1932 1 E. I * 10 12 12 13 8 0 — 2 18 2 2 12 u 1 eines 2804 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6. Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13. Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 68,) Oppauer Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Jeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Die hierdurch zum Widerſpruch gereizten Nationaliſten über⸗ * ſchütteten den Miniſterpräſidenten mit einem Bei⸗ 3 fallsſtur m, als er zußerlich ruhig und beherrſcht mit der Verleſung der Regierungserklärung begann. Die Beifallskundgebung wiederholte ſich, als Lawal mit erhobener Stimme die franzöſiſche Theſe bekannt gab, daß eine Streichung der Reparationen der inter⸗ nationalen Wirtſchaftskriſe keine Beſſe⸗ rung bringe, und daß Frankreich ſich ſein Recht auf Reparationen nicht nehmen laſſen werde. Auf den Geſichtern der iuter nationalen Diplomatie ſpiegelte ſich die Enttänſchung wider, die dieſer gefühlsmäßige Standpunkt des neuen Kabinettes bei ihnen auslöſte. Die Links⸗ parteien gaben ihrem Unwillen Ausdruck, indem ſie unaufhörlich in Hochrufe auf den abweſen⸗ den Briand ausbrachen. Den größten Teil der Regierungserklärung verlas Laval oſtentativ den ihm zujubelnden Rechts⸗ und Mittelparteien zuge⸗ wandt. Die Lauſanner Konferenz erwähnte er mit keinem einzigen Wort. Ebenſo groß war die Enttäuſchung der internatio⸗ nalen Zuhörerſchaft, als Laval die Stellung der neuen Regierung zur Abrüſtungsfrage bekannt gab und dabei das unbedingte Feſthalten Frankreichs an dem Memorandum vom 20. Juli 1931 proklamierte. Der ungeheure Beifall der Nationa⸗ liſten an dieſer Stelle iſt bezeichnend für die Be⸗ urteilung des Miniſteriums Laval⸗Tardien⸗Flandin. Nach der Regierungserklärung wurde eine Pauſe eingeſchaltet. Anſchließend daran begannen die Interpellationen die zunächſt die Oppoſitionsredner auf die Tribüne führten. Unter dem Proteſtſturm der Nationaliſten verlangte der Sozialiſt Leon Blum in einer groß⸗ angelegten Rede eine klare Abrechnung der bisher geleiſteten deutſchen Zahlungen und warnte die Regierung vor der Nichteinhaltung der in Genf angenommenen Verpflichtungen auf dem Gebiet der Abrüſtung. Die Ausführungen des Führers der Sozialiſtiſchen Partei wurden mehrfach von dem Nationaliſten Louis Marin unterbrochen. Marin erklärte, daß es ſich jetzt darum handle, nach dem Verſchwinden Briands eine Politik zu beginnen, die neue Wege eröffne, alſo von dem ſogenannten Briandismus weg⸗ führe. Léon Blum wies auf dieſe Erklärung Marins hin, um Laval vor die Frage zu ſtellen, ob er wirklich beabſichtige, die von Briand geleitete Außenpolitik preiszugeben. Nach Léon Blum ſprach noch ein Radikalſozialer, der ausführte, daß Frankreich zu wählen habe zwi⸗ ſchen dem Schutz ſeiner Intereſſen oder den deutſch⸗ franzöſtſchen Wirtſchaftskartellen. i Auf beſonderen Wunſch der Regierung iſt die Be⸗ antwortung der Interpellationen auf Donnerstag verſchoben worden. Offenbar haudelt es ſich für Laval darum, aus Waſhington nähere Mitteilungen über die Frage einer Verlän⸗ gerung des Hovver⸗Moratoriums zu erhalten. Er legt auf dieſe Mitteilung um ſo größeren Wert, da er ſich der Kammer gegenüber verpflichtet fühlt, zur Frage einer Verlängerung des Hobver⸗Moratoriums Stellung zu nehmen. Denn auf dieſer Baſis würde ſich die Ausſchaltung der Reparationsverhandlungen auf einer Konferenz in Lauſanne ergeben. belont Frankreichs Nei Regierungserklärung vor der Kammer und im Senat unter ungeheurem Beifall der Nationalisten“ Wird ASA das Moratorium verlüngern? Waſhingtoner Informationen an den Votſchafter in Paris Meldung des Wolffbüros Paris, 20. Jan. Wie Havas aus Waſhington berichtet, be⸗ obachte das Staatsdepartement noch immer völliges Stillſchweigen über die Mitteilungen des amerikani⸗ ſchen Botſchafters Edge betreffend die Anfrage Lavals nach Verlängerung des Hoover⸗Morato⸗ riums. Dem„Newyork Herald“ dagegen wird aus Waſhington berichtet, daß das Staatsdeparte⸗ ment in der Nacht Inſtruktionen an Botſchafter Edge gerichtet hat. Es habe einen Beauftragten der franzöſiſchen Regierung wiſſen laſſen, daß die ameri⸗ kaniſche Regierung ſich nicht verpflichten könne, ein neues Moratorium zu verſprechen und daß die Parteiführer im Kongreß das Weiße Haus vor jeder Ausdehnung des Hoover⸗Mora⸗ toriums gewarnt hätten. Europa werde das Schuldenproblem ſo füge man in autoriſierten Kreiſen hinzu ohne die Intervention der Ver⸗ einigten Staaten regeln müſſen. Nach dem„Figaro“ ſoll die Antwort, die der amerikaniſche Botſchafter Edge überbringt, folgendes hervorheben: 1. Daß die amerikaniſche Regierung keine Ver⸗ und dem Schuldenproblem zulaſſen könne. 2. Daß die Initiative bezüglich des Reparations⸗ problems den europäiſchen Mächten zufalle. 3. Daß jeder Antrag auf ein neues Schul⸗ denmoratorium keinerlei Ausſicht auf Billigung durch den amerikaniſchen Kongreß und Senat haben könne, die jeder Streichung oder Herabſetzung der amerikaniſchen Gläubigeranſprüche bei Europa feindlich geſinnt ſeien. 4. Daß die amerikaniſche Regierung mit Miß⸗ fallen die Schaffung einer Einheitsfront der Schuldner Amerikas ſehen würde und daß ſie dem Vorſchlag gegenüber unmöglich allgemeine Verpflichtungen übernehmen könne. 5. Daß die beſtehenden Schuldenregelungsabkom⸗ men einzeln abgeſchloſſen worden ſeien und daher nur durch getrennte Abkommen gegebenenfalls revi⸗ diert werden können. 6. Daß bei der gegenwärtigen Lage die Anſicht der amerikaniſchen Regierung dahin gehe, daß die europäiſchen Staaten ihre Schulden bezahlen könnten, wenn ſie untereinander das Vertrauen wieder herſtellten und ihre bindung zwiſchen dem Reparations⸗] Rüſtungskoſten herabſetzen würden. Aus der Regierungs⸗Erklärung zum Abrüſtungsproblem über. Die Konferenz für die Einſchränkung und Herabſetzung der Rüſtungen werde am 2. Februar zuſammentreten. Nach dieſer Hinſicht iſt die franzöſiſche Politik durch das Memorandum vom 15. Juli vorigen Jah⸗ Telegraphiſche Mel dung Paris, 19. Jan. Nach den Anſprachen der Präſidenten wurde von Miniſterpräſident Laval in der Kammer und vom Juſtizminiſter Bérard im Senat folgende Regierungserklärung verleſen: Unſere Regierung ſteht vor großen außen⸗ politiſchen Aufgaben. Sie wird zwei Pro⸗ blemen, die gegenwärtig Gegenſtand internationaler Erörterung ſind, ſich widmen müſſen: die Repara⸗ tionen und die Einſchränkung und Herabſetzung der Rüſtungen. Die Kriſis, deren Auswirkungen Frankreich in⸗ folge der gegenſeitigen wirtſchaftlichen Abhängigkeit der Nationen auch ſpürt, hat nicht nur die öf⸗ fentliche Meinung der Völker in Verwirrung ge⸗ bracht, ſondern auch zahlreiche Syſteme wach ge⸗ rufen, die eher auf doktrinärer Einbildung als auf der Realität der Tatſachen begründet ſind. Die Welt iſt nach Formeln begierig, die ihr Heilung ver⸗ ſprechen. Sie nimmt leider mit zu großer Bereit⸗ ſchaft die Theorie auf, die ein Univerſalheilmittel bringen wollen. Die Annullierung der Repara⸗ tionen und der Kriegsſchulden würde auf dieſen Geiſteszuſtand zurückgehen. Wir können für die Zukunft keine Löſungen annehmen, die, ohne die Kriſe beſchwören zu können, Frankreich in ſeinen weſentlichen Intereſſen und in ſeinen durch frei geſchloſſeue Verträge betonten Rechten kürzen würden. Wir werden das Recht auf Reparationen nicht verjähren laſſen. Man fordert von uns aber eine Entlaſtungsquittung zugunſten unſerer Schuldner. Wir haben aber eine doppelte Pflichz, nämlich gegenüber den Genera⸗ tionen, die den Krieg miterlebt haben, eine Pfli ch t der Rechtſchaffen heit, die darin beſteht, nichts von unſeren Guthaben zu opfern, ohne einen entſprechenden Erlaß unſerer eigenen Schulden; und gegenüber den kommenden Genera⸗ tionen haben wir eine Pflicht der Vorſicht, nämlich alle Abkommen von einem gerechten Ausgleich der Produktions⸗ und Exiſtenzbedingungen abhängig zu machen. Dieſes Gleichgewicht wäre zerſtört, wenn nach überwundener Kriſe das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen den finanziellen und ſteuerlichen Laſten, die die Völker in ihrer Aktivität belaſten, Frankreich bei der Konkurrenz auf dem Welt⸗ markt in einen Zuſtand unbedingter Unter⸗ 5 legenheit verſetzen würde. Die Regierung wird bei allen bevorſtehenden Ver⸗ handlungen zur Anpaſſung der in Kraft befindlichen Vereinbarungen über die Kriegsſchulden an die Periode der wirtſchaftlichen Depreſſion weiterhin ſich ſtreng an dieſe grunmdſätzlichen Prinzipien halten, die das franzöſiſche Parlament ſtets gebilligt hat. Die Regierungserklärung behandelte dann weiter die wirtſchaftliche Lage in Frankreich, die Arbeits⸗ loſigkett und die Budgetverabſchiedung. Sie ging ſodann verankerte Politik renz beauftragt. res definiert worden. Dieſe im Völkerbundspakt iſt ſeit zwölf Jahren diejenige Frankreichs ebenſo wie diejenige des Völkerbundes. Unſer Land hat immer wieder die wirtſchaftliche, politiſche und humane Bedeutung dieſer Politik er⸗ meſſen können. Die Regierungserklärung erwähnt u. a. das Protokoll von 1924, das, obwohl es nicht ratifiziert worden ſei, am vollſtändigſten die fran⸗ zöſiſche Auffaſſung wiedergebe, ferner die ähnliche Anwendung dieſer Gedankengänge in dem Abkom⸗ men von Locarno, im Kellogpakt, dem all⸗ gemeinen Sicherungsabkommen, mit denen ſämt⸗ licher der Name Briands verbunden bleibt; all das ſeien die unveränderten Grundſätze der franzöſiſchen Politik. An dieſer Poli⸗ tik, ſo fährt die Erklärung fort, haben alle Parteien teilgenommen und alle Franzoſen würden ſie auf⸗ recht erhalten. Alle erklären überdies, daß ſie ſich den Erfolg nur in einem beſtimmten Rahmen den⸗ ken, nämlich der Achtung des Begriffes des Vertrages, der Schiedsgerichtsbarkeit der Defi⸗ nierung des Angreifers, des gegenſeitigen Beiſtan⸗ des, alſo der Sicherheit. Es wäre verkehrt, etwa auf irgendeine Schwäche oder Müdigkeit Frankreichs und damit auf den Verzicht auf dieſe Grundſätze rechnen zu wollen. Der Wille Frank⸗ reichs, den Frieden zu organiſeren, ſchließt beides aus. Die Hindenburg ⸗Spende Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Jan. Unter dem Vorſitz des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg trat heute das Kuratorium der 1927 von ihm begründeten Stiftung„Hindenburg⸗ Spende“ zuſammen. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Stiftung bisher insgeſamt nahe⸗ zu 5 Millionen/ in rund 27000 Einzel⸗ fällen vorzugsweiſe an Kriegsbeſchädigte, Kriegs⸗ hinterbliebene und Veteranen verausgabt hat. Im Jahre 1931 wurden 999 000 Reichsmark an Unter⸗ ſtützungen ausgezahlt. Stimſon kommt zur Abrüſtungskonferenz — Waſhington, 19. Jan. Präſident Hoover hat Staatsſekretär Stimſon mit der Führung der amerikaniſchen Delegation bei der Abrüſtungskonfe⸗ Staatsſekretär Stimſon wird in⸗ deſſen nicht ſofort nach Genf gehen. Zunächſt wird der Botſchafter Gibſon die Delegation führen. Botſchafter Dawes kann infolge ſeiner Er⸗ nennung zum Präſidenten der Reconstruction Fi- nance Corporation nicht nach Genf gehen. t auf Reparationen Die Preisſenkungsaktion — Berlin, 20. Jan. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung ver⸗ handelte geſtern mit der Seifeninduſtrie. Die Sei⸗ feninduſtrie hat für die wichtigſten Sorten ihre Preiſe gegenüber dem Stand vom 30. Juni 1931 auch bei den nicht preisgebundenen Waren im Durchſchnitt um mindeſtens 10% geſenkt. Soweit eine ſolche Preis⸗ ſenkung bisher nicht vorgenommen wurde, iſt ſie, ab⸗ geſehen von Schmierſeife, im Laufe des Monats Ja⸗ nuar durchzuführen. Senkung des Bierpreiſes — Berlin, 20. Jan. Wie das Wolffbüro erfährt, hat der Preiskommiſſar auf Grund ſeiner Verhand⸗ lungen mit den Brauereien angeordnet, daß der Bierpreis ab 1. Februar um 2%½ je Hektoliter Voll⸗ bier geſenkt wird, alſo von 49.85 auf 47.85 /. Der Ausſchankpreis ſoll eine entſprechende Senkung er⸗ fahren. Der Kampf um das Herder⸗ Denkmal in Riga Aus Riga wird uns geſchrieben: „Iſt es gleich Wahnſinn, hat es doch Methode!“ Das muß man den Verfechtern einer„lettiſchen Kultur“ ſchon laſſen, die Folgerichtigkeit in der Blamage vor der ganzen Welt haben ſie ſozuſagen in Erbpacht genommen. So erklärt ſich denn auch ungezwungen die neueſte„Kulturforderung der nationalen Führer“, um die man Lettland beneiden kann: die Entfernung des Herder ⸗Denk⸗ mals auf dem Domplatz in Riga! Herder hat bekanntlich aus ſeiner oſtpreußiſchen Heimat und zwar aus Königsberg kommend, in Riga als Prediger und Lehrer mehrere Jahre zugebracht, die für ſein inneres Reifen von Bedeutung waren und die er ſelbſt als die glücklichſten ſeines Lebens bezeichnet hat. Hier hat er nicht nur deutſches Bürgertum kennen gelernt, er hat auch dem lettiſchen Volke und ſeinem Liede freundliches Verſtändnis entgegengebracht. Lange Jahre nach ſeinem Scheiden haben Ver⸗ ehrer ihm nahe vom Dom ein ſchlichtes Denkmal er⸗ richtet, auf deſſen beſcheidenem Sockel die Herder⸗ worte ſtehen:„Licht, Liebe, Leben“. Während des Weltkrieges, als im Baltenlande das Deutſchſprechen unter ſtrenger Strafe ſtand, mußte auch Herder dem ſeinen Tribut zollen: da man ihn nicht einſchmelzen konnte— vielleicht auch aus einem gewiſſen Anſtands⸗ gefühl nicht wollte— ſo überpinſelte man wenig⸗ ſtens die deutſche Inſchrift und rettete alſo— die Folgezeit hat freilich bewieſen, nur auf kurze Zeit— die baltiſchen Provinzen für Rußland! Als der Krieg zu Ende war, gab man Herder ſeine Sprache wieder. Da kam eines Tages des glorreichen Jahres 1932 ein„feuriger lettiſcher Patriot“ am Denkmal vorbei, er entzifferte die deutſche Inſchrift und ſtand ſprach⸗ los da.„Was ſollen dieſe Worte, Licht, Liebe und Leben, hier im neuen Lettland?“ rief er empört aus. „Was ſollen wir mit ſolchen überlebten Loſungen, denen wir doch im Bewußtſein unſerer modernen Grundſätze laut in unſeren Taten widerſprechen!“ Und da beſagter Patriot ein fixer Redakteur war, ſo ſetzte er ſich ſofort hin und ſchrieb flugs:„Fort mit dieſem Denkmal, das uns immer an die wider⸗ wärtige Periode der deutſchen Kultur erinnert! Was ſoll es im befreiten Lettland!“ „Wir wiſſen nicht, ob ſich ſeine Kollegen im Geiſt und von der Feder nicht ein wenig geſchämt haben. Wohl aber wiſſ wir, daß ſie nicht das bischen Cou⸗ rage aufbrachten, um gegen ſeinen kompromit⸗ tierenden Unſinn Verwahrung einzulegen. Es blieb ganz ſtill im lettiſchen Blätterwalde. Noch ſteht Her⸗ der, wohl erſtaunt über den blöden Unfug, den man treibt, auf ſeinem Poſtament, aber man wird ſich nicht wundern können, wenn er in Bälde erſucht wird aus Schonung der heiligſten Gefühle des let⸗ tiſchen Volkes ſich aus ſeinem Riga zu entfernen, 91 heute von Licht, Liebe und Leben nicht wiſſen will. Dem famoſen Redakteur wollen wir aber einen neuen Gegenſtand ſeiner patriotiſchen Betätigung aus Herz legen: in dem benachbarten Eſtlan d, auf der kleinen Inſel Pucht, befindet ſich das äl⸗ teſte Schillerdenkmal, das eine begeiſterte baltiſche Edelfrau dem deutſchen Genius hatte errich⸗ ten laſſen: es iſt heute verfallen, aber Deutſche in Amerika laſſen es wieder in Stand ſetzen. Wir empfehlen dem lettiſchen Journaliſten, eine diplo⸗ matiſche Aktion in Reval in Szene zu ſetzen, daß mast dort gegen das plumpe Eingreifen der Ameri⸗ kaner ſich energiſch zur Wehr ſetzt. Nicht wahr, ein großartiges Thema!“ Sm. — Toulouſe, 19. Jau. Royaliſtiſche und politiſch linksſtehende Studenten lieferten ſich geſtern in einem Hörſaal eine regelrechte Schlacht, bei der 20 Be⸗ teiligte ſchwer verletzt wurden. nungen nach dieſer Hinſicht gehabt hat. 2. Seite/ Nummer 31 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Januar 1932 Der Widerhall der Laval Erklärung 3* In Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Jan. Nach dem Urteil des in Paris erſcheinenden „Newyork Herald“ trug die Regierungserklä⸗ rung des neuen Kabinetts Laval, ſoweit ſie ſich auf Reparationen und Abrüſtung bezog, einen vollſtändig negativen Charakter. Laval fand keinen konſtruktiven Vorſchlag, um die ſchwebenden internationalen Prob⸗ leme zu regeln, ſondern beſtimmte nur, was Frauk⸗ reich nicht annehmen werde. Die„Chicago Tribune“ kritiſtert, daß das Regterungsprogramm, mit dem Laval geſtern die Außenpolitik ſeines Kabinetts der Kammer unter⸗ breitete, ſich über die wichtigſten Löſungen, die die Gegenwart erfordert, vollſtändig ausſchwieg. Die franzöſiſche Regierun gspreſſe ſtimmt jubelnd in die halsſtarrige Ablehnungs⸗ politik Lavals auf dem Gebiete der Reparationen und der Abrüſtung ein, was keine Ueberraſchung bedeutet. Aus der Tatſache, daß der ſozialiſtiſche Kammerpräſident Buiſſon eine Eröffnungsrede hielt, deren Tonart ſich nicht von der eines nationaliſtiſchen Redners unterſchied, ſowie aus einigen Bemerkungen des Interpella⸗ ttonsredners Leon Blum glauben die Rechtsblätter folgern zu können, daß die Einheitsfront aller Kam⸗ mergruppen in der Reparations⸗ und Abrüſtungs⸗ frage hergeſtellt iſt.„Spontan erhebt ſich die große Konzentration der nationalen Einigung in allen Teilen des Landes und in der Volksvertretung“, frohlockt der„Matin“. Dem nationaliſtiſchen„Echo de Paris“ ſind die vernünftigen Worte Leon Blums auf die Ner⸗ ven gefallen. Das Blatt veröffentlicht eine Karikatur des nationaliſtiſchen Zeichners Sen⸗ nep, in der die Abgeordneten mit einer Schaf⸗ herde verglichen werden. Ueber ihnen ſchwebt der mit der Kaiſerkrone und dem Hakenkreuz geſchmückte Reichsadler mit dem Kopf Len Blums. In den Kommentaren der beiden radikal⸗ſozialen Blätter Republique“ und„Ere Nouvelle“ kommen ſcharf die Gegenſätze zwiſchen den Führern Daladier und Herriot zum Ausdruck. Die„Ere Nouvelle“ Herriots wendet ſich gegen die Ausfüh⸗ rungen des ſozialiſtiſchen Führers Leon Blum und ſeine Forderung nach einer internationalen Enquete über die deutſchen Reparationsleiſtungen. Beſſer wäre es, erklärt das Blatt, eine internationale Kommiſſion würde ernannt, um die deutſchen Geheimrüſtungen feſtzuſtellen. Im Gegenſatz zu dieſer durchaus regierungs⸗ freundlichen Stimmung ſpricht die„R e publique“ Daladiers von einer franzöſiſchen Außenpolitik, die in Dunkelheit getaucht iſt:„Eine eigent⸗ liche Enttäuſchung böte die Regierungserklärung nicht, da kein vernünftiger Franzoſe große Hoff⸗ En t⸗ mutigung und Beängſtigung iſt der Ein⸗ druck, den die Verleſung der Regierungserklärung in den franzöſiſchen Linkskreiſen hervorgerufen hat. Immer wieder wird die franzöſiſche Politik durch das Schlagwort„Nicht nachgeben! Nicht nachgeben!“ gekennzeichnet, das Frankreich bereits in die Iſolie⸗ bung geführt hat.