1 8 med s seeds 0 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 80 Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 1 0 Y Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 23 Halbjährige Verschiebung von Lauſanne? Die Agitation Wie ſtellt ſich England zum Vorſtoß Muſſolinis? unf. Vertreters § London, 15. Jan. Drahtung Londoner Die Kabinettsberatungen über das engliſche Programm für die Lauſanner Konferenz ſind aber⸗ mals um eine Woche verſchoben worden und der Sachverſtändige Sir Frederik Leith⸗Roß iſt in⸗ zwiſchen wieder nach Paris gefahren, um den letzten Verſuch zu machen, die Grundlage für ein engliſch⸗ franzöſiſches Zuſammengehen auf der Konferenz zu ſchaffen. Man rechnet jetzt feſt damit, daß die Kon⸗ ferenz am 25. Januar beginnen wird. Es heißt, daß die Arbeiten etwa eine Woche bis zehn Tage in Anſpruch nehmen werden. Die engliſche Regierung te feiner iſt darauf vorbereitet, daß von verſchiedenen Seiten 7— der Verſuch gemacht werden wird, die verſchiedenen 8 een Zweige des Reparationsprogramms Unteraus⸗ 1 5 8—— 4 21 2 U wü ſchüſſen von Sachverſtändigen anzuver⸗ 5 1 trauen und damit die Regelung zu verſchieben. lesen Die Regierung ringt noch immer um eine klare 5 m Eutſcheidung, die eine halbwegs endgültige Löſung die Geſch der Reparationsfrage möglich machen würde. In B1¹² dieſem Sinne begrüßt man hier die ſtimmungsmäßige Hände zu Wirkung der beiden Muſſolini⸗Artikel, die 71064 klar die öffentliche Meinung aller Länder er⸗ parterre kennen ließen. Je mehr nach Muſſolinis Worten„die Sturmglocke der Realitäten“ zu el läuten begonnen habe, deſto ſchneller werde Mark die Reparationsfrage gelöſt und damit der rikneu, n Welthandel von einer ſchweren Feſſel iete wird befreit werden. n Ankauf eden Ab⸗ In engliſchen politiſchen Kreiſen betont man ande⸗ net. Kauf rerſeits, daß Muſſolinis Aktion nur ſtimmungs⸗ eee mäßig und nicht praktiſch zu werten ſei. 3 0 1 1 Eine europäiſche Schuldnerfront gegen 1 Amerika liege durchaus nicht im Sinne en: der engliſchen Politik. England will dafür Hund eintreten, daß die Lauſanner Konferenz ſich lediglich 2190 mit der Reparationsfrage beſchäftigt und die Kriegs⸗ M 7, 15. 5 ſchuldenfrage ſpäteren diplomatiſchen Schritten in . Waſhington überlaſſen bleibt. eiler) Der Gedanke einer halbjährigen Verſchie⸗ fen. Geg, bung der Reparationskonferenz, der von der baugeben Bank von Eugland und anderen Finanz⸗ enheimer⸗ kreiſen angeregt worden iſt, gewinnt täglich 991 mehr an Boden. Halit Auch in der Kabinettsberatung iſt, wie wir zu wiſſen glauben, dieſer Gedanke mehr als bisher in den 5 8 Vordergrund getreten. Der gewöhnlich gutunter⸗ richtete diplomatiſche Korreſpondent des„Daily cder Herald“ berichtet aus Regierungskreiſen, daß dle 1304. Ueberlegung angeſtellt werde, wie eine, wenn nicht Duda ö ſchon endgültige, ſo doch langfriſtige und befriedigende 8 Regelung zu erzielen ſei. Wenn eine permanente 50 Regelung nicht zuſtandekäme, ſo ſei es beſſer, einer chWelzel Löſung zuzuſtreben, die die endgültige Regelung be⸗ 30 einfluſſen und nicht hinausſchieben würde. ur Der langen Rede kurzer Sinn iſt, daß in ſechs Mo⸗ er naten nicht nur die politiſche Lage in Europa über⸗ 1 3570 ſichtlicher, ſondern auch die engliſchen Finan⸗ zen bedeutend kräftiger ſein dürften als 77 jetzt. Bis dahin hofft man auch das amerikaniſche 28 Terrain genügend vorbereitet zu haben, um eine end⸗ gültige Regelung vornehmen zu können. Gegenüber n Frankreich wäre die Londoner Regierung dann in flir An einer beſſeren Lage, ihren Willen durchzuſetzen. uſchſtr. g. 1 21 Die Meinung i prominenter Engländer 5 Drahtung unſ. Londoner Vertreters häftshaus§ London, 15. Jan. e. In der Wochenſchrift„Kews Statesman and Nation“ ſetzt ſich Prof. Keynes in einem e vielbeachteten Artikel für den Plan eines kurz⸗ 5 friſtigen Moratoriums ein, der mit dem . Heraunahen der Lauſanner Konferenz immer mehr E E 5 Anhänger gewinnt. Keynes meint, die Gläubiger⸗ „ länder ſollten in der Eröffnungsſitzung der Konfe⸗ 1 5 renz Deutſchland ein Moratorium bis zum r macher 15. Dezember 1932 gewähren, dem Fälligkeits⸗ halb im termin der nächſten Schuldenzahlung an Amerika. Ingeboten Gleichzeitig ſollten die Alliierten Deutſchland klipp und klar verſprechen, im Laufe dieſes Jah⸗ Mer g ves eine definitive Löſung zuſtandezubrin⸗ 3 gen. Dann ſollten uliebſame 5 5 1 2 werden. die Gläubigermächte ſich darauf einigen, im det nächſten Halbjahr die Entwicklung der Dinge N abzuwarten und die Lauſanner Konferenz könnte ſich um ſechs Monate vertagen. Am Hindenburgs Wiederwahl Die Einſtellung der nationalen Oppoſition“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Januar. In der Frage der Reichspräſidentenwahl ſind irgendwelche neue Schritte nicht unternommen wor⸗ den. Das Reichsinnenminiſterium prüft zurzeit den Antrag des Jungdeutſchen Ordens auf Zulaſſung eines Volksbegehrens zur Verlängerung der Amtsdauer des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg. Den Antragſtellern wird, wie die Verfaſſung es vorſchreibt, zunächſt aufgegeben werden, die 20 000 Unterſchriften beizubringen, durch die bewieſen wer⸗ den muß, daß die notwendige Zahl von Anhängern für das Volksbegehren vorhanden war. Der Jung⸗ deutſche Orden hat, wie er mitteilt, alle Vorberei⸗ tungen getroffen, damit dieſe Bedingung beſchleunigt erfüllt wird. Aus einer Auslaſſung der Stahl⸗ helmleitung geht hervor, daß der Stahlhelm ſich bei der Volkswahl für Hindenburg einſetzen würd. Die Wahl müſſe aber ſehr raſch vorgenommen werden, da ihr ja keinerlei Agitation voranzugehen brauche. Jede andere Kandidatur ſei zurückzuſtellen, damit die Volksabſtimmung den Stempel einer„Kü⸗ rung“ erhalte. Als Beweis dafür, daß Hugenberg und ſeine Kreiſe von vornherein gegen die Wiederwahl Hin deuburgs waren, weiſt das Gewerkſchafts⸗ organ„Der Deutſche“ darauf hin, daß führende Perſönlichkeiten der Rechtsoppoſition in Berlin ſchon vor dem Geſpräch Hitler⸗Groener von dem Plan des Reichskanzlers Kenntnis hatten. Am 3. Januar ſei in dieſem Konventikel bereits beſchloſſen worden, den Vorſchlag zu ſabotieren und die Schuld am Scheitern Brüning zuzuſchieben. Erſt am 6. Januar hatte Hitler, der von dieſer Verſchwö⸗ rung offenbar nicht unterrichtet war, dann die Aus⸗ ſprache mit Groener.„Der Deutſche“ iſt überzeugt, daß die Deutſchnationalen auch nach einem Sturz Brünings ſich nicht für eine Wieder⸗ wahl Hindenburgs einſetzen würden. Mit bemerkenswerter Schärfe wendet ſich die agrariſche„Deutſche Tageszeſtung“ gegen die Erklärungen Fricks und fordert eine partei⸗ offiziöſe Klarſtellung, da die Ausführungen Fricks durchaus der Haltung widerſprächen, die Hitler bei den Verhandlungen in Berlin eingenommen habe. Im„Völkiſchen Beobachter“ nimmt deſſen Leiter Roſenberg, den Hitler jüngſt in diplo⸗ matiſcher Miſſion nach London ſandte, die Parole Fricks auf und fordert gleichfalls den Rücktritt Brünings, der„durch ſeine ſchwere Niederlage heute unmöglicher als je“ geworden ſei. Bei der Gelegenheit deutet Roſenberg höhniſch an, „der noch immer amtierende Reichskanzler“ ſei von ſehr autorativer auslän⸗ diſcher Seite darauf aufmerkſam gemacht worden, daß er ohne Adolf Hitlers Unter⸗ ſtützung nicht mehr recht verhandlungsfähig ſei, da kein Volk mehr hinter der Regierung ſtünde.(2) Dieſe bösartige Verdächtigung veranlaßt den„Vorwärts“, die Regierung zu fragen, ob etwa der ttalieniſche Botſchafter in London Herrn Roſenberg zu ſolchen Erklärungen autortſiert habe. Wie uns von zuſtändiger Seite verſichert wird, iſt die Behauptung Roſenbergs vollkommen aus der Luft gegriffen. Kein Vertreter einer fremden Macht habe ſich eine ſolche Einmiſchung in die innerpolitiſchen Verhältniſſe zuſchulden kommen laſſen. BFF ò ðVv.́ ppfpßßdßdßß y nd Keynes geht davon aus, daß eine völlige Strei⸗ chung der Reparationen angeſichts der Haltung der Vereinigten Staaten zur Zeit nicht möglich iſt. Er glaubt aber, daß es bereits den Zweck der Kreditgeſundung erfüllen würde, wenn die Repa⸗ rationsverpflichtungen Deutſchlands auf eine be⸗ ſcheidene und leicht zahlbare Summe herabgeſetzt würden. Ein Moratorium für die nächſten Jahre iſt dabei natürlich vorgeſehen. Kennes ſagt es zwar nicht, aber er meint offenbar, daß man nach Ablauf der Moratoriums immer noch Zeit habe, die völlige Streichung vorzunehmen, daß es aber zur Wiederherſtellung des internationalen fi⸗ nanziellen Vertrauens zu Deutſchlands Zukunft aus⸗ reichend ſei, die Reparationen auf eine geringe Summe herabzuſetzen. Keynes wendet ſich gegen die demon⸗ ſtrative Streichung, ſolange ſie nicht im Ein ver⸗ ſtändnis mit Amerika eingeleitet werden könne. Eine Schuldnerfront gegen die Vereinigten Staaten, d. h. eine mehr oder weniger offene Zahlungsverweigerung hält Keynes für verhängnisvoll. Im gleichen Sinne äußert ſich übrigens Sir Walter Layton, der engliſche Sachverſtändige im Baſeler Expertenausſchuß, der ſich gegen die völlige Streichung ausſpricht. Es ſei beſſer, die deutſchen Reparationen für die Zukunft auf die Nominalſumme von ein Pfund jährlich feſtzu⸗ ſetzen. Dieſe Summe iſt natürlich nur als Illuſtra⸗ tion gemeint. Die Anſicht, daß Deutſchland ſich mit einer ſtarken Herabſetzung der künftigen Verpflich⸗ tungen anſtelle der definitiven Streichung zufrieden geben müſſe, iſt weit verbreitet. Auch die„Financial News“ erklären in einer Beſprechung des Keynes⸗Artikel, daß die Re⸗ parationen in Wirklichkeit für alle Zeiten erledigt ſeien, aber die Zeit ſie zu ſtreichen, ſei noch nicht gekommen. Das Blatt macht weiter mit Recht darauf aufmerkſam, daß die Gefahr vorliege, daß die Schwierigkeiten der Lauſanner Konferenz nur vermehrt würden, wenn nicht ganz klar und deutlich die En dlöſung als das zweite Stadium der Konferenz verſprochen werde. Es ſei unbedingt notwendig, von Anfang an darauf zu beſtehen, daß die zweite Etappe der Kon⸗ ferenz zur Endlöſung führen müſſe. Der Standöpunkt der Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 15. Jan. Das Reichskabinett wird vorausſichtlich am Freitag zu einer Beſprechung der geſamten außen⸗ politiſchen Lage unter Berückſichtigung der bevor⸗ ſtehenden Konferenz zuſammentreten. Die neue Regierung Laval ſcheint tatſächlich zu beabſichtigen, eine Verſchiebung der Lauſanner Kon⸗ ferenz anzuregen. In der franzöſtſchen und dem Teil der mit ihr liierten engliſchen Preſſe wird für eine ſolche Hinauszögerung der Verhandlungen über die Tribute ſchon ſeit einigen Tagen Stimmung ge⸗ macht. Für geſtern ſpät abends war eine Unter⸗ redung zwiſchen dem wieder in Berlin eingetroffenen franzöſiſchen Botſchafter und dem Kanzler vorgeſehen, und man nimmt an, daß Herr Francvis Poncet verſuchen wird, mit der Reichsregierung in dieſer Frage eine Verſtändigung herbeizufühten. Der deutſche Standpunkt iſt bekannt: Wir wünſchen, daß man ſobald wie mög⸗ lich zuſammenkommt, um das Reparationsproblem zu regeln. Die diplomatiſchen Vorarbeiten laſſen freilich eine ſo weitgehende Differenz der Auffaſſun⸗ gen erkennen, daß auf eine Totallöſung, wie der Kanzler ſie wiederholt gefordert hat, kau m z u rechnen iſt. Deutſchland wünſcht völlige Klarheit zu ſchaffen, und wenn die Entſcheidung abermals hinausgezögert werden ſollte, ſo trifft die Verant⸗ wortung und Schuld allein Frankreich, deſſen Regie⸗ rung unter dem Druck der bevorſtehenden Kam⸗ merwahlen vor einer ſolchen Auseinanderſetzung zurückſcheut und Zuflucht zu einer Verzöge⸗ rungstaktik nimmt, zumal die am Quai d Orſay erwartete Verſtändigung mit England nicht erreicht werden konnte. Jedenfalls herrſcht zur Stunde in Berliner diplomatiſchen Kreiſen noch ſtarke Un⸗ gewißheit, ob der von England angeregte Ter⸗ min des 25. Januar, den die Franzoſen bisher offiziell nicht anerkannt haben, eingehalten werden wird. Großer Waffen⸗ und Spreugſtoffund — Sagen, 15. Jan. Wie das Polizeipräſidium mitteilt, wurden geſtern nachmittag von Beamten des hieſigen Polizeipräſidiums in der Sunderloh⸗ Straße ein verſtecktes Spreugſtoff⸗ und Waffenlager ausgehoben. Gefunden wurde über ein Zeut⸗ ner Spreugſtoff, 770 Sprengkapſeln, eine Menge Gewehre und Piſtolen ſowie Munition. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Die polizeiliche Unterſuchung iſt noch im Gange. für dieſe Verſchleppungstaktik gewinnt jetzt auch in England täglich mehr an Voden Die Mächte in Oſtaſien Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Wer heute nach dem Fernen Oſten hinüberſchaut, erkennt dort nur eine Macht am Werke: die japaniſche. Da haben nun die Japaner ein chineſiſches Lehrbuch für Studenten aufgeſtöbert, aus dem ſie weſtlichen Intereſſenten, vor allem dem Genfer Völkerbundsrat, überſetzte Auszüge dar⸗ bieten, um das arme China als die eigentlich impe⸗ rialiſtiſche und fremdenfeindliche Macht Oſtaſiens ſchwarz anzumalen. Macht, heißt es dort, bezeichne die Eignung zur Gewaltſamkeit, wie ſie heute Japan, England, Frankreich und die Vereinigten Staa⸗ ten beſäßen(in für China beſonders feindlichem Sinne Japan und England) und auch inner⸗ halb des Völkerbundes ausübten, der nur ein zeitlich ſehr begrenztes Friedensinſtrument dar⸗ ſtelle, während in Wirklichkeit und zumal auf die Dauer alle internationalen Probleme von jedem Volk allein für ſich gelöſt würden. Das iſt ja nun ganz gewiß keine neue Entdeckung oder Wahrheit, ſoll ja auch nur den Anſchein des Machtwillens auf China ablenken und die Angelſachſen von deſſen Seite treiben. In allem Ernſt behauptet ja Japan, der Angegriffene zu ſein, der ſich nun in der Mandſchurei in Selbſtverteidigung mühſam ſeiner Haut wehren müſſe; denn es ſei kein Krieg, den Japan führe, ſondern ein„Kreuzzug“ für Geſetz und Ordnung in der Welt, wofür ihm dieſe ein⸗ ſchließlich des Völkerbundes dankbar zu ſein habe. Und wie die chineſiſche Macht als ſolche hingeſtellt wird, ſo wird immer wieder erörtert, daß im Grunde nur die Angelſachſen, beſonders die Briten, die an⸗ deren Weſtvölker im Völkerbundsrat gegen Japan mobil machten— habe doch beiſpielsweiſe Frankreich überhaupt keine Intereſſen in der Manmdͤſchurei. Da zeigt ſich nun der Hintergrund der kommenden Re⸗ parations⸗ und Abrüſtungs⸗Konferenzen mit ihrem angelſächſiſch⸗franzöſiſchen Gegen⸗ ſatz. Wie England früher die franzöſiſchen Intrigen gegen ſeine Jutereſſenpolitik in Kleinaſien damit beantwortete, daß es im Ruhrkonflikt gegen Frank⸗ reich ſtand, ſo könnte dieſes eine angelſächſiſche Geg⸗ nerſchaft in der Reparationskonferenz damit be⸗ drohen, daß es in Großaſien ein Gegenſpiel über⸗ nähme, das von Japan ebenſo freudig wie von In⸗ dien begrüßt werden und jedenfalls von vornherein das einzige internationale Druckmittel, die wirt⸗ ſchaftliche Blockade mit Boykott, ausſchalten und un⸗ würkſam machen würde. Die europäiſchen Mächte könnten ja wohl auch kaum auf die 279 Millionen Ven verzichten, für die Japan von ihnen jährlich Waren kauft, und dafür auf Jahrzehnte hinaus die japaniſche Feindſchaft eintauſchen, während die Man⸗ dſchurei den Japanern viel mehr wert ſei. Es gibt überhaupt für Japan nur eine Macht, mit der es in Oſtaſien noch rechnen muß. Das iſt natürlich die amerikaniſche. So erklärt ſich ja auch die Mißhandlung des amerikaniſchen Vizekon⸗ ſuls in Charbin wie andererſeits die Entſendung von 300 amerikaniſchen Kampfflugzeugen nach Hawai, das an die Reihe kommt, wenn die Mandſchurei japa⸗ niſch iſt; und dann nicht minder die Philippinen. Denn die Mandſchurei kann nur liefern, nicht kau⸗ fen, und Korea, Formoſa, Kwantung, die Pesca⸗ dores und Karolinen bieten den in abſehbarer Zeit auf 100 Millionen Köpfe anwachſenden Japanern keine Siedlungsmöglichkeiten mehr. Waſhington weiß das ganz genau. Das Einwanderungsverbot von 1924 konnte doch die heimliche Wirkung des Yen nicht ab⸗ töten. Im letzten Jahrzehnt hat die amerikaniſche Einfuhr nach den Hawai⸗Inſeln um die Hälfte ab⸗, die japaniſche um ebenſoviel zugenommen. Japan erobert auf Koſten der Vereinigten Staaten. Beide haben ſich ſeit 1) Jahrzehnten Liebenswürdigkeiten geſagt, von deren Gegenteil beide innigſt überzeugt ſind. Darum hat Japan ein Intereſſe daran, die Vereinigten Staaten durch Beteiligung an europäiſchen Streitigkei⸗ ten zu belaſten und zu ſchwächen, wofür ſich be⸗ ſonders Reparationsfragen eignen. Wie viele wiſ⸗ ſen es bei uns, wie nahe uns ein Problem wie das mandſchuriſche angeht, gleichviel ob wir uns offiziell hineinzumiſchen haben oder nicht? Als Macht erſcheint Rußland den Japanern in Oſtaſien nicht in gleichem Maße gefährlich, Sie haben ihm erſt kürzlich erklärt, ſie würden einſtweilen ruſſiſchen Intereſſen gegenüber in der Mandſchurei paſſiv bleiben. Im übrigen würde ihnen ein ruſſiſcher Angriff garnicht ſo unwill⸗ kommen ſein. Dann bekämen ſie doch das Ganze; ein Feldzug muß ſich am Ende für die Dauer ein⸗ bringen. Wüßten die Sowjets das nicht, ſo hätten ſie am 29. Oktober nicht ihre Nicht⸗Einmiſchung in Ausſicht geſtellt. Ereigne ſich etwas, ſo ſeien Ruſſen oder Chineſen verantwortlich, hat Japan obendrein verſichert, denn es iſt ſich darüber klar, daß die ruſſiſchen Nicht⸗Angriffspakte an der Weſtgrenze keine Spitze gegen das abgerüſtete Deutſchland haben können und überhaupt nach der eurgpäiſchen Seite 2. Seite/ Nummer 23 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Januar 1932 nur ein franzöſtſches Geſchäft auf lange Sicht ſind. In Oſtaſien allein geht es zur Zeit um die Macht⸗ frage in der Welt, und die Reparations⸗ Protokolle ließen ſich ebenſogut in chineſiſcher Sprache ſchreiben, ohne daß eine ſpäte Nachwelt darüber ſehr erſtaunt ſein würde. Die rein mandſchuriſche„Macht“, die ſich mit der Hauptſtadt Mulden immer deutlicher abzeichnet(als ein japaniſches Gebilde wie Korea), beeilt ſich ſchon heute, das Prinzip der„Offenen Tür“ in China⸗ Hay⸗Rooſeveltſchen Angedenkens laut zu verkünden, denn das wurde noch in Artikel 3 des Neun⸗Mächte⸗ Vertrages beſtätigt und hat mit ſeinen nunmehr faſt 83 Lebensjahren immerhin die Klippen eines Men⸗ ſchenalters hinter ſich, wurde ja auch noch neuer⸗ dings von dem amerikaniſchen Botſchafter Dawes in London vor ſeinem Rücktrittsgeſuch friſch für Japan aus der Schublade gekramt. Dieſe wundervollen Artikel und Pakte!