſchien einfach unüber⸗ windlich. In der Tabelle iſt jetzt der BSC auf den letzten Platz zurückgefallen, während die Richmond Hawks die Spitze einnehmen vor den Francais Volants und dem Canadian HE London. Die Tabelle der Gruppe B: Vereine Spiele gew. unentſch. perl. Tore Punkte 1. Richmond Hawks 6*— 2 21:12:4 2. Francais Volants 4 3— 1 10: 6 612 3. Canadian HCE London 2 1— 1 10: 4 222 4. TE Prag 2 11— 1 4 5 22 5. Berliner SC. 4—— 4 3121 08 Eishockey⸗Turnier in Amſterdam Auf der neuen Amſterdamer Kunſteisbahn begann am Samstag ein internationales Eishockey⸗Turnier bei gutem Beſuch. Im erſten Spiel beſiegte die Univerſität Orford eine Pariſer Auswahlmannſchaft hoch mit 11:0 Toren. Im zweiten Treffen ſchlug der Wiener Eislaufverein die hol⸗ unnheimer Hallenſportieſt viel mehr aneinander angleichen. Die Teilnehmerinnen werden ſein: BfR, Mi C, 08, TV 46 und Mic Phönix. Den Preis hat der Mannheimer Verkehrs ver ⸗ ein zur Verfügung geſtellt. Das Handballturnier ſollte allein ſchon genügen durch die geſchickt zuſammengeſtellten Paarungen, die an und für ſich kleine Halle zu füllen. Das Programm wird aber noch ergänzt durch eine Reihe auserleſener leicht⸗ athletiſcher Wettbewerbe. eben dem Start Dr. Peltzers findet die 5 mal 1⸗ꝶRundeſtaffe r hier beſtimmt das meiſte Intereſſe. Dem Sieger winkt hier der Wan derpreis des Hakenkreuzban⸗ ners. Ueber die weiteren Wettbewerbe und auch die eingelaufenen Meldungen werden wir jeweils berichten. Feſt ſteht ſchon heute, daß das Hallenſportfeſt einen glän⸗ zenden Auftakt für das Jahr 1935 bilden wird. Es ſei auch heute ſchon geſagt, daß die Vor kämpfe im Handball und der Leichtathletik ſchon am Sams⸗ tagnachmittag zum Austrag gebracht werden. Die Preiſe werden hier ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mög⸗ lich iſt, wenigſtens einen Teil des Feſtes anzuſehen. Daß aber oft die Vorentſcheidungen die ſchärfſten Kämpfe brin⸗ gen, iſt eine alte Weisheit. ishockey ländiſche Nationalmaunſchaft ebenſo ſicher mit:0. Die kämpfen am Sonntag nach⸗ Sieger dieſer beiden Spiele mittag um den Endſieg. Mülheim⸗Duisburg 1..⸗Grobauer⸗Hürden⸗Rennen. 600. 2800 Meter. 1. L. Klaps Stober(Heſen), 2. Weltmeiſter, 3. Mary. Ferner 1 Leid, Maharadſcha, Florette, Märzpringeß. Tot. 38:10, Pl. 19, 23, 29:10. 2..⸗Oertel⸗Jagd⸗Rennen. 1650% 3000 Meter. 1. R. Sieglings Finor(H. Sieglin), 2. Geländeritt, 3. Ancona. Ferner.: Aepfelchen, Jungritter, Panzerflotte, Safata, Anführer, Sorgenfrei. Tot. 72:10, Pl. 21, 17, 14:10. 3..⸗Gerber⸗Jagd⸗Rennen. 1850 J. 3700 Meter. 1. W. Benfers Strohfeuer(Unterholzner), 2. Utamaro, 3. Trau⸗ mulus. Ferner.: Steinbruch, Moira, Horos, Fahrewohl, Sunion, Robinſon. Tot. 28:10; Pl. 13, 29, 25:10. 4..⸗Zimmermann⸗Rennen. 1500. 1400 Meter. 