STR —— Bezugs preiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 Waldhofſtraße 6. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtel len: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, ge Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer Genet Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ab Anzeiger Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Einzelpreis 10 PI. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 am breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tartf.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe — Mittwoch, 20. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 32 Ein privater Plan des Profeſſors Wagemann vom Statiſtiſchen Reichsamt will die Folgen der Deflation mildern Umſtellung der Notendeckung? Telegraphiſche Meldung — Berlin, 20. Jan. Prof. Wagemann vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlicht einen Währungsvorſchlag, der eine grundsätzliche Umſtellung unſrer Wäh⸗ rungs grundlage vorſieht. Vorweg iſt zu be⸗ tonen, daß es ſich dabei um eine Privatarbeit Wagemanns handelt, zu der weder die Reichsregie⸗ rung noch die Reichsbank bisher Stellung genommen hat. Unſeres Wiſſens hat man ſich an dieſen Stellen auch noch nicht mit dieſem Plan auseinandergeſetzt. Der Vorſchlag knüpft an das angelſächſiſche Währungsſyſtem an, bei dem ein Teil des Notenumlaufs durch eine„ewige Staats⸗ ſchuld“ gedeckt iſt. In ähnlicher Weiſe ſollen etwa 3 Milliarden des deutſchen Notenumlaufs durch eine ewige Schuld des Reichs gedeckt werden. Das Reich ſoll auf Grund dieſer Schuld in gleicher Höhe öffentliche Schulden decken. Außerdem ſollen wei⸗ tere 2 Milliarden des Geldumlaufs von der Gold⸗ deckung frei werden und durch Depoſitenreſerven der Banken und beſten Warenwechſel oder durch mündelſtchere feſtverzinsliche Wertpapiere gedeckt werden. Der, 5 Milliarden überſtei⸗ gende Geldumlauf ſoll durch Gold ge⸗ deckt bleiben. Der Vorſchlag geht davon gus, daß der Umlauf an Zahlungsmitteln für den inländiſchen Konſum ziemlich gleich bleibt(„ewig“) und daher ungbhängig vom Gold ſein kann. Dagegen iſt der Umlauf au Zahlungsmitteln für den Geld⸗ ausgleich mit dem Ausland und für die Produk⸗ tion(große Noten und Giralgeld) ſtarken Aenderun⸗ gen unterworfen. Dieſer Geldumlauf ſoll daher durch Gold abgedeckt werden. Von der Golddeckung frei würde alſo der kleine Bargeldumlauf(Konſum⸗ verkehr). In der Golddeckung bleiben würde der große Bargeldverkehr und neu in die Golddeckung käme das Giralgeld, das außerdem 31 4 mit 10 v. H. durch Girveinlagen und im übrigen mit dilargegen“ vpotheken⸗ urser War, unkündbat n Rid. 13.0 8 „ Aachen r Art!- 'stenlos. dim, M5I —— Darlehen egen gut leb. Jauk efl. Angel 19 an die lle. 2 zothek, auf 18, Brand- 7500 Mü, geber ge“ Angebot 22 alt die 3 dies lle b. 08 Handelswechſeln zu decken wäre. Worum es geht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jan. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ berichtet heute unter Berufung auf den„Berliner Börſen⸗Courier“, in dem über das gleiche Thema ſchon geſtern abend ein Aufſatz zu leſen war, von Projekte⸗ machern, die an dem beſtehenden Wäh⸗ rungsſyſtem rüttelten. Gemeint iſt dabei die Denkſchrift Prof. Wagemanns vom Skatiſtiſchen Reichsamt und Konjunkturinſtitut, in der neue Deckungsbeſtimmungen für die Reichsbank borgeſchlagen werden. Wir wiſſen nicht, wieweit die Regierung— der maßgebende und federführende dürfte hier der Wirtſchaftsminiſter Warmbold ſein— die Vor⸗ ſchläge des Prof. Wagemann ſich bereits zu eigen gemacht hat. Soweit wir unterrichtet ſind, handelt es ſich dabei nicht um Währungsprojekte, ſondern um die Technik des Notenumlaufs, um die 85 in anderen Staaten, wie in Amerika, gekämpft wird. Man iſt in ſehr weiten Kreiſen der Auf⸗ faſſung, daß eine Deflationspolitik, wie ſie unter Führung des Dr. Hans Luther von der Reichsbank verfolgt wird, auf die Dauer nicht ausgehalten werden kann. Wir ſind nachgerade auf dem Punkt angelangt, wo es nicht weiter möglich iſt, durch Herunterdrückung des Notenumlaufs noch künſtlich Deflation zu ſchaf⸗ fen. Außer Roggen und Weizen, Tabak und Zucker, zur Not auch noch Kohle und Eiſen, kann kein Menſch mehr etwas kauſen, iſt nichts mehr ver⸗ käuflich. Eine weitere Deflation müßte nach und nach alle Geſchäfte zum Stocken bringen. Darum i allein geht es. An dem Währungsſyſtem wird nach unſerer Kennt⸗ nis die Reichsregierung auch künftighin ebenſowenig rütteln laſſen, wie ſie das bisher nicht getan hat. In der„Da 3“ war dann noch die Vermutung ausgeſprochen worden, daß die geſtrige Ankündigung 1 des Reichsfinanzminiſters von einem neuen Plan N Umgeſtaltung der Großbanken mit dieſen Wagemannſchen Reformideen irgendwie zu⸗ ſammenhänge. Wir möchten noch ausdrücklich hin⸗ hin der internationale Währungswertmeſſer bleihen um Ernte und Bankreform Berlin, 20. Jan. Das Reichs kabinett wird in den nächſten Tagen ſich mit einer Reihe agrarpolitiſcher Aufgaben Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 befaſſen, insbeſondere mit den vom Reichsernährungs⸗ miniſter Schiele angeregten Maßnahmen Sicherung der Ernte. Es handelt ſich dabei in der Hauptſache um die Verſorgung der Landwirtſchaft mit künſtlichen Düngemitteln und mit Saatgut. Der Plan läuft nach der„Berliner Börſenzeitung“ darauf hinaus, eine Vorberechtigung für Düngemittel und Saatgut einzuführen. Außerdem ſoll das Reich eine Ausfallbürgſchaft für ein Viertel der Dünge⸗ mittelkredite übernehmen. Das würde für die dies⸗ jährige Frühjahrsbeſtellung etwa 75 Millionen Mark ausmachen. Düngemittel und Genoſſenſchaf⸗ ten ſollen mit 10 v. H. an der Bürgſchaft beteiligt ſein. Lebhaft diskutiert werden die Andeutungen, die in einer der letzten Sitzungen des Hauptausſchuſſes des Reichstages der Reichskanzler über neue Reformen des Bankweſens gemacht hat. Man glaubt auf neue Pläne der Reichsregierung zur Währungsreform ſchließen zu müſſen und bringt einen von dem Leiter des In⸗ ſtituts für Konjunkturforſchung, Prof. Wage⸗ mann der Regierung in einer Denkſchrift unter⸗ breiteten Vorſchlag mit dieſer Abſicht in Verbin⸗ dung. In dem Memorandum werden eingehend die Möglichkeiten einer Reform des Bankgeſetzes er⸗ örtert. Wagemann geht von der Erwägung aus, daß die Epoche der Deflation ſo ſchnell wie möglich überwunden werden müſſe. Das ſoll geſchehen in erſter Linie durch neue Deckungsbeſtim⸗ mungen für die Reichsbank, ferner durch Umſchul⸗ Ju dung der kurzfriſtigen Verſchuldung der öffentlichen Hand, die Reform der Giralverfaſſung und in Ver⸗ bindung damit die Umbildung des Bankenſyſtems und ſchließlich durch die ordnungsmäßige Abwick⸗ lung der bereits effektiv eingetretenen Kapitalver⸗ luſte, die den Kernpunkt der Währungsreform bil⸗ den. Bei dem Projekt handelt es ſich zunächſt ledig⸗ lich um eine Privatarbeit. Es heißt aber, daß einflußreiche Kreiſe der Induſtrie Wagemanns Pläne unterſtützen. Proteſt gegen Erhöhung des Vutterzolles Telegraphiſche Meldung — Berlin, 20. Jan. Die ſozialdemokratiſche Reichstags ⸗ fraktion hat beim Reichskanzler Dr. Brüning Vorſtellungen gegen die Erhöhung des Butterzolles erhoben. Die Fraktion iſt der Anſicht, daß die Butterzollerhöhung keine wirkſame Hilfe für die die raſch ſänkende Kaufkraft der ſtädtiſchen Bevölkerung hervorgerufen worden. Eine Preis⸗ erhöhung würde alſo nur eine vermehrte Abwande⸗ rung zum Margarinekonſum bedeuten. Außer⸗ dem aber würde die Verteuerung eines ſo wichtigen Naährungsmittels in ſtärkſtem Widerſpruch zu der Preisſenkungsaktion der Reichsregierung ſtehen. Auch bedrohe die Erhöhung des Butterzolles den deutſchen Export. Eine große Reihe wichtiger Abnehmer der deutſchen Induſtrieprodukte würde in der jetzigen Situation auf Gegen maßnahmen nicht verzichten, die neue Arbeitsloſigkeit infolge Einſchränkung des deutſchen Exports bewirken würden. Rioſige ruffiſche Holzlieferungen nach England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Jan. Beträchtliche Erregung hat das Bekanntwerden von neuen engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen über rieſige ruſſiſche Holzlieferungen her⸗ vorgerufen. Der engliſche Holzhandelskonzern unter⸗ hält tatſächlich mit der Sowjetregierung Verhand⸗ lungen über die Verlängerung des Holzhandels⸗ kontraktes, der am 1. Januar abgelaufen iſt und für das Jahr 1931 die Einfuhr von Holz im Werte von acht Millionen Pfund vorſah. Der Import⸗ vertrag für das laufende Jahr ſoll etwa zwei Drittel dieſer Summe umfaſſen. Die Angelegenheit iſt Oeffentlichkeit gedrungen, daß die Sowjetregierung eine bindende Garantie der engliſchen Regierung dafür verlangte, daß die ruſſiſchen Lieferungen nicht durch zollpolitiſche Abmachungen während der Vertragsdauer geſtört werden. Die kanadiſche Regierung, die dieſe Verhand⸗ lungen zu Gehör bekam, hat daraufhin in London Einſpruch eingelegt. Die ruſſiſchen Holzlieferungen werden zu derart niedrigen Preiſen vorgenommen, daß die kanadiſche Holzinduſtrie unmöglich konkur⸗ dadurch in die breitere rieren kann. Auch von ſkandinaviſcher Seite ſind große Bedenken geäußert worden. Der ſkandi⸗ naviſche Holzhandel iſt ohnedies durch den Sowjet⸗ handel ruiniert worden und man glaubt, daß eine Erneuerung dieſer Rieſenlieferungen im laufenden Jahr zu noch ſchlimmeren Ergebniſſen führen wird. Die„Times“ veröffentlichen einen außer⸗ ordentlich ſcharfen Leitartikel über dieſe Frage, in dem ſie verlangen, daß die Regierung nicht nur das Anſinnen einer ruſſiſchen Einmiſchung in die engliſche Handelspolitik ablehnt, ſondern gleichzeitig die Handelsbeziehungen zu Sowjetrußland auf eine neue Baſis ſtellt, die den engliſchen Geſamtinter⸗ eſſen weniger gefährlich iſt. Der Kolonialminiſter Thomas hat, wie man hört, der kanadiſchen Regierung mitgeteilt, daß Eng⸗ land nicht daran denke, irgend welche Garantien für den ruſſiſchen Holzverkauf zu übernehmen. Die Forderung nach Kündigung des engliſch⸗ruſſi⸗ ſchen Handelsabkommens wird aber in brei⸗ ten Kreiſen erwogen. Es iſt keineswegs ausgeſchloſ⸗ ſen, daß England ſehr bald eine neue Wirtſchafts⸗ politik gegenüber Rußland beginnt, die für den Sowjetſtaat weniger günſtiger ſein dürfte als die der letzten Jahre.. ff!!! ĩ ffffdfffdßfcffßßß vd y ß ß ß( zufügen, daß dem nicht ſo iſt. Dieſer Plan geht lediglich auf eine Neugruppierung der Ber⸗ liner Großbanken. Die ſind zwar infolge des Weihnachtsgeſchäfts wieder überraſchend liquid ge⸗ worden, aber in ihrer dermaligen Verfaſſung ſind ſie nicht recht aktionsfähig.(Siehe hierzu auch die ein⸗ ſchlägigen Meldungen an anderer Stelle der vor⸗ liegenden Ausgabe. D. Schriftl.) Franzöſiſcher Vorſchlag für einen Währungsbund Paris, 20. Jan. Die„Information“ gibt einen Auszug aus einer Denkſchrift wieder, die der Bürgermeiſter von Aix⸗ les⸗Bains, Henri Clere, der aus der Finanz⸗ beamtenlaufbahn hervorgegangen iſt, der Regierung und dem Parlament unterbreitet hat. Clere ſchlägt die Schaffung eines Währungs⸗ bundes vor. Er geht davon aus, daß vor dem Kriege das Goldſtück die feſte internationale Währung geweſen ſei und daß das Gold auch weiter⸗ müſſe. Sobald die Beſtändigkeit der Parität der Währungen erzielt wäre, würde die Umwechfſlungs⸗ möglichkeit der Banknoten oder Schecks für Geſchäfte mit dem Auslande verwirklicht werden können. Man würde zum Goldſtandard zurückkehren, ohne die Nachteile der nicht ausreichenden Goldvorräte in der Welt in Kauf nehmen zu müſſen. Wenn zwiſchen den Emiſſionsbanken eine wirkliche Verſtändigung zuſtande käme, könnten große Mengen von Gold, die jetzt zur Sicherſtellung der nationalen Banknotendeckung aufgeſtapelt ſeien, freigemacht und zur Finanzierung der Wirtſchaft verwendet werden. Die verfügbaren Goldvor⸗ räte würden in Form von Vorſchüſſen den Ländern zur Verfügung geſtellt werden, die zu wenig Gold haben, und zwar unter der Kontrolle einer unum⸗ ſtrittenen Autorität, wie z. B. der Internationalen Zahlungsbank. Die moraliſche Wirkung dieſes Verſuches zur Stabiliſierung der Wäh⸗ rungen, die die erſte Etappe zur Herſtellung eines engeren Bundes der weſtlichen Staaten darſtellen würde, würde ſehr groß ſein und den Abſchluß von Induſtrie⸗ und Handelsabkommen ermöglichen und vielleicht ſogar die Abrüſtung. Ohne Maske und Mäntelchen * Mannheim, 20. Jan. Uns Deutſchen ſtehen augenblicklich die Gedanken nach allem andern als nach Faſching, buntem Maskentreiben und fröhlichem Karnevalstanz. Wo man ſich nach alter Gewohnheit dennoch darum müht, kommt faſt durchweg kaum etwas anderes dabei heraus als ein regelmäßig mit ſchwerem Katzenjammer verbundenes Narr⸗Kotikum. Bei unſeren franzöſiſchen Nachbarn aber, den„Siegern des Weltkrieges“ und den unbeſtrittenen Herren Europas iſt augenblicklich der Faſching mitten im Gange. Doch während man ſich ſonſt dabei zu maskieren pflegte, ſcheint fetzt die völlige Los⸗ ſage von der Maske, die die meiſten Menſchen das ganze Jahr über tragen, in Mode zu kommen. Jeden⸗ falls iſt Frankreichs Miniſterpräſident Laval geſtern in der Kammer mit ſolchem Beiſpiel voran⸗ gegangen. Er hat ausgerechnet die jetzige Faſchings⸗ zeit dazu benutzt, um die von allen franzöſiſchen Regierungschefs ſeit dreizehn Jahren ge⸗ tragene Maske mit dem dazugehörigen moraliſchen Mäntelchen endgültig fallen zu laſſen und ſich vor der ganzen Welt in häßlichſter Nacktheit und Brutalität zu zeigen. Die nationaliſtiſche Mehrheit ſeiner Kammer jubelte darüber und auch die Nationaliſten bei uns in Deutſchland werden Lavals letzte Offenbarung inſofern begrüßen, als ſie ſich gar keinen beſſeren Propagandiſten zur Gewinnung neuer Anhänger⸗ ſcharen wünſchen können. Alle, aber, die trotz der unendlich vielen Enttäuſchungen noch immer guten Willens ſind in der Welt, weil ſie angeſichts der unlöslichen weltwirtſchaftlichen Verbundenheit keinen anderen Ausweg ſehen, als eine friedlich⸗ ſchiedliche Verſtän digung der Völker, wenn anders es nicht zu einem Vernichtungskampf aller gegen alle und damit zum völligen Chaos kommen ſoll, alle dieſe können nur mit Grauen von Lavals völliger Demaskierung Kenntnis nehmen. Es iſt ja freilich nicht das erſte Mal, daß die ſo lange Jahre hindurch im Munde und in der Feder geführten ſchein heiligen Redensarten von der Kriegsſchuld Deutſchlands und ſeiner Verpflich⸗ tung, die angerichteten Schäden wieder gutzumachen, in den Polemiken franzöſiſcher und engliſcher Zei⸗ tungen ganz vergeſſen und beiſeite geſchoben wurden durch die kaufmänniſch nüchterne Feſtſtellung, daß man auf die Reparationszahlungen durch Deutſch⸗ land in erſter Linie ſchon deshalb nicht verzichten könne, weil es ſich darum handele, einen läſtigen und gefährlichen Wirtſchaftskonkurrenten auf dem Weltmarkt dadurch ſo vorzubelaſten, daß er den anderen im Wettbewerb möglichſt wenig ins Gehege kommen könne. Von Seiten einer Regie⸗ rung aus hatte man ſich bisher doch noch immer geſcheut, in dieſer brutalen Form die wahren Gründe für die uns auferlegten Tribute öffentlich auszu⸗ poſaunen. Herr Laval hat ſich das Verdienſt er⸗ worben, mit dieſer bisherigen Taktik der Heuchelei endgültig Schluß zu machen. Alle, die Wahrheit und Klarheit lieben, können ſich darüber nur freuen. Jetzt weiß die ganze Welt, worum es ſich letzten Endes in Wirklichkeit handelt und wir ſelbſt brauchen nicht mehr, wie bisher, einen dauernden Kampf gegen Windmühlen und Geſpenſter zu führen. Schade nur, daß Herr Laval nicht ſchon bei ſeinen perſönlichen Beſuchen in Berlin und Waſhington ſo maskenlos war wie er geſtern ge⸗ ſprochen hat. Vieles Drehen im Kreiſe, ein rieſiger Leerlauf wäre uns dann erſpart geblieben. Ueber⸗ haupt muß man ſich heute voller Enttäuſchung fra⸗ gen, welchen Nutzen denn eigentlich all dieſe doch regelmäßig mit großem Koſtenaufwand verbundenen Staatsmännerbeſuche im Auslande und aus dem Auslande gebracht haben. Iſt der Effekt nicht weni⸗ ger als Null? Statt beſſer iſt es ſchlimmer geworden. Und das ſchlimmſte dabei iſt, daß man den Franzoſen nicht einmal mehr den guten Glauben zuſprechen kann. Denn auch Sie wiſſen doch, wie es die ganze Welt weiß, daß wir politiſche Zahlungen an das Ausland ausſchließlich nur aus Ueberſchüſſen unſerer Ausfuhr leiſten könnten. Und ſelbſt das gilt nur ſehr bedingt, den alle Welt ſieht ja ge⸗ rede jetzt, daß wir völlig unfähig zur Zahlung von politiſchen Tributen ſind, ob wohl unſere Handelsbilanz das ganze ſoeben abgelaufene Jahr über ſtarkaktiv war. Wenn nun noch die übe ran errichteten hohen Zollſchrenken und allerlei Wäs⸗ krungsſpekulationen des Auslandes hinzukommen und der zielbewußte Wille mächtiger Staaten, den 2. Seite Nummer 32 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgahe Mittwoch, 20. Januar 1932 läſtigen deutſchen Konkurrenten vom Wettbewerb möglichſt auszuſchalten, ſo braucht man doch wahrlich kein Staatsmann oder Volkswirtſchaftler zu ſein, um ohne weiteres zu erkennen, daß unter ſolchen Um⸗ ſtänden auch die letzte Möglichkeit zu irgend welchen Reparationszahlungenn Deutſchlands völ⸗ lig verſchüttet iſt. Sehr beachtenswert iſt übrigens, wie ſich Fran⸗ zoſen und Engländer bei dieſem Kampf gegen den deutſchen Wirtſchaftskonkurrenten in die Hände ſpielen. Am ſelben Tage, wo Laval in der Kammer erklärte, daß„der Wegfall der deutſchen Tribute Frankreich bei der Konkurre nzauf dem Welt⸗ markt in einen Zuſtand unbedingter Unterlegen⸗ heit verſetzen“ würde, betont das von jeher deutſch⸗ ſeindliche engliſche Blatt„Dai lg Mail!