„Ja, liebe Amerikaner“, ſagt die japaniſche Preſſe, in unſere„offene Tür“ Dairen, aus der nur für 6 Millionen Yen Waren zu euch gehen, führt ihr ſelbſt für 14% Millionen Nen bei uns ein. Beſſeres könnt ihr auch für unſere Mandſchurei mehr im Norden garnicht wünſchen. Um zur Macht China, von der wir ausgingen, zurückzukehren, ſo würde Japan deſſen Bolſchewiſie⸗ rung einer kraftvollen und damit japanfeindlichen Nationaliſierung vorziehen, denn erſtere bedeutet von vornherein Zerſetzung und damit die Möglichkeit eines neuen, viel umfaſſenderen japaniſchen Kreuz⸗ zuges zur Rettung der Ziviliſation der Menſchheit. Alle dieſe Dinge ſieht in ihrem lebendigen Zuſammen⸗ hang ſo lebhaft nur, wer die Japaner in China und Hawai, die Chineſen in Japan und anderswo erlebt, genauer: mit ihnen gelebt hat. Es iſt ſchade, daß die beſten Wiſſensquellen politiſchen Lebens immer nur aus kleinen Täßchen Tee herauskommen, ſoweit Oſt⸗ aſten in Frage ſteht, und nicht mit Unrecht bezeichnet das Scherzwort„Abwarten und Tee trinken“ auch eine Macht im Fernen Oſten. Steuerfragen Drahtbericht unſeres Berliner Büros X Berlin, 15. Jan. Die Behauptung eines Berliner Blattes, daß das Reich für das neue Etatsjahr eine Erhöhung der eben erſt auf zwei Prozent heraufgeſetzten U m⸗ ſatzſteuer um ein weiteres halbes Prozent beab⸗ ſichtige, iſt noch geſtern abend an den zuſtändigen Stellen entſchieden dementiert worden. Eine ſolche Maßnahme würde wir deuteten das ſchon an— neben ihren offenkundigen Schäden für die Preisſenkungsaktion im Wider⸗ ſpruch zu den einmütigen Bekundungen des Reichs⸗ kabinetts ſtehen, daß mit den in der letzten Not⸗ verordnung enthaltenen neuen ſchweren Laſten die äußerſte Grenze der ſteuerlichen Anſpannung er⸗ reicht ſei. Dagegen iſt, wie die„D. A..“ mitzuteilen weiß, wieder einmal von Vorbereitungen für die Einrichtung eines Tabakmonopols die Rede. Sicher dürfte ſein, daß man im Reichsfinanzmini⸗ ſterium von dem bereits recht ernſthaft behandelten Plan einer Bierſteuerermäßigung, von der man ſich eine erhebliche Preisſenkung und damit auch eine Wiederbelebung des ſtark geſunke⸗ nen Bierkonſums verſprechen zu können glaubte, wieder abgekommen iſt. Dieſe Entſcheidung iſt mit in erſter Linie von außen politiſchen Er⸗ wägungen beſtimmt. Von den Reparationsgläubi⸗ gern, vor allem von England, iſt die deutſche Bier⸗ beſteuerung ſtets als eine Art Maßſtab für die Be⸗ reitwilligkeit betrachtet worden, die vorhandenen Steuerquellen zu mobiliſteren. In der für heute angekündigten Kabinetts⸗ ſitzung, die in erſter Linie einer Behandlung der außenpolitiſchen Lage gewidmet ſein ſoll, wird, wie die„Landwirtſchaftliche Wochenſchau“ mitzuteilen weiß, der Reichsernährungsminiſter die bereits ſeit längerer Zeit angekündigte Vorlage auf Er⸗ höhung des Butterzolls vorlegen, die, ſo heißt es in dem agrariſchen Organ nicht ganz über⸗ zeugend, unter voller Berückſichtigung der allgemei⸗ nen Preisabbaubeſtrebungen eine Er⸗ höhung des Butterzolls wünſcht. — Königsberg, 15. Jan. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer teilt zur Durchführung der Siche⸗ rungsverordnung in Oſtpreußen mit, daß etwa 20000 Sicherungsanträge geſtellt worden ſind. Daladiers Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 15. Jan. Ueber die Haltung der Radikal⸗Sozialen zur letz⸗ ten Kabinettskriſe ſprach in einer Pariſer Wählerver⸗ ſammlung am Donnerstag abend Parteiführer Da⸗ ladier, der neben Herriot zu den bedeutendſten Perſönlichkeiten der Partei zählt. Im Gegenſatz zu dem Bürgermeiſter von Lyon ſteht Daladier auf dem linken Flügel der Partei und neigt eher einer Zu⸗ ſammenarbeit mit den Sozialiſten zu. Daladier führte geſtern abend aus, daß die ernſten inneren und äuße⸗ ren Ereigniſſe auf einen politiſchen Waffen⸗ ſtillſtand hindrängen und Perſonenfragen und die üblichen Parteiſtreitigkeiten in den Hintergrund ſchie⸗ ben. So ſeien die Bemühungen Lavals, eine Front der nationalen Einigung zu ſchaffen, zu rechtfertigen. Sie wären notwendig geweſen, um ſchwere Fehler wieder gutzumachen. Eine ſolche Politik energiſcher Loſungen hätte nach Anſicht Daladiers jedoch im Dienſte klarer und präziſer Ideen durchgeführt werden müſſen. Bei Laval war dies keinen Augenblick der Fall. Seine nach außen hin angekündigte nationale Einigung hatte nicht die Löſung der Wirtſchafts⸗ und der diplo⸗ matiſchen Kriſe zum Ziele. Laval ſchwebte vielmehr der große Gedanke vor, einen glücklichen Han d⸗ ſtreich auf das Außen miniſterium aus⸗ zuüben und durch ſchmeichelhafte Einladungen die Radikal⸗Sozialen zu einer wohlwollenden Neutra⸗ lität zu verleiten.„Wir haben den Schachgug des Miniſterpräſidenten durchſchaut und ſeine Ziele durchkreuzt. Für uns geht der Kampf weiter. Wir laſſen uns allein von den Inter⸗ eſſen des Landes leiten.“ Sozialdemokratie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Wir haben uns wiederholt mit der höchſt bedenk⸗ lichen Rolle befaſſen müſſen, die der ſozialdemokra⸗ tiſche Fraktionsführer Dr. Breitſcheid, der ewige Aſpirant auf den Poſten des Außenminiſters, namentlich während der großen internationalen Konferenzen geſpielt hat. Breitſcheid hat die Ver⸗ ſtändigung mit Frankreich ganz im Geiſte Jer alten marxiſtiſchen Ideologie betrieben, und er tritt heute auch nicht für die von der Reichsregierung gefor⸗ derte Endlöſung der Tributfrage ein, ſondern für ein Moratorium, wie Frankreich es an⸗ ſtrebt. In Rieſem Sinne hat Breitſcheid denn auch die Partei aufs Stärkſte zu beeinfluſſen verſtanden. Neuerdings macht ſich aber eine erfreuliche Gegenſtrömung bemerkbar, die, wie uns ſchei⸗ nen will, ernſthafte Beachtung verdient. Wir konn⸗ ten bereits vor einiger Zeit über einen auffallenden Gegenſatz berichten, der ſich bei einer ſozialdemokra⸗ tiſchen Veranſtaltung gegen den Fafzismus zwiſchen den Reden Breitſcheids und des Gewerkſchaftsfüh⸗ rers Leiparts zeigte. Leipart plädierte in ſchärſſter Form gegen jede weitere Zahlung der Tribute, während Herr Breitſcheid hinterher mit der ihm eigenen glatten Dialektik dieſe Erklärungen möglich abzuſchwächen ſich mühte. Unſere Beobachtung, daß innerhalb der Sozialdemo⸗ kratie über dieſe beiden Theſen heftig gerungen wird, finden wir jetzt durch das Organ des chriſt⸗ lich⸗ſozialen Volksdienſtes beſtätigt. Danach hat Leipart zuſammen mit einem Reichsbannerführer und dem ſozialdemokratiſchen Mitglied des Vereins für das Deutſchtum im Ausland, Furtwängler, der in der Sozialdemokratie tapfer ſich um das Ver⸗ ſtändnis für die geſamtdeutſchen Belange müht, den Verſuch gemacht, dieſer nationalen Auffaſſung zur offiziellen Anerkennung zu verhelfen. In der ritik an Laval 5 5 5 Was iſt mit Briand? Paris, 15. Jan. In den geſtrigen ſpäten Abendſtunden verlautete an gut unterrichteter Stelle, daß Außenminiſter Briand dem Miniſterpräſidenten kategoriſch jede Mitarbeit an dem neuen Kabinett verweigert habe. Nach einer anderen Lesart will Briand noch einmal mit ſeinen nächſten Freunden über die ihm von Laval gemachten Vorſchläge und Anträge beraten. Die Zuſammenſetzung der franzöſiſchen Ab ⸗ rü ſtungsdelegation und der Aufgabenkreis der Delegierten für Genf bildete geſtern abend den Gegenſtand einer längeren Ausſprache zwiſchen Laval und dem Senator Paul⸗Boncour. Vorausſichtlich wird Paul⸗Boncbour einer der wich⸗ tigſten Poſten in der franzöſiſchen Abrüſtungsdele⸗ gation übertragen werden. Antifaſziſtiſcher Vombenanſchlag in Frankreich 5 Paris, 15. Jan. Ein neuer Bombenanſchlag antifaſziſtiſcher Ita⸗ liener hat die Umgebung von Marſeille in Auf⸗ regung verſetzt. In Aubagne bei Marfſeille ſchleu⸗ derten am Donnerstag abend zwei Individuen eine Bombe in den Flur des„Italieniſchen Hauſes“, in dem ſich der Sitz des italieniſchen Kriegsteilnehmer⸗ vereins befindet. Die Flurwände ſtürzten ein und ein benachbarter Schankraum wurde ſchwer demoliert. Der Inhaber des Unternehmens, ein ge⸗ wiſſer Grandi, mußte mit ſchweren Ver⸗ letzungen aus den Trümmern geborgen werden. Die Polizei verhaftete ſchon nach wenigen Stunden die Attentäter, zwei aus Bologna gebür⸗ tige Italiener, bei denen zahlreiche anttfaſziſtiſche Dokumente vorgefunden wurden. und Tributfrage Reichstagsfraktion ſoll es deswegen zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen gekommen ſein, da die Gruppe um Breitſcheid und Hilferding ſich ſolcher Meinung aufs Schärfſte widerſetzte. Der Kampf geht weiter, und ſein Ausgang wird für die Entwicklung der Sozialdemokratiſchen Par⸗ tei vom großer, vielleicht von entſcheidender Bedeu⸗ tung ſein. Der„Vorwärts“ beſtreitet heute in nicht ganz begreiflicher Aufregung, daß zwiſchen dem Führer des A. D..., Leipart und Herrn Breitſcheid Meinungskämpfe in der Reparationsfrage ausgefoch⸗ ten würden.„Es gehört“, ſo entrüſtet ſich das ſozial⸗ demokratiſche Zentralorgan,„ſchon ein großes Maß von Albernheit dazu, einem deutſchen Politiker zu unterſtellen, er ſei gegen die Endlöſung, die mit den Reparationen Schluß macht. Es gehört auch ein un⸗ mögliches Maß von Unwiſſenheit dazu, nicht zu be⸗ merken, daß die angebliche Haltung Breitſcheids im Widerſpruch zu dem Programm der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei ſteht, das die Streichung aller Kriegs⸗ ſchulden— das iſt eben die Endlöſung— fordert.“ So weit, ſo gut. Es läßt ſich aber nun einmal nicht beſtreiten, daß, woran auch wir in dieſem Zuſammen⸗ hang erinnert haben, Herr Breitſcheid in einer inter⸗ nen republikaniſchen Kundgebung gegen den Faſzis⸗ mus dieſe„Albernheit“ und dieſen„Widerſpruch zu dem Programm der Sozialdemokratiſchen Partei“ tatſächlich auf ſich genommen hat. Soweit die Dar⸗ legungen des„Vorwärts“ ein Bopveis dafür ſein möchten, daß die reparationspolitiſchen Auseinander⸗ ſetzungen im Kreiſe der Sozialdemokratiſchen Partei und der Reichstagsfraktion mit einem Unter⸗ liegen der von rein parteitaktiſchen Geſichtspunkten beſtimmten Theſe Breitſcheids geführt haben, wird man ſie immerhin begrüßen müſſen. — Zittau, 15. Jan. In ſeiner Wohnung hat ſich geſtern der 44fährige Direktor der AG. Societäts⸗ Brauerei, Zittau, Wicke, erſchoſſen. In einem hin⸗ terlaſſenen Brief gibt er an, daß er die Tat aus Furcht vor dauerndem Siechtum begangen habe. Liederabend Elisabeth Brunner Am Flügel: Dr. Ernſt Cremer Mit lebhaſtem Intereſſe verfolgte geſtern ein überaus zahlreiches Publikum das erſte Auftreten einer Mannheimerin im Konzertſaal. Eliſabeth Brunner, die gelegentlich einer Prüfungsauffüh⸗ rung der Opernſchule irren wir nicht, als „Leonore“(Fidelio)— eine beachtliche Probe ge⸗ ſanglichen Könnens abgelegt hatte, ſtellte ſich im großen Saale der Harmonie als Konzertſängerin vor. In der Eingangsnummer, der zweiten Arie der Gräfin aus„Figaros Hochzeit“, überraſchte die Stimme der Konzertgeberin angenehm durch ihre Tragfähigkeit und ſichere Intonation. Die folgenden, mit geſchickter Hand ausgewählten Gruppen aus den wertvollſten und nicht allzuhäufig geſungenen Liedern von Brahms, Wolf und Rich. Strauß erbrachten weitere Beweiſe künſtleriſcher Befähigung, beſonders durch das feinfühlige Ver⸗ ſtänduis für den geiſtigen Inhalt der Lieder und die unbedingte muſikaliſche Sicherheit. Auch die geſangliche Linie war durchwegs glücklich einge⸗ halten Lediglich die Pflege der Reſonanz, ſowie die Verfeinerung und deutliche Ausprägung der Aus⸗ sprache ſind zwei Ziele, denen die gewiſſenhafte Sängerin bei ihrer weiteren Vervollkommnung zu⸗ ſtreben möge. Der vornehme Geſchmack, der den Liedern den Schwerpunkt des Programmes zuwies, äußerte ſich auch in der Auswahl der Arien, von denen die be⸗ kannte Szene der Katharina aus der„Zähmung der Widerſpenſtigen“ von Hermann Goetz eine beſon⸗ ders innige und erfreuliche Wiedergabe erfuhr. Eine angenehme Ueberraſchung für die Konzert⸗ beſucher bedeutete es, den Erſten Kapellmeiſter des Nationaltheaters, Dr. Ernſt Cremer, als fein⸗ fühligen Begleiter am Steinway⸗Flügel kennen zu lernen. Abgeſehen von ſeiner diskreten Führung und der vollendeten Ausprägung der wechſelnden Stimmung in der Untermalung empfand man auch rein pianiſtiſch das gepflegte Klavierſpiel und die alle kapellmeiſterlichen Selbſtherrlichkeiten ableh⸗ nende, kundige Geſtaltung der Begleitung als Be⸗ weiſe eines überlegenen Könnens. Der Beifall ſteigerte ſich im Verlauf des Abends und nötigte der Konzertgeberin eine Reihe von Zugaben ab. n. Mannheim im Goethe-Jahr 1932 Das Nationaltheater Mannheim beginnt am 19, Januar mit der Neu⸗Inſzenierung der„Stella“ unter der Regie von Richard Dornſeiff die Reihe ſeiner Veranſtaltungen des Goethe⸗Jahres. Im Februar folgt als zweite Neu⸗Inſzenierung „Iphigenie auf Tauris“. Am Jubiläumstag ſelbſt, den 22. März, wird„Fauſt l. Teil“ in neuer Inſzenierung zur Aufführung kommen. Dieſem Tage geht am Sonntag, den 20. März eine beſondere Feier als Morgenveranſtaltung voraus, für die urſprünglich Friedrich Gundolf ge⸗ wonnen war. An eine Stelle wird Profeſſor D. Dr. Paul Tillich, Frankfurt treten. Um Pfiugſten folgt im Anſchluß an tionellen Mannheimer Mai⸗Veranſtaltungen eine Goethe⸗Feſtwoche mit allen im Repertoire ſtehenden Goethe⸗Werken, einſchließlich der letztjäh⸗ rigen Neu⸗Inſzenierung des„Götz von Berli⸗ chingen“, unter Mitwirkung prominenter Gäſte. Im Mittelpunkt dieſer Woche wird die Neu⸗Inſze⸗ nierung des„Fauſt II. Teil“ ſtehen. . die tradi⸗ Spielplan des Nationaltheaters Mannheim für die kommende Woche. Sonntag, 17. Januar, nach⸗ mittags, Vorſtellung für Erwerbsloſe„Der Fratz“, Sonntag, 17. Jan., abds., auß. Miete„Hoffmanns Erzählungen“, Montag, 18. Jan., Miete D, Son⸗ dermiete D,„Rauhnacht“, Dienstag, 19. Jan., Miete B, in neuer Inszenierung„Stella“, Mitt⸗ woch, 20. Januar, Miete C, Sondermiete G,„Car⸗ men“, Donnerstag, 21. Januar, Miete A, Sonder⸗ miete,„Zar und Zimmermann“, Freitag, 22. Januar, Miete K, in neuer Juſzenierung„Der Biberpelz“, Samstag, 23. Januar, außer Miete „Die drei Musketiere“, Sonntag, 24. Januar, nachmittags, Vorſtellung für Erwerbsloſe,„Ein Sommernachtstraum“, Sonntag, 24. Januar, Miete E,„Das Herz“, Montag, 25. Januar, Miete ,„Der Biberpelz“— Im Neuen Theater — Muſenſaal: Mittwoch, 20. Januar, einmaliges Gaſtſpiel Eugen Köpfer mit Enſemble„Der Kapitaliſt“, Freitag, 22. Januar(Freie Volks⸗ bühne)„Zar und Zimmermann“.— Im Nibe⸗ lungenſaal: Sonntag, 17. Januar, abends„Im weißen Rößl“, Sonntag, 24. Januar, abends „Im weißen Rößl“.— In Ludwigshafen Ufa⸗Palaſt— im Pfalzbau: Donnerstag, 21. Januar,„Rauhnacht“. „In fyrannos“ Zur heutigen Urſendung aus Mannheim Erfreulicherweiſe gewinnt dank dem Antrieb Dr. Holzbauers die Mannheimer Beſpre⸗ chungsſtelle des Südfunks immer größere Bedeutung und damit Beachtung im Rahmen der Hörkultur. Die Zahl der Sendungen aus Mann⸗ heim hat ſich ſtark vermehrt, ihre künſtleriſche und literariſche Höhe iſt bereits weit über den Bereich des Südfunks anerkannt. Nun tritt heute abend .30 Uhr die Mannheimer Stelle mit einer Ur⸗ ſendung mit in die Reihe der Rundfunkzentren, die ſonſt derartige Darbietungen zu übermitteln pflegen. Die Hörfolge„In tyrannos“ von Friedrich Walter, iſt dem Gedächtnis Friedrich Schillers gewidmet. In abwechflungsreichen Bildern von tiefgehender Wirkung ziehen am Hörer die ſchickſalsſchweren und entſcheidenden Jahre aus des Dichters Jugend vorüber. Man erlebt Ent⸗ ſtehung und Vollendung der„Räuber“, ihre Uraufführung in Mannheim und Schillers Flucht aus Druck und Zwang. Die in funkmäßiger Prägnanz aufgebauten dramatiſchen Szenen ſind eingeleitet und verknüpft durch die lebendige Gegenwartsſchilderung des Sprechers als gleichſam unſichtbaren Augenzeugen der Geſchehniſſe. — Fürſorge für Abiturienten Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 15. Januar. Am Januar ſoll, wie die„Berliner Börſen⸗ zeitung“ meldet, im Reichsminiſterium des Innern eine Beſprechung mit den Spitzenverbänden von Handel, Technik und In duſtrie ſtattfindeg, in der man überlegen will, wie durch Schaffung von Beſchäfigungsmöglichkeiten die ſtarken Abitur jen⸗ tenjahrgänge der nächſten Jahre vom akadem⸗ ſchen Arbeitsmarkt ferngehalten werden können. Die Anregung zu dieſem Unternehmen geht vom Deutſchen Philologenverband aus, der ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit verſucht, in Verhandlungen mit den Wirt ſchaftskreiſen wenigſtens die Unterbringung der Abiturtenten des Jahrganges 1932 in praktiſche Berufe zu erreichen. Der Warnung vor dem Hoch⸗ ſchulſtudium allein iſt, wenn überhaupt, nur ſehr wenig Erfolg beſchieden geweſen. Die Seelinie nach Oſtpreußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. Im Rahmen der Einſparungen war auch die Streichung der für den Seedienſt Oſtpreußens etat⸗ mäßig eingeſetzten Summe vorgeſehen. Wie wir hören, iſt durch das Eingreifen des Reichsverkehrs⸗ miniſters Treviranus dieſe vollkommen unverſtänd⸗ liche Maßnahme, durch die die direkte Verbindung des Freiſtaates Danzig und Oſtpreußens mit dem Mutterlande aufgehoben würde, erfreulicherweiſe verhindert worden. Es iſt nur eine Einſchränkung inſpfern vorgeſehen, als ſtatt der bisher fünf Fahr⸗ ten künftig wöchentlich nur vier Fahrten ſtatt⸗ finden werden. Letzte Meldungen Feſtnahme einer Einbrecher⸗ und Terrorbande — Eſſen, 15. Jan. Die Polizei nahm 13 Perſonen feſt, die in dem dringenden Verdacht ſtehen, über 30 Einbrüche und Plünderungen in Kon⸗ ſumanſtalten Eſſens, die ſich ſeit Oktober vorigen Jahres ereigneten, begangen zu haben. Die An⸗ führer der Bande ſind zwei Kommuniſten. Es ſcheint, daß die Verhafteten auch die Terror⸗ akte in den Borbecker Konſumanſtalten im Oktober vorigen Jahres verübt haben. Obwohl die Banden⸗ führer ihren Leuten im Falle des Verrats mit Er⸗ ſchießen drohten, gelang es allmählich doch, Licht in die Angelegenheit zu bringen. Selbſtmord wegen wirtſchaftlicher Not — Berlin, 14. Jan. Der Geſchäftsführer der deutſchnationalen Fraktion im Rathaus, Kirchner, hat ſich heute nachmittag erſchoſſen. Das Motiv der Tat ſcheint in zerrütteten wirtſchaftlichen Verhält⸗ 28 25. * niſſen zu liegen. Sechs Jahre Zuchthaus für einen Falſchmünzer — Berlin, 15. Jan. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte in dem Falſchmünzerprozeß Pfiſter und Genoſſen, die ſich mit der Fälſchung von Poſt⸗ kreditbriefen, 100⸗Markſcheinen und 100 Zloty⸗ Noten befaßt hatten, den Steindrucker Pfiſter wegen vollendeten und verſuchten Münzverbrechens zu ſechs Jahren Zuchthaus. ö Streik der jüdiſchen Lehrer in Paläſtina — Jeruſalem, 14. Jan. Ungefähr 700 Lehrer und Lehrerinnen der jüdiſchen Volksſchulen des ganzen Landes traten in den Ausſtand, weil ſie ſeit vier Monaten kein Gehalt bekommen haben. Die rückſtändigen Gehälter belaufen ſich auf 30 000 Pfund Sterling. * * Kein bulgariſches Moratorium. Miniſterpräſi⸗ dent Muſchanoff dementierte alle im Ausland ver⸗ breiteten Gerüchte, wonach Bulgarien ein Morato⸗ rium über ſeine ausländiſchen Schulden erklären werde. Die Rollen Schillers und ſeiner Freunde, ſeiner Mutter und Schweſter, des Herzogs Karl Eugen, der Franziska von Hohenheim, des Intendanten von Dalberg, des Buchhändlers Schwan, der Mit⸗ wirkenden bei der Uraufführung, bei den Volks⸗ ſzenen uſw. ſind mit erſten Schauſpielkräf⸗ ten beſetzt. Mit der Handlung ſind reizvolle muſi⸗ kaliſche Einflechtungen verbunden. Hervorzuheben iſt ein Streichguartett von Karl Stamitz, geſpielt vor dem Herzog Karl Eugen bei der Jah⸗ resfeier ſeiner Militärakademie, das Lied„Amalia im Garten“ aus Rudolf Zumſteegs Räuber⸗ liedern, geſungen von Luiſe Viſcher, die Menuett⸗ muſik bei dem Feſt auf der Solitude, der Militär⸗ marſch bei der Stuttgarter Wachtparade. Auch für den muſikaliſchen Teil ſind erſte Kräfte gewonnen. Die Regie führt der Leiter der Sendeſtelle Mannheim, Dr. A. Holzbauer, als Sprecher wirkt der Verfaſſer mit. Muſikaliſche Einrichtung, Leitung und Klavierpart beſorgt Kapellmeiſter Dr, Cremer. Ferner wirken mit: Lene Blan⸗ kenfeld, Eliſabeth Helfferich, Sophie Karſt, ſowie Willi Birgel, Fritz Schmiedel, Hans Godeck, Ernſt Langheinz Wilhelm Kolmar, Robert Vogel, Joſeph Hund, Willi Hahn, Gotthard Ebert, Max Otto Müller, Hans Faſſott, Karl Raddatz, Karl Schneeweiß; ferner das Kergl⸗Quartett. Geräuſchregiſſeur iſt Fred Höger. aus Stuttgart. Der geſtrigen Hauptprobe wohnte eine Reihe inter⸗ eſſierter Perſönlichkeiten und die Preſſe bei. Ohne der Kritik vorzugreifen, ſei doch als allgemeiner Ein⸗ druck feſtgeſtellt, daß das Hörſpiel infolge ſeiner Lebendigkeit und Plaſtik außerordentlich ſtark und nachhaltig wirkt. das gutes Gelingen für heute Abend verſpricht. Die Urſendung wird vom Südfunk, Südweſtfunk und vom Deutſchlandſender Königswuſterhauſen übertragen.. r, 5 Spielleitung, Sprecher und Mit⸗ ſpieler vereinigten ihre Kräfte zu einem Bündnis, üroz nuar. Börſen⸗ Innern n von tfinden, ng von trien⸗ kademi⸗ nen. ht vom eit län⸗ n Wirt, ig der tiſche n Hoch⸗ tr ſehr * zen üros Jan, ich'die 8 etat⸗ e wir rkehrs⸗ rſtänd⸗ indung it dem erweiſe änkung Fahr⸗ n ſtatt⸗ bande irſonen „über n Kon⸗ vorigen e An⸗ nit Er⸗ zicht in t er der ch ner, tiv der erhält⸗ zünzer yt ver⸗ und Poſt⸗ Zloty⸗ fiſter rechens rpräſi⸗ id ver⸗ torato⸗ rklären ſeiner Eugen, danten r Mit⸗ Volks⸗ kräf⸗ muſi⸗ uheben a mi 5, r Jah⸗ Amalia äuber⸗ enuett⸗ kilitär⸗ ich für onnen. deſtelle precher chtung, er Dr, Blan⸗ ſowie Ernſt Joſeph Nüller, ferner Höger inter⸗ Ohne 1 Ein⸗ ſeiner E und Mit⸗ nönis, eſtfunk zauſen r. — 4 Unternehmen handelt. etwa einen Bären aufbände mit der Freitag, 15. Januar 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ——— Ein bedeutſamer Tag Der heutige 15. Januar iſt im Rahmen der Preis⸗ ſenkungsaktion von beſonderer Bedeutung. Sind doch heute die ermäßigten Poſtgebühren in Kraft getreten. Und auf der Straßenbahn kann man heute zum erſtenmale wieder für 15 Pfennig auf—2 Teilſtrecken fahren, wenn man ein Heftchen für 90 Pfennig kauft. Karneval 1932 Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Landtagsabg. Berggötz hat unterm 30. Dezember 1931 an die badiſche Regierung die Anfrage gerichtet, ob ſie im Hinblick auf die ſchweren Nöte der Zeit bereit ſei, ſämtliche karnevaliſtiſchen Veranſtal⸗ tungen im Jahre 1932 zu verbieten. Der Miniſter des Innern antwortete jetzt hierauf, daß er bereits durch Erlaß vom 24. Oktober 1931 hinſichtlich der Faſt⸗ nachtsluſtbarkeiten für das Jahr 1932 folgende An⸗ ordnungen getroffen hat: 1. Karnevaliſtiſche Veranſtaltungen jeglicher Art, insbeſondere Masken⸗ und Koſtümbälle, ſind auf Grund der 88 30, 60 und 63 des Polizeiſtrafgeſetz⸗ buchs vor dem 16. Januar 1932 und ebenſo nach dem Faſtnachtsdienstag gänzlich verboten. Dieſem Ver⸗ bot unterliegen auch private Veranſtaltungen, die in Wirtſchaftsräumen oder anderen lichkeit zugänglichen Räumen ſtattſinden. 2. Aufgrund des§ 366, Ziffer 10 und§ 369, Ziffer 11 des Reichsſtrafgeſetzbuchs wird jedes Faſt⸗ nachtstreiben auf öffentlichen Straßen und Plätzen unterſagt, alſo insbeſondere alle Faſchings⸗Auf⸗ und Umzüge und jedes faſchingsartige Auftreten von Perſonen auf öffentlichen Straßen oder Plätzen. Nicht verwehrt ſind die in beſtimmten Teilen des Landes üblichen althergebrachten(hiſtori⸗ ſchen) Gebräuche beſonderen lokalen Charakters, die ſich in der Zeit vom Donnerstag vor Faſtnacht bis Faſtnachtdienstag abſpielen. Auch ſoll ſich das Ver⸗ bot nicht auf Kinder unter 14 Jahren beziehen. 3. Im übrigen werden die Polizeibehörden ange⸗ wieſen, ſoweit es geſetzlich möglich iſt, auf die Ein⸗ ſchränkung der Faſtnachtsluſtbarkei ten hinzuwirken ſowie dafür zu ſorgen, daß auch bei den zugelaſſenen Faſtnachtsveranſtaltungen alle Auswüchſe unterbleiben, insbeſondere, daß die halbwüchſige Jugend und Perſonen, die in ungeeigneter Kleidung erſcheinen oder ſich un⸗ ziemlich benehmen, ferngehalten oder entfernt werden. Durch dieſe Anordnungen ſind m. E. die aus⸗ reichenden Maßnahmen getroffen, um zu verhüten, daß bei karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen ein zucht⸗ loſes Treiben ſtattfindet, wie es in der„Kurzen Anfrage“ mit Recht beanſtandet wird. Allgemein auch harmloſere Vergnügungen zu verbieten, ſcheint mir angeſichts der mitzuberückſichtigenden, ſehr beachtlichen wirtſchaftlichen Geſichtspunkte nicht angezeigt zu ſein. Es wird noch bemerkt, daß im benachbarten Württemberg im weſentlichen die gleiche Regelung, wie oben erwähnt, getroffen wurde. * Aus der jüngſten Sitzung des Kreisrats Mann⸗ heim wird berichtet: Kreisvorſitzender Elbs hat das neue Mitglied des Kreisrats, Zivilingenieur Dr. Paul Wittſack aus Mannheim, begrüßt und in ſein Amt eingeführt.— Es wurde Kenntnis ge⸗ nommen von der Mitteilung der Staatsanwaltſchaft Mannheim, daß Landesökonomierat Doll in Ladenburg aus rechtlichen Gründen außer Verfol⸗ gung geſetzt wurde. * Wer wurde geſchädigt? Etwa Mitte November 1931 erſchien in verſchiedenen Zeitungen eine An⸗ zeige, wonach ein Literatur⸗Büro aus Berlin ſchriftliche Heimarbeit zu vergeben hatte, die mit 10—30 Mark honoriert wurde. Anfragen waren an die Gebrüder Piel in Berlin zu richten. Intereſſenten, die ſich meldeten, mußten 2 Mark Anzahlung(!) leiſten und hörten dann nichts mehr von der Sache. Die polizeilichen Erhebungen haben ergeben, daß es ſich um ein nicht einwandfreies Die Gebrüder Piel ſind wegen Betruges von der Staatsanwaltſchaft 3, Berlin, bereits verhaftet worden. Eventuell Geſchädigte wol⸗ len ſich bei der Kriminalpolizei oder bei der zuſtän⸗ digen Gendarmerieſtation melden. ſonſt der Oeffent⸗ Chereformbeſtrebungen und Hausfrau In der Reihe der bildenden Vorträge ſprach am Donnerstag abend im gut beſuchten Rathausſaal auf Einladung des Mannheimer Hausfrauenbundes der Mannheimer Frauenarzt Dr. Laemmle über das Thema„Hausfrau und Ehereformbeſtre⸗ bungen“. Der Redner charakteriſierte zu Beginn ſeiner Ausführungen den Wandel im Begriff des Wortes„Hausfrau“. Heute iſt ſie mit Arbeit doppelt und dreifach überhäuft. Der Staat habe das größte Intereſſe daran, für die Geſunderhaltung der deut⸗ ſchen Hausfrau einzutreten. Reformbeſtrebungen müßten alſo nach diefer Richtung hin wirken, nicht zur Vernichtung der Ehe. Daher müſſe der ſtaats⸗ erhaltende Hausfrauenberuf geſetzlichen Schutz genießen. Die ärztliche Beleuchtung der Geſchlechterfragen begann Dr. Laemmle mit einer Betrachtung des Loſes der unverheirateten Frau, deren Berufsarbeit in Konkurrenz ſtehe mit ihrer Fortpflanzungsaufgabe. Die Tüchtigkeit der be⸗ rufstätigen Frau ſei anzuerkennen, aber ſie ſei nur Notbehelf, da jede fortgeſetzte Berufsarbeit der Bereitſchaft zur Fortpflanzung Kräfte entziehe. Ver⸗ ſtändnisvolle Worte fand der Arzt für die Komplika⸗ tionen im Seelenleben der unverheirateten Frau, aber die geſundheitlichen Schädigungen ſeien bei dem Ausleben ſtärker als bei der Enthaltſamkeit. Der ſogenannten hyſteriſchen Frau wurde der Arzt in dieſem Zuſammenhange auch gerecht. Es gebe auch hyſteriſche Männer! Zur Reform der Ehevorbereitung gehört nach der Auffaſſung des Vortragenden die Aufklärung des jungen Mädchens über die Fortpflanzungsvorgänge durch die Mütter. Die modernen Geſchlechtsbezie⸗ hungen unterwarf Dr. Laemmle einer kritiſchen Be⸗ trachtung, wobei er treffende Definitionen über die bisherigen Beziehungen, und Ehe fand. Proſtitution, Verhältnis Den Zukunftsplänen nach einer Umgeſtaltung der Ehe ſteht der Redner ablehnend gegen⸗ über. Er hält dieſe Verſuche für gefährlich und für die Natur der Frau unwürdig. Die Ehe in der alten Form ſei die naturgemäße und für die Frau allein mögliche Geſchlechtsbeziehung, allerdings meint der Arzt dabei eine Ehe, in der mit den Frauenkräften und der Frauengeſundheit micht ben wird. Nach dieſer vorweggenommenen perſönlichen Stellungnahme zu den Reformbeſtrebungen nahm ſich der Redner die einzelnen vorgeſchlagenen Pläne ſelbſt vor: die„Hochehe“ van de Veldes, die den zarteren Bindungen der Ehe nicht gerecht werde, die„Probeehe“, von der man ſich wundern müſſe, daß ſie von einer Frau vorgeſchlagen werde, „Kameradſchaftsehe“, deren bewußter Verzicht auf das Kind nachteilig für Frau und Volk ſei, die„Ehe zu Dritt“, die in Deutſchland unmöglich und die Ehe iti Rußland, die ein Schaden für die Frau ſei⸗ In dem auch dem Arzt in der Sprechſtunde be⸗ kanntwerdenden Falle der gewollten unehelichen Mutterſchaft, die ein Verzweiflungsausdruck unge⸗ ſtillter Mutterſehnſucht ſei, nahm der Arzt den Standpunkt ein, daß ſie der Frau nicht zu empfehlen ſei, ſolange die uneheliche Mutter geſellſchaftlich ge⸗ ächtet ſei. Die Schlußfolgerung der mit großer Ein⸗ fühlung in die Frauenpſyche vorgebrachten Gedan⸗ kengänge war der Appell an die Frauen, Vernunft zu behalten in dem Wirrwarr neuer Mei⸗ nungen und Reſormabſichten, ſich von dem Peſſimis⸗ mus der augenblicklichen trüben Zeit nicht verleiten zu laſſen, das Lebensfundament der Generationen zu zerſtören. Dies ſei in der Rückkehr zur normalen und natürlichen Liebesbeziehung der Ehe und in einer Geſunderhaltung der Frau zu erblicken. Den mit Aufmerkſamkeit und ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen fügte der erſte Vor⸗ ſitzende des Hausfrauenbundes einige Dankesworte an den Referenten an. O Allerlei aus Vororten Auch die Seckenheimer Milch wird billiger Im Gegenſatz zu den übrigen Vororten hat Secken⸗ heim ſeine eigene genoſſenſchaftliche Milchverſorgung, in die auch Friedrichsfeld einbezogen iſt. Mit Wir⸗ kung vom 15. Januar ab hat die Abteilung Molkerei der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft Seckenheim ihren Milchpreis ebenfalls herabgeſetzt, und zwar auf 27 Pf. für das Liter, bei Lieferung ins Haus 29 Pf. Die Milcherzeugung in Seckenheim, das von allen Vororten am ſtärkſten ſeinen landwirtſchaftlichen Charakter bewahrt hat, reicht nicht nur für den geſamten Eigenbedarf aus, ſondern die Genoſſenſchaft liefert darüber hinaus ihren Überſchuß an Milch nach Mannheim zur Milch⸗ zentrale, mit der ein entſprechender Vertrag beſteht. Die in Mannheim gültigen ortspolizeilichen Vor⸗ ſchriften über den Handel und Verkehr mit Milch ſind auf die jüngſten Vororte Seckenheim und Fried⸗ richsfeld noch nicht ganz übertragen, doch ſoll die Angleichung noch im Laufe dieſes Jahres geſchehen. Kurſe für Arbeitsloſe in Käfertal Im Speiſeſaal der Albrecht⸗Dütrer⸗Schule begin⸗ nen am Montag abend die durch Verfügung des Miniſteriums des Innern angeordneten Kurſe für Arbeitsloſe. Dieſe Kurſe, die gemeinſchaftlich vom Arbeitsamt und dem Mannheimer Hilfswerk vorbereitet werden, entſprechen in ihrem Programm etwa der Notſchule für Erwerbsloſe und ſetzen eben⸗ falls freiwillige Teilnahme voraus. Das Arbeits⸗ gebiet erſtreckt ſich ebenfalls auf alle Fragen, die den geiſtig regſamen Erwerbsloſen intereſſieren. An den Kurſen in der Albrecht⸗Dürer⸗Schule können männ⸗ liche und weibliche Arbeitsloſe teilnehmen. Feudenheim Im Jahre 1931 fanden hier 65 Eheaufgebote und 54 Eheſchließungen ſtatt. 106 Kinder erblick⸗ ten das Licht der Welt, 71 Perſonen ſind geſtorben. Die älteſte Frau, Franziska Müller, war 92 Jahre, der älteſte Mann, Rentner Andreas Krü⸗ ger, 85 Jahre. * * Einſtellung von Polizeianwärtern in die Ba⸗ diſche Polizei. Von der Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium wird mitgeteilt?„Meldungen zur badi⸗ ſchen Polizei ſind an die Polizei⸗ und Gendarmerie⸗ ſchule in Karlsruhe(Moltkeſtraße) zu richten. Die Einſtellung ſetzt körperliche volle Tauglichkeit vor⸗ aus. Den Geſuchen ſind eigenhändig geſchriebener Lebenslauf, Zeugnisabſchriften und Zuſtimmungs⸗ erklärung des Vaters(Vormunds) beizulegen. Ueber die Einſtellungsbedingungen im Einzelnen gibt die Schule nähere Auskunft. Die Einſtellung erfolgt jeweils im Herbſt. Für die Einſtellungen von Polizeianwärtern ſind in den Einſtellungsbe⸗ dingungen für das Lebensalter Mindeſt⸗ und Höchſt⸗ grenzen feſtgeſetzt. Das Höchſtalter für die Einſtel⸗ lung iſt das vollendete 20. Lebensjahr. Als Stich⸗ tag wird der 1. Oktober des Jahres(Einſtellungs⸗ jahres) zugrundegelegt. Bei der ſehr großen Zahl von Bewerbern können auch in dieſem Jahre Aus⸗ nahmen hinſichtlich der Altersbeſtimmungen nicht zugeſtanden werden“. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Donnerstag⸗Vormittagsziehung wur⸗ den von größeren Gewinnen ausgelost: 4 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nrn. 123 537, 385 196, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 45 499, 140 156, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 86 206, 195 998, 346908, in der Nachmittags ⸗ ziehung: 2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf die Nr. 267 364, 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 88 184, 108 087.(Ohne Gewähr). Mißbrauch getrie⸗ die 3. Seite/ Nummer 23 Der Kurszeltel der Hausfrau Vom Ludwigshafener Wochenmarkt Die im Verein ſelbſtändiger Obſt⸗ und Gemüſen händler vereinigten Inhaber von Marktſtänden in Ludwigshafen haben ſich in der vergangenen Woche an die Stadtverwaltung gewandt, um eine Ver⸗ ringerung der Markttage von drei auf zwei Tage zu erreichen. Dadurch hoffen die Händler ihre Standgebührenkoſten um ein Drittel zu er⸗ mäßigen. Nach den Erfahrungen über den Umſatz⸗ rückgang halten die Händler auch zwei Markttage für ausreichend, um dem Publikum den Einkauf zu ermöglichen. Bisher hat die Stadtverwaltung über dieſes Geſuch noch nicht entſchieden, aber die oft ſtundenlang anhaltende Flaute des großen Lud⸗ wigshafener Wochenmarkts— bei ſtets guter Be⸗ ſchickung muß ein Großteil der Ware wieder mit⸗ genommen werden— wird doch wohl eine Befür⸗ wortung des Geſuchs der Händler ermöglichen. Vergleicht man die Preiſe in Ludwigshafen mit den Mannheimer Preiſen, ſo ergeben ſich nur bei ein⸗ zelnen Artikeln nennenswerte Unterſchiede, Obſt und Gemüſe wird, wohl infolge der Nähe der Er⸗ zeuger, durchſchnittlich in Ludwigshafen billiger verkauft. Auf dem Wochenmarkt ſtellte man amtlich folgende Durchſchnittspreiſe feſt: Kartoffeln 4, Rotkraut 810, Weißkraut—7, Wirſching—8, gelbe Rüben—5, Spinat 810, Schwarzwurzeln 2030, Grünkohl 810, Roſenkohl 16—16, Erdkohlrabi 7 8, Karotten -8, Rettiche—10, Meerrettich 15—30, Kohlrabi 46, Blumenkohl 1540, Kopfſalat 1520, Endi⸗ vienſalat 610, Feldſalat 4060, Tomaten 45—50, Zwiebeln 12—15, Sellerie 10—25, Lauch—8, Peterſilie—6, Eßäpfel 1. Sorte 12—15, Kochäpfel 67, Birnen(1. Sorte) 10—18, Trauben 60, Gier 714, Landbutter.15—.40(ein ſehr erheblicher Preisabſchlag gegenüber der Vorweihnachtszeit, da Landbutter erſt von.40 an aufwärts zu erhalten war), Süßrahmbutter.50.60, weißer Käſe 3035, Nüſſe 28—30. Für Kraftfahrer wichtig! Für alle Kraftfahrer dürfte eime Reichsgerichts entſcheidung von größtem Intereſſe ſein, die ſich mit der Frage der ſtrafrechtlichen Verantwortlichkeit für einen durch ausgelaufenes Oel verurſachten Ver⸗ kehrsunfall beſchäftigt. Auf der Landſtraße zwiſchen Soeſt und Paderborn hatte ein Kraftwagenvermieter eine Panne er⸗ litten, wobei ſechs bis ſieben Liter Oel ausgefloſſen waren und eine Lache gebildet hatten. Etwa eine Stunde ſpäter rutſchte ein vorbeikommender Motor⸗ radfahrer auf der ſchmierigen Stelle der Straße aus und ſtürzte ſo unglücklich, daß er ſchwer verletzt liegen blieb, während ſein Mitfahrer ſofort tot war. Der an dem Unfall ſchuldige Kraftwagenvermieter wurde daraufhin vom Landgericht Dortmund wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung zu 300 4 Geldſtrafe verurteilt, und zwar aufgrund folgen⸗ der Erwägungen: Obwohl der Angeklagte gleich nach der Panne den beträchtlichen Oelverluſt auf offener Straße bemerkte, hatte er keinerlei Anſtalten getroffen, das hierdurch entſtehende Verkehrshindernts zu beſeiligen. Als Kraftfahrer hätte er erkennen müſſen, daß die Oellache, insbeſondere für Motor⸗ radfahrer und Radfahrer, zum Verhängnis werden konnte, zumal die hier geneigte Strecke er⸗ fahrungsgemäß mit höherer Geſchwindigkeit gefahren wurde. Als genügende Abhilfe hätte ſchon gedient, wenn der Angeklagte von den beiderſeits anliegenden Aeckern Erdegeholt und damit die ölige Straßen⸗ decke hinreichend abgeſtumpft hätte. Seine Zuge⸗ hörigkeit zum Kraftfahrgewerbe und ſeine praktiſchen Erfahrungen waren ihm angeſichts ſeiner Fahrläſſig⸗ keit ſtrafverſchärfend anzurechnen. Dieſe Entſcheidung iſt auch vom Reichsgericht unter Verwerfung der vom Angeklagten eingelegten Reviſion beſtätigt worden. eee eee 7 2 ga klier wir l Vom 75 Es maclit unempfindlicher gegen Erkältung Der neuneckige Acker Von F. Schrönghamer⸗Heimdal Unter dem Titel„Der ewige Acker“ iſt im Verlag des Literariſchen Inſtituts Haas u. Grab⸗ herr, Augsburg, ſoeben von F. Schrönghamer⸗ Heimdal eine Novellenſammlung erſchienen, die den Untertitel führen: Ein Bauern lob. Mit Genehmigung des Verlages veröffentlichen wir aus der Sammlung nachfolgende Novelle. Ich ſaß in einem ſchattigen Wirtsgarten und freute mich nach langer Wanderung des kühlen Trunkes und der ſchönen Ausſicht, die ſich mir von meinem Platz aus bot. Da fiel mir im Vorgelände ein ſeltſam geform⸗ tes Feldſtück auf, ein Acker mit neun Ecken. Aecker ſind doch gewöhnlich viereckig. Einen neuneckigen Acker hatte ich noch nicht geſehen. Der Wirt, der mein Erſtaunen bemerkt hatte, kam näher und fragte: „Nicht wahr, Sie wundern ſich über den neun⸗ eckigen Acker da drüben? Da ſind Sie nicht der erſte, der darüber ſtaunt. Und mit Recht: Wo in aller Welt gibt es noch einen neuneckigen Acker? Nirgends! Dieſer Acker iſt ein Unikum in ſeiner Art, eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges, ein wahres Weltwunder.. Aber ich weiß noch die Zeit, wo dieſer Acker rechtſchaffen viereckig war wie andere Aecker auch, bis..