“ Was ſagt Verlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 20. Jan. Die Erklärungen Lavals in der franzöſiſchen Kammer ſind in Berlin natürlich mit lebhaftem In⸗ tereſſe aufgenommen worden. Man hat zunächſt den Eindruck, daß Laval ſich immerhin bemüht hat, un⸗ nötige Schärfen zu vermeiden und durch vorſichtige Formulierungen ſich die Tülren nach allen Seiten offen zu laſſen. Wer freilich erwartet hat, daß die Rede des Miniſterpräſidenten irgend eine neue Wendung in der franzöſiſchen Auffaſſung bringen werde, ſieht ſich enttäuſcht. Das Recht a uf Re⸗ parationen verteidigt Laval mit den alten, bereits s zum Ueberdruß widerlegten Argumen⸗ ten. Alles, was auf dieſe matte Begründung eines unhaltbaren Standpunktes zu erwidern wäre, findet ſich ſchon in den Erklärungen, die jüngſt der Reichskanzler abgegeben hat. Die Laval⸗Rede beſtätigt nur erneut, daß man ſich in Frankreich noch immer der Einſicht verſchließt, die ſonſt überall in der Welt ſich durchgeſetzt hat. Bleibt mithin zu konſtatieren, daß durch die Dar⸗ legungen der franzöſiſchen Regierurig die Diskuſſion über das Reparations⸗ und Schuldenproblem im poſittven Sinne leider nicht gefördert wird. In⸗ zwiſchen ſind die deutſchen Botſchafter angewieſen worden, in letzter Stunde nochmals bei den einzelnen Mächten auf die im Schlußbericht der Bafler Sachverſtändigen enthaltenen Schlußfolgerungen aufmerkſam zu machen und zu erklären, daß nach Anſicht der Reichsregierung die wirtſchaftliche Lage in Deutſchland und in der Welt einen Aufſchub oder eine bagatelliſierende Behandlung des Reparationsproblems nicht länger vertrage. In der Berliner Morgenpreſſe wird die Regie⸗ rungserklärung mit einem, wenn man ſo ſagen darf, bedauerlichen Achſelzucken hingenommen. Niemand hat nach der wüſten Hetzkampagne der Pa⸗ riſer Blätter und dem ununterbrochenen Trommel⸗ feuer gegen die Lauſanner Konferenz erwartet, daß Laval nun entgegenkommendere Töne anſchlagen würde. Das umſomehr, als der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident ja in erſter Linie gerade bedacht ſein mußte, die Kammer hinter ſich zu bringen. Mit einem Gefühl tiefer Bitterkeit muß es erfüllen, daß Herrn Lavals Hauptargument gegen die Streichung der Reparationen die Engländer geliefert haben, die doch im Grunde für eine Endlöſung ſind. Sehr geſchickt hat nämlich Laval ſich die Bedenken zu eigen gemacht, die vor kurzem von dem eng⸗ liſchen Sachverſtändigen Layton entwickelt wur⸗ den, Laytons Milchmädchenrechnung, die zu ſeinem ganzen bisherigen Standpunkt eigentlich in ſchrof⸗ fem Widerſpruch ſteht, daß nach einer völligen Auf⸗ hebung der politiſchen Zahlungen die Verſchul⸗ dung des Deutſchen Reiches auf den Kopf der Bevölkerung weſentlich geringer ſei als die Verſchuldung in Frankreich, England und Amerika, iſt von Le benutzt worden, u hie Aufrechterhal⸗ tung der Reparationen zu begründen. Dabei läßt ſolche Beweisführung, um nur eines hervorzuheben, vollkommen unberückſichtigt, daß Deutſchland durch die Inflation ſein Kapital nahezu eingebüßt hat. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ bringt die Theorie, die Herr Laval hier verficht, auf die ebenſo einfache wie treffende Formel:„Deutſchland, ſofern und ſobald es ihm wieder beſſer zu gehen beginnt, ſoll ſoviel zahlen, daß es ihm wieder ſchlech⸗ ter geht.“ Das bedeutet mit anderen Worten die Durchführung Wirtſchaftskrieges mit der Waffe der Reparationen. Die„Germania“ ſtellt erſchüttert feſt, daß die Erklärungen Lavals eine Ulnachgiebigkeit in der grundſätzlichen Einſtellung zu den außenpolitiſchen Schickſalsfragen: Reparationen und Abrüſtung er⸗ kennen laſſen, die für die nächſte Zukunft wenig Erfreuliches verſprechen. Auch die Tatſache, daß Laval die Lauſanner Kon⸗ ferenz überhaupt mit keinem Wort erwähnt hat, wird allgemein als ein ſehr trübes Omen gedeutet. „Die Tributfrage ſoll 1932 nicht mehr geregelt werden.“ Dieſe Tendenz, die die„D. A..“ der Lavalrede entnimmt, gewinnt, man kann es nicht leugnen, immer mehr die Oberhand über den von Tag zu Tag ſchwächer werdenden engliſchen Wider⸗ ſtand. Dem„Vorwärts“ erſcheint als das„Ve⸗ deutſamſte“ an der geſtrigen Pariſer Debatte die Anregung des Sozialiſten Leon Blu m, den Streit über die Höhe der bisher von Deutſchland geleiſteten Wiedergutmachungen einer ſchiedsgericht⸗ lichen Entſcheidung durch einen Völker⸗ bhundsausſchuß zu unterbreiten. Das ſozialdemo⸗ kratiſche Hauptorgan meint, daß die franzöſiſchen Gegenrechnungen, die ſich auf die Buchungen durch die verfloſſene Reparationskonferenz ſtützen, ſich als wenig beweiskräftig erweiſen werden, da die Repa⸗ rationskommiſſion, in der Deutſchland gar nicht ver⸗ treten war, in den erſten Jahren nach dem Kriege hätte machen können, was ſie wollte. dee s Was können wir von England erwarten? Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 20. Jan. Der deutſche Botſchafter Herr von Neurath hat geſtern in einer Unterredung mit dem Außen⸗ miniſter Sir John Simon die Verſicherung er⸗ halten, daß England ſich nach wie vor um den Zu⸗ ſammentritt der Lauſanner Konferenz z um verabredeten Datum bemühe. Von engliſcher Seite werde großer Wert darauf gelegt, daß nicht die irrtümliche Auffaſſung entſtehe, es ſei eine gemeinſame Front der Gläubiger gegenüber Deutſchland gebildet worden. Nach wie vor arbeite die engliſche Regierung für eine möglichſt durch⸗ greifende Regelung auf dem Wege der freien Ver⸗ handlungen zwiſchen Gläubiger und Schuldnern. Dieſe Verſicherung entſpricht zweifellos der engliſchen Stimmung, iſt aber leider von recht ſtarker theoretiſcher Bedeutung und es beſteht ſelbſt in den leitenden engliſchen Kreiſen wenig Hoffnung darauf, daß die Konferenz am Montag in Lauſanne be⸗ ginnen kann. Frankreich hat bisher noch immer nicht auf den eng⸗ liſchen Vorſchlag geantwortet und es gilt jetzt als beinahe ſicher, daß nicht viel mehr als eine formelle Vertagung des ganzen Reparations⸗ problems bis zum November zu erreichen ſein wird. Wenn es ſich nur um die Verlängerung Goethes Stella Beginn des Goethejahres im Nationaltheater Das empfindſame Schauſpiel für Liebende in der ſpäteren Geſtalt des Trauerſpiels mit dem Werther⸗ ſchluß bildete geſtern das ſtille Präludium der Goetheſpiele des Nationaltheaters in dieſem Jahr. Es war wie ein Sinnbild: vor hundert Jahren ſtarb Goethe. Er ſtirbt in dieſer Zeit allüberall in deutſchen Landen, wo man ſein Vermächtnis ver⸗ kennt. Umſomehr wollen wir den großen, den lebendigen Goethe ſehen als Beiſpiel und Aufruf für die Rückkehr zum Geiſt. Stella iſt ein Werk des toten Goethe, des allzu zeitgebundenen, ſchwärmeriſchen Dichters, der ſich in dieſem Stück völlig im Bann der Sentimentalität des müd gewordenen 18. Jahrhunderts zeigt. Im eige⸗ nen Umkreis erlebte er das Schickſal ſeines Fer⸗ nando. Herder hatte ihm die Geſtalt des großen engliſchen Schriftſtellers Jonathan Swift nahe⸗ gebracht, der in lange währenden Liebeswirren zwi⸗ ſchen zwei Frauen hin⸗ und hergeriſſen worden war. Die eine dieſer Frauen, in der ſich die vielfältige Tragik des Dichtererlebniſſes ſammelte, hieß Stella. Durch ſte mochte Gvethe wohl den Namen für ſein Schauſpiel gewonnen haben. Seit dem Götz hatte er es ſeltſamerweiſe ver⸗ mieden, deutſche Namen und deutſche Schauplätze für ſeine Stücke zu wählen; in der Stella kehrt er zu ſchüchtern zur deutſchen Szene wieder zurück, aber auch hier heißt der Held Fernando. Er nimmt die Rethe der Weislingen und Clavigo auf, die er um eine recht unerfreuliche Geſtalt vermehrt. Man kann dieſe Rolle des abenteuernden Edelmanns, deſſen innere Schwäche wenig zu ſeinem äußeren Helden⸗ leben ſtimmt, kaum anders darſtellen als mit einem letzten Aufwand von Ueberzeugungskraft. Schön wie ein Gott muß dieſer Mann durch das Stück ſchreiten, damit man wenigſtens ſeiner Phyſis glaubt, daß ihm nur der Augenblick ſeligen Verweilens etwas gilt, Das Vergeſſen der Welt in allem, was nicht Gegenwart iſt, ein Verträumen in lauſchigen Parks, in denen mythologiſche Geſtalten die Leiden⸗ ſchaften des Lebens verſinnbildlichen, war die Stim⸗ mung jener Zeit, von der ſich Goethe wohl erſt eigentlich durch das Erlebnis eines andern Gegen⸗ wartgefühls, durch die Sonne des Südens und die Formen der Antike, befreite. In jener Landſchaft der Empfindſamkeit gab es kein anderes Verharren als das Bangen und Schmachten, das Sichauflöſen in Seligkeiten des Gefühls, dem Fernando ganz und gar verfällt, bis die Wirklichkeit wieder über ihn hexeinbricht. Es iſt bezeichnend, daß der Zuſchauer das Schickſal dieſes Mannes durch die Erinnerungen des Domeſtiken erfährt, die Fernando gar micht hören will! In dieſen Partien des Fliehenwollens nor den Wirklichkeiten war Willy Birgel, der Darſteller der Rolle in der Neueinſtudierung, ganz überzeugend. Die eigentliche Anteilnahme wendet ſich jedoch faſt ausſchließlich den Frauen zu. Der Dichter ſelbſt läßt ja Fernando auch von der Bühne verſchwinden, wenn der Zuſchauer die furchtbaren Folgen des grauſamen Liebesſpiels miterlebt. Da ſind die Frauen allein. Stella, die Schöne und einſt in Schönheit Glückliche, der eigentlich auch der Schmerz naht wie ein verehrender Freund, bleibt die be⸗ zaubernde Frau, deren Wirkung ſich keiner ent⸗ ziehen kann. Sie fordert von der Darſtellerin eine Perſönlichkeit, die jenen fraulichen Zauber in jedem Augenblick glaubhaft zu machen weiß. Dazu iſt die Stella des Nationaltheaters, Käthe Wolf, denn doch noch eine zu kleine Schauſpielerin, ein Mädchen, lteb und vor allem liebreizend, aber nicht die Frau, die ihrem Abgott entgegenfliegt, die im Park draußen am Grab ihres Kindes ſteht, die Seligkeiten be⸗ graben hat, aber jetzt, jetzt wieder neus ſpenden und empfangen will und die aus einem Rauſch des Ge⸗ fühls mit einem Mal zu einer nie geahnten, furcht⸗ baren Wirklichkeit erwachen muß. Einmal, in der Gartenſzene, geriet die junge Darſtellerin in eine größere Geſtaltung. Aber das war nicht mehr Stella, ſondern Ophelia, es war ein gefährliches ſchauſpieleriſches Nachtwandeln an der Grenze des Irren. Wie anders, bei aller Gleichheit des Edelmuts, iſt Cäeilte gezeichnet! Ihr gab Eliſabeth Stieler die rechte Haltung der Herbheit, jene Schwere, die den ſtürmiſchen Fernando von ihrer Seite vertrieben haben mag. Die Tochter der beiden, Lucie, wurde durch die feine Kunſt Annemarie Schradieks zu einer liebenswerten Figur des Stücks, aus deſſen Darſtellerreihe noch die köſtlich gezeichnete, geſchwät⸗ zige Poſtmeiſterin von Hermine Ziegler her⸗ vorgehoben ſei. 5 a 3 5 des beſtehenden Moratoriums unter den gleichen Bedingungen handelte, ſo iſt es allerdings verſtänd⸗ lich, daß die Konferenz vielfach für überflüſſig ge⸗ halten wird. Dies iſt aber ein ganz anderer Ge⸗ danke als der urſprüngliche engliſche Vorſchlag, nach dem ſchon jetzt in Lauſanne Uebereinſtimmung er⸗ zielt werden ſollte, daß im Laufe des Jahres eine Endlöſung der Reparationen zuſtandekommen müſſe. Dazu ſollte die Vertagung Zeit zur Beratung der Einzelheiten ſthaffen. Was jetzt zur Diskuſſion ſteht, iſt eine glatte Verſchtebung ohne jede Garantie dafür, daß im Läufe dieſes Jahres etwas durchgreifen⸗ des geſchehen wird. Die deutſche Regierung hat gegen die Argumentation proteſtiert und man darf annehmen, daß die Proteſte in London nicht ungehört verhallen. Während der urſprüngliche engliſche Vermittlungs⸗ vorſchlag den Vorteil haben könnte, daß die Zeit für den Fortſchritt der wirtſchaftlichen Vernunft ebenſo auch für die engliſche Finanzpoſition arbeitet, läßt ſich von dem neuen Plan des Aufſchubs ſagen, daß unter Umſtänden die Bedingungen im Sommer wahrſcheinlich noch viel ſchlimmer ſein werden als ſie jetzt ſind. In der engliſchen Preſſe kommt dieſe Befürchtung deutlich zum Ausdruck. Im„News Chronicle“ ſchreibt ein hervor⸗ ragender Wirtſchaftskritiker, daß im Som⸗ Der Spielleiter Richard Dornſeiff, dem die Stimmung des Werkes in der Szene ausgezeichnet gelang, hat zu dem Schluß gegriffen, durch den Goethe faſt ein Menſchenalter nach der Entſtehung des Werks, wohl um den nicht verſtummenden mo⸗ raliſchen Nörglern zu willfahren, das Stück gewiß micht ganz organiſch umgeändert hat, und der ſeit⸗ her bei den Aufführungen des Werkes gewiß am meiſten bevorzugt wird. Wohl iſt die Löſung der Urfaſſung durch den allzu großen Edelmut, der Schattenrig von Goethes Gestalt aus der Zeit, als er die„Stella“ dichtete daraus ſpricht, nicht ganz befriedigend, aber dieſer tragiſche Schluß geht an dem eigentlichen Inhalt des Stückes vorbei. 5 Goethe kam es doch wohl gerade darauf an, zu zeigen, wie Fernando und Stella ſich als Lebende, Liebende und Leidende ihrem ſeltſamen Schickfal gegenüber verhalten. Die Flucht in den Tod iſt 1 9— mer der Welthandel dem Erſtickungstod näher ſein werde als jetzt, daß der inter⸗ nationale Kredit noch tiefer untergraben und die Verarmung der Völker noch ſchlim⸗ mer ſein werde. der Lauſanner Konferenz wäre es. wenn zunächſt einmal eine grundſätzliche Entſcheidung über das Reparationsproblem gefällt werden würde und nur die Form des Abkommens weiteren Verhandlungen überlaſſen bleibe. ſoztaliſtiſche„Daily Herald“ bezweifelt ebenfalls, daß die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung in Europa das ruhige Abwarten eines bequemeren Zeitpunktes für die Konferenz erlauben werde.„Wer eine neue Verſchiebung aus wirtſchaftlichen Gründen empfiehlt, weiß nichts von der wirtſchaftlichen Lage und den politiſchen Mög⸗ lichkeiten in Deutſchland.“ Eine ausgeſprochen ge⸗ fährliche Haltung nimmt inzwiſchen die Agitation der„Daily Mail“ ein, die Tag für Tag gegen eine völlige Streichung der Reparationen ſich ein. ſetzt.„Ohne jede Feindſchaft gegen Deutſchland“ betont das Blatt,„kann man aber doch nicht ruhig zuſehen, wie unſer größter Induſtrie⸗ konkurrent von ſeinen Schulden befreit wird.“ Badͤiſche Politik Aus dem Landtag Der Verband badiſcher Gemeinden iſt beim Land⸗ tag wegen einer Aenderung des Steuer ver⸗ teilungsgeſetzes vorſtellig geworden. Er wünſcht, daß das Mehraufkommen au Umſatzſteuer zwiſchen Land und Gemeinden hälftig geteilt wird, Die Kreiſe ſollen an dieſer Gemeindemaſſe nicht teil⸗ nehmen und die Verteilung unter die Gemeinden ausſchließlich nach der Einwohnerzahl geſchehen, weil damit dem Charakter der Umſatzſteuer als einer reinen Konſumſteuer am meiſten entſprochen werde. Die Länder ſind an dem Ertrag der Umſatzſteuer für ſich und ihre Gemeinden mit 30 v. H. beteiligt, Der badiſche Anteil an dem Mehraufkommen wird mit jährlich rund neun Millionen Mark beziffert, für den Reſt des Rechnungsjahres 1931 noch mit etwa 1/5 Millionen Mark. Es wird um baldige Ein⸗ bringung eines entſprechenden Geſetzentwurfes er⸗ ſucht, der mit Wirkung vom 1. Januar 1932 in Kraft treten ſoll. Letzte Meldungen Nationalſozialiſt in Eſſen erſchoſſen — Eſſen, 20. Jan. Zwiſchen mehreren Kom muniſten und Nationalſozialiſten ent⸗ ſtand geſtern abend eine Schlägerei. Der 21 Jahre alte Nationalſozialiſt Arnold Guſe wurde durch einen Schuß in die Lunge getötet, vier weitere Perſonen wurden verletzt, darunter eine ältere Frau und ihr Sohn, der der NS DA angehört. Eine Anzahl Perſonen iſt feſtgenommen worden. Ergebnisloſe Waffenſuche — Wien, 19. Jan. Auf eine ſozialdemokratiſche Anzeige hin hat geſtern in dem Schloß Triluswinkel bei Baden, das dem Präſidenten des Haupt⸗ verbandes der öſterreichiſchen Indu⸗ ſtrie, Ur ban, gehört, eine mehrſtündige Haus⸗ durchſuchung nach Waffen ſtattgefunden. Sie verlief ergebnislos. 5 5 Starkes Sinken des engliſchen Defizits — London, 20. Jan. Die Steuereinnahmen in der am 16. Januar abgelaufenen Woche beltefen ſich auf 48 152 121& und die Ausgaben auf 14 535 560 2. Das Defizit iſt infolgedeſſen in einer einzi⸗ gen Woche von 190 621310 auf 157 004 749& ge⸗ ſunken. Der Ein Sohn Gandhis verhaftet — Surat, 20. Jan. Gandhis jüngſter Sohn Ram⸗ das iſt verhaftet worden. darauf keine Antwort. Aber vielleicht gibt es die bei dem Stück überhaupt nicht, vielleicht iſt ſein Ver⸗ bleiben im Grabe des weiten Hains von Goethes Dichtung die beſte Löſung. Schon daß Goethe ſpäter dem Kinde Stellas die Mutter ins Grab nachſandͤte, ſcheint ein Zeichen dafür, daß es hier nur noch um abgelebte Dinge ging. Und wenn dieſer tote Goethe geſtern abend den Epilog eines herzlichen Beifalls fand,— wir dürfen uns darum erſt auf den lebenden freuen! Dr. K. Das Nationaltheater teilt mit: Heute ein⸗ maliges Gaſt ſptiel Eugen Klöpfer mit Ber⸗ liner Enſemble im Neuen Theater mit Jules Ro, mains Komödie„Der Kapitaliſt“ Das Stück, das urſprünglich den Titel„Die Bürde des Reich⸗ tums“ trug, wurde bei der Berliner Erſtaufführunz von der geſamten Preſſe wärmſtens begrüßt und als eine„Erneuerung der klaſſiſchen Sittenkomödie“ gekennzeichnet. Eugen Klöpfer in der Hauptrolle bietet nach übereinſtimmenden Urteilen ein ſchau⸗ ſpieleriſches Erlebnis von ungewöhnlicher Stärke. Bemerkenswert iſt, wie ſchon bei den früheren Klöpfer⸗Gaſtſpielen, daß ſein Enſemble ſich aus be⸗ deutenden Kräften führender Berliner Bühnen zu⸗ ſammenſetzt, wie Erika Daunnhoff und die Herren Jacob, Jubelſky und Klebuſch von den Barnowfky⸗ Bühnen, Florinka von Platen von der Tribüne, Ingolf Kuntze vom Leſſing⸗Theater, Norbert Schil⸗ ler vom Staatstheater und Otto Schadt vom Ber⸗ liner Theater.— In der morgen erfolgenden Wie⸗ mann“ ſingt den Zaren Chriſtian⸗ Könker, die Marie Ellen Philips, den Chateauneuf Helmuth Neugebauer, ö aus Rom gemeldet wird, hat Muſſolini nach der zweiten Aufführung an einer römiſchen Bühne die Abſetzung des Dramas„Der Wert des Lebens“ von Nemirowitſch⸗Dantſchenko, das eine Rechtferti⸗ gung des Selbſtmordes darſtellt, verfügt. Das von einer ruſſiſchen Gaſtſpieltruppe unter Leitung des Mitbegründers des berühmten Stanislawfki⸗Thea⸗ ters in Moskau mit großem Erfolg durch eine Reihe anderer italieniſcher Städte aufgeführte Drama wurde mit der Begründung verboten, daß eine Verherrlichung des Selbſtmordes in einer öffe lichen Aufführung nicht dargeſtellt werden dürfe. Die öffentliche Rechtfertigung für eine Vertagung derholung von Lortzings„Zar und Zimmer⸗ 1 Muſſolini gegen ein Selbſtmord⸗Drama. Wie 992 — d 1 en 7 m⸗ tagung unächſt r das d nur lungen Daily tſchaft⸗ varten ferenz g aus 8 von en ge⸗ itation egen 0 ein⸗ land“ ruhig ſt rie⸗ wird.“ Land⸗ ve r⸗ .Er ſteuer wird. b teil⸗ inden „ weil einer verde. ſteuer eiligt. wird iffert, ) mit Ein⸗ 5 er⸗ Kraft o m f ent⸗ Jahre durch eitere Frau Eine itiſche inkel u p t⸗ du ⸗ haus⸗ erlief 8 die Ver⸗ ethes päter indte, ) um bethe ifalls uden K. Mittwoch, 20. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe eee earn, 3. Seite/ Nummer 31 . Schwere Schlägerei im Bürgerausſchuß Sozialdemokraten und Nakionalſozialiſten werden tätlich- Der ſozialdemokratiſche Stadtv. Hettinger trägt im Fauſtkampf eine ſtark blutende Verletzung im Geſicht davon- Der Saal wird durch die Polizei geräumt Der Reſt der Tagesordnung bleibt dadurch unerledigt Wer geglaubt hatte, die ſiebenſtündige Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Montag würde geſtern einen einigermaßen erträglichen Ausklang nehmen, ſah ſich bitter enttäuſcht. Die Verhandlungen konnten nicht zu Ende geführt werden, weil die ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Nationalſozialiſten und Sozialdemokraten zu einer Schlägerei ausarteten, ein tief beſchämender, wüſter Vorgang, der in der Geſchichte des Mannheimer Bürgerausſchuſſes ein Novum iſt. Mit Abſcheu kann nur jeder Zuſchauer an dieſen Zuſammenſtoß der beiden Fraktionen zu⸗ rückdenken und dabei der Hoffnung Ausdruck geben, daß ein derartiger Skandal nicht wieder vorkommen möge. Man muß es noch als Glück bezeichnen, daß die Sitzgelegenheit des Bürgerausſchußſaales nicht wie in Karlsruhe aus Stühlen, ſondern aus ſchweren Bänken beſteht, die man nur umwerfen konnte. Glücklicherweiſe iſt auch nur ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Stadtverordneter nicht allzu ſchwer im Geſicht verletzt worden. Der ſtarke Blutverluſt ließ anfänglich ſchlimmeres befürchten. Zündſtoff zu dem Zuſammenſtoß war ſchon in der Sitzung am Montag zur Genüge aufgeſpeichert wor⸗ den. Waren doch, wie wir berichteten, die beiden feindlichen Fraktionen ſchon vorgeſtern hart an⸗ einandergeraten. Es bedurfte deshalb geſtern nur eines verhältnismäßig geringen Anlaſſes, um die Exploſion, die in der Luft lag, zu verurſachen. Die Nationalſozialiſten waren durch die Ausweiſung von zwei Stadträten und eines Stadtverordneten ſtark gereizt worden. Sie fühlten ſich auch durch die Handhabung der Geſchäftsführung des Ober⸗ hürgermeiſters beeinträchtigt. Der Vorſitzende, der am Montag eine wahre Lammsgeduld an den Tag legte, war geſtern nervöſer, was an ſich begreif⸗ lich iſt, wenn man bedenkt, wie ihm durch die Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten ſtändig zugeſetzt wurde, wobei man ſich nicht auf die Kritiſierung ſeiner Geſchäftsführung beſchränkte, ſondern ihn auch perſönlich in einer Weiſe angriff, die mit der Würde eines Oberbürgermeiſters nicht zu vereinbaren iſt. Daß er infolgedeſſen nicht nur Ordnungs rufe in erheblicher Zahl austeilte, ſondern auch drei Nationalſozialiſten aus dem Saale wies, iſt ver⸗ ständlich. Die Nationalſozialiſten gerieten immer mehr außer Rand und Band. Und da der Stadtv. Fehrmann in ſeiner Art ebenſo aggreſſiv wie Dr. Orth wirkte, ſo bedurfte es nur des gegen die Sozialdemokraten angewandten Ausdrucks„Juden⸗ ſchutztruppe“, um die Bombe zum Platzen zu bringen. Man iſt ſich wohl jetzt einig darüber, daß es tak⸗ tiſch unklug war, die Sitzung am Montag zu ver⸗ tagen. Wenn man ſo lange beraten hatte, dann konnte man wirklich noch—2 Stunden länger bei⸗ ſammen bleiben. Der Bürgerausſchuß tagt ſo ſelten, daß eine Nachtſitzung in Kauf genommen werden konnte. Zur Stärkung war zudem die Reſtaura⸗ tion da. 4 Was wird nun werden? Dieſe Frage iſt nicht leicht zu beantworten. Nach der Gemeindeordnung muß der Bürgerausſchuß zur Er⸗ ledigung der beiden Vorlagen noch einmal einberufen werden. Kann man das aber nach dem kkandalöſen Vorfall wagen? Sind die Nationalſozialiſten in der nächſten Zeit verhandlungsfähig? Werden ſie ſich bereit finden, in ſachlicher Weiſe die beiden Vor⸗ lagen zu erledigen, die doch auch ihren Anhängern Erleichterungen bringen ſollen? Vielleicht findet ſich durch Beſprechung mit den Fraktionsführern ein Weg aus dem Dilemma. Wenn je, ſo hat das geſtrige beſchämende Schau⸗ ſpiel gezeigt, daß mit dem Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchuß in ſeiner heutigen Zuſammenſetzung eine ſach⸗ liche Arbeit unmöglich iſt. Leider behalten die Peſ⸗ ſimiſten recht, die ſchon lange die Anſicht vertreten, daß man auf eine Inſtitution verzichten kann und muß, die von den extremen Parteien nur zu den übelſten Agitationszwecken benützt wird. Der Staatsparteiler Robert Haas traf den Nagel auf den Kopf, als er geſtern ausführte, er habe ſich in den 13 Jahren, in denen er dem Bürgerausſchuß an⸗ gehört, noch nie ſo überflüſſig gefühlt, wie am Mon⸗ 5 tag. Geſtern wird ſich dieſe Empfindung noch ver⸗ ſtärkt haben. Der Verlauf der Sitzung Als Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich kurz nach 5 Uhr die beſchlußfähige Sitzung eröffnet, iſt die Galerie ſtark beſetzt. Stadtrat Dr. Orth (Nat.⸗Soz.) ergreift das Wort zur Geſchäftsordnung mit der Bemerkung, daß der Oberbürgermeiſter an⸗ geordnet habe, jedes einzelne Wort, das die Natio⸗ nalſozialiſten ſprächen, ſei ſtenographiſch feſtzulegen. Er möchte deshalb den Oberbürgermeiſter erſuchen, auch hinter die ſozialdemokratiſchen Stadträte Horch⸗ poſten zu ſtellen. Wäre dies bereits geſchehen, dann hätte man auch die Beſchimpfungen feſtſtellen können, die Stadtrat Trumpfheller gegen den Parteigenoſſen Fehrmann ausgeſtoßen habe. Stadtrat Runkel(Nat.⸗Soz.) bemerkt, es ſeien Beſchwerden der Galeriebeſucher nach der Richtung eingelaufen, daß die Zuhörer, die die lerie vorübergehend verließen, nicht mehr zu⸗ gelaſſen würden. Er ſtelle deshalb den Antrag. daß, wenn ein Tribünenbeſucher die Sitzung verlaſſe, an ſeiner Stelle ein anderer zugelaſſen werde. Dr. Heimerich: Es wird bei den National⸗ ſozialiſten nicht mehr ſtenographiert, als bei den andern. Beſondere Anweifſungen ſind nicht ergan⸗ * gen. Den Vorwurf, daß Horchpoſten aufgeſtellt ſind, muß ich zurückweiſen. Stadtrat Dr. Orth: Ich habe feſtgeſtellt, daß Herr Trumpfheller Beſchim⸗ pfungen gegenüber dem Parteigenoſſen Fehrmann begangen hat. Ein Ordnungsruf wurde nicht er⸗ teilt. Dr. Heimerich: Herr Fehrmann hat ſich unqualifizierbare Beſchimpfungen zu ſchulden kommen laſſen. Stadtv. Rother(Nat⸗Soz.): Das glauben Sie ja ſelber nicht. Dr. Heimerich: Herr Rother, ich verbitte mir jede Kritik an meiner Geſchäftsführung. Sie können ſich nicht auf die Beſchimpfungen anderer berufen, wenn Sie in ſolch unparlamentariſcher Weiſe vorgehen. Ich habe geſtern eine Milde walten laſſen, die ſehr weit ging. Stadt⸗ rat Runkel kommt auf die Beſchwerde wegen der Tribünenbeſucher zurück und ſtellt erneut die Anfrage, ob denn nun dafür geſorgt ſei, daß die Tribünen⸗ beſucher wieder herein könnten, wenn ſie vorübergehend den Saal verlaſſen hätten. Dr. Heimerich: Wer eine Karte hat, darf wieder herein. Eine Karte, die auf den Namen ausgeſtellt iſt, iſt nicht übertragbar. Nach dieſem Vorſpiel, bei dem man noch nicht ahnte, daß das Ende tätliche Auseinanderſetzungen zwiſchen den Sozialdemokraten und Nationalſozia⸗ liſten ſein würden, wird in die Tagesordnung ein⸗ getreten. Zur Beratung ſteht die Senkung der Kanal,, Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsgebühren Stadtv.⸗V. Schweizer(Soz.) empfiehlt namens des Stadtverordnetenvorſtandes die Annahme der Vorlage. Stadtrat Schneider(Wirtſchaftl. Ver⸗ einigung) wendet ſich gegen folgenden Antrag der kommuniſtiſchen Fraktion:„Sämtliche Gebühren für Kanäle, Müllabfuhr und Straßenreinigung ſind vom Hauseigentümer zu tragen. Hausbeſitzer, deren Grundſtück einen Gebäudeſteuerwert von 20 000% nicht erreicht, werden als Ausgleich von der Ge⸗ meindeumlage befreit.“ Der Bürgerausſchuß habe im Jahre 1930 beſchloſſen, daß der Hausbeſitzer die Straßenreinigungsgebühren tragen muß, ohne daß er ſie auf die Mieter abwälzen darf. Seine Freunde hätten ſchon damals gegen dieſes Unrecht proteſtiert und auf das unmoraliſche dieſer Erhebungsart hin⸗ gewieſen. Beigeordneter Löb habe damals ein Expoſs ausgearbeitet, das in der Hauptſache geſagt habe: Straßenreinigungsgebühr kann man wohl vom Hausbeſitz erheben, ohne daß er ein Recht zur Umlegung hat, Kanal⸗ und Müllgebühr dagegen nicht. Heute berufe er ſich auf dieſes Expoſs. Es ſei garnicht möglich, auch Kanal⸗ und Müllgebühren vom Hausbeſitzer allein zu erheben, weil dieſe Gebühren in der Frie⸗ densmiete nicht verankert waren. Stadtrat Thöny(Nat.⸗Soz.) bemerkt, ſeine Fraktion ſei der Anſicht, daß ſich bei den Kanal⸗ und Müllgebühren eine Senkung von 15 v. H. durch⸗ führen ließe. Der Hausbeſitz, ohnehin ſchon bankrott, ſei nicht einmal in der Lage, die geſenkten Gebüh⸗ ren zu bezahlen. Stadtrat Müller(Kommuniſt) führt aus, der Stadtratsantrag ſei für ſeine Frak⸗ tion nicht weitgehend genug. Er ſtehe auf dem Standpunkt, wenn heute ein Hausbeſitzer eine Woh⸗ nung vermiete, ſo habe er dafür zu ſorgen, daß ſie wohnlich ſei. Weil heute 50 v. H. des Lohnes für die Miete gebraucht würden und die Gebühren eine in⸗ direkte Mieterhöhung ſeien, ſei der Antrag einge⸗ bracht worden. Stadtv. Volz(Soz.) nimmt ſeine Fartei gegen den Vorwurf des Stadtrats Schneider bezüglich der Straßenreinigungsgebühren in Schutz. Die Sozialdemokratie ſei damals von dem Stand⸗ punkt ausgegangen, daß die Hausbeſitzer als die wirtſchaftlich leiſtungsfähigeren mit der Gebühr be⸗ laſtet werden könnten. Unter ſtändigen kommuniſti⸗ ſchen Zurufen wendet er ſich gegen den kommunt⸗ ſtiſchen Antrag. Wir hoffen und wünſchen, ſo ſchließt der Redner unter großer Unruhe der Kommuniſten und Nationalſozialiſten, daß die Arbeiterſchaft er⸗ kennen wird, wer die wahren Vertreter ihrer Intereſſen ſind. Dr. Heimerich: Es hat jemand von der kom⸗ muniſtiſchen Fraktion Heuchler gerufen. Stadtv. Böhler: Ich habe Demagogie gerufen. Der Ruf Heuchler iſt von einer anderen Seite gekommen. Stadtrat Dr. Orth: Es iſt immerhin erfreulich, feſtzuſtellen, daß die Herren von der KPD. ihren präziſen proletariſchen Standpunkt verlaſſen haben, weil Leute, die ein Haus im Wert von 20 000% beſitzen, zur proletariſchen Front gehören. Wenn ſie ſich weiter mauſern, werden ſie ſchließlich National⸗ ſozialiſten.(Heiterkeit und Unruhe.) Die Anſicht, daß jeder Hausbeſitzer ein reicher Mann und jeder Mie⸗ ter ein armer Teufel ſei, ſei nicht berechtigt. Es gebe Hausverwalter, die vermögender ſeien als Haus⸗ beſitzer. Die Kommuniſten wollten alle Laſten auf den Hausbeſitzer abwälzen. Das ſei Demagogie. Ein Hausbeſitzer, der heute ein Haus im Werte von 100 000%/ beſitze, bekomme, wenn er es verkaufe, höchſtens 30 000 /. Damit ſei gerade die erſte Hyypo⸗ thek abgegolten. Die Hausbeſitzer hätten alles ver⸗ loren. Deshalb lehne ſeine Faktion den kommunſti⸗ ſchen Antrag als einen Akt der Demagogie ab. Stadtv. Dr. Waldeck(DV.) bemerkt, es ſei unmöglich, die Vorlagen einzeln zu behandeln ohne im Hinblick auf den ſtädtſchen Etat. Solle der Stadt ihre bisherige Leiſtungsfähgkeit erhalten bleiben, ſo bleibe nichts anderes übrig, als die Vorlage der Verwaltung anzunehmen. Stadtv. Robert Haas(Staatsp.): Was Stadtrat Dr. Orth ausgeführt hat, ſind auch meine Gedanken, nicht etwa, weil mir die Gedanken ſympathiſch ſind, weil ſie von dieſer Seite kommen. Wir nehmen jeden guten Gedanken auf, von welcher Seite er kommen mag. Orth und Schneider haben recht, wenn ſte ſagten, daß nicht jeder Hausbeſitzer ein gut⸗ ſituterter Mann ſeil. Das Kapital der Hausbeſitzer renttert am ſchlechteſten von ſämtlichen angelegten Geldern. Der Redner wendet ſich gegen den kommuniſtiſchen Antrag, um dann zu betonen, daß er ſich in den 13 Jahren, ſeitdem er dem Bürger⸗ ausſchuß angehöre, nicht ſo überflüſſig vorge⸗ kommen ſei, wie bei der geſtrigen ſiebenſtündigen Sitzung, weil der Landeskommiſſär ja doch die Entſcheidung treffe. Wozu alſo die großen Reden, wenn doch nichts geſchehe. Wiſſe nicht jeder, daß der Oberbürgermeiſter noch nicht ja geſagt habe und wahrſcheinlich auch nicht ja ſagen werde? Man könne nicht dulden, daß die Stadt bankrott gehe. Stadtrat Ammann(Ev. Volksdienſt) erklärt, ſeine Gruppe lehne den kommuniſtiſchen Antrag ab und werde für die Vorlage der Verwaltung ſtimmen. Stadtv. Schuhmacher(Staatsp.) bemerkt, der Hausbeſitz ſetl in einer kataſtrophalen Lage. Wer trage das Riſiko für die eingehenden Mieten? Der Redner wünſcht die Ausdehnung der Müll⸗ abfuhr mit ſtädtiſchen Wagen auf Nek⸗ ka rau. Den Hausbeſitzern entſtünden durch die Stellung der Mülleimer und Müllkübel nicht unbe⸗ deutende Laſten. Stadtv. Schell(Zentrum) lehnt den kommuniſtiſchen Antrag ab, weil heute in Mann⸗ heim ſich viele Häuſer befinden, für die einfach nicht mehr Steuern bezahlt werden können. Stadtrat Stadtrat Ihrig(Kommuniſt) verteidigt den Antrag ſeiner Fraktion, der auf dem marxiſtiſchen Grundpro⸗ gramm fuße. Die Kommuniſten hätten die geſchicht⸗ liche Aufgabe, die Intereſſen der Schichten zu ver⸗ treten, die durch die herrſchende Klaſſe ausgebeutet und vernichtet würden.(Dr. Heimerich bittet den Redner, dieſe hohen Probleme nicht weiter zu er⸗ örtern.) Die Mittelſtandspartei könne nicht mehr die Intereſſen des Mittelſtandes vertreten. Der Redner wendet ſich unter großer Heiterkeit an den Stv. Dr. Mökel mit der Bemerkung: Herr Mökel, hängt Ihnen das auch zu hoch? Wie wollen Sie denn in den Himmel kommen, der ja noch viel höher hängt. Dr. Heimerich: Wir ſind wieder auf dem Niveau eines politiſchen Diskuſſionsabends angelangt. Reden vom Syſtem und Gegenſyſtem ſind wahrlich nicht am Platze. Ich glaube, daß keine Partei, die ſolche Reden hält, ſich viel Anhänger verſchafft. Der Bürgerausſchuß verkennt ſeine Be⸗ deutung vollkommen. Als Beigeordneter Elſäſſer die ſtadträtliche Vorlage verteidigt hat, macht der Vorſitzende darauf aufmerkſam, daß über den kommuniſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Antrag nicht abgeſtimmt werden könne, weil bei beiden wie bei den am Montag behandelten kein Ausgleich vorhanden ſei. Man könne doch bei dieſen Gebühren nicht davon ausgehen, daß ein ſtärkerer Konſum eintreten werde. Stadty. Stalf(Natl.⸗Soz.) ruft: Sie ſind ein Demagoge, Herr Oberbürgermeiſter. Dr. Heimerich: Ich rufe Sie zur Ordnung, Herr Stadtv. Stalf. Stadt⸗ rat Dr. Orth, der ſich gegen den Oberbürgermeiſter mit perſönlichen Bemerkungen wendet, wird kurz hintereinander dreimal zur Ordnung ge⸗ rufen. Die Sirene ſchneidet ihm zwar das Wort ab, aber wenn der Oberbürgermeiſter nicht mehr auf den Knopf drückt, ſpricht Dr. Orth weiter. Dr. Heimerich: Ich weiſe Sie aus dem Kollegium. Ich bitte Sie, das Lokal zu ver⸗ laſſen. Als Dr. Orth keine Anſtalten macht, dieſer Aufforderung, die der Vorſitzende wiederholt, Folge zu leiſten, wird die Sitzung unterbrochen. einigen Minuten wieder Dr. Orth den Saal ver⸗ Als die Sitzung nach aufgenommen wird, hat laſſen. Dr. Heimerich: Es wird mir geſagt, daß auf der Tribüne photographiert wird. Photographieren iſt ohne meine Genehmti⸗ gung nicht zuläſſig. Stadtv. Rother(Natl.⸗Soz.): Nachdem feſtgeſtellt iſt, daß der Herr Oberbürger⸗ meiſter ſich einer ganz eigenartigen Geſchäftsführung befleißigt.. Dr. Heimerich: Ich kann eine Kritik an meiner Geſchäftsführung nicht zulaſſen. Stadtv. Rother: Ich ſtelle feſt, daß Sie partei⸗ iſch die Geſchäfte führen, weil Sie Dr. Orth aus unſerer Mitte ſchaffen wollen. Ich verwahre mich dagegen. Dr. Heimerich: Es kommt mir gar nicht darauf an, Dr. Orth zu entfernen, wenn Dr. Orth ſich anſtändig benimmt.(Zuruf: Benehmen Sie ſich anſtändig.) Ich habe Milde gegen Sie walten laſſen. Beſchweren Sie ſich. Die Angriffe gegen meine Geſchäftsführung ſind unberechtigt. Stadtv. Rother beantragt namentliche Ab⸗ ſtimmung darüber, ob die Oroͤnungsrufe und die Hinausweiſung des Stadtrats Dr. Orth berechtigt Dr. Heimerich läßt nicht namentlich ab⸗ ſeien. Dr. ſtimmen. Das Vorgehen gegen Dr. Orth wird mit großer Mehrheit als berechtigt anerkannt. Die Kommuniſten enthalten ſich. Stadtv. Rother: Ich habe namentliche Abſtimmung beantragt. Dr. Heimerich: Wenn Sie ſich ſo weiter benehmen, hebe ich die Sitzung auf. Stadtv. Manger (Natl.⸗Soz.) wird nach dreimaligem Ord⸗ nungsruf aus dem Saale gewieſen. Als Manger den Saal verläßt, begleiten ihn Heilrufe der nationalſozialiſtiſchen Fraktion und Galerte⸗ beſucher. Stadͤtv. Dr. Hirſchler beantragt Schluß der Geſchäftsordnungsdebatte. Der nationalſozta⸗ liſtiſche Stadtrat Störtz wird ebenfalls aus⸗ geſchloſſen, weil er, zu. Dr. Hirſchler gewendet, fortwährend Jude ruft. Die Sitzung wird von neuem unterbrochen Nach der Wiederaufnahme erklärt Dr. Heime⸗ rich: Es iſt mir mittlerweile mitgeteilt worden, daß Angehörige anderer Fraktionen gehört haben, daß Herr Rother namentliche Abſtimmung beantragt hat. Stadtv. Rother: Durch Ihre Stellungsnahme iſt veranlaßt worden, daß Herr Manger aus der Sitzung entfernt wurde. Sie ſind der Schuldige. Dr. Heimerich: Selbſt wenn der Vorſitzende eine andere Auffaſſung hat, darf ſich kein Mitglied ſo benehmen. In namentlicher Abſtim⸗ mung wird nunmehr mit 57 gegen 30 Stimmen das Vorgehen des Oberbürgermeiſters gegen Stadtrat Dr. Orth gutgeheißen. Stadtv. Böhler erklärt, die kommuniſtiſche Fraktion ſei mit den Pilſudſki⸗Methoden des Ober⸗ bürgermeiſters nicht einverſtanden, aber auch nicht mit dem Verhalten der Nationalſozialiſten, die glaubten, durch Judenhetze provozieren zu dürfen Stadtv. Jüngt(Soz.) wendet ſich mit einer ſchar⸗ fen Erklärung unter großer Erregung gegen die Nationalſozialiſten, die er vor weiteren Provaka⸗ tionen warnt. Die Sozialdemokratie ſei nicht gewillt, ſich die Angriffe weiter bieten zu laſſen. Stadto. Fehrmann(Natl.