1932 — ig! t. 10 Pf. „ Meh- u 7. 5 300 75. rr, Wiw, Kindern, inſcht ſich I g unt. 2 ausgeſchl, N 20 an ſt. B24? 8 1 bst ſeſcht erliehes n können. e en M10 81. Vest Fran Emmfehl, zillig. Be⸗ aſchen u. auch aus⸗ 5 u. 8 rin Kleider, Knaben⸗ t. auß. d. erfr. bei S 5. 4a. ) ineideri fert. an: 1 1 1 R. 4. R..—, 3 1 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18. Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, ge Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer Gen. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 0 4 Ab Anzeiger Einzelpreis 1 0 Pf. 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Die Vertagung der Konferenz wird in Paris offtziös mit der Unmöglichkeit begründet, die Vor⸗ bheſprechungen bis zum 25. Januar, dem ur⸗ ſprünglich feſtgeſetzten Datum des Konferenzbeginns, erfolgreich abzuſchließen. Die Uebereinſtimmung der engliſchen und franzöſiſchen Anſicht bezüglich der Konferenzvertagung wurde in einer Unterredung feſtgeſtellt, die geſtern nachmittag zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Laval und dem engliſchen Botſchafter Lord Tyrell ſtattfand. Anfragen Blums bei Laval Leon Blum frägt: Will Frankreich wieder i Mainz beſetzen? — Pariß, 21. Jan. Im„Populaire“ richtet der ſozialiſtiſche Abge⸗ ordnete Leon Blum an den Miniſterpräſidenten Laval die Aufforderung, ſeine politiſchen Abſichten zu enthüllen. Er ſchreibt: Der Chef der Mehrheit der Regierung in der Kammer, Abg. Marin, habe erklärt, daß der Rücktritt Briands nur eine erſte Etappe ſei, und daß nunmehr auch die Politik Briands verſchwinden müſſe. Eine Politik, die ver⸗ ſchwinde, mache einer neuen gegenſätzlichen Politik Platz. Welche neue gegenſätzliche Politik wolle die Mehrheit der Kammer der Regierung in der Reparations⸗ und Abrüſtungsfrage vor⸗ ſchreiben? Wolle ſie, daß Frankreich künftighin jedes Zuge⸗ ſtändnis, jeden„Verzicht“ ablehne und die Regie⸗ rung die buchſtäbliche Ausführung des Poungplanes trotz des Berichts der Baſeler Sachverſtändigen for⸗ dern und Deutſchland zur Bezahlung der unge⸗ ſchützten Annuitäten zwingen müſſe, trotz einer materiellen Unmöglichkeit, die noch offen⸗ kundiger ſei, als alle Feſtſtellungen von Sachver⸗ ſtändigen es ſein könnten? Darauf müſſe man ant⸗ worten. Man müſſe auch ſagen, welche Zwangs⸗ mittel Abgeordneter Marin angewendet haben wolle. Verlange er die Anwendung der berüchtigten Sanktionen, die man ja von früher her kenne? Schlage er die Wiederbeſetzung von Mainz oder der Ruhr vor? Die Mehrheit müſſe ſich hierüber äußern und der Chef der Regierung müſſe erklären, ob er mit ſeiner Mehrheit einig gehe oder nicht. N a Die deutſchen Geheimrüſtungen biber icht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Jan. Die Erzählungen der Herren Bourgeois und Eccard in der Kammerkommiſſion für aus⸗ wärtige Angelegenheiten über angebliche deutſche Geheimrüſtungen werden von Berliner zuſtändiger Seite als haltloſe Verdächtigungen ent⸗ ſchieden zurückgewieſen. Die Ausführun⸗ gen der beiden Senatoren enthalten weder Neues noch Wahres. Was ſie vorbringen, iſt nur eine Wiederholung der bekannten franzöſiſchen Behaup⸗ tungen, das deutſche Heer entſpräche nicht den Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages. Der gerade⸗ zu phantaſtiſchen Darſtellung, als ſei Deutſchland daran, eine geheime Armee aus entlaſſenen An⸗ gehörigen der Reichswehr zu bilden, kann nur die einfache Tatſache entgegengehalten werden, daß durch den Verſailler Vertrag ein fünf⸗ prozentiger Abgang des Jahresbeſtan⸗ des erlaubt iſt. Darnach kann jeder ſich er⸗ rechnen, welche„ungeheure“ Armee ſelbſt in zehn Jahren zuſammenkommen würde, wenn man auf dieſe Reſerve zurückgreife. Der Zweck der ganzen Aktion iſt nur zu deutlich erkennbar. Frankreich will ſich auf Grund der deutſchen„Geheimrüſtungen“ einen günſtigen Boden für die Genfer Abrüſtungsper⸗ handlungen bereiten. Daher die Anſchul⸗ digungen, die jetzt wie ein Trommelfener von allen Seiten gegen Deutſchland gerichtet werden. 5 Geheimrat Prof. Dr. Wagemann der Präſident des Statiſtiſchen Reichs⸗ amts hat den Plan für ein ganz neues Währungs⸗ und Kreditſyſtem ausgearbeitet. der im Kriege bekleidete, Die Außenpolitik der Sozialdemokratie Eine Rede des Fraktionsvorſitzenden Dr. Breilſcheid Die Sozialdemokratie habe Erſül⸗ lungspolitik getrieben, nicht aus Ueberzeugung, daß Telegraphiſche Meldung Braunſchweig, 21. Jan. In einer ſtark beſuchten Mitgliederverſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei ſprach geſtern abend der Vorſitzende der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion Dr. Breitſchei d. Die heutige Stellung der Sozialdemokratie zum demokratiſch⸗ republikaniſchen Syſtem formulierte er dahin, daß ohne Ueberwindung des Kapitalismus und ohne Sozialismus keine wirkliche Demokratie möglich ſei. Ueber die republikaniſche Eiſerne Front erklärte er, daß ſie den faſziſtiſchen Gegnern der Republik mit den Waffen entgegentreten werde, die dieſe ihr in die Hand drücke. Zu den außenpolitiſchen Fragen über⸗ gehend, führte Dr. Breitſcheid aus, die Politik ber Siegermächte ſei nicht dazu angetan geweſen, die Arbeit der Linken in Deutſchland leicht zu machen. Sie ſei nicht getragen vom Verſtändnis für die Lage der Republik und der Republikaner. Die Sozia⸗ liſten billigten den Standpunkt des Reichskanzlers Dr. Brüning, daß Deutſchland zukünftig nicht mehr zah⸗ len könne. Die Reparationen und die Schulden⸗ zahlungen der früheren Ententeſtaaten an Amerika Sitzung des Reichskabinelts Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 85 N Berlin, 21. Jan. Das Reichskabinett iſt heute erneut zu einer Sitzung zuſammengetreten, in der über die Er⸗ gänzungsmaß nahmen zur Oſthilfe be⸗ raten und ein umfaſſender Bericht des Preiskom⸗ miſſars Dr. Goerdeler über das bisherige Er⸗ gebnis der Verhandlungen entgegengenommen wurde. Ein deutſcher Schritt in der Reparations⸗ frage iſt vor Abſchluß der Vorverhandlungen über das Zuſtandekommen der Lauſanner Konferenz nicht zu erwarten. Daß der engliſche Vorſchlag vom deut⸗ ſchen Standpunkt abgelehnt werden würde, dürfte am Quai d' Orſay kaum überraſcht haben, Eine Verlängerung des Hobvermoratoriums über den 1. Juli hinaus würde nichts weiter bedeuten als die Abgabe eines neuen Zahlungsverſprechens, da das Moratorium eine Nachzahlung der geſtundeten Summen vom 1. Juli 1933 ab vorſieht und zwar für die geſchützten Annuitäten in zehn Jahresraten von 117,8 Millio⸗ nen Mark. Die ungeſchützten Annuitäten ſind be⸗ kanntlich in Reichsbahnbonds mobiliſiert, die eben⸗ falls nach den Beſtimmungen des Hooverabkom⸗ mens in zehn Jahresraten in Höhe von 62 bis 65 Millionen Mark erſtattet werden müſſen. Da nie⸗ mand annehmen kann, daß Deutſchland am l. Juli 1993 imſtande iſt, mit dieſen neuen Zahlungen zu beginnen, f 5 Prinz Alfons von Bayern den bayriſchen Generals feiert am 24. Januar in München ſeinen 70. Geburtstag. Drahtbericht unſeres Berliner Büros geblich aus nationalſozialiſtiſchen Kreiſen ſtammen⸗ ö Admiral Richard H. Leigh iſt zum Chef der amerikaniſchen Kriegsmarine ernannt worden. Er gilt als außergewöhnlich tüchtiger Fachmann. Rang eines der Kavallerie hätten dazu beigetragen, ruinieren. ſie berechtigt ſei, ſondern weil es damals keinen anderen Weg in der praktiſchen Politik gegeben habe und weil die Sozialdemokraten an die Vernünftigen im Auslande hätten appellieren wollen. Wir war⸗ neu aber, ſo ſagte Dr. Breitſcheid, den Parolen der Nationalſozialiſten in Deutſchland zu folgen und den Moungplan zu zerreißen. Wenn wir in Deutſchland nicht mehr zahlen können, ſo muß dieſes Ziel auf dem Wege der Verſtändigung zu erreichen verſucht werden, Die Sozialdemokratie treibt deshalb Tolerierungspolitik, weil ohne ſie durch das Zurmachtkommen des Faſzismus noch ſchwerere und blutigere Opfer dem Volke auf⸗ erlegt würden.: d Zur Frage der Reichspräſidentenwahl führte der Redner aus, die Sozialdemokratie ſei zur Zeit noch nicht Willens, dazu Stellung zu nehmen, ſondern ſie laſſe den Oppoſitionsparteien den Vor⸗ tritt. Die Sozialdemokratie werde einen neuen Kandidaten wählen, der ihr Gewähr gebe, daß er die Verfaſſung und die Republik am beſten vertrete. Die Ausführungen Breitſcheids fanden in Verſammlung reichen Beifall. der ſo war es für die Reichsregierung eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß ſie zu dem erſten Zahlungs⸗ verſprechen nicht noch ein neues hinzugefügt hat. Und daher kam die Zuſtimmung der Reichs⸗ regierung zu der Vertagung der Konferenz nicht in Frage. Brünings Antwort an Hitler Berlin, 21. Jan. Wie wir hören, wird die Antwort der Reichs⸗ regierung auf das Schreiben Adolf Hitlers, die wegen der vordringlichen außenpolitiſchen Dinge zurückgeſtellt wurde, wahrſcheinlich im Laufe des Samstag erfolgen. Die„Berliner Volkszeitung“ hat über die Vorgeſchichte der Präſidentſchaftsverhandlungen eine Darſtellung gegeben, die vom Reichs wehr⸗ miniſterium ſcharf zurückgewieſen wird. Die Verhandlungen mit den Nationalſozialiſten über die Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten durch verfaſſungänderndes Geſetz, heißt es in dieſem geharniſchten Dementi, ſind von den daran beteilig⸗ ten Stellen des Reichswehrminiſteriums auf Wei⸗ fung des Reichskanzlers und in ſtändiger Fühlungnahme mit ihm geführt worden. Die von der„Berliner Volkszeitung“ wiedergegebenen, an⸗ den Behauptungen ſind grobe Lügen“. Die Angaben über die Rolle, die General von Schlei⸗ cher geſpielt haben ſoll, können nur als unſinnige und böswillige Erfindungen bezeichnet werden. Kreditausweitung! Zu Wagemanns Währungsplan Von Argentarius In allen Ländern kämpft man verzweifelt gegen die Deflation, gegen die Einſchnürung des Kredites, gegen die alte orthodoxe Anwendung der formalen Notendeckung. In der allerletzten Zeit war in Deutſchland das Projekt aufgetaucht, Noten und Banknoten um 20 v. H. herabzuſtempeln. Dieſe Devalvationspläne ſind, wie man erkannt hat, nur neue Gefahrenquellen für die kleinen Sparer, ihre Verwirklichung würde die Löhne weiter drücken und gleichzeitig die Preiſe in die Höhe treiben, weil näm⸗ lich der Warenbeſitzer ſeine Preiſe um das Ausmaß der„Denomination“ einfach ſteigern würde. In Be⸗ zug auf das Ausland würde ein ſolcher Plan Deutſchland keine Hilfe bringen, da der weitaus größte Teil der deutſchen Auslandsverpflichtungen auf Goldgrundlage läuft. Nun iſt ein neuer Plan entſtanden, der Abhilfe in dieſer Lage ſchaffen will, ein Plan, hinter dem einflußreiche Kreiſe der Regie⸗ rung und der Inbuſtrie zu ſtehen ſcheinen. Der Urheber dieſes Planes iſt Prof. Wagemann, der Leiter des Inſtitutes für Konjunkturforſchung. Sein Plan kann mit kurzen Worten dahin gekennzeichnet werden, daß er Kreditausweitung durch neue Geldſchaffung bei gleichzeitiger Auf⸗ tauung feſtgefrorener In duſtriekre⸗ dite und Kredite der öffentlichen Hand erſtrebt. Seine Einzelheiten ſind in großen Zügen folgende: Es ſoll eine Unterſcheidung getroffen wer⸗ den zwiſchen den ſogenannten„kleinen No⸗ ten“ und den„großen Noten“. Die kleinen Noten, die bis zum Betrage von 50/ lauten kön⸗ nen, ſollen eine beſchränkte Zahlungskraft haben, vor allem dahingehend, daß bei privaten Zahlungen der Zwang zur Annahme auf eine beſtimmte, viel⸗ leicht 500/ betragende Summe, beſchränkt wird. Die großen Noten ſind vor allem für den Han⸗ del mit dem Auslande und für den Produktionsprozeß beſtimmt, die kleinen Noten mehr für den Konſum und den in län⸗ diſchen Privatverkehr. Was die Dek⸗ kungsbeſtimmungen angeht, ſo ſoll die Summe der umlaufenden großen Noten, der Reſervedepoſiten der Kreditinſtitute und der übrigen privaten Guthaben mit mindeſtens 40 v. H. durch Gold und Deviſen gedeckt ſein, der Reſt durch gute Handelswechſel, während die kleinen Noten und die Giroguthaben des Reichs bei der Reichsbank bis zum Betrage von 3 Mi l⸗ liarden„ durch eine verzinsliche öffentliche Schuld und darüber hinaus durch feſtverzinsliche Schuldverſchreibungen und durch reichsbankfähige Lombarddarlehen gedeckt ſein ſollen. Die Geſamt⸗ ſumme der zur Deckung der kleinen Noten und der Giroguthaben des Reiches dienenden Schuldver⸗ ſchreibungen und Lombarddarlehen ſoll den Betrag von 2 Milliarden/ nicht überſchreiten. Die ein⸗ gefrorenen Kurzkredite der öffentlichen Hand ſollen in Anleihen umgewandelt werden. Der Dauerkredit der Notenbank an die Ge⸗ ſamtwirtſchaft iſt alſo gewiſſermaßen als eine „e wige Schuld“ zu betrachten, wie ſie ähnlich auch im engliſchen Währungsweſen beſteht. Wäh⸗ rend aber in England dieſe„ewige“ Schuld der No⸗ tenbank auf Großbritannien lautet, würde nach dem Wagemannſchen Plane die Schuld auf der„öf⸗ fentlichen Hand“ laſten. Man weiß aber daß die öffentliche Hand, beſonders die Kommunen, ſtark verſchuldet iſt, wenn ſie auch über gewaltige Aktiven verfügt. Hierin liegt der„Schönheitsfehler“ des neuen Planes. Wichtig iſt, daß Wagemann die Möglichkeit gege⸗ ben wiſſen will, die kleingeſtückelten, nicht durch Gold gedeckten Inlandsnoten jederzeit in große, durch Gold gedeckte Noten umzuwandeln. Zweifel⸗ los würde auf dieſem Wege die Wirtſchaft ki⸗ quider werden, die eingefrprenen Kredite würden auftauen(man denke hierbei an die eingefrorenen Kredite der Banken, für die ja im Falle der Da⸗ natbank und der Dresdner Bank die Reichsregie⸗ rung die Garautie übernehmen mußte), durch neue Kreditſchöpfueig würde die Möglichkeit von Zinsermäßigungen gegeben werden, die Pro⸗ duktion, die zumeiſt aus Mangel an Mitteln zu großer Paſſivität verurteilt iſt, würde erweitert werden können und damit auch die Grundlage für eine Zunahme des Konſums gegeben ſein. 2, Seite/ Nummer 34 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Januar 1932 Man muß zugeben, daß in einer Zeit, in der die Goldwährung in England, dem bisher„golofeſteſten“ Lande der Welt, verlaſſen worden iſt, in der viele Staaten dieſem Beiſpiel gefolgt ſind, ſodaß jetzt