C in die ein und ne aug dung auf en, wenn en fünf o ſchloß ude auß arkſteige en Abend ie er ſic un eines „ weſche inte, und pnell den n Spas und auf chi Hale oſſarah⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Tragerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſthef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Ce Hauptſtr. 63, cy Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. annheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Einzelpreis 105. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Bei Zwangs ⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für ferumündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 50 Pfennig. Für im voraus zu be⸗ Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 18. Dezember 1934 145. Jahrgang— Nr. 58 leber Nüjtungen Deulſchlands Meldung des DNB. — Paris, 18. Dez. Im Verlauf der Haushaltsberatung des Senats kam es Montagabend bei der Erörterung oͤes Poſtens des Kriegsminiſterums zu einer grundſätzlichen Aus⸗ sprache, bei der Senator Lemery für die Notwen⸗ higkeit der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit eintrat, während Miniſterpräſident Flandin aus außenpolitiſchen Rückſichten die Aufrollung dieſer Frage vermieden wiſſen wollte. Als Berichterſtatter gab Senator Sari die kürz⸗ lich in der franzöſiſchen Preſſe genannten Ziffern der Streitkräfte Dent chlands und Frank⸗ reichs— angeblich 600 000 für Deutſchland(!) und 460 000 für Frankreich— an. Zu den ge⸗ nannten 600 000 Mann, die Deutſchland auſſtellen könnte, zählte der Berichterſtatter außerdem noch 700 000 Mann, die ausgebildet ſein ſollen und auf⸗ geboten werden könnten(), ferner 1400 000 Re⸗ ſerviſten geſetzteren Alters(!) und eine Mil⸗ lion Mann als Mitglieder der halbmilitäriſcher Verbände. Senator Lemery befürwortete die Erhöhung der Militärdienſtzeit und das Bündnts⸗ ſyſtem. Nach ſeiner Anſicht ſei die Kriegs⸗ gefahr nicht endgültig behoben und Frankreich ſchlafe in dem falſchen Wahn einer gar nicht mehr vorhandenen Ueberlegenheit ein. Die Wiederherſtellung der zweijährigen Dienſtzeit ſei eine unbedingte Notwendigkeit und ſie werde kei⸗ zem genügen, vielmehr müſſe man gleichzeitig auch has Berufsheer verſtärken. Wenn man bedenke, daß ein Arbeitsloſer mehr Geld koſte als ein Soldat, dunn frage mam ſich, wie man überhaupt mit einer ſolchen Maßnahme noch zögern könne. Miniſterpräſident Flandin antwortete auf die Rede des Senators Lemery, in⸗ dem er betonte, daß Frankreich ein friedliches 40⸗ Millionen⸗Volk ſei. Es müſſe auf Grund ſeiner allzu zahlreichen Erfahrungen ſich gegen die Gefahr ſchützen, aber es dürfe nur eine zur Abwehr be⸗ immte Militärorganiſation haben. Die Grenz⸗ beſeſtigungswerke dürften alle diejenigen, die ſie be⸗ ſichtigt haben— auch gewiſſe Ausländer— beruhi⸗ gen. Es ſei heute im Senat weder die Stunde noch der Ort, eine Gegenüberſtellung der deutſchen Iſtbeſtände und Rüſtungen und der entſprechenden franzöſiſchen vorzunehmen. In dem Augenblick, in dem die franzöſiſche Regierung an der Feſtigung des Weltfriedens und an der Ausſchaltung gewiſſer Pro⸗ bleme arbeite, in denen gewiſſe Leute ernſte Dro⸗ hungen erblickt hätten, wolle ſie nicht auf inter⸗ nationale Solidarität vor der Kriegsgefahr verzich⸗ len, noch das Genfer Werk als abgeſchloſſen an⸗ ſehen. Frankreich ſei volljährig und bettle nicht um Sicherheit. Das ge⸗ wüährlefſte kes ſich ſelbſt. Es wäre aber ein Fehler, das internationale Sicherheitsſyſtem zu ver⸗ kennen, auf dem der Weltfrieden beruhe. Als Se⸗ ngator Lemery in einem Zuruf den Einwand machte, die Regierung ſcheine ſich einer Art Fata⸗ lismus hinzugeben, erwiderte Miniſterpräſident Flandin:„Wenn mir nachgewieſen wird, daß die Erhöhung der Iſtbeſtände notwendig iſt, dann werde ich ſie vornehmen. Aber die jetzige Stunde entſpricht dieſem ernſten Problem nicht. Laſſen wir heute eine Erörterung beiſeite, die unnütz, ja, vo m außenpolitiſchen Standpunkt aus ge⸗ ſehen, gefährlich wäre, und die innerpolitiſch geſehen nicht wünſchenswert wäre in einem Augen⸗ blick, in dem wir vor allem die Einigung aller Fran⸗ zoſen auf eine Politik der Rettung des Volkes ver⸗ wirklichen wollen.“ Daraufhin wurden die Ausgabepoſten des Kriegs⸗ miniſteriums angenommen und die Weiterarbeit auf Dienstag vertagt. Auf der Tagesordnung ſteht der Marinehaushalt. Der Haushalt des Luſtfahrtminiſteriums — Paris, 17. Dezember. Der Senat hat im Verlauf der Haushaltsbera⸗ kungen für 1935 die Ausgabenpoſten des Luftfahrt⸗ miniſteriums angenommen. In der Ausſprache wurde das Für und Wider des Baues von Flugzeugen und Motoren fremder Aizenzen bzw. des unmittelbaren Ankaufs fremder zeugniſſe erwogen. Luftfahrtminiſter General nain kündigte den Ankauf einiger in Amerika gebräuchlicher Militärapparate zu Verſuchszwecken an, fügte aber hinzu, daß es wohl am beſten wäre, wenn die franzöſiſche Induſtrie gegebenenfalls als⸗ donn dieſe Apparate in Lizenz ſelbſt herſtellen würde. Außerdem erklärte Denain, daß ſich der franzöſiſche Flugzeugbau⸗Dreijahresplan auf 1000 Apparate beſchränke, obwohl Frankreich in Genf Flugzeuge angemeldet habe. Bedenkliche Anzufriedenheit in Belgrad Leidenſchaftliche Proteſtkundgebungen gegen Italien, Angarn, Oeſterreich Meldung des DN B. — Belgrad, 17. Dezember. In Belgrad kam es am Montag abend zu einer Kundgebung von ſolchen Ausmaßen, wie ſie die ſüd⸗ ſlawiſche Hauptſtadt ſchon ſeit einer Reihe von Jahren nicht mehr erlebt hatte. Etwa 1000 Studenten aus Agram und Laibach, die die Begräbniskirche des Königs Alexander in Oplenatz beſucht hatten, ver⸗ ſammelten ſich am Abend in der Belgrader Univer⸗ ſität und zogen daun auf den Theaterplatz. Es ſam⸗ melten ſich in kurzer Zeit etwa 10000 Ange⸗ hörige der nationalen Verbände an, die eine Proteſtverſammlung gegen das Marſeiller Attentat abhielten. Mehrere Rebner betonten, daß die natio⸗ nale Jugend Südſlawiens ſich zum letzten Male auf eine Kundgebung beſchränke, weil ſie das nächſte Mal entſchloſſen ſei, zu ſterben. Die ganze Verſammlung zog ſodaun unter Abſingung vaterländiſcher Lieder vor das ehemalige königliche Schloß und brach in Huldigungen für die Dynaſtie Karageorgewitſch aus. Sodann ſetzten ſich die Maſſen, die unaufhörlich neuen Zuzug erhielten, in der Rich⸗ aung auf das Kriegsminiſterium in Bewegung. Schon unterwegs kam es zu leidenſchaftlichen Kundgebungen, beſonders gegen Italien, daun aber auchgegen Ungarn und Oeſterreich. Unter Schmäh⸗ rufen auf Muſſolini und Kanya hielt der Zug vor dem Kriegsminiſterium, wo eine nene Ver⸗ ſammlung veranſtaltet wurde. Es ſprachen wieder mehrere Redner aus Bel⸗ grad, Agram und Laibach, die erklärten, daß die ganze Hoffnung und Zuverſicht des ſüdſlawiſchen Volkes auf die Armee gerichtet ſei. Dem Kriegs⸗ miniſter, General Zinkowitſch, wurden begeiſterte Huldigungen dargebracht. Aus den Reden der Verſammlungsteil⸗ nehmer ging die tiefe Enttäuſchung her⸗ vor, die in der nationalen Jugend Süd⸗ ſlawiens wegen des Ergebniſſes der Genfer Anklage gegen Ungarn herrſcht. Die Verſammlung, die immer leidenſchaftlichere Formen annahm, wollte ſchließlich die in der Nähe befindliche italteniſche Geſandtſchaft ſtür⸗ men, wurde aber daran gehindert. Die Demon⸗ ſtranten verſuchten ſpdann, auf Umwegen ſich der Geſandtſchaft zu nähern, ſtießen aber überall auf den Widerſtand der Gendarmerie, von der anſchei⸗ neuß die ganze Brigade bereitgeſtellt worden war. Die Kundgebungen dauerten bis ſpät in die Nacht an. Jaſchismus auf internationaler Grundlage? Meldung des DNB. — Genf, 17. Dezember. In Montreux fand am Sonntag und Montag eine Zuſammenkunft faſchtſtiſcher Abgevroͤneter aus 16 europäiſchen Staaten ſtatt. Der Kongreß, der unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit tagte, war durch das„Aktionskomitee für die Univerſali⸗ tät von Rom“ zuſammenberufen worden und von dem Italiener Koſelſki geleitet. Vertreter faſchi⸗ ſtiſcher oder verwandter Gruppen folgender Staaten nahmen an der Beſprechung teil: Italien, Oeſter⸗ reich, Frankreich, Irland, Holland, Rumänien, Grie⸗ chnland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Portugal, Spanien, Litauen, Eſtland, die Schweiz. Zweck der Zuſammenkunft war eine erſte Füh⸗ lungnahme und Ausſprache über die internatio⸗ nalen Berührungspunkte des Faſchismus und über eine Organiſation des Faſchismus auf internationaler Grundlage. In der allgemeinen Ausſprache hoben Vertreter der nordiſchen Länder im Gegenſatz zur Mittel⸗ meerkultur die wertvollen Traditionen und den großen Einfluß der nordiſchen Kultur hervor. Der italieniſche Vorſitzende erklärte hierzu, daß nie⸗ mand die Verdienſte der nordiſchen Kultur beſtreite, daß es ſich aber bei der faſchiſtiſchen Bewegung um keine Kulturrivalitäten handele, ſondern um die all⸗ gemein grundſätzlichen Ideen: korporativer Staat, Bekämpfung des Parlamentarismus, des Liberalis⸗ mus, des internationalen Finanzweſens und des Marxismus. Jedes Land müſſe ſeine völ⸗ kiſche Eigenart bewahren und die hier angeführten Grundſätze ſeinen nationalen Verhält⸗ niſſen anpaſſen. Im Laufe des Montags beſprach der Kongreß auf Antrag des Vertreters der rumäniſchen„Eiſernen Garde“ die Judenfrage. In den ſpäten Abendſtunden erregte ein Schritt Titulescus, der ſich zur Zeit in demſelben Hotel befindet, in dem der Kongreß tagt, großes Aufſehen. Der rumäniſche Außenminiſter verlangte mit der Begründung, daß er ſich durch den Aufenthalt des Vertreters der Eiſernen Garde bedroht fühle, daß das Hotelzimmer dieſes Vertreters unterſucht würde. Dies geſchah, ohne daß die Unterſuchung zu einem Ergebnis geführt hätte. Forderungen des Faſchiſtenkongreſſes Meldung des DNB. — Geuf, 17. Dezember. Der, wie er ſich in ſeinen Entſchließungen nennt, „Erſte Faſchiſtenweltkongreß“ hat am Schluß ſeiner Tagung in Montreux einſtimmig beſchloſſen, an Muſſolini als den Gründer des Faſchismus ein Telegramm der Anerkennung und Ehrerbietung zu ſenden. Darauf wurden von dem Kongreß faſchiſtiſche Lieder angeſtimmt und die Sitzung mit Hochrufen auf Muſſolini ſpät abends geſchloſſen. Die Schlußentſchließungen befaſſen ſich unter jeweiliger Bezugnahme auf Muſſolini mit der Forderung, dem Faſchismus zur Univer⸗ ſalität zu verhelfen ſowie in allen Staaten den korporativen Gedanken zu fördern. Eine andere Entſchließung richtet ſich gegen den Kom⸗ munismus, den Materialismus, den geiſtigen und materiellen Marxismus, den Liberalismus ſowie gegen den kapitaliſtiſchen Egoismus und den falſchen bürgerlichen Egoismus und die ſoziale Ungerechtig⸗ keit und betont„den konſtruktiven Gedanken in der faſchiſtiſchen Lehre“. Schließlich wurde eine ebenfalls einſtimmig angenommene und von den franzöſiſchen, belgiſchen und norwegiſchen Vertretern unterbreitete Entſchließung über die Judenfrage zur Aus⸗ ſprache geſtellt, die zu heftigen Erörterungen Anlaß gab. Die Entſchließung beſagt, daß jedes Land ſou⸗ verän ſei, um über Fragen der Raſſe und Moral zu urteilen, daß die jüdiſche Frage jedoch nicht zu einem allgemeinen Feldzug des Haſſes und der Verfolgung Anlaß geben könne, daß ſich aber zahlreiche Juden umd gewiſſe Gruppen von Juden in erobertem Lande wähnen und den moraliſchen und materiellen In⸗ tereſſen ihres Landes Schaden zufügen. Sie bildeten eine Art von Staat im Staate und benutzten die wohltätigen Einrichtungen, ohne an den Pflichten teilzunehmen. Auch hätten dieſe Elemente die Welt⸗ revolution unterſtützt. Daher wende ſich der Kon⸗ greß gegen die vernichtende Tätigkeit dieſer Ele⸗ mente und verpflichte ſich, ſie zu bekämpfen. Wieder 28 Hinrichtungen in der Sowjetunion — Moskau, 17. Dezember. Das Militärkollegium des Oberſten Gerichtes der Sowjetunion hatte in Kiew die Akten der in der Ukraine verhafteten 37 Perſonen eingehend bearbeitet und ſeſtgeſtellt, daß ſie über Polen oder Rumänien nach der Ukraine gelaugt ſeien, um hier Attentate auf hohe Sowjetpolitiker zu verüben. Bei den meiſten Verhafteten ſeien Revolver und Hand⸗ granaten gefunden worden. Das Militärkollegium hat daher 28 Ange⸗ klagte zum Tode durch Erſchießen ver⸗ urteilt. Die Urteile ſind bereits vollſtreckt worden. Das Eigentum der Verhafteten fällt dem Staat anheim. Die Akten der neun anderen Ver⸗ hafteten ſind zur weiteren Unterſuchung ansgeſondert worden. Sinowjew erhält einen anderen Poſten — Moskau, 18. Dez. Die Sowjetregierung hat Sinowjew, den ehemaligen Leiter der Komintern, der ſeinerzeit auch Leiter der„Mordkommune“ geweſen iſt, wie Leningrad in der Zeit des Kriegskommunis⸗ mus genannt wurde, und der mit richtigem Namen Apfelbaum heißt, von ſeinem Poſten als Rektor der Univerſität in Swerdlowſk im Ural abgeſetzt und ihn in den Verwaltungsrat des Zentralverbandes der Genoſſenſchaften berufen. 5 5 1 Nicole ſoll zurücktreten — Genf, 17. Dez. Der Große Rat des Kantons Genf hat mit 49 gegen 40 Stimmen eine Entſchlie⸗ ßung angenommen, in der die Kantonregierung, die ſich aus Mehrheitsſozialiſten zuſammenſetzt, aufgefordert wird, zurückzutreten. 18 Gefährliche Phantaſien im franzöſiſchen Senat Polizei als Freund und Helfer“ Meldung des DNB. — Berlin, 17. Dezember. Der politiſche Polizeikommandeur der Länder, Reichsführer der SS, Himmler, erläßt zum„Tag der deutſchen Palizei“ folgenden Aufruf: „Die Polizei im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land hat es ſich zum Ziel geſetzt, vom deutſchen Volk als ſein beſter Freund und Helfer, von Ver⸗ brechern und Staatsfeinden als ſchlimmſter Gegner angeſehen zu werden. Dieſem Ziele nachzuſtreben und an ſeiner Ver⸗ wirklichung zu arbeiten, iſt Wunſch und Wille jedes deutſchen Polizeibeamten. Der Tag der deutſchen Polizei ſoll ein neuer Beweis unſeres Wollens ſein. Wir ſind überzeugt, daß jeder deutſche Volksgenoſſe, der im Polizeibeamten den Freund und Helfer ſieht, auch am Tag der deutſchen Polizei gern wieder ſein Scherflein und Opfer gibt im Sinne des Geiſtes, der aus Deutſchland in den letzten zwei Jahren ein Volk mit anderer Seele, eine Einheit der Kamexadſchaft geſtaltet hat. gez. Himmler.“ 328 Seiten Anklageſchrift im Memel-Prozeß Meldung des DN B. — Kowusd, 17. Dezember. Am dritten Tag des Memelprozeſſes wurde die Verhandlung mit erheblicher Verſpätung erſt um 10 Uhr vormittags eröffnet. Der Vorſttzende ſtellte feſt, daß der Angeklagte Lapins, der inzwiſchen fieber⸗ frei geworden iſt, ſein Einverſtändnis zur Verleſung der Anklageſchrift in ſeiner Abweſenheit gegeben habe. Dann begann die Verleſung der Anklageſchrift, die 528 Seiten umfaßt, ſo daß man mit einer dreitägigen Verleſungsdauer rechnen muß. Am Mon⸗ tag wurde nur etwa ein Viertel oer ganzen Schrift verleſen. Der erſte Teil umfaßt einleitend die Vorgeſchichte des Prozeſſes und der Anklagepunkte, die die Staats⸗ anwaltſchaft gegen die Memelländer erhebt. Sie be⸗ ſchäftigt ſich dann mit der Entwicklung der politiſchen Dinge im Memelgebiet und behauptet, daß ſeit 1924 bereits geheime Verbindungen im Memelgebiet be⸗ ſtanden hätten, die zu einer Abtrennung des Gebietes von Litauen bzw. zu einer Rückgliederung an Deutſchland hätten führen ſollen. Nachdem der Nationalſozialismus in Deutſchland groß geworden ſei, habe dieſe Bewegung auch automatiſch auf das Memelgebiet übergegriffen. Eine Anzahl von Sport⸗ und Kulturverbänden ſei gewiſſermaßen die Träger der nationalſozialiſtiſchen Idee im Memelgebiet ge⸗ weſen. Es werden im einzelnen ſtarke Vor⸗ würfe erhoben und an Hand von Material verſucht, den Nachweis zu führen, daß die Bewegung von Saß und Neumann im engen Einvernehmen mit dem deutſchen Nationalſozialismus, und zwar beſonders mit den amtlichen Stellen, gearbeitet hätten. Die Verhandlung wurde dann auf Dienstag 9 Uhr ver⸗ tagt. Deutſchfeindliche Beſchimpfungen in einem argentiniſchen Theater Meldung des DN B. — Buenos Aires, 17. Dezember. Im hieſigen Teatro Comico kam es am Sonntag abend bei der Aufführung eines wüſten Tendenz⸗ ſtückes des berüchtigten Emigranten Ferdinand Bruckner zu Tumulten. Unter den Klängen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes zeigte das Bühnenbild eine ge⸗ meine Karikatur des deutſchen Staatsoberhauptes, ferner betrunkene SA in Uniform. Die anweſenden deutſchen Volksgenoſſen, zutiefſt erregt und empört über die ſchamloſe Beſchimpfung des Führers, die Verächtlichmachung, des Reichshoheitszeichens und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, proteſtierten energiſch und verſuchten, die Fortſetzung des Stückes unmöglich zu machen. In der Vorhalle des Theaters kam es zu Zufammenſtößen, worauf die Polizei ein⸗ ſch r itt und die Fortſetzung der Aufführung unter⸗ sagte. Die Poltzeibehörde von Buenos Aires hat bei der Stadtbehörde ſofortiges Verbot des Stückes be⸗ antragt. Der deutſche Geſandte hat deshalb von einem amtlichen Schritt vorerſt Abſtand genommen. Die deutſche„La Plata⸗Zeitung“ bringt in ihrer Montagausgabe einen geharniſchten Proteſt gegen die gemeine Beſchimpfung des Führers. Heiratszwang für den katholiſchen Klerus im Staate Colima — Mexiko, 18. Dez. Das hieſige katholiſche Blatt „Palabra“ veröffentlicht ein neues ſtaatliches Kult⸗ geſetz des mexikaniſchen Bundesſtaates Colima, wo⸗ nach alle Kleriker, die das 50. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben, verheiratet ſein müſſen. „Graf Zeppelin“ in Sevilla Meldung des DN — Madrid, 18. Dezember. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat Montag abend, von ſeiner Amerikafahrt heimkehrend, am Ankermaſt in Sevilla feſtgemacht. Dr. Eckener, der mit dem Flugzeug bereits am Nachmittag in der Stadt ein⸗ getroffen war, wurde dem ſpaniſchen Miniſterpräſi⸗ denten Lerroux auf dem Flugplatz vorgeſtellk. Der ſpaniſche Regierungschef wird zuſammen mit meh⸗ reren Miniſtern am Dienstag früh um 8 Uhr einen zweiſtündigen Rundflug mit dem„Graf Zeppelin“ über der Provinz Andaluſien unternehmen. Das Luftſchiff, das infolge ſtarker Gegenwinde mit einer Verſpätung in Sevilla eingetroffen war, wird als⸗ dann am Dienstag mittag den Weiter⸗ [lug nach Deutſchland antreten. Mie iſt ſo etwas möglich? — Paris, 16. Dezember. Ein bedauerlicher Vorfall koſtete am Samstag der Frau eines Induſtriellen aus Roubaix das Leben. Die Frau war am Freitag nach Lille ge⸗ fahren und ſuchte dort ein Lichtſpielhaus auf. Plötz⸗ lich brach ſie auf dem Stuhl zuſammen. Ein Polizei⸗ beamter ſtellte vollkommene Trunkenheit feſt. Er ließ ſie zur nächſten Wache bringen, wo man ſie in eine Zelle einſperrte, in der ſie ihren angeb⸗ lichen Rauſch ausſchbafen ſollte. Als der Ehemann den Aufenthaltsort ſeiner Frau erfahren hatte, be⸗ gab er ſich ſoſort zur Wache, wo man ihn aber ab⸗ wies mit dem Bemerken, ſeine Frau ſei vollkommen betrunken. Der Induſtrielle verwahrte ſich ent⸗ rüstet gegen die Behauptung. Er holte einen Arzt, der zur Verhafteten ebenfalls nicht vorgelaſſen wurde. Erſt als nach ſtundenlangem Warten ein Polizeioffizier erſchien, wurde der Arzt vorgelaſſen. Er ſtellte ſofort feſt, daß die unglückliche Frau an einer Gehirnblutung litt. Ein Profeſſor der Killer Fakultät beſtätigte dieſe Feſtſtellung und ver⸗ anlaßte die ſofortige Ueberführung der Frau in ihre Wohnung. Dort iſt ſie 24 Stunden ſpäter geſtorben, ohne die Beſinnung wiedererlangt zu haben. Der Gatte hat ſofort beim Generalſtaatsanwalt Klage gegen die Liller Polizei eingeleitet. Der neue Erzbiſchof von Salzburg ernannt 85 Nom, 18. Dez. Papſt Pius XI. hat den bis⸗ herigen Titularbiſchof und apoſtoliſchen Adminiſtra⸗ tor von Innsbruck, Waitz, zum Erzbiſchof von Salzburg ernannt. Unſoziales Ehepaar in Schutzhaft genommen — Frankfurt a.., 18. Dezember. Das„Frankfurter Volksblatt“ hatte am Samstag berichtet, daß der ehemalige Kreisdirektor Dr. Merk, der jetzt in Frankfurt im Ruheſtand lebt und eine monatliche Penſion von 710,73 Mark bezieht, der NSW drei Weihnachtsſpendenpakete zur Verfügung geſtellt habe, in denen ſich ein Paar total zerriſſene Damenſchuhe, ein Paar gleicherweiſe zer⸗ riſſene Herrenſchuhe, zwei Hemden, von denen das eine total zerfetzt geweſen ſei, und ein durchlöcherter alter Hut befunden hätten. Der Fall hat in der Frankfurter Bevölkerung eine ſtarke Erregung ausgelöſt, ſo daß ſich die Paſi⸗ zei veranlaßt geſehen hat, den ehemaligen Kreis⸗ direktor und ſeine Frau in Schu dee zu nehmen. Selöſtmord eines Wiener Univerſitätsprofeſſors Wien, 18. Dez. Der bekannte Univerſitäts⸗ profeſſor und Chirurg Dr. Hans Lorenz hat in der Nacht Selbſtmord verübt. Prof. Lorenz hatte noch in der Nacht im Rudolfiner Haus eine ſchwere Operation durchgeführt. Als er heimkam, erklärte er ſeiner Frau, er müſſe noch Briefe ſchreiben. Er wurde ſpäter erhängt aufgefunden. Prof, Lorenz ſtand im 61. Lebensjahr. Der weinende Schornſteinfeger Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 18. Dezember 10g Saarfragen vor dem Unterhaus Sir John Simon beantwortet Anfragen über den Saarbrücker Zwiſchenfall Meldung des DNB. — London, 17. Dezember. Im Unterhaus ſtellte der Führer der Arbeiter⸗ oppoſition, Lansbury, an den Staatsſekretär des Aeußern die Frage, ob er eine Erklärung„über den kürzlichen Bruch des Friedens im Saargebiet, an dem ein britiſches Mitglied der Polizeiſtreitkraft beteiligt war“, abzugeben habe. Simon erwiderte u..: Ich bedauere, zu erfahren, daß ſich in der Samstagnacht ein Zwiſchen⸗ fall in den Straßen von Saarbrücken ereignete, der daraus entſtand, daß ein Kraftwagen, der von einem Offizier der Saaxpolizei geführt wurde, auf den Bürgerſteig fuhr, mit dem Ergebnis, daß jemand aus dem Publikum verletzt wurde. Das verurſachte die Anſammlung einer Menge, die eine drohende Haltung gegenüber den Inſaſſen des Kraftwagens einnahm. Es kam zu einer Schlägerei, und ein oder zwei Revolverſchüſſe wurden abgefeuert. Die Menge ſetzte dem Offizier zu. Die Regierungskom⸗ miſſion hat beſondere Anordnungen für eine raſche und gründliche Unterſuchung erlaſſen, und der in Betracht kommende Polizeibeamte iſt bis zur Klä⸗ rung der Angelegenheit ſuspendiert worden. Da die Frage weiterhin„sub judice“ iſt, kann ich natür⸗ lich keine weitere Erklärung abgeben und nur ſagen, daß ein derartiger Zwiſchenfall zu dieſer Zeit äußerſt ungünſtig iſt. Es beſteht kein Grund, irgendwelche politiſchen Verwicklungen zu erwarten. Ich habe es bereits klargemacht, daß weder die internatio⸗ nale Streitkraft noch das britiſche Kontingent auch nur die geringſte Verbindung mit dieſer Angelegenheit haben.“ Lansbury fragte hierauf weiter, ob angeſichts oer Tatſache, daß die Verletzung oder der Tod eines britiſchen Untertanen, der in dieſe, aus verſchiedenen Völkern zuſammengeſetzte Polizeiſtreitkraft eingereiht iſt, eine Frage von gewiſſer Bedeutung zum mindeſten für die Regierung ſein würde, es nicht fairer wäre, wenn die internationale Polizei⸗ ſtpeitkraft unter dieſelbe Rechtſprechung gebracht werde wie die Truppenabteilung, die nach dem Saar⸗ gebiet auf Erſuchen der Regierungskommiſſion ge⸗ ſandt worden ſei, ſtatt daß an Stelle von zwei inter⸗ nationalen Streitkräften nur eine unter Kontrolle einer Rechtſprechung ſtehe. Simon erwiderte:„Ich muß darauf hinweiſen, daß obe Zuſammenſetzung der Saarpolizeiſtreitkräfte nicht eine Frage iſt, von der die britiſche Regierung oder irgendeine andere Regierung unmittelbar be⸗ troffen wird. Es iſt eine Streitkraft, die von der Saarregierungskommiſſion zu einer Zeit angewor⸗ ben wurde, wo dieſe nicht wußte, daß ſie die Hilfe erhalten würde, die ihr jetzt durch die inter⸗ wationale Stpeitkraft zur Verfügung ſteht. Ich glaube nicht, daß es uns obliegt, die von Lansbury aufgeworfene Angelegenheit zu entſcheiden, und ich glaube, daß wir dieſe Frage mit Vertrauen den Händen des regierenden Kommiſſars zur fairen und vorſichtigen Behandlung anvertraut laſſen können. Lansbury bemerkte hierauf: Ich möchte unter⸗ ſtreichen, daß die britiſchen Untertanen in der Saar⸗ polizeiſtreitkraft für dieſe Polizeiſtreitkraft mit Kenntnis oder mindeſtens Zuſtimmung der britiſchen Regierung angeworben worden ſind. Ich wiederhole daher, daß es zum Vorteil aller in Betracht kommen⸗ den Stellen ſein würde, wenn die Polizei oder die Soldaten, die im Saargebiet Dienſt tun, unter dem Befehl des Kommiſſars ſtänden, ebenſo wie die Polizei der Kontrolle des Innenminiſters unter⸗ ſtellt ſei. Simon antwortete: Ich möchte es völlig klar machen, daß die Zahl und die Einreihung der Leute, die jetzt in der Saarpolizei Streitkräfte ſtellen, nicht Eine romantiſche Geſchichte von Paul Ernſt Man ſieht Schornſteinfeger nicht oft weinen, aber gewiß können ſich die Leſer trotzdem ſehr gut vor⸗ stellen, wie ein weinender Schornſteinfeger ausſieht; die Tränen waſchen in dem ſchwarzen Geſicht eine weiße Straße, bis zum Mundwinkel; hier verbrei⸗ tert ſich öͤöie Straße und erzeugt ein unbeſtimmtes Grau; wenn der Schornſteinfeger ſie ſich nicht ab⸗ wiſcht, ſo ſammelt ſich an dieſer Stelle wieder ge⸗ nug Naß, durch welches ſich meiſtens eine weiße Rinne vom Mundwinkel bis zum Kinn bildet, Arturo iſt Schornſteinfeger und iſt erſt fünfund⸗ zwanzig Jahre alt. Der Theaterdirektor hat ihm eine Eintrittskarte gegeben, damit er einmal den Schornſtein— er wird nicht ſehr viel gebraucht— in ſeinem Hauſe reinigt. Er hat zum erſtenmal eine Aufführung geſehen und iſt von der Schönheit und dem guten Charakter Iſabellens begeiſtert. Er beſitzt ein koſtbares goldenes Armband mit einem großen ſpaniſchen Rauchtopas, das er in ſei⸗ nem Koffer aufhebt unter dem Bett in dem Keller, wo er mit den andern Geſellen ſchläft. Arturo iſt ein ehrlicher Mann; er kommt in manches Haus, äber vor ihm können Millionen auf den Tiſchen herumliegen, wenn er allein im Zimmer iſt und den Kamin ſegt. Er iſt arm, aber ehrlich, und das iſt ſein Stolz. Das Armband hat ihm eine vornehme Dame geſchenkt; vornehme Damen haben zuweilen ſonderbare Einfälle; ſte hatte ſich in Arturo verliebt, als er aus dem Kamin hervorkam, an welchem ſie ſaß, indem ſie in einem Buche las. Arturo iſt ein anſtändiger Menſch und verſteht zu ſchweigen, ob⸗ wohl er manches erzählen könnte, was die Leute in Erſtaunen verſetzen würde, denn man erlebt merk⸗ würdige Dinge in der Welt; aber er erzählt nichts, er iſt verſchwiegen wie das Grab, und das Arm⸗ band alſo hat ihm eine vornehme Dame geſchenkt. Dieſes Armband holt er aus dem Koffer vor, in welchem ſein Sonntagsanzug, das zweite Hemd, ein Liebesbriefſteller und ein Taſchenbuch mit abwaſch⸗ baren Pergamentblättern liegen; er borgt ſich von der Meiſterin das Stück Kreide, von dem ſie abzu⸗ ſchaben pflegte, wenn ſie ſich die Zähne hürſtet, geht zum Kaufmann und holt ſich ein Gläschen Brannt⸗ wein und putzt das Armband, bis es funkelt, Dann wickelt er es ſauber in einige Blätter, die er aus dem Liebeshriefſteller herausreißt und geht zu Iſabellen. 