Genfer Schlichtung des Streites Bel 42 2 9 ft Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren Heſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ ofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 13, Jo Fiſcherſtr. I. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Frei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Reklamemillimeterzeile bezahlende Familien- und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2 Einzelpreis 70. l 50 Pfennig. 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Vaſconcellos erklärte daraufhin die Ausſprache atsdrücklich für geſchloſſen und vertagte den Rat für eine Viertelſtunde. Um 23.30 Uhr traf der ungariſche Außenminiſter it der zu ſtimmenden Antwort der ungari⸗ ſhen Regierung im Völkerbundshaus ein. Die Sit⸗ zung des Rates begann unmittelbar darauf. Aeber die Ausſprache die der Nachtſitzung vorausging, liegen umfang⸗ kiche Berichte vor, denen wir folgendes entnehmen: Sübflawiens Außenminiſter Jeftitſch uundte ſich in ſeinen Ausführungen mit einigen ken, die einen verſteckten Angriff enthielten, ge⸗ gn Italien. Jeftitſch erhob dann Einſpruch dage⸗ ge, daß ſich die ungariſche Denkſchrift mit der in⸗ ren Politik Südſlawiens befaſſe. So könne man cht zur Befriedung beitragen. Im übrigen ſei ie Behauptung, daß der Marſeiller Mord durch ine geheime Terroriſtenorganiſation in Südſlawien lurchgeführt worden ſei, eine Verleumdung. Jeftitſch ſchloß damit, daß er die Anſchuldi⸗ gungen ſeiner Regierung über die Veraut⸗ wortung der ungariſchen Behörden anfrecht⸗ . erhalten müſſe, mal das ungariſche Memorandum keine kalſachen habe entkräften können. Die ſüdflawiſche gegierung habe ſich bemüht, alles zu vermeiden, was die Debatte erweitern und ſie auf ein politiſches geld tragen könne. Sie verlange aber gleichwohl ie Verurteilung der Handlungen, deren ſich die üngariſchen Behörden ſchuldig gemacht hätten. Sie betrachte dieſe Verurteilung als unerläßlich, um die gerechte Empörung zu be⸗ nuhigen, die ſich des ſüdſlawiſchen Volkes auf Grund gewiſſer beſonders ernſter Seiten des Verbrechens on Marſeille bemächtigt habe. Die ſüdſlawiſche Regierung habe ſelbſt ihre Pflicht zur Aufrchterhal⸗ kung des Friedens erfüllt und erwarte, daß der Rat auch die ſeine erfülle. Eine Verleugnung der Gerechtigkeit in einer Frage von dieſer Schwere würde der ſüdſlawiſchen Regierung als Bedrohung des Friedens erſcheinen. Nachdem nach der Rede Jeftitſch' noch ein kurzes Geplänkel zwiſchen den Vertretern Polens und der Tſchechoſlowakei ſtattgefunden hatte, ff ergriff der Vertreter Angarns, Tibor von Eckardt das Wort. Er begnügte ſich mit einer kurzen und deutlichen Zurückweiſung einiger der weſentlichſten Anſchuldigungen, die teils früher, teils in der heuti⸗ gen Sitzung gegen Ungarn erhoben worden waren. Im übrigen verzichte er darauf, noch einmal die bielen und heiklen Fragen aufzuwerfen und auszu⸗ ſprechen, die den Gegenſtand des ſchweren Konfliktes lilden. Er betonte, daß er dieſe Beſchränkung ſeiner erteidigung nur im Intereſſe des Friedens auf ſich lehme. Auch er gab dem Friedens⸗ und Ver⸗ ſtändigungswillen Ungarns beredten Aus⸗ bruck. Gerade deshalb aber glaube er auf die noch zumer fortdauernden Ausweiſungen ungariſcher Stgatsbürger aus Südſlawien vor dem Völkerbunds⸗ nat hinweiſen zu müſſen. Unabhängig von dem ins Auge gefaßten Abkommen ſei Ungarn bereit, mit ſeinen Nachbarn zu verhandeln, um beſtimmte Polizeiabkommen abzuſchließen, die in Zukunft eine Tätigkeit der politiſchen Flüchtlinge verhindern. Dann ging Tibor v. Eckardt auf die Reviſivusfrage ein. Zwiſchen dem ungariſchen Reviſionismus und dem kroatiſchen oder einem anderen Terroris⸗ mus gebe es keine Beziehungen. Dagegen ſei tat⸗ ächlich ein engeres Band zwiſchen der Ungerechtig⸗ keit und dem Terrorismus vorhanden. Die Revi⸗ auspolitik ruhe auf dem Völkerbundspakt und ver⸗ olge ein konſtruktives und friedliches Ziel. Es han⸗ dieſer 145. Jahrgang— Nr. 560 Lavals Vorſchläge in Genf Für ein internationales Abkommen zur Vekämpfung terroriſtiſcher Anſchläge Meldung des DNB. — Genf, 10. Dezember. Die Vorſchläge des franzöſiſchen Außenminiſters Laval über den Abſchluß eines internationalen Ab⸗ kommens zur Bekämpfung terroriſtiſcher Anſchläge find dem Präſidenten des Völkerbundsrates mit einem kurzen Brief Lavals übergeben worden. Die franzöſiſchen Vorſchläge beginnen mit dem Satz: Das abzuſchließende Abkommen hat das einzige Ziel, die Unterdrückung verbrecheriſcher Handlungen zu erleichtern, die gegen Perſonen oder Güter ge⸗ richtet ſind und eine terroriſtiſche Handlung mit politiſchem Ziel verfolgen. Als dabei ins Auge gefaßte Taten werden die folgenden angeführt: 1. Ein Anſchlag auf das Leben oder die Freiheit eines Stgatshauptes, der Regierungsmitglieder, der Parlamentsmitglieder, der Behörden und der Richter oder auf politiſche Perſonen aus politiſchen Gründen. 2. Anſchläge gegen öffentliche Gebäude, Eiſen⸗ bahnen, Schiffe, Flugzeuge und andere Verkehrs⸗ mittel, 3. die Bildung von Gruppen mit dem Ziel, der⸗ artige Taten zu begehen, 4. der Beſitz von Waffen, Munition, Exploſiv⸗ oder Brandſtoffen mit dem Ziel, eben ſolche Hand⸗ lungen zu begehen. Die vertragſchließenden Staaten übernehmen die Verpflichtung, alle Handlungen dieſer Art zu unterdrücken, ſowohl den Verſuch wie auch die Mittäterſchaft, ſelbſt wenn dieſe Taten gegen einen anderen Staat gerichtet ſind. Gleichzeitig wird die Verpflichtung übernommen, die Unterſuchungskom miſſio⸗ nen eines anderen Staates bei der Verfol⸗ gung derartiger Verbrechen ungehindert ihre Tätigkeit ausüben zu laſſen Für Einzelheiten wird vorgeſchlagen, ſich an das Abkommen vom 20. April 1929 zur Unterdrückung der Falſchmünzerei anzulehnen. Obgleich die Unterdrückung dieſer Taten den ein⸗ zelnen Staaten überlaſſen bleibt, ſo ſoll doch ein ſtändiger internationaler Strafgerichtshof aus ſechs Mitgliedern errichtet werden, der nur dann zuſammentritt, wenn er ein Verbrechen ver⸗ folgen muß, das zu ſeiner Zuſtändigkeit gehört. Dieſer internationale Strafgerichtshof würde über Angeſchuldigte zu urteilen haben, die ſich in ein anderes Land geflüchtet haben. Ein Staat würde wahrſcheinlich einen Schuldigen lieber dieſem internationalen Gerichtshof zur Strafe über⸗ geben, als ihn einem anderen Staat auszuliefern. Der internationale Gerichtshof würde ferner in Tätigkeit treten, wenn der Staat, auf deſſen Boden das Verbrechen begangen worden iſt, es in einem beſtimmten Falle für beſſer hält, darauf zu ver⸗ zichten, die Anklage vor ſeinem eigenen Gericht zu erheben. In dem Abkommen ſollen auch Beſtimmungen enthalten ſein, die in Zukunft die Echtheit der Päſſe und anderer Ausweispapiere ſichern. In einem weiteren Abſatz werden dann die Staaten verpflichtet, ſich gegenſeitig alle Auskünfte hinſichtlich der etwaigen Vorbe⸗ reitung derartiger Verbrechen zu machen, wenn der Anſchein beſteht, daß ſolche Hand⸗ lungen in anderen Ländern begangen wer⸗ den könnten. Ebenſo müßten die Staaten ſich über die etwaige Fälſchung von Päſſen gegenſeitig unterrichten. Au⸗ ßerhalb des hier ins Auge gefaßten Abkommens ſollen alle Mitglieder des Völkerbundes aufgefor⸗ dert werden, in ihre Auslieferungsverträge eine Klauſel aufzunehmen, die den Mord von den poli⸗ tiſchen Taten ausnehmen ſoll, die ſonſt eine Auslie⸗ ſerung ausſchließen. i 5 dele ſich dabei, wie man geſagt hat, um eine Politik des aktiven Friedens. Der Donauraum kenne 16 Jahre nach dem Kriege noch keinen wirklichen Frieden, aber nur deshalb, weil man keinen Akt der Verſöhnung mit Ungarn feſtſtellen könne. Statt ſich mit Ungarn zu verſöhnen, hätten die Nachbarn Ungarns nur den Wunſch, es als willenloſes Objekt innerhalb der europäiſchen Politik zu behandeln. Einſtimmige Annahme einer Entſchließung (Funkmeldung der NM.) — Genf, 11. Dezember. Nach Beginn der Nachtſitzung des Völkerbunds⸗ rates erſtattete Eden ſeinen Bericht. Er erin⸗ nerte daran, daß der Völkerbundsrat kein Gerichts⸗ hof ſei, und daß er nur die Aufgabe haben könne, den Parteien zu helfen, ihre Beziehungen wieder herzuſtellen. Dann verlas Eden die Ent⸗ ſchließung, die er dem Rat zur An⸗ nahme unterbreitet. Die Entſchließung beginnt mit dem Ausdruck der Anteilnahme an dem Unglück Südſlawiens und Frankreichs, und mit der Verurteilung des Ver⸗ brechens. Gleichzeitig wird verlangt, daß die Schuldigen zur Rechenſchaft gezogen werden. Dann wird auf die Pflicht jedes Landes hingewieſen, auf ſeinem Gebiet keine terroriſtiſche Tätigkeit zu dulden. Kein Staat dürfe irgend etwas vernachläſſigen, um ſolchen Akten zuvorzukommen und ſie zu unterdrücken und den Regierungen, die darum bitten, ſeine Hilfe zu leihen. Dieſe Pflicht hätten vor allem die Völkerbunds mitglieder zu er⸗ füllen, die auch verpflichtet ſeien, die territoriale Unver⸗ ſehrtheit und die politiſche Unabhängigkeit der anderen Mitglieder zu achten. Da der Rat der Meinung iſt, daß gewiſſe ungariſche Behörden durch Nachläſſig⸗ keit eine Verantwortlichkeit im Hinblick auf Handlungen, die mit dem Attentat von Marſeille in Zuſammenhang ſtehen, auf ſich genommen haben können und die ungariſche Regierung die Pflicht hat, diejenigen Behörden, deren Schuld feſtgeſtellt wer⸗ den ſollte, zu beſtrafen, und überzeugt von dem guten Willen der ungariſchen Regie⸗ rung, bittet er die ungariſche Regierung, dem Rat diejenigen Maßnahmen mitzuteilen, die ſie zu die⸗ ſem Zweck ergriffen hat. Da der Rat der Anſicht iſt, daß die jetzt geltenden Regeln des internationalen Rechtes hinſichtlich der Unterdrückung des Terroris⸗ mus genügend klar ſind, beſchließt er, einen Sachverſtändigenausſchuß damit zu beauftragen, dieſe Frage zu ſtudieren, um einen Vertragseutwurf für ein internatio⸗ nales Abkommen auszuarbeiten, das dieſem Zweck genügt. Der Rat beſchließt weiter, daß dieſer Ausſchuß ſich aus zehn Mitgliedern zuſammenſetzen ſoll. Belgien, England, Spanien, Frankreich, Un⸗ garn, Italien, Polen, Rumänien, die Schweiz und Sowjetrußland werden gebeten, je ein Mitglied zu ernennen. Dieſer Ausſchuß ſoll auch die Anregun⸗ gen ſtudieren, die dem Rat von der franzöſiſchen Re⸗ gierung überreicht worden ſind, oder die ihm von anderen Regierungen noch überreicht werden ſoll⸗ ten. Nach der Annahme dieſer Entſchlie⸗ ßung auch durch Ungarn ſprach zum Schluß der franzöſiſche Außenminiſter Laval noch einige Worte, in denen er der ſüdflawiſchen Regierung für ihre Verſtändigungsbereitſchaft dankte. Anſchlie⸗ ßend dankte Baron Aloiſi dem engliſchen Berichter⸗ ſtatter Eden für die Klugheit und den Takt, mit dem er den Ausgleich erreicht habe. Damit wurde die Ratstagung geſchloſſen. Beneſch als Dritter im Bunde Laval—Litwinow — Paris, 11. Dez. Wie Havas aus Genf meldet, iſt die tſchechoſlowakiſche Regierung dem franuzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Protokoll vom 5. Dezember, durch das die in Frage kommenden Regierungen ſich verpflich⸗ teu, kein politiſches Abkommen mit einer dritten Macht während der Oſtpaktverhandlungen abzuſchlie⸗ ßen, beigetreten. Auch die italieniſchen Front mpfer für allgemeine Verſtändigung — Mailand, 10. Dezember, Anläßlich eines franzöſiſch⸗italieniſchen Fechtturniers, das in Genua veranſtaltet wurde, teilte der franzöſiſche Marine⸗ miniſter Pietri den baldigen Beſuch Lavals in Rom mit. Der kriegsblinde Abgeordnete Deleroix, Präſt⸗ dent des italieniſchen Kriegsinvaliden verbandes, er⸗ klärte, die Soldaten betrachteten die franzöſiſch⸗ italieniſche Einigung als den Anfang und die Vor⸗ ausſetzung einer umfaſſenderen Verſtändigung, von der niemand ausgeſchloſſen werden dürfe, der daran teilnehmen wolle. Paris lobt die Genfer Einigung als Erfolg Frankreichs (Funkmeldung der NM.) O Paris, 11. Dezember. Außenminiſter Laval wird Dienstag abend wie⸗ der in Paris eintreffen. Nach der Verabſchiedung der ungariſch⸗ſüdſlawiſchen Frage in Genf ſoll Laval zu dem ungariſchen Außenminiſter von Kanya geſagt haben:„Sie müſſen ſich jetzt auf Grund der Unterſtützung, die wir Südſlawien gewährt haben, darüber klar ſein, daß die Freundſchaft Frankreichs etwas Feſtes iſt. Wenn Sie ſie ſich verdienen, werden Sie dieſe Freundſchaft mit gleichem Anrecht und in derſelben Eigenſchaft er⸗ halten!“ Die franzöſiſche Preſſe betrachtet den Abſchluß in Genf als eine Feſtigung der politiſchen Stellung Frankreichs, als eine gute Einleitung der fran⸗ z öſiſch⸗italieniſchen Fühlungnahme und als eine Aufwertung des Völkerbun⸗ des an ſich. Zwei Preſſeſtimmen mögen als Bei⸗ ſpiel angeführt werden: Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, Ungarn habe ſich nicht auf ein unmögliches Verteidigungsſyſtem verſteift. Nach anfänglicher an⸗ maßender Haltung hätten ſich die ungariſchen Ab⸗ geſandten gemäßigt und entgegenkommende Haltung gezeigt. Die Entſcheidung ſei keines jener nebel⸗ haften Dokumente, wie ſie ſonſt häufig den Abſchluß der Genfer Beratungen bildeten, ſondern ein klar und beſtimmt gehaltenes Schriftſtück!“ Südſlawien habe mit Unter⸗ ſtützung Frankreichs, der Kleinen Entente und der Balkanunion auf der ganzen Linie geſiegt. f Auch das„Echo de Paris“ ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß die Kleine Entente zufrieden ſein könne. Hoffentlich werde die ſüdſlawiſche Regierung die hef⸗ tigen Ausbrüche des ſüdſlawiſchen Volkes beſchwich⸗ tigen können. Die ungariſche Reviſionspoli⸗ tik habe etwas von ihrer Schlagkraft ver⸗ Loren.(1) Die Kleine Entente habe ſich aufs neue gefeſtigt und die Verbindung zur Türkei und So w⸗ jetrußland(ö) ausbauen können. Das Bündnis der Kleinen Entente und Frankreich habe ſeine feier⸗ liche Beſtätigung erfahren. Durch die in Genf ge⸗ fundene Löſung könne die franzöſiſch⸗ita⸗ lieniſche Annäherung nur gefördert werden. „Große Befriedigung“ auch in England Meldung des DNB. — London, 11. Dezember. Die Nachricht aus Genf, daß im ſüsoflawiſch⸗ ungariſchen Streit eine Vereinbarung erzielt wor⸗ den iſt, wird in der Londoner Preſſe mit großer Befriedigung begrüßt.„Times“ ſagt, die britiſche Regierung habe während des ganzen Ver⸗ laufes des Streits kaltblütige Vernunft und Unpar⸗ teilichkeit gezeigt. Ermutigend ſei, daß die Vertreter Frankreichs und Italiens, nachdem ſie anfangs ſo entſchieden für Südflawien bzw. Ungarn Partei er⸗ griffen hätten, ſchließlich mit großer Hingabe auf eine befriedigende Löſung hinarbeiteten. Das Blatt drückt Genugtuung über das endgültige Auf⸗ hören der. Ungarnausweiſungen aus Südſlawien aus.— Auch„Daily Telegraph“ drückt Befriedigung über den Anteil aus, den der britiſche Hauptvertreter Eden am Zuſtandekommen der Vereinbarung gehabt habe. Flalieniſche Erklärung zum Zwiſchenfall in Abeſſinien — Rom, 10. Dezember. Agenzia Stefani wendet ſich in einer Erklärung gegen falſche und tendenziös entſtellte Meldungen über den letzten Zwiſchenfall an der abeſſiniſchen Grenze. Darin wird vor allem beſtritten, daß der Angriff von italieniſcher Seite ausgegangen und auf das Gebiet des Kaiſerreiches Abeſſinien vorgetragen worden ſei. Vielmehr ſei der italieniſche Militär⸗ poſten in Ualual im Italieniſch⸗Somaliland über⸗ raſchend von überlegenen abeſſiniſchen Kräften an⸗ gegriffen worden, die über Maſchinengewehre und ein Geſchütz verfügten. Erſt nach dem Eintreffen italieniſcher Verſtärkungen habe der Angriff abge⸗ ſchlagen und die urſprüngliche italieniſche Stellung wieder beſetzt werden können. Unwahrſcheinlich ſei, daß die bewaffnete abeſſiniſche Eskorte der bri⸗ tiſch⸗abeſſiniſchen Grenzfeſtſetzungskommiſſion an den Vorgängen beteiligt geweſen ſei. Dieſe Komiſſion ſeit bereits 12 Tage vorher bei Ualual erſchienen und inzwiſchen längſt weitergezogen. Der Angriff, für den Italien die international übliche Geung⸗ tu ung fordere, ſei wahrſcheinlich auf das Be⸗ treiben eines örtlichen abeſfiniſchen Machthabers zurückzuführen. 2. Seite/ Nummer 569 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 50. Geburtstag des Obergruppen⸗ führers Brückner Meldung des DNB. — Berlin, 11. Dezember. 1 Führers, SA⸗Obergruppen⸗ führer Wilhelm Brückner, wird am 11. Dezember 50 Jahre alt. Wilhelm Brückner gehört zur Alten Garde der NS DA und führte am 9. November 1923 Der Adfutant des Am 11. Dezember wird Obergruppenführer Wil⸗ helm Brückner, der perſönliche Adjutant des Führers und Reichskanzlers, 50 Jahre alt. das damalige Regiment München der SA. Er war im Hitlerprozeß mit angeklagt, ſaß lange in Unter⸗ ſuchungshaft und wurde ſpäter noch einmal wegen Geheimbündelei verurteilt. 1930 wurde er vom Füh⸗ rer zu ſeinem zweiten Adjutanten und 1932 zu ſeinem erſten Adjutanten ernannt. Seine großen Verdienſte wurden am 9. November 1934 durch ſeine Beförde⸗ rung zum SA⸗Obergruppenführer gewürdigt. Morallers Arbeitskreis in Melöͤung des D. N. B. — Berlin, 10. Dezember. Die Leitung des Kulturamtes der Reichspro⸗ pagandaleitung der NSDAP übernimmt mit ſofor⸗ tiger Wirkung Pg. Franz Moraller, Geſchäfts⸗ führer der Reichskulturkammer. Ihm obliegt damit der geſamte fachliche, per⸗ Berlin arbeit im Rahmen der NSDAP. Der Reichspropagandaleiter der NS DA P gez.: Dr. Goebbels, Landesbiſchof D. Wurm rehabilitiert — Berlin, 9. Dezember. Kirchenamtlich wird mitgeteilt: Das von der Staatsanwaltſchaft gegen Landesbiſchof D. Wurm und Oberkirchenrat D. Schauffler, Stuttgart, eingeleitete Ermittlungsverfahren iſt durch Ein⸗ ſtellungsbeſchluß beendet worden Damit iſt ſeſtgeſtellt, daß ſich beide Herren keiner ehrenrühri⸗ Handlungen ſchuldig gen und ſtrafbaren gemacht haben. Wieder zwölf Todesopfer durch denaturierten Alkohol — Neuyork, 11. Dez. In der Nacht zum Sonntag waren, wie von uns berichtet, in den Logierhäuſern des Hafenviertels in Portland(Oregon) elf Männer nach dem Genuß von denaturiertem Alkohol geſtor⸗ ben und zahlreiche Männer ſchwer erkrankt. Von den Erkrankten ſind am Montag zwölf Männer geſtorben. Der Alkohol ſtammte aus einer am Platze befindlichen Drogen handlung. In Zuſam⸗ menhang hiermit wurden vier Drogiſten unter der Beſchuldigung, dieſen Alkohol verkauft zu haben, verhaftet. Der Kamof gegen die Arbeitsloſigkeit Im November hat die Zahl der Arbeitsloſen um 86 000 zugenommen Meldung des DNB. — Berlin, 10. Dezember, Die jahreszeitlich beöingten Entlaſſungen aus den Außenberufen beſtimmten die Entwicklung der Ar⸗ beitsloſigkeit im November. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen ſtieg, wie die Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung berichtet, um 86 000 auf 2 354 000. Nach dem hohen Beſchäftigungsſtand, den das Baugewerbe und die Bauſtoffinduſtrie ſchon ſeit dem Frühjahr ö. J. erreicht hatten, und nach der ſtarken Bindung von Arbeitskräften in der Landwirtſchaft mußten die Entlaſſungen aus den Außenberufen mit der Verengung der Arbeitsmöglichkeiten im Freien einen gewiſſen Umfang annehmen. Insgeſamt kamen aus den Außenberufen rund 70 000 Arbeits⸗ loſe in Zugang. Die Entlaſſungen bei den Außen⸗ arbeiten ſind jedoch zahlreicher geweſen als in dieſem Zugang zum Ausdruck kommt. Gerade die Außen⸗ arbeiten haben im Laufe der Saiſon auch berufs⸗ fremde Arbeitskräfte in ſtarkem Maße aufgenommen. Dieſe ſind jetzt nach ihver Entlaſſung bei den Ar⸗ beitsämtern als Arbeitsloſe wieder in ihren alten Berufen gezählt worden. Unter den konjunkturellen Berufsgruppen haben infolge beendigten Saiſongeſchäfts nur das Beklei⸗ dungsgewerbe, das Gaſt⸗ und Schankwirtſchafts⸗ gewerbe, das Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe und die Gruppe der ungelernten Arbeiter an Arbeitsloſen zugenommen. f Dagegen haben die Eiſen⸗ und Metallindu⸗ ſtrie, der Bergbau, das Vervielfältigungs⸗ gewerbe, das Verkehrsgewerbe und die häus⸗ lichen Dienſte weiter eine erhebliche Abnahme der Arbeitsloſigkeit zu verzeichnen. Die Entwicklung der Außenberufe beſtimmte auch die Geſtaltung der Arbeitslage in den einzelnen Lan⸗ desarbeitsamtsbezirken. Sie war bezirklich ſehr verſchieden und auch innerhalb der einzelnen Lan⸗ Muſter einer Greuellüge Meldung des DN B. — Berlin, 8. Dezember. Als Muſter einer Greuellüge kann eine Meldung gelten, die in der Nr. 272 der Saar⸗ „Volksſtimme“ enthalten iſt. Es wird dort behaup⸗ tet, daß an die Frau des vor kurzem von ſeinem Amt als Oberbürgermeiſter zurückgetretenen Rechts⸗ auwalts Dr. Rebitzki in Breslau, von dem dortigen Regierungspräſidenten ein Schreiben gerichtet wor⸗ den ſei mit der Anſchrift:„Frau Witwe Rebitzki“, in dem gleichzeitig mitgeteilt wurde, daß die Bei⸗ ſetzung ihres Mannes nicht in Breslau ſtattfinden dürfe. Erſt durch dieſe Mitteilung habe Frau Ro⸗ bitzki von dem„Tode“ ihres Mannes erfahren. Mit dieſer Meldung unterſtellt die Saar⸗Volksſtimme, mordet worden ſei⸗ 5 N Demgegenüber teilt uns der„Ermordete“ vön ſeinem Berliner Wohnort aus mit, daß er ſich bei beſtem Wohlſein befinde. Er gab dabei ſeinem Ab⸗ ſcheu über dieſe ans Verbrecheriſche grenzenden Methoden der Emigrantenpreſſe Ausdruck. Lichtſpielhausbrand in einem ſpaniſchen Dorf — Madrid, 10. Dez. In der Nähe von Teruel ereignete ſich während einer Lichtſpielvorſtellung in einem Dorfe ein ſchweres Brandunglück. In dem Projektionsraum des Lichtſpieltheaters brach plötz⸗ lich zwiſchen dem dort aufbewahrten Filmmaterial Feuer aus, das ſchnell um ſich griff. Unter den 150 Zuſchauern entſtand eine Panik, die zur Folge hatte, daß acht Menſchen getötet und zehn ſchwer verletzt wurden. desarbeitsämter nicht einheitlich. Maßgebend war ſehr ſtark die Rückkehr der landwirtſchaft⸗ lichen Wanderarbeiter aus den Gebieten mit Zuckerrübenbau in ihre Heimatbezirke, beſon⸗ ders Schleſien. Von den Unterſtützungseinrichtungen hat die Arbeitsloſenverſicherung den Zugang an Ar⸗ beitsloſen in der Hauptſache aufgefangen. Die Kriſenfürſorge hatte nur einen geringen Zugang, die öffentliche Fürſorge eine weitere Abnahme an Unterſtützungsempfängern. In den Unterſtützungseinrichtungen der Reichs⸗ anſtalt wurden insgeſamt 1126 000 Unterſtützungs⸗ empfänger gezählt und in der öffentlichen Fürſorge ſtanden am 30. November 1934: 627000 Arbeitsloſe. Die Zahl der Notſtandsarbeiter, deren Be⸗ ſchäftigung bekanntlich ſeit Anfang Oktober finanziell erleichtert worden iſt, iſt im Berichtsmonat er ſt⸗ mals wieder geſtiegen, und zwar waren Ende November rund 262000 Notſtands⸗ arbeiter oder 16000 mehr als im Vormonat be⸗ ſchäſtigt. Hierzu wird uns noch folgendes wohl der ſaiſonmäßige Umſchwung in der Arbeits⸗ loſenzahl in dieſem Jahre mit dem November, alſo einen Monat früher als im Vorjahr, einſetzte, liegt dieſer Zeitpunkt noch erheblich ſpäter als in den günſtigen Kon junkturjahren 1928 und 1929, wo der Umſchwung bereits im Frühbherbſt (September und Oktober) eintrat und bis Ende No⸗ vember ſchon ein Ausmaß von weit über einer hal⸗ ben Million erericht hatte. Trotz der ſaiſonmäßig bedingten Zunahme von 86 000 Arbeitsloſen im No⸗ vember 1934 war der Arbeitsſchlacht auch in dieſem Jahre ein außerordentlicher Erfolg beſchieden, da die Arbeitsloſigkeit ſeit Beginn dieſes Jahres um wei⸗ tere 1,7 Millionen verringert werden konnte. Bei Beginn der Arbeitsſchlacht betrug die Zahl der Arbeitsloſen 6,014 Millionen. mitgeteilt: Ob⸗ PCPPFFCFCCCCCCTFPFbCbCTCTCTCTCTCTGTGTGTGTGTPTGTbuGTCTGTGTbGTVTGTbTGTGTGTGTbTbTVTGTbTVTVTVTbTbTVTGVTFTVTbCTVTGTPTVTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVV—TTWTWTWTWTWWWW Gololand Oeſterreich Meldung des DN B. — Wien, 10. Gezember, Der Leiter der Geologiſchen Bundesanſtalt in Wien, Dr. Lukas Waagen, hielt einen aufſehen⸗ erregenden Vortrag, der zu den zahlreichen Stim⸗ men der letzten Zeit, welche ſich für eine Wieder⸗ aufnahme des Goldbergbaubetriebes in Oeſterreich ausſprachen, Stellung nahm. Dr. Waagen erwähnte zunächſt, daß die Goldproduktion Oeſterreichs im Mittelalter zur Zeit der Hochblüte der Goldgewin⸗ nung in den Alpen 3000 Kilogramm jährlich betrug. Die gleiche Menge könnte— dies ſei das Ergebnis der eingehenden Unterſuchung, die die Geologiſche Bundesanſtalt im letzten Jahr durch⸗ geführt hat auch heute wieder gewonnen daß der frühere Oberbürgermeiſter von Breslau er⸗ wer denn, wobei als Hauptabbaugebiete das Salz⸗ . 