1982 — 12 1 P AM IITMUIMHUIMHNnnt — fkanzler wird der Staatsſekretär Einzelpreis 71 0 Pf. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in 2 2 Anzeigenpreiſe: breite unferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 mi elmer eneta 9 I 4 EE Colonelzeile; breite Zeile. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Für imme„geltheits⸗Anzeigen Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, beſond galt das Erſcheinen von Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, y Oppauer Straße 8, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeiger veſonderen Plätzen und für Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniße.— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe 143. Jahrgang Nr. 15 Montag, 11. Januar 1932 kreuzt die franzöfiſche Taktik Der Reichskanzler verlangt als deutſche Forderung für Lauſanne völlige Veſeitigung des Tributſyſtems“ Brüning geht ſelbſt nach Lauſanne „Soforliges und gemeinſames Handeln iſt notwendig!“ Die Zuſammenſetzung der deutſchen Delegation Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 10. Jan. Wie wir hören, wird die Führung der deut⸗ ſchen Delegation Reichskanzler Brüning ſelbſt übernehmen. Außer ihm ſind als Delegierte der Vizekanzler und Reichsminiſter der Finanzen, Dietrich, ſowie der Reichs wirtſchaftsminiſter, Warmbold, in Ausſicht genommen. Den Reichs⸗ des Auswärtigen Amtes, von Bülow, begleiten. Im übrigen wird ſich die Delegation aus den zu⸗ ſtändigen Sachbearbeitern der beteiligten Reichs⸗ ſtellen zuſammenſetzen. Erläuterungen Brünings In Zuſammenhang mit der Veröffentlichung der Liſte der deutſchen Delegation empfing Reichskanzler Dr. Brüning den Chefredakteur der WTB, der ihn u. a. fragte, welche Geſichtspunkte bei der Zu⸗ ſämmenſetzung der Delegation beachtet worden ſeien. Der Reichskanzler betonte einleitend, daß der bevorſtehenden Reparationskonferenz in Lau⸗ ſanne eine ſehr große Bedeutung zukomme. Er habe es daher nicht nur in ſeiner Eigenſchaft als Reichsaußenminiſter, ſondern auch als Reichs⸗ kanzler, dem nach der Verfaſſung die Beſtimmung der Richtlinien der Politi? zufalle, für ſeine Pflicht gehalten, trotz der Fülle ſeiner ſonſtigen Amtsgeſchäfte die Führung der Delegation ſelbſt zu übernehmen. Außerdem würden die zuſtändigen Reſſortminiſter teilnehmen. Gleichzeitig ſei aber Be⸗ dacht darauf genommen worden, durch Zurücklaſſung von leitenden Beamten in Berlin, ſo der Staats⸗ ſekretäre des Reichsfinanzminiſteriums, des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums und der Reichskanzlei die Arbeitsfähigkeit des Reichskabinetts in Berlin, namentlich für etwaige Rückfragen der Lauſanner „Delegation ſicher zu ſtellen. Während der Dauer der Konferenz werde die Reichregierung in Berlin unter Leitung des Reichswehr⸗ und Reichsinnenminiſters Groener ſtehen. Der Chefredakteur fragte weiter, ob denn der Reichskanzler angeſichts der gegenwärtigen politi⸗ ſchen Lage eine längere eigene Abweſenheit von Berlin für vertretbar halte, und verwies im Be⸗ ſonderen auf die am kommenden Dienstag ſtatt⸗ findende Sitzung des Aelteſtenrates des Reichstages hin, in der auf kommuniſtiſchen Antrag über die Frage der etwaigen vorzeitigen Einberufung des Reichstages Beſchluß gefaßt wer⸗ den ſolle. Der Reichskanzler verkannte dieſe Bedenken keineswegs, fügte aber hinzu, daß ſeine Teilnahme an der Reparationskonferenz das abſolut Vordring⸗ liche ſei. Er halte es übrigens nach der bisherigen Haltung des Aelteſtenrates für ausgeſchloſſen, daß ſich eine Mehrheit für ſofortige Einberufung des Reichstages zur Behandlung reparationspolitiſcher Fragen finden könne. In demſelben Augenblick, wo die Reichsregierung ſich anſchicke, die wichtigſten vaterländiſchen Intereſſen des ſchwer um ſeine Exi⸗ ſtenz ringenden deutſchen Volkes vor dem Auslande zu vertreten, wäre eine gleichzeitige Beratung die⸗ ſer und der damit zuſammen hängenden Fragen vor dem Plenum des Reichstages eine völlige Un⸗ möglichkeit. Aeber die deutſche Stellungnahme befragt, erwiderte Dr. Brüning, daß irgend ein Zweifel an der Haltung der deutſchen Delegation in Lauſanne nicht mehr möglich ſei. Es gelte jetzt für die beteiligten Mächte, die Schlußfolge⸗ rungen aus dem Bericht der Baſeler Sachverſtän⸗ digen zu ziehen. Der Bericht habe uoch einmal die gewaltigen Dimenſionen der Weltkriſe aufgezeigt und vor allem die verheerenden Folgen geſchildert, die dieſe Kriſe gerade für Dentſchland mit ſich gebracht habe. Er führe der Welt die bis an die äußerſte Grenze gehenden Maßnahmen vor Augen, die in Deutſchland zur Bekämpfung der Kriſe ergriffen worden ſeien und erkenne von ihnen an, daß ſie in der modernen Geſetzgebung ohne Bei⸗ ſpiel daſtänden. Zugleich beweiſe der Bericht aber, daß einſeitige deutſche Maßnahmen nicht aus⸗ reichen könnten, daß vielmehr die Lage Deutſchlands, die in weitem Maße die Urſache für die ſteigende finanzielle Lähmung der Welt ſei, gebieteriſch ein ge⸗ meinſames Handeln der Regierungen, und zwar ein ſofortiges Handeln fordere. Dafür, wohin die Entſchließungen der Regie⸗ rungen gehen müßten, gebe der Bericht, wenn er auch auf formulierte Vorſchläge verzichte, doch ganz klar die Richtlinie an. Er zeige die tatſächliche Zahlungsunfähigkeit Deutſchlands und zeige darüber hinaus, in welchem engen urſächlichen Zu⸗ ſammenhange gerade die deutſchen Reparationszah⸗ lungen mit der ganzen gegenwärtigen Lage ſtänden. Dabei ſtelle der Bericht ausdrücklich feſt, daß ſich die Vorausſetzungen, von denen ſeinerzeit die Verfaſſer des Poungplanes ausgegangen ſeien, grundlegend geändert hätten. Hiermit ſei im Grunde alles geſagt. Es liege klar zutage, daß Deutſchlands Lage ihm die Fortſetzung politiſcher Zahlungen unmöglich mache. Ebenſo klar ſei, daß jeder Verſuch, das Sy ſt em ſolcher politiſchen Zahlungen aufrecht zu erhalten, nicht nur für Deutſchland, ſondern für die ganze Welt zum Unheil führen müſſe. Bei dieſem Stande der Dinge ſei der Reichsregierung ein Spielraum für Ueberlegungen, welchen Standpunkt ſie einzunehmen habe, überhaupt nicht gegeben. Sie könne auf der bevorſtehenden Konferenz nichts anderes tun, als die gegebene Sach⸗ lage darzuſtellen und an die anderen beteiligten Regierungen die Aufforderung zu richten, daß ſie auch ihrerſeits dieſer Sachlage Rechnung trügen und nicht nach Kompromißlöfungen ſuchten, für die eine reale Möglichkeit nicht mehr gegeben ſei. Abſchließend erklärte der Reichskanzler, er glaube beſtimmt, daß es heute in keinem Lager mehr an der inneren Einſicht in die Notwendigkeit der jetzt zu ziehenden Schlußfolgerungen fehle. Es komme nur darauf an, auch den Mut zur Verwirklichung dieſer Einſicht zu finden und, wie der Sachverſtän⸗ digenbericht ſage, die Behandlung wirtſchaftlicher Probleme nicht wieder durch politiſche Gedanken⸗ gänge beeinfluſſen zu laſſen. Die Pariſer Preſſe in Aufruhr — 2 2 Scharſe Worte gegen Brüning — Paris, 10. Jan. Die geſamte Morgenpreſſe beſchäftigt ſich mit den Erklärungen des Reichskanzlers zur Reparations⸗ frage. Das„Oeuvre“ meint, man habe von einer Einigung Europas durch Zuſammenarbeit geträumt. Ziehe Reichskanzler Brüning es vor, bankrott zu machen? Wenigſtens müßten die franzöſiſchen wie auch die deutſchen Nationaliſten wiſſen, wohin das führe: Nämlich weder zum Triumph der einen, noch zur Revanche für die anderen, ſondern zum Bolſche⸗ wismus. Der„Quotidien“ bezeichnet die durch die offiziellen Erklärungen des Reichskanzlers ge⸗ ſchaffene Lage als außergewöhnlich er nſt, vor allem, weil der Kanzler gleichzeitig mit den nationa⸗ liſtiſchen Parteien verhandle. Das Gewerkſchaftsblatt„Je Peuple“ ſchreibt: Von einer einſeitigen Kündigung, von der man an⸗ fänglich geſprochen habe, ſei nicht die Rede. Die Aeußerungen des Reichskanzlers legten nur die grundſätzliche Haltung feſt, die die deutſche Delegation in Lauſanne einnehmen werde, ſie ſchlöſſen aber nicht die Möglichkeit von Verhandlungen und Abkommen aus. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ ſagt, obwohl die deutſche Preſſe einſtimmig jeden Gedanken einer propiſoriſchen Löſung zurückgewieſen habe, hätte man annehmen können, daß die Reichsregierung ſich vorſichtiger verhalten würde. Nicht deſtoweniger habe Dr. Brüning nun dieſe Frage öffentlich auf⸗ gerollt. Die Folgen könnten unheilvoll ſein, ſowohl wirtſchaftlich wie politiſch. Der„Matin“ ſchreibt, man dürfe ſich nicht darüber wundern, daß Reichskanzler Brüning am Vorabend einer Reparationskonferenz abſichtlich ſeine Karten aufdecken zu müſſen geglaubt habe. Vielleicht brauche man die offizielle Warnung aus Berlin nur als eine grundſützliche Genugtuung für Hitler und Schacht anzuſehen; aber jetzt ſei Lärm geſchlagen worden, und Frankreich müſſe Stellung nehmen und entſprechend handeln. Das„Echo de Paris“ fragt: Was ſoll Frankreich angeſichts der Erklärungen Brünings tun? Etwa den internationalen Gerichtshof im Haag anrufen? Es bliebe noch ein anderer Weg: Auf die Gefahr hin, mit der Fiktion der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung aufzuräumen, könnte Frankreich ſein Mißfallen bei der erſten Gelegenheit zum Ausdruck bringen, bei der Frankreichs direkte oder indirekte Unter⸗ ſtützung nachgeſucht würde? Die deutſche Wirtſchaft hänge nämlich nur an einem Faden. PPC ·². ð iͥ 0 TT... ̃⁵7—6ꝗui.: Ein geſchickter Vorſtoß! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Jan. Der Stur m, den die Auslaſſungen Brünings in Paris hervorgerufen haben, iſt nicht recht verſtändlich. Im Grunde hat der Reichs⸗ kanzler keineswegs etwas neues geſagt, wenn er feſtſtellt, daß Deutſchland nicht mehr in der Lage ſei, zu zahlen und die Regierungen auffordert, aus dieſer ja auch im Baſeler Bericht enthaltenen Er⸗ kenntnis die notwendigen Folgerungen zu ziehen. Die Drohung, daß der deutſche Vorſtoß England, Frankreich und die übrigen Mächte zu einer Ein⸗ heitsfront zuſammenſchweißen werde, dürfte in der Wilhelmſtraße nicht verfangen. Man wird ſich in Berlin durch die Ausbrüche der Pariſer Preſſe nicht beſtimmen laſſen, von der durch den Kanzler gekenn⸗ zeichneten Marſchroute bei den Verhandlungen in Ouchy auch nur um Haaresbreite abzuweichen. Die Bedeutung dieſer Regierungskund⸗ gebung liegt, wie uns ſcheinen will, nicht ſo ſehr im Inhalt, der eigentlich nicht überaſchen kann, als vielmehr in dem Zeitpunkt, zu dem ſie erfolgt iſt. Es kann nur zur Klärung der Lage beitragen, wenn Deutſchland in dem Augenblick, da die engliſche Regierung unter dem Druck der Franzoſen ſich einer Kompromißlöſung zuzuneigen ſcheint, nochmals mit allem Nachdruck den Grundſatz vertritt, daß lediglich eine Endlöſung, das heißt alſo eine Beſeitigung des Tributſyſtems, Deutichland und die Welt vor dem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch zu bewahren vermöge. Dieſe Auffaſfung deckt ſich mit der Anſicht der Londoner City, die durch die beachtliche Rede des Aufſichtsratsmitgliedes der Bank von England, Alexander Shaw, ſoeben wieder deutlich erhärtet wurde. Man konnte von Berlin aus nichtlänger ſtillſchweigend den übereifrigen Bemühungen der franzöſiſchen Diplomatie zuſehen, die offenſicht⸗ lich darauf abzielen, für Lauſanne ein kait accompli zu ſchaffen. Daß durch das Eingreifen des Kanzlers die franzöſiſche Taktik empfindlich geſtört wird, iſt nur zu begrüßen. Welche Wirkung die Erklärung Dr. Brüning auf das Programm der Konferenz haben wird, läßt ſich im Augenblick natür⸗ lich noch nicht beurteilen. In der Berliner Morgenpreſſe finden die Auslaſſungen des Kanzlers lebhafte Zuſtimmung, die noch dadurch an Eindringlich⸗ keit gewinnen, daß ſie ſich von jedem Ueberſchwang frei halten und durchaus die Grenzen nüchter⸗ ner Erwägungen bewahren. Die„D. A..“ meint, daß mit dieſer Kundgebung Dr. Brüning die Brücken hinter ſich abgebrochen habe und er nun nie wieder dem Reichspräſidenten ein neues Tributabkommen zur Unterſchrift wird vorlegen können. Nur den Hugenbergblättern iſt das Vorgehen des Kanzlers nicht forſch genug. Ihnen bleibt es über⸗ kaſſen, eine„gewiſſe Unſicherheit“ in den Ausfüh⸗ rungen des Kanzlers zu entdecken und der„Tag“, ſichtlich verlegen über das energiſche„Nein“ der Regierung, das doch eigentlich ganz den Wünſchen Hugenbergs entſpricht, bemerkt ſauerſüß, daß diplo⸗ matiſche Wendungen nicht nur überholt, ſondern auch überflüſſig ſeien. Der„Figaro“ überſchreibt ſeinen Leitartikel „Der Papierfetzen von Verſailles“ und ſagt: Verfügt Frankreich über keinerlei Abwehr⸗ oder Sanktionsmittel? Der„Petit Pariſten“ behauptet, das Reichs⸗ kabinett verſuche unter Ausnutzung der verſchiedenen Intereſſen aufs neue, die ehemaligen Alliierten und ihre amerikaniſchen Aſſoztiierten auseinander zu bringen. Man ſcheine aber nicht daran gedacht zu haben, daß die deutſche Unnachgiebigkeit in Lauſanne zum völligen Bankrott führen könnte; damit würden weder die Angelegenheiten Deutſchlands noch dis ſeiner privaten Gläubiger geordnet. Flandin für Frankreichs „geheiligte Rechte“ Telegraphiſche Meldung = Paris, 10. Jan. Finanzminiſter Flandin äußerte ſich vor Preſſe⸗ vertretern über die Auslaſſungen Brünings dahin, daß offenſichtlich die Reichsregierung den Beſtim⸗ mungen des Voungplanes und des Verſailler Ver⸗ trages ein Ende bereiten wolle. Es ſei klar, daß kein Franzoſe die einſeitige Kündigung von frei unterzeichneten Abkommen annehmen könne, Kündigungen, die die Zerſtörung des geheilig⸗ ten() franzöſtſchen Rechtes auf Reparationen in ſich ſchließen würden. Niemand beſtreite den Ernſt der Weltkriſe. Man würde die Kriſe un über win d⸗ lich machen, wenn man ſie durch neue Beein⸗ trächtigungen der Achtung der Verträge noch komplizteren ſollte, Beeinträchtigungen, die das theſaurierte Kapital nur veranlaſſen könnten, noch großeres Mißtrauen an den Tag zu legen. Wenn vor der Konferenz von Lauſanne eine derartige Er⸗ klärung abgegeben werde, dann werde der Zuſam⸗ mentritt der Konferenz unnütz. Man könne nicht gleichzeitig die Rechte Frankreichs über den Haufen werfen und die Zuſammenarbeit mit Frankreich ſuchen wollen. Hetzeriſche Maueranſchläge Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Jan. Ueber Nacht ſind in den Pariſer Straßen Maueranſchläge ſichtbar geworden, die eine Antwort auf die Erklärungen des Reichskanzlers zur Reparationsfrage enthalten. Der Bevölkerung wird eingeſchärft, ſich durch Deutſchlands Lügen nicht bluffen zu laſſen.„Deutſchland iſt reicher als wir“, heißt es in dem mit phantaſtiſchen Zahlen geſchmückten Text.„Deutſchland will nicht zah⸗ len. Wir müſſen es zwingen! Weigert ſich aber Deutſchland, ſo müſſen wir allen deutſchen Erzeug⸗ niſſen die Grenzen ſchließen und es ablehnen, über die Einſchränkung der Rüſtungen zu ſprechen.“ Das Echo in England — London 10. Jan. Der Preß Aſſociation zufolge finden die Auslaſſungen des Reichskanzlers zur Reparationsfrage bei der engliſchen Regierung ernſtliche und aufmerkſamſte Beachtung. Dawes kritt zurück Telegraphiſche Meldung = Waſhington, 10. Jan. Im Staatsdepartement herrſchtgroße Ueber⸗ raſchung über eine in der Preſſe veröffentlichte Erklärung des Generals Dawes, daß er ſeinen Rücktritt vom Londoner Botſchafterpoſten be⸗ ſchloſſen habe, beſonders aber darüber, daß er die⸗ ſen Entſchluß direkt an die Preſſe gegeben hat, ohne den amtlichen Stellen irgendwie Mitteilung davon zu machen. Im Weißen Haus wurde erklärt, man bedauere, daß Dawes ſich ins Privatleben zurückziehen wolle, Ofſenbar ſei infolge der Verhältniſſe in Chicago und der für dort geplanten Weltausſtellung ſeine ſtändige Anweſenheit in ſeiner Vaterſtadt erforder⸗ lich geworden. Dawes werde die Delegation in Genf führen, bis die Ausſchüſſe ihre Tätigkeit be⸗ gännen. 2. Seite/ Nummer 15 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Januar 1932 Die„Eiserne Front“ Demokraten und Zentrum rücken ab Drahtbericht unſeres Berliner Bitros Berlin, 10. Jan. Der„Vorwärts“ teilt triumphterend mit, daß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold in Berlin daran gegangen ſei, ö neue Schufohundertſchaf⸗ ten“ aufzuſtellen. Die Formierung dieſer außer⸗ ordentlichen Verſtärkung der republikaniſchen Ab⸗ wehrtruppe ſei der erſte ſichtbare und große Erfolg der„Eiſernen Front“, Gleichzeitig wird um Geld⸗ ſpenden für die Aus rüſtung dieſer neuen Truppe geworben. Mit bemerkenswerter Schärfe rückt der„Demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt“ von der Hetzrede des ſozialdemokratiſchen Regierungsrat M uhle aus dem Ernährungsminiſterium ab. Das offizielle Organ der Staatspartei erklärt:„Regierungsrat Muhle iſt von der Demokratiſchen Partei zur So⸗ zialdemokratiſchen Partei übergetreten und hat an⸗ ſcheinend den Drang verſpürt, dieſen Uebertritt äußerlich allzu deutlich zu markieren. Die Sozial⸗ demokraten dürften über dieſe Entgleiſungen nicht ſehr erbaut ſein“. Das Auftreten der„Eiſernen Front“ hat auch das Zentrum zu einer energiſchen Diſtanzierung ver⸗ anlaßt. Die„Germania“ ſtellt feſt— und ſie wird zu dieſer Erklärung ausdrücklich durch das General⸗ ſekretariat der Zentrumspartei autoriſiert— daß das Zentrum an dieſer Kundgebung nicht beteiligt geweſen ſei. Das Zentrum führe die Auseinander⸗ ſetzung mit den politiſch radikalen Bewegungen unter Ablehnung jeder Bindung vom Boden ſeiner eigenen politiſchen Weltanſchauung aus. Die„Ger⸗ mania“ erinnert weiter an die auf der Tagung des rheiniſchen Zentrums jüngſt abgegebene Erklärung, daß es ſich dringend empfehle, den Beſtrebungen der Eiſernen Front gegenüber Zurückhaltung zu üben. Dieſe Erklärung decke ſich durchaus mit der Auffaſſung der führenden Inſtanzen der Zentrums⸗ partei. Wieder ein franzöſiſcher Geſandter in München Drahtbericht unſeres Berliner Büros V Berlin, 10. Jan. Nach Pariſer Meldungen iſt der derzeitige fran⸗ zöſiſche Geſchäftsträger in München Graf Lefévre d Ormeſſon zum Geſandten und bevollmächtig⸗ ten Miniſter ernannt worden. Graf d Ormeſſon iſt der Nachfolger des franzöſiſchen Geſandten Dard, der als erſter franzöſiſcher Geſandter in die neu⸗ errichtete Münchener Geſandtſchaft nach dem Kriege einzog. Dard mußte München verlaſſen, weil in einer Reihe von Prozeſſen offenkundig geworden war, daß er ſich für eine Loslöſung des deutſchen Südens vom Reich eingeſetzt hatte. Graf'Ormeſſon wurde mit Abſicht nicht als Geſandter nach München geſchickt, da man befürchtete, daß einem Geſandten von der bayeriſchen Regierung nach den peinlichen Vorfällen das Aggrement nicht erteilt würde. Die jetzige Beförderung des Grafen'Ormeſſon erweckt, wie der D. A.., aus München gedrahtet wird, in den dortigen Kreiſen den Anſchein, als ob man die Erteilung des Aggrements umgehen wolle. — Sterkrade, 10. Jan. Ein holländiſcher Liefer⸗ wagen, der in Richtung Oberhauſen fuhr, fuhr einem Omnibus derart heftig in die Flanke, daß dieſer um⸗ ſchlug. Der Führer des holländiſchen Autos wurde auf der Stelle getötet, ſein Beifahrer ſchwer verletzt. Von den Inſaſſen des umge⸗ ſtürzten Autobuſſes erlitt eine Perſon ſchwere Ver⸗ letzungen, während fünf andere mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkamen. — Rom, 10. Jan. Die italieniſche Delegation für die Lauſanner Reparationskonferenz wird vom Finanzminiſter Mesconi geführt werden. Ihr werden Profeſſor Beneduce und Dr., Pirelli, der Geſandte Buci als Generalſekretär und eine Anzahl von Sachverſtändigen und Sekretären ange⸗ Hören. Am das Starker Widerſtand Hugenbergs Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 10. Jan. Ob es dem Kanzler gelingen wird, eine Bereinigung der Präſidentenfrage noch vor Be⸗ ginn der Konferenz zu erreichen, iſt ungewiß. Innerhalb der Harzburger Front ſelbſt be⸗ ſtehen trotz der Verſicherungen des„völligen Ein⸗ vernehmens“ weitgehende Meinungsverſchiedenheiten. Man bezweifelt, daß am Montag bereits die Ent⸗ ſcheidung fallen wird und rechnet mit der Mög⸗ lichkeit einer Verſchiebung der Sitzung des Aelteſtenrates, der am Dienstag zuſammentreten ſoll, um ein oder mehrere Tage. Der Wider⸗ ſtand liegt einzig und allein bei Hugen berg, der auch in dieſem Augenblick der höchſten Gefahr kein anderes Ziel als den Sturz Bru⸗ nings kennt. Wie der„Berliner Börſen⸗Courier“ wiſſen will, ſoll es geſtern in der Fraktionsſitzung der Deutſch⸗ nationalen ziemlich ſtürmiſch hergegangen ſein, da der Kammerherr von Oldenburg⸗Janu⸗ ſchau ſich entſchieden für die Wiederwahl Hinden⸗ burgs eingeſetzt habe. Hitler hatte nach ſeiner Unterredung mit Hugenberg, an der auch von den Deutſchnationalen der Landrat von Bismarck und von den Nationalſozialiſten die Herren Goering und Frick teilnehmen, eine längere Konferenz mit ſeinem engeren Freundeskreis. Heute mittag um 11 Uhr iſt, wie vereinbart, Hugenberg beim Kanzler geweſen. Die Unterhaltung dauerte ungefähr eine Stunde. Ueber ihren Verlauf wird von beiden Seiten Stillſchweigen bewahrt. Immerhin glaubt man Grund zu der Annahme zu haben, daß der Reichskanzler Hugenberg nicht zu einer vorbehalt⸗ loſen Zuſtimmung zu ſeinem Vorſchlag zu bewe⸗ gen vermochte, daß alſo die einſtündige Unter⸗ redung zu keinem Ergebnis geführt hat. Morgen wird nun abermals eine Unter⸗ redung zwiſchen Hugenberg und Hitler ſtattfinden. Es iſt aber nach Lage der Dinge noch garnicht ab⸗ zuſehen, ob es nun zu einer gemeinſamen Antwort der beiden Führer der nationalen Oppoſition an 222 Nach 144 Stunden gerettet Sieben Eingeſchloſſene in der Grube Karſten⸗ Zentrum noch am Leben! = Beuthen, 10. Jan. Im Laufe des heutigen Vormittags iſt es ge⸗ lungen, mit vier der insgeſamt 14 ſeit dem ver⸗ gangenen Montag abgeſchnittenen Bergleuten in Verbindung zu treten. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis man ſie geborgen hat, da bisher erſt ein Bohrloch vorgetrieben wurde. Gegen 18 Uhr war auf der Karſten⸗Zentrum⸗ Grube mit drei weiteren Verſchütteten die Verbindung aufgenommen. Ob dieſe neu Aufgefun⸗ denen verletzt oder, wie wahrſcheinlich auch die erſten vier, unverletzt find, konnte bisher noch nicht er⸗ mittelt werden. Die mit größter Beſchleunigung fortgeführten Bergungsarbeiten hatten kurz nach 18 Uhr den Er⸗ folg, daß der aus Miechowitz ſtammende verheiratete Fäller Paul Kulpok als erſter, nach 144 Stun⸗ den ſo gut wie unverſehrt und anſcheinend auch ver⸗ hältnismäßig friſch geborgen werden konnte. Der Gerettete feiert gerade hente ſeinen 25. Geburtstag. E Bis zur Stunde—(20 Uhr)— ſind noch der ver⸗ heiratete Fördermann Alois Starezinſki und der gleichfalls verheiratete Rohrleger Alfred Sla ma aus Beuthen ins Knappſchaftslazarett eingeliefert 15 Verrät das Auge die Lebensdauer? Intereſſaute Beziehungen der Angenlinſe zum Altern Von Wilhelm Ackermann Abgeſehen von Unglücksfällen und Epidemien er⸗ Iiegt die Mehrzahl der Menſchen im natürlichen Ver⸗ lauf der Dinge dem Alter, ſei es— was die Aus⸗ nahme bildet— daß ſie an Altersſchwäche ſterben oder daß in höheren Lebensjahren der gealterte Organis⸗ mus äußeren Einflüſſen, z. B. Infektionen, nicht mehr den gleichen Widerſtand entgegen zu ſetzen vermag wie der jugendlich⸗kräftige. Dieſe Widerſtands⸗ kraft zu ermitteln iſt insbeſondere für die Lebens⸗ verſicherungsgeſellſchaften von großer Bedeutung, da von ihr die für eine beſtimmte Einzelperſon in einem gewiſſen Alter noch zu erwartende Lebensdauer und damit die Höhe der zu zahlenden Jahresprämien ab⸗ hängen. Daher die ärztliche Unterſuchung beim Ein⸗ gehen einer ſolchen Verſicherung; denn die auf Grund von Millionen unterſuchter Perſonen errechneten Tabellen können nur dann ſtimmen, wenn bei allen die gleiche Vorausſetzung zutrifft, daß der Betreffende geſund iſt. Ein neues intereſſantes Verfahren zur genaueren Beſtimmung des Grabes, in dem eine beſtimmte Per⸗ ſon gealtert iſt, hat vor einiger Zeit Profeſſor Dr. Bernſtein angegeben. Der Genannte fragte ſich: Wenn mit zunehmendem Alter die Wahrſcheinlichkeit, daß der Organismus äußeren Einflüſſen, die für den jungen Menſchen noch nicht ſchädlich find, leichter unterliegt, zunimmt, läßt ſich dann nicht irgendwie beſtimmen, wie groß der Widerſtand einer beſtimmten Perſon in einem beſtimmten Augenblick noch iſt? Natürlich hängt dieſer Widerſtand nicht ausſchließlich von dem erreichten Alter ab. Weiß doch jeder, daß manch Fünfzigjähriger ſchon ausgeſprochenen Alters⸗ krankheiten erliegt, während andererſeits Siebzig⸗ jährige noch keine Anzeichen der gleichen Krankheiten zeigen. 5 Eine Alterserſcheinung, die mit großer Regel⸗ mäßigkeit bet allen Menſchen auftritt, iſt nun die ſogenannte Presbiopie oder Alters ſichtigkeit, worunter man die Verminderung des Akkommo⸗ dations⸗, des Anpaſſungsvermögens der Augenlinſe verſteht. In der Jugend können wir bekanntlich unſer Auge ſcharf auf alle Gegenſtände zwiſchen 20 Zentimeter Entfernung und unendlich einſtellen, weil beſtimmte Muskeln die Augenlinſe zuſammen⸗ drücken, ſo daß ſie je nach Bedarf ihr Brechungs⸗ vermögen ändert. Mit eintretendem Alter vermin⸗ dert ſich dieſe Fähigkeit infolge Härterwerdens der Linſe, weshalb ſehr viele Menſchen zwiſchen 40 und 50 ihre erſte Brille tragen müſſen, wenn ſie in der Nähe ſehen, z. B. leſen wollen. Konvexe Augen⸗ gläſer ſtellen den Mangel der natürlichen Linſe ab. Bei Kurzſichtigen macht ſich naturgemäß das Be⸗ dürfnis nach derartigen Gläſern erſt ſpäter, wenn überhaupt, fühlbar, bei von Natur Weitſichtigen da⸗ gegen entſprechend früher. Es handelt ſich demnach bei der Presbiopie um eine Alterserſcheinung, und zwar um eine ſolche, deren Stärke ſich meſſen und in Zahlen ausdrücken läßt. Jeder, der ſich vom Augenarzt die oben er⸗ wähnte Brille hat verordnen laſſen, weiß, daß dieſer Gläſer von einer beſtimmten Anzahl Dioptrien vorſchreibt— wobei man unter Divptrie die Ein⸗ heit verſteht, mittels derer das Brechungsvermögen der Linſe gemeſſen wird— und die betreffenden Zahlen dann in ſeinem Krankenbuch notiert. Das bedeutet aber, daß man durch Einſichtnahme in die Verzeichniſſe der großen Augenbliniken und der Augenärzte mit umfangreicher Praxis unſchwer feſt⸗ zuſtellen vermag, in welchen Jahren ſich bei den Patienten zum erſten Male der Einfluß der Altersſichtigkeit geltend gemacht hat. Derartige vergleichende Unterſuchungen können, wenn ſie erſt längere Zeit hindurch in genttgend großem Umfange durchgeführt ſind, für die Lebens⸗ verſtcherungen von großer Bedeutung werden. Denn, wie oben bereits angedeutet, verändert ſich mit den Jahren der ganze menſchliche Organismus, er wird damit für zahlreiche Todesurſachen empfind⸗ licher. Es ändert ſich, wie wir geſehen haben, auch die Augenlinſe, und dieſe Aenderung läßt ſich recht genau feſtſtellen; man erhält ſo einen Grad⸗ meſſer für den Alterszuſtand des ganzen Körpers, vorausgeſetzt— was erſt längere Unterſuchungen beweiſen müſſen daß Geſamtorganismus und Augenlinſe im gleichen Maße ſich ändern. In Zukunft würde demnach wohl jeder, der ſich bei einer Lebensverſicherungsgeſellſchaft zur Auf⸗ indenburg- 'eſetz den Reichskanzler kommt oder ob Hitler Dr. Brü⸗ ning eine eigene Botſchaft zugehen läßt. Immer⸗ hin meint man in hieſigen politiſchen Kreiſen, daß man bis morgen abend klarer ſehen wird. Die Volkspartei für Hindenburg Der Preſſedienſt der DVP. teilt mit: „Reichskanzler Dr. Brüning hat den Parteifüh⸗ rer der DVP., Reichstagsabgeordneten Dingeldey am Samstag nachmittag zu ſich gebeten, um mit ihm die innen⸗ und außenpolitiſche Situation zu beſprechen. Im Verlaufe dieſer Unterredung er⸗ klärte Abg. Dingeldey, daß die DVP. ſelbſt ver⸗ ſtändlich die Erhaltung der Präſident⸗ ſchaft des Reichspräſidenten von Hindenburg als oberſtes Ziel ihrer Ueberlegungen betrachte und dieſes Ziel allen taktiſchen Erwägungen unter⸗ ordne.“ Dingeldey und Hitler = Magdeburg, 10. Jan. Auf der Tagung der Reichsausſchüſſe der Deut⸗ ſchen Volkspartei für Handwerk, Einzelhandel und Gewerbe ſprach heute Parteiführer Dingeldey über die polttiſche Lage. Hindenburg ſei für die Außenpolitik ein unerhört ſtarker Faktor. Die Geſtalt Hinden⸗ burgs ſei das Symbol dafür, daß Deutſchland nicht die Beute revolutionärer Kräfte werde. Man müſſe Verſtändnis dafür haben, daß Hindenburg ſeinen Namen nicht durch tumultuariſche Verſammlungen gezerrt ſehen möchte. Deshalb ſolle der Reichstag ſeine Wiederwahl beſchließen. Dingeldey wies dann auf Beſprechungen hin, die er dieſer Tage mit Hitler hatte, wobei Hit⸗ ler die Notwendigkeit einer weiteren Präſidentſchaft Hindenburgs erkannt habe. Es ſei zu wünſchen, daß Hitler den Weg finde, dieſe Erkenntnis in die Tat umzuſetzen. Wenn Hitler in dieſen Tagen mit Brü⸗ ning geſprochen habe, ſo müſſe man endlich an maß⸗ gebender Stelle ein Ende damit machen, die NSDAP. als jenſeits der Geſetze ſtehend zu be⸗ trachten. Man dürfe die NSDAP. und die ſoge⸗ nannte„Eiſerne Front“ nicht mit zweierlei Maß meſſen. Die Tagung fand ihren Abſchluß mit der Ab⸗ ſendung eines Ergebenheitstelegramms an den Reichspräſidenten. worden. Vier weitere Gerettete befinden ſich noch unter Tage, um ſich allmählich an den Luftdruck zu gewöhnen. Die Beyölkerung nimmt an der glück⸗ lichen Bergung der bereits Totgeſagten überaus herzlichen Anteil. In Maſſen werden den Geborge⸗ nen Lebensmittel zur Verfügung geſtellt. Bis 20.30 Uhr waren der in Schwientochlowitz wohnhafte verheiratete Heuer Joſef Klubowſki und der ledige Fördermann Emil Ludwig ans Karf, beide mit Beinbrüchen, ins Knappſchaftslazarett eingeliefert worden. Zwiſchenfall in einem vſtpreußiſchen Dorf — Neidenburg(Oſtpreußen), 10. Jan. In Jed⸗ wabno im Kreiſe Neidenburg kam es geſtern zu er⸗ regten Auftritten. In dem Dorfe waren kürzlich zwei polniſche Agttatoren wegen ihres herausfordernden Benehmens durch Dorfbewohner verprügelt worden. In Verfolg dieſer Vor⸗ gänge wurden auf polniſchen Strafantrag hin Er⸗ mittlungen angeſtellt. Als ſich am Samstag das Ge⸗ rücht von der bevorſtehenden Verhaftung der An⸗ geſchuldigten verbreitete, begaben ſich einige ange⸗ heiterte Mitglieder einer Jagd⸗Geſellſchaft, unter Führung des Kreismitgliedes Otto zu dem Gaſt⸗ hauſe, in dem ſich der mit der Unterſuchung be⸗ traute Staatsanwaltſchaftsbeamte aufhielt, und war⸗ fen die Fenſterſcheiben ein. Die Polizei zerſtreute die Menge aus der Schreckſchüſſe abgegeben wur⸗ den, mit dem Gummiknüppel. Otto und drei andere Dorfbewohner wurden in das Neidenburger Ge⸗ fängnis eingeliefert. Die Deichbruch-Kataſtrophe in Oldenburg uneins Se Bremerhe . o 92 N . 2 * 1 . 0 rler r 1 α —— Bei Auguſtfehn in Oldenburg iſt das große Waſſerſchutzwerk Holtgaſt, das die Aufgabe hatte, das moorige Gebiet mehrerer Gemeinden zu entwäſſern, einer Dammbruchkataſtrophe zum Opfer gefallen. Das Pumpwerk wurde von den Fluten unterſpült und ſtürzte ſchließlich in ſich zu⸗ ſammen. Die Dörfer der Umgebung ſind nun⸗ mehr ſchutzlos dem noch immer ſteigenden Hochwaſſer preisgegeben. Ein neuer Deichbruch — Bremen, 10. Jan. An der Oldenburgseoſt⸗ frieſiſchen Grenze hat ſich nach der Vernichtung des Pumpwerkes Holtgaſt ein neuer Deichbruch bei Hengſtvorderfeld ereignet. Die Einwohner wurden alarmiert. Da Ebbe eingetreten war, konnte man das vier Meter breite Loch mit Sandſäcken ſlopfen, Doch befürchtet man, den Deich bei der Flut nicht mehr halten zu können. Der Bruch des Norddeiches hat ſich inzwiſchen auf 390 Meter verbreitert. —ͤͤ—j Oefterreich wieder in Geloͤnot Nach dem„Neuen Wiener Tagblatt“ ſoll die öſter⸗ reichiſche Nationalbank die an dem Stillhalteabkom⸗ men beteiligten öſterreichiſchen Banken verſtändigt haben, daß ſie für die nach dem 10. Januar fälligen Kapitalrückzahlungen keine Deviſen zuteilen werde. Ob die Banken aus ihrem eigenen Deviſen⸗ vorrat dieſe Rückzahlungen leiſten dürfen, ſteht noch 3 nicht feſt. Ferner ſollen Beſprechungen mit den im Still⸗ halteausſchuß vertretenen ausländiſchen Gläubigern der Banken zum Abſchluß eines neuen Abkommens eingeleitet worden ſein. Wie erinnerlich, waren im Auguſt Vereinbarungen zwiſchen Banken und Gläu⸗ bigern wegen ratenweiſer Rückzahlung der Aulands⸗ verpflichtungen getroffen worden, die damals etwa 32 Millionen Dollar betrugen. Die Banken dürften bisher etwa 8 Millionen Dollar zurückgezahlt haben. Die Verhandlungen erſtrecken ſich nicht auf die Erebditanſtalt. Die Oeſterreichiſche Nationalbank will neuen 60 Millionen⸗Kredit beantragen Wie die„Reichspoſt“ erfährt, will der Präſtdent der Oeſterreichiſchen Nationalbank auf der Verwal⸗ tungsratsſitzung der B83 am 11. Jauuar 1932 die Dränglichkeit eines Deviſenkredites für die Oeſterreichiſche Nationalbank begründen. In dem Deviſenſchatz der Nationalbank ſind Deviſen⸗ kredite von 190 Millionen eingerechnet, die teils von der Bi, teils von der Bank von England her⸗ rühren. Präſident Dr. Reich will verſuchen, einen Kredit von 60 Millionen Schilling als„Manipulations⸗Reſerve“ zu erhalten, alſo jenen Betrag, der im Herbſt vorigen Jahres an die Bank von England(50 Millionen) und an die B38 (10 Millionen) zurückgezahlt wurde. nahme meldet, ſich außer der bisher üb⸗ lichen ärztlichen Unterſuchung auch einer ſehr genauen Prüfung des Zuſtandes ſeiner Augenlinſe unterziehen müſſen. Als Grund⸗ lage für die Prämienberechnung diente dann nicht mehr die auf Grund der Tabellen errechnete, für jede geſunde Perſon einer beſtimmten Altersgruppe geltende vorausſichtliche Lebensdauer, ſondern es hieße dann etwa:„Für einen im übrigen geſunden Menſchen, der im Jahre 1932 eine Altersſichtigkeit von 1 Dioptrie aufweiſt, beträgt die vorausſichtliche Lebensdauer 23,2 Jahre.“ Damit iſt natürlich keineswegs geſagt, daß eine beſtimmte Einzel perſon, für welche die genann⸗ ten Vorausſetzungen gelten, nun mit Sicherheit auf 23 weitere Lebensjahre zählen könnte. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich um Durchſchnitts⸗, für gewiſſe Gruppen von Individuen geltende Zahlen. Der Vorteil des Bernſteinſchen Verfahrens liegt darin, daß für dieſe Gruppen die vorausſichtliche Lebens⸗ dauer genauer als bisher beſtimmt werden kann. Deshalb iſt dieſes auch weniger für den Einzelnen als vielmehr für die Statiſtiken der Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften von Bedeutung. Die Vorgänge am heſſiſchen Landestheater. Vor dem Bühnenſchiedsgericht in Frank⸗ furt a. M. kam unter dem Vorſitz von Landes⸗ gerichtsdirektor Dr. Aſchaffenburg die Angelegen⸗ heit der friſtloſen Entlaſſung von Renato Mordo und Paryla zur Verhandlung. Die Sitzung dauerte faſt neun Stunden und zog ſich bis gegen Mitternacht hin. Es kam dabei ein Vergleich zuſtande, indem der Kläger Renato Mordo erklärte, er könne ſich nicht erinnern, Beleidigungen gegen den Generalintendanten Hartung ausgeſprochen zu haben. Sollte dies aber der Fall ſein, ſo nehme er ſie mit dem Ausdruck tiefſten Bedauerns zurück. Darauf erklärte die Beklagte(heſſiſche Regierung), daß ſie nach dieſer Erklärung die friſtloſe Entlaf⸗ ſung des Klägers zurücknehme. Daraufhin bat der Kläger, da es ſich während der Verhandlungen er⸗ wieſen habe, daß ein weiteres gedeihliches Zuſam⸗ menarbeiten unmöglich ſei, um Auflöſung ſeines Vertrages. Dieſem Wunſch wurde ſtattgegeben und dem Kläger eine Abgangsentſchädigung von 3500% netto zugeſtanden. Der Streitwert des ganzen Ob⸗ jektes wurde auf 8000/ feſtgeſetzt. Jede Partei trägt ihre außergerichtlichen Koſten.— Die Ange⸗ legenheit Paryla wurde dahingehend erledigt, daß der Kläger erklärte, in keiner Weiſe die Abſicht gehabt zu haben, den Generalintendanten Hartung zu beleidigen. Hierauf wurde auch gegen Paryla die friſtloſe Entlaſſung zurückgenommen. Die Koſten trägt auch in dieſem Falle jede Partei ſelbſt. Goethe im deutſchen Schulfunk. Das Goethe⸗ Jahr 1932 hat in den Programmen des deutſchen Schulfunks einen breiten Raum zugewieſen erhal⸗ ten. So wird am 18. Jauuar ein Zwiegeſpräch zwiſchen Friedrich ayßler und Dr. Karl Wü r z⸗ burger ſtattfinden, das die„Geſpräche Goethes mit Eckermann“ behandelt. Am 8. Februar wird der Dichter Wolfgang Goetz ein Hörbild bieten, das den Titel„Ein Tag beim alten Goethe“ führt. Der 23. Februar bringt ſodann eine muſikaliſche Dar⸗ bietung:„Goethe⸗Lieder“; am 29. Februar bie⸗ ten Dr. Herm. Chriſtains und Lotte Arndt„Sprech⸗ duette“ von Goethe. Am 21. März ſchließt Dr. Aug. Leffſon ein Hörbild„Goethes letzte Lebenstage“ an. Dieſe Darbietungen ſind durchweg für die Jugend beſtimmt. Außerdem ſieht der Schulfunk im Rahmen der Sonnabend⸗Feierſtunden Szenen aus Goetheſchen Dramen vor. Am 30. Januar werden Ausſchnitte aus„Egmont“, am 20. Februar Szenen aus„Die Geſchwiſter“, am 5. März Aktſtücke aus„Götz von Berlichingen“ und am 19. März Szenen aus„Fauſt“ geboten werden. O Eröffnung der Deutſchen Kunſtausſtellung in Oslo. In Anweſenheit des Königs⸗ und Kron⸗ prinzenpaares wurde am Samstag die Deutſche Kunſtausſtellung im„Kunſtnernes Hus“ durch Miniſter Traedal eröffnet. Der deutſche Geſandte, Freiherr von Weizfäcker unterſtrich die Bedeutung und den Einfluß, den der große norwegiſche Maler Edvard Munch auf die deutſche Kunſt gehabt hatte. Der Ehrenpräſident der Ausſtellung, Miniſter Trae⸗ dal, betonte in ſeiner Anſprache die Freude über den deutſchen Beſuch. Unter Leitung des Kuſtos der Nationalgalerie in Berlin, Dr. Thormaehlen, beſah ſich die königliche Familie mit großem Intereſſe dis Ausſtellung. f„ 8 ber prener ew, Ff. ̃. Tr.... ⅛quAt..... 