“ voller Heuchelei:„Auch wer ohne jede Feindſchaft gegen Deutſchland ſei, könne doch nicht ruhig zuſehen, wie unſer größter Induſtriekonkurrent von ſeinen Schulden befreit wird“. Und Laval tut noch ein übriges und verſchanzt ſich hinter den Generationen, die den Krieg miterlebt haben und denen gegenüber es„eine Pflicht der Rechtſchaffenheit ſei, nichts von den fran⸗ zöſiſchen Guthaben zu opfern Welche Ant⸗ wort Herr Laval von den deutſchen Generationen, die den Krieg mitgemacht haben und hinterher noch unſäglich lange und bittere dreizehn Jahre hindurch von den Franzoſen gedemütigt und bis zum Weiß⸗ bluten zur Ader gelaſſen wurden, welche Antwort er von dieſen deutſchen Kriegsgenerationen erhalten wird, dürfte ſelbſt Herrn Laval nicht zwei⸗ felhaft ſein. Nicht daran gedacht aber hat Herr Laval offenbar, daß in Deutſchland ſeit über einem Jahrzehnt ein anderes Geſchlecht heran⸗ gewachſen undgroß geworden i ſt, das mit der uns heuchleriſch aufgezwungenen Schuld am Weltkriege ganz gewiß nicht das mindeſte zu tun hat. Eine Generation, die gar mühſelig um ihre Exiſtenz und ein bißchen Sonne im Leben kämpft und weder fähig noch willens iſt, ſich immer noch mehr Hunger und Entbehrungen aufzuerlegen, um den im Golde ſchwimmenden Franzoſen auch weiter⸗ hin Tribute zu zahlen. H. A. Meißner. Die Sabotage von Lauſanne Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 20. Jan. Die diplomatiſchen Verhandlungen über die Konferenz von Ouchy dauern fort. Auch in Ber⸗ liner maßgebenden Kreiſen rechnet man jetzt nicht mehr mit dem Beginn der Konferenz am 25. Jan. Eine Entſcheidung iſt indes bis zur Stunde noch nicht gefallen. Scheitert tatſächlich die Konferenz, ſo fällt die Schuld ausſchließlich auf die franzöſiſche Regierung. Es kann in dieſem Zuſammenhang nicht nachdrücklich genug hervorgehoben werden, daß Frankreich im Prinzip einer Reparationskonſerenz bereits zugeſtimmt hat, Auf Frankreichs ausdrück⸗ lichen Vorſchlag iſt, nicht wie die Engländer es ur⸗ ſprünglich angeregt haben, Haag oder Zürich, ſon⸗ dern Lauſanne als Tagungsort gewählt worden. Lediglich um das Datum der Konferenz ging der Streit. Erſt in den letzten Tagen haben die franzö⸗ ſiſchen Kreiſe trotz ihrer prinzipiellen Zuſtimmung ihr Bemühen darauf gerichtet, die Abhaltung der Konferenz überhaupt zu verhindern. Familientragödie — Memmingen, 20. Jan. Eine blutige Jami⸗ lientragödie hat ſich geſtern abend hier abgeſpielt. Der Arbeiter Joos verletzte durch Meſſerſtiche ſeine Frau, ſeine Tochter und ſeinen Sohn ſchwer. Der Grund zu der Bluttat ſcheint in Familien⸗ zwiſtigkeiten zu liegen. Der Sohn war mit einem Stich im Halſe vom erſten Stock heruntergeſprungen. Die Tochter iſt bereits ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Schutze deutſcher Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jan. über die Zollzu⸗ der Geldentwer⸗ eine wirtſchaftspolitiſche von rordentlicher Bedeutung ge⸗ wertet. Die Reichs rung hat ſich gewiß nicht leich⸗ ten Herzen zu einem ſolchen Schritt entſchloſſen. Es handelt ſich um eine ausgeſprochene Abwehrmaß⸗ nahme gegen Valutadumping der Staaten, die ſich vom Goldſtandard abgekehrt haben und die deutſchen Preiſe, vor allem für agrariſche, dann aber auch induſtrielle Erzeugniſſe, unter⸗ bieten. Mit Recht betont man an den Berliner maß⸗ gebenden Stellen, daß der handelspolitiſche Kampf, der dadurch heraufbeſchworen wird, Deutſchland aufge⸗ zwungen worden iſt. e Notperord 0 ge zum Aus tung wird al Maßnahme als Jedenfalls hat die Reichsregierung mit dieſer Notverordnung und der ihr bereits im Dezember vorausgegangenen, die ihr eine allgemeine Ermäch⸗ tigung zur Herauf⸗ und Herabſetzung der Zölle gibt, eine Waffe in der Hand, die ſie zum Schutz der heimiſchen Wirtſchaft gebrauchen kann. Dabei ſind ihr freilich gewiſſe Grenzen gezogen. Auf die in den Handelsverträgen gebundenen Zölle und die Einfuhrkontingente kön⸗ nen die neuen Beſtimmungen nicht angewendet wer⸗ den. Man war ſich natürlich bewußt, daß in den Ländern, die beſonders von den Zuſchlägen betroffen werden, ſich ein heftiger Proteſtſtur m erheben wird. In der Tat droht beiſpielsweiſe Kopen⸗ hagen bereits, daß es bei Induſtrieaufträgen dem engliſchen vor dem deutſchen Markt den Vorzug geben würde. Der Unmut der Dänen iſt verſtänd⸗ lich, da die erſte Anwendung der neuen Notverord⸗ nung, die Erhöhung des Butter zolls, ſich hauptſächlich gegen ſie richtet. Das Vorgehen der Regierung wird in der Ber⸗ liner Preſſe im großen und ganzen zuſtimmend kommentiert. Während die agrariſche„Deutſche Tageszeitung“ ſich von dem Dumpingſchutz be⸗ friedigt zeigt und meint, daß die Wirkung auf das Ausland in der gelaſſenen Ruhe des guten Rechts⸗ ſtandpunktes abgewartet werden könnte, wer⸗ fen die Hugenbergblätter der Regierung vor, daß ſie mit dieſer Notverordnung viel zu ſpät käme. Die „Deutſche Zeitung“ ſtellt das Dekret in ſei⸗ ner Bedeutung dem Zollunionplan des ver⸗ gangenen Jahres an die Seite und drückt die Hoff⸗ nung aus, daß es bei der Durchführung nicht das gleiche Schickſal erleide. Die„Berliner Bör⸗ ſen⸗Zeitung“ erwartet eine grundlegende Aen⸗ derung in der Richtung der deutſchen Wirtſchafts⸗ politik überhaupt: Der Wiederaufbau des Binnen⸗ marktes müſſe nach völlig neuen Geſichtspunkten erfolgen. 103 Millionen Deutſche Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 20. Jan. Die Zahl der Deutſchen im Deutſchen Reiche be⸗ trägt 63 Millionen. Dazu kommen, wie die„Deutſche Beamtenbund⸗Korreſpondenz“ feſtſtellt, im übrigen Europa 21 Millionen Deutſche, in Nordamerika 15 Millionen, in Südamerika drei Millionen und auf den übrigen Teilen des Erdballs etwa eine Million. Es ergibt ſich alſo als Geſamtzahl der Deutſchen auf der ganzen Welt 103 Millionen. In den Vereinigten Staaten ſtammen nicht weniger als 35 Millionen Menſchen im zweiten und dritten Grade von Deutſchen ab. * Die Polizei. In der letzten Zeit ſind wiederholt Gerüchte aufgetaucht, nach denen der Plan beſtünde, die Polizei von den Ländern auf das Reich zu übernehmen. Wie aus dem Reichsinnenminiſterium mitgeteilt wird, ſind dieſe Behauptungen vollkommen frei erfunden. ö Anaufhaltſam rückt Japan in der vereiſten Mandſchurei vor Japaniſche Truppen in Winterausrüſtungen auf dem Vormarſch in der von den Chineſen geränmten Südmandſchurel. — — 2 2 2 Das Großfeuer bei Sarraſani Drahtbericht unſeres Berliner Bürog Berlin, 20. Januar. Herr Direktor Stoſch⸗Sarraſani iſt am Montag nach Berlin gekommen, um hier vor einem Kreis von Vertretern der auswärtigen und reichs⸗ hauptſtädtiſchen Preſſe zu erzählen, wie es zu den falſchen Meldungen über die Brandkataſtrophe in Antwerpen gekommen ſei. Zuerſt war be⸗ kanntlich von dem Tod von 12 Elefanten, von der kopfloſen Polizei, die auf die Elefanten ſchoß und von einer Brandſtiftung die Rede geweſen deren Urheber belgiſche chauviniſtiſche Elemente ge⸗ weſen ſein ſollen. Dieſe Fehler konnten ja inzwi⸗ ſchen richtiggeſtellt werden. Die Brandſtifter— um Brandſtiftung handelt es ſich ohne Zweifel— werden von der Antwerpener Polizei ermittelt werden, doch ſcheint ſchon jetzt feſtzuſtehen, daß nicht belgiſche Chaupiniſten die Täter waren, ſondern daß es ſich um Umtriebe handelt, denen ein konkurrierender Zirkus nicht ganz fern⸗ zuſtehen ſcheint. Der Geſamtſchaden beträgt 600 000 /. Davon ſind nur 45 000 4 durch Verſicherung gedeckt, da Direktor Sarraſani keine Geſellſchaft fand, die das Riſtko einer Verſicherung ſeiner Zirkustiere übernehmen wollte. Sättel, Geſchirr und Koſtüme wurden völlig vernichtet. Paula Buſch hat dem Direktor Sarraſani verſprochen, ihm alles Entbehr⸗ liche zur Verfügung zu ſtellen. Frau Sarraſani iſt nach Dresden gefahren, um die dortigen Vorräte auf ihre Verwendbarkeit zu prüfen, doch iſt die Desdener Hinterlaſſenſchaft nur unbedeutend, da alles, was Wert hatte, den Zirkus auf ſeinen Reiſen begleitete. Direktor Sarraſaui meint, daß vor vier Wochen mit einem Wiederbeginn der Vorſtellungen nicht zu rechnen ſei. Von den Elefanten ſind z wei tot und ſechs liegen mit Brandwunden krank dar⸗ nieder. Sie ſind in die Behandlung des Antwerpener Zoologiſchen Gartens und der tierärztlichen Aka⸗ demie gegeben worden. Die Vergknappen fahren ihre letzte Strecke — Beuthen, 20. Jan. Unter außerordentlich großer Beteiligung ber Bevölkerung wurde heute vormittag die heiden erſten geborgenen Todesopfer der Kar⸗ ſten⸗Centrum⸗Grube unter den feierlichen Klängen der Grubenkapelle vom Knappſchaftslazarett zur Trinitatiskirche, wo Prälat Schwierk das Totenamt und die Trauerrede hielt, und von da zum nahen Friedhof gebracht. Im Auftrage des Reichspräſiden⸗ ten und der Reichsregierung war der Präſident des Landesarbeitsamtes Schleſien, Gärtner, erſchienen * Der Landeshauptmann von Oberſchleſien hat den Rettungsmannſchaften aus Karſten⸗Cen⸗ trum 3300 Mark zur Verfügung geſtellt, die an die beteiligten Bergleute verteilt werden ſollen. Zwiſchenfall in der britiſchen Votſchaft in Tokio — Tokio, 20. Jan. Vor der britiſchen Botſchaft kam es geſtern zu einem Zwiſchenfall mit 12 Leuten, die angeblich gegen die Feſtnahme Gandhis demonſtrieren wollten, Sie drangen in die Botſchaft ein und verlangten, vom Botſchafter ſelbſt empfangen zu werden. Als ihnen dies abgeſchlagen wurde, benahmen ſie ſich äußerſt renitent, flüchteten aber ſchließlich in einem Taxi. Der Miniſter für auswärtige Angelegenheiten hal dem Botſchafter ſofortſein Bedauern über dieſen unliebſamen Zwiſchenſall ausgeſprochen. Der brttiſche Botſchafter entgegnete, er meſſe dieſem Voxfall keiner⸗ lei Bedeutung bei. Bquernzirkus Von Richard Billinger Der Verfaſſer, der durch die Auf⸗ führungen ſeiner„Kauhnacht“ in Mannheim bekannt gewordene Dichter, veröffenblichte kürzlich ſein erſtes Proſawerk, die autobiographiſche Er⸗ zühlung„Die Aſche des Fegefeuer“. Aus dem eigenartigen Buch veröffentlichen wir mit Erlaubnis des Georg Müller Verlages folgenden Abſchnitt:. Es ſchien die Sonne in die Stube. Die Uhr ſchwang den langen, eine goldene Sonne tragenden Pendel, die Zeit ſchnitt Aehre um Aehre vom Acker der Welt, die Scheunen des Ewigen bargen die Ernte. Meine Verwandten, Bauer und Bäuerin, hatten nach der Abendſuppe ihre Sonntagsgewänder aus dem Kaſten geholt und ſich wie für einen Kirchengang gekleidet. Ste gingen heute in den Zirkus, der die letzte Vorſtellung den Bauern und Marktbewohnern gab. Ich durfte mit auf den Wagen ſteigen, in einer Kutſche, einem„Landauer“, Platz nehmen. Ich ſaß neben der Bäuerin, der Bauer ſelbſt ſaß auf dem Kutſchenbocke, leitete die zwei Röſſer. Nach Franz, dem Sohne und Hoferben, hatte der ſchwarzgewan⸗ dete Mann mich nicht gefragt. Franz hatte wohl ſchon ſeinen freien Weg, den ihm weder Vater noch Mutter mehr rauben konnten. Der Marktplatz ſtand voller Wäglein, Kutſchen, Kaleſchen, Leiter⸗ wagen der Zirkusbeſucher. An der Kaſſa kaufte Franzens Vater drei Sitzplätze. Das Mädchen an der Kaſſa war in ein grünes, ſeidenes Kleid ge⸗ wandet, es ſchenkte mir keinen Blick Wir durften uns auf eine Bank ſetzen, die ein rotes Tuch zierte. Fackeln goſſen das Licht in das Zelt. Es ſummte wie in einem Bienenſtocke, die HBeſucher lagen alle im Banne wohl des Satanes, ſie hatten Augen, aus denen gierige Blicke tropften, wie beim Jüngſten Gerichte ſchienen mir die roten Herzen der Hoffnung entgegenzulaufen, es warteten alle, den Schritt übermächtiger, Zauberreicher zu hören. Eine kaſtengroße Drehorgel verſchwendete gar üppige Töne, das Gelächter der Mägde fand das Türlein in mein Herz, ich wollte als Rieſe in den Spielraum des Zeltes ſchreiten, als Zwerg meine Naſe zeigen, ich vergaß Franz, der wohl ſchon in ſeinem Trikvt ſtak, über das Seil bald tänzeln mußte, 1 Die Vorſtellung hub an. Das Mädchen im grünen Kleide ſtand auf einem Pferde, das jetzt im Kreiſe galoppierte, die gelbe Spreu von den Hufen ſeiner Hinterläufe ſchleuderte. Eſel und der Storch ſchritten hintereinander in das Zelt. Knaben, wie Königsſöhne angetan, zeigten holde Spiele des Leibes, ſie kugelten wie die Räder, ſie hüpften jetzt auf die anſpringenden kleinen Pferde, ſie hielten einen Reifen, durch den geſchmückte Hündlein ſprangen, ſie hoben alle zu⸗ ſchauenden Bauern in den Himmel der fröhlichen Winde, der von keinen Mühen und Sorgen belaſteten Sterne, in ein Reich, in dem die Träne nicht mehr wog, die Arbeit auch ihr Dornenröcklein ausgezogen hatte. 5 Nun ſchwieg der Leierkaſten. Die Stille trat ein, die Zuſchauer hielten den Atem an. In einem gold⸗ beſtickten Kleide, das wie die Haut enge am Leibe lag, erkletterte der Tänzler das Seil. Die Leute auf den Bänken klatſchten Beifall, jetzt quoll aus der Drehorgel eine niegehörte Muſik, wie ſie die Zigeuner ſich vor dem Dorfe noch ſchenken, wenn das Feuer züngelt, der Schlummer ſchon aus dem Monde blüht. a Franz hatte wohl mit dem weißen Mehl ſein Antlitz eingeſtaubt, die Lippen ſchimmerten wie pur⸗ purne Schlänglein. Er hatte eine Lenkſtange ge⸗ faßt, er ſtand ſchon auf dem Setl, Jetzt wagte er den erſten Schritt. Er ſchien das Gleichgewicht noch nicht beſchworen zu haben, er wankte, aus hundert Kehlen brach ſich der Schrei. Aber da tänzelte der Vermummte ſchon über das Seil, als hülfen Flügel dem Kühnen, als hätte die Erde ihr Mutterrecht auf dieſes Menſchenherz eingebüßt, die Schwere die⸗ ſen Schwebenden verlaſſen. f Der Tänzler wiederholte ſeine Künſte, er lief über das Seil, er zeigte plötzliche Furcht, die er lächelnd zerſtörte, wie ein Traumwandler ſchien er guf der Straße des Seiles zu ſchreiten.. Die Bäuerin griff an ihr Herz. Das Uebelſein mochte ſie überfallen haben. Sie erhob ſich, um der gtemdicken Luft des Zeltes zu entfliehen. Der Künſt⸗ ler verbeugte ſich gerade vor den beifallſpendenden Leuten, er wollte ſeine Kunſtſtücke wiederholen. Der Bauer war auch aufgeſtanden, ſeinem Weib beizu⸗ ſtehen. Ich verließ mit den Verwandten das Zirkus⸗ zelt. Der Roſſewärter empfing ſein Trinkgeld, der Bauer beſtieg den Kutſchenbock, ich ſaß neben der Bäuerin ſchon auf dem Polſter des Wagens, die Röſſer zogen an, und der Wagen rollte aus dem Marktplatze. Die Sterne waren alle heute an ihrem gottgeſchenkten Orte und Haufe erſchienen, die Grillen ztrpten, die Unken prieſen die lichtentkleidete Nacht. Einer Leiche glich die Bäuerin. Der Wind, der ſtuben⸗ warme, fiel auf meine Wangen.„Franz iſt über das Seil getänzelt“, flüſterte ich jetzt. Das Weib nickte. Es hatte ſeinen Sohn erkannt. Der Bauer hockte auf dem Kutſchenbocke, als führe er uns nicht unter das Dach eins Hauses, als triebe er ſeine Röſſer ſchnurgerade in die Hölle, Ur⸗Aufführung im Fraukſurter Neuen Thea⸗ ter:„Das Bildnis“ von Emil Ludwig, Der Maler Volkert traf durch gütige Fügung„ſein“ Modell, die Ideal⸗Geſtalt ſeiner Träume. Er wußte das Mädchen zu faſſen, kettet ſie an ſich machte aus Gertrude eine Iſabella, eine Diana, die ihm fünf Jahre hindurch zu jeder Tag⸗ und Nachtzeit ſtehen und ſitzen mußte und von der er verlangt, daß ſie mit Hingabe ihrer ganzen Perſon, ihrer Jugend, ihrer Schönheit die Miſſion erfülle. Doch Iſabella möchte nicht immer im Waldesdickicht eingeſperrt ſein, angewieſen auf die Launen und Temperament⸗ ausbrüche des geliebten Mannes und auf die weiſen Sprüche ſeines Freundes, eines alten auf den Na⸗ Franz Grillparzer, der enraige Dramatiker, deſſen Todestag ſich am 21. Januar zum 60. Male jährt. men Sokrates hörenden Philoſophen. Da kommt die Verſuchung: Ein etwas unangenehm reicher Jüngling(Amerika, Baumwolle, Oel) ſchleicht ſich in den Maler⸗Wigwam ein, hat Iſabellg auf Bil⸗ dern geſehen, die ſeinen Verlockungen einmal auf 14 Tage mit ihm in ſeiner Yacht in der„Großen Welt“ herumzuſchwimmen, nicht widerſtehen kann, Da kommt die Tragik: Durchs Radio zwiſchen Bör⸗ ſenberichten, die Perey gerade den Gewinn einer weiteren Million verkünden, die er auf ſeinem Luxusdampferchen tanzend entgegennimmt, kommt die Mitteilung nom Freitod eines Künſtlers vor ſeiner Staffelei. Iſabella ſällt auf den Schiffsplan⸗ ken in Ohnmacht. Letzter Akt: Im Kunſthandel hän⸗ gen die nun zu fantaſtiſchen Werten geſtiegenen Bilder, davon Iſabella in einer Verwirrung das mertvollſte mit einem Meſſer zerſticht.— Man hat von Emil Ludwig etwas ſehr Gekonntes erwartet, Und er bringt ſehr Alltägliches mit ein paar Ge⸗ ſcheitheiten durchwürzt. Aber das befriedigt uns nicht. Das Stück hat keinen einheif⸗ lichen Kern. Es reiht Geſtalten, Schickſale, We⸗ ſenszüge und Weltanſchauungen nebeneinander, die wohl einzeln durchgeführt ſind. Doch daß einer, der, ſich der Kunſt verſchrieben in Fanatismus lebt und ſtirbt, die Tatſache, daß man keinen Menſchen an ſich ketten kann, reſtlos, daß alle Klugheit machtlos iſt vor der Kraft des lebendigen Lebens, das it nicht Stoff genug für einen Emil Ludwig. Der ſollte uns dann ſchon etwas anderes bringen oden doch ſo ſtark, daß es mehr als im Augenblick ge feſſelt hätte mit einem ſäuerlichen Nachgeſchmac* Die Aufführung im Neuen Theater war nicht ganz einheitlich. Elſa Tiedemann als Trögern der Hauptrolle holte noch nicht ganz alles heraus was aus der Geſtalt der Iſabella herauszuholen war, was wie man ſagte geſundheitlich begründel war. Im erſten Akt lag ihre Höhe Vorzüglich Herr Bergmann als Maler, Herr Wittmann als Sokrates, etwas ſchwach umriſſen Erwin Linder als Percy. Regie Herbert Wahlen. mh. Vertonte Goethe⸗Dichtungen. In dem als „Goethe⸗ und Haydn ⸗ Almanach“ erſchle⸗ neuen„Sängerkalender des Jahres 1932“ hat Al⸗ recht Claus ein Verzeichnis der vertonten Gyethe⸗ Dichtungen aufgeſtellt, und zwar betragen die Kom⸗ poſitionen der Goetheſchen Lyrik nicht weniger als 3700, eine Summe, die der in der preußischen Staatsbibliothek in drei Kartothekkäſten aufgezeich⸗ neten Gvethe Vertonung entſpricht. 7 7 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 1932 i a — Mittwoch, 20. Januar 1932 an ö 5 0 5 Was muß ausgezeichnet werden? 8 ür og a 4 N 10 2 Mofa 117 3 W Nach der neuen. mung des Reichskommiſſars 1 für Preisüberwachung über Preisſchilder und Preis⸗ iſt am verzeichniſſe vom 8. Januar 1932(RGBl. I S. 18) r einem unterliegen nunmehr auch folgende Waren dem reichs. Preisauszeichnungszwang: zu den Weizenmehl, Roggenmehl, Grieß, Graupen, Ha⸗ rophe ſerflocken, Nudeln, Grütze, Makkaroni, Reis, Erbſen war be⸗(geſchält oder ungeſchält), Bohnen, Linſen, Zucker, en, von Eßkartoffeln, Salzheringe, Schweineſchmalz, Butter, en ſchoß Margarine, Kokosfett, Kunſtſpeiſefett, Käſe, Kakao, geweſen, Bohnenkaffee, Malzkaffee, Kornkaffee, Obſt und ente ge⸗ Gemüſe. inzwi⸗ Sofern dieſe Waren in Läden, Schaufenſtern, e Schaukäſten, auf dem Wochenmarkt, in der Markt⸗ ohne halle oder im Straßenhandel ſichtbar ausgeſtellt oder Polizei angeprieſen werden, müſſen ſie mit Preisſchil⸗ zuſtehen, dern verſehen werden. Nichtausgeſtellte Waren, e Täter die im Kleinhandel abgeſetzt werden, müſſen in das handelt, im Laden, Schaufenſter, Schaukaſten oder am Ver⸗ ta fern⸗ kaufsſtand gut ſichtbar angebrachte Preis ver⸗ zeichnis aufgenommen werden. In Preisſchil⸗ avon dern und Pretsverzeichniſſen iſt der genaue deckt, Preis pro Pfund und die handelsübliche Qualitäts⸗ bezeichnung(keine Phantaſienamen) anzugeben. So⸗ ind, die weit das Pfund als Verkaufseinheit nicht handels⸗ kustiere fblich iſt, kann die Preisbezeichnung nach Stück oder Toſtüme nach der ſonſt handelsüblichen Verkaufseinheit er⸗ at dem 6 folgen. Entbehr⸗ Die Durchführung dieſer Verordnung wird vom dſant iſt 25. Januar an polizeilich überwacht. Es wird noch⸗ Vorräte mals darauf hingewieſen, daß in Schaufenſtern und iſt die Läden der Friſeure die genauen für den betref⸗ end, da fenden Laden geltenden Preiſe anzubringen ſind. Reiſen Aushängen der allgemeinen Richtpreiſe genügt nicht. zor vier 5 Achtung für Verſorgungsanwärter ink dar⸗ mit Uebergangsgebührniſſen 1 Der Vierte Teil der Notverordnung des Reichs⸗ e präſtdenten vom 23. 12. 1931 enthält wichtige Beſtim⸗ mungen für die Zivilverſorgung und die Verſor⸗ gungsanwärter. In den 88 1 und 2 des Artikels 1 werden Einberufungen von Verſorgungsanwärtern ö verfügt. Artikel 2 beſtimmt, daß die Koſten der ge⸗ * trennten Haushaltführung bei Verſorgungsanwär⸗ Jan. tern, die der Wehrmacht und dem Reichswaſſerſchutz entſtammen, in Zukunft unter der Bezeichnung„Ab⸗ 1 32 weſenheitszuſchuß“ aus Reichsmitteln gezahlt werden. . 8 Die Artikel 3 und 4 bringen wichtige Aenderungen 1 des Wehrmachtverſorgungsgeſetzes und der An⸗ t 112 ſtellungsgrundſätze. Nach Artikel 3 verlieren in Zu⸗ 11 l kunft Verſorgungsanwärter, die eine Einberufung in amt e eine Beamtenſtelle ablehnen oder ſich innerhalb der 11 ihnen geſtellten Friſt nicht erklären, ihre Uebergangs⸗ ent des ame 8 15 8 ben Alle Verſorgungsanwärter müſſen alſo nun ernſt⸗ — haft ihre beſtehenden Vormerkungen daraufhin prü⸗ hat den ſen, ob ſie auch bereit ſind, bei ergehenden Einberu⸗ e fungen dieſe anzunehmen. Beſteht dieſe Abſicht nicht an in allen Fällen beſtehender Vormerkungen, dann müſſen die Behörden ſchleunigſt gebeten werden, dieſe ö Vormerkungen zu ſtreichen. Zur Durchführung dieſer 5 Maßnahmen verfügt der Artikel 5 der Notverord⸗ nung, daß alles Verſorgungsanwärter, die Ueber⸗ gangsgebührniſſe beziehen, bis zum 31. 1. 