“ „Bis im Erb⸗ oder Prozeßwege ſoviel Stücke von ihm weggeriſſen wurden, daß er heute ausgerechnet neun Ecken hat“, erlaubte ich mir ergänzend zu be⸗ merken. Der Wirt ſollte merken, daß ich in bäuerlichen Belangen kein heuriger Haſe war, nicht daß er mir Hiſtorie des neuneckigen Ackers. Aber ſchon belehete er mich, ver⸗ traulich an meinem Tiſch Platz nehmend: „Das hat ſchon mancher gemeint. Aber es iſt ein Irrtum. Von dieſem Acker iſt noch kein Rechtsanwalt, keine Gerichtsbehörde fett geworden wie ſonſt von Bauernäckern, die jahrelang in Kanzleien und Ge⸗ richtsfälen herumgezerrt werden. Wenn ich Ihnen die Geſchichte erzählen darf, wie der Acker neuneckig Würde ö „Bitte!“ „Wie ich ſchon ſagte, war der Acker vor nicht allzu langer Zeit noch rechtſchaffen viereckig. Ein guter ertragreicher Acker mit leichtem durchläſſigem Lehm⸗ boden, auf dem jede Frucht aufs Beſte gedeiht. Meine Frau hat mir den Acker mit in die Ehe gebracht. Ein ſchönes Erbſtück, ſage ich, und ich hatte meine helle Freude daran. Da kam eines Tages die Witwe Röſelberger, die mit den ſieben Kindern.. Ihren Mann hatte im Walde ein ſtürzender Baumſtamm erſchlagen. Und da bat die Witwe Röſelberger, ob wir ihr nicht ein Stück von dem Acker ablaſſen möch⸗ ten zum Kartoffelſtecken. Sie würde das geliehene Land durch Tagwerken abarbeiten. Meine Frau aber ſchüttelte den Kopf und ſprach: Hier wird nichts ab⸗ gearbeitet. Die Witwe Röſelberger ſoll ein Stück Acker umſonſt haben, und zwar ſo viel, daß ſie Kar⸗ toffel genug hat für ihre ſieben Waiſen. Heute noch fahren wir zum Notar und laſſen ihr den oberen Streifen dort, wo jetzt der ſchmale Rain entlangläuft, verſchreiben. Und ſo geſchah es auch.“ „Hut ab vor Ihrer Frau! Und da ſind wohl die erſten Ecken in den Acker gekommen?“ „Nein, damals noch nicht. Wir trennten einen geraden Streifen ab, ſo daß an der Form des Ackers nichts geändert wurde. Die erſten Ecken kamen in den Acker, als der Söldner Sepp beim Böllerſchießen am Fronleichnamstag den linken Arm verlor. Da war es wieder meine Frau, die zu mir kam und ſprach: Dem armen Menſchen könnte ein Stück von unſerm Acker nicht ſchaden. Wir haben noch Land genug, und das Wirtsgewerbe nährt auch ſeinen Mann. Damals kam die erſte Ecke in den Acker“. „Sie haben eine gute Frau, Herr Wirt“. „Ja, ſo gut, daß ich mich ſchon ſchämte, nicht ſelbſt auf den Gedanken gekommen zu ſein. Aber ich nahm mir heilig vor, wenn wieder einmal ein Unglück paſſiert, dann bin ich der Erſte, der ein Stück Ackerland als Pflaſter auf die Wunde legt. Wie es ſchon ſein will, ſtürzt einige Zeit darauf der Roßknecht vom Lugerbauern von der Hochtenne und wird zum Krüppel. Da iſt dann wieder eine Ecke in den Acker gekommen..“ „Reſpekt, Herr Wirt! Diesmal haben natürlich Sie, Ihrem Vorſatze gemäß, den Anſtoß zu der Schenkung gegeben? Und was hat Ihre Frau dazu geſagt?“ „Sie hat mich vor allen Leuten umarmt. Jetzt weiß ich, hat ſie geſagt, daß du auch ein rechter Chri⸗ Aus dem„Weißen Rößl“ Ellen Philips als Ottilie Gieſecke in der Auf⸗ führung des„Weißen Rößls“ im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens. ſtenmenſch biſt, ſo, wie es der Heiland haben will. Und nachher iſt wieder eine Ecke in den Acker ge⸗ kommen, wie das kreuzbrave und grundgeſcheite Büb⸗ lein von unſerem Waldhirten das Studieren hat an⸗ gefangen. Da hat der Pfarrer den Weg zu uns ge⸗ funden und gemeint: Der Acker wäve jetzt doch ſchon verpfuſcht, ein Eck mehr oder weniger mache nichts mehr aus. Das Studieren koſte Geld, er täte ſelbſt ſein Möglichſtes für den armen Studenten, und wer weiß, ob der Acker nicht ein richtiges Segensfeld für uns würde, wie daum auch geſchehen. So ſind mit der Zeit die Ecken in den Acker ge⸗ kommen „Alle Hochachtung, Herr Wirt! Ich zweifle nicht, daß ſich Eure Gutherzigkeit reichlich gelohnt hat.“ „Direkt nicht, aber indirekt. Wir haben keinen Lohn erwartet, aber Gott hat es ſeltſamerweiſe ge⸗ fügt, daß der Acker uns auch reichen irdiſchen Lohn eingetragen hat und noch weiterhin einträgt. Denn wiſſet, ſo wie Euch, ſo iſt auch jedem Fremden der neuneckige Acker in die Augen gefallen. Und die Leute, die die Geſchichte kennen, kommen immer wie⸗ der, ſchauen ſich das ſeltſame Feldſtück an und machen ſich ihre Gedanken dabei. Und all dieſe Leute, deren Wiederkommen ich nur dem Acker zu ver⸗ danken habe, machen eine gute Zeche, von der ich meinen redlichen Gewinn habe, den ich ſonſt nicht hätte, wenn der Acker noch viereckig wäre wie früher.“ „Es bleibe ewig wahr, Herr Wirt: Wohltun trägt Zinſen, ob ſo oder ſoo „Ja— und ich hab mir ſchon oft gedacht: Wenn es überall neuneckige Aecker gäbe, hätten wir den Himmel ſchon auf Erden Muſſolinis Napoleon⸗Drama auf der deutſchen Bühne. Das mit großem Erfolg in Paris geſpielte Napoleon⸗Drama Muſſolinis„Hundert Tage“, das den italieniſchen Titel„Campo di Maggio“ führt, wird am 30. Januar am Deutſchen Natio⸗ naltheater in Weimar zur deutſchen Urauf⸗ führung gelangen. Die deutſche Bearbeitung des Werkes wurde von G. Herzog beſorgt. 4. Seite/ Nummer 23 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Januar 1932 Schwarzarbeit verwüſtet Arbeitsmarkt a Die Not des Handwerks trat noch niemals in einer wirtſchaftlichen Kriſenzeit ſo erſchreckend in den Vordergrund, wie ſeit Monaten. Das Schlüſſel⸗ gewerbe des Handwerks, das Baugewerbe, ruht Vollſtändig. Die Beſchaffung erforderlicher Baugel⸗ der iſt mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Die Stammarbeiterſchaft im Handwerk mußte entlaſſen werden, weil keine Beſchäftigungs möglichkeit mehr vorliegt. Mit der zunehmenden Wirtſchaftskriſe hat die Schwarzarbeit einen Umfang angenom⸗ men, der eine große Gefahr für den Beſtand der Wirtſchaft und den Beſchäftigungsgrad des Arbeitsmarktes bedeutet. Die wenigen heute noch vorhandenen Beſchäfti⸗ gungsmöglichkeiten haben noch weiter erheblich ab⸗ genommen. Tauſende von gelernten Arbeitern werden weiter arbeitslos. Der Einzelne, der in⸗ folge geringer finanzieller Vorteile Schwarzarbeit durch Erwerbsloſe verrichten läßt, trägt weiter zur Erhöhung der Arbeitsnot des Volkes bei. Die Erwerbsloſen werden in Verſuchung gebracht, die Arbeitsloſenunterſtützung zu mißbrauchen. Darüber hinaus geht auch der Auftraggeber des Schwarzarbeiters ein perſönliches Riſiko ein. Sofern während der Schwarzarbeit ein Unfall vorkommt und eine Beſchädigung dem Schwarzarbeiter an Leib und Leben zuſtößt, kann er ſelbſt in vollem Umfange, evtl. für eine Lebensrente, haftbar gemacht werden. Die Unfallberufsgenoſſen⸗ ſchaft iſt berechtigt, dem Auftraggeber im Falle der Nichtanzeige der Beſchäftigung Strafen in mehr⸗ facher Höhe der normalen Beiträge aufzuerlegen, Unterläßt der Arbeitsloſe, ſeinen durch Schwarzarbeit erzielten Verdienſt dem Arbeitsamt zu melden, ſo kann der Auftraggeber wegen Betrugs haftbar ge⸗ macht werden. Da Schwarzarbeit meiſtens in Unkenntnis dieſer Rechtsfolgen ausgeführt wird, iſt immer wieder auf dieſe volkswirtſchaftlichen Schäden und das große Ri⸗ ſiko hinzuweiſen, dem ſich der Auftraggeber ausſetzt, der entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen Schwarz⸗ arbeit verrichten läßt. Beim Handwerksmeiſter han⸗ delt es ſich um die Herſtellung von Qualitätsleiſtun⸗ gen. Das auftraggebende Publikum ſoll auch vor Pfuſcharbeit geſchützt werden. Selbſt baſteln im Handwerk heißt„Pfuſchen“. Anläßlich der Reichshandwerkswoche vom 15. bis 31. März 1931 war ein Flugblatt mit der Ueber⸗ ſchrift„Die Axt im Hauſe“ erſchienen. Wenn in dem Flugblatt ausgeführt wird, daß eine Haus⸗ frau meinte, ein ſparſamer und aufmerkſamer Ehe⸗ mann und Familienvater müſſe alles können, vor allem baſteln und ſich als handwerkerlicher Schwarz⸗ arbeiter nützlich erweiſen durch allerhand Kleinig⸗ keiten, als da ſind tapezieren, Möbel und Fußböden ſtreichen, Gardinen aufhängen, Oefen reinigen, Fen⸗ ſter einkitten uſw., denn die„Axt im Hauſe“ erſpare den Zimmermann, ſo hat der nachgiebige Hausvater die„Axt im Hauſe“ bald auf ſehr unangenehme Weiſe verſpüren müſſen. Beim Dichten des Waſſer⸗ hahns, Einſetzen von Fenſterſcheiben, Reparieren der Klingelleitung uſw., machte er unangenehme Erfah⸗ rungen. Der Waſſerhahn brach ab und eine Sintflut ergoß ſich durch die Wohnung. Die kunſtvoll ge⸗ muſterte Milchglasſcheibe zerſprang und die Klingel, vormals ſtill und ſchweigſam, beſann ſich eines Beſſe⸗ ren und holte das Verſäumte in mehrſtündigem ohrenbetäubenden Raſſeln nach, bis ſie an Erſchöp⸗ fung zugrunde ging. Die Hausfrau meinte ſchließ⸗ lich, es müſſe eben doch ein Handwerksmeiſter zu den Arbeitsausführungen geholt werden. Eine Reihe von Abbildungen ergänzte das Ge⸗ ſagte über das Pfuſchen in weitgehendem Maße. Die Ratſchläge und Winke ſollen und müſſen von jedem beherzigt werden. Geſchieht dies in jedem Haushalt und Betrieb und werden die Mahnungen Überall befolgt, dann iſt ein Schritt„Zur viel⸗ begehrten Ankurbelung der Wirt⸗ ſchaft“ gegeben. Darum ſage ich nochmals: in Zu⸗ kunft wende Dich an den berufsmäßigen Handwerks⸗ meſſter. Heinrich Schneider, Stadtrat. FCCCCCbCbCbCCbCbCbCbCbCbbCbTbCbTbTbTVTVTPbTGTGTGTVTGTVTbTVTVTGTVTVTVTVDVDVDUVVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVV Einwanderungs-Veſtimmungen für Canada Wie bereits kürzlich bekannt gegeben würde, hat die eanadiſche Regierung dem Norddeutſchen Lloyd Bremen die Beförderung von deutſchen Landwirtsfamilien nach Canada, die im Beſitz eines Kapitals von 1000 Dollar ſind, geſtattet. Hierzu wird noch mitgeteilt, daß es ſich um cana⸗ diſche Dollars handelt, die, zum heutigen Kurſe um⸗ gerechnet, etwa einem Betrage von 3500/ entſpre⸗ chen. Einige Landwirtsfamtilien werden ebenfalls gur Niederlaſſung in den Seeprovinzen zugelaſſen, wenn ein Betrag von 500 Dollar gleich etwa Mark 1770 in ihrem Beſitz iſt. Die Einwanderungsgenehmigung wird, laut einer aus Ottawa eingelaufenen Kabelnachricht, ebenfalls ausgedehnt auf unverheiratete Landwirte, die zu einer befreundeten oder verwandten Familie, die bereits in der Provinz Neubraunſchweig anſäſſig iſt, fahren, bezw. ſich einer nach Neubraunſchweig aus⸗ wandernden Familie anſchließen wollen, um in der Nähe oder mit dieſer zuſammen drüben zu ſiedeln. Das von dieſen Landwirten geforderte Kapital ſoll ebenfalls etwa 1000 canabiſche Dollar bezw. den Gegenwert in Mark betragen. Nähere Auskünfte über die Einreiſebedingungen ertetlen der Nord⸗ deutſche Lloyd Bremen und ſeine Vertretungen. Voranſtaltungen Aus der Bildermappe eines Wanderers Auf den 12. Jan. hatte die Ortsgruppe Man n⸗ beim⸗ Ludwigshafen des Babtſchen Schwarz⸗ wald vereins, die in letzter Zeit eine ſehr rührige Tätigkeit entfaltet, ihre Mitglieder und Gäſte zu einem Vortrag ins Ballhaus eingeladen. Der Verſammlungs⸗ raum war bis auf den letzten Platz beſetzt. Dem Redner des Abends, Rechtsanwalt Dr. Jakob Loeb⸗Mathleu, ging der Ruf eines Vortragskünſtlers voraus, deſſen photographiſche Aufnahmen ſeine außerordentliche Be⸗ gabung für künſtleriſche Photographie zeigen. Es war nicht nur ein hoher Genuß, ſeinen einfachen und natür⸗ Ulchen, öfters humorvollen Schilderungen zu lauſchen, auch ſeine Aufnahmen fanden die ungeteilte Bewunderung ſeiner Zuhörerſchaft. Dr. Loeb⸗Mathieu leitete ſeinen Vortrag mit einer Betrachtung darüber ein, daß es in ber Zeit des Kinos für den Amateurphotographen keine einfache Aufgabe ſel, mit Lichtbildern an die Oeffentlichkeit zu treten. Er unterſtrich jedoch den Unterſchied vom Kino dahingehend, daß ſeine Bilder Stimmungsbilder und Motive ſeien, die mit Ruhe und Beſchaulichkeit aufgenommen und mit Ruhe und Andacht betrachtet werden wollten, im Gegen⸗ ſatz zum Kinobild, das in Eile am Beſchauer vorüber⸗ ziehe. Dieſe Worte wurden durch die Bilder bewahrheitet. Was Dr. Loeb⸗Mathieu zeigte, waren Ausſchuitte aus dem Leben der Natur, Stimmungsbilder, wie wir ſie in ſolcher Fülle, glücklicher Auswahl und Vollendung nur ſelten zu ſehen bekommen. Die Lichtbilder zeigten uns die heimiſchen Wälder im Frühlingskleide, Waldwege, auf denen Sonnenlichter ſpielen, Idyllen aus der Tier⸗ und Pflanzenwelt(die Schnecke am Fliegenpilz), ideal ſchöne Aufnahmen aus der Baumblüte, denen er Landſchaften in Rauhreif gegenüberſtellte(die Apfelallee auf unſerm Rheindamm). Die blühenden Kirſch⸗ und Birnbäume der Weiſenheimer Gegend und der blühende Holunderbuſch aus dem Wallis grüßten uns, alte Winkel und Gäßchen(Wimpfen a. Neckar) wurden gezeigt. Charakteriſtiſche Volkstypen(Pfälzer Winzer) traten uns in meiſterhafter Vollendung entgegen. Präch⸗ tige Stimmungsbilder aus dem Hochgebirge, darunter eine ſehr intereſſante Aufnahme von einer Lawine am Gemmipaß und hervorragend gelungene Bilder aus dem winterlichen Schwarzwald wurden vorgeführt. Zum Schluſſe kamen meiſterhaft aufgenommene Wolkenſtimmun⸗ gen(Föhnbilder) und Wechſelwirkungen von Gegenlich Den ſtimmungsvollen Abſchluß bildete ein und Schatten. aufziehendes Gewitter an der ſchwarzen Gemmi⸗Wand und ein Gewitter über einer Kanalinſel an der Nordſee. Die Zeit war im Fluge dahingeeilt. Als der Vor⸗ tragende ſein letztes Bild zeigte, flüſterte mancher Zu⸗ hörer: ſchon fertig? den, die er ſeinen Zuhörern bereitet hatte. friedliche Bauernhäuſer, Herzlicher Beifall und Dankesworte des Vorſitzenden der Ortsgruppe, Herrn Wiens ⸗Lud⸗ wigshafen, dankten dem Redner für die erhebenden Stun⸗ l Planetarium. Am Montag abend, dem 18. Januar, ſpricht Prof. Dr. Feurſtein im 5. Experimentalvortrag über die Natur des Lichtes über„CElektromagneti⸗ ſche Schwingung und Atombau“.— Der Licht⸗ bildervortrag der Dienstag⸗Reihe am 19. Januar be⸗ handelt das Thema„Entfernungen im Weltall“. * Karneval im Pfalzban⸗Kaffee. Wir machen auch an dieſer Stelle auf den heutigen Kappenabend und auf die morgige Karnevalſitzung im Pſfſalzbau⸗ Kafſee Ludwigshafen aufmerkſam.(Weiteres Anzeige.) * Ludwigshafens großer Maskenball. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, findet der traditionelle große Maskenball des Ludwigshafener Schwimm⸗ vereins 1907 am Samstag, 30. Januar, in ſämtlichen verfügbaren Räumen des Pfalzbaues und des Ufa⸗Theaters ſtatt. Ein evtl. Ueberſchuß der Veranſtaltung ſoll aus⸗ ſchließlich zu Wohlfahrts⸗ und ſozialen Zwecken Ver⸗ wendung finden. Wir hörten Weltreiſe des Kreuzers„Emden“ Vor dem Südfunk⸗Mikrophon ſprach Kaptktän Witte über den Beſuch des Kreuzers„Emden“ in den Chineſi⸗ ſchen Gewäſſern bei der letzten Weltreiſe. Den eigentlichen Ausführungen ſchickte der Redner einige Feſtſtellungen über die Aufgaben eines Auslandkreuzers, dem in erſter Linie bie Ausbildung der Beſatzung und die Schulung des Offiziernachwuchſes obltegb vorgus. Kann doch die Aus⸗ bildung auf dem Ozean weit beſſer erfolgen als auf den heimatlichen Gewäſſern mit ihrem beſchränkten Horizont. Nach außen hin iſt das Zeigen der Flagge von mannig⸗ faltigen Auswirkungen, die Beziehungen zu der Bevölke⸗ rung fremder Länder werden gefördert und vor allem die geſchäftlichen Beziehungen in erfolgreicher Weiſe belebt. Sehr wichtig iſt auch die Tatſache, daß den Aus landsdeut⸗ ſchen das Rückgrat geſtärkt wird. er Beſuch in China hat gezeigt, daß gerade in dieſem Lande der Deutſche ſehr angeſehen iſt und daß gegenſeitige Sympathien beſtehen. Herzlich und eindrucksvoll war der Empfang in der deut⸗ ſchen Kolonie in Shanghat. So weilt es im Rahmen der kurzen Vortragszeit möglich war, konnte der Reoner be⸗ weiſen, daß die weit verbreitete Anſicht, deutſche Kriegs⸗ ſchiffe würden im Ausland ſpazieren fahren, irrig iſt. Erwerbsloſenſiedlung Ueber das heute viel erörterte Thema der Erxwerbs⸗ loſenſiedlungen hörte man von Frankſurt ein Zwiege⸗ ſpräch, das in ſehr klarer Gliederung die drei Arten: Kleingartenſiedlung, Vorſtodt⸗Randſiedlung und Haupt⸗ Berufsſiedlung vor Augen führte. Bei dieſer Gelegenheit erfuhr man, daß Frankfurt vor dem Kriege bereits 18 000 Kleingärten aufzuweiſen hatte. Für den Bau von den bewilligten 350 Häuſern in den Erwerbsloſen⸗Randſied⸗ lungen der Stodt Frankfurt, wurden von dieſer je 500 Mark zur Verfügung geſtellt. Freitag, 15. Januar Nationaltheater:„Der Fratz“, Luſtſpiel von Barry Con⸗ ners, Miete F 17, Sondermiete F 8, Anſang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 10 Uhr Beſichtigungen. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Hartlaub über„Der moderne Künſtler und die Tradition“, Abt.—3, Anfang 20.15 Uhr. Tang: Pavillon Kaiſer, 20.30 Uhr. 2 Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtpiele⸗ Univerſum:„Der Hochtouriſt“,— Al⸗ hambra:„Die Fledermaus“.— Schauburg: „Reſerve hat Ruh“.— Roxy:„Schön iſt die Manbver⸗ zeit.— Scala⸗Thegter:„Drei Tage Liebe“.— Glorig⸗Palaſt:„Frauen in Gefahr“.— Capi⸗ toll:„Der 5 tanzt“.— Palaſt⸗ Theater: „Ihre Majzeſtät die Liebe“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—19 u. 14—10 Uhr. Sonderausſtellung: Alte Fibeln— alte Vorſatz⸗Papiere.— Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Ausnahme Montogs) geöffnet von 10—13 u. 14— 10 Uhr. Sonderausſtellungen: 1. Gemälde Mannheimer Künſtler..„Wie der Künſt⸗ ler die Kunſt ſieht.“— Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, gebſfnet von 912 und 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Geöffnet von 1113 und 18—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar 2——— Mhein⸗Pogel 1 12.18. Meckur-Pegel 12 18. 14. 15. Basel„1910. 5 Nan dei 1 annhelm.214,78 4,26 8,96 5 9 80 5 909 217 155 Janet.85.69.54.52 Maxau 125 5,37 809 eilbronn 85.50 1,531.48 Malinheim..555,10 4,86 Rochingen. 