9 burger Vorkommen bei Böckſtein und Bad Gaſtein und das Kärntner Vorkommen bei Obergrauburg in Betracht kämen. Die Rentabilität der öſterreichiſchen Goldbergbaue wäre geſichert, wenn man moderne Auſbereitungsverfahren, welche allerdings gewiſſe Kapitalinveſtionen erforderten, zur Anwendung brächte. England lehnt Zahlung der Kriegsſchulden⸗ . rate ab f — Waſhington, 11. Dez. Der erſte Sekretär der britiſchen Botſchaft überreichte am Montag im Staatsdepartement eine Note über die britiſchen Kriegsſchulden. In unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß Großbritannien darin erkläre, daß es die am 15. Dezember fällige Rate nicht bezah⸗ len werde. Dienstag, 11. Dezember 1991 P. Seltſame Spionageſache in Toko Meldung des DN B. — London, 11. Dezember. „Dafly Telegraph“ berichtet aus Tokio franzöſiſche ſtellvertretende Marineatlache Unterleutnant Teſſier du Cros, ſei von der lapa⸗ niſchen Polizei mehrmals einem ſcharfen Verhör unterzogen worden, weil er im Verdacht ſtehe Spionage getrieben zu haben. Die Polizei habe unter dem gleichen Verdacht etwa 20 junge Frauen bzw. Töchter von japaniſchen Beamten verhaftet und verhört. Dieſe Frauen ſollen alle die franzöſiſche Sprache gut beherrſchen und du Eros ſoll freundſchaftliche Beziehungen zu ihnen Anter⸗ halten haben. Es wird behauptet, er habe die Frauen veranlaßt, ihm Geheimniſſe der Marine⸗ ſtrategie, Beſchreibungen von Arſenalen und An⸗ gaben über die Herſtellung von Waffen und Muni⸗ tion zu verſchaffen. Es wird ferner behauptet, daß er viele Reiſen nach Plätzen unternommen die im allgemeinen keine Ausflugsziele bilden, darunter auch befeſtigte Gebiete. Eine Frau iu Vokohama ſoll geſtanden haben, daß ein franzöſiſcher Marineoffizier ſie aufgefordert habe, mit japanf⸗ ſchen Marineoffizieren in Verbindung zu treten und ſich von ihnen Geheimmaterial geben zu laſſen. Dieſe Frau ſei auch in Begleitung eines italien ſchen Marineoffiziers geſehen worden. Ein Elfjähriger erhängt ſich — Hamburg, 11. Dez. In Kaltenkirchen(Kreis Segeberg) wurde ein elfjähriger Knabe vermißt. Alg man nach ihm ſuchte, fand man ihn ſchließlich in einer Gartenlaube erhängt auf. Was den Jungen in den Tod getrieben hat, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Kältewelle im Oſten von SA — Neuyork, 10. Dez. Die ungewöhnliche Kältz dauert im Oſten der Vereinigten Staaten vom Seen⸗ gebiet bis nach Florida fort. Vom Atlantik werden ſchwere Stürme gemeldet. Alle Dampfer, die in den nächſten Tagen in Neuyork erwartet werden, müſſen mit Verſpätungen bis zu 30 Stunden rechnen. * Fahrpreisermäßigung für bäuerliche Siedler Die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft hat die Gel⸗ tungs dauer der Fahrpreisermäßigung für bäuerliche Siedler bis zum 31. Dezember 1935 verlängert. Die Verlängerung iſt in Nr. 62 des Tarif⸗ und Verkehrs⸗ anzeigers bekanntgegeben worden. Spenden für das Winkerhilfswerk Berlin, 5. Dezember. Für das Winter hilfswerk ſind weiter folgende Spenden eingegangen: Wirtſchoftliche Vereinigung Deutſcher Gaswerke, Gaskoksſyndikat Ac, Zweigniederlaſſung Berlin 15 000; Frankfurter Bonk, Di⸗ rektion, Frankfurt a. M. 3200; Ulrich Gminder Gubß, Reutlingen 20 000; Erholungsheim der Berliner Fener⸗ wehr e.., durch Herrn Oscar Haac, Berlin W' 5000 Mitteldeutſche Stahlwerke AG, Eiſenwerk⸗Geſellſchaft Maximilianhütte u. Dr. Flick, Berlin, 10 000 /, bereits gemeldet 110 000; Hirſch Kupfer⸗ und Meſſingwerke ac, Finow/ Mark als erſte Rate 20 000; F. F. Koswig, Tuch⸗ fabrik, Finſterwalde s 10 800; Stahl⸗ u. Walzwerk Hen⸗ nigsdorf bei Berlin 10 000; Kortonpapierfobriken J, Groß⸗Särchen 3000; Wintershall AG, Kaſſel 200 000 Zucker⸗ fabrik Voßberg, Voßberg 3000; Otto Grah, Düſſeldorſ 3000 C. M. Schladitz u. Co., Seifenfabrik, Prettin/ Elbe doo Elektrieitätswerk Kreis Ach, Würzburg 16 000; Vereinigte Kugellagerſabriken AGG, Schweinfurt 30 000; Sprengſteh⸗ Werk, Waſag, Coswig in Anhalt 5000; Zuckerraffineſe Tangermünde Ir Meyers Sohn AG, Tangermünde wech H. C. Beſtehorn, Aſchersleben 3000 J. DS Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner-Handelsteil: 1. V,. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Fel. Dr. Frißz Hammes- Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche üm⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Manheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ 3 heimer Zeitung. Mannheim, R 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 865, Viktoriaſtraße 4s Mittag⸗Ausgabe A 13073 Ausgabe B 8444, ö Geſamt⸗D.⸗A November 1964: 21517 Abend⸗Ausgabe& 12473 Ausgabe B 8444. Geſamt⸗D.⸗A. November 1934: 20 917 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports Mitten im Winter, da uns Leib und Blut ſo entfernt ſind, daß uns das Verlangen, am atmenden Leben teilzuhaben, heftig wie zu keiner anderen Zeit überfällt, fuhr ich mit dem Tierarzt unſeres Fleckens zu einem kranken Roß. Wir fuhren mühſam auf den vereiſten Acker⸗ wegen, wir hörten, wenn der Motor ausſetzte, die Eisplatten der Lachen einbrechen, wir gerieten in eine gefrorene Wagenſpur und ihre Ränder waren zu ſteil und zu hoch; wie ein Menſch ſtrauchelt, fielen wir in die Furche zurück und nur, weil wir die Beine ſpreizten und auf die Erde ſetzten, bewahrten wir uns vor dem Falle. Dann ſahen wir den Bauernhof auf einem bereiften Hügel vor uns, mit einem Satze ſchnellten wir, quer über die Wieſe, hinauf, daß uns die Aeſte der Obſtbäume ins Ge⸗ ſicht ſchlugen. Die Bäuerin trat uns entgegen und führte uns in die Stube. Sie hatte die Augen unter einer niederen Stirn ſtehen, ſie ſagten nichts von innen, ſondern ſahen ſich träg in dem um, was vor ihnen geſchah. Der Tierarzt war der Frau zu einem Schrank gefolgt, aus dem ſie Papiere nahm, daun gab er mir ein Zeichen und wir gingen in den Stall. Wir traten zu dem Verſchlag des Hengſtes. Das Tier lag mit der rechten Seite am Boden, es hob den Kopf mit den zerrauften Haaren mühſam in die Höhe, als wir hinzukamen. Es hatte ſich aus einem unbekannten Grunde nahe an die Mauer gelegt und hielt die Hinterbeine ſchmerzhaft angezogen, es ſchien ſehr zu leiden. Ich war ein paar Schritte nähergegangen, als mich der Tierarzt plötzlich am Arm zurückriß; im ſelben Augenblick war der Hengſt aufgeſprungen und tobte, aber dann hatte er nicht mehr die Kraft, ſich zu halten, ex fiel gegen die Planke, hinter die wir geſprungen waren, daß ſie krachte, und dann glitt er zu Boden und lag, den Kopf nach dem Bogen des Halſes ſtreckend.„Auf⸗ paſſen“, ſagte der Tierarzt. Das Tier klagte.„Es hat die Kolik“, ſagte er, als ich ihn fragte. Die Stall⸗ tür wurde geöffnet, die kalte Luft wehte uns an, der Bauer war gekommen. 8 Mann und Frau ſahen auf den Arzt.„Beſſer wäre es, wir brächten ihn zum Stehen“, ſagte die⸗ Das Pferd, Von Franz Tumler ſer. Der Mann antwortete nichts, er löſte das Tier. „Wie er zum erſtenmal gefallen iſt, hat er ſich die Haut an der linken Seite aufgeriſſen“, ſagte er, „darum habe ich ihn liegen gelaſſen“. Er half dem Tier auf die Beine. Nun ſtand es, merkwürdig ruhig, und ſchien doch jeden Augenblick zu fallen. Der Tierarzt ſah ihm ins Maul, da trat der Schaum hervor, der Bauer klopfte ihm auf die rechte Seite und ſprach ihm zu;— es ſenkte den Kopf, ließ ihn ohne Kraft fallen. Die Rippen traten aus den Weichen, und es zitterte in den Gelenken. Ich hatte den Tierarzt in Verdacht, daß er ſich, wo nicht viel zu helfen wäre, dennoch umtue; der Bauer tröſtete es nur. Als der Tierarzt nach einem Hafen Waſſer verlangte, ging die Frau, es zu holen, und dann blieb ich allein, als den Bauern jemand über den Hof rief und der Tierarzt ſeine Taſche holte. Der braune Körper des Pferdes zitterte, es fuhr zuſammen und trat gegen die Rückwand, aus ſei⸗ nem Innern ſtöhnte es. Ich wollte es beruhigen, wie ich's eben geſehen hate, aber es bebte wieder; da hielt ich mich ſtille. Es ſtand mit tiefgeſenktem Kopf, daß die Nüſtern den Boden faſt berührten, es ſchnaufte heftig. Es ſtand aber, ohne ſich zu rühren und ohne Kraft, wie es erſt gelegen war. Ich hörte die Leute im Hof und der Tierarzt rief nach mir, ich kam aber nicht. Der Atem des Tiers, der zuerſt laut und ſchwer gegangen war, hatte jetzt aufgehört, er war nur wie ein ſchlürfender Schritt zu vernehmen und bald ſah man ihn nur mehr an der hellen Stelle, wo ſich die Haut geſchält hatte, wie einen Puls aufzucken. Aber indes das Tier ſo ruhig ſtand und kein Glied bewegte, geriet es in Schweiß. Die braune Haut glänzte feucht davon, er verbrei⸗ tete ſich in den wirren Haaren der Mähne, er wurde ganz dicht, und es war, als ob alles aus dieſem Leib nach außen träte. Die Schenkel des Hengſtes be⸗ rührten ſchon die hintere Mauer, dorthin gab der Körper nach, und ſp ging es zu Ende mit ihm: den vorderen Teil, Bruſt und Kopf, zog es immer mehr zu Boden, dann glitt es kurz aus, doch ohne Gewalt, wie wenn es ſich bette— und dann lag es ſanft mit rundem Bauch am Boden. N Ich ſpürte es, bis es mir im Halſe klopfte: wie der braune Leib am Stroh lag, der geſtern noch keu⸗ chende, wiehernde, freſſende, und das dachte ich: den toten Menſchen können wir jederzeit aus dem Bilde von Augen und Sprache, das er uns im Herzen ge⸗ laſſen hat, auferbauen, aber hier war nichts übrig als der geſchundene Leib in der ſcharfen Luft unter dem dumpfen Gewölb des Stalles;— ich öffnete die Tür, ſie ſtrömte den hellen Hauch des Winters aus, ich rief die Leute herein, aber ich ging nicht mehr mit ihnen. Als wir heimfuhren, war uns warm aus Röcken, die Sterne ſtanden kühl in der Nacht. oͤen Nationaltheater Mannheim. Hermann Bahrs Komödie„Das Konzert“ erſcheint am Freitag neuinſzeniert im Nationaltheater.„Das Konzert“ iſt einer der wenigen wirklichen Welterfolge aus den letzten Jahrzehnten.— Die Aufführungsreihe des erfolgreichen Weihnachtsmärchens„Aſchen⸗ bröcdel“, die am letzten Sonntag wegen des Ba⸗ ſars zum Winterhilfswerk unterbrochen werden mußte, wird am Mittwoch, Samstag und Sonntag fortgeſetzt. Die Preiſe ſind in dieſem Jahr außer⸗ ordentlich ermäßigt. Zwei pfälziſche Uraufführungen. In Kai⸗ ſerslautern war einem Konzert für Oboe mit Streichquartett von Adolf Himmele gute Aufnahme bei Publikum und Preſſe beſchieden. Von Karl Wüſt vernahm man über den Kaiſerslaute⸗ rer Sender vier Lieder, die, etwa an die Art eines Robert Franz gemahnend, in der Ludwigshafener Altiſtin Heuber eine vorzügliche Mittlerin fan⸗ den. l Ruf an die Univerſität Freiburg. Profeſſor Dr. Vanſelow vom Forſtinſtitut der heſſiſchen Landesuniverſität Gießen erhielt einen Ruf auf den durch Emeritierung des Geheimen Hofrats Pro⸗ feſſor Dr. Hausrath freigewordenen Lehrſtuhl für Waldbau an der Univerſität Freiburg mit Wirkung vom 1. April 1935. b Der deutſche Komponiſt und Dirigent Prof. Klaus Pringsheim, der an der Kaiſerlichen Muſik⸗ hochſchule zu Tokiy euxropäiſche Kompoſttion und Muſiktheorie lehrt, hat ein O⸗dur⸗Konzert für Or⸗ cheſter geſchrieben, das ſich inhaltlich auf fapaniſche Themen ſtützt. Das Werk wird im Laufe des Win⸗ Furtwängler Nachfolger Clemens Krauß geht nach Berlin Der Direktor der Wiener Staatsoper, Profeſſor Clemens Krauß, iſt als Nachfolger Furtwänglers nach Berlin berufen worden. 5 Krauß wirkte in früheren Jahren als Kapellmei⸗ ſter in Brünn, Riga, Nürnberg, Stettin, Graz und kam 1922 erſtmalig als Dirigent an die Wiener Staatsoper. Zwei Jahre ſpäter folgte er einem Ruf nach Frankfurt, wo er vier Jahre Intendant des Opernhauſes und Leiter der Muſeums konzerte war. 1928 wurde er Staatsoperndirektor in Wien. Außerdem leitete er die Konzerte der Wiener Phil⸗ harmoniker. Pringsheim widmete es der Kaiſerlichen Akademie und ihrem Leiter Prof. Dr. Noriſugi. Kiepura Ritter der Ehrenlegion. Jan Kie⸗ pura iſt nach einem erfolgreichen„Tosca“⸗Gaſtſpiel an der Komiſchen Oper Paris vom frauzöſtſchen Staatspräſtdenten Lebrun mit dem Kreuz der Ehren⸗ legion ausgeseichnet worden. ters ſeine Uraufführung in Tokio erleben. Prof Dien; will, in zahler pflichtige fälligen menſteue ſatzſteuer ben, auc Ende D ſollte. Wen ſmanziel lungen, bieſem 8 ſich, 0 ſolgedeſſ. dung re ſei nicht währen, und Zw Intereſſ⸗ Der zam, daf hinſichtli lung n nung k ſetzung den woll Am Zwiſc heitsverl und de Sander Augeſtell eihnach pollen di bend uu vern Hſig. In gehmer Der daß Kun Silveſter Heſchäfte Gewähr: Vettbem wartet ben gen wie Fre machen. — Di 2000 Arbeitse gute Ar rer un dem Kö zeugen den eige Aber ſich an müſſen, Ausſtell wichtige wiſſe, d Da aber de mit ſeir „D 2 Ich ſo packt vergeſſe — 2 Pienstag, 11. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 369 —— Die Stadis eite Wichtiger Friſtablauf am 31. Dezember Die Liſte der ſäumigen Steuerzahler droht Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, zritz Reinhardt, macht darauf aufmerkſam, daß am 31. Dezember ſich ein ſehr wichtiger Friſtablauf pollzieht. Der Steuerpflichtige müſſe die vor dem 1. Januar 1935 fälligen Steuerzahlungen, auch die⸗ ſenigen, die erſt im Dezember 1934 fällig werden, lis zum 31. Dezember entrichten, wenn er vermeiden will, in die Liſte der ſäumigen Steuer⸗ zahler aufgenommen zu werden. Der Steuer⸗ Hlichtige müſſe alſo auch die am 10. Dezember 1934 fälligen Vorauszahlungen auf die Einkom⸗ menſteuer und Körperſchaftsſteuer und auf die Um⸗ ſatzſteuer bis ſpäteſtens 31. Dezember entrichtet ha⸗ hen, auch dann, wenn wegen dieſer Zahlungen bis Ende Dezember noch keine Mahnung erfolgt ſein ſollte. Wenn ein Steuerpflichtiger glaube, daß es ihm ſmanziell unmöglich ſein werde, alle Reichsſteuerzah⸗ lungen, die vor dem 1. Januar 1935 fällig ſind, vor bieſem Zeitpunkt reſtlos zu entrichten, ſo empfehle 8 ſich, wegen des Reſtes Stundung zu beantragen; bdeun ein Betrag gelte, ſolange er geſtundet iſt nicht als rückſtändig im Sinne der Liſte der fäumigen Steuerzahler. Es genüge jedoch nicht, daß der Antrag auf Stundung einer vor dem 1. Ja⸗ nuar 1935 fälligen Zahlung bis ſpäteſtens 31. De⸗ zenber beim Finanzamt eingebracht wird, ſondern der Steuerpflichtige müſſe den Beſcheid, durch den das Finanzamt die Stundung ausſpricht, ſpäteſtens am 31. Dezember erhalten haben. Es ſei in⸗ ſolgedeſſen erforderlich, daß der Antrag auf Stun⸗ bung rechtzeitig geſtellt wird. Die Stundung ei nicht ohne weiteres, ſondern nur inſoweit zu ge⸗ währen, wie ſie nach öͤen Grundſätzen von Billigkeit und Zweckmäßigkeit im Rahmen der allgemeinen Intereſſen des Volksganzen vertretbar ſei. Der Staatsſekretär macht noch darauf aufmerk⸗ um, daß die Steuerpflichtigen es im Jahre 1935 hinſichtlich einer fälligen Zahlung oder Vorauszah⸗ lung nicht zu einer zweimaligen Mah⸗ gung kommen laſſen dürfen, wenn ſie die Herauf⸗ ſezung auf die Liſte der ſäumigen Zahler vermei⸗ den wollen. Am Heiligabend Gaftſtältenſchluß um 17 Ahr Zwiſchen der Zentralverwaltung des Reichsein⸗ heitsverbandes des deutſchen Gaſtſtättengewerbes und dem ſtellvertretenden Reichsfachgruppenleiter Sander iſt vereinbart worden, daß grundſätzlich allen Aigeſtellten Gelegenheit gegeben werden ſoll, das Peihnachtsfeſt in der Familie zu feiern. Deshalb len die Betriebe nach Möglichkeit am Heilig⸗ bend um 17 Uhr ſchließen. Wo ein Be⸗ Arfnis zum Offenhalten über 17 Uhr hinaus vor⸗ inden iſt, ſind Ausnahmen mit Genehmigung der Auverwaltung des Reichseinheitsverbandes zu⸗ lig. In dieſen Fällen ſollen unverheiratete Arbeit⸗ gehmer zur Dienſtleiſtung herangezogen werden. Der Reichseinheitsverband teilt gleichzeitig mit, aß Kundengeſchenke anläßlich des Weihnachts⸗ oder Ellveſtertages unzuläſſig ſeien, ſoweit ſie in dem Heſchäftszweig ausgeſprochen unüblich ſind. Ihre Hewährung könne unter Umſtänden als„unlauterer Vettbewerb“ angeſehen werden. Der Verband er⸗ bartet von ſeinen Mitgliedern deshalb, daß ſie an ben genannten Tagen ihren Kunden keine Geſchenke ie Freibier, Zigarren, Zigaretten, Kalender uſw. machen. Die Ausſtellung im Arbeitsamt 2000 Beſucher waren ſchon in der Ausſtellung im gute Arbeiten ausgeſtellt. Jeder Betriebs füh⸗ rer und Handwerksmeiſter kann ſich hier von dem Können unſerer arbeitsloſen Kameraden über⸗ zeugen und iſt in der Lage, den geeigneten Mann für den eigenen Betrieb zu finden. Aber auch die Eltern und die Jungen, die ſich an Oſtern 1935 mit der Berufswahl beſchäftigen Müſſen, ſollen es nicht verſäumen, die Arbeiten der Ausſtellung zu betrachten. Die Eltern erhalten wichtige berufskundliche Fingerzeige für die Berufs⸗ wahl ihrer Kinder. Jeder Mannheimer einmal bei der Schau der Arbeitsſtücke unſerer Mannheimer Arbeitsloſen! Täglich geöffnet von—13 Uhr und 1417 Uhr in M ga, 3. Stock, Arbeitsamt. Eintritt frei! Ein kleines Nikolauserlebnis Bekannte hatten mich gebeten, bei ihrem drei⸗ jährigen Jungen den„Nikolaus“ zu machen. Ganz erfüllt von der Würde und von der Verant⸗ wortung, die mir vom erzieheriſchen Standpunkt aus zugefallen war, frug ich ihn nach der allgemei⸗ nen Begrüßung, ob er auch ein ſchönes Liedchen wiſſe, damit ich es dem Chriſtkind berichten könne. Da ſtellt ſich der kleine Kerl, zwar etwas zitternd, aber doch ganz ſtramm vor mich hin und fängt mit ſeinem ſüßen Stimmchen an: „Deutſch iſt die Saar, deutſch immerdar!“ Ich wußte nicht, ob ich weinen oder lachen ſollte, io packte mich der Augenblick, aber eines iſt gewiß, vergeſſen werde ich dies kleine Erlebnis nie. W. Wbeitsamt, M 3a. Der Beſuch lohnt ſich, es ſind ſehr Neuregelung der Schöffenwahlen Schöffen und Geſchworene nach den Grundſätzen des neuen Staates Durch die am 4. Dezember 1934 erfolgte Ver⸗ abſchiedung einer Novelle zum Gerichts⸗ verfaſſungsgeſetz bringt die Reichsregierung eine wichtige Neuregelung der Schöffen⸗ und Ge⸗ ſchworenen⸗Wahlen zur Durchführung. Künftighin wird die Wahl der Schöffen und Geſchworenen nur noch nach den Grundſätzen des nationalſozialiſtiſchen Staates vorgenommen. Nach dem deutſchen Gerichtsweſen iſt das Schöf⸗ fengericht beim Amtsgericht mit einem oder zwei Berufsrichtern beſetzt, wozu zwei Laien⸗ richter, die Schöffen, kommen. Das Schwur⸗ gericht beim Landgericht iſt mit drei Be⸗ rufsrichtern und ſechs Geſchworenen beſetzt. Bei dem Schöffengericht gibt es ein„Kleines“ und ein„Gro⸗ ßes“ Schöffengericht, die über die Fälle von Straf⸗ ſachen und Mietſtreitigkeiten zu entſcheiden haben. Beim„Kleinen“ Schöffengericht iſt nur ein, beim „Großen“ Schöffengericht ſind dagegen zwei Berufs⸗ richter tätig. Die Zahl der Schöffen(Volksrichter) iſt jedoch die gleiche geblieben. Wie wirkt ſich die Neuregelung beim Amts⸗ gericht Mannheim aus? Die Wahl der Schöffen und der Geſchworenen wurde bisher durch einen beſonderen Ausſchuß vor⸗ genommen. Dieſer Ausſchuß beim Amtsgericht un⸗ ſerer Stadt wurde bisher von den Vertretungen der Gemeinden und Gemeindeverbände berufen. Es war alſo ſo, daß ein Ausſchuß für die Wahl der Schöffen zuſtändig war, über deſſen Zuſammen⸗ ſetzung die Berufsrichter nicht entſcheiden konnten. Die bisherige Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe für die Wahl der Schöffen oder Geſchworenen hat daher nicht überall Anklang gefunden. Der Reichsjuſtiz⸗ miniſter hat daher folgende Neuregelung getroffen: Die Wahl der Schöffen beim Amtsgericht in Mannheim wird künftighin nach nationalſozia⸗ liſtiſchen Grundſätzen vorgenommen. Die Mit⸗ glieder des beim Amtsgericht befindlichen Aus⸗ ſchuſſes zur Wahl der Schöffen werden künftig durch den Amtsrichter ernannt. Hierfür werden dem Amtsrichter als dem Vertrauensmann der Juſtizverwaltung durch das neue Geſetz gewiſſe Richtlinien gegeben, an die der Amtsrichter gebun⸗ den iſt. In den Ausſchuß beim Amtsgericht zur Wahl der Schöffen ſollen durch den zuſtändigen Amtsrichter vor allen Dingen die Vorſteher der Gemeinden und Kommunalverbände be⸗ rufen werden. Außer dieſen Vertretern der öffentlichen Kör⸗ perſchaften ſollen auf jeden Fall der zuſtän⸗ dige Kreisleiter der NS DA ſowie ein von der Regierung ernannter Verwaltungs⸗ beamter in den Ausſchuß berufen werden. Die vom Reichskabinett verabſchiedete Novelle Gerichtsverfaſſung bietet hierdurch die Gewähr, durch die Neuzuſammenſetzung des Ausſchuſſes für die Wahl der Schöffen oder der Geſchworenen der Ausſchuß ſo zuſammengeſetzt iſt, daß die unbedingt notwendige Fühlung mit dem Volke geſichert iſt. Nur auf dieſe Weiſe wird es künftighin möglich ſein, Volksgenoſſen zu berufen, die als Schöffen oder Geſchworene ihr verantwortungsvolles Amt im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staates ausüben. 1 zur daß „Die Reiter von Deutſch⸗Oſtafrika⸗ Ein Kolonialfilm in der„Alhambra“ Im Rahmen einer Feſtvorſtellung erlebte dieſer mit beſonderer Förderung des Reichskolonialbun⸗ des hergeſtellte Film am Montag abend ſeine Mann⸗ heimer Erſtaufführung. Schon auf dem Wege zum Theater merkte man, daß etwas beſonderes los ſein mußte. Unter ſchmetternden Militärmarſchklängen zog eine Abteilung ehemaliger Schutztruppler in ihren braunen Uniformen mit dem Südweſter durch die Planken und, an der Spitze die Fahnen, ge⸗ ſchloſſen ins Theater, deſſen Vorraum mit Erinne⸗ rungsſtücken aus unſeren ehemaligen Kolonien ſtim⸗ Die Männer der Farm ſtellen ſich der Truppe, die Frau aber bleibt mit dem jungen Volontär zurück auf der Farm. Aus den Freunden von geſtern wer⸗ den Feinde von heute. Deutſche und Engländer, die ſich bisher in Freundſchaft verbunden fühlten, ſtehen ſich nun als Kriegsgegner gegenüber. Unentwegt kämpft die kleine Schar des Hauptmanns Hellhof, dauernd darauf bedacht, dem Gegner Schaden zu⸗ zufügen. Sie vernichtet eine Funkſtation, ſprengt Eiſenbahn verbindungen und kämpft den ſchweren Kampf gegen den Durſt. Die junge Farmersfrau Die engliſche Funkſtation geht in Flammen auf mungsvoll ausgeſchmückt iſt. Feierliches Orgelſpiel und der friſche Geſang eines Trupps der Kolonial⸗ ſchar der HJ und des Bd M leiteten über zu einer Anſprache von Major Tafel, eines ehemaligen Kolonialkämpfers, der in knappen, eindringlichen Worten auf die Bedeutung unſerer ehemaligen Ko⸗ lonien für die deutſche Volkswirtſchaft hinwies und der Treue der ſchwarzen Askaris für ihre deut⸗ ſchen Herren gedachte. Und dann rollte auf der weißen Wand das Hel⸗ denepos ab vom deutſchen Kolonialkämpfer, der, ab⸗ geſchnitten vom deutſchen Mutterland, ohne Nach⸗ ſchub, ohne genügende Ausrüſtung, aber mit unver⸗ gleichlicher Zähigkeit und mit beiſpielloſem Helden⸗ mut vier Jahre lang einer hundertfachen Ueber⸗ macht trotzte. Unſere Leſer kennen aus unſerer Veröffentlichung„Krieg in Buſch und Urwald“ die Heldentaten unſerer Afrikaner. Aus dieſer Fülle der Ereigniſſe gibt dieſer Film ein Einzelſchickſal, wie es ſich zu hunderten, vielleicht tauſenden abge⸗ ſpielt haben mag. Fünf Jahre lang hat der Deutſche Roland Hellhof geſchafft und dem Urwald frucht⸗ bares Kulturland abgetrotzt. Als er ſoweit iſt, daß er ſeine Braut aus Deutſchland zu ſich kommen laſſen kann, erreicht ihn am Hochzeitstage die Nach⸗ richt vom Ausbruch des Weltkrieges. ſteht treu zu ihrem Mann, bringt ihm mit ihrem Gehilfen Trinkwaſſer, wird erwiſcht und vor ein Kriegsgericht geſtellt. In letzter Stunde aber erſchei⸗ nen die deutſchen Reiter, holen ſich vom Feinde nicht nur die Frau, ſondern auch die notwendigen Pferde und was ſie für den weiteren Kampf gebrauchen, und ziehen neuen Taten entgegen. Hier bricht der Film ab. Er iſt alſo nur eine Epiſode aus einem großen Drama. Aber ſchon dieſer kleine Ausſchnitt genügt, um eine eindring⸗ liche Vorſtellung der Taten und Leiden unſerer Kolonialtruppen zu geben. Der Film greift ans Herz und wird zu einem erſchütternden und zugleich ſtolzen Erlebnis, Auf hohem Niveau ſteht die ein⸗ fache, aber mitreißende Handlung, die mit herrlichen Aufnahmen durchſetzt iſt und von künſtleriſchem Rang iſt auch das Spiel der Darſteller. Sepp Riſt gibt dem Farmer und Hauptmann Hellhof eine Geſtalt von Blut und Leben, einfach und ſchlicht. Ilſe Stobrawa als tapfere und treue Gattin, ver⸗ halten und gemeſſen, Peter Voß als Captain Creß⸗ will, ſchwankend zwiſchen Freundſchaft und Pflicht, und ausgezeichnet das muntere und doch wieder be⸗ ſinnliche Spiel des jungen R. Klicks. Eine ergrif⸗ fene Zuſchauermenge ſpendete am Schluß ehrlichen und lebhaften Beifall.