⸗Soz.) gibt nun ebenfalls eine Erklärung ab. Bei der großen Unruhe, die bei den Sozialdemokraten herrſcht, iſt der Reoͤner nicht zu verſtehen. Dr. Heimerich: Wir ſind ſchon ſo weit, daß Drohungen ausgeſtoßen werden. Als der Stadtv. Fehrmann den Ausdruck Mann⸗ heimer Regierungslatrine für die„Volksſtimme“ ge⸗ braucht, erhebt ſich ein Entrüſtungsſturm bei den Sozialdemokraten. Dr. Heimerich ruft den Sozialdemokraten Fiſcher zur Ordnung. Es kommt zu Hanoͤgreiflichkeiten Als Fehrmann dem Ausdruck Judenſchutztruppe anwendet, ſind die Sozialdemokraten nicht mehr zu halten. Sie erheben ſich von ihren Plätzen und begeben ſich zu den Nattonalſozialiſten auf der anderen Seite des Saales. Zunächſt kommt es gruppenweiſe zu erregten Auseinander⸗ ſetzungen. Wag ſich beide Parteien zurufen, iſt bei dem Tumult nicht zu verſtehen. Auf einmal artet das gegenſeitige Anſchreien und Geſtikulieren in ein Handgemenge aus. Stadtrat Trumpf⸗ heller erhält einen Schlag ins Geſicht. Die Geg⸗ ner bearbeiten ſich mit den Fäuften. Stadty. Dr. Mökel, der vermittelnd eingreifen möchte, kommt gefährlich ins Gedränge. kann aber befreit werden, ohne daß ihm etwas geſchieht. Der ſoßialdemokratiſche Stadtv. Hettinger blutet ſtark an der linken Backe. Wie ſich ſpäter herausſtellt, hat er eine Rißwunde durch eine Verletzung mit einem ſpitzen Gegenſtand davongetragen. Als er ſich auf die andere Seite des Saales zurückbegibt, iſt die linke Geſichts⸗ hälfte mit Blut bedeckt. Auch Hemd und Rock ſind blutig. Die Verletzung ſieht infolge des ſtarken Blutverluſtes ſchlimmer aus, als ſte ſich glücklicherweiſe ſpäter herausſtellt. Da die National⸗ ſozialiſten in der Minderheit ſind, kommen ſte ſtark ins Gedränge. Der Stadtv. Stalf, der einen Schlag ins Genick bekommen hat, ſtürzt zu Boden. Noch mehrere andere fallen zwiſchen die Sitzreihen. Man kann nicht ſehen, ob es Nationalſozialiſten oder Sozialdemokraten ſind. Der Stadtv. Hettinger ſtürzt ſich von neuem in das Handgemenge und teilt wütend Schläge nach allen Seiten mit den Fäuſten aus. Als das vom Oberbürgermeiſter herbeigerufene Notrufkomman do den Saal betritt, iſt der Kampf zu Ende. Die verſchiedenen aufeinander ein⸗ ſchlagenden Gruppen haben ſich aufgelöſt. Zwei Schutzleute nehmen einen Nationalſozialiſten in ihre Mitte und führen ihn ab. Er ſoll den Stadtv, Hettinger verletzt haben. Der hinter dem Sitz des Oberbürgermeiſters ſtehende Führer des Notrufkom⸗ mandos fordert im Namen des Oberbürgermeiſters die Anweſenden auf, den Saal zu verlaſſen. Wer ſich nicht füge, werde feſtgenommen. Schnell leert ſich ohne weitere Zwiſchenfälle der Saal. Nur noch mehrere umgeworfene Bänke ſind Zeugen des widerwärtigen Auftrittes, der der Sitzung gegen.45 Uhr ein unvorhergeſehenes Ende bereitet, ohne daß über die zur Verhandlung ſtehende Vorlage abgeſtimmt werden konnte. Auch die Senkung der Gebühren des Schlacht⸗ u. Viehhofes blieb unerledigt. Sch. Südweſldeutſcher Rundfunk Unſere Vermutung wurde beſtätigt: die zweite Schulfunkſtunde des Südfunks wurde zu einer Feierſtunde eigener Art. Auf Spen Hedius Spuren führte Freiherr von Bieberſtein ſeine junge Hörerſchar durch Aſiens Wüſten. Aus der Kraft eigenen Er⸗ lebens wandelte er mit ſeiner plaſtiſchen Schilderung die in der Landkarte zu ſchematiſcher Abſtraktheit erſtarrte Wüſte Gobi zu einer farbenglühenden Wirklichleit. Da brannte die Sonne auf das Wüſtengeſtein, da dörrte das ſpärliche Gras, da brauſte auch Winterſturm über die Oede: eine Landſchaft mit Eigenart tat ſich dem geiſtigen Auge auf. Mitten durch die fremde Verlaſſenheit und Wüſteneinſamkeit erkämpft ſich der Menſch im unſteten Forſcherdrang ſeinen Weg. Zweierlei verlteh dem lebenſprühenden Reiſebericht die Kraft tiefen Eindrucks: einmal ſprach Freiherr von Ble⸗ berſtein mit dem verhaltenen, energiegeladenen Schwung des Forſchers, in dem das eigene Erleben die Worte wählt, ferner vertiefte ſich der Forſcher in liebevollem Er⸗ innern in Einzelheiten ſeiner Reiſe als Begleiter Spen Hedins. So baute er aus der Dreiheit eigenen Erlebens, mitreißender Forſcherbegeiſterung und epiſcher Detalls⸗ ſchilderung eine Expedition als in ſich geſchloſſene Ge⸗ meinſchaftsform auf. In engſter Lebensverbundenheit erblüht die innige Urfreundſchaft zwiſchen Menſch und Tier. Gewiß werden viele geographiſche Namen ver⸗ blaſſen, doch bleiben wird der ſeeliſche Geſamtetndruck, bleiben wird das Erlebnis. Bei dieſer Gelegenheit ſei der Schulfunkteitung des Südfunks gleich ein Vorſchlag unterbreitet: Könnte man nicht Friedrich Walters Hörfolge„In tyrannos“ im Rahmen der Schulfunkdarbietungen wiederholen? Bet geſchickter Streichung ließe ſich die Hörfolge gewiß auch in den zeitlichen Rahmen des Schulfunks bringen. Die be⸗ ſondere Koſten verurſachenden Mitwirkenden können für dieſen Fall von anderen Kräften erſetzt werden. Jeden⸗ falls würde die temperamentvolle Abfolge der Schlller⸗ ſzene gerade bei unſerer Jugend auf guten Boden fallen. Seite/ Nummer 31 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Januar 1939 Frühling im Januar Wieder einmal unternahm der Frühling einen Vorſtoß und verdrängte den Winter, der eigentlich fetzt auf der Höhe ſeiner Macht ſtehen müßte. Das war geſtern eine Ueberraſchung, als die grauen Wol⸗ ken ſich plötzlich auflöſten und ein tiefblauer Himmel herabgrüßte. Die Sonne ſtrahlte ſo friſch und aus⸗ geruht, daß man wirklich ſeine Freude an ihr haben konnte. Dabei entwickelte ſie eine Wärme, die recht angenehm empfunden wurde und die im Zuſammen⸗ hang mit dem wolkenloſen Himmel auf den Gedanken brachte, der Frühling müßte in nächſte Nähe gerückt ſein. Ein Gang vor die Tore der Stadt beſtärkte in dieſer Anſicht. Vereinzelt hatte man ſich in den S ch re ber. gärten bereits an die Arbeit gemacht, wenn es auch nur vorbereitende Handgriffe für die eigentliche Frühjahrsbetätigung waren. Weiter draußen glänz⸗ ten friſchgepflügte Ackerſchollen und zeugen davon, daß der Landmann nicht müßig war und die froſtfreien Tage zur Beſtellung ſeiner Aecker nützte. Schließlich grüßten noch die Berge des Oden⸗ waldes in einer Farbtönung herüber, wie man ſte nur in den Vorfrühlingstagen findet. Das warme und ſonnige Wetter wird natürlich recht gerne geſehen, denn es trägt dazu bei, daß die Kohlenvorräte länger ausreichen oder, daß das für die Heizung beſtimmte Geld anderen Zwecken nutzbar gemacht werden kann. Die Oefen können mit halber Kraft ſchaffen und ſchließlich, wenn es ſo weiter geht, ganz ſtillgelegt werden. Allerdings darf man nicht zu früh frohlocken, denn der Winter iſt noch lange nicht zu Ende. Bei der un⸗ beſtändigen Witterung kann man nie wiſſen, was die nächſten Tage bringen werden. Die Winterſportler ſind ſehr euttäuſcht über das Verſagen ihres lieben Freundes, ber ſich nicht nur in tieferen Lagen nicht ſehen läßt, ſondern auch im Mittelgebirge ſeine Viſitenkarte nicht ordentlich abgegeben hat. Auch im Hoch⸗ gebirge ſieht es wenig erfreulich aus, denn die geringe Schneelage läßt das Skilaufen nur zu einem halben Genuß werden. Was nützt jetzt die ſchönſte Sonne, wenn man nicht in die Berge fahren kann, weil es dort an dem Schnee fehlt. Es bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu hoffen, daß eines Ta⸗ ges doch noch die großen Schneefälle kommen, die es erlauben, die Bretter aus der Ecke zu holen. Die ganze Wetterlage deutet darauf hin, daß wir auch weiterhin mit den Vorfrühlings⸗ tagen im Januar rechnen können. Wenn auch heute früh ſich die Dächer mit Reif überzogen hatten und das Queckſilber beinahe an den Gefrierpunkt ge⸗ rutſcht war, ſo ſind das nur Zeichen der nächtlichen Ausſtrahlung geweſen.— Jilm⸗Rundſchau Der Beſuch einer Großwerft Im Rahmen der diesjährigen Winterveranſtaltungen der Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Rerchsbundes Deutſcher Technik findet am heutigen Mittwoch, abends.15 Uhr, in der Aula der Handels⸗Hochſchule, A 4, Nr. 1, bei freiem Eintritt ein Filmvortrag mit dem Thema„Der Beſuch einer Groß werft“ ſtatt. Der Film führt in den Betrieb der Kruppſchen Germantawerft in Kiel und gewährt einen intereſſanten Einblick in den weitverzweigten Betrteb und den umfangreichen Herſtellungsbereich einer Groß⸗ werft. Außer dem reinen Schiffbaubetrieb wird auch die umfangreiche Maſchinenbauabteilung, die ſich in der Hauptſache mit dem Bau von Dieſelmotoren und Dampf⸗ keſſeln für Schiffs⸗ und Landanlagen befaßt, gezeigt. Die Bilder der Luxus jacht„Orion“, die mit einer Ver⸗ drängung von 3500 Tonnen die größte Motorjacht der Welt iſt, zeigen Aufnahmen von der Inneneinrichtung. Der erſte Krupp⸗Dieſelmotor wurde auf der zweiten Kraft⸗ und Arbeitsmaſchinen⸗Ausſtellung in München im Jahre 1898 gezeigt. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung dürfte ſich durch die Fülle und Vielſeitigkeit der Bilder, unterſtützt durch erläuternde Worte eines eigens zu die⸗ ſem Zweck nach hier beorderten Ingenieurs der Germania⸗ werft, empfehlen. Klemperer dirigiert Sinfoniekonzert des Philharmoniſchen Vereins Zu beſonderem Danke hatte ſich die rührige Lei⸗ tung des Philharmoniſchen Vereins das Mannheimer Konzertpublikum und insbeſonders die Bruckner⸗Gemeinde verpflichtet, als es ihr gelungen war, Generalmuſikdirektor Otto Klemperer für ein Konzert in Mannheim zu gewinnen. Wir sprachen vorhin von einer Bruckner⸗Gemeinde und meinten damit den Kreis jener Verehrer des kind⸗ lichen Meiſters, die von Jugend auf mit ſeinen Werken, aber auch mit ſeiner dornenvollen Lebens⸗ geſchichte vertraut, es begrüßen, wenn ein Dirigent von Rang wie Klemperer in die Phalanx der Bruck⸗ ner⸗Interpreten tritt. Damit hat in gewiſſem Sinne Klemperer für Mannheim das Erbe Franz Schalks, des heimgegangenen Wiener Staats⸗ operndirektors, angetreten, der vor mehreren Jahren gleichfalls Bruckners Fünfte Sinfonie als teures Vermächtnis vorführte. Was an Klemperers Direktionsweiſe beſticht, iſt die außerordentliche Klarheit und Ueberſicht ſeiner Bewegungen, ſowie die ganz überlegene Beherr⸗ ſchung des Materials. Die Partitur wird nur ge⸗ legentlich mit einem flüchtigen Blick geſtreift. Mit der Ruhe des ſieggewohnten Feldherrn unterwirft er ſich dem ganzen vielgliedrigen Apparat, ermuntert hier, dämpft dort ab und erledigt ſpielend das knifflige Problem für nicht ganz ſattelfeſte Diri⸗ genten, wie man zu Beginn des Adagios der V. die im ½ Takt ſpielenden Streicher mit dem ½ Bläſer⸗ Takt bei langſamſten Zeitmaß in Einklang bringt. Nicht umſonſt ſchlummerte das grandioſe Werk 19 Jahre nach ſeiner Vollendung, bis es von Schalk in Graz und Klin dworth in Berlin zu tönendem Leben erweckt wurde. Während Schalk das Adagio faſt pauſenlos in das Scherzo übergehen ließ und damit das Kurioſum ein wenig verwiſchte, daß ein und dasfſelbe Thema ſich ſowohl im langſamen wie im Scherzo⸗Tempo verwenden läßt, trennt Klemperer die thematiſch verbundenen Sätze und betont ſomit die motiviſche Einheit ganz beſonders. * Schon die eingangs geſpielte Egmont⸗Ouver⸗ ture überraſchte durch die Verve, mit der Klemperer den Schluß geſtaltete. Noch ſelten haben die Trompeten Zum Tode Karl Hechlers Erinnerungen eines Lehrers aus dem evangeliſchen“ Schulhaus in N 2 Mit dem Tode Hechlers verſchwindet wieder eine jener Geſtalten aus dem Mannheimer Bürgerleben, die in enger Fühlung mit alteingeſeſſenen Familien, mit dem Gewerbe- und Handwerkerſtand und mit den Vertretern des Handels und der Kaufmann⸗ ſchaft ſtand, zum Wohle der Schule und der Lehrer⸗ ſchaft. Nur die alten und älteren Lehrer wiſſen das; heute bei der großen Ausdehnung der Stadt geſtaltet ſich eine Annäherung an außerhalb der Schule ſtehende Kreiſe nicht mehr ſo leicht wie früher. Der Volksſchule ſtrömten damals noch viel mehr Kinder aus dem Mittelſtand zu wie heute. Da lernte man die Väter und Mütter kennen. Freund Hechler mit ſeinem allzeit gutem Humor, der ihn überall zum frohen Geſellſchafter machte, war beſonders dafür veranlagt, die Verbindung zwiſchen Schule und Haus durch ein paar freundliche Worte herzuſtellen. Im Jahre 1898 lernte ich ihn kennen. Das folgende Jahr führte uns zu gemein⸗ ſamer Arbeit im„evangeliſchen“ Schulhaus zu⸗ ſammen. Mit dieſen Worten bezeichneten die Alt⸗ Mannheimer das Schulhaus in R 2, deſſen Saal auch dem Rektorat eine Zeitlang als Büro gedient hatte. Wie ſtolz waren die Mannheimer vor 100 Jahren auf dieſen Saal, in dem der Muſikverein nicht bloß Proben, ſondern ſogar Konzerte abhielt. Hier amtete Freund Hechler meiſtens in dem Zimmer gegen das Quadrat R 1 hinaus. Kleine Fenſter, dunkle Räume, aber im Herzen Sonne. Das war für den Lehrer eine freundliche Gabe des Himmels, ien den Kindern, meiſtens„Bu⸗ ben“, mit der ſtrengen Lehre auch das Zutrauen, die Freundſchaft zu wecken— auch über die Schule hinaus. Neben Hechler war Karl Sauer tätig. Das waren zwei Männer, die der Pflege des Liedes hohe Aufmerkſamkeit widmeten. Ihre Buben ver⸗ ſtanden zu ſingen. Wenn ich mich nicht irre, war Sauer der Führer jenes Schülerchors, der wenige Jahre zuvor bei der allgemeinen deutſchen Lehrer⸗ verſammlung in Mannheim durch ſeine Geſangs⸗ vorträge allgemein entzückte. Es wäre nicht recht, bei dieſer Gelegenheit den„alten“ Rudi nicht zu erwähnen, jenen Pädagogen, dem auf der Straße immer ein paar Kinder am Rockſchoß hingen, der ein Vater der Kinder war, ein warmer gutherziger Freund der Kleinen. Auch Georg Hetzler muß genannt ſein und der Leiter der Mädchenabteilung, Büchner. Wenn die Mannheimer Hausfrauen dieſen Namen leſen, ſehe ich zuſtimmend nicken. Sie ſagen ſich im Stillen:„Ja, ja, der Büchner!“ Er hatte die Welt geſehen, war ein feiner Kenner der Mannheimer Verhältniſſe, genoß in der Bürger⸗ ſchaft großes Anſehen, vor allem im Kaſino. Als Lehrer ein ſtiller, freundlicher Mann, als Kollege und Vorgeſetzter ein zuvorkommender Herr, als Bürger geachtet, als Ratgeber geſucht. Selbſt beim 8 galt Büchners Wort viel. Beck hielt viel auf ihn. Welchex Gegenſatz zwiſchen Büchner und dem 5 i„alten“ Reichel! 9 Dort der ſtille, ruhige Menſch, hier der leicht erreg⸗ bare Lehrer, aber ein Mann voll Tatkraft und Energie, voll tiefen Ernſtes für ſeinen Beruf. Unter der harten Schale wohnte ein edler Kern. Wer Reichel näher trat, der lernte ſein gutes Herz kennen. Das war vor 40 Jahren. Wie viele ſchöne Stun⸗ den verlebte ich ſeit dieſer Zeit mit Hechler zuſam⸗ men. Noch weiter zurück reichte ſeine Erinnerung. Wie manche Schnurre wußte er zum Beſten zu geben, wie manches Vorkommnis in Stadt und Schule aus älteren Tagen zu berichten. Sonderbar: vier Stadtſchulräte überlebte er. Er konnte vom früheren Rektor(das war der frühe! Amtstitel der heutigen Stadtſchulräte) Durler erzählen, Hechler amtete unter Rektor Schick, dann folgte Stadtſchulrat Dr. Sickinger und ſpäter Ihrig. Unter all dieſen Herren mit und Hörner ſoviel an äußerſter Kraft hergegeben wie unter Klemperers ſuggeſtiver Direktionsweiſe. Wenn das zweite Blas⸗Orcheſter(verſtärkt durch Muſtker des Pfalzorcheſters) auf ſeinen gebieteriſchen Wink ſich erhebt, und mit Fanfarengeſchmetter den Choral aus der Umbrandung des Streich⸗Orcheſters hervorhebt, erbebt man unter der Wucht der Klang⸗ maſſen, die der ehemalige ſchlichte Schulmeiſter von Windhag emporzutürmen verſtand. Der Aufbau des Finales liegt mit unerhörter Klarheit vor Augen. — Beſonders liebevoll hebt Klemperer die heiteren Ländler des Scherzos hervor. a Man begreift, daß eine Willens⸗ und Herrſcher⸗ Natur wie Klemperer, da und dort anſtößt, wenn ſich Widerſtände einſtellen, wie ſie im Theaterbetrieb unvermeidlich ſind. Man gibt ſich aber rückhaltlos dem Genuß der Darbietung hin, die von einer ein⸗ zigartigen Perſönlichkeit ausſtrahlt, vor der viel anderes verblaßt. Dr. Ch. Berlin muſiziert Um Ebert und die Städtiſche Oper hatte ſich ein großer Klatſch erhoben, Zwiſt mit dem Oberbürgermeiſter, zu große Ausgaben, Parteilich⸗ keit für Mitglieder, aber all das iſt nicht beſtätigt worden. Wo ſpielen ſich hinter den Kuliſſen nicht Intrigen ab? Inzwiſchen ſchreitet die Städtiſche Oper ſelbſt mutig vorwärts und hat eben eine Neu⸗ inſzenierung des„Troubadour“ gebracht, die nicht auf dem gewöhnlichen Wege liegt. Stiedry, der Dirigent, hat mit Fleiß manche Originalſtelle wieder aufgenommen, die im Laufe des Schlen⸗ drians verloren gegangen war, ſo das kleine Duett zwiſchen Manrico und Leonore mit dem Orgelſpiel und den richtigen Schluß der Stretta mit Chor. Die Bühnenbilder hatte derſelbe Arthur Pohl ausgeführt, der damals bei Kroll die Stumme von Portiei dekorierte, viel maleriſche Straßenproſpekte mit ſüdlich unruhigem Niveau, engen Durchblicken und hoher Perſpektive, im ganzen ſehr künſtleriſch, aber viel zu ausführlich für dieſen Zweck und unter Vermeidung jedes abgeſchloſſenen Interieurs, ſogar bei der letzten Szene im Turm. Dieſe ſehr verzweigte Bühne unterſtützte den Regiſſeur Friedrich Schramm bei ſeinen Beſtre⸗ bungen pittoresk zu gruppieren, eine ſogenannte Treppenregie ſtatt einer reinen Muſikregie, die die den verſchiedenartigſten Forderungen und Zielen bewahrte Hechler jeweils ſeine Ruhe und wußte gar oft die erregten Gemüter zu beſchwichtigen, oder fand im freundſchaftlichen Verkehr mit ſeinem Vor⸗ geſetzten Worte zur Vermittlung zwiſchen Lehrer⸗ ſchaft und Stadtſchulrat. Nur ein kleiner Kreis von Lehrern war in dieſe ſeine ſtille Tätigkeit einge⸗ weiht. Wenn es früher bei einer neuen durch den Stadtrat vorzunehmenden Gehaltsregulierung galt, die Herren des Rats für eine ausgearbeitete Vorlage zu gewinnen, dann waren die Lehrer ſicher, daß ſie Hechler an den richtigen Platz ſtellten, vorzuſprechen bei dieſem oder jenem Herrn. Das brachte eben ſeine enge Fühlung mit allen Kreiſen der Bürger⸗ ſchaft fertig; ſie half auch in den beſten Kreiſen der Stadt der Volksſchule Hochachtung abzugewinnen. Ich nenne nur Ernſt Baſſermann, den lang⸗ jährigen Stadtrat und Reichstagsabgeordneten, bei dem Hechler in hoher Gunſt ſtand und bei dem er manches für die Lehrerſchaft durchſetzte. Leider bediente ſich die Mannheimer Lehrerſchaft nicht zu allen Zeiten ſeiner Vermittlung da Hechler als Mitglied der Liedertafel dieſer treu blieb, als der Lehrergeſangverein gegründet wurde. Ich will hier die Frage offen laſſen, ob es nicht bei der damals kleinen Zahl der Lehrer beſſer geweſen wäre, die Gründung des Lehrergeſangvereins zu verſchieben, bis ein großes Kollegium einen Chor⸗ körper zur Aufführung der hervorragendſten Ton⸗ ſchöpfungen abgeben konnte und ob die einzelnen Lehrer als aktive Mitglieder bürgerlicher Vereine für das Anſehen und die Aus geſtaltung der Schule und die ſoziale Beſſerſtellung des Lehrerſtandes in ſolchen Vereinen nicht eine lebhaftere Agitation und einen kräftigen Rückhalt gehabt hätten. Hechler mit einigen anderen wenigen gehörte zu deu letzt⸗ genannten. Die Liedertäfler wußten ihren Hechler zu ſchätzen und zu ehren, obgleich er„nur“ ein Volksſchullehrer war. Und dieſe Ehrung eines Lehrers gewann der Lieder⸗ tafel in den Reihen rechtlich denkender Lehrer Hoch⸗ achtung ab. Vielleicht hätte mancher Leſer dieſe kleine Auseinanderſetzung beim Tode unſeres lieben Hechler gerne vermieden geſehen, nein, ſie mußte kommen, weil gerade die Zugehörigkeit zu einem anderen Verein— und wie treu diente Karl Hechler dem deutſchen Lied— manchen Lehrer veranlaßte, den braven Sänger von der Seite anzuſehen. Doch der Liedertäfler Hechler machte ſich daraus nichts. In ſpäteren Zeiten, unter anderen Herren, ſehen wir das ſchönſte Verhältnis: Das deutſche Lied hatte das Band der Freundſchaft geknüpft. n Der alte Bau des evangeliſchen Schulhauſes hat einem modernen Platz gemacht. Verſchwunden ſind die engen niederen Zimmer und der Säulengang im Hof. Wie oft ſchauten wir anno 1894 vom Hof empor nach den Bauleuten an dem Turm der Kirche. Denn lange Jahrzehnke ſtand der Ende des 18. Jahrhunderts zuſammengeſchoffene Kirchturm ohne Spitze und die ſchwarzen Vögel bauten in den Löchern ihre Neſter. Eines Tages kam Hechlers Freund, Baumeiſter Hartmann, mit ſeinen Leuten und ſtellte unter gewaltigen Anſtren⸗ gungen rieſige ſtarke Tannenſtämme ſchräg über das Schulhaus hin gegen den Turm, im Kirchengarten ebenſo als ſtarkes Fundament für den gewaltigen Ge⸗ rüſtbau des zu erbauenden Turmes. Mehrere Jahre ſtiegen die Bauleute auf und ab, doch kein Unglück ſuchte die Schule heim, trotzdem die Kinder ſich im engen Hof ergingen, weil ja nichts anderes vorhanden war. Solche und andere Erlebniſſe tauſch⸗ ten wir aus, als wir uns in den letzten Jahren trafen. Nun iſt er hinübergegangen, unſer lieber Hechler. Seine treuen Freunde von der Liedertafel haben ihren Führer zur Ruhe geleitet, einen frohen Menſchen, einen Freund des Liedes, einen lieben Lehrer und einen deutſchen Mann. N Abſätze und Abſchnitte der einzelnen Nummern mehr befolgt hätte. Aber ſo im ganzen war Rein⸗ heit und Stilwille in der Aufführung, die über dem ewig zweifelhaften Text die geniale Muſik neu auf⸗ ſtrahlen ließ, zumal manche Sänger der Aufgabe des Verdiſtils recht gut gewachſen waren, darunter eine neue Altiſtin, die Schwedin Thorborg, ein prachtvolles Timbre, dramattſche Leidenſchaft, durch⸗ dringende Geſangskunſt. Sie wird hoffentlich an dieſem Inſtitut bleiben, für das Ebert ſyſtematiſch neue und junge Kräfte mit Erfolg ſucht. Den Rückgang der Konzerte erkennt man am beſten an der Einſchrumpfung der Opern⸗ ſymphonieabende, die einſt das Zentrum dieſer Gat⸗ tung waren, jetzt aber längſt von den Philhar⸗ monikern unter Furtwängler zurückgedrängt ſind. Einſt waren es 18 oder 12 Abende, dies Jahr ſind es nur ſechs, nur in der zweiten Hälfte der Saiſon. Klemperer macht drei bei Kroll und be⸗ ſchränkt ſich merkwürdigerweiſe ganz auf alte Lite⸗ ratur. Kleiber hat drei in der Staatsoper und richtet die Programme nach ſeinem Naturell ein, leichte, kapriziöſe