7 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. T zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtel len: Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch 18 Poſt RM..70 Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfelöſtraße 13, Mannheimer General-Anzeiger Für im beſond a 90 5 Auzeigenpreiſz⸗ Colonelzeil Tl ft Einzelpreis 10 Pf. reite Zeile. genheits⸗Anzeigen ir das Erſcheinen von Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigen aueſonderen Plätzen und für Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſch 5.— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 3 Der neue japaniſche roberungszug Nach der Einnahme von Kaupangtze und Kintſchau beherrſchen die Japaner nunmehr das ganze Wirtſchaftsleben der Manoͤſchurei Amerikas moralische“ Anterſtützung Der Vormarſch am Liauho Telegraphiſche Meldung = Mukden, 3. Jan. Der Eiſenbahnknotenpunkt Kaupangtze, 20 Kilo⸗ meter von dem chineſiſchen Hauptlager Kintſchau in der Südmandſchurei entfernt, iſt nach einer hefti⸗ 5 ados ge Karte der Maudſchurei. Oben links das umſtrittene Kampfgebiet. gen Beſchießung durch japaniſche Flugzeuge am Neujahrstage von den Chineſen geräumt und von japaniſchen Truppen, die den Liauho überſchrit⸗ ten hatten, beſetzt worden. Ueber 10 000 Chineſen ſind fluchtartig in zwölf Zügen nach Kintſchau zu⸗ rückgezogen worden, nachdem ſie hinter ſich Telephon⸗ und Telegraphenapparate zerſtört und den Bahnhof in Brand geſetzt hatten. Durch die Beſetzung des Eiſenbahnknotenpunkts haben ſich die Japaner in den Beſitz eines der wichtigſten Schlüſſelſtellungen 105 1 Eiſenbahn geſetzt. Auch Kintſchau beſetzt Telegraphiſche Meldung = Tokio, 3. Jan. Nach einer Meldung der U, Pr. iſt das Gros der Armee des Generals Kamura am Samstag nach⸗ mittag in Kintſchau ein marſchiert, ohne auf irgendwelchen Widerſtand zu ſtoßen. Die japa⸗ niſchen Verluſte während der nunmehr erfolgreich durchgeführten Offenſive werden als geringfügig be⸗ zeichnet. Ruſſiſche Befürchtungen Telegraphiſche Meldung — Moskau, 3. Jauuar. Der Beſetzung Kintſchaus durch die japaniſchen Truppen wird in Moskau große politiſche Bedeutung beigemeſſen. Die ruſſiſchen Stellen ſtellen feſt, daß die japaniſche Regierung nunmehr in der Lage ſei, das wirtſchaftliche und poli⸗ kiſche Leben der Mandſchurei vollkom⸗ men zu beherrſchen. Man glaubt in Moskau nicht, daß Japan weiter nach Peking und Tientſin vorrücken wird, da die Beſetzung dieſer Städte für Japan keine große politiſche Bedeutung hätte. Man befürchtet aber, daß die japaniſchen Truppen auch in der Nord mandſchurei vorgehen und ſo die ruſſiſchen Intereſſen verletzen könnten Tſchintſchau ſoll verteidigt werden! Nanking, 3. Jan, Der neue chineſiſche Miniſter des Aeußern, Tiſcheu, hat geſtern ſein Amt übernommen und ſo⸗ fort eine Mitteilung veröffentlicht, in der geſagt wird, trotz des Willens der Kulturwelt, wie er in der Ent⸗ ſchließung des Völkerbundes zum Ausdruck komme, hätten die 1 ſchen Militariſten in der Mand⸗ ſchurei eine Lage geſchaffen, die ſich vom Kriegs⸗ zuſtand nicht unterſcheide. Der neuen Re⸗ gierung falle die Aufgabe zu, dieſen Kriegszuſtand zu beendigen. Bis dahin werde ſie an Tſchangſüliang feſthalten, der bereits den Auftrag erhalten habe, die Stadt Tichintſchau um jeden. 3 u teidigen. 2 2 5 Ein Appell der„Germania Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 3. Jauuar. Das Silveſteranſprache in Frankreich gefunden hat, ja wohl zu erwarten und hat daher liner maßgebenden Kreiſen nicht ſonderlich raſcht. Daß die Pariſer Blätter in ihren Repliken nicht einmal die Grenzen der Achtung wahren, auf die das Staatsoberhaupt eines anderen Landes nach den ungeſchriebenen Regeln der internationalen Höflichkeit Anſpruch hat, bedarf keines Kommentars. Worte ge⸗ Pariſer deutſchen Reichspräſi⸗ Kundgebung Im übrigen Ausland ſind Hindenburgs würdigt und verſtanden worden Angriffe auf die Perſon des denten dürften den Eindruck daher nur noch verſtärkt haben. Die Haltung der Pariſer Preſſe kurz vor Be⸗ ginn der großen Konferenzen bietet der Welt übri⸗ gens überhaupt ein und die dieſer Schauſpiel übelſter Verhetzung. So hat, wie berichtet, der„Matin“ unter der Ueber⸗ ſchrift„Neujahrsempfänge im Elyſéee“ eine Kari⸗ batur veröffentlicht, die auf eine zyniſche Ver⸗ ſpottung der deutſchen Not hinausläuft. Im übrigen iſt es bezeichnend, welche Sophiſtik die franzöſiſche Preſſe anwenden muß, um den unhalt⸗ baren Standpunkt Frankreichs zur Reparations⸗ und Schuldenfrage aufrecht zu erhalten. Auf der einen Seite pocht man auf die„Heiligkeit der Ver⸗ träge, die Frankreichs Reparationsforderungen ſichern, auf der anderen bezeichnet man die Schul⸗ den an Amerika als„Tribute“ und entrüſtet ſich über den„amerikaniſchen Shylock“. 5 In Berlin denkt man nicht daran, ſich in die plötz⸗ lich improviſterte Front der„armen Verwandten“, unfreundliche Echo, das Hindenburgs war auch in den Ber⸗ über⸗ nämlich der europäiſchen Länder ohne weiteres ein⸗ gruppieren zu laſſen. Mit Recht hebt die„Ger⸗ mania“ hervor, daß der juriſtiſche Zuſammenhang von Kriegsſchulden und Reparationen Deutſchland nur inſoweit angehe, als nach dem Poungplan Er⸗ leichterungen, die die Vereinigten Staaten ihren Schuldnern gewähren, auf die deutſchen Repa⸗ rationesleiſtungen angerechnet werden. Die Aner⸗ kennung des umgekehrten Zuſammen⸗ hanges käme dem Zugeſtändnis gleich, daß Deutſchland für die alliierten Schulden aufzukommen habe. Das Blatt bezweifelt, daß England bereit ſein werde, Frankreich in Waſhington die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen und die eigene ſtarke Stellung, die in der Fairneß der früheren Schuldenzahlung gegen⸗ über Amerika und in der unzweifelhaften Schwere der engliſchen Wirtſchafts⸗ und Finanzlage begründet liegt, Frankreich zu Liebe aufs Spiel zit ſetzen. Schließlich aber wendet ſich das Kanzlerorgan mit einer ernſten Mahnung an Amerika:„So⸗ viel Verſtändnis wir für Amerikas Haltung gegen⸗ über ſeinen heutigen Schuldnern haben und ſo ſehr wir mit Amerikas Abrüſtungsforderungen gehen, ſo ſehr würden wir es rika unſeren Kampf gegen die Reparationen mora⸗ läſch unterſtützen würde. Amerika wird auf der Konferenz in Lauſanne offiziell nicht ver⸗ treten ſein. Aber in Genf wird Amerikas Botſchaf⸗ ter Dawes Gelegenheit haben, die amerikaniſche Stellungnahme zur Abrüſtung und den mit ihr ver⸗ wandten Problemen zum Gegenſtand ſtaatsmänni⸗ ſcher Erklärungen zu machen.“ In dieſen Ausführungen der„Germania“ ſcheint uns von ungefähr die Linie angedeutet zu ſein, auf der die deutſche Delegation bei den bevorſtehenden internationalen Tagungen zu operieren gedenkt. Die neue Kriſis in Indien Der Vizekönig an Gandhi Telegraphiſche Meldung Delhi, 3 Jan. Der Vizekönig erwiderte auf das Tele⸗ gramm Gandhis vom 1. Januar, er und die Regierung bedauerten, daß der Ausſchuß des Nationalkongreſſes die Beſchlüſſe gefaßt habe, die für den Fall, daß gewiſſe Bedingungen nicht erfüllt würden, die Wiederaufnahme des Feldzuges des zivilen Ungehorſams vorſehen. Sie bedauerten dies umſomehr, als die engliſche Regierung erklärt habe, daß ſie die in der Erklärung des Premierminiſters angekündigte Verfaſſungsreform beſchleunigt durch⸗ führen wolle. Keine Regierung könne zulaſſen, daß man ihr Bedingungen durch eine Drohung auf⸗ zwingen wolle. Er und die Regierung müßten Gandhi und den Nationalkongreß für alle Folgen verantwortlich machen, die ſich aus der vom Nationalkongreß beab⸗ ſichtigten Aktion ergeben könnten. Die Regierung werde alle Maßnahmen ergreifen, um dieſe Aktion zu bekämpfen.. Gandhi iſt betrübt Bombay, 3. Jan. Gandhi erklärte einem Vertreter des Reuter⸗ büros, daß ihn die Antwort des Vizekönigs mit tiefer Betrübnis erfüllt habe. Der Vize⸗ könig habe gewiſſermaßen die Tür ſchroff vor ihm zugeſchlagen, indem er für die von Gandhi er⸗ betene Unterredung Bedingungen ſtellte, die kein Menſch, der Selbſtachtung beſitze, habe aunehmen können. Engliſche Arbeiter für Gandhi Telegraphiſche Meldung London, 3. Jau. Der Führer der Oppoſitionellen Arbeiterpartei, Lansbury, ſandte an den Vizekönig von Indien ein Telegramm, in dem er ſagt: „Viele Parteifreunde ſind durch Ihre Weigerung, mit Gandhi die letzten Verordnungen zu erörtern, ſehr beunruhigt worden. Nachdem Gandhi ſich öffentlich zu einer friedlichen Zuſammenarbeit er⸗ klärt hat, ſollten ſeine Meinung und ſein guter Wille in allen Fragen berückſichtigt werden.“ Brüning wieder in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Jan. Der Reichskanzler iſt Sonntag ſpät abends nach Berlin zurückgekehrt und wird morgen die Re⸗ gierungsgeſchäfte wieder übernehmen. Am Diens⸗ tag vormittag wird dann das Reichskabinett zuſammentreten und ſich mit dem Reparationspro⸗ blem und den Vorbereitungen für die Lauſanner Konferenz befaſſen. Der Goloͤſtrom nach Paris . unſeres Pariſer Vertreters n y Paris, 3. Jan. Nach längerer Unterbrechung iſt heute an Bord der„Bremen“ wieder ein amerikaniſcher Gold⸗ transport für Rechnung einer Pariſer Großbauk eingetroffen. Der Wert des Barrengoldes ſtellt ſich auf 250 Millionen„ 8 0 Die Opfer des Krieges Immer noch Gefallenen⸗Funde * Paris, 3. Jan. Bei den planmäßig von den Franzosen im ehe⸗ maligen Kampfgebiet vorgenommenen Ausgrabun⸗ gen ſind im Laufe des Dezember in der Nähe von Notre Dame de Loretto 162 deutſche Solda⸗ ten aufgefunden worden. Nur 26 von ihnen konnten identifiziert werden. Spanien vor einer Militärdiktatur? Paris, 3. Jan. Nach Mabeiber Meldungen weicht die ſpaniſche Regierung vor dem mit einer Militärdiktatur dro⸗ henden General San jurjo zurück. Die Gerüchte, daß ein Pronunciamento zur Errichtung einer die öffentliche Ordnung und Sicherheit garantierenden Diktatur führen ſoll, werden in den hier vorliegen⸗ den Berichten als begründet bezeichnet. 1 einig begrüßen, wenn Ame⸗ Innerdeutſches Horoſkop Von Richard Bahr Mit Sorgen und Zweifeln iſt man in das neue Jahr getreten. Man traut der Zukunft nicht. Man hat rechtſchaffen Angſt vor ihr. Und wo Hoffnungen und Entwürfe dennoch ſich vorwagen, gelten ſie höch⸗ ſtens den nächſten Tagen und Wochen. Man notiert alſo mit einiger Genugtuung, daß wir bis zur Fe⸗ bruarmitte von einer neuen Kriſe verſchont bleiben werden. Der Aelteſtenrat des Reichstags ſoll zwar im Januar noch einmal bemüht werden. Aber es iſt nicht wahrſcheinlich, daß er zu anderen Entſchlüſſen kommen wird als bei ſeiner letzten Zuſammenkunft vor Weihnachten. Man wünſcht abzuwarten wie die Dezember⸗Notverordnung, wie namentlich Zins⸗ reduktion und Preisſenkung ſich auswirken. Hat wohl auch darüber hinaus das Beſtreben, der Regie⸗ rung nicht mitten in ihren außenpolitiſchen Aktionen in den Rücken zu fallen. Das hat, viel⸗ fach zudem nur im Unterbewußtſein vorhanden, mit Moralität ohne weiteres noch nichts zu tun. Aber die fünf bis ſechs Wochen bis Mitte Februar werden bald verrauſcht ſein: was dann? Die populäre Vorſtellung, ſozuſagen der Mann auf der Straße, pflegt darauf die Antwort bereitzuhalten: dann kommt Hitler! Das iſt doch wohl zu primitiv gedacht. Zunächſt haben, ſelbſt wenn die Harzburger Front inzwiſchen friſch gekittet ſein ſollte, die Natio⸗ nalſozialiſten noch nicht die Mehrheit. Der parlamen⸗ taxiſche Rahmen aber, obſchon kräftig verbogen, ward bislang keineswegs gesprengt. Mit einiger Gewiß⸗ heit wird vorläufig ſich nur ſagen laſſen: wenn der Reichstag zuſammentritt, wird das Kabinett Brüning geſtürzt, Auch dieſer Sturz vermutlich würde ver⸗ mieden, wenn die Reichsregierung bis dahin wirklich bedeutſame außenpolitiſche Erfolge aufzuweiſen ver⸗ möchte. Freilich: was heißt„bedeutſam“? Wat dem einen ſin Uhl, is dem andern ſin Nachtigall. Die⸗ ſem genügt der Spatz in der Hand, jener ſchwärmt unentwegt für die Taube auf dem Dach. Aus der Vogelſprache in unſer Deutſch übertragen: es iſt ſchwer, eine O ppoſition zufriedenzuſtel⸗ Len. Schon weil ſie(das iſt ihr gutes Recht) immer die ideale Forderung einzukaſſieren trachten wird die noch genau ſo wenig einzutreiben iſt wie zu Hjalmar Ekdals Lebzeiten. Schließlich: unter irgendeinem Ge⸗ ſichtspunkt— vom Zentrum vielleicht abgeſehen— iſt in dieſem Reichstag alles Oppoſition. Es ſteht da im Grunde nicht viel anders als mit dem„Mecha⸗ nismus der Bündnisverträge“, in dem der ſelige Bethmann die eigentliche Urſache des Weltkrieges ſah. Wenn man die Parteien, jede für ſich, in ſtiller Kam⸗ mer befragte: wollt Ihr eine Kriſe, wollt Ihr ſie um jeden Preis? würden wahrſcheinlich ſieben unter zehn mit Nein antworten. Und werden doch, wenn die Türen zum Plenarſaal des Reichstags erſt ſich öff⸗ neten, unweigerlich ihr zutreiben. Wären wir noch ein paxlamentariſcher Staat im Sinne von Weimar, mit dem gläubigen Vertrauen in die Weisheit der neuen Inſtitution, das die da⸗ mals Verfaſſung Schöpfenden(oder ihre überwie⸗ gende Mehrheit) beſeelte, gäbe es natürlich nur den einen logiſchen Schluß: die Auflöſung. Heute wird den kein mit Verantwortungsgefühl Begabter ziehen mögen. Und ſo wird man denn, was ſich nicht brechen läßt, vorausſichtlich zu biegen ſuchen. Will ſagen: man wird ein neues Miniſterium bilden, das in manchen Stücken das alte ſein kann. Wird in es ein paar Männer der rechten Oppoſition laden(wenn ſie gewillt ſind, auch ſolche nationalſozialiſtiſcher Prägung) und das Ganze nachher„unabhängiges nationales Kabinett“ heißen. Wer an die Spitze tre⸗ ten ſoll, iſt noch nicht ausgemacht. Vorderhand liegt ja überhaupt alles in der Zukunft dunklem Schoße, Die Dinge können ſo laufen, aber auch anders. Nur eines, nach menſchlicher Vorausſicht wird nicht kom⸗ men: das Kondominat von Zentrum und National⸗ ſozialiſten, wie man ſichs in den letzten Monaten aus⸗ gemalt hatte. Auch darüber iſt durchaus ernſthaft verhandelt worden und Leute, die es wiſſen könnten, behaupten, daß man einander ſogar beträchtlich nahe geweſen ſei. Jetzt iſt es damit wohl vorbei. ** 1 Nach der Seylla die Charybdis: die Präſf⸗ dentenwahl. Man iſt um die Frage, wenigſtens auf bürgerlicher Seite, bisher herumgegangen wie um den heißen Brei. Vor Jahr und Tag hatten die Sozialdemokraten daran gedacht, einen der Ihren, etwa Herrn Löbe, zur Wahl zu ſtellen. Davon ſind ſie längſt abgekommen. Heute wäre es ihnen ſelbſtverſtändlich weiten Schichten des Bürgert durchaus recht, wenn Hindenburg ſich b finden würde, die harte Bürde noch einma ſeine zwar ungebeugten, aber immerhin müden Schultern zu laden e bei gelegen 5 2. Seite/ Nummer 3 lichen Sondierungsverſuchen, hatte er abgelehnt. Er wünſche den Reſt ſeiner Erdentage in Ruhe zu verbringen, Fernab vom politiſchen Getriebe und den Leidenſchaften, dem mitleidsloſen Haß, den es aufwühlt. Man mag ſich nicht recht vorſtellen, daß der vorbildliche Pflichtenmenſch(ine wonderful old man, nennen ihn die Amerikaner) endgültig ſich verſagte, ſo man ihm eindringlich darlegte, wie das Wohl des auch dieſes neue Vaterlandes Opfer noch von ihm verlange. Damit wäre eini⸗ Auch der Reichstag ges erreicht, noch nicht alles. Hat mitzureden. Der muß— wir haben das alles ja ſchon einmal, beim verſtorbenen Ebert, exerziert— dem Antrag, die Amtsdauer des Reichspräſidenten zu verlängern, mit Zweidrittelmehrheit beipflichten. Und hier liegen, ſalopp geſprochen, die Muſikanten begraben. Die unbedingte Oppoſition verfügt über 193 Stimmen. Alſo juſt über das Drittel, das den Antrag zu Fall bringen könnte. Wieder einmal hinge die Entſcheidung an ganz wenigen Stimmen. Und ſelbſt mit ihr wäre noch nichts gewonnen. Der Reichspräſident von Hindenburg iſt ein alt⸗ preußiſch konſervativer Mann. In Wirklichkeit iſt dieſer altpreußiſche Konſervativismus ja überhaupt nicht mehr vorhanden. Doch die Schichten ſind noch da, die ihn einſt verkörperten, bisweilen auch die Ein⸗ zelnen. Soweit ſie in die Parlamente gewählt wur⸗ den, ſitzen ſie ſogar noch auf den gleichen Bänken. Eine Präſidentſchaft aber, die nicht auch von der Rechten geſtützt würde— er hat ſich darüber mehrfach und ganz unzweideutig ausgeſprochen— wäre inner⸗ lich für den greiten Feldmarſchall nicht zu tragen. Dagegen läßt mit Gründen ſich nicht ſtreiten. Man muß die Menſchen nehmen, wie ſie ſind. Und wie ſie organiſch wuchſen. **.*. Mithin wird es nützlich ſein, beizeiten auf einen Wahlkampf um die Präſidentſchaft ſich einzurichten. Die Präſidentenwahlen im Reich ſind Plebiszite. Plebiszite aber in ihren Ergebniſſen ſind unberechen⸗ har. Der Zufallregiert. Die Unorganiſterten, Unorganiſterbaren, von irgend einer Welle, einer Augenblicksſtimmung erfaßt, geben den Ausſchlag. Die Nationalſozialiſten werden— das müſſen ſie— Adolf Hitler aufſtellen. Es iſt keineswegs ſicher, daß ſeine Kandidatur nicht Erfolg haben möchte. Wahr⸗ ſcheinlicher aber iſt, daß der erſte Wahlgang reſultat⸗ los verläuft und im zweiten ein bürgerlicher Kom⸗ promißkandidat, etwa der frühere Reichswehrminiſter Geßler, durchs Ziel geht. Der war ſchon vor ſteben Jahren ein ſehr ausſichtsreicher Anwärter auf die Präſidentſchaft. Damals wurde ſeine Kandidatur von Guſtav Streſemann zerſchlagen. Mit ſolcher Gegnerſchaft iſt nicht wieder zu rechnen. Vielmehr iſt anzunehmen, daß allen, die nicht wünſchen, daß die Präſidentenwahl im Reich, die allgemeine Verwir⸗ rung noch ſteigernd, wie ein Alarmſchuß in dieſe wirre, zerklüftete, entſchlußlos nach irgend einem Ausweg taſtende Welt hineinfährt, der Dr. Otto Geßler als Nachfolger Hindenburgs durchaus will⸗ kommen ſein wird Oberſelber will? Kau m. Er hat als per⸗ ſönlicher Vertrauter des erſten wie des zweiten Reichspräſidenten zu tief in die Dinge hineingeſehen, Ut, wie er es gelegentlich zu nennen pflegt, nach dem „ſiebenfährigen Gefängnis in der Wilhelmſtraße“ ſich zu ſehnen. Dennoch: dem Appell an ſeinen Patriotis⸗ mus und ſein deutſches Pflichtgefühl wird auch Geßler ſich nicht verſagen dürfen. — Aufhebung eines Braunkohlen- Syndikats Telegraphiſche Meldung — Berlin 3. Jan. Der Reichswirtſchaftsminiſter veröffentlicht im Reichsanzeiger aufgrund der Notverordnung vom 26. Juli 1930 eine Verordnung vom 31. Dezember 4531, derzufolge der Syndikatsvertrag des Mittel⸗ deutſchen Braunkohlenſyndikats von 1927 in der Faſſung vom 1. April 1929 für nichtig erklärt bird. Die Verordnung tritt am 20. Januar 1932 in Kraft. ſchaftsdepreſſion ſowie währungs⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 4. Januar 1932 94,5 Millionen Defizit Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn ging im November weiter zurück. Neben ſaiſon⸗ mäßigen Einflüſſen bewirkten die allgemeine Wirt⸗ und zollpolitiſche Maßnahmen anderer Länder dieſe Abſchwächung, die gegenüber November 1930 11,74 Proz. betrug. Ob⸗ wohl am 1. November 1931 die geſetzliche Regelung des Wettbewerbs zwiſchen Kraftwagen und Eiſen⸗ bahn in Kraft trat, wurde eine weitere Verkehrsabwanderung auf den Laſt⸗ kraftwagen beobachtet. Auch der Rückgang des verkehrs hielt an. Die 2 Perſonen⸗ Zugkilometer betrugen 50,35 Millionen gegen 53,98 im Oktober, die Wagen⸗ achskilometer 1864 Millionen gegen 2077 Millionen im Vormonat. Die Betriebseinna hmen beliefen ſich auf 290,01 Millionen Mk.