d. 20. 5 m. 2000 Uh f verſteigern⸗ Lageröl, urbelfeit, 1 eer. 1 Kla⸗ Büfett un * 18 11 Jerichtsvoll dezialfthtf at), b erhälin ssen, tragend. 6 folgendes d- Tmag Aus; mmer, ke mit 200 em be, eine. opaleg 1 u. Polster- mer Biche m verarbeite breitem gt 2 Betten. 2 hen m. Glas ristertoſleiie rem Spiegel ihle und pr fenbein lach inken, Tisch, ind 1 Hocker moleum pe Sich um gane 5 le in beste Auf Wunsch Bagerung! e „571 —— und Nia 5„ macher der reaktionären Parteien veröffentlicht heute 6 45, Ap. im„Echo de Paris“ einen Artikel, in dem es X F 10 heißt: a Keine Wahlen vor den deutſchen ö Wahlen. Die bedeutſamen Wahlen zum Preußiſchen -Nohng Landtag ſind auf den 8. Mai feſtgeſetzt. Alſo können 15. Apel wir, da auf den 15. Mai Pfingſten fällt, in Frank⸗ Geft. Au reich nur am 22. Mai wählen und am 29. Mai N die Stichwahlen abhalten, was übrigens verfaſſungs⸗ 1 2 0 gemäß möglich iſt, da nach der Verfaſſung die neue 22660 Kammer erſt am 1. Juni konſtituiert ſein muß. Mau le Auch London 510 gebraucht den Wahlen⸗Vorwand . Telegraphiſche Meldung räul, ſuc 5 mmer§ London, 19. Jan. Elektr.„Times“ erklären: Das Gefühl der Enttäu⸗ (Dauermie ſchung für den Fall, daß die Lauſanner Konferenz unt 0 0 vertagt werden ſollte, wird wahrſcheinlich bald ver⸗ zeſchſt. 8 ſchwinden, da das Reparationsproblem einer Lö⸗ Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM. Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 270 .70 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, mal. Nannheimer G eneralb Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1027.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 19. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 30 Gegenüber dem franzöſiſchen Vertagungswillen wird in Berlin erklärt, daß Deutſchland unter allen Amſtänden auf den Zuſamentritt der Konferenz beſtehen müſſe Köpfe vom Tage Iſt es nicht ſchon zu ſpät? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 19. Jan. Die neueſten Havasmeldungen laſſen deutlich die Tendenz erkennen, daß die franzöſiſche Regierung der Meinung iſt, daß über die Regelung des Repa⸗ rationsproblems nach Ablauf des Moratoriums am 1. Juli auf diplomatiſchem Wege verhandelt werden könne, die Lauſan ner Konferenz mithin überflüſſig ſei. In der Wilhelmſtraße hält man demgegenüber mit aller Entſchiedenheit an dem Standpunkt feſt, daß Deutſchland unter allen Umſtänden Guf dem Zuſammentritt der Konferenz beſtehen muß. Der Bericht ſowohl des Wiggins⸗ wie auch des Bafler Ausſchuſſes betonen beide über⸗ einſtimmend und eindeutig die Notwendigkeit, die Reparationsfrage ſobald wie möglich in Augrff zu nehmen. Man iſt in Berliner maßgebenden Kreiſen der Auffaſſung, daß die Staatsmänner ſich dieſer dringlichen Mahnung nicht entziehen können, umſomehr, als mit dem Sinken des deut⸗ ſchen Außenhandels, der eine ſtark abfallende Kurve aufweiſt, die Vorausſetzungen für den Youngplan hinfällig geworden ſind. Planmäßige Pariser Verſchleppungstaktik Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 19. Jan. Es beginnt bereits ein Feldzug, die franzöſiſchen Kammerwahlen nach den Wahlen zum preußiſchen Landtag abzuhalten. Der Wahl⸗ ſung ſtändig näher kommt. „Morning Poſt“ ſagt in ihrem Finanzteil, die City nehme an, daß in einigen Monaten die Bedingungen für eine gründliche Prüfung des Reparations⸗ und Schuldenproblems beſſer ſein werden. Gleichzeitig herrſche natürlich wegen der Lage in Deutſchland einige Unruhe. „News Chronicle“ führen aus, es ſei nicht ratſam, die franzöſiſche oder die deutſche Regie⸗ rung zu veranlaſſen, ſich in der Reparationsfrage vor den Wahlen unwiderruflich feſtzulegen. Nach den Wahlen aber müſſe eine jedermann verſtändliche europäiſche Politik zuſtandekommen, die das amerikaniſche Volk bei ſeinen eigenen Wah⸗ len im November vor Augen haben werde. . Der für heute anberaumte Min iſterrat, auf dem die Reparationsfrage beſprochen werden ſollte, iſt auf morgen verſchoben worden. Die Sondierungen Lavals in Waſhington Waſhington, 19. Januar. Die im Auftrage des franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Laval in Waſhington erfolgten Sondierun⸗ gen ſtehen in Zuſammenhang mit einer Denkſchrift, die Staatsſekretär Stimſon dem franzöſiſchen Botſchafter in Washington übermittelte. und in der die Haltung der amerikaniſchen Regierung in der Schuldenfrage dargelegt wurde. Dieſe Denk⸗ ſchrift erklärt u.., daß die Initiative für die Behandlung dieſer Frage von Euxopa kommen müſſe. Miniſterpräſtdent Laval erklärte daraufhin dem amerikaniſchen Botſchafter in Paris, er könnte schwerlich die Vertagung und die Hinausſchiebung der Schuldenzahlungen vor dem Parlament an⸗ * regen, ohne vorher über die Haltung der Vereinig⸗ ten Staaten unterrichtet zu ſein. Das Staats departement teilt mit, daß die fragliche Denkſchrift keine Antwort auf eine vor Lawrence Phipps Der frühere republikaniſche Senator aus dem Staate Colorado iſt von Präſident Hoover als Nachfolger von General Dawes zum Botſchafter Amerikas in London auserſehen worden. haben eine Rundreiſe Die italieniſchen Finanzſachverſtändigen Beneduce und Buti Devakul . e Die durch den Pfund⸗Sturz herbei⸗ zu den europäfſchen geführten Verkuſte haben den Regierungen unternommen, Beginn der Laufanner Konferenz eine Ver⸗ ſtändigung der beteilgten Regierungen über das Weltſchuldenproblem zu erreichen. Prinz Pridi Debyabongs ſiameſiſchen Staat veranlaßt, mit Ablauf des Januar ſeine Geſandt⸗ ſchaften in Berlin und Rom auf⸗ zuheben. Das Bild ſtellt den Berliner Geſandten dar. um noch vor Die Strafantrüge im Lübecker Prozeß Gefängnisſtrafen von 1 bis 3 Jahren Lübeck, 19. Januar. In der heutigen Sitzung des Tuberkuloſeprozeſſes beantragte der Oberſtaatsanwalt auf Grund des 8222 Abf. 2 des Strafgeſetzbuches(fahrläſſige Tötung) gegen Profeſſor Deycke und Obermedizinalrat Dr. Altſtaedt eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren, gegen Prof. Dr. Klotz ein Jahr Ge⸗ fängnis und Freiſprechung der Schweſter Anna Schütze. * Lübeck, 19. Jan. In der heutigen Verhandlung ſprach gegen die urſprünglichen Dispoſitionen Staatsanwalt von Beuſt über die Kranken⸗ ſchweſter Anna Schütze. Er gab eine eingehende Schilderung der Arbeit der Schweſter im Laboratorium und fuhr dann fort: Die Staatsanwaltſchaft nimmt als Urſache des Unglücks eine Verwechſlung an und als Zeitpunkt den Monat November 1929. Wie eine ſolche Verwechflung erfolgt iſt, iſt ſchwer zu ſagen. Eine Möglichkeit iſt folgende: Die Schweſter hat in ihrer Vernehmung geſagt, daß man zur Herſtellung der Emuliſon eine Platin⸗Oeſe benutzte, die man auch im täglichen Gebrauch verwendete. Für die Herſtellung der Kulturen und der Abimpfungen aus dem flüchtigen BCO iſt aber eine andere Oeſe be⸗ nutzt worden. Das iſt eigenartig. Ob dieſe Ver⸗ wechſlung wahrſcheinlich iſt, kann man nicht ſagen, aber auch wenn dadurch das Unglück entſtanden wäre, ſo würde das die Folge der mangelhaſ⸗ ten Organiſation ſein, die Profeſſor Deycke zur Laſt zu legen iſt. Es iſt wahrſcheinlich, daß ein Verſehen paſſiert iſt, wem, kann man nicht ſagen. Ein Verſchulden der Schweſter läßt ſich alſo nicht nachweiſen und demgemäß wird der Ober⸗ ſtaatsanwalt ſeine Anträge ſtellen. Im weiteren Verlauf der heutigen Prozeßver⸗ handlung plädierte Oberſtaatsauwalt Dr. Lienau gegen Prof. Klotz. Er wies darauf hin, daß ihm nach ſeiner Dienſt⸗ anweiſung die Fürſorge über ſämtliche Kinder im Kinderhoſpital oblag. Aus der auffälligen Häufung der Einlieferungen im Jahre 1929 hätte der Ange⸗ klagte ſtutzig werden müſſen. Der Oberſtaatsanwalt wies ferner darauf hin, daß Prof. Klotz von den Eltern der Gedanke nahegelegt wurde, die Erkrankungen könnten auf die Fütterung zu⸗ rückzuführen ſein, daß weiter Frau Dr. Küſel geſagt habe, ſchon wieder ein Calmette⸗Kind. Am 17. April 1929 hätte Prof. Klotz Zweifel an der Unſchädlichkeit des BCEch bekommen. Trotz aller Bedenken habe er aber noch vier Tage Urlaub ge⸗ nommen. Wenn alſo Fahrläſſigkeit vom 17. April an ſchon gegeben ſei, ſo falle Profeſſor Klotz die Schuld an einem Todesfall und an der Erkrankung von 12 Kindern zu. Sollte das Gericht aber glauben, daß dieſe Fahrläſſigkeit erſt am 23. April eingetreten ſei, ſo falle ihm die Schuld an der Erkrankung mehrerer Kinder zu. Es liegt alſo ein fahrläſſiges Unglück beziehungsweiſe fahrläſſige Körperver⸗ letzung vor. In Fortſetzung ſeines Plaidoyers betonte der Oberſtaatsanwalt, daß der angeklagte Dr. Altſtacdt außerordentlich fahrläſſig gehandelt habe. Aber gerade das mache die Entſcheidung über⸗ aus ſchwer, daß auf der Anklagebank Männer ſitzen, die mit ganzer Liebe der Geſundheit und dem Wohle der Meuſchheit dienten. Prof. Deycke ſei ein Mann von hoher ethiſcher Lebensauffaſſung und Dr. Alt⸗ ſtaedt habe ſich von dem Gedanken leiten laſſen, die Lübecker Kinder von dieſer furchtbaren Krank⸗ heit zu retten, nachdem er vorher ſeine Gattin durch Tuberkuloſe verloren hatte. Aber, ſo unterſtrich der Oberſtaatsanwalt, wir haben dem Geſetz zu folgen. Der Oberſtaatsanwalt ſtellte dann die bereits gemeldeten Strafanträge. Die Verhandlung wir dauf Donnerstag vertagt. rr: ᷣ ͤ ͤVPPPcPcPPPPGPPTGGGGGGTGCGTGTGTGGTGTGTGTGTGTGTGTGGbͤCbb'''!'!'!'!'.!'!'!;!!!!..˖wwꝛ''ß ß ß' wp pp j— einigen Monaten übermittelte, aber nicht veröffent⸗ lichte Note der franzöſiſchen Regierung ſei. Heute wird erklärt, Frankreich habe in dieſer Note verlangt, daß die politi⸗ ſchen Schulden und Reparationen die Priorität vor den Privatſchulden ge⸗ nießen ſollten, falls Deutſchland nach Beendigung des Moratoriums nicht alle Schulden zahlen könnte. Die amtlichen Kreiſe meinen, Laval wünſche zu wiſſen, ob eine Möglichkeit beſtünde, daß der Kon⸗ greß ſeinen Widerſtand gegen jede Herabſetzung oder Aufhebung der Kriegsſchulden aufgebe. Grubenexploſton in Virginia— Sechs Tote — Parrott(Virginia), 19. Jan. Sechs iet den Anthrazit⸗Gruben der Pulaſki⸗Geſellſchaft arbeitende Bergleute ſind durch eine Exploſion getötet worden. Keine Verhandlungen über Senkung der Telephongebühren — Berlin, 19. Januar. Die von einem Teil der Preſſe gebrachte Meldung, daß zwiſchen dem Reichs⸗ poſtminiſterium und dem Reichsfinonzminiſterium Verhandlungen mit dem Ziel einer Senkung der Telephongebühren im Gange ſeien, ſind, wie wir vom Reichspoſtminiſterium erfahren, unzutreffend. Sabotage der Logik aus Feigheit * Mannheim, 19. Jan. „Du glaubſt nicht, mein lieber Sohn, mit wie⸗ viel Dummheit die Welt regiert wirdl“... An dieſes bekannte Wort, das der ſchwe⸗ diſche Staatskanzler Orxrenſtjerna als die ab⸗ ſchließende Erkenntnis ſeiner diplomatiſchen Lauf⸗ bahn an ſeinen Sohn richtete, wird man jetzt alle Tage zwangsläufig erinnert, wenn man in den De⸗ peſchen aus Paris und London das Satyrſpiel aus Dummheit, Habgier, Haß und Bosheit um die Ver⸗ ſchleppung der Lauſanner Konferenz über ſich ergehen laſſen muß. Seit Wochen konzen⸗ rierte ſich das geſpannte Intereſſe der Weltöffent⸗ lichkeit erſt auf den 18. und dann den 25. Januar, wo in Lauſanne die internationale Regierungskonfe⸗ renz zuſammentreten ſollte, von der man durch⸗ greifende Entſchefdungen erhoffte zur Befreiung der Welt von dem auf ihr laſtenden Albdruck der Tribute und Kriegsſchulden. Alle Völ⸗ ker Europas und alle Parteien Deutſchlands waren ſich, ſo uneinig ſie auch ſonſt in faſt allen Fragen ſind, in dieſer Frage vollkommen einig darüber, daß ohne einen rückſichslos zupackenden Griff in das Weſpenneſt der Tribut⸗ und Kreditprobleme, die ſo ſehnſüchtig herbeigewünſchte wirkliche Befriedung der Welt und ein Wiederaufleben des ſo kläglich darniederliegenden Wirtſchaftslebens nicht erreicht werden könne. Alle waren ſich auch darüber einig, daß größte Eile notwendig ſei. Auch der Baſeler Sonderausſchuß hatte unter Zu⸗ ſtimmung des franzöſiſchen Delegierten in ſeinem Gutachten an die Regierungen der Gläubigermächte ſehr nachdrücklich darauf hingewieſen, daß die Kriſe gewaltige Dimenſionen angenommen habe und daß die eingetretenen Schwierigkeiten Vorboten weite⸗ rer Kataſtrophen ſein würden, wenn nicht durch⸗ greifende Maßnahmen europäiſcher Solidarität ſo⸗ fort ergriffen würden. Vor den Augen und Ohren der ganzen Welt hatte der Baſeler Ausſchuß an die verantwortlichen Staatsmänner der ganzen Welt den Appell gerichtet,„ohne Verzug zu Ent⸗ ſcheidungen zu kommen und damit neue Hoff⸗ nung auf eine Beſſerung der ſchweren Kriſe zu er⸗ wecken, die gleichermaßen auf allen laſtet.“ Zunächſt hatte es auch ganz ſo ausgeſehen, als ob dieſe eindringliche Beſchwörung des aus zehn Ver⸗ tretern von verſchiedenen Ländern zuſammen⸗ geſetzten Sachverſtändigengremiums ſeine Wirkung auf die Regierungen der in Betracht kommenden europäiſchen Länder nicht verfehlen würde. Vor allem kamen aus England als Widerhall des Baſeler Appells derart vernünftige Aeußerungen über die Notwendigkeit auf die deutſche Wirtſchafts⸗ lage im Intereſſe der ganzen Weltwirtſchaft die er⸗ forderliche Rückſicht zu nehmen, daß wir deutſche Optimiſten ſchon wieder wagten, an eine tatkräftige Unterſtützung Englands gegen die habgierige Starr⸗ köpfigkeit Frankreichs zu glauben, obwohl wir ſchon oft vorher zu unſerem Schaden hatten erfahren müſſen, daß auch bei den Engländern Worte und Taten zweierlei ſind. Das wußten auch die Franzoſen und ſetzten deshalb ſofort mit ihrem diplomatiſchen Trommel⸗ feuer auf die engliſchen Politiker ein. Staatsſekre⸗ täre wurden herüber und hinüber geſandt und bald merkte die Welt und merkte auch der deutſche Michel, der ſich diesmal endlich zu der Erklärung von der völligen Unmöglichkeit weiterer Tribut⸗ zahlungen aufgerafft hatte, daß hinter den Kuliſſen wieder einmal eine franzöſiſch⸗engliſche Einigung auf unſere Koſten erfolgen ſollte. Doch noch ehe die offizielle Einigung bekanntgegeben wurde, erſchien Muſſolini auf dem Plan und erhob ſeine gewichtige Stimme gegen die in vollem Gange befindliche Sabotierung der Lauſanner Konferenz. Innerhalb von acht Tagen ergriff der in den letzten Jahren gegen früher viel ſchweigſamer gewordene Duce nicht weniger als dreimal das Wort. Zwei⸗ mal im„Popolo'Italia“ und zum dritten Mal in einer in Millionenauflage geleſenen engliſchen Sonntagszeitung.„Halbe Maßnahmen“ hätten keinen Zweck mehr, ſo warnte er, und die Weltkriſe habe jetzt den Punkt erreicht, wo nur„die raſcheſten und wirkſamſten Heilmittel helfen“ könnten. Und um aller Welt einen Be⸗ weis zu geben, wie ganz außerordentlich viel ihm 2. Seite/ Nummer 30 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 19. Januar 1992 perſönlich und ganz Italien an einer endgül⸗ tigen Löſung des Tribut⸗ und Schuldenproblems und an der Abhaltung der Lauſanner Kon⸗ ferenz gelegen ſei, ließ Muſſolini offiziell an die engliſche Regierung mitteilen, daß er beabſichtige, perſönlich an den Lauſanner Beſprechungen teil⸗ zunehmen. Eine ſolche Bereitwilligkeit zur Reiſe ins Ausland muß deshalb ganz beſonders gewertet werden, weil Muſſolini in den letzten Jahren ſeit Locarno den Boden Italiens noch bei keiner Ge⸗ legenheit verlaſſen hat. All' dieſer gute Wille, aller Appell an die Ver⸗ nunft, aller Hinweis auf die unlösliche weltwirt⸗ ſchaftliche Verflochtenheit, auf die Notwendigkeit raſcher und durchgreifender Maßnahmen zur Ret⸗ tung Deutſchlands und dadurch Europas, zerplatzten ſchließlich wie eine ſchillernde Seifenblaſe, waren zu böſerletzt wieder einmal völlig wirkungslos ver⸗ pufft. All die guten und klugen Worte aus Baſel, England, Italien, Amerika und vielen neutralen Staaten Europas ſind wieder einmal in dem ſtickigen Rauch des franzöſiſchen Willens zur Vorherrſchaft aufgegangen, der nun ſchon ſo lange den ganzen europäiſchen Kontinent verpeſtet. Allen andern zum Trotz hat Frankreich jetzt durchgeſetzt, daß die Lauſanner Konferenz, auf die ſich alle ande⸗ ren Staaten ſchon vorbereitet und ſo große Hoff⸗ nungen geſetzt hatten, nun auf unbeſtimmte Zeit verſchoben wird. An dieſer Tatſache iſt nach der in unſerem heutigen Mittagsblatt ver⸗ öffentlichten Pariſer Havaserklärung kaum mehr zu zweifeln. Wer Luſt dazu hat, mag ſich nun damit tröſten, daß auch dieſe Gewißheit beſſer zu ertragen ſei als die völlige Ungewißheit, in der wir bis acht Tage vor Begian der Konferenz gehalten wurden. Der Vorwand, mit dem man dieſe Sabotage begründet, iſt ſo recht dazu angetan, auch unentwegte Optimiſten hoffnungslos zu ſtimmen. Was in aller Welt haben die bevorſtehenden Wahlen, hinter denen man fetzt verſteckt, mit wirtſchaftlicher Not, mit wirtſchaftlicher Vernunft und ihren ehernen Ge⸗ ſetzen zu tun? Muß man nicht über den traurigen Mut ſtaunen, mit dem verantwortliche Staats⸗ männer es wagen, die keinerlet Verzögerung dul⸗ dende durchgreifende Hilfe für die Wirtſchaft unter fadenſcheinigſtem Vorwand immer aufs neue zu verſchleppen? Welche Regierung nach den nächſten Kammerwahlen in Frankreich am Ruder iſt und welche Parteien nach den im Mai ſtattfindenden Preußenwahlen das preußiſche Kabinett bilden werden, iſt für den Ablauf der wirtſchaftlichen Ge⸗ ſetze und dite ſich täglich in allen Ländern mehr ver⸗ ſchärfende Wirtſchaftsnot völlig gleichgültig. Wenn man die Geſetze wirtſchaftlicher Vernunft mißachtet, wenn man keinen Mut hat, ſeine klaren Erkennt⸗ niſſe in die Tat umzuſetzen, wenn es an dem guten und opferbereiten Willen zum gegenſeitigen Verſtändnis fehlt und wenn man nicht ſchnell handelt, wo größte Eile geboten iſt, dann kann keine Regierung etwas ausrichten, möge ſie zu⸗ ſammengeſetzt ſein, aus welchen Parteien ſie wolle. Der Blick auf England, wo vor einigen Monaten eine Arbeiterregierung durch ein konſervatives Kabinett erſetzt wurde, iſt ein draſtiſches Beiſpiel dafür. Wieder einmal hat eine engliſche Regierung nicht gewagt, die einzig richtige Konſequenz aus völlig klarer Erkenntnis zu ziehen. Doch was die Regierung verſchweigt, ſagt die Stimme des Volkes. Das Arbeiterblatt„Daily Herald“, alſo ein Preſſeorgan, das dem engliſchen Premier Macdonald weltanſchaulich doch nach wie vor ſicherlich ſehr naheſteht, ſpricht klipp und klar aus: „Die Vertagung kommt einer feigen Weigerung gleich, der Logik der wirt⸗ ſchaftlichen Tatſachen ins Auge zu ſehen.“ H. A. Meißner. 2 — Breslau, 19. Jan. Die Staatsanwaltſchaft hat zm ſog. Kommuniſtenprozeß in vollem Umfang gegen das Urteil der Strafkammer vom 18. 1. 