9 achſene) 100.— ſchäfts⸗ 8108 38006 on zwei geſucht. igt. 249 85. Ae Hezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in len abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ loͤhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. 1 Geſche Pf unſer einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. ſtellen Meerfeldſ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 71 0 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Famtlien⸗ u. Gelegenhelts⸗Anzeigen beſondere Pretſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Au sgabe Mittwoch, 27. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 43 urſinns Die Hetz; und Sanktionspropaganda der franzöſiſchen Nationaliſten wird von dem ſozialiſtiſchen Parteiführer Leon Blum unerſchrocken bekämpft „Deulſche Garniſon der Londoner Eity Der„Matin“ verſteht darunter die internationalen Finanzmänner in London Die Schamröte im Geſicht Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 27. Jan. In dem Gewerkſchaftsblatt„Populaire“ nimmt der ſozialiſtiſche Parteiführer Leon Blum in bemerkenswerter Weiſe Stellung gegen die Hetz und Sanktions propaganda der franzöſiſchen Nationaliſten. Keine Nation, ſo führte Blum aus, habe das Recht, auf die buchſtäbliche Er⸗ füllung der Verträge für alle Ewigkeit zu drängen, wenn dieſe Verträge die Gerechtigkeit verletzen, die Intereſſen des Friedens gefährden und ſich den kol⸗ lektiven Notwendigkeiten der Weltwirtſchaft wider⸗ ſetzen. Noch weniger Recht habe aber ein Volk, die Durchführung der Verträge durch'e walt maß⸗ nahmen nach dem Beiſpiel des einbruchs zu erzwingen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, meint Blum, daß wir heute wieder Zeiten durch⸗ leben, die genan den letzten Monaten vor dem Ruhreinbruch entſprechen. Die große franzöſiſche Preſſe ſei genau ſo unermüdlich in der Aufhetzung und Aufpeitſchung der öffentlichen Ordnung und bereite Sanktionen und Zwangsmittel vor. Es iſt höchſte Zeit, fährt Leon Blum fort, gegen ie Epidemie der Wut und des Irrſinns, die immer mehr um ſich greift, anzukämpfen. Eine Kündigung der Deviſenkredite der deutſchen Reichsbank würde für die deutſche Währung eine nie wieder gut zu machende Kataſtrophe bedeuten. Die Kündigung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags wäre für den deutſchen Außenhandel ein furchtbarer Schlag. Eine Nation, deren Währung gefährdet und deren Außenhandel zum Stillſtand gezwungen iſt, könne nicht ihre Schulden bezahlen. Das Saargebiet als Pfand für die deutſchen Zahlungen zu behandeln, bezeichnet der ſozialiſtiſche Parteiführer als eine Vernichtung des Handelsvertrags durch genau die⸗ ſelben Politiker, die Deutſchland die Vertragsver⸗ letzung zum Vorwurf machen. Die Schamesröte ſteigt einem ins Geſicht, ſchließt Leon Blum ſeine Ausführungen, wenn man an eine Fortſetzung der⸗ artiger Diskuſſionen denkt. Lavals Shy ock-Standpunkt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 27. Jan. Der ſonſt ſo ruhige Laval beginnt nervös zu werden. In der Deputierten kammer riefen ſeine Erklärungen, daß ein franzöſiſch⸗eng⸗ liſcher Reparationspakt unmittelbar bevor ſtehe, ſehr große Aufregung hervor, fanden aher in England kein Echo. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſchien den Ereigniſſen weit voraus⸗ zueilen. Weder ſeine Zuſammenkunft mit Mac⸗ donald, noch die von ihm angekündigte franzöſiſch⸗ engliſche Einigung laſſen ſich für die nächſten Tage erwarten. Es wird alles aufgeboten, um England, wie man hier ſagt, Vernunft zu predigen. Streng ſachlich geſprochen kennzeichnet ſich aber, der fran⸗ zöſiſche Standpunkt durch eine hartnäckige Ab⸗ lehnung eines der notoriſchen Zahlungsunfähig⸗ keit Deutſchlands entſprechenden Löſungsverſuches. Die Informationen gut unterrichteter Jvurna⸗ liſten lauten dahin, daß Laval Forderungen aufge⸗ ſtellt hat, die über ſeine Kammererklärungen weit er Nicht mehr und nicht weniger verlangt er als die ſtrikte Durchführung eines ſogenannten Mpung⸗Moratoriums, das Deutſchland ſo⸗ wohl die unaufſchiebbaren Jahresleiſtungen auferlegen, als auch die Abtragung der lau⸗ fenden Zinſen vorſchreiben würde. Irgend eine künftige Erleichterung der Voung⸗Be⸗ ſtimmungen faßt die franzöſiſche Regierung nicht ins Auge. Sie macht alles von dem„Entgegenkommen“ der Vereinigten Staaten abhängig. Daß unter dieſen Umſtänden der ortimiſtiſche Ton der Pariſer Re⸗ gierungspreſſe ſtark abflaut, läßt ſich begreifen. Be⸗ denklich iſt aber die Situation deshalb, weil man val wie einen Torero zu immer neuen Vorſtößen auf den widerwilligen John Bull anfeuert. Dieſes wüſte Geſchrei macht auf hieſige engliſche Kreiſe einen ſehr ungünſtigen Eindruck. Wann die engliſche Antwortnote auf das Projekt Laval⸗ Flandin hier vorliegen wird, läßt ſich nicht ſagen. Nach Londoner Berichten dürfte das engliſche Ka⸗ binett zu Beginn der nächſten Woche zu dem ſo⸗ genannten franzöſiſchen nehmen. Ruhr⸗ Söſungsverſuch Stellung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 27. Jan. Der tote Punkt der engliſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen, die Montag vormittag mit ſoviel Elan in Paris begonnen wurden, iſt noch nicht überſchritten. Die zweite Unterhaltung Lord Tyrells mit dem Miniſterpräſidenten Laval, auf die man hier große Hoffnungen ſetzte, fand geſtern überhaupt nicht ſtatt. Unter dieſen Umſtänden ziehen es die Morgenblätter vor, ſich über das Reparationsproblem aus zu⸗ ſchweigen. Die Zuſammenkunft Laval⸗Maedonald ſcheint bereits den Akten anzugehören. Die Ankün⸗ digung der Bank von England, beim nächſten Fällig⸗ keitstermin den letzten Reſt der franzöſiſchen und amerikaniſchen Kredite zurückzuzahlen, nimmt man in Paris mit bitterſüßen Gefühlen zur Kenntnis. Nach außen hin freut man ſich darüber, daß die Bank von England ſich nun wieder ſtark fühlt, innerlich aber bejammert man die ent⸗ gangene Gelegenheit, dem unbengſamen frü⸗ heren engliſchen Bundesgenoſſen weiter die franzöſiſche Finanzvormacht zeigen zu können. Der ſeit einigen hetzende Wochen ſchwer gegen Deutſchland Chefredakteur des„Matin“, Stephans Franzoſen in Angſt vor den deuſchen Segelfliegern Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5 V Paris, 27. Jan. Die akademiſchen Segelflieger an den deutſchen Univerſitäten, die gewöhnlich unter großen perſön⸗ lichen Zeit⸗ und Geldopfern ihre Uebungsapparate ſelbſt herſtellen, werden erſtaunt zur Kenntnis nehmen, daß ihre Sportliebe heute vom„Matin“ in hetzeriſcher Verleumdung als Kriegs vor⸗ bereftung bezeichnet wird:„Niemand kann be⸗ Lauzanne hat ſich den Kopf darüber zerbrochen, wer eigentlich an dem engliſchen Widerſtand gegen die franzöſiſche Auffaffung ſchuld ſei. Er kommt zu folgender Löſung des