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B Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Donnerstag, 27. Dezember 1934 Anterredung it Genera oberſt von * 6 N ur en 8 Antwort 5 5 5 5 Rudolf Heß 15 ikant Weiße Weihnachten in Berlin ˖ 10 auf amerikaniſche Fragen an die Auslandsdeutſchen — Meldung des DNB. Feſttage„in einem Vann ſchweigſamer Beſchaulichkeit“ Eine Rundfunkanſprache am Heiligen Abend üg— Berlin, 27. Dezember. f 8 5 5 5 V 8 11 Meldung des DN B. 2 Der Berliner Chefkorreſpondent der„Aſſockateb Drahtbericht unſeres Berliner Büros e 1 e Zeichen dafür, das— München, 24. Dezember. 6 Preß“ P. Lochner hatte eine Unterredung mit dem„ FV. e 10 zol 5 Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hielt 1 1 Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg, Die Reichshauptſtadt und das ganze Reich haben die e 1 e 775 1185 be⸗ auch am diesjährigen Heiligen Abend eine Weih⸗ e über die er wie folgt berichtet: ein köſtlich ruhevolles Weihnachtsfeſt erlebt. Der 8 in e Weih⸗ nachtsanſprache, die insbeſondere den auslandsdeut⸗ 5 nich Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg tiefe feiertägliche Friede über dem Berliner Regie⸗ e ee achtsfeſl 0 5 f ſchen Volksgenoſſen galt. e nac empfing mich in ſeinem freundlichen Arbeitszimmer rungsviertel brachte gleichſam ſymboliſch die feſtliche e 5. Er betonte einleitend, daß es für ihn das ſchönſte e nach r j 24 iini Freimii⸗ Stille zum Ausdruck, die in Berlin und im ganzen Infolge der beſonderen Kalenderverhältniſſe zum i. e 18 och zu. am Tirpitz⸗Ufer zu einer etwa 1½ſtündigen freimü e r 8„ 5 8 8 8 8 4 0 Geſchenk ſei, die Herzen des deutſchen Vaterlandes ge des tigen Unterhaltung. Reichsgebiet eingezogen war. Man kann ſich kaum Jahresabſchluß— die in dieſer Beſonderheit erſt 1945 nee zu dürfen unit den Herzen all 1 8 5 7 5 2 871 975 2„ Nei 182 1 ie 9 ab ie derkehre—.— 8 i Po Ii! 1 1 1 5 n e 5 ee 8 79 2 75 e e e eee en ee eee Berk 9 75 105 i 7 1 5 e 1 0 5 05 5 5 1 1 auf deutſcher Erde das deutſcheſte all unſerer Feſte le, ben Rüſtungslage k erklärte Generaloberſt von Blom- Berlin jemals ſo ſehr in einen Bann ſchweig⸗ Weihnachten hinaus eine aründliche feiern können. 19 0 berg:„Zu einer ſolchen Auskunft bin ich natürlich ſamer Beſchaulichkeit ſchlug wie diesmal. Ruhepauſe. Da am Neujahrstag ein Empfang f 8 5 1 N 15 1 nicht befugt. Eine Antwort auf dieſe rein poli⸗ Auch im vergangenen Jahr konnte das deutſche Volk der Reichsminiſter beim Führer und Reichskanzler„Ich möchte glauben“, ſo ſagte er,„daß. für e tiſche Frage kann ich Ihnen als Fachminiſter ruhig Weihnachten feiern. Seither wiſſen wir Weih⸗ Adolf Hitler diesmal nicht vorgeſehen iſt, wird auch viele unſerer e 1 5 e . 1 nicht geben. Das liegt allein in der Hand des Füh⸗ nachten wieder richtig zu feiern, als ein wahres dieſer Feiertag ohne große politiſche Vorzeichen non machtsfreude 85 ſich in dieſem Augenblick mit 75 ,) rers und Reichskanzlers.“ Volksfeſt deutſcher Innerlichkeit. ſtatten gehen. Nach Neufahr ſetzt dann die Politik Deutſchen im Reich, mit der e e Haus,* 3 5 N 2. 15 29.8..* 1 S i ü 1 Ur S De che um 5 teſer Heilige e„Geſtatten Sie, Herr Reichsminiſter, daß ich Ihnen Diesmal nun war, durch großzügige Maßnahmen, wieder mit vollen Segeln ein. e 1 1 1010 Gott San der Stellvextre⸗ Anfor erkläre, wie ich zu dieſer Frage kam“, entgegnete die übrigens in einem großen Teil der ausländiſchen 5. 1 5 des Führers 285 1 Zügen den Auslands⸗ de en ich.„Es vergeht wohl kaum eine Woche, ohne daß Preſſe tiefen Eindruck gemacht haben, das 5 500 Verliner Kinder werden deulſchen ein Bild beser Heimat. In einigen Ziffern Kriſer⸗ unſer Berliner Büro eine Anfrage über die deutſche Chriſtfeſt noch mehr zu einem echten Volksweihnach⸗ 485 N 1 i e 10 95 Rüſtungs s unſerer Zentrale in Neuyork er⸗ len ausgeſtaltet worden, bei dem Hunderttauſende, ja von Göring beſchert umriß er die Erfolge des Winterhilfswerkes, des 1 JJJJJJJJ%%%%/ĩĩ ͤ. 92 Kind d ſchl cht Berlin, 24. Dezember Autobahnbaues, der Bekämpfung der Arbeitsloſig⸗ rgungs, hält. Ich habe immer zurückgedrahtet, ich ſei kein vielleicht Millionen von armen Kindern und ſchlechker o.: e Hebun⸗ Volksgeſund „ 2 2 92 1 2— 2 10 5 n rr 4 7 1 3 5 8 2 44* 9 2 He er V Sgeſund⸗ e che Spion; ich könne nur über öffentliche bekannte Tat⸗ geſtellten Volksgenoſſen im Lichterglanz die echte 500 bedürftigen Kindern, die von den Bürger, beit 0 el zie e dee schönen 17 5 ſachen auf militäriſchem Gebiet berichten. Mein Volksgemeinſchaft der ſozialen Tat erlebten. Für meiſtern der verſchiedenen Stadtbezirke ausgewählt 5 5 92 75 1 galſnöſaliſeiſch Kraft 8 Generaldirektor, Kent Cooper, ſchrieb mir kürzlich, Berlin wurde das noch ſchöner dadurch, worden waren, iſt in dieſen Tagen eine wunder⸗ babe e ionalſozialiſtif Or 0 1 er hillige meinen Standpunkt voll und ganz. Er und daß ſich plötzlich zu ſo viel weihnachtlicher hübſche Einladungskarte zugegangen, auf der es 0 115 Geſamtbild übermittelte er den Aus⸗ er 5 ich würden uns natürlich ſehr freuen, wenn wir Stimmung noch weihnachtlicher Schnee ge⸗ heißt: 1 598755 l 925 Eindruck pen die Sein heute buen autoritative Antworten erhalten könnten. ſellte, der am Heiligen Abend bis in die„Miniſterpräſident Hermann Göring hat mit ande den 0 10 8 9 1 55 Darf ich Ihnen ein paar der an mich gedrahteten Nachtſtunden an der Arbeit war, um das dem Weihnachtsmann gesprochen, damit auf ſie machen würde.. abr a Fragen vorleſen 0 5 8 5 weite Gebiet der Rieſenſtadt feſtlich zu per⸗ auch Du zu Weihnachten nicht vergeſſen wirſt. Er„Ich wünſchte nur, ſagte Rudolf Heß, daß alle 5 General von Blomberg nickte mit dem Kopfe. Ich wandeln. Die Berliner ſind glücklich über erwartet Dich am Montag, dem 24. Dezember 1934, Dentſchen draußen das neue Deutſchland ſehen tewerlen 15 1 85 Jene Nachricht 591 95 dieſe ſeit Jahren ee„weiße Weih⸗ mittags 1,30 Uhr zur Weihnachtsbeſcherung im Kon⸗ könnten, im Sonntag und Alltag. lichen Fabrikation eines neuen tödlichen Gift⸗ nachten“. zerthaus„Clou“, Berlin, Mauerſtraße 82.“ 5 5 5. 3 Rest rag u, e 5 4 8 8 a 5,„„ 5 e 85 Im Kleid der Bewegung, die Deutſchlands Rettung gaſes in Mißburg Bayern) 207 die Mutmaßung Im Schneegewand ſahen Regierungsviertel, Ge⸗ Schon um 1 Uhr war der im ſtrahlenden Licht wurde, marſchierten die Formationen des Wiederauf⸗ 12 des Sonderausſchuſſes des amerikaniſchen Senats, ſchäftsſtraßen und Vororte geradezu unwahrſchein⸗ prangende, mit Adventskränzen und Weihnachtsbäu⸗ baus im Gleichſchritt des gleichen Willens über die en Sah daß Militärflugzeuge im geheimen von lich leblos aus, als wären ſie der Wirklichkeit ent.] men geſchmückte„Clou“ dicht beſetzt: 500 Kinder mit Straßen der Großſtadt, über die Anger der Dörfer. en 88. 5 pen 0. 1105 ee g rückt. ihren Angehörigen nahmen an weißgedeckten Tiſchen Bauer und Arbeiter, Student und Handwerker, ſie an nech 5 e. ee ae en Während es ſonſt an den Feiertagen ein gewohn⸗ Platz, wo ihnen Kaffee und Kuchen gereicht wurden. arbeiten, den Spaten in der Hand, im Arbeitsdienſt, 0 ene ö fee 19 65 85 5 119 0 195 1995 tes Bild iſt, Hunderte und Tauſende von Schauluſti⸗ In der Mitte des Rieſenraumes waren auf langen um deutſches Neuland zu ſchaffen und als Werkzeuge onen, die eee den Beſimmungem des zen meiſt Fremden, die Sehenswürdigkeiten zwi⸗ Tafeln die Geſchenke aufgebaut: Kleidungsſtücke, eines neuen Willens der Erde neue Kräfte abzu⸗ 5 2 15 7 7* 5 i 2 N 22 1 8 8 5 5 8 5 2 1 8 2 1 5 95 19 J Verſailler Vertrages.. 3 ſchen Brandenburger Tor und Schloß beſichtigen zu gute Spielſachen, Körbe mit Lebensmitteln. Und die ringen, Kräfte, die wirkſam werden in einem kom⸗ Ei Ein amüſtertes Lächeln umſpielte die Lippen ſehen, hat das Weihnachtsfeſt auch hierin ſeinen eige⸗ Gaben waren für jedes Kind nach Alter und Be⸗ menden Geſchlecht. In ihren Lagern entwickeln die 92. 20 des Miniſters.„Wiſſen Sie“, meinte er, nen Stil. Erſt am zweiten Weihnachtsfeiertag, als dürfnis ausgewählt. Die Kapelle der Landespolizei, Mädchen der kommenden Generation anf„wir leſen täglich ſo viele abſurde Behaup⸗ die Wachablöſung des Wachregiments mit klingendem Gruppe General Göring, ſpielte Weihnachtslieder. ſich zu einem neuen Typ der deutſchen Frau und Mut⸗ a den ˖ über unſere militäriſchen Angelegen 2 1 Iten ſich Sch iniſt äſident G ten G ltenf iſt wi 9 5 ungen 1 e militär n Ang 5 Spiel die Linden entlang zog, ſammelten ſich Scharen Miniſterpräſiden Böring ſprach herzliche ter, der einem zarten Gretchen ſo weltenfern iſt wie agel heiten, daß wir es uns verſagt haben, auch nur Zuſchauern die die Truppen die verſchneite Worte des Willkommens und kündigte das Kommen dem mondänen Ideal des Zwiſchenreichs. Und 100 den Verſuch chen, den offenſichtlich 1 8 lls der letzte des W. 5 jedoch in en Verſuch zu machen, den ofſenſichtlichen Promenade entlang begleiteten. Als der letzte des Weihnachtsmannes an. Und wirklich erſchien 1 1; ebeitsdi 5 3 5 N f 5 8 5 5 J. uſt, die Mädel 5 Unſinn, der den meiſten dieſer Behauptungen Paukenſchlag in der Wilhelmſtraße verhallt war, gleich darauf St. Nikolaus, dargeſtellt von einem 9 0 ee 2 zugrunde liegt, zu dementieren. herrſchte jedoch gleich wieder jene eigenartige reiz⸗ Mitglied des Staatlichen Schauſpielhauſes mit zwölf der junge und der alte Bauer 195 einem teuer Nehmen wir z. B. die Behauptung, daß wir im ge⸗ volle Stille, die für den ſonſt in dieſem Viertel ſo kleinen Heinzelmännchen in dem Saal, umjubelt neuen Idealismus erſaßt, der ſich gründet auf 1 5 heimen Flugzeuge aus dem Ausland hereinſchmug⸗ viel Rieſenverkehr gewohnten Berliner ein Erlebnis von groß und klein. Der große Akt der Be⸗ das Bewußtſein der Rechte und Pflichten, die 85 i ranzof iſſ au i i 3 ſonder e 1 ſcher f bei dem es nur ſelige Kinderherzen j0 8 i 10755 j 41 eitnehmer geln. Die Franzoſen wiſſen genau ſo wie wir, daß beſonderer Art bedeutete ſcherung folgte, bei dem ge Kinderherz jeder als gleichwertiger Teil des Ganzen für 1 die amerikaniſchen Flugzeuge mit zu den beſten der Wie wir an anderer Stelle melden, weilt Adolf J und leuchtende Kinderaugen gab.„Mit Schätzen das nente dente Bolts laat, t Aigabe Welt gehören. Die Franzoſen haben ſelbſt eine An⸗ Hitler in München. Die Weihnachtspauſe, die] reich beladen“ ging es zurück an die Tiſche, wo die„ 7 bit und wt e 11 85 zahl„Muſterexemplare“ verſchiedener amerikaniſcher an Stelle der früheren nervöſen Weihnachtskriſe ge-] Knaben und Mädchen ihren Angehörigen glückſtrah⸗ Was dieſes neue Volkstum iſt und will und. wid de Typen erworben. Warum? Weil ſie dieſe Typen treten iſt, bildet eine Rückkehr zu altem deutſchen lend die reichen Gaben zeigten. Wieder ſang man Erwachſenen durch 3 5 und 1 55 1 mitgetelt auszuprobieren wünſchen, um feſtzuſtellen, ob vielleicht Brauch; vielleicht geht es auch dem Auslaude auf, daß Weihnachtslieder, und Kinder⸗Weihnachtsfilme bil⸗ ſein e„ nimmt i 215 9 55 erhobene Verhandlungen mit den Konſtrukteuren gepflogen das deutſche Volk darin eine Wohltat ſieht, denn in⸗ deten den Abſchluß des ſchönen Feſtes der Liebe, das eee in ſich e e Hemeinden werden ſollen zur Erwerbung einer Fabrikations⸗ dem das neue Deutſchland das echte Menſchliche, das„Onkel Göring“ ſo vielen kleinen Menſchenkin⸗ ſtändliches e das 99 5. 108 ligenz. Weder ſchmuggeln wir im geheimen ameri⸗ im Weihnachtsfeſt liegt, wieder zur Geltung kommen! dern bereitet hatte.. e. hauptfaſt kaniſche Flugzeuge ein, noch kann man ſolche impor⸗ Volk z Am W hall, d 6 e Idealis⸗ Gemeinde ti Flugz das kentiell de guerre“„——— ſmus in den Herzen der Jugend gefunden hat, kann ierten Flugzeuge auf das„potentiell de guerre 2 5 5 5„ 5 angegeben 5 8 die Welt lernen, daß der Nationalſozialismus nicht 8 0 anrechnen.. e Auf techniſchem Gebiet ſchreitet die Entwicklung ſo] det ſind. Der Dienſt in der Wehrmacht des Volkes ſchlechthin die politiſche Macht in Deutſchland erobert 1 V raſch in dieſem Maſchinenzeitalter fort, daß eine wird alle Unterſchiede ausgleichen, die heute zwiſchen hat, ſondern daß der Führer die Herzen gewann. Kein ir den„Wie ſteht es mit der Sal und der Ss? kleinere Anzahl von Männern, die iedoch durch dieſen Organiſationen beſtehen. 8 85 5 Sieg der Waffen kann ſo groß ſein wie ihn der Füh⸗ 5 Im Ausland herrſcht die Meinung vor, viele Jahre hindurch ausgebildet worden ſind, beſ⸗ Zum Schluß e ich den aner meinen rer errang, als er das werdende Deutſchland für den geen dieſe ſeien zu dem„potentieli de guerre. zu ſer itt, als eine große Maſſe von nur kurz Ausgebil⸗ Glückwunſch zu ſeiner Wiedergeneſung Nationalſozialismus erkämpfte. 3. De rechnen.“„Seit den Ereigniſſen des 30. Juni 17 0 8 aus. Der Miniſter entgegnete:„Vielen Dank. Wie Rudolf Heß rief den Auslandsdeutſchen zu, ſie ichen 2 2— 4 3 3 5— 3 1 2 ian 17 Di 1 7 1 1* Au 0* 70 8 7 8 2 2 1 0 7 5 5 hat alle Soldatenſpielerei in der SA aufge⸗ Unſere deutſche Auffaſſung über das Militär iſt] Sie ſehen, bin ich wieder gänglich hergeſtellt. Als könnten auf ihr Vaterland ſtolz ſein.„Und ich weiß, ber 158 hört“, entgegnete der Miniſter.„Es iſt der jedoch eine ganz andere. Wir ſehen in ihm nicht jedoch während meiner Krankheit unſer Führer mich ſtolz ſeid Ihr, denn noch nie iſt ein Volk aus ſo emeſſte. ſeſte Wille und ausdrückliche Befehl 15 Füh⸗ ein Inſtrument des Angriffes und der een 0 e e ee e tiefem Sturz in ſo kurzer Zeit zu dem gemacht wor⸗ rers, daß die Reichswehr— und ſie allein— Eroberung, ſondern eine hohe Schule e 1 are Ban den, was es heute iſt.“ 1100 der Waffenträger der Nation ſein ſoll. Der zur Bildung des Charakters. Alles jenes, A ee ae e ee e e 1 e e e Aender neue Chef des Stabes der SA, Lutze, Rader wofür ſich der Nationalſozialismus einſetzt— der daß Adolf Hiller mir 39 5 Art Abſchiedsbeſuch 155 Politiker anderer Völker hätten es anerkannt ſich hierin in voller Uebereinſtimmung mit Geiſt der Einigkeit, des Gehorſams, der Diſzit lin,; r g 55 a 1 alondel: 9 0 8 l 6 77% macht habe. Manche wieder wußten genau, daß ich daß es dem Führer allein zu verdanken ſei, — dieſer Auffaſſung. 1 bald des Zuſammenwirkens, der Kameradſchaft, 1 5 demnächſt demiſſionieren werde und daß die Beſuche wenn im letzten Jahr der europäiſche Friede 22* 3 n 5 16 8* 8 77. 9. 8 j 25 98 8 8 f 3 8 8 8 h äft Auf meine weitere Frage, ob 2 1 iſt und e 9 3 0% de 12957 des Reichskanzlers den Zweck hatten, mit mir die bewahrt wurde, als er mehrfach ſchwer be⸗ nh. 0 5 5 8 55 9 der Mi. 5 bieſe Schule für 195. Modalitäten zu vereinbaren. Wie Sie jedoch ſehen, droht war. orkriegszeit wieder einzuführen, i 1 985 enſttaug eutſche di 5 ö bin ich wieder wie üblich an meinem Arbeitstiſch.“ 1 5. 12 Straße 5 8. überlegt f 8 f 5 0 0 5 5 Als wirklicher Staatsmann habe ſich der Führer auch — niſter, nachdem er ſich die Antwort genau überlegt lung des Charakters durchmache⸗ 3 1 0 e 17 5 — hatte:„Zunächſt ein Wort über unſere Reichswehr Wi 5 5 SA, de i in ſeinem Verhalten Frankreich gegenüber gezeigt, 5 5;; Wie t es aber mit der SͤA, der SS und 4 3 8. 1 5 5 e. 81 itt ihrer langen Dienſtzeit. Sie werden nich diz ben Aebeissztenſte“ fragte ic. Solen zieſe Ruſſiſche Weihnachts-Kundgebung des dent ran zoſſchen Verblender f. 5 Halt ich beh e, daß 5. 2 7 5 1 deutſch⸗franz 1 Verhältniſſes zutragen. 1 10 1 das e en d N e eee— Moskau, 26. Dez. Der am erſten Weih⸗ Unter einem Kanzler des Frfe benz ſei es 185 12 5 1 5 3 ment. das ſich aus ſein? nachtstag in Chabarowſk zuſammengetretene(leicht, eine Rede in der Weihnacht, in der Nacht des a 4 1 f 85 1 1 5 N 2 N 142 S j 8 8 f iti Hebiets f.* 1 1 auf unſerem kleinen Berufs heer entwickelt„Das ſind ſie zweifellos“, antwortete der Mini⸗ i des. 0 ſandte 5 Friedens zu halten. f ausen hat. Indem ich mich für die allgemeine ſter lebhaft.„Dieſe drei Organiſationen der natio- Stalin ein Begrüßungste. 75 eim u. a. bes Namens der Heimat dankte Rudolf Heß unſeren — Wehrpflicht ausſpreche, wünſche ich keineswegs nalſozialiſtiſchen Bewegung werden natürlich das tont wird, daß der Schutz der fernöſtlichen Grenzen auslandsdeutſchen Volksgenoſſen für ihre Opfer und — etwas gegen die Leiſtuung des bisherigen Berufs⸗hauptſächliche Reſervoir bilden,„ die 6 15 5 1 e 5 e 1 1 5 bein 5 8 5 5 ſi änzen ba 8 teſer Organi⸗ iege. Wenn der Feind verſug„ a aben. ir vergeſſen nicht, was viele von Euch hin⸗ eres n. Wehrmacht ſich ergänzen bann. Jede ieſer Orgaui⸗ eg 5 N 1 5 f 5 2 0 nicht, n on 5 Im e Wenn Deutſchland auch nur an ſationen hat ihre ſpezielle Funktion, die außerhalb Städte zu 0 würde er ſeinen e an geben mußten, nur weil ſie Deutſche waren. Es iſt Eroberungen oder ſogar an Krieg Hächte, ſo erkläre[der des Waffenträgers liegt. So werden unſere den Grenzen der Sowfetunion finden.„Wenn wir die Hoffnung der Heimat, daß ſie einſt wird ent⸗ bee ich als Seemann Ihnen offen, daß eine Armee, die Arbeit inſofern erleichtern, alls führe Angehbrigen, 1 5 7 e 75 werden wir 5 L 5 en was e on Euch bee ſich aus Berufsſoldaten mit langjähriger Dienſtver⸗ bereits gewohnt ſein werden, Gehorſam, Diſsiplin, ihn in Feindesland tragen. Wir wi ee, raußen verloren haben. Wir vergeſſen 1 e Filichtung zuſammenſetzt, für dieſe Zwecke beſſer iſt, Ordnung und Tameraoſchaft zu.. 91. 91 e ſern muß Mit nickt, 155 5 en die ſch frühzeitig zum 1 0 als ein Heer von kurzdienenden Militärpflichtigen. aber ſind ſie erſt dann, wenn ſie im Heer ausgebfl⸗ dieſen Worten ſchließt das Telegramm. neuen Deutſchland bekannten. Und 0. 8 2. Seite/ Nummer 592 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Dezember 1983 in tiefſtem Mitgefühl gedenken wir der furcht⸗ baren Leiden, welche die Deutſchbewußten in Oeſterreich tragen. In der Weihnacht ſind un⸗ ſere Herzen mehr denn je bei ihnen.“ Die deutſche Frau und Mutter im Ausland könne verſichert ſein, daß die Heimat beſonders zu ſchätzen wiſſe, wie wertvoll ihre Arbeit an ihren Kindern für die große Gemeinſchaft aller Deutſchen iſt. Durch die Auslandsorganiſation der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, die das Bindeglied Deutſchlands mit den Deutſchen draußen iſt, kennen wir die Beweiſe der Liebe und Treue der Auslands⸗ deutſchen zur Heimat und wir kennen auch die Größe der Opfergaben für das Winterhilfswerk und für andere Werke des nationalen deutſchen Sozialis⸗ mus. Die Hetmat ſei ſtolz auf ihre Auslandsdeut⸗ ſchen. Rudolf Heß ſchloß ſeine Anſprache:„Wir kön⸗ nen dieſer Stunde der Gemeinſchaft der Deutſchen auf der Welt keinen anderen Abſchluß geben, als daß wir unſere Gedanken dem Manne zuwenden, den das Schickſal beſtimmt hat, Schöpfer eines neuen deutſchen Volkes zu ſein, eines Volkes der Ehre. Das Geſchenk, das wir Deutſchen auf der Welt Adolf Hitler erneut zur Weihnacht bringen, iſt: Vertrauen. Wir legen ihm von neuem unſer Schickſal in die Hände als Dank und Gelöbnis zu⸗ gleich. Wir wiſſen, wenn abermals Weihnacht iſt in Deutſchland, können wir wiederum ſtolz, glücklich und dankbar ſein, ihn zum Führer zu haben. Ihm werden wir danken, daß die Kinder eines friedlichen Deutſchland auch dann in Frieden ſingen werden von einer ſtillen, heiligen Nacht.“ Die Bekämpfung oer Oppoſition in Sowjetrußland Meldung des DNB. — Moskau, 26. Dezember. Die Sowjetregierung ſetzt die Bekämpfung der Oppoſttion energiſch fort. Die Preſſe berichtet täglich von neuen Kundgebungen und von der Entdeckung neuer„Klaſſenfeinde“. In einigen Hochſchulen in der Provinz, z. B. in der Ukraine und in Kurſk, ſollen Trotzki⸗Anhänger unter der Lehrerſchaft zu finden ſein, die ihre Tätigkeit auch jetzt noch ungehin⸗ dert fortſetzen. Die Sowjetregierung hat jedenfalls beſchloſſen, den Fall Nikolajew reſtlos aufzuklären und alle Elemente, die dem Regime feindlich geſinnt ſind, möglichſt unſchädlich zu machen. Die Erſchießung ſelbſt führender ehemaliger Regierungsmitglieder und Parteifunktionäre ſoll den ſich noch verbergenden Unzufriedenen beweiſen, daß frühere Verdienſte vor der Revolution nicht als Entſchuldigung dienen kön⸗ nen. Kommuniſtiſche Amtriebe in der japaniſchen Kriegsinduſtrie — Tokio, 26. Dez. In Nagoya, einem Gebiet, das in der japaniſchen Kriegsinduſtrie eine wichtige Rolle ſpielt, ſind kommuniſtiſche Umtriebe aufgedeckt worden. Es wurde eine Geheimorganiſation ausge⸗ hoben, die unter Führung eines bekaunten Kom⸗ muniſten ſtand und die u. a. zwei illegale Blätter unter der Arbeiterſchaft der Rüſtungsinduſtrie ver⸗ breitete. Es wurden insgeſamt 157 Perſonen verhaftet. Ein„Gehirntruſt' in Japan Meldung des DNB. — Tokio, 26. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt, daß in den Staatshaus⸗ halt von 1935/6 200 000 Yen für die Gründung und Unterhaltung eines„Rates für Staatspolitik“ ein⸗ geſetzt wurden. Dieſem Gremium wird in Tokioter politiſchen Kreiſen die Bezeichnung„Gehirntruſt“ gegeben. Er ſoll aus 10 bis 15 führenden Politikern beſtehen, die unabſetzbar ſind und nicht mit dem Ab⸗ treten des Kabinetts wechſeln, obgleich der Vorſit⸗ zende der jeweilige Miniſterpräſident iſt. Der Rat ſoll alle wichtigen Fragen der Außen⸗ und der Militärpolitik Japans bearbeiten, ſoweit ſie nicht unmittelbar dem Oberkommando der fapani⸗ ſchen Armee unterſtehen. Bruch des Burgfriedens im Saargebiel Separatiſtiſche Hetze auch während der Feiertage Meldung des DNB. — Saarbrücken, 26. Dezember. In den Weihnachtsfeiertagen wurden unter Bruch des Burgfriedens im Saargebiet im großen Umfang ſeparatiſtiſche Hetzerzeugniſſe verteilt, die in ihrer ganzen Aufmachung den der Deutſchen Front angehörenden Zeitungen„Deutſche Front“ und„Saarbrücker Landeszeitung“ nachgemacht waren. Die Bevölkerung betrachtet die ganze Angelegenheit in erſter Linie als kriminellen Fall und im übrigen als ein Zeichen dafür, daß die Separatiſten ſich und ihre Preſſe innerhalb der anſtändigen Be⸗ völkerungskreiſe bereits zu ſtark diskreditiert ſehen, um noch unter eigener Flagge das Hetzmaterial an den Mann bringen zu können. Ueberſiedlung der franzöſiſchen Bergwerks⸗ direktion von Saarbrücken nach Metz? — Saarbrücken, 24. Dez. Das„Saarbrücker Abendblatt“ übernimmt aus den„Lothringer Neue⸗ ſten Nachrichten“ in Metz die Meldung, daß die Ver⸗ waltung der franzöſiſchen Bergwerksdirektion von Saarbrücken in den erſten Tagen des Januar nach Metz überſiedelt. Hiller bei den ülteſten Münchner SA⸗ und SS⸗Müännern Meldung des DNB. — München, 26. Dezember. Wie in den ganzen letzten Jahren, ſo verbrachte der Führer auch am Heiligen Abend des Jahres 1934 einige Zeit im Kreiſe von mehr als tauſend der älteſten Münchener SA⸗ und SS ⸗Män⸗ ner, die er in den großen Wagnerſaal zu einem ge⸗ meinſamen Mittageſſen eingeladen hatte und die an⸗ ſchließend von ihm beſchenkt wurden. Es waren Stunden herzlichſter Kameradſchaft und unlösbarer Schickſalsverbundenheit, die jedem Teilnehmer unver⸗ geßlich bleiben werden. Der Saal war mit Tannen⸗ grün feſtlich geſchmückt. Ueber die Tiſche ſpannten ſich Tannengirlanden, aus denen rote Kerzen hervor⸗ flackerten. Saal, Galerien und Nebenräume waren dicht beſetzt mit alten Kämpfern, denen die Freude aus den Augen leuchtete, mit dem Führer Weihnach⸗ ten feiern und einige Stunden frohen Zuſammen⸗ ſeins verbringen zu können. Kaum einer ohne das goldene Ehrenabzeichen der Partet, zahlreiche von ihnen geſchmückt mit dem Blutorden vom 9. Novem⸗ ber. Obergruppenführer Brückner und Gauleiter Adolf Wagner hatten alles aufs beſte gerichtet und die alten Kämpfer, die im wahren Sinne des Wor⸗ tes ſchon manchen Sturm erlebt haben, die ſelbſt ein Stück Parteigeſchichte und ein Stück Geſchichte Deutſchlands geworden ſind, waren voller Stolz und Jubel, den Führer am Heiligen Abend in ihrem engſten Kreiſe. zu ſehen.. Im Laufe der Weihnachtsfeier richtete der Führer an die alten Kämpfer eine herzliche, kurze, tief zu Herzen gehende Anſprache, in der er immer wieder unterbrochen wurde durch den minutenlangen Jubel der alten Kämpfer. Immer wieder klang aus der Rede das hervor, was in den langen Jahren des Kampfes die Bewegung groß gemacht hat und was nun heute Deutſchland groß machen wird: Un⸗ beugſamer Wille, Kraftbewußtſein und unbeirrbares Weiterſchreiten auf dem bisherigen Wege. Auch beim Verlaſſen des Saales begrüßte der Führer eine ganze Reihe von alten Parteigenoſſen. Dann nahm Obergruppenführer Brückner die Be⸗ ſcherung der SA⸗ und SS⸗Männer vor. Glückſtrah⸗ lend konnte jeder mit einem großen Weihnachtspaket nach Hauſe gehen. Angerechte Beſchuldigungen des Bundeskommiſſars Adam Meldung des DNB. — Wien, 24. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt:„Wie bekannt, hat bald nach dem Marſeiller Königsmord in meh⸗ reren ausländiſchen Blättern eine heftige Kampagne gegen den Bundeskommiſſar und Generalſekre⸗ tär der Vaterländiſchen Front, Walter Adam, eingeſetzt. Die Angriffe dauern fort. In einem Preßburger Blatt wird am 22. d. M. unter D Berufung auf die offiziöſe Belgrader„Politika“ ein Aufſatz veröffentlicht, der den Generalſekretär der aktiven Beteiligung an den Vor⸗ bereitungen zum Königsmord bezichtigt. Der Artikel ſtützt ſich auf Ausſagen von zwei angeb⸗ lich in Toulouſe im Gefängnis ſitzenden Südſlawen, die vor dem Unterſuchungsrichter ausgeſagt haben ſollen, daß kurz vor dem Attentat in der Wiener Woh⸗ nung des Oberſtleutnants von Pertſchevitſch eine Konferenz ſtattgefunden habe, an der Bundes⸗ kommiſſar Adam, Oberſtleutnant von Pertſchevitſch und ein gewiſſer Dr. Artukowitſch teilgenommen haben ſollen. Bei dieſer Gelegenheit ſei die Durch⸗ führung des Attentats beſprochen worden. Bundes⸗ kommiſſar Adam ſei ſogar auf den Bahnhof gekom⸗ men, um Dr. Artukowitſch Inſtruktionen zu über⸗ geben. Zu dieſen Ausführungen wird feſtgeſtellt, daß Dr. Artukowitſch bereits am 20. Mai d. J. aus dem öſterreichiſchen Landesgebiet aus⸗ gewieſen wurde. Er hat ſeitdem öſterreichi⸗ ſchen Boden nicht wieder betreten. Die Mitteilung, daß Bundeskommiſſar Adam mit Dr. Artukowitſch oder mit Oberſtleutnant von Pert⸗ ſchevitſch zu einer Beſprechung zuſammengekommen ſei, iſt unwahr. Es wird mit Bedauern feſtgeſtellt, daß die bisherigen diplomatiſchen Schritte zum Schutze des in ſo taktloſer Art angegriffenen öſterreichiſchen Funktionärs nicht imſtande waren, dem Treiben der offiziöſen und anderer Blätter Ein⸗ halt zu bieten.“ — Neuyork, 27. Dezember. Der in dieſem Jahre beſonders ſtarke Weihnachtsverkehr hatte eine beträchtlich hohe Anzahl von Verkehrsunfällen zur Folge. In den Vereinigten Staaten wurden am Weihnachtstage 166 Tote durch Ver⸗ kehrsunfälle gezählt. Kind unterm Chriſtbaum verbrannt — Kaſſel, 26. Dezember. Einen traurigen Ausgang nahm das Weihnatchsfeſt in der Familie des beim Gut in Harthmutſachſen be⸗ ſchäftigten Einwohners Räuber. Während die Eltern am Abend des zweiten Feiertages auf dem Gut mit dem Milchverſand beſchäftigt waren, ſchloß ſich deren allein in der Wohnung befindliche achtjährige Tochter in der Wohnſtube ein und ſteckte den Chriſtbaum an. Hierbei müſſen die Kleider oder die Haare des Kindes Feuer gefangen haben; vielleicht fiel auch der Chriſtbaum um. Als die Eltern nach etwa einer Stunde zurückkehrten, fanden ſie nach dem Aufbrechen des verſchloſſenen Zimmers nur noch die vollkommen verkohlte Leiche des Kindes vor. — Nächtlicher Kampf mit Schmugglern — Amſterdam, 26. Dezemben! Bei der Ortſchaft Gaſtel an der holländiſch⸗belgz. ſchen Grenze kam es in der Nacht zum Mittwoch einer wilden Schießerei zwiſchen holländiſchen Zoll⸗ beamten und Schmugglern. Ein Zollbeamter entdeckte auf einem Patrouillen. gang einen Schmugglertrupp, der bei ſeinem Heran⸗ nahen die Flucht ergriff. Der Beamte konnte einen der Schmuggler einholen und feſtnehmen. Als die übrigen Schmuggler merkten, daß der Beamte allein war, kehrten fie wieder zurück. Sie umzingelten ihn von allen Seiten und bewarfen ihn mit Steinen ſo daß er ſeinen Häftling wieder freilaſfen mußte. Im letzten Augenblick kamen fünf weitere Zoll⸗ beamte im Auto ihrem Kollegen zur Hilfe. Dieſe machten ſofort von der Schußwaffe Gebrauch. Zu⸗ nächſt gelang es ihnen, die Angreifer zurückzudrin⸗ gen. Dieſe wurden aber von der Bev kerung von Gaſtel unterſtützt und gingen abermals zum Angriff über. Die Beamten mußten ſich feuernd zurückziehen und ihren Kraftwagen i m Stich laſſen, der von der Menge d erſtört wurde. Plötzlich tauchten neue Gendarmen auf die aus ihren Karabinern ganze Salven abgaben worauf die Schmuggler endlich in wilder Flucht da⸗ vonliefen. Acht Schmuggler blieben mit ſchweren Schuß verletzungen liegen and wurden als Polizeigefangene in ein Krankenh ius übergeführt. Unterwegs erlag einer von ihnen ſei⸗ nen Verwundungen. Der Zuſtand von zwei weike⸗ ren iſt beſorgniserregend. Bombenauſchlag in Warſchau (O Warſchau, 27. Dez.(Funkmeldung der NM) In Ozarow nahe Warſchau zerknallte am Heiligen Abend in einer Mühle eine Bombe, die die Mühle vernichtete und im Umkreis mehrerer Kilometer die Scheiben in den Häuſern platzen ließ. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Die Polizei hat bisher im Zuſammenhang mit dieſem Bombenzerknall 18 Per⸗ ſonen verhaftet. Man vermutet, daß die Bombe von einer anarchiſtiſchen Organiſation geworfen wurde. Panik bei einer Weihnachtsfeier — Mexpiko⸗Stadt, 26. Dez. Wie aus San Salpo⸗ dor gemeldet wird, brach dort während der Beſcherung armer Kinder vor dem Nationalpalaſt eine Panfk aus, wobei im Gedränge 20 Perſonen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen erlitten, Verluſtliſte der öſterreichiſchen Exekutive — Wien, 24. Dezember. Wie amtlich mitgeteilt wird, betragen nach jetzt abgeſchloſſenen Ermittlun⸗ gen die Verluſte der Exekutive im Jahre 1954 219 Tote und 663 Verletzte. Verkehrsunfälle in uA fordern an einem Tage 106 Toe 18 Tote bei einem Eiſenbahnunglüc — Hamilton(Kanada), 28. Dez. Am Dienstag in den ſpäten Abendſtunden, ſußt der Expreßzug Detroit Montreal infolge ſchah⸗ hafter Weiche auf einen Ausflüglerzug auf her auf einem Nebengleis das Paſſieren des Exſreß zuges abwartete. Die drei letzten Wagen des Aus flüglerzuges wurden zertrümmert, wobei 18 Aus flügler getötet und 30 mehr oder wen ger ſchwer verletzt wurden. Die Inſaſſen dez Expreßzuges kamen mit dem bloßen Schrecken daz von. BBB. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil;( 8. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Uüm⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Manne 5 heimer Zeitung. Mannheim, kd 1,—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 30, Viktorlaſtraße 48 Mittag⸗Ausgabe A 16073 Ausgabe B 8444. Geſamt⸗D.⸗A November 1984; 21517 Ausgabe B 8444, Geſamt⸗D.⸗A. November 1934: 20917 Für unverlangle Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporto Abend⸗Ausgabe A 12 473 „Die Meiſterſinger von Nürnberg Eine Neuinſzenierung im Mannheimer Nationaltheater Mit den Meiſterſingern ſtieg Wagner von den Ewigkeitsgipfeln der Tragik lächelnd herab zu den Menſchen des Alltags, um mit ihnen Menſch zu ſein, und er durchleuchtet dieſe Welt deutſchen Kleinbür⸗ gertums des 16. Jahrhunderts mit dem verklären⸗ den Licht ſeines Genies ſo echt im Erfaſſen des Volkstümlichen und ſo gefühlsmäßig ſicher, wie es vor ihm und nach ihm keinem mehr gelungen iſt. Die Meiſterſinger, die den ganzen quellenden Reich⸗ tum ſeines muſikaliſchen Herzens und ſeiner künſt⸗ leriſchen Phantaſie einſchließen, ſind ſo zu einem Preislied der deutſchen Muſik geworden und werden in ihrer bezwingenden Wirkung für alle Zeiten als ain wahrhaft großes Beiſpiel der Spiegelung deut⸗ ſcher Weſensart in der Kunſt beſtehen bleiben. Die verdienſtvolle Neuinſzenierung, die Inten⸗ dant Brandenburg den Mannheimern zum Weihnachtsfeſt beſcherte, ſtieß auf freudigſte Gegen⸗ liebe. Im Parkett, in den Logen und in allen Rän⸗ gen drängte ſich die Menge Köpf an Kopf, und als der Vorhang ſich über die letzten ſtrahlenden C⸗Dur⸗ Akkorde geſenkt hatte, brach ein Beifallsorkan los, der minutenlang das Haus durchdröhnte. Die Auf⸗ führung hatte denn auch, als ganzes betrachtet, ent⸗ ſchieden feſtlichen Charakter, wenn auch im einzelnen hier und da der letzte poetiſche Schimmer vermißt wurde. Nicht in inſtrumentaler, ſondern in vokaler Beziehung. Das Orcheſter entwickelte unter der tem⸗ peramentvollen und großzügigen Führung von Ge⸗ neralmuſikdirektor Wüſt meiſterſingerliche Klang⸗ pracht Ein feſter, energiſcher Wille ließ nicht nur alles Weſentliche und Hauptſächliche plaſtiſch und klar in Erſcheinung treten, ſondern deckte auch die ver⸗ borgenen Unterſtrömungen der mit hundertfältigen aparten Reizen geſättigten Partitur leuchtend auf. Ganz beſonders ſchön gelang dem Dirigenten der zweite Akt. Hier brachte er das Orcheſter ſtrecken⸗ weiſe geradezu auf kammermuſikaliſche Wirkungen und bewies eine ſehr erfreuliche Einfühlungsfähig⸗ keit in die Toöuwelt Wagners. Auch der muſikaliſche Rieſenbau dex Feſtwieſen⸗ ſzene blieb, bis auf gelegentliche kleine Zufälligkeiten bei den Trompeteneinſätzen auf der Bühne, feſt und ſicher gefügt. Ein Glanzſtück war der durch Mit⸗ glieder des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen verſtärkte Wach⸗auf⸗Chor. Auch die Zunft⸗ chöre, von Karl Klauß muſikaliſch überwacht und geleitet, gerieten gut und zeugten von liebevoller Vorbereitung. Mit ſchöner Steigerung baute Wüſt ferner den wichtigen Orcheſterſatz vom Feſtwieſen⸗ tanz bis zum Auftritt der Meiſter auf, wie über⸗ haupt die glanzvolle orcheſtrale Architektur der Schlußſzenen Herz und Sinn gefangen nahm. Von den Darſtellern war der Sachs Wilhelm Trieloffs die künſtleriſch reifſte und daher feſ⸗ ſelndſte Erſcheinung der Aufführung. Trieloff gibt dem Nürnberger Schuſterpoeten kraftvoll männliche Züge. Er meidet alle Weichlichkeit und wirkt am eindringlichſten in der nächtlichen Werkelſzene des zweiten Aktes und im Wahn⸗Monolog, in dem jener weſentliche Unterton einer unter Tränen lächelnden Entſagung deutlich wurde, wie ſie im Vorſpiel⸗Wun⸗ der zum dritten Akt ergreifend anklingt. Nicht ganz ſo unmittelbar ſtark war der Eindruck der Schluß⸗ anſprache, obwohl ſie klug und muſikaliſch ſicher an⸗ gelegt war. In Hallſtroem beſitzen wir einen Stolzing von edler ritterlicher Erſcheinung. Seine Stärke liegt im ſtrahlenden Glanz einer mühelos ſich entfaltenden Höhe, die den Hörer immer wieder gefangen nimmt und ihn vergeſſen läßt, daß die mitt⸗ lere und tiefe Lage dieſer Stimme des ſinnlichen Klangreizes entbehrt und die Intonation des Säu⸗ gers in dieſer Region nicht immer untadelhaft ſau⸗ ber iſt. Den Beckmeſſer gab Hugo Voiſin. Er iſt ein genauer Kenner der verwickelten Partie und iſt mit ihr vollkommen verwachſen. Er gab eine gute ſchau⸗ ſpieleriſche Leiſtung von perſönlicher Prägung, und demgegenüber würde es kaum etwas verſchlagen, daß die ſtimmlichen Mittel des Sängers begrenzt ſind, wenn der Künſtler ſeinem Geſang noch ſchärfſere Akzente geben würde. Die unzähligen blitzartigen Spitzigkeiten und boshaften Bemerkungen Beck⸗ meſſers, die um die Charakteriſtik willen bedeutſam ſind, erhielten oft nur für geübte und auf die Partie eingeſtellte Ohren Geltung. Auch die nächtliche Un⸗ terredung mit Sachs vor dem Ständchen kann man ſich noch plaſtiſcher geſtaltet denken. Im übrigen ging von Voiſin immerhin ein wirkſamer Humor aus, der im Hauſe nicht ohne Widerhall blieb. Als Evchen erfreute Erika Müller durch ihre friſche natürliche Darſtellungsart und durch bemer⸗ kenswerte muſikaliſche Verinnerlichung der Partie. Die Stimme zeigte Kraft, und es ſcheint, daß ſich die Bildung der Kantilene neuerdings mit mehr Ruhe der Tongebung vollzieht als bisher. Im großen Quintett, das freilich im Zuſammenklang der Stim⸗ men Reibungen aufwies, war Erika Müller eine Führerin von unbeirrbarer Muſikalität. Zu den guten Leiſtungen des Abends gehört auch der mun⸗ tere, in ſeiner Treuherzigkeit glaubwürdige David Albert v. Küßwetters, deſſen ſcharfe muſikaliſche Profilierungskunſt in Verbindung mit einer gepfleg⸗ ten Sprechtechnik der Geſtalt ſehr zu ſtatten kommt. Glückliche Ergänzungen des Enſembles waren der im Ausſehen allerdings allzu grauköpfige Pogner Heinrich Hölzlins und Irene Zieglers auf feiner künſtleriſcher Linie ſich bewegende Magdalena. Der Kreis der Meiſter war durchweg gut beſetzt, und ſo rundete ſich die von Richard Hein als Spielleiter hingebend betreute Aufführung zu einem eindrucks⸗ vollen Erlebnis. Die von Hans Blanke geſchaffenen neuen Bühnenbilder ſahen gut aus, und waren praktikabel angelegt. Das maleriſche Häuſer⸗ und Giebelgewin⸗ kel des alten Nürnberg hatte Stimmung und verriet eine geſchickte Ausnutzung des Raumes, ohne be⸗ engt zu wirken. Der Feſtwieſenplaun, ganz von der Helle eines ſonnigen Junitages durchflutet, hatte er⸗ freulich weite Ausmaße. Auf ihm entwickelten ſich echte Bilder eines buntbewegten mittelalterlichen Volksfeſtes, an denen ſich nicht zuletzt der endloſe Jubel entzündete, der die Aufführung abſchloß und alle Beteiligten bis hinauf zum Intendanten immer wieder an die Rampe rief. G O0 Mar Grube In der Nacht zum 25. Dezember ſtarb in Mei⸗ ningen der ehemalige Hofſchauſpieler, Spielleiter und Intendant des Meininger Landestheaters, Ge⸗ heimer Hofrat Max Grube im 81. Lebens⸗ jahr. Mit Grube verliert Meiningen den letzten großen Repräſentanten ſeines Landestheaters, das unter Herzog Georg I. zum Wegbereiter der deutſchen und europäiſchen Schauſpiel⸗ und Inſzenierungskunſt ge⸗ worden war. Grube gehörte nacheinander dem Hof⸗ theater Meiningen, dem Hoftheater Detmold, dem Stadttheater Lübeck, den Stadttheatern Bremen und Leipzig ſowie dem Hoftheater Dresden an. 1880 kehrte er an das Hoftheater Meiningen zurück. 1888 ging er an das Königliche Schauſpielhaus in Berlin, deſſen Oberſpielleiter er von 1891 bis 1905 war. 1909 kehrte er abermals an das Hoftheater Meiningen zu⸗ rück und war 1913 bis 1918 künſtleriſcher Leiter des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg. Grube war Ehrenmitglied des Meininger Landestheaters und der Deutſchen Bühnengenoſſenſchaft. Die Beiſetzung des Verſtorbenen erfolgt Freitag in Meiningen. O Prof. Dr. Roux geſtorben. Am Freitag abend iſt der weltbekannte Chirurg Dr. Céſar Rousß, früherer Profeſſor und Leiter der Chirurgiſchen Kli⸗ nik des Lauſanner Spttals, im Alter von 76 Jahren geſtorben. Prof. Dr. Roux war ſeit 1883 als Arzt tätig und wurde im Jahre 1890 außerordentlicher, und im Jahre 1893 ordentlicher Profeſſor. Ex war Ehrenbürger der Stadt Lauſanne und Ehrenprofeſſo der Lauſanner Univerſität. s a O Für deutsche Literatur im Norden. Der Litergt⸗ hiſtoriker Dr. Walther Linden unternahm im trage der Deutſchen Akademie eine Vortrags reiſe nach Dänemark und Schweden. Dr. Linden ſprach bei den„Freunden deutſcher Literatur“ in Kopen: hagen und Aalborg über Nietzſche, bei den gleichen Vereinigungen in Odenſe, Aarhus, Randers und Helſingör über Schiller und unſere Zeit. In Stock⸗ holm hielt er den Feſtvortrag der Schillerfeier des deutſchen Kulturverbandes und eine Nietzſche⸗Vor⸗ leſung im Humaniſtiſchen Verein der Ho ſchule Stockholm, ferner eine Vorleſung über„Die Ein wirkung ſkandinaviſchen Geiſtes auf die deutſche Dich tung“ in der Germaniſtiſchen Vereinigung der Uni⸗ verſität Upſala und einen Vortrag gleichen Themas burg. in der Schwediſch⸗Deutſchen Vereinigung zu Göte⸗ 27. Donnerstag, 27. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Maunheim, den 27. Dezember. Den Taler nicht vergeſſen! Leert rechtzeitig die Sparbüchſen Mit dem Ablauf des Jahres verlieren die 3⸗Mark⸗ und 3⸗Reichsmarkſtücke ihre Gültigkeit. Deshalb ſollte jeder, der eine Spar⸗ büchſe hat, dieſe ſchnellſtens zur Entleerung zur Sparkaſſe bringen, um dadurch feſtzuſtellen, ob ſich in der Büchſe keine Münzen befinden, die ihre Gültig⸗ keit demnächſt einbüßen. Zu beachten iſt auch daß verſchiedene Münzen, die aus Anlaß von Gedenk⸗ tagen herausgegeben worden ſind, ihre Gültigkeit verlieren. Es iſt daher ſehr empfehlenswert, auch dieſe noch rechtzeitig einzuwechſeln. Wenn der eine oder der andere bei dieſer Gelegenheit noch ein paar Mark zulegt, ſo kann er ſein Sparguthaben vergrö⸗ ßern oder, wenn er noch kein Sparkonto haben ſollte, ſich mit den Münzen, die mit Ablauf des Jahres ihre Gültigkeit verlieren, einen Notgroſchen ſchaffen. Da⸗ mit bewahrt er ſich nicht nur ſelbſt vor der Gefahr eines Verluſtes von ſauer erſpartem Geld, ſondern er hilft auch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen fördern. Alſo nochmals ein letzter Mahnruf: Schleu⸗ nigſt alle Sparbüchſen nachſehen laſſen und entleeren! Julfeier beim MGV„Sängerheim“ In ſeiner ſtimmungsvollen Julfeier gewährte der Männergeſangperein„Sängerheim“ der Jugend den Anteil, der ihr bei dieſem ehrwürdigen Brauch⸗ tum von altersher zukommt. War doch, wie der Vor⸗ ſitzende Eiſinger in ſeiner Begrüßungsrede her⸗ vorhob, das germaniſche Feſt der Winterſonnenwende ſtets mit Spiel und Tanz der Jugend verbunden. Der ſachkundige Muſikoͤirektor Hans Forth hat einen Kinderchor als erſte und einen Jugendchor als zweite Unterſtufe der gemeinſchaftlichen Sangeskunſt angegliedert. Man vernahm von beiden Gruppen wohlklingende ein⸗ und mehrſtimmige Flammen⸗ ſprüche und Kinderlieder. Der Männerchor zeigte ſich als Meiſter in der Beſchränkung auf drei Vertonungen, von denen zwei erſtmals in Mannheim erklangen. Der Kölner Karl Marx, der in München wirkt, hat einen kurzen „Flammenſpruch“ unſeres oberbadiſchen Dichters Emil Gött als Paſſacaglia geſetzt. Dieſe Grund⸗ form kommt zum Ausdruck in der obſtinaten Baß⸗ führung und der feierlich⸗getragenen Bewegung, die an das Atmungsvermögen von Nichtberufsſängern keine kleinen Anforderungen ſtellt. Dank der geſchickten Stabführung des Chormeiſters wurden die ſynkopi⸗ ſſchen Einſätze tadellos beobachtet. Noch mehr Gelegenheit, ſeine tonliche Sicherheit zu bewähren, hatte der Verein bei der Uraufführung des vierſtimmigen Männerchores„Sieg“. Auf einen Text von Lüdtke vertonte ihn Kurt Spanich, der bisher innerhalb und außerhalb ſeines Mann⸗ heimer Wirkungskreiſes nur als Inſtrumental⸗ kymponiſt(Kammermuſik und Orgel) bekannt gewor⸗ den iſt. Auch ſein erſtes Geſangswerk hat die feine Naht einer Kammermuſik, doch wird die kühne Stimmführung von dem begleitenden Klavier unter⸗ baut. Den erregenden Text(„Wir ſind Leben, wir ſind Wille!“) verſtärkt Spanich durch ſtändigen Wech⸗ ſel zwiſchen geraden und ungeraden Zählweiſen, durch Bewegung und Gegenbewegung der Bäſſe und Tenöre(z. B. um den Amboßſchlag zu verdeutlichen) Und zuletzt durch eine Stretta, die das Fahnenflattern wirkſam malt. Der ſtarke Erfolg gereichte dem Ton⸗ ſetzer wie dem Chor und ſeinem Leiter zur Ehre. Die Stimmung der Julfeier vertiefte Schauſpie⸗ ler Franz Lorch durch kluggewählte Leſungen der Spruchweisheit von Goethe, Claudius und anderen Dichtern. In Hans Sachſens Schwank„Der tote Mann“ gefiel der Spielleiter Lorch in der komiſchen Rolle der Frau Nachbarin. Und ſo ſchloſſen Spiel Z. und allgemeiner Tanz dieſe Julfeier. L. e Internationaler Kraftfahrzeugverkehr. Für Erteilung der internationalen Zulaſſungs⸗ und Führerſcheine ſind die Bezirksämter, Polizeipräſi⸗ dien und Polizeidirektionen zuſtändig. Die badiſche Verordnung über internationalen Kraftfahrzeugver⸗ kehr vom 30. Oktober 1934 wird aufgehoben. Die neue Verorönung tritt am 1. Januar 1935 in Kraft. 3 3. Seite 7 Nummer 592 Weihnachtsglocken über Mannheim Ruhiger Verlauf der Feſttage— Weihnachten ohne Schnee— Starker Reiſeverkehr— Regneriſcher Abſchluß Als am Samstagabend die Glocken das Weih⸗ nachtsfeſt 1934 einläuteten, herrſchte, in den Straßen der Stadt noch emſiges Getriebe. Was ſich ſeit dem ſilbernen Sonntag gezeigt hatte und was am gol⸗ denen Sonntag beſtätigt worden war, fand am Be⸗ ſchertag ſeine Bekräftigung: Die Geſchäfts⸗ leute ſind zufrieden. Es wurde in manchen Geſchäftszweigen erheblich mehr umgeſetzt, als im vergangenen Jahre. Nicht ohne Auswirkung auf den Geſchäftsgang blieb die Auszahlung von Weih⸗ nachtszuwendungen, die in vielen Betrieben vorge⸗ nommen wurde. Wie in früheren Jahren, hatten ſehr viele Mann⸗ heimer wieder ihre Weihnachtseinkäufe bis auf den letzten Augenblick aufgehoben, ſo daß in manchen Geſchäften trotz Verſtärkung der Verkaufskräfte eine Wartezeit in Kauf genommen werden mußte. Der frühe Geſchäftsſchluß am Heiligen Abend drängte die Käufermaſſen in den letzten Verkaufsſtunden zu⸗ ſammen und erſt als Ladenſchluß war, flaute der Be⸗ trieb in der Stadt langſam ab. Noch herrſchte auf den Straßen ein ziemlich lebhaf⸗ ter Verkehr, als hinter den Fenſtern die erſten Weih⸗ Gaſtſtätten geſchloſſen hatten. Nur ganz wenige Kaffees nahmen nach erfolgtem Perſonalwechſel ihren Betrieb wieder auf, um den Junggeſellen einen „Unterſchlupf“ gewähren zu können. Wer einen kleinen Rundgang durch die Stadt machte, empfand die Feiertagsſtille als ungemein eindrucksvoll. Weihnachten auf dem Friedhof Immer mehr bürgert es ſich ein, am Heiligen Abend den Gräbern der Lieben auf dem Friedhof einen Beſuch abzuſtatten und einen brennenden Weih⸗ nachtsbaum zu ſetzen. So pilgerten am Montag bei Einbruch der Dunkelheit Tauſende von Mannheimern zu den letzten Ruheſtätten der Abgeſchiedenen, und es war ergreifend zu ſehen, wie andachtsvoll im Ge⸗ bet verharrend die Angehörigen vor den leiſe im Wind flackernden Lichtern der Weihnachtsbäume ſtanden. Ein Beweis, wie ſehr das deutſche Volk zu ſeinem Gott zurückgefunden hat, waren auch die überfüllten Gottesdienſte in allen Kirchen. So wurden die Weihnachtsgottesdienſte zu Dankgot⸗ tesdienſten, die allen denen, die daran teilnahmen, neue Kraft für den ſchweren Lebenskampf gaben. Die Vati ſpielt mit Bubis Eiſenbahn nachtsbäume im Lichterglanz erſtrahlten und auch Klänge von Weihnachtsliedern auf die Straße weh⸗ ten. In verſchiedenen Stadtgebieten traten auch Lie⸗ derſänger auf, die in den Treppenhäuſern Weih⸗ nachtslieder ſangen. Die letzten Weihnachtsbäume Auf den Chriſttbaummärkten konnte man feſt⸗ ſtellen, daß die Händler den Weihnachtsbaumbedarf in Mannheim richtig eingeſchätzt hatten. Schon am Sonntag konnten einige Verkäufer ihren Stand ab⸗ brechen, weil ſie ausverkauft waren und am Montag vormittag folgte eine große Zahl weiterer Verkäufer nach. Wer ſich nicht frühzeitig um einen Weihnachts⸗ baum bekümmert hatte, fand am Nachmittag des Hei⸗ ligen Abends keine große Auswahl mehr vor. Im⸗ merhin konnte der Mannheimer Bedarf gedeckt wer⸗ den, und das war ebenſo wichtig wie die Tatſache, daß nur vereinzelt einige Tannenbäume in„Bohnen⸗ ſtecken“ umgewandelt werden mußten. Wer zur Aus⸗ ſchmückung des Heims noch Tannenzweige benötigte, brauchte nach Schluß des Chriſtbaummarktes nur über die Verkaufsplätze zu gehen, da dort die ab⸗ geſchlagenen Zweige in genügender Menge als her⸗ renloſes Gut herumlagen, bis ſie durch die Straßen⸗ reiniger entfernt wurden. Wohl noch nie verlief der Heilige Abend in Mann⸗ heim ſo ſbill, wie in dieſem Jahre. Nach ſieben Uhr laute der Straßenverkehr ſo ſtark ab, daß man ſich um acht Uhr ſchon in die Mitternachtsſtunde verſetzt fühlte. Selbſt in den Hauptverkehrsſtraßen ſah man nur ganz vereinzelt Fußgänger, während der Fahr⸗ zeugverkehr ſo gut wie zum Erliegen gekommen war. Weſentlich zu dieſer feſttäglichen Stille trug der Um⸗ ſtand bei, daß die Lichtſpielhäuſer, Theater und die zu verſchiedenen Zeiten am Heiligen Abend in den proteſtantiſchen Kirchen abgehaltenen Chriſtveſpern gaben allen Bevölkerungskreiſen Gelegenheit zur Teilnahme am Gottesdienſt und wieſen einen Beſuch auf, der noch ſtärker als im vergangenen Jahre war. Die Gottesdienſte an den Feſttagen ſelbſt erfuhren allenthalben eine würoͤige Ausgeſtaltung, die der Be⸗ deutung der Tage angepaßt war. Das Wetter der Feſttage Das Wetter der Feſttage war alles andere als weihnachtlich. Von Schnee keine Rede. Die Winter⸗ ſportler blieben zu Hauſe und bedauerten, daß ſich Petrus trotz aller Schigebete nicht hatte erweichen laſſen. Daß das gerade in dieſem Jahre vorkommen mußte, wo doch die Feiertage ſo günſtig lagen, daß man ohne Urlaub zu nehmen, ohne weiteres fünf Tage hätte durch die weiße Wunderwelt der Berge flitzen können! Aber es hat nicht ſollen ſein. Am erſten Feiertag war der Himmel mit dunklen Wol⸗ ken überzogen. Am zweiten Feiertag verſuchte die Sonne ihr Recht zu behaupten, und es gelang ihr auch, dem Tag einen freundlicheren Charakter zu verleihen. Am Abend war es mit dem ſchönen Wet⸗ ter aber ſchon wieder vorbei, und der ſich einſtel⸗ lende leichte Regen fand in der Nacht ſeine Fort⸗ ſetzung, ſo daß die Weihnachtsfeiertage einen naſſen Abſchluß gefunden haben. Die Temperatur hielt ſich an allen Tagen zwiſchen 5 und 8 Grad über Null. Am Mittag des zweiten Feiertags ſah man viele Spaziergänger, die die wenigen ſonnigen Stunden ausnützten. Von dem Wetter hatten Gaſtſtätten und Lichtſpielhäuſer Nutzen, die zum großen Teil eine ſehr gute Beſetzung, zum Teil eine Ueberfüllung aufzuweiſen hatten. Einige Lichtſpieltheaterbeſitzer waren ſogar in der glücklichen Lage, ein„Ausverkauft“ melden zu können. Starker Bahnverkehr Die Reichsbahn hatte wieder einmal ihren Scharf⸗ blick bewieſen, als ſie trotz der offenſichtlichen Reiſe⸗ unluſt an den Vorweihnachtstagen, eine große An⸗ zahl von Ergänzungszügen in den Fahrplan ein⸗ ſtellte. Schon Ende der vergangenen Woche ſetzte plötzlich ein ſtarker Reiſeverkehr ein, der ſich bis zum Heiligen Abend immer mehr verſtärkte. Eine neue Verkehrswelle gab es am erſten Feiertag zwiſchen 6 und 8 Uhr und dann erſt flaute der Betrieb ab, um nicht mehr über den Rahmen eines ſtärkeren Sonntagsverkehrs hinauszugehen. Der Andrang zu den einzelnen Zügen war ſo ſtark, daß die meiſten Züge trotz Ergängungszügen und Verſtärkung bis auf das äußerſt zuläſſige Maß vollbeſetzt, teilweiſe ſogar überfüllt waren. In der Zeit vom 21. Dezember bis 26. Dezember wurden im Mannheimer Hauptbahnhof außer den planmäßigen Kurszügen noch 65 Ergän⸗ zungszüge abgefertigt. Aus der Tatſache, daß im gleichen Zeitraum im Vorjahre nur 43 Ergänzungs⸗ züge abgefertigt wurden, geht allein ſchon hervor, daß der Reiſeverkehr erheblich ſtärker als im Vor⸗ jahre war. Neben dem Fernverkehr machte ſich auch ſtarker Nahverkehr bemerkbar, der ſich vornehmlich im Stadtbeſuch auswirkte. Die 150 Schiläufer, die mit guten Hoffnungen am zweiten Feiertag mit dem beſchleunigten Perſonenzug .19 Uhr nach dem Hornisgrindegebiet und dem Feldberg fuhren, wollen über Neujahr fortbleiben und hoffen zuverſichtlich, daß es dahin noch ſchneit. Der Sonderzug der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Mannheim nach Zell wurde von 750 Perſonen in Anſpruch genommen, die ebenfalls in der Hofnung fortfuhren, Schnee anzutreffen. bis Ruhe bei Polizei und Feuerwehr Bei der Polizei herrſchte ziemliche Ruhe. Die Feſtſtellung einiger Verkehrsunfälle war weiter nicht ſchwierig und auch das Ueberfallkommando, das man am zweiten Feiertag nach Seckenheim fahren ſah, hatte raſch die in Tätigkeiten ausgearteten Mei⸗ nungsverſchiedenheiten geſchlichtet und den Rädels⸗ führer mitgenommen, weil ſein Benehmen dem Po⸗ lizeibeamten gegenüber alles andere als einwandfrei war. Die Berufsſeuerwehr durftne ebenfalls ruhige Feſttage verbuchen, was ihr wirklich zu gön⸗ nen war. Lediglich am zweiten Feiertag mußte der Löſchzug zu einem Kellerbrand nach der Thoräcker⸗ ſtraße 11 abrücken. Mit einer Schlauchleitung be⸗ kämpfte man das Feuer, gegen das wegen ſtarker Verqualmung des Kellers nur mit ſchwerem Gas⸗ ſchutzgerät vorgegangen werden konnte. Die Gefahr war kurz vor 10 Uhr beſeitigt und um 10.26 Uhr konnte man nach endgültigem Ablöſchen wieder ein⸗ rücken. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Bericht der Oeſſentlichen Wetterdieuſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 27. Dezember: Während ſich über Oſt⸗ und Mitteldeutſchland kalte Luft gehalten hat und es dort vielfach zu Schneefällen gekommen iſt, iſt nach Weſt⸗ und Süddeutſchland milde Ozeanluft eingedrungen. Sie gab in den Niederungen Anlaß zu verbreiteten Regenfällen, im Gebirge aber ging Schnee nieder. Wir verbleiben auch weiterhin im Grenzgebiet zwiſchen der kälteren Oſt⸗ und der mil⸗ den Süd weſtſtrömung, ſo daß weſentliche Tempera⸗ turveränderungen unwahrſcheinlich ſind. Vorausfage für Freitag, 28. Dezember Vielfach neblig und überwiegend bewölkt, ſpäterhin auch wieder verbreiteter Niederſchlag; aber nur in hohen Lagen Schnee, bei ſüdweſtlichen Winden Tem⸗ peraturen über Null. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein- Pegel 23. 24. 25. 26 27. Neckar⸗Pegel 2425 25 27. Rheinfelden.04 1,98.951,80 1782 5„„ Breiſach 03 1,010, 2 0,/90[[ Mannbeim 2,322.26 2,18 Kehl..11 2,10 109 1,00[ Jagſtfeld 5 Mara 352.553,45 3,4 3,34 Vea; 5 ö Rann bein.26 gochingen———— i Diedesheim. 0,720, 700,70 0,71 Köln 9905 1,76.860.811,66 ö e, 22 Deelsche Vac eom Oe Aktien gesellschaft Des sjegreiche „ im Wntengelel 7 4. Sette/ Nummer 592 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Dezember 1984 Filmrundſchau Maria Beling im Gloria und Palaſttheater Der Schlager von der Lore, die man grüßen ſoll, wenn der Frühling in das Tal kommt, ſtammt zwar nicht aus Mannheim, wohl aber die Darſtelleren der Lore des Films, der nach dieſem Schlager gedreht wurde und der gegenwärtig in den Palaſt⸗Lichtſpie⸗ len und im Gloria⸗Palaſt läuft. Am erſten Feiertag kam nun die Lore nach Mannheim, um ſich den Filmfreunden vorzuſtellen und ihren Bekannten guten Tag zu ſagen, denn der Name Beling iſt in Mannheim nicht ganz unbekannt. Die Theater⸗ freunde der Vorkriegszeit werden ſich noch gerne an die Kammerſängerin Beling⸗Schäfer erinnern, die neun Jahre am Nationaltheater wirkte. War es ſo⸗ mit ein Wunder, wenn die Tochter der Kammer⸗ ſängerin ebenfalls die Bühnenlaufbahn ergriff und mit ihrer Stimme die Muſikfreunde erfreute? Im Sommer 1933 war Maria Beling in Darmſtadt ver⸗ pflichtet, als ſie zum Film geholt wurde und zuerſt in„Schwarzwaldmädel“ gutf der Leinwand erſchien. „Gern hab ich die Frau'n geküßt“,„Eine Frau, die weiß, was ſie will“ und die„Lore“ folgten nach. Ein weiterer Film mit dem vorläufigen Titel„Eine Se⸗ renade für Dich“, in dem Maria Beling mit Helge Roswaenge zuſammen ſpielen ſoll, iſt in Vor⸗ bereitung. Die Mannheimer bereiteten Maria Beling einen ſehr herzlichen Empfang. An den beiden Feierbtegen drängten ſich in und vor den beiden Lichtſpielhäuſern die Menſchen in geradezu beängſtigender Weiſe. In der Breiten Straße mußten am Mittwoch abend mehr als ein halbes Dutzend Schutzleute eingreiſen, um der Straßenbahn den Weg freizuhalten! Maria Beling bleibt auch heute noch in Mannheim und wird in jeder Vorſtellung einen Schlager aus dem Film ſingen. E Seinen 90. Geburtstag begeht am 28. Dezem⸗ ber Hauptmann a. D. Alfred Seubert. Er iſt im Jahre 1870 als Halbinvalide aus dem Grenadier⸗ Regiment 110 ausgeſchieden, nachdem er bei der Be⸗ lagerung von Straßburg durch einen Granatſplitter ſchwer verwundet worden war. Doch konnte ihm das verletzte linke Bein erhalten werden, da die Säbelſcheide die Wucht des Geſchoſſes aufgefangen hatte. Premierleutnant Seubert wurde mit dem EK. II und dem Orden vom Zähringer Löwen mit Schwertern ausgezeichnet. Bei Beginn des Welt⸗ krieges, faſt ſiebzigjährig, ſtellte ſich der alte Offizier wieder zur Verfügung und fand in verſchiedenen Stellen Verwendung, bis er zuletzt im Kriegsgefan⸗ genenlager zu Mannheim tätig ſein konnte. e Bei ihrer 19. Baugeldzuteilung hat die Ba⸗ diſche Landesbauſparkaſſe 185000 Mark verteilt. Berückſichtigt wurden 26 Bauſparer. Dieſe verteilen ſich auf folgende Sparkaſſenbezirke: Mannheimz, Heidelberg 4, Karlsruhe 3, Freiburg 4, Mosbach 1, St. Peter 1, Waldshut 2, Meßkirch 1, Altenheim 1, Elzach 1, Gernsbach 1, Weingarten 1, Bruchſal 1, Kandern 1, Schwetzingen 1. Die Bauſparer gehören folgenden Berufsgruppen an: Landwirte 1, ſelbſtändige Kaufleute 7, Arbeiter 1, Handwerker 4, Angeſtellte 3, Gaſtwirte 1, Beamte 4, Körperſchaft des öffentlichen Rechts 3, Freie Berufe 2. Die Badiſche Landes bauſparkaſſe hat bis jetzt 3 201270 Mark zugeteilt. Die Weihnachtsfeier, die die Liederhalle Mann⸗ heim in herkömmlicher Weiſe am erſten Feiertag im Friedrichspark abhielt, zerfiel diesmal in zwei Teile. Der erſte, der ſich Winterfeſt betitelte, war der heiteren Muſe geweiht. Muſik⸗ direktor Friedrich Gellert, den man ſich ohne Liederhalle und umgekehrt nicht gut denken kann, trat diesmal beſonders dadurch in den Vordergrund, daß ſich die muſikaliſchen Darbietungen faſt nur aus Schlagern aus ſeinen Operetten zuſammenſetzten. So ſpielte die SA⸗Kapelle einleitend, klangſchön und ſchwungvoll den Eröffnungsmarſch aus„Der Liebes⸗ automat“ und das Vorſpiel aus„Die Braut aus Aegypten“. Das Wanderlied aus der Operette„Die Mädels aus dem Honigneſt“, das Herr Gellert mit je acht Damen und Herren des Vereins ſorgfältig einſtudiert hatte, gefiel dermaßen, daß der Schluß wiederholt werden mußte. Auch bei dem reizenden Duett aus der Operette„Unter der blühenden Linde“, das von Frl. W. Hoppe und Mitglied H. Vetter ausgezeichnet geſungen wurde, war der Beifall ſo ſtark, daß das Paar nicht ohne Wieder⸗ holung entlaſſen wurde. Nicht minder erfolgreich waren Frl. Hoppe und die Mitglieder W. Geiſ⸗ ſels und Eugen Spachmann mit den acht Paa⸗ ren mit„O ihr Mädels“ aus der gleichen Operette. Und ſchließlich ſang Mitglied Ludwig Muß ler ein Lied aus„Die Braut aus Aegypten“, an das er das Wolgalied aus dem„Zarewitſch“ von Lehar reihte. Man hörte hier zum erſten Male einen Tenor, der ſich durch Kraft, Weichheit und Schmelz auszeichnet, ſo daß man die Erwartung hegen darf, daß bei wei⸗ terer Ausbildung für den Verein ein vielverſpre⸗ chender Soliſt herangebildet wird. Frl. Wilhelmine Hoppe ließ bei dem Vortrag der Lieder„Ich bin verliebt“ von Lehar und„Leben, dir trink ich zu“ von L. Schmalſtich, aufhorchen. Die Sängerin, die über einen kräftigen, umfang⸗ reichen und vortrefflich geſchulten Sopran verfügt, vermochte den Stimmungsgehalt der beiden dank⸗ baren Lieder ſo vorzüglich herauszuarbeiten, daß man ſofort merkte: hier ſteht eine Künſtlerin auf der Bühne, die uneingeſchränkte Anerkennung ver⸗ dient. Dieſer Eindruck verſtärkte ſich noch weſentlich bei der Mitwirkung bei den bereits erwähnten Dar⸗ bietungen. Der Chor der Liederhalle, der kaum auf der Bühne Platz hatte, ſang nach dem Eröffnungs⸗ muſikſtück„Der Sängerknab“ von Gellert und„Es kommt die Zeit, daß ich wandern muß“ von Walter Hentſchel, mit der gewohnten feinen Abtönung. Hoch⸗ wertige Parterre⸗Tricks und Fangkünſte des Jak⸗ Trios und die vielſeitige Kunſt des nun ſchon hier rühmlichſt bekannten Spaßmachers Bayerin i bereicherten die Unterhaltungsfolge, zu der die Ka⸗ pelle weitere Muſikſtücke beiſteuerte. Vereinsführer Georg Schäfer ſprach zu Be⸗ ginn des Abends herzliche Begrüßungsworte, die er insbeſondere den Vertretern der befreundeten Vereine und der Standarte 171 widmete. Herrn Blumentritt beglückwünſchte er zur Ernennung uncl anten —— Schnitt und Edelreiſer müſſen geſchnitten werden, ſolange der Saft noch nicht allzu ſtark geſtiegen iſt, da ſonſt ihr ſicheres Anwachſen und Gedeihen auf der Unterlage in Frage geſtellt wird. Dabei iſt aber auch zu be⸗ denken, daß zu wenig Saft ebenfalls eine Verbin⸗ dung mit der Unterlage unmöglich macht. Die Edel⸗ reiſer müſſen daher nach dem Schnitt ſorgfältig und ſachgemäß behandelt werden, damit ſie weder aus⸗ trocknen noch zu feucht gehalten werden und dann verfaulen. Zu viel Wärme und Feuchtigkeit ſchaden daher auf jeden Fall. Vor allem ſchützt man die Schnittfläche durch Baumwachs. Im Waſſerglas in der warmen Stube faulen die Edelreiſer. Aber auch der trockene, warme und dunkle Keller iſt nicht der richtige Aufbewahrungsort. Mäßig feucht, kühl und hell ſind die nötigen Bedingungen für die Aufbe⸗ wahrung der Reiſer. Vielfach wird ein Bündeln empfohlen. Dies kann aber nur gutgeheißen wer⸗ den, ſo lange die Zahl der Reiſer in einem Bündel nicht zu groß iſt, damit die inneren nicht von Licht und Luft abgeſchloſſen ſind. i In vielen Fällen ſchlägt der Obſtzüchter die Rei⸗ ſer am Fuße des Baumes ein, von dem er ſie ge⸗ nommen hat. Hier halten ſie ſich auch ſehr gut, wenn der Einſchlag wie beim Gemüſe in Gräben und außerdem in Sand erfolgt. Dieſer treibt nicht und iſt daher auch für die ſo empfindlichen Reiſer von Kirſchen geeignet. Niemals ſollen aber die Edel⸗ reiſer vollkommen von Sand bedeckt ſein. Hauptſäch⸗ lich ſchützt der Einſchlag den Fuß. Bei ſtarkem Froſt werden die Aeſtchen leicht mit Fichten reiſig abgedeckt. Stroh iſt dazu nicht zu verwenden. Es zieht Mäuſe herbei, die die Knoſpen abnagen. Auch das Unter⸗ bringen der Reiſer in flache, mit Sand gefüllte Ka⸗ ſten hat ſich bewährt. ö Obenauf legt man Latten, durch deren Zwiſchen⸗ räume die Reiſer geſteckt werden(ſ. Abb.). Bei ſtar⸗ kem Froſt erfolgt ein Schutz durch Fichtenreiſig, oder Weihnachten bei der eee Behandlung der Edelreiſer man nimmt die Kaſten in geſchloſſene Räume. Wo es ſich um eine geringe Zahl von Edelreiſern han⸗ delt, kann man dieſe auch wohl auf Kartoffeln oder Rüben ſpießen(ſ. Abb.). Auch hier iſt die Schnitt⸗ fläche geſchützt, während das übrige Reis von Licht und Luft umſpielt wird. Allerdings darf bei dieſer Aufbewahrungsweiſe kein Froſt einwirken können. Erſrieren die Knollen erſt, dann zerſtören die ent⸗ ſtehenden ſchädlichen Säfte die Reiſer. Ein heller, luftiger und froſtfreier Raum iſt daher auch hier Be⸗ dingung. Wasiſt Vodengare? Für Gärtner und Landwirt hat die„Bodengare“ eine große Bedeutung, ohne ſie iſt kein Wachstum möglich.„Garen“ Boden kann man auch als „tätigen“ Boden bezeichnen. Die Bodengare wird durch die Kleinlebeweſen(Bakterien) im Boden er⸗ des Humus'. Dabei werden ſie unterſtützt durch an⸗ gemeſſene Kalk⸗ und Stallmiſtdüngung. Luft⸗ abſchluß durch feſten, verkruſteten Boden läßt das Leben der Bedonbakterien erlöſchen und unterbindet damit eine gute Bodengare. Zunächſt wird man einem toten oder wenig garen Boden eine Kalkdüngung und dann eine Stallmiſtdüngung zur Durchlüftung und Belebung der Bodenbakterien geben. Als Stick⸗ ſtoffdünger kommen dann ſchnellwirkende wie Kalk⸗ und Natron⸗Salpeter ſowie Harnſtoff in Frage. Phosphorſäure wird möglichſt mit Kalk, alſo durch Thomasmehl und Rhenaniaphosphat zugeführt. Wei⸗ ſcholliges Lockern im Herbſte, damit der Froſt wirken kann. zeugt. Sie lockern den Boden auf durch Zerſetzung ter wird die Bodengare gefördert durch tiefes, grob⸗ zum Führer der Liedertafel. Später konnte er noch Kreisführer Hügel und zwei Vertreter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront begrüßen. Nach einer kurzen Pauſe begann die Weihnachtsfeier, die mit einem von Mitglied Karl Wollf verfaßten und von Mitglied Willi Geißels ausdrucksvoll ge⸗ ſprochenen Vorſpruch eingeleitet wurde, dem der ge⸗ meinſam geſungene erſte und fünfte Vers des Saar⸗ liedes folgten. Als der Chor mit tiefer Empfindung „Hymne an die Nacht“ und„Es iſt ein Ros ent⸗ ſprungen“ geſungen hatte, ergriff Vereinsführer Georg Schäfer das Wort zur Weihnachtsanſprache, in der er zum Ausdruck brachte, daß ſich ein Deutſch⸗ land ohne Weihnacht nicht denken läßt. Ferner machte er auf die Bedeutung der bevorſtehenden Saarabſtimmung aufmerkſam. Die durch ihre Schlichtheit ganz beſonders zu Herzen gehenden Aus⸗ führungen des Vereinsführers, der auf ein ungemein erfolgreiches Jahr zurückblicken kann, gipfelten in 1 7 dem gemeinſamen Geſang des Seedes Unmittelbar darauf folgte die „ Suan O du fröhliche“. Ehrung der Jubilare, im ganzen 43, die ſich nach und nach auf der Bühne verſammelten. Herr Rudolf Kunkel, der der Lie⸗ derhalle 55 Jahre angehört, wurde zum Ehren⸗ mitglied ernannt. Außerdem erhielt er die Ehrenurkunde des Bundes. Die Herren Georg Steinhart, Karl Appel und Wilhelm Röſchel wurden für 45jährige Zugehörigkeit mit der goldenen Bun⸗ desnadel, Herr Jakob Mechler für 40jährige Mit⸗ gliedſchaft mit der Ehrenurkunde, die Herren Jakob Schulz und Johannes Kurz für 40jährige Aktivität mit der Ehrenurkunde und einem ſilbernen Becher, die Herren Fritz Buck, Karl Heckmann und Fritz Schenk für 25jährige Aktivität, die Herren Emil Jäger, Stefan Delp und Ludwig Schränkler für 25⸗ jährige Mitgliedſchaft mit der goldenen Vereinsna⸗ del, die Herren Oskar Baumann, Franz Braun II, Emil Delank, Karl Geyer, Karl Harter, Otto Heck, Franz Hermann, Karl Hollſtein, Willi Huber, Willi Jung, Karl Krieger, Gebhard Kurz, Fritz Leipers⸗ berger, Gottlieb Meule, Nikolaus Reinhard, Philipp Reinhard, Fritz Ritzhaupt, Karl Scheublein, Hermann Simon, Joſeph Soyez, Heinrich Thomas, Rudolf Töppe, Hans Weber, Ludwig Weber, Joſef Win⸗ deroll und Auguſt Zeeb für 15jährige Aktivität mit dem goldenen Ring, die Herren Jean Dietz, Otto Hart und Karl Vögelen für 25jährige Zugehörig⸗ keit zum Badiſchen Sängerbund mit der ſilbernen Bundesnadel ausgezeichnet. Kreisführer Hügel überreichte die Auszeichnungen, ſoweit ſie vom Ba⸗ diſchen Sängerbund verliehen wurden, mit ehren⸗ den Worten perſönlich. Vereinsführer Schäfer dankte den Geehrten für die Treue, die ſie der Lie⸗ derhalle erwieſen haben, während Vereinsführer⸗ Stellvertreter Baumann den Dank der Ausge⸗ zeichneten mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue zum Ausdruck brachte. Dann ſchloß Vereinsführer Schäfer den Auszeichnungsakt mit einem„Sieg Heil!“ auf die Liederhalle, das deutſche Lied, das ge⸗ Magermilch als Hühnerfutter Wer Magermilch in reichlichen Mengen ver⸗ brauchen kann, ſollte dabei auch an ſeine Hühner denken. Sie iſt für ſie beſonders nahrhaft durch ihren Gehalt an Eiweiß und Mineralſtoffen. Das Feder⸗ wachstum der Tiere, beſonders der mauſernden Alt⸗ hennen, wird durch die Milch gefördert, und man darf danach einen ſchnelleren Abſchluß der Mauſer er⸗ warten. Bei den Junghennen ſchafft reichliche Milch⸗ fütterung durch ihren Reichtum aller wichtigen Nähr⸗ ſtoffe ſchnelleres Wachstum und geſünderen Körper⸗ bau. Infolgedeſſen ſpeichern ſie größere Kraftvor⸗ räte für die Legetätigkeit auf und überſtehen ſie den Winter beſſer. Bekämpfung der Wühlmäuſe Wühlmäuſe werden am beſten durch Ausgaſung oder Ausräucherungn bekämpft. Das geſchieht in der Weiſe, daß ma in die Gänge Schwefelkohlenſtoff gibt oder Karbid ſchüttet, der durch die Erdfeuchtigkeit Azetylengas entwickelt. Sofort nach Hineinbringen der Stoffe müſſen die Erdlöcher verſtopft werden. Bei Anwendung von Schwefelkohlenſtoff iſt größte Vor⸗ ſicht geboten, da dieſer äußerſt feuergefährlich iſt und ſich auch ſchon entzünden kann, wenn ſich ein offenes Feuer in der Nähe befindet. Außerdem gibt es fer⸗ tige Gaspetronen, die in Fachgeſchäften egkauft wer⸗ den können, die ebenfalls den Zweck haben, die Gänge 2 7 liebte Vaterland und Volkskanzler Adolf Hitler. Gemeinſam ſang man„Stille Nacht“. Auch Muſik⸗ direktor Gellert, der an den Erfolgen der Lieder⸗ halle im verfloſſenen Jahre weſentlichen Anteil hatte, wurde nicht vergeſſen. Vereinsführer Schäfer überreichte ihm einen Umſchlag mit Inhalt und das Doppelquartett ein Paket. Frl. Wilhelmine Hoppe ſang mit der gleichen Güte, wie im erſten Teil„Weihnachten“ von Hum⸗ perdinck und„Weihnachtslied“ von Wilh. Berger mit Begleitung durch Violine, Cello und Klavier, wäh⸗ rend das Doppelquartett der Stimmung der Feierſtunde durch den Vortrag von„Weihnachts⸗ glocken“ von Joſ. Schwartz und„Stehen zwei Stern“ von Wilhelm Bein bearbeitet, Rechnung trug. Dann endete der allgemeine Geſang des Liedes„O Tannen⸗ baum“ lange nach Mitteracht das familiäre Beiſam⸗ menſein, das den Saal des Friedrichsparkes bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß eine Sammlung für das Winterhilfs⸗ werk 75 Mark einbrachte. Sch, * Weihnachten beim Mandolinen⸗Quartett Rhein⸗ gold. Mitglieder, Freunde und Gönner waren am Abend des zweiten Weinachtsfeiertages im Vereins⸗ lokal„Flora“ zuſammengekommen, um gemeinſam das Weihnachtsfeſt zu feiern. Unter geſanglichen und muſikaliſchen Darbietungen nahm die Feier einen ſtimmungsvollen Verlauf. Nach einem Prolog, vor⸗ getragen von Marta Hoffmann und Weihnachts⸗ gedichten(Helene Heiland und Erika Gro ß) ſtand die Kinderbeſcherung im Mittelpunkt des Intereſſes der Kleinen, die leuchtenden Auges ihre Gaben in Empfang nahmen. Eine Anſprache des Vexreins⸗ führers P. Stürzl leitete über zum zweiten Teil des Abends, bei dem auch der Krabbelſack eine Rolle ſpielte. Zitherſolt von Kühnhämſer und humo⸗ riſtiſche Vorträge von Toni Kunz und Tochter ſorgten für die nötige Stimmung. Die Ehrung aktiven und paſſiven Mitglieder mit fünfjähriger Vereinszugehörigkeit(Buſch, Ganz buhl, Lauer⸗ mann, Holſch, Rädel, Scharvogel und des Vereinsführers P. Stürzel) fügte ſich gut in den Rahmen der Feier ein. Das Mandolinen⸗Quartett unter Emil Safferling war wie immer auf der Höhe. Dem Winterhilfswerk wurde ein ſchöner Be⸗ trag überwieſen. 0 ** Kameraden⸗Tüten der 111er. Den besürftigen und erwerbsloſen Kameraden eine Weihnachtsfreude zu bereiten, betrachtete der Führerring des Vereins ehemaliger 111er als ſeine vornehmſte Aufgabe. Am zweiten Weihmachtsfeiertag rief man die Kameraden zu einer Weihnachtsbeſcherung zuſammen, um ihnen die Tüten zu überreichen, die mit viel Liebe gerich⸗ tet worden waren. 1 Zentner Wurſt, 3 Zentner Mehl, 150 Kilo Makkaroni, 150 Kilo Malzkaffee, 50 Kilo Suppennudeln, 120 Erbswürſte und 300 Zi⸗ garren wurden unter 60 Kameraden entſprechend der Kopfzahl der Familie verteilt. In ſeiner Anſprache erinnerte Vereinsführer Hohmann an die im Felde verlebten Weihnachten und gedachte auch der Kame⸗ raden, denen es nicht vergönnt war, nochmals die Heimat zu ſehen. Die Beſcherung der bedürftigen Kameraden ſolle mam aber keinesfalls nach ihrem materiellen Wert beurteilen, ſondern als einen Be⸗ weis kameradſchaftlicher Verbundenheit und Zuſam⸗ mengehörigkeit betrachten. Umrahmt wurde die Beſcherung durch muſikaliſche Darbietungen ber Kapelle Seezer und durch weihnachtliche Lieder, ge⸗ ſungen vom Männergeſangperein„Liederpalmel, untr Gas zu ſetzen und die Mäuſe zu töten oder zu vertreiben. n Nützliche Winke Wer ein Gärtchen hat, hebe Holzaſche und Ruß, der beim Oſenreinigen zurückbleibt, für die Düngung der Gartenbeete auf. Holzaſche und Ruß tun vorzügliche Dienſte in unſeren Gärten und kom⸗ men allen Gemüſearten zugute. Außerdem tötet trocken ausgeſtreute Holzaſche Erdflöhe, Schnecken und andere Schädlinge. An die Wurzeln der Bäume gebracht, wirken ſich dieſe Stoffe für den Wuchs des des Baumbeſtandes günſtig aus, ebenſo für Klein⸗ ſtöcke. Auch für Topfgewächſe iſt Ruß ein gutes Zu⸗ ſatzmittel, weil er Ungeziefer vertreibt. Vielleicht ſtimmt es auch, daß man dem Ruß nachſagt, er wirke auf die Färbung der Blüten vorteilhaft ein. Doch hüte man ſich, zu viel des Guten zu tun. * Man hat im Herbſt und Winter die Erſcheinung, daß die Zimmerpalmen zu kränkeln beginnen. Die Blätter nehmen eine gelbliche Farbe an und werden welk. Man muß ihnen dann in den warmen Stunden friſche Luft zuführen; hilft das nicht, ſo liegt es am Wurzelwerk; dann ſorge man für Durchzug der Erde, daß der Topf unten ein Luft⸗ loch hat. Die kranken Wurzeln werden bgeſchnitten; der Blumenerde wird Sand und Holzaſche zugeſetzt und den Palmen ein wärmerer Standort gegeben, de eee e. Tageobaleucles Donnerstag, 27. Dezember Nationaltheater:„Das Konzert“, Luſtſpiel von Hermann Bahr, Miete E, 20 Uhr. 0 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaſſee Vaterland Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Prinzeſſin Turandot“. Alhambra:„Peer Gynt“.— Pa laſt und Gloria: „Grüß mir die Lore noch einmal“.— Capitol:„Die engliſche Heirat“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonder⸗Ausſtellung„Das 8 7 95 Lied“. Geöffnet von 11 bis is und von 14 bis 16 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Maunheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 18 und von 18 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 15 bis 19 Uhr: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Was hören wir? Freitag, 28. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Bauernfunk.—.15: Gymnoſtik.—.30: Nach⸗ richten.—.45: Gymnaſtik.—.00: Frühkonzert(Schallpl.). —.15: Gymnaſtik.—.30: Wetter, Frauenfunk.— 10.00: Nachrichten.— 10.15: bungskonzert. 11.45: Wetter, Bauernfunk. 5 Mittagskonzert.— 13.00: Sgardienſt, Nachrichten.— 19.151 Muſik aus der Zopfzeit(Schallpl.).— 14.45: Bunte Lied⸗ folge.— 15.15: Tante Näle erzählt.— 15.30: Kinderſtunde, — 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Deutſche Hausmuſtk. — 18.00: Stuttgarter Schüler musizieren.— 18.30: Viertel ſtunde Paul Lincke.— 18.45: Tonzmuſtk.— 20.15: Reichs: ſendung: Stunde der Nation. Heitere Tonkunſt.— 21.00: Berliner Philharmoniker.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Saarländer ſprechen. 22.90: Theodor Fontane. Hörfolge zum 115. Geburtstag. 23.00: Spätmuſik.— 24.00: Nachtmuſik.—.00: Nachtmuſik(Schallpl.). Deutſchlandſender. .00: Nachrichten.—.35: Fröhl. Schollplattenkonzerk. —.40: Eisnocht im Wattenmeer.— 10.50: Spie — 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik am Mittag. 13.00: Lachende Welt(Schallpl.).— 15.15: Mein Kindlein du, 190 ſchlo, in Ruth! Hörfolge.— 15.40: Land im Schnee. e gen Nachmittagskonzert.— 17.30: Funktechnik.— 17.45: Heil. liche Gefänge.— 18.10: H⸗Funk.