(im Vormonat 335,76 Millionen Mark), während die Geſamtaus gaben 384,55 (407,21) Millionen Mk. erreichten, was einen Fehl⸗ betrag von 94,5 Millionen Mk. ergibt. Die Einnahmen zeigen einen Tiefſtand, wie er ſeit Jahren nicht feſtgeſtellt worden iſt. Der Einnahmerückgang beträgt im Perſonen⸗ und Gepäckverkehr gegenüber November 1930 19,7 Proz. und gegenüber November 1929 25,4 Proz. Bei dem Güterverkehr ſank das Einnahmeergebnis gegenüber 2* 1 Die Rundfunk- Sabotage Eine Erklärung der Reichsrundfunkgeſellſchaft Zu der Störung der Rundfunkanſprache des Reichspräſidenten am Silveſterabend gibt die Preſſe⸗ ſtelle der Reichs rundfunkgeſellſchaft eine Erklärung, in der es heißt: „Die Störung traf nur den D eutſchland⸗ ſender. Am Kontrollempfang im Hauſe des Rundfunks wurde ſelbſtverſtändlich ſofort die Stö⸗ rung der Sendung über den Deutſchlandſender bei ihrem Beginn beobachtet, jedoch konnte im Augen⸗ blick, als man die Störung hörte, nicht ſofort er⸗ kannt werden, ob ſie nur auf den Deutſchlandſender oder etwa auch auf die übrigen Sender ſich aus⸗ wirkte und ob die Störung örtlich auf dem Wege vor oder nach dem Hauſe des Rundfunks erfolgte. Ein Verſuch, bei dem ſämtliche Ausſendungen einen Augenblick geſchwächt wurden, zeigte, daß nur die Sendung des Deutſchlandſenders geſtört war und ſömit die Störungsurſache auf dem Wege nach Kö⸗ nigswuſterhauſen liegen mußte. Die Schwächung aller Sender hat nicht mehr als fünf Sekunden ge⸗ dauert und hat mit dem nichts zu tun. Die eingehenden Unterſuchungen haben ergeben, daß alle Maßnahmen, die für die Uebertragung er⸗ forderlich geweſen ſind, von der Rundfunkorgani⸗ ſation ſöwohl als auch von der Reichspoſt im vollen Umfange getroffen worden waren. Die Störung der Rede konnte demnach nur durch Eingriff in den Leitungsweg auf offener Strecke erfolgen. Gegen ſolche Eingriffe kann man ſich techniſch leider nicht ſchützen, deun es iſt nicht möglich, den viele Kilometer langen Leitungsweg auch noch im Freien unter wirkſame Bewachung zu ſtellen“. unberechtigten Eingriff *——ñ—-—-—ͤ———— ſlickgünge bei der Reichsbahn 1930 um 17,9 Proz. und gegenüber 1929 um 38,7 Proz. Der Perſonalbeſtand hat ſich von 675681 Köpfen im Oktober auf 663 463 Köpfe im November vermindert. Der neue Verwaltungsrat ie Reichsregierung hat den neuen Verwaltungs⸗ rat der Reichsbahn ernannt. Die Herren Berg⸗ mann, von Batocki und von Siemens ſind wieder ernannt worden. Auſtelle der Herren Grund, Jeidels und von Miller ſind die Herren Staatsſekretär z. D. Gutbrod und Miniſterial⸗ direktor Schulze vom preußiſchen Handelsmini⸗ ſterium ernannt worden. Die Ernennung eines Ver⸗ treters der Beamtenſchaft der Reichsbahn ſteht noch 5 Nütkgang der Lebenshaltungskoſten Die Reichsinderziffer für die Lebenshal⸗ tungskoſten(Ernährung, Wohnung, Heizung, Be⸗ leuchtung, Bekleidung und„ſonſtiger Bedarf“) be⸗ läuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſ Reichsamtes für den Durchſchnitt des Monat De⸗ zember auf 130,4 gegenüber 131,9 im Vormonat. D Der Rückgang beträgt ſomit 11 v. H. An dem Rückgange ſind hauptſächlich die Bedarfs⸗ gruppen Ernährung und Bekleidung betei⸗ ligt. Es ſind zurückgegangen die Indexziffern für Ernährung um 1,6 v. H. auf 119,9, für Bekleidung um 2,1 v. H. auf 129,1, für„ſonſtigen Bedarf“ um 0,0 v. H. auf 180,5. Die Inderziffer für Wohnung hat ſich nicht geändert; die Inderziffer für Heizung und Beleuchtung iſt mit 148,8 nahezu unverändert geblieben. Die Unterſuchung der Störung hat bisher noch kein greifbares Ergebnis gezeitigt. Einer der beiden zur Verneh⸗ mung nach dem Polizeipräſidium gebrachten Tele⸗ graphenbauarbeiter iſt wieder entlaſſen worden. Auch der zweite Verdächtige ſcheint um die fragliche Zeit nicht an dem Tatort geweſen zu ſein. Jetzt hat man einen dritten Telegraphenbauarbeiter zur Vernehmung nach dem Politeipräſibdium geholt. Sein Alibi wird zur Zeit noch nachgeprüft. Die Unterſuchung des Falles iſt um ſo ſchwieri⸗ ger, als man an dem in Frage kommenden Kabel⸗ brunnen nicht die geringſten Beweisſtücke gefunden hat. Auch iſt der Kreis der in Betracht kommenden Perſonen außerordentlich groß. Genugtuung in Moskau! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Januar. Der kommuniſtiſche Sabotageakt gegen die Rede des Reichspräſidenten iſt in Moskau zunächſt ver⸗ ſchwiegen worden Erſt ſpäter hat der Moskauer Rundfunkſprecher der Komintern mit lebhafter Ge⸗ nuugtuung über dieſen„Genieſtreich“ der Berliner Kommuniſten berichtet. In der Meldung heißt es wörtlich:„Es werden Zeiten kommen, in denen der Berliner Sprecher ſich mit dem Ruf melden wird: Hier iſt Sowjetdeutſchland!“ Wir können der„Deutſchen Zeitung“ nur Recht geben, wenn ſie im Zuſammenhang mit dieſem An⸗ ſchlag die Frage aufwirft, ob der Berliner Rund⸗ funk ſich auch weiterhin den Kommuniſten in dem Umfange zur Verfügung ſtellen werde, wie es in den letzten Wochen zu beobachten war. Man hat die literariſchen Agitatoren des Kommu⸗ nismus, wie Ludwig Renn, Ernſt Toller, Armin T. Wegener, Katz, Gasbara und andere bolſchewi⸗ ſtiſche Propaganda treiben und für Sowjetrußland Stimmung machen laſſen. Vorſpiel zur Abrüſtungs⸗Konferenz Belgien beſtellt Militär⸗Flugzeuge — London, 3. Jan. Die belgiſche Regierung has bei der Fairey Avation Company Militärflugzeuge im Geſamtwerte von 300 000 2 beſtellt. Das iſt der größte Auftrag, den eine ausländiſche Regie⸗ rung bisher der britiſchen Flugzeuginduſtrie erteilt hat. Wieder⸗Aufbau des Allen Schloſſes in Stuttgart — Das württembergiſche Staatsmini⸗ ſterium erläßt einen Aufruf zum Wiederaufbau des Alten Schloſſes in Stuttgart. Es heißt darin: „Die württembergiſche Staatsregierung iſt ent⸗ ſchloſſen, den kraftvollen Kern im Stadtbild zu er⸗ halten und, ſoweit es mit der künftigen Verwen⸗ dung des Baues in Einklang ſteht, wieder herzu⸗ ſtellen. Zunächſt ſollen die Umfaſſungsmauern ge⸗ ſichert, ergänzt und durch Dächer geſchützt werden. Schon dazu ſind große Mittel erforderlich, die durch den hierzu verwendbaren Teil der Brandverſiche⸗ rungsſumme bei weitem nicht gedeckt find. Wir wen⸗ den uns daher an alle Württemberger und Freunde unſeres Landes, die in dieſer ſchweren Notzeit noch in der Lage und gewillt ſind, einen Beitrag für das vaterländiſche Werk zu geben und rufen ſie auf: „Gebt bald!“ a Die Löſcharbeiten im Alten Schloß ſind nunmehr ganz eingeſtellt worden. Der Brand kann ſomit als erloſchen betrachtet werden. Mit den Aufräumungsarbeiten wird in den nächſten Tagen begonnen. Zunächſt müſſen die noch ſtehenden Wände vor weiteren Schäden geſichert werden. Man hat zu dieſem Zweck an verſchiedenen Stellen Bal⸗ ken angebracht, um weitere Einſturzgefahr zu ver⸗ hindern. Letzte Meldungen Raubmord im Saargebiet — Saarbrücken, 3. Jan. In Diefflen(Kreis Saarlouis) wurde die 63 Jahre alte Witwe Sche⸗ rer in ihrem Bette liegend tot aufgefunden. Sie wies Wunden am Kopf und Würgemerkmale auf. Ihr Kleiderſchrank ſtand offen und war durchwühlt. Offenbar handelt es ſich um einen Raubmord. Die Tote hat vermutlich bereits vier oder fünf Tage iet ihrem Bett gelegen. Familientragödie — Potsdam, 3. Jan. Der Eiergroßhändler Rettich in Stahnsdorf⸗Weſt ſchlug ſeine Ehefrau und ſein dreijähriges Töchterchen mit einem Hammer nieder und beging darauf Selbſtmord durch Er⸗ hängen. Die ſchwerverletzte Frau wurde in Krankenhaus in Lichterfelde geſchafft. Man hofft ſie am Leben erhalten zu können. des Kindes dagegen wird gezweifelt. General Pau — Paris, 3. Jan. General Pau, der Vorſitzende des Zentralkomitss des Franzöſiſchen Roten Kreuzes war, iſt geſtern 85 Jahre alt, geſtorben. Der General, der nur einnen Arm hatte, hat als Organi⸗ ſator des franzöſiſchen Heeres vor dem Kriege eine große Rolle geſpielt. Hafenarbeiterſtreik in London — London, 3. Jan. 3500 Mitglieder einer Hafen⸗ arbeitergewerkſchaft haben wegen Kürzung ihres Tagelohnes um 10 Penee beſchloſſen, am Montag in den Streik zu treten. Dadurch würde das Laden der Themſe⸗Schiffe und der großen Frachtſchiffe unmög⸗ lich gemacht werden. * * Die Zeichnungsfriſt für die ſteuerfreie Reichs⸗ bahnauleihe, die nach den bisherigen Beſtimmungen mit dem 31. Dezember 1931 abgelaufen war, wurde bis zum 1. Februar 1932 einſchließlich ver⸗ längert. Schwindler oder Prinz? Kaſpar Hauſer, wie Eduard Eugel ihn ſieht Aus dem neuen Kaſpar Hauſer Buch von Prof. be Eduard Engel„Prinz oder Schwindler“, Ver⸗ lag Weſtermann, Braunſchweig, veröffentlichten wir bereits das entſcheidende Kapitel. Wir laſſen hier die eingehende Würdigung des Buches folgen unter beſonderer Berückſichtigung der für Baden wichtigen Dinge. Für Eduard Engel gibt es in der Beurteilung der Kaſpar Hauſer⸗Frage nur zwei Parteien: die „Geſunden und die Kranken“, die„Romanſäusler“ oder„Sparrenkranken“ und die„ſtrengen Forſcher“, die Schwindlergemeinde und die Prinzengemeinde, Die Geſunden ſehen in dem 16jährigen Burſchen, der an Pfingſten 1828 in Nürnberg auftauchte, einen nichtsnutzigen großen Betrüger oder einen be⸗ mitleidenswerten ganz kleinen jungen Schwind⸗ ler, die Kranken aber ſehen in ihm den badiſchen Erbpringen, den Sohn des Großherzogs Karl und ſeiner Gemahlin Stephanie, der für die Oeffent⸗ lichkeit wenige Tage nach ſeiner Geburt im Oktober 1812 geſtorben wäre. Engel zählt ſich natürlich zu den Geſunden, zu den beſonders Geſunden, da ihn ein geheimnisvolles Wirken“, eine ihm ſelbſt„ge⸗ heimnisvolle Fügung ſeines Lebensweges gezwungen und berufen“ hätte,„das abſchließende Wort über die Hauſerei zu ſprechen“. Aus dem abſchließenden Wort iſt ein ganzer„ur⸗ kundlicher Roman“ geworden. Denn Engel wiederholt die ganze Beweisführung der Gemeinde, die in dem Findling Kaſpar einen Schwindler ſieht; die erſte Schrift, die er ſchon im Jahre 1876 über den Fall geleſen hat, war im Sinne der geſunden Schwindlergemeinde geſchrieben und hat ihn„voll⸗ kommen überzeugt, daß es ſich um das albernſte aller ſich für Geſchichte ausgebenden Ammenmärchen handle“ Alle dieſe Märchen wärmt Engel wieder auf, er will bringen das ganze überreiche Tatſachenmaterial von dem erſten Auftreten und der angeblichen Gefan⸗ genhaltung, von den angeblichen Mordverſuchen, die in Wirklichkeit vorgetäuſchte Selbſtverletzungen ge⸗ weſen ſein ſollen, von den angeblichen Gerüchten, mit 85 denen man die Prinzenſchaft beweiſen will. Die Art, wie Engel ſeine Beweismittel verwendet, iſt nun allerdings nicht ganz einwand⸗ frei. Er bietet eben einen urkundlichen Roman, und das iſt bei ihm keine reine Darſtellung der Tat⸗ ſachen. Er will mehr durch die Kraft ſeiner Sprache und die dahinter ſtehende unerſchütterliche Gefühls⸗ gewißheit überreden, als durch eine nüchterne Ver⸗ gleichung der trockenen Urkunden überzeugen. Da⸗ hex gibt er kaum im einzelnen die Quellen an, aus denen er geſchöpft hat, daher wertet er ſie nicht ſorg⸗ fältig gegeneinander ab, wie er es bei den Ausſagen derſelben Zeugen aus den verſchiedenen Jahren machen müßte. Daher läßt er ſeine Gewährsmän⸗ ner nicht einmal ganz zu Wort kommen, ſondern un⸗ terbricht ſie dauernd durch beifällige oder abfällige Zwiſchenrufe, wie ſie eben nur in Romanen möglich ſind. Daher iſt die Ausdrucksweiſe und Wortgebung eine ſo freimütig⸗ungehemmte, daß ein Teil der Leſer vielleicht ſeine helle Freude an der Herz⸗ erfriſchung haben wird, wo ein andrer Tetl bedenk⸗ lich den Kopf ſchüttelt über das neue Gelehrten⸗ deutſch. Von einem Roman erwartet man einen far⸗ bigen Abglanz des Lebens, von einem ur kund⸗ lichen gar eine auf entſprechende Belege gegrün⸗ dete Darſtellung, die uns das wirklich geſchehene Handeln aus den Charakteren der Perſönlichkeiten verſtändlich macht und damit den Urkunden Leben einhaucht. Engel hat ſich nur um die Seele eines harmloſen Schwindlers bemüht, alle andern Men⸗ ſchen ſind verzerrt, die Urkunden einſeitig verwer⸗ tet. Statt eines einheitlichen Gemäldes gibt er uns einen ganz groben, faſt unkenntlichen Holzſchnitt in Schwarz⸗Weiß. Weiß ſind die Lämmer, die an der Echtheit des Findlings gezweifelt haben, ſie find unvoreingenommen und geſund, klug und ſcharf⸗ ſinnig. Aber die andern! Ein„gelehrter Halbirrer“ will mit Hauſer okkultiſtiſche Geſchäfte machen, mit dem Ruhm des hochberühmten Krimmaliſten Feuer⸗ bach iſt es gar nicht weit her, er war unredlich, geiſtesſchwach, ja geiſteskrank, ein„gewiſſenloſer Mann“, deſſen Schriften„den Eindruck eines über⸗ haupt nicht wiſſenſchaftlich gebildeten Mannes, ſon⸗ dern eines faſelnden Stümpers, eines Rechtsbeu⸗ gers, dazu eines Menſchen ohne die Spur von Ver⸗ antwortungsgefühl“ machen; wer an das Prinzen⸗ märchen glaubt, gehört zu den„leichtfertigen Ver⸗ leumdern, für die es nur den einen mildernden Um⸗ ſtand gibt, daß ſie an der bekannten Geiſteskrank⸗ heit leiden, die man mit dem Schonwort Sparren neunt“. Derartige Striche der Meſſerführung zur Ausgeſtaltung des Bildes zeigen, daß man den Ro⸗ man Engels nur mit Mühe zur Gattung der voll⸗ wertigen Romane wird zählen können. Rätſel und Zufälle da in der Hauſerfrage, daß an ihrer Löſung der draufgängeriſche Scharfſinn eines Engel ein würdiges Betätigungsfeld gefunden hätte. Er weiſt ſelbſt darauf hin, daß die Magiſtratsakten mit den erſten Vernehmungen Hauſers„ſeltſamer⸗ Wie ſieht nun eigentlich das neue Beweis⸗ ſt ück aus, das Engel als untrügliche Urkunde zur Erhärtung ſeiner Meinung beibringt und das bereits in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ veröffentlicht wurde. Eine 80jährige Dame beſcheinigt, daß ihr Vater, der einſt mit Kaſpar Hauſer freundſchaftlich verkehrte, wiederholt erzählte, er hätte den Sei⸗ denbeutel, der an der Mordſtelle gefunden wurde, ſchon vorher im Beſitze des Kaſpar Hauſer geſehen. Damit wäre erwieſen, daß die Ermordung ein Mär⸗ chen wäre und Kaſpar die ungewollt tödliche Ver⸗ letzung ſich ſelbſt beigebracht hätte. Engel behauptet, dieſer Primaner Julius Schumann wäre bei der ge⸗ richtlichen Unterſuchung nicht als Zeuge geladen worden, hätte ſich auch nicht gemeldet. Nun iſt aber tatſächlich aus den Gerichtsakten feſtgeſtellt, daß er eingehend und eidlich vernommen wurde, daß der Inhalt der Engelſchen Urkunde ſogar ſchon im Jahre 1928 in der Preſſe veröffentlicht und wider⸗ legt wurde. Mit der Neuheit der Urkunde iſt es alſo ebenſo wenig wie mit ihrer ſachlichen Beweis⸗ kraft, die Ankündigung vom abſchließenden Wort iſt eine Irreführung der Leſer, wie ein Gelehrter vom Rufe Engels ſie ſich nicht leiſten ſollte. In ähnlicher Weiſe iſt Engel leicht fertig geweſen mit dem übrigen vorliegenden Schrifttum. Es it gewiß zuzugeben, daß ſich darunter viel Wuſt und willkürliche Erklärungsverſuche befinden, die oft noch mit Stimmung arbeiten. Aber es ſind noch ſopiele weiſe verloren, verbummelt, verkramt“ ſeien. Hat er nachgeforſcht, wo und unter welchen Umſtänden dieſer ſtarke Band verſchwunden iſt? Dieſer Band iſt nämlich deswegen ſo außerordentlich wichtig, weil hier der erſte Eindruck von dem ſeeliſchen Zuſtand Hauſers am deutlichſten zu erkennen iſt, während bei allen ſpäteren Ausſagen der Zeugen nicht mehr das gleiche Bild ſich ergeben kann. Und Engel fußt haupt⸗ ſächlich auf den späteren Aeußerungen, die nahezu ſechs Jahre nach dem erſten Auftreten zu Protokoll gegeben wurden. N Mit dieſen Akten iſt vor allem ein unerſetzlicher Verluſt verbunden: der Originalbrief nebſt dem Zettel, den der Findling am Pfingſttag 1828 bei ſich trug, ſind nicht mehr vorhanden. Dadurch iſt die graphologiſche Deutung ſehr gehemmt. Nach Engel, der behauptet, daß Hauſer dieſe Schriftſtücke ſelbſt geſchrieben habe, iſt das nicht ſchlimm, ihm ge⸗ nügt der„Augenſchein“ und die„oberflächlichſte Schriftvergleichung“. Für die ausführlichen Gut⸗ achten heutiger Graphologen hat er nur gründliche Verachtung, das iſt eine„verlogene Graphologie“ Er gibt uns aber nicht die einzelnen Tatſachen, auf⸗ grund deren er ſein Urteil fällt, er gibt uns nur ein oberflächlich gehaltenes Gutachten eines Archivdirek⸗ tors, das endgültige und nachprüfbare Einzelergeb⸗ niſſe vermeidet. Engel hätte auch im Falle der Graphologie beſſer getan, ſorgfältige Einzelarbeit zit bieten, die in ihrer Geſamtheit zu ſeiner Ueber⸗ zeugung zwingt, ſtatt nur Glauben an ſein Können zu fordern und Andersmeinende herabzuſetzen. (Schluß im heutigen Abendblatt.) —— „Räuber Gedenkfeier in Mannheim Die im Auftrage des Südfunks von Friedrich Walter verfaßte hiſtoriſche Hörfolge In tyran⸗ nos, deren Urſendung am 15. Januar vom Mau n⸗ heimer Senderaum aus unter Leitung von Dr. A. Holzbauer erfolgen wird, gliedert ſich in zehn Bilder, die 17771782 teils in Stuttgart, teils in Mannheim ſpielen und die Entſtehung der„Räu⸗ ber“, ihre Uraufführung in Mannheim und Schillers Flucht als Inhalt haben. 1. Bild: Auf der Karlsſchule;— 2. Bild: Stif⸗ tungstag der Karlsſchule, Schiller arbeitet an den Räubern;— 3. Bild: Schiller lieſt ſeinen Freunden im Bopſer Wald aus den Räubern vor;— 4. Bild: In der Wohnung des Regimentsmedikus und bei Luiſe Viſcher(Laura);— 5. Bild: Intendant von Dalberg beim Buchhändler Schwan, Theaterbearbei⸗ tung der Räuber;— 6. Bild: Volksſzene in Mann⸗ heim vor dem Theaterzettel;— 7. Bild: Die Ur⸗ aufführung am 13. Jan. 1782, Verzweiflungsſzene des Franz Mor;— 8. Bild: Bei Andreas Streicher; — 9. Bild: Schiller vor Herzog Karl Eugen;— 10. Bild: Abſchted vom Elternhauſe, Flucht. Für die Hauptrollen wurden folgende Künſtler des Mannheimer Nationaltheaters verpflichtet: Willy Birgel, Hans Godeck. Wilhelm Kolmar, Ernſt e Fritz Schmiedel, ſowie a. G. Rob. ogel. i 5 i 5 5 das An dem Aufkommen I mem * Als die h reif jahr, tau der aben Floc wied Tau: die n noch lage: Schn Fuh: mach mitte plötz hauf ſeitig aben Schu beka. gehe 2 eben denn ſäule Schn das den nur und war! Schr den groß Hatte niſſe war 10 2 ſich So aufg über hält! Rod läut. ſich gebe erga bind men gen hieſi digt ha euge der egte⸗ teilt ort ni hau n: ent⸗ er⸗ ven⸗ rzu⸗ ge⸗ den. urch iche⸗ ben⸗ nde ſtoch das Ut: ſind and den gen den dan val er- de. W Montag, 4. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer 3 Aeberraſchender Wetterumſchlag Der erſte Sonntag im neuen Jahre entzäuſcht ſchwer— Schneefall geht in Regen über Die erſte große Enttäuſchung im neuen Jahre. Als wir an dieſer Stelle noch in der Erinnerung an die herrlichen Winterbilder ſchwelgten, die der Rauh⸗ reif in Mannheims nächſter Umgebung am Neu⸗ jahrstage hervorgezaubert hatte, fing es bereits zu tauen an. Der Schnee wurde zu Sprühregen, der am Samstag im Laufe des Nachmittags und abends ſich dermaßen verſtärkte, daß recht anſehnliche Flocken niedergegangen wären, wenn der Regen ſich wieder in Schnee verwandelt hätte. Der durch das Tauwetter verurſachte Matſch war fürchterlich, da die niedergegangenen Schneemaſſen in der Hauptſache noch zu Haufen aufgeſchichtet an den Gehwegrändern lagerten und infolgedeſſen auch den Abfluß des Schneewaſſers verhinderten. Man darf der ſtädtiſchen Fuhr⸗ und Gutsverwaltung daraus keinen Vorwurf machen, da das Tauwetter am Samstag nahezu un⸗ mittelbar nach dem Aufhören des Schneefalles ſo plötzlich auftrat, daß es unmöglich war, die Schnee⸗ haufen ſelbſt in der Innenſtadt durch Abfuhr zu be⸗ ſeitigen. Viele Gehwege waren ſelbſt am Samstag abend noch nicht gründlich gereinigt, ſodaß das beſte Schuhwerk nicht verhüten konnte, daß man naſſe Füße bekam. Wer nicht gezwungen war, aus dem Hauſe zu gehen, durfte ſich glücklich preiſen. Die Hoffnung auf eine nächtliche Abkühlung wurde ebenfalls im wahrſten Sinne des Wortes zu Waſſer, denn von Stunde zu Stunde kletterte die Queckſilber⸗ ſäule in die Höhe und brachte den noch vorhandenen Schnee in ſchnellſtem Tempo zum Schwinden. Das Glatteis, das in den Spätnachmittagsſtunden ganz erheblich den Verkehr beeinträchtigt hatte, beläſtigte ſchließlich nur noch in den Außenbezirken die Straßenbenützer und die Fußgänger. In der Nacht fegte weiter der warme Wind durch das Land und fraß gierig an der Schneedecke. Am Sonntag morgen waren nur an den Straßenrändern noch vereinzelt Spuren des großen Schneefalls zu entdecken und am Nachmittag hatte ſich auch der letzte Reſt des winterlichen Ereig⸗ niſſes in Waſſer verwandelt. Selbſt das Glatteis war verſchwunden, was ja auch ſchließlich bei 10 Wärmegraden kein Wunder war. Man wunderte ſich nur über den raſchen Umſchwung, der in rund 36 Stunden einen Temperaturunter⸗ ſchied von 22 Grad brachte. Als tiefſte Temperatur wurden in der vor⸗ letzten Nacht bei Einſetzen des Schneefalls 12 Grad Kälte feſtgeſtellt, um 8 Uhr waren es minus 7 Grad. Der Nullpunkt wurde zwiſchen 3 und 5 Uhr über⸗ ſchritten. Dann ging es mit Rieſenſchritten aufwärts, bis Sonntag mittag der 10 Grad⸗Strich über Null erreicht worden war. Der Winterſport wurde in Mannheim am Samstag eifrig betrieben. Gerodelt wurde bis ſpät in die Nacht hinein, trotz des Regens. Die Jugend iſt ſehr froh, daß ſie die Gelegenheit ausgenützt hat, denn am Sonntag konnte nicht ein einziges Winter⸗ ſportgerät mehr benützt werden. Die Rodelbahnen waren ſandige Hügel geworden und die Schlittſchuh⸗ bahnen in Seen verwandelt. Für die eigentlichen Winterſportler bedeutete dieſer ganz ungewöhnliche Wetterſturz eine ſchwere Enttäuſchung. Sy raſch wollte man die Hoffnungen doch noch nicht aufgeben und ſo vergewiſſerte man ſich, ſoweit dies überhaupt möglich war, erſt über die Wetterver⸗ hältniſſe in den Bergen, ehe man die Skier oder den Rodelſchlitten ſchulterte. Die ganze Nacht über läutete das Telephon bei der Bahnhofsauskunft, die ſich bemühte, möglichſt genaue Informationen zu geben. Eine Rückfrage bei dem Bahnhof Achern ergab, daß mit den Höhenhotels keine Telefonver⸗ bindung zuſtande kommen konnte. Talwärts kom⸗ mende Autos berichteten von ſtrömendem Re⸗ gen in höheren Lagen. So konnten auch die hieſigen Sportler von der wirklichen Lage verſtän⸗ digt werden. Trotz dieſer troſtloſen Zuſtände ließ die Bahn den Sportſonderzug in den Schwarzwald verkehren, der begreiflicherweiſe nur ſchwach be⸗ ſetzt, ſeine Fahrt antrat. Auch die beiden Sportſonderzüge nach Wahlen wurden nicht zurückgezogen, obgleich keine Sportler ſich am Bahnhof eingefunden hatten. Bei dem Schwarz⸗ waldſonderzug ging man von den Erwägungen aus, daß Sonntag abend der Rückſtrom aus den Sport⸗ zentren erhöht einſetzen würde. Gaſtſtättengewerbe Glatteis in der Nacht zum Sonntag Vorausſage fällt aus In dieſen Tagen des Winterſports ſind die Wettervorausſagen und Schneeberichte der Wetter⸗ warten von beſonderer Bedeutung. Zeitungsleſer und Rundfunkhörer ſchenken ihnen beſondere Auf⸗ merkſamkeit. Zudem wurde gegen Ende der Woche eine Aenderung der Wetterlage angekündigt. Man war daher am Samstag auf die Wettervorherſage und die Schneeberichte der Karlsruher Lau⸗ deswetterwarte beſonders geſpannt. Es blieb bei der Spanuung. Die Tageszeitungen ent⸗ hielten nichts und der Rundfunk brachte nichts, denn die Karlsruher Wetterwarte hatte geſchloſ⸗ ſen. Im Gegenſatz zu ihrer Beſtimmung als In⸗ ſtitut für die Allgemeinheit, im Gegenſatz zu dem gleichen Amt in Württemberg, das es fertig brachte, das Perſonal ſo einzuteilen, daß ein Beamter auch am Samstag Dienſt tat und die Wettervorausſage und die Schneemeldungen an den Rundfunk und vermutlich auch an die württembergiſche Preſſe weitergab. Tauſende von Winterſportlern hatten ſo keine Möglichkeit, ſich über den Zuſtand der Schneedecke auf der Tromm oder im nördlichen Schwarzwald zu vergewiſſern. In Karlsruhe hatte man anſcheinend nicht bedacht, daß trotz der Schließung der Räume das Wetter deswegen noch lange nicht ausfällt. Im Wiederholungsfall regen wir an, mit dem Ausfall der Wettervorausſage auch die Vorausſetzung dieſer Vorausſage, das Wetter, ausfallen zu laſſen. Beſſer gar kein Wetter, als eines, von dem man nicht weiß. ob es bis zum nächſten Tage anhält. Der Winterſportler, deſſen Geld heute auch knapp iſt, muß ſich rechtzeitig und aufgrund ſolider Unterlagen über die Wetterlage orientieren können, bevor er ſeine Bretter ſchul⸗ tert und die Sportzüge der Reichsbahn benutzt. O Wetterſturz auch im Schwarzwald Aus dem Schwarzwald wird uns telepho⸗ niert: Der erſte Januar⸗Sonntag hat im Schwarz⸗ wald in weiter Verbreitung zu einem unerwar⸗ tet heftigen Wetterſturz geführt. Nachdem noch in der Nacht auf Sonntag in Lagen von etwa 1000 Meter bei leichtem Froſt die Niederſchläge noch als Schnee niedergegangen waren und ſomit für im Laufe des Sonntags allenthalben eine Wärme⸗ welle durch, ſodaß die Temperaturen auf 2 bis 3 Grad über Null anſtiegen. Nur im Hochſchwarz⸗ wald blieben die Temperaturen um den Nullpunkt. In Verbindung mit dem Wetterſturz ſind in der Nacht und dann ſeit dem ſpäten Vormittag des Sonntags verbreitete Regenfälle nieder⸗ gegangen, ſodaß in den unteren Lagen Schnee⸗ ſchmelze, in den mittleren und oberen teilweiſe Vereiſung eingetreten iſt. Die Schwarzwaldflüſſe ſind infolgedeſſen ſtark angeſchwollen. Im Hochſchwarzwald iſt der Schnee infolge des Regens ſtark zuſammenge⸗ ſeſſen, jedoch iſt die Schneedecke ohne Lücken, ſodaß bei nachkommender Abkühlung und Neuſchnee der Winterſport nicht gefährdet iſt. Durch die Glatteis⸗ bildung ſind auf verſchiedenen Gebirgsſtraßen Ver⸗ kehrsſchwierigkeiten aufgetreten, weil Poſt⸗ autolinien eingeſtellt werden mußten und auch Privatwagen nur beſchränkt verkehren konnten. Am Sonntag abend war bei Nachlaſſen des Glatt⸗ eiſes der Verkehr mit Privatautos wieder gleich⸗ mäßiger möglich, jedoch ſind im Verkehr der Poſt⸗ autolinien noch Unterbrechungen zu verzeichnen. Die Wetterlage war Sonntag abend noch unbeſtändig, jedoch haben die Niederſchläge aufgehört. Die Tem⸗ peraturen lagen bei 2 bis 3 Grad Wärme, im [Hochſchwarzwald leichter Froſt. Soll man Feſtlichkeiten veranſtalten? Angeſichts der allgemeinen Notlage unſeres Vol⸗ kes iſt, ſo wird uns geſchrieben, die Frage verſtänd⸗ lich, ob die Veranſtaltung von Feſtlichkeiten über⸗ haupt noch angebracht erſcheint. Wie alles, ſo hat auch dieſe Angelegenheit zwei Seiten, wovon die wirk⸗ ſchaftliche gerade in dieſen Zeiten ſehr ſtark intereſſie⸗ ren dürfte. Die Mehrzahl der Feſtlichkeiten wird in den Betrieben des Gaſtſtättengewerbes abgehalten. Man kann der Auffaſſung ſein, daß ausſchließlich die⸗ ſes Gewerbe wirtſchaftliche Vorteile von der Abhal⸗ tung von Feſtlichkeiten hat. Dem iſt aber nicht ſo. Das iſt zu einem großen Teil Be⸗ darfsgewerbe, das bei einigermaßen gutem Ge⸗ ſchäftsgang vielen Gewerbe⸗ und Induſtriezweigen, ſomit alſo auch den in ihnen beſchäftigten Arbeitneh⸗ mern, manche Arbeits möglichkeiten gibt. Schon die Ankündigung von Feſtlichkeiten durch Plakate, An⸗ zeigen und ſonſtige Druckſachen beſchäftigt das Ver⸗ vielfältigungsgewerbe. Groß iſt die Zahl der Lie⸗ feranten des Gaſtwirtsgewerbes für Nahrungs⸗ und Genußmittel, wie Bäcker, Metzger, Brauereien, Wein⸗ handel, Zigarrenhändler u. a. Tapezirer und De⸗ korateure, die den Räumen das notwendige oder ge⸗ wünſchte Gepräge geben, werden beſchäftigt. Der leider ſo großen Notlage vieler Künſtler und Muſiker, deren Mitwirkung bei den Feſtlichkeiten unentbehrlich iſt, kann in erheblichem Maße geſteuert werden. Auch der Fremdenverkehr, deſſen Bedeutung nicht verkannt werden darf, erfährt durch die Abhaltung von Feſtlichkeiten in manchen Fällen die notwendige Förderung. ö Die nicht unerhebliche wirtſchaftliche Bedeutung des Gaſtſtättengewerbes ergibt ſich beiſpielsweiſe ſchon daraus, daß ſein ſteuerpflichtiger Um⸗ ſatz im Jahre 1927 ſich auf weit über 5 Milliarden Mark belief, womit auch gleichzeitig die Stellung des Gaſtſtättengewerbes als Bedarfsgewerbe beſonders charakteriſiert wird; denn der Umſatz beſteht in die⸗ ſem Gewerbe doch in der Hauptſache aus den von an⸗ deren Gewerbezweigen gelieferten Waren, da eine Eigenproduktion des Gaſtſtättengewerbes ſo gut wie nicht in Frage kommt. Das Gaſtſtättengewerbe be⸗ ſchäftigt in normalen Zeiten rund 330 000 Arbeitneh⸗ mer, von denen Ende Oktober 1931 faſt 85 000 er ⸗ werbslos gemeldet waren. Auch dieſem Teile der Arbeitnehmerſchaft kann durch die Abhaltung von Feſtlichkeiten Beſchäftigung gegeben werden. Es ſoll hier nicht rauſchenden und überſchwänglichen Feſtlich⸗ keiten, die mit der allgemeinen Not weiter Volks⸗ kreiſe nicht in Einklang zu bringen ſind, das Wort ge⸗ redet werden. Sicherlich aber iſt die Abhaltung von Feſtlichkeitenin einem der Zeitent⸗ ſprechenden Rahmen für viele Gewerbezweige und gleichzeitig auch für die darin beſchäftigten Ar⸗ beitnehmer, aber auch für manche Angehörige freier Berufe von nicht zu unterſchätzender wirtſchaftlicher Bedeutung. Daher ſollte man auch in dieſer Zeit auf die Abhaltung von geſellſchaftlichen Veranſtaltungen und für manche Vereine geradezu traditionell gewor⸗ dener Feſtlichkeiten nicht verzichten, um ſo mehr nicht, da Stunden der Geſelligkeit gerade in dieſen wenig lichtvollen Tagen ebenfalls ihre beſondere Bedeutung haben. Adolf Schaar. c * In den Nuheſtand verſetzt wurden auf Anſuchen Hauptlehrer Otto Heilig und die Hauptlehrerinnen Mathilde Büchler und Berta Link in Mann⸗ heim. * Zugelaſſen als Rechtsanwalt wurde Gerichts⸗ aſſeſſoer Dr. Oskar Bechtel beim Landgericht Maunheim. * 20000 Zeutner ſchleſiſche Weihnachtskarpfen. Ein Drittel der an den Weihnachtstagen und am Stilpeſterabend in Deutſchland auf den Tiſchen er⸗ ſchienenen Karpfen kam aus Schleſien. Von den jährlich in Schleſien gezüchteten rund 40 000 Zentnern Speiſekarpfen kamen in der Weihnachts⸗ zeit 20000 Zentner zum Verſand, rund 15 000 Zent⸗ ner davon ins Reich. 80 bis 100 Waggons, die je 200 Zentner der lebenden Fracht aufnehmen, waren notwendig, um die ſchleſiſchen Weihnachtskarpfen zu transportieren. Der Hauptabſatzmarkt war Berlin. So wie die Berliner im November ſchleſiſche Mar⸗ tinsgänſe bevorzugten, erſchienen jetzt in der Haupt⸗ ſache ſchleſiſche Karpfen auf ihren Tiſchen. Berlin verbraucht im Jahre etwa 30000 Zentner Karpfen, mehr als die Hälfte davon allein in dieſen Feſtwochen. Nach der Reichshauptſtadt gehört Mitteldeutſchland, vor allen Dingen die Städte Dresden, Zwickau, Chemnitz und Leipzig, zu den Hauptabnehmern ſchleſiſcher Karpfen. Aber auch nach Norddeutſchland werden ſie in großen Mengen verſchickt. dv. Soneitag neue Hoffnungen gebracht hatten, ſetzte ſich Schmückung der Kriegergräber im Auslande Der Volksbund Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge hat es ſich u. a. zur Aufgabe gemacht, im Auftrage der Angehörigen der Gefallenen die Gräber fern der Heimat mit Kränzen zu ſchmücken. Zu den Tagen, an denen vornehmlich ſeit einer Anzahl von Jahren die Gräber auf dieſe Weiſe betreut werden, gehört auch der Volkstrauertag „Reminiscere“— im Jahre 1932 der 21. Februar—. Wohl fällt es heute den meiſten ſchwerer denn fe, den für eine Grabſchmückung im Auslande verhält⸗ nismäßig hohen Betrag aufzubringen; aber ebenſo wie der Menſchenſtrom in dieſem Jahre am Toten⸗ ſonntag und am Allerſeelentage ſich nach den Heimat⸗ friedhöfen bewegte, um die teuren Gräber zu pflegen, werden es viele trotz der Not der Zeit ſich nicht nehmen laſſen, für das ferne Grab der Verwandten oder Kameraden im Ausland zum Volkstrauertag zu ſorgen. Anträge auf Schmückung von Gräbern müſſen mindeſtens vier Wochen vorher, für den Volkstrauer⸗ tag alſo mindeſtens am 24. Januar, in Händen des Volksbundes ſein. Da aber— vor allem in Frank⸗ reich, Belgien, Galizien, Jugoſlawien und Rumänien — viele der früheren Anlagen aufgehoben und die Toten auf andere Friedhöfe überführt ſind, empfehlen wir den Angehörigen, die noch keine Auskunft über die jetzige Lage eines Kriegsgrabes eingeholt haben, ſich möglichſt bald mit dem Volksbund ins Be⸗ nehmen zu ſetzen. 5 Bei Beſtellung eines Grabſchmuckes ſind folgend Angaben erforderlich: Vor⸗ und Zuname, Dienſtgrad und Truppenteil des Gefallenen, ferner Friedhof (Land und Provinz) und die Grabnummer oder der Vermerk Sammelgrab. Die Mindeſtpreiſe für Kränze betragen in Frankreich 10 Mk., in Belgien 7 Mk.(nur für wenige Friedhöfe 10 Mk.); in Polen und Galizien, Lettland, Rumänien und Jugoflawien 12 Mk., in Rußland 15—20 Mk.(für wenige Fried⸗ höfe 25—30 Mk.), in den übrigen Ländern—15 Mk. Die Höhe der Kranzpreiſe erklärt ſich dadurch, daß die meiſten Friedhöfe abſeits von größeren Orten liegen und daher die Verbindungsleute für den Transport und ihren Zeitaufwand beſonders ent⸗ ſchädigt werden müſſen. * * Tragt das Landesnotabzeichen! Für Zwecke der Winterhilfe in Baden wurde ein allgemeines Landesnotabzeichen geſchaffen, das vor kur⸗ zem neu herausgebracht und bereits in vielen Städten und Dorfgemeinden unſeres Heimatlandes durch die örtlichen Notgemeinſchaften eingeführt werden konnte. Auf dieſem 1. badiſchen Landes⸗ notabzeichen findet ſich um das badiſche Wappen auf ſchwarzem Grund golden das Motto der Winter⸗ hilfe„Wir wollen helfen!“ Der Reinertrag wird zugunſten der Winterhilfe verwendet und kommt den örtlichen Stellen zugute. Im Intereſſe des Gelingens der Hilfeleiſtung an Notleidende wäre es ſehr zu wünſchen, daß möglichſt viele ba⸗ diſche Frauen und Männer dieſes ſchöne Zeichen der Volksgemeinſchaft tragen möchten. * Fiſchmarkierungen. Von Baden und der Schweiz wurden in letzter Zeit im Rhein und Neckar Markierungen von Fiſchen zur genaueren Feſtſtellung ihrer Wanderungen vorge⸗ nommen. Es wurden dabei den markiert ausgeſetz⸗ ten Fiſchen ſilberne Plättchen oder Gummiknöpfe, verſehen mit Buchſtaben und Zahlen, am Kiemen⸗ deckel angebracht. Es iſt nun beſonders wichtig, daß alle Berufs⸗ und Sportfiſcher an dieſen Gewäſſern genau darauf achten, ob ſie Fiſche mit dieſen Zeichen wieder fangen. Iſt dies der Fall, ſo ſind die Mar⸗ kierungszeichen nebſt einem kurzen Bericht über Fangſtelle, Fiſchart, genaue Zeit des Fanges, Bröße und Gewicht des Fiſches an Regierungsrat Dr. Koch, Karlsruhe, Schloßplaatz 19, einzuſenden. Für jedes eingeſchickte Zeichen zahlt hierauf der Badiſche Landesfiſchereiverein dem Einſender eine Prämie von drei Mark. * In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wur⸗ den auf Anſuchen Hauptlehrer Philipp Scholl, Fortbildungsſchulhauptlehrer Wilhelm Stoll und die Fortbildungsſchul⸗Hauptlehrerinnen Emma Be i⸗ deck und Lina Mauderer in Mannheim. * Ein Kellerbrand entſtand Sonntag nachmittag im Hauſe Prinz Wilhelmſtraße 4. Kohlen und ſon⸗ ſtiges Material waren in Brand geraten. Die Be⸗ rufsfeuerwehr drang mit Rauchmasken gegen den Brandherd vor und konnte das Feuer in einer knappen Viertelſtunde löſchen. i Lieferung nur an anerkannte Händler Hole Le, Kal, baue e . Senleung der Haudels 1 jegliene Rabattgewliuung dureh den Handler 4. Seite/ Nummer eee eee Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Januar 1932 Weihnachten in den Vereinen Geſangverein Flora“ e beibeen Jeitverhältniſſe mußten zu dem . hal en, die Feier im eigenen Vereins⸗ heim abzuhalten. Zwar ging es etwas enge zu, aber familiärer und deshalb auch gemütlicher. Eine große Familie war in trauter Gemeinſchaft unterm Chriſt⸗ 5 beitfammen. Das Hausorcheſter eröffnete unter Huſtl 7 tnzers Leitung nach kurzer Begrüßung durch Vergnügungsleiter Gen tner mit dem„Ein⸗ zug der Gäſte auf der Wartburg“ die Feier.. An⸗ Wtießend trugen Fräulein Elſe St echer und Herr Mich. Kunz formſchön einen vom Vergnügungs⸗ leiter verfaßten Weihnachtsprolog vor. Wie ſehr das Floraquartett berühmten Vorbildern nachzueifern ſucht. war mit Freuden bei den auf der Bühne er⸗ ſchienenen Straßenſängern feſtzuſtellen. Muſikdirektor Gelle rt hat mit dem ihm eigenen Geſchick die vier prächtig zuſammengepaßten Stimmen zur Nach⸗ abmung einer Jazzmuſik verwendet und mit dieſer Neuheit in Verbindung mit den Ausführenden einen vollen Erfolg erzielt. Sehr gefallen hat auch ein grotesker Schwank, nicht zuletzt durch die gute Dar⸗ ſtellungskunſt der Damen Anna Wegert, Friedl Weiß und Hannele Klu my und der Herren Fr. B elzer, Aug. Kohlſchmitt, Gebh. Rudolf und Mich. Kunz. Die immer wieder Die wi gern gehörte Weihnachts⸗ fantaſie von Ködel zeigte 1 8 das Hausorcheſter auf der gewohnten Höhe. Sie leitete, nachdem auch die Aktivi⸗ tät zwei Chöre klangſchön zum Vortrag gebracht gebracht hatte, zu dem im Mittelpunkt der Feier ſtehenden 5 Ehrungsakt über. Einleitend erinnerte der 1. Vorſitzende Honeck an den Wandel der Zeiten, an die Weihnachtsfeiern einſt und jetzt und ſchloß mit der Mahnung, weiterhin zuverſichtlich zu ſein und dem Vereine die Treue zu Halten. Den auf der Bühne verſammelten Jubilaren Aberreichte alsdann der Vorſitzende die je nach der Dauer der Zugehörigkeit zum Vereine abgeſtuften Ehrenzeichen. So erhielten die ſilberne Ehrennadel für 12 jährige Aktivität E. Bauer, A Burk⸗ hardt, H. Flaig, W. Hackmayer, L. Klein, K. Klump jr. Georg Mühlum, E. Lutz, W. Mitſch, E. Saffer ling, R. Schäfer, F. Schmitt. H. Seidl, K. Stegmann, Chr. Weh⸗ ner, W. Wolf und P. Zeilinger. den goldenen Sängerring für 20jährige Aktivität K. Dauer, Ehr. Kratz, einen ſilbernen Becher für 25jährige Aktivität Ph. Bickelhaupt, Fr. Wolf ebenfalls einen Silberbecher für 40jährige Aktivität J. Mohr. Die Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes erhielt gußer den mit dem goldenen Sängerring Ausgezeich⸗ neten noch Don. Stühler, die Urkunde des Bundes für 40 jährige regelmäßige Sängertätigkeit J. Mohr. Für 25jährige unterſtützende Mitgliedſchaft wurde J. Göbelt und für die überaus ſeltene 50jährige Mitgliedſchaft Glaſermeiſter Heinrich Klein aus⸗ gezeichnet. Eine beſondere Ehrung wurde auch dem langjährigen Rechner des Vereins, Herrn Hch. Haug, zuteil, dem die goldene, mit Brillanten beſetzte Vereins⸗Ehrennadel überreicht