auf einer Weltwährungskonferenz darüber Beſchluß ge⸗ faßt werden ſoll, ob die bisher übliche Durchſchnitts⸗ deckung der Währungen von 40 v. H. nicht niedriger angeſetzt werden ſoll, daß in einer ſolchen Zeit ſich ein derartiges Projekt vielverſprechend anhört. Trotz. dem müſſen gegenüber dem neuen Plane Beden⸗ ken erhoben werden. Immer wieder müſſen wir uns ins Gedächtnis zurückrufen, daß Deutſchland eine ungeheure Inflation durchgemacht hat und daß man ſchließlich im Auslande keinem Staate bei derartigen Währungsexperimenten mit größerem Mißtrauen entgegenkommen würde als gerade Deutſchland. Trotzdem aber muß das Hauptziel ſein, Deutſchland aus dem Dilemma der Deflation heraus⸗ zulavleren, und dies iſt unter den augenblicklichen Gegebenheiten nur auf dem Wege der Kreditaus⸗ weitung zu erreichen. Den Anhängern der ortho⸗ doxen Goldtheorie muß entgegengehalten werden, daß ihr Ideal vielleicht die jetzige Kriſe überſtehen kann, daß es aber zweifelhaft iſt, ob auch die deutſche Wirtſchaft dazu imſtande ſein wird. Was nützt es Deutſchland, wenn zwar die Goldwährung aufrecht erhalten bleibt, aber die deutſche Wirtſchaft in den Schauern der Deflation zugrunde geht? Von dieſem Geſichtspunkt aus iſt alſo der Wagemannſche Plan zu begrüßen, und ſollte er auch nur die Baſis für eine eingehende Diskuſſion der Notwendigkeiten und eine 1 auf dem Wege der Redeflation ein. Auch die Reichsbahn kann keine Tribute zahlen Düſſeldorf, 21. Jan. Dreiunddreißig maßgebende weſtfäliſche Wirt⸗ ſchaftskörperſchaften haben unter Führung des Langnamen⸗ Vereins an Reichskanzler und Reichsverkehrsminiſter eine Eingabe gerichtet, die ſich gegen Andeutungen des Baſeler Son der⸗ ausſchuſſes wendet, die die Befürchtung auf⸗ kommen ließen, daß innerhalb des Sonderausſchuſſes die Anſicht vertreten worden iſt, die Reichsbahn könne künftig unter günſtigeren Verhältniſſen wie⸗ der an der Aufbringung der Tributlaſten mitwirken und bedürfe nur vorübergehender Erleichterungen. Demgegenüber muß, heißt es in der Eingabe, mit aller Eindringlichkeit feſtgeſtellt werden, daß 1. der im Baſeler Bericht gewählte Ve rgleichs⸗ zeitraum für eine Beurteilung der zukünftigen wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit der Reichsbahn nicht maßgebend ſein kann, weil die Jahre 1926 bis 1929 anerkanntermaßen im Zeichen einer Kredit⸗ inflation und wirtſchaftlichen S cheinblüte ſtan⸗ den, die auch auf den Verkehrsumfang günſtige Rück⸗ wirkungen haben müßte; 2. der durchſchnittliche Betriebsüberſchuß nur auf⸗ grund ſtark überſetzter, unerträglicher Tarife erzielt wurde, denen ſich die Wirtſchaft nicht entziehen konnte, weil die Giſenbahnen das bei weitem wichigſte Beförderungsmittel ſind. Hätte die Reichsbahn unbeſchwert von politiſchen Auflagen bei ihrer Tarifgeſtaltung den wirtſchaft⸗ lichen Notwendigkeiten Rechnung tragen können, ſo hätten ſich ohne weiteres bedeutend un ⸗ günſtigere Betriebszahlen ergeben. Die Eingabe ſchließt: „Sie, ſehr geehrter Herr Reichskanzler, haben ſich noch vor kurzem erneut zu dem Gedanken bekannt, daß Deutſchland nicht in der Lage ſei, in Zukunft Tribute zu zahlen. Das muß ſelbſtverſtändlich auch für die Tributlaſten der Reichsbahn gelten. Auch hierfür darf in den Reparationsverhandlungen keine Ko mpromiß⸗ Oöſung zugelaſſen werden, wenn nicht die vor allem notwendige Wiedergeſundung der deutſchen Wirtſchaft überhaupt in Frage geſtellt werden ſoll. — Rom, 21. Jan. Miniſterpräſident Venizelos traf heute mittag hier ein. Er wurde auf dem Bahn⸗ hof von Außenminiſter Grandi und dem griechi⸗ Rom empfangen. ſchen Geſandten in Telegraphiſche Meldung — Berlin, 21. Jau. Im weiteren Verlauf des Sklarekprozeſſes wurde die Fälſchung von 218 U ner ch reif ten erörtert, die Lehmann vorgenommen hat. Der Buchhalter Lehmann erklärte, daß er die Unterſchriften der Beamten nach Originalunter⸗ ſchriften durchgepauſt und von 1928 bis zum Zu⸗ ſammenbruch gefälſcht habe. Staatsanwalt Dr. Weißenberg teilte in dieſem Zuſammenhang mit, daß bei der Hausſuchung bei den Sklareks auch echte Blanco⸗Formulare mit Dienſtſtempeln der Bezirks⸗ ämter gefunden worden ſind, und Lehmann bemerkte hierzu, daß Leo Sklarek dieſe Formulare mitge⸗ bracht habe. Leo und Willi Sklarek beſtritten, etwas da⸗ von gewußt zu haben und beriefen ſich wie früher darauf, daß es ſich bei allen Unterlagen nur um Formalitäten gehandelt habe, um die unt eren Organe der Stadtbank zu beruhigen, während die Direktoren alles gewußt und einen Blanco⸗Kredit gegeben hatten. Aus den Vorhaltungen des Vorſitzenden ging je⸗ doch hervor, daß Leo Sklarek ſeine Ausſage ge⸗ nau den in einem Kaſſiber enthaltenen Anwei⸗ Telegraphiſche Meldung Bukareſt, 21. Jan. Großes Aufſehen erregt hier ein politiſcher Ent⸗ führungsverſuch, der an den Fall des Generals Kutiepoff erinnert. Ueber die Angelegenheit werden folgende Einzelheiten bekannt: Sowjetruſſiſche Emmiſſäre, hatten den Auftrag erhalten, ſich des in Rumänien wohnenden Diplo⸗ maten Atſchebekoff zu bemächtigen und nach Rußland zu bringen. Dieſer war im Jahre 1921 diplomatiſcher Vertreter der Sowjetunion in Bern. Später organiſierte Atſchebekoff als Privatſekretär Stalins die G. P. U. Dann wurde er nach Konſtanti⸗ nopel entſandt, wo er in den Verdacht geriet, mit Kommuniſtiſche Vürgerkriegsvor · bereilungen vor dem Reichsgericht Telegraphiſche Meldung Leipzig, 21. Jan. Der vierte Strafſenat des Reichsgerichts urteilte geſtern zwei Kommuniſten aus Berlin⸗ Lichtenberg wegen Vorbereitung zu m Hoch⸗ verrat in Tateinheit mit Unterſtützung einer ſtaatsfeindlichen Verbindung nach Paragraphen 4 und 11 des Republikſchutzgeſetzes zu je zwei Jah⸗ ren Feſtungshaft, von denen je 11 Monate erlittener Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Es ſind dies der 38 Jahre alte Rohrleger Emil Vogel und der 29 Jahre alte Arbeiter Ludwig Mitteldorff. Aufgrund des früheren Geſtändniſſes des Ange⸗ klagten Vogel, das er ſpäter mit der Begründung widerrief, es ſei ihm von der Polizei abgepreßt worden, ſah der Senat als erwieſen an, daß in Berlin—Lichtenberg der verbotene Rotfront⸗ Kämpferbund unter dem Decknamen„Kna⸗ ſter klub“ weiterlebt, daß Vogel Einheitsführer der 15. Einheit und Waffeninſtrukteur geweſen iſt, und daß er von dem Angeklagten Mitteldorff als ſeinem Vorgänger, eine Aktenmappe erhalten hat, die neben einer Reihe verbotener Druckſchriften und ver⸗ 218 Fälschungen im Sklarek⸗Prozeß Durch den Buchhalter Lehmann- Kaſſiber 8 2 für die Sklareks ſungen angepaßt hat. Leo Sklarek beſtritt einen Kaſſiber erhalten zu haben und erklärte, er habe ſich das ſelbſt ausgearbeitet und ſeinem Verteidiger er⸗ zählt. Vielleicht habe dieſer dann das zuſammen⸗ geſtellt. Er habe ſogar das Original ſeiner Aufzeich⸗ nungen, die er ſich in der Zelle gemacht habe, noch zu Hauſe. Vorſitzender(erregt):„Das neu. iſt ja gan z Das ſagen Sie heute zum erſtenmal. Warum haben Sie denn das nicht geſagt, als in einer der erſten Verhandlungen der Kaſſiber beſprochen und der Verdacht auf Rechtsanwalt Pungegelenkt wurde. Als an ſtändiger Menſch hätten Sie das doch richtigſtellen müſſen.“ Rechtsanwalt Bahn:„Ich möchte anrezen, die Ausarbeitung, die Leo Sklarek zu Hauſe haben will, ſofort beſchlagnahmen zu laſſen.“ Vorſitzender:„Wir werden in der Pauſe darüber beraten. Es wird auf jeden Fall Vorſorge getrof⸗ fen werden, daß damit nichts paſſiert.“ Auch Willy Sklarek beſtritt, einen Kaſ⸗ ſiber erhalten zu haben. Ihm hielt der Vorſitzende vor, nach ſeinen eigenen Ausſagen den Kaſſtber erhalten zu haben, deſſen Inhalt er aber nicht richtig verſtanden habe. Politiſcher Entführungsverſuch in Rumänien Ein zweiter Fall Kuttepoff Trotzki in Verbindung zu ſtehen. Er wurde darauf⸗ hin ſofort zurückberufen, weigerte ſich aber, nach Moskau zurückzukehren. Seitdem galt er als ein erbitterter Gegner der Sowjets. Es heißt, daß die ſowfetruſſiſche Regie⸗ rung eine Million Dollar ausgeſetzt hatte, um ſeiner habhaft zu werden. Der Kapitän eines in Konſtanza liegenden griechiſchen Dampfers hatte ſich bereit erklärt, Atſchebekoff nach Odeſſa zu bringen. Der Kapitän iſt verhaftet worden. In Bukareſter Kreiſen glaubt man, daß dieſelben Leute an dem Entführungsverſuch beteiligt ſind, die in Paris die Entführung des Generals Kutiepoff durchgeführt hatten. einer Erklärungstafel für die Maſchinenpiſtole 10 eine Sammlung von Straßenliſten enthielt. Die Notizen wurden von einem maßgeblichen Berliner Polizeihauptmann deshalb als taktiſche Aufmarſchpläne für einen Bürgerkrieg gekennzeichnet, weil ſie neben der genauen Lagenangabe der Polizeireviere, der Tele⸗ phon⸗ und Kabelſtellen auch Vermerke über die Be⸗ ſchaffenheit der Hausdächer und ihrer Zugänge ſo⸗ wie die Bepflaſterung der Straßen enthielten, die ſich zur Bildung von Barrikaden eigneten. Die Preisſenkungsaktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 21. Jan. Zur Zeit ſchweben, wie wir hören, zwiſchen dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung Dr. Goer⸗ deler und dem Reichsernährungsminiſterium Ver⸗ handlungen. Dr. Goerdeler vertritt die Auffaſſung, daß ein weiteres Anziehen der Roggenpreiſe ver⸗ hindert werden müſſe, wenn der gegenwärtige ver⸗ kürzte Brotpreis gehalten werden ſoll. Das Ergebnis der Verhandlungen iſt für heute oder ſpä⸗ teſtens morgen zu erwarten. —̃̃—-— — Die deutſche Delegation für den Völkerbundsrat — Berlin, 21. Jan. Die deutſche Delegation für den Völkerbundsrg wird unter Leitung des Geſandten von Weiz ſäcker ſtehen. Weiter werden der Delegation an⸗ gehören als Völkerbundsreferent Geheimrat von Kamphövener, als Sachverſtändige für Wirt⸗ ſchaftsfragen Miniſterialdirektor Poſſe und Ge⸗ ſandtſchaftsrat Ulbrich, als Sachverſtändige für Oſtpreußen Miniſterialdirektor Meyer und Ge⸗ heimrat Noebel, als Sachverſtändiger für mandſchuriſche Frage Geheimrat von Scho eg, für die Minderheiten Legationsrat Roediger und als Sachverſtändiger für die Saarfragen Legations⸗ rat Voigt. Die Preſſeabteilung wird vertreten ſein durch Regierungsrat Maus. Die Ausweiſung der Jeſuiten aus Spanien Paris, 21. Jan. Wie dem„Jo nal“ aus Madrid berichtet wird, hat der von Regierung eingeſetzte Juriſten⸗ Ausſchuß, der die Frage der Verfaſſungszuläſſigkeit der Aus we ſung der Jeſuiten zu prüfen hatte, dieſe Frage bejaht. Bekanntlich war ein Gut⸗ achten der von den Jeſuiten befragten juriſtiſchen Perſönlichkeiten zu der entgegengeſetzten Schluß⸗ folgerung gelangt. Angeſichts des Ausfalls des Gutachtens des von der Regierung eingeſetzten Ju⸗ riſten⸗Ausſchuſſes rechnet man nun damit, daß bin⸗ nen kurzem eine Verordnung erſcheint, durch die der Juſtizminiſter den Jeſuitenorden in Spanten für aufgelöſt erklären wird. Letzte Meloͤungen Selbſtmord einer Schülerin — Berlin, 21. Jan. Die vier zehnjährige Schülerin Lieſelotte B. verübte in der elterlichen Wohnung in Wilmersdorf aus gekränktem Ehrgefühl Selbſtmord durch Vergiftung mit Gas. Ihre Mutter hatte in dieſen Tagen ein Schreiben der Cecilien⸗Schule am Nikolsburger Platz, die ihre Tochter beſuchte, erhalten, wonach die Leiſtungen des Mädchens unbefriedigt waren. Die Mutter ſtellte deshalb ihre Tochter zur Rede, und dieſe Vorwürfe nahm ſich das Mädchen ſo zu Herzen, daß ſie ſich tötete. ſie ihre Tochter in der Küche tot auf. Der Strafantrag im Kapphengs⸗Prozeß — Altona, 21. Jan. Im Kapphengs⸗Prozeß be⸗ antragte heute der Oberſtaatsanwalt gegen Kapp⸗ hengs eine Geſamtſtrafe von 47 Jahren Zuchthaus unter Anrechnung ber Unterſuchungs⸗ haft. Kapphengs ſei für fünf vollendete und zwei verſuchte Attentate verantwortlich. Unglück beim Autorennen Paris, 21. Jan.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Bei dem Automobilrennen von Mo⸗ naco ereignete ſich geſtern ein ſchwerer Unglücksfall. Eiet Rennauto kam auf der glatten Strecke ins Glei⸗ ten und ſauſte gegen einen haltenden Wagen, deſſen Räder gerade ausgewechſelt wurden. Die beiden Inſaſſen des letzteren wurden zu Boden geſchleu⸗ dert. Von den Schwerverletzten iſt einer noch während des Abtransports geſtorben. Großer Hoteldiebſtahl in Newyork — Newyork, 20. Jan. Aus einem Schaukaſten in der Halle des neuen Waldorf⸗Aſtoria⸗Hotels wurden alte und moderne Schmuckſachen im Werte von 40 000 Dollar geraubt. Japaniſche Truppenſendung nach Schanghai — Tokio, 21. Jan. Mehrere Flugzeuge, ein Kreu⸗ zer, vier Zerſtörer und eine Abteilung Marineſchützen ſind nach Schanghai kommandiert worden, da ſich der dortigen japaniſchen Kolonie eine wachſende Be⸗ unruhigung bemächtigt habe. Kapitalismus und ſchöne Literatur Vortrag in der Volkshochſchule Die Vortragsreihe der Volkshochſchule„Geſtal⸗ tungskräfte im Kapitalismus“ hat ſich eigentlich zum Ziele geſetzt, alle Erſcheinungen des kulturellen, wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Lebens im Zeitalter des Kapitalismus den Hörern verſtändlich zu machen durch den Verſuch, ſie auf beſtimmte ge⸗ ſtaltende Kräfte zurückzuführen, die alle Gebiete menſchlich⸗geſellſchaftlichen Lebens durchdringen. Be⸗ rufene Kenner hatten in ihren Vorträgen als ſolche Geſtaltungskräfte die freie Perſönlichkeit, die perſön⸗ liche Verantwortung, den Wettbewerb feſtgeſtellt und ihre Wandlungen durch die Geſchichte verfolgt. Wenn man glaubte, daß Bernard von Bren⸗ tano, ein Schriftſteller aus Berlin, in ſeinem Vor⸗ trag über„Kapitalismus und ſchöne Lite⸗ ratur“ ähnliche Bahnen einſchlagen würde, indem er die Erzeugniſſe der ſchönen Literatur in Bezie⸗ Hung ſetzte zu Geſtaltungskräften des Kapitalismus, ſo ſah man ſich ſehr enttäuſcht. Er konnte gar nicht zu dieſem Thema reden, da es für ihn gar keine Ge⸗ ſtaltungskräfte gibt. Er ſteht ganz auf dem Boden der marxiſtiſchen Lehre, daß es nur einen von ökonomiſchen Geſetzen beherrſchten Ablauf des indi⸗ ulduellen und geſellſchaftlichen Lebens gibt, in dem die ſchöne Literatur eine unwichtige Rolle ſpielt. Eine angebliche Geltung an ſich konnte ſie nur in der Zeit gewinnen, da der Künſtler mit der beſtehenden Geſellſchaft zerfallen war, ſich aus der Gegenwart flüchtete und ſeine ökonomiſchen Komplexe in eine beſſere Welt des ſchönen Scheins verdrängte. Kunſt erſchien als etwas Ueberirdiſches, über dem ſozialen Leben Stehendes, ſie ſollte den Menſchen an ſich dar⸗ ſtellen, der über die Wirklichkeit und die Geſellſchaft beſtimmte. Dieſer Anſchauung huldigen auch noch die heutigen Dichter, nur daß ſte keine„originalen Produkte“ mehr ſind; ſie flüchten ſtatt in das Ueber⸗ irdiſche in ein ausgebreitetes Innenleben, ſie ſchaffen das pfychologiſierende Kunſtwerk. In Wirklichkeit ſtellt ſich aber auch dieſe kleinbürgerliche Forderung des rein Menſchlichen als etwas Oekonopmiſches heraus, nämlich als Verſuch des Mittelſtandes, die ihm gebliebenen Tugenden zu retten— eine Un⸗ möglichkeit, da es doch rein menſchliche Dinge wie schickſal, Liebe nicht gibt.