und aparte Muſik. In ſeinem erſten Konzert brachte er ſogar eine Uraufführung von Ravel, nämlich das Klavierkonzert, das ſich der bekannte einarmige Pianiſt Wittgen⸗ ſtein, wie früher von Strauß, diesmal von dem franzöſiſchen Meiſter für ſeine linke Hand hat ſchrei⸗ ben laſſen, ein virtuoſes und dankbares Gelegen⸗ heitsſtück mit den ſchönſten pianiſtiſchen Effekten, aber auch einem exotiſchen Tanzſtück, in dem ſich der Ravel des Bolero austoben kann. Haydn bei Kleiber, Haydn bei Taube. Haydn iſt en vogue, das unentdeckte Gente, der bei aller Entzückung doch ſo tiefe Muſiker. Taube bringt ſeine Thereſienmeſſe, faſt unbekannt, ein Werk von hinreißend weltlichem Katholizismus, ſelten einmal myſtiſch wie im Incarnatus, mitunter ſehr tempe⸗ ramentvoll, meiſt aber von einer friſchen und frohen Tonſeligkeit, die wir heute wieder verſtehen. Solche Konzerte ſind übrigens ſehr ſtark beſucht. Ueberall iſt eine Neigung für die beſte leichte Muſe. Muſik drängt ſich in alles Schauſpiel hinein. Die Leute können ohne dieſes Vergnügen nicht mehr leben. In der Komiſchen Oper gibt es einen franzöſiſchen Schwank„Ein entzückender Menſch“ von Jean de Letraz, eine Bombenrolle — Der Siegelring als Stichwaffe Ein Siegelring mit verborgenen Dolchmeſſern in geſchloſſenem und in offenem Zuſtande. Vor dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte kom vor einigen Tagen eine Wirtshausſchlägerei zur Verhandlung, bei der der Angeklagte eine recht ungewöhnliche Waffe ver⸗ wandt hatte. Er trug am Finger einen Siegelring, der zwei haarſcharfe, kleine Meſſer enthielt. Der An⸗ geklagte erhielt mit Berückſichtigung der heimtückiſchen Verwendung dieſer Waffe die hohe Srafe von einem Jahr Gefängnis. Veranſtaltungen * Das Apollo⸗Theater, das bei der erſten Erwerbs loſen⸗Vorſtellung während des letzten Varieté⸗Programms ausverkauft war, veranſtaltet heute Mittwoch nachmittag wiederum eine Erwerbsloſen⸗Vorſtellung zum Einheitspreiſe von 30 Pf. auf allen Plätzen, um den Er⸗ werbsloſen ebenfalls Gelegenheit zu geben, das gegen⸗ wärtige hervorragende Varieté⸗Programm zu ſehen. ——— Sageshaleſicles Mittwoch, 20. Januar Nationaltheater:„Carmen“, Oper von Georges Bizet, Miete C 19, Sondermiete C 9, Anfang 19.80 Uhr. Muſenſaal: Einmaliges Gaſtſpiel Eugen Klöpfer mit En⸗ ſemble:„Der Kapitaliſt“, Komödie von J. Romains, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel d. Gebrüder Gailer mit Vartiets⸗ Programm, 20.15 Uhr; 16 Uhr Erwerbsloſen⸗Vorſtellung. Planetatium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 19.40 Uhr Rundfunkübertragung und Filmvorführung für Er⸗ werbsloſe. Volkshochſchule: Vortrag von Bernhard von Brentano, Berlin, über„Kapitalismus und ſchöne Literatur“, in der Harmonie D 2, 6, 20.15 Uhr. Alter Rathansſaal: Vortrag von Wilhelm Salewſki über „Goethe, der Forſcher“, 20 Uhr. 0 Tauz: Palaſthotel und Papillon Kaiſer, 20.15 Uhr. Kaffee Schleuer: Geſellſchaftstanz ab 16 Uhr. Weinberg D 5, 4: 20 Uhr Faſchingsrummel mit Tanz. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: uniperſum:„Der Hochtouriſt“.— Al⸗ hambra:„Der weiße Rauſch“— Scha burg:„Der ungetreue Eckehart“— Roxy:„Schön iſt die Manöver⸗ zeit“.— Scala:„Meine Couſine aus Warſchau“.— Gloria„Kampfs geben einen Ball“.— Capi⸗ tol:„Der Kongreß tanzt“.— Palaſt⸗ Theater: „Der Mörder Dimitri Karamaſoff“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 u. 14— 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Werktags(mit Ausnahme Montags] geöffnet von vorm. 10—13 Uhr und nachm. von 14—16 Uhr, Sonderausſtellung:„Wie der Künſtler die Kunſt ſieht“. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm umfaſſendem Rundblick, geöffnet von —12 und 14—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Geöffnet von 15—17 Uhr. i mit 2 Zim Schul gegen Gl n „„ vondeſ u. flulsenfünuungen, für Karlweis, der zwiſchen ſeinen verſchiedenen Frauen hin und her voltigiert und ſich dazu eine Muſik von Erwin Straus beſtellt hat, Sohn von Oscar, die das Stück durch ein paar hübſche Cou⸗ plets, Enſembles, Sopranſolt und Melodramen über ſein eigenes Niveau angenehm hinaushebt. Muſtk in der Revue: Friedrich Holländers Tingel⸗ Tangel ſteht jetzt mit an der Spitze der Berliner Kabaretts, eine reizende Galerie von Lyrik und Parodie„Allez⸗Hopp!“ genannt, wozu er ſelbſt alle witzigen Texte, und alle ſchlagerhafte Muſik gearbei⸗ tet hat, ſeine Art von Muſik, rhythmiſch ſtraff, melo⸗ diös im populären Sinne und doch immer ein wenig modern eingefärbt, mit aller Treffſicherheit für die Entwicklung der Pointen und Refrains, am ſchön⸗ ſten bei der Parodie einer ſpaniſchen Tänzerin von der famoſen Hedi Scho op, bei einem weltanſchau⸗ lichen Drahtſeilakt von Ellen Schwannecke, bei einer Perſiflage der Liedertafel„Wein. Weib und Geſang“. nen Theater ſpielt mit ſenſationellem Erfolg die Truppe 1931 ihre„Mauſefalle“, nach Hamlets Ausſpruch Spiegel des Publikums, das ſich in dieſer anonymes Werk, angeblich von Wangenheim, ſehr phantaſtiſche Darſtellung der Karriere eines Angeſtellten in ſeiner Auseinanderſetzung mit den Arbeitern, halb real, halb ſymboliſch, halb ins Pu⸗ blikum, die Fortſetzung eines Grabbeſtils nach dem Muſter eines ruſſiſchen Studio, mit etwas zu viel Muſik anonymer und typiſcher Herkunft, die in Jazz⸗ manier frei und frech, fanatiſch und beſinnlich, die Melodie aus dieſem Kreuz⸗ und Querſtück etwa in der Schule von Weill herausholt und durchhämmert, Oscar Bie. Keine Verleihung des Grillparzer⸗Preiſes für 1932. Die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Schwierig⸗ keiten haben auch die verſchiedenen Literatur⸗Stiftun⸗ gen ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Nachdem erſt kürzlich von der Verteilung des Münchner Dichter⸗ preiſes zu dem ſonſt üblichen Termin abgeſehen wer⸗ den mußte, kommt jetzt aus Wien die Meldung, daß in dieſem Jahre von einer Verleihung des Grill⸗ parzer⸗Preiſes Abſtand genommen werden muß. 6* 5 8 * Möbſik auch in der politiſchen Revue: im Klei⸗ Geiſt, aber wirkſam aufgepulvert durch mancherlei* Moral des Theaters ſelbſt erblickt und fängt. En rwerbs⸗ zramms chmittag 1g zum hen Ex⸗ gegen⸗ n. lei⸗ Ig die mlets dieſer Ein ei m, eines t den Pu⸗ dem viel herlei reer f 1 0 4 Uhr brach in Mittwoch, 20. Januar 1932 — Ludwigshafen in der Skatiftik * Ludwigshafen, 19. Jan. Das Ludwigshafener Amt für Wirtſchaft und Statiſtik gibt in einer Zuſammenſtellung wichtige Wirtſchaftszahlen der drei letzten Jahre heraus, von denen wir einige wiedergeben. Die mittlere Jah⸗ res bevölkerung betrug 1929: 106 900, 1930: 108 500 und 1931: 108 900. Am Jahresende 1931 waren es 109 238. Eheſchließungen gab es in den drei Jahren 1197, 1052 und 972 und Geburten 1825, 1770, 1599, während die Zahl der Sterbefälle 923, 864 und 839 betrug. Selbſtmorde ſind 20 bezw. 22 bezw 17 feſtgeſtellt. Der Geburtenüberſchuß ſtellt ſich in den drei aufeinanderfolgenden Jahren auf 863, 854, 714. Zugezogen ſind 5249, 6535 und 5708 und weggezogen 5152, 6320 und 5704, ſodaß ein Wan⸗ berungsgewinn von 97, 215 und 4 Perſonen verbleibt. Der Fremdenverkehr stel von 18 526(mit 29 808 Uebernachtungen) auf 17 543(mit 29454 Uebernachtungen) auf 13 777(mit 22021 Uebernachtungen). Die Häfen hatten in den brei aufeinanderfolgenden Jahren einen Um ſchlag in 1000 Tonnen von 4002,5 bezw. 2906 bezw. 2580,8 und das Poſtſcheckamt einen Geſamtumſatz in Mill. 4 von 2300,0 bezw. 2079,2 bezw. 1752,83. Die Telephon⸗Hauptanſchlüſſe gingen am jeweiligen Jah⸗ sende von 3834 hinauf auf 3929 bezw. herunter auf 8696. Von Intereſſe iſt der jeweilige Fleiſch⸗ und Milchverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung. Der Verbrauch be⸗ trägt bei Fleiſch 51,2 Kilo bzw. 46,5 Kilo bzw. 45,8 Kilo und bei der Milch 109,2 Liter bzw. 106,3 Liter bzw. 105,4 Liter. Auf dem Wohnungsmarkte gab es 234 Wohngebäude mit 623 Wohnungen, 105 Wohngebäude mit 577 Wohnungen und 162 Wohn⸗ gebäude mit 619 Wohnungen, ſo daß am Jahresende ein Wohnungsbeſtand von 25 806, 26 543, 27 174 vor⸗ handen war. Der Reichsin dex der Lebenshaltungs⸗ koſten iſt ſtets günſtiger als der Ludwigshafener Index; das geht aus den Vergleichszahlen hervor: .⸗J. 29 153,8(.⸗J. 160),.⸗J. 30— 147,3 (.⸗J.= 156,3),.⸗J. 31 139,9(.⸗J.= 147). Während alſo der Reichsindex 17,9 fiel, betrug der Rückgang vom Ludwigshafener Index nur 13,0. Krankenkaſſenmitglieder wurden bei den Orts⸗ Innungs⸗ und Betriebs⸗ krankenkaſſen am Jahresende der drei Jahre 56 349, 51504 und 44066 gezählt. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen ſtieg von den drei Jahresenden auf 6392 bzw. 9444 bzw. 10888 und die der nicht⸗ unterſtützten Arbeitsloſen auf 758, 1698 bzw. 1259 an. In der Arbeitsloſenverſicherung waren 3312, 2922 bzw. 2703, in der Kriſenfürſorge 594, 1820 bzw. 1867. Wohlfahrtserwerbsloſe gab es 1728, 3004 bzw. 5059, ſo daß von 100 unterſtützten Arbeitsloſen 1929 = 30,7, 1930= 38,8 und 1931 52,4 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe waren.(Die Zahlen beziehen ſich immer auf die Jahresenden.) Die Reichsſteuerüberweiſungen gehen ſtändig zurück. Sie ſind in 1000/ in den drei Jahren 3969,3 bw. 3489,7 bzw. 286052. Konkurſe gab es 25, 21, 44. Zwangsverſteigerungen 12, 29, 29 und eröffnete Vergleichsverfahren 18, 16, 17. Reichsgründungsfeier der Techniſchen Hochſchule * Karlsruhe, 19. Jan. Zur Reichsgründungs⸗ ſeier der Techniſchen Hochſchule, die geſtern vor⸗ mittag 11 Uhr in der Aula ſtattfand, haben ſich neben dem Lehrkörper und der ſtark vertretenen Studentenſchaft zahlreiche Ehrengäſte eingefunden, an der Spitze Finanzminiſter Dr. Mattes und Oberbürgermeiſter Dr. Finter. Nach dem Einzug ber Chargierten und einem Muſikſtück des Akademi⸗ ſchen Orcheſters hielt Prof. Dr. Heiligenthal den Feſtvortrag über„Staat und Siedlung“. Er gab einen hiſtoriſchen Rückblick auf die Entwicklung des Siedlungsweſens und kam dann auf die Neuzeit zu ö 5 1 1 ſprechen, wobei er als nationale Forderung die energiſche Betreibung der deutſchen Siedlung im Oſten hervorhob und für Baden den Wunſch vor⸗ trug, man möge als Grundlage der ländlichen Sied⸗ lung den Kulturbau möglichſt pflegen. Er ver⸗ wies auf die Anſtrengungen Württembergs in dieſer Beziehung. Aus Baden Der Dieb als Brandſtifter * Epfenbach(Amt Sinsheim), 19. Jan. Der Ge⸗ treidekäufer Otto Keller entwendete aus einem hinter der Scheune des Gaſtwirts Erwin Sauter ge⸗ legenen Vorratsſpeicher Getreide und ſteckte, um den Diebſtahl zu verdecken, die Scheune in Brand. Das Feuer wurde noch im Entſtehen gelöſcht. Die Gendarmerie hat Keller bereits feſtgenommen. Großfener * Unterwittſtadt(Amt Tauberbiſchofsheim), 19. Januar. Am Sonntag nachmittag zwiſchen 1 und dem Holzſchuppen des Landwirts Johann Gulden Feuer aus, dem auch die an⸗ gebaute Scheune und das Wohnhaus von Babette Deißler zum Opfer fielen. Nur durch das raäſche Eingreifen der hieſigen Ortsfeuerwehr und der Wehren von Oberwittſtadt, Ballenberg und der Motorſpritze von Krautheim iſt es möglich geweſen, daß ein größeres Brandunglück verhütet wurde. Bis 5 Uhr nachmittags war der Brand ſoweit ge⸗ löſcht. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. Feſtnahme mit Hinderniſſen Pforzheim, 20. Jan. In der Nacht zum Diens⸗ tag gerieten in einem Gäßchen Altpforzheims drei Perſonen in Streit. Zwei Arbeiter verprügelten einen Straßenpaſſanten. Als die Polizei erſchien, flüchteten die Angreifer. Einer konnte jedoch kurze Zeit darauf feſtgenommen werden. Bei der Feſt⸗ nahme leiſtete der Mann heftigen Widerſtand, warf den Polizeibeamten zu Boden und entriß ihm das Seitengewehr. Als der Rabiate auf den Schutzmann eindrang, zog dieſer den Revolver und gab einen Schuß ab. Es gelang dem Beamten, durch einen Schuß in den Oberſchenkel den Widerſpenſtigen kampfunfähig zu machen. Nach Anlegung eines Not⸗ verbandes auf der Polizeiwache wurde der Verhaf⸗ * ins Krankenhaus überführt. Nebel auf dem Bodenſee * Konſtanz, 20. Jan. Seit drei Tagen herrſcht im Hodenſeegebiet mehr oder minder dichter Nebel. Die Schiffe verkehren unter ſteter Anwendung der Nebelpfeife mit größter Vorſicht. * L. Oeſtringen, 19. Jan. Der hieſige Reit⸗ und Fahrverein veranſtaltete mit Unterſtützung des Nach⸗ barvereins von Waldangelloch hier am Sonntag einen Fahrkurſus, deſſen theoretiſcher Teil der erſte Ringfahrlehrer Roth vom Reiterring„Badiſche Pfalz“ übernommen hatte. Der zweite Ringfahr⸗ lehrer Aſtor⸗Walldorf führae im praktiſchen Teil § Geſpanne vor. Er fand mit ſeinen Leiſtungen bei den zahlreichen verſammelten Junglandwirten all⸗ gemeine Anerkennung. Daß dem Reit⸗ und Fahrſport hiedurch wieder weitere Freunde geworben wurden, darf man wohl annehmen. Lahr, 18. Jan. Geſtern fanden Kinder, die in der Nähe des Hohberges im Walde ſpielten, in einer dichten Tannenſchonung die Leiche des ſeit zehn Jahren vermißten 32 Jahre alten Hilfsarbeiters Joſeph Neſſelhauf. Neſſelhauf hatte ſich erhängt. 1 kommt nicht in Frage. * Freiburg i. Br., 18. Jan. Auf dem hieſigen Hauptfriedhof hat ſich am Samstag ein älterer kivatmann erſchoſſen. Die Fahnenabordnungen der Studentenſchaft und die Profeſſoren und Gäſte begaben ſich dann zum Gefallenendenkmal, wo der Rektor Prof. Dr. Holl! mit einer eindrucksvollen Anſprache das Andenken der auf dem Felde der Ehre verſtorbenen Angehöri⸗ gen der Fridericiana ehrte und einen großen Lor⸗ beerkranz niederlegte. Nach ihm ergriff der Vor⸗ ſitzende der Studentenſchaft, Gaedeke, das Wort, um des Reichsgründers Bismarck und der Feld⸗ zugsteilnehmer 1870/1 zu gedenken und im Hinblick auf die bevorſtehende Abrüſtungskonferenz für Deutſchland Gleichberechtigung und Sicherheit zu verlangen. Er gab zum Schluß die für den geſtrigen Tag von ſämtlichen deutſchen Einzelſtudentenſchaften beſchloſſene Entſchließung, die obige Forderung ent⸗ hält, bekannt. Mit dem allgemeinen Geſang der letzten Strophe des Deutſchlandliedes fand die er⸗ hebende Kundgebung ihr Ende. Aus der Pfalz Waffenfund in Grünſtadt * Grünſtadt, 19. Jan. Die hieſige Polizei machte geſtern hier einen größeren Waffenfun d. In Berlin fand dieſer Tage bei einem Schreibmaſchinen⸗ händler, der nebenher noch einen verbotenen Waf⸗ fenhandel betrieb, eine Hausſuchung ſtatt, wobei eine Korreſpondenz eines Grünſtadter Bür⸗ gers vorgefunden wurde. Die Berliner Staats⸗ anwaltſchaft ordnete daraufhin die Feſtnahme des Packers Georg Wendel in Grünſtadt an. Bei der Hausdurchſuchung in Wendels Wohnung wurden 8 Schußwaffen, 2 Stiletts, 3 Seiten⸗ gewehre und etwa 500 Schuß Munition vorgefunden. Wendel gibt an, keiner politiſchen Par⸗ tei anzugehören. Er wurde ins Amtsgerichtsgefäng⸗ nis eingeliefert. Unter Meineidsverdacht feſtgenommen * Grünſtadt, 19. Jan. Dieſer Tage wurde der hier wohnhafte, 22 Jahre alte Johannes Gabel wegen Meineidsverdacht feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Gabel ſoll im vergangenen Jahre in einer Unterhaltungsſache wider beſſeres Wiſſen falſche Angaben gemacht haben. Hohe Strafen für Zollvergehen * Landau, 19. Jan. Gegen den 1870 geborenen Kaufmann Hans Vetter aus Frankfurt⸗Main war die gerichtliche Entſcheidung auf den Einſpruch eines Steuerſtrafbeſcheids des Hauptzollamtes Landau vom Schöffengericht herbeizuführen. Er hatte durch Falſchdeklaration von Kunſthorn, das er als echtes Horn deklariert aus Frankreich bezog, den deutſchen Zollfiskus um 2983/ geſchädigt. Der deutſche Einfuhrzoll betrug für 100 Kg. echtes Horn nur 60 /, dagegen für künſtliches Horn(Galalith genannt) 400/ je 100 Kg. Die Zollſtrafe betrug 9133 J, der Werterſatz 11.600%. Die Zollſtrafe bleibt, der Werterſatz wurde auf 5 322.50 ermäßigt. Die Erſatzfreiheitsſtrafe beträgt zwei Monate Ge⸗ fängnis. Um die Landauer Zentralmolkerei * Landau, 20. Jan. Wie wir hören, fanden zwi⸗ ſchen den an der Errichtung einer ſüdpfälziſchen Mol⸗ kereti in Landau intereſſterten Kreiſen der Land⸗ wirtſchaft, der Stadtverwaltung, der Molkereien und des Milchhandels neue Verhandlungen ſtatt, um das Projekt trotz der ablehnenden Haltung des Verbandes landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften zur Durchführung zu bringen. Man plant nunmehr die Gründung der Geſellſchaft in Form einer Gem. b. H. Die Finanzierung wird gemeinſam von den intereſſierten Kreiſen geſichert. Verbindliche Beſchlüſſe ſollen in einer der kommenden Woche ſtattfindenden Sitzung des Arbeitsausſchuſſes gefaßt werden. * * Pirmaſens, 20. Jan. Der Schneidermeiſter Karl Müller iſt mit dem Einſpruch gegen einen Straf⸗ befehl über vier Wochen, den er wegen Beleidigung eines hieſigen Lebensmittelkontrolleurs erhalten hakte, bös hereingefallen. Das Berufungsgericht er⸗ höhte die Strafe von vier auf ſechs Wochen Gefäng⸗ nis und verfügte außerdem die Veröffentlichung des Urteils. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe G 6 ite/ Nummer 31 S f 3 2 Jußball im Kreis Süoheſſen Der Meiſterſchaft iſt man einen Schritt näher gekommen. wenn vielleicht nicht gar ſchon die Entſcheidung gefallen iſt. Das Hauptaugenmerk war nach Bürſtadt gerichtet, wo ſich die beiden Tabellenerſten, der Vſg Bürſtadt und Olympia Lampertheim in einer gewiſſen Vorent⸗ ſchendung, gegenüberſtanden. Bürſtadt lag relativ mit 3 Punkten im Vorſprung und hatte auch ſonſt die weit größeren Chancen. Das Spiel übte ſeine Anziehungs⸗ kraft aus und galt auch mehr oder weniger als Lokal⸗ kampf. Annähernd 2000 Perſonen umſäumten das Spiel⸗ febd, als Albrecht⸗Mannheim das Zeichen zum Beginn gab. Bürſtadt zeigke ſich ſeinem Gegner in techniſcher Hin⸗ ſicht überlegen und ſiegte verdient mit 311. Durch dieſen Sieg hat ſich Bürſtadt einen Vorſprung von 5 Punkten er⸗ obert, und wird die Spitzenſtellung auch nicht mehr abgeben. Die reſtlichen Spiele waren weniger wichtig und hatten auf die Meiſterſchaft keinen Einfluß. Der FB Hofheim, der durch die Nichtſpielberechtigung eines Spielers nicht weniger als 7 Punkte verlor, und dadurch an die letzte Stelle rückte, mußte in Biblis antreten und verlor 05. VfL Lampertheim empfing den Sp V Hochheim und mußte ſich gegen Ende des Spieles mächtig anſtrengen um wenigſtens noch:2 zu gewinnen. Olympia Worms kam nach langer Zeit endlich wieder einmal zu einem Sieg. Der:1⸗Sieg gegen Heppenheim fiel zwar nicht ſo deutlich aus, wie das Ergebnis beſagt, denn die Bergſträßler zeigten ſich in beſter Form. Als kleine Ueberraſchung kann man den hohen:2⸗Sieg von Horchheim über Concordia Gernsheim betrachten. Die Gäſte hatten einen ſchlechten Tag und hatten dazu noch das Pech ihren Gegner in einer Hochform an⸗ zutreffen. Die„wahrſcheinlich“ Ahbſteigenden Aben heim und Pfiffligheim lieferten ſich ein ſpannendes, aber jederzeit faires Spiel. Beide Mannſchaften ſpielten recht aufopfernd und trennten ſich unentſchicden 111. Die Spiele für den kommenden Sonntag wurden ab⸗ geſetzt, da an dieſem Tag die Pokalſpie le ſtattfinden. Die ausgefallenen Spiele werden nicht am Ende der Runde nachgeholt, ſondern die Terminliſte erfährt nur eine Ver⸗ ſchiebung um 8 Tage. Folgende Pokalſpiele finden ſtatt, wobei größtenteils A⸗Klaſſe gegen Kreisliga kämpft: Gerns⸗ heim— Hamm; Biblis— Pfiffligheim: Biebesheim— Hofheim; Rheindürkheim— Bobſtadt; Abenheim— Hoch⸗ heim; Eich— Olympia Lampertheim; Horchheim— Bensheim.