32 * große tfgabe en zu Opfer uten 3 u nun:; vaſſer geoſt⸗ g des ch bei urden man opfen. nicht n auf dt öſter⸗ kom- indigt ligen teilen viſen⸗ noch Still⸗ igern ö . Montag, 11. Januar 1932 3. Seite/ Nummer 15 — Trocken mit ein wenig Sonne Nach den vielen Tagen unbeſtändigen Wetters, dem ſteten Wechſel zwiſchen Kälte und Wärme in den letzten Wochen und dem troſtloſen Dauerregen des Freitags waren die Ausſichten auf ein ſonniges Wochenende nicht gerade günſtig. Zum größten Er⸗ ſtaunen heiterte es aber am Samstag in den frühen Nachmittagsſtunden auf, die Sonne brach durch und ſchließlich ſpannte ſich ein wolkenloſer Himmel über die Stadt. Nach ſternenklarer Nacht bemühte ſich der Sonntag, es dem Samstag gleichzutun. Die Ein⸗ trübung um die Mittagszeit war erfreulicherweiſe nur von kurzer Dauer, ſo daß wohl am Wetter keine Pläne geſcheitert ſein dürften. Der Samstag ſtand ganz im Zeichen des Inventur⸗Ausverkaufs. In den Hauptgeſchäftsſtraßen herrſchte ein ſolcher Hochbetrieb, daß ein Durchkommen ſtellenweiſe kaum möglich war. Wer keine Zeit hatte, ſich mit dem Menſchenſtrom treiben laſſen zu können, mußte für ſeinen Weg entweder die Seitenſtraßen benützen oder die Fahrbahn als Gehweg wählen. Daß ſich bei einem ſolchen Verhalten der Straßenverkehr ſehr ſchwierig geſtaltete, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Autolenker und Radfahrer hatten ganz beſonders aufzupaſſen, da das Intereſſe der Fuß⸗ gänger hauptſächlich auf die Auslagen der Schau⸗ fenſter gerichtet war, während man die eigene Sicher⸗ heit gänzlich außer acht ließ. In den Geſchäften ſelbſt ging es ebenfalls außerordentlich lebhaft zu, denn man nützte die günſtige Kaufgelegenheit aus. Der Sonntag Morgen lockte viele Spazter⸗ gänger ins Freie. Man wollte ſich den ſonnigen Tag nicht entgehen laſſen und das in den letzten Wochen Verſäumte nach⸗ holen. Auch am Nachmittag trat das Beſtreben deut⸗ lich hervor, durch einen Spaziergang neue Kraft für die Arbeit zu ſchöpfen und einmal wieder gründlich friſche Luft zu genießen. Beſonders der Waldpark erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches. Der Haupt⸗ verkehr wickelte ſich wieder in der Innenſtadt ab, denn die Schaufenſter und die herabgeſetzten Preiſe wollten genau ſtudiert ſein, um die notwendigen An⸗ haltspunkte für die Einkaufe in der kommenden Woche zu erhalten. Zur Dämmerſtunde nahm der Betrieb außergewöhnlichen Umfang an. Die ſtarken Regengüſſe des Freitags hatten wieder eine Erhöhung des Waſſerſtandes zur Folge. Der Neckar hat beide Vorländer bis zur Höhe des Straßenbahndepots vollkommen unter Waſſer geſetzt und ſogar zum Teil den Materiallager⸗ platz überſchwemmt. Auch der Rhein iſt ſehr hoch, behinderte aber weder im Waldpark noch im Strand⸗ bad die Fußgänger. Die Temperatur iſt weiter zurückgegangen. Mit 4 Grad Wärme war das Maximum des geſtrigen Tages erreicht, während in der Nacht die Queckſilberſäule bis auf 1 Grad zurück⸗ ging. Helft uns den Kindern helfen! Wieder leben wir in einer Zeit, wo die Zahl der unterernährten Kinder in er⸗ ſchreckendem Maße zunimmt. Wie kann es bei der großen Arbeitsloſigkeit auch anders ſein! Der arbeitsloſe Vater iſt— bei pünktlicher Ein⸗ haltung dringender Verpflichtungen, wie Miete und dergl.— nicht in der Lage, ſeine heranwachſenden Kinder ſo zu ernähren, wie es für deren Körper⸗ aufbau erforderlich wäre. Seit das Mannheimer Hilfswerk ſich eutſchloſſen hat, die Vermittlung von privaten Mit⸗ tagstiſchen für unterernährte Kinder zu übernehmen, gehen Meldungen über Meldungen von bedürftigen Kindern ein. Leider kommen nicht annähernd im gleichen Maße die Meldungen von Mittagstiſchen. Sei es, daß die Liſten die die Geld⸗ ſammler des Mannheimer Hilfswerks ſpeziell für Neſe Eintragungen mit ſich führen, nicht genügend beachtet werden oder daß ſonſtige Hinderniſſe vor⸗ liegen. Kurz: das Verhältnis von gemeldeten Kin⸗ dern zu den gemeldeten Mittagstiſchen iſt noch recht ungünſtig. Wohl iſt es zu verſtehen, daß Keſe be⸗ ſondere Art der Hilfeleiſtung nicht allenthalben verwirklicht werden kann. Da wo es aber möglich iſt, ein unterernährtes Kind aufzunehmen und zu ſpeiſen, ſollte man nicht zögern, dieſe Hilfe zu ge⸗ währen. Nach wie vor nehmen die Geldſammler des Hilfswerks Meldungen entgegen. Außerdem kön⸗ nen Meldungen auch direkt an das Mannheimer Hilfswerk, Abteilung II(Telefon 35151. Klinke 583) gegeben werden. Verbilligung von Lebensmitteln und Brennſtoffen Die Reichsregierung hat im Rahmen der Winter⸗ hilfe jetzt auch Mittel zur Verbilligung von Brennſtoffen für Unterſtützungsempfänger zur Verfügung geſtellt. Der Kreis der Berechtigten iſt der gleiche wie er für die Fleiſchverbilligung feſt⸗ gelegt war. Ein Abſchnitt des Verbilligungsſcheins des Reichs wird bei den Kohlenhandlungen für 0,30 Mark in Zahlung genommen. Die vom Mann⸗ heimer Kohlenhandel außerdem für die Hilfsbedürf⸗ tigen bereits eingeräumte Verbilligung für einige Brennſtoffſorten(Union⸗Brikett 1,05 Mark; Anthra⸗ zit⸗Eierbrikett 115 Mark; Eſchweiler Fettnuß IV 1,10 Mark und Ruhrkohlen⸗Miſchung 1,15 Mark je Zentner) bleibt davon unberührt. Wer alſo neben dem ſeitherigen Bezugſchein noch einen Reichsver⸗ billigungsſchein dem Kohlenhändler abgibt, braucht ſtatt 1,15 Mark nur 0,85 Mark, ſtatt 1,10 Mark nur 0,80 Mark und ſtatt 1,05 Mark- nur 0/75 Mark dem Kohlenhändler zu zahlen. Die Reichsbrennſtoffver⸗ billigungsſcheine werden an die Unterſtützungsem⸗ pfänger, die ihre laufende Unterſtützung an der Kaſſe abholen, bei der Unterſtützungszahlung ausgegeben. Die Unterſtützungsempfänger, die ihre Unterſtützung durch Vermittlung der Poſt erhalten, müſſen die Reichsverbilligungsſcheine(für Brennſtoffe ſowohl wie für Fleiſch) an der für ſie zuſtändigen Kaſſe ab⸗ holen auv zwar am 18. und 19. Januar. i Bei der Fleiſchverbilligung tritt mit der Ausgabe der neuen Reichsverbilligungsſcheine(gül⸗ tig vom 11. Jactuar ab) eine Aenderung inſofern ein, als von dem Metzger neben der Reichs verbilli⸗ gung nicht mehr 10 v. H. Verbilligung auf den je⸗ weiligen Kaufpreis gewährt wird, ſondern einheitlich für jeden Verbilligungsſchein⸗Abſchnitt 4 Pfg. Wer beim Fleiſcheinkauf einen derartigen Abſchnitt ab⸗ gibt, muß alſo 0,34 Mark weniger als den normalen Preis bezahlen. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Einäſcherung von Albert Wolf Der im Alter von 67 Jahren plötzlich verſchie⸗ dene kylograph Albert Wolf, Inhaber der gleich⸗ namigen graphiſchen Kunſtanſtalt, wurde am Sams⸗ tag nachmittag im Mannheimer Krematorium feuerbeſtattet. Die große Zahl derer, die zur Ab⸗ ſchiedsſtunde gekommen waren, gab Zeugnis davon, daß der Verſtorbene in heims bekannt und geſchätzt und in ſeinem Beruf weiten Kreiſen Mann⸗ geachtet war. Ein Kranz der Stadt Mannheim ſchmückte den Sarg, bei dem die Fahnenabordnung des Turnvereins von 1846 Aufſtellung genommen hatte. Unter den Trauergäſten ſah man Präſident Kalmbacher und Syndikus Eiermann von der Handwerkskammer, den Vorſitzenden des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes, Stv. Fr. Rheinnecker, und deſſen Geſchäftsführer Dr. Hietſchold, ferner die Obermeiſter und Mitglieder mehrerer Innungen. Das Lebenswerk Albert Wolfs erfuhr durch Stadtpfarrer Maier von der Chriſtuskirche eine eingehende Würdigung. Das Wort„Wirke, ſolange es Tag iſt“ war beſtimmend für den fleißigen und pflichtgetreuen Mann, der bis zu ſeinem Todestag in ſeinem Geſchäft tätig war. So nahm der vor über 40 Jahren gegründete Betrieb einen raſchen Aufſchwung und zählt heute zu den bekannteſten Unternehmungen dieſer Art. Für das mit Albert Wolf dahingegangene Ehrenmitglied des Ge⸗ werbevereins, den er auch einige Jahre als Vor⸗ ſitzende leitete, ſprach der jetzige Vorſitzende, Herr Rheinnecker, ehrende Abſchiedsworte, indem er auch namens des Unterpfalzgaues und des Landes⸗ verbandes badiſcher Gewerbevereine einen Kranz niederlegte. Immer mehr lichten ſich die Reihen der alten Führer des Handwerks, das gerade in dem Verſtorbenen einen eifrigen Föderer verliert. Dem lieben Kollegen und perſönlichen Freund wid⸗ mete Herr Stark aus Stuttgart, der namens des Bundes chemigraphiſcher Anſtalten Deutſchlands, Gau V, einen Kranz niederlegte, einen herzlichen Abſchiedsgruß. Turnwart Groß vom Turnverein von 1846 ſchilderte den Verſtorbenen als überzeug⸗ ten Anhänger des Turnſports, der in dieſer Be⸗ wegung, der er Frei Jahrzehnte hindurch angehörte, großes Anſehen genoß. Die Trauer des Perſonals der Firma Albert Wolf bekundete Herr Schenk durch die Niederlegung eines Kranzes für den ver⸗ ehrten Chef, der ſeinen Angeſtellten ein leuchtendes Vorbild war und ihnen ſtets in beſter Erinnerung bleiben wird. Unter den Klängen des Trauer⸗ marſchs von Chopin verſank der Sarg, während ſich die Fahne zum letzten Gruß ſenkte. el Veranſtaltungen in Mannheim 45. Stiftungsfeſt des Konditor⸗Gehilfen⸗Vereins 1887 Mannheim⸗ Ludwigshafen In den ſchönen Räumen des Caſinos beging am Sams⸗ tag abend der Konditor⸗Gehilfen⸗Verein 1887 Mannheim Ludwigshafen ſein 45. Stif⸗ tungsfeſt, zu dem ſich nicht nur die Mannheimer und Ludwigshafener Mitglieder in großer Zahl, ſondern auch Abordnungen der Brudervereine Heidelberg, Speyer, Worms und Darmſtadt eingefunden hatten. Der zweite Vorſitzende, Herr Hugo Behme, begrüßte alle Feſtgäſte, insbeſondere Landesobermeiſter Schuſter und die Prin⸗ zipale, Syndikus Dr. Eiermann von der Handwerks⸗ kammer, Dr. Hild als Vertreter der Gaſtwirtevereini⸗ gung, Herrn Roth vom Arbeitsamt, die Ehrenmitglieder Nies, Kettemann und Gerſtel. Herr Gerſtel, ein Mitbegründer des Vereins, iſt ſchon ſeit 41 Jahren Ehrenmitglied. Der Redner verlas eine Reihe der in großer Anzahl eingegangenen Glückwunſch⸗Telegramme und Schreiben, darunter aus Amerika und aus dem gan⸗ zen Reich. Wenn ſich der Verein trotz der ſchlechten Zei⸗ ten entſchloſſen habe, das Stiftungsfeſt abzuhalten, ſo aus dem Grund, weil man wenigſtens einmal im Jahr fröh⸗ lich beiſammen ſein wolle, wenn man ſonſt Tag für Tag Andern Freude bereitet. Außerdem ſei das 45. Stiftungs⸗ feſt ein beſonderer Anlaß und ſchließlich wolle man auch den Glauben an eine beſſere Zukunft nicht verlieren, an der alle mitarbeiten ſollten. Herzlicher Dank gebühre dem erſten Vorſitzenden, Herrn Moll, für die zielbewußte Leitung des Vereins. Namens der Freien Vereinigung ſelbſtändiger Konditoren dankte Herr Schuſter für den freundlichen Empfang. Auch dieſer Redner betonte das gute Einvernehmen zwiſchen Prinzipalität und Gehilfen⸗ ſchaft. Im Auftrag des Brudervereins Heidelberg über⸗ reichte Herr Breudel eine Schleife für das Tiſchbanner. Die Vortragsfolge, an ſich von lobenswerter Kürze, brachte faſt durchweg Darbietungen von Mitgliedern. Als Gaſt betrat nur Elſe Wagner die Bühne, um mit ihren Spielmanns⸗ und Schelmenliedern ſtürmiſchen Beifall zu ernten. Fräulein Ilſe Gredel ſprach einen von einem Mitglied des Heidelberger Brudervereins verfaßten Pro⸗ log, der mit dem an dieſem Abend noch oft gehörten Ruf „Süß Heil“ ſchloß. Herr A. Mogk ſang die berühmte Arie aus Rigoletto und das Lied Schlaf ein mein Blond⸗ engelein“. Ein Tanzpaar aus Mitgliederkreiſen führte einen flotten Stepptanz vor. Die Tombola war einfach ſüß. Es iſt faſt ſchade, daß all die ſchönen Marzipan⸗ und Sahnetorten. die kunſt⸗ vollen Backwerke und großen Schokoladetafeln an Ge⸗ winner fließen, die ſich eigentlich von Berufswegen nicht mehr viel darans machen. Wer bei der außerordentlich reich ausgeſtatteten Tombola kein Glück mit füßen Dingen hatte, dem blühte es ſpäter beſtimmt bei der Sahne⸗ polonaiſe, wo es für jeden Tänzer außer einer netten Täu⸗ zerin einen Teller mit Schlagſahne gab. Die Kapelle Gehrig, die das Programm mit Unterhaltungsmuſik umrahmt hatte, ſpielte fleißig zum Tanz. Die„ſüßen Jungen“ können wieder einmal auf eine wohlgelungene Veranſtaltung zurückblicken, der auch die Gäſte mit Ver⸗ gnügen beiwohnten. 5 Neujahrsfeier in der Wärme⸗ und Leſe⸗Stube 5, 3 In der vom„Selbſthilfebund der Körper⸗ behinderten und Rentenempfänger“ in D 5, 3, eingerichteten Wär me⸗ und Leſe⸗Stube fand am 2. Januar eine gemütliche Neufahrsfeier ſtatt. Eine hieſige Papierwarenfabrik hatte als Weih⸗ nachtsgeſchenk viele bunte Bogen Krepp⸗ und Dekorations⸗ Papier zur Verfügung geſtellt, mit denen das ganze Lokal wunderſchön ausgeſtattet wurde. Auch ein Chriſtbaum zierte den Raum. Eine hieſige Brauerei hatte ein Fäßchen Bier geſtiftet, ein anderes Geſchäft einige Flaſchen Apfel⸗ ſaft. Ein kleines aber nettes Unterhaltungsprogramm verſetzte die Angehörigen in frohe Stimmung. Der Vor⸗ ſitzende wies in einer Anſprache auf die viele Arbeit des letzten Jahres hin, fand aber auch aufmunternde Worte, insbeſondere für die Körperbehinderten und Renten⸗ empfänger, zum neuen Jahre, die ausmündeten im Hin⸗ weis auf unſeren Wahlſpruch:„Einer für alle, alle für einen!“ Die Wärme⸗ und Leſe⸗Stube in Q 5, 3(Hof⸗ gebäude) iſt täglich geöffnet von 10—6 Uhr durchgehend. Leſeſtoff und Unterhaltungsſpiele ſind reichlich vorhanden. 250 Kanarien vögel ſingen in der Harmonie Wie ſchon im Sonntagsblatt kurz gemeldet, hielt der Mannheimer Kanarienzüchterverein am Sonntag im Hanſaſaale der„Harmonie“ ſeine 33. alle gemeine Kanarien⸗Ausſtellung ab. Um die Siegespalme bewarben ſich 58 Zuchtſtämme mit je 4 Tieren mit zuſammen 232 Kanarien. Als Preisrichter waren die Herren Wahl ⸗ Stuttgart, Metz⸗Baden⸗Baden, Cor⸗ dier⸗ Pforzheim und Hook⸗ Viernheim tätig. Die Sie⸗ ger erhielten wertvolle Ehrenpreiſe im Geſamtwerte von 420, wozu noch goldene und ſilberne Medaillen kamen. Insgeſamt wurden 23 Preiſe in der Selbſtzuchtklaſſe, 14 Preiſe in der allgemeinen Klaſſe und 15 Preiſe in der Damenklaſſe verteilt. Zur Verloſung gelangten funge Kanartenhähne. Wer Glück hatte, konnte ſich um wenig Geld einen der belieb⸗ ten Sänger mit nach Hauſe nehmen. Die Firma Niedecken hatte Vogelkäfige und Vogel⸗ ſchutz für die Winterfütterung, aber auch Aquarien in großer Zahl ausgeſtellt, die Firma Badiſches Sa⸗ menhaus Vogelfutter, Futterhäuschen für Balkone und für die Anlagen und die Firma Velten Vogel⸗ futter. Die Firma Nullmeyer war mit vier großen Papageien und ſeltenen Droſſeln vertreten. Preiſe erhielten in der Selbſtzuchtklaſſe: einen 1. Preis Wilhelm Birk Mannheim⸗Waldhof mit 324 Punkten, einen 2. Preis Georg Müller⸗ Mannheim mit 312 Punkten, einen 3. Preis Karl Kuſterer⸗ Mannheim mit 309 Punkten; in der allgemeinen Klaſſe den 1. Preis Andreas Bertſch⸗ Mannheim mit 339 Punkten, den 2. Prets Fr. Heier ling ⸗Seckenheim mit 330 Punkten und den 3. Preis Wilhelm Bir k⸗ Waldhof mit 324 Punkten; in der Damenklaſſe den 1. Preis Margarete Keil⸗Mann⸗ heim mit 312 Punkten, den 2. Preis Helene Müller⸗ Mannheim mit 306 Punkten und den 3. Preis Monika Albert⸗ Mannheim mit 300 Punkten. Die Ausſtellung iſt noch am heutigen Montag geöffnet. Wie hoch ging öder Warmlufleinbruch? Tritt in deutſchen Gebirgen zu Zeiten des Win⸗ terſportes ein Wetterſturz ein, der Warmluft ins Feſtland transportiert, den Schnee frißt und die Winterſportfreuden verwäſſert, ſo pflegt oftmals die erſte Frage bei den Betroffenen zu ſein, wie es „wo anders“ ſei. Unter dem Begriff„wo anders“ iſt meiſt, ohne daß es ausgeſprochen wird, alpines Gebiet zu verſtehen. Man denkt an bevorzugte Schweizer und Tiroler Plätze. Das Arlberggebiet, der bayriſche Allgäu erſcheint vor dem getrübten mittelgebirgleriſchen Skiauge, uerd alles erſcheint viſionär im ſchönſten Pulverſchnee, umrahmt von roſiger Sehnſucht: ach wär ich doch dorthin gegan⸗ gen. Solchen Vorſtellungen gegenüber ſoll man mit der Wirklichkeit nicht hinter dem Berg halten und in dieſem Fall des Warmlufteinbruches kurz nach Neujahr jedermann, der zweifeln wird, vorhalten, daß die Erwärmung faſt bis auf 2000 Me⸗ ter hin aufgegangen war. Die„bevorzugten“ Plätze in den Alpen meldeten ebenſo wie die deut⸗ ſchen Mittelgebirge Wärmegrade, Regen, Pappſchnee, ja ſogar Lawinengefahr. Es hat eben, genau wie im Winter 1928 im Engadin bei der Weltolym⸗ piade, ſelbſt in den ſogenannten Dorados des Win⸗ terſportes richtiggehend in den Schnee geregnet und damit bewieſen, daß jedes„Dorado“ auch Schatten⸗ ſetten hat. Noch am Donnerstag haben die ſchönſten und höchſten Arlbergplätze— Namen ſeien ver⸗ ſchwiegen— Null Grad oder höher und Regen und Naßſchnee gemeldet. Woraus zu entnehmen iſt: es wird überall mit Waſſer gekocht und gegen Wetter⸗ umſchläge gibt es kein Kraut.—0e— * * Sechs Laſtkraftwagen beanſtandet. Bei einer am Samstag vormittag auf dem Parkring vor⸗ genommenen Kontrolle wurden ſechs Laſtkraft⸗ wagen beanſtandet. Zwei Führer wurden angezeigt, weil die vorgeſchriebenen Pabiere fehlten. * Tod auf der Straße. In der Nähe des Waſſer⸗ turms ſank Samstag mittag der in den 50er Jahren ſtehende erwerbsloſe Spengler Schmieder plötzlich zu Boden. Der Mann wurde mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus überführt, wo der Tod feſt⸗ geſtellt wurde. Sch. iſt anſcheinend einem Herz ⸗ ſchlag erlegen. * Kindesleiche in der Pappſchachtel. Am Sams⸗ tag wurden Paſſanten im Induſtriehafengebiet auf eine auf der Erde liegende, vom Regen durchweichte Pappſchachtel aufmerkſam. Die Schachtel enthielt eine unbekleidete Kindesleiche männlichen Geſchlechtes. * Unruhige Nacht. In der Nacht zum Sonntag wurden 19 Perſonen wegen Ruheſtörung angezeigt. * Das Pfalzbau⸗Kaffee Ludwigshafen veranſtaltet am morgigen Dienstag den erſten Kappenabend mit Tanz.(Weiteres Anzeige.) Ausverkäuf! Kaum is das Weihnachtsfeſcht voriewer, Do flöt' mei Alt' ſchun widder:„Liewerk Ich hab' an Weihnacht faſcht nix kaaft, Un iſt hab mer e Glatz bal'raaft! Jetzt kummt die allerbilligſcht' Zeit Do druff hab ich ſchun' lang mich'freit. Jetzt git's— un zwar gar net ſo wennig Mändel, Kleeder for neinzig Pennig. Zwelf Daſchendichel koſchte zehn, E Hemd kannſcht a derfor erſchtehn. Die Bettwäſch' kriegſcht rein nachgeſchmiſſe Un Diſchzeig— meen's is ganz verriſſe. Keen Schtiefel loſſe mer meh' ſohle For's ſelwe Geld kannſcht neie hole. E Hitel— weeſcht ſchun jetzt vun Stroh Is letzte Mode— kumm il faut. E u neier Schirm for's ſchlechte Wedder, Peif' und Socke for unſern Vetter. Siegſcht— mit allergreeſchtem Nutze Kenne mer jetzt unſer Geld verbutze. Ich zieg de Beitel, ich weeß genau, Der'ſcheite Mann folgt hier der Frau. Höhere Schiubilunge Eltern, die oft vor die Frage geſtellt, welche Schule ſie fernerhin für ihr Kind wählen ſollen, werden, ſo wird uns geſchrieben, vielfach eine Pri⸗ vatſchule aufſuchen, da die Kinder durch indivi⸗ duelle Behandlung bald wieder ſchulfreudig werden. Für Schüler, die in dem einen oder anderen Fache nicht mitkommen, werden in der Privatſchule be⸗ ſondere Nachholkurſe eingerichtet. Viele Eltern vertrauen ihre Kinder vom erſten Schul⸗ jahre bis zur Prüfung einer Privatſchule an. Aus der Erkenntnis heraus, daß die wenigſten Eltern Zeit genug haben, ſich um die Schulaufgaben ihrer Kinder zu kümmern, hat die Privatſchule Ar⸗ beitsſtunden am Nachmittag eingerichtet, in denen die Schüler unter Aufſicht und Anleitung eines Lehrers ihre Hausaufgaben anfertigen. Auch hierin liegt ein beſonderer Vorzug der Privatſchule. In langjähriger Erfahrung hat das Inſtitut Schwarz in M 3, 10 in den verſchiedenen Schul⸗ typen der Oberrealſchule, des Realgymnaſiums und des humaniſtiſchen Gymnaſiums beſte Prüfungs⸗ erfolge aufzuweiſen. Neben der wiſſenſchaftlichen Arbeit ſucht das Inſtitut Schwarz ſeine Schüler zu charaktervollen und für das Leben tauglichen Men⸗ ſchen zu erziehen. Schon Tauſende von jungen Leu⸗ ten hat die Anſtalt für das Leben und für den Be⸗ ruf vorbereitet. Die Schule wird auch fernerhin be⸗ ſtrebt ſein, die ihr anvertrauten Schüler und Schü⸗ lerinnen in geiſtiger und moraliſcher Hinſicht zu er⸗ ziehen. Das Inſtitut Schwarz ermöglicht fernerhin ſtreb⸗ ſamen jungen Leuten in Abendkurſen zu günſtigen finanziellen Bedingungen die Vorberet⸗ tung zur Oberſekundareife, Primareife und Abitur. Zu dieſem Zwecke richtet das Inſtitut Abendkurſe ein für Anfänger mit Volksſchulbildung und für Fortgeſchrittene, die aus irgendeinem Grunde den Abſchluß der Oberſekundareife oder Abitur noch nicht erreicht haben. Die vielen Schüler, die das In⸗ ſtitut in Tag⸗ und Abendſchule erfolgreich beſucht haben und heute im privaten und öffentlichen Leben angeſehene Stellungen einnehmen, ſind der beſte Be⸗ weis für die Exiſtenzberechtigung der Privatſchule. * * Von der Haudels⸗Hochſchule Mannheim. Die Vor⸗ leſung von Dr. Friedrich Muckle über„Goethes weltgeſchichtliche Bedeutung“ fällt am heu⸗ tigen Montag wegen Erkrankung des Dozenten aus. Fußgönheim fordert Herabſetzung der Fahrpreiſe der Rhein-Haardtbahn * Fußgönheim, 10. Jan. Im Saale von L. Hauck in Fußgönheim war die Mehrzahl der Fahrgäſte der Rhein⸗Haardt⸗ bahn aus Fußgönheim(über 100) verſammelt, um über die einzuleitenden Schritte wegen Herab⸗ ſetzung der Fahrpreiſe auf der Rhein⸗ Haardtbahn(Tarifnachtrag vom 1. 