1 Er geht in ſeiner Schornſteinſegertracht, denn er will ihr das Armband bringen, als ſei er ein Bote, der von einem vornehmen und reichen Herrn ge⸗ ſchickt iſt. Ich erſtrebe nichts für mich, ſagt er ſich; meine Belohnung wird ſein, wenn ich ein Lächeln auf den Lippen meiner Göttin ſehen darf. So klopft er an, und als ſie ruft, tritt er ein. Sie tut einen leiſen Auſſſchrei, dann aber faßt ſie ſich ſchnell. Er tritt auf ſie zu und reicht ihr das Päck⸗ chen, indem er ſagt, daß ihre Lippen zwei Kirſchen gleichen, welche zu pflücken ein allzukühner Wunſch wäre, Er hat noch einige andere Sätze in Vorbepei⸗ tung, aber als er von den Lippen zu dem vornehmen Herrn überleiten will, verſagt ihm das Gedächtnis, denn die Fortſetzung iſt eigentlich nicht ganz or⸗ ganiſch mit der Einleitung verbunden geweſen, weil dieſe aus dem Liebesbriefſteller genommen war. Deshalb reicht er ihr ſtumm das Päckchen. Iſabelle weiß nicht recht, was ſie tun ſoll und zögert etwas, deshalb ſagt der Schornſteinfeger, daß er ein ehrlicher Mann iſt, und vor ihm können Millionen auf dem Tiſch liegen, wenn er in einem Zimmer den Kamin fegt, und weil er ihr das Päck⸗ chen bei dieſen Worten immer noch reicht, ſo nimmt ſie es ſchließlich. Als ſie es aufwickelt, ſieht ſie das wunderſchöne Armband und ſagt in der erſten Verwunderung und Freude:„Ah!“ Arturo murmelt jetzt ſeine Sätze von Hem vornehmen und reichen Herrn, Iſabelle aber hört gar nicht auf ihn, ſondern ſtreift ſich das Arm⸗ band über ihr zierliches Händchen an ihren reizenden runden Arm, hält es ſich vor das Geſicht, bald näher, bald weiter, haucht auf den Topas und bewundert, wie er anläuft, zieht ein Taſchentuch vor und putzt an ihm, ſtreift das Armband ab und nimmt es an den anderen Arm, ſchiebt den Aermel höher und niedri⸗ ger, um die Wirkung zu beobachten, läuft ans Fen⸗ ſter, hält es in den Sonnenſchein, um das Blitzen des Steines zu ſehen, und bricht zuletzt in ein glückſeliges Lachen aus. Nachdem ſie eine Weile gelacht hat, hüpft ſie auf einem Bein durch die ganze Stube, indem ſie gabel immer mit dem Arm, an welchem das Arm⸗ band iſt, vor ihrem Geſicht herumfuchtelt. Der Schornſteinfeger tritt von einem Fuß auf den andern und lächelt glücklich, ſtolz und beſcheiden. Zu⸗ letzt kommen ihm Tränen, und dies war nun die Ge⸗ eine Frage war, mit der die britiſche Regierung oder irgendeine andere Regierung irgendetwas zu tun haben. Die internationale Streitmacht handelt un⸗ mittelbar für den Völkerbund und ich glaube, wir können dieſe Angelegenheit ruhig in den Händen des Kommiſſars laſſen. Das nationalliberale Mitglied Mabane lenkte die Aufmerkſamkeit des Außenminiſters auf die Tat⸗ ſache, daß ein engliſches Blatt die Berichte über den Saarvorfall unter der Ueberſchrift veröffentlicht gat „Engländer im Saargebiet angegrif⸗ fen“ und fragte Simon, ob er bei der Preſſe dahin wirken könne, daß ſie bei der Berichterſtattung über dieſe Angelegenheit die größtmögliche Sorgfalt an⸗ wende. Simon antwortete: Ich bedauere es ſehr, denn es war keine zutreffende Schilderung. Soweit ich ſehen kann, ſtand ſie in unmittelbarem Gegenſatz zur vorhandenen Information. Ein Augenzeugenbericht über den Zwiſchenfall Meldung des DNB. — Saarbrücken, 18. Dezember. Das„Saarbrücker Abendblatt“ veröffentlicht fol⸗ genden Augenzeugenbericht über den Zwi⸗ ſchenfall in der Nacht zum Sonntag, der ihm von dem Ehemann der verletzten Frau Steig zu⸗ gegangen iſt und in dem es heißt: „Ich befand mich mit meiner Frau ſowie meinem Kollegen Schank und deſſen Frau an der Ecke Goe⸗ ben⸗ und Hohenzollernſtraße, als plötzlich ein Sport⸗ zweiſitzer, der in ſcharfer Fahrt von der Hohenzol⸗ lernſtraße kam, beim Einbiegen in die Goebenſtraße auf den Bürgerſteig geriet und uns umriß. Hierbei wurde meine Frau, die ſich in guter Hoffnung be⸗ findet, überfahren, ſo daß ſte ſpäter ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Auf ihre Hilferufe kamen mehrere Paſſanten hinzu, die mit Recht über den rückſichtsloſen Autolenker, der ſpäter als ein eng⸗ liſcher Offizier feſtgeſtellt wurde, empört waren. Der Engländer verſuchte, ſich mit ſeinen Begleitern aus dem Staube zu machen und bot mir einen 50⸗ Franken⸗Schein an, wobei er gleichzeitig fragte: Wollen Sie mehr? Ich lehnte dankend ab. Wir forderten den Offizier auf, ſolange an der Unfallſtelle zu bleiben, bis Polizei eingetroffen war. Darauf ließ er ſich nicht ein und zog ſeine Pi⸗ ſto le, aus derer zwei Schüſſe abgab. Durch den erſten Schuß wurde der ſtädtiſche Inſtallateur Neumeiſter leicht verletzt. Mein Kollege Schank ent⸗ wandt ſodann dem ſich wahnſinnig Gebärdenden die Waffe und rief ihm zu:„Sie bleiben ſolange hier, bis die Polizei hier iſt!“ Inzwiſchen war die Menge, die Zeuge des wei⸗ teren Geſchehens wurde, immer ſtärker angewach⸗ ſen. Der ſtark angetrunkene engliſche Offi⸗ zier machte nunmehr von ſeiner Boxrkunſt Ge⸗ brauch und ſchlug nun noch mehrere Perſonen zu Boden. Aber ſchließlich gelang es doch der aufge⸗ regten Menge, den Tobenden zu bändigen und ihn der Polizei, die inzwiſchen mit dem Ueberfallauto eingetroffen war, zu übergeben. Der Wagen wurde auf dem Hofe der Städtiſchen Werke ſichergeſtellt. Man fand in ihm noch eine weitere große Mehr⸗ ladepiſtole ſowie mehrere Gummiknüppel.“ Der Vatikan zur Saarfrage Meldung des D. N. B. — Rom, 17. Dezember. Der„Oſſervatore Romano“ bringt unter der Ueberſchrift„Erfundene Gerüchte“ folgende Notiz: „Einige Zeitungen brachten in dieſen Tagen ver⸗ legenheit, wo er weinte. Die Tränen aber ſammeln ſich bet ihm zuletzt nicht ſo wie bei andern im Mund⸗ winkel, ſondern an der Naſenſpitze, und weil er ſo gerührt iſt über Iſabellens Freude und ſeine eigene Großmut, ſo wiſcht er ſie mit der Hand ab, und man kann ſich vorſtellen, wie ſein Geſicht nun ausſieht. Endlich bleibt Iſabelle auf einem Bein ſtehen, ſieht Arturo prüfend an, ſieht dann auf das Arm⸗ band, ſieht wieder Arturo an, macht ſich die Worte klar, die ſie vorhin mechaniſch aufgenommen, aber nicht verſtanden hatte, und zuletzt blitzt ein Lächeln des Verſtändniſſes über ihr hübſches Geſicht. Es wäre doch auch merkwürdig, wenn ein Mädchen nicht merkte, daß ein Mann ſie liebt, der vor ihr ſteht. Wir wiſſen ja nicht, wie es ſich mit der Dame verhalten haben kann, die ihm damals das Armband ſchiedene Meldungen, wonach deutſche Kreiße der Heiligen Stuhl in ſeiner Haltung gegenüber Saarfrage zu beeinfluſſen verſucht hätten. Wir kön. nen verſichern, daß derartige Informationen dur aus unbegründet ſind und daß der Hetlige Stuhl immer die Haltung abſoluter Neutralffät und Unparteilichkeit bewahrt hat und bewahren wird.“ „Auf unbeſtimmte Zeit verſchoben Meldung des DN B. — Saarbrücken, 17. Dezember. In dem mit großer Spannung erwarteten Pry⸗ zeß vor dem Oberſten Abſtimmungsgerichtshof gegen die Führer des Saardeutſchtums, Landesleiter Pirrg und die Mitglieder des Landesrates Gewerkſchafts⸗ führer Peter Kiefer, Rechtsanwalt Levacher, Kum; merzienrat Röchling und den Präſidenten der Hanz werkskammer, Schmelzer, iſt der bisher auf den A. Dezember feſtgeſetzte Eröffnungszeitpunkt ohne Angabe näherer Gründe auf unbeſtimmte Zeit per⸗ ſchoben worden. Einbruchsdiebſtahl in Paris Meldung des D. N. B. — Paris, 17. Dezember. Ein ſchwerer Einbruchs diebſtahl, der dem oder den Einbrechern Kunſtgegenſtände und Bargeld in Höhe von etwa 3 Millionen Franken ein⸗ brachte, wurde in der vergangenen Nacht in der Wohnung der geſchiedenen Frau des amerikaniſchen Milliardärs Gould, Miß Hellen Margaret Kelly, verübt. Die Wohnungsinhaberin, die mit ißrer Dienerſchaft das Wochenende außerhalb von Paxis verbracht hatte, ſtellte bei ihrer Rückkehr feſt, daß die Einbrecher ihre Wohnung von oben bis unten durch⸗ ſucht hatten. Neben einem wertvollen indiſchen Dolch, der mit Smaragden und Diamanten beſetzt war, und einem großen, maſſiv⸗goldenen Standbild der Jungfrau Maria, das ebenfalls mit Diamanten beſetzt war, ſchleppten die Einbrecher den Geld⸗ ſchrank fort, in dem ſich eine große Summe Bargeld, zahlreiche Wertpapiere und mehrere Se⸗ rien von Loſen der franzöſtſchen Staatslotterie be⸗ fanden. Ein ehemaliger Diener der Amerikanerin iſt der Tat verdächtig. Der Weihnachtsurlaub der SA — Berlin, 18. Dezember. Die Oberſte SA⸗Führung teilt, laut„Völkischen Beobachter“ mit: Der Chef des Stabes hat angeordnet, daß die Feſtſetzung des Weihnachtsurlaubs den Gruppen überlaſſen bleibt. Dieſelben regeln daher ſeſb⸗ ſtändig die Beurlaubung der Einheiten. Die Dienſtſtellen der Oberſten SA⸗Führung blei⸗ ben vom 22. Dezember 1934 bis 2. Januar 1935 einſchließlich nur inſoweit beſetzt, um unauf⸗ ſchiebbare Arbeiten erledigen zu können. Der Schrifl⸗ verkehr iſt während dieſer Zeit auf die ͤͤringendſten Angelegenheiten zu beſchränken. * Schüler aus dem Zug geſtürzt und getötet — Breslan, 17. Dez. Kurz vor Sagan ſtürzte der szwölffährige Schüler Heinz Gruneberg aus Boktroh aus dem fahrenden D⸗Zug Berlin—Bveslau. f wurde ſchwerverletzt in das Krankenhaus in Sam gebracht, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. De Schuloͤfrage iſt noch nicht geklärt. — r—— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell:. g. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno CEiſenbart- Lokalen Tell Dr. Friß Hammes Sport: Willy Müller- Sübweſtdeutſche Im chau, Gericht und den übrigen Teil: i. V. Dr. F. Hammes— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannbeim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Manne heimer Zeitung. Mannheim, k 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktorlaſtraße 46 Mittag⸗Ausgabe A 18073 Ausgabe B 8444, Geſamt⸗D.⸗A November 1984: 21517 Abend⸗Ausgabe A 12473 Ausgabe 8 8444 Geſamt⸗D.⸗A. November 1984: 20917 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rlückſendung nut bel Rückvort geſchenkt hatte; damals hatte er wahrſcheinlich nicht geweint; jedenfalls ſieht er jetzt nicht ſo aus, daß ihn ein Mäschen, ſollte man meinen, hätte küſſen mögen. Aber iſt es das Armband, oder iſt es ſeine Liebe, was Iſabellen bewegt: ſie eilt auf den Fuß⸗ ſpitzen zu ihm, legt vorſichtig die Arme um ſeinen Hals und küßt ihn mit ſpitzem Mündchen. „Das bin ich nicht wert, das bin ich nicht werk“, ruft ſchluchzend der Schornsteinfeger und ſtürzt aus dem Zimmer. Er eilt durch die Straßen, der Leute nicht achtend, welche er anſtreift, durch das Tor, auf die Land⸗ ſtraße hinaus, welche ſich endlos dehnt.„Ich häte das Armband für hundert Skudi verkaufen können, aber der Kuß iſt mehr!“ ruft er aus.„Was iſt einem Gold, wenn man liebt!“ Die Pyrenäen (Vortrag in der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde) In der Mannheimer„Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde“ ſprach der Münchener Geograph Dr. Ludwig Kögel über ſeine Reiſen und For⸗ ſcharngen in den Pyrenäen. Auf der Fahrt dahin berührte er im ſüdweſtlichen Teil des franzöſi⸗ ſchen Zentralmaſſivs das durch ſeine Höhlen und ſeine bedeutenden Zeugniſſe aus der älteren Stein⸗ geit berühmte Gebiet der Väzere. Die Reiſe galt insbeſondere den Zentralpyrenäen. Ueber das noch ſtark mit baskiſchen Volkselementen durchſetzte Les⸗ cun lernte Kögel den weſtlichen Teil des hohen Ge⸗ birges kennen, deſſen Eckpfeiler der 2500 Meter hohe ſchroffe Pic'Anie iſt. Das Gebirge iſt hier aus Kalken zuſammengeſetzt und trägt damit alle Eigen⸗ ſchaften eines verkarſteten, in den Hochflächen öden Raumes, überragt von vielzackigen Gipfeln. Das fließende Waſſer hat tiefe Dolinentrichter hervor⸗ gerufen. Der weſtliche Gebirgsteil iſt noch ſehr un⸗ bekannt; viele bedeutendere Gipfel tragen beſonders auf der ſpaniſchen Seite keinen Namen. Durch die Schuttmaſſen und Schuttſtröme iſt die Waldgrenze auf 1700 bis 1800 Meter herabgedrückt. In der Höhe von 1800 bis 2000 Meter findet man, freilich nicht über die ganze Fläche geſetzt, nur Kurzgras. Etwas anderer Natur iſt der öſtlich anſchließende Teil der Zentralpyrenäen, den man von dem Wall⸗ fahrtsort Lourdes aus beſucht. Es handelt ſich hier um ein aus Schiefern, Gneiſen und Graniten zu⸗ ſammengeſetztes Gebirge mit mehr gerundeten For⸗ eee men. Gerade dieſer Teil mit ſeinen bedeutenden Gipfeln, wie dem 3350 Meter hohen Mt. Perdu, dem Pie de Vignemale, dem 3400 Meter hohen Pie d Aneto(in der Maladettagruppe) war einſtmals ſtark vergletſchert, wie die glazial überformten Täler, die ſchönen Talſchlüſſe, die gewaltige Zirkusanlage von Gavarni mit ihren 1500 Meter hohen Waſſerfällen, dartun. Heute iſt die Vergletſcherung der Pyrenben ſehr unbedeutend; ſie beträgt nur ein Siebtel der einzigen Mont⸗Blane⸗Maſſivs. Canjonartig, bis u 500 Meter, ſind die Täler eingeschnitten. Die Paß ſcheide liegt mit 2400 Meter beſonders hoch, auf Km. Länge iſt in den faſt menſchenleeren Zentral⸗ Ppyrenäen kein fahrbarer Paß vorhanden. In den mittleren Teilen des Gebirges herrſcht eine düſtere Nadelwaldvegetation vor, für die beſe ders die hochſtämmigen Bergföhren kennzeichnen. ſind. In der Nähe des Val d Arazas hat man das erſte ſpaniſche Naturſchutzgebiet geſchaffen; in einer wildgewachſenen Urwaldwelt wird hier auch der l tener gewordene Pyrenäenſteinbock geſchützt. Ver⸗ hältnismäßig häufig iſt in den Pyrenäen noch 0 Bär. Der Gegenſatz zwiſchen dem waldigen Abſa des franzöſiſchen Nordens und dem mehr ſteppen⸗ artigen ſpaniſchen Südabfall iſt häufig übertrkehen worden. Nach Kögel beginnt aber der aride Sleb⸗ pencharakter viel weiter ſüdlich, etwa 50 Kllometes von dem Pie'Aneto. Ganz kurz berührte der Redner auch noch die Ol, pyrenäen, ein gehobenes, ſaſt 3000 Meter hohes Ge; birge von Mittelgebirgscharakter. Die Rückreiſe en folgte über Carcaſſonne und den mittleren Teil Zentralmaſſivs mit ſeinen vulkaniſchen N „ — 1285 E Arbe die ſenre ſtaub ſigke Fleck Fleck ſie d diant die f D Auge kunſt Arbe dung Män bequ das habet Papi Sonf neue die 9 N nicht geuz freut gewi iſt m Men beiſa wied Was, nich einpe gibts freu ötet te der ottroy u. Er Sahm t. Die il: l. B. len Tell che Um⸗ Anzeigen ann Mann⸗ raße 46 EN Dienstag, 18. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 Mannheim, den 18. Dezember. Weihnachtsarbeit Es knarrt und ſägt in der Kinderſtube von der Arbeit an all den herrlichen Laubſäge⸗Ornamenten, die künftig in Form von Schmuckkäſtchen und Pfei⸗ ſenregalen unſer Heim ſchmücken ſollen. Eine recht ſtaubige Geſchichte, und wenn erſt mit allerlei Flüſ⸗ ſigkeiten poliert werden ſoll, dann zeigen ſich die Flecken auf Anzug, Handtuch, Tapete,— wo immer Flecken anzubringen ſind. Aber jedenfalls ſchreien ſie doch nicht Zeter und Mordio, ſpielen nicht In⸗ dianer und ruinieren Bett, Sofa und Kleiderſchrank, die für Verteidigungszwecke ſonſt gebraucht werden. Es iſt ſchon ganz gut ſo. Die Mädel gehen ſtill und mit viel verſprechenden Augen umher. Es entſtehen wohl geſtickte oder kunſtgewerbliche Gebilde mit viel Farbenauswahl⸗ Arbeit und Schnallen und Knöpfen, deren Auffin⸗ dung und Beibringung ein Roman für ſich iſt. Wir Männer und Väter haben es im großen ganzen am beguemſten. Von uns wird nur Geld verlangt, das iſt eine ſchlichte Frage nach Haben oder Nicht⸗ haben. Außerdem haben wir die Herſtellung einer Papierburg auf der Dachkammer übernommen. Sonſt haben wir keine Verpflichtungen, im Gegenteil neue Freiheit dazu gewonnen. Das macht nämlich die Näh⸗, Sing⸗ und Häkelſtunde der Hausfrau. Männer, die nach acht Uhr abends die Naſe allein nicht vor die Tür taten, die von Vereinsbrüdern geuzt, von Schulkameraden als Verräter an alter Freundſchaft betrachtet wurden, ſie tauchen jetzt wieder auf, ſchlagen auf den Tiſch, erzählen Geſchich⸗ en, geben eine Runde, dreſchen Skat... Es fängt ganz harmlos an mit Geſprächen über Schuhſohlen und ſchlechtes Wetter, hohe Miete und laute Nach⸗ barn, ſchon iſt man bei alten Streichen und Helden⸗ taten aus Kommis und Weltkrieg. Da blühen die Anekdoten, da hallen alte Koſenamen. „Endlich mal wieder ein männliches Spiel Karten. — Pick⸗Aß, da haſtes.— Wann darf unſereins ſchon mal ſpielen? Ab und zu mal bei den Damen den vierten Mann im Bridge ſtellen. Aber die Verluſt⸗ ſtiche muß man bezahlen.— Her mit dem Buben!— Und außerdem kriegt man immer die Schuld.— Reiz doch nicht ſo wahnſinnig!— Ja, dieſe Strick⸗ und Häkelſtunde iſt ein Segen, die halbe Weihnachts⸗ freude. Ich freue mich jedes Jahr drauf. Was ich gewinne, kommt unter den Chriſtbaum, jawoll, das iſt meine Weihnachtsarbeit.— Stech doch, du Affe!— Menſch paß auf; ich hab meine Weihnachtsgans ſchon heiſammen, die ſoll mir deine Dämlichkeit nicht wieder aus der Taſche holen, da mach ich nicht mit.— Was, deine Großmutter ſtrickt dir Schiſocken, was de nich ſagſt.— Jrangg, ihr Männer, da könnt ihr einpacken, da bleibt nix mehr übrig. Mit dem Spiel gibts noch eine Bluſe für die Irm. Kinder, ich ſreu mich auf die Geſichter zu Weihnachten.“ Dr. Hr. Buchführungspflicht für das Handwerk In den letzten Sitzungen der Tagung der Gau⸗ ſachgruppenwalter„Nahrung“ wurde noch eine Reihe wichtiger Mitteilungen für den gewerblichen Mittelſtand von den berufenen Vertretern der Reichsbetriebsgemeinſchaft gemacht. So führte der Generalſekretär des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks, Dr. Schüler, unter anderem aus, daß die Notwendigkeit einer guten Schulung des Nach⸗ wuchſes mit zu den Exiſtenzfragen des Mittelſtandes gehöre. Ein Handwerksmeiſter, der ſeinen Beruf ürdnungsmäßig erlernt habe, könne auch durch Kri⸗ ſenzeiten hindurchkommen. Das Prüfungsweſen der Vergangenheit trage einen großen Teil Schuld daran, daß in den ergangenen Jahren Tauſende von Meiſtern dem Daſeinskampf erlagen. Der General⸗ ſekretär teilte noch mit, daß über kurz oder lang eine Buchführungspflicht für das Handwerk eingeführt werden müſſe. Zur Rohſtoff⸗Frage ſagte er, daß irgendwelcher Peſfſimismus nicht am Platze ſei. Er bat, überall etwaigen„Angſt⸗ zuſtänden“ entgegenzutreten. Der Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter G. Schmidt führte unter anderem aus, daß die ſoziale Frage auch im Handwerk eine der vordringlichſten ſei, zumal ſie nicht zuletzt einem geſunden Wettbewerb diene. Der Redner ſetzte ſich erneut für das Neuaufleben des alten Wanderbrauches ein, damit der Nachwuchs ſein Blickfeld weiten könne. Er habe dem Reichsfachgruppenwalter Fedtke den Auftrag gegeben, zunächſt im Bäcker⸗ und Fleiſcher⸗ handwerk die Vorarbeit zu erledigen, um hier den Wanderburſchen wieder Tür und Tor zu öffnen. Die Auswahl von Armenanwälten Der Reichsjuſtizminiſter ſtellt in einer Verfügung ſeſt, daß die arme Partei durch die Beiordnung eines Rechtsanwaltes denſelben Schutz erhalten ſolle, den eine begüterte Partei durch eigene Auswahl eines Anwalts erlangen könne. Deshalb würden bei der Auswahl des beizuordnenden Anwalts Wünſche der Partei nach Möglichkeit zu berückſichtigen ſein. Werde ein Wunſch nicht geäußert, ſo ſei der Anwalt ſo aus⸗ zuwählen, wie es den berechtigten Belangen der Partei und ihren mutmaßlichen Wünſchen entſpreche. Im übrigen ſei bei der Zuteilung von Armenſachen ſorgfältig darauf zu achten, daß Bevorzugungen ein⸗ zelner Anwälte vermieden werden, was nicht aus⸗ ſchließe, daß der wirtſchaftlichen Lage der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Anwälte in angemeſſenem Umfange Rechnung getragen werde. 3. Seite/ Nummer 581 Bedürftige Kinder als Güſte der Polizei Standkonzert und Kinderſpeiſung Reſtloſer Einſatz war für die geſamte Mann⸗ heimer Polizei eine Selbſtverſtändlichkeit für den Tag der Polizei, der in würdiger Weiſe geſtern ein⸗ geleitet worden iſt. Am Waſſerturm: Standkonzert der Badi⸗ ſchen Landespolizeikapelle aus Karlsruhe. Ober⸗ muſikmeiſter Heiſig ſchwingt ſelbſt den Taktſtock. Die Mannheimer ſind leider nicht ſehr zahlreich erſchie⸗ nen, was bei der Zeit— Montags um elf Uhr— auch weiter nicht verwunderlich iſt. Dafür aber ſind die Abteilungsleiter und die höchſten Beamten des Polizeipräſidiums und des Bezirksamtes ſowie die höheren Polizeioffiziere reſtlos anweſend. Wenn man dem Konzert einen beſſeren Beſuch wünſcht, dann nicht nur, weil die künſtleriſchen Darbietungen dieſen rechtfertigen, ſondern weil die Sammel⸗ büchſen der Mädel vom Bd dann eine beſſere Füllung hätten aufweiſen können. * Im Kaſernenhof: Die Bereitſchaftswagen der Landespolizei rollen aus der Unterſtellhalle in den Kaſernenhof und den ſpäter angetretenen Fah⸗ rern wird eingeſchärft: Langſam fahren, nicht über 20 Kilometer, vorſichtig um die Ecken! Keine Poli⸗ ziſten ſollen ſo vorſichtig gefahren werden, ſondern die 150 bedürftigen Kinder, die von der NS für die von der Polizei durchgeführte Speiſung aus⸗ gewählt worden ſind und die jetzt auf dem Meßplatz und am Waſſerturm darauf warten, mit dem Polizei⸗ wagen nach der Kaſerne gefahren zu werden, betreut von Helferinnen der NS und von den Poliziſten. Als die Wagen mit den 150 Kindern wieder in den Kaſernenhof rollen, ſtehen hier zehn Poli⸗ zeibeamte mit weißen Schürzen bereit, oͤie auf ihrer Bruſt Schilder mit großen Nummern tragen und die dazu beſtimmt ſind, die Kinder ihrer Gruppe ſo zu bedienen, wie es einem Gaſt zukommt. Ein Oberleutnant und zwei junge Leutnants haben die Fäden feſt in der Hand. * In der Polizeikaſerne: In zwei Sälen ſind die Tiſche für die kleinen Gäſte gedeckt. Die Fenſter hat man verhängt und ſo ſtrahlen die bren⸗ nenden Kerzen der beiden Weihnachtsbäume ein mil⸗ des Licht in die Säle, deren Wände feſtlich ausge⸗ ſchmückt ſind. Kaum ſitzen die Kinder auf ihren Plätzen, als die Poliziſten eifrig hin⸗ und hereilen und die gefüllten Suppenteller herbeiſchaffen. Nun kann gelöffelt werden und bald iſt die ſchmackhaft zubereitete Grünkernſuppe vertilgt. Raſch verſchwin⸗ den die leeren Teller, die bald darauf gefüllt wieder aus der Küche kommen; Goulaſch mit Spaghetti. Mit friſchem Mut ſtürzen ſich die kleinen Gäſte auf die Portionen, die ſo reichlich bemeſſen ſind, daß einzelne Kinder nicht den Teller leer zu eſſen vermögen. . 2 Die Tafelmuſik ſtellt die Landespolizeikapelle Karlsruhe, die aber bald wieder weiter muß, weil ſie ein Konzert in Heidelberg angeſagt hat. Man be⸗ dauert außerordentlich, daß man die Landespolizei⸗ kapelle Mannheim berg zuſammen nur ſehen, wenn man der größten Stadt des Landes die Polizeikapelle für einen Abend zum großen Zapfen⸗ ſtreich zur Verfügung geſtellt hätte. Polizeipräſident Ramſperger, Dr. Leiber und Polizeioberſtleutnant weilen mitten unter den K ern und freuen ſich darüber, wie gut das 2 ckt. ſſehr ſie ſich mit ihnen 1 geht ſchon daraus Dr. Reg.⸗Rat Demoll Wie T el en, hervor, daß ſie ſelbſt gefüllte Teller herbeiſchleppen, wenn dieſes oder jenes Kind noch etwas haben will. Alles kommt zum„Tag der deutſchen Polizei“ heute abend 20 15 Uhr in den„Friedrichspark“. Die Kapelle ehem. Militärmuſiker mit Ober⸗ muſikmeiſter Vollmer ſpielt! Darbietungen des Geſangvereins der Polizeibeamten, des Polizei⸗ ſportvereins! Hans Kohl ſingt! Zu Gunſten der Winterhilfe! Einer der Herren hat ein klein wenig das Ge⸗ heimnis des Speiſezettels gelüftet, und gar bald verbreitet es ſich wie ein Lauffeue z: Nachtiſch. Großer Jubel herrſcht im Saal, als die Poliziſten wirklich die kleinen Teller bringen, auf denen Pudding in Himbeerſaft liegt. Da gibt es keine Ueberreſte und die Schar derer, die noch etwas nachgeliefert haben will, iſt recht groß. Bis zum letzten Puddingſtück wird verausgabt und dann iſt„Feierabend“. Noch hat man aber verſchiedene Ueber⸗ raſchungen: Da iſt zunächſt der dumme Auguſt, der weiß, wie man die Kinder unterhält und der mit ſeinen Späßen die ganze Kinderſchar rebelliſch macht. Als ſchließlich noch der Weihnachtsmann auf⸗ taucht, iſt man auf der ganzen Linie richtig„in Fahrt“ und man freut ſich darauf, Gedichte aufſagen zu Hür⸗ fen. Zwiſchendurch ſingt man aus frohem Herzen Weihnachtslieder. Große Lebkuchen, die an alle Kin⸗ der zur Verteilung kommen, leiten den Abſchied ein. Der Ac ſchied: Sehr ungern trennt man ſich von der gaſtlichen Stätte, denn man hat ſich ſehr wohlgefühlt. Der dumme Auguſt erleichtert etwas den Trennungsſchmerz. Er treibt mit den Kindern auf dem Kaſernenhof noch allerlei Schabernack und es fehlt nicht viel, daß auch noch die Würde des Weihnachtsmannes flöten geht. Die Kraftwagen der Polizei bringen die Kinder wieder zu den Sammel⸗ ſtellen zurück. 