Pro⸗ utter⸗ t mit ucius it be⸗ 1 5 a after.. —4 — 2. 2 2 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, WW Oppauer Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 m breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Zur ſelben Zeit hatte Staatsſekretär Meißner eine Unterredung mit den Mittelmännern der Deutſchnationalen und der Nationalſozialiſten. Um vier Uhr fand die entſcheidende zweite Beſprechung zwi⸗ ſchen Hitler und Hugenberg ſtatt. Sie hat, wie nach dem bisherigen Verlauf der Geſpräche kaum mehr anders zu erwarten war, zu dem Er⸗ gebnis geführt, daß die„nationale Oppoſition“ den Vorſchlag des Reichskanzlers, die Wiederwahl Hin⸗ denburgs auf parlamentariſchem Wege zu ermöglichen, in aller Form abgelehnt hat. Be⸗ gründet wird dieſe negative Entſcheidung mit dem Hinweis, daß ein ſolches Vorgehen formal wie auch dem Sinn nach der Berfaſſung zu wider⸗ laufe, zumal der Reichstag in feiner jetzigen Zuſammenſetzung nicht dem Willen des Volkes entſpreche. Mit dieſer Antwort iſt der Plan einer Parlamentswahl geſcheitert. Der Reichskanzler wird vorausſichtlich im Laufe des heutigen Vormit⸗ tags dem Reichspräſidenten über den Verlauf ſeiner Aktion Bericht erſtatten. Es bleibt noch der Weg einer Volkswahl offen.. „Das Beſtreben der„nationalen Oppoſition“ läuft darauf hinaus, den Reichskanzler auszu⸗ ſchalten und gleichzeitig Hindenburg als Kan⸗ didaten der Rechten für ſich in Auſpruch zu nehmen. Man denkt dabei wieder an die Einſetzung eines Ausſchuſſes, ähnlich wie ihn ſeinerzeit bei der Wahl Hindenburgs Herr von Loebell gegründet hat, und man gibt ſich der Erwartung hin, daß ſich das Zentrum dieſem Ausſchuß anſchließen werde. Wie aber würden ſich unter ſolchen Umſtänden die Sozialdemokraten verhalten? Im Prinzip haben ſie ſich für eine Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten erklärt. Sie wären auch ge⸗ neigt, im Reichstag für ein entſprechendes Geſetz zu ſtimmen. Dagegen können ſie ihrer ganzen Einſtel⸗ lung nach unmöglich an einem Wahlaufruf für Hin⸗ denburg, der die Unterſchriften der Nationalſoziali⸗ ſten und Deutſchnationalen trägt, ſich beteiligen. Man nimmt daher in politiſchen Kreiſen an, daß, falls die Frage einer Volkswahl tatſächlich akut wer⸗ den ſollte, die Sozialdemokraten ſich weder für nochgegen die Wahl erklären, ſondern ihren An⸗ hängern Stimmenthaltung empfehlen wer⸗ den. Ob Hindenburg unter ſolchen Umſtänden zu kandidieren geneigt iſt, bleibt freilich abzuwarten. Der Einfluß Hugenbergs Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. Jan. Ueber den Inhalt der Briefe, in denen Hitler und g* Hugenberg getrennt ihr„Nein“ ausſprechen, war mar 1 rzuge, 5 er. 4 — der Kanzler auf indirektem Wege bereits um Mitter⸗ nacht unterrichtet. Die Veröffentlichung des Wort⸗ lautes erfolgt erſt heute. Die Ablehnung des Brü⸗ ningſchen Vorſchlages iſt zweifellos in erſter Linie auf den Einfluß Hugenbergs zurück⸗ zuführen, dem Hitler, anfangs durchaus zu Entgegenkommen geneigt, ſich im Verlauf der Aus⸗ einanderſetzungen immer mehr gefügt hat. Für Hugenberg gab es von Anfang an nur das eine Ziel, den ihm verhaßten Gegner Brüning eine Schlappe zu bereiten. Die wirklichen Motive der Entſcheidung ſucht man hinter höchſt fadenſcheinigen Begrün⸗ dungen zu verbergen. Nicht die„Lebens⸗ intereſſen Deutſchlands“, wie man emphatiſch verſichert, ſondern die kleinlichſten parteitak⸗ tiſchen Erwägungen haben die Politik der ſogenannten„nationalen Oppoſition“ be⸗ ſtimmt, als ſie ihr rein negatives Votum fällte. Eine klare Antwort hat ſie vermieden, da ſie zu der anderen Löſungs möglichkeit, der Wahl durch das Volk, keine Stellung nimmt. In dieſer Haltung drückt ſich ein großes Maß von Entſchlußloſigkeit aus. Das Schlimmſte aber iſt, daß durch dieſes taktiſche Spiel das deutſche Volk in einem überaus kriti⸗ — Baſel, 11. Jan. Der Verwaltungsrat der B33 hat in ſeiner heu⸗ tigen 17. Sitzung außer der Verlängerung des 100 Millionen⸗Dollar⸗ Kredites der deutſchen Reichsbank, bis zu 3 Monaten, wobei Vorausſetzung iſt, daß auch die Bank von England, die Bank von Frankreich und die Federal Reſerve Bank in Newyork ihren Anteil mit je 25 Millionen Dollar bis zu drei Mona⸗ ten verlängern, gleichlautende Beſchlüſſe auch hin⸗ ſichtlich der andern an ihn gelangten Kreditwſinſche gefaßt. So wurde der der öſterreichiſchen Nationalbank gewährte, am 16. d. Mts. fällige Kredit unter gleichen Vorausſetzungen für drei Monate verlängert, ebenſo der der un gari⸗ ſchen Nationalbank gegebene Kredit, der am 18. Januar fällig geweſen wäre. Der Anteil der BIZ. an dieſen Währungskredi⸗ ten ſtellt hier einen nicht zu bedeutenden Teil der langfriſtigen Anlagen, gemeſſen an der Geſamthöhe der der B33. zur Verfügung ſtehenden Mittel dar. Aus den weiteren Beſchlüſſen des Verwaltungs⸗ rats der B33. iſt hervorzuheben, daß der Verwal⸗ tungsrat hinſichtlich der Feſtſtellungen des Beraten⸗ den Sonderausſchuſſes, die dem Präſidenten telegra⸗ phiſch gegebene Ermächtigung genehmigt hat, den intereſſierten Regierungen zu erklären, daß die Feſtſtellungen dieſes Ausſchuſſes von der Bank als Treuhänder der Gläubiger beſtätigt und angenommen worden ſind. Für den am 31. Dezember v. Is, aus dem Ver⸗ waltungsrat ausgeſchiedenen Präſidenten der Nieder⸗ ländiſchen Bank, Dr. Viſſering, wurde ſein Nach⸗ folger Dr. Trip in den Verwaltungsrat für die normale Dauer der Amtsperiode gewählt. Der Verwaltungsrat nahm ſchließlich Kenntnis von den Ausweiſungen der B33. per 30. November und 31. Dezember 1931, die mit 1107 Millionen bezw. 1041 Millionen Schweizer Franken abſchließen. Es wurde auch mit Befriedigung von der Deviſen⸗ lage der Bank mit Rückſicht auf die Aenderungen, die im Goldwert einzelner Währungen in den letzten Monaten eingetreten ſind, Kenntnis genommen. Die nächſte Sitzung des Verwaltungsrates findet am 8. Februar d. Is. ſtatt. Heute hat auch der vom Verwaltungsrat in einer ſeiner früheren Tagungen eingeſetzte Unterausſchuß zur Aufſtellung von Richtlinien, die von der Bank⸗ leitung bei der Anlage der ihr zur Verfügung ſtehenden Mittel zu berückſichtigen ſind, Beſchlüſſe gefaßt. An den Beratungen dieſes Unterausſchuſſes hat auch Reichsbankpräſident Dr. Luther teilge⸗ nommen. Frankreichs kurzſichtige Rache Drahtung unſeres Pariſer Vertreters . V Paris, 12. Jan. Hämiſche Genugtuung über die geſtern in Baſel vom Bankpräſidenten Moret an Deut ſch⸗ land erteilte Lektion einerſeits und tiefe Niedergeſchlagenheit über den neuen ergebnisloſen Abbruch der franzöſiſch⸗engliſchen Reparations⸗ beſprechungen andererſeits kennzeichnen die zur Stunde in Paris herrſchende Stimmung. Der Prä⸗ ſident der Bank von Frankreich iſt für die nationa⸗ liſtiſche Preſſe der Held des Tages. Das Gewerk⸗ ſchaftsblatt„Populaire“ betont ebenfalls, daß die von den franzöſiſchen Delegierten zur Verlängerung des Deviſenkredits der Reichsbank geſtellten Bedingungen den Gegenhieb der Bank von Frankreich auf die Brüningerklärungen darſtellen. Hoffentlich wird Berlin die Lektion begreifen, ſagt das Regierungsblatt„Petit Pariſien“. Die franzöſiſche Preſſe ohne Unter⸗ ſchied ſchwelgt in dem Gedanken, daß es nunmehr allein von Frankreich ab⸗ hängt, Deutſchland die für die Wäh⸗ rungsſtabilität unbedingt erforder⸗ lichen 100 Millionen Dollar weiter zu erhalten:„Moret, ſo unterſtreichen die Bafler Berichte, hat auf die erregten Einwände Luthers kaltblütig erklärt, daß unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden die Bank von Frankreich ihrer⸗ ſeits nur eine einmonatige Verlängerung für ihren Darlehensanteil von 25 Millionen Dollar in Erwägung ziehen kann. Unſere Rechte ſind gewähr⸗ leiſtet. Mit unſerem Veto können wir die Erneue⸗ rung der geſamten Kredite verhindern.“ So lautet die Feſtſtellung der Pariſer Morgen⸗ preſſe. Der„Petit Pariſien“ hält es jedoch offen⸗ bar angeſichts der engliſchen Stimmung für ange⸗ bracht, den Bogen nicht zu überſpannen. Vorläufig ſei der Reichsbankkredit bis zum 4. März ver⸗ längert. Die weitere Entſcheidung iſt bis nach Beendigung der Lauſanner Konferenz vertagt, d. h. von dem Auftreten Deutſchlands in Lauſanne werde die zukünftige Haltung Frankreichs be⸗ ſtimmt werden. In ſchroffem Gegenſatz zu dieſen ſelbſtbewußten Kommentaren ſteht die Katerſtimmung über den Mißerfolg der Beſprechungen mit dem engliſchen Schatzamtsdirektor Leith⸗Roß. Das offizielle Kommuniquee ſucht mühſam die Enttäuſchung zu verbergen. C ͤ ͤ... dd ſchen Augenblick, der die Geſchloſſen⸗ heit nach außen dringend erfordert, in neue innerpolitiſche Zwiſtig keiten verſtrickt wir d. In ihrem Bemühen, den Kanzler beiſeite zu ſchieben, wollen Hitler und Hugenberg offen⸗ bar in direkte Fühlung mit dem Reichsprä⸗ ſidenten treten. Es iſt aber ſchwerlich anzunehmen, daß Hindenburg ſich in eine gegenſätzliche Stellung zu dem Kanzler wird bringen laſſen. Von intereſſierter Seite wurde geſtern abend das Gerücht verbreitet, daß wegen des Scheiterns der Verhandlungen über die parlamenta⸗ riſche Verlängerung der Amtszeit Hindenburgs die Poſition des Kanzlers ernſtlich ge⸗ fährdet ſei. Der Wunſch iſt in dieſem Falle aber wohl wieder einmal der Vater des Gedankens. Immerhin 5 beſteht die Gefahr, daß auch die zweite noch verbleibende Möglichkeit, nämlich die Wahl Hindenburgs durch Plebiszit, verſchüttet wird, wenn die„nationale Oppoſition“ ſich weiter von Hugenberg dirigieren läßt. Hindenburg hat es bekanntlich abgelehnt, als Kan⸗ didat einer einzelnen Gruppe aufzutreten. Zu dieſem Vorſatz würde die„nationale Oppoſttion“ ſich in be⸗ wußten Widerſpruch ſetzen, wenn ſie, wie es doch offenbar ihre Abſicht iſt, Hindenburg nun plötzlich als ihren eigenen Kandidaten präſentieren möchte. Welche Schritte der Reichskanzler, nachdem ſein Plan einer parlamentariſchen Regelung ſich zerſchla⸗ gen, nun unternehmen wird, iſt vorerſt noch un⸗ gewiß. Die Neuwahl des Reichspräſidenten muß bis zum 5. Mai erfolgt ſein. Urſprünglich war der 13. März für den erſten Wahlgang in Aus⸗ ſicht genommen. Wie verlautet, wird in Regie⸗ rungskreiſen jetzt erwogen, dem Reichstag mit Rück⸗ ſicht auf die außenpolitiſche Lage Anberaumung eines früheren Termins, etwa im letzten Drit⸗ tel des Februar, zu empfehlen. Das würde allerdings eine kurze Zwiſchentagung des Reichs⸗ tags notwendig machen, in der das entſprechende Gefetz verabſchiedet werden müßte. Es iſt möglich, daß darüber bereits in der heutigen Sitzung des Aelteſtenrats geſprochen wird. Auffallend iſt die betonte Zurückhaltung, mit der die„Germania“ ſich zu dem negativen Ausgang der Verhandlungen äußert. Unter Vermeidung jeder Schärfe begnügt ſich das Kanzlerorgan damit, feſtzuſtellen, daß jetzt außenpolitiſche Ge⸗ ſichtspunkte ausſcheiden. Für die Ent⸗ ſcheidungen der nächſten Wochen wäre es ein außer⸗ gewöhnlich bedeutſames Aktivum geweſen, wenn die Bemühungen des Kanzlers Erfolg gehabt hätten.„Wir ſtehen gleichwohl nicht an, zu betonen“, heißt es dann aber weiter,„daß es in dieſer Frage nicht in erſter Line auf die Methoden ankommt über die man ſich jetzt nicht einig werden konnte, ſondern daß im Benupunkt des Intereſſes das Endziel ſteht, eine Möglichkeit dafür zu ſchaffen, den gegenwärtigen Reichspräſidenten von Hindenburg auch weiterhin dem deutſchen Volke in ſeinem verantwortungs vollen Amt zu erhalten.“ Die„Germania“ ſetzt ſich alſo für die Volks⸗ wahl„unter der einheitlichen Parole Hindenburg“ ein. Die„D. A..“ hält eine Einigung auf dieſer Linie für wahrſcheinlich, ebenſo der„Berliner Börſen⸗Courier“, der mit Recht bemerkt, eine ſolche Volkswahl werde nur unnötige, in die Mil⸗ lionen gehende Geldkoſten verurſachen, Par⸗ tei⸗ und Propagandaverſammlungen und Agitationsreden mit ſich bringen, alſo ein paar unruhige Wochen, die man ſich gerade erſparen wollte, weil die Konferenz von Lauſaune genung Nerven verbrauchen wird. Auch der„Vorwärts“, der über die„Verfaſ⸗ ſungsbedenken“ der„nationalen Oppoſition“ höhnt und ſie als„faule Ausreden“ bezeichnet, rechnet mit einer erneuten Initiative der Reichsregierung. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan unterſtreicht, daß ſich die Partei die volle Handlungsfreiheit gewahrt habe und bemerkt:„Sollte die Regierung noch einmal einen Verſuch unternehmen, die Parteien auf eine Kandidatur Hindenburgs, dieſes Mal zur Volks⸗ wahl, zu einigen, ſo täte ſie das wohl aus der Sorge heraus, daß ein offener Kampf die außenpolt⸗ tiſche Lage Deutſchlands bedeutend erſchweren köunte.“ Hrili des Reichs⸗Sparkommiſſars an den Berliner Arbeilsämtern Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Jan. Der Reichsſparkommiſſar hat im Rahmen der vom Reichstag geforderten Ueberprüfung der Organiſation der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung u. Arbeitsloſenverſicherung an den Berliner Arhbeitsämtern ſcharfe Kritik geübt. In einem eingehenden Gutachten wird die geringe Vorbildung des Perfonals und die zu hohe Eingruppierung und die falſche Feſt⸗ ſetzung des Beſoldungs⸗ und Vergütungsdienſtalters bemängelt. Die Stelle eines zweiten Vorſitzenden ſei in faſt allen Berliner Aemtern überflüſſig. Vom Perſonal könnten mindeſtens 27 v. H. abgebaut werden. Schließlich verlangte der Preiskommiſſar, daß die Zahl der Arbeitsämter von elf auf höchſtens fünf herabgeſetzt werde. Am Per⸗ ſonaletat könnten 3 Millionen geſpaut werden. Das Vier ab 1. Februar billiger Telegraphiſche Meldung — Berlin, 11. Jan. Der Reichskommiſſar für die Preisüberwachung, Dr. Gördeler, hat, dem„Börſen⸗Courier“ zufolge, dem Brauerei⸗ und Gaſtwirtgewerbe von den Preis⸗ vorſchriften der Notverordnung bis zum 1. Februar ds. Is. Dispens erteilt. Bis zu dieſem Termin ſoll die Entſcheidung über den Umfang der Bierſteuer⸗ ſenkung gefallen ſein, wobei der Umfang der Bier⸗ ſteuerſenkung aufgrund einer Vorlage vom Reichs rat beſchloſſen werden wird. Die Vertreter des deutſchen Brauerei⸗ und Gaſt⸗ wirtsgewerbes haben der Regierung eine Er mäßſ⸗ gung um 10 Mark je Hektoliter Vollbier vorgeſchlagen. Gleichzeitig ſind die Gaſt wirkte bereit, die Ausſchankpreiſe um den doppelten Betrag der Steuerermäßigung zu kürzen, das würde alſo be⸗ deuten, daß ab 1. Februar das große Glas Bier zehn Pfennig und das kleine Glas Bier fünf Pfennig billiger wird. In der Vorlage, die das Reichsfinanzminiſterium dem Reichsrat zugehen laſſen wird, ſoll, ſo berichtet das Blatt weiter, betont werden, daß die in den Jah⸗ ren 1930 und 1931 vorgenommenen Erhöhungen der Bierſteuer den erwarteten Mehrertrag nicht gebracht haben. Für das neue Etatjahr 1931/2 hat die Reichs⸗ regierung ſelbſt den urſprünglich eingeſetzten Vor⸗ anſchlag von 510 Millionen Mark auf 460 Millionen Mark herabgeſetzt. Auch dieſe Summe wird nicht er⸗ reicht werden. Neuer Erdölfund bei der Preußag — Berlin, 11. Jan. Auf dem Gelände der Ge⸗ werkſchaft„Florentine“, die zum Konzern der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.G. Berlin, gehört, iſt in Edeſſe(Haunover) eine Boh⸗ rung fündig geworden. 72 5 8 8 Die Bohrung, die mit einem Rotary⸗Apparat bis zu einer Tiefe von nahezu 900 Metern abgeteuft worden iſt, hat in den erſten 24 Stunden et wa 36000 Liter und in den letzten 24 Stunden etwa 31 000 Liter ergeben. Das Del am Bohrloch ſteht unter einem Druck von 20 Atmoſphären. 2 Seite/ Nummer 17 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 12. Januar 1932 Verpufſte Pariſer Drohungen Die auf die Kanzler-Erklärung erfolgten Preſſionsverſuche der Pariſer Preſſe haben ihre Wirkung verfehlt Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 12. Jan. die in aller Form die Welt darauf vorbereitet, daß Deutſchland auf der Konferenz von Ouchy ſeine Zahlungs u nfähig⸗ keit verkünden und eine endgültige Regelung des Schuldenproblems verlangen wird, werden auch heute noch eingehende Kommentare gewidmet. Sie dienen in der Hauptſache der Widerlegung der fran⸗ zöſiſchen Angriffe, die, wie wir ja ſchon feſtſtellen konnten, in Berlin die beabſichtigte Wirkung einer Einſck ſchüchterung durchaus verfehlt haben. denn wohl auch zurückzuführen, Der Kanzlererklärung, Darauf iſt daß offenbar nicht ohne eine geheime Weiſung des Quai d' Orſay die franzöſiſche Preſſe be⸗ reits einige Pflöcke zurückgeſteckt hat. Die Drohung, auf der Lauſanner Konferenz nicht zu erſcheinen, iſt halboffiziös bereits dementiert worden. Auch die von einzelnen Pariſer Blättern empfohlene Anrufung des Haager Gerichtshofes wird ſelbſtverſtändlich nicht erfolgen, da die franzö⸗ ſiſchen Regierungsſtellen ſich ſehr wohl bewußt ſind, daß ſie ſich damit leicht ins eigene Fleiſch ſchneiden könnten. Nicht viel anders verhält es ſich mit den übrigen Preſſionsmitteln, mit denen man uns zu ſchrecken ſucht. Eine Sonder beſteuerung der deutſchen Einfuhr nach Frankreich, bei⸗ ſpielsweiſe nach dem Muſter des Recoveryactes, kann kaum mehr Eindruck machen, da Frankreich ohnehin bereits dje deutſche Einfuhr aufs ſchwerſte gedroſſelt hat. Ebenſowenig kann eine Drohung mit der Zurückziehung der franzöſiſchen Privatkredite verfangen, da ſie bekanntlich nur in ganz beſcheidenem Umfang ge⸗ währt worden ſind. Das Kanzlerorgan, die„Ger⸗ mania“, kennzeichnet in einer Betrachtung„Der gordiſche Knoten“ die gegenwärtige Situation mit durchaus zutreffenden Sätzen: „Frankreich hat eine hiſtoriſche Stunde verpaßt, als es ſich weigerte, mit einer freiwilligen Geſte aus dem Rheinland zu gehen und erſt dem allgemei⸗ nen Druck ſeiner Verbündeten nachgab. Frankreich hat in dieſem Augenblick die Möglichkeit, eine tat⸗ ſächliche zuropäiſche Einheitsfront her⸗ guſtellen, nämlich die der wirtſchaftlichen Ver⸗ nunft und der politiſchen Zuſammenarbeit zur Ueberwindung der gemeinſamen Weltübel. Jetzt hat Frankreich das Wort!