1932 den Behörden, bei denen ſie vorgemerkt ſind, mitzuteilen haben, welches Verſorgungsamt die Uebergangsge⸗ io Min hührniſſe zahlt. Bei Neubewerbung von Verſorgungs⸗ geſtern anwärtern muß das Bewerbungsgeſuch die gleichen naehlich Angaben enthalten. Wenn dieſe Angaben fehlen, wollten. wird der Verſorgungsanwärter nicht vorgemerkt. langten, 5 1 ſie 19 f Zugang zum wiſſenſchaftlichen Lehramt an einem Höheren Schulen Badens. Von der Preſſeſtelle beim ö Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Die Zahl der iten 50 Anwärter für das wiſſenſchaftliche Lehramt an r dieſen Höheren Schulen iſt in den letzten Jahren in einem britiſche Maße gewachſen, daß bereits heute der Bedarf keine., auf viele Jahre hinaus gedeckt iſt. Einem bisherigen jährlichen Bedarf von etwa 25 Lehrkräften ſteht heute ſchon ein außerordentlich e C großer Ueberſchuß geprüfter Anwärter gegenüber. To t Da aber mit einem ſtarken Rückgang der Zahl der reicher Schüler und Klaſſen mit Sicherheit zu rechnen iſt, icht ſich wird ſich in den nächſten Jahren vorausſichtlich der uf Bil⸗ Bedarf an neuen Lehrkräften noch weiter vermin⸗ fal auf dern. In Rückſicht auf dieſe außerordentlich un⸗ Großen günſtigen Anſtellungsverhältniſſe muß an Oſtern kann. 1932 von einer Eröffnung der Anwart⸗ u Bör⸗ ſchaft auf Anſtellung im badiſchen 1 Höheren Schuldienſt abgeſehen werden. ſeinem* Die Behandlung von aufgefundenen Ver⸗ kommt ſuchsballonen. Zur Sicherung der Luftfahrt und zu 1s vor wiſſenſchaftlichen Zwecken werden von verſchiedenen fsplan⸗ meteorologiſchen Inſtituten im Deutſchen Reich mit el hän⸗ Ballonen und Drachen Inſtrumente aufgelaſſen, die legenen Temperaturen u. a. ſelbſtändig aufzeichnen. Die ng das Finder ſolcher Ballone und Drachen mit dieſen an hat Regiſtrierinſtrumenten werden gebeten, die an den wartet. Inſtrumenten befindlichen Anweiſungen genau zu ar Ge⸗ befolgen. Dort iſt ſtets die Drahtanſchrift oder Tele⸗ friedigt phonnummer des betreffenden Inſtituts angegeben. einheit⸗ Die Telegramme⸗ oder Fernſprechkoſten für die Be⸗ e, We⸗ nachrichtigunz des Inſtituts werden dem Finder er, die. erſetzt. Für die richtige Behandlung der er, der zu J Inſtrumente, die genau in den Anweiſungen er⸗ bt läutert wird, iſt außerdem eine Belohnung ausge⸗ hen an ſetzt Im übrigen iſt zu bemerken, daß die Inſtru⸗ achtlos mente, Eigentum des Staates ſind: böswillige Be⸗ das itt ſchädigung wird ſtrafrechtlich verfolgt. Der* Der Badiſche Lehrerverein ſpart und hilft. Der n oder Vorſtand des Badiſchen Lehrervereins lick ge⸗ hat beſchloſſen, die alljährlich zu Oſtern ſtattfindende ſchmack. Vertreterverſammlung aus Erſparnis⸗ 1 nicht gründen in dieſem Jahre ausfallen zu laſſen ägerin und den eingeſparten Betrag als Grundſtock für eine heraus„Nothilfe“ anzulegen, aus der nichtverwen⸗ uholen dete Junglehrer unterſtützt werden ſollen. ründet Der Vorſtand wird außerdem demnächſt einen Au f⸗ h Herr ruf zu einem freiwilligen Beitrag für dieſe Not⸗ in als hilfe des B. L. V. ergehen laſſen. nder* Ein Monat Gefängnis für böswilligen Feuer⸗ mmh. alarm. In der Nacht zum 25. Oktober v. J. wurde m als die Wache II der Berufsfeuerwehr durch den Feuer⸗ erſchie⸗ melder Neckarauerſtraße 3 böswillig alarmiert. gat Al⸗ Diesmal gelang es, den Täter in der Perſon eines pethe⸗ in Neckarau wohnenden 23 Jahre alten Tech⸗ Kom⸗ nikers zu ermitteln, der nunmehr vom Amts⸗ er als gericht Mannheim mit einem Monat Gefäng⸗ ßiſchen nis beſtraft wurde. Möge dieſe ſtrenge Beſtrafung eine Warnung für die„Spaßvögel“ ſein, die glau⸗ ezeich⸗ 5 N f ben, daß es der Berufsfeuerwehr nichts ſchadet, wenn ſie unnötigerweiſe in Bewegung geſetzt wird. 3. Seite/ Nummer 32 Schlechter zuſtand der Lindenhofftraße Das Projekt der Autoſtraße für den Badeverkehr zum Strandbad hat vor einem Jahr noch einige Ge⸗ müter heftig bewegt. Heute iſt ſie da. Die Verbin⸗ dungsſtraße zwiſchen Neckarau und Altersheim, alſo die Weiterführung der Lindenhofſtraße bis nach Neckarau, iſt damals mit Hochdruck in Angriff ge⸗ nommen worden, um im Sommer fertig zu ſein. Und ſie wurde auch fertig. Nun hat der Lindenhof, vielleicht auch Neckarau, eine der ſchönſten und breiteſten Autoſtraßen der Großſtadt Mannheim, aber die Zuführung läßt noch ſehr viel zu wünſchen übrig. Jeden Morgen zwiſchen halb 8 und halb 9 Uhr bemüht ſich eine Straßenkehrkolonne, die Lindenhofſtraße zu reinigen, und ſie bringt es auch fertig, mit einem Erfolg, der Bewunderung ab⸗ nötigt. Eine andere Frage iſt allerdings, wie lange die Sauberkeit anhält, denn kaum hat die Kolonne alles ſchön ſauber, wachen auch die diesbezüglichen Hausbewohner auf und erinnern ſich ihrer Pflicht, den Bürgerſteig einer Reinigung zu unterziehen. Eine Stunde ſpäter iſt der ganze Unrat, der ſoeben noch auf dem manchmal ſehr breiten Bürgerſteig lagerte, auf den Fahrweg heruntergefegt. Das nächſte durchfahrende Auto wirbelt dieſen Schmutz ent⸗ ſprechend auf. Die ganze Arbeit der ſtädtiſchen Ar⸗ beiter und der den Bürgerſteig reinigenden Haus⸗ beſitzer war illoſoriſch. Es muß als unabwendbar angeſehen werden, daß dort, wo Fabrikſchornſteine ſind, der Fabrikrauch ſich in Form von Ruß auf die Gegend niederläßt. Bei ungünſtigen Windverhältniſſen iſt die Lindenhofſtraße von der Eichelsheimerſtraße ab bis zum Altersheim mit einer ſchwarzen Staubmaſſe überzogen, die beſonders auf hellen Sommerkleidern nicht ohne Eindruck bleibt. Aehnlich geht es der anderen Hälfte der Straße, die am Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus⸗Park vorbeiführt. Eine ſtürmiſche Herbſt⸗ oder Winter⸗ nacht bricht von den Bäumen die algeſtorbenen Aeſte und übriggebliebenes Laubwerk ab und bedeckt den Bürgerſteig dieſes Park⸗Quadrats. Auch hier kommt die Reinigung des Bürgerſteiges meiſtens zu ſpät. Ohne viel über den Zweck dieſer Tätigkeit nachzuden⸗ ken, wird die Fahrſtraße als geeigneter Aufbewah⸗ rungsort für das auserſehen, was den Bäumen über Nacht läſtig geworden iſt. Der Anfang der Lindenhofſtraße an der Oelfabrik war ja bereits verſchiedene Male an dieſer Stelle der Gegenſtand kritiſcher Betrachtung. Damals, auch etwa vor einem Jahr, hatte ſich die Eiſenbahnverwaltung dazu entſchloſſen, wieder einmal eine Reparatur vor⸗ zunehmen, die jedoch kaum über den Sommer an⸗ gehalten hat. Dieſe Ueberführung iſt auch jetzt wieder in einem Zuſtand, der immer wieder als verkehrs⸗ gefährlich bezeichnet werden muß. Der anfänglich breite Eingang der Lindenhofſtraße wird gleich nach den erſten hundert Metern ſtark eingeengt. Zu allem Ueberfluß befindet ſich dort eine Schrotthandlung, die auch einen Autofriedhof unterhält und die alten, viel⸗ leicht noch verkaufsfähigen Wagen auf der Straße ausſtellt. Auf dieſe Weiſe entſteht dort eine richtige Verkehrsfalle. Es braucht nur noch das eine oder andere Laſtauto mühſam ſich den Weg durch dieſes Labyrinth zu bah⸗ nen und ſich plötzlich einem anderen Fahrzeug aus der entgegengeſetzten Richtung gegenüberzuſehen. Auf einmal entſteht ein unentwirrbarer Knäuel. Nicht immer geſchieht die Abwicklung mit Ruhe und Ge⸗ laſſenheit. Der Bürgerſteig ſelbſt iſt dort auf der einen Seite in einem geradezu ſkandalöſen Zuſtand. Ein ſchmaler Streifen holprigen Pflaſters muß dieſen Anforderun⸗ gen genügen. Das übrige iſt feſtgetretener Eroͤboden, der in Regenzeiten einem kleinen Moorbad gleicht. Irgendwo ſind noch kleine Vorgärten, die mit viel Liebe gepflegt ſind und im Sommer den Häuſern, die dort ſtehen, das troſtloſe ihrer häuslichen Ver⸗ wahrloſung etwas nehmen. Die Lindenhofſtraße iſt für den Ludwigshafener und jeden, der über den Lindenhof⸗Uebergang kommt, die kürzeſte und beſte Verbindung nach Neckarau und dem Strandbad. Aus dieſem repräſentativen Charakter, den eine Durch⸗ gangsſtraße doch gewiß haben muß, erwächſt aber auch andererſeits die Verpflichtung, dieſe Straße in einem Zuſtand zu halten, daß ſie nicht den Eindruck der Verwahrloſung erweckt. Lx Der kaufmänniſche Arbeitsmarkt Die gegenwärtige Stellenloſigkeit unter den Kaufmannsgehilfen iſt nicht nur auf den konjunk⸗ turellen Abſtieg allein zurückzuführen. Auch die ſtrukturellen Veränderungen, in erſter Linie die Rationaliſierung der Arbeitsmethoden, müſſen be⸗ rückſichtigt werden. Hinzu kommt, daß der Zugang an Berufsnachwuchs ſich nicht der veränderten Lage anpaßte; er ſtrömte in unvermindertem Umfange auf den überfüllten Arbeitsmarkt. 5 Die Zahl der männlichen Kaufmannsgehilfen hat ſich im Zeitraum von 19071925 ungefähr verdoppelt. Dieſe Zunahme iſt verhältnismäßig viel größer als der Bevölkerungszuwachs in der gleichen Zeit. Es kommt hier deutlich die Verlagerung der wirtſchaft⸗ lichen Kräfte in die kaufmänniſch⸗gewerblichen Be⸗ rufsarten zum Ausdruck. Unberückſichtigt iſt hierbei der ſtarke Zuſtrom der weiblichen Arbeitnehmer in Induſtrie und Handel. Neuere Zahlen, die dieſe Entwicklungsbetrachtung noch erhärten dürften, ſind nicht bekannt, weil ſeit 1925 keine große Erhebung durchgeführt iſt. a Die genaue Zahl aller männlichen kaufmänni⸗ ſchen Stellenloſen im Reiche anzugeben, iſt nicht möglich. Viele Stellenloſe können aus den verſchie⸗ denſten Gründen(zeitweiliger Uebergang in andere Berufe, Aufnahme irgend einer kleinen Reiſe⸗ oder Verkaufstätigkeit uſw.) ſtatiſtiſch nicht erfaßt wer⸗ den. Bei den Arbeitsämtern und den Stellennach⸗ weiſen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes und anderer Angeſtelltenverbände wur⸗ den am Jahresende rund 221000 männliche Kaufmannsgehilfen als ſtellenlos gezählt. In dieſer Zahl ſind guch die enthalten, die keine kaufmänniſche Lehre durchgemacht haben. Erfreulicherweiſe iſt die Arbeitsloſigkeit im kauf⸗ männiſchen Berufe nicht gleichmäßig ſtark ausge⸗ prägt. Die einzelnen Handelsformen und Branchen weiſen ſowohl untereinander als auch in ſich ſelbſt Unterſchiede auf. Bei genauer Betrachtung von Be⸗ werberzugang und Perſonalbedarf in den einzelnen Fachgruppen kommt man zu der Feſtſtellung, daß z. B. in mehreren Einzelhandelsgruppen, in einer be⸗ trächtlichen Zahl von Verbrauchsgüterinduſtrien und im Verſicherungsgewerbe eine ſtark unterdurch⸗ ſchnittliche Arbeitslöſigkeit zu verzeichnen iſt, während, um nur zwei Beiſpiele herauszugreifen, in der Me⸗ tallinduſtrie und in einzelnen Gruppen des Textil⸗ gewerbes eine ſtärkere Freiſetzung von Arbeitskräf⸗ ten erfolgte. Der Zugang von Stellenloſen beweiſt, daß es immerhin noch aufnahmefähige Betriebs⸗ gruppen gibt und eine, wenn auch gegen früher er⸗ heblich geringere Fluktuation beſteht. Wir hörten Mannheimer Sendeſtunde Ueber„Studentenpolitik vor 100 Jahren“ ſprach Dr. Otto Pfeffer, Heidelberg, der bei ſeinen Betrachtungen von den in akademiſchen Kreiſen herrſchen⸗ den Zuſtände um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts ausging. Als Heidelberg 1803 in Baden kam, hinderte die Verbindung mit Napoleon eine politiſche Betätigung. Kar! Friedrich bemühte ſich um die Herſtellung geordneter Zu⸗ ſtände, konnte es aber nicht verhindern, daß ſich Studenten und Soldaten feindlich gegenüberſtanden. Als 1813 die Losſagung von Napoleon erfolgte, ging die Saat der großen Patrioten auf. Die Jünglinge die von den Kampfſtätten zurückkehrten, fühlten ſich nicht mehr als Schüler, ſondern ſetzten ſich mit ehrlichem Streben für höhere Ziele ein und kämpften gegen Verflachungen an. Das alte Verbindungs⸗ weſen war erledigt, Bannerträger des neuen Willens waren die Burſchenſchaften. Nach der Ermordung Kotzebues litten die Univerſitäten ſchwer unter den reaktionären Maß⸗ nahmen, als die Burſchenſchaften aufgelöſt und die Uni⸗ verſitäten unter Aufſicht geſtellt wurden. In Heidelberg lagen die Verhältniſſe etwas günſtiger, als im übrigen Deutſchland. Ein neuer Abſchnitt begann mit der franzöſi⸗ ſchen Juli⸗Revolution 1830. Die politiſche Betätigung der Studenten geriet in zunehmendem Maße in demokratiſche Richtung, man trieß Außenpolitik nach innerpolitiſchen Wünſchen. Der Frankfurter Putſch im April 1833 blieb eine tragiſche Poſſe, die Studentenſchaft wurde unterdrückt, ein freies Aufatmen war nicht mehr möglich. Die Korps führten ein kümmerliches Daſein und es dauerte lange, bis die Bewegung neu aufflammte. In Heidelberg erfolgte im Juli 1848 der Neuſtabter Auszug, an dem ſich von 500 Stu⸗ denten 364 beteiligten. Die Regierung mußte nachgeben, er⸗ ließ ein Verbot aller demokratiſcher Vereine. Die pplitiſche Unzufriedenheit gärte weiter, doch war die Bewegung im Juli 1849 zu Ende.* Die Pfalz im Rundfunk Dr. K. Vogt⸗Pirmaſens ſprach über das Thema„Der Arbeitsmarkt in der Pfalz nach dem Kriege“ und gab damit einen umfaſſenden Einblick in die wirtſchaftliche Notlage der Pfalz. An Hand von ſtatiſtiſchem Ma⸗ terial zeigte er das Anſchwellen der Arbeitsloſenziffern und belegte durch die Nennung von Vergleichszahlen mit Bayern und mit dem Reich die Tatſache, daß die Pfalz ſtärker in den Strudel der Arbeitsloſigkeit hineingezogen wurde, als die übrigen Länder. Die Urſachen hierfür und die Wirtſchafts⸗ beziehungen fanden eine beſondere Würdigung, wie auch die lebenswichtigſten Induſtrien der Pfalz genannt und in Ver⸗ bindung zum Arbeitsmarkt gebracht wurden. Kann ſich Deutſchland wirtſchaftlich unabhängig machen? In einem Zwiegeſpräch auf der Deutſchen Welle ver⸗ ſuchten Profeſſor Dr. Bonn und Geh. Regierungsrat Dr. Quaatz dieſe Frage zu beantworten. Wenn auch eine direkte Beantwortung nicht erfolgte, ſondern lediglich zum Schluß die Feſtſtellung gemacht wurde, daß man an ein Ende der Kriſe glaube, ſo brachten die Ausführungen manche intereſſanten Gedankengänge. Da es ſich bei dieſer Kriſe nicht um eine vorübergehende Erſcheinung handelt, ſondern um eine dauernde Strukturänderung der Weltwirt⸗ ſchaft, iſt eine Rückkehr zur Bismarckſchen Wirtſchaftspolitik. alſo einen Ausgleich zwiſchen Stadt und Land zu ſchaffen, erſt recht zu erſtreben. Es kann unmöglich dabei bleiben, daß der Erzeuger ſo wenig bekommt, daß er davon nicht leben kann, während der Verbraucher ſo viel bezahlen ſoll, daß er es nicht zahlen kann. Die zu große Spanne liegt hauptſächlich in dem zu großen öffentlichen Verbrauch. Wir ſind zum teuerſten Lande der Welt geworden, weil mindeſtens die Hälfte des Arbeitsertrages vom Staate weggenommen wird. Wenn wir unter normalen Umſtänden produzieren können, wird ſich auch die Kriſe beilegen laſſen. Unmöglich tſt es, daß wir mit Preiſen wirtſchaften, die höher ſind als die in anderen Ländern. Wenn auch die Ausfuhr immer ſchwieriger wird, weil ſich die anderen Länder in hohem Maße induſtrialiſiert haben, ſo wird es doch immer wieder Ausfuhrmöglichkeiten geben. Abſatzausſicht wird aber nur Qualitätsware haben. 1 Familienchronik Ihren 65. Geburtstag feiert heute Frau Marte Hoppe, die Senior⸗Inhaberin des Kaffee⸗ u. Tee⸗Importhauſes M. Hoppe u. Cie., Mannheim⸗Ludwigshafen. Nach dem Tode ihres Mannes, des Inhabers der im Jahre 1834 gegrün⸗ deten Tee⸗Import⸗Firma Eiſenhardt u. Bender, die ſie unter ſeinem Namen fortführt, hat Frau Hoppe die damals ſchon angeſehene Firma über alle Klippen des Krieges und der Inflation hinweggeführt und durch unermüdlichen Fleiß, Ausdauer und perfönliche Tüchtigkeit als führendes Spe⸗ zialgeſchäft der Tee⸗ und Kaffeebranche bis auf den heutigen Tag erholten. Frau Hoppe erfreut ſich noch der vollen geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit, die es ihr ermög⸗ lichen, jeden Tag von morgens bis abends ihre hervor⸗ ragende Arbeitskraft und Erfahrung in den Dienſt der Firmo zu ſtellen. Wir wünſchen Frou Hoppe noch viele Jahre Geſundheit und geſchäftliche Erfolge. Seinen 80. Geburtstag feiert am morgigen Donners⸗ tag Privatmann Peter Remp, Neckarau, Schmiedgaſſe 10 wohnhaft in beneidenswerter körperlicher und geiſtiger Friſche. Der Jubilar iſt allen Alt⸗Mannheimern ein guter Bekannter. Sind doch viele in den Jahren vor dem Kriege ſtets beim„Rempe Peter“ im„Waldhorn“ angekehrt. Möge es dem Jubilar, der vor fünf Jahren die goldene Hochzeit feierte, vergönnt ſein, mit ſeiner Gattin weitere Jahre ge⸗ fund zu verleben. „Der wackere Schwabe unverſehn „5 Das unbeſchädigte Standbild des ſchwäbiſchen Ritters in den Trümmern des niedergebrannten Stuttgarter Schloſſes. Bei den Aufräumungsarbeiten in der Ruine des nieder⸗ gebrannten alten Schloſſes von Stuttgart fand man zwi⸗ ſchen verkohlten Trümmern eingeklemmt, aber unbeſchädigt das berühmte hölzerne Ritterſtandbild, das im Volksmund der„wackere Schwabe“ genannt wird. Wieder einmal hat ſich alſo der Vers des Uhlandſchen Gedichtes bewahr⸗ heitet:„Der wackere Schwabe forcht ſich nit.“ Aus Mannheimer Gerichtsſälen Immer wieder jugendliche Räuber Erſt vor ganz kurzer Zeit wurde vor dem Schöffen⸗ gericht eine Reihe Jugendlicher verurteilt, die ſich zu Räuberbanden zuſammengeſchloſſen und ſyſtematiſch Verkaufshäuschen geplündert hatten. Trotz der abſchreckenden Strafen ſtanden ſchon wie⸗ der vier Angeklagte im Alter von 20— 22 Jah⸗ ren wegen Plünderung eines ſolchen Häuschens vor dem Schöffengericht. Die Burſchen waren arbeitslos, hatten kein Geld, und ihr Nichtstun war nicht dazu angetan, gerade die beſten Gedanken in ihnen veifen zu laſſen. Ihr einzigſter Wunſch war, Zigaretten auf irgendeinem Wege beizubringen. Am 28. November 1931 drückten ſte bei einem„zu⸗ fälligen Spaziergang“ nachts um 11 Uhr das Ver⸗ kaufshäuschen beim Ballhaus ein. Sie ſtopften ſich die Taſchen voll Rauchwaren und Süßg⸗ keiten und ſprangen davon. Dabei war ihnen nicht entgangen, daß ſie von Paſſanten beobachtet wurden. Ein Radfahrer alarmierte auch eine Polizei⸗ ſtreife. Nach einer Stunde hatte man alle viere. Statt feine Zigaretten in die Luft zu qualmen, wan⸗ derten die Burſchen ins Gefängnis. Während der Verhandlung war von der Eintracht, die zwiſchen dem Kleeblatt geherrſcht hatte, nichts mehr zu mer⸗ ken. Einer ſchob die Schuld auf den andern. Sogar Fluchtverſuche und Tränen wurden ausprobiert. Aber nichts half mehr. Staatsanwalt Jäger ging in ſeinem Plädoyer ſogar über die Mindeſtſtrafen hinaus. Wegen gemein⸗ ſchaftlich begangenen ſchweren Diebſtahls ſtellte er Anträge auf—5 Monate Gefängnis. Zwei noch nicht vorbeſtrafte Angeklagten erhielten oͤrei Monate Gefängnis und wurden auf freien Fuß geſetzt. Die übrigen zwei erhielten je drei Monate 2 Wochen und mußten auf Grund ihrer Vorſtrafen wieder in die Haft zurück. * Zum Vorſitzenden der Reichsunion Deutſcher Schauſteller und Berufsgenoſſen, die vom 14. bis 16. Januar in Düſſeldorf ſtattfand, wurde an Stelle des verſtorbenen Gewerberats Karl Gabriel⸗ München Herr Albert Günther⸗ Mannheim, Vor⸗ ſitzender des badiſchen Landesverbandes, gewählt. Vorausſage für Donnerstag, 21. Januar: Nachtfröſte, am Tage ziemlich mild bei leichten öſt⸗ lichen Winden. Anhaltend heiter und trocken. Auf dem Hochſchwarzwald Alpenſicht. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗ 8. 5 f See. 2 Wind höh. 15 58 N Wetter „ in d Ses 8 ducht. Stärke Wertheim 152%, 1]%% fi welk nos Königsſtuhl] 888,778, 3 5—3 leicht Nebel Karlsruhe 12007780 0 9 io eicht wolkenlos Bad Bad 21387564 8 9 5 No leicht Nebel Villingen 712 778,1—6 5 6 leicht heiter Bd Dürrh. 100=. 5 Tilo do leicht heiter St. Blaſien 780——5 8 5 0 leicht heiter Badenweil. 422 775,0—1 8 21 N leicht wolkenlos Feldbg. Hof 12750644, 2 8 1 80 ö leicht heiter Ein großes kontinentales Hochdruckgebiet, deſſen Kern mit nahezu 785 Millimeter Luftdruck über den Karpathenländern liegt, beherrſcht in weitem Um⸗ kreiſe die Witterung des europäiſchen Feſtlandes und wird uns vorausſichtlich noch für einige Zeit den Fortbeſtand des trockenen und hei⸗ teren Wetters ſichern. 121.. 