1932 Revi⸗ ſton eingelegt. Auch die Verteidigung beabſichtigt, in größerem Umfang Reviſion einzulegen. Razzia an Bord der„Bremen“ 17 Newyorker Kriminalbeamte ſuchen und finden ein Kind, das nach Deurſchland enkführt werden ſollte Berlin, 19. Jan. Die Ausreiſe der am 22. Januar aus Newyork in Bremerhafen eintreffenden„Bre⸗ men“ aus dem Newyorker Hafen hat ſich durch einen aufregenden Zwiſchenfall um einige Stunden verzögert. Man ſuchte an Bord des großen Paſſa⸗ gierdampfers ein zweijähriges Kin d, das nach Deutſchland entführt werden ſollte. Mit Hilfe von 17 Kriminalbeamten gelang es in letzter Sekunde, das Kind zu finden und der Mutter zurückzubringen. Die Razzia an Bord der „Bremen“ erregte größtes Aufehen, da es der erſte Fall dieſer Art war, der mit einem ſolchen Polizei⸗ aufgebot durchgeführt wurde. Proteſte des Kapitäns nutzten nichts. Die Mutter des Kindes, eine in Newyork woh⸗ nende Frau Schirmer deutſcher Abſtammung, ver⸗ mißte am Samstag früh ihr Kind. Sie hatte ſich einige Tage vorher mit ihrem Manne ent ⸗ weit, weil er unbedingt das zweijährige Söhnchen William aus dem Hauſe haben wollte. Als man Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Jan. Ueber die Betriebe, die im gefährdeten Oſtgebiet aufgrund der Notverordnung einen Siche⸗ rungsſchutz bantragt haben, liegt jetzt die frei⸗ lich noch nicht vollſtändige Statiſtik vor. Darnach haben nach dem Stand vom 31. Dezember 1981 den Schutz in Anſpruch genommen in Königsberg 20 384 Landſtellen, Stettin 10 879 Landſtellen, Berlin 6500, Schneidemühl 5496, Roſtock 2378, Breslau 7739, Oppeln 4069 und Dresden 585. Zuſammen ergibt das alſo etwa rund 58000 Betriebe, von denen die Einleitung des Siche⸗ rungsverfahrens gefordert worden iſt. Im Vergleich zu den Betrieben über fünf Hektar ergibt ſich pro⸗ zentual für Königsberg 26 v.., Stettin 19 v.., Berlin und Schneidemühl zuſammen 10 v.., Roſtock 12 v.., Breslau 11 v.., Oppeln 15 v.., Dresden 4,5 und für die Geſamtſumme 15 v. H. Die Reichs bürgſchaft für die Ruſſengeſchäfle Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 19. Jan. Von zuſtändiger Seite wird in Abwehr neuer⸗ dings auftauchender Gerüchte wiederholt mit allem Die den Gatten unter Verdacht der Kindesentführung für verhaftet erklärte, entdeckte man bei einer Durchſuchung ſeiner Taſchen eine Quittung über ein dampf liefen. Erſt nach Billet für die in wenigen Minuten ausfahrende „Bremen“. Mit einem Schnellwagen wurden die Mutter und 17 Polizeibeamte zum Hafen ge⸗ bracht, wo man gerade in dem Augenblick eintraf, als die Stege eingezogen wurden. Auf Grund der polizeilichen Vollmachten gelang es dann, die„Bremen“ anzuhalten und trotz des Proteſtes des Kapitäns eine Durchſuchung des Schiffes vor⸗ zunehmen, während die Maſchinen ſchon auf Voll⸗ 2% Stunden entdeckte man eine junge Frau, die das geſuchte Kind bei ſich hatte. Sie gab an, von dem Vater des Kindes den Auftrag erhalten zu haben, den Kleinen nach Magdeburg zu ſeinem Großonkel zu bringen, wo er erzogen werden ſollte. Die„Bremen“ konnte nach Erledigung Zwiſchenfalls ihre Ausfahrt antreten. 272 dieſes für den Oſten Nachdruck betont, daß mit einer Erweiterung der Reichsausfallbürgſchaft für das Ruſſengeſchäft nicht mehr zu rechnen ſei, da die Höchſtgrenze durch die ſtarke Inanſpruchnahme erreicht und da⸗ mit die Bürgſchaften, die in dieſem Jahre ſich auf 450 Millionen Mark belaufen dürften, er⸗ ſchöpft ſind. Im übrigen wird verſichert, daß bei der Einlöſung der ruſſiſchen Wechſelverpflichtungen ſich bisher keine Schwierigkeiten ergeben hätten. Letliſch-eſiniſche Zuſammenarbeit — Riga, 19. Jan. Der eſtniſche Außenminiſter Toeniſſon be⸗ ſuchte am Sonntag und Montag Riga und konfe⸗ rierte mit dem lettiſchen Außenminiſter Sarinſch. Der Meinungsaustauſch, der ſich auf die Zuſammen⸗ arbeit der beiden verbündeten Länder auf der Ab⸗ rüſtungskonferenz und auf die Nichtangriffspakt⸗ verhandlungen mit Rußland bezog, ergab, wie die lettiſche Telegraphenagentur meldet, völlige Ein⸗ mütigkeit. 1 Zur Regelung der wirtſchaftlichen Fragen wurde beſchloſſen, in der nächſten Zeit eine lettiſch⸗ eſtniſche Wirtſchaftskonferenz einzuberufen mit dem Ziel der Herbeiführung eines freieren und ausge⸗ dehnteren Warenaustauſches. Zwiſchentagung des Preußenparlaments Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Jan. Der preußiſche Landtag iſt heute zu einer kurzen Zwiſchentagung zuſammengetreten, die nach dem Be⸗ ſchluß des Aelteſtenrats bis Samstag währen ſoll. Am Donnerstag wird eine große politiſche Aus⸗ ſprache über die preußiſchen Sparmaßnahmen be⸗ ginnen, die durch die vierte Notverordnung des Reiches erforderlich geworden ſind. Die Oppoſition beabſichtigt bei der Gelegenheit, wie üblich, von Preußen aus auch einen Vor ſtoß ge gen die Reichspolitik zu unternehmen. Die Haus⸗ haltsberatungen ſollen am 16. Februar aufgenom⸗ men werden. Bis dahin muß die preußiſche Regie⸗ rung Mittel und Wege gefunden haben, um die Deckungsfrage zu löſen. Erhöhte Jollſätze Verordnung des Reichspräſidenten über außer⸗ ordentliche Zollmaßnahmen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 19. Jan. Aufgrund des Artikels 48 Abſ. 2 der Reichsver⸗ faſſung wird folgendes verordnet: Artikel 1 Die Reichsregierung wird ermächtigt, im Falle eines dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſes 1. bei der Einfuhr von Waren, die aus Ländern ſtammen, deren Währung unter die Goldparität ge⸗ ſunken iſt, für einzelne Waren oder Warengruppen Ausgleichszuſchläge zu erheben, 2. für Waren, die aus einem Lande ſtammen, mit welchem das Deutſche Reich nicht in einem handels⸗ vertraglichen Verhältnis ſteht oder welches die deut⸗ Kleines Muſikfeſt Konzert der Geſellſchaft für neue Muſik Muſikfeſte, eine Zeitlang faſt etwas Alltägliches, ſind ſelten geworden. Wie es Feſten ziemt. Die ſogenannte neue Muſik, von der man wirklich glaubte, daß ſie vorhanden war, blieb eine Weile auf die muſikfeſtliche Ausſchließlichkeit beſchränkt. Es war immer wieder das Gleiche für das gleiche Publikum. Dabei überhörte man, daß es weder eine neue noch eine alte Muſik gibt, ſondern nur gute oder ſchlechte, und die Inzucht des Muſikbetriebes ſchritt rüſtig vorwärts. So ging das natürlich nicht. Die Muſik braucht einnen Lebensraum, der ihr geſchaffen werden muß; dann mag ſie ſelbſt weiter leben. Das war vor allem in den großen Zeiten der Muſik ſo; damals wurde nicht in einen leeren Raum hineinkomponiert, vielmehr wußte der Muſikſchöpfer ganz genau, an welchen Kreis er ſich wandte. So ähnlich muß man es verſtehen, wenn ſich heute allerorten kleine Or⸗ ganiſationen bilden, die für die Muſik wirken wollen. Zu ihnen gehört die Mannheimer Orts⸗ gruppe der Geſellſchaft für neue Muſik, die geſtern wieder zu einem Konzert geladen hatte. Es fand— aus der Not der Zeit wurde eine kultur⸗ volle Tugend— in privaten Räumen ſtatt, wie es in den Zeiten der Klaſſik Brauch war. Mannheimer Künſtler beſtritten die reichhaltige Vortragsfolge, vier Uraufführungen waren darunter, alles war aufs ſorgfältigſte vorbereitet. Der Abend wurde zum kleinen Muſikfeſt. Zu jedem richtigen Feſt der Muſik gehört als Mittelpunkt ein Werk, das ganz und gar überzeugt, das die Grundkraft der Muſik verſpüren läßt. Es war da. Der Freiburger Muſiker Julius Weis⸗ mann, der Komponiſt von„Leonce und Lena“ und einer Reihe anderer poeſiereicher Opern— von denen erneut die eine oder andere aufzugreifen das Mannheimer Nationaltheater als größte badiſche Bühne ſehr verpflichtet wäre— erſchien zu allge⸗ meiner Freude wieder einmal vor ſeinen Mann⸗ heimer Muſikfreunden und brachte aus ſeiner Breis⸗ gauer Werkſtattidylle ein neues Opus mit der re⸗ ſpektablen Zahl 107 mit, das rundweg den Ehren⸗ titel Meiſterwerk verdient. i Weissmann gehört zu den empfindſamſten, der Traumwelt muſikaliſcher Lyrik am meiſten zuge⸗ nicht wandten Komponiſten im heutigen Deutſchland. Zu ſeinen geiſtigen Ahnen zählen Naturen von Schu⸗ manns Art. Aber man weiß auch, daß er es beim romantiſchen Schwärmen längſt nicht bewenden läßt. Dazu iſt ſein Formtrieb viel zu ſtark. Die geſtern geſpielte Partita für zwei Klaviere gibt dafür einen überzeugenden Beweis. Ein kontra⸗ punktiſches Meiſterſtück. Man ſpürt, daß ſich dieſer ſtille, vornehme Muſiker in ſeiner Abgeſchiedenheit ſtets in ernſtem Umgang mit den großen Geiſtern von der Art Johann Sebaſtian Bachs befindet. Dieſe Kunſt des ſtrengen Satzes gedeiht nur auf dem fruchtbaren Erdreich jener muſikaliſchen Ver⸗ gangenheit, die für die abendländiſche Muſik nichts anderes ſein kann als ewig mahnende und weiſende Gegenwart. In Sonatenform nimmt der erſte Satz den Con- certo grosso-Stil auf. Aber bei aller Strenge der Satzkunſt, fehlt der Schmuck, die wohllautende Ara⸗ beske nicht, die innig mit der Faktur des Ganzen verwoben bleibt. Das Werk gibt nicht nur Form, ſondern lebt ien eigenſter Bildung, und man erkennt die Empfindſamkeit Weismanns in jedem Takt, jene Feinheit und Zartheit der Kompoſition, die ſich mit einer beglückenden Klarheit und Selbſtverſtändlich⸗ keit ausſpricht. Dabei treibt Weismann das Spiel mit der Form und in der Form auf eine außer⸗ ordentliche Höhe. Was er mit ſeinen Themen be⸗ ginnt, wie er ſie ſetzt und wendet, wie die beiden Inſtrumente ſie gegenſeitig verſpielen, ohne den Herzſchlag der Thematik auch nur im geringſten zu ſtören, zeugt von einer bewundernswerten Formen⸗ beherrſchung. Wenn einem kleinen Preſtoſatz die Weiſung mit⸗ gegeben wird„Zwei Katzen im Schnee“, ſo bedeutet das nichts anderes als ein Motto für die Wieder⸗ gabe. Sie wurde durch Hans Bruch und Lene Weiller⸗Bruch zu einer beſonderen Feſtgabe. Die Kunſt der Thematik und Kontrapunktik zwingt hier zu einem Muſizieren von ganz beſonderer Strenge. Aber die Anmut des Spiels darf darunter leiden. Das Interpretenpaar verſtand es meiſterlich, dieſer Forderung gerecht zu werden. Wie im vierten Satz zwei Themen ineinanderfließen, war kompoſitoriſch und im Spiel von letztem muſi⸗ laliſchem Reiz. 5 Wie eine Ergänzung zu dieſem zentralen Werk des Abends mutete es an, als Liſa Brechter, eine der geſchmackvollſten, vornehmſten Sängerinnen im Mannheimer Muſikumkreis, vier Sopranlieder von Weismann ſang. Sie ſind nach Texten von Ringelnatz, Käſtner und Keſten komponiert, die Weismann mit einer köſtlichen Muſikernaivität ein⸗ fach als lyriſche Vorwürfe behandelt, als ob es gelte, nicht die Sarkasmen von heute, ſondern die Poeſie Eichendorffs in Muſik zu ſetzen. Es ſpricht nur für den Muſiler Weismann, daß er in ſeiner empfin⸗ dungsreichen Art mit wunderſchöner Melodie über die für ihn gar nicht verfänglichen Worte einfach hinwegmuſiziert. * Die Interpretin hatte ihre Kunſt auch einer Lie⸗ deruraufführung zur Perfügung geſtellt, die einen Einblick in das Schaffen der jungen einheimiſchen Komponiſtin Gertrud Schweizer gewährten. Es ſind geiſtliche Lieder, Proben einer ſtillen, beſinn⸗ lichen Kunſt, die auf dem Untergrund einer klaren Satztechnik die gottergebene Einfachheit der einmal von der Komponiſtin ſelbſt ergänzten Worte gefühl⸗ voll nachzeichnen. Die Wiedergabe mit der Ton⸗ ſetzerin am Flügel verhalf dem liebenswerten Opus zu nachhaltiger Wirkung. Eine inſtrumentale Uraufführung hatte den Abend eröffnet, Kurt Spanich, der einheimiſche Kom⸗ poniſt, ließ eine neue Violinſonate (Opus 49) vernehmen, die ihn wieder als ſtil⸗ vollen Kammermuſiker erkennen ließ. Die kühne Geigenthematik des Anfangs iſt von reizvollen Fi⸗ guren der Klavierbegleitung umſpielt, die durch das allmähliche Ueberwiegen der Geigenmelodik zurück⸗ treten. Spanich verſteht es, aus dem Geiſt des In⸗ ſtruments heraus zu muſtzieren; das Mittelſtück bleibt der beſte Teil des Werks, deſſen Geigenpart, vom Komponiſten mit feinem Anſchlag begleitet, Lene Heſſe⸗Sinzheimer mit klarer, voller Tongebung und reichem Ausdruck ſpielte. Eine kleine Suite für Klavier aus der Feder des Baden⸗Badener Muſikdirektors Ernſt Mehlich bildete ein hübſches Intermezzo. Eine Folge von drei kleinen ſpieleriſch hingeworfenen und pianiſtiſch überaus dankbaren Stücken, wurde von Lene Weiller⸗Bruch überaus reizvoll zur Wirkung gebracht. Den Schluß des Abends bildete eine Folge von Klavierpräludien des„Schwanda“⸗Kom⸗ poniſten Jaromir Weinberger, die er als „Gravüren“ bezeichnet. Darin will er in der Art alter Bilder ein paar Geſtalten aus der böhmiſchen Geſchichte muftkaliſch porträtieren, und die ab⸗ geſchiedenen Landsmänner Weinbergers müſſen es 5—— ſchen Waren ungünſtiger behandelt als die Waren eines dritten Landes, erhöhte Zoll ſütz feſtzuſetzen. Von der Erhebung der erhöhten Zoll ſätze kann bis zur Dauer von höchſtens ſechs Monaten Abſtand genommen werden, wenn mit dieſem Lande Handelsvertragsverhandlungen ſchweben oder beyyr, ſtehen. Die Reichsregierung kann bei einzelnen Waren von der Anwendung der erhöhten Zollſätze ganz oder teilweiſe abſehen. Artikel 2 Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkün⸗ dung in Kraft. Berlin, 18. Januar 1932. Der Reichspräſident: gez. von Hindenburg, 120 Millionen ungedeckter Fehlbetrag Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 19. Jan. Heute tritt der preußiſche Landtag wieder ein⸗ mal zuſammen. Er wird nur einige wenige Sitzun⸗ gen abhalten. Wie verlautet, beabſichtigen die Deutſchnationalen auch diesmal wieder, ein Mißtrauensvotum gegen ein Mitglied hes Kabinetts einzubringen, um ſo eine allgemeinpolſti⸗ ſche Ausſprache zu erzwingen. Dann wird man ſich bis zur erſten Leſung des Etats im Februar ver tagen. Die Regierung hat geſtern dem interfraktionellen Ausſchuß die Verabſchiedung des Etats auf parlg⸗ mentariſchem Wege verſprochen. Bis zur Stunde iſt aber noch immer völlig unklar, wie der noch un⸗ gedeckte Fehlbetrag des Budgets in Höhe von 120 Millionen gedeckt werden ſoll Der preußiſche Finanzminiſter ſieht die einzige Möglichkeit offenbar nur noch in einer Subven⸗ tionierung durch das Reich. Das iſt einigermaßen erſtaunlich, nachdem von amtlicher preußiſcher Seite noch vor kurzem ver⸗ ſichert worden war, daß über Entſchädigungs⸗ anſprüche überhaupt nicht geredet worden ſei⸗ Jetzt wird durch die Auslaſſungen des Herrn Klepper beſtätigt, daß dieſe Verhandlungen zwiſchen dem Reich und Preußen noch immer in der Schwebe ſind. Bisher hat die Reichsregierung keine Neigung ge⸗ zeigt, den preußiſchen Wünſchen zu entſprechen, Letzte Meldungen Mißglückte Propaganda vom Balkon der Berliner Univerſität — Berlin, 19. Jan. Ein junger Student betrat heute vormittag einen Balkon der hieſigen Univer⸗ ſität, legte eine nationalſozialiſtiſche Fahne mit dem Hackenkreuz über die Brüſtung und hielt eine Pyo⸗ paganda⸗Rede an die wenigen, im Vorhof der Univerſität ſtehenden Kommilitonen. Der Student hatte aber kaum zwei Minuten ge⸗ ſprochen, als er von zwei Pedellen mitſamt der Fahne vom Balkon des Gebäudes entfernt wurde, reits wieder vollkommene Ruhe. Zu irgendwelchen Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Anklage gegen den Inhaber der Firma Guſtav Cords wegen Konkursvergehens — Berlin, 19. Jan. Der Staatsanwalt hat gegen „den Kaufmann Günther Schmidt⸗Lorentzen Anklage wegen Konkursvergehens erhoben. Der Angeſchuldigte war ſeit März 1925 Mitinhaber und ſeit Januar 1931 alleiniger Inhaber der Firma Guſtav Cords, über deren Vermögen im Septem, ber vorigen Jahres das Konkursverfahren eröffnet worden iſt. Jahren 1926/29 trotz der ungünſtigen Entwicklung des Geſchäftes insgeſamt über eine Million Reichs⸗ mark zu privaten Zwecken dem Geſchäftsvermb⸗ gen entnommen zu haben. ſich gefallen laſſen, in dieſem bildlich nicht ſehr an⸗ ſchaulichen Klingklang mit der jeweiligen Umrah⸗ mung in einer mehr oder weniger kunſtvollen Fuge konterfeit zu werden. Die Stücke haben wenig Gewicht, und der einſtige Regerſchüler Weinberger wird kaum allzuviel in den Bereichen ernſter Ueberlieferung damit ausrichten, Aber als ein hübſcher Abſchluß des anregenden Abends erſchienen ſie durchaus willkommen, zumal ſie in einer überaus geſchmackvollen, feinſinnigen Wiedergabe durch die einheimiſche Pianiſtin Luſſe Schatt⸗Eberts erklangen, deren außerordent⸗ Muſtkfeſtgeſchenk herzlich dankbar zeigte, O Vorträge über Goethe als Forſcher. Am Mittwoch und Freitag, den 20. und 22. Januar National⸗Muſeums Wilhelm Salewſki im Saal des alten Mannheimer Rathauſes über: „Goethe, der Forſcher“. Die Vorträge werden einführend die weltanſchauliche Seite der Goetheſchen Naturanſchauung betrachten und dann an Hand von Lichtbildern nach Goethes eigenen kolorierten Hand⸗ zeichnungen und anderen wertvollen Vorlagen die Pflanzen⸗ und Farbenlehre Goethes behandeln. Da⸗ bei werden zugleich die Beziehungen zwiſchen Goethes wiſſenſchaftlicher und dichteriſcher Arbeit aufgewieſen werden. 5 O 100 Jahre Preſſefreiheit in Baden. In diefen Tagen kann die Preſſe Badens ein 100 jähriges Jubiläum feiern. Vor 100 Jahren wurde von Preſſefreiheit forderte und der Großherzog Leopold von Baden zuſtimmte. Allerdings ſollte die Preſſe⸗ freiheit nicht lange anhalten. Unter Proteſt des? badiſchen Geſandten ſtellte ſich der Bundestag in geſetze des Bundestages nur ſoweit in Kraft treten könnten, als ſie mit den Verfaſſungen der einzelnen Bundesſtaaten in Einklang ſtünden. Am 19. Jul 1832 wurden die erſten Zeitungsverbote für badiſche Blätter vom Bundestag erlaſſen. Erſt Großherzog Friedrich J. war es beschieden, Baden die Preſ freiheit wieder zu geben. 1 1 ſpricht mit Ermächtigung des Weimarer Goethe⸗ Als der Rektor der Univerſität erſchien, herrſchte he⸗ 5 Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, in den 5 liche Begabung für die Vermittlung ſolcher ſchweben der Pianiſtik wohlbekannt iſt.