9 es gibt noch „Peer Gynt mit Hans Albers Mannheimer Erſtaufführung in der Alhambra“ Seit Jahren ſchon trug Hans Albers eine ge⸗ heime Sehnſucht mit ſich herum: den Peer Gynt zu ſpielen. Er hätte ihn gern von der Sprechbühne herab geſpielt, oͤenn Albers iſt eine der wenigen Filmgrößen, die, vor die richtigen ſchauſpieleriſchen Aufgaben geſtellt, ſich als Menſchengeſtalter von überzeugender Kraft entpuppen. Albers iſt mehr als der Hoppla⸗jetzt⸗komm⸗ich⸗Liebling, als der draufgängeriſche Ellbogenſiegfried, als den man ihn verhimmelt, und es iſt eigentlich ſchade, daß der viel⸗ beſchäftigte Filmkünſtler Albers dem Schauſpieler Albers anſcheinend keine Muße zu ſchöpferiſcher Ar⸗ beit gönnt. Man hat alſo den„Peer Gynt“ für die Erforder⸗ niſſe des Films, die andere ſind als die der Bühne, zurechtgeſtutzt. Aber dieſer Peer Gynt führt einiger⸗ maßen von Ibſen weg. Das Manuſkript erhebt aur den Anſpruch,„nach Motiven von Ibſens Drama“ geſchrieben zu ſein. Das Landſchaftliche hat man übernommen, die Welt der Fjorde, die brauſende See, die norwegiſchen Berge und das afrikaniſche Milieu, ſoweit man es brauchte. Der Filmpeer aber, der in dieſer Umgebung lebt und abenteuert, hat mit der inneren Weſensart der Ibſen⸗Geſtalt tticht mehr viel gemein. Konnte es wohl auch nicht haben, denn der Film mußte ſchließlich mit den Mit⸗ teln ſeiner Wirkung, der Wirkung des äußerlich Augenfälligen, an die Dinge herangehen, wobei es allerdings verwunderlich iſt, daß er ſich mit ſeinen unbegrenzten optiſchen Möglichkeiten die Bilokraft des Symboliſchen der Ibſendichtung ſo gut wie ganz entgehen ließ. Bei Ibſen iſt der junge Peer ein Träumer und Phantaſt, Aufſchneider und Großſprecher mit lahmer Seele, ein Nichtnutz und Streichemacher, aber kein Tatmenſch. Der erſte Teil des Films bewegt ſich äußerlich ungefähr auf dieſer Linie. Die gewaltige, ſagenſtarre norwegiſche Hochlandsnatur wird in prachtvollen Bilder lebendig, und in ihr vollführt Peer. der ungebärdige Kraftgeſelle, ſeine tollen Streiche mit den Menſchen und den Dingen. In jagendem Tempo rollen dieſe erſten filmiſch ſehr ſtarken Szenen ab, die im Brauttraub ihren imponie⸗ renden Höhepunkt erreichen, in der erſten Begegnung mit Solveig ein inneres Licht zeigen und ausklingen mit der ſchönen Szene, in der Peer die ſterbende Mutter mit einer vorgetäuſchten Schlittenfahrt ins Paradies reitet. Das alles iſt ſehr wirkſam, aber ahne Ibſenſche Hintergründigkeit gemacht. Peer führt ſich im Gegenfatz zu Ibſen gleich als tatfroher Abenteurer ein. Er iſt keineswegs der willenloſe Phantaſt ohne Motive, keineswegs ein Halber, ein unproduktiver Traummenſch, der etwa auf Geheiß des geheimnisvollen„Großen Krummen“ bei Ibſen gern„außen herum“ geht. Peer iſt von vornherein ein willenſtarker Wild⸗ ling der Selbſtſucht, der mit beiden Füßen in der Wirklichkeit ſteht. So braucht ihn der Film für ſeine weiteren Zwecke, losgelöſt von allem, was bei Ibſen die Idee in die Tiefe treibt, losgelöſt von jenem wundervollen Symbolismus, jenen poetiſchen Viſio⸗ nen, von den Geſpenſtern und Spukgeſtalten, die als Seelen⸗ und Charakterkneter Peer Gynts bei Ibſen eine ſo weſentliche Aufgabe haben. Im Film wird Peer Gynt nach Aaſes Tod ein von wirklichem Macht⸗ hunger in die Welt getriebener Self⸗made⸗man. Aus dem Goldgräber bei Ibſen wird ein Goldtaucher mit modernſtem meſſigſchweren Taucheranzug, wird ein Börſenſpekulant und Induſtriebaron mondänen For⸗ mats, ein Salon⸗ und Rennplatzlöwe in Frack und Zylinder, afrikaniſcher Kupferkönig und Städtebauer. Es geht über Land und Meer, von Geſchäft zu Ge⸗ ſchäft, von Weib zu Weib, und das Flugzeug iſt ſein Verkehrsmittel. Die einzelnen Phaſen dieſes ruheloſen Jagens um die Welt und nach der Macht werden vom orien⸗ taliſchen Anitra⸗Jdyll vetardierend unterbrochen, in techniſch hervorragend ſchönen und maleriſchen Ein⸗ zelbildern vorgeführt. Man genießt ſie als zuſam⸗ menhangloſe, aber immerhin feſſelnde Epiſoden, die freilich keinerlei ſchickſalhafte Entwicklung geben, Hans Albers aber die vielſeitige Entfaltung ſeiner reichen darſtelleriſchen Fähigkeiten geſtatten. Es gibt da wirklich„große Augenblicke“, die er mit echt künſtleriſchen Mitteln meiſtert, und wenn er zum Schluß von Wüſtenräubern ausgeraubt und nach einem grandios auf den Bildſtreifen gebannten Schifffsuntergang müde und gebrochen in Norwegen an den Strand geworfen wird, traumverloren durch ſeine eigenen Aecker irrt und, vom ſehnſüchtigen Ge⸗ ſang der wartenden Solveig magiſch angezogen, in der Heimat und im Beſitz der Geliebten ſein wahres Kaiſerreich entdeckt, mündet das Bild ſtimmungsſtark und ergreifend in der Läuterung alles Menſchlichen. Albers trägt natürlich die Hauptlaſt des Films. Er iſt wieder der ſehr überlegene und— was auf⸗ fällt— in allem ſehr beherrſchte Darſteller. Der „gute Schauſpieler“ bricht mehr als einmal in Au⸗ Hans Albers als Peer Gynt genblicken ruhiger Verhaltenheit überzeugend durch, und da ihm in den Hauptrollen Mitſpieler von Rang und Ruf zur Seite ſtehen(Luccie Höf lich als Mutter Aaſe, Olga Tſchecho wa als Baronin, Ellen Frank als Ingrid, Marie⸗Luiſe Claudius als (reichlich blutleere) Solveig, Zehra Achmed als eine mit dem Reiz des Exotiſchen umwitterte Anitra), ſo war der ſtürmiſche Publikumserfolg des Films, der von Griegs Muſikk ſtimmungsvoll untermalt iſt, durchaus begreiflich. Der Jubel ſteigerte ſich noch erheblich, als Hans Albers perſönlich an die Rampe trat, den Mannheimern einige liebenswürdige Worte ſagte und ſich auch im Namen ſeiner mitwirkenden Kollegen für die Anerkennung ſeiner künſtleriſchen Arbeit bedankte. Draußen ſtanden nach jeder Vor⸗ ſtellung die Leute in dichten Scharen, ihren Liebling zu begrüßen, und die Wogen der Begeiſterung gingen gewaltig hoch. O zen Die Silberhochzeit feiert in Käfertal Maler⸗ meiſter Karl Degen mit ſeiner Ehefrau Joſephine geb. Segl am heutigen Dienstag. z Auf eine 25jährige Tätigkeit im Dienſte des Verlags der„Neuen Mannheimer Zeitung“ konnte in dieſen Tagen die Zeitungsträgerin Frau Karo⸗ line Naeder, Rheinhäuſerſtraße 62, zurückblicken. Wir ſprechen der treuen Arbeitskameradin unſere beſten Glückwünſche aus. ue Beflaggung am„Tage der deutſchen Polizei“. Auf Anordnung des Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Innern werden am Tage der deut⸗ ſchen Polizei, am 18. und 19. Dezember, die Ge⸗ bäude der ſtaatlichen und Gemeindepolizei beflaggt⸗ Gleichzeitig ſind die Polizeibeamten aller Zweige aufgefordert worden, in gleicher Weiſe ihre Privat⸗ wohnung an oͤieſen beiden Tagen zu beflaggen. an Die Weihnachtsfeier des Männergeſang⸗Ver⸗ eins„Concordia“ bewegte ſich in der dem Weſen der Zeit angepaßten ernſten Form. Vereinsführer Bo ſ⸗ ſert brachte zum Ausdruck, daß das Weihnachtsfeſt den Charakter eines Familienfeſtes trage und ein ausgeſprochen deutſches Feſt ſei mit dem tieferen Sinn, ſich daran innerlich zu erbauen und aufzurich⸗ ten, neue Kraft und neuen Mut zu ſammeln, um den im kommenden Jahr an uns herantretenden Auf⸗ gaben zum Wohl des Vaterlandes und des deutſchen Volkes, nicht zuletzt zur Pflege des deutſchen Liedes, gewachſen zu ſein. Die Feier erhielt ihre beſondere Note durch die Mitwirkung des Celliſten Haus Schellenberger, deſſen muſikaliſches Können in drei ausgewählten klaſſiſchen Solis in Erſcheinung trat. Auch das Spiel der Hauskapelle, die Chöre des Concordia⸗Quartetts und der Sängerſchar, alle drei unter Leitung des Muſikdirektors Max Schellen⸗ berger ſtehend, hatten künſtleriſches Niveau. Ein von Fräulein Carle geſprochener Weihnachtspro⸗ log und die Ehrung langjähriger verdienter Mit⸗ glieder reihten ſich ſtimmungsvoll in die Vortrags⸗ folge ein. * Der Verein ehem. 111er, Abteilung Alte Kame⸗ raden, Mannheim, hielt eine wohlgelungene Weih⸗ nachtsfeier ab. Nach herzlichen Begrüßungsworten durch Kamerad Schmälzle wurde der erſte Teil „Weihnachtsvorfreuden“ durch heitere Lieder des Hotter⸗Terzetts eingeleitet, die ſtarken Beifall fanden. Frl. Ketſch ſang ſodann mit geſchulter Stimme einige Lieder. Zwei vielbelachte Militär⸗ Humoresken, von Kamerad Arnold und Frau und Fräulein Betzold beſtens wiedergegeben, ſorgten für Abwechſlung. Auch die Schüler Karl Greller und Otto Schwarz hatten mit ihren tollen Ein⸗ fällen als„Jumbo und Bumbo“ die Lacher auf ihrer Seite. Das friſch geſungene alte Soldatenlied wie die ſchönen Klaviervorträge von Frl. Keilbach füllten die Pauſen aus. Im Mittelpunkt des zweiten Teiles„Heilige Nacht“ ſtand die Weihnachtsan⸗ ſprache von Kamerad Seubert, die wohldurchdacht war und nachhaltigen Eindruck hinterließ. Weih⸗ nachtslieder, ernſte Weiſen und allgemein geſungene Weihnachtslieder gaben dieſem Teil im Lichterglanz des Tannenbaumes ein feierliches Gepräge. Die arbeitsloſen Kameraden wurden mit einem umfang⸗ reichen Paket beſchenkt. Es war ein Familienfeſt, das auch der Winterhilfe einen Betrag zukommen laſſen wird. 4. Seite/ Nummer Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 18. Dezember 1984 2,3 Milliarden Amſchuldungsbedarf der Gemeinden Nachdem die Reichsregierung kürzlich die not⸗ wendigen Vorſchriften zur Umſchuldung der Ge⸗ meinden erlaſſen hat, hat das Statiſtiſche Reichsamt nunmehr verſucht, den vorausſichtlichen Umſchul⸗ dungsbedarf feſtzuſtellen. Es errechnet dieſen zunächſt mit etwa 2,93 Milliarden, von denen aber wahr⸗ ſcheinlich noch rund 400 Millionen dadurch abgehen dürften, daß die Gemeinden vorausſichtlich in der Lage ſein werden, bei fortſchreitender Beſſerung der Wirtſchafts⸗ und Finanzlage ihre eingefrorenen Kredite in dieſer Höhe aus eigener Kraft zurück⸗ zuzahlen. So ergibt ſich ein Betrag von noch rund 2,5 Milliarden, für den die Umſchuldung in Anſpruch genommen werden kann. Praktiſch dürfte aber auch dieſe Summe nicht erreicht werden, da eine große Zahl von Gemeinden ihren Schuldendienſt wohl nach wie vor erfüllen und daher die Genehmigung zur Umſchuldung nicht erhalten oder mit Rückſicht auf ihren Kredit auch nicht nachſuchen wird. Viele Ge⸗ meinden werden ferner auch nur für einen Teil ihrer Schuld die Umſchuldung beantragen, und ſchließlich werden einzelne Gläubiger das Umſchuldungs⸗ angebot ablehnen und ſich mit der in dieſem Fall ein⸗ tretenden fünfjährigen Stundung der Kapital⸗ und Zinsanſprüche abfinden. Elſe Elſter im Kabarett Libelle“ Eine Filmſchauſpielerin ſingt und tanzt Diesmal iſt uns eine höchſt charmante und blonde Ueberraſchung bereitet worden: Elſe Elſter, die wir noch, von einigen anmutig beſchwingten Filmen her in netteſter Erinnerung haben, tritt jetzt im Rahmen des Gaſtſpieles einer bunten Künſtlertruppe auf den Brettern der Libelle auf. Sie plaudert, ſie ſingt aus ihren Tonfilmen allerlei liebenswürdiges und ſie tanzt mit beachtlicher Grazie. Die große ſchlanke, blonde Frau gefällt dem Mannheimer Publikum, nach dem rauſchenden Bei⸗ fall zu urteilen, überaus. Beſonders freudig wird ſie als ſorſches Bayerndirndl, das von der Alm Neckiſches zu berichten weiß, aufgenommen. Bernd Königs⸗ feld wird von dem mit keſchem Redefluß begabten rheiniſchen Anſager Heinz Vogel vorgeſtellt und er entpuppt ſich als ein luſtiger Geſelle, der allerhand Der Komiker Bernd Königsfeld handfeſten Ulk vom Stapel läßt.— Eine akrobatiſche Nummer, die unbedingt drei Sterne verdient, ſind die beiden Certis Bangs, die ihre herkuliſche Kör⸗ perkraft in überaus ſchwierigen gymnaſtiſchen Uebungen ſpielen laſſen. Der eine der beiden lenkt beſonders in einem fabelhaften Handſprungakt das Intereſſe auf ſich. Wieder viel Beifall.— Dolly und Daiſy ſind zwei ſchlanke Mäschen, die recht anmutig Spitze tanzen können und die drei Im ⸗ perials beweiſen guf Kylophon und einer Schellenmaſchinerie muſtkaliſches Können und hand⸗ werkliche Fixigkeit. Vom Anſager wäre zu ſagen, daß er ſeine Sache recht nett und fidel macht und dazu beiträgt, die gute Laune nicht abbrechen zu laſſen. In einem kleinen Sketſch„Krach um Elſe“ glänzen noch einmal die drei Stars des Abends, Elſe Elſter, Heinz Vogel und Bernd Königsfeld. Beifall. Darnach: Tanz zu der immer ſchmiſſigen Musik der Kapelle Egon Haſecke. cwf. auf gewerteten 11525 Kraftfahrzeugbriefe für Mannheim Grüne Kraftfahrzeugbrief-Amſchläge fü r Perſonenkraftwagen und Motorräder, graue für Laſtkraftwagen Der Reichsverkehrsminiſter hatte durch eine Ver⸗ ordnung die Einführung eines Kraftfahrzeug⸗ briefes verfügt. Dieſe Verordnung trat am 1. Mai in Kraft; ihre Beſtimmungen ſind in die Reichsſtraßenverkehrsordnung vom Mai und in die Ausführungsanweiſung dazu vom September über⸗ nommen worden. Seit dem 1. Mai wird für jedes neue Kraftfahrzeug, das zum Verkehr zugelaſſen wird, ein Kraftfahrzeugbrief ausgeſtellt. Die vor dem 1. Mai zugelaſſenen Kratfahrzeuge werden ebenfalls mit einem Brief ausgeſtattet, doch geht die Erledigung dieſer Arbeit erſt nach und nach vor ſich. Herausgeber des Kraftfahrzeugbriefes iſt die Sam⸗ melſtelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge beim Statiſtiſchen Reichsamt. Alle Perſonenkraftwagen und Motor⸗ räder, die im Amtsbezirk Mannheim nach dem 1. Mai für den Verkehr zugelaſſen worden ſind, haben bereits einen Kraftfahrzeugbrief bei der erſtmaligen Zulaſſung erhalten. Die vor dem 1. Mai zugelaſſenen Perſonenkraftwagen und Motor⸗ räder erhalten in den nächſten Monaten den Kraft⸗ fahrzeugbrief. Etwa Ende 1935 dürfte jeder Per⸗ ſonenkraftwagen und jedes Motorrad in Mannheim einen Kraftfahrzeugbrief beſitzen. Nach der letzten amtlichen Erhebung vom 1. Juli gab es an dieſem Stichtag in Mannheim 5390 Perſonenkraftwagen und 4534 Motorräder. Dieſe insgeſamt 9924 Mannheimer Kraft⸗ fahrzeuge erhalten, wie unſer G. W. Mit⸗ arbeiter an zuſtändiger Stelle erfährt, einen Kraftfahrzeugbrief in einem grünen Umſchlag. Wie wir an unterrichteter Stelle weiter erfahren, müſſen alle Mannheimer Kraftomnibuſſe, Laſt⸗ kraftwagen, Kraftwagen für Feuerlöſchzwecke, Sprengmaſchinen, Zugmaſchinen bis ſpäteſtens 1. März 1935 einen Kraftfahrzeugbrief erhalten. Der Kraftfahrzeugbrief für die Laſtwagen uſw. hat einen grauen Umſchlag. Am 1. Juli 1934 gab es im Amtsbezirk Mannheim 21 Kraftomnibuſſe, 1346 Laſt⸗ kraftwagen, 18 Kraftwagen für Feuerlöſchzwecke, 18 Sprengmaſchinen, 198 Zugmaſchinen. Der Kraftfahrzeugbrief zeigt vier Unter⸗ ſcheidungs nummern: 1 für die nach dem 1. Mai zugelaſſenen Kraftwagen und Sonderfahr⸗ zeuge, Ia für die vor dem 1. Mai zugelaſſenen Kraft⸗ wagen und Sonderfahrzeuge, UI für Krafträder, die nach dem 1. Mai, Ila für Krafträder, die vor dem 1. Mai zugelaſſen wurden.„Der Kraftfahrzeugbrief ſchafft Handhaben zur Sicherung des Eigentums am Kraftfahrzeug und liefert ſtatiſtiſche Unterlagen für Maßnahmen der Wirtſchafts⸗ und Verkehrspolitik. Der zur Erreichung dieſer Zwecke geſchaffene Brief wird in das Zulaſſungsverfahren eingegliedert“— heißt es in den Ausführungsbeſtimmungen zur Reichs ſtraßenverkehrsordnung. In Zukunft wird kein Kraftfahrzeug ohne Kraftfahrzeugbrief zugelaſſen. Die Zulaſſungsſtelle gibt den Kraftfahrzeugbrief an ſtellt die Kartothekkarte her, gibt den Brief an die Zulaſſungsſtelle zurück, die ihn dem Kraftfahrzeug⸗ halter aushändigt. eee Neue Geſetze fü Die Preſſeſtelle des Verbandes Badiſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ Vereine teilt mit: 1. Aufwertungshypotheken Das Reichskabinett hat am Donnerstag ein zwei⸗ tes Geſetz über einige Maßnahmen auf dem Gebiete des Kapitalverkehrs beſchloſſen. Der Gläubiger einer Hypothek oder perſönlichen Forderung kann, ſoweit die Fälligkeit nach den bis⸗ herigen Vorſchriften am 31. Dezember oder ſpäter eintritt oder herbeigeführt werden kann, die Zahlung des Aufwertungsbetrages von dem Eigentümer ſtets nur verlangen, wenn er nach Inkrafttreten dieſes Geſetzzes ſchriftlich gekündigt hat. Das gilt, ſofern die Aufwertungsſtelle eine Zahlungsfriſt bis zum 31. Dezember für einen Teil des Aufwertungs⸗ betrages bewilligt hat, nur dann, wenn der Teil mehr als zwei Drittel des geſamten Aufwertungs⸗ betrages ausmacht. Die Kündigungsfriſt beträgt mindeſtens 3 Monate. Hypothekenbanken, ſonſtige Grundkreditanſtalten und öffentliche oder unter Staatsaufſicht ſtehende Sparkaſſen ſowie Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften aller Art ſind unbeſchadet einer etwa beſtehenden beſonderen Verpflichtung nicht ge⸗ halten, zur Tilgungsmaſſe gehörende oder als Deckung für Pfandbriefe dienende aufgewertete Hypotheken zu einem vor dem 1. Januar 1937 liegenden Zeitpunkt zu kündigen. Hat der Gläubiger gekündigt, ſo kann der Eigen⸗ tümer des belaſteten Grundſtücks oder der perſönliche Schuldner innerhalb eines Monats bei der Auf⸗ wertungsſtelle ſchriftlich beantragen ihm eine Zah⸗ lungsfriſt für das Kapital zu bewilligen Der Autrag auf Bewilligung einer Zahlungsfriſt iſt unzuläſſig, wenn der Aufwertungsbetrag der Hypothek oder der Forderung 300 Goldmark nicht überſteigt. Die Zah⸗ lungsfriſt kaun nur einmal und längſtens bis zum 31. Dezember 1936 bewilligt werden. Der Antrag auf Bewilligung einer Zahlungsfriſt muß begründet ſein. Es iſt empfehlenswert, ſich bi der Antragſtellung der Hilfe der örtlichen Organi⸗ ſation zu bedienen. 2. Liſte der ſäumigen Steuerzahler Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Fritz Reinhardt, macht in der deutſchen Steuer⸗ r den Hausbeſitz zeitung darauf aufmerkſam, daß am 31. Dezember ein ſehr wichtiger Friſtablauf ſich vollzieht. Der Steuerpflichtige hat die vor dem 1. Januar 1935 fälligen Steuerzahlungen für Reichsſteuern, auch diejenigen, oͤie erſt im Dezember 1934 fällig werden, bis 31. Dezember zu entrichten, wenn er vermeiden will, in die Liſte der ſäumigen Steuerzahler auf⸗ genommen zu werden. Wenn ein Steuerzahler glaubt, es iſt ihm finanziell unmöglich, alle Reichs⸗ ſteuerzahlungen, die vor dem 1. Jan. 1935 fällig ſind, vor dieſem Zeitpunkt reſtlos entrichten zu können, ſo empfiehlt es ſich, wegen des Reſtes Stundung zu be⸗ antragen, denn ein Betrag gilt, ſo lange er geſtundet iſt, nicht als rückſtändig im Sinne der Liſte der ſäu⸗ migen Steuerzahler. Es genügt aber nicht, daß der Antrag auf Stundung einer vor dem 1. Jan. 1935 fälligen Zahlung bis ſpäteſtens 31. Dez. 1934 beim Finanzamt eingereicht wird, ſondern der Steuerpflichtige muß den Beſcheid, durch den das Finanzamt die Stundung ausſpricht, ſpäteſtens am 31. Dezember erhalten haben. Der Stundungsantrag iſt infolgedeſſen rechtzeitig und zwar ſofort, zu ſtellen. 3. Einheitswert und Feuerverſicherungswert In mehreren Städten Badens wurden die Häuſer von der Gebäudeverſicherungsanſtalt neu einge⸗ ſchätzt. Da in den Hausliſten beim Finanzamt auch der Gebäudeverſicherungswert anzugeben war, hat ſich der Verband Bad. Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereine mit dem Präſidenten des Landesfinanzamts ins Benehmen geſetzt mit dem Ziel, daß die neuen Gebäudeverſicherungswerte auch nach⸗ träglich noch in die Hausliſten eingeſetzt werden dürfen. Der Präſident des Landesfinanzamtes hat die Finanzämter verſtändigt, daß Aenderungen der Gebäudeverſicherungswerte, die nachträglich von den Hauseigentümern angegeben werden, noch zu berück⸗ ſichtigen ſind. Es empfiehlt ſich daher, bei neu⸗ eingeſchätzten Grundſtücken die neuen Gebäude⸗ verſicherungswerte dem Finanzamt rechtzeitig anzuzeigen. Hinweiſe Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater Mann⸗ heim. Heute abend wird im Caſino Ludwig Webers „Ehriſtgeburt“ zum erſtenmal in Mannheim NSDAp-Viiffeilungen Aus vartelomtlichen Sehkannimachungen enmoemmen Am Mittwoch, 19. Dezember, 20.15 Uhr, findet im Schlageterraum der Kreisleitung, L 4, 15, eine Ortsgruppen⸗ leiterſitzung ſtatt, zu der ſämtliche Stadt⸗ und Landorts⸗ gruppenleiter zu erſcheinen haben. Kreisorganiſationsamt. * Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Ortsgruppen des Stadt⸗ und Land⸗ gebietes! Heute, 18. Dez., pünktlich.30 Uhr, Propaga na„ leiterſitzung im Schlageterraum, I. 4, 15. Erſcheinen aller Propagandaleiter der Stadt⸗ und Landortsgruppen iſt Pflicht. Kreispropagandaleitung der NS DAP. * 1. Der Pg. Georg Schwöbel, Mannheim⸗Feudenheim, Hauptſtraße 48, hat ſeine Mitgliedskarte Nr. 245 690 ver⸗ loren. 2. Der Pg. Carl Joh, Mannheim⸗Feudenheim, Wilhelm⸗ ſtraße 64, hat ſeine Mitgliedskarte Nr. 3 108 461, die Quit⸗ tungskarte der Hilfskaſſe, ſeinen Blockleiter⸗Ausweis, die NSBo⸗Karte Nr. 200 187 ſowie die Verleihungsurkunde für das Frontkämpfer⸗Ehrenkreuz verloren. Vor Mißbrauch wird gewarnt. Die Kreiskaſſen verwaltung, Karteiabteilung. O Fendenheim. Die 8 der Geſchäftsſtelle der Orts⸗ gruppe ſind vom 2. Dez. 1984 bis einſchl. 8. Jan. 1985 geſchloſſen. Deutſches Eck. Dienstag, 18. Dezember, 20 Uhr, im „Roten Hahn“, U 5, 13, Verſammlung der Hauswarte der Zellen 25 und 28. 5 Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 19. Dez., 20.15 Uhr, in den Palaſt⸗Lichtſpielen, Vorführung des Filmes„Ich für dich, du für mich“ für die Partei⸗ und Volksgenoſſen der Zellen 7 bis 12. Karten ſind bei den einzelnen Block⸗ und Zellenleitern zu haben. Humboldt. Mittwoch, 19. Dez., 20 Uhr, Sitzung der politiſchen Leiter im Heim. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 18. Dez., 15 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle L 4, 15. Deutſches Eck. Freitag, 21. Dez., 20 Uhr, Heimabend im Ballhaus. Die noch nicht abgelieferten Strümpfe für das WoW eſind mitzubringen. Sandhofen. Dienstag, 18. Dez., 20 Uhr, Heimabend im Frauenſchaftsheim. Fertige Strümpfe und Puppen mitbringen. Humboldt. Achtung, Zellenleiterinnen! Dienstag, 18. Dez., nachm. 2 Uhr, zum Abrechnen in die„Konkordla“, Langſtraße, kommen. Deutſches Eck und Strohmarkt. Mittwoch, 19. Dez., fällt der Gymnaſtikkurſus in der Liſelotteſchule aus. Baun 171. Sämtliche 1 kommen am Mitt⸗ woch, 19. Dez., 20 Uhr, nach M 4a, zur Beſprechung. Be⸗ richte mitbringen. Deutſches Jungvolk Eilbefehl an die Geldverwalter des Jungbannes 1/171. Mittwoch, 19. Dez., erſcheinen ſämtliche Geldverwalter des Jungbannes 1/171 vor dem„Deutſchen Haus“, O 1, 10—11, pünktlich 18.30 Uhr. Das Erſcheinen ſämtlicher Fähnlein⸗ u. Stammgeldverwalter iſt dringend notwendig. Jungbaun 1/171. Am Mittwoch, 19. Dez., 19 Uhr, haben fämtliche Stamm⸗ und Fähnleinpreſſewarte mit Artikeln in M 4a, 3. Stock(Zimmer 83) zu erſcheinen. Bd MJ Ring V, Fendenheim. Am Dienstag, 18. Dezember, Schulung im BdM⸗Heim Feudenheim. Lineal, Blei, Schere mitbringen. An der Schulung nehmen alle Schaft⸗ bis Gruppen⸗ und Ringführerinnen teil. Deutſche Arbeitsfront Berufsgruppe Techniker und Werkmeiſter. Diens⸗ tag, 18. Dez., 20.15 Uhr, im großen Saal des„Deutſchen Hauſes“, C 1, 10—11t, Filmvortrag:„Fabrikation von Stark⸗ und Schwachſtromkabeln“. Redner: Oberingenieur Schön, Mannheim.— Donnerstag, 20. Dez. in der Ingenieurſchule: Arbeitsgemeinſchaft„Betriebskontroll⸗ Meßtechnik“. Neichsbetriebsgemeinſchaft 18(Handwerk). Fachſchaft ſriſeure. Mittwoch, 19. Dez., 20.30 Uhr,„Wartburg⸗ 5575(kleiner Saal] Pflichtverſommlung. Es iſt Pflicht aufgeführt. Die muſikaliſche Leitung wurde wegen Verhinderung von Direktor Rasberger dem Leiter des mitwirkenden Chores für„alte Muſik“, Her Pfautz, übertragen. Die Spielordnung liegt in 917 Händen von Dr. Hans Költzſch; Choreographie und Leitung des tänzeriſchen Anteils am Abend über nahm Harry Pierenkämper; das ſchlichte Bühnenbilz entwarf und führte aus Lotte Hub. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarle Hlenlag, 2 N —— den Ig. Hezemb. l, lll. .= 1 — 8 5 5 1 f Nordoyan 20 2 25 . e Ovomemos O nener. O nam degeent vo& begect o gegen Schnee& Csupein e nedel K Cewitt. Ounnasune, O Se telenter o massiger Z00οαε stormtzchet norcwesz die tene ſuegen mit dem nne. Oie dei den Stationen stehenden tam ten geden gie temperatur an ole Linien verdlades arte ant gleichen auf Neeresnlveas umgerechneten cuſtaruck Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 18. Dezember. Die Nacht zum Dienstag brachte uns bei heiterem Himmel kräftige Ausſtrahlung, die vereinzelt bis zu Froſt, allgemein aber zu Nebelbildung führte. Inzwiſchen iſt unter kräftigem Luftdͤruckfall ein ausgedehntes Regengebiet bereits nach Frankreich vorgedrungen, das unſer Gebiet vorausſichtlich noch im Laufe des Dienstag er⸗ reichen wird. Vorausſage für Mittwoch, 19. Dezembtt Nach verbreiteten Regenfällen wieder zeitweilig auß heiternd, bei lebhafteren ſüdlichen Winden mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Dez + 9,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. Dez. 1,5 Grad; heute früh 8 Uhr 1 83 Gro, Waſſerſtondsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗ Pegel 14. 15. 16 17. 18.]] Neckar⸗Pegel 15. 16 17. 15 Rheinfelden 1,84 1,84 1,79.91— Dreifach. 0 25 0,810 82 0,080, 9 Ja.7 195 100 Kehl....811,83 1,83 1,81 2,00 2* 3 erke: 2 c 0. e e e Mannheim 2,112, 041. 0 1. Kaub 114.32 130 120125 e 3.6006 Köln 1,42.39.36 1,201,301 NIVEA mild. leicht schäumend, gonz wunde im Geschmack. 