Rätſels: „Die deutſche Garniſon der Londoner City“ iſt es, die genau ſo wie vor dem Krieg auch heute wieder den im Grunde genommen franzoſenfreundlichen engliſchen Politikern das Leben ſchwer macht. Unter dieſer deutſchen Garniſon verſteht Lau⸗ zanne eine Handvoll internationaler Fi⸗ nanzmänner. Dieſe ſtänden heute unter Alarm und befänden ſich in voller Aktion. Sie hatten die Geſchichte von den Reparationen erfunden, dite an dem Elend des armen deutſchen Volkes Schuld trüge. In ihrem Hirn iſt die Doktrin von dem völligen Verzicht auf Deutſchlands Zahlungen entſprungen. Sie unterſtützen mit aller Kraft die Forderungen der Gläubigerbankiers und laſſen die Forderungen der Völker unter den Tiſch fallen. „Mit dem engliſchen Volk iſt eine Verſtändigung möglich, aber mit der deutſchen Garniſon der City iſt nichts anzufangen“, lautet die Schlußweisheit des „Matin“. haupten, daß die deutſchen Studenten ſich zu Han⸗ delszwecken auf ihren Flugzeugen einüben. Dieſe fliegeriſche Erziehung hat einen militäriſchen Zweck. Der Wehrminiſter Groener iſt es, der die Auslagen trägt.“ Von der Möglichkeit, daß ſich die deutſchen Stu⸗ denten aus reiner Liebe zum Fluge port, aus. purem Idealismus der Segelfliegerei hingeben, will der„Matin“ nichts wiſſen. Sie würde nicht in ſeine gemeine Hetzmethode hineinpaſſen. Nach dem Ur⸗ teil des Blattes herrſcht in jedem deutſchen Stu⸗ denten der Geiſt Fichtes, genau ſo wie im Jahre 1806. Ablvehr der Pariser Verſchleppungs⸗ und Erpreſſortaktik Berliner Büros Berlin, 27. Jan. Lebhaftes Befremden hat in Berlin der neueſte Vorſchlag ausgelöſt, der offenbar von den Fran⸗ zoſen jetzt in ihrer Diskuſſion mit den Engländern eifrig empfohlen wird: man ſolle die Tribut⸗ konferenz auf den 30. Juni anberau⸗ men. Sp weit man hier die Dinge überſieht, die ja Drahtbericht unſeres faſt täglich das Geſicht wechſeln, hat die britiſche Regierung auf den Februartermin noch kei⸗ neswegs verzichtet. Daß eine Zuſammenkunft der Staatsmänner im Februar indes noch kein konkretes Ergebnis bringen werde, dieſer Erkenntnis ver⸗ ſchließt man ſich natürlich auch in den hieſigen maß⸗ gebenden Kreiſen nicht. Aber nun einfach fünf Monate nutzlos verſtreichen zu laſſen, um an dem letzten Tag des Juni, alſo unmittelbar vor dem Ablauf des Hoover⸗Feierjahres plötzlich zuſammen⸗ zukommen, iſt doch zu unerträglich und die Abſicht, die hinter einem ſolchen Manöver lauert, denn doch Es droht ein litauiſcher Drahtbericht unſeres Berliner Büros A Berlin, 27. Jan. Alarmierende Meldungen von einem drohen ⸗ den Handſtreich Litauens auf Memel haben in Berliner polttiſchen Kreiſen lebhafte Be⸗ unruhigung hervorgerufen. Auch hier hat man ſchon ſeit längerer Zeit den Eindruck, daß ſich im Memelgebiet Dinge von ungewöhn⸗ licher Tragweite vorbereiten. Man weiß, daß einflußreiche Stellen in Litauen auf eine Be ⸗ ſeitigung der Memelautonomtie drängen. Nur wenige Monate iſt es her, daß man mit der akuten Gefahr eines litauiſchen Gewaltaktes rechnen mußte. Seitdem haben die Verſuche, die Beſtimmun⸗ gen des Memel⸗Statuts einzuſchränken, nicht abge⸗ riſſen, und die laue Haltung des Völkerbunds rats, der den memelländiſchen Beſchwerden keineswegs im erforderlichen Maß gerecht geworden iſt, hat die Litauer zu immer erneuten Vorſtößen ermutigt. Jetzt ſcheint man den Zeitpunkt für günſtig zu hal⸗ ten, um während der großen internationalen Aus⸗ einanderſetzungen um die Reparationen im Trüben zu fiſchen. gar zu durchſichtig. Es kann und ſoll nur das Eine damit bezweckt werden: Deutſchland unter ſtärkſten Druck zu ſetzen und ihm eine Verlängerung des Hoover⸗ Moratoriums aufzuzwingen, die von der Reichsregierung abgelehnt wird, weil ſie eine neue Zahlungsverpflichtung nicht ein⸗ gehen kann und nicht eingehen will. Es fehlt ſonſt, das werden hoffentlich auch die Eng⸗ länder erkennen, jeder Anlaß, die Konferenz ſolange hinauszuzögern, denn ſelbſt, wenn man die Auf⸗ faſſung gelten ließe, daß es beſſer ſei, erſt die fran⸗ zöſiſchen Wahlen abrollen zu laſſen, ſo beſtünde immer noch die Möglichkeit, die Konferenz An⸗ fangs Mai einzuberufen. In Berlin lehut man es jedenfalls auf das Entſchiedenſte ab, ſich einer ſolchen Preſſion zu unterwerfen. Man darf annehmen, daß der deutſche Botſchafter in Paris bereits Inſtruktionen erhalten hat, ſich einem der⸗ artigen Anſinnen aufs Aeußerſte zu widerſetzen. Handſtreich auf Memel Man ſpekuliert vielleicht darauf, daß die deutſche Regierung zu ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen ſein wird, um als Mutterland die Rechte des Memeler Deutſchtums mit ge⸗ nügendem Nachdruck zu vertreten. Die Beſchuldigung, daß der Präſident des Direk⸗ toriums mit Berlin konſpiriert habe, iſt natürlich ein leerer Vorwand, der durch die deutſche Note in einwandfreier Weiſe entkräftet wurde. Jedenfalls wird die Lage im Memelgebiet außerordentlich ernſt beurteilt, und die Reichsregierung hat allen Anlaß, vorbeugende Maß⸗ nahmen zu treffen, damit Litauen nicht eines Tages einen vollendeten Tatbeſtand ſchafft. Briand Nachfolger von Sir Erie Drummond? — Lonbon, 27. Jan. Einer Exange⸗Meldunz aus Genf zufolge iſt unter den Delegierten eine Agitation im Gange, Briand zu veranlaſſen, der Nachfolger Sir Erie Drummonds als General⸗ ſekretär des Völkerbundes zu werden. Drummond habe es endgültig abgelehnt, weiter im Amt zu bleiben. a Mas geſchieht an der Saar? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Jan. Die„Berliner Börſenzeitung“ läßt ſich aus Sa a r⸗ brücken berichten, daß die Saarregierung zu beab⸗ ſichtigen ſcheint, vor den Wahlen zum Landes⸗ rat, die am 13. März ſtattfinden, deutſche Wahl⸗ redner von dem Wahlkampf fernzuhalten. So konnte einer der Redner zu einer Wahlverſammlung nicht erſcheinen, weil ihm die Einreiſe verboten wurde. Als man ſich nach dem Grund für das Einreiſeverbot erkundigte, erfuhr man, daß die Saarregierung allen außerhalb des Saargebietes wohnenden Rednern für politiſche Parteien die Einreiſe ins Saargebiet ver⸗ weigert. Dieſes Vorgehen iſt umſo auffallender, als die franzöſiſche Propaganda in weiteſtgehendem Maße geduldet wird. 5 Hitler⸗Vorlrag im Induſtrie⸗Club Meldung des Wolff büros — Düſſeldorf, 26. Jan. Der Führer der NSDAP., Adolf Hitler, hielt heute hier im In duſtrie⸗Club vor Vertretern der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie einen Vortrag. Da die Preſſe zu dieſer Veranſtaltung nicht zuge⸗ laſſen war, kann über den Inhalt der Ausführungen zunächſt nichts gemeldet werden., + Ueber Zuſammenſtöße zwiſchen Nattonal⸗ ſozialiſten und Kommuniſten vor dem Hotel wird der Frankf. Ztg. wie folgt berichtet: Die Tatſache, daß Hitler vor den Großinduſtriellen der Gruppe Nordweſt ſprechen würde, war in Düſſel⸗ dorf bekannt geworden. Die Kommuniſten hat⸗ ten bereits in der Nacht vorher an allen größeren Be⸗ trieben mit Farbe angemalt:„Jagt Hitler, den Ar⸗ beitermörder, aus Düſſeldorf fort!