wurde. Nach der Ouvertüre zur Oper„Norma“ von Bel⸗ lin gab Mitglied Franz Mansfeld mit recht gutem Gelingen eine Probe ſeiner Vortragskunſt mit dem Kouplet„Ich bin aus Verſehen geboren“. Einer recht ſchwierigen Aufgabe entledigte ſich in der gewohnt vortrefflichen Art Mitglied Mich. Kunz in der dra⸗ mutiſchen Szene„Der verkürzte Hamlet“. Nachdem das Hausorcheſter als Schluß der zu aller Zufrieden⸗ heit verlaufenen Weihnachtsfeier den Marſch„Ger⸗ manentreue“ von Blankenburg geſpielt hatte, konnte zur Freude der Jugend auch der Tanz zu ſeinem Rechte kommen. Mannheimer Singverein Die Weihnachtsfeier, die dieſer Tage im Vereins⸗ lokal Kaufmannsheim, C 1, 10—11, ſtattfand, geſtal⸗ tete ſich zu einem ſchönen Familienfeſte dem ein von Herrn Rudi Baſtian aufgeſtelltes umfangreiches Programm als Grundlage diente. Durch Muſikſtücke der Kapelle Seezer wurde die Feier eingeleitet. Die Männerchöre„Weihnachtsglocken“ von Sonnet und„Motette“ von Nägeli unter der bewährten Direktion von Kapellmeiſter Hans Leger fanden gute Auſnahme. Der Prolog, geſprochen von Frl. Iilln Baſtian, war der Feier angepaßt. Das durch vorzügliche Deklamation von Frau Mia Stoll⸗ Pätzold zum Vortrag gebrachte Melo⸗ dram„Leſt uns das Märchen vom Weihnachtsbaum“ non Bährmann erhöhte die Feſtſtimmung merklich. Ein Baß⸗Solo von Hern Guſtav Kling fand ſo dankbare Aufnahme, daß der Vortragende zu einer Dreingabe gezwungen wurde. Herr Rudi Baſtian perſtand es, die Anweſenden durch die Wiedergabe des Melodrams„Der Bettler“ von Chamiſſo in er⸗ greifender Weiſe zu feſſeln. Ein von Frl. Lilly Baſtian vorzüglich geſpielte Klavier⸗Solv ſchloß ſich an. Der Männerchor„O Schutzgeiſt alles Schönen“ leitete über zur Ehrung des Herrn Hein⸗ rich Bruder.. Nach Ueberreichung des Ehenbriefes für 30 jährige Mitgliedſchaft dankte der Jubilar in bewegten Worten mit der Aufforderung, trotz der Schwere der Zeit auch fürderhin dem deutſchen Liede die Treue zu halten. Der Schwank„Lord Neumann in Behandlung“ löſte waßre Lachſalven aus. Die Darſteller: Frl. Helene Kühlmeyer, Frau Kitty Baſtian, Frau Mia Stoll⸗ Pätzold und die Herren Ludwig Wirth, Rudi Baſtian und Wer⸗ ner Käſtner wurden durch toſenden Beifall be⸗ lohnt. Auch zwei Baß⸗Soli des Herrn Mich. Seu⸗ bert fanden dankbare Zuhörer. Humoriſtiſches Allerlei, vorgetragen von Herrn Rudi Baſtian, dem unermüdlichen Leiter der geſamten Veranſtal⸗ kung, bildete einen guten Abſchluß des Programms, dem ſich bis zur Feierabendſtunde ein gemütliches Tänzchen unter Herrn Alois Bruſts Leitung an⸗ ſchloß. Der reichgedeckte Gabentich beglückte viele Gewinner. Bei den ehem. bad. Leiböragonern und ſonſtigen Kavalleriſten herrſcht ein Kameradſchaftsgeiſt, der auch der Weih⸗ nachtsfeier am Neufahrstage im Ballhaus ſein eige⸗ nes Gepräge gab. Wie all die Jahre zuvor konnte e 135 Vorſitzende Robert Seeger nicht nur die mei⸗ en Markus Walter, mit ihren Angehörigen, ſondern Mitglieder, darunter den Ehrenvorſitzenden auch eine ſehr große Zahl alter Freunde und gern geſehener Gäſte begrüßen. Mit dem Gauvorſitzenden 15 Dr. Hieke und Schriftführer Voigt an der Spitze war auch die große Mehrzahl der im Rhein⸗Neckar⸗ Militärgauverband zuſammengeſchloſſenen Bruder⸗ pereine durch Abordnungen, von denen die Herren Berigdolt und Kirrſtetter genannt ſeien, ver⸗ treten. 5 Der Begrüßung durch den Vorſitzenden, der u. a. der im vergangenen Jahr verſtorbenen zehn Mit⸗ glieder, insbeſondere Karl Becken ha ch 8, und mit einem Bild und einer ſtillen Minute der Gefallenen gedachte und zum Schluſſe neben einem frohen Neu⸗ jahr den langerſehnten und ehrlich verdienten Frie⸗ den für das Jahr 1932 erwünſchte, folgte der Pro⸗ log, flott von Frl. Elſe Duller geſprochen. Dr. Hieke dankte im Namen der Brudervereine und erinnerte an die aktive Soldatenzeit, an deren Lichtſeiten man nur noch denke, an die Tage von 1914, wo ein einig Volk über den Rhein zog.„Einer für alle!“ Daran müſſe ſich jeder wieder erinnern, um mitzuhelfen an dem Aufbau, der Deutſchland den Platz einnehmen laſſe, den es ſeiner Größe und Leiſtungsfähigkeit entſprechend verdiene. Mit einem Hoch auf Herrn Seeger, dem er Dank ſagte für ſeine mehr als nur treue Pflichterfüllung, endete der Gauvorſitzende. Der unterhaltende Teil begann mit dem vortreff⸗ lich geſtalteten und Heiterkeitsſtürme auslöſenden Militärſchwank„Der verliebte Schimorek“, den Robert Seeger jr. wirkungsvoll zu mimen ver⸗ ſtand, eine wohldurchdachte und feinnüancterte, künſt⸗ leriſch abgerundete Leiſtung. Den übrigen Dar⸗ ſtellern für ihr„liebevolles“ Spiel ein Geſamtlob. Die reichhaltige Programmſolge, deren Abwicklung über vier Stunden dauerte, wies einige reizende und originelle Kabinettſtückchen auf. Da wäre, zu⸗ nächſt der ſiebenjährige Kurt Repp zu nennen, ein Etliput⸗Trompeter mit einem wirklich wunderbaren Können, der ſeine Solt nach Noten und auswendig im Stehen und im Marſchſchritt in den Saal ſchmet⸗ terte, bei der faſt unglaublichen Tonfülle und Rein⸗ heit eine weit über dem Durchſchnitt liegende muſi⸗ kaliſche Begabung verratend. Ein talentierter mo⸗ derner Sänger mit einem gewinnenden Vortrags⸗ vermögen ſtellte ſich erſtmals in Franz Ru dol p 0 vor, der im„Weißen Rößl“ gelauſcht hatte und mit ſeiner delikaten Koſtprobe reſchſten Beifall erntete. Eine wohlgelungene UHeberraſchung bildete die Num⸗ mer 13 des Programms, ein Reigen, ausgeführt von Vereinstöchtern. Unter der Leitung von Frau Stegmüller bekam man acht bildhübſche Ama⸗ e i eee e aus deſſen Feldwebel⸗ 8 8 ehen. Der Reig ßte ſelbſtverſtändli 91950 gen mußte ſelbſtverſtändlich Den Höhepunkt des zweiten Teils des Pro⸗ i gramms bildeten die Ehrungen, 2 der Gauvorſitzende Dr. Hieke ſelbſt vornahm. Dan fühlte aus ſeinen von Herzen kommenden Worten die Freude heraus, 15 alte, treue Kameraden auszeichnen zu können. Für jeden der Frontſoldaten hatte er perſönliche, anerkenende Worte, die die Ver⸗ dienſte des Frontkämpfertums würdigten. Die Kriegsgedenkmünze 19141918 des Kyffhäuſerbundes wurde verliehen an Hans Barth, Joh. Brückl Karl Back, Emil Beſſel, Joſ. Dimig, Anton Ihle, Karl Kieſelbach, Jof. Löſer, Karl M itſch, Fritz Neuffer, Georg Maier, Bernh. Gattu nig und Fritz Rohn. Das Frontkämpfer⸗ Abzeichen erhielten Karl Hauck und Karl Knode L. Das Ehrendiplom für 25jährige Mitgliedſchaft konnte Georg Müller, Joſ. Haas und Karl Klein zu⸗ erkannt werden. Nicht zuletzt ſei der vor einem Jahr gegründeten Geſangsabteilung des Reichs ver bandes Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeam⸗ ten unter der vorbildlichen und unermüdlichen Lei⸗ tung des bewährten Chormeiſters Albert Engel⸗ mann gedacht, die mit ihren ſtimmungsvollen Lie⸗ dern begeiſterten und den Abend weſentlich ver⸗ ſchönten. Mit gewohntem Können umrahmte die be⸗ kannte Schützenkapelle Seezer die Feier und pielte fleißig zum Tanze auf. Um die reibungsloſe flotte Durchführung des Programms machte ſich Herr Kro nauer verdient der mit unſichtbarem Stab die Veranſtaltung hinter den Kuliſſen leitete. Bei Tanz und geſelliger Unterhaltung verweilte man einmütig noch einige gemütliche Stunden. 5 Jilm⸗Rundſchau Capitol und Gloria:„Ein ſüßes Geheimnis“ Das wäre nun alſo der neueſte Hanſi Nieſe⸗ Film, der in den beiden Mannheimer Theatern zur Uraufführung kommt. Selbſt wenn man Hanſt Nieſe noch nicht auf der Bühne gefehen hat, kann man ſich von ihr eine ganz beſtimmte Vorſtellung machen, nachdem ſie bereits zwei Filme durch ihre große Darſtellungskunſt bereichert hat. Auch in dieſem Film iſt die Frau mit dem goldenen Herzen die Trägerin der ganzen Geſchichte. Mit ihr ſteht und fällt der Film. Aber auch nur eine Frau wie ſie konnte den Stoff ſo geſtalten, daß er in keiner Weiſe peinlich wirkt. Das ſüße Geheimnis, das eigentlich auf Seiten ihrer jüngſten Tochter liegt, über⸗ nimmt freiwillig die Mutter und ſteht alles ein. Ein bißchen Schwindel iſt überall dabei, denn niemand möchte dem anderen wehe tun und möchte die unange⸗ nehmen Dinge aus der Welt ſchaffen. Wie der Vater für den Schwiegerſohn einſteht, wie ſich die Mutter ſchützend vor ihre Tochter ſtellt, das wird in dieſem „Bolksſtück“ ſehr eingehend dargeſtellt. Auf dieſer Baſis war es möglich, ſentimentale Menſchenſchickſale ſpannend zu formen und zugleich erheiternd aufzulockern. Jedem jungen Manne möchte man eine ſolche Schwiegermutter wünſchen, jedem Mädchen eine ſolche Mutter. Durch die lebensechte Geſtaltung Hanſi Nieſes wird das Stück auf ein beſonderes Niveau gehoben. Man wird ihr zuliebe gerne über manche Unmöglichkeiten hinwegſehen. Wenn die Künſtlerin zum Schluß zu ihrem Mann ſagt:„Sieh, die Leute lachen dort unten“, dann hat ſie ſtets unrecht, denn im Saal werden heimlich die Taſchentücher vor lauter Rührſeligkeit gezückt. Grit Haid, Elſe El⸗ ſter, Harry Hardt, Paul Heidemann, Hanz Marr, Lia Eibenſchutz, Teddy Bill und André Mattoni ſeien aus der Reihe der Darſteller, die neben Hanſt Nieſe einen ſchweren Stand haben, noch hervorgehoben. 9 Milchpreisſenkung auch in Ladenburg np. Ladenburg, 3. Jan. Wie der Bauernbund Ladenburg bekannt gibt, ermäßigt ſich auch hier mit Wirkung vom 4. Januar ab der Milchpreis auf 27 Pfg. für den Liter, alſo um einen Pfennig. Den Ladenburger litern wurde eine ſchöne Weihnachtsfreude zuteil, indem ihr die Tradi⸗ tionskompagnie in Tübingen eine große Kiſte mit Weihnachtsgaben ſchickte. Die Sachen wur⸗ den gleichmäßig unter die ehemaligen 111er Kame⸗ raden verteilt, die der Kompagnie ihren herzlichen Dankesgruß übermittelt haben. „Nationaltheater: —.— 2 K Eine schachliche Betrachtung zum dahreswechsel Das Streben zur Meisterschaft— Das hohe Ansehen des Schachklubs Mannheim— Das Schachspiel und die— Frauen. Wiederum ist ein Jahr in das Meer der Ewigkeit hinabgesunken.— Wir als Hüter der königlichen Kunst sind fürwahr geneigt, die Zeitspanne eines Jahres in der Symbolik des großen Weltenschach- bretts zu betrachten und in Kausalzusammenhang zu dem Ausspruch eines großen Denkers:„Alles fließt“ zu bringen. Bei tieferer Betrachtung alles Geschehens und Waltens und Beurteilung in Gemäß heit der einmal gegebenen Naturgesetze erkennen wir in der Tat die absolute Folgerichtigkeit jenes Ausspruchs und dessen Bedeutung zum groben Weltenschachbrett. Doch kehren wir zurück zu dem uns lieb gewonnenen kleinen Schachbrett mit seinen stillen und lauten Verehrern und beschäf- tigen uns mit den Jüngern und Jüngerinnen Caisas, die in unermüdlichem Fleiße der königlichen Kunst huldigen und„immer strebend sich bemühen“, die Meisterwürde zu erlangen. Wer zurückblickt auf das abgelaufene Jahr und sich Rechenschaft ablegt über seine schachlichen Fort- oder Rückschritte, wird sich des Eindrucks nicht erwehren können, daß wir von der eigentlich königlichen Kunst noch sehr weit entfernt sind. Dies liegt z. T. daran, daß eben das Schachspiel viel zu sehr als Kriterium des Sportinteresses bewertet wird und vom einzelnen Spieler analog dieser Ten- denz nicht jene Würdigung erfährt, die ausschließ- lich für einen emporstrebenden Schachklub am Platze wäre. Nur derjenige wird eine achtenswerte Spiel- stärke erreichen, der einigermabßen die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze des Schachspiels be- herrscht, also mehr unter dem wissenschaftlichen Gesichtspunkt der zu erreichenden Höhe in der könig- lichen Kunst zustrebt. Für diejenigen, die Meister werden wollen, ist eine wissenschaftliche Schulung in der Spielführung unerläßlich. Eine ausreichende Reserve an physischen Kräften, starke Nerven, Selbstbeherrschung, die Fähigkeit, seine Aufmerk- samkeit gleichmäßig zu verteilen, eine Aufnahme- fähigkeit für dynamische Beziehungen, einen be⸗ schaulichen Typus der Psyche, eine hohe Stufe der intellektuellen Entwieklung, einen gegenständlichen Charakter des Denkens, objektives Denken, ein aus- geprägtes Schachgedächtnis, eine synthetische Denk- und Vorstellungskraft, die Fähigkeit zu kombinieren, einen disziplinierten Willen, eine hohe Aktivitat der intellektuellen Prozesse, eine Diszipliniertheit der Emotionen und Affekte, den Glauben an sich, das Bewußtein seiner Kräfte— das sind die charak- teristischen Symptome eines wahren Meisters des Schachspiels. Auch im Mannheimer Schachklub schlummern unter Mitgliedern Kräfte, die einmal aufgescheucht, zu einer beachtlichen Höhe sich entwickeln wer- den. Heute an der Schwelle des neuen Jahres prüfe jeder, ob er jene schlummernden Fähigkeiten nicht zu neuem Leben erwecken und in den Dienst seines Klubs stellen möchte. Das Ansehen des Mannheimer 8 vebschafft ihm jene Stellung in der Südwestecke des Reiches, die ihm gemäß seiner Tradition gebührt. Es wäre ungerecht, bei unserer Betrachtung zur Jahreswende auch nicht der sorgenden Gattin und Freundin des Schachspielers zu gedenken. Ihre Liebe und Verehrung an der Seite des Mannes und ihre Beharrlichkeit an den Spielabenden— sei es im Heim oder im Klub— verdient erwähnt zu werden und rechtfertigt ein besonderes Lob auf ihre be- wußte oder unbewußte Frauenart. Ihre feinfühlende Seele enthält sich mit Recht auch nur eines leisen Hauches von Unbotmäßbigkeit bei verspätetem Ein- treffen des zerstreuungsuchenden Kämpfers; im Gegenteil, durch ihre Anteilnahme im Erfolg oder Mißerfolg seiner Partien wird die Gefährtin seines Lebens ihn im Lebenskampf stärken und ihn an- spornen zu Taten, die sein Beruf oder seine Stellung 80 gebieterisch erheischen. So erblicken wir im liebenden Weibe die Aufwärts und Höherentwick⸗ lung des nach Erkenntnis ringenden Mannes und die Schätze wahren Frauentums. Die königliche Kunst mit ihren unendlichen Tiefen findet in ihr die unbewußte Schützerin und thront als Göttin Calsa in lichtverklärten Höhen. W. E. Schott. Aus dem Schachleben Sanitätsrat Dr. Thoenes. Das Schachleben der Pfalz hat einen unersetzlichen Verlust erlitten. In Frankfurt, wo er Linderung eines schweren Magen- leidens suchte, starb Sanitätsrat Dr. Thoenes aus Speyer, der 26 Jahre lang als leitender Facharzt für Chirurgie und Frauenkrankheiten am Speyerer Diakonissenhause gewirkt hatte. Dr. Thoenes war ein begeisterter Anhänger der edlen Schachspiel- kunst, in der er es zu einer anerkannten Meister- schaft brachte. In den-Turnieren der Rheinpfalz, der Saar, des Oberrheinischen Schachbundes, der Ar- beitsgemeinschaft Mannheim Ludwigshafener Schach- klubs und großer bayerischer Kongresse War er ein stets gern gesehener Mitstreiter, der bei den Endent- scheidungen der ersten Preise ein achtunggebieten- des Ergebnis aufzuweisen vermochte. Er War Meister der Pfalz und bayerischer Schachmeister und erwarb sich durch sein gedankenvolles, tief- durchdachtes Spiel die uneingeschränkte Anerken- nung der schachlichen Autoritäten. Wenn sein Name bei der Verkündung der Siegerlisten verhält⸗ nismäßig selten an die Oeffentlichkeit drang, so lag dies lediglich an seiner persönlichen Bescheidenheit, die ihn veranlaßte, mehr im Hintergrunde zu bleiben. So wurden seine Erfolge niemals an die große Glocke gehängt, aber im großen Kreise Schachfreunde in der Rheinpfalz, in Baden, in Bayern, sowie darüber hinaus im Reiche und in Oesterreich sind seine Meistereigenschaften im Schachspiele überall bekannt. Im Schachklub Wein- meim war er stets ein besonders gern gesehener Gast. Und so oft er mit dem Altmeister Gudehus, mit dem er besonders gern spielte, auf den 64 Fel- dern die geistige Klinge kreuzte, umringten seinen Tiseh Zuschauer, die mit großer Aufmerksamkeit jedem Zug und Gegenzug im geistvollen Spiel der beiden Meister folgten. Das persönlich liebenswür⸗ dige Wesen des Dahingeschiedenen macht uns Allen den unerwarteten Verlust besonders schmerzlich. Schachklubs wird durch die Hebung der Spielstärke Das Andenken an ihn wird in Treuen bewahrt seiner Mitglieder nicht unwesentlich gefördert. Dies bleiben. k. 2 5 2 25 2 Kleine Nachrichten Was hören wir? Tödlich verunglückt. Montag, 4. Januar 1932: *Sinsheim a.., 3. Jan. Der jährige, verhei⸗ 5 Frankfurt ratete Vermeſſungstechniker Kopf, der ſeinen 1. ee Ai dene ee 1 0 Weihnachtsurlaub bei ſeinen Eltern in Gengenbach verbrachte, iſt dort tödlich verunglückt. Bei dem Ver⸗ ſuch, einen Dedektor⸗Radibapparat an das elek⸗ triſche Lichtnetz anzuſchließen, hat ihn der elek⸗ triſche Strom getötet. Der Gemeinderat Plankſtadt lehnt die Ein⸗ gemeindung nach Schwetzingen ab * Plankſtadt, 2. Jan. Die Anregung der Stadt⸗ gemeinde Schwetzingen, die Gemeinde Plankſtadt mit Schwetzingen zu vereinigen, wurde in der jüngſten Gemeinderats ſitzung abgelehnt, zumal eine Notwendigkeit dazu nicht beſteht und die Vorausſetzungen im Sinne des Artikels 28 der Bad. Haushaltsnotverordnung nicht als vorliegend erach⸗ tet werden.— Die Verpachtung von Allmendgrund⸗ ſtütcken, die Afterpachtung von Gemeindegrundſtücken und die Verſteigerung der Schulgartengrundſtücke fanden Genehmigung.— Der Koſtenvoranſchlag über Straßenunter haltung im Jahre 1932 wird der Höhe des Auſwandes wegen beanſtandet.— Der Mietpreis für Gemein de wohnungen wird neu feſtgeſetzt.— Die Altveteranen bzw. deren Wit⸗ wen erhalten eine Ehrengabe von 5„1.— Das An⸗ erbieten von Zeſſionen privater Forderungen zur Abdeckung von Gemeindegefällen wurde abſchlägig be⸗ ſchieden. Sageolaleuiclez Montag, 4. Januar „Das dumme Englein“, Weihnachts⸗ märchen von Vicki Baum, Miete 0 17, Sondermiete 08, Anfang 18 Uhr. Apollotheater: Daß große Neufahrs⸗Programm, 20 Uhr. „ 20 Uhr Planetarxriumsabend für Erwerbs⸗ loſe. 8 5 a Kaffee Schleuer: Geſellſchaftstanz ab 20 Uhr, Pfalzbau⸗ Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Tanz Lichtſpiele: Univerſum:„Straßen der Weltſtadt“,— Alhambra:„Der Hauptmann von Köpenick“.— Schauburg:„Der Glöckner von Notre Dame. Roxy:„Die Pranke“,— Scala⸗ Theater:„Im Geheimdienſt“— Glorfa⸗Paloſt:„Ein ſüßes Ge⸗ heimnis“,— Capitol:„Meine Couſine aus War⸗ schau“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Kongreß tanzt“. erſte deutſche Zahnärztin.— 17.05: Konzert aus München. — 19.45: Unterhaltungskonzert.— 21.00: Aus heſſiſcher Vergangenheit.— 22.30: Kanaliſation der Großſtadt. Hör⸗ bericht. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Mittags⸗ konzert.— 16.15: Von Briefmarkenfälſchern und Fälſchun⸗ gen.— 16.45: Unterhaltungsmuſik.— 18.25: Danzig und ſeine Induſtrie.— 19.30: Abendmuſik.— 20.30: Man nehme.. Ein Kochbuch des Tonfilms. Hörſpiel.— 21.40: Kammermuſik. Langenberg Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert. 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.15: Frauenſtunde.— 18.40: Elternſtunde.— 19.30: Rechts⸗ mittel gegen Finanzamtsbeſcheide.— 20.00: Collegium muſicum.— 23.00: Konzert. München 12.35: Mittagskonzert aus Stuttgart.— 13.35: Unter⸗ haltungskonzert.— 14.40: Gutes Deutſch. Schreiben an Behörden.— 16.20: Lieder von Kurt Werner.— 17.05: Veſperkonzert.— 19.00: Die Mutter— 19.45: Doppel⸗ quartett Ant. Stelzl.— 20.20: Der unſichtbare Hund.