4 auirlet ue 77015 92008 gurgeln Erkältungen vor! 4. Seite/ Nummer 32 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Januar 1932 Zur Frage des Preisabbaues Das Kartell der chriſtlichen Gewerkſchaften Mannheim nimmt Stellung Das Kartell der chriſtlichen Gewerkſchaften Mann⸗ heim nahm in einer am 15. Januar ſtattgefundenen außerordentlich ſtark beſuchten Verſammlung Stel⸗ lung zur Frage der in der vierten Notverordnung angeordneten Gehalts⸗ und Lohnſenkung und zur Frage des Preisabbaues. Die Ver⸗ ſammlung ſtellte feſt, daß der Abbau der Gehälter und Löhne auf Grund der Beſtimmungen der Not⸗ verordnung reſtloß erfolgt iſt. Sie ſtellte aber gleichzeitig feſt, daß der Abbau der Preiſe ncht gleichen Schritt gehalten hat. Die Verſammlung fordert von dem Kommiſſar für Preisprüfung in Baden eine gewiſſenhafte Nach⸗ pritfung der Preisgeſtaltung und ein energiſches Eingreifen gegen jene Stellen, die den Beſtimmun⸗ gen der Notverordnung bezüglich des Preisabbaues nicht Rechnung getragen haben. Eine ſolche ernſte Nachprüfung fordert die Verſammlung insbeſondere bei den Preiſen für Milch, Brot, den fonſtigen Ar⸗ ttkeln des täglichen Bedarfs, bei den Tarifen und Gebühren der Monopolbetriebe der öffentlichen Kör⸗ perſchaften, und zwar ganz beſonders dort, wo im Jahre 1931 noch Erhöhungen vorgenommen worden ſind, Auch die Telephongebühren der Poſt und die Perſonentariſe der Reichsbahn bedürfen dringend einer fühlbaren Senkung. Die Mitglieder der chriſtlichen Gewerkſchaften und des DGB. mit den Hausfrauen ſind gerne bereit, den Kommiſſar für Preisprüfung in jeder Weiſe zu unterſtützen. Welterklärung im Schwarzwald Sieg des Nordoſtwindes und Froſt Der fortgeſetzt unbeſtändige Charakter des Wet⸗ ters, bei dem die Weſtluft überwiegend und nach⸗ teilig für den Winterſport die Hand im Spiele hatte, iſt in der Frühe des Dienstag unerwartet geklärt worden. Anſtelle der warmen Lüfte aus Weſten und Sſütdweſten, die allenfalls bei nächtlicher Aufklärung leichten Strahlungsfroſt aufkommen ließen, hat ſich ſchnell die Oſtluft durchgeſetzt und teilweiſe recht ſteif über das Gebirge geblaſen, sodaß die Temperaturen alsbald zurück⸗ gingen und in normaler Verteilung Froſt in den Schwarzwald brachten. Dabei hat die Bewöl⸗ kung bis auf Reſte ganz aufgehört, ſodaß heiteres bis wolkenloſes Wetter herrſchend geworden iſt. Der Luftdruck hat zwar etwas nachgegeben, iſt aber hoch geblieben. Die ganze Wetterlage hat ihren föh⸗ nigen Charakter völlig verloren. In den Schatten⸗ lagen iſt es rauh geworden, während die ſchön höher geſtiegene Sonne tagsüber gut wärmt. Im Hoch⸗ ſchwarzwald ſind die Temperaturen auf vier bis fünf Grad Kälte geſunken, haben alſo eine Senkung von ſechs bis ſieben Grad erfahren. Auch in Mittellagen iſt Froſt eingetreten, in Höhen von 800 Meter ein bis zwei Grad. Die Schneeverhält⸗ niſſe haben ſich nicht verbeſſert. Im Gegenteil hat ſich der Schnee auf den reinen Hochſchwarzwald zu⸗ rückgezogen und iſt dort nicht das, was er um dieſe Jahrszeit nach Menge und Güte ſein wollte. Der ee in ſeiner exponierten Lage hat noch Stm. Die Windſchattenlagen äm Seebuck beim Feldbergerhof, am Belchen, Herzogenhorn uſw. kom⸗ nien noch auf 40 Ztm. Die Lagen im Nordſchwarz⸗ wald ſind bei 10 bis 20 Ztm. angelangt, ebenſo im Mittelſchwarzwald am Brend uſw. Der Schnee iſt verharſcht, tagsüber in Sonnenlagen firnig, die Ski⸗ bahn mittelmäßig anzuſprechen. OE. Eine pfälziſche Gemeinde gibt Notgeld heraus M. Neuſtadt a.., 19. Jan. Die bei Germersheim liegende Gemeinde Lingenfeld kann ihre Not⸗ ſtandsarbeiter infolge Bargeldmangels nicht bezahlen Und bringt deshalb jetzt ein Notgeld zu 50 Pfg. und 1% zur Zahlung, das zum Wareneinkauf, zur Begleichung von Gemeindeabgaben dient, aber nicht in bar eingelöſt werden darf. Die Arbeiter kaufen alſo mit dem Notgeld Waren und die Geſchäfts⸗ inhaber können mit ihm ihre gemeindlichen Abgaben begleichen. Das Bezirksamt Germersheim will die kechtliche Befugnis dieſer Maßnahme bei der Regie⸗ tung in Speyer prüfen laſſen. Auch in Oggers⸗ heim wurden den Arbeitsloſen Gutſcheine für Na⸗ küralien ausgeſtellt, deren Einlöſung die Geſchäfts⸗ leute nunmehr von der Gemeindeverwaltung fordern, die bisher aber nicht dazu in der Lage iſt. Veranſtaltungen in Milotätigkeitisveranſtaltung der Gal wirte⸗Vereinigung Einmal im Jahr ruft die Gaſtwirte⸗Vereinigung ihre Mitglieder und Freunde zuſammen, damit ſie, wie in einer großen Familie, einige Stunden der Gemütlichkeit and Zerſtreuung erleben. Daß die Einladung auch in dieſem Jahr gut aufgenommen wurde, bewies der zahlreiche Be⸗ ſuch, der geſtern abend das Parterre des Nibelungenſaals füllte. Der etwas merkwürdige Name„Mildtätigkeits⸗ veranſtaltung“ kommt daher, daß ein„Wohltätigkeitsfeſt“ zu viel Steuern gekoſtet hätte. So fegelte denn das traditionelle Winterfeſt der Gaſtwirtevereinigung diesmal unter der Flagge Mildtätigkeitsveranſtaltung zugunſten des Unterſtützungsfonds für die in Not geratenen Mit⸗ glieder. 4 Bei der Begrüßung aller Anweſenden hieß der 1. ſitzende, Herr Oskar Frankenbach, beſonders die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und der Organiſationen willkommen, darunter die Regierungsräte Neu maier und Dr. Leiber vom Bezirksamt, den Beigeordneten Dr. Zeiler von der Stadtverwaltung, Handwerkskammerpräſibent K a lmbacher und einen Vertreter des Arbeitsamts, ferner die Aboroͤnungen der Brudervereine in Ludwigshafen, Heidelberg und Karls⸗ ruhe und ſchließlich den Präſidenten des Badiſchen Lau⸗ desverbandes, Herrn A. Knodel. Wenn dieſe Ver⸗ anſtaltung unter dem Zeichen der Mildtätigkeit abgehalten werde, ſo ſei darin ein Akt des Zuſammengehörigkeits⸗ Vyr⸗ gefühls und der Schickſalsgemeinſchaft zu erblicken. Na⸗ mens der Ludwigshafener Gaſtwirtevereinigung dankte Herr Kemmner für den freundlichen Empfang. Für die Karlsruher Kollegen ſprach Herr Och s. Der Präſident des Badiſchen Laudesverban⸗ des, Herr Knodel⸗ Karlsruhe, nahm dann auch wieder die Ehrung verdienter Mit⸗ glieder vor. Das Diplom des Deutſchen Gaſtwirteverbandes erhielten die Herren Otto Frei,„zum Friedrichspark“ und Peter Schuſter,„Kaffee Schuſter“, beides Vorſtandsmitglieder der Mannheimer Innung. Für 25jährige Mitgliedſchaft erhielten die ſilberne Ehrennadel des Deutſchen Gaſtwirte⸗ verbandes die Mitglieder Paul Ai lin ger,„zur Er⸗ holung“, Schwetzingerſtr. 71, Bernhard Foſhag(paſſiv), Waldhofſtr. 133, Babette Gärtner Ww.,„zum Fried⸗ richshof“,& 2, 1, Jean Herrwerth(paſſiv), Saud⸗ hofen, Scharhoferſtr. 3, Emil M e tz,„Glortaſäle“, Secken⸗ heimerſtr. 11a, Jean Renſch,„zur kleinen Börſe“, E 5, 10/11, und H. Schäfer Wwe.(paſſiv), Karl Ladenburg⸗ ſtraße 45. Der Präſident ſprach den Wunſch aus, daß die Ausgezeichneten ſich noch recht lange der Ehrenzeichen er⸗ freuen mögen. Für die treue Mitgliedſchaft gebühre ihnen herzlicher Dank. Die Jugend möge ihrem Beiſpiel nach⸗ eifern. Die Kapelle Mohr eröffnete die Vortragsfolge mit einem Marſch von Blankenburg und der Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“. In kollegialer Weiſe hatten ſich der Silcherbund und der Männerchor der Bäckermetſter zur Verſchönerung des Abends bereitgefunden. Beide Sänger⸗ vereinigungen brachten unter Leitung von Muſikdirektor Willi Bilz einige Chöre zum Vortrag, wovon die luſti⸗ gen Volkslieder„Juchhei, die muß ich haben“ und„Mädl heirat mi“ beſonders gefielen. Aus der Geſangsabteilung Max Schöttl an der Hochſchule für Muſik ſtellten ſich Fräulein Anna Lutz(Alt) und Herr Haus Brückl (Tenor) vor. Frl. Lutz konnte in dem Straußſchen Lied „Still wie die Nacht“ ihre angenehme Stimme zur Gel⸗ tung bringen, während Herr Brückl mit dem„Ver⸗ botenen Geſang“ von Gaſtaldon einen gepflegten Tenor hören ließ. In zwei Duetten aus der Oper„Troubadvur“ vereinigten ſich die beiden Stimmen aufs beſte. Auch das Lied für Sopran„Ich denke oft ans blaue Meer“ von F. Weingartner, geſungen von Frl. Luiſe Hui ſt, wurde beifällig aufgenommen. Aus dem faſt zu reichhaltigen Programm ſeien weiter erwähnt die Geſchwiſter Schreyer, die einen Walzer von Strauß und, zuſam⸗ men mit Lilo Berner, das Marſchlied„Die Liebe der Matroſen“ tanzten, Frau Anna Drygas mit zwei Kla⸗ vierſolt und Frau Lieſl Im me, ehemals am Hoftheater Braunſchweig mit Tänzen der guten alten Schule(Adagto, „Der ſterbende Schwan“ und Radetzkymarſch). Die ein⸗ heimiſche Geigerin Käte Back ſpielte mit gewohnter Bravour das Präludium und Allegro von Pugnani⸗ Kreisler und den Spaniſchen Tanz von Rehfeld. Ihr zwölfjähriger Schüler Alois Weber brachte den„Kloi⸗ nen Walzer“ von Mendelsſohn einwandfrei zu Gehör. Mit humoriſtiſchen Vorträgen in Mannheime Mundart hatte Herr Franz Lorch verdienten Erfolg. Mit einer Szene aus dem Pfälzer Singſpiel„Lindenwirtin du junge und dem komiſchen Terzett„Die Macht des Ge⸗ ſangs“ fand die lange Reihe der Darbietungen ihren Ab⸗ ſchluß. Es war längſt Mitternacht vorbei, als endlich die Tanz⸗ luſtigen zu ihrem Recht kamen. Die Tombola war mit ſeltener Reichhaltigkeit ausgeſtattet; über 1000 meiſt nahr⸗ hafte Gegenſtände harrten der glücklichen Gewinner. Erſt in früher Morgenſtunde trennte man ſich mit dem Be⸗ wußtſein, einige frohe Stunden in Kreiſe der Berufs⸗ kollegen verlebt zu haben. oel. Stati 8 Anzeige Heute früh verschied unsere geliebte einzige Tochter und Schwester Mannheim(Am oberen Luisenpark 21), den 20. Januar 1932 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marianne Dleillenberger Siudentin der Rechte Rechtsanwalt Dr. Otto Pleillenberger Frau Anna Pieillenberger Wallgang Dleiflenberger Stud. jur. 9 annheim Reichsgründungsfeier im Realgymnaſium Am 18. Januar waren, wie auch in den anderen Mann⸗ heimer Schulen, im Realgymnaſtum] die Lehrer und Schü⸗ ler verſammelt, um die Reichsgründungsfeier feſtlich zu be⸗ gehen. Das Schülerorcheſter leitete unter Leitung von Herrn Braxmeyer die Feier durch einen Teil der Sonate in -moll von Stamitz ein. Nach dem Chor„Flamme empor“, der vom gemiſchten Chor der Anſtalt geſungen wurde, folgte die Anſprache, die Prof. Ar etz hielt, der erſt vor kurzem in den Lehrkörper der Anſtalt eingetreten iſt. Er ging von den napoleoniſchen Kriegen aus, wo ſich ſchon ein einiges Deutſchland langſam heranbildete. Er kam zu Bismarck und zum Verfailles von 1871, betonte, daß man durch das Ver⸗ ſailles des Siegs an das Verſailles der Vernichtung 1919 erinnert werde und ſchloß mit den Worten:„Der Reichs⸗ gründungstag ſoll eine Feſtigung ſein für die, die guten Willens ſind. Du ererbt von deinen Vätern haſt, er⸗ wirb es, um es zu beſitzen.“ Nach dem allgemeinen Geſang des Deutſchlandliedes wurde durch den Petersburger Marſch die kurze Feier beendigt. Mannheims großer Maskenball Faſching im weißen Rößl! Das iſt der Titel des diesjährigen großen Maskenballs im Roſengarten am Samstag, 30. Januar, in den Räumen des Roſengartens. Bernard Etté, der blonde Jazzkönig und Geiger, wird die ganze Nacht mit ſeinem berühmten Jazzorcheſter zum Tanze aufſpielen. Dazu werden zwei Orcheſter Mann⸗ heimer arbeitsloſer Muſiker zur Mitwirkung heran⸗ gezogen. Die geſamten Haupkdarſteller der lebendigen Revue⸗Operette werden an dem Abend anweſend ſein und die Jury bei der Faſchingskönigin⸗Wahl, die gegen Mitternacht der Höhepunkt des Feſtes werden ſoll, bilden. Sie werden auch dafür ſorgen, zuſammen mit den Steinweg⸗ Girls des Nationaltheaters und dem ganzen Ballett, das einige der ſchönſten Tänze aus der Operette während des Feſtes darbieten wird, eine humor⸗ volle„weiße Rößlſtimmung“ zu ſchaffen. Die Säle werden der Ausſtattung des„weißen Rößl“ in ihrer Ausſchmückung angepaßt ſein, der Nibelungen⸗ ſaal als rieſiger Wirtsgarten„zum weißen Rößl“, der Verſammlungsſaal als Mannheimer Hütte für die„Zünf⸗ tigen“, der Bierkeller als Skiablage für die ausgelaſſen⸗ ſten Skihaſen. Die Wandelhalle ſoll die Verbindung ſchaf⸗ fen zwiſchen den einzelnen Stimmungszentren. So iſt alles aufs beſte vorbereitet, damit der große Maskenball wieder der Clou des Mannheimer Karnevals und der ganzen Umgebung werden kann. Die Eintrittspreiſe ſind gegen das Vorjahr um ein bedeutendes ermäßigt worden und auch die Wirtſchaftspreiſe ſind zeitgemäß. Kommunale Chronik Karlsruher Bürgerausſchuß * Karlsruhe, 19. Jan. Der Karlsruher Bürgerausſchuß hat geſtern nach einer Pauſe von acht Monaten wieder eine Sitzung abgehalten. Die Saalſchlacht zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten mit ihren zwei Gerichtsprozeſſen brachte eine Verſchär⸗ fung der Geſchäftsordnung, über die jetzt beraten und abgeſtimmt werden ſoll. Scharf be⸗ kämpft wurde die neue Geſchäftsordnung vom Redner der Kommuniſten. Sozialdemokraten und Zentrum ließen ihre Zuſtimmung erklären. Die Ausſprache verlief durchaus ruhig; von einer ge⸗ reizten Stimmung war nicht das Geringſte zu be⸗ merken. Die Vorlage des Stadtrats wurde gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten angenommen. Urſprünglich ſtand eine Vorlage betreffend Ver⸗ breiterung des Stichkanals zum ſtädtiſchen Rhein⸗ hafen auf der Tagesordnung. Dieſe wurde aber vom Stadtrat zurückgezogen mit der vom Ober⸗ bürgermeiſter gegebenen Begründung, daß bei der zur Zeit noch unſicheren Lage der ſtädtiſchen Finan⸗ zen eine jährliche Belaſtung für Amortiſation und Verzinſung von 80 000 Mk. nicht verantwortet wer⸗ den könnte.— Ein kommuniſtiſcher Antrag auf ſo⸗ fortige Aufhebung des Diſziplinarverfahrens gegen Stadtrat Böning wurde vom Oberbürgermeiſter als rechtlich unzuläſſig erklärt, da die Stadtverwal⸗ tung auf die Entſcheidung der Staatsbehörde keinen Einfluß hat. Die übrigen Tagesordnungspunkte: Grundſtückserwerb und Verkauf, Geländetauſch, Notſtandsarbeiten, Auflöſung der Pferdehaltung beim ſtädtiſchen Fuhrpark uſw., löſten eine Debatte aus, fanden aber Zuſtimmung. Tarifſenkungen s. Bruchſal, 10. Jan. Zu einem recht erfreulichen Entſchluß iſt dey Stadtrat gekommen. Er hat die ſeit langem von ver⸗ ſchiedenen Seiten angeſtrebte Tarifſenkung der ſtädti⸗ ſchen Werke durchgeführt und die Preiſe für Gas und elektriſchen Strom geſenkt. Die Koks⸗ preiſe wurden um 10 v. H. geſenkt. Die Inſtallations⸗ abteilung ſenkt ihre Preiſe für Material und Ar⸗ beitslohn ebenfalls um 10 v. H. Die Einſparungen, die den Werken durch die neueſte Notverordnung ge⸗ bracht wurden, betragen nach ſorgfältigſter Berech⸗ nung für 1 cbm erzeugtes Gas 0,73 Pfg. u. für die vom Badenwerk bezogene KWh. 0,87 Pfg., wobei der An⸗ teil der Lohn⸗ und Gehaltskürzung pro 1 cbm Gas 0,48 Pfg. und je 1 KWh. 0,375 Pfg. beträgt. Bezüglich der Gaspreiſe wäre noch zu bemerken, daß der Tarif⸗ durchſchnittspreis vor dem Kriege in den Jahren 190814 im Mittel 15 Pfg. je ebm und für das Be⸗ triebsjahr 1930—31 15,25 Pfg., woraus erſichtlich iſt, daß ſchon die derzeitigen Preiſe für Gas den Vor⸗ kriegspreiſen entſprechen. Bei der derzeitigen Finanz⸗ lage der Stadt iſt es unmöglich, weitere Tarifſenkun⸗ gen durchzuführen, ohne die Finanzgebarung aufs ſchwerſte zu erſchüttern. In dieſem Zuſammenhang dürfte es intereſſieren, daß 1 Pfg. Gaspreisſenkung einem Einnahmeausfall von jährlich 10 000, und 1 Pfg. Strompreisſenkung einen ſolchen von 5 000/ verurſacht. Die große Notlage weiter Schich⸗ ten der Bevölkerung hat den ſtädtiſchen Werken auch einen erheblichen Rückgang ihrer Einnahmen gebracht, der ſich für das laufende Geſchäftsjahr auf über 100 000 Mark beläuft. Die Mietzinſe in ſtädtiſchen Altbau⸗ ten werden um 10 v. H. geſenkt. Auch bezüglich der ſtädtiſchen Neubauwohnungen tritt nach dem Vor⸗ ſchlag des Mietausſchuſſes, ſoweit nicht geſetzliche Gründe eine Ausnahme rechtfertigen, eine Senkung von durchſchnittlich 10 Prozent ein. Die Minderein⸗ nahmen der Stadt infolge der Mietſenkung betragen rund 12 000 l. 1 * Neuſtadt a.., 19. Jan. In der heutigen Sitzung des ſtädtiſchen Senats ſtellte nor Eintritt in die Tagesordnung die nationalſozialtſti⸗ ſche Fraktion einen Dringlichkeitsantrag auf Her⸗ abſetzung der ſtädtiſchen Gebühren und verlangte, daß dieſer Antrag öffentlich verhandelt werde. Dem wurde ſtattgegeben. Nach einer länge⸗ ren Debatte, in der es zu Eiferſüchteleien kam, weil jede Fraktion auch ſchon einmal dieſe Frage ange⸗ ſchnitten haben wollte, kam man zur Ablehnung des nationalſozialiſtiſchen Antrages, weil dieſer zu weitgehend ſei. Statt deſſen wurde ſodann einſtim⸗ mig einſchließlich der Stimmen der Bürgermeiſter der Antrag des Bürgermeiſters Ernſt angenommen, der dahin geht, den Werks⸗Ausſchuß zu beauftragen, die ſtädtiſchen Gebühren ab 1. Februar um 10 v. H. zu ſenken. In der Debatte wurde ausdrücklich be⸗ tont, die Stadtverwaltung habe die Pflicht, die aus der Notverordnung hervorgegangene Preisſenkung der Rohmaterialien, der Gehälter und Löhne auch der Bürgerſchaft zukommen zu laſſen durch Senkung der Gebühren. * * München, 19. Jan. Der bauernbünbleriſche Abgeordnete Hölzle hat an den bayeriſchen Preis⸗ kommiſſar einen Brief gerichtet, worin er ihn ein⸗ dringlichſt bittet, auf baldigſte Senkung der Strompreiſe, die wucheriſch ſeien und die die Schaffenden auf dem flachen Lande unerträglich be⸗ laſteten, hinzuwirken. Greife der Preiskommiſſar hier nicht ein, ſo werde die Petroleumlampe die Ueberlandzentrale auf die Knie zwingen. Trotz Einſparungen wenig Entlaſtung * Speyer, 19. Jau. Der Stadtrat beſchäftigte ſich in geheimer Sitzung mit dem Vollzug der bayeriſchen Verordnung zur Beſoldungs⸗ angleichung. Die Wohlfahrtslaſten in Höhe von 850 000“ verurſachen trotz bedeutender Einſparun⸗ gen nur eine mäßige Entlaſtung. Ein weiterer Ausfall wird entſtehen, wenn an die Senkung der öffentlichen Tarife gegangen wird, die wohl kaum vermieden werden kann. r——— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan ayſer- Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 7 nz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstelk! Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliſch in mae Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung. annheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Für die uns beim Heimgang unseres Ib. Großvaters und Schwiegervaters, Herrn Carl Hechler erwiesene Teilnahme sagen wir herzl. Dank. Vor allem dank en Wir Herrn Kirchenrat Maler für die trostreichen Worte, den Herrn Vertretern der Stadtverwaltung Mannheim und des evang. Altersheims, des Bad. Sängerbundes, der Mannheimer Liedertafel und des Bezirkslehrervereins für das ehrende Gedenken sowie für die zahlreichen Kranzspenden ö Mannheim, R 7, 23 Siati Karien 8 Munster i.., Zumsandestr. 33 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 20. Januar 1932 Adoll Maiser Die Beisetzung findet am Freitag, den 22 Beileidsbesuche dankend verbeten kapelle aus statt „Januar 1932, mittags 2 Uhr, von der städtischen Friedhof- Trauercir ueksachen„ in Brief- u. Kartenform fertigen wir in wenigen Stunden an PRUCKE REI D. Haas sermannbhaus) Telefon 24937 * t den n ver⸗ ſtädti⸗ Gas Koks. itions⸗ d Ar⸗ ungen, ng ge⸗ Zerech⸗ ie vom er An⸗ n Gas züglich Tarif⸗ Fahren 8 Be⸗ ich iſt, 1 Vor⸗ inanz⸗ enkun⸗ aufs hang enkung 0j ö von 5 Schich⸗ n auch bracht, über t ba u⸗ ich der Vor⸗ etzliche kung erein⸗ tragen utigen bhor ialiſti⸗ Her⸗ n und andelt länge⸗ „ weil ange⸗ nung ſer zu 5 nſt im⸗ 1 neiſter miſſar e die Mittwoch, 20. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 32 Am die Mannheimer Exwerbsloſen⸗ Siedlungen Die Ausführungen des Landesverbandes Baden im Reichsverband des deutſchen Gartenbaues in Nummer 14 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ brin⸗ gen den Standpunkt dieſes Verbandes und ſeiner Mitglieder gegenüber den Erwerbsloſenſiedlungen zum Ausdruck. Da wir in Mannheim ebenfalls ſolche Randſiedlungen haben, iſt es doch nötig, darauf hin⸗ zuweiſen, daß dieſe Mannheimer Siedlungen in Auf⸗ bau und Zweckbeſtimmung mit Siedlungen im üblichen Sinne des Wortes nichts zu tun haben. Es iſt gar nicht beabſichtigt, arbeitsloſe Großſtadt⸗ arbeiter zu Gärtner und Landwirten zu machen. Das iſt in Mannheim weder behauptet worden, noch glau⸗ hen die Siedler ſelbſt daran. Ein Vergleich mit land⸗ wirtſchaftlichen Siedlungen kann daher nicht gezogen werden. In Mannheim ſind bis jetzt 100 arbeitsloſe Familienväter auf dem Wege des freiwilligen Ar⸗ heitsdienſtes herangezogen worden zum Bau von kleinen Wohnhäuſern an dem Rande der Stadt. Aber dieſe Häuſer ſind nicht das Wichtigſte, ſondern das Stück Land von 1500 Qm., das ſie umſchließt. Auf dieſem Fleck Erde kann man aber wirklich keine land⸗ wirtſchaftliche Siedlung errichten, ſondern allerhöch⸗ ſtens Nahrungsmittel für den eigenen Bedarf erzeu⸗ gen und längſt nicht alle. Für Kartoffeln in aus⸗ reichender Menge würde die Fläche gar nicht aus⸗ reichen. Die Siedler wollen gar nicht ſiedeln, ſondern wie⸗ ber auf ihrem Beruf arbeiten, ſobald ſich die Möglich⸗ keit dazu ergibt. Inzwiſchen können ſie ihren Haus⸗ halt elaſtiſcher geſtalten und im Freien wohnen. Die 1500 Mark, die jeder als Kredit bekommt, ſind nicht verloren, ſie müſſen verzinſt werden und außerdem wird das Haus dafür erſtellt, das im Erbbau ver⸗ geben wird. Es kann alſo nicht damit ſpekuliert wer⸗ den. Bei dieſer Sachlage brauchen ſich die Siedler auch nicht um die Abſatzverhältniſſe ihrer Produkte kümmern; dafür iſt allein der Umfang der Familie maßgebend und nicht die Marktlage. Der Verbrau⸗ cherkreis wird deswegen nicht eingeſchränkt, weil er⸗ werbsloſe Familienväter auch ſonſt nicht zu den voll⸗ wertigen Verbrauchern gerechnet werden können. Sie werden nur einen Teil ihrer Lebensmittel erzeugen können und ſind nach wie vor auf den allgemeinen Markt angewieſen. J. W. Die in Nr. 14 erſchienenen Ausführungen des Landesverbandes Baden im Reichsverband des deut⸗ ſchen Gartenbaus e. V. bezüglich der Erwerbsloſen⸗ ſiedlungen zeugen von wenig ſozialem Verſtändnis einerſeits und von einer nicht unbeträchtlichen Doſis Eigennutz andererſeits. Bei dieſen Randſiedlungen ſollen die Siedler in die Lage verſetzt werden, ihren Hausbedarf an Gemüſe ſelbſt zu ziehen, während an eine Ueberſchußerzeugung in dem Ausmaße, daß ſie die berufsſtändigen Gärtnereien gefährden kön⸗ nen, nicht gedacht iſt. Mit dieſen Siedlungen ſoll den meiſteng ſchon lange 8 zur Untätigkeit verurteil⸗ ten Menſchen wieder ein Lebensziel und ⸗Inhalt ge⸗ geben werden, woran ſie ſich wieder aufrichten kön⸗ men. Aus den in großer Zahl eingegangenen Mel⸗ dungen und den bereits gemachten Anfängen iſt zu erſehen, daß der beſchrittene Weg erfolgverſpre⸗ chend iſt. Die Einwände des Gärtnerverbandes mögen bei landwirtſchaftlichen Großſiedlungen vielleicht zutref⸗ fen, beſonders wenn größere Kapitalien bei hohen Zinsſätzen aufgenommen waren, aber bei dieſen auf dem Grundſatz„Selbſthilfe“ aufgebauten Rand⸗ ſiedlungen ſcheidet ja dieſe Belaſtung ſo gut wie ganz aus. Wenn der Gärtnereiverband wiſſen will, daß es ſich bei dieſen Siedlern um faſt lauter zu Land⸗ und Gartenwirtſchaft ungeeignete Leute handelt, ſo ſtellt er ſeinen Mitgliedern ein ſchlechtes Zeugnis aus, wenn er dieſe Konkurrenz fürchtet. Die Auf⸗ faſſung des Gärtnereiverbandes, daß die vom Reich für dieſe Siedlungspläne vorgeſehenen 250 Millionen Mark den Gärtnereien zur Verfügung geſtellt wer⸗ den ſollten, damit dieſe beſſer und mehr produzieren können und dafür die 100 000 Siedler bei ſich in Arbeit yzu nehmen, iſt meines Erachtens unhaltbar, denn wenn es den Gärtnereien jetzt ſchon nicht mög⸗ lich iſt, ihre Erzeugniſſe unterzubringen, was wollen ſie dann erſt mit dem geſteigerten Ertrag anfangen? Wie will der Gärtnereiverband dieſe 100 000 Er⸗ werbsloſen beſchäftigen, von denen er ſelbſt behaup⸗ tet, daß ſie zur landwirtſchaftlichen und Gartenarbeit nicht geeignet ſind? Gewiß, den Gärtnereien mag es zurzeit auch ſchlecht gehen, aber welchem Geſchäftszweig geht es heute gut? Es hat doch heute jeder, gleichviel, was er arbeitet, zu kämpfen. Da darf man nicht gleich immer nach wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen— gemeint ſind wohl Schutzzölle— rufen. Jedenfalls erwarten viele durch lange Arbeitsloſigkeit faſt ver⸗ zweifelnde Menſchen durch das Randſiedlungsprojekt eine Beſſerung ihrer Lage. Daß ſie ſich mit ihrer gan⸗ zen Kraft dafür einſetzen müſſen, darüber 1 5 ſich ganz beſtimmt klar. Preisſenkung bei der Straßenbahn Wohl mancher Abonnent der ſtädtiſchen Straßen⸗ Mannheim⸗Ludwigshafen hat mit Freude von der Herabſetzung der Straßenbahn⸗Tarife geleſen. Es wird auch wohl keiner dabei ſein, dem die Herab⸗ ſetzung nicht recht willkommen iſt. Denn jeder muß heute ſehr rechnen. Warum aber müſſen hier wie⸗ der Ausnahmen gemacht werden? Warum ermäßigt man nur die Netzkarten beider Stadtgebiete und die Streckenkarten von außerhalb des Ringes in das Stadtinnere und nach außerhalb des Ringes. Warum kann man nicht ebenſogut die Streckenkarten mit Fahrtberechtigung auf den Linſen von Mannheim und Ludwigshafen ermäßigen. Viele Angeſtellte, die in Ludwigshafen wohnen, müſſen nach Mannheim ins Geſchäft und umgekehrt Geht man hier vielleicht mach dem Prinzip vor: wer in Ludwigshafen wohnt, erhält von Mannheim keine Vergünſtigung. Ich glaube, es wäre beſtimmt im Intereſſe vieler an⸗ derer Abonnenten, wenn ſich die maßgebende Stelle hierzu äußern würde.„„ Eine Zuſchrift Die Ausführungen des Herrn Prof. Dr. le Cou⸗ tre über dieſes Thema im Verband Deutſcher Diplom⸗Kaufleute in der hieſigen Preſſe geben mir Veranlaſſung, die bewußte Tendenz eines großange⸗ legten Vortrags vom Standpunkt eines vorurteils⸗ loſen, freien Bücherreviſors näher zu erörtern. Wer zwiſchen den Zeilen zu leſen vermag, wird ſich des Eindrucks nicht erwehren können, daß Herr Prof. le Coutre den neuen Typ des Würtſchafts⸗ prüfers durch einen beſtimmten Berufsſtand zu privelegieren ſucht. Die Handelshochſchulen ſollen zum Sprungbrett für den„betriebswirtſchaftlich gut geſchulten kaufmänniſchen Nachwuchs“ werden, um in der Praxis ein finanziell ausſichtsreiches Betäti⸗ gungsfeld vorzufinden. Was unter einem„betriebs⸗ wirtſchaftlich gut geſchulten kaufmänniſchen Nach⸗ wuchs“ zu verſtehen iſt, dürfte nicht ſchwer zu erraten ſein. Es iſt ſehr bedauerlich, doch leicht verſtändlich, daß Herr Prof. le Coutre in ſeinem Vortrage über den Wirtſchaftsprüfer in außergewöhnlichem Maße— wenn auch in etwas verſchleierter Form— dem akademiſchen Prinzip das Wort redet. Sein Verlan⸗ gen nach größter Vorſicht und ſchärfſter Ausleſe bei den Zulaſſungen läßt an Deutlichkeit nichts zu wün⸗ ſchen übrig. Indeſſen iſt es aber eine irrige Luf⸗ faſſung, zu glauben, daß durch die Bevorzugung eines beſtimmten Berufsſtandes zur Zulaſſung als öffent⸗ lich beſtellter Wirtſchaftsprüfer der notleidenden Wirt⸗ ſchaft als auch dem Berufsſtande ſelbſt geholfen wäre. Was die Wirtſchaft braucht, iſt ein Stamm von wirt⸗ ſchaftsprüfern, der weder an„Dogmen“ noch an „Theorien“ gebunden iſt. Der geſunde Sinn für das „Volkstümliche“, für das„Natürliche“ und„Objek⸗ tive“ wurzelt aber gerade in jenen Bücherreviſoren, die man von oͤem neuen Betätigungsfeld bewußt fernzuhalten ſucht. So wird der„betriebswirtſchaftlich geſchulte Wirt⸗ ſchaftsprüfer“ ſeiner Urteilsbildung vielleicht ein an⸗ deres Agens zu Grunde legen, als der„Außenſeiter“. Während der erſtere, beeinflußt durch Hochſchule und Studium, in ſeiner Vorſtellungswelt an Prinzipien und Dogmen„ſeiner“ Wiſſenſchaft gebunden iſt, bleibt es letzterem unbenommen, von autodidaktiſcher Warte vorurteilslos jener Erkenntniſſe ſich zu bemächtigen, die Wiſſenſchaft und Irrtum als Kauſalgeſetz ſo vor⸗ trefflich miteinander verbindet. Das freie Spiel der Kräfte muß auch in dem neuen Berufsſtand der Wirtſchaftsprüfer ſeinen Niederſchlag finden, will man nicht Gefahr laufen, aus dem Nero einen Zero zu machen. Gerade das kaufmänniſche Berufsleben in der Privatwirtſchaft erheiſcht Perſön⸗ lichkeiten, die die Betriebe und die Werke aus der „Vogelperſpektive“ prüfen und eine gewiſſe Diſtanz zur ſogenannten Wiſſenſchaft zu wahren wiſſen. Ob Akademiker oder Nichtakademiker die Bilanzen, Be⸗ triebe und Werke prüfen, iſt an ſich gleichgültig und bedarf keiner näheren Begründung. Völlig abwegig iſt es aber, einem beſtimmten Berufsſtande Konzeſſio⸗ nen zu machen u. ihn gleichſam für die Aufgaben des Wirtſchaftsprüfers zu prädeſtinieren. Die Natur läßt ſich keine Vorſchriften machen, ebenſowenig dürfte eine beſtimmte Kategorie von Wirtſchaftsprüfern in der Lage ſein, die beſtehende Wirtſchaftsmiſere zu meiſtern. In dieſem Sinne bei den! zuſtändigen Handels⸗ kammern einzuwirken, iſt Aufgabe der Wirtſchaft und aller daran intereſſierten Kreiſe. N And die Antwort darauf Auch die vorſtehenden Ausführungen verlocken dazu, zwiſchen den Zeilen zu leſen. Aber ſie lehren auch, wie leicht man dabei fehl gehen kann. Meine Anſicht iſt die, daß für verantwortliche Stellen im Wirtſchaftsleben die beſten Leute zu fordern ſind und daß es demgegenüber unerheblich iſt, welchen Ausbildungsgang ſie durchgemacht haben, ſofern ſie nur durch entſprechende Begabung, Er⸗ fahrung, Sachkenntnis und vorzuweiſende Leiſtun⸗ gen für die ihnen geſtellten Aufgaben ausreichend legitimiert ſind. Ich habe daher in meinem Vortrage wiederholt, insbeſondere auch am Schluſſe ausdrücklich geſagt, daß ich gerade auch für ältere und erfahrene Praktiker in der Wirtſchaftsprüfertätigkeit— ſie hier auch im weiteren Sinne aufgefaßt— ein ſehr erfolgverſprechendes Tätigkeitsfeld ſehe, das man⸗ chem die Zukunftsſorgen verſcheuchen kann. Ebenſo trete ich oͤafür ein, daß man qualifizierten jüngeren Praktikern immer den Zugang zur Wirtſchafts⸗ prüfertätigkeit offen laſſen ſoll, weil man damit ſehr wertvolle Kräfte gewinnt und der Volkswirtſchaft wie dem Volke nützt. Kein Zweifel beſteht darüber, daß zum Wirt⸗ ſchaftsprüfer aber nur beſonders befähigte, erfah⸗ rene und allſeitig geſchulte Bewerber zugelaſſen werden können. Ich trete nicht für das Aka⸗ demikerprinzip ein, wohl aber für fachwiſ⸗ ſenſchaftliche Bildung. Dieſe iſt aber jedem zugänglich, der die Befähigung, Anlage und Liebe zu wiſſenſchaftlicher Arbeit mitbringt. Die Handels ⸗Hochſchulen ſind für die Wirtſchaftspraxis da, ſie ſollen mit ihrer Forſchungsarbeit dem Wirtſchaftsleben nützen, ſie ſollen durch ihre Lehreinrichtungen die zukünftigen Leiter für die Betriebe und Unternehmungen aus⸗ bilden und tüchtige Handelslehrer für die Berufs⸗ ſchulen erziehen. Jeder Praktiker kann die Vorleſungen und Semi⸗ nare der Hochſchulen beſuchen und die fachwiſſen⸗ ſchaftlichen Werke leſen. Er iſt damit in der Lage, ſich eine akademiſche Bildung zu erwerben wie jeder immatrikulierte Student auch. Auch der Autodiktat, der ſich allein durch das Studium von guten Büchern und ihre ſelbſtändige geiſtige Verarbeitung weiter⸗ bringt, erwirbt ſich doch im Grunde eine wiſſenſchaft⸗ liche Bildung. Nicht der formale Ausbildungsgang iſt das Entſcheidende, ſondern die fachwiſſenſchaftliche Der Wirlichaftsprüfer/ Erwartungen und Be fürchtungen und die Fähigkeit, ſie in der Wirtſchaftspraxis erfolgreich verwenden zu können. Wenn allerdings Ausbildung nals ſolche Nutzen Wirt⸗ ver⸗ viel⸗ weiß, nur Herr Kritiker den jeder fachwiſſenſchaftlichen Bildung für die ſchaftspraxis verneint, können wir uns nicht ſtehen. Ich habe ſelbſt eine langjährige und ſeitige kaufmänniſche Praxis abſolviert und wieviel ſie bietet, aber ſie bildet doch immer zum Spezialiſten auf beſtimmten Gebieten aus. Der Wirtſchaftsprüfer muß aber ein Mann ſein, der mit allen Sparten der Betriebstätigkeit ver⸗ traut iſt und alle die mannigfachen modernen Be⸗ triebstechniken(wie Kalkulation, Erfolgsrechnung, Bilanzkritik, Statiſtik, Budgetweſen, Betriebsorga⸗ niſation) ſelbſt ſo beherrſcht, daß er kontrollierend alles wirtſchaftlich Weſentliche über den Betrieb damit offen legen kann. Den Wirtſchaftsprüfern dafür die allſeitige fachliche Ausbildung in Grund⸗ lage und Ergänzung ihrer Praxis zu vermitteln, iſt eine ſelbſtverſtändliche Aufgabe für die Handels⸗ Hochſchulen. Zuſammenfaſſend möchte ich ſagen: ., Ich bin der Anſicht, daß der Wirtſchaftsprüfer neben guter wirtſchaftlicher Befähigung und Erfah⸗ rung über eine erſchöpfende fachliche Schu⸗ lung verfügen muß. 2. Wie er dieſe erreicht, ob allein durch die Praxis, oder auf dem Wege ergänzenden Literatur⸗ ſtudiums, oder durch Benutzung der auf den Han⸗ dels⸗Hochſchulen gebotenen Studien⸗Einrichtungen kann ihm frei geſtellt bleiben. Das Weſent⸗ liche iſt, er entſpricht den Anforderungen, die an einen Wirtſchaftsprüfer, der ja doch praktiſch die Betriebstätigkeit und Wirtſchaftsführung großer Aktiengeſellſchaften kritiſch durchprüfen ſoll, geſtellt werden. Im übrigen ſind dieſe Anforderungen ge⸗ ſetzlich bzw. amtlich feſtgelegt. 3. Der zweckmäßigſte Weg dazu wird immer der über die Studienein richtungen der Handels⸗Hochſchulen ſein. Gerade unſere Mannheimer Handels⸗Hochſchule iſt in der glück⸗ lichen Lage, in dieſer Richtung viel bieten zu kön⸗ nen. Sie tut es mit beſonderer Freude in dem Be⸗ wußtſein, damit beſonders auch manchem tüchtigen und befähigten jungen und alten Mannheimer Bür⸗ ger, den die Ungunſt der Zeit aus ſeiner praktiſchen Tätigkeit geworfen hat, nützen zu können. le Coutre Hundeſteuer, Wirtſchaftsnot Bei der letzten Viehzählung wurde feſtgeſtellt, daß die Zahl der Hunde gegen das Vorfahr eine Ver⸗ minderung um 831 Stück aufweiſt. Für die Stadt⸗ verwaltung machte dies einen Einnahmeausfall von 49 860/ aus. Im Jahre 1922 betrug die Zahl der Hunde in Mannheim 10 591, heute ſind noch 4718 Hunde vorhanden. Es ſind alſo inzwiſchen 5873 Tiere beſeitigt worden. Iſt ſich die Stadtverwaltung mit ihrer großen Zahl von Arbeitsloſen darüber klar geworden, welches Volksvermögen damit verloren gegangen iſt? Die Hundezucht ſpielt für Deutſch⸗ land ſchon längſt nicht mehr eine nebenſächliche Rolle, der da viele Hunde gut nach dem Ausland und ſogar nach Amerika verkauft werden können, ſo daß, wenn der Wert eines Hundes auf den minimalen Betrag von 20% angenommen wird, dem Volksvermögen in Mannheim ein Betrag von 117 460/ verloren gegangen iſt. Das ſpielt aber noch nicht einmal die Haupt⸗ rolle, denn jeder Hund bedarf der Fütterung. Mit der Herſtellung von Halsbändern, Hundeleinen, Ket⸗ ten uſw. werden weiterhin die Metall⸗ und Leder⸗ warenfabriken beſchäftigt. Würde im ganzen Deut⸗ ſchen Reich mit der Hundeſteuer in ähnlicher Weiſe verfahren werden, wie in Mannheim, ſo würde eine noch größere Anzahl von Arbeitern der Arbeits⸗ loſigkeit anheimfallen. Wiſſen die Mannheimer Stadtväter nicht, daß manche arme Familie durch Züchten von Hunden ebenfalls ſich kleine Nebenein⸗ nahmen verſchaffen konnte? Iſt es denn ſo neben⸗ ſächlich, wenn dieſe Einnahmen ausfallen? Es muß angenommen werden, daß die Stadt⸗ väter in das Weſen der Hundehaltung noch gar nicht ſo weit eingedrungen ſind, daß ſie dieſe Argumente berückſichtigt haben, ſonſt könnte es nicht dazu ge⸗ kommen ſein, daß Maßnahmen, wie die vierfache Erhöhung der Hundeſteuer auf 60 /, getroffen wer⸗ den konnten. Oder hängt das Wohl und Wehe der Stadt Mannheim von der Hundeſteuer im Betrag von 283 080/ ab, wovon der Staat noch einen Teil an ſich zieht? Wie will die Stadt überhaupt ihre Maßnahmen rechtfertigen? Hat ſie durch eine um⸗ fangreichere Hundehaltung größere Ausgaben in ihrem Etat? Sind etwa, wenn dieſe Seite heran⸗ gezogen werden ſollte, wegen den Hunden mehr Straßenreiniger angeſtellt worden oder iſt deren Anzahl nicht ohnehin gewachſen, trotz der bedeutend verminderten Hundezahl? Welcher Unfriede wurde geſchaffen durch die Steuererhöhung? Es iſt gar nicht auszurechnen, welche Arbeits⸗ gelegenheit und welcher Verdienſt den Geſchäfts⸗ leuten erwachſen würde, wenn heute noch 10 591 Hunde, alſo 5873 Stück mehr, vorhanden wären! Es dürften dabei nicht unerhebliche Summen in Frage kommen, die zu einer ernſtlichen Ueberlegung An⸗ laß geben ſollten, und zwar dahingehend, ob es nicht zweckmäßiger und einträglicher iſt, die Hun de⸗ ſteuer herabzuſetzen, und zwar etwa auf die Hälfte, alſo auf 30 1. Dadurch würde die Hunde⸗ zucht gefördert und es würden weitere Einnahmen erzielt, ſo daß letzten Endes auch der Stadt Mann⸗ heim wieder mehr Steuern zufließen würden. Veritas. Geſchäftliche Mitteilungen * Um den deutſchen Auswanderern durch Fürſorge und Beratung helfen zu können, hat der kath. St Raphaelsver⸗ ein und die ev.⸗luth. Auswanderermiſſion in Hamburg Auswandererheime gegründet. Von dieſen werden auch dauernde Beziehungen zu den ödeutſchen Vereinen in Ueber⸗ ſee gepflegt, um den neu ankommenden Auswanderern mit Rat und Tat beizuſtehen. Zur Erhaltung dieſer Heime und dieſer umfangreichen Fütrſorgetätigkeit veranſtaltet der St. Raphaelsverein und die ev.⸗luth. Auswanderermiſſion eine gemeinſame Lotterie, die vom Hamburger Senat ge⸗ nehmigt und in faſt allen deutſchen Staaten zugelaſſen iſt. Die Ziehung findet garantiert am./10. Februar ſtatt. Der Lospreis beträgt nur 1. Die Loſe ſind bei der Fa. J. Stürmer, Lott.⸗ Unternehmer, Mannheim O 7, 1 und in allen Verkaufsſtellen zu haben. — der neue Poſt- Tarif Gültig ſeit 15. Januar 1932 Die neuen Inlandsgebühren für Briefe und Poſt⸗ karten gelten auch im Verkehr mit dem Saar⸗ gebiet, der Freiſtadt Danzig, Litauen und Memel⸗ gebiet, Luxemburg und Oeſterreich. Brieſe im Ortsverkehr Briefe im e bis 20 g„ e über 20 bis 250 g 15 Pf. über 20 bis 250 g 25 25 über 250 bis 500 g 20 Pf. über 250 bis 500 g 40 Pf. Poſt karten im Ortsverkehr 3 ka e een. Druckſachen in Briefform b. 20 g 4 Pf. in Form einfacher, offen über 20 bis 50 g 5 Pf. verſandt. Karten. auch über 50 bis 100 g 8 Pf.: mit anhängend. Ant⸗ über 100 bis 250 g 15 Pf. wortkarte.. 3 Pf. über 250 bis 500 g 80 Pf. Geſchäftspapiere und Miſchſen dungen bis 250 g. 15 Pf. über 250 1 e 30 Pf. Waren roben Briefpäckch. 1 135 60 Pf. bis 250 g 185 Pf. Sonſtige Püc ben über 250 bis 500 KR 30 Pf. bis 2 Kg 40 Pf. Pakete Für Pakete wird wieder eine Zuſtellgebühr erhoben. Dieſe wird mit 15 Pf. für jedes Patet, die auch vom Abſender voraus bezahlt werden kann— ohne Rück⸗ ſicht auf das Gewicht des einzelnen Pakets oder auf die Verſendung mehrerer Pakete mit einer Paket⸗ karte— im Falle der Zuſtellung vom Empfänger ein⸗ gezogen. Die Paketabholvergütung fällt weg. Der Freimachungszwang für Poſtpakete wird gleich⸗ zeitig aufgehoben, für nichtfreigemachte Pakete bis 5 Kilogramm einſchließlich wird neben dem Fehl⸗ betrag ein Gebührenzuſchlag von 10 Pf. nacherhoben. Die neuen Paketgebühren betragen im Einzelnen: Im Paketverkehr 1 Oſtpreußen Gebühr un em übrigen 2. Zone] 3. Zone] 4. Zon Reich wird d. Gebühr 1. Zone uber 58 über 180 15675 5. gone der jeweilig nächſt⸗ 18 bis bis bis über niedrigeren one in 75 km 150 Em 875 Em 750 Em 750 km Anſag gebracht m Mum. NpiI MN Nr M Ri RU R pf Für Pakelt 5s 5 e ö 0 8 6 kg— 35— 150— 80— 90 1— 1 35— 40— 50 1 120 140 ))%%%%%TCCCCCC0TVTCT „ 8„„— 50— 80 140 180 220 „ 9„ 10„ 55— 90 160 210 250 „ 10„ 11„ 65 1405 180 235 200 „ 11„ 42, 2 50 320 „12„ 13„ 85 135 220 2 85 350 „ 13„ 14„— 95 7 50 2 40 310 380 1 1105 165 2 60 335 410 „„ 1115 180 2 80 350 440 „„ 125 195 3— 385 470 „„ 135 210 320 4 10 5 2 145 2 25 3 40 435 5 30 19„ 20 1455 240 360] 460 560 W 4 rt b 14e f e leinſchließlich Danzig) 1. Gebühr für einen gewöhnlichen Brief, 2. die Verſicherungsgebühr 5 je 500 R/ der 0 Wertangabe 5„ 10 Pf. 3. die Behandlung sgebühr bis 100 R% Wertangabe einſch l. 40 Pf. über 100 R./ Wertpakete 1. Gebühr für ein gewöhnliches Paket 2. die Verſicherungsgebühr 11585 ie 500 1 der Wertangabe f e 8. die Behandlungsgebühr a) für verſiegelte Wertpakete bis 100 R. Wertangabe einſchl. Über 100 N 5 b) f ür unverſlegelte Wertpakete (zuläſſig bis 300.) Poſtſcheck(ausſchl. Saargebiet) 5 Einzahlung. m. Zahlkarte üb. 750 bis 1000 R bts 10 R. 10 Pf. üb. 1000 bis 1250 R itber 10 bis 25 R. 15 Pf. üb. 1250 bis 1500 R. 4 ſtber 25 bis 100 R. 20 Pf. üb. 1500 bis 1750 R. über 100 bis 250 R/ 5 Pf. üb. 1750 bis 2000 R. über 250 bis 500 R. 30 Pf. über 2000 R. tber 500 bis 750 R. 40 Pf.(unbeſchränkt) Poſtreilſeſchecke(bis 2500.) Poſt an welſungen 0 1000 R. b. 100 bis 250 R bis 10 R 20 Pf. J. 24 1 üb. 250 bis 500 R. üb. 10 bs 25.