“ Gegen Nachmit⸗ tag hatte ſich eine große Menſchen menge vor dem Hotel Hitlers eingefunden. Gegen Abend wurde der Andrang der Menſchenmenge vor dem Hotel ſo ſtark, daß ſämtliche Jalouſien im erſten und zweiten Stock, wo ſich zum großen Teil die Räume des Induſtrieklubs befinden, herabgelaſſen wurden. Die Polizei, die in dem benachbarten Stadttheater eine Polizeiſtattion eingerichtet hatte und zahlreiche Ueberfalltommandos und Einſatzbereitſchaften hinzu⸗ gezogen hatte, räumte mit dem Gummiknüppel die Umgebung des Hotels, da ſich heftige Zuſammen⸗ ſtönßſe zwiſchen Hitleranhängern und Kommuniſten abſpielten. Schließlich wurde die Lage ſo bedrohlich, daß die Polizei die Hauptverkehrsſtraßen und den Hindenburgwall räumen mußte. Die Menge wurde in die Altſtadt und in den Hofgarten abgedrängt. Da⸗ bei fielen aucheinige Schüſſe. Ob Perſonen ver⸗ letzt worden ſind, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. In den Abendſtunden verſuchte die Menge immer wieder, gegen das Hotel vorzudringen. Verſtärkte Poltzeikräfte verhinderten ernſtere Zwiſchenfälle. Die Reichsfürſorge für die Jugend Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Jan. Die Konferenz im Reichsinnenminiſterium über die Berufsnuot der jugendlichen Aka de⸗ miker und Abiturienten hat zunächſt, wie bereits berichtet, zu der Errichtung von zwei Aus⸗ ſchüſſen geführt, von denen der eine durch den Prof. Tillmann Dresden, der andere durch den Mi⸗ niſter a. D. D. Hamm geleitet wird. Dieſer zweite Ausſchuß der die ſofortigen Hilfsmaßnahmen für die Abiturienten des Jahrganges 1932 vorbereiten ſoll, wird, wie wir hören, bereits heute Nachmittag zu ſeiner erſten Sitzung zuſammentreten. a Wie der Reichsinnenminiſter Groener in ſeiner Einleitungsrede bei der Eröffnung der Konferenz betont hat, wird vor allem auf die Sofortmaß⸗ nahme der größte Nachdruck gelegt, obwohl man ſich dabei ſehr wohl bewußt iſt, daß die Möglich⸗ keiten, eine Beſſerung der Verhältniſſe zu erreichen, im Augenblick außerordentlich beſchränkt ſind. Am nächſten Donnerstag wird ſich dann an die Konferenz des Reichsinnenminiſters mit den Innen⸗ miniſtern der Länder eine Beſprechung mit den Kultusminiſtern anſchließen. Die Ausſprache wird ſich auf die Entpolitiſierung der Schu⸗ len und den damit im Zuſammenhang ſtehenden Fragen erſtrecken, ein Thema, das ja, wie die Er⸗ eigniſſe der letzten Tage und Wochen zeigen, beſonders aktuell iſt. Die Gerüchte von einem japaniſchen Einmarſch a in Chacbin — London, 27. Jan. Nach einer Meldung aus Tokio iſt dort nichts bekannt von dem angeblichen Einzug japaniſcher Artillerie in Charbin, über den im Ausland Gerüchte verbreitet waren. Die Nach⸗ richt wird auch als ſehr unwahrſcheinlich betrachtet. 2. Seite/ Nummer 43 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Januar 1932 Ueberparteilicher auf die Außenpolitik Ein intereſſanter Vortragsabend in der„Deulſchen Geſellſchaft für 1914“ Berlin, 27. Jan. Die„Deutſche Geſellſchaft 1914“ hatte am Diens⸗ tag zu einem parlamentariſchen Abend geladen, der Gelegenheit bot zu einer Ausſprache über„Ziele und Stand der außenpolitiſchen Ver⸗ handlungen“. Die ſtattliche Zahl ber Teil⸗ nehmer bewies, welche Anziehungskraft dieſes Thema zumal in der parlamentsloſen Zeit, auf weite Schichten des gebildeten Bürgertums ausübt. Bier Abgeordnete der bürgerlichen Mitte, der frü⸗ here Miniſter Bell vom Zentrum, Dingeldey von der Volkspartei, Auguſt Weber von der Staatspartei und Graf Weſtarp von den Volks⸗ konſervativen erläuterten in knappen, ungemein feſſelnden Darlegungen, wie ſie ſich die außenpoli⸗ tiſche Entwicklung unter den heutigen Gegebenheiten vorſtellen. Auch die Sozialdemokraten und Deutſchnationalen waren zu der Ausſprache gebeten worden, die der frühere Reichsminiſter Kuenzer klug und umſichtig leitete. Die Sozial⸗ demokraten indes hatten ſich oſtentativ verſagt, die Deutſchnationalen keinen Redner geſtellt, obwohl ſie grundſätzlich ihr Intereſſe für die Veranſtaltung be⸗ kundeten. Es war ungemein aufſchlußreich, wie die Ver⸗ treter der verſchiedenen Parteien die fünf großen aktuellen Probleme, der Re⸗ parationen, der Kriegsſchuldenfrage, der Ab⸗ rüſtung, der Weltwirtſchaftskriſe und der europäiſchen Kooperation unter wechſelnden Geſichtspunkten behandelten. Man hatte ſich verpflichtet, die Parteipolitik auszuſchalten, und es erwies ſich, daß dieſer Verzicht dem Niveau der Darbietungen nur förder⸗ lich war. Natürlich zeigten ſich in den Auffaſſungen ber einzelnen Rebner Unterſchiede und Abweichun⸗ gen. Es läßt ſich beiſpielsweiſe ſtreiten, ob wir in dem Ringen um die Einſtellung der Tribute, in dem wir uns jetzt befinden, auf die Hilfe der angel⸗ ſächſiſchen Staaten zählen können oder ob, wie einer der Redner meinte, die ſtärkſte Skepſis an⸗ gebracht ſei. Daß über Taktik und Methoden zur Erreichung dieſes Ziels divergierende Anſichten be⸗ ſtehen, iſt gleichfalls nicht verwunderlich. Das aber ſind, aufs Ganze geſehen, dach nur Nuancen. Er⸗ freulich war die Uebereinſtimmung, die ſich gerade in dem, was weſentlich iſt, ergab. Man erwartet, daß die entſchetdende Etappe des Tribut⸗ kampfes erſt in den Sommermonaten Hheginnen und daß das deutſche Volk alsdann vor eine ſchwere, vielleicht die ſchwerſte Nervenprobe ge⸗ ſtellt ſein wird, und weiter, und das gab der Aus⸗ ſprache ihre charakteriſtiſche Note: Es herrſchte kein Zweifel, daß Brünings Nein, das auch der in Oppoſition ſtehende Parteiführer an dieſer Stelle als eine Er⸗ löſung bezeichnete, nur dann mit Ausſicht auf Erfolg durchgefochten werden kann, wenn die Nation geſchloſſen hinter dem Kanzler ſteht. Daß dieſe Geſchloſſenheit bislang Utopie blieb, liegt am Ende nicht nur in den unglückſeligen inner⸗ politiſchen Verhältniſſen begründet, ſondern iſt auch darin begegneten ſich die Anſchauungen— zu einem guten Teil Schuld der Regierung ſelbſt, die nicht verſtanden hat, durch eine ſchlag⸗ kräftige und auf die Pſychologie der Maſſe berechnete Propaganda nach innen und außen ihr Ziel klar zu machen und ſo die Widerſtandskräfte zu erwecken, die den gerade in dem bevorſtehenden Ringen notwendi⸗ gen Kontakt zwiſchen Volk und Regierung herſtellen. Mit großem Ernſt wurde in den einzelnen Refera⸗ ten auch das ruſſiſche Problem, die bol⸗ ſchswiſtiſche Gefahr, von der mehr oder min⸗ der jeder europäiſche Staat von außen und innen be⸗ droht iſt, herausgeſtellt. An die pier Hauptreden ſchloß ſich eine äußerſt angeregte Dis kuſſion, die ſich bis nach Mitter⸗ nacht hinzog. Jedenfalls kann das Experiment, führende Perſönlichkeiten