— 20.45: Kammermuſikſtunde. j Südfunk 5 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Mittagskonzert 13.35: Mittagskonzert.— 16.30: Blumenſtunde.— 17.05: Nachmittagskonzert aus München.— 18.40: Dr. Dinkel: Vom letzten Willen.— Weiteres Programm ſiehe Frankfurt. Wien 11.0: Mittagskonzerk.— 13.10: Operetten ⸗Onuver⸗ türen.— 15.55: Jugendſtunde.— 17.00: Muſik der Na⸗ tionen.— 20.15? Aus Operetten und Singſpielen. 22.30: Abendkonzerk. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Neue Schallplatten.— 18.90: Das baskiſche Heimatlied.— 20.40: Deutſche Volkslieder. — 21.35: Zum 150. Geburtstag von Joh. Ehriſt. Bach. Mailand: 19.05: Buntes Konzert. 5 Prag: 18.25: Deulſche Sendung. Rom: 21.00: Leichte und volkstümliche Muſik. Straßburg: 18.00, 19.30 und 20.43: Inſtrumentalkon⸗ zert.— 21.30: Konzert. 5 .05: Chefredakteur: Kurt Fiſchen Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Fentlleton: Dr. Stefan Fanſer„Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Sport und VBermiſchtes: Willy Müller. Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und 1 5 Mitteilungen! Jakob Faude, fümtlich in een 2 Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—8 Für unverkangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporte Leger Habrennen 5 fiagenbeschmerdle Jo bleflen 700 gem nr 25 seiner 1 ae! De mitge hierft Bode mit Waſſe der Spiel ſuchs! guten ſchwe 20 8 getra⸗ geträ war Spiel eine hältn zu be —— D ausg. ſpiel, ſchled Ledig Geſa Erſat links einge Werr fehlte digte lachen wechf daß die 2 nächſt die 0 aber brück ſeine⸗ Man Saar ſtürm verdi band ſich 1 1. 5 S. ſchnel n 2 1 pie Kreis Trike Lippe (be E At Liga ſmiele e des irt. g zur und Liebe ihre S im erden e be- ende leisen Ein- im oder seines an- ung F Iii Wick⸗ und zliche ir die sa in Ott. n der . In agen aus t für yerer War spiel- ister- pfalz, r Ar- hach⸗ rein dent⸗ eten- War dister tief- rkeu- sein hält⸗ 0 lag heit, ben. große einer 0 d in im Vein; ener ehus, Fel- inen nkeit der wür- Allen lich. Fahrt h. e 8 Wenſchel Bayer 008 Mannheim)(Sandhofen)(08. Aeberall Spiel fälle dur S. V. Waldhof— F. V. Saarbrücken:0 Der rapide Wetterſturz hat den mitgeſpielt. Selbſt das aufdrainierte Feld des SV war hierfür nicht gewachſen, denn auf dem unterfrorenen Boden ſammelten ſich trotz großer mehrſtündiger Arbeit mit Pumpen, Schippen und Beſen immer wieder neue Waſſerlachen. Ein ſtändiger Sprühregen unter den Füßen der Spieler. Es war daher das einzig Richtige, daß Spielleiter Schlemmer⸗Karlsruhe nach wenigen Ver⸗ ſuchsminuten das Spiel abpfiff, das dann unter der ſehr guten, aber auch durch die Mannſchaften abſolut nicht er⸗ ſchwerten Leitung von Brummer Friedrichsfeld mit 20„ 30 Minuten Spielzeit als Privatſpiel aus⸗ getragen wurde. An beide Mannſchaften ſtellte das waſſer⸗ getränkte Feld ganz außerordentliche Anforderungen. Es war trotz der Umſtände immerhin das Weſentliche, die Spielweiſe beider Gegner zu erkennen und wenn auch eine ganz eingehende Kritik unter den abnormen Ver⸗ hältniſſen nicht angebracht ſein dürfte, gab es doch genug zu beobachten, was reale Rückſchlüſſe ziehen läßt. Fußballplätzen bös techniſche Leiſtung der Saarbrückener ausgezeichnet. Die Mannſchaft beherrſchte das Stellungs⸗ ſpiel, Deckungsſpiel, die flüſſige Kombination auf dem ſchlechten Boden ſo viel, daß man ihre Qualität erkannte. Lediglich das ungenaue Arbeiten im Sturm ſchwächte den Geſamteindruck. Torhüter Schwarz, Traum als rechter Erſatzläufer, Sold als Mittelläufer, dann Benzmüller Unksaußen und Conen in der Sturmmitte ſtachen aus der eingeſpielten Mannſchaft doch hervor. Der rechte Flügel, Werny Gelf, war im Feld recht wirkſam, aber allen Fünfen fehlte doch der rechte Schuß. Für die erſte Hälfte entſchul⸗ digte man dieſes mit der weſentlich ſchlechteren, von Waſſer⸗ lachen durchſetzten Platzſeite, aber auch nach dem Seiten⸗ wechſel blieb bei beſſerem Feld der Erfolg aus. Mag ſein, daß der inzwiſchen eingetretene:0⸗Vorſprung Waldhofs die Zuverſicht und Sicherheit dämpfte. Conen ſpielte un⸗ So war die wie im Stadion gegen den Norden,— gute, die zweifelloſen Anlag verratende Anſätze, famoſe Momente, neben Durchſchnittsſpiel. Am beſten konnte eben doch Benzmüller gefallen. Auch Harig als linker Läufer wäre nicht zu vergeſſen; er gab Walz, der rechtsaußen ſtürmte, manches! Rätſel auf. Alles in allem hinterließ der FV. ſpieleriſch und in ſportlicher Hinſicht den beſten Ein⸗ druck. Bei trockenem Boden hätten die Zuſchauer beſtimmt ein raſſiges Spiel zu ſehen bekommen. Waldhof hatte eine Aenderung erkrankter, aber auch zur Zeit nicht auf der Höhe ſtehenden Spieler vor⸗ genommen. Bartack im Tor und Maus als rechter Vertei⸗ diger ließen ſo weit keine Wünſche offen, können aber ihre eigentliche Form nur gegen einen erſtklaſſigen Sturm er⸗ weiſen. Eine kritiſche Probe, wenn auch gewagt, wäre das demnächſt ſteigende Eintrachtſpiel. Ueber die Läuferreihe wäre nichts neues zu ſagen. Brezing ſetzte ſich voll ein. Der Charakter des Privatſpiels, wie die unmöglichen Bo⸗ denverhältniſſe konnten eine Großleiſtung wie ehedem, nicht erwarten laſſen. Im Sturm hatte man Weidinger ausgeſetzt. Walz ſtand an ſeiner Stelle und für ihn Günteroth als Linksaußen. Letzterer führte ein ſchneidiges gefähr in dem Stil infolge Spiel vor, dem nur die Kraft der Walzſchüſſe fehlt; immer⸗ hin eine kleine Schwächung, da Linksſchüſſe von Torhütern bekanntlich ſchwerer zu halten ſind. Dann glänzte Ofer nach der längeren Spielpauſe. Pennig und Siffling paßten ſich an, ſind aber bei normalem Feld natürlich beſſer. Waldhof hatte doch ein Plus im Zuſammenſpiel, im Schuß und an Technik. Denſelben Fehler wie Saarbrücken machte aber die Mannſchaft mit dem konſequenten Flachſpiel bei den Waſſerlachen. Das Nächſtliegende wäre doch halbhohes Spiel geweſen, das aber nur in lichten Momenten an⸗ gewandt wurde. Bei taktiſch beſſerer Spielweiſe hätten beide Mannſchaften viel Kräfte ſchonen und der Sache noch mehr Bewegung geben können. 5 August Mügle. Pokalſpiele der Gruppe Rhein—Saar F. B. 05 Saarbrücken Mannheim 08 :0(:0) Trotz der ſchlechten Bodenverhältniſſe entwickelte ſich zu⸗ nächſt ein recht lebhaftes und anſprechendes Spiel, in dem die Gäſte in den erſten 20 Minuten tonangebend waren, aber dank der guten Arbeit der Läuferreihe konnte Saar⸗ brücken ſein Tor reinhalten. Als dann Saarbrücken durch ſeinen Mittelläufer den erſten Treffer erzielt hatte, lietz Mannheim ſtark nach, ſodaß die reſtliche Spielzeit oͤurchweg Saarbrücken in Front war. Ein Alleingang des Mtittel⸗ ſtürmers brachte in der zweiten Spielhälfte das Ergebnis verdientermaßen auf:0. Für den ausgebliebenen Ver⸗ bandsſchiedsrichter ſprang ein Herr von Saar 05 ein, der ſich recht gut aus der Affäre zog. 1. J. C. Kaiſerslautern— Spielvereinigg. Sandhofen:1(:1) Sandhofen lieferte in dieſem Pokaltreffen wohl ein ſchnelles und auch techniſch ganz gutes Spiel, verfügte aber nicht über den durchſchlagkräftigen Sturm, den Kaiſers⸗ lautern beſaß. Intereſſant war, daß die erſte Halbzeit auf jeder Seite ein Selbſttor brachte. Bei Sandhofen war es der Verteidiger und bei Kaiſerslautern der Läufer, die je⸗ weils dem eigenen Torwart das Nachſehen gaben. Nach dem Wechſel war Kaiſerslautern leicht überlegen und er⸗ zielte auch durch den Linksaußen den zweiten Treffer. Amititia Viernheim— Saar 03 5 4 Saarbrücken:1(:0) Unter der ausgezeichneten Leitung von Lau e r⸗Plank⸗ ſtadt wickelte ſich dieſes Lokaltreffen auf einem kaum ſpiel⸗ fähigen Gelände vor nur 500 Zuſchauern ab. Saarbrücken war zwar ſeinem Gegner in techniſcher Beziehung ganz klar überlegen, doch hatte Viernheim in Krug einen Tor⸗ hüter der kaum zu ſchlagen war. Die Saarleute kamen nur dadurch zu ihrem Ehrentreffer, daß Krug bei einem ſcharfen Schuß mitſamt dem Ball auf dem glatten Boden ausrutſchte und über die Linie fiel. Die Torſchützen von Viernheim waren Vallendor, Schmidt, Penning und Kiß 2. Nolhilfeſpiele in Mannheim Am 10. Januar findet im Stadion vor dem Städte⸗ ſpiel Mannheim— Budapeſt ein Spiel zweier Kreisliga⸗Mannſchaften ſtatt. Die Mannſchaft in gelbem Trikot ſpielt in folgender Aufſtellung: Hofmaun (Phönir Mannheim] Engelhard Rohr (Phönix)(Phönix) Hogenmüller Schott (Phönix)(Phönix)(Phönix) Bauer Heermann Stürmer Kuhn Hörner (Neckarſtadt)(Phönix)(1919 Mhm.)(Neckarſt.)(Phönix) Erſatz: Bürger und Schäfer Heide Neckarſtadt. Der Gegner, der in blauweißem Trikot ſpielt, tritt wie folgt an: Engler Hollerbach (Friedrichsfeld) Brümmer II Brümmer I (Friedrichsfeld)(Friedrichsſebd) Welker Boxheimer Fuchs (Käfertal)(Feudenheim)(Feudenheim) Iipponer Ueberrhein Schmitt Braxmaier Ruppert (beide Feudenheim)(Friedrichsf.)(07 Mhm.)(07 Mhm.) Erſatz: Sohn⸗Feudenheim und Müller⸗Käfertal. Am 17. Jan nar tritt eine Kombigation der Bezirks⸗ liga gegen den VfT. u. RSp. Albrip in Altrip an. Es ſmielen: Wittemann (Sandhofen) 8 Hartung Leonhardt (08 Mannheim)(Sandhofen) 0 Weſtermann Pfiſter Teufe Dörr ug os Mehm)(Sandbof. Die Auſſtelung der Mannheimer Städte ⸗ manaſchaft gegen Budapeſt iſt noch nicht bekannt, da Mannheim wahrſcheinlich am 10. Januar für das Pokal⸗ 5 in Saarbrücken gegen Brandenburg Spieler abſtellen muß. Süddeuſche Fuß ballſiege in Frankreich fe Neckarau ſiegt in Paris 511 Der Bf. Neckarau traf am Samstag im Stade Ouen in Paris vor zahlreichen Zuſchauern gegen eine ſtarke Kombination der Vereine Red Star und Club Francais an. Die Süsdeutſchen konnten den ſchlechten Eindruck, den in letzter Zeit wiederholt nicht ſüddeutſche Mannſchaften in Paris hinterlaſſen haben, verwiſchen. Die Süddeutſchen, die ſich zur Zeit— wie ihre Erfolge beweiſen— in einer ganz ausgezeichneten Form befinden, lieferten ein ſehr ſchönes Spiel und ſiegten verdient mit:1(:). Neckarau war be⸗ reits vor der Pauſe klar überlegen und hätte beim Wechſel ſchon mit mindeſtens drei bis vier Toren führen müſſen. Die Torſchützen waren Benner(zwei), Striehl(zwe!) und Benzinger. 8 eiß Ofer (Sandhof.)(8410 hof) Ki in Montpellier erfolgreich Der badiſche Gruppenmeiſter, Karlsruher FV, krug auf . Südfrankreichreiſe ein Spiel gegen den früheren ranzöſiſchen Pokalmeiſter SO Montpellier aus. Die Ba⸗ dener waren techniſch klar überlegen und trugen einen verdienten:1⸗Erfolg davon. Bei der Pauſe ſtand das Treſfen noch unentſchieden 121.„5 1 des Gegners und erzielten bereits einen Treffer, als nach einem guten Angriff Leinberger aus dem Hinterhalt einſchoß. Einige Minuten ſpäter wurde ein Angriff der Fürther im Strafraum Stuttgarts unfair unter⸗ een bis zur Pauſe, kam aber zu keinem Erfolg mehr. Ludwigshafens Elf gegen Mainz Für das Nothilfe⸗Spiel Mainz— Ludwigshafen iſt die Ludwigshafener Stadtmannſchaft jetzt wie folgt zuſammen⸗ geſtellt worden: Zettl⸗Phönix; Diefenbach⸗Mundenheim, Klett⸗Phönix; Hahn⸗Phönix; Butſch⸗Mundenheim, Hick⸗ Mundenheim; Hörnle⸗Phönix. Berk⸗Phönix, Tiator⸗Mun⸗ denheim, Gürſter⸗Mundenheim, Lindeman⸗Phönix. ch Tauwetter Kampf um die„Süddeutſche“ Das Tauwetter vom Samstag auf Sonntag hat einen großen Teil der Sportplätze in einen Sumpf verwandelt, ſodaß ein großer Teil der angeſetzten Spiele ausfallen mußte. In der Abteilung Nord weſt fielen die an⸗ geſetzten Spiele SV Waldhof— F V Saarbrücken und FK Pirmaſens— Wormatia Worms den Bodenverhältniſſen zum Opfer. Unverſtändlicherweiſe trug man das Spiel Waldhof— Saarbrücken als Pri⸗ vatſpiel aus, nachdem der Schiedsrichter das Spiel wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes abgepfiffen hatte. Wenn der Platz für ein Verbandsſpiel ungeeignet iſt, müßte man an⸗ nehmen, daß er zur Austragung eines Spiels überhaupt nicht in Frage kommt. Die Vereinsleitungen müßten hier konſequent bleiben und nicht ſpielen laſſen. In der Abteilung Südoſt gab es zwei klare Fa⸗ voritenſiege. SpVg. Fürth ſchlug VfB Stuttgart :0 und der 1. 8 K Nürnberg gewann gegen den Zweiten von Baden F V Raſtatt überlegen:0. Auch die Verbandspokalſpiele kamen nur teilweiſe zum Austrag. Im Bezirk Rhein⸗Saar fielen die Spiele Spfr. Saarbrücken— Phönix Lud wigs hafen und SpVg Mun denheim— 1. F C Idar aus. Amicitia Viernheim ſchlug Saar Saarbrücken 41. Sandhofen und 08 Mannheim verloren ihre Spiele knapp. Vf. Neckarau weilte in Frankreich. Am Samstag ſpielte die Mannſchaft gegen eine Kombination Red Star Olympique— Club Francais Paris und gewann über⸗ legen 51. Spiele der Kreisliga Kreis Anterbaden Friedrichsfeld— Käfertal 41 TW 46 Mannheim— Weinheim 913 Neckarhauſen— Neckarſtadt:1 Phönix— Heddesheim ausgefallen Edingen— Altrip ausgefallen 1913 Mannheim— 1907 Mannheim ausgefallen Friedrichsfeld konnte Käfertal über⸗ raſchend ſicher 41 ſchlagen und dadurch ſeine Spitzenſtellung behaupten.— Käfertal iſt urch dieſe Niederlage etwas zurückgefallen. T V46 Man nhe. hielt ſich diesmal gegen Wein⸗ heim trotz ſchwacher Mannſchaft gut und verlor nur 018. Neckar hauſen ſchlug auf eigenem Platze Neckar⸗ ſta dt:1. Durch dieſen Sieg von Neckarhaufen wurde die Abſtiegsfrage wieder verwickelter. Alle anderen Spiele fielen den hältniſſen zum Opfer. Stand der Tabelle ſchlechten Bodenver⸗ Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte Friedrichsfeld 8 18 2 1 5212 3224 Weinheim 18 15 1 2 55:20 31:5 Feuden heim 17 12— 3 58:19 24:10 Affe!!l 18 12 7 6 49:30 24.12 Phönix Mannheim 17 10 3 4 39:21 23.11 e— 4 42:92 229.8 Neckarſtadt 17 7 3 7 237 17:17 7 Mannheim 17 5 3 8 32:47 13 21 Heddesheim 16 5 1 10 29135 11:21 Neckarhauſen 18 5— 15 34.47 10.26 Edingen 15 5 1 10 36:48 921 T. V. 18465 19— 3 16 18.81.35 1913 Mannheim 17 1 1 15 15:68 3281 Kreis Vorderpfalz 1904 Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen ausgef. Pfalz Ludwigshafen— TW Frieſenheim ausgef, fg Oggersheim— AS Ludwigshafen ausgef. Maxdorf— Arminia Rheingönheim:2 J Frankenthal— Kickers Frankenthal:0 Infolge der ſchlechten Bodenverhältniſſe konnten im Vorderpfalzkreis nur zwei Spiele ausgetragen werden und zwar in Frankenthal das Lokaltreffen zwiſchen FV Fran⸗ um die füddeutſche Meisterschaft J. B. Raſtatt— 1. F. C. Nürnberg:5(:2) Durch einen einwandfreien Sieg ſtellte der 1. Fc Nürn⸗ berg ſeine derzeit ausgezeichnete Form auch beim Zweiten der Gruppe Baden deutlich unter Beweis. Das regneriſche Wetter und der ſehr ſchwer beſpielbare Boden ſtellten ſowohl an beide Mannſchaften als auch an den Schiedsrichter große Anforderungen. Raſtatts Niederlage beſteht zu Recht, wenn auch bei etwas beſſerem Sturmſpiel der Ehrentreffer zu er⸗ reichen geweſen wäre. Als Leiter des Spiels hinterließ Sickenberger⸗Aſchaffenburg einen ſehr guten Eindruck. Bereits vom Anſtoß an werden die Nürnberger ſehr offenſiy und bringen die Raſtatter Hintermannſchaft in ſchwere Bedrängnis. Aber auch die Badener bleiben nicht mütßig und ſchaffen einige brenzliche Situationen vor dem Nürnberger Tor. Aus einigen Eckbällen wurde auf beiden Seiten nichts erreicht. Erſt in der 20. Minute trat der Nürn⸗ berger Mittelſtürmer Schmidt einen Ball und erzielte einen unhaltbaren Treffer. Der Reſt der erſten Halbzeit verlief dann bei einer leichten Ueberlegenheit des Clubs torlos. Nach dem Wechſel verſuchte Raſtatt mit Energie, das Ergebnis zu verbeſſern, kam aber über löblichen Eifer nicht hinaus. Aber auch Nürnberg konnte vorerſt ſeine zahl⸗ reichen Chancen nicht verwerten. Als aber Hornauer in der 15. Minute den zweiten Nürnberger Treffer erzielte, war der Widerſtand der Raſtatter gebrochen. Die Nürn⸗ berger wurden nun tonangebend, kamen aber erſt in der 80. Minute durch einen Strafſtoß von Kalb zu ihrem dritten Treffer. Schmidt beſchloß den Torreigen in der 95. und 37. Minute mit zwei weiteren Treffern und ſtellte das Endergebnis von 510 her. Raſtatts Geſamtleiſtung war nicht ſchlecht, Die Elf hatte aber Pech, denn ſie traf die Nürnberger in einer ſehr guten Form an. Trotzdem hatte Raſtatt zahl⸗ reiche Torchancen und bei etwas weniger aufgeregtem Spiel der Stürmerreihe hätten ſehr gut zwei Treffer, zu⸗ mindeſtens aber der Ehrentreffer, fallen können. Die Nürnberger boten eine meiſterliche Leiſtung und waren auf allen Teilen gut beſetzt. Kalb imponterte ſowohl in Abwehr als auch im Aufbau der Angriffe und war an dem zahlenmäßigen Erfolg in ſtarkem Maße be⸗ teiligt. Sp. Bb. Jürth-- 2. B. Stuttgart 320:0) 2500 Zuſchauer wohnten in Fürth dem erſten Endſpiel der Kleeblättler bei, die gegen den württembergiſchen Zwei⸗ ten einen durchaus nicht leichten Stand hatten. Vor allen Dingen fanden ſich die Stuttgarter mit den ſchletchen Boden⸗ nerhältniſſen beſſer ab als die Einheimiſchen. Die Fürther waren meiſt leicht überlegen und ſiegten auch verdient, ob⸗ wohl ſich der Sturm nicht in beſſer Verfaſſung befand, da alle drei Treffer aus der Läuferreihe geſchoſſen wurden. Das Spiel hatte in Huempfner⸗Aſchaffenburg einen ein⸗ wandfreien Leiter. 0 Stuttgart ging mit größtem Eifer in das Treffen, fand ſich auch mit den ſchlechten Bodenverhältniſſen beſſer ab als der Gegner. Die Fürther waren aber mehr in der Hälfte bunden, worauf der Schiedsrichter einen Elfmeter verhängte, den Leupold ſicher nerwandelte. Fürth hatte weitere Chan in der fünften Minute Fürths nichts ändern. 85 Nach dem Wechſel kamen die Schwaben etwas auf, lei⸗ teten auch einige gefährliche Angriffe ein, denen aber die Abwehr und Deckung der Fürther gerecht wurde. Bald be⸗ herrſchte Fürth wieder das Feld und konnte durch einen zweiten Erfolg Leinbergers, der wiederum aus dem Hinter⸗ halt einſchoß, das dritte Tor erzielen. Bei dieſem Treffer war dem ſonſt guten Stuttgarter Torwart die Sicht ver⸗ ſperrt. Die Fürther waren in der ſpieleriſchen Geſamt⸗ leiſtung überlegen und ſiegten auch verdient. Ihre Hinter⸗ mannſchaft war den Angriffen Stuttgarts ſtets gewachſen und auch die Läuferreihe ſpielte gut. Dagegen konnte der Sturm von den vielen Chancen keine verwerten, da es an Schußvermögen fehlte. f 8 Stuttgart kam ſpieleriſch an die Leiſtung Fürths nicht heran, blieb aber dennoch ſtets gefährlich, da die Aktiv⸗ nen der Schwaben immer mit einem gewaltigen Eifer er⸗ folgten. Die Hintermannſchaft konnte an den drei Erfolgen Weitere Ergebniſſe Süddeutſche Meiſterſchaft: Abteilung Südoſt: Spyg. Fürth— BfB Stuttgart 320 (:): FV Raſtatt— 1. Fe Nürnberg:5(02:). Süddeutſche Gruppenſpiele: Gruppe Main: Eintracht Frankfurt— Union Nieder⸗ rad:2; Kickers Offenbach— Germania 94 Frankfurt aus⸗ gefallen; FS Frankfurt— Vd Neu⸗Iſenburg 370; Spyg. Griesheim 02— Germania Bieber:0; FS Heuſenſtamm gegen Rotweiß Frankfurt 311. 4775 Gruppe Baden: FC Rheinfelden— Phönix Karls⸗ ruhe:3. FC Mühlburg— FC Villingen 511. Sübddeutſcher Verbandspokal: Bezirk Württemberg⸗Baden: Feuerbach— Spvg. Schramberg:2; Kickers Stuttgart— VfB Karlsruhe 671: Spfr. Eßlingen— Sc Freiburg ausgef,; Union Böckingen gegen FC Birkenfeld ausgef. Bezirk Bayern: Wacker München— FV S Würzburg 04 :2; Teutonia München— BfR Fürth 61; Jahn Regens⸗ burg— Fc Schweinfurth:0; SSB Ulm— Je Bay⸗ reuth 111.. 