0,82 0,78 0,660,68 Cäud.94.00 432.. Köln 61024 5,915, 50„ Deutſchen Vierer⸗Bobmeiſterſchaft am g 5 den Kampf Vertr Neue Fußballkurſe des DI — Ihre Vorzüge und Nachteile Obwohl der Deutſche Fußball⸗Bund für das nächſte Jahr nur ein kleines Länderſpielprogramm feſtgelegt hat, kündigt er für den Sommer einen neuen Kurſus an, der unter der Leitung des Reichstrainers Otto Nerz die erfahrenen In⸗ ternationalen und die jungen Talente in Berlin verſammeln ſoll. Der Hauptkurſus iſt im Juni geplant. Dieſes Projekt wird mit gemiſchten Gefühlen aufgenommen. Es gibt Kreiſe, die den Nerz⸗Kurſus entſchieden ablehnen, andere, die ſich ebenſo rückhaltlos für dieſen Plan einſetzen. Wir wollen hier abſehen von den Bedenken, die im Hinblick auf die gefährdete Amateureigenſchaft der eingeladenen Spieler oft geäußert wird. Daß es in Deutſchland, namentlich unter den prominenten Spielern, mit der Amateurfrage nicht mehr ernſt genommen wird, iſt ein offenes Geheimnis, ſelbſt dem Fußball⸗Bund nicht neu— es dünkt einem deshalb ab⸗ wegig, an dieſem Kurſus nun das Exempel einer Amateur⸗ Verletzung entdecken zu wollen. Bei der Beurteilung der Kurſe muß man vor allem eine Unterſcheidung machen: nämlich zwiſchen den Kurſen ſchlechthin und den ſpeziellen Vor bereitungskur⸗ ſen unmittelbar vor einem Länderſpiel. Die zweite Kate⸗ gorie hat ſich bisher— das kann der Fußball⸗Bund kaum leugnen—, nicht bewährt. Man erinnert ſich der Tage von Ettlingen, wo die Spieler unſerer Nationalmannſchaft, die im Frühjahr 1930 nach Paris fuhr, zuſammengezogen wur⸗ den und noch wenige Tage vor dem Spiel in Karlsruhe auf hartgefrorenem Boden trainierten. Der Torwart Ja⸗ ko b zog ſich dabei eine ſchwere Kopfverletzung zu. Vor dieſen Experimenten muß alſo gewarnt werden. Dieſe Kurſe kurz vor einem Spiel haben wohl auch kaum den er⸗ hofften Wert, denn in ſo kurzer Zeit läßt ſich weder ein Einſpielen, noch eine Gewöhnung erzielen, und auch nur unzuverläſſig die„Tagesform“ gleichwertiger Kandidaten erkennen. Außerdem iſt es wohl nicht ratſam, die Spieler aus ihrem gewohnten Lebensgang herauszuholen. Im ent⸗ ſchiedenen Gegenſatz hierzu iſt die Idee, mindeſtens einmal in der Saiſon ein Fußball⸗Heerlager unter ein⸗ heitlicher Leitung zu ſchaffen, zu begrüßen. Das deutſche Fußballgebiet iſt ſo groß, die Spielkunſt hat ſich in den einzelnen Verbänden derart ausgeglichen, daß es nicht nur unmöglich iſt, die Ueberſicht über die Spitzenſpieler zu behalten, ſondern es auch unklug wäre, ſich jeweils auf Angaben Dritter zu verlaſſen. Da können die beſtgemeinten Ratſchläge falſch ſein, weil jeder in ſeinem Bezirk ja nur aus dieſer Perſpektive urteilen kann. Ferner ſind ſolche Zuſammenkünfte bedeutſam, weil ſie zur Entdeckung neuer Talente führen können. Ein noch ſo begabter Spieler iſt in ſeiner Vereinsmannſchaft nicht einwändfrei auf ſeine inter⸗ nationale Reife hin zu beurteilen. Es iſt ſehr fraglich, ob Richard Hofmann heute der bedeutende Spieler wäre, wenn Nerz vor den Olympiſchen Spielen nicht eine ſyſtema⸗ tiſche Suche nach Begabungen, die im Verborgenen groß wer⸗ den, aufgenommen hätte. Auch der Linksaußen Kund, ſowie Hohmann, Jakob und Münzenberg verdanken ihren Aufſtieg nicht zuletzt der Kurſus⸗Schulung. Man hat Nerz oft vorgeworfen, daß er in ſeinem Kurſus zu ſehr ſeine eigenen Theorien dur ch⸗ ſetz e, ſodaß ſich einige deutſche Vereine weigerten, ihre Spieler dem Kurſus anzuvertrauen. Mit der Begründung, ihr Stil würde durch Nerz verdorben. Gegen dieſe Behaup⸗ tung hat ſich bisher Nerz ganz entſchieden gewehrt, und eg iſt wohl auch nicht anzunehmen, daß der Reichstrainer ernſtlich daran denkt, das Spiel ſeiner Zöglinge umzu⸗ modeln. Davor muß ihn ſchon die Hochachtung vor der in⸗ dividuellen Veranlagung bewahren, die ja nie ohne Nach⸗ teile in ein Schema eingezwängt wird. Schließlich werden erfahrene Spieler kaum noch derartige Lehren annehmen wollen. Trotzdem iſt dieſe Gefahr nicht zu überſehen. So ſehr Nerz auch Rückſicht nimmt auf die beſondere Begabung des Einzelnen— ſein ganzer Schulungsbetrieb. der für viele zu ſtark an die Kaſerne erinnert, kann doch eine ein⸗ ſeitige Beeinfluſſung— die möglicherweiſe den Intentionen des Vereinstrainers zuwiderläuft— nicht ganz ausſchal⸗ ten. Die Vereine fordern alſo mit Recht, daß Nerz in ſeiner Erziehung in den Grenzen der generellen Spielauf⸗ faſſung bleibt. Dazu iſt folgender Vorzug wohl von niemanden zu über⸗ ſehen. Die Spieler, die demnächſt einmal in einer National⸗ elf zuſammenſpielen ſollen, gewöhnen ſich aneinander, privat und als Mannſchaftsglieder! Das iſt in Deutſchland ſchon deshalb wertvoll, weil die Spielmethoden in den einzelnen Gauen recht unterſchiedlich ſind. Es iſt nicht ſo leicht, dieſe Auffaſſungen alle unter einen Hut zu bekom⸗ men. Ganz abgeſehen davon, daß es für die Zuſammen⸗ arbeit ſchon von nicht zu unterſchätzendem Wert iſt, wenn die Spieler ſich kennen. In früheren Jahren war es nichts Seltenes, wenn ſich die Internationg⸗ len erſt kurz vor dem Länderſpiel überhaupt kennen lern⸗ ten. Daß es da oft Verſager gab. braucht nicht wunder⸗ zunehmen. Schließlich gebiet die augenblickliche Lage im deutſchen Fußball den Kurſen mehr Beachtung zu ſcheu⸗ ken. Wir haben keine überragende Spitzenmannſchaft, die das Gerippe ſtellen könnte, wie es früher mit Nürnberg⸗ Fürth möglich war. Die Länderelf wird alſo durchweg aus Spielern der entlegenſten Gegenden zuſammengeſetzt ſein. Nicht ohne Begründung hat man das oft dem Fußball⸗Bund zum Vorwurf gemacht. Dieſem Vorwurf kann er am beſten entgegnen, wenn er darauf hinweiſt, daß in den Nerzkurſen die Spieler aus allen deutſchen Gauen einander ja kennen lernen und, ſoweit es möglich iſt, an ihre Spieleigenarten gewöhnt werden. Den Olympiafahrern zum Geleit Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß hat den deutſchen Teilnehmern an den Olympiſchen Winterſpielen in Lake Placid, die am Freitag mit der„Europa“ die Ueberfahrt antreten, vor ihrer Ueberfahrt noch hygieniſche Richtlinien auf den Weg mitgegeben und in einem künſtleriſchen Schreiben nachſtehende Geleitworte übermittelt: „Sie ſind durch Beſchluß des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes zu der Ehre auserſehen, Deutſchland bei den 3. Olympiſchen Winterſpielen in Lake Placid zu vertreten.“ „Das deutſche Volk, in Sonderheit die deutſche Turn⸗ und Sportgemeinde blickt mit Zuverſicht und froher Hoff⸗ nung auf ſeine zum olympiſchen Kampf auserwählten Söhne. Jeder Teilnehmer muß ſich auf dieſes ſportliche Spiel voll von nationalem Ernſt überlegt und beharrlich vorbereiten. Er muß meiden können, was Leib und Seele ſchwächen könnte und muß ſeine freien Stunden dem hohen Ziele widmen“. 5 „Die Wochen in Lake Placid werden in engſter Gemein⸗ ſchaft verlebt, ſie verlangen Einordnung und gute Kamerad⸗ ſchaft, nur ſo entſteht der Siegeswille, der jeden beſeelen ſoll. Die Beſten aller Nationen der Erde ringen um die gleichen Ziele, die deutſchen Bewerber werden im Zuſam⸗ mentreffen mit ihnen zeigen, daß ſie hinter niemanden an ritterlicher und ſportlicher Geſinnung zuxrückſtehen. In dieſem Geiſt werden ſie alle Entſcheidungen der Richter und Spielleiter hinnehmen, beſcheiden im Sieg, aufrecht auch bei einer Niederlage. Enthaltſamkeit und Uebungsfleiß geben immer Zuverſicht, ohne die kein Kampf erfolgreich beſtanden wird. Das Bewußtſein, bei dieſer ehrenvollen Sendung die deutſchen Farben zu vertreten, erzeugt den Glauben und Mut zum Siege.“ „Denn ſiegen ſollen und wollen wir. Kräfte des Körpers und Willens bereit.“ Glückauf Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß gez.: Dr. Le wald Staatsſekretär Deutſche Vierer⸗Vobmeiſterſchaſt entſchieden Sieger wurde Bob„Eva“(Berlin) Trotzdem mit Rückſicht auf die ſchweren Unfälle bei den Melſterſchaftsläufen am Dienstag in Schreiberhau bekannt- gegeben worden war, daß bei den Entſcheidungsläufen zur Donnerstag kein Publikum zugelaſſen würde, hatte ſich doch eine große Zu⸗ ſchauermenge eingefunden. Die Rennen verliefen diesmal ohne Unfall. Die Rennleitung hatte an verſchiedenen Stellen die Schnelligkeit der Bahn durch Streuen von Sägemehl vermindert. Die Bahn befand ſich in recht guter Verfaſſung und in drei Fällen konnte dle alte Bahnrekord⸗ zeit von:20,2 Minuten unterboten werden. Sieger und Meiſter blieb der Bob„Eva“ vom Berliner Schlittſchuh⸗ Club mit Düſedau als Führer und Heimann als Bremſer mit der Geſamtfahrzeit von 244,67 Minuten. Die Ergebniſſe: Dentſche Vierer⸗Bobmeiſterſchaft: 1. Bob Eva⸗Berlin (Düſedau⸗Heimann):44,67 Min.(:21,05 Min. und:23.62 Min.); 2. Bob 13⸗Berlin(v. Newlinſki⸗Mog):46,58 Min. (121,12, 125,46 Min.); 3. Bob Ingeborg⸗Wien(Gebr. Kal⸗ tenberger):40,8 Min,(:20,7,:26, Min.)]; 4. Bob g⸗ Berlin(Fiſcher⸗Jakobſen]:49,04 Min.; 3. Bob Lotte⸗ Schreiberhau e Min. 6. Bob Sturm⸗ Dazu haltet alle Schreiberhau(Exner⸗Einecke):59,14 Min.; 7. Bob Sauer⸗ land(Jungbluth⸗Bromberg):02,34 Min. Schmeling-Walker abgeſagt Das Riſiko ſoll zu groß ſein Nochdem bereits gemeldet worden war, daß die Ver⸗ träge für den Kampf zwiſchen Schmeling und Mickey Wolker wegen neuer Schwierigkeiten nicht zur Unter⸗ ſchrift gekommen ſeien, folgt jetzt aus Newyork die nach⸗ ſtehende Meldung von der völligen Abſage des Kampfes. Dieſe Meldung beſagt: 5 Der nach langen Verhandlungen vor dem Abſchluß ſtehende Kampf zwiſchen Weltmeiſter Max Schmeling und Mickey Walker in Miami om 25. Februar iſt nun doch geſcheitert, do ſich die ußtigen finenziellen Mittel nicht aufbringen ließen und da Joe Jakobs zu der Ueberzeu⸗ gung gekommen iſt, daß der Kampf ein zu großes Riſtko mit ſich bringen müſſe. Schmelings Manager hat barauf⸗ nung der 8 und die Unterzei ige abgelehnt. Es beſteht jedoch weiter die Möglich⸗ keit, daß der Kampf an einem ſpäteren Ter⸗ min zum Austrag kommt. Schmelings Schaukämpfe abgeſchloſſen In Boſton trug Max Schmeling von 12 000 Zuſchauern Schaukämpfe aus, bei denen er ſehr gefeiert wurde. Den Kämpfen wohnten auch Jack Sharkey und der ehe⸗ malige franzöſiſche Weltmeiſter im Halbſchwergewicht, Georges Carpentier bei. Unter dem Beifall des Publikums begrüßten die beiden Boxer den Weltmeiſter im Ring ſehr herzlich.— Schmelings Schaukampfreiſe kam dann am nächſten Abend in Newark vor 5000 Zu⸗ ſchauern zum Abſchluß. Der Deutſche zeigte hier eine ſehr gute Form und die Fachleute waren vor allem von der großen Schnelligkeit und Wendigkeit des Weltmeiſters be⸗ geiſtert. Die Einnahme aus dieſer Veronſtaltung wurde dem Hilfsfonds der deutſch⸗amerikaniſchen Arbeitsloſen zugeführt, Dorlmunder Sechstage vor dem Abſchluß Nach 139 Stunden— Piet van Kempen⸗Pijnenburg führen In den Jagden der letzten Nacht des Dortmunder Sechstagerennens waren die Holländer Piet van Kempen⸗ Pijnenburg eine Klaſſe für ſich. Beſonders der alte Piet van Kempen iſt wieder in einer glänzenden Form, die auch das wiederum faſt ausverkaufte Haus außerordentlich begeiſterte. Immer wieder ſauſten die Holländer davon und zermürbten das Feld in aufregenden Jagden. Ledig⸗ lich die großen Strategen Charlier⸗Deneef kamen einiger⸗ maßen mit, während alle übrigen Paare ins Hintertreffen gerieten. Hürtgen und Göbel ſtürzten; während Hürtgen bald wieder erſchten, mußte für Göbel eine längere Er⸗ holungspauſe eingelegt werden. Am Donnerstagmorgen führten die Holländer mit einer Runde vor Charlier⸗ Deneef, Rauſch⸗Hürtgen und Kroll⸗Maidorn lagen zwei Runden zurück, Göbel⸗Schön und Tietz⸗Dülberg waren ſogar drei Runden zurückgefallen. Rauſch⸗Hürtgen kommen auf Auch am Donnerstag nachmittag wies die Weſtfalenhalle wieder einen ſtarken Beſuch auf. In kur⸗ zen, aber heftigen Jagden konnten zunächſt Rauſch⸗Hürt⸗ gen einen bedeutſamen Rundengewinn verzeichnen. So⸗ fort nach Beginn der Spurtſerie rückten die beiden Kölner aus und es gelang ihnen auch ſchnell, das geſamte Feld zu überrunden. Dadurch rückten die beiden Rheinländer in der Geſamtwertung auf den zweiten Platz vor. Wenig ſpäter gewannen dann auch Schön⸗Göbel nach Kamyf eine Runde, während Dülberg⸗Tietz bet einem Ausreiß⸗ verſuch ſchnell wieder geſtellt werden konnten. kampflos holten ſich dann noch einige weiter zurückliegende Mannſchaften eine Runde. Das Feld hatte ſich ſomit wie⸗ der etwas zuſammengeſchoben, jedoch behaupteten Piet van Kempen⸗Pijnenburg weiter die Spitze. Nach 139 Stunden, Donnerstagnachmittag 5 Uhr, wa⸗ ren 3431,00 Km. zurückgelegt. Der Stand des Reu⸗ nens: 1. Piet van Kempen⸗Pifnenburg 381 P.— Eine Runde zurück: 2. Rauſch⸗Hürtgen 261.; 3. Charlier⸗ Deneef 141 P.— Zwei Runden zurück: 4. Schön⸗ Göbel 288.; 5. Kroll⸗Maidorn 120 P.— Drei Run⸗ den zurück: 6. Dülberg⸗Tietz 135.; 7. Wambſt⸗ Broccarbo 54 P.— Fünf Runden zurück: 8. Nie⸗ ger⸗Schenk 117 P.— Sieben Runden zurück: 9. Manthey⸗Ozmella 238.; 10. Pützfeld⸗Meyer 197 P.— Acht Runden zurück: 11. Vopel⸗Korsmeler 148 P. Brio fkaſten K. L. 1. Sie ſind nur dann Beſitzer, wenn Sie als Alletnerbe eingeſetzt ſind. 2. Darnach ſind auch Ihre an⸗ deren Fragen zu beantworten. E. R. Wenn die Türen noch innen gingen, gehören ſie zur Werkſtätte und ſind Ihnen wieder zurückzugeben. Uberraſchendl ſchnelle Schmerzbeſaifigung bel Kopfschmerzen jeglicher Art, Migrans, Neuralgien und rheumatischen Beschwer Y Sitrovanille, Unschadlich für Herz u. Magen. 8 Pulver- od. 12 Oblaten- Packung RIA..10 Ziemlich f den durch das àrztlieh bestens empfohlene 1 5 oß wer⸗ d, ſowie danken ſeinem durch⸗ n, ihre indung, gehaup⸗ und ez trainer werden nehmen n. So gabung ber für ne ein⸗ ntionen u S ſchal⸗ kerz in zielauf⸗ u über⸗ rtional⸗ nander, bſchland in den nicht ſo bekom⸗ men- Ant iſt, üheren ationa⸗ n lern⸗ hunder⸗ utſchen che n⸗ aft, die rnberg⸗ eg aus t ſein. [⸗Bund beſten zkurſen kennen arten nburg nunder empen⸗ e Piet m, die entlich davon Ledig⸗ iniger⸗ trefſen ürtgen re Er⸗ norgen arlier⸗ zwei waren 3 die n kur⸗ ⸗Hürt⸗ So⸗ Kölner Feld länder Wenig Kampf isreiß⸗ temlich egende t wie⸗ Piet r, wa⸗ Ren⸗ Eine arlier⸗ Schön⸗ tu un ⸗ ambſt⸗ Rie⸗ ü ck: Freitag, 15 2 Aus Baden Fuhrwerk ſtürzt in die Jagſt * Krautheim(Amt Tauberbiſchofsheim), 14. Jan. Als der Sohn des Landwirts Auguſtin Naber von Gommersdorf mit ſeinem Fuhrwerk nach Garlach fahren wollte, ſcheute das Pferd vor dem heran⸗ nahenden Perſonenzug und ſtürzte mitſamt dem Wagen in die zur Zeit Hochwaſſer führende Jagſt. Während ſich der Fuhrmann mit knapper Not aus dem naſſen Element retten konnte, verſanken Pferd und Wagen in den Fluten. Auf dem Wagen befanden ſich vier Sack Weizen, die der Landwirt in die Mühle bringen wollte. Zur Einbrecherjagd in Durlach * Durlach, 15. Jan. Bei der Jagd auf den jugend⸗ lichen Einbrecher ſollen an die 18 Schüſſe gewech⸗ ſelt worden ſein. Der Komplize des verhafteten Gymnaſiaſten konnte bis zur Stunde noch nicht er⸗ mittelt werden. Die Durlacher Kriminalpolizei hat die Fahndung nach ihm aufgenommen. Man ver⸗ mutet, daß es ſich nicht um einen Durlacher, ſondern um einen auswärtigen älteren Mann handelt. Die beiden Täter haben wohl auch die anderen Einbrüche auf dem Gewiſſen, die in der letzten Zeit das Turm⸗ bergviertel ſo ſehr beunruhigten. Die Villa, die zu⸗ letzt heimgeſucht wurde, war bereits am Mittwoch vor Weihnachten das Ziel von Einbrechern. Es blieb aber damals nur beim Verſuch. Einbruch und Ueberfall * Berghauſen bei Durlach, 14. Jan. Geſtern drang ein noch unbekannter Täter in das Anweſen der Frau Metzger. Der Einbrecher überfiel die Frau, die er dadurch am Schreien verhinderte, daß er ihr ein Taſchentuch in den Mund ſtopfte. Dem frechen Burſchen fiel ein Geldbetrag von etwa 50 Mark in die Hände. Als er ſich entdeckt ſah, ſuchte er das Weite. Mit Zyankali vergiftet * Pforzheim, 14. Jan. Der bekannte hieſige Patentanwalt Hugo Haller hat ſich mit Zyankali vergiftet. Der Grund hierzu iſt unbekannt. Haller war ein großer Kunſtfreund. Er hatte als Kunſt⸗ ſammler nicht unbedeutende Werte in ſeinem Heim untergebracht. Einbrecher dingfeſt gemacht * Villingen, 14. Jan. Der Polizei gelang die Feſtnahme zweier Wanderer, die in dem Flug⸗ platzreſtaurant einen Einbruch verübt und Lebens⸗ und Genußmittel entwendet hatten, nachdem ſie ſich zuvor in dem Lokal ſelbſt„geſtärkt“ hatten. Die mitgenommenen Sachen hatten ſie in Papfierſerviet⸗ ten des Reſtaurants eingewickelt, wodurch ſie ohne weiteres überführt waren. Widerſtand gegen das neue Milchgeſetz * Radolfzell, 12. Jan. Auf einer Verſammlung der Milchzentrale Radolfzell, die ſich mit dem zwangsweiſen Zuſammenſchluß der bäuer⸗ lichen Milcherzeuger befaßte, wurden die Ausfüh⸗ rungen des Vertreters der Milchzentrale mit leb⸗ haften Zwiſchen rufen aufgenommen, die Aus⸗ führungen der Vertreter der Oppoſition gegen den Zuſammenſchluß von lebhaftem Beifall begleitet. Als der Verſammlungsleiter ſeinem Bedauern Aus⸗ druck gab, daß man den Ausführungen der Oppo⸗ ſittvoersredner zuſtimme, entſtand ein ſolcher Tu⸗ mult, daß es nicht mehr möglich war, die Ver⸗ ſammlung weiterzuführen. N * Gerichtſtetten lWAmt Buchen), 14. Jan. Der ver⸗ heiratete Joſef Münch kam beim Futterwegnehmen der Transmiſſionswelle zu nahe, wurde von dieſer erfaßt und mehrere Male herumgeſchleudert. Münch erlitt ſchwere Verletzungen. * Pforzheim, 14. Jan. In Ittersbach brannte die Doppelſcheune der Witwe Huber und des Ar⸗ deiters Kappler nieder. Auch die geſamten Erutevorräte und ein Schwein fielen den Flam⸗ men zum Opfer. Die Brandurſache iſt unbekannt. t. Lörrach, 15. Jan. Von hier wurde dieter Tage berichtet, daß drei Stenotypiſtinnen eines hie⸗ ſigen Rechtsanwalts von einer verſtorbenen Man⸗ dantin des Anwalts zu Erben eines Landguts eingeſetzt worden find. Die Erbſchaft ſollte die Be⸗ lohnung für die treue Sachverwaltung in einem Prozeß darſtellen, den die Erblaſſerin einmal geführt hatte. Wie ſich nun herausſtellt, ſind die drei glück⸗ lichen Erben in Lörrach nirgends aufzufinden, ſie treten aber in einem Roman auf, mit deſſen Ver⸗ öffentlichung eine hieſige Zeitung demnächſt beginnt. D Neuen Mannheimer Feitun e n Der Favag-Prozeß * Frankfurt a.., 14. Jan. Zu Beginn der heutigen Verhandlung des Favag⸗ Prozeſſes gab der erſte Staatsanwalt zu den Be⸗ weisanträgen der Verteidigung Sauerbreys die Erklärung ab, daß die vorgebrachten Behauptungen bereits in der Vorunterſuchung eingehend geprüft worden ſeien, und daß die Beweiserhebung, die darüber ſtattgefunden habe, deren völlige Halt⸗ loſigkeit ergab. Die Staatsanwaltſchaft mache jedoch keinerlei Einwendungen gegen die Erhebung der angebotenen Beweiſe geltend, da dieſe zumin⸗ deſt für die Strafbemeſſung als erheblich ge⸗ mertet werden müßten. Die Oeffentlichkeit und die, die in den Beweisantragſchriften angegriffen ſeien, hätten großes Intereſſe daran, daß die Beweiſe nunmehr öffentlich zur Erörterung geſtellt würden. Demgegenüber ſtellte die Verteidigung Sauer⸗ breys feſt, daß ſich bet den Akten Unterlagen von Proviſionsverſprechungen befänden und daß aus den Akten hervorgehe, daß tatſächlich Auszahlungen ſtattgefunden hätten. Dieſe Tatſachen ſtünden diametral im Gegenſatz zu den geſtrigen Erklärungen des früheren Staatsbank⸗ präſidenten Loeb. Weſentlich ſei jedoch daß auch Becker zu den Beweisanträgen vernommen werden müſſe. Im Verlauf der Verhandlungen verkündete der Vorſitzende den Gerichtsbeſchluß, die Beweisäanträge zu erheben. Auf Antrag des Staatsanwalts beſchloß das Gericht ferner, daß durch den Gerichts⸗ und den Gefängnisarzt er mittelt werden ſoll, ob der Geſundheitszuſtand Beckers deſſen Vernehmung als Zeuge ermöglichen kann. Zu Beginn der Nachmittagsverhandlung wurden zunächſt einige Ausſagen des verſtorbenen Zeugen Napp zu den Geſchäften mit dem Kahn⸗Konzern verleſen, die aber nichts Weſentliches brachten. Ebenſo konnte der nächſte Zeuge Prokuriſt Ger⸗ hardi von der Rheinmetall keine bedeutſamen An⸗ gaben machen, da er nur die rechtliche Seite dieſes Geſchäfts zu behandeln hatte. Es folgte dann ein kurzes Gutachten des Sach⸗ verſtändigen Dr. Apelt über die Geſtehungskoſten der Neubauten, die die Malakoff⸗ und Antonia⸗G. m. b. H. errichtet hatten. Er errechnete bei Einbeziehung der ſog. verkappten Bauzinſen(Avalzinſen) den tatſächlichen Herſtellungswert mit 1200 000 für das Grundſtück der Malakoff und mit 697 000 für das der Antonia. Kirſchbaum verſuchte darauf, an Hand einiger Bei⸗ ſpiele nachzuweiſen, daß in ſeiner Abteilung bei der Favag auf Rückzahlungen ausgebuchter Zahlungs⸗ beträge nicht verzichtet wurde. Sodann gab Dr. Kirſchbaum noch einige erläuternde Erklärungen zu einzelnen Avalgeſchäften der Favag. Er ſchilderte den ſchweren Stand, den er gegenüber Generaldirek⸗ tor Baſſa von der Deutſchen Keramik⸗G. m. b. H. (Wien) hatte. „Wenn Baſſa ein Aval bekommen hatte, war er glücklich. Ueber die Prämien hat er zunächſt nie etwas geſagt. Wenn dann über die Höhe der Prämien diskutiert wurde, hat er gejammert.“ ſehr er von Dumcke abhängig war. Wenn es Mei⸗ nungsdifferenzen mit Dumcke gab, machte er zu⸗ nächſt Oppoſition, ſpäter fügte er ſich jedoch, was am beſten aus Kirſchbaums Worten zu erkennen iſt: „Ich mache da nicht mehr mit. Wenn Sie anderer Anſicht ſind, dann geben Sie ſtrikte Anweiſung, dann werde ich mich ohne Murren Ihrer Entſcheidung unterſtellen.“ Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er auch dann nachgegeben hätte, wenn Dumcke in ſeiner Autorität ſo weit gegangen wäre, eine ſtrafbare Handlung von ihm zu verlangen, meinte Kirſchbaum: Dann hätte ich mich geweigert und geſagt, er möge dieſes Ge⸗ ſchäft aus der Kautionsabteilung herausnehmen und es für ſich machen.“ Die Verhandlung wird am Freitag fortgeſetzt. Raubmord in Offenbach SW. Offenbach a.., 14. Jan. Geſtern abend gegen 6 Uhr wurde die 51jährige frühere Telegraphiſtin des Poſtamts Frankfurt, Anna Kreuzer, in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Es liegt zweifellos Raubmord vor. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. Hierzu erfahren wir folgende Einzelheiten: e im Ruheſtand lebende Telegraphenbeamtin Anna Kreuzer iſt ſeit acht Tagen nicht mehr geſehen worden. Hausbewohnern fiel das auf und ſie erſtatteten bei der Polizei Anzeige. Die Türe wurde aufgebrochen. Man fand die Leiche mit einem ſtarken Knebel im Mund vor. Die Sektion ergab, daß die Kreuzer ſo⸗ wohl im Ober⸗ als auch im Unterkiefer ein falſches Gebiß trug. Der Täter hat ihr ein Handtuch in den Mund geſteckt, wodurch das Gebiß des Oberkiefers bis in die Kehle geriet. Die Kreuzer iſt zweifellos hier⸗ durch erſtickt. Die Kreuzer ließ im allgemeinen niemanden in die Wohnung. Wenn ſchon Perſonen in die Wohnung kamen, ſo mußten ſie zuerſt ihren Namen nennen, worauf Einlaß erfolgte. Sie hat die Wohnung erſt kurze Zeit und hat in den letzten Tagen Erneuerun⸗ gen vorgenommen. Es iſt anzunehmen, daß ſie jeman⸗ den beſtellt hat, der etwas machen ſollte. Die Tat ge⸗ ſchah am Donnerstag, den 7. Januar. Die Kreuzer pflegte ſtets ihr Geld mit ſich zu führen. Von 3000 Mark hat der Täter etwa 2000 Mark geraubt. Der Täter muß es ſehr eilig gehabt haben, ſonſt hätte er beſtimmt das weitere Geld, über 1000 Mark in Hart⸗ geld und die Ringe und ſonſtigen Wertgegenſtände ebenfalls gefunden und mitgenommen. So hat er ſich nur auf das Papiergeld beſchränkt. Anna Kreuzer wohnte bereits ſeit 1916 in Offenbach. Sie ſoll ihr geſpartes Geld, als ſie von Inflation und derartigen Gerüchten hörte, abgehoben und ſtets mit ſich geführt haben. Es iſt damit zu rechnen, daß der Täter alsbald ermittelt wird. Sonderbares Vergnügen eines Handwerksburſchen Sw. Michelſtadt, 13. Jan. Geſtern nachmittag ging beim Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt die Nach⸗ richt ein, daß in Michelſtadt ein junger Mann mit Kratzwunden im Geſicht feſtgenommen wurde, deſſen Kleider ſtark mit Blut beſudelt ſeien. Weiter ſeien am Südausgang von Michelſtadt viele Blut⸗ ſpuren auf dem Fußſteig vor einem Hauſe der Er⸗ bacherſtraße und auf der Straße ſichtbar. Auf dem Felde weſtlich der Erbacherſtraße ſei auch eine ſtark mit Blut beſchmutzte Weſte gefunden worden. Die noch am Abend vorgenommenen Feſtſtellungen an Ort und Stelle führten zu dem Ergebnis, daß es ſich bei dem Feſtgenommenen um einen 21jährigen Wanderburſchen aus Lentersheim Mittel⸗ franken) namens Otto Niemayer handelt, der ſchon ſeit ſeiner Kindheit verwaiſt iſt. Er kam Montag nach Michelſtadt und hat abends bei einem Zechgelage dem Alkohol ſehr zugeſprochen, zumal ein ſplendider Gaſt anweſend war. In betrunkenem Zuſtand ver⸗ ließ der Burſche um die Mitternachtsſtunde allein die Wirtſchaft. 1 Nach ſeiner Angabe habe er einmal gehört, daß Schnittwunden im Geſicht einen beſonderen Reiz verurſachen. In ſeiner Trunkenheit habe er ſich daher mit einem kleinen Taſchenmeſſer viele Schnittwunden im Geſicht beigebracht. Die zahlreich vorgefundenen Blutſpuren ließen die Gangrichtung auch über friſch gepflügtes Ackerfeld erkennen, wo er in einem offenen Holzſchuppen des Anweſens eines Getreidehändlers den reſtlichen Teil der Nacht verbracht hat. Mit der Weſte hat er ſich das Blut im Geſicht abgewiſcht und ſie dann weg⸗ geworfen. In ſeiner Trunkenheit kam er mehrmals zu Fall wodurch ſeine Kleidung blutig wurde. Die vorläufige Feſtnahme konnte nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes nicht mehr aufrecht erhalten werden. Die Angelegenheit iſt damit geklärt. Die erregten Gemüter der Bevölkerung dürften ſich inzwiſchen wieder beruhigt haben. * * Karlsruhe, 15. Jan. Der Altveteran von 1866/70/71, Michael Bockreiß, konnte geſtern ſeinen 90. Geburtstag feiern. fenden Volkes. ummer 23 N Aus der Salz Zanderſetzlinge im Rhein * Speyer, 15. Jan. Die Genoſſenſchaft pfälzi⸗ ſcher Rheinfiſcher hat in den letzten Tagen wieder⸗ um 1600 Zanderſetzlinge aus Mittelfranken bezogen, ſo daß jetzt die Zanderausſetzungen in den letzten Wochen die ſtattliche Zahl von 4600 Stück erreicht haben. Zur Frage der Verlängerung der Zuckerungsfriſt * Neuſtadt a. d.., 15. Jan. Verſchiedene Mit⸗ teilungen, die davon wiſſen wollen, daß die Spitzen⸗ verbände des Weinbaues und des Weinhandels bei der Reichsregierung eine Verlängerung der geſetzlichen Zuckerungsfriſt über den 31. Jan. hinaus beantragt hätten, ſind unzutreffend. Nur der Badiſche Weinhändlerverein hat den Antrag auf Verlängerung der Zuckerungsfriſt beim zuſtändigen Reichsminiſterium geſtellt. Es iſt zweifelhaft, daß, nachdem im neuen Weingeſetz die Zuckerungsfriſt um einen Monat verlängert wurde, jetzt eine nochmalige Verlängerung von der Reichsregierung erfolgt, Vom Impfweſen in der Pfalz * Kaiſerslautern, 14. Januar. Nach den amtlichen Impfliſten der Pfalz waren bei der Impfung des Jahres 1930 insgeſamt 26517 Erſtimpflinge vor⸗ handen geweſen. Geimpft wurden in der Pfalz 15 746 davon 15 174 mit Erfolg. Oeffentlich geimpft wurden 17 399 Kinder privat 1347, mit Landesanſtalt⸗ lymphe 18 419, mit anderer Lymphe 327. Wieder⸗ impfungen erſolgten 11162, davon mit Erfolg 10 566; öffentlich wurden 11 114, privat 46 wieder geimpft. Ein Oberſekretär als Defraudant * Zweibrücken, 14. Jan. In der Berufungs⸗ inſtanz vor der Großen Strafkammer ſtand der Ge⸗ meinde⸗Oberſekretär Otto Krieger des Bürger⸗ meiſteramts Waldmohr erneut wegen Amtsunter⸗ ſchlagung als Angeklagter vor den Schranken. Wie in der Erſtverhandlung ergab ſich wiederum ein äußerſt verwerfliches Benehmen des Beamten, der ſich ſogar an Sozialgeldern und Saargänger⸗ Unterſtützungen vergriff. Der zumeiſt geſtändige Pfleger war erſtinſtanzlich zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Die Berufungsinſtanz beſtätigte dieſe Strafe bei Anrechnung der Unterſuchungshaft. Die Befähigung zur Bekleidung öffentlicher Aemter wurde ihm auf die Dauer von drei Jahren abge⸗ ſprochen, außerdem bleibt er in Haft. Nleine Mitteiſungen Zwei weitere Todesopfer * Darmſtadt, 14. Jan. Zu der Familientragödie in der Heinheimer Straße wird bekannt, daß in der vergangenen Nacht auch das zwölfjährige Mä s⸗ chen und in den Nachmittagsſtunden des heutigen Donnerstags der Gebührenerheber Droh mann an den Folgen der Gasvergiftung geſtorben ſind. Tödlicher Motorradunfall * Darmſtadt, 14. Jan. Im Städtiſchen Kranken⸗ haus ſtarb der 23jährige Sohn des Schweinehänd⸗ lers Salg aus Pfungſtadt, der in der vergangenen Nacht zwiſchen Pfungſtadt und Eberſtadt mit dem Motorrad gegen einen Baum gerannt war. Ein Fuhrmann, der auf dem Sozius ſaß, kam mit dem Schrecken davon. Verhinderte Zwangsverſteigerungen * Heidesheim(Rheinheſſen), 14. Jan. Hier ſoll⸗ ten dret Zwangsverſteigerungen durchgeführt wer⸗ den. In der Nacht vor dem Verſteigerungstermin wurden aber im Dorfe Zettel angeklebt und vor die Haustüren gelegt, in denen die Bauern auf⸗ gefordert wurden, bei der Zwangsverſteigerung nicht zu bieten. Wer biete, ſei ein Feind des ſchaf⸗ Bei der Zwangsverſteigerung ſtell⸗ ten ſich viele Schauluſtige ein, die aber kein Gebot abgaben. Nur Gläubiger boten. In zwei Fällen mußten die Verſteigerungen vertagt werden. Nächtlicher Einbruch * Mittelbexbach(Saar), 15. Jan. In der Nacht zum Mittwoch wurde in der im Spenlerſchen Haus befindlichen Filiale der„Sevag“ ein ſchwerer Ein⸗ bruch verübt. Die Täter drangen durch das Hin⸗ tergebäude in den Verkaufsraum und ſtahlen Zucker, Kaffee, Likör uſw. im Geſamtwert von unge⸗ fähr 7000 Franken. Außerdem ließen ſie den Laden in unbeſchreiblicher Unordnung zurück. in Deutschland gerauchte 318 Zigarette(mit Gold) dei CLUB dlskonte dis zum Schluß freundlich. auf heimer Zeitung Ein Leiter des Farbentruſts über die Lage der chemiſchen Induſtrie Geheimrat Dr. Arthur von Weinberg, einer der Leiter der J. G. Farbeninduſtrie, äußert ſich im Organ der Handelskammer Frankfurt a. M. folgendermaßen über die Lage der chemiſchen Induſtrie: Der Weltkri e g Drachte durch die Schaffung neuer Ind ien eine ſtruk⸗ turelle Aenderung der geſamten intern a⸗ tbionalen Chemiewirtſchaft. Protektioniſtlſche Maßnahmen zielen heute überall auf die Erhaltung und Förderung dieſer häufig keineswegs organiſch aufgebauten Induſtrien ab. Bei einer derartigen Entwicklung muß vor allem in der ſyſtematiſchen Verbindung zwiſchen Wiſſenſchaft und Technik o in privatwirtſchaftlichen imter nationalen Abkommen ein Ausweg ge⸗ ſucht werden, um die wirtſchaftliche Poſttion auf den ver⸗ ſchiedenſten Märkten zu be pten. In den allerletzten Wochen hat ſich eine Ann ug zwiſchen dem kontinen⸗ talen Block der Teerfarbenerzeuger und dem größten eng⸗ liſchen Produzenten vollzogen, die vorausſichtlich zu einem engeren Zuſammenarbeiten führen wird. Auch auf ge⸗ wiſſen Teilmärkten, z. B. dem fernöſtlichen, gelang eine Verſtändigung mit amerikaniſchen Erzeugern. Was die einzelnen Zweige der chemiſchen Induſtrie betrifft, ſo hat die chemiſche Induſtrie in der Erkenntnis der volks⸗ wirtſchaftlichen Notwendigkeit nach langjähriger Forſcher⸗ arbeit die ynthetiſche Benzin gewinnung auch in dieſem Jahre techniſch weſentlich verbeſſert und fabrika⸗ tionsmäßig ausgebaut. Das nationalwirtſchaftliche Ziel, inländiſche Rohſtoffe zu verarbeiten, ließ den Kapitaleinſatz notwendig erſcheinen, wenn auch z. Zt. bei dem heftigen Kampf auf den Weltölmärkten eine Rendite für die deutſche In duſtrie vorläufig nicht gegeben ſein mag. Gerade die in füngſter Zeit neugeſundenen deutſchen Erdölvorkommen verſprechen, in Verbindung mit dem J..⸗Hydrierungsverfahren, eine weſentliche Verſtärkung Deutſchlands auf dem Ben⸗ zin markt. Die Verhandlungen zwiſchen den wichtig⸗ ſten deutſchen, holländiſchen, italieniſchen und ſchmeizeriſchen Herſtellern von V koſe⸗Kunſtſeide zwecks Bil⸗ dung eines Verkaufsſyndikats für den deutſchen Markt wurden erfolgreich zu Ende geführt. Gleichzeitig ſchritt man zur Bildung eines Kupferkunſtſei undikats zwi⸗ ſchen den Firmen J. P. Bemberg AG., Wupvertal⸗Bar⸗ men, J G. Farbeninduſtrie und Fr. Küttner AG., Pirna, deſſen Geltungsbereich über den deutſchen Markt hinaus⸗ geht. Die Stickſtoffmärkte ſtanden nach Beendigung der internatlonalen Konvention im Zeichen eines ſtar ken Preiskampfes. Eine Reihe von Ländern hatte vor Beendigung des Düngejahres 1980⸗31 Lizenz⸗ ſyſteme oder Zölle eingeführt, die praktiſch einem Einfuhr⸗ verbot gleichkommen. Um den deutſchen Markt vor Aus⸗ tragung des Kampfes zu ſchützen, hat die deutſche Reichs⸗ regierung mit Wirkung vom 15. Juli 1931 Zölle auf alle Stickſtoffdüngemittel eingeführt und nach einiger Zeit ihre Einfuhr von einer Einfuhrbewilligung anhängig gemacht. ** J. G. Farbeninduſtrie AG. zu den neuen Treibſtoff⸗ plänen. Es iſt an die J. G. Farbeninduſtrie AG. die Frage gerichtet worden, wie ſie ſich zu den überraſchen⸗ den Nachrichten über die neuen Ideen in der Treib⸗ ſtoff⸗Frage ſtellt. Dazu iſt zu ſagen, daß die An⸗ gaben über eine Steigerungsmöglichkeit der Benzin⸗ produktion auf 350 000 To. mit der vorhandenen An⸗ lage in Leuna zutreffen, wie die J. G. Farbeninduſtrie bereits früher bekannt gegeben hat. Weiterhin iſt davon die Rede, etwa 150 000 To. Methanol als Treibſtoff herzuſtellen. Hierzu iſt zu bemerken, daß eine ſolche Produktion in Deutſchland wohl in ganz kurzer Zeit er⸗ reicht werden kann. Wie bekannt, ſchweben zur Zeit auch in anderen Ländern Erwägungen, eine Methanol⸗Produk⸗ tion für Treibſtoffe aufzubauen. Das in der Preſſe ge⸗ nannte Miſchungs verhältnis für den neuen Einheitstreibſtoff bedarf wohl noch einer eingehenden Prüfung. Es wird z. B. von einer Beimiſchung ron 10 v. H. Benzol, alſo rund 150 000 Tonnen Benzol ge⸗ ſprochen. Dieſer Prozentſatz dürfte aber nicht ausreichen, die geſamte deutſche Benzolproduktion auf⸗ zunehmen. Die Einführung eines Einheitsbetriebsſtoffes müßte doch wohl davon ausgehen, daß alle in Deutſchland erzeugten Treibſtoffe vorweg untergebracht werden, ohne daß eine neue Belaſtung für die Verbraucher dadurch entſteht. Aktienbrauerei Ludwigshafen gegen 12 v. H. Dividende— Einzug von 200 000 eigenen Aktien Infolge des ſtarken Abſatzrückgangs ſenkte ſich der im abgelaufenen Geſchäftsjahr erzielte Rohgewinn per 90. Sept. 1931 von 322 788 auf 187 688. Für Abſchrei⸗ bungen werden 52 938(62 317), verwendet, ſodaß einſchl. 24 510(58 650)/ Vortrag ein halbierter Reinge⸗ win n von 159 260(819 120) /, verbleibt. Der AR beſchloß, der o. GB am 30. Januar die Ausſchüttung einer von 12 auf 4 v. H. gekürzten Dividende in Vorſchlag zu bringen. Der Spezialreſerve ſollen 13 475(26 047) /, dem Delkredere 25000(50 000)„ und dem Unterſtützungsſtock 5000(10 000) 4 zugewieſen und der Reſt von 51 785 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Aus der Bilanz(in 1000): Anlagekonten 1288(1211), Vorräte 817,35(405,02), Kaſſe und Poſtſcheck 3,32, Effekten 100(i. B. zuſammen 299,17), Darlehen und Hypotheken 77744(066,90), Debitoren 133/05(194,46); andererſeits Re⸗ ferbe unv. 200, Spezialreſerve 193,90(252,10), Delkredere 191,54(122,97), Unterſtützungsſond 80(70), Kreditoren 514,28(497,56. Aufgrund der erleichterten Beſtimmungen oll das Ang um den Betrag der eigenen Aktien von 200 000„ auf 1,4 Mill.„ gekürzt werden. Die Ein⸗ ſehung der eigenen Aktien erfolgt, nachdem vorher 89 898 ark der Spezialreſerve entnommen wurden, um ſie auf einen den veränderten Verhältniſſen entſprechenden Wert abzuschreiben. * Schlußverteilung im Konkurs Bankhaus Otto Bürkle u. Co. und deren Geſellſchafter O. Bürkle und C. Herling, Freiburg i. Br. Zu berückſichtigen ſind nach den Schluß⸗ Der verlegene Gläubiger Kreditſanktion?— Ein Schlag ins Waſſer Die von der ganzen Welt als ſelbſtverſtändlie 0 deutſche Erklärung, daß die Zahlung weit Reparationen unmöglich ſei, hat in Frankreich wieder das Verlan⸗ gen nach„Sanktionen“ wachgerufen. Wir Deutſchen kennen dieſes Wort aus Erfahrung zur Genüge. Immer⸗ hin iſt die Zeit vorbei. in der Frankreich über den Kopf der ganzen Welt hinweg deutſches Ge⸗ biet beſetzen konnte. Man wird die Drohungen, die in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit ausgeſprochen worden nicht all⸗ zu tragiſch zu nehmen braus hen, ſelbſt die Drohung, daß Frankreich durch eine Nichtver⸗ längerung des der Reichsbank gegebenen Wäh⸗ rungskredits einen Druck auf Deutſchland ausüben werde. Jedenfalls hat ſich bisher das amtliche Frankreich in dieſer Hinſicht nach keiner Seite hin fe Es iſt aber gut, ſich gerade einmal an dieſem Betiſpiel klar zu machen, ob überhaupt durch die Zurückziehung des Noten⸗ bankkredits den Zweck einer„Beſtrafung“ erreichen würde. Der Kredit von 100 Mill. Dollar iſt bekanntlich zu je einem Viertel von der Federal 9 rve Bank von Newyork, der Bank von England, der Bank von Frankreich und der Baſler Bank gegeben worden. Frankreich hat ein un mit⸗ telbares Einflußrecht alſo nur auf die von der Bank von Frankreich gegebenen 100 Mill. und auf die gleiche Summe, die die Bafler Bank für Inter⸗ beigeſteuert hat. wie ſie bezüglich ihres ßen. Aus Amerika wir Zurückziehung des Kredites nicht geda die Ban k von England hat ſich unter Normans Führung wieder⸗ holt den franzöſiſchen Beſtrebungen gegenüber ſehr ſelb⸗ ſtändig gezeigt— man denke an die G hrung des Kredits an Oeſterreich über den Kopf der Fr boſen hinweg, de Oeſterreich politiſche Bedingungen auferlegen wollten. Es wäre jedenfalls wenig wahrſcheinlich, daß ſich die Bank von England einem franzöſiſchen Vorgehen ohne weiteres an⸗ ſchließen würde. Sollte aber die Bank von Frankreich tatſächlich einen Druck auf Deutſchland auszuüben verſuchen, was natürlich nur auf Anweiſung der franzöſiſchen Regierung geſchehen könnte, ſo wäve alſo zunächſt mit einer Rückforderung von 210 Mill.„ zu rechnen und zwar früheſtens zum 4. März, da der Kredit jedenfalls bis dahin verlängert wird. Der Deckungsbeſtand der Reichsbank betrug nun am 7. Januar 979 Mill. Mark Gold und 162 Mill./ Deviſen. Die Rückzahlung wäre alſo wohl möglich. Natürlich würde ſich dann das Deckungsverhältnis der Noten erheblich verſchlechtern. Ben einem Notenumlauf von etwa 5,2 Milliarden/ zum Monatsende würde die Notendeckung durch Gold und Deviſen auf etwa 18 v. H. ſinken, bei einer Zurück⸗ ziehung des ganzen Kredits auf etwa 14 v. H. Eine ſolche Möglichkeit braucht heute aber keines⸗ wegs mehr zu erſchrecken. Dieſe einigen hundert Millionen ſpielen für die Aufrechterhaltung der deutſchen Währung ke ine Rolle, da dieſe ja von ganz anderen Umſtänden abhängt als von einigen hundert Millionen Gold und Deviſen mehr oder weniger, die die Reichsbank beſitzt. Das ganze Volk hat ja aus eigener Anſchauung die Entwicklung miterlebt, daß durch den bisherigen Abzug von Gold und Deviſen im Sommer dieſes Jahres die Notendeckung öͤurch Gold und Deviſen mit über 60 v. H. noch im Mai 1931 auf etwa 27 v. H. Ende Oktober geſunken iſt, ohnedaßder Wertder Mark im Inland und Ausland dadurch erſchüttert werden konnte. Das Volk weiß heute, daß man auch ohne Gold und Deviſen eine Wäh⸗ rung halten kaun, wenn man ſie halten will. Es wäre keineswegs glücklich, wenn nun Deutſchland offiziell behaupten würde, Deutſchland brauche dieſen Währungskredit zur Aufrechterhaltung der Währung; tat⸗ ſächlich dieſen Zweck jetzt nicht bzw. nich benötig es ihn für ht mehr. Eine weitaus größere Rolle ſpielt dagegen der Kredit im Hinblick auf die Rückzahlung der kurzfriſtigen Einhaltung des Auslandskredite. Die Still⸗ ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt werden, daß auch das neue Abkommen dieſe Klauſel enthalten wird. Es hürſte aber kein Zweifel darüber beſtehen, daß im Falle einer Kündigung des Währungskredits deutſcherſeits jede Rückzahlung von privaten Aus⸗ landskrediten ebenſo abgeſtoppt werden müßte, wie ſich die Leiſtung von Reparationen als un⸗ möglich erwieſen hat. Wer dann die eigentlich durch dieſe„Sanktion“ Getroffenen ſein würden, verſteht ſich von ſelbſt. Deutſchland kann ſol⸗ chen Drohungen gegenüber durchaus die Ruhe bewahren. Eine Volkswirtſchaft läßt ſich nicht einfach ko mmandieren, aber auch nicht einſchüch⸗ tern. Die Unerbittlichkeit der volkswirtſchaftlichen Ge⸗ ſetze iſt es ja, die den Noungplan„zerriſſen“ hat, nicht Deutſchland. „Nie wieder Reparationen“, rufen heute die bedeutendſten Männer der Welt, Italiener, Engländer, Amerikaner. Endlich haben ſie begriffen, wie verhängnisvoll die einſeitige Leitung eines Kapitalſtroms ohne Gegen⸗ leiſtung iſt, endlich haben ſie die Zuſammenhänge zwiſchen Kapitalſtrom und Warenſtrom an der eigenen Wirtſchaft er⸗ fahren. Die Blutentziehung, die an Deutſchland vorgenom⸗ men wurde, wirkt ſich nun auch in ungeahnter Weiſe in anderen Volkswirtſchaften aus. Amerika ſiehl ſich einem neuen Angriff des Fran⸗ ken auf den Dollar gegenüber; wiederum iſt eine Umwandlung franzöſiſcher Guthaben in Amerika in Gold im Gange, und die Forderung nach einer vollſtändigen Zurückziehung derſelben wird jetzt wieder in Frankreich offen erhoben. Sie wird nicht gelingen. Bel⸗ gien, das ſeine ganzen Deviſenbeſtände in Gold um⸗ gewandelt hatte, konnte ſich nicht den Geſetzen der Wirtſchaft entziehen: Gold ſtrömte wieder ab und Deviſen floſſen er⸗ neut zu. Die Schweiz empfindet die hohen ausländiſchen Guthaben, die ſich dorthin geflüchtet haben, mit größter Sorge; eines Tages werden dieſe ruheloſen Gäſte wieder abwandern und die Schweizer Wirtſchaft unter einen ſtarken Druck ſetzen. Frankreich muß ſchon allein zur Deckung des ſich vergrößernden Loches in der Handels ⸗ bilanz— etwa 2 Milliarden„ im abgelaufenen Jahre— ſeine Auslandsanlagen heranziehen. Eine neue Welle geht vom Südoſten aus, der ſo oft und zuletzt im Mai vorigen Jahres zum Brand⸗ herd wurde: ſetzte im vorigen Frühjahr dort der Zuſammenbruch der Währungen ein, ſo breitet ſich jetzt von dort wellenförmig die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit gegenüber dem Ausland aus. Ungarn, Oeſterreich, Bulgarien, Griechen⸗ land haben zum Teil bereits ihre Zahlungen an das Aus⸗ land auf das äußerſte beſchränkt, zum Teil iſt die Erklärung eines Moratoriums zu erwarten. Mit dem Jahresbeginn ſind neue allſeitige Beſchränkungen des Außenhandels ein⸗ getreten, weitere werden, gerade auch von Deutſchland, fol⸗ gen. Inzwiſchen ſucht Frankreich weiter nach einer Formel, auf die es den Poungplan und die Weltkriſe gemeinſam bringen kann; es bietet Amerika die deutſche Reichsbahn an, es will ſogar auf Zahlungen verzichten— nur die Ver⸗ träge ſollen unangetaſtet bleiben. Jeder bisher ausgeklügelte Plan war totgeboren. Aber ausdrücklich hat Frankreich betont, daß es noch nicht ſein letztes Wort geſprochen habe. Da liegt die einzige Hoffnung. . ͤͤͤvddddßdßdßdßdßdßGbGbßbGbGßGbGbGTPßGTbFbwbPbwbPbGPbwPbPbPbGwbPbwbGGGVPVPVVPVVVVTVTPVVTVVPVPVPVVUVUVUVUVUUuUuUUÄGÄÄGWGWGWEWAEAR verzeichniſſen Geſellſchaftsgläubiger, die gleichzeitig als Gläubiger in den Konkurſen der beiden Geſellſchafter be⸗ rückſichtigt werden, mit 3 385 838 /, ferner Gläubiger im Konkurs O. Bürkle mit 7407„ und im Konkurs E. Her⸗ ling mit ebenfalls 7407 4. Im Konkurs der Bankfirma ſind 507 875/ verfügbar. Inſoweit jedoch die Gläubiger bisher insgeſamt 15 v. H. als Abſchlagszahlung erhalten haben, werden ſie bei der Verteilung dieſes Betrages nicht mehr berückſichtigt. In beiden Geſellſchafterkonkurſen ſind verfügbar 14 899, bei Bürkle, 15 663/ bei Herling. Die Geſellſchaftsgläubiger nehmen an der Verteilung dieſer Maſſen im Geſellſchaftskonkurs teil, weil dieſe Maſſen in den Geſellſchaftskonkurs einbezogen und dort verxechnet worden ſind. Die genannten Geſellſchaftermaſſen ſind özw. werden verteilt unter 3 385 888 Geſellſchaftsgläubiger und zuſ. 14814 4 Geſellſchaftergläubiger. 2 Vereinigung privater Mittelſtands⸗Aktienbanken in Sachſen. Dresden, 14. Jon. Am 6. Januar iſt in Dres⸗ den von 14 privaten Mittelſtands⸗Aktien⸗ banken die Vereinigung privater Mittel⸗ ſtandsaktien banken gegründet worden. Mit der Geſchäftsführung iſt die Dresdner Han⸗ dels bank As., Dresden, beauftragt worden. Die Ver⸗ einigung beaßſichtigt, die gemeinſamen Berufsintereſſen der ongeſchloſſenen Mitglieder durch Meinungsaustauſch Freiverkehr erneut befeſtigt Feſtigkeit der Spezialwerte ſtimuliert i Ar Berlin, 14. Jan.(Eig. Dr.) Die Schwächeperiode, die gegen Mittag im Freiverkehr ſeſtzuſtellen war, machte bald wieder einer neuen Auf⸗ wärtsbewegung Platz, die ihren Ausgangspunkt von der Foſtigkeit der Spezial werte nahm. So intereſſterte ſich das Rheinland für einige Montanpapiere, aber auch beſonders die kleineren Elektrowerte waren mehrprozentig gebeſſert, zumal aus der Schweiz weiter feſte Meldungen für deutſche Werte eintrafen. Für Farben regten die Pläne von einem Einheitstreibſtoff an. Etwas aus dem Rahmen fielen nur Schiffahrtsaktlen, die bis zu 1 v. H. nachgaben, ferner Schultheiß, weil man wieder von einer Verzögerung in der Bierſteuerſenkungsfrage ſprach. Die Brauereien des Kaſſamarktes blieben dagegen weiter Beachtet, Zu erwähnen iſt noch eine anhaltende Feſtigkeit der beiden Auslandswerte Ghade und Svenska, von denen letztere per Saldo gegen geſtern faſt 10„ gewannen. Induſtrieobligationen blieben im Einklang mit den Aktien freundlich, auch Liguidationspfand⸗ briefe waren bis zu 1 v. H. feſter und Reichs ſchuld⸗ Duchfor derungen waren im ſelben Ausmaße weiter erhöht; ſonſt hatte der Anlagemarkt ſehr ruhige Tendenz bei gegen geſtern kaum veränderten Kurſen. Zwiſchen den 7 und Sproz. Goldpfandbriefen betrug die Spanne auch heute ca. 2's 3 v. H. Das Geſchäft hat an dieſem Markte in den letzten Tagen aber weſentlich nachgelaſſen. Auch Anleihen erfuhren heute keine nennenswerten Veränderungen. l Steuertermin vorbei iſt, infolge des Medio, der diesmal noch mit dem Lehnzahltag zuſammenfällt an, ſodaß der Satz für Tagesgeld auf 7,50 bis 9,50 anzog. Auch Privat⸗ teben angeboten, im Satze aber unverändert. Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe blieb verſchiedenen Märkten machte ſich Stückemangel geltend. Britiſche Staatspapiere Der Geld bedarf hielt, trotzdem der ſchloſſen nicht ganz zu den höchſten Tageskurſen, auslän⸗ diſche Werte lagen aber ausgeſprochen feſt. An der Pari⸗ ſer Börſe ſetzte ſich die geſtern begonnene Aufwärtsbewe⸗ gung fort, das Geſchäft war recht lebhaft, und die Börſe ſchloß zu den höchſten Tageskurſen. Die freundliche Ten⸗ denz der Amſterdamer Börſe blieb, obwohl im Ver⸗ laufe ab und zu Gewinnmitnahmen erfolgten, doch bis zum Schluß freundlich, Kgl. Petroleum gewannen gegen geſtern 10 v.., Ppung⸗ und Dawesanleihe zogen 2 v. H. an, die 7proz. deutſchen Kaliſyndikatsobligationen ſogar 3 v. H. Die Wiener Börſe war ſehr ruhig und nicht ganz einheitlich. An der Brüſſeler Börſe herrſchte ausgeſprochene Hauſſeſtimmung bei lebhaftem Geſchäft. Die Newyorker Börſe eröffnete ebenfalls in ausgeſprochen feſter Haltung, da eine Reihe günſtiger Momente vorlag. Im Zuſammenhang mit der Abſicht der Federal Reſerve Banken das Kreditvolumen auszuweiten, hofft man auf eine baldige Herabſetzung der Rediskontrate. An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft am Nachmittag ziemlich umfangreich, be⸗ ſonders lebhaft wurden wieder Pfunde umgeſetzt, die ch erneut beſteſtigen konnten und auf 3,45 gegen den ollor anzogen. Gegen den Gulden befeſtigte ſich das Pfund auf 8,60, gegen Poris auf 87,96, gegen Zürich auf 17,71% und gegen die Reichsmork auf 14,55. Der Dol ⸗ lar lag ebenfalls weiter ſeſter und auch die Reichs ⸗ mark konnte an allen Plätzen erneut anziehen. In Newyork ſtellte ſie ſich ouf 29,70, in Amſterdam auf 59,08 ½, in Zürich auf 121,60. In Meiland nonnte man für die Reichsmark einen Kurs von 472 nach 4635 am 10. No⸗ vember. Die Norddeviſen lagen im Einklang mit der Pfundbewegung ebenfalls feſter, auch der kanadiſche Dollar zog an. e * 2 und Verſtändigung über grundlegende Fragen des Bank⸗ gewerbes und durch Vertretung ihrer Intereſfen bei den Behörden und bei den zuſtändigen zentralen Pachtver⸗ bänden zu fördern. Dieſes Ziel ſoll in enger Zuſammen⸗ arbeit mit dem Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes erreicht werden. Hierbei hofft man, daß die berechtigten Intereſſen der privaten Mittelſtands⸗ Aktienbanken durch die gemeinſame Vertretung noch beſſer gewahrt werden können. Gerade in den letzten Wochen bei den Beratungen der Zinsfragen hat ſich gezeigt, wie notwendig und zweckmäßig eine ſolche Vereinigung iſt. Es wird angenommen, daß entweder ähnliche Vereinigungen in anderen Ländern gebildet werden oder der Kreis der neubegründeten Vereinigung, der ſich zunächſt nur auf Mittelſtands⸗Aktienbanken mit dem Sitz in Sachſen be⸗ ſchränkt, erweitert wird. Der Vereinigung gehören vor⸗ läufig u. a. an: Die Bank für Handel und Verkehr AG., Chemnitz, die Bank für Mittelſachſen, Mittweida, die Dresdner Handelsbank AG., Dresden, die Leipziger Han⸗ dels⸗ und Verkehrs⸗Bank AG., Leipzig, die Plauener Bank AG., Plauen, die Rieſaer Bank AG., Rieſa, die Sächſiſche Getreidekredttbank AG., Dresden, und die Wurzener Bank AG., Wurzen, ſowie eine Anzahl von Bankinſtituten in einigen kleineren ſächſiſchen Städten. Die der Vereini⸗ ung angehörenden Banken repräſentieren zuſammen ein ktienkapital von 10. 11,5 Mill.. * Dörflingerſche Achſen⸗ und Federnfabriken Ach. in Offenbach a. M.— Verluſtabſchluß. Die früher in Mann⸗ heim domizilterende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1930⸗31 mit einem Verluſt von 95 791/ ab. General⸗ unkoſten ſtehen mit 108 442, Abſchreibungen mit 19 5914 zu Buche. In der Bilanz erſcheinen u..: Immo⸗ bilien und Beteiligungen 311 645 J, Debitoren 105 411, Waren 330 851 4 und Kreditoren 359 999 l. * G. Sauerbrey Maſchinenfabrik AG., Staßfurt. Neuner Verluſt. Das verfloſſene Geſchäftsjahr(1. 7. 1980 bis 30. 6. 1931) brachte dem Unternehmen bei einem Um ⸗ ſatzrückgang von ca. 40 v. H. gegenüber dem Vor⸗ jahre und damit einen neuen Betriebsverluſt von 258 000„(1929⸗90 Betriebsverluſt 86 000). Hinzu kom⸗ men noch 142 000„ Sonderabſchreibungen und Wertberich⸗ tigungen, ſo daß allein für 1930⸗31 ein Geſamtverluſt von 400 000/ ausgewieſen wird. Unter Berückſichtigung des Verluſtvortrages aus dem Vorjahre beträgt der Ge⸗ ſlamtver luſt 728 000 4. Durch Auflöſung des geſetz⸗ lichen Reſerveſonds von 150 000„ und der Rücklage für Altbeſitz⸗Obligationen in Höhe von 50 000 1 ergibt ſich ein Verluſtſaldo von 527 591%(i. V. 327 978), der vorge⸗ tragen werden ſoll. Angaben über eine Reorgaonkſation der Geſellſchaft, die bekanntlich mit einem AK. von 1,265 Mill.„ arbeitet, werden in dem Bericht nicht gemacht. Aus der Bilanz lin Mill.)]: Maſchinen 0,18(0,22); Vorräte 0,30(0,48); Debitoren 0,09(0,31); andererfſeits Kreditoren 0,81(0,77); eigene Akzepte 0,02(0,16). * Nyordwolle errichtet ein Verkaufsbüro. Auf den vom Gläubigerausſchuß der Nordwolle genehmigten Antrag des Konkursverwalters kſt, um die Weiterführung der Betriebe nach Möglichkeit zu fördern, die Gründung eines Ver⸗ kaufsbüros für die Kammgarnuſpinnereien Delmenhorſt, Eiſen ach und Mühlhauſen be⸗ ſchloſſen worden. Das Verkaufsbüro wird in Form einer GmbH. geführt, welche ihren Sitz in Delmenhorſt und Zweigniederlaſſungen in Eiſenach ſowie in Müßhl⸗ hauſen haben wird. Für die Erfüllung der vom Ver⸗ kaufsbüro getätigten Verläufe haftet der Konkursverwol⸗ ter mit den Mitteln der Konkurs maſſen. noch Flaſchenweine ältere Der Rückgang der Preiſe Auf die Kreditkriſis vom Juli 1931 und die Aufgabe des Goldſtandards durch England im September, die beide bei freiem Spiel der Kräfte den Druck auf die Preiſe außer⸗ ordentlich hätten verſchärfen m n, haben die Preiſe in Deutſchland nicht ſo reagiert, wie es angeſichts der Wucht dieſer Ereigniſſe zu erwarten war. Zunächſt wurde der Druck auf die Preiſe zu einem Teil durch die Kredit⸗ politik der Reichsbank gemildert(die dadurch auf der anderen Seite Zuſammenbrüche in größtem Um⸗ fang, die unausbleiblich geweſen wären, vermieden hat); außerdem ſtanden auch dem Rückgang der Preiſe die weit⸗ verzweigten Bindungen entgegen. Immerhin hat ſich aber, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, der Rückgang der Preiſe ſeit Mitte des Jahres recht erheblich beſchleunigt. In der erſten Hälfte des Jahres war die Großhandels⸗ inderziffer von Monat zu Monat um 0,1 bis 1,0 v. H. ge⸗ funken, in der zweiten Hälfte dagegen— abgeſehen von November— um 1583 bis 2,7 v. H. Scharf zurückgegangen ſind ſeit Mitte 1931 zunächſt nur die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, beſonders die Preiſe der Erzeugniſſe der Viehwirtſchaft. In der Zeit ſeit September, nachdem England den Goldſtandard aufgegeben hat, ſind außerdem die Preiſe für eine Anzahl von Welthandelsgütern ſtark gefallen. Dieſer Rückgang war Ende Oktober und Anfang November von einer kurzen Hauſſebewegung unterbrochen worden, die wohl in der Hauptſache auf die ſaiſonmäßigen Herbſteindeckungen zurückzuführen war. Die Weltmarktpreiſe ſind ſeither im ganzen wieder ſo tieß geſunken, wie ſie vordem waren. Im Dezember hat ſich der Preisdruck auf dem deutſchen Binnenmarkt beträchtlich verſchärft und zwar be⸗ ſonders ſtark bei den induſtriellen Fertigwaren. Dieſe Preisherabſetzungen ſind z. T. wohl ſchon durch die Not⸗ verordnung vom 8. Dezember 1931— ſei es unmittel⸗ bar, ſei es mittelbar, durch die bevorſtehende Senkung den Koſten— ausgelöſt worden. Die Geſamtindexziffer der Großhandelspreiſe lag Anfang Jannar 1932 um 10 v. H. unter dem Stand von Mitte 1931. Allein ſeit Anfang Dezember iſt ſie um 4 v. H. zurückgegan⸗ gen. Mit einer Indexziffer von 101,4(1913= 100), wie ſie Anfang Januar 1932 erreicht worden iſt, nähertſich der Stand der Preiſe im Geſamtdurchſchnitt wieder dem Stand der Vorkriegszeit. Erheblich darüber lie⸗ gen aber auch gegenwärtig noch die Preiſe für induſtrielle Fertigwaren(Indexziffer am 6. Januar 1932 128,2) und die Lebenshaltungskoſten, deren Indexziffer im Dezember 130,4 betrug. * Vereinigte Papierwerke AG., Nürnberg. Die GV., in der das geſamte AK. von 1,3 Mill./ vertreten wer, genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930/81, der nach 154 365(92 232)„ Abſchreibungen einen Rein ⸗ gewinn von 140 870(165 041)/ ausweiſt. Die GV. beſchloß, hieraus 10 v. H. Dividende auszuſchütten und 10 870(9041) 4 auf neue Rechnung vorzutragen, Vor⸗ ſtand und AR. wurde Entlaſtung erteilt. Ueber die Aus⸗ ſichten für das laufende Jahr laſſen ſich noch keine An gaben machen.. „Sinalco Ac. Detmold.— 5 gegen 12 v. H. Dividende. Der AR. der Sinalco AG. Detmold, deren Aktienmehr⸗ heit bei der Dortmunder Hanſa⸗Brauerei A. liegt, hat beſchloſſen, der GV am 24. Febr. die Verteilung einer auf 5(i. V. 12) v. H. ermäßigten hividende nach angemeſſenen Abſchreibungen und vorſichtiger Bewer⸗ tung der Effektenbeſtände vorzuſchlagen. Inſolvenz der Fa. S. Schwarzſchild, Zuffenhauſen⸗Berlin. Die ſeit 66 Jahren beſtehende Firma S. Schwarzſchil d in Zuffenhauſen und Berlin, eine der älteſten Firmen der Militäreffekten⸗, Neu⸗ und Alt⸗Textilbranche, ſieht ſich infolge ſtarker Verluſte an Außenſtänden und außerordentlicher Konjunkturverluſte gezwungen, ihre Zahlungen einzuſtellen. Jaut„Konfektionär“ ſind die läubiger für den 26. Januar, nach Berlin, zuſammen⸗ berufen. Der Status wird von der Deutſchen Treuhand AG. für Warenverkehr, Berlin, aufgeſtellt. * Neues franzöſiſches Einfuhrkontingent für Bleche. Paris, 15. Jau.(Eig. Dr.) Die franzöſiſche Regierung hat ſoeben neue Kontingentierungsvorſchriften für die Einfuhr von Blechen veröffentlicht. In dem Erlaß wird die Blechkontingentierung mit dem ſchweren Exiſtenzkampf der franzöſiſchen Fabrikanten begründet. Trotz ununterbrochener Senkung der Preiſe, die in vielen Fällen bereits unter den Einſtandspreiſen liegen, ſet die franzöſiſche Induſtrie durch die übertriebene Einfuhr der ausländiſchen Blechkonkurrenz aufs Schwerſte gefährdet. Von 7500 Tonnen im Jahre 1927 iſt die franzöſiſche Blech⸗ einfuhr auf 33 000 Tonnen im Jahre 1930 und 34000 Tonnen für die erſten zehn Monate des Jahres 1931 geſtiegen. Un⸗ ter dieſen Umſtänden hat die franzöſiſche Regierung au⸗ geordnet, die Einfuhrmenge für nicht geſchnittene Bleche auf insgeſamt 9000 Zentner im Monat und für geſchnittene Bleche auf 2 500 Zentner im Monat feſtzuſetzen. An dem letzteren Kontingent ſind die deutſchen Produzenten mit 500 Zentner beteiligt. 5 * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 14. Janar 1992 für eine Unze Feingold 120 ſh 4 8 gleich 86,8205 ,, für ein Gramm Feingold demnach 46,4256 d gleich 2,79134.. Pfälziſche Frühjahrs ⸗Weinverſteigerungen Bei der letzten Jahreshauptverſammlung des Verbandes der Naturwein⸗Verſteigerer wurden die Termine für die diesjährigen Frühjahrs ⸗Weinverſteigerungen des Ver⸗ bandes feſtgeſetzt. Es kommen: 4. Febr.: Winzervereini⸗ gung Wachenheim; 10. Febr.: WG. Kallſtadt; 11. Febr.: WV. Ruppertsberg; 23. Febr.: Friedrich Ruprecht u. Fr. Karl Ruprecht, Kallſtadt; 25. Febr.: Stumpf⸗Fitzſches Wein⸗ ut, Bad Dürkheim; 1. März: Weingut Eswein, Bad Dürkheim, 2. März: Wilhelm Spindler, Forſt; 9. März: Weingüter Reinhardt⸗Tiemann, Deidesheim; 8. März: WG.„Hoheburg“, Ruppertsberg; 9. März: WG. Hambach; 10. März: WV Ungſtein; 11. März: Weinbauſchule Neu⸗ ſtadt und Weingut Vogelſang Neuſtadt; 15. März: Fitz⸗ Ritter, Bad Dürkheim; 16. März: WV. Delbesheim; 17. März: Georg Siben Erben und Joſef Biffar, Deides⸗ heim; 21. März: Weingut Hellmer, Mußbach; 23. März: WG. Kallſtadt; 31. März: Kimich⸗Kramer, Deidesheim; 5. April: Weingut v. Buhl, Deidesheim; 8. April: WG. Ungſtein; 11. April: Dr. Deinhardſches Weingut Dei des⸗ heim; 12. April: WG. Deidesheim; 14. April: Geheimrat Dr. v. Baſſermann⸗Jordan, Deidesheim; 19. April: Wein⸗ ut Hilgard⸗Lehmann, Freinsheim; 20. April: Bürklin⸗ olfſche Gutsverwaltung, Wachenheim; 19. Mai: Dr. Julius Siben Erben, Georg Dietz, Norb. Jörg Erben, Emil Bibel Erben⸗Forſt, Deſdesheim; 25. Mai: Wh. Ungſtein.— Dies ſind bis jetzt 27 Verſteigerungen. Es kommen meiſtens 1930er, ſowie 1931er Faß⸗ und Flaſchen⸗ weine zum Ausgebot. Verſchiedene Weingüter bringen Jahrgänge, ſowie die welt⸗ bekannten Beeren⸗ und Trockenbeerenausleſe. * Vom Intemarkt. Berlin, 13. Jan. Rohjute⸗ markt: Caleutta feſter, doch wenig Geſchäft. London ſtetig, doch ruhig. Firſts koſten: Jon. ⸗Febr.⸗Verſchif⸗ fung Lſtr. 19.15 ſe To., Febr.⸗März⸗Verſchifſung Lſtr. 20.—/— je To. Fobrikatemarkt in Dun de: ruhig. Deutſcher Markt: Die Nachfrage 0 V belebt. Es kamen einige größere Abſchlüſſe zuſtande. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 14. Jan. Das Geſchäft war heute außergewöhnli ill. Die Frachten blieben tal⸗ wie bergwürts t Der Bergſchlepplohn notierte mit 11,10/ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn blieb mit 7,58 Pfg. auf dem geſtrigen Satz ſtehen. a 5„ 0 * 1 ö 1 1 7 6 Freitag, 15. Januar 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 23 Am Montag und Urgroßvater Schneidermeisfer im 79. Lebensjahre. Rheinau-Pfingstberg, Osterstraße 15 Sali jeder besonderen Anzeige 5 tag abend verschied nach kurzer Krankheit mein lieber, guter Gatte, unser Vater, Bruder, Schwager, Schwiegervater, Herr Friedrich Wiist Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Ida Wüsi geb. Hoffmann Großvater 1766 Die Feuerbestattung fand auf Wunsch des Ver- storbenen in aller Stille statt Iodes-Anzeige nach langem. 66 Jahren, sanft verschieden ist Mannheim(Kobellstr. 6) Verwandten und Bekannten die traurige Mit- teilung, daß Donnerstag früh ½8 Uhr mein lieber Gatte, unser lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Sebastian Baro schwerem Leiden, im Alter von Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Maria Baro geb. Hausen Beerdigung Samstag mittag ½ Uhr * 1762 5 5 Dl. Oskar Muller Facharzt für innere Krankheiten Neckarau, Schulstr. 103 Telephon 487 27. 8 5 Anl. Veröſtentlichungen der Stadt Mannheim Am Montag, den 18. Januar 1932, 16 Uhr findet im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eine Bürgeransſchuß⸗ Sitzung ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathausdurch⸗ gang und an den Rathaustafeln der Gemeinde⸗ ſekretariate angeſchlagen. Der Zutritt zur Galerie iſt nur gegen Ein⸗ trittskarten geſtattet; die auf Namen ausgeſtell⸗ ten Karten werden durch die Bürgerausſchuß⸗ fraktionen ausgegeben. 9 Mannheim, den 11. Januar 1992. Der Oberbürgermeiſter. Verteilung der zuläſſigen Tabakanbaufläche gemäß der Verordnung des Reichspräſidenten vom 1. Dezember 1930. Wer im laufenden Erntejahr Tabak anbauen will, hat binnen zwei Wochen unter Angabe der Größe der Fläche, die er mit Tabak bebauen will, einen entſprechenden Antrag beim Ober⸗ bürgermeiſter zu ſtellen. Dieſe Anträge werden auch bei den Gemeindeſekretgriaten der Vororte entgegengenommen. Mannheim, 11. Jan. 1932. 9 Der Oberbürgermeiſter. Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten hier vergeben ihren Bedarf an Fleiſch⸗ u. Wurſtwaren für die Zeit vom 1. Februar bis 30. April 1992 im Verdingungsverfahren. Angebote für dieſe Lieferung wollen bis Frei⸗ tag, den 22. Januar 1932, vorm. 11 Uhr, ver⸗ 4 ſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bei der Verwaltung— Zimmer 115— einge⸗ reicht werden; daſelbſt können auch die Liefe⸗ rungs bedingungen eingeſehen werden. 30 Achlung Rufweriung Versicherungsnehmer Altverſicherte der Friedrich Wilhelm, welche ch noch im Beſitze einer Verſicherungspoltce aus früherer Zeit befinden, wollen zwecks Auf⸗ wertung ihre Adreſſe unter D H 84 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes angeben. 1710 Ohne Konkurrenz! Echie Odenwälder Hausmacher Wursi- u. Fleischwaren Frisches Rind- u. Schweinefleisch(Quali- tätswaxe), nur von jungen Tieren, kein Altes Kuh- u. Bullenfleisch zu staunend billigen Nur 0 5, 3 Verkaufsst. von 2 Preisen Wilh. Maurer Gutshof Maurersdelle b. Beerfelden 1. 0. Von Harnsäure befreit durch den Esüdro Mate. Rheumatismus, Nieren-, Blasen- und Darmkranke sollten ihn täglich trinken. Paket 90 Pfg. 284 Haben Sie Stoff? Sie erhalten einen An- zug oder Mantel mit sämtl. 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Von letztem Sonnenſtrahl betupft flammen Waldränder auf, und über den Flüſſen hängen die Trauerweiden in rot⸗ braun glitzerndes Waſſer, auf dem herabgewirbelte Blätter wie kleine Boote über Schnellen hüpfen. Sommer Wolken ballen ſich, von Herbſtluft getrieben über den mattblauen Himmel. Dort trabt eine Herde ge⸗ huckelter Büffel in kleinen Trupps über die himm⸗ liſche Prärie. Ein Laſſo ſchwebt in Zeitlupenauf⸗ nahme über der Herde weißer Tiere, die auseinan⸗ derſtiebt und ſich über die Horizontlinie der Stadt in die Flucht ſtürzt. Die Sonne ſchießt goldene Pfeile in die buchtige Breitſeite einer Wolkenwaldfront, hinter der vielleicht Jrokeſen im Hinterhalt liegen. Aber der Wind zerteilt die Wand und die Pfeile eilen vorbei in blaue Ferne. Indianiſch Auf der Erde huſchen die länglichen Wolkenſchat⸗ ten über das wellige Land. Der Abend iſt voll dunſtiger Klarheit, derſelbe Dunſt und dieſelbe Klar⸗ heit, in die vor Zeiten der blaſſe Rauch der indiani⸗ ſchen Lagerfeuer ſtieg, oder vielleicht iſt das ein⸗ und derſelbe Dunſt. Die Jrokeſen und Apal⸗ lachen kommen um dieſe Zeit aus ihren nördlichen Jagdgründen herab, um ſüdwärts ins Winterlager zu ziehen. Gegen abend braten ſie ſaftiges Büffel⸗ fleiſch über den Feuern, die den Waldrand rot und flammend bemalen und deren Rauch ſich mit dem Dunſt der Landſchaft vermiſcht und ihr den ſanften Geruch nach verbranntem Buchenholz und modrigem Waldboden gibt. Chingachgok Und im Land ſüdlich des Ontario, wo der Oswego ſich vielleicht noch ſeiner vormaligen Schnellen erinnert, ſteigt Chingachgo'k aus dem Herbſtlichen Lagerfeuer in Begleitung Lederſtrumpfs. Leicht ſpringen ſie in eines der blaßrot bemalten, langgeſtreckten himmliſchen Kanus, die auf dem Os⸗ wego ſchwimmen. Und während Lederſtrumpf das Boot mit kräftigem Paddelſchlag in den Strom treibt, Chingachgok unbewegt und aufmerkſam im Bug ſitzt, hören ſie ſchon im Uferwald die Rufe der Verfolger. Oder Cars Oder ſind das die Signalhörner der Cars, die da auf den Highways in die glühende Landſchaft eilen? Und Chingachgok iſt nur ſo eine Viſion, iſt gar nicht und hört nicht? Es ſind die Cars! Auf allen Wegen in den Abend und aus dem Abend in die Stadt ſummen ſie durch die Landſchaft wie ſpäte und vieltönige Hummeln. Und wenn das ſchwarze Aſphaltband unter ihren Rädern ſich ſpaltet wie eine Schlangenzunge, durch einen weißen Strich ge⸗ trennt, dann halten ſie ſich brav auf ihrer Zungen⸗ ſeite, bis die Höhe überwunden iſt oder die Stra⸗ ßenmündung, und ſie wieder auf überſichtlicher Strecke in das ſchwarze Band hineinfahren, das am Horizont ſich zuſpitzt, von Obſtbäumen beſäumt iſt und auf ſeiner glänzenden Oberfläche die ſchrägen Sonnenſtrahlen blendend und gefährlich wider⸗ ſtrahlt, ſo oft man in den Strahlungswinkel kommt. Obſt Rechts und links der Straße ſtehen gelegentlich kleine Häuſer, bunte vielarmige Tankſtellen, Reihen farbiger Plakate, die Autos, Raſierklingen und Zi⸗ garetten empfehlen. Lange Obſthaine liegen dazwiſchen, in denen große, runde, weichhäutige Pfirſiche, rotbäckige Aepfel, längliche Birnen, Reb⸗ äcker, in denen langbeerige, blaue und weiße Trau⸗ ben hängen. Dann und wann malen maleriſche Obſtſtände große Farbflecke in die Luft. In Körben London ehrt das Andenken des berühmten Sud polarforſchers Shackleton 4 Die Enthüllungsfeier für das neue Shacklston⸗ Denkmal in London Am Hauſe der Geologiſchen Geſellſchaft in Kenſington, London, wurde fetzt eine lebensgroße Statue des be⸗ rühmten Südpolorforſchers Sir Erneſt Henry Shack⸗ leton enthüllt, der 1922 auf einer Reiſe nach dem Süd⸗ pol ſtarb. Das Denkmal zeigt den Forſcher in liegen all die köſtlichen Dinge aufgeſtapelt, umher wachſen. Gelbe Kürbiſſe drängen ſich protzig und gewölbt hervor zwiſchen den blauen, roten und gelben Haufen Trauben. Gelegentlich hält ein Car, und ſeine In⸗ ſaßen kaufen für wenig Geld Körbe voll, Rückſitz verſchwinden und wochenlang Sonntagabenden ſieht man viele Cars in fahren, aus denen Kürbi Aepfel geblendet in das hren Rao Von Fritz van Brießen die da von Mirabellen, Pfirſichen und die im reichen. An die Stadt geſichter und Gurken und aternenlicht ſchauen. Berühmtes Rokokojagoͤſchloß bei 8 Die Feuerwehr Jogdͤſchloß des l einem verheerenden Brand heimgeſucht. Die Beach Die langen Reihen von Sommerhäuschen an den Ufern des Ontario liegen im frühen Winterſchlaf, die Läden ſind heruntergelaſſen, Augenlider, die der Kalender ſchloß. Es ſieht ſo leblos und verlaſſen aus. Melancholiſch lecken die Wellen in den feinen Sand, der wellig meilenweit hinzieht, von Lan⸗ dungsbrücken oder kleinen Vorgebirgen rhythmiſch unterbrochen. An Land gezogene Boote kehren ihren gratigen Rücken in die dunſtige Seeſonne, kein Segel und kein Schiff iſt ſichtbar auf der weiten bleigrauen, ſilbrig brechenden Fläche, die ſich unſichtbar vom Horizont in den Himmel zieht, dort wo Canada unter der Wölbung des Erdballs liegt. Die mannigfachen Lagunen liegen ſtill und ver⸗ laſſen, durch die ſchmalen Einfahrten kommen nur ſchwach die Stöße der Dünung herein. Wo kleine Ulmen und Erlen ſtehen, gehen ſie manchmal in Sumpfland über, auf dem Binſen und hartes Gras wächſt. Die großen Badeanlagen, Häuſer, Türme und Erfriſchungshallen ſind menſchenleer und wie verſteigerungsbereit. Liebesabenteuer In einer Seitengaſſe in der Nähe der Börſe von Birmingham liegt ein kleines, ſehr ſtilvoll ge⸗ bautes Haus, in dem ſich das angeſehenſte Bankhaus der Stadt befindet, die Bankfirma Thompſon und Lawes. Der Inhaber des Bankgeſchäftes, der alte Lawes, war Witwer, hatte einen guten Ruf, eine volle Kaſſe und eine ſchöne, umworbene Tochter. Miß Victoria war eine elegante ſporttreibende junge Dame. Sie beteiligte ſich häufig an Golf⸗ und Ten⸗ nisveranſtaltungen, war eine erſtklaſſige Reiterin und bevorzugte Bridgepartnerin. Unter den vielen An⸗ betern der jungen Dame befand ſich der ruſſiſche Fürſt van Petrolekoff, ein aus Rußland ge⸗ flohener Ariſtokrat. Eines Tages wurde die Börſe in Birmingham durch Gerüchte über Schwierig: Zeitung keiten des Bankhauſes Thompſon und Lawes Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Januar 1932 Parks Rund um die Stadt erſtrecken ſich Parks und Gärten. In den Gärten ſtehen kleine, weiß⸗ geſtrichene Holzhäuſer, Steinhäuſer oder Hütten im engliſchen Cottageſtil mit koniſchen Kaminen und Schieferdächern. In den Parks ſtehen dagegen Bäume, alte Ulmen, Erlen, Trauerweiden, Buchen; Bäume, die ich nicht kenne, und geſchwungene Brücken. Aus den Gärten geht die Landſchaft un⸗ merklich in die Parks über, in denen ſich weite Köln durch Großfeuer ze bei den Löſcharbeiten auf dem niedergebrannten Jagdſchloß in Brühl bei Köln ehemaligen Kurfürſten Clemens Auguſt in D Brühl bei Köln wurde as über 200 Jahre alte Rokokogebäude wurde aufs ſchwerſte beſchädigt. Wieſenflächen erſtrecken. Mitunter ſchreiten Menſchen ruhigen Ganges über dieſe Wieſen und treiben nach Umſchau und Vorbereitung weiße Bälle weithin durch die ſirrende Luft. Auch dieſe Parks brennen! Aus den Blutbuchen ſchlagen Flammen, Pfirſichbäume ſchwelen gelblich und verhalten, Weiden werden einfach blaß und ver⸗ lieren die Haltung. Nächtliche Heimfahrt Die Scheinwerfer brennen ſchattenzerfreſſene Lö⸗ cher in den baum⸗ und buſchbeſtandenen Straßen⸗ rand. Und in den Kurven werfen die weißen Steine am Boden, die den Straßenrand klug mar⸗ kieren, Hände voll Licht dem Wagen entgegen. Dann iſt urplötzlich die Stadt da, es beginnt das Ja⸗ und Nein⸗Sageſpiel der roten und grünen Lichter. Die Scheinwerfer verlieren immer mehr ihre Wichtigkeit in dem Strahlen und Schimmern rundum. Der Wa⸗ gen freut ſich, wenn ihn das Garagentor frißt und er wirft zwei Fäuſte voll Licht in die Halle. Dann ſchüttelt er vibrierend den Dunſt des indianiſchen Sommers von ſich, deſſen Luft Appetit und Fröſteln macht. mit happy- end beunruhigt. Eine ganze Meuge von Wechſeln, die die Unterſchrift des alten Lawes trugen, tauchten plötzlich auf. Die Börſianer und Bankiers ſchüttelten beſorgt die Köpfe. Lawes galt als Multimilio⸗ när. Sollte auch ihn die Kriſe bis an den Rand des Bankrotts gebracht haben, oder ſollte es ſich um ge⸗ fälſchte Verpflichtungen hündeln? Im Laufe der nächſten Tage wurden weitere Wechſel über bedeutende Geldſummen zur Diskontie⸗ rung vorgelegt. Die Nervoſität der Geſchäftsfreunde des alten Bankiers ſtieg. Er wurde vorſichtig auf die unliebſamen Zuſammenhänge aufmerkſam ge⸗ macht. Obwohl er ſich bereit erklärte, alle fälligen Wechſel einzulöſen, war das Fälſcherdezernat der Kriminalpolizei bereits hinterher. Es konnte feſtge⸗ ſtellt werden, daß die Wechſel von dem ruſſiſchen An⸗ Wirbelſturmverheerungen in Englands Hauptſtadt 5 ſchwere Verheerungen angerichtet. Polarkleidung. Auf einem 5 der Londoner City hat der Sturmwind ſchwere N erwütſtungen angerichtet f Der heftige Wirbelſturm, der über Weſt⸗Guropa dahinraſte, hat in der engliſchen Hauptſtadt Auf mehreren Neubauten er Gerüſteinſtürze, die den Straßenverkehr gefährdeten. ereigneten ſich folgenſchwere beter der jungen Vietoria g ht worden waren Am Tage darauf ereignete ſich noch eine ſation. Miß Victoria erſchien e Kriminalpocz f zei und erklärte, ſie hätte di ilſchung eingeleitet um den ſchönen, ele en, der früher in ſeiner Heimat im Gold ſchwam Not ung Armut zu retten. Da ſte einzige Erbig ihrer verſtorbenen reichen Mutter war, glaubte ſie rechtmäßig gehandelt zu haben, indem ſie das mütter, liche Erbteil auf dieſe Art verwaltete Der alte Bankier war über alle Maßen erſchütterſ, als er die Geſchichte vernahm. Das war mehr, alz zumuten größere Seg⸗ man einem guten und liebenden Vater konnte. Herr Lawes erſtattete Anzeige gegen ſeine eigene Tochter. Vor einigen Tagen bildete die Ange legenheit den Gegenſtand einer Gerichtsverhandlung in Birmingham. Miß Victoria betrat den überfüllten Saal in einem eleganten Vormittagskleid. Sie ere klärte unumwunden, daß es die große Liebe zu dem ruſſiſchen Fürſten war, die ſie zu ihrer Tat verleitet hatte. Sie fand milde Richter und wurde. zu einem Tage Gefängnis verurteilt. Am Tage darauf fand ihre Verlobung mit dem Fürſteß Petrolekoff ſtatt. Wußten Sie ſchon? Das Auge der Fliege zerfällt in 369 Facetten, 1 E 1 Die Geſchwindigkeit der Sternſchnuppenbewegung beträgt 20 bis 70 Kilometer in der Sekunde. In einem Tropfen des menſchlichen Blutes von der Größe eines Stecknadelkopfes ſind über 7000 Trillionen Atome enthalten. Wenn ſich jemand der Rieſenarbeit der Zerlegung unterziehen wollte, müßte er 250 000 Jahre zählen, ehe das Tröpflein in ſeine kleinſten Teile zerlegt wäre. * Aus einem Zentner Zinn werden 400 Stück Maßkrugdeckel verfertigt. * Aus einer einzigen Regentonne hat man ſchon bis zu 20 000 Mückenlarven gezählt. * Shakeſpeare war der Sohn eines Bauern. E Im Zeitraum einer Stunde verarbeitet die menſchliche Lunge gegen vier Kubikmeter Luft. E 8 ö Auf dem Mond hat man bis jetzt gegen 200 größere und kleinere Berge entdeckt. Der kleinſte Mondberg übertrifft die höchſten Erhebungen der Erde. ** Der Chlorkalk zerſtört alle Arten von Schlan⸗ gengift. ——— a. Die moderne Wiſſenſchaft will gefunden haben, daß. Typhusbazillen, die dem Geruch des Patſchult“ parfüms ausgeſetzt werden, in ungefähr—3 Stun⸗ den vernichtet erſcheinen. 1 Aus einer Rinderhaut können gegen 120200 Stiefelſohlen geſchnitten werden. * Der berühmte Darſteller des Wiener Hofburg⸗ theaters, Adolf Ritter von Sonnenthal, war vor Beginn ſeiner ſchauſpieleriſchen Laufbahn ein ehr⸗ ſamer Schneidermeiſter zu Budapeſt. Auch der Dich⸗ ter Roſegger entſtammt derſelben Berufsſchicht * erer ve. 50 Kilogramm Patſchulikraut ergeben kaum ein Kilogramm Patſchuliparfüm. ö *. Das erſte Dampfſchiff führte den Namen„Cler⸗ mont“ und befuhr den Hudſonriver bei Newyork. * Die erſte Meſſung des Erdumfangs verſuchte Eraſtothenes aus Cyrene(um 228 v. Chr.). f Intereſſant mag ſein, daß Leute, welche längere Zeit im Gerberberufe tätig waren, nach ihrem Tode, gleich einer einbalſamierten Mumie der Verweſung erfolgreichen Widerſtand entgegenſetzen. ** Die erſte Fabrik zur Herſtellung von Dampfe f maſchinen gründete James Watt im Verein mit einem gewiſſen Boulton im Jahre 1774 in England. 5* Chemiſch völlig reines Waſſer iſt für den menſch⸗ lichen Körper auf die Dauer ungeſund. N Die deutsche Wiſſenſchaft ehrt das Andenken des Polarforſchers Wegener ö 1 1 8 . ö 1 ö 1 5 5 Kurt Wegener(rechts), der Bruder des auf der Grönlandexpedition umgekom⸗ menen Forſchers, während der Gedächt⸗ nisfeier im Berliner Herrenhaus In Berlin Habe eine Gedächtnisfeier zu Ehren des im vorigen Jahre ums Leben gekommenen Grönland⸗ forſchers Prof. Alfred Wegener ſtatt. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner„ Feuilleton; Dr. Stefan Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil. Franz Kircher Sport und Bermiſchtes Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteitungen: Jakob Faude, ſämilſch in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung Gm. i Mannheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite! NaN es 932 — ANA BRI ö waren, 10 a Min 5 2 re Sen 3 f 70 5 J 5 alba r 75 agg 1 geleitet gZSeachten Sle unser V 5 5 Zuſtande, iſt bill. 19 Der größte volltreller des Humors 5 0 f e e e t und— lebensprühend und heiter bis zur letzten Szene 10 U. Pyeisausschrihen! ſehr gut als Wirt⸗ Erbin ist der tolle Militär-Schwank ſchaftsklavier. Näher. bt„ Prospekte an der Kasse erhältlich b. R. Müller, Muſtk⸗ e 8 ü direktor in Feuden⸗ mütter, heim, Schillerſtr. 41. 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