— 4 ſchützt das Winterhilfswerk alle holksgenoſſen vor gun⸗ ger und Kälte. Opfert! : BVK Der Möbelprozeß vor der Strafkammer Im Mannheimer Möbelprozeß ſprachen geſtern unter großem Andrang des Publikums die Verteidiger der Angeklagten Willy L. und Fritz., Rechtsanwalt Dr. Sack⸗Berlin und Rechtsanwalt Pfeiffenberger; beide plädierten auf Frei⸗ ſprechung. Die Urteilsverkün dung wird heute mittag erfolgen. z Statuenweihe in der Herz⸗Jeſukirche. In einem feſtlichen Gottesdienſt wurde in der Herz⸗ Jeſukirche in der Neckarſtadt die Weihe der Statue des Bruders Konrad vorgenommen. Kaplan Fra n 5 berichtete aus dem Leben des heiligen Konrad, wäh⸗ rend die Andacht mit Prozeſſion und Segen durch Stadtpfarrer Schäfer unter Beiſtand zweier Kapläne gehalten wurde. Die Weihe der Statue nahm Prälat Bauer ſelbſt vor. Am Abend fand in den Sälen des Kaiſergartens eine Gemeindefeier mit einem Lichtbildervortrag hatt. die Eine Nikolausſtunde bereitete Fräulein Mar⸗ ſteller den Eltern und Freunden und den ihrem Kindergarten anvertrauten Kleinen. Begrüßt durch ein Gedicht aus Kindermund lauſchte groß und klein einer Weihnachtslegende von Selma Lagerlöf. Dann gab ein Hand⸗ und Fingerſpiel ein lebhaftes Bild des freudigen Schaffens der Vorweihnachtszeit. Nach kurzer Pauſe verwandelte ſich die Bühne zur weih⸗ nachtlichen Spielzeugbude. Da tanzten Hampel⸗ männer und kleine Tedoͤys, der Schornſteinfeger trat auf, Steckenpferdchen galoppierten daher, mun⸗ tere Flieger ließen ihre Propeller ſurren, ein Krei⸗ ſel zog ſeine Spiralen über die Bretter und zwei herzige Püppchen in Dirndoͤltracht führten ein Tänz⸗ lein auf. Auch die kleinen Pimpfe fehlten nicht, die ſtolz den Traum der Zukunft verkündeten. Darnach füllte ſich die Bude mit kleinen Muſikanten, die auf ſelbſtgefertigten Inſtrumenten ein heiteres Dorf⸗ konzert veranſtalteten. Dann zeigte Frl. Elsbeth Paaſche, wie ſie in der Turnſtunde nach der Methode Neumann⸗Neurode die jugendlichen Kör⸗ per zu ſchulen weiß. Und zuletzt kam der bärxtige Nikolaus mit dem prallen Zwerchſack, aus dem die Kleinen mit Sprüchen und Liedlein ſich ihre Niko⸗ lausgaben erbettelten. Dank gebührt auch den Hel⸗ ferinnen ſowie den beiden Damen Liſt und Hoff⸗ mann, die mit ihrem meiſterhaften Zuſammenſpiel auf Klavier und Geige die Pauſen ausfüllten. kl. S. ze Für 220 Sunlicht⸗Kinder gab es in der Speiſe⸗ anſtalt der Sunlicht⸗Geſellſchaft einen Nikolaus⸗ Nachmittag. Die Geſchäftsleitung hatte alle Kinder der Werkangehörigen eingeladen. Ein von 13 Kin⸗ dern vorgeführtes niedliches Zwergſpiel leitete das Kommen des Nikolaus ein, der mit langem Bart, Rute und Sack erſchien. Im großen ſchwarzen Buch hatte er die böſen und im goldenen Buch die braven Kinder aufgeſchrieben. Freude und Furcht war gleichzeitig von den Geſichtern der Kleinen abzu⸗ leſen. Für jedes Kind hatte er einen großen Beutel gefüllt mit Aepfeln, Nüſſen und Süßigkeiten. kik Ball im Deutſchen Haus. Tanzlehrer La⸗ made rief Samstag abend zu einem Abſchluß⸗Ball ins Deutſche Haus, hielt eine Rede an Schüler und Eltern über Stil und Haltung und gute Gaben für Herz und Gemüt, die der Tanz mit ſich bringe, und ließ alsdann die Einleitungspolonaiſe ſtarten. Als⸗ bald war vortrefflich Stimmung unter den jungen Scharen, im gleichförmigen Formationstanz wurde flüſſige Getragenheit des Slowfox gezeigt, ein jun⸗ ger Schüler, Herr Bernecke, ließ ſeine wohlklin⸗ gende Stimme in Waffenſchmied⸗Arie und„Grün iſt die Heide“ hören, wohl ohne große Kraft, aber da⸗ für mit weicher Natürlichkeit begabt. Er ſollte lyri⸗ ſche Schlager ſingen. Schließlich kam noch ein kleiner Tanz⸗Wettſtreit der Anfängerpaare zum Austrag, in dem Frl. Zapf mit Herrn Bernecker den erſten Preis holte; 2. war das Paar Malm⸗Vöſt; 3. Irma Müller⸗ Geiger. Ehrenrunde und kleine Preiſe für die Siegerpaare, Blumen und Kon⸗ fekt für die Partnerin von Herrn Lamade, Fräulein Geißler. Die Kapelle des Abends, de Lank, wurde in ihren Leiſtungen weſentlich getragen vom Meiſter ſelber am Klavier. i Die Gehälter im Reichsdienſt, die in der Zeit vom 21. bis 25. Dezember für Beamte, Angeſtellte und Arbeiter fällig ſind, können nach einer Anord⸗ nung des Reichsfinanzminiſters bereits am 20. De⸗ zember ausgezahlt werden. Wie der Miniſter weiter anordnet, dürfen Ueberweiſungen auf ein Bankkonto ſowie Zahlungen im Poſtwege ſchon am 18. Dezem⸗ ber erfolgen. 15 . 4. Seite/ Nummer 569 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Dezember 1933 Alfred Karl 7 Im Stadtteil Seckenheim wird heute, zweifellos unter ſtarker Beteiligung der Einwohnerſchaft, der Landwirt Alfred Karl zu Grabe geleitet, der am vorigen Freitag durch den Eiſenhahnunfall zwiſchen Rheinau und Brühl zu Tode kam. Die Teilnahme mit der leidgeprüften Familie ſollte das übliche Maß weit überſteigen, weil Karl nach ſeiner Herkunft und ſeinem Lebensgang etwas über den Rahmen hinaus⸗ ragte, auch rein körperlich, der für einen Secken⸗ heimer Bauernſohn ſonſt gezogen iſt. Mit ſeiner großzügigen Lebensauffaſſung und ſeinem großen Intereſſe an pferdeſportlichen Dingen hat er ſich wohl viele Freunde, aber kaum einen Feind geſchaffen, Er war in gerader Linie ein Nachfahre jenes Schuhmachers Hans Charle aus Maeſſen im Amt Metz, der am 11. September 1660 in Seckenheim die Tochter Anna Barbara des Seckenheimer Bürgers Georg Frey ehelichte. Der Sohn Heinrich dieſes Schuhmachers Karl wurde zwar nur Bürger, alſo Bauer in Seckenheim, unter den Enkeln und Ur⸗ enkeln des Stammes waren aber zahlreiche Hand⸗ werker, die nebenbei ihre Landwirtſchaft betrieben, Schuhmacher, Sattler, Küfer. Wenigſtens noch im 18. Jahrhundert. Im 19. und 20. Jahrhundert hat ſich das Geſchlecht nur der Landwirtſchaft gewidmet, und überzählige Sprößlinge wandten ſich andern Berufen zu, als Pfarrer, Turnlehrer, Zahlmeiſter (bei unſern Kaiſergrenadieren), Steuerkommiſſär. Alfred Karl zeichnete ſich nicht nur durch ſeine Länge von bald zwei Metern aus, das Wanderblut ſeines Großvaters zeigte ſich, als es für ihn galt, ſei⸗ ner Militärpflicht zu genügen. Er meldete ſich zur Marine, als zur Beſatzung des deutſchen Kreuzers auf der auſtraliſchen Station Freiwillige angenom⸗ men wurden, und verbrachte ſeine ganze Dienſtzeit alſo an Bord im Großen Ozean. Er hat dieſen für einen Seckenheimer Bauernſohn etwas ungewöhn⸗ lichen Entſchluß nie bereut und war zeitlebens recht ſtolz auf ſeine Dienſtzeit bei der Marine, zu der er auch im Weltkrieg wieder einrücken durfte. A Weihnachten bei den Landwehr 40 ern Zu einem richtigen Familienfeſt geſtaltete die Ortsgruppe Mannheim der Vereinigung ehemaliger Landwehr 40er ihre diesjährige Weihnachtsfeier. Vereinsführer Jakob Schmitt gab in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch Ausdruck, ehe er an die im Felde verlebten Weihnachtstage erinnerte und auch der gefallenen Brüder gedachte. Das Lied vom guten Kameraden und das gleichzeitig gezeigte lebende Bild erhöhten den Eindruck der Totenehrung, Landesführer Prym von den ehemaligen Landwehr ern, der von Raſtatt zu dem Feſt geeilt war, überbrachte die Grüße der Raſtatter Kameraden und fand treffliche Worte über die kameradſchaftliche Verbundenheit. Unter⸗ verbandsführer Dr. Hieke vom Landesverband Kurpfalz des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ hielt eine vom kameradſchaftlichen Geiſt getragene An⸗ ſprache, in der er auch perſönliche Erinnerungen, die ihn mit den Landwehr 40ern verknüpfen, wach wer⸗ den ließ. f Die Geſamtleitung des Programms hatte Kame⸗ rad Adolf Kempf übernommen, der für eine flotte Abwicklung beſorgt war. Der Weihnachtsmann ver⸗ ſammelte die Kinder auf der Bühne um ſich, ließ Gedichte aufſagen, verbreitete hier und da auch eini⸗ gen Schrecken und ſpendete zum Schluß ſüße Tüten, ſo daß große Freude herrſchte. Später erfreuten die Kinder mit Spiel und Tanz in einem kleinen Weih⸗ nachtsſpiel. An der Aus geſtaltung der Vortrags⸗ folge waren u. a. der Benz ſche Männerchor unter Leitung von Chormeiſter Köhr, Ria Glä⸗ ſer(Klavier), Gerda Schneider(Rezitation), Toni Kunz mit heiteren Darbietungen und verſchie⸗ dene Vereinsmitglieder beteiligt. Kinder feiern Weihnachten Eine vorbildliche Weihnachtsfeier veranſtaltete im großen Kolpinghaus⸗Saal die Ortsgruppe Mann⸗ heim des Vereins ehemaliger Reſerve⸗ 4b er für die Kieider, die man ſich ſelbſt überließ, während die Großen ſich ganz im Hintergerund des Saales an den Tiſchen niederzulaſſen hatten. Kaffee durften ſie trinken, ſo viel ſie wollten und Kuchen eſſen, bis ſie nicht mehr konnten. Ganz ſtill wurde aff 0 e sus ammen Kin. SOOO Amn 20 Vr mien gowinner Susammen e 920 Naunt- gewinner Susammen es im Saal, als Vereinsführer Paul Stahl an den Kindern von dem Kameradſchaftsgeiſt ihrer Väter im Felde ſprach und ſie ermahnte, ihren Eltern allezeit Freude zu bereiten. Schlicht und eindringlich erſtand vor den Kindern das Bild des Führers, dem die Jugend nachzueifern hat, daß ſie ſo wird, wie er es ſelbſt iſt. Mit dem Deutſchland⸗ lied klang die von Herzen kommende Anſprache aus, ein dreifaches Sieg Heil! auf den Führer ſchloß ſich an und dann ſang man das Lied des neuen Deutſch⸗ land. Hell leuchteten die Augen, als durch die HB⸗ Märchengruppe unter Leitung von Iſe Ernſt „Hänſel und Gretel“ mit der Muſik von Karl Rummler aufgeführt wurde. Nachdem noch die Kinder ſelbſt verſchiedenes vorgetragen hatten, er⸗ ſchien der Nikolaus, der für jedes Kind ein Paket⸗ chen bereit hatte, und der zum Schrecken der ſchuld⸗ bewußten Kinder ein böſe geweſenes Mädel in den Sack ſteckte. Selbſtverſtändlich, vergaß man dabei auch nicht, gemeinſam Weihnachtslieder zu ſingen, ſo daß eine Weihnachtsſtimmung herrſchte, wie ſie nicht inniger hätte ſein können. St. Nikolaus bei den Schifferkindern Wie in jedem Jahre, ſo verſammelte auch jetzt gieder zur Weihnachtszeit der St. Nikolaus⸗Schiffer⸗ Verein die Kinder ſeiner Mitglieder zu einer St. Nikolaus⸗Feier. Ueber 400 Kinder waren mit ihren Eltern im Friedrichspark verſammelt, als Rektor Frickhofen die Begrüßungsworte ſprach und Aſſeſſor Schinzinger eine Feſtanſprache hielt, in der er in eindringlicher Weiſe das Leben und Weſen St. Nikolaus' ſchilderte. Auch Prälat Bauer rich⸗ tete herzliche Worte an die Anweſenden, die aufmerk⸗ ſam lauſchten, was der Oberhirte der Mannheimer katholiſchen Gemeinde ihnen zu ſagen hatte. Für 25jährige treue Mitgliedſchaft konnten Hauptſchrift⸗ leiter Dujardin, Schiffsbeſitzer Stahl, Kapitän Reiniger und die Mitglieder Lang und Gremm geehrt werden. Gemeinſam ſang man das Nikolauslied, in einem Spiel zeigte ſich Knecht Rupprecht im Märchenwald. Außerordentlich gut gefiel das von den Kindern der Luiſenſchule aufgeführte deutſche Rheinmärchen. Heller Jubel brach aber aus, als die Beſcherung vorgenommen wurde und die 400 Kinder ihre Niko⸗ lauspakete in Empfang nehmen durften. Das volksdeutſche Weihnachtslicht Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland hat im vorigen Jahr zum erſtenmal in der breiten Oeffentlichkeit für die von ihm ſchon ſeit längerem gepflegte Sitte geworben, ein„volks⸗ deutſches Weihnachtslicht“ an den Tannenbaum zu hängen Der Gedanke, durch das Sinnbild der blauen Kerze des VDA ſich zur Einheit unſeres Volkstums zu bekennen, iſt durch dieſe Werbung volkstümlich geworden. Und ſo ſollte erſt recht in dieſem Jahre das Zeichen volksdeutſcher Treue und Opferbereitſchaft an keinem deutſchen Weihnachts⸗ baum fehlen.„Die blaue Weihnachtskerze, dieſes ſchlichte Sinnbild“, ſo ſchreibt der„‚Volksdeutſche', „wird auch in dieſem Jahre unſere Gedanken hinaus⸗ führen über den Kreis der Familie zu der großen Einheit unſeres Volkes, zu der Gemeinſchaft in Blut und Geiſt, die ohne Greuzen iſt und der an⸗ zugehören uns Glück und Schickſal bedeuten.“ Das ſchwere Schiffsgeſchütz im Landkrieg Vor vollem Hauſe vor der Deutſchen Arbeitsfront, Berufsgruppe der Techniker, ſprach unſer Oberinge⸗ nieur Schmidt⸗Stefford, ehemaliger Seeoffi⸗ zier und im Kriege Führer der ſchwerſten Schiffs⸗ artillerie an der Front und im Stabe der Oberſten Heeresleitung, alſo ein Fachmann, der ſeine Zu⸗ hörer über drei Stunden gefeſſelt hielt. Keine trockene Theorie, aber lebendige Schilderungen von der dereinſtigen Kampffront, die Entwickelung einer für den Landkrieg ganz neuen Waffe, die ein Höchſt⸗ maß deutſchen Erfindergeiſtes und deutſcher Technik in ſich verkörperte. Es wurde gezeigt, wie das Schiffsgeſchütz, das die bittere Not der er⸗ ſtarrten Front gerufen hatte, ſeinen Platz einnahm, ſeine Aufgaben ſuchte und fand und mit ſeinem weitreichenden Arm den Kämpfern an der Front Unterſtützung und Entlaſtung brachte. Wenige haben einen tieferen Einblick gehabt in dieſe deutſche Waffenſchmiede, deren Leiſtungen ihren Höhepunkt in der Bereitſtellung des Materials für die Be⸗ ſichteß ung der Feſtung Paris auf 125 Kilo⸗ meter Entfernung fanden. Und hier ſprach einer, der mittendrin geſtanden hat. Ueber 200 Lichtbilder erläuterten die Aus⸗ ſührungen des Redners, bei denen auch der launige Humor des alten Frontſoldaten nicht fehlte. Die Pariſer Spießer von 1918 mit ihrem Wutgeheul über die„deutſchen Barbaren“ mußten bös herhalten, und das Rätſelraten über den Stratoſphärenſchuß nach Paris mit all ſeinen Blüten nicht minder! Im Fluge zieht dann die Entwicklung dieſer Waffe, die uns ſeit 1918 verboten iſt, an uns vorüber und die heute unſeren Frieden als wehrloſes Volk bedroht. Wir wollen Frieden, aber nicht bloß in die⸗ ſer blaſſen„Gleichberechtigung“, ſondern in gleicher Kraftentfaltung und Stärke, die ihn allein verbürgt. In dieſem Sinne ſtimmten die Zuhörer, unter denen namhafte Führer der Induſtrie, der Partei und der SA vertreten waren, in ein begeiſtertes„Sieg Heil!“ auf Deutſchland und ſeinen Führer ein. Der Führer der Berufsgruppe, Welſch, dankte dem Redner für ſeinen ſeſſelnden Vortrag unter leb⸗ hafteſtem Beifall aller Anweſenden. N Hanſag, Gen fl. Cesenſb. Hal, J LI 8 N Owomemos& gene. O na dedecnt& vνν bedenkt ogegen * Schace& Craubein edel K Gewitt„Oumaz ue. Os telchter 0 massiger ugs ẽ¶. Stormtzcder gerne die pfene fliegen mn dem nde. Die der den Stationen stenengen aß ten geden sie temperatur an ole tien verdinden Orie mlt gleichem aul Neeresniveau umgerechneten Cultatucn Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank, furt a. M. vom 11. Dezember. Bei Irland iſt eine neue kräftige Störung in Entwicklung, die raſch auf den Kontinent vordringt, Immerhin können wir aber vor ihrem Eingreifen mit einer vorübergehenden Aufheiterung rechnen, Vorausſage für Mittwoch, 12. Dezember Zunächſt aufgeheitert, aber in den Niederungen viel⸗ fach Nebel, dann wieder Uebergang zu unbeſtändige⸗ rem Wetter mit Regenfällen, nachts ziemlich friſch, ſüdöſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. Dez, + 7,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 11. Dez. 75, Grad; heute früh 48 Uhr 80 Grad Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh ½8 Uhr bis heute früh 48 Uhr 0,6 Millimeter gleich 0,6 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rbein⸗ Pegel 7. 3 9. 10. 11 Neckar⸗Wegel s 9 10 n. 5 5 ö 8 104 984 0,80 0,90 0 85 Mannheim 2,57.56/21 ehl.... 2,12 2,05 2,00 1,91 1,03 Jagſtfeld—— maran 282 56.513,42 3,37 1. annheim. 2,48 2,53 2,39 2,24 2,22] Plochingen cage aud 1535 100 10.60 i 503 0,00 06 Köln 0557 155746.66•61 1 Das Winterhilfswerk ruft! Gebt Geldſpenden auf das Konto der NSVolks⸗ wohlfahrt, Gauführung, Konto Winterhilfswerk, ſtädt. Sparkaſſe, Karlsruhe Nr. 3599. n eee NSDAP-Miffeilungen Aut parlelaminchen Beltannimnschungen enmemmen Ps Friedrichspark. Am 12. Dezember, 20.30 Uhr, Zellen⸗ abend der Zelle II im„Brauſtübl“, B 6, 12/18, für ſämt⸗ liche Parteigenoſſen und Mitglieder der Unterorganiſatio⸗ nen. Oſtſtabt. Dienstag, 11. Dezember, 20.30 Uhr, Adolf⸗ Hitler⸗Realgymnaſium, Tullaſtraße: Mitgliederver⸗ ſammlung für pP und Unterorganiſationen(NS, NSBO uſw.) Feudenheim. Achtung! Die Monatsbeiträge ſind Bring⸗ ſchuld. Kaſſenſtunden im Alten Schützenhaus täglich, er⸗ ſichtlich aus dem Anſchlag vor dem Schützenhaus. Deutſches Eck. Dienstag, 11. Dez., 20.15 Uhr, im „Kolpinghaus“, U 1, 18—19, öffentliche Verſammlung für das Winterhilfswerk. Pg. Weygandts⸗ Karlsruhe ſpricht über das Thema:„Mit der Volksgemeinſchaft gegen Not und Elend“. Alle Volksgenoſſen der Ortsgruppe Dentſches Eck ſind eingeladen. Eintritt frei. Für die Unterorgani⸗ ſationen iſt der Beſuch der Verſammlung unbedingte Pflicht. Humboldt. Für die Mitglieder der Ortsgruppe Hum⸗ boldt einſchließlich deren Sondergliederungen läuft am Mittwoch, 12., und Donnerstag, 13. Dezember, 20.15 Uhr, in den„Palaſtlichtſpielen“ in der Breiten Straße der Film:„Ich für dich, du für mich“. Der Be⸗ ſuch dieſes Films iſt dringend erwünſcht. Karten hierzu ſind bei den politiſchen Leitern erhältlich. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 11. Dezember, 15 Uhr, Be⸗ ſprechung der ſtelle, I. 4, 15, Zimmer 11, 4. Stock. Achtung! einer Beſprechung in die Frauenarbeitsſchule, L 9, 7. Strohmarkt. Mittwoch, 12. Dezember, 20 Gymnaſtikkurſus in der Liſelotteſchule. Strohmarkt. Donnerstag, 18. Heimabend aus. für dich, du für mich“ im„Gloria“. Karten 60 Pfg. Neckarau. Mittwoch, 12. Dezember, 19.30 Gymnaſtikkurſus in der Wilhelm⸗Wundt⸗Schule. Neckarau. Donnerstag, 13. Dezember, Heimabend im Evang. Gemeindehaus(Lutherſaal). Neckarſtadt⸗Oſt. Heimabend im„Neckarſchloß“. Ortsgruppenleiterinneg in der Geſchäfts⸗ Dienstag, 11. Dezember, 16 Uhr, kom⸗ men die Frauen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft zu Uhr, Dezember, fällt der Die Frauen beſuchen den Film:„Ich Uhr, 20 Uhr, Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. An unſeren Januar⸗ Vormittags⸗ und ⸗Abendkurſen können noch einige Schü⸗ lerinnen teilnehmen. Junges Mädchen, angehende junge Frau, dich geht es an! Eine gute Hausfrau hat es in der Hand, die Ehe harmoniſch zu geſtalten, denn ein behag⸗ liches Heim, ein ſchön gedeckter Tiſch und eine, wenn auch mit wenig Geld ſchmackhaft zubereitete Speiſe erfreut den Mann immer wieder. Viele Ehen ſind daran zerbrochen, weil die Frau nicht kochen konnte und es nicht verſtan⸗ den hat, dem Manne es zu Hauſe behaglich zu machen. Dieſes aber lernen Sie alles in einem Kurſus der Frauenarbeitsſchule. Vormittagskurſe finden ſtatt von —44 Uhr und koſten monatlich 15 Mark, Abendkurſe fin⸗ den von 20—23 Uhr ſtatt, und zwar wöchentlich zweimal auf die Dauer eines Vierteljahres, und koſten auch nur 15 Mark. Anmeldungen nimmt jederzeit entgegen: Frauenarbeitsſchule L 9, 78, Telefon 251 19, Klinke 58. Neuoſtheim. Mittwoch, 12. Dezember, 20.30 Uhr, Heimabend im Schlachthof⸗Reſtaurant. Schwetzingervorſtadt. Mittwoch, 12. Dezember, um 20.90 Uhr Adventsfeier in den Gloriaſälen. J Feldſcher vom Unterbann 1/171 Sämtliche Feldſcher ſtehen Dienstag, 11. Dez., 19.55 Uhr, auf dem Platz vor der Ingenieurſchule. Bann 171. Die Zuſammenkunft der Preſſewarte am Mittwoch, 12. Dez., fällt aus. Deutſches Jungvolk Jungbann 1/171. Am Mittwoch, 12. Dez., haben ſämtliche Stamm- und Fähnleinpreſſewarte ſowie ſämtliche Bildwarte und Zeichner in M 44(Zimmer 83) abends 7 Uhr zu erſcheinen. Artikel und Bilber mitbringen! BM Gruppe Oſtſtadt. Jedes Mädel hat bis Donnerstag, 18. Dez., die bereits im Heimabend erwähnten Gegenſtänd für das Saarland abzuliefern.- Deutſche Arbeitsfront Reichsberufsgruppen der Angeſtellten. Betr. Berufs⸗ ſchule. Der zweite Pflichtvortrag findet Dienstag, den 11. Dez., im„Friedrichspark“ zuſammen mit der Ortsgruppe ſtatt. Dr. Heil ſpricht über„Nationalſoizaliſtiſche Bauern⸗ politik“. Die Lehrgänge um 20.30 Uhr fallen aus. Reichsberuſsgruppen der Aungeſtellten, Fachgruppe Bau⸗ gewerbe. Der für Dienstag, 11. Dez., vorgeſehene Müttwoch, 12. Dezember, 20 Uhr, Vortrag über„Autoſtraßen“ muß beſonderer Umſtände halber auf 14. Januar 1935 verlegt werden. Reichsberufsgruppe der Angeſtellten, Fachgruppe Holz⸗ handel⸗ und Möbelinduſtrie. Mittwoch, den 12. Dez., 20.15 Uhr, im„Deutſchen Haus“, C 1, 10/11(Jugendſaal), Herr Michael Volz von der Firma Huth u. Co. ſpricht über„Rohſtofferſparnis in der Holzinduſtrie“. Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Dienstag, 11. De⸗ zember, Sprechſtunde der Fachberaterin im Heim, L 13, 12a, 16—17 Uhr, für alle haus wirtſchaftlichen Fragen. Auch Nichtmitglieder werden beraten. Reichsfachgruppe, Hausgehilfen. Mittwoch, 12. Dez., Sprechſtunde der Berufsberaterin zwiſchen 16 und 17 Uhr in L 13, 12a, auch für Nichtmitglieder. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsgemeinſchaft der Büro⸗ und Behördenangeſtellten Fachgruppe ſtädtiſche Angeſtellte. Dienstag, den 11. Dez., Vortragsobend:„Das Fürſorgeweſen im natto⸗ . Stagt“. Aula der Friedrichſchule, U 2, 4, 20 Uhr. ö Fachgruppe Rechtsanwaltsangeſtellte. Lehrgong: Buch⸗ führung für die Rechtsanwaltpraxis. Arbeitsgemeinſchaften A und B. Ortsgruppenheim, L 3, 3, 20.15 Uhr. Berufsgemeinſchaft der Kaufmanusgehilfen und alle anderen Berufsgemeinſchaften 5 Dienstag, 11. Dez., 20.15 Uhr, Friedrichspark, Pg. Dr. Heil⸗ Karlsruhe:„Nationalſotzialiſtiſche Bauernpolitik“. Berufsgruppe der Werkmeiſter. Dienstag, den 11. Dez., 20 Uhr, im Jugendſaal, C 1, 10, Betriebswarte⸗ verſammlung. Wir bitten um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim Zu dem am Dienstag, 11. Dez., 20.15 Uhr, im „Friedrichspark“ ſtattfindenden Vortrag des Stabsleiters der H. A. 2 in der Landesbauernſchaft Badens, Pg. Dr. Heil ⸗Karlsruhe, ſind die Propagandawarte und Mitglte⸗ der der NS⸗Hago eingeladen. Die Mitolieder der Stadt⸗ ortsgruppen ſind zum Erſcheinen verpflichtet. NSBDT Dienstag, 11. Dez., 19 Uhr, im Parkhotel, Fach⸗ ſchaftsleiterſitzung. 5 BNS DI Donnerstag 13. Dezember, 20.15 Uhr, pünktlich in der„Harmonie“, D 2, 6: Pflichtmitgliederverſammbung der Bezirksgruppe Mannheim des BNS D. Es ſpricht Kreisſchulungsleiter Pg. Dr. Greulich über„Organiſation der NSDAP“ und Bezirkspropaganda⸗ leiter Pg. Dr. Rimmelin über„Raſſe, Volk und Recht“ Amt für Erzieher: NS⸗Lehrerbund Mittwoch, 12. Dez., 20 Uhr, findet in der Aulo der Handelshochſchule, A 4, 1, für Gruppe 5(E) ein Schulungs⸗ vortrag ſtatt. Pg. Rektor Prenſch ſpricht über dos Thema „Erdkunde im Geſchichtsunterricht“. Samstag, 15. Dez., 14.30 Uhr, Schulungsvortrag von Miniſter Schmitthenner für die Geſamtlehrer⸗ ſchaft des NSCB, Kreis Mannheim, im Muſenſaal des Roſengartens. Themo:„Wehrhaftigkeit und Weltan⸗ ſchauung“. NS⸗Kulturgemeinde Am Däenstag 11. Dezember, 20.15 Uhr, ſindet in der„Harmonie“ der dritte Kammermußk⸗Abend ſtatt. Ausführende: Holles Madrigal⸗Vereinigung Stutt⸗ gart.