1 5 Bezirk Rhein⸗Saar: Spfr. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen ausgef.; SV 05 Saarbrücken— F Mann⸗ heim 08:0; Amicitia Viernheim— Saar Saarbrücken:1; FE Kaiſerslautern— Spog. Sandhofen 271; Spvg. Mun⸗ denheim— 1. FCE Idar ausgef. Privatſpiele in Süddeutſchland: FC Pforzheim— WAc Wien 31:6; Freiburger F Auſtria Wien 218; FSW Mainz 05— Boruſſia Neun⸗ kirchen ausgef.. Kreisliga: Friedrichsfeld— Käfertal:1; TV 46 Mannheim herſtellen. Weinheim 018; Neckarhauſen— Heddesheim 321. kenthal und Kickers, das der Fußball⸗Verein mit:0 für ſich entſcheiden konnte. Bis zur Halbzeit konnte der J. Frankenthal infolge Schußpech nur ein Tor erreichen, doch gelang es in der zweiten Halbzeit die Torgelegenheiten heſſer auszunützen. Ueberraſchenderweiſe fertigte Maxdorf Arminia Rhein⸗ gönheim mit:2 ab. Bei Halbzeit ſtand das Ergebnis :2, fedoch konnte Maxdorf in der zweiten Halbzeit durch einen Faulelfmeter mit:2 Toren die Punkte an ſich reißen. Kreis Neckar Abteilung Rohrbach— Plankſtadt ausgefallen Union Heidelberg— 05 Heidelberg:2 Neulußheim— Hockenheim ausgefallen Alle anderen ſpielfrei Wie in allen anderen Kreiſen kam auch in der Abtei⸗ lung 1 des Kretſes Neckar durch die ſchlechten Platzver⸗ hältniſſe kein volles Programm zuſtande. Das einzige zum Austrag gelangende Spiel zwiſchen den alten Ortsrivalen 1. FC und Union Heidelberg endete mit einer nicht er⸗ warteten 210⸗Niederlage der Union. Obwohl auch dieſes Treffen unter den denkbar ſchlechteſten Bodenverhältniſſen ausgetragen wurde, war der Sieg des 1. e aufgrund der beſſeren Geſamtleiſtung vollauf verdient. Trotz dieſer Niederlage behält Union den zweiten Tabellenplatz, während 05 Heidelberg nun endlich Anſchluß zun Mittel⸗ gruppe gefunden hat. — Zum Fußballkampf gegen Vudapeſt Die ſüddeutſche Elf Die Jahreswende bringt für Süddeutſchland eine ganze Reihe von Repräſentativtreffen. Nach dem Freundſchaftsſpiel gegen Norddeutſchland am Neufahrs⸗ tag in Mannheim folgt am 6. Januar in Stuttgart die Begegnung mit einer Budapeſter Vertretung, der ſich dann am 10. Januar das Pokaltreffen in Saarbrücken mit Brandenburg anſchließt⸗ Für das Stuttgarter Spiel mit Budapeſt hat der Spielausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletik⸗Verbandes nach dem Mannheimer Treffen fol⸗ gende Elf aufgeſtellt: Kreß⸗Rotweiß Frankfurt, Schütz⸗Ein⸗ tracht Frankfurt, Burkhardt⸗Germanig Brötzingen, Gram⸗ lich⸗Eintracht Frankfurt, Tiefel⸗Union Frankfurt, Blum⸗ VfB. Stuttgart, Langen bein⸗BVfk. Mannheim, Koch⸗VfB. Stuttgart, Rutz⸗Rotweiß Frankfurt, Ruehr⸗ Schweinfurt, Lindner⸗Union Frankfurt, 55 Angariſche Profis klar geſchlagen Mitteldentſche Elf beſtegt Hungaria:1(:1) Halle hatte am erſten Sonntag im neuen Fahr einen großen Tag. Trotz dauernden Sprühregens hatten ſich zu dem Fußballgroßkampf Mitteldeutſchland gegen Hun cba Budapeſt gut 7000 Zuſchauer eingefunden, die durch ein glänzendes Spiel belohnt wurden und einen beachtens⸗ werten Sieg der einheimiſchen Mannſchaft über die Ungarn mit:1(Halbzeit 311) erleben konnten. In techniſcher Be⸗ ziehung waren ſich beide Mannſchaften gleichwertig, doch zeigten ole Sachſen das beſſere Zuſammenſpiel und den größeren Eifer. Unverdroſſen arbeitete jeder Einzelne und verhalß ſomit ſeiner Mannſchaft zum verdienten Erfolg. In der mitteldeutſchen Elf war der Mittelläufer Lange JI. Leipzig unermüdlich und wurde auch von den beiden Neben⸗ leuten gub unterſtützt. Der Sturm zeigte»erſtändnisvolle Zuſammenarbetit, ſodaß Erfolge nicht ausblieben. Die Ver⸗ teidigung war den wenigen aber gefährlichen Angriffen dev Gäſte durchaus gewachſen und beſonders Groſſe⸗Halle im Tor glänzte durch ausgezeichnete Abwehr. Bei den Ungarn zeigte kein Spieler überragendes Können. Die beſten Leute waren die beiden Verteidiger und der Linksaußen Hirzer, ihre Körperbeherrſchung und das Kopfſpiel waren gut aus⸗ geprägt, doch fehlte den Stürmern der Torſchuß. 18 Ferentbaros ſpielt unentſchieden Obwohl das denkbar ſchlechteſte Wetter herrſchte, wohn ten am Sonntag in Düſſeldorf dem Spiele der kombinierten Mannſchaft von Vfs Benrath und Viktoria Düſſeldorf ge⸗ gen Ferenevaros⸗Budapeſt doch 6000 Zuſchauer bei, Be den Ungarn fehlte nur Takaes, der durch Toldi erſetz war. Die Gäſte zeigten techniſch ein ſchönes Spiel, war, auch taktiſch ſtets überlegen, mußten ſich aber mit einem 22 Unentſchieden begnügen. Kohut brachte die Budapeſter nach 16 Minuten in Führung, fedoch 3 Minuten ſpäter ſchaffte Stoſfels nach Vorlage von Hochgeſang den Aus⸗ gleich. Nach halbſtündigem Kampf ſtellte Ferenevaros dur ſeinen Halbrechten das Pauſenergebnis mit 21 zu ſeinem Gunſten her. 2 Nach dem Wechſel waren die 1 zeitweiſe ſta überlegen, doch ſchaffte der unentſchloſſene Sturm keine hler mehr. In der 26, Minute konnte dagegen d inksaußen Kobterſki den Gleichſtand für die Rhetaländer Neuer deutſcher In Dortmund ſchlug Deu kampf Dä nemark üb B 6. Seite/ Nummer 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Januar 1932 Handball der Turner Meiſterklaſſenſpiete ausgefallen Die Bodenverhältniſſe ließen den Auftakt im neuen Jahre zu keinem guten werden. Die Handballer können froh ſein, wenigſtens die Vorſpiele unter den beſten Vor⸗ ausſetzungen unter Dach und Fach gebracht zu haben. Wäh⸗ rend die übrigen Gruppen der Badi ſchen Elaſſe bereits ihre Vertreter für die Endſpiele beſtimmt haben, hinkt die Gruppe l immer noch ſtark nach. Konnte am vergangenen Sonntag eines der entſchei⸗ denſten Treffen zwiſchen TV 46 Mannheim Tade. Ketſch nicht durchgeführt werden, ſo fielen am geſtrigen Sonntage gleich zwei Treffen, die ebenſo von Bedeutung waren, die Spiele TV Hockenheim— TV 46 Mannheim und Tgde. Ketſch— Tg. Rheinau buchſtäblich ins Waſſer. Wenn dadurch auch die Entſcheidung immer noch offen bleibt, ſo muß man auf der anderen Seite aber den Ausfall begrü⸗ ßen, wenn die beſte Mannſchaft einwandfrei feſtgeſtellt wer⸗ den ſoll und vor allem, wenn es gilt, zu vermeiden, daß die Durchführung der Geſundheit der Spieler ſchaden könnte. In Gruppe IJy kam das eine angeſetzt geweſene Tref⸗ fen, Karlsruher TV46 Jahn Offenburg, zur Durchführung. Der Ausgang bildet eine große Ueber⸗ kaſchung, denn Jahn Offenburg als ſicherer Sieger dieſer Gruppe leiſtete ſich in ſeinem letzten Spiel eine bomben⸗ mäßige:1⸗Niederlage. V. Seckenheim und Germania Neulußheim Sieger in der Aufſtiegsklaſſe des Mannheimer Turngaues In der Aufſtiegsklaſſe des Mannheimer Turn⸗ gaues iſt am geſtrigen Sonntag nun auch für die Gruppe! die Entſcheidung gefallen. Der TV Secken heim, der im Rückſpiel die Tgde. Käfertal abgeſchüttelt hatte, brachte auch ſeine letzte Begegnung erfolgreich hinter ſich. TV Seckenheim— TV Sandhofen 410(10) lautete das Ergebnis. In der erſten Spielhälfte ſah es ganz und gar nicht nach einem Siege der Platzherren aus, denn Sandhofen war in dieſer Spielhälfte durchaus die beſſere Mannſchaft. Nach dem Wechſel jedoch iſt das Spiel aus⸗ geglichen und bringt gegen den Schluß eine Ueberlegenheit der Seckenheimer, welche vor dem Tore des Gegners vor allem durchſchlagskräftiger waren, wodurch das Halbzeit⸗ Meiſter⸗ Ergebnis um weitere Erfolge erhöht und der Sieg ſicher⸗ geſtellt wurde. TV Seckenheim kann nun nicht mehr ein⸗ geholt werden, ſelbſt wenn Käfertal, der Tabellen⸗Zweite, noch das Spiel gegen TV 46 gewinnen ſollte. TV Altlußheim— Germania Neulußheim 013(:3)— Germania Mannheim— Jahn Neckarau ausgefallen.— Tbd. Hockenheim— TV Schwetzingen 123(:2) In der Gruppe 2 der Aufſtiegsklaſſe wurde, da beide Mannſchaften ſpielfrei waren, die nachzuholende Begegnung Altlußheim— Neulußheim noch angeſetzt und Hurchgeführt. Der Tabellenführer kam auch in dieſem Treffen zu einem glatten Siege, der bei der Pauſe bereits feſtſtand. Germania Neulußheim führt mit großem Vor⸗ ſprung und iſt heute bereits als Gruppenſieger zuſprechen. Da der Schwetzinger Platz nicht zur Ver⸗ fügung ſtand, konnte der Tüd Hockenheim den Gegner auf eigenem Platze empfangen, welcher Vorteil jedoch nicht zu einem Siege ausgenützt werden konnte. Dafür hatte der Tbd. Hockenheim den Vorteil, daß das Meiſterklaſſenſpiel TV Hockenheim— 1846 Mannheim ausfiel, wodurch eine anſehnliche Zuſchauermenge das Aufſtiegsklaſſenſpiel ver⸗ folgen konnte, TV Waldhof Meiſter der-Klaſſe Der Enderfolg des TV Waldhof hing, nachdem die Mannſchaft die ganze Runde hindurch an erſter Stelle lag, an einem Faden; denn der aufſtrebende Aufwärts Neckarau hatte im letzten Spiel die Waldhöfer geſchlagen und die Tabellenführung übernommen. Es hing deshalb alles davon ab, wie Waldhof ſich im letzten Spiel ſchlagen würde. Die Begegnung TV Waldhof— Germania Reilingen 413(:1) nahm den erwarteten harten und ſpannenden Verlauf und brachte dem TV Waldhof einen knappen Sieg und da⸗ mit die Meiſterſchaft der A⸗Klaſſe im Turngau Mannheim, gleichzeitig damit auch ein Aufrücken in die Aufſtiegsklaſſe, Zweimal konnte Waldhof in Führung gehen, immer wie⸗ der glich jedoch Reilingen aus, daun erhöhte Waloͤhof mit 2 weiteren Toren auf:2, wogegen Reilingen nur noch ein drittes Tor erzielen konnte. Die-Klaſſe hat nun⸗ mehr alle Spiele beendet Weitere Ergebniſſe: TV Brühl Jug.— TV Schwetzin⸗ gen Jug.:2; Tgde. Ketſch Jug. Tg. Rheinau Jug. 213; N 7 2 7 V' Seckenheim 2.— TV Sandhofen 2 378. Vor neuer Epoche der Segeljliegerei Ein Interview mit Staatsminifter a. D. Dominitus „Nach den Ausführungen von Profeſſor Georgii in der Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt dürfte die Zeit der Rekord⸗ und Höchſtleiſtungen in der Segelfliegerei be⸗ endet ſein. Es ſcheint die Zeit zu kommen, in der man den Segelflug als Volksſport auf breiteſter Grundlage be⸗ rückſichtigen muß. Können Sie mir hierüber etwas ſagen“? „Wir machen alljährlich eine ſtatiſtiſche Feſtſtellung der Horhandenen Zahl von Segel und Gleitflugzeugen. Zur⸗ zeit ſind wir hierüber noch nichb ganz fertig. Es läßt ſich aber ſchon überſehen, daß die Zahl der Flugzeuge größer geworden iſt und das iſt ein erfreulicher ortſchritt, wenn man bedenkt, in welchem Umfange die Verarmung im deutſchen Volke zugenommen hat. Auch die Zahl der Fybng⸗ übungsſtellen hat erfreulicherweiſe erheblich zugenommen. Wir können mit Befriedigung ſeſtſtellen, daß die Segel⸗ ſlugzeugbewegung überall kräftig vorangeht“. „Haben Sie einen beſtimmten Plan zur weiteren Aus⸗ breitung der Segelflugzeugbewegung“? „Wir bauen die Organiſation der Segelfliegerei ſchon ſeit länerer Zeit ſyſtematiſch aus. Einen beſonderen Auf⸗ trieb verſprechen wir uns vop der Auswirkung des Ver⸗ trages, den wir vor kurzer Zeit mit der Deutſchen Turner⸗ ſchaft geſchloſſen haben. Die D. T. iſt in ihrer Organi⸗ ſation bekanntlich in einzelne Kreiſe aufgeteilt. Jeder dieſer Kreiſe ſoll einen Segelflieger und einen Fluglehrer als Obmann ausbilden. Dadurch wird das Gerippe zu einer neuen Segelflugorganiſation geſchaffen, die erhebliche Breitenarbeit gewährleiſtet.“ „Wie werden ſich die in dieſem Jahre wiederholt öffent⸗ lich vorgeführten zuſätzlichen Startmethoden, wie das An⸗ ſchleppeg mittels Flugzeug und Auto in der Zukunft auswirken?“ „Der A uto⸗Schleppſtart iſt nicht ungefährlich. Nach dem Grundſatz— zuerſt die Sicherheit— haben wir dieſer Startmethode unſere beſondere Aufmerkſamkeit zu⸗ gewandt. Zu dieſem Zweck wurde unter dem Vorſitz von Profeſſor Georgii ein Sicherheitsausſchuß ausgebildet. Dieſer Ausſchuß hat feſtgeſtellt, daß unſere bisher gebräuch⸗ lichen Flugzeugtypen für den Auto⸗Schleppſtart weniger geeignet ſind. Man braucht diere einen beſonderen Flug⸗ zeugtyp, deſſen Entwicklung vn uns ſofort betrieben wurde. Das erſte derartige Flugzeug wird vorausſichtlich am 15. Februar fertig ſein. Außerdem haben wir, um alles für die Sicherheit zu tun, einen beſonderen Ver⸗ ſuchswagen entwickelt. Dieſer wird in abſehbarer Zeit ebenfalls gebrauchsfertig ſein. Wir werden dann eine großzügige Werbung für den Auto⸗Schleppſtart durchführen, denn wir verſprechen uns von dieſer Startark einen groß artigen Aufſchwung der Segelfliegerei, beſonders im flachen Lande. Es liegt uns hieran beſonders viel, da das Hang⸗ ſegeln im flachen Lande aur mäßige Vorausſetzungen hat. aber für das Autoſchleppverſahren das gegebene Ausbrei⸗ tungsgebiet darſtellt.“ „Sprechen Sie auch dem Flugzeug⸗Schleppſtart eine be⸗ ſondere Funktion in ihrem Programm zu“? „Das für den Auto⸗Schleppſtart Geſagte zum Teil auch auf den Flugzeug⸗Schleppſtart. Darüber hinaus bedeutet er für die fortgeſchritkenen Segelflieger eine überaus wichtige Ergänzung, denn mit ihm iſt es mög⸗ lich, zahlloſe thermiſche Aufwindgebiete in der Nähe der Wohnzentren für den Segelflug auszunutzen. Wir kön⸗ nen ſagen, im Segelflug ſind wir heute ſoweit, daß uns die natürlichen Hilfsmittel genügend bekannt ſind. Wir hegen daher den beſten Glauben, daß das deutſche Volk mit Hilfe des Segelfluges eines der erſten ſein wird, das einen wirklichen Volks⸗Flugſport beſitzt.“ bezieht ſich Handball im Rheinbezirk FV Oftersheim— MTG:5(:8) Dieſe Begegnung war ſchon vor drei Sonntagen ange⸗ ſetzt, aber im Intereſſe einer rechtzeitigen Ermittelung des Meiſters— der damals ſpielfreie VfR mußte gegen Of⸗ tersheim antreten— verſchoben worden. Diesmal trat Me nicht unter den beſten Bodenverhältniſſen dem Gaſt⸗ geber gegenüber und konnte für die in der Vorrunde er⸗ littene Niederlage Revanche nehmen. Allerdings war für den Sieg nur die beſſere Sturmarbeit bezw. das größere Schußvermögen der Mannheimer ausſchlaggebend, die im Ausnützen der Chancen ſicherer als der Gaſtgeber waren. Im Feldſpiel waren ſich die Mannſchaften ebenbürtig. Was Mich in der Ballbehandlung vor war, glich Ofters⸗ heim durch Kampfgeiſt und Eifer wieder aus. Der Spielverlauf, dem als Schiedsrichter der Linden⸗ höfer Kühlwein beigegeben war, brachte trotz des ſchweren Bodens viele intereſſante Momente, die beide Tore öfters in Gefahr brachten und dabei die Torwächter in guter Aktion ſahen. Nach ſtarker Gegenwehr mußte ſich der Gaſtgeber bis zur Pauſe ſchon 218 geſchlagen bekennen. Oftersheim wird nach Seitentauſch weſentlich beſſer und kann auch zeitweiſe überlegen ſpielen, aber die Tore, die ſchoß die MT und ſtellt bis zum Schlußpfiff das Ergeb⸗ nis auf 518. FV Frankenthal— L. FC Pfalz:7(:4) Hoffrichte r⸗o3 Ludwigshafen ſtand der Begegnung obiger Mannſchaften vor, die da das Hauptfeld unbeſpiel⸗ bar war, auf dem Nebenfeld zum Austrag kam. Da aber auch hier nicht die idealſten Verhältniſſe waren und zudem der Gaſtgeber nur zehn Mann zur Stelle hatte, unter denen noch zwei Etatmäßige erſetzt waren, ſo, konnte das Spiel kein allzu hohes Nivsau errreichen. Wohl wehrten ſich die Leute vom Platzverein tapfer ihrer Haut, mußten aber Schritt für Schritt dem ſtärkeren Gegner weichen und bis zum Ende eine:7 Niederlage hinnehmen. Wiederum drei Spiele ausgefallen Das Wetter machte den Sportlern wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Die Behörde hat jetzt für die rechtzeitige Ermittung des Meiſters neue Sorgen, da ge⸗ rade die beiden wichtigen Begegnungen VfR— Po li⸗ zei und 03 Walödhof nicht ausgetragen wupden. Die Plätze waren unbeſpielbar. Lediglich außerhalb Manns heims in Frankenthal und Oftersheim kam je ein Spiel zum Austrag, das die Gäſte als Sieger ſah. Länderkämpfe im Ringen Der Deutſche Athletikſportverband von 1891 hat für das neue Jahr bisher zwei Länderkämpfe im Ringen abgeſchloſ⸗ ſen. Das Treffen gegen die Tſchechoſlowakei findet anläßlich des 40 jährigen Beſtehens der Sportvereinigung Sandow am 23. Februar in Nürnberg ſtatt. Bei der letzten Begegnung im Mai 1930 ſiegten unſere Vertreter mit :8 Punkten. Ferner ſteht die Begegnung mit Däne ⸗ mark feſt; über Termin und Austragungsort iſt jedoch noch kein Beſchluß gefaßt worden. N 5 Deutſche Eishockeyſpieler nicht in Lake Placid Es ſteht nunmehr endgültig feſt, daß die deutſche Eishockeymannſchaft nicht an dem olympiſchen Eishockeyturnier in Lake Placid teilnehmen wird. Dieſer Beſchluß überraſcht nicht mehr, denn einmal war die finanzielle Seite der Expedition noch nicht geſichert, zum anderen war ein ſportlicher Erfolg unſerer Mann⸗ ſchaft kaum zu erwarten. Im olympiſchen Eishockey⸗ turnier werden nunmehr drei Mannſchaften, Amerika, Canada und Polen, am Start ſein. an⸗ Winterſport-Meiſterſchaften Deulſche Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften Der Auftakt Bei gutem Beſuch und ausgezeichneten Eisverhältniſſen wurde am Samstag auf dem Rieſſerſee bei Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen mit der Durchführung des Pflichtlaufens zu den Deutſchen Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften begonnen. In dem Pflichtprogramm wurden tadelloſe Uebungen gezeigt. Bei den Herren liegen in der Seniorenklaſſe Maier⸗ Labergo vom Münchener Eislaufverein und der Ber⸗ liner Bayer dicht zuſammen, ſodaß ein ſpannender End⸗ kampf in den Kürübungen zu erwarten iſt. In den Kämpfen um die Damen⸗Meiſterſchaft hat ſich eine Spitzen⸗ gruppe abgeſondert, die aus Frl. Michaelis⸗Berlin, Frl. Ibſcher⸗München und der 13jährigen Münchenerin Herber beſteht. Dieſe drei Damen ſind ſich völlig gleichwertig. Nur hat Frl. Herber den Vorteil ihrer Jugend voraus, es wird ihr leichter dadurch gemacht, unauffällig kleine Korrek⸗ turen in der Körperhaltung vorzunehmen, was ſich vor allem bei der Kür auswirken dürfte. Die bayeriſche Eishockey⸗Meiſterſchaft SC Rieſſerſee ſchlägt HG Nürnberg:0 Die Kämpfe um die bayeriſche Eishockey⸗Meiſterſchaft wurden am Samstag auf dem Rieſſerſee mit dem Vor⸗ rundenſpiel zwiſchen dem SC Rieſſerſee und der Nürnber⸗ ger Hockey⸗Geſellſchaft eröffnet. Das Treffen endete mit einem:0(10,:0,:0) Sieg des Sc Rieſſerſee, der in dieſer Höhe nicht ganz verdient war. Denn Nürnberg mußte zwei Drittel der Spielzeit nur mit ſechs Mann be⸗ ſtreiten, ſie konnten ſich erſt im Schlußdrittel komplettieren. EV Füſſen— ESV Tölz:0 Im zweiten Treffen der Vorrunde ſahen die zahlreichen Zuſchauer einen recht flotten Kampf, in dem Füſſen nicht zuletzt auf Grund ſeiner internationalen Erfahrungen durchweg leicht überlegen war. Trotzdem hielt ſich der Neuling Es Tölz verhältnismäßig gut, vor allem ver⸗ fügte er über einen ausgezeichneten Torwart. Mit 470 (:0,:0,:0) blieb Füſſen erfolgreich. Sc Rieſſerſee— ESV Tölz 16:1 Einen weniger glimpflicheren Ausgang nahm der Kampf der Tölzer gegen den SC Rieſſerſee. Tölz hatte ſich gegen Füſſen offenſichtlich zu ſehr verausgabt, um jetzt gegen den SC Rieſſerſee noch einen wirkungsvollen Widerſtand auf⸗ bringen zu können. So gab es denn nach einſeitigem Spielverlauf einen 1671(:0, 571, 510) Sieg für Rieſſerſee. HG Nürnberg— EV Füſſen 078 abgebr. Das Spiel zwiſchen der Nürnberger HG und dem Füſſener EV mußte beim Stande von 310 nach dem zweiten Drittel wegen hereinbrechender Dunkelheit abgebrochen werden. Jedoch haben die Nürnberger mit dem EV Füſſen vereinbart, das letzte pieldrittel am Sonntag vormittag noch auszutragen. irnberg dürfe dabei nur geringe Ausſichten haben, das Ergebnis zu ſeinen Gunſten zu korrigieren. Bayr. Eis⸗Schnellauf⸗Meiſterſchaften Sandtner⸗München erfolgreicher Titelverteidiger Trotz des regneriſchen 5 Wetters wurden die bayeriſchen Eisſchnellaufmeiſterſchaften auf dem Stafſelſee bei Murnau zur Durchführung gebracht. Die Veranſtaltung hatte gegen Schluß ſehr unter dem immer ſtärker werdenden Regen zu leiden. Als Sieger ging der Titelverteidiger Willy Sandt⸗ ner..V. München, hervor. Er belegte mit 163,34 Punkten den 1. Platz vor ſeinem Vereinskameraden Donaubauer mit 466,07 Punkten. Auf dem nächſten Platz folgten Stei⸗ ner⸗München und Maier⸗Murnau mit je 178,74 Punkten und Strohhammer⸗München mit 196,26 Punkten. Die Ergebnisse: 500 Meter: 1. Donaubauer 49, Sek.; 2. 