1. Frau H. Marquardts Selim(Starnecker), 2. Preisrätſel, 3. Ala. Ferner.: Wiſo Gloria, Fantaſia, Feudal, Kame⸗ radin, Almanſor, Leutvogt. Tot. 38:10, Pl. 12, 18, 24:10. 5..⸗Lüber⸗Hürden⸗Rennen. 3000 /. Ausgl. 2. 3600 Meter. 1. Lt. M. Buhofers Wiſa Fonſpertuis(Rößler), 2. Georgette, 3. Baden. Ferner.: Fantaſia, Creolin, Heidekönſg, Schwerthieb, Peraſperum, Hatz, Meerfjunge, Tot. 128:10, Pl. 28, 50, 17:10. 6..⸗Stolpe⸗Jagb⸗Reunen. 1300 /, Ausgleich 4. 3000 Meter. 1. P. Miſchos Schatzfinder(Ohſt), 2. Fortis, 3. Zarenkind. Ferner.: Ilſenburg, Pechvogel, Jan von Werth, Auswahl, Fichtennadel, Abelbert, Kern. Tot. 55:10, Pl. 18, 18, 27:10. 7. R. Dippelt⸗Rennen. 1300 /, 2400 Me⸗ Ausgleich 4. ter. 1. F. Landlers Berna(E. Stock), 2. Haudegen, g. Nuſchy. Ferner: Gaſſenjunge, Panorama, Sintflut, Pieta. Tyt. 72:10, Pl. 22, 28, 21:10. Sieg⸗Doppelwette 4. und 5. Rennen: 1220710. Zwei Mannſchaftskämpfe im Boxen fanden am Frei⸗ tagabend ſtatt. In Bonn ſchlug der Gan Südweſt den Gau Mittelrhein:7, mit dem gleichen Ergebnis ſiegte der Deutſche Meiſter Punching Magdeburg bei Sandow Nürnberg. a Um den Mitropa⸗Pokal öder Boxer ſtanden ſich in Brünn die Staffeln von Oeſterreich und der Tſchechoflowakei gegenüber. Wie im Vorkampf ſiegten die Tſchechen mit 11:5 Punkten. Familienabend beim BfR Daß die große Sportlerfamilie des Vi ſich nicht nur aus⸗ ſchließlich dem Sport verſchrieben hat, ſondern daß ſie dann und wonn auch Zeit findet, um irgend ein Feſt zu feiern, iſt eine längſt bekannte Tatſache. Man muß es den Raſenſpielern ſchon laſſen daß ſie wie auf dem Gebiete des Sports auch in der Geſelligbeit eine eigene Linie ein⸗ halten. So ein VfR⸗Abend im Kreis älterer und füngerer Vereinskameraden iſt für viele ſchon zu einem beſonderen Erlebnis geworden. Da ſitzt der Fußballer neben ſeinem kleinen Bruder Handball, der Boxer weben dem Leicht⸗ athleten, der Tiſchtennisler bei der Schiedsrichtergilde und nicht zuletzt der funge Sportler beim alten VfR⸗Kämpen. Da findet ſich reichlich Zeit und Muße alte Erinnerungen aufzufriſchen und in angeregteſter Unterhaltung fliegen die Stunden fröhlichen Zufammenſeins nur ſo dahin. Ganz in Sieſem Zeichen ſtond der Familienabend des Vicht, dem wieder ein in allen Teilen voller Erfolg beſchie⸗ den war. Die geräumigen Germania ⸗Säle reichten gerade aus, um alle die aufzunehmen, die gekommen waren, um im trauten VſR⸗Kreis einen netten Abend zu verleben. Für den BfR⸗fFührerring hielt Herr Kra⸗ tochvil an Stelle des vom Winterhilfswerk beanſpruch⸗ ten Vereinsführers, Direktor Bühn, die Begrüßungs⸗ anſprache. Der Redner ſtreifte die Bedeutung des Abends, um nicht zuletzt allen ſeinen Spoctskameraden Dank zu zollen für die in dieſem Jahre bis jetzt geleiſtete Arbeit. Kalender ⸗Kongreß der AC Nadſport⸗Termine: Nach alter Ueberlieferung fand am erſten Dezember⸗ Samstag in Zürich der Kalenderkongreß der Union Cyeliſte Internationale ſtatt, auf dem alljährlich die großen internationalen Termine für Straßen⸗ und Bahnrennen genehmigt wurden. Vertreten waren Deutſchland, die Schweiz, Frankreich, Italien, Belgien und Dänemark. Der neue Terminkalender weiſt keine bedeutenden Veränderun⸗ gen auf. Frankreich, Italien, Belgien und der Schweiz wurden die Rundfahrten genehmigt. Deutſchland erhielt zwei neue internationale Amateur⸗ Straßenrennen, am 16. Juni und 22. Dezember, davon das erſte als olympiſches Zeitfahren. Do auch die Termine für Baſel⸗ Cleve und Warſchau⸗Berlin, wie beantragt, beſtätigt wur⸗ den, hat Deutſchland die meiſten internationalen Amateur⸗ ſtraßenrennen in ſeiner Terminliſte. Gin Vorſchlag des deutſchen Vertreters Gggert⸗Berlin, eine internationale Wanderfahrt Berlin⸗Stettin⸗Hamburg⸗Köln⸗Dortmund⸗ Frankfurt⸗Nürnberg über 14—20 Tage zu ſchaffen, fand großes Intereſſe. Zuerſt ſollen jedoch Verhandlungen mit den in Frage kommenden Ländern ſtattfinden. Geplant iſt, daß Deubſchland, Frankreich, Holland, Belgien und die Schweiz mit je zehn Fahrern teilnehmen. Neu in der Ter⸗ minliſte iſt u. a. auch die Drei⸗Stappenſahrt Italie n⸗ Belgien, deren Einzelheiten jedoch noch nicht vorliegen, ſowie Nizzo⸗San Remo, mit dem bie neue Saiſon im Januar eröffnet wird. Der Straßenkalender hat folgendes Ausſehen: Januar: 28. Nizza San Remo— Nizza. März: 3. Mont Agel⸗Bergrennen in Nizza, 17. Mai⸗ land San Remo, 24. Lüttich—Baſtogne Lüttich, 25.—1. Paris Nizza, 31. Mailand— Turin. April: 7. Rund um die Campagna, 14. Paris- Taen, 14. Gran Premio Schie(Italien), 14. Rund um Flandern, 2. Paris—Roubaix, Rund um Toscana, 28. Paris. Brüſſel. Mai: 5. Paris— Tours, Rund um Piemont,.—12. Großer Wolber⸗Prels, 12. Meiſterſchaft von Baſel, Prag Machow—Prag, Mailand Modena, 11.—12. Rundfahrt um Marbihan, 12. Bordeaux—Paris, 17.—10. Juni: Italien⸗ Rundfahrt, 26. Meiſterſchaft von Zürich, Paris—Rennes, 26.—2. Juni Rund um Belgien, 30. Rund um Paris. Juni:.—9. Rund um Katalonien, 2. Paris— Belfort, .—10. Paris— St. Etienne, 16. Rund um die Aemilia, Internationales Olympiſches Zeitfahren in Deutſchland, 23. Nordweſtſchweizeriſche Rundfahrt, Dr. Hausmann⸗ Memorial in Prag. Jul:.—28. Tour de France, 8. Roskilde⸗Stern⸗ fahrt(Amateure) in Kopenhagen. Auguſt:.—10. Drei⸗Etappenfahrt Italien— Belgien, 11—18. Weltmeiſterſchaften in Brüſſel, 17.—18. Schweizer Rundfahrt, 25. Rund um die Romagna, Prag— Karlsbad Prag, 28.—1. September Warſchau— Berlin. 3 September: 1. Rund um Venetien, 3. Großer Preis von Braſchaert,.