“ Brunnenvergiftung eines polniſchen Journaliſten Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 12. Jan. Als der engliſche Außenminiſter vor einer Woche Herrn von Neurath, dem deutſchen Botſchafter in London, ſeinen Wunſch mitteilte, ſobald als möglich über die deutſchen Abſichten für die Lauſanner Kon⸗ ferenz unterrichtet zu werden, dachte niemand daran, daß die Anregung ſenſationelle Folgen haben könnte. Der Reichskanzler hat der engliſchen Bitte ſofort nach Beendigung der Berliner Botſchafterkon⸗ ferenz und der Kabinettsberatungen Folge geleiſtet. Der deutſche Standpunkt kann weder den engliſchen Botſchafter noch ſeine Regierung überraſcht haben. Offenbar beabſichtigte der Kanzler die Unterhaltung mit dem Chefredakteur des W. T. B. erſt einige Tage ſpäter zu veranſtalten, um damit ſeine vorſichtigen logiſchen Formulierungen zum Mittelpunkt der inter⸗ nationalen Diskuſſion zu machen. Die deutſche Re⸗ gierung war beſonders zu der Annahme berechtigt, 4 chſſſ³ ³·¹¹AAA n ͥ ͥ ddſdTTTTTTTTTTTTTPTTaTPTyyyſyyhySSSyyySyTSyhrhShſSB—„Fb daß dieſe Kanzlererklärung weder in London noch in Paris Aufregung verurſachen könne. Der Wunſch, auf die franzöſiſchen Nerven Rückſicht zu nehmen, hat zweifellos in der Abſicht der Reichsregierung gelegen. Inzwiſchen iſt, wie jedermann ſah, ein Malheur paſſiert. Die Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter, die ſtreng geheimgehalten werden ſollte, iſt es nicht ge⸗ blieben. Die Indiskretion, auf der die ganze deut⸗ ſche Aktion ausgerutſcht iſt, ſtammt, wie man jetzt mit Beſtimmtheit ſagen kann, nicht aus Berliner, ſondern aus engliſchen Kreiſen. Es iſt noch verfrüht, mit Beſtimmtheit zu ſagen, daß ſie aus einem Londoner Amt kommt, aber der Eindruck iſt unverkennbar, daß die engliſchen offiziellen Kreiſe in der Angelegenheit kein gutes Gewiſſen haben. Durch einen polniſchen Journaliſten gelangte eine vollkommen falſche und bösartige Juter⸗ pretation der Unterredung Brünings mit Rumbold in die Preſſe und verurſachte da⸗ mit die Exploſion in Paris. Man kann darüber im war, die für ſpäter Zweifel ſein, beabſichtigte ob es richtig Kanzlererklärung Vadiſche Politik Der Landtag wird ſeine nächſte Vollverſammlung kaum vor Endz Januar wieder abhalten. Bis dahin dürfte auch der neue Staatsvoranſchlag für 1932⸗33 fertiggeſtellt ſein. Anmeldepflicht für Waffen Auf Grund der 4. Verordnung des Reichspräſt⸗ denten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen und zum Schutze des inneren Friedens hat der badi⸗ ſche Miniſter des Innern mit Verordnung vom 7. 1. gegenüber dem WTB. ſchon am Samstag abend ver⸗ 1932 beſtimmt, daß alle im Freiſtaat Baden befind⸗ früht loszulaſſen. Die Folge war, daß dieſe Er⸗ klärung mit der verfälſchten Indtiskre⸗ tion zuſammen in die Weltpreſſe gelangte und damit Verwirrung entſtand. Jedenfalls muß man ſich darüber klar ſein, daß die deutſche Aktion, wenn auch ohne deutſche Schuld, zunächſt viel von ihrer Wirkung verloren hat. Vorſichtige Zurückhaltung in London Drahtung Londoner Vertreters § London, 12. Jan. Das engliſche Kabinett trat geſtern zu ſeiner erſten Vollſitzung im neuen Jahr zuſammen. Eigent⸗ lich ſollte nur über die Verfaſſung von Burma ge⸗ ſprochen werden, aber Dr. Brünings Repa⸗ rationserklärung machte eine Aenderung der Tagesordnung notwendig. Das Kabinett ſtellte ſich voll und ganz auf den Standpunkt, den Macdonald am Sonntag vorweggenommen hat, daß nämlich die deutſche Erklärung nicht unerwartet geweſen ſei und daß die Konferenz von Lauſanne notwendiger ſei als je. Die geſtrigen Beratungen über die Repara⸗ tionsfrage waren ſehr kurz. Das Kabinett vertagte ſich auf morgen, um ausführlich über das engliſche Programm für die Konferenz von Lauſanne zu ſprechen. Bis dahin wird ein Bericht des engliſchen Unterhändlers Sir Frederik Leith⸗Roß vor⸗ liegen, der heute aus Paris zurückerwartet wird. Vielleicht wird auch der engliſche Botſchafter in Paris, Lord Tyrell herüberkommen, um ſeinen mächtigen Einfluß gegenüber den⸗ jenigen Kabinettsmitgliedern geltend zu machen, die ſich zur Zeit heftig gegen die übermäßigen Zugeſtändniſſe an den franzö⸗ ſiſchen Standpunkt ſträuben. Ueber die geſtrige Kabinettsſitzung machen die „Times“ noch folgende Mitteilung: „In dieſem Stadium kann keine Rede davon ſein, daß das Kabinett Dr. Brünings Erklärung zu⸗ ſtimme oder ſie ablehne. Die Gelegenheit, die eng⸗ liſche Haltung zu definieren, wird auf der Lauſan⸗ ner Konferenz kommen. Die Miniſter lehnen es ab, in die Erklärung des Reichskanz⸗ lers eine Drohung oder ein Ultimatum hin einzulegen. Sie betrachten ſie lediglich als einen Ausdruck der Auffaſſung der deutſchen Regie⸗ rung über die Lage, die durch den Baſeler Sachver⸗ ſtändigenbericht enthüllt worden iſt. Das Kabinett glaubt, die Frage, ob der Reichskanzler ſeine Er⸗ klärung in einem günſtigen oder ungünſtigen Au⸗ genblick veröffentlicht hat, gehe England wenig an.“ Dieſe erfreulich ruhige Auffaſſung über Dr. Brünings Schritt iſt offenbar auf mancherlei Wegen auch der Pariſer Preſſe nahegebracht worden. Heute iſt der Unwille, der infolge einer falſchen Bericht⸗ erſtattung über Brünings Erklärung zunächſt ent⸗ ſtanden war, völlig verſchwunden. Ein gutes Barometer bildet die Börſe, au der geſtern deutſche Papiere ſchnell fielen, am Schluß aber wieder auf den Stand der vorigen Woche heraufgingen. un ſ. Adele Zum Fledermausfilm in der„Alhambra“ So viele Operetten haben ſchon den Weg auf die Tonfilmbühne gefunden, da durfte die Königin un⸗ ter ihnen, die„Fledermaus“ von Johann Strauß, nicht ausbleiben. Vor dieſer liebenswürdigen Maje⸗ ſtät mußte man einen gehörigen Reſpekt haben, als man ſie auf die Filmleinwand übertrug; daran hat man es nun glücklicherweiſe nicht fehlen laſſen. Es ist ein reizender, fröhlicher Film geworden, und da man ſeine Stimmung in der heutigen Welt kaum anzutreffen vermag, iſt er in Bild und Koſtüm in irgendeine gute alte Zeit verlegt, wie ſie etwa in Meiſter Johanns Tagen geweſen ſein mag. Ein Märchen, alſo. Aber zu jedem richtigen Mär⸗ lein gehört auch eine Prinzeſſin, und ſo findet ſich denn in dieſer Märchenwelt der unbeſchwerten Fröhlichkeit ein ſolches Prinzeßlein ein in Geſtalt der Adele des berühmten Stubenmädchens, nach dem dieſer Film eigentlich benannt werden ſollte. Zur Prinzeſſin gehört ſchließlich auch ein Prinz, den bereits das Original vorſieht. Es iſt der Prinz Orlofſky, der ſich jedoch in Geſtalt von Jwan Petrovich aus dem Lebeſäugling des Originals in einen wahrhaft ſchönen fürſtlichen Mann verwan⸗ delt hat. Dieſer Liebling der Götter wird zum Ritter der kleinen Adele. Mehr kaun man nicht ver⸗ langen. Sie verdient es auch, das entzückende Kammer⸗ Kätzchen, denn ſie iſt in der Darſtellung von An ny Ondra einfach bezaubernd. Eine füße, kleine Schelmin, zu allerhand Streichen aufgelegt, flink mit allerlei Schabernack bei der Hand, von einer aumutigen Keckheit und einer köſtlichen Furcht vor der eigenen Courage. Es iſt die reizendſte Leiſtung dieſer Art, die der Tonfilm bisher gezeigt hat. Man muß ſehen, wie dieſe Adele ihrer Herrin den Tenor Alfred ſerviert, wie ſie auf dem Orloſſkyball erſcheint und dort dem Herrn von Eiſenſtein begegnet, den Georg Alexander auf ſeine Art mimt, wie ſie ſich aufführt, wenn ſie durch Doktor Falke(Oskar Sim)) dem Prinzen vor⸗ 8 wird. Dabei ſind die Geſänge der Adele in a auptſache beihehalten, wie man überhaupt am Strauß⸗Muſtk nichts geändert und ſie in Nachdem ſich klar herausgeſtellt hat, daß Brüning die ihm in den Mund gelegten Worte„Deutſchland wird nicht mehr zahlen“ nicht geſpro⸗ chen hat, ſondern lediglich von der deutſchen Zah⸗ lungs unfähigkeit die Rede war, hat die ur⸗ ſprüngliche Beunruhigung jeden Grund verloren. Die Engländer ſind denn auch bereit, ihren Irrtum rückgängig zu machen. Damit iſt allerdings noch nicht geſagt, daß ſie ſich dem deutſchen Standpunkt an⸗ ſchließen. Beiſpielsweiſe ſetzt ſich die„Daily Ex⸗ preß“ heute für ein fünf⸗ bis ſechs jähriges Moratortum ein, wendet ſich aber gegen jede be⸗ dingungsloſe Streichung der Tribute. Im„News Chronicle“ ſpricht J. A. Spender die vorherr⸗ ſchende liberale Auffaſſung aus, daß Brünings offene Worte nützlich geweſen ſeien, weil ſte dazu beitragen würden,„in Lauſanne den Realitäten gegenüber⸗ zutreten, anſtatt eine Vorſtellung einer arrangierten Komödie zu veranſtalten“. Ein Aufflackern des geſt⸗ rigen Schreckens findet ſich nur im„Daily Tele⸗ graph“ der die ſelbſtverſtändliche Feſtſtellung für nötig hält, die Regelung müſſe durch Verhandlungen und nicht durch Drohungen kommen. Die Wirkung in Italien 11. Jan. Das Interview des Reichskanzlers wird in allen Sonntagsausgaben der italieniſchen Preſſe zumeiſt auf der erſten Seite abgedruckt: „Popolo'Jtalta“ bringt eine große Schlag⸗ zeile:„Deutſchlands Unfähigkeit zur Weiterleiſtung der Kriegstribute durch Brüning in Erklärungen an das Wolffbüro proklamiert.“ Eine zweite Schlag⸗ zeile gilt der Wiedergabe der Kanzlerworte:„Es ſei klar, daß jeder Verſuch, das Syſtem politiſcher Zahlungen aufrecht zu erhalten, nicht nur für Deutſchland, ſondern für die ganze Welt zum Un⸗ heil führen müſſen.“ Auch der„Corriere della Sera“ und die übrigen großen oberitalieniſchen Zeitungen ver⸗ öffentlichen ihre Berliner Korreſpondenzen in ähn⸗ licher Aufmachung. Die Stellungnahme der Pariſer und Londoner Preſſe wird ebenfalls an hervor⸗ ragender Stelle aufgemacht. Redaktionelle Stellung⸗ nahmen fehlen in der italieniſchen Preſſe mit Rück⸗ ſicht auf das ſpäte Eintreffen der Berliner Mel⸗ dungen noch ganz. Ein Unfall Brauns Berlin, 12. Jan.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat, wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitteilt, in Gaſtein, wo er ſich zur Zeit aufhält, einen Unfall erlitten. Er iſt auf vereiſter Straße ausgeglitten und hat ſich dabei einen Arm verſtaucht. der Anmeldung lichen Schuß⸗, Hie b⸗ und Stoßwaffen bei ſchon vorhandenem Beſitz binnen zwei Wochen und beit ſpäterem Beſitzerwerb binnen einer Woche von den Beſitzern der Polizeibehörde anzumelden ſind. die Anmeldung oder eine angeordnete Ab⸗ lieferung vorſätzlich unterläßt oder wer im Beſitze von Gegenſtänden betroffen wird, von denen er weiß oder den Umſtänden nach annehmen muß, daß ſie oder Ablieferung unterzogen ſind, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten be⸗ ſtraft. Wer die Tat fahrläſſig begeht, wird mit Geld⸗ ſtrafe beſtraft. Neben der Strafe können die Gegen⸗ ſtände eingezogen werden, auch wenn ſie nicht dem Täter gehören. a Weiter wird nochmals darauf verwieſen, daß Parteifahnen, Uniformen, Abzeichen uſw. in der Offentlichkeit nach wie vor verboten NN Wer ſind. Hoffnung auf Rettung von weiteren Verſchütteten Telegraphiſche Meldung Beuthen, 12. Jan. Die Rettungsarbeiten gehen mit un verminderter Kraft weiter. Man iſt bis 8 Meter weit in der Hauptſtrecke vorgekommen, ſo daß es nach den Au⸗ gaben des geretteten Slama nur noch 7 Meter bis zu den nächſten Verſchütteten wären. Man hegt die feſte Hoffnung, noch mindeſtens zwei oder drei Mann bergen zu können. Bei der Ret⸗ tungsarbeit benutzt man ein ganz modernes Horch⸗ Gerät, um Klopfzeichen beſſer hören zu können. Man hört dann und wann leiſes Ge⸗ räuſch, als wenn Kohle beiſeite geſchafft wird. Nach dem ſchönen Erfolg vom Sonntag iſt der Geiſt der ſo heldenhaft arbeitenden Bergungsmaun⸗ ſchaft der denkbar beſte. Letzte Meldungen Lavals Verhandlungen — Paris, 12. Jan. Wegen der Verhandlungen, die Miniſtberpräſident Laval heute vormittag zur Löſung der Miniſterkriſe beginnen wollte, iſt der Miniſterrat, der vormittags ſtattfinden ſollte, vertagt worden. Möglicherweiſe wird Laval im Laufe des Tages einen Kabinettsrat abhalten, um ſeine Miniſterkollegen über den Stand der Verhand⸗ lungen zu unterrichten. Die japaniſchen Verluſte bei Hſinlintun — Tokio, 12. Jan. Bei dem Kampf in der Nähe von Hſinlintun, wo geſtern abend eine Kompagnie japaniſcher Soldaten von 5000 chineſiſchen Ban⸗ diten angegriffen wurde, verloren die Japa⸗ ner an Toten 4 Offiziere und 30 Mann. Nahezu alle anderen japaniſchen Gefechtsteilnehmer N wer⸗ wundet. einem köſtlichen Scherz der letzten Szene ſcharf gegen jegliche Verjazzung abgegrenzt hat. Von den Hauptrollen wäre noch der Gefängnis⸗ direktor Frank zu nennen, den Junker mann mit viel Humor ſpielt. Daß man ſchließlich auch in dem fidelen Gefängnis eine geraume Weile herum⸗ Anny Ondra als Adele in dem neuen Tonfilm„Die Fledermaus“, der gegen⸗ wärtig im Alhambra⸗Theater aufgeführt wird. ſpazieren kaun, gehört zu dend Möglichkeiten des Tonfilms, die er hier nach beſten Kräften ausnützt. — Man nehme das Ganze als ein Filmmärchen und freue ſich mit ſeiner Prinzeſſin.„Glücklich iſt, wer vergißt.“ Ueber das Schickſal des Nationaltheaters wird in dieſen Tagen entſchieden werden, wenn der Theaterausſchuß die noch zur Erörterung ſtehenden Sparmöglichkeiten geprüft hat. Auf alle Fälle wird ein Zuſchuß in der jetzigen Höhe von 1,1 Mil⸗ lion nicht mehr bewilligt werden. Durch die Geſamtlage erſcheinen auch weitere Einſpa⸗ rungen in den Ausgaben für das Nationaltheater erforderlich. Man wird ſich darüber ſchlüſſig wer⸗ den müſſen, ob die zwölfmontliche Spielzeit bei⸗ behalten oder zur zehnmontlichen übergegangen wer⸗ den ſoll, was nach unſerer Meinung wenig empfeh⸗ lenswert erſcheint. Es beſteht jedoch alle Ausſicht, die Zukunft des Theaters, wenn auch der Zeit ent⸗ ſprechend, zu ſichern. Ein Geigenvirtuoſe in Mannheim Zum heutigen Akademiekonzert mit Fritz Kreisler Unſere Leſer wird es anläßlich des heutigen Kreislerkonzertes intereſſieren wie das Auftreten eines Violinvirtuoſen im Mannheimer Na⸗ tionaltheater vor Hundert Jahren angezeigt wurde. In der Theater⸗Jubiläums⸗Ausgabe der„NMz.“ 1929 berichteten wir über des Geigenvirtuoſen Nie⸗ eolo Paganini Auftreten im Hoftheater im September 1829, des Künſtlers, der alle Welt in grenzenloſe Begeiſterung ſetzte durch ſeine Fertig⸗ keit, die Neuheit der Effekte, die geniale Auffaſſung ſeines Spiels und die wunderbare Tongebung ſeiner Guarneri⸗Geige. Drei Jahre nach Paganinis Beſuch in Mannheim gab ſein einziger Schüler Giacomo Filippa ein Violinkonzert im Theaterſaale. Die„Theater⸗ Anzeige“ lautet:. „Freitag, den 9. Nov. 1892(im Theaterſaale bei aufgehobenem Abonnement: Concert des Herrn Giacomo Filippa, einziger Schüler des großen Paganini.— Dazu: Mirandolina, Luſtſpiel. Olle Hillebrand⸗Mirandolina“. Das Mannheimer Publikum wurde auf das Konzert des erſt 17 Jahre alten Geigenkünſtlers durch folgende Ankündigung aufmerkſam ge⸗ macht: „Herr Giacomo W e ein zweiter Pa⸗ ganini und einziger Schüler desſelben, wird künf⸗ tigen Freitag ſich im hieſigen Hoftheater auf der Violine hören laſſen, indem die großherzogliche Hoftheater⸗Intendanz ihm in Rückſicht auf ſein großes Talent ausnahmsweiſe jenen Tag bewilligte, um auch dem hieſigen Publikum Gelegenheit zu geben, dieſen von vielen Orten geprieſenen Künſtler 3 hören. Alle franzöſiſchen Blätter ſtimmen darin überein, daß Herr Filippa eine höchſt ſeltene Erſcheinung ſei, welche durch ſeine Jugend(17 Jahre) bewunderungs⸗ würdig wird. Dieſe Blätter beſchreiben ſeinen Vortrag als großartig, kunſtreich, geſchmackvoll und edel; ſeinem Ton im Geſange rührend und ergrei⸗ fend, ſeine Fertigkeit unerhört und ſein ganzes Spiel überhaupt höchſt originell und in ſeiner Art vollendet. Ueberall, wo er ſpielte, auch zuletzt in Karls⸗ ruhe, mußte er ein zweites Konzert geben, und Kenner, die ihn hier ſchon zu hören Gelegenheit hatten, rühmen deſſen außerordentliches Talent zur Paganiniſchen Spielart in hohem Grade. Dabei iſt er ein ebenſo ausgezeichneter Muſiker, der im Fluge jede ihm fremde, auch die ſchwierigſte Muſik vom Blatte ſpielt. Man nimmt daher keinen Anſtand, deſſen erſtes hieſiges Auftreten dem kunſtſinnigen Publikum Mannheims zu empfehlen“. Vernehmen wir, was die Konzert⸗Kritik von ihm zu berichten weiß und welch große Hoff⸗ nungen man auf ihn ſetzte: „Am verfloſſenen Freitag am 9. d. wurden wir durch das Concert des Herrn Giageomo Filippa, einzigen Schüler Paganini s, raſcht. Dieſer junge Mann, welcher nur für die Kunſt zu leben ſcheint, macht in der Tat jenem großen Meiſter, den wir zu hören das Vergnügen hatten, viel Ehre. Er iſt ein würdiger Schüler und einſtiger Nebenbuhler desſelben; ja es läßt ſich er⸗ warten, daß er Paganini nicht allein gleichkommen, ſondern denſelben ſogar noch übertreffen wird. Seit langer Zeit hörten wir keinen Vivlin⸗ ſpieler vor ſolcher Bedeutung, und vorzüglich wer⸗ den ſeine Variationen, Adagio und dem darauf fol⸗ genden Rondo, ſich vermöge ſeiner darin bewieſenen Meiſterſchaft im Vortrage noch lange im Gedächt⸗ niſſe der meiſten Zuhörer erhalten. Wir hörten ſchon viele fremde Violinſpieler, welche mit Kunſt die ſchwierigſten Aufgaben löſten; jedoch eine gewiſſe Anſtrengung und Unſicherheit war nie zu verkennen. Allein dieſer Künſtler ſpricht durch ſeine Violine die 9 Sprache der Seele und durch die ſanfte Melancholie einer Accorde, welche er ſeinem Inſtrumente ent⸗ lockt, rührt er bis zu Tränen. Wie wir vernehmen, wird uns Herr Filippa nur noch mit einer muſikaliſchen Unterhaltung im Lyceumsfſaale erfreuen, weshalb wir nicht 1 5 fehlen, alle Freunde der Tonkunſt hierauf aufme ſam zu machen.