“ 30 Pf 16 üb. 25 bis 100 R/ 40 Pf. üb. 750 bis 1000 R. Telegraphiſche Poſtanweiſungen bis 25 R. 1759 1 250 b. 500., 4.— R. 4 * 88 S8 888 S8 — 2— 2 85 S 8888 88 5 7 lüb. 25 b. 100 N..— R. üb. 500 b. 750 R..80 N. iwb. 100 b. 250 R./.50 R. L üb. 750 b. 1000.,.—., für jede weiteren 250 R. oder einen 4 davon men Telegramme im Ortsverkehr und 1 Preſſetelegramme für jedes Wort(Mindeſt⸗ berechnung 10 Wörter)) Telegramme im Inlaondsverkehr f. jedes Wort(Mindeſtberechnung 10 Wörter). 18 Pf. dringende Telegramme das Doppelte. Nebengebühren — R. 3 f. Eiwſchreiben(für alle Poſtſendungen) 90 Pf. Eilbeſtellgebühr(b. Vorausbezahlg.) 1. für Briefſendungen im Ortszu⸗ ſtellbezirk. 5 VV im Landzuſtelbezirk 1„ 2. für Pakete im Peissuteubent 8 60 Pf im Landzuſtellbezirk 5 2 120 Pf. Laufzettel 5. 50 Pf. Rückſcheingebühr 3. e unzuſtellborkelts meldung 30 Pf. Ausland Briefe(Meiſtgewicht 2 kg) bis 20 g 25 Pf. für jede weiteren 20 g 15 Pf. nach Tſchechoſlowakei und Ungarn bis 20 8 20 Pf. jede weiteren 20 g nach Tſchechoflowakei.. 15 Ff. jede weiteren 20 f nach Ungarn. 10 Pf. Poſt karten 5 15 Pf. jedoch nach Tſchechoflowokei und Ungarn 5 10 Pf. Druckſachen je 50 8 5 Pf. (nach Ungarn wie Inland, Meiſtgewicht e Kg) e(Meiſtgewicht 2 11 je 50 g 4„„ 5 mindeſtens 83„„ (nach Ungarn wie In lans) mindeſtens 20 Warenproben(Meiſtgewicht 500 g) je 50 5 (uach Ungarn wie Inland) mindeſtens 10 5 Mittwoch, 20. Januar 1932 Das Sterben im deutſchen BVankgewerbe Die Vertrauenskriſe des Jahres 1931 hat ihre Opfer in erſter Linie im Bankgewerbe gefordert. Dieſe Ent⸗ wicklung darf nicht Wunder nehmen, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß die Kreditinſtitute im Mittelpunkt des Stur⸗ mes ſtanden. 226 Bankfirmen ſchieden im vergangenen Jahr infolge von Inſolvenz aus dem Berufe aus, nach 161 im Jahre 1930 und nur 1285 in 1929. Die Zunahme beträgt alſo(rein zahlenmäßig) 40 v. H. gegenüber 1930 und faſt 90 v. H. gegen 1929. Die ſtärkſte Häufung der Schwierigkeiten findet ſich— im Gegenſatz zum Vor⸗ jahre— in der zweiten Jahreshälfte. Zumeiſt waren bei den Fällen von Bankinſolvenzen jedoch die Verluſte weniger einſchneidend als in der Induſtrie. Die Be⸗ mühungen um Vergleichung waren bei den Bank⸗Zuſam menbrüchen relativ oft von Erfolg. Das beſtätigt eben⸗ falls die Inſolvenzſtatiſtik, die im Bankgewerbe während der zweiten Hälfte 1931 nur 57 Konkursfälle bei 68 Ver⸗ gleichsverfahren meldet. Abgeſehen von einigen kraſſen (bekannten) Fällen iſt der Status der zuſammengebroche⸗ nen Banken durchſchnittlich günſtiger geweſen als 1930. Die Quotenausſchüttung dürfte ſich infolgedeſſen im Ver⸗ gleich zum Vorfahr erhöhen. Inſolvenzen von Bankfirmen Konkurſe Vergleichsverfahren 1929 1930 1931 1929 1930 1931 1. Quartal 18 28 29 6 29 17 2. 5 14 24 28 4 14 27 8. 5 2¹ 25 80 5 12 24 „ 46 24 27 1¹ 11 44 Zuſammen: 99 101 114 26 60 112 Im letzten Quartal 191 ſtellte ſich das Verhältnis von Konkurſen zu Vergleichsverfahren auf 100:152, in der gleichen Zeit 1930 dagegen auf 100:50; das Geſamtergeb⸗ nis der Inſolvenzen in der übrigen Wirtſchaft ſtellte ſich Ende 1931 auf 100:7g. Bei einem Beſtande von ro. 8000 Kredit⸗ und Hypo⸗ thekenbanken und ebenfalls 8000 Kreditgenoſſenſchaften war der Anteil der Zuſammenbrüche des Jahres 1991 alſo geringer als 1 v. H. Die Verluſte können mithin keinesfalls als kataſtrophal angeſprochen werden, beſon⸗ ders wenn man die Zahlen der amerikaniſchen Bank⸗ fallimente(1931: 2100 gegen 1345 im Jahre 1980) dem gegenüber betrachtet. Sparkaſſenkonzentration in Heſſen⸗Naſſau Frankfurt, 20. Jan.(Eig. Dr.) Wie im ganzen Reich, wird auch in Heſſen⸗Naſſau die Sparkaſſen reform durch Konzentration und Zuſammenlegung einzelner Sparkaſſen vorbereitet. Die Pläne werden beſonders von der Regierung in Kaſſel ſchon ſeit Jahren betrieben. Der Sparkaſſenverband von Heſſen⸗ Naſſau vertritt die Auffaſſung, daß dabei eine Zuſammen⸗ legung nur da zweckmäßig iſt, wo einer Sparkaſſe nur ein kleines wirtſchaftliches Gebiet zur Verfügung ſteht, das eine rentable ſelbſtändige Entwicklung mit der genügen⸗ den Organiſation nicht geſtattet. Es kommen alſo für dieſe Zwecke nur kleinere Orte und Städte in Betracht. Man rechnet für die ganze Provinz Heſſen⸗ Naſſau mit etwa zehn Sparkaſſen, die in Frage kommen werden. Im Zuge dieſer Rationaliſierung Mannheimer Zeitung Verſtärkte Zollrüſtung Deutſchlands Reichspräſi⸗ maß nah⸗ Lie hland war aßnahmen, Rur d Deutſch⸗ ins Leben Reihe an⸗ aßnahmen gen mit billigen roffen haben, die regelt aber nicht nur die Frage der tidu zölle bei Vor g infolge äh echterung, ſondern verſtär ganz allgemein die deutſche Zollrüſtung durch umfaſſende Beſtimmungen. Es wird nämlich ein Weg er⸗ öffnet, Zollzuf äge auch für ſolche Waren zu er⸗ heben, die aus Ländern ſtammen, mit denen Deutſchland keinen Handels vertr. ag unterhält, oder die in ihrer Zollpolitik deutſche Produkte ungünſtiger behandeln, Reiche. Letz⸗ he Lieſeranten, b trotz des Fort⸗ s der Meiſtbegünſtigungs⸗Klauſel eine kontin⸗ gentmäßige Beſchränkung auf ſolche Waren durchführen, an denen Deutſchland in ſeinem Export be⸗ ſonders intereſſiert iſt. In Zukunft iſt es al ſo möglich, Kampfzölle auch dann e inzu⸗ führen, wenn ein Handelsvertrag beſteht, aber der fremde Staat die Meiſtbegün⸗ ſtigungs⸗Klauſel in ſeinem Sinne weit⸗ herzig interpretiert oder, wie man vom deutſchen Standpunkte aus ſagen könnte, dieſe Klauſel etzt. Der Wille zur friedlichen Beilegung derartiger Konflikte wird von der deutſchen Regierung inſofern zum Ausdruck ge⸗ bracht, als man von der Einführung ſolcher Kampf⸗Zoll⸗ zuſchläge für die Dauer von 6 Monaten A bſtan d nehmen kann, wenn neue Handels ver⸗ (rags⸗ Verhandlungen zur Regelung des Strelt⸗ objektes eingeleitet ſind. Mit der Klauſel müßte auch das Ausland zufrieden ſein. Sie zeigt, daß Deutſchland zum Frieden mit Jedem bereit, aber auch zum Kampfe gerüſtet iſt, wenn es heißt, ſeine jetzige ſchwierige Lage gegen die Umwelt zu vertei⸗ digen. Das geſteckte Ziel, die verheerenden Wirkungen des ausländiſchen Valuta⸗Dumpings von der deutſchen Wirt⸗ ſchaft fern zu halten, wiegt erheblich mehr als manche Nachteile, die die neueſte Verordnung des Reichspräſi⸗ denten enthält. durch Schließung unrentabler Inſtitute kann aber kein ſchematiſches Maß angelegt werden, das etwa von der Höhe der Einlage ausgehe. N ach müſſen auch die hi⸗ ſtoriſchen Verhältniſſe ber ichtigt werden. Gleich⸗ zeitig iſt es eine Erfahrun Statſache, daß häufig kleinere Sparkaſſen und Sparkaſſenfilialen größeres Vertrauen ge⸗ nießen als ein unbekanntes Inſtitut in der Kreishauptſtadt. zuſammengelegt, wo Damit wird alſo vor allem dort Kreiſe mehrere ſelbſtändige Sparkaſſeninſtitute unterhalten, oder auch wo ſich eine ſtädtiſche und eine Kreisſparkaſſe überſchneiden. Näheres wird erſt dann mitgeteilt werden können, ſobald die Oberpräſidemten der preußiſchen Auf⸗ ſichtsbehörde in Berlin ihre Berichte übermittelt haben. O Verein. Stahlwerke AG.— Dividendenlos?(Eig. Dr.) Für die Btlanzſitzung des Aufſichts rats iſt der 23. Februar in Ausſicht genommen. Die von der überaus ungünſtigen Entwicklung im Ruhrbergbau und in der Eiſeninduſtrie be⸗ einträchtigten Ergebniſſe ſowohl der Zechen wie auch der Hütten⸗ und Walzwerksbetriebe werden ebenſo wie bei Klöckner, Gute Hoffnungshütte und Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen für 1930/1 die Ausſchüttung einer Dividende nicht geſtatten. OEine Woche Arbeitspauſe im Hüttenbetrieb der Gute Hoffnungs⸗Hütte Oberhauſen A.(Eig. Dr.) Die Ver⸗ waltung der Gute Hoffnungs⸗Hütte Oberhauſen Ac hat beſchloſſen, den Hüttenhetrieb in der Woche vom 24. bis 31. Januar ſtillzulegen. Die Maßnahme wird mit Abſatzmangel begründet. Von dieſer achttägigen Betriebs- einſtellung werden rund 2000 Arbeiter betroffen, die bereits zwiſchen Weihnachten und Neujahr zehn Tage wegen Schließung feiern mußten. Trotz Laval-Rede Freiverkehr anziehend Prof. Wagemanns Währungsplan und die Dollarbewegung der letzten Zeit bewirkten f Kursbefeſtigungen/ Spä terhin wieder abbröckelnd Pfandbriefe weiter im Angebot Berlin, 20 Jan.(Eig. Dr. Nach der geſtrigen Rede Lavals muß man wohl den Eindruck haben, daß wieder einmal eine poltti⸗ ſche Gelegenheit verpaßt worden iſt, um der Welt den wirtſchaftlichen Frieden zu bringen. Es iſt eigentlich dasſelbe Manöver Frankreichs, das man ſeiner⸗ zelt beim Hoovermoratorium beobachten konnte; Zer⸗ mürbungs⸗ und Verſchleppungstaktik ſoll die Unſicherhett verſtärken, um den Vertragsgegner gefügiger zu machen. Dieſe augenblickliche politiſche Situation wäre ohne Zmeifel ein Grund für eine weitere, Abſchwächung ge⸗ worden, wenn nicht ein anderes Moment währungspoli⸗ tiſcher Natur dem entgegengeſtanden hätte. Der BBC. hat einen Währungsplan Prof. Wage manns veröffentlicht, der angeblich für die deutſchen Zahlungs⸗ mittel andere Deckungsmethoden beabſichtigt, und aus die⸗ ſen Gedankengängen wurde naturgemäß wieder einmol die Angſt vor der Inflation geboren. Die Dis⸗ kuſſionen um die Stabilttät des Dollars ſetzten ſich auch heute in ben Bankbüros fort, und man beleuch⸗ tete die in Amerika vorgenommenen Kreditausweitungen im Zuſammenhang mit den anhaltenden Goldabzügen Frankreichs. 8 Gegen geſtern abend ſetzten ſich in den ſogenannten Fa⸗ vortten mehrprozentige Kursbeſſerungen durch, wobei die Umſatztätigkeit aber gar nicht ſo lebhaft war, wie es vielleicht den Anſchein hatte. Bankaktien waren mit Ausnahme der Reichsbankanteile kaum ver⸗ ändert, auch am Montan markt beſtand nur für Mannes⸗ mann, Rhein. Braunkohlen, Rheinſtahl und Phönix etwas Intereſſe. Kunſtſeideaktien waren nur um ca. 1 v. H. geheſſert, auch Kal werte lagen verhältnismäßig ruhig, dagegen hatten die Elektro⸗Rebenwerte, Rütgers⸗ werke, Charlottenburger Waſſer und Deſſauer Gas mehr⸗ prozentige Gewinne zu verzeichnen. Siemens gewannen ebenfalls 3 v. H. Am Pfandbriefmarkt beſtand eher etwas An⸗ gebot, bei kleinem Geſchäft blieben die Kurſe unver⸗ ändert. Anleihen waren vernachläſſigt. Farbenbonds gin⸗ gen ca. 1 v. H. unter den Aktien um, Reichs bahnvorzüge zogen gegen geſtern abend 2 v. H. an. Auch Reichsſchuld⸗ buchforderungen waren wieder gefragt. Selbſt als die Reichsbank erklärte, den privaten Plan Wagemann erſt prü⸗ ſen zu müſſen, jetzt aber ſchon jede inflationiſtiſche Maß⸗ nahme ſtrikte ablehne, blieb die Stimmung feſt, da man wiſſen wollte, daß die Stillhalteverhandlungen heute end⸗ gültig zum Abſchluß gelangen würden. Au der heutigen Sprechbörſe war der Beſuch zwar nicht größer als ſonſt, die Unterhaltung nahm aber etwas lebhaftere Formen an, da das Wagemannſche Währungs⸗ projekt genügend Geſprächsſtoff bot. Im Freiverkehr brök⸗ kelten die Kurſe in den Mittagsſtunden für Aktien dann wieder ab, Pfandbriefe hatten dagegen im Ver⸗ aufe eher feſtere Tendenz. Am Geldmarkt blieben die Sätze unverändert. Am Deviſenmarkt büßte das eng⸗ liſche Pfund 2 Pfg. ein, Oslo notierte 15 Pfg., Reykjavik 25 Pfg. und Budapeſt 1 1 niedriger. Amſterdam ſchwächer Ak Amſterdam, 20. Jan.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe zeigte zu Beginn ein ichwächeres Ausſehen, da eine Verſchiebung der Laufanner Konferenz die unſichere Lage Europas nur ver⸗ grißern dürfte; die Stimmung war allgemein unſicher. Das Geſchäft hielt ſich in engſten Grenzen bei Kursver⸗ luſten von 1 bis 4 v. H. Königl. Petroleum notierten 117, is 118,5, Unilever 105 bis 103,5, Philips 85 und Hendels⸗ vereinigung Amſterdam 173. Gulden befestigt, Dollar und Reichsmark behauptet An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft heute vormittag nicht bedeutend. Der hollän⸗ diſche Gulden konnte ſich faſt allen führenden Deytſen gegenüber beſeſtigen, während das engliſche Pfund unter Schwonkungen eher wieder etwas ſchwächer tendierte; der Dol lar bonnte ſich ziemlich gut behaup⸗ ten, die Norddeviſen und die Süd amerikaner waren foſt unverändert, Madrid lag knapp behauptet. Ge⸗ gen den Dollar eröffnete dos Pfund mit 3,45%, um ſpäter auf 3,44 nachzugeben. Gegen Mittag erholte es ſich auf 3,444. Gegen den Gulden notierte es 8,56, gegen Parts 87,59, gegen Zürich 17,05 und gegen die Reichsmark 14,68 ½. Die Reichsmark ſtellte ſich in Amſterdam auf 58,60, in Paris auf unverändert 598, in Zürich auf 120,80, ſpäter 120,55. London ſtetig Ab London, 20. Jan.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute in ſtetiger Haltung. In der Londoner City hält die Enttäuſchung über die Verzögerung der Entſcheidung der Reparations⸗ frage durch Frankreich an. Die Stimmung wird trefflich gekennzeichnet durch die Bemerkung eines Maklers, bie Gefahr beſtehe, daß das notwendige Quantum Sauerſtoff ſolange zurückgehalten werden könne, bis es zu ſpüt komme, um das Leben des Patienten zu retten. Eine Illuſtration für die verzweifelte Lage, in der ſich viele Länder durch die Abneigung Frankreichs und Ame⸗ rikas, mit dem Reparations⸗ und Kriegsſchuldenkomplez reinen Tiſch zu machen, befanden, iſt die Tatſache, daß die ungartiſche Weber vereinigung bet einer engliſchen Spinnerei dringend vorſtellig gewor⸗ den iſt, ungariſche Schweine im Austauſch gegen Garn in Zahlung zu nehmen, da eine Zahlung in De⸗ viſen unmöglich ſei. Der Schluß, den der Leiter der Firma Colonel Grierſon daraus zieht, wird von der über⸗ wältigenden Mehrheit der engliſchen Bevölkerung geteilt: „Der internationale Handel wird faſt völlig zur Groteske. Die augenblickliche Situation kann kein Dauerzuſtand ſein, und es iſt eine zwingende Notwendigkeit, daß ſich innerhalb der nächſten Monate die fünf Großmächte über die Streichung der Kriegsſchulden einig werden.“ Das Pfund leidet natürlich weiter unter der Unſicher⸗ heit, und liegt wiederum ſchwächer. Allerdings ruft die ſchwächere Tendenz des Pfundes keinerlei Beſorgniſſe her⸗ vor. Auch die Zurückziehung franzöſiſcher Guthaben aus London und Newyork verurſacht keinerlei Beunruhigung; man will aus den Goldverſchiffungen entnehmen, daß die Newyorker Bundesreſervebank eine Herabſetzung des Dis⸗ kontes in Erwägung zieht und man erinnert daran, daß dle Rediskontrate im Oktober lediglich auf Wunſch Frankreichs erhöht wurde, das ſeine Kredite nur unter dieſer Bedingung in Amerika gelaſſen hatte. Man iſt in der City geneigt, jetzt eine Ermäßigung als amerikaniſche Geſte aufzufaſſen, daß dieſes Uebereinkommen Amerikas mit Frankreich beendet iſt. An der Börſe lagen deutſche Bonds etwas niedriger, 276proz. Konſols notierten 5574, Anakonda 376, Kreuger u. Toll 8% v.., Pounganleihe 51½ und Dawesanleihe 697. Berliner Devisen Uskontsätes: fleſehsbank 7, Lombard 8, privat 6 ¼ und 7 v, H. Amtlich in Rm. Dis 19 Januar 20. Januar Parität e e e e Buenos⸗Aires 1Peſo 0 2 2 N 5 Kanada An e 8.576 3,584.628.634 4,878 Japan hen 6,57.548.552.548.582.609 airo.. lägypt. Pfd.— 14.81 14,85 14.79 14,88 21,917 Türkei. Ilürt.PfDBb.———.— 8—.— 2 130 London. 1Sterl. 6 14.46 14.50 14.44 14.48 20,893 New Vork. I Dollar 33.09 4,217.209 4,17 4,1780 Rio de Janeiro Millr.— 0,259 0,261.254„25 0. Uruguay 1 Goldpeſo olland 100 Gulden 3 18987 169,58 169,48 then 1 e 12.495 5,508 5,.405 5,44 Brüſſel 100.50% P 3½ 55,64 56.76 58,64 58,76 558,355 Dukareſt.. 100 Vel 8.517.528 2,517 2,523. Ungarn. 100 Peng 8 57,94 59.06 586,94 1—.— Danzig 100 Gulden 5 82,07 82,23 92.07 82.28 81,55 Helſingfors„100 F 8 6,104.206 6,194.208 10,51 talſen... 100 Btre 7 20.98 21.02 21,08 21.12 22,02 ugoflavien too Stnar 7½ 7,443 7,457.448 5.355 eee den ee ee ee ee e ie Kopenhagen 100 Kr. 79.7 88 5 2 8 Süſeben 400 S 518.24 18,26 13.14 13,16 17,485 Oslo 100 Kr. 6 78.57 78.83 709,52 78.68 111,745 Paris.. 100 Fr. 2½ 16.58 16,50 1657 16.61 16,445 rag. 100 Kr. 8 8 chweiz.. 100 Fr. 2 62,12 62,28.12 82,28 80,51 Sofia.. 100 Lewa 9½.057.063.057.083 301 Spanien 100 feſeten 5½ 35,65. 35.74. 35,66 35.74 659,57 Stockbolm. 400 Kr. 6 81.02 81,18 61,02 61.18 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm. 7 f Wien„100 chilling 12 49,85 50.68 49.95 * Stettiner Oderwerke AG. für Schiff⸗ und Maſchinen⸗ bau, Stettin. Eine go. GV. am 8. Febr. ſoll Beſchluß über die Herobſetzung des Grundkapitals auf 2 560 000& durch Ankauf zum Nennwert und Einziehung der 80 000„ Vorzugsaktien faſſen * Gontermann⸗Peipers AG. für Walzeuguß und Kttten⸗ betrieb, Siegen. Die mit 3 Mill. Aktienkapital ausge⸗ ſtattete Geſellſchaft hat in dem am 30. Juni beendeten Ge⸗ ſchäftsjahr einen Verluſt von 69 378/ zu verzeichnen, durch den ſich der Gewinnvortrag auf 321 1 ermäßigt (i. V. Reingewinn 273 153%). Dem Betriebsgewinn von nur 144 830(415 851)„ und einem Ertrag aus Wert⸗ papieren von 7 605(10 790) l, ſtehen Abſchreibungen von 221813(207 087)& gegenüber. Im Vorfahr gelangte noch eine Dividende von 6 v. H. zur Ausſchüttung. Die Bilanz zeigt(in Mill. J) u. a. Gläubiger mit 1,47 1,74) anderer⸗ ſeits Kaſſe, Wechſel, Schecks, Banken mit 0,12(0,04); Schuldner mit 0,64(0,2), Wertpapiere und Beteiligungen mit 0,49(0,43) und Vorräte mit 0,67(0,96). Elite ⸗Diamant⸗Werke, Sigmar ⸗Brand⸗Erbisdorf. (Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hat 1931 einigermaßen gut ge⸗ arbeitet. Der Abſchluß wird vorausſichtlich einen Ver⸗ lu ſt bringen, deſſen 5 5 von der Abſchreibungsnotwendig⸗ keit bedingt wird. ie Verwaltung beſtätigt zwar Be⸗ ſtrebungen, die Motorrad ⸗ Abteilung in Brand⸗Erbisdorf dem neuen ſächſiſchen Automobilkonzern ein⸗ zugliedern, doch liege bis jetzt eine Zuſtimmung nicht vor. an wird einen Erfolg noch zurückhaltend beurteilen müſſen. Das Werk Brand⸗Erbisdorf wurde im Laufe 1931 änzlich ſtillgelegt, ſodaß augenblicklich die Motorrad⸗ abrikation überhaupt ruht. Die übrigen Fabrikations⸗ zweige von Elite⸗Diamant⸗Werke werden in der Fahrrad⸗ und Strickmaſchinenabteilung in Sigmar aufrecht erhalten. * Eiſenmatthes Richard Guſtav Matthes AG., Magde⸗ burg.— 8 240 HGB. Einer ao. GV. am 8. Febr. ſoll An⸗ gdeige gemäß 8 240 HGB. vom Verluſt von mehr als der Hälfte des Kapitals gemacht werden. Die Geſellſchaft hat Ende Dezember 1931 ihre Zahlungen eingeſtellt. Das Kapital wurde bereits 19930 im Verhältnis 10:1 auf 77 1 zuſammengelegt und auf 500 600/ wieder er⸗ Th. Buſchoff AG. in Ahlen.— Vergleichsverfahren eröffnet. Ueber das Vermögen der im Jahre 1928 unter Beteiligung der Gewerkſchaft Etſenhütte Weſtfalia in Lü⸗ nen gegründeten Geſellſchaft(Herſtellung landwirtſchaft⸗ licher Maſchinen) iſt am 12. Januar das Vergleichs ver⸗ fahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnete worden, da die Geſellſchaft überſchuldet und zahlungsunfähig iſt. Zur Vertrauensperſon iſt Bücherreviſor Dr. Poul Schmidt in Münſter ernannt. Das Kapitol beträgt 600 000 4. Für 1930 wurde ein vorzutragender Gewinn von 5 417/ aus⸗ 5 911 Vergleichstermin iſt auf den 12. Februar an⸗ eraumt. * Die Schwierigkeiten der Bad Mergentheim AG. Die Bad Mergentheim AG. beruft jetzt auf 8. Febr. nach Stutt⸗ gart eine o. GB. ein. Dabei ſoll zum Zweck der Beſeiti⸗ gung des Verluſtes das Grundkapital von 1850 000 auf 370 000 herabgeſetzt werden. Wie die„S..