—8. Baſel—Cleve, 15. Rund um die zwei Provinzen(Meſſina), 22. Internationale Ama⸗ teurrennen in Deutſchland. Oktober: 6. Intern. Weltmeiſterſchafts⸗Revanche in Montlhery, 20. Lombardei⸗Rundfahrt, 28. Großer Preis des Italieniſchen Radſport⸗Berbandes in Rom. Die Großen Preiſe auf der Bahn Für die Bahnrennen lagen ebenfalls einige Termin⸗ Anträge vor, und zwar für die üblichen Großen Preiſe von Kopenhagen, Paris und Brüſſel für Amateur⸗ und Berufsfahrer, die neben den Weltmeiſterſchaften alljährlich die größten Ereigniſſe im Bahnradſport darſtellen. Die Termine lauten: 28., 30. Juni, 2. Juli Großer Preis von Kopenhagen für Amateure, 30. Juni,., 7. Juli Großer Preis von Paris für Amateure und Berufsfahrer, 21. Juli Großer Preis von Belgien in Brüſſel,.,., 6. Auguſt Großer Preis von Kopenhagen für Berufsfahrer, 11.—18. Auguſt Weltmeiſterſchaftswoche in Brüſſel. a Sein beſonderer Dank galt den Ligaſußballſpielern und deren zielbewußtem Sportführer, Regierungsrat Gep⸗ pert. Es iſt beim VfR längſt Tradition geworden, daß er feſt⸗ liche Anläſſe datzu benutzt, um in erſter Linie Heerſchau zu halten im Lager ſeiner älteſten Sportfreunde. Auch dies⸗ mal konnte die Liſte der über 5 Jahre zum VfR zählen⸗ den Sportlern eine weſentliche Ergänzung erfahren. Alle. die einmal 25 Jahre dem Vit angehören ſimd Säulen des VfR und Eckpfeiler im Mannheimer Sport geworden. Die mit der goldenen Vereins nadel ausgezeichneten VfRler ſind: Karl Dietrich, Hermann Fix, Fredoy Freimüller Franz Rieth Jakob Seiter und Friedrich Schick. Anſchließend an den Ehrungsakt folgte ein buntes Un⸗ terhaltungsprogramm, das überaus geſchickt zuſammengeſtellt war. Seppel Müller, der langjährige und bewährte Ver⸗ gnügungs leiter des VfR, hatte mit einer Schar getreuer Helfer wieder einmal ganze Arbeit geleiſtet. Geſangsvor⸗ träge des Doppelquartetts der„Liederhalle“ wechſel⸗ ten mit einer Reihe von Solotanzvorführungen von Frau Heß und dazwiſchengeſtreut gab es drei fabelhafte Artiſten⸗ Schaunummern. Die Parterreakrobaten„3 Parzellos“ fan⸗ den dabei mit ihren ſauberen Darbietungen den gleich ſtar⸗ ken Beifall wie Heinz Höge in feiner Originalſzene „Teufelsſpiele“. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß auch die Damenabteilung des VfR im Programm mitwirkte. Es war ein glücklicher Gedanke, daß man die Handballſpie⸗ lerinnen auf den Plan rief, die unter der ausgezeichneten Leitung ihres Uebungsleiters Fritz Maier einen Quer⸗ ſchnitt aus dem Handballtraining boten. Das Seilſpringen wie auch die ausgefeilten Freiübungen fanden eine über⸗ aus heifällige Aufnahme. Eine reichhaltige Tombola erfreute ſich eines rieſigen Zuſpruchs und den Beſchluß des feſtlichen Abends bildete natürlich der Tanz, der die Feſtteilnehmer bis in die erſten Morgenſtunden beiſammenhielt. Zwiſchendurch gedachte man