(Begründung:„Keiner * 5 8 hat Liebe ſitzen ſehen“). Jedenfalls ſind die Dichter alſo Exponenten ihrer Klaſſe. Da nun die wirtſchaftliche Lage ſich geändert hat, das Proletariat die Macht zu ergreifen im Begriffe iſt, bedarf es einer neuen Kunſt, die der neuen Klaſſe dient und ihre Erzeugniſſe ganz in den Dienſt des Kampfes der Klaſſe ſtellt. Es gibt überhaupt keine andere Kunſt als Tendenzkunſt. An der Ausprobie⸗ rung der neuen epiſchen Form gegenüber der bür⸗ e „Einer für viele“ Es gibt da einen ſchreibenden Geſellen, Dem kommt es ſtets von neuem in den Sinn Mit einem anonymen Brief ſich vorzuſtellen, Zur Namensnennung reicht ſein Mut nicht hin. Was der ſo ſchreibt? Natürlich von der Bühne, Worüber dieſer Dummkopf alles weiß. Er nörgelt nur und fordert furchtbar Sühne; Vor allem macht ihm unſre Oper heiß. Da hat der Narr ſo ſeine Leidenſchaften, Die er in Vor⸗ und Nachurteile faßt. Man ſollt' ihn wegen üblen Schimpfs verhaften, Sonſt fällt er immer wieder uns zur Laſt. Iſt er zu feige, um ſich jetzt zu melden Und ſchickt er ſeinen anonymen Schrieb fortan, Sei ihm vor ſeinem weitren dummen Schelten Die äußerſte Verachtung kundgetan! K. gerlich⸗dramatiſchen wird noch gearbeltet. Sie ver⸗ wendet neue Mittel: ſie betrachtet und erweckt, ſtellt gegenüber und überzeugt, treibt zu Erkenntniſſen und beſtimmt das Denken. Nicht auf Gefühl kommt es ihr an, ſondern auf Begriffe. Der Künſtler iſt mit ein Führer im Klaſſenkampf, er verwaltet die Sprache, die der Maſſenmenſch nicht ſo genau zur Formulierung der Erkenntniſſe und Gefühle be⸗ herrſcht. 5 So ſtellte ſich alſo in dieſem Vortrag ein Exponent einer Klaſſe vor, von dem man auch ſagen kann, daß er kein„originales Produkt“ iſt. Sein Vortrag diente nicht dem Verſtehen der ſchönen Literatur im Zeitalter des Kapitalismus, ſondern der antikapita⸗ liſtiſchen Propaganda. Daß der Redner allerdings das tun konnte, iſt ein Fehler der Leitung der Volkshochſchule. Man kann über ſchöne Literatur niemand ſprechen laſſen, der ſie nur als eine Fehl⸗ leiſtung des ökonomiſchen Geſchehens betrachtet und in das Wirken der dichteriſchen Phantaſie keinen Einblick hat. Wer an einen ſchöpferiſchen Geiſt und an ſeine Darſtellung in den Werken der Kunſt nicht glaubt, kann auch nicht darüber reden. Inwiefern ſoziale Probleme in die Kunſt eingehen, iſt ein Problem, dem man trotzdem mit vollem Verſtändnis gegenüberſtehen kann. Konzert Willi Domgraf⸗Faßbaender und Lonis Graveure. In dem am 26. Januar im Nibelun⸗ genſaal ſtattfindenden Arien⸗, Lieder⸗ und Duetten⸗Abend werden die beiden Künſtler im erſten Teil des Programms Lieder von Brahms, Schubert, Hugo Wolf, Mouſſorgſky, Jos. Marx, Paul Graener und Richard Strauß ſingen. Im zweiten Teil folgen dann Arien und Duette aus Opern von Puccini, Giardano, Roſſini und Verdi. Internationale Waſhington⸗Feiern. Gleich⸗ zeitig mit den zum Gedenken an den zweihundert⸗ ſten Geburtstag George Waſhingtons in Amerika veranſtalteten Feiern, die am 22. Februar beginnen, werden auch in europäiſchen Ländern Ehrungen für Waſhington vorbereitet. So werden in Deutſchland, in Berlin und Heidelberg Plätze nach Waſhington benannt werden, während Stuttgart ſeiner Bibliothek den Na⸗ men des großen amerikaniſchen Helden verleiht. In Italien iſt unter Führung des Ordens der„Söhne Italien“ die Errichtung eines Waſhington⸗Denk⸗ mals in Rom geplant. Ein Waſhington⸗Denkmal ſoll ferner in der chineſiſchen Stadt Kanton geſchaffen werden. Die ungariſche Hauptſtadt wird Waſhing⸗ ton durch die Veranſtaltung eines großen Muſik⸗ feſtes ehren, und auch Polen bereitet beſondere aſhington⸗Feiern vor. In einer Reihe anderer Städte ſind Waſhington⸗Ehrungen durch die Be⸗ nennung von Straßen oder Plätzen nach ſeinem Namen geplant. In den latein⸗amerikaniſchen Staaten ſoll im Rahmen des neugeſchaffenen„Pau⸗ Amerika⸗Tages“ eine große Feierlichkeit veranſtaltet kämpfer Dr. Herm. Zehn Jahre heimiſchen Kunſtſchaffens Die Arbeitsgemeinſchaft pfälzer Kunſt blickt auf ein zehnjähriges Wirken zurück. Gegründet von dem Direktor der Pfälz. Landesgewerbeanſtalt Dr. bildender Kunſt. Die von dem vieltätigen Kunſt⸗ maler Karl Graf betreute Geſchäftsſtelle zu Speier hat in 100 Ausſtellungen der Kunſt unſerer Grenz⸗ mark im großen Vaterland Freunde erworben und im abgetrennten Saargebiet und der Saarpfalz die Bande der Zuſammengehörigkeit enger geknüpft. Der pfälzer Künſtlerhilfsfonds ver⸗ mittelt mit einem Stammkapital von 20 000/ das bankmäßige Hilfe gewünſcht wird. Dr. Graf ſchuf auch in der vornehmen Monatsſchrift der Landes⸗ gewerbeanſtalt„Hand und Maſchine“ und der Denkmäler heimiſchen Schaffens. Die Ausſtellun⸗ gen der Landesgewerbeanſtalt zu Kaiſerslautern führten das Wirken der Maler vor, der verſtorbe⸗ nen: Weisgerber, Becker⸗Gundahl, Hellmer und der lebenden: Slevogt, Purrmann, Haueiſen, Dill u. v. a. 5 Die Jahresverſammlung der Arbeits⸗ gemeinſchaft, die in Speyer unter Teilnahme der Behörden, Verbände und Künſtler ſtattfand, ge⸗ ſtaltete ſich zu einer Ehrung für den verdienten Vor⸗ Graf. Eine Mappe mit 60 Kunſtblättern, Originale ſämtlicher pfälzer Künſtler, wurde ihm als Zeichen der Dankbarkeit überreicht, die Kunſtmaler Spitzer im Namen der Maler und Bildhauer zum Ausdruck brachte. Dr. Graf gab einen Ueberblick über das verflof⸗ ſene Jahrzehnt; er erwähnte, daß die Ausſtellungen, 46 außerhalb, 54 innerhalb der Pfalz einen Umſatz von 82 000 Mark erzielt haben, und daß der Künſt⸗ lerhilfsfonds in 123 Fällen in Anſpruch genommen wurde, ſo auch für die durch den Münchener Glas⸗ palaſtbrand geſchädigten 14 Künſtler. Nach einem Vortrag des Geſchäftsführers Karl Graf über ſeine Erfahrungen im Ausſtellungsweſen, wurde der bis 5 herige Vorſtand mit Dr. Graf als 1. und Ober⸗ werden, die ſich den Waſhington⸗Feiern in den Ver⸗ einigten Staaten anſchließen wird. N ö regierungsrat Ullmann als 2. Vorſitzenden wieder die Als die Mutter von einer Beſorgung heimkehrte, fand Arbeitsgemeinſchaft piatzer Kunſl Ing. Herm. Graf, vereinigt ſie die Organiſationen Geſchäftliche zwiſchen Künſtlern und Käufern, wenn Sammlung„Von pfälzer Art und Kunſt“ bleibende ſiſche Hahn 300.— ſchlac Rind *. troll mitt, * nach und wa alter Der einen wur! 8 ſchwe ſchie fen gend Grat Lein * vor Eine beſtä ü ſchwe 5 Met papi be ka. K 2 gelbe zahl gewählt und durch Zuwahl des Prof. Albert Ha u⸗ eiſen⸗Karlsruhe⸗Jockgrim ergänzt. 55 ö an. richtet iſten⸗ igkeit rüfen Gut⸗ iſchen hluß⸗ des Ju⸗ bin⸗ e der für fand p 1e ings⸗ zwei riſer Mo⸗ fall. Blei⸗ eſſen den leu⸗ noch n in rden von 1 nſt auf von Dr. men inſt⸗ eier enz⸗ und die ver⸗ das penn chuf des⸗ der nde 7 lun⸗ tern * 5 1 der werfe den erſten Slein Unzufriedenheit auf dem Markt beachtenswert, doch wurden gerade hier die ſchwan⸗ 00500 Enten, geſchlachtet, Stück 400800; Gänſe, ge⸗ schlachte, Stück 800.1800; Gänſe, geſchlachtet, 110—120; Rindfleiſch 70—80; Kuhfleiſch 4856, Kalbfleiſch 80) Schweinefleiſch 70—80. 5 5 4 müſſen! Alles haſt du mir nehmen laſſen! Hilf mir nun, daß man mir nicht auch mein Glück nimmt!“ l * Welch einen Widerſtreit von Empfindungen ſpäßte zu den erleuchteten Fenſtern hinauf. Und glitt einmal der Schatten einer Frauengeſtalt über „21. Januar 1932 Neue Auf dem Markt nehmen die Klagen kein Ende. Trotz der ſchlechten Geſchäftslage konnten die Klein⸗ händler noch keine Senkung der Platzgebühren er⸗ reichen. Ueber dieſen Mangel an Entgegenkommen herrſcht allgemeine Unzufriedenheit. Ein weiterer Stein des Anſtoßes iſt die Preisgeſtaltung. Gar zu auffallend merkt man, wo Händler und wo Selbſt⸗ erzeuger verkaufen. Ein klein wenig mehr Anpaſ⸗ ſungsfähigkeit wäre doch gerade jetzt geboten. Es darf deshalb den Hausfrauen nicht gar ſo ſehr ver⸗ übelt werden, wenn ſie, ohne einzukaufen, enttäuſcht den Markt verlaſſen. Bedauerlich ſind dieſe Uebel⸗ ſtände ſchon deshalb, weil die Mehrzahl der Händ⸗ ler ſich genötigt ſieht, zwei Drittel ihrer Zufuhr wieder mitzunehmen. Die geſchwächte Tendenz des Marktes iſt nicht allein beim Publikum zu ſuchen. Vielmehr müßten die Händler durch eine einheit⸗ liche Preisgeſtaltung dazu beitragen, dem Markt ſeine frühere Anziehungskraft zurückzugewinnen. ö Der Obſtmarkt präſentierte heute wieder ſehr viel billiges und gepflegtes Tafelobſt. Auf dem Gemüſemarkt war wohl die reiche Beſchickung kenden Preiſe bei gewiſſen Produkten bemängelt. Faſt ausſchließlich wurden nur Salate begehrt. Die große Auswahl an Blumenkohl, Roſenkohl, Schwarz⸗ wurzeln, Rot⸗ und Weißkraut, Meerrettich und Spinat fand wenig Würdigung. Auf dem Fiſch⸗ und Geflügelmarkt, wie überhaupt auf dem ganzen Markt waren ſich die Händler darin einig: Es war wieder einmal ein ſchlechter Tag! Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—4,5; Sabatkartoffeln 12; Wirſing 10—12; Weißkraut—10; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 2 bis 50; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10; Spinat—10; Zwiebeln 15—18; Feldſalat 40—60; Kopfſalat, Stück 25—30; Endivienſalat, Stück 712; Oberkohlraben, Stück—10; Roſenkohl 12—18; Tomate 80; Rettich, Stück 10—20; Meerrettich, Stück 2025 Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl. 810; Schnittlauch. Bſchl. 10; Lauch, Stück—10; Aepfel 8— 25; Birnen 8. Nüſſe 25—35; Schwarzwurzeln 25— 35 Zi tronen, Stück—8; Orangen 1825; Bananen, Stück 5 12; Süßrahmbutter 140160; Landbutter 105120; Weißer Käſe 30—35; Eier, Stück—13; Hechte 120—140; Karpfen 907 Schleien 120; Backfiſche 50-60; Kabeljau 40—50; Schell⸗ ſiſche 35—50; Golsdbarſch 40; Seehecht 60; Stockfiſche 40; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—400; Huhn, geſchlachtet, Stück * 30 Laſtkraftwagen beanſtandet. Bei einer Kon⸗ trolle der Laſtkraftwagen am geſtrigen Nach⸗ mittag wurden 30 Fahrzeuge beanſtandet. * Schädelbruch durch Zuſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtießen auf der Bismarckſtraße bei A 2 und 3 ein lediger, 21 Jahre alter Laſtkraft⸗ wagenführer und ein verheirateter, 29 Jahre alter Techniker auf ſeinem Kraftrad zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt einen Schädel⸗ und einen Naſenbeinbruch. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Schaukäſten geplündert. Am 16. Januar ver⸗ ſchwanden aus einem Schaukaſten in H 1 ſechs ver⸗ ſchiedenfarbige Damenſchirme mit hellen Grif⸗ fen und vier Sportmützen und am darauffol⸗ genden Tag aus einem Schaukaſten in 8 1 ein Grammophonalbum und ein Photpalbum, beide mit Leinenbezug, und ein Roman von Edgar Wallace. * Güterbeſtättereiwagen erfreuen ſich nach wie vor der beſonderen Aufmerkſamkeit der Langfinger. Einen ſehr empfindlichen Verluſt erlitt die Güter⸗ heſtätterei am 15, Januar. An dieſem Tage ver⸗ ſchwanden von einem vor O 2 ſtehenden Wagen 60 Meter blauer Kammgarnſtoff in braunem Pack⸗ papier. Am darauffolgenden Tag deckte ſich ein un⸗ bekannter Dieb dadurch ein, daß er von einem vor K 2 ſtehenden Güterbeſtättereiwagen einen runden gelben Weidenkorb entwendete, der eine große An⸗ zahl Eier enthielt. 5 8 1981 dy Prometheus- Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bel München HO NMAN VON ELSE SPAR WASSER 2 Er küßte ihr Stirne und Augen und ging. Von ihrem Fenſter aus lauſchte Liſelotte auf ſeine ver⸗ hallenden Schritte, Dann ward es totenſtill auf der Straße. Da kroch eine atemberaubende Angſt ihr zu Herzen. Sie faltete krampfhaft die Hände und drückte die brennenden Augen darauf: „O Herrgott, zu dem Millionen beten, nimm mir mein Glück nicht! Alles habe ich hergeben durchlebte nun Liſelotte. Sie konnte lange ſelig vor ich hinträumen; ſie malte die Zukunft aus an der Seite des Geliebten und ſeufzte auf unter der Wucht kommenden Glückes. Aber mitten in ihre Träume drängte ſich oft eine fremde Frau, die ihr mit ern⸗ ſtem, bekümmertem Geſicht zu ſagen ſchien:„Du alſo nimmſt meinen Kindern den Vater——“ Dann ſtieg eine Scham in Liſelotte auf, daß ſie glaubte, in den Staub ſinken zu müſſen. Dann wanderte ſie unſtet in ihrem Zimmer auf und ab oder lief plan⸗ los vor die Tore der Stadt, wo der eiſige Nord⸗ wind ſein freies Spiel hatte. Sie bot ihm die Stirn und ließ ſeinen Eiſeshauch durch ihre Glieder drin⸗ gen. Was war in ſolchen ſchweren Stunden der Auf⸗ ruhr der Elemente gegen den Aufruhr in ihrer Bruſt.„Ich will ihn nicht wiederſehen!“ beſchloß ſie dann immer bei ſich. Aber ſah ſie ihn zwei Tage nicht, dann trieb ſie die Sehnſucht faſt zum Wahn⸗ finn. Dann ſchritt ſie am ſpäten Abend durch viele Straßen bis ins Nordviertel der Villenſtadt und umſchlich elend und heimwehkrank ſein Haus. Sie ragender Bedeutung ſei. die Stores hin, dann glaubte ſie, das Herz müſſe ihr ſpringen. Spät in der Nacht ſchlich ſie heim, wenn g Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 34 zodenſee Lichtbilder⸗ Vortragsabend in der Handelskammer Geſtern wurde im großen Sitzungsſaale der Han⸗ delskammer auf Veranlaſſung der Arbeitsge⸗ meinſchaft der Induſtrie⸗ und Hafen⸗ gebiete von Mannheim und Umgebung ein gutbeſuchter Lichtbildervortragsabend abgehalten. Handelskammerpräſident Dr. Lenel begrüßte den Vortragenden, Syndikus Braun⸗ Konſtanz, geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Rheinſchiffahrtsverbandes Konſtanz E. V. als be⸗ währten treuen Mitarbeiter. Die Handelskammer habe von jeher die Arbeiten des Rheinſchiffahrtsver⸗ bandes unterſtützt und mit Jntereſſe verfolgt. Rechtsanwalt Anton Lindeck, Partikulierſchifferverbandes„Jus et Südweſtdeutſchen Kanalvereins, be⸗ tonte die Gemeinſamkeit der Beſtrebun⸗ gen mit dem Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz. Es ſei in der heutigen Zeit ja außerordentlich ſchwierig, ſolche Pläne zu verwirklichen. Er hoffe, daß die Arbeiten des Rheinſchiffahrtsyerbandes Konſtanz von Erfolg gekrönt werden. Vorſitzender des Justitia“ und des Syndikus Braun dankte für die freundlichen Begrüßungsworte und das lebhafte Intereſſe, das die Handelskammer Mannheim für den Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz von jeher bekundet habe. In eingehender Weiſe ver⸗ breitete er ſich ſodann über den neueſten Staud der Projekte des Aus⸗ baues der Oberrheinſtrecke Baſel—Bodenſee als Großſchiffahrtsſtraße und als Kraftquelle, und über die Bodenſeeabflußregulierung. Der Redner wies darauf hin, daß es bei der heuti⸗ gen wirtſchaftlichen Notlage gewiſſermaßen ein Wag⸗ nis ſei, im allgemeinen Binnenſchiffahrtsprojekte zu behandeln, nachdem bei einer Beratung des Haus⸗ haltausſchuſſes im Bayeriſchen Landtag vor kurzem erſt erklärt worden ſei, die Verfolgung von Binnen⸗ waſſerſtraßenprojekten ſei heutzutage nichts anderes, als eine teuere Spielerei. Dort habe es ſich aller⸗ dings um die Beſprechung eines ſehr teuren Pro⸗ jektes gehandelt, deſſen Durchführung mehr als 500 Millionen Reichsmark koſte. Bei dem Oberrheinaus⸗ bau als Kraftquelle und Großſchiffahrtsſtraße würde aber ein Projekt vorliegen, deſſen Durchführung tim Intereſſe der Geſamtwirtſchaft Südweſtdeutſchlands von ganz hervor⸗ Eine Reihe von Erwägungen würde den Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz veranlaſſen, ſein vor 25 Jahren geſtecktes Ziel, das ſicher ſchon erreicht wäre, wenn der Krieg mit ſeinen nachteiligen Folgen nicht gekommen wäre, auch weiterhin mit aller Energie zu verfolgen. Es handle ſich hier um die 5 Erſchließung uns von der Natur geſchenkter gewaltiger, äußerſt wertvoller und billiger Waſſerkräfte, was bei dem heutigen Stand der Technik verhält⸗ nismäßig einfach und ohne allzu hohe Koſten mög⸗ lich ſei. Durch den bei den zu erſtellenden Waſſer⸗ kraftwerken— fünf ſeien ſchon errichtet, eins be⸗ finde ſich im Bau und für die meiſten übrigen ſei die Konzeſſion bereits erteilt— erfolgenden Auf⸗ ſtau würde der Großſchiffahrtsweg zum größten Teil ſchon ohne weiteres geſchaffen. Nur die Umgehung des Rheinfalles bei Schaffhauſen durch einen Rheinſeiten⸗ kanal würde einigermaßen reiten. Löſungen gefunden. An der D Schwierigkeiten be⸗ Doch ſeien auch hierfür ganz vorzügliche urchführbarkeit Projektes, wofür baufertige Pläne und verbindliche Koſtenvoranſchläge vorliegen, könne nicht mehr gezweifelt werden. Durch Vereinfachun⸗ gen an den zu errichtenden Bauwerken und durch die inzwiſchen eingetretene Lohnſenkung könnten jetzt ſchon bei der auf 100 Millionen Reichsmark veranſchlagten Ausführung etwa 20 Millionen Reichsmark erſpart werden. Es wäre vielleicht auch möglich, durch Verwendung von Motorſelbſt⸗ fahrerkähnen wahrſcheinlich Vereinfachungen bei den Schleuſenherſtellungen zu treffen. Eine wirtſchaftliche Begutachtung iſt bereits im Jahre 1914 durch Geh. Oberbaurat Dr. Sympher vorgenommen worden, der die Frage der Wirt⸗ ſchaftlichkeit einwandfrei bejahte. Da bedauerlicherweiſe die Reichsbahnverwaltung ſich weigert die ſtatiſtiſchen Zahlen des Güterverkehrs der Stationen des Einzugsgebiets nach Ort und Men⸗ gen bekanntzugeben, ſei eine Ueberprüfung der Rich⸗ tigkeit der auf privatem Wege vorgenommenen ſtatiſtiſchen Erhebungen nicht möglich. Immerhin ſtehe jetzt ſchon feſt, daß der Güterverkehr, der für den Verkehr auf einer mit 1200 To.⸗Kähnen ſchiffbaren Großſchiffahrtsſtraße Baſel⸗Bodenſee in Betracht käme, des etwa auf 2,4 Millionen Tonnen Güter im Jahr zu beziffern ſei. Die zu erzielenden Frachterſpar⸗ niſſe dürften mit 5 Millionen Reichsmark eher zu nieder als zu hoch geſchätzt werden. Nach einem kurzen Bericht über den Stand der Regulierung der Stromſtrecke Straßburg⸗Baſel und der Erſtellung des linksrheiniſchen Seitenkanals Baſel⸗Kembs bezeichnete der Berichterſtatter es als eine natürliche Folge, daß die Anlieger des weiteren Oberrhein⸗ und des Bodenſeegebietes die Fortſetzung des Großſchiffahrtsweges über Baſel hinaus bis zum Bodenſee fordern, umſomehr, als die Vorausſetzungen hierfür im Bezug auf reichliches Fahrwaſſer, Ufer⸗ geſtaltung u. konſtante Zuflußverhältniſſe äußerſt gün⸗ ſtig ſeien. Zudem ſei ſehr wichtig, daß für die Koſten⸗ aufbringung nicht nur Deutſchland zu ſorgen hätte, ſondern hieran ſich auch die Schweiz beteilige. Ferner dürfe mit Zuſchüſſen gerechnet werden von Oeſterreich und vielleicht auch von Holland und Frankreich. Bei Beſprechung des franzöſiſchen Rhein⸗ ſeitenkanals bezweifelte der Redner, daß der geſamte Kanal, deſſen Geſamtkoſten auf 600—700 Millionen Schwei⸗ zer Franken veranſchlagt werden und für den eine Bauzeit von 30 Jahren angenommen würde, über⸗ haupt zur Ausführung käme. Durch den 7 Km. langen Seitenkanal Baſel-Kembs, der ſchon im Mai d. Is. eröffnet werden könne, würden die Iſteiner Schwellen umgangen, was für die Schiffahrt vorteilhaft ſei. Bezüglich der Strecke Straßburg—Kembs laſſe ſich vielleicht doch noch in irgend einer Weiſe ein Kompromiß mit Frankreich erzielen, ſodaß die Fortführung des links⸗ rheiniſchen Kanales über Kembs hinaus unterbleibe. An Hand von Lichtbildern wurden dann in an⸗ ſchaulicher Weiſe die bis jetzt am Oberrhein zwiſchen Baſel und Konſtanz entſtandenen und geplanten Kraftwerke geſchildert unter der Hervorhebung, wie ſehr hierdurch der Großſchiffahrtsweg ſchon fortſchreite. Zum Schluſſe ſtreifte der Vortragende noch die Frage der vorgeſehenen Plan wirt⸗ ſchaft für die Rheinſchiffahrt und die Verreichlichung der Waſſerſtraßen, bei der, wenn ſie überhaupt zuſtandekommt, unter allen Umſtänden den einzelnen Ländern weitgehendſte Selbſtverwaltung eingeräumt werden müſſe. Der Vortrag fand allſeitige Zuſtimmung. Als Präſident Dr. Lenel dem Redner noch gedankt, wurde der Vortragsabend geſchloſſen. eh Feuerio⸗Sitzung im Habereck! Als einen guten Auftakt für die kommenden Tage dels darf die geſtrige Sitzung des„Feuerio“ in Der letzte Stuhl war Karnevals ſeiner Stammburg angeſehen werden. vergeben. Pünktlich hielt der Elferrat unter dem Ne halleſenmarſch ſeinen Einzug. Präſident Brenner ſtellte unter allerhand luſtigen und frozzelnden Anzüglichkeiten ſeine hohen Miniſterkollegen vor. Im übrigen forderte der Präſident auf, im ſchönen Reich der Freude und des Humors das drohende Geſpenſt des grauen Alltags zu vergeſſen. Sein diesjähriges Regierungsprogramm war mit allerhand„un⸗ verſtändlichen Fremöwörtern“, wie Flugrakete, Wirtſchafts⸗ ankurbelung, Weißes Rößl, Saalſchlacht im Rathaus, und den daraus abzuleitenden Reformen im Weltgeſchehen ſo reichlich geſpickt, daß man hoffen darf, noch manch frohe Stunde im Kreiſe der ſeltſamen Käuze zu verleben. Nach einem kräftigen„Ahoi“ auf alles, was Zukunft hat, und einem noch kräftigeren Schluck auf die Gegenwart rollte das Programm ab, das Karl Mekler mit dem Prolog aus „Bajazzo“ eröffnete und, weil er es verſtand, ſeinen auſpre⸗ chenden Bariton wohlklingend auszunützen,„Die Deides⸗ heimer Kann“ als Zugabe zum Beſten geben mußte. Dann kam Toni Kunz, luſtig und guter Dinge wie immer, und zwang mit ſeiner Parodie auf den Tonfimmel:„Der Kon⸗ kurs tanzt“ das Stimmungsbarometer einige Skalen höher hinauf. Fritz Weinreich, der den Preisabbau unter ſeine ſpöttiſche Zupe nahm, hatte allerhand dazu zu ſagen. Vor der Pauſe ſtellte ſich noch Frau Hahn in der Bütte als Schwiegermutter vor. Im zweiten Teil nahm Gohrenfloßh den blutſaugen⸗ den Drittels⸗Namensvetter unter ſeinen beſonderen Schutz. Man war noch nicht ſo recht fertig mit Lachen, da kamen die „Schterneguckern“ und der„Pfefferminzel“(Schärpf und Tochter), zwei echte Pfälzer Kriſcher von Ludwigshafen, die ein Mundwerk mitbrachten, das nicht von Pappe war. Ihr„Zwiegeſpräch“ war echte, wenn auch derbe Pfälzer Koſt. Ruf, der gut im Fahrwaſſer iſt, ſtellte ſich als bayrtſcher Lackl vor. Die beiden beſten im Stalle hatte man bis zuletzt aufgehoben. Da war zunächſt Adolf Wagner, der gegen⸗ wärtig beſte Büttenredner des„Feuerio“, der als Dienſt⸗ mann Nummero 83 mit blaugeſchlagenem Auge von der Bürgerausſchußſitzung kam und nun in ſeiner leicht begreif⸗ lichen Wut die Mannheimer Verhältniſſe und ſonſtige Pri⸗ vatangelegenheiten kreuz und quer durchhechelte. Der ſtarke Beifall war der beſte Beweis für ſein großes Können u. ſeine einwandfreie Vortragsweiſe. Er iſt beſter Nachwuchs. Den Abſchluß bildete Fritz. Fegbeutel, der in blendender Form war. Seine Witze und Gloſſierungen waren Lach⸗ bomben, die nie daneben gehen. Das„Flora⸗Quar⸗ tett“ bot wiederum Perlen des Geſanges und des Vortra⸗ ges und erntete donnernden Applaus, der es zu ebenſovielen Zugaben wie Brogrammnummern nötigte. Das Quartett brachte faſt ausſchließlich Lieder von Sonnet und als ſchön⸗ ſten Abſchluß den„Donauwalzer“, den man bei der Sitzung am 30. Januar im Friedrichspark gerne wiederhören möchte. Auch die Kapelle Mohr paßte ſich dem Rahmen des Ganzen vortrefflich an.. 12 * * Die 7. Landesverbaudsausſtellung badiſcher Geflügel⸗ züchter findet am 23. und 24 Januar in den ſtädtiſchen Aus⸗ ſtellungshallen ſtatt. Veranſtaltet wird die Ausſtellung vom Landesverband badiſcher Geflügelzüchter, Sitz Karlsruhe und durchgeführt vom Gau III Mannheim der Vereinigten Kaninchen⸗ un d Geflügelzuchtvereine. Ausgeſtellt ſind etwa 709 Tiere aller Arten des Raſſegeflügels. Es iſt bei dieſer Ausſtellung jedermann Gelegenheit geboten, die Rein⸗ und Hochzuchten der badiſchen Raſſegeflügelzucht kennen zu lernen. Mit der Schau iſt gleichzeitig eine Edelpelz⸗ tierſchau verbunden. * 25jähriges Dienſtjubilaum. Der Aushilfskontrolleur Karl Gretter, Lenauſtraße 10, feiert heute ſein 25 jähriges Dienſtfubiläum bei der Städtiſchen Straßenbahn. Herr Gretter iſt eine bekannte Perſönlichkeit in der Neckarſtadt⸗Weſt. Wir wünſchen dem Jubilar noch recht lange Jahre im Dienſte der Allgemeinheit. droben alle Lichter verlöſchten, und trug Todes⸗ gedanken im Herzen. „Ich will abreiſen, dann wird es ſicher mit mir beſſer werden“, dachte ſie oft.„Wenn ich erſt Meilen zwiſchen uns gelegt, und er nicht weiß, wo ich bin, werde ich vielleicht überwinden. Ich habe doch ſo auch den Schmerz um den Vater bezwungen— 5 Und wie damals ſo ſuchte ſie auch nun ihre Koffer hervor und fing an zu packen. Aber mitten in ihrem Tun faßte ſie ein raſender Schmerz, daß ſte mutlos die Hände ſinken ließ. „Ich kann nicht! Ich will gern alles Leid tra⸗ gen, aber trennen kann ich mich nicht von ihm.“ O, wie wahnſinnig litt Liſelotte um ihrer großen Liebe willen. Aber ein Blick von ihm, ein Händedruck, ein liebes Wort von ſeinem Munde genügten, um alles Leid vergeſſen zu machen. Wenn er ihr in die Augen ſah, ward es ganz ſtill in ihr, und eine tiefe, warme Seligkeit durchſtrömte ihre Gedanken. Sie trafen ſich nur am Abend in den einſamen Park⸗ wegen. Durch die Straßen der Stadt wagte er ihr nicht mehr das Geleit zu geben, um ihren Ruf nicht zu gefährden. Hier aber, in den wirklich öden An⸗ lagen, waren ſie vor Späheraugen ſicher. Und be⸗ gegnete ihnen wirklich ein Menſch, ſo deckte ſie die ſchützende Dunkelheit. Sie ſchritten dann eng an⸗ einandergeſchmiegt und ſprachen von der Zukunft. Allmählich verdrängte ihre große, heilige Liebe die quälende Stimme des Gewiſſens. Nur ein Ge⸗ danke beherrſchte ſis:„Ein Leben ohne dich iſt nicht denkbar! Ein Leben ohne dich iſt der Tod!“ Es wird viel Kampf geben!“ ſagte er einmal,. „Haſt du auch den Mut, ihn durchzukämpfen?“ Sie ſah ihn lächelnd an:„Der ſchwerſte Kampf iſt nichts gegen das Bewußtſein, dich zu erringen!“ „O du!“ Er zog ſie an ſeine Bruſt.„Du als mein Weib und Mutter meiner Kinder———“ Das Lächeln verſchwand von ihren Zügen. Stimme des Gewiſſens regte ſich wieder. „Heinz!“ ſagte ſie an ſeiner Schulter. „Was willſt du, Herzlieb!“ „Bring mir einmal die Kinder!“ Sie fühlte, daß ein leiſer Ruck durch ſeinen Arm ging. Er ſchwieg. „Bring ſie mir!“ bat ſte eindringlich.„Bring ſie mir nur einmal!“ „Warum willſt du dich unnütz quälen?“ fragte er. „Ich bitte dich, laß ſie mich einmal ſehen! Ich bitte dich inſtändig!“ Die „Wenn du es willſt, Lieb, tue ich es! Ich hätte dir das gern erſpart!“ Dabei ſtrich ſein Mund mit leiſen Küſſen über ihr Haar. Und am folgenden Sonntag tat er ihr den Willen. Es war ein ſonniger, kalter Februartag, eine Stunde bevor ſie ins Geſchäft mußte. In qual⸗ voller Unruhe, ſchritt ſie durch die Parkwege und wartete. Viele Spaziergänger begegneten ihr, von dem ſonnigen Tag herausgelockt, aber doch noch mit Pelzwerk bekleidet. Einige Kolleginnen im Sonn⸗ tagsſtaat gingen grüßend an ihr vorbei. Sie er⸗ widerte mit ſtummem Kopfnicken die Grüße und wanderte weiter auf und ab, mit peinigender Un⸗ ruhe in der Bruſt. Da kam er. Liſelotte grub die Zähne tief in die Unterlippe, ſo quälend krampfte ſich ihr Herz zuſammen. An jeder Hand führte er eines der Kinder, einen ſechsjährigen Knaben und ein vier⸗ jähriges Mädchen, beide in weißen Pelzmäntelchen, weißen Gamaſchen und ebenſolchen Mützen. Liſe⸗ lotte fühlte, wie ſich eine Kluft auftat zwiſchen ihr und dem Geliebten. Er ſuchte mit langem, fragen⸗ dem Blick in ihren blaſſen Zügen zu leſen, ſie aber wich ihm aus und ſtreichelte mit zitternden Händen die Kinderwangen, die von der Kälte gerötet waren. „Dein Ebenbild!“ ſagte ſte leiſe und richtete das Geſicht des Knaben zu ſich auf. Es war dieſelbe kluge Stirne, dasſelbe energiſche Kinn und die graublauen Augen. „Wie heißt du, mein Junge?“ „Heinz!“ ſagte er und ſah zutraulich zu dem fremden, ſchönen Weib auf. Da beugte ſie ſich nieder und küßte ihn. Dann wandte ſie ſich zu dem Mäd⸗ chen und verſuchte, es an ſich zu ziehen. „Und biſt Klein⸗Edith, nicht wahr?“ Das ſchwächliche, blonde Kind antwortete nicht und klammerte ſich ſcheu an des Vaters Hand. „Das iſt wohl ihr Ebenbild?“ fragte Liſelotte. Er nickte. „Mein Gott, wie ſchlecht bin ich doch!“ dachte ſtie. Denn ſie fühlte, wie ein feindſeliges Gefühl gegen das unſchuldige Kind in ihr aufſtieg. Heinz ließ ſich von der neuen Tante führen und erzählte ihr, was er alles zu Weihnachten bekommen, und daß er ſchon ſeit Oſtern in der Schule ſei. Er könne ſchon ſchreihen und rechnen, und ein Haus und ein Pferd könne er malen!“ „So? Ach, biſt du aber ein Künſtler! Von wem haſt du denn das gelernt?“ „Von Vater!“ Liſelotte ſah dieſem plötzlich ins Geſicht und erhaſchte den ſtolzen, zärtlichen Blick, mit dem er den aufgeweckten Jungen betrachtete. Eine glühende Etferſucht überkam ſie. 8 7855 muß umkehren!“ ſagte ſte gequält und blieb tehen. Er hielt ihre Hand feſt und ſah ihr groß und ernſt ins Geſicht. „Der Junge iſt mein Abgott!“ ſagte er langſam. Aber wenn ich ihn hergeben muß, dann tue ich es. Denn ich liebe dich!“ Wie er die letzten Worte ſagte! Eine Berges⸗ laſt wälzte ſich von Liſelottes Seele. Sie küßte den kleinen Buben, ſtrich Edith das Haar aus der Stirn und ging und mußte immerfort an feine Worte denken:„Denn ich liebe dich!“ In Gedanken verloren ging Baumeiſter Wag⸗ ner weiter. Er hörte nur mit halbem Ohr auf das kindliche Geſchwätz ſeines Buben und gab ganz verkehrte Antworten auf ſeine Fragen. Auf weiten Umwegen ſchritt er durch die Stadt zurück. Erſt als Edith mit weinerlicher Stimme ſagte, ſie ſei müde, ſchlug er den kürzeſten Weg ein und brachte die Kinder nach Hauſe. „Die gnädige Frau hat Migräne!“ Mädchen beim Oeffnen. „Die Kinder ſollen ſich ruhig verhalten!“ Schon wieder mal! dachte er und hätte es beinahe laut geſagt. Dann übergab er die Kinder ihrem Fräulein und wandte ſich ſeinem Arbeits⸗ ztmmer zu. Die gnädige Frau lag währenddem auf dem breiten Sofa in ihrem Zimmer und gähnte. Mein Gott, es war doch zu langweilig, dieſes Leben! Kein Roman war ſpannend genug, um ſie darüber hinwegzutäuſchen, kein Stadtklatſch intereſſant genug, um ihre Gedanken länger damit zu beſchäf⸗ tigen. Und die lieben Freundinnen taten ihr nicht einmal mehr den Gefallen, ſie zu beneiden. Man ſchien ſich dareingefunden zu haben, daß ſie ſtets alle an Eleganz übertraf. Dazu kam ihr auch ſehr ihr reizendes Figürchen zu Hilfe. Was ſte anzog, ſaß und kleidete ſie. Das wußte Frau Lili Wagner zu genau. ſagte das (Fortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer 34 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Januar 1932 Amfangreicher * Landau, 21. Jan. Vor dem Erweiterten Schöffengericht Landau hat am Mittwoch ein umfangreicher Betrugsprozeß be⸗ gönnen. Angeklagt iſt der 34 Jahre alte Rechts⸗ konſulent Joſef Hoffmann aus Zeiskam, wiederholt vorbeſtraft wegen Untreue und Betrugs. Er hat eine große Anzahl ſüdpfälziſcher Landwirte und kleine Gewerbetreibende, vornehmlich aus den Dör⸗ fern der Rheinniederung, um erhebliche Beträge ge⸗ ſchädigt, die zwiſchen 100 und 700/ liegen. Ins⸗ geſamt betragen ſeine Veruntreuungen innerhalb Jahresfriſt rund 5000 /. Zur Verhandlung ſind 27 Zeugen geladen. Die Anklage wirft Hoffmann vor, fortgeſetzt als Bevollmächtigter über Forderungen und andere Ver⸗ mögensſtücke ſeiner Auftraggeber zu deren Nachteil verfügt und außerdem rund 2000% für eine Main⸗ zer Bauſparkaſſe, für die er ohne Vollmacht ein⸗ kaſſierte, unterſchlagen zu haben. Kurz nach dem Kriege war der Angeklagte bei verſchiedenen Rechtsanwälten und Rechtskonſulenten auf dem Büro tätig und hat ſich dort juriſtiſche Kenntniſſe erworben, mit deren Hilfe er in Zeiskam ein Rechtsberatungsbüro eröffnete. Bei den Verſuchen, ſich eine Exiſtenz zu gründen, kam Belrugsprozeß er in finanzielle Schwierigkeiten, hauptſächlich aber dadurch, weil er für ſeine Lebenshaltung mehr auf⸗ wandte, als ihm aus Einnahmen zufloß. Hoffmann gab einen Teil der ihm zur Laſt ge⸗ legten Betrugsvergehen zu, beſtritt aber die übrigen Fälle. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurde die Beweisaufnahme fortgeſetzt. Sie ergab ein er⸗ ſchütterndes Bild des durch den Angeklagten ange⸗ richteten Unheils. Eine Anzahl Kinder iſt durch ihn um das Erbteil betrogen worden, zahlreicher Landwirte Anweſen verfielen durch die betrügeriſchen Machenſchaften Hoffmanns der Zwangsverſteigerun g, wieder andere Land⸗ wirte haben ihren letzten Sparpfennig opfern müſſen. Alles Geld iſt durch den liederlichen Lebenswandel des Angeklagten verpulvert worden. Dieſes Verhalten unterzog der Staatsanwalt einer ſcharfen Kritik. Er beantragte ſchließlich eine Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Jahren. Das Urteil lautete wegen fortgeſetzter Vergehen des Betrugs, der Unterſchlagung und der Untrene auf 13 Monate Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung. Aus Baden Müller legt Berufung ein * Heidelberg, 21. Jan. Der frühere Rechtsanwalt Ludwig Müller hat gegen das Urteil in ſeinem zweiten Prozeß, das eine Geſamtſtrafe von vier Jahren Gefängnis und zwei Jahren Ehrverluſt feſt⸗ geſetzt hatte, Berufung eingelegt, vermutlich, weil mit der Strafe auch Ehrverluſt verbunden iſt. Am Montag früh wurde Müller nach dem Landesgefängnis Mannheim übergeführt zwecks weiterer Verbüßung der erſten Strafe. Die Brandſeuche im Frankenland * Tauberbiſchofsheim, 21. Jan. Seit Weihnachten ſind im Frankenlande nicht weniger als neun Brände zu melden. Dazu kommt neuerdings das Großfeuer in Zimmern. Auch die Scheune des Land⸗ wirts Wundling wurde zerſtört, ſodaß insgeſamt 5 Scheunen ein Raub der Flammen geworden ſind. Der Schaden wird auf etwa 50 000, beziffert. Die Beſitzer erleiden dank der Gebäudezwangsver⸗ ſicherung nur teilweiſen Fahrnisſchaden. Es wird Brandſtiftung vermutet. Kirchenrat Hindenlang tritt in den Ruheſtand * Karlsruhe, 21. Jan. Wie wir den Dienſtnach⸗ richten der Evangeliſchen Landeskirche entnehmen, wird Kirchenrat Friedrich Hindenlang auf den 1. Mat d.., an dem er ſein 65. Lebensjahr vollen⸗ det, auf Anſuchen in den Ruheſtand verſetzt. Kirchen⸗ rat Hindenlang wirkt ſeit 25 Jahren in Karlsruhe, nachdem er 1889 in den Evangeliſchen Kirchendienſt eingetreten war. Er war eine große Anzahl von Jahren hindurch Pfarrer an der Johannkskirche (Südoſtpfarrei). Von 1918 ab wirkte Kirchenrat Hin⸗ denlang in der evangeliſchen Preſſe und ſeit 1920 war er Geſchäftsführer des Evangeliſchen Preſſever⸗ bandes für das Land Baden, der die freie Preſſe⸗ tätigkeit ausübt. Um das kirchliche Preſſeweſen, vor allem um die engeren Beziehungen zwiſchen der Oberſten Kirchenbehörde und den Tageszeitungen hat ſich Kirchenrat Hindenlang große Verdienſte er⸗ worben, da vor der Neugeſtaltung der politiſchen Verhältniſſe in Baden eine Preſſeverbindung zwi⸗ ſchen Oberkirchenrat und der Tageszeitung nicht be⸗ ſtanden hat. Nebenher ging eine umfangreiche Vor⸗ trags⸗ und Predigttätigkeit. Die Einführung badi⸗ ſcher Gottesdienſte im Rundfunk iſt gleichfalls auf eine Anregung Hindenlangs zurückzuführen. Es wäre zu wünſchen, wenn er ſeine Preſſetätigkeit nicht abgeben würde. Taſchendiebin verprügelt Pforzheim, 21. Jan. Hier wurde in einem hie⸗ ſigen Gaſthauſe eine 5ojährige Fra u, die dabei er⸗ wiſcht worden war, als ſie einen Taſchendiebſtahl ausführen wollte, ſo verprügelt, daß ſie mit dem Krankenfahrſtuhl ins Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte. * J. Schriesheim, 21. Jan. Der 62 Jahre alte Bür⸗ ſtenmacher Adolf Britſch von Schwäbiſch Hall hat ſich wie gemeldet, von einem Zug der OC. über⸗ fahren laſſen. Der Neffe des Getöteten war zur Beiſetzung ſeines Onkels gekommen, um eine Kranzſpende an dem Grab niederzulegen. Wie er berichtete, beſaß ſein Onkel früher ein eigenes, gutes Bürſtengeſchäft. Der frühe Tod ſeiner Frau, die vor 20 Jahren geſtorben iſt, machte ihn jedoch nerven⸗ und gemütskrank, weshalb er ſein Geſchäft aufgegeben und ruhelos von einer Arbeitsſtätte zur andern gezogen iſt. Regelmäßig ſandte er Geld heim mit der Weiſung, ſeine Invalidenkarten weiterzukleben, damit er mit 65 Jahren, wenn er Rente beziehe, heimkehren und ſeinen Lebensabend am Begräbnisorte ſeiner Frau verbringen könne. Zitweilige habe Britſch epileptiſche Anfälle bekom⸗ men, bei denen er ſoſort die Straße verlaſſen und ſich abſeits ins Feld in Sicherheit gebracht habe, bis der Anfall vorüber war. Man vermutet, daß dies auch am Samstag abend, wo Britſcher überfahren wurde, der Fall war. * Bofsheim(Amt Adelsheim), 21. Jan. Beim Holzmachen wurde Otto Salm jun. von einer um⸗ ſtürzenden Eiche niedergeſchlagen. Salm lag meh⸗ rere Stunden bewußtlos am Platze und wurde ſchließlich in ſchwerverletztem Zuſtande aufgefunden und nach Hauſe gebracht. 5 * Ellmendingen(Bezirk Pforzheim), 21. Jan. Die Scheune des Schneidermeiſters Karl Fieß wurde durch Feuer zerſtört. Das Wohnhaus konnte ge⸗ rettet werden. Auch das Vieh blieb unverſehrt. Der Schaden beträgt einige tauſend Mark. Die Brand⸗ urſache iſt noch unbekannt. * Schliengen(Amt Müllheim), 21. Jan. Der 28 Jahre alte ledige Dienſtknecht Lampert Pfaff von Eſchbach hat ſich mit einem Weidenbande an einem Baum erhängt. Als er am Abend von ſeiner Ar⸗ beit nicht zurückkehrte, ging man auf die Suche und fand ihn erhängt. a 5* Aus der Pfalz 100 pfälziſche Schulſtellen werden abgebaut * Speyer, 21. Jan. Die Auswirkung der baye⸗ riſchen Notverordnung auf die Geſtaltu ng der pfälziſchen Schulverhältniſſe iſt keineswegs günſtig. Durch die geplante Erhöhung der Schüler⸗ zahl in den einzelnen Klaſſen auf 50 werden in der Pfalz mindeſtens 100 beſtehende Schulſtellen abge⸗ baut werden müſſen. Die Erhöhung der Schüler⸗ zahl wird ſich vor allen Dingen in den Städten außerordentlich ungünſtig auswirken, denn die Er⸗ höhung der Durchſchnittsklaſſenſtärke auf 50 muß von den Stadtſchulen getragen werden, weil es naturgemäß nicht angängig iſt, die Dorfkinder ins benachbarte Dorf zur Schule zu ſchicken. Das be⸗ deutet aber, daß die Durchſchnittsſchülerzahl der Klaſſen der ſtädtiſchen Schulen etwa 60—70 betragen wird. Der Abbau der Schulſtellen verteilt ſich auf die einzelnen Städte etwa folgendermaßen: Ludwig s⸗ hafen rund 50, Kaiſerslautern 30, Pirmaſens 10, Landau 5, Speyer 5. Neuer Tabakbauverein * Bellheim, 21. Jan. Am Sonntag wurde hier ein neuer Tabakbauverein gegründet. Der Kreisſachverſtändige für Tabakbau an der Regie⸗ rung der Pfalz, Landwirtſchaftsrat Klemm, hielt einen aufklärenden Vortrag über Tabakbaufragen und konnte danach unter zahlreichen einheimiſchen Tabakpflanzern den dritten Verein ins Leben rufen. Die Bellheimer Tabakbauern ſind ſomit faſt reſtlos zum organiſierten Anbau übergetreten. Das 22er Denkmal » Zweibrücken, 20. Jan. Die Vorbereitungen zur Errichtung des Ehren males für die gefallenen 22er ſchreiten rüſtig vorwärts. Die Ausſchreibun⸗ gen für die Erd⸗, Fundament⸗ und Aufbauarbeiten ſind bereits erfolgt, ebenſo die Einladungen an pfäl⸗ ziſche Bildhauer in Zweibrücken, Pirmaſens, Kaiſers⸗ lautern, Landau, Speyer und Rockenhauſen. Am 31. Januar tritt das Preisgericht zur Entſcheidung über den zu wählenden Entwurf zuſammen. Bereits zwei Monate ſpäter, am 28. März, wird die Grund⸗ ſteinlegung erfolgen. Erwiſchter Schmuggler * Zweibrücken, 21. Jan. Beim Schmuggeln erwiſcht wurde bei Bruchhof ein 26jähriger arbeits⸗ loſer Steinhauer aus der Tſchechofſlowakei, der 50 Pakete Feinſchnitt⸗ Tabak zu je 100 Gramm un⸗ verzollt über die Grenze gebracht hatte. Die Schmuggelware wurde beſchlagnahmt, der Tſcheche in Unterſuchungshaft genommen. Kleine Nachrichten Schießerei in einem Perſonenzug * Worms, 20. Jan. Geſtern abend entſtand zwi⸗ ſchen jungen Leuten in dem fahrplan mäßig 19.30 Uhr in Worms einlaufenden Perſonenzug auf der Strecke zwiſchen Oppenheim und Guntersblum eine Schießerei, bei der es, wie die Blutſpuren zeigen, auch zu mehreren Verletzungen kam. Die Beteiligten wurden in Guntersblum aus dem Zug geholt und den Behörden vorgeführt. Der Per⸗ ſonenwagen des Zuges, in dem die Schießerei ent⸗ ſtand, wurde in Worms zwecks weiterer Unter⸗ ſuchung ſichergeſtellt. Waffenbeſchlagnahme bei Stahlhelmleuten * Darmſtadt, 20. Jan. Geſtern abend wurden bei verſchiedenen Mitgliedern des Darmſtädter Stahlhelms Haus durchſuchungen abgehalten. Dabei wurden bei dem Schloͤſſer Schwarz folgende Waffen beſchlagnahmt: 2 Mllitär⸗Karabiner, 2 franzöſiſche Militärgewehre, 1 Piſtole 08, 1 Selbſt⸗ ladepiſtole,7 Trommelrevolver, 1 ungefüllte Flieger⸗ bombe, 12 Seitengewehre, 4 Säbel, 5 Stahlhelme, 136 Schuß Munition für Gewehre und Piſtolen, ein In⸗ fanterieſpaten mit Futteral, 3 Torniſter, 3 Feld⸗ bahren, 2 Uebungshandgranaten und 1 Gasmaske. Bei zwei weiteren Mitgliedern des Stahlhelms wurden beſchlagnahmt: 1 Stahlhelm, 130 Infanterie⸗ Patronen, 30 Exerzierpatronen und 1 Seitengewehr. Sohn und Mutter an Wurſtvergiftung geſtorben * Biberach(Württbg.), 20. Jan. Vor etwa vier Wochen nahm die Landwirtsfamilie Werner aus Grodt eine Hausſchlachtung(Rind) vor. Während bei Genuß des Fleiſches keinerlei Beſchwer⸗ den irgendwelcher Art auftraten, wurden einige Fa⸗ milienmitglieder vor 14 Tagen plötzlich ernſtlich krank. Am Mittwoch vormittag iſt der Sohn Anton Werner geſtorben. Ihm folgte bald die Mutter im Tode. Bei beiden iſt, wie feſtgeſtellt wurde, Wurſtvergtftung die Todesurſache. 255 a 8. l 9 laſſe im Kreis Anterbaden Der vergangene Sonntag ſtand auch bei der N⸗Klaſſe im Zeichen der Nothilfe. Ilvesheim ſpielte auf eigenem Platze gegen ſeinen Die A. alten Gegner Seckenheim und zwar gleich mit drei Mannſchaften. Mit:0 mußten die Seckenheimer die Ueberlegenheit der Ilvesheimer anerkennen. Erfreulich iſt der Bericht über das gute Niveau des Spieles. Die Rheinauer waren in Plankſtadt zum Rückſpiel und hielten ſich dort eine empfindliche Niederlage mit 114. Ladenburg hat ſich ſeinen Ortsnachbarn Neckar hauſen verſchrieben und verlor mit 611. Die Wallſtädter haben ein Privatſpiel gegen die abſtiegsbedrohten Kreisligiſten 1913 Mannheim ausgetra⸗ gen und erwartungsgemäß hoch mit 711 gewonnen. Dieſe feine Leiſtung der Wallſtädter gibt ihnen für ihren vor⸗ ausſichtlichen Aufſtieg in die Kreisliga ſchöne Ausſichten. Am kommenden Sonntag geht der Meiſter⸗ ſchaftsbetrieb wieder weiter. Es ſpielen: Gartenſtabt— Wallſtadt Ladenburg— Ilvesheim Rheinau— Brühl Landenbach— Seckenheim Leutershauſen— Poſt Der Tabellenführer Wallſtadt muß zur Garten⸗ ſtadet und wird ſich dort zuſammenreißen müſſen, da⸗ mit nicht ein unerwarteter Punktverluſt eintritt. Hei der Stabilität der Wallſtädter Mannſchaft iſt ein Wall⸗ ſtädter Sieg zu erwarten. Die Ilvesheimer haben in Ladenburg einen ſchweren Standpunkt. Die Ladenburger haben ſich in den letzten Spielen gewaltig herausgemacht und werden ver⸗ ſuchen, durch den Meiſterſchaftstraum der Ilvesheimer den dicken Strich zu wachen. Rheinau— Brühl iſt ein Lokaltreffen und wird wohl bei der augenblicklichen Form der Rheinauer, die noch begründete Ausſichten auf den Aufſtieg haben, von dieſen gewonnen werden. Die Secken heimer gehen nach Laudenbach. Hätte Seckenheim dieſen Weg vor zwei Monaten gehen müſſen, dann wären die Punkte nach Seckenheim gewan⸗ dert— dort ſind ſie ſehr notwendig. Nach dem heutigen Stand der Dinge iſt aber beſtimmt mit einem Lauden⸗ bacher Siege zu rechnen. Die Laudenbacher werden wohl kein Platzſpiel mehr verlieren. Ja es beſteht ſogar noch „Ausſicht, daß ſich die Bergſträßer vom Abſtieg retten. Ein ſolcher Endſpurt wäre eine Glanzleiſtung. Poſt muß nach Leutershauſen und wird dort beide Punkte abliefern. Neuer Welt- Rekord im Rückenſchwimmen Eleanor Holm, 5 die junge amerikaniſche Schwimmerin, die bereits als 1 0 bei der Olympiade den zweiten Platz belegte, hat auf der 150 Yard⸗Strecke(135 Meter) mit der Zeit :53,4 einen neuen Weltrekord aufgeſtellt. Diesmal ſchlug Nüßlein Tilden Eine Meiſterleiſtung vollbrachte bel den Schaukäümpfen der Tilden⸗Tennis⸗ Company in Trenton im Staate New Herſey der deutſche Pdeiſter Hans Nüßlein, der in 585 artiger Form Tilden in nur vier Sätzen 614,:4, 826,:4 die erſte Niederlage beibringen konnte. Wegen Uebermü⸗ dung von Tilden ging der Kampf lm 1 nur über einen Satz, den Tilden⸗A. Burke 618 über Najuch⸗Nüßlein gewannen. 40jähriges Ski-Jubiläum Erinnerungen eines 73jährigen Mannes Ihr Artikel„40jährtiges Ski⸗Jubtläum“ hat Faß Er⸗ innerungen aus damaliger Zeit, Anſang 1890er ahre, in mir wach gerufen. Als Mitpionier des Sk:ſports möchte ich einen kleinen Nachtrag bringen und erzählen, wie die er ſte Sprungſchanze auf dem Feldberg entſtand. Zur Orientierung möchte ich vorausſchicken, daß ich in den Sabre 1888 bis 1893 in Todtnau mein Malergeſchäft betrieb und im Winter im Feldbergerhof⸗Hotel Maler⸗ arbeiten ausführte. Bei eintretender Dunkelheit nahm ich meine Skier und fuhr oft bis 11 oder 12 Uhr auf der baumloſen Fläche beim Mondſchein. Dadurch hatte ich mir in kurzer Zeit eine große Fertigkeit und Sſcherheit angeeignet. An einem Samstagmorgen ſagte mir Herr Maier, der Vater des jetzigen Beſitzers vom„Feld⸗ berger⸗Hof“, ſoeben hätten die Todtnauer Herren tele⸗ phoniert, daß ſie Sonntagmorgen kommen und ob es nicht möglich wäre, eine Sprungſchanze zu errichten. ch bot mich zur Hilſe an und ſo machten Herr Maier und ich mit 2 Hausangeſtellten uns ſofort an die Arbeit. Dieſe hatten wir bei der 130 Zentimeter Schneechühe in 277 Stunden bewältigt. Dieſe Sprungſchanze führten wir nach einer norwegiſchen Photographle aus. Herr Maler meinte nun zu mir:„Jetzt haben Sie die Schanze bauen helfen, nun müſſen Sie auch den erſten S un wagen. Sie würden ſich ſonſt chön blamieren“, Na einigem Ueberlegen entſchloß ich mich den Sprung zu wa⸗ en, denn mehr als in den Schnee fallen konnte ich nicht. ch fuhr ein Stück den Seebuck hinauf, etwa 80 Meter vor der Schanze fuhr ich die ziemlich ſteile Höhe herunter, Es waren nur wemige Sekunden, ich ſpürte gar nicht, daß ich keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. Nach einem Sprung non etwa 35 Meter landete ich glatt. Sofort fuhr ich wieder die Höhe hinauf zum 2 Sprung, der mir eben⸗ falls gut gelang. Erſt beim 3. Sprung, 625 es, daß ſch zu leichtſinnig war oder eine zu aufrechte tung einnahm, flog ich in einem ſchönen Bogen in eine etwa 3 Meter hohe Schneewächte hinein. aus der nur noch meine Skiſpitzen herausſchauten. a a Unter freudigem Hallo halfen mir die Zuſchauer aus dem Schnee heraus. Herr Maier ſpendete für das gute Gelingen 2 Flaſchen„Markgräfler“. Gegen Abend fuhr ich dann auf meinen Skiern heim, nach Todtnau, weil ich den Sonntag ſtets bei meiner Familie verbrachte.. Ohne allen perſonkichen Ehrgeiz darf ich wohl ſagent, daß ich ſedenfalls der Erſte war, der auf dem ffeloberg oder auch in gans Deutſchland einen Sprung vom Sorunggügel N D0⁰ 2 aus ausführte. Fräulein Fanny Maier, die heute no 0 geſund und wohl auf dem Feldberger⸗Hof lebt und damalz auch Zuſchauerin war, wird ſich meiner Schilderung aus damaliger Zeit gern erinnern und ſolche auch beſtätſgen. F. E. Gustav Kirchner. ngen B N a zwei 9 Winterturnier len n 2 nde des Mannheimer Schachklubs iu Ber den gr! 6. Runde 970 1. Klaſſe: Die Hängepartie Vogt— Dr. Staeble auß 9 17 der 4. Runde endete nach wenigen Zügen unentſchſeden. Aihen Müller führte, wie vorauszuſehen, die Hängepartie gegen 5 115 Vogt aus der 5. Runde zum Siege.— In der 6. Runde 015 0 verteidigte ſich Römmig gegen Vogt ſiziltaniſch. Vogt er⸗ 17 5 langte gewaltigen Angriff, den Schwarz nur unter Qualf⸗ 5 eich täts⸗ und Bauernaufgabe abwehren konnte. Allmählich Nilo kam Schwarz zum Gegenſpiel, eroberte die Qualität zu⸗ rück und ſiegte ſchließlich noch im Endſpiel. Die Parfie Lauterbach— Müller war ein interepantes Damengamblt Weiß ſpielte ſcharf auf Angriff und eroberte im Mittelſpiel durch ein Scheinfigurenopfer die Qualität. Die inker⸗ eſſante und äußerſt verwickelte Stellung erforderte gber derart viel Bedenkzeit, daß Weiß bei dem nun einſetzenden ſchwarzen Gegenangriff in Zeitnot die beſte Tortſetzung verfehlte und verlor. Die Partie Heinrich— Dr. Skähle wurde in ſchwer abzuſchätzender Stellung abgeh rochen. Ochs war ſpielfrei. 2. Klaſſe: Zayer ſiegte in einem abgelehnten Damen⸗ gambit über R. Heinrich, und Dr. Krauß kam zu ſeinem erſten Sieg über Glas. Der Tabellenführer Scholt war ſpielfrei. 3. Klaſſe: Heger verbeſſerte ſeinen Tabellenſtand durch einen Sieg über Miller; Sandritter hotte ſich ſeinen 5. Zähler gegen Bommarius. Baus war zum zweiten Male ſpielfrei. 4. Klaſſe: In der 6. Runde verlor Günther ſeine 1. Par⸗ tie gegen Dr. v. Taack. Monger gewann gegen Herwig, Pfeuffer gegen Weber, Gerſpach gegen Albreche, Rall gegen ſeinen Konkurrenten Pfeifer, Wey gegen Schaum; Richner — Burkewitz und Scheib— Egger unentſchieden, Fraß Dr. v. Taack— Herd unbeendet.— In der 7. Runde schlug Günther den Tabellenführer Rall, Wey ſiegte über Herwig, 9051 Schaum über Herd, Egger über Dr. v. Taack, Pfeifer über Berlin. Albrecht, Richner über Gerſpach, Burkewitz über Weber Dle E und Manger über Pfeuffer. Scheib ſpielte unentſchicden Berlin gegen Frau Dr. v. Taack. W. ſhre S Was hören wir? Freitag, 22. Januar Fraukfurt .15: Frühkonzert.— 19.05: Konzert aus Köln. 17.05: Nachmittagskonzert aus Stuttgart— 18.40: W. Gulde: Zum 10. Todestage Papſt Benedilts XV. 19.35: H. Rosbaud: Muſikal. Grundbegriffe. Ihr Weſen und ihre Bedeutung.— 20.05: Aus dem Staatstheater Kaſſel? Die ſchalkhafte Witwe, Oper von E. Wolf⸗Ferrari.— 28.00: ik Tanzmuſik. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05; Mittags⸗ konzert aus Köln.— 16.15: Frauenſtunde— 16.45: Tee⸗ muſtk.— 18.30: Zur Unterhaltung.— 20.00: Worüber man in Amerika ſpricht.— 20.15: Sinfonle⸗Konzert Langenberg .05: Morgenkonzert.— 19.05: Mittagskonzert. 16.20: Jugendfunk. 17.00: Von Tartini bis Strawinfki. — 18.00: Bücherſtunde.— 18.20: L. Matthias: Im Lepra⸗ dorf auf Cypern.— 20.00: Bunte Muſik.— Bis 28.005 Nachtmuſik,— 23.00: Konzert. München 5 12.30: Schrammeltrio. Linke⸗Krautz⸗Ballauf.— 19.80 Ländler und Lieder.— 15.05: Stunde der Frau.— 10.20 Die Flöte in der Kammermuſik.— 17.25: Unterhaltungs⸗ konzert.— 18.55: Prof, W. Vershofen: Menſch und Wirt⸗ ſchaft(II.).— 19.15: Mandolinenkonzert.— 20.00: Ilſe⸗ bill, bramat. Sinf. von F. Kloſe. a Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 12.05: Aus Freiburg Badiſches Funkwerbungs konzert.— 12.35: Zitherkonzert, — 13.05: Unterhaltungskonzert.— 17.03: Nachmittags⸗ konzert.— 18.40: Berufsberaterin Wolff: Welche Schul⸗ wege ſtehen dem Grundſchüler offen?— 19.05: Aerzte⸗ vortrag: Hombopathie und Naturwiſſenſchaft.— Weiteres Programm ſiehe Frankfurt.. 5 Wien 11.30: Mittags konzert.— 19.10: Volksmuſtk aus Sld⸗ amerika.— 16.20: Frauenſtunde.— 16.50: Nachmittags⸗ konzert.— 19.30: Wiener Lieder.— 20.15: Die Schwe⸗ ſtern und der Fremde. Hörſpiel.— 22.40: Tanzmuſik. Aus dem Ausland Beromünster: 12.40: Konzert.— 16.00: Unterhaltungs⸗ konzert.— 18.30: Kurzoperette.— 20.00: Violin⸗Abend. Mailand: 16.50: Buntes Konzert.— 21.20: Ham⸗ mermuſtk. rag: 18.80: Deutſche Sendung. om: 17.465: Buntes Konzert. 5 Straßburg: 18.00: Inſtrumentalkonzert.— 20.40 Schallplatten.— 21.30: Inſtrumentalkonzert. Vorausſage für Freitag, 22. Januar: Fortdauer des beſtehenden Witterungscharakters Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittag See. Luft⸗ S Wind 2 bob. l Ss Wetter zn% S8 868 micht Stärke Wertheim 1510——1 4 21 1— bedeckt Königsſtubl 588 778,9 4 1 24 50 leicht Nebel Karlsruhe 12077751 4 21 0 teicht bedeckt Nad Bad 213% 1 5 1,(leicht Nebel Villingen 717788 8 3 8 0 leicht heiter Bad Dürrh. 701]— 7 7 80 leicht heiter St. Blaſten 780——5 4 5 SW leicht heiter Badenweil. 422 776,4 4 4„6 0 leicht Nebel Feldbg. Hof 12756455 3 5 1 ſtil— halbbebet Von Oſten hat ſich heute nacht in etwa 500 Meten Höhe eine Hochnebeldecke herangeſchoben. Die darüber liegenden Teile des Gebirges haben hei teres Wetter. Insbeſondere der Feldberg hat ſtarke Temperaturumkehr(3 Grad Wärme gegenüber 7 Grad Kälte auf der Baar) und Alpen⸗ ſicht über 200 Kilometer. Die Hochdruckwetterlage iſt im weſentlichen unverändert geblieben, doch be⸗ ſteht die Möglichkeit, daß der Hochnebel ſich noch einige Zeit erhält. f Chefredakteur: Kurt Fiſcher ö e welle; 8 A. Wei bne s Feuilleton. Dr. Steſa ayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelde! 8 Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Ng nz Kir Sport und Vermiſchtes: Willy Müller andelstelſt Kurt Eh Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, ſämlich Für unverlangte Beiträge keine Mannheim- Herausgeber, Drucker und 5. e ruckerei Dr. eue Mannheimer Zeitun 3 Mannheim R,—6 ihr ückſendung nur bei Rü eute noch ö damalß ung auß eſtätigen. er. 8 eble aus tſchieden. te gegen . Runde Vogt ex⸗ r Qugli⸗ Umählich lität zu⸗ e Partle ngambit, ttelſpiel e inter⸗ rte aber ſetzenden rtſetzung . Stäble eb rochen. Damen⸗ ſeinem hott war ud durch einen 5. en Male 1. Par⸗ Herwig, all gegen Richner n, Frau de ſchlug Herwig, ſer über Weber tſchieden 3 öln.— 10: W. — 19.35: ind ihre Kaſſel: — 28.00: Aerzte⸗ zeiteres 8 Süid⸗ rittags⸗ Schwe⸗ ſik. Itungs⸗ Abend. Kam⸗ 20.434 ärme lpen⸗ rlage h be⸗ noch 9 9 1 ö *„ 1 halb nichts weiter Abend-Ausgabe Nr. 34 Erheblicher Einlagenrückgang der New Porter Großbanken E. E. Die nach deutſchen Begriſſen ziemlich undurchſich⸗ ngen Bilanzen der amerikaniſchen Großbanken laſſen doch zwei Hauptmerkmale deutlich erkennen. Das iſt einmal der ſtarke Rückgang der Einlagen und zum anderen der ſich daraus ergebende Debitorenabbau in Verbindung mit dem Streben nach größter Flüſſigteit. Den größten Verluſt an Einlagen erlitt die Chaſe National Hank, bei der nämlich trotz ihrer Verſchmelzung mit der American Expreß Bank, die 6185 Millonen Dollars Rückgang 30 v. H. der Einlagen aus⸗ machen. Nominell größer, 40 v.., war der Rückgang bei der inzwiſchen mit der Manufactures Truſt verſchmol⸗ tam Phoenix. In welcher Weſſe man beſtrebt ſen Einlagen rückgang durch Kreditabbau aus⸗ n, zeigt die nachſtehende Aufſtellung(alles in u Dollars): Einlagenrackgang Debi orenabbau (ohne Akzeptkl edit) Chaſe 61 381 National City 831 806 Guaranty Truſt 271 84¹ Centeal Hanover 59 101 Bankers Truſt 79 203 Irving Truſt 189 140 Manhattan Bank 84 65 Chatham Phoenix 112 7⁰ Hugo Oppenheim u. Sohn, Berlin.— Liquidation beabſichtigt. Zur Zeit ſchweben Besprechungen über eine Iiguldation dieſes 1912 gegründeten Berliner Bonlgeſchäfts, die in den nächſten Tagen zum Ab⸗ ſchluß kommen werden. Ueber den Grund für die Auf⸗ bung verlautet vorerſt noch nichts, es wird lediglich be⸗ lot, daß er interner Natur ſei. Dabei mag doran erinnert werden, daß im Junt vorigen Jahres die In⸗ haberin, Frou Geh. Kommerzienrat Anna Oppen⸗ elm, verſtarb, und der Mltinhober Dr. Bous back uf Grund freundſchaftlicher Vereinbarung ausſchied.— Im lörigen beſtehen Engagements bei der Liquidattons⸗ kale ſchon ſeit geraumer Zeit nicht mehr. Für die ſofor⸗ lige Barauszahlung der Einleger iſt Sorge getragen. J Zahlungseinſtellung der Evangeliſchen Zentralbank Betlin.— Depotunterſchlagung und Betrug?(Eig. Dr.) Die Evangeliſche Zentralbank e. G. m. b.., Berlin, hat ihre Zahlungen eingeſtellt und häl ihre Schalter bis auf weiteres geſchloſſen. Mit den For⸗ malltäten zur Eröffnung des Vergleichsverfahrens iſt Rechtsanwalt Dr. Dahl⸗ Berlin beauftragt worden. Die Evangeliſche Zentralbank wird ſich in den nächſten Tagen in einem Rundſchreiben an ihre Gläubiger wenden.— Die Staatsanwaltſchaft hat gegen den Geſchäftsführer Friedrich Paul Runck und deſſen Bruder, den Di⸗ kektor Adolf Runck, ein Ermittelungsverfahren wegen des dringenden Verdachts der Depotunterſchlagung und des Betrugs eröffnet. Aus dem Pleß⸗Konzern. Die Verſteigerung der in Konkurs geratenen Stickſtoffwerke A., Wal ⸗ den burg, wird am 10. März ds. Is. ſtattfinden. Es kommen nur die beiden Hypothekengläubiger, die Baye⸗ ilſche Vereinsbank und das Berliner Bankhaus Mendels⸗ ſohn u. Co., als Käufer in Frage. Wenn der zu erwar⸗ tende Kaufpreis eine rentable Weiterführung des Werks geſtattet, werden die neuen Beſitzer den Betrieb aller Mahrſcheinlichkeit nach erwaut aufnehmen. Es ſollen jedoch vorher techniſche Verbeſſerungen der Anlage vorgenommen werden; auch ſoll eine Umſtellung der Fabrikation er⸗ jolgen.— Die be den bekannten Klagen gegen den Fürſten Nleß bzw. die alte Verwaltung hatten geſtern Termin vor dem Landgericht Schweidnitz, ſie wurben vertagt, weil der Beklagte zur Durchführung der umfangreichen Vorarbeiten eine Verlängerung der Friſt beanſprucht. J Kapitalverdoppelung der Walsheim Brauerei Ac. vorm Schmidt u. Guttenberger, Saarbrücken.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft ſchlägt der GV. am 11. Febr. Kapital ⸗ verdoppelung auf 8,4 Mill. Fr. vor. Die neuen Aktien, die auf 600 Fr. lauten und doppeltes Stimmrecht haben, ſollen zunächſt mit 25 v. H. einbezahlt werden. Die keſtliche Einzahlung ſoll innerhalb fünf Jahren wach Ab⸗ ruf durch den AR. getätigt werden. Die Geßellſchaft hat das Geſchäftsſahr 1929⸗30 mit einem Reingewinn von 09 000 fr. abgeſchloſſen. Neben dem AK. von 4,2 Mill. Fr. beſtand damals ſchon ein zinsloſes Darlehen der Groß⸗ alttonäre„zur eventuellen Erhöhung des Aktienkapitals“ von 4 Mill. Fr. ler Neuen Mannheimer Zurückhaltung im Effekten-Freiverkehr Glattſtellungen der Spekulation/ Ange bot aber relativ klein/ Spezialwerte bis —2 v. H. rückgängig Anleihen und Pfandbriefe vernachläſſigt Ak Berlin, 21. Jan.(Eig. Dr.) Der heutige Freiverkehr zeigte unter dem Ein⸗ druck der vorläufig vertagten Lauſanner Konferenz ſtär⸗ kexre Zurückhaltung. Da die nächſte Entwicklung in der Außenpolitik nunmenhr recht undurchſichtig gewor⸗ den iſt, nahm man weitere Glattſtellungen der Engagements vor, ſodaß die Kurſe wieder zur Schwäche neigten. Dos Angebot als ſolches war relativ klein, die Rückgänge hielten ſich denn auch meiſt in 1proz. Grenzen. Der Stimmulanz von geſtern, der Wage⸗ mannſche Währungsplan, iſt noch der Kritik in der Preſſe und der bekaunt gewordenen Einſtellung der Regierung zu ihm, als ſo gut wie erledigt zu betrachten, ſodaß die Flucht in die Sachwerte wleder eingeſtellt werden konnte. Die Feſtigkeit der geſtrigen Newyorker Börſe blieb andererſeits eindruckslos, da man ſie hauptſächlich auf Deckungen zu⸗ rückſühren wollte; für die Feſtigteit der deutſchen Werte im Auslande fand man allerdings keine plauſtble Ertlärung. Ein gewiſſer Einfluß ging zweifelsohne bei der heutigen Geſchäftsunluſt von der Tatſache aus, daß der Ulti mo langſam näher rückt, obwohl beſondere Schwierigkeiten von ihm kaum zu erwarten ſind. Am Banten markt wa⸗ ren die Vernäderungen gering, nur Handelsanteile, Danat⸗ bankattien und Reichsbank neigten etwas zur Schwäche, Schiffohrts werte lagen behauptet, Kunſtſeide⸗ aktien ſogar eher ſeſter, auch Kali werte waren eher ge⸗ fragt, während Montane⸗ und Elektro papiere etwas zur Schwäche neigten. Farben und Farbenbonds büß⸗ ten% v. H. ein und auch die übrigen Spezial werte wie Charlottenburger Waſſer, Deſſauer Gas, Berger, H. E. W. uſw. waren bis zu 1 v. H. rückgängig. Intereſſe erhielt ſich dagegen für Dtſch. Erdöl und Karſtadt, letzteres anſcheinend im Zuſammenhang mit der Aufforderung zum Aktienumtauſcht. Anleihen und Pfandbriefe la⸗ gen vornachläſſigt, Reichsbahnvorzugsaktien neigten etwas zur Schwäche. In den Mittagsſtunden ſetzte ſich zwar nach den weiteren Abſchwächungen des Vormittags eine kleine Erholung durch, die Kurſe lagen aber immer noch 1 bis 2. v. H. unter Anfang und das Geſchäft hielt ſich in ſehr engen Grenzen. Einiges noch herauskommende Material fand nur zögernd Aufnahme. Am Pfandbriefmarkt war die Tendenz ſehr ruhig, die Kurſe änderten ſich per Saldo nur wenig. Auch am Geldmarkt blieb die Situation unverändert, während am Deviſenmarkt das engliſche Pfund 9 Pfg. und die Norddeviſen dementſprechend bis zu 40 Pfg. höher notierten. Nur Stockholm flel mit einer Steigerung um nur 5 Pfg. aus dem üblichen Rah⸗ men. Der holländniſche Gulden ſchwächte ſich dagegen um 10 Pfg. ab. London ſtetig ib London, 21. Jan.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete bei etwas leb⸗ hafterem Geſchäft ſtetig; beſondere Stimmungsmomente lagen nicht vor, internationale Werte wieſen eine Befeſti⸗ gung auf. i Die offizielle Nachricht über die Verſchiebung der Repa⸗ rationskonferenz hat die Londoner City nicht in Erſtau⸗ nen geſetzt. da ſie infolge des hin und her der letzten Tage ſchon mit einem derartigen Schritt gerechnet hatte. Das Pfund war gegen Mittag wieder etwas feſter, die Börſe war durchweg gut behauptet, Deutſche Anleihen hatten neue Kursbeſſerungen aufzuweiſen. Am Londoner Metallmarkt ging der Goldpreis um 7 Pence auf 119 Sh. 5 Pence per Unze zurück, die an⸗ deren Metalle waren eher leicht gebeſſert. Amſterdam feſter Ii Amſterbam, 21. Jan.(Eig. Dr.) Die Eröffnung der Amſterdamer Börſe brachte in znbetracht der freundlicheren Haltung Wallſtreets Rurs⸗ ſteigerungen von 1 bis 8 v.., die Umſätze waren aber im allgemeinen nur ziemlich gering. Es notierten Königl. Petroleum 126 bis 127, Unilever 107½ bis 110, Süddeutſcher Holzmarkt Auswirkungen der Schweizer Handelsvertrags kündigung/ Die neuen Einfuhrkontingente Frankreichs/ Die Preiſe in den badiſchen Staatswaldungen und bei den badiſchen Waldbeſitzern Die Forſtwirtſchaft und die Sägeinduſtrie ſahen die Preiſe in der letzten Zeit auf einem Tiefſtande, der, wie man glauben ſollte, kaum noch unterboten werden kann. Der Ausblick für das neue Jahr iſt gleichfalls nicht hoffnungs⸗ voll. Zwar hat die Senkung der Eiſen bahntarife der Holzwirtſchaft eine bebeutſame Erleichterung gebracht, um die lange gekämpft wurde und die nunmehr langjährige berechtigte Wünſche erfüllt. Dagegen hat die Schweiz, deren Märkte insbeſondere für einen Teil der badiſchen Walb⸗ und Holzwirtſchaft von größter Bedeutung ſind, be⸗ kanntlich den Handelsvertrag zum 4. Februar 1932 gekün⸗ digk. In der Begründung heißt es auch, daß infolge der ſehr ſtarken Holzeinfuhr in die Schweiz im laufenden Jahre(d. h. 1981) die Preiſe bedeutend zurückgegangen ſind und erheblich auf den Schweizer Inlandmarkt gedrückt haben, eine Gefahr, die für die ſchweizeriſche Holz⸗ und Waldwirtſchaft noch vergrößert werde durch die franz ö ⸗ iſchen Sperrmaßnahmen gegen den Holzimport, wodurch die ſüdweſtdeutſchen Holzproduktionsgebiete mit ren Ueberſchüſſen ſich immer mehr auf den Abfluß in die Schweiz konzentrieren. Fürs erſte muß Südweſtdeutſchland nunmehr damit rechnen, nach dem 4. Februar überhaupt kein Rund⸗ und Schnittholz nach der Schweiz ausführen zu kön⸗ nen, während ſich die Ausfuhr ſpäter nur auf feſtgeſetzte Kontingente oder gegen weſentlich erhöhte ſchweizeriſche olz⸗Zölle vollziehen wird. 8 Die im September 1931 verhängte franzöſiſche ſJolzeinfuhrſperre ſollte normalerweiſe am 1. d. M. aufgehoben werden. Das iſt nicht geſchehen, ſondern auf das Drängen der franzöſiſchen Wald⸗ und Holzwirtſchaft hin wurden neue Kontingente feſtgeſetzt. Das neue Ge⸗ lamtkontingent wird vierteljährlich abgerechnet. Wenn die Einfuhr während eines Vierteljahres unter dem feſtgeſetzten Vierteljahreskontingent bleibt, wird die Unterſchiedsmenge auf die Kontingentsmenge des folgenden Vierteljahres an⸗ gerechnet. Die am Ende eines Vierteljahres feſtgeſtellten ktontingentsüberſchreitungen werden von dem Kontingent des folgenden Vierteljahres in Abzug gebracht. Außer den nachſtehenden Kontingentmengen können je Vierteljahr für beſondere Lieferungen weitere 10 000 To. zur Lieferung zugelaſſen werden. In der Zeit vom 1. Januar bia 31. März 1932 erhalten Kontingente für Rundholz der 3, T. Nr. 128, gewöhnliches Holz, gehauen oder geſägt der 3, T. Nr. 1280(mit Ausnahme von Eiſenbahnſchwellen), und Stangen, Stützen und Pfähle der Z. T. Nr. 138 Deutſchland 37 383 To.(außerdem kann von Deutſch⸗ land Holz in das Saargebſet aufgrund des Saarzollabkom⸗ mens vom 28. Dezember 1928 im Rahmen der in dieſem Ab⸗ kommen vorgeſehenen Kontingente eingeführt werden); und ferner u..: Oeſterreich 38 313, Finnland 57 476, Lettland 13 024, Polen 22 217, Rumänien 11031, Norwegen 1057, Schweden 46 415, Rußland 4 944, Schweiz 3 143 To, Der Binnenmarkt bietet gegenüber dem Ausfall an Exportmöglichkeiten beſtimmt nicht die Möglichkeit, den normalen Anfall an Holz unterzubringen. Es bleibt des⸗ * übrig, als den Holzeinſchlag ufs äußerſte ein zuſchränken, weil ſonſt mit „mem noch weiteren Verfall der Preiſe zu rechnen iſt. Dabei muß man ſich vergegenwärtigen, daß in Württem⸗ berg und Mittelbaden alte Nadelſtammhölzer in größerem Umfang zu 25 v. H. der Landesgrundpreiſe ver⸗ kauft werden. Dies entſpricht einem Preis von 7,50% für den Feſtmeter Fichten⸗ und Tannen⸗Stammholz 3. Kl. Ein ſolcher Preis wurde in normalen Zeiten für 1 Ster mittleres Nadelbrennholz erzielt. In den badiſchen Staatswaldungen wurden im letzten Viertelfahr 1931 verkauft an Tannen und Fich⸗ ten: Oktober 18,771 tm zu 40 v.., November 31,486 km zu 34,1 v. H. und im Dezember 23,850 km zu 34,3 v..; ferner an Forlen und Lärchen: Oktober 565 km zu 51,4 v.., November 1020 km zu 47, v. H. und im Dezember 1254 km zu 50,4 v. H. der Landesgrundpreiſe.— In der Zeit vom 29. Dezember bis 6 d. M. wurden weiter ver⸗ kauft 7002 km Nadelſtammholz(Tannen und Fichten) in 15 Partien, wobei der niederſte Erlös(Holz aus Sommer⸗ fällung 1930, J A. Kirchzarten) 21 v.., der höchſte(Fule. Heidelberg und Uehlingen) 50 v.., der Durchſchnitts⸗ erlös 35 v. H. der L. Gr. Pr. betrug. Die Verwertung der aus vorjährigem Einſchlag herrührenden Nadelſtammhöl⸗ zer nähert ſich allmählich ihrem Ende. Nach den Mittei⸗ lungen des badiſchen Waldbeſitzervereins ließen ſich für die meiſt in frachtungünſtigen Abſatzlagen verkauften Reſt⸗ beſtände um 30 v. H. der L. Gr. Pr. herum, la in letzter Zeit nur 25—30 v. H. erzielen. Die Verwertung von Nadelſtammholz neuer Fällung kam nur ſtockend und zögernd in Fluß. Entlang der Schweizer Grenze wurden mit Rückſicht auf die be⸗ vorſtehende Einfuhrerſchwerung die meiſten Abſchlüſſe vollzogen. Infolge verhältnismäßig geringen Angebotes konnten ſich die Preiſe für friſches Nadelſtammholz gut behaupten, der fortſchreitende Einſchlag bringt jedoch be⸗ reits vermehrtes Angebot. Bei Verkäufen des privaten Walbdbeſitzes galten für Fichten⸗ und Tannenſtammholz im badiſchen Oberland als Durchſchnitt bei alter Fällung 80 v.., für neue Fällung 45—60 v.., im badiſchen Unterland 35—45 bzw. 50—55 v..; für Forlen⸗ und Lärchen⸗Stammholz im Oberland für alte Fällung 30 v.., neue Fällung 45—50 v.., Unterland, alte Fällung 35—40 v.., neue Fällung 50—55 v..; für Buchenſtamm⸗ holz in Südbaden 55—65, Mittelbaden 50—55, Unterbaden 5060 v. H. der L. Gr. Pr. Nach gutem und ſtarkem Eichen ⸗Stammholz hat die Nachfrage angehalten, be⸗ ſonders gut werden Fournler⸗Eichen bewertet; für ſeltene Laubholzarten konnten ausreichende Preiſe erzielt werden, Sie betrugen im Durchſchnitt für Eichen.8. Kl., gute Qualität, 70—100 v.., beſtes Material entſprechend mehr;.—6. Kl. 5070 v..; Eſchen 60—85, Erlen 6090, Ahorn 60, Linde 60—70, kan. Pappel 65—70, Ulme 70 und Weide 40—50 v. H. Das Schwellen⸗, insbeſondere das Eichen⸗ Schwellengeſchäft iſt noch nicht recht geklärt. Der Gru⸗ benholzverkauf geht ſtockend in kleinen Abſchnitten vor ſich. Papierholz wird im Frühjahr kaum abzu⸗ ſetzen ſein, da das größtenteils auf Pfundbaſtis laufende Auslandsgeſchäft mehrerer Zellſtoff⸗ Fabriken einen ſchweren Schlag erhalten hat und die Holzvorräte für den Binnenbedarf auf lange Zeit hin ausreichen. Papierholz alter Fällung erzielte zuletzt für fichten etwa 40—50 v,., ſür Tannen etwa 30—45 v. H. der 8. Gr. Ar. . Philips 90, Handelsvereinigung Amſterdam 182 Geld, Aku 42 Geld, Pounganleihe 38½ bis 3955. Reichsmark international leicht befeſtigt An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft bisher ſehr ruhig, die Notierungen wieſen nur un⸗ bedeutende Veränderungen auf. Die Reichsmark lag international leicht befeſtigt; ſie ſtellte ſich in London auf 14,66, in Amſterdam auf 58,65, in Zürich auf 120,80 und in Paris auf 599. Auch das engliſche Pfund war etwas feſter, nachdem es leichter eröffnet hatte. Es ſtellte ſich auf 3,469 gegen den Dollar, ſpäter auf 3,46. Gegen den Gulden notterte es 8,604, gegen Zürich 17,78, gegen Paris 87,96 und gegen Madrid 41,21. Der Dollar war gut behauptet, die an⸗ deren Deviſen waren kaum verändert; der holländiſche Gulden lag eher eine Kleinigkeit niedriger. Berliner Devisen Ulskontsatze: fleichsbank 7. Lombard 8, privat 6 ¾ und 7 v. g. 2 Amtlich in Rm. Dis-] 20 Jauuge 21. Januar Paritä für kont] Geld Brief Geld Bri f M Buenos⸗Aires 1Peſo 7 17038.042 1038.042.66 Kanada Ikan. Dollar.626.634 3,616 3,624.878 Japan 1 Jen.57.848.552.558.562.609 Kairo.. lägypt. Pid.— 14.79 14588 14.88 14,92 21,917 ee in.. 2 r 5 2130 London.. ISierl. 6 14,44 14.48 14,58 14,57 20,893 New Hort 1 Tollar 33%.200.217 4,208 4,217 4,1780 Rio deJaneirotMillr.—.254.256 0,25 0,256.503 Uruguay. 1Goldpeſo—.748.732.778.782.421 Holland, 100 Gulden 3 169,53 16987 169,43 169,77 168,48 Athen. 10 Drachmen 12 5,395.405.395 8,405] 5,445 Brüſſetl 1003-500; 3½ 56.64 58.76 58,64 58.76 58,855 Bukareſt.. 100 Lel 3 2,517.528 2,517.523 Ungarn, 100 Pengö] 8 56,94 57,06 56,84 57.06—.— Danzig„100 Gulden 5 62.07.28 85,07 62,28 81,88 Helſingfors„100 FM 8 6,194.206 6,204.213 10.51 talien... 100 Lire 7 21,08 21.12 21.12 21,16 22,02 ugoſlapien io Dinar 7½.448 7,457 7,458 7,467.855 Nowno. 100 Litas 6½ 41.4082 42,06 41,98 42,06—.— Kopenhagen 100 Kr. 8 79,74 79.88 80.02 890,18 112,062 Liſſabon 100 Eskudo 6½ 13,12 13,16 18,24 18,28 17,485 Oslo.. 10 Kr. 6 78,57 78.88 78.92 7908 111,745 Paris... 100 Fr. 2½ 18.56 16.61 16,56 16,60 16,445 Prag... 100 Kr. 8 12.42 12.488 12.465 12,485 38 Schweiz 100 Fr. 2 52,15 52,28 82,09 62,25 60,51 Sofia 100 Lewa 9½].057 3,068.057.068 8,01 Spanten 100Peſeien 6 35,6 35.74 35,66 35.74 69,57 Stockholm.. 100 Kr. 8 81,02 81.18 81,07 81.23 112,05 Eſtland.. 100 Eſtm. 7 111.49 111,71 111.39 111,61—— Wien„100 Schilling! 12 49.88 50.05[ 49,95 56,05 l 78,59 () Gläubigerverſammlung im Konkurs der Görickewerke AG., Bielefeld.(Eig. Dr.) Vor dem Landgericht Biele⸗ feld fand unter Teilnahme von etwa“ aller Gläubiger eine Gläubigerverſammlung ſtatt, in der der Konkursverwalter darlegte, daß, wenn das Urteil des Landgerichts, wonach der Barmer Bankverein wegen der Durchführung der Kapitalerhöhung zur Zah⸗ lung von 1,5 Mill 4 und weikerhin Barmer Bankverein und Commerzbank zur Freigabe von/ der Ueber⸗ eignungen verurteilt wurden, rechtskräftig werde, der Konkursmaſſe rund 2,7 Mill. 4 zufließen würden. Die Ausſichten für die Durchführung des Prozeſſes ſind nach Anſicht des Konkursverwalters beſonders in der Frage der Kapitaleinzahlung günſtig. Schwier gkeiten be⸗ reitet die Beſtreitung der Prozeßkoſten. Wenn es nicht gelingt, dieſe aufzubringen, ſo muß die Einſtellung des Konkursverfahrens mangels Maſſe befürchtet werden. Dadurch würden auch die Schadenserſatzanſprüche gegen die Banken fortfallen, deren Höhe allerdings z. Zt. noch nicht feſtſtehe. Die Gläubigerverſammlung ſprach ſich für die Bildung eines Garantiefonds aus, zu dem feder Gläubiger 6 v. H. ſeiner anerkannten Forderungen beitragen ſoll. Deutſchlands Anteil an der Weltproduktion nur noch 9 vH. Deutſchland von der 2. auf die 4. Stelle abgefallen Die Kriſis der induſtriellen Warenerzeugung hat ſich in den letzten Monaten weiter verſchärft. Die Zn de x⸗ ziffer der Produktion wichtiger Induſtriezweige, die um die Jahresmitte 1931 noch 84,4 v. H.(1928:= 100) betragen hatte, ſank auf 63,8 v. H. im November und dürfte im Dezember höchſtens 68 v. H. erreicht haben. Im Verlauf des Jahres 1931 hat ſich die induſtrielle Produk⸗ tion der Menge nach um etwa 12 v. H. verringert. Deutſchlands Anteil an der Weltproduk⸗ tion iſt gegenwärtig, wie das Inſtitut für Konjunktur⸗ forſchung ſchreibt, wur noch mit etwa 9 v. H. an⸗ zunehmen gegenüber faſt 12 v. H. im Jahre 1928. Damals wurde die induſtrielle Produktion Deutſch⸗ lands nur von der der Vereinigungten Staaten übertroffen. Gegenwärtig nimmt ſie hinter den Vereinigten Staaten, Rußland und Großbritannien die vierte Stelle ein. Nahezu alle Zweige der Gütererzeugung ſind vom Rückgang erfaßt worden. Nach den verfügbaren Unterlagen haben lediglich die in Deutſchland noch wenig entwickelte Erdölſörderung und die zum Teil ſtaatlich ſubventionierte Kupfererzeugung auch 1031 noch zugenom⸗ men. Im übrigen halten ſich die Produktlonsrückgänge ſeit dem Höhepunkt zwiſchen 9 und 85 v. H. O Schwierigkeiten der Textilhandels GmbH., Frauk⸗ furt a. M.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen hat die erſt im Juli mit einem Nominalkapital von 100 000 41 handelsgerichtlich eingetragene Textilhandels Gmbsß., Frankfurt a. M. ihre Zahlungen eilngeſtellt und das gerichtliche Vergleichsverſahren beantragt. Die Paſſiven ſtellen ſich auf etwa 1 Mill. 4 lungedeckt), denen das geſamte Warenlager gegenüberſteht. Der genaue Status iſt noch in Bearbeitung. Die Verpflichtungen ſind lediglich Warenſchulden. Es liegen keine Uebereignungen, eigene Akzepte oder Bankſchulden vor. Gläubiger ſind etwa 70 Firmen aus der ſächſiſchen Strumpfinduſtrie, ferner Seideninduſtrie im Rheinland und Frotierwarenlieferanten aus Schleſien uſw. Die Schwierigkeiten ſind dadurch auf⸗ getreten, daß Frankreich am 11. November ſeine Ei n⸗ fuhrzölle weſentlich erhöht hat, wodurch die Firma lahmgelegt wurde, da ſie faſt ausſchließlich reines Erportgeſchäft nach Frankreich betrieb. Nach welcher Nrundlage ein Vergelichsvorſchlag unterbreitet werden kann, ſteht noch nicht feſt. O Entlaſtung bei Diſch Hotel⸗ u. Verkehrs AG., Frauk⸗ furt a..⸗Köln.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft konnte jetzt ihre rheiniſchen Zuſchuß betriebe ausſchal⸗ ten, ſodaß ihr Wirkungskreis künftig nur noch auf die nach wie vor rentablen Betriebe in Frankfurt a. M. be⸗ ſchränkt bleibt. Der belaſtende Pachtvertrag mit dem Brei⸗ denbacher Hof in Düſſeldorf(Sternbergbeſitz) wurde am 1. Jan. gekündigt und dieſer Pachtbetrieb mit ſofortiger Wirkung aufgegeben. Gleichzeitig iſt der Wirt⸗ ſchaftsbetrieb in Großköln(Kaffeehausbetrieb) an den über eine Reihe von Vergnügungsetabliſſements im Rhein⸗ land verfügenden Platzheimkonzern in Köln weiterverpachtet worden, ſodaß auch dieſe Verluſtabtetlung praktiſch ſoſort ausſcheidet. Schließlich wird eine weitere Vereinfachung und Speſenerſparnis in Frankfurt a. M. vorbereitet. Wir erfahren noch, daß die Bilanzſitzung für den Monat Februar angeſetzt iſt. Die Bilanzaufſtellung iſt noch im Gange. Wie die endgültige Vorlage zu erfolgen hat, bedarf dieſes Mal beſonders reichlicher Ueberlegung. Für 1930/1 iſt eine weſentliche Verluſterhöhung zu erwarten. Durch die vorgenommene Entlaſtung und Konzentrations⸗ transaktionen iſt aber eine künftig rentable Grundlage des Unternehmens erreicht worden. Getreidemarkt befeſtigt Bei unverändert kleinem Julandsangebot ver urſacht ſchon leichte Belebung der Nachfrage Preisbefeſtigung/ Hafer ſtärker anziehend/ Gerſte nur ſchwer abzuſetzen Berliner Produktenbörſe v. 21. Jan.(Eig. Dr.) Das Geſchäft im Produktenverkehr hat zwar keine nennenswerte Belebung erfahren, bei der gegenwärtigen Verſorgungslage der Mühlen wirkt ſich aber bereits eine leichte Belebung der Nachfrage in Preisſteige⸗ rungen aus. Das Inlandsangebot blieb auf faſt allen Marktgebieten ziemlich gering, ſodaß ſchon hier⸗ durch die Umſatztätigkeit beeinträchtigt wurde. Für Brot⸗ getreide wurden im Prompt⸗ und Lieferungshandel etwa 1 Ahbhere Preiſe als geſtern bewilligt. Weizen⸗ und Roggenmehle wurden zu behaupteten Preiſen für den laufenden Bedarf gekauft. Für Hafer zeigte ſich etwas beſſere Nachfrage, die Forderungen waren aber teilweiſe beträchtlich erhöht, ſodaß die Preisideen der Käufer und Verkäufer nicht immer in Einklang zu bringen waren. Der Haferlteſerungsmarkt eröffnete bis 2½ höher. Im Gegenſatz zur Allgemeintendenz war Geerſte an der Küſte und dem hieſigen Platze ſchwer abzuſetzen, lediglich in Schleſien beſtand noch vereinzelt Deckungs nachfrage. Wei⸗ zenexportſcheine lagen etwas feſter, Roggenexport⸗ ſcheine waren auf geſtrigem Niveau angeboten. Amtlich notlert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75—70 Kg. 229—231 feſt; Roggen 72—78 Kg. 199.201 feſter; Braugerſte 158—168; Futter⸗ und Induſtriegerſte 153—168 ruhig; Hafer 198—146 feſt; Weizenmehl prompt 27,75—31,50 feſter; Roggenmehl 70proz. prompt 27,15 bis 29,40 feſter; Weizenkleie 9,60—10 ruhig; Viktorigerbſen 2127,50; Kline Speiſeerbſen 21— 23,50; Futtererbſen 15 bis 17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 14—16; Wicken 16 bis 10, Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 1415,50; Seradellg, neue 23—29; Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 11,70 bis 11,80; Erdnußkuchen, Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,40 bis 12,50 Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,20; Trockenſchnitzel 6,506,060; Extrahlertes Sojabohnen⸗ ſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,60— 10,80; dto. ab Stetlin 11,80; Kartoffelflocken 12,30—12,40; Speiſekartoffeln, weiße 1,50—1,60; rote 1,70—1,90; Odenwälder, blaue 1,80 2,00; gelbfleiſchig, außer Nieren 2,10—2,30; Fabrikkartoffeln in fg. 8,25—9,25, Exportware über Notiz; allg. Tendenz ſeſt. andelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 244,75 bis 246; Mai 251,50 253,75; Roggen März 211 u..; Mai 215,50; Hafer März 159,50—161; Mai 167,50— 169,25. Mannheimer Produktenbörſe vom 21. Jan.(Eigen⸗ bericht). Der Prröuktenmarkt verllef in feſter Verfaſſun guf fämtl'chen Marktgebleten. Angeboten wurden in 7 für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 24,50—25; inl. Roggen 22; inl. Hafer 1517,50; Sommer⸗ gerſte 19— 20; Futtergerſte 1818,50; Biertreber 12,50 bis 12,75; Erdnußkuchen 18,25; Sofaſchrot 10,7511; Trocken⸗ ſchnitzel 6, 256,50; Malzkeime 11—12; Weizenmehl füdd. 34,75 neue Mahlung; dto. mit Auslandw. 36,50; Weizen⸗ brotmehl 26,75 28,50; Roggenmehl 60proz 30.751,75; We zenfuttermehl 10; Weizenkleie feine 8,75; Roggenkleie 9,50—10: Grünkern 50—60;: Leinſaat 17. Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Jan. Anfong: Weizen(in Hfl. per 100 beg.) Jan 4,857 März 4,47%; Mai 4,52%; Juli.575: Mais(in Hfl. p. Loſt 2000 Kg.) Jan. 66,25 März 70, Mai 68,25; Juli 68. * Liverpooler Getreidekurſe vom 21. Jan. Anfang: Weizen(100 lb.) ſtetig? März 5/2(5/15); Mai 347 (5/4); li 5/½%(5/84); Mitte: ruhig: März 5/2 45% Mal 544(40, Jult 5(%% 4 52 * Magdeburger Zuckerterminnotierung vom 21. Jan. Jan. 6,05 B 5,80 G, Febr. 6,05 B 5,80 G; März 6,10 5,95 G; Mai 6,30 B 6,15 G; Aug. 6,60 B 6,40 G; Okt. 6,75 B 6,55 G; Dez. 7 B 680 G; Tendenz: ruhig.— Gemahlene Mehlis vrompt ver 10 Tage 34,40 u. 31,65; Jan. 81.0 und 31,55—31,5; Febr. 31,45 u. 31,80; Meloſſe⸗Rohzucker 3,65 bis 2,80; Tendenz: ruhig; Wetter: ſtark nebelig. * Bremer Baumwolle vom 21. Jan(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß) 7,82. * Liverpooler Baumwollkurſe bom 21. Jan.(Amerik. Univerſal. Stond. Miodl.) Anfang: März 518; Mal 518 bis 515; Juli 519—15; Okt. 515; Jan.(88) 521; Tages⸗ import 24 200; Tendenz: ſtetig.— Mitte: Jan. 525; Mär 521, Mai 517; Juli 517; Okt. 518; Dez. 529; Jan. 950 524 März(33) 528; Mai(33) 533; Juli(33) 587; Loco 555; Tendenz: ruhig, behauptet. Nürnberger Hopfenmarkt S. Nürnberg, 20. Jan.(Eigenbericht.) Die für die gegenwärtige Zeit verhältnismäßig gute Nachfrage hielt auch in der laufenden Woche an und es konnten bei ruhiger, aber ſeſter Marktſtimmung an den erſten drei Markttagen bereits 120 Ballen zum Verkauf gelangen. In Betracht kamen faſt durchweg nur Haller⸗ tauer mittlerer Beſchaffenheit, die zum größten Teil die Marktlager bilden. Es wurden dafür Preiſe von 33 bls 42 Zentner angelegt. Dneben fanden auch einige Säcke prima Spalter zu 60/ Abnahme, Auch die Zufuhren wa⸗ ren in der Berichtszeit verhältnismäßig gut und betrugen 80 Ballen. Sie kamen reſtlos aus der Holledau. Die Stimmung am Markte iſt, wenn auch ruhig, ſo doch an⸗ genehmer und die Preiſe haben ſich gut befeſtigt. Klein⸗Biehmarkt in Mannheim vom 21. Jannar. Zu⸗ fuhr insgeſamt 1335 Stück. Im einzelnen wurden zu⸗ gefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1 272 Kälber, b) 34— 38; e) 28—82; d) 25—27. 14 Schafe, b) 12 bis 22. 178 Schweine, nicht notiert. 870 Ferkel und Läu⸗ fer. Ferkel bis 4 Wochen—12; über 4 Wochen 14—17. Läufer 18—20. 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt. Mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Berliner Melallbörse vom 21. Januar 1932 Kupfer Ble! Zink bez. Brief Geld I bez. Brief] Geld J bez Brief] Geld Januar.]—— 58. 56.50—,— 22,— 20,50—.— 22[21,50 Mae 57 50 88, 57.50—— 44.50 20,50 21 80 41.25 21. ärz—.— 56 50 5775„ 22, 21.— 22.—.25 April 56 50 69.— 58.75—.— 23, 21.50— 23.— 21.50 al 59 50 59,75 89 50—.— 28.— 22,—.— 24.— 22.— uni—.— 60.— 59.50——24.— 22.—. 25,— 22.75 0 4—.— 80.75 80,.—, 24.— 22.—-—.— 24.50 23,50 uguſt 61,50 60,—.— 24.22... 25, 24,50 Sept.. 62.— 60.50—.— 24.22,— 2 25.— Oklob er— 62,50 61.50—— 24.—22.— 25.50 25,78 25.— Nov. 62 62—[—.— 24, 22.—. 26, 25.— Dezemb. 63,50 62,—— 24.50 22.—-— 26,50 25,25 * Kupfer ſtetig, Blei ſtill, Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Rotierungen vom 21. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 70,75% für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 59—61; Standardkupfer, loco 57,50—58,50; Standard⸗Blei per Jan. 20,50 21,50; Ori⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 100; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗ Auſtralzinn 222; Re nnickel 98—99 v. H. 350; Antimon⸗ Regulus 50—52; Silber l. Barr, ca. 1000 fein per Kg. 40,7544 l. Londoner Meiallbörse vom 21. Januar 1932 Metalle in E pro To Silber Unze E(1387/0 fein taud, Platin Unze 2 Kupfer, Standard] 39,4] Zinn, Standart 441.8 Atuminium 1 Monate 33.85 3 Monate 144.4] Antimon 5 Settl. Preis 39 50 Settl. Preis 141.4 Queckſilber—.— Elektrolyt 45,50 Banka 180 4 Platin 11,25 veſt ſelected 41.80 Straits 144 4 Wolframerz—.— frong ſheets—, Blei, ausländ 149[Nickel— El'wirebars 47 50 Zint gewöhnlich 1485] Weißblech—.— & Kupfer, Zinn, Blei willig, Zink ruhig. 6. Seite/ Nummer 34 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Januar 1992 15 g 2 5 7 l Nolonialwaren- und Lebensmiftelgeschäft! 120 prima Umſatz, mit 3.⸗Wohnung weg. ſchwer. Krankheit ſamt Einricht. u. weit üb. 2000.“ zu kaufen geſucht. Waren z. Preiſe v. ca. 3200., ſofort zu ver. Angeb. unter T7 E 6 kaufen. Näheres mit nachweisb. Kapital durch an die Geſchäftsſtelle das alleinbeauftr. Immob.⸗Büro Carl Weber, d 3. Blattes. 72587 ö ö .. Srohmarkt, Telenh. 240 2. 25% Kompl. 300 geſtemp. a a 371 0 SERIE I SERIE 11 SENIE 171 1 f Lebensmittel- und Feinkostgeschäft! f—— 1. mit 3.⸗Wohnung, gut. Umſatz u. mod. Ein⸗ J 129 5 8 8 A 1 ER richtung u. weit über 3000.“ Waren, wegen 5 80 bia kosten 75 Ein bosſen eleg 75 Ein bosten Beh a 1 Wegzug z. Preiſe von ca. 4500.“ zu verkauf. für 12 Perſonen zu Mäntel* Mäntel 1 Mäntel. unſe 5 e e Näheres mit nachweisbar, Kapital durch das kaufen geſu cht.— e g g; in 57858 1 einſ alleinbeauftragte Immob.⸗Büro Carl Weber, Anbeb unter P D 5 m. chf, Felzkrag in velour mit gr. 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