“ erfährt, ſind die Beratungen über die Frage, ob ſich eine Sanierung ermöglichen laſſen wird, oder ob der Konkurs durchgeführt werden muß, Hand in Hand mit der gleich⸗ zeitigen Gründung einer neuen Geſellſchaft, noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Die Forderungen der Württembergi⸗ ſchen Hypothekenbank ſollen ſich auf etwa 1,4 Mil⸗ lionen& belaufen, für die die Stadt Bad Mergentheim Bürgſchaft übernommen hat. Deutſchlands Strom-Erzeugung 1931 12,35 v. H. Rückgang gegen 1930 5 0 niſſen beziffert ſich in Deutſchland 14,226 Milliarden kh gegenüber einer ſolchen von 16,230 Milliarden kWh im vorhergegangenen Jahre und 16,902 Milliarden kWh im Jahre 1929. Der Rückgang beträ h 12,35 v. H. gegen 1081. Seit dem Rekordergebnis res 1929 iſt die Erzeu⸗ gungsziffer um rund 15 v. H. ckgegangen. Der Ver⸗ lauf des letzten Jahres läßt erkennen, daß in der erſten Jahreshälfte noch verhältnismäßig gümſtig albge⸗ ſetzt werden konnte gung wenig hinter der Vorjahrsmenge zurückblieb. induſtrielle Frühjahrs. belebung d te hier von Ein auf sie Entnahme von elektriſcher Energie geweſen ſein. Der ſtillſte Mongt war aus ſoiſonmäßigen Gründen— der der Juni. In den folgenden Monaten, die üblicherweiſe einen ſtarken Wiederanſtieg der Elektri erzeugung zu bringen pfleg⸗ ten, machte ſich jedoch nur eine langſame Beſſerung bemerk⸗ bar, ſo daß die letzten Monate des Jahres, die bei normaler Entwicklung die höchſten Ergebniſſe zeigten, ſo⸗ gar hinter dem Niveau des erſten Johres⸗ viertels zurückblieben. Infolge der zunehmenden Verwendung von elektriſcher Energie für den Haushalts, verbrauch iſt die Elektrizitätserzeugung von der Wirtſchaftskriſe nicht in dem ſtarken Maße in Mitleidenſchaft gezogen worden wie die übrigen Induſtriezweige. Kennzeichnend iſt, daß die Stromabgaben für indu⸗ ſtriellen Bedarf ſich ſeit Mitte des verfloſſenen Jahres bereits unter dem Niveau des Jahres 1925 halten: Die Novemberziffer iſt bereits auf 90,3 v. H. der desſelben Monats 1925 zurückgegangen. Dagegen bewegte ſich im gleichen Monat die Geſamtziffer der Stromabgabe(alſp einſchließlich der Abgabe an den Hausbedarf) noch 47.8 v. H. höher als im Durchſchnitt des November 1925. Hieraus erhellt deutlich, in wie ſtarkem Maße die ſtruk⸗ tu relle Zunahme des Geſamtabſatzes die Kriſeneinflüſſe überdeckt. * Inſolvenz Joh. Sutter Papierfabrik, Schopfheim Ueber das Vermögen der bekanntlich inloſvent gewordenen Geſellſchaft wurde jetzt das gerichtliche Vergleichsver⸗ fahren eröffnet. * Deutſches Lichtſpiel⸗Syndikat AG., Berlin.— Kleiner Reingewinn.— Hohe Abſchreibungen. In dem am 91. Juli 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr ergab ſich die Notwendigkeit der Abſchreibung nicht unerheblicher Forderungen aus der Vermietung von Filmen an Lichtſpieltheatern. Ferner mußte die Delkredererücklage für Schuldner von 0,05 auf 0,096 Mill.„ erhöht werden. Insgeſamt betragen die An⸗ ſchreibungen 3,68(3,58) Mill., ſo daß die Filme mit 1,88 2,35) Mill.„ eingeſetzt ſind. Der Gewinn von 17 975 2 804) 4 ſoll vorgetragen werden. Die Bilanz zeigt u. a. Gläubiger mit 1,46(1,16) ſowte Rückſtellungen mit 90,88 Mill. 4. Im laufenden Geſchäfts jahr wird ver⸗ ſucht, durch Angliederung eigener großer Filmateliers bei Berlin die Herſtellungskoſten der Filme erheblich zu ſenken. Im laufenden Jahr find die Eingänge auf Leihmieten und die Vermietung als ſolche befriedigend, ſo daß insbeſondere die Schuldnerpoſten ſich weſentlich ermäßigten. Der holländiſche Außenhandel in 1931 Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Zentralamtes betrug die holländiſche Einfuhr einſchließlich Gold und Silber im Jahre 1931 2500 785 000 Hfl. gegenüber 2 460 276 000 Hfl. im Vorjahr, während ſich die Ausfuhr auf 1426 887 000 Hfl. gegenüber 1780 477 000 Hfl. belief. Ohne Berückſichtigung von Gold und Silber hatte die Ein fuhr einen Wert von 1 892 783 000(i. VB. 2 418 255 000) Hfl., 8 die Ausfuhr 1311 814 000(i. V. 1 718 880 000) Hfl. etrug. O Weitere Schrumpfung des Trinkhbranutweinabſatzes. (Eig. Dr.) Das Reichsmonopolamt für Branntwein gübt ſo⸗ eben die Abſotzzahlen für Trinbbranntwein für das erſte Viertel des Berichtsjahres 1931⸗32, alſo für Oktober bis Dezember 1991, bekannt. Darnach wurden in dieſen drei Monaten insgeſamt rund 117000 Hl. abgeſetzt gegen rund 148 000 Hl. im entſprechenden Quartal des Vorjahres. Das ſind rund 15 v. H. weniger. In der Vorkriegszeit ſtellte ſich der Abſatz im entſprechenden Vierteljahr auf rund 500 000 Hl. O Fortbeſtand des Transportkaunenſyndikats. Köln, 20. Jan.(Eig. Dr.) Laut DH D. wurde in der Geſellſchafter⸗ verſammlung des Transportkannenſyndikats entgegen den Erwartungen beſchloſſen, das Syndikat auf der bisherigen Grundlage weiterzuführen. OPreisermäßigung für Chileſalpeter.(Eig. Dr.) Die Chileſalpeter GmbH., Berlin, gibt bekannt, daß ſie einen proptſoriſchen Preis für ſofortige Lieferung von 8,70 gegen bisher 9,05/ für 50 Kg. ſowohl für Original Chile⸗ ſalpeter als auch für den Original Chileſalpeter Methode Guggenheim feſtgeſetzt hat, frachtfrei Inlandsſtation. Produktenmarkt im Verlaufe ſtetiger Julandsangebot nicht dringlich, aber Weizen ſtärker als Roggen offeriert/ Nachfrage vorſichtig Berliner Produktenbörſe v. 20. Jan.(Eig. Dr.) Durch die Erörterungen der im Mittelpunkte des Intereſſes ſtehenden wirtſchaftlichen Fragen, darunter die Auswirkungen des erhöhten Butterzolles, die Reichs ⸗ garantie für Düngemittelkredite uſw. wurde das Geſchäft im Produktenverkehr naturgemäß ſtark in den Hinter⸗ grund gedrängt. Das Inlands angebot zur promp⸗ ten Verladung war zwar keineswegs dringlich, jedoch wur Weizen mehr offeriert als Roggen und begegnete nur vor⸗ ſichtiger Nachfrage. te geſtrigen Preiſe waren zunächſt nicht immer behauptet und auch der Lie⸗ ſerungsmarkt eröffnete unter geſtrigem Niveau. Später machte ſich allerdings eine ſtetigere Ten⸗ denz geltend. Für Roggen waren im Prompt⸗ und Lle⸗ ferungshandel keine nennenswerten Preis veränderungen feſtzuſtellen. Angebot und Nachfrage halten ſich die Waage. Anregungen fehlten vom Mehlmarkt. Der Kon⸗ ſum tätigte in Weizen⸗ und Roggenmehl nur die notwen⸗ digſten Bedarfsküufe zu unveränderten Preiſen. Das Offertenmaterial für Hafer blieb mäßig und die 19 5 derungen waren gut gehalten, wurden aber vom Konſum nur zögernd bewilligt. Gerſte ruhig aber ſtetig. Das Preisniveau für Weizen⸗ und Roggene gportſcheine hat ſich nicht geändert. 5 Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—76 Kg. 22729; Futterweizen 70—71 Kg.—; Som. nperweizen 78—79 Kg. 230—32 ſtetig; Roggen 7278 Kg. 107—199 ſtetig; Braugerſte 158168 Futter⸗ und Indu⸗ ſtriegerſte 158—158 matt; Hafer 198144 ſtetig; Weizenmehl prompt 27,50—81,5 ruhig; Roggenmehl 70proz. 2729,25 ruhig; Weizenkleie 9,60—10 ruhig; Roggenkleie 9,6010 ruhig; Viktorigerbſen 21— 27,50, Kleine Speiſeerbſen 21 bis 28,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16—18; Acker⸗ bohnen 14—16; Wicken 16—10; Lupinen, blaue 10—12; Lu⸗ pinen, gelbe 1415,50; Seradella, neue 22,5028, Lein⸗ kuchen Haſis 87 v. H. 11,70—11,80, Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,40—12,50; Erdnußkuchenmehl Baſts 50 v. H. ab Hamburg 12,20; Trockenſchnitzel 6,50—6,60; Extrahtertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,60 bis 10,80; to. ab Stettin 14,70 Kartoffelflocken 12,20 allg. Tendenz ſtetig.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 249,50—44—43,75; Mai 2507; Roggen März 210 G; Mai 214,50; Hafer März 1577.; Mai 165 G. (J Frankfurter Produktenbörſe vom 20 Jau.(Eig. Dr.) Weizen 235— 236,50, Roggen 222,50—225; Sommergerſte für Brauzwecke 18518750, Pafer(inländ.) 147,550—155; Wei⸗ zenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 385,75—36,75; dio. Sondermahlung 34—95; niederrhein. S eztal 0 mit Austauſchweizen 35,75 96,50; öto. n 94 bis 24,75, Roggenmehl 30,75—81,75; Weizenkleie 8,65; Roggen⸗ kleie 9,25; alles für die 100 Kg.; Dendenz gut behauptet. * Rotterdamer Getreibekurſe vom 20. Jan. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,55; März 4,47; Mai 4507 Jult 4,5273; Mais(in Hfl. per 2000 Kg.) Jan. 66,50 März 69,50; Mai 67,75; Juli 67,50. N * Liverpooler Getreidekurſe und Mehlnotierungen vom 20. Jau. Anfang: Weizen(100 lo.) ſtetig; März 5/(5/56); Mat 5/4(5/5); Juli 5/694(5/7); Liverpool Stra Unv.; London Weizenmehl unv.— Mitte: ruhig; 50 5/1%½(5/½560; Mol 5/4(5/5); Juli 5/6(5/6). * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 20. Jau. Jan. 9,10 B 5,0 G; Febr. 6,05 B 5,80:; März 6,15 B 6 G Mai 8,30 B.5 6, Aug..05 B 5,45 G, Okt. 0,88 8 6,35 G; Dez. 7 B 6,80 G; Tendenz: ruhtg.— Gemahl. Meßhlis prompt per 10 Tage—;, Jan. 31,657 Febr. 31,80 Tendenz: ruhig; Wetter: heiter. * Bremer Baumwolle vom 20. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl(Schluß) 7,88.. Liverpyoler Baumwollkurſe vom 20. Jan.(Amerik. Univerſal. Stand. Miodl.) Anfang: März 51415; Mai 513; Juli 51218; Okt. 514; Tagesimport 2400; Tendenz: ruhig.— Mitte: Jan. 517; März 513; Mai 510, Juli 5107 Okt. 511: Dez 510; Jon.(89) 517; März(33) 522, Moi 0000 527; Juli(33) 591; Loco 547; Tendenz: ruhig. Berliner Meiallbörse vom 20. Januar 1932 Kupfer Ble Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez J Brief] Geld Januar.]. 38.— 57 150 20.— 1—.— 2150 Feoruar—.— 88. 57.—— 4,75 2050—.— 1,75 45 März 38.50 5780, 22, 21.22.— 2¶.75 April 89.— 30. 58.——— 22,80 21.7„ 22 80 22. Mai—.— 89.50 58.50—.— 28,.— 22,—— 283.25 27,5 5—.— 59.75 58.78—.— 24. 22.—— 28, uli—.— 80,25 59,25—.— 24.— 22,80—— 2425 2875 Auguſt—— 61. 9,89—— 24, 22,30—,— 285, 24.— Sept. 62 60.50—.— 24,— 22,50—— 25,78 28 Sllober.“.— 683,2 81.——.— 24.80 23.—, 28.80 8 Nov. 62.— 8225 617—— 24,50 28.——— 27, 2858 Dezemb.] 62,75 62,.— 28.50 28,50——27,.— 28. Kupfer ſtetig, Blei luſtlos, Zink ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich Elektrolytkupfer(wirebars] prompt 70,75, für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 5860 1. 20 loco 56,50—57,50; Standard⸗Blei per Jan. 20,5025 Original⸗Hütten⸗Aluminlum 98—99 v.., in Böcken 160 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Strafts⸗ Auſtralzinn 229, Reinnickel 9899 v. H. 350; Antimon⸗Re⸗ àꝑ— Silber l. Barr. eg. 1000 fein per Kg. 41 b 25. Londoner Meiallbörse vom 20. Januar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze§(137/40 fein ſtande), Platin Unze 2 ſtupfer, Standard] 39,75 Zinn, Standart 141,8 Aluminium 8 Monate 80,75 9 Monate 144.5 Antimon* Settl. Preis 39 75 Settl. Preis 141.7] Queckſilber. Elektrolyt 46,50 Banka 160 5 Platin 8 deſt ſelected 41.50 Straits 144.5 Wolframerz l ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 15.2 Nickel 2 El'wirebars 47.50 Zink gewöbnlich 14 50 Weißblech 8 Kupfer, Zinn, Zink feſt. Blei ſtetig. 1 * — ↄ u 2 18 donat n i. In ſtarken n pfleg⸗ bemerk⸗ die bei ten, ſo⸗ res. 1g von altes n der Maße wörigen du⸗ nen res ſelben ſich im e(alſo ich 478 r 195. truk⸗ S o te pfheim. rdenen ichsver⸗ Kleiner 1. Juli idigkeit mus der Ferner „05 auf die Ah⸗ nit 1,88 17 975 8 zeigt nit 0,38 rd ver⸗ ers bei ſenken. en und ſondere erigen Die einen 2 Chile⸗ ethode 1 1 Mittwoch, 20. Januar 1932 — ganze Breite unſeres Daſeins ergriffen hat. Wie ſollte es deim Sport, alſo auch beim Davis⸗Pokal, anders ſein? Die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen ſind nicht mehr gegeben. Vor einem Jahr da waren ſie tatſächlich noch vorhanden. Kleinere Nationen von geringer Spielſtärke werden ſich nunmehr den Luxus koſtſpieliger weiter Retſen nicht mehr leiſten, nur des Preſtiges wegen, um mit von der Partie zu ſein. Bei der— nicht zu verſtehenden Beibehaltung der willkürlichen Ausloſungs methode kann jedoch auch eine ſpielſtarke Vertretung bereits in der erſten Runde das Schickſal in Form der Niederlage erreichen. Wann endlich wird das internationale Davis⸗Pokal⸗Komitee ſich nicht mehr hinter dem Ueberlieferunsgerede verbergen, ſondern dem Zug der Zeit Rechnung tragen und das ſonſt überall eingebürgerte Syſtem des„Setzens“ anwenden? Daß 1932 die Zahl der Pokal⸗Nationen geringer ſein wird als in den letzten Jahren, iſt im Grund garnicht ſo ſchlimm, wenn es nicht eine Etappe nur iſt auf dem Weg des allgemeinen Niedergangs, wenn es nicht noch ſchlimmer wird. Entſcheidend iſt vor allem die Qualität der Beteili⸗ gung an dieſem Wettbewerb, nicht die Quantität. Allen Unkenrufen zum Trotz wird von den Ländern, deren Ver⸗ tretungen dazu berufen ſind, bei den Entſcheidungen mit⸗ zuſprechen, keines fehlen. Daß Südafrika dieſes Jahr ſerubleiben wird, bedeutet keine Ueberraſchung. Die Befürchtung einer Abwanderung Auſtraliens und Japans in die amerikaniſche Zone hat ſich als un⸗ begründet erwieſen. Japan wird mit der letztjährigen Maunſchaft Jiro und Hyo Saton und Kawachi, verſtärkt durch Miki oder Fujikura, Auſtralien mit dem in Europa beſtens bekannten Quartett Moon, Crawford, Hopman und Willard zur Stelle ſein. Der Davispokalwettbewerb befindet ſich hinſichtlich der Kräfteverteilung in einem Prozeß der Umſchmelzung. Frankreichs Hegemonie im Welttennis kann nach einer Periode von 5 Jahren als beendet betrachtet werden. Die Entwicklung iſt nicht aufzuhalten. Akuter benn je iſt ie anglo⸗amerikaniſche Gefahr. Anſtatt des Rätſelratens um den Sieg in der europäiſchen Zone, heißt das Problem diesmal: Wird England, Amerika ober Frank⸗ reich den Davis⸗Pokal gewinnen? An dem Sieg der Briten in der Europazone iſt— ſoweit Prophezeiungen im Sport überhaupt möglich ſind— nicht zu rütteln. Eine Ueber⸗ raſchung könnten allenfalls die Auſtralier bringen, die bislang in Europa unter einem unglücklichen Stern kämpf⸗ ten. Sie unterlagen zweimal überraſchend gegen Italien. 4(1928 in Genua, 1930 in Mailand). Ob ihre Spielſtärke ſeit dem letzten Gaſtſpiel ſich verändert hat, ob ſte diesmal ihre Kräfte rationaliſieren, ob ſie ſich mit ihrer ganzen Energie und ihrem Können für den Sieg im Davis wettbewerb ein⸗ ſetzen, das muß abgewartet werden. Sie allein— erſt im geraumen Abſtand die Tſchechen und die Japaner haben das Zeug, um England auf dem Weg zum Europa⸗ finale oder im Finale einen Stein in den Weg zu wer⸗ fen. Es wäre eine Verkennung der tatſächlichen Verhält⸗ niſſe, wollte man eine Wiederholung des deutſchen Erfolgs des Jahres 1929 in den Bereich der Möglichkeit ziehen. Da⸗ mals ſiegten die Unſrigen im Finale der Europazone gegen England. Amerika? Davis⸗Pokal⸗Perſpektiven für 1932 Abbau überall, mitten in einer gewaltigen Kriſe, die die Mittelpunkt des Intereſſes in der europäiſchen Zone oder d telpunkt iſt die Herausforde inde. Gleichviel ob England oder die U. S. A. die Herausforderer Frankreichs in Paris ſein werden: Niemals, ſeitdem 1927 die vier fran⸗ zöſiſchen Musketiere in Philadelphia die Silberſchale ein⸗ packten und nach der alten Welt entführten, war die Situa⸗ tion für die Franzoſen ſo krittiſch wie jetzt. Mit dem Elan der Jugend ſtürmen Ar a und roßbritannien gegen das Pariſer Bollwerk, deſſen Verteidigung glänzende routi⸗ nierte Taktiker verſuchen werden. Ob es ihnen gelingen wird, die Stellung zu behaupten, jedoch ſind nicht die Kämpfe 3 Interzonenfinale. Mit⸗ Vor den olympiſchen Vobmeiſterſchaften in Lale Placid Kilian(ſitzend) und Huber, die Führer des deutſchen Zweierbobs„Deutſchland“. 5 ö das allerdings iſt ſehr J fraglich. 7. Seite/ Nummer 32 liſtenerſte(1926 und 1927) meldet ſich geſund und erklärt ſich zur Mitwi 5 Nbar ſeine frühere Siegesſerie verlängern zu können. Der Ge⸗ danke iſt nicht übel, nur hat er den Nachteil, daß der ehe⸗ malige Champion nicht mehr die ſtahlharte Kampfmaſchine der letzten Dekade iſt. Während wir Herrn Lacoſte deſſer verſichern können, daß er unſeren Segen dazu hat, fürchten wir, daß die Herren Auſten, Perry, Shields, Wood und Vines ſich auf einen anderen Standpunkt in dieſer Beziehung ſtellen und Herrn Lacoſte mit ſchnelleren und härteren Drives und Volleys traktieren werden als ihm bekömmlich ſein wird.„Theynever come back“ ſagen ſehr richtig die Amerikaner. Was für Herrn Lacoſte und ſeine Kollegen ſehr bedauerlich, für den Lauf der Dinge jedoch ab⸗ ſolut normal iſt. Können die Franzoſen hoffen, von dieſem Schickſal aus⸗ genommen zu ſein? Sie können es nicht hoffen. Sie ſcheinen zwar damit zu rechnen, ſie ſczeinen ſelbſt nicht zu merken, was andere ſchon längſt erkannt haben: Daß die großen Zeiten Frankreichs im Dennis vorläufig vorbei ſind. Eine neue Epoche des Welttennis beginnt. Aufs Neue entbrennt der Kampf um die Vorherrſchoft der alten Rivalen: Zwiſchen England und Amerika. Diesmal aber wird Frankreich nicht der lachende Dritte ſein. i — 1 Die Bobbahn von Lake Placid wird für die olympiſchen Kämpfe vorbereitet. Unten Mitte: Hauptmann Zahn, der Führer des deutſchen Viererbobs„Deutſchland“. Dieſer Meinung ſcheint man auch in Frankreichs maß⸗ gebenden Tenniskreiſen zu ſein. Eine allgemeine Unruhe iſt entſtanden. Nach wie vor iſt der Glaube an Cochets Superiorität unerſchüttert. Aber mit Stegpunkten durch Borotra, Brugnon oder Bouſſus rechnen ſelbſt die franzöſi⸗ ſchen Optimiſten nicht mehr. Ganz abgeſehen davon, daß Borotras Erklärung, nicht mehr im Einzel die Trikolore im Davis⸗Pokal zu vertreten, endgültig zu ſein ſcheint. Der Retter aus dieſen Nöten ſoll nun wie ein Phönix ihn bereits deponiert erſcheinen. So in dem man in Geſtalt von Rense Locoſte aus dem Aſcheneimer, hatte, Olympia⸗Prüfungsſchwimmen mit Jean Taris Für die Olympia⸗Prüfungswettkämpfe, die der Deutſche Schwimm⸗Verband am 27. und 28. Februar im Berliner Wellenbad zur Durchführung bringen wird, ſteht inter⸗ nationale Beteiligung feſt, denn der in Berlin lebende aus⸗ gezeichnete ungariſche Sprinter R. Wannie hat bereits zugeſagt. Außerdem ſchweben erfolgverſprechende Verhand⸗ lungen mit dem franzöſiſchen Weltrekordmann Jean Ta⸗ ris und deſſen Landsmann Lepage, dem bekannten Kunſtſpringer. Briefkaſten Wenden Sie ſich an das Mieteinigungsamt. O. Ha. 18 5 Die Mietermäßigung muß auch bei R. H. Feudenheim. Ihnen eintreten. M. Ma. Wenden Sie ſich an das deutſche Auslands⸗ inſtitut in Stuttgart. K. M. Erkundigen Sie ſich beim Amtsgericht. J. Wü. Bei einer 3 Zimmerwohnung ſind im Falle der Untervermietung 15 v. H. der Untermiete an den Haus⸗ eigentümer abzuführen. G. J. 15. v. H. für die Untermiete ſind noch abzuführen. Was hören wir? Donnerstag, 21. Januar Frankfurt .15: Frühkonzert.—.00: Beſuch im Reichsgert (aus Leipzig!]. 13.05: Konzert aus Köln.— 15.30 Stunde der Jugend.— 17.05: Konzert aus Darmſtadt. 18.40: Dr. F. Hock: Regiſſeure bei der Arbeit.— 20.90: Frankreich in ſeiner Kunſt.— 22.35: Tanzmuſik aus Stuttgart. Heilsberg Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Mittags⸗ Jugendſtunde.— 16.15: Unterhaltungs⸗ Gedenkſtunde an Franz Grillparzer.— .90: konzert.— 15.45: muſik.— 19.30: 20.00: Tanzabend. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 12.00: Unterhaltungskonzert, — 13.05: Nordiſche Muſik.— 17.00: Veſperkonzert.- 20.00: Belbebte Walzer.— 21.00: Das Konzert München 12.35: Mittagskonzert, aus Stuttgart.— 13.35: Be⸗ rühmte Ouvertüren.— 14.00: Gutes Deutſch: Werbung und Anzeige.— 16.20: Kompoſitionen von Paul Schein⸗ pflug.— 17.05: Dr. F. Bernauer: Beſtrebungen der Er⸗ wachſenenbildung im Ausland.— 17.25: Unterhaltungs⸗ konzert.— 19.15: Winke für Kraftfahrer.— 19.30: Chor⸗ geſang.— 20.30: Marek Weber und Comedian Har⸗ moniſts(aus Berlin). Südfunk 10.00: Orgelkonzert. Neue Meiſter.— 11.15: Basiſches Funkwerbungskonzert.— 12.35: Unterhaltungskonzert.— 15.30: Kaufmannsfugend im deutſchen Grenzland(aus Frankfurt).— 19.45: Richard Wagner.— 22.35: Tauzmuſtk. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 18.10: — 15.30: Kinderſtunde.— 18.152 Als Frau auf For⸗ ſchungsexpedition in Weſtafrika E. Bermatztk.— 18.30: Aus der Staatsoper: Die Walküre, Oper von Wagner.— 22.45: Abend konzert. Aus Mannheim 18.40—19.052 Vortrag von Dr. Harl Menninger Rechenkniffe. Luſtiges und vorteilhaftes Rechnen. Aus dem Ausland Deutſche Romantiker. Beromünster: 12.40: Konzert.— 15.90: Kammermuſik. — 21.10: Muſtker⸗Aneköͤoten.— 21.30: Unterhaltungs⸗ Konzert. Mailand: 16.55: Tanzmuſik.— 21.00: Opernüber⸗ tragung. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Orcheſterkonzert.— 21.00: Sinfonie⸗ Konzert. Straßburg: 18.00: Jazz⸗Muſtik.— 19.30, 20.45: In⸗ ſtrumentalkonzert.