— 19.00: Tan emu, 29.00: Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 28.25: Spätmufſk. Hinweis Große Silveſter⸗Funk⸗Parade. Unter dieſem Motto veranſtaltet der Reichsverband Deutscher Rundfunkteilnehmer am Silveſterabend einen Bun⸗ ten heiteren Abend“ und anſchließend den Mann heimer Silveſter⸗Ball. Bekannte Rundfunkkünſtler haben ihr Erſcheinen bereits zugeſagt. Eine beſon⸗ dere Note wird dieſe Silveſterfeier noch dadurch ere halten, daß unter ſämtlichen Beſuchern zwei Volks⸗ empfänger auf die Eintrittskarten verloſt werden und im Preiſe Sämtliche Plätze ſind numeriert denkbar niedrig gehalten. tzierſt. 11.15: Funkwer⸗ Muſtzierſtunde 1 F 125 3 T A 7„%%„„% K„.„ Fp... ð. ſich das mit den Eindrücken, 5 0 meines kurzen Aufenthaltes hier empfangen have ſagte Direktor Grolman.„Sie können ſich alſo nicht Donnerstag, 27. Dezember 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 592 — Seit einiger Zeit treibt ein ſonderbarer Men⸗ ſchenfeind ſein Unweſen auf den Landſtraßen Nord⸗ fütlands. Seine Untaten ſind zur Zeit das Dales geſpräch Dänemarks, und einen anrüchigen Spitz⸗ namens trägt er auch ſchon allenthalben:„Der weiße Bandit“. Seit ungefähr zwei Monaten verübt ein Unbekannter nächtliche Attentate auf Brücken und Landſtraßen. Er ſpannt an Wegbiegungen oder Brük⸗ i ein Drahtſeil über die Straße, das von den Opfern meiſt erſt im letzten Augenblick, wenn es ſchon zu ſpät iſt, bemerkt wird. Nach dem Unglücks⸗ fall ſieht man dann einen langen hageren Mann in bellem Trenchevat, nach dem er ſeinen Namen„Der weiße Bandit“ trägt, mit raſchen Springen im Dunkeln verſchwinden. Natürlich iſt ein großes Po⸗ lizejiaufgebot dem Mann, der zur Hauptſache in der Nähe des Städtchens Lemwig wirkt, auf der Fährte bisher aber iſt der Verfolgte den Verfolgern noch immer überlegen geweſen. Seltſam iſt, daß die An⸗ ſchläge ausgerechnet immer in der Mittwochnacht ſtatt⸗ finden. Zuletzt wachte ein Polizeipoſten bis vier Uhr morgens an der Brücke bei Froms ard. Dann ging er über die Brücke, um von der anderen Seite ſein Motorrad zu holen und nach Hauſe zu fahren. Da war es ſchon geſchehen! Als er einige Minuten ſpäter über die Brücke zurückfuhr, war bereits ein Draht darüber geſpannt. Am nächſten Morgen fand ein Milchjunge das Motorrad am Brückengeländer hängen und acht Meter darunter den bewußtloſen, am Ufer angeſchwemmten Poliziſten. Und nun iſt eine„hellſichtige“ alte Bäuerin, die in ganz Jütland bekannte„kluge Frau von Remmerhuſen“, aufge⸗ taucht, die behauptet, den Täter während eines Hell⸗ geſichts geſehen zu haben. Er werde ſich in Zukunft auf regelrechte Brückenattentate ſpezialiſieren. Das hat die Bauern der Umgegend, die feſt davon über⸗ zeugt find, daß die Alte immer recht behält, in eine tolle Aufregung veeſetzt. Und ſo wartet man bebend auf die kommenden Ereigniſſe, wobei man überzeugt iſt, daß es ſich hier um einen Menſchen handeln muß, der bei hellem Tageslicht mit der harmloſeſten Miene ſeinem Beruf nachgeht. Einer verdächtigt jetzt den andern:„Dr biſt der weiße Bandit!“ Die unheimliche Schauergeſchichte zieht immer weitere Kreiſe— auch was das Anwachſen der erſtaunlich ſich mehrenden Beleidigungsprozeſſe in Nordjütland anbelangt. — Bei dem Leichenbegäugnis König Alexanders von Südflawien ſah man eine intereſſante Frau: Hauptmann a. D. Flora Sanders. In Uniform ſchritt ſie mitten unter den Offizieren hinter dem Sarge ihres oberſten Kriegsherrn. Heute iſt es ſtill geworden um die„Jungfrau von Serbien“. Einiges aber ſei von dem Geſchick dieſer ungewöhnlichen Frau der Vergeſſenheit entriſſen. Flora Sanders iſt eine Irin, machte den Krieg aber auf ſeiten Ser⸗ biens mit. Die„Jungfrau von Serbien“ nannten ſie die Soldaten. Wiederholt wurde ſie verwundet, niele Orden und Auszeichnungen erhielt ſie und als der Krieg aus war, bekam ſie mit dem Range eines Sergeanten den Abſchied. Flora Sanders wollte eigentlik Soldat bleiben, was man aber im Kriege ſtillſchweigend geduldet hatte, das ſchien im Frieden nicht möglich zu ſein. Nun hatte Flora Sanders aber auch eine beſondere Auszeichnung erhalten, den Orden der Karageorgewitſch. Tritt ein Träger die⸗ ſes Ordens aus der Armee aus, dann muß er ſich in einer Audienz perſönlich beim König verabſchie⸗ den. Alſo meldete ſich Sergeant Flora Sanders bei König Alexander.„Majeſtät! Eine Trau iſt viel⸗ leicht für den Kriegsdienſt gut genug. Nicht anſchei⸗ nend im Frieden.“ Und Flora klagte dem König ihr Leid.„Laſſen Sie mich das nur arrangieren,“ meinte 4200. Seluutstag den C tacit& ima Lima, die Hauptſtadt von Peru, die von dem Erobe rer des Landes— Francisco Pizarro(im Aus⸗ ſchnitt)— im Fahre 1535 gegründet wurde, begeht im Januar die Feier ihres 400 jährigen Beſtehens. Jas Pecli eine xalcſien Für eine Viertelmillion Juwelen geraubt — Paris, im Dezember. Helen Margaret Kelly, eine ſchwerreiche Ame⸗ rikanerin, die in Paris neben einem prächtigen Pa⸗ lais auch ein herrliches Landgut beſitzt, iſt von einem argen Mißgeſchick betroffen worden. Der Name Kelly ſagt heute nur noch denen etwas, die in die Geſchichte der Neuyorker Geſellſchaft eingeweiht ſind. In den Jahren 1901 bis 1909 war Margaret Kelly eine der bekannteſten Perſönlichkeiten der„oberen Zehntauſend“ von Neuyork. Sie war in dieſer Zeit die Gattin eines der reichſten Männer von Ame⸗ rika, des amerikaniſchen Milliardärs Frank Jay Gould. Es erregte damals ungeheures Aufſehen, als der Multimillionär ſich entſchloß, gerade Fräu⸗ lein Kelly zu heiraten. Sie war die Tochter eines reichen Bankiers, aber die Millionen ihres Vaters reichten ſelbſtverſtändlich nicht an die Milliarden eines Gould heran. Wenn damals die Goulds eine Geſellſchaft gaben, dann ſprach ganz Neuyork da⸗ von. Hätte man das Vermögen der Gäſte, die an einem ſolchen Abend bei Goulds verſammelt waren, zuſammengezählt, dann wären wohl einige Milli⸗ arden Dollar dabei herausgekommen. Die Glanzzeit der jungen Frau Gould dauerte allerdings nur acht Jahre. Da wurde Neuyork von der Scheidung der Goulds überraſcht. Die An⸗ gelegenheit erhielt noch dadurch eine beſondere Note, daß die Nachfolgerin der Milliardärsgattin ebenfalls ein Fräulein Kelly wurde. Allerdings beſtanden keinerlei verwandtſchaftliche Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden, denn die Nachfolge⸗ rin war eine Tänzerin, die in engliſchen Varietés aufzutreten pflegte. Die geſchiedene Frau Gould heiratete bald nach ihrer Scheidung einen anderen reichen Amerikaner, Ralph T. Thomas. Nach dem Tode Hieſes Mannes wurde ſie dann albauiſche Prinzeſ⸗ ſin, denn ſie ging eine Ehe mit dem albanischen Prinzen Nurredin Viora ein. Doch wurde dieſe Ehe bald nach der Schließung wieder geſchieden. Frau Kelly nahm ihren Mädchennamen wieder an und lebte von nun an in Paris in ihrer ſchloßarti⸗ gen Villa. Sie beſaß viele Kunſtgegenſtände, aber an keinem Schmuckſtück hing ihr Herz ſo wie an der Figur etner Madonna, die noch aus ihrer Milliardärszeit ſtammte. Die Madonnenſtatue be⸗ ſtand aus reinem Gold, ſte war reich mit Brillanten beſetzt. Dieſe Heiligenfigur betrachtete Frau Kelly als eine Art Talisman. So lange ſie dieſen beſaß, komnte ihr, ſo glaubte ſie, kein Unglück zuſtoßen. Um ſo beſtürzter war ſie nun, als ſie vor wenigen Ta⸗ gen während ihres Aufenthaltes auf dem Landgut die Nachricht erhielt, in ihre Villa ſei einge⸗ brochen worden. Auf ſchnellſtem Wege eilte ſtie nach Paris zurück und fand dort in ihrer Wohnung ein Bild der Ver⸗ wüſtung. Es waren den Dieben Schmuckſtücke im Wert von etwa 250 000 Mark in die Hände gefallen, darunter eine beſonders koſtbare Perlen⸗ kette. Als ſchwerſten Verluſt aber empfindet Frau Kelly den Diebſtahl ihrer Madonna. Es iſt bisher nicht gelungen, die Spur der Verbrecher zu ent⸗ decken. der König, und am Tage darauf wurde Flora San⸗ ders Feldwebelleutnant in einem Grenzort. 1922 wurde ſie mit dem Range eines Hauptmanns in den Ruheſtand verſetzt. Oft trafen der König und die „Jungfrau von Serbien“ noch zuſammen. Einmal ſah König Alexander Flora Sanders auf einem Ball.„Warum tanzen Sie nicht?“—„Majeſtät, die jungen Mädchen wollen nicht mit einem Hauptmann tanzen, der eine Frau iſt, und die Offiziere nicht mit einer Frau, die Hauptmann iſt.“ — Beim Ueberfliegen von London ſtellte der Führer eines Landflugzeuges feſt, daß er nur noch einen geringen Reſt von Benzin im Tank hatte. In der Stadt bot ſich ohne Gefahr für das Publikum keine Landungsmöglichkeit, ſo daß der kühne Pilot den Entſchluß faßte, auf die Themſe niederzugehen. Er ſetzte ſeine Maſchine hart neben einem heran⸗ kommenden Schleppdampfer auf das Waſſer und konnte, faſt ohne mit dem Waſſer in Berührung zu kommen,„umſteigen“. Sein Flugzeug wurde ſpäter ſchwer beſchädigt aus der Themſe gezogen. * — Diplomatiſche Leidensgenoſſen. Lloyd George pflegt oft folgende Anekdote über Briand zu erzäh⸗ len: Schauplatz der Völkerbund in Genf an einem Tage, an dem die Verſammlung langweiliger als je war. Ein Mitglied nach dem andern fällt in Schlaf. Zuletzt beugt ſich Briand hinüber zu dem italieniſchen Vertreter Grandi und ſagt:„Wir lei⸗ * den offenbar an derſelben Krankheit!“„Welche Krankheit?“ fragt Grandi erſtaunt.„Schlafloſig⸗ keit!“ — Die Frau eines Beamten in Piſa, Maddelena Pietri, hat eine Stickerei fertiggeſtellt, an der ſie ſeit dem Jahre 1904 faſt jeden Tag gearbeitet hatte. Es handelt ſich um eine„hiſtoriſche“ Stickerei, zu der die kunſtverſtändige Frau das Vorbild der Schlacht von Cannä gewählt hatte. Nach ihrer Rieſenarbeit — die Stickerei iſt 25 Meter lang— erklärte ſie, daß ſie nie wieder eine Handarbei beginnen wolle. Die Zeitungen widmen der Maddelena Pietri ſpalten⸗ lange Ruhmesartikel. 2 — Der Sheriff eines kleinen Ortes in Kanada ſtand vor einem ſchweren Problem. Ein Mann ver⸗ klagte einen anderen auf Herausgabe ſeiner ihm an⸗ geblich geſtohlenen Hühner. Ber Beklagte behauptete, das ſeien ſeine rechtmäßig erworbenen Hühner. Jede Partei hatte Zeugen mitgebracht. Guter Rat war teuer. Die einzigen, die es wiklich wiſſen mußten, waren die Hühner. Und die können leider nicht ſpre⸗ chen. Aber der kluge Sheriff brachte es doch zuwege, daß die Hühner Zeugnis ablegten. Er entſann ſich an das alte Sprichwort, daß die Hühner nicht nur ſehr früh in ih Bett gehen, ſondern auch immer nur in ihr eigenes, gewohntes Bett. Zwiſchen dem Haus des Klägers und dem des Beklagten ließ der Sheriff eine Stange errichten und darauf die umſtrittenen Hühner ſetzen. In reſpektabler Entfernung wartete nun das ganze Gericht auf die„Urteilsverkündung“ der Hüh⸗ ner. Als es zu dämmern begann, ſprangen die Hüh⸗ ner tatſächlich von der„neutralen“ Stange herunter und wanderten in den Hühnerſtall des Klägers. Der Sheriff gab dem Kläger Recht und angeſichts dieſes modernen„Gottesurteils“ geſtand der Beklagte, daß er die Hühner tatſächlich geſtohlen hatte. O Kiepura in Wien. Aus Wien wird gemeldet: Bei ſeinem Wiederauftreten in Puceinis Oper „Turandot“ wurden dem Tenor Jan Kiepura von den Beſuchern der Wiener Staatsoper rieſige Ovationen dargebracht. Die Huldigungen ſetzten ſich auch nach Schluß der Vorſtellung noch viertelſtun⸗ denlang fort. Kiepura wurde von einer großen Men⸗ ſchenmenge am Opernausgang erwartet, die bei ſei⸗ nem Erſcheinen in laute Hochrufe ausbrach. Man verſperrte dem Sänger den Weg zu ſeinem Auto⸗ mobil und ließ ihn erſt frei, als er in der nächtlichen Stunde auf offener Straße(ähnlich wie kürzlich in Berlin) Lehärs„Dein iſt mein Herz“ geſungen hatte. Copyright 1988 by August Scherl O. m. b.., Berlin 2 227 Ii, Aa Glslel, SOHN VON FRIEDRICH EISENTOHR 5 „Um das Deutſche Volkstheater zu ſtarten, war eine neue Situation notwendig. Das alte Geſell⸗ ſchaftstheater mit Unterhaltungsſtücken, literariſchen Experimenten und hohen Preiſen, wie man es bis⸗ her in dieſem Hauſe betrieben hatte, mußte endlich zugrunde gehen, wie eben dieſe ganze zerſetzte und zerſetzende Nachkriegsgeſellſchaft allmählich aufhören mußte, ihre Tendenzen auf dem Theater zu verwirk⸗ lichen. Seit Jahren wußte ich, daß ein ſolcher Um⸗ ſchlag eintreten mußte, daß nur ein Theater auf Hreiteſter, volkstümlicher Baſis Ausſichten für die Zukunft haben würde. Als in dieſem Winter der Augenblick gekommen war, habe ich zugegriffen, und der Erfolg hat mir recht gegeben, wie Sie ſehen.— Jetzt werden Sie mit Ludwig Thiele erſtaunt fragen, was das mit unſerer momentanen Verhandlung zu tun haben. Aber Sie werden gleich ſehen, daß das für die heutige Poſition Thieles und für meine eigene ſehr wichtig iſt. Gerade Thiele war der Schauspieler, mit dem ich am ſtärkſten rechnete. Er hat von Natur aus all das Erdhafte, Schwere und dabei Volkstüm⸗ liche, was unter den von Grund aus veränderten Verhältniſſen endlich zur vollen Auswirkung gelan⸗ gen mußte. Er iſt der typiſche deutſche Schauſpieler, ſeiner Herkunft und Entwicklung nach eng mit dem Volk und der Landſchaft verbunden. In den letzten Jahren der geiſtigen Auflöſung und der extremen Experimente konnte dieſe ſeine Art nicht den rich⸗ tigen Widerhall finden. Doch als ich im Winter mein Theater bekam und damit die Möglichkeit, das zu verwirklichen, was ich als die einzig fruchtbare Jus kunft anſah, habe ich ihn mir zuerſt verpflichtet, und zwar feſt und auf lange Zeit.“ Im großen und ganzen deckt cken, die ich ſelbſt während habe“, „Sehr intereſſant!— gut denken, Herrn Thiele für einige Monate freizu⸗ geben?“ „Wir ſind noch im Aufbau. Erſt im Herbſt kann ich mit vollen Kräften an mein neues Programm gehen. Aber gerade in der Vorarbeit bis dahin, die mir das Allerwichtigſte ſcheint, kann ich Thiele kaum entbehren.“ „Erſtens habe ich anderthalb Monate vertraglichen Urlaub. Zweitens ſteht in unſerem Vertrag ein Paſ⸗ ſus über Beſchäftigung beim Film, den wir uns jetzt einmal näher anſehen müſſen!“ ſagte Thiele, und ſeine Stimme ſchwankte vor innerer Aufregung über die unerwarteten Schwierigkeiten, die Steinlen mit ausſchweifender Beredtſamkeit vor ihnen auftürmte. „Wenn ich Herrn Direktor Grolman richtig ver⸗ ſtanden habe, ſo handelt es ſich bei ſeinem Angebot um mindeſtens vier bis fünf Monate, und zwar ſo⸗ fort mit Eintritt der guten Jahreszeit“, fuhr Stein⸗ len unbeirrt fort.„Jetzt haben wir Mitte Februar. Am 1. September beginnt die neue Saiſon, für die du unbedingt wieder hier ſein müßteſt. Es blieben uns ſomit nach Abzug der fünf Monate nur noch ſechs Wochen zu gemeinſamer Arbeit. Darin liegt für mich und für das Deutſche Volkstheater ein viel⸗ leicht unabſehbarer Schaden— gerade nach dem heu⸗ tigen weitreichenden Erfolg, der ein Erfolg unſerer ganzen Richtung iſt.“ Wieder griff der Agent Henſchke raſch und ent⸗ ſchloſſen ein:„Ich kann das nur ſo verſtehen, daß Sie auf gewiſſen Garantien beſtehen müſſen für eine Freigabe Thieles und daß dieſe Freigabe in ſo ge⸗ nau und ſo kurz wie möglich gefaßten Grenzen er⸗ folgen kann.“ „Das iſt auch mein Eindruck, Herr Steinlen“, ſagt Grolman, und Steinlen hörte aus dem Ton dieſer Antwort, daß er einen guten Teil ſeiner geplanten Bedingungen durchſetzen könnte. Aber er hütete ſich, ſie jetzt ſchon durchblicken zu laſſen, und es war ihm nichts von ſeiner Befriedigung darüber anzumerken. Thiele war der einzige am Tiſch, der nicht merkte, was Steinlen mit ſeiner Einmiſchung bezweckte. Er ſah nur die Schwierigkeiten, die von einer Seite kamen, von der er gerade das Gegenteil erwartet hatte: Entgegenkommen und freundſchaftliche Unter⸗ ſtützung. Er war ſo enttäuſcht und empört über die Haltung ſeines Direktors, daß er gar nicht auf den Gedanken kam, der der nächſtliegende war. Auch der Einwurf des Agenten brachte ihn nicht auf die rich⸗ tige Spur, die ſeiner ganzen Natur fremd, ja, ent⸗ gegengeſetzt war: daß nämlich ſeine Perſon im Au⸗ genblick nichts anderes als ein wertvolles Handels⸗ objekt zwiſchen den beiden Direktoren geworden war. Denn von dem, was ihn einzig und brennend intereſ⸗ ſierte, von den drei großen Filmrollen, die man ihm angeboten hatte, war nicht mehr die Rede, und es gelang ihm auch nicht, das Geſpräch darauf zurück⸗ zubringen, obgleich er verſchiedene heftige Anläufe dazu nahm. Mit einer plötzlichen inneren Umſtellung jedoch jagte er allen aufſteigenden Aerger und die Verbitte⸗ rung, die zu einem jähzornigen Ausbruch drängte, davon und ſagte zu Grolman lachend und ſiegesbe⸗ wußt:„Machen Sie ſich keine unnötigen Sorgen! Ich komme zu Ihnen nach Hollywood, und wenn ich hier kontraktbrüchig werden müßte! Es wäre nicht mein erſter Kontraktbruch! Ich bin an ſo etwas einiger⸗ maßen gewöhnt!“ Jetzt hatte Steinlen Mühe, eine zornige Ent⸗ gegnung zu unterdrücken. Er iſt doch von einer plumpen Naivität, die manchmal geradezu gefährlich werden kann! Aber das hat auch wieder ſeinen Vor⸗ teil! dachte er und ſah den Agenten Henſchke an, der nur vielſagend die Achſeln zuckte. „Einen ſolchen Schritt könnte ich nicht verantwor⸗ ten, und er wird auch nicht nötig ſein!“ antwortete Grolman, der nicht mehr daran zweifelte, daß er ſich mit Steinlen auf einer tragbaren finanziellen Baſis einigen würde. Thiele ahnte nichts davon, daß ein guter Teil dieſer Summe ſeiner eigenen Gage zu⸗ gute gekommen wäre, wenn er es fertiggebracht hätte, abwartend zu ſchweigen. Grolman wußte jetzt, wie er ihn zu behandeln hatte, und war ſofort ent⸗ ſchloſſen, von dieſem Vorteil den richtigen Gebrauch zu machen, obgleich ihm die Perſönlichkeit des Schau⸗ ſpielers durchaus ſympathiſch geworden war. Darum nahm er auch die Einladung, die Thiele jetzt mit ſeinem ganzen freigelaſſenen Temperament wiederholte, an in der Erwartung, mit Steinlen, der ja mitkam, gleichzeitig ins reine zu kommen. Die Gelegenheit zu einer Ausſprache unter vier Augen würde ſich ſicherlich noch heute abend finden laſſen. Auch der Agent Henſchke ſchloß ſich ihnen an, als nie aufſtanden und zu Thieles Wagen gingen. Auch er verfolgte eine beſondere Abſicht: Thiele auf keinen Fall mit Grolman auch nur für einen Moment allein zu laſſen und ihn vor weiteren Ungeſchicklichkeiten zu bewahren, die den jetzigen Stand der Verhand⸗ lung— die er noch immer als ſehr günſtig anſah gefährden konnten. Er richtete es ſo ein, daß Stein⸗ len neben Grolman im Fond des Wagens und er ſelbſt neben Thiele, der am Steuer ſaß, Platz nahm. Der Wagen zog an und nahm die Richtung nach dem Weſten. Es war kurz nach halb zwölf. 7 Um die gleiche Zeit lief in den Potsdamer Bahn⸗ hof ein Zug ein, und einem Abteil zweiter Klaſſe ent⸗ ſtieg Doktor Hartl, Privatgelehrter aus Dresden. Seit zwölf Jahren war er dort anſäſſig und führte ein ſtilles, regelmäßiges, nur ſeinen pſychologiſchen und ſoziologiſchen Studien gewidmetes Leben in einer mit Büchern und Sammlungen vollgeſtopften, unbequemen und viel zu großen Wohnung, die der Schrecken aller Haushälterinnen war und der Grund warum keine lange bei ihm aushielt. Eben erſt hatte man ihn wieder allein gelaſſen, und da ſo ſchnell kein brauchbarer Erſatz zu finden geweſen war, hatte er mit einem plötzlichen Entſchluß alle Studien beiſeite⸗ gelegt, die Wohnung verſchloſſen und war nach Ber⸗ lin gefahren, wie ſchon drei⸗ oder viermal in den letz⸗ ten Jahren, wenn er mit ſich ſelbſt nicht mehr fertig wurde. Er ging durch die Sperre und ſtand auf dem Bahnſteig, einen kleinen, eleganten Lederkoffer in der Hand, unſchlüſſig und ein wenig hilflos. Zunächſt mußte er ſich nach einer Unterkunft umſehen. Das war nicht ganz einfach. Das letztemal war er zuerſt in einem Hotel, dann in einer Penſion im Weſten abgeſtiegen, und er hatte ſich für viel Geld keines⸗ wegs wohlgefühlt. Er war über Vierzig, ſchlank, hochgewachſen und ſtets von dem gleichen Schneider mit beſtem, unauf⸗ dringlichem Geſchmack gekleidet. Sein Kopf mit der hohen, gewölbten Stirn, den ergrauten Schläfen, der geraden Naſe und den grauen, ein wenig ſchwermüti⸗ gen Augen wirkte intelligent und vornehm, und ſeine ſchmalen, gepflegten Hände mit den ſparſamen, faſt müden Bewegungen verſtärkten noch dieſen erſten Eindruck. Was wollte er in Berlin? Abwechſlung.. Ablenkung... Unterhaltung? Er konnte ſich dieſe Frage nie präziſe beantworten. Er hielt es auch nie lange hier aus. Meiſtens kehrte er ſchon nach einer Woche wieder zu ſeiner einſamen und abſeitigen Arbeit zurück— einem philoſophiſchen Werk, in dem er die Reſultate ſeiner langjährigen Studien zu einem eigenen Syſtem zuſammenfaßte. Als er zögernd dem Ausgang zuſchritt, wurde er von einer plötzlichen Anrede überraſcht, und er konnte ſich im erſten Augenblick nicht beſinnen, wo er dieſem jungen, lebhaft auf ihn einſprechenden Menſchen ſchon begegnet war.(Fortſetzung folgt.) Ausſpannung 2 6. Seite/ Nummer 592 Aus Baden Mit dem Blutorden ausgezeichnet * Herrenalb, 27. Dez. Mit dem Blutorden ausgezeichnet wurde der am 3. November 1896 in Herrenalb geborene Pg. Wilhelm Roß. Roß iſt einer der älteſten und treueſten Kämpfer für die Be⸗ wegung Hitlers. Seit 1921 iſt er unermüblich in der Bewegung und der SA aktiv tätig. 1923 war er einer der Begründer der erſten Herrenalber Orts⸗ gruppe. Vom 1925 bis 1930 war er Kaſſier der Orts⸗ gruppe Augsburg. Heute arbeitet er als Angeſtell⸗ ter der NSV⸗Kreisleitung Augsburg⸗Staoͤt im Dienſte der Bewegung. Schon im Jahre 1930 er⸗ hielt er in Würdigung ſeiner Verdienſte um den Nationalſozialismus die große goldene Hitler⸗Nadel und das Buch„Mein Kampf“ mit Widmung des Führers, im Jahre 1933 das goldene Ehrenzeichen und nun den Blutorden mit der Nr. 1209. Wird Mosbach ein Solbad? * Mosbach, 27. Dez. In unſerem Bericht vom letzten Freitag(Nr. 588) über die Mosbacher Sol⸗ quellen iſt in dem Satz:„Es bildete ſich bald eine Aktiengeſellſchaft, die die Mosbacher Sole wirt⸗ ſchaftlich ausnutzte,“ ſtatt„Aktiengeſellſchaft“„Ge⸗ noſſenſchaft“ zu leſen, und ſtatt„Die Stadt.., die inzwiſchen die alleinige Inhaberin der Solaktien geworden iſt,“ muß es heißen:„Die Stadt.., die inzwiſchen die alleinige Inhaberin der Grundſtücke der ſeinerzeitigen Genoſſenſchaft geworden iſt.“ * Heidelberg, 26. Dez. In der Induſtrieſtraße fuhr eine mit drei Perſonen beſetzte Betiwagenmaſchine aus bis jetzt unbekannten Gründen gegen einen Drahtzaun. Der Lenker des Motorrades, ein auf Ur⸗ laub befindlicher Reichswehrſoldat, ſtieß gegen einen Zementpfoſten und trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Er wurde in das Krankenhaus eingeliefert, wo er ſofort einer Operation unterzogen wurde. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Die beiden Mitfahrer blieben unverletzt. * Plankſtadt, 27. Dez. Am Sonntag wurde das Königsſchießen im hieſigen Kleinkaliberſportverein 1827 durchgeführt, und zwar in drei Klaſſen. Ein ſpannender Kampf entſpann ſich in der erſten Klaſſe zwiſchen dem Titelverteidiger Zimmer und dem ſtärk⸗ ſten Rivalen Grimm. Mit der ſtattlichen Ringzahl von 359 Ringen mit 35 Schuß wurde Hermann Grim m Meiſter der goldenen und erſten Klaſſe, zu⸗ gleich auch Vereinskönig. In der zweiten Klaſſe konnte ſich der Schütze Philipp Gaa mit 318 Ringen dicht gefolgt von ſeinen Kameraden, die Meiſterſchaft ſichern. In der dritten Klaſſe blieb Heinrich Och s mit 316 Ringen Sieger. Bei dem angeſchloſſenen Talerſchießen konnten 24 Schützen mit der Ringzahl 30 bis 35 Ringe den Taler erringen. Zum Schluß des Schießens überreichte der Vereinsführer und ſeit⸗ herigne Schützenkönig Hermann Zimmer dem neuen Schützenkönig, ſowie den beiden Klaſſenmeiſtern die Königsketten. * Graben, 27. Dez. Die Eheleute Ludwig Wilhelm Hartmann, Altlöwenwirt, und Frau Karolina geb. Röſch, feierten dieſer Tage das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.