ſelbſtverſtändlich auch des„Tages der nationalen Solidari⸗ tät“ durch eine Büchſenſammlung, die Direktor Bühn und Regierungsrat Geppert leiteten. Schweden— Finnland 15:13 Ringländerkampf in Stockholm 5 Mit größter Spannung ſahen die Zuſchauer des Ringer⸗ Dünderkampfes Schweden— Finnland am Freitagabend in Stockholm den letzten zehn entſcheidenden Kämpfen ent⸗ gegen. Zu ihrer großen Freude ſiegten die Schweden, wenn auch nur knapp, mit 15:13 Punklen. Der zu gleicher Zeit in Helſingfors ausgetragene Län⸗ derbampf der B⸗Staffeln endete unentſchieden 19:19. Die Ergebniſſe: „Mittelgewicht: Ivor Johansſon⸗S ſiegt in 323 Min. iber Pekkoſgari⸗F. entſcheidend. Cadier⸗S. ſiegt nach Punkten gh über Kinnonen⸗F. Federgewicht: K. Pihlajamaeki⸗F. ſiegt mit 30 Punk⸗ ten über Lindelb Bantamgewicht: H. Nilsſon⸗S. ſiegt mit:0 Punkten über Perttunen⸗ i 1 5 5 2 75 Leichtgewicht: Reini⸗F. ſiegt durch Doppelnelſon nach 11:42 Minuten über O. Jrchansſſon⸗S. Weltergewicht: Glanecz⸗S. ſiegt mit g Punkten über Kinnunen⸗F. Halbſchwergewicht: Lindolüöm⸗S, ſiegt mit gib Punkten über Pellinen⸗F. Akerlind⸗S. ſiegt mit 310 Punkten über Hekkonen⸗F. „Schwergewicht: Nyſtröm⸗F. ſiegt mit:0 Punkten über Sföſtedt⸗S. Niemelä⸗ſß. ſiegt mit 211 Punkten über R. Spensſon⸗S. 3. Seite/ Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Dezember 1984 88 — eee 9 8 8 e 8 8 * Dae-e eee 14 & büle letzte 2 Vorstellungen! 5 C e Beginn: 300,.30 Uhr 88 f 5 eee 8. 8 5 1 5 8 15 4 5 5 40 Ab ee Foviel Frohsinn Freude Entspannungi Der deutsche Film wird die Welt erobern und als.; 5 1 Bote deutscher Kultur und deutscher Schöpferfreudig 1 15 Achtung! 5 Foviel liebensw u dige Dar S teller keit durch die Welt geben, kündend von unserem*. 1 5 im entzückenden inneren Geist, von unserer Haltung u. unserem Wollen. 29 5 5 1 Uta Reichs min. Dr. Goebbels vor den Füümschaffenden am 18. 5. 33. VFC 5 Wer 10 0 Ut diese 5 1 1 Jugen a u 1 5 ustspie Heute Manta g,.0 Unr abends(Einlaß 8 Uhr 5 5 bauten — fad? 0 A 0 E 60 5 5 1 5 mi 2 gan 3 a hofſtr. 1 2 u„ der Winter bite 2 Hilde v. Slolz 5 e 5 e d Stre uss-Maler eh ens.— 75 1 2 N 0 f in basti Aal lolo. Groh fil l 8 NA ee ee, 3 N ese tee e Aber 5 3 f* Bettwäsche, Frottiertücher 5 e.30.30.20 ⁶ e Taschentüche Jugendliche Zutritt! jn groger Auswah 0 2, 8 8 22 Heute Beginn unseres 7 b * 1 3 Total- Ausverkaufes wegen Geschäftsaufgabe Moe luil Quln r. 5 oelwil ou Kere⸗ Galan nail„ 75525 8 175 5 5 ö e e d 8 7285 1 Beste Fabrikate, billigste Preise foldverschlag- 1 8 35 85 löflaw Taeben, 1 7 A. Würzweiler Hachf. 25 mit Dorit Kreysler— Paul Richer Ff o. 9 mit Futter. 5 Ida wüsf— H. Fischer-Köppe— Exic ſindet, 5 5 VV 5 ode— Gusſi Start- Gsteltenbauer ie Handtasche. 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