„Alte Madrigale und Weihnachts motetten“. Karten bei den Dienſtſtellen der NS⸗Kulturgemeinde und an der Abend kaſſe. Kreisbauernſchaft Mannheim a Für die erſte Verſammlungswelle in der Erzeugung? ſchlacht finden für das Gebiet der Kreisbauernſchaft Mann heim, jeweils um 20 Uhr, fruggende Verſammlungen statt. Die Ortsbauernführer haben dafür Sorge zu tragen daß, die Verfammlungen von fämtlichen Bauern beſucht werden. Wallſtadt: Mittwoch, 12. Dezember, im„Pflug Redner: 1 Dr. Gugelmeier, II. Kreisbauernfüßhrer Treiber. 1 1 7 Sandhofen: Donnerstag, 13. Dezember, im 9 Redner: f. Kreisbauernführer Treiber. II. Dr. G meier. 5 Seckenheim: Freitag, 14. Dezember, im„Badiſchen Hos“. Redner: f. Kreisbauernführer Treiber, II. Dr Krumm. 3 Neckarhauſen: Samstag, 15. Dezember,„Zur Krone Redner: IJ. Dr. Gugelmeier, II. Kreisbauernführer Treiber. Neckaran: Sonntag, 16. Dez., im„Lamm“. Redner I. Dr. Gugelmeier, II. Kreisbauernführer Treiber. Feudenheim: Montag, 17. Dez., im„Adler“, Redner: I. Dr. Krumm, II. Kreisbauernführer Treiber. 155 Ilvesheim: Montag, 17. Dez., im„Schiff“. Redner: I. Kreisbauernführer Treiber, II. Dr. Gugelmeier. NS-⸗Volkswohlfahrt g Rheinau. Die Pfundſammlung für Monat Dezember muß bis ſpäteſtens Dienstag, 11. Dez,, abgeliefert ſein. NeS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ g Strohmarkt. Die Sprechſtunden des Ortswartes 111 Dienstogs und Freitags im„Haus der deutſche Arbeit“, Zimmer 33, von 17.90—19 Uhr ſtatt. SA Nachrichtentrupp(etwa 25 Mann) ſucht zu uche zwechen geeigneten Raum, evtl. in ſtillgelegtem Faß 5 erten an N20/ M153 Trupp 5 Mannheim, 1 Dem das Ert nalen S Amts 121 enoͤgt ſum m — Donaue 1062, Et 9657, K. Lahr 33. 206, M Oberkir len dorf 1261, Sc Stockoch, 2496, 2 9492, W Wolfach leben 31 Möbelfa HBüchena in dem wage n fahrer kam das wurde 1 Die Ve waren ſ Stelle Blick 0 E nein d Aendern on Ba die„Ga fngeſtel fkraftſ Oktol dußerha unterble Auguſt geſetzes Bereiche nne 4 3— 1 5 9 85 2 , — 3 * 8 — zember 1934 5 7 74 Dierstag, 11. D Aus Baden Wie in den 40 badiſchen Amtsbezirken geſammeit wurde * Karlsruhe, 11. Dezember. Dem Oberrheiniſchen Landesdienſt liegen über das Ergebnis der Sammlung am Tage der natio⸗ nalen Solidarität nunmehr aus allen 40 badiſchen Amtsbezirken Meldungen vor. Davon ſind endgültig, 19 vorläufig, ſo daß ſich die Geſamt⸗ ſumme von 146000 Mark noch etwas erhöhen ird. „Auf die einzelnen Amtsbezirke entfal⸗ len vorbehaltlich der endgültigen Feſtſtellung fol⸗ gende Beträge: Adelsheim 1850 Mark, Bretten 1465, Bruchſal 3090, Buchen 1268, Bühl⸗Achern 2756, Donaueſchingen 3177, Emmendingen 3684, Engen 1062, Ettlingen 1876, Freiburg 10 103, Heidelberg 9687, Karlsruhe 17 254, Kehl 1726, Konſtanz 5228, Lahr 3345, Lörrach 4437, Mannheim 19 152, Meßkirch 1206, Mosbach 2389, Müllheim 1409, Neuſtadt 2387, Oberkirch 660, Offenburg 3370, Pforzheim 6575, Pful⸗ keudorf 701, RaſtattBaden⸗Baden 6610, Säckingen 1261, Schopfheim 2383, Sinsheim 3176, Staufen 1179, Stockoch, 780, Tauberbiſchofsheim 2074, Ueberlingen 496, Villingen 3604, Waldkirch 1140, Waldshut 9432, Weinheim 2218, Wertheim 1105, Wiesloch 1286, Wolfach 2263 Mark. Laſtkraftwagen tötet Radfahrerin A Bruchſal, 11. Dez. Hier ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein Menſchen⸗ leben zum Opfer fiel. Die 22jährige Tochter des Röbelfabrikanten Adam Deißler, die auf der Hüchenauer Straße mit ihrem Fahrrad fuhr, ſtieß in demſelben Augenblick, als ihr ein Laſtkraft⸗ wagen entgegenkam mit einem anderen Rad⸗ fahrer zuſammen. Durch den Zuſammenprall kam das Mädchen auf den Boden zu liegen und wurde von dem Laſtwagen überfahren. Die Verletzungen, die ſich die Unglückliche zuzog, waren ſo ſchwerer Natur, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Blick in das Schwetzinger Rathaus Schwetzingen, 11. Dez. Aus der letzten Ge⸗ Reinderatsſitzung wird berichtet: Die Aenderung des Kaufvertrages über Veräußerung on Baugelände an der Joſef⸗Goebbels⸗Straße an e„Gagfah“(Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für ngeſtellten⸗Heimſtätten) wurde genehmigt.— Die Aukraftſetzung der ortspolizeilichen Vorſchrift vom „Oktober 1934, betreffend Errichtung von Bauten ſußerhalb des Bereichs der hergeſtellten Ortsſtraßen, imterbleibt, da durch das badiſche Geſetz vom 13. Auguſt 1934 über die Aenderung des Ortsſtraßen⸗ geſetzes die Errichtung von Bauten außerhalb des Bereiches der Ortsſtraßen und Pläne, oder ſoweit ein Plan nicht feſtgeſtellt iſt, außerhalb des geſchloſ⸗ enen Ortsteils, ab 13. Oktober 1934 verboten iſt.— Für die Durchführung der Weihnachtsbeſcherung im Städtiſchen Krankenhaus wurden Mittel bereit⸗ geſtellt. Funde aus Bruchſals Römerzeit a- Bruchſal, 11. Dez. Bei der Melioration ſtäd⸗ licher Grundſtücke auf dem früheren Exerzierplatz durch den freiwilligen Arbeitsdienſt wurden früh⸗ geſchichtliche Funde gemacht. Außer einer kleinen Amphera, die in 80 Zentimeter Tiefe lag, fanden ſich Bruchſtücke eines römiſchen Sand⸗ ſteinreliefs. Wahrſcheinlich handelt es ſich um eine Götterbarſtellung, vielleicht auch um ein Grabdenk⸗ mal. Aus dem Scherbenmaterial ſind einige Ter⸗ ran ſüigilata⸗Scherben erwähnenswert. Ne⸗ ben den provinzialrömiſchen Stücken wurden auch zwei ſteinzeitliche Feuerſtein werkzeuge ge⸗ funden. Das eine iſt eine Silexpfeilſpitze von 7,5 Zentimeter Länge und birnblattförmiger Geſtalt, das zweite Feuerſteingerät iſt eine Meſſerklinge von ic Zentimeter Länge und durchſchnittlich zwei Zen⸗ timeter Breite. Reue Großjugendherberge am Titiſee * Titiſee, 10. Dez. Der Gau Baden im Reichs⸗ verband für die deutſchen Jugendherbergen wird zu eginn der nächſtjährigen Bauzeit in Titiſee eine neue Jugendherberge errichten, die für insgeſamt 180 Jugendliche Uebernachtungsmöglichkeit bieten wird. Die Pläne ſind bereits geſchaffen. Die neue Jugendherberge wird in unmittelbarer Verbindung mit dem See liegen und ſowohl für den Sommer⸗ wie fütr den Winterſportbetrieb von großer Bedeu⸗ tung ſein. Heidelberg, 11. Dez. Der Präſident des deut⸗ ſchen Zeitungswiſſenſchaftlichen Verbandes, Geheim⸗ rat Dr. Heide, hat cand. phil. Karl Rau zum Lei⸗ ter der Zeitungswiſſenſchaftlichen Bereinigung Heidelberg ernannt. Tr. Vorderheubach, 11. Dez. Im Auſtrage der Landesbauernſchaft Baden begab ſich Fr. Tripp⸗ macher(Ladenburg) zu der zlteſten Bäuer in des Odenwaldes, Frau Witwe Raule, um ſie perſönlich zu ihrem 93. Geburtstag zu beglück⸗ wünſchen und ihr eine Ehrengabe zu überbrin⸗ gen. Auch das Dekanat ließ durch Dekan Boſ⸗ ert(Neckargemünd) gratulieren. Ranental(b. Wiesloch), 10. Dez. Frau Ma⸗ Hanne Kiſtner kann in dieſen Tagen ihren 95. heburtstag feiern. Gegenwärtig iſt ſie wegen einer leichten Erkältung ans Bett gefeſſelt. Sonſt iſt die ehrwürdige Greiſin noch ſehr rüſtig und von morgens bis abends an der Arbeit. .— Die Stadtkirche von Freudenſtadt im In dem einen ſitzen die Männer, in dem Schwarzwald hat zwei Schiffe, die rechtwinkelig zueinander ſtehen. anderen die Frauen, ohne ſich gegenſeitig ſehen zu können, während der Geiſtliche von der Kanzel aus ſelbſtverſtändlich beide Schiffe überſehen kann. 75 Jahre im Dienſt der Landwirthchat Das Jubiläum der badiſchen Verſuchsanſtalt Auguftenberg * Karlsruhe, 11. Dez.(Eig. Bericht.) Die unweit der Landeshauptſtadt gelegene ſtaatliche laundwirtſchaftliche Ver⸗ ſuchsanſtalt Auguſten berg begeht am 11. Dezember die Feier ihres 75 jährigen Beſtehens. Sie zählt zu den älteſten deut⸗ ſchen Verſuchsſtationen und ihre hohe Bedeu⸗ tung für unſere geſamte Volkswirtſchaft kann man ſchon daraus erſehen, daß jährlich über 2500 Beſucher aus ganz Deutſchland und aus dem Ausland ſich hier Rat holen und nicht weniger als 1850 wertvollſte wiſſenſchaftliche Arbeiten haben der Anſtalt im Laufe der 75 Jahre Weltruf gegeben. Im Jahre 1859 wurde die Agrikulturchemiſche Verſuchsanſtalt von dem jungen Chemiker Dr. Ju⸗ ius Neßler in der Rüppurrer Straße zu Kar bs⸗ ruhe mit einem Staatszuſchuß errichtet. Dieſe An⸗ ſtalt, die im Jahre 1890 in die Landwirtſchaftlich⸗ Chemiſche Anſtalt erweitert wurde, ſtand vom Tage ihrer Gründung bis zum Sommer 1901 unter der Leitung des Geh. Hofrats Dr. Neßler, der ſich um die badiſche und deutſche Landwirtſchaft hochverdient gemacht hat. Im Jahre 1872 wurde von Profeſſor Dr. Ju ſt an der Techniſchen Hochſchule zu Karlsruhe die Lanmdwirtſchaftlich⸗Botaniſche Anſtalt gegründet, die nach ſeinem im Jahre 1891 erfolgten Tod von Pro⸗ feſſor Klein weitergeleitet wurde. Beide Anſtal⸗ ten, die Landwirtſchaftlich⸗Chemiſche und die Land⸗ wirtſchaftlich⸗Botaniſche Anſtalt, wurden im Jahre 1901 vereinigt und als Staatliche Land wirtſchaftliche Verſuchsanſtalt auf das ſtaatliche Gut nach Augu⸗ ſtenberg, Poſt Grötzingen, verlegt. Zu ihrem Di⸗ rektor wurde Profeſſor Dr. Behrens ernannt. Vom Beginn des Jahres 1908 an bis zum 1. März d. J. unterſtand die Anſtalt Profeſſor Dr. Mach. Beiden Direktoren iſt die Landwirtſchaft für ihre er⸗ folgreichen Arbeiten zu großem Dank verpflichtet. Seit März dieſes Jahres leitet Direktor Dr. Herr⸗ mann die Anſtalt. Die Verſuchsanſtalt hat die Aufgabe, durcheigene Verſuche und Unterſuchungen an den Fortſchritten der Agrikulturchemie und Agri⸗ kulturbotanik tätigen Anteil zu nehmen. Neben der wiſſenſchaftlichen Verſuchstätigkeit zur Förderung der Landwirtſchaft iſt der Schutz des Bauern eine der wichtigſten Aufgaben der Verſuchsanſtalt. Die⸗ ſer beſteht in der Auskunftserteilung, in der Abgabe von Gutachten, in der Kontrolle landwirtſchaftlich wichtiger Stoffe, ſeien es Düngemittel, Futtermittel, Pflanzenſchutzmittel, Saatwaren ſowie in der Unter⸗ ſuchung von Böden und Pflanzenkrankheiten. Um ihrer nach dem Krieg und der Inflation ſtändig wachſenden Beanſpruchung gerecht zu werden, iſt ſie in ſieben Abteilungen getrennt, von denen jede die von der baäuerlichen Praxis eingebenden Proben zu unterſuchen, der Praxis mit Rat und Tat beizu⸗ ſtehen, ſie vor Uebervorteilung zu ſchützen und durch eigene Forſchungen die landwirtſchaftliche Wiſſenſchaft vorwärts zu treiben hat. Die Weinabteilung hat die Unterſuchung von Moſten und Weinen für die amtliche Weinſtatiſtik, für die amtliche Kellerkontrolle und für die Gerichte nor⸗ zunehmen. Die von der Weinabteilung geleitete Ver⸗ ſuchskellerei ermöglicht durch den Ausbau und durch die Unterſuchung ſelbſtgekelterter Weine, die Unterlagen zu beſchafſen, die für eine er⸗ folgreiche gerichtliche Tätigkeit unentbehrlich ſind. Zwei Düngeabteilungen ſorgen für die Unterſuchung der Düngemittel auf ihre wertbeſtim⸗ menden Beſtandteile, ebenſo werden die Futter⸗ und Pflanzenſchutzmittel, ſoweit ihre chemiſche Beurtei⸗ lung in Frage kommt, hier verarbeitet.— Zwei Bo⸗ denlaboratorien haben die ſehr wichtige Auf⸗ gabe, die badiſchen Böden auf ihren Kalkzuſtand, ihre phyſikaliſche und mechaniſche Beſchaffenheit zu unter⸗ ſuchen und den Nährſtoffgehalt der Böden feſtzu⸗ ſtellen. Die Futtermittelabteilung ſtändige Kontrolle der gekauften Futtermittel den Bauern vor großen Verluſten zu bewahren und durch Feſtſtellung der Nährwerte der wirtſchaftseige⸗ nen Futtermittel und der anſchließenden Beratung ihn möglichſt unabhängig von der Einfuhr ausländi⸗ ſcher Kraftfuttermittel zu machen. Die Saatwaren⸗ abteilung ſorgt durch Beſtimmung der Reinheit und Keimfähigkeit ſowie der Triebkraft der Saaten für ein möglichſt gutes Saatgut. Der Hauptſtelle für Pflanzenſchutz iſt eine außer⸗ ordentlich dankenswerte Aufgabe zugeteilt. Es darf hier nur an die Ueberwachung der vielen Obſtbaumkrankheiten, an die des Kartoffelkrebſes, an den Maiszünsler und die vielen anderen Pflanzenkrankheiten er⸗ innert werden. RICHTSSERICHTE Der Jall„Stapelfeloöt“ Im großen Rundfunk⸗Prozeß 8 Berlin, 11. Dez. In der Weiterverhandlung des großen Run d⸗ funk⸗Prozeſſes ging der Vorſitzende nochmals auf die Angelegenheit des Aktien ver⸗ kaufe s ein. Dr. Magnus bleibt dabei, daß er bei dem Verkauf der 437000 Mark Funkſtunde⸗Aktien an eine Privatbank nicht beteiligt geweſen ſei. Darum ſei auch die Behauptung der Anklagebehörde unrich⸗ tig, daß er Rösler aus der Kaſſe der Funkſtunde ins⸗ geſamt 1350 Mark Schweigegeld habe zahlen laſſen. Demgegenüber hält der Vorſitzende dem Angeklag⸗ ten Dr. Magnus einen Brief vor, den dieſer am 20. April 1928 an den Großaktionär der Hamburger Sende⸗Geſellſchaft Blonk geſchrieben hat und in dem es heißt:„Bei dem Verkauf der Funkſtunde⸗Aktien hat Rösler ſich mir gegenüber wie ein Erpreſſer be⸗ nommen.. Und an anderer Stelle:„Schließlich habe ich es zuwege gebracht, daß er noch ein paar hundert Mark von der Funkſtunde bekommt“. Magnus: Ich habe mich in dieſem Brief nur ungeſchickt ausgedrückt. Tatſächlich habe ich mit dem Verkauf nichts zu tun und habe mich nur gegen den Vorwurf Röslers, der ganz unberechtigt war, zur Wehr geſetzt. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurde der ſogenannte Fall„Stapelfeldt“ erörtert. Die Anklagebehörde wirft Dr. Magnus vor, er habe im Jahre 1929 unberechtigterweiſe dem Vor⸗ ſtandsmitglied der Nordiſchen Rundfunk⸗A(Norag) in Hamburg, Stapelfeldt, ein Darlehen von 15000 Mark zum Zwecke eines Hausankaufes be⸗ willigt. Dr. Magnus erklärte dazu, daß im Einvernehmen mit Dr. Bredow beſchloſſen worden ſei, Stapelfeldt auf ſeinen Antrag hin ein Darlehen von 8000 Mark zu 7% p. H. Zinſen, rückzahlbar in den Jahren 1930 und 1931 zu bewilligen. Ein Darlehen von 15 000 Mark ſei nicht tragbar erſchienen, da man befürchten mußte, daß die Reviſtonsgeſellſchaft dieſe Höhe bean⸗ ſtanden würde. Magnus habe aber dem Vorſitzenden des Aufſichts vates der Norag, Blonk, anheimgeſtellt, hat durch G R 569 Ummer 8 5. Seite/ N Aus der Pfalz Gegen einen Baum geraſt „ Bad Dürkheim, 11. Dez. In der Nähe der Straßenumbauſtelle bei der„Alten Schmelz“ kam in der Dunkelheit ein Perſonenkraftwagen, der von dem Geſchäftsführer Weber aus Kaiſerslautern geſteuert wurde, aus noch nicht geklärter Urſache ins Schleudern, geriet von der rechten auf die linke Straßenſeite und rannte dann gegen einen Baum. Der Wagen wurde dabei ſtark beſchädigt. Von den beiden Inſaſſen erlitt der Wagenführer empfindlichere Verletzungen als ſein Begleiter, der Bäckermeiſter Jung aus Kaiſerslautern. Kurzſchluß im Stall: Ein Todesopfer * Eſſingen bei Landau, 11. Dez. Der 31jährige Landwirt Richard Mittag befand ſich abends beim Füttern im Stall. Eine ſeiner Kühe verweigerte die Futteraufnahme. Um dem Tier zu helfen, wollte der Landwirt mit einem elektriſchen Bügeleiſen warme Maſſage vornehmen. Als er das Bügel⸗ eiſen einſchalten wollte, löſte er anſcheinend Kur z⸗ ſchluß aus. Wie vom Blitz getroffen ſank Mittag tot zu Boden. Ob Fahrläſſigkeit oder Leitungs⸗ ſchaden vorliegt, ſteht noch nicht feſt. D Ver⸗ Der unglückte hinterläßt Frau und drei kleine Kinder. * Neuſtadt, 10. Dez. Unter dem Vorſitz des Kreis⸗ tagspräſidenten Imbt fand in Bad Dürkheim eine für das geſamte Weinfach der Pfalz hochbedeutſame Sitzung ſtatt. Zum Zwecke der dringend notwendti⸗ gen Weinwerbung und der praktiſchen Abſatzförde⸗ rung unſeres pfälziſchen Weins wurde unter dem Namen„Pfalzwein⸗Werbeſtelle“ eine ein⸗ getragene Genoſſenſchaft, mit Sitz in Neuſtadt a. d. H. gegründet. Hambach, 10. Dez. Der Gemeinderat wählte in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig Chriſtian Filli⸗ beck zum erſten Bürgermeiſter. * Zweibbrücken, 10. Dez. Der 24jährige Karl F. aus Mannheim, der in Bruchhof wegen Paß ver⸗ gehens feſtgenommen worden war, verſuchte im Verwahrungslokal, auszubrechen, indem er die Decke des Zellenraums zu durchbrechen hegann. Er wurde in das Zweibrücker Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. * St. Martin, 10. Dez. ſtraße wohnhafte Witwe Scherr wurde der Jauche⸗Grube aufgefunden. näheren Umſtände iſt noch nichts bekannt. Die in der Alſterweiler⸗ tot in Ueber die * Darmſtadt, 10. Dez. Wieder einmal verſuchte ein Ausländer, mit leitenden Angeſtellten einer hie⸗ ſtigen Großfirma pharmazeutiſcher Produkte zum Zwecke des Rauſchgiftſchmuggels in Verbindung zu treten. Es handelt ſich um den 43jährigen Paul Roſ⸗ ſier aus Genf, der ſich jedoch in ſeinen eigenen Schlingen fing und in Unterſuchungshaft kam. AUS NAH UND FERN Stapelfeldt noch einen Vorſchuß zu geben, der aber bis Ende d. J. 1929 zurückgezahlt werden müßte. Der Vorwurf der Anklage gegen Magnus in dieſem Punkt begründet ſich darauf, daß Magnats durch die Bewilligung des Vorſchuſſes die vorgeſchriebene Dar⸗ lehenshöhe überſchritten habe. Der Vorſchuß wird von der Staatsanwaltſchaft als eine Verſchleierung der tatſächlichen Darlehenshöhe angeſehen. Dr. Magnus begründete die Bewilligung des Vorſchuſſes damit, daß ſeiner Auffaſſung nach Stapel⸗ feldt ſicher geweſen ſei, da er ja ein Jahresgehalt von 30 000 Mark bezogen habe. Der Vorſitzende ging dann auf verſchiedene Aus⸗ landsreiſen ein, die Dr. Magnus gemeinſam mit Vorſtands mitgliedern der Norag unternommen hatte und bei denen die Reiſekoſten auch für die mit⸗ reiſenden Ehefrau liquidiert worden waren. Es handelt ſich dabei um eine Reiſe nach Kopenhagen zum Beſuch der dortigen Sendegeſell⸗ ſchaft. Dr. Magnus beſtreitet nachdrücklichſt, für ſeine Frau liquidiert zu haben. Fortſetzung der Verhandlung am Montag. Sageskalencles Dienstag, 11. Dezember Nationaltheater:„Königskinder“, von Engelbert Humper⸗ dinck, Miete G, 19.30 Uhr. Roſengarten:„Der Herr Baron fährt ein“, Komödie von Heinz Steguweit, NS⸗Kulturgemeinde, 20 Uhr. Planetarium: 20 Uhr Planetorſumsgbend für Erwerbsloſe. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm, Harmonie D 2, 6: 20.15 Uhr Kammermuſikabend.„Alte Madrigale und Weihnachtsmotetten“, Halle's Madrigal⸗ vereinigung. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Aniverſum:„Jungfrau gegen Mönch“.— Alhambra:„Die Reiter von Deutſch⸗Oſtofrifa“. Palaſt und Gloria:„Ich für Dich und Du für mich“.— Capitol:„Der ſchwarze Walfiſch“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonder⸗Ausſtellung„Das deutſche Lied“. Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung: Puppen fürs Winter⸗ hilfswerk. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 6. Seite/ Nummer 569 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Dezember 1994 Vorſichtshalber blieb der Mercedes⸗Stall noch in Berlin, nachdem Caracciola vor kurzem ſeine Weltrekord⸗Fahrten auf der Avus abgebrochen hatte; und tatſächlich, am Mon⸗ tag holte Carratſch, vom guten Wetter angelockt, ſeine bei⸗ den ſilbergrauen Wagen, den offenen und die Stromlinien⸗ Rennlimouſine, wieder hervor, um auf der Avus neuen Rekorden zu Leibe zu rücken. Sein Vorhaben war diesmal von etwas mehr Glück begünſtigt, denn er konnte über 5 Km. mit fliegendem Start auf ſeiner Renn⸗Limouſine den bisherigen Rekord des Amerikaners Harry Hartz von 234,846 Std.⸗Km. auf 311,96 Std. ⸗Km. ſchrauben. Der abſolute WeltrekordsCampbells mit ſeinem über⸗Renn⸗ wagen, der auf 417,07 Std.⸗Km. ſteht, konnte natürlich nicht angegriffen werden, Caracciola verbeſſerte aber den Inter⸗ nationalen Weltrekord der 3000⸗cem.⸗Klaſſe. Caracciola machte ſich dann noch daran, die Rekorde über die langen Strecken zu brechen. Bei dieſer Fahrt hatte er das viel⸗ leicht größte Glück ſeines Lebens. Bei einem Tempo von 320 Std.⸗Km. platzte ihm ein Reifen. Nun begann ein phan⸗ taſtiſches Ringen des Meiſterfahrers mit ſeinem irrſinnig ſchleudernden Wagen. Zwei Kilometer lang dauert der Kampf, bis Caracciola den Wagen zum Stehen gebracht hatte, zwei Kilometer lang zickzackte Caraceiola auf der breiten Autoſtraße, in jeder Sekunde in Gefahr, über die Bahn hinausgetragen zu werden, und.. doch das wäre nicht auszudenken. Zum guten Glück war es einer der Neuer Klaſſen-Weltrekord Carattiolas 311,9 Stoͤkm über 3 Kilometer— Der geplatzte Reifen Hinterradreifen geweſen, der ſtreikte, am Vorderrad wäre ein Unfall unvermeidlich geweſen. Die beiden erſten Runden wurden mit 457,1 und:49,9 geſtoppt, ergaben alſo ein Stundenmittel von über 230 Km. Vorher ſchon hatte Caraceiola mit dem offenen Wagen Fahrten unternommen, aber der Benzintank wurde leck und mußte erſt gelötet werden. Dieſe Zeit benutzte der Meiſter⸗ fahrer, um ſeine Rekordverſuche über 5 Km. mit ſeiner Rennlimouſine fortzuſetzen. Für die Hinfahrt wurden 57,60 Sek., für die Rückfahrt 57,80 Sek. benötigt, ergaben alſo eine mittlere Fa t von 57,70 Sek. und damit den neuen Klaſſen rekord n 311,96 Std.⸗Km. Für den ſchnell⸗ ſten Kilometer dieſer Fahrt wurden 315,798 Std.⸗Km. er⸗ rechnet. Mercedes macht Reifenprobe Die Daimler⸗Benz Ach. hat die Weltrekordverſuche Caraccivlas auf der Avus bei Berlin nunmehr vorläufig endgültig abgebrochen, um zunächſt einmal ausgiebige Rei⸗ fenproben zu veranſtalten. Man hat nämlich aus dem Un⸗ fall Caracciolas, dem am Montag im 320⸗Km.⸗Tempo ein Hinterradreifen platzte, die Lehren gezogen und will nun vor allem verſuchen, einen Reifen zu ſchaffen und zu er⸗ proben, der derart große Geſchwindigkeiten auch aushalten kann. Es kommt nämich bei ſolchen Fahrten weniger auf den Protektor als auf die Art des Gewebes an. Vezirksklaſſe Anterbaden-Oſt FV 09 Weinheim— SpVg Plankſtadt 311 VB Wiesloch— Fg Eppelheim:2 SpVg Eberbach— Ic Eſchelbronn 811 Mit dieſen drei Treffen iſt die Vorrunde in der Gruppe Oſt der Bezirksklaſſe Unterbaden zu Ende gegongen. Mit welcher Hartnäckigbeit die Kämpfe geführt wurden beweiſt am beſten ein Blick auf die Tabelle, wo, abgeſehen von den vier erſten Mannſchaften, zwei punktgleich ſich in den fünften und ſechſten, drei punktgleich in den ſiebten bis neunten Tabellenplatz teilen, während die dritt⸗ und zweit⸗ letzte Mannſchaft je nur einen Punkt weniger errungen haben. Der Tabellenletzte mußte allerdings ohne jeden Punktgewinn die Vorkämpſe beenden. Der Tabellenführer iſt die einzige Elf, die kein Spiel verlor, ſie brachte es zu einem Vorſprung von vier Punkten vor dem Zweiten der Tabelle. Wie wir kürzlich bereits betonten, iſt die Kriſe in der Weinheimer Elf überſtanden, die Umſtellungen und Neubeſetzungen haben ſich bewährt, was der Erfolg über die SpVg Plankſtadt am beſten beſagt. Ueber das Spiel ſelbſt haben wir bereits in unſerer Montag⸗Früh⸗ ausgabe ausführlich berichtet. Der VfB Wiesloch empfing zum Abſchluß der Vor⸗ kämpfe die Ueberroſchungself aus Eppelheim. Wies⸗ loch konnte nur knapper Sieger werden. Die Platzelf hatte mehr Glück als die Gäſte, denn das dritte Tor war nur dem Zufall zu verdanken. Aus einem:0⸗Rückſtand damen die Eppeblheimer durch ihren ſamoſen Mittelſtürmer und Rechtsaußen auf:2 heran, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Die Gäſteelf zeigte ſich ganz als die Mann⸗ ſchaft, wie ſie aus den letzten Treffen bekannt iſt. Durch dieſen Sieg konnte ſich Wiesloch in der Tabelle auf den vierten Platz ſetzen. Wie groß der Unterſchied im Köunen zwiſchen dem Tabellen vorletzten, SpVg Eberbach, unb dem Ta⸗ hellen letzten, F Eſchelbronn, iſt, beweiſt aufs neue der ſehr klore Sieg der Eberbacher über die Gäſte aus Eſchelbronn. Die Eberbecher verdienen ihren ſchlechten Tabellenplatz nicht. Dieſe Mannſchaft, die in der Rück⸗ runde die meiſten Spiele auf eigenem Platz austragen kann, wird ſich beſtimmt den Verbleib in der Bezirksliga Unterbaden⸗Oſt erkämpfen. Die„Geburtsſtätte“ des Fußballſports Bel der Erörterung der Frage, wann und wo der Fuß⸗ Fallſport in ſeiner modernen Form zuerſt ausgeübt worden iſt, nimmt die engliſche Stadt Sheſſield das Urheberrecht für ſich in Anſpruch. Hier wurde im Jahre 1855 der Sheffield⸗Club gegründet, der als der Verein gilt, in dem der Fußballſport nach den im Grunde heute noch geltenden modernen Regeln ausgeübt worden iſt. Sheffield wird als die Stadt betrachtet, von der aus das ſo volks⸗ tümliche Kampfſpiel ſeinen Siegeszug nicht nur durch ganz England, ſondern durch die vielen anderen Länder genommen hat, denen der Fußballſport heute gepflegt wird. Der Sl elld⸗Cbhub war eine zeitlang der einzige Sportelub di er Art, denn erſt mehrere Jahre ſpäter ſolgte die Gründung eines zweiten Fußballvereins in Nottingham. Aus dem Sheſfield⸗Club wurde im Jahre 1866 der Verein Sheſſield⸗Wednesday, der heute noch beſteht und in der erſten Liga ſpielt. Erſte Auswirkungen der Zuſammenarbeit mit der 8 Die erſten guten Erfolge des Zuſammennvirkens zwi⸗ ſchen der Durn⸗ und Sportjugend und der HJ auf Grund des vom Reichsſportſüöhrer mit der Reichsjugendleitung ge⸗ troffenen Abkommens bann jetzt der Jugendwart des Gaues Südweſt berichten. Die Verſtändigung zwiſchen dem dortigen Gaubeouftragten des Reichsſportfäbhrers und dem Gebietsführer des Gebietes 13 der H hat der glatten und reibungsloſen Durchführung der Spielreihen für die Jugendmannſchaften die Wege geebnet. In den letzten Wochen ſind bereits mancherorts neue Jugendmannſchaften entſtanden, die nun, wenn auch die Spielreihen bereits im Gange ſind, nachträglich eingegliedert werden ſollen. Jeder Verein muß es ſich, ſo mahnt der Gaujugendwart, vum Ziel ſetzen, in dieſen Wochen eine Mannſchaft auſczuſtellen, Ein Gauklaſſen⸗ der Bezirks ⸗Klaſſen⸗Verein der das nicht kann oder will, muß ſich die Frage vorlegen, ob er, da er auf die Jugend verzichtet, woch ein Anrecht auf dieſe Klaſſe hat. Eine gute und im Vereinsſinn und der Vereins⸗ tradition erzogene Jugend iſt die beſte Garantie für Spiel⸗ ſtärke und Beſtand. Bei der Bildung der Mannſchaft üſt eine gütliche Verſtändigung mit der örtlichen I⸗Füßhrung zu ſuchen, denn— wir müſſen mit dieſer in einer Linie und nach einem Ziel marſſchieren!. 