—2— * T Jahn Weinheim— TG Rheinau 318(:5) Obige Mannſchaften, die der Bad. Meiſterklaſſe ange⸗ hören, trafen ſich am Sonntag in Weinheim zu einem Freundſchaftstreffen, das in vornehmer Weiſe Fdurgeführt wurde. Beide Mannſchaften traten in ſtärkſten Auf⸗ ſtellungen an und lieferten ein ſehr hochſtehendes Spiel. Rheinau erringt ſchon nach wenigen Minuten die Füh⸗ rung, doch kann Weinheim unmittelbar darauf aus⸗ gleichen. Nun nimmt das Spiel an Tempo zu. Rheinau, deſſen Sturm in ganz großer Form ſpielt, kann bis zur Pauſe in regelmäßigen Abſtänden noch 4 weitere Treffer erzielen, trotzdem Weinheim mit aller Macht eine Aende⸗ rung herbeiführen wollte. Doch die Rh. Läuferreihe, Ver⸗ teidigung und Torwart waren in ſehr guter Sptellaune. Sofort nach Halbzeit erhöht Rh. auf:1. Nun zieht Weinheim alle Regiſter ſeines Könnens und kann auch durch Prachtſchuß das 2. Tor erzielen, während Rheinau auf 8 erhöht. Rh. linker Läufer ſcheidet verletzt aus. Weinheim geht nochmals zur Offenſive über und kann das Endergebnis auf 328 ſtellen. 2 2 R Hochfirſt-Ski-Staffelläufe Trotz der nicht eben ſehr anſprechenden Schneeverhält⸗ niſſe im Schwarzwald konnte der Gau Hochfirſt, Sitz Neu⸗ ſtadt, doch ſeine Staffelläufe ohne Schwierigkeiten nachhauſe bringen, eine der wenigen ſkiſportlichen Veranſtaltungen, die auf den ſchneearmen Janaur um die Mitte des Monats möglich geworden ſind. Was dieſen Staffellauf über das normale Maß hinaushebt, daß iſt der Charakter einer immerhin nicht unbeachtenswerten Vorprüfung auf die am 28. Februar im gleichen Gau ſtattfindende Aus⸗ tragung der Schwarzwald ⸗Staffelmeiſterſchaft des Verban⸗ des Ski⸗Club Schwarzwald, da im Bereich des Gaus Hoch⸗ firſt ſich nämlich in Saig z. B. Siegerſtaffeln von früher befinden, die für die kommende, Verbands meiſterſchaft ein gewichtig Wort mitzureden haben werden. Damit geht eben dieſer Gauſtaffellauf erheblich über die regionale Bedeu⸗ tung hinaus. Der Lauf ging ſtber eine Strecke von rund 25 Kilometer — die Staffelmeiſterſchaft Ende Februar geht über 40 Kilo⸗ meter— in welligem Hochgelände nördlich Neuſtadt und hielt ſich in einer Höhenlage von 950 bis 1150 Metern. In den Gefilden von Eiſenbach, Schwärzenbach, Schollach, Bubenbach und Oberbrände, meiſt nordgelegene noch mit ge⸗ nügend Schnee verſehenen einſamen Strecken, war in ſtetem Auf und Ab ein Höhenunterſchied von zuſammen 850 Meter zu überwinden. Die ſchnellſte Zeit erzielte Ortsgruppe Saig mit.08.54 Stunden vor Friedenweiler mit.12.32, Neuſtadt J und.21.15. Weiter folgten Eiſenbach, Saig II, Bärental. Friedenweiler 1, Neuſtadt 2 und Neuſtadt 3 (Altersklaſſe), Donaueſchingen gab unterwegs auf. Die Stundelaufzeit der beſten Ortsgruppen ergab ſomit mehr als zehn Kilometer im bergigen Gelände. Rund um das Auto Steyr in vollem Betrieb! Durch die Preſſe waren Mitteilungen gegangen, daß die Stadt Steyr in Kon⸗ kurs ſei, die Bevölkerung in größter Not und alle Betriebe ſtillgelegt. Dazu erfahren wir, daß die Stadt Steyr durch ihre kommuniſtiſche Stadtverwaltung und durch überflüſſige Eingemeindungen tatſächlich in ſchwere Wirtſchaftskriſe ge⸗ kommen iſt. Die öſterreichiſchen Reithofer⸗Gummiwerke, deren Fabrik mit 800 Arbeitern in einem Ort nahe bei Steyr mit eingemeindet wurde, haben ihren Geſamtbetrieb nach Wien verlegt. Die Steyr⸗Werke, ihre Automobil-, Fahrrad-, Kugellager⸗, Akkumulatoren⸗ und Waffenabtei⸗ lung ſeien mit einem der Winterzeit entſprechenden Voll⸗ betrieb von 2000 Arbeitern ſtändig beſchäftigt, ſo daß in der Lieferung der Steyr⸗Wagen, Erſatzteillieferung uſw. keiner⸗ lei Störung eintritt. * a Klaus Detlof von Oertzen, Vorſtandsmitglied der Wanderer⸗Werke AG., der als einer der aktipoſten Kräfte in der ſächſiſchen Automobilinduſtrie gilt, gibt ſeine Ver⸗ mählung mit Irene von Oertzen geb. Gaehde, Diplomvolks⸗ wirt, bekannt. 5. Heinrich Jvachim von Morgen, der 1931 die größte Zahl von Erſten Preiſen aller deutſchen Automobil⸗ Rennfahrer errang, hat ſich mit Fräulein Elfriede Nile⸗ ders, Tochter des verſtorbenen Geheimen Regierungs⸗ und Miniſterialrats Dr. Hermann Nieders verlobt. 40 Major a. D. von Lindenau iſt vom Deutſchen Automobil⸗Club für Touriſtik als erfolgreichſter Touren⸗ preisfahrer des Jahres 1931 anerkannt und mit der Gol⸗ denen Medaille des D. A. f. T. unter 204 Bewerbern aus⸗ gezeichnet worden. Herr von Lindenau hat 1931 mit ſeinem Mercedes⸗Benz, Typ Stuttgart, an 14 Wettbewerben teil⸗ genommen und 12 erſte Preiſe errungen. Deutſche Hallen⸗Tennismeiſterſchaſten Die erſten Meldungen Die großen Tennisklubs von Deutſchland ſind gegen⸗ wärtig damit beſchäftigt, ihre Beteiligung an den nom 1. bis 7. Februar in Bremen ſtattfindenden inter⸗ nationalen Hallentennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland vorzubereiten. Endgültige Beſchlüſſe werden erſt in etwa einer Woche zu erwarten ſein. Feſt ſteht bisher aus Ber⸗ liner Verefnen nur die Beteiligung von Frl. Hammer, Haenſch und Rahe. Dagegen werden Prenn und v. Cramm beſtimmt nicht nach Bremen fahren. Aus Paris kommt die Nachricht. daß eine kleine franzöſiſche Vertretung mit dem vorfährigen Meiſter Landry an der Spitze in Bremen an den Start gehen wird. 5 3 5 5 Engliſche Tennisſpieler in Indien Auf Veranlaſſung des engliſchen Tennis⸗Bundes tritt am 19. Januar eine ſtarke engliſche Mannſchaft eine auf mehrere Monate berechnete Wettſpielreiſe nach Indien an. Unter Führung von H. K. Leſter werden F. J. Perry, G. P. Hughes und die Damen Frau Fearnley⸗Whittings⸗ en aus ſtall und Betty Nuthall Wettſpiele in We 5 tragen. Das Endziel der Reiſe bildet ſton auf Jameika. Termine der Handball⸗Verbandsſpiele 24. Januar: VfR— Polizei Mannheim; 07 Mann⸗ heim— MTG; Phönix Mannheim— 08 Mann 31. Januar: Frankenthal— Polizei Me heim; 07 Mannheim— Phönix Mannheim; 08 Mannheim— Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft. 7. Februar: Polizei Mannheim— 08 Mannheim;: 03 Ludwigshafen— MTG; Oftersheim— 07 Mannheim., 14. Februar: 08 Mannheim— Pfalz Ludwigshafe 21. Februar: Frankenthal— 8 Mannheim. 28. Februar: 08 Mannheim— Frankenthal. Gautag des Rhein⸗Neckar⸗Gaues in Oggersheim Am Sonntag hielt der Rhein⸗Neckar⸗Gau des 4. DAS W⸗ Kreiſes, Baden⸗ Pfalz, in der Jahnhalle in Oggersheim ſeine Jahreshauptverſammlung ab, bei der die Vereine in großer Anzahl vertreten waren. Lediglich Rimbach und Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Mannheim hatten kei⸗ nen Vertreter entſandt. Gäuvorſitzender Ohneſorg ge⸗ dachte nach der offiziellen Eröffnung und Begrüßung in Dankbarkeit und Verehrung der Toten des vergangenen Jahres und fand anerkennende Worte für das rührige Le⸗ ben, das in den Vereinen trotz der großen wirtſchaftlichen Not vorherrſchte. Er gab einen kurzen Rückblick und nahm die Ehrungen der Sieger bei den Mannſchaftstämpfen innerhalb des Gaues vor. Es waren dies im Ringen: -Klaſſe: SpVg. 84 Mannheim, B⸗Klaſſe: VfK Oftersheim, Cs⸗Klaſſe: SW Siegfried Ludwigshaſen; Gewichtheben: A⸗Klaſſe: Vſcg Neckarau, B⸗Klaſſe: Spal. 1910 Käfertal, C⸗ Klaſſe: SpVg. 84 Mannheim 2. Mannſchaft; Leichtathletik: Turnerbund Jahn Oggersheim, Raſenkraftſport: AS La⸗ denburg; Ringen Jugend: Bf Schifferſtadt und Gewicht⸗ heben Jugend: Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen. Die Tagung ſtand im Zeichen ſachlicher Verhandlung und wickelte ſich trotz der großen Tagesordnung ſchnell und reibungslos ab. Aus den Berichten der Gaufunktionäre konnte man entnehmen, daß es in allen Sportarten im vergangenen Jahre wieder ein Stück vorwärts gegongen iſt. 76 Anträge lagen vor, von denen die Herabſetzung des Gaubeitrags und des Beitrags für die Kampfrichter⸗Ver⸗ einigung um jeweils 20 v.., die Uebertragung der Gau⸗ meiſterſchaften an den Turnerbund Hockenheim, dem Gau⸗ tag an den Sportklub 1910 Käfertal und die Beteiligung von mindeſtens 4 Mannſchaften in jeder Klaſſe bei den Mannſchaftskämpfen des Gaues die wichtigſten waren und die Zuſtimmung der Verſammlung fonden. Die Neuwahl für die ausſcheidenden Mitglieder der Gauleitung ergab ohne Ausnahme deren einſtimmige Wiederwahl, ein Zeichen für die Anerkennung der gelei⸗ ſteten Arbeit. Vorſitzender und Geſchäftsführer blieben Ohneſorg und Drees. Auch Führer als Sport⸗ wart, Dreſſel jr. als Boxwart und Biundo als Jugendwart behielten ihre Aemter. Bundes pokalſchießen des Pfälz. Zimmerſchützen⸗ bundes in Speyer a. Rh. Der Pfälz. Zimmerſchützenbund hält alljährlich ein Bundespokalſchießen ab, bei dem jeweils die drei beſten Vereinsgruppen in den Endkampf zugelaſſen werden. Dieſer hat am 17. Januar in der Kreishauptſtadt Speyer ſeinen Austrag gefunden. Aus den Vorrunden qualifizierten ſich nachſtehende Vereine für den Endkampf: 1. Gruppe: Schützengeſellſchaft Dudenhofen, Schützen⸗ geſellſchaft Oggersheim,„Edelweiß“ Frieſenheim; 2. Gruppe: Schützengeſellſchaft Oggersheim, Schützen⸗ geſellſchaft„Tell“ Ludwigshafen a. Rh., Schützengeſellſchaft Speyer. Die Gruppe 1 von Oggersheim beſtand aus den Herren Franz Burkhardt, Lenz Fritz, Rees Fritz und Volkmer Martin, in der Gruppe 2 waren die Herren Mann Hch., Storm Joſef, Lauer Richard und Treiber Walter ver⸗ treten. Beide Oggersheimer Gruppen gingen aus der Endrunde als Sieger hervor. Nachſtehende Ergebniſſe wurden erzielt: 1. Gruppe Schützengeſellſchaft Oggersheim 551 Geſ.⸗Ringzahl, Schitt⸗ zengeſellſchaft Dudenhofen 547, Schützengeſellſchaft„Gdel⸗ weiß“ Frieſenheim 513. 2. Gruppe: Schützengeſellſchaft Oggersheim 495, Schützengeſellſchaft„Tell“ Ludwigshafen 487, Schützengeſellſchaft Speyer 453. Außer zwei wert⸗ vollen Pokalen erhielt jeder Schütze der beiden Oggers⸗ heimer Gruppen eine ſchöne Erinnerungsmebaille. Kleine Nachrichten Flngzeugabſturz— Der Pilot unverletzt * Darmſtadt, 19. Jan. Das neue Flugzeug D 22 der Akademiſchen Fliegergruppe wurde am Diens⸗ tag nachmittag bei einem Verſuchsflug durch einen Unfall völlig zerſtört. Die Maſchine hatte am Vor⸗ mittag bereits bei voller Belaſtung unter Führung des Piloten Waldemar Vogt einen Segelflug auf 5800 Meter zur vollen Zufriedenheit unternommen und befand ſich dabei im einwandfreiem Zuſtand. Bei dem Verſuchsflug am Nachmittag brachte der Pilot in 1200 Meter Höhe die Maſchine in eine Rechtskurve, aus der ſie trotz wiederholter Verſuche aus bisher noch nicht aufgeklärten Gründen nicht herausgebracht werden konnte. Da in dieſem Zu⸗ ſtand an eine Landung nicht zu denken war, ſprang der Pilot mit dem Fallſchirm ab und kam un⸗ verſehrt zu Boden. Die Maſchine ſetzte ihren Spiralflug fort und ſchlug in der Nähe des Schloſſes Kranichſtein auf einen Acker auf, wobei ſie völlig in Trümmer ging. Das Flugzeug hatte bei den Probeflügen aus⸗ gezeichnete Flugeigenſchaften gezeigt und in jeder Hinſicht befriedigt. Trotz des ſchweren Verluſtes beabſichtigt die Aka⸗ demiſche Fliegergruppe, zum kommenden Europa⸗ flug eine zweite Maſchine des gleichen Typs fertig⸗ zuſtellen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar Atein⸗Pegel 15. 16 18 19. 20.[ Neckar⸗Pegel 16. 18. 19. 20 Basel! J. 50,5 07084728 f Schuſterinſel 1,17 1090.95 0,880 0,61[ Mannheim..80.829,40 8,25 Kehl 2,75.662,49 2,47.35 Jagſtfeld.. 1461.841822 Maxau..72 462 4,38.18 Heilbronn„..40 101.85 Mannheim..95.50 3 41 3,30.20] Vlochingen⸗ 0,61 0,55.560,80 Taub.523,17.85.892,57 Köln.41.98.40 8,218,902 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner. Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handels tell Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mittetlungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas eue Mannheimer 5 G. m. 9 5 annheim R 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewübr„ Rückſendung nur bei Rückporto AN Mittwoch, 20. Januar 1932 ELS- vr ler Neuen Die neue Butterzoll-⸗Regelung * Berlin, 19. Jan.(Eig. Dr.) Die Reichsregierung hat, wie ſchon kurz gemeldet, den autonomen Butterzoll von 5 0 A auf 100/ für den Doppelzentner er⸗ höht. Auf die Einfuhr aus Ländern, deren Wä hrung unter die Goldparität geſunken iſt, wurde ge⸗ mäß der Verordnung des Reichspräſidenten über außer⸗ ordentliche Zollmaßnahmen vom 18. ds. Mts. ein Zu⸗ ſchlag von 15 v. H. des Wertes der Butter oder von 36„je Doppelzentner eingeführt. Der dieſer Berechnung des Zollzuſchlags zugrunde gelegte Wert der Butter iſt unter Berückſichtigung des Preiſes der Ware vor Sinken der Währungen unter die Goldparität auf 240/ je Doppelzent⸗ ner angeſetzt worden. Der Butterzoll für die Länder 1 mit denen das Deutſche Reich uicht in einem handels vertraglichen Verhältnis ſteht, wurde auf 170% je Doppelzentner feſtgeſetzt. Der autonome Zoll für Quark aus Magermilch, Molkeneiweiß wurde auf 17 je Doppelzeutner erhöht. * Verlängerung der Zinsverbilligung für Gerſte⸗ und Haferankäufe. Berlin, 19. 1.(Eig. Dr.) Die Zins ver⸗ billigung für die zu Gerſte⸗ und Haferankäufen von Getreide verarbeitenden Fabrikbetrieben in Anſpruch ge⸗ nomenen Wechſelkredite iſt bis zum 15. Febr. 193 2 verlängert worden. Vorausſetzung der Zinsverbilli⸗ gung iſt, daß die zugrunde liegnden Käufe bis zum 15. Febr. 1932 abgeſchloſſen und erfüllt ſind. Ein„Auftau“⸗Plan Debitoren in junge Aktien Die beabſichtigte Abtrennung der eingefrorenen Debitoren und Abwicklung durch eine beſondere Hol⸗ ding⸗Geſellſchaft bzw. Induſtriebank hat jetzt zu einem neuen Plan geführt, demzufolge das neue Inſtitut nicht nur feſtgefahrene Engagements der Danatbank, ſondern auch der Dresdner Bank übernehmen ſoll. Dieſe Außenſtände ſollen in der Art aufgetaut werden, daß die be⸗ treffenden Debitoren in junge Aktien, und zwar möglichſt in Vorzugsaktien umgewandelt werden, die von der Holdingbank als Gegenwert für ihre Forderungen übernommen werden. Das Kapital der Induſtriebank iſt lt.„B..“ mit 500 Mill.„ in Ausſicht genommen, von denen 25 v. H. eingezahlt werden ſollen. Das Inſtitut ſoll ſich von vornherein Rediskontmöglichkeiten bei der Akzept⸗ und Garantiebank verſchaffen. * Badiſche Bauk am 15. Jan. Akttya: Goloöbeſtand , deckungsfähige Deviſen 981 665 /, ſonſtige Wechſel und Schecks 20 944 994 /, Deutſche Scheidemünzen 29 690, Noten anderer Banken 6 779 005 /, Lombard⸗ forderungen 4179 580 /, Wertpapiere 11 384 736, ſon⸗ ſtige Abtiva 22 738 595„. Paſſiva: Grundkopital 8 300 000 4, Rücklagen 3 300 000 /, Betrag der umlaufen⸗ den Noten 20 303 200 /, ſonſtige täglich fällige Verbind⸗ keiten 18 062 155 ,, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 15 841977 ½¼, ſonſtige Paſſivo 3 569 272 /, Verbindlichkeiten ous weiter begebenen im Inlande zahl⸗ baren Wechſeln 583 467 l. Der Stoewer-Vergleichsvorſchlag 90 v. H. Barauszahlung und 10 v. H. in Aktien Nachdem das Amtsgericht Stettin am 9. Jan. das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Stoewer⸗Werke AG., Stettin, eröffnet hat, wird jetzt von der Geſellſchaft ein Vergleichsvorſchlag auf folgender Baſis gemacht: Gläubiger mit Forderungen bis zu 300% und ſolche, die ihre Forderungen auf dieſen Betrag ermäßigen, werden voll befriedigt, und zwar in zwet gleichen Raten von je 50 v. H. bet übrigen Gläubiger unter Verzicht auf Zinſen. Die übrigen am Verfahren beteiligten Gläubiger mit Ausnahme der Gläubiger der Ausfalls forderungen, die nach ihrer Wahl die Quote von 30 v. H. entweder in bar zu den für die übrigen Gläubiger angegebenen Terminen oder in neu zu ſchaffen⸗ den Inhaberaktien der Geſellſchaft erhalten, werden mit einer Barauszahlung von 30 v. H. befriedigt unter Verzicht auf ihre Mehrforderung und Zinſen ſett 1. Juli 1981 und zwar in Raten laufend bis 1. Mai 1933. Außer⸗ dem ſollen die Gläubiger 10 v. H. ihrer Forderungen in neu zu ſchaffenden Inhaberaktien der Geſellſchaft zum Nominal⸗ wert erhalten. Nach erfolgter Beſtätigung des Vergleichs durch das Gericht wird für die Dauer der Durchführung des Verfahrens das Unternehmen unter die Kontrolle eines Gläubigerbeirats geſtellt, in dem der Verband der Kraft⸗ fahrzeugtetle⸗Induſtrie Deutſchlands(.) e. V. durch drei Herren, die Treuhändervereinigung AG., Berlin, die Dresdner Bank, Filtale Stettin und die Stadtgemeinde Stettin durch je einen Herrn vertreten werden. Wintershall Ach., Kaſſel⸗Berlin.— Einlegung von Pekin ten. Wie wir hören, iſt beabſichtigt, den erken Kaiſerroda, Heiligenroda, Wintershall und Glück⸗ auf⸗Sobbershauſen wegen Abſatzmangel und Ueberfüllung der Läger, um Arbeiterentlaſſungen zu vermeiden, im Februar wöchentlich dre eterſchichten ein⸗ zulegen. Die Feierſchichten und Arbeitstage ſollen ſo zu⸗ ſammengelegt werden, daß die Werke paarweiſe arbeiten reſp. feiern. Das Werk Hugo Bergmannsſegen ſoll aus vorgenannten Gründen Mitte Februar in vorläufige Be⸗ kriebsruhe übergehen, die eine Abkehr von ro. 220 Arbei⸗ tern verurſachen wird. Angeſtellte ſollen vorläufig nicht zur Entlaſſung kommen. Gebr. Goedhart AG., Düſſeldorf. Die Exträgniſſe des am 31. Dezember beendeten Geſchäftsjahres dürften, wie gemeldet wird, hinter denen des Vorjahres(i. B. 12 v..) zurückbleiben, ſo daß auch bei dieſem Unterneh⸗ men mit einem erheblichen Divibenden⸗ ſchnitt zu rechnen ſein wird. Ueber die genaue Höhe der Dividende(die zwiſchen 6 und 8 v. H. geſchätzt wird) laſſen ſich genaue Angaben zurzeit noch nicht machen. * Annweiler Email⸗ und Metall⸗Werke vorm. Franz Ullrich Söhne AG., Aunweiler(Pfalz). Ueber die Ertrags⸗ Neue Tiefkurſe Anlagemarkt weiter um—2 v. H. ſchwächer a Berlin, 19. Jan.