11. 28) zu ſprechen. Es wird als eine Ungerechtigkeit empfun⸗ den, daß Fußgönheim im Vergleich zu Maxdorf und Ellerſtaoͤt bei der Fahrt nach Oggersheim oder Dürk⸗ heim 20 Pfg. mehr bezahlen muß, obwohl dieſe Stationen nur 3 Minuten Fahrzeit von hier entfernt ſind. Die verſammelten Intereſſenten beauftragten das Bürgermeiſteramt, entſprechende Schritte bei der Rhein⸗Haardtbahn⸗Direktion zu unternehmen. Es muß beſonders betont werden, daß Fußgönheim für Stellung des Geländes 18 000 Mk. im Jahre 1913 auf⸗ wendete und im Jahre 1923 bei der Aufrechterhaltung des Betriebes der Rhein⸗Haardtbahn führend voran⸗ ging und weitere Opfer brachte. Es wird ein Fahr⸗ preis von 40 Pfg. bis Oggersheim oder Dürkheim als den heutigen Verhältniſſen entſprechend bezeich⸗ net. Die Bürger erwarten von der Rhein⸗Haardt⸗ bahn⸗⸗Geſellſchaft und von den zuſtändigen Staats⸗ ſtellen, daß ihrer gerechten Forderung Gehör geſchenkt wird. f Sageohauleaicles Montag, 11. Januar Nationaltheater:„Leben des Oreſt“, große Oper von Ernſt Krenek, Miete C 18, Anfang 19.30 Uhr. Bühnenvolksbund: Klavierabend von Elſe Kemlein in der Harmonie D 2, 6, 20 Uhr. i Kaffee Schleuer: Geſellſchaftstanz ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Tanz. . Univerſum:„Weekend im Paradies“.— hambra:„Die Fledermaus“.— Schauburg: „Reſerve hat Ruh“.— Rory:„Eine Nacht im Grand⸗ Hotel.— Scala⸗ Theater: För⸗ ſterchriſtl“.— Glorig⸗Pabaſt:„Der lächelnde Leut⸗ nant“.— Capitol:„Du biſt meine ganze Welt“. Palaſt Theater:„Tabu“. 5 Sonderveranſtaltung: Gloria: Vortrag von Dr. Baeß⸗ ler üben„Unter Indianern Südamerikas“, 20.15 Uhr. * 21¹ Die Mannheimer Städtemannſchaft verliert nach ſchönem Spiel gegen Budapeſt:3 Das Spiel vor 13000 Man hatte kaum geglaubt, daß innerhalb ſo kurzer Beit drei große Spiele ſoviel Zuſchauer ins Stadion bringen würden, wie es beim Nothilfe⸗Städteſpiel Mannheim— Budapeſt der Fall war. Diesmal waren es rund 15 000 „die ein ganz ſchönes und ſchnelles Spiel ſahen. Das Städteſpiel zugunſten der Mannheime Nothilfe hat das gehalten, was man ſich von ihm von vornherein verſprach. Der große Beſuch bringt der Not⸗ hilfe eine ganz ſchöne Summe ein, die für die notleiden⸗ den Mitbürger verwendet werden kann. Die Zugkraft des Sportes im Dienſte der Nothilfe hat ſich durch⸗ aus bewährt. Nicht nur in Mannheim, ſondern in ganz Sübdeutſchland fanden am 10. Januar Nothilfe ſpiele gegen ausgezeichnete ausländiſche und deutſche Gegner ſtatt. Das merkwürdige bei dieſen Spielen iſt das faſt burchſchnittliche Ergebnis von 92 oder 228, ein Bewets, daß der Ausgang leweils ſehr knapp und manchmal vom Glück begünſtigt war. Man kann über die Aufſtellung eines Gegners immer zweierlei Meinung ſein. Hier in dieſem Falle wäre es vielleicht beſſer geweſen, eine rein deutſche Mannſchaft zu nehmen, denn die Summe, die die Ausländer erhalten, geht der Nothilfe auf alle Fälle verloren. Es mag richtig ſein, daß ein Spiel zweier rein deutſcher Mannſchaften nicht ſoviel Zuſchauer auf die Beine gebracht hätte. Der Erfolg mag trotz der Abgabe an die ausländiſchen Be⸗ rufsſpieler in dieſem Falle ausnuhmsweiſe höher aus⸗ gefallen ſein.— Um die Vorbereitungen nicht zu ſthren, ſind wir vor dem Spiel nicht hierauf eingegangen.— Es hat recht lange gedauert, bis die Bezirks behörde Rhein⸗Saar ſich endlich entſchloſſen hatte, der Oeffent⸗ lichkeit über die Abſichten Mitteilung zu machen. Knapp o wet Tage vor der Veranſtaltung gab man in einer Preſſebeſprechung einen Ueberblick über die Vorbereitun⸗ gen zum Nothilfeſptel Mannheim— Bubapeſt. Es ſoll nicht verkannt werden, daß es nicht leicht war, das Spiel doch noch unter Dach und Fach zu bringen. Bei recht ⸗ zeitiger Fühlungnahme mit der Preſſe hätten beſtiſumt manche Schwierigkeiten von vornherein vermieden und beſeitigt werden können. Es wurde rerſucht, die Steuer für dieſes Spiel erlaſſen zu bekommen, da ja der Geſamterlös der Nothilfe zuge⸗ führt wird. Vik jetzt konnte der Steuernachlaß noch nicht erreicht werden. Schon im Intereſſe des Zweckes iſt es zu wünſchen, daß der ſtädtiſche Steuerausſchuß die Steuerſumme der Nothilfe ebenfalls zukom⸗ men läßt. Entgegen der urſprünglichen Abſicht, hat die Stadtkaſſe ihre Kaſſterer beim Spiel doch noch koſten⸗ los zur Verfügung geſtellt. Das Sptel ſelbſt verlief beſonders in der erſten Halb⸗ zett ſehr raſch. Man merkte ſofort, daß die Ungarn ſich etwas torgenommen hatten. Schon in der erſten Vie ſgtel⸗ ſtunde lagen die Mannheimer mit:2 im Hintertreſſen. Pennig ſtellte dann auf:2 und der ungariſche Mittel⸗ ſtürmer auf 31. Theobald erzielte dann durch eine ſeine Leiſtung das Endergebnis von 218. Techniſch war Ferencvaros, das am 2. 5 ech g Weihnachtstag im Stadton antrat, beſſer. Dort ſah man Kombinations⸗ züge, die von Anfang bis Schluß durchgeführt wurden. während die Städtemamaſchaft Budapeſt ein Halbhohes Spiel vorführte, daß wohl ſehr flüſſig war, dem aber bis auf die drei Tore der letzte Abſchluß fehlte. Der Boden und das prächtige Winterwetter ſagten beiden Mannſchaften ſichtlich zu. Ungarn hatte keinen ſchwachen Mann in der Elf. Der beſte Mann war Hirzer auf Linksaußen, gegen den Haber einen ſehr ſchweren Stand hatte. Haber ent⸗ ledigte ſich aber ſeiner ſchweren Aufgabe mit großem Ge⸗ ſchick. Eines hatte die geſamte Mannſchaft den Mannßhei⸗ mern voraus: das Abdecken des Gegners in jeder Lage und das Zuſpiel auf den freien Raum. Hervorragend war Hada im Tor, der kurz vor Schluß bei einem Zuſammen⸗ prall leider einen bedauerlichen Unfall erlitt. Man ſah dieſen Zuſammenſtoß komme, da Hada faſt bei jedem Ball zu Boden ging und ſich ſo immer großer Gefahr ausſetzte. Den Gegner trifft an dieſem bedauerlichen Zuſammenſtoß keine Schuld. Bei Mannheim verſagte, beſonders in der erſten Halbzeit die Verteidigung; ſie konnte ſich ſelten zuſammen⸗ finden. Fleiſchmann beging den Fehler, immer zu weit aufzurücken, um dann im gegebenen Augenblick nicht hin⸗ ten zu ſein. Broſe war etwas beſſer. Dieringer im Tor war ſehr gut. An den Toren war er ſchuldlos. Zwei Tore rührten aus Deckungsfehlern der Verteidigung her. Bre⸗ zing als Mittelläuſer war gut und eifrig Einmal rettete er ſehr ſchön. Größle war techniſch hervorragend, ſchnell und ſicher. Immer wieder konnte er die Angriffe der rech⸗ ten Ungarnſeite abſtoppen. Haber bot trotz ſeiner ausge⸗ zeichneten Gegner eine überragende Leiſtung. Die Stürmer⸗ reihe war gut. Ste hatte nur verſchiedene Male mit ihren ſehr aut eingeleiteten Aktionen Pech Walz gab diesmal immer rechtzeitig ab. Siffling war als Sturmführer ſehr gut. Mit ſeinem Klubkameraden Pennig verſtand er ſich ausgezeichnet. Theobald und Zeilfelder auf der rechten Seite paßten ſich in den geſamten Sturm ſehr gut ein. Zeilfelder wurde verſchiedentlich dan ausſichtsreicher Stel⸗ lung von der ſehr guten ungariſchen Vertetdtgung oder den ungariſchen Läufern abgedrückt. Alles in allem wäre dem Spielverlauf nach ein Unentſchieden gerecht geweſen. Albrecht⸗Mannheim als Schiedsrichter leitete gut und unauffällig.= Nolhilfe-Städleſpiel Vudapeſt-Mannheim:2 68.2) Der tiefernſte Zweck dieſer Mannheimer Stadionveran⸗ ſtaltung läßt davon Abſtand nehmen, die bizarre Linie der Vereins⸗ und Repräſentativergebniſſe der füngſten Zett zwiſchen deutſchen und ungariſchen Mannſchaften— vor allem die Linie Budapeſt⸗Stuttgart⸗Mann⸗ heim— einer an ſich naheliegenden, aber ja doch nur fruchtloſen Betrachtung zu unterziehen. Es ſind das Bock⸗ ſprünge des Fußballs, wie wir ſie ſelber in ähnlicher Weiſe erfahren haben. Dieſe Niederlagen ſind wie die Luftlöcher beim Flieger, ein plötzliches Abſacken, um dann wleder in die alte Fahrtroute zu gelangen; jedenfalls nicht maß⸗ gebend für die reale Spielkraft eines Lan⸗ des. Als Nothilfe ⸗ Programm erfüllte die Veranſtaltung am Sonntag bet dem erfreulichen Maſſenaufgebot von etwa 15 000 Zuſchauern beſtimmt ihren ernſten Zweck. Auch rein sportlich konnte man mit dem Gebotenen durchaus zufrieden ſein. Jedenfalls war der Geſamteindruck dieſes wohl in mancher Hinſicht denkwürdigen Nachmittags vorzüglich. Hier fanden ſich wieder einmal alle Klaſſen und Stände in einer gemeinſamen, das Ganze kittenden und tragenden Idee zu⸗ ſammen—, auch ein Lichtblick im Dunkel bieſer Zeit—— Jedenfalls war der Gedanke des D. F. B. bzw. des Verban⸗ bes, gut. In ſeiner Geſamtheit wirkte das Spiel feſſelnder als bas vom zweiten Weihnachtsfeiertag. Die ungariſchen Gäſte, Aber beren ſpieleriſches Material nur ſchwer ein richtiger Ueberblick zu gewinnen iſt, traten wiederum mit einem halben Dutzend friſcher Kräfte an, die weder hier am zwei⸗ ten Weihnachtstag noch in Stuttgart auf dem Plan erſchie⸗ nen waren. Man konnte alſo mit Recht geſpannt ſein, wie ſich dieſe Elf nun unter der ſchweren Belaſtung der beiden letzten Wochen ſchlagen werde. Nun—, techniſch ſtand dieſe neuerliche Ausleſe gewiß nicht auf der Höhe der Vereinself von Fexencvaros, aber ſie brachte die Nervenkraft und den Willen auf, den kürzlichen Niederlagen zum Trotz, ent⸗ ſchloſſen an die Sache heranzugehen, die ſie denn auch unter günſtigeren Umſtänden zum knappen Siege führten. Ein Unentſchieden hätte allerdings den beiderſeitigen Leiſtungen und dem Verlauf nach eher entſprochen. Ent ⸗ ſcheidend für den Ausgang war die erſte Viertel⸗ ſtunde, in der die Ungarn ſich auf die Taktik der Ueber⸗ raſchung verlegten(umgekehrt wie in Stuttgart), wobei ihnen zu ſtatten kam, daß unſer Verteidigungstrio im Auf⸗ igktsgbſchnitt durchaus noch nicht im Bilde war, ſodaß— begeichnenderwetſe zwei Treffer ins leere Tor ſielen. Die günſtige Baſis für den Kampf war ſo alſo geſchaffen, und die Anſtrengungen Mannheims reichten dann auch nicht, um dieſen früherlangten wichtigen Vorſprung aufzuholen, geſchweige denn den durchaus nicht unmöglichen Sieg zu erlangen. Spieleriſch boten die Ungarn natürlich wieder das techniſch fertige und reiche Arſenal der Profis; am beſten ſagte die Beherrſchung des halbhohen Spieles zu, das den Berechnungen der Unſern einen Strich durch die Rechnung machte. Sehr gut war Hada im Tor, der frappante Stel⸗ lungsmeiſter und Fänger. Die Verteidigung dagegen ließ bei guter Störung und Stellung oft den befreienden Schlag vermiſſen. In der Läuferreihe ſtach More in der Mitte durch Ueberſicht, Ruhe und nach hinten wie nach vorn plan⸗ mäßiges und wirkſames Spiel hervor. Die Außenläufer ſtützten gut. Im Sturm war der linke Hungaria⸗Flügel, Hirzer⸗Brunnecker, ſehr flink und routiniert. Telaky in der Mitte, Ceth halbrechts und Markos rechtsaußen, ließen, be⸗ ſonders in der entſcheidenden zweiten Hälfte, den Schuß vermiſſen, kombinierten viel zu viel. Beſonders Markos gab immer wieder in beſten Stellungen ab, in der ein ſchuß⸗ fertiger Stürmer Tore erzielt. Die falre, aufopfernde Hal⸗ tung der Mannſchaft ſei beſonders hervorgehoben, Gerade in dieſem Punkte muß Hada im Tor nochmals genannt wer⸗ ben, denn nur ſeinem auſopfernden, allerbings auch etwas blinden Dazwiſchenwerſen Walz gegenüber, iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß der Sieg nicht noch in letzter Minute dahin⸗ ſchwand. Die Mannheimer Elf hatte unerwarteter Weiſe in dem auf dem Papier ſo ſtarken Tordeckungstrio zu Anfang einen Verſager. Es fehlte an der inetnandergreiſenden und doch geteilten Arbeit, an der vollen Verſtändigung. Jedwede Staffelung wurde außer Acht gelaſſon, ſodaß es wiederholt vorkam, daß auch Die⸗ ringer ſeinen Poſten verließ, und das Leder im ungedeckten oder auch zu ſpät gedeckten Netz landete. Dieringer wuchs ſpäter zu großer Leiſtung. Allerdings funktionierte in die⸗ ſem Anfangsabſchnitt auch unſere Bombenläuferreihe noch nicht recht. In dieſer war Größle der wirkſamſte Punkt, wobet Haber allerdings mit dem wendigen, eiageſpielten Hungartaflügel einen beſonders ſchweren Stand hatte. Auch Brezing kam erſt ſpäter wieder mehr ins Bild. Im Sturm zeigte— einſchließlich Schuß— Siffling die beſte Leiſtung Nur ein Hüter wie Hada konnte ihn am häufigeren Erfola hindern. Dann Theobald und Pennig. Das Erfaſſen der beiden brachte ſchließlich auch die Tore. Sie ergänzten ſich gut, Weniger begünſtigt waren Zeilfelder und Walz die einzelne Großmomente hatten, aber doch nicht ihre ſchon ſo oft gezeigte wirkſame Flügelarbeit erreichten. Zeitfelder ging einmal ganz knapp am Erfolg Lorbei. Techmiſch ſtand die Mannheimer Vertretung den Gäſten kaum merkbar nach, nur bliebe vielleicht die Frage offen, ob Langenbein in der Mitte doch nicht mehr Druck und Schlaa entwickelt hätte. Enttäuſchend war aber boch die Haltung der Mann⸗ ſchaft am Schluß, wo mag vergeblich auf einen alles ein⸗ ſetzenden Endſpurt wartete. Es wurde ſo den Ungarn er⸗ möglicht, immer wieder zum Angriff zu kommen und den Sieg zu halten. Alles in allem kann unſere Vertretung mit dem Ergebnis zufrieden ſein. Das Spiel ſelbſt Nach dem charakterkſtiſchen Gruß der Gäſte an die Zu, ſchauermaſſen, ergibt ſich eine Spielſtbrung inſofern, als die Ungarn ihre Sweater ablegen und beide Mannſchaften in faſt gleichem Dreß erſcheinen, was ein Regieſehler der Mannheſmer und ein Ding dex Unmöglichkeit iſt. Auf Proteſt des Publikums greifen die Gäſte wieder zu ihren viel zu warmen Ueberfacken und die Sache kann ſich nun abwickeln. Einige Unſicherheiten und kaktiſche Fehler der rechten Mannheimer Verteidigerſeite laſſen kritiſche Mo⸗ mente aufkommen; ſo fängt Dieringer einen Kopfball Markos auf Flanke Hirzers ab. Nun erwachen auch die Heimiſchen und zwei famoſe Schüſſe Sifflings ſtoppt Hada hervorragend. Ungarn kommt durch Fleiſchmann zu ſeiner 1. Ecke. Ein gleichzeitiges Zurückgehen der ohnehin un⸗ geſtaffelt arbeitenden beiden Mannheimer Verteidiger unter Herausgehen Dieringers führt aus kurzem Wirr⸗ warr durch Eindrücken Telekys zur Führung der Un⸗ garn, der in der 15. Minute bereits durch unhaltbaren Ball Brunneckers das 210 folgt, Ein raffiniert pla⸗ zlerter Ueberumpelungsball Sifflings wird nom glänzend ſtellungswechſelnden Hada am Pfoſten exwiſcht. Ein Ab⸗ ſeitstor Sifflings wird natürlich nicht gegeben, aber auf Paß Theobalds an Pennig drückt dieſer in glänzender Weiſe:1. Der lebhafte und nun auch auf Mannheimer Seite flüſſigere Kampf könnte ruhig unentſchieden ſtehen. Ein ſtarkes Mißverſtänönis des Mannheimer Hintertrios wird von Teleky überlegen ausgenützt, er findet das ent⸗ blöſte Netz,:1. Eine feine Vorlage von Walz an Theobald, drückt dieſer mit ſicher berechnetem Schlag unter die Latte 312, Nach der Pauſe tritt Mannheim in rotem(08⸗Dreß) an, wofür die Gäſte ihre ſchweren Sweater abgelegt haben. Die nun tiefſtehende und ſtark herauskommende Sonne benachtefligt die Mann⸗ heimer ſehr, doch kommen dieſe zeitweilig trotzdem in ſtarkes Drängen; aber FFehl⸗ und Lattenſchüſſe verhindern den in der Luft liegenden und wohlverdienten Ausgleich. Noch einmal ſetzt Budapeſt alles ein, um den bedrohten Sieg ſicher zu ſtellen, aber auch hier zeigen ſich nun die oben kritiſterten Schwächen. Nur das Ausbleiben des unter Anſenerungsverſuchen erwarteten Endſpurts der Mannheimer läßt den Gäſten ſo viel Spielraum, um den Steg durchzuhalten. Wohl winkt der Ausgleich bei einem raſchen Vorſtoß von Walz. Hada, als letzte Rettung, wirft ſich dem Anſtürmenden vor die Füße, wird nerletzt, und muß ausſcheiden; doch der Sleg iſt mit dieſer Schluß⸗ aktion gerettet. Albrecht⸗Mannheim leitete gut, ſtieß aber auch bel der ſportlichen Haltung beider Mannſchaften auf keine be⸗ ſonderen Schwierigkeiten. August Müsß le. Mannheim B ſchlägt Pforzheim:2 Dieſes Treffen brachte nur 500 Zuſchauer auf die Beine. Dadurch wurde der Wohltätigkeitszweck für die Winterhilfe nicht erreicht. Die Mannheimer Elf ſtützte ſich in der Haupt⸗ ſuche auf den VfR. der durch einige andere Mannheimer Spieler verſtärkt war. Die Pfarzheimer kamen zu keiner geſchloſſenen Leiſtung; einzig der Mittelläufer Reich konnte gefallen. Die ſiegreiche Gäſteelf dagegen war in allen Punkten gut beſetzt. Auch bei ihnen war der Mittel⸗ läufer der beſte Mann. Nach dem Führungstreffer der Mannheimer durch den Neckarauer Möhler köpfte Haberer einen Strafſtoß zum Ausgleich ein. In der 36 Minute verwandelte der Brötzin⸗ ger Kurs einen Strafſtoß zum 211, aber bald darauf gelang den Mannheimern durch einen Fernſchuß des Mittelläu⸗ fers der Ausgleich. Nach der Pauſe waren die Gäſte meiſt tonangebend. In der Mitte der zweiten Halbzeit ſchoß ihr Linksaußen Graf den ſiegbringenden Treffer. Kñaßner⸗ Pforzheim leitete gut. Mainz⸗Kaſiel verliert gegen Luswigshafen:4(:4) Das zugunſten der Winternothilfe in Mainz durch⸗ geführte Fußballſpiel zwiſchen den Stadtmannſchaften von Mainz und Ludwigshafen hatte überraſchenderweiſe nur 2 500 Zuſchauer angelockt. Dabei war das Spiel der beiden Städtemannſchaften jederzeit intereſſant und abwechflungs⸗ reich. In der erſten Halbzeit war Ludwigshafen durch ſein produktiveres Stürmerſpiel überlegen und dokumentierte 2 dieſe Ueberlegenheit auch durch ein Halbzeitergebnis von :1 Treffern. Nach dem Wechſel gab es dann auf beiden Seiten Umſtellungen, wobei es Mainz gelang, bis auf 48 aufzuholen. Doch der Ausgleich, der bei dem ſtarken Drän⸗ gen der Mainzer Mannſchaft im Bereich der Möglichkeit lag, blieb dank der ausgezeichneten Arbeit der Ludwigs⸗ hafener Verteidigung aus. Ludwigshafen kam ſchon in der ſechſten Minute auf einen Fehler des Mainzer linken Läufers hin durch ſeinen Halb⸗ rechten zum Führungstreffer. Eine Viertelſtunde ſpäter holten ſich die Mainzer zwar durch den Halbrechten Schnei⸗ der den Ausgleich, mußten aber kurz darauf abermals die Führung an Ludwigshafen abgeben, das durch Berck erfolg⸗ reich war. Lindemann erhöhte dann auf:1 für Ludwigs. hafen, dem in der letzten Minute vor dem Wechſel Tiator den vierten Erſolg anreihte. Nach Wiederbeginn war Mainz weſentlich beſſer in Fahrt. Engel verbeſſerte das Torver⸗ hältnis auf:2. Mainz griff nun energiſch an und kam auch noch zu einem dritten Treffer durch den Halblinken Müller, dagegen blieb der Ausgleich verſagt. Keßler⸗ Mainz ſtand als Schiedsrichter bet dieſem fairen Spiel vor keiner ſchweren Aufgabe. Weitere Ergebniſſe Verbandsſpiele Gruppe Main: Eintracht Frankfurt— Kickers Offen⸗ bach:0; Union Niederrad— Fußballſportverein 42; 1. E Hanau 1893— Germania Bieber 510; Spyog 902 Griesheim— JS Heuſenſtamm 210. Nothilſe⸗Spiele: Bayern⸗ 1860 München komb.— WAc Wien:1 Nürn⸗ berg⸗Fürth komb.