— Landwirt und Kirchen⸗ gemeinderat Auguſt Johann Bur gſtahler konnte hier in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 76. Geburtstag feiern— Zimmermann Guſtay Süß konnte dieſer Tage in guter Geſundheit ſeinen 80. Geburtstag begehen. * Altſimonswald(Amt Waldkirch), 27. Dez. Bei dem Mühlenbeſitzer Adolf Burger ſind dieſer Tage Drillinge— zwei Mädchen und ein Knabe— ange⸗ kommen. Bereits früher wurde die Familie mit Drillingen geſegnet. Burger iſt jetzt Vater von 16 lebenden Kindern. * Schaffhauſen, Saargebiet, 23. Dez. In der Nacht zum 13. Dezember wurde in die Pfarrkirche Schaffhauſen und in das Autogeſchäft Burgard in Hoſtenbach eingebrochen. Die Polizei nahm nun als Täter den Ruſſen Hans Bogdan v. Raden, gebürtig aus Moskau, und den Polen Stephan Wierſky feſt und lieferte beide in das Gefängnis ein. Als Hehler der geſtohlenen kommen zwei Familien aus Ueberherrn in Frage. Bei dem Polen handelt es ſich um einen gemeingefährlichen Burſchen, der aus dem Zuchthaus ausgebrochen iſt, in dem er noch anderthalb Jahre abzuſitzen hatte. Sachen Wels Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe N 2 f 3 Brief aus der Landeshauplſtadt T. L. Karlsruhe, 27. Dezember. Der an Ecke Zirkel⸗ u. Kronenſtraße im Entſtehen begriffene große Erweiterungsbau der Do⸗ mänen verwaltung Baden, der ein Abſchluß⸗ gebäude an den Bau der Staatsſchulden verwaltung auf dem Schloßplatz darſtellt, iſt ſeit einigen Tagen unter Dach und Fach gebracht worden, ſo daß jetzt ſämtliche Innungsarbeiten in Angriff genommen werden. Ueber die rieſigen Ausmaßen dieſes neuen ſtaatlichen Gebäudes in der Landeshauptſtadt mag man ſich wohl am beſten eine Vorſtellung machen, wenn man annimmt, daß annähernd 10000 Quadrat⸗ meter Innenputz notwendig werden und über 120 Fenſter einzurichten ſind. Seit einem halben Jahr wird an dieſem Bau gearbeitet und weit über 200 Ar⸗ beiter, Handwerker und ſonſtige Geſchäftsleute fan⸗ den dadurch Arbeit und Brot. Bleibt noch zu er⸗ wähnen, daß vorausſichtlich die Büros der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion nach Fertigſtellung des Neubaues in dieſen verlegt werden. * Zur weiteren Zurückdrängung der Erwerbs⸗ loſigkeit in der Grenzland hauptſtadt, hat der Stadt⸗ rat beſchloſſen, jedem Stromabnehmer aus dem ſtäd⸗ tiſchen Elektrizitätswerk, der nachweiſt, daß er in der Zeit bis einſchließlich 31. März 1935 mindeſtens 10 Mark, für die Erweiterung einer beſtehenden Lei⸗ tungsanlage durch ein hieſiges Elektrogeſchäft, auf⸗ gewendet hat oder dadurch, daß er in einem ſolchen Geſchäft ein weiteres Stromverbrauchsgerät kaufte, auf den künftigen Mehrverbrauch an Strom ein⸗ malig den Preis für 5 Kw.⸗Std. elektriſcher Strom gutzuſchreiben! Weiter wird künftig für die Stellung der beſon⸗ deren Meßeinrichtung bei Strombezug zu beſtimm⸗ ten Tages- oder Nachtzeiten an Stelle des bisheri⸗ gen einmaligen Beitrages von 20 oder 50 Mk. eine monatliche Miete erhoben. Schließlich gilt ſeit dem 21. Dezember zunächſt als Verſuch, der neueinge⸗ führte billige Sonderpreis für elektriſchen Strom zum Kochen 8 Pfg. je Kw.⸗Std. verſuchsweiſe auch dann, wenn Strom über einen beſonderen Zähler zum Betrieb von Elektro⸗Wärme und ⸗Kühlgeräten bezogen wird.— So verſucht die Stadtverwaltung alles mögliche, um auf dieſem Teilgebiet der Ar⸗ beitsbeſchaffung belebend zu wirken. A ⏑] Weihnachten in Ludwigshafen -r. Ludwigshafen, 27. Dez. Am Chriſtabend be⸗ reiteten die Ludwigshafener Muſikzüge ihren Volksgenoſſen eine recht„harmoniſche“ Beſcherung, indem ſie in verſchiedenen Stadtteilen Sonder⸗ konzerte veranſtalteten. Am Ludwigsplatz im Stadtteil Süd, an der Goetheanlage im Noroſtadt⸗ teil, in Frieſenheim, Mundenheim und in der Randſiedlung, klangen von den dort aufgeſtellten Chriſtbäumen Weihnachtslieder und Choräle in die ſtille heilige Nacht. Die Feſttage ſelbſt ſind trotz lebhaften Verkehrs ohne ernſtliche Unfälle verlaufen. Wie alljährlich waren die Pfalzbau⸗Gaſtſtätten das Haupt⸗ ſammelbecken für die Ströme der Frohſinn ſuchen⸗ den Einheimiſchen und Auswärtigen. Ein vorzüg⸗ Aus der Pfalz 3000 Fahre alte Gefäße Ein Brandgrab mit wertvollen Beigaben entdeckt Rheingönheim, 27. Dez. In einer an der Straße vom Limburger Hof nach Rhoingönheim gelegenen Sandgrube, in der erſt vor kurzem ein mit einem ſattelförmig gebogenen Bein rin gaus Bronze ausgeſtattetes Skelett gefunden worden war, ſtießen die Arbeiter wiederum auf ein Grab. Durch bie Gendarmerieſtation Rheingönheim ließen ſie ſofort das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz verſtän⸗ digen, das die Funde bergen konnte. Es handelt ſich um ein Brandgrab vom Beginn der älteren Eiſenzeit oder Hallſtattzeit(Anfang des 1. Jahrtauſends v. Chr.) Die Knochen der verbrann⸗ ten Leiche lagen in einer großen Urne, die mit einer zweiten großen umgeſtülpten Urne bedeckt war. Die Aſchenurne enthielt außerdem einige klei⸗ nere Bronzegegenſtände und mehrere kleinere Tongefäße, in denen man urſprünglich dem oder den Toten Speiſe und Trank mitgegeben hatte. Von den kleineren Gefäßen überraſcht eines durch ſeine Dünnwandtigkeit. Die Wandungsſtärke beträgt etwa ein Millimeter. Dabei iſt das Gefäß ohne Dreh⸗ ſcheibe gefertigt. Es iſt ein glänzendes Zeugnis von Ler Kunſtfertigkeit unſerer Vorfahren vor nahezu 3000 Jahren. Ein anderes Gefäß war mit Buckeln verziert, in die Bronzeknöpfe eingeſetzt waren. * Pirmaſens, 27. Dez. Die ö rei ſtädtiſchen Werke(Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk) wer⸗ den jetzt zuſammengelegt. Die Geſamtleitung liegt in der Hand des bisherigen Direktors des Elek⸗ trizitätswerkes Nottrott. Der Maßnahme liegen reine Wirtſchaftlichkeits⸗Ueberlegungen zugrunde.— Arbeiten am Fehrbach⸗Tunnel zwi⸗ Die ſchen Pirmaſens und Biebermühle wurden jetzt be⸗ endetz; ſie dauerten nahezu zwei Jahre. Die Koſten beltefen ſich auf etwa eine Million Mark. liches Knabarett unterhielt die vielen Gäſte glänzend, wie nicht anders erwartet werden konnte, nachdem Groaßer als Hauptſtütze des Abends gewonnen war. Immer weiß der Hexenmeiſter neue Kunſtſtücke aufzutiſchen oder alte Tricks ſpannend und humorvoll aufzumachen. Als Illuſtoniſt auf chineſiſche Art oder in ſeinem Lachakt als Miſter Bluff, wie auch als Anſager, wurde er von der tüch⸗ tigen Hauskapelle Matz ſowie der ranken Tänzerin Viſiona in ihren ſinnberückenden Licht⸗ und Far⸗ benſpielen hervorragend unterſtützt. Zwei raſſige Solo- und Duotänzerinnen, die Geſchwiſter Neu⸗ mann, ſtellten gleichfalls ihren„Mann“.— Im Konzertſaal des Pfalzbaus nahm ein Weih⸗ nachts ball viele Gäſte auf, die im überfüllten Kaffeeraum kein Unterkommen mehr fanden. Ein Saar-Märchenbuch für die pfälziſchen Kinder * Neuſtadt a. d.., 27. Dez. Einer Anregung des Gauleiters Bürckel zufolge wird an die ꝓfäl⸗ ziſchen Schulkinder in dieſen Tagen ein Büch⸗ lein verkauft, das recht geeignet iſt, auch bei unſerer Jugend ſchon die Anteilnahme an dem Schickſal der deutſchen Saar zu wecken und die Verbundenheit mit der Jugend an der Saar zu betonen.„Die blaue ꝗKerze“, ein Märchen von der deutſchen Saar, heißt die Geſchichte des ſaarländiſchen Dich⸗ ters Johannes Kirſchweng, die er um das Symbol der vom VDA an Weihnachten verbreiteten blauen Kerze geſchrieben hat und das die innere Weſenskraft der ſaarländiſchen Menſchen und die Schönheit ihrer Heimat ausſagen will. Das Märchen behandelt in ſehr kindertümlicher Form die Legende von Ludwig dem Kind, dem letzten Karolinger, der einmal längere Zeit auf dem Königshof in Wadgaſſen im Saargebiet geweilt hat und von dem aus der Mythos vom erſten Reich der Deutſchen bis in unſere Tage herüber⸗ leuchtet. Zu dem ſechzehn Seiten ſtarken Büchlein hat der ſaarländiſche Graphiker Toni Zepf ein an⸗ ſprechendes Titelblatt entworfen, der pfälziſche Künſt⸗ ler Adolf Keßler hat den Inhalt reizend illuſtriert. Im Vorwort, das der ſtellvertretende Gauleiter des Gaues Rheinpfalz, Ernſt Leyſer, an die pfälziſchen Schulkinder richtet, werden die pfälziſchen Kinder aufgefordert, unterm Weihnachtsbaum daran zu denken, daß dieſes Land, das fünfzehn Jahre lang fremden Herren untertan war, im kommenden Jahre wieder zum großen deutſchen Vaterland heimkehrt. Das Büchlein, das in 60 000 Exemplaren hergeſtellt wurde, erſcheint im NS3⸗Rheinfront⸗Verlag, Neu⸗ ſtadt a. d. Haardt. Es wurde geſtiftet aus Mitteln der Joſef⸗Bürkel⸗Stiftung, des Nationalſozialiſtif Leſhrerbundes, Volksbildungsverb z Sgar und der NS⸗Kulturgeminde. Afälziſch Hinder, die das Büchlein in dieſſen Tagen bei den Weihnachtsfeiern der NS Dl p bekommen, werden ſich freuen über das ſchmucke Weihnachtsgeſchenk. des . ember 1934 Donnerstag, 27. Dez Nachbargebiete Brand im Mainzer Hauptbahnhof * Mainz, 26. Dezember. Geſtern abend gegen acht Uhr brach im Nordflügel des Hauptbahnhofs Feuer aus. Die Decke einiger Räume wurde teil, weiſe beſchädigt, ſo daß ein erheblicher Materialſcha⸗ den entſtand. Der Verkehr in den Warteſälen, die ſich in dieſem Flügel befinden, wurde unterbunden. Der Zugverkehr iſt jedoch nicht geſtört. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Feuerwehr, die von SA und SS tatkräftig unterſtützt wurde, hatte den Brand um elf Uhr in der Hauptſache gelöſcht. Bis jetzt konnte die Urſache des Brandes noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Brandſchaden, beſon⸗ ders auch ber durch Waſſer bei den Löſcharbeiten ent⸗ ſtandene Schaden, iſt jedenfalls ſo erheblich, daß ein vollſtändiger Umbau notwendig werden wird, 24 Velrügereien in Höhe von 130 000 Ml. * Frankfurt, 27. Dez. In der Betrugsſache gegen Anna und Regina Weil haben die Ermittlungen bisher ergeben, daß der von den Beſchuldigten in den letzten 12 bis 13 Jahren angerichtete Schaden etwa 130 000 Mark beträgt. Geſchädigt ſind u. a. viele kleine Geſchäftsleute und Perſonen, die in ärmlichen Verhältniſſen lebten. Der Schaden iſt durchweg durth die Vorſpiegelung entſtanden, die Beſchuldigten hätten gegen das Hohenloheſche Fürſtenhaus eine Forderung von etwa 128000 Mark. Die Verwaltung dieſes Hauſes hat bereits 1920 eindeutig erklärt, daß ſie keinerlei Anſprüche anerkenne. Die Ermittlungen, die ſich auch auf andere Perſonen erſtrecken und in denen die Weils noch des Mein eids beſchul⸗ digt werden, werden beſchleunigt durchgeführt, Im Streit erſtochen * Heilbronn, 27. Dez. In der Nacht zum Sonn⸗ tag geriet der 28 Jahre alte Erich Simon aus Böckingen auf der Straße Heilbronn Böckingen mit dem ihm begegnenden 27 Jahre alten Emil Beyer aus Heilbronn aus geringfügigem Anlaß in eine Auseinanderſetzung, in deren Verlauf Simon dem Beyer einen tiefen Stich in den rechten Ober⸗ ſchenkel beibrachte, der die Schlagader traf. Nach wenigen Minuten verblutete Beyer, ehe ihm ärzt⸗ liche Hilfe gebracht werden konnte. Eine Polizei⸗ ſtreife nahm den Täter ſeſt. Die alsbald am Tal⸗ ort erſchienene Kriminalpolizei leitete die Unter⸗ ſuchung des Falles ein. Brief aus Lampertheim z Lampertheim, 27. Dez. Obgleich wir in Lam⸗ pertheim insgeſamt nur 19 Polizeibeamte haben, wurde auch hier entſprechend im wohltätigen Sinne gewirkt. 21 Kinder aus armen kinderreichen Fami⸗ lien wurden zwei Tage lang bei den Beamten voll verpflegt. Es wurden ferner bei einer Pfundſamm⸗ lung 81 Pfund Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Hül⸗ ſenfrüchte, Kaffee uſw, einige Körbe Aepfel, Gebäck, Nüſſe, Apfelſinen zurſammengebracht. In den Po⸗ lizeidienſträumen wurden mit einer aufgeſtellten Sammelbüchſe 9,37 Mk. erlöſt. Die Hüttenfelder Polizei iſt an dieſem Reſultat mitbeteiligt.— Die angeregte Wildabgabe hatte hier aus den ein⸗ zelnen Jagäzdgen folgendes Ergebnis: Hüttenfeld 2 Haſen, Biedenſand 6 Haſen, Forſtamt Regieſagd 16 Haſen und 2 Kaninchen, Jagdpächter Sinner und Herweck 5 Haſen, Dr. Feldhofen 3 Haſen und 3 Fa⸗ ſanen; insgeſamt 37 Tiere. Im Rathausſaale fand geſtern eine kleine Feier ſtatt, wobei Bürgermeiſter Dr. Köhler oͤrei alten Feuerwehrleuten ihre Ehren⸗ zeichen für 25jährige Mitgliedſchaft bei der Frei⸗ willigen Feuerwehr Lampertheim überreichen konnte und zwar: Georg Hannewald, Peter Maiſchein und Martin Wunder. Den Glückwünſchen des Bürger⸗ meiſters ſchloß ſich auch der Kommandant der Wehr, Herr Oelze, mit anerkennden Worten für das treue Wirken der Wehrleute an. * Knittelsheim, 27. Dez. Die von uns gemel⸗ dete Verfehlung des Hauptlehrers und J. Bürger⸗ meiſters Haas iſt nicht geldlicher Natur. Er hat nur bei einem Werbevortrag eine unbedachte Aeu⸗ ßerung getan, die von einem„guten Freunde“ zur Anzeige gebracht wurde. Nach Klärung der Sach⸗ lage wurde Haas aus der Unterſuchungshaft ent⸗ laſſen. — 5——— besorgter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel. Herr Stall besonderer Anzeige Am heiligen Abend. um 7 Uhr. ist unser lieber, treu- Großvater, Urgroßvater, Ludwig Blochmann im Alter von nabezu 75 Jahren, sanft entschlafen. Mannheim(N 3. 13), den 24. Dezember 1934 In tiefer Trauer: Familie Philipp Piannebecker Familie Heinrich Heriel Familie Hans Moninger Familie Georg Blochmann Vollsstr. 2 7 N Picherd Grebfelcer Gere Grebfelder Seb. 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FC Pforzheim 11 5 4 2 286.12 14.8 Phönix Karlsruhe. 11 5 4 2 27.15 14·8 Je Freiburg 11 4 5 21512 18.9 Vfes Neckarau 9 4 3 2 20712 11:7 VfB Mühlburg 10 3 4 3 14.17 10.10 Karlsruher FV 11 2 4 5 13:11:14 Germania Karlsdorf 11— 4 7.28:18 8 Mannheim 10 1 1 9 10˙42•19 Gau XIII Südweſt Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 10 Spfr Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 111 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wormatia Worms. 13 8 2 3 40˙22 18·˙8 Phönix Ludwigshaf. 13 8 2 3 24:17 18˙8 FK Pirmaſens 12 5 4 3 33:18 14:10 Kickers Offenbach 13 6 2 5 31:26 14.12 Eintracht Frankſurt 12 4 5 3 15.16 13.11 Union Niederrad 11 4 4 3 18:25 12.10 FSV Frankfurt„18 4 4 5 29.35 12:14 Boruſſia Neunkirchen! 3 5 6 24.29 1117 FC Kaiſerslautern 13 4 5 7 23.27 10.16 Sportfr. Saarbrücken 12 2 4 6 21:26:16 SpVg Saar 05. 12 2 4 6 17:83 8˙16 Geſellſchaftsſpiele: 1. Feiertag: F Saarbrücken— Dresdner SC:2, Freiburger Fe— Wacker München 578, FC 05 Schwein⸗ furt— Phönix Kavlsruhe:1, SV 05 Mainz— Fola Eſch:3, SV Kornweſtheim— SW 03 Völklingen:5. 2. Feiertag: Se Stuttgart— Phönix Luldwigshafen :0, SW Göppingen— VB Mühlburg:4, Union Böckin⸗ gen— SW Völklingen 06:2, SV Reutlingen— Sporr⸗ freunde Stuttgart:4, Fa 03 Pirmaſens— 1. FC Pforz⸗ heim:2, Viktoria Aſchaſffewbburg— Phönix Karlsruhe:4, Jahn Regensburg— SW Feuerbach:0. Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen: FC Madrid— 1. FC Nürnberg(25.):5, Guts Muts Dresden— Wor⸗ matia Worms(25.):2, Bonner FV— Kickers Offenbach (25.):1, As Raismes— VfB Friedberg(25.):1, Ham⸗ VſR⸗Mannheim— Mannheim 08:0(:0) Badens über die Feiertage war nach außen hin ſchon dadurch gekenn⸗ zeichnet, daß ein Sieg des Vit dieſen zum erſtenmal an die Tabellenſpitze bringen mußte; ganz beſtimmt ein Anreiz, gerade dieſe Sache erfolgreich unter Dach zu bringen, woran nach den jüngſten Erfolgen über Phönix, Freiburg und Neckarau abſolut nicht zu zweifeln war. Allerdings merkte man doch einen gewiſſen Rückſchlag bei BfR, der erſt gegen Schluß in rechte Spiellaune kam, ſonſt aber doch das Mit⸗ reißende, die große Linie vermiſſen ließ. Ein Feier⸗ tagſpiel, dem ſich auch 08 unfreiwillig anpaſſen mußte, da Engſter bereits nach zehn Minuten für das ganze Spiel ausſchied. Bei VfR fehlten iSmon, Beck und Schmoll; aber das rechte Dreieck: Fürſt, Lederle, Schreckenberger, arbeitete vor der Pauſe auch nicht ſchlecht, wenn ihm auch der letzte Druck und Durchſchlag fehlte Das Hintertrio und Kamenzin hatten durch die Schwächung der O8⸗ Sturms, aus dem ein Mann für die Deckung heraus⸗ gezogen wurde, keine allzuſchwere Aufgabe, denn die Erſtaufſtellung von Siffling 2 hätte ſich nur bei kompletten 08⸗Angriff voll auswirken können. Ka⸗ menzin beſonders hatte reichlich ungehemmten Spiel⸗ raum und lief ſo zu guter Form auf Der Sturm zeigte aber trotz dem klaren Ergebnis, beſonders gegen Ende, eine bedenkliche Unſicherheit, denn in dieſer Phaſe übertrumpften ſich Theobald, Langen⸗ bein, Schreckenberger im Ver ſchießen, andernfalls das Ergebnis beträchtlich höher ausgefallen wäre. Bei Theobald vermißte man den kämpferiſchen Ein⸗ ſatz. Dagegen zeigte Mauz nach ſeinem Wechſel auf den rechten Sturmflügel oͤrangvolles Spiel, das ge⸗ fährliche Lagen erzeugte und nichts von einer erſt⸗ maligen Tätigkeit auf dieſem Poſten ahnen ließ. Striebinger und Fürſt entledigten ſich der Aufgabe als Außenläufer befriedigend, wenn auch nicht mußerhaft. Im Elfmeterſchießen ſcheint Fürſt ſeine beſondere Domäne zu finden. Alles in allem eine gute, wenn auch an den Verhältniſſen gemeſſen, nicht überragende Leiſtung der Platzelf, die nun in die vor⸗ derſte Linie des allgemeinen Intereſſes gerückt iſt. Die Lindeuhöfer laben tatſächlich Pech mit ihren ewigen Verletzun⸗ gen, die vom erſten Spiel gegen Freiburg nicht zum Stillſtand kamen und dauernde Umſtellungen er⸗ zwangen, die eine Stabiliſierung der Mannſchaft und ihrer Leiſtung verhinderten. Keine Elf im Gau, die mit ſolch dauernden Veränderungen auf den Plan tritt. Daß Sifflinge eine Verſtärkung für den Angriff bedeutet, dürfte feſtſteyen, die eigent⸗ liche Auswirkung wurde aber durch die Schwächung des Sturms, infolge Zurücknahme Rottmanns, we⸗ gen Ausſcheiden Engſters, unterbunden. In Aube⸗ tracht der einſchneidenden Umſtellung lauch Schiefer ging in die Verteidigung zurück) kann man die Ge⸗ ſamtleiſtung 08 als durchaus annehmbar bezeichnen, aber damit iſt dem Verein nicht geholfen, der ſich auf dem unvermeidbaren Weg zum Abſtieg befindet. Selten dürften für einen Klub die äußeren Begleit⸗ umſtände bei ſolch ſchwerem Ringen ſo ungünſtig ge⸗ weſen ſein, wie für 08, der dazu auf einen eigenen Platz verzichten muß. Immer wieder muß man aber die Geſamthaltung der Mannſchaft in dieſer Lage anerkennen. Bereits in erſten Minuten kann Theo⸗ den bad mie Kopſſoß auf Flanke Striebigers das halte erzielen. Infolge Verletzung bare Führungstor Info!. 5 Verteidiger Engſter bei 08 aus, ſcheidet der rechte Ruhiger Sport an Nur ein Verbandsſpiel in Baden: Bf 08 Mannheim:0— Aeberall Freund ſchaftsſpiele— S Waldhof beſiegt den HSV:2 burger SV— S Waldhof 218, FC 04 Scholke— SpVg Fürth:0, Chemnitzer BE— Wormatia Worms:2, As Straßburg— Wacker München:6, US Bruay— VfB Friedberg:3, FC Kreuzlingen— Ulmer F 91:3, US Belfort— Sé Freiburg:8, Eintracht Kreuznach— Kickers Offenbach 215. Spiele im Reich: Pommern: Vikt. Stolp— Buce Danzig 11, Vik⸗ toria Schneidemühl— Torunſki Thorn(25.):1, Stettiner SC— Minerva 93 Berlin:1, Preußen Stettin— Nord⸗ ring Stettin:6. Brandenburg: Vikt. 89 Berlin— Spfr 01 Dresden 142:5, Gau Brandenburg— Gau Schleſten in Berlin Schleſien: Vorwärts Breslau— F 06 Breslau(.) 213, Hertha Breslau— Den Schweidnitz(25.) :0, Blitz Liegnitz— SpVg Liegnitz(25.):2, Bs Liegnitz gegen Schleſien Haynau 518, Naprzob Lipine— Deichſel Hindenburg 40. Sachſen: Polizei Chemnitz— Fortuna Düſſeldorf(25.) :2, Guts Muts Dresden— Wormatia Worms(25.):2, Ghemnitzer BC— Wormatia Worms:2, Vs Leipzig— Fortuna Düſſeldorf 311. Mitte: Vfs 96 Halle— Wacker Halle(25.) 325, VfB Erfurt— Germania Fulda.):1, Vi Sömmerda gegen Germania Fulda:4, Eintracht Altenburg gegen Guts Muts Dresden 112. Normark: Eimsbüttel Hamburg— Berliner SV 92 (25.) 518, Boruſſia Harburg— Union Altona(25.):8, Hamburger SV Waldhof:8. Niederſachſen: e Werder Bremen— Holſtein Kiel 25.):0, Arminia Hannover— Werder Hannover(25.) 611, Hannover 96— Preußen 06 Münſter:1. Weſtfalen: VfB Bielefeld— Preußen Münſter(.) :2, FC Schabke 04— Spog Fürth:0, SC 08 Münſter— Union Recklinghauſen 21, Germania Bochum— SC 99 Düſſeldorf 11, Germania Datteln— Viktorio Reckling⸗ haufen 514. Niederrhein: Hamborn 07— SpVg Köln⸗Sülz 07:0, Vis Preußen Krefeld— Union Kreſeld:0, Boruſſia Gladbach— Sc Gladbach:0, Turu Düſſeldorf— Bf Benvath:5, SpVg Sterkrade— Schwarz⸗Weiß Saar⸗ brücken:2. Mittelrhein: Bonner FV— Kickers Offenbach 25.) :1, Weſtmark Trier— Schwarz⸗Weiß Eſſen(25.):1, SV Wittlich— Eintracht Trier(25.):2, Eintracht Kreuzmach gegen Kickers Offenbach 25. 03 Kaſſel— Nordheſſen: Sport Kafe(MSp.):0. BfR übernimmt die Führung was eine eingreifende Umſtellung nach ſich zieht. Der Viererſturm Lindenhofs müht ſich vergebens, die VſR⸗Verteidigung zu durchbrechen und die gewag⸗ ten Schüſſe ſind zu unſicher oder ſchwach. Als Fürſt mit täuſchend und ſicher getretenem Faulelfer:0 ſtellt, iſt die Sache bereits entſchieden, wenn auch 08 die Partie trotz allem verteilt zwingt. Nach Seitenwechſel ſieht man auch einmal einen herzhaft gewagten Schuß Theobalds; aber erſt Lan⸗ genbein ſtellt auf Vorlage desſelben Stürmers 310. Mauz wechſelt auf rechts, Lederle auf Linksaußen und es ſteigen gefährliche Attacken von Maus, der nach Alleingang Langenbein berechnet bedient, aber dieſer verſchießt, wie vorher Theobald und nachher Schreckenberger. Auch ein weiteres Mal findet Lan⸗ genbein das Netz nicht. Nach überſtandenen kriti⸗ ſchen Situationen vor dem VfR⸗Tor findet dann dieſer noch zweimal den Kaſten. Einmal mit Kurz⸗ ſchrägſchuß des Linksaußen Leder le, das andere Mal durch den famos ſtürmenden Mauz auf der rechten Seite. Der verdiente„Ehrentreffer“ bleibt Lindenhof verſagt. Selzam⸗ Heidelberg amtierte als Schiedsrich⸗ ter leidlich. A. M. Phöni gibt die Führung ab Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:0(:0) Der Südweſt⸗Tabellenführer, Phönix Ludwigshafen, bezog am erſten Weihnachtstag im Punktekampf gegen die Frankfurter Eintracht eine einwandfreie Niederlage. Die 5000 Zuſchauer erlebten am„Riederwald“ ein überaus hartes Spiel, das von Schiedsrichter Oſtheimer(Kahl) viel zu nachſichtig geleitet wurde. Er teilte eine Unmenge von Verwarnungen aus, und als er ſchließlich eine Vier⸗ telſtunde vor Schluß zu einem Platzverweis ſchritt, traf er nes Könnens kam. mit Müller 2(Phönix)— an den Vergehen anderer Spieler gemeſſen— natürlich nicht den richtigen Mann. Rein ſpieleriſch war die Eintracht klar beſſer, nur die ſtarke und zahlreiche Phönix⸗Abwehr verhinderte einen höheren Sieg. Sehr gut bei der Eintracht waren Stubb, Mantel, Gramlich und der Rechtsaußen Monz, während beim Phönix vor allem die beiden Verteidiger Neumüller und Klett gefallen konnten. Beim Phönix ſtand übrigens Zettl im Tor, außerdem vermißte man Müller 1, an deſſen Stelle Dattinger im Sturm ſtand. Bei der Eintracht fehlte der Torhüter Sie⸗ bel, außerdem natürlich der geſperrte Tiefel. Das einzige Tor des Tages fiel neun Minuten nach der Pauſe durch Leis, der einen von Monz zur Mitte gegebenen Ball ein⸗ ſchoß. zeihnachten Sportfr. Saarbrücken Boruſſia Neunkirchen:1(01) In einem ſchönen und anſtändigen Spiel, das von dem Frankfurter Schiedsrichter Wittmann gut geleitet wurde, trennten ſich die beiden Saarvereine unentſchieden. Die Boruſſen waren techniſch etwas beſſer und im Feld⸗ ſpiel auch meiſt leicht überlegen, aber ihr Sturm konnte ſich nicht durchſetzen, zumal Theobald ſchon frühzeitig ver⸗ letzt wurde. Saarbrücken hatte ſeine beſten Spieler im Torhüter Pletſch, im rechten Verteidiger Müller, im Mittel⸗ läufer Hans und im Linksaußen Seither, während bei den Boruſſen Müller im Tor, Welſch in der Verteidigung, Schneider in der Läuferreihe und Voß im Sturm über⸗ ragten. Boruſſia ſchoß in der erſten Hälfte durch den Halbrechten Koch das Führungstor, und Mitte der zweiten Hälfte erzielte der Sportfreunde ⸗ Rechtsaußen Hemmer den Ausgleich. Süddeutsche Freundſchaftsſpiele Freiburger Fc Fc Wacker München 518(:1 Am erſten Weihnachtsfeiertag hatte der Freiburger FC den ſpielſtarken FE Wacker München zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel verpflichtet. Etwa 2000 Zuſchauer waren Zeuge eines ſchönen und torreichen Treffens, das der Fc trotz zahlreicher Erſatzeinſtellungen, darunter auch für Starm⸗ führer Peters, verdient mit:3 Toren gewann. Wacker München ſpielte ohne den internationalen Verteidiger Haringer, was natürlich nicht ohne Einfluß auf die Lei⸗ ſtungen der Bayern blieb. Fc 05 Schweinfurt— Phönix Karlsruhe:1(:1 Das Gaſtſpiel der Phönix Karlsruhe in der unterfrän⸗ kiſchen Main⸗Metropole am erſten Weihnachtsfeiertag ent⸗ täuſchte. Rund 3000 Zuſchauer konnten mit den gebotenen Leiſtungen nicht zufrieden ſein, zumal ſich die Badener einer Spielweiſe befleißigten, die weniger ſchön als un⸗ fair war. Obwohl die Gäſte in Schnelligkeit ein großes Plus hatten und Schweinfurt ohne den Torhüter Sieder und ohne Borzel angetreten war, fiel der Sieg verdienter⸗ maßen an die Platzherren. 