“ Was mag aus dem jungen Künſtler geworden ſein? Die Muſikerlexika enthalten 1 1 über ihn. 1 ſehr angenehm über⸗ enn der ſein. räſt⸗ nzen badi⸗ 7 find⸗ ſchon bei den nd. Ab⸗ eſitze weiß ß ſie ſind, 1 be⸗ Beld⸗ egen⸗ 7 1 N Dienstag, 12. Januar 1932 —— Die Preisſenkungs Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 17 r Stadt Mat Der Gaspreis wird um 1,5 Pfennig, der Lichtſtrompreis um 3 Pfennig ermäßigt— Endlich Kurzſtreckenfahrt auf der Skraßenbahnz 12 Teilstrecken 15 Pfennig— Waſſergeld wird nicht geſenkt— Die übrigen Gebühren um 10-15 v. H. billiger Die von der Bevölkerung mit Spannung erwar⸗ tete Senkung der Tarife und Gebühren liegt nunmehr vor. Der Stadtrat hat geſtern in mehrſtündiger Sitzung folgende Beſchlüſſe gefaßt: Gaspreis Der Gaspreis für die erſten 20 000 Kbm. der Jahrsentnahme wird von 16,5 Pfg. auf 15 Pfg. je Kbm. herabgeſetzt. Die übrigen Gaspreiſe(bei höherer Jahresent⸗ nahme und Sondertarife) werden gleichfalls herab⸗ geſetzt. Strompreiſe Lichtſtrom: bisher 43 Pfg., künftig 40 Pfg. Kraftſtr om:„ 22„ 7 29 Die übrigen Strompreiſe erfahren gleichfalls eine Ermäßigung. Dieſe Tarifermäßigungen ſollen rück⸗ wirkend ab 1. Januar gelten. Straßenbahn Es wird ein Fahrſchein heft für Kurz⸗ ſtrecken(1 bis 2 Teilſtrecken) zum Preiſe von 90 Pfg. für 6 Scheine eingeführt. Die Preiſe für die übrigen Fahrſcheinhefte werden wie folgt ermäßigt: Zahl der Teilſtrecken Zahl der Scheine bisher künftig: —5 6.10„%.—% —7 12.60%.30/ —9 12.— 1.70% 10 und mehr 12.60„.20 Die Preiſe der Fahrſchein hefte für Be⸗ rufsfahrer erfahren eine entſprechende Er⸗ mäßigung. Die Preisermäßigungen ſollen am 15. Januar in Kraft treten. Die Preiſe für Monatsſtreckenkarten werden wie folgt ermäßigt: bisher künftig für eine Strecke von außerhalb des Rings in das Stadtinnere und für Fahrten äuf den Innenlinien, jeweils für Mannheim oder Ludwigshafen für eine Strecke von außerhalb des Rings nach außerhalb des Rings mit Fahrtberechtigung auf den Innen⸗ linien, jeweils für Mannheim oder Ludwigshafen für eine Strecke Mannheim—Ludwigs⸗ hafen mit Fahrtberechtigung auf den Innenlinien von Mannheim und Lud⸗ wigshafen Die Preiſe für Monatsnetzkarten werden wie folgt ermäßigt: 5 bisher künftig für das ganze Netz Mannheim Ludwigshafen 80 1 25„ für das ganze Mannheimer Netz 25, 20. für das ganze Ludwigshafener Netz 20% 18 J für die Innenlinien von Mannheim und Ludwigshafen 12 1 Als Innenlinien gelten in Mannheim: die Linien Hauptbahnhof, Rheinbrücke, Rheinſtraße, Friedrichsbrücke, Waſſerturm, Tatterſall und die da⸗ zwiſchen liegenden Linien; in Ludwigshafen: die Linien Rheinbrücke, Schützenſtraße, Marien⸗ kirche, Gellertſtraße, Hauptbahnhof und die da⸗ zwiſchen liegenden Linien. Dieſe Preisermäßigungen treten am 1. in Kraft. Februar Kaual⸗, Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungs⸗ Gebühren Die Gebühren für die Benutzung der Kanäle, der Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsanſtalt werden mit Wirkung vom 1. Januar 1932 ab durchgehend um 10 geſenkt. Schlacht⸗ und Viehhof Die Markt⸗, Schlachthaus⸗ und Unterſuchungs⸗ gebühren erfahren vom 1. Februar ab eine Ermäßi⸗ gung, die in den wichtigſten Fällen 10—15% der bis⸗ herigen Sätze beträgt. Zinsermäßigung für Baudarlehen Die Zinſen für die von der Stadt unter nor⸗ malen Bedingungen gegebenen Baudarlehen wer⸗ den mit Wirkung vom 1. Januar 1932 an allgemein um 9 ermäßigt. Die für ſog.„Volkswohnungen“ gegebenen Darlehen und die Zuſatzdarlehen der frü⸗ heren Gemeinde Seckenheim werden in gleicher Weiſe behandelt. Hypotheken⸗Zinsherabſetzung bei der Städt. Sparkaſſe Althypotheken leinſchl. Verwaltungskoſtenbeitrag und DTilgungsrate) bisher 9, künftig 877; für Neubau⸗ hypotheken bisher%, künftig 777 6. Schulgeldermäßigung Das Miniſterium beabſichtigt, das Schulgeld für die höheren Lehranſtalten von 200/ auf 180/ her⸗ abzuſetzen. Der Stadtrat erklärt ſich damit einver⸗ ſtanden. Tarifſenkung bei den Städt. Werken Die Einſparungen aus der durch die 4. Notver⸗ ordnung angeordneten Gehalts⸗ und Lohnkürzung, der Angleichung der Bezüge der Gemeindebedienſte⸗ ten an die der Landesbedienſteten, der Zinsſenkung und den ſonſtigen Preisſenkungen betragen beim Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk zuſammen 580 520%. Eine Ermäßigung des Waſſer⸗ preiſes kommt nicht in Frage, weil einmal der Waſſerpreis heute bereits unter dem Vorkriegs⸗ preis liegt(1914: 20 Pf., heute: 18 Pf. je Kubik⸗ meter) und weil zweitens die beim Waſſerwerk ſich ergebenden Einſparungen vollſtändig benötigt wer⸗ den, um die vorgeſehene Senkung der Gas⸗ und Strompreiſe vornehmen zu können. Die Minderein⸗ nahmen des Gas⸗ und Elektrizitätswerks aus den Tarifſenkungen betragen rund 885 000 /. Da die Preiſe für Gaskoks ſtärker gefallen ſind als die Kohlenpreiſe, ergibt ſich beim Gaswerk ein weiterer Ausfall von mindeſtens 160 300. Infolge der Tarifſenkung verringert ſich ferner der Anteil der Stadtkaſſe an den Verkaufserlöſen um rund 125 000 Mark ergibt daher als Folge der Tarif⸗ ſenkungen für die Stadtkaſſe eine ungedeckte Mehr⸗ belaſtung von 590 000 //. Dabei ſind die Minderein⸗ nahmen infolge des Konſumrückgangs noch nicht be⸗ rückſichtigt. Es ſich Straßenbahn Im Voranſchlag 1931 iſt mit einem Fehlbe⸗ trag der Straßenbahn für Mannheim von 931 800 Mark gerechnet. Nach den bisherigen Betriebsergeb⸗ niſſen wird ſich der Fehlbetrag um etwa 200 000% erhöhen. Es wäre daher erwünſcht, die aus der 4. Reichsnotverordnung für die Straßenbahn ſich er⸗ gebenden Erſparniſſe zur teilweiſen Deckung dieſes Fehlbetrages verwenden zu können. Mit Rückſicht auf die G⸗ſamtlage kann aber nicht vermieden wer⸗ den, auch durch Senkung der ſtädtiſchen Tarife zur allgemeinen Preisverbilligung beizutragen. Dabei iſt jedoch eine weitere Steigerung des obigen Fehl⸗ betrags mit Rückſicht auf die Lage des geſamten Haushalts der Stadt nicht tragbar. Die Tariſſenkung wird durch das Reich inſofern gefördert, als den Straßenbahnen die Beförderungsſteuer auf Antrag des Reichskommiſſars für Preisüberwachung ganz oder teilweiſe erlaſſen wird, wenn ſie ihren derzeitigen Beförderungstarif unter Berückſichtigung der in der Notverordnung getroffenen Maßnahmen in angemeſſenem Umfang ſenken. Die Beförderungs⸗ ſteuer iſt der Straßenbahn Mannheim ſchon bisher zu zwei Dritteln, der Straßenbahn Ludwigshafen in voller Höhe erlaſſen. Der Antrag der Straßenbahn beim Reichskommiſſar auf völligen Erlaß hat den Er⸗ folg gehabt, daß der Reichsfinanzminiſter dieſem Antrag entſprochen hat. Die Einſparungen infolge Lohnkürzung, der Zinsſenkung, der Gehalts⸗ der Strom⸗ und und übrigen Preisſenkungen und des Erlaſſes der Be⸗ förderungsſteuer betragen 614000„. Dem ſtehen durch die Notverordnung verurſachte Mehraufwen⸗ dungen in Höhe von 37 200 gegenüber. Der Ausfall durch die Einführung des Kurz ſtreckenfahrſcheinheftes beträgt allein er⸗ heblich mehr als 300 000 /. Der Reſt der Einſpa⸗ rungen wird aufgezehrt durch die Herabſetzung der Preiſe der Fahrſcheinhefte um durch⸗ ſchnittlich 11 v.., der Mannheimer Netz⸗ karten um 1625 bezw. 20 v.., die Staffelung der Preiſe für die Strecken karten von 12 bis 15/(bisher betrug der Preis einheitlich 15, und die Einführung einer Karte für die beiden Innennetze. Eine Herabſetzung der Bar⸗ tarife wird nicht vorgeſchlagen. Einmal mußten dann die obigen Vergünſtigungen gekürzt oder zum Teil geſtrichen werden; ſodann käme die Vergünſti⸗ gung auch den Gelegenheitsfahrern zugute. Schließ⸗ lich würde eine Preisfeſtſetzung auf z. B. 18, 22, 27 Pfg. den Geldeinzug ſehr erſchweren. Zinsermäßigung bei Baudarlehen Der Stadtrat hat bereits am 19. November 1931 weitgehende Maßnahmen zur Erleichterung der Lage des Neuhausbeſitzes und der Neubaumieter beſchloſſen. Die durch die IV. Notverordnung ange⸗ ordnete Zinsſenkung bringt der Stadt Erleichte⸗ rungen ihrer Zinsverpflichtungen für die zur För⸗ derung des Wohnbaues aufgenommenen Darlehen. Die Stadt iſt zwar aufgrund der IV. Notverord⸗ nung nicht verpflichtet, eine allgemeine Zinsſenkung eintreten zu laſſen, aber der Stadtrat hat ſich trotz⸗ dem entſchloſſen, eine allgemeine Herabſetzung der Zinſen für ſtädt. Baudarlehen mit Wirkung vom 1. Januar 1932 ab um„ v. H. durchzuführen, um dadurch eine weitere Mietſenkung zu er⸗ möglichen. Durch die Zinsermäßigung werden rund 250000/ zur weiteren Senkung der Neubaumieten im Jahr zur Verfügung geſtellt. Die Stellungnahme des Oberbürgermeiſters Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich nahm in einer Preſſekonferenz, die er geſtern abend nach der Stadtratsſitzung in den Turmſaal des Rathauſes einberufen hatte, zu den Stadtratsbeſchlüſſen Stel⸗ lung. Er betonte, daß er mit Rückſicht auf die finan⸗ zielle Lage der Stadtverwaltung bezüglich der Sen ⸗ kung der Gas⸗ und Strompreiſe nicht ſo weit wie der Stadtrat gehen wollte. Er iſt aber überſtimmt worden. Es ſei, ſo führte er weiter aus, ſelbſtverſtändlich, daß die Stadtverwaltung ſich von der von der Reichsregierung geforderten Preis⸗ ſenkungsaktion nicht ausſchließen konnte. Dabei durfte man aber nicht ſo weit in der Bewilligungs⸗ freudigkeit gehen, daß ein Loch im Etat entſtand. Eine Sanierung der Wirtſchaft könne nur dann er⸗ Erkültung Er befolgte den Rat des Arztes, am ſolgenden Tage war die Erkältung weg. Viele Leute in Mannheim haben erfahren, daß man ſich nicht mehr durch Erkältung elend zu fühlen braucht; denn Aerzte empfehlen eine einfache Be⸗ handlung zu Hauſe, welche Hun⸗ derten hier dieſelbe ſchnelle Lin⸗ derung bringt, wie ſie in den von Aerzten berichteten Fällen erzielt wurde. Herr K. Haberland z.., konnte ſeit einigen Tagen nicht ins Büro gehen, weil er eine ſchwere Erkältung hatte, die ſcheinbar durch nichts gelindert werden konnte. Eine Unterſuchung ergab, daß ſeine Naſengänge ſehr verſtopft waren, der Hals entzündet und die Erkäl⸗ tung im Begriff war, ſich ſchnell auf die Bronchien auszudehnen. Daraufhin gab ihm ſein Arzt dop⸗ pelte Doſen von Ayer's Pectoral, und dieſe von Krankenhäuſern begutachtete Medizin verſchaffte ihm innerhalb weniger Stunden die exſehnte Linderung. Am folgenden Tage war ſein Hals ſo gebeſſert, daß er, wie er angab, wieder ins Büro gehen konnte, und in ungefähr einem Tag war er wieder gefund wie vorher. N Leſen Sie von anderen Fällen, die alle von dem behandelnden Arzt beglaubigt ſind. Ueber Nacht von Erkältung befreit. Eine tiefe, gute Nachtruhe— dann die Freude des Erwachens, ohne Gefahr, ohne ſich elend zu fühlen durch Schnupfen, Huſten oder Bruſtkatarrh. Kurz geſagt, dies iſt die Erfah⸗ rung ſehr vieler Leute, welche das von Krankenhäuſern begutachtete Heilmittel, das jetzt von Aerzten ür den Gebrauch im Hauſe empfoh⸗ len wird, verwendet haben. Fräulein Hedwig Brandt, z.., war einer ſchweren Erkältung wegen in Behandlung, welche ſie ſich bei einer Fahrt im offenen Auto geholt hatte. Die Aerzte ver⸗ schafften ihr jedoch durch doppelte 9 8 5 Doſen von Ayers Pectoral ſchnelle Linderung. Am ſelben Abend fühlte ſie ſich viel beſſer und konnte gut ſchlafen, ohne zu huſten oder nur durch den Mund atmen zu müſſen. Als ſie erwachte, war das„ſchmerzende“ Gefühl vergangen, und am ſol⸗ genden Tag war ſie die Erkältung los und ſo geſund wie vorher. i in wenigen Stund in Krankenhäufern mit Erfolg angewandtes folgen, wenn die Etats des Reiches, der Länder und Gemeinden ausbalanziert ſeien. Dieſe Ausgleichung auf dem Wege der Perſonalerſparnis werde aber immer ſchwieriger. Der Kerngedanke der Brüning⸗ ſchen Politik ſei ja auch, daß die Etats in Ordnung bleiben müſſen. Dr. Heimerich berief ſich in dieſer Beziehung auf die Einſtellung des Reichskommiſſars für Preisüberwachung, der, wie mitgeteilt, in ſeinem jüngſten Rundſchreiben darauf aufmerkſam machte, daß die Tarif⸗ und Gebührenſen kungen die Etatausgleichung nicht gefährden dürfen. 1930 iſt es noch gelungen, das Etatfahr ohne Defizit abzuſchließen. Trotz der rigoroſeſten Sparmaßnahmen haben ſich leider»die ſtädtiſchen Finanzen dermaßen verſchlechtert, daß im Etatsfahr en b Hunderte ſtellen hier feſt:. Es verſthafft schnelle, ſithere Linderung ſelbit bei Anwendung im Haufe. Eine Behandlung, die billig und angenehm iſt und zu Hauſe angewandt werden kann, macht es jetzt möglich, ſelbſt die hartnäckigſten Kopfkatarrhe, Huſten oder Bruſtkatarrhe ſchnell— oft innerhalb weniger Stunden— zu lindern. Kurz geſagt, dies iſt der Hauptinhalt von Berich⸗ ten, aus welchen hervorgeht, wie Hunderte von Mannheimern geholfen wurde. Angenehm im Gebrauch ſchnelles Ende der Erkältung. Fräulein Marie Donath z. B. hatte eine quälende Erkältung vernachläſſigt, weil ſie glaubte,„es würde ſchon von ſelbſt beſſer werden“. Die Erkältung wurde aber ſchlimmer und griff auf Hals und Bruſt über. Sie huſtete die ganze Nacht und hatte am folgenden Tage 38,3. Da ihr Bruder Lungenentzündung be⸗ fürchtete, holte er den Hausarzt, der doppelte Doſen von Ayer's Pectoral verordnete— eine konzentrierte Miſchung von Terpin⸗Hydraten und anderen Beſtand⸗ teilen, anerkannt von Krankenhäuſern als ſchnellſtes und wirkſamſtes Mittel zur Beſeitigung von ſchwe⸗ ren Erkältungen. Sofort nach dem erſten angenehm ſchmeckenden Schluck fühlte ſie die wohltuende, heilende Wärme von den Naſengängen bis tief in der Bruſt. Die Er⸗ kältung ließ bald nach und am Abend war die Tem⸗ peratur bis auf 37,29 heruntergegangen. Sie fuhr fort, Ayer's Peetoral nach Vorſchrift einzunehmen, und ſchlief gut. Am nächſten Morgen berichtete ihr Arzt, daß ihre Temperatur wieder normal wäre; am e Tage war die Erkältung vollſtändig ſeitigt. a Bemerkung: Berichte, welche von dem dieſen Fall behandelnden Arzt beglaubigt ſind, beweiſen, daß Aeyer's Pectoral nicht nur auf ſchnelle, ſichere Weiſe Huſten oder Erkältungen beſeitigt, ſondern weit mehr bewirkt. Nach beſonderer Vorſchrift eingenommen, werden Naſengänge, Hals und Bronchien in ſolch 135 funden, kräftigen Zuſtand zurückverſetzt, daß die Na⸗ tur 5 der Verhütung von Erkältungen unterſtützt wird. dſeiligt durch ein erfahren. Durch ärztlichen Rat von Vronthſial⸗ katarrh bofreit. Fräulein Marie Zahn litt an akutem Bronchial⸗ katarrh infolge einer Erkältung, die ſie ſich auf einer Autofahrt nach dem Landhaus ihrer Mutter zuzog. Am folgenden Tage war ihr Hals ent⸗ zündet, die Bruſt ſchmerzte, und ſie konnte zeitweiſe nur unter den größten Anſtrengungen atmen. Die Mutter rief dann ihren Arzt in der Stadt an, der doppelte halb⸗ ſtündlich einzunehmende Doſen von Ayer's Pectoral verordnete, bis die Entzündung der Bronchien zurück⸗ gegangen wäre. 5 Die erſte Doſis beſeitigte die Er⸗ ſtickungsanfälle, und nach einer kleinen Weile konnte ſie leicht atmen. Sie gibt an, daß ſie die Behandlung nach Vorſchrift des Arztes fortſetzte, und daß ſie von jeglicher Reizung der Brochien in weniger als einer Woche befreit war. Der Patient halte Temperatur, die Erküllung wurde ſchlimmer. Franziska Jordan holte ſich eine ſchwere Erküäl⸗ tung, durch welche ſie nachts ſo ſehr huſten mußte, daß die Familie ſtundenlang wach war. Am folgenden Tage hatte die Kleine hohe Temperg⸗ kur, und die Entzündung griff ſo ichnell um ſich, daß die Mutter den Arzt holte. Dieſer verordnete dem Kinde ſo⸗ fort Bettruhe und doppelte halbſtünd⸗ lich einzunehmende Doſen Ayer's Pee⸗ toral, bis der Blutandrang nachlaſſe. Die Huſtenanfälle hörten ſchuell auf, und gegen Schlafenszeit konnte ſie frei atmen. Am anderen Morgen war die Temperatur zurück⸗ gegangen, und nach einem weiteren Tage war ſie wieder in