— Admira Wien 418; Stadtelf Mann⸗ heim— Bubapeſt 218; Pforzheim⸗Brötzingen— Mann⸗ heim B:3; Germ. Brötzingen— Auſtria Wien(Sa.) 278 Stuttgart Weſt— Stuttgart Oſt 418; Stadtelf Malnz⸗ Kaſtel— Ludwigshafen:4; Bezirksliga Worms— Kreis⸗ liga Worms:5; Stadtelf Karlsruhe— Auſtria Wien 287 Stadtelf Freiburg— Baſel 114. Vombenſieg der ſüddeulſchen Pokalelj Süddeutſchland ſchlägt Brandenburg im Vorſchlußſpiel um den DB- Pokal a vor 25000 Zuſchauern vernichtend:1(:1) Die Hoffnungen, die man in Sübdeutſchland nach den ſchönen Erfolgen in den Privatſpielen gegen Norddeutſch⸗ land und Budapeſt auf die junge Repräſentativmannſchaft des Verbandes geſetzt hat, haben ſich im Bundespokalſpiel gegen Brandenburg reſtlos erfüllt. Berlin ſtellte zu bieſem Spiel bie beſte Mannſchaft, die ihm zurzeit zur Verfügung ſteht, und auch dieſe Manuſchaft wurde mit dem geradezu ſenſattonellen Reſultat von:1, das in ber Geſchichte des Bunbdespokals einzig daſteht, geſchlagen. Der ſüddeutſche Fußball ſteht wieder hoch im Kurs, das iſt jetzt fraglos. Be⸗ ſondere Freude erfüllt uns dabei deshalb, weil unſer Nach⸗ wuchs nicht allein durch Elan, nicht durch einen Hurraſttt, ſondern durch ein hochſtehendes techniſches Können und durch einen muſtergülttigen Kombinationsfußball zu ſeinen Erfol⸗ gen gekommen iſt. An der Saar war dieſes Spiel ein außerordentliches Er⸗ eignis. Die ſchönen Stege der ſüddeutſchen Verbandself in den letzten Wochen hatten dem Spiel eine noch verſtärkte Anziehungskraft gegeben und ſo ſtand denn Saarbrücken am Sonntag ganz im Zeichen des Pokalſpieles. Tauſende ſtrömten ſchon in den frühen Mittagsſtunden zu dem neuen von der Stabt angelegten Sportplatz des Sc Saar 05. Aber dieſer Platz erwies ſich als viel zu klein, um den Anſturm der Maſſen zu bewältigen. Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Spieles waren die Ränge überfüllt, und als tmmer noch Maſſen herandrängten, wurde ſchließlich die Laufbahn geſtürmt. Die Maſſen lagerten bis dicht am Rande des Spielfeldes, und trotzdem gab es noch einige Pfeifkonzerte, weil ein Teil der 25 000 Zuſchauer noch ſchlechte Sicht hatte. Die Bodenverhältniſſe waren recht gut und bas Wetter ließ nichts zu wünſchen übrig. Strah⸗ lenber Sonnenſchein erhöhte die Stimmung ber Maſſen. Die Leiſtungen der Gegner Das Splel der Sübdeutſchen verſetzte bie Zu⸗ ſchauer in eine ſchwer zu beſchreibende freudige Erregung. Es war aber auch ein Spiel! In der erſten Viertelſtundt ſah es zwar noch nicht nach einem ſo hohen Steg aus; die Berliner legten ſich mit Feuereifer ins Zeug, aber ihr Elan wurde nach einer Viertelſtunde gebrochen, als ſich die Süd⸗ deutſchen gefunden hatten, und als man fetzt von ihnen ein Kombinationsſpiel ſah, wie es in gleicher Vollendung niche jeden Tag geboten wird. Mit großer Ruhe und einem ſauberen Können beherrſchte das Frankfurter Abwehrtrio Kreß, Schütz und Stubb die Lage. Alle drei machten keinen einzigen Fehler. Die Läuferreihe hatte in dem Eintracht⸗ ler Leis einen unermüclichen Schaffer, der im Zerſtörungs⸗ ſpiel Großes leiſtete, aber auch ſehr gute Vorlagen gab. Ihm ebenbürtig war der kluge Gramlich, während Zeimet auf der andern Seite abfiel und als der einzige ſchwache Punkt der Mannſchaft angeſprochen werden muß. Der Sturm war ohne jede Schwäche. Zwar kam die linke Seite Kellerhoff⸗Rühr etwas ſpäter in Fahrt als die rechte, aber dann ſah man auch von ihr, beſonders von dem ſchnellen Kellerhoff, gute Leiſtungen. Die beſten Leute im Angriff waren Rutz, das Muſter eines Mittelſtürmers, und Cohnen. Ein feines Spiel zeigte auch Langenbein; Rühr war etwas ſchwächer, aber doch nicht ſchwach. In der Berliner Elf muß zunächſt die Hintermann ſchaft genannt werden. Patreek und Emmerich hatten ein Rieſenpenſum zu verrichten und ſie taten das mit großem Geſchick, Leicht hätte die Niederlage noch höher ausfallen können. Etwas ſchwächer war Windolf. Die Läuferreihe wurde überlaſtet; ſie konnte für den Angriff kaum etwas tun. Der Sturm ſplelte in der erſten Viertelſtunde ſehr ſchön, kam dann aber nicht mehr zur Geltung. Die beſten Leute waren hier Lehmann und Kirſey. In Hund ⸗Remſcheſd lernte man wieder einen guten Schiedsrichter kennen. 5 Die Manuſchaften: Süddentſchland: Kreß; Schütz, Stubb; Gramlich, Leis, Zeimet; Langenbein, Cohnen, Rutz, Rühr, Kellerhoff. Brandenburg: Patreek; Emmernch, Windolf; Fricke, Norman, Klaus; Schröder, Appel, Lehmann, Kirſey, Dreßler. Der Spielverlauf Der Start war einſgermaßen überraſchend. Die Ber⸗ liner Mannſchaft ließ ſich durch die ſchlechten Vorausſagen, die man ihr mit auf den Weg gegeben hatte, keineswegs deprimieren Sie begann ſehr friſch und ſelbſtbewußt. Sie wirkte gleich ſehr einheitlich, zeigte auch ein gutes Können, bei allem aber einen immenſen Eifer. Sie drängte ſo eine Viertelſtunde lang den nur langſam auf⸗ kommenden Süden zurück und kam auch ſchon fünf Minn⸗ ten nach dem Anſpiel nach guter Vorarbeit von Lehmann durch Kirſey zum Führungstreffer. Allmählich fand ſich aber auch der Süden. Die Läuferreihe arbeitete mit aller Kraft. Leis warf den Sturm immer wieder vor, und ſo ergab ſich allmählich eine Ueberlegenheit der Süddeutſchen. Der Sturm entwickelte prächtige Angriffe, die nicht nur von Elan, ſondern auch von einer geradezu vorbildlichen Kombination getragen waren. Beſonders zeichneten ſich dabei Rutz und der rechte Flügel aus. Die entſcheidende Wendung trat in der 20. Minute ein. Innerhalb von ſechs Minuten fielen in gleichmäßigen Abſtänden durch den Mittelſtürmer Rutz drei Treffer⸗ die jeweils von der rechten Flanke und dem rechten Läufer Gramlich vorberei⸗ tet waren. Nun beherrſchte der Süden das Feld. Das Spiel der Mannſchaft begekſterte das Publikum. Berlin ſpielte ganz befenſiv und zeigte dabei auch ſehr ſchöne Lei⸗ ſtungen. Der Angriff kam nur noch zu vereinzelten durchbruchartigen Vorſtößen. In der 29. Minute kam der Süden zu einem vierten Tor. Cohnen ſchoß eine Vorlage von Langenbein plaziert und unhaltbar ein. Torſegen auch nach der Pauſe Nach dem Wechſel trat die techniſche Ueberlegenheit der Süddeutſchen noch mehr in Erſcheinung. Alle Mannſchaſts⸗ teile arbeiteten fetzt ganz prächtig zuſammen und ſo lie⸗ ferte öte Mannſchaſt ein Spiel von hoher Klaſſe, das auch die Zuſchauer zu heller Begeiſterung hinriß. Berlin war dieſem Gegner nicht gewachſen. Brandenburg hatte alle Hände voll zu tun, um ſich der immer wieder vorprallen⸗ den Angriffe der Süddeutſchen auch nur einigermaßen zu erwehren. Zunächſt arbeitete allerdings die Verteidigung Berlins noch mit viel Glück. Erſt 20 Minuten ſpäter fiel der nächſte Treſſer. Rutz legte den Ball mit dem Kopf zu Cohnen, ber unhaltbar einſchoß. Der ſüddeutſche Mittel⸗ ſtürmer fügte dann in der 86. Minute den ſechſten Treffer an, zwel Minuten ſpäter war es wieder Cohnen, der eine Flanke von Kellerhoff zum ſtebten Tor verwandelte. Schließlich ſchoß in der 42. Minute auch der Mittelläufer Leis ein Tor. Er verwandelte einen Strafſtoß oͤlrekt. Als der Schlußpfiff ertönte, ſtürmten die begeiſterten Zuſchauer auf den Platz und die ſiegreiche Mannſchaſt wurde vom Platz getragen. Niorddeutſchland ſchlägt Südoſtdeuſchland:2(:1) Das Zwiſchenrundenſpiel ber Mannſchaften von Nord⸗ und Süboſtdeutſchland kam auf dem Viktoriaplatz in Ham⸗ burg vor 15 000 Zuſchauer zum Austrag. Die Maſſen ſahen einen zwar flotten und abwechſlungsreichen, aber an Klaſſe⸗ leiſtungen armen Kampf. Der größeren Energie und Schnel⸗ ligkeit der Schleſter ſetzten die Norddeutſchen die ausgerelf⸗ tere Technik entgegen. Trotzdem muß der Sieg des Nordens als glücklich bezeichnet werden, da die Torchancen auf beiden Seiten völlig gleich waren und um ein Haar eine Verlän⸗ gerung notwendig geworden wäre. Die beiden Mannſchaf⸗ ten ſtellten ſich dem Schiedsrichter in den vorgeſehenen Auf⸗ ſtellungen. Norddeutſchland ging vom Anſtoß der Schleſier weg zu einer ſtürmiſchen Offenſive über, die ſchon in den erſten Minuten einige Torgelegenheiten einbrachte. In der 4. Minute ſandte der Mittelläufer Ohm einen langen Schuß auf das ſchleſiſche Tor, den der Tormann unnötigerweiſe paſſiexen ließ. Gut zehn Minuten ſpäter glichen die Schle⸗ ſier durch ihren Mittelſtürmer, der einen von Blunck ſchlecht abgewehrten Ball eindrückte, aus. Eine Viertelſtunde ſpä⸗ ter ſetzte Zudwig aus 30 Meter Entfernung einen Bomben⸗ ſchuß zum 211 in die Maſchen. Schon zwei Minuten nach dem Wechfel hieß es 31 für den Norden. Als nach einer Ecke der Ball zu Eſſer gelangte, ſchoß dieſer entſchloſſen und plactert ein. Die Schleſter lei⸗ teten nun eine energiſche Gegenoffenſive ein, die ſchon drei Minuten ſpäter durch den Halbrechten den zweiten Gegen⸗ treffer einbrachte. Auch dieſer Ball war haltbar. Der Kampf wurde nun ſehr bewegt. Die Gäſte hatten die beſſeren Torchancen, ſie konnten aber den an ſich verdienten Aus⸗ gleich nicht erzwingen. Die Abwehr der Norddeutſchen war für die zu lang zögernden Stürmer der Schleſier zu gut. Südoſtdeukſchland hatte im rechten Verteidiger, im Mittel⸗ ſtürmer und Linksaußen ſeine beſten Krüfte. Alle übrigen Spieler waren guter Durchſchnitt. Die ganze Mannſchaft ſptelte nicht ſo gut wie man erwartet hatte. Sie kämpfte mit Härte und Schnelligkeit, aber ohne techniſche Feiuhetten und auf gelegentliche Fouls kam es ihr auch nicht an. Des Nordens beſter Spieler war Mahlmann, nach ihm ſind Doerfel, Ludwig, Beier und Riſſe zu nennen. Der Schiebs⸗ richter war nicht überzeugend. mmm N 1 . 1 C ²˙ A ²˙ Cc r 7 ee eee, 15 eee is von beiden auf 428 1 Drän⸗ glichkeit udwigs⸗ tf einen n Halb⸗ ſpäter Schnei⸗ tals die erfolg⸗ udwigs⸗ Tiator Mainz Torver⸗ am auch Müller, dieſem Offen⸗ n 4 pog 92 Nürn⸗ Mann⸗ Mann⸗ .) 28 Mainz⸗ Kreis- en 278; U oral Minn⸗ hmann nd ſich tt aller und ſo utſchen. ht nur dltchen en ſich eidende b von durch on der rherei⸗ Das Berlin e Lei⸗ zelten am der zorlage eit der ſchafts⸗ ſo lie⸗ 8 auch n war te alle vallen⸗ zen zu digung er fiel opf zu Mittel⸗ Treffer r eine ndelte. Läufer ekt. ſterten nſchaft 1 Nurd⸗ Ham⸗ ſahen klaſſe⸗ ichnel⸗ gereif⸗ rdens beiden erlän⸗ n ſchaf⸗ 1 Auf⸗ hleſier n den in der Schuß rweiſe Schle⸗ chlecht e ſpä⸗ mben⸗ 1 für angte, r lei⸗ t drei egen⸗ Der ſſeren Aus⸗ war 1 gut. kittel⸗ e 7 4 Montag, 11. Januar 1932 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ansgabe 5. Seite/ Nummer 15 —— zokalkämpfe der Amateurboxer Langmann-Frankſurt gewinnt den Mik. Hensel, Häußer-0s Mannheim den Adolf Der V. f. R. Mannheim hatte zum Andenken an die beiben ſo früh verſtorbenen Boxer Nik. Henſel und Adolf Grocken berger zwei Golopokale geſtiftet, um die jedes Jahr im Pokalwettbewerb gekämpft werden ſoll. Der er ſt e Pokalwettbewerb fand am Samstag abend im Kol⸗ pinghaus ſtat. Im Federgewicht waren folgende Be⸗ gegnungen ausgeloſt worden: Deimling 1. B. C. Karlsruhe Röder 1. B. C. Offenbach und Langmann F. S. V. Frank⸗ furt— Diſtler B. C. Aſchafſenburg(Huber 08 Mannheim konnte wegen einer Ohrverletzung nicht antreten). Im Leichtgewicht ſtanden ſich gegenüber: Häuſſer 08 Mannheim— Köhler Tg, 78 Heidelberg und Apfelbach lan⸗ ſtelle von Schork) 08 Ludwigshafen— Lennert V. f. R. Mann⸗ heim. Dr. Gögs 1 ⸗V. f. R. ging in ſeiner Begrüßungsanſprache kurz auf die Bedeutung des Pokalwettbewerbs ein. Später konnte er die ungariſche Städtemannſchaft, die am Sonntag nachmittag im Stadion antrat, ſowie den Be⸗ zirksvorſttzenden Herzog und den Kreisvorſitzenden Häter als Gäſte begrüßen. Die Vorkämpfe im Fergewicht Deimling⸗ Karlsruhe griff Roder ⸗ Offenbach ſo⸗ fort ſtürmiſch an. Röder muß auf den Rückzug. Kurz da⸗ rauf erwiſcht er Deimling im Geſicht, der aus Mund und Naſe blutet. Bei den dauernden Schlagwechſeln hatte in der erſten Runde Röder knappe Vortetle. Durch genauere Tref⸗ ſer konnte ſich Deimling die beiden letzten Runden ſichern, o daß er verdienter Punktſieger wurde. Langmann Frankfurt war kampflos Sieger gewor⸗ den, da Diſtler⸗Aſchaffenburg Uebergewicht auf die Waage gebracht hatte. Im Einlagekampf war Lang⸗ mann aufgrund ſeiner langjährigen Erfahrung und ſeiner ausgefeilten Technik ſeinem Gegner in jeder Runde über⸗ legen. Diſtler, der Langmann den Punktſieg überlaſſen mußte, wehrte ſich ſehr tapfer. Obwohl er in der zweiten Runde bis 3 und in der dritten Runde bis 9 zu Boden mußte, hielt er den Kampf durch. Für den Endkampf im Leichtgewicht hatten ſich in den beiden Kämpfen Deimling⸗Karlsruhe und Langmann⸗ Frankfurt qualifiziert. Die Borkämpfe im Leichtgewicht GAuſſer⸗08 Mannheim und Köhler ⸗Tg. 78 Hei⸗ delberg beſtritten den erſten Kampf. Häuſſer verſuchte einige Finten, um ſeinen Gegner zu ſtudieren. Köhler konnte oben und unten durchkommen. Plötzlich landete Häußer einen genauen Haken auf den Magen von Köhler, der zu Boden mußte und ausgezählt wurde. Köhler kam als Gegner für Häuſſer nie in Frage. Als nächſtes Paar ſtiegen Apfelbach ⸗ 0s Ludwigs⸗ hafen und Lennert⸗V.f. R. Mannheim in den Ring. Sofort wilder Schlagwechſel. Lennert erwiſcht Apfel bach ſchwer am Kinn, der daraufhin bis 9 zu Boden muß. Apfel⸗ bach deckt jetzt beſſer ab. Im Nahkampf hat Lennert etwas mehr. Auch die zweite Runde war für Lennert, der bei Apfelbach immer wieder oben und unten durchkommen konnte. In der britten Runde war Apfelbach beſſer, Len⸗ nert wurde immer wieder abgefangen. Dieſe Runde dürfte knapp für Apfelbach geweſen ſein. Der Vorſprung von Lennert konnte aber in der letzten Runde nicht mehr auf⸗ geholt werden. Der Punktſieg von Lennert war verdient und einwandfrei. Einlagekämpfe Im Leichtgewicht traten ſich Oeſterlein⸗ Bc. Aſchaf⸗ fenburg und Nel tus ⸗ 08 Mannheim gegenüber. Beide haben noch wenig Ahnung vom Boxen. Unter Halten und 1 kamen beide über die drel Runden. Das Urteil „Unentſchleden“ war die einzig richtige und auch mögliche Entſcheidung. 5 1 Im Weltergewicht kämpften zuerſt Stigler ⸗ og Lud⸗ wigshafen und Köhler fg Mannheim. Die erſte Runde, die nur Schlagwechſel brachte, endete gleichauf In der zweiten Runde wühlt Köhler. Stigler muß bis 4 zu Boden. Dieſe Runde war knapp für Köhler. Die dritte Runde, mit Nahkampf und Schlagwechſeln ausgefüllt, Hrachte keinem Vorteile. Obwohl vielleicht Köhler im gan⸗ zen etwas mehr hatte, kann man mit dem Urteil unent⸗ ſchieden elnverſtanden ſein. Zettler og Ludwigshafen und Stolz ⸗ VfR Mann⸗ heim lieferten ſich im zweiten Einlagekampf ein erbitter⸗ tes Gefecht. Ueber alle drei Runden Nahkampf und harte Schlagwechſel. Stolz dürfte vorne gelegen haben. Das Urteil unentſchteden iſt für Zettler etwas ſchmeichelhaft Der Endkampf um ben Nik. Heuſel⸗Pokal Deimling verſucht von Beginn an Langmann zu überrennen. Langmann kann ihn aher bald abbremſen. Im Nahkampf hat Langmann immer etwas mehr vom Kampf. Die zweite Runde brachte das gleiche Bild: Deimling mit großer Wucht im Angriff, Langmann über⸗ legen abwartend. Nach einem Magenhaken iſt der An⸗ griffsgeiſt von Deimling wieber gebrochen. Die britte Runde bringt das gleiche Bild. Obwohl Langmann auch einiges nehmen muß, iſt ſein Punktſieg überlegen. Deim⸗ Ung ſchlägt nur wild, er kämpft ſonſt aber ohne jedes Syſtem. Langmann, der auf eine lange Erfahrung zu⸗ 3 hatte die Schwächen ſeines Gegners bald er⸗ nt. Der Endkampf um den Adolf Grockenberger⸗Pokal Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten dann Häuſſer ⸗ 8 Mannheim und Len ner t ⸗ BfR. Lennert war ſchon von vornherein durch ſeinen ſchweren Kampf gegen Apfelbach⸗Ludwigshafen benachteiligt, der über die ganze Diſtanz gegangen war. Häuſſer dagegen trat vollkommen friſch an, da ſein Kampf mit Köhler nur kurz war. Lennert ſucht ſofort den Kampf. Häuſſer iſt aher zu raſch und zu geriſſen, um ſich eine Blöße zu geben. Durch genaue Körperſchläge kann er ſich in dieſer Runde knappe Vorteile ſichern. Lennert überraſchte durch ſeine Friſche und ſeinen großen Angriffsgeiſt. In der zweiten Runde muß Häuſſer einige Kopftreffer einſtecken, durch Körperſchläge kann er aber wieder ausgleichen und dieſe Runde gleichfalls für ſich buchen. In der dritten Runde geht Lennert aufs ganze. Immer und immer wie⸗ der ſucht er den Angriff und Nahkampf. Häuſſer wird kurz nacheinander am Ohr und im Geſicht erwiſcht, muß aber ſelbſt wieder ſchwer oben und unten einſtecken. Ge⸗ gen Schluß der Runde kämpft Häuſſer wieder überlegen, Lennert muß ſogar kurz zu Boden. Wenn man den ſchweren Kampf von Lennert gegen Apfelbach berückſichtigt, hat er dem erfahrenen Häuſſer einen ganz großen Kampf geliefert, den er dieſesmal noch abgeben mußte. Bei der fortſchrettenden Formverbeſſe⸗ rung von Lennert kann vielleicht ſchon im nächſten Jahr die Entſcheibang umgekehrt lauten. Der k.., den Lennert auf dem 08⸗Platz durch Häuſſer erlitten hat, war ohne Nachteil geblieben. Neben der großen Technik der beiden Kämpfer berührte noch ihre ſportliche Einſtellung ſehr an⸗ genehm. Kein Halten und kein Trick, jeder verſuchte auf geradem Weg zum Ziel zu kommen. Obwohl der Beſuch der Veranſtaltung nicht ſo ſtark war wie bei der letzten Veranſtaltung, kann der Vfß mit dem ſportlichen Erfolg umſo zufriedener ſein Dieſe Pokalkämpfe werden in den kommenden Jahren beſtimmt einen größeren Beſuch und vielleicht auch mehr Kämpfer in den Ring bringen. Die Verteidiger werden es nicht leſcht haben, ihre Pokale zum zweiten Mal zu erringen. Im Ring waren Schwind Bf und Bier man ns⸗ 3 Ludwigshafen in einwandfreier Weiſe tätig. Grockenberger⸗Gedächtnspreis Die Ergebniſſe Vorkämpfe N im Federgewich: Deimling⸗ 1. Be 8 ſchlägt Röder ⸗1. BCE Offenbach nach Punk⸗ en. L angmann⸗ IS Frankfurt wird gegen Diſtler⸗ Aſchaffenburg wegen Uebergewicht kampflos Sieger und gewinnt den Einlagekampf nach Punkten. Vorkämpfe im Leichtgewicht: Häuſſer⸗ 08 Mannheim gewinnt gegen Köhler ⸗Tg 78 Heidelberg in der erſten Runde durch k. v.— Apfel bach⸗ 03 Ludwigshafen ver⸗ liert gegen Lennert⸗ VfR Mannheim nach Punkten. Entſcheidung im Federgewicht: Langmann ⸗Frank⸗ furt beſiegt Deimling⸗ Karlsruhe nach Punkten und gewinnt zum erſten Mal den Nik. Henſel⸗Pokal. Entſcheidung im Leichtgewicht: Häuſſer⸗ s Mann⸗ heim ſchlägt Lennert⸗VfR nach Punkten und ſichert ſich zum erſten Mal den Adolf Grockenberger⸗Pokal.—— Europameiſterſchaften im Eisſchnellaufen Der erſte Tag.