5 FV Saarbrücken— Dresdener SC:2(:1) Das Gaſtſpiel des mehrmaligen Meiſters von Sachſen, Dresdener SCE, in Saarbrücken hatte an Weihnachten dem dortigen FV mit 5000 Zuſchauern einen guten Beſuch ge⸗ bracht. Die Sachſen, die ohne ihre beſten Spieler Kund, R. Hofmann, Schön und Stöſſel antraten, konnten nicht ganz befriedigen. Sie ſpielten ohne Einſatz und in der Zuſammenarbeit zu ungenau. Saubere Arbeit lieferten lediglich Kreß im Tor und die beiden Verteidiger Kreiſch und Hirſch. Mittelläufer Thierfelder ging und ſtand bei Conen, der aus dieſem Grunde nie zur Entfaltung ſei⸗ Im Sturm war Schlöſſer der beſte Spieler. Die Saarbrücker Mannſchaft offenbarte zahl⸗ reiche Schwächen. Vor allen Dingen lieferten die von Conen gut bedienten Flügelſtürmer ein unbefriedigendes Spiel. Die Verteidigung war im ganzen gut. F 03 Pirmaſens— 1. FC Pforzheim 312(:0) Vor nur 700 Zuſchauern kamen die mit Erſatz für Her⸗ gert, Johanneſſen, Brill und Wagner ſpielenden Pirmaſen⸗ ſer gegen die komplett antretenden Pforzheimer zu einem verdienten:2⸗Sieg, der durch die Ueberlegenheit der Platzherren auch als verdient zu bezeichnen iſt. Bis zur Sliddeutſche Mannf Hamburger SV SW Waldhof 213(:1) Sehr knapp, aber ſicherer als es das Ergebnis von 312 (:0) wiedergibt, gewann die badiſche Spitzen mannſchaft des SV Waldhof ihr Gaſtſpiel in Hamburg. Die Wald⸗ höfer, die mit dem Nationalſpieler Siffling als Mittel⸗ läufer autraten, waren in ſpielkultureller und techniſcher Hinſicht den Norddeutſchen um ein Beträchtliches voraus und hätten nach der:0⸗Pauſenführung einen viel deut⸗ licheren Sieg erringen müſſen. Mitte der erſten Hälfte brachte Siffling ſeine Mann⸗ ſchaft in Führung. Nach dem Wechſel erzielten die Ham⸗ burger durch ihren Mittelſtürmer Reinhardt den Ausgleich. An dieſem Treffen war Edelmann, der ſonſt ohne Tadel ſpielte, nicht ganz ſchuldlos. Heermann brachte erneut die Waldhöfer in Führung, aber Noack glich wiederum aus. Den ſiegbringenden Treffer vermochte der Rechtsaußen Sandhofen zum zweiten Male beſiegt Phönix Mannheim— SpVg. Sandhofen 221 Das vor Wochen inſolge eines ſtarken Nebels in der 52. Minute bei einem 010⸗Stande abgebrochene Lokaltreſſen der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt, ſand am zweiten Feier⸗ tage ſeine Wiederhelung. Wie ſchon in der erſten Begeg⸗ nung bewies auch diesmal der Mannheimer Phönix, daß ſeine Wiedererſtarkung von konſtanter Dauer iſt, denn faſt während des ganzen Spieles war man dem Spitzenreiter Sandhofen ein gleichwertiger und auch gleichſtarker Gegner, der ſich gut ſchlug und glänzend zu behaupten wußte, ſo daß mit der überlieferten Tradition nicht gebrochen wer⸗ den konnte, die einmal dem Treffen dieſer Rivalen hinter der Ühlandſchule anhaftet. Trotz größten Fluſſes und eines ausgeprägten Siegeswillens mußte ſich Sandhofen auch diesmal knapp geſchlagen bekennen und dem Phönix zwei teure Punkte überlaſſen, die dieſem ein mächtiges Aufholen verloren gegangenen Terrains ermöglichen. Das Spiel war ſpannend und flott; ſtreckenweiſe ſah man ſogor ausgezeichneten Fußball. Der Ball lief einige⸗ male wunderbar durch die Reihen und ſaubere Kombina⸗ tionen wurden durch geſunde Schüſſe abgeſchloſſen. Nach Ablauf von 10 Minuten ſaß der erſte Ball im Tor von Sandhofen. Rohr ſtand richtig und holte ſich einen im Ge⸗ dränge zu kurz gewehrten Ball, um dieſen überlegt einzu⸗ ſchießen. Der frühe Erfolg des Gaſtgebers ſpornte Sondhofen ganz gewaltig an; Barth drückte ſeinen Sturm blendend nach vorn, aber einesteillss verſagte Seitz in ſchönſber Schuß⸗ ſtellung, andernteils holte ſich Phöniphüter Northofff Son⸗ derbeifall in ſchneidigen Paraden. Phönix wehrte ſich in der Folgezeit mit ganzem Einſatz; taktiſch klug wurde ab⸗ geriegelt, und aus der Deckung hevaus, ſtieß Her Sturm immer wieder gefährlich vor, ſo daß nicht nur ein drohendes Einſchnüren in die eigene Hälfte ver⸗ hindert, ſondern auch der kleine Vorſprung mit in den zweiten Spielabſchnitt hinübergenommen werden konnte. Bei Wiederbeginn hatte Sandhofen ſtark umgebaut; Dörr und Barth ſtanden auf den Verbinderpoſten und Settz führte den Sturm. Dieſe Umſtellung ſchien ſich zu bewäh⸗ ren, denn bereits in der 47. Minute ſtand das Treffen 111. Seitz hatte einen vom Torwart kommenden Ball eingeſchoſ⸗ ſen. Sandhofen erfuhr nun aber eine fühlbare Schwä⸗ chung, da nach einem Zuſommenprall der Linksaußen Schmitt vorübergehend pauſierte und nach Wiedereintritt bis zum endgültigen Ausſcheiden nur noch als Statiſt wirkte. In den letzten 15 Minuten kam der Phönix wie⸗ der ſtark in Fahrt; die Hintermannſchaft leiſtete einen prächtigen Aufbau, ſo daß der Sturm äußerſt gefährlich wurde. In der 80. Minute fiel auch der 2. Treffer, der über Sieg und Punkte entſchied. Wittemann war, vom Gegner aufgeholten, nicht an den Ball gekommen und Röß⸗ ler ſchoß ein. Sandhofen warf nun alles nach vorn, aber es hatte kein Glück; Phönix verſtand ſich darauf, ſeinen Sieg in aufregenden Schlußminuten zu behaupten. Phönix Mannheim kämpfte in ſehr zielbewußter Art. Der Sturm ſpielte energiſch und entſchloſſen. Rohr war als Mittelſtürmer wohl etwas langſam, aber er ſchoß gut und ſetzte die Flügelleute Rößler und Rasmuß ſauber ein. Ausgezeichnet behauptete ſich die Läuferreihe, in der Löſch in unauffälliger Weiſe die beſte Deckungsarbeit lei⸗ ſtete. Von den Verteidigern war Neck groß in Fahrt und Torwart Northoff übertraf etwas ſein Gegenüber. Bei ͤieſer Feſtſtellung darf man aber nicht überſehen, doß er einigemale etwas leichtfertig handelte. 0 Sandhofen hat eine bittere Niederlage erlitten, denn nach 90 Minuten verzweifelter Anſtrengungen waren alle Mühen umſonſt Ausſchlaggebend für dieſen Mißerfolg war dite geringe Schußkraft im Innenſturm, in dem beide Verbinder, von Barth prächtig bedient, vor dem Wechſel einigemole wenige Meter vor dem Tore ſehr ſchlecht ſchoſſen. Mit nie erlahmender Arbeitsfreudigkett war die geſamte Läuferreihe bei der Sache und die Tordeckung ſpielte, von wenigen Schnitzern obgeſehen, ſehr zur Zufriedenheit. Mächtig umſtritten wax die Spielleitung von Schieds⸗ richter Schmitt⸗ Heidelberg. rangen einen knappen, aber verdienten:2⸗Sieg. Halbzeit war Lutz zweimal erfolgreich und nach der Pauſe ſorgten Wünſch und Fiſcher für den Ausgleich, aber kurz vor Schluß war es wiederum Lutz, der das Endreſultat herausholte. Sc Stuttgart— Phönix Ludwigshafen 00 Das einzige größere Fußballſpiel in Stuttgart über Weihnachten fand am zweiten Feiertag in Gaisburg ſtatt, wo der Sportelub Stuttgart die Mannſchaft des Phönix Ludwigshafen zu Gaſt hatte. Etwa 3000 Zuſchauer ſahen ein von beiden Seiten mitunter ſehr flott durchgeführtes Spiel. Der Sportelub hatte ſchon in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel und arbeitete zahlreiche Tor⸗ gelegenheiten heraus, die aber ausgelaſſen wurden. Ob⸗ wohl um dieſe Zeit der Phönix nux wenig in gefährliche Tornähe kam, waren die Angriffe der Ludwigshafener doch viel gefährlicher als die der Einheimiſchen. Nach der Pauſe ließ die Kampfkraft der Gäſte etwas nach, während der Sc Angriff um Angriff vortrug, ohne aber zu einem Erfolg zu kommen. Ludwigshafen verteidigte mit der Mehrzahl ſeiner Leute und vermochte dadurch ſicher ſchei⸗ nende Erfolge der Platzherren abzuwehren. Die Häſte wären beinahe noch zu einem billigen Erfolg gekommen, als der Verteidiger Metzger(SC) einen Ball etwas zu ſcharf zurückgab. Der Torhüter konnte ihn jedoch noch über die Latte boxen. Bei beiden Mannſchaften geſtelen am beſten die linken Sturmreihen ſowie die Torhüter. Fc Kreuzlingen— Ulmer FV 94:8 Die Gauligamaunſchaft des Ulmer FV 94 unternahm am zweiten Weihnachtsfeiertag einen Abſtecher nach Kreuz⸗ lingen, wo er gegen den zur zweiten ſchwelzeriſchen Klaſſe gehörenden Fc ein Freundſchaftsſpiel austrug. Die Württemberger hinterließen den beſten Eindruck und er⸗ Am kommenden Wochenende(Sonntag) trifft der Se Stuttgart auf die Schweizer. Jahn Regensburg— SW Feuerbach:0(:0) Der württembergiſche Tabellen⸗Zweite hinterließ bei ſeinem Regensburger Gaſtſpiel den denkbar beſten Ein⸗ druck und errang vor 1500 Zuſchauern ein durchaus an⸗ nehmbares Ergebnis. Obwohl die Feuerbacher immer leicht im Vorteil waren, konnten ſie ſich im Sturm nicht durchſetzen, zumal Jakob auf dem Poſten war. Die Tore erzielten Reiſinger und Lederer. chaften auf Reiſen Kuhn zu erzielen. Ein viertes Tor für die Waldhöfer hätte das Kräfteverhältnis beider Mannſchaften beſſer aus⸗ gedrückt, wenn nicht der Waldhof⸗Sturm, der erſtmals mit Pennig antrat, zu unentſchloſſen geweſen wäre. 4000 Zu⸗ ſchauer. i Guls Muts Dresden— Wormatia Worms:2(:0) Im erſten Spiel ihrer Mitteldeutſchlandreiſe traf die Mannſchaft der Wormſer Wormatia am erſten Feiertag in Dresden auf die Elf von Guts Muts. Das Erſcheinen der Südweſt⸗Elf hatte nur etwa 2000 Zuſchauer auf die Beine gebracht, die ein jederzeit intereſſantes Spiel zu ſehen be⸗ kamen, wenn es auch in der erſten Hälfte torlos verlief. Durch Engelhardt und Pauliner gingen die Dresdner in der zweiten Hälfte in 2ib⸗Führung. Dieſe Führung ent⸗ ſprach dem wahren Spielverlauf nicht. Das Spiel begann nach dieſen beiden Toren hochintereſſant zu werden, Wor⸗ matia legte ſich jetzt mächtig ins Zeug. Mittelläufer Kiefer vermochte auch einen Gegentreffer zu erzielen, aber durch Tlan verbeſſerten die Gaſtgeber das Ergebnis wieder auf :1. Zwei Minuten vor Schluß verringerte aber Fath für die Wormſer auf:2 Toren. Chemnitzer B— Wormatia Worms:2(:0) 2000 Zuſchauer ſahen am zweiten Weihnachtstag in Chemnitz einen Fußballkampf zwiſchen dem Tabellenführer des Gaues Südweſt, Wormatia Worms und dem Chemnitzer Ballſpiel⸗Club, das nach beiderſeitig mäßigen Leiſtungen mit einem nicht ganz verdieten Sieg der Süddeutſchen von :1(:0) endete. Bei den Süsddeutſchen gefiel der Mittel⸗ läufer Kiefer am beſten, auch Fath war gut, wurde aber viel zu wenig bedient. Die erſte Hälfte war vollkommen ausgeglichen; zahlreiche Gelegenheiten wurden von den Stürmerreihen nicht ausgenutzt und ſo wurden bei 910 die Seiten gewechſelt. In der 68. Minute endlich fiel Surch Fath für die Wormſer der erſte Treffer, aber acht Minuten ſpäter glich Wunderlich aus. Der ſiegbringende Treffer fiel in der 86. Minute durch einen Kopfball von Trumpf⸗ heller. Schalke 04— Spogg. Fürth:0(:0) Vor 15 000 Zuſchauern ſtanden ſich am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertag in der Glückaufkampfbahn in Gelſenkirchen der Deutſche Meiſter Schalke 04 und der Tabellenführer der Gruppe Bayern, die Sppgg. Fürth, gegenüber. Die Schal⸗ ker ſiegten dank des beſſeren Zuſammenſpiels ſicher mit 30. Schalke ging in der 38. Minute durch Kalwitzki in Führung. Bet verteiltem Spiel ereignete ſich bis zur Paufe nichts mehr von Belang. Nach dem Wechſel ſetzte ſich bald das vorzügliche Kreiſelſpiel der Schalker durch, während die Kleeblättler mehr und mehr abfielen. In der 23. Minute der zweiten H eit fiel das zweite Tor durch den Mittel⸗ ſtürmer Pörtgen, der eine Flanke unhaltbar aus der Luft verwandelte. Der Halbrechte Urban ließ in der 34. Mi⸗ nute noch ein drittes Torx folgen. l 8. Seite/ Nummer 592 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. Dezember 1934 Nad ſport an Möller gewinnt den„Großen Weihnachtspreis“ Süddeutſchlands einzige Winterbahn, die Stutt⸗ garter Stadthalle, brachte am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertag ihren traditionellen„Großen Weih⸗ nachtspreis zum Austrag. In dem 70⸗Kilometer⸗ Steherrennen enttäuſchte der Hannoveraner Erich Möller ſeine vielen Stuttgarter Freunde nicht. Er gewann ſämtliche Läufe, die erſten beiden jeweils vor Schindler und den dritten vor dem Schweizer Wanzenried, der ſich mit der Stuttgarter Bahn nicht recht abfinden konnte. Im dritten Lauf führte bis zum 28. Kilometer der Schweizer Meiſter, in den folgenden 15 Runden wurde er aber von Möller nach hartem Kampf zweimal überrundet. Im Rah⸗ menprogramm kamen auch die Amateure zu Wort. Toni Merkens gewann ſämtliche Rennen und be⸗ legte auch im 200⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen, zu⸗ ſammen mit dem Frankfurter Hoffmann den erſten Platz. Der Schweizer Kaufmann kam nur wenig zur Geltung. Die Ergebniſſe: „Großer Weihnach spreis“(Steherrennen): 1. Lauf (15 Km.): 1. Möller 15:20 Min.; 2. Schindler 40 Me⸗ ter; 3. Wanzenried 80 Meter.— 2. Lauf(25 Km.): 1. Möller 26:17 Mun.; 2. Schindler 150 Meter; 3. Wan⸗ zenrid 330 Meter.— 3. Lauf(30 Km).: 1. Möller 32:53 Minuten: 2. Wanzenrid 330 Meter; 3. Schind⸗ 2. Schindler 69.200 Km.; 3. Wanzenried 69.050 Km. Herausforderungsfahren: 1. Giebler(Stutt⸗ gart 6.; 2. Altenburger(Stuttgart) 2 P. 200⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen(Amateure): 1. Merkens⸗ Hoffmann(Köln⸗Frankfurt) 9.; 47:19 Min.; 2. Rd. zu.: 2. Fühler⸗Götz(Stuttgart) 33.; 3. Renz⸗Watter(Stuttgart) 19.; 4. Ott⸗Hau⸗ eiſen(Stuttgar) 19; 4. KHaufmann⸗Weimer(Schweiz⸗ Stuttgart) 14:5; 6. Keilbach⸗Kurz(Stuttgart) 13 P. Vorgabefahren: 1. Haueiſen 40 Meter Vor⸗ gabe; 2. Merkens(Malmann); 3. Benicke 70 Meter Vorgabe; 4. Herman 60 Meter Vorgabe. Fliegerhauptfahren(1000 Meter): 1. Merk ens 10,1 Sek.; 2. Hoffmann; 3. Kimmig; 4. Kaufmann. Medaillenfahren: 1. Stüfe(Stuttgart). Radrennen in Baſel Spannende Rennen brachte am zweiten Weih⸗ nachtstag die Bafler Winterbahn. Der einzige ver⸗ pflichtete Deutſche, Ehmer(Berlin), beſetzte im Om⸗ nium zuſammen mit dem Franzoſen Richard den dritten Platz hinter Weltmeiſter Kaers(Belgien) und Müller(Schweiz). Die Weltmeiſterſchaft der Steher holte ſich Gilgen mit 4 Punkten vor Kratt(), Suter (13) und Läuppi(14). Charlier/ Deneef ſiegen in Gent Die Genter Weihnachts⸗Radrennen, ein Mann⸗ ſchaftsfahren über 150 Minuten, ſtanden im Zeichen Aus dem Lager Weltmeiſter gegen Weltmeiſter Miller ſchlägt Alf Brown Im vollbeſetzten Pariſer Sportpalaſt boxten die Welt⸗ meiſter im Bantam⸗ und Fliegengewicht, der Panamaneger Alf Brown und der Amerikaner Freddie Miller, gegeneinander. Beide Weltmeiſter brachten je 57,6 Kg. auf die Waage; die Gewichtsbedingungen waren alſo die gleichen. Die Partie verlief ziemlich ausgeglichen, aber die Richter gaben nach zehn Runden dem Amerikaner den Punktſieg. Alf Brown, mit ſeinen 32 Jahren um neun Jahre älter als Miller, akzeptierte den Richterſpruch, be⸗ merkte aber ſpäter, daß er ſeiner Meinung nach mehr ge⸗ troffen, als eingeſteckt habe.— In einem der Rahmen⸗ kämpfe ſchlug der Franzoſe Decico den früheren Welt⸗ meiſter Houng Perez(Tunis) nach Punkten. Verufsboxkämpfe in Düſſeldorf Unverſtändliches Unentſchieden Domgörgen— Mohr 1500 Zuschauer bildeten einen nur ſchwachen Beſuch im Düſſeldorfer Planetarium für die Beruſsborkämpfe die gudem techn iſch gute Leiſtungen brachten. Im einleitenden Mittelgewichtskampf trennten ſich Engels⸗Köln und König⸗Lüdenſcheid unentſchieden. Im Feder⸗ gewicht kam der Düſſel dorfer Karl Beck dank wirkungs⸗ voller Zermürbungsarbeit ſeiner harten Linken über Thriene⸗ Hannover in der dritten Runde zu einem k..⸗Sieg. Der deubſche Exmeiſter Willi Metzner holte ſich in einem Sechsrunden⸗KHampf über Hin z⸗Barmen einen hohen Punktſieg nach großartigen Leiſtungen. Ein kraſſes Fehlurteil gab es im Hauptkampf zwiſchen Hein Domgörgen⸗Köln und Willi Mohr⸗Düſſeldorf. Von den acht Runden hatte Domgörgen klar fünf für ſich, zwei waren uventſchieden und nur die ſiebbe für Mohr. Das Urteil„unentſchieden“ blieb unverſtändlich. Hervorragend bei Domgörgen die Zermürbungsarbeit ſeiner Linken als Gerade und Haken. Auch im Schlußkampf zwiſchen den Leichtgewichtlern Dübbers⸗Köln und Schmit t⸗Mann⸗ heim gab es über acht Runden ein Fehlurteil. Dübbers Hatte große Mühe, den ſchnellen Schhagwechſebn und harten Körperſerien des Mannheimers Widerſtand zu leiſten. Das Urteil, das Dübbers zum Punktſieger erklärte, fand großen Proteſt. Eine Reiter-Olympia-Spende Die Eingliederung des Pferdeſports in den Arbetits⸗ bereich des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten gibt dieſem zu nachſtehender Anordnung und Erklärung Veranlaſſung: „Bei allen Veranſtaltungen des Pferdeſports wird unter der Bezeichnung„Reiter⸗Olympia⸗Spende“ ein Zuſchlag von 10 Pfennig auf jede Eintrittskarte erhoben, deſſen Er⸗ trag der Kaſſe des Deutſchen Olympia⸗Komitees für Rei⸗ terei zufließt, aus der die für die Vorbereitung der Olym⸗ piſchen Spiele 1936 notwendigen Anſchaffungen für die Reiterei beſtritten werden. Die Bezeichnung der„Reiter⸗Olympia⸗Spende“ darf nicht verwechſelt werden mit dem vom Hilfsfonds für den Deutſchen Sport erhobenen„Sportgroſchen“, deſſen Ver⸗ wendung allgemein ſportlichen und ſozialen Zwecken dient. Der Reichsſportführer. getz. von Tſchammer und Oſten.“ 14 Nationen bei den 788⸗Rennen 35 Die bedeutendſte ſchiſportliche Veranſtoltung des Win⸗ ters 1994/35, die Tatra⸗Fis⸗Rennen vom 13. bis 19. Fe⸗ ruar, haben eine ihrer Vorrangſtellung entſprechende Be⸗ ſetzung erfahren. Dem gaſtgebenden Schi⸗Verband der Tſchechoſlowakei haben bisher Deutſchland, Finnlond, Nor⸗ wegen, Schweden, Frankreich, Südſlawien, Lettlond, Oeſter⸗ reich, die Schweig, Spanien und Ungarn feſt zugeſogt und da nach den vorliegenden Nachrichten auch Polen und Ita⸗ liei mit von der Partie ſein werden, iſt mit einer Beteili⸗ gung von insgeſamt 14 Nationen zu rechnen. Der nament⸗ liche Nennungsſchluß läuft am 25. Januar ab. Selbſt aus Japan kommen Fournaliſten zu den Deutſchen Winterſport⸗Meiſterſchaften Welchen Anteil das Ausland an den Deutſchen Winter⸗ ſport⸗Meiſterſchaften 1935 in Garmiſch⸗Partenkirchen nimmt, Weihnachten der ausgezeichneten belgiſchen Kombination Char⸗ lier/ Deneef. Ihre Hauptgegner waren der Deutſche Schön und Billiet, doch konnten ſich dieſe beiden in den Wertungen nicht ſo durchſetzen wie die ſiegenden Belgier. Der Berliner Ehmer verlor mit Huys zu⸗ ſammen vier Runden. Ergebniſſe: 1. Charlier/ Deneef 41., 115,095 Kilometer, 2. Schön/ Billiet 10., 1 Runde zur., 3. Dekuyſcher/ Haemerlinck, 4. Raes/ Mortier, 5. Dayen/ di Pacco und Speicher/ Archambaud, 2 Runden zur.: 7. Pijnenburg/ Wals, 4 Runden zurück: Ehmer/ Huns. Rennen in Paris Auf der Pariſer Winter⸗Radrennbahn wurden am 1. Weihnachtsfeiertag eine Reihe von Radrennen aus⸗ getragen. Dieſe Rennen brachten inſofern Neues, als man Steher, Omnium⸗„Spezialiſten“ und Bahn⸗ Sprinter Omnien austragen ließ. Bei den Stehern ſiegte Paillard mit 5 Punkten vor Lacquehay(), Wambſt(8) und Graſſin(11), während bei den Sprin⸗ tern Jezo(5) vor Gerardin(), Michard(8) und Faucheux(12) gewann. Die Spezialiſten ermittelten Richard(2 Siege) und Raynaud(2 Siege) als Sieger vor eL⸗moine und Blanchonet(je 1 Sieg). Radrennen in Dortmund Im Mittelpunkt der ausgezeichnet beſuchten Weih⸗ nachts⸗ Radrennen in der Dortmunder Weſtfalen⸗ halle ſtand am 2. Feiertag ein Sprinter⸗Wettbewerb. Weltmeiſter Scherens zeigte ſich einmal mehr dem Deutſchen Meiſter A. Richter(Köln) überlegen, wenn er auch im Endlauf nur knapp mit Reifenſtärke gegen den Deutſchen gewann. Gut hielt ſich auch der Hol⸗ länder van den Heuvel, der den dritten Platz vor dem enttäuſchenden Polen Szamota belegte. Die Ergebniſſe: Rundenzeitfahren: 1. Richter 11,7 Sek.(200 Meter), 2. Scherens 11,8, 3. van den Heuvel 12,0, 4. Szamota 12,2. Zweierläufe: 1. Lauf: 1. Richter, 2. v. d. Heuvel; 2. Lauf: 1. Scherens, 2. v. d. Heuvel; 3. Lauf: 1. Scherens, 2 Szamota; 4. Lauf: 1. Richter, 2. Szamota; 5. Lauf: 1. v. d. Heuvel, 2. Szamota; 6. Lauf: 1. Scherens 12,1, 2. Richter(Reifenſtärke zurück); Viererlauf: 1. Scherens 12,8, 2. Richter (Reifenſtärke zurück), 3. v. d. Heuvel, 4. Szamota. Geſamt: 1. Scherens 11., 2. Richter 10., 3. v. d. Heuvel 6., 4. Szamota 4 P. Steherrennen um den Weihnachtspreis: 1. Lauf: 30 Km.: 1. Prieto 31:38,6 Min.; 2. Matthäus(Hohen⸗ limburg) 90 Meter, 3. Guzek(Bochum) 400 Meter, 4. Krewer 650 Meter; Zweiter Lauf: 30 Km.: 1. Prieto 32288,4 Min., 2. Matthäus 280 Meter, 3. Guzek 430 Meter, 4. Krewer 605 Meter. Geſamtergebnis: 1. Prieto 60 Km., 2. Matthäus 59,660 Km., 3. Gujek 59,170 Km., 4. Krewer 58,745 Km.— Amateurrennen ergänzten das Programm. der Berufsboxer geht allein ſchon daraus hervor, daß heute bereits Japan, Spanien, Polen und Norwegen je fünf Journaliſten an⸗ gemeldet haben. Das ſtarke Intereſſe des Auslands erklärt ſich aus der Bedeutung der Deutſchen Winterſport⸗Meiſter⸗ ſchaften 1935 als Generalprobe für die Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936. Aber auch für die einzelnen Wettkämpfe laufen aus dem In⸗ und Ausland zahlreiche Nennungen ein, ſo daß in jeder Hinſicht Gewähr dafür vorhanden iſt, daß die Deut⸗ ſchen Winterſport⸗Meiſterſchaften zu einem Ereignis ganz großen Formates werden. Auſtraliens Tennisſpieler gewannen den in Sydney ausgetragenen Dreiländerkampf ganz überlegen gegen England und Frankreich. Es gab noch folgende Ergeb⸗ niſſe: Crawford⸗Me Grath— Perry⸗Hughes:1,:2, 715; Me Grauh— Bouſſus 755,:6,:3; Me Grath— Brugnon :2,:4,—. Dänemarks Tennisrangliſte ſieht bei den Männern Anker Jakobſen vor Einar Ulrich und Velſchow⸗Ras⸗ muſſen und bei den Frauen Frau Hilde Sperling⸗Krah⸗ winkel vor Frau Dan und Frau Berg⸗Nielſen an der Spitze. Argentiniſcher Fußballmeiſter wurde auch der in Deutſch⸗ lond beſtens bekannte Verein„Boca Juniors“. Das in Buenos⸗Aires ausgetragene Entſcheidungsſpiel zwiſchen den Boca Juniors und dem Titelverteidiger San Lo⸗ renzo⸗Alinagro verlief überaus hitzig und ſahh die Juniors mit:0 ſiegreich. 50 000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei. Ferencvaros Budapeſt, Ungarns Fußballmeiſter, weilt augenblicklich in Nordafrika. Die Ungarn gewannen in Rabat gegen eine Auswalelf mit:0 und in Caſabhanca gegen den US Marocain mit:0(:0) Treffern. Zidenice Brünn ſiegte in Oran mit 814. Ein 30:1⸗Sieg im Eishockey iſt durchaus ſelten. Er wurde von einer oſtoberſchleſiſchen Auswachlmannſchaſt in Kattowitz im Kampf gegen eine Danziger Mannſchaft erzielt. Am zweiten Weihnachtsfeiertage begann im Olympiſchen Eisſtadion zu Garmiſch⸗ Partenkirchen das internationale Eishockeyturnier um den Wanderpreis des Präſidenten der Olympiſchen Winterſpiele, Dr. Ritter von Halt. Be⸗ teiligt ſind bekanntlich die Mannſchaften des SC Rieſſerſee, Zehlendorfer Weſpen, Brandenburg Berlin und Stade Francais Paris. Im erſten Spiel ſtanden ſich SC Rieſſerſee und die Zehlendorfer Weſpen gegenüber, die ſich durch den Kanadier Brant verſtärkt hatten. Die Berliner leiſteten ihrem beſſer eingeſpielten Gegner zwar heroiſchen Wider⸗ ſtand, mußten ſich aber ſchließlich doch:3(:1,:1,:1) ge⸗ ſchlagen geben. Den 3000 Zuſchauern wurde ausgezeichneter Sport geboten. Das Spiel begann ſchon ſehr temperament⸗ voll. Wegen eines groben Fouls mußte Braut ſchon bald nach Beginn ausgeſchloſſen werden. In der 12. Minute brachte Schröttle die Rieſſerſeer in Führung, Strobl er⸗ höhte in der zweiten Spielperiode auf:0; ein Treffer Brants wurde nicht gewertet. Strobl ſtellte dann im Schlußdrittel auf:0, ehe dem Berliner Wille der Ehren⸗ treffer gelang.— Egginger, Schröttle und Dr. Strobl waren die beſten Leute der Bayern, bei Zehlendorf⸗ gefielen neben Brant der Tormann Paul und G. Kelch am beſten.— Der Puck war vor Spielbeginn aus einem Sportflugzeug ab⸗ geworfen worden. Stade Frantais ſchlägt den Deutſchen Meiſter Vor 2000 Zuſchauern ſiegte am zweiten Weihnachtstag abends im Olympia⸗Kunſteisſtadion Stade Francais Pa⸗ ris gegen Brandenburg Berlin 11:0(:0,:0,:0) ganz überlegen. Die Franzoſen zeigten ausgezeichnetes Kön⸗ nen, überragend vor allem Cadorette ſowie der erſtmals in Deutſchland mitwirkende Beſſon als rechter Verteidiger. Aber auch Clarett und Gagnon waren wieder ausgezeich⸗ net. Bei den Berlinern gefiel trotz der hohen Niederlage Kaufmann im Tor recht gut. Nowitzki konnte mit ſeinen Die Spiele der Bezicksklaſſe Polizei-Sportverein Mannheim Herbſtmeiſter MTG— Polizeiſportverein:10(:5) Die Niederlage der Mannheimer Turngeſellſchaft hat dieſer nicht nur den Anſchluß gekoſtet, nein, auch das Selbſtvertrauen der Elf wurde dadurch ſtark geſchwächt. Denn die Mannſchaft, die heute gegen Polizei kämpfte bzw. ſpielte, war nicht mehr die Mannſchaft, die noch vor wenigen Spielſonntagen reelle Ausſichten auf den Titel hatte. An dieſem letzten Adventſonntag vermißte man alle die Vorbedingungen, die notwendig ſind, wenn man auch nur einigermaßen beſtehen will. Von ganz anderem Holz war da die Polizei geſchnitzt. Die Elf ſpielte von vornherein mit allem Ernſt und gan⸗ zer Hingabe. Allerdings hatte ſie es auch leicht. Die Deckung der Platzherren war mehr als ſchwach. Die Ver⸗ teidigung leiſtete ſich Schnitzer auf Schnitzer; dazu war auch Möckert heute nicht der überragende Schlußmann, wie er ſonſt präſentiert hatte. Für die Polizei gab es da keine Gnade. Hier witterte man ſchon bald die Morgen⸗ luft und ſetzte mächtig Dampf auf. Raſch war eine 210⸗ Führung erreicht, und als der Gaſtgeber ein Tor auf⸗ geholt hatte, wurde durch einen weiteren Treffer der alte Abſtand wieder hergeſtellt. Aber anſtatt nun loszulegen und energiſcher zu ſpielen, ließ man ſchon bald freie Hand, der bis:9 davonzog. Dann erſt gelang der dritte Ge⸗ gentreffer, dem aber die Polizei einen weiteren entgegen⸗ ſetzte. Mit:10 ging dieſes noch vor 14 Tagen als für die Meiſterſchaftsentſcheidung geltende Spiel ziemlich ein⸗ deutig für die Poliziſten aus. Die Polizei iſt damit kla⸗ rer Vorrundenſieger mit nur einem Punktverluſt gewor⸗ den und darf ſchon heute, nachdem ſie außer Seckenheim alle ſtärkeren Mannſchaften auf eigenem Platze empfängt, als der Sieger der Staffel 1 in der Bezirksklaſſe ange⸗ ſehen werden. TW Seckenheim— TV Rheinau 12:4 Nächſt der Polizei iſt zur Zeit der Turnverein Secken⸗ heim noch am günſtigſten im Rennen. Allerdings aus eigener Kraft können die Seckenheimer die Spitze ui mehr ſchaffen. Der heutige Gegner, die Rheinauer Tur ner, waren wohl kein Partner für die Seckenheimer, 5 Trainingsleitung übrigens Engelter vom Sportverein Waldhof hat; dennoch imponiert immer wieder die ſichere Art, mit der die aufſtrebenden Turner ihre Gegner er⸗ ledigen. Anfangs ſah es wohl etwas nicht ſo roſig aus da auch Rheinau nicht ohne Kampf nachgeben wollte. Als aber nach der Pauſe die Einheimiſchen aufdrehten. war es bald mit dem Widerſtand der Gäſte vorbei. Jem lich eindeutig gingen die Rheinauer alsdann ein. SpVgg. 