22 für Gehilfen und Gehilfinnen, zu erſcheinen. Arbei en raden, die noch nicht Mitglied der Deutſchen Arbeitsfron ſind, wollen an dieſem Tog der Fachſchafts⸗Verſammlung beiwohnen. Berufsgruppe der Kaufmannsgehilſen. Mittwoch, 19. Dez., 20.15 Uhr, Gartenſaal des Ballhauſes: Sachen Papier⸗ und Papierwareninduſtrie. Druckerei⸗ und 1 50 fungsbetriebe. Vortrag über„Aufbau der Papierinduſtrſe“ Referent: Pg. Fehrenbach. NS⸗Kulturgemeinde Aufruf! Wir ſuchen junge, ſportlich intereſſierte, freiſtehende Mufikeraller Inſtru mente(Alter 18—25 Jahre). Bewerbungsſchreiben an die NS⸗Kulturgemeinde, Orth verband Mannheim, I. 4, 15(Horſt⸗Weſſel⸗Haus). Es it anzugeben: Haupt⸗ und Nebeninſtrument, Name, Anſchriſt, Alter. NS⸗Lehrerbund Der für Mittwoch, 10. Dez., vorgeſehene Vortrag fällt aus. „Kraft durch Freude“ Deutſches Eck! Die Sprechſtunden der Ortsgruppe ſind im Hauſe 70 Deutſche Arbeit, P 4,—5, Dienstags und Donne tags von 17.30 Uhr bis 20 Uhr. Betr. Betriebswarte. Am Dienstag, 18. Dez., haben alle Betriebsworte 0 rend der obengenannten Zeit vorzuſprechen. In Betri Be⸗ über 20 Gefolgſchaftsmitglieder, in welchen noch ker triebswart eingeſetzt iſt, haben die Betriebszellenoblen u erſcheinen. g Der abcz Ortswart. gez. F. Pap ch Wer will über Weihnachten zu Hauſe We Weihnachten naht! Weihnachten im Schwand chen Wollen auch Sie mit„Kraft durch Freude“ in den ſuid 0 Schwarzwald dann melden Sie ſich noch heute an. 11 eilen Sie ſich, bevor es zu ſpät iſt. Anmeldungen nur 55 beim Kreisamt, L 4, 15. Koſten für Fahrt, Verpfleg und Unterkunft 10,50 Mk. Telephoniſche Meldungen nen nicht berückſichtigt werden. * dur Kan Fra zog Hoch mer Fra wur mar Toch 16 8 war ſoge ſpie tend heit Fra ner Tag fenf mar Abe ſchie ung ſö. Hot! ſös chen trug wiel Jak heit der der nich dete rate ſtell. betr ein mitt erre Dor Nac von an, mäh Hoff „He. nicht ſein ſich loſe⸗ Und arte iſe der nner⸗ Dienstag, 18. Dezember 1984 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 581 1. Veumlschtæs — Die Tragödie einer ſchönen Frau enthüllt ſich durch folgende Nachricht: Die geſchiedene Frau des Kammerſängers Alfred Piccaver, die geſchiedene Frau des Barons Jakabffy, die Freundin des Her⸗ zogs von Weſtminſter und ſchließlich die Gattin des Hochſtaplers Sturdza, Marietta Johanny, iſt im Ar⸗ menhaus in Czernowitz geſtorben. Der Tod dieſer Frau, die einſt als die ſchönſte Europas gefeiert wurde, die mit Königen an einem Tiſch ſaß, ruft manche Erinnerungen wach. Marietta Johanny, die Tochter eines deutſch⸗böhmiſchen Pfarrers, ging mit 16 Jahren zur Bühne, wurde in Wien angeſtellt und war bereits ein Jahr ſpäter der Mittelpunkt der sogenannten Wiener Geſellſchaft. Nicht ihrer ſchau⸗ ſpieleriſchen Talente— ſie ſpielte ja nur unbedeu⸗ tende Rollen— ſondern ihrer bezaubernden Schön⸗ heit wegen. Unter den vielen Bewunderern dieſer Frau ſiegte ſchließlich der gefeierte Tenor der Wie⸗ ger Hofoper, Alfred Piecaver, der die Johanny eines Tages als ſeine Gattin heimführte. In allen Schau⸗ fenſtern, auf Hunderttauſenden von Poſtkarten ſah man das Bild der ſchönen Frau Marietta Piccaver. Aber eines Tages war die Ehe mit Piccaver ge⸗ ſchieden und Marietta wurde die Freundin eines ungariſchen Großgrundbeſitzers, eines Herrn v. Szem⸗ ö. Sie wohnte in fürſtlichen Räumen im Wiener Hotel Sacher, als dort eines Tages die Frau Szem⸗ ſös erſchien und auf die Johanny ein Vitriolfläſch⸗ chen ausgoß. Der große Hut, den die Angegriffene trug, rettete ihr Geſicht vor der Entſtellung. Und wieder eines Tages erfährt man, daß ſte den Baron Jakabffy geheiratet hat. Aber bald ſickert die Wahr⸗ heit durch. Dieſer Jakabffy iſt nur ein Strohmann, der von Szemſö„gekauft“ wurde. Die Freundſchaft der Johanny mit Szemſö dauert fort. Da aber nichts im Leben der Johanny lange dauerte, ſo en⸗ dete auch die Freundſchaft mit Szemſö, und ſie hei⸗ ratet einen rumäniſchen Adeligen: Sturdza. Bald ſtellt ſich heraus, daß dieſer Sturdza ſie belogen und betrogen hatte; er war mittellos, ein Geſtrandeter, ein Hochſtapler. Mit ihren letzten, eigenen Geld⸗ mitteln reiſte ſie an die Riviera. In Monte Carlo erregte ſie dasſelbe Aufſehen wie ſeinerzeit in Wien. Dort lernte ſie einen Mann kennen, der in einer Nacht eine halbe Million Mark verlor: den Herzog von Weſtminſter. Mit ihm lebte und reiſte ſie fort⸗ an, ließ ſich beſchenken, und Sturdza verſank all⸗ mählich im Dunkel der Vergeſſenheit. Ihre kühnſte Hoffnung aber, nach der Scheidung des Herzogs nun „Herzogin von Weſtminſter“ zu werden, erfüllte ſich nicht. Der Herzog führte Lady Loelia Ponſonby als ſeine zweite Frau heim. Die ſchöne Johanny hatte ſich dann in Paris niedergelaſſen, um ein ſorgen⸗ loſes Leben inmitten neuer Bewunderer zu führen. Und da beginnt das Leben der Schönheit ſich in Tra⸗ gik zu verwandeln. Sie verfällt dem Morphium, ihre Schönheit wird geopfert. Aus der blendenden, begehrten Frau wird ein innerlich zerbrochener Menſch. An der Schwelle der Verzweiflung ſucht ſie den Mann, deſſen Gattin ſie noch immer iſt: Sturdza. Uuid ſie findet ihn, arm und krank, wie ſie ſelbſt es iſt, in Czernowitz. Er iſt alt geworden, weich, treu und ehrlich. Und er hatte ſie erwartet. Aber er kann ihr nicht mehr helfen. So muß ſie ins Armen⸗ krankenhaus, wo ſie ſtirbt. Hinter ihrem Holzſarg geht nur Sturdza. Das Leben der„ſchönſten Frau Europas“ war zu Ende. * — Die Oberſte Behörde für Vollblutzucht in Berlin iſt einem großangelegten Schwindel auf die Spur gekommen, der dazu dienen ſollte, die große Gemeinde der Wetter zu ſchädigen. Im Intereſſe der Unterſuchung konnte bisher nichts davon in die Oeffentlichkeit dringen. Jetzt aber iſt der ganze Schwindel mit ſeinen Hintergründen aufgedeckt wor⸗ den, und die Schuldigen ſehen einer ſchweren Be⸗ ſtrafung entgegen. Bei den Sonntagsrennen in Mühlheim⸗Duisburg war für ein Rennen der ſchlechteſten Klaſſe auch das Berliner Pferd„Kame⸗ radin“ genannt worden. Dieſes Pferd gehörte zur ſchlechteſten Klaſſe und hat noch nie ein Rennen ge⸗ winnen können. Trotzdem fand es einen Käufer in der Perſon eines gewiſſen Weidkamp. In derſelben Zeit erwarb ein anderer Mann namens Calvary das Pferd Amön, das immerhin um einige Klaſſen beſſer war als Kameradin. Als nun die Reiſe von Kamera⸗ din nach dem Rennort von Berlin aus ſtattfinden ROMAN VON 45 5 HEDDAWESTENSERGER — te Seufzend klappt ſie den halb gepackten Koffer zu und tritt ans Fenſter. Den Kopf gegen die kühle Fenſterſcheibhe gepreßt, ſchaut ſie nachdenklich auf die Straße hinaus, die in der winterlich dieſigen Mor⸗ genluft troſtlos und unfreundlich daliegt. Ja, was ſoll nun bloß werden? Solange ſie hier in Köln war, wo Peter des öfteren zu Beſuch kam und dann ganz ungeſtört nur für ſie daſein konnte, ſolange hat ſie alle weiteren Gedanken gewaltſam von ſich abgewieſen. Man war glücklich miteinander, maßlos glücklich. Was wollte man mehr? Aber jetzt? Morgen wird ſie, wieder von ungezählten Augen mißgünſtig bespitzelt, in Düllkirchen ſitzen. Jeder Blick zwiſchen Peter und ihr, jedes gute Wort, jeder Beſuch wird im Handumdrehen in der ganzen Stadt als„Neuſtes“ berichtet werden. Die Damen der Ge⸗ ſellſchaft werden ſie ſchneiden. Die Eltern werden Peter„wegen dieſes total unmöglichen Verhältniſ⸗ ſes“ von früh bis ſpät ſchikanieren. Peter wird wie⸗ der der ſtille, bedrückte, zum Lachen wenig geneigte eter ſein, als den ſie ihn kennengelernt hat, und ſolche heimliche Zweieinſamkeit wird man ſich, wenn man Glück hat, höchſtens alle Jubeljahre mal zu⸗ mmenſtehlen können. Iſt das ein Leben? Iſt das das, wonach ſich Sophie zuweilen geſehnt hat? Jen Fu lestclitigte die, Cupa Reichskanzler Adolf Hitler mit Kapitän deck angetretenen Köche der„Europa“— Scharf beim Abſchreiten der Front der auf dem Zwiſchen⸗ ein Bild von dem Beſuch, den der Führer und Reichskanzler anläßlich ſeines Aufenthaltes in Bremen dem ſtolzen Ozegnrieſen abſtattete. vc Re Der Königliche Einsiedler von Crauleigh — London, im Dezember. Der zur Zeit in England lebende König von Siam hat die Sendboten aus der Heimat empfan⸗ gen, die es ſich nicht haben nehmen laſſen, die Be⸗ ſchwerniſſe einer weiten Reiſe über 8000 Kilometer auf ſich zu nehmen, um ihren Herrſcher in ſeinem Entſchluß, dem Thron zu entſagen, um⸗ zuſtimmen und ihn gleichzeitig zu veranlaſſen, in ſeine Hauptſtadt zurückzukehren. Aber der Kö⸗ nig blieb unerſchütterlich, und ſo mußten denn die Höflinge aus Siam mit ſchwerem Herzen unverrichteter Dinge wieder abziehen. In der ganzen Lebenshaltung dieſes exotiſchen Herrſchers hat ſich, allen offenbar, ein großer Wan⸗ del vollzogen. Einſt war der König von Siam auf der ganzen Welt für die Pracht und den Luxus, die an ſeinem Hofe zu Bangkok herrſchten, berühmt. Heute lebt der Monarch in einem einfachen kleinen Villenhaus in der engliſchen Grafſchaft Surrey, ſüd⸗ lich von London, in der Nähe der Ortſchaft Crau⸗ leigh. König Prajadipok verbringt dort ſeine Tage in größter Stille und Zurückgezogenheit. Er führt ganz das Leben eines einfachen und biederen Bürgers. Nichts mehr von jenen vielen hundert Höflingen und den Tauſenden an dienſtbaren Gei⸗ ſtern, die mit ihren bizarren und bunten Uniformen ſeinen Palaſt in der ſiameſiſchen Hauptſtadt bevöl⸗ kerten. Der Einſiedlerkönig hat im Augenblick nur noch zwei Diener, die ihm perſönlich zur Verfügung ſtehen, ſowie zwei Zofen, die die Aufwartungen bei der Königin zu machen haben. Auch eine militäriſche Wache beſitzt der König von Siam zur Zeit nicht mehr. Dafür iſt er von einer ziemlich ſtarken Abteilung tüchtiger Kriminalbeam⸗ ten von Scotland Yard umgeben, die ſtreng darauf achten, daß niemand unangemeldet zu dem König gelangt. An ſich iſt der ſiameſiſche Herrſcher ein Menſch, der gern und viel Bücher lieſt. Infolge ſeiner ſchweren Augenerkrankung, an deren Folgen der König immer noch zu leiden hat, mußte er ſeiner Lieblingsbeſchäftigung allerdings mehr und mehr entſagen. So kann man ihn denn häufig auf Spa⸗ ziergängen in der Nähe von Crauleigh beobachten, die er bald allein, bald in Begleitung ſeiner Gattin unternimmt. Gelegentlich nimmt er jedoch auch in ſeiner Limouſine Platz, und dann geht es auf größere Ausflüge in die weitere Umgebung. Neugierigen iſt es gelungen, wenigſtens bis zum Adjutanten König Prajadipoks vorzudringen. Der elegante exotiſche Offizier hüllte ſich jedoch in Schwei⸗ gen. Einzelheiten über das Ergebnis der Ausſprache zwiſchen den Sendboten aus Siam mit ihrem König konnten nicht in Erfahrung gebracht werden. Da⸗ gegen hat auch der Adjutant des ſiameſiſchen Königs beſtätigt, daß der Entſchluß, nicht na ch Sia m z u⸗ r ückzu kehren, unweigerlich feſtſtehe. Der König ſteht auf dem Standpunkt, daß das Land durch ſeine Perſon nicht in Parteien und feindliche Lager zerriſſen werden dürfe, deshalb verzichte er ſchon aus patriotiſchen Gründen. Außerdem er⸗ laubt das ſchwere Augenleiden dem König nicht, ſich vorläufig der Behandlung durch die europäiſchen Aerzte zu entziehen. König Prajadipok iſt bekannt⸗ lich ſchon einmal der Erblindung nahe geweſen, und ein Rückfall iſt nicht ausgeſchloſſen. K— ſollte, wurden ſowohl Kameradin als auch Amön in Hoppegarten verladen und nach dem Stettiner Bahnhof gebracht. Dort aber fand die Vertauſchung der beiden ſich ähnlich ſehenden Pferde ſtatt, und unter dem Namen und der Deklaration„Kamera⸗ din“ ging Amön nach Mühlheim. Natürlich war das Pferd von feinen Beſitzern hoch gewettet. Im Ver⸗ lauf des Rennens aber wurde Amön nur Vierte und verlor dieſen Platz noch durch einen Proteſt, den die Oberſte Behörde einlegte. So war der ganze Schwindel ins Waſſer gefallen. Damals aber hatte die Behörde ſchon Wind von der Sache bekommen, wollte aber erſt alle Fäden in der Hand haben, um energiſch durchgreifen zu können, was jetzt geſchieht. Das Pferd iſt beſchlagnahmt worden. Kein Mitglied des aktiven Rennſports iſt in die Sache verwickelt, O nein, ganz und gar nicht! Schon jetzt haßt ſie dieſe Heimlichkeiten, dieſe Verlogenheiten, dieſe alberne Unfreiheit. Aber wie es ändern? Wie ſich ein vernünftiges, ſinnvoes Leben aufbauen, das den⸗ noch den Düllkirchener Verhältniſſen Rechenſchaft trägt? „Wegziehen— anderswo neu anfangen!“ Peter geſagt. hatte „Unſere Freundſchaft einfach von Anfang an jedermann klipp und klar bekennen— das nimmt allen die Waffe aus der Hand!“ hatte Sophie da⸗ gegengeraten.. Aber Peter hatte nur verächtlich die Achſeln ge⸗ zuckt:„Kennſt du Düllkirchen immer noch ſo wenig?“ Und wieder war man am toten Punkt Uebrigens ſcheint Peter ſich über alles das all⸗ mählich genau ſo zu zergrübeln wie ſie ſelbſt. Denn als er das letztemal da war, vor oͤrei Tagen, da war er merkwürdig zerfahren und ganz anders als ſonſt. Vor allem iſt es Sophie aufgefallen, wie beſorgt und forſchend er ſie immer von der Seite angeſchaut hat, und dies immer nur, wenn er glaubte, ſie merke es nicht. Ganz ſicher bedrückte ihn irgend etwas. Aber was? Dabei hatte er eigentlich nur ausgeſprochen gute Nachrichten aus Düllkirchen mitgebracht. Wirklich nur gute. Zum Beiſpiel die Tatſache, daß Herr Har⸗ lan ſeine Siebenſachen packe und bereits eine Schlaf⸗ wagenkarte nach Baſel beſtellt habe— eine Neuigkeit, die auf dem Weg über den Portier ins Jürgenshaus geraten war(zu gleicher Zeit übrigens ſchon, da von Herrn Harlan ſelbſt dieſe Mitteilung erſt an den Rechtsanwalt ging). Als Peter das erzählt hatte, war Sophie Eliſa⸗ beth ihm jubelnd um den Hals gefallen: Jetzt werde alles, alles gut! hatte ſie gerufen. Doch er hatte nur in ſeiner ſtillen Art gelächelt und ihr, ſtatt jeder Antwort, einen Brief in die Hand gedrückt. ſondern es handelt ſich bei den Betrügern um Außen⸗ ſeiter, denen ſſcchnell genug die Luſt zu ſolchen Be⸗ trügereien an der Sache des deulſchen Rennſportes vergehen wird. * — Der Schauſpieler Paul Wegener, der dieſer Tage ſeinen 60. Geburtstag feierte, kam auf ſeinen Gaſtſpielreiſen viel in der Welt herum. Juſt zur Zeit der Tonfilmgeburt, ſo wird im„Angriff“ er⸗ zählt, gaſtierte bekanntlich Wegener in halb Amerika vor gelben, roten und ſchwarzen Zuſchauern. Bis zu den Indianer⸗Schutzgebieten dringt er mit ſeiner Truppe vor. Sie kannten ihn bereits, die halbnack⸗ ten Herren mit den kühnen Bronzegeſichtern und dem wehenden Adlerſchmuck, hatten ihn in dem Film „Der Galeerenſträfling“ geſehen. Hatte ihnen ge⸗ fallen, das Bleichgeſicht. Howgh! Als er in Temuco in Südchile ſeinen Thespis⸗ karren vor Anker legt, kommen ſie in rauhen Men⸗ gen angeritten. Vor dem Theater ſind Schranken mit kupfernen Ringen. Da binden ſie ihre Muſtangs an.(„Es ſah aus wie beim Wehlauer Pferdemarkt“) Weiter geht der„Othello“ nach Montevideo, dann nach Rio. Als Wegener⸗Othello tiefglänzend und rieſig auf der Bühne erſcheint, glotzen aus allen Ku⸗ liſſen und Winkeln verzückte Niggergeſichter hervor, die farbigen Theaterarbeiter und Kuliſſenſchieber bringen ihrem großen„Landsmann“ begeiſterte Hul⸗ digungen. Auch ſpäter, auf dem Balkan, iſt mächtige Wege⸗ ner⸗Begeiſterung. In Jaſſy, der alten Krönungs⸗ ſtadt, muß die Polizei den Kaſſenandrang albdäm⸗ men. Der Erfolg iſt rieſig, die Kaſſen ſind immer voll— für den Gerichtsvollzieher. Zwei Abende ſieht der deutſche Gaſt kein Geld. Man vertröſtet ihn auf den öritten Abend— um ihn dann wieder um Auf⸗ ſchub zu bitten. Wegener⸗Othello hat keine Luſt, ſich in dieſem unzuverläſſigen Lande ſchwarz zu ärgern, ja nicht einmal— ſich ſchwarz zu ſchminken. Im Saale tobt das Volk, denn der Theaterbeginn iſt ſchon überſchritten. Alle Augenblicke kommt einer und fleht den Künſtler an, ſich doch endlich zu ſchmin⸗ ken und auf die Bühne zu kommen. Der winkt kalt⸗ lächelnd ab und fordert die rückſtändigen Gelder. Immer lauter donnert die Unruhe vom Zuſchauer⸗ raum herauf, immer zudringlicher und kniefälliger wird das Direktorium. „Schließlich“, erzählt Wegener,„habe ich mich ein⸗ geſchloſſen und eine ziemlich lange Braſil geraucht. Vorher aber ſchrieb ich draußen an die Tür mit Kreide und unter höflicher Anpaſſung an den rumä⸗ niſchen Sprachgebrauch: Nix Geld— nix schwarz! Wegnerescu. Dieſe Maßnahme hatte den verdienten Erfolg, eine Viertelſtunde ſpäter erhielt ich mein Geld. Und die Vorſtellung ſelber?— Beifall wie noch nie!“ * — Auf der ſchönen dalmatiniſchen Inſel Solta wäre das Leben eine Luſt, wenn es dort keine Mäuſe gäbe. Dieſe Tiere verderben den braven Bauern der Inſel den Geſchmack am Leben. Alle Bemühungen, der Plage Herr zu werden, ſcheiterten, und auch eine Armee von Katzen war bald ſo ſatt, daß ſie den Spie⸗ len der Mäuſe zuſah wie der müde Jäger den Sprün⸗ gen des Wildes. Dann aber fand ein Bauer eine deutſche Zeitung und las darin vom Rattenfänger von Hameln. Schon war der Plan gefaßt, ihn her⸗ beizurufen, und ein Telegramm ging ab, er ſolle ſo⸗ fort kommen, alle Koſten würden bezahlt werden. Die braven Schildbürger von Solta hatten überſehen, daß es ſich um einen Jubiläumsartikel handelte und hat⸗ ten ſechshundertfünfzig Jahre zu ſpät telegraphiert. * — Eine Tragödie, die das Mitgefühl der Tier⸗ freunde der ganzen Welt erwecken wird, hat ſich im Zoplogiſchen Garten von Pilſen ereignet. Der Zoo wies eine große Anzahl von zum Teil ſehr wertvollen und ſeltenen Tieren auf, die mit denkbarſter Sorg⸗ falt gepflegt wurden. Als der Wärter in der Mor⸗ genfrühe ſeinen Lieblingen die erſte Mahlzeit reichen wollte, drang ihm aus dem Gebäude beißender Qualm entgegen. Er benachrichtigte ſofort die Feuerwehr, die aber keine Hilfe mehr bringen konnte, denn ſämt⸗ liche Tiere waren inzwiſchen an Rauchvergiftung ein⸗ gegangen. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte ſich in der Nacht in der Heizungsanlage ein Zerknall ereig⸗ net, wodurch Kohlenoxydgas in die Käfige dringen konnte. 2 — Stürmiſch die See. An Bord eines Dampfers. Der Wind trieb die Wellen vor ſich her. Die Sonne war eben untergegangen. Herr Möller ſtand bleich und leidend an der Reeling. Eine bekannte Dame näherte ſich ihm und fragte:„Sie warten wohl darasef, daß der Mond heraufkommen ſoll?“—„Wieſo?— nein—— den habe ich nicht gegeſſen!“ murmelte Herr Möller abweſend. Heulſche/ inkt. was deulſcher Boden bringt. int Malzkaffer Oh, Sophie Eliſabeth hatte es mit tauſend Nadeln getroffen als ſie den Abſender las: Brigitte Flies. Was jetzt? Was jetzt? Von dieſer Seite konnte doch nur Unheil kommen? Aber ſiehe da, auch von dieſer Seite kam verwunderlicherweiſe heute Gutes: Brigitte nahm in aller Form und endgültig Abſchied von Peter. In vielen ernſtaunlich vernünftigen Worten gab ſie ihre Schuld am Verlauf der Dinge zu und geſtand ein, daß es ſo, wie es nun gekommen war, vielleicht doch zuletzt für alle Teile beſſer ſei. Ja, ſie wünſchte Peter ſogar für ſeinen weiteren Lebensweg alles Gute. Sie ſelbſt, ſchrieb ſie mit einer leichten Schmerzlichkeit, ſie ſelbſt gehe nun fort von Düllkirchen, um die letzten Ereigniſſe und bitteren Erlebniſſe zu verwinden; aber ſie ſei ſchon jetzt über⸗ zeugt, ſie werde ſie leicht und durchaus zu ihrem eigenen Beſten verwinden. Nun alſo: Auch dieſer Brief war Urſache einer beglückten Umarmung geweſen. Kann man denn auch mehr wünſchen, als ein ſo friedliches, ſtilles und gutes Auseinandergehen zwiſchen Menſchen, deren einer einmal ſo bereit zu Haß und Niedertracht ge⸗ weſen war wie noch vor ganz kurzem die arme Brigitte? Aber noch mehr, immer noch mehr des Guten war an dieſem Tage geweſen: Peter konnte auch berich⸗ ten, daß die Eltern nun, nachdem der verhaßte Herr Harlan weg war, mit ſich reden ließen— vorſichtig zwar, aber immerhin doch reden. Und da Peter ja ſchließlich das Jürgenshaus recht geſchickt und be⸗ ſonnen durch die Wirrniſſe des letzten Jahres laviert hätte, fingen ſie auch an, ſeinen Ratſchlägen gläubi⸗ ger Gehör zu geben, ihn ſo ein wenig als den Er⸗ fahrenen anzuſehen. Als zum Beiſpiel Peter vorſchlug, man werde jetzt die Autoſtraße eben einfach an beiden Hotels vorbeileiten, da kein Harlanſcher Widerſpruch dieſem Projekt gegenüber mehr beſtände, da hatten ſie nicht mehr abgewehrt, ſondern nur ſchüchtern geſagt: „Wenn du meinſt? Wir ſind ja vielleicht wirklich für dies diplomatiſche Verhandeln zu alt!“ Und ſie hatten ſich nur angeſehen und die grauen Köpfe ge⸗ wiegt und„Mal gucken“ auch zu allem übrigen ge⸗ ſagt, was Peter vorſchlug. Nur: An die Hotel⸗Ach wollten ſie unter keinen Umſtänden heran, auch jetzt nicht. So eine Sache bringe nur Unheil, meinten ſte hartnäckig und blieben dabei. Ja, und als zwiſchen Peter und Sophie das Ge⸗ ſpräch ſo weit gediehen war, geſchah dann eben etwas Merkwürdiges. Sie, Sophie, hatte auf Peters Er⸗ zählung hin übermütig gelacht und geſagt: Oh, die Idee mit der Hotel⸗AG habe er ja ſelbſt damals am Rhein ſchon ſo geſcheit umgewandelt, daß ſie nur ge⸗ horſam zu tun brauche, was er damals im Lauf des Geſprächs angedeutet und geſagt habe. Erinnere er ſich nicht? Ex habe doch damals geſagt, beide Hotels nebeneinander wären nur dann möglich, wenn das eine in ein Heim für tuberkulöſe Kinder oder in ein Haus für die Bergarbeiter umgewandelt werde. Nun alſo! Das ſei ihr nicht wieder aus dem Kopf ge⸗ gangen, und, genau genommen, ſei eine ſolche Um⸗ ſtellung doch eine Kleinigkeit. Von dem Erlös, aus dem Verkauf all der Luxusgegenſtände, die ſie daun im Hotel nicht mehr brauche, erſtehe ſie leicht die nötigen Kinderzimmereinrichtungen. Dann ein paar Schweſtern angeſtellt— und ſie habe den herrlichſten Beruf von der Welt: einen wirklichen Beruf näm⸗ lich. Und ſie habe wegen dieſer Angelegenheit auch ſchon Fühlung genommen mit den maßgebenden In⸗ ſtanzen. Und wenn Peter jetzt nur zuſtimme und ihre Idee für gut halte, werfe ſie ſich mit aller Macht auf die Ausführung. i Und da—: Peter machte den Mund auf, als ob er etwas ſagen wollte, klappte ihn dann wieder zu, ſah ſie verwirrt an, wandte ſich ab und war plötzlich wie umgewandelt: nervös, zerſahren, unluſtig— als ob ihn das alles ſehr verwirrt hätte, (Schluß folgt.) Baden-Baden zur Jahreswende Brief aus der Bäderſtadt X Baden⸗Baden, 14. Deze Das Jahr 1934 neigt ſich ſeinem Ende zu. Mit dem großen deutſchen Neu⸗ werden hat es auch Baden⸗Baden, dem berühmten Heilbad des deutſchen Südens, eine neue, erfolg⸗ reiche Aufwärtsbewegung gebracht, die mit den bald hunderttauſend Beſuchern des Welt⸗ kurorts wieder an ſeine Glanzzeit anknüpft. Ein köſtliches Kleinod, ſo ſtrahlt es uns jetzt in den Ta⸗ gen der Jahreswende im Zauber ſeiner win⸗ terlichen Schönheit an, während die ragenden Schwarzwaldberge, die aus ihrer Tiefe die ſegenſpendenden Heilquellen hervordrängen, auf ihren Hängen zur Schneezeit Rodlern und Schi⸗Fahrern die ſtarken Freuden ſportbegei⸗ ſterten Lebens ſchenken. In den prunkvollen Spiel⸗ ſälen ſtreut derweil die Glücksgöttin alltäglich ihre wechſelnden Gaben aus. In fröhlichen Kur⸗ haus⸗Tanzabenden, in Konzerten, in Aufführungen der ernſten und heiteren Muſe, in Opern⸗Vorſtellungen und anderen künſtle⸗ riſchen und wiſſenſchaftlichen Darbietungen wird um die Jahreswende gleichſam noch einmal das Auser wäßlteſte zu buntem Strauß zuſammengefügt. dann, nach dem glanzvollen Weihnachtsball am 2. Feſttag der Höhepunkt auch diesmal wieder in dem großartigen deutſchen Stilyeſter⸗Gala⸗ Abend der Spielbank im Großen Bühnenſaal des Kurbauſes erreicht wird. Nis Bis Früherer Arzt in Sicherungsverwahrung * Offenburg, 18. Dez. Das Landgericht hatte auf Antrag der Staatsauwaltſchaft die Sicherheitsver⸗ wahrung des 60jährigen praktiſchen Arztes Leo Harter aus Giersburg angeordnet, da er durch ſeinen unausrottbaren Hang zur Bege⸗ hung von Abtreibungen, veranlagt durch ſeine Sucht nach Geldgewinn, eine ſtändige Ge⸗ fahr für die öffentliche Sicherheit bedeute. Mehr⸗ fache Zuchthausſtrafen waren ohne jeden Eindruck auf Harter geblieben, der— wie das Landgericht feſtgeſtellt hatte— offenbar ſeine ganze Erziehung und die ſich daraus ergebenden Pflichten vergeſſen habe. Harter rief das Reichsgericht an, dieſes ver⸗ warf jedoch die Reviſion des Angeklagten. Harter wird infolgedeſſen in Sicherungsverwahrung ge⸗ nommen. Brief aus Konſtanz O Konſtanz, 13. Dez. Das neue Konſtanzer Stadttheater iſt fertiggeſtellt. Es hat begonnen, ſeine Arbeit wieder aufzunehmen. Nach⸗ dem das Werk glückhaft begonnen war, ließ es ſich die Stadtverwaltung nicht nehmen, all die am Bau Beteiligten zu einer anſchließenden gemeinſamen ſchlichten Feier einzulgden. Wie zu erwarten — der Letzte hatte Folge geleiſtet. Nach der glän⸗ zend verlaufenen Feſtauffſührung fand man ſich zwanglos im unteren Konzilſaal zuſammen. Als für das leibliche Wohl beſtens geſorgt war, nahm Oberbürgermeiſter Pg. Herrmann das Wort. Er erläuterte, wie viel Arbeit und Mut es koſtete, die⸗ ſes Werk zur Vollendung zu bringen. Im Verlaufe ſeiner Ausführungen berührte dann auch der Red⸗ ner die weiteren Vorhaben der Stadtver⸗ waltung und allgemein konnte man die große Be⸗ friedigung darüber feſtſtellen, wie alles getan wird, der Stadt wieder die Stellung zu erkämpfen, die ihr auf Grund ihrer großen Vergangenheit und ihrer Stellung als Eingangspforte zum Reich gebührt. In den drei Tagen, an denen die große Deutſche Luftſchutz⸗Aus⸗ ſtellung bier iſt, erfreute ſie ſich eines außerordentlich guten Beſuchs. Sonntagabend ſtellte ſich der 10 000ſte Beſucher ein. Es muß erwartet. werden, daß im Laufe der Woche ſich dieſe Zahl be⸗ trüchtlich erhöht, zumal die Ausſtellung außerordent⸗ lich intereſſant und lehrreich aufgebaut iſt. Die Aus⸗ ſtelung iſt weiterhin von 6 bis 20 Uhr geöffnet. I. Oftersheim, 18. Dez. Der Feuerverſicherungs⸗ wert der hieſigen Gebäude wurde mit 5 654 700 Mk. feſtgeſtellt, gegenüber 5607 100 Mk. im Vorjahr, was einem Mehrwert von 47 600 Mk. ergibt. An Einzel⸗ gebäuden ſind vorhanden: 1204 aus Stein, 328 aus Steinriegel und 449 aus Holz. „I Reilingen, 18. Dez. In einer Bauernkund⸗ gebung, die vom Ortsbauernführer Baumann ge⸗ leitet wurde, ſprach Kreisbaueruführer Treiber Plankſtadt)) über das Thema„Erzeugungsſchlacht“. Dr. Herlan von der Kreislandwirtſchaftsſchule Hok⸗ kenheim behandelte das Thema:„Bodenbearbeitung und Bodenbehandlung“. Es wurde daun noch be⸗ kanntgegeben, daß Reilingen im kommenden Jahre nicht nur als Schneidegut⸗, ſondern auch als Zigar⸗ rengutgebiet in Betracht gezogen werden ſoll. * Karlsruhe, 15. Dez. Mit ſofortiger Wirkung iſt auf dem Verordnungswege durch das badiſche * Heidelberg, 18. Dez. Holle h. Fraukenthal, 18. Dez.(Eig. Dr.) Die neue Aufrollung des Maudacher Mord⸗ prozeſſes vermochte am erſten Verhandlungstag das Dunkel nur wenig zu erhellen, das ſich über die näheren Umſtäude der ſchauderhaften Geſchehniſſe breitet. War Scheuermann Mittäter oder gar Alleinläter des Mordes? Die dramatiſche Gegen⸗ überſtellung der beiden wegen Mittäterſchaft im erſten Verfahren zum Tode Verurteilten erbrachte, wie wir bereits in unſerem geſtrigen Drahtbericht gemeldet haben, kein anderes Ergebnis, als daß ſich Baumaun und Scheuermann wieder gegenſeitig bezichtigten, die tödlichen Axthiebe gegen die unglück⸗ lichen Frauen geführt zu haben. Die Nachmittagsverhandlung lieferte für die Be⸗ hauptung Scheuermanns, daß ihn Baumann nur aus Rache beſchuldige, keinerlei überzeugende Beweis⸗ punkte.