1 85 Im Zuſammenhang hiermit ſei bemerkt daß die Päſſe für jugendliche Handballſpieler von der Geſchäftsſtelle des Fachamts in München koſtenlos geliefert werden, dagegen iſt, da die HJ⸗Verſichevung hier nicht gilt, die Verſicherung für den Jugendſpieler zu bezahlen, ſofern er nicht durch feinen Verein ſchon verſichert iſt. Die„abſolute Welthöchſtleiſtung“ Ein Amerikaner ſchoß 400 Ringe Es iſt eine bekannte Tatſache, daß für jeden Schützen einmal die Zeit kommt, in der er einen ſogenaunten„guten Tag“ hat, an dem er Leiſtungen erzielt, die er vorher auch icht annähernd erreicht hat. So antwortete A. Hoſf⸗ mann von den Wannſeer Sportſchützen, als man ihn we⸗ ten ſeiner 686 Ringe von 720 möglichen bei 60 Schuß fragte: „Wie es gekommen iſt, weiß ich ſelbſt nicht. An dem Tage gelang mir alles.“. Eine ähnliche Antwort auf dieſe Fragen werden wohl auch die zehn amerikaniſchen Schützen gegeben haben, die ſeinerzeit gegen die Engländer und die deutſchen Schützen den Poſt⸗Länderkampf um den RWS⸗Pokal mit dem Er⸗ gebnis von 3971 Ringen von 4000 möglichen gewannen. Die amtlichen Ergebniſſe dieſer Begegnung liegen jetzt beim Kartell für Jagd⸗ und Sportſchießen vor. In dieſem Tref⸗ fen wurden 80 Fünferſerien geſchoſſen. Darunter waren nicht weniger als 54 fehlerfrei, in weiteren 23 Serien war nur ein Ring ausgelaſſen, in drei Serien zwei Ringe. Die „abſolute Welthöchſtleiſtung“— die allerdings offiziell keine Anerkennung findet, da nur die Höchſtleiſtungen der Welt⸗ meiſterſchaftskämpfe als Höchſtleiſtungen gelten— ſchoß der amerikaniſche Schütze Bond, der mit 400 Ringen vollerfüllte. Der Zweitbeſte, Lippencott⸗u SA, hatte nur in der 7. Serie eine 49. Die beiden„ ſchlechteſten“ Schützen der Amerikaner kamen„nur“ auf 395 Ringe. Die amtliche Welthöchſtleiſtung hält der Engländer Long⸗ hurſt, der 1933 bei den Weltmeiſterſchaften in Kanada 396 Ringe ſchoß. In dem Bericht des Deutſchen Kartells für Jagd⸗ und Sportſchießen ſchreibt der 1. Schießwart des Kar⸗ tells, Mannſchaftsſührer G. Bock, über die Leiſtung der Amerikaner:„1934 hat kein Weltmeiſterſchießen ſtattgefun⸗ den, ſonſt wäre die alte Höchſtleiſtung ſicher ſchon verheſſert worden, denn ſie wurde in den letzten Jahren ſehr häufig überſchoſſen. Aber der Durchſchnitt der Amerika⸗ ner, der 151 Ringe über der Welthöchſtlei⸗ ſtung liegt, mutet geradezu phantaſtiſch an. Augen⸗ ſcheinlich haben die Amerikaner alle ihren guten Tag ge⸗ habt.“ Nun auch Zoller Der Motoren⸗Konſtrukteur verſchied in Oberramſtadt Nachdem uns erſt vor kurzer Zeit e Kunde Hinſchelden Dr. Nibels, des geniolen Ch von Mereedes⸗Benz, erreichte, wurde am in Oberramſtadt ſchon wieder einer unſſerer beſten Kon⸗ ſtrukteure, der bekannte Deutſchſchweizer Zoller, durch den Tod mitten aus ſeinem Schaffen geriſſen. Zoller erlag unerwartet und ſchnell einer Lungenentzündung. Der Konſtrukteur Zoller iſt im letzten Jahre ſeines Lebens eine vielbeſprochene und auch viel umſtrittene Per⸗ ſönlichkeit geweſen. Nachdem er ſich durch verſchigdene auf⸗ ſehenerregende Konſtruktiemen dei den Da W⸗Werken, Auſtro⸗Daimler und auch bei Röhr(Zoller⸗D el⸗Kolben, Zweitakter u a..] einen Namen gemacht hatte, kam er zu Beginn dieſes Jahres mit einem neuen Rennwagen der kleinen Klaſſe, dem lags⸗cem⸗Zoller, heraus. Dieſer Schöpfung war jedoch leider nicht der große Erfelg beſchie⸗ den, wie ihn Dr. Porſche und Dr. Nibel mit ihren Neu⸗ konſtuktionen hatten. Allerlei widrige Umſtände(u. a. fehlte auch in großem Maße das Geld) verhinderten eine reſtloſe Ausnützung und Durchkonſtruktion des zweifels⸗ ohne außerordentlich leiſtungsfähigen und ſchnellaufenden Zweitakters. In der letzten Zeit zeigte u. a. der Ita⸗ liener Ferrari Intereſſe für den Wazen, die Verhand⸗ lungen waren jedoch bis zum Tode Zollers noch nicht zum Abſchluß gebracht. Wie dem auch ſei, mit Zaller verliert der deutſche und internationale Motorenbau wieder einen Mann, der durch ſeine großen Leiſtungen bedeutenden An⸗ teil an der erſolgreichen Entwicklungsperiode hatte. von dem ſtrukteurs mstagabend Hornfiſcher Turnierſieger in Göteborg Schäfer nur Dritter Beim Internationolen Ringerturnier in Göteborg ge⸗ wonn der Nürnberger Schwergewichtler Hornſiſcher auch ſeinen letzten Kampf, er beſiegte den Finnen Nyton nach Punkten und konnte damit im Geſamtergebnis den erſten Platz belegen. Schäfer ⸗Schifſerſtadt blieh der Enderſolg verſagt. Obwohl er gegen den Schweden A. Jo⸗ hanſſon einen überlegenen Punktſieg im letzen Kompf da⸗ vontrug, wurde er nur dritter Turnierſieger im Welter⸗ gewicht. Bannerträger deutſcher Sitte in Braſilien 7 Treue Gefolgſchaft der D und dem Dritten Reich— Eine Gedenktafel wird enthüllt Der Deutſche Turn⸗ und Sportverein in Rio de Ja⸗ neiro iſt wie all die vielen anderen deutſchen Turnvereine im Auslande Bannerträger deutſcher Sitte, Art und Sprache. Seine 500 Mitglieder bekennen ſich rückhaltlos zum Deutſchtum. Mit den Braſilianern verbinden ſie viele Bande der Freundſchaft. Ja, die Braſilianer kön⸗ nen ſelbſt nach den Satzungen dem Verein beitreten, aber ihre Zahl darf nicht 10 von 100 der deutſchen Mitglieder überſteigen. Mit welcher Begeiſterung die auslandsdeutſchen Turn⸗ vereine die Idee des Nationalſozialismus aufgenommen haben, zeigte die letzte Hauptverſammlung des Deutſchen Turnvereins in Rio de Janeiro— der Verein beſteht jetzt 25 Jahre—, in der folgende Entſchließung gefaßt wurde: „Der Deutſche Turn⸗ und Sportverein Rio de Janeiro, Mitglied der Deutſchen Turnerſchaft, ſtellt ſich im Be⸗ wußtſein der ſchickſalhaften Verbundenheit der deutſchen Heimat mit den Auslanddeutſchen geſchloſſen hinter die Deutſche Turnerſchaft und damit hinter die Führung im Dritten Reich. Ziel und Zweck des Deutſchen Turn⸗ und Sportvereins ſind nach wie vor: jedes einzelne Mitglied auf dem Wege der leiblichen Erziehung und durch richtigen Gebrauch der Glieder zur körperlich kräftigen und gewandten Perſön⸗ lichkeit zu machen, gleichzeitig aber auch die geiſtige und ſittliche Bildung zu fördern. Pflege und Erhalt deutſchen Volkstums, die ſeither ſchon im Schoße des Vereins ihre Heimat fanden, werden auch weiterhin Pflicht und Auf⸗ gabe des Vereins bleiben. Im Sinne dieſer Auffaſſung wolle der Deutſche Turn⸗ und Sportverein künftighin ein noch engeres und rückhaltlos freundſchaftliches Zuſammen⸗ arbeiten mit der Landesleitung Braſilien der NSDAP an⸗ ſtreben. Beide brauchen einander, damit in harmoniſcher Zuſammenarbeit das hohe Ziel der Vereinigung von Geiſt und Kraft durch Stählung des Körpers und durch Stählung des Geiſtes und der Seele erreicht wird. Mit der Treue zur alten Heimat verbinden wir die Liebe zu dem Gaſtlande Braſilien. So erwächſt für uns die hohe und verantwortliche, aber auch dankbare Aufgabe, die Verbindung zwiſchen der alten Heimat und dem Gaſt⸗ lande zu halten und zu pflegen, aber auch unſere ganze Willens⸗ und Selbſtüberwindungskraft einzuſetzen, um aufkommende Gegenſätze zwiſchen uns zu vermeiden. So wollen wir gute und friedliebende Bürger des uns be⸗ heimateten Staates Braſilien ſein, deſſen Söhne in unſe⸗ rem Verein Mitglieder ſind, und wir wollen als deutſche Turner und Sportsleute nach innen wie außerhalb des Vereins auch geiſtige Diſziplin üben zur Ehre des Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportvereins, im Intereſſe des Rufes der Deutſchen Kolonie in Rio de Janeiro und zur Er⸗ höhung des Anſehens unſerer deutſchen Heimat.“ Vor kurzem konnte der Turnverein ſein Wjähriges Beſtehen feſtlich begehen. Während dieſer Feier wurde eine Gedenktafel für Alfred Wendler enthüllt. Er war 20 Jahre Vorſitzender des Vereins. Als er zur letzten Rußeſtätte geleitet wurde, folgten 200 Automobile mit Tpauergäſten und viele Wagen mit Kranz⸗ und Blumen⸗ ſpenden. Den Sarg bedeckte eine Trauerfahne. Mißlungene Stimmungsmache in 82 Man ſollte es nicht für möglich halten, daß am ver⸗ gangenen Wochenende in Miami(Florida) noch einmal ein kurzer Kampf um die längſt beſchloſſene Teilnahme Nord⸗ amerikas an den Olympiſchen Spielen in Deutſchland ent⸗ brannt iſt. Eine kleine Gruppe internationaler Stören⸗ friede verſuchte auf der Jahresverſammlung der Ameri⸗ kaniſchen Amateur⸗Athletik⸗Union, unterſtützt von einer ganzen Anzahl Gleichraſſiger, unter erneuter Aufrollung der Judenfrage die Zuſage des Amerikaniſchen Olympiſchen Komitees rückgängig zu machen. Die Angelegenheit endete, wie nicht anders zu erwarten war, mit einer ſchweren Niederlage der„Anti⸗Nazis“. Avery Brundage, der Präſident des Amerikaniſchen Olympyiſchen Komitees, und Dan. J. Ferris, der Generalſekretär der Amerikaniſchen Amateur ⸗Athletik-Union, lehnten eine abermalige Debatte über die längſt entſchiedene Frage ab, indem ſie darauf hin⸗ wieſen, daß die auf die deutſchen Verſicherungen Brundage gegenüber inzwiſchen beſchloſſene Annahme der Einladung zu den Olympiſchen Spielen 1936 eine weitere Behandlung dieſer Angelegenheit unmöglich machte. 15 deulſche Höchſtleiſtungen im Gewichtheben In der vom Internationalen Schwerathletik⸗ Verband nach dem Stand vom 1. Dezember d. J. anerkannten Welt⸗ höchſtleiſtungsliſte im Gewichtheben befinden ſich allein 5 deutſche Höchſtleiſtungsinhaber. Die deutſchen Stemmer ſtehen damit nach wie vor an der Spitze der Höchſtleiſtungs⸗ liſte der„ſtarken Männer“ vor den Oeſterreichern mit 9, den Aegyptern 5, den Franzoſen und den Schweizern je 3 und den Italienern mit einer Höchſtleiſtung. Im einzelnen hat die derzeitige Welthöchſtleiſtungsliſte folgendes Ausſehen: Federgewicht: Reißen rechts: Baril Frankreich 76 Kg.; Reißen links: Schweiger⸗Deutſchland 75 Kg.; Reißen beidarmig; Janiſch⸗Oeſterreich 95,5 Kg.; Stoßen rechts: Roſinek⸗Oeſterveich 92,5 Kg.: Stoßen links: Roſinek⸗ Oeſterreich 84 Kg.; Stoßen beidarmig: Schäfer⸗Deutſch⸗ land 129 Kg.: Drücken beidarmig: Wölpert⸗Deutſch⸗ land und Concg⸗Jtalien je 92,5 Kg. Leichtgewicht: Reißen rechts: Haas⸗Oeſterreich 85 Kg.; Reißen links: Schweiger⸗Deutſchland 80 Kg.; Reißen beidarmig: Haas⸗Oeſterreich 105 Kg.; Stoßen rechts: Haas ⸗Oeſterreich 107,5 Kg.; Stoßen links: Jacquenoud⸗ Schweiz 92,5 Kg.; Stoßen beidarmig: Anwar ⸗ Aegypten 140 Kg.; Drücken beidarmig: Wölpert⸗Deutſchland 102,5 Kg. Mittelgewicht: Reißen rechts: Alleene⸗Frankreich 91,5; Reißen links; Hipfinger⸗Oeſterreich 85 Kg.; Reißen beid⸗ armig: Ismayr Deutſchland 112,5 Kg.; Stoßen rochts: Haas⸗Oeſterreich 112,5 Kg.; Stoßen lks.: Buhrer⸗ Deutſchland 100 Kg.; Stoßen beidarmig: Is mayr⸗ Deutſchland 144 Kg.; Drücken beidarmig: Touny⸗ Aegypten 109,5 Kg. Halbſchwergewicht: Reißen rechts: Deutſch⸗Deutſch⸗ land 92,5 Kg.; Reißen links: Gietl⸗Deutſchland 90 Kg.; Reißen beidarmig: Huſſein⸗ Aegypten 120 Kg.; Stoßen rechts: Hünenberger⸗Schweizy 107,5 Kg.; Stoßen links: Bier wirt⸗Deutſchland 100 Kg.; Stoßen beidarmig: Huſſein⸗Aegypten 156 Kg.; Drücken beidarmig: Deutſch⸗Deutſchland 119,5 Kilo. Schwergewicht: Reißen rechts: Nigoulet⸗Frankr. 101 Kg.; Reißen links: Rieß⸗Deutſchland 95 Kg.; Reißen beidarmig: Wahl⸗Deutſchland 128 Kg.; Stoßen rechts: Janenberger ⸗Schwelg 113,5 Kg. Stoßen links: Wahl⸗Deutſchland 105 Kg. Stoßen beidarmig: Noſſeir⸗Aegypten 167 Kg.; Drücken beidarmig: Schilberg⸗ Oeſterreich 183 Kg. Mitropa-Boxpokal Tſchechoflowakei ſchlägt Oeſterreich 11:5 Der ſchon wiederholt verlegte Rückkampf der Box⸗ Länderſtaffeln der Tſchechoſlowakei und von Oeſterreich im Rahmen des Mitropa⸗Pokals der Amateur⸗Boxer wurde am Freitag in Brünn nachgeholt. Wie ſchon bei der erſten Begegnung verloren die Oeſter⸗ reicher, und zwor mit genau dem gleichen Ergebnis von 511 Punkten. Allerdings mußten ſie auf ihren beim Ber⸗ liner Polizeiturnier verletzten Europametſter Zehetmaier verzichten. In der Tabelle ſteht weiterhin Deutſchland mit ſechs Kleine Sport⸗Nachrichten Der Belgiſche Bantamgewichtmeiſter im Boxen, Mach⸗ tens, verlor in Lille einen ezhn⸗Runden⸗Kampf nach Punk⸗ ten gegen den Amerikaner Al Brown. Die ſchwere Augenverletzung Hans Schönraths veran⸗ laßte den Verband Deutſcher Fauſtkämpfer, dem Krefelder bis zum 31. März zur Ausheilung Startverbot zu geben. Gegen Nürnberg⸗Fürth wird die bayriſche Fußball⸗ Poaklelf, die am 6. Januar in der erſten Runde auf Baden trifft, an Neufahr ein Probeſpiel austragen. Die erſte Niederlage bezog die Wiener Auſtria auf ihrer Englandreiſe am Montag. Sie verlor gegen deu erſtklaſſigen FC Sheffield Wednesday 30. Die Preisverteilung für den Europa⸗Rundflug und den Gordon⸗Bennett⸗Wettbewerb findet am 15. Dezember in Warſchau ſtatt. Deutſche Olympia-Filme in ASA Schon verſchiedentlich trafen Meldungen aus allen Tei⸗ len der Vereinigten Staaten ein, aus denen die Begeiſte⸗ rung der Amerikaner für die von der deutſchen Fliegerin Elli Beinhorn gezeigten Olympia⸗Filme und Vorträge der vergangenen Woche„bearbeitete“ Elli ſprach. Ende Jeinhorn Chikago und Milwaukee. Der Erfolg in beiden Großſtädten war ausgezeichnet. Er vermittelte ein klares Bild von der wahren Einſtellung Amerikas und des Ame⸗ rikaners für die Olymipa 1996 in Berlin und Garmiſch⸗ Partenkirchen, und dieſe Einſtellung iſt in höchſtem Maße deutſchfreundlich. Was will gegen ſie die heimtückiſche Hetze einer gewiſſen internationolen Klique beſagen, die in Miami auf der Jahresverſammlung der Amerikaniſchen Amateur⸗Athletik⸗Union zu ſtänkern verſuchte! Mr. Brun⸗ dage, der Präſident des Amerikaniſchen Olympiſchen Komi⸗ tees, und Mr. Ferris, der Generalſekretär der AA, lie⸗ ßen dieſe Störenfriede ja großortig abblitzen; ſie konnten das getroſt tun, denn ſie wußten, hinter ihnen ſteht geſchloſ⸗ 0 der amerikaniſche Sportler, ja der Amerikaner über⸗ gupt. Ohne DegG⸗Grunoͤſchein keine Weltkampferlaubnis In ähnlicher Weiſe, wie dies ſeitens des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes ſchon für die Mitglieder der 1. Lei⸗ ſtungsklaſſe angeordnet worden iſt, beſagt jetzt auch eine amtliche Bekanntmachung des Schwimmführers der D, daß ab 1. Januar 1935 nur noch ſolche Wettkämpfer und Wettkämpſerinnen Starterlaubnis für Wettkämpfe erhal⸗ ten, die im Beſitz des Grundſcheines der Deutſchen Le⸗ bens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft ſinmd. Die Beſtimmungen für den Grundſchein der DRG verlangen 15 Minuten Schwimmen im ſtehenden Waſſer, davon 5 Minuten in Rückenlage ferner 50 Meter Kleider⸗ ſchwimmen mit anſchließendem Auskleiden im Waſſer, 16 Meter Streckentauchen mit Kopſſprung aus 1 bis 2 Meter Höhe, ein einfaches Tieftauchen mit Herausholen eines etwa 5 Pfund ſchweren Gegenſtandes aus 2 bis 3 Meter Tiefe alſo Leiſtungen, die gut und gern von jedem An⸗ fänger auf der Wettkampſbahn verlangt werden können und müſſen. Außerdem ſind bei der Prüfu für den Grundſchein aber auch noch Rettungs⸗ und efreiungs⸗ griffe am Land und im Waſſer, 20 Meter Retten mit Achſel⸗ u. Kopfgrüſf vorzuftühren und dazu eine Erklävung über die Anwendung der Wiederbelebung zu geben.. Das muß eben gelernt werden, und unſere Wettkämpfer müſſen ſich dieſer geringen Müßbe unterziehen; ſie tun es nicht für ſich, ſon⸗ dern für die Allgemeinheit, deren Vorkämpfer im Kampf gegen den naſſen Tod ſie ſein müſſen. Punkten an der Spitze vor der Tſchechoflowakei, Ungarn und Polen. Borkämpfe im Münchener Zirkus Krone Am Sonntagabend, einem ungewohnten Veranſtaltungs⸗ tag für die Boxer, hatten ſich im Münchener Zirkus Krone zu den Berufsboxtämpfen etwa 2500 Zuſchauer eingefun⸗ den. Der Veranſtalter hitte bereits vorher 1000& an die Winterhilfe abgeführt. Den Auftakt bildeten zwei Vier⸗Runden⸗Kämpfe zweier erſt ins Profilager übergetretener Amateure. Der Mün⸗ chener Franz Sing(früher Armin) kam dabei im Halb⸗ ſchwergewicht gegen den Roſenheimer Eigelsberger nach einem wenig Technik, dafür aber mehr Kampf zeigen⸗ den Treffen zu einem knappen Punktſieg. Im zweften Komp' der gleichen Klaſſe ſiegte der ehemalige Europamei⸗ ſter Maier Singen über den Berliner Czichos eben⸗ falls nach Punkten, wobei auch Schlagkraft das techniſche Können der beiden Gegner übertraf. Beſſer gefiel ſchon der Kampf im Fliegengewicht, h dem Karl Beck⸗Düſſeldorſ, der vorjährige Deutſche Mes ſter im Bantamgewicht, und Willi Bartneck⸗Breslag ſich über acht Runden gegenüberſtanden. Während Beck eine ausgeprägtere Technik ſein eigen nennt, erwies ſich er Breslauer angriffsfreudiger, ſo daß das nach den acht 5 verkündete Unentſchieden dem Kampfverlauf gerecht wurde. 5 Die Begegnung im Mittelgewicht zwiſchen dem allen Kölner Haudegen Hein Domgörgen und Waller Müller ⸗Gera nahm ein vorzeitiges Ende. Nachdem ig der erſten Runde Müller einmal zu Boden mußte, über⸗ nahm der bekannte Mitteldeutſche das Kommando und ſetzte mit ſeiner horten Linken dem Kölner ſchwer zu. Schon in der vierten Runde war Domgörgen am Auge angeſchlegen, kämpfte auch noch eine fünfte Runde, mußte aber denn auf Verlangen des Ringarztes den Kampf aufgeben. Müller kam ſo nach fünf Runden zu einem techniſchen k..⸗Sieg. Der letzte Kampf im Halbſchwergewicht war der 19 kampf. Adolf Heuſer⸗Bonn traf auf den Nordaſriks⸗ ner Maxime Barrère. Man ſah dem Treffen mit be⸗ ſonderem Intereſſe entgegen, handelte es ſich doch um die Begegnung eines Europameiſters und des in Frankreich beſonders tüchtigen Barrere, der über einen ſtattlichen Rekord verfügt. Die zehn Runden erlebte man einen er⸗ bitterten Kampf. bei dem Heuſer ſtets das Kommando on⸗ gab. Verblüffend war aber die Tapferkeit des Franzosen, der Schlag auf Schlag einſteckte und ſo über die ganze Ze kam. An dem einſtimmigen Punktſieg von Heuſer war aber nie zu zweifeln. Carnera gerechtſertigt Die Internationale Vor⸗Union gibt bekannt, daß ſich Exweltmeiſter Primo Carnera gegenüber den Anſchuld⸗ gungen ſeines früheren Managers, er hätte Kämpfe mit vorbeſtimmtem Reſultat ausgetragen, vollſtändig rechtfer⸗ tigen konnte. Die JB. erkannte im übrigen Max Baer als offiziellen Weltmeiſter aller Gewichtsklaſſen und Primo Carnera als Europameiſter im Schwergewicht an. Dem Belgier Charles wurde das Recht zuerkannt, beide Schwer⸗ gewichtsmeiſter herauszufordern. 5 Der Titelkampf im Halbſchwergewicht wird neu aus; geſchrieben. Für den nächſten Weltmeiſterſchafts kampf img Mittelgewicht wurde der Kubaner Kid Tunero gls Herausforderer von Marcel Thil anerkannt. Was hören wir? Mittwoch, 12. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.48: Nach⸗ richten.—.00: Frühkonzert.—.30: Gymnaſtik.— 845: Frauenfunk.— 10.00: Nachrichten.— 10.15: Kennſt du dein Vaterland?— 10.45: Haydn: Sonate Es⸗Dur für Klavier, 11.00: Lieder von Karl Eichhorn. Zum 5. Todestag.— 11.15: R— 11.45: Bauernſunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Saardienſt, Nachrichten. — 13.15: Operettenklänge(Schallpl.).— 15.15: Tonte Näle erzählt.— 15.30: Blumenſtundel— 15.45: Tierſtunde. 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.05: Morſen.— 15.15 Kurzgeſpräch.— 18.30: Galante Kleinigkeiten.— 10.0: Von der Wiege bis zur Waage.— 20.00: Nachrichtendienſt, D 20.10: Reichs ſendung: Unſere Saor,— 1 Reichsſendung: Stunde der jungen Nation. Deutſche Heldenlieder.— 21.10: Konzert.— 22.00: Nachrichten. 22.30: Tauzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. 3 Dentſchlandſender 5 .00: Nachrichten.—.95: Frühkonzert.—.40 Kin dergymnaſtik.— 10.15: Wieland, der Schmied, Hörſpiel.— 11.00: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Für die Frou.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik für die Arbeltspauſe, — 13.00: Tier⸗ Bilderbogen(Schallpl.).— 15.15: Märchen⸗ lieder.— 15.40: Deutſches Spielzeug.— 15.55: Bunker Nachmittag.— 18.053: Vom Muſikreiten bis zur Hohen Schule.— 18.20: Zeitgenöſſiſche Klaviermuſtk.— 18.40 Große Einkäufe im kleinen Laden.— 19.05: Opernarien, — 21.10: Märſche und Walzer.— 22.30: Funktechnik.= 28.00: Tanzfunk. Unte deutſchen Wolfgar 0 in Wo Miünche Vermeil deutſch äußerſt ſende g wiſſenſck das Bi Bei der faſſer ei nicht eir Teudt,! Eine B hier nic Buches dem Bil Das W werden. Die geſchie Univerſe 40 Mk von Ju nötigen kreiſe u erklären „ der geſe den bert Weg zu ebnet iſt Die Indoger Mentvoll Sprachen mann G manen Sprache, Mark). bon der tungen, der geiſt rſache german Arten“ anjäſſige ͤurch de xtleute haniſche und Kri äußerun bandlun einer de Goge Hüntert Deut ſchaft haupt V ſieht in prachlic kerung und Ra und Ver auch ohn Unbe Ranen German das alti ichs, J Volk „D 1e 2 Anſtalt In d Roman: die Ver des 18. der Pfa und St. Unterta nen, we nach Ar Volk; f weh. 2 Leben, kannten eine ent Heinshe Bell ma teuern lebens 9 2 2 Dienstag 11. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 569 Das d euiſche IITERATIIR- BEILAGE PEN NEUEN MXN NHETMER ZEITUNG . Unter den Neuerſcheinungen auf dem Gebiete der beutſchen Vorgeſchichte ragt hervor das Werk von Wolfgang Schultz„Altgermaniſche Kultur 1 Wort und Bild“(J. F. Lehmanns Verlag, München 1934, geh. 6 Mk., geb. 7,50 Mk.). Unter Vermeidung des ſchwer verſtändlichen Gelehrten⸗ deutſch bietet der Verfaſſer einen knappen und doch zußerſt vielſeitigen Ueberblick über drei Jahrtau⸗ ſende germaniſcher Kulturentwicklung. Die Hilfs⸗ wiſſenſchaften der Altertumskunde ſind vorzüglich in das Bild deutſcher Vorgeſchichte hineingearbeitet. Hei den ſtrittigen Fragen befleißigt ſich der Ver⸗ ufer einer abwägenden Zurückhaltung, er nimmt nicht einmal Notiz von den Forſchungen eines Wilh. Teudt, viel weniger von denen eines Herm. Wirth. Eine Begründung der ablehnenden Haltung hätte hier nicht geſchadet. Der Wert des vorliegenden Fuches als Einführung iſt nicht zuletzt begründet in dem Bilderteil, der den Text anſchaulich verdeutlicht. Has Werk kann als Einführung beſtens empfohlen werden. Die kleine„Deutſche Vor⸗ und Früh⸗ geschichte“ von Dr. Alb, Kiekebuſch(Reklams Univerſalbibliothek Nr. 7253/54. Geh. 0,70 Mk., geb. 0 Mk.) gibt in aller Kürze die zum Verſtändnis bon Funden und zur Abſchätzung ihrer Bedeutung nötigen Begriffe der Fundmerkmale, der Kultur⸗ kreiſe und der Zeitabſchnitte. Einfache Zeichnungen erklären die Worte. Auch die Fragen der Raſſen und ber geſellſchaftlichen und wirtſchaftlichen Kultur wer⸗ ben berührt, ſo daß durch dieſes kleine Werkchen der Weg zu größeren Werken für jeden Suchenden ge⸗ ebnet iſt. Die heißumſtrittene Frage des Verhältniſſes der Indogermanen zu den Germanen wird in tempera⸗ Rentvoller Weiſe von der Seite der vergleichenden 9 Sprachenwiſſenſchaft her aufgerollt durch Prof. Her⸗ Hann Güntert in„Der Urſprung der Ger⸗ manen“(9. Band der Sammlung Kultur und Sprache, Verl. Winter, Heidelberg, 1934. Kart..— Mark). Die germaniſche Sprache unterſcheidet ſich ton der indogermaniſchen durch grundſätzliche Neue⸗ ungen, die begründet ſind in„Veränderungen in er geiſtigen Haltung der Sprachgemeinſchaft“. Die jrſache findet der Verfaſſer in der Tatſache, daß die lermanen eine„gute Verſchmelzung naheſtehender Arten“ darſtellen, die durch die Ueberlagerung des äſſigen Bauernvolkes der Großſteingräberleute lurch das Reitervolk der indogermaniſchen Streit⸗ klleute zuſtande kam. So entwickelte ſich als ger⸗ kaniſche Art die Doppelſeitigkeit des Bauerntums und Kriegertums, die ſich in allen völkiſchen Lebens⸗ ſußerungen zeigt. Die gewandte und vielſeitige Be⸗ handlung dieſer Auffaſſung macht dieſe Schrift zu der der anregendſten Neuerſcheinungen. Gegen die ſprachwiſſenſchaftliche Beweisführung 1 Jünterts wendet ſich Prof. Guſtav Neckel in Deutſche Ur⸗ un d Vorgeſchichtswiſſen⸗ haft der Gegenwart“(Junker und Dünn⸗ haupt Verlag, Berlin, 1934. Broſch. 4,40 Mark). Er ſeht in den Germanen ein Urvolk, da ſich keine rachliche Spur einer vorindogermaniſchen Bevöl⸗ kerung feſtſtellen laſſe. Archäblogiſche Kulturkreiſe und Raſſelandſchaften könne man nicht gleichſetzen, und Veränderungen einer Sprachform vollzögen ſich duch ohne Einwirkung fremden Volkstums. Unberührt von dem Streit um die Indoger⸗ nanen bleibt die Forſchung über das Weſen der Germanen, die immer wieder zurückgreifen wird auf das altnordiſche Schrifttum, das der Verlag Diede⸗ ichs, Jena, in finngetreuer und auſprechender Vorgeschichte in Büchern Von Dr. Karl Brauch⸗ Mannheim Ueberſetzung uns zugänglich gemacht hat. Sie liegt vor in der Sammlung„Thule, Altnordiſche Dichtung und Proſa“, zu der der Heraus⸗ geber Felin Niedner einen Einleitungsband „Islands Kultur zur Wikingerzeit“ (geb. 8,50 Mark) geſchrieben hat. Hier wird aus eingehender Kenntnis der Hintergrund aufgezeigt, auf dem ſich das Geſchehen der in der Weltliteratur einzig daſtehenden Erzählungen(Sagas) abſpielt. Guſtav Neckel hat unter dem Titel„German i⸗ ſches Weſen in der Frühzeit“(Geb. 2,90 Mark) eine Auswahl aus dieſen Erzählungen be⸗ ſorgt, die dank der verbindenden Worte des Bear⸗ beiters einen unauslöſchlichen Eindruck von Kunſt und Weſen nordiſch⸗germaniſchen Menſchentums vermittelt. Das Buch eignet ſich beſonders für die Jugend und findet hoffentlich auch den Weg zu ihr. Der bekannte Germaniſt Andreas Heusler hat in dem Buch„Germanentum.— Vom Le⸗ bens⸗ und Formgefühl der alten Ger⸗ manen“(8. Bd. der Sammlung Kultur und Sprache, Verlag Winter, Heidelberg. Kart. 3 Mark) in mehreren Abhandlungen germaniſches Weſen von verſchiedenen Seiten her beleuchtet, ſo daß man in Sittenlehre und Glauben, in Stil und Lebenshal⸗ tung wertvolle Einblicke bekommt. Bemerkenswert iſt die Abgrenzung von germaniſcher und Hcutſcher Art, die unmittelbar in das gegenwärtige Ringen um Erneuerung germaniſcher Art eingreift. Eine noch nicht abzuſchätzende Bedeutung für die Tatſachenforſchung zur germaniſchen Religioſität dürfte der Arbeit von Wilh. Teudt„Germa⸗ niſche Heiligtümer“ zukommen.(Diederichs Verlag. Jena 1934. Geb..50 Mk.). Er geht von den Externſteinen im Teutoburger Wald aus. In ihnen ſieht er eine alte germaniſche Kulturſtätte, die im Zuſammenhang ſtand mit einer benachbarten aſtronomiſchen Anlage, deren Zweckbeſtimmung durch moderne aſtronomiſche Berechnungen wahr⸗ ſcheinlich gemacht wird. Eine Welle von Anregungen geht von der Arbeit Teudts aus, die bereits auf unſere engere Heimat übergegriffen hat(Brunhol⸗ disſtuhl bei Dürkheim und Wachberg bei Doſſen⸗ heim), Die Religion der Germanen wird im Laufe der Zeit wohl noch von anderen Blickpunkten her be⸗ trachtet werden können. Wie ſehr es bei allen vorgeſchichtlichen Forſchun⸗ gen um das Suchen nach einer Grundlage für eine neue Kultur geht, zeigt das kleine Werk von Friedr. Merkenſchlager„Zwiſchen Hünengrab und Pfahlbau.— Die Urlebensſtile der europäiſchen Kultur“(W. Hoffmann Verlag Berlin. Kart..90, Lein..80 Mk.). Er erkennt in Europa eine dualiſtiſche Urſtruktur, wo ineinander greifen die heroiſche, drängende Einſtellung der Groß⸗ ſteingräberleute und die geoͤuldig bewahrende Le⸗ bensauffaſſung der Pfahlbaubürger. Die Wechſel⸗ wirkung der beiden Lebensſtile iſt in allen Kultur⸗ erſcheinungen ſichtbar. Als„verjüngende und ord⸗ nende Kraft“ tritt das Preußentum auf, deſſen Le⸗ bensraum erſt noch zu ſchaffen iſt. Durch ausge⸗ zeichnete Bilder aus vielen Lebensgebieten verſucht der Verfaſſer die Verſchiedenheit der Lebensſtile fühlbar zu machen. „Die Leute von Burgstetten“ Hermann Eris Busses neuer Roman Seinem großen adel“ ließ unſer Schwarzwaldroman„Bauern⸗ alemanniſche Dichter Hermann Eris Buſſe ſoeben lim Paul⸗Liſt⸗Verlag zu Leipzig) einen Kaiſerſtuhlroman folgen, ein Buch von Liehe und Not. So oft ſchon verſucht wurde, Land und Volk am Kaiſerſtuhl, dieſe wundervolle Welt deutſcher Weſtmark, dichteriſch zu geſtalten, Buſſes Werk überragt das bisher Geſchaffene um vieles. Wenn man das letzte Kapitel des Buches geleſen, dann hat man Heimweh nach dieſem Land und ſeinen Menſchen, dann hat man ſie im Inner⸗ ſten lieb gewonnen wie ſein eigenes Sein, dieſſe Win⸗ zer und Fiſcher, dieſe Berge, dieſen Strom. Burkhart König heißt die tragende Geſtalt des Romans„Die Leute von Burgſtetten“. Unſchwer wird jedermann in Burgſtetten unſer badiſches Weinneſt Burkheim erkennen, wo Lazarus von Schwendi, der ſtolze Renaiſſanceherr, den erſten Tokayer baute auf deutſchem Boden. Burkhart Kö⸗ nig iſt ein Winzer von jener Art, wie Bühler ſie malte. Ein Bauer und Winzer von Gottes Gnaden. Es iſt jene Zeit geſchildert, da das deutſche Bauern⸗ tum es wahrhaft nicht gut hatte, da es letzten Endes nur in der Auswanderung eine Rettung ſah. Burk⸗ hart König aber ſteht auf feſten Füßen inmitten der Notzeit, obſchon es ihm wahrhaft nicht zum beſten ging, obſchon er, ſeiner Veranlagung nach ſchon, es nie und nimmer leicht hatte. Das Blut rumorte bös in ihm. Die er als junger Menſch liebte, oͤurfte er nie heimführen. Und die er heim⸗ führte, ſtarben ihm weg, eine um die andere. Er aber blieb aufrecht, wennſchon es ihn zeitweiſe zum Weine trieb, dem großen Tröſter. Aber warum 5 Von deutschem Volk auf dem Wege. Von Joſef Ponten: „Die Väter zogen aus“.(Deutſche Verlags⸗ Anſtalt Stuttgart,.80 Mark). In dieſem neuen Band ſeiner groß angelegten Romanreihe„Volk auf dem Wege“, greift Ponten in de Vergangenheit zurück. Wir ſtehen in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Unvergeſſen die Zerſtörung der Pfalz, Speyers; ſchwer liegen die Aushebungs⸗ und Steuerplagen der Fürſten auf den rechtloſen Untertanen. Am Rhein ſammeln ſich die Entichloſſe⸗ gen, wollen den Strom hinabfahren, übers Meer, nach Amerika. Zwei Burſchen heben ſich ab vom Volk; ſie treibt die andere deutſche Not, das Fern⸗ weh. Den einen lockt die Kolonie, das gefahrenvolle Leben, den andern die Begierde nach allem Unbe⸗ kannten der Erde. In Aachen trennen ſie ſich. Der eine entſchwindet nach Amerika, der andere, Chriſtian Heinsberg, gerät nach Rußland, hilft die Kolonie Bellmann aufbauen und reift dort in ſchweren Aben⸗ euern und im nüchternen Gleichmaß des Koloniſten⸗ lebens zum Mann. Ein halbes Jahrhundert ſpäter macht ſich ein dritter, ein anderer Stammvater, auf en Weg und gerät mitten in den brodelnden Keſſel kapoleoniſcher Rheinbundpolitik. In Erfurt erlebte er Deulſchlands tiefſte Schmach, wird Späher des Freiherrn vom Stein, fällt franzöſiſchen Werbern in die Hände, und aus ſeinem Wandernwollen wird— Sinnbild des deutſchen Schickals— ein Marſchieren⸗ müſſen, nach dem Oſten, nach Rußland, im Strom mit deihunderttauſend anderen deutſchen Brüdern, die bleons Wille und deutſcher Fürſten Schwäche in Grauen und in die Vernichtung des ruſſiſchen inters trieb. Ein ergreifendes Kapitel deutſcher echichte wird in dieſem Buch aufgeſchlagen, und Land und Volk man darf ſagen, daß es hier einem wirklichen Dichter gelungen iſt, das Schiclhal des Auslanddeutſchen in ganzer Tiefe zu erfaſſen. * Deutſche Heldendichtung,. Von Mirko Jeluſich: Ein Jahrtauſend deutſcher Geſchichte in Liedern. Vom Nibelungenlied bis zur Dichtung der nationa⸗ len Revolution. Mit 15 Abbildungen.(Verlag Das neue Deutſchland, Leipzig, 4,80 Mark.) Mirko Jeluſich vereinigt in dieſem Buch das ſchönſte Gut deutſcher Heldenpoeſie. Ein Jahrtauſend deutſcher Geſchichte wird in ſeinen größten Taten und Schöpfungen unmittelbar lebendig. Die Anthologie geht keine ausgetretenen Pfade. Das Werk iſt hervor⸗ ragend geignet, den lebendigen Kraftſtrom, der vom deutſchen Dichtertum aller Zeiten ausgeht, in die Ge⸗ meinſchaft zu tragen. * Deutſche Größe— Denkmale der Deutſchen. Her⸗ ausgegeben von Robert Schneider. Mit 9 Kunſt⸗ drucktafeln(Franckh'ſche Verlagshandlung, Stuttgart. 4,90 Mar.) Das ewig Deutſche, das ſtets neu ſich wandelt und doch im Urgrunde das gleiche bleibt, bringt dieſes Werk dem erkennenden Herzen in ſtarken Bildern nahe. Gedichte, Lieder(mit Noten), Streit⸗ und Kampfreden, Aufrufe, Bekenntniſſe, Auszüge aus Dokumenten, Geſetzen, Vorſchriften des Mittelalters und der Neuzeit, Bildwiedergaben, das iſt der In⸗ halt des Werkes. Aber dieſe ſachlichen Bezeichnun⸗ gen können keinen rechten Begriff geben von dem, was hier geleiſtet wurde. Das Buch findet ſeine tägliche Fortſetzung im Leben ſelbſt, im Heute, im Du und Ich und Wir.. wächſt doch dieſe Gottesgabe in dieſer Lanoͤſchaft. Es iſt ein hohes Lied des Weines, dieſes Buch. Und wieviel Menſchen begegnen uns außer dem königlichen Winzer Burkhart. Ein Pfarrherr, ſo ſtolz und herb und echt und groß und innerlich reich. Deſſen Neffen Walter und Werner Schwendi dann, oͤſe„Wunderdoktoren“ von Burgſtetten, der Lehrer Fleuchaus, der den Obſtbau ins Weinland bringt. Der Fiſcher Kromer, der Burkharts Jugendliebe heimführt und allzufrüh im Rhein ertrinkt. Und die Frauen alle! Jede Geſtalt hat ihr eigenes Ge⸗ ſicht und alle ſind echt: die herbe Franziska Zürn, die Lehrerin, die Werner Schwendi heimholt; Burk⸗ harts Frauen, die kränkliche erſte Frau, die heitere Hedwig aus Riegel, die ſtolze Jakobe. Nein, man darf nicht von Einzelheiten ſprechen, man muß den Blick auf das Geſamtwerk richten, auf Landſchaft und Dorf, auf die Geſamtheit der Dorfleute, auf das Schickſalige des Geſchehens, auf die dramatiſche Wucht des Buches. Es ſprüht und funkelt vor Leben. Es wird viel geliebt, viel geſtorben, endlos gekämpft. Es wird gebetet und geflucht, gelitten und geduldet. Es iſt ein Kampfbuch großer Art, ein Epos vom Oberrhein, das heldiſche Buch der Weinlandſchaft am Strom. Als hellſte Flamme aber lodert aus dem Buch: die heiße Liebe zu deutſchem Land, zu deut⸗ ſchem Volk. E. Bücher von Frauen Marie Hamſun:„Die Langerudkinder“. Erzäh⸗ lung. Neue Ausgabe mit Bildern und Zeichnungen von Hermann Pezold..90 Mk. Verlag Albert Lau⸗ gen/ Georg Müller, München. Dieſes reizvolle Buch erſchien erſtmalig vor flinf Jahren in deutſcher Sprache. Marie Hamſun, die Gattin Knut Hamſuns, erzählt hier als glückliche, liebevolle Mutter, was ſie mit ihren Kindern erlebt! Es iſt eine entzückende Welt dort oben auf Langernd und es ſchlägt ein warmes Herz in dem Bericht von den kleinen Erlebniſſen und Begegnungen dieſer vier Kinder, Ola und Einar, Ingerid und Martha! Dieſe neue Ausgabe des Buches iſt entzückend illuſtriert. 1. Frauces Külpe: Eine Kindheit.(Rotapfel⸗Verlag, Leipzig, Preis.80 Mk.) Frances Külpe läßt ihren Lebenserinnerungen, die ſie vor drei Jahren veröffentlichte, hier die Er⸗ innerungen an ihre Kindheit folgen. Es iſt die Zeit, die ſie in Rußland verlebte. Durch das Buch weht ein Hauch der Weite. Eine ſehr feinſinnige, dabei überaus plaſtiſche Darſtellung gibt dieſen Erinnerun⸗ gen ihren äußerſt liebenswerten Charakter. 8 1 heiligen Affen Indiens. (6,25 /, Rotapfel⸗ Hanuman. Von den Von Frieda Hauswirth. Verlag, Leipzig.) Frieda Hauswirth, die vor Jahresfriſt das Buch über„Meine indiſche Ehe“ veröfſentlicht hat, als Indienbuch ein Dokument erſten Ranges, bringt hier als zweites dieſes ergreifende Affenbuch, eine Erzählung von den heiligen Hanuman⸗Affen, dis da und dort in Indien ſcharenweiſe vorkommen und im Dorfleben eine bedeutungsvolle Rolle ſpielen. Die Darſtellung wefentlicher Züge indiſchen Lebens iſt bewegend und mitreißend. Das Buch iſt vor allem eine Tiergeſchichte der beſten und echteſten Art, Die indiſche Atmoſphäre, die Vegetation, das Dſchungelleben werden in glänzender Weiſe an⸗ ſchaulieh. 8 Reisen und Abenteuer Im Land der ſchwarzen Zelte. Mein Leben unter den Beduinen. Von Carl Reinhard Raswan. (Verlag Ullſtein, Berlin.) Carl R. Raswan gehört zu den wenigen Deut⸗ ſchen, denen es gelungen iſt, in die unerforſchten Gebiete der Roten Sandwüſte in Nordarabien einzudringen. In 22 Jahren hat Raswan nicht weniger als elfmal den Stamm der Buala⸗Beduf⸗ nen beſucht und mit und unter ihnen gelebt. Hier iſt der überaus ſeltene Fall Wirklichkeit geworden, daß ein Deutſcher als vollwertiger Stammgenoſſe, ja als Häuptling und Blutsbruder von den Be⸗ duinen aufgenommen und als einer der Ihrigen anerkannt wurde! Beſonders mit ihrem jungen An⸗ führer Amir Fuaz, den er ſchon als Kind kannte, verbindet ihn eine große Freundſchaft, die ſich in gemeinſamen blutigen Feldzügen erprobt hat. Von dieſen Feldzügen erzählt er ebenſo wie von den endloſen Wanderungen im Sattel durch Wüſten⸗ ſtriche, erzählt von den ungeheuren Opfern an Men⸗ ſchen⸗ und Tierleben, die während einer ſolchen Wanderung mit unbarmherziger Notwendigkeit ſich ereignen. Er erzählt von Karawanen, deren Kopf⸗ zahl in die Hunderttauſende geht. Er erzählt von dem Leben der Rennkamele und der Araberhengſte, von Geburt und Tod in der Wüſte, vom Daſein der Frauen, von Falkenjagden, von Jagden auf Leopar⸗ den, Wölfen und Straußen, erzählt von uralten Gebräuchen, die ſeit einem Jahrtauſend von Gene⸗ ration zu Generation ſich forterben. Im zweiten Teil ſeines abenteuerlichen Buches berichtet er von den Wandlungen, die ſich durch die moderne Ziviliſation auch in der Wüſte zugetragen haben. Viele eigene Aufnahmen des Verfaſſers ſchmücken das leſenswerte Buch. de „Mit Kind und Kegel in der Arktis.“ Roß. Mit vielen Bildern.(F. A. Leipzig.) Das lebendige Reiſetagebuch der Familie Colin Roß, die als erſte weiße Familie in die arktiſchen Ge⸗ filde vorgedrungen iſt. Der Verfaſſer plaudert von kleinen perſönlichen Dingen, Familienfreud und leid, und von Wirtſchaft, Politik und Weltanſchau⸗ ung, von rieſigen Eisbergen, hübſchen Eskimofrauen, großen Eisbärjägern und einſamen Poligzeipoſten, Colin Roß, der kluge Wanderer zwiſchen vielen Welten, hat hier ſo etwas wie ein Bildnis der wil⸗ den, grenzenloſen Arktis gemalt. Und am Ende hat der Leſer mehr erfahren, als wenn er eine Reihe dicker Wälzer ſtudiert hätte. Roß beſitzt die Gabe, mit Späherblick das Weſentliche und Einmalige am Land und am Menſchen zu erfaſſen und klar, kurz und treffend zu beſchreiben. * Das iſt Moskau. Von Dr. Wilhelm Karl Roellinghoff.(Verlag Scherl, Berlin.) 3 Mark. Der langjährige Korreſpondent des Scherl⸗Ver⸗ lages in Moskau, Dr Wilhelm Karl Roellinghoff, zeichnet in ſeinem Buch„Das iſt Moskau“ ein ſchar⸗ ſes, von keiner Voreingenommenheit getrübtes Bild der Zuſtände in der Hauptſtadt der roten Herrſcher Rußlands. Es war ihm in ſeiner langjährigen Vor⸗ und Nachkriegspraxis als Journaliſt in Moskau möglich, Einblicke in das innere Getriebe des gewal⸗ tigen Reiches im Oſten zu erhalten. Nach der bolſche⸗ wiſtiſchen Revolution ſtudierte er beſonders die poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenhänge und die Grundlagen des neuen Sowjetſtaates. Einer aus⸗ gezeichneten perſönlichen Kenntnis der führenden Männer im Kreml dankte er viele bedeutſame Infor⸗ mationen, und als einer der wenigen Vertrauten des verſtorbenen deutſchen Botſchafters, Graf Brockdorff⸗ Rantzau, hatte er wiederholt beſte Gelegenheit, hinter die Kuliſſen des großen politiſchen Spiels der Sow⸗ jetdiplomatſe zu ſehen. Sein Buch, das durchaus volkstümlich geſchrieben iſt, iſt reich an packenden, gut geſehenen Bildern des bolſchewiſtiſchen„Paradieſes“. Es langweilt nicht. Roellinghoff, ein Mann von beſtem Journaliſtenblut, weiß, daß Statiſtiken nicht ſo zu feſſeln pflegen wie eine gewandte flüſſige Schil⸗ derung über Themen, die in ihrer Gegenſätzlichkeit zu den gleichen Dingen in Weſteuropa beſonders intereſſieren: Eigentum, Liebe und Ehe, Wohnungs⸗ fragen, Theater, Zeitungsweſen, Organiſation der Arbeitsverhältniſſe. Auch das bedrängte Deutſchtum und die Tätigkeit deutſcher Arbeiter im roten Ruß⸗ land werden beleuchtet. Das Buch iſt ein ausgezeich⸗ neter Helfer zum Verſtändnis räteruſſiſcher Vor⸗ gänge. WF, E Einer gegen England. Von Ernſt Carl, Erleb⸗ niſſe des deutſchen Meiſterſpions 1914/8.(Enßlin & Laiblin, Reutlingen). 4 Mark. Der„deutſche Meiſterſpion“, wie ihn die Englän⸗ der nannten, erzählt hier von ſeiner Spionagetätig⸗ keit während des Weltkrieges in England. Lord Kitchener, der damals allmächtige engliſche Kriegs⸗ miniſter, kam am 5. Juni 1916 beim Untergang des Panzerkreuzers„Hamſphire“ ums Leben. Seit faſt 20 Jahren rätſelt man über die Urſache dieſer Kata⸗ ſtrophe von weltgeſchichtlicher Bedeutung nach. Mine? U⸗Boot? Nein, Ernſt Carl und ſeine iriſchen Helſer haben dieſes Grab bereitet. Die Welt mag es hören: die geſamte engliſche Kriegsflotte ſtand un⸗ mittelbar vor der Verſenkung! Irland flammt im Aufſtand auf: Carl ſteht als führend Beteiligter mitten unter den Verſchwörern. Oberleutnant Hans Lody, dem am 6. Nopember 1934 in Lübeck ein Denk⸗ mal errichtet wurde, iſt Carls Freund; eingehend ſchildert Carl deſſen Spionentätigkeit und letzte Wo⸗ chen in England, Wie durch ein Wunder entkommt Carl ſelbſt aus dem Tower und entgeht damit dem für einen Spion üblichen Tod durch Erſchießen. Kriegsgeſangenenlager, Flucht, neue Arbeit. Von Colin Brockhaus, 5 8. Seite/ Nummer 569 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 11. Dezember 19384 — Durch das rechtzeitige Eingreifen der Berliner Kriminalpolizei konnte ein Mordvorhaben in Ver⸗ bindung mit einem raffiniert ausgeklügelten Ver⸗ ſicherungsbetrug vereitelt werden. Am 30. November wurde Unter den Linden ein 55jähriger Albert Dieſener feſtgenommen, der erſt am 13. Auguſt 1934 aus dem Gefängnis entlaſſen worden war. Dieſe⸗ ner hatte im Gefängnis einem Mitgefangenen er⸗ klärt, daß er ihm nach ſeiner Entlaſſung eine Tätig⸗ keit mit einem großen Verdienſt verſchaffen wolle. Tatſächlich machte Dieſener ſeinem früheren Mit⸗ gefangenen nach deſſen Entlaſſung den Vorſchlag, eine von ihm noch näher zu bezeichnende Perſon an einem abgelegenen Ort in der Mark— wohin Die⸗ ſener die betreffende Perſon bringen wollte— mit einem Kraftwagen oder Motorrad totzufahren. Er ſelbſt wolle dieſer Perſon, die bei einer Lebensver⸗ ſicherung hoch verſichert ſei, die Lebensverſicherungs⸗ police abkaufen und ſich die Lebensverſicherungs⸗ ſumme beim Todesfall auszahlen laſſen. Sein Hel⸗ fer werde dann ſeinen entſprechenden Anteil abbe⸗ kommen. Der Todesfall ſollte als tödlicher Ver⸗ kehrsunfall hingeſtellt werden. Sollte das Opfer nicht ſofort tot ſein, ſo ſolle der Helfer ſolange mit den Füßen auf der Bruſt herumtreten, bis der Tod eingetreten ſei. Dieſener ging auch tatſächlich an die Vorbereitung der Tat, während der Mitgefangene der Kriminalpolizei Mitteilung machte. Als Opfer hatte Dieſener einen 30jährigen Mann in Berlin auserſehen, nachdem ſich die Mordabſicht bei einem Opfer aus Elſterwerda als unausführbar erwieſen hatte. Dieſer junge Mann hatte ſeit 1930 eine Le⸗ bensverſicherung über 20 000 Mark bei Todesfall ab⸗ geſchloſſen und hatte darauf ſchon etwa 1500 Mark gezahlt. Da er arbeitslos wurde, wollte er dieſe Verſicherung verkaufen und inſerierte deshalb in einer Tageszeitung. Dieſener trat mit ihm in Ver⸗ bindung und verhandelte mit ihm über den Verkauf der Verſicherung. Dieſener bot ihm 800 Mark, wenn er zum Erben bei ſeinem etwaigen Tod eingeſetzt würde. Der Verſicherte, der in großer finanzieller Not war, war auch bereit, auf den Vertrag einzu⸗ gehen. Dieſener ging nun daran, die Vorbereitun⸗ gen für den„Unglücksfall“ zu treffen. Er beſprach ſich zu dieſem Zweck mit ſeinem Opfer im Warte⸗ ſaal des Bahnhofs Friedrichſtraße, wobei ſein frü⸗ herer Mitgefangener ſein kommendes Opfer aus der Entfernung unbemerkt anſehen ſollte, damit er auch ſpäter den Richtigen töten konnte. Dieſe Beſichti⸗ gung des Opfers ging aber ſchon unter den Augen der Kriminalpolizei vor ſich. Bald darauf wurde Dieſener von den Kriminalbeamten feſtgenommen, ſo daß es nicht mehr zur Ausführung des ſchänd⸗ lichen Verbrechens kam. * — Eine Poſtkarte war 23 Jahre unterwegs. Im Auguſt 1911 weilte in Nidden ein Kurgaſt, der ſeitter Braut in Ultang in Schleswig⸗Holſtein eine Anſichtskarte von Nidden ſchrieb und dieſe, wie der Poſtſtempel beſagt, am 30. Auguſt 1911 zur Poſt gab. Die Karte iſt mit einer 5⸗Pfg.⸗Marke der damaligen Zeit freigemacht. Dieſer Tage iſt die Karte mit dem Vermerk„Retour“ wieder in Nidden eingetroffen. Sie muß in Ultang, das nach dem Kriege abgetrennt wurde und zu Dänemark kam, auf dem Poſtamt verlegt worden und nun erſt wieder zum Vorſchein gekommen ſein. Sie trägt den Stempel vom 26. Oktober 1934 und den Vermerk eines Beamten, daß der Empfänger nicht zu ermitteln ſei, iſt dann nach Kopenhagen gegangen und erhielt dort den Stempel vom 2. November 1934 ſowie den Vermerk„Retour“. Da der Abſender inzwiſchen ſeinen Sommeraufent⸗ halt von 1911 auch abgebrochen haben wird, ſo dürfte die Karte wohl in das Raritätenkabinett der Poſt⸗ verwaltung wandern. * — Im vergangenen Sommer hatte der Schloß⸗ herr von Heerbrugg bei St. Gallen in ſeinen Wal⸗ dungen einen jungen Hirſch aufgeleſen. Das Tier war verwundet und konnte ſich nur mühſelig weiter⸗ ſchleppen. Der Schloßbeſitzer nahm ſich des wunden ROMAN vo HEDDA WESTEN BERGER 42 D——— Brigittes Stimme, leicht erregt, zerrt ihn unver⸗ mutet aus ſeinen Gedanken hoch:„Du ſchläfſt ja— oder träumſt du, Peter?“ Sie ſetzt ſich neben ihn auf den Stuhl, während Ulrich ſich ſchnaufend die Stirn wiſcht: Ausgeſchloſſen, dieſen endloſen engliſchen Walzer durchzuhalten! Peter ſetzt ſich mit einem Ruck hoch. nicht— ich bin eigentlich ſchrecklich müd. ich geh' nach Haus.“ Ulli ſpringt auf:„Ich auch! Aber weißte was? Nich nach Haus, ſondern zu euch— noch'nen leckern Tropfen trinken! Waa? Alſo abjemacht. Geh nur ſchon los, Peter! Hol die Garderobe! Ich zahl! hier noch ſchnell.