(Eig. Dr.) Neben den politiſchen Beſorgniſſen verſtimmten in den Nachmittagsſtunden auch noch die Valuta⸗Zollmaßnahmen der Regierung, ſodaß in der ſchwachen Veranlagung des Tages keine Veränderung eintrat. Es wurden neue Tief. kur ſe erreicht, da auch auf dem ermäßigten Niveau immer noch wenig Aufnahmeneigung zu erkennen war. Eine Aus⸗ nahme machten eigentlich nur Siemens, die auf Dividenden⸗ ſchätzungen von 8 v. H. ca. 1 v. H. über Vormittag geſucht wurden. Die Umſatztätig keit hielt ſich aber auch wei⸗ terhin in engſten Grenzen und ſelbſt kleinſte Beträge fanden nur zögernd Unterkunft. Etwas lebhafter war das Geſchäft am Anlagemarkt, aber auch hier wechſelten Pfandbriefe nur zu-17 v. H. niedrigeren Kurſen ihre Beſitzer; Reichsſchuldbuch⸗ forderungen gingen bis zu 254 v. H. zurück, Altbeſitzanleihe verlor ea. 2 v. H. gegen geſtern, Berliner Verkehrsanleihe büßte 2 v. H. ein und Induſtrieobligationen lagen um—2 v. H. niedriger. Relativ am beſten gehalten waren die Li⸗ quidationspfandbriefe der Hypothekenbanken und Landſchaf⸗ ten. Auch in Auslandsrenten beſtand heute eher Abgabe⸗ neigung, wobei Gerüchte über ein zu erwartendes Morato⸗ rium in der Türkei Verſtimmung auslöſten. Am Geld⸗ markte trat, wie ſchon berichtet, eine kleine Erleichterung ein, ſodaß ſich der Tagesgeldſatz vereinzelt unter 7735 v. H. ſtellen konnte. Auch am Privatdiskontmarkte überwog ſchon eher wieder die Nachfrage, außerdem wurden kleinere Poſten Reichsſchatzwechſel auf Privatdiskontbaſis der erſten und zweiten Ausſchüttung für die IR TSC Ars Mannheimer Zeitung ZETT UN Mittag-Ausgabe Nr. 31 8 6H. Dividende bei Siemens& Halske? Betriebs⸗Verluſt bei Siemens⸗Schuckert Wie gemeldet, werden die Bilanzſi tzungen im Siemens⸗Konzern am 28. und 29. Januar ſtattfinden. Aus dem Verwaltungscommuniquee vom November er⸗ gab ſich bereits, daß bei der Siemens ⸗Schuckert⸗ Werke AG. mit einer Dividende für das am 30. Sept. abgelaufene Geſchäftsjahr 1930/1 nicht zu rechnen iſt. T. dürfte ſich ſogar ein Be⸗ Nach dem B. T. triebsverluſt ergeben, ohne daß jedoch bisher völlige Klarheit darüber zu beſtehen ſcheint, ob und wie man ihn bilanzmäßig in Erſcheinung treten laſſen wird. hergehende Geſchäftsjahr ſchloß mit einem Reingewinn von 9,8 Mill. J, aus dem eine von 10 auf v. H. Das nor⸗ 7,5 reduzierte Dividende verteilt wurde. Im Schwachſtromgeſchäft ſetzt erfahrungsgemäß der Konjunkturrückgang erſt ſpäter ein und die Umſatz⸗ ſchrumpfung iſt bisher allgemein bei weitem nicht ſo ſtark geweſen wie in der Starkſtrominduſtrie. Das Ergebnis bei der Siemens u. Halske A G. wird daher wieder ein günſtigeres Bild zeigen als bei Siemens⸗Schuckert. Allerdings haben ſich auch hier die Gewinne beträchtlich verringert, und die Dividende, die man im Vorjahre noch mit unverändert 14 v. H. ausgezahlt hat, dürfte wahrſcheinlich um etwa 8 v. H. liegen. Der Geſchäftsgang bei beiden Geſellſchaften hat ſich unter Schwankungen in den letzten beiden Monaten ungefähr behaupten könne eine weitere Verſchlechterung ſcheint jedenfalls nicht ein⸗ getreten zu ſein. rechnung(386 279 bezw. 473 099% Verluſt) wurde bereits berichtet. In der Bilanz erſcheinen Warenvorräte mit 2,09(2,26), Debitoren mit.33(0,48) und andererſeits Bankſchulden mit 1,23, langfriſtige Darlehen mit 0,06 und Lieferantenſchulden mit 0,28(i. V. Kreditoren insgeſamt 1,49) Mill. I. J Veithwerke AG., Saudbach b. Höchſt a. M.(Eig. Dr.) Das am 30. Sept. 1931 abgelaufene Geſchäftsjahr hatte ſich nach der im Vorjahr zwecks Wertberichtigung der Anlagen erfolgten Kapitalſanierung von 1,2 auf 0,6 Mill.. recht gut entwickelt. Neben den üblichen Abſchreibungen iſt eine Dividende verdient worden. Ob eine tatſächliche Ausſchüttung der vorhandenen Dividendenmittel erfolgt, wird ſich nach der allgemeinen Lage zur Zeit der Bilanz⸗ vorlage im Februar richten. Die Geſellſchaft iſt heute ſehr liquide und hat keinerlei Bankſchulden. * Juſolvenz einer Freiburger Eiſenwarengroßhandlung. Ueber die offene Handelsgeſellſchaft Mergenthaler u. Falſchlunger, Eiſenwarengroß handlung in Freiburg i. Br., Predigerſtr. 10(Inh. Fritz Mer⸗ genthaler u. Hermann Falſchlunger), iſt das gerichtliche Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes eröff⸗ net worden. Veraleichstermin iſt am 18. Februar 1992. * Amerika zahlt einer deutſchen Firma Patententſchädi⸗ gung. Die Pallas⸗Appargte⸗Geſellſchaft m. b. H. hat von der amerikoniſchen Regierung eine von 152 000 Dollar zugeſprochen erhalten als gung für die widerrechtliche Benutzung der„Schütt ⸗Vergaſer⸗Patente, nach denen bekanntlich der Pallas⸗Vergaſer gebaut wird. * Turbo Maſchinenbau AG. Niederehe u. Co., Ueber⸗ lingen i. Liqu. Die Geſellſchaft, von der ſeit 28. 2. 28 keine Bilanzen mehr vorgelegt wurden(zu dem Termin wurden bereits 372 852„ Verluſt bei 400 000% AK. ausgewieſen) iſt jetzt lt. GV.⸗Beſchluß aufgelöſt worden. Alleiniger Li⸗ qubdator wurde Fabrikderektor P. Ritter. Karlsruhe. * Bremer Silberwarenfabrik AG.— 12 v. H. Dividende plus 25 v. H. Bonus. Der AR. beſchloß, der GV. am 8. Febr. für 1931 eine Dividende von wieder 12 v. H. vorzuſchlagen. Außerdem iſt die Ausſchüttung eines Bonus von 25 v. H. aus dem in den letzten Jahren angeſammelten Reſervefonds II, der in der Bilanz 1930 mit 700 000/ ausgewieſen iſt, in Ausſicht geonmmen. * Jof. Ed. Faller Bürſtenfabrik AG., Todtnan— Neuer Verluſt. Die Schwere der Wirtſchaftskriſe zeigt ſich auch in dem jetzt vorgelegten Abſchluß dieſer führenden Wieſen⸗ täler Bürſtenfabrik eindringlich. Bei dieſer mit 800 000“ AK arbeitenden Geſellſchaft ſtellte ſich in dem am 30. 6. 31 beendeten Geſchäftsjahr 1930/1 der Bruttoüberſchuß auf 210 269(309 557), ging alſo um faſt ein Drittel zurück. Die Unkoſten ſanken demgegenüber nicht entſprechend auf 380 783(370 763). die Abſchreibungen blieben mit 27449 (28 187)„ kaum verändert. Im Vorjahr noch ausgewie⸗ ſene weitere Erträgniſſe(7576), werden diesmal nicht geführt. Es ergibt ſich ſomit ein neuer Verluſt von 147.962, um den ſich der Vortrag aus den Vorjahren von 141 580„ auf 289 541, erhöht, In der Bilanz werden aus⸗ gewieſen(in): Grundſtücke, Gebäude und Anlagen 361 520(373 002), Maſinen, Utenſilien, Geräte 124348 (126 167), Vorräte 337 182(465 176), alſo nicht unerheblich verringert, Debitoren 115 239(153 089), Kaſſe 4985(6348), Wechſel 19 872(5286), andererſeits Hypothek 91 000(93 000), Darlehen 181000(neu), Hypotheken II—(150 000). Kredi⸗ toren 118 086(110 116), Darlehensſchulden 112 602(117 581). Bernhard Roos AG. Speyer Verluſtabſchluß— Einzug von eigenen Aktien Bei dieſer Schuhfabrik ging der Bruttoge⸗ winn im Geſchäftsjahr 1930 auf 387 481/ zurück, wäh⸗ rend in dem nur ſechs Monate umfaſſenden Zwiſchenge⸗ ſchäftsjahr 1. 7.— 31. 12. 1929 noch ein ſolcher von 489 249 Mark erzielt werden konnte. Unkoſten beanſpruchten an⸗ dererſeits 580 744(jeweils für 6 Monate: 306 267), Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen 38 544(17998), Dubioſen⸗ und Delkredererückſtellung 50 000(42 008), ſodaß unter Be⸗ rückſichtigung von 1449 4 Gewinnvortrag 280 358 I Ve r⸗ Uuòẽſt verbleibt(im Zwiſchengeſchäftsjahr wurden 122 982% Reingewinn erzielt, ſodaß der Verluſtvortrag aus 1928/29 von 121533 4 voll getilgt werden konnte). Die Bilanz verzeichnet neben 960 000 4 Aktienkapital 1543 975(1 865 068), Verbindlichkeiten, denen 622 099 (648 654)& Anlagen, 1 128 280(1 549 501) 4 Barmittel und Außenſtände und 478 298(628 362)/ Vorräte gegenüber⸗ ſtehen. Der Aufſichts rat beſteht jetzt aus Frau Kommerzien⸗ rat Eugen Roos, Frau Fabrikant Carl Roos⸗Mannheim und RA Dr. Carl Kauffmann⸗Mannheim. Die Generalverſammlung hat beſchloſſen, das Grun d⸗ kapital von 9690 000„ durch Einziehung von 420 eigenen Aktien in erleichterter Form auf Grund der Notverordnung auf 540 000 4 herabzuſetzen. In welcher Höhe dieſe efgenen Aktien verbucht waren und gegebenenfalls wie der evtl. Buchgewinn verwendet werden ſoll, iſt Hisher nicht bekannt. * Schuhfabrik Confluentia AG., Koblenz. Zur Fort⸗ führung der Geſellſchaft, die bekanntlich vor einiger Zeit die Zahlungen eingeſtellt hat, werden gegenwärtig nach am Aktienmarkt mit Fälligkeit per 15. und 20. April gehandelt. Reichsſchatz⸗ anweiſungen, die augenblicklich per 17. Mai zu einem Zins⸗ ſatz von 774 v. H. abgegeben werden, hatten dagegen nur ge⸗ ringe Nachfrage zu verzeichnen. Auslandsbörſen nicht einheitlich In der letzten Stunde war die Kursgeſtaltung an der Londoner Börſe nicht einheitlich; Deutſche Bonds konn⸗ ten ſich befeſtigen, britiſche Staatspapiere tendierten ſtetiger. An der Pariſer Börſe ergaben ſich unter mehrfachen Schwankungen kleine Kursabſchläge gegen geſtern. Brüſ⸗ ſel verkehrte nicht einheitlich und eher ſchwächer. Im Ver⸗ laufe der Amſterdamer Börſe traten größere Kurs⸗ ſchwankungen nicht ein; deutſche Werte lagen überwiegend etwas gedrückt. Die Wiener Börſe war nicht einheitlich, doch ergaben ſich keine größeren Veränderungen. New⸗ york eröffnete heute in ſchwächerer Haltung. Deviſen etwas erholt An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft heute vormittag ſehr ruhig. Die Reichsmark konnte ſich nach weiterer Abſchwächung eine Kleinigkeit er⸗ ho len. In Amſterdam ſtellte ſie ſich auf 58,55, in Zürich auf 120,55, in London auf 14,62 und in Newyopk auf 23,50, ſpäter 23,57½. Das engliſche Pfund war zunächſt weiter ſchwächer, ſpäter aber leicht erholt. Gegen den Dollar notierte es 3,4538, gegen Zürich 17.66½, gegen Paris 87,75 und gegen den Gulden 8,57. Der Dollar war gehalten, der franzöſiſche Fraue befeſtigte ſich etwas, die Nord ⸗ deviſen lagen etwas ſchwächer. verſchiedenen Seiten Verhandlungen geführt, die jedoch bisher ohne Ergebnis geblieben ſind. Nachdem zu⸗ nächſt verſucht worden war, den Betrieb der Fabrik aufrecht zu erhalten, mußten ſchließlich die Arbeiter entlaſſen und die Fabrikation eingeſtellt werden. Für den 23. Januar iſt eine Sitzung des Gläubigerausſchuſſes einberufen worden, auf der die Frage der Beſchaffung neuer Mittel erörtert werden ſoll. * Inſolvenz der Schuhfabrik Löffler u. Wolf in Erbach im Odenwald. Das Unternehmen iſt in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten und ſtrebt einen außer⸗ gerichtlichen Vergleich an. i De Paſſiven belaufen ſich auf etwa 100 000, eine Unterbilanz liegt jedoch nicht vor. Die Gläubiger ſollen voll befriedigt werden, jedoch nicht in bar, ſondern in Aktien der neuzu gründenden A., in welche die Geſellſchaft umgewandelt werden ſoll. Sitz der neuen AG. ſoll Zürich ſein. * Frei u. Kaſſer AG., Fabrik orthopädiſcher Artikel in Singen. Die erſte Bilanz dieſer mit 50 000/ A. einge⸗ tragenen Geſellſchaft, wovon 37 500/ no chnicht einbezahlt ſind, ſchließt 1930 mit 4 500 J Verluſt. Abſchluß der R. J. Reynolds Tobacco⸗Co. Newyork. Dex Abſchluß dieſer Geſellſchaft, einer der größten ameri⸗ kaniſchen Zigarettenkonzerne, und Herſteller der bekannten Camel⸗Z.garetten, bildet einen erfreulichen Gegenſatz zu den ungünſtigen Jahresergebniſſen der meiſten amerika⸗ niſchen Induſtriefirmen. Das Unternehmen zeigt eine Steigerung ſeiner Reineinnahmen im Jahre 1931 nach Ab⸗ zug ſämtlicher Laſten, Zinſen uſw. auf 36,4 Mill. Dollar oder 3,63 Dollar per Aktie gegenüber 34,3 Mill. Dollar oder 3,42 Dollar per Aktie im Vorjahr. Die Dividenden⸗ zahlungen bleiben mit 3 Dollar per Aktie unverändert. Die Bilanz weiſt laufende Aktiva von 140,5 Mill. Dollar aus, denen lauſende Verpflichtungen von nur 12,2 Mill. Dollar gegenüberſtehen. Bankſchulden, Anleihen oder Vorzugs⸗ aktien ſind nicht vorhanden. Der Präſident des Unter⸗ nehmens, S. C. Williams, führt den wachſenden Umſatz auf die ſteigende Verwendung der luft⸗ und fſeuchtigkeits⸗ dichten Verpackung zurück, durch die der Tabak friſch er⸗ halten bleibt. O Bad Mergentheim AG. vor dem Konkurs. gart, 19. Jan.(Eig. Dr.) In der letzten Verſammlung des Gemeinderats Mergentheim wurde beſchloſſen, den Verſuch, die fetzige Bad Mergentheim AG. noch einmal zu ſanieren, endgültig aufzugeben. Weiter wurde beſchloſſen, dem Konkursverfahren Lauf zu laſſen, in enger Verbindung mit der Württembergiſchen Hypotheken⸗ bank in Stuttgart unverüglich eine neue G. m. b. H. z u gründen, von Seiten des Bezirks und der Stadt je ein Kapital von 25 000/ einzulegen, einen Vertragsentwurf zwiſchen den beiden letztgenannten Faktoren anzufertigen und alsdann dem Gemeinderat vorzulegen. Deutſcher Poſtſcheckverkehr im Dezember Ende Dezember 1931 betrug die Zahl der Poſtſcheckkon⸗ ten im Deutſchen Reich 1012 961, das bedeutet gegenüber November einen Zugang von 191 Konten im Berichts⸗ monat. Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten belief ſich Ende Dezember auf 546,71 Mill./ und im Monatsdurch⸗ ſchnitt auf 508,01 Mill. 4. Gutſchriften wurden rd. 41 Mill. Stück über 4952,78 Mill.„ und Laſtſchriften 28,77 Mill. Stück über 4891,84 Mill./ ausgeführt, ſodaß der Geſamtumſatz 64,76 Mill. Stück über 9 844,0 Mill. 4 be⸗ tragen hat. Davon ſind bargeldlos 7 686,4 Mill. I be⸗ glichen worden. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Saar⸗ gebiet und dem Ausland wurden 13,83 Mill.& umgeſetzt. de * Ludwigshafener Poſtſcheckverkehr 1931. Im Jahre 1991 wurden beim Ludwigshafener Poſtſcheckamt insgeſamt 1 752,3 Mill./ umgeſetzt gegen 2 079,2 Mill. i. V. und 2 300 Mill.„/ im Jahre 1929. Stutt⸗ * Internationale Holding⸗Geſellſchaft für Zelluloſe in der Schweiz. Unter der Firma Holding⸗Geſell⸗ ſchaft für Zelluloſe⸗ und Papterfabriken AG. wurde in St. Moritz mit 6,7 Mill. Schw. Fr. Aktien⸗ kapital eine Geſellſchaft zur Beteiligung an Zelluloſe⸗ und Papierfabriken gegründet. Ste ſoll lt.„F..“ einen Aus⸗ gleich zwiſchen der Erzeugung beutſcher Halbſtoff⸗ und Ganzſtoff⸗Fabriken ſchaffen. Bis jetzt ſind in ihr zuſammen⸗ geſchloſſen die Schleſiſchen Celluloſe⸗ und Papierfabriken AG., die in Liquidation befindlichen Oſtpreußiſchen Papier⸗ und Zellſtoff⸗Werke, die Papierfabrik Köslin AG. und die Pergamentpapierfabrik R. Rube u. Co. in Weende bei Göt⸗ tingen und einige andere. O Antragsergebniſſe der öffentlichen Lebeusverſicherungs⸗ auſtalten im Dezember.(Eig. Dr.) Bei den im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland zu⸗ ſammengeſchloſſenen Lebensverſicherungsanſtalten ſind im Dezember 1931 in der Lebensverſicherung einſchließlich der Bauſparverſicherung 12 825(im Vormonat 12 765) Verſiche⸗ rungen mit 23,8(19) Mill.„ Verſicherungsſumme beantragt worden. O Eine Erklärung der JG. Farben zur Neuordnung der deutſchen Treibſtoffwirtſchaft.(Eig. Dr.) Im Zu⸗ ſammenhang mit den Plänen einer Umbildung der deut⸗ ſchen Treibſtoffwirtſchaft iſt wiederholt die Anſicht zum Ausdruck gebracht worden, daß dieſe Umbildung in Form eines Monopols zur Durchführung kommen würde. Die JG. Farbeninduſtrie AG. erklärt hierzu, ſie glaube, daß die Bildung eines Monopols nicht geeignet iſt, ſowohl den berechtigten Intereſſen aller Beteiligten als auch den Intereſſen der Geſamtwirtſchaft Rechnung zu tragen, da mit Rückſicht auf die Vielgeſtaltig⸗ keit des ganzen Problems durch die Bildung eines Mono⸗ pols eine zu geringe Beweglichkeit erzielt würde, bei der unter Umſtänden die Gefahr entſtehen könnte, daß eine preisverteuernde Wirkung eintritt. Im In⸗ tereſſe eines wirtſchaftlichen Vertriebs ſollte man auf die Mitwirkung der vorhandenen Abſotzorganiſationen nicht verzichten.(Wir verweiſen in dieſem Zuſammenhang auf unſere heutige Kroſtverkehrs⸗Beilage.)] O Ein Rohedelſteinhändlerverband in Oberſtein⸗Idar gegründet.(Eig. Dr.] In Idar und Oberſtein ha⸗ ben ſichſämtliche Händler, ebenſo die aus der Um⸗ gebung, zu einem Rohedelſtsinhändlerverband⸗ zuſammengeſchloſſen. Die Branche dieſer Händler, die Roh⸗ edelſteine importieren und ſie in rohem Zuſtand weiter⸗ verkaufen, liegt ſehr darnieder. Um eine Geſundung her⸗ beizuführen, will man jetzt zu gleichmäßigen Be⸗ dingungen verkaufen und verſteiger n. Der neue Verband hat bereits einheitliche Bedingungen ab 1. Jan. feſtgeſetzt, die bei Verſteigerungen jetzt ein Ziel von zwei bis drei Monaten feſtlegen. Bei Abgabe von Steinen muß die Unterſchrift eines Bürgen vorliegen. Freihandverkäufe im Wert bis 25 Dollor werden gegen bar getätigt. Bei allen Barverkäufen wird ein Rabatt von 2 v. H. gewährt. Zielverkäufe von 25 bis 1000 Dollar er⸗ ſolgen gegen ſofortiges Dreimonatsakzept, ſolche über 1000 Dollar gegen ein Drei⸗ und Sechsmonatsakzept, das auf je den hälftigen Betrag lauten muß. * Stillegung von 53 Zuckerfabriken auf Java während des Jahres 1932. Meldungen aus Batavia zufolge, kann es jetzt als ſicher gelten, daß im Laufe dieſes Jahres 53 Zucker⸗ ſahriken ſtillgelegt werden, wodurch die Arbeitsloſigkett be⸗ trächtlich vergrößert webden dürfte. 1000 Worte Wiriſchaft „1000 Worte Wirtſchaft“ will in loſer Folge eine gemeinverſtändliche Erklärung wirtſchaftlicher Tages Schlagworte oder aktueller ſchwieriger Wirtſchafts⸗ begriffe ſein. Das Schlagwort der letzten Tage war Deval vation. Was iſt Devalvation? Es wird wieder einmal viel von Deval vation ge⸗ ſprochen. Reichsregierung und Reichsbank haben Pläne einer Devalvation energiſch in Abrede geſtellt. Was iſt Devalvation? In der Oeffentlichkeit wird zumeiſt mit dem Begriff der Devalvation die Vorſtellung verbunden, das Geld ſolle um einen beſtimmten Teil ſeines Wertes verſchlechtert werden, alſo beiſpielsweiſe, eine Mark ſolle ſtatt 100 nur noch 80 Pfennige wert ſein. Die Folge wäre nach dieſer Meinung u. a. auch, daß Schuldenzahlungen nur noch iy ſchlechterem Gelde zu leiſten wären. Dieſe Vorſtellung entſpricht nicht dem wiſſenſchaftlichen Begriff der Devalvation, ſondern iſt einfach mit Münz verſchlechterung zu bezeichnen. Davalvation beden⸗ tet aber nach Begriff und Praxis die geſetzliche An⸗ paſſung eines Währungsverhältniſſes an einen geſun⸗ kennen Außen wert. Der Außenwert der Mark ſtellt ſich ſo dar:.20 Mark gleich 1 Dollar, oder 1 Mark gleich 120 in Gold 1 Mark gleich.859 Gramm Gold. Hätte ſich nun beiſpielsweiſe die Währung ſo verſchlechtert, daß.30 Mark gleich einem Dollar wären, und wäre dieſes Verhältnis ſo behauptet worden, daß es bel einer Währungsſtabiliſierung auch geſetzlich feſtgelegt wer⸗ Dollar, ausgedrückt: den könnte, ſo wäre aus einer früheren Mark zu 1230 Dol⸗ Dollar geworden, oder eine 1 .30 neue Mark wäre gleich.238 Gramm Gold. Das heißt: eine neue Mark hätte nur noch den Wert von zwei Drittel alter Mark. Eine Devalvation hat beiſpielsweiſe ſtattgefunden bei der Stabiliſierung des franzöſiſchen und belgiſchen Franken, der italieniſchen Lira u. a. Die Devalva d. h. die geſetzliche Herabſetzung des Verhältniſſes jhrung zu anderen Währungen bzw. zum Gold, die Herabſetzung des Außenwertes, i ſtnur die geſetzliche Anerkennung und Feſtlegung eines Verhältniſſes, das praktiſch bereits eingetreten war. Alle tatſächlichen Devalvationen haben eine Währungsverſchlechterung als Vorläuferin ge⸗ habt. Die Devalvation ſteht alſo am Ende einer Währungs⸗ verſchlechterung, nicht am Anfang. Eine Währungsverſchlechterung durch Herabſetzung der Münzeinheit, die nicht ein bereits vorhandenes verſchlech⸗ tertes Währungsverhältnis feſtlegt, muß daher notwendiger⸗ weiſe eine Inflation nach ſich ziehen. f Im Gefolge der Devalvation kann auch die Den omi⸗ nation auftreten, das iſt die Umbenennung einer Münz⸗ einheit, die Vereinfachung des Nennwerts. Eine Denomina⸗ tion war die Gewöhnung, ſtatt 1 Billion Mark zu ſchreiben: 1 BMark und dann einfach 1 Mark. Q Deutſch⸗franzöſiſches Abkommen über das Holzein⸗ fuhrkontingent.(Eig. Dr.) In Anlehnung an die Ffeſt⸗ ſetzung des Holzeinfuhrkontingents durch Frankreich, das für Deutſchland eine Holzeinfuhr von 37383 Tonnen im erſten Quartal nach Frankreich zuläßt, fanden in Paris Verhandlungen des Holzſachverſtändigenausſchuſſes des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskomitees ſtatt, die zur Un⸗ terzeichnung eines Holzlieferungsabkommens führten. Dieſes Abkommen wird den beiden Regierungen zur Ge⸗ nehmigung vorgelegt werden. * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis beträgt am 19. Januar 1982 für eine Unze Feingold 120 Sh. 05 gleich 86.8800 4, für ein Gramm Feingold demnach 46.2970 0 gleich.79325 l. „Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Hanfabank e. Gmbh. in un B 2, 15(Vertrauensperſon: RA. Dr. Großart in Mannheim). Aufgehobene VV.(infolge Beſtätigung des Vergleichs): Firma G. Belbe., Inhaber Guſtav Belbe, Konditor in Mannheim, D 2, 14. Eröffnete Konkursverfahren: Heinrich Evelk Wwe. Luiſe geb. Ziegler in Mannheim, 4 2, 4, als Inhaberin der nicht eingetragenen Firma L. Evelt, Kurz⸗ waren in Mannheim, A 2, 4(Konkursverwalter: RA. Dr. Artur Frank in Mannheim). Nachlaß des am N. Sep⸗ tember 1928 zu Heidelberg verſtorbenen Kaufmanns Adolf Wieland(KV.: RA. Dr. Katzenſtein in Schwetzingen. Aufgehobene KB.