der Schule— alle Spuren der Erkältung waren verſchwunden. Zu haben in allen Apotheken. Flaſche 1.40. * 4. Seite/ Nummer 17 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 12. Januar 1932 1031/32 mit einer Abgleichung nicht mehr gerechnet werden kann. Man wird infolgedeſſen am 1. April vor einem nicht unerheblichen Defizit ſtehen. Dazu hat eine Reihe von Umſtänden bei⸗ getragen. So wurden z. B. die Mittel aus dem 150 Millionenfonds für Wohlfahrtserwerbsloſe am 31. März 1931 als Stichtag verteilt. Darnach wäre Mannheim ein Betrag von 1670 000/ zugefallen. Mittlerweile hat aber die Reichsregierung auf Vor⸗ ſtellung einiger Länder den Stichtag auf 31. Oktober 1981 verlegt. Dadurch erhält Mannheim 407 000/ weniger, obwohl die Zahl der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen inzwiſchen geſtiegen iſt. Dieſes Beiſpiel zeigt ſchon, in welcher Weiſe ungünſtige Umſtände auf den Etat einwirken. Im allgemeinen konnte man mit der finanziellen Lage der Stadtverwaltung bis vor ſechs Wochen noch zufrieden ſein. Aber nunmehr iſt eine Verſchlechterung feſtzuſtellen. Noch einige kritiſche Bemerkungen Die Ermäßigung der Gas⸗ und Strom⸗ preiſe entſpricht nicht den Erwartungen. Man hatte mit einer erheblicheren Senkung gerechnet. Weniger beim Gaspreis, der ſchon bisher im Vergleich zu anderen Städten ſehr niedrig war, deſto ſicherer aber beim Strompreis. Die Ermäßigung um 3 Pfg. auf 40 Pfg. dürfte nicht gerade zur Konſumſteigerung beitragen. Dabei iſt es wenig tröſtlich, daß mit Aus⸗ nahme von Karlsruhe, wo die Kilowattſtunde bisher ſchon 40 Pfg. koſtete, Mannheim den niedrigſten Strompreis unter allen großen badiſchen Städte hatte. Selbſt in Stuttgart mußte man bisher 55 Pfg. be⸗ zahlen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß mit dieſer Tarifſenkung erſt der Anfang gemacht iſt. Wenn wieder beſſere Zeiten kommen, muß der Stromtarif einer weiteren Reviſion unterzogen werden, die den Kleinabnehmern einen größeren Verbrauch ermög⸗ licht. Vorläufig hat man ſich damit abzufinden, daß mit Rückſicht auf die ſtädtiſchen Finanzen eine weitere Ermäßigung nicht möglich iſt. Die ſtädtiſchen Werke haben bisher trotz der 10 bezw. 15prozentigen Ab⸗ Iteferung aus den Bruttoeinnahmen einen nicht Anbeträchtlichen Ueberſchuß erzielt, der dem nächſten Etat zugute kam. In den Voranſchlag 1931⸗32 konnten noch 500 900 4 eingeſtellt werden. In dieſem Jahre kann man mit keiner Mark Ueberſchuß rechnen. Man erſteht hieraus, daß ſelbſt die an ſich geringen Sen⸗ kungen der Gas⸗ und Strompreiſe auf die ſtädtiſchen Finanzen einen recht erheblichen Einfluß ausüben. Hoffentlich hat die Stadtverwaltung zu hoch gegriffen, wenn ſie annimmt, daß alles in allem die Tarif⸗ ſenkungen einen Aufwand von 2 Mil⸗ Itonen erfordern. Mehr Freude darf man über die Tarifſenkung der Straßenbahn empfinden Ein ſeit Jahren immer wieder Wunſch geht in Erfüllung: der Kurzſtrecken⸗ tarif wird eingeführt. Allerdings nicht bei den Einzelfahrſcheinen, die nach wie vor mindeſtens 20 Pfg. koſten. Aber man darf ſchon zufrieden ſein, daß in den bisherigen Tarif eine Breſche geſchlagen tſt. Die Fahrt auf ein bis zwei Teilſtrecken koſtet vom 15. Januar ab nur noch 15 Pfg., wenn man ein Fahrſcheinheft kauft, das zu einem Preiſe von 90 Pfg. ſechs Fahrten geſtattet. Hoffentlich ſteigert ſich nun⸗ mehr die Benutzung der Straßenbahn auf ein und zwei Teilſtrecken dermaßen, daß die Stadtverwaltung micht mehr in die Lage kommt, dieſe Verbilligung wegen Unrentabilität wieder aufzuheben. Gleich⸗ zeitig geben wir uns der Hoffnung hin, daß auch die anderen Fahrpreisermäßigungen die Zahl der Fahr⸗ gäſte erheblich ſteigern. Zur Verminderung des Fehl⸗ etrags der Straßenbahn, der ſich inzwiſchen um etwa 200 000/ auf 1,1 Milltonen/ erhöht hat, ſind die Einſparungen nicht verwendet worden. Man hat ſie vielmehr nahezu zu der Tarifſenkung benutzt. Erfreulich iſt auch die Herabſetzung der Kanal-, Mitllabfuhr⸗ und Straßen reini⸗ gungsgebühren um 10 v. H. und der Markt⸗ Schlacht⸗ und Unterſuchungsgebühren des Schlacht⸗ und Viehhofes um 10.—15 v. H. Man darf erwarten, daß ſich dieſe Ermäßigung auch ausgeſprochener auf die Fleiſchpreiſe auswirken wird. Sch. * Durchführung der Preisſenkung in Baden Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Reichs kommiſſar für Preisüberwachung hat zur Senkung der Preiſe für lebenswich⸗ tüäge Gegenſtände des täglichen Bedarfs und lebenswichtige Leiſtungen zur Be⸗ friedigung des täglichen Bedarfs auf eigenen Gebieten(3. B. für Brot, Fleiſch und Kohlen) unmittelbare Abmachungen mit den Spitzen⸗ verbänden der beteiligten Gewerbe getroffen und die Länderregierungen um Ueberwachung der geſenkten Preiſe durch ihre Behörden erſucht. Auf anderen Gebieten(3. B. für die Regelung der Preiſe für Kartoffeln, Gemüſe, Obſt und Eier) hat er nunmehr ſeine ihm nach der Vierten Notver⸗ ordnung des Reichspräſidenten vom 8. Dezember 1981 zuſtehenden Befugniſſe auf die Länderregierun⸗ gen übertragen. Mit dem weiteren Vollzug in Baden iſt daraufhin durch den Miniſter des Innern das Statiſtiſche Landesamt in Karlsruhe und deſſen Direktor, Oberregierungsrat Dr. Hecht, zuſammen mit dem bei dieſer Behörde bereits beſtehenden Preisprü⸗ fungsausſchuß beauftragt worden. Das Statiſtiſche Landesamt erſcheint für dieſe Aufgabe beſonders ge⸗ eignet, da es bereits ſeit Jahren die Preisbewegung im Lande verfolgt und ſein Leiter in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit auf dem Gebiete der Preisrege⸗ lung wiederholt ſchon erfolgreich tätig geweſen iſt. Auch der bei ihm beſtehende Preisprüfungsausſchuß hat bereits bei der Preisſenkungsaktion des letzten Jahres entſcheidend mitgewirkt. Die örtlichen ſtaat⸗ lichen Polizeibehörden und die Gemeindebehörden ſind angewieſen, alle Maßnahmen zur Preisſenkung und Preisüberwachung mit allem Nachdruck zu unterſtützen und dabei in engem Einvernehmen mit der zentralen Stelle beim Statiſtiſchen Landesamt Sladtratsſitzung in Ludwigshafen Senkung der Straßenbahntarife und der Bürgerſteuer Im Mittelpunkt der geſtrigen öffentlichen Sitzung des Stadtrats Ludwigshafen ſtand die Ausſprache über die am gleichen Tag auch in Mann⸗ heim beratene Senkung der Straßen bahn⸗ tarife und der Bürgerſteuer, die in Mannheim keine Ermäßigung erfährt. Zu Beginn gedachte Erſter Bürgermeiſter Dr. Ecarius ehrend des im Dezember verſtorbenen Stadtrats Schmitt(DV.), deſſen Sachlichkeit und treue Kollegialttät ihm ein dankbares Gedenken ſichern. Der Bürgermeiſter begrüßte als Nachfolger des Dahingeſchiedenen den gleichfalls der Deutſchen Volkspartei angehörenden Kaufmann Friedrich Wagner, der vor der Sitzung durch Handſchlag zur Erfüllung ſeines Amts verpflichtet worden war. Hierauf brachte der Vorſitzende drei Dring⸗ lichkeitsanträge der Nationalſoziali⸗ ſten zur Kenntnis. Der erſte Antrag forderte Ver⸗ legung eimes Punkts der Tagesordnung aus der ge⸗ heimen in die öffentliche Sitzung, der die Beſol⸗ dung der künftigen Berufsbürgermei⸗ ſterr betrifft. Dieſer Anregung ſtimmte das Haus einhellig zu. Der zweite Dringlichkeitsantrag ver⸗ langte die Mietpreiſe ſollten der wirtſchaftlichen Notlage entſprechend erniedrigt werden. Die Anſicht eines Redners, daß die Mieten in Mann⸗ heim billiger ſeten, wird von Stadtrat Zimmer⸗ mann dahin berichtigt: nur 5 Zimmerwohnungen in Althäuſern ſeien in Mannheim wohlfeiler, da⸗ gegen nicht die Kleinwohnungen. Namens der „GAG“, der Gemeinnützigen Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft, erklärte Stadtrat Bauer, daß dieſe ihre Geldgeber auf freiwilligen Verzicht eines Teils der Baudarlehenszinſen zu beſtimmen ſuche, damit die Mieten herabgeſetzt werden könnten. Nachdem der Vorſitzende bekanntgegeben hatte, daß zurzeit Ver⸗ handlungen mit der Regierung in dieſer Frage ge⸗ pflogen werden, erklärte ſich der Antragſteller För⸗ ſter mit der Vertagung ſeines Dringlichkeitsantrags einverſtamden, desgleichen mit der Vertagung des dritten Antrags auf Herabſetzung der ſtädti⸗ ſchen Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗ abgaben. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſprach Dr. Ecarius als Wunſch zum neuen Jahr Worte ernſter Mahnung zur Einigkeit und Entpolitiſierung des Stadtrats da es gegenwärtig gilt, die Selbſtverwaltung der Städte zu retten. An die Bürgerſchaft ergeht die Bitte, mit ihren Forderungen an die, Stadt zurückzuhalten: ihre Lage wird im Jahre 1932 ſchwieriger ſein als die irgend einer andern bayeriſchen Stadt. Der Fehlbetrag iſt auf 850 000/ geſtiegen und kann nicht mehr aus eigener Kraft, ſondern nur noch durch außerordentliche Reichs⸗ und Landeszu⸗ weiſung gedeckt werden. Solche Hilfe darf nur Städten mit einer Sitzenbelaſtung zugute kommen, ſonſt droht der Zuſammenbruch wie den Städten Dortmund und Dresden. Einen Verſuch der Entlaſtung bedeutet der als erſter Punkt der Tagesordnung beratene Antrag der Sozialdemokratie: die durch Verfügung der Staats⸗ aufſichtsbehörde von 200 auf 450 v. H. des Landes⸗ ſatzes erhöhte Bürgerſteuer ſofort aufz u⸗ heben. Jedenfalls ſoll als Berechnungsgrundlage nicht das Einkommen von 1930, ſondern das zur Er⸗ hebungszeit geltende, ſeit der 4. Notverordnung be⸗ deutend verſchlechterte Einkommen gelten. Str. Hammer begründete den Antrag mit dem Hinweis auf die Not in Ludwigshafen. Der durch⸗ ſchnittliche Wochenlohn des Anilinarbeiters ſei ſeit 1% Jahren von 57/ auf 32 /, ungerechnet Abzüge, Steuererhöhung und Schmälerung durch Kurzarbeit, geſunken. Str. Förſter(NS DA p) wendete ſich gegen den zweiten Teil des Antrags. Str. Jung (D. Vp.) verfocht die Anſchauung, daß Reich und Staat vor allem die großen Induſtrieſtädte vor dem Zuſamenbruch ſchützen müßten. Für den Antrag ſprachen ſich weiter aus die Stadträte Wiedemann (Wirtſch..), Heller(Ztr.), Harth(Komm.), Fiſcher und Deringer(Soz) ſowie Kief (D. Pp.), auf deſſen Anfrage der Bürgermeiſter mit⸗ teilte, daß keine Stadt in Bayern eine ebenſo hohe „Kopfſteuer“ hat wie Ludwigshafen. Das Stadtober⸗ haupt führte bittere Klage über den ungerechten Ver⸗ teilungsſchlüſſel der Landeszuwendungen. Bayern verſäume ſeine Pflicht gegen die durch die Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen ſo ſchwer belaſteten größeren Städte und verzettele ſich an eine Vielzahl von Ge⸗ meinden. Allerdings wies der Redner warnend auf das Beiſpiel der Nachbarſtadt hin, deren Bürger- ſteuer auch durch die Staatsaufſicht auf 300 v. H. er⸗ höht worden ſei, weil Manheim ſonſt aus der Reichs⸗ hilfe hätte ausſcheiden müſſen. Schließlich wurde der Antrag einmütig gegen die Stimme des Vor⸗ ſitzenden, der zweite Teil gegen die Nationalſozia⸗ liſten angenommen. Zum zweiten Punkt übergehend, führte Dr. Eca⸗ rius aus: In verſchiedenen Verhandlungen zwiſchen den Städten Mannheim und Ludwigshafen wurde eine Senkung der Straßenbahntarife beſchloſſen, die dem Sinn der Notverordnung und den Anordnungen des Reichskommiſſars für Preisgeſtal⸗ tung entſpricht. Eine noch weitergehende Senkung läßt ſich nicht verantworten angeſichts des Fehlbetrags der Straßenbahn von etwa 1 Million Mark in Mann⸗ heim und 300—350 000 Mark in Ludwigshafen. Auch iſt nicht zu überſehen, daß die im Vorjahr gemachten Einſparungen von 160—170 000 Mark in Ludwigs⸗ hafen und 590 000 Mark in Mannheim, alſo insgeſamt über 760 000 Mark, durch die Tarifſenkungen ver⸗ ſchlungen werden. Oberbaudirektor Heberer ergänzte und erläu⸗ terte dieſe Ausführungen. Auf Anfrage des Str. Beiswenger(NSDAP), warum die Einzel⸗ fahrſcheine nicht verbilligt werden, erging der Beſcheid: die Einzelfahrſcheine werden zumeiſt von Ortsfremden oder ſelten die Straßenbahn Be⸗ nützenden gekauft; alſo kommen die Verbilligungen den Einwohnern zugute. Kief(DVp) regte eine Ermäßigung der kleinen Fahrſcheinhefte auf 80 Pfg. an und bezeichnete den Zuſtand auf die Dauer als un⸗ erträglich, daß Ludwigshafen täglich 1000 Mark für den Straßenbahnbetrieb auswerfen muß. Der Kom⸗ muniſt Frenzel griff ein auch in Mannheim um⸗ gehendes Gerücht auf und fragte an, ob es wahr ſei, daß die Straßenbahn an eine Privatgeſell⸗ ſchaft veräußert werden ſolle. Der Erſte Bür⸗ germeiſter erklärte hierzu, daß keine derartigen Ver⸗ handlungen im Gang ſind; es werde ſich auch in ganz Deutſchland keine Geſellſchaft finden, die einen Defi⸗ zitbetrieb aufkaufe. Der Parteigenoſſe des Fragers, Harth, beantragte den Preis für den Ein⸗ zelfahrſchein zu ermäßigen: für—3 Teil⸗ ſtrecken auf 10 Pfg., für—6 Teilſtrecken auf 15 Pfg., —9 auf 25, über 9 Teilſtrecken auf 30 Pfg. Die Fahrſcheinhefte ſollen um 20 v. H. verbilligt werden. Schwarz(Ztr.) wünſchte Einführung einer Mo⸗ natskarte für Kurzfahrer(—5 Teilſtrecken) von 10 Mark. Fiſcher(Soz.) möchte das ſofortige Inkraft⸗ treten der neuen Sätze. Ihm wurde erwidert: es müſſe erſt die Stellungnahme des Mannheimer Bür⸗ gerausſchuſſes zu den Beſchlüſſen des Stadtrats Mannheim abgewartet werden. Der Antrag der Kom⸗ muniſten wurde gegen ſie und die Nationalſozialiſten abgelehnt, den von der Verwaltung vorgeſchlagenen Tarifſenkungen gegen die Stimme des Vorſitzenden zugeſtimmt. Zuletzt beſchloß das Kollegium nach einem Vortrag des Rechtsrats Genthe, das Mieteinigungsamt aufzuheben. Dagegen wandten ſich nur die Kommuniſten.— Die noch auf die Tagesordnung geſetzte, von der Regie⸗ rung gewünſchte Beſprechung der Bürger mei⸗ ſterbeſoldung erledigte ſich dadurch, daß die Ver⸗ ſammlung einen ſozialdemokratiſchen Antrag ohne Widerſpruch zum Beſchluß erhob: der Stadtrat lehnt es ab, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. An die vierſtündige öffentliche Sitzung ſchloß ſich! noch eine kurze geheime an.. Dachſtuhlbrand in der Auguſta-Anlage Drei Löſchzüge am Brandherd In der Oſtſtadt iſt die Feuerwehr ein ſeltener Gaſt. Aber als ſie geſtern abend kurz nach 8 Uhr nach der Auguſta⸗Anlage 63 gerufen wurde, kam ſie — wenn ſchon, denn ſchon— gleich mit drei Löſch⸗ zügen. Aus einem Dachfenſter des ſechsſtöckigen Ge⸗ bäudes ſchlugen ſchon die Flammen heraus. Es war höchſte Zeit, als die Feuerwehr den Brand⸗ herd angriff. Mit der großen Drehleiter wurde eine Schlauchleitung von außen angeſetzt, während einige weitere Leitungen durch das Treppenhaus gelegt wurden. Bald bemerkte man auch in einem zwei⸗ ten Dachfenſter den Feuerſchein, doch gelang es dann ziemlich ſchnell, dem gefährlichen Element Ein⸗ halt zu gebieten. Schwarzer Rauch drang in dich⸗ ten Wolken hervor. Der Brandgeruch war bald in der ganzen Gegend wahrzunehmen. Die Feuer ⸗ wehrleute, ſoweit ſie direkt an den Brandherd herankamen, mußten mit Rauchhelmen arbei⸗ ten. Das Ausziehen der zweiten Leiter war nicht mehr notwendig, nachdem die größte Gefahr beſeitigt war. Gegen 10 Uhr konnten zwei Löſchzüge, davon einer der Feuerwache II, die Rückfahrt antreten. Der dritte blieb noch einige Zeit zur Beobachtung der Brandſtelle. Zahlreiche Neugierige hatten ſich bald eingefun⸗ den, ſo daß ein ſtarkes Polizeiaufgebot abſperren mußte. Für den Durchgangsverkehr war die Auguſta⸗Anlage auf beiden Seiten geſperrt, die Feuerwehrleute konnten im Schein der Fackeln ungehindert ihre Pflicht erfüllen. Neben Branddirektor Mikus war Polizeidirektor Dr. Bader zur Stelle. Auch der Oberkommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Karl Wolf, hatte ſich eingefunden. Und noch jemand war da, der ſich ſonſt nur um Theaterbrände zu kümmern pflegt: Intendant Maiſch, der vor wenigen Tagen bei dem Feueralarm im Nationaltheater ſicher nicht ahnte, ſo bald die Feuerwehr imelgen en Haus zu ſehen. Er wohnt nämlich in Nr. 63 und mit ihm Feuer im Paus der Prominenten Generalmuſikdirektor Roſenſtock und General⸗ direktor Kellner von der ſtädt. Straßenbahn. Auch andere Türſchilder nennen bekannte Mannheimer Namen. Während dieſer Betrachtungen ſchleppten die Feuerwehrleute Teile der glimmenden Speicher⸗ wände herunter. Hausangeſtellte„retten“, als längſt keine Gefahr mehr beſtand, weinend die unmöglich⸗ ſten Dinge— kurz, es herrſchte lebhafter Betrieb in dem ſonſt vornehm⸗ruhigen Haus der Prominenten. Der Schaden iſt recht erheblich, denn in den einzelnen Speicherabteilen befanden ſich zum Teil wertvolle Gegenſtände, die vom Feuer vernichtet oder beſchädigt worden ſind, darunter Bilder und große Lederkoffer. Was noch zu retten war, wurde auf den Hof geſchafft und dort nochmals gründlich abgelöſcht. Der Dach ſt ock, der faſt vollkommen ausgebrannt iſt, mußte von allem brennbaren Material geräumt werden und bietet ein Bild unheimlicher Ver⸗ müſtung. Man nimmt an, daß am ſpäten Nach⸗ mittag beim Wäſcheaufhängen ein Licht zurück⸗ gelaſſen wurdé. Vielleicht geriet dadurch das Holzwerk in Brand und glimmte weiter. Jedenfalls iſt es ein Glück, daß der Brand rechtzeitig bemerkt wurde. Ein Telephonanruf und zwei Alarme von Feuermeldern benachrichtigten die Hauptfeuerwache. Die Berufsfeuerwehr iſt dem Brand mit gewohnter Energie zu Leibe gerückt und verdient alle An⸗ erkennung. 