(Der Reviſion des jetzt allein angeklagten Scheuermanns war vor dem Reichsgericht nur wegen des von dieſem gerügten Formfehlers Erfolg beſchie⸗ den, weil die Vereidigung eines Zeugen Ihrig, die vielleicht für die Klärung der Sache entſcheidend ins Gewicht gefallen wäre, unterblieben iſt.) Die erneute Vernehmung der mit dem Ermittlungsverfahren und der Vorunterſuchung betrauten Juſtizbeamten am geſtrigen Nachmittag hat die Lage Scheuermanns keineswegs verbeſſert. Uebereinſtimmend bekundeten dieſe Zengen vielmehr, daß nach ihrer Auffaſſung unbedingt ein zweiter Täter beteiligt geweſen ſein müſſe. Daß nach Lage der Umſtände es nur der An⸗ geklagte Scheuermann geweſen ſein könne, der als Maudacher die Oertlichkeiten und die Ver⸗ mögensverhältniſſe der Familie Ackermann kannte, und in deſſen„Fuchsbau“(wie Baumann ironiſch ſagte) in den Ludwigshafener Pachtgärten an der Blies die Diebeszüge der Bande ausgeknobelt wurden, und wo auch die Beute verteilt wurde— für dieſe Meinung ſprechen allerlei Anhaltspunkte. Im beſonderen wies der ſehr eingehend gehörte Unterſuchungsrichter Dr. Roehrig darauf hin, daß ihm von vornherein klar war: ſo wie Baumann zu⸗ erſt den Hergang ſchilderte, konnte es unmöglich zu⸗ gegangen ſein. Baumann habe ja auch dem Gen⸗ darmeriekommiſſar Merkert eine etwas andere Dar⸗ ſtellung als dem Unterſuchungsrichter gegeben. Dr. Roehrig hatte unbedingt den Eindruck, als wenn Baumann jemand ſchonen wollte. Mit Unter⸗ ſtützung zweier Kriminalbeamter gelang es, nachdem Baumann anfangs nur den Vornamen des Scheuermann genannt hatte, auch deſſen Fami⸗ Das Darmſtädter Waſſerauto bei Bingen gekentert * Bingen a. Rhein, 18. Dez. Das kürzlich mit großem Erfolg vorgeführte Waſſerauto des Darm⸗ ſtädter Ingenieurs Trippel, kam am Samstag⸗ nuchmittag nach Bingen, um auf dem Rhein zwiſchen Bingen und Rüdesheim Probefahrten vorzunehmen. Bei dieſer Probefahrt ereignete ſich leider ein be⸗ dauerlicher Unglücksfall. Das Waſſeranto„be⸗ ſtieg“ an der Autofähre in Bingen den Rhein. Ohne Zwiſchenfall war man bald am anderen Rheinufer in Rüdesheim angekommen. Aber da verſagte plötz⸗ lich die Waſſerpumpe und das Auto kenterte. Trippel und ein Begleitmann fielen in die Flu⸗ ten. Sie wurden von den Inſaſſen eines Motor⸗ bobtes gerettet. Die Geretteten hatten ſich bald wieder erholt. Das Auto wurde ſpäter von Binger Schiffsleuten ſichergeſtellt und in eine Bin⸗ ger Autogarage gebracht. 60 jähriges Vereinsjubiläum in Viernheim Viernheim, 15. Dez. Der Militär⸗Kriegerver⸗ ein„Haſſia“ feiert im kommenden Jahre ſein 6 0⸗ jähriges Beſtehen. Eine Sitzung des Vor⸗ ſtandes des Jubelvereins, der eine Anzahl geladener Gäſte beiwohnte, bildete den Auftakt zu dieſem Feſt, das auch bei den Gauvereinen größtem Inter⸗ eſſe begegnet. In der Sitzung wurden die erſten Einzelheiten beſprochen und Termin zur Ab⸗ haltung des Feſtes auf Sonntag, dem 19. Mai 1935 feſtgeſetzt.— Die Zahl der Wohlfahrtsun⸗ terſtützungsempfänger beträgt nach der Zählung vom J. Dezember d. J. insgeſamt 486 Per⸗ ſonen. Dieſe gliedern ſich in 387 vom Arbeitsamt Mannheim anerkannte und 125 nicht anerkannte, ſowie in 24 ortsarme Unterſtützungsempfänger. der Ant Neujahrstag ſtartet der Mainzer Karneval * Mainz, 16. Dez. Den Auftakt zum Karneval 1985 bildet am 1. Jannar um 11 Uhr 11 Minuten der traditionelle Neujahrsumzug, deſſen Schwerpunkt die Vertretungen der bodenſtändigen närriſchen Garden bilden, der aber auch eine Reihe Staatsminiſterium eine Neuorganiſation der badi⸗ ſchen ſtaatlichen Denkmalspflege erfolgt durch die Einſesung eines badiſchen Denkmals: rates als beratende Staatsſtelle für beſonders wichtige Angelegenheiten der badiſchen Denkmals pflege und bes badiſchen Heimatſchutzes. Der Denk⸗ malsrat erfüllt ſeine Aufgaben in einer Zuſammen⸗ anderer närriſcher Symbole durch die Straßen der Stadt führen wird. Abends folgt dann das ber⸗ kömmliche luſtige Neujahrskonzert des MCV. Wie bekannt, iſt Mainz für den Karneval eine Arbeits⸗ gemeinſchaft mit der Stadt Düſſeldorf eingegangen, die in der gegenſeitigen propagandiſtiſchen Unter⸗ ſtützung ihre Hauptaufgabe bat und in gegenſeitigen arbeit mit den am Denkmals⸗ und Heimatſchutz be⸗ teiligten Behörden und Verbänden. Beſuchen zum äußeren Ausdruck kommen ſoll. der Mörder Baumann einen Helfer? Die Neuverhandlung des Maudacher Raubmordprozeſſes liennamen von ihm zu erfahren. Bei dieſer Aus⸗ ſage blieb Baumann auch auf eindringlichen Vor⸗ halt des Unterſuchungsrichters, doch keinen Unſchul⸗ digen zu verdächtigen. „Ich werde doch keinen Familienvater mit ſieben Kindern hereinreiten!“ lautete die ſehr beſtimmt gegebene Antwort des Ver nommenen. Auch ſchrieb er in einem aus dem Ge⸗ fängnis an ſeinen Vater gerichteten Brief die viel⸗ deutigen Worte:„Ich habe die Schuldauf mich genommen!“— welche Aeußerung der Unter⸗ ſuchungsrichter auf Scheuepmann bezog. Gendarmeriekommiſſar Merkert ſtellte zu der Frage, ob ein Racheakt vorliege, feſt, daß zu der An⸗ zeige ja nicht Baumann, ſondern ſein Dieb⸗ ſtahlshelfer Wadle den Anſtoß gegeben habe; Scheuermann trug keineswegs dazu bei, Baumann zu überführen. Dieſer erklärte bei zwei Verneh⸗ mungen, daß er jemand ſchonen wolle. Daß ſeine Angaben unvollſtändig waren, dafür ſprach von An⸗ beginn die ganze Sachlage. In dieſer Richtung er⸗ gänzten Kriminaloberkommiſſar Buch und Gendar⸗ meriewachtmeiſter Ecker die Bekundungen. Der Letztgenannte teilte mit, daß Baumann in Gegen⸗ wart des Scheuermann die ganze Mordtat ſo er⸗ zählt habe, wie er ſie am Schluß der erſten Ver⸗ handlung darſtellte, ohne daß der Mitangeklagte dieſe Darſtellung zu widerlegen vermochte. Bau⸗ mann hielt ihm beiſpielsweiſe vor: er habe nach der Tat geäußert: „Jetzt ſind ſie ſtumm!“ Auch die Diebesgenoſſen Ihrig und Münzer hätten bei ihrer Verhandlung der Meinung Aus⸗ druck gegeben: Baumann könne die Tat nicht allein ausgeführt haben, da er ein Menſch ſei, der immer einen Anſtoß brauche. Aehnlich ſpricht ſich auch Hauptwachtmeiſter Silbermann aus, der den Wadle verhörte. Kriminalkommiſſar Friedmann hat als Licht⸗ bildner und Beamter des Ludwigshafener Erken⸗ nungsdienſtes feſtgeſtellt, daß die Blutſpritzer ſich nur im Schlafzimmer der Tochter, nicht auch in der Küche befanden, die von den aus dem Hof ein⸗ gedrungenen Tätern zuerſt betreten werden mußte. Aus dieſem Umſtand ſchließt der Zeuge, daß der Mörder einen Helfer gehabt haben mütſe, der genügend Zeit hatte, die Küche, in der ſich die meiſten Behältniſſe befanden, zu durchwühlen, was ja auch geſchehen war. Eige Fingerſpur fand ſich allerdings nur von Baumann vor. Die zuletzt ver⸗ nommene Frau und ein Sohn des Scheuermann ver⸗ mögen dieſen nicht hinreichend zu entlaſten.— Die Verhandlung ſoll am heutigen Dienstag, wenn mög⸗ lich, zu Ende geführt werden. Vom eigenen Bruder totgefahren! Reichenbach i.., 17. Dez. Ein aus Lautern ſtammender junger Mann, der oberhalb des Ortes mit ſeinem Rad fuhr, wurde durch einen entgegen⸗ kommenden, nicht abgeblendeten Kraftwagen unſicher und geriet auf den Fußweg, wo er ſeine des Weges kommende 30jährige Schweſter umfuhr. Die⸗ ſelbe wurde ſo unglücklich getroffen, daß ſie eine Gehirnerſchütterung erlitt und wenige Stunden darauf verſchieden iſt. E. handelt ſich um Toch⸗ ter und Sohn der in Lautern wohnenden Familie Weimar. * Zotzenbach i.., 16. Dez. Der Landwirt Adam Schütz 10 wollte im Sägewerk Schenk in Rimbach Bauholz abholen. Als er ſich einem Bahnübergang näherte, ſcheuten die Pferde vor einem heran⸗ brauſenden Zuge und rannten mit dem Wagen auf das Bahngleis. Die Zuglokomotive erfaßte den vorderen Teil des Wagens und zertrümmerte ihn vollkommen, ein Pferd wurde ſchwer verlest, wäh⸗ rend das andere ohne Verletzungen davonkam. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen. 3 3 5* D Dienstag, 18. Dezember 19384 Aus der Pfalz Gift im Eſſen? * Gimmeldingen, 18. Dez. Nach dem Eſſen erkrankten aus unbekannten Gründen Vater, Mutter und älteſte Tochter der Familie des Winzertagners Andreas Kaub. Die 18jährige Eliſabeth ſtarb im Krankenhaus Neuſtadt. Der gojährige Andreas Kaub liegt bedenklich darnieder, während ſich die Frau auf dem Wege der Beſſerung befindet. Die beiden jüngſten Geſchwiſter ſiud von der Vergiftung nicht betroffen worden. Eine Unter: ſuchung des Vorfalles iſt eingeleitet. Das Loſchter Handkäsfeſt Der alte Brauch wird nicht gebrochen * Luſtadt bei Germersheim, 18. Dez. Der Feſt⸗ ausſchuß des Loſchter Handkäsfeſtes hielt eine Sit⸗ zung ab und beſchloß, im kommenden Jahr das Handkäsfeſt in althergebrachter Weiſe wieder abzuhalten. Es wird in den laufenden Jahren eine großzügigere Ausgeſtaltung erhalten, als ſie im letzten Jahre, wo das Feſt einem Wolkenbruch zum Opfer gefallen iſt, durchgeführt werden konnte. U. a. wird das Feſtſpiel„Die Handkäsdrücker“ von Paul Ginthum wieder aufgeführt werden. Im übrigen wurde auch feſtgeſtellt, daß die Berühmtheit der Loſchter Handkäſe geſteigert iſt. In einem Be⸗ richt über die Nachfrage der Loſchter Handkäſe wur⸗ den über hundert Briefe aus ganz Deutſchland bekanntgegeben, in denen Beſtellun⸗ gen auf Original⸗Loſchter Handkäſe getätigt wurden. Im beſonderen hat die Berliner Ortsgruppe den Ruf des Loſchter Handkäſes gehoben; von dort au ſerd ſeit dem letzten Feſt ſtändig Nachbeſtellungen von Loſchter Handkäſen und Bauernbrot gekommen. Alle Maßnahmen werden getroffen, im kommenden Jahre dieſe Veranſtaltung zu einem großen pfälzi⸗ ſchen Volksfeſt zu geſtalten. nd. Oggersheim, 18. Dez. wurde hier abends verübt. Einem Tabakwaren hämdler aus Mutterſtadt wurde aus ſeinem Kraſt⸗ wagen vor der Wirtſchaft„Zum Bahnhof“ ein Poſten Zigarren geſtohlen. Der Dieb entkam unerkannz * Frankenthal, 16. Dez. Wie das Bürge meiſteramt mitteilt, wurde dieſer Tage ein Ei wohner aus Frankenthal in das Konzez⸗ tationslager nach Dachau gebracht, weil er ſeine Arbeitsſtelle aus eigenem Verſchulden pek⸗ loren hat, ſeine Familie der Gefahr des Noktſtandes ausſetzte und er ſelbſt der öffentlichen Fürſorge zur Laſt fiel. e n Ein frecher Diebſtaßl i Aenderung einer bezirks polizeilichen Vorſchriſt Das Vezirksamt hat am 6. Dezember mit Jig mung des Bezirksrats vom gleichen Tage folgende mit Erlaß des Landeskommiſſärs vom 10. Dezember für vollziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſcheiſt erlaſſen: Der 8 34 der Bezirksfeldpoltzetordnung für den Amtsbezirk Mannheim vom W. November 1089 wird für die ſämtlichen Gemeinden des Amksbe⸗ zirks Mannheim mit Ausnahme der Stab Mannheim aufgehoben. Der genannte Paragraph lautet:„Mit Geld ober mit Haft bis zu 14 Tagen wird nach§ 143 Polizel ſtrafgeſetzbuch beſtraft, wer unbefugt Tauben zur Zeit der Frühjahrs⸗ und Herbſtſaat und bei der Reh, und Getreideernte ausfliegen läßt“ ENITSRUFRUNGS-TASUFTITEN vechindern Magen- uod Slotöberssbetung und deten folgen, wie Sodbrennen, Aufstoßgen ste. pockungen zu RM..— ond.—. Zo hoben id Apotheken, Orogetien vad Ne formhöusera. Weihnachtliche Feierſtunde bei der BASF-Ludwigshafen Die weihnachtliche Feierſtunde des Geſangvereins der BAS hatte die Würde und Weihe des Hochfeſtes chriſtlicher Familiengemeinſchaft. Die„Aniliner“ ſetzten ihren vorzüglich geſchulten Männerchor, das eigene, große Orcheſter und Blasorcheſter und eine Orgel ein, die mit ihren mehr als 100 klingenden Regiſtern das bedeutendſte Werk des deutſchen Süd⸗ weſtens iſt. Chormeiſter Dr. Waſſermann hatte eine gemüterquickende wie belehrende Vortragsfolge zuſammengeſtellt. Erſter Teil: muſtkaliſche Feier⸗ ſtunde, dann eine Stunde Schauſpielkunſt. Orgelſpiel eröffnete und ſchloß den Konzertteil. Einleitend ließ Herbert Haag, Dozent am Evan⸗ geliſchen Kirchenmuſikaliſchen Inſtitut zu Heidel⸗ berg, ein Bachſches Präludium erklingen. Im Hän⸗ delſchen 1. Konzert für Orgel und Orcheſter konnte der Soliſt ganz anders als unlängſt in Boſſis, vom Orgelſchwall zugedeckten Konzert ſeinem Inſtrument die Vorherrſchaft wahren. Es war nicht nur ein Ohrenſchmaus, ſondern auch eine Augenweide, zu beobachten, wie der aufſtrebende Orgelmeiſter auf den vier Manualen und den Pedalen des ſichtbar vor die Zuſchauer hingeſtellten Spieltiſches in den Allegro⸗Eckſägen ſeine glänzende Finger⸗ und Fuß⸗ fertigkeit zeigte; ein Kadenzſatz als Interludium zwiſchen den konzertierenden Sätzen gab noch mehr Gelegenheit, ſeine ſaubere Spielweiſe zu beackten. Sehr feinfühlig ſang Frau Lobſtein⸗Heidelbem die Lieder der Wonnenarie aus dem„Neſſias⸗ Das Werkorcheſter, das nun ſchon die Be⸗ ſetzungsſtärke des Pfalzorcheſters erreicht Bat, unter der beſchwingten Stabführung Waſſerwam die fröhlich⸗fromme Hirten⸗ und Engelsmuſit aus Bachs Weihnachtsoratorium vor. Auch der d bläſerchor nimmt es mit tüchtigen Berufsorcheſer auf. Eine„Sonata pian e forte“, nach dem Vorbei der zweichörigen altveneztaniſchen Geſaugsſäte r zwei Bläſertörper geschrieben und neuerdings fir die heutigen Inſtrumente umgearbeitet, beretteie n ihrer friſchen Haltung und Ausführung Freude. Auch der Männerchor ſtand auf gewohnter Ber Er ſang rein wie ein Madrigalchor zwei 1 Volkslieder von Prätorius und Leonhard Scher deren Vertonungen mit ihrer imitatoriſchen Sm führung keine leichten Aufgaben ſtellten. Schließlich durfte ſich auch die Hörergemeinde an Geſang beteiligen: gleichfalls ein altdeutſches nachts lied. Den zweiten Teil füllte Mells Ade kel ſpiel. Die Latenſpielgruppe der— turgemeinde Ludwigshafen führte es unter Ruchs kundiger Leitung erbaulich auf. Hedde Eding Leuter Neckar Laden Harte! Wallſt N Neckar Hems! Im einen Spiele deutlie hohe alten Laden! ſtraße konnte Wal! denn im He Zweif Na Laune Teil d Beim ſtadt Heimſt tunden vor al nicht einen ließ. wieder (Wald hach lag. günſtis 9 Ver! 55 man; wecl d. woriübe Fretbr Auf de ürfte Am Da Spiel Neck Sonnt wieſen verſpr Leiſtu war, wurde burg, täuſch Das 12 en ter, des rige Der eder, rung von ler; bſtahl Aren⸗ draft Joſt unt. igel Fi ngen il er vek⸗ andes e zur Dienstag, 18. Dezember 1934 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Klare Heimſiege im Often— Knappe Ergebniſſe im Meſten 1. . 875 8 *. 22— 17 eee Gruppe Oſt: Heddesheim— Ladenburg 621, Edingen— Wallſtadt:0, Neckarhauſen— Neckarſtadt 513, Gartenſtadt— Hemsbach 110. Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte hebdesheim 11 7 2 2 16˙6 Edingen 10 6 3 1 152²⁵ Leutershauſen.. 10 5 4 1 14:6 Neckarhauſen 10 6 2 2 14:6 Ladenburg 10 4 4 2 12:8 Gartenſtabt 10 4 0 6.12 ſtadt* 10 3 1 6.18 karſtadt 10 1 3 6 5˙15 dems bach.. 11 0 1 10 121 Im Oſten der Kreisklaſſe 1 gab es zur Abwechſlung einen ausgeſprochenen Torſchützentag, denn das in vier Spielen erzielte Torverhältnis von 19:4 redet eine gar zeutliche Sprache. Dabei überraſcht vor allen Dingen der hohe Sieg der Heddes heimer, die die Gäſte aus dem alten Römerſtädtchen Ladenburg mit 621 klar ſchlugen. Ladenburg, das vor acht Tagen den Leuten von der Berg⸗ ſraße— Leutershauſen— die erſte Niederlage beibringen konnte, war in dieſem Treſſen nicht wiederzuerkennen. Pallſtadt ſcheint erneut eine Schwächeperiode zu haben, denn:7 in Edingen iſt gelinde geſagt allerhand. Wie im Heddesheimer Spiel, ſo gab es auch in Edingen keinen Zweifel über den Sieger. Edingen, das nach längerer Pauſe erſtmals wieder zu Hauſe ſpielte, war glänzend in Laune. Beim Wechſel hieß es bereits:0 und im zweiten keil des Spieles fielen dann noch drei weitere Treffer. Heim Nachbar Neckarhauſen gaſtierte Spe Neckar⸗ tab t, und auch hier gab es mit:3 einen eindrucksvollen Heimſteg, womit ſich überdies Neckarhauſen für die Vor⸗ zundenntederlage revanchiert hat. Bei Neckarhauſen geftel vor allem der ſchußfreudige Angriff, während die Deckung nicht voll auf dem Poſten war und ſo den Gegner zu dem einen oder anderen vermeidbaren Gegentreffer kommen ließ. Ein Wort des Lobes verdient der in dieſem Treffen wiederum ausgezeichnet amtierende Spielleiter Pennig Valdhof). Einen ausſichtsloſen Kampf kämpfte Hems⸗ bach beim SpC Garten ſt ad t, dem man mit:1 unter⸗ lag. Der Tabellenletzte wehrte ſich über die ganze Spiel⸗ dauer verzweifelt ſeiner Haut, verlegte das ganze Spiel auf Abwehr, um ſo möglichſt die Höhe der Niederlage zu mindern, was denn auch in vollem Umfange gelang. Gruppe Weſt: Vereine Spiele gew. unentſch. verl⸗ 07 Mannheim 9 7 15 1 MReineg 9 5 3 1 Brühl 10 5 3 2 Kurpfalz Neckarau 9 5 0 4 Ketſch. 10 1 5 Poſt Mannheim 10 8 2 5 Oftersheim 10 2 3 5 S 9 2 2 5 Altlußheim 10 2 1 7 Sp. Vgg. 07— Oftersheim 310, Ketſch— Poſtſportverein 111, Brühl— Rheinau 111. Altlußheim— TV 1846 112. Im Gegenſatz zur Gruppe Oſt ſtanden die Spiele der weſtlichen Nachbarn im Zeichen ſchärſſter Stellungskämpfe, wo es keine klaren Siege gab, mit Ausnahme des:0 von 07 Mannheim über Oftersheim. Bis zur Pauſe hielt man ſich mit:0 die Waage, dann zogen die Oer mächtig an und gewannen ſchließlich das Spiel auf Grund ihres gereiſteren Könnens durchaus verdient. Im Treffen Brühl— Rhein au, das übrigens wie die Vorkampf⸗ begegnung:1 endete, war Härte das Gebot der Stunde geweſen. Auf beiden Seiten gab es eine Reihe verletzter Spieler, und der überaus ſcharfe Spielcharakter beein⸗ trächtigte das Niveau des Ganzen weſentlich. Die im all⸗ gemeinen beſſer ſpielenden Rheinauer kamen zeitig zur :0⸗Führung. Eine Viertelſtunde vor Schluß konnte dann Brühl durch Elfmeter gleichziehen und ſo noch einen wich⸗ tigen Punkt retten. Ueberaus ſpannend war der Verlauf des Treffens Ketſch— Poſt, wobei das unentſchieden :1 durchaus dem Spielverlauf gerecht wurde. Der T V 1846 hatte wieder einmal die Vorberichte Lügen geſtraft und gewann in Altlußheim den Rückkampf mit 221. Dabei iſt zu erwähnen, daß die Turner mit geänderter Mannſchaft aufwarteten, die ſich recht gut anließ. Auf alle Fälle eine ſchöne Leiſtung der Turner, die ſich für die:4⸗ Vorſpielniederlage glänzend rehabtlitierten. Die badiſche Gauliga im Kampf Am Sonntag konnte VfR Mannheim dem 1. J C Freiburg die erſte Niederlage beibringen. Die Frei⸗ burger, die bis jetzt kein Spiel abgegeben hatten, mußten diesmal die Segel ſtreichen und Bst einen verdienten Sieg überlaſſen. Der Bft hat dem Mannheimer Fuß⸗ wertvolle Dienſte geleiſtet. Zuerſt wurde Phönix Karlsruhe und dann Freiburg beſtegt. Durch liefe Niederlage iſt Freiburg mit 7 Berluſtpunkten auf den dritten Platz zu vückgeſallen. VfR liegt auf dem ſechſten Platz müt ebenſſalls 7 Verkuſtpumkten. Die Ta⸗ bellenſritze hat ſich wieder dicht zuſcaurmengeſchoben. Am günſtigſten liegen 118 Waldhof und Vie Neckarau mit je Verluſtpunkten im Rennen.. ö x Karlsruhe, der ſchon im Vorſpiel Ge 1 Nang Karlsdorf 50 beſiegen konnte, fertigte dies⸗ nel den Neuling gar:1 ab. Dieſer Sieg brachte Phönix wrübergehend die Tabellenführung vor Waldhof und ſreiburg. Karlsdorf liegt zuſammen mit 08 Mannheim Af dem letzten Platz. Das Schickſal dieſer beiden Vereine kürfte wohl jetzt ſchon beſiegelt ſein. Am 28. Dezember ſpielen: VfR— Bf Neckarau Germania Karlsdorf— SV Waldhof 1. 6 Pforzheim— Fc Freiburg Karlsruher F VfB Mühlburg Das am vorletzten Sonntag wegen Nebel ausgefallene Spiel der Vorrunde VfR Mannheim VfL Neckarau, wird nachgeholt. Der Vicht hat an zwei Sonntagen gegen Phönix Karls vue und Fe Freiburg be⸗ wieſen, daß er etwas bann, und zur Zeit gut in Form iſt. Neckarau hat lange Zeit Ruhe gehabt, biegt aber relativ hoch ſehr günstig. Vit hat durch die zwei hart erkämpften Siege ſicher noch an Selbſtvertrauen gewonnen, er düfte gugenblicklich Ve gegenüber ein kleines Plus Haben. Trotzdem iſt der Ausgang dieſes für den Mannheimer Fußball wichtigen Spieles durchaus offen. Der SV Waldhof muß nach Karlsdorf. Karls. dorf, das auf eigenem Platz immer gefährlich iſt, bot in Mamnheimm eine anſprechende Leiſtung, wenn auch Waldhof am Ende:1 gewann. Obwohl Waldhof durch das Spiel gegen Phönix einen ſtarken Rückſchlag erlitten hat, iſt kaum anzunehmem, aß er in Karlsdorf Punkte abgibt. Waldhof miißte klar ſiegen. a Der F C Freiburg führt nach Pforzheim. Das Vorſpiel endete:1 zu Gunſten von Freiburg. Freiburg laß am Sonntag ſeine erſte Niederlage erlitten. Pforzheim konnte den Meiſter, SV Waldhof,:4 geschlagen wach Hauſe ſchicken. In Pfovzheüm wird es Freiburg nicht leicht haben. Seine zweite Niederlage würde nicht über vaſchen. Auch in Karlsruhe gibt es ein Lokaltreſſen zwi⸗ ſchen dem Ke V und VfB Mühlburg. Mühlburg, von dem man ſich zu Beginn der Verbandsſpieſe ſehr viel versprach, konnte ſich bis fetzt zu keiner überzeugenden Leiſtung guffraßfen. Der KV, der bedenklich zurückgeſallen war, zeigt dagemen eine ansteigende Form auf. Der Vin wurde einwandfrei und 08 Mannheim hoch beſiegt. Mübhl⸗ burg, das beſonders im letzten Spiel gegen Karlsdorf ent⸗ täuſchte, wird beim K V keine Ausſichten auf Steg haben. Das Vorſpiel gewann Mühlburg knapp 10. 12. Olympia⸗Prüfungsſchwimmen in Gmünd Am Sonntagnachmittag führte der SV Gmünd das 12. Olympia⸗Prüfungsſchwimmen des Gaues Württemberg durch, wobei es durchweg die erwarteten Favoritenſiege gab. Etwas über vaſchend ham allerdüngs der Sieg des Stutigarters Kienzle über 200 Meter Kraul. Das Bruſt⸗ hwimmen war erwartungsgemäß dem Weltrekord mann Schwarz⸗Göppingen nicht zu nehmen. Die kurze Kraul⸗ lwecke geſtaltete ſich zu einem ſcharfen Kampf zwiſchen Schreck⸗Böppingen und Lauguvitz⸗Schwaben Stuttgart, das der Göppinger knapp für ſich enlſchied. . Die Ergebniſſe: 100 Meter Kraul: 1. Schreck⸗Göppi Daugwitz⸗Schwaben. 105; 8. öller⸗Heilbronn 5700. 200 Meter Kraul: 1. Kintzle⸗Schwoben Stuttgart 228 2. Schraag⸗Ludwwigsburg und Schreck⸗Göppingen 220,. 400 Meter Kraul: 1. Dienzle⸗Stuttrart 532,0: 2 Schmied⸗Heilbronn:27,6, 3. Stetter⸗Schwaben Stuttgart 5%. 100 Meter Rücken: 1. Kümmerbe⸗Schwaben Stutt⸗ Hrn 118,6; 2. Schmeilder⸗Reutlingen 118,7. 200 Meter tuſt: 1. Schwarz⸗Göppingen:51; 2. Remmerſperger⸗ Heilbronn 37013; 3. Wunderlich⸗Heilbronn 3202, Schiweitſprung mit Tragflächen Wie der„Berliner Lokalanzeiger“ meldet, werden auf dem Schiſportgelände im Grunewald bei Berlin durch en Schanzenwart Tornow und ſeine Freunde, den Schleſier Theuer und andere Schneeſchuhläufer, neue Berſuche gemacht werden, größere Strecken im Schiwert⸗ brung mit Hilfe von Tragflächen zurückzulegen. Auch die Städtiſche Berufsſchule für den Bau von Segel⸗ und Glett⸗ ſlugzeugen wird ſich an der praktiſchen Ausgeſtaltung des Schneeſchupgleitfliegens beteiligen. Ebenſo haben die Glas⸗ Mäſer, die zur Zeit im Rahmen der Thüringer Ausſtellung in Berlin anweſend und ſelbſt Schneeſchuhläufer ſind, ihre en:04,90; 2. 0, 2. Mitarbeit an der Erprobung verſchiedenartiger Schigleiter zugeſagt und die Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt will einen Sprechabend einberufen, an dem Vertreter ver⸗ ſchiedener Richtungen ihre Anſicht über Schigleiter zur Geltung bringen werden. Die Hoffnungen auf ein Ueberqueren größerer Strecken mit Hilſe des Schigleiters ſind nicht ſo ohne weiteres von der Hand zu weiſen. Schon im Jahre 1919 ſind einſchlägige Verſuche von Prof. Deckert⸗Görlitz im Rieſengebirge beſchrieben worden. Ohne ſeinen Schihängegleiter würde er ſeine damals Aufſehen erregenden Weiten nicht geſchafft haben. In den darauf folgenden Jahren ſind in Amerika und Oeſterreich die verſchiedenſten Verſuche mit dieſem neuen Sportgerät gemacht worden, das ähnlich wie ein kleines Gleitflugzeug konſtrutert iſt und durch Verlegung des Kör⸗ pergewichtes und durch die Betätigung von Steuerorganen gelenkt wird. Die Meldung des Lokalanzeigers ſtellt als Zukunftsbild den kühnen Schneeſchuhläufer hin, der ſich mit ſeinen Schigleitern aus eigener Kraft von einem unſerer Berggipfel abhebt und im Schigleitflug zu Tale ſchwebt. England ſpielt in Skandinavien Die Jahr für Jahr nach Beendigung der Meiſterſchafts⸗ ſpiele durchgeführten Gaſtſpielreiſen engliſcher Fußball⸗ Ländermannſchoften haben auf dem Feſtland immer großes Intereſſe erregt, obwohl die Engländer nur ſelten die er⸗ warteten Leiſtungen zeigten. Für 1935 haben die Eng⸗ länder eine Skandinavien⸗Reiſe abgeſchloſſen. Es ſollen Länderſpiele gegen Schweden, Norwegen und Dänemark ausgetragen werden. Stockholm, Os!) und Kopenhagen ſtehen als Austragungsort bereits feſt. Noch nicht entſchieden iſt dagegen, ob Berufsſpieler oder Amateure die engliſchen Farben vertreten werden. Nach einer Aeußerung von Stanley Rous, dem Generalſekre⸗ tär des engliſchen Verbandes, wird man möglicherweiſe eine gemiſchte Mannſchaft entſenden. Oeſterreichs beſte Läufer Die Liſte der„zehn Beſten“ Oeſterreichs in den Lauf⸗ wettbewerben enthält kaum eine überragende Leiſtung. Gegen das Vorjahr iſt auch kein Fortſchritt feſtzuſtellen, was allerdings in erſter Linie auf den Mangel an Ver⸗ anſtaltungen zurückzuführen iſt. Bei den Leiſtungen dorf man natürlich auch nicht vergeſſen, daß die öſterreichiſche Leichtathletik auf ſehr ſchmaler Grundlage ſteht. Die Beſten in den olympiſchen Laufſtrecken woren: 100 Meter: Loben⸗ ſchuß 11 Sek.; Maſchin, Berger, Quitten, je 11,1 Sek. 200 Meter: Maſchin 22,6; Gudenus 22,6 Sek. 400 Meter: Leit⸗ ner 49,7, Radnitz 50 Sek. 800 eter: Puchberger:54,7 Min.(Rekord); Pugl:56,90. 