(nach Beſtätigung des wangsvergleichs): Schreinermeiſter Franz Halk ig awuheim, Jungbuſchſtr. 28. Stuttgarter Häuteauktion * Stuttgart, 19. Jan. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig): Kuhhän te rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 28—30, 50—59 Pfund 34% 516 3675, 60—79 Pfund 36—39, 80—99 und 100 und mehr Pfund 99%.— Ochſenhäute, rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 90, 50—59 Pfund 39, 60—79 Pfund 42—43, 80—99 Pfund 4042. — Rinderhäute, rote ohne Kopf, bis 20 Pfund 39% 80—49 Pfund 39—40, 50—59 Pfund 4572474, 6079 Pfund 46, 80 und mehr Pfund 44—47.— Bullenhäute, rote ohne Kopf, bis 29 Pfund 27, 30—49 Pfund 2829, 5059 Pfund 2728, 60—79 Pfund 2830, 80—99 Pfund 2520 100 und mehr Pfund 257427; Schußhäute 22—25.— An⸗ gebot: 19049 Stück Großviehhäute. Kalbfelle, rote ohne Kopf, bis 9 Pfund 5874—62¼4, 9,115 Pfund 40 bis 52, 15,1—20 und 20,1 und mehr Pfund 4057, Schuß kalb⸗ felle 29. Angebot: 16 455 Stück Kalbfelle.— Schaf⸗ fe lle: Angebot 1094 Stück.— Roßhäute kein Angebot, — Tendenz: Kalbfelle wurden bei einem Abſchlag von etwa 2 Pfg. verkauft. Großviehhäute konnten verkauft wer⸗ den, aber bei uneinheitlicher Preislage. lar eine neue Mark zu 2 * Kirchheimbolandener Ferkelmarkt vom 19. Jan. Der geſtrige Ferkelmarkt war mit 138 Ferkeln und 14 Läu⸗ fern befahren. ſchluß nur noch ein kleiner Ueberſtand verblieb. Es wurden bezahlt für—6 Wochen alte Ferkel—12 /, für ältere bis zu 16/ pro Stück. Läufer wurden das Paar im Durch: ſchnitt zu 50/ gehandelt. * Vom Haufmarkt. Berlin, 19. Jan. Italten: Trotz der Preisſteigerungen der letzten Zeit war auf den italieniſchen Hanfmärkten die Tendenz wieder etwas feſter. Die Hanfeigner hielten weiter mit Angeboten zurück, da auch die heutigen Erlöſe für den Anbau nicht ausreichend erſcheinen. Aus dem gleichen Grunde wird auch eine wel⸗ tergehende Einſchränkung der Anbaufläche erwogen. Jug b⸗ [lavien: Bei geringen Zufuhren blieben die Preiſe un⸗ i Werge ſind weiter ſtark begehrt und feſt im reis. 5 Ludwigshafener Hafenverkehr 1931 Der Umſchlag in den Ludwigshafener Rheinhifen insgeſamt 2 580 800 To, gegen Jahre 1090 und noch 4 002 500 To, im Jahre 1929. Der Rückgang hat ſich olſo weiter, wenn auch nicht mehr ſo verſtärkt fortgeſetzt. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 19. Jan Die Nachfrage nach Kahnraum war auch heute äußert gering. Bergreiſen waren, von einzelnen kleineren Par⸗ tien abgeſehen, nicht am Markt. Die Bergfrachten noiter⸗ ten mit 80—95 Pf. je Tonne, Baſis Mannheim. Auch die Talfracht notierte unverändert mit 65—70 Pf. ab Rhein⸗ bzw. Ruhrhäfen. Der Bergſchlepplohn erfuhr mit 1 bis 1,10 4 keine Aenderung. Der Talſchlepplohn betragt 7 Pf. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam Der Handel war flott, ſodaß bei Markt⸗ Ige eine Tages, etſchafts⸗ age war i on ge⸗ t Pläne Wag it Begriff eld ſolle chlechtert 100 nur ch dteſer noch in aftlichen N ü n 3. 1 beden⸗ he An⸗ eſun⸗ urk ſtellt rk gleich ich.358 Vährung wären, ß es bei gt wer⸗ 1 — 20 Dol⸗ der eine ißt: eine tel alter 1 bei der iſchen ing des en bzw. ur die egung reits bationen erin ge⸗ hrungs⸗ ung der erſchlech⸗ endiger⸗ nomi⸗ Münz⸗ nomina⸗ hreiben: Holzein⸗ ie Feſt⸗ ich, das inen im t Pariz es des zur Un⸗ führten. zur Ge⸗ beträgt Sh. 05 16.2970 0 ungebot, lag von ift wer⸗ 1. Der 4 Läu⸗ Markt⸗ wurden ere bis Durch⸗ ien: nuf den feſtet. ick, da reichend te wel⸗ Jug iſe un⸗ feſt im 1 55 5 im in auch * Jan. äußerſt n Par⸗ unter- uch die Rhein⸗ 1 bis etragt ers am. 1 ſchloffen. Mittwoch, 20. Januar 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgave 7. Seite/ Nummer 31 und Onkel Mannheim, den 19. Januar Rennershofstraße 26 Iodes-Anzeige Mein lieber Vater, Schwiegervater, Bruder Johann Maurer ist nach langem Krankenlager, mit den heilig. Sterbesakramenten, im Alter von 69 Jahren sanft entschlafen. Josel Maurer u. Frau Luise geb. Soiné und Angehörige versehen 1932. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 3½ Uhr statt.— Das Seelenamt ist am Donnerstag vormittag 75 Uhr in der St. Josefs-Kirche. Heben guten Mann, Herrn Friseur sich zu nehmen. Mannheim, 20. Januar 1932 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen Max Hollmann nach langem schweren Leiden in die Ewigkeit zu Eva Hoflmann und verwondie Feuerbestattung Donnerstag/ Uhr. besuche dankend verbeten. Beileids- 92871 Mahnung ſtädtiſcher Forderungen Aus dem Monat Dezember 1931 ſind zur Zah⸗ lung fällig geworden: Gemeindegerichts⸗ und Mieteinigungsamts ⸗ Gebühren, Feuerverſicherungs⸗ Desinfektions⸗ Gebühren, 1 Wirtſchaftsſporteln, Bau⸗, Grundbuchamts⸗ und Ortsgerichtsgebühren. Wir erſuchen lung bis ſpäteſtens 23. Januar 1932. iſt ſofort zu zahlen, ebenſo die Gemeinde⸗ etränkeſteuer für Dezember 1931. Friſten verſäumt, hat 10 v. H. jährlich und, ſo⸗ weit Vergnügungsſteuer und Gemeindegetränke⸗ teuer in Frage kommen, 12 v. H. jährlich Ver⸗ uügszinſen zu entrichten und die mit hohen Loſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ elnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf 1 bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen non 813 Uhr und von 7215-16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 9 f 5 Stadtlaſſe. Der Lerumittelbedarf für das Schuljahr 1932/83 ſoll vergeben werden, und zwar: Schulbücher, Schreib⸗ und Zeichenmaterialien, Strick⸗ und Nähmaterial einſchließlich der Stoffe.— Ein⸗ reichungstermin: Mittwoch, den 3. Februar 1932, vorm. 11 Uhr. Angebotsvordrucke und Beding⸗ ungen ſowie nähere Auskunft ſind beim ſtädt. Materialamt, Mannheim, L 2. 9, vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr erhältlich. Mannheim, den 19. Januar 1932. Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 21, dſs. Mis. nachmittags wegen Reinigung ge⸗ Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderſammelſtellen in J 4a. 9, Peſtalozziſtraße Nr. 14, Schwetzingerſtraße 111 und D 4. 2. 31 Städt. Leihamt. Asthma ist heilbar Asthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt veraltete Leiden heilen, Aerztl. Sprechſtunden in Mannheim, Rhein⸗ häuferſtraße 18, eine Treppe, jeden Montag u. Donnerstag von—1 Uhr und—4 Uhr. VgI2 l. Jerbfentichungen der Stadt Mannpem:? e 8 5 Serseflo helles Angebot irà Herren-Stoffen Tiefbauamts⸗, um Zah⸗ Die Ver⸗ gnügungsſteuer bis einſchließl. 20. 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Leute, die viel Zeit und viel Geld haben, ſammeln Pfeifen, Münzen, Schlüſſel, Gravuren, literariſche Seltenheiten, erſte Auflagen, antike Vaſen, adelige Wappen, hiſtoriſche Reliquien, ausgegrabene Alter⸗ tümer uſw. In einer Erzählung von Mark Twain iſt ſogar ein Sammler von Echos geſchildert, der ſein Ver⸗ mögen für den Ankauf von Grundſtücken mit Bergen und Tälern vergeudet hat. 4000 Bilder Alexander Sernow hat alle Sammler über⸗ troffen; er ſammelte Frauenlächeln. Selbſtver⸗ ſtändlich nur Lächeln von jungen und hübſchen Frauen. Auf dieſem Gebiet hat er viel geleiſtet. Noch vor dem Weltkrieg beſtand ſeine Sammlung aus mehr als 4000 Nummern. Der Krieg und nachher die Revolution haben ſein Geſchäft zugrunde ge⸗ richtet: die Lage in Europa war ſo ernſt, daß ein unbefangenes Lächeln zu einer Seltenheit zählte. Ende 1917, als die Bolſchewiſten in Rußland die Macht ergriffen, wurde Sernows ganzes, ſehr be⸗ trächtliches Vermögen konfisziert, und er ſelbſt mußte ins Ausland flüchten. Da war es ſchon aus mit den Lächeln. Zwar wan⸗ derte er noch manchmal mit ſeinem Apparat, von dem er ſich nie trennte, aber er hatte ſchon andere Sorgen; der Arme mußte in Konſtantinopel, Belgrad, Sofia und ſonſtwo einen ſchweren Kampf ums Daſein führen, Geſchirr in Reſtaurants waſchen, Fenſter⸗ ſcheiben putzen, Zigaretten verkaufen. An Frauen⸗ lächeln konnte er nicht mehr denken. Das Schlimmſte war, daß er ſeine reiche Sam m⸗ Jung in Rußland laſſen mußte; hätte er ſie ins Ausland mitgenommen, hätte er ſie hier gut ver⸗ kaufen können, Trotz der Kriſe gibt es doch auf der Welt reiche Leute, die für ſolche Sachen Intereſſe haben, zumal ſeine Alben höchſt intereſſant waren. Er hat doch lange Jahre hindurch mit dem photo⸗ graphiſchen Apparat beinahe die ganze Erde bereiſt. Vor langen Jahren, noch vor dem Kriege, hatte ich die Gelegenheit, Sernow. Bekanntſchaft in Paris zu machen, wo er auf Jagd nach Frauen⸗ lächeln weilte. Owohl er ein ſehr beſcheidener Menſch war und es vorzog, im Schatten zu bleiben, hatten ihn einige Journaliſten doch ausgeforſcht, und er ſah ſich ge⸗ zwungen, uns einiges über ſeinen Beruf und ſeine Erlebniſſe zu erzählen. „Wie ſind Sie überhaupt auf dieſe Idee gekom⸗ men?“ fragte ihn ein Kollege. Es wir ſo einfach und ſo unerwartet für ihn ſelbſt Noch als Gymnaſiaſt war er ein leidenſchaft⸗ licher Amateurphotograph. Als Student hat er eines Tages in Petersburg auf der Straße ein junges Mädchen getroffen, deſſen Lächeln ihn faszinierte. Er hat es photographiert— und es war Nummer 1 ſeiner Sammlung. Die Sache gefiel ihm— und ſeitdem hat er eine regelrechte Jagd auf Frauenlächeln begonnen, Mit ſeinem Apparat wanderte er durch die Straßen, über die Promenaden, durch die Parks und in die Theater, und ſobald er eine intereſſante Frau ſah, griff er nach dem Apparat, wartete den günſtigen Augenblick ab und verewigte ihr Lächeln. Bald wurde es zu ſeiner Leidenſchaft. Außer in Petersburg war er auf der Jagd nach Lächeln auch in anderen Städten, und ſpäter unternahm er eine lange Auslandsreiſe. Allmählich machte er es zu ſeiner einzigen Beſchäftigung, zumal er von ſeinem Vater ein Erbe von faſt einer Million Rubel bekommen hatte und ſich nicht um das tägliche Brot zu kümmern brauchte. Nummer 2364 Nicht immer hatte Herr Sernow Glück in ſeinem einzigartigen Beruf. Manchmal ſtieß er ſogar auf große Schwierigkeiten und hatte oft Unannehmlich⸗ keiten. „Manche Lächeln koſteten mich viel Mühe und auch Geld. Zum Beiſpiel jenes, Nummer 2364“, ſagte er uns. Von N. Taſſin Er öffnete ein Album und zeigte uns das Vä⸗ cheln Nummer 2364. Es war eine außerordentlich hübſche Brünette mit einem wirklich bezaubernden Lächeln. „Durch dieſe Nummer habe ich beinahe die Hälfte meines Ve a eingebüßt“, begann Ser⸗ now zu erzählen.„Es iſt eine ſpaniſche Tän⸗ zerin. Sie ſpielte in Petersburg Gaſtrollen. Als ich zum erſtenmal ihr Lächeln ſah, war ich ſo be⸗ ſtürzt, daß ich ſogar meinen Apparat vergaß. Es war, als verklärte es alles ringsum mit einem weichen, zarten Licht.. Nun, ich begebe mich in ihre Garderobe, ſtelle mich vor, richte den Apparat auf ſie und bitte ſie, zu lächeln. Wiſſen Sie aber, rauenlächeln Dieb!“ ſagte ſie.“ Geſtohlen habe ich es ſchon, das muß ich zugeben, aber dieſer Diebſtahl war ſehr teuer für mich.“ Nummer 14 Er blätterte eines ſeiner Alben durch und zeigte uns noch ein Lächeln Nümmer 1427 „Dieſe Nummer hat mich auch viel gekoſtet. Schauen Sie dieſe Frau genau an!“ Diesmal war es eine blonde, biloͤſchöne, junge Dame mit dem Lien der Mona Liſa. „Ich habe ſie 0 auf der Straße getroffen,“ begann Sernow„Eine Venusl, aber ſo ſtreng un einem Begräb⸗ nis beiwohnen. des Kenners 27. 85 1 derung. Der Sturm auf neue Diamantenfelder im ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika 3 3 4 f f Oben: Die Diamantenſucher warten auf den Startſchuß zum Wettlauf um die beſten Plätze. Unten: Der Diamantenſtaub wird geſiebt und mühſam ausgewaſchen Im Gebiet des ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika ſind neue Diamantenfelder entdeckt worden, mit deren Ausbeutung nach Beendigung der Regenzeit angefangen werden ſoll. Bei der Vergebung der Diamantenfelder an die einzelnen Sucher ſpielen ſich jedesmal wilde Szenen ab. Das ganze Feld wird in einzelne Parzellen eingeteilt, um die die Diamantengräber einen Wettlauf auf Tod und Leben veranſtalten müſſen. was ſie mir geantwortet hat?„Jetzt habe ich keine Luſt,“ ſagte ſie.„Vielleicht ein anderes Mal“. So begann es. Ich beſuchte ſie täglich, folgte ihr wie ein Schatten, machte ihr koſtbare Ge⸗ ſchenke, führte ſie in die vornehmſten Reſtaurants und Kabaretts, aber wie zum Trotz konnte ich ihr Lächeln nicht ein einziges Mal ein⸗ fangen. An andere verſchwendete ſie ihr bezau⸗ berndes Lächeln, ſobald ſie aber mich mit dem Ap⸗ parat ſah, wurde ſie plötzlich todernſt. Ich erdachte Tauſende von Kniffen, ich ſchlich mich von hinten heran, verſteckte mich hinter ſpaniſche Wände— alles war vergebens!“ „Und Sie haben es doch erreicht?“ von uns. „Ja, aber es war gar nicht ſo einfach! Als ich ſchon vor der Abreiſe aus Petersburg ſtand, ſagte ſie mir:„Folgen Sie mir nach Paris, dort werden Sie vielleicht mein Lächeln erwiſchen.“ Und was glauben Sie nun? Ich ließ alles ſtehen und fuhr ihr nach Paris nach. Es war aber vergebens: In Paris hatte ich nicht mehr Glück als in Peters⸗ burg. Von da folgte ich ihr nach Monte Carlo, von Monte Carlo nach München, dann nach Wien, Rom, London faſt hätte ſie mich nach Amerika ver⸗ ſchleppt, mein Ehrenwort!“ „Wie war es denn in London?“ „Ganz einfach: ich überraſchte ſie, als ſie mit einem Newyorker Impreſario kokettierte Ich zog aus der Taſche meinen Apparat— tak!— und fer⸗ tag. Mein Gott, wie wütend ſie war! Sie haben mein Lächeln geſtohlen, wie der gemeinſte fragte einer 7 Erdͤrutſch verurſacht ſchwere Eiſenbahnkataſtrophe wo infolge eines Erdrutſches ein de und der Gepäckwagen ſtürzten in den Die Unglücksſtätte am Salliſaw⸗Fluß auf der Strecke nach Canſas City, der ee e entgleiſte. Die Lokomotive alliſaw⸗Fluß. Mit knapper Not entgingen die Perſonenwagen dem gleichen Schickſal. 5 erriet ich, daß ſie ein göttliches Lächeln haben müßte Aber wie ſoll man ſie zum Lächeln bringen? Wochen⸗ lang folgte ich ihr wie ein Detektiv, der ee wäre, ſie ſtreng zu beobachten. Wenn auf der Straße etwas Komiſches vorfiel, worüber alle ringsum herz⸗ lich lachten, war ich auf dem Poſten und wartete mit dem Apparat in der Hand. Aber ſie blieb immer ebenſo kalt und leidenſchaftslos wie eine Statue.“ „Haben Sie ihre Bekauntſchaft gemacht?“. „Nein, ich traute mich nicht. Aber ich erfuhr ihre Geſchichte. Ihr Mann, ein Börſenſpieler, Spekulant und Abenteurer ſchlimmſter Sorte, war mit ihr grob, und manchmal ſchlug ſie dieſer Burſche ſogar. Sie tat mir furchtbar leid. Ohne ſie perſön⸗ lich zu kennen, hatte ich für ſie ſehr viel Sympathie. Und ich beſchloß, ſte von dieſem Grobian zu befreien.“ „Um dann ihrs Lächeln zu gewinnen?“„Auch das. Nun, ich habe einen ziemlich komplizierten ſtrate⸗ giſchen Plan erdacht und ging an die Arbeit. Eines Tages machte ich die Bekanntſchaft ihres Mannes. Ich wußte ſchon, daß er in einer ſehr ſchwierigen Lage und bis über die Ohren verſchuldet war. Er ſtand ſogar vor einer gerichtlichen Verfol⸗ gung. Eines Abends ſprach ich ihn auf der Straße an, lud ihn in ein Kaffehaus ein und ſchlug ihm ohne weiteres vor, er ſolle ſeiner Frau die Frei⸗ heit wiedergeben. Er begriff gleich alles, machte keine Geſchichten und fragte nur, was er dafür bekomme. Wir haben verhandelt— und einigten uns auf 25 000 Nubel.“ „Gleich ausgezahlt?“ Mittwoch, 20. Januar 1932 ——————— Hier befand ſich die Werkſtatt des Verliner Falſchmünzers Das Haus Dr. Cornell Salabans in Lichter felde, in deſſen Keller die Falſchgeldwerkſtalt entdeckt wurde Bei dem als Rechtswiſſenſchaftler und Herausgeber verſchiedener juriſtiſcher Bücher bekannten Dr. Cor⸗ nell Salaban in Berlin Lichterfelde entdeckte die Kriminalpolizei eine Falſchmünzerwerkſtatt, in der mehr als 32 000 Stück falſche Zweimarkſtücke geprägt worden waren. „Nein, in Raten, ſozuſagen. Gegen eine end ſprechende ſchriftliche Verpflichtung ſeinerſeits habe ich ihm einen BVorſchuß von 10000 Rubel gegeben und den Reſt bei einem Notar deponiert mit der Weiſung, ihn in fünf Jahren auszuzahlen. Selbſt⸗ verſtändlich habe ich dieſen Mann gezwungen, ſchon in den nächſten Tagen Odeſſa zu verlaſſen und wenſg⸗ ſtens fünf Jahre lang nicht zurückzukommen.“ „Und er hat das Wort gehalten?“. „Ja, meine Mona L ziſa wurde endgültig frei, und jetzt konnte ich hoffen, ihr Lächeln in meine Samm⸗ lung einzuſchließen. Ich brauchte auch nicht lange zu warten: einige Tage ſpäter ſah ich ſie lächelnd in einem Park, während ſie ſpielende Kinder beob⸗ achtete. Am nächſten Tuge verließ ich Odeſſa: ich hatte dort nichts mehr zu ſuchen In 7 vs Sammlung waren Vertreterinnen verſchiedenſter Länder und Raſſen: Ruſſinnen, Fran⸗ zöſinnen, Ar en ſogar eine halbwilde Jakntin. Der Zahl nach waren die ruſſiſchen Frauen ſelbſt⸗ verſtändlich am meiſten vertreten: Sernow war ein heißer Patriot. Dann kamen die franzöſiſchen Frauen an die Reihe. Aber nicht die Pariſerinnen. An dritter Stelle kamen die Wienerinnen. Es waren ihrer nicht weniger als hundert, alle mit einem bez aubernden, echt wieneriſchen Lächeln. Ihnen folgten die„ norwegiſchen und fimnländiſchen Frauen. Die Italienerinnen jedoch in ziemlich weitem Abſtand, nach den Reichsdeutſchen und Engländerinnen. Es war einmal.. Seither hat ſich manches auf der Erde geändert. Europa hat das Lächeln beinahe verlernt. Niemand ſammelt mehr Frauenlächeln. Sernow, der unermüdliche Sammler, iſt nicht mehr da— und niemand kann auch ſagen, was aus ſeiner reizenden Sammlung geworden iſt Wußten Sie ſchon? Das Gehirn des erwachſenen Europäers wiegt etwa 12001500 Gramm. Ein magerer Mann von 50 Kilogr. hat ſonach ein Gehirngewicht, welches ſich zu ſeinem Körpergewicht wie:38 oder höchſtens wie 1283 verhält. Ein fetter Mann von 100 Kilogr. hat deshalb noch kein ſchwereres Gehirn, bei ihm kann das Hirngewicht relativ um die Hälfte kleiner, das Verhältnis wie:76 höchſtens wie 1166 werden. * Code Napoleon iſt die Bezeichnung für die unter der Regierung Napoleons J. eingeführten fünf frau⸗ zöſiſchen Geſetzbücher, vorzugsweiſe die des Cobe civile. * Der große öſterreichiſche Feldherr Prinz Eugen von Savoyen pflegte ſich immer in drei Sprachen zu unterſchreihen: Eugenio von Savoye“. Originalbild von den mühevollen Reltungsarbeiten in Karſten⸗Zentrum Pausen bei einer Hitze von mehr als 30 Mitglieder der Rettungskolonne in dem nach der Unglücksſtelle vorgetriebenen Stollen Die ſchwierigen Rettungsarbeiten der Hilfskolonne im Karſten⸗Zentrums Schacht bei Beuthen haben noch immer nicht zur Auffindung der reſtlichen ſieben verſchütteten Bergleute Unſer Bild zeigt zwei Mitglieder der Rettungskolonne bei ihrer ſtäudig durch inſturzgefahr bedrohten Tätigkeit in dem 15 Unglücksſtätte vorgetriebenen Stollen, die muß. Grad ausgeführt werde m 4 * Te Anfang Carmer Don Jo Escami Zuniga, N at eaél⸗ ancai emen Frasqu Mercec Enmal Ko Anlang Boen Menuis Hebing akob utarel Pierre Futian Subine Madam — 5 —— ö 1 f ych, 20. Je r 982 1 8 8 g 5 952 Miktwoch, 20. Januar 193 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 31 2 8 f Nächste Woche Tust. Beutseblum. Hold-Lolterten 23000 10990 Los 80. FFF 108 1 M. Porto u. Liste je 80 Pfg. Beide Zleh.; 30, dan. 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