— Weltmeiſter Klas Thunberg führt In Davos wurde am Samstag bei ſchönem Wetter und ausgezeichneten Eisverhältniſſen det erſte Teil der Europa⸗ meiſterſchaften im Etsſchnellaufen erledigt. In den beiden Läufen dieſes Tages ſiegte der finniſche Weltmeiſter und Titelverteidiger Klas Thunberg überlegen. Thunberg ge⸗ wann die 500 Meter in 44.8 Sek. und die 5000 Meter in 8740.9 Min. und lag damit im Geſamtergebnis vor ſeinem Landsmann Blomquiſt und dem Wiener Riedl an der Spitze des Feldes. Auf der kurzen 500 Meter⸗Strecke hatte Thun⸗ Thunberg noch immer der Schnellſte im Eislaufen berg die Polin Nehringowa zur Partnerin, ſodaß er ſich ſein Rennen faſt im Alleingang machen mußte. Eine nur um .2 Sekunden ſchlechtere Zeit als der Weltmeiſter erzielte der Wiener Riedl. Ueber 5000 Meter blieb dagegen Blomquiſt vor dem an dritter Stelle endenden Riedl. Vom Pech ver⸗ folgt war der Deutſche Meiſter Barwa, der im 500 Meter⸗ Rennen durch einen Sturz um ſeine guten Chancen kam und ſo in 53.4 Sek. nur Zwölfter werden konnte. Ueber 5000 Meter belegte Barwa dann in 916.2 Min. den achten Platz. Im Rahmen der Meiſterſchaftsläufe kam auch ein Länderkampf der Damen zwiſchen Holland und Oeſterreich zur Durchführung. Hierbei verbeſſerte die Wienerin Land⸗ beck den allerdings nur inoffiziellen Weltrekord über 500 Meter für Frauen auf 58.7 Sekunden. Die Ergebniſſe: 500 Meter: 1. Klas Thunberg ⸗Finnland 44.8 Sek.: 2. Riedl⸗Oeſterreich 45 Sek.; 3. Blomquiſt⸗Finnland 45.6 Se⸗ kunden; 4. Leban⸗Oeſterreich 45.7 Sek. 5000 Meter: 1. Thunberg ⸗ Finnland:40.9 Min.; 2. Blomquiſt⸗Finnland 8149.6 Min.; 3. Riedl⸗Oeſterreich :54.7 Min.; 4. Heiden⸗Oeſterreich 855.4 Min. Nothilfeſpiel der Kreisliga Kreisliga Mannheim Nord-Süd:6 Es war wirklich kein ſchlechter Gedanke, die ſonſt im Schatten der Bezirksliga kämpfenden Kreisligiſten einer großen Zuſchauermenge in einem„Repräſentatio⸗ ſpiel“ zu ſehen. Man kann ruhig behaupten, daß die Kreisliga ihr Scherflein zur Nothilfe redlich beigetragen hat. Es will ſchon etwas bedeuten, wenn ca. 4000 Zu⸗ ſchauer bereits um 1 Uhr dem Treffen der Kreisliga bei⸗ wohnten. Was man ſah, war ein ziemlich raſſiges Spiel und ſchöne Tore; auch das rein ſpieleriſche Niveau war recht gut. Betrachtet man beide Mannſchaften auf dem Papier, ſo hätte man ſicher der Nordelf zufolge ihrer Ausgegli⸗ chenheit die beſſeren Chancen gegeben. Das Gerippe bil⸗ dete der Phönix, der mit 8 Spielern vertreten war. Je weiter das Spiel aber fortſchritt, deſto geſchloſſener wur⸗ den die Aktionen des Südens, der dann auch nach der Pauſe techniſch und taktiſch klar in Vortell war und den Chancen nach zu dem klaren Sieg kam, den man aller⸗ dings nach den Stürmerleiſtungen der erſten Halbzeit nicht erwartet hatte. Mit einem 612 gegen ſich kann von einer anſprechenden Geſamtleiſtung nicht die Rede ſein. Zunächſt allerdings hatte man ſich beſſer gefunden und lag auch gefährlicher im Angriff. Nach dem 10 für Nord kam Ge⸗ ſchloſſenheit und Aufbau in die Elf der Südypextretung. Taktiſche Fehler des Nord⸗Mittelläufers ſchufen dem Sü⸗ den immer wieder Chancen, und da auch die beiden Außenläufer nach dem Wechſel im Deckungsſpiel nach⸗ ließen, blieb der Süden im Feldſpiel überlegen. Die beſten Leute des Nordens waren Hörner, Heermann, Schott, Rohr und— trotz der 6 Tore— Hofmann. Engel⸗ hard(rechter Vert.) war nach der Pauſe zu langſam. Hoge⸗ müller brachte es zu keinem Aufbau und war auch taktiſch nicht auf der Höhe. Der Abſtand zwiſchen Sturm und Läufer war bei Angriffsaktionen viel zu groß. Der Sturm war als Ganzes ſchwach und im Strafraum zu weich. Der Süden kam langſam, aber ſicher zu einer an⸗ ſprechenden Form. Die Elf war techniſch weit reifer und der Sturm trotz zweier Verſager durchſchlagskräftiger und Ein hoher Hockeyſieg des vor] richsfeld. entſchloſſener. Sehr gut war das Schlußtrio aus Frieb⸗ Bedauerlich war das Ausſcheiden von Brüm⸗ mer 2, der nach einem Zuſammenprall mit einem Schädel⸗ bruch vom Platze getragen werden mußte. In der Läu⸗ ferreihe überragte Boxheimer, der für das präziſe Auf⸗ bauſpiel zeichnet. Der Sturm hatte in dem Mittelſtürmer und den beiden 07⸗Vertretern ſeine beſten Leute. Ein glatter Ausfall war wieder Lipponer, der vollkommen außer Training ſcheint. Er blieb unbeholfen und zu langſam. Ueberrhein hatte unter dieſem Ausfall zu lei⸗ den, war aber auch ſelbſt weit von ſeiner früheren Form entfernt. Schtedsrichter war Feth⸗ Sandhofen. Er auffällig und gerecht. Die Mannſchaften ſtanden: Nord: Hofmann; Engelhard, Rohr; Englert, Hozen⸗ müller, Schott(ſämtliche Phöniz), Bauer(Neckrſtadt), Heermann(Phönix), Stürmer(1913), Kühn(Neckarſtadt), Hörner(Phönix). Süd: Hollerbach; Brümmer 9, Brümmer 1,(ſämtliche Friedrichsfeld), Welker(Käſertal), Boxheimer(Feuden⸗ heim). Fuchs(Feudenheim), Lipponer, Ueberrhein(Feu⸗ denheim), Schmidt(Friedrichsfeld), Braxheimer, Rüppert (07). Nach 15 Minuten kann Hörner durch wuchtigen Schuß den Norden in Führung bringen. In der Folge ſieht man das beſſere Spiel von Sad, das ſich auch in einigen klaren Chancen offenbart. Nach der Pauſe erzielt Ruppert für den Sünden den Aus⸗ gleich. Die Südvertretung bleibt überlegen und der Druck wird immer ſtärker. Im Anſchluß an eine Ecke erzielt Ruppert den Führungstreffer und im nächſten Moment lautet es nach einem Strafſtoß von Boxheimer:1. Ueber⸗ rhein bucht den 4. Treffer und Schmidt ſchraubt im Allein⸗ leitete un⸗ gang auf:1. Ein Ueberreinſchuß führt zu einer ver⸗ fehlten Fußabwehr Hofmanns, die Folge heißt 621. Zum Schluß kann Heermann noch auf:2 verbeſſern. Byrg. R Af Mannheim T 46 Heidelberg 10:0(:0) Wer Freude an zahlreichen Toren hat, der kam an die⸗ ſem Sonatag vormittag auf den Plätzen am Mannheimer Flughaſen ganz auf ſeine Rechnung. Beim Klubkampf gegen den TW 46 Heidelberg fielen insgeſamt nicht weniger als 50 Toren, ſodaß bei den ſechs Begegnungen die durchſchnitt⸗ liche Torausbeute über 9 Treffer betrug. Zunächſt errang die dritte Mannſchaft der Raſenſpieler einen ganz über⸗ legenen 11:0⸗Erfolg, dann ſtegten die Reſerven mit:2, während die Damen mit vier Erſatzleuten doch zu einem 3: 1Sieg kamen. Das Hauptinterreſſe galt natürlich der Begegnung der erſten Herrenmannſchaften. Allerdings wurde man hier durch die ſchwachen Leiſtungen der Gäſte etwas enttäuſcht, bei denen lediglich die Abwehr, der linke Läufer und der Mittelläufer gefallen koanten. während der rechte Läufer beſonders ſchwach war und hierunter vor allem auch das Verſtändnis und die Zuſammenarbeit zwiſchen Vertei⸗ digung und Läuferreihe zu leiden hatte. Vom Sturm be⸗ kam ma auch nicht viel zu ſehen zumal die einzelnen Leute zu wenig Platz hielten und ſich mehr denn einmal gegenſeitig hindernd im Weg ſtanden. Die Mannheimer waren dagegen in umſo beſſerer Form. Die Abwehr war vor keine zu großen Aufgaben geſtellt und unterband die wenigen Vorſtöße, die bis zum Strafraum gelangten, ſehr ſicher. In der Läuferreihe lieferte Geyer als Mittelläufer ein großes Spiel. Er hielt den gegneriſchen Innenſturm vollkommn in Schach und fand immer noch Zeit, dem ei⸗ genen Angriff beſte Unterſtützung zukommen zu laſſen. Seine Geſamtleiſtung war einfach muſtergültig. Pfeiffer hielt ſich gleichfalls ausgezeichnet, wie auch Baunach, ob⸗ wohl er auf ungewohntem Poſten ſpielte. Herwagens erſter Verſuch auf Linksaußen iſt in Anbetracht des neuen Platzes recht gut ausgefallen, wie überhaupt auch der ge⸗ ſamte Sturm eine ſehr befriedignde Leiſtung bot. Mit Henſolt als Sturmführer und Heiler und Chriſtophel als energiſchen und ſchnellen, dabet ſchußkräftigen Halbſtürmern dürfte das Problem der Angriffsformatton vielleicht gelöſt ſein. Man muß allerdings erſt abwarten, wie ſich dieſe Formierung in Spielon gegen ſtärkere Gegner bewährt, denn die Heidelberger waren ein in allen Belangen unter⸗ legener Partner. umerhin wurde recht gut kombiniert; die Vorlagen waren genau und gingen immer wieder auf den freien Raum ſodaß die gegneriſche Deckung bei dem etwas glatten Boden ſtets leicht überſpielt werden konnte. Zudem waren alle Leute des Angriffs, die ſämtliche zu Torerfolgen kamen äußerſt ſchußfreudig, dabei auffallend uneigennützig, ſodaß in dieſer Hinſicht ein beachtlicher Fort⸗ ſchritt lobende Anerkennung verdient. Man darf daher ſchon mit einiger Spannung dem Abſchneiden gegen den SC 80 Frankfurt entgegenſehen, der kommenden Sonntag in Mannheim zu Gaſt iſt. Die Auswahlkämpfe im Ringen Die Mannheimer Stadtmannſchaft ermittelt— Aeberraſchungen im Welter und Mittelgewicht Die Ausſcheidurgskämpfe zur Formierung der Ringer⸗ mannſchaft von Mannhelm, die am 24. Januar im Fried⸗ richspark gegen eine ſolche von Ludwigshafen den Städte⸗ kampf zu beſtreiten hat, haben reſtlos das Intereſſe der Kraftſportanhänger gefunden. Dies konnte ſchon am Frei⸗ tag, wo ſich abends im Saal zum Zähringer Jöwen beim V 86 die Auserwählten in der Feder⸗ und Welterge⸗ wichtsklaſſe begegreten, feſtgeſtellt werden. Der Beſuch dieſer Kämpfe wurde am Samstag abend in Sandhofen wo die Vertreter im Schwer⸗, Halbſchwer⸗, Mittel⸗ und Leichtgewicht ermittelt wurden, noch übertroffen. Sportlich ſtanden die Kämpfe an beiden Plätzen auf gleichgutem Niveau und löſten oft großen Beifall aus. Es war nur ſchabe, daß nicht alle gemeldeten Ringer auf die Matte gehen konnten. Im Federgewicht mußte Thomas Bf 86 wegen Verletzung auf die Teilnahme verzichter, im Leicht⸗ gewicht vermißte man Metz Eiche Sandhofen und im Weltergewicht Hir ſch⸗Vf 86, während im Mittelgewicht Weber Pf 86, Arthur Hammer ⸗Spog 84 und H. Rupp'⸗Eiche Sandhofen wegen Uebergewicht nicht zuge⸗ laſſen werden konnten. Weber und Hammer ſtanden knapp über dem Mittelgewichtslimit, während H. Rupp gutes Halbſchwergewicht brachte, aber in dieſer Klaſſe ſeinem beſſerem Bruder R. Rupy begrefflicherweiſe den Vorrang laſſen mußte. Der Ausfall machte ſich fedoch nur im Mit⸗ telgewicht bemerkbar, das dadurch qualitativ ſchwach heſetzt war. Mit Ausnahme in dieſem Gewicht und im Welter⸗ gewicht. wo es eine Ueberraſchung gab, ſetzten ſich die er⸗ warteten Sieger nach teilweiſe ſehr harten Kämpfen an die Spitze und ſicherten ſich damit ihre Aufſtellung in der Städtemannſchaft. Wal z⸗Vfß 86 ſollte endlich einmal darauf verzichten, ſein Körpergewicht abzutrainteren; er gehört ins Mittelgewicht und häte ſich ohne die dadurch hervorgerufene Schwächung ſeiner Kräfte ſicherlich durchzu⸗ ſetzen vermocht. Mit den Entſcheidungen der Kämpfe an beiden Plätzen durch Frühbes Siegfried Ludwigshafen am Freitag und Biund o ⸗ S 06 Mannheim am Sams⸗ tag konnte man im allgemeinen zufrieden ſein, daran ändert auch der Fehler nicht, den Biundo beim Kampfe Emering⸗ Eiche Sandhofen und H. Schmitt⸗Syyg 84 beging, Sterbet muß noch berückſichtigt werden, daß Biundo nicht weniger wie 18 Kämyfe zu leiten hatte, die ihn vor keine leichte Aufgabe ſtellten. Federgewicht: Berger⸗ Eiche Sandhofen— Klein⸗ Sppg 84. Berger führte überlegen den Kampf, um ſich dann von ſeinem meiſtens defenſiv ringenden, aber im An⸗ griff gefährlichen Gegner in 11.05 Minuten überrumpeln zu laſſen. Klein ſiegte durch Abfangen einer Armfeſſelung. Münch ⸗Vfk 86— Berger ⸗Eiche Sandhofen. Berger wurde gleich zu Boden gedrängt und von Münch durch Aufreißer in.15 Minuten beſiegt. Klein⸗ Spvg 84— Münch ⸗ Vie 86. Münch brachte ſeinen Gegner in ſtetem Angriff verſchiedentlich der Niederlage nahe, aber dieſer konnte ſich oft im letzten Moment noch aus den krttiſchſten Lagen retten, ſodaß ſich Münch mit einem allerdings hohen Punktſieg begnügen mußte. ö Weltergewicht: Hertlein⸗Eiche Sandhofen— Wal⸗ ter⸗Spv 906. Walter führte durchweg den Kampf und wurde Punktſieger. Jungmann Eiche Sandhofen— Walz ⸗ Bf 86. Jungmann kam durch zwei Aufreißer hintereinander in die Brücke. Beim dritten Aufreißer von Walz wurde er in der Brücke feſtgehalten und durch Ein⸗ drücken derſelben beſiegt. Zeſt.02 Minuten. Hertlein⸗ Sandhofen— Rettig⸗ Spvg 84. Rettig ſiegte nach feſſelndem Kampf mit Schleudergriff und Eindrücken der Brücke in.20 Minuten. Jungmann ⸗Sandhofen wurde von Walter ⸗ Sportvereinigung 906 durch Armſchlüſſel mit Ueberſtürzer in.50 Minuten beſtegt. Walz ⸗ Pf 86 beſiegte Rettig ⸗Spyg 84 nach ſpannen⸗ dem Kampfe klar nach Punkten. Walter ⸗Sppg 00 konnte überraſchenberweiſe den Favoriten Walz, der mit den Füßen außerhalb der Matte zu llegen kam und dadurch keinen Widerſtand hatte, mit Armſchlüſſel in 12.40 Min. auf die Schultern legen. Im Entſcheidungskampf, Rettig Spyg 84 und Walter ⸗Spp 06, der von beiden äußerſt hart geführt wurde und Rettig faſt dauernd im Angriff ſah, mußte ſich Walter beugen. Rettig konnte jedoch nur für beſſere Arbeit Punktſieger werden. Die Mannſchaft ſteht bis fetzt wie folgt feſt: Febergewicht: Münch⸗Vfg 88 Leichtgewicht: Führer⸗Bfs Neckarau Bantamgewicht: Chr Johann⸗Vig 86 Mannheim Weltergewicht: Rettig⸗Spyg 84 J Mittelgewicht: Emering⸗Eiche Sandhofen Halbſchwergemicht: R. Ruvn⸗Eiche Sandhofen Schwergewicht: Litters⸗Eiche Sandhofen. Trotz des etwas glatten Bodens brachte die Begegnung von Seiten der Platzherren techniſch ſehr gute Leiſtungen, wie überhaupt auch in dieſer Beziehung ein klares Plus auf Seiten der Einheimiſchen unverkennbar war. Sie ver⸗ fielen auch nicht in den taktiſchen Fehler, den Gegner voll⸗ kommen einzuſchüren, ſondern zogen immer wieder feine Abwehr auseinander, was ihnen dann die zweiſtellige Tor⸗ ausbeute ermöglichte. Schon nach zwei Minuten konnte Herwagen einen Fehler des rechten Läufers zum Füh⸗ rungstreffer ausnützen, nach weiteren örel Minuten ſagke Heiler einen Bombenſchuß unter die Latte. Dann erſt hatte Heidelberg einige wenige Chancen, die aber unver⸗ wertet blieben. Nach einer Viertelſtunde bringt eine ſeine Kombination Heller⸗Herwagen⸗Henſolt⸗Chriſtophel durch Chriſtophel den 8. Treffer. Von den weiteren Chancen der Platzherren ergibt nur nrch ein ſcharfer plazterter Schuß von Heiler einen weiteren Erfolg. Nach der Pauſe kann ſich Heidelberg 20 Minuten lang mit Erfolg der zahlreichen Mannheimer Angriffe er⸗ wehren, dafür kommt aber dann der Vfck im Verlauf von 5 Minuten zu nicht weniger als vier Toren; zunächſt nimmt Chriſtophel eine Vorlage von Eckert auf und ſchießt ein, dann kann Chriſtophel auf Vorlage von Henſolt gleich nochmals erfolgreich ſein, während beim nächſten Angriff Eckert einſchleßt, worauf auch Henſolt, der einen abgewehr⸗ ten Schuß Heilers vollends einlenkt, zu Torehren kommt, :0. Nach wenigen Minuten geht Chriſtophel wieder mit einer Steilvorlage durch und ſchießt ſcharf ein,:0. Faſt ſcheint es, als ob bei aller Energie ein 10. Treſſer doch nicht mehr gelingen wolle, als Henſolt in letzter Minute eine Flanke von Heiler plaztert verwandelt, 10:0. H. B. Handball im Rheinbezirk Pfalz Ludwigshafen— VfR:2(271) Nun hat Pfalz, das vor einigen Wochen in der Vor⸗ runde Waldhof geſchlagen hatte, auch den Raſenſpielern eine Niederlage bereitet, die für dieſe ſehr verhängnisvoll wer⸗ den kann, da nunmehr die beiden letzten Spiele gegen Polizei und Phönix, allerdings auf eigenem Gelände, un⸗ bedingt gewonnen werden müſſen. Noch ein einziger Punkb⸗ verluſt und der Meiſter der vergangenen Saiſon, der ſeln letztes Spiel in Frankenthal ſicher gewinnen wird, hat die Raſenſpieler eingeholt. Das Spiel von Pfalz und Bf brachte ſpieleriſch ſchöne Momente, ſtand aber ſportlich auf einer tiefen Stufe. Das Spiel ſelbſt trug eine ungemeine ſcharfe Note. Die Pfälzer wolltn unbedingt ſiegen und ſcheuten keine Mittel, um die Mannhimer klein zu kriegen. Beinſtellen. Schlagen und Stoßen waren an der Tagesordnung und geſtalteten dieſes Treffen, nachdem ſich auch die Gegenſeite teilweiſe mit ein⸗ lteß, zu keinem ſchönen Erlebnis. Daß es zu keinem Spiel⸗ abbruch kam, iſt wohl nur der beſonnenen Haltung einiger wenigen Verantwortlichen zu danken. Beim Sieger war es vor allem Batt der hervorragende Torhüter, der ganze große Paraden zeigte. Aber auch ſein Gegenüber Mäntele hielt Lerſchiedentlich ganz ſchwierige Bäll und bewies ſo wieder einmal mehr ſeine Befähigung auf diſem Poſten. Der Beſte von allen aber war Zillhardt in der blauen Verteidigung. Er bewahrte bis zuletzt ſeine Ruhe und bewies bei einem Druchbruch in der zweiten Hälfte mit abſchlleßendem Torwurf, bei dem aher ein BfRler abſeits ſtand, feine Stürmerfähigkett. Gefallen konnten die Raſenſpieler in ihren Kombinattonszügen, die aber mehr für das Ange waren, denn im Spiel ſelbſt waren ſie nicht raumgewin nend genug. bw. fehlte ihnen der Zug aufs Tor. Ganz im Gegenſatz zum Gegner, der ſtets den direkten Weg zum gegneriſchen Tor ſuchte und auch fand. Die Leitung des Spieles hatte Soldner ⸗0s Linden⸗ hof inne, was bei dem zu erwarteten ſchweren Kampf be⸗ ſtimmt nicht richtig war. 3 Ludwigshafen— Sp. B. Waldhof:8(:6) Auf dem 03⸗Platz gaſtierte Waldhof. Da 038 längſt nicht mehr der geſlürchtete Gegner wie zu Beginn der Spiele iſt. war die Sache für den Sportverein nicht ſo einfach; muß⸗ ten doch beide erprobten Halbſtürmer erſetzt werden. Nun der Erſatz war glücklich gewählt und bewährte ſich, ſodaß 03 15 doch nicht ſo leicht, wie erwartet, die Segel ſtreichen mußte. Schon nach 3 Minuten eröffnet Spengler den Tor⸗ reigen nach guter Zuſammenarbeit des Angriffs. Spittler kann zwei Minuten ſpäter ausgleichen und trifft wenig ſpäter die Latte. Dann kommt Spengler nacheinander zu drei Toren und ſtellt die Partie auf.1. Nach vielen aß⸗ geſchläagenen 08⸗Angriffen gelingt Spittler ein Durchbruch der zum zweiten Gegentor führt. Waldhof iſt immer leich überlegen und kann noch vor der Pauſe durch Glas zwei Erfolge erztelen, die zum:2 führen. Nach dem Seitenwechſel iſt 03 beſſer. Spittler kann nach vielen Verſuchen endlich ein Tor aufholen, aber Spengler ſteht bei einem Strafwurf die Lücke der ſchwachen 08⸗Der⸗ kung und die alte Differenz iſt wieder herge bellt. Dann ſcheidet Müller verletzt aus, ohne aber daß Ludwigshafen daraus einen Vorteil erringen kann. Wohl gelingt Spitt⸗ ler noch die Verwandlung eines Strafwurſes, aher Speng⸗ ler holt durch prachtvollen Torwurf auch dieſen Erfolg des Gaſtgebers wieder guf. Mit:4⸗Treffern bleibt Waldhof auch im Rückſpiel ſicherer Sieger. Als Unpartetiſcher amtierte in Berantwortlt ver 1 im Polint 1 A. Meuß nen geuileton Dr. Steſat fa ommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelden Südweſtdeuiſche Uniſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz ir cher Sport und Bermiſchtes: Will Müller Haondelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und 8 Mitteilungen Jakob Fade, fämtlich in annteim» Herausgeber, Drucker und Verleger Druckere Dt Haag Neue Mannbeimer genung G. m. b. D. Mannheim t 1 48 Für unvertangte Beiträge leine Wemühr Niſcklendung nur bei ückporte 8. Seite/ Nummer 15 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Januar 1082 Winterſportl⸗Meiſterſchaften Eishockey-Meiſterſchaft nicht eniſchieden Durch den in der Nacht eingetretenen Froſt konnten am Sonntag endlich die Spiele um die deutſche Eishockey⸗ meiſterſchaft begonnen werden. Die Eisverhältniſſe auf dem Rieſſerſee waren ausgezeichnet, ſodaß die Spiele glatt durch⸗ geführt werden konnten. Im erſten Kampf ſtanden ſich am Vormittag der Münchener EV und SC Rieſſerſee gegen⸗ über, die ſich unentſchieden:1(:0,:1,:0) trennten. Am Nachmittag hatten ſich über 1000 Zuſchauer ein⸗ gefunden, um dem wichtigen Kampf zwiſchen dem Titel⸗ verteidiger Berliner SC und dem SC Rieſſerſee beizuwohnen. Nach ausgeglichenem Spiel trennten ſich die Gegner torlos. Beide Parteien hatten zahlreiche Gewinn⸗ chancen die aber immer wieder verpatzt wurden. Oftmals hatten die Torhüter ihr Heiligtum verlaſſen, aber die frei⸗ ſtehenden Stürmer Berlins ſowohl als auch von Rieſſerſee, ſchoſſen die Scheibe ſtets am Tor vorbei. Der Kampf wurde zeitweilig recht hart durchgeführt ſo daß auf beiden Seiten mehrmals einige Spieler auf Minuten pauſieren mußten. Einen ganz großen Tag hatte Wimmer im Rieſſer⸗ ſeer Tor, der ſeine Mannſchaft vor einer Niederlage be⸗ wahrte. Das letzte Spiel zwiſchen dem BSc und dem Münchener EV wird am Montag ausgetragen. Südweſtdeulſche Eishockey Meiſterſchaſten Für die am 16. und 17. Januar in Frankfurt ſtattfindenden Süweſtdeutſchen Eishockey⸗Meiſterſchaften ſind auf Grund der Ausſcheidungsſpiele in zwei Bezirken die vier folgenden Teilnehmer ermittelt worden: Sec Schwenningen(Titelverteidiger), WS Titiſee, SC 80 Frankfurt, SC Forſthausſtraße Frankfurt. Bei den Aus⸗ ſcheidungsſpielen im Südbezirk ſchlug Schwenningen den Re Stuttgart:0 und Titiſee:1. Titiſee ſiegte über Stuttgart 210. Schäfer öſtereichiſcher Eiskunſtlaufmeiſter Als letzte Meiſterſchaft beim öſterreichiſchen Eiskunſt⸗ laufen gelangte in St. Pölten die der Herren zur Ent⸗ scheidung. Wie erwartet trug Weltmeiſter Karl Schäfer einſtimmig den Sieg über Hartmann, Erdös und Bern⸗ hauſer davon und blieb ſomit im Beſttz der Meiſterwürde. Norwegiſche Eisſchnellaufmeiſterſchaft Im Frognerſtadion zu Oslo wurde am Samsag ber 10 Grad unter Null und guten Eisverhältniſſen der erſte Teil der norwegtſchen Eisſchnellaufmeiſterſchaft ausgetra⸗ gen. Zum einleitenden 500 Meter⸗Lauf hatten ſich 23 Bewerber geſtellt, von denen H. Pederſen mit 43,9 Sek. die ſchnellſte Zeit herauslief. Die nächſten Plätze nahmen S. Nygreb(44,7), Ballangrud(44,9). Staksrud (44,9) und Engneſtengen(45,1) ein. 15 Ueber 5000 Meter war Staksrud in 887,7 Min. vor Ballangrud in 841,9 Min. der Schnellſte. Ch. Mathiſen (:51,3), H. Bryhn(:52.), Stenbeck(:52,3) und Engneſten⸗ gen(:57,3) waren die Nächſtplazierten. Skiwettbewerbe in Zermatt Bei noch verhältnismäßig günſtigen Schneeverhältniſſen kamen am Samstag im ſchweizeriſchen Winterſportplatz Zezmatt einige Skiwettbewerbe zum Austrag. Im 15⸗Km.