3. Maier 52/1 Sek. f 1500 Meter: 1. Sandtner:42,1 Min,; 2. Donaubauer :44,3 Min.; 3. Maier 2: Min. 5000 Meter: 1. Sandtner 10:07, Min.; 2. Donaubauer 1019.0 Min.; 3. Steiner und Maier je 11:17,5 Min. Den Lauf der Senioren über 000 Meter holte ſich Meier⸗Murnau mit:50,09 Min. vor Pankofer⸗München mit:57,1 Min und Maſchle mit:57,2 Min. Den Gedächtniswanderpreis des Bayeriſchen Eisſport⸗ verbandes über 500 Meter mit gewöhnlichen Schlittſchuhen holte ſich Marek⸗Murnau in 107,0 Min. Sandtner 40,9; Verliner Schlittſchuh Club überrennt St. Moritz Um den Gold⸗Pokal von St. Moritz Nach Beendigung des Eishockey⸗Turniers um den Speng⸗ lex⸗Pokal begaben ſich die beteiligten Mannſchaften nach St. Moritz, wo am Samstag das dreitägige Turnier um den Goldpokal von St. Moritz in Angriff genommen wurde. Der Berliner Schlittſchuh⸗Club feierte gleich im erſten Spiel einen überlegenen Sieg; er konnte den Ec. St. Moritz mit 13:1(41,:0,:0) ſchlagen.— Im zwei⸗ ten Spiel des Tages konnte der Raeing⸗Club de France deu EC. Mailand erſt nach dreimaliger Verlängerung mit 512 abfertigen. Wer wird Meiſter im Mannſchaftsringen? Die Ober und Kreisliga auf je 6 Vereine erhöht Am 10. Januar beginnen die Endkämpfe der Bezirks⸗ meiſter in der Ober⸗ und Kreisliga um die Meiſter⸗ ſchaft von Baden⸗Pfalz des 4. DA SV⸗Kreiſes. Noch ſelten war die Spannung auf den Ausgang dieſer Kämpfe ſo groß, wie in dieſem Jahre, ſchaftsfrage viel Kopfzerbrechen macht. In der Oberliga war bis vor zwei Jahren dem Bezirks⸗ meiſter von Unterbaden⸗Pfalz, der ſeine Gegner in den Endkämpfen überlegen abfertigte, der Titel des Kreiſes nicht zu nehmen und erſt im vorigen Jahr wendete ſich das Blatt, als der I. Athleten⸗Klub Pirmaſens mit unvollſtändiger Mannſchaft in Weingarten von der ſtark auf⸗ gekommenen Germania die erſte Niederlage bezog und nicht verſtand, das verlorene Terrain wieder einzuholen. Er ſtreckte vielmehr vorzeitig die Waffen und bereitete dadurch ſeinem Bezirk die größte Enttäuſchung. Damit fiel auch die Kreismeiſterſchaft, die bislang traditionsgemäß vom badiſch⸗pfälziſchen Meiſter errungen wurde, erſtmals an den mittelbadiſchen Bezirksmeiſter, Germania Weingarten. 5 Einen weit härteren Kampf wird es in dieſem Jahre ab⸗ ſetzten. Der oberbadiſche Bezirksmeiſter, SV Freiburg⸗ Haslach, iſt durch den Zuwachs von Keller, Engler und K. Langen bacher, dem Sieger der ſüddeutſchen olympiſchen Auswahlkämpfe im Halbſchwergewicht, noch erheblich ſtärker geworden gegenüber dem Vorjahr, wo er bereits mit Wein⸗ garten im Endkampf ſtand. Die Mannſchaft des SV Ger⸗ mania Weingarten, in gleicher Aufſtellung wie im vorigen Jahr, iſt ſtabil und durchſchagskräftig genug, um den Kreismeiſter⸗Titel wieder erringen zu können. Aber auch der diesjährige neue Bezirksmeiſter von Unterbaden⸗ Pfalz,.f. K. Schifferſtadt, muß als ernſter Anwärter in Betracht gezogen werden. Die letzten Bezirkskämpfe und der Erfolg der Schifferſtädter am zweiten Weihnachtsfeiertag über die im 6. Kreis, Württemberg, führende Ringermann⸗ ſchaft des ASV Feuerbach beleuchten zur Genüge die Stärke der Vorderpfälzer, die ſogar als Favorit betrachtet werden können, wenn ſie für Schäfer(früher Zweibrücken), der eine weſentliche Verſtärkung bedeutet, zu den Endkämpfen Start⸗ erlaubnis erhalten. Es ſteht zweifelsohne feſt, aß die Mei⸗ wo man ſich in der Meiſter⸗ ſterſchaft in der Oberliga ſchwerer denn je erkämpft werden muß, da ſich die Mannſchaften der diesjährigen Kandidaten in Können vollkommen die Waage halten. Der erſte Kampf führt gleich Freiburg⸗Haslach mit dem Kreismeiſter vom vorigen Jahre, Germania Weingarten, zuſammen, während Schifferſtadt eine Woche ſpäter die Freiburger empfängt. Mit Spannung wird auch den Endkämpfen in der Kreis⸗ liga entgegengeſehen. Auch hier läßt ſich nicht vorausſagen, wer von den drei in die Oberliga aufgerückten Bezirks⸗ meiſtern, Stemm⸗ u. Ringbund Freiburg, Ger⸗ mania Bruchſal und V. f. K. 86 Mannheim, das beſſere Ende haben wird. Den erſten Kampf beſtreiten Frei⸗ burg und Bruchſal auf der Freiburger Matte. Beide gehör⸗ ten ſchon früher der Oberliga an und dürfen von dem Mannheimer Neuling nicht leicht genommen werden, wenn er die Kreismeiſterſchaft erringen will. 5 Eiche Sandhofen, KSW Durlach, SV Dillſtein u. KSV Appenweier rücken in die Oberliga auf Der Kreisausſchuß beſchloß in ſeiner letzten Sitzung in Karlsruhe, die Oberliga und Kreisliga in den Bezirken von 4 auf 6 Maunſchaften zu erhöhen, wodurch die Ligamann⸗ ſchaften des Kreiſes in je einer Klaſſe von 12 auf 18 zu ſtehen kommen. An den Endkämpfen um die Kreismeiſter⸗ ſchaft, zu denen bisher nur die drei Bezirksmeiſter ſtart⸗ berechtigt waren, dürfen künftighin auch die an zweiter Stelle ſtehenden Mannſchaften der Bezirke teilnehmen. Die Erhöhung der Oberliga⸗ und Kreisligamannſchaften macht eine entſprechende Einteilung der A- und B⸗Klaſſe inner⸗ halb der Gaue notwendig. Die Oberliga wird nunmehr von folgenden Vereinen beſtritten: Bezirk Unter baden⸗Pfalz:.f. K. Schif⸗ ferſtadt, I. AK Pirmaſens, Sugied Ludwigshafen, AS Ladenburg,.f. K. 86 Mannheim und Rust Eiche Sand⸗ hofen. Bezirk Mittelbaden: S Germania Wein⸗ garten, As Mühlacker, Sg. Germania Karlsruhe, S Germania Bruchſal, KS Durlach und SV Dillſtein. Be⸗ zirk Oberbaden: Se Freiburg⸗Haslach, Germania Freiburg, As Kollnau, ASW Freiburg, Sug Freiburg und KS Appenweier. 5 5 Jüſſen gewinnt den Leineweber⸗Pokal Das dreitägige Eishockey⸗Turnier um den Leineweber⸗ Pokal auf dem Badſee im Tellenbachtal konnte am Sonntag trotz ſtrömenden Regens durchgeführt werden und endete mit dem erwarteten Sieg des Eislaufvereins Füſſen. Mit der gleichen Punktzahl belegte der BSC Preußen⸗Berlin den zweiten Platz vor dem BSW 92. Ausſchlaggebend für den Sieg war das beſſere Torverhältnis der Füſſener. Die Kämpfe um den Goldpokal von St. Moritz wurden am Sonntag mit zwei Begegnungen fortgeſetzt. Der Racing⸗ club de France⸗Paris zeigte ſich den Cambridge⸗Studenten mit:1(:0,:0,:1) überlegen und trifft am Montag im Endkampf auf den Berliner Schlittſchuhelub. Im zweiten Spiel des Tages ſchlug der HE Mailand den EE St. Moritz mit:1(:0,:0,:). Auf der Züricher Kunſteisbahn konnten die Grashoppers Zürich den Spengler⸗Pokal⸗Sieger Oxford mit 110 über⸗ raſchend beſiegen. Guſil Müller gewinnt Schönborn-Pokal Das zum fünften Male ausgetragene Skiſpringen in Bayriſch⸗Zell um den Graf Schönborn⸗ Pokal ergab bei aus⸗ gezeichneten Schneeverhältniſſen gute Leiſtungen. In der Hauptklaſſe ſiegte der Deutſche Meiſter Guſtl Müller mit der Note 217, und zwei ſchönen Sprüngen von 35 und 40 Meter, ſodaß ihm auf Grund ſeines dritten Erfolges der wertvolle Wanderpreis endgültig zufiel. Müller mußte ſich im weiteſten Sprung des Tages von 40 Meter mit dem Münchener Höhne teilen. Die beſte Leiſtung des Tages vollbrachte aber der Jungmann Andreas Hechenbacher, der mit zwei fein geſtandenen Sprüngen von 36 und 39 Meter die Note 218,8 erhielt. Marx-Friedrichsroda gewinnt Inſelberg-Lauf Mit dem über 3 Kilometer führenden traditionellen In⸗ ſelberg⸗Lauf wurde am Sonntag die erſte Veranſtaltung des Thüringer Winterſports durchgeführt. Trotz dauern⸗ den Regens erfüllten 85 Läufer ihre Startverpflichtungen, von denen 81 am Ziele anlangten. Unter Berückſichttigung der ſchlechten Schneeverhältniſſe iſt die Zeit des Siegers Marx ⸗Friedrichsroda mit 2,25,00 ganz ausgezeichnet. Vier Minuten ſpäter ging Otto Wahl⸗Zella⸗Mehlis durchs Ziel, gefolgt von Greiner⸗Lauſcha⸗Ernſttal in 2,34,19 und dem deutſchen Heeresmeiſter Härtner, der 2,35, 34,4 be⸗ nötigte. „Ich glaube, ich glaube, da oben fliegt ne Taube!“ Dr. Jug. Edmund Rumpler 60 Jahre alt Der weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannte Flug⸗ und Automobilfachmann Dr. Ing. Edmund Ru m p. ler wurde am 4. Januar 1872 in Wien geboren. Er ſtudierte an der Techniſchen Hochſchule ſeiner Vaterſtadt Maſchinenbau und Elektrotechnfk. Nach ſeinen erſten Stel⸗ lungen in öſterreichiſchen Fabriken ſiedelte Rumpler im Jahre 1898 nach Berlin über und arbeitete zunächſt als kechniſcher Leiter bei der Allgemeinen Motorwagen⸗Geſell⸗ ſchaft und als Bürochef der neu gegründeten Daimler⸗ Motoren⸗Geſellſchaft in Marienfelde Dann wurde er Chefingenieur bei den Adler⸗Werken in Frankfurt a. M. Dort konſtruierte er in den Jahren 19021905 die da⸗ maligen Adler⸗Typen, in kurzer Zeit Weltruf brachten. die dieſem Werk Generaldirektor Dr. Edmund Rumpler Schon lange, bevor er Ende des Jahres 1908 den Grundſtein zur erſten deutſchen Flugzeug ⸗ fabrik legte, hatte er ſich in ſtiller Arbeit mit dem wiſſenſchaftlichen Problem des alten Menſchheitstraumes befaßt. Während der geniale Konſtrukteur Etrich die „Taube“ ſchuf, gebührt Rumpher ohne Zweifel das Ver⸗ dieuſt, die„Taube“ innerhalb kurzer Zeit vol ks dü me lich gemacht zu haben. Auf der Luftfahrt⸗Ausſtellung „Ala“ im Berliner„Zoo“ im April 1912 zeigte Rumpler bereits das erſte, jemals gebaute Kabi nenn flugzeug, die verbeſſerte„Taube“ in Limbuſinenform. Hellmuth Hir ths erſtaunlicher Ueberlandflug auf einer„Taube“ von Mün⸗ chen nach Berlin im Jahre 1911 und ſein 7 Stunden⸗ Wettflug auf dem neuen Rumpler⸗Eindecker von der deutſchen zur öſterreichiſchen Hauptſtadt im Juni 1912, ſo⸗ wie Guſtar Baſſer's 19% Stunden⸗Flug auf Rumpler⸗ Militär⸗Doppeldecker von Berlia nach Konſtantinopel im Juli 1914 und andere große Erfolge kennzeichnen am tref⸗ ſendſten den ſchnellen Entwicklungsgang der Rumpler⸗ Werke. Während des Weltkrieges war der verdienſtvolle Ge⸗ neraldirektor Rumpler auf der Höhe ſeines Schaf⸗ fens, denn welches Kind hätte damals nicht die an faſt allen Fronten immer wieder bewährten Erzugniſſe ſeines Namens, vor allem die Großflugzeuge, die Kampf⸗ mad Fernaufklärungsflugzeuge, gekannt und ſtolz das Liedchen geſungen: Ich glaube, ich glaube da oben fliegt n' Taube! Der Friedensvertrag von Verſailles legte unſerer Luft⸗ fahrt Beſchränkungen auf, ſodaß der für ſeine hervor⸗ ragenden Leiſtungen wiederholt ausgezeichnete erſte deutſche Se gezwungen wurde, den Bau kleiner Flugzeuge aufzugeben. Er war jedoch nicht untätig, ſon⸗ dern widmete nunmehr ſeine ganze Kraft und Zeit der Konſtruktion eines gewaltigen Transozean⸗Flug⸗ bootes. Dem neuzeitlichen Automobilbau wies er über⸗ dies völlig neue Wege mit ſeinen Neuſchöpfungen dem „Tropfenwagen“,„Vorntriebwagen“ und„Vorderrad⸗ antrieb⸗Laſtwagen“. Hoffen wir, daß es dem unermüdlichen, fungen Sech⸗ ziger noch gelingen möge, die Verwirklichung ſeiner zahlreichen Pläne zu erleben. Das Projekt ſeines für 135 Flugäſte und 35 Maein Beſatzung beſtimmten Flug⸗ bootes das 10 von einander unabhängige Motoren zu je 1000 PS beſitzt und den Luftverkehr zwiſchen Hamburg und Newyork in nur 20 Stunden durchführen ſoll ſcheint, wie 1 h trotz der großen Wirtſchaftsnöte in greif⸗ bare Nähe gerückt zu ſein! 4 5 Hauptmann a. D. Schreiber Perlin. Italiens Borer 23 die Schweiz Vor ausverkouftem Haus ſtanden ſich in Baſel die Boxerſtaffeln von Italien und der Schweiz gegenüber. Die SEidgenoſſen ſchlugen ſich beſſer als erwartet gegen die ſtarke italteniſche Ländermannſchaft und gewonnen die Kämpfe im Fliegen⸗ und Leichtgewicht, während es im Welter⸗ und Halbſchwergewicht zur Punkteteilung kom. Mit 1056 Punkten blieb ſomit Italien im Geſamtergebnis ſiegreich. * 5 f 4 5 . * — fortwäh doch im dankt gleichzei Schrank 0 den Ber und Tec der wel Det Um am Rl zwar irdiſche arbeite ſonſtig. durchs die M. Hausti ruhig lämple beſſe an, wa die Hu heimſu ze Aac Kaifer kümme Englär ſie zun Daß e gar ni die deu Augsbt in e G ſchlimn fahren! haben Einma zählt, ſage h. Joſef! Joh nichts. wohl den k für jed Schrift war, a eingeſck wie da Holz⸗ man ſi⸗ allein ſchnitze. drauf, kann ſi ganzen * ab und „Blocks mühſar es kam preſſe Kein ſo t Es macht, um bes gruppe⸗ wenden ſchien paßten wie die zuſamn gaben. Da berg, 1 ſprüchle und in und gr 8 Bleikug doch ebe orden immer leicht a andere Kur boxen, lich bed es, wie werksm und W̃ rung de druckt aſtrono Schönh. er noch kann. ermüdl verfahr vielen gefunde Ein zokal weber⸗ onntag ete mit tit der n den ür den vurden taceing⸗ denten tag im weiten Moritz oppers über⸗ i i aus⸗ n der 145 und es der te ſich t dem Tages r, der Meter n In⸗ tung muern⸗ ingen, igung iegers ichnet. zurchs und 4 be⸗ en 4 2 a * 9 4 1 N 5 aerree Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe — 7. eite Nummer 3 In der heutigen Zeit, wo es uns allen ſo ſchlecht geht und wo man von vielen Seiten fortwährend verſucht, uns zu drücken und zu demütigen, ſollten wir uns von Zeit zu Zeit doch immer wieder einmal daran erinnern, was alles die Welt den Deutſchen ver⸗ Das ſtärkt uns das Rückgrat und den Glauben an eine beſſere Zukunft und iſt leichzeitig dazu angetan, die Ueberheblichkeit öſtlicher ernegroß⸗Dölker in die gebührenden dankt. Schranken zurückzuweiſen. Ohne überſchwenglich oder anmaßend zu ſein, könnte man doch ganze Bibliotheken mit den Berichten über die deutſchen Großtaten auf den Gebieten der Kunſt, Wiſſenſchaft, Kultur und Technik füllen. Für heute wollen wir nur eine deutſche Erfindung herausgreiſen, eine der weltumwälzendſten, die je gemacht worden ſind. Wir meinen die Erfindung der Der Mann und ſein Werk Um die Mitte des 15. Jahrhunderts lebte in Mainz am Rhein ein ruhiger, beſcheidener Mann. Er war zwar adeliger Herkunft, beſaß aber ſo wenig an irdiſchen Reichtümern, daß er ſich durch Metall⸗ arbeiten, Anfertigung polierter Metallſpiegel und ſonſtiger kunſtgewerblichen Gegenſtände kümmerlich durchs Leben ſchlagen mußte. Wenn am Feierabend die Mainzer Bürger ſich noch eine Weile vor die Haustür ſetzten, miteinander zu plaudern, ſchloß er ruhig die Läden ſeiner Fenſter, ſtellte das Oel⸗ lämplein auf den Tiſch und ſaun über ein beſſeres Druckverfahren. Was focht ihn an, was die Leute ſich da draußen erzählten! Wie die Huſſiten immer noch deutſche Gegende gar ſchlimm heimſuchte, oder wie es bei der letzten Kaiſerkrönung ze Aache zugsgange ſein ſollt. Wie wenig ſich der Kaiſer Friedrich III. um die Regierungsgeſchäft kümmere tät, daß e lothringiſch Bauermädche de Engländer aus Frankreich vertriebe hätt und daß ſte zum Lohn dafür als Hex verbrannt worde wär. Daß es mit dem deutſche Ritterorde, fern im Oſte, gar nit gut ſtehe ſollt. Daß wioͤder emal die Peſt die deutſche Land heimſuche tät, daß mer in der Stadt Augsburg gleich 100 peſtbefalle Menſche miteinander in e Grub geworfe hätt.„Jo, jo, des ſind halt gar ſchlimme Zeite.“ Gott, was die braven Leute von fahrenden Händlern oder ſonſtwem alles gehört haben wollten! Auch von Türken⸗ und Ungargefahr. Einmal wäre ſogar welche komme, jo, die hätte er⸗ zählt, daß der Papſt nix mehr im deutſche Reich zu ſage hätt. Und überhaupt—— Jeſus! Maria! Joſef! ware des böſe Zeite im Reich!— Johannes Gutenberg hörte und ſah von all dem nichts. Ihn beſchäftigten andere Gedanken. Wie wohl das Buchdrucken vereinfacht wer⸗ den könnte. Es wollte ihm gar nicht gefallen, daß für jede Druckſeite eines Buches oder ſonſt einer Schrift immer eine neue Holz⸗ oder Metalltafel nötig war, auf die der Text dieſer Seite in Spiegelſchrift eingeſchnitten werden mußte. So viele Seiten, wie das zu druckende Buch hatte, ebenſo viele Holz⸗ oder Metallſchnitte,„Blöcke“, wie man ſie nannte, mußten angefertigt werden. 14 Tage allein waren nötig, ſo eine einzige Holzblockfeite zu schnitzen. Waren gar Verzierungen oder Bilder drauf, ſo dauerte es einen ganzen Monat. Man kaun ſich vorſtellen, wie lange man nun erſt an einem ganzen Buch zu ſchnitzen hatte! Und dann mußten ab und zu beſonders abgenutzte Textſtellen des „Blocks“ mit Papier ausgefüllt werden, was recht mühſam war und auch wenig ſchön ausſah. Oder es kam vor, daß die ganze Blockſeite unter der Hand⸗ preſſe zerplatzte. 8 Kein Wunder, daß dann ſo ein gedrucktes Buch ſo teuer war wie ein Haus oder ein ganzer Weinberg. Es hatte zwar jemand einmal den Vorſchlag ge⸗ macht, die Tafeln in einzelne Teile zu zerſchneiden, um beſtimmte, oft vorkommende Satz⸗ oder Wort⸗ gruppen für andere Seiten oder Drucke wieder ver⸗ wenden zu können. Indeſſen auch dieſes Verfahren ſchien Gutenberg noch zu koſtſpielig. Außerdem paßten die einzelnen Holz⸗ oder Metallmatrizen, wie die Blöcke ſpäter hießen, auch nicht immer genau zuſammen, ſodaß ſie oft einen recht unſchönen Druck gaben. Da ſaß denn nun Meiſter Gensfleiſch zu Guten⸗ berg, wenn der Nachtwächter längſt ſein Feuerſchutz⸗ ſprüchlein durch die ſtillen Mainzer Straßen gerufen und in ſein Horn geblaſen hatte, in ſeiner Werkſtätt und grübelte über ein praktiſcheres und billigeres 8 Druckverfahren nach. Goſſen ſich nicht die Jungens lelkugeln, um damit zu ſpielen? Da könnte er doch ebenſo gut auch Buchſtaben gießen und ſie hübſch ordenklich nebeneinanderſtellen. Die könnte er ja immer wieder verwenden, brauchten ſich nicht ſo leicht ab wie Holzbuchſtaben, ſtanden einer wie der andere gleichmäßig nebeneinander—— Kurzum, ſo war eines Tages der Gedanke ge⸗ boxen, der für die Kultur der Menſchheit ſo unend⸗ lich bedeutungsvoll werden ſollte.—— Leider fehlte es, wie geſagt, dem verarmten, ritterbürtigen Hand⸗ werksmeiſter an Geld zur Beſchaffung von Material und Werkgerät. Darum ging es mit der Ausfüh⸗ rung einer Idee nur ſehr langſam vorwärts. Zuerſt druckt er einmal, es war um das Jahr 1447, einen aſtronomiſchen Kalender. Der fiel in bezug auf Schönheit der Druckfarbe uſw. ſo herrlich aus, daß er noch heute, 500 Jahre ſpäter, als vorbildlich gelten kann. Trotzdem arbeitet Meiſter Gensfleiſch un⸗ ermüdlich an der Vervollkommnung ſeines Druck⸗ verfahrens weiter. Nach vielen Mühen und ebenſo vielen Enttäuſchungen chien er doch den rechten Weg gefunden zu haben. 