5 5 el. * Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurden Fort⸗ bildungsſchul⸗Hauptlehrer Julius Brunn, Haupt⸗ lehrer Karl Stein und die Hauptlehrerinnen Karoline Kall, Karoline Link und Maria Say in Mannheim. * Aus dem Stadtteil Wallſtadt. Im Monat Dezem⸗ ber wurde hier eine Ehe geſchloſſen. Zwei Mädchen und zwei Knaben wurden geboren. Ein Knabe von 9. Jahren iſt geſtorben. Das iſt ſeit einem Viertel⸗ jahr der erſte Sterbefall. a a ausgebaut zu werden. Wetzlar im Goethe jahr Hier wohnte das Urbild des„Werther“, Karl Wilhelm Jeruſalem. Im Kreis eine Werbe⸗ marke der Stadt Wetzlar zum Goethejahr mit dem jungen Goethe und Charlotte Buff, dem Urbild von Werthers Lotte. Unter den Goethe⸗Stätten, die in dieſem Jahre anläß⸗ lich des 100. Tod ges des Dichters im Mittelpunkt des Weltintereſſe ragt Wetzlar hervor, die ſchöne Lahnſtadt, wo der junge Referendar Goethe am Reichskammergericht arbeitete und ſeinen unſterblichen Roman„Die Leiden des jungen Werther“ ſchrieb. 52 Winterſport um die Monalsmitte Hochlagen gut, Mittellagen mäßig Der zweite Januarſonntag hatte dank der Schnee⸗ fälle gegen Wochenende zu guterletzt doch noch ein beſſeres Ausſehen als man nach den ſchweren Re⸗ gengüſſen, den warmen Tagen der ganzen Woche und den noch ſchwankenden Wettererſchein ungen des Freitags hatte annehmen können. Im Nord⸗ ſchwarzwald war das beſte Skiwetter. Im Süd⸗ ſchwarzwald hatte man ebenfalls nicht zu klagen, und im Mittelſchwarzwald erlaubten die Hochlagen, wo noch Altſchnee unter dem neuen lag, auch viele ſchöne Touren. Allgemein war im Norden mit etwa 5060, im Süden mit 3050, im Mittelſchwarzwald mit 20—30 Zentimeter Schnee zu rechnen. Vor allem waren es die Lagen von etwa 950 Meter aufwärts, die die beſten Bedingungen boten. In mittleren Lagen war der Schnee leider meiſt dünn. Stellen- weiſe traf man auf leichten Harſcht. Der Tages⸗ verlauf war morgens Sonne, nachmittags dagegen wieder allgemeine Bewölkung, teils mehr oder minder ſtark, abends wieder ſternklar und kälter. Doch kam es nicht zu Neuſchneefällen. Der Verkehr war unterſchiedlich, manche Zentren waren ſtark be⸗ ſucht, andere wieder etwas weniger. Das hing eben von der verſchiedenartigen Schneelage ab. Immer⸗ hin konnte man zufrieden ſein.— 0e. Veranſtaltungen 8 Volkshochſchule. Heute, Dienstag, den 12. Jan. beginnt die Arbeitsgemeinſchaft über„Der Pfycho⸗ path in der Geſellſchaft“ unter Leitung von Nerven⸗ arzt Dr. Heinrich Stern 20 Uhr im alten Rathaus. * Im Mannheimer Hausfranenbund ſpricht am kom⸗ menden Donnerstag abend im alten Rathaus Frauenarzt Dr. Kurt Laemmle über:„Hausfrau und Ehe⸗ reformbeſtrebungen“. Er wird dieſe neuzeitlichen Frauenfragen für Mütter und Töchter vom ärztlichen Standpunkt aus behandeln. Es iſt ſicher richtiger, dieſe modernen Reformbeſtrebungen objektiv und fachlich von einem Arzt behandelt zu hören, als ſie aus phantaſtiſchen Schriften von Enthuſiaſten zu leſen.(Weiteres Anzeige.] Jilm⸗Rundſchau Capitol:„Du biſt meine ganze Welt“ Dieſer Film iſt das Ergebnis eines Wettbewerbe unter den Muſikern der ganzen Welt, die aufgefordert worden waren, das ſchönſte völkerverbindende Lied zu ſchaffen. Das Preisausſchreibhen bildet auch die Grund⸗ lage der Handlung, bei der man darauf bedacht war, neben dem Muſikaliſchen den Ernſt, den Humor und die Komik ſorgſam gegeneinander abgeſtimmt darzubteten. Sehr beweglich und gewandt beginnt der Regiſſeur Ru⸗ dolf Meinert mit dem nach ruſſiſchem Montage⸗ Rezept ins Bild gebrachten gewaltigen Aufſehen, das der Wettbewerb in allen Ländern hervorruft. Später hält ſich die Regie an herkömmlichen Formen, vergißt allerdings nicht, das Filmiſche zu betonen. Camilla Horn ver⸗ körpert mit Wärme und Anmut die Freundin des den 5 J Temperamentpoll Komponiſten darſtellenden Jg o Sym. geſtaltet Betty Amann eine Chanſonette, Erna Morena ſpielt zurückhaltend die Frau des verkannten Genies. Weiß Ferdl als Sekretär des Preisrichter⸗ kollegiums hat natürlich die Lacher auf ſeiner Seite. Der Hauptſchlager des Films wird bis zur letzten Szene ouf⸗ geſpart, wodurch eine gewiſſe Spannung erzielt wird. Wir hörten Uebertragung ans Amerika Der Progrommaustauſch der europäiſchen Runofunkgeſellſchaften mit Amerika ſcheint immer mehr In einem volkstümlichen Konzert vermittelte man jetzt den europäiſchen Hörern die Be⸗ kauntſchaft mit berühmten amerikaniſchen Radioſtars. Or⸗ cheſter, Soliſten, Männerchbre, Frauenquartette ſtellten ſich in bunter Folge vor, wobei ſte durch entſprechende Auswahl ihrer Vortragsſtücke ihre in⸗ dividuelle Eigenart zu betonen. Die Darbietung war ſehr i und kam auch techniſch ziemlich einwandfrei herüber. weſen am Rundſunk— erfreulicherweiſe— nicht ſo ſtork ausgeprägt iſt. Die Amerikaner ſind aber dorauf ange⸗ wieſen, da die Organiſation des Rundfunks anders iſt und die Reklame im Vordergrund ſteht. Der Erfolg einer Reklame hängt von der Beliebtheit eines Stars ab, wo⸗ 8 gerade dem Starweſen größter Vorſchub e wird. 5 . ASN Als Gegenleiſtung ein ähnliches Konzert zu ſen⸗ den, wird nicht gut möglich ſein, da bei uns das Star⸗ darauf bedacht waren, 2 ar l rbe⸗ dem bild läß⸗ unkt Jan. ſucho⸗ rven⸗ alten kom⸗ enarzt Ehe⸗ tlichen tlichen dieſe h von ſtiſchen zeige.) werbe fordert ed zu zrund⸗ war, nd die bieten. Ru⸗ ntage⸗ as der ält ſich dings n ver⸗ s den entvoll ö rn annten richter; e. Der e ouf⸗ d. , wo⸗ eleiſtet . — Januar 1032 Aus Baden Die Schäden der Hochwaſſerkataſtrophe bei Kehl Kehl, 12. Fan. Nachdem es nunmehr gelungen iſt, die beiden Dammbruchſtellen bei Kehl völlig abzudichten, geht auch das Waſſer mehr und mehr zurück. größte Teil der Fluren iſt wieder vom Waſſer frei, nur die tiefer gelegenen Stellen und das Gelände Der zwiſchen dem alten und neuen Kinzigdamm ſteht noch 1 f 8 1 1 9 fußhoch unter Waſſer. Erſt jetzt laſſen ſich überſehen. Die Wieſen ſind völlig verſchlammt, die Saat⸗ felder meiſt verwüſtet und die Sturzäcker mit einer Kiesſchicht bedeckt. Am ſchlimmſten hat das Waſſer um das Neudorf von Auenheim gehauſt. Dort ſind auch die Straßen tief aufgeriſſen, die Vorgärten der Häuſer ſind verwüſtet und in den meiſten Kel⸗ lern ſteht noch das Waſſer. die Schäden einigermaßen In ununterbrochener Tag⸗ und Nachtarbeit wird an der Behebung des Schadens an Straßen und Brücken gearbeitet. Der Präſident der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion Karlsruhe, Oberregierungsrat Fuchs, hat das überſchwemmte Gebiet eingehend beſichtigt und Abhilfe verſprochen. Die mitten durch das Ueberſchwemmungsgebiet führende Lokalbahn⸗ ſtrecke Kehl-Auenheim iſt noch unterbrochen. Der Gefamtſchaden läßt ſich ziffernmäßig noch nicht feſt⸗ ſtellen, doch dürfte er außerordentlich hoch ſein. Der zweite Prozeß gegen Rechtsanwalt Müller L. Heidelberg, 12. Jan. Geſtern nachmittag wurde die Beweisaufnahme im zweiten Betrugsprozeß gegen den ehemaligen Rechtsanwalt Ludwig Mül⸗ ler zu Ende geführt. Es wurden Angeſtellte ſeines Anwaltsbüros, der früheren Wohnungsgeſell⸗ ſchaft und des ehemaligen Deutſchen Bauvereins in Sinsheim gehört. Niemand von den acht Zeugen hat die Originale von Hypothekenbriefen oder Zeſ⸗ ſionen geſehen, deren Abſchriften dem Invaliden von dem Angeklagten übergeben worden waren. Ein früheres Vorſtandsmitglied des vor Jahren zuſam⸗ mengebrochenen Deutſchen Bauvereins erklärte unter ſeinem Eid, nie eine Blankozeſſion gefertigt zu haben. Ein Anwalt, mit dem der Angeklagte ehe⸗ dem aſſociert war, erfuhr von der Sache erſt, als der geſchädigte Invalide ſich an ihn wandte. Auch dieſer Zeuge wußte nichts von einem Hypothekenbrief. Die Beweisaufnahme war damit erſchöpft. Die Ver⸗ handlung wurde gegen 6 Uhr abends auf heute vor⸗ mittag 87 Uhr vertagt. Großer Brandſchaden * Buchen, 11. Jan. Durch den Brand auf dem Hofgut Kudach bei Altheim wurde ein Geſamt⸗ ſchaden von etwa 130000 Mark verurſacht. Brandgeſchädigter iſt Gutsbeſitzer Knörzer, der das Gut vor einiger Zeit von der Stadt Heidelberg erworben hat. Die Brandurſache iſt noch nicht ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt. Bildungsarbeit für jugendliche Erwerbsloſe S. Bruchſal, 11. Jan. Vor kurzem traten die Vertreter der Fürſorgebehörden, Schulen, Geiſtlich⸗ keit, Gewerkſchaften und der Sportorganiſationen zu einer Beſprechung über die Durchführung der Bildungs maßnahmen für jugendliche Er⸗ werbsloſe zuſammen. Es wurde beſchloſſen, für die Stadt Bruchſal zu dieſem Zwecke eine Arbeits⸗ gemeinſchaft zu bilden, deren Geſchäftsführung dem Arbeitsamt Bruchſal obliegt. Nach dem Erfolg eines erſten Abends, an dem Diplomvolkswirt Weber über Geld⸗ und Währungsfragen ſprach, iſt eu erwarten, daß die künftigen Veranſtaltungen noch von weiteren jugendlichen Erwerbsloſen be⸗ ſucht werden. Im Laufe der nächſten Woche ſoll im übrigen auch unter der Leitung von Turnlehrer Os we⸗Bruchſal mit der Veranſtaltung von Turn⸗ und Sportkurſen begonnen werden. Proteſt der oberrheiniſchen Kanal⸗ und Kleinſchiffer — Kehl, 11. Jan. Der Oberrheiniſche Kanalſchiffer⸗ verband e.., in dem alle Kleinſchiffer der badiſchen Rheingemeinden von Greffern aufwärts bis zum Kaiſerſtuhl organiſiert ſind, erhebt in der Frage der Endentſchädigung lebhaften Proteſt. So⸗ ö wohl die 1914 als auch 1918 geſchädigten Kleinſchiffer führten bittere Klage darüber, daß ſich die Reichs⸗ regierung immer noch nicht dazu verſtehen konnte, die den geſchädigten Kleinſchiffern gegenüber vertrag⸗ lich übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Der geſchäftsführende Vorſtand wurde beauftragt, alle nötigen Schritte zur Verbeiführung einer gerechten Regelung zu unternehmen. * Frankfurt a.., 11. Jan. In der Favag⸗Verhandlung am Montag kam es zu der lange erwarteten Senſation. Der Verteidiger von Sauerbrey, Dr. Fürſt, ſtellte umfangreiche Be⸗ weisanträge, aus denen hervorgehen ſoll, daß weder die Sondervergütungen noch das Syſtem der Ange⸗ llagten den Zuſammenbruch des Favag⸗Konzerns verſchuldet hat. Es wird vielmehr behauptet, daß bereits lange vor dem Zuſammenbruch von der Al⸗ lianz Verſuche gemacht worden ſind, ſich dem Favag⸗ Konzern anzugliedern, daß dieſe Verſuche nach dem Tode Dumckes ſchließlich zum Erfolg geführt hätten und daß hierdurch plan⸗ mäßig der Zuſammenbruch des Favag⸗Konzerns her⸗ beigeführt worden ſei. Bereits im Herbſt 1928, ſo führte Dr. Fürſt un⸗ gefähr aus: iſt der Verſicherungsfachmann Frankl im Auftrage der Allianz an den Generaldirektor der Favag, Becker, herangetreten, um eine Angliederung der Favag an die Allianz herbeizuführen. Frankl bot im Auftrage der Allianz Dumcke und Becker je fünf Millionen Mark Beſtechungsgelder an. Doch Becker lehnte ab. Nach dem Tode Dumckes wandte ſich General⸗ direktor Schmitt von der Allianz an den ſtellvertre⸗ tenden Aufſichtsratsvorſitzenden der Favag, Boden⸗ heimer, von der Danatbank, ſetzte die Favag und deren Leitung in den Augen Bodenheimers herab und verſuchte, Bodenheimer für den Angliederungs⸗ gedanken zu gewinnen. Bodenheimer hat dieſe Un⸗ terredung mit Generaldirektor Schmitt Becker gegen⸗ über mit keinem Wort erwähnt. Dagegen hat Bo⸗ denheimer bereits damals zu Becker geſagt, falls eine Fuſion in Betracht käme, ſolle Becker dafür ſorgen, daß dies durch ſeine Bank, d. h. die Danat⸗ bank, erfolge. Kurze Zeit darauf wurde vom Alltanz⸗Direktor Hilgard ein neuer Verſuch durch das Mitglied des Favag⸗Aufſichtsrates Pohl unter⸗ nommen. Nachdem auch dieſer halboffizielle Verſuch miß⸗ glückt war, ſetzten wiederum Unterminierungen der Javag durch Frankl und den früheren thüringiſchen Stgats⸗ bankpräſidenten Loeb ein. Loeb erſchien im Auf⸗ trage der Alltanz bei Becker in Frankfurt a. M. und ſuchte ihn dädurch gefügig zu machen, daß er ihm wieder mehrere Millionen als Be⸗ ſtechungsgeld anbot, für den Fall der Ableh⸗ nung aber mit unbequemen Aufragen in der Gene⸗ ralverſammlung drohte, die einen Skandal in der Oeffentlichkeit hervorrufen ſollten. Die geſamten Beſtechungsgelder, die Loeb an Hand gegeben wurden, beliefen ſich auf 15 Millionen. Becker war über dieſes Verhalten des Loeb entrüſtet und wandte ſich direkt an Generaldirektor Schmitt. Dieſer gab zu, daß Loeb bereits am 11. Mai 1929 ein ſchriftliches Pro⸗ viſionsverſprechen in Händen hatte, wonach er 300 bis 500 000% Proviſion erhalten ſollte, wenn die Angliederung der Javag an die Allianz gelingen K. Neckargemünd, 12. Januar. Am Sonntag fand hier auf Einladung des Vor⸗ ſtandes des Oberpfalzgaues der Badiſchen Gewerbe⸗ bund Handwerkervereinſgungen, dem die Bezirke Hei⸗ delberg, Wiesloch und Weinheim angeſchloſſen ſind, eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt. Herr Friedrich⸗ Heidelberg begrüßte die Erſchienenen und ging dann auf die heutige Lage des Handwerks ein. Der Vortrag von Syndikus Martin vom Landesverband ſtand im Mittel⸗ punkt der Tagung. Bet der Kriſe, ſo führte der Red⸗ ner aus, habe es ſich gezeigt, daß die Mittel⸗ und Kleinbetriebe im Gegenſatz zu den Großbetrieben auf geſunderen Füßen ſtehen. Das Handwerk hat ſich endlich einmal geregt und hat getrommelt, damit auch die ſo oft gemachten Verſprechungen, wenn auch nur zu einem Teil, ſich erfüllen mögen. Zur Tagung des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks im November des vergangenen Jahres wurde der Regierung eine Denkſchrift mit einer Reihe von Forderungen zugeleitet. Die jüngſte Not⸗ verordnung hat nun einer Reihe dieſer Forderungen entſprochen(Preisſenkung ſamt Kartellpreiſe, Auf⸗ hebung der Lohnbindung, Verzugszinſen ganz be⸗ ſeitigt, ſtaffelweiſer Abbau der Gebäudeſonderſteuer), aber die Umſatzſteuer erhöht. Der beſchrittene Weg tſt nun weiter zu gehen, wobei die Landesverbände kräftig mithelfen müſſen. Die Ausſprache, an der ſich die Herren Rein⸗ 5 Preisermé ö hard⸗Doſſenheim, Randoll, Direktor der Gewerbe⸗ Handwerkertagung zitung 2 Anklagen gegen die Allianz Die Arſache des Favag-Zuſammenbruchs würde. Loeb hat ſpäter 25 000/ dieſer Proviſions⸗ ſumme tatſächlich erhalten. Da auch dieſer Verſuch mißglückte, verhandelte die Allianz hinter dem Rücken des Favag⸗Vorſtan⸗ des mit Aufſichtsratsmitgliedern der Favag. Im Verfolg dieſer Verhandlungen regte Bodenheimer bei Becker die Einſetzung einer Reviſionskommiſſion an, um die Finanz⸗ und Kreditgeſchäfte der Favag zu prüfen. Dieſe Anregung erfolgte derart harm⸗ los, daß Becker ſie ohne weiteres akzeptierte und ſo⸗ gar von ſich aus als Vorſtandsmitglied den Auftrag auf Einſetzung der Reviſionskommiſſion ſtellte. Die Arbeiten der Reviſionskommiſſion wurden nun keineswegs vertraulich behandelt. So wird jetzt ausdrücklich behauptet, daß die Kündigung eines größeren Kredits der Internationalen Bank in Am⸗ ſterdam nur deshalb erfolgt iſt, weil der Direktor dieſer Amſterdamer Bank, ein Bruder von Jakob Golbſchmidt, durch Indiskretionen über Bodenhei⸗ mer und Jakob Goldſchmidt von der Einſetzung der Reviſionskommiſſion erfahren hatte. Da alle dieſe Angriffe noch nicht ausreichten, ſo ging man nunmehr von der Allianz planmäßig darauf aus, die Favag an der Börſe und ſomit in der Oeffentlichkeit unmöglich zu machen. Bereits Ende Juni oder Anfang Juli erklärte Profeſſor Hahn von der Disconto⸗Geſellſchaft dem beſchuldigten Sauerbrey, daß der Kurs der Favag⸗ Aktien mit 880 v. H. entſchieden zu hoch ſei und auf 600 v. H. gedrückt werden müſſe. Einige Zeit darauf verbot Profeſſor Hahn der Südweſtdeutſchen Bank als Konzern⸗Bank der Favag jeden weiteren An⸗ kauf der Favag⸗Aktien zur Kursſtützung und er⸗ klärte, daß von nun an die Banken dieſe Stützung vornehmen würden. Es wurde dann ausdrücklich vereinbart, den Kurs von ungefähr 870 zu halten. Als jedoch am 15. Auguſt 1929 Favag⸗Aktien auf der Börſe ange⸗ boten wurden und nichts zur Kursſtützung geſchah, ſetzte ſich Becker ſofort mit Prof. Hahn in Verbin⸗ dung, der ihm nun erklärte, er wolle und könne keine Aktien mehr aufnehmen. Er wolle jeden Kurs ſtreichen laſſen. Becker verwies ihn auf das gegebene Verſprechen und machte noch ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß dieſe Kursſtreichung den völligen Zuſam⸗ menbruch des Favag⸗Konzerns bedeute. Hahn ließ ſich jedoch nicht zu einer anderen Anſicht be⸗ kehren, ſodaß die Kursſtreichung tatſächlich erfolgte und den Zuſammenbruch der Favag herbeiführte. Der erſte Staatsanwalt gab auf dieſe Beweis⸗ anträge hin die Erklärung ab, daß er ſich ſeine Stellungnahme noch vorbehalte, jedenfalls werde er auf dieſe Anträge ganz ausführlich eingehen. Die nächſte Verhandlung findet am Donnerstag ſtatt. in Neckargemünd ſchule J in Heidelberg, Hackenjos⸗Mauer, Leipert⸗ Eppelheim, Gramm⸗Neckargemünd, Katzenberger⸗ Mauer, Eckert⸗Ziegelhauſen, Steidle⸗Schriesheim, Müller⸗Eppelheim und Markert⸗Wieblingen beteilig⸗ ten, geſtaltete ſich durch neue Geſichtspunkte und Löſung verſchiedener Fragen ſehr angeregt. Der erſte Vorſitzende des Neckargemünder Vereins, Herr Gramm, dankte für die Abhaltung der Tagung in Neckargemünd. Herr Gottmann⸗ Heidelberg befaßte ſich mit Fragen des Junghandwerks und mit der Bil⸗ dungsfrage. Er kam ſodann auf die Wahl des Landes ver bandspräſidenten zu ſprechen. Dabei ſtellte er die Forderung auf, daß Bezüge und Vergütungen ſtark beſchnitten werden und daß eine politiſch ungebundene Perſon am beſten gegeinet ſei. Da er in Vorſchlag gebracht worden ſei, ſo wäre er unter der Vorausſetzung geneigt, die Kandidatur anzunehmen, ſachlichen und ruhigen Bahnen gehalten werde. Nach einem Schlußwort von Herrn Martin beſchloß Herr Friedrich die würdig verlaufene Verſammlung. N Kirchenpräſtdent D. Wurth in Anenheim * Kehl, 11. Jan. Kirchenpräſident D. Wurth hat ſich am 9. Januar nach Auenheim begeben, um der durch die Ueberſchwemmung heimgeſuchten Gemeinde Auenheim die Teilnahme der Evang. Lan⸗ deskirche auszuſprechen. Er ſprach im Sonntags⸗ gottesdienſt zur Gemeinde. . daß der Wahlkampf in 143. Jahrgang/ Nummer 17 25 As der Sal Ein 98jähriger Pfälzer Altveteran * Grünſtabt, 11. Jan. Am Freitag feierte hier Altveteran Georg Groß ſeinen 93. Geburtstag. Am 8. Januar 1839 erblickte er zu Jakobsweiler(Rhein⸗ pfalz) das Licht der Welt. Von 1861—67 diente Groß in der Kreishauptſtadt Speyer beim 4. Bayr. Inf.