1500 Meter: Pugl 404,6; Erdinger:07; Puchbergex:08 Min. 5000 Meter: Leban 15:31,4; Leitgeb 15:48,6 Min. 10 000 Meter: Wäber 34:11 Minuten. Fliegengewichts⸗Europameiſter Praxille Gyd 6 beſiegte in ſeiner Heimatſtadt Lille den Oeſterreicher Weiß knapp nach Punkten. Ein Blick über die Tabellen in den ſüd- und ſüdweſtdeutſchen Fußball⸗Gauen Es vergeht augenblicklich in unſeren Gauen kein Mei⸗ ſterſchaftsſonntag, an dem uns die Tabellen nicht etwas Neues zu ſagen hätten. Und dies iſt ein gutes Zeichen, iſt es doch ein Beweis dafür, daß der Verlauf der diesjäh⸗ rigen Meiſterſchaft nicht ſo iſt, daß man ſchon von vorn⸗ herein vorausſagen kann, wie alles ausgehen wird. Im Gegenteil, die verwirrenden Reſuktate der letzten Sonntage haben die Situation in allen Gauen ſo offen wie nur möglich gemacht. Kein Verein iſt heute ſchon Meiſter und keine Mannſchaft bereits zum Abſteigen verurteilt. In die⸗ ſer Beziehung können uns alſo die Tabellen gar nichts „Flüſtern“, ſie wiſſen uns eben nur zu berichten, daß es wieder einmal einige neue Tabellenführer gegeben und daß ſich die Zone der„Geſährdeten“ noch mehr erweitert hat. Vielleicht können ſie uns noch einiges über die Aus⸗ ſichten der Vereine ſagen, das aber nur unter dem größten Vorbehalt. In der 5 8 Tabellenführung hat es alſo wieder zwei Veränderun⸗ gen gegeben. Im Gau Bad en ſetzte ſich Phönix Korls⸗ ruhe mit 14:8 Punkten an die Spitze vor Waldhof(18:). Der Freiburger FC iſt durch ſeinen Reinfall beim VfR Mannheim etwas ins Hintertreſſen geraten(13:7 Punkte). In Württemberg nehmen jetzt wieder die Stuttgarter Kickers mit 15:7 Punkten den exſten Tabellenplatz ein. Der SSW Ulm fiel, obwohl er ſpielfrei war, auf den zweiten Platz zurück, da er nur 15:9 Punkte auſtzuweiſen hat. Feuer⸗ bach und VB Stuttgort folgen mit je 14:8 Punkten. Im Gau Südweſt haben ſich die beiden Tabellenerſten wider Erwarten halten können(auch eine„Ueberraſchung“). Wor⸗ matia und Phönix Ludwigshafen führen klax mit je 18:6 Punkten vor Pirmaſens mit 18:9 und Union Niederrad mit 12:10 Punkten. In ern iſt der Vorſprung der Fürther Spielvereinigung wieder etwas geringer geworden. Die „„Deutſchheit Aeber die Deulſchheit des Fußballſports wieder findet man in Unterhaltungen, in Zei Ensſpiel um die Kampfſpielhandballmeiſterſchaft im Immer tungsaufſö gen und en und Zeitſchriftenabhandlungen Beurteflun⸗ nuptunge über die mehr oder minder reine eines Sports. Zu den Steinzeiten des Fuß⸗ es z. B. Menſchen, die ſprachen mit ſonoren ſſen und d iden Stimmen von der„idiotiſchen Eng⸗ länderei“ des Fußbaollſpiel Die Leute ſind noch immer nicht ganz ausgeſtorben, wenigſtens ſie getreuen Nachkömmlinge gefunden. uns mal mit ihnen fröhlich unterhalten: Weil alſo der Fußball zunächſt ſeinem Material, donn ſeinem Spiel noch zuerſt,— obwohl das geſchichtlich ſo gar 8 1 balls gab 52 ihre ein⸗ aber haben Wir wollen 1 der Spielregeln und die innere Weiſe n Ganz oͤbgeſehen da⸗ Fußballſchnhe, die Torſtangen und hterpfeiſen des Spiels wirklich ſchon Jahr⸗ zehnte aus deutſchem Rindleder geſchnitten, aus deutſchen Waldhölzern geleimt und aus deutſchen Ochſenhörnern ge⸗ drechſelt werden,— ganz abgeſeh muß mit Vor⸗ und Nachdruck darauf hingewieſen 8 z unſer Fuß⸗ ballſpiel auch darüber hinaus dann deutſch in das Gras unſerer Sportplätze iſt, wenn und weil wir es aus deut ⸗ ſchem Geiſt, in deutſcher Ritterlichkeit, zu Deutſch⸗ lands Ruhm und Ehre ſpielen! Das Leder des Balles iſt gänzlich unſchuldiga, die Schuhe ſind„neutrale“ Dinge, die Regeln des Spiels ſind nicht moraliſch ſchlecht: auch die letzteren entſprechen völlig deutſchem Rechtsempfinden! Ob eine Sache, hier das Fußballſpiel, „deutſch“ iſt oder ͤͤeutſcher Natur entſprechen, darüber ent⸗ ſcheidet nicht die zufällige Herkunft dieſer Dinge, dar⸗ über entſcheidet nur die Haltung, aus der heraus dieſe Dinge benutzt werden! Es entſcheidet über die Deutſchheit des Fußballſpiels niemand anders als die reine Ge⸗ ſinnung deutſcher Spielerherzen, die Willens ſind, mit ritterlicher Kraft um den Sieg zu kämpfen, niemals aber der zufällige Geburtsort dieſes Spiels! Wenn die Fußballgegner doch nur folgerichtig wären! Sie müßten auf die gelben Kartoffeln ihres Mittagstiſches verzichten und den grünen Salat alleine eſſen, denn dieſe koſtbare Knolle unſrer deutſchen Aecker wurde ja einſt von Mönchen um die Jahre 1550 von den Hochebenen der ſüd⸗ amerikaniſchen Anden auf den Kontinent der alten Welt verſchleppt! Sie iſt alſo gar nicht urſprünglich aus deut⸗ ſcher Erde und auf deutſchem Miſt gewachſen; eigentlich alſo müßten wir die Pellkartoffeln künftig ſtehen laſſen und die Heringe ohne ſie uns einverleiben(ſoweit dieſe im deutſchen Teil der Nordſee eingeſangen wurden!) Wir müſſen uns die Folgen einmanl an das Ende weiterdenken: tauſend Dinge unſeres Lebens müßten ausgerottet wer⸗ den! Die auſtroliſche Baumwolle vieler Kleider muß in Fetzen von den Leibern fliegen; der Pfeffer möge bleiben, wo er wächſt, und ſelbſt die Wolken, die dort über den weſt⸗ lichen Horizont heraufgeſegelt kommen, ſind Franzoſen; mag ſie der Teufel holen, weil ſie„undeutſch“ ſind! Wir wollen nicht lange die philoſophiſchen Meſſer wet⸗ zen, um dieſen Irrtum hoarſcharf zu ſkalpieren. Doch ſicher iſt, daß alle Sachen bloße„Sachen“ ſind! Sie ſind zunächſt, für mich betrachtet, tote„Dinge“, die ihren inneren Wert, ihren moraliſchen„Charakter“,„Blut und Farbe“,„Art⸗, Blut⸗ und Bodengebundenheit“ erſt vom Menſchen bekom⸗ men, dem ſie Dienſte leiſten oder dem ſie Handwerk ſind. Der pythagoreiſche Lehrſatz wurde ein halbes Jahrtauſend vor Chriſtus gefunden,— wo wollten wir in der Geometrie hinkommen, wenn er nicht mehr gelten ſollte, nur weil er nicht in Deutſchland— das es damals noch gar nicht gab — gefunden wurde?. So begeben wir uns inbrünſtig auf die Knie, um die „Freunde“ des Fußballs inſtändigſt zu bitten, ihre kurz⸗ haarigen Denkfehler endlich aufzugeben: Ste mögen rudern, turnen, ſchwimmen, ſo viel ſie wollen; ſie mögen Handball, Fauſtball, Schlagball ſpielen, bis ihnen die Zunge auf die Füße hängt, aber ſie mögen nicht mehr ſagen, daß der Fuß⸗ ball undeutſch ſei! Er iſt ſo deutſch, wie irgendeine dieſer Arten deutſcher Leibesübung je es iſt und jemals es auch ſein kann! Die Fußballſpieler verſuchen, ihrem Spiel eine deutſche Seele zu geben; ſie verſuchen, ritterlich zu kämpfen, und ſte verſuchen, alle deutſchen Tugenden in ihm auszuleben. Geſchieht das, dann iſt das Spiel deutſch, auch wenn es die Engländer erfunden haben mögen! Im glei⸗ chem Atemzug verwahren ſie ſich dagegen, daß einer ſagt, dieſer oder jener Sport ſei„der deutſche Sport!“ Jegliche Sportart kann in undeutſchem Geiſt betrieben werden, aber deshalb zu ſagen, dieſer Sport ſei„an und für ſich“ un⸗ deutſch, das iſt entweder eine Dummheit oder eine Bös⸗ willigkeit; beide aber können niemals anerkannt werden! Wo kämen wir hin, wenn wir fordern wollten, daß das Handballſpiel als„undentſch“ verſchwinden müſſe, weil beim Olympiawerbung und Der bein Reichsminiſterium ſür Volksaufklärung und Propaganda gebildete Propaganda Aus ſchuß für ie Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin und der Reichsſporbführer haben gemeinſam die Aufgabe über⸗ nommen, den olympischen Gedanken im ganzen deutſchen Volk zum Gemeingut zu machen. Die olympiſche Idee erſtrebt einen Menſchentyp, der in harmonmiſſcher Ausbil⸗ Huben ſeiner körperlichen und geiſtigen Anlagen und Kräfte die höchſte Veredelung ſeiner Raſſe darſtellt. Es gehört zu den natiowalſſoztaliſtiſchen Grundſätzen, daß der neue deutſche Menſch die Schulung des Leibes der Seele und des Geiſtes in gleicher Weiſe betreibt. In dieſem Sinn der natiomallſozialiſtiſche Gedane zu einer Kulturfor⸗ derung, die das gange dentſche Volk angeht und fedem Vollbsgenoſſen die Verpflichtung zur Mitarbeit auferlegt. Im Rahmen der allgemeinen Olympia⸗Propagauda wird Sanum eine groß angelegte Sportwerbung das deutſche Volk davon überzeugen, daß Olympiaſiege nur erſochten und gehalten werden können, wenn die Spitzenleiſtungen „Kleeblättler“ haben jetzt dem„Club“ nur mehr zwei Plus⸗ punkte voraus(20:6 gegen 18:10). 1860 München hat mit 1719 Punkten ebenſalls noch große Ausſichten. Im Gau Nordͤheſſen wurde die Führung der Hanauer durch die neuerliche Niederlage der Fuldaer Boruſſen jetzt bei 17:8 gegen 1618 Punkte von Fulde und Spielverein Kaſſel jetzt völlig eindeutig. Am Mittelrhein hat ſich nichts geändert. Der VfR Köln iſt mit ſeinen 18:4 Punkten vom Kölner Cf(15:7) kaum mehr einzuholen.. Am Tabellenende ſtehen nun: Spfr Saarbrücken 7215, Saar 05:16 und 1. FC Kaiſerslautern:15 Punkte(Süd⸗ weſt, Germonig Karlsdorf und Mannheim 08 je :17 Punkte(Baden), S Göppingen und Spfr Stuttgart je:14 Punkte(Württemberg), BC Augsburg:16, Schwo⸗ ben Augsburg:19 und Jahn Regensburg 10:18 Punkte (Bayern), Sport Kaſſel:18 und Kurheſſen Kaſſel:16 Punkte(Nordheſſen), 1. FC Idar:17 und Blauweiß Köln :14 Punkte(Mittelrhein). Ohne Niederlage konnte ſich nur noch Hanau 93 halten. Der Freiburger FC, der den Noröheſſen ſo lange Geſell⸗ ſchaft leiſtete, wurde vom Bfk Mannheim mit 32 beſiegt. Ohne Sieg iſt immer noch Ger mania Karlsdorf. Die armen Karlsdorfer mußten diesmal gegen Phönix Karlsruhe ſogax mit:8 daran glauben. Ein gutes Torverhältnis haben: Wormatia Worms 39:18, Fa Pirmaſens 32:17, Phönix Karlsruhe 27115, SpVg Fürth 23:10, Hanau 93 26:7, Boruſſia Fulda 31:13, VfK Köln 29:13 Tore. 20:99, SpVg Weiden 28:48 1 ſel 10:34, Langenſel⸗ zen Augsbr Sport Ko 10, Idar 8: Nürn⸗ ße ge en wurden? Was kann der Handball dafür, in ihn ſeine Spieler n brauchen und entehrend ſpielen? Das gilt für alle S und Turnarten und der Fußball läßt ſich davon nicht aus⸗ nehmen. s 5 5 Die Fußballſpieler lieben ihren Fußball mehr als andere Sportarten(obwohl ſie andere, ſo weit es geht, auch betreiben), wie andere ihren Sport mehr lieben piel. Keiner aber hat das Recht zu ſagen, als das Fußballſpi J aber f ag ſei die„deutſcheſte“! Darüber entſcheidet berger Stadion etwa 90 Stra ſeine Sportart 0 er nichts als der Geiſt, die Haltung und der Wille, dem die Fußballer ihren Sport betreiben. Sorgen w defütr — jeder in ſeiner Sparte—, daß überall auf alle und Bahnen deutſcher Geiſt der Redl 17 9 und Reinheit der Geſinnung herrſcht, dor werden wir überhaupt keinen haben! Fuhry Natlonalſtaffel an der Saar Saarſtaffel in Saarlouis mit 214 beſiegt Die aus ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Boxern beſtehende Nationalſtaffel wurde in Saarlouis begeiſtert empfangen. Die Mannſchaft wurde mit Muſik am Bahnhof abgeholt und am Abend wurden der Staffel zahlreiche Ovationen der begeiſterten Bevölkerung zuteil. Der gebotene port ſtand auf beachtlicher Stufe, und es muß hier der irgeiz der ſaarländiſchen Boxer erwähnt werden, die do) von vornherein auf verlorenem Poſten ſtanden. Der Saar⸗ brücker Puffay holte in einem erbitterten Kampf gegen den Böckinger Häußer die Ehrenpunkte für die Saar⸗ ſtaffel heraus. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Rappſilber(N⸗Staffel) Punktſieger über Fritſch(Saarbrücken). Federgewicht: Nyſſen(N) Punktſieger iber Clemens(Saarbrückenſ. Leichtgewicht: Puffay(Saor⸗ brücken) Punktſieger über Häuſſer(). Weltergewicht: Leit⸗ ner(), da ohne Gegner, kampflos Sieger. Mittelgewicht: Stein(N) k..⸗Sieger über Kiefer(Saarbrücken) in der 3. Runde durch linken Haken. Halbſchwergewicht: Voigt (N) beſiegt Adams(Dillingen in der 3. Runde durch tech⸗ niſchen k. o.(Abbruch durch den Ringrichter). Schwer⸗ gewicht: Fiſcher(N) beſiegt Berg(Fraulautern) durch tech⸗ niſchen k. o.(Aufgabe in der zweiten Runde). Kleine Sportnachrichten In den Dienſt der Winterhilfe hatten ſich am Sonntag in Bochum ſo bekannte Fußballſpieler wie Stuhlfauth. Hoch⸗ geſang, Dr. Bauwens, Wieder, Schmidt, Flinken und Swa⸗ toſch geſtellt, die als„Alt⸗Internationale“ gegen Weſtfalia Bochum antraten und mit:0 Sieger blieben. Den einzigen Treffer ſchoß der Ex⸗Nürnberger Hochgeſang. Dem Spiele wohnten 3000 Zuſchauer bei, die von den„alten Kämpen“ begetſtert waren. Der 1. FC Nürnberg unternimmt über Weihnachten eine Spanienreiſe, auf der er zwei Spiele, und zwar gegen den FIC Madrid austrägt. Die Offenbacher Kickers gaſtieren an den beiden Weih⸗ nachtsfeiertagen in Weſtdeutſchland. Sie ſpielen zuerſt gegen den Bonner FV und am zweiten Feiertag gegen Eintracht Bad Kreuznach. Im Neuyork operiert wurde der Bochumer Sechstage⸗ fahrer Lohmann, der beim Neuyorker Sechstagerennen ſchon nach einer Viertelſtunde ſo ſchwer geſtürzt war, daß er ausſcheiden mußte. Lohmann zog ſich dabei einen Schlüſſel⸗ beinbruch zu, der einen chirurgiſchen Eingriff notwendig machte. Zu den Deutſchen Heeres ⸗Schimeiſterſchaften, die gemein⸗ ſam mit den Deutſchen Schimeiſterſchaften in Garmiſch⸗ Partenkirchen entſchieden werden, wird auch die finniſche Wehrmacht eine Abordnung entſenden, die aus einem Offt⸗ zier, einem Unteroffizier und drei Mann beſtehen wird. Der Wiener Motorradreunfahrer Killmayer, der oft⸗ mals bei deutſchen Rennen ſtartete, iſt in Wien bei einem Verkehrsunglück ſchwer verletzt worden. Dr. W. Schomburgk, der Leiter des Fachamtes Tennis und Führer des Deutſchen Tennis⸗Bundes, hat jetzt im Alter von 52 Jahren das Goldene Sportabzeichen erwor⸗ ben. Schomburgk erfüllte die geforderten Leiſtungen im 25⸗Km.⸗Gepäckmarſch, 300 ⸗Meter⸗ Schwimmen, 100 ⸗Meter⸗ Lauf, Weitſprung und Steinſtoßen. ſportliche Erziehung aus einer körperlich und geiſtig gleichmäßig auſgeſchloſ⸗ ſewen ſport⸗ und kampffreudigen breiten Maſſe heraus⸗ wachſen. Die Werbung für den olympiſchen Gedanken muß daher mit der ſportlichen Maſſenerziehung Hand in Hand gehen, die ſich zum Ziel ſetzt, jedem Volksgenoſſen ſportliche Betärigung zu erſchließen und ſomit planmäßige Leibesübungen zur Lebensgewelhnheit des deutſchen Volſbes zu machen. 26. reich illuſtrierte Olympia⸗Hefte dienen dieſem Zweck. Sie ſollen und werden in den breiteſten Kreiſen des Volkes Begeiſtevung für die Olympiſchen Spiele erwecken und eine ſachverſtändige Beurteilung der zum Austrag kommenden ſportlichen Wettbewerbe ermöglichen. Alle Sportgebiete der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin 1986 und der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen 1986 ſind hier leicht faßlich dargeſtellt. Inhaltlich ſind ſte nach ſolgenden Geſichtspunkten verarbeitet: 1. Geſchichte der Sportart,(Entſtehung, Entwicklung, Vonläufe); 2. Wert der Sporfart(für den Charakter, bie Geſumdſheit uſw]; 3. Vorbedingungen für die Ausübung der Sportart(körperliche Veranlagung, Begabung, not⸗ wendige Geräte, Anbagen und deren Beſchaffunng, Koſten); 4. Technök(Stil, Uebungen u. Methoden, Tpainingsregebn u. ⸗Wimke); 5. Bewertung(hier wird jedem der mät der be⸗ treffenden Sportart nicht vertraut iſt, Anleitung ſür das Verſtändnis der Bewertung und Technik der einzelnen Uebung gegeben); 6. Rekorde(letzter Weltrekord, letzter deutſſher Rekord, der., 2. und 3. olympiſche Rekord von 1896 bis 1932. Bei Spielen werden die ſiegenden Mann⸗ ſchaſten genannt); 7. Werbung für die Olympiade(Angabe über Ort und Zeit der betrelfenden Veranſtaltung); 8. Lei⸗ ſtungs tabelle und Raum für eigene Notizen. 9. Vitevatur (bier werden die die betreſſende Sportart behandelnden Bücher angegeben). In bisher noch nicht erreichter Vollſtändigkeit wird dem Laien in dieſer Olympba⸗Heſſtreihe alſo ein Geſamtüber, blick über die Wege zun planmäßiger Körpererziehung und über die olympiſchen Sportarten vermittelt. gut gelaunt! gottiesdcnde ge s HH SEBIN FE MPEIHOE 42 5 2 Dienstag, 18. Dezember 1934 HANDELS- Waggon AG. Uerdingen/ Niederrhein Das Unternehmen erzielte im Geſchäftsjahre 1933/3 (80. September) einen Rohertrag von 2,37(i. V. 0,94) Mill. Mark, wozu noch 0,09(0,02) Mill.„ Erträge aus Beteili- gungen, 0,11(0,11) Mill.„ Zinſen und ſonſtige Kapital- erträge und 0,05(0,18) Mill./ außerordentliche Erträge und Steuergutſcheine kommen. Nach Verrechnung aller Unkoſten und bei 244 340/ Anlageabſchreibungen(i. V. 228 324„ auf Anlagen und 37 295/ andere) ſowie unter Berückſichtigung von 18 193% Zuführung zur Sonder⸗ reſerve verbleibt ein Reingewinn von 154 293 l, aus dem, wie bereits mitgeteilt, die Dividenden zah⸗ lung mit 4 v. H. wieder aufgenommen wird, während 8 543„ zum Vortrag auf neue Rechnung kommen(i. V. 305 499„/ Verluſt, verringert um 62 306/ Gewinnvortrag aus dem Vorjahre, während die reſtlichen 243 193„ durch Entnahme aus der Reſerve abgedeckt wurden). Im Bericht wird ausgeführt, daß das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr eine nennenswerte Steigerung des Umſatzes gebracht habe, was auch ſchon aus der außer⸗ ordentlich ſtarken Erhöhung des Rohertrages hervorgeht. Die Ablieferungen erreichten mehr als das Doppelte des Vorjahres. Allerdings dürfe nicht unberückſichtigt bleiben, daß die Wirtſchaftskriſe ſich auf die Waggoninduſtrie ſchwer ausgewirkt habe. Im Vergleich mit den der Kriſe voraus⸗ gegangenen Jahren betrugen die Ablieferungen nur etwa ein Drittel. Die Steigerung des Abſatzes gegenüber dem Vorjahre wäre trotz der Wirtſchaftsbelebung nicht zu erzie⸗ len geweſen, wenn nicht ſeit langer Zeit neue Abſatzgebiete außerhalb des eigentlichen Waggonbaues erſchloſſen worden wären. Dieſem Umſtande verdanke man es auch, daß man einige nennenswerte Auslandsaufträge ausführen konnte. Allerdings ſei der Preisſtand im Auslandsgeſchäft vielſach unzureichend. Die Bilanz(alles in Mill.%) verzeichnet AK. unv. mit 3,635, Reſerven mit 0,50(0,48), Beamten⸗ und Arbeiter⸗ Unterſtützungsfonds mit 0,12(0,12), Rückſtellungen mit 0,20 (0,21), Wertberichtigungen unv. mit 0,10 und die geſamten Verbindlichkeiten mit 0,62(0,43). Andererſeits betragen Bankguthaben 1,10(1,05), Wechſel, Kaſſe uſw. 0,32(0,39), Forderungen 1,04(0,64), Wertpapiere 0,10(0,07), Vorräte 0,74(0,64), Beteiligungen unv. 0,07 und die geſamten An⸗ lagen 1,95(2,10). Das laufende Geſchäftsjahr dürfte nach dem bisher vorliegenden Auftragsbeſtand mindeſtens den Umſatz des Vorjahres erreichen. Man hoffe ſogar auf eine weitere Steigerung. Schlüſſe auf das Ergebnis laſſen ſich aber hieraus nicht ziehen, da die Preislage vielfach recht gedrückt ſet und eine gewiſſe Erhöhung der Unkoſten trotz aller Sparſamkeit ſich nicht habe vermeiden laſſen. — * Kienzle Uhrenfabriken Ach Schwenningen. In einer Betriebsverſammlung wurde vom Betriebsſührer der Ge⸗ ſellſchaft mitgeteilt, daß durch die Arbeitsbeſchaffungsmaß⸗ ahmen der Regierung 1934 eine allgemeine Umſatz⸗ erhöhung eintrat die es der Geſellſchaft ermöglicht hat, der ganzen Gefolgſchaft mit wenigen Ausnahmen laufend und ſichere Beſchäftigung zu bieten. Auch die Leiſtungsſft higkeit des Betriebes iſt geſtiegen. Die Abſchreibungen werden 1934 verdient werden. dazu wohl auch ein beſcheidener Ueberſchuß. Vir 2 Jahren batte die Geſellſchaft noch ſchwere Verluſte, das Unternehmen ſei noch immer mit einer Schuldenloſt von—5 Mill. belaſtet, aber je weiter die Schulden laſt zurückgeführt werde, um ſo leichter werde auch die Zinſenlaſt und deshalb ſei man zufrieden, wenn in einem Geſchäftsjahr eine Schuldentilgunkz von 7 Mill. Mark erreicht wird und dazu noch ein beſchedener Ueber⸗ ſchuß. Aus dem Ertvagsergebnis werde man 30 000 an die Betriebsgefolgſchaft verteilen. * Aunweiler Email⸗ und Metall⸗Werke vorm. Franz Ullrich Söhne, Annweiler, Pfalz. In der HV. vertraten 11 Aktionäre ein AK. von 1 040 000 4. Die Regularien wurden ohne Widerſpruch erledigt, ſo daß der Ver⸗ Uu ſt von 29 324% einſchl. Verluſtvortrag aus 1932/33 von 7557 auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der gün⸗ ſtige Auftragseingang bielt weiterhin an, ſo daß die Geſell⸗ ſchaft für das laufende Geſchäftsjahr ein günſtigeres Er⸗ gebnis erhofft. * Gebr. Schultheißſche Emaillſerwerke AG., St. Georgen (Schwarzwald). Das Geſchäftsjahr 1933 ſchließt mit einem Rohertrag von 89 406(82 334)“ und 5174 4 Steuernach⸗ laß uſw.). Nach Abzug von 3 021(41 796)„ Löhne, 10 860 11010)/ Gehälter, 3 099(3 498) Zinſen, 3 498(4 980) 1 Steuern, 15 812(13 349)„ Handlungsunkoſten, 4 882(4 629) Mark ſozialen Laſten und 2035(226)„ Abſchreibungen auf Oefen, 756(1 540)/ auf Immobilien, 1355(1760) 4 auf Geſchäftseinrichtungen ſowie 800(1351) 4 Delkredere er⸗ gibt ſich ein Reingewinn von 95(76). In der Bilanz ſtehen Immobilien mit 74 705(75 460), Geſchäftseinrich⸗ tung mit 19 386(20 240), Vorräte niit 28 348(28 098) A, Außenſtände mit 28 756(27 033) 4, dagegen Aktienkapital unv. 100 000“, Bankſchulden mit 24 817(24 848)&. „ Mechaniſche Weberei Ach in Zittau. Die o. HB be⸗ schloß, den nach Abzug von 13 404 4 Gewinn aus dem Ge⸗ ſchäftsfahr 1933-34 und 248 780 Buchgewinn aus Aktien. einziehung verbleibenden Ber kuſt von 1189 8“ vor⸗ zutragen. Ueber den Geſchäftsgang wurde mitgeteilt, daß die derzeitige Belegſchaft noch auf mehrere Monate beſchäf⸗ tigt werden kann. der Neuen Mannheimer Zeitung Neue Frisfen für Aufwerfungshypofheken Erweiferie Sſundung aller übrigen Hypoſheken Das ſeit längerer Zeit von den beteiligten Kreiſen der Hypothekenſchuldner und der Hypothekengläubiger mit Spannung erwartete neue Geſetz über die Kündigung und die Rückzahlungsfriſten für Auſwertungshypotheken und ſonſtige Hypotheken liegt nunmehr vor. Es datiert vom 13. Dezember 1934 und enthält Vorſchriften ſowohl für die nach der bisherigen Rechtslage zum 1. Januar 1935 fällig werdenden Aufwertungshypotheken als auch für alle an⸗ deren Hypotheken, die nach der bisherigen geſetzlichen Vor⸗ ſchrift bis zum 1. April 1935 geſtundet waren. Das neue Schutzgeſetz für Hypothekenſchuldner enthält keine weſent⸗ lichen Ueberraſchungen. Man wußte bereits, daß grund⸗ ſätzlich die bisher ſchon in Geltung geweſenen Schutz⸗ gedanken weiter beibehalten werden würden. Es kam alſo nur darauf an, in welcher Form und wie lauge der neue Kündigungsſchutz gewährt ſein würde. Die wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der neuen Kündigungs⸗ und Rückzah⸗ lungsbeſtimmungen für Aufwertungshypotheken iſt dadurch bereits in gewiſſem Sinne vorweggenommen, als ſich die realkreditgebenden Inſtitute, insbeſondere die Hypotheken⸗ banken und die Sparkaſſen, unter gewiſſen Einſchränkungen aber auch die Verſicherungsgeſellſchaften ſchon früher bereit erklärt haben, die Aufwertungsforderungen einſtweilen nicht geltend zu machen. Bei dieſer Sachlage ſind es ins⸗ beſondere die Aufwertungshypotheken der privaten Gläu⸗ biger, die von dem neuen Geſetz hauptſächlich betroffen werden, und die Schuldner privater Hypothekengläubiger, müſſen daher mit beſonderer Aufmerkſamkeit die neuen Be⸗ ſtimmungen prüfen und gegebenenfalls in Anwendung bringen. Nach dem neuen Geſetz iſt die Kündigung von Aufwertungshypotheken nach dem 31. Dezember 1984 auf ſeiten des Gläubigers ſowohl als auf ſeiten des Schuldners mit dreimonatlicher Friſt jeweils zum Schluſſe eines Kalendervierteljahres zu⸗ läſſig. Die Kündigung hat ſpäteſtens am dritten Werk⸗ tag des Kalendervierteljahrs, zu deſſen Schluß gekündigt wird, zu erfolgen. Das Kündigungsrecht des Schuldners kann nicht durch Vertrag ausgeſchloſſen werden. Hat der Gläubiger gekündigt, ſo kann der Schuldner, und zwar ſo⸗ wohl der perſönliche Schuldner als der dingliche Schuldner, d. h. alſo der Eigentümer des belaſteten Grundſtücks, inner⸗ halb der Friſt von einem Monat ſeit Zugang der Kün⸗ digung bei der im Amtsgerichtsbezirk des Grundbuchamtes, in dem das Grundſtück gelegen iſt, errichteten Aufwertungs⸗ ſtelle ſchriftlich oder zu Protokoll der Geſchäftsſtelle den Antrag einreichen, ihm eine Zahlungsfriſt für das Kapital zu bewälligen. Der Antragſteller hat die⸗ ſen Stundungsantrag eingehend zu begründen und ins⸗ beſondere anzugeben, welche Schritte er zur Herbeiführung einer gütlichen Einigung mit dem Gläubiger unternommen und welche Maßnahmen er getroffen hat, um ſich die zur Rückzahlung des Aufwertungsbetrages erforderliche Summe zu beſchaffen. Ueberſteigt die Aufwertungsforderung 300 Goldmark nicht, ſo iſt der Stundungsantrag unzuläſſig. Der Antragſteller ſoll den Inhalt ſeines Antrages dem Gläu⸗ biger mitteilen. Die Aufwertungsſtelle darf auf dieſen Friſtantrag des Schuldners eine einmalige Zahlungsfriſt bewilligen, und zwar längſtens bis zum 31. Dezember 1936; alſo von jetzt gerechnet auf zwei Jahre. a Die Auſwertungsſtelle darf dieſe Bewilligung nur ausſprechen, wenn der Antragſteller die Mittel zur Rückzahlung des Aufwertungs⸗ betrages nicht beſitzt und auch nicht in der Lage tſt, ſie ſich zu Bedingungen zu beſchaffen, die ichm billiger⸗ weiſe zugemutet werden können. Insbeſondere iſt dabei zu prüfen in wie weit der Schuldner in der Lage iſt, Ra⸗ ten⸗ und Abſchlagsgahbhumgen zu leiſten. Die Bewilligung einer Stundung hat nicht zu erſolgen, wenn ſie für den Gläubiger eine unbillige Härte bedeuten würde. Dieſe Vorſchriſt iſt der wichtigſte Kernpunkt des neuen Geſetzes über den Schutz der Außwertungshypotheken⸗Schuldmer. Zu beachten iſt, daß das Gläubigerintereſſe bei der Ge⸗ wührung der neuen Stundungsfriſt vom Richter mit zu ve⸗ rückſichtigen iſt, und Faß dem Schuldner die Beweislaſt dafür obliegt, daß ihm die Stundung billigerweiſe gewährt werden ſoll. Ueber das Verfahren vor der Aufwertungs⸗ ſtelle, die Eintragungen im Grundbuch und die gerichtliche Entſcheidung gelen etwa dieſelben Vorſchriften wie ſchon bischer nach dem Fälligkeitsgeſetz vom 10. November 1931 und 12. Juni 1933. Das neue Geſetz behandelt des weiteren die geſetzliche Stund ung der hypothekariſch geſicherten Forderungen, die, wie bereits eingangs geſagt iſt, nach der bisherigen Rechts⸗ lape am 1. April 1935 abläuft. Dieſe Stundung wird um 14 Jaßre verlängert, ſo daß der Gläubiger die Rückzaß⸗ lung nicht vor dem 1 Juli 1986 verlangen kann. Die bisherigen Vorſchriften über die allgemeine Hypotheken⸗ ſtundung, die moratoriumsähnlichen Charakter tragen, finden auf die neuverordnete ollgemeine Stundung ent⸗ ſprechende Anwendung. Wichtig iſt, daß die Abza HIlu ng der Hypotheken, die zum Zwecke der Abblöſung der Hauszinsſteuer aufgenommen worden ſind, von der jetzt angeordneten weiteren geſetzlichen Stun ⸗ Bädische Sparkassen-Abschliisse Die Oeffentliche Verbandsſparkaſſe Mengen(Baden) weiſt für 1933 einen Reingewinn von 3922„ aus. Die ge⸗ ßetzliche Rücklage von 5 v. H. der Einlagen hat mit 78 4644 den Sollbeſtand von 72 285/ um 1230 /, überſchritten. Aus der Bilanz: Spareinlagen 1402 967 /, Anlehens⸗ und andere Schulden 145 219, Giro⸗Kontokorrenteinlagen 41727 Mark, andererſeits Darlehen aus Hypothek 846 070, Grund⸗ ſtücksaufgelder 137 838, Darlehen i. lfd. Rechnung an Private 150 611, aus Schuldſchein 145 187, an Gemeinden 68 236 4. Bei der Oeffentlichen Sparkaſſe Niefern ſtellt ſich der Reingewinn 1983 auf 9 268 4. Nach der diesjährigen Zu⸗ weiſung überſchreiten die Rücklagen mit 47 126 die ge⸗ ſetzliche Höhe von 34 918„ um 12 200 4. Aus der Bilanz: Spareinlagen 840 917, Giro⸗ und Spareinlagen 57 438, andererseits Bank⸗Poſtſcheck⸗Girozentrole⸗Guthaben 133 841, Darlehen aus Hypotheken 481 585, an Gemeinden und öffentl. rechtl. Körperſchaſten 149 800. Die Lage der Maschinenindusirie im November Von der Wirtſchoftsgruppe Maſchinenbau wird uns ge⸗ ſchrieben: Bei fortdauernd lebhafter Anfragetätigkeit der Inlandskundſchaft nahmen die Auftragserteilungen aus dem Inlonde im November in erfreulichem Maße zu. Eine beſondere Belebung führte die Verordnung herbei, wonach die Nuslieferungsfriſt für Aufträge, die auf Grund des Weſetzes über Steuerkreiheit für Erſatzbeſchaffungen erteilt werden, bis zum 31. März 19 verlängert wird. Die Ver⸗ orbnung ermöglicht es den Maſchinenfabriken, noch Auf⸗ Träge für den Erſatzbedorf an Maſchinen von Kunden her⸗ einzunehmen, die erſt in den letzten Monaten des Jahres ihren Bilanzgewinn überſchlagen können. Im Aus landsgeſchäft ergab ſich im November lebiglich eine leichte Zunahme der Aufragen, während ſich der Auftrogseingang vom Ausland in der bisherigen Höhe bewegte. Der vermehrte Auftragsbeſtand machte der Maſchineninduſtrie im November wiederum eine Neuein⸗ dtelung von mehr als 5000 bisher orbeitsloſen Volksgenoſ⸗ ſen möglich. Dobei zeigte ſich an manchen Orten Fach⸗ arbeiter mangel. Der Beſchäftigungsgrad bettun unter Be⸗ zückfich gung der Neueinſtellungen 83 v. H. der Normal⸗ Bethe tigung.