8 B ebenſo reicher wie geriſſener Mainzer zürger, Johann Fuſt, der von Gutenbergs g eimnisvollen Experimenten gehört hatte, 9 ſich für die Erfindung und ſchloß im 8 450 zwei 1 995 8 ab. * eu 8 Ren verdankt Buchdruckerkunſt als der Grundlage für die moderne Menſchheitskultur. Uur durch diese Erfindung eines deutſchen Geiſtes war es möglich, daß Teſen, Denken und Wiſſen Alk gemeingut der Menſchheit geworden ſind. Johann Gensfleiſch zu Gutenberg iſt der Uame jenes unſterblichen deutſchen Mannes, den man im allgemeinen nur kurz mit Gutenberg zu nennen pflegt. Da in weiten Kreiſen das nähere Wiſſen über dieſen Mann und ſein Werk nicht ſo verbreitet iſt, wie es ſeiner Bedeutung entſpricht und wie es für jeden Deutſchen zu einem unentbehrlichen Beſtand⸗ teil der Allgemeinbildung gehören ſollte, wollen wir im Folgenden ein Kapitel aus dem Buche von Fritz Zingel abdrucken, das ſoeben unter dem Titel„Was die Welt den Deutſchen In dem einen lieh er Gutenberg 800 rheiniſche Gold⸗ gulden zu 6 Prozent zur Herſtellung von Druck⸗ gerät. Das ließ er ſich, geriſſen wie er war, der Sicherheit wegen als Pfand gleich mit verſchreiben. In dem zweiten Vertrag verpflichtete er ſich, jährlich 300 Gulden in das Unter nen einzuſchießen; wo⸗ bei er ſich ſelbſt die Leitung des Verlags und der Druckerei zu gemeinſchaftlicher geſchäftlicher Aus⸗ nutzung ausbedang. Meiſter Gutenberg ſchmunzelte vor Freude in ſeinen langen, grauen Bart, denn er war zwar ein tüchtiger P öraktiker, a ber ganz und gar kein Kaufmann Sah in der neuen Wendung nichts als ſein Glück und machte ſich ſchlagenden Herzens an die Arbeit. Gießt mit Hilfe eines eigens dazu erſonnenen Handgießinſtru⸗ ments eine Anzahl genau gleich großer Metallbuch⸗ ſtaben, Typen, wie man heute ſagt. Ho, das waren endlich doch mal hübſch gleichmäßige Dingerchen. Viel ordentlicher als die in Sand geformten und ge⸗ goſſenen. So hübſch und brauchbar, daß ſie bis ums Jahr 1805 nach ſeiner Methode hergeſtellt wurden. Und nun nimmt er einen tüchtigen jungen Gehilfen, den Peter Schöffer, der als Kalligraph ſchon in Paris geweſen war, in ſeinen Dienſt und fängt frohgemut an zu drucken. Lehrbücher,„Donate“, Formulare für Ablaßbriefe, Flugſchriften gegen die Türken, Päſſe für Romfahrer. Geographiſche Bibeln mit Landkarten, Zvologiſche Bibeln zur Belehrung der Kinder mit Holzſchnitten von allerlei Tieren, einen Türkenkalender für 1455 uſw. Sogar eine Bibel. Er freut ſich wie ein Kind des Erfolges, ahnt nicht, was hinter ſeinem jungen Glück vorgeht. Oho, es gab ſchon im 15. Jahrhundert außer den Fuggern, den Welſern, den Imhofs, Höchſtätters, Hirsvogels, die mit ihrem Geld und ihrer kaufmän⸗ niſchen Tüchtigkeit die Geſchicke der Welt beein flußten und überall dabei waren, wo es auf der Welt etwas zu verdienen gab, auch ſonſt ſchon geſchäfts⸗ tüchtige Talente in Deutſchland! Johann Fuſt zum Beiſpiel. Bezeichnet der ſich doch unter dem herrlichen Druck des„Pſalteriums“ vom Jahre 1457 mit Schöffer als alleinige Herausgeber der„künſt⸗ lichen Erfindung des Druckes“. Das war die erſte öffentliche Nachricht von der großen Erfindung. Der Name Guten⸗ berg blieb fort. Den hatten die beiden kaufmänniſchen Schlingel ſchon ſo weit an die Wand gedrückt, daß er wohl zu all ihrem Tun nur Ja und Amen zu ſagen hatte, der arme Meiſter Gutenberg. Und dann, man ſoll es nicht für möglich halten, lockt dieſer verdienſthungrige Herr Fuſt, wie er ſieht, daß die Gutenbergſche Er⸗ findung gut einſchlägt, durch Verſprechung auf Teil⸗ haberſchaft und auf die Hand ſeiner Tochter den Peter Schöffer obendrein von Gutenberg fort. Gründet mit ihm zuſammen eine eigene leiſtungs⸗ fähigere Druckerei. Nicht genug damit, verlangt er von Gutenberg auch noch das vorgeſtreckte Geld ſamt Zinſen, zuſammen 2026 Gulden, zurück. Der Guten⸗ berg weiß nicht, wie ihm geſchieht. Er hat ja kein Geld. Das ſteckt doch in dem Druckgerät. Vor Ge⸗ richt weiß er, völlig gebrochen, ſein Recht nicht zu vertreten. Und ſo muß er denn ſeine ſchönſten und beſten Geräte ſamt den bereits fertigen Bibelbogen der Konkurrenzfirma Fuſt⸗Schöffer ausliefern. Und wie ja bekanntlich, auch ſchon im 15. Jahrhun⸗ dert, ein Unglück nie allein kommt, trägt ihm ein anderer Gläubiger, Albrecht Pfiſter, flugs auch noch das letzte bißchen Druckereigerät, das ihm noch geblieben war, fort. Legt damit den Grund zu einer der erſten deutſchen Verlagsanſtalten! Da ſitzt Meiſter Gutenberg nun in ſeiner leeren Werkſtatt und weint, weint wie ein Kind. Ja, ſo geht es in der Wel! In der Fuſt⸗Schöfferſchen Druckerei dröhnt und klappert es Tag und Nacht. Oh, ſie hat viel zu tun, die Firma Fuſt⸗Schöffer. Wird von Tag zu Tag reicher. Wie herrlich hätte ſich dem Gutenberg gerade jetzt das jahrelange Grübeln und Probieren lohnen können!— Schnelles und billiges Drucken war mehr denn je vonnöten. Die alte Welt ſchien aus den Fugen gekommen zu ſein. Faſt jeder Tag brachte Neues. Konſtantinopel, der Mittelpunkt der abendländiſchen Kultur, war in die Hände der Türken gefallen. Die dort ange⸗ häuften Kulturſchätze waren in das weſtliche Abend⸗ land in Sicherheit gebracht worden. Ein unerhört reges Ueberſetzen der griechiſch⸗römiſchen Klaſſiker hatte begonnen. Spaniſche und portugieſiſche See⸗ fahrer hatten fremde Länder entdeckt, von denen Wunderdinge erzählt wurden. Jeder wollte, teils aus Neugier, teils aus Wiſſensdurſt, am Umſchwung des Lebens teilhaben. Aber ſtatt ſeiner heimſten Fremde und Geſcheitere die Früchte ſeines jahre⸗ langen Probierens und Sorgens ein! Meiſt hinten⸗ herum, durch geheime Kundſchafter oder durch offenen Betrug. In einem franzöſiſchen Aktenſtück aus jener Zeit heißt es: „Am g. Oktober 1458, nachdem der König erfahren hatte, daß Meſſire Gutenberg, wohnhaft zu Mainz im Lande Deutſchland, ein im Schneiden von Stempeln und Lettern gewandter Mann, die Er⸗ findung ans Licht gebracht hat, mit Stempeln und Lettern zu drucken, hat der König, der Näheres über einen ſolchen Schatz erfahren möchte, ſeinen Münz⸗ meiſter beauftragt, ihm Perſonen zu nennen, die in der„ e 1 5 ſind, um ſie insgeheim an den genannten Ort zu ſenden, damit ſie ſich über die erwähnte lernen und ſie im Königreich auszuüben.“ Das war der König Karl VII.„le Victorjeux“, den ein Bauern⸗ mädchen aus den Händen der Engländer errettet und in Reims auf den Thron geſetzt hatte! Zwar kann ſich Gutenberg mit Vorſchüſſen eines Doktors Konrad Humery zu Eltville am Rhein eine neue, kleine Druckerei einrichten, wo er im Jahre 1460 mit primitivem Gerät das„Catholicon“, eine Realenzyklopädie und lateiniſche Grammatik vollendet. Sein letztes größeres Werk. Es ſchließt: „Unter dem Beiſtand des Allerhöchſten, auf deſſen Wink der Unmündigen Zungen beredt werden, und der oftmals den Kleinen offenbart, was er den Weiſen verhehlt, iſt dies vortreffliche Buch im Jahr der Menſchwerdung des Herrn 1460 in dem geſegneten Mainz, einer Stadt der berühmten deutſchen Nation, die Gottes Huld durch ein ſo hohes Geiſteslicht und freies Gnadengeſchenk den Erde vorzuziehen und auszuzeichnen gewürdigt hat, gedruckt und vollendet worden, nicht mit Hilfe von Rohr, Griffel oder Feder, ſondern durch das wunder⸗ bare Zuſammenſtimmen, das Verhältnis und das Ebenmaß der Patronen und Formen.“ Aber wie kann er mit ſeinem billigen Gerät gegen Fuſts prächtige Drucke ankommen? Aus Furcht vor Pfändung traut er ſich nicht einmal, ſeine Drucke mit ſeinem Namen zu verſehen. Bleibt namenlos, ein armſeliger, mittelloſer Druckermeiſter. Und ſo iſt's bald wieder aus. Er kann, will nicht mehr. Zwar darf er, ſo oft er nur will, Herrn Dr. Humery in Eltville beſuchen, bei ihm ſpeiſen. Aber er will nichts mehr. Hat alle Spannkraft fürs Lehen verloren, der Henne Gensfleiſch. Und wie er ſo, ein völlig gebrochener Greis, den verzweffelten Kampf mit dem Leben aufgibt, geht das Glück über ihn hinweg. Weitet ſich ſeine Erfindung zur gewal⸗ tigſten Triebkraft einer neuen Zeit.——— Im Verlauf einer erbitterten Fehde zweier Erzbiſchöfe wird Mainz erſtürmt und teil⸗ weiſe in Aſche gelegt. Unter anderm geht auch die Fuſt⸗Schöfferſche Druckerei in Flam⸗ men auf. Die brotlos gewordenen Arbeiter wandern in alle Welt hinaus. Mit ihnen die Kenntnis des Gutenbergſchen Geheimniſſes. In allen größeren Städten Deutſchlands und des Auslands werden Druckereien gegründet, in Bam⸗ berg, Köln, Straßburg, Augsburg. In Nürnberg, navien. Gegen Ende des Jahres 1500 gibt es bereits an die tauſend Druckereien auf der Welt. Kein Patentgeſetz ſchützt die Erfindung vor Ausnutzung. Alle Hoffnung, endlich einmal der Not entrückt zu ſein, iſt dahin. Schon zählt man 25 000 Wiegendrucke(Inkunabeln, Erſtlingsdrucke) in Europa. Ein neues Gewerbe hat ſich außer dem der Buchdruckerei entwickelt: der Buchhandel. Die Zeters und Mordios all der tauſend Kopiſten, die um ihren Wochenlohn von 152 Pfennig, das ſind etwa 39 Mark heutigen Geldes, gekommen und brotlos geworden waren, verhallen unter dem vorwärts⸗ ſtitrmenden Schritt der Entwicklung. An ihre Skatt kommen andere, Millionen anderer zu Verdienſt, zu Wiſſen, zu Reichtum. Hätte nicht der eine der ſtreitbaren Erz biſchöfe Gutenberg wegen ſeiner treuen Anhänglichkeit vor bitterſter Not bewahrt, indem er ihm für Lebenszeit jährlich ein neues Kleid, 50 Zentner Roggen und 2 Fuder Wein ausſetzte, der Erfinder des Buchdrucks hätte wahrſcheinlich die noch bleibenden drei Jahre ſeines Lebens den Kelch bitterſter Not und Enttäu⸗ ſchung bis zum letzten Ende leeren müſſen.„In An⸗ betracht der Dienſte, die unſer lieber Getreuer uns und unſerem Stift geleiſtet und in Zukunft noch leiſten wird“, ſchrieb der Herr Erzbiſchof Adolf von Naſſau im Jahre 1465. Von dem Hoffen und Streben eines 68jährigen Lebens waren ihm 3 Jahre friedvoller Sorgloſigkeit als Endergebnis geblieben. Seine irdiſchen Reſte ſind verſchollen. Ein Umbau der Minoritenkirche, bei der man feinen Leib beſtattet hatte, und die im Jahre 1793 erfolgte Zerſtörung durch die Fran⸗ zoſen haben jede Spur von dieſem deutſchen Träger der Menſchheitskultur ausgelöſcht. Was wäre wohl ohne Gutenbergs Erfindung aus dem wackeren Junker Jörg und ſeinem Werk auf der Wartburg geworden? Etliche reiche Leute hätten ſich eine Lutherbibel für 800 bis 1800 Mark in 5 bis 10 Jahren abſchreiben, allenfalls für kaum weniger Geld nach der alten Art mit Holzblöcken drucken laſſen können. Das dauerte aber auch eine geraume Zeit, denn um eine einzige Seite zu ſchnitzen gebrauchte man wie geſagt rund 14 Tage. Einen halben Monat für eine Bibelſeite! — Durch Gutenbergs Erfindung konnte ſich aber jetzt jeder ſchlichte, ungelehrte Mann ſeine eigene Bibel kaufen, in Feierſtunden, im Kreiſe der Seinigen, 5 Luthers innige Lieder in deutſcher Sprache ſingen. .„„ angeregt, an 1 e Deutſche Fürſten und Städte konnten, durch Luthers verdankt“ im Derlage von Köhler& Amelang in Leipzig erſchienen iſt. Und wie tak ſich er Schulen gehen. zu jener Zeit verſtanden dung deutſch das not! Denn Einrichtung und Erfindung unterrichten, dieſe eigentlich nur die Gelehrten aufs Schrei Kunſt begreifen und erlernen. Dieſem ben und Leſen. Hohe kirchliche Würdenträger, Befehl des gnädigſten Herrn und Königs ent⸗ Aebte, Mönche, Fürſten konnten oft kaum mehr als ſprechend, wurde Nicolas Jenſon beauftragt, die allenfalls ihren eigenen Namen ſchreiben. Die Be⸗ Reiſe zu unternehmen, die erwähnte Kunſt zu er⸗] mühungen Karls des Großen waren längſt ver⸗ geſſen. Die mittelalterliche Kultur hatte eine Pauſe in ihrer Entwicklung gemacht. All das wurde nun durch Gutenbergs Tat mit einem Schlag anders. Es gab Bücher. In denen konnte man daheim ungeſtört und kritiſch leſen, was man bisher beſtenfalls nur von Mund zu Mund, meiſt völlig entſtellt, erfahren hatte, Neugier und Wiſſensdurſt ſtellten ſich bei Hoch und Niedrig ein Theologiſche, ärztliche Bücher und Kalender, das, wonach das Volk am meiſten verlangte, erſchienen allerorten. Mit Rieſenſchritten ging es weiter. Es er⸗ ſchienen Zeitungen, Zeitſchriften. Die Drucks preſſen konnten gar nicht genug hergeben. Der unglaublich vielſeitige und geſcheite erz⸗ . 8„ biſchöfliche Leibarzt, Naturforſcher, Nationalöko⸗ übrigen Nationen der nom uſw. Joachim, Johan n Be che r a m Rhein, der ſich ſchon eine Gasbeleuchtung aus Steinkohle durch den Kopf hatte gehen laſſen, den man überhaupt für nicht ganz richtig hielt, weil er ſo furchtbar viel Neues vorſchlug, der wollte u. a. im Jahre 1682„practicieren, in der Druckerey ſo ge⸗ ſchwind zu ſetzen, als man ſonſten mit der Feder ſchreiben kann.“ Aber, wie geſagt, man hatte den Mann für wunderlich gehalten. Bis dann, rund 180 Jahre ſpäter, ein deutſch⸗amerikaniſcher Uhr⸗ macher namens Mergenthaler aus Württem⸗ berg Bechers Gedanken doch verwirklicht, indem er eine Druckmaſchine baut, die ihre Bieſtaben nicht nur gleich gießt, ſondern auch ſetzt.„Fiynotype“ nannte er das Wee e das, ſtatt wie bisher 2000, in der Stunde 6— 7000 Buchſtaben gießen und ſchbit reihenweis nebeneinanderſetzen kann.— Natürlich druckte man auch ſchon längſt nicht mehr mit der Handpreſſe. War mäff nicht mittlerweile ins Zeit⸗ alter der Dampfmaſchine gekommen? Ho, hatte Friedrich König Aus Eisleben gedacht, jetzt werde ich eine Dampf⸗Schnellpreſſe bauen. Tat's und ließ ſie ſich auch in England patentieren. Und ſchau' da! Um dieſelbe Zeit, da ein deutſcher Hofrat die Londoner Straßen mit den erſten Gaslaternen be⸗ leuchtet, wird die Londoner„Times“ zum erſten⸗ mal mit dieſer deutſchen Maſchine geͤͤruckt. Sie war gleich mit einer Farbvorrichtung verſehen und druckte in der Stunde 1100 Abzügel Und dann kam die Firma Strauß in Wien und läßt den Satz mit Walzen einfärben. Hei, wie das geht! Eine ganze Auflage in 3, nicht mehr in 10 Stunden! Es dauerte gar nicht lange, da kann man in einer ein⸗ wo Meiſter Albrecht Dürer wohnte, in Baſel, zigen Stunde ein 16 Km. langes Papierband 2ſeitig Venedig, in Lyon, Paris, Moskau, in den Nieder⸗ bedrucken! Morgen⸗ Zeitungen, Mittag⸗Zeitungen, landen, in England, Ungarn, Spanien, Skandi⸗ Abend⸗Zeitungen. Wahre Sturzbäche von Neuig⸗ keiten und Wiſſen ergießen ſich über die Menſchen.— Zu Oſtern des Jahres 1910 durfte die Welt von neuem über die verflixten Deutſchen ſtaunen: Da brachte nämlich die Freiburger Zeitung als erſte Zeitung der Welt Illuſtrationen in Tiefdruck. Davon konnten in der Stunde 10000 Abdrucke ge⸗ macht werden. Ha, wie ſich da die größten Tages⸗ zeitungen der Welt auf dieſe neue Tat deutſchen Geiſtes ſtürzten!— 1912 baut die von dem genannten König gegrün⸗ dete Firma König u. Bauer in Würzburg eine Druckmaſchine mit gleich 6 Papierollen, die eine Zei⸗ tung druckt, ſchneidet, falzt, ineinanderſteckt und ab⸗ legt! 96 000 Stück Zeitungen zu je 12 Seiten in einer Stunde! g 1930 ſchon wird die Welt alle 20 Minuten mit einem neuen Buch beſchenkt! Nur Henne Gensfleiſch zu Gutenberg blieb mit ſeinem jährlich einen neuen Kleid, 50 Zentner Rog⸗ gen und 2 Fuder Wein vom großen Glück unbe⸗ rührt. Und während die Gelehrten ſich aus den Büchern der Alten eine neue Welt aufbauten, laſen der Kauf⸗ mann und der einfache Bürger ſtaunenden Auges von den Entdeckungen einer neuen Welt. Die Erde und der ſich darüber wölbende Himmel ſind durch die Kunſt eines Vergeſſenen Allgemeingut geworden. Seltſames Schickſal!l—— Beginn und Ende eines Lebens, das der Menſchheit die Fackel des Geiſtes entzündete, liegt in unerforſchlichem Dunkel. In einem Buch aus dem Jahre 1458 heißt es: „Was verſchollen einſt war, das gießt du über den Erdkreis, und ſchon für wenig Geld kann man heute werden gelehrt.“ Ein in Italien gedrucktes Buch beginnt mit den Worten:„Was die Wiſſen⸗ ſchaft den Deutſchen ſchuldet, das kann nicht erſchbpfend genug aus gebrückt 85 werden.“ Für ein Exemplar einer Gutenberg⸗ Bibel wurden heute von einem amerikaniſchen Kon⸗ ſortium rund 1 Million Mark gezahlt! „Dem um alle Nationen und Sprachen aufs treff⸗ 5 lichſte verdienten Erfinder der Buchbruckerkunſt“, oo ſtand in lateiniſcher Sprache auf ſeinem Grabſtein ge⸗ ſchrieben. Die beſcheidene Anerkennung von de Haud eines Verwandten.. 2 Heute geht man mit dem Plan um, im 0 1940 in Mainz zu Ehren der„ſchwarze⸗ 0 „Tempel der Nationen“ zu bauen. an h 1 Nationen“ zur Ehre Guten 8. Seite/ Nummer 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Jauuar 1932 N 0 5 5 eee Iuulte ee e 5 55 e 9 5 Embd 5 „Nur erstklassige Filme“ ist auch im neuen dahre unsere Devise! MAX AD ALBERT 5 Friedr. Kayßler— Fritz Odemar Gerh. Bienert Herm valleniin in P Carl Zuckmasers Dramatisierung des genialen Gauner- streiches des Schusters VOIGT, der einmal die ganze Welt zum Lachen brachte. Ailüsaut Lobenddol Lenden Im bunten Filmteil hören u, sehen Sie: „MKV der praufgänger“ Die peueste Original-Micky-Maus Reuesie Fox-Tonwoche ulfur-Flim Jugendliche haben Zuiriii! Beginn:.00,.00..00,.30 Uhr Mational-Theater Mannheim Engel Dummerle Mutter Babette, seine Kinderfrau Fritz asp— Hans Rehmann Charlotte Susa Oskar Sima in dem neuen atemraubenden Kriminal- Tonfilm Die Pranke Ein spannender, tempogeladener Roman von Zweifelnder Liebe von Tod und 100 PS. Ein Meisterwerk! Im lustigen Teil: „Oswald bei der Marine“ und „Familie schielemann⸗ Dr Morzugskarten gelten! g Beginn;.00,.00..00,.30 Uhr. Montag, den 4. Januar 1932 Vorstellung Nr. 143, Miete C Nr. 17 Sondermiete C 8 Das dumme Englein Märchenspiel in 5 Bildern von Vicki Baum Musik von Max Krohn Inszenierung: Hermann Alb. Schroeder Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Janzleitung: Gertrud Steinweg Bühnenbilder: Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Anfang 18 Uhr Ende geg. 20.15 Uhr Personen: Martha Zifferer Georg Köhler Hans Godeck Maria Motz Friedel Heizmann joseph Renkert Elisabeth Stieler Bum Krüger Hermine Ziegler Lene Blankenfeld Joseph Oftenbach Willy Birgel Gustel Römer-Hahn Christkind Petrus Der Weihnachtsmann Vater, Besenbinder Ottokar, ein reicher Knabe Die Tante Der, Doktor Der Lehrer Der Koch bejubeln täglich die weltberühmt, Clowns STA, MAN el FHATELLIN * Der Film LTRANSEN WELT STADT bletet an sensationeller Spannung etwas bisher nicht Dagewesenes. Er zeigt die Lebensge- schichte ACK DAMod's und gibt einen Einblick in das Wesen des amerik. 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Maria Michel geb. Be guter treusorgender Vater, lieber Bruder, Schwager Otto Michel Mannheim, den 2. Januar 1932 In tiefer Trauer: Hermann u. Marianne Michel Gut erhalt. Marken⸗ Schreibmaschine billig zu verkaufen. W. Berhorſt, N 4. 17. 9175 Aus Privatbeſitz ver⸗ kaufe:* 155 Perserteppich und Brücke außergewöhnl. billig. Anzuſ. im Anktions⸗ lokal der Firma Jo⸗ hanna Weber, P 6. 20. Trausportdreirad, faſt neuwertig, ſpottbillig. nser herzens- Leiden erlöst. ndler Die Feuerbestattung lindet am Dienstag, den S. Januar 1932, 2% Uhr statt Schwetzingerſtraße 134 Maſchinenholg. 141 Flur garderobe Laden in erster beschäftslage der Breitenstraße zum 1. April 1932 bei zeitgemäßer Miete zu vermieten. Anfragen unter P H 110 nur von Selbſtintereſſ. an die Geſchäftsſtelle dſs, Bl. erbeten. 2 Zimmer und Küche Parkring 23 a. 5. St., ſofſort zu vermieten. Näheres 27 A. Mayer. E. 4. 17. 1. 14 2 Trepp. Bahnhof Schön möbl. 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