— Alle Mitwirkenden 5 ernteten reichen und verdienten Beifall der ſtatt⸗. lichen Zuhörerſchaft, die ſich für das überraſchende Badiſchen Landtag ein Beſchluß aufgenommen, f. der die durch die Verfaſſung von 1818 garantierte. Frankfurt auf den Standpunkt, daß die Preſe⸗ tr 1932 2— ie Waren olf ät bten Zoll ö Monaten em Lande der bevyr⸗ einzelnen Zollſütze r Verkün⸗ thurg, 3 Büroz 19. Jan. eder ein⸗ je Sitzun⸗ tigen die ieder, ein glied des neinpolitt⸗ ) man ſich 1 1 ruar ver⸗ iktionellen zuf parla⸗ Stunde it noch un⸗ gets in erden ſoll, einzige z ubven⸗ dem von rzem ver⸗ ädigungs⸗ ſei. Jetzt Klepper chen dem webe ſind, igung ge⸗ rechen. n n der — ent betrat 1 Univer⸗ mit dem ine Pro⸗ orhof der nuten ge⸗ ſamt der nt wurde. reſchte he⸗ noͤwelchen 1 Guſtav 8 hat gegen rentzen ben. Der jaber und r Firma u Septem⸗ i eröffnet gt, in den lung des n Reichs⸗ ftsvermb⸗ 7 1 ſehr an⸗ Umrah⸗ len Fuge r einſtige iel in den usrichten, tregenden , zumal uſinnigen n Luiſe erordent⸗ ſchweben⸗ virkenden er ſtatt⸗ raſchende K. er. Am „ Januar r Goethe⸗ ſki 8 über: e werden vetheſchen Hand von en Hand⸗ lagen die deln. Da⸗ Goethes fgewieſen In diefen Ojähriges ede vom nommen, rantlerte Leopold e Preſſe⸗ oteſt des Stag in e Preſſe⸗ ft treten einzelnen 19. Juli badiſche oßherzog e Preſſe⸗ im 1 Dienstag, 19. Januar 1932 Rei In der feſtlich geſchmückten Aula der Handelshoch⸗ ſchule verſammelten ſich geſtern traditionsgemäß der Senat und die Studentenſchaft, um in einer akade⸗ miſchen Feier des Reichsgrün dungs⸗ tages zu gedenken. Die Aula war überfüllt, als unter den Klängen des Einzugsmarſches aus„Waſ⸗ ſermuſik“ die Chargen ihren Einzug hielten. Mit⸗ glieder des Orcheſters der Stamitzgemeinde unter Leitung von Kapellmeiſter Max Sinzheimer leiteten die Feier mit den erſten beiden Sätzen des D⸗dur⸗Trios von Leclair ein. Hierauf ergriff Rektor Profeſſor Dr. Walther Tuckermann das Wort zur Begrüßungsanſprache, in der er von der ſtarken und machtvollen Stellung ſprach, die einſt⸗ mals dank der geographiſchen Lage und der frühen und kräftigen kulturellen Entwicklung die oberrheini⸗ ſchen Gebiete im alten Deutſchen Reiche einnahmen. Schon der größte deutſche Geſchichtsſchreiber des 12. Jahrhunderts, Otto von Freiſing, ſagt, daß in den alten Pfälzer Landen die Hauptkraft des Reiches liege. Auch nachdem um die Mitte des 13. Jahrhun⸗ derts die ſtärkere Stellung der oberrheiniſchen Ge⸗ biete erſchüttert wurde, war die Sehnſucht nach der Möglichkeit energiſcherer Zuſammenfaſſung der Macht⸗ mittel des Reiches am Ober⸗ und am Niederrhein lebendiger geblieben als anderswo. Trotz aller wirrer Gedanken ſteht doch auch auf dem Ham⸗ bacher Feſt, deſſen Jahrhundertfeier wir in dieſem Jahre begehen, der Gedanke der Einigung des deut⸗ ſchen Vaterlandes im Vordergrund. Dieſelben Ge⸗ danken beſeelten die Bewegungen des folgenden Jahrzehnts. Als der Gedanke eines großdeutſchen Reiches erledigt war, ſind es gerade die oberrheini⸗ ſchen Gebiete, Baden, die bayeriſche Pfalz und die ſüdlichen Teile von Heſſen, die in ihren führenden Köpfen die Notwendigkeit begreifen, daß das neue Deutſche Reich ſich nur in der Form der kleindeutſchen Löſung bilden könne. Die oberrheintſchen Gebiete ſind es in erſter Linie geweſen, deren Bevölkerung im ſüdlichen Deutſchland den Gedanken an die neue deutſche Reichsgründung mit Nachdruck vertrat. So iſt, wie in den Zeiten der Hoffnung und der Blüte, zu erwarten, daß auch in den ſchweren Jahren der Not und der Gefahr der Reichsgedanke am Oberrhein ſtark bleibt, gerade aus deshalb, weil die geographiſche und kulturelle Einheit des Oberrheingebietes ſchon wieder einmal durch den Einbruch einer fremden Macht ihr feſtes Gefüge eingebüßt hat. Für die Studentenſchaft ſprach Diplom⸗ Kaufmann Kleinau, der an die Verpflichtung erinnerte, die ſich aus dem Erbe Bismarcks ergeben hat. Seine weiteren Aus⸗ führungen richteten ſich gegen den Abrüſtungskon⸗ bentionsentwurf, der Deutſchland alles verſagt, was den anderen Nationen geſtattet iſt. Eine Abrüſtung kann entweder nur allgemein erfolgen oder über⸗ haupt nicht. Mit größtem Nachdruck muß die Gleich⸗ berechtigung Deutſchlands gefordert werden, wie auch u. a. unbedingt die Ablehnung des deutſches Recht und deutſche Ehre verletzenden Artikel verlangt werden muß. Gerade an dem Erinnerungs⸗ tage der Reichsgründungsfeier müſſen wir erneut geloben, gemeinſam in Liebe und Ehrfurcht zuſam⸗ menzuſtehen und Sachwalter Bismarcks zu ſein. Nachdem der ſtarke Beifall verklungen war, ſpielte das Trio der Stamitzgemeinde den 3. und 4. Satz des Drdur⸗Trios von Leclair und ſchuf ſo eine Ueberleitung zu der Feſtrede von Profeſſor Dr. Ernſt Schuſter über„Primat der Wirtſchaft“. Leider iſt es nur möglich, einige Gedankengänge aus den wert⸗ vollen Ausführungen herauszugreifen. Die Feier der Erinnerung an eine politiſche Geſtaltung größ⸗ ten Ausmaßes verpflichtet zur Prüfung, ob wir mit der politiſchen Aufgabe, die die Gegenwart uns ſtellt, fertig werden. Das Thema, das die Entſchei⸗ dung der Gegenwart enthält, iſt das Primat der Wirtſchaft, das iſt die Abhängigkeit der Außen⸗ politik von der weltwirtſchaftlichen Verflechtung, die Gebundenheit der menſchlichen Lebensführung durch die Rückſichtnahme auf das Geld, die Forderungen, den Aufbau des Staates den wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſengruppen anzupaſſen. Es ſollen Unterſchiede in der Formulierung des Primats der Wirtſchaft nicht geleugnet werden, aber die Gleichförmigkeit des Verhaltens zur Wirtſchaft iſt das Entſcheidende. Dieſe Gleichförmigkeit erklärt, warum Politik heute nur noch Taktik iſt und die große Möglichkeit vor⸗ wärts zu kommen der hat, der Politik reſtlos in Taktik auflöſt. Das Primat der Wirtſchaft nimmt ſeine Recht⸗ fertigung alſo aus dem Bewußtſein einer objektiven und unbedingten Wirtſchaft. Die Wirtſchaft als 55 Vorm präſentiert ſich uns einmal als das Netz eigen⸗ artiger Größen, in die das Leben eingeſpannt iſt und in dem unternehmungshaften Aufbau. Man weiß, daß Wirtſchaft als Form nur Verwirklichung von Gedanken iſt. Aber für die letzte Erkenntnis der Wirtſchaft iſt nicht dies entſcheidend, ſondern die Antwort auf die Frage, was denn der Urſprung der Gedanken iſt, die als Wirtſchaft, als dieſe eigen⸗ artige Form der Lebensvorſorge verwirklicht worden find. Für die gegenwärtige Macht des Wirtſchaftlichen und die Anerkennung eines Primates der Wirtſchaft iſt von größter Bedeutung der Relativismus des Fachmanns und des Fachwiſſenſchaftlers. Daß das Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 30 sgründungsfeier der Handelsho Primat der Wirtſchaft ſo wirkſam iſt, erklärt ſich daraus, daß der ſogenannte geſunde Menſchenverſtand des Wirtſchaftspraktikers und die ſogenannte ob⸗ jektive Wiſſenſchaft hier verbündet in einer Linie ſtehen. Es iſt nicht das Wiſſen das Weſentliche in dieſer Wiſſenſchaft, ſondern die Formulierung, und Wiſſen⸗ ſchaft wird zur Fähigkeit, unausgeſprochene Wünſche, unausgeſprochene Wollungen ausgeſprochen zu for⸗ mulieren. Das Primat der Wirtſchaft iſt aufhebbar und hebt ſich auf, wenn man dem Fachwiſſen und der Fachwiſſenſchaft eine Grenze zieht. Es gilt zu erkennen, daß die Objektivität der Wirtſchaft und das Primat der Wirtſchaft eigenes Verſchulden des Men⸗ ſchen durch Aufhebung der Freiheit als Ur⸗ ſprung unſeres Denkens iſt. Iſt der letzte Inhalt alles Denkens über das Denken das Bewußtſein von der Freiheit des Menſchen, ſo iſt die Fachwiſſenſchaft Jamilie Gailer Die Familie Gailer iſt an ſich ſchon eine Senſation. Drei Generationen vereinigen ſich zu Produktionen, die in ihrer Vielſeitigkeit lebhaft an Sylveſter Schäffer erinnern. Georg Gailer, der Senior der Familie, iſt lange Jahre nicht mehr aufgetreten. Deshalb wirkt die Aufmachung auch recht hiſtoriſch. Man wird unwillkürlich in die Vor⸗ kriegszeit zurückverſetzt, in der das Auftreten in Uniform Mode war. Damit ſoll aber nicht geſagt ſein, daß die Tricks unmodern geworden ſind. Im Gegenteil, ihre Sigenart imponiert auch heute noch in höchſtem Maße. Jede Einzelheit dieſes militäriſch aufgezogenen Balance⸗Aktes zeugt von der erſtaunlichen Körperkraft des Künſtlers, um die ihn ſeine Altersgenoſſen beneiden müſſen. Die wir⸗ kungsvoll geſteigerten Tricks werden durch das Balancieren von zwei Soldaten gekrönt, die auf einer Bank ſitzen. Dieſe Balance wird mit der ausgeführt, eine Sen⸗ ſation, die ungewöhnliche Kräfte erfordert. Der ſtarke Beifall, der Georg Gailer bei der ſamstägigen Premiere zuteil wurde, war ebenſo wohlverdient, wie der Lorbeer⸗ kranz mit Schleife, der ihm überreicht wurde. Kraftproduktionen ſind auch die Stärke der beiden viel⸗ ſeitigen Söhne Gaibers, die allein ſchon ein abwechſlungs⸗ reiches Varietͤprogramm bieten. Wenn die beiden ſchön⸗ gebauten Herkuleſſe mit ſchweren Kugeln mit einer Leſch⸗ tigkeit hantieren, daß man glauben könnte, nicht Metall, ſondern Holz ſei zu ihrer Herſtellung verwendet worden, dann ſtaunt man über dieſe bewundernswerten Kräfte, die das Paar vom Vater geerbt hat. Wie Spadoni, der zum erſtenmale in Mannheim mit dieſen ſenſationellen Kraftproduktionen Triumphe feierte, fangen die Künſtler die Kugeln mit dem Genick auf. Zum Schluß läßt der eine ein Torpedo aus beträchtlicher Höhe auf ſich herab⸗ ſauſen, ein Trick, der große Geſchicklichkeit erfordert, denn falſches Auffangen kann tödlich wirken. Der Tempelein⸗ ſturz, ein griechiſcher Originalakt, iſt in anderer Auf⸗ machung die Schlußnummer des Vaters. Gailer ſen. hat dafür geſorgt, daß er nicht vergeſſen wird, auch wenn er nicht mehr auftritt. Die beiden Söhne zeigten ihre Vielſeitigkeit weiter in * vorzüglich geſtellten Poſen, die ſich„Kunſt im Bilde“ nennen, als Zauberer und japaniſche Gaukler. Alle Tricks werden mit großer Geſchicklichkeit ausgeführt. Der eine Gailer iſt ſchließlich auch ein vortrefflicher Schnell⸗ 9 maler. kein Wiſſen vom Menſchen, mag ſie noch ſo ſehr die Lebensnähe betonen. Es darf an den Tagen politi⸗ ſcher Erinnerung nicht unwichtig ſein, darauf hinge⸗ wieſen zu haben, daß die Befreiung des Menſchen vom Primat der Wirtſchaft ein Vermögen des Menſchen zur Freiheit vorausſetzt, ein Vermögen, das nur der hat, der durch Denken über das Denken zum Sel'ſt bewußtſein gekommen iſt, und der, der ein Höchſtmaß an Denkvermögen und Unerbittlichkeit in der Kritik beſitzt. Die Fähigkeit zur Freiheit iſt immer nur vor⸗ handen als Reſultante eines ungeheuren geiſtigen Prozeſſes, zu dem man ſich entſchließen muß, wenn man Freiheit will, ein Prozeß, in dem der Menſch ſich ſeiner ſelbſt bewußt wird durch Formung der Welt. Inſofern iſt Freiheit immer auch Form, aber niemals iſt Form gleich Freiheit zu ſetzen. Der mit ſtärkſtem Beifall bedachten Rede folgte das gemeinſam geſungene Deutſchlandlied. Mit dem Auszugsmarſch aus„Waſſermuſik“ zogen die Char⸗ gen ab. im Apollotheater Das Auftreten der Familie Galler iſt überdies eine beſondere lokale Angelegenheit, da ſie in Frieſen⸗ heim beheimatet iſt und von Mannheim aus ihren Ruhmeszug durch die Welt angetreten hat. Der erſte Teil des Eliteprogramms wird außer durch Gailer ſen. durch mehrere ausgezeichnete weitere Num⸗ mern beſtritten. Mit Schulbalancen G. Browns be⸗ ginnt die Vorſtellung. Der Künſtler, der mit großer Sicherheit arbeitet, hält ſich zum Schluß auf vier überein⸗ andergeſtellten Tiſchen in der Balanee. Mae Norton iſt ein Zauberkünſtler von ganz beſonderen Qualitäten. Jede Nummer ſeines verblüffenden Repertoirs iſt eine Attraktion. Dazu geſetzt ſich eine Konverſation, die man⸗ chem Humpriſten genügen würde. Zum Schluß zer⸗ ſchneidet, zerſägt und durchbohrt er ſeine gefeſſelt in einem Kaſten liegende anmutige Affiſtentin. Der Trick iſt nicht neu, aber trotzdem etwas ganz außergewöhnliches, weil ſich das Publikum vergeblich den Kopf darüber zerbricht, wie es möglich iſt, daß ſich die Däme vor den Rieſen⸗ raſterklingen, Säbeln und Glasſcheiben retten kann, die in den Kaſten geſtoßen werden, der zum Schluß auch noch mit einer Rieſenſäge in zwei Hälften geteilt wird. Dieſe erſtaunliche Illuſion wird unter Kontrolle von mehreren Herren ausgeführt, die ſich aus dem Zuſchauerraum auf die Bühne begeben. Der rauſchende Beifall, der dem Hexenmeiſter zuteil wird, iſt ebenfalls wohlverdient. Oka do jongliert ſehr ſicher à la Raſtelli mit Bällen und Reifen. Heinrich Stengel iſt ſchon äußerlich ein Unikum. Schon die Aufmachung dieſes Groteskkomikers wirkt unwiderſtehlich. Sein Proſavortrag iſt zwar das Un⸗ gereimteſte vom Ungereimten, aber wie er ſpricht, ausrutſcht, fällt und wieder aufſteht, wie er das Geſicht verzieht und ſich ſonſt in ſeinem grotesken Anzug gebärdet, das iſt ein ein⸗ ziger großer Sturmangriff auf die Lachmuskeln. Dieſes Unikum iſt wirklich ein Sorgenbrecher, der nicht kopiert wer⸗ den kann. Die ſtarke Beſetzung des Hauſes am Samstag iſt zwar in der Hauptſache auf das Auftreten der Familie Gat⸗ ler zurückzuführen, aber auch die übrigen ausgezeichneten Mitglieder des Enſembles verdienen bis Monatsſchluß den gleichen Zuſpruch. Die vorzügliche Theaterkapelle wird ebenfalls nicht von den herzlichen Beifallsäußerungen aus⸗ geſchloſſen. Sch. ——:: pp ̃ĩðͤ ß 7—˖ ß ̃ 7... ˙7˖˙˖«...,, ß., 46 101 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. Januar insgeſamt 46 101 Arbeitsloſe, davon 35772 Männer und 10 329 Frauen. Die Zunahme beträgt im Ver⸗ gleich zum letzten Stichtag vom 30. Dezember v. Is. 2515 Perſonen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Induſtriegruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 232 26 2 Metallinduſtrie 9480 332 + 219 Lederinduſtrie u. Verarb. 600 559 + 192 Holzinduſtrie 1613 17 87 Nahrungs⸗ u. Genußm. 709 1937 + 395 Bekleidungsgewerbe 519 634 + 159 Baugewerbe 3483— + 101 Vervielfältigungsgew. 274 78. Gaſt⸗ u. Schankwirtsg. 312 750 + 20 Verkehrsgewerbe 1820 68 + 12¹ Hausangeſtellte aller Art 8 1465 + 151 Ungelernte Arbeit 11 024 1595 + 406 Kaufm. Angeſtellte 9342 1861 + 357 Techn. Angeſtellte 1195 8 + 104 Alle and. Berufsgr. 1169 999 + 155 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27856 Männer und 7947 Frauen, auf die Landgemeinden 7916 Männer und 2382 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 21 362 Perſonen und zwar Arbeitsloſenunterſtützung 10 867 und Kriſen⸗ unterſtützung 10 495 Perſonen. Zu den Unter⸗ ſtützungs berechtigten kamen noch 25 289 zuſchlags⸗ berechtigte Ehegatten und Kinder. Der Neuzugang von Unterſtützten beträgt in der Zeit vom 16. Dez. bis 15. Januar 6896 und der Abgang 5057. * * Radfahrerin ſchwer verletzt. Von einem vom Schloß kommenden Straßenbahnwagen angefahren wurde heute mittag am Suezkanal vor L 15 eine radfahrende Frau. Die Frau, die die Straße überqueren wollte, wurde von der Straßenbahn am Hinterrad erfaßt und einige Meter weit geſchleift. Die Verunglückte wurde in bewußtloſem Zuſtand von einigen Leuten zu einem in der Nähe wohnen⸗ den Arzt gebracht. * Meldet Schuß⸗, Hieb⸗, Stoß⸗ und Stichwaffen an. Es wird wiederholt auf die Verordnung des Miniſters des Innern vom 7. Januar zur Ausfüh⸗ rung der Maßnahmen gegen Waffenmißbrauch, ins⸗ beſomdere auf den Ablauf der Friſt am 26. Januar zur Anmeldung von Schuß⸗, Hieb⸗, Stoß⸗ und Stich⸗ waffen, hingewieſen. * 16 Kraftwagen beanſtandet. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden vorgenommenen Beleuch⸗ tungskontrolle der Kraftfahrzeuge in der Seckenheimer Landſtraße wurden 14 Perſonenkraft⸗ wagen und zwei Lieferkraftwagen wegen ungenü⸗ gender Beleuchtung beanſtandet. 5 Familienchronik * Seinen 88. Geburtstag begeht heute Herr Friedrich Kühnle, Leihamtsſekretär, Schwarzwaldſtr. 5, Kriegs⸗ veteran von 1870/71. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Eiſen⸗ bahnbetriebs⸗Kontrolleur Karl Jäger mit ſeiner Gattin Lina geb. Laſch, F 7, 8 wohnhaft. Film⸗Rundſchau Alhambra:„Venezuela“ In die Wunderwelt Südamerikas, in das Tro⸗ penparadies Venezuela führt der Expedittonsfilm, der von der erſten deutſchen Venezuela⸗Expedition gedreht wurde und der von dem ungeheuren wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung, den das Land in den letzten 26 Jahren unter dem Präſidenten Gomez genommen hat, berichtet. Vene⸗ zuela, doppelt ſo groß wie Deutſchland, aber nur von drei Millionen Einwohnern bewohnt, iſt das relativ reichſte Zukunftsland Süd⸗Amerikas. Viele deutſche An⸗ ſiedler haben dort eine zweite Heimat gefunden und find auch zum großen Teil durch ihre Zähigkeit und durch ihre Ausdauer zu Wohlſtand gekommen. Ein Meiſterwerk deutſcher Baukunſt ſtellt die Eiſenbahnkinie Caracas Valencia dar, die in ihrer Hochgebirgsſtrecke mittels 214 Brücken und 86 Tunnels 1200 Meter Höhenunterſchied zu überwinden hat. Wirklich zu beneiden iſt das Land um ſeine Autompbilverkehrsſtraßen, die in vorbildlicher Voll⸗ kommenheit ſich nach allen Richtungen hin erſtrecken. Die große Andenſtraße windet ſich in tauſend Serpentinen aus tropiſchem Tiefland innerhalb fünf Stunden in die Region des ewigen Eiſes und iſt mit 4120 Meter die höchſte Autoſtraße der Welt. Die landſchaftlichen Schön⸗ heiten, die wirtſchaftlichen Faktoren, die alte und die neue Kultur ſowie die Tier⸗ und Pflanzenwelt finden in ote⸗ ſem ſehr guten Biloͤſtreifen gebührende Berückſichtigung. Neue Briefmarken S „ 5 . 8 8 8 FFF PFFꝙͥ́ͤ CCCCCCCVCTTCT0TT0TCTCTCTGT0T0TbTTb J ZVV Die neuen Briefmarken im Werte von 6 und 12 Pfen⸗ nigen, die die Reichspoſt mit Rückſicht auf den neuen Tarif ausgeben mußte, ſind jetzt fertiggeſtellt. Was hören wir? 7 1 Mittwoch, 20. Januar Fraukfurt .15: Frühkonzert.— 12.05: Konzert aus Berlin.— 15.15: Stunde der Jugend.— 17.05: Orcheſterkonzert aus Stuttgart.— 19.20: j. Dr. Struck: Bei unbekannten Völkern in Portugieſiſch inen.— 19.45: Volkstümliches Unterhaltungskonzert aus Stuttgart.— 20.55: Lyrik.— Richard Billinger. Sprecher: Dr. Fortner.— 21.10: Das Notwendige und das Ueberflüſſige. Aus Berlin.— 22.40: Die Großmarkthalle.— Hörbericht. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Mittags⸗ konzert.— 16.25: Unterhaltungsmuſik.— 18.25: Wird die Menſchheit dümmer oder klüger? v. A. Eggebrecht.— 19.45: Süddeutſche Meiſter des Orgelſpiels.— 21.10: Der Toreador, Buffo⸗Oper von Adam.— Bis.30: Tanzmuſtk. Vangenberg .05: Morgenkonzert.— 19.05: Mittagskonzert.— 17.00: Konzert auf alten Inſtrumenten.— 19.15: Dr. H. Schiff: Winterkrankheiten.— 20.00: Abend muſik.— 21.00: Clowns Geburtstag. Hörſpielerei.— Bis 24.00: Nachtmuſik. München 12.30: Kleinigkeiten(Schallplatten).— 13.00: Unterhal⸗ tungskonzert.— 15.20: Jugendſtunde.— 16.20: Kinder⸗ ſtunde.— 17.20: Kammerquartett Anny Roſenberger. Ein Kinder⸗Nachmittag.— 19.40: Jean Gilbert dirigiert aus ſeinen Operetten und Tonfilmen.— 21.45: Tanzmuſik. 22.45: Wiener Muſtk. Südfuuk 10.00: Schallplatten.— 12.35: Kammermuſik.— 15.80: Kinderſtunde.— 16.90: K. Walter: Wie ein Volkslied ent⸗ ſteht.— 17.05: Nachmittags konzert.— 19.45: Volkstüm⸗ liches Konzert.— 21.00: Schwaben. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Schallplatten.— 16.30: Jugenoſtunde.— 17.00: Konzertſtunde.— 19.30: Volkstüm⸗ liches Konzert.— 21.05: Tempo— Tempo— Broadway⸗ Dheater. Hörſpiel.— 22.15: Wiener Muſik. Aus dem Ausland Beromuſter: 12.40: Militärkapelle. tümliche Muſik.— 21.00: Beethoven⸗Stunde. Mailand: 16.45: Kammermuſik. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Buntes Konzert.— 21.00: Opern. Sottens: 20.35: Sinfoniekonzert. Straßburg: 18.00: Jazzmuſik.— 19.30: Inſtrumemtal⸗ konzert.— 21.30: Volkskonzert.