— An der Beſſerung des Inland Sgeſchäftes namen im November die meiſten Zweige der Maſchinen⸗ ub atrie teil. Am ſtärkſten waren die Auftragszunahme und die Neueinſtellungen in der Werkzeugmaſchinen⸗Indu⸗ Frie. Hemerkenswert ferner in der Textil⸗Raſchinen⸗Indu⸗ ſtrie, der Kraftmaſchinen⸗Indnuſtrie, im Schlepperbau, Walz⸗ werksbau, Kranbau, im Bau von Materialprüfmaſchinen, Zementmaſchinen und Aufbereitung maſchinen, in der Gerberei⸗ und Schuhmaſchineninduſtrie und im Apparate⸗ bau. Aus dem Tarifwesen der Reichsbahn Der Ausnahmetarif 4 B 1 für Kalkſtein uſw. wird zum 1. Jonuar 1935 neu herausgegeben. Die Geltungsdauer des Ausnahmetarifs 4 B 18 Kalkſtein wurde auf jeder⸗ zeitigen Widerruf, längſtens bis 31. Dezember 1935 ver⸗ längert. Der Ausnahmetarif 11 B 1 für Düngemittel zum Düngen im Deutſchen Reich und 11 B 2 für Baumwoll⸗ obfälle uſw. zum Düngen beim Weinbou in Deutſchland wurde bis längſtens 30. Juni 1985 verlängert. Die Aus⸗ nahmetarife 16 B 1 für friſche Kartoffeln zur Verwendung im Deutſchen Reich, 16 B 2 für getrocknete Kartoffel zu Futter⸗ oder Brennzwecken, 16 4 1 für Kartoffeln zur Ausfuhr und 17 B 1 für Getreide uſw. wurde längſtens bis 30. Juni 1935 verlängert. Der bis 31. Dezember 1934 gültige Ausnahmetari: 13 B 3(Steinſalz) wurde bis läng⸗ ſtens 31. Dezember 1935, der Ausnahmetarif 11 B 10 für Gipsſteine zur Herſtellung von Kunſtdünger bis längſtens 31. Dezember 1935 verlängert. Getreide- und Mehlvorrãie in zweiſer Hand Ulfimo November Die Getreidevorräte der zweiten Hand haben ſich im November, abgeſehen vom Hafer, nur unweſentlich verän⸗ dert. An Weizen lagerten 1 899 000(im Vormonat 1 591 000) To., davon in den Mühlen 43(44 v. H. Die Vorräte an Roggen beliefen ſich auf 1037 000(1 001 000) To., von denen 44 145 v. H. ſich in den Mühlen befanden. An Hafer lager⸗ ten in der zweiten Hand 83 000(51000) To., an HSerſte 211 000(222 000) To. Die Vorräte an Weizenbackmehl zei⸗ gen mit 137 000(128 000) To. eine Zunahme die Vorräte an Roggenbackmehl dagegen mit 99 000(105 000) To. eine Abnahme. Die vorgenannten Zahlen umfaſſen wieder un⸗ gefähr 85 v. H. aller in Mühlen und Logerhäuſern befind⸗ lichen Getreide⸗ und Mehlvorräte. Die bei Miſchſutter⸗ fabriken und anderen induſtriellen Verbrauchern(Mälze⸗ reien, Getreidekarſeeſabriken, Nährmittelwerken uſw.) la⸗ gernden Getreidemengen ſowie die rollenden und ſchwim⸗ menden Mengen und die Mehlvorräte der Bäcker ſind in Sen Ergebniſſen nicht enthalten. Die Verarbeitung von Brotgetreide hielt ſich im Nopember ungefähr auf der Höhe des Vormonats. In den Mühlen mit mehr als 3 To. Ta⸗ gesleiſtung wurden 377 000(343%) To. Weizen und 259 000(289 000] To. Roggen verarbeitet. Hiervon waren 610 To. Weizen und 25 000(0 000) To. Roggen für Futter⸗ zwecke beſtimmt. dung nicht betroffen werden. Dagegen wird das Kündſigungsverbot, das bisher ſchon für die nach der Not⸗ verordnung vom 8. Dezember 1931 im Zinsſatz geſenkten langfriſtigen Forderungen und Grundſſchulden galt eben⸗ falls verlängert. Die Verlängerung geſchieht derart, daß der Gläubiger dieſe Forde vumgen fetzt nicht vor dem 81. Dezember kündigen bann. Iſt die Kündigung ver⸗ traglich für eine beſtimmte Friſt ausgeſchloſſen, ſo ver⸗ längert ſich dieſe Friſt nach dem neuen Geſetz um ein wei⸗ teres Jahr, jedoch nicht über den 31 Dezember 19836 hinaus. Iſt die Kündigung vertraglich erſt wach dieſem Termin zu⸗ läſſig, ſo verbleibt es dabei. Für das neue Aufwertungsrecht iſt noch nachzuholen, daß, ſofern die Aufwertungsſtellen bereits eine Zahlungs⸗ friſt bis zum 31. Dezember 1934 für einen Teil des Auf⸗ wertungsbetroges bewilligt hatten, eine Kündigung des Reſtes nach dieſem Datum nur dann zuläſſig iſt, wenn der gekündigte Reſtteil mehr als zwei Drittel des geſamten Aufwertungsbetrages ausmacht. Ferner— und das iſt von Wichtigkeit— bleibt es für die Aufwertungshypotheken auch künftig bei den vertraglich bedungenen beſonderen Fälligkeitsgründen, zu denen namentlich der Zahlungsver⸗ zug gehört. Dies bedeutet, daß der Schuldner zur Rückzahlung verpflichtet iſt, ohne daß er die Auſwertungsſtelle anrufen kann, wenn ein Foll der ver⸗ traglich ausbedungenen beſonderen Fälligkeit eintritt. Es ſind dies außer dem ſchon geſagten Verzug in der Regel ſolche Fälle, die vom Schuldner ſelber durch ſchuldhaftes Verhalten herbeigeführt worden ſind, ſo z. B. Vernach⸗ läſſigung des Grundſtückes, Vermögensverfoll und ähnliche die wirtſchaftlichen Rechte des Gläubigers berührende Um⸗ ſtände. Auch früher abgeſchloſſene Vergleiche über die Rückzahlung der Aufwertungshypotheken bleiben nach dem neuen Geſetz beſtehen. Zu erwarten ſind noch Durchführungsbeſtimmungen, die das neue Recht in Einzelheiten für die beteiligten Kreiſe klorſtellen und erläutern. Das Ergebnis dürfte an dem jetzigen Eindruck, den die neue Rechtslage macht, nichts än⸗ dern: Es bleibt im weſentlichen bei dem bisherigen Schuld⸗ nerſchutz; nur werden die Gerichte vorausſichtlich in Zu⸗ kunft mehr noch als bisher in Erwägung zu ziehen haben, wie dem bedürftigen Gläubiger wenigſtens allmählich zu ſeinem Gelde zu verhelfen ſein wird, ohne daß die wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen des Schuldners allzu ſchwer geſchä⸗ digt werden. * L. Lieberich Söhne, Kellereimaſchinen⸗Fabrik AG., Neu⸗ ſtadt/ Haardt. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1933 mit einem Reingewinn von 567 /, der ſich um 817 1 Vortrag erhöht. Die Bilanz zeigt u. a. 25 768(29 829) 1 Warenkonto, 48 408(unv.)/ Immobilienkonto, dagegen 25 664(24 254)„ Kontokorrentkonto, 40 500/ Aktienkapital (unv.) und 19 500% Reſerven(unv.). * Union⸗Branerei AG, Bremen. Im Geſchäftsjahr 1933 auf 1934 hot ſich die in den letzten Jahren wiederkehrend zu verzeichnen geweſene Abſatzminderung nicht wiederholt. Nach Vornahme üblicher und vorſorglicher Abſchreibungen kann eine von 3 auf 4 v. H. erhöhte Dividende auf das A von 1,1 Mill.„ aus einem Reingewinn von 60 420 (50 456) 4 verteilt werden. Waren und Märkfe Nürnberger Hopfenbericht vom 17. Dezember. Keine Zuſuhr, keine Bahwabladung in 1934 Hopfen. Umſatz In⸗ damd 15 Ballen, Hallertauer 263—283. Kein Exportumſatz. Stimmung ruhig. 1933er Hopfen: Geſchäftslos * Preisfeſtſetzung für geſchälte und ungeſchälte Weiden. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat durch eine zweite Verordnung die Verordnung vom 26. November d. J. über die Feſtſetzung der Preiſe für geſchälte und ungeſchälte Weiden ſowie für Weidenrinde ergänzt. Durch dieſe Ergänzungsverordnung werden insbeſondere die Preiſe für die einzelnen Längen feſtgeſetzt, da ſich die Not⸗ wendigkeit hierfür in der Praxis ergeben hat. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 17. Dezember. Auftrieb: 1606 Rinder, darunter 603 Ochſen, 154 Bullen, 846 Kühe, 403 Färſen, 934 Kälber, 46 Schafe, 4412 Schweine. Ueberſtand: 67 Rinder, darunter 23 Ochſen, 4 Bullen, 12 Kühe, 28 Färſen, 8 Schafe. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand; Kälber und Hammel ruhig, geräumt; Schafe ruhig, Ueberſtand; Schweine rege, ausverkauft. Der nächſte Schlachtviehmarkt findet am B. Dezember ſtatt.— Preiſe: Ochſen 3840, 33— 87, 28— 32, 22—.27; Bullen 34—35, 3133, 2730, 24—26; Kühe 32—34, 26—81, 1925, 13—15; Färſen 8839, 34—7, 28—33, 22—27; Kälber 47—52, 88—46, 30—37, 20—29; Hammel b) 35—36; Schafe—: Schweine at) 58, a2) 50—53, b) 5053, 48—53, 46—52, g1) 4648, g) 40—45. * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr 393, verkauft 261 Stück. Milchſchweine—11, Läufer 14—30/ je Stück. Marktverlauf mittel. * Ettlinger Rindvieh⸗ und Pferdemarkt. Zuſuchr: 19 Kühe, 10 Rinder, 2 Kälber, 9 Pferde. Verkauft: 5 Kühe, zu 285380„ je Stück, 3 Rinder das Stück zu 125146 A. * Eppinger Schweinemarkt. Zufuhr: 314 Milchſchweine, 208 Läufer. Milchſchweine 22—34, Läufer 39—0 l. * Müllheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 86 Ferkel und 22 Läufer. Preiſe: Ferkel 12—14, Läufer 20-36“ je Stück. * Freiburger Schlachtviehmarkt vom 17. Dez. Zufuhr: 34 Ochſen, 7 Bullen, 41 Kühe, 45 Kalbinnen, 175 Kälber, 24 Hammel und Schafe, 470 Schweine. Preiſe: Ochſen 36 bis 40, 32—36, 28—32, 24—27; Bullen 34—37 Kühe 24—27, 2022, 1620, 12—16; Kalbinnen 36—40, 3286, 28— 2; Kälber 46—48, 4345, 38—42, 36—38; Schafe a)—, b) 88 bis 40, e) 36—37, c) und d) geſtrichen; Schweine a)—,. b) 53, c) 58, 48—50. Marktverlauf: Großvieh mittelmäßig, Ueberſtand bei Großvieh und Schweinen. * Freiburger Ferkelmarkt. Zufuhr: 502 Ferkel und 35 Läufer. Preiſe: Ferkel 10—18, Läufer 20—35, je Stück. Verkehr mittelmäßig, Ueberſtand etwa 150 Stück. * Oberkircher Schweinemarkt. Zufuhr: 85 Ferkel und 4 Läufer. Ferkel 24—35/ je Paar, Läufer 29„ je Stück. * Donaneſchinger Schweine⸗ und Viehmarkt. 40 Läufer, 467 Milchſchweine waren zugefahren. Preiſe: Läufer 45 bis 68, Milchſchweine 20—36„ je Paar. Handel gut. Zu⸗ fuhr: 36 Ochſen(verkauft 12), 82 Kühe(50), 23 Kalbinnen (13), 51 Rinder(28). Preiſe für Ochſen und Schlachtvieh nach Gewicht und Richtpreiſen, Kühe 250—350, Kalbinnen 280—350, Rinder 100—170 4. »Badiſche Schweinemärkte. Ettlingen: Zufuhr: 65 Ferkel, 98 Länſer. Verkauft wurden 42 Ferkel und 65 Läufer. Preiſe: Ferkel je Paar 1522„, Läufer je Paar 3060„.— Wiesloch: Zufuhr: 46 Milchſchweine, 42 Läufer. Preis je Paar Miſcchſchweine 20—25, Läufer 30 bis 55. Verkouft wurden insgeſamt 70 Stück. Vebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Bufhel, Lokopreiſe] Weizen Monitoba Nr. 1 92,25; roter Sommer⸗Winter Nr. 2 10755; dto. hard 1186; Mais neu ankommende Ernte 1036; Roggen Nr. 2 fob Neuyork 67,50; Gerſte Malting 47,50; dto. Feeding 99,50; Mehl Spring wheat clears(per 196 lb. 675705; Fracht unverändert. Chikago, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents per Buſhel, Terminpreiſe) Tendenz willig; Weizen per Dez. 98,75; Mai 99; Juli 93: Mais per Dez. 90,50; Mai 87585 Juli 84,50; Hafer per Dez. 54,50; Mai 52,25; Juli 7,75; Roggen per Dez. 788: Mai 76,50; Juli 75,50.— Loko⸗ preiſe: Weizen roter Winter⸗Sommer Nr. 2 104, dto. hard 108,25: dto. hard Nr. 3 108; Mais gelber Nr. 2 987 dto. weißer 102,25: Hafer weißer Nr. 2 57,50 Roggen Nr. 2 30,50; Gerſte Malting 78—124. Winnipeg. 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(Tendenz wil⸗ lig) Weizen per Dez. 77,50; Mai 8275: Juli. 8354; Hafer per Dez. 41,50; Mai 43,50; Juli 487; Roggen per Dez. 587 Mai 61,75: Juli 6296; Gerſte per Dez. 537 Mai 57,50: Juli 5675; Leinſagt per Dez. 129,25; Mai 144; Juli 144: Manitoba⸗Weizen loko Northern 1 8,257 öto. 2 74,50) ö to. 3 71,50. Buenos Aires, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Papier⸗ peſo per 100 Kilo] Weizen per Febr. 6,20; März 6,22; Mais ver Dez. 6,2: Jan. 6,2; Febr. 6,32; Haſer per Febr. 5,15; Leinſgat(ruhig) Febr. 11,85. März 11,90. Noſario, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Beizen per Febr. 6,20; März 6,0: Mais e . r Frankiurfier Abendbörse ruhig Die Abendbörſe war außerordentlich ruhig. In G halb der Spekulation beſtand die Zurückhallung fort 1 auch bei der Kundſſchaftt beſtand keine Unternehenungzen D. Auf Baſis der ſchon niedrigeren Berliner Schlußkurſe D. iedentlich eher Ab zeigte ſich ſchon verſt Druck ſtanden Kunſtſeide Aku, die mit ſomit 76 v. H. verloren. Auch Farben At 120%½0 v. H. ſchwach. Das Rentengeſchäft falls nahezu vollkommen. Etwas Intereſ der ff Komamu mal⸗Umſſchulldun eihe, die etwa—10 P ſtund⸗ ge⸗ He Konze 5 uderun⸗ tiner gen. 1erun 2 0 nach. Auch andere Aus han lagen f 9 65 ſämtliche ſchweizeriſche Bahnonleihen 4 v. H. Schweſen 800 Bundesbahn von 1912 157(161), 3,5 v. H. ddo. J(189, Dann Gotthardbahn 195(139), 3 N Simplon 199(187 tor b Nachbörſe: Es notiere, 2 u..: Allbeſitz 10278, Ver Stahſübonds 9036, Commerz, un der Privatbank 68,50, Deulſche Bank⸗Diskonzo 70, Drezoner kam Bank 78,50, Rhein 84,25, Aku 48,75—48,25, 30 wiede Chemie volle 141, Conti Gummi 132,5, Deut Gold⸗ une zum Sbllberſch.⸗A. 200,50, Deutſche Linoleum 6 Ph. 1 5 mann 75. 9 Zu 5 n 5 lau er * Von der Frankfurter Börſe. Die Wiederzulaſfung der der S 1,80 Mill./ Stammaktien der AGG. für Seilinduſtrie vorm 2 5 Ferd. Wolff in Mannheim⸗Neckarau zur Notierung an der 1 Frankfurter Börſe wurde genehmigt. 5 im M 8 nahme „Stahlwerk Oeking Ach., Düſſeldorf. Die Betriebe dez fr de zum Stumm⸗Konzern gehörenden Unternehmens liegen den nach wie vor ſtill; mit einer Wiederingangſetzung iſt in für de nächſter Zeit nicht zu rechnen. Die Erlöſe aus Verkäufen Fahrt von Materialien ſowie die Zinserträge und Mieteinnahmen 5 1 reichten im Geſchäftsjahr 1933/34 nicht aus, um Unkoſten geſchel Abſchreibungen und Steuern, die das Unternehmen immer Reviſi noch in voller Höhe zu tragen hat, zu decken. Wie der Wage! DoD. hört, iſt ein Verluſt von rd. 2 000(i. V. 23 670) 70 entſtanden, der zuzüglich des Vorjahrsverluſtes mit rund 0 9000/ vorgetragen werden ſoll(o. HV. 5. 1. 35). In der fahle! Bilanz für 1932/33 erſchien allerdings noch eine geſetzliche worde Reſerve von 262 000/ bei einem AK. von 1,08 Mill.. denn * Torpedo⸗Werke AG., Fahrräder u. Schreibmaſchinen, Reprä Frankfurt a..⸗Rödelheim.— 6(4) v. H. Dividende. Aus habe 1 einem nach 88 014/ Abſchreibungen verbleibenden Reih⸗ gewinn von 159 813/ wird eine Dividende von 6 v. H. kuügen ki. V. 4 v..) ausgeſchüttet(Kapital 16 Mill.„J. Die Rieſen Belegſchaft war Ende Juli 1934 um 58 v. H. höher als angeſe am 1. Auguſt 1933. Das neue Geſchäftsjahr habe ſich gut** angelaſſen, weitere Neueinſtellungen konnten vorgenommen Vo! werden, auch das Auslandsgeſchäft habe ſich merklich ge⸗ viſoren hoben. Der GV. in der zweiten Januarhälfte ſoll u. g. hei de auch die Zuwahl eines Gefolgſchaftsvertreters in den Auf⸗ f ſichtsrat vorgeſchlagen werden. 0 am ſo * Fr. Heſſer, Maſchinenfabrik AG. Bad Cannſtatt. Der AR beſchloß, der HV am 26. Januar 1935 vorzuſchlagen, aus 144 459/ Reingewinn 6 v. H. Stamm⸗ und 7 y. H. Vorzugsaktiendividende(letztere für 2 Jahre) auszuſchüt⸗ ten, 25 000, für Wohlſahrtszwecke zugunſten der Gefolg⸗ ſchaft zu verwenden und 48 559/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Ga per Jon. 6,15; Febr. 6,25; Leinſaak per Febr. 11,55 Mitz Abent. 11,70. der Ti Rotterdam, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen ig handel Hfl. per 100 Kilo) Jan. 2,97%; März 3,227; Mai 9, 1 5 Juli 3,55.— Mois lin Hl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 20 März 74,50 Mai 69,50; Juli 66. g und n Liverpool, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Schilhgg eeſchie und Pence) Weizen(100 lb.) Tendenz behauptet; Dez. 8, d fi März 5,104; Mai 5,296; Juli 5,6.— Mais(100 6 aon a Tendenz ruhig; Dez. 20,9 B; Jan. 21,7% V; Febr. 29 8. 3 — Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 21; London Weizen bezieh mehl 15,50—26,50. De Amerikanische 3 Schmalz- und Schweinemärkie wule Neuyork, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Cents get geſprä 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz prima Weſtern lokg teich 1205; dto. middle Weſtern 11901200; Talg ſpezial ens iche 5,25; dto. extra loſe 538; dto. in Tierces 5,5. alles Chikago, 17. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents ber buch, 100 lb.) Tendenz kaum ſtetig; Schmalz per Dez. 11822 beteten Jan. 1132,50 B; Mai 1172,50 G; Juli 1190; Schmalz los 1132,50; Bauchſpeck(tr. geſ.) per Dez. 1475; Jon. 125 1 We Preiſe für leichte Schweine 450—515, ſchwere Schweine 015 Schnü 000 Schweinezufuhr in Chikago 81 000, im Wetten„Büch N 2 ungen Geld- und Devisenmarki Re ſa Zürich, 17. Deenber Gtdlub emict) kent. 250 Don ping 20.280 enen 42.20— J preg 12.910 fc 85 durch London 15.27.— Holland 208.80— Werschau 58,25 off. Beute. 2 7 beuyert 308.75 ßerin 128.95— Bulerest—.— Leg. be 1 Lages Felgen 72.175 Wien off. K. 78,25— Belgrad.02 Bae 5 ſcheuß ſalen 26.40. Soffe—— lden 20a.— Ji el, werde Paris, 11. Deenber Gdlal amid). London 74.98] Spenlen 207.25 Ropenhagen 386,.—] Mien— denyer 0 129.65 Holland 1025.50 Ferlin 5 belgen 354.75 Sn: 481.— Sabein. ehe 8 Amsterdam, 17. Dezember Cchlud amtlich. 1 gerlln 50 40—] Balgen 34.57 ¼ l bel 36,75— Prez 818 London 782,25 Schwei 4790— Kopenhagen 32.65 Fritze, 5 Reuyork 147,87 ltaſten 12.85— Stockholm 37.70— fag. C arts 975.87 ker 20.25.— ien—.— H Neuyork, 7. Derember Schlud emffch) Betbakrepte 5 Serlin 40.19—J ien 18.82— Saen 28.47¼(180% 0 Londen-Aab. 498.87 Budget 29.82—früssel 28.40 b. die. „ bl-.-N. 492.87 prag 418.59 Kacrid 13.68 eg. Cel 1 Str ö Loris 660.12] Belgrad 228.50 J Nontreal 101,.— Frlaneeter.. ſchwelr 82.42— Fersch 18.1 Aug. 5p pes 82.81— Wed.. le Itelien.55½ J 08l0 24.82 ½ J Fiodelanelrs“.82— a Ficds. 1 Str Holland 67.66— Hepedhagen 22.05 Japan 28.85 Ile 8 5 Hamburger Neiallnoſierungen vom 17. 2 Str beit Hüttenrchziß Rz. 1 t Felnsilder(i. p. lr). 49.80 477 Her Teingeid(. p... 284 4 g Ait. platin(ibfalle) 65 Mer Cirrapr.(fl. p..)) 42.84 20 Seh Techn. reines Plafin 350 deteiler. GM. p... 845 pit R zulimen Fegclus ip.(d 0 88.81, l duecksilber(S bfr fis) 11.8506 0 Wolframerr dines.(in.) 7 ns „ Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 18. De (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Dis konto-Gefel, Swe ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je xra Gramm; dio. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; dte. 4, H. Kupfer 3,35 je Gramm; Feingold 2840 ſe Kilo; Feinſilken 5 je Kilo; je nach Abnahme von 50 bew. 1 ilo. 4 Leinöl⸗Notierungen vom 17. Dez.(Eig. Dr. Len. don: Leinſaat Pl. per Dez. 9/6(Unv.]; dto. Ktk. 15 0 Dez.⸗Jan. 1176(117); Leinſaotöl loko 19.25(unn) 35 18,25(unv.); Jan.⸗Febr. 189(1876): Mai⸗Auguſt! i ö (19,75); Baumwollöl ägypt. 20(un.); Baumwoll⸗St⸗ 5 per Dez. 6½(576). Neu york: Terp. 51,25(und.). van nah: Terp. 46,25(unv.). 05 Frachſenmarki Duisburg- 1 n Das Geſchäſt an der heutigen Börſe war in Segel 52,1 zu den letzten Tagen der Vorwoche ſtiller. Die— blieb mit 2% ab Ruhrort und 2,0% ab Kanal Mainz⸗Mannheim unverändert. Für Rotterdam— 1,0 ab Ruhrort und 1,0/ ab Kanal bezahlt, 25 Antwerpen⸗Gent 1,0„ und 2 einſchl. Schleppen 8 mach e f 1 87 5 5 1 Schleppen. Der Schlepplohn bergwärts betrug 825 I„ Baſis Traing⸗Mannheim. Der Schleppl ohn zelt nach Motterdam notierte 12 Pfg. je Tonne. 5 ebe des liegen iſt in rkäufen nahmen nkoſten, immer Wie der 670) 4 it rund In der ſetzliche l. A. schinen, de. Aus Rein⸗ 6 v. H. J. Die her als ſich gut nommen klich ge⸗ l u. a. en Auf⸗ . n. 0, Schilling Dez. 48, (100 li) 2 8. Weizen⸗ ents per ern loko al extta ents per 1132,25 alz lofo n. 145 eine 615 Weſten 14 dil A. 129 2 1 0 1 2 ** 3 2 G. 69 . 2 8. . 8 — Dienstag, 18. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung „Mittag⸗Ausgabe g. Seite Nummer 581 — „ ͤ ¹ 8177811 ̃ͤ——— GERICHTS BERICHTE AUS Die Privatfahrten im Dienſtwagen — Berlin, 17. Dez. Am Montag wurde im großen Rundfunkprozeß der frühere Wirtſchaftsdirektor der Schleſiſchen Funk⸗ unde AG, Wilhelm Hadert als Zeuge vernommen. Hadert, der früher Vorſtandsmitglied beim Vox⸗ Konzern war, übernahm 1925 die Leitung des Stet⸗ iner Zwiſchenſenders und ging dann einige Monate ſhäter vorübergehend als alleiniges Vorſtandsmit⸗ glied der Schleſiſchen Funkſtunde nach Breslau. Dann war er einige Zeit als wirtſchaftlicher Direk⸗ tor beim Kölner Sender tätig. Zwiſchendurch mit her Leitung des Rundfunks in Stuttgart beauftragt, kum er im Februar 1928 als Wirtſchaftsdirektor wieder nach Breslau. Dieſen Poſten hatte er bis zum 1. Juli 1933 inne. Zu den Privatfahrten mit Dienſtwagen in Bres⸗ lau erklärte der Zeuge:„Der Aufſichtsratsvorſitzende der Schleſiſchen Funkſtunde, Zoreck, hat den Dienſt⸗ wagen für private Zwecke etwa zwei⸗ bis dreimal im Monat benutzt. Ich habe bald nach der Ueber⸗ nahme meines Breslauer Poſtens ein Fahrtenbuch für den großen Dienſtwagen anlegen laſſen und auch den Intendanten Biſchoff verſchiedentlich gebeten, für den von ihm ſelbſt geführten Wagen ein ſolches Fahrtenbuch einzurichten. Dies eiſt aber erſt ſpäter geſchehen, als die Treuhändergeſellſchaft bei einer Reviſton das Fehlen eines Fahrtenbuches für den Bagen Biſchoffs rügte.“ Der Zeuge bekundete weiter, daß dieſe Privat⸗ fahrten der leitenden Angeſtellten niemals bezahlt worden ſeten. Er habe dabei auch nichts gefunden, denn ſolche Fahrten ſeien mindeſtens mit gewiſſen Repräſentationspflichten verbunden geweſen. Oft habe man auch Gäſte des Rundfunks, Künſtler, Vor⸗ tragende uſww. mitgenommen. Auch Fahrten ins Rieſengebirge habe man ohne weiteres als erlaubt angeſehen. Vorſitzender:„Es wird geſagt, daß auch die Re⸗ viſoren der Treuhandgeſellſchaft, die die Prüfungen hei der Schleſiſchen Funkſtunde vorgenommen hatten an ſolchen Fahrten teilgenommen haben.“ 5 —— Nenn NAH UND FERN Zeuge:„Das iſt auch geſchehen. Aber niemand hat irgendwelche Nebenabſichten damit verbunden.“ Der Vorſitzende fragte den Zeugen weiter, ob er ſich wiederholt über die übermäßigen Ausgaben der Schleſiſchen Funkſtunde bei der Reichs rundfunk⸗ geſellſchaft in Berlin beſchwert habe Zeuge: „Ich habe mich mehrfach namentlich über die dienſtliche Praxis des Intendanten Biſchoff beſchwert, da ich dieſe geradezu für einen Mißſtand hielt weil ſie meiner Anſicht nach das Auſehen des Rundfunks ſchwer zu ſchä⸗ digen geeignet war. Ich befürchtete auch Angriffe aus der Preſſe und Beſchwerden aus Hörerkreiſen. Auch über gewiſſe Ausgaben habe ich in Berlin geſprochen, die ich für un⸗ nötig gehalten habe, ſo z. B. über die Er⸗ ſtattung der Prozeßkoſten an Biſchoff für deſſen Autounfallprozeſſe.“ Aus der weiteren Vernehmung ergibt ſich dann, daß er in dieſem Zuſammenhang mit Biſchoff ſehr heftige Auseinanderſetzungen gehabt hat und der Zeuge ſagt aus, daß Biſchoff von ihm die Anweiſung der Pro⸗ zeßkoſten verlangt habe. Als er dies abgelehnt und eine Anordnung der Reichs rundfunkgeſellſchaft ge⸗ fordert habe, ſei von dem Vorſitzenden des Aufſichts⸗ rates, Zoreck, angeoroͤnet worden, die Koſten zunächſt zr übernehmen und nachträglich die Genehmigung von Dr. Magnus einzuholen. f Der Vorſitzende erörterte dann das ſchon in den letzten Verhandlungstagen verſchiedentlich beſpro⸗ chene Rundſchreiben von Dr. Bredow, in dem eine Einſchränkung der Privatfahrten mit Dienſtwagen gefordert worden war. 5 In dieſem Zuſamenhang wurde nochmals der auch heute wieder anweſende Intendant Biſchoff ver⸗ nommen. Er ſagte aus, er habe allerdings auch nach diefer Verfügung Bredows an Sonntagen hin und wieder Fahrten ins Rieſengebirge gemacht, habe damit aber nicht die Verfügung umgehen wollen, ſondern ſei der Meinung geweſen, daß er nach an⸗ geſtrengter Tätigkeit in der Woche auch das Recht habe, ſich einmal zu erholen und neue Anregungen zu ſammeln. N — Riga, im Dezember. Ganz Litauen ſpricht augenblicklich von den Abenteuern eines jungen eleganten Mannes, der in ber Tat ein richtiger Don Juan zu ſein ſcheint. Es Handelt ſich um einen gewiſſen Jan Kamanſkas, ber in der kurzen Zeit von einem Jahr nicht mehr und nicht weniger als ſechsmal geheiratet hat und ſeſchieden wurde. Daß dieſer unternehmungsluſtige ind forſche Herr nebenbei noch eine ganze Reihe zun anderen Frauen hatte, mit denen er Liebes⸗ kziehungen unterhielt, war ſozuſagen Ehrenſache. Der„Betrieb“ wuchs ihm allmählich ſogar über den Kopf, ſo daß ſich Kamanſkas⸗Don Juan eines Tages ſogar genötigt ſah, ſich einen Privatſekretär zulegen, der für ihn die zahlloſen Telephon⸗ geſpräche von früh bis ſpät ſowie die ſehr umfang⸗ teiche Korreſpondenz zu erledigen hatte. Das ging alles genau nach den Eintragungen in einem Notiz⸗ buch, in dem alphabetiſch die Koſenamen der Ange⸗ beteten aufgeführt waren. Wochen⸗ und monatelang lief alles wie am Schnürchen. Infolge der Ordnung, die in ſeinen „Büchern“ herrſchte, kam es auch zu keinerlei un⸗ angenehmen Zwiſchenfällen. Ausgerechnet Helena, die ſaufte, ſtets freundliche Helena, mußte dieſem Don Juan von Kowno dann einen böſen Strich durch die Rechnung machen. Sie lief nämlich eines Tages zum Kadi, erklärte dieſem, ſie fühle ſich ſcheußlich betrogen, und Jan müſſe dafür beſtraft Der Richter zog Informationen ein. Es werden. — eee eee. Don Juan in Kowno Der Mann mit den 30 Frauen muß tatſächlich mit dieſem Don Juan doch nicht ſo ganz in Ordnung geweſen ſein, denn eines Tages erging dann ein Haftbefehl gegen Jan Kamanſkas. Jan wurde alſo verhaftet. Kaum hatte ſich jedoch die Kunde von ſeiner Feſtnahme in der Stadt verbreitet, da vollzog ſich ein wahres Wunder. Alle die Frauen um dieſen Don Juan taten ſich nämlich in ſeltener Einmütigkeit zuſammen und beratſchlag⸗ ten, wie dem Armen zu helfen ſei. Eine Delega⸗ tion, beſtehend aus der derzeitigen Ehefrau, einer der geſchiedenen Gattinnen ſowie zwei Freundinnen des Kamanfkas, begab ſich zu dem Richter und for⸗ derte die Freilaſſung. Dieſer erklärte ſich gegen eine hohe Kaution dazu bereit. Man munkelte in Kowno, daß der Richter an 40000 Mark verlangt habe. Nach 24 Stunden war dieſer Betrag geſam⸗ melt, und die Kaution konnte bei Gericht hinterlegt werden. Jede von den 30 Frauen des Kamanſkas hatte je nach Vermögenslage ihr Schärflein zu dieſer Kaution beigetragen. Als Kamanſkas am nächſten Vormittag, nach ſeiner Freilaſſung, aus dem Gerichtsgebäude her⸗ austrat, wollte er ſeinen Augen kaum trauen. Es wimmelte von Hunderten von Neugierigen vor dem Portal, die bei ſeinem Erſcheinen in begeiſterte Ovationen ausbrachen. Einen beſonders ſinnigen Empfangf hatten ſich auch die 30 Frauen und Freundinnen ausgedacht. Sie ſtanden Spalier und jede hielt einen großen Strauß Blumen bereit. Wer die Wahl hat, hat die Qual! Schließlich ent⸗ Don Juan von Kowno, das Aner⸗ ſchloß ſich der bieten ſeiner vierten von ihm geſchiedenen Gattin, zunächſt einmal ein paar Tage i ihr zu wohnen, anzunehmen. Er ſtieg alſo in elegante Limou⸗ ſine, mit der ſeine frühere Frau angekommen war, hüllte ſich behaglich und genießeriſch in den warmen Pelz, den ſie vorſorglich mitgebracht hatte, und fuhr mit ihr davon . 