— 21.30: Konzert aus Mülßhauſen. RADIO-GERATE modernste Ausführungen. Trennschärfe geran- tlert— Verkeuf nur erstklassiger Appatéturen, föchmönolsche Aufstellung MANN EINER MUSIK MAUS Spezlel- Abtellung 0 7. 13 am Wassenurm Alle Herren ſollten die großen Vorteile in den letzten agen des Inventur⸗Ausverkaufes in der Elage Ringel ausnützen. Selbſt den Minder⸗ bemittelten, die knapp an Geld ſind, bietet ſich Gelegenheit f. wenig Geld ein gut. Kleidungs⸗ 8 Deshalb kommen Sie zwafig⸗ los ſehen, bevor Sie anderwärts kaufen. 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Das Bezirksamt Triberg im Schwarzwald ſieht ſich zu folgender Bekanntmachung veranlaßt:„Der Kampf gegen den Zuſammenſchluß nach§ 38 des Reichsmilchgeſetzes nimmt in letzter Zeit Formen an, die das erlaubte Maß überſchrei⸗ ten. So wird von gewiſſer Seite das Gerücht ver⸗ breitet, der Zuſammenſchluß der Milcherzeuger im Schwarzwald⸗ und Bodenſeegebiet werde nur des⸗ wegen erſtrebt, um die Milchzentralgenoſſenſchaft in Radolfzell vor dem finanziellen Zuſammenbruch zu retten. Dieſes Gerücht entbehrt jeglicher Grund⸗ lage; die Zentralgenoſſenſchaft befindet ſich in guten finanziellen Verhältniſſen. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß gegen die Verbreiter derartig un⸗ wahrer Behauptungen gerichtlich vorgegangen wird“. * Hohenſachſen(Amt Weinheim), 20. Jan. Im Gaſthauſe zum„Goldenen Löwen“ fand unter Vorſitz des erſten Kommandanten Karl Weſch die Gene⸗ ralverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hohen⸗ ſachſen ſtatt. Das Geſamtkommando wurde einſtim⸗ mig wiedergewählt. Es wurde beſchloſſen, in dieſem Jahre das 25 jährige Jubiläum der Frei⸗ willigen Feuerwehr Hohenſachſen in würdiger Weiſe zu begehen. Der anweſende Bürgermeiſter Rohr ſagte die Unterſtützung durch die Gemeindeverwal⸗ tung zu. 5 Weinheim, 20. Jan. In einer unter Vorſitz von Kreisrat Zinkgräf abgehaltenen Sitzung des Gemeinnützigen Vereins, der auch Oberbürger⸗ meiſter Huegel beiwohnte, wurde einmütig be⸗ ſchloſſen, am Sonntag Laetare, den 6. März, wieder einen Sommertagszug zu veranſtalten. Für die ſchönſten Feſtgruppen werden Preiſe ausgeſetzt. Die Veranſtaltung iſt durch finanzielle Beihilfe des Gewerbevereins, des Wirtevereins, des Einzelhan⸗ dels und der Metzger⸗ und Bäckerinnung geſichert. I. Reilingen, 20. Jan. Der Evangeliſche Bund hielt dieſer Tage hier einen Familten⸗ abend ab, in deſſen Verlauf Kirchenrat E b⸗ becke von ſeinen Erfahrungen und Erlebniſſen an den Bruchſaler Strafanſtalten berichtete und hierbei wertvolle Aufſchlüſſe vermittelte. Der Kirchenchor trug unter der Leitung von Lehrer Steck einige Chöre vor, die ſehr gut gefielen. Zum Schluſſe nahm Kirchenrat Ebbecke von der Gemeinde, in der er als Stellvertreter des erkrankten Pfarrers fünf Wochen gewirkt hatte, Abſchied. Schwurgericht Frankenthal NSs- Schriftleiter zu 300 Mark Geloͤſtrafe verurteilt * Frankenthal, 18. Januar. Unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Schu⸗ macher begann am Montag vormittag die erſte Schwurgerichtsperiode vor dem Landgericht Fran⸗ kenthal. Gegen den 30 Jahre alten Schriftleiter der „NSZ. Rheinfront“, Joſeph Hünerfauth, hatte der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding Klage wegen übler Nachrede erhoben. Dr. Hilfer⸗ ding, der als Nebenkläger zugelaſſen war, war zu dem Prozeß perſönlich nicht erſchienen, desgleichen auch nicht ſein Rechtsbeiſtand.⸗A. Landsberg. Der Anklage lag ein Artikel in der„NS. Rhein⸗ front“ vom 24. April 1931 unter der Ueberſchrift „Hilferdings 100 000 und die Pfälziſche Poſt“ zugrunde. Der Artikel behandelte in polemiſcher Form die kürzlich auch im Karlsruher Levitaprozeß bekannt gewordenen Vorgänge über den Nachlaß von Steuerſchulden der Firma Batſchari in Baden⸗Baden nach ihrer Uebernahme durch den Reemtsma⸗Konzern. In dem Artikel der„NSz.“ war auch die Behauptung aufgeſtellt worden, Hilfer⸗ ding ſei im Aufſichtsrat des Reemtsma⸗Konzerns geweſen und habe 120 000/ Tantiemen bezogen. Der Angeklagte Hünerfauth erklärte gleich zu Beginn der Verhandlung, daß er die Verantwor⸗ tung für den Artikel übernehme, aber ein Opfer falſcher Informationen geworden ſei. Er bedauerte die Aufnahme des Ar⸗ tikels und betonte, daß er dem Nebenkläger ent⸗ gegenkommen wolle. Den Artikel, der vorher in dem Fachblatt„Die Bahnhofs⸗Wirtſchaft“ erſchienen ſei, habe er von dem Großdeutſchen Preſſedienſt erhalten. Als einziger Zeuge wurde Miniſterialdirektor Ernſt aus Berlin vernommen, der über die ein⸗ zelnen Vorgänge Steuernachlaſſes Aufſchluß gab. Der damals amtierende Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding habe keinerlei finanzielle Vorteile durch dieſen Steuernachlaß erhalten, der vor allem gewährt worden war, um den weiteren Betrieb der Zigarettenfabrik in Baden⸗Baden zu ermöglichen. Hilf des des Reemtsma⸗Konzerns geweſen. Staatsanwalt Dinges beantragte wegen übler Nachrede die Verurteilung Hünerfauths zu einem Monat Gefängnis und Publikation des Urteils in der„NS3.“, der„Pfälziſchen Rundſchau“ und der „Pfälziſchen Poſt“. Rechtsanwalt Jung⸗Worms betonte den guten Glauben des Angeklagten und bat um eine Geldſtrafe. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil: Der Angeklagte Joſeph Hünerfauth wird wegen übler Nachrede zu einer Geldſtrafe von 300 ½¼ bzw. zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Dem Neben⸗ kläger wird das Recht zugeſprochen, das Urteil in den genannten drei Zeitungen zu veröffentlichen. Werbung für deutſches Obſt * Schriesheim, 19. Jan. Zu einer eindrucksvollen Werbeveranſtaltung für deutſches Gemüſe und Obſt geſtaltete ſich die Jahresverſammlung des Obſt⸗ bauvereins Schriesheims, die am Sonntag im„Adler“ unter Vorſitz des Vorſtandes, Obſtbaum⸗ wart Sander, in Anweſenheit von 200 Mitglie⸗ dern abgehalten wurde. An den ſonnigen Hängen unſerer Bergſtraße gedeiht außer Kirſchen und Wein auch vorzügliches Obſt, das noch viel zu wenig bekannt iſt. Auf Antrag von Oberzollinſpektor Mayer wurde der Beſchluß gefaßt, die Sper⸗ rung der Einfuhr für Südfrüchte und für auslän⸗ diſches Gemüſe vom 1. Juli bis 31. Dezember von der Regierung zu fordern, damit unſere ſchwevbe⸗ drängten Bauern ihre vollwertigen Erzeugniſſe leichter verkaufen können und das deutſche Geld im Lande bleibt. Auch höhere Zölle ſeien für aus⸗ ländiſches Obſt und Gemüſe zu fordern. Auf der Mannheimer Obſtausſtellung im Herbſt 1931 wurde Schriesheim mit der goldenen und ſil⸗ bernen Medaille, und einer Ehren⸗ urkunde ausgezeichnet. Ratſchreiber Schuh⸗ mann erſtattete als Schriftführer den Jahres⸗ bericht. Jedes anweſende Mitglied gewann in der Gabenverloſung ein praktiſches Geſchenk. Staatliche Perſonal veränderungen In den dauernden Ruheſtand tritt kraft Zeſetzes: Studienrat Max Dietz an der Gewerbe⸗ ſchule U in Freiburg. Ein Muſter deutſcher Exklaven 29 Einwohner! R. Singen a.., 20. Jan. Die aus alten Zeiten und unter ehemals anders gearteten Vorausſetzungen ge⸗ ſchaffenen Grenzen zahlreicher deutſcher Bundes⸗ ſtaaten weiſen, zuletzt im deutſchen Süden einen Ver⸗ lauf auf, der mit ſparſamen Verwaltungsfragen nicht gut in Einklang zu bringen iſt. Als Muſterbeiſpiel dieſer negativen Art muß im Gebiet des ſüdöſtlichen Badens das Landſtück Hohentwiel und Um⸗ gebung bei der Hegauſtadt Singen a. H. gelten, das bekanntlich von badiſchem Gebiet rings umſchloſſen, politiſch zu Württemberg gehört. Es waren vor einiger Zeit wohl einmal Grenzberichtgungen allge⸗ mein zwiſchen Baden und Württemberg im Bereich der Erörterungen. Dieſe wurden aber, als ſie ernſt werden wollten, von Württemberg ſofort abgelehnt, da das Schwabenland eine Ausnahme für den Hohentwiel machen wollte. Dieſer iſt nämlich durch den ſtarken Fremdenbeſuch keine ſchlechte Ein⸗ nahmequelle.— Was im übrigen dieſe Gebietszer⸗ ſplitterungen für ein Unding ſind, zeigte die jüngſte „Volkszählung“ von 29 Köpfen in dieſer württem⸗ bergiſchen Exklave. Dieſe wird von der rund 40 Bahnkilometer entfernt liegenden Donauſtadt Tutt⸗ lingen verwaltet. Die„Bevölkerung“ dieſer Ex⸗ klave beſteht neben ſtaatlichem Perſonal leinem För⸗ ſter und einem Feſtungsaufſeher mit Familien) meiſt aus landwirtſchaftstreibenden Perſonen der Domäne Bruderhof. erding ſei auch nicht Mitglied des Aufſichtsrats Mittwoch, 20. Januar 1932 Aus der Pfalz Einbruch in die Allgemeine Ortskrankenkaſſe * Ludwigshafen, 20. Jan. In der vergangenen Nacht wurde die Allgemeine Ortskranken⸗ kaſſe von Einbrechern heimgeſucht, die einen Kaſſenſchrank zu erbrechen verſuchten. Es ge⸗ lang den Einbrechern aber nicht, die Stahlplatte dez Geldſchranks zu durchſägen, ſo daß ſie unverrich⸗ teter Dinge abziehen mußten. Die Kriminalpolfzei hat die Spur der Täter aufgenommen. * nd. Gönnheim, 20. Jan. In dem hieſigen Ge⸗ meindehaus wurde vor wenigen Tagen ein Einbruch⸗ diebſtahl verübt, bei dem der Täter 4 Jagdgewehre, 1 Piſtole, 1 Telephonapparat und Gewehre und Pi⸗ ſtolenmunition an ſich nahm. Der Täter konnte ziemlich raſch ermittelt werden. Es handelt ſich um den 23 Jahre alten Erwerbsloſen Fritz Knell aus Oggersheim, der nunmehr in Unterſuchungshaft ein⸗ geliefert wurde. Bei einer Hausdurchſuchung wurde die Diebesbeute, bis auf ein Jagdgewehr, noch vorge⸗ funden und beſchlagnahmt. Ruchheim, 20. Jan. ſternhaus wurde am Sonntag vormittag, während die Schweſtern in der Kirche weilten ein Einbruch⸗ diebſtahl verübt. Der noch unbekannte Täter drang mit einem Nachſchlüſſel in das Schweſternhaus ein, durchſtöberte mehrere Behältniſſe und erbeutete dabei einen Barbetrag von 45 Mark. * Speyer, 20. Jan. Am Sonntag wurde die Wahr⸗ nehmung gemacht, daß an zwei am Hellinger⸗Wies⸗ mann⸗Denkmal niedergelegten Kränzen die ſchwarz⸗ rot⸗goldenen Schleifen abgeſchnitten und entwendet worden ſind. Die Schleifen konnten auf dem Friedhof nicht gefunden werden. * Jockgrim, 20. Jan. Heute vormittag iſt der hieſige katholiſche Pfarrer Albert Knoll im St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen nach faſt 29 Prieſterjahren im 52. Lebensjahre geſtorben. * Kaiſerslautern, 19. Jan. Heute früh ereignete ſich in der Maſchinenfabrik Lindeck ein ſchwerer Un⸗ fall. Bei dem Verſuch, eine etwa 20 Zentner ſchwere Eiſentür mit einem Kran in eine andere Lage zu bringen, fiel die Tür um und kam auf den Schwiegerſohn des Fabrikanten und Mitinhaber der Firma, Eugen Ackermann, zu liegen. Acker⸗ mann, der im 46. Lebensjahr ſteht, wurde derart verletzt, daß der Tod kurz darauf eintrat. Eine Gerichtskommiſſion nahm den Tatbeſtand auf. * Pirmaſens, 20. Jan. Vor einigen Tagen iſt der Möbelhändler Simon Gewürz plötzlich aus⸗ gerückt. Wie man hört, ſoll er ſich nach dem benach⸗ barten Elſaß begeben haben. Er hat verſchiedene Käufer dadurch hereingelegt, daß er gekaufte Möbel entweder nicht vollſtändig lieferte oder ſich dafür zweimal Wechſel ausſtellen ließ und dann in Zah⸗ lung gab. Die Kriminalpolizei verfolgt die An⸗ gelegenheit. —— nd. SW. Nierſtein, 20. Jan. Hier wurde die Leiche einer unbekannten, etwa 50 Jahre alten Frau ge⸗ ländet. Die Leiche war mit einem Hauskleid und Schürze bekleidet. Wahrſcheinlich handelt es ſich bei der Toten um eine 4gjährige Frau aus Speyer, die ſeit einigen Tagen vermißt wird. Gesucht! Miet- Gesuche Sonnige, rubige u. geräum.-5.-Wohnung In dem hieſigen Schwe. K 0 1 1 1 4 1 Abgebauter christl. 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Da bog er leiſe ihren Kopf zurück und ſah ihr in die ſtarren, todblaſſen Züge, in die Augen, in denen immer ihre Seele geſtanden, ihre ſehnſuchts⸗ bange, ſchüchtern glückliche Frauenſeele. Starr und glanzlos war der klare, tiefſchwarze Augenſtern, ſo ſtarr und glanzlos, daß er hätte aufſchreien mögen. Er wußte, er hatte ihrer Seele vielleicht den Todes⸗ ſtoß gegeben. Da wandte er ſich und ging mit müden Schritten den Weg zurück, den er gekommen. Wortlos ſchritt ſie an ſeiner Seite. Er konnte ihr Geſicht nicht ſehen, to tief hielt ſie den Kopf geſenkt. Aber es lag ein Gram in ihrer Haltung, daß er mit den Zähnen knirſchte, um ruhig zu bleiben. Herrgott! Sie jetzt an ſich reißen zu dürfen! Ihr jetzt ſagen dürfen: „Du, es iſt ja alles nur ein ſchwerer Traum; du biſt dein! Keine Welt kann uns trennen!“ Und dann die lieben, bleichen Wangen küſſen, bis ſie ſich röteten vor Glück, und in die klaren Augen ihrer Seele wieder trat ihre ſehnſuchtsbange, ſchüchterne Frauenſeele Aber ruhig ſchritt er neben ihr weiter, durch die dunkle, ſtille Vorſtadt, bis die alte Parkmauer auf⸗ tauchte, bis ſie vor ihrer Haustüre ſtanden. Er hielt die kalte Hand feſt, die ſie ihm raſch entziehen wollte. „Liſelotte!“ ſagte er in heißer Qual,„Liſelotte!“ Da wandte ſie ſich und trat ins Haus. In ihrem Zimmer legte ſie Hut und Mantel ab und warf ſich lang auf den Teppich hin. So lag ſie lange regungslos, die Hände ins Haar gekrallt, denn das Schickſal hatte ſeinen eiſernen Griff angeſetzt und ſchrieb tiefe Runen in ihre Seele. * Manche Kollegin ſchaute in den nächſten Tagen kopfſchüttelnd hinter Liſelotte her. Wie eine Schlaf⸗ wandelnde verrichtete ſie ihre Arbeit, ſtumpf und , ,. Maschinengarn 1000 Mtr., 4 fach, schwarz u. 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Schweigend beobachtete der Chef ihr Weſen, dann kam er eines Morgens zu ihrer Abteilung. „Wollen Sie nicht lieber nach Hauſe gehen, Fräu⸗ lein Wolter?“ Sie ſah ihn groß an, als habe ſie ihn nicht ver⸗ ſtanden. „Ich meine“, fuhr er fort,„es iſt das beſte, wenn Sie ſich einige Tage zu Bett legen. Ihre Nerven ſcheinen überanſtrengt, Sie ſehen wirklich nicht gut aus!“ Da verließ ſie, ohne ein Wort zu ſagen, ihre Ab⸗ teilung und begab ſich in die Garderobe, um Hut und Mantel zu holen. An der Türe erwartete ſie der Chef wieder. „Gute Beſſerung!“ ſagte er und reichte ihr die Hand.„Kommen Sie nicht eher wieder, als bis Sie ſich ganz erholt haben!“ Liſelotte nickte und verſuchte, ihm mit einem matten Lächeln zu danken. Dann verließ ſie das Haus mit langſamen, ſchleppenden Schritten. Dieweil ſaß der Chef in ſeinem Privatkontor grübelte. Was mochte ihr nur fehlen? Dieſer traurige Blick! Dieſes herzzerreißende Lächeln! Ihr bleiches, ſtilles Geſicht verfolgte und quälte ihn, und es war ihm faſt eine Wohltat, als ſein erſter Buch⸗ halter kam und um eine längere geſchäftliche Unter⸗ redung bat. Mit aller Energie wandte er ſich dem Kaſſenbuch zu, um Liſelottes Geſicht zu vergeſſen. Die wurde zu Hauſe von der beſorgten Wirtin mit Fragen beſtürmt. Sie mußte ſich auf das Drängen der guten Alten zu Bett legen. Liſelotte ließ ſich ſchweigend umſorgen. Aber als man einen Arzt holen wollte, wehrte ſie entſchieden ab. Was konnte der Arzt helfen! Sie hatte den Geliebten ſeit jenem Abend nicht wieder geſehen, das war ihre Krankheit. Die Wiſſenſchaft verabfolgt keine Medikamente gegen Sehnſucht. Sie lag, matt in die Kiſſen gelehnt, und dachte an ihn. Die bleiche Winterſonne glitt am Nachmittag in ihr Zimmer und blieb ein Weilchen bei ihr. Dann kam der Frühabend durch die Fenſter geſchlichen und niſtete ſich in die Ecken ein. Da ward ihre Sehnſucht rieſengroß. Sie kleidete ſich an und ſetzte ſich an den Flügel. Eine reichliche Stunde muſi⸗ und tod⸗ zierte ſie und fand Beruhigung darin. Dann öffnete ſie das Fenſter, um friſche Luft in überhitzte Zimmer zu laſſen. An der Parkmauer trüben brannte eine trübe Laterne. Das Blut ſtockte Liſelotte in den Adern: Dort ſtand unbeweglich eine hohe Männer⸗ geſtalt. Er hatte ſie an das Fenſter treten ſehen und zog den Hut. Schwer atmend lehnte das Mädchen am Fenſterkreuz und rührte ſich nicht. Und dann kam eine Angſt über ſie, er könne wieder gehen ohne ein Wort, ohne einen Händedruck; ſie warf den Man⸗ tel über. Dann ſtieg ſie mit bebenden Schritten die Treppe hinab. Er ſchlug die Augen nieder, als ſie vor ihm ſtand. Liſelotte ſah die tiefen Schatten darunter, die von durchwachten Nächten zeugten. „Sie ſehen ſo krank aus!“ ſagte er, und Liſelotte hörte aus dem Unterton ſeiner Stimme:„Vergib mir, ich weiß, daß ich ſchuld bin!“ Sie antwortete mit leiſem Lächeln;„das wundert dich?“ ſchien es ſagen zu wollen. Ohne jede Verabredung ſchritten ſie langſam in den Park hinein. das „Ich weiß“, ſagte er nach einer Weile,„es iſt ein großes Unrecht, daß ich gekommen bin———“ Liſelotte antwortete nicht. 1 „Was habe ich gelitten die ganzen Tage—— „Ich nicht?“ ſagte Liſelotte leiſe. Es riß ihn mit Allgewalt zu ihr. Er nahm ſeine ganze Kraft zuſammen. „Liſelotte!“ ſagte er bleich und ruhig.„Sagen Sie mir das nie wieder. Mein Gott, ich bin nur ein Menſch!“ Ein leiſer Schauer rieſelte durch Liſelottes Glieder. ö „Laſſen Sie mich Ihnen beichten“, fuhr er fort, „mir wird dann ſicher leichter werden. Hören ſie mich an, aber vergeſſen Sie um Gottes willen wieder, was ich ſage. Ob ich arbeite oder leſe, ob ich in der Kneipe ſitze oder zu Hauſe bin, überall ſtehen Sie vor mir. Ich habe weder Ruh noch Raſt. Es treibt mich umher und raubt mir jeden ruhigen Gedanken; Liſelotte— Liſelotte———“ Sie ſchloß die Augen und ließ ſeine Worte über ſich hinfluten. Da brach er ab und preßte die Lippen zuſammen. 1 „Bei Gott, ich weiß, wie erbärmlich meine Hand⸗ koſtet hätte, ich mußte es Ihnen ſagen. Zürnen Si mir nicht!“ bat er, ſtehenbleibend und ihre Züge in der Dunkelheit ſuchend.„Ich reiße mich von heute an zuſammen. Ich werde Ihnen nie wieder untes die Augen treten———“ „Das ertrage ich dann nicht!“ ſagte ſie Und wieder drohte er die Her zu verlieren. Er rang mit ſich und ſtöhr zu bleiben. Durch die Tannenkronen Macht, der ſelbſt Götter unterlegen, und höh beiden Menſchen, die es wagten, gegen ſie kämpfen——— „Leben Sie wohl!“ ſagte er kurz und reichte ihr die Hand. Da brannte ein! darauf. Der ſtarke Mann wankte m Schlag getroffen. Und dann— da Allgewalt jauchzend über ſie hin. Er hatte die Arme geriſſen. Seine Lippen ſuchten bebenden, unentweihten Mund. Trunken vor Se keit ſank ihr Kopf an ſeine Schulter—— Nun war es da, das Glück, das allüberwä über die Menſchen kommt und alle Schr niederreißt, das ihnen den Atem benimmt,! taumelnd die Augen ſchließen. Nun war O, dieſes hungrig bange Aneinanderhängen! tiefe, wortloſe Seligkeit, die in ſüßem, wonnigen Schauer alle Glieder durchrann! Das war Glück! Sie hielten ſich lange umſchlungen und küßten ſich wieder und wieder, und der Nachtwind ſtrich um ſie und zerrte an ihren Kleidern. Da löſte der Mann die Arme von ihrem Nacken. „Du mußt nach Hauſe, Herzlieb, ſonſt wirſt du mir krank in der kalten Nacht!“ Mit leiſem, verſonnenem Lächeln ließ ſie ſich das warme Tuch umlegen, das herabgeglitten war. Er ſchlang den Arm um ihre Hüfte, um ſie ſo gut es ging vor der Winterkälte zu ſchützen. Er bettete das geliebte Haupt an ſeine Schulter und führte ſie langſam heimwärts durch das nächtliche Land. Sie ſprachen kaum einige Worte. Sie ſahen ſich nur in die Augen und küßten ſich. Beim Abſchied nahm Hände. „Heut über zwei Jahren, Liſelotte bin ich frei! Ich werde die Freiheit erkämpfen, koſte es, was es wolle! Und dann fahren wir ins Glück hinein, du te die anzu⸗ rauh er ihren Kopf in die lungsweiſe iſt. Aber wenn es mein Seelenheil ge⸗ e und ich!“ (Fortſetzung folgt.) Rüschengummibanel für Rundhaſter, 70 S 10 Gummilktze* „Waschbar“, 3 Meter, Stück 10 Leinenzwirn In meinem 2 Famjilien⸗Wohnhaus Fralrelsbr, 5(Reubau) zu vermieten. Miete M. 129.—. Zeutralheizg., 0 810 sehwatz und weiß, 3 Stern Wäscheband, Kunstseide 38 in viel. Farben, 5 Mtr., Stück, e Nahtband, sämtl. Kleider-, jathen, 10 Meter Kolle 18 e Seldenstopftwil 95 49 7 Spftwist, sort 18 Strumpffarb⸗ 10 Knaul à 10m N e 28 25 ng 1 1 3 P.—4 0 e wsschetrsger 3, „.. 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