— 23.30: Tanz muſik. Wir hörten Volksliederkonzert Nicht immr ſind die vom Rundfunk verbreiteten Chor⸗ konzerte ein ungetrübter Genuß, denn nicht jeder Chor ver⸗ fügt über die Schulung oder über das Stimmenmaterial, das die Leiſtung verbürgt, die man naturgemäß von einet Rundfunkdarbietung erwarten muß. Sehr überraſcht war man jedoch über das von dem Geſangverein„Ljieder⸗ kranz“ Biſchweier beſtrittene und aus Karlsruhe übertragene Volksliederkonzert. Stellte ſich doch hier ein Chor vor, deſſen ſchlichte Vortragsweiſe die dargebotenen Lieder zu ſtärkſter Wirkung verhalf. Die dynamiſchen Ab⸗ ſtufungen und die Reinheit der Intonation ließen beſonders aufhorchen. 20.00: Volks⸗ Hilf Dir ſelbſt! Die ſich hinter den Pſeudonym„Auditor“ verbergenden Autoren haben den Rundfunkhörern ſchon manches intereſ⸗ ſante Hörſpiel beſchert. Ihr ganzes Schaffen iſt danach ein⸗ geſtellt, unter Berückſichtigung einer funkgerechten Form Vorkommniſſe des täglichen Lebens ſo zu verarbeiten, daß ſie zu gleichen Teilen der Belehrung und der Unterhaltung dienen. So haben ſie mit dem neuen Hörſpiel„Hilf Dir ſelbſt!“, das von Frankfurt aus geſendet und von einer Reihe deutſcher Sender übernommen wurde, zunächſt eine ſehr kurzweilige Szenenfolge geſchaffen. Der behandelte Stoff aber— es wurde gezeigt, wie ein Betrüger ſich ſelbſt half und durch einen großangelegten Schwindel ſeine Mit⸗ menſchen um ihr Geld brachte— wird manchem Hörer dig Augen geöffnet und ihn vor allzugroßer Vertrauensſeligkeit gewarnt haben. Ein ausgezeichnetes Spiel verhalf dem Stück noch zu beſonderem Erfolg. Reichsgründungsfeier aus dem Gewandhaus Aus dem Gewandhaus zu Leipzig übertrug der Deutſch⸗ landſender ſowie eine Reihe anderer deutſcher Sender eine muſikaliſche Reichsgründungsfeter. Das Leipziger Sinfonte⸗ orcheſter unter Leitung von Generalmuſikdirektor Carl Schuricht, der Thomanerchor unter Leitung von Profeſſor Karl Straube und zwei Soliſten waren an der Durch⸗ führung dieſer Feierſtunde beteiligt, die mit G. F. Händels Konzert für Orgel und Orcheſter Fedur No. 4 eröffnet wurde. Geſänge des Thomanerchores umrahmten ein Con- certo grosse für Trompeten, Holzbläſer, Streichorcheſter, Cembalo und Pauken von G. H. Stölzel. Zunehmende Stö⸗ rungen zwangen leider, auf die das Konzert beſchließende Jupiter⸗Sinfonie von Mozart zu verzichten. —— NRadlio-Pilz Mannheim U 1, 7 Dos erste Spezlelgeschäſt Ueberraschend ist die Leistung des neuen Loewe⸗Apparates mit Laut- sprecher Herabgesetzt auf Fim. 123.70 Vorführung unverbindiſch jedetzelt Deluu Nacliſllleui vou MAS EI Würze S von Aireiui liduidbet quicli- es gibt für eine Nasche guen db eder HA Sreugnsse, ie MACO Sue und Mu „ 5 2 3x 5 M3 6— ½ Gutschein 67s Heischbrüh würfel gibt es Gutscheine 4. Seite/ Nummer 30 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 19. Januar 1992 Vorſtadtiſche Kleinſiedlung Tagung des pfälziſchen Architekten und Ingenieurvereins 1* Neuſtadt a. d.., 10. Jan. Am Samstag, 16. Januar hielt der Pfälziſche Architekten⸗ und Ingenieurverein, Mitglied der Deutſchen Geſellſchaft für Bauweſen, im Winter⸗ garten des Hotels„Lamm“ ſeine erſte Tagung im neuen Jahre ab, zu der aus allen Teilen des Vereinsgebietes zahlreiche Mitglieder und Gäſte er⸗ ſchienen waren. Der Vorſitzende, Oberbaudirektor Heberer⸗Ludwigshafen, begrüßte die Anweſenden, darunter als Vertreter des Bezirksamtes Neuſtadt a. d. H. Regierungsrat Dr. Pfeiffer und gab ſodann Regierungswoh⸗ nungsrat I. Kl. Lang ⸗Speyer das Wort zu deſſen Vortrag. Der Redner, der als beſter Kenner der pfälziſchen Wohnungsverhältniſſe anzuſehen iſt, hat ſich weiter noch auch auf dem Gebiete des völlig neuartigen vorſtädtiſchen Siedlungs weſe n 8, durch ſeine Planungen und wiſſenſchaftliche Unter⸗ ſuchungen in Fachkreiſen große Anerkennung er⸗ worben. Im erſten Teil ſeiner Ausführungen gab er einen Ueberblick über die verſchiedenen Einrichtungen zur Unterſtützung der Erwerbsloſen und ſchilderte ſo⸗ dann die wirtſchaftliche und ſittliche Not der Er⸗ werbsloſigkeit und deren Gefahren für Staat und Geſellſchaft. Hier müſſe der freiwillige Ar⸗ beitsdienſt als Mittel zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, Hebung der Lebenshaltung der Er⸗ werbsloſen und Erziehung zur Sparſamkeit und Selbſtbetätigung eingeſetzt werden. Im zweiten Teil ging der Vortragende auf die landwirtſchaftliche Siedlung ein, die er für Pfälzer Verhältniſſe für undurchführbar erklärte. Zweckmäßiger ſei eine vorſtädtiſche Kleinſiedlung Ein ſolches Projekt für Speyer umfaſſe 96 Wohnun⸗ gen in 24 Viererblocks mit Ställen und je 700 Quadratmeter Gartenfläche. Die Baukoſten von ihm je Haus zu 5950/ berechnet. Er denke ſeien ſich die Finanzierung derart, daß neben einer Hypo⸗ thek von 1000/ ein ſtaatl. Darlehen von 1800, und Zuſchüſſe an die Arbeitswilligen in Höhe von 3150„ bereitgeſtellt werden müßten. Dabei ſeien dieſe Geldzuflüſſe für die allgemeine Bauwirtſchaft von großer Bedeutung. Das Ganze ſtelle er ſich ſo vor, daß auch jeder private Bauherr im Rahmen des Projektes bauen könne. Reg.⸗Wohn.⸗Rat Lang beſprach ſodann die neuen Richtlinien des Reichskommiſſars, die eine Aenderung des im Auguſt v. J. aufgeſtellten Projektes bedingt hätten, denn es ſollten die Bau⸗ koſten 3000/ nicht überſteigen. Insbeſondere ſei auch die Heranziehung von Privatarchi⸗ tekten zu empfehlen. Anſchließend an die Beſpre⸗ chung der einzelnen Ausführungsarten führte der Redner in verſchiedenen intereſſanten Lichtbildern nach der Fachwerks⸗ oder Blockbauweiſe die einzel⸗ nen Siedlungs möglichkeiten vor und erläuterte ſo⸗ dann zuſammenfaſſend die arbeits⸗ und ſozialrecht⸗ liche Stellung der Arbeitswilligen. Er betonte noch⸗ mals, daß die vorſtädtiſche Kleinſiedlung für ihn den Anfang der Beſeitigung der Erwerbsloſigkeit bedeute, weshalb eine tatkräftige Förderung der im nationalen Sinne durchaus notwendigen Be⸗ wegung erforderlich ſei, wobe allerdings die Aus⸗ wahl der Dienſtwilligen eine beſondere Aufgabe be⸗ deute. An der recht angeregt verlaufenen Ausſprache beteiligten ſich insbeſondere Stadtbaurat Glückert⸗ Neuſtadt a. d.., Oberbaurat Foltz⸗Kaiſerslautern, Bezirksbaurat Graebner⸗Bad Dürkheim und Reichs⸗ bahnoberrat Grunwald⸗Ludwigshafen a. Rh. Der Vorſitzende ſprach dem Redner für ſeinen inhaltsreichen Vortrag den Dank des Vereins aus und gab bekannt, daß der erſte Vertretertag am 20. Februar d. J. in Speyer ſtattfindet, wozu Vor⸗ träge und Beſichtigungen angemeldet ſind. Jahrläſſigkeit beim Hauenſteiner Sprengunglück :: Hauenſtein, 19. Jan. Wie wir erfahren, iſt während der Unterſuchung über die Urſachen des Sprengunglücks bei Hauenſtein, das ſich, wie gemeldet, am 9. November v. Is. ereig⸗ nete und bei dem fünf Menſchen den Tod fanden, Fahrläſſigkeit feſtgeſtellt worden. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft Zweibrücken hat nunmehr gegen den 1875 geb. Steinbrechermeiſter Joſef Müller aus Werners⸗ berg, der bei dem Unglück ſelbſt einen Sohn verlor und den Betrieb des Steinbruches unter ſich hatte, Anklage wegen fahrläſſiger Tötung in fünf Fällen, ſachlich zuſammentreffend mit drei Vergehen der fahrläſſtgen Körperverletzung, erhoben. Die Verhand⸗ lung gegen Müller findet in den nächſten Wochen vor dem Pirmaſenſer Schöffengericht ſtatt.. Die Loslöſung des todbringenden Felsblocks er⸗ folgte nach dem Gutachten der Sachverſtändigen in⸗ folge Entweichung der in den Felsmaſſen noch ein⸗ geſpannten Pulvergaſe und der damit bewirkten Erderſchütterung des Geſteinsblockes im Verein mit der eigenen Schwerkraft der bereits abgeſpaltenen und überhängenden Geſteinsmaſſen. Der Steinbruch⸗ leiter hat nach Anſicht der Gutachter damit rechnen müſſen, daß die Geſteinsmaſſen, die bereits abgeſpal⸗ ten waren, ſich gänzlich loslöſen und zu Tal ſtürzen würden, umſomehr, als man bei den Bohrarbeiten für die letzte Sprengung auf eine weichere Geſtein⸗ ſchicht ſtieß und hierdurch die Entweichung von Pul⸗ vergaſen und damit die Erſchütterung des abgeſpal⸗ tenen Felsblockes nahegerückt war. Abſperrmaßnah⸗ men waren nicht getroffen und auch Warnungen des Steinbruchleiters ſind nach dem erſten erfolgloſen Verſuch der Sprengung nicht erfolgt. Aus Vaden Reichsgründungsfeier der Univerſität Heidelberg Heidelberg, 19. Jan. Geſtern mittag hielt die Univerſität in der Neuen Aula ihre Reichsgründungs⸗ feier ab, die ſtark beſucht war und bei der alle ſtuden⸗ tiſchen Verbindungen durch Fahnenabordnungen ver⸗ treten waren. Die Feier wurde durch einen Muſik⸗ vortrag eröffnet. Dann hielt der Volks wirtſchaftler Prof. Dr. Karl Brinkmann die Feſtrede über „Wirtſchaftsform und Lebensform“. Der Redner ging beſonders auf die Lehre von Macht und Geſetz umd auf die Monopoltheorie ein, um daun mit einem Ueber⸗ blick über die Zuſammenhänge der Wirtſchaftskriſe mit den Reparationen zu ſchließen. Er verneinte auch die Möglichkeit für die Wiſſenſchaft, zurzeit auf Grund von Theorien eine weltanſchauliche Entſcheidung für oder gegen ſogenannte kapitaliſtiſche oder ſozialiſtiſche Wirtſchaftsordnungen zu treffen. Hierauf wurde das Deutſchlandlied geſungen. Ein Muſikvortrag beſchlo die Feier. i Pech eines blinden Paſſagiers Herbolzheim, 18. Jan. Ein 19 Jahre alter, auf Wanderſchaft befindlicher Malergehilfe aus Her⸗ bolzheim bei Denzlingen in Oberbaden hätte ſich gern den Fußmarſch von Ulm nach Friedrichshafen geſpart, um nach der Schweiz zu gelangen. So ſtu⸗ dierte er den Fahrplan, erſtand ſich am Mittwoch abend in Ulm eine Bahnſteigkarte und erkletterte un⸗ beobachtet das Bremſerhäuschen vom Packwagen des zur Fahrt nach Friedrichhafen bereitſtehenden Eil⸗ zugs. Bis dahin ging denn auch alles gut. In Friedrichs⸗ hafen hätte er in der Nacht von ſeinem hohen Sitz wohl ungeſehen verſchwinden können, wenn die Tür zu öffnen geweſen wäre. Aber dieſe tat keinen Ruck. Er machte ſich ſchließlich einem Bahnbeamten bemerk⸗ bar. Doch gerade jetzt, als dieſer einen Schlüſſel zu holen ſich anſchickte, ging die Malefiztür doch auf, ein Sprung, und der„hohe“ Paſſagier war ver⸗ ſchwunden. Eine Polizeipatrouille erwiſchte ihn aber ſpäter doch und verſchaffte ihm auch noch ein Frei⸗ quartier. So hat ſeine Reiſe nach der Schweiz eine unerwünſchte und unangenehme Unterbrechung er⸗ fahren. 2% Millionen 1 Obſterträgnis im Renchtal * Oberkirch, 17. Jan. Die außerordentliche För⸗ derung des Obſtbaues im Kreis Offenburg, insbeſondere im Renchtal, hat zu einem recht guten Ergebnis geführt. Man ſchätzt den Ertrag der vor⸗ jährigen Ernte auf rund 2½ Millionen 4. Auf den Oberkircher Obſtmarkt wurden in ſieben Monaten an 144 Markttagen rund 1200 Tonnen Obſt umge⸗ ſetzt, das ſind rund 10 v. H. der diesjährigen Obſt⸗ ernte. * L. Reilingen, 16. Jan. Die Domänenämter Heidel⸗ berg und Bruchſal und die evangeliſche Kirchen⸗ ſchaffnei haben für das Pachtjahr 1932 die Pacht⸗ zinſen für die Parzellenpächter um 10 v. H. herab⸗ geſetzt. Durch dieſe an einen beſtimmten Termin ge⸗ bundene Emäßigung entſteht den Pächtern eine bedeu⸗ tende Erleichterung wie auch der Gefälleinzug damit in beſſeren Fluß kommt. 1 5 Aus der Pfalz Schüler überfahren und getötet * Ludwigshafen, 19. Jan. Geſtern nachmittag wurde an dem Eingang der Platenſtraße von der Rupprechtſtraße aus der ſieben Jahre alte Volks⸗ ſchüler Peter Kreithner, deſſen Eltern im Schwalbenweg wohnhaft ſind, von der Zugmaſchine mit Anhänger eines Gipſermeiſters von hier über⸗ fahren und getötet. Der Junge, der jedenfalls an⸗ nahm, daß der Laſtkraftzug die Rupprechtſtraße wetter in Richtung Frieſenheim fahren würde, über⸗ querte die Plgtenſtraße in dem Augenblick, als der Laſtkraftzug nach rechts in die Platenſtraße einbog. Er lief dabei direkt gegen den Traktor, wurde um⸗ geſtoßen und von dem Hinterrad des Traktors und den Rädern des Anhängers überfahren. Wilderer feſtgenommen Rheingönheim, 19. Jam. Am Freitag früh 3 Uhr wurden durch Jagdͤſchutzbeamte im ſog.„Viertel“ mehrere Wilderer geſtellt, die mit Floberts und Taſchenlampen Jagd auf Faſanen ausübten. Die Wilderer ergriffen die Flucht und warfen dabei drei erlegte Hennen weg. Die Jagdoͤſchutzbeamten machten von ihren Waffen Gebrauch. Trotzdem konn⸗ tem die Wilderer entkommen. Durch die Gendarme⸗ rie und Polizei wurden jetzt die Täter ermittelt. Es handelt ſich um einen ledigen und einen verheira⸗ teten Erwerbsloſen von hier. Erſterer wurde am Ober⸗ und Unterſchenkel getroffen, der andere kam mit heiler Haut davon. Die Sache wird ein gericht⸗ liches Nachſpiel haben. Goldene Hochzeit * Schifferſtadt, 19. Jan. Goldene Hochzeit feiern am heutigen Dienstag Hermann Magin II., pen⸗ ſionierter Bahnvorſteher, und ſeine Ehefrau Eva geb. Sattel. Beide ſind 74jährig. * * Kottweiler⸗Schwanden, 18. Jan. Dem Förſter von Fockenberg gelang es, eine Wildererbande, die ſeit langem ihr lichtſcheues Handwerk trieb, feſt⸗ zuſtellen. Nach erfolgreicher, Hausſuchung wurden die Brüder Rudolf und Otto Geib aus Schwanden feſtgenommen und dem Amtsgericht Landſtuhl zu⸗ geführt. In die Wildererangelegenheit ſind noch wei⸗ tere Perſonen verwickelt. Es iſt mit weiteren Ver⸗ haftungen zu rechnen. Lohnſenkung oder— Entlaſſung * Frankenholz, 18. Jan. Die Verwaltung der Grube Frankenholz kündigt an, daß erneut in vier Monaten je 50 Mann zur Entlaſſung kom⸗ men. Zu dieſer Maßnahme wird erklärt, daß Ent⸗ laſſungen vermieden werden könnten, wenn die Löhne um 10 Prozent geſenkt würden. Die Ver⸗ waltung wäre dann, was die erforderliche Ein⸗ ſparung betrifft, bereit, durch Einlegen von Feier⸗ ſchichten Entlaſſungen zu vermeiden. Die Gewerk⸗ ſchaften lehnen aber jede Sonderlohnregelung ab. * hart aufelnander folgen. Die unterbadiſche Kreisliga Der Endkampf ſetzt ein Am vergangenen Sonntag war gekürztes Programm, da noch Nothilſeſpiele ſtattfanden. Das w gſte Spiel auf dem Mannheimer Phönixplatz zwiſchen Phönix und Feudenheim hatte den einen Vorzug, daß der Mannheimer Phönix eine ſchöne Einnahme zu verzeichner bung Fußballver alten en, die ein r Bezirksligo die erſte Geige geſpielt haben, liefern ſich ouch in der Kreisliga noch ſchöne und ſponnende Kämpfe. Das Vorſpiel gewann Phönix nach hartem aber ſchönem Spiel und das Rückſpiel gewann Feudenheim mit:1 ziemlich ſicher. Das Ergeb⸗ nis entſpricht durchaus der derzeitigen Spielſtärke der bei⸗ den Vereine. Das Nothilfeſpiel im Mannheimer Stadion hat ſchon bewieſen, daß Feudenheim die beſſere Läuferreihe hat und dieſe hat am Sonntag wieder über die Phönixelf triumphieren können. Die Neuoſtheimer haben in Käfertal ren Wioerſtand geleiſtet als man erwartet hatte. Das Spiel iſt mit:2 für Käfertal ziemlich knapp ausgegangen. Auch der Tabellenführer Friedrichsfeld hat auf eigenem Platz gegen Neckarſtadt nicht ſo überzeugend geſpielt wie man es gewöhnt iſt. Es war ſchon alles not⸗ wendig, um das Reſultat von:2 herauszuholen. Der erſte abſteigende Verein ſteht in T V. 1846 Mannheim nunmehr endgültig feſt. Die Turner ha⸗ ben mit ihrer ſonntäglichen Niederlage von 710 nicht mehr die Möglichkeit, einen anderen Abſtiegskondidaten einzu⸗ holen. Es wird aber an dieſer Stelle notwendig, zu be⸗ dauern, daß gerade die Turnermannſchaft den Weg in die A⸗-Klaſſe antreten muß, da dieſe Mannſchaft ihre Spiele mit einem beiſpielloſen Anſtand verloren hat und doch im⸗ mer wieder in ſportlicher Manier zu ihren Spielen antrat und ſich dabei noch reſtlos einſetzte. Die Einſtellung der Turnermannſchaft läßt immerhin die Ausſicht offen, daß der Verein ſich von dieſem Schlage, der auch zum Teil auf 1 Angelegenheiten zurückgeführt wird, baldigſt erholt. Die Meiſterſchaft iſt immer noch nicht gefördert worden. Die beiden Rivalen Friedrichsfeld und Weinheim mar⸗ ſchteren Schulter an Schulter dem Ziele zu und ſind ängſt⸗ lich beſorgt, daß ja kein Punkt mehr verloren geht, da ein Punkt die Meiſterſchaft koſten könnte. Die A b⸗ ſtiegsfrage iſt für die beiden anderen Kondidaten noch immer offen. ſtattfſanden. Dle keine 11 bärte⸗ Neben den Verbondsſpielen ſanden noch drei Not⸗ hilfeſpiele ſtatt: Viernheim— Weinheim:0 Altrip— Sandhofen:0 Neckarhauſen— Ladenburg 621 Piet und Jan van Kempen ſiegen im Frankfurter Dreiſtunden⸗Rennen Das Dreiſtunden⸗Rennen am Sonntag abend in der Frankfurter Feſtholle nahm einen ſehr jagdenreichen Ver⸗ lauf und brachte auch zahlreiche Stürze mit ſich. Nicht weniger als vier Fahrer ſchieden während des Rennens aus. Schön gab wegen Furunkel auf, Maidorn, Geyer und Dülberg nach ſchweren Stürzen. Der Schweinfurter Geyer wurde am ſchlimmſten dabei betroffen und mußte mit Rippenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die beſte Mannſchaft des Feldes waren die Gebritder van Kempen, die denn auch mit Rundenvorſprung vor den Belgiern Charlier⸗Deneef das Rennen gewannen. Die nach dem Ausſcheiden Schöns neu gebildete Mannſchaft Goehel⸗Kroll konnte eine ihrer Verluſtrunden aufholen, wurde aber doch von den Ausländern zu ſchorf bewacht, um weiter vorn enden zu können. Schön will übrigens bis zum Frankfurter Sechstage⸗ rennen, das Ende Januar beginnt, keine Rennen mehr beſtreiten, um auf dieſe lange Prüfung dann voll und ganz gerüſtet zu ſein. Die Ergebniſſe: 1. Piet⸗Jan van Kempen 39 Punkte; eine Runde zurück: 2. Charlier⸗Deneef 103.; drei Runden zurück: 3. Becht⸗Schorn 29. 5 4. Piano⸗Severgnini W.; 5. Oeſterreich⸗Altenburger 21.; 6. Koch⸗Schäfer 15.; 7. Kroll⸗Goebel 11.; vier Run⸗ den zurück: 8. Rauch⸗Geyer 20.; fünf Run den zurück: 9. Lehmann⸗Pützfeld. Vadͤſtübner k..⸗Sieger Amateur⸗Boxkämpfe in Stockholm Beim internationalen Boxturnier in Stockholm feierte der Chemnitzer Schwergewichtler Badſtübner am zweiten Tage einen vielbejubelten k..