07— TW Friedrichsfeld:4 Selbſt unter Berückſichtigung des ſpieleriſchen Rück⸗ ganges der Friedrichsfelder Turner muß dieſes Ergebnis als eine große Ueberraſchung gewertet werden. Denn die Neuoſtheimer hatten bis dato gar nicht überzeugen können Wohl hatte man bei einigen Kämpfen, ſo gegen Polizei, geſehen, daß 07 noch ſpielen kann, aber immer wieder war nach gutem Beginn ein Zuſammenklappen gekommen, das zu einem bitteren Ende führte, und immer hatte Nen⸗ oſtheim als zweiter Sieger den Platz verlaſſen müſfen. Heute endlich iſt der Sieg geglückt. Vielleicht gibt dieſer Sieg nun den Anſporn zu neuen Taten. Reißt ſich die Mannſchaft nun zuſammen, iſt noch nicht alles verloren. Aber Dummheiten dürfen dann keine mehr gemacht wer⸗ den. Für Friedrichsfeld iſt dieſe Niederlage ſehr bitter, aber vielleicht auch lehrreich. Wohl haben Spielerausfalle große Lücken in die Elf geriſſen, aber auch eigenes Ver⸗ ſchulden, Unſportlichkeiten, die zu Platzverweiſen und Sperren führten, dezimierten die Mannſchaft, und der Nachwuchs iſt eben noch nicht reif. Jedenfalls iſt dieſe Niederlage gegen den Tabellenletzten eine heilſame Lehre, wie ſie für den Sieger ein willkommenes Weißnachts⸗ geſchenk iſt. Weitere Fußballſpiele AS Straßburg— Wacker München 90:6(:4) Ohne Haringer und Altvater antretend, demonſtrierte die bayeriſche Gauligamannſchaft des F Wacker München zam 2. Weihnachtsfeiertag gegen As Straßburg wahren Schulfußball. Die Elſäſſer dagegen, die in der Meiſter⸗ ſchaft den 3. Platz einnehmen, verurfſachten durch ihre Lei⸗ ſtungen einen heftigen Proteſt vor 3000 Zuſchauern. Zwei Tore von Schißl und je eines von Zehetmayer und Schi⸗ manek ſtellten einen:0⸗Halbzeitſtand her. Nach der Pauſe ſchoſſen Schißl und Zehetmayer weitere zwei Treffer, wo⸗ mit der:0⸗Sieg ſichergeſtellt war. Viktoria Aſchaffenburg Phönix Karlsruhe:4(:3) 2000 Zuſchauer ſahen ein ſehr ſchönes Spiel, das aber etwas unter der ſchwachen Leitung des Aſchafſenburger Schiedsrichters Schilling litt, der einige zweifelhafte Ent⸗ ſcheidungen zu Gunſten Aſchaffenburgs traf. Sonſt hätte Phönix als die techniſch beſſere Mannſchaft gewonnen. Simon brachte Aſchaffenburg:0 in Führung, dann zogen die Gäſte aber auf:3 davon. Kurz vor dem Wechſel brachte Belz Aſchaffenburg auf 213 heran. Nach der Pauſe erhöhten die Gäſte abermals ihren Vorſprung auf:4. Belz und Becker ſchafften jedoch den Ausgleich, letzterer verwandelte einen Elfmeter. Die Tore für Karlsruhe ſchoſſen Gaßmann(), Föhry und Heißer(Elfmeter). SWV Göppingen VfB Mühlburg:4(:1) Die 1000 Zuſchauer erlebten in dieſem Spiel zwei ver⸗ ſchiedene Halbzeiten. Bei ausgeglichenem Spiel ging Mühlburg in der 37. Minute der erſten Halbzeit in Füh⸗ rung. Nach der Pauſe ſetzte aber ein wahrer Torſegen ein. Die Gäſte erhöhten ihren Vorſprung auf 220. Wenig ſpäter glichen aber die Einheimiſchen durch ihren Halb⸗ linken bzw. Linksaußen aus. Mühlburg zog durch Ebert wieder auf:2 davon, Göppingens Halbrechter ſchoß jedoch abermals den Ausgleich. In der 85. Minuten führten die Gäſte durch Minges:3, kurz vor Schluß glückte aus einem Gedränge heraus den Gaſtgebern wiederum der Ausgleich. Union Böckingen SW Völklingen:2(:0) Die Saargäſte, die am Vortage dem SV Kornweſtheim knapp mit 516 unterlagen, boten in Böckingen eine gute Figur. Völklingen überraſchte durch ſeine Schnelligkeit. Die Gäſte überrumpelten ihren Gaſtgeber und holten bis zur Pauſe eine:0⸗Führung heraus. Nach dem Wechſel legten ſich die Böckinger ſtärker ins Zeug und geſtalteten das Spiel klar überlegen. Durch Schadt, Walter 1 und Sammet holten ſie fünf Treffer heraus, die ihren ein⸗ wandfreien Sieg ſicherſtellten. Heidelberger Hotkeyerfolg Die Hockeymannſchaft der Univerſität Heidelberg machte auf ihrer Reiſe nach Spanien in Jyon Station und ſpielte dort gegen die Univerſitätsmannſchaft. Die Partie endete unentſchieden:2, nachdem die erſte Halbzeit torlos verlaufen war. Baudendiſtel brachte Heidelberg in 110⸗ Führung, dann glichen die Franzoſen durch Giraud aus und gingen durch Perrin ſogar in Führung. Kurz vor Schluß glückte dann Racke der Ausgleich. TV⸗1846⸗Damen— VfR⸗Damen:0(:0) Zu dieſem Spiel hatten beide Vereine ihre z. Z. ſtärkſte Mannſchaft geſtellt. Der Turnverein, der in letzter Zeit Eishockey-Turnier in Garmiſch Einzelvorſtößen die Pariſer Abwehr vor ſchwerere Auf⸗ gaben ſtellen. Im erſten Drittel war Cadorette zweimal und Beſſon einmal erfolgreich, im zweiten Drittel kamen Gagnon, Belhomrere und Baſſon zu Torehren und im letzten Drittel ſtellten Cadorette und Beſſon mit je zwei Treffern und Gagnon mit einem das hohe Ergebnis her. In den Zwiſchenpauſen ſah man durch die junge Roſe⸗ marie Wübben und den Berliner Lorenz guten Eiskunſtlauf. Erwähnt ſei noch, daß die Franzoſen beim Begrüßungs⸗ akt, beim Spielen der franzöſiſchen und deutſchen National⸗ hymne, auch mit dem deutſchen Gruß erwiderten. Ehrl Turnierſieger in Köln Am 2. Weihnachtsfeiertag wurde im Kölner„Kino für Jedermann“ ein Leichtgewichts⸗Ringerturnier durchgeführt, das vor ausverkauftem Hauſe abgewickelt wurde. Leider fehlten die drei Kölner Schlangen, Sürth und Forſch, für die die Federgewichtler Nettersheim(Deutſcher Kampf⸗ ſpielſieger) und Pulheim eingeſprungen waren. Turnier⸗ ſieger wurde ohne eine Niederlage der Münchener Ehrl vor dem Hörder Weikart, oͤem Koblenzer Schwarthopf und dem Kölner Nettersheim. Neuer Schnelligkeits⸗Flugrekord Der bekannte franzöſiſche Flieger Delmotte hat am 1. Weihnachtsfeiertag in Iſtres bei Marſeille den Welt⸗ rekord im Schnelligkeitsflug für Landflugzeuge verbeſſert und eine Geſchwindigkeit von 504,672 Stdkm. erreicht. Der bisherige Weltrekord betrug 490 Km. und wurde von dem inzwiſchen tödlich verunglückten Amerikaner Weddel ge⸗ halten. Delmotte ſteuerte einen Caudron⸗Renault⸗Appa⸗ rat mit 380 PS⸗Motor. In einer Erklärung vor Preſſe⸗ vertretern betonte er, daß er der ſeſten Ueberzeugung ſei, mit einem ſtärkeren Motor auch die von dem Italiener Agello mit einem Waſſerflugzeug aufgeſtellte Welthöchſt⸗ leiſtung von 709 Km. zu überbieten. eine weitere Formverbeſſerung aufweiſt, gewaun das Spiel auf Grund ſeiner größeren Monnſchaftsleiſtung. Außerdem wor faſt jeder Poſten beim Turnverein beſſer beſetzt wie beim VfR. An den Torerfolgen ſind ſämtliche Spielerinnen beteiligt. Die Läuferreihe des Turnvereins hotte wieder in der immer beſſer werdenden Mittelläuterin ihre Hauptſtütze. Die beiden Verteidigerinnen erledigten das geringe Arbeitspenſum ſicher. Die Torhüterin mußte während des ganzen Spieles kaum eingreifen. Beim Bf war gleich zu Beginn die Verteidigung über⸗ laſtet, weshalb dieſer Mannſchaftsteil weniger als ſonſt in Erſcheinung trat. Außerdem ſind noch die beiden Außen⸗ läuferinnen und die zwei Halbſtürmerinnen zu erwähnen. Die Damen des Turnvereins haben nunmehr wieder ſämtliche Vereine der näheren Umgebung ſicher geſchlagen und haben ſich damit an die Spitze der badiſch⸗pfälziſchen Damen⸗Hockey⸗Mannſchaften geſtellt. Sieg und Niederlage! Die„Beckenham Wanderers“ in Frankfurt Die engliſche Hockeymannſchaft, die„Beckenham Wande⸗ rers“, die ihr erſtes Spiel auf deutſchem Boden in Wies⸗ baden zu einem ſchönen Erfolg(311) geſtaltet hatte, gaſtierte an den Weihnachtstagen in Frankfurt o. M. Am 1. Feier⸗ tag unterlagen die Engländer gegen den Höchſter 96 mit:3(:), am Tag darauf ſchlugen ſie den S C Frank furt 1880 mit:0(:0) Treffern. Im Höchſter Spiel, dem gegen 600 Zuſchauer bei⸗ wohnten, ſah man von beiden Mannſchaften ganz hervor⸗ ragende Leiſtungen. In der Höchſter Elf ſpielten alle Spie⸗ ler mit großer Hingabe und die glänzende Mannſchaſts⸗ leiſtung brachte auch den ſchönen Sieg über den prominen⸗ ten Gaſt zuſtande. Sehr gut woren vor allem der Torhültet Groſch umd die Innenſtürmer Pfeiffer, Weber und Wi, mann. Bei den Briten zeichneten ſich die Schlußſpieler Buckmaſter, Doker und Mitchell aus, außerdem waren die Läufer ſehr gut, dagegen ſpielte der Sturm, in dem der vorzügliche Mittelſtürmer Leighton fehlte, nicht ſo ſtark. Die Tore für Höchſt ſchoſſen Pfeiffer, Weber und Witt⸗ mann; die Gäſte kamen beim Stand von 20 durch Pope zum Ehrentor. In Frankfurt lieferte der Sportelub 1880 gegen die „Wanderers“ ein überaus ſchwaches Spiel. Kataſtrophol war vor allem der Sturm, der ſelbſt die ſicherſten Tor⸗ gelegenheiten ausließ. Von der allgemeinen Unſicherheit wurden ſchließlich auch ſo gute Spieler wie Schäfer und Grages angeſteckt. Ein Glück, daß wenigſtens Henke im Tor bei der Sache war, ſonſt hätte es eine noch höhere Schlappe gegeben. Bei den Engländern zeichneten ſich vor allem der Verteidiger Mitchell und der Mittelläufer Prain aus. Die Tore erzielten Pope und Hay⸗Cooper(). AfR-Hanoͤball-Damen geſchlagen In Frankfürt ſtanden ſich die Damen⸗Handballmann⸗ ſchaften des Frankfurter Stadtſportvereins und des Bft Mannheim gegenüber. Die Frankfurterinnen, die bekaunk⸗ lich im vergangenen Spieljahr von den Mannheimerinnen aus dem Wettbewerb um die Deutſche Meiſterſchaft aus⸗ geſchaltet worden waren, ſiegten diesmal knapp mit 675(272 Treffern, obwohl ſie nur mit zehn Spielerinnen angelke⸗ ten waren. Allerdings hatten die VfR⸗Damen auf drei Poſten Erſatz ſtellen müſſen. Die Tore ſchoſſen Bohr⸗ mann(), Ansmann(), Ungemach und Rützel für Stadt⸗ SV, Kehl(), Eggert und Förſter für Vſg Mannheim. Weber wurde Hindernis-Reiter-Champion Die Weihnachtsrennen auf der Bahn in Mülheim⸗ Duisburg brachten am zweiten Weihnachtsfeiertag den Kehvaus im deutſchen Galoppſport. Die Dezember⸗Ren⸗ nen brachten zwar keine ſportlichen Sonderheiten, ſie hat⸗ ten aber das eine Gute: den kleinen Ställen wurde noch Verdienſtmöglichkeit gegeben. Zugleich fiel am Schlußtage noch die Entſcheidung im Kampf der Hindernisreiter, Am 30. November, als die Rennzeit offiziell geſchloſſen wurde, lagen H. Weber und W. Wolff punktgleich mit je 31 Sie⸗ gen an der Spitze. Sie konnten ſpäter noch jeder ein Rennen gewinnen und am Mittwoch gelang es daun Weber, mit Utamare noch einen Sieger zu ſteuern, der ihm das Champion einbrachte, da ſein Rivale Wolff an dieſem Tage leer ausging. Dichtauf folgt an dritter Stelle J. Unterholzuner mit 29 Siegesritten, der mit 139 beſtrittenen Rennen zugleich der meiſtbeſchäftigte Hinder⸗ nisjockey dieſes Jahres war. H. Müſchen konnte ſich im Weſten noch auf den 4. Platz mit 19 Siegen vorarbeiten, dann kam Florian mit 18 Siegen, W. Rößler mit 16 und W. Hauſer mit 15 Siegen. Mühlheim⸗Duisburg(26. Dezember) 1. Rotkäppchen⸗Hürdenrennen. 1500, 3000 Meter: 1. Ambroſius(Schamm); 2. Finor. Tot.: 25:10 2. Rübezahl⸗Jagdrennen. 1500 l. 3000 Meter. 1. Feu⸗ dal(H. Glitſch); 2. Auswahl; 3. Maharadſcha Ferner: Schatzfinder, Gerlind, Leutvogt, Blackbery, Adelbert, Ran⸗ gräfin, Almanſor Tot.: 171, 32, 20, 17:10. 3. Klabautermann⸗Hürden rennen. 1600 J. 3300 Meter; 1. Schloßfrau(R. Kruſchwitz); 2. Pandorama; 3. Berna. Ferner: Peraſperum, Voltaire 2, Temboul, Milotti. Tot: 84, 20, 23, 19:10. 4. Schneehittchen⸗Jagdrennen. 2100. 3300 Meer: Utamaro(H. Weber); 2. Roſenrot; 3. Traumulus. Ferner: Fahrewohl, Weltmeiſter. Tot.: 12, 12, 15:10. 5. Rumpelſtilzchen⸗Hürdenrennen. 3000. 2800 Meter: 1. Georgette(§. Vaas); 2. Sintflut; 3. Trojaner u Schwerthieb. Ferner: Fantaſia, Hatz. Tot.: 48, 18, 2510. 6. Fran Holle⸗Zagdreunen. 1500. 3700 Meter: 1. Good Bey(Stangel); 2 Harun; 3. Mofra. Ferner: Robin⸗ 5 ſon, Porto Flip Jan van Wert. Tot.: 135, 27, 14:10. Sieg⸗Doppelwette: 3. und 4. Rennen: 158:10. 4 8 91 * Donnerstag, 27. Dezember 1934 Neichsbankausweis vom 21. Dez. Das Weihnachtsgeſchäft hat eine ſtärkere hervorgerufen, die in einer Zunge A e anlage um 25, auf 4 478,5 Mill.& zum Ausdruck kommt während am 23. Dezember 1933 die geſamte Kapitalaula 0 um 93,8 Mill. auf 3 567,4 Mill.% verringert war 2 dem ſind die Rückſchlüſſe von der Ultimobeanſpruchung mit rund 57 v. H. bis zum 21. Dezember immer noch weitaus höher als in den erſten drei Dezemberwochen des Worlah⸗ ces, in denen erſt 42 v. H. der Belaſtung abgedeckt waren In 1 At auch die Verſchiebung des Inven⸗ turverkaufs m er verſtärkt 8 in 1 e f en Inanſpruchnahme in Zu⸗ Im einzelnen haben die Beſtände an 1 1 wechfe n und ches um 10 Mil. auf 3 006 Mil Mark, an Lombard forderungen um 4,1 Mill. auf 101% Mill Mark, an deckungs fähigen Wertpapieren um 0, Mill./ auf 436,5 Mill./ und an Reichs ſchatzwechſeln um 13,4 Mill. auf 16,4 Mill. zugenommen. a i g Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren blieben bei einer Zunahme um 32 000/ mit rund 318,8 Mill.„ nahezu unverändert. An Reichs banknoten und Nen bankſcheinen zuſammen ſind 29,4 Mill. in den Ver⸗ kehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 47 Mill.„/ auf 3 724,3 Mill. derjenige n um 24,7 Mill. auf 334, Mill 2 05 böht.. Der Umlauf an Scheidemün zen nahm um 1,5 Mi auf 1 471,2 Mill.& ab. Der geſamte e betrug am 21. Dezember 5 706 Mill. gegen 5 343 Mill., im Vormonat und 5 453 Mill. 4 am 23. Dezember 1989. Die fre men Gelder zeigen mit 764,3 Mill./ eine Zunahme um 4,7 Mill. /, nachdem noch in der Vorwoche bei den Giro⸗Guthaben infolge der Bareinlöſung von Reichs ſchatzwechſeln eine Abnahme um 97,3 Mill./ zu ver⸗ zeichnen war.. 8 Die öffentlichen Guthaben ſind in der Berichtswoche etwas geſtiegen, dagegen haben die privaten etwas abgenommen. Die ſtetige, langſame Aufwärtsentwicklung der Deckungs⸗ mittel hat ſich auch im Berichtsabſchnitt fortgeſetzt, in dem die Goldbeſtände um 51 000/ auf 78,8 Mill./ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 184 000/ auf 4,4 Mill.„ zugenommen haben. i Die Aufgaben der Bausparkassen In der letzten Führerrats⸗Sitzung des Reichsverbandes deutſcher Bauſparkaſſen wurde u. a. auch die Frage der künftigen Aufgaben der Sparkaſſen eingehend behandelt. Das Ergebnis der Beratung, die in allen weſentlichen Punkten eine volle Einigung herbeiführte, wurde in fol⸗ genden Richtſätzen niedergelegt: f 1. Die Bauſparkaſſen betrachten nach wie vor die Voll⸗ F Eigenheimbauten und deren Erhaltung als ihr wichtigſtes Tätigkeitsgebiet; ſie ſi rſtr b Hypothekarinſtitute. 8. e 2. Die Bauſparkaſſen ſind bereit, daneben auch zweit⸗ ſtell ige Beleihungen durchzuführen, wenn dabei die Sicher⸗ heit der Spargelder in keiner Weiſe gefährdet wird. 5 3. Die Bauſparkaſſen ſind im Rahmen von Ziſſer 1 und 2 auch jederzeit bereit, mit dem Reichsheimſtättenomt in Fragen der Reichsſiedlungspolitik zuſammenzuarbeiten. Der Beteiligung an geſchloſſenen Siedlungen iind aller⸗ dings enge Grenzen geſetzt, da die Geſchäftspläne und Zuteikungsbeſtimmungen die Bereitſtellung größerer Sum⸗ men für einen Platz praktiſch erſchweren. Mitbeteiligung iſt fedoch möglich. 4. Die Bauſparkaſſen ſind der Anſicht, daß ſie dazu be⸗ kufen ſind, neben den Bauſpargeldern auch ſolche Spar⸗ gelder zu verwalten, die für Bauſparzwecke geeignet ſind. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlen⸗Syndikat. Die o. der A Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlen⸗Syndikat erledigte die Regularien. Die ſotzungsgemäß ausſcheidenden Mit⸗ glieder des Ag wurden wiedergewählt. An Stelle von Oberbergrat Bälz, der ſein Amt niedergelegt hat, wurde Landrat a. D. Wilhelm Tengelmamu gewählt; neu hinzugewählt wurde Generaldirektor Becker. * Badiſche Grundwert AG, Berlin. Bei der mit 400 000 Mark Kapital ausgeſtatteten Geſellſchaft ergab ſich 1993 ein G e w inn von 809(54972) /, um den ſich der Vortrag weiter auf 657 105, erhöht. Die Mieterträge ſtiegen auf 181.957(163 785) J. Abſchreibungen betrugen nahezu un⸗ verändert 50 418(50 411) /, Hausſteuern 91551(—), Be⸗ ſitzſteuern 40 784(42 155). In der Vermögens aufſtellung ſtehen Grunoſtücke mit unv. 395 200 /, Gebäude mit 840 410 74830)., Forderungen an Herm. Tietz u. Co. 65 151(i. B. Forderungen an Konzerngeſellſchaften 58 339), onderer⸗ ſeits Reſerven und Rücklagen zu. 164 600(unv.), Hypo⸗ . 69 380(unv.), Hypotheken 125(49 460) Mark. frproz. Schweizer Franken⸗Auleihe der Evangeliſchen Diakoniſſen⸗Anſtalt, Karlsruhe⸗Rüppur. Man teilt uns mit, daß der Zinsſchein per 1. Dezember 1934 der Ewan⸗ geliſchen Diakoniſſen⸗Anſtalt⸗Obbügationen Sfr.⸗Anleihe bis auf weiteres auf der Baſis von 4,5 v. H. Jahreszins gemäß deutſch⸗ſchweizeriſchen Abkommen vom W. Juli 19 4 einlösbar ſind, u. a. auch bei der DD⸗Bank, Filiale Karlsruhe. * Schrag u. Söhne AG, Bruchſal. Dieſe Malzſabrik be⸗ richtet für das am 31. Auguſt 1934 beendete Geſchäftsjahr non einer fachen Steigerung des Umſatze s. Hierbei hotte der Export, insbeſondere nach den Ver. Stag⸗ ten von Amerika bei allerdings geöorückten Preiſen einen erheblichen Anteil. In den erſten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres ſtieg der Abſatz bei allerdings anziehenden Rohſtofſpreiſen und Exportſchwierigkeiten um weitere 60 v. H. Für 1993/4 wird nach 0,016(0,009) Mill. I Ab⸗ ſchreibungen ein Reingewinn von 39 809(31 930)% uusgewieſen. Ueber die Verteilung werden Angaben nicht gemacht(Kapital 315 000], doch bemerkt, daß ein ent⸗ prechender Anteil der Goldoiskontbank überwieſen wurde. In der Vermögensaufſtellung erſcheinen u. a. in Mill. Verbindlichkeften 0,6387(0,419), Vorräte 0,707(0,487). Außenſtände, Wechſel 0,908(0,325). der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- U WIR TSCHAFTS-ZETTUNG Die Warenmärkfe im Jahre 1934 Von Georg Haller⸗Mannheim 1 50 1 Vorſorgung des deutſchen Volkes mit Waren des 255 e und ſomit auch die Eindeckung feiner 5 r ſchaft mit Rohſtoſfen wurde im Jahre 1984 im weſent⸗ 3 von zwei Grunsdtatſachen der Politik beſtimmt, die an ihrer Vorausſetzung und Auswirkung verſchieden in ihren Folgen bisweilen ineinander übergrüfen. Zuerſt iſt die Deviſenlage mit allen ihren Konfegwengen zu 1 1 die Tatſache daß anſtelle des erkranßten Reichs⸗ 1 N e der Reichsbankpräſdent kommiſſariſ ch ui der Führung des für die Wirtſchaft zuständigen Mi⸗ niſteriums beauftragt worden iſt, erhellt deutlich genug 1 0 81 heute der Zuſammenhang zwiſchen Wirtſchafts⸗ Poe ae ae dn a iſt. Es iſt hier nicht der 1 10 5 560 5 intel t der mannigfachen Verrech⸗ 3 0 n m en, die mit zahlreichen Ländern ab⸗ . wurden, oder auf die Musgeſtaltung unſerer n 5 Feſtzuſtellen iſt jedoch, daß Anſchluß. 9 90 1 und damit ein ſtärkerer e 1 e nur in dem Maße möglich iſt, land ufengehalten 7 0 erzeugniſſen die Wege zum Aus⸗ 1 8 n ln e iſt betont worden, Ian nicht erſtrebt ir n ee 1 850 Deucſch⸗ 1018 ben debt wird, daß im Gegenteil eine möglichſt mfangreiche Betätigung im Welthandel, als Verkäufer wie als Käufer, nur von Nutzen ſein kann. Da jedoch bis 7 75 noch ſtarke Hemmungen einer ſolchen fruchtbringenden Tätigkeit entgegenſtanden, mußten eine ganze Reihe von Verordnungen erlaſſen werden, die in den Waven⸗ verkehr Deutſchlands unmittelbar eingreifen; die wichtig⸗ ſten von ühnen werden wir bei der D ellung der ein⸗ gelnen Wavengruppen erwähnen. Sie f Has muß aus⸗ drücklich betont werden nicht als Dauermaßnahmen ge⸗ dacht, ſondern lediglich zur Behebung eines gegenwärtigen vorübergehenden Zuſtandes. 5 5 1 in Sieſer Hinſicht unterſcheiden ſich ͤie genonn⸗ en Regekungen von der zweiten Gruppe von Maßnahmen, die füür die nationolſozioliſtiſche Weltanſchauung und für die von dieſem Gebiete getragene Politik unabänderliche Notwendigkeiten darſtellen: es ſind die Vorkehrungen, die zum Schutze des Bauern getroffen worden ſind. Der Reichs nährſtand, deſſen Schaffung eine der erſten Taten der Regierung Hitler war, iſt im Jahre 1934 folgerichtig aus⸗ gebaut worden durch Einbeziehung aller Gewerbe⸗ und Handelsgruppen, die im weſentlichen mit den Erzeugniſſen des Bauern Wirtſchaft treiben. Golt es im Jahre 1998, den Bauern aus ſeiner Verſtrickung mit der Geldwirtſchaft, die ſeinem Weſen und ſeiner Arbeit fremd ſind, zu löſen — als wichtigſte geſetzgeberiſche Tot iſt hier das Er b⸗ hofgeſetz zu nennen— ſo iſt für das Jahr 1994 die Errichtung der Gruppe 4 des Reichsnährſtandes, die auch den„Landhande!“ ſoweit von der freien Marktwirtſchaft los löſt, wie es im Rahmen einer reibungsloſen Zuſammenarbeit zwiſchen Bauer und Han⸗ del angebracht erſcheint. Es wird zweckmäßig ſein, ſich bei jedem einzelnen Falle der Marktregelung vor Augen zu halten, ob die getroffene Maßnahme zu der erſten oder der zweiten der angeführten Gruppen gehört. Nur auf dieſe Weiſe iſt ein Verſtändnis für die Vorgänge auf dem deut⸗ ſchen Markt im Jahre 1934 möglich. Getreide Einer Betätigung Deutſchlands als Käufer auf den Weltgetreidemärkten ſtanden ſowohl die Deviſen⸗ ſchwie rigkeiten als auch der deutſche Bauernſchutz entgegen. Tatſächlich wurden, beſonders in der zweiten Jahreshälfte, ausländiſche Weizen ſo gut wie gar nicht ge⸗ handelt, ſo daß nur noch ſehr geringes Intereſſe für die Auslandsmärkte beſteht. Wenn wir gleichwohl kurz die Welternten ſtreifen, ſo deshalb, weil die Erträgniſſe in den Weizenexportländern die niedrigſten Ziffern der letz⸗ ten zehn Jahre aufweiſen. In den Vereinigten Staaten wird die Weizenernte mit 133 Mill. Dz. an⸗ gegeben, während ſie bisher regelmäßig 200 Mill. D über⸗ ſtieg; ſie liegt damit noch um rund 37 Mill. Dz. unter dem geſchätzten Verbrauch in den Staaten ſelbſt; für Kanada lautet die Angabe auf 70 Mill. Dz. gegen etwa 112 Mill. im Durchſchnitt der letzten fünf Jahre. Da aber aus den frü⸗ heren außerordentlich guten Ernten noch Vorräte zur Ber⸗ fügung ſtehen, die faſt den geſamten Weltbedarf zu decken imſtande ſind, iſt von einer fühlbaren Entlaſtung des Mark⸗ tes nicht die Rede. Die im Vorjahre auf der Londoner Weizen konferenz vorgeſchlagenen Ausſuhrquoten haben ihre Wirkung nicht erreicht. Bis auf Argen⸗ tinien haben die Ausfuhrſtaaten nicht einmal für die ihnen zugebilligten Verkäufe Abnehmer finden können. Argentinien allerdings hat ſeinen Export unbekümmert er⸗ heblich ausgedehnt, und mußte auf den diesjährigen Kon⸗ ferenzen in London und Budapeſt heftige Vorwürfe dafür einſtecken. Da aber in Argentinien, im Gegenſatz zu den nord⸗ amerikaniſchen Erzeugerſtaaten, ausreichende Lager⸗ möglichkeiten nicht vorhanden ſind, mußte man dort alles tun, um die Ernten ſchnellſtens abzuſetzen; der Staat war daran ſo dringend intereſſiert, daß er den Erzeugern ſogar Mindeſtpreiſe garantierte und den Unterſchied aus Steuermitteln aufbrachte. Trotz aller Konferenzen wird Argentinien nicht von dieſem ihm durch ſeinen Wirtſchafts⸗ aufbau vorgeſchriebenen Weg ablaſſen können. Auch Un⸗ garn, das bedeutendſte Weizenausfuhrland Europas. iſt mit internationalen Beſchränkungen nicht gedient. Man erſtrebt dort, durch Abmachungen mit einzelnen Län⸗ dern Zugeſtändniſſe für die heimiſche Landwirtſchaft ein⸗ zutauſchen. So wurden in dieſem Jahre Abkommen mit Italien und Oeſterreich getroffen.