“ Peter ſteht noch einen Augenblick unſchlüſſig. Muß er nicht irgend etwas Höfliches noch zu Brigitte ſagen? Etwa:„Komm mit, Gitta!“ Oder wenigſtens:„Ent⸗ ſchuldige uns, bitte, und ſei auch nicht bös, daß wir dich nicht mitnehmen! Aber——“ Dann iſt jedoch ſein Wunſch, Genaueres über Sophie Eliſabeth zu hören, ſtärker als der Einfluß der guten Kinderſtube. Ohne ein weiteres Wort reicht er Brigitte die Hand(ſoll ſich doch Ulli heraus⸗ reden, wenn er's kann!), verabſchiedet ſich und macht ſich durch das Gewirr der Tanzenden davon. „Wohin, Peter?“ ſchreit ihm noch einer nach. Aber er macht nur eine undeutliche Handbewegung und verſchwindet ſchleunigſt. Gleich darauf iſt auch Ulrich ten Holl da. Schwei⸗ gend, die Zigaretten im Mundwinkel, ſchlüpfen ſie in ihre Mäntel, hängen ſich loſe die Schals über den Smoking, ſchieben den Hut tief in den Nacken. Alſo „Ich weiß Ich glaub', Zeulinei Mellnachitsmaxkt 193. mengen beſſucht. Tieres an, ließ es von einem ſeiner Jäger auf das Schloß bringen und gab es einem Tierarzt in Pflege. Als der junge Hirſch nach einigen Wochen wieder ge⸗ heilt war, entließ man ihn in die Freiheit. Die Frei⸗ heit ſcheint dem Tier auch ausgezeichnet bekommen zu ſein. Aus dem jungen Hirſch iſt heute ein ſtatt⸗ liches Wild geworden, das ſogar ſchon ein reiches Geweih anſetzt. Im übrigen hat der Hirſch ſeine Wohltäter von damals keineswegs vergeſſen. Er läßt ſich oft blicken, und wenn das Tor zum Schloß offen⸗ ſteht, dann ſchreitet er wohl auch in den Schloßhof hinein. Selbſt in der nahegelegenen Ortſchaft iſt der ſtolze Hirſch kein ſeltener Gaſt. Man kann ihn dann beobachten, wie er durch die Straßen dahinzieht, ohne Angſt und Scheu vor den Leuten, die ihm alle wohl⸗ wollen, wie er anſcheinend weiß. Auch von den Hun⸗ den und ihrem Gekläff, das ſie bei ſeinem Auftauchen anſtimmen, läßt er ſich nicht einſchüchtern. 2 — Die Engländer ſind aberglänbiſch in einem Grade, daß ſie ſelbſt den abergläubiſchen Orientalen um nichts nachſtehen. Im Strand, der Geſchäfts⸗ ſtraße, die vom Trafalgar Square direkt zur Lon⸗ doner City führt und zu einer der belebteſten Stra⸗ ßen Londons gehört, wird eine Hauserneuerung durchgeführt. Eine große Leiter lehnt an der Haus⸗ wand und der ganze Verkehr auf dem Bürgerſteig, der ohne die geringſte Schwierigkeit weitergehen könnte, wird durch dieſe Leiter unterbrochen. Nie⸗ mand geht unter der Leiter durch, ſondern macht hübſch einen Umweg. Der Verkehr auf dem Fabr⸗ damm wird ins Stocken gebracht. Autos und Omni⸗ buſſe ſtauen ſich, weil die abergläubiſchen Menſchen nicht unter der Leiter hergehen wollen, ſondern ſich lieber den Gefahren des Fahrdamms ausſetzen. Die Verkehrspoliziſten ſind machtlos. Man kaun gegen den Bauunternehmer nichts unternehmen. Die Lei⸗ ter nimmt wirklich keinen Platz weg und ohne die geringſte Schwierigkeit könnte der Verkehr auf dem Bürgerſteig weitergehen. Aber der Aberglauben iſt ſtärker. Ein Poliziſt hat nun einen wahrhaft genialen Einfall. Er geht hinüber zu den Arbeitern an der Leiter, ſpricht kurz mit ihnen und nach wenigen Mi⸗ nuten hängt an der Leiter ein großes Schild:„Dieſe Der diesjährige Berliner Weihnachtsmarkt, der— nach einer 40jährigen Unterbrechung nie geſehenen Ausmaßen im Luſtgarten aufgebaut iſt, wird zu jeder Tageszeit von großen Menſchen⸗ im bisher 0 f Burde reiht ſich an Bude, Stand an Stand; aber die größte Anziehungskraft beweiſt die Märchenſtadt Liliput(im Vordergrunde des Bildes) mit ihren 50 kleinen Bewohnern. rr e Leiter bringt kein Unglück.“ Es iſt unglaublich, aber buchſtäblich wahr: der Zauber iſt gebannt. Die Straße iſt wieder frei für einen ordnungsgemäßen Verkehr und ohne die geringſte Beſorgnis geht jetzt der aber⸗ gläubiſche Engländer brav unter der Leiter durch. * — Zum zweitenmal in dem kurzen Zeitraum von wenigen Monaten hat das landſchaftliche Bild der weltberühmten Niagara⸗Fälle durch einen erneuten rieſtgen Felsſturz einſchneidende Veränderungen er⸗ fahren. Bekanntlich erfolgte ein ſolcher Einbruch großer Felſenmaſſen in dieſem Jahr ſchon einmal, und zwar im vergangenen Juli, wo ein großes Stück von der als„Hufeiſen“ bezeichneten Felſenplatte in⸗ folge der Jahrhunderte alten Aushöhlung durch das Waſſer plötzlich abbrach und in die gurgelnde Tiefe ſtürzte. Man hat die Maſſe, die ſeinerzeit abbröckelte, auf rund 100 000 Tonnen geſchätzt. Der neue Fels⸗ ſturz iſt noch weſentlich gewaltiger. Schätzungen zu⸗ folge dürfte es ſich diesmal um Stein⸗ und Felsblöcke im Gewicht von 300 000 Tonnen handeln, die dem ſchweren Druck der ungeheuren Waſſermaſſen nach⸗ gaben und mit einem donnerähnlichen Geräuſch hinunterſauſten. Dieſer von einem rollenden Don⸗ ner begleitete Einſturz, der überall ein tauſendfäl⸗ tiges Echo fand, ſoll bis auf große Entfernungen hin gehört worden ſein. Augenzeugen erzählen außer⸗ dem, daß es ein phantaſtiſcher Anblick geweſen ſei, wie die Waſſer wild aufſchäumten. * — In Paris ſtanden zwei berüchtigte Einbrecher vor dem Richter, die durch die Geiſtesgegenwart einer Frau vertrieben wurden, als ſie in eine vor⸗ nehme Villa einbrachen, von der ſie wußten, daß nur die Gattin des Beſitzers im Hauſe weilte. In der Nacht waren ſie durch die Fenſter eingeſtiegen und, von der Gefahrloſigkeit ihres Unternehmens überzeugt, auf die Suche nach Koſthbarkeiten gegan⸗ gen. Davon war die in dem oberen Zimmer ſchla⸗ fende Frau aufgewacht, die ſich auch bald darüber im klaren war, was unten vorging. Hilferufe ſchienen ihr zu gefährlich, da ſie in der einſamen Straße keine ſchnelle Hilfe gewährleiſtet und letzten Endes nur die Einbrecher auf ſie aufmerkſam gemacht hätte. In ihrer Bedrängnis kam die Frau ſchlieh⸗ lich auf einen genialen Einfall. Sie ſtieg aus dem Bett, ſchlug ſich das Laken über den Kopf und ſchrit in dieſer Verkleidung auf den vom Mondlicht er⸗ hellten Korridor hinaus. Die Einbrecher waren gerade im Begriff, nach oben zu kommen. Der An⸗ blick des im Dunkeln magiſch leuchtenden„Ge⸗ ſpeuſtes“ jagte ihnen einen paniſchen Schrecken in die Glieder. Sie ließen Laternen und Waffen fal⸗ len und ſtürzten Hals über Kopf aus dem Hauſe durch den Garten und über die Mauer, wo ſie das Pech hatten, einer gerade vorüberkommenden Po⸗ lizeiſtreiſe in die Hände zu fallen. * — Die Filmſchanſpielerin Ann Harding, die ge⸗ ſchiedene Frau des Schauſpielers Harry Banniſter, hält ſich augenblicklich in Reno, im amerikaniſchen Scheidungsparadies, auf. Sie hat in Anlehnung an den Vanderbilt⸗Prozeß einen Prozeß gegen ihren Gatten begonnen, um ihre Tochter Joan, die ſich nach den Beſtimmungen des Scheidungsprozeſſes zehn Monate bei ihr aufhält und für zwei Monate im Jahr ihrem geſchiedenen Gatten zugeſprochen iſt, ganz in ihre Hand zu bekommen. Ihr Gatte will ſich das Recht, daß ſeine Tochter zwei Monate im Jahr bei ihm wohnen darf, nicht nehmen laſſen⸗ Der Schauſpieler Banniſter verbringt die meiſte Zeit in Neuyork. Joan geht in Hollywood zur Schule und wird ſtändig von einem ſchwer bewaff⸗ neten Beamten begleitet. Ann Harding glaubt, daß ſie ein Recht hat, ihr Kind nach ihren Wünſchen zu erziehen. Sie kann es nicht verſtehen, daß die Ge⸗ richte ein Recht haben, über ihr Kind zu verfügen. . — Ein ſeltſamer Prozeß kam vor einem Wiener Zivilgericht zur Verhandlung. Beklagt war ein achtunddreißigjähriger Mann, von dem ſeine Mut⸗ ter Unterhalt verlangte. Sie wies nach, daß ſie ſelbſt nicht in der Lage ſei, für ihren Lebensunter⸗ halt aufzukommen, und verlangte dieſen von ihrem Sohne, der zur Unterſtützung wohl in der Lage ſei, Der beklagte Sohn wandte ein, daß er ſeine Mut⸗ ter überhaupt nicht kenne. Er ſehe ſie hier zum erſten Male vor dem Gericht. Sie habe ihn, als er acht Tage alt geweſen ſei, verſchenkt, und er habe immer ſeine Pflegemutter für ſeine natürliche Mut⸗ ter gehalten. Er ſei jetzt ſelbſt verheiratet und Va⸗ ter mehrerer Kinder, hänge auch an ſeiner Pflege⸗ mutter wie an einer natürlichen, aber ſeine hier auftretende Mutter ſei ihm eine ganz Fremde, denn ſte habe entgegen jeder natürlichen Regung ſich in den achtunddreißig Jahren ſeines Lebens nie um ihn gekümmert. Darum halte er ſich nicht für ver⸗ pflichtet, ͤem Alimentationsanſpruch nachzugeben. Die Mutter erklärte, daß ſie ihr Kind damals ſeiner jetzt dreiundſiebzig Jahre alten Pflegemutter ge⸗ ſchenkt habe, weil ſie ſie ſo ſehr darum gebeten hahe Da ſie auch damals in drückenden Verhältniſſen ge⸗ lebt habe, ſei ihr das im eigenen und im Intereſſe des Kindes wie eine Wohltat erſchienen. Einer der Beiſitzer machte den Einwand, daß das Geſetz das Verhältnis zwiſchen Mutter und Kind nicht in Be⸗ tracht gezogen habe, und daß ſie gegeneinander unterhaltspflicht ſeien, ganz gleich wie ſie zu⸗ einander ſtehen. Dieſem Standpunkt mußte ſich aut der Richter anſchließen, der in der Begründung er⸗ klärte, daß es ſich hier um eine Lücke im Geſetz handle, und daß die Stellungnahme des Sohnes wohl zu verſtehen ſei. Es wurde ein Vergleich geſchloſſen, nach dem der Beklagte monatlich zehn Schilling an ſeine Mutter zahlt. Uubir.- dxiull Mlaulylinſſis, los, Jung! Schweigend legen ſie auch das Stückchen Weges bis zum Jürgenshof zurück. Nanu? denkt Peter unruhig. Wenn Ulrich, der ewig Geſchwätzige, ſo ſchweigſam ſein kann, dann muß ihn etwas ſchon ſehr heftig bedrücken. Oder er muß etwas wiſſen, das mich bedrücken könnte... Neue Unruhe packt ihn. An der Tür zur Weinkabautz macht Ulrich impul⸗ ſtv halt.„Nee, du— lieber zu dir rauf, auf deine Bude! Hol nen Guten! Na, was gleich? Haſen⸗ ſprung vielleicht? Ja— alſo Siebenundzwanziger Haſenſprung... Flink!“ Als Peter dann, mit zwei Flaſchen unterm Arm, in ſein Zimmer kommt, liegt Ulrich der Länge nach auf der Chaiſelongue, hat den Rauchtiſch herangeſcho⸗ ben und macht durchaus keine Miene, aufzuſtehen. Peter zieht ſich einen Seſſel heran. Ulrich, ſchaut ihm von der Seite her zu.„Hach— nett, mal wieder ſo richtig klönen, zu zweit!“ Peter lacht kurz auf.„Du, du kommſt mir ver⸗ dächtig vor.. Wenn irgendwas Schlimmes los is, ſag's gleich!“ Ulrichs Geſicht ſpielt unbeholfen „Och, nö! Wat ſoll los ſein?“ Aber als Peter ihn ernſthaft und wartend anſchaut und gar nicht Miene macht, erſt einmal anzuſtoßen, richtet ſich Ulrich plötzlich auf, ſtützt ſich auf den Ellen⸗ bogen und ſagt haſtig:„Mit dem„Rheinluſt“ wird's jetzt rapid abwärts gehn. Ich tippe: In nem Vier⸗ teljahr hängt der Kuckuck an der Tür!“ Peter ſchießt alles Blut zum Herzen. Was iſt?“ „Papa hat mir gleich heute früh, als ich nach Haus kam, was ſehr Verdächtiges erzählt: Es ſoll drüben beim Harlan jetzt zweimal die Woche ein Klub tagen, von dem ein paar Düſſeldorfer behauptet haben, es wär' en Spielklub. Wenn das ſtimmt— und ich glaub' ſicher, daß es ſtimmt— und wenn nur einer hier in Düllkirchen Lunte riecht, dann gibt's Klamauk: An⸗ zeige und ſo weiter. Wat ſagſte nu?“ Peter weiß gar nichts zu ſagen. Er ſitzt da, wie vom Blitz getroffen.„Und— und Sophie? Frau Harlan?“ ſtottert er dann. auf Harmlos. „Wieſo? Ulrich zuckt die Achſeln.„Hat vermutlich keine Ahnung Kann ſie ja nich haben! Sie is ja ſchon über acht Tage in Köln— und vorige Woche oder vor knapp vierzehn Tagen ſoll das mit dem Klub doch erſt perfekt geworden ſein.“ „Aber da müßte man doch——?“ „Du meinſt: es ihr ſagen? Dia: Wenn man's ſchon genau wüßte!“ 5 Peter denkt eine Weile nach, dann tippt er ſich auf die Stirn:„Haſt du nicht irgendeinen Ver⸗ trauensmann, den du mal als Spion rüberſchicken könnteſt?“ Ulrich wiegt bedächtig den Kopf, dann trinkt er gedankenvoll ſein Glas leer.„Dia... Aber was geht's uns eigentlich an? Solln ſie doch drüben kapott⸗ gehn an ihren Gaunereien!“ Peter, ungewöhnlich lebhaft, geſtikuliert nervös mit den Händen:„Aber Sophie Eliſabeth? Man kann ſie doch als Freund unmöglich da reinſchlittern laſſen!“ Eine kleine Pauſe entſteht. Dann ſetzt ſich Ulrich mit einem kleinen Aechzen ganz auf, legt ſeine brei⸗ ten Hände flach gegen den Tiſch und ſagt vorgebeug⸗ ten Oberkörpers:„Ich höre immer:„Freund“!“ Peter tut einen tiefen Atemzug.„Ich bin eigent⸗ lich ſchon eine ganze Weile gut befreundet mit ihr— ſehr gut Ulrich ſchweigt.„Menſch—!“ ſagt er dann halb⸗ laut. Und nach einer kleinen Weile:„Drum!“ „Was denn: Drum?“ fragt Peter ſtirnrunzelnd. „Och—: Als ich geſtern mal ſo von dir ſprach, was du für'n fabelhafter Kerl wärſt und ſo, da wurde ſie ſo komiſch reſerviert, ſo— als wenn ſie das nicht hören wollte. Und meiſtens is das ja bei den Frau⸗ leut' nur Theater. Grad hat ſie's hören wollen!“ Peter lacht leiſe.„Du Pſychologe du! Aber du irrſt dich diesmal: Sie muß aus irgendeinem Grund über mich verſtimmt ſein; denn ſo, wie wir miteinan⸗ der ſtanden, konnte ſie eigentlich nicht abfahren, ohne mir's irgendwie mitzuteilen. Hat ſie nichts geſagt? Auch nichts gefragt?“ „Nee. Kein Wort.“ „Hm. Proſt, Ulrch!“ „Pröſteken, Pitt!“ „Na, und was jetzt mit der Spielklubgeſchichte? Der Harlan muß ja irrſinnig ſein! Wieſo kann er ſo was riskieren? Entweder hat er ſich vollkommen verwirtſchaftet, und dies kommt ihm wie die letzte Rettung vor, oder er iſt ſo geldgierig, daß er vor lauter Gier nicht mehr ein und aus weiß.“ „Wahrſcheinlich.“ Langſam läßt ſich Ulrich wieder auf ſeine Chaiſelongue zurückſinken. Peter zieht ſich einen Stuhl heran und legt die Beine darauf. Die erſte Flaſche iſt ſchon faſt leer. So duſeln ſie eine Weile vor ſich hin. Von unten kommt gedämpft der Lärm vergnügter Zecher aus der Weinkabautz herauf. In der Küche hört man die Beſchließerin keifen und den Kellner eintönig ſeine Beſtellungen ausrufen. Langſam füllt ſich das Zim⸗ mer mit blaugrauem Rauch. 5 „Haſt du Sophies Adreſſe?“ fragt Peter schließlich. „Barbaroſſaring 18, Penſion Stephan. Gute Sache!“ Pauſe..„Ich fahr' hin!“ ſagt Peter dann, lief gufatmend. Ulrich ſchnappt nach Luft.„Ich glöv, du bis total jeck?“ knurrt er, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen. Peter ſpringt plötzlich auf und durchmißt mit lan⸗ gen Schritten das Zimmer, ſo daß die Stehlampe ſanft zu zittern beginnt und alle die Geräuſche von unten her verſchwinden.„Ich geh' hin!“ ſagt er er regt.„Und ich ſprech mit ihr und ſag' ihr das mit dem Spielklub! Und dann kann ſie mich, wenn ſte will, mit verbindlichem Dank wieder nach Haus ſchil⸗ ken oder——“ „Oder—?“ Ulrichs Geſicht glänzt wie Speck vor lauter Spannung.. Peter läuft weiter auf und ab.„Oder— ſie ſchickt mich eben nich nach Haus. Peng!“ „Alſo dann geh!“ Ulrich ſtößt mit dem rechten Bein nach Peter, als wolle er ihm einen Fußteitt verſetzen.„Geh und jrüß mich dat ſchöne Kind ook beſtens!“ Und während Peter noch immer hin und her mar ſchiert, vorbei an der leicht erzitternden Lampe, ſetzt ſich Ulrich zum zweitenmal auf und ertränkt den lei⸗ ſen Eiferſuchtsſchmerz, den er verſpürt, in etlichen, langſam geleerten Gläſern Haſenſprung⸗Ausleſe. Zwar iſt auch er verliebt in Sophie Eliſabeth, aber ſo nicht— nein, weiß der liebe Himmel, ſo ſehr wie Peter nicht 4 „Bleibt es alſo abel, Herr Rechtsanwalt?“ „Ich denke: Ja, gnädige Frau! Und, wie geſankt Zwei Urteile ſind für unſere Angelegenheit beſſer als eins. Bis ich alſo ein zweites, abſolut zuver, läſſiges habe, möchte ich nichts weiter unternehmen. „Und wie lange wollen Sie die Sache noch hin⸗ zögern?“(Fortſetzung folgt.) — 6 b. 5 4* verneur o p in An den ſich aus neure, f 50 tionen 5 Holdwer Verlau In ei ter Vere einen Se ſtand gel dere in lebung 8 e d ſchüftsve! Nach garter L. Auſſichts der Geſck in der gr über der der vorz den iſt. gut gewe Badisc N Die Stamma! zahlte, u . und nach 61044(7 der Bon von 100. Rückſtellr eine Sen Dleſes v gründet, immer g geſchäft Inlandge trzlelten kückgegar Ran ſich aufrechtz; Die Aus liche An dage der zog 40 38 An Steu Unterhal 402 000 genſione . V. ur Der .020) 9 Mill. Jahre u! Demg 1047 12 14 760), ſonſtige! auf Anl. 14809(- In de (unv.), gebäude %, Rr tige Erz Vavenfo ſeits Gr nv. 0,5 0½0), V tige Ben Dem Verlu Wenn 1093/84 in der 4 infolge N ſtiegenet zur Ert! lungen, durchaus tonspro eine bes konnte. ktichts jah voll zu Ausfuhr umſatzes ländiſche Schleſie bäude n der zum Betriebe Anlagen wegen f Laufend den nic gungen 11575 = geſchäft zu überwinden. Inlandgeſchäftes konnte keinen Ausgleich ſchaffen, da die 020) Mill./ ausgewieſen, Mill. Wenn für das am Aulagewerte der im Betrieb befindlichen Werke n hegen ſtärkerer Ausnutzung auf 0,60(0,45) Mill. erhöht. Len nicht für notwendig erachtet. Dezem ber 1934 LS- Uv der Neuen Verwalſungsraissißung der BIZ Der Verwaltungsrot der Bank für Internationalen gahlungsausgleich hielt am Montag am Sitze der Bank ſeine 48. Sitzung ab. Leo Fraſer richtete Worte des Dankes an das zurückgetretene Ratsmitglied E. gui l arbeitete. verneur i de 3 Ga⸗ lopin von der Socſeté Generale de Belgique gewählt. An den Verhandlungen nahmen wie üblich die bekannten Mitglieder des Verwaltungs rats, wie Gouverneur Mo⸗ tt von der Bank von Frankreich Montaque Nor man von der Bank von Engbhand Rei bankpräſident Dr. Schoch t und der Präſident der Schweizeriſchen National⸗ bank, Bachmann, teil. Die Verſammlung erledigte die chen Momatsgeſchäfte, wie Billigung des Monatsaus⸗ uſw. und u auch Kenntnis davon, daß nunmehr bdenfalls dem internationalen Poſt⸗ Ueberwachung in den Händen der B03 liegt, beige ten ſind. Auch erklärte ſich der Verwaltungs⸗ dat jetzt ſchon mit den eventuellen neuen Aufgaben, welche ſich aus der Volksabſtimmung m Saargebiet ergeben können einverſtanden. Die nächſte S ig des Verwal⸗ kungsrates findet am 14. Januar ſtatt. Auß Alexandre der Beſprechung der leitenden Notenbankgouver⸗ keure, die am Sonntagnachmittag am Sitze der Bank ſtatt⸗ ſand, hielten auch die Gouverneure der Zentralbanken jener Länder, welche dem Gold block angehören, eine Zu⸗ ammenkunft ab. In dieſer Zuſammenkunft gab Her Gouverneur der Bank von Italien eingehende Gaerne onen über die neuen techniſchen Dispoſitionen, die die talleniſche Regierung kürzlich beſchloſſen hat, umd erläu⸗ terte den Sinn dieſer Maßnahmen. Dieſe Maßnahmen haben vor allem den Zweck, die Stabälität der Lira auf dem durch das Sbabiliſierungsgeſetz von 1927 feſtgelegten Foldwert zu ſichern, Verlauf beim Allianz-Konzern beiriedigend In einer Aufſichtsratsſitzung der Allianz und Stuttgar⸗ er Verein Verſicherungs⸗AG. wurde berichtet, daß auf der einen Seite der Rückgang der Prämieneinnahme zum Still⸗ tand gekommen iſt, auf der anderen Seite jedoch, insbeſon⸗ dere in denjenigen Verſicherungszweigen, die von der Be⸗ lebung der Wirtſchaft beſonders berührt werden, eine Zu⸗ nahme der Schadenshäufigkeit feſtzuſtellen iſt. Der Ge⸗ ſchäftsverlauf im ganzen iſt als befriedigend zu bezeichnen. Nach dem Bericht des Vorſtandes der Allianz und Stutt⸗ garter Lebensverſicherungsbank AG., bei der gleichfalls eine Aufſichts ratsſitzung ſtattfand, iſt auch bei dieſer Geſellſchaft der Geſchäftsverlauf befriedigend geweſen. Das Neugeſchäft in der großen und kleinen Lebensverſicherung hat ſich gegen⸗ über dem Vorfahr kräftig vorwärts entwickelt, während der vorzeitige Abgang von Verſicherungen geringer gewor⸗ den iſt. Der Verlauf der Sterblichkeit iſt wie im Vorjahre gut geweſen. Badische Maschinenfabrik vorm. G. Sebold und Sebold& Neff in Durlach Die Geſellſchaft, die i. V. aus 363 691/ Reingewinn 6 v. H. Stammaktiendividende, 3 v. H. Bonus auf die Stammaktien und 6 v. H. Zinſen für die Genußrechte zahlte, nimmt für 193334 eine Dividendenkürzung auf 4 v. H. vor. Der Reingewinn ſank auf 190 304% und nach Abzug des Dividendenerforderniſſes verbleiben 61044(70 285)„ zum Vortrag auf neue Rechnung. Da ber Bonus i. V. aus einer freigewordenen Rückſtellung don 100 000 /, andererſeits aber auch diesmal 110 000, Rückſtellungen früherer Jahre aufgelöſt wurden, ergab ſich eine Senkung des Reingewinnes von 263 691 auf 80 304 l. Dleles verſchlechterte Ergebnis wird im Bericht dahin be⸗ gründet, daß es trotz aller Bemühungen nicht gelang, die immer größer werdenden Schwierigkeiten im Auslands⸗ Die zeitweilige Belebung des trzlelten Verkaufspreiſe allgemein gegen das Vorjahr zu⸗ kückgegangen ſeien. Im Intereſſe der Gefolgſchaft habe nan ſich bemüht, die Belegſchaftszahl und die Arbeitszeit aufrechltzuerhalten, zeitweilig konnten ſie erhöht werden. Die Ausſichten ließen ſich nur ſchwer beurteilen. Weſent⸗ iche Anſätze zur Beſſerung hätten ſich bei der beſonderen dage der Geſellſchaft noch nicht gezeigt. Der Vorſtand be⸗ zog 40 380(t. V. 50 357), der Aufſichtsrat 15000(51070). In Steuern und ſozialen Laſten ſowie für Penſionen und Anterhaltsbeihilfen für Beamte und Arbeiter wurden rd. 2000(321 528)/ aufgewandt. Der Geſamtbetrag der genſionen und Unterhaltsbeihilfen hat ſich alſo weiter . V. um ca. 380 v..) erhöht. Der Rohertrag wird noch leicht geſtiegen mit 2,155 dazu kamen 0,110(0,100) aus einer freigewordenen Rücklage früherer Jahre und 1125(2922) 1 außerordentliche Erträge. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 1118 909 (1047 812), ſoziale Abgaben 70 477(67 989), Zinſen 17 209 4 700), Steuern und Abgaben insgeſamt 281 407(182 491), ſonſtige Aufwendungen 469 407(899 988) /, Abſchreibungen uuf Anlagen 173 556(142 171) und andere Abſchreibungen 14869(—) Al. In der Bilanz ſtehen(in Mill. /) Grundſtücke 0,22 ſunv.), Geſchäfts⸗ und Wohngebäude 0,49(0,5), Fabrik⸗ gebäude 0,87(0,89), Maſchinen und maſch. Anlagen 0,36 ), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 0,23(0,22), halbfer⸗ ige Erzeugniſſe 0,66(0,55), fertige Erzeugniſſe 0,53(0,68), Varenforderungen 1,36(1,06), Wechſel 0,24(0,72), anderer⸗ seits Grundkapital unv. 3,221, geſetzlicher Reſervefonds unv. 0,5, Rückſtellungen 0,19(0,24), Warenkreditoren 0,28 %), Verbindlichkeiten gegenüber Banken 0,42(0,5), ſon⸗ dige Verbindlichkeiten 0,22(0,28). 