⸗Sieg in der zweiten Runde über den Finnen Gourewitch. Im Weltergewicht ſchlug ſein Landsmann Weiſe den Schwe⸗ den Anderſſon nach Punkten. Der Berliner Pleuſe mußte gegen Sköl d⸗Schweden Punktniederlage einſtecken. In Newyork ſiegte der weſtdeutſche Mittelgewichtler Hans Müller über Al Palladino in einem acht Runden⸗Kampf ſicher nach Punkten und kam damit nach einer Reihe von Niederlagen wieder einmal zu einem Erfolge. eine 5 Ueberraſchende Hockey⸗Niederlage der MG Schwarz⸗Weiß Worms— 7G Maunheim 210 Die 1. Mannſchaft der MT weilte am Sonntag in Worms und wurde von dem dortigen Hockey⸗Club Schwarz⸗ Weiß überraſchend:2 geſchlagen. Die Niederlage kommt allexoͤtngs nur dem Uneingeweihten überraſchend, denn bei der MT machten ſich bereits in den letzten Spielen An⸗ zeichen bemerkbar, daß die Mannſchaft heute lange nicht mehr die Spielſtärke beſitzt, wie zu Beginn der Salſon. Allerdings iſt dieſer Rückgang vor allem darauf zurückzu⸗ führen, daß die Mannſchaft augenblicklich keine Gelegen⸗ heit zu regulärem Training hat, was natürlich nicht ohne Folgen bleiben kann. Dazu kommt noch daß die Mann⸗ heimer Elf inſolge Ausfalls verſchiedener Spiele ſeit einem Monat keinen Schläger mehr in der Hand hatte, was gleichfalls dazu beitrug, den Zuſammenhang zwiſchen den einzelnen Manſchaftsteilen zu lockern. Kattermannfechten des T. V. M. v. 1846 Am Sonntag fand in der Turnhalle des TVM v. 1846 das alljährliche Kattermannfechten der Fechtabteilung ſtatt. Es wurde dieſes Jahr in 0 Säbel ausgetragen. Sieger und Inhaber des Wanderpreiſes für dieſes Jahr wurde Karl Gander, 2. Peter Höfler, 3. Erich Gute⸗ kunſt, 4. Georg Wagner, 5. Hans Gerwig, 6. Willi Kübler, 7. Franz Hühnerfauth, 8. R. Becker. ie Kämpfe waren außerordentlich intereſſant, da die erſten 4 Sieger gleiche Stegeszahl hatten und dann durch Stichkämpfe die Plätze ermittelt wurden. Das diesjährige Kattermannfechten hat wieder gezeigt, wie gut durchgebildet die Fechter des TVM v. 1846 ſind, und Haß deshalb auch in der Plazierung die Fechter ohne große Unterſchiede Hellmuth Buteuuth bleibt bei der Hanomag! Wir hatten in der Mittagsausgobe vom 8. Januar ge⸗ meldet, daß der erfolgreiche Motorſportmann Hellmuth Butenuth, dem die Popularität des Honomagwagens in erſter Linie zu danken und der ſeit Jahren Leiter der Hanomag⸗Verſuchs⸗Abteilung in Hannover iſt, aus ſeiner Stellung ausgeſchieden ſei, um zum Agrippina⸗Konzern zu gehen. Wie wir erfahren, entſpricht dieſe Meldung nicht den Tatſachen! Von einer„Stillegung“ der Hano⸗ magwerke kann nicht geſprochen werden, da es ſich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Hellmuth Bute⸗ nuth hat deshalb keine Urſache und auch nicht die Abſicht, ſeine erfolgreiche Tätigkeit aufzugeben. Seine gelegent⸗ liche nebenberufliche Tätigkeit bei der Agrippina iſt viel⸗ mehr lediglich eine ehrenvolle Auszeichnung, da B. auf Grund ſeiner umfaſſenden Kenntniſſe berufen iſt, in Ver⸗ ſicherungsſtreitigkeiten bei Kraftſahrzeugſchäden als Schieds⸗ mann mitzwirken. 5 verkauf wegen Aufgabe des Ladens.(Siehe Anzeige am * Die Viernheimer haben ſich erwartungsgemäß threm eigenen Platz, wenn auch etwas kräftig, revanchiert Die Altriper vollbrachten eine feine Leiſtung. Went auch die Sandhöfer ſtark erſatzgeſchwächt waren, ſo iſt Sieg über den alten Bezirksligiſten doch ſehr bemerken wert. Die Neckarhauſener haben den A⸗Klaſſen⸗Leuten gz Ladenburg bewieſen, daß zwiſchen der Kreisliga und bet -Klaſſe ein Klaſſenunterſchied ſchon beſteht. Das erſte Spiel gewann Neckarhauſen:0. 5 Am kommenden Sonntag ſpielen: Weinheim— Phönix Feudenheim— Käfertal Neckarſtadt— Altrip Heddesheim— Edingen Friedrichsfeld— 1913 Mhm. Neckarhauſen— TV. 1846 Der Mannheimer Phönix hat im vergangenen Jahr in Weinheim die Weinerſchaft verloren und hat Re, vanchegedanken. Er wird es ſich daher als beſondere Ehre onrechnen, bei der Entſcheidung der Meiſterſchaft noch ein letztes entſcheidendes Wort mitgeſprochen zu haben. Die Weinhetmer müſſen daher ſehr auf der Hut ſein, wenn ſte nicht überrumpelt werden wollen. An das Vorſpiel zwiſchen Feuden heim und Kg, fertal denkt man nur ungerne zurück. Die Wogen wer, oͤen ſich inzwiſchen wieder geglättet haben und man dor ein ſchönes Spiel erwarten, welches über die beſſere Pla. zierung zu entſcheiden hat. Feudenheim wird als Sieger erwartet. Altrip muß nach Neckarſtad t. In dieſem Jahr iſt die von Altrip zu knackende Nuß etwas härter als ſonff, Nach der Papierform haben die Altriper noch Aus ſichten auf die Meiſterſchaft. Man wird daher von Altrip erwar⸗ ten dürfen, daß es ſich mächtig ins Zeug legt, um die Punkte von der Kaſerne wegzuholen. Ob das gelingen wird, iſt fraglich. Edingen hat in Heddesheim keine Chancen, Mit dtieſem Siege wird Heddesheim etwas aus dem Ge⸗ fahrenbereich herauskommen. Der Tabellenführer hat die am Ende ſtehenden 1913er zu Gaſt und wird yvyr⸗ ausſichtlich einen Bombenſieg landen. Neckarhauſen hat die Turner bet ſich und wird dur einen Sieg weiter der Abſtiegsgefahr entrinnen.— wird noch bekannt, daß 1913 ͤ am Sonntag gegen den Ta⸗ bellenführer der A⸗Klaſſe, Wallſtad t, mit 711 ver⸗ loren hat. Neuer Schwimm ⸗ Weltrekord Die amerikaniſche Rekoröſchwimmerin Eleanor Holm ſtellte in Newyork mit 1,534 einen neuen Weltrekord über 150 Nards⸗Rücken auf und verbeſſerte damit de bisherige Beſtleiſtung der Auſtralierin Mealy von 1,859 um nahezu zwei Sekunden. Leichte Nachtfröſte mit Nebelbildung in Niederungen Am Tage meiſt heiter und ziemlich mild bei öſt⸗ lichen Winden. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See S Wind öh. dri S 85—.— Wel „ un S888 micht Stärke Wertheim 1511— 8 9 2 still— bedeckt Königsſtuhl] 5637779 3 6 28 ſchwach wolkig Karlsruhe 1207777 6 10 5 ON leicht bedeckt Bad. ⸗Bad 2130777,72 7 11 9 0 leicht halbbebett Villingen 7120778,3 2 8 9 0 leicht wolkig Bad Dürrh. 701— 2 9 1 No leicht wolkig St. Blaſten[780—. 1 8 00 leicht eiter Badenwell. 422 776,0 1 10 1 16555— ebel FJeldbg. Hof 1275644.9 4 4—4 f ſteif Nebel Süddeutſchland war ſeit einigen Tagen im Grem⸗ gebiet zwiſchen dem ſüdoſteuropäiſchen Hoch und dem isländiſchen Zentraltief und hatte während dieſer Zeit veränderliches Wetter mit wechſelndem Ein⸗ fluß der beiden erwähnten Aktionszentren auf ſeine Witterung. Dieſe indifferente Wetterlage hat ſich nun eindeutig zugunſten des Hochdoͤruckgebiets ge⸗ klärt, das uns bei öſtlichen Winden bereits Auf⸗ heiterung gebracht hat und bis auf wei⸗ teres trockenes Wetter in Aus icht ſte llt.. Amtlicher Schneebericht vom 19. Januar Feldberg⸗Poſtſt.: heiter,— 2 Grad, Schneehbhe Zentimeter, verharſcht, Ski und Rodel gut. Hinterzarten: bewölkt, + 2 Grad, keine Sportmöglich⸗ keiten. 5 bewölkt, + 2 Grad, Sportmöglich⸗ eiten. Grafenhauſen: bewölkt, 0 Grad, lückenhafte Schnee⸗ decke, nur Eisbahn möglich. Belchen: heiter, + 4 Grad, Schneehöhe 40 Zentimeter, verharſcht, Ski und Rodel gut keine chauinsland: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 5 Zenti⸗ meter, lückenhafte Schneedete, Ski und Rodel ſtellen weise. Ruheſtein: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Firnſchnee, Ski und Rodel mäßig. 5 Unterſtmatt: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, erbte Ski und Rodel mäßig. Bühlerhöhe⸗Pl.: bewölkt, + 1 Grad, keine Sportmög⸗ lichkeiten. St. Auton am Arlberg: bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, verharſcht, Ski und Rodel gut. St. Chriſtoph: bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 60 Zen, timeter, Pulver, Ski ſehr gut. Chefredakteur: Kurt Fiſcher a Verantwortlich für Pale: f A. ne— ane Dr. Steſaz Kayſer Kommunalpolitik und Lokales U Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Will Müller„ Handelsteil! Kurt 11 0 Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, fämilſch Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung Gm. 25 annheim Re 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückf Geschäftliche Mitteilungen * Eine wirkliche Erſparnis erzielt die Hausfrau durch 5 Verwendung der altbewährten Maggiwürze. Wo bei dem beſcheidenen Wirtſchaftsgeld an den nötigen Zutaten 15 ſpart werden muß und die Suppen, Soßen und Gemile gleichwohl den gewohnten Wohlgeſchmack erhalten ſollen, wirkt Wenige Tropfen ge⸗ nügen. 8 S7 *. 1 Das bekannte Küchenmogazin Raphael 1 Breiteſtraße, veranſtoltet einen behördlich genehmigten A Maggis Würze Wunder. 10. d.., abs.) char Schönfelben 1 endung nur bei Rückpors 3 S TTV . 1 2 „7. 7—— 8 — ſo ſſt bemerken. euten gz a und ber Das erſte enen Jahr id hat Re⸗ noere Ehre ſt noch ein K aben. 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Obwohl die Frage eines Einheitsbetriebs⸗ ſtoffs ſchon ſeit Wochen behandelt wurde, iſt die Plötzlichkeit, mit welcher der Vorſchlag der von der Regierung eingeſetzten Kommiſſion an die Oeffentlichkeit gelangte, den Petroleum⸗ Intereſſenten ebenſo überraſchend gekommen, wie den Verbrauchern und dem Reichsverband der Automobil⸗ induſtrie. Der Plan der Einführung eines Treibſtoffgemiſchs von ca. 70 v. H. Benzin, 10 v. H. Benzol, 10 v. H. abſolutem Alkohol und 10 v. H. Methylalkohol wird vom A. D. A. C. als der größten deutſchen Verbrauchergemeinſchaft ab⸗ gelehnt, zunächſt, weil der A. D. A. C. gegen jede Mo⸗ nopoliſierung iſt. Auch der Benzol⸗ Verband, von welchem man glaubte, daß er als Vertriebsorganiſation des deutſchen Zechen⸗Benzols den Monopolbeſtrebungen naheſtünde, lehnt, wie wir auf telephoniſche Aufrage in Bochum erfahren, die Monopoliſierung in der bisher vorgeſchlagenen Form ab. Der Reichsverband der Automobilindu⸗ ſtrie als Vertreter der Kraftfahrzeuginduſtrie, Wagen und Motorräder, will ſich gegen die Monopolbeſtre⸗ bungen nicht bündig feſtlegen, iſt aber offenſichtlich gegen ſie. Zu dieſen Ablehnungen der Betriebsſtoffverbraucher, der Hauptlieferanten deutſchen Kraftſtoffs(Benzols) und des Kraftfahrzeuginduſtriellenverbands ſchreibt uns unſer 8..⸗ Kraftfahrzeug⸗Mitarbeiter: „Kaum je iſt zwiſchen allen Beteiligten, Verbrauchern, Herſtellern und verwandter Induſtrie ſolch ein mütige Ablehnung erzielt worden wie im Falle dieſes Mono⸗ polplans. Der Kraftfahrer als der am meiſten Beteiligte lehnt die Monopolbeſtrebungen ab, weil er von ihnen nicht die geringſte Brennſtofſpreis⸗Ermäßi⸗ gung erwartet, ſondern nur eine Verteuerung. Nur freier Wettbewerb kann Preisherab⸗ ſetzungen zur Folge haben, Monopoliſie⸗ rung niemals. Weiterhin aber hatte jeder Kraftfahrer eine Betriebsſtoffart oder Marke, die für ſeinen Motor be⸗ ſonders geeignet war. Die eine Maſchine verlangte Be⸗ triebsſtoffgemiſch, die andere wollte nur Benzin. Ein drit⸗ ter Fahrer wieder hatte in der Praxis feſtſtellen können, daß ſein Motor mit dem handelsüblichen Betriebsſtoff⸗ gemtſch, gleich welchen Namen ſie hatten, nicht ſo leiſtungs⸗ fähig war wie mit einem Benzin⸗Zuſatz zu dem Gemiſch. Die im November beendete Standard 30⸗Tagefahrt auf dem Nürburgring hat unter genaueſter Kontrolle von A. A..⸗ und A. v..⸗Funktionären und Sachverſtändigen den Be⸗ weis erbracht, daß handelsübliches Betriebsſtoffgemiſch (nämlich mit 90—40 v. H. Benzolzuſatz) zwar 10 v. H. teurer im Einkauf, dafür aber 10prozentig höher in der Leiſtung iſt, wozu noch die Schonung des Motors hinzukommt. Die neue Gemiſch⸗Kombination aber, die zum Monopol werden ſoll, iſt fraglos über die Labora⸗ toriumsverſuche noch nicht weit hinausgekommen. 0 Der deutſche Kraftfahrer alſo ſoll Verſuchskarnikel werden für eine neue Brennſtoffart, die noch nie⸗ mals und nirgendwo in der Welt praktiſch er⸗ probt worden iſt. Daß es zurzeit 50 000 deutſche Zapfſtellen gibt, iſt nur begrüßenswert. Mag auch die eine oder die andere Tankſtelle für die Betriebsſtoffgeſellſchaft kein Ge⸗ wiungeſchäft ſein, ſo wird doch durch ihr Vorhandenſein nie⸗ mand geſchädigt, und dem Kraftfahrer iſt ſie nur angenehm, weil er in jedem Falle in ber Lage tiſt, das von ihm gewünſchte Gemiſch oder Benzin erhalten zu kön⸗ nen, und zwar zu handelsüblichem Preis. Die Mehr ⸗ zahl der deutſchen Motoren iſt hochverdich⸗ tet. Auch in den Vereinigten Staaten und deren Auto⸗ mobilinduſtrie iſt der Hochverdichtungs⸗Motor mehr und mehr im Aufkommen, weil er überragend leiſtungsfähig iſt. Entweder alſo iſt das beabſichtigte beutſche Brennſtoffgemiſch den Hochverdichtungsmotoren mangels genügendem Benzol⸗ zuſatzes ſchädlich bzw. mindert ihre Hochleiſtung, oder hat ſchädliches Klopfen zur Folge, oder aber es iſt für dteſenigen Motoren, die mit Nur⸗Benzin fuhren, überflüſſig und durch ſelne Zuſätze nur verteuernd. Täglich werden auch heute noch Hunderte von Kraftfahrzeugen außer Betrieb geſetzt, weil die Kraftfahrzeugſteuer für die Kraftfahrzeug⸗ beſitzer untragbar und angeſichts der zu hohen Brennſtoffkoſten, durch Zoll und Steuern maßlos heraufgeſchraubt, der Kraftfahr⸗ zeug betrieb unwirtſchaftlich iſt. Es gilt, auch im Intereſſe der Reichsfinanzen, den Kraftfahrverkehr zu heben, weil durch ihn Werte geſchaffen und Geldumlauf ge⸗ fördert wird. Jegliche Verteuerung aber, und ſeien ſie auch nur in der Einregulierung der Motoren auf neue Brenn⸗ ſtoffart(ſofern das überhaupt möglich iſt!), droſſeln die Entwicklung. Deutſchlands Automobil⸗ und Motorradindu⸗ ſtrie ringt um ihren Beſtand. Aenderung im Betriebsſtoff würde für die Kraft⸗ fahrzenginduſtrie wieder einmal Schaffung neuer Konſtruktionen, zum minbeſten aber koſtſpielige Aenderungen bedingen. Und nicht nur die Induſtrie, ſondern auch der Käufer wäre hier durch die Monopolpläne der Reichsverwaltung beſtraft. Deutſcher Landwirtſchaft ſoll und muß geholfen werden. Dazu iſt der deutſche Kraftfahrer nach beſter Mög⸗ lichkeit bereit. Der neue Betriebsſtoff⸗Monopol⸗ entwurf aber ſcheint ein wenig an rüchig. War bisher nur vom Zufatz von Sprit aus landwirtſchaftlichen Betrie⸗ ben die Rede, ſo ſoll nach dem jüngſten Entwurf deutſche Benzinproduktion beſonders gefördert und auch noch Me⸗ thyl⸗Alkohol zugeſetzt werden. Deutſches Benzin aber erzeugt, von den vorläufig in der Produktionsmenge be⸗ langloſen hannoverſchen Erdölvorkommen abgeſehen, lebig⸗ lich die J. G. Farbenindustrie im Leunawerk bei Merſeburg. Methyl⸗Alkohol wiederum wird aus den Stickſtoff⸗Anlagen er J. G. gewonnen. Der derzeitige Reichs wirtſchafts⸗ miniſter aber, unter deſſen Aegide dieſe Monvopolbeſtrebun⸗ gen geſchaffen wurden, Profeſſor Warmbold, war bis zu ſeinem Amtsantritt Beamter der J. G. Farbeninduſtrie. Wird nun das aus Braunkohle gewonnene Leuna⸗Benzin durch die auf Inlandsherſtellung hinzielende Kraftſtoff⸗ Monopoliſterueg ſtark gefragt. ſodaß der Leuna⸗Benzin⸗ betrieb erweitert werden muß, iſt mit einem Anziehen der Braunkohlenpreiſſe zu rechnen Unter der Deviſe, der deutſchen Landwirtſchaft durch Spritverbrauch helfen zu wollen, wird anſcheinend ein raftfahrer gegen den Beilage der — ̃—— —— Induſtriezweig einſeitig unterſtützt, nicht] Reichsminiſter Profeſſor Warmbold täte gut, ſeine im In⸗ nur zum Nachteil der Kraftfahrwirtſchaft. Denn daß auch der Benzol⸗Verband als Exponent der Schwerindu⸗ ſtrie die Monppolbeſtrebungen in der jetzt bekannt gewor⸗ denen Faſſung ablehnt, iſt Beweis dafür, daß nicht dem Allgemeinintereſſe von Induſtrie und Landwirtſchaft durch die vor⸗ geſchlagene Brennſtoff⸗Einheit gedient wird, ſon⸗ dern uur einer beſtimmten Intereſſengruppe. Anüberlegte Treibſtoffpläne Von intereſſierter Seite wird uns geſchrieben: Soweit die Umriſſe des Projekts eines deutſchen „Einheitstreibſtoffes“ für Kraftfahrzeuge bisher erkennbar geworden ſind, wird ein Reichszwangsgemiſch, beſtehend aus 10 v. H. Spiritus(Aehtylalkohol), 10 v. H. Methylalkohol, mindeſtens 10 v. H. Benzol und dem Reſt Benzin vorgeſchlagen. Daneben ſoll es keine anderen Brennſtoffe geben. Die Inlandproduzenten erhalten ein 100proz. Vorwegabſatzrecht. Der Zuſchußbedarf an Im⸗ porttreibſtoffen wird auf Grund eines Lizensſyſtems ein⸗ geführt. Es ſind rund zwanzig Monate vergangen(15. 4. 1980) ſeit der Erhöhung des Mineralzolles von 6 auf 10, per Dz., der Schaffung des Benzolzolls von 10/ per Dz. und der Ausgleichsabgabe von 3,80/ per Dz., rund 18 Monate(4. 7. 1930) ſeit Einführung der 2 proz. Spritbeimiſchung, etwa 10 Monate ſeit Erhöhung des Spritbeimiſchungszwangs von 27 auf 3½ v. H.(1. 4. 1931) rd. 7 Monate(6. 6. 1931) ſeit Erhöhung des Benzin⸗ und Benzolzolles von 10 auf 17/ per Dy. und rund 4 Mo⸗ nate ſeit Erhöhung des Spritbeimiſchungszwangs von 3% auf 6 v. H. Nach dieſer Serie von Treibſtoffbelaſtun⸗ gen zugunſten des Fiskus und der Inlandsproduktion hier Zuwendung eines 150proz. Schutzzolls und Sprit⸗ beimiſchung) ſollte man meinen, daß es höchſte Zeit für Entlaſtungsaktionen zugun⸗ ſten des Kraftverkehrs geworden ſei. Stattdeſſen kommt der Vorſchlag vom„Einheitstreibſtoff“. Der Fiskus hat die Importbrennſtoffe zum Eckpfei⸗ ler ſeiner Zolleinnahmen gemacht: 1929 1930 1931 Jan.⸗Nov. Jan⸗Nov. Jan.⸗Nov. Benzinzolleinnahmen 43,0 Mill. 78,2 Mill. 146,2 Mill. Benzolzolleinnahmen—„ 4,5„ 10,5„„ Zuſammen(11 Mon.): 43,0 Mill. 82,7 Mill. 156,7 Mill. Der Reichshaushaltsplan für 1931/32(1. April bis 31. März) erwartet 1202,0 Mill./ Zolleinnahmen(in der Zeit April November 1931 ſind 751,4 Mill./ eingegan⸗ gen, Geſamtzolleinnahmen in den Etatjahren 1930/1 1265,9 Mill. J, 1929/30 1095,2 Mill.) Mehr als 15 v.., wahrſcheinlich jedoch unter der Einwirkung der Notver⸗ ordnung vom 6. 6. 1931(Zollerhöhung von 10 auf 17. p. Dz.) gegen W v. H. der geſamten Zolleinnahmen des Etatsjahres 1931/82 werden aus Brennſtoffimporten ſtam⸗ men. Das Einheitstreibſtoffprojekt ſteht den 100proz. Vor⸗ wegabſatz der Inlandsproduktion und die Beſeiti⸗ gung jeden freien Wettbewerbs vor. Solange die Inlandsproduktion unter dem deutſchen Verbrauch liegt— und das iſt die ſichere Vorausſicht auf Jahre hinaus— entfällt auf Grund der Abſatzgarantie jeglicher Zwang ſeitens der Brennſtofflieferanten zu einer Treibſtoffpreisſenkung. Sollte aber das Einheitstreibſtoffkartell gar unter der der⸗ zeitigen Höhe des Schutzzolls geſtartet werden, was die Kaſſenlage des Reiches und das Streben der Intereſſenten befürchten läßt, daun wird eine Umkehr vom Schutzzoll kaum erfolgen, denn eine Reihe von Betrieben, die man aus irgendwelchen Gründen nicht untergehen laſſen kann oder will, werden nur im Treibhaus bieſer 36ölle leben können. Gegen den politiſchen Einfluß von Lanbwirtſchaft, Montaninduſtrie, Großchemie und gegen den Erdblunternehmer Preußen hat der Kraftver⸗ kehr kein Gegengewicht. 1931 betrug der Anteil der Inlandsprobuzenten am deutſchen Treibſtoffmarkt beſtenfalls 25—90 v. H. Er ſoll beſonders durch Erhöhung der Spritbetmiſchung und Zugabe von 10 v. H. Methyl⸗ alkohol auf 50 v. H. gebracht werden. Inlanbs⸗ und Aus⸗ landstreibſtoff ſtanden in etwa folgendem Verhältnis: Breunnſtoffeinfuhr Jan.⸗Nov. 1931 Jan.⸗Nov. 1980 239b Benzin 1275 322 To. 1 880 322 To. 2453 Benzol 180 738„ 168 488„ Zuſ.(11 Monate) 1 406 060 To. 1 54 805 To. Damit iſt nicht nur die in der Denkſchrift des Reichs⸗ finanzminiſters vom 18. Dez. 1980 erwartete 10proz. Er⸗ höhung. des Brennſtoffbedarfs 1931 gegenüber 1930 aus⸗ geblieben(85 v. H. der Einfuhr werden erfahrungsgemäß als Autotreibſtoff verbraucht); es ergab ſich 1981 ein Rück⸗ fall um mindeſtens 10 v. H. gegenüber 1930, da auch die Inlandserzeugung 1991 in ihrer Geſamtheit gegenüber 1030 trotz vermehrter Erdölgewinnung und Spritbei⸗ miſchung infolge einer etwa um ein Drittel zurückgefalle⸗ nen Benzolerzeugung(ſie iſt mit der Verkokung zwangs⸗ läufig verkuppelt) wahrſcheinlich niedriger Itegt. Es betrug die Benzolerzeugung 1930 327 400 To. im Wert von 110,52 Mill. 4. Statiſtiſche Er⸗ hebungen für 1031 fehlen noch vollkommen. Es wird jedoch bekannt, daß die Vereinigten Stahlwerke, auf die ein gutes Drittel der Ruhrbenzolerzeugung kommen, in ihrem Ge⸗ ſchäftsjahr(1. Oktober 1930 bis 30. September 1931) nur 60 000 To. gegen 92 000 To. im vorausgegangenen Geſchäfts⸗ jahr erzeugt haben, dazu Weſtoberſchleſien 1929: 24 000 To., 1930: 21000 To., 1991: 15 000 To. Benzol. Man wird alſo mit einer Benzoler zeugung 1931 von nur etwa 220000 To. im Reich zu rechnen haben, die bet dem derzeit eingeſchrünkten Koksverbrauch vor allem der Etſenhütten auch 1932 vorerſt kaum nennenswert anſteigen wird. Nach dem Ende Dezember dem Reichstag zuge⸗ gangenen Bericht des Reichsrechnungshofes hat das Branntweinmonopol in dem am 30. 