— Die Preiſe lagen durchweg über denen des Vorjahres; im April und Mai gab es einen vorübergehenden Preiseinbruch, der an den nordamerikaniſchen Börſen Rückſchläge um etwa 15 v. H. im Gefolge hatte, aber ſchon vom Juni an nahm die ſtetige Bewegung unter geringen Schwankungen ihren Fortgang. Der Mittelpreis für Weizen an der Chicagoer Börſe be⸗ trug in Cents je Buſhel: Ende 1033: 8276, Ende März 1934 8615/6, Ende Juni 1934: 89 ½g, Ende September 1934: 101½ und Ende Dezember 9854. Für Winnipeg ſtellen ſich die gleichen Preiſe auf 64% bzw 68 bzw. 76 bzw. 8155 bzw. 77. Rechnet man dieſe Preiſe auf Reichsmark Die deufsche Land wirischaff 1934 In dem letzten Vierteljahresheft des Inſtitut für Kon⸗ junkturforſchung befaßt ſich dieſes Inſtitut eingehend mit der Lage der deulſchen Landwirlſchaft Ende 1984. Zuſam⸗ menfaſſend wird über das Jahr 1934 geſſagt: „Die Lage der deulſchen Landwirtiſchaft ſtellb ſich am Jechresende 1991 wie ſolgt dar: Die Schlacht v ieh ⸗ märkte haben ſich na chorei Jahren des Verfalls zum erſten Male wieder nennenswert erholt. Die übrigen Agrarmärkte ſind weitgehend auf einer für Hie Erzeuger erträglichen Baſis ſlabiliſiert. Die Auswirkungen der Dürre im Sommer ſind durch die Regenfälle im Herbſt erheblich gemildet, die noch drohenden Gefahren durch Re⸗ gierungsmaßnahmen bekämpft worden. Verſorgungs⸗ schwierigkeiten bis zur nüchſten Ernte ſind— ſowzit es ſich überſehen läßt— nirgends zu erwarten. Die Landwirt⸗ ſchaft kann, nachdem die Märkte geregelt und die Pei stabilisiert find, wieder Betriehsvoronſchläge machen. und bronungsgemäß wirtſchaften. Fiir die kommenden Jahre hat die Regierung auf dem 2. Reichsbauerntag eine all⸗ gemeine neue Ezeugungsſchlacht vorbereitet. Das Haupt⸗ iel iſt, die elbſtverſorgung Deutſchlands mit den fehlenden Produkten(beſonders Butter, Käſe, Eiern, Geſpinſtſtuſſen wie Wolle, Flachs und Hanf) zu erhöhen. Da die wirt⸗ ſchartlichen Vorausſetzungen hierfür gegeben ſind, iſt an einen Erfolg dieſes Feldzuges auf lange Sicht micht zu gweifeln.“ Anordnungen der Zucker wirischafi Die Hauptvereimigung der Deubſchen Zuckerwiriſchaft Hat nord bis 15. Januar 1995 ihre Geſchäſtsſtelle in Berlin SW 68, Wilhelm⸗Straße 98. Gemäß Bekannt- machung Nr. 1 werden alle Anordnungen und Bekannt⸗ machungen in der„Landware“ als amtlichem 1 lichungsorgan veröffentlicht, wobei für den Zeitpunkt de Inkrafttretens von Anordnungen jeweils der Tag der Ver⸗ öffentlichung in dem Fachblott gilt. In der unterm 19. Dezember 1934 erlaſſenen, unterm 21. 12. veröffentlichten Anordnung 1 wird angeordnet, daß die von der bisherigen WV der deutſchen Zuckerinduſtrie erlaſſenen Kontingen⸗ tierungsbeſtimmungen und Kontingentsſeſtſetzungen vor⸗ läufig bis auf Widerruf durch den Vorſitzenden der Haupt⸗ vereinigung in Kvaft bleiben, ſoweit ſie die Grundkon⸗ tingente der Zuckerſabriken betreffen, ferner, daß die auf Grund der Satzun der bisherigen WV ergangenen Vor⸗ ſchriften über die Abſotzregelung bis auf weiteres in Kraft bleiben. Die Freigaben werden jeweils vom Vorſitzenden der Hauptvereinigung beſtimmt werden. Anerkennung der Fachgruppe„Verſicherungs⸗ Agenten und Makler“— Meldefriſt bis 15. Jan. Wie wir hören, iſt die Anerkennung der obengenannten Fachgruppe bei der Wirlſchaſtsgvuppe„Vermittlergewerbe“ in der Reichsgruppe 9, Handel, des organiſchen Aufbaues erfolgt. Auf Grund der Ziſfer 3 der Anoronung des Reichswirlſchaftsminiſters iom 29. November 1994 betref⸗ ſend Anerkennung der Wirtſchaftsgruppe„Vermittler⸗ gewerbe“ haben ſich daher alle Verſicherungsagenten und Verſicherungs⸗Makler, die eine Tätigkeit gemüß ds 84 und 93 0B ausüben, beim Reichsbund der Deutſchen Ver⸗ ſicherungsvertreter(RV) e.., Berlin W 35, Viktoria⸗ ſtraße 28. zu melden. Die Anmkelldefriſt läuft bis zum 15. Januar. Auch die in allen größeren Städten vorhan⸗ denenn Ortsgruppen des RV geben als Meldeneben⸗ ſtellen Formulare aus und nehmen Anmeldungen ent⸗ gegen. Die Angaben im Meldeformular dienen zunächſt leöigbich organfſatoriſchen und ſtatiſtiſchen Zwecken der Reichsgruppe„Vermittlergewerbe“. je 100 Kg. um, ſo ergibt ſich, daß in den Vereinigten Staaten ein Doppelzeutner Weizen etwa 9 Mark und in Kanada etwa 7 Mark koſtete. Schwieriger iſt, insbeſondere für Nordamerika, die Futtermittelfrage; hier ſtehen nicht ſo große Vor⸗ räte wie bei dem Brotgetreide zur Verfügung und in etlichen Gegenden macht ſich bereits Knappheit bemerkbar. Die Chikagboer Maisnotierung, die Ende 1933 auf 447 ſtand und dann von Vierteljahr zu Vierteljahr auf 49 bis 594 bis 77 bis 90 ſtieg oder, in„ je 100 Kg. von 4,80 auf faſt 9, iſt Beiſpiel dafür. Der bdeutſche Getreidebedarf iſt dank der Maßnahmen der Reichsregierung in befrie⸗ digendem Maße gedeckt. Zwar erreichen die diesjährigen Ernteergebniſſe nicht die Rekordernte des Vorjahres, aber ſie ſtehen bei den meiſten Getreidearten weſentlich über dem Durchſchnitt der Jahre 1924/33. Für Weizen iſt ein Er⸗ gebnis von 45 Mill. To.(1933: 5,6; Durchſchnitt 1924/88: 3,7), für Roggen von 7,6 Mill. To.(8,7 und 7,5), für Gerſte von 3,2(3,5 und 3,2) und für Hafer von 5,5 Mill. Tonnen(7,0 und 6,4) ermittelt worden. Bemerkenswert iſt übrigens, daß der Anbau von Raps und Rübſen ſehr ſtark, nämlich von 5000 Hektar im Vorjahr auf faſt 27 000 Hektar in dieſem Jahr zugenommen hat. An Brotgetreide ſtehen alſo aus der neuen Ernte etwa 12,2 Mill. To. zur Verfügung; da am 1. Juni 1934 noch aus der alten Ernte Brotgetreide⸗Vorräte von etwa 3,6 Mill. To. in der erſten und zweiten Hand vorhanden waren, ergibt ſich eine Ge⸗ ſamtverſorgung von rund 15,8 Mill. To. Der Wei⸗ zenkonſum betrug demgegenüber im Durchſchnitt der letzten ſieben Jahre etwa 4,6 Mill. To., der Roggenkonſum rund 49 und der von anderen Brotgetreiden etwa 0,25 Mill. To., wobei zu beachten iſt, daß ſich in den letzten Jahren eine verſtärkte Neigung zum Roggen bemerkbar gemacht hat. Aus dieſen Zahlen ergibt ſich, daß die Brotgetreide⸗ verſorgung voll geſichert iſt, und daß darüber hinaus noch etliche Roggenvorräte zu Fütterungszwecken zur Ver⸗ fügung ſtehen. Infolge des geringen Ausfalles der Ha⸗ ferernte iſt die Verſorgung mit Futter⸗ getreide nicht ſo reichlich; immerhin ſtehen etwas mehr als 10 Mill. To. zur Verfügung. Da jedoch in zuneh⸗ mendem Maße aus ländiſche Kraftfuttermit⸗ tel durch deutſche erſetzt werden, iſt auf dieſem Markt die Notwendigkeit von Einfuhren gegeben. Die Reichsregte⸗ rung hat dieſer Sachlage dadurch Rechnung getragen, daß ſie mehrfach die Einfuhr von Futtermitteln ermöglicht hat, ſo wurde polniſcher Roggen gekauft, die Rfch erwarb Futtergerſte und Mais und erteilte auch dem Handel Er⸗ leichterungen für die Einfuhr von Futtergetreide. Für Kleie, Zuckerſchnitzel, Treber und Malzkeime wurden Zoll⸗ ermäßigungen beſchloſſen und die Monopolabgaben für Oelkuchen und Sojaſchrot wurden auf die Hälfte ermäßigt. Die Tatſache jedoch, daß heute die deutſchen Margarine⸗ fabriken und Oelfabriken in weſentlich geringerem Um⸗ ſang als früher ausländiſche Oelfrüchte verarbeiten, ließ eine weſentliche Veränderung in der Zuſammenſetzung der Futtermittelverſorgung, ſoweit ſie aus Einfuhren bheſtrit⸗ ten werden muß, nicht umgehen. Nach den bis jetzt vor⸗ liegenden Einfuhrzahlen iſt der Import von Oelkuchen gegenüber dem Vorjahr auf etwa den achten Teil, der von Mittag-Ausgabe Nr. 592 Sojabohnen um 28 v. H. und der von Leinſaat um etwa 10 v. H. zurückgegangen. Statt deſſen hat ſich die Einfuhr von Futtergerſte rund ver zehnfacht, der von Kopra mehr als verdoppelt, auch bei Mais, Erdnüſſen, Palm⸗ kernen und Fiſchmehl ſind Steigerungen, die 10 bis 50 v. H. betragen, eingetreten. Die Marktgeſtaltung war für Brotgetreide durch die Feſtpreiſe in enge Bahnen gelenkt. Aus der Tatſache, daß auf Grund dieſer Preiſe ſich im Verlauf des Jahres an den einzelnen Märkten ſich nur Abweichungen von durchſchnittlich 9 v. H. zwiſchen dem höchſten und dem niedrigſten Feſtpreismonat ergaben, während in den frühe⸗ ren Jahren ſich durchſchnittlich Differenzen von 40 v. H. feſtſtellen ließen, kann gefolgert werden, daß das Ziel einer ſtetigen Marktgeſtaltung erreicht worden iſt. Für Mann ⸗ heim, das im Gebiet der höchſten Feſtpreiſe liegt, hatte dieſe Regelung zur Folge, daß in den hieſigen umſang⸗ eichen Lägern reichliche Mengen, vor allem norddeutſchen Weizens, eingelagert wurden. Von den Verordnungen, die auf den Marktverlauf weſentlichen Einfluß hatten, muß hier die obligatoriſche Einführung des Bäckerſchluß⸗ Scheines erwähnt werden, die dieſe Abnehmer zur Bar⸗ zahlung zwingt, und damit das Mehlgeſchäft auf eine ſoli⸗ dere Grundlage ſtellt, zugleich aber auch eine weſentliche Verzögerung der Käufe und Abrufe zur Folge hatte. Das Abfatzgeſchäft der Mühlen war daher gegen Schluß des Jahres ſehr gering, ſo daß ſie ſich ſelbſt in ihrer Einkaufstätigkeit immer ſtärker zurückhielten. Die Knappheit an Kraftfuttermitteln und das schleppende Mehlgeſchäft zeitigten als merbwürdige unlieb⸗ ſame Erſcheiwung Tauſch⸗ und Gegengeſchäſte in der Form, daß man Mehl unter den Bedingung der Mitlieſerung von Kleie kaufte, oder aber von den Mühlen bei der Lieferung von Getreide die Gegenliefe pung von Kleie zur Bedingung machte. Großen Umfang nahmen Geſchäfte dieſer Art am Futtermittelmarkt an, be⸗ ſonders ſeit am 16. Juli und am u Auguſt auch für Futtergerſte und Hafer Feſtpreiſe feſtgeſetzt wur⸗ den; zeitweiſe waren dieſe Getreidearten am freien Markt überhaupt nicht zu haben, zumal ſie auch in großem Um⸗ fang von den Bauern im eigenen Betrieb verfüttert wur⸗ den. Für Norddeutſchland bpachte ſchließlich die ſtärkere Verwendung von Kartoffelflocken ſowie die Kartoſſſeltrock⸗ nung und einſäuerung dem Futtermittelmakt eine ge, wiſſe Entlastung, die in Sücdeutſchland ſich wicht ausamfr⸗ ken konnte, da hier die erforderlichen Anlagen fehlen. Be⸗ vor für Hafer die oben angeführte Feſthegung der Preiſe eintrat, hatte er eine erhebliche Preisſteigerung zu ver⸗ zeichnen, und zwar von 143 Ende Dezember 1933 bis auf mehr als 200 4 die To. Ende Jun; die Feſtpreiſe machten dieſer Entwicklung einm Emde, ſo daß jetzt der Preis von 170/ nicht überſchritten wird. Für Braugerſte 915 mit Beginn der neuen Ernte eine Preisſteigerung ein; die Bewegung gewann dadurch noch an Lebhaftigkeit, daß Her⸗ künfte, die früher als beoffnders eiweißarm, alo für Brau⸗ zwecke vor allem geeignet ſich erwieſen hatten, in dieſem Jahr einen hohen Eiweißgehalt zeigten. Nachdem ſich die Brauereien im Oktober und Anfang November eingedeckt hatten, flaute auch hier das Geſchäft merklich ab. Für den Mohlmarkt war von beſonderer Bedeutung die Begrenzung der Vermahlung von Auslandsweizen auf höchſtens 20 v. H. Da der Zoll 250 4, ſpäter ſogar 3590, betrug und da ſich eine ſtarke Preisſteigerung für Aus⸗ fuhrſcheine ergab, konnte jedoch von dieſer Ermächtigung nur in geringem Umfang Gebrauch gemacht werden; als ſich herausſtellte, daß etliche mitteldeutſche Weizen einen Klebergehalt von bis zu 380 v. H. hatten, alſo dem des Monitoba⸗Weizens nohekommen, beſchränkte ſich das Geſchäft faſt ganz auf Mehl aus Inlandsweizen. Für Roggenmehle trat am 16. Juli eine Verordnung in Kraft, nach der die Heraufſetzung der Ausmahlung auf einen Aſchegehalt von mindeſtens 0,967 v. H. vorgeſchrieben wurde. Waren und Märkfe Die Geireidefesipreise für Januar Ab 1. Januar 1935 treten neue Getreidefeſtpreiſe in Kraft. Für die Getreidegroßmärkte Mannheim und Karls⸗ ruhe kommen folgende Feſtpreiſe in Frage: Weizen: W. 15: 207(Dezember 205.50), W. 16: 209 (207.50), W. 17: 212(210.50). Roggen: R. 15: 169(Dezember 167.50), R. 16: 172 (170.50). Hafer: H. 11: 159(Dezember 157.50), H. 14: 164 (162.50), H. 17: 167(165.50). b Gerſte(Futtergerſte): G. 7: 159(Dezember 157.50), G. 8: 162(160.50), G. 9: 164(162.50), G. 11: 167(165.50)% je Tonne. Entſprechend den neuen Feſtpreiſen ändern ſich auch die Preisfeſtſetzungen für Roggen⸗ und Weizenkleie. * Frachtzuſchüſſe der Riß bei Roggenlieferungen. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat die Rſch ermächtigt, aus den nach der 11. Veroronung der Reichsſtelle vom 1. Dezember 1934 aufkommenden Mitteln Frachtbethilfen zu leiſten. Die Bedingungen ſind in einer Bekanntmachung der Rich vom 22. Dezember 1934 auf⸗ geführt, Hiernach werden Frachtzuſchüſſe zunächſt hei Rog⸗ genlieſerungen an Mühlen in den Bezirken der Getreide⸗ wirtſchaftsverbänden Sachſen⸗Anhalt, Freiſtoat Sachſen und Thüringen gewährt. Et. Landware dürfte wohl zu erwar⸗ ten ſein, daß diefe Frachtzuſchüſſe mit der Zeit je nach Er⸗ fordernis auch auf Lieferungen in andere Gebiete aus⸗ gedehnt werden. * Ausnahmetarif für Juttergerſte weiter verlängert. Der Ausnahmetarif 17 B 2 iſt, wie die„Landware“ zuver⸗ läſſig erfährt, ſoeben über den 31. Dezember 1934 hinaus bis zum 31. Juli 1935 verlängert worden. Er gilt nur für Gerſte zur Verwendung als Futtermittel im Deutſchen Reich. Er tritt erſt in Kraft bei einer Mindeſtmenge von 70 000 Tonnen für einen Verſender oder Empfänger. * Drahtſeilpreiſe ermäßigt. Für Abſchlüſſe ab 22. De⸗ zember zur Lieſerung nach dem 1. Januar 1935 iſt eine fühlbare Ermäßigung der Liſtenpreiſe des Drahtſeilver⸗ bandes vorgenommen worden. * Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 22. Dez.(„Heß⸗Kaffee“ Hamburg 35.) Auch in der abgelaufenen Berichtswoche trat am Koffeemarkt keine Belebung ein. Die bevorſtehenden Feſttage tragen ebenfalls zu der ruhigen Stimmung bei. Anfang des Jahres dürfte das Inland aber wohl gezwun⸗ gen fein, die nach der langen Periode der Zurückhaltung entſtandenen Lücken in den Lägern aus den Beſtänden an den Seeplätzen wieder aufzufüllen. Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 27. Dez. (Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,50 je Gramm: dto. 4 v. H. Palladium 3,45 je Gramm; oto. 4 v. H. Kupfer 3,35 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 48,70 50,50 je Kilo; je nach Abnahme von 50 bzw.—9 Kilo. Uebersee-Geireide-Noſierungen Neuyork, 26. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Bufhel, Lokopreiſe! Weizen roter Sommer⸗Winter Nr. 2 107787 dto. hard 115%; Mais neu ankommende Ernte 105,257 Gerſte Maolting 99; Mehl und Fracht unverändert. Chikago, 26. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per Bufhel, Terminpreiſe) Tendenz ſtetig; Weizen per Dez. 98,75; Mai 99,75—9976; Juli 994-94; Mais per Dez. 98,75; Moi 90; Juli 86,25; Hafer per Dez. 5576; Mat 54,25, Juli 48,50; Roggen per Dez. 77,75; Mai 76,50; Juli 76. Lokopreiſe: Hafer weißer Nr. 2 57,50; Gerſte Malting 75 bis 122. Winnipeg, 26. Dez.(Eig. Dr.) Börſe geſchloſſen. Buenos Aires, 26. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Pa⸗ pierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,1; März 6,22; Mais per Dez. 6,27; Jau. 6,25; Febr. 6,24; Haſer per Febr. 5,10; Leinſaat(willig) Febr. 11,76; März 11,88. Roſario, 20. Dez.(Eig. Dr.) Schluß lin Papierpeſo per 100 Kilo) Weizen per Febr. 6,05; März 6,15; Mais per Jan. 6,00; Febr. 6,15; Leinfaat per Febr. 11,55; März 11,70. Amerikanische Schmalz und Schweinemärkie Neuyork, 28. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100[.) Tendenz feſt; Schmalz prima Weſtern loko 1920; oͤto, middle Weſtern 13051315; Talg unverändert. Chikago, 26. Dez.(Eig. Dr.) Schluß(in Cents per 100 Lö.) Tendenz feſt; Schmalz per Dez. 1260, Jan. 1245 G; Moi 1287,50;: uli 1302,50 G, Schmalz loto 1245; Bauch⸗ ſpeck(tt. geſ.) per Dez. 1545; Jan. 157 iſe für leichte Schweine 625675, ſchwere Schweine 700710; Schweine⸗ zufuhr in Chikago 16 000, im Weſten 47 000. N * Steigender Abſatz oſtpreußiſchen Zellſtoffes im Reiche. Die Belebung der öſtpreußiſchen Zellſtoffinduſtrie örückt ſich in einer ſtorken Zunahme des Abſatzes von Zellſtoff im Reiche aus. Im Jahre 1933 wurden im weſtlich des Korridorgebietes gelegenen deutſchen Wirtſchaftsgebiet 139000 Tonnen gegenüber nur 111 000 Tonnen im Jahre 1932 abgeſetzt. Der Verſand nach dem Auslande hat nur unerheblich zugenommen und belief ſich auf 111 000 T die hauptſächlich auf dem Seewege nach den weſteuroſiſche Ländern gingen. Der innerdeutſche Verſand ſpielte ſich vornehmlich auf dem Seewege nach den Noröſeehäfen ab. Verhältnismäßig geringe Transporte wurden auf dem Schienenwege der dem Binnenwaſſerwege nach Mittel⸗ deutſchland geleitet. Indusiriebeschäfſigung im November Das Arbeitsvolumen der Induſtrie, ö. h. die Geſamt⸗ dach der geleiſteten Stunden, hat im November 1934 trotz ſalſonmäßiger Abſchwächung auf Teilgebieten im gauzen weiter und zwar in gleichem Maße wie i. V. zugenommen. So iſt wach der Induſtrieberichterſtattung des Stattſtiſchen Reichsamts die Geſamtzachl der geleiſteten Arbeiterſtunden von 57,8 v. H. im Oktober auf 58,8 v. H. der Arbeiterſtun⸗ denbapazität im November geſtiegen. Die Zahl der be⸗ schäftigten Arbeiter hat ſich gegenüber dem Vormonat im gingen kaum verändert; ſie beträgt im November 62,8 v. H. der Arbeiterplatzkapazität. Die Hurchſchnithliche tägliche Arbeitszeit hat ſich von 7 Stunden auf.56 Stunden erhöht. In den Verbrauchsgüterinduſtrien iſt die Beſchäf⸗ ligung ewas ſtärker als in den Produktionsgüterinduſtrien geſtiegen. 4 Maſchinenfabrik Hartmann Ach, Fraukſurt a. M.— Zur Zeit gut beſchäftigt. Die mit 560 000/ AK orbeitende Geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1939 wieder einen kleinen Verluſt von 4040/ aus, um den ſich der Verluſtvortrag auf 7849, erhöht, nachdem im Vorjahr eine Minderung des Verluſtes um 7785 zu verzeichnen war. In der erſten Hälfte des Berichtsjahres war der Auftrags⸗ eingang ungenügend, dann ſetzte aber dank der Regierungs⸗ maßwahmen eine Belebung ein, ſo daß nahezu ein Aus⸗ gleich geſchaffen wurde. Im neuen Geſchäftsjahr hat die Belebung angehalten. Die Aus uhr ging weiter zurück, je⸗ doch gelangten große, zum Teil ſeit längerer Zeit bear⸗ beitete Projekte zur Beſtellung. Die Beſchäftigung iſt zur Zeit gut, und die weiteren Ausſichten können günſtig he⸗ urteilt werden. Eine Gewinnausſchüttung für 1934 dürfte jedoch nicht in Frage kommen. Die v. HV genehmigte den Abſchluß. * Gebr. Adt AG., Wächtersbach. Das Unternehmen ſchließt zum 30. Juni 1934 unter Berückſichtigung von 13 881(6315)„ Gewinnvorrag mi einem Reingewinn von 21 152(18 381)/ nach 57 405(53 367) Ahſchreibhun⸗ gen. Das An von 1,3 Mill./ bleibt wieder ohne Dividende, der Gewinn wird weiter vorgetragen. Da zuweit Betriebswerke der Geſellſchaft im Saargebiet liegen, könne ſich mit Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Auswirkun⸗ gen der Rückgliederung eine Vorausſage über die Ausſichten des laufenden Jahres noch nicht machen laſſen. * Schönberger Cabinet Ach Mainz. Für 1939 weiſt dieſe Sekifirma nach 0,105(0,00) Mill./ Abſchreibungen einen Reingewinn von 12 900(27 300)„ aus, wodurch der Verluſtvortrag weiter auf 381 200% ermäßigt werden kann. Der Abſatz hat ſich 1934 änſolge Wegfalls der Sekt⸗ ſteuer bedeutend erhöht, ſo daß die Belegſſchaft gegen 1983 nahezu verdoppelt werden konnte.(Kapital 10 Mill. bei 0,85 Mill.„4 Reſerven). a 54 Omnibus⸗Zulaſſungen im November. Der ſaiſon⸗ mäßige Rückgang im Omnibus⸗Abſatz hielt im November an. Wurden im September noch 200 neue Kraftomnißuffe in den deutſchen Verkehr geſtellt, im Oktober 61 Stück, waren es im November nur noch 54, davon 40 Feutſche und 8 ausländiſche Fabrikate. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war äußerſt ſtill. Die Bergfracht beträgt .70„ ab Ruhrort und.00„ ab Kanal Baſis Mann⸗ heim. Die Talfracht beträgt ab Ruhrort.20/ und ab Kanal nach Rotterdam.40 4. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. 5 Pr 1 . e 8 — 3 B—— 10. Seite/ Nummer 892 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge a) vom 21. Dezember 1934: Alexander Heberer, Mannheim. Die Prokura von Willi Schmidt tſt erloſchen. Hans Heberer Ehe⸗. frau Frieda geb. Weiß in Mann⸗ heim iſt als Einzelprokuriſt be⸗ ſtellt b) vom 22. Dezember 1934: Kiſſel& Cie. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 24. Oktober 1934 wurde der Geſellſchaftsvertrag ge⸗ ändert durch Streichung des 8 9; § 7 wurde neugefaßt, an Skelle des§ 8 und des geſtrichenen 8 9, der 88 10 bis 17, wobei 8 11 ſeine bisherige Faſſung behält, und 8 21 Donnerskag, 77. Dez zember 1994 SO, G leute letzter 74210 Mannheims Lieblinge Genen. Nagy, Wajy ffitsch G p Inge LIstf Imken Bur 10 5* Amen Maria Beling dle enizückende„Lore“ b Leizie Spiellage l- Ein begeisterlet Publikum! und ein 8208 Laglick ausverkauftes Haus! — 18 500 zahlende Besucher 5— in 9 Spieltagen! Hans Albert Rrönendes jahres- Schluß- Programm im humorvollen, märchenhaft schönen UF-Ausstattungs-Film Diesen Wesen vormittag Einmalige Sondemorführung: ENGLAND Tausend Sehenswürdig- keiten treten neue Beſtimmungen. Die in 1½: Stunden. 60 im bisherigen 8 21 enthaltene Be. Unter vielem anderen Ser* J ſtellung des Geſchäftsführers Joſef f besuchen wir: 7387 Kiſſel bleibt aufrecht erhalten. Auf Brighton. Insel Wight. Portsmouth. die eingereichte Niederſchrift wird nachträglich ausgeseſchnet B Die Prokur Southampton. Eristo Seſſoß „Künstlerisch wertvoll“ Bezug genommen. Die Prokura Tacsor. Norſel Norwich G denk Hans Kiſſel ist ertoſchen. era. ndr be e Hanz Albers 1 8[Franz Kiſſel, Innenarchitekt in N siephafter peer Gant Mannheim Feudenheim, iſt als Pegatt. Cornel. Wales Ereter. Henerrscher der Welt— Clobettotter und Abenteurer[Einzelprokuriſt beſtellt. Fhmouth. Die aengllsghe Niers Drahtverband Geſellſchaft mit Seta. Chester. Stratfold-On- begeistert alle und Alles! beſchränkter Haftung, Düſſeldorf, Ned. e il. Nele 1 Zweigniederlaſſung Mannheim in Brmieg bam. Nenchsstef, Let Mannheim, Hauptſitz: Düſſeldorf. Kaufmann Hugo Baur in Düſſel⸗ dorf iſt zum ſtellvertretenden Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. 8 Valentin Jung, Mannheim. 9 Alfred Kehrer pool. London, das Herz des briti- schen Weltteichs. Aufnahmeleltg.: Dr. WI. Weber. In der Orgel: Paul Schlageter. eee Ausgewähltes beztes Vorprogramm! 8.00,.30..10 Uhr a Alhambra SilVesfer irn Rurhofel Beginn: in beiden Theatern in jeder Vorstellung Die 5 das Vermögen der Firma Wil⸗ helm Schmidt G. m. b. H. in Neckarvorlandſtr. 23, i persönlich anwesend ö 55 115 816 f h erloſchen. 88 Stwachs. ab.60. Jugdl..50 a 9 8511 1. 985 7 Amtsgericht FG. zb Mannheim. Alle Platze numeriert auch im 5. 8 5555 Vorverkauf.(Tel. 38219) Eu Mir le bre 5 Im Konkursverfahren über Mannheim, oll die Schlußverteilung erfolgen. UNIVER SU UF. Uf. noch einmal 4 Dazu ſind 708.96 R. verfügbar. 8 Mata cdlen ac 8 Zu berückſichtigen ſind nur die Farbenfilm Tonwoche . e e e e Vorrechtsforderungen der Klaſſe 1 af aui 08 2 die Schönheit deutscher Pandschejt, die 2 III Poeste des Weldes, die Pleb bis 3 des§ 61 KO. mit insgeſamt 8 1 ptp t Beginn:.30,.00,.00,.30 Uhr BSA., e ee 920.84 R. mit der 1 0 daß Jugendfrei! —:! 8 i 8 ier ereits 213.30 R. durch 5980 SROSSFER SLVESTER- BALL unter Mitwirkung erstklassiger Kräfte TTT hiervon bereits 8 Heute 2 8— 4 Teilausſchüttung bezahlt ſind. Das Wochenendpreis, beginnend mit Abendessen am Samstag, den 29. 12. 34, u. endi- Fröhlichkeit- Jugendfrische Verzeichnis 80 der zu beruückſichtigen⸗ gend mit Mittagessen am Dienstag, den J. J. 35 einschl. Fshrt u. Bedlenungsgeſd 5 Stimmung 5 den Forderungen kann auf der Ver länger ung n Waueee Une dende 945144 2 5 N53 0 2 1 250865 158551 ogramm Abl. c 5 ei ehen werben„ t ö Zuy 5 pr 5 Abt. BG. 5 ein N ahrt Samstag, 4 Uhr nach mittags. 9e Das 195 Leihamt iſt nach den Mannheim, 24. Dezember 1934. Der Konkursverwalter: Dr. Horch. Rechtsanwalt. Im Konkursverfahren über das Um A Uhr eine jſugendvorstellung zu halben Preisen, denn alle großen N ä ů— und kleinen Mädchen wollen die Bore Weihnachtsfeiertagen wie folgt ge⸗ öffnet: am Donnerstag, den 27. u. Frei⸗ tag, den 28. Dezember von—12 — National⸗Theater uastemm Ole filschen del. persönlich kennen lernen.— Donnerstag, 27. Dezember 1934 Nerzipan. Jugendhat Zutritt!-Anf..00.6. 10,.20 Vermögen der Firma Kunſt⸗ und und 14167 Uhr;„. 5 e 6 0 g weren See de e en Sanden den g dez e. Christliche Kunst f i sächen 5 Mannheim, Käfertaler Straße 317, falls v.—12 u. 14107 Uhr. Miete E Nr. 8 Sondermiete E Nr. 4 iſt zur Abnahme 975 Schlußrech⸗ Dagegen bleibt das ſtädt. Leihamt 0 2 5 dus der n. nung und zur Anhörung der am Montag, b. 31. Dez. geſchloſſen. 111 Kirche Das Konzert Gläubiger über den Antrag des Die amtlichen Pfänderſammel⸗ 9 KONDHTOREF Konkursverwalters, das Konkurs⸗ſtellen Roſa Becken bach, J la. 9, N verfahren einzuſtellen mangels einer die weiteren Koſten des Ver⸗ fahrens deckenden Maſſe, ſowie zur Lustspiel in drei Akten von Hermann Bahr Wendelin Eiſenhauer, Lortzingſtr. Nr. 12 und Joſef Ludwig, D 4. 2 ſind jedoch en dieſem Tage bis und Haus SNAE INE J a. Frledrliohsplatzi2 Regie: Friedrich Hölzlin 5(arkadenbau) Feſtſetzung des Vergütung und ig uhr zur Annahme von Pfän⸗ Ausstellun Anfa ng 20 Uhr Ende 22.30 Uhr. Auslagen des Verwalters Termin dern zugänglich. —— el. 295 71 17 81 95 e 19 50 Pfandſcheine vom Monat Juni 1 1 1 2 5 Januar vorm„ 1983 können noch bis Freitag, den der Kath. Reichsgemeinschaft Christliche Ruyst Fiat oll Nur noch e de vor dem ane d 4. Januar 1938 ausgelöſt oder er⸗ unter Vorsitz des H. H. Erzbischofs Dr i Ezemble gerd Hönigsted S Sehe, 18. 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