⸗ Laufen ſiegte Elias Julen in:27:30 vor an der Blatten in 1: Beſter Junior war O. Julen in 1135:09. Beim Springen am Nachmittag kam wiederum Elias Ju⸗ len mit Weiten von 52, 49 und 50 Meter auf den erſten Platz. Ebenſo ſiegte O. Julen in der Juniorklaſſe mit drei ausgezeichneten Sprüngen von 43, 49 und 52 Meter. Ausfälle im Winterſport Die ungünſtige Schneelage in den deutſchen Mittelgebir⸗ gen hat zahlreiche Verbände und Vereine gezwungen, ihre für Sonntag angeſetzten Wettbewerbe zur Verlegung zu bringen. 5 Im Rieſengebirge mußte der Menſe⸗ und Oberſchleſier⸗ Landlauf bei Bad Reinerz auf einen noch unbeſtimmten Termin verſchoben werden. Die ſächſiſchen Kreis⸗ Skiläufe im Erzgebirge ſollen erſt am 16. und 17. Jan. abgewickelt werden. Auf die gleichen Tage wurden auch die Thüringer Gau⸗Wettläufe verlegt. Selbſt in der Schweiz ſind bei Regen bis in Höhen von 2000 Meter einige Winterſport⸗Wettbewerbe unmöglich geworden. So mußter u. a. die 7. Skirennen in Adel⸗ boden auf den 5. und 6. Februar verlegt werden. Olympiſche Winterſpiele Die Italiener unterwegs Die italieniſchen Vertreter für die 3. Olympiſchen Win⸗ terſpiele haben am Freitag in Genua mit dem Dampfer „Biancamano“ die Ausreiſe nach Amerika angetreten. Es ſind dies die Bobfahrer Th. Roſſi, A. Lanfranchi, G. Crivellt und Capt. Cavini, ſowie die Skiläufer L. Colturt, J. Dallago, G. del Lago, F. de Zulian, S. Menardi, E. Sertorelli, G. Solda, A. Vuerich und E. Zardini. Von dieſen wurden Dallago, Menardi und Zardini für die Kombination und Spezialſprunglauf, Col⸗ turi, Solda und Vuerich für den 18⸗Km.⸗Lauf, Colturt, de Lago, de Zulian und Sertorelli für den 50⸗Km.⸗Dauer⸗ lauf gemeldet. Führer der Mannſchaft iſt Graf Bonacoſſa. Das kauadiſche Aufgebot Das kanadiſche olympiſche Komitee hat in ſeiner in Winnepeg abgehaltenen Sitzung über die endgültige Betei⸗ ligung an den Olympiſchen Winterſpielen Beſchluß gefaßt. Im Gegenſatz zu den vorläufig abgegebenen Meldungen wird ſelbſt die kanadiſche Beteiligung nicht allzu ſtark ausfallen, denn der letzte Beſchluß ſieht lediglich den Start im Eis⸗ hockeyturnier und im Eisſchnellauf vor. Daneben wird noch eine Curling⸗Mannſchaft einen Demonſtrations⸗Wett⸗ bewerb gegen eine amerikaniſche Vertretung vorführen. Die Eishockey⸗Vertretung ſtellt Win epeg, der Sieger des all⸗ hrlich heiß umſtrittenen Allan⸗Cup. Praxis gegen Theorie Segelflieger kämpfen um den Auto⸗Schleppſtart Im Berliner Flugverbandshaus fand am Freitag unter dem Vorſitz von Profſeſſor Georgii eine Tagung des Se⸗ gelflug⸗Ausſchuſſes des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes ſtatt. Staatsminiſter a. D. Dominicus, der erſte Vorſitzende des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes, konnte zahlreiche Ver⸗ treter von Behörden und viele Aktive wie Wolf Hirth, Kronfeld, Fieſeler u. a. m. begrüßen. Die Dis⸗ kuſfion um die Freigabe des Auto⸗Schleppſtartes wurde zu einem Zweikampf Praxis gegen Theorie. Von wiſſen⸗ ſchaftlicher Seite wurden durch die Ingenieure Köſtler und Schilho die Gefahren und die Ueberbeanſpruchung der Segelflugzeuge durch eine ſolche Startmethode erläutert. Die erfahrenen Praktiker Kronfeld und Wolf Hirth ſtellten dagegen feſt, daß derartige Schwierigkeiten nur dann auf⸗ treten würden, wenn beſondere Höchſtleiſtungen erzielt werden ſollten, worauf es aber im Intereſſe der breiten Entwicklung der Segelfliegerei garnicht ankäme. Der nor⸗ male Flugbetrieb könne bei aufmerkſamer Handhabung des Auto⸗Schleppſtartes ohne jede Gefahr durchgeführt werden. Wenn wir uns in Deutſchland nicht bald entſchlöſſen, dieſe Startmethode in gleichem Maße freizugeben, wie dies in Amerika und England ſchon längſt geſchehen iſt, müßten wir zuſehen, wie der Segelflug in dieſen Ländern eine breite Entwicklung nähme, während er bei uns ge⸗ hemmt würde. Nach den Ausführungen von Kronfeld und Hirth muß man zu dem Schluß kommen, daß der Deutſche Luftfahrt⸗ Verband nicht mehr länger zögern darf, die neue Startart endgültig freizugeben. Hotken Mannheimer Turnerbund Germania Turnerbund Bruchſal:2(:2) Am Sonntag konnten die Mannſchaften des Tb. Ger⸗ wania recht beachtliche Erſolge erringen.— Am Sonntag⸗ nachmitag trafen ſich die erſten Mannſchaften der oben⸗ genannten Vereine zum Rückſpiel. Da das Vorſpiel in Bruchſal mit einem Unentſchieden endete, war man auf den Ausgang dieſes Kampfes geſpannt. Mit einem knap⸗ pen Siege konnten die Mannheimer die Partie für ſich ent⸗ ſcheiden. Das Reſultat entſprach dem tatſächlichen Spiel⸗ verlauf. Obwohl die Bruchſaler in Stocktechnik und Kom⸗ bination ein kleines Plus hatten, gelang es ihnen nicht. das:1⸗Reſultat der erſten Halbzeit zu halten. Der Mann⸗ heimer Sturm kam dank der durch einen neuen Spieler verſtärkten Verteidigung— Chriſtophel, frither VfR— und der ſtets gut arbeitenden Läuferreihe zu gefährlichen Durch⸗ brüchen, die Erfolge nicht ausließen. Anſchließend holte ſich die 2. Mannſchaft von Germania einen 311(08:)⸗Sieg über die 2. Mannſchaft von Bruchſal. — Am Vormittag errangen die Damen von Germania ihren erſten Sieg und zwar recht eindrucksvoll. Mit dem Reſultat von:1 mußten ſich die Bruchſaler Damen ge⸗ ſchlagen bekennen; allerdings fehlten bei ihnen zwei Spie⸗ lerinnen wid die Torhüterin beſtritt ihr erſtes Wettſpiel. — Die 3. Herrenmannſchaft von Germania empfing die 3. von Mich und unterlag dem beſſeren Gegner mit:0. 6. Eine berechtigte Mahnung des bayriſchen Landesverbandes ſür Leibesübungen Der Vorſtand des bayeriſchen Landesverbandes für Leibesübungen faßte auf ſeiner letzten Sitzung folgenden Beſchluß: Die Vorſtandſchaft des bayeriſchen Landesverbandes für Leibesübungen als Vertretung der geſamten Turn⸗ und Sportvereine Bayerns erſucht die bayeriſche 5 rung, im Reichsrat und auch ſonſt dahin zu wirken, daß auch in der Zeit wirtſchaftlicher Not die Pflege der Leibesübungen nicht verkümmert. Sie erhebt ernſte Bedenken gegen den Umfang und die Art des eingeleiteten Abbaues der Jugendpflege im Reich und in den Ländern, vor allem gegen die Beſchrän⸗ kung der Einrichtungen und Mittel zur Förderung der Leibesübungen, da das deutſche Voll in ſeiner heutigen ſchweren Lage erſt recht auf eine geſunde und nervenſtarke Jugend als die höchſte und letzte Hoffnung deutſcher Zu⸗ kunft angewieſen iſt. Staatsregie⸗ Die Vorſtandſchaft wird in einer Am die deutſche Voxmeiſterſchaft im DAS Viß Germania Stuttgart Meiſter Der Entſcheidungskampf um die deutſche Mannſchaſts⸗ meiſterſchaft des DAS zwiſchen dem Vf Germania Stutt⸗ gart und der VVg Königſeer Sportfreunde wurde zu einem überraſchend großen Publikumserfolg, da ſich über 4500 Zuſchauer eingefunden hatten. Bedauerlich war, daß einige zweifelhafte Urteile das Publikum zu Proteſtſtürmen ver⸗ anlaßte, wie man ſie in einem ſolchen Ausmaße in Stutt⸗ gart noch nicht erlebt hat. Wenn auch durch dieſe Fehlent⸗ ſcheldungen das Endergebnis zugunſten der Stuttgarter höher ausfiel als es den tatſächlichen Leiſtungen entſprach, ſo iſt dennoch im allgemeinen der Sieg der Schwaben als verdient zu bezeichnen. Die Stuttgarter erwieſen ſich in der Geſamtheit als beſſere Techniker, während die Haupt⸗ ſtärke der Thüringer in ihrem fabelhaften Angriffsgeiſt und ihrer außerordentlichen Härte lag. Die Ergebniſſe: Raumſchüſſel 1(Kön.)— Pfaff unent⸗ ſchieden; Raumſchüſſel 2(Kön.) Möſch unentſchieden; Brill(Kön.) Schepperle ergab klaren Punktſieg des Stuttgarters. Im Leichtgewichtskampf Clauß(Kön.) Kling wurde das urſprüngliche Urteil, das als Sieger Clauß beſtimmte, in ein Unentſchieden umgewandelt; Leitner(St.) ſchlug Heynlein in der 1. Runde k..; Held(St.) beſiegte Winſel nach Punkten; Bauer(St.) wurde zum Punktſieger über Meiſter(Kön.] erklärt; Her⸗ ſcher(Kön.) beſiegte Allinger nach Punkten. Deutſche Vorſiege in Kopenhagen Am erſten Tage des internationalen Amateur⸗Box⸗ turniers von Sparta Kopenhagen gab es zwei deutſche Stege und Niederlagen. Der Hauptkampf zwiſchen dem däniſchen Europameiſter im Schwergewicht, Jacob Mi⸗ chaelſen, und dem ſtarken Chemnitzer Badſtuüber endete ba der zweiten Runde mit der Disqualifikation des Sachſen, da er mit der Innenhand ſchlug. Der Berliner Bächler ſchlug Hendixen⸗Kopenhagen nach Punkten und im Welter⸗ gewicht war der Chemnitzer Weiſe ſchon in der erſten Runde über G. Peterſen entſcheidend ſiegreich. Pleuſe⸗ Maut unterlag im Mittelgewicht gegen Knud Jenſen nach unkten. Unter der Leitung des Verbandsſportwartes Klein⸗ Karlsruhe hielt der Süddeutſche Leichtathletikverband in Heidelberg ſeine erſte Tagung in dieſem Jahre ab. An⸗ weſend waren alle Gruppenſportwarte. Ferner wohnten der Tagung der Frauenſportwart Leunig⸗Frankfurt, der Jugendſportwart Becker⸗ Wiesbaden, der Leichtathletik⸗ vorſitzende Ritzen⸗Ulm bei. Die Tagung nahm einen ausgezeichneten Verlauf. In der Hauptſache wurden die Termine für das Jahr 1932 beſtimmt und auch genehmigt.. 12. April der ſüddeutſche Waldlauf in Ulm a. D. 24. April der deutſche Waldlauf in Stuttgart. 5. Juni ſind die Gruppenmeiſterſchaften und zwar von Südbayern in München, von Nordbayern in Nürnberg, von Württemberg in Stuttgart, von Baden in Lahr und vom Rhein in Schwetzingen, von der Saar in Trier und von Main⸗Heſſen in Worms. Die Gruppenmeiſterſchaft von Main⸗Heſſen findet bereits am 290. Mai in Worms ſtatt. 5. Juni wird in Frankfurt von der DSB ein Olym⸗ piawerbefeſt veranſtaltet. 22. und 29. Mai ſind die großen Staffeln in München, Nürnberg, Fürth, Stuttgart, Frankfurt, Darmſtadt, Karls⸗ ruhe, Würzburg, Mannheim, Ludwigshafen, Ulm, Heil⸗ bronn, Heidelberg, Offenbach. 19. Juni finden in München die Bahnmeiſterſchaften ſtatt 26. Juni der Vierverbandskampf in Wiesbaden oder Nürnberg. 19. Juli die Zehnkampfmeiſterſchaften in Würzburg und die 25 Kilometer⸗Laufmeiſterſchaften in München. Als Schlußveranſtaltung findet in Stuttgart am 25. September ein Internationales Sportſeſt ſtatt. Ferner finden noch folgende Gruppenkämpfe ſtatt: 7. Auguſt in Nürnberg zwiſchen Bayern und Württem⸗ berg, Main— Heſſen in Mainz. Der Gruppenkampf Rhein⸗Saar findet entweder am 31. Juli oder am 7. Auguſt 1932 in Pirmaſens oder Kai⸗ ſerslautern ſtatt, Nach dem Bericht des Spielausſchuſſes ſind im ver⸗ gangenen Jahre 486 Sportfeſte abgehalten worden unter Betefligung von 21600 Männern und 2200 Frauen. Wegen ſeiner großen Verdienſte, die er ſich um die Leicht⸗ athletik erworben hat, wurde dem Sportwart der Gruppe weiteren Eingabe den zuſtändigen Stellen die Begründung ihres Standpunktes übergeben.. Baden, Herrn Karl Haas in Kork, der Hans Braun⸗Ge⸗ dächtnispreis verliehen. Haas, der früher dem Bfg Handball der Turner Tode. Ketſch ſchlägt den Turnverein 1846:1 Am Sonntag dürfte auf dem 1846er Platz endlich die ſeit Wochen ſchwebende Entſche idung für die Gruppel der Handballmeiſterklaſſe gefallen ſein. Der Tabellenführer Ketſch hat den noch ausſichtsreichſten Mit⸗ bewerber, den Turnverein 1846 mit einem glatten Ergebnis abgefertigt und die Tabellenſpitze behauptet. Nach dem zahlenmäßigen Ergebnis zu urteilen, hat es den Anſchein, als ob die Gäſte weitaus die beſſere Mannſchaft geweſen wären. Dem iſt jedoch keineswegs ſo. Es bleibt unver⸗ ſtändlich, wie die Einheimiſchen, die in der erſten Spiel⸗ hälfte trotz mangelhaftem Spielaufbau klar feldüberlegen waren. nach der Pauſe derart auseinanderfallen konnten. Daß die Angriffslinie der 1846er den Spielverluſt ver⸗ ſchuldete, ſteht außer Zweifel. Durch das Verſagen des vorderen Mannſchaftsteiles konnte die aufopfernd ſpielende Hintermannſchaft auf die Dauer dem Druck des Gegners nicht ſtandhalten, zumal die Gegnermannſchaft ein unge⸗ künſteltes und ganz auf Erfolg eingeſtelltes Stürmerſpiel an den Tag legte, im gegebenen Augenblick aber auch recht⸗ zeitig bei den zahlreichen Angriffen der 1846er in der Ver⸗ teidigung zur Stelle war. So kam es, daß die entſcheidende Begegnung T 1846— Tade Ketſch:6(:2) in ihrem Ergebnis dem Spielverlauf nicht voll gerecht wurde. Bei guten Platzverhältniſſen drängt 1846 in den erſten Minuten ſtark. Außer einer Reihe von Strafwürfen brachten die einheimiſchen Stürmer es fertig, zwei ganz klare Torgelegenheiten zu verſchießen. Schön vorgetragene Angriffe der Ketſcher Mannſchaft werden wiederholt durch Abſeitsentſcheidungen des Schiedsrichters unterbunden. Dann zögert die 1846er Verteidigung bei einem Strafwurf mit dem Eingreifen und ſchon lautet es:0 für die Gäſte. Wiederum beherrſchen die 1846er das Spielfeld, aber vor des Gegners Wurfkreis iſt die Kunſt zu Ende. Der Sturm, d. h. die Innenleute verlieren ſich im Einzel⸗ ſpiel, welches wohl Strafwürfe einbringt, von denen jedoch keiner zum Erfolg führt. Anders bei den Gäſten, die einen weiteren Strafwurf prompt und unhaltbar zum zweiten — Tor verwandeln. Auch wetterhin bletbt Keiſg durch ſein flüſſiges Stürmerſptel gefährlich, wogegen 1846 ſeine ſchnellen Flügel völlig vernachläſſigt, der aufmerk⸗ ſamen Verteidigung des Gegners immer wieder die Mög⸗ N lichkeit laſſend, zu klären. In der zweiten Spielhälfte kommt Ketſch gleich nach Be⸗ ginn zu einem dritten Tor. Allerdings hatte der ſonſt ſeht gut leitende Schiedsrichter Schumacher⸗Weinheim überſehen, daß der Torſchütze an der Strafraumgrenze den Ball in Ah⸗ ſeitsſtellung aufnahm. Nachdem die Gäſte einen weiteren Strafwurf zum 4. Erfolg verwandeln konnten, erlahmte die Kampfkraft der Mannheimer Mannſchaft, die nun nach ein. gen unnützen Umſtellungen in den hinteren Reihen zuſam⸗ menhangslos ſpielte. der Spielhälfte der Ketſcher Mannſchaft und vor deren Tor zu finden waren. Endlich, beinahe mit der zu Ende gehen⸗ den Spielzeit, markierte der Junior Grumer den Ehren⸗ treffer. Nach dieſem verdienten Siege muß die Tgbe. Ketſch als der Vertreter der Gruppe J für die Endſpiele um die Kreismeiſterſchaft angeſehen werden, denn es iſt mit ziem⸗ g licher Sicherheit anzunehmen, daß der Tabellenführer auß den beiden ausſtehenden Spielen den einen noch benötigten Punkt auf ſein Konto bringen wird. In der Gruppe IV wurde das Spiel Polizei Karls, ruhe— Tgde. Offenburg abgeſagt, ein weiteres Treffen Tb d. Gaggenau— Karlsruher T. V. 46 endete mit einem:4⸗Sieg für die Karlsruher. Im Turngau Mannheim Für die Aufſtiegsklaſſe ſtanden nur drei Meiſter ſchaftsſpiele auf dem Plan. Von dieſen wurden zwei nicht ausgetragen, und zwar die Spiele TV. 46 2.— Tgde. Käfer⸗ 1 Altlußheim— Germania Mannheim. Die tal und TV. dritte Begegnung Jahn ⸗ Neckarau— Germania Neulußheim endete 013 für den Tabellenführer. Wei⸗ tere Ergebniſſe: TV. Altlußheim— TV. Hockenheim kom⸗ biniert:2, TV. 46 2. Jug.— Aufwärts Neckarau 1. Jug. 811. Wohltütigkeits⸗FJußball in der Pfalz Kreisliga Frankenthal— Kreisliga Ludwigshafen:4 V. f. R. und Eintracht Oggersheim— Spog. Mun⸗ denheim und Hochfeld:0 Arminia Rheingönheim u. Pfalz Ludwigshafen gegen A. S. V. u. TV. Frieſenheim:2 1914 Oppau— Germania u. D. Oppau u. Spy. Edigheim 61 Maxdorf⸗Ruchheim— Lambsheim u. Weiſenheim 710 FV. Speyer— TV. Speyer:1 Bellheim— Herxheim 11:2 V. f. L. Neuſtadt— Spfr. Landau ausgefallen. Mutterſtadt— Neuhofen 11 V. f. R. Klautern— Pfalz u. Reichsbahn Klautern:2 1. FC. Klautern— SC. u. Olympia Klautern 611 FC. Pirmaſens— Kreis Pirmaſens 5˙2 In der Pfalz ſtanden am Sonntag ſämtliche Fußball⸗ ſpiele im Dienſte der Winternothilfe, der der Reinertrag zufließt. Alle Spiele waren verhältnismäßig recht gut beſucht, ſodaß das finanzielle Ergebnis ſicherlich ein günſtiges ſein dürfte. Im Vordergrund des allgemeinen Intereſſes ſtand in der Vorderpfalz das Zuſammentreffen zwiſchen den kombinier⸗ ten Kreisligamannſchaften von Franken⸗ thal und Ludwigshafen in der Zuckerſtadt, das die Ludwigshafener infolge ihrer techniſchen Ueberlegenheit, ihrer beſſeren Leiſtungen im Sturm und vor allem in der Läuferreihe mit:1 für ſich entſcheiden konnten. In Oggersheim ſpielten.f. R. und Eintracht gegen Sogg. Mundenheim und Hochfeld. Infolge größerer Durch⸗ ſchlagskraft des Sturmes und guter Abwehrarbeit der Hin⸗ termannſchaft konnten die Oggersheimer überraſchend mit :0 gewinnen. 1914 Oppau ſtellte ſich einer kombinierten Mannſchaft von Germania, D. J. K. Oppau und SV. Edigheim und konnte durch einheitlichere Leiſtung gegen die kombinierte Elf erwartungsgemäß hoch gewinnen. In Maxdorf ſtanden Maxdorf und Ruchheim gegen Lambsheim und Weiſenheim am Sand gegenüber, das die erſtere kombinierte Elf nach durchweg überlegenem Spiel 710 (:0) gewann. In Rheingönheim ſah man zwiſchen Arminia und Pfalz Ludwigshafen kombiniert gegen A. S. V. Ludwigshafen und T. S. V. Frieſenheim einen recht intereſſanten Kampf, den Arminia und Pfälzer gegen die Frieſenheimer in den letzten Minuten mit:2 gewinnen konnten. In Speyer überraſchten der FV. und der TV. Speyer durch ein ſehr flottes Spiel, wobei beſonders der größere Eifer der Turner zu loben iſt. Der JV. konnte infolge beſſerer Routine einen:1(:1) ⸗Sieg herausholen. In Neuſtadt wurde das Spiel..L. gegen Sp. Fr. Landau abgeſetzt und dafür ein Spiel für den kommenden Sonntag zwiſchen Neuſtadt und einer Bezirksligamannſchaft von Ludwigshafen eingeſchoben. In Mutterſtadt ſpielten die FG. 08 und Viktoria Neuhofen unentſchieden:1.— In Kaiſerslautern ſtanden Sülddeulſche Loithtathletiktagung in geidelberg Mannheim angehörte, iſt mehrfacher Süddeutſcher Meiſter und auch ſüddeutſcher Waldlaufmeiſter. Für die Olympiade iſt damit zu rechnen, daß wegen der wirtſchaftlichen Not nur eine ſehr kleine Mannſchaft hinübergeſchickt werden kann. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß die Beteiligung der Jugendlichen insbeſondere bei den Vereinen der erſten Fußballklaſſen ſtark geſtiegen ſei. 32 000 Ju⸗ gendliche haben ſich an leichtathletiſchen Wettkämpfen be⸗ tätigt. Auch die Leiſtungen ſind dementſprechend geſtiegen. Bei den Frauen blieb die Zahl der Beteiligung und die der Leiſtungen beibehalten. Hier ſind vor allem Frank⸗ furt, München, Nürnberg zu erwähnen, denen Stuttgart und Trier folgen. Eine ſehr ſtarke Zunahme hatten auch die Kurſe durch die Sportlehrer zu verzeichnen. Vier Sportlehrer des Verbandes haben rund 26 000 Teilnehmer in 471 Lehr⸗ gängen unterrichtet, darunter 80 v. H. Fußballſpieler. Die ſüddeutſchen Vereinsmeiſterſchaften müſſen von jedem Verein, der 10 Leiſtungskarteninhaber hat, ausgetragen werden und zwar an drei Kampftagen innerhalb eines Monats. Der letzte Prüfungstermin iſt der 10. September. g Hallenſportfeſte ſind vorgeſehen in Stuttgart, Frankfurt und Offenburg. Das Nürnberger iſt noch fraglich. Die Süddeutſchen Meiſterſchaften werden getrennt von der De durchgeführt, aber andere gemeinſame Sportfeſte, ſowie Klubkämpfe ſind möglich. Für die Vereinsmeiſterſchaften folgende Uebungen feſtgeſetzt: Für Männer: A⸗Klaſſe: 100 Meter, 800 Meter, 5000, Meter, 4 mal 100 Meter, 3 mal 1000 Meter, Hoch⸗ und Dreiſprung, Kugelſtoßen und Speerwerfen. Beteiligung 4 Mann.— B Klaſſe: 100 Meter, 800 Meter, Weit⸗ ſprung, Kugelſtoßen, 4 mal 100 Meter Mindeſtbeteiligung 2 Mann, drei Uebungen und Staffel.— O⸗Klaſſe: 100 Meter, 800 Meter, 5000 Meter, Kugelſtoßen, 4 mal 100 Meter. Beteiligung 1 Mann, 2 Uebungen und Staffel. Für Frauen: A⸗Klaſſe: 100 Meter. 4 mal 100 Meter, Hochſprung, Kugelſtoßen, Weitſprung. Drei Teil⸗ wurden nehmerinnen, drei Uebungen und Staffel.— B⸗Klaſſe: 100 Meter. Weitſprung, Kugelſtoßen, 4 mal 100 Meter. Zwei Teilnehmerinnen, drei Uebungen und Staffel. ſich der.f. R. und Pfalz und Reichsbahn kombiniert gegen⸗ ö über, wobei die.f..⸗Leute mit:2(:1) die Oberhand be⸗ hielten.— Der Bezirksligiſt, 1. FC., ſchlug die kombinierte Elf von SC. und Olympia 61(:). konnte der Fußballklub ſeine Ueberlegenheit gegen den Kreis Pirmaſens mit:2(:1) beweiſen. —— Dortmunder Sechstagerennen Kroll⸗Maidorn führen.— Nach 19 Stunden Das ſchon in der erſten Stunde ſehr lebhaft begonnene Dortmunder Sechstagerennen brachte auch im weiteren Verlauf der erſten Nacht zahlreiche Jagden, die wiederholt die Plazierung der Paare gründlich durcheinander warf, Schön⸗Göbel und Charlier⸗Deneef verloren ihre führende Poſition und an die Spitze des Feldes rückte das über⸗ raſchend ſtark fahrende Paar Kroll⸗Maidon. Um 4 und 5 Uhr gab es— eine Neueinrichtung— je zehn Tempo⸗ runden. Der Erſte jeder Runde erhält bei dieſem Tempo, fahren drei Punkte. Das erfolgreichſte Paar waren hier die Kölner Rauſch⸗Hürtgen, die allein 46 Punkte auf ihr Konto brachten und dadurch auf den zweiten Platz vor⸗ rückten. 240 Am Samstagnachmittag war die Weſtfalenhalle recht gut beſucht, das Hauptkontigent der Zuſchauer ſtellten allerdings, wie meiſt in den Nachmittagsſtunden, die Ju⸗ gendlichen. Im Rennverlauf gab es keine beſonderen Ereigniſſe. Bei den Spurts zeichnete ſich der Dresdener Maidorn aus, er gewann allein drei Spurts. Rauſch brachte zwei Spurtſiege an ſich, die weiteren Spurts wur⸗ den von Korsmeyer, Dülberg, Linari, Oſzmella und e gewonnen. ach 19 Stunden, 5 Uhr nachmittags, hatte die Spitze des Feldes 518,800 Kilometer 5 55 Der Stand des Rennens: 1. Kroll⸗Maidorn 30 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Rauſch⸗Hürtgen h Punkte; 3. Dülberg⸗Tietz 48 Punkte; 4. Charlier⸗Deneef 88 Punkte; 5. Schön⸗Göbel 34 Punkte; 6. Vopel⸗Korsmeyet 26 Punkte 7. Manthev⸗Oſzmella 21 Punkte.— Zwei Run⸗ den zurück: 8. Linaxi⸗Dinale 34 Punkte; 9. Pijnenburg⸗ Piet van Kempen 18 Punkte: 10. Pützfeld⸗Meyer 17 Punkte 11. Rieger⸗Schenk 10 Punkte; 12. Wambſt⸗Broccardo 1 Drei Runden zurück: 13. Funda ⸗Maczinſky 2 Punkte. Großkampftag in Breslau Wueſtenraedts Börſe einbehalten Der erſte Großkampftag nach längerer Pauſe in Bres⸗ lau brachte den Veranſtaltern nicht den erwarteten Kaſ⸗ ſenerfolg. Denn mit 3000 Zuſchauern war die Jahrhun⸗ derthalle nur zur Hälfte gefüllt. man nicht ganz zufriedengeſtellt. Die größte Enttäuſchung bot der Hauptkampf zwiſchen Tobeck⸗ Breslau und dem Belgier Wueſtenraedt. Der Ausländer hatte ule eine Chance und wurde in der zweiten Runde dreimal bis „acht“ geſchlagen, worauf er den Kampf ohne Grund auf⸗ gab, ſo daß Tobeck einen ſchnellen Sieg landete. Di Börſe Wueſtenraedts wurde einbehalten und der Belglel der JBu. zur Beſtrafung angezeigt. 5 Ebenfalls ein vorzeitiges Ende fand der zweite Halb⸗. ſchwergewichtskampf zwiſchen Czichos⸗Breslau und Hoelzl⸗ Hamm. Hoelzl wurde in der dritten Runde hart am Kopf erwiſcht, wodurch ſeine alte Augenverletzung wieder aufbrach. In der Pauſe verbot der Ringarzt den Weſtdeutſchen das Weiterkämpfen und Czichos wurde un⸗ ter dem Proteſt Hoelzls und des Publikums zum Sieger durch techniſchen k. o. erklärt. Dem Breslauer Barkneck glückte gegen den Tſchechen Tonda Hanys mit einem überlegenen Punktſiege trotz eines Gewichtnachtetles von 13 Pfund die Revanche für ſeine in Prag erlittene k. o⸗ Niederlage und im Einleitungskampf ſchlug Volkmar Berlin den Hirſchberger Fritz Kuehn ſicher nach Punkten. Deulſche Tenniserfolge in Philadelphis Nüßlein und Najuch ſiegen i Die Tilden Tennis⸗Company hat jetzt ihren Schauplatz von Newyork nach Philadelphia verlegt, wo am Freitag die beiden Deutſchen Najuch und Nüßlein ſchöne Erfolge erfochten. Im Doppel erkämpften ſie ſich durch ein auz⸗ gezeichnetes Angriffsſpiel einen 610, 977,:3 Sieg übet das Newyorker Paar Seller⸗Behr. Im Einzel lie, ſerte Nüßlein gegen den ſpielſtarken Chicagoer Paret einen ganz großen Kampf und gewann mit 673, 02, bi Nüßlein trifft nun in ſeinem nächſten Kampf auf Wil⸗ liam Tilden. Tilden ſchlägt Nüßlein Die Schaukämpfe der Tildengruppe in Philadelpßit brachten als Höhepunkt die neuerliche Begegnung Deutſchen Meiſters Nüßlein mit William Tilden. Det Deutſche begann das Spiel in fabelhafter Form und nahm Tilden die erſten beiden Sätze mit 614, 10:8 ab. Tilden holte ſich dann den folgenden Satz mit 673, hatte dann aber den Widerſtand des Nürnbergers gebrochen, um e in 5 Sätzen mit:6, 10 8, 678, 826, 61 als Sieger hervor⸗ gehen zu können. Das anſchließende Doppelſpiel konnte Tilden⸗Hunter gleichfalls erſt nach hartnäckiger 9 genwehr von Nüßlein⸗Najuch mit 426, 725, 947 zu ihren Gunſten entſcheiden. 5 Der Sieger brachte noch zwei weitere Tore auf ſein Konto, obwohl die 1846er nicht weniger oft in b Auch ſportlich wurde E . . In Pirmaſens 982 Ketſg en 1846 ufmerk⸗ e Mög⸗ ach Be⸗ uſt ſehr erſehen, in Ah⸗ vetteren mte die ich eini⸗ zuſam⸗ weitere r oft in en Tor gehen Ehren⸗ e. Ketſch um die tt ziem⸗ rer auß nötigten Karls, Treffen dete mit Meiſter⸗ hei nicht . Käfer⸗ m. Dit nana r. Wei⸗ im kom⸗ 1. Jug. ö t gegen. hand be⸗ binierte rmaſens gen den N den gonnene weiteren lederholt r warf. führende 18 über⸗ 4 und Tempo⸗ Tempo, ren hier auf ihr atz vor⸗ alenhalle r ſtellten die Ju⸗ ſonderen resdener Rauſch ts wur⸗ lla und einen ſchweren Schädelbruch und mußte ins 1 Krankenhaus eingeliefert werden. Die ganze Ort⸗ eſchaft war in größter Gefahr. Viele Einwohner e Spitze Maidorn rtgen 0 r⸗Deneef irsmeyer dei Run⸗ nenburg⸗ Punkte; cardo 9 kaczinſkg in Brez ten Kaſ⸗ Fahrhun⸗ wurde auſchung und dem tte mal bis und auf⸗ e. Die Belgier te Halb⸗ au unb 1 Runde erletzung arzt dem urde un⸗ n Sieger AIrt nec nie it einem tles von ne k. o⸗ [kmar⸗ Punkten. ein aus⸗ eg über 5 r hervor- inzel lle⸗ er Paree 6˙2, 678. auf Wil⸗ ladelphis ung konnten er Ge⸗ kig. „ 9e, f e elphia Schauplatz 5 Freitag Erfolge 3 bekannte Kanzleirat Friedrich Günther iſt im 80. Montag, 11. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 15 Kleine Nachrichten Scheunen⸗Brände * Unterwittighauſen(Amt Tauberbiſchofsheim), 10. Jan. Am Donnerstag ſrüh brach in der Scheune des Gemeinderats Valentin Fuchs in Unterwittig⸗ hauſen Feuer aus. Die hieſige Feuerwehr, die ſehr raſch zur Stelle war, konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Es war ein großes Glück, daß die abgebrannte Scheune außerhalb des Dorfes ſtand, ſonſt wäre ſicherlich ein ſehr großes Brand⸗ unglück nicht zu verhindern geweſen, da in dieſer Nacht ein ungeheuer ſtarker Sturm herrſchte. * Buchen, 10. Jan. Am Donnerstag früh brach in der Feldſcheune des Hofgutes Kudach bei Altheim ein Brand aus, der infolge des herrſchenden hef⸗ tigen Sturmwindes ſofort auf die Schweine⸗ und Pferdeſtallgebäude übergriff. Die Feuerwehr von Altheim war alsbald mit ihrer Motorſpritze zur Stelle. Die Löſcharbeiten wurden durch das Sturm⸗ wetter ſehr erſchwert. Die Scheune iſt vollſtändig abgebrannt. Mit ihr ſind dem Feuer große Heu⸗ Stroh⸗, Getreide⸗ und Kraftfuttervorräte zum Opfer gefallen. Das Vieh konnte gerettet werden. Kanzleirat Günther geſtorben o Ludwigshafen, 10. Jan. Der in weiten Kreiſen Lebensjahr geſtorben. Günther hat ſich als Hei⸗ matforſcher um die Stadtgeſchichte große Verdienſte erworben. Er war früher Vorſitzender des Pfälz. Verkehrsverbandes und Vorſtandsmitglied im Ver⸗ ſchönerungs⸗ und im Verkehrsverein Ludwigshafen. Sechs Häuſer, zwei Scheunen abgebrannt * Hochmöſſigen(Oberamt Oberndorf), 10. Jan. In den erſten Morgenſtunden des Donnerstag brach in dem Oekonomie⸗Anweſen des Landwirtes Joſef Ruf, bei der Kirche, ein Brand aus, der eine verhängnisvolle Wirkung hatte. Infolge des Süd⸗ weſtſturmes nahm der Brand raſch große Aus⸗ dehnung an. Der Funkenregen wurde über die ganze Gemeinde getragen. Alsbald ſtanden weitere benachbarte Gebäude in Flam⸗ men. Insgeſamt ſind ſechs Häuſer und zwei Schuppen abgebrannt. Der Gebäudeſchaden wird auf 5560 000 Mark, der Geſamtſchaden einſchließ⸗ lich Mobiliar auf über 100 000 Mark geſchätzt. Ein freiwilliger Feuerwehrmann, der mit eini⸗ gen Kameraden das ſchwer gefährdete Haus ſeiner Schwiegereltern ſchützen wollte, erlitt durch Sturz räumten ihre Häuſer. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Bei der Bekämpfung des Feuers leiſteten die Wehren von Weiden und Marſchalken⸗ zimmern, Schramberg und Oberndorf wertvolle Hilfe. Drei Feuerwehrleute mußten wegen Rauch⸗ vergiftung ins Oberndorfer Krankenhaus gebracht werden. * * Hirſchhorn a.., 10. Jan. Der auf einem Rhein⸗ dampfer beſchäftigte Franz Beldermann, Sohn des hieſigen Tünchers Karl Beldermann, wird ſeit einigen Tagen vermißt. Beldermann. der von einem in Bingen liegenden Dampfer ſich in die Stadt be⸗ geben hatte, kehrte während des Abends auf den Dampfer zurück. Am Morgen fand man ſein Bett unberührt, ſo daß anzunehmen iſt, daß er durch einen unglücklichen Zufall während der Nacht un⸗ bemerkt den Tod im Rhein gefunden hat. Miniatur im Schachspiel. Partie Nr. 249 (Gespielt in der Prager Schacholympiade Am 15. Juli 1931). Weiß: Bogoljubow(Deutschland.)— Schwarz: Andersen Dänemark). 1. 88113 Sg 16 8. 52—b3= e5 2. dz da 57 b 9. Lei- Sb d/ 3. e2—e3 Les=- b 10. Dd 1 Tad cd „ I 27 e 11. Tat- di Dds-er 5. 00 18 e7 12. Df3—h3 Le/- d) 6. Sb d d7= ds 13. Seed? Schw. gibt auf.) 7. S813— es 00 1. Ein grobes Versehen, das einen Offizier und somit die Partie kostet.— 2. Nach De7xd7 folgt dec mit nachfolgendem Lb ef6. Schwarz kann dann den Li6 nicht zurückschlagen wegen Ph7. Partie Nr. 250 in Murau(Steiermark) Schach-Zeitung). Weiß: Dr. H. Reinle. (Gespielt 1931.)(Wiener Schwarz: NN. 1. 22e 1 es 9. Sds c c7- Kes di 2. Sbi— 603 SgS f 10. Sts e544 Kd7- c8 3. 12—4 eS Ni()) 11. Sieb) Nes 4. e- es Dds er 12. De2-c Sb c6) 5. DdI—e2 Sf6—g8 13 Dea cc(ö) by xc 6. 83113 d7- ds 7)) 14. LII- a6 Kees- bS 7. Scd-ds De/ ds 15. Seb Xx c= 8. eb de- Les eb 1. Der erste Bock. Es mußte d7—d5 geschehen. — 2. Der zweite Bock, der zur baldigen Katastrophe kührt.— 3. Hier Wäre eher noch Kd in Betracht gekommen.— 4. Vorbereitungszug für die elegante Schlußkombination.— 5. Von hier ab macht Schwarz nur noch Zwangszüge. Partie Nr. 251 (Gespielt in Antwerpen gleichzeitig mit 29 anderen Partien ohne Ansicht des Brettes gelegentlich des neuesten Rekord im Blindenspieh. Weiß: G. Koltanowski. Schwarz: NN. 1. eꝛ2 e Ic 9. Lds cc 15 Dds-a. 2. d- da 47 ds 10. Lo- d Das 5 3. Sb 88 ds e 11. 000 Di5— es 5) 4. Sc xe Sg8 6 12. De- da Deb cage). 5. Li- das) Dds cd 13. Dds ds() KeS ds 6. 81—13 Ddꝗ-ds 14. Ldzæ- as Kd- 8 7. Ddi- e2 Leg 83) 15. Tdi- ds== 8. Se 4K 16-. 87 K 5 1. Weiß opfert im Interesse schnellerer Entwick⸗ lung einen Bauer.— 2. Eine geschickte Gegen- operation.— 3. Schwarz will den Abtausch er- zwingen und bedroht den Baz. Koltanowski ant-⸗ Wortet mit einer blendenden Schlußkombination.— 4. Ahnungslos geht Schwarz in die Falle ein.— 5. Von den 30 Blindpartien hat Koltanowski 20 ge- Wonnen, 10 unentschieden gemacht, somit keine ein- zige verloren. Eine fabelhafte Leistung! * Stacltrat Tietz, der Organisator der Karlsbader Meisterturniere, hat wegen dauernder Verschlech- terung seines Augenleidens auf seine Obmannstelle im Deutschen Schachverband im C. S. R. verzichtet. Aus dem Schachleben „Schachfreunde Ludwigshafen a. Rh.“ Unter dem vorstehenden Namen ist in Ludwigshafen a. Rh. ein zweiter Schachklub ins Leben gerufen Wor den. In der Gründungsversammlung im Lokal„zur fröh- lichen Pfalz“ Wurden die Herren Becherer, Hein- rich, Dr. Hinderer, Plappert, Schowalter und Studienassessor Seybold in den Vorstand gewählt. Der Beginn des Winterturnjers Wurde auf den 30. Oktober festgesetzt und zum Turnierleiter Herr G. Heinrich bestimmt. Lehrkurse für Anfänger und Fortgeschrittene sind in Aussicht genommen. Die Klubabende sind auf Dienstag und Freitag anbe- beraumt. Die Schachmeisterin Paula Wolf-Kalmar in Wien, eine der stärksten Schachspielerinnen Oesterreichs, ist plötzlich gestorben. Die Verstorbene War eine Schülerin Retis und bis vor kurzem mit dem Schach- meister H. Wolf vermählt. Die Verstorbene War Mitglied des führenden Schachklubs„Hietzing“ in Wien und besaß eine Spielstärke, die ihr im In- und Auslande beachtenswerte Erfolge einbrachte. An anderer Stelle unserer Schachspalte veröffent- lichen wir eine von der Verstorbenen gespielte Partie(Caro—Kann- Verteidigung). Capablanca erhielt für seinen Wettkampf gegen Dr. Euwe 2500 Gulden Honorar, also nahezu den- selben Betrag für 10 Partien, welchen Dr. Aljechin im 26 Runden-Turnier zu Veldes als Honorar und Preis erhalten hatte. Der Schachmeister Snosko- Borowski begeht dem- nächst sein 25jähriges Schachjubiläum. Zur Feier hat sich in Paris unter dem Vorsitze des Welt- meisters Dr. Aljechin ein Komitee gebildet. Eugen Snosko- Borowski hat den Meistertitel im Alter von 22 Jahren zu Nürnberg im Jahre 1906 erworben. Ein geborener Russe, lebt er seit der Revolution in Paris. Das Turnier um die Bundesmeisterschaft 1930 ergab einen überlegenen Sieg des vorjährigen Bun- desmeisters Dr. Dyckhoff(Deutschland), der mit 7½ Punkten 83 Proz. erzielte. Es folgten: .8. Dr. Balogh(Rumänien) und Keemink (Holland) je 6 Punkte; 45. Dr. Dührssen Deutsch- land) und Probst Deutschland) je 4 Punkte;.—7. Batik(Tschechoslowakei) und Kunert(Oesterreich) je 4 Punkte; 8. Seibold(Deutschland) 376 Punkte; .10. Desler Dänemark) und Pedersen(Dänemark) je 2 Punkte. An dem Turnier waren die gegen- Wärtig stärksten Fernspieler fast vollzählig betei- ligt. Umso höher ist der Erfolg des 1. Preisträgers zu werten. 5 Wiener Schach-Zeſtung. Nr. 21(November) ent- bält die Partien aus dem Großturnier in Veldes, „Snosko-Borowski als Jubilar“, Endspielstudien, „Aus dem Prager Vorolympiade- Turnier“, Schach in Bulgarien, Unterhaltungsbeilage.— Nr. 22(Zweite .— 45 2 SN ö 6 oc 380 8 Was hören wir? Monkag, 11. Januar Frankfurt .15: Frühkonzert.— 12.05: Mittagskonzert. Konzert aus Köln.— 17.05: Nachmittogs konzert a gart.— 18.35:„Der Beruf des De 8 Dr. Curt Gutkind, Mannheim. Welle: Die Land wirtſcha von Reichs miniſter Dr. Schiele⸗Berlin.— gramm ſiehe Südfunk. — 19.06ů Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrou.— 13.05: Mit konzert.— 16.15: Nachmittagskonzert.— 18.28: der Stadt Danzig.— 19.30: Lieder von Pfitzner, Trunk, Welz und Menzen.— 20.00: Kammermufik.— 20.40; Ach⸗ tung! Hier ſpricht Berlin!— 21.05: Orcheſterkonzert. Die Romantik. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 12.00: Schollplatten⸗Konzert.— 13.05: Mittagskonzert. 30: Kinderſtunde.— 17.00: Nachmittagslonzert. Verkehrsrechtliche Tages⸗ fragen. Univerſitätspro Eſch 7 prozeß. 20.00: Abendkonzert.— 8 23,45: Nachtmuſik und Tanz. 23.45: Beim Dortmunder Sechstagerennen. München Tenor— Baß.— 14.20: Stunde der Fortbildung: Kauf⸗ männiſches Rechnen. 16.20: Konzerktſtunde.— 17.20 Veſperkonzert.— 19.80: Stunde des Chorgeſangs.— 20.00: Abendkonzert.— 21.80: Beſchleunigter Puls. Südfunk 10.00: Stunde der Kammermuſik.— 12.35: Schollplatten⸗ konzert.— 13.05: Unterhaltungskonzert.— 16.00: Brief⸗ markenſtunde.— 17.05: Nachmittagskonzert.— 20.00: Opernkonzert.— 21.00: Stunde der Kammermuſtk.— 21.30: Mundarten II: Weſtfalen.— 22.00: Uebertragung aus Newyork: Populäres Konzert. Aus dem Ausland 12.40: Schallplattenkonzert. 18.302 Beromünſter: Muſtk vom Lande. Mailand: 19.05: Leichte Abendmuſtk.— 20.45: Unter⸗ haltungsmuſik. Prag: 18.25: Rom: 21.00: muſtk. Sottens: 20.35: Werke für Geſang und Klayier. Straßburg: 18.00: Inſtrumentalkonzert.— 20.45: Schall⸗ plattenkonzert.— 21.30: Klavierkonzert.— 22.00: Konzert. Wir hörten Gedenkfeier in Speyer Die von den Bayeriſchen Sendern übertragenen Ein⸗ weihungsfelerlichkeiten des Ehren mals für die am 9. Januar 1924 gefallenen Freiheitskämpfer Ferdinand Wiesmann und Franz Hellinger auf dem Friedhof in Speyer, hinterließen außerordentlich ſtarke Eindrücke. War doch die Feier auch ein Bekenntnis zum Deutſchtum, eine Erneuerung des Treugelöbniſſes zum deutſchen Volk und zur deutſchen Heimat. Das Dröhnen der Flugzeuge, die aus der Höhe Kränze abwarfen, die Muſik der bayeri⸗ ſchen Schutzpolizei, die Weiſen des Niederländiſchen Dank⸗ gebetes und des Liedes vom guten Kameraden vertieften die Weihe der Stunde. Deutſche Sendung. Leichte und volkstümliche Unterhaltungs⸗ Wilderer und Hehler verhaftet * Mutterſtadt, 10. Jan. Ein ganzes Neſt von Wilderern konnte durch die Gendarmerie Mut⸗ terſtadt in Verbindung mit der Kriminalpoltzei Ludwigshafen ausgehoben und verhaftet werden. Neben zwei Haupttätern ſind eine ganze Reihe Heh⸗ ler in die Angelegenheit verwickelt. Eine Wirtſchaft in Mundenheim, wohin das Wild derkauft wurde, iſt im Laufe des Freitag geſchloſſen und die In ⸗ haberin verhaftet worden. ** Die sudetendeutschen Schachfreunde verlieren damit die Mitarbeit ihres bisherigen Führers. Novembernummer) enthält den Ueberblick ger von Swyinemünder Kämpke um die Meisterschaft Deutschland, Schach in Rumänien,„Aus Südafrika“, Aufgabenteil, Lösungen und Unterhaltungsbeilage nebst Fernturnier-Brief wechsel. Mitteilung, daß Freitag mittag 8 Herr Christian PCreb Grünsiadi 55 Jahren sanft entschlief Die Hinterbliebenen Allen Freunden und Bekannten die traurige General Verfreler der Chemoſiewerke K. 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