2. 5 Englanòs größter Kriminalprozeß gp. London, 17. Dez. Der letzte Akt einer erſchütternden Mord⸗ tragödie, die ganz England Wochen hindurch in Atem gehalten und den gewaltigen Ausforſchungs⸗ apparat der Scotland Yard Tag und Nacht be⸗ ſchäftigte, hat im großen Rotundenſaal des Schwur⸗ gerichts in Lewes begonnen. Der ſchmächtige, junge tden ge⸗ feſſelt, vor ſeinen Richtern ſteht, i er der merk⸗ würdigſten Verbrecher, den di ronik der letzten Jahre aufweiſt. Selten hat ein Mörder mit ſo viel Umſicht und ſo viel Aufwand an Schlauheit die Spuren eines geheimnisvollen Verbrechens aus⸗ zulöſchen verſtanden wie er. Und doch! Eine Win⸗ zigkeit— ein paar Haare— brachten ihn zur Strecke. Der grauenvolle Fund auf dem Bahnhof Brogh⸗ ton, der für 24 Stunden ganz England aufhorchen 1 ließ, iſt noch unvergeſſen. Aus einem ſchwarzen Koffer kam, in Packpapier eingehüllt, die ver⸗ ſtümmelte Leiche einer jungen Frau Der Mörder hatte den entſeelten Körper ſeines Opfers zerſägt, den Kopf und die Gliedmaßen vom Rumpf abgetrennt. Der Rumpf der Unbekannten war nicht in jenem ſchwarzen Kof⸗ fer enthalten, den erſt am Vortag ein Unbekannter im Gepäckraum zum Aufbewahren übergeben hatte. Es vergingen noch keine 24 Stunden, als in der Banhofsdarderobe in Kingeroß in einem zweiten ganz ähnlichen ſchwarzen Koffer die Beine des un⸗ bekannten Opfers entdeckt wurden. Die ärztliche Unterſuchung erwies in ganz unzweifelhafter Art, daß dieſe Leichenteile zuſammengehören. Die gewandteſten Detektive Scotland Nards hatten nun ihren großen Fall. Es galt, das Opfer der grauenvollen Mordtat feſtzuſtellen. ſtellen. Alle die Verſuche der erfahrenſten Geheimpolizi⸗ ſten waren jedoch zum Scheitern verurteilt. Der fehlende Kopf der Toten machte eine Erkennung faſt unmöglich. Während ganz England auf die weitere Auffin⸗ dung eines Bahnhofskoffers mit dem Kopf der Toten wartete, kam es zu einer Ueberraſchung, die dieſen Mordfall zu der großen Kriminalſenſation des zur Neige gehenden Jahres geſtalten ſollte. Zehn Tage nach dem erſten Fund kam im Gepäckraum des Bahnhofs Brighton ein diesmal brauner Koffer zum Vorſchein, in dem Kopf und Arme einer toten Frau lagen. Faſt zur ſelben Stunde gelangten in der Garderobe eines Gaſthauſes unweit vom Bahn⸗ hof gleichfalls in einem Koffer auch der Rumpf und die Beine der Toten zur Entdeckung. Dag Rätſel des braunen Koffers Man hatte jetzt zwei Opfer. Eines mit und eines ohne Kopf, zwei grauenvoll verſtümmelte junge Frauen, und es hieß, den Mörder auszuforſchen. Die Vermutung, daß beide Mordtaten das Gewiſſen eines Verbrechers belaſten, war ſelbſtverſtändlich ſo⸗ fort aufgetaucht. Nach mühſamen Ermittlungen konnte die Tote Nr. 2 tatſächlich erkannt werden. Seit mehreren Wochen war die Tänzerin einer Nachtbar, Violette Kaye, ſpurlos verſchwunden und die Vermißte ſeitdem von der Polizei eifrig geſucht. Das Gebiß der Toten, das zwei Plomben aufwies, führte nun auf die Spur. Das Rätſel des braunen Koffers ſchien damit zum Teil gelöſt. Etwa achtzig Männer und Frauen, die mit Vio⸗ lette Kaye in Verbindung ſtanden, wurden vorgela⸗ den und erſchienen in Scotland Nard. Nur einer verſäumte es, der Vorladung Folge zu leiſten, ge⸗ rade der Mann, deſſen Verhör den Detektiven be⸗ ſonders bedeutſam erſchien. Ein Mann namens Manzini, der ſeit vielen Monaten zu Violette Kaye Beziehungen unterhalten hatte. Er war an dem Tag verſchwunden, an dem es gelang, den Leichnam Violette Kayes feſtzuſtellen. zum Vorſchein. 1 J 1 4 Arümpfe, Baumwolle. kräftig. ab.40 Tofal- Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe. Günstige Kaufgelegenheit A. Würzweiler, Nachfg,, D 1.-6 8163 Ur Fest geschenke. Schlupfhosen, m. engereuht. Futter ab 0. 48 Prinzegröcke, m. angereuft. Futter eb.05 Maäcdehen- pullover, reine Wolle JJ Knasben-ullover, Gr. 45.. 0b.43 Swester- Anzüge, Gt. 1.. 8b.90 ktramingsanzüge, Ef. O. 8b.90 Wollhaus Da Ut Nannheim F 7, 4(Breſtestr.) — GNAE INE E u. Frledrlohsplatzl2 (Arkadenbau) Ir Armband Uhrglas nur 50 Pfg. SO EE 2 .9-Mit telstr. 33 1648 dede Anzeige in die N. M. Z. lede weltere Gtöße + 3 pfennig 8 Sirumpfe, reine Wolle. 8b.8 e Le Lorenz ledde weltere Größe + 15 pfennie Ole filschen del. u 8 München —* Srlekhandschune. 0b.63 Nletzpen- K 2 5 55 139˙⁵ Aulphandschube.. b.33 sachen Lautspr. Hemdhosen, Beumw., je n. Größe 8b.25 45 d Lu mephon Nr e 200 1. 8 2 Rohr, Ein- emdhesen, wollgemischt.... eb.30 e 29853 Sac 37 50 3 9 44. RADIO— aul Teilzahlung c 50 W N 700 N Mende W220 kreis 177. u. Praktische Geschenke OF Das Mikroſkop enthüllt ein Mordgeheimnis. Der Polizeifunker von Scotland Yard trat in Tätigkeit. Jede, auch die entlegenſte Polizeiſtation Englands, erhielt durch den Aether den Steckbrief Manzinis. In der Umgebung Londons ſelbſt, wo man den Mann vermutet hatte, ſuchten ihn 5000 Detektive und 120 Polizeiautomobile. Einer dieſer Wagen, der nachts über die nach Ettham führende Landſtraße fuhr, hätte faſt einen Mann, der in großer Haſt die Straße überguerte, überfahren. Im Augenblick, als der Paſſant in den Kegel des Scheinwerferlichts trat, ſtoppte der Lenker des Wagens. Die Poliziſten erkannten in ihm auf den erſten Blick den Mann, der es ſſo eilig hatte, den Bielgeſuchten, deſſen Photographie jeder der Detek⸗ tive in ſeiner Taſche führte. Manzini wurde feſtge⸗ nommen, beſtritt jedoch die Mordtat. Man riß ihm zwei Haare aus und legte ſie unter das Mikroskop. Zehn Minuten ſpäter ſtand die Schuld Manzinis, ſoweit man daran noch gezweifelt hatte, mit aller Deutlichkeit feſt. Man hatte zwei Haare an der In⸗ nenſeite des Packpapiers, das oͤen Rumpf der un⸗ glücklichen Kaye eingehüllt hat, gefunden. Sie ver⸗ rieten nun unbarmherzig den Mörder. Das Geheimnis der Toten Nr. 1 bleibt freilich nach wie vor dunkel. Bis zur Stunde iſt es nicht gelungen, ihre Herkunft feſtzuſtellen, und Manzini ſelbſt leugnet, die Bedauernswerte gekannt, ge⸗ ſchweige getötet zu haben. Manzinis Schickſal iſt je⸗ denfalls beſiegelt; des Modes an Violette Kaye nun⸗ mehr überführt, dürfte er kaum dem Todesurteil entgehen. Was hören wir? Mittwoch, 19. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnaſtik.—.30: Nach⸗ richten.—.45: Gymnaſtik.—.00: Frühkonzert.—.15: Gymnaſtik.—.30: Wetter,—.45: Das Chriſtkind ſteht vor der Tür.— 10.15: Chorwerke von Joh. Seb. Bach. 10.45: Lieder von Willy Fröhlich.— 11.00: Sonatine von Anton Dyorak.— 11.15: Funkwerbungs konzert.— 11.45: Wetter, Bauernfunk.— 12.00: Promenadenkonzert.— 13.00: Sgordienſt, Nachrichten.— 13.15: Muſik aus Mär⸗ chenland(Schallpl.].— 14.15: Im Spielzeugladen(Schall⸗ platten).— 14.45: Klaviermuſtk.— 15.00: Unbekannte Ni Weihnachtslieder aus alter und neuer Zeit.— 15.135: Tante Näle erzählt.— 15.30: Blumenſtunde.— 15.452 Tierſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Morſen. — 18.15: Berufskundliche Vortragsreihe.— 18.30: Bunte Stunde mit Pauken und Trompeten.— 19.45: Viertel⸗ ſtunde des Frontſoldaten.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſendung: Unſere Saar.— 20.45: Reichs ⸗ ſen dung: Stunde der jungen Nation. Winterſonnen⸗ wendfeier.— 21.10: Orcheſterkonzert.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: Tanzmuſik auf zwei Flügeln.— 23.00: Muſik om Abend.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Nachrichten.—.35: Frohes Schallplattenkonzert⸗ — 10.15: Deutſche Sprache und Dichtung.— 10.45: Fröh⸗ licher Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Jubel, Trubel und Tanz(Schallpl.).— 13.00: Mittagskonzert. 15.15: Alte ſchöne Weihnachtslieder.— 15.40: Etwas für die Leſewut unſerer Pimpfe.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 17.30: Marcel Wittriſch und Erng Sack(Schallpl.).— 17.50: Funkbericht aus der erzgebirgiſchen Krippenſchau.— 18.10: 25 Jahre ärztliche Miſſion.— 18.90: Erzeugungs⸗ ſchlacht.— 18.40: Die Winterreiſe. Schubertiade.— 19.25: Welche Bücher wünſche ich mir zu Weihnachten?— 21.10: Kleines Unterhaltungskonzert.— 22.30: Die Reichsbahn rüſtet zum Weihnachtsverkehr.— 23.00: Nachtkonzert. Am Mittwoch, 19. Dez., ſpricht Direktor bei der Reichs⸗ bahn, Rudolf Meyer, Berlin, auf dem Deutſchlandſender von 22.30 bis 22.45 Uhr, im Zeitfunk über die Reiſever⸗ günſtigungen im Feſttags⸗ und vor allem im Winterſport⸗ verkehr, ſowie über die umangreichen Vorbereiatungen, die die Reichsbahn auf allen Gebieten für den Weihnachtsfeſt⸗ verkehr getrofſen hat. Sageokaleucles Dienstag, 18. Dezember Nationaltheater:„Das Muſikantendorſ“, Miete H, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kaborett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland, Pfalzbau⸗Kafſee: 16 und 20 Uhr Kobarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Die Männer von Aron“.— Alhambra:„Peer Gynt“.— Schauburg:„Spiel mit dem Feuer“.— Pal aſt und Gloria:„Ich für Dich, Du für mich“.— Capitol:„Der Strohmann“. Scala:„Muſik im Blut“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonder⸗Ausſtellung„Das deutſche Lied“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung: Puppen fürs Winter⸗ hilfswerk. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 10 Uhr. geber Nerel: uni Ofen- Reparaturen Werden gut und fachmännisch ausgeführt. 92 Garaniie für gufes Backen u. Brennen. Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern erdsehlosserel u. Ofensetzerd Krebs, J 7. 11, Jol 2020 Lorenz Heilsberg 2 5 1 7 87. .75.50 6. N NTNHNVA Set weer Erkältung Amtl. Bekanntmachungen de sic durch untere Einlegesohlen Mitt üg 8 U 5,1 Carl Kamm 1 3, 1 Schlachtho 5 875. 1 8788b Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 2500, 3 Martin Decker 2 Mannhaelm, N 2, 12 Kleine Mrahleng!— feine Raten! Lampeitheim: 8 8 Hurhaus Sand 5 828]. Nördl. Hochachmarawald Mitten im Skigelände Henson ab Ak. 6. b Telefon Bühl 812. F. Hase Denken Sie jetzt in den Wintermonaten an die sugen- schützende MShlauchte, bomplett mit Birne und 2 Heter Kabel. n Ausschneiden! Aufheben!„ in d. Klublokalen nachstehender Ortsgruppen Mannheim: Bichbaum., 55 g: Neckarstadt; Buß. Damm- straße; Schwetzlngetstadt: daüller. Viehhofstr.: Hin- denhof Schütsen. Meerfeldstr.: Neckerau: Weißer Hirsch. Hamarinenstr.:; Waldhof: Schützenhof: Feu- denheim: Zur Pfals; Seckenbelm- Ilvesheim: Zur Rose: Köferta: Zum Pflug; Sandhofen: Bahnhofs- Wirtschaft: Blüchereck: Vogel; Neckargemünd: Rebstock. estdättzsselle des Müeig⸗kecgar-Berlrts im 5 J U. Musik- Blatz, udwigshaten a. Nh. Fernruf 50302 Inserieren bringt Gewinn Elage Ringel 0 3, 4a f rege neben Neugebauer. S307 HARMONIK A. KURSE fr Anfänger d. fortgesthuittene Jede Anzelge in die NM Weinhaus Heidelberg: 10368 Hier ablrennen]! Für hren Weihnachtsmann Schneider mit den Telsphon 447 10(f eee e Hierebfrennen] For hren Weſbnachternenn i.—— 7. 60 2 NN: 5 75 3 1„ g 5 i 5 2 zeitgemässen 4 Preisen a N Frledrichsring 14. „% e ee 1 10 2 e 6 8 5 885 8 Verlangen Sie den SILBEDSDHECEL Bel Ihrem Buch- gcer Zellschriſlenhãandler Scler geben Sie desen Wunschzelte Ihrem Weihnachiemenn ocler schicken 7 Sie ihn mit genauem Absender an den Verlog Scher Berlin SWG. Zimmer- ore. Ati EBosikarie gekhleht oclar in Amschleg 3 Pl. Porio 1 77 4 10. Seite/ Nummer 3581 1 a 5 2 4 5 8. Dee Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 18. Dezember 18g f rte aan 5— Ein Tiumphaler Erial e. i 7 ae. eee* 0 N U 0 Von Dienstag bis Donnerstag! N E 5 N 5 251 55 1 ö 2 war die gestrige 1 jeweils 6 a Lachsalven am laufenden band Leo i 9 Hans-Albers-Promioro!. morgen Mittwoch].20 Ubr a 5 N 17 3 5 Heute bis Donnerstag: 8 9 5 2 2 9 8 1 1 a Lanhem i. det eee Sd 5 ce letzten 2 Spieltage anz Mannheim Ist begalstert! bltelkelt dane Ende die ſetzten 2 Spleſtage Sppile Schl, 928 5 5 8. 5 Wolgang Liebeneiner 8 N 28 entfesselt Ralph Arthur Roberts di. erfolgreichen Carl-Froelich-Spielfilmes 5 5 AGEUTrE ö HANS ALB ERS überaus witziger UF-Lachschlager 5 2 82 80 185 N ich für clich-Musik im Blut! T der sieg hafte Peer Gynt— der Be- 8 7 5. 2 22 5 herrscher der Welt- 5 82 82 20 Die ersten Konflikte Geſc . 11 5 reifender junger 12 60 P indem Fim, aufden auch Sie warten! uur mie Nenechen 15 — Rund um die Ehe mit 5 5 2 8. 8 Ne d Situati ü 8 nlen, die noch nicht benütsten 9 „ E 1 15 3 85 S hs len“ Situationen für R i arm Bade„Künstlerisch Mer 10 Abb. 5 7 ba. schon in den Machmittags vorstellungen zu. 5 i— 5 All 01 ab Il 0 al AI verwenden de 155 98. VVʒ•ßF Ein Fllm vom herofschen K Ab stellung ein großer Andreng zu erwarten ist..30.30 8 20 2 en Kampf III— 8 und Zwerchfellerschütterungen für Sie! 1 8 9 im Ofe-Kurz-usteplel, Wie schnell ein Mannesherz in Flammen aufgeht, r 8 q zeigt Ihnen die von gefährlichen und heiteren.. Der Kprenfriel Erlebnissen. 4 erner: Ufa-Kulturtiin von Fraue n lis i durchglũhſe Lachkanonade 1 HA 8 eue Ufa- Togwoche Außerdem erleben Sie eine i 5. Jugend hat Zutritt E N gef e c Harold Lloyd Bernd Königsfeid g 1 else von Ham urg ab SWyor, in seinem neuenpachschlager Elise Elster 8784 UNWERSUN a Die neueste Deulig- Tonwoche der Ufa 9 75 ist diesmal besonders interessant u. sehenswert 5 N 1 1 Beginn:.00,.40,.10 Uhr N 5 N 6 1 ö 5 ü 8 400 Aonad⸗ Thea, 42007 25 1555 N Dienstag, den 18. Dezember 156 777 Achtung Kinder! W. Vorstellung Nr. 100 Sonntag 2 Uhr 5 i Märchen Vorstellung 8 Miete E Ne. 8 Sondet:miete HNr. 2 dornrös chen“ Das Musikantendorf den, 22 Lustspiel in 3 Akten von iſfn „Ein spannender rasender, alle Augen 6 Heins Loren: 0 e,, 304 2 912 5 Selazhaus Regie: Hans Carl Iller 3 e Flu Hu. Balu ni luna bböu gu gen latens ls tr: kd, um 9 N Zntang 8 ade ans Albers— Olga Tscherhona—. a 4 Schüritz 5 „Luci ich- 5 N— ie Frdr. Kauer—Tucie Höflich kllen 5 kauft men em voftelſheftesten atzt M 6, 16 part. 0 5 5 Frank- Zehra Achmed uva. 8 1 8 0 5 5 7 1 8 1 75 5 Hein Paden n i ist 11 15 N W m S HEZIA 9ese äft Repatatuten 8 8 t t. 8 f let in Beere Hers, in einem Firn, Br wegen der groben Ausweßſ guten e bentlene Wengen ſuchu is Taucher. Groghapftallst. Waffen- Quelitsten, vorscheittsm. Ausfün ſlugete f 5 f der schieber, ungekrönter Heiser von Afrika 5 Gllligste Preise 75 und immerdar deltebter. Dle Freuen fung u. der fschmönn Bedlenung 8017 geſch treiben ihn weiter. höher— und flefer, 25 8 7 10 daß bis er zu der Binen zurückfindet! 5 8 Alles finden Se bel der 2 Ki alk 8 5 Bene Schuplätne: Hamburg, London, allen, Atika usv. 1 N 7 85 1 11 75 ö 1 ſttzen 1 Beginn: 300.20.40 2 5 Furt Offered ge manntein— An perten f dem p 7. 25 Sacloblell un ſel 28087[Möbel⸗Spedition dem fechmenn für pete wort —————— K 1 n 3 5 1 6. 8, 8390 Beleuchtunsskof perten allen ptelsſegen— Kronen von bfi 13. en Fernſpr. 267 76. 8 Das schönste Woelhnachts- Fesghenk 1 2 ein guter Füllfedesaſe 5 Einspaltige Klelnanzelgen bis zu Annahmsschluß für die Mittag. Alle erstzlassigen Markenhaſter 9 einer Höhe von 100 mm je mm Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die jekob Krumb f 0 ere Abend- Aus gab hm. 2 Uhr pig. Stellengesuche lo mm 4Pig. Su gus gabe usehm 1. 7„ Breite Srraſe 5 i liſche 3. vativ 1 ter 2 1 ß 1 t Elekir. Elsenhahn g. 5 r Aal Mad aun 55 5 I 1 fs. l e. Raciio elles be große Anlage Automdrkef Dane birken- u. Brennessel oy te en Schlal-(Notverkauf) Ia] mit Matratzen, m. Stellwerk, el. e— Weta et übe Netzempf., ſpotlb nend, du perkf. Weichen, Signal., d Presses, Bringen e 5 1 me zu verkf. 7012 Adreſſe 46905 Lichtanlage uſw.,* 2 Derjenige f 9 110 die d 7 1 Nil i 0 1 99 90 7 II T FFF all. wie neu, Au⸗ Storchen- Droge ſehen Eisen großhandel nee a H dend ef. erer Fäcdgiine, eh See n aue err Er 0 1 1 1 1 fia⸗Matratzen as b(Pappe Länge 500„„, billigſt zu 2 5 2 in 82 1 e ſaſt neu, w. Aus⸗ Drehbank.80 m, Durchm. verkaufen.* 7009 bis 2000 Cm 1591 8 1 77 5 f N54 975 b.50 R. /. Alt- reiſe zum halben ers 8.40 m, zu verk. Dietenberger. Bauf 38/84, f 7761 5 6 Die 5 Wochenraten ab.50.“. 270% Gasbadeoſen* artenſtr. A ta⸗Aul 29 Baujahr 1933/ 34, ſteuerfrei, gut„Alte Pfalz A. maſchinen in Zahlung. Stick⸗ u. Wert 7023 Dezimalwaage Maſeneenee eeee erhalten, gegen Kaſſe zu kaufen ge⸗ ſeine 27022 g 1 2 1 a u verkaufen.% Nr. 20— Hof. 5 7. feen 9 Geor 2 Stopfunterricht. Ang. an Michel, 5 tend Gesch. Geige zu verk. 56997 Damen⸗Mantel ſucht. Angebote unter T X 178 an 2 1 0 5 gewandt im Verkehr mit der Kundſchaft, zum Mannheim, P 3. 14, 3 Tr. Vac. ee Seifert, Linden⸗——— l. Fig., m. Perſ.⸗ die Geſchäftsſtelle d. Bl. 10 288 Mantel natür baldigen Eintritt geſucht. Selbſtgeſchrieb. Be⸗ p ü g hufſtraße 26 Damen- und Beſatz. volſtänd.— n Anzeige Liber werbungen mit Angabe der Gehaltsforderung Eisen- 1 Noffensler uppen ble Fernſpr. 293 31 Herren-Rad Bett, Nähmaſch.⸗ Au o- Aietge 1575 verwechselt N Al von nur durchaus branchekundigen Herren, 1 mit Jur., ſowie 100 8 Irtadahl Motor zu verkf. Noh ſtnen ung i eee hat, wird gebet. iſt das beſte u billigſte Kreis welche eine erfolgreiche 18 0 8 f. Werkſtätten, Treibhäuſer, Lager- gr. Flughecke oll Maat Drei 85 7 5 27027 C. 1, vt. 0 Sohelnwoerfer 8 denzelben bort 5 1 n können, unt. J 8 173 an die Geſchäftsſt. Vos hallen, Miſtbeete, ſehr gut erhalt. billig zu verkf. J 3 5 i Scheſben und 5 122 188 ab nes owol 93— Fenſter je nach Größe weg. Platz⸗ Rudolf. G. 5, 5. 1 e N 5 75 Vof. Waschmangel 00„ lanpen g, 1˙2 Zim. ll. Kü. ee Werbemittel gram und Lagerräumung nur noch für 2988 8 15 Ang———— gut erh., zu ver⸗ h allsinſt rot 7022 gen 5 dieſe Woche preiswert abzugeben. 8 5 til 1 18 P. tür. Schrk. pol. kaufen. 6998 Kühlerzarmnaben geſucht. Miete i. 5 5 5 8 1 Erfr. Schwetzinger Straße, früher beſgen. Cellis, ziehtiſch f. 8., Beltſtelle m neu.] Elfenſtr. 49/51. Bors. Adi et r e 301 Abeinguß. Abbruch Plank.⸗Cafaſs Lauten. Gitarren, eu odna für ak. Roſt und Decke r Künler- u. Innen- G E 25. 3. Geſch. 17000 2 F 4% 4. 200 am gute Pflaſterſteine abz. Zithern u. Sale. Ja. ren Eben, 206 5 88 8 ö 1 455 8988 f Sie J.. Chaiſel., Kim„m. 5* 2 g 5 In omleufe S0WIe Techniker 6 1„—— und Pacſterſeſſel, doline m. Schule n grote Ausn an! Suche fur sofort Törn machlodger l u. f 1 Alteingeführtes Einige faſt neue, beim Fachmann Kinderſpielofen, billig abzugeben, melsten Spezlelhaus öh. 2 Narhetolatz E Z G r fur mit Erfahrung in der Projektierung Kolonialwaren- zurückgeholte Kurt Hoyer. 1 Ichrank- Bilder b. zu vk. Ph. Mittmeſſe, Rösslein Mohl. Timiner„ 0 gemeindl. Waſſerverſorgungsanlagen geschäft Fahrräder F I. 1. 2 Trepp. 2 2% Borho. U 5, 7, H 4. 5. IV. 04.43 b. Przdepl. kel. 2205 uud Küche oder OG muulloſſ nouiß l. bunt 0 für Verwendung Schweinfurt u. Umg.„ vorzütgl. Taufe fer pill bau- Laufen⸗, Geigen⸗ Näpmaschine Hof links. 10319 41647—. Küchenbenutzung. E U ſofort geſucht. Angeb. mit Lebenslauf, ſtraße ſofort zu 155 billig 5 er e U le 5 Aungebe ud. G. 5 e 11 05 Fieber Zkik: verkaufen. Guter dee 5 15 110 Sonnt. geöffnet. F e 21 78 5 Selbstfahrer Nr. 32 an die— e 9 an Ober⸗Ing. Andorff, zur Zeit: g umſatz. Erford. Martin. 2700 ſonder. Umſtände Geſchſt.*7016 r 72 Schweinfurt Graf Zeppelin. ca. 0900 Rchek. Waldhofſtraße 7. habber preiswert erben. e 5 5 5 Ve Stunge. Reg e e 27 5 Ir Schumacher, de berrschaftichen zu verkauf. N46 f 029% n a Jung. Herr Jurht a— ö N i 9 Immobilien 25 Hits eos Gebrauchter 49 Th. Voeldtel Zeigb. öl. Zim.„ 79. 3 0 1, 16 46989„ Due A 5 5 g imdaber der lie. d. Nähe Bahnhof. Achiung! Laden ut Röhl An. keit ... Merhinachten Schön und praſctisch 1 ng!% Ang. m. Prs. u 5 5 ſtark en- U. Herrenttiseurff 1 8 1 Ki(H E 52 sind meine Möpel! 5 5 Lalbstiahrar-Unios N33 an Geſch. m. 2 Schaufenſt. u. 2 Neben räum, im Zentr. prs w. 5 Dar en- U. errenftiseur Stellengesuch seidverkehr Seit 1866 Rucksäcke Ausgieht. gebeizt 200 od 40 mm Flügeldurchmeſſer. nſochlagas 25 Veſch. für jed. Geſchäft, auch zu gewerbl. ſofort zus verm. Expe zutch der Pfalz, 5 5 eind eingetroffen. Auszieht. gebeſät für Wechſelſtrom, 125 Volt, zu Berufst. Dame Zwecken geeign., günſtig zu verm. Erfragen kan n P Brotbeute! minige Küchen e 8 kaufen geſucht.— Anfragen unter Manndeim rel 27512 i cht 3. 1. 1. 35 Ang. unt. P k 00 an die Geſchſt. N 6. 4. 2 Tg Fevr d. Haardt f Wer bñʒeiht Feldflaschen nt Kühlschrank, 5 5 Zimut. 7. 2 180 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Spanapf. Jungd.roggarag 21 7 51640 8 5 m a en cht Maschinen- 100-150 Mk. 1 e 17.50, Couchtiſch Eine gut erhaltene e ut möll. Zim FH ge, fee ae 8 ſt Sicherh. resse uswahl, von Mk. an Radiotiſch 5 j(evtl. 2) in ruh. ne, e Zimn. Igeniear 17 1 billige Freise Ane Anrlonte.50, Stühle.— rücenwaage 4/16 Opel. 11. 0. 150 0 Tim. U. Küche 1 10 A5 „ mit Werkſlatt⸗ u. Wechſel. Angeb. N 95.1. ee 1 8 Kielerwagen d. Geſchſt 87007 6d. ſpät. zu örm. per ſpfvrt od. 4. 0 7 „ Konſtrukt.⸗Prax., unt. Get J an Arat 8 Chai long. 29 mit 500 Kg. Tragkraft zu kaufen 10/0 Bend ſſitz neee Zu erſr T 5. 17. 1. 85 zu vermiet. 1 Nr. 175 a. Gefch. gauf m. und engl. d. Geſchſt. 7008 Leder warenee fe Küchen-„Couch 72 ggeſucht. Angebote unt. T X 179 an 1 ö ö 1 Tr. IES. 2020(Neudalt). 1 Schön bl 9 5 A wanudg. 7 25 5 N 3 Bücherſchr. 62. die Geſchäftsſtelle d. Bl. 8 991 8 5 Schön., neu herg. 1 52 bel leinen; Auß N Tüchige 60055 Pacht. Tatigkeit 3 1 5 Magazin 195 Küche, neuwert. 0 f ö ee a- Die emttieh vor unn 0 as en Sn 2 5 8 té 5„ 85 i 2 Schr, wß., etw. 1 0 U Sei er t, chriebenen„ rep, Friseuse 1 5 0— Timmermann l 180 ¼ bar. ges.„zubuel Lindenhofſtr. 26, B eotl. get. 2 50. Schönes leeres Ser habe, bechn. Unterneh⸗ Fräulein, 25 Ir,* 1221 Wag. u. O K 30 zu een Fernſpr 293 31. u- ſof. zu vermiet. ſep. Zimmer ſof. ö Zum neſiſc gerft im Oudu⸗ men. gl. welcher ſympath. Erſch. ſa-Flürelfabrik Mus I 45 20 tar, von bre, an 220% ee 2 Formulare% ae e Müll„ nieren, zur Ag: Brauche.„Geb behr Hermögend für nere Heinen: Auonf Sbestandsdarl. Küchen. Schlafe,— e er 8 4. 2. namlich: Kefer Tagen: Nr. 22, bark,.. ee ern hilfe t mut Amgeb. u k Nis echtes Hausmüt⸗ 0 UN fl 3 mserr., u. Speiſez Suche gebr. Fernſorech 28980 rorn Schöner Laden—— E eien 23. Dez. geſucht. an d. Geſchäfts⸗ terchen, aus gut. Mindergeigen 70 Pf. an Eine verſenkbare Möbelhaus P 2, 4 Handharmonika zember peu mit Neben e A e 800 „ 4. 4 Nirdertwmme 50, an 2 6994(Hohner bevorz) Naule Lehr ode 2: Baußeging evtl. mit Lager, Förnelnm Möhl. el.., so. Bil. Schm Maunhe m wmwecks* 7020 C 4. Hundbarmonika25, 3 Nah-—— Preisangeb. unt.. 5 5 3: Baufſuchtangabe n„ eres 7:. eit um. Kteuer, vong Speyerer Str. 15 Suche Stellg. als— Erstklassi 15 P 2 20 an die zu Höchſtpreiſen Zu kauf. geſucht, 4 auff, chtrevislon in gt. Verkehrs⸗ Z2in Er zu, vm. 1 77 lie eee eee Heirat Tb t ſ maschine Staubsauger Schaden. 20978 Telerb. 280 1, imeufine oder se geaedon anne kraße im Zentr.„% P, 7 f— 5 1 geg. Zahlung d.(Dur), gut erh. C 1 8 6 neddau- eise 1 eee Tel, uh 5—— 3 5 1 Hach 1 D.* 5 5CCCFFTCCCTT Sus: 7 9 5 El.,* Fage. 5 poll fiese fa 0 0 ebrer. 1 faum geſpielt. Schwab Reſtkaufpreiſes für bei 9.-Mantel KAUF E 100 1 5 e ee Marie 55 tee r, Bahnhof gtwähe. Seluna gen, ſchaf a e/ qꝶꝓñ ins Haus Angebote unter u. T V ite an gs Regiſt., Marke Elekkrola 1 1 unt. P Y 19 an Schuhe, gebr. d. Geſchäftsſt. d. 8 Geräum, hene., Wal eh, geg a der Hessen. ee enen Manirur en mt platten Neues Dat f d. Geſchtk. 977 Möbel all. Art. Blattes 691 Bau- Unfall- 1 Hen un 50 at. Ain... Näheres ön der Geſchäftesſ E f. Nachr.: 8 Hen. N s——̃ ä—V 83 im Zentrum, zu mbl. Zim. f. f„ Geſchſt. 10 328 Blattes. 77001 Feraſer, 420 d., Daene e. bememlafrrad 8 Gebranchte. II b. 2. Tel. 35968 Anzeigen,. ef. a vm. ir Faße f0f, b. J fert 8 9 9 8 8 8184. Schülergeige, aute Marke ver⸗ kompl., billig zu 6 fi.. ind Näh. Frau Marie zu v. Meerfeld⸗* 5 5 e— 5 chromt, N verkaufen. 6996 Aahreibmask U au n Hotter Qu 5. 8. ſtr. 84. 3 Tr. r. f 5 2 75 5 it Käfia zu vk. reifen, noch un. 8 6 Nr. 18, geſucht. N AUfe 5 56080— 021 ſeſe 8 a Motor 0. 55 5 5 3 2 Tr. rechts. i 5 stets geir 7 9 55„Bentz zu beziehen. 5 1 1 0 i Wohnung 5 n g.., Käfert.⸗Sü arl⸗Ladeuburg⸗„„ d die. Cabriolet. neu⸗ g— 5 öbliertes Verloren! abzug. N 6. J, Hof 29945 Str. N. 10 1 in Nr. 177 an die Herrenklelder werlin ſteuerfr. Hiuckerei Ul. Hads n. Mou. f neigen kam 1 427028 N 5 Einspänner- Geſch. 10 221 mepfbennt dns i. E l Mans.-Zimmer gust 1 Gelegenbeitstauft! Baugelände in bold. Afbandunt e Schr gut erbalt. Gn erhalt 75 pfandscheine genftent aus bei⸗ ien. a..58 Sentrolhelg, e Keroſthetn äuß, günſtig zu verkf. Heidelberger str. Hocheleg. Küche folter Jara Grude Fedlerrollen 56, d, lot, Pfüschtepp, usw. 5143 Dalbeſtt, zin wers Nang Mennheinerzeltüng Rhein. 3, l. 4. 35 e, 1090 1. förde 5 0 1 gparbrief G t. Belbhn 5 8 27-3½, z. k. geſ.. berufem. Wir. R 1, 46 zu vermieten. Lichb a. berufst. i 12000 R./ zu 425 d. Bauſparbrief Geg. gt. Belohn. f. neu, wegz. ahlb.. 8 228, 8 Einkel, H 6. 1 5 52 Frl.„ t n e ieſe g g 5„abzug. Fundbüro billig abzugeben m. 20 Pl., zu vk. billig zu verkf. zu verk. Müller, Ang. u. O J 29 5 unt. d B 22 an Näheres 10 189 Frl., ſof. zu vm. 5 VCC unt, G 1. 81 an d. Geſchſt. 7015 56983 6992 2 Trepp. 0001 Treppe. 7002 76995 7010 Blatt. Fernſpr. 397 66. ſchäftsſt. 7017