2 Pfandbriefe als Anlagekapifal Je ſtärker die Geſundung der Wirtſchaft dank der ziel⸗ bewußten Politik der Reichsregierung voranſchreitet, um ſo eher kommen auch wieder die Kreiſe der mittelſtändiſchen Wirtſchaft in die Lage, Spargeld anzuſammeln; ſicherlich ſind in den meiſten Fällen dieſe Beträge noch beſcheiden, aber für den einzelnen ergibt ſich doch ſchon häufig die Frage, wie er dieſes Geld am beſten und ſeinen wirtſchaft⸗ lichen Zwecken entſprechend anlegt. Auf der anderen Seite iſt aber auch der Aufſtieg der Wirtſchaft bedingt durch ſtetige Kapitalbildung, und das heißt, durch Hinlenkung der bei den vielen angeſammelten kleinen Beträge zu den volkswirtſchaftlichen Bedarfsſtellen. Daher iſt denn auch die Frage, wie man ſein Geld am zweckmäßigſten anlegt, nicht lediglich eine Privatangelegenheit des Beſitzers. Die Reichsregierung hat mehrfach, getreu ihrem Grund⸗ ſatz, daß Beſitz verpflichtet, durch Geſetze und Verordnun⸗ gen dem anlageſuchenden Kapital den Weg gewieſen; wie ja auch die erſt kürzlich erlaſſene Verordnung über die Bil⸗ dung eines An leiheſtocks bei der Golddistontbank (dem der eine gewiſſe Höhe überſchreitende Teil der Divi⸗ dende zugeführt werden muß) das Dividendenkapital zu einem Teil dem Anleihemarkt zuführt. Wenn es feſtſteht, daß an einer Stelle der Wirtſchaft anlageſuchendes Kapital vorhanden iſt und an einer an⸗ deren Stelle Geld benötigt wird, dann kann der Gelobeſitzer natürlich ſeine Erſparniſſe den Bedarfsſtellen unmittelbar zuleiten; er kann ſie alſo verleihen etwa in Form eines offenen Darlehens oder in der geſicherteren einer Hypothek, er kann ſich an einem Unternehmen beteiligen oder es durch Kauf ſelbſt übernehmen. Es leuchtet ein, daß dieſe Form der Geldanlage vollſtändig von dem wirtſchaftlichen Geſchick und Glück eines Dritten abhängt oder ſich auf den Wert einer einzelnen Sache gründet, der leicht ſtarken Schwan⸗ kungen ausgeſetzt iſt. Es bedarf keines Hinweiſes, daß die⸗ ſer Weg nicht allen zu empfehlen iſt, denen es auf die Er⸗ haltung ihres Kapitals ankommt. Grunsdſätzlich trifft die gleiche Erwägung auch für den Kauf von Aktien zu, der doch nichts anderes iſt als eine Beteiligung an einem beſtimmten Unternehmen. Gegen die wirtſchaftliche Berechtigung und die Vorzüge der Aktie iſt nichts geſagt, wenn wir feſtſtellen, daß es ſtets ungeſunde Zeiten waren, in denen der Sparer ſein Heil und ſeinen Gewinn in den Dividenden⸗Papieren ſuchte. Den Bedürfniſſen der Sparer, denen es mehr auf die unbedingte Sicherheit ihrer Geld⸗ anlage ankommt als auf hohen Nutzen, dienen eine Reihe von Einrichtungen, die gleichſam als Sammelbecken kleiner Erſparniſſe errichtet worden ſind und deren Auf⸗ gabe es iſt, das auf dieſe Weiſe aufgeſpeicherte Geld den Bedarfsſtellen zuzuführen; als weſentlichſte Beispiele ſind die Sparkaſſen und die Hypothekenbanken anzuführen. Ueber den Wert der Sparkaſſen wird man in dieſem Zu⸗ ſammenhang nicht zu ſprechen brauchen; ſie ſind eine ſo volkstümliche Enirichtung, daß man ſich ihrer Vorzüge allenthalben bewußt iſt. Ueber die Hypotheken banken und die ihnen ver⸗ wandten Landſchaſten, Stadtſchaſten und Landes⸗Renten⸗ banken ſowie über die von ihnen ausgegebenen Pfand⸗ briefe herrſcht jedoch noch in weiteſten Kreiſen Unklarheit, die einer ſinnvollen Kapitalmarkt⸗Politik im Wege ſteht. Ichren Urſprung füßren alle eben genannten Anſtalten auf die von Friedrich dem Großen gegründeten Ritterſchaften zurück. Nach Beendigung des Sießbenfährigen Krieges ſah ſich die Landwirtſchaft des verwüſteten Schleſiens vor großen Aufbauarbeiten, ohne über die dazu nötigen eigenen Mittel zu verfügen. Für Darlehen mußten außerordentlich hehe Zinſen bezahlt wenden, und die Tat⸗ ſache, daß manch einer unter dieſer Zinſenlaſt zuſammen⸗ brach, machte die Geldgeber nicht willblger. Friedrich der Große ſchloß darauf ſämtliche Gutsbeſitzer zu einer Zwangsgenoſſenſchaft, der„Schle ſiſchen Lan dſchaft zuſammen; die kreditſuchenden Landwirte erhtelten von dieſer„Landſchaft“ Pfandhriefe, duwch die ſich die geſamte Gutsbeſitzerſchaſt zur ſolidariſchen Haftung verpflichtete; auf Grund dieſer geſicherten Pfandbriefe bonnten die Kre⸗ ditſucher Darlehen aufnehmen. Der dieſen unter Staats⸗ kontrolle ſtehenden Inſtituten zugvundeliegende Gedanke iſt, wenn auch natürlich in anderer Form, auch für die heutigen Hypothekenbonken beſtimmend: an die Stelle der Einzelhaftung des Kreditempfängers tritt dem Geldgeber gegenüber die gemeinſame Haftung aller Schuldner ein. Der heutige Aufbau des Hypotheken⸗Pfand⸗ briefgeſchäftes ſtellt ſich etwa wie folgt dar: der Geldgeber händigt ſein Geld nicht einem einzelnen aus, ſon⸗ dern der Hypothekenbank, die ihm dafür ein zu feſtem Satz verzins liches, formlos veräußerbares Wertpapier, nämlich den Pfandbrief, übergibt. Das auf dieſe Weiſe an⸗ geſammelte Geld verwendet die Bank zur Gewährung von hypothekariſchen Darlehen, wobei der Darlehensempfänger kebiglich der Bank gegenüber haftet, während dem Geldgeber gegenüber die Geſamtheit der Hypotheken haftbar iſt. Dieſe Treuhänder⸗Aufgabe der Hypothekenbank iſt von Staats wegen durch eine ganze Reihe von Vorſchriften geſichert. unter denen die wichtigſten die Beſtellung einer Staatsauf⸗ ſicht für jede Hypothekenbank, das Verbot reiner Kredit⸗ bankgeſchäfte und die Vorſchrift, daß der Geſamtbetrag der ausgegebenen Pfandbriefe jederzeit durch Hypotheken von mindeſtens gleicher Höhe und mindeſtens gleichem Zins⸗ ertrag gedeckt ſein müſſen, ſind. Der Vorzug, den der Pfandbriefbeſitzer vor dem Beſitzer einer privaten Hypothek hat, beſteht vor allem darin, daß er von dem finanziellen Schickſal des einzelnen Hausbeſitzers unberührt bleibt, daß er einen geſicherten Zinsgenuß hat, daß er kursmäßſg den Gebrüder Junghans AG. Schramberg Dem Bericht des Vorſtandes iſt zu entnehmen, daß die Berluſtperiode als überwunden gelten kann. 80, Juni abgelaufene Geſchäfts jahr 1993/4 ein Gewinn ausgewieſen werden kann, ſpo iſt dies in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß der Umſatz iufolge der Belebung der Wirtſchaft und infolge einer ge⸗ ſliegenen Ausfuhr geſteigert werden konnte. Weſentlich zur Extragsbeſſerung hat auch beigetragen, daß die Umſtel⸗ lungen, die im letzten Geſchäftsfahr beendet wurden, ſich hurchaus bewährt haben und daß ſich die in das Fabrika⸗ konsprogramm aufgenommene Armbanduhrenfabrikation eine beachtliche Stellung auf dem Inlandsmarkt erobern konnte. Es war dadurch möglich, die Gefolgſchaft im Be⸗ tichtsſahr um 760 Mitarbeiter zu erhöhen und ſie nahezu voll zu beſchäftigen. Es wird darauf hingewieſen, daß dem Ausfuhrwert der Uhren, der über 50 v. H. des Geſamt⸗ umſatzes liegt, ein nur unweſentlicher Verbrauch von aus⸗ ländiſchen Rohmaterialien gegenüberſteht. In Freiburg (Schleſten) und Schwenningen wurden Grundſtücke und Ge⸗ äude mit einem mäßigen Verkaufsüberſchuß abgeſtoßen, der zum größten Teil zur weiteren Abwertung ſtilliegender etriebe verwendet wurde. Die Abſchreibungen auf die dauſende Abſchreibungen auf die ſtilliegenden Betriebe wer⸗ Andere Abſchreibungen wurden nur noch in Höhe von 0,08(0,28) Mill.„ vorgenom⸗ wen; darunter befinden ſich Abſchreibungen auf Beteili⸗ gungen, verurſacht durch Währungsverluſte an dem Erlös der Liquidation der Tochtergeſellſchaft in Buenos Aires. Der Bruttoüberſchuß wird mit 9,71(8,00) Mill. Mark ausgewieſen. Hierzu kommen Erträge aus Beteili⸗ gungen mit 0,09(—), Mieteinnahmen mit 0,4(0,13) und außerordentliche Erträge, wobei es ſich in der Hauptſache um während des Berichtsjahres realtſierte Währungs⸗ gewinne aus Dollar⸗Schulden, nicht mehr benötigte Steuer⸗ kuücklage und Erlöſe aus Steuergutſcheinen handelt, mit 0,11 e) nach Abfetzung von 0,30 Mill.„ Sonderaufwendun⸗ wurden. gen(Abſchreibungen auf Anlagewerte und für Währungs⸗ kursverluſte uſw.). Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 6,74(5,81), ſoziale Abgaben 0,46(0,41), Zinſen 0,25(0,32), Beſitzſteuern 0,3(0,34), alle übrigen Aufwen⸗ dungen 1,29(1,26) Mill. l. So verbleibt ein Reingewinn von 304 498/(i. V. wurde ein Verluſt von 1 444 156/ einſchließlich 921 356, Verluſtvortrag durch eine Entnahme aus dem geſetzlichen Reſervefonds getilgt). Der o. HV. am 21. Dezember wird vorgeſchlagen, 153 592/ der geſetzlichen Reſerve zuzufſth⸗ ren und den Reſt von 150 906/ vorzutragen. Ferner ſoll die Einziehungsreſerve von 390 564„, aus dem Buchgewinn der i. V. beſchloſſenen Einziehung von 600 000/ herrührend, dem geſetzlichen Reſervefonds zugewieſen werden. In der Vermögensaufſtellung erſcheinen das Anlagevermögen mit 5,30(5,78), die Beteiligungen und beteiligungsähnliche Darlehen an Tochtergeſellſchaften mit 2,25(2,41) Mill.. Die in⸗ und ausländiſchen Tochtergeſell⸗ ſchaften haben im ganzen befriedigend gearbei⸗ tet; ſie konnten ihre Umſätze zumeiſt auch erhöhen. Die Beſtände werden mit 6,40(5,08) Mill., erheblich ange wach⸗ ſen ausgewieſen; dieſer Zuwachs rührt daher, daß im Ge⸗ genſatz zu den letzten Jahren für die Herbſtſaiſon und auf Vorrat gearbeitet wurde. Die Warenforderungen betragen 2,93(2,54), die Forderungen an abhängige Geſellſchaften.32 (4,16), die ſonſtigen Forderungen 0,22(0,16), die Wechſel 0,88(0,41) Mill. /, Demgegenüber erſcheinen das Grund⸗ kapital mit 11,4(12,0), Reſervefonds mit 0,62(4,20), Rück⸗ ſtellungen mit 0,54(0,70), Delkredererückſtellung mit unn. 0,5 und unter den Verbindlichkeiten Warenſchulden mit 1,18(0,39), ſonſtige Schulden mit 0,15(0,17), Akzeptſchulden mit 0,34(—) und Bankſchulden mit 4%(3,99) Mill. A. Die Bankſchulden in Dollar⸗Währung ſind zum Stichtagskurs verbucht; der Kursgewinn von 175 481/ wurde einer Wäh⸗ rungsreſerve zugeführt.— Falls nicht Ereigniſſe eintreten, die außerhalb unſerer Entwicklung liegen ſo ſchließt der Vorſtand ſeinen Bericht— glauben wir, eine weitere gün⸗ ſtige Entwicklung unſerer Geſellſchaft im laufenden Jahr in Ausſicht nehmen zu dürfen, wirlichen Wert ſeines Papieres genau feſtſtellen und daß er es jederzeit veräußern kann. Es läßt ſich nicht leugnen, daß der Pfandbrief, der ſich durch mehr als hundert Jahre eines außerordentlich guten Rufes als Anlagepapier erfreute, durch eine irregeleitete ſchematiſche Geldpolitik früherer Regierungen außerordent⸗ lich gelitten hat. Das Bewußtſein der abſoluten Sicherheit dieſes Papieres, das allen Kriſen früherer Jahrzehnte trotzte, iſt infolge dieſer Fehler vielfach verloren gegangen; aber es beſteht gar kein Grund, auch für die Gegenwart und Zukunft Befürchtungen zu hegen. Es trifft zu, daß der⸗ jenige, der im Jahre 1927 für 1000% Pfandbriefe kaufte, im Jahre 1932 dafür nur noch 680/ erlöſen konnte; aber man ſollte doch nicht vergeſſen, daß, wer ſich im Jahre 1927 für 1000„ gute Aktien kaufte, im Jahre 1932 nur 280%¼ dafür erzielt hätte, wenn er nicht gar inzwiſchen ſein ganzes Geld hätte einbüßen müſſen. Der inzwiſchen faſt wieder eingeholte Kursrückgang der Pfandbriefe, der alſo im Ver⸗ gleich zu anderen Anlagepapieren nicht einmal allzuſchlimm war, iſt auf die zwangs mäßige Herabſetzung der Zinsſätze durch die Regierung Brüning zurückzuführen, eine Maßnahme, die in ihrer pſychologiſchen Verkennung von wirtſchaftlicher Urſache und Wirkung als einmalig an⸗ zuſprechen iſt. Die Höhe der Zinsſätze iſt ſtets ein Baro⸗ neter für die Sicherheit, die der jeweiligen Geldanlage zu⸗ geſprochen wird. Setzt man zwangsweiſe den Zinsſatz herab, ohne die Sicherheit zu erhöhen, ſo wird bei jedem Kurspapter, wie es ja auch der Pfandbrief darſtellt, der Wert ſo ſtark ſinken, bis die Verzinſung wiederum den Maßſtab der Sicherheit darſtellt. Es iſt bezeichnend dafür, wie vertrauensſtörend die ſchematiſche Zinsſen⸗ kungsaktion der Regierung Brüning wirkte, daß niemals die Verzinſung, gemeſſen am Kurswert, ſo hoch war, wie nach dieſer„Senkungsaktion“. Die nationalſoztaliſtiſche Regierung hat als eine ihrer wichtigſten wirtſchaftlichen Aufgaben die Herabſetzung der überhöhten Zinſen verkündet. Aber ſie hat zugleich ein⸗ dringlich erklärt, daß ſie auf einen„organiſchen“ Zinsabbau hinarbeitet. Das bedeutet, daß ſie lediglich die Vor⸗ ausſetzungen für eine Zinsſenkung ſchafft, nämlich Stärkung der wirtſchaftlichen Sicherheit und des Vertrauens in die politiſche Führung. Nur auf dieſe Weiſe wird ſich auch das Kursniveau für Pfandbriefe weiter ſtei gern, und damit von ſelbſt und„organiſch“ der Zins ſenken. Denn es iſt klar, daß ein 6proz. Pfandbrief, der zum Kurs von 60 gekauft werden kann, eine Verzinſung von 10 v: H. bringt, aber einer, der auf 120 ſteht, nur ein 5prog. Rente gewährleiſtet. Die verhängnisvolle Zinsvertenerung der letzten Jahre hat es den Hypothekenbanken zum großen Teil unmöglich gemacht, den notwendigen Häuſerbau ſo zu unterſtützen, wie es volkswirtſchaftlich wünſchenswert geweſen wäre. Die Hausbeſitzer haben über zu hohe Zinſen zu klagen gehabt und die Pfandbriefbeſitzer über einen ſtetig ſortſchreitenden Kursverfall. Die Stärkung des Marktes der feſtverzins⸗ lichen Werte durch die Regierung Hitler wird dem Haus⸗ beſitz und dem Neubau von Wohnungen wieder die Kredit⸗ quellen eröffnen, und wird zugleich dem anlageſuchenden Sparer ein gut rentierendes, ſicheres Wertpapier geben. Die deutſche Wirtſchaft iſt durch die Wirren der letzten Jahre nicht weniger verwüſtet, als es die ſchleſiſche nach dem ſtebenfährigen Krieg war. Das gleiche Mittel, das damals alle wirtſchaftlichen Kräfte zur Wiederaufbauarbeit zuſam⸗ menfaßte, wird auch jetzt wieder helfen können, Zerſtörtes neu aufzurichten und Verſäumtes nachzuholen. Georg Haller. 4 Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn. Direktor Hein⸗ rich Sprick iſt am 30. November aus dem Vorſtand der Geſellſchaft ausgeſchteden. Abkommen zwischen Saar- und Pfalzbrauereien Die Brauereien des Saargebietes haben in den letzten Jahren, während die Biereinfuhr aus Deutſchland ſich ſtändig verringerte, zum großen Teil ihre Betriebe aus⸗ gebaut und ihre Leiſtungsfähigkeit beträchtlich erhöht. Um nun nach der Wiedereingliederung des Saargebietes nach Deutſchland einen ungeſunden Wettbewerb zwiſchen den Brauereien des Saargebietes und denen der Pfalz vorzubeugen, haben in Frankfurt a. M. Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der beiden Brauereigruppen ſtattgefunden. Nach eingehenden Be⸗ ratungen iſt ein Kundenſchutzabkommen zwiſchen den Beteiligten zuſtandegekommen, das, nach dem Vorbild gleicher Abkommen in anderen Gebieten Deutſchlands, den Abſatz der einzelnen Brauereien ſichert und die Konkurrenz in geſunde Bahnen lenkt. * Noether n. Bonns Ac i. L. Mannheim. Die am 27. 12. 1932 in Liquidation getretene Geſellſchaft weiſt für das Bilanzjahr 1933 eine Erhöhung des Verluſtvortroges von 416 695/ um 1505/ aus. Das AK wird mit 100 900 Mark unv. bilanziert, Kreditoren betragen 921 388(322 674) Mark, andererſeits lediglich an Aktiven 2296(2371)„ De⸗ bitoren und 1048(3269)/ Treuhandkonto. * Waſſergas⸗Schweißwerk AG, Worms a. Rh. Die zum Mannesmann⸗Konzern gehörende Geſellſchaft weiſt per 30. Juni 1934 einen Verluſt von 16 996% aus. In der Bilanz ſtehen aus der Aktivſeite u. a. 245 176 ¼ Fabrikgebäude, ondererſeits bei 340 000% AK 34 000 4 geſetzliche Re⸗ ſerven. * J. Ruef AG., Freiburg i. Br. Das Geſchäftsjahr 1993 ſchließt nach 17 104(19 022)/ Abſchreibungen auf Anlagen und Debitoren mit einem Reingewinn von 2916(3290) l/, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Betriebsüberſchuß betrug 290 459(253 839) /, dagegen erforderte der Betriebsaufwand 255 438(281 527). Neu errichtet wurde eine Reſerve 2 in Höhe von 15 000 4. Die am 26. November ſtattgehabte Hauptverſammlung, in der das 226 800/ betragende Aktienkapital vollſtändig vertre⸗ ten war, genehmigte alle Verwaltungsanträge und wählte Herrn Carl Sixt(Freiburg i. Br.) neu in den Aufſichts⸗ vat. In der Bilanz ſteht das Umlaufsvermögen mit insgeſamt 415 516(337 820)/ zu Buch, andererſeits ſtell⸗ ten ſich die Verbindlichkeiten auf 299 980(254 050) l. * Aus dem Konzern der deutſchen Mühlen vereinigung. Wie der Dodd erfährt, wird der auf den 4. Januar ein⸗ berufenen o. HV der Roſiny⸗Müchlen A G, Duis⸗ burg, vorgeſchlagen für 1933⸗34 die Dividendenzahlung mit 6 v. H. auf 2,1 Mill., Ac wiecder aufzunehmen(i. V. wurde der Gewinn von 62 428/ vorgetragen). Die auf den gleichen Tag anberaumte o. HV der Wittener Walgen⸗Mühlen A G, Duisburg, ſoll beſchließen, für 1933.34 ebenfalls 6 v. H. Dividende auf 0,0 Mill.% An ausgzuſchütten, während im Vorjahre nur 5 v. H. Divi⸗ dende zur Verteilung kamen * Eppinger Schweinemarkt. Auftrieb 266 Milchſchweine, 180 Läufer. Preiſe Milchſchweine 24—35 /, Läufer 38—70 Mark das Paar. * Deutſch⸗Schweizeriſche Verwaltungsbank AG, Berlin⸗ Frankfurt a. M. Dieſes von der Züricher Bankfirma Reiff im September 1933 gegründete Inſtitut hat die am 9. Mai 1934 beſchloſſene Kapitalerhöhung um 0,75 auf 1 Mill./ durchgeführt. Die neuen Aktien nehmen am Gewinn vom Beginn des 1. Geſchäftsjahres(1. November 1938) ab teil. In Frankfurt a. M. wurde eine Zweigniederlaſſung unter⸗ halten, außerdem wurde eine ſelbſtändige Geſchäftsſtelle in Zürich zum Ausbau der ſchweizeriſchen Intereſſen errichtet. Bekanntlich hat das Inſtitut einen großen Komplex von Favag⸗Außenſtänden übernommen. Im AR. war der in⸗ zwiſchen verſtorbene Liquidator der Favag, Direktor Otto Meyer, vertreten. Die Geſellſchaft hat laut Bericht in ihrem erſten Geſchäftsjahr zufriedenſtellend gearbeitet. Neben dem deutſchen Kundenkreis wurden ſchweizeriſche Ge⸗ ſchäftsbeziehungen befeſtigt. An Beteiligungen beſtehen die (400 v..) Inkaſſo⸗ und Verwaltungs Gmb., ſowie die Teutonta Grundſtücksverwaltungs Gmb.(ehem. Favag), beide Frankfurt a. M. Nach 5475% Abſchreibungen ver⸗ bleiben 86 045/ Reingewinn, woraus ſofort die Dividen⸗ denzahlung mit 5 v. H. aufgenommen wird. Waren und Märkfe Frankfurfer Abendhörse ruhig Die Abendbörſe war außerordentlich nuchig. Es herrſchte innerhalb der Kuliſſe weitgehendſte Zurückhaltung, zu mal da von der Kundſchaſt keine Aufträge vorlagen. Die Stimmung war nicht unfreundlich numd die Berliner Schluß⸗ notierungen waren meiſt gut behauptet. Zunächſt kamen nur Farbeninduſtrie bei kleinem Umſatz mit 183,75 zur Notiz. Am Rentenmarkt zeigte ſich auf Baſis der letzten Mittagskurſe wohl Intereſſe, nennenswerte Umſätze wur⸗ den aber bisher nicht getätigt. Lediglich Komnnunal⸗ Umſchuldung gingen in kleinen Beträgen zum unveränder⸗ ten Preis um. Der Verlauf war ohne jede Verändevung, auch ſonſt lagen die Berliner Schlußkurſe ziembich unverändert. An⸗ geboten waren aber Schuckert⸗ Aktien mit 93,50—94(nach 94,75). Von Bankaktien gaben Commenzbank 4 v. H. mach, Hypothekenbankaktien blieben auf dem erhöhten Niveau unverändert. Der Rentenmarkt war auch ſpäterhin äußerſt ruhig. Vom Auslandsanleihen damen 4 v. H. Schweizer Bundesbahn mit 160(160,50) und 3,5 v. H. dto. mit 149,50 (unv.) zur Notitz. Nachbörſe: Altbeſitz 104,50 G, Ich Far⸗ ben 193,50 G, Schuckert 94 B. U. a. notierten: Commerz 69, DD⸗Bank 71,5, Dresdner 74, Reichsbank 112,75, Har⸗ pener 101,50, Rhein Braunkoclen 197, Acc 27,75. Uebersee-Geireide-Nofierungen Neuyork, 10. Dez.(Eig. Dr.] Schluß lin Cents per Buſhel, Lokopreiſe) Weizen Manitoba Nr. 1 9278; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 111,75; dto. hard 119,25; Mais neu ankommende Ernte 10576; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 69/6; Gerſte Malting 103,25' Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Bufhel, Terminpreiſe) Weizen(kaum ſtetig) Dez. 101,25 bis 101%; Mai 102% 102,75; Juli 96,25 9696 Mais (ſtetig) Dez. 9275; Mai 9038; Juli 87,25; Hafer(ſtetig) Dez. 55,50) Mai 59,50; Juli 48,50; Roggen(ſtetig) Dez. 8076: Mat 79,25; Juli 78.— Lokopreiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 104,25; dto. hard 109,50; Mais gel⸗ ber Nr. 2 95; Hafer weißer Nr. 2 57,50; Gerſte Malting 75126. Winnipeg, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz kaum ſtetig); Weizen per Dez. 70%; Mai 84) Juli 84,75; Hafer per Dez. 42,25; Mat 4455; Juli 44,75, Roggen per Dez. 59586; Mai 68% Juli 68,25, Gerſte per Dez. 5596; Mai 589¼8; Juli 58,25; Leinſaat per Dez. 139,25, Mai 144; Juli 145; Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 79736; dto. 2 7635, dto. 3 7376. * Buenos Aires, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Po⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,92; März 6,42; Mais per Dez. 6,66; Jan. 6,75; Febr. 6,86; Haſer per Febr. 5,20; Leinſgat(ruhig) Febr. 12,00; März 12,07. Roſario, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,30? März 6,40; Mais per Dez. 6,50 Jan. 6,50; Leinſaat per Febr. 11,85. 5 Rotterdam, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hel. per 100 Kilo) Jan. 3,7%; Mürz 3,4%, Mai 3,5 Juli 3,75.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan 73,507 März 76,50; Mai 72,75; Juli 70. Liverpool, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Schilling und Pence) Weizen(100[.) Tendenz willig; Dez. 4,105; März 5,298; Mai 5,44; Juli 5,674.— Mais(100 lb.) Ten⸗ denz ruhig; Dez. 21,10% Jan. 22,9; Febr. 23,4%.— Mehl unverändert. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz prima Weſtern loko 1235; dto. middle Weſtern 12201230: Talg unverändert. Chikago, 10. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Dez, 1160 B; Jan. 1160 B; Mai 1200; Juli 1215; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Dez. 1457; Jan. 1480; Schmalz loko 1160, Preiſe für leichte Schweine 460540, ſchwere Schweine 6056157 Schweinezufuhr in Chikago 45 000, im Weſten 152 000. Geld- und Devisenmarkt Zürich, 10. Dezember Ctblud amilick) 7 Honskanin. 2492 pris 20,36 ¾ Spanien 42.15— prag 12,900 Buksrest 30⁵ 1 1 5 9 1 1 58,20 Off. Bankd. 2 eybl.— berlin 124.00— Badspesl—.—( ſagl. eld 1 Lelglen 72.175 Mien off. H. 78,23. beſgraa 7,00 Konsggel— Itallen 25.38. Jolla 28 Aden 292,—JMonafsgeldl 27 Paris, 0. Deember Gchlad amflich). London 75,15— Spanien 207.25 Ropenhagen]—.— Pier— leo 15.16 ¼ llellen 129,50 fleſfan! 1023,75 berlin 809,50 Belglen 354.25 Schweiz 491.— Stockbom 388.75] Verzchau 88,50 Amsterdam, 10. Dezember(chu amtlich). perlln 59.40— belgien 34.56. baſo 39.82 ¼ J prag 819 London 782,87 Schwelz 47.92½¼ Kopenhagen 32.72 ½ prirafx/ Reuport 147%ör0 llallen 12.54 Stockheim 37.88 fägl. Ged./ Farſt 974.87 Madeid 20.25 Wien.— 11 Honatsg. 5 London, ſ0. Dezember Göthlug amlllcth) Fetyo, 494,75 Fepephagen] 22.39 ¾ Nosken 872.75 Schanbes 1/481 Montre 485.25 Steckbom 19.39/ Ramzoſen 498,50 Fokobanz 1/201 Am ſerlam 782,28 bslo 19.90 ¼ J Henstanfin. 612.— fftaſen 125. Paris 75,21— Lissabon 110,/ Aiden 522.— erte 18 Prüsse! 21.28 helsingfers 226.78 Mien 26.75 Momterideo 20.25 fallen 59.09— Prag 118.) ant 26.18 Japans Berlin 12.33. Budzpett 26.28 Busnes Ares 36,37 benos e Jchwelz 15.308/] Belgrad 218. fie de Jan. 412.— aut London] 27.43 Spanien 28,26— olf 412, Hongkong 1/862 Südafrka 100,12 Neuyork, 10. Dezember(Schlag amilcth) Bantatreple erlin 40.19 J Mien 19.92— Stockhalm 25.57%(org.) 6.% Landon. Fab. 495.75 Fntzpes t 29.82— bret 23.35% o. be „ 0-.-.] 494.75 prag 418.— Madrid 13.87 lag. geſd 1 Jaris 659.25 gelgrad 228.—] Montreal 102,12 J prffandels.“ schwelt 82.36 ½ Versen 18,8 Atg. Pap pes 33.06— nick. 1 lleſſen.54 Oslo 24.92½ Rods Jana.386— fo. böchzl. Holland J 67,62— Hepenhagen 22.15— J Jcpag 28.94 J Sſſber— Hamburger Melallnofierungen vom 10. Dezember Brier delt lanuer. Hattenrohziaxk.. 17.501758 Februar felnsilber(RI. p. Kg)). 49.7546, 25 März Feingold(AM. p. gr. 2,84] 2,79 tl, Alt-Platin(Abfslla) 11 Cirapr. e 3,0 2,0 Juni Lechn, reines Plaſſu Jul Detalpr,(d. b. r...10 8,78 August Sopemb Loco Abel Okloder Anfimon Regulus cles.(S 10.) 54.—54,.— Horenb. 40, JugcksiIber(2 per Flasche) 11,87,11.87 eiemb. Wolframerz chines.(in Sh.) J—.—40.— * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 11. Dez. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,35 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 50,20—52 je Kilo; je nach Abnahme von 50 bzw.—9 Kilo, * Leinöl⸗Notierungen vom 10. Dez.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Dez.⸗Jan. 9,75(unv.); dto. Klk. per Nov.⸗Dez. 11½⅝ö6b(11,75); Leinſaotöl loko 19,75(20); Dez. 18,75(19); Jan.⸗Febr. 19,25(19,50); Mai⸗Auguſt 19, (20); Baumwollöl ägypt. 19(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Dez. 616(6,25). Neuyork: Terp. 53(unv.). 5 van nah: Terp. 48(unv.). Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Leerraum war heute ziemlich rege. Für bergwärts blieben die 1 unverändert und 3.80 // ab Ruhrort und 2% ab Kanal Baſis Mainz⸗ Mannheint. noch 12 Pfg. für größere beladene Kühne nach Rotterdam. Der Bergſchtepoloh Mannßeim 10. Seite/ ſtummer 569 Nene Maunheimer 8 8 7. 5 N Rolonial Eroßfilmes — N Ein fostliches nationales Eeignis vor einem bis auf den letzten Platz gefülften Hause war die gestrige Premiere des erslen deufschen 555 Vöwatʒiꝛ'. Tragödie, der Verzweiflungskampf 3000 deutscher und 12000 schwarzer Männer gegen 300000 englische Soldaten. keldentatan und Abentaunr unserer Schutztruppe während des Weltkrieges mit Sepp Bist, Peter 1085, 166 Stobrawa U, U. a. feder Deutsche. Mann u. 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