⸗ Regt. Im Jahre 1866 kämpfte Groß gegen die Preußen und wurde durch einen Schuß am Fuße verwundet. Mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet, kehrte er nach Hauſe. Im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1870/1 verteidigte er die Heimat Im Sahre 1916 ſtarb ſeine Frau. Er zog dann zu ſeinen Kin⸗ dern nach Grünſtadt, wo er ſich großer Beliebtheit erfreut. 1 Die Nriminalität in der Pfalz * Speyer, 11. Jan. Die Kriminalktät in der Pfalz weiſt nach den amtlichen Statiſtiken für das dritte Vierteljahr 1931 einen erfreulichen Rück⸗ gang auf. In dem genannten Zeitraum wurden 2849 Perſonen, darunter 2731 Erwachſene und 118 Jugendliche, verurteilt. Mit 14,1 v. H. der in ganz Bayern verurteilten Perſonen iſt der Anteil der Pfalz gegen das vorausgehende Vierteljahr(14,3 v..) alſo geſunken. Flucht vor dem„Hambacher Went“ m. Neuſtadt a. d.., 11. Jan. Vor einigen Tagen raſte ein Sturm über die Haardtberge, wie er ſeit Beſtehen der Kalmitwetterwarte noch nicht herrſchte. Merkwürdigerweiſe blieb dabei die Nord⸗ ſeite Neuſtadts, der Karlsberg nach dem Dorf Haardt zu, ziemlich verſchont, während das Wetter auf der Neuſtadter Südſeite, nach dem Dorf Ham⸗ bach zu, ſich zu einem bedrohlichen Orkan aus⸗ wuchs. Der ſprichwörtlich bekannte„Hambacher Went“ geriet derart ins Toben, daß einigen Villen⸗ beſitzern auf der Hambacher Höhe die Sache nicht mehr gefiel. Tatſächlich hat ein Ehemann mit Frau und Kind mitten in der Nacht ſein Haus verlaſſen und ſich in der tiefer gelegenen Stadt in einem Hotel eingemietet, um an dieſem geſicherten Platz die Sturmesnacht zu überſtehen. Die Villen auf der Hambacher Höhe haben aber, von kleinen Dachſchäden abgeſehen, den Sturm alle gut überlebt. 100 000„/ Prozeßkoſten * Neuſtadt a. d.., 12. Jan. Wie verlautet, be⸗ ziffern ſich die Koſten des im vorigen Jahre vor dem Erweiterten Schöffengericht Frankenthal verhandel⸗ ten Betrugsprozeß gegen die beiden Inhaber der Wein⸗ und Spirituoſengroßhandlung Max Weil auf annähernd 100 000 J. Der von der Staatskaſſe geforderte Erſatz aus der Konkursmaſſe wird vom Konkursverwalter abgelehnt, ſo daß der Staat jetzt den Klageweg beſchreiten muß. Die Ver⸗ teidigerhonorare ſind in der genannten Summe micht enthalten. Schwurgericht Kaiſerslautern 5 Kaiſerslautern, 11. Jan. Das Schwurgericht trat heute vormittag zu einer dreitägigen Sitzungsperiode zuſammen. In der erſten Sitzung hatten ſich die Ge⸗ ſchworenen mit einem Totſchlagsverſuch zu befaſſen. Angeklagt war der Steinhauer Heinrich Kroll⸗Alſenz, der im Auguſt bzw. September v. J. aus einem Flobertgewehr und dann aus einem Re⸗ volver mehrere Schüſſe auf den Tagner Wilhelm Schulz⸗Alſenz abgegeben hatte, weil dieſer ein Ver⸗ hältnis mit der Frau des Kroll unterhielt. Durch die Ro volverſchüſſe war Schulz ſchwer verletzt worden, iſt aber bereits wieder völlig geſund. Die Verhand⸗ lung ergab zwar die volle Schuld des Angeklagten, das Gericht kam aber zu der Ueberzeugung, daß ein Verſchulden des angeſchoſſenen Schulz ebenfalls vor⸗ liege und ſprach gegen den Angeklagten die milde Strafe von ſechs Monaten Gefängnis aus. Zwei Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet, für den Reſt der Strafe wird bedingter Strafer laß bewilligt. * * Dierbach(Amt Bergzabern), 11. Jan. Der 1. Bürgermeiſter Jakob Scheidt hat ſich am Freitag abend in einem Anfall von Schwermut erſchoſſen. In hinterlaſſenen Briefen an die Angehörigen ſchrieb Scheidt, daß er ihnen durch ſeine unheilbare Krankheit noch läſtig fallen würde, weshalb er den freiwilligen Tod ſuche. Eine lange Reihe von Jahren hat Scheidt die hieſige Gemeinde als für⸗ ſorglicher Ortsvorſteher betreut. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel[ 7. 6. 8 11 12.[ Neckat⸗Pegelf 6. 9. 11.12. Base! J, TN. Schuſterinſel 000.18.0 164 145 7 1 10 15 eren 4459 l J 5,4 60 5, Feilen. 240 8 be des Mannheim..01.68.59.555,16 Plochingen. 17 1 Caub.744,04..84.00 .715,26 5,68 6,02 5,91 Köln Sutschein Nur bei Miteinsendung dieses Gutscheines erhalten Sie bis zum 31. März 1932 für lhre lee. ren Umhullungen von Tee Marke„Teekanne“ „Kompletta““ Porzellan im doppelten Gut- scheinwerte nach freier Wag. Abbildungen und Prospekte über„Komplett“ Porzellantsneuestücke: Kuchenplatte, Aufschnitt- platte und Butterdose kamen hinzu) erhalten Sie bel lhrem Kaufmann oder direkt. Antragen ung Einsendungen an: „Teekanne! G. m. b. H. Abt. Wertreklame Oresden-A. a4 Schllestach 10 .. 1%„% Dienstag, 12. Januar 1932 Bank für Hausbeſitz Ludwigshafen Die Wünſche der Gläubiger Wie bereits gemeldet, hatte eine Gläubigergruppe, die rund 1,4 Mill. vertrat, nach der letzten ao. GV. eine ſteihe von Forderungen geſtellt. Am 6. Januar hat nun eine Beſprechung dieſer Gruppe mit dem Gläubiger⸗ an ch uß ſtottgefunden, in deren Verfolg der Gläu⸗ higer zuß die Forderungen der Gläubigergruppe an die Verwaltung der Bank übermittelt hat. Danoch ver⸗ langt die Gläubigergruppe die ſofortige Entlaſ⸗ fung der beiden Vorſtände; ſie erklärt, nicht in der Lage zu ſein, zu Auf ſichtsrats mitgliedern Vertrauen zu haben, die unter Regreßanklage ſtehen und erwartet her Amts niederlegung dieſer Mit⸗ glieder noch vor Vergleichsgenehmigung. Ferner ſoll ein neuer Vergleichsvorſchlag erſt dann heraus⸗ gegeben werden, wenn alle Vorfragen endgültig geklärt ſind, insbeſondere, welche Beträge ſeitens des Ne ich e s zur Verfügung geſtellt werden und die Klärung der Frage, ob es möglich iſt, ſeitens des Reiches in irgend⸗ einer Form eine Garantie für die Vergleichsquote zu erhalten. Die Gläubigergruppe verlangt weiter Maß⸗ nahmen, die der Geſamtgläubigerſchaft eine Ueber⸗ wachung der Vergleichsabwicklung ermög⸗ lichen und Nachprüfung, ob nicht eine raſchere Auszahlung der Vergleichsguote möglich iſt und ob der Status bei Abwicklung nicht eine Zuſchußzahlung zur Vergleichsguote exmöglicht. Die Gruppe verlangt weiter, daß ſofort ohne Rückſicht auf das Vergleichsverfahren 5 v. H. an ſfämtliche Gläubiger ausgezahlt werden. Schließlich iſt die Gruppe der Auffaſſung, daß ein neuer Vergle zvorf hlag erſt dann herausgegeben werden ſoll, wenn Sieſer in gemeinſamer Beſprechung des Gläubiger⸗ musſchuſſes und der Bankverwaltung ausgearbeitet iſt. Der Gläubigerausſchuß hat zuſammen mit der Uebermittlung dieſer Forderungen der Gruppe der Ver⸗ waltung mitgeteilt, daß er nicht verhehlt, daß das Ver⸗ bleibender Vorſtände undder regreßpflich⸗ tigen Aufſichtsräte d a8 Vergleichs⸗ g Uuſtande kommen gefährdet, daß er erſuchen muß, beine Vorſchläge herauszugeben, die nicht vorher mit dem Ausſchuß beſprochen ſind, ferner iſt er der Auffaſſung, Haß Verhandlungen über den Vorſchlag ſelbſt erſt daun einen Zweck haben, wenn über die Vorausſetzungen, ins⸗ beſondere über die Reichshilfe endgültige Klarheit ge⸗ ſchafſen iſt. Der Gläubigerausſchuß verhehlt weiter ſeine Bedenken nicht, daß es ohne Einholung eines von der Ge⸗ Moſſenſchaftszentrale erſtatteten Rechtsguthabens äußerſt gefährlich erſcheint, ſich auf die Beſchlüſſe der Letzten GV. die Sanierung und Vergleichs⸗ rh wicklung zu ſtützen, er erſucht um möglichſte Be⸗ ſchleunigung aller Maßnahmen, warnt aber dringend vor Mebereilung, insbeſondere vor Abſtimmungen, die der Wläubigerſchaft mit allzukurzer Friſt zugemutet werden And ſchließt ſich der Auffaſſung der Gruppe an, daß eine Quote von 5 v. H. gezahlt werden ſoll. Unter Umſtänden mitſſe an eine nochmalige Vertagung des Vergleichster⸗ mines(vom 20. Januar) gedacht werden. Wie wir erfahren, haben in Ber lin am Freitag Be⸗ ſprechungen zwiſchen Reichsfinanzminiſterium, Reichs⸗ krtſchaftsminiſterium ſowie der Genoſſenſchaftsabteilung er Dresdner Bank ſtattgefunden, die der Erledigung der von den verſchiedenen Genoſſenſchaftsbanken eingereichten Geſuche um Beihilfe aus dem 20 Mill. Fonds dienten. Das 9 1 05 dieſer Verhandlungen iſt bisher noch nicht be⸗ aunt. Die Umorganiſation der ſaarländiſchen Genoſſen⸗ ſchaftskaſſen. Saarbrücken, 11. Jan.(Eig. Dr.) Die ſaarländiſchen Genoſſenſchaften des Rheiniſch⸗Trieri⸗ ſchen Genoſſenſchaftsverbandes Raiffeiſen e.., Koblenz haben die geplante ſelbſtändige Zentralkaſſe für das Sagrgebiet gegründet unter der Firma Ge⸗ uofſenſchoaftliche Zentralbank Ac. 8 u Sgarbrücken. Das AK. beträgt 20 Mill. Fr. Die eue Bonk übernimmt das Geſchäft der bisherigen Filiale Saarbrücken der Genoſſenſchaftlichen Zentralbank e. Gmbß., Koblenz, mit Wirkung vom 1. Januar 192. * Meſſingwerk Schwarzwald AGG. Villingen. Das be⸗ Fanntlich zum Junghons⸗Konzern gehörige Unternehmen Ast. 1,5 Mill.%) weiſt in ſeiner bereits in der Jung⸗ ans⸗ G. vom 18. 12. 31 genehmigten Bilanz eine be⸗ krächtliche Erhöhung des Verluſtvortroges aus 492930 mit 833 46% um 361865% auf 694 7901/ aus, wonach bald die Hälfte des AK. erreicht werden dürfte. Das Warenkonto erbrachte 1 066 040(1175 301) //. Dem⸗ egenüber erforderten(in): allgemeine Unkoſten 1156 019 1 283 93), feſte Vergütung an den AR. 10 000(unv.), Steuern und ſozigle Abgaben 122 553(135 557), Abſchrei⸗ bungen 188 834(190 259). Der bisherige AR. hat ſein Amt niedergelegt. Neugewühlt wurden die Herren: Geh. Komm. ⸗Rat O. Fiſcher, Hofrt. M. Haller, beide Stuttgart, Geh. Komm.⸗Rat Dr. ing. Ph. Wieland und Komm.⸗Rat R. Wieland, beide in Ulm. * Zum Konkurs der Bad. Nyco American Co. AG. in Kandern. Die anderweitig verbreitete Preſſenotiz, wonach der Vertrieb der Erzeugniſſe der Geſellſchaft auf eine Atalteniſche Geſellſchaft übergegangen ſei, trifft, wie der Fonkursverwalter mitteilt, nicht zu. Der Betrieb der Bad. Nyeco wird vielmehr vorläufig in beſchränktem Um⸗ fange weitergeführt und die Kundſchaft wird weiterbelie⸗ fert. Es beſteht Ausſicht, den Betrieb zu erhalten. Uebri⸗ gens ſei die Nyeo Italo Americana S. A. in Serravalle⸗ Serivia nicht in der Lage, einen Großteil der Produkte der Bad. Nyco Co. in gleicher Qualität zu fabrizieren. s Hürfte alſo eine Irreführung vorliegen. GEiſeuwerk Wülfel, Hannover⸗Mülfel.— Dividenden⸗ ausfall. Der Ag. beſchloß, der GV am 5. Febr., vor⸗ üſchlagen, den nach Abſchreibungen in Vorfjahrshöhe 7132%) ſich für 1980⸗31 ergebenden Reingewinn von rund 100 000„% auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. 7 . Dividende auf 2,75 Mill. 4 Aktienkapital). — der Neuen Mannheimer Zeitung Die Arbeitgeber-⸗Verbände der Rheinſchiffahrt vor der Auflöſung Der Schlichter für die Rheinlande, Dr. Jötten, hat dieſer Tage bekanntlich die Entſcheidung gefällt, daß aufgrund der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 die Rhein ſchiff⸗ fahrt nicht berechtigt iſt, eine Reduktion der bis⸗ her beſtehenden Gehälter und Löhne vorzunehmen. Damit iſt, wie man uns aus den Kreiſen der Rheinſchiffahrt ſchreibt, die Tatſache zu verzeichnen, daß ein Berufszweig, der noto⸗ riſch ſeit langem ſchwer darniederliegt, und unter den, durch den Friedensvertrag von Verſailles geſchaffenen Konkur⸗ renzverhältniſſen außerordentlich leidet, von der allgemeinen Senkung der Unkoſten ausgenommen wird. Durch die Wahl des Stichtages vom 10. Jan. 1927 in der Notverordnung vom 8. 12. 31 iſt dieſer überraſchende Zuſtand herbeigeführt worden. Man hatte doch nach allem annehmen müſſen, daß das bekannte Rheingutachten die Notwendigkeit erwieſen hätte, ſpeziell der deutſchen Rheinſchiffahrt in ihrem Exiſtenz⸗ kampf behilflich zu ſein. Außerdem hatte ja das Arbetts⸗ miniſterium es ſchon abgelehnt, den letzten, im Frühjahr 1931 ergangenen Schiedsſpruch für die übrigen Rheinſchiff⸗ fahrtstreibenden, ſpeziell für die Particulierſchiffer, ver⸗ bindlich zu erklären. Da die deutſchen Reedereien, ſoweit ſie ihren Betrieb nicht ſchon ſtillgelegt haben, außerſtande ſind, den Kon⸗ kurrenzkampf mit den ausländiſchen Reedereien, die unter ganz weſentlich günſtigeren Lohnverhältniſſen arbeiten, fort⸗ zuſetzen, ſo werden dieſelben zur Selbſthilfe ſchreiten müſ⸗ ſen. Am 31. 3. bzw. 30. 4.(aufgrund der gegenwärtigen Notverordnung) läuft der bisherige Tarifvertrag der deut⸗ ſchen Rheinreedereien ab. Der Allgemeine Arbeitgeberver⸗ band für die Rheinſchiffahrt in Duisburg, der der Zuſam⸗ menſchluß der am Niederrhein anſäſſigen Reedereien iſt, und der Mannheimer Arbeitgeberverband der Hafengebiete Mannheim⸗Ludwigshafen G.., der die oberrheiniſchen Reedereien umfaßt, werden ſich nunmehr auflöſen bzw. ihre Tätigkeit nur auf das Landperſonal im Haſen ſebſt beſchrän⸗ ken. Die diesbezügl. Beſchlüſſe werden wohl in den näch⸗ ſten Tagen ſchon gefaßt werden. Mit dieſer Auflöſung bzw. dieſen Maßnahmen wird die Tariffähigkeit dieſer beiden Verbände für Verhandlungen mit dem fahrenden Perſonal aufgehoben und die Reedereien müßten dann ſchon einzeln von den Gewerkſchaften zu Tarifverhandlungen vor den Schlichter geladen werden. Nachdem das Arbeitsminiſterium ſchon bei der letzten Gelegenheit zu erkennen gegeben hat, daß man mit weiteren allgemeinen Verbindlichkeitserklä⸗ rungen nicht mehr ſo ohne weiteres bei der Hand iſt und dieſer Zuſtand ja auch bei der Internationalität der Rhein⸗ ſchiffahrt und dem grundverſchiedenen Lohnniveau bei den einzelnen Flaggen als ſelbſtverſtändlich zu bezeichnen iſt, ſo erwarten die deutſchen Reedereien von dieſen Maßnahmen die Befreiung von dem Zwang der bisherigen Tarifver⸗ träge.. Die deuljthen Sparkaſſen in den Stürmen des Jahres 1931 Die Rentabilität durch die vierte Notverordnung gefährdet Das Jahr 1931 hat die deutſchen Sparkaſſen— ebenſo wie die anderen Kredit⸗Inſtitute— ſtark zurückgeworfen. Sie ſind im wahrſten Sinne des Wortes ein Opfer der Vrtrauenskriſe geworden, obwohl das Finanz⸗ gebahren der Sparkaſſen hierzu nicht die geringſte Veranlaſſung bot. Ende Novnmber war der Be⸗ ſt and an Spareinlagen bis auf 9,7 Mrd.„/ geſun⸗ ken. Für Ende Dezember kann man ihn auf 9,55 Mrd. ½ ſchätzen. Durch die ſtarken Abhebungen während des letzten Jahres ſind die Spareinlagen wieder auf einen Stand zurückgebracht worden, der bereits im Februar 1930 er⸗ reicht war. Der Verluſt an Spareinlagen betrug im Jahre 1931 tusgeſamt etwa 900 Mi ll. /, das iſt ein Betrag, der nur mühſam Mark auf Mark während des ganzen Jahres 1930 aufgehäuft werden konnte. Die Vertrtuensſchwund ſeinen Höhepunkt. In dieſem Monat der Spareinlagen ſichtbar. Die ſtarken Auswirkungen, die dieſe Entwicklung noch auf die geſamte Wirtſchaft haben kann, iſt wohl nur wenigen klar geworden. Zunächſt ein⸗ mal ein Bild von den Verhältniſſen des Jahres 1931: Bis zum Mai war ein Zugang an Spareinlagen ſeſtzu⸗ ſtellen, der in den einzelnen Monaten noch weit über 100 Mill.„ betrug. Im Mai trat dann der Umſchwung ein, in dem der Einzahlungsüberſchuß bis auf 33 Millionen“ zurückging. Vom Juni ab überſteigen die Abhebungen die Einzahlungen und im Auguſt erreicht der Vertrauensſchwund ſeinen Höhepupkt. In dieſem Monat müſſen 310 Mill.