der deutſchen Pakteien auf neutralem Boden die Meinungen austauſchen zu laſſen, nur als gelungen bezeichnet werden. Zuhörer wie Redner dürften von ihm gleichermaßen profitiert haben. Graf Starhembergs Drahtbericht E Pläne Berliner Büros Berlin, 27. Jan. Graf Starhemberg hat inzwiſchen den von uns angekündigten Vortrag im Nationalen Klub zu Berlin gehalten. Einem Bericht des natio⸗ nalfozialiſtiſchen„Angriff“ entnehmen wir über die⸗ ſen beiläufig als vertraulich bezeichneten Vortrag: Starhemberg lehnte den Gedanken einer Donan⸗ föderation aus wirtſchaftlichen und politiſchen Gründen ab, ebenſo wie den Legitimismus. Zwar hielte man in Oeſterreich ſtark auf Tradition, doch ſtünde die Frage der künftigen Staatsform gänzlich im Hintergrund, da der Gedanke der Erhaltung eines unſeres Verluſt eines eng! deutſchen Oeſterreich im Sinn des großdeutſchen Ge⸗ dankens vorherrſche. Das jüngſte Ultimatum der Heimwehren an die Regierung ſei ge⸗ ſtellt, um den drohenden Maßnahmen der Regierung gegen die Heimwehren zuvorzukommen. Starhem⸗ berg iſt ſich zwar bewußt, daß die Regierung die For⸗ derungen der Heimwehren ablehnen werde. In die⸗ ſem Falle aber ſolle der geplante Demonſtra⸗ tionsaufmarſch die Stärke der Heimwehr be⸗ weiſen und propagandiſtiſch wirken. Die Aktion ſtehe nicht unter dem Einfluß Dr. Seipels, ſondern habe ihm im Gegenteil das Konzept verdorben. Auf die Frage, was nach einer„erfolgreichen Umſtellung des Syſtems“ erfolgen ſolle, antwortete Starhemberg, daß die Schaffung eines „korruptionsfreien, anſtändigen Stan⸗ tes“ das Hauptziel ſein müſſe. Der Gedanke eines Ständeſtaates nach Prof. Spann ſei eine gute Anregung. l Starhemberg hat, nach derſelben Quelle, noch behauptet, daß 60 Prozent der Mannſchaften des Bundesheeres Nationalſozialiſten ſeien, nicht aber das Wehrminiſterium, ſo daß die Stellung des Bun⸗ desheeres für oder gegen die Heimwehren und den Nationalſozialtsmus trotzdem zweifelhaft ſei. iſchen-Vools Wit 36 Mann Beſatzung an Vord Drahtung unſ. Londoner Vertreters .§ London, 27. Jan. Das engliſche Unterſeeboot M 2 iſt geſtern vor Portland in Weſtengland mit ſechs Offizieren und etwa 50 Mann an Bord im Verlaufe von normalen Jormationsübungen untergetaucht und nicht mehr geſehen worden. Das Depotſchiff„Ti⸗ tania“, das die Unterſeebvotsflottille begleitet, er⸗ hielt um 10,30 Uhr die letzte Radiomeldung von M2, die dahin lautet, daß das U⸗Boot im Begriff war, aufzutauchen. Als bis zum Nachmittag keine weitere Verbindung herzuſtellen war, entſandte die Flotten⸗ leitung eine Anzahl Zerſtörer, Minenſucher und zwei Unterſeebvote auf die Suche nach dem geſunke⸗ nen U⸗Boot. In den Hafenſtädten Portland und Weymonth wurden die Mannſchaften und Offiziere der Bergungsſchifſe aus Theatern, Kinos und Gaſthäuſern zuſammengeholt. Ein Depotſchiff mit Tauch⸗ und Hebeapparaten iſt ebenfalls entſandt worden. Gegen 1 Uhr nachts wurde von ben Minen⸗ ſuchern ein Objekt feſtgeſtellt, das für das geſunkene U⸗Boot gehalten wird. Es liegt in 17 Faden Tiefe auf ſandigem Meeres⸗ boden. Gegen Morgen waren Taucher bei heftiger See an der Arbeit. Es beſteht ſo gut wie gar keine Hoffnung darauf, das -Boot rechtzeitig zu heben, um die Be⸗ ſatzung noch lebend bergen zu können. Die einzige Möglichkeit der Rettung liegt in den Davis⸗Apparaten, die kürzlich für alle engliſchen Unterſeeboote eingeführt worden ſind und unter günſtigen Umſtänden den eingeſchloſſenen Männern geſtatten können, das U⸗Boot zu verlaſſen. Die Hoffnung, daß es der Beſatzung des M2 möglich ſein wird, dieſe Rettungsapparate zu benutzen, hat die Marineleitung zur Entſendung einer großen Anzahl von Schiffen veranlaßt. Durch die gleiche Vorrich⸗ tung wurden im vergangenen Juni beim Untergang des engliſchen-Bootes„Poſeidon“ in den chineſi⸗ ſchen Gewäſſern 6 Mann der Beſatzung gerettet. Das geſtern geſunkene U⸗Boot iſt eines der größten der engliſchen Flotte, war 1920 fertiggeſtellt worden und hat eine Verdrängung von 1450 Tonnen. Der Geſchützturm, auf dem früher E eine.30 em⸗Kanone untergebracht war, iſt vor einiger Zeit in einen Flugzeughangar umge⸗ wandelt worden, in dem ein Erkundungsfluge deug mitgeführt wird. Das Schweſterſchiff der M2, das gleich gute U⸗ Boot MI, verſchwand im Jahre 1925 mit 68 Mann an Bord im Aermelkanal und iſt niemals wieder aufgefunden worden. Bis in den Morgenſtunden iſt es den Bergungs⸗ mannſchaften nicht gelueigen, mit dem geſunkenen U⸗Boot in Verbindung zu treten. Die Zuchthausrevolte in Printetlown Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 27. Jan. Die Nachwirkungen der Zuchthausrevolte in Princetown ſind noch immer nicht überwunden. Die Truppen wurden geſtern abberufen, nachdem 100 Mann zufätzliche Gefängniswärter in der Strafanſtalt eingetroffen waren. Die Gefahr iſt noch keineswegs vorüber. Während der Nacht entdeckten die Wachen, daß die Sträflinge im hellen Vollmondlicht einander Winkfignale gaben. Trotz der Abſperrung aller Autoſtraßen befürchtet man, daß von außen her ein Verſuch gemacht wird, das Gebäude zu ſtürmen. Das Hochmoor, das den Gebäudekomplex der Anſtalt umgibt, bietet einen ausgezeichneten Unterſchlupf für etwaige Angreifer und die Londoner Kriminalpolizei hat feſtgeſtellt, daß eine ganze Anzahl Schwer ver⸗ brecher aus ihren Behauſungen ver⸗ ſchwunden iſt. Die Sträflinge ſind während des Sturmes auf die Wohnung des Gouverneurs in den Beſitz eines Hauptſchlüſſels gekommen, der nicht nur zu allen Zellen, ſondern auch zu den Hauptportalen paßt. Die Sträflinge ſind nach wie vor aufrüh⸗ reriſch geſtimmt und machen Tag und Nacht einen Höllenlärm. Es war bisher unmög⸗ lich, ſie zu den üblichen Arbeiten aus den Zellen herauszulaſſen. Bei jedem Verſuch wiederholten ſich die gewalttätigen Angriffe auf die Beamten. 5s hat ſich herausgeſtellt, daß die Zuchthäusler vor der offenen Revolte zahlreiche Fleiſchermeſſer, Eiſenſtangen und andere Waffen in ihren Zelleg verſteckt hatten. Das Zuchthaus iſt über hundert Jahre alt und ſo unſyſtematiſch gebaut, daß die Aufſicht über die einzelnen Zellen ſehr ſchwierig iſt. Man glaubt daß die Unterſuchung damit enden wird, daß das Zuchthaus in Princetomn geſchloſſen und die Sträf⸗ linge in andere Anſtalten überführt werden. Die Unterſuchung hat weiter tatſächlich ergehen, daß bei dem Aufſtand am Sonntag kein einziger Toter zu verzeichnen iſt. Die ſchwerſte Ver⸗ letzung erlitt ein Sträfling, der beim Ueberſteigen einer Mauer herunterfiel und ſich den Arm brach. Letzte Meldungen Generaldirektor Kiedron von der Laura⸗ Hütte N geſtorben — Berlin, 26. Jan. Der Vorſitzende des Vorſtan⸗ des der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte, der frühere polniſche Handelsminiſter Kiedron, iſt geſtern abend an den Folgen einer Operatton ge⸗ ſtorben. Tod des Pharmakologen Dr. Bornſtein — Hamburg, 26. Jan. Der Pharmakologe Dr, med. Artur Bornſtein, ein Gelehrter von inter⸗ nationalem Ruf, iſt geſtern in Bad Oynhauſen, wo er Unterſuchungen über die Heilwirkung der dor⸗ tigen Quellen vornahm, im Alter von 51 Jahren an Herzſchlag geſtorben. Kommuniſtiſche Funktionär⸗Verſammlung aufgelöſt — Altona, 26. Jan. Wie die Polizei meldet, wurde eine Funktioaär⸗Verſammlung der kommu⸗ niſtiſchen Partei aufgelöſt und die zwei beteiligten Perſonen, unter ihnen ein Volksſchullehrer, feſtgenommen. Die Verhafteten ſtehen unter dem Verdacht, hochverräteriſche Maßnahmen vorbereitet zu haben. Es handelt ſich um eine Zuſammenkunft ſogenannter kommuntſtiſcher Schulungslehrer, deren Werbungsthema:„Die Lehren der Januarkämpfe 1919“ war. Zwei Straßenräuber zum Tode verurteilt — Königsberg, 26. Jan. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte heute abend den Arbeiter Dombrowſki und den Tiſchler Eiſenmenger wegen gemeinſchaftlichen Mordes in Tateinheit mit Straßenraub zum Tode, In der Nacht zum 1. Januar 1931 war ein Kraftwagenführer mit einer Kopfwunde auf⸗ gefunden worden. Geldbörſe mit etwa 44 Mark und die Uhr waren geraubt. Die Verurteilten leugnen auch heute noch, die Tat verübt zu haben, und er⸗ klären, die gegen ſie erſtattete Anzeige ſei ein Rache⸗ akt. Das Gericht hielt die Schuld für erwieſen. Lohntarifkündigungen im nordfranzöſiſchen Bergbau ö — Paris, 27. Jan. Wie Havas aus Donat be⸗ richtet, haben die Arbeitgeber im nordfranzöſiſchen Bergbau den beſtehenden Lohntarif gekündigt und unter Berufung darauf, daß in den meiſten Ländern entweder unmittelbar oder durch Geldentwertung eine Lohnherabſetzung von etwa 25 v. H. durchge⸗ führt worden ſei, für die nordfranzöſiſchen Bergleute eine 10prozentige Lohnherabſetzung an⸗ gekündigt, die in zwei Abſchnitten, nämlich zur Hälfte am 1. Februar und zur anderen Hälfte am 16. März durchgeführt werden ſoll. Die Gärung in Spanien — Madrid, 26. Jan. Aus Saragoſſa ſind mehrere Kompagnien Infanterie, die Maſchinengewehre mit ſich führen, nach den Provinzen Ceruel und Huesca zur Unterdrückung kommuniſtiſcher Unruhen abgegangen. Die Jeſuiten verlaſſen Spanien — San Sebaſtian, 27. Jan. Die Zentrale des ſpaniſchen Jeſuitenordens in San Ignacio de Loyola iſt ſeit Sountag geſchloſſen. Die Ordensmitglieder haben ſich zur Abreiſe nach Belgien bereit gemacht. N Dr de Alte und neue Sachlichkeit Von Dr. G. F. Hartlaub⸗Mannheim Der Direktor der Monnheimer Kunſthalle bittet uns um Veröffentlichung der folgenden, in Form einer Zuſchrift an die Redaktion gehaltenen Aus⸗ führungen. Am Schluß der freundlichen Beſprechung, die Ihr Mitarbeiter—b— Mitte Dezember meinen beiden Vorträgen im Freien Bunde„Vom Sinn und Un⸗ inn der neuen Sachlichkeit“ widmete, wurde einer Tatſache Erwähnung getan, die bereits früher ein⸗ mal in einer Mannheimer Tageszeitung aufgeführt worden iſt: das Auftauchen nämlich der kunſtwiſſen⸗ ſchaftlichen Wortprägung„Sachlichkeit“ etliche Jahre vor der Mannheimer Schau. Ihr Mitarbeiter ſchrieb damals wörtlich:„Was Dr. Hartlaub an„Sachlichkeit“ als wertvoll und dauernd gültig feſtſtellte, das verſtand bereits 1921 der„Erfinder“ dieſes Begriffes darunter, der ihn durch die kleine Schrift„Vom Weſen der Dichter⸗ phantaſte“ in die Literatur der Kunſtwiſſenſchaft ein⸗ führte. Da der Verfſaſſer Max Darnbacher ein Mannheimer iſt, iſt es eine Pflicht der„Sachlich⸗ keit“, ſeines Namens zu gedenken.“ Wie ſteht es nun damit? Darnbacher fetzt in ſeiner Schrift, deren Lektüre mir übrigens eine wahre Freude bereitet hat, den Begriff Sachlichkeit anſtelle von Anſchaulichkeit(ſpeziell in der Lyrik) weil, wie er ſchreibt,„das Wort Sachlichkeit den Vorteil hat, daß es nicht lediglich als Repräſentant' eines Sinnesorgans auftritt, ſondern, durchaus meutral, die Vielheit der ſinnlichen Impreſſions⸗ werte umfaßt.“ Beiſpiele aus Spitteler, W. von Scholz, Stefan George u. a. werden angeführt. Man könnte alſo auch, darf ich hier hinzufügen, von „Sinnfälligkeit“,„Dinghaftigkeit“ ſprechen; Sachlichkeit im Sinne Darnbachers klingt mir nicht ganz glücklich, denn„Sache“ iſt tot, kühl, objektiv, und wenn uns des Dichters Kunſt z. B. Farbe und Ton fallender Früchte unmittelbar zum Erlebnis bringt, ſo weiß ich nicht, ob„anſchaulich“ in dieſem Falle nicht immer noch beffer iſt als„ſachlich“. Wie dem aber auch ſei: Ihr geſchätzter Referent terpretiert mich nicht ganz richtig, wenn er chreiht, daß ich gerade dieſe Qualität als das r Bewegung„Neue Sachlich⸗ seitloſe Eigenſchaft echter Dichtung; keit“ wertvoll und dauernd gültig geblieben iſt, alſo ihren„Sinn“ ausmacht gegenüber dem, was ich als „Unſinn“ kennzeichnete. Darnbacher bezeichnete eine ich meinte jene zeitbedingte Beſinnung auf techniſche Grundlagen und zeitgemäße Aufgaben, jene Beſin⸗ nung, die nur als Reaktion auf gewiſſe Unſach⸗ lichkeiten expreſſioniſtiſcher Uebertreibung folgen konnte. Aber davon war genug in meinen Vorträ⸗ gen zu hören. Die Stellungnahme Ihres Referenten läßt ſich, wie man ſieht, diskutieren, hätte mir aber, als rein akademiſcher Natur, hier keineswegs Grund zu einer Erwiderung gegeben. Nun ſind aber ſeine an ſich ganz unpolemiſchen Aeußerungen leider von anderer Seite durchaus mißverſtanden worden! Mißverſtanden in dem Sinne, als ob ich quaſi den Begriff und die Wortprägung plagitert und als eigene Erfindung ausgegeben hätte! Nichts anderes behauptet der in einer ganzen Anzahl von Zeitun⸗ gen mit gleichem Wortlaut erſchienene Bericht eines Kritikers. Er ſchreibt(nicht ohne Schadenfreude, wie mich dünkt) von einem„kleinen, aber amüſan⸗ ten Wortgeplänkel“, das über den„Vater des Schlagworts Neue Sachlichkeit entfacht“ worden ſei und fährt wörtlich fort:„Max Darnbacher hat dieſes Wort(ſie!) ſchon etliche Jahre vor Dr. Hartlaub in ſeinem Buch Vom Weſen der Dichter⸗ phantaſie als Begriff geprägt. Man ſtellt dies über⸗ all feſt(!) ohne andere Abſicht als die, der wiſſen⸗ ſchaftlichen Gerechtigkeit zu dienen.“— Mir liegt an ſich herzlich wenig an der Autor⸗ ſchaft einer ſo viel mißdeuteten geiſtesgeſchichtlichen Kennzeichnung. Entſtehen in die Literatur aller tönenden, redenden, bildenden Künſte, ja auch in die Pädagogik und ins weltanſchauliche Schrifttum übergegangen— über⸗ all, wie ich in den Vorträgen nachgewieſen zu haben glaube, Paralleles, Vergleichbares bezeichnend. Sie wird in zukünftigen geſchichtlichen Darſtellungen der deutſchen Nachkriegskultur vielleicht ihren Platz finden. Darum kommt es in der Tat auf eine exakte wiſſenſchaftliche Feſtſtellung an. Herr Darnbacher wird, ſo wie ich ihn aus ſeiner Schrift beurteile, wenig Wert darauf legen, daß man ihn mit der Taufe einer künſtleriſchen Nachkriegserſcheinung in Verbindung bringt..