9. 1931 zu Ende ge⸗ gangenen Geſchäftsjahr 1930/31 510 000 Hektoliter Treib- ſtoffſpiritus abgegeben, d. h. infolge der ab 1. Oktober 19381 auf 6 v. H. erhöhten Beimiſchungsqudbte für 1991 über⸗ ſchlägig rund 50 000 To. Die Inlandserdölerzeungung brachte 1980 174 300 To., 1929 102 900 To.(davon Preußen Neuen Mannheimer —— 169 507 bezw. 102 843 To., 1931 find bisher lediglich die Nr. 30 21 Jahr Sang D . N tereſſe des Reichs und ſeines Reſſorts notwendige Objektivi⸗ tät durch Vermeidung einſeitigen Intereſſenſpiels zu bewei⸗ ſen. Der Kraftfahrer aber fordert im Intereſſe ſeiner Brief⸗ taſche und ſeines davon abhängigen Fahrzeugs: freien Brennſtoffhandel mit Qualitäten, die wohl im Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft Spritzuſatz enthalten mögen, ſonſt aber ſo ſein ſollen und müſſen, wie ſein Motor und damit Beruf und Wirtſchaftsintereſſe es wünſcht!“ Siegfried Doerschlag. preußiſchen Monatsziffern bekannt, die aber nur unweſent⸗ lich unter den Reichsziffern liegen dürften. Preuß. Erdölerzeugung Jan.— Nov. 1931: 160 011 To., 1930(12 Monate) 169 507 To., 1929(12 Monate) 102 848 To. Demnach war 1931 der An wuchs der deutſchen Erdölgewin nung keineswegs ſo umfang⸗ reich, wie in der durch die vielen Oelnachrichten auf⸗ merkſam gemachten Oeffentlichkeit vermutet wird. Der Zuwachs blieb beſtimmt unter 10 v. H. Wenn dem deut⸗ ſchen Treibſtoffmarkt 100 000—120 000 To. aus deutſchem Erdöl gewonnenes Benzin zugefloſſen ſind, ſo wird das viel ſein. Demgegenüber ſind reichlich vorhanden bzw. erzeugbar nur die Surrogate Spiritus und Methyl⸗ alkohol. Das Reichsmonopolamt ſitzt bei 70proz. Aus⸗ nutzung der Brennkontingente auf rund 2 Mill. Hekto⸗ litern Vorräten. 150 000 To. Methylalkohol Jahresproduk⸗ tion könnten nach Mittetlung der J. G. Farbeninduſtrie durch die deutſchen Stickſtoffabriken„in ganz kurzer Zeit“ erreicht werden.(Produktionsanlagen müßten zum mindeſten noch geſchaffen werden; dazu kommen die er⸗ forderlichen Miſchanlagen.) Dieſe Surrogate ſoll nach der in dem Einheitstreibſtoffprojekt enthaltenen Zu⸗ mutung der deutſche Kraftverkehr mit 50/(Spiri⸗ tus) bzw. 25%(Methylalkohol bezahlen, alſo zum ſiebenfachen bezw. J fachen des Preiſes, zu dem beſten Benzin, unverzollt, in Hamburg auge⸗ boten wird. Mittel zur„Verbilligung wäre anſtelle des vorgeſchlagenen und gegen dem Ben⸗ zin„nur“ 3% fach teuereren Methanol die zollfreie Einfuhr einer der Spritbeimiſchung gleichen Menge Benzin durch das Reichsmonopolamt. 150 000 To. Benzin koſten rund 13 Mill. J, 150 000 Methanol 37.5 Mill. J, 150 000 To. Sprit 75 Mill. 1, 150 000 To. beſtes Benzin erfordern derzeit einen Valutenaufwand von rund 13 Mill. J. Die Automobilinduſtrie aber kann im Laufe eines Jahres im Exportgeſchäft diefe 13 Mill. 4 Deviſen und wahrſcheinlich mehr dazu wieder hereinholen, wenn ihr die Exporterſchwernis erſpart bletbt, die in einer durch den Einheitstreibſtoff erzwungenen, nicht weltmarktmäßigen Motorenkonſtruktion liegt. Auch a r⸗ beitsmarktmäßig bietet das Einheitstreibſtoffprojekt nicht nur keinen Vorteil, ſondern Nachteile. Denn der Kraftfahrzeugbau gehört zu den arbeitsintenſtoſten Ge⸗ werbezweigen, die Großchemie dagegen zu den beſonders kapitalintenſiven. Dazu kommt noch das durch Stillegung von 28 000 Tankſtellen freiwerden Perſonal. Wäch ſt ö te Inlandser zeugung an brauchbaren Ein geeigneteres des Sprits“ Treibſtoffen weiterhin ſtärker an, ſo müſſen die Treibſtoffverbraucher mehr noch als bisher darauf dringen, daß die fis⸗ kaliſche Belaſtung gleichmäßig dem Au s⸗ lands⸗ und Inlanbdstrelbſtoff auferlegt. wird, damit die Inlandspreiſe nicht von der Preisbewe⸗ gung am Weltmarkt abgehängt werden können. Der Kraft⸗ verkehr kann unmöglich Etatlücken füllen und bda⸗ neben einer großen Inlandserzeugung überhöhte Preiſe ſichern. Wirtſchaftswert des Kraftwagens Ergebniſſe der 30 Tagefahrt auf dem Nürburgring Die D. A. P. G. bringt ſoeben Ergebniſſe der Standard⸗ 30 Tagefahrt auf dem Nürburgring, die vom 15. Oktober bis 15. November ſtattfand, heraus. Was die meiſten Kraft⸗ fahrer wiſſen wollen, nämlich Leiſtungsunterſchiede der ein⸗ zelnen Fabrikate, werden von der D. A. P. G. abmachungs⸗ gemäß nicht bekannt gegeben. Wohl aber bieten die Wirt⸗ ſchaftswert⸗Zuſammenſtellungen intereſſante Angaben. Erſtmalig find feſte und laufende Koſten auf den Fahrkilometer bei einem Klein wa⸗ gen zuſammengerechnet worden. Bei Klein⸗ wagen bis 1 Liter Zylinder⸗Inhalt(4 Steuer⸗PS) betragen ſie bei 10 000 Kilometer Jahres⸗Fahrſtrecke und Beſetzung mit 2 Perſonen 5,81 Pfg. je Perſon, bei 30 000 Kilometer Jahresfahrſtrecke je Perſon nur 3,7 Pfg. Bet einem Wagen bis 1½ Liter: bei 10 000 Kilometer Jahresfahrſtrecke und durchſchnittlicher Beſetzung mit 3 Perſonen 3,6 Pfg. je Per⸗ ſon, bei Beſetzung mit 4 Perſonen nur 2,7 Pfg. je Perſon. Hieraus ergibt ſich deutlich, daß der Verwendungs⸗ zweck des Wagens von ausſchließlicher Be⸗ deutung iſt für die Koſten. Ebenſo iſt es bei den Laſt wagen Der amtliche Bericht der Standard ſagt, daß die Koſten der bei ber 30 Tagefahrt angefallenen Reparaturen als außerordentlich günſtig bezeichnet werden müſſen, nicht zuletzt bewirkt durch das ſorgfältige Einfahren der Wagen und ihre ſorgfältige Pflege während der ganzen Fahrtdauer. Der Standard⸗Bericht ſagt: „Ein Vergleich der feſten Koſten zu den laufenden Koſten der Fahrzeugunterhaltung bei einer jährlichen Fahrſtrecke von 10 000, 20 000 oder 30 000 Kilometer eigt deutlich, daß das Verhältnis der feſten Koſten zu den laufenden Koſten immer günſtiger wiro, je größer die Fahrſtrecke und 17 höher der Benutzungsgrad iſt. Dieſer Umſtand im beſonderen weiſt darauf 155 daß das Kraftfahrzeug als ſolches unbed wirtſchaftlich iſt, vorausgeſetzt, daß ein Fahrzeug in Betrieb ge⸗ halten wird, das den tatſächlichen durch⸗ ſchnittlichen Anforderungen entſpricht. Wie ſehr die Fahrweiſe des Fahrers von Einfluß iſt auf ben Betrieb des Kraftfahrzeuges, zeigt ſich klar und eindeutig im Vergleich der beiden agen der 3 5 Type(Wagen von 1,8 bis 2 Liter), die an der eranſtaltung teilgenommen haben. Was nun die Beobachtung über den Reifenverſchleiß anbelangt, ſo tſt intereſſant eine Feſtſtellung ber Continen⸗ tal, die darauf hinweiſt, daß die mitfahrenden Laſtwagen (alſo nicht Perſonenwagen), die faſt ausſchließlich mit Continental bereift waren, die ganze Fahrt ohne Reifen⸗ wechſel durchhielten. Namentlich bei den großen Wagen waren die Reifen zum Schluß der Fahrt erſt halb im Profil abgefahren. Die Unterſchtede, die inbezug auf dit Reiſenleiſtungen aufgetreten ſind, beruhen darauf, daß ein Teil der Wagen normal, ein Teil nicht unerheblich unter⸗ und ein Teil auch ſehr reichlich bereift geweſen iſt. Das markanteſte Beiſpiel für reichliche Bereiſung war der Hanomag⸗Wagen, der infolgedeſſen auch die günſtigſte Rei⸗ fenleiſtung auswies. Er hatte die reichliche Bereifung .50—48, während die meiſten Hanomag⸗Wagen der Fabrik nur mit 4,00—18 verſehen werden. Der Standard⸗Bericht kommt zu der Feſtſtellung: „Man kann nach den Erfahrungen der Praxts den durchſchnittlichen Mehrverbrauch auf offener 16 20 5 bei den Perſonenwagen mit rund 10 v. H. bis 20 v. H. einſetzen. Auf der anderen Seite ſind gegenüber dem ſonſtigen Betriebsſtoffverbrauch die Verbrauchszahlen für Reifen infolge der Oberfläche des Nürburgrings mit ihrem ſcharfen Bafalt⸗Spltt⸗Belag ganz weſentlich höher, als femals in der Landſtraßenpraxis. Auf dem Nürburgring hat der Reifen eine durch⸗ schnittliche e von rd. 10 000 Kilometer, während die Erfahrungen der Praxts beweiſen, daß die Hurchſchnittliche Lebensdauer der Reifen mindeſtens 20 000 Kilometer beträgt“. Die Aufzeichnungen über den Betriebsſtoffverbrauch haben das intereſſante Ergebnis gezeitigt, daß Betrießs⸗ ſtoffgemiſch, ea. 10 v. H. teurer als gewöhnliches Benzin einen 10 v. H. höheren Gebrauchswert ergibt, ſomit ift das Bedenken manches Kraftfahrers gegen„teureres“ Tanken hinfällig, weil er mit dem teureren Gemiſch eine prozentual größere Leiſtung, ſowohl an Kraft als auch an Wirtſchaftswert erreicht bet Schonung der Maſchine. Dleſe Feſtſtellung betrifft ſelbſtverſtändlich Motoren mit höherem Verdichtungsgrad. Daß beim Kleinſtwagen(DaW, Buch und 1 Liter Brennabor) bie Betriebsſtoffkoſten pro Fahrt⸗ kilometer nur 2,54 Pf. ſind, beim 1,2 Liter Opel, Stoewer⸗ Vornantrieb nur 3,18 Pf., beim 1 Liter Wanderer nut 3,88 Pf. und auch bei den 1,6 bis 2 Liter⸗Wagen(Opel, Abler, Mercedes⸗Benz Typ Stuttgart, Ford 8 PS⸗Wagen, Mercebes⸗Benz Typ 170, Schwingachswagen mit 0 Zylin! der⸗Motor nur 4,15 Pf. betragen, beweiſt den außer; ordentlichen wirtſchaftlichen Nutzwert be Kleinwagens, der in Perſonen⸗ und Laſtbeſörberung dann weſentlich billtger iſt als die Eiſenbahn, weun zwei oder mehrere Perſonen mit dem Fahrzeug befördert wer⸗ den. Die Standard wollte mit ihrer 30 Tagefahrt den Wirtſchaftswert des Kraftwagens beweiſen. Die Bilanz dieſer größten je ſtattgefundenen Zuverläſſigkeitsprüfung iſt Beweis dafüür, daß das Kraftfahrzeug das ideale und wirtſchaftliche Beförderungsmittel der Gegenwart iſt, 8. D. Ces SI AHZ der Senden Aas fen Aosten bei becher fabrsfrecte von 77 Gel. ge Homefef Fase I 0 h e eee 2 See Krofisteff. 4 en- 5 7 lasſen osten % aue, ses. bereue ee ee e,„ e eee egen 925 2 ee 40 00 de d 8 O 5 nagen onne 7 ahr kosten ſosten] tsten Hosen fogfen er e en eee eee 11 TN 4E 22 47715821 F.4] 779 T- T 80 5212 622. J 30. 72 1060 122 7590. J Srennsbof Eve BE Feewer 220%e 1 2/ 057 21 792 Le Se- 2 70. 2 LL? AE 27 89 2681059/ 388 1 18-LdST 282[T2 L.8— L2H e Tee Ls 1 ö 200 4 oe! 4 Adler 2 7 5— 22.862.297 4227 B 52 255 26e. bt Beo. Ts, 220 4 fHercedes 5 ö Dr 51 Ford Dee g ercedes 8 290 4 2¶⏑Y/ N 2 1922 20. 4[2 753 TTL T ö e ee ee d 50 Hanss- Lou.12 57 Aussig A 7 5 12 e eee 2e 2 ee lee 280.24. 227 8 20 S See, 808 0. SO Finschſieſhlich fru fonds. und gremspriſungs- Am S Iterpreise flir,. Henan 3 5 5 ESS— Dienstag, 19. Januar 1932 HANDELS- D Der deutſche Außenhandel 1931 Ausfuhrüberſchuß 2967 Mill. Nm. gegen 1800 Mill. im Jahre 1930 Dezember⸗Außenhandel mit 250 gegen 267 Mill. aktiv/ Einfuhr im Dezember um 5 v. H. zugenommen, Ausfuhr um 5 Die Einfuhr hat im Dezember von 482 Mill. auf 488 Mill. zugenommen Mengenmäßig ergibt ſich eine größere Steigerung, und zwar um 5 v.., da der gewogene Durchſchnittswert um 4 v. H. zurückgegangen iſt. Wertmäßig hat ſich lediglich die Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken erhöht, der Menge nach iſt jedoch auch die Einfuhr von Rohſtoffen und von Fertigwaren, wenn auch unbedeutend, geſtiegen. Soweit jeßt bereits Nachweiſungen über die Einfuhr nach Bezugsländern im Dezember vorlie⸗ gen, ergibt ſich eine Steigerung des Warenbezugs aus den Vereinigten Staaten, aus Italien und aus Britiſch⸗Indien lim weſentlichen ſaiſonmäßig). Stark abgenommen hat da⸗ gegen die Einfuhr aus China.. Die Ausfuhr wird im Dezember von der Handels⸗ ſtatiſtik mit 712 Mill./ ausgewieſen gegen 734 Mill. im Vormonat. Die Reparations⸗Sochlieferungen, die im Vormonat 14 Mill. J betrugen, erſcheinen im Dezember wieder mit einem Betrag von 26 Mill. /. Für die Ge⸗ ſamtausfuhr leinſchließlich Reparations⸗Sachlieferungen) ergibt ſich demnach ein Betrag von 738 Mill.. Gegen⸗ über dem Vormonat, in dem ſich die Geſamteusfuhr auf 749 Mill. belief, erſcheint die Geſamtausſuhr ſomit nur wenig vermindert. Tatſächlich iſt ſie jedoch ſtärker 8 u⸗ u ck g e gangen; denn in dem Dezembernachweis ſind in verhältnismäßig großem Umfong Ausfuhrpoſten ent⸗ halten, die bereits in früheren Monaten hinausgegangen ind. a Es handelt ſich dabei um Lieferungen von Groß⸗ maſchinenanlagen, die in der Regel in Teilſendungen, die ſich über mehrere Monate erſtrecken, ausgeführt werden. Die ſtatiſtiſche Anſchreibung dieſer Poſten erfolgt aus Zweck⸗ mäßigkeitsgrün en regelmäßig erſt nach Abſchluß der gan⸗ gen Lieferungen. Insgeſamt iſt die Ausfuhr von Ma⸗ 8 Maſchinenteilen und Keſſeln im Dezember mit 129 l. J, d. h. um rund 40 Mill./ höher als im Novem⸗ Her ausgewieſen. Von dieſer Steigerung dürften minde⸗ ſtens 30 Mill.„ auf nachträgliche Sammelonſchreibungen entfallen. Berückſichtigt mam dies, ſo ergibt ſich, daß die Ausfuhr tatſächlich gegenüber dem No vember umetwaß biß 6 v. H. abgenommen hat. Mengen mäßig iſt der Ausfuhrrückgang nicht ganz ſo groß, weil gleichzeitig der Durchſchnittswert der Ausfuhr ge⸗ funken iſt. Abgenommen bat die Ausfuhr, ſoweit die bereits vor⸗ Regenden Zahlen erkennen laſſen, beſonders wieder nach ſolchen Ländern, deren Währung entwertet iſt. Abgeſehen von Dänemork und Schweden, deren Waren⸗ bezüge aus Deutſchland ſich im November bereits ſtark ver⸗ mindert hatten, zeigt vor allem die Ausfuhr nach Eng ⸗ Jlonb einen ſcharfen Rückgang(von 120 Mill. ½¼ auf 99 Mill.). Dabei iſt zu berückſichtigen, daß hier auch die Dezemberzahl wohl noch in größerem Umfang Vorein⸗ deckungen enthält. Höher ausgewieſen iſt die Ausfuhr u. ., nach Frankreich(Steigerung der Reparations⸗Sachliefe⸗ rungen um 9 Mill.), nach Rußland(plus 18 Mill./ und nach der Schweiz(plus 6 Mill.). Im weſentlichen dürften dieſe Steigerungen mit den vorerwähnten Sammel⸗ Anſchrelbungen bei der Ausfuhr von Maſchinen zuſammen⸗ hängen. Die erhöhte Ausfuhr nach der Schweiz iſt da⸗ neben möglicherweiſe noch durch Voreindeckungen im Hin⸗ Blick auf das bevorſtehende des Handelsvertrags zwiſchen Deutſchlond und Schweiz beeinflußt. Die Handelsbilanz zeigt im Dezember eine Ak⸗ kivität von 224 Mill. /; einſchließlich der Reparations⸗ Sachlteferungen beläuft ſi Mill. 4 gegen 287 Mill. im November. Im einzelnen ergeben ſich gegenüber oem Vormonat folgende Veränderungen: Die Steigerung der Einfuhr von Leben smit⸗ teln beruht im weſentlichen auf höheren Bezügen von Sibdfrüchten(. 7,8 Mill.), Kaffee( 3,2 Mill./ und Gerſte. 2,1 Mill.). In der Einfuhr von Rohſtoffen ſtehen einer Stei⸗ gerung des Bezugs von Textilrohſtoffen(. 120 Mill. 1) der Ausfuhrüberſchuß auf 250 —6 v. H. abgeſunken Abnahmen vor allem bei Mineralölen(— 6,3 Mill.), Oelfrüchten und Oelſaaten( 4,3 Mill.), Fellen zu Pelzwerk(— 3,4 Mill, /) und Rohtabak(— 3,1 Mill. /) gegenüber. In der Gruppe Rü Fertigwaren wird ein niſſen(— 3 Mill. /) ſowie Mill. /) teilweiſe ausgeglichen durch eine Zunahme der Einfuhr von Textilfertigwaren( 3,1 Mill.). In der Ausfuhr von Fertigwaren iſt wie oben bereits erwähnt, die Ausfuhr von Maſchinen, Keſſeln und Maſchinenteilen um 40 Mill./ höher ausgewieſen als im Vormonat. Abgenommen hat im weſentlichen im Zuſam⸗ 1931 die Einfuhr um ein Drittel von 10 200 1927 um mehr als die Hälfte/ Ausfuhr Die tatſächliche Einfuhr hat im erſten Halbjahr 1931 3 700 Mill.„ betragen. Von der ausgewieſenen Zahl in Höhe von 3 806 Mill.„/ waren, wie im Junibericht 1931 bereits mitgeteilt, 106 Mill.„ für Lagerabrechnungen ab⸗ zuſetzen, die ſich auf bereits im Jähre 1930 eingeführte Waren beziehen. Im zweiten Halbjahr 191 iſt die Einfuhr mit 2916 Mill./ ausgewieſen. Nach dem früheren Verfahren der vierteljährlichen Lagerabrechnungen war die Einfuhr in den letzten Monaten des Jahres zu niedrig nachgewieſen, da die Entnahmen von Lägern ohne amtlichen Mitverſchluß für dieſe Monate ſtatiſtiſch erſt in den erſten Monaten des nachfolgenden Jahres erfaßt werden konnten. Im Verlauf des Jahres 1931 ſind dieſe vierteljährlichen Meldungen überwiegend jedoch durch monatliche Meldungen der an der Einfuhr beteiligten Firmen erſetzt worden. Im weſentlichen ſind daher die im zweiten Halbjahr 1931 von Lägern ohne amtlichen Mitverſchluß entnommenen Waren in den Nachweiſungen bis Dezember enthalten. Es fehlt nur noch ein Betrag von ſchätzungsweiſe 16 Mill. /, der erſt Die monatliche Bewegung des Außenhandels (in Millionen 1) ——̃̃— r—— f 5 b g Nenne ene Gegenwartswerte in Mill. RM. Monat a 97 gz Air. Lebensmitt. Rohſtoffe Fertigwaren Einf. Ausf. pes.— Einf. Ausf] Einf. Ausf. Einf. Ausf Monats⸗ durchſchn. 1925 1030 783— 297 355,2 43,1 517,6 186,7 167,1 552,4 dto. 192711886 852— 334 360 5 34,9 599,4 187,2 2116 629.3 dio. 1928 1166 970— 198 348 6 50,7 603,9 189 11 204,8 708,7 bto. 19291120 1057— 66 818,4 59,8 600,4 210,5 189,2 754,1 dito 1930 8686 1002 186 247.7 0 40.5 204,1 149,8 753,5 Jane e eee e ee e ee Februar 981 1020. 45 278.4 48.8 528,9 228,6 167.8 755,5 März 888 1104 221 213,6 46.2 498,4220.7J 167.5 833,9 April„ 888 976 88 241.6 36,7 479,8 199,9 158,5 734,4 Mai 830 1996(E 268 209,2 39,9 454.3 238.3 159,3 813,3 Juni 813 910 96 215.0 48,1 440,6 187 2 150,5 669,8 Juli... 909 950 41734 40,0 478.7 199.0 150,0 706.8 Auguſt 795 970 175 1 0 40.6 437,3 185,3 136,5 740,4 September.. 736 1001 264 1 0 35,3 386,2 195.4 132,7 762.0 Oktober. 833 1073 289 248,6 36,2 480,2 208,1 148,5 817.4 November 734 981 197 206,8 33,9 882,176, 188,6 711, Deiember.I 681 902 L 2211 192.4] 32,71 858.7J 169.0 122 3 697,0 Januar 1 217. J 728,8 37777 IId. 5 Februar 620 778 178 171,8 24,0 381,4 156,7 112.5 891,1 März 584 866 252 170.5 28.8 297, 171,7 110,7 662,8 April 679 818 189 191,6 32,6 367.7 159,8 115,2 619.9 ae 509 788 184 171.5 29.6 810,7 154 4 112,7 532.8 Juni 507 746= 139 168 5 25,2 322.5 150,0 114,1 586,3 Juli„„ 582627 265 167,4 31.4 286,6 151,0 105.6 641.1 Auguſt 484 802 f 3481248 27.7 248,3 154,8 638,7 616,4 September. 448 835 387 131,4 32,2 227.5 153.0] 84,8 646,3 Oktober 469 879 + 346 158,2 86 1 224,6 148,4] 84 8 690,8 November 482 248 + 266 140,5 33.1 248 4 128,7] 88,9 588,7 Dezember 488 738 250 158,1 31,7 240,7 115,7 86.4 589,4 Ausfuhr einſchließlich Reparations⸗Sachlieferungen Freiverkehr erneut ſchwächer Bei ſchwächerer Grundſtimmung etwas größere Umſatztätigkeit“ Namentlich Nebenwerte um mehrere Prozent gedrückt Pfandbriefe gleichfalls rückgängig AE Berlin, 19. Jan.