„ mehr ausgezahlt werden, als eingenom⸗ men worden ſind. Die Abhebungen gehen dann langſam zurück, um im November mit einem Auszahlungsttberſchuß von 195 Mill./ auszulaufen. Die Entwicklung der El n⸗ ung Auszahlungen bei den deutſchen Spar⸗ kaſſen während des Jahres 1931, verglichen mit 1930, 1929 und 1928 geht aus nachſtender Tabelle hervor(in Mill.): Einzahlungen: Auszahlungen: 1928 1929 1930 1931 1928 1929 1930 Januar 620 731 779 757 362 454 627 Februar 515 549 303 33 446 März 522 585 344 395 500 April 575 609 328 464 517 Mai 502 529 348 4689 493 Juni 505 515 357 440 433 Jul; 592 419 372 479 535 Auguſt 549 344 334 409 445 Se pb. 541 364 333 412 484 Oktober 564 595 30 398 469 559 Nov. 514 529 376 343 427 482 Dez. 520 7 380* 410 519 550 * Schätzungen Bei der Struktur der Anlagen der Sparkaſſen war es dieſen natürlich nicht möglich, die 900 Mill. /, die für die Abhebungen benötigt worden ſind, ſofort flüſſig zu machen, denn über 57 v. H. der Ausleihungen waren bei Ausbruch der Abhebungspanik langfriſtig in Hypotheken und Kommunaldarlehen, 17 v. H. in Wertpapieren, die in⸗ folge der Börſenſchließung auch nicht realiſierbar ſind, und der Reſt von 26 v. H. der Form nach kurzfriſtig, praktiſch jedoch größtenteils ebenfalls langfriſtig angelegt. Es iſt natürlich eine Unmöglichkeit, von ſämtlichen Schuldnern kurzfriſtiger Kredite dieſe plötzlich zurückzuverlangen. Wie bei den privaten Aktienbanken, ſcheiterte auch bei den Spar⸗ kaſſen ein ſolches Vorhaben. Hinzu kommt noch im Beſon⸗ deren, daß die kurzfriſtigen Gelder der Sparkaſſen, die Ende Juni 2 Mrd.& betrugen, zu rd. 600 Mill. /, d. h. zu über einem Viertel, aus Krediten an die öffentliche Wirtſchaft Leichte Befeſtigung der Kurſe Pfandbriefe ſtürkere Widerſtandsfähigkeit Schon in den Mittagsſtunden war ja in Reaktion auf die Abſchwächungen des Vormittags eine leichte Befeſti⸗ gung des Kursniveaus feſtzuſtellen, do ſich das kleine An⸗ gebot, das ſich durch Blonkoabgaben der Spekulation aller⸗ dings etwas verſtärkt hatte, in den vorhandenen Kauf⸗ ümiten zeigte. Der Grundton wurde daraufhin freund⸗ licher, und im Laufe des Nachmittags zogen die Kurſe dann weiter an, ſodaß das Samstagniveau verſchiedentlich ſchon wieder erreicht wurde. Ausgeſprochen feſt lagen Deſſauer Gasaktien, während bei den Montanwerten die erheblich zurückgegangenen A b⸗ utzzifſern des Stahlvereins verſtimmten. Auch bet den Kaliwerten war weiterhin eher Angebot feſtzu⸗ ſtellen. des Vormittags ebenfalls ſtärkere Widerſtandsfähigkeit, hatten aber im allgemeinen geringere Umſätze als in der Vorwoche.. 0 Reichsſchuldbuchſor derungen gaben bis zu 1% v. H. nach, Reichsbahn vorzugsaktien konnten ſich gegen ihren niedrigſten Stand um cg. 1 v. H. erholen, auch Farbenbonds lagen ſpäter wieder recht ſeſt und ſogar noch ½ v. H. über Samstagniveau. Einiges Intereſſe machte ſich heute für Auslandsrenten wie öſter⸗ reichiſche Schätze, Ungarn und Türken geltend. Am Geldmarkt hatte ein etwas ſtärkerer Bedarf infolge der fülligen Steuern keine nennenswerte Verän⸗ derung der Gelbſätze zur Folge, jedoch kom am Privat⸗ diskontmarkt heute etwos mehr Angebot zu Tage. Die Zinsſätze des jetzt zum Abſchluß gekommenen Zins⸗ abkommens treten morgen in Kraft. Ueber die Fuſionspläne Dan at— Co m merzbank war heute nichts neues zu exfahren. So⸗ viel ſcheint jedoch feſtzuſtehen, daß das Projekt als ſolches entgegen anderen Meldungen, nicht als geſcheitert betrach⸗ tet werden kann. Die heutige Sprechbörſe verlief bei geringem Beſuch ohne Anregungen. Man beurteilte die Ausſichten für einen Freiverkehr in den Börſen⸗ än men als ſehr ungünſtig, do die Reichsbank dem un⸗ bveründert Widerſtand entgegenſetzte. Kürzlich verbreitete Gerüchte über eine bevorſtehende Entſchädigungs⸗ notleidenden Makler ſcheinen eben⸗ ung an die 5 zu ſein. An dem 5 beitet Pfondbrieſe zeigten auf dem ermäßigten Niveau Abkehrfonds wird da⸗ Geringe Unternehmungsluſt an den Auslandsbörſen An der Londoner Börſe konnte ſich im Verlaufe eine Erholung durchſetzen, da man in Börſenkreiſen der An⸗ ſicht zuneigt, daß die Ausführungen Dr. Brünings eher dazu angetan ſeien, die Situation zu klären. Britiſche Staatspapiere lagen merklich feſter, bei den deutſchen Werten konnten die anfänglichen Verluſte wieder ein⸗ geholt werden. Die Grundſtimmung war bis zum Schluß zu verſichtlicher. Die Pariſer Börſe verkehrte in etwas ſchwächerer Haltung, da Gewinnmitnahmen erfolgten, der Schluß war aber widerſtandsfähiger. Auch die Brüſſeler Börſe way nach ſchwächerem Beginn ſpäter widerſtandsfähig. Die Umſatztätigkeit an der Züricher und Baseler Börſe war infolge der Erklärungen Dr. Brünings etwas gehemmt, die Tendenz konnte als etwas ſchwächer bezeich⸗ net werden, und die Kurſe gingen um 5 bis 20 Punkte zurück. Im Verlaufe der Amſterdamer Börſe konnte ſich feine Erholung durchſetzen, die Umſatztätigkeit war bei Kursverluſten von 4 bis 5 v. H. gering. Die deutſchen Werte lagen nicht einheitlich, doch eher ſchwächer. Die Stimmung an der Wiener Börſe war bei etwas ſchwä⸗ cheren Kurſen luſtlos. Newyork eröffnete in ſchwacher Haltung mit Kursverluſten bis zu 3 Dollar. Die Unter⸗ nehmungsluſt war auch hier ſehr gering. An den internationalen Deviſenmärkten war das Ge⸗ ſchäft am Nachmittag ziemlich bedeutend, doch ergaben ſich keine größeren Veränderungen mit Ausnahme der Reichs⸗ mark und des Dollars, die beide ſchwächer tendierten, während das engliſche Pfund eine leichte Erholung zu ver⸗ zeichnen hatte. Gegen den Dollar ſtellte ſich das Pfund auf 3,38 ½, gegen den Gulden auf 8,43, gegen Paris auf 86,31, gegen Zürich auf 17,5 und gegen die Reichsmark auf 14,35. Der Dollar ging in Amſterdam auf 249,22 zurück, die Reichs⸗ mark ſchwächte ſich in Amſterdam auf 58,696(Sams tag⸗ ſchluß 59,1776) ab, in Zürich auf 120,65(Sams tagſchluß 121,85) und in Newyork auf 28,60 bis 65(Sams tagſchluß 955 23,71). Die Norddeviſen lagen ebenfalls auch Japan tendierte leichter, dageg schwächer, und aus Schatzwechſeln beſtanden, alſo Ausleihungen, die bei der gegenwärtigen Finanzlage der öffentlichen Körper⸗ ſchaften praktiſch uneintreibhar ſind. Die Sparkaſſen mußten daher zwecks Beſchaffung der zur Auszahlung notwendigen Beträge den Weg zur Reichs⸗ bank wählen, und zwar größtenteils über die Akzept⸗ und Garantiebank. Dieſe Manipulation iſt für die Sparkaſſen mit ganz gewaltigen Verluſten verbunden. Denn während ſie für ihre Anlagen einen Letihſatz von durch⸗ ſchnittlich etwa 7 v. H. erhalten, müſſen die Spar⸗ kaſſen bei der Akzept und Garantie Bank et wa 8% v. H. Zinſen bezahlen, d.., ſie erleiden einen Zinsverluſt von 17 v. H. Nach dem Inkrafttreten der 4. Notverordnung weitete ſich die Differenz noch weſentlich aus, denn ein erheblicher Teil der Anlagen der Sparkaſſen dürfte fortan nur einen 6 v. H. Zins abwerfen, während die Akzept⸗ und Garantie ⸗ bankweiter 8½ v. H. fordert. Die Spanne zwiſchen dem Ertrag ihrer Ausleihungen und den Koſten, zu denen ſich die Sparkaſſen ſelbſt Mittel beſchaffen müſſen, ſteigt alſo auf 2% v. H. Nimmt man an, daß hierbei ein Betrag von wenigſtens 800 Mill./ in Frage ſteht, ſo ergibt ſich für die Sparkaſſen ein Verluſt von 20 Mill. Markim Jahr. Dieſe Rechnung iſt jedoch inſofern un⸗ vollſtändig, als die Sparkaſſen für ihre Einlagen noch Zin⸗ ſen vergüten müſſen, und zwar durchſchnittlich 4 v. H. im Jahr. Durch die Abhebungen und die daraus reſultierende Notwendigkeit des Weges zur Akzepk⸗ und Garantiebank einerſeits und die zwangsweiſe Zinsherabſetzung ihrer An⸗ lagen andererfeits ergibt ſich für die Sparkaſſen eine ſehr empfindliche Beeinträchtigung ihrer Ren⸗ ta bilität. Es iſt daher auch durchaus verſtändlich, wenn die Sparkaſſen gegen die einzelnen Beſtimmungen der 4. Notverordnung Sturm laufen, vor allem eine Kün⸗ digungsmöglichkeit für ausgeliehene Kapitalien in ſoweit anſtreben, als dies zur Innehaltung der in der 3. Notver⸗ ordnung vom Oktober v. J. feſtgeſetzten 40 v..⸗Grenze für ihre Hypothekenausleihungen(die Hypothekenausleihungen ſollen nach dieſer Notverordnung nicht mehr als 40 v. H. der Spareinlagen betragen) nötig iſt. Solche Forderungen der Sparkaſſen ſind durchaus zu begreifen, denn gibt man ihnen nicht die Möglichkeit, ihre Aus⸗ leihungen zu kündigen, ſo werden ſie nach wie vor den Weg über die Akzept⸗ und Ga⸗ rantiebank zur Reichsbank ſuchen müſſen. Damit iſt aber, wie ſchon oben dargelegt, eine erhebliche Schmälerung oder ſogar Vernichtung ihrer Rentabilität ver⸗ bunden.— Im Januar d. J. ſcheinen erſtmalig die Einzah⸗ lungen die Abhebungen übertreffen zu wollen. d. * Günſtige Eutwicklung der Spareinlagen bei der Spar⸗ kaſſe der Stadt Berlin. Die Spareinlagen bei der Spar⸗ kaſſe der Stadt Berlin weiſen, mitteilt, in letzter Zeit eine günſtige Entwicklung auf. Nach den Weihnachtsfeiertagen ſind die Einzahlungen von Tag zu Tag geſtiegen, ſodaß ſie nicht nur die Auszahlungen voll decken, ſondern daß darüber hinaus ein Einlagenzuwachs zu verzeichnen iſt. Preisverluſte bis zu 40 v. H. an den deutſchen Viehmärkten im Jahre 193 Vergleicht man das Preisniveau der einzelnen Vieh⸗ märkte zu Beginn dieſes Jahres mit dem Stande von An⸗ fang 1931, ſo ergeben ſich bei ſämtlichen Vieharten recht beträchtliche Unterſchiede. Bei den Rindern iſt in dem ge⸗ nannten Zeitabſchnitt eine Minderbewertung um 15/ per Zentner, d. h. alſo faſt um 30 v.., bei den Kithen um 15„ gleich 35 v.., bei den Bullen um 40 v.., den Fär⸗ ſen um 19, oder 35 v.., bei den Kälbern um 22 v.., bei den Schafen um 30 v. H. und endlich bei den Schweinen um 28 v. H. ſeſtzuſtellen. Die Gründe liegen einmal in den günſtigen Futterverhältniſſen, die es erlaubten, ſelbſt auf dem gegen die Vorkriegszeit ztemlich ſtark verringerten Territorium des deutſchen Reiches noch mehr Tiere zu halten, als damals. Beſonders ausgeprägt tritt dies bei den Schweinen hervor, aber auch an Wiederkäuern beſitzt Deutſchland heute etwas mehr als 1914, ſodaß man ſagen kann, die deutſche Landwirtſchaft hat alle Wunden, die der Krieg und die Nachkriegszeit ihrer Viehwirtſchaft beige⸗ bracht hat, geheilt. * Geueralverſammlung der Internationalen Geſellſchaft der Stickſtoff⸗Induſtrie AG. Baſel. In der geſtrigen o. GV. der Internationalen Geſellſchaft der Stickſtoff⸗Indu⸗ ſtrie Ach. Baſel wurde die Bilanz mit Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1980 und die Ent⸗ laſtung des Verwaltungsrates einſtimmig genehmigt. Für das erſte Geſchäftsjahr, das ſich nur auf 4 Monate er⸗ ſtreckte, gelangt eine Dividende nicht zur Vertei⸗ lung. Der nach den Abſchreibungen verfügbare Reinge⸗ winn von 6049 ffr. wurde auf neue Rechnung vorgetragen. * GV. der Brauereigeſellſchaft vorm. Fr. Reitter, Lör⸗ rach. In der geſtrigen GV. wurde der vorgelegte Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr nebſt Bilanz ohne Aen⸗ derungen genehmigt. In Anbetracht der außerordentlich ſchwierigen Verhältniſſe in der geſamten Brauinduſtrie, namentlich durch die enormen Erhöhungen der Steuerſätze im Reich und der Gemeindebierſteuern, hat ſich ein ſehr ſtarker Konſumrückgang eingeſtellt. Der Geſchäfts⸗ gung wurde hierdurch erheblich beeinträchtigt, inſolgedeſſen von der Verteilung einer Dividende Abſtand genommen werden muß. Die Abſchreibungen wurden in der nor⸗ malen Höhe vorgenommen. fiztell aufge löſt worden. Fürſt und L. Mang wurden wie der Magiſtrat Berlin 4 C. Scheel in Baden⸗Baden iſt zum HANDELS- œ²]˙ WIRTSCHAFT-ZETTUNG MHittag-Ausgabe Nr. 17 Zuſammenarbeit Automatit Elettrit Co. mit Remington Rand Int. Wie aus Newyork gekabelt wird, hat die Auto mati Electrie Co. in Chicago, eine der bedeutendſten zum Konzern der Aſſociated General Telephone⸗Gruppe Tele, graph Co., dem bekannten internationalen Schwachſtrom⸗ konzern, gehörenden Geſellſchaften, ein Arbe itsabko m. men mit der Remington Rand Inc., einer der auf dem Gebiete der Herſtellung von Eine finanzielle Zuſammen⸗ Es iſt beabſichtigt, die ö Fabrikate des Remington⸗Konzerns mit den elektriſchen Ex findungen der Automatic Electrie Co. zu kombinieren und dieſe Erzeugniſſe gemeinſam zu vertreiben. Die Remington wird die Organiſation der Central Records Inc., einer mit der Herſtellung und dem Verkauf von elek⸗ triſchen Buchhaltungsmaſchinen beſchäftigten Tochtergeſell⸗ bzw. zur Aſſociated Telephone and größten Weltfirmen Büromaſchinen, abgeſchloſſen. arbeit iſt hiermit nicht verbunden. Rand Inc. ſchaft der Automatic Electric Co. übernehmen. Das neue Abkommen ſoll auf dem europäiſchen Kontinent von den Antwerpener Telephon⸗ und Elektrizitätswerken und im britiſchen Reich von der Automatic Telephone Manufge⸗ turing Co. Ltd., in Liverpool durchgeführt werden. Die Aſſociated General Telephone⸗Gruppe beſitzt weitverzweigte Telephonbeteiligungen in den Vereinigten Staaten, Eng land, Belgien, Portugal, Indien und zahlreichen anderen Staaten ſowie ausgedehnte Fabriken und Unterſuchungs⸗ anſtalten für elektriſche Apparate in Europa und Amerikg, ö * Robert Boſch AG.— Lizenzvertrag mit der A. B. Die Ro 3 bert Boſch AG. in Stuttgart hat mit der A. B. Nor dis ka Armaturfabrikerna in Stockholm eine Elektrowerkzeug getroffen. Es handelt ſich dabei um einen Lizenzvertrag, durch den Bosch Nordiska Armaturfabrikerna in Stockholm. Vereinbarung über ein zunächſt für zwei Jahre das Alleinrecht auf Herſtellung . und Vertrieb des Werkzeugs für Europa und die Kolo⸗ nien mit Ausnahme von Kanada und Auſtralien erhält und zugleich die Option auf eine Verlängerung des Ver⸗ trags für die ganze Laufzeit der Patente. Bei dem Werk zeug handelt es ig um ein elektromechaniſcher Werkzeuge die Regel Darſtellte. wickelt, wird aber ſelbſt nicht fabrizieren. wordenen Abſicht, nicht ganz von der Entwick⸗ lung des Automobilgeſchäfts abhängig zu bleiben, ſondern die Erfahrungen auf dem Gebiet der elek⸗ trotechniſch⸗feinmechaniſchen Erzeugung auch auf anderen Gebieten zu nutzen. Die Verteilungskoſten der Schuhwirtſchaf Nach einer Unterſuchung der Forſchungsſtellg für den Handel, Berlin, hat die Rationaliſie rung in wenigen Gewerbezweigen ſo ſichtbar ihren Auß druck gefunden wie in der Schuhherſtellung und den Schuhhandel. Beſonders auffallend hat ſie ſich in der Preisſenkung für Schuhwaren ausgewirkt. der Schuhver brauch je Kopf Jahre 1930 ů zurückgegangen. rung des Geſamtverbrauchs gegenüber dem Jahre 1075 erfolgt. Die durch die fabrikatoriſchen Verbeſſerungen er⸗ möglichten Preisermäßigungen konnten den Kon⸗ ſumenten jedoch nicht in vollem Umfange zugute⸗ kommen, weil die Starrheit der Verteilungskoſten und die ſländig geſtiegenen Anſprüche des Publi⸗ kums hemmend wirkten. Die Koſten des Schuheinzelhandels, die im Jahre 191 zwiſchen 15 und 19 v. H. logen, ſind von 176 v. H. in Jahre 1925 auf 23,3 v. H. vom Umſatz im Jahre 1030 ge⸗ ſtiegen. Beſonders bemerkenswert erſcheint, daß dieſe Erhöhung nicht nur durch den Umſatzrückgang verurfſoch. wurde, ſondern auch durch eine abſolute Vermehrung der Handelskoſten. Die ſteigenden Anſprüche des Publikum; wirken ſich am wenigſten in Bezug auf die Qualität aus, Vielmehr wird gerade in den unteren Preislagen eit ſtarkes Anwachſen des Verbrauchs feſtgeſtellt. Vor allen hat eine ſtarke Ausweitung des Sortiment ſtottgefunden, die, z. B. zu einer Veröreifachung der Sor tenzahl führte. 5 Bei einigen Unternehmungen ſchwankt die U m⸗ ſchlogsgeſchwindigkeit je noch dem Umſang des Sortiments zwiſchen 2,5mal(bei 1000 Sorten) und 1012, mal(bei 90 Sorten). Je geringer der Lagerumſchlag, deſto höher die Koſten. Bei einem Lagerumſchlag von jährlich über 2,5mal betragen die Koſten 20,6 v. H. vom g Umſatz, bei einem Lagerumſchlag von weniger als Imo dagegen 31,4 v. H. Die Perſonalleiſtung(der Um⸗ ſatz je beſchäftigte Perſon) iſt ſeit 1928 wertmäßig zurück 5 801 E der Preisentwicklung gegangen, unter Berückſichtigung aber nicht geringer geworden. 3 ö Von einer Verkaufskraft werden im Durchſchnitt bäg lich etwa 12 Kunden bedient,. Die Raumnutzung, die in Großbetrieben weſentlich beſſer als in Kleinbetrik⸗ ben iſt, übt einen großen Einfluß auf die Koſtenhöhe aus, Durchſchnittlich konnte 1930 je Quadratmeter Verkgußz⸗ raum ein Umfatz von 1 500/ erreicht werden. 5 die Raumnutzung iſt, deſto niedriger ſind nicht nur de Geſamtkoſten, ſondern auch die prozentuglen Mietkoſten, obwohl Betriebe im beſter Geſchäftsloge mit hoher Raum ausnutzung abſolut ſehr große Mietkoſten zu tragen haben 1 Der volkswirtſchaftliche Nutzen einer Koſtenverringerung im Schuheinzelhndel würde beträchtlich ſein, da der Schuhumſatz im Einzelhandel vo 1110 Mill./(1930) einen Vexteilungsaufwand von kund 275 Mill. erforderte. 0 * Ab 16. Januar keine Einfuhrſcheine für Malz ans Gerſte. Mit Rückſicht auf die nur in beſchränktem Un: fange für die Erteilung von Einfuhrſcheinen zur Verf i gung ſtehenden Mittel war bei Wiederzulaſſung der Ein⸗ fuhrſcheine für Malz aus Gerſte im November 1931 von vornherein in Ausſicht genommen, die Anmeldung zut Ausfuhr dieſer Waren mit dem Anſpruch, auf Erteilung 0 von Einfuhrſcheinen zu ſperren, wenn die Ausfuhr 675 ſtimmte Höchſtgrenzen erreicht habe. Dieſe Sperre iſt durch Schlagwerkzeug vog konſtruktion zum Unterſchied von der elektropneumotiſchen Konſtruktion, die bisher für derartige Die Stockholmer Geſell⸗ ſchoft hat das Modell konſtruiert und zur Marktreife ent Wenn Boſch die Fabrikation nun übernimmt, ſo geſchieht das offenbar in der auch ſchon bei früheren Gelegenheiten deutlich ge⸗ Dennoch it der Bevölke, rung von 1,24 Paar im Jahre 1927 auf 1,04 Paar ix Nur infolge der.:. völkerungszunghme iſt eine kleine mengenmäßige Steige- in einem Schuhftlialunternehmn Vor kriegs Je beſſet Verordnung vom 8. Januar mit Wirkung vom 16. Janueor 1932 an ausgeſprochen worden, weil bis zu dieſem Zeit⸗ punkt die für die Ausfuhr in Ausſicht genommene Grenze zahl annehmbar erreicht ſein wird. a I Holzverſteigerung Großſachſen vom 8. Jan. Bei det Holzverſteigerung im hieſigen Rathauſe kam der Stet durchſchnittlich auf 8 bis 10, Wellen gemiſcht je 50 Slut Die Nachfrage war bedeutend. 5 * Der geſunkene Preisindex für Automobile. vergangenen Jahr erneut geſunken. Der Preis auf 7 bis 10. Stammholz war vergleichsweiſe billig, Die Preiſe für Automobile ſind nach der amtlichen Statiſtik index für Perſonenwagen ging von 388,7 im Januar 0 56,2 im November zurück und für Lastkraftwagen von 60% auf 63,6. Der Automobil⸗Preisindex betrug im Januar 1924: 113,1— 1920: 87,5— 1928: 65,). Der Rückgang elt 1924 beträgt insgeſamt 47 v. H. Für mark“ kann man heute alſo faſt doppelt ſo viel kaufen w 1924. Die Preiſe für induſtrielle Fertigwaren liegen in Vergleich zu 1913 heute mit einem Judex von 132,1 meht als doppelt ſo hoch wie die Automobilpreiſe. 5 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 11. Jen Das Geſchäft an der heutigen Börſe war außergewöhl lich ſtill. Infolge des übergroßen Angebotes an Leerraum und der geringen Nachfrage gingen heute die Frachten al, wie bergwärts um 10 Pfg. je Tonne zurſck und wurden mit 70—85 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdg und 1,20—1,35/ nach Antwerpen⸗Gent einſchließl Schleppen notiert. Bergreiſen waren nicht am Markt. D Bergfracht notterte mit 95 Pfg. Basis Manuheim, f ein Frachtſatz von 80 Pfg. je Tonne ab Ruhrhäſe Frage kommt. Der 55 4 eine„Auto⸗Reich“ tierte mit 11,10 iſt iufolge des Bodenma heute durchweg 10 Pf Kähne ab R Mannheim in 5 nach Mannhe matik ttendſten -Gruppe Tele, achſtrom⸗ b kom- iner der ung von ſammen⸗ tigt, die ſchen Er⸗ eren und mington Records von elek⸗ tergeſell⸗ das neue tent von ken und Nauufae⸗ en. Die erzweigte en, Eng. anderen uchungs⸗ Amerika, n erhält des Ver⸗ m Werk⸗ ug von von der derartige r Geſell⸗ etfe ent⸗ in Boſch offenbar itlich ge⸗ ttwick⸗ gig zu der elek⸗ onderen riſcha S ſte li tonaliſie⸗ 1 en Auß; und den in der nnoch it völke⸗ Paar i der Be⸗ e Steige⸗ ihre 102 u er⸗ Kon⸗ gute⸗ koſten nbli⸗ ihre 1910 v. H. ih 1930 ge⸗ aß dieſe berurſachh rung deyr ublikums kität aus, agen ein or allem ments ernehmen riegs⸗ ie U m⸗ ſang des d 10125 umſchlag, hlag von H. vom s 1, mol (der Um⸗ twicklung itt täg⸗ itzu ng, einbetrie⸗ höhe aus Berkauſs⸗ Je beſſet nur die rietkoſten, r Raum. en haben, einer würde indel voß von rund Malz aus tem Um: Verfi⸗ der Ein; 1931 von bung zur Ertetlunz fuhr be⸗ iſt durch iſe bill, ile. Die atiſtik in r Preiß nuar von 60% Januok gang felt b⸗Reich fen wie tegen in 2,1 meht 28 2 2 2 2 2 10 Dienstag, 12. ——ů— — — 8 2 Schwarzwälder Jubiläums Skimeiſterſchaft in Todtnau Mit der 40. Jährung des Geburtstages des deutſchen und darüber hinaus mitte chen Skilaufens, der 8 dem Sübſchwarzwald⸗Städtck Todtnau im Wieſental ſei⸗ nen Sieg g antrat, wird die Austragung der Skimeiſter⸗ ſchaft des ⸗Club Schwarzwald als Landesverband ver⸗ bunden, eine Konkurrenz, dem Feldberg und ſei die ſeither lange Jahre nur auf er Zeit auch im Wechſel mit dem Nordſchwar d vor Die diesjährige Smeiſterſchaft, wie man ſie nennen mag, hat der Skiclub Todtnau als Gründerverein übernommen. Die Arbeiten für die Konkurrenzen, die am 6. und 7. Februar vorgeſehen ſind, ſind bereits ſeit ge⸗ raumer Zeit im Laufen, wobei dem Skielub Todtnau in der Mitwirkung von Stadt, Verkehrsverein und Einwohner⸗ ſchaft eine wertvolle Mithilfe erſtanden iſt. Alle mitarbei⸗ tenden Glieder he en das Gefühl, daß es ſich hier um mehr Langlauf eine Trennung durchzuführen, Jung⸗ mannen nur 7 Kilometer laufen auf einer recke, deren Start 1120 des Notſchrei liegt, deren er hoch am 5 Us in Todtnau iſt. Ziel aber eb BVerliner SS deutſcher Eishockeymeiſter Münchener Eislaufverein 41 geſchlagen Auf dem Rieſſerſee Garmiſch⸗Partenkirchen ſond am Montag vo tt i um die deutſche Eishockey⸗Meiſte liner Schlttt⸗ ſchuh⸗Club und d 8 8 un. N r Eislaufverein ſtatt. Die Berliner blieben mit :0) erfolgreich und er⸗ Mannſchaft zur 8 er ihre komplette Stelle die Münchner infolge einer Ver⸗ letzung Kr und noch auf die Mitwir⸗ 14 6 1** 0 er eich in den gen, da München erſt nach und Sportkonkurrenz handelt. Hi Gegenwart und Zukunft, hier f als nur eine nack ſich Vergangenheit, Herz, die Vaterſchaft einer internationalen Entwicklung ein gewichtig Wort darein. Die Meiſterſchaft, die in Kombination von La und Sprung lauf errungen wird, ſieht für den Lang⸗ lauf eine 16,5 Km. lange Strecke vor mit Start in berg in 1100 Meter Höhe. Die erſten 13 Kilometer danernd in Höher agen zwiſchen 1100 und 1300 Metern, er treffen pricht das nglauf Todtnau⸗ verlaufen ſammenfand. ſte ter a künchen durch Af jentreffer. Aber auch i Berliner mehr 1 Münchner Torhüter . So gelang er zu erzielen. Das es Jaenecke, zweite Tor für Minuten ſpäter durch s erſten Drittels noch⸗ ſtellung. Im zwei⸗ zu ſeinem erſten und n dieſem Spielabſchnitt l. Im Schlußbdrittel ein vermeidbarer Feh: während das Schlußſtück, die Abfahrt zum Ziel, in 650 Mtr. Höhe in Todtnaß ſelber. Die Strecke hat die beſten Vorbedingungen für wechſelndes Auf und Ab. Der Sprung⸗ lauf ſoll ſich an der Schanze an der Poche abſpielen, die dem erſten Skifahrer Todtnaus zu Ehren den Namen„Dr. Tho⸗ Ins⸗Schanze“ erhalten hat. Die im Herbſt neu hergerichtete Schanze erlaubt derzeit Sprungweiten von 50 Meter, kann aber ſpäter auf 70 Meter leicht gebracht werden. Sprünge zum Ausprobieren ergaben jetzt bereits 40 Meter. Als dritte Konkurrenz kommt hinzu der Abfahrts⸗ lauf, der dem Gedächtnis des Skipioniers Dr. Tauern ge⸗ widmet iſt. Für die Strecke iſt die Abfahrt vom Haſenborn, das Todtnau ſüdöſtlich flankiert, gewählt, die zu den tech⸗ niſch und daher ſportlich beſten im Schwarzwald gerechnet werden dürfte. Die Läufe verteilen ſich zeitlich ſo, daß am Samstag die Langläufe abſolviert werden und die Teilneh⸗ mer am Abfahrtslauf über die Rennſtrecke gehen. Der Sonntag iſt ausſchließlich den Sprungläufen vorbehalten. Die Abfahrtskonkurrenz iſt für Damen offen. Die Schwarzwaldmeiſterſchaft ſonſt iſt tnternatio⸗ naloffen und bekanntlich ſchon mehrmals von Nor⸗ wegern gewonnen worden. Während im Sprunglauf die 0 ler: Beide ften hatten eigentümlicherweiſe faſt den gleichen re Münchens Torwart gab ſo, nachdem er einen Schuß abgewehrt hatte, die Scheibe an Rudi Ball, der dann leicht unhaltbar einſenden konnte. Enltäuſchte Erwartungen Nur 67 m⸗Sprung auf der Schweizer Mammutſchanze Die Eröffnungs⸗Veranſtaltung auf der neuen Mam⸗ mut⸗Sprungſchanze in dem weſtſchweizeriſchen Kurort Villars⸗Bretaye war ein ziemliches Fiasko. Einmal waren die gemeldeten guten Springer nicht erſchienen zum anderen erfüllten die erzielten Sprungweiten bei weitem nicht die gehegten Erwartungen. Es zeigte ſich, daß die Schanze in ihrer fetzigen Verfaſſung nur von ganz rou⸗ tinierten Springern, die ſchon ein an Artiſtik grenzendes Können beſitzen müſſen, benützt werden kann. Der Erbauer der Schanze, der St. Moritzer Adolf Badrutt, ſtürzte in der Konkurrenz, erzielte oͤann aber mit 67 Meter den weiteſten Sprung des Tages. Dabei hatte man mit Weiten bis zu 90 Meter gerechnet. Sieger der Konkurrenz wurde M. Reymond ⸗St. Croix mit 340,6 Punkten und einem beſten Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 17 Eine ausgezeichnete Leiſtung zläufer David Zogg am Hoernli bei auf. e durchfuhr es ſchweren Sturms Minuten. Der bekannt wartete an Aroſa mi die 6 Kilo in der weit Cilly Außem auf dem Wege der Beſſerung Im Mai wieder turnierfertig Die deutſche smeiſterin CEilly Außem, die am Montagabend zum erſten Male wieder nach ihrer Blind⸗ darmoperation das Bett verlaſſen durfte, erhielt bei die⸗ ſer Gelegenheit im Schwabinger Krankenhaus von einem Vertreter des Vereins Deutſche Sportpreſſe das ihr wäh⸗ rend der Südamerikatournee verliehene„Goldene Band“ des Vereins Deutſche Sportpreſſe überreicht, das die Köl⸗ nerin mit allen Anzeichen aufrichtigſter Freude und mit herzlichem Dank annahm. Cilly Außem erklärte, ſie wiſſe noch n wann ſie aus dem Krankenhaus entlaſſen werde. Darüber hülle ſich Profeſſor Dax leider immer noch in Schweigen. Da ſie ſechs Wochen lang ein äußerſt ſchmerz⸗ haftes Krankenlager durchzumachen hatte, ſei ſie doch recht von Kräften gekommen. Es ſei aber ein Glück, daß die Operation ſo frühzeitig erfolgte, denn ſo bleibe ihr Zeit bis zum Beginn der großen Turniere im Mai wieder zu Kräften zu kommen. ehrenvolle Auszeichnung durch den Verein Deutſche Sportpreſſe werde ihr ein Anſporn ſein für neue ſportliche Leiſtungen. Dortmunder Sechstagerennen Nach 67 Stunden.— Die Führung wechſelt ſtändig Am Sonntagabend war die Dortmunder Weſtfalenhalle wieder von gut 7000 Perſonen beſucht. Das Rennen ver⸗ lief auch weiter ſehr lebhaft. Wiederholt wechſelte Füh⸗ rung, zeitweiſe lagen Tietz-Dülberg und dann auch Rauſch⸗ Hürtgen mit zwei Runden in Vorſprung, aber die Svpit⸗ zenreiter wurden durch die ununterbrochenen Vorſtöße zermürbt und fielen wieder ins Feld zurück. Im Ver⸗ lauf der Nacht ſetzten ſich dann die drei Paare Schön⸗ Göbel, Piet van Kempen⸗Pijnenburg und Kroll⸗Maidorn mit Rundenvorſprung an die Spitze. Schön⸗Göbel und van Kempen⸗Pijnenburg hielten dann auch am Montag⸗ morgen mit gleicher Punktzahl gemeinſam den erſten Platz. Bei volkstümlichen Eintrittspreiſen war auch am Montagnachmittag der Beſuch des Rennens ſehr ſtark. Mit Beginn der Wertungskämpfe ſetzten die Vor⸗ ſtöße wieder ein, jedoch war das Feld ſehr aufmerkſam und nach kurzer Verfolgung wurden die Ausreißer je⸗ weils wieder eingeholt. Nur Oſzmella⸗Manthey konnten, allerdings faſt kampflos, eine ihrer Verluſtründen wett⸗ machen. Als dann aber Oſzmella noch einmal vorſtieß, ſetzte ihm Schön entſchloſſen nach. Der Erſatzmann Funda wurde aus dem Rennen genommen. Nach 67 Stunden, Montagnachmittag 5 Uhr, waren 1785,600 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Schön⸗Göbel 123 Punkte; 2. Piet van Kempen⸗Pijnenburg 121 Punkte; 3. Kroll⸗Mafdorn 71.; Ten t, Die 7. Rie Punkte; 8. Wambſt⸗Broccardo 9 g Bir Dinale Punkte Runden zurück: 9. 8 0 100 Punkt uf Runden zurück: 10. itzfeld⸗ Meyer Sechs Runden zur ü„ Manthey Punkte— Zehn Runden z us 1 uck: örsmeyer 71 Punkte. * Preſſe⸗Sport⸗Club verliert gegen die Ludwigshafener Schiedsrichter:6. Der Preſſe⸗Sport⸗Club Mannk ei ſeinem 3. Sp mit erſce verlor verdient:6(:). re die Niederlage g aft an ur uſchaft reſſe machte bemerkbar. Briefkaſten Wenn die Friedensmiete 24„ war, kommen — S — Sch. Ihnen 2,40/ in Abzug. bei K. Ku. er iſt für Si voller Höhe beſt H. Sch. Rhein iſt bei Normal Sie können mit dem Abzug zufrieden ſein, i 2. Dieſe Entſchädigung bleibt in 2. Der waſſerſtand 240 Meter breit. Sageelaleucles Dienstag, 12. Januar Nationaltheater:„Rauhnacht“, Schauſpiel von Richard Billinger, Miete E 19, Anfang 20 Uhr. Nibelungenſaal: Fünftes Akademiekonzert des National⸗ theater⸗Orcheſters mit Prof. Fritz Kreisler, Violinvir⸗ tupſe, 20 Uhr. Cafino, R 1, 1: Vortrag des Pſycholbgen Paul Menzel über„Der geheimnisvolle Kampf im kranken Körper“ 15.30 und 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen, 20.15 Uhr Vortrag:„Die Größe der Sterne und Sterufarben“. Volkshochſchule⸗Arbeitsgemeinſchaft:„Der Pſychopath der Geſellſchaft“, 20.15 Uhr im alten Rathaus. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗ Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Tanz. in Lichtſpiele: Aniverſum:„Weekend im Paradies“.— Alhambra:„Die Fledermaus“.— Schauburg: „Reſerve hat Ruh“.— Roxy:„Eine Nacht im Grand⸗ Hotel“,— Scala⸗ Theater:„Drei Tage Liebe“. Gloria⸗Palaſt:„Der lächelnde Leut⸗ nant“.— Capitol:„Du biſt meine ganze Welt“.— Palaſt⸗ Theater:„Tabu“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—10 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 u. 14—16 Uhr. Sonde rausſtellung: Alte Fibeln— alte Vorſatz⸗Papiere.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Ausnahme Montags) geöffnet von 10—13 u. 14—16 Uhr. Sonderausſtellungen: 1. Gemälde Mannheimer Künſtler. 2.„Wie der Künſt⸗ ler die Kunſt ſieht.“ Sternwarte am Friebrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von 1 fal Staab. 1 3, 17, IV. ahrrad Bit 5. , Kübmeſchine, gude, J Schön. Ohaiseſong. alles gebr., zu v. Näh. ſpotthillig abzugeben. H 2. 7, Maſchinenhdl. 1359 I 6. 14, prt. I. Jungmannen⸗Klaſſe über die gleiche Schanze geht, iſt im I L als Adele Prinz Orlotsky 1 15 Ein Ereignis von überwältigender, humorsprühender Fröh- lichkeit im Banne unvergänglicher Strauß'scher Melodien ist die unsferbliche Tonflim-Opereſſe von Johann Sfrauß le Fledermau;“ In den Hauptrollen 4 ausgesprochene Lieblinge: Anny Ondra qvan Petrovich 6g. Alexander Wa— Alke Eisenstein Sprung von 59 Meter vor ſeinem Landsmann Morard mit 312,9 Punkten 1 ie unser 1 000. Preisausſchreiben! Prospekte an der Kasse erhältlieh 4. Dülberg⸗ 5. Rauſch Hürtgen 159 Dazu ein Beiprogramm von ganz besonderer Qualität! Bis.30 Uhr alle Saal- und Balkon- Plätze nur 80 Pfg. N Beginn: „ 5 75 .30 Uhr entzückend in ihrer ur Eine Nac (König Die lustige Geschichte einer Verwechslung beim Souper Inferessanfesfönendes Vorprogramm! Tietz 70 Punkte.— Eine Runde zurück: Punkte; 6. Charlier⸗Deneef 64.; kunde im Il N a befangenen Frische und Natürlichkeit in dem Ton-Lusispiel At Grangd-Hotel Itüir eine Nach) in 67 Auto-Vermietung Tel. 330 82. Tages⸗ fahrt von 16/ an. Mational-Theater Mannheim Dienstag, den 12. Januar 1932 Vorstellung Nr. 152— Miete E Nr. 19 Ra u h na e ht Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Vorspiel ron Richard Billinger- Bühnenmusik: A. Knab Inszenier.: Rich. Dornseiff- Bühnenbild: Ed. Löffler Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr Pers one n: Simon Krenzhalter, Bauer Karl Lieck Dessen Mutter Lene Blankenfeld Frzulein Pepi, Wirtschafterin Simon Krenzhalters Ide Overhoff Frau Waldhör, Porkkramerin Hermine Ziegler Alexander, deren Sohn Hans Simshäuser Kreszenz, deren Tochter Annemarieschradiek e der Vsterkraa Waldnör bepn Renkert Martha Zifferer Agnes, Magd der Frau Waldhör, die, Kramerdirn“ Ellen Widmann Die Dorflehrerin Elisabeth Stieler Pater Anton Ernst Langheinz Der Dorfkaplan Hans Finohr Ein General Willy Birgel Ein Stromer Raoul Alster r Metzgerkarl Erich Musil Buckliges Dorfweib Joseph Offenbach Der Bahn wärter Georg Köhler Ein Taglöhner Kar! Marx Der Jammer hat ein Ende In 4 Tagen sind Sie Ihre Hühneraugen und Hornhaut los durch meine Radikal Tinktur. Flasche 70 Pfg. nur allein; 262 Letzte Tage Wochen- tags Der große Lachschlager Weekend im Paradies Begeisterung und Stürmische Heiterkeit Auf der Bühne: Die drei origtnellen Elliputaner Leonhard Semon Sonja in ihrem Unſversaſaht. Wochentags bis.30 Alle Parkett- und Rangplätze Ak.—. 90. Storchen- Drogerie, Marktplatz, H i, 18 LeIII Unsere Besucher sind begeistert über Maurice chevalier i in dem entzückenden Tonfilm 0 Der lächelnde Leutnant nach der Operette „EIN WALZERTRAUM“ Im Ton-Beiprogramm d..: „Der Besuch im Karzer“ versäumen sie nicht dle letzten Spieltage! Anfang.30,.40,.20 Uhr Aintl. Veröffenthehungen der Staut Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Bis zum 1. Februar 1932 ſind ſämtliche noch im Beſitz befindliche Kontrollmarken abzuliefern. Nach dieſer Zeit haben die Kontrollmarken keine Gültigkeit mehr. 7 Votrzugskartengelten Beginn: 3, S. 7..30 Uhr Mittwoch. 13. Jan., abds. 8Uhr Morgen Solisten: Kammersängerin 5 Prof. Walter Rehberg, Mannheim Klavier. Werke von: Bach, Haydn, Mozart 7 F Friecdel Rir Zer gebb. Meder VerrSblfe MNeirrWeldhof, 12. Jem. 1852 Unter den Birken 15 ee Versieigerungs- Verlegung. Die Versteigerung in O 7, 26 vom 73. Januar wird auf den 29. Januar nachmittags 3 Uhr verlegt. 29 im Plalzbauzu Ludwigshafen 4. Konze des Pfalzorchestels, Elisabeth Feuge vom Staatstheater München— Sopran Karten bei K. F. Heckel u. an der Abendkasse —12 und 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ Zenghaus: Geöffnet von 11—13 und 15—17 Uhr. Ab heute Dienstag nur Wanlge Tage 11 Hans Albers Käthe Dersch der populärste Darsteller und die genialste Schauspielerin in dem Tonfilm: 2 3 Tage Lieb mit Trude Berliner Haul Samson- Körner Ein Filmspiel des Alltags E Im zweiten Teil: Paul Richter/ EVe Grey Warvrick Ward in: Lockendes biff Beginn: Nachmittags.00 Uhr Vorzugs karten geiten! * in bester Ausführung llefert billigst die Finanzami hannheim-Siadi. Hruckerei Dr. Haas. G. m. b. H. 6 f 1.-6 Celegenheitskauf für Beamte und Brautleute. 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