„ 5 Aber ſie iſt nun einmal ſeit ihrem „Neue Sachlichkeit“ war und iſt zeitbedingt, da⸗ rum„neu“: eine Richtung, deren weſentlichſte Miſ⸗ ſion— nach meiner Anſicht— jedenfalls im Hin⸗ blick auf Architektur und Kunſtgewerbe noch heute nicht erloſchen iſt. Sachlichkeit aber— hier nun in einem letzten weit auch über Max Darnbachers An⸗ wendung hinausgreifenden Sinn! gab es immer, hätte es immer geben ſollen. Es iſt die alte, beſſer noch die:„zeitloſe“ Sachlichkeit. Nichts anderes meinte ja ſchließlich auch jener Mann, der das große, wenn auch wieder viel mißbrauchte Wort geprägt hat, daß deutſch ſein heißt, eine Sache um ihrer ſelbſt willen tun. Mit dem Be⸗ ſcheidenen, was die Kunſthalle an Erwerbungen, Vorträgen und Ausſtellungen zu leiſten ſucht, möchte auch ſie nach dieſem Grundſatz handeln. Domgraf⸗Faßbaender Graveure Sonderverauſtaltung der Freien Volksbühne Eine freudige Ueberraſchung hatte die Theater⸗ gemeinde der Freien Volksbühne Mannheim ihren Mitgliedern bereitet, als ſie Willi Domgraf⸗ Faßbaen der, den gefeierten Bariton der preußi⸗ ſchen Staatsoper Berlin für eine Sonderveranſtaltung gewonnen und ſich außerdem der Mitwirkung des Tenors Louis Gra veu re verſichert hatte, der ſeine künſtleriſche Wirbſamkeit zwiſchen der Städtiſchen Oper Charlottenburg und der Metropolitan⸗Oper New⸗Nork teilt. g Domgraf⸗Faßbaender, der ſeit ſeinem Gaſtſpiel im „Figaro“ bei den Mozart⸗Feſtſpielen des National⸗ Theaters beim Mannheimer Publikum in angenehm⸗ ſter Erinnerung ſteht, und der ſchon damals durch ſeine edle Geſangskunſt, dank der Unterweiſung erſter Meiſter angenehm aufgefallen war, begann zunächſt mit Liedern von Brahms, Schubert und Wolf und be⸗ ſtätigte neuerlich ſein reifes Können, auch unter den erſchwerten Bedingungen des Konzertgeſanges. Seine Fähigkeit zu ausdrucks⸗ und eindrucksvoller Dekla⸗ mation zeigte ſich im ſchönſten Lichte in vier ernſten Geſängen von Muſſorgſky. Louis Graveure, der auf jede Gedächtnishilfe verzichtete, überraſchte zunächſt angenehm durch den ſchmackvollen Vortrag ausgewählter, meiſt wenig ungener Lieder non Schubert. Wir denken be⸗ in dieſem ſonders an ſeine liebevolle Darbietung der Geſänge „An die untergehende Sonne“ und„Nacht und Träume“, in denen er beſonders den Zauber des gepflegten klingenden Piand entfaltete. Gegenüber dem geſchloſſenen Stimmungsbild des„Venetia⸗ niſchen Gondelliedes“ von Marx fiel das uneinheit⸗ liche Lied„Der alte Herr“ von Paul Gräner etwas ab. Mit Graveures Darbietung der zarten Mahnung „Geduld“ von Rich. Strauß konnten wir uns weniger befreunden, zumal zwiſchen der zarten Be⸗ gleitung Roſenſtocks und der nur auf ſcharfe Deklamation bedachten Wiedergabe Graveures eine zu große Kluft ſich auftat. Das Niveau des Abends, das mit den Liedern vielverſprechend begonnen hatte, ſank bedenklich mit dem Arienteil nach der Pauſe. Man fragt ſich, ob in der ganzen reichen Opernliteratur für einen mit ſchöner Höhe begabten Tenor nichts anderes zu ausgeſchälten, vom Komponiſten nicht im geringſten als„Arien“ intendierten Monologe Cavadaroſſis aus„Tosca“. Sollte ſich Herr Graveure in Zukunſt bei der Programmwahl nicht ein wenig beſſer be⸗ raten laſſen? Für die bekannte Arie des Figarv aus Roſſinis„Barbier“ kann noch als Entſchuldi⸗ gung gelten, daß Domgraf⸗Faßbaender eine ganz Unglaubliche Zungenfertigkeit entfalten konnte und auch mit ſeinem Falſett glänzte. Gänzlich fehl am Platze war ferner das nur auf der Bühne ver⸗ ſtändliche Duett aus Verdis Macht des Schickſals, geſungen von den beiden Gäſten. Vollends das zu⸗ gegebene Duett Rudolf⸗Marcel aus dem 4. Bild der„Bohsme“ erwies deutlich, daß zwei ſchöne Stimmen ſich nicht ohne weiteres verſchmelzen. Das Arien⸗Potpourri würde ſich raſcher und un⸗ auffälliger abgewickelt haben, wenn der Begleiter nicht jedesmal für je eine Arie mit dem Sänger das Podium betreten und wieder verlaſſen hätte. In Fällen, wie einer ſtiliſtiſchen Entgleiſung zu Ende der zweiten Programmhälfte, ſollte dem Begleiter, Falle Generalmuſikdirektor Roſen⸗ ſtock, der ſich ſeines ſchwierigen Amtes, das eine fortwährende Umſtellung auf die verſchiedenſten Stil⸗ und Geſchmacksrichtungen erforderte, mit alle wünſchenswerten Sorgfalt und Schmiegſamkeit ent ledigte, ein entſchledenes Mitbeſtimmungs⸗ Umſtänden auch Veto⸗Recht eingeräumt wer finden war, als die aus dem Zuſammenhang her⸗ =— e. 2 * 1 1932 ler dor rmeſſer, Zellen Ut und ber die glaubt, aß das Sträf⸗ rgeben, diger Ver⸗ rſteigen t brach. ⸗ Hütte 'orſtan⸗ tte, der 'n, iſt ton ge⸗ in ge Dr. inter⸗ en, wo r dor⸗ ren an ung meldet, Immu⸗ eiligten hrer, r dem bereitet ankunft deren kämpfe teilt ht ver⸗ ki und ftlichen Tode. ir ein de auf⸗ rk und eugnen ind er⸗ Rache⸗ ſen, ſchen tat be⸗ öſiſchen t und ändern ertung ürchge⸗ rgleute g an⸗ h zur fte am tehrere re mit Huesca u hen e des Loyola zteder cht. eſänge t und r des enüber enetia⸗ inheit⸗ etwas hnung uns n Be⸗ ſcharfe seine iedern ch mit ich, ob n mit es zu J her⸗ ugſten aroſſis ukunft er be⸗ yigard chuldi⸗ ganz e und hl am ver⸗ ckfals, 18 zu⸗ Bild ſchöne erden. * 4 7 27. Januar 1932 1 7 4 swerk 1931/32 hat mit dem Biertel fahr feiner ine Organiſation glie⸗ die Abteilung J für ingen und die g. Ueber die bis⸗ ingen iſt folgendes erichten: turalform ſind bis zum 31. Dez. rund 2 zangen. Davon entfallen auf die Geldſammlung rund 140 000 Mk., die Lebens⸗ nmlung rund 43 500 Mk., die Warenſamm⸗ mittelf lung des Einzelhandels ind 30 000 Mk., die ockenſammlung rund 20 000 Mk. und die Brenn⸗ ung rund 10000 Mk. Die Geldſamm⸗ e ſich zuſammen aus einigen großen von Privaten und Firmen und von der Stadt Mannheim, aus unmittelbar an die Geſchäfts⸗ ſtelle Hilfswerks geleiſteten Zahlungen, aus einer vom Präſidenten der Handelskammer geleiteten beſonderen Sammlung bei Firmen der Induſtrie und des Großhandels, aus einer beſonderen Samm⸗ lung des Einzelhandels, einer allgemeinen Hausſammlung und aus ſonſtigen Spenden. Der geſpendete Betrag von rund 140 000 Mk., von dem 140 000 Mk. bereits bezahlt und 30 000 Mk. in Raten bis Ende März f ſind, verteilt ſich in runden Beträgen auf di mmlungsformen: große Spen⸗ den von Pri Firmen und der Stadt Mann⸗ heim 30000 Mk.; Sammlung bei Induſtrie und Großhandel 32000 Mk.; Sammlung des Einzelhan⸗ dels(Ergebnis einer Lotterie) 11000 Mk.; allgemeine Hausſammlung 39000 Mk.; Sonſtige Spenden 7000 Mk. des aus Lebensmittelſammlung. Auf dem Lande und in den mehr ländlichen Vor⸗ orten wurden meiſt lieber Naturalien als Geld⸗ mittel geſpendet. Obwohl auch der Landwirt gegen⸗ wärtig ſchwere Zeiten durchmacht, ſteht der Hunger nicht ſo drohend vor ihm, wie vor dem Städter. Er war daher bereit, in der Jorm zu helfen, daß er von ſeinen Erzeugniſſen etwas für das Hilfswerk gab. Die wirtſchaftliche Verbundenheit zwiſchen der Stadt und den Gemeinden, die nach Mannheim Milch liefern, kam dabei dem Hilfswerk zugute. Geſpen⸗ det wurden: Kartoffeln, Brot, Getreide, Mehl, Obſt, Hülſenfrüchte, Fleiſch, Eier, Fett, Käſe, Ge⸗ müſe, Teigwaren, Grieß, Reis, Kaffee, Zwiebeln, Nüſſe uſw. Es ſpendeten die Gemeinden in den Bezirken Mosbach, Sinsheim, Adelsheim, Tauber⸗ biſchofsheim und Buchen. Die Spenden vom Bezirk Tauberbiſchofsheim liegen zum Teil noch in den Gemeinden. Auch die Gemeinden in dem Be⸗ zirk Wertheim haben Sammlungen für das Hilfswerk für Mitte Januar zugeſagt. Die Lebens⸗ mittelſammlung, die von der Abteilung„Speiſun⸗ gen“ durchgeführt wurde, brachte bis 31. Dezember 1981 iusgeſamt 6070 Ztr., davon 4008 Ztr. aus den Bezirken Mosbach, Sinsheim, Adelsheim, Buchen und Tauberbiſchofsheim und 320 Ztr. aus den Mannheimer Vororten. Brennſtoffſammlung Forſtverwaltungen und Gemeinden mit großen Waldheſtänden in den Bezirken Mosbach, Sinsheim, Adelsheim und Buchen geben unentgeltlich Brenn⸗ holz für die Mannheimer Erwerbsloſen ab. Der Transport nach der Bahnſtation erfolgt auch hier unentgeltlich durch die Gemeinden. Auch hier iſt, wie bei den Lebensmitteln, die Beförderung mit der Bahn unentgeltlich. Eine andere Art der Holz⸗ beſchaffung iſt ſeit 4. Januar 1932 eingeleitet. Die Vermögensverwaltung des ehemaligen Großherzog⸗ lichen Hauſes ſtellte dem Mannheimer Hilfswerk Täligkeitsbericht des Tage dort arbeiten können und in deren Beſitz das geſchlagene Holz übergeht. 86 Erwerbsloſe von Rheinau und Pfingſtberg haben bereits das ſtädtiſche Hafengelände in Rheinau ausgeforſtet. Die Brenn⸗ ſtoffſammlung brachte bis 31. Dezember 1931 4242 Zentner Holz, 300 Zentner Kohlen, 700 Liter Ben⸗ zin und 1200 Liter Petroleum im Geſamtwert von rund 10 000 Mark. Verteilung der Spenden. Die Abteilung Il des Mannheimer Hilfswerks hat im Rahmen der geſamten Winterhilfsaktion die Auf⸗ gabe, die Verteilung der Spenden durchzuführen. Da⸗ bei hält ſie ſich eng an die Grundſätze, die von der Mannheimer Notgemeinſchaft in den letzten Jahren aufgeſtellt wurden. Für die Durchführung der ge⸗ ſtellten Aufgaben iſt, ſoweit es ſich um die prinzipielle Regelung von Angelegenheiten handelt, der Ar⸗ beitsausſchuß zuſtändig. Entſcheidungen in ein⸗ zelnen Unterſtützungsfällen dagegen unterliegen der Beſchlußfaſſung des Bewilligungsausſchuſ⸗ ſe 8. Die geſamte Arbeit wird in engſtem Zuſammen⸗ wirken mit den 8 Verbänden der freien Wohlfahrts⸗ pflege durchgeführt. Der Sinn dieſer Arbeitsweiſe iſt der, die Hilfsaktion auf eine breite Baſis zu ſtel⸗ len, um die geſammelten Mittel durch weitverzweigte Kanäle an die große Menge der Hilfsbedürftigen heranbringen zu können und die Erfahrungen der beſtehenden Fürſorgeſtellen für die Arbeit des Mann⸗ heimer Hilfswerks nutzbar zu machen. Bei dieſem Verteilungsmodus bildet die Mannheimer Not⸗ gemeinſchaft, Abteilung II Mannheimer Hilfswerks, die Zentralſtelle, bei der ſämtliche An⸗ träge einlaufen, anhand der umfaſſenden Kartei nach⸗ geſehen und, wo erforderlich, durch Nachprüfung zur Vorlage an den zuſtändigen Ausſchuß durchgearbeitet werden. Mit den ſtädtiſchen Fürſorgeſtellen findet eine enge, regelmäßige Verſtändigung ſtatt. Die Grundlage für die Verteilung iſt in vom Arbeitsausſchuß genehmigten Richtlinien geben. Entſprechend dem Kreiſe der Bedürftigen werden dort zwei Arten von Verteilungen unter⸗ ſchieden: die Individualfürſorge und die Ergän⸗ zende Fürſorge. Die Individnalfürſorge, libernommen aus der bisherigen Tätigkeit der Mannheimer Notgemeinſchaft, umfaßt alle Notlei⸗ denden, die weder vom Fürſorgeamt betreut wer⸗ des den ge⸗ den, noch Arbeitsloſen⸗ bzw. Kriſenunterſtützung erhalten. Eine Ausnahme von dieſer Regel kann mit Zuſtimmung der zuſtändigen Abteilung des Städtiſchen Fürſorgeamts in ſolchen Fällen gemacht werden, wo infolge von Krankheit, Kinderreichtum oder ſonſtigen ſchwerwiegenden Umſtänden eine außergewöhnliche Notlage vorliegt. Derartige An⸗ träge werden ganz individuell bearbeitet und von dem zuſtändigen Ausſchuß jeweils entſprechend der beſonderen Lage der Verhältniſſe entſchieden. In der Regel werden Geldbeihilfen gewährt. In der Individualfürſorge wurden bis Weihnachten Gel d⸗ und Lebens mittelbeihilfen im Wert von 12 500/ gewährt. Die Ergänzende Fürſorge will ſolchen Familien bzw. Perſonen Hilfe bringen, die bereits in Unterſtützung des Fürſorgeamts oder Arbeitsamts ſtehen, jedoch einer ergänzenden Hilfe bedürfen. Es werden hier in der Regel nur Na⸗ turalſpenden gegeben und im Gegenſatz zur Indivi⸗ dualfürſorge wird eine Unterſcheidung in der Hilfe⸗ leiſtung nur nach der Zahl der Familienmitglieder gemacht. Die Entſcheidung über eine jeweilige Ver⸗ teilung ſteht dem Arbeitsausſchuß zu. In der er⸗ gänzenden Fürſorge konnten vor Weihnachten Gut⸗ ſcheine auf Lebensmittel im Wert von 18 000„/ und Waren im Wert von 10 000% zur Verteilung kommen. Die Meldungen von Hilfs⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe jannheimer H Nummer 43 Beſondere Aufmerkſamkeit widmet das Hilfs⸗ werk der Speiſung unterernährter Kinder. er Arbeitsausſchuß hat 20 700 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt, damit in der Zeit vom 11. 1. bis 20. 3. bis zu 3000 der ein Milchfrühſt ück er⸗ halten können. ie Firma Wronker ſpeiſt 50 Kinder den ganzen Winter hindurch. Außerdem ſind dem Hilfswerk eine Anzahl privater M ittags⸗ tiſche zur Verfügung geſtellt worden. Die Aus⸗ wahl der Kinder erfolgt im Benehmen mit Schul⸗ arztſtelle und Stadtjugendamt. Neben den Auf⸗ gaben, die die Abteilung 2 des Mannheimer Hilfs⸗ werks zu erfüllen hat, wird als ſpezielle Tätigkeit 8ſt Kin D der Mannheimer Notgemeinſchaft die Arbeit der Patenſchaftsfürſorge weitergeführt. Es handelt ſich dabei um die Betreuung von Familien bzw. Einzelperſonen, die laufend monatliche Bei⸗ hilfen erhalten aus Mitteln, die für dieſe beſondere Hilfeleiſtung geſpendet werden. Die Verwertungsſtelle der Mannheimer Notgemeinſchaft hat in einer ſechswöchigen Hau s ſammlu ng eine reiche Ernte eingebracht. Es iſt nicht möglich, ein Inventar aller geſammelten Kleider, Wäſcheſtücke, Schuhe, Hausgeräte uſw. aufzuſtellen, doch zeigt ein Blick auf die Zahlen der bisher verausgabten Sa⸗ chen, die bei der Ausgabe gewiſſenhaft regiſtriert werden, daß es ſich um ſtattliche Werte handelt. Bis zum 81. 12. wurden insgeſamt 6558 Stücke aus⸗ gegeben. Die Verwertungsſtelle beſitzt eine Näh⸗ ſtu be und eine Schuhmacherwerkſtätte, in der alle reparaturbedürftigen Stücke in Stand ge⸗ ſetzt werden. Die Beſtände der Verwertungsſtelle kommen allen von der Mannheimer Notgemeinſchaft Betreuten zugute. Eine Trennung zwiſchen Indi⸗ vidualfürſorge und Ergänzender Fürſorge kommt hier nicht in Betracht. Die Sachen werden auf Gutſcheine ausgegeben, die von den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, dem Stadtjugendamt und der Mannheimer Notgemeinſchaft ſelbſt aus⸗ geſtellt und den Bedürftigen ausgehändigt werden. Die aus der Warenſpende des Verbandes für den Einzelhandel eingegangenen Klei⸗ dungs⸗ und Wäſcheſtücke aller Art, Schuhe, Stoffe, Hausgeräte, Spielſachen— durchweg neue Stücke— wurden etwa zur Hälfte an notleidende Heime ge⸗ geben, die andere Hälfte der Verwertungsſtelle der Mannheimer Notgemeinſchaft zur Einzelausgabe überwieſen. Die der Spende beigegebenen Gut⸗ ſcheine wurden zum Zwecke von Weihnachtsbeſche⸗ rungen unter Vereinigungen verteilt, die mit Rück⸗ heimer Hilfswerks auf eine geſonderte Weihnachts⸗ ſammlung verzichtet haben. Mit der beachtlichen Spende der Sozialen Frauenſchule und des Fröbelſeminars an ſelbſtgearbeite⸗ ten Kleidern, Wäſcheſtücken und Spielzeug konnten zu Weihnachten eine Anzahl Familien erfreut werden. Speiſungen Am 20. Oktober 1931 hat das Maunheimer Hilfs⸗ werk ſechs Speiſeſtellen eröffnet! Volksküche Alphorn⸗ ſtraße 2, Augartenſtraße 63, Kolpinghaus U 1, 18/10, Evang. Gemeindehaus I 6, 13, Vereinshaus Volks⸗ chor Neckarau, Franziskushaus Waldhof. Am 1. De⸗ zember 1931 kamen zwei weitere Speiſeſtellen hinzu: Albrecht Dürerſchule Käfertal, Lutherhaus Sand⸗ hofen und am 16. Dezember die Mittelſtands⸗Speiſe⸗ ſtelle in D 3, 2. In dieſen Speiſeſtellen kann ſich jeder Erwerbsloſe oder ſonſtige Hilfsbedürftige für 20 Pfg. ein gut zubereitetes und ſchmackhaftes Mittageſſen kaufen. Die 20 Pfg., die für das Eſſen verlangt wer⸗ den, decken nur einen Teil der Koſten. Der Selbſt⸗ koſtenpreis beträgt durchſchnittlich 30 Pfg. Das Hilfs⸗ werk zahlt für jede Portion 10 Pfg. Außerdem ſtellt das Hilfswerk den Küchen Lebensmittel zur Ver⸗ ilfswerks ſicht auf die allgemeine Sammeltätigkeit des Mann⸗ 1931/32 zur Verfügung. Etwa 1500 Portionen kommen täglich in den Speiſeſtellen Hilfswerks zur Ausgabe. Seit 20. Oktober ſind insgeſamt etwa 65 000 Portionen verausgabt worden. Die Leiſtungen des Hilfswerks an die Küchen bzw. Speiſeſtellen be 8000 Mark. An Lebensmitteln erhielten die Küchen 780 Zentner. des Wärmehallen ſind ſeit 7. Dezember eingerichtet in der Turnhalle Neckarſchule, in der Turnhalle Dieſterwegſchule und Augartenſtraße 63. Die Höchſtbeſucherzahl hat bis jetzt täglich betragen: in ckarſchule 300 Per⸗ ſonen, in der Dieſterwegſchule 260 Perſonen und in der Augartenſtraße Perſonen. Zwei weitere Wärmehallen ſind in Vorbereitung. 60 Anfang November wurde eine beſondere Abteilung des Mannheimer Hilfswerks geſchaffen, die alle der geiſtigen Betreuung der rwerbsloſen dienenden Maßnahmen organiſch zuſammenfaſſen ſoll. Die Vorarbeiten für die Durchführung dieſer Maß⸗ nahmen ſind inzwiſchen ſoweit gefördert worden, daß in dieſen Tagen mit der Veranſtaltung beſonderer Kurſe der Erwerbsloſen⸗Notſchule und beſonderer Unterhaltungsabende für Erwerbsloſe in den Mann⸗ heimer Vororten begonnen wird. Ehe dieſe Ab⸗ teilung des Mannheimer Hilfswerks ins Leben ge⸗ rufen war, hat ſich die Mannheimer Notgemeinſchaft mit der geiſtigen Betreuung von Hilfsbedürftigen und zwar mit der Verteilung von Theater⸗ und Kon⸗ zertkarten an Hilfs bedürftige befaßt. In der Berichtszeit kamen zweimal je 400 Konzert⸗ karten für die Konzerte des Ausſchuſſes für Volks⸗ muſikpflege und insgeſamt 1630 Eintrittskarten für 7 Vorſtellungen im Nationaltheater zur Verteilung. Die erſten 3 Monate der Tätigkeit des Mann⸗ heimer Hilfswerks liegen hinter uns. Die Dar⸗ ſtellung über die geleiſtete Arbeit zeigt, daß die Auf⸗ gaben groß und mannigfaltig ſind In herzlicher Dankbarkeit ſei all derer gedacht, die durch ihre Spen⸗ den dieſe Arbeit ermöglicht haben. Noch aber ſtehen wir mitten im Winter. Die Zahl derer, die unſere Hilfe benötigen, wächſt noch täglich und mit ihr die Aufgabe, die in den nächſten Monaten zu erfüllen iſt. Der Mut zur Weiterarbeit ſtützt ſich allein auf das Vertrauen in die weitere Gebefreudigkeit der Be⸗ völkerung. Denn die bisher eingegangenen Mittel ſind nahezu aufgebraucht. Wir dürfen und können nicht vorzeitig unſere Arbeit einſtellen. Darum ſei ein herzlicher Appell an die bisherigen Spender und die dringende Bitte an alle diejenigen, deren Hilfe noch ausſteht, gerichtet: Helft uns die Arbeit des Mannheimer Hilfswerks durch⸗ führen. Jeder, der noch geben kann, gebe ſo viel, als in ſeinen Kräften ſteht. * Staatsprüfung für das höhere Lehramt. Auf Grund der im Herbſt abgehaltenen Prüfung für das wiſſenſchaftliche Lehramt an höheren Lehranſtalten ſind für beſtanden erklärt worden: In der Ab⸗ teilung für alte Sprachen 17 Kandidaten, darunter drei Damen; in der Abteilung für Neuere Sprachen und Geſchichte 69 Kandidaten, darunter 26 Damen, in der Abteilung für Mathematik und Naturwiſſen⸗ ſchaften 57 Kandidaten, darunter 12 Damen. * Geſchäftsſtelle des Reichskampfbundes für Ge⸗ wäſſerſchutz. Mit dem Jahreswechſel wurde hier eine Geſchäftsſtelle des Reichskampfbundes für Ge⸗ wäſſerſchutz errichtet, die ihren Sitz in E 5, 1 hat und dem deutſchen Anglerbund übertragen wurde. het Zwingenberg a. N. etwa 20 Hektar Wald zum bebürftigen ſind nach dieſem Zeitpunkt ſtark ange⸗ fügung, insbeſondere ſolche, die ſich für die Verteilung S0 pASTIITEN Durchforſten zur Verfügung. Das Durchfor⸗ wachſen. Der Stand belief ſich am 30. 12. 31 auf 9416 an Einzelperſonen nicht eignen. Die Wohlfahrtsver⸗* DEN EN BILLEIGER ſten geſchieht durch Erwerbsloſe, die je drei l Familien. bände ſtellten ihre Einrichtungen der neuen Aufgabe Nefurpreclukt gegen Erkänungen! Nur 90 pig. ſchreiben, wie ſie in die tiefſten Winkel exotiſcher Polizei erſchien bei Gertrude Wolters Mutter: Mannheimer Künſtler auswärts. Ueber Verwirklichte Träume Von Herbert Grote Sie war jung, hübſch und ohne große Mittel. Grund genug für Gertrude Wolters, um ihrer leb⸗ haften Phantaſie die Zügel ſchießen zu laſſen und ſich in Gedanken eine Welt aufzubauen, wie ſie eben von ihr erträumt wurde. In dieſer Welt der Träume wußte man nichts vom mageren Gehalt einer unbekannten, kleinen amerikaniſchen Stenotypiſtin, die ihren ranken Leib in billige Fähnchen kleiden mußte, nichts von den Einſchränkungen zu Hauſe, nichts vom eintöni⸗ gen Einerlei des kleinbürgerlichen Alltagslebens. In dieſer Welt der Träume fuhr man vielleicht mit einem Wundergeldbeutel, der nie leer wurde, auf Luxusdampfern und in Staatskabinen um die Erde, ſah hundert fremde Länder, zehntauſend unbekannte Städte, eilte man von einem Abenteuer zum ande⸗ zen, ließ man allen Ballaſt des Lebens daheim. Irgendwