dare gepg 5 tar 1932 ——— 5.80 Schultes mager D ü hn Numor g Parkett- 1 s, nur 90 4 neu, legs Niesen erkauft billig 174, C 4 3 d 16 — le derobe von in Stand⸗ bügeln: An. intel 180. (Handarb en billig, Vieferung t: Wenden Schweickart kraße Nr. ü platz). Sie ö . einem Jol 9 Neue Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, WW Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 790 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1075.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Einzelpreis 10 Pf. Abend⸗Ausgabe Montag, 18. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 28 Engliſch e Juſtimmung zur Vertagung An der Zuſtimmung der engliſchen Regierung zu einer ſechsmonatigen Vertagung der Lauſanner Konferenz wird nicht mehr gezweifelt Die Erklärung Hitlers an Brüning And Amerika? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 5 London, 18. Januar. Die engliſche Regierung hat noch keinen Beſchluß über den Vorſchlag einer ſechs monatigen Vertagung der Lauſanner Konferenz gefaßt. Die diplomatiſchen Verhandlungen ſind aber, wie die Londoner Preſſe erfährt, ſo weit fortgeſchritten, daß Englands Zuſtimmung zur Ver⸗ tagung geſichert erſcheint. Man wird aller⸗ dings von engliſcher Seite aus verſuchen, auf der kurzen Tagung der Reparationskonferenz in der nächſten Woche mehr als die formelle Verlängerung des Moratoriums für Deutſchland um 6 Monate durchzuſetzen. Die engliſche Auffaſſung geht dahin, daß eine möglichſt weitgehende grundſätzliche Erklä⸗ rung über die Zukunft der Reparationen in Lauſanne abgegeben werden ſoll. Das Zu⸗ ſtandekommen einer ſolchen Erklärung war bisher die Bedingung für die engliſche Zu⸗ ſtimmung zur Vertagung. Solange es nicht feſtſteht, daß die ſechsmonatige Vertagung der Konferenz als Auftakt einer endgül⸗ tigen Löſung der ganzen Frage gewährleiſtet iſt, kön⸗ nen die Ausſichten der Konferenz ſehr ſchwer be⸗ urteilt werden. Die engliſche Preſſe iſt denn auch ſehr geteil⸗ ter Meinung. Der„Obſerver“ erklärt, die Verſtändigung über den Konferenzaufſchub ſei„die beſte Nachricht, die die niedergeſchlagene Welt ſeit Monaten hören würde“. Der„Daily Tele⸗ graph“ dagegen meint,„für diejenigen, die auf eine endgültige Regelung zum Wohle der ganzen Welt gehofft haben, iſt die neue Situation höchſt bekla⸗ genswert“. Trotz dieſer Bedenken herrſcht in London unverkennbar die Meinung vor, daß ein Aufſchub der Endlöſung unvermeidlich ge⸗ worden iſt. Die Frage, wie Amerika ſich verhalten wird, tritt jetzt immer mehr in den Vordergrund des engliſchen Intereſſes. Dazu berichtet heute der Waſhingtoner Korreſpondent der„Times“: „Nach zahlreichen Unterhaltungen über die Kriegsſchuldenfrage mit Senatoren und Kongreß⸗ mitgliedern läßt ſich die amerikaniſche Haltung folgendermaßen zuſammenfaſſen: 1. Eine europäiſche Zahlungseinſtellung wäre der Repiſion oder Strei⸗ chung der Schulden vorzuziehen. 2. Wenn ein Mittel gefunden werden könnte, die engliſchen Schul⸗ den unabhängig von den Verpflichtungen der an⸗ deren alliierten Schulden zu revidieren, ſo würde der Kongreß keinen Widerſtand leiſten. 3. Der Kongreß würde ſich auch nicht widerſetzen, wenn in geeigneter Weiſe grundſätzlich feſtgelegt werde, daß eine Reviſion aller Kriegsſchulden, mit Ausnahme der franzöſiſchen Schulden, in Ausſicht genommen werden könnte.“ Der Schlüſſel zu den vorſtehenden Ausführungen liegt offenſichtlich in den Worten„mit Aus⸗ nahme der franzöſiſchen Schulden“. Es iſt ſchon ſeit längerer Zeit bekannt geworden, daß gegen eine Reviſion der franzöſiſchen Schulden ganz erhebliche Oppoſition ſowohl in politiſchen Kreiſen wie in der öffentlichen Meinung Amerikas herrſcht. Aus dieſem Grund iſt England zur Zeit durchaus gegen eine gemeinſame europäiſche Stellungnahme gegenüber den Vereinigten Staaten. Man glaubt auch, daß ein ſolcher Schritt in Amerika zu gewaltſam wirken würde und unter Umſtänden einen ſolchen Widerſtand hervorrufen könnte, daß die Ausſicht der Reviſton auf dem Wege der fried⸗ lichen Verſtändigung auf längere Zeit unmöglich ge⸗ macht wird. Pariſer Stimmungsmache Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 18. Jan. Wie aus London heute vormittag berichtet wird, ſoll die Uebereinſtimmung zwiſchen Italien, Frank⸗ reich, England und Deutſchland bezüglich der Hinausſchiebung einer endgültigen Entſcheidung in der Reparationsfrage erzielt worden ſein. Man beabſichtigt, ſo heißt es in der aus franzöſiſcher Quelle in London kommenden De⸗ peſche, die Konferenz am 25. Januar zuſammen⸗ treten zu laſſen. Die Entſcheidung ſoll ſich nur auf das Zugeſtändnis eines halbjährigen Zah⸗ lungsaufſchubs zugunſten Deutſchlands be⸗ ſchränken. i Es wird auch geltend gemacht, daß die Gel d⸗ politik der Vereinigten Staaten, ab⸗ geſehen von den bevorſtehenden innenpolitiſchen Entſcheidungen in Europa, bei dem Entſchluß einer Vertagung der Reparationskonferenz ausſchlag⸗ gebend geweſen ſei. f Meldung des Wolffbüros — München, 18. Jau. Im Anſchluß an die Verhandlungen der Reichs⸗ regierung wegen der Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten hat der Führer der NSDAP., Hitler, dem Reichskanzler eine Erklärung übergeben, die nunmehr veröffentlicht wird. Hitler erinnert zunächſt an ſeine Beſprechungen mit dem Reichskanzler, dem Reichsinnenminiſter und Staatsſekretär Dr. Meißner, in welchem er ſeine Bedenken gegen die Abſicht der Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten durch Reichstägsbe⸗ ſchluß vorgebracht habe, und erklärt, ſeinen Bemühun⸗ gen ſei es gelungen, einen Weg zu finden, der es er⸗ möglicht haben würde, die Perſon des Reichspräſiden⸗ ten aus dem peinlichen Zuſammenhang mit der be⸗ zeichneten Aktion zu bringen. Er, Hitler, ſei nicht in der Lage, die Aktion des Reichskanzlers als mög⸗ lich anzuſehen ſowohl vom rein verfaſſungsmäßigen Standpunkt aus, als auch aufgrund einer politſchen Ueberprüfung. Er habe perſönlich berechtigte Zweifel, daß eine parlamentariſche Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten zuläſſig iſt, wenn in der Verfaſſung ein wirkliches Fundament ſtaatlichen Lebens erblickt werden ſoll. Sollte aber trotzdem die Auslegung, daß eine Zweidrittel⸗Mehrheit des Reichstages entgegen den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung einer Volks⸗ abſtimmung gleichzuſetzen ſei, angenommen werden, dann müſſe ſeines Erachtens zumindeſt eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Vorausſetzung erfüllt ſein: die Zuſammen⸗ ſetzung des Reichstages müßte den augenblicklichen und wirklichen Willen des Volkes tatſächlich und er⸗ weisbar zum Ausdruck bringen. Alle ſonſt gegen eine Neuwahl angeführten Gründe innen⸗ und außenpolitiſcher Natur könnten niemals ein Freibrief zur Verletzung der Verfaſſung ſein. Zu der Auffaſſung des Reichskanzlers, daß die ſchwierigen außenpolitiſchen Verhand⸗ lungen keine innerpolitiſchen Wahlen vertrügen, bemerkt Hitler, daß das innerpolitiſche Regiment in 1 Deutſchland, deſſen Geſamtverantwortlichkeit für die Lage des Reiches ſeit 12 Jahren man nicht zu be⸗ ſtreiten vermöge, aus inneren politiſchen Selbſt⸗ erhaltungsgründen keine Wahlen brauchen könne, während umgekehrt alle außenpolitiſchen Erwägun⸗ gen, ſie gebieteriſch erforderten. Für künftige außenpolitiſche Erfolge ſei un⸗ vermeidliche Vorausſetzung die innerpolitiſche Ueberwindung der weltgnſchaulichen und parteilichen Zerſetzungsarbeit, die Mitte No⸗ vember 1918 einſt ihr Ziel erreicht und Deutſchland dorthin getrieben habe, wo es ſich heute befindet. Er, Hitler, ſehe daher in jedem Vorgang, der zur Ueberwindung des heutigen Syſtems führen kann, einen außenpolitiſchen Gewinn Deutſchlands. Er ſehe darin die einzige Möglichkeit, die deutſche Nation wieder vom Objekt des außenpolitiſchen Geſchehens zu einem wertvollen Mitglied der ziviliſterten Staatengemeinſchaft zu machen. Die Frage der außenpolitiſchen Rehabilitierung Deutſch⸗ lands ſei ſomit eine Frage der moraliſchen Rehabilitierung unſeres Volkes im Innern und damit eine Frage der Ueberwindung des Syſtems, das in der Geſchichte unzertrennlich ver⸗ bunden ſein werde mit der Periode der inneren und damit äußeren Entwertung unſeres Volkes. Zum Schluß betont Hitler, auch im übrigen ſei es noch eine Frage der Moral, ob es er⸗ träglich erſcheine, jahrelang als Staatsfeinde verfehmt zu werden, um als Menſchen zwei⸗ ter Klaſſe plötzlich mit dem Vorantritt bei einer Rettungsaktion beehrt zu werden. Auch aus dieſer Empfindung heraus müſſe er den Vorſchlag des Reichskanzlers ablehnen.„Ich bedauere nochmals“, ſo ſchließt das Schreiben,„daß in dieſe Aktibn zur Rettung des Syſtems der Name des Reichspräſidenten einbezogen wurde, für den wir Mitkämpfer des großen Krieges als Generalfeld⸗ marſchall unſerer Heere unveränderliche ehrerbietige Dankbarkeit empfinden.“ Muſſolini twill nach Lauſanne kommen Drahtung unſ. Londoner Vertreters i§ London, 18. Jan. Die italieniſche Regierung hat in London wiſſen laſſen, daß Muſſolini perſönlich nach Lau⸗ ſanne gehen werde, wenn Macdonald an der Konferenz teilnehme. Inoffizielle Beſprechungen ſind im Gange, deren Ergebnis noch nicht voraus⸗ zuſagen iſt. Der engliſche Premierminiſter wird in jedem Fall zur Eröffnung der Abrüſtungs⸗ konferenz nach Genf fahren. Es iſt keineswegs ausgeſchloſſen, daß er die beiden Reiſen verbindet, obwohl er ſehr ſchwer für längere Zeit aus Lon⸗ don fortbleiben könnte. Maedonalds Erſcheinen in Lauſanne könnte einen beträchtlichen Einfluß auf die dortigen Ver⸗ handlungen haben. Sein Talent für Konferenzen und ſeine langen Erfahrungen im Reparations⸗ problem würden Englands Einfluß ſehr zugute kommen. Man hat auch auf früheren Konferenzen erlebt, daß ſich Macdonald in kritiſchen Stunden zu einer Charakterſtärke und Entſchiedenheit erhebt, die an ihm ſonſt nicht erkennbar iſt. Nimmt man hinzu, daß Macdonald in den letzten Wochen mehr⸗ fach ſeine Verſtimmung über die Ver⸗ zettelung der Reparationsverhandlungen ge⸗ äußert hat, ſo könnte man von einem gemeinſamen Appell Maedonalds und Muſſolinis an die öffent⸗ liche Meinung der Welt einen erheblichen Fort⸗ ſchritt der Streichungsidee erwarten. Ein Dementi aus Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Januar. Die Pariſer Meldung, daß Frankreich, Italien und England mit Deutſchland über die Vertagung einer endgültigen Löſung der Reparatiousfrage ſich geeinigt hätten, wird an den hieſigen zuſtändigen Stellen als unrichtig bezeichnet. Eine ſolche Einigung, noch ehe die Beſprechungen überhaupt au⸗ gehoben haben, ſei nicht erfolgt. Die Linie unſerer Politik iſt unzweideutig durch das Interview des Kanzlers feſtgelegt worden und von ihr werde auf keinen Fall abgewichen werden. Bei der Gelegenheit wird auch nochmals mit allem Nachdruck hervorgehoben, daß die deutſche Regierung an dem Beginn der Konferenz für Ende Januar feſthält. Man wäre allenfalls bereit, über eine Ver⸗ ſchiebung um zwei oder drei Tage mit ſich reden zu laſſen, falls Herr Laval das Bedürfnis verſpüren ſollte, vor Laufſanne für ſein neues Kabinett das Vertrauen der Kammer ſich atteſtieren zu laſſen. Wer war es? Drähtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Jan. Bekanntlich ſind die Erklärungen, die ſeinerzeit der Reichskanzler dem engliſchen Botſchafter in Ber⸗ lin, Rumbold, gegeben hat, durch In diskre⸗ tion bekannt geworden. Der„Völkiſche Beobachter“ hat nun behauptet, in diplomatiſchen Kreiſen verlaute, der Reichskanzler habe dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter von der beabſichtigten Erklärung Mit⸗ teilung gemacht und der wiederum habe den polni⸗ ſchen Geſandten in Berlin informiert. Von dem ſollen dann dieſe Angaben nach London geleitet worden ſein. Vom Berliner Auswärtigen Amt wird dieſe Darſtellung beſtritten. Die Unterredung Brünings mit Francois⸗Poncet habe, wie ja ſchon einmal von zuſtändiger Seite mitgeteilt worden iſt, mehrere Tage vor dem Geſpräch des Kanzlers mit dem eng⸗ liſchen Botſchafter ſtattgefunden. Francois⸗Poncet habe darnach Berlin verlaſſen und ſei zur Zeit des entſcheidenden Geſpräches in der Reichskanzlei gar nicht in Berlin geweſen. Infolgedeſſen habe er auch den polniſchen Geſandten nicht informieren könen, der mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun habe. Von einem diplomatiſchen Beſchwerdeſchritt der deutſchen Regierung in Paris könne daher keine Rede ſein. 5 Man vermißt in dieſem Dementi leider eine An⸗ deutung diach der poſitiven Richtung hin. Wer hat nun eigentlich, wenn dieſe in der Tat in Ber⸗ liner politiſchen Kreiſen ſeit mehreren Tagen un⸗ widerſprochen verbreitete Verſion nicht zutrifft, den Vertrauensbruch begangen? — Berlin, 18. Jan. Die Verordnung des Reichs⸗ präſidenten über die Aufhebung des Verbotes des Tragens von Abzeichen wird heute im Reichs⸗ anzeiger veröffentlicht und tritt von morgen ab in Kraft. f Der Streit um Brüning Von Richard Bahr g Hat, wie viele behaupten, der Kanzler wirklich eine Niederlage erlitten, als erſt Hugenberg und dann Adolf Hitler der Anregung ſich verſagten, durch ein Ausnahmegeſetz die Amtszeit des Reichs⸗ präſidenten um weitere ſieben Jahre zu verlängern Dr. Brüning hat die Fähigkeit deutſcher Menſchen unterſchätzt, parteipolitiſche Erwägungen und Reſ⸗ ſentiments hinter die großen geſamtſtaatlichen Fragen zurückzustellen. Das iſt, bei Licht beſehen, alles. Und war gewiß kein moraliſcher Fehler. Nicht einmal ein politiſcher. Immer wird es im Leben der Völker Stunden geben, wo der Staats⸗ mann alles— oder zum mindeſten recht viel— auf eine Karte ſetzen muß. Wo es ſchlechthin Pflicht wird, alle Möglichkeiten, auch die unſicheren, aus⸗ zuſchöpfen. In unſerm Fall lagen zudem die Dinge keineswegs ſo unſicher. Es wird im Ernſt kaum zu beſtreiten ſein, daß Adolf Hitler, da er zur Fahrt nach Berlin ſich rüſtete, entſchloſſen war, zuzu⸗ ſtimmen. Die Zweifel ſind ihm erſt nachträglich im Gelände der Wilhelmſtraße gekommen. Manche wollen wiſſen: der Ausſprache im Kanzlerhaus hätte der zündende, von Menſch zu Menſch überſpringende Funke gemangelt. Die ſei überhaupt unter einem unglücklichen Stern geſtanden. Der Kanzler hätte Hitler nicht zu packen vermocht und umgekehrt Adolf Hitler nicht den Dr. Brüning. Groener aber ſei als ſtummer Gaſt dabei geweſen, unfähig, die beiden, die an ſich doch den gleichen Wunſch hegten, zueinander zu führen. Eine andere Lesart: Hitler hätte auch nach der Unterredung im Kanzlerhaus wohl noch gewollt. Seine Unterführer(nicht der Hauptmann Röhm, nicht einmal Dr. Goebbels) hätten es nicht gelitten. Wenn dieſe Darſtel⸗ lung zuträfe— und die Gewährsmänner, denen ſie entſtammt, ſcheinen es zu verbürgen— wäre er⸗ wieſen, daß Adolf Hitlers Macht über ſeine An⸗ hängerſchaft ihre Grenzen hat. Daß jene Kraft zu binden und zu löſen, die unbedingte, aus ſehr moderner Myſtik und überkommener Mannentreue gemiſchte Gewalt über die Gemüter, nicht, wenig⸗ ſtens nicht mehr, vorhanden iſt. Und daß auch hier, noch ehe die Bewegung ihren großen Tag erlebte, ein Rad ſich zu lockern begann. de Gar kein Zweifel, daß von den beiden Führern der„nationalen Oppoſition“ Adolf Hitler in den letz⸗ ten Wochen die ſympathiſchere Rolle geſpielt hat. Auch die beſſere politiſche Einſicht iſt bei ihm geweſen. Dann hat ihm doch das Letzte gefehlt. Er hat ſich von Hugenberg diſtanziert. Den Mut, nicht nur getrennt zu marſchieren, ſondern auch ſo zu ſchlagen, hat er micht aufgebracht. Dabei wären die Dinge ſchon von ſelber weitergeglitten. Dieſe Verhandlungen über die Präſtdentenvahl waren ja nur die Ein lei⸗ tung, ſozuſagen die erſten vorbereitenden Schritte. Wären Kanzler und Kabinett auf Entgegenkommen geſtoßen, man hätte— kommt Zeit, kommt Rat— wohl auch noch über andere und anderes ſich ver⸗ ſtändigt. Selbſt über Preußen! Die Erbitte⸗ rung über das harte, kurzſichtige Sozialiſtenregiment, dieſes grundſätzliche, gar nicht mehr verhüllte Meſſen mit zweierlei Maß ergreift nachgerade immer wei⸗ tere Kreiſe. Auch an den Demokraten, zumal ſeit Hoepker⸗Aſchoff ſchied, der vieles lindern, mancher Unbill die Spitze abbrechen konnte, bohren Zorn und Groll. Es iſt einfach nicht wahr, daß der Kanzler Brüning oder die Mitglieder ſeines Miniſteriums ſich aus Paſſion der Sozialdemokratie ergeben hätten. Daß es ihnen Spaß machte, Arm in Arm mit den Severing, Grimme, Grzeſinſki, den bis zur Unklug⸗ heit nur noch auf den Schutz ihres Patrimoniums Bedachten, das Jahrhundert in die Schranken zu for⸗ dern. Immer von neuem in den bald zwei Jahren, da er mit wechſelnder Begleitmannſchaft das Reichs⸗ ſchiff lenkt, hat Herr Brüning verſucht, nach rechts abzubiegen. Doch einmal über das andere iſt ihm der Weg dahin von Hugenberg verlegt worden. Für den exiſtiert nicht der alte Weſsheitsſatz, daß die Politik blattweis genoſſen werden muß wie die Arti⸗ ſchocke. Schwarz oder weiß iſt die Parole des ein wenig zu unkomplizierten Mannes. Entweder ſofor⸗ tige rekormatio an Haupt und Gliedern im Reich und in Preußen— oder Kampf und Feindſchaft bis zur Selbſtzerſtörung. Das iſt aber, mit Verlaub zu vermelden, dummes Zeug. Der Parteimann(wenn er nichts als Parteimann iſt) darf zur Not ſo argu⸗ mentieren, Der Patriot nie.. ſträußchen wäre. 2. Seite/ Nummer 28 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe uns ein friſches und notwendiges Band mit dem öſterreichiſchen Bruderſtaat werden ſollte, die Fürſorge für die härter denn je be⸗ drängten deutſchen Minderheiten, die Beobachtung der Vorgänge im Donauraum uſw. uff. Dennoch iſt in all dem Gewirr und Getöſe dem Kabinett Brü⸗ ning gelungen, was noch keinem ſeiner Vorgänger gelang: die Staatengeſellſchaft zu überzeugen, daß polätiſche Zahlungen von Deutſchland nicht länger geleiſtet werden können. Frankreich und die von ihm ausgehaltenen Trabanten ſind an⸗ derer Auffaſſung oder geben vor, es zu ſein. Aber ſie ſind iſoliert. Die Weltmeinung, in den Nuancen unl, im Tonfall nur verſchteden, lautet: die deut⸗ ſchen Reparationen ſind des Uebels Wurzel. Erſt an dem Tage, da ſie aufhören, wird die vom Kri⸗ ſenfteber ausgezehrte Wirtſchaft der Welt zu gene⸗ ſen anfangen. Eine Regierung, die in wenigen Mo⸗ naten in Europa und Ueberſee einen ſolchen Wan⸗ del der Anſchauungen zu erzwingen vermochte, wird man mit gutem Gewiſſen kaum erfolglos nennen dürfen. Und es verrät ſchon ein bischen ſchlechten Geſchmack, unentwegt zu deklamieren: erſt muß der Brüning weg, dann wollen wir weiter reden. So geſehen, iſt es auch einigermaßen gleichgültig, ob man demnächſt in Lauſanne oder Duchy zum Ab⸗ ſchluß kommt oder nicht. Der dies ſchreibt, getraut ſich noch nicht, an ein happy end für morgen oder übermorgen zu glauben. Einſtweilen ſtehen die bei⸗ den Hauptpartner, Deutſchland und Frankreich, einander noch zu fern. Vermutlich wird man ſich daran genügen laſſen, zunächſt das Terrain zu ſon⸗ dieren. Hernach vertagen und im Mai, nach den franzöſiſchen Wahlen, wieder zuſammenkommen. Kann ſein, daß man dann in einer Atmoſphäre größerer Sachlichkeit doch noch handelseins wird. Der deutſche Standpunkt iſt von Dr. Brüning ein⸗ dringlich, feſt, eindeutig formuliert worden. Er wird in Deutſchland bis in die Reihen der Oppoſition zur Linken wie zur Rechten geteilt. Wo iſt ein auch nur halbwegs verſtändlicher Grund, daß man jetzt, gerade jetzt Herrn Brüning wie einen ungetreuen Schalks⸗ knecht heimſchicken müßte? Selbſtmord bei der Verhaftung? — Küſtrin, 18. Jan. Der Nationalſozialtſt Beyer ſollte wegen unbefugten Waffenbeſitzes vor dem Po⸗ ligetrevier in der Landsberger Straße feſtgenommen werden. Plötzlich zog er ſeinen Revolver. Der Po⸗ Iitzeibeamte glaubte ſich bedroht und entſicherte im ſelben Moment ſeine Dienſtwaffe, als auch ſchon ein Schuß krachte und Beyer durch einen tödlichen Schuß getroffen zu Boden ſank. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung ergab, daß es ſich um einen Selbſtmord oder um unvorſichtige Hand⸗ habung der Waffe handeln muß, da der Beamte noch gar keinen Schuß abgegeben hatte. Vater erſchießt ſeinen ſchlafenden Sohn — Köln, 18. Jan. In Raderthal feuerte geſtern früh ein 50jähriger Schreiner auf ſeinen ſchlafen⸗ den 23 jährigen Sohn aus einem Armee⸗ revolver einen Schuß ab. Der junge Mann wurde ſchwer verletzt und mußte in ein Kölner Krankenhaus geſchafft werden, wo er, ohne das Bewußtſein wieder zu erlangen, ſtar b. Der Vater, der mit ſeinem Sohn am Samstag mehrmals Auseinanderſetzungen gehabt hatte, wollte ſich gleich nach der Tat erſchießen, traf aber daneben und ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Das„Naturret yt“ der Tribute Die Auffaſſung der franzöſiſchen Sozialdemokratie in der Reparalionsfrage Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Jan. Die Stellung der franzöſiſchen Sozialiſten zu den internationalen Problemen der Gegenwart wird durch einen Artikel des Parteiführers Leon Blu m im„Petit Pariſien“ in folgender anſchaulichen Weiſe charakteriſiert. Leon Blum geht davon aus, daß ſchon in den erſten Nachkriegsjahren die franzöſi⸗ ſchen Sozialiſten die Herabſetzung der deut⸗ ſchen Reparationsleiſtungen, unbedingte Priorität der franzöſiſchen Reparationsforderungen, Annullierung aller internationalen Schulden, ge⸗ rechte Verteilung der Kriegskoſten der Verbündeten und internationale Emiſſionsorganiſation verlangt hätten um den Wiederaufbau der zerſtörten fran⸗ zöſiſchen Gebiete durchzuführen, die Währung zu ſchützen und die Wirtſchaft zu heben. Die franzöſiſche Sozialdemokratie ſei noch heute von denſelben Ge⸗ ſichtspunkten geleitet. Sie werde nicht den Grundſatz der Reparationen fallen laſſen: „Wir ſehen in der materiellen Wiederher⸗ ſtellung der Kriegsſchulden keine Tribut⸗ leiſtung, ſondern eine gerechte Verpflichtung. Die deutſche Reparationsſchuld iſt nicht durch Kriegs⸗ oder Siegerrecht begründet, ſondern durch einfaches Naturrecht.“ Leon Blum führt weiter aus, daß die Anwendung dieſes Naturrechtes nicht außerhalb der engen Zu⸗ ſammenarbeit der internationalen Organiſationen er⸗ folgen könne. Die deutſchen Reparationszahlungen haben den Verzicht aller Staaten auf gemeinſame Be⸗ mühungen um vernünftige Produktionspläne, Wäh⸗ rungsſolidarität und Krediterleichterungen jeder Art zur Vorausſetzung. Das gleiche gilt in den Augen Leon Blums für die franzöſiſchen Zahlungen an Amerika. Wie für die deutſchen Leiſtungen an Frankreich ſeien auch für die franzöſiſchen Schuldver⸗ pflichtungen gegenüber Amerika wirtſchaftliche Geſetze maßgebend. Ihre Nichtbeachtung würde Gläubiger⸗ und Schuldnermächte gleichzeitig treffen. Das Repa⸗ rationsproblem könne nur gelöſt werden durch ein Syſtem, das die deutſchen Zahlungen nicht nur mit der Entwicklung des deutſchen Außenhandels, ſondern auch mit der Feſtigung des deutſchen Kredits und dem Schutz ſeiner Währung eng verbindet. Von der kommenden Abrüſtungskonfe⸗ renz fordert Leon Blum vollſtändige Abrüſtung aller Länder. Nur die allgemeine Abrüſtung be⸗ deutet die wirkliche Vorſichtsmaßregel gegen den Krieg. Die Abrüſtung ſei nicht die Folge der Sicher⸗ heit, ſondern eine ihrer wichtigſten Vorausſetzungen. „Sicherheit durch Schiedsgerichtsbarkeit und Ab⸗ rüſtung müßte die Theſe auf der Genfer Konferenz ſein.“ Die„deutſchen Geheimrüſtungen in Holland Eine Abfuhr der franzöſiſchen Verleumder V Paris, 17. Januar. Das auf den niedrigſten Verdächtigungen auf⸗ gebaute Lügengebäude über deutſche Ge⸗ hetmrüſtungen in Holland iſt durch die ob⸗ jektive Berichterſtattung eines rechtsſtehenden fran⸗ zöſiſchen Journaliſten zuſammengebrochen. Wie erinnerlich, hatte ſich vor einigen Wochen nicht einmal der Vorſitzende der Heereskommiſſion des Senats, General Bourgeois, geſcheut, mit ſeiner Perſon die Behauptungen zu decken, daß 1200 ſchwere Geſchütze für Rechnung der deutſchen Reichswehr in Holland zum Abtrans⸗ port bereitſtünden bzw. ſchon nach Deutſchland befördert ſeien. Wenn dieſer mit ſeinen Worten ſehr leichtfertig um⸗ gehende General jetzt die Berichte des vom„Jour⸗ nal“ nach Holland entſandten Sonderkorreſponden⸗ ten lieſt, wird ihm hoffentlich die Schamröte ins Ge⸗ ſicht ſteigen. Aus den angeblichen 1200 fertigen Ge⸗ ſchützen werden auf Grund der Berichte des Deutſch⸗ land nicht gewogenen Rechtsblattes 1200 Geſchütz⸗ rohre, und dieſe Rohre ſind nicht einmal montterfähig, ſondern ſie liegen noch zum größten Teil als un⸗ bearbeitete Blöcke im Freien. Seit 13 Jahren ruhen ſie friedlich auf dem Raſengelände einer Eiſenfirma, allen Witterungseinflüſſen aus⸗ geſetzt. Die Behauptung, dieſe„Geſchützrohre“ ge⸗ hörten der deutſchen Reichswehr, fällt in ſich zuſam⸗ men. Der franzöſiſche Journaliſt hat nämlich er⸗ fahren, daß ſie als Alteiſen für jedermann zum Preis von—8 Millionen Mark zu haben ſind, natür⸗ lich auch für Deutſchland. Wörtlich ſchreibt der Journaliſt:„So liegen die Dinge und ſind nicht zu widerlegen. In dem Lager von Krimpar bei Rotterdam exiſtiert kein deutſcher Artilleriepark.“ Um die fran⸗ zöſiſchen Hetzapoſtel nicht zu ſehr bloßzuſtellen, fügt das Blatt hinzu, Mitbeſitzer der Eiſenfirma ſei ein Deutſcher. Ein maßgebender holländiſcher Waffenſachverſtändiger im Generalsrang verſicherte dem franzöſiſchen Korreſpondenten, daß die ſog. Ge⸗ ſchützrohre in—8 Monaten von Krimpar in die Ruhrwerke transportiert und dort in komplette Ka⸗ nonen umgewandelt werden könnten. In den Roh⸗ ren ſei jedenfalls der Hauptbeſtandteil der Kanonen vorhanden(22). Es bliebe nur noch übrig, die Räder zu bauen. Dieſe könnten leicht von der Krupp⸗Firma im Rotterdam hergeſtellt werden, die zwar nur Auto⸗ mobile fabriziere,„aber ein Auto rollt ja auch auf Rädern.“ Jeder vernünftige Menſch, der nur eine Kanone von fern geſehen hat, muß über dieſes Geſchreibſel ſachen. Die franzöſiſchen Verdächtigungen zerfallen wieder einmal in nichts. Dieſe gründliche Blamage wird der Maſſe hoffentlich die Augen öffnen. Die Spreugſtoff⸗Funde in Hagen — Hagen, 18. Jan. Die in Zuſammenhang mit den großen Sprengſtoff⸗ und Waffenfunden verhafte⸗ ten vier Perſonen werden am heutigen Montag dem zuſtändigen Richter zwecks Erlaſſes eines Haft⸗ befehls vorgeführt werden. Einer der Verhafteten hat einen Selbſtmordverſuch unternommen, ein anderer hat bereits ein Geſtän nis ab⸗ gelegt. Der gleichzeitig verhaftete über 60 Jahre alte Schreinermeiſter dürfte mit der Angelegenheit kaum etwas zu tun haben, ſodaß zu erwarten iſt, daß er heute wieder aus der Haft entlaſſen wird. — Wien, 18. Jan. In einer Unterredung mit einem Vertreter des„Wiener Morgen“ erklärte Innenminiſter Winkler, er beſchäftige ſich mit der Ausarbeitung eines Geſetzes, das den Staat als alleinigen Träger der Machtmittel von jedem anderen Einfluß befreien ſolle. Die Bundesregierung werde die Aktion zur inneren Abrüſtung ſtreng unparteiiſch durchführen. Laie Ni Badiſche Polit Jür Hugenberg Landesvorſtand und Landesausſchuß der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei hielten am Sonn tag in Karlsruhe eine Sitzung ab. Landtagsabg. Dr. Schmitthenner machte zunächſt Ausfüh⸗ rungen zur Konkordatsfrage. Dabei ergab ſich völlige Uebereinſtimmung der Parteiinſtanzen und Land⸗ tagsfraktion. Nach Referaten des Reichstagsabg, Dr. Hanemann und der Abgg. Schmitt henner und Dr. Brühler wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, die ſich gegen die Notver⸗ ordnungs⸗ und Erfüllungspolitik wendet, die Ableh⸗ nung der Reichstagseinberufung bedauert und dem Parteiführer Hugenberg dafür gedankt wird, daß er den Vorſchlag Dr. Brünings auf Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten abgelehnt hat. In einem Begrüßungstelegramm an Hugenberg wurde deſſen Haltung anläßlich der letzten polj⸗ tiſchen Ereigniſſe gebilligt. Schweres Eiſenbahnunglück in Frankreich 10 Tote, 20 Verletzte Paris, 18. Januar. Am Sonntag abend iſt der Perſonenzug Paris Abbeville um 19.10 Uhr bei Saint⸗Juſt⸗en⸗Chauſſee entgleiſt. Dabei ſind nach den letzten Meldungen 10 Perſonen ums Leben gekommen, während 20 verletzt worden ſind. Von den Ver⸗ letzten ſollen ſich zehn in bedenklichem Zuſtande be⸗ finden. Sämtliche Verletzten ſind mit einem Sonder⸗ zug ins Krankenhaus von Creil geſchafft worden Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Deligne, begab ſich ſofort bei Bekanntwerden der Nachricht von der Eutgleiſung an Ort und Stelle. Die Auf⸗ räumungsarbeiten ſind noch nicht beendet. Die yffi⸗ zielle Unterſuchung über die Urſache der Ent gleiſung iſt ebenfalls noch nicht abgeſchloſſen, doch glaubt mau, daß ſie auf den Achſenbruch des vierten Wagens zurückgeht. Der Unfall ereignete ſich kurz vor dem Bahnhof des kleinen Ortes St. Juſt. Trotz des Achſenbruches fuhr der Zug, wenn auch mit verminderter Ge⸗ ſchwindigkeit, bis zur erſten Weichenſtelle, wo ſich die Kataſtrophe ereignete. Die vier hinter dem beſchüä⸗ digten Wagen laufenden Wagen ſpraungen aus den Gleiſen; zwei Wagen zweiter Klaſſe gingen vollkommen in Trümmer. Dicht an der Unfallſtelle ſtand ein Weichenſteller⸗ häuschen, das pöllig eingedrückt wurde. Drei Weichenſteller, die ſich im Augenblick der Ka⸗ taſtrophe in dem Häuschen befanden, wurden ſchwer verletzt. Vier Todesopfer in Bilbao — Bilbao, 18. Jan Nach einer Kundgebung der Traditionaliſten kam es geſtern hier zu ernſten Zwiſchenfällen. Auf der Straße gerieten konſervative Elemente mit Repupli⸗ kanern zuſammen, und erſtere machten von ihren Waffen Gebrauch. Vier junge Leute wurden ge⸗ tötet; ſieben Perſonen, darunter ein Gendarm, wurden verwundet. 5 Die Volksmenge verſuchte, in das Gebäude der Carliſten einzudringen. Kommuniſten durchzogen nationale die Stadt. den vorgenommen. Zahlreiche Verhaftungen wur⸗ Keine Kürzung der Beamtengehälter — Berlin, 18. Jan. Durch verſchiedene Zeitungen geht die Nachricht, daß infolge ungünſtiger Kaſſen⸗ lage des Reiches beabſichtigt ſei, die Gehälter der Reichsbeamten zu kürzen oder nicht voll auszuzahlen. Dieſe Nachricht iſt aus der Luft gegriffen. Es ſchweben in der Reichs⸗ regierung keinerlei Erwägungen in dieſer Richtung — Lügender Stein Auf dem Friedhof einer Kleinſtadt herumzulau⸗ fen, das iſt ein heiter, wehmütiger Gang. Es iſt, als ob ein ſchönes Stück Seele der Stadt hier verſcharrt liegt und freundlich behütet wird. Herzen mußten zu Ende ſchlagen, Hände mußten für immer ſinken, Füße zuſammenfallen, damit dieſe Stadt weiterleben und ſchöner blühen konnte. Menſchen ſanken in den Staub, aber man hat immer noch die Empfindung, als ob dieſe Geſtorbenen noch in ihrer Erdemwiege vom Kleinſtadtglück umfangen ſind und noch einmal, ehe ſte gänzlich zu Heimaterde werden, zum letzten Mal den Wunſch haben: den Klang der Morgenglocke zu hören, oder das Mittagslicht über den Dachgiebeln zu ſehen und den Abendrauch aus den Schornſteinen zu riechen.— Wahrhaftig, ſo ein Kleinſtadtgottes⸗ ackergang iſt wie eine verſchwiegene Wanderung durch ein vernünftiges Märchen. Aber auf einmal taucht ein Grabſtein auf: groß, breit, mit prächtigen, teuren Goldbuchſtaben:„Hier ruht mein unvergeßlicher, lieber Mann, unſer guter Vater“. Das Grab iſt verwuchert. Der Stein von Vögeln angeſchmutzt. i Eine traurige Ruhe, ein vergeſſenes Grab. Nicht, daß das Grab ungepflegt iſt, macht dieſes letzte Fleckchen Erde ſo traurig, ſöndern, daß ſich hier die Lüge in großen Goldbuchſtaben breit macht. Wenn auf dem Stein tief eingemeißelt verſichert wird, daß der Heimgegangene unvergeßlich iſt, ſo müßte doch wenigſtens ein beſcheidenes Zeichen da⸗ für vorhanden ſein, daß dieſes„Unvergeſſen“ auch lebendig iſt. Und wenn es nur ein Groſchen⸗ So arm, ſo bettelarm iſt wohl niemand, daß er für einen geliebten Toten nicht eine billige Blume übrig hätte. Soweit kann kein leben⸗ diges Herz von ſeinem vermißten Geſtorbenen ſein, daß es nicht eine kleine Handreichung übrig hätte, die die Bettdecke aus Erde glatt ſtreicht. N Aber nun lügt dieſer Stein und beſcheinigt jedem Vorübergehenden in Gold: wie tief vergeſſen der Tote iſt. Es iſt ſo billig und bequem, im erſten Schmerz hohe Geldſcheine hinzulegen und mit Pracht, im Angeſichte der ganzen Stadt, kundzutun, daß da ein Unvergeſſener von der Erde ging. Aber über dieſes„Unvergeſſen“ wuchert übermütig das übernehmen. Vielleicht erinnert ſich die Kleinſtadt des Toten und ſchickt ihm, aus dem nahen Wald, au Frühlings⸗ abenden eine Amſel zu, die dem Vergeſſenen das Glück der Winde und die Wonne der Erde auf das verwahrloſte Grab flötet. M. J. Kommende Uraufführungen. Das Deutſche Nationaltheater in Weimar wird das Drama„Bothwell“ von Paul Wolf zur Urauffüh⸗ rung bringen.— Unter dem Titel„Der Mann mit der Mappe“ wird die Komödie von Alexej Fajko an der Dresdner Komödie uraufgeführt werden. — Am Wiener Theater in der Joſefſtadt fin⸗ det die Uraufführung von Otto Indigs Luſtſpiel „Die Braut von Torocko“ ſtatt.— Das altmünchner Volksſtück„Xaver Kreukl“ von K. Dreher und M. Ferner kommt im Stadttheater in Mem⸗ mingen zur Uraufführung.— Das Darm⸗ ſtädter Landestheater bringt Bruckners Bearbei⸗ tung des„Timon“ von Shakeſpeare heraus. Neuregelung für die Thüringer Landestheater. Von der thüringiſchen Landesregierung wird gegen⸗ wärtig der Vorentwurf zu einem neuen Thea⸗ tergeſetz in Thüringen geprüft, der die Neu⸗ regelung der Landestheater zum Ziele hat. Es han⸗ delt ſich dabei in erſter Linie um eine Herabſetzung ſtaatlicher Zuſchüſſe für die Bühnen, wobei damit gerechnet wird, die Form der Landestheater in ſtäd⸗ tiſche Theater mit einem feſten Staatszuſchuß zu ver⸗ wandeln. Ferner gehen die Beſtrebungen dahin, einzelne Theater abzubauen und den Zufſammen⸗ ſchluß verſchiedener Bühnen durchzuführen. Um die Erhaltung des Kaſſeler Theaters. Bei den von Generalintendant Tietfien als Ver⸗ treter der preußiſchen Regierung mit den Vertretern der Kaſſeler Stadtverwaltung geführten Verhandlun⸗ gen um die Erhaltung des Theaters in Kaſſel wird mit einer Einigung gerechnet, die den Fort⸗ beſtand des Theaters erhoffen läßt. Und zwar ſoll Kaſſel von Preußen einen Zuſchuß von 500 000/ erhalten, eine Summe, die nach den vorhandenen Ver⸗ trägen und zur Erhaltung der Baulichkeiten ohnedies aufzubringen wäre. Ferner ſoll das Theater mit ſeiner Einrichtung und ſeinem Fudus der Stadt koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. Die über dieſe Unterſtützungen hinausgehenden Leiſtungen ſind von der Kaſſeler Stadt⸗ und Bezirksverwaltung zu Der neue Heidelberger Muſikdirektor ſtellt ſich vor. Das ſtädtiſche Orcheſter Heidelberg iſt nach langer, allzulanger Pauſe wieder einmal ſeiner eigentlichen Beſtimmung zugeführt worden, es hat wieder einen eigenen Führer bekommen, der ſyſte⸗ matiſch mit ihm arbeiten kann. Betrachtet mam das erſte ſtädtiſche Sinfoniekonzert nur einmal von der Seite des Orcheſters aus, dann wird aus dem künſt⸗ leriſchen Ergebnis des Abends vor allem die er⸗ ſichtliche Freude des Orcheſters ſelbſt klar, aus dem Operettengedudel wieder einmal in die Gefilde der wahren Muſik kommen zu dürfen. Im Orcheſter⸗ körper ſteckt ein ſolch geſunder Kern, der auch durch die leeren Monate nicht verdorben werden konnte, zu deſſen Hebung und Förderung es nur einer kun⸗ digen Hand bedurfte. Dieſe Hand ſcheint unſer Or⸗ cheſter in dem neuen Muſikdirektor Kurt Over⸗ hoff gefunden zu haben. Aber bei Overhoff iſt es nicht nur die Hand, die manuelle Fähigkeit, die ihn den Kontakt mit dem Inſtrumentalkörper verhält⸗ nismäßig raſch finden ließ, es ſteckt in ihm jener muſtkaliſche Elan, der ſich auf das Orcheſter ſpontan überträgt, der für den Dirigenten unerläßlich iſt, wenn er den reproduzierten Werken gerecht werden will. Overhoff hat für ſein erſtes Konzert zwei ziem⸗ lich gegenſätzliche Sinfonien gewählt: von Brahms die ziveite, von Beethoven die dritte. Bei Brahms ſpürbar der Hang zum Romantiſieren, der— leider — einem großen Teil unſerer jungen Dirigenten ab⸗ handen gekommen iſt, ſpürbar auch durch die gewähl⸗ ten Tempi, die zwar manchmal in ihrer Breite durch die Rückſicht auf das Orcheſter geboten ſchienen. Aber dieſe Tempi bringen die Gefahr nahe, daß bei allzu liebevollem Eingehen auf Details die Linie zerfällt. Overhoff darf nicht vergeſſen, daß für ganz groß an⸗ gelegte Bogen ihm der ſatte Streicherklang fehlt. Die große Ueberraſchung war nach der faſt ſchwär⸗ meriſchen Einfühlſamkeit bei Brahms die wirklich heroiſche Auffaſſung bei Beethovens dritter Sinfonie. In beiden Eckſätzen ſchimmerte ſchon kommende Größe durch, die Größe des dem Kunſtwerk dienen⸗ den, ſich ihm unterordnenden Führers. Overhoff iſt eine künſtleriſche Perſönlichkeit, auf deren weitere Entwicklung(wenn man ihm die nötige Gelegenheit dazu gibt) wir uns freuen dürfen. Die zahlreich er⸗ ſchienenen Heidelberger, ſonſt unbekannten Namen gegenüber ſehr zugeknöpft, begrüßten und entließen herzlichem Beifall. den neuen Mann und ſein Orcheſter mit überaus 5 3„ . Die Tätigkeit des Freiburger Stadttheaters, Das Freiburger Stadttheater, das trotz der wirt⸗ ſchaftlichen Lage durch die Theaterfreudigkeit dez Publikums und die verantwortungsbewußte Ein⸗ ſicht der Stadtverwaltung in ſeinem künſtleriſchen und materiellen Beſtand bei größter Sparſamkeit geſichert bleiben konnte, beſchloß das erſte, künſt⸗ leriſch vielgeſtaltige Drittel ſeiner diesjährigen Spielzeit. Durch Abonnentenwerbung war es mög⸗ lich, die Einnahmen nahezu auf dem Stand des Vorjahres zu halten; durch die Schaffung einer Kammerſpielbühne konnte der Kreis der Theaterfreunde erheblich erweitert werden. Mit insgeſamt 32 Neueinſtudierungen in Schauſpiel, Oper und Operette erfuhr der Spielplan eine Reichhaltigkeit, die vom Publikum lebhaft begrüßt wurde. Das Schauſpiel führte in großer Linie vom klaſſiſchen Drama und Luſtſpiel(Götz von Berlichingen, Viel Lärm um nichts, Minna vo Barnhelm) über die romantiſche Bühnenballade (Jagd ihn— ein Menſch von Kolbenheyer) und be⸗ deutſamſten Erſcheinungen der modernen Schau⸗ und Luſtſpielproduktion. Die Oper brachte neben neun Einſtudierungen die bemerkenswerte Erſtauf⸗ Weltkriege gefallenen Komponiſten Heinrich Bien⸗ bei einem Gaſtſpiel des Freiburger Theaters ſtarke Beachtung und lebhafte Anerkennung.— Augen⸗ Haus Pfitzner„Das Herz“ vorbereitet. Die Ope⸗ rette brachte bisher eine Reihe von Neuerſchei⸗ nungen wie„Im weißen Rößl“ und„Die Blume von Hawai“ und nahm wirkungsvolle Werke älte⸗ ren Datums mit Erfolg wieder auf. In den bis⸗ herigen vier Sinfonie⸗Konzerten gelangten nebes dem klaſſiſchen Programm eine Reihe intereſſante⸗ ſter Neuheiten u. a.„Napoli“ von Tommaſint zul Erſtaufführung. N 5 1 Mannheimer Volkshochſchule. Am Mittwoch den 20. Januar, 20 Uhr, im Harmonieſaal ſpricht der beſonders durch ſeine literaturſoziologiſchen Ar⸗ beiten bekannte Schriftſteller Bernard von B tano, Berlin, über„Kapitalismus ihne Literagkünn. während dieſer Zeit unter dem Geſang der Inter⸗ (Cyrano von Bergerac) zum aktuellen Problemſtück rückſichtigte dabei(mit 11 Einſtudierungen) die be führung von„Sandro der Narr“ des elſäſſiſchen, im. ſtock. Beſonders in Straßburg gewann das Werk blicklich wird in der Oper das neueſte Werk von oe enn 22 7 e zu tſch⸗ Sonn⸗ agsabg, Ausfüh⸗ N völlige Land⸗ agsabg mitt⸗ ne Ent⸗ Notver⸗ Ableh⸗ nd dem daß er ung der 15 genberg n polj⸗ ick muar. Paris Shauſſee [dungen m me n, n Ver⸗ nde be⸗ Sonder⸗ worden. Deligne, kachricht ie Auf⸗ die offi⸗ er Eut⸗ n, boch tch des zahnhof bruches r Ge⸗ ſich die beſchä⸗ n aus gingen uſteller⸗ Drei der Ka⸗ ſchwer er itungen Kaſſen⸗ ter der t voll 8 der Reichs⸗ ichtung, heaters. r wirt⸗ eit des te Ein⸗ eriſchen ſamkeit künſt⸗ ährigen 8 mög⸗ ind des a einer is der t. Mitt auſpiel, n eine begrüßt 1 Linie ötz von na von thallade lemſtück i und be⸗ die be⸗ Schau⸗ neben Erſtauf⸗ hen, im Bien⸗ „ Werk. 1 5 s ſtarke Augen⸗ rk ron Ope? zerſchei⸗ Blume de älte⸗ en bis⸗ neben eſſante⸗ ini zur Konkurrenz Italiens beſchäftigen. Auch Montag, 18. Januar 1932 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 28 Drei Löſchzüge— und kein Feuer In der Mollſchule gab es heute vormittag eine nicht geringe Aufregung, als um.45 Uhr die Feuerwehr anrückte. Es ſtellte ſich bald heraus, daß keine Gefahr beſtand. Im Kellergeſchoß hatte ein Hauptlehrer an einem Chemikalienſchrank zu tun, als plötzlich auf der Rückſeite des Schrankes ein Brett herunterftiel und zwei Flaſchen mit Salz⸗ und Schwefelſäure zerſchlug. Die Säuren vermengten ſich unter ſtarker Rauchentwick⸗ lung, ſodaß man ſich nicht anders zu helfen wußte, als die Feuerwehr zu alarmieren. Es erſchienen, wie dies bei Alarm aus Schul⸗ häuſern üblich iſt, gleich drei Löſchzüge, dar⸗ unter einer von der Wache II in Neckarau; außer⸗ dem traf die Lanz⸗Fabrikfeuerwehr alsbald ein. Mit einer Schlauchleitung wurden die Glasſcherben und die einen beißenden Rauch verbreitende Säure abgelöſcht. Innerhalb weniger Minuten war die Gefahr beſeitigt, worauf die Löſchzüge kurz nach 9 Uhr wieder abrücken konnten. Unter Führung von Branddirektor Mikus beſichtigten einige Her⸗ ren von der Stadtverwaltung und vom Stadtſchul⸗ amt die„Brandſtelle“, die ſich in einem großen, mit Lehrmitteln angefüllten Kellerraum befindet. Der Schaden iſt unbedeutend. Aus der im Morgennebel liegenden Oſtſtadt hatten ſich verhältnismäßig wenige Neugierige eingefunden. Die Polizei ſperrte ab und ſorgte dafür, daß die Schulkinder in die Klaſſenzimmer kamen, wo man ſogleich mit dem Unterricht beginnen konnte. 8 Anfalltod Mannheimer Schulkinder Die Gefahren der Straße ſind auch für den Er⸗ wachſenen mannigfaltiger geworden, aber in den letzten Jahren häufen ſich in bedenklichem Maße die Unfallziffern der Schulkinder. Schwer zu erfaſſen find die kleineren Unfälle von Schulkindern auf der Straße, die im allgemeinen in kurzer Zeit in ihren Auswirkungen behoben ſind durch entſprechende „Nachhilfe“ durch die Eltern. Schmerzlich iſt aber die Tatſache, daß die Zahl der tödlich verlaufenen Unfälle bei den Schulkindern eine Zunahme auf⸗ weiſt. Im Schuljahr 1930/31 z. B. gab es in den Mannheimer Schulen 50 Todesfälle, davon waren 16 Verunglückungen, alſo ein Drittel aller Todesfälle überhaupt. 9 davon entfielen auf den Er⸗ trinkungstod und 6 auf Verkehrsunfälle auf der Straße. Das iſt eine ſehr traurige Statiſtik. O Was bringt die Wintertagung der De. In den öffentlichen Verſammlungen der Deutſchen Land wirtſchaftsgeſellſchaft, deren Zahl, der Not der Zeit entſprechend, etwas beſchränkt worden iſt, ſtehen neben allgemein fachlichen Vorträgen eine Reihe an⸗ derer auf der Tagesordnung, die ganz beſonders der derzeitigen Notlage der Landwirtſchaft Rechnung tragen. So werden in der am 6. Februar ſtattfinden⸗ den Hauptverſammlung Profeſſor Dr. Brinkmann ⸗Bonn und Rittergutsbeſitzer von Flemming ⸗Paatzig über„Schickſalsfragen und Zukunfts aufgaben der deutſchen Landwirtſchaft“ ſprechen. Mit beſonderer Spannung wird man auch den Ausführungen des Reichsminiſters und Reichs⸗ kommiſſars für die Oſthilfe, Dr. h. c. Schlang e⸗ Schöningen, über das Thema:„Welche Wege ſind ein zuſchlagen zur Wiedererlangung der Einträglichkeit oſtdeutſcher Land⸗ würtſchafts betriebe unter beſonderer Berückſichtigung der Tierhaltung?“ entgegenſehen. In der gemeinſamen Verſammlung der Be⸗ triebs⸗Abteilung und für Abſatzweſen wird neben der Frage der Rübenbaubeſchränkung und ihrer Auswirkung die Marktlage beſonders für Nutz⸗ und Schlachtvieh und tieriſche Erzeugniſſe be⸗ ſprochen werden. Auf dem Gebiete des Obſtbaues wird die Obſt⸗ und Weinbauabteilung ſich mit der wichtige Dünger⸗, Futter⸗ und Gerätefragen, ebenſo Haus⸗ wirtſchaftsfragen ſtehen auf der Tagesordnung. Die öffentlichen Verſammlungen finden in der Zeit vom.—6. Februar ſtatt. Nähere Mitteilungen über die weiteren Vorträge folgen demnächſt. Auf Anfordern ſind bei der Hauptſtelle der D. L.., Berlin SW. 11, Deſſauerſtr. 14, Sitzungspläne der D. L..⸗ Veranſtaltungen koſtenlos erhältlich. * * Stadtbriefe richtig frankieren! Es iſt zur Ver⸗ meidung von Strafporto notwendig, darauf hinzu⸗ weiſen, daß Stadtbriefe nach wie vor 8 Pfennig Porto koſten. Die am 15. Januar eingetretene Er⸗ mäßigung bezieht ſich nur auf Fernbrieſe und Fernpoſtkarten. * Polizeioberſtleutnant Winterer tritt zurück. Polizeioberſtleutnaut Winterer hat ſich, wie die Preſſeſtelle der Regierung mitteilt, mit Rückſicht auf die dienſtliche Behinderung infolge ſeiner Kriegsverletzung veranlaßt geſehen, um ſeine Peu⸗ ſionierung nachzuſuchen. 5 * Wichtig für öſterreichiſche Optanten. Das Oeſterr. Konſulat Mannheim macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß ſich öſterreichiſche Staatsangehörige(Op⸗ tanten), die noch keiner Heimatsgemeinde zugewie⸗ ſen ſind, ſofort beim Oeſterr. Konſulat Mannheim, Hildaſtraße 17, zu melden haben. * Auseinanderſetzung mit Piſtole und Meſſer. In der Pfingſtbergſiedlung ſchoß am Samslag abend auf der Frühlingsgaſſe ein lediger, 22 Jahre alter Packer im Verlauf eines Streites mit einer Schreck⸗ ſchußpiſtole einem verheirateten, 28 Jahre alten Tag⸗ löhner in das Geſicht. Der Taglöhner, der eine Brandwunde erlitt, ſtach darauf dem Packer mit ſeinem Taſchenmeſſer in die linke Hüfte. Der Packer wurde mit dem Sanitätswagen ins ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. * Bedeutender Geldbiebſtahl. Am 13 Januar wurden aus einer Wirtswohnung in R 4 eine Geld⸗ kaſſette mit 600 bis 700% Hart⸗ und Papiergeld und eine Herrenuhr mit ſilberner Kette entwendet. * Muſterkoffer entwendet. Am 12. Januar ver⸗ ſchwand aus einem Perſonenauto vor F 6 ein brauner Rindlederkoffer, enthaltend zwei Muſterkollektionen, für Stepp⸗ und Daunendecken in Kunſtſeide und Satin, ferner Preisliſten und Auf⸗ tragsbücher. 5 Die gefährliche Dürerſtraße in Neu⸗Oſtheim Die Dürerſtraße iſt die meiſtbenutzte Ausfall⸗ ſtraße aus Mannheim in öſtlicher Richtung. Der Kraftfahrzeugverkehr hat daher auf dieſer Strecke wiederholt ſeine Opfer gefordert. Wenn die Zahl der Unfälle nicht noch größer iſt, ſo iſt dies nur auf die Vorſicht der Anwohner zurückzuführen, die die Gefahren kennen. Tag für Tag kann man hier Kraftfahrzeuge beobachten, die in geradezu beäng⸗ ſtigendem Tempo fahren, obwohl ſtadtauswärts kurz hinter der Eiſenbahnbrücke und ſtadteinwärts in der Nähe des Flugplatzes durch die bekannten Warnungs⸗ plakate 30 Km. Höchſtgeſchwindigkeit vorgeſchrieben wird, deren Beachtung durch die Polizeiwache Dürerſtraße leicht überwacht werden könnte. Trotz⸗ dem gibt die Dürerſtraße Gelegenheit, alle Verkehrs⸗ fünden zu beobachten; ſelbſt das Linksüberholen fahrender Straßenbahnzüge iſt keine Seltenheit. Einige Gefahrenpunkte ſind in den anſchließend wiedergegebenen Zuſchriften aus unſerem Leſer⸗ kreis behandelt. Eine weitere Urſache für die Unſicherheit iſt die dichtſtehende Baumreihe, die von einem ordnungsgemäß rechts fahrenden Kraftfahrzeug aus eine Beobachtung des Gehweges nur auf eine Entfernung von etwa 30 Metern ge⸗ ſtattet und andererſeits auch vom Gehweg aus jedes Kraftfahrzeug bis zu dieſer Entfernung verdeckt. Dieſe Strecke iſt aber ſelbſt für ein mit Vierrad⸗ bremſe ausgeſtattetes modernes Fahrzeug bei mehr als 30 Km. Geſchwindigkeit zu kurz, um allen Zu⸗ fällen begegnen zu können. Der Unfall, der dem kleinen Hans Mohr das Leben koſtete, iſt ein trau⸗ riger Beweis hierfür. Das Kind iſt etwa bei dem Milchhäuschen von Arnold in die Fahrbahn ge⸗ ſprungen. Der Wagen konnte erſt etwa 2025 Meter weiter zum Stehen gebracht werden, wo auch der Knabe ſchwer verletzt aufgehoben wurde. Das Verhalten von Kindern auf der Straße iſt un⸗ berechenbar. Es muß anerkannt werden, daß der Fahrer des Unglückswagens das Kind unverzüglich ins Krankenhaus brachte und dann erſt die Feſt⸗ ſtellung der Einzelheiten durch die Behörde ver⸗ anlaßte. Den Schluß unſerer Meldung über dieſen Un⸗ glücksfall bildete die Mahnung an die Eltern, Kinder nicht unbeaufſichtigt auf Durchgangsſtraßen ſpielen zu laſſen. In Neu⸗Oſtheim fehlt aber trotz zahlreicher Freiflächen auch nur der kleinſte hergerichtete Spielplatz für Kinder. Der einzige Platz, der Kindern eine gefahrloſe Be⸗ wegungsmöglichkeit bot und auch tatſächlich eifrig be⸗ nutzt wurde, war der Böcklinplatz, der an dem Unglückstage umgeackert und dadurch ſeiner bis⸗ herigen Beſtimmung entzogen wurde. Es iſt durchaus nicht von der Hand zu weiſen, daß zwiſchen dieſer Tatſache und dem bedauerlichen Unglücksfall ein ur⸗ ſächlicher Zuſammenhang beſteht. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand ſind in anderen Stadtteilen,.B. in Feudenhei m, reizvolle Schmuckplätze geſchaffen worden, die den Kindern Spielgelegenheit bieten und ſie auf dieſe Weiſe von der Straße entfernen. Das ſollte auch in Neu⸗Oſtheim geſchehen. Der Böcklinplatz iſt im Stadtplan als Schmuckplatz vorgeſehen und nicht als landwirtſchaft⸗ liche Nutzfläche. Seine Herrichtung würde von den Neu⸗Oſtheimer Bewohnern, die ohnehin von der Stadt ſtiefmütterlich behandelt werden, beſonders um der Sicherheit der Kinder willen dankbar begrüßt werden. Für die übrigen Forderungen laſſen wir hier zwei Zuſchriften von NMZ3⸗Leſern aus Neu⸗Oſtheim ſprechen. N Nachdem ſich Freitag nachmittag der dritte tö d⸗ liche Unglücksfall innerhalb eines Jahres auf der Dürerſtraße und deren Verlängerung in Neu⸗ Oſtheim ereignet hat, glaube ich, im Intereſſe der Bewohner dieſes Stadtteils zu handeln, wenn ich an die zuſtändigen Behörden die dringende Aufforde⸗ rung richte, ſofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die durch den Automobilverkehr verurſachte Gefahr auf dieſer Straße zu beſeitigen. Die Tatſache, daß die drei Unglücksfälle auf einer Strecke von etwa 500 Metern paſſierten, beweiſt deutlich, daß hier der Gefahrenpunkt der Straße liegt. Wenn auch zwei der Opfer Kinder waren, die bei einem vielleicht unvor⸗ ſichtigen Ueberſchreiten der Straße verunglückten, ſo beſagt dies gar nichts, denn auf anderen Straßen laufen ebenſoviel Kinder, ohne daß etwas paſſiert. Worin liegt nun die Urſache dieſer gefährlichen Strecke? M. E. nach in den Verkehrsvorſchriften für die Strecke Dürerſtraße Ausſtellungshalle, die es erlaubt, zwiſchen der Eiſenbahnüberführung und der Ausſtellungshalle jede beliebige Geſchwin⸗ digkeit zu fahren. Die gefährlichen 500 Meter liegen gerade am Ausgangspunkt dieſer„Landſtraße“. So kommt es, daß die meiſten nach Heidelberg fahren⸗ den Autos und Motorräder erſt viel zu ſpät ihre Geſchwindigkeit reduzieren. Auch viele der von Hei⸗ delberg kommenden Fahrzeuge halten die Stadt⸗ geſchwindigkeit durch Neu⸗Oſtheim nicht entfernt inne, zumal die Fahrer ja wiſſen, daß ſie bei der Ueber⸗ führung wieder Vollgas geben dürfen. Es liegt im Intereſſe der Allgemeinheit, daß die Vorſchrift dahin⸗ gehend geändert wird, daß alle Fahrzeuge auch zwi⸗ ſchen Brücke und Ausſtellungshalle nur noch Stadt⸗ geſchwindigkeit fahren dürfen. Ebenſo wäre es drin⸗ gend nötig, daß die Geſchwindigkeit ſämtlicher Fahr⸗ zeuge auf der Dürerſtraße längere Zeit hindurch täglich kontrolliert wird. Ihr Berichterſtatter ſchreibt: Die Eltern ſollen Kinder nicht unbeaufſichtigt in der gefährlichen Dü⸗ rerſtraße ſpielen laſſen. Das iſt richtig. Es muß aber ergänzend gefragt werden: Warum hat die Stadtverwaltung die Dürerſtraße für den Durch⸗ gangsautoverkehr freigegeben Früher diente dazu die Seckenheimer Landſtraße?. Der Hinweis, daß der Unterhalt zweier Straßen zu viel Geld koſtet, iſt nicht ſtichhaltig. Warum, ſo frage ich weiter, liegt die Neuoſtheim⸗Schule an dieſer ge⸗ fährlichen Dürerſtraße, die täglich von vielen Kin⸗ dern im Alter des überfahrenen Hans Mohr über⸗ quert werden muß? Wenn auch die üblichen War⸗ nungsſchilder„Schule“ angebracht ſind, ſo werden dieſe von gewiſſenloſen Autofahrern häufig zu wenig beachtet.,. Ich kenne den Autoverkehr der Dürerſtraße ge⸗ genüber der Neuoſtheimſchule weil ich am Boecklinplatz wohne. Ich habe oft genug feſtgeſtellt, daß Autofahrer mit Geſchwindig⸗ keiten von 60—80 Kilometern(zuläſſig ſind 35 Kilo⸗ weter) dieſe Straße durchraſen. Hier muß die Be⸗ hörde rückſichtslos durchgreifen. Strompreisſenkung beim Badenwerk Es wird uns mitgeteilt: Trotzdem die vierte Notverordnung vom 8. Dez. 1931 keine nennenswerte Senkung der Selbſtkoſten des Badenwerkes zeitigt, nämlich weil ſeine Strom⸗ abgabe auf Waſſerkraft beruht und die Zinsermäßi⸗ gung für ſeine Auslandsanuleihen nicht eintritt, hat es ſich zur Vornahme einer Strompreis⸗ herabſetzung entſchloſſen. Beſtimmend hierfür war die Erwartung einer nicht zu fernen Verbilligung ſeiner Geſtehungs⸗ koſten durch eine Konſummehrung lauch infolge einer Senkung bzw. zeitgemäßen Umgeſtaltung der Werktarife ſeiner Wiederverkäufer), ferner durch eine Minderung der ſteuerlichen Belaſtung. Insgeſamt wird der Einnahmeausfall auf Gvund der durch die vierte Notverordnung veranlaß⸗ ten Preisſenkung bei der Lieferung an ſeine Groß⸗ und Kleinabnehmer 664 000 4 betragen. Die vom Badenwerk erſt anläßlich der erſten Notverordnung vom 1. Dez. 1930 freiwillig ohne weſentliche Gefolg⸗ ſchaft durchgeführte Preisſenkung hatte bereits einen Einnahmeausfall von 700 000% zur Folge. Bei den Großabnehmern richtet ſich der Strompreis nach dem jeweiligen Kohlenpreis, d. h. die am 1. Januar angeordnete Kohlenpreis⸗ ſenkung bewirkt eine angemeſſene Ermäßigung des Strompreiſes. Bei den Kleinabnehmertarifen ſollen alsbald nach Erledigung der in der Strom⸗ verrechnung erforderlichen Umſtellungsarbeiten ſpä⸗ teſtens mit Wirkung vom 1. März ab folgende Aen⸗ derungen eingeführt werden: Haushalttarif: Senkung der J. Staffel von 30 auf 27 Pf. je KWh., der II. Staffel von 12 auf 10 Pf. je KWh. Kochſtrom: Senkung von 12 auf 10 Pf. in der Zeit von Anfang November bis Ende März bzw. von 10 bis 8 Pf.; von Anfang März bis Ende Oktober auf 8 Pf. Licht ſtromzählertarif: bisher mit 50 Pf. beginnend künftig mit 45 Pf. Kraftverbrau⸗ cher mit bis 100 Jahresbenützungsſtunden und Mo⸗ wren bis 2 BS.: bisher Mindeſtzahlung.80% bzw. 3 /, künftig Leiſtungspreis.20 1 bzw. 2/ zuzüg⸗ lich einem Arbeitspreis von 10 Pf. je KWh. Kraft⸗ verbraucher mit bis 100 Jahresbenützungsſtunden und Motoren über 2 PS.: bisher Mindeſtabnahme .30% bzw..10 bzw..90, künftig Leiſtungspreis 4/ bzw..20 bzw..40 zuzüglich einem Arbeitspreis von 10 Pf. Kraftverbraucher mit über 100 Jahres⸗ benützungsſtunden: bisher 22 Pf., künftig 20 Pf. je KWh. Nachtkraftſtrom: bisher 12 Pf., künftig 10 Pf. je KWh. Straßen beleuchtung: der bisherige Arbeitspreis von 30 Pf. wird künftig im Winterhalbjahr 24, im Sommerhalbjahr 12 Pf. be⸗ tragen. Gattin Luiſe ge Die Strompreisermäßigungen auf Grund der Not⸗ verordnungen entſprechend einem Einnahmeausfall von 1364 000% gehen weit über die Erſparniſſe hinaus, die durch die Notverordnungen entſtehen. Wieder ein ungeratener Skiſonntag Leichte Nachtfröſte, tagsüber warm mit föhnigem Einſchlag Die Januarmitte war der Sonntag der ver⸗ ſchobenen Wettlauftermine. Landauf, landab ſollten die Gauwettläufe im Ski⸗Club Schwarzwald ſein. Indeſſen es wurde anders, da um die Wochenmitte Regen und warmes Wetter wieder enttäuſcht hatten. Die Welt iſt ſchon lange verdreht, neuerdings nun auch die Skiwelt von Lake Placid, wo ebenfalls der dünne Schnee wegſchmolz und die Bobbrüder mit den Eisdamen, wenn es ſo weiter geht, Blümchen ſuchen gehen können. Es iſt faſt im Schwarz wald ebenſo: in 800 Meter Höhe liegen die neuen Triebe von Bodenpflanzen zu⸗ tage, die ſonſt acht Wochen ſpäter kommen. In den Sonnenlagen haben Heidelbeeren und Bergkirſchen lange Triebknoſpen. Kurz, überall regt es ſich, in den Skiherzen ſogax ſehn⸗ ſüchtig, nur nicht in Frau Holles Bruſt. Der Skiſonntag war ſo etwas wie ein verkaterter Nachfeſttag in der Karnevalszeit, nichts Ganzes, nichts Halbes. Nur die richtigen Hochlagen hatten noch genügend Schnee, aber mit langen Anmärſchen und Zufahrten. Infolge des klaren Nachtwetters waren mäßige Froſtgrade zu verzeichnen, die für den entſprechenden Harſcht geſorgt hatten, der dann auf den Sonnenſeiten tagsüber weicher wurde. Aber es war eben kein richtiger Winterzug, viel eher ein halber„Sommertagszug“ anderer Gegenden. Es fehlte die richtige Freude am Winter. Es war kein kontraſtreiches Hochglanzbild, das geboten wurde, lein„Weißes Wunder“. Unter Tags ſtellte ſich dann bei ſteifem Südweſt⸗ bis Weſtwind über den Höhen noch Bewölkung ein, ſo daß auch noch die Sonne verſchwand und es unfreundlich kühl wurde. Man lief Ski, gewiß, aber wie das ſo eben geht, bei einem nach unten ſchnell abnehmenden und mehr oder min⸗ der eiſigen Schneebelag.— o— ** * Auf Beſtüttereiwagen haben es nach wie vor ganz beſonders die Langfinger abgeſehen. Am 12. Jan. verſchwand von einem Beſtättereiwagen vor O 3 eine Kiſte, gezeichnet„H. u. C. Nummer 10 148“, mit 30 Halbliterflaſchen Schaumwein, Marke Henkel Trocken, am 13. Januar von einem Beſtättereiwagen in der Rheindammſtraße eine Kiſte, gez.„A. Nummer 97“ mit 12 Literflaſchen Schaumwein, Abſender: Karl Abicht, Düſſeldorf⸗ Gerresheim. 5 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Dienstag eh Hanſer, wohnhaft R 7. 28. 4 ſeit über 7 Jahren, — Zum Reichsgründungstag Bismarck, der Schmied des neuen Deutſchen Reiches inſer Bild zeigt das Bismarckdenkmal in Berlin von Reinhold Begas(18311911. Kommunale Chronik Senkung der ſtädtiſchen Tarife * Uebeérlingen, 17. Jan. Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den jährlichen Waſſerzins von 12 auf 11 Mark für einen Haus⸗ halt herabzuſetzen, für größere Betriebe den Kbm.⸗ Preis um 1 Pfg. Aufgrund des Vertrages der Stadt mit dem Gaswerk Singen wird im Hinblick auf die Senkung der Kohlenpreiſe der Gaspreis von 23 auf 22 Pfg. je Kbm. herabgeſetzt. Ein grundſätzlicher Stadtratsbeſchluß :: Kaiſerslautern, 15. Jan. In der heutigen Stadtratsſitzung wurde eine grundſätzliche Ab⸗ ſtimmung durchgeführt. In den verſchiedenen Städ⸗ ten der Pfalz waren die Gehälter der ſtädtiſchen Be⸗ amten an die der Reichs⸗ und Staatsbeamten angegli⸗ chen worden. Bekanntlich hatte die bayeriſche Staats⸗ regierung in einer Anordnung den Standpunkt ver⸗ treten, daß tiefere Einſtufungen ohne Verletzung von wohlerworbenen Rechten zuläſſig ſeien, daß alſo die derzeitigen ziffernmäßigen Gehälter oder die der⸗ zeitigen Einſtufungen in eine beſtimmte Beſoldungs⸗ gruppe keine wohlerworbenen Rechte darſtellten. Das Reichsgericht hat ſich in einer Entſcheidung auf einen gegenſätzlichen Standpunkt geſtellt. In dieſer Ent⸗ ſcheidung heißt es, daß wohlerworbene Rechte der Be⸗ amten ausdrücklich von einem Eingriff aufgenommen werden müßten. Auf Grund dieſer Entſcheidung hob der Stadtrat heute ſeinen früheren Beſchluß auf und faßte mit Stimmenmehrheit einen der Reichsgerichtsentſcheidung entſprechenden Beſchluß. Bis jetzt ſind in dieſer Beſchlußfaſſung in Bayern nur Nürnberg und Regensburg vorangegangen. Es iſt aber damit zu rechnen, daß auch ſämtliche anderen folgen werden. Weiter wurde mitgeteilt, daß für Hilfsbedürftige 500 Ster Holz aus dem Stadtwald zur Verfügung geſtellt wurden, die gegen einen ge⸗ ringen Betrag an Hilfs bedürftige abgegeben werden,. Fortdauer der veränderlichen und anhaltend milden Witterung, höchſtens leichter Regen. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags 15 Wind böh. 75 58. 0 n. an icht, Stürte Werſheim 181,,% 4 f, bedeckt Königsſtuhl] 569 778,2 5 5 4 SW leicht Nebel Karlsruhe 1207786 7 10 6 ſtill— bedeckt Bad ⸗Bad 213.778,20 719 780 leicht Nebel Villingen 712 790,5 2 7 2 W leicht bedeckt Bad Dürrh. 701— 2-1 N leicht bedeckt St. Blaſien 780— 2 5 0 ſtill— Nebel Badenwell. 422 778,4 6 10 5 ftill— bedeckt Feldbg. Hof 1275 646.5 2 4 ö 0 fſtill 5 bedeckt Eine Randwelle des großen nordweſteuropätſchen Zentraltiefs hat uns am Sonntag nachmittag unter auffriſchenden Nordweſtwinden Bewölkungszunahme und im Norden gegen Abend vorübergehend leichten Regen gebracht. Seither liegen die Temperaturen auch im Gebirge über Null, ſo daß jetzt im ganzen Lande über normal mildes Wetter herrſcht. Die Wetterlage iſt für Süddeutſchland auch heute wenig verändert. Das ſüdoſteuropäiſche Hochdruck⸗ gebiet hat ſich über den Alpen auf 780 Millimeter verſtärkt. Entlang ſeinem Nordweſtrande gleiten die ozeaniſchen Luftmaſſen der atlantiſchen Zyklone über die Nordſeeländer nach dem Eismeer und grei⸗ fen zeitweilig auch auf Norddeutſchland über, Eine ſtärkere Randſtörung lag heute früh weſtlich Eng⸗ land und wird uns vorausſichtlich vorübergehend beeinfluſſen. 3 8 Rauhe Winterluft ſchadet der Haut nicht, wem Sie zur Pflege die herrliche Creme Leodor nehmen, ein e inſpektor Georg Knebel mit ſeiner fe en Röte der Haut. Rote Paclung fettfrei— blaue Packung haltig. Unter⸗Vorkriegspreſſe. Berſuch Überzeugt. 1 1 4. Seite/ Nummer 28 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Veranſtaltungen in Mannheim a Der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen hielt am 16. Januar im Reſtaurant Kaiſerring Jahreshauptverſammlun g ab. Der Ver⸗ ſammlung wohnte der erſte Vorſitzende Roſteck und der Geſchäftsführer Bartz vom Südweſtdeutſchen Landesver⸗ band bei. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß der Vor⸗ ſtand durch Veranſtaltungen geſelliger Art den lands⸗ maunſchaftlichen Geiſt in der Fremde beſtens pflegt. Oef⸗ fentliche Kundgebungen und Lichtbildvorträge exweckten in weiten Kreiſen Verſtänduts für das Oſtland und ſeine Not. Durch Uebernahme der Pate uſchaft für den Ort Lipowitz im Kreiſe Ortelsburg und durch ſeine Heimatſpenden zeigt der Verein, daß er auch den ideellen Zweck des Zuſammenſchluſſes nicht verkennt. Der Kaſſen⸗ ſeine bericht zeichnete die ſparſame und erfolgreiche Verwaltung noch beſonders aus. Die Neuwahl des Vorſtandes ergab eine Reihe non Wiederwahlen. Neu gewählt wurde als erſter Vorſitzen⸗ der Herr Herbert Montua und als Schriftführer Herr Eugen Seelig. Die Kaſſengeſchäfte liegen weiter in den bewährten Händen des Herrn Auguſt Kauer. Der Vorſitzende und der Geſchäftsführer des Sübweſt⸗ deutſchen Landesverbandes benutzten ihre Anweſenheit in der Verſammlung, um intereſſante Einzelheiten über die Verbandsarbeit bekanntzugeben. Dabei kam zum Aus⸗ druck, welchen bedeutenden Anteil die Vereinigung der heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen in dem Kampf um die Beſeitigung des unnatürlichen polniſchen Korridors hat. Die von großer Heimatliebe getragenen Ausführun⸗ gen ſchloſſen mit dem Appell, nie die ſchwer kämpfenden Landsleute in der Heimat zu vergeſſen und ſie mit allen möglichen Mitteln tatkräftig zu unterſtützen. Nach Er⸗ ledigung des geſchäftlichen Teiles blieben die Mitglieder noch in angeregter Unterhaltung beiſammen. Für den Monat Februar iſt ein Filmvortrag über Oſtpreußen und Kopernikus im Plane⸗ tarium geplant. Näheres wird noch bekanntgegeben. Bei ber„Fröhlich Pfalz“ Mit einer großangelegten Damen ⸗Fremden⸗ ſitzung eröffnete die„Fröhlich Pfalz“ die Faſchingszeit. Der vollbeſetzte Saal des Friedrichsparks war der beſte Beweis dafür, daß das Verlangen nach karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen durch die Zeitverhältniſſe keineswegs verdrängt werden konnte. Aber auch die Stim⸗ mung ließ nichts zu wünſchen übrig. Bei den Darbietun⸗ gen war vor allem Wert auf Qualität gelegt worden. Bei der Quantität hatte man des Guten etwas zu viel ge⸗ tan, denn es war bereits% 2 Uhr, als der Narrenſtaat ſich verabſchieden konnte. Beſondere Erwähnung verdienen an erſter Stelle die Vorbereitungen. Der Saal hatte aus Papierbahnen eine Zwiſchendecke erhalten, ſo daß eine intime Raumwirkung erzielt wurde. Sehr originell und wirkungsvoll waren die luſtigen Figuren und Zeichnungen, die ringsum an den Saalwänden angebracht waren. Als beſonders vorteilhaft erwies ſich bie Querbeſtuhlung, ſodaß ſich das Intereſſe auf die an der rechten Saalſeite aufgeſchlagene Elferratstafel und auf die gegenüberſtehende Bütte konzentrieren konnte. Die Muſik hatte man vor der Bühne poſtiert und die Mit⸗ wirkenden auf der Bühne ſelbſt untergebracht. Sehr pompös geſtaltete ſich der Einzug, der von dem Trommler⸗ und Pfeiferkorps der Ranzen⸗ garde eröffnet wurde. Einer Abteilung der Ranzengarde und der Standarte folgte Till Eulenſpiegel, der am Narxrenſeil die vier Notverordnungen, den Paragraphen 48, den Mehrertrag der Umſatzſteuer und ſämtliche anderen Mitwirkenden hereinführte. Zwei Zeremonienmeiſter be⸗ gleiteten die Pagen, die das Silbergerät des Elferrats und das goldene Buch der Pfalz trugen. Die Uneinigkeit der Welt ſymboliſierte eine Gruppe, in der ſich der Jaun mit dem Haß, dem Neid, der Verläumdung, dem Lug und Trug herumſtritt. Wieder folgte eine Kompagnie der Ran⸗ gengarde, die dem Generalſtab das Geleite gab. Ein Ober⸗ hofmarſchall mit zwet Pagen führte die Elferräte von der Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof und von der Karnevals⸗ geſellſchaft Viernheim herein. Den Beſchluß bildete ſchließ⸗ lich der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“. Die Begrüßung nahm Präsident Reiſcher vor, der bas Motto des diesjährigen Faſchings„Wenn aach lauſig die Zeite, der Humor macht kää Pleite“ in den Mittelpunkt ſei⸗ ner Ausführungen ſtellte. Als erſter beſtieg Narr Lö wen⸗ ſtein die Bütte, um die einzelnen Mitglieder des Elfer⸗ rats vorzuſtellen und unter allgemeinem Gelüchter auf ihre kleinen perſönlichen Schwächen hinzuweiſen. Wilhelm Trieloff vom Nationaltheater wurde für ſeine Darbie⸗ tungen begeiſtert gefeiert. Dem„Trinklied“ aus„Das Glöckchen des Eremiten“ und der Ballade„Hildebrand und Habubrand“ mußte er ſchließlich noch den„Frühling am Rhein“ zugeben. Durch ein gemeinſames Lieb, von Vize Appel dirigiert und zum Schunkeln befohlen, wurde die Stimmung recht gehoben, ſo daß Hermann Boruhofen als Brezelverkäufer eine für ſeine neuen Witze ſeht emp⸗ füngliche Zuhörerſchaft fand. Eine Pointe jagte die andere. Den Gäſten: Fritz Schorn von Köln⸗Mülheim, den Elferräten vom Lindenhof; die ſich ſtolz als Rheinländer bezeichneten und den Glferräten von Viernheim, die von ihren ſtillgelegten Zigarrenfabriken einige Notverordnungszigarren mitgebracht hatten, wurden Hei der Vorſtellung der gebührende Beifall zuteil. Als er⸗ folgreiche Büttenrednerin ſtellte ſich Frl. Riedle vor, die auf die verbrieften Beamtenrechte pochte. Der Saalpoltziſt, der gegen die Aufwieglerin einſchreiten wollte, wurde von der Ranzengarde abgeführt. Karl Spindler wußte als Sachſe über die Zeitverhältniſſe allerlei zu ſagen, während Narr Oſten als Fenſterputzer ſich bemühte, die deutſchen Fenſterſcheiben blank zu putzen. Der Geſang verein „Liederpalme“ ſang unter Stabführung von Herrn Haag ſchwungvoll die„Muſikanten aus der Pfalz“, die ſtets gerne gehörte„Weinreiſ“ und ſchließlich den„Jäger aus Kurpfalz“. Fritz Schorn aus Köln, der bereits bei der Damen⸗Fremdenſitzung im vergangenen Jahre ſehr großen Erfolg erzielen konnte, kam dieſes Mal als Gefan⸗ gener No. 51. In ſeiner mit polttiſchen Anſpielungen durch⸗ ſetzten Rede ſprach er die Hoffnung aus, daß die Notver⸗ ordnung bald abgeſetzt und Deutſchland von der Schulden⸗ laſt frei werde, die jetzt noch auf ihm ſitzt. Anſchließend tagte ein notverordneter Notverordnungsausſchuß, der ſehr viel von notperordneten Notverordnungen redete. Leider konnte er ſich, da er auf der Bühne tagte, nicht recht durch⸗ ſetzen, ſo daß er vorzeitig ſeine Sitzung unterbrechen mußte. Der Einzug der 3 in Henriette von Jokushauſen konnte erſt gegen Mitternacht erfolgen. In ihrer Be⸗ gleitung befanden ſich neben dem Geſinde einige Mohren⸗ pagen, der Leibkoch und ſchließlich auch das„weiße Rößl“. Unter den Klängen„Das kommt nur einmal“ wurde die Prinzeſſin von Ranzengardiſten auf einer Sänfte in den Saal getragen. Auf der Bühne angekommen, fand Wil⸗ helm Trieloff für ſeine Kollegin Henny Liebler, die zur Prinzeſſin Karneval gewählt worden war, herzliche Begrüßungsworte. Dieſe Begrüßung und ſchließlich die An⸗ ſprache der Prinzeſſin an ihr„Volk“ bildeten den Höhe⸗ punkt des Abends. Der Beifall kannte keine Grenzen mehr, ols Henny Liebler das Lied„Das kommt nur ein⸗ mal“ ſang, für das Alfred Landory paſſende Worte zurecht gemacht hatte„Das gibts nur einmal, daß eine Frau das Szepter ſchwingt“ ſtellte ſie feſt, wie ſie auch das einmalige der Rauzengarde beſang. Gleich ſtarken Beifall wurde der Sängerin ſpäter für zwei weitere Dar⸗ bietungen geſpendet. Narr Wickenhäuſer als Markt⸗ war ſehr gut, ebenfalls Gerhard Helffenſtein, dem jedoch nicht mehr die nötige Aufmerkſam geſchenkt wurde. Herr Blank von den Viernheimer Gäſten ſpielte zwei Xylophonſolis und ſchließlich ſtellte ſich der Kölner Schorn nochmals als Feuerwehrmann vor. Im Lärm des allgemeinen Aufbruchs ging ſeine Rebe unter, die lei⸗ der zu ſehr im Kölner Dialekt gehalten war, der nicht von allen verſtanden werden konnte. Einen luſtigen Till Eulen⸗ ſpiegel, der unermüblich tätig war, hatte man in dem Wormſer Schlöſſer gefunden. Die Muſik ſtellte die Kapelle Homann ⸗Weba u, Kapellmeiſter Homann⸗ Webau waltete während des Abends am Flügel. 8 * Akademiſcher Feſtball im Parkhotel Im Rahmen eines Feſtballes traf ſich bie akademiſche Jugend der Handelshochſchule Samstag abend im Parkhotel. Angehörige der Burſchenſchaften und Ver⸗ bindungen Alemannia, Arminia, Kurpfalz und Saxo Frieſia verbrachten einige Stunden in ſchönſter Harmonte. Der Beſuch des Balles übertraf alle Erwartungen. Es ging infolgedeſſen etwas dränglich zu. Gäſte waren in großer Anzahl vertreten, u. a. Angehörige des Blau⸗ Weiß⸗Caſinos. Fräulein Lina Schmidkonz und Herr Kurt Rudolf Wein lein taten ihr möglichſtes, um jeden Geſchmack zufrieden zu ſtellen. Nach ben üblichen Begrüßungs⸗ und Dankesreden: Herrn K. R. Wein leins für die Tanzſchule, Herrn Häfeles für die wenig anweſenden Primaner der Leſſingſchule und Herrn Jochems namens der Arminia und übrigen Verbindun⸗ gen, gab es unterhaltende Einlagen. Fräulein Gais⸗ mar konnte mit einer Tanzgroteske reichen Beifall ernten, denn ſie zeigte neben guter Mimik eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Beherrſchung dieſer Tanzart. Sechs Damen gaben einen von Frl. Schmidkonz einſtudierten Wal⸗ zerreigen zum Beſten. Mittelpunkt der Darbietungen waren ſelbſtverſtändlich die in Turnierſtil vorgeführten Geſellſchaftstänze Kurt R. Weinleins mit feiner Partnerin Frl. Hanni Seidel, die ſtarken Beifall fan⸗ den. Sonſt wurde getanzt und wieder getanzt. Vor allem machte die Jugend von ihrem Können ausgiebigſten Ge⸗ brauch. Nur die vielen Mamas und Papas wollten nicht ſo recht. Es bedurfte ſchon der Aufmunterung durch Tanzſpiele. Von den Kapellen iſt beſonders die Kapelle Leufx mit ihren ſpiel⸗ und zugabefreudigen Mannen zu erwähnen. Abſchlußball der Tanzſchule Helm Welch zahlreicher Anhängerſchaft die bekannte Tanz⸗ ſchule Karl Helm ſich erfreuen kann, zeigte am Sams⸗ tag abend der dicht beſetzte Saal des Friedrichsparks an⸗ läßlich des Abſchlußbal ls. Die aus den modernen Tanzkurſen entlaſſenen Anfänger hatten Gelegenheit, in einem Turnier ihre Kunſt zu zeigen, wobei die Paare Jo achim⸗Frl. Schnör r, Kornman n⸗Frl. Bickel, Beh r⸗Frl. Pahler und Klapper t⸗frl. Krapp als Sieger hervorgingen und nahrhafte Ehrengeſchenke ent⸗ gegennehmen durften. 5 5 Im weiteren Verlauf des Abends wickelte ſich eine kleine Bühnenſchau ab, die wirklich genußreich war und beſonders die hervorragenden Leiſtungen unſerer jüng⸗ ſten einheimiſchen Jazz ⸗ Kapelle, der Ex centric Rhythmitker, zur Geltung brachte. Von dieſem gut eingeſpielten Orcheſter, das im Begriff iſt, das beſte Jazz⸗ orcheſter Mannheims zu werden, hörte man unter Leitung des Herrn Schmieder u. a, eine Jazzbearbeitung von „Tannhäuſer“⸗Motiven. Herr Schmieder ſelbſt erwies ſich mit einer Fledermaus⸗Paraphraſe als ausgezeichneter Pianiſt. Eine Ueberraſchung war das Auftreten der Singing Fives, der fünf Mannheimer Jazgſänger, die ſich die Revellers und die Comebian Harmoniſts zum Vorbild genommen haben und,„beflügelt“ von Herrn Merkel, der auch die Arrangements bearbeitet hat, munter ödraulos ſingen. Beſonders gut und beifalls⸗ witröͤig waren der Schlager„My golden Baby“ und der Rumba„Fieſta“.. Den muſikaliſchen Darbietungen ſchloß ſich eine Tanz ⸗ ſchau auf der Bühne an. Es gab alle modernen Tänze und ſogar einen Steptänzer zu ſehen. Den Ab⸗ ſchluß bildete ein Paſo oͤgble, der neue Geſellſchaftstanz, der wohl dem Rumba den Rang ſtreitig machen wird. Nun waren der allgemeinen Tanzluſt keine Schranken mehr ge⸗ ſetzt; Schüler und Freunde der Tanzſchule Helm blieben noch einige Stunden in angenehmer Unterhaltung bei⸗ ſammen. el. * * Nervyſität, Nervenleiben und Sexualleben. Ueber dieſes lebenswichtige Thema ſpricht am kommenden Mitt⸗ woch abend im Caſino Dr med. Glück vom Sanatorium Braunfels⸗Lahn. Der Redner des Abends, ein bekannter Reformarzt, wird durch die Beſonderheit ſeiner Gedanken und die perſönlich ſympathiſche Art den Abend wertvoll ge⸗ ſtalten und ſeinen Hörern, Geſunden und Kranken viele wichtige und nützliche Ratſchläge geben. Beſonders ſei auf die eingehende Darſtellung einer wirkſamen und zweck⸗ vollen Pflege der Nervenkraft hingewleſen, die Lebens⸗ führung, Ruhe, Bewegung, Ernährung und leicht durch⸗ führbare Behandlungsmittel umfaßt und einen ſicheren Weg weiſt zur Verhütung vorzeitigen Alterns, zur Erhal⸗ tung und Wiedergewinnung von Nervenſpannkraft und Leiſtungsfähigkeit.(Weiteres Anzeige.) Wir hörten Mannheimer Sendungen Die im Palaſt⸗Hotel ſpielende Kapelle Künzel ſtellte ſich nunmehr auch den Runbfunkhörern vor. Neben dem rhythmiſch durchgefeilten Spiel fiel beſonders angenehm der eigenartige und weiche, durch die Zuſammenſetzung be⸗ dingte Klang der Inſtrumente auf. In der Stunde des Chorgeſangs hörte man den Volks⸗ chor Waldhof, der in Dr. Karl Kroihs offenſichtlich einen umſichtigen Führer beſitzt. Abgeſehen von einigen Unſicherheiten am Anfang, wohl durch die Mikrophonfurcht bedingt, wurden die Ehöre außerordentlich klangvoll und fein abgetönt wiedergegeben. Chorwerke von Waelraut, Jüngſt, Scherchen und Üthmann umfaßte die Vortragsfolge, die dadurch noch abwechſlungsreicher geſtaltet wurde, daß Gemiſchte Chöre, Männerchöre und Frauenchöre dargeboten wurden. Anter den Zünftigen Dr. Laven weilte mit dem Mikrophon auf dem Jeld⸗ berger⸗Hof, um die Hörerſchaft an einer Zuſammen⸗ kunft der„Zünftigen“ teilnehmen zu laſſen. Daß die ſport⸗ begeiſterten Stammgäſte des Feldbergs das Lob des Feld⸗ berges zum Ausdruck brachten und ihre Liebe zum weißen Schwarzwald offenbarten, war durchaus begreiflich. Eine Auflockerung der ganzen Uebertragung wäre wünſchenswert geweſen, da die Reden in ihrer ununterbrochenen Folge etwas eintönig wirkten. Wegen Ueberſchreitung der vor⸗ geſehenen Sendezeit ſchaltete Stuttgart mitten in einer Rede ab, um ja nicht den Beginn eines Bunten Abends zu verpaſſen. eee Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jauuar 22 Abein⸗Pegel 18. 14. 15. 16 18[ Necar-Pegel 14. 18. 16.18 Fase! 0 78 0000.57.580057 Scharia 1355.221,17 1090.85 Manndeim. 4,20 8,99 9,80 3,58 6892.88 2,782.63 2,4 denon.641,52 1,461.84 u 509.8 4,7 402.86 Heilbronn 881.481.4810 aunheim 4884.23.958.808, 41 Plochingen..00.66 0,610,88 aud 420,005.52.17 25 ln 5,804,904, 413,58 5, Geſchäftliche Mitteilungen 2 Sparhelfer, Saftbrater und Siko, neuzeitliche Roch⸗ Brat⸗ und Backgeräte, ſparen Zeit, Fett und Gas. Vor⸗ führung dieſe Woche im Vortragsſaal der Firma Bazlen. Paradeplatz.(S N iehe Anzeige im heutigen Morgenblatt.) Werdenfelſer Gau-Skiweltlämpfe in Oberammergau Sieger Franz Reiſer⸗Sc. Partenkirchen Am Sonntag nahmen die Werdenfelſer Gau⸗Skiwett⸗ kämpfe mit dem Abfahrtslauf, der wegen der inzwiſchen wieder ſchlechter gewordenen Skiverhältniſſe auf den Nord⸗ hang des Sonnenberges verlegt werden mußte und mit dem Sprunglauf auf der neu verbeſſerten Kolgenbergſchanze ihren Fortgang. Der Abfahrtslauf zeitigte trotz der Ver⸗ harſchung recht gute Zeiten und verlief, ebenſo wie der Sprunglauf, ohne jeden Unfall. Der Partenkirchener Franz Reiſer, der ſich ſchon den Sieg im Langlauf geſichert hatte, belegte auch im Abfahrtslauf mit 2,54 den erſten Platz und ließ damit den Münchner Uli Neuner(3,16) erheblich zurück. Beim Springen mußte Reiſer allerdings ſeinem Clubkame⸗ raden Matthies Wörndle den Vorrang laſſen, der mit zwei 38 Meter⸗Sprüngen die Beſtleiſtung des Tages erreichte und mit Note 228,0 den erſten Platz belegte. In der Dreier⸗Kom⸗ bination blieb jedoch Reiſer mit Note 230,50 an der Spitze. Den zweiten Platz belegte Rud. Schindl⸗SC. Garmiſch(Note 187,833) vor Neuner⸗München 1860(Note 180). Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf. Altersklaſſe: 1. Nober(MTV. Mün⸗ chen) 3,54. Klaſiſe 1: 1. Franz Reiſer⸗Partenkirchen, 2,54; 2. Neuner⸗München 60 3,16 3. Joſ. Hartl⸗München 60, 3,81. Klaſſe 2: 1. Baader⸗SC. Partenkirchen 2,57 und Wagner⸗ Oberammergau 2,57; 2. Schindl⸗ SC. Garmiſch 3,02.— Sprunglauf: Klaſſe 1: 1. Matthies Woerndle⸗Parten⸗ kirchen(98,38 Meter) 228,8; 2. F. Reiſer⸗ Partenkirchen(34,85 Meter) 211,5; 3. Fiſcher⸗Hochempor München(36,35 Meter) 211. Klaſſe 2: 1. Hans Oſtler⸗Partenkirchen(36,37 Mtr.) 222,5; 2. Gewitz⸗Penzberg(30,32 Meter) 184,0. Dreierkombination:(Langlauf, Abfahrtslauf u. Sprung⸗ lauf): 1. Franz Reiſer⸗ Partenkirchen Note 230,55 2. Rudi Schindl⸗SC. Garmiſch 187,833; 3. Uli Neuner⸗München Note 180; 4. Anton Baader⸗Garmiſch Note 178,333. Zweier⸗Kombinatſon.(Abfahrts⸗ u. Langlauf): 1. Franz Reiſer Note 240 2. Anton Baader Note 191,25. Zweierkombination.(Sprung⸗ und Langlauf): 1. Franz Reiſer 225,75; 2. M. Wörndle 216,75. Zweierkombination.(Abfahrts⸗ u. Sprunglauf): 1. Franz Reiſer Note 225,75; 2. Schindl⸗Garmiſch 200,0. Allgäuer Ski⸗Meiſterſchaflen Ludwig Boeck⸗Neſſelwang Meiſter Die am Sonntag mit dem Sprunglauf auf der neuen Schanze am Nordpol bei Hindelang beendete 17. All ⸗ gäuer Skimeiſterſchaft errang zum erſten Male Ludwig Boeck⸗Neſſelwang mit der Note 672,2 aufgrund ſeines Sieges im Langlauf und des zweiten Platzes im Sprunglauf. Sieger im Sprunglauf wurde Thannheimer⸗Oberſtdorf, der mit 48 Meter die größte Weite des Tages ſtand und mit zwei weiteren Sprüngen von 34 und 45 Meter die Note 919,8 erhielt. Meiſter Boeck führte Sprünge von 34, 42 und 45 Meter aus und belegte mit Note 314,2 den zweiten Platz. Der Sieger der Klaſſe 2 Baumann⸗Reuthe ſprang 36 Meter und zwei mal 47 Meter in guter Haltung. Ski⸗Meiſterſchaft von Tirol und Vorarlberg Rudi Matt gewinnt den Abfahrtslauf Die Austragung der Ski⸗Meiſterſchaft von Tirol und Vorarlberg begann mit dem Abfahrtslauf über eine Strecke von 17,5 Kilometer in der Nähe von Kufſtein. Die Schnee⸗ verhältniſſe waren nicht beſonders günſtig, ſodaß die Läufer, von denen 80 am Start erſchienen waren, mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die beſte Zeit des Tages erzielte Rudi Matt vom Ski⸗Elub Arlberg mit :08:07 Std. Auf den Plätzen folgten: 2. Franz Harrer⸗ SW Lech 110741 Std.; 3. Guſtl Mülter⸗Bayriſch⸗Zell:12:12 Stunden; 4. Walter Glaß⸗Klingenthal:13:22 Std. In der Jungmannen⸗Klaſſe ſiegte Erich Gallwitz⸗Reukte in 99:12 Min. Die Jungmannen hatten die Hälfte der Strecke der erſten Klaſſe zurückzulegen. Minterſport-Meiſterſchaſten Winierſport in der Schweiz Die mit dem Sprung⸗ und Slalomlauf am Sonntag gh⸗ geſchloſſenen Berner Skiwettbewerbe in Wengen ſahen in der Kombination den in der Altersklaſſe ge ſtarteten A. Julen mit Note 674,8 Punkten vor A. Ogt⸗ Kanderſteg 601,27 ſiegreich. Im Sprunglauf belegte Tro, jani⸗Gſtad mit Note 332,5 und Weiten von 45, 48 und 5 Meter den erſten Platz, während im Slalomlauf der Grin⸗ delwalder F. Steure mit 1,27,8 die beſte Zeit des Tagez herausfuhr. Die zentrale ſchweizeriſche Skimeiſter ſchaft in Andermatt ergab den überlegenen Sieg von Wiſz Prager⸗Davos, der in der Kombination 665,90 Punkte er reichte und W. Regli⸗Andermatt 605.75 und H. Hogg⸗Zürich 586.75 auf die nächſten Plätze verwies. Prager gewann den Sprunglauf mit Note 319,4 und geſtandenen Sprüngen von 40, 41 und 41 Meter. Den weiteſten Sprung des Tages führte der Jungmann E. Berger⸗Andermatt mit 51 Meer aus. Auf der Olympia⸗ Schanze in St. Moritz gaben ſich 34 der beſten ſchweizer Springer ein Stelldicheig die Weiten von durchweg 60 Meter herausholten. Der i Zürich beheimatete Norweger Kielland ſprang zwar mit 66,5 Meter die größte Weite, mußte aber den Sieg an Adolf Badrutt abgeben, der mit ſeiner beſten Leiſtung nur einen halben Meter zurücklag. Eisſchnellaufen in Engelberg Mit dem erwarteten Sieg des öſterreichiſchen Meiſterz Riedl endete am Sonntag das Internationale Schnellaufen in. Engelberg um den Holland⸗Becher. Riedl gewann auch den 1000 Meter⸗Lauf und mußte nur über 5000 Meter dem Holländer Koops den Vortritt laſſen, der mit ſeiner Zeit von 8,41,6 einen neuen Landesrekord ſchuf. Riedl ble mit 8,42 unter ſeinem eigenen Landesrekord. Zweiländer⸗Skimeiſterſchaft Die Skimeiſterſchaft von Tirol und Vorarlberg wurde am Sonntag mit dem Sprunglauf beendet. Sieger wurde wieder der Titelverteidiger Rudi Matt⸗Arlberg mit der Note 4471 in der Kombination vor dem ßöſterreichiſchen Meiſter Walter Glaß⸗Klingenthal mit Note 420,8, während der deutſche Meiſter Guſtl Müller GBayeriſch⸗Zell) un⸗ plaziert blieb. Walter Glaß erzielte im Sprunglauf mit Sprüngen von 43 und 48 Meter die beſte Note. Münchener Eislaufverein ſpielt unentſchieden in Zürich Die Eishockeymannſchaft des Münchener Eislaufvereins trug am Sonntag auf der Züricher Kunſteisbahn gegen den Akademiſchen Eishockey⸗Club Zürich einen Freundſchafts⸗ kampf aus und erzielte nach wechſelvollem Kampfe ein ver⸗ dientes:8. 3000 Zuſchauer wohnten der Veranſtaltung bei, Vier Bayern und ſechs Berliner Die deutſche Eishockeymannſchaft für Amerika Nachdem ſeitens der Amerikaner eine weſentliche Ein ſchränkung des Wettſpiel⸗Programms vorgenommen wo den war, hat ſich, wie bereits gemeldet, der Deutſche Eis laufverband trotz der mehrfachen Abſagen doch noch enk⸗ ſchloſſen, eine Eishockey⸗Mannſchaft zu den Olympiſchen Winterſpielen nach Lake Placid zu entſenden. Inner halß der Winterſpiele werden unſere Vertreter ſtatt neun nur ſechs Kämpfe auszutragen haben. Das übrige Gaſtſpiel⸗ Programm wurde von acht auf drei Treffen verringert. Von dieſen wird eines nach der Ankunft in Newyork die heiden anderen nach der Beendigung der Olympiſchen Spiele ausgetragen. Die Heutſche National⸗Mannſchaft die von Kleeberg⸗Berlin geführt wird, beſteht aus den vier Bayern Leineweber⸗Füſſen, Slevogt, Schröttle und Strobl⸗ München, ſowie aus den ſechs Berlinern Jänecke, Rudi Ball, Korff, Römer, Heinrich und Herker. Die Abfahrt er⸗ folgt am 21. Januar nrit dem Hapagdampfer„Hamburg“ der Newyork am 29. Januar ereichen ſoll. .——————— Ringer⸗Großkampftag in Schifferſtadt Um die Meiſterſchaft der Oberliga von Baden⸗Pfalz: Bit Schifferſtabt ſchlägt SV Greibnkg, Gasluch 1528 Schifferſtadt ſtand am Sonntag im Zeichen des Meiſter⸗ ſchaftskampfes zwiſchen dem Bezirksmeiſter von Unter⸗ baden⸗Pfalz und dem von Oberbaden. Nach bem über⸗ raſchend hohen Sieg des S Freiburg⸗Haslach am Sonn⸗ tag zuvor über ben vorjährigen Kreismeiſter und dies⸗ jährigen Bezirksmeiſter von Mittelbaden, Germania Weingarten, war man auf den Kampf in Schlfferſtadt be⸗ ſonders geſpannt und ſo kam es benn auch, daß der Saal im Neuen Brauhaus bereits um 1 Uhr nachmittags bis zur Hälfte beſetzt war und bei Beginn des Kampfes um 3 Uhr über 800 Zuſchauer um die Matte verſammelt ſah. Vielen blieb der Zutritt wegen Ueberfüllung des Saales verſagt. 8 Der oberbadiſche Bezirksmeiſter rechtfertigte in jeder Hinſicht ſeinen Ruf, der ihm als techniſch gute, ſehr harte Mannſchaft voraus ging. Der Bezirksmeiſter von Unter⸗ baden⸗Pfalz, Vfck Schifferſtadt, mußte ſchwerer um den Erfolg kämpfen, als der Erfolg beſagt. Der überraſchend hohe Sieg von Schifferſtadt entſprach aber durchaus dem Kampfverlauf und war deshalb auch verdient. Die ein⸗ heimiſche Ringerſtaffel erwies ſich der Gäſtemannſchaft nicht nur ebenbürtig an Können, ſondern ſie war ihr auch in der Ausnützung der gebotenen Chancen, beſonders bei den angeordneten Bodenrunden überlegen. Dies, der Vorteil des eigenen Platzes und nicht zuletzt auch die Reiſe, die die Freiburger kaum hinter ſich hatten, gaben den Ausſchlag für den hohen Sieg der Schifferſtädter. Die beiden Kontrahenten traten bis aufs Weltergewicht von Schifferſtadt in ſtärkſter Beſetzung an. Die einzelnen Kämpfe wurden ohne Ausnahme äußerſt hart und oft zu verbiſſen geführt, ſo daß der jeder Situation gewachſene und immer objektiv leitende Kampfrichter Beckenbach⸗ SW 06 Mannheim eine ſchwere Aufgabe zu verrichten hatte. An dem wenig ſchönen Auftritt, der ſich leider nach dem Mittelgewichtskampf abſpielte und die Fortſetzung des Kampfes in Frage ſtellte, waren einzig und allein einige Oberländer ſchuld, die ſich von Beginn an durch fortgeſetzte Reklamationen unliebſam bemerkbar machten. Kampfverlauf Bantamgewicht: Lochner⸗Schifferſtabt— F. Ehret⸗Frei⸗ burg⸗Haslach. Nach 10 Minuten hartem Standkampfe ohne Ergebnis mußte Ehret durchs Los beſtimmtein die Boden⸗ lage, wo er vermöge ſeiner gewandten und blitzſchnellen Abwehr die Aufreißer und Ausheber von Lochner unſchäd⸗ lich machte. Nach dem Wechſel wurde Ehret bei einem Aufreißer von Lochner mit Armzug abgefangen und am Mattenrand auf beide Schultern gelegt, was aber der Kampfrichter mit Recht nicht gelten ließ, da Zuſchauer zu nahe an der Matte ſaßen und dadurch Ehret in der Verteidigung behinderten. Beim folgenden Aufretßer ge⸗ riet Lochner in die Brücke, rettete ſich daraus unter toſen⸗ dem Beifall des Hauſes und wurde nach aggreſſtvem An⸗ riff in den letzten 4 Minnten im Stande Punktſieger. edergewicht: Krauſe⸗Sch.— Schtele⸗Fhg.⸗Has lach. Trotz heftiger Angriffsverſuche beiderſeits wurde in der erſten Halbzeit nichts erreicht. Krauſe ging durch 2 Armzlige in der Bodenrunde, die Schiele in Gefahr brachten, in Führung und gab dieſe trotz heftiger Angriffe ſeinez Gegners nicht mehr aus der Hand. Punktſieger Kraus Leichtgewicht: R. Kolb⸗Sch. und Keller⸗Ibg.⸗Haslach waren ſich gleichwertig, jedoch hatte Kolb, der Keller kurz vor Schluß parterre brachte, etwas mehr vom Kampfe und wurde verdient Punktſieger für beſſere Arbeit. Weller⸗ gewicht: Schneider⸗Sch.— H. Ehret⸗Fbg.⸗Has lach. Schnei⸗ der hielt ſich beſſer als erwartet. Ehret konnte ihm erſt in der Bodenrunde beikommen, wobei es nach einem Arm⸗ ſchlüſſelgriff mit Halbnelſon von Ehret für Schneider fehr kritiſch wurde. Auch nach dem Wechſel in der Zwangz⸗ hocke kam Sch. bet einem Aufreißer, den E. mit Armz abfing, in eine gefährliche Lage. Ehret mußte ſich jedoch mit einem Punktſieg begnügen. Mittelgewicht: Heißler⸗Sch.— Hock⸗Fbg.⸗Has lach. Beit begannen heftig den Kampf und gerieten in ſtürmiſchem Angriff wiederholt außerhalb der Matte, ſo endeten auch zwei Hüftſchwünge von Heißler außerhalb. Hock, ber ſehr gut gefiel und auch keinen Angriff ſcheute, wurde bei einem ſolchen von Heißler abgefangen und durch Hüft ſchwung in 6,47 Minuten beſtegt. Halbſchwergewichtt Bertram⸗Sch.— Langenbacher⸗Fbg.⸗Haslach. Bereits bei Beginn kam B. durch eine prächtige Soubleſſe von 8. in Gefahr, aber mit dem folgenden Doppelnelſon und Arm⸗ zug rücklings konnte L. nichts erzielen. B. wehrte ſich geſchickt und kam in die Oberlage, wo er durch Armzug von L. außerhalb der Matte auf die Schultern fiel, Nach weiteren hochintereſſanten Momenten, bei denen ſich B. wiederholt retten konnte, ſiegte Langenbacher durch boß⸗ pelte Armfeſſelung in 15,25 Minuten. Schwergewicht: W. Kolb⸗Sch.— Engler⸗Fbg.⸗Has lach. Kolb lag fort⸗ geſetzt im Angriff, jedoch Engler verteidigte ſich in alley Vagen bis kurz vor Halbzeit, wo es kein Entrinnen mehr gab. 9,54 Minuten. 3000 Mark für die Nothilfe Das Nothilfeſpiel Mannheim— Budapeſt an 10. Januar erbrachte n ee Ausgaben einen Ueberſchuß von 3000 Mark, der an die Nothilfe abge⸗ ührt wurde. Ein Propagandaſpiel der Behörden⸗ un irmenſportvereine brachte eine Einnahme von 30 die gleichfalls der Nothilfe zur Verfügung geſtellt wurde. 95 —Lͤ—— Heidelberger Stadttheater gegen Mannheimer Nationaliheater Stuhlfauth ſchiedsrichtert in Heidelberg e enganſten der Winternothilfe haben Mitglieder dez 5 elberger Stadttheaters mit der bekannten Elf des annheimer Nationaltheaters ein Fußball⸗Freundſchafts⸗ ſpiel auf Sonntag, 31. Januar vereinbart. Das am Vo 88 7755 Austrag gekangende Spiel wird von Heinrich Stuhlfauth geleitet. Der auch in Mannheim bekannte Sportflieger Robert Heibert wird einen Boll abwerſen, Der Anſtoß wird von Heidelbergs belfebteſter Sängerit Fräulein y Brühl ausgeführt werden. Die Manuhei mer Theatermonnſchaft wird mit Generalmuftkdirel Roſenſtock auf den Platz treten. Die einheimiſche Elf wil den Oberſpielleiter Erich Alexander Winds und andere bekannte Kräfte in ihren Reihen ſehen. Kolb beſiegte ihn durch Untergriff von vorn in FFF W 1 9 1 ar 9 w E G G a 2 90 5 5 d v ſt 1 a Montag, 18. Januar 1932 onnkag ah, n Wengen sklaſſe ge⸗ . A. Ogs⸗ 48 und 50 der Grln⸗ bes Tagez Aus Baden Schwerer Motorradunfall . Heidelberg, 18. Jan. Auf der nach Eppelheim führenden Straße ereignete ſich geſtern abend gegen meiſter⸗ N 1 5 halb 8 Uhr zwiſchen dem Pfaffengrund und Eppel⸗ von Will zunkte er. heim ein ſchweres M otorrad unglück. Ein 18 ogg⸗Zürich Jahre alter Fußgänger aus Eppelheim wurde wann den ö von einem in Plankſtadt wohnhaften Motorradfah⸗ ingen von rer angefahren und erlitt einen ſchweren Schädel⸗ 91 998 bruch, ſo daß ernſte Lebensgefahr beſteht. Der 51 Meter Motorradfahrer trug ebenfalls einen Schädelbruch Mor davon. Der Soziusfahrer kam mit unbedeutenden telldichen HDautabſchürfungen davon. Die Schuldfrage konnte Der in 6 noch nicht feſtgeſtellt werden. zwar mit 2 2 4 i 8 Sie Selbſtmord durch Ueberfahren tung nur* Schriesheim, 18. Jan. Ann Samstag abend zwi⸗ ſchen 7 und 8 Uhr erlitt der Zugverkehr der OGG zwiſchen Weinheim und Heidelberg eine längere Un⸗ terbrechung. Ein Mann war von dem.51 Min. in Meiſterz Schriesheim abgehenden Zug auf halber Strecke 1 zwiſchen Schriesheim und Doſſenheim vom Zug n au 0 1 9 05 3 5 Reter überfahren worden. Lokomotivführer AlL ⸗ gaſer beobachtete, daß der Mann 2 Meter vor dem Zug die Straße verlaſſen und in die Lokomotive hin⸗ eingelaufen iſt und brachte infolgedeſſen den Zug ſo⸗ fort zum Stehen. Dabei bremſte er ſo ſtark, daß der letzte Wagen entgleiſte. Aber es war zu ſpät. Der einer Zeit iedl blieb erg wurde Ueberfahrene war tot und gräßlich verſtüm⸗ ger wurde melt mit der g 5 3 3 5 reichiſchen Bahnpolizei und Schriesheimer. Gendarmerie „während waren raſch zur Stelle. Die auf dem Bahnkörper Zell un⸗ liegende, zerfetzte Leiche wurde bald freigegeben und glauf mit die Reiſenden durch Autobuſſe befördert. Die Leiche kam nach Schriesheim. ſchieden Wie aus den Papieren des Ueberfahrenen feſtge⸗ 7 ſtellt werden konnte, handelt es ſich um einen 62 Jahr alten Bürſtenmacher Adolf Britſch aus Schwäbiſch⸗ Gmünd, der ſich auf Wanderſchaft und Arbeitsſuche efand. Bordfeſt des Marine⸗Vereins Weinheim tuſvereins gegen den 6 indſchafts⸗ e ein ver⸗ tung bei. U Weinheim, 17. Jan. Anläßlich des Bordfeſtes iner 5 des Marinevereins Weinheim konnte man ſich ge⸗ a ſtern abend an Bord eines Kriegsſchiffes verſetzt merika glauben. Der Eintrachtſaal prangte im Schmuck von liche Ei Signalflaggen und Wimpeln. Als die Stadt⸗ und men wos Jeuerwehr⸗Kapelle den Präſentiermarſch ſpielte, tſche Eis wurde die Flagge am Signalmaſt gehißt, während 9 9ſ auf der Bühne eine S ö Swache die Flaggenparade Innerhalſ ausführte. Die Feſtyerſammlung ſang gemeinſam neun nur das Flaggenlied. Der Vereinsvorſitzende Kohl ver⸗ Gaſtſpiel⸗ wies auf die Bedeutung kolonialer Betätigung für wbt das deutſche Volk. Vielleicht ſei die Zeit nicht mehr ympiſchen fern, wo man Deutſchland wieder in ſeine Kolonien iſchaft die zurückruft, Herr Breig⸗Offenburg überbrachte 9 8 ie Grüße des Gau⸗ und Landesvorſtandes und er⸗ cke, Rub innerte an die Neujahrsbotſchaft des Reichspräſi⸗ fahrt er denten, der Allen ein leuchtendes Vorbild iſt. Sei⸗ hamburg nen Ruf in ſchwerſter Not zur ſchickſalsverbundenen 1 Einigkeit ſollte man befolgen. Der 2. Gauvorſitzende e Gratwohl⸗Mannheim, der zugleich Jugendführer im Gau Baden iſt, ſprach eindrucksvolle Worte zum ichten,; i Jugendproblem. Ferner ſchilderte er ſpaunende Epi⸗ . a ſoden der Marine aus der Vorkriegszeit. Frl. Brück⸗ man n⸗Viernheim trat unter dem Signal„S. O..“ 1 in poetiſcher Form für baldige Errichtung des Ge⸗ * Stuttgart, 16. Jan. Der Südweſtdeutſche Kanalverein erhielt vom Mitteleuropäiſchen Binnenſchiffahrtsverband, der im vorigen Jahre in S tagte, eine Mitteilung Sabteilung des Völker⸗ bundes, die die Inangriffnahme öffentlicher Arbeiten als Mittel zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit be⸗ ſonders empfiehlt und die Anmeldung entſprechender Projekte beim Generalſekretär des Völkerbundes vor⸗ ſchlägt. Der Südweſtdeutſche Kanalverein hat daraufhin an das württembergiſche Wirtſchaftsminiſterium als zuſtändige Stelle eine dringliche Eingabe gerich⸗ tet mit der Bitte, unverzüglich die regierungsſeitige Anmeldung des Neckar⸗ kanalprojektes von Heilbronn bis Plochingen beim Generalſekretär des Völkerbundes zu beantragen. Die geforderten Einzelvorſchläge wurden dem württembergiſchen Wirtſchaftsminiſte⸗ rium von der Neckar A. G. vorgelegt. Aus dieſen Unterlagen ergibt ſich, daß der Ausbau der Strecke r Feit von Heilbronn bis Plochingen ohne die bereits be⸗ ſtehenden Bauwerke mit ungefähr 100 Millionen Mark veranſchlagt iſt und daß im Falle der Aus⸗ führung erſpart werden können: a) durch Wegfall an Arbeitsloſenunterſtützungen 20.04 Mill. Mark, b) durch Einnahmen aus Sozialverſicherungsbei⸗ trägen und Steuern 17.02 Mill. Mark, woraus ſich eine Geſamtentlaſtung der öffentlichen Hand in Höhe von 37.06 Mill. Mark ergibt. Das württembergiſche Staatsminiſterium hat die Eingabe des Kanalvereins unter wärmſter Befür⸗ wortung ſogleich an die zuſtändigen Reichsſtellen weitergeleitet. Es iſt anzunehmen, daß auch dieſe Stellen ſich den hier beſonders günſtig liegenden Ver⸗ hältniſſen nicht verſchließen und die Neckarkanalſtrecke Heilbronn— Plochingen dem Generalſekretär des Völkerbundes vorlegen werden als ein Projekt, das in erſter Linie für die ſofortige Durchfüh⸗ rung in Frage kommt, wenn es dem Völkerbund gelingt, die für ſeine Finanzierung notwendigen Mittel in irgendeiner Weiſe zu beſchaffen. Ein Netzer verkündet das Evangelium * Edingen a.., 15. Jan. Am Abend des letzten Miſſionsſonntages ſprach in der hieſigen evangeli⸗ ſchen Kirche der Bruder unſeres Ortsgeiſtlichen, Miſſionar Adolf Vielhauer von der Baſeler Miſſtion. Vielhauer iſt ſeit 1906 als Miſſionar in Bali(Kamerun) tätig und befindet ſich z. Zt. auf Heimaturlaub zum Zwecke der Erholung und zur Drucklegung des von ihm in die Sprache der Bali⸗ Neger überſetzten neuen Teſtamentes. Vielhauer, der 1906 in das damals noch deutſche Schutzgebiet Kamerun gekommen iſt, geriet 1915 in engliſche Ge⸗ fangenſchaft und konnte erſt 1926 ſeine erſprießliche Arbeit in ſeinem alten Arbeitsgebiet wieder aufneh⸗ men, wenngleich dieſes inzwiſchen in engliſchen Be⸗ ſitz übergegangen iſt.. Vielhauers Ausführungen fanden begreiflicher⸗ weiſe das lebhafteſte Intereſſe. Die Zahl der Hörer, die von nah und fern herbeigeeilt waren, war ſo groß, daß das evangeliſche Gotteshaus überfüllt war. Der Miſſionar berichtete von ſeiner ſetther geleiſte⸗ ten Miſſionsarbeit und von den Fortſchritten, die er erreichen konnte. Allerdings erlitt ſeine Arbeit durch ihre zehnjährige Unterbrechung große Er⸗ ſchütterungen. Einen tiefen Eindruck machte es auf die Ge⸗ meinde, als der Bali⸗Neger Eliſa Ndifon, der Sprachgehilfe des Miſſionars Vielhauer, eine An⸗ ſprache an die Gemeinde in der Baliſprache hielt, die der Miſſionar ins Deutſche überſetzte. Es war ein erhebendes Erlebnis, den Neger von der Kraft des Evangeliums im Miſſionsgebiet erzählen zu hören. Ndifon ſprach von der Geiſterfurcht der Neger und ihrem Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Zauberern. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn ſich Miſſionar Vielhauer entſchließen könnte, auch einmal in Mannheim mit ſeinem Sprachgehilfen von ſei⸗ ner Tätigkeit in Kamerun zu ſprechen. ge. Vom Heidelberger Raöiumbad * Heidelberg, 15. Jan. Nach den allerneueſten Forſchungs⸗Ergebniſſen iſt die Heidelberger Ra⸗ dium⸗Quelle mit ihrem von keiner anderen Quelle übertroffenen Radiumgehalt in ihrer Heil⸗ wirkung konkurrenzlos. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß ſich das Radium einer echten Radiumquelle wie z. B. der Heidelberger, auf der Hautoberfläche des Badenden abſcheidet und dort noch wochenlang nach⸗ gewieſen werden kann. Das Radium, durch deſſen Strahlung die bis jetzt größtmögliche Heilwirkung erzielt werden kann, wirkt alſo nicht nur während des Bades, ſondern auch noch Tage und Wochen nachher. So erklären ſich auch die großen Heil⸗ erfolge der Radium⸗Sol⸗Bäder und Radium⸗ Sole⸗Trinkkuren bei allen Formen rheumatiſcher Erkrankungen, Gicht, Ischias, Entzündungen aller Art, zu hohem Blutdruck, Arterioſkleroſe, Rhachitts und Skrophuloſe, Katarrhen der Luftwege ſowie Magen⸗ und Darm⸗Katarrhen. M Tr. Ladeuburg, 15. Jan. Ladenburgs Hand⸗ werkszunft hat wohl die älteſten noch arbeitenden Im Oktober beging der älteſte Korbmacher ſeinen 81. Geburtstag. Heute feiert der älteſte badiſche Schuhmachermeiſter Joſef Seel als rüſtiger„Selbſtverſorger“ ſeinen 84. Geburtstag. Bemerkenswert iſt, daß auch ber erſte von Seel aus⸗ gebildete Lehrling noch am Leben iſt und ſeine Schu⸗ ſterei noch betreibt. Königſchaffhauſen, 16. Jan. Der 21jährige Land⸗ wirt Richard Henninger, der dem Landwirt Otto Sexauer beim Holzſägen half, wurde von einem Holzklotz ſo unglücklich an der Bruſt getroffen, daß er zu Boden ſtürzte und, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben iſt. Singen a.., 16. Jan. Geſtern früh wurde der 26 Jahre alte Müller Auguſt Wittmer von ſeinen Angehörigen in ſeinem Schlafzimmer in einer Blut⸗ lache vor dem Bett tot aufgefunden. Der junge Mann hatte ſich mit einem Brotmeſſer den Hals durchſchnitten. Der Grund dürfte in einem unheil⸗ baren Leiden zu ſuchen ſein. . 55 10 fallenen⸗Denkmals der Marine ein. Mit theatrali⸗ Welter⸗ ſchen und muſikaliſchen Darbietungen nahm das Schnei⸗ Bordfeſt einen harmoniſchen Verlauf. ihm ert* e I. Doſſenheim, 18. Jan. Die Freiwillige Feuer- Handwerksmeiſter. Zwangs ⸗ wehr hielt hier ihre Hauptverſammlung ab, die von e Armzug Hauptmann Groß geleitet wurde. Den Geſchäfts⸗ ſich jedoch und HKaſſenbericht erſtattete Adjutant Schriftführer Velde. und Kaſſierer Ph. Schich. Brände waren im letzten 1 Jahre nicht entſtanden, doch galt es gegen Hoch ⸗ eten auß waſſer Maßnahmen zu treffen. Die Lage der ber ſeht Wehr kann als gut bezeichnet werden. rde bei L. Wiesloch, 16. Jan. Die Schützenvereine des rch Hüft. Gaues Meckesheim hielten hier unter dem Vorſitz von a Gauleiter Held⸗Mauer ihre Generalverſammlung n N ab, Tätigkeit und Kaſſenſtand ſind befriedigend. ind Arm⸗ Das diesjährige Hauptgauſchießen wird in Ober ⸗ ehrte ſich hof ſtattfinden. Ueber die Gauleitertagung in Mos⸗ Armzug bach ſprach Hauptlehrer Heybach⸗Unterſchwarzach. tel, Nac* Grenzach bei Lörrach, 16. Jan. Die Reichs⸗ n ſich. bahndirektion hat beſchloſſen, eine Erweiterung b 105 J bes Bahnhofs Grenzach vorzunehmen, da der 1 vor vielen Jahren angelegte alte Bahnhof den ge⸗ in allen steigerten Verkehrsbodürfniſſen nicht mehr genügt. nen mehr C i vorn in 8 Tausen eſt at ben einen lfe abge⸗ den⸗ 05 30 Mark, wurde. 11 eder dez Elf des öſchafts⸗ am 1 einti Sean werfen. 8 kdire Elf wird andete chuh J1, 1, Breitestraße 1 de Paare schuhe im Inventur-Aus verkauf für die HNALFTE aum Am eine alte Kirche :: Hornbach(Amt Zweibrücken). 15. Jan. Um die etwa 350 Jahre alte ſogen. Bürgerkirche der Grenzſtadt Hornbach ſind ſchon ſeit Jahren Mei⸗ nungsverſchiedenheiten entbrannt, da das Bauwerk— zuerſt ein Profanbau— unter Denkmalsſchutz geſtellt iſt, nachdem die Kirche für ihre Zwecke nicht mehr ver⸗ wendbar war. So ſtand das verlaſſene Gebäude zwar unter Heimatſchutz, aber keine Stelle, weder Staat noch Gemeinde, ſchützte es vor dem baulichen Verfall. Der Anblick der ehemaligen Kirche iſt infolgedeſſen wenig würdig. Durch herabfallende Ziegel und ſon⸗ ſtige Folgen der Baufälligkeit wurde die Unfallgefahr immer größer. Nun hat das Presbyterium ſich bereit erklärt, die Kirche ohne Gegenleiſtung in das Eigentum der pro⸗ teſtantiſchen Kultusgemeinde zu übernehmen. Der Stadtrat erklärte ſich zur Abtretung der Beſitzrechte bereit, wenn die proteſtantiſche Kirchengemeinde den Bau ſo herrichten läßt, daß er auch eines Denkmal⸗ ſchutzes würdig iſt und keine öffentliche Gefahr mehr bildet. Es beſteht Ausſicht, daß durch dieſe Verein⸗ barungen endlich ein unwürdiger und auch gefahr⸗ voller Zuſtand beſeitigt wird. * Aufgehobenes Todesurteil * Stuttgart, 16. Jan. Der wegen des in den Pfingſttagen 1931 an dem Kaufmann Steiner aus Stuttgart im württembergiſchen Schwarzwald be⸗ gangenen Raubmords am 29. September vom Schwurgericht Stutbgart zum Tode verurteilte Bauarbeiter Gotthilf Lachen maier, hat geſtern beim Reichsgericht in Leipzig mit ſeiner Reviſion durchgeſetzt, daß das von ihm angefochtene Urteil wegen eines durchgreifenden Verfahrensverſtoßes aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhand⸗ lung an die Vorinſtanz zurückverwieſen wird. Nach Auffaſſung des Reichsanwalts, der ſich auch der er⸗ kennende erſte Strafſenat angeſchloſſen hat, hat das Schwurgericht einen großen Teil des polizeilichen Protokolls in das Urteil aufgenommen, ohne daß dieſes polizeiliche Protokoll in der Verhandlung ſelbſt Gegenſtand der Beweisaufnahme geworden iſt. 9 8 2 3. Jahrgang/ Nummer 28 2 eee 14 5 Aus der Falz Mit Meſſer und Piſtole * Oggersheim, 18. Jan. Der 22 Jahre alte Willi Ohmer beläſtigte am Freitag abend in ſtark be⸗ trunkenem Zuſtande die Gäſte der Wirtſchaft„Zur Arche Noah“. Der Wirt verbot ihm daher das Lo⸗ kal. Als er nicht freiwillig gehen wolle, ſetzte er ihn vor die Tür. Ohmer zog darauf das Meſſer und brachte dem Wirt Senck einen Stich in den linken Arm bei, der die Pulsader durchſchnitt. In der Abwehr zog Senck eine Piſtole und brachte Oh⸗ mer eine Schußverletzung in der Bauchgegend bei. Ohmer wurde nach dem St. Marienkrankenhaus ge⸗ bracht, wo durch eine Operation die Kugel entfernt wurde und der Wirt Senck nach Anlegung eines Notverbandes in das Städtiſche Krankenhaus Lud⸗ wigshafen überführt. Frankenthaler gewinnen 50 000 Mark * Frankenthal, 18. Jan. Der 2. Haupttreffer in Höhe von 50 000 Mark der Ziehung der 4. Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fiel in die hie⸗ ſige Kollekte der Staatlichen Lotterie⸗Einnahme Karl Schwarz auf die Nummer 267 364. Das Los wird in Achtelteilen geſpielt. * N 5 * Pirmasens, 16. Jan. Vor dem Erweiterten Schöffengericht Pirmaſens hatte ſich der Gemeinde⸗ ſekretär a. D. Friedrich Jantzer, der in Merz⸗ alben tätig war, wegen Amtsunterſchlagung zu ver⸗ antworten. Er hatte im Verlaufe mehrerer Monate des vergangenen Jahres Gelder, die er in amtlicher Eigenſchaft eingenommen hatte, unterſchlagen und für ſich verwendet. Die Höhe der insgeſamt ver⸗ untreuten Summe konnte nicht genau feſtgeſtellt werden. Jantzer wurde in einer Reihe von Fällen überführt und zu vier Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Was hören wir? Dienstag, 19. Januar Frankfurt .15: Frühkonzert.— 12.05: Konzert aus Berlin.— 15.20: Hausfrauen⸗Nachmittag.— 17.05: Konzert. 18.40: Dr. Benjamin: Auf der Spur alter Beteſe. Weiteres Programm ſiehe Südfunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.40: Blas⸗ muſik.— 13.05: Mittagskonzgert.— 16.15: Unterhaltungs⸗ muſik.— 19.00: Lieder zur Laute.— 20.15: Sinfonſe⸗ Konzert. Langenberg ö .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert 15.50: HKinderſtunde.— 16.90: R. Nolting; Von bild⸗ haften Geſtalten zur Kunſtbetvachtung.— 18.20: Bücher⸗ ſtunde.— 20.00: Furtwängler dirigiert das Berliner Philharm. Orcheſter.(Aus Berlin.) München 12.30: Unterhaltungskonzert.— 13.30: Wiener Muſik. 15.05: Stunde der Hausfrau.— 17.00: Unterhaltungskon⸗ zert.— 18.35: Ober⸗Reg.⸗Rat K. Traub: Rückblick und Ausblick in die Sozialpolitik; Auswirkungen der Avbeits⸗ loſigkeit; W mit dem freiwilligen Arbeitsamt.— 19.45: Robert und Bertram oder Die luſtigen Vagabunden. Poſſe mit Geſong.— 21.20: Kammermuſik. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.35: Jrene de Noired (Schallplatten).— 16.30: Dr. Noach: Jugendfürſorge. 19.05: Dr. Luttinger: Die Beſtimmungen der Notverord⸗ nung vom 8. Dezember 1931 über die Preisſenkung.— 20.00: Furtwängler dirigiert das Berliner Philharm, Or⸗ cheſter,(Aus Berlin.)— 28.00: Tanz muſtk. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Ley Schützendorf(Schall⸗ platten).— 15.20: Konzertſtunde.— 17.00: Nachmittags ⸗ konzert.— 19.35: Aus der Stagtsoper: Das Rheingold, Oper von R. Wagner.— 29.20: Tangmuſik.— W. 59: Zigeunermuſik. Aus Mannheim 18.40— 19.05: Vortrag von Dr. Ottv Pfe e r, Heidel⸗ berg, iber„Studentenpolitik vor 100 Jahren“, Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Mittagskonzert.— 18.30: Klänge auß Wien.— 20.00: Populäres Franz Schubert⸗Konzert. 21.40: Unterhaltungskonzert. Mailand: 16.45: Tanzmuſik.— 19.00: Buntes Konzert. 21.00: Sinfoniekonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 12.45: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert.—.00: Itolieniſche Muſik. Sottens: 20.30: Konzert auf alten Inſtrumenten. Straßburg: 18.00: Inſtrumentalkonzert.— 19.30: Schall platten.— 21.30: Inſtrumentalkonzert. rere N „ 3 Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner„ Feuilleton: Dr, Stefan Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Frenz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen: Jakob Faude, ſüämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Perleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Nee G. m. 5b.., Mannheim k 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rlückſendung nur bel Rückporte DAMEN- SCHUHE entzllekende Modelle, Bumps und Spangen, in vielen Lederarten und Farben 3e irüner 785 fett Bilauzierungskurſen zu Montag, 18. Januar 1932 HANDELS. d TSCHAFTS-ZHTTUNG ler Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 28 Vorläufiger Status der Beag Die Badiſche Elektrizitäts⸗AG., Mannheim, die vor kurzem ihre Zahlungen eingeſtellt hat, beruft für den 22. Jan. eine Gläubigerverſammlun g. ein, auf der ein endgültiger Status vorgelegt und ein Gläubiger⸗Ausſchuß gewählt werden ſoll. Nach dem vor⸗ läufigen Status iſt das AK. von 100 000„/ oll ſtän dt 9 ver lo ren. Darüber hinaus wird ein noch weiterer kleiner Ver luſt ausgewieſen. Die Immobilien ſind wie in der letzten Bilanz mit 91 000, eingeſetzt. Sie werden in der gleichen Höhe als verpfändet angegeben. Hypotheken erſcheinen mit 81000„/. Das Inventar iſt von 15 000 Lauf 4000/ abgeſchrieben. Bei den Debitoren ſind Dubioſen abgeſchrieben worden, ſodaß 38 705/ als Debitoren eingeſetzt ſind, gegen 61663/ in der letzten Bilanz. Von 170 886. Aktiven ſind 115 168% verpfändet, ſodaß nur 55 218, zur Verfügung ſtehen. Die an dem Verfohren teilnehmenden Gläubi ger werden mit 58 794/ angegeben. Von den Warengläubigern in Höhe von 75 604„ ſind 30 809, gedeckt. Am Verfahren nehmen 45 794/ Warengläubiger teil. Im Status wird ferner noch eine Grundſchuld in Höhe von 35 000/ für Rechnung der Ber g mann Elektrizität AG., Berlin, ausge⸗ wieſen. * Bank für Hausbeſitz, Handel und Gewerbe e. G. m. b. H. Ludwigshafen.— Amtsniederlegungen. Wie wir erfahren, ſind die beiden Vorſtands mitglieder nunmehr entlaſſen wor⸗ den. Ferner hat der bisherige Aufſichts ratsvorſitzende Dr. Heim ſein Amt niedergelegt. Bis auf weiteres führt das Aufſichtsratsmitglied Maier die Geſchäfte des Vorſtandes und Stadtrat Wiedemann die des Aufſichts ratsvorſitzen⸗ den. Vorausſichtlich wird der Vergleichstermin am 20. Ja⸗ nuar vertagt werden, da ein definitiver Vergleichsvorſchlag bisher noch nicht ausgearbeitet werden konnte und eine Ent⸗ ſcheidung über die Gewährung des Reichszuſchuſſes noch nicht vorliegt. Der bekannten Gläubiger⸗ und Sparergruppe Dr. Endreß iſt die Benennung eines Aufſichtsratsmitgliedes überlaſſen worden, doch ſind diesbezügliche Beſchlüſſe bisher nicht gefaßt. Die Wünſche dieſer Gläubigergruppe wurden damit in perſoneller Hinſicht ziemlich erfüllt. O Bilanzſitzungen im Siemenskonzern.(Eig. Dr.) Die Bilanzſitzung der Siemens⸗Schuckert⸗Werke Ach. iſt zum 28., die der Siemens u. Halske AG. zum 29. ds. Mts. an⸗ geſetzt. Bergmann Elektrizitätswerke AG., Berlin, verkauft Glühlampenwerk.(Eig. Dr.) Die Verwaltung der Berg⸗ mann Elektrizitätswerke AG., Berlin teilt uns mit:„Die Verhandlungen mit den Firmen Osram und Pintſch ſind jetzt zu Ende gekommen. Unſer Glühlampen⸗ werkgehtſpäter in den Glühlampen werken von Osram und Pintſch auf. Wir beteiligen uns bei Osram. Ferner fällt uns ein größerer Barbetrag zu. Außerdem geben wir den Vertrieb von Glühlampen auf und haben uns dafür den Bezug von Osram⸗ und Pintſch⸗ lampen geſichert. 5 Wolf, Netter u. Jakobi⸗Werke, Komm.⸗Geſ. a.., Berlin⸗Frankfurt a. M.— Wieder ohne Dividende.(Eig. Dr.] Eine engere Verwaltungsſitzung beſchloß, für 1930/1 (30. Juni) einen Abſchluß vorzulegen, der wieder vhne Gewinn und Verluſt wie im Vorfahr abſchließt. Die Geſellſchaft hat einige hunderttaufſend Mark Rein⸗ gewinn zu verzeichnen, der auf A b ſchreibungen auf Anlagen verwendet wird. Dagegen werden kaum auf Effekten Abſchreibungen vorgenommen, vielmehr wird der Bericht die Höhe der Bilanzierungskurſe für die Effekten und Beteiligungen ausweiſen, ſo daß es erſichtlich wird, daß ein Verluſtabſchluß durch Hochhaltung der Bilanzierungskurſe vermieden wurde. Man entſchloß ſich zu dieſem Vorgehen, weil man die Effekten als ge⸗ ſchloſſene Aktienpakete zum Tageskurs als unter⸗ bewertet betrachtet. Nach weiteren Informationen ſind in den erſten ſechs Monaten des neuen Geſchäfts⸗ jahres zwar Auftragseingänge und die Beſchäftigung nicht günſtiger geworden, doch hat man eine weſentliche Modio-Ausweis der Reichsbank Normale Eutlaſtung der Reichsbank/ Aber neuer Gold⸗ und Deviſenverluſt von 20 Mill..“ Deckung der Noten 25,6 gegen 24,9 v. H. Berlin, 18. Jan.(Eig. Dr.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Jan 1932 hat ſich in der zweiten Januar⸗Woche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 250,7 auf 3880, Mill. JI verringert. Im einzelnen haben die Be⸗ ſtände an Handels wechſeln und Schecks um 266,5 auf 3587,56 Mill./ abgenommen, die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 6,3 auf 23,4 Mill. I und die Lombardbeſtände um 9,5 auf 108,5 Mill./ zugenommen. An Reichsban knoten und Renten bank⸗ ſcheinen zuſammen ſind 195,0 Mill./ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 194,0 auf 4381,6 Mill. Mark, derjenige an Rentenbankſcheinen um 1/0 auf 412,2 Mill./ verringert. Dementſprechend haben ſich die Be⸗ ſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 15,1 Mill.„ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 384,3 Mill. eine Abnahme von 32,9 Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckungsfähi⸗ gen Deviſen haben ſich um 20,2 auf 11211 Mill. ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 12,8 auf 966,2 Mill.„ und die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen um 7,4 auf 154,8 Mill.„abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen beträgt 25,6 gegen 24,9 v. H. in der Vor⸗ woche. 2 Die Konſolidierung der Geldlage im Inland übte auch in der zweiten Jannarwoche ihre Wirkung auf den Status der Reichsbank aus. Obwohl bekanntlich wegen des zwei⸗ ten Gehaltszahlungstermins gegen Mitte des Monats neue Anforderungen an die Reichsbank geſtellt werden, konnte ſich die Bank trotzdem in ihrer geſamten Kapitalanlage um 251 Millionen erleichtern. Wechſel allein gingen ſogar um 266 Millionen zurück. Doch ſtiegen auf der anderen Seite Lombard forderungen um 9 Millionen und der Beſtand an Reichs ſchatzwechſeln um 6 Millionen. Wie von Seiten der Sparkaſſen bereits mitgeteilt wor⸗ den iſt, ſind ihnen größere Rückzahlungen zu⸗ gefloſſen, ſodaß ſie auch ihrerſeits ſich bei der Reichsbank entlaſten können. Die Theſaurierung der Noten ſcheint dagegen immer noch in ziemlichem Umfang beibehal⸗ ten zu werden. Der geſamte Zahlungs mittel⸗ umlauf iſt mit 6194 Millionen immer noch um rund 700 Millionen höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Gegenüber der gleichen Zeit des Vormonats iſt er dagegen um über 100 Millionen zurückgegangen. Der Beſtand an Gold und deckungs fähigen Deviſen ſchmilzt weiterhin zuſammen. Es ſind ins⸗ geſamt rund 20 Millionen mehr ab⸗ als zugefallen. Dies⸗ dürfte in erſter Linie damit zuſammenhängen, daß in der vergangenen Woche die Mittel für den im Februar fälligen Zinstermin für die Dawesanleihe im Be⸗ trage von etwa 8 Millionen bereitgeſtellt werden mußten. Weiter erforderte die Freigaberate auf die Mark⸗ guthaben, die am 15. fällig iſt, erhebliche Mittel. Trotz des Rückgangs an Gold und deckungsfähigen Deviſen konnte ſich infolge Minderung des Notenumlaufs um 194 Millionen das Deckungs verhältnis von 24,9 auf 25,1 v. H. erhöhen. Liquiditätsverbeſſerung erzielt, die auf beiden Seiten der Bilanz gut 4 Mill./ ausmacht. Der Ab⸗ ſchluß wird nach der allgemeinen Bilanzſitzung am Diens⸗ tag veröffentlicht. Auguſt Wegelin AG. in Köln Geſamtverluſt 2,242 Mill. Mark Wie wir erfahren, weiſt die Bilanz per 30. Juni 1931, die inzwiſchen von der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Reviſions⸗ und Treuhand AG geprüft wurde, noch 1,5 Mill./ Son- derabſchreibungen auf die erheblich überſetzten Anlagewerte einen Geſamtverluſt von 2,242 Mill./ aus, ſodaß nahezu das geſamte Aktienkapital von 2,48 Mill./ verloren iſt. Einſchl. der gewöhnlichen Abſchreibungen auf Warenvor⸗ räte, die ebenfalls aus Gründen der richtigen Bewertung gegenüber dem Vorjahre beträchtlich erhöht wurden, ſtellt ſich der Verluſt unter Berückſichtigung des vorjährigen Ge⸗ winnvortrages auf 742 000/ zuzüglich der oben angeführ⸗ ten 1,5 Mill./ Sonderabſchreibungen. Der Geſchäftsbericht nebſt einem ausführlichen Bericht des Aufſichtsrates be⸗ findet ſich noch im Druck und wird in den nächſten Tagen der Oeffentlichkeit vorgelegt werden. OKaiſer Friedrich⸗Quelle AG., Offenbach a. M.— Dividendenausfall.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft wird für 1931 die, Dividende auf 1 Mill. AK aus fallen laſſen müſſen, gegenüber 12 v. H. im Vorjahr, da ihr Bankguthaben bei ihrem Majoritätsinhaber, dem Bankhaus Herzfeld u. Co., Hannover, in Höhe von 160000% zum größten Teil verloren iſt. Bei Herzfeld u. Co. iſt die Situation noch recht unklar. Ein Abbröckelnder Freiverkehr Zögernde Geſchäftsentwicklun bevorzugten Nebenwerte im Verſchiedene Faktoren drückten auf Stimmung Die letzthin ngebot und—2 v. H. gedrückt/ Späterhin verſtärktes Angebot und allgemeines Abbröckeln Auch am Anlagemarkt nur kleinſtes Geſchäft Ab Berlin, 18. Jan.(Eig. Dr.) Nach den ſtarken Steigerungen der Vorwoche zeigte ſich zu Beginn des heutigen Verkehrs eine gewiſſe Unſicher⸗ heit. Die verſchlechterten Ausſichten für den Beginn der Lauſanner Konferenz am 25. ds. Mts. hemmten die Unternehmungsluſt der Spekulation, zumal auch aus Newyork vom Samstag ſchwächere Kurſe vorlagen. Auch bei den Stillhalteverhandlungen ſchei⸗ nen ſich doch noch einige Schwierigkeiten vor dem end⸗ gültigen Abſchluß herausgeſtellt zu haben, ebenſo hörten die Käufe heute anſcheinend auf, die aus reinen Wäh⸗ rungsbeſürchtungen der letzten Zeit getätigt wor⸗ den ſind, nachdem die Regierung alle Gerüchte von Deval⸗ vgtionsplänen und ähnlichen Befürchtungen energiſch dementiert hat. Ein weiterer verſtimmender Faktor war der heute erſchienene Reichsbankauswelis mit einem neuen Gold⸗ und Deviſenverluſt von 20,2 Mill. Das Geſchäft kam heute am Montag aber nur ſehr zögernd in Gang, die Kurſe gingen infolge der ge⸗ ringen Aufnahmefähigkeit der Märkte teilweiſe zurück, die Allgemeintendenz muß als uneinheitlich bezeich⸗ net werden. Während Elektrowerte und Banken relativ gut behauptet waren, lagen die in den letzten Tagen be⸗ vorzugten Nebenwerte im Angebot und um 1 bis 2 v. H. gedrückt. Die Kuürſe des freien Handels ſind natürlich nicht mit den Samstag veröffentlichten„teuren“ verwechſeln, die rein rechneriſch als Mittelkurſe zwiſchen Juni und Sept. 1931 ermittelt wurden. Dieſe liegen meiſt ganz bedeutend über den augenblicklichen Kurſen des Freiverkehrs und zwar gehen die Differenzen häufig bis zu 50 v. H. Auch am Anlagemarkt hielt ſich das Ge⸗ ſchäft heute in engſten Grenzen, die Kurſe für Pfand⸗ briefe erfuhren nur geringe Veränderungen, Anleihen notierten teilweiſe etwas niedriger. Für Kommunalankei⸗ hen und Stadtobligationen beſtand dagegen eher noch Intereſſe. Reichsbahnvorzugsaktien waren behauptet, Farbenbonds büßten ca. 1 v. H. ein. Gegen Mittag verſchärfte ſich an den Aktienmärkten die Abgabeneigung, ſo daß die Kurſe, auch die anfangs behaupteten, allgemein leicht abbröckelten. Das Geſchäft hielt ſich weiter in engen Grenzen. Ebenſo waren die Umſätze an den Rentenmärkten klein, die mei⸗ ſten Papiere erfuhren hierbei Rückgänge um ca. 0,5 v. H. Der Geldmarkt war immer noch ziemlich augeſpannt, das heißt die Sätze haben nach dem Medio noch immer keine Erleichterung erfahren. Tagesgeld ſtellte ſich immer noch auf 7,5 v. H. und darüber. Amſterdam 26 v. H. ſchwächer ih Amſterdam, 18. Jan.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe war ebenfalls auf einen — schwachen Ton geſtimmt, da der Verlauf der Newyorker Samstagsbörſe enttäuſchte. Es verſtimmten ferner die Schwierigkeiten bei der Durchführung der Lohnſenkungen bei den amerikaniſchen Eiſenbahnen und ferner die Erwar⸗ tung, daß mit einer ſechs monatigen Verſchiebung der definitiven Reparationsbeſprechungen zu rechnen ſei. Es kam allgemein etwas Material heraus, und die Kurſe er⸗ litten Verluſte von—6 v. H. Reichsmark im Angebot 4 An den internationalen Deviſen märkten lag die Reichsmark, der Dollar und das engliſche Pfund etwas Laufe des ſchwächer. Reichsmark waren inſolge der beſtehenden Unſicherheit über die endgültige Regelung der Reparations⸗ frage angeboten und gingen in Amſterdam auf 58,977. ſpäter auf 58,77½, in Zürich auf 121,30, in Paris auf 60, und in London auf 14,73% zurück. Das Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,47%, nachdem es mit 3,484 er⸗ öffnet hatte. gegen den Gulden ging es auf 8,65 zurück, gegen Paris auf 88,34, gegen Brüſſel auf 25 und gegen Zürich auf 17,82. Der Dollar konnte ſich in Amſter⸗ dam, nachdem er weiter ſehr ſchwach eingeſetzt hatte, im Vormittags wieder erholen. Die Nord ⸗ deviſen lagen behauptet, ebenfalls die Südamerikaner. Auch London unſicher A London, 18. Jan.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe war zu Beginn der neuen Woche zunächſt ſehr unſicher und das Geſchäft geſtaltete ſich ſehr ſchleppend. Die Tendenz, beſonders für internationale Werte, war auf Newyork hin ſchwächer. Britiſche Staats⸗ papiere lagen ruhig. Nachdem nunmehr die Debatten über Lauſanne auf einen toten Punkt gekommen ſind, wendet ſich das Intereſſe der City jetzt faſt ausſchließlich den Vor⸗ gängen in Amerika zu. Die Lage dort wird wenig günſtig angeſehen. Die ſich dauernd verſchlechternde Lage in den Ver. Staaten läßt aber andererſeits die Hoffnung aufkommen, daß ſich Amerika Europa als Ganzem gegen⸗ über doch zu größeren Konzeſſionen bereit finden werde, als es ſonſt den Anſchein hat. An der Börſe notierten 2 proz. Konſols 554, Rio 16, Anakonda 3, Debers 4, Canada Pa⸗ cifie 214, Kreuger u. Toll 896, Inter. Nickel 12, Noung⸗ anleihe 53 und Dawesanleihe 71. Am Londoner Metallmarkt ging der Goldpreis um 2 Pence auf 118 Sh. 6 Pence per Unze herauf, Kupfer war bis 1 Pfund per Tonne ſchwächer. Berliner Devisen Oiskontsstze: Relchshank 7, Lombard 8, pryat 6⅜ und 7 v. k. Amtlich in Rm. Dis- 16. Januar 18. Januar Parität für kont] Geld Brief[ Geld Brlef M Buenos⸗Aires 1Peſo 7.048 1,052.048.052.66 Kanada itan Dollar 3,586 3,844.556.58 4,878 Japan.. en 67.598.502.568.872.809 aird.. lägypt. Pfd.— 14.98 15,02 14.95 14,89 21,917 Türkei. IIürk.Pfb.———.——— 5.130 London. 18terl. 8 14,68 14.67 14,60 14.84 20,393 New Pork. 1 Dollar 33 4,309 4,17 4,209 4217 4,1780 Rio de Janeiro! Millr.— 0,254 0,256.259 0,261.503 Uruguay 1Goldpeſo—.748.752.749.752.421 Holand 100 Gulden 3 169,18 169,52 169,48 169,77 168,48 Athen, 100 Drachmen 12.5 5,805 8,4.505 8,445 Brüſſei 189-500 BF 3½ 558,49 58.61 58,59 58.71 58,855 Bukareſt.. 00 Lei 2,517.528 2517 2,528 Halſtagf 100 909 0 elſingfors 100 ö ollen 100 e? 2140 2 21 219 22002 ugoflanien!00 Dinar 7 7,433 7,447.433 7,447.855 owno. 100 Litas 75 39 25 055 5 9 81 Kopenhagen 100 Kr. 80.62 78 5 5 Aiſtabon 100 Eskudo 6] 13.34 13,86 13,34 18,36 17,485 Oslo 100 Kr. 8 79.82 79.48 79,12 79.28 Paris. 100 58 2½ 16,88 16,57 16.54 16.58 Prag 100 Kr. 5 100 82 Sofia... 100 Lewa 9½ 3,057.068.057 3,063 301 Spanien 100 eſeten 6½ 35,66 35,74 35,68 35,74 69,57 Stockbolm.. 100 fr. 5 Eſtland.. 100 Eſtm. 7 Wien 100 Schilling 12 49,95 50,05 8 Ungarn. 100 eng 5 59,94 60.06 58,94 8 Univ. Stand. Middl(Schluß) 7,88. Gläubigerausſchuß iſt noch nicht endgültig gebildet. Es kann höchſtens mit einer Quote von weſentlich unter 30 v. H. gerechnet werden. Bei der Kaiſer Friedrich⸗Quelle Ach beſteht eine feſte Majorität nicht mehr, da Herzfeld u. Co. ſeinen Aktienbeſitz von nicht ganz 75 v. H. in der Hauptſache bei der Berliner Handelsgeſellſchaft, der Süddeutſchen Zucker AG, zu einem geringen Teil bei der Deutſchen Effek⸗ ten⸗ und Wechſelbank und auch bei der Danatbank ver⸗ pfändet hatte. Dieſe Stellen haben ſich als Aktionärinhaber nach unſeren Informationen zu einem Konſortiu m zuſammengeſchloſſen und ſich bereit erklärt, eine am 1. Jan. 1932 fällige erſte Hypothek von jetzt noch 250 000/ leinige hunderttauſend Mark ſind ſchon mit jährlicher Tilgung von 50 000% abgetragen) abzulöſen, ſobald die Genehmigung des Deviſenkommiſſars für die Art der Ablöſung vorliegt. Die 250 000/ ſollen der Kaiſer Friedrich⸗Quelle AG bis Ende 1934 unkündbar zur Verfügung geſtellt bleiben. Ueber die Neuplazierung der Aktien liegt zwar verſchiedenes In⸗ tereſſe vor, doch wird es im Augenblick kaum für möglich angeſehen, eine feſte Majorität in neuer Hand zuſammen⸗ zuſchließen. 5 Frankreich zieht ſeine Amerika-Guthaben zurück Paris, 18. Jan.(Drahtung unſ. Pariſer Vertreterz) Wie aus Waſhington hierher gekabelt wird, iſt daz ſeinerzeit zwiſchen der franzöſiſchen Staatsbank und der Bundesreſervebank zuſtandegebrachte Abkommen in⸗ folge der amerikaniſchen Kreditaus we tungspolitik aufgehoben worden. Es handelt ſich bei dieſem Abkommen um das Zugeſtändnis der fran⸗ zöſiſchen Staatsbank, unter der Bedingung der Anf rechterhaltung des Goldſtandards in den Vereinigten Staaten die Guthaben der Bank vy Frankreich in Newyork zu laſſen. Infolge der Kursänderung der amerikaniſchen Gelz⸗ politik ſind bereits in den letzten Tagen bedeuten franzöſiſche Guthaben aus Amerika zurück, gezogen worden und es verlautet gerüchtweiſe, daß die Bank von Frankreich in den nächſten Tagen weitere Wei⸗ ſungen geben werde, um allmählich die in den Vereinigten Staaten befindlichen Guthaben nach Frankreich zurückzuzje⸗ hen. Es ſoll aber, wie betont wird, verhütet werden, dutch dieſe Maßnahmen eine weitere Schwächung des Pfund Ster, ling und des Dollars zu verurſachen. In amerikaniſchen Finanzkreiſen;ſollen dieſe Maßnahmen keineswegs Ueberra ſchung hervorgerufen haben. Man iſt vielmehr der Anſicht, daß es beſſer wäre, den Abzug der franzöſiſchen Depots in Bälde zu ſehen. Nach einem Telegramm aus Newyork iſt geſtern nach⸗ mittag der Dampfer„Paris“ mit einer Goldſendung von 2,1 Mill. Pfund an Bord, die für franzöſiſche Rechnung be, ſtimmt ſind, nach Europa abgegangen. 110 vH. Ausſchüttung Ein beſonders gelagerter Fall Nach dem Geſchäftsbericht der Fabrik photogra⸗ phiſcher Papiere vorm. Dr. A. Kurz A G, Wernigerode(Harz), ſind die Genußſchein⸗ inhaber mit dem Wunſche an die Verwaltung heran⸗ getreten, ſie noch am Ertrage des abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahres teilnehmen zu laſſen. Wenn auch nach Anſicht der Verwaltung ein Rechtsanſpruch darauf nicht beſteht, ſchlägt ſie doch aus Billigkeitsgründen vor, auf jeden Genußſchein für 1931 noch einen Gewinnanteil von je 8„ auszuſchütten, ſo daß zuſammen mit dem aus dem Jahre 1930 ſtammenden Gewinnanteil von 8/ und dem Rückzahlungsbetrag von 50/ insgeſamt 66/ auf jeden Genußſchein entfallen werden. Von dem Gewinn von 2966 369(1 186 794)/ ſollen der Reſerve 92 225(56839)/ überwieſen werden. An die Aktionäre ſollen 110 v. H.(i. V. 10 nach 4 v..) gleich 1068 000 zur Verteilung kommen. Dem Vorſtand ſteht vertraglich außer einer feſten Jahresrente bis zuſammen 12 000/ für zwei Vorſtandsmitglieder eine insgeſamt 2 v. H. betragende Beteiligung an den Eingängen auz Freigabeanſprüchen zu. In der Bilanz(in Mill. 9 werden u. a. der Anſpruch auf Amerika⸗Shares mit 3,5(oh, Anſpruch auf die Erträgniſſe hieraus mit 1,08(1) aus⸗ gewieſen. Brolgetreide befeſtigt Trotz kleiner Umſatztätigkeit Prompt⸗ und Lieferungsmarkt—2 R. feſter/ Mehlgeſch ohne Belebung, Mühlenforderungen Berliner Produktenbörſe v. 18. Jan.(Eig. Dr.) Am Produktenmarkte herrſchte zum Wochenbeginn faſt allgemein eine feſtere Tendenz. Das Inlands⸗ angebot in allen Getreidearten war gering. Obgleich die Nachfrage ſich nur auf die Deckung des notwendigſten Bedarfs erſtreckt, mußten am Promptmarkt für Weizen etwa 2 /, für Roggen 1/ höhere Preiſe als am Samstag bewilligt werden. Die Umſatztätigkeit erreichte naturgemäß kein größeres Ausmaß. Im handelsrecht⸗ lichen Lieferungsgeſchäft ſetzte Weizen 1,5 bis 2 4, Rog⸗ gen bis 1/ höher ein. Der Abſatz von Weizen⸗ und Roggen mehlen hat keine Belebung erfahren, infolge der Schwierigkeiten bei der Beſchaffung des Rohmaterials haben die Mühlen aber ihre Forderungen erhöht. Am Hafer markt zeigte der Handel zu behaupteten Preiſen einige Kaufluſt, während der Abſatz an den Konſum ſich ziemlich ſchleppend geſtaltete. Die Kaufluſt für Gerſte hat nachgelaſſen, allerdings bietet das geringe Angebot den Preiſen eine Stütze. Weizen⸗ und Roggen export⸗ ſchein e waren auf Samstagniveau offeriert. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 226—28 feſter; Futterweizen 229—31; Rog⸗ gen 72—73 Kg. 19799 ſtet.; Braugerſte 160—70 ſtet.; Futter⸗ und Induſtriegerſte 155—60 ſtet.) Hafer 135—43 ruhig; Weizenmehl prompt 27,50— 31,25 ſtet.; Roggenmehl 70proz. prompt 2729,25 ſtet.; Weizenkleie 9,60.—10 ſtet. Roggenkleie 9,60—10 ſtet.; Viktorigerbſen 21—27,50; Kleine Speiſeerbſen 21— 23,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16 bis 18; Ackerbohnen 14—16; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 1415,50; Seradella, neue 2228 Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 11,90—12; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,30—Erönußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,20; Trockenſchnitzel 6,50— 6,60; Extra⸗ hiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,60 bis 10,80; dto. ab Stettin 11,50—11,60; Kartoffelflocken 12,10 bis 12,30; Speiſekartoffeln weiße 1,50—1,00; rote 1,70 bis 1,90; Odenwälder blaue 1,80—2,00; gelbfleiſchig außer Nieren 2,10—2,30; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8,25—9,25.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 242,75 bis 42,25; Mai 250,50—249; Roggen März 210; Mai 214 u. Br.; Hafer März 156; Mai—. * Berliner Börſen⸗Rogenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 21. 12. bis 26. 12. 31 ab märkiſcher Station 191/ und in der Woche vom 28. 12. 31 bis 2. 1. 32 186,6. * Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Jan.(Eigen⸗ bericht.) Der Produktenmarkt war heute leicht befeſtigt, auch Futtermittel lagen etwas freundlicher. Angeboten wurden in 1 für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mann⸗ heim: inl. Weizen 24,25— 24,75; inl. Roggen 21,75—22; inl. Hafer 1517; Sommergerſte 19—20; Futtergerſte 18; Bier⸗ treber 12,50; Erdnußkuchen 13,25; Sojaſchrot 10,75; Trocken⸗ ſchnitzel 6,25—6,50; Malzkeime 11—12; Weizenmehl ſüdd. 34,25, neue Mahlung; dto. mit Auslandsweizen 36; Wei⸗ zenbrotmehl 26,25—28; Roggenmehl 60proz. 30,7531; Wei⸗ zenfuttermehl—9,50; Weizenkleie feine 8; Roggenkleie 8,50—8,75; Grünkern 50—60f Leinſgat 17. O Frankfurter Produktenbörſe vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Weizen 235, Roggen 222,50—225; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 185; Hafer inl. 147,50—155; Weizenmehl ſüdd. Spe⸗ zial o mit Austauſchweizen 35,95—36,25; dto. Sondermah⸗ lung 33,60—34,50; Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchweizen 35,55 dto. Sondermahlung 33,60 bis 34,25; Roggenmehl 30,75— 31,75; Weizenkleie 8,65; Roggen⸗ kleie 9,25; Erbſen 30—38; Linſen 2756; Heu ſüdd. 5 bis 5,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 44,25; dto. ge⸗ bündelt—4,25; Treber getrocknet 12,25. Alles für die 100 Kg. Tendenz: beſeſtigt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(in Hfl. p. 100 dg.) Jen..32% März.45; Mii.50; Juli.60; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 65,25; März 69,25; Mai 68,50; Juli 68. * Liverpopler Getreidekurſe vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100 lb.) Tendenz feſt März.198(.056); Mai.4(.); Juli.6%(.); Mehl unv.— Mitte ſtetig März.196; Mai.4; Juli.67%, Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 18. Jan. Jan. 6,10 B 5,80 G; Febr. 6,10 B 5,85 G; März 6,20 B 6,05 G; Mai 6,25 B 6,20 G; Aug. 6,70 B 6,55 G; Okt 6,85 B .65 G: Dez. 7,10 B 6,90 G: Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Jan. 31,65; Febr. 31,80; Tendenz ruhig: Wetter heiter. Bremer Baumwolle vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. erhöht/ Kaufluſt für Gerſte nachlaſſend * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Jan.(Eig. Dey 1 Amerik. Univerſal. Staind Middl. Anfang Jan.— Mi 511; Mai 509—10; Juli 509—10; Okt. 511; Dez.—; Jan (83) 518; Tendenz ſtetig.— Mitte Jan. 516; März 519 Mai 510; Juli 510; Oktober 512; Dezember 517; Jan.( 518; März(33) 523; Mai(33) 528; Juli(33) 592; Loco 546 Tendenz ruhig. * Hamburger Kaffee⸗ Wochenbericht vom 16. Jan.(„Heß kaffee“ Hamburg 35.) Auch in der abgelaufenen Berichts, woche war eine ruhige aber ſtetige Haltung am Kaffeemarkt vorherrſchend. Da Braſilien kaum zu einem Nachgeben be⸗ reit war, beſchränkten ſich Käufe im Weſentlichen nur auf die billigſten Preislagen. Etwas lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich in gewaſchenen Mittelamerikanern neuer Ernte, deren Preiſe heute recht günſtig liegen. Im Platzhandel macht ſich die Umſtellung von den höheren auf die niedrigeren Preis⸗ lagen deutlich bemerkbar. Das Inland kauft weiter um den laufenden Bedarf. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8548 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 18. Januar 1932 Ochſen 139 St.] Kühe. 311 St.] Kälber 782 St. Schweine 275 8 a). Mk. 32—84 a) Mk. 24—27 a) Mk.—). Mk. ).„ 24—29 b)„ 18—20 b)„ c)„ 26-80 0„ 12—16 0 i„ ).„— ch, 1012 5 30-84 c Bullen. 175 St. due 1 5 e)„ 24286 52 5 352 f 2)„Mk. 2426 2) Mk. 3335 Schafe. 61 St.„ 5% 2 d„ 2680 a, er, 8 1— 80 b. 15—20 Arbeitspferde 8, „„ a) Mk. e— Mk. Zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt betrug daß Angebot 175 Farren, 138 Ochſen, 399 Rinder, 311 Kühe, zufammen 1023 Tiere. Der Marktverlauf war ruhig. Anbetracht des allgemein ſchlechten Geſchäftsganges muß, ten die Händler in allen Gattungen einen Pfg. gegenüber der Vorwoche nachgeben. Höchſtnotiz für Ochſen 34 Pf, für Rinder 35 Pf. Es verblieb ein geringer Ueberſtand, Am Kälbermarkt kam bei einem Auftrieb von 792 Tieren ein nur mittelmäßiges Geſchäft zuſtande. Auch hier muß, ten die Händler in dem Preis einen Pf. gegenüber der Vorwoche nachgeben. Höchſtnotiz 44 Pf. bei langſamet Räumung des Marktes. Am Schweinemarkt war die Nach⸗ frage trotz des geringeren Angebots gegenüber der Vor woche ſehr ruhig. Es waren 2754 Tiere aufgetrieben. Die Preiſe zogen infolge des geringeren Auftriebs um 12 ff. an. Höchſtnotiz 43—44 Pf. Der Markt wurde langſam geräumt. Berliner Meiallbörse vom 18. Januar 1932 Kupfer U Blei bez. Brief Geld bez. Brief] Geld März.—.— 59.— 88.— 22.75—.— 22,50 2275 April. 58.80 39.— 58,50 21.75„ 28.— 21 Ma!—.— 59,80 56.75 22.—.— 28.7 5 Juni. 60.— 59,25 22.——.— 24,50 Juli. 60,25 80,50 60,—% Auguſt 60,75 60,75 60,50 22.— 25. 25,25 24 Sept. 62. 60.75 22.— 25,50 28,7 24 Oktober.—.— 62,50 61,50 22.80—.— 28,5% 25 Nov... 63— 62.— 8 55 Dezemb.] 63,50 62.25 24.— 22,50 27,80 2. Kupfer ſchwächer. Blei luſtlos, Zink ſtetig. Londoner efallbörse vom 18. Januar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze E(137/40 fein ſtand), Platin Unze ſtupfer, Standards 39,5] Zinn, Standart„O] Aluminium Mongte 39,78 Monate 243,0] Antimon Settl. Preis 39.75 Settl. Preis 140.5 Queckſilber Elektrolyt 46,50 Banka 159 0 Platin beſt ſelected 42.25 Straits 143.0 Wolframerz; ſtrong ſheets 77, Blei, ausländ. 15.75 Nickel f El wirebars 48.50] Zink gewöhnlich 14,85] Weißblech 1 Alles willig. 8 ink g bez Tree Geb. Januar. 58. 57.0 175. 80 ö HN Februar 57.75 38.— 5775—— 4175 7255 4 26 1 äſt 1 Ir.— K rück zertreters) d, iſt daz k und der men in⸗ duswei⸗ Es handelt der fran⸗ der Auf, 8 in den ank von ſchen Gelb, enutende 8 u rück. iſe, daß die eitere Wei⸗ Vereinigten zurückzuzie⸗ rden, dutch fund Ster⸗ en ſollen a ſchung 1 Inſicht, daß f Depots in eſtern nach⸗ endung von echnung be⸗ boftogra⸗ trz AG, ß ſchein⸗ ung heran⸗ Geſchäfts⸗ Anſicht ber teht, ſchlägt auf jeden il von je t aus dem und dem auf jeden ſollen der An die ..) gleich rſtand ſteht zuſammen insgeſamt ingen aus 1 Mill. mit 3,5(), 6 (1½) aus- lgeſchäft d 5 kaffeemarkt chgeben be⸗ nur auf die entwickele rente, deren macht ſih ren Preis⸗ weiter nut tspferde- 5, ct.— N hetrug daß 811 Kühe, ruhig. dn uges muß⸗ gegenüber en 84 Pf, Leberſtand. 32 Tieren hier muß; nüber der langſamet die Nach⸗ der Vor⸗ ieben. Dit m 12 hf. e langſam 1932 Brief] Geld ls 5 M. 193² atin Unze 1 95. 2900 77 0 11.— 14.50 Ge Montag, stheus- Verlag ell bel München der werfe den er len lein f OMAN VON ELS E SP ARWASSER Wie weggewiſcht war das zagende Glück in den Kinderaugen, obwohl die begütigend über den blonden Kopf des Mädchens ſtrich. Da flammte in otte ein Gedanke auf. Gleich⸗ zeitig hörte ſie ihren Namen rufen. Sie ſchrieb ihre Adreſſe auf ein Stück Papier und reichte es der Frau. „Kommen Sie am Heiligen Abend nach Geſchäfts⸗ ſchluß zu mir mit den Kindern. Haben Sie noch mehr?“ „Einen Buben noch!“ „Wie alt?“ „Zwölf Jahre!“ „Gut, bringe n Sie den auch 1 Damit eilte ſte haſtig die Treppe hinunter, denn man rief zum zweitenmal nach ihr. An dieſem Abe nd fühl te ſich Liſelotte lange nicht ſo müde wie vordem. Sie ſaß zu Hauſe und überlegte, womit ſie ihre Schützlinge erfreuen ſollte. Am anderen Tage kaufte einen Wagen mit weißen K Mullvorhängen am B erdeck⸗ Bücher für die Buben, für Rock und ein wollenes ſie ein: einz Puppe und iſſen darin und duftigen ein Spiel und zwei die Frau einen warmen Kopftuch und Hemden und Strümpfe für alle. Es war ein ganzer Korb voll Geſchenke geworden, und Liſelotte hatte ihre innige Freude daran. Dann beſorgte ſie noch Aepfel und Nüſſe, Pfefferkuchen und Schokolade und einen Weih⸗ nachtsſtollen, der ganz einladend mit Zucker und Roſinen bedeckt war. Eine Vorfreude hatte Liſelotte, Wirtin ſelber davon angeſteckt wurde und Ein echter Weihnachtsduft lag in daß die i alles ordnen half. Liſelottes Zimmer, als ſie am Vorabend der Chriſt⸗ nacht den Baum ſchmückte. „Wie ſchade, daß ich mir die Beſcherung nicht an⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 28 den kom⸗ zum Mittag, r hörte der nur einige Kun⸗ dies oder das. hloſſen und Geſchäfts⸗ In ſeliger Uuraße Verbre cl Verkehr im Geſche den kamen ur 10 a Endlich wurden die ſchluß abgeläutet. Liſelotte eilte durch die dunklen, r ſcharfe Nordwind hatte ſein Johlen und Pfeifen eingeſtellt. Beinahe lau war die Luft, und geräuſch⸗ los fielen dichte, weiße Schneeflocken zur Erde. Hinter allen Fenſtern ſah das einſame Mädchen Tannen⸗ bäume brennen, hier und dort raſſelte eine Trommel, und irgendwo erklang ein Weihnachtslied. „O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende..“ ſang Liſelotte leiſe mit. Dann war ſie an dem Haus vorbei und bog in die ſtille Straße an der Park⸗ mauer ein. Schon von weitem ſah ſie die Frau mit den Kindern. „Warten Sie ſchon lange“ reichte der Frau die Hand „Wir ſind eben gekommen!“ „Na, das iſt gut! Und das iſt Ihr Aelteſter? Wie heißt du, mein Junge?“ Der ſtramme, rotbackige Knabe drehte die abge⸗ tragene Mütze in den Händen. „Ich heiße Chriſtian!“ ſtotterte er. „So, nun wollen wir raſch hinauf!“ Liſelotte ging voran. Oben ließ ſie ihre Gäſte in das Wohnzimmer der Wirtin treten und begab ſich ſelbſt in ihr Zimmer. Haſtig zündete ſie die Kerzen an, warf noch einen Blick auf den Tiſch, auf dem die Geſchenke aufgebaut waren, und ging zu den Wartenden hinüber „Marie!“ ſagte Liſelotte und zog das Kind zu ſich. „Ich will dir ſchnell etwas erzählen. Denk, dir, ich machte einen Spaziergang durch den Wald, da kam mir das Chriſtkind entgegen mit dem Knecht Ruprecht. „Ach“, ſagte das Chriſtkind zum Ruprecht.„Gib ihr doch die Spielſachen für die kleine Marie mit. Wir haben ſoviel zu tun und müſſen noch zu all den anderen Kindern.“ Da gab mir Knecht Ruprecht die Sachen aus ſeinem rieſengroßen Sack.„Grüße die Marie von uns!“ ſagte das Chriſtkind,„und ſage ihr, ſie ſoll recht artig ſein!“ Damit flog es weiter, ich auf, haſtig Türen geſe ſtillen Straßen. fragte Liſelotte und ö der vor ſich her in das ſtrahlende helle Zimmer. Sprachlos ſtand die kleine Schar an der Türe und betrachtete den Weihnachts baum mit den vielen Kerzen. Keines traute ſich, einen Schtitt näherzutun. „Komm doch nur her!“ ſagte Liſelotte Kleinen, nahm die weißgekleidete Puppe aus Wagen und reichte ſie dem Kinde hin. „Sieh nur, ſie hat blonde Locken wie du, und kann auch ſchlafen!“ Mit ſcheuem, glücklichem Geſicht ſtrich das Kind mit der kleinen Hand über das Kleidchen, über die weißen Kiſſen im Wagen und ſeufzte vor Wonne, als Liſelotte ihr die Puppe in den Arm legte. Dann wandte ſich dieſe und führte die Jungen zu ihrem Platz. „O Mutter!“ ſagte Chriſtian. Geſchichten vom Lederſtrumpf!“ „Und gerade die haſt du dir ſchon lange gewünſcht! antwortete der jüngere Bruder mit ſeligem Staunen. „Haſt du auch ſchon das Reiſeſpiel geſehen? Und hier, Geſchichten vom Robinſon!“ Er warf jauchzend die Mütze in die Luft, und machte dann ein ganz er⸗ ſchrockenes Geſicht, als ihm einfiel, wo er eigentlich war. Die Frau ſtand ſchweigend mit gefalteten Händen an der Türe und beobachtete ernſt und bewegt das junge Weib, das vom Kerzenlicht umfloſſen war wie von einem Glorienſchein. Als Liſelotte ſich dann lächelnd ihr zuwandte und ſie an den Tiſch führte, fand ſie kein Dankeswort. Sie betrachtete ſtill die warmen Sachen, die mit blauen Schleifen gebunden waren und ein kleines Tannenreis zur Zierde oben⸗ auf trugen. Sie ſah die vier großen Teller mit den Süßigkeiten, den Weihnachtskuchen und den ſchweren, ſaftigen Braten, den Liſelotte am Nachmittag noch beſorgt hatte, und fand kein einziges Wort. Liſelotte verſtand, was in der Frau vorging. Sie ſetzte ſich an den Flügel und begann zu ſpielen. Da ſang die Fran leiſe, mit einer Inbrunſt ſang ſie, daß es Liſe⸗ lotte heiß in die Kehle ſtieg: „O du fröhliche, o du ſelige gnadenbringende Weihnachtszeit!“ Die beiden Knaben ließen ihre Spielſachen ſtehen drei Kin Dle Drei zu der dem „Da ſieh her, die 17 dann aus vollem verklingen verpacken. „Es iſt ſpät geworden!“ ſagte ſie,„und Kleine Marie muß ins Bett!“ Sie ſtrich den Kindern dis heißen Backen zum Abſchied und nahm eine Kerze, um hinunterzuleuchten. Da reichte ihr die Frau die Hand. „Haben Sie keine Eltern?“ fragte ſie unvermittelt. Dann erhob ſie ſich und half, die Sachen 1* „Nein—— keine—“ ſagte Liſelotte mit zucken⸗ den Lippen. a. f „Das habe ich mir gedacht! Gott ſegne Sie und 14 mache Sie einmal recht glücklich!“ Damit küßte ſie Liſelotte die Hand und wandte ſich zum Gehen. Liſelotte ſah ihnen nach, bis das Schneegeſtöber ihre Geſtalten einhüllte. Nun war ſie wieder allein. Sie betrachtete den leeren Tiſch. Gott, wie grenzen⸗ los allein und verlaſſen war ſie! Ruhelos wanderte ſie im Zimmer hin und her.„Nein, ich habe keine Eltern!“ wiederholte ſie in Gedanken. Dabei hatte ſie nie ſo innig an die geliebten Menſchen gedacht wie heute unter dem einſamen Baum mit den kniſternden Kerzen. 4 Dieweil hüllte der Schnee in der Heimat ein kleines Grab in ſeine weiche Decke, und die Sterne am Himmel ſahen ihm zu. Sie ſchauten auch in das Wohnzimmer in dem kleinen, weißen Haus, wo die Menſchen um den Baum verſammelt waren. Klein⸗ Guſtav ſpielte mit den Soldaten, der Vater mit ſeinem ſtrengen Geſicht rauchte ſeine Pfeife, und die bleiche, ſtille Frau ſaß vor dem Kamin und ſchaute in die praſſelnde Glut. Dabei haſteten ihre Gedanken ſehnſuchtskrank in die unbekannte Ferne, wo das Mädchen weilte. In der Villa im Wiesbadener Nerotal hatte mam keinen Baum geſchmückt. Der Hausherr hatte aus Frankreich geſchrieben, daß man ihn nicht erwarten ſolle, er werde in den nächſten Wochen noch nicht zurückkommen. Frau von Bergdorf ging durch ihre öden Prunkgemächer und fror in die tiefſte Seele hinein und betrachtete lange Liſelottes Bild.„Wärſt du doch hier!“ dachte ſie,„O wärſt du hier mit deinem wärmenden, ſonnigen Frohſinn, dann wäre er ſicher zurückgekommen!“ Herr von Bergdorf weilte in Paris und ſuchte ſehen kann!“ ſagte die Wirtin, ſchon morgen früh ſoll ich alte Frau hier allein—— 4. „aber ich verreiſe zu meinen Verwandten. Was und Knecht Ruprecht tapfte hinter ihm drein. habe ich alles drüben hingeſtellt. hinübergehen!“ Nun Komm, wir wollen und ſangen mit, erſt befangen, Herzensgrund. Klein Marie hielt ihre Arm und ſah Liſelotte mit großen glänzen an. Die ließ mit ſeligem Geſicht die letzten Akkorde alle möglichen Zerſtreuungen, um nicht an ſein Kind denken zu müſſen. (Fortſetzung folgt.) Puppe im den Augen Laden mit Wolnung auf dem Lindenhof zu vermieten. Zu erfragen bei Gander, Meerfeldſtr. 28, 3. Stock. 287 Schöne 734 -7 Zimmer- Wohnung parterre, mit Garten, beſte Lage, Katſerring, Nähe Waſſerturm, auf 1. April preiswert zu vermieten. Simon, N 7. 10, Teleph. 251 90. Villen EL enmehnung 5 Simmer mit allem Komfort, ganz modern möbliert oder unmöbliert zu vermieten. Angebote unter N G 38 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. * 288 Hochherrschaftliche r en Augusts-Anlage 34 zu vermieten. Näheres Martin Fran 195 eee 18. 1 336 62. 5 2 88 Sch ö ne 5 Zimmer- Wohnung Nähe Friedrichspark, 1 Tr. hoch, preiswert 80 zu vermieten. Angebote unter H'7 an die eee diefes 8 85 8203 meinem 2 Sammie 3 5(Neubau) 4 immer- Wohnung mit Küche, Bad u. großer Manſarde per 1. April iu vermieten. Miete M. 120.—. Zentralheizg., ießend warm. Waſſer in Küche, Bad u. Schlaf. Ammer. Aufr. an Dr. Strotkötter, Waldhof. 788 4 Zimmer-Wohnung Wohlgelegen, ſofort äußerſt günſtig zu ver⸗ mieten. Frietſch Rüdesheimerſtr. 51, Käfertal Telephon Nr. 528 17. 2210 1. Schöne 4 Zimmer-Wohnung mit Zubehör auf 1. 4. 32 zu vermieten. Zu er⸗ fragen K 2. 19, II. rechts. Anzuſehen zwiſchen 1012 und.—6 Uhr. B21 kole Lulsepring⸗Archenst ale. fremd. 1 lein. Lager 4 Zimmer Wohnung arterre) auf J. A. 1932 zu ermeten, (Miete 90.80.) Zu erfragen 1112 od. Luiſenring 20, III. bei Hölgche n. 2150 J l. 4 imme Wohnungen Ae und per 1. 4. 32 preiswert zu vermieten. Renſch, Kinzigſtr. 2, Ecke Lange Rökterſtr. 2211 Elegante 3 Zimmer- Wohnung Oſtſtadt, mit eingericht. Bad u. allem Zu⸗ 5 umſtändehalber per 15. 2. oder 1. 8. 9a zu vermieten.* 2188 Hugo Wolfſtraße 8, 1 Treppe. 7 Ammer lit Bad 6. möbliert en, m. Klavier, f. Zimmer 2 1. P 2, Friedenzmiete Mk. ſof. od. 1. 2 an 00 Mark, zu ver⸗ fol. Hrn. zu verm. mieten, 445 Krapomühlftr, Nr. 12 Näheres: P 6, 1. 1 Tr. rechts.* 2180 XK 3, c 3 Anmer-Mohnung mit Zubehör, in neu⸗ gebautem 1 85* 2203 Einfamilienhaus per 1. 3. od. früher zu vermiet. Miete 49 l. Frau Wihler. Neckarau. Rheingoldſtr. Nr. 33. 1 Sohlaf- und 1 herrenzimmer vornehm ml., Warm⸗ waſſerheizg., fließend. kalt. u. warm. Waſſ. Badegelegenheit und Tel., Aufzugsbenütz. am Friedrichsplatz. a 1. 2. ds. Is. od ſpät zu germieten. 72155 Angeb. unt. IL I 90 an die Geſchäftsſtelle. ſchön möbl. mit el. L deo Zimmer „ſof. billig zu uvm. ev. auch vor⸗ übergeh. Prs. 25—30 Mark pro Zimmer. L 13, 1. b. Grethel. * 2294 2 gut ſöbl. Zimmer bill. zu verm. 2186 Qu 4. 17. 2 Treppen. Schönes, heizb., ungeſt. mbl. Zimmer zu vm. Pr. 5„ wöch. 2200 K 4. 25. 2. St., VBohs. flöbliertes Zimmer zu vermieten. 92152 H 4. 8. 3. Stock. Separ, gut möbl. Zim. el. Bel., b. kinderloſ. Fam., evtl. m. Penſ., per 1. Febr. zu verm. Qu 7, 3b. 1 Tr. rechts 92212 13, 3 Tr.: Groß., leeres Zimmer ſofort bill. zu verm. 2183 Einf. möbl. Zimmer an Frl. zu vermiet. 2170 12, 10. 4. St but mönl. Zimmer ruh Wohnlage, el.., Bad Tel. bill. zu v. Brahmsſtr. Nr. 6. I. 5 39168 Möbl. Zimme- au 5 wöchtl. 4 l. „ 24. 3. St. rechts 8 2. 1 2 Trepp. rechts. Frdl., helles Zimmer, el. Licht, m ſof. zu verm. 2 Betten * 2145 ev. mit Bürozimmer, mögl. Nähe Bahn⸗ poſt geſucht. An⸗ gebote unt. K P 61 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 2087 4 Uf. 5.-Wofnung per 1. Febr. geſucht. Eilangeb. mit Preis⸗ angabe unt. M T 25 an die Geſchäſtsſtelle ds. Blattes. 2205 Ig. kinderl. Ehepaar . 8. 15. 3. od. 1. 4. 32 .d% Hnner⸗wahng mit Küche und Bad. Feudenheim bevorz. Angebote mit Preis unter F M 48 an die Geſchäftsſtelle. B194 N 3 Aümmer * 2177 . Wohnung mit Bad, in gutem Hauſe von alleinſt. älterer Dame per 1. 3. od. 1. 4. zu mieten gef. unter M G 13 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Angeb. 3 Zimmer, Küche in aut. Hauſe geſucht. Miete 50—60 Mark. Angeb. unt. L U 1 an die Geſchäftsſtelle dis. Blattes. 2156 Beamter ſucht 2 bis 3 Zimmer- Wohnung mit allem Zubehör, auf 1. 4. 2171 Angeb. unter M A 7 an die Geſchäftsſtelle. Nel. Chep ſucht zum 1. 3. oder 1. 4. 2136 2 Timmer Mohwunn mit Elektr. Abſchl. Miete 11 Genaue Angeb. m. Preis unt. M 88 an d. Geſchſt. Pünktl Jahler fucht 2 Zimmer und Küche auf 1. März oder 1. April, in der Ober⸗ ſtadt.— Angebote u. M K 16 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten.* ·182 Sonnige 2 Ammer Wofnan kinderl. ruh. 9 85 1 3. od. 1. 8 Angeb. unt. N 8 8 an die Pesch sene —2 Zimmer u. Küche bis 40 Mark geſucht. Angeb. u. N H 39 an die Geſchſt. 2222²⁵ Reichsb.⸗Beamter ſucht per bald in gt. Hauſe 12 Ammer u. Küche Ang. erb. u. W 2 102 d. Geſchäftsſt. 427 Aſtrolog. Beratung 1% Jahreshoroſkop 2, macht erfr. Gra⸗ phologin, J 2, 16 prt. 2019 leppiche Worten sachgemäß entstaubt gereinigt und repariert Tappialt. Salam Mannheim D 3. 11 Tel. 304 78 Lampen-Jäper, J 8, 4 hat billige Preise auch 20 monatl. Gaswerksraten. Was nützen billig ein⸗ gekaufte Stoffe bei teuerem Arbeitslohn? Tüchtige Schneiderin fertigt Kleider und Mäntel v. 6 u. 10 1 cn, Im Haufe Tages⸗ preis 4 4. B87 Angebote unter V J Nr. 65 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten. 12 Zummerwonnung v, alleinſt. Dame geſ. 1 mit Preis u. NO. an die Geſch. * 2220 br. leere Mansarde vod. Sonterrainraum, zu mieten geſucht. Zuſchr. mit Preis u. M Q 22 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 92194 Saubere Frau, allein⸗ ſtehend, in Arbeit, ſucht ſof, od. 1. 2. 32 gebs Zimmer mit Kochgelegenheit Angebote mit Preis- angabe unter K L 57 an die Geſchſt.—ꝛ⁰ Junger Mann ſucht gut möbl. Zimmer m. Klavierbenützung. Augebote, mit Preis water M B 8 an die Geſchäftsſt. dis. Blat⸗ tes erbeten. 22172 Berufst, kinderl. Ehe⸗ paar ſucht bis 1. 8. Zimmer und Nüche Schwetzingerſtadt be⸗ vorzugt.* 108 Angebote unter M R Nr. 23 an die Ge⸗ ſchüftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten. 1 ſchönes, ſauberes roß. leeres Zimmer mit ſeparat. Eing., 1 Treppe, Nähe Markt⸗ platz auf 1. Febr. 32 geſucht. Angeb. u. VR 169 an die Ge⸗ ſchüftsſtelle. 391 Vermischtes Perfekte Schneiderin fertigt Kleider von 3,50 Mk. an. Mäntel von 7 Mk. an. Gefl. Zuſchr. u. M J Nr. 15 aa die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Steuer- verrechg. u. Ifde. Buch⸗ führungsarbeit. erl. Steuerfachmann. Mo⸗ nat 3 J.— Gefl. An⸗ gebote an 12199 Poſtlagerkarte 45 Mannheim 2. Perfekte Büglerin nimmt Wäſche zum waſchen u. bügeln an. Angebote unter M 0 Nr. 20 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten.* 2191 Mföbeh agen nach Berſin sucht Beisadg. Angeb. u. X 0 105 an die Geſchäftsſt. 430 Gebrauchte a 139 Schreihmaschinen ſehr billig abzugeben. W. Lampert, L 6. 12. * 2179 Maeldenteisſe m. 4 Hack.. Mausbalkleiter 9 per Slufe. Messerkasten 9 Aelllg. a Jepplch⸗ dehmnaheb. 10 50 relne Wasserstrahlregler 1 em Gummlscdil. 07 Salz Schüsseln felingskasten Eßlöffel oder Gabel, Alum mum 07 Steſſig 98 50 waere 95 W ee Emelle, grau gespritzt.. 25 e tenig 5 5 Wassereimer, Emeilſe, grau gespribhl. 3 Glitter Reibeises e Waschbecken, welß mit Nepaff. 48 Goldglanz Leinöl Schmierseife* 5—47 Bohnerwadis oder Farbbeize. K 39 Tiderdügel Uebdec f feen t. 3 ber .** 5 babe ö J) Likten.00 Niaßte. f. 9) u. fig l. 95 unn d f. 0 Teller, lleſ, glafl, Steingut, geringe Sorllerung Teller, llef, gerippt, Seinqui, ger. Sorllerung Obertassen, Steingut, Birnenfſorm 10 Sick Waschkrüge, creme, 30 m Nachigeschirr, creme, gebaucht. Wascibecken, creme, 36 m..63 Wasckhigarnifur, creme, stellig.95 Wasch garnitur, Goldrend und LInle, Ing..95 3 osten Feuerfeste Geschirre Kinder-Saugflasche, e mit eln gebrannter grüner Skele, 250 9 —25 Kohlenfüller, schwerz lader. 43 Brikeiträger, sdworz lacklert. 4—95 Handtuchhalter 3 Porz. Sdulder u. Konsole—30 Kloseſtpapier halten 2 Nesserkasten, Zlellng 43 Isolierflasche, ½ Lller. 83, Wasserkessel, Aluminum...93, Gebadckasten, geschmack., dek, mod. Form 15 Borsten Mannheim eee e Sarsgen 35 W Kauf- Gesuche EEC Venig gebrauchte Küche 8¹⁰ zu kaufen geſucht Angeb. unter L V 3 an die Geſchſt. 2164 ö „ enblech-, Stahl- bebr. Nefzanode und Beſonͥbaufen zu kaufen geſucht. jeder Art 63. Tahrradstander Angebl und Prospekte Hostenlos Unterricht Englisch, Französisch auch Nachh. Mäß. Pr. Hertenſtein T 6. 37, Staatl. gepr. Sprach⸗ 2 2 — Bebr. Achenbach g A. m. b H. Bisen- u. wellblechm Weldenau sieg Hostlach Mr. 289 Vertr.: EA. Hahlmann Marlsrunhe. Draie steg Heirat Höherer Staatsbeamter wünſcht bald. Heirat mit Dame mit größerem Barvermögen. Vermittl. nicht erwünſcht. Zuſchriften unter L X 4 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 2168 777 ²˙ n Fräulein aus guter Familie, 32 Jahre, kath., geſund und lebensfroh, ſtattliche Erſcheinung (muſikaliſch!, mit eigenem Heim, möchte, da bier fremd u. beruflich tätig, auf öteſem Wege Blutsrmuf Bleſchsucht Schwöche zustande. Sey Snabr Heinmabs zu haben in Flaschen . à 210 und 1.— RM. i . ee Lebensgefährten 1„ am Ma finden. Zuſchriften unter M 2 81 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2215 1305 lehr, ie 1 5 Telephon 3223. 8. Seite/ Nummer 28 Neue Mäunnheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Monkag, 18. Januar— In dieser Woche in allen Abteilungen neue Auslagen Ueberzeugen Sie sich selbst! — Billig hat man lange nicht gekauft! Alte angeſehene guns, in Baden und ie ſeit 27755 gut eingeführt, rivatkunbſchaft noch einige redegew. Damen mit guter Kleidung und ſicherem Auftreten. Angebote unter L W 3 an die Geſchäftsſt. 182 ſucht zum Beſuch von Vertreter u. Werbedamen für den Beſuch der Privatkundſchaft Maun⸗ heims und Ludwigshafens geſucht. Arbeiten erforderlich. und guter Verdienſt. den 20. 1. 32, 10 Uhr, Wartburghoſpiz, F 4. 7 (Konferenzzimmer). Syſtemat. Hute Abſatzmöglichkeit Vorſtellung: Mittwoch, Neinnätohen nicht über 20 J. alt, das ſchon in beſſer. Haushalt in Stellung war, etwas nähen., mit gut. Zeugniſſen. von älterem Ehepaar zum 1. Febr. geſucht. Vorzuſt. zw.—5 Uhr. B214 M 7, 20. 3. St. Jung, fleißig. Mädchen in klein. Haushalt zu zwei Kindern tags⸗ über p. 1. Febr. geſ. Vorzuſt. zw. 2 u. 4. Schmib⸗Eiſener. Donnersbergſtr. 7. IV * 9154 außerhal Versierter Fachmann ganitären roghandels passenden Wirkungskr. mit sucht Aae b 0 Stellg.(auch nicht Bedingung). intensive bietet kratt, in 5 leitender Position kaufm. Großbetr. Gefl. Angebote unter N F 37 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. b, gleiche Branche exakte Arbeits- bewährt. 2222 Angebote unter M. Provisionsreisendler gut eingeführt, ſucht Jertretungen in d. Lebensmittelbranche ſtelle dieſes Blattes. 09 an die Geſchäfts⸗ *ͤ 178 Me ſucht Neb.⸗Be⸗ ſchäftig, als Kaſſierer ob. Hausmeiſter. Kau⸗ tion vorhand.— An⸗ gebote unt. L V2 an die Geſchſt.* 2159 gelernter Glaſer, w. ſich geg. gering. Ent⸗ geld im Schreiner⸗ handwerk auszubild. Angeb. unt. H W 18 an die Geſchſt. 1984 ont Haun ſucht Stellung als Ausläufer od. ander. Poſten geg. geringen Lohn.— Angeb. unt. M F 12 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 7 Fesseres Mädohen ſucht Stelle, tagsüber od. ganz. Gute Zeug⸗ niſſe vorhanden.— Zuſchr. unter N J 40 an die Geſchäftsſtelle dis. Blattes. 92227 Anfängorin mit 1 Jahr Handels⸗ ſchule, ab 1. 4. pflicht⸗ ſchulfrei, ſucht Skelle auf Büro. 221755 Zuſchr. unt. M h 11 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes ertbeten. Fräulein(20.) ſucht per ſof. Stela n ushalt, ev. zu Kin⸗ 0 12 5 Haus wirtſch. Zeugn. vorhanden. Angeb. u. L 2 6 an die Geſchäftsſt. 2169 Zuche Hausarbeit Stundenlohn 250 Pfg. Zuſchr. unt. M D 10 an die Geſchft 2 Verkäufe Ein Waldlagd- Bogen ca. 2600 Morgen, im hinteren Odenwald. Bahnſtation. ſeit 1917 ti. gleich., weidgerecht. Händen, iſt aus wirt⸗ ſchaftl. Gründen für reſtl. 3 Pachtjahre aus privat, Hand preisw. ſof. od. 15, Febr. 1932 abzugeben.— Hirſche, Rehe, Haſen, ab u. zu Sauen, Hühner, Auer⸗ wild— Angeb. unter X B 104 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten. 2166 Seltene Gelegenheit! enlafzimmer Eiche, neu. mit weiß. n 8 rank, Kapok⸗ Matratzen + 495 L. Metzger, Secken⸗ heimerſtr. 23. 2201 Piano ſehr gut erhalt., für 350 Mk. zu verkauf. Carl Hauk, Pianos. B 6. 28. am Fried⸗ rich spark. B99 Uinderw-agen, weiß mod., bill zu gerkauf, Schrecken berger. Bür⸗ Verkaufe Schlafzimmer wen, kompl., mit groß. tür. Garberobeſchrk. f. Wäſche, 53 f. Klet⸗ der, beſpannt m. hell⸗ blauer Bembergſeide, 2 Bettſtellen mit Me⸗ tallröſten, zwei Nacht⸗ tiſchen, ſage u. ſchreibe RMk. 166.— Sie werden teln u. ſich wundern, wie nur ſo etw. mög⸗ lich iſt. Uns geht es genau ſo. Wir mei⸗ nen manchmal d. Schreiner würden d. Holz geſchenkt bekom⸗ men. Aber die Zeit iſt ſo ſchlecht, daß halt dieſe Leute, genau wie wir zu jedem Preis verk. müſſen. Natürl., wean man erſpartes Geld hat, muß man auch zu⸗ greifen, ſonſt gehen dieſe niedrig. Preiſe vorüber u. Sie haben die Gelegenheit ver⸗ paßt. S252 Landes, Mannheim⸗ Lindenhof Belleuſtr. 2 [Alte Oel fabrik dir. hint. Haupbbhf. 2 Ia Roßhaar- Matratzen mit neuem Jacquard ⸗Drell zum Ausſuchen 100.— Mk. v. Matratzen ⸗Fabhrik abzugeben. 0 Warten Sie auf unſeren Vertreter. Angebote u. W D 181 an die Geſchäftsſtelle neu bereift, mit allen mit Innenſpiegel, 6 1 Waſchtiſch m. Spiegelaufſatz u. 2 Stühlen alles kompl. viell. den Kopf ſchüt Kopfweh Oeffentlieher, lebenswichtiger Vortrag, Mittwoch, 20. Zan. 20 Uhr, Casino R 1, von Falkeneek Braunfels/Lahn. Nervosität. Nervenlelden und Seiualleben Aus dem Inhalt: Körperliche u. geistige Ermüdbarkeit r. med. W. Glück, Sanatorium Migräne Neuralgie Schlaflosigkeit deren Ursachen Stoffweehselstörungen Fasten u. Blutreini- gungskuren Seellsch- geistige Bedingtheit I PSycho- u. Atem-Gymnsstik Nerven massage Neuzeitl. Ernährung. Die Sexualorgane als Jungborn für Körper und Geist. Gefahren der Sexualisierung Neue Sexualethik Er- haltung der Jugendfrische u. Nervenspannkraft Ver- hütung vorzeitigen Alterns Natürl. Schönheitspflege, Eintritt: 60 Pig. Reservierte Plätze RM. 1. Vereln für Gesundheſtspflege Mannheim fl. V. 786 Verkäufe 3 gebrauchte weiß emaffl. erde u. 1 ſchwarzer Herd, ſehr gut erhalt., bill. zu verkaufen. 4⁴⁴ Joh. Jung., Friebrichs⸗ feld. Ecke Flamländer⸗ u. Walonenſtraße, Telephen Nr. 471 49. anz sfstkfase. Teckel Aussfellungsfler, 7 Mos, Alt, Adds, resist. stuvenrein, mul prima Stammbaum(aus Ferra von Harehef gagh dandſt v. iprechistels; Kausners Menter u. Wosnt St. beorg- Blut), Ja. gehude, Fürdg. u. Haar, lagullon wel- Versprochend, z. sehr bill. preis v. 70 HM. in gute Hände abzugeden. 108 Dr. Graii. p. 24 Trausportbreirad erſtkl. Marke, in b. Zuſtand, m. geſchl. Kaſtenaufb., ſehr bill. abzugeb. bel Heß, N 2. 3, Hof. 2148 Automarkt 835 Adler 1 Jahr alt, in erſtklaſſigem Zuſtand ſechsfach Schikanen, u. a. Lilian Harvey(3 Klang) Hupe, aus Privathand gegen Kaſſe zu verkaufen. Angebote erbeten unter X D 106 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 32217 gegen Kaſſa zu kaufen oder ähnl. bevorzugt. ſtelle dieſes Blattes. Baup latz für kl..„Haus unt. M X 30 an Rlein-Aufo (Uimousine oder Cabrieleh) geſucht.., DR W. Ausführliche An ebote mit Preis unter M V 27 an die Gef 9 Immobilien mit Garten in Mannh. od. Umgeb. gegen Barzahlung zu kaufen geſ. Angebote mit 1 v. Lage, Größe u. Preis ie Geſchäftsſt. d. Bl. 2214 zu kaufen geſucht. bei hoh. Anzahlung, bis 40 000„ Steuer⸗ wert, mit Laden, in 'heim od. Vorſtadt. Vermittl. nicht erw. 9 unter L R an die Ge⸗ ſchäſtsſtelle dis. Blat⸗ tes erbeten. 32151 germſtr.⸗Fuchsſtr. 52. 9189 5 Bäckerei Haus mit gut eingef. Kundſchaft in Worms wegen vorgerückt. Al⸗ ters zu verk. 2168 Ph. Breldert, Worms. Liebenauerſtr. Nr. 88. SBeteiligungen 5 Lügen Teilhaber ſucht ſeit 30 J. gut eingef. Lebensmittelgroß⸗ ſandlung. Erf. 10—15 000, ev. auch zu verk. ngeb. unt. N B 33 an die Geſchäftsſt. 2218 Heuſe Moniag verlängerung Tbeater-Kaffee, Aoldener dten“- J 2, 1 Heute nhemmädel, K.7 Lange Nacht Amtliche Bekanntmachüngen Der bahnamtliche Rollfuhrdienſt bei der Güter⸗ Abfertigung Mannheim Hauptgttterbahnhof, der Eilgutabfertigung Mannheim Hauptbhf. und der Gitterabfertigung Mannheim Neckarſtadt ſoll vom 1. März 1932 ab neu vergeben werden. Die Unternehmungen, die den bahnamtlichen Roll⸗ fuhrdienſt ausführen wollen, müſſen für dieſen geeignet ſein und angemeſſene Selbſtkoſten an⸗ bieten. Hierbei ſind der allgemeine Preisabbau ſowie die durch die Neuregelung des bahnamt⸗ lichen Rallfuhrdienſtes bewirkte Steigerung der Rollgutmengen weitgehend zu berückſichtigen. Die Rechte und Pflichten des bahnamtlichen Roll⸗ fuhrunternehmers ſind im einzelnen dargeſtellt in dem Rollfuhrvertrag, den Allgemeinen Be⸗ dingungen für bahnamtliche Rollfuhrunterneh⸗ mer, dem Gebührentarif für bahnamtliche Roll⸗ fuhrunternehmer(Einheitsgebührentarif),, den Beſtimmungen für die Abrechnung im bahnamt⸗ lichen Rollfuhrdienſt, Teil I: Abrechnung mit bahnamtlichen Rollfuhrunternehmern, denen Zu⸗ ſchüſſe zu den Selbſtkoſten gewährt werden, den Ausführungsbeſtimmungen für die Frei⸗Haus⸗ und Haus ⸗ Haus ⸗ Verkehr, den Ausführungsbe⸗ ſtimmungen für den vertraglich gebundenen Kraftwagenverkehr, den Ausführungsbeſtimmun⸗ gen für die Verkehrsagentur und Verkehrs⸗ werbung. Dieſe Beſtimmungen können gegen Einſendung von 3 R. von dem Verkehrsbüro der Reichsbahndirektion Karlsruhe(Zimm. 405) bezogen werden. Angebote ſind bis zum 1. Fe⸗ bruar 1932, 10 Uhr, portofrei und verſchloſſen, mit der Aufſchrift:„Angebot betreffend bahn⸗ amtlichen Rollfuhrdienſt in Karlsruhe“ an das Verkehrsbüro der Reichsbahndirektion Karlsruhe Zimmer 405) einzureichen. Später eingehende ngebote werden nicht berückſichtigt. Die freie Auswahl unter den Bewerbern ſowie die Zurück⸗ weiſung ſämtlicher Angebote bleiben vorbehalten. Die Auswahl der Unternehmer trifft die Reichs⸗ bahndirektion im Benehmen mit der Firma Deutſche Bahnſpedition G. m. b. H. in Berlin. Der Vertrag wird im Auftrag und mit Geneh⸗ migung der Reichsbahndirektion 0 von der Firma Deutſche Bahnſpedition G. m. b. in Berlin abgeſchloſſen. Dieſe Firma iſt auch 7 mit den e insbeſondere über die Selbſtkoſtenangebote, betraut. Die Bewerber find bis zum 15. Februar 1932 an ihr Angebot gebunden. Die Bewerbung gilt als abgelehnt, wenn bis dahin kein Beſcheid erteilt iſt. 437 Karlsruhe, den 15. Januar 1982. Reichsbahndirektion. Jagdverpachtung Am 29. dſs. Mis, nachmittags 2 Uhr wird bei Gaſtwirt Willenbücher dahier die Gemeindehoch⸗ wildjagd öffentlich an den Meiſtbietenden auf weitere 3, en. auf 6 Jahre verpachtet. Der Jagd⸗ bezirk iſt ea. 4000 Morgen groß, beſteht aus 74 Wald⸗ und 4 Feldjagd und wird in drei Bogen aufgeboten. Bemerkt wird, daß die Jagd in den letzten drei Jahren geſchont wurde u. einen ſehr 55 Hochwild⸗ ſowie Reh⸗ u. Auerwildbeſtand Heſſ. Bürgermeiſterei Hetzbach Eidenmüller, Bgm. 70 Beteiligungen[ Hypotheken e klleenee klein. Engros⸗Geſchäft geſucht, zur Ausnützg. langfriſt., unkündbar K. Aſtor, Mannheim, von Alleinverkaufs⸗ rechten b. hoh. Nutzen. Meeräckerſtr. Nr. 4. * 2160 — dige Sache.— Angeb. unt. M X 29 an die Stets Aufträge, ſtän⸗ Geſchäftsſt. e eee eee eee 8. 100 fügt. Ab Dienstag früh ä Uekslehtslosefffffhf0günmHHH ita im Inventur- Ausverkauf für alle Reste und Restposten! ½ Uhr bringen wir Auf Extratisehen gewaltige Mengen 7 8 b 1 K reste und Abschnitte —2— ieee, Ein Posten Frotfier-Resie, Schlaf- deccken u. onen jeder Re eee Ein Posten Seiten- u. Aunstseiden- Heslebis 60 em Lange, jeder Rest 75 3 50 3 Ein Posten Hemden- Popelinereste rößere Maße, für Hemden eter im Rest 95, 75, 3 klein. Maße, für Eins., Mtr. i. R. Ein Posten Mako- Damast- fleste 5 u. gesttelſt, ca. 180 br. 5 Meter im Rest 95 3 Auf Extra- Tischen große Restposten aus allen Abteilungen Ein Restposten Schürzenstoffe uni und gestreift 33 Jeder Meter 3 Ein Restposten Waschsamt- Jeder Meter 2 0 3 drueks neue Muster, Ia. Qualitat Ein Restposten Erspe-Satin reine Seide, 100 em breit, in 50 vielen Farben.. Jeder Meter Eln Restposten Mantelsteff 140 breit, darunter reinwollener Velour, 50 Diagonal u. Bouclé, Jed. Mtr. NIE INT e 870„S N Aang hegnaaogdaanbesdga nne fan de Elin Restposten Ein Restposten an Herren-Schillerbemden (Zephit) u. Herren-Sport- Reinwoll. Damen- la neee mir 25 45 westen besonders gute 50 ah d Zephir) kra trapazier- 4 1 ö qualliat. 15„ 5 4 e Qualitäten. Jedes Stück.50, 3 5 5 fo Beachten Sie unsere Spezlel-, Reste und Nestposten-Fensterl Mengenabgabe vorbehalten ö au . di 18 ö 11 Al N u 1 ö ſte 8 reparieri, reinigi, enisſaubi F. Bausback, M 1, 10. Tel. 33467 Biniaiges Spesialgeschäft am Flatse. 115 C885 volltnsche, groe Siedeier““ w 568 90 Garangefe HotheleE, II AH. 55 f, OHNEIss 22 Geldverkehr Beamter i. ſich. Stel⸗ lung ſucht* 9216 Un. HAK. 1000. nur von Selbſtgeber. auf—2 Jahre, bei guter Sicherheit. Ver⸗ mittler nicht erw. Angeb. unt. N A 32 ain die Geſchäftsſtelle. gegen gute Sicherheit u. Zins zu leihen ge⸗ ſucht.— Aurgeb. unt. N D 35 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2149 Verloren? Sonntag, d. 17. Jan. 1932 Tollen Haneke mit Anhänger auf dem Wege Maldhilsbach- Neckargemünd Straßenbahn Ahe feidelberg Reichsbahn N„Mannheim Auto bzw. Straßenbahn Mannheim-Friesenheim Verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben 443 Ludwigshafen, Sternstr. 19 pt.