(Eig. Dr.) Nachdem ſchon geſtern abend die Kurſe weitere mehr⸗ prozentige Abſchwächungen erfahren hatten, da vom Aus⸗ Lande ebenfalls rückgängige Notierungen gemeldet wur⸗ den und die Mark nachgebende Haltung zeigte, blieb die Grundſtimmung auch heute ziemlich matt. Das Hauptproblem war auch heute die Reparationskonferenz. Ferner tauchten in der heutigen Morgenpreſſe Gerüchte von einer beabſichtigten Währungskonferenz auf, wobei der Grundgedanke der iſt, durch eine internationale ührungsregelung die Valutakonkurrenz am Weltmarkte auszuſchalten und das Riſiko für die noch am Gold⸗ ſtandard feſthaltenden Länder zu verringern. Die rückgängige Tendenz der deutſchen Werte im Aus⸗ lande löſte auch im heutigen Freiverkehr weiter cher Abgebeneigung aus, ſo daß die Kurſe, ohne daß das Angebot jedoch als dringend zu bezeichnen war, wei⸗ ter um 1 bis 2 v. H. nachgaben. Es iſt intereſſant feſt⸗ zuſtellen, daß die Umſatztätigkeit bei ſchwächerer Grund⸗ ſtimmung verhältnismäßig größer iſt, als bei ſteigenden nach, auch Anleihen waren in dieſem Ausmaße gedrückt. Kurſen. Pfandbrieſe gaben ebenfalls bis zu 1 v. H. In Erwartung der heutigen Lavalrede blieb die Ten⸗ denz an den Aktienmärkten auch in den Mittags ſtun⸗ den ſchwach. Beſonders matt waren Nebenwerte. Da⸗ durch, daß ſo gut wie gar keine Aufnahmeneigung be⸗ ſtand, verloren dieſe Papiere ſchon bei geringem Angebot erneut mehrere Prozent. Auch am Pfandbrief ⸗ markt blieb die Stimmung ſchwach. Geld zeigte An⸗ zeichen einer Exleichterung. Tagesgeld war ſchon keil⸗ weiſe unter 7,5 v. H. zu haben, die übrigen Sätze blieben unverändert. g London träge f A London, 19. Jan.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute in träger Haltung, beſondere Merkmale waren nicht zu beobachten, britiſche Stagtspapiere tendierten ſtetig, internationale Werte lagen unſicher. In der City iſt durch das lange Warten auf die Ent⸗ ſcheidung des franzöſiſchen Kabinetts in der Frage der Vauſanner Konferenz ſtarke Nervoſität entſtanden. Die ſpeben aus Newyork kommende Nachricht, wonach die Maßnahmen der amerikaniſchen Regierung kaum von inflationiſtiſcher Wirkung ſein werden, täuſcht über die prekäre Situation in den Vereinigten Staaten nicht hinweg. Mit Intereſſe verfolgt man die Bewegung des Dollars, vor allem die geſtrige Ab⸗ ſchwächung in Paris. Weitere Anzeichen einer Zuſpitzung der Lage liefert ein Bericht über die faſt völlige Ausſchaltung der holländiſchen Schiffahrt durch die Konkurrenz der vom Goldſtandard abgegangenen Länder oder der Staaten, die ihrer Schiffahrt Subventio⸗ nen geben. Die Nachrichten aus Deutſchland über neue Abwehr⸗ zölle gegen die ein Valutadumping betreibenden Länder hat bisher noch keinen Widerhall gefunden. Schon jetzt kann man aber Verſtändnis für die Notwendigkeit ber⸗ artiger Maßnahmen beobachten, obwohl die offizielle eng⸗ ſche Politik ſich zunächſt auf Verhandlungen einlaſſen An der Börſe konnten ſich die Kurſe kaum behaupten, deutſche Bonds waren kaum verändert, 2,5proz. Konſols notierten 54%, proz. Belgiſche Anleihe 100,5, Angconda 376, Rio Tinto 14,75, Royal Dutch 14, Canada Pacific 2076, Kreuger u. Toll 8,25, Younganleihe 51,5 und Dawes⸗ anleihe 69,5. Amſterdam um 2 v. H. gedrückt ab Amſterdam, 19. Jan.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe eröffnete in ſchwächerer Haltung, im Verlaufe gaben die Kurſe weiter etwas nach und lagen etwa 2 v. H. unter geſtern. Die Unſicherheit über die Entwicklung der internationalen, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Lage wirkte verſtimmend. Königl. Petroleum notterten 121 bis 1183 bis 1194, Unilever 10494 bis 103 7 bis 104½, Philips 84, Handelsver. Amſterdam 175 bis 174 und Younganleihe 37 Brief. Die holländiſchen Getreidemärkte zeigten im Zu⸗ ſammenhang mit den höheren argentiniſchen Meldungen ſeſte Tendenz, die anderen Warenmärkte lagen unverändert. Pfund und Reichsmark weiter ſchwach An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft im allgemeinen nicht ſehr umfangreich, Pfund und Reichsmark tendierten eher ſchwächer, der Dollar war nach niedrigerer Eröffnung ſpäter erholt. Das Pfund, das geſtern mit 3,4736 gegen den Dollar ge⸗ ſchloſſen hatte, eröffnete zunächſt unv., um dann im Laufe des Vormittags auf.45½ nachzugeben. Gegen den Gulden ging es auf 88,57, gegen Zürich auf 17,67, gegen Paris auf 87,71 und gegen die Reichsmark auf 14,68% zurück. Die Reichsmark lag zwar heute morgen eine Kleinigkeit erholt. doch gab ſie die gute Beſſerung bald wieder her. In Amſter⸗ dam ſtellte ſie ſich auf 58,55, in Zürich auf 120,63 bis 120,70 und in Paris auf 598(geſtern 602). Die anderen Deviſen waren im großen und ganzen nur wenig verändert. Berliner Devisen Ulskontsätze: Relchsbank 7. Lombard 8, Privat 5 ⅜ und 7 v. g. Amtlich in Rm. Dis-] 18. Januar 19. Januar Paritdt für kont] Geld Brief eld Brief M Buenos⸗Aires 1Peſo 7.049.052 1043.047.88 Kanada ikan. Dollar.556.564.576 3,584 4,878 ab. en 6,57.868.572.548.552.809 alro.. lägypt. fd,— 14.95 14.99 14.81 14.85 21,917 Türkei. IIürk. fd. 8 5 2130 London.. 18Sterl. 8 14,60 14.64 14.46 14.50 20,393 New Vork. 1 Dollar 3.209.217 4,209 4,217 4,1780 Rio beJaneirotMillr.—.259 0,261 0,259.261.503 Uruguay. 1 Goldpeſo.748.752.748.752.421 Holland 100 Gulden 169,48 1697 169.58 16987 168,4 Athen. 100 Drachmen 12 5,495.505.49 5,505 5,445 Brüſſel 888.500 BF 38.59 58.71 58,64 58,76 58,355 Bukareſt.. 00 vert.517 2,528.517.528—.— Ungarn, 100 cpengö 8 59,94 59,06 57,94 58.06—.— Danzig 100 Gulden 8 5187 82.08 62.07 62,28 81,88 Helſingfors„ 100 2 6,094.106 6,194.208 10.51 talien. 100 Lire 7 21,15 21.19 98 21.02 22,02 ugoflavienioh Dinar 7%.433.447 7,443.457.855 owno. 100 Litas 8½ 1 0 8 92 102 5 1 Kopenhagen 100 Kr. 5 58 79. 0 5 Gaben 100 Grudge 8 1834 16 1324 13, 17485 Oslo 100 Kr. 8 79,12 79.28 78.67.88 111,74 Paris.. 100 Fr. 2½ 4 54 16.58 16,56 16,60 16,445 rag. 100 Kr. 8 12.465 12.485 12.465 12.485 12,38 chweiz.. 100 Fr. 2 52,12 62,28 52.12 62,28 80,51 Sofia.. 100 Lewa 9.057 8,068.057 38.068 3701 Spanien 100Peſetien% 35,68 35,74 88 35,74 659,57 Stockholm.. 100 Kr, 8 80,92 81.08 81,02 81,18 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm. 7. 111.69 111/91 111.59 111,81 12 49,998 50. 50 Wien 100 Schilling g 18.50 menhang mit der Sa ſonbewegung die Ausfuhr von Tex⸗ tilfertigwaren(— 13,2 Mill.), Kinderſpielzeug— 5,1 Mill.), Schuhwerk und anderen Lederwaren(— 3, Mill.). Vermindert iſt ferner die Ausfuhr von Walz⸗ ſowie die⸗ Erzeugniſſen. ſonſtigen Eiſenwaren pharmazeutiſchen ſer cher werkserzeugn jenige von nd n und he der Rohſt off ausfuhr beruht insbeſon⸗ V inderung der Ausfuhr von Stein⸗ ) und von Eiſenhalbzeug(1,9 Der Rückgang be einer auf Reparalions⸗Sachlieferun⸗ ember ſind in der Gruppe Rohſtoffe, Kohlen 9) Mill. 4, in der Gruppe Fertig⸗ mit 13,1(Vormonat (Vormonat 3,6) waren Maſchinen außer elektriſchen 2,2) Mill./ und Eiſenwaren mit 5,9 Millionen A. Mill. R. auf 6632 Mill..! geſunken, gegen nur 9600 Mill. gegen 12 036 Mill..“ 1930 10 im Verlauf dieſes Jahres nachgewieſen werden kann, weil ſich eine geringe Anzahl von Firmen dem neuen Verfahren noch nicht angeſchloſſen hat. Für die Berechnung der tatſächlichen Einfuhr im Jahre 1931 muß man dem⸗ nach die ausgewieſene Geſamtziffer in Höhe von 6 722 Mill. Mark auf der einen Seite um 106 Mill.„ vermindern, auf der anderen Seite um 16 Mill./ erhöhen. Es ergibt ſich dann für die tatſächliche Einfuhr im Jahr 1931 ein Betrag von 663 2 Mill.„ gegenüber einer tatſächlichen Ein⸗ fuhr von rund 10 200 Mill. 4 1930(die ausgewieſene Ein⸗ fuhrzahl von 10 393 Mill./ für 1930 war um etwa 200 Mill. überhöht). Somit iſt die Einfuhr gegenüber dem Vorjahr um rund 3 560 Mill. 1, d. h. um 1, zurückgegan⸗ gen. Gegenüber dem Jahre 1927, das die bisher höchſte Ein⸗ fuhr aufwies, beträgt die Abnahme ſogar mehr als die Hälfte. Ebenſo wie die Verminderung der Einfuhr von 1929 auf 1930 iſt auch der Rückgang von 1930 auf 1931 zu einem er⸗ heblichen Teil durch die Preisſen kungen bei den Einfuhrwaren beeinflußt. Von der Geſamtverminderung in Höhe von rund 3 560 Mill.„ dürfte auf die Senkung der Einfuhrpreiſe ein Betrag von faſt 2000 Mill. /, auf den Rückgang der Einfuhrmengen ein ſolcher von 1600 Mill. entfallen. Abgenommen hat gegenüber dem Vorjahr wert⸗ und mengenmäßig die Einfuhr aller Warengruppen. Weit⸗ aus am ſtärkſten tritt die Verminderung bei Rohſtoffen und Fertigwaren in die Erſcheinung. a Die Ausfuhr beträgt im Jahr 1931 9206 Mill. 4 gegen 11 329 Mill.„ im Vorjahr. Die Reparations⸗-Sach⸗ lieferungen haben ſich von 707 Mill 1 auf 38 Mill./ 1981 vermindert. Einſchließlich der Reparations Sachlieferun⸗ gen erhibt ſich ſomit für 1931 eine Geſamtausfuhr von rund 9600 Mill. 4 gegenüber 12 036 Mill. 4 1930. Auch der Ausſuhrrückgang im Umfang von rund 2400 Mill.& iſt zum größeren Teil die Auswirkung von Preisſen ku n. gen. Gemeſſen an dem Rückgang des gewogenen Ausfuhr⸗ durchſchnittswerts beträgt der durch den Preisrückgang be⸗ dingte Mindererlös in der Ausfuhr etwa 1400 Mill., während ſich der mengenmäßig bedingte Rückgang der Aus⸗ fuhr nur auf rund 1000 Mill.„ beläuft. Von der Ver⸗ minderung der Ausfuhr ſind alle Hauptwarengruppen be⸗ troffen. Während dem Wert nach die Ausfuhr von Fertig⸗ waren am wenigſten zurückgegangen iſt, hat ſie mengen⸗ mäßig ſtärker abgenommen als die Rohſtoffe und vor allem die Lebensmittel, die dem Volumen nach ſich auf dem Stand des Vorjahres gehalten haben. Die Handelsbilanz im Jahre 1931(unter Berück⸗ ſichtigung der Lagerabrechnungen) ſchließt mit einem Aus⸗ fuhrüberſchuß von rund 2574 Mill. 4 ab. Bei Gin rechnung der Reparakions⸗Sachlieferungen ſtellt ſich dieſer auf 2967 Mil l. 4. Gegenüber dem Vor⸗ jahr, das eine tatſächliche Aktivität von rund 1800 Mill. aufwies, hat der Aus fuhrüberſchuß ſomit um nicht ganz 1200 Mill.„ zugenommen. Von dieſer Zunahme ſind etwa 500 bis 600 Mill.„ auf den im Vergleich zu den Ausfuhrpreiſen ſtärkeren Rückgang der Einfuhrpreiſe, der Reſt auf die verhältnismäßig ſtärkere Schrumpfung der Einfuhrmenge zurückzuführen. OMillioneninſolvenz in der Strumpfwareninduſtrie. (Eig. Dr.) Die Strumpffabrik Stegmaier u. Aron ⸗ ſtein AG., Berlin, die bei mehreren Chemnitzer Strumpffabriken beteiligt iſt, befindet ſich mit rund 1 Mill. Mark Paſſiven in Schwierigkeiten. Nach Fertigſtellung des Status ſoll eine außergerichtliche Einigung angeſtrebt wer⸗ den. Weſtwaggon für weitere Konzentration Ein befriedigender Abſchluß Der Geſchäftsbericht der Vereinigten Weſt⸗ deutſchen Waggonſabriken AG. Köln⸗Deutz be⸗ merkt, daß bereits die zweite Hälfte des Berichtsjahres 1930⸗31 ſtark unter dem Eindruck der Weltwirtſchaftskriſe ſtand. Der Umſatz ging auf etwa 30 Mill. 4 z u⸗ rück, wovon nahezu ein Drittel auf das Aus⸗ landsgeſchäft entfiel. Dieſer Umſatzrückgong ſei für die Waggoninduſtrie nicht vorübergehend, ſondern man müſſe vielmehr auch für die Zukunft mit einer ſtarken Minderbeſchäftigung im Ver⸗ gleich zu den Vorjahren rechnen. Den gefahroͤrohenden Folgen dieſer Loge könne nur durch entſchloſſene Selbſthilfe Maßnahmen aus der Induſtrie ſelbſt begegnet werden. Auch dann bleibe Vorausſetzung für den Erfolg die verſtändnisvolle Mitarbeit der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft. Dieſe notwendige Selbſthilfe müſſe man in einer entſchloſſenen Weiter füh⸗ rung der von Weſtwaggon und anderen Unternehmungen eingeleiteten Konzentrabions bewegungen er⸗ blicken. Die deutſche Waggoninduſtrie ſei an Produktiens⸗ ſtätten immer noch überſetzt und daher als Geſamtheit zu ſtark mit Unkoſten belaſtet. Dieſe Tatſache werde nicht aus der Welt geſchafft durch dͤie Bemühungen um einen Weiter⸗ beſtand der an ſich nicht notwendigen Betriebe, die zum Teil aus lokalpolitiſchen Geſichtspunkten heraus unter⸗ nommen worden ſeien. Die Moder niſ lierung des Hauptwerkes Köln ⸗Deutz durch energiſche Förderung neuzeitlicher Fertigungsmethoden habe einen ſehr erheblichen Erfolg erzielt und das Ergebnis des Berichtsjohres noch befriedi⸗ gend geſtaltet. Der Rohüberſchuß ging von 4,401 auf 3,347 Mill./ zurück. Steuern und Abgaben erforderten 0,878(1,134), ſoziale Laſten 0,548(0,768), Unterſtützungen 0,189(0,160), ſodaß nach Abſchreibungen von 0,98(1,07) Mill. J ein Reingewinn von 1,01(1,26) Mill. ,¼ ausgewieſen wird, woraus bekanntlich 5(i. V. 7) v. H. Dividende verteilt werden. In der Bilanz erſcheinen die Anlagewerte mit 14,174 (15,172) Mill. 4. Das Wertpapierkonto von 2,066(1,945) enthält 100 000 4 zum Nennwert eingeſetzte eigene Aktien ſewie ſaſt 98 v. H. des Geſamtkapitals der H. Fuchs⸗Waggonfabrik Heidelberg, die im Berichtsjohre befriedigend gearbeitet habe. Forderungen erſcheinen mit 1,807(1,590) und Bauſtoſſe und Halbfabri⸗ hate erheblich ermäßigt mit.217(6,747) Mill. 4. In dem letzten Poſten ſeien nach einem für die ganze Waggonindu⸗ ſtrie vorgeſchriebenen Verſohren die an die Reichsbahn zur Sicherung der Abſchlagszahlungen übereigneten Beträge nicht enthalten, wogegen auch die entſprechenden Abſchlags⸗ zahlungen nicht bilanziert worden ſind. Die Bilanzſumme verminderr ſich dadurch um 0,464 Mill. I. Der Preis⸗ entwicklung ſei bei der Bewertung der Vorräte voll Rech⸗ nung getragen. Bankguthaben ſtiegen auf 0,986(0,722), Hypothekenforderungen ſind mit 0,275(0,277) Mill./ auf⸗ geführt. Auf der Poſſivſeite ſei bei Aufſtellung der Ver⸗ pflichtungen zu berückſichtigen geweſen, daß Weſtwaggon im Juli 1930 eine feſte Option auf nominal 1,708 Mill. Aktien der Hannoverſchen Waggonfabrik AG. übernommen habe. Die Entwicklung der Verhältniſſe ließe befürchten, daß der Wert dieſer Aktien zum mindeſten ſtark gemindert ſei. Demgemäß ſei eine entſprechende Rückſtel⸗ lung unter den Verpflichtungen gemacht. Die longfriſtigen Verpflichtungen werden mit 1,663 neu aufgeführt. Der Poſten Rüchſtellungen für noch nicht abgewickelte Ver⸗ pflichtungen in Höhe von 2,08(1,61) enthält eine Rückſtel⸗ lung für die Verpflichtung aus dem Anteil an dem 100 Millionen ⸗Kreditgeſchäft der Waggonvereinigung mit der Reichsbahn. Infolge der ungeklärten Lage hätte man die⸗ ſen Poſten weſentlich erhöht. Weiter erſcheinen ſonſtige Verpflichtungen mit 1,64(2,42), Warenſchulden ſtark er⸗ mäßigt 0,71(2,06), Uebergangspoſten 0,56(1,09) und Rück⸗ lage für Gründungskoſten 0,15(0,69) Mill.„4. Anzah⸗ lungen gingen ganz erheblich auf 0,21(3,212) Mill./ zu⸗ rück, während der Vorjahrspoſten Akzepte von 0,717 Mill. diesmal völlig fehlt. Das loufende Geſchäftsjahr werde ſtärkſtens von der Wirtſchaftskriſe beeinflußt werden, da die Reichs⸗ bahnaufträge eine Beſſerung von kurzer Dauer nur ſei. (GV. 29. Jan.) Stetiger Brolgetreidemarkt Kleine Umſatztätigkeit/ Nur Berliner Produktenbörſe v. 19. Jan.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich kaum etwas geändert. Die Abſchwächung, die geſtern nachmittag aufgrund etwas reichlicheren Inlandsangebotes eingetreten war, hat wieder eine ſtetigeren Tendenz Platz ge⸗ war, hat wieder einer ſtetigeren Tendenz Platz ge⸗ Belebung erfahren hat. Das Inlandsangebot in beiden Brotgetreidearten war mäßig, reichte aber zur Be⸗ friedigung der vorhandenen Nachfrage zumeiſt aus. Im Promptgeſchäft war das Preisniveau in Weizen und Roggen gegen geſtern mittag kaum verändert, am Lie⸗ ferungsmarkte ſetzte nur Weizen bis 1½/ feſter ein. Weizen⸗ und Roggen mehle wurden für den laufen⸗ den Bedarf zu unv. Preiſen gekauft. Die billigeren Pro⸗ vinzroggenmehle waren wieder etwas beſſer beachtet, aber nur wenig angeboten. Hafer wurde, namentlich an der Küſte, ziemlich knapp offeriert, aber auch für Waggonware waren die Abgeber kaum zu Preiskonzeſſionen bereit. Von Gerſten waren Brauqualitäten infolge der Zurückhaltung der Brauereien im Zuſammenhang mit der Bierſteuerfrage ſehr ſchwer abzuſetzen, Futter⸗ und Induſtriegerſten lagen ſtetig. Für Weizen⸗ und Roggenexportſcheine waren die Forderungen heute behauptet. 5 Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 7576 Kg. 227229; Sommerweizen 76—78 Kd. 20 bis 232 feſter; Roggen 72—73 Kg. 197199 ſtetig; Brau⸗ gerſte 160—170; Futter⸗ und Induſtriegerſte 155180 ruhig; Hafer 136—144 feſter; Weizenmehl prompt 27,50 bis 31,25 ſtetig; Roggenmehl 70proz. prompt 27— 29,25 ſtetig; Weizenkleie 9,60—10 k. beh.; Roggenkleie 9,60—10 ruhig; Viktorigerbſen 21— 27,50; Kleine Speiſeerbſen 2123,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 14 bis 16; Wicken 1619; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 1415,50; Seradella, neue 22,50—28; Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 11,9012; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12/30; Erdnußkuchenmehl Baſis 59. v. H. ab Hamburg 12,20; Trockenſchnitzel 6506,60; Extrahtertes Sojabohnenſchrot 46 v H. ab Hamburg 10,80 10,80; dto, ab Stettin 11,60 bis 11,80; Kartoffelflocken 12,20—12,30; Rauhfuttermittel ruhig drahtgepreßt. Roggenſtroh 0,75—0,95; Weizenſtroh 0,60 bis 0,70; Haferſtroh 0,70—0,85; Gerſtenſtroh 0,35—0,75; gebund. Roggenlangſtroh 90,85—1,10; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,68—0,75; Weizenſtroh 0,55—0,65; Häckſel 1,25.—1,55; han⸗ delsübl. Heu, geſ. trocken 1,20—1,70; gutes Heu lerſter Schnitt).701,90; Luzerne, loſe 2, 402,70 Thymotee, loſe 2,85—.2,85; Kleeheu, loſe 2,25—2,55; allg. Tendenz ruhig.— Handelsrechtliche Lieferungsgeſchäfte: Weizen März 243 bis 43,75; Mai 250,50; Roggen März 210; Mai 214; Hafer März 157-5 G: Mai—. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Jau. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,45; März 4,55: Mat 4,00; Juli 4,70. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 67,50; März 71,25; Mai 69,25; Juli 68,75. 55 * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Jau. Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz ſtetig; März/(), Mai 5/57(5½5); Juli 5/%(5/); Liverpool Stroigbis und.; willig. Bedarfskäufe am Mehlmarkt London Weizenmehl unv. Mai 5/%(5/5); Juli 5/84 5/7); Liverpool Straights un. London Weizenmehl unv. * Niütruberger Hopfenbericht vom 18. Jan. Keine Zn fuhr, 50 Ballen Umſatz. Tewdenz ruhig— feſt. Für Haller⸗ tauer Hopfen wurden 33—38„/ erzielt. * Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 10. Jan. Jan. 6,10 B 5,80 G; Febr. 6,10 B 5,80 G; März 6,0 8 6,05 G; Mai6,30 B 6,20 G; Aug. 6,65 B 6,50 G; Okt. 6,80 8 6,65 G; Dez. 7,10 B 6,90 G; Tendenz: ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage— Jan. 31,65; Febr. 31,80; Tendenz: ruhig; Wetter: heiter. * Bremer Baumwolle vom 19. Jan(Eig. Dr.) Amerlk. Univer. Stand. Middl.(Schluß) 7,93. * Liverpodler Baumwollkurſe vom 19. Jan.(Ame rie. Univerſal. Stand. Middl.) Anfang: Jan. 52122, März 51718; Mai 516; Juli 515—16; Okt. 518; Jan.(38)— März(33)— Mai(33)—; Juli(33)—; Tagesimport 13 700; Tendenz: ſtetig. Mitte: Jan. 529; März 524; Mat 522, Juli 522, Akt. 529, Dez. 528; Jan.(85) 530 März(88) 595 Mai(33) 540; Juli(38) 544; Loco 559; Tendenz: ſtekig, Berliner Meiallbörse vom 19. Januar 1932 Kupfer Blei Zink 5 bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez Brief] Geld Januar.—.— 5750 57. 5 ebruar] 56.75 57.— 58.50. März—.— 587.50 57, April—.—158.— 5/50 Mai 58 50 58,50 58.—. Jult 558,25 39.— 58.50 ulli. 59.75 39. Auguſt 2 80.— 89,50—.— Sept.. 60.50 60,75 60.25 Oktober.—.— 61,25 61.25—— Nov.— 62— 61.504. Dezemh.[ 62.75 61501- Kupfer ſchwächer. Blei luſtlos, Zink ſtetig. Kupfer abgeſchwächt, Blei luſtlos, Zink behauptet Berliner Metall⸗Notierungen vom 15 Jan, Dr) Amtlich Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 70,75„ für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 5961; looo 8758; Standard⸗Blei per Jan. 20, 502,0; Ori⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 100 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗ „ 5 9899 v. H. 350; 6 gulus 2 Silber i. Barr. ca. fei ir Kg. 4435 2450 Barr. ca. 1000 fein pe 5 Londoner Mefallbörse vom 19. Januar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze g(1370 fein ſtand), Platin Unze 9 kupfer, Standard 89,25] Zinn, Standart 140,7] Aluminium Monate 39,4 Monate 143,7] Antimon Settl. Preis 39.25 Settl. Preis 140.7 Queckſilber Elektrolyt 46,50 Banka 158 7] Platin deſt ſelecied 41.50 Straits 143.7 Wolframerz urong sheets—.— Blei, ausländ. 14.95 Nickel El'wlrebars 47,50 Zink gewöhnlich 14.25] Weißblech E Kupfer unregelmäßig, Zinn ruhig, Blei und i 8 Mitte: ruhig; März 887(%% Standarökupfer, N 1 und * Part an j keine und und die falle ſpur. nend ſte s. lorei wan Hinte ſpur, S Seit den und N Otſel es w Ban nicht Mit zugeh ſchuld der 2 1 Teilſt Nr. 0 Nr. 1 d gende * N 0 — der den 1. 44 vert⸗ Veit⸗ und . 0 Sach⸗ 1981 run⸗ rund der ift u n. fuhr⸗ J be⸗ . Aus. Ver⸗ t be⸗ rtig⸗ igen allem tand rück⸗ u 8. Bei gen Vor⸗ L. u m Von n im der rkere ſtrie. on. nitzer Mill. des wer⸗ nzah⸗ (zu⸗ Mill. tens eichs⸗ ſei. N * Dienstag, 19. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Sopyright 1831 by Prometheus Vetlag 9 Or. Eichacker, Gröbenzell bel Münchep werfe den erſlen Slein ROMAN VON ELSE SPAR WASSER 2 So ſehr ward Liſelotte wohl noch nie geliebt als an jenem Abend, an dem ſie ſagte:„Nein, ich habe keine Eltern!“ Die Kerzen kniſterten und verlöſchten, und in Liſelotte ſchrie die Sehnſucht. Sie nahm Hut und Mantel und verließ das Haus. Sie ſchritt durch die ſtillen Straßen, einſam— einſam— und die fallenden Schneeflocken verwiſchten ihre friſche Fuß⸗ ſpur. In manches Fenſter ſah ſie hinein, wo bren⸗ nende Kerzen ſtrahlten. Vor manchem Haus ſtand ſie ſtill und lauſchte auf den Kinderjubel, der ver⸗ loren durch die geſchloſſenen Fenſter drang. Dann wanderte ſie weiter— einſam— einſam— und hinter ihr ſtrich der fallende Schnee die friſchen Fuß⸗ ſpuren zu. Sie hatte nicht bemerkt, daß ein Mann aus einer Seitenſtraße gekommen war, bei ihrem Anblick ſtutzte und ihr langſam folgte. Als ſie wieder vor einem Parterrefenſter ſtand und durch die leichten Stores den brennenden Baum betrachtete, kam er auf ſie zu und zog den Hut. Wäre ein Blitzſtrahl vor ihr niedergefahren. Liſelotte hätte nicht mehr erſchrecken können. Aber es war ein eigentümlicher Schreck, der ihr mit ſüßer Bangigkeit das Herz zuſammenkrampfte und ſie nicht vom Fleck ließ. Sie ſah in dem ſpärlichen Licht nur den grauen Lodenmantel und den breitkrempigen, schwarzen Hut und wußte, wer er war. Er ſchaute mit leichtem Lächeln in das regungsloſe Geſicht des „Ja, ich war ſelbſt überraſcht, als ich Sie die Straße herabkommen ſah. Mich hatte es heute ſo eigentümlich gepackt. Vielleicht kann man es Heim⸗ weh nennen,— nach einer Heimat— nach Men⸗ chen „Ich kenne dieſes Heimweh! Es hat mich auch aus meinem einſamen Zimmer getrieben.“ Sie gingen nebeneinander her und plauderten. „Wie iſt es nur möglich“, dachte Liſelotte,„mir iſt zumute, als kenne ich ihn ſeit Jahren!“ Er fragte ſie nach ihrer Heimat, ſprach von ſeiner Arbeit, ſeinen Plänen, und Liſelotte hatte immer mehr das Empfinden, als ſei er ein Stück von ihr ſelbſt. Da kam ihnen ein ſchneidender Windſtoß entgegen. Liſelotte ſchauerte leicht zuſammen. „Sie werden ſich erkälten!“ ſagte er und ſchlug ihr fürſorglich den Mantelkragen hoch. Dann nahmen ſie den Rückweg durch den Park. Regungslos ragten die uralten Tannen gegen den Himmel, an dem ſchwere, grauweiße Schneewolken hingen. Das niedere Gebüſch mit ſeiner dichten, weißen Decke glich kleinen Schneehügeln, die Raſenplätze leuchteten geſpen⸗ ſtiſch wie rieſige Leichentücher. Kein lebendes Weſen rings, höchſtens, daß da oder dort ein Spatz erſchrocken aufflatterte. Kein Laut ſonſt, denn die Schritte der beiden Menſchenkinder verſanken lautlos im Schnee. Beide ſahen erſtaunt auf, als die alte, graue Park⸗ mauer hinter dem Buſchwerk auftauchte. Sie traten aus dem Dunkel der Parkwege heraus und ſtanden vor Liſelottes Wohnung. Sie reichten ſich die Hände und blickten ſich an. „Nun muß irgendein Wunder geſchehen!“ dachte Liſelotte und hielt den Atem an.„Irgendein Wunder muß geſchehen———“ Als ob er erraten, was ſte dachte! Eine große Mädchens. Schwermu „Habe ich Ste denn ſo erſchreckt, gnädiges Fräulein?“ Eine heiße Glut ſchoß ihr ins Geſicht. Sie ſuchte nach Worten und fand keine. gen anders aufzufaſſen, denn er machte ei Verbeugung: „Heinz Wagner, Baumeiſter!“ Liſelotte raffte ſich zuſammen. ſagte ſte, faſt ohne es zu wiſſen. Er ſchien ihr Schwei⸗ „Dieſer Zufall!“ preßte die ne leichte taging über ſeine Züge. Er beugte ſich zum Handkuß herab und verſchwand dann in den dunklen Wegen des Parkes. Noch lange ſtand Liſelotte oben am Fenſter und Stirn an die kalten Scheiben. Es war kein Wunder geſchehen— und doch—— und doch— O dieſer ſüße, ſelige Schmerz in der Bruſt— dieſer ſüße, in ihr, ein Sie öffnete den Flügel, und all das Glück, das ſelige Schmerz———! Ein Glück war Jauchzen und Staunen über ſich ſelbſt. 7. Seite/ Nummer 30 Jauchzen und Staunen, der ſüße, ſelige Schmerz legte ſich in ihr inniges, ſchlichtes Lied: „O, du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende Weihnachtszeit!“ ** Das waren ſeltſame Tage, die nun folgten! Tage voll unruhiger Seligkeit, voll banger Zweifel, und verſchwiegener, glücklicher Träume. Die wurden aber umſo inniger geträumt, weil ſie nur in der tiefen Herzenstiefe wohnten. Das waren ſeltſame Tage! Jeden Morgen erwachte Liſelotte mit derſelben, leiſen Unruhe: „Werde ich ihn auch heute nicht verfehlen?“ Dieſer Gedanke trieb ſie an, raſcher zu gehen, und gebot ihr zugleich, ihren Schritt zu mäßigen, um nicht zu früh zu ſein. Dieſer Gedanke ließ ſie unruhig die ganze, lange Kaiſerſtraße entlang ſpähen, bis die hohe Männergeſtalt im wehenden Mantel auftauchte. Dann fing ihr Herz unſinnig ſchnell zu klopfen an, faſt ſchmerzhaft, und ihre ganze Seele lag in ihrem Blick. Sie reichten ſich die Hände und ſprachen ein paar Worte. Was ſie ſprachen, wußten ſie beide kaum. Gegen die jauchzenden Geſtändniſſe ihrer Blicke, ihres Händedruckes war ein geſprochenes Wort ein arm⸗ ſeliges Nichts. Minuten nur währte ihre Unter⸗ haltung, dann ging Liſelotte weiter, reich wie ein Gott und bettelarm wie ein dürſtender Sklave. Und wenn ſie ihn einmal nicht traf, lebte ſie den Tag umſonſt! Ihre Geſundͤheit litt unter dieſem aufreibenden Zwieſpalt ihrer Seele. Ihre Wangen wurden wieder ſchmal und bleich wie damals, als durch den Tod der Großmutter der erſte, große Schmerz in ihr Leben gekommen. Sie ſchlief nur wenige, unruhige Stunden in der Nacht, und durch ihre Träume ging das ernſte, kluge Männergeſtcht mit der eigenartigen Schwermut in den Zügen. Sie brach faſt zuſammen unter der Wucht ihrer jungen Liebe. Dann kam ein Morgen, der das erfüllte, was ſie herbeigeſehnt mit jeder Faſer ihres Seins. Sie ſtan⸗ den wieder zuſammen. Sein Blick glitt beſorgt über ihre ſchmalen Wangen, und ſenkte ſich eigenartig for⸗ ſchend in ihre Augen, in denen ihre Seele lag. „Ich werde Sie ein Stückchen begleiten, gnädiges Fräulein, wenn es Ihnen angenehm iſt!“ Ste antwortete nicht. Er kannte die Antwort aus dem geöffneten Buch ihrer Seele. Sie bogen in die Bahnhofſtraße ein und gingen langſam hinab. Unweit vom Geſchäftshaus blieben ſie ſtehen. Sie reichten ſich wieder die Hände. Er zögerte, und Liſelotte fühlte, wie er mit ſich rang. „Darf ich Sie heute abend nach Geſchäftsſchluß zu einem kleinen Spaziergang abholen?“ fragte er zögernd, als koſte ihm dieſe Frage eine furchtbare Ueberwindung. In Liſelottes Bruſt ſetzte ſekundenlang der Herz⸗ ſchlag aus. Dann neigte ſie mechaniſch den Kopf. O, dieſer endlos lange Tag, der vor ihr lag! O, dieſe vielen Stunden, die mit bleierner Schwere dahinkrochen, von denen jede einzelne eine Ewigkeit war! Und als es dann endlich, endlich Schluß ab⸗ läutete, da glaubte ſie in ihrer zitternden Unruhe noch dies und das ordnen zu müſſen, ſo daß ſie als eine der letzten das Haus verließ. Wie ſie ſich dann grüßten, was ſie auf dem Wege ſprachen, der ſie aus den belebteſten Straßen in die einſame Vorſtadt entführte, Liſelotte wußte es nicht. Das war alles ſo nebenſächlich. Erſt als ſie die Vor⸗ ſtadt hinter ſich gelaſſen und durch das Gelände ſchritten, das weit drüben von dichten dunklen Tannen eingeſäumt war, erſt da atmete Liſelotte frei. Der Mann neben ihr war ſchweigſam geworden. Er reckte ſich auf, als drücke ihn eine ſchwere Laſt. Der Schnee unter ihren Füßen knirſchte. Am Wegrand flog kräch⸗ zend ein Rabe auf, und am Himmel türmten ſich Schneewolken. Wortlos verfolgten ſie den Pfad, neben ſich den Bach, der überm Winterſchlaf ſein munteres Geſchwätz vergeſſen, und erreichten den Waldrand. Schwarz und unheimlich gähnte er ihnen entgegen. Da hob der Mann den Kopf und ſah Liſelotte ins Geſicht: Welch ein Blick ſtrahlte ihm entgegen! „Fürchten Sie ſich?“ ö „Sie ſind doch bei mir!“ ſagte ſie. Er drückte die Fingernägel in die Handflächen, daß ſie ſchmerzten. Dann fing er an mit ſtockender, rauher Stimme zu ſprechen. Von ſeiner Jugend wo er als junger Brauſekopf geglaubt, die Welt ge⸗ höre ihm. Wie er mit Eifer getrachtet habe, ein be⸗ ſonderes Glück zu erhaſchen. Wie er in dieſem Eifer allzu raſch zugegriffen und einen Fehlgriff getan. Und an dieſem Fehlgriff kranke er für ſein Leben. Dann ſprach er in abgeriſſenen Sätzen von ſeinen Kindern— ſeiner ungeliebten Fraun (Fortſetzung folgt.) Daimler-Benz Aktiengesellschaft Berlin/ Stuttgart- Untertürkheim g. Auslosung der 60% Teilschuldverschreibungen von 1927 rückzahldar mit 103 00 am 1. Bei der am 12. Januar 1932 durch das Bezirksnotariat A in Cann⸗ ſtatt ſtattgefundenen öͤritten Ausloſung der 627 Teilſchuldverſchreibungen von 1927 wurden gemäß dem Tilgungsplan nachſtehende Nummern gezogen: 208 Stück nom. R. 500.—, rückzahlbar Nr. 0073700752, 0091300920, 0153701544, 0175301760, 0288902896, 0832903336, 04425—04432, 0476104768, 06449—06456, 0663306648, 200 Stück uom. R. 1000.—, rückzahlbar Ns 0898108940, 0914109150, 0902109980, 1019110200, 1161111620, 1216112170, 11059118540, 1395113900, 1606116070, 1629146310, 52 Stück nom..“ 3000.—, rückzahlbar Nr. 1818518188, 1822918230, 1824818244, 18 0214502152, 0367803680, 0582905836, 05 1068140690, 11 1259112600, 12 1466114670, 15 1888518386, 1843918440, 1853718588, 1863318694, 1893818940, 1872318724, 1883318884, 1891918920, 1910719108, 19191—19192, 1933319334, 19 1961319614, 1965919662, 19709—19710, 19 Die fällig gewordenen Teilſchuldverſchreibungen werden ab 1. April 1092 gegen deren Auslieferung bei den nachſtehenden Banken eingelöſt: Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft, Darmſtädter und Nationalbank Kommandſtgeſellſchaft auf Aktien, Dresdner Bank, Marx& Goldſchmidt, M. M. Warburg& Co. und Stutlgart. zugehörigen Zinsſcheine, die ſpäter als am Tage ſchuldverſchreibungen verfallen, einzuliefern. Ge der Betrag der fehlenden Zinsſcheine von dem Kapitalbetrag gekürzt. Von der erſten Ausloſung, rückzahlbar auf 1. April 1930, ſind folgende Leilſchuldverſchreibungen noch nicht zur Einlöſung vorgelegt worden: 500.—, rückzahlbar mit R. 525.— 1 Stück nom. R. Nr. 04717. Stück nom. R./ 1000.—, rückzahlbar mit R./ 1050.— 2 Nr. 14584, 14585. Von der zweiten Ausloſung, rückzahlbar au hende Teilſchuldverſchreibungen noch nicht zur Ein 17 Stück nom R. 500.—, rückzahlbar mit R/ 525.— Nr. 01097, 01098, 01099, 01100, 02409, 04725, 04 05559, 05560, 07513, 07514, 07515, 07516, 07 19 Stück nom..“ 1000.—, rückzahlbar mit R. 1050.— Nr. 11211, 12320, 1890, 14654, 14655, 14656, 14657, 14658, 14659, 14660, 15205, 15206, 15207, 15208, 15209, 15210, 16995, 16996, 17188. Die Verzinſung der Teilſchuldverſchreibungen hört an dem Tage auf, an dem ſie zur Einlöſung fällig werden. Berlin, 115 Stuttgart⸗ Untertürkheim, 8 Daimler-Benz Aktlengesellschaft Der Vorstand Verkäufe 8 Privat! 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I. 2394 0096900976, 0128801240, 0252902586, 0375303760, 0688306840, 0747807480. 0921109220, 0954109550, 0984109850, 16541—16550, 1784117350. in Berlin, Fraukfurt a.., Hamburg, Mannheim, München Mit den fällig gewordenen Teilſchuldverſchreibungen ſind zugleich die April 1932 mit R. 525.— 0147801480, 02665—02672, 04329—04686, 729—05796, 0614506152, mit R. 1050.— 16111170, 69112700, 16145170, 1188111340, 1341119420, 1568115690, mit R. 9150.— 30918810, 1886918870, 1866718668, 1908319084, 43319434, 1953719588, 86919870. der Fälligkeit der Teil⸗ ſchieht dies nicht, ſo wird f 1. April 1981, find fol⸗ öſung vorgelegt worden: 728, 05508, 05511, 05512, 517. S8 Januar 1983. 8 1 Umzugshalber abzugeben:* 2901 1 Waſchtiſch m. weiß. Marmorpl. u. Spie⸗ gel, 1 Vitrine(Salon⸗ ſchränkchen Mahag.), 1 Teewagen(Mahag.), 1 Sexviertiſch. 1 Singer⸗Nähmaſchine (Ringſchiff), 1 Mar⸗ quiſe, 2,75 brt., 2,10 lang, 10 Weingläſer. 10 Eisſchal., 1 Stuhl⸗ e 2 ſchw. Sei⸗ enkleider(lang, Gr. 46), 1 Windjacke. Gr. 40.— Anzuſehen von —11 u. 15—17 Uhr. N 7, 2 b. 3. Stock. Weinschränke Obſtſchränke u. Horden zu verkaufen. 92341 Mayer, Aug.⸗Aulage 14 Umzugshalb.: Großer Ztüriger Kleiderſchrank, unten m. Schubladen, für 20 Mk. zu verk.) 2 weiße Eiſenbetten m. Zteil. Matr., zuf. 35. Rennershofſtraße 16 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 16. Januar 1932: 8 Krauß⸗ Bühler Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die bereits eingetragenen Prokuriſten Peter Altendorf, Mannheim, Jo⸗ hannes Wefels, Mannheim und Fritz Bach, Saar⸗ brücken ſind fortan berechtigt, je zu zweien die Geſellſchaft zu vertreten. 5 Kupfermann& Co. Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 5. Januar 1982 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt: der Handel mit Möbeln und Wohnungseinrichtungen, ſowie aller damit im Zuſammenhang ſtehenden Artikeln im weiteſtem Umfange, beſonders der Fortbetrieb des von dem Geſellſchafter Jakob Kupfermann ſeither als Einzelkaufmann unter der Firma Kupfermann& Co. betriebenen Geſchäftes. Zur Erreichung dieſes Zweckes iſt die Geſellſchaft be⸗ fugt, gleichartige ooͤer ähnliche Unternehmungen 155 erwerben, ſich an ſolchen zu beteiligen und eren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm⸗ kapital beträgt 40 000.4. Jakob Kupfermann, Kaufmann und Jaques Reinberg, Kaufmann, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Dem Oskar Baumann in Mannheim iſt Prokura mit der Befugnis erteilt, die Firma der Geſellſchaft gemeinſam mit einem Geſchäftsführer oder einem andern Prokuriſten zu zeichnen. Die Geſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, vertreten durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Der Geſchäftsführer Jakob Kupfer⸗ mann iſt berechtigt, die Geſellſchaft ſelbſtändig zu vertreten, auch wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Der Geſellſchafter Kaufmann Jakob Kupfermann in Mannheim bringt in die Geſell⸗ ſchaft ein: a) die im Geſchäftsraum der ſeit⸗ herigen Einzelfirma Kupfermann& Co. in Mannheim, F 4. 1, vorhandenen Warenbeſtände im Geſamtwerte von R. 27 125.—; b) die ge⸗ ſamte Büro- und Betriebseinrichtung der Firma Kupfermann& Co. im Geſamtwerte von.% 1675.—; c) ein Lieferauto im Werte von R. 1200.—. Die Geſellſchaft übernimmt dieſe Gegen⸗ ſtände zum Geſamtbetrag von R. 30 000.—. Da⸗ mit iſt die Stammeinlage dieſes Geſellſchafters im gleichen Betrage geleiſtet.— Die geſetzlich vorgeſchriebenen Bekanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht. Geſchäftslokal: F 4. 1½. Chemiſche Lack⸗ und Farb⸗ Werke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim⸗Seckenheim. Emil Heinrich Schweizer iſt nicht mehr Geſchäfts⸗ führer. Klara Peter geborene Schweizer in Het⸗ delberg iſt zum Einzelprokuriſten beſtellt. Bechem& Poſt Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim, Zweigneiderlaſſung, Sitz: Hagen. Die Zweigniederlaſſung iſt aufgehoben. Hans Schmidt& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1924 be⸗ gonnen. Hans Schmidt, Kaufmann und Konditor, Karl Gleich, Kaufmann, beide in Mannheim ſind perſönlich haftende Geſellſchafter. Kauffmann& Bensheim, Mannheim. Die Kaufleute Joſeph Kauffmann und Julius Bens⸗ heim ſind durch Tod aus der Geſellſchaft aus⸗ geſchieden. A. Hirſch jr., Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſchen. Jakob Weber, Mannheim. Daß Geſchäft mit der Firma iſt von Kaufmann Jakob Weber auf deſſen Ehefrau Maria Weber geborene Kreiſcher in Mannheim übergegangen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten For⸗ derungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Er⸗ werbe des Geſchäfts durch Marta Weber geborene Kreiſcher ausgeſchloſſen. Dem Jakob Weber, Mannheim iſt Prokura erteilt. Jakob Biringer, Mannheim. Kaufmaun Kon⸗ rad Herold in Mannheim und Ingenieur Otto Leſoine in Pforzheim ſind in das Geſchäft als perſönlich haftende Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1932 begonnen. Der Geſellſchafter Ingenteur Jakob Biringer wohnt jetzt in Heidelberg. Ad. Meſſerſchmitt, Mannheim. Bei dem Ge⸗ ſchäftsübergang ſind die Grundſtücke gb. Nr. 2000d und gb. Nr. 2000e der Gemarkung Mann⸗ heim auf den Kaufmann Carl Maria Meſſer⸗ ſchmitt in Mannheim nicht mitübergegangen. 5⁴ Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Anzüge nach Maß Zwangsversfeigerung jetzt ſpottbillig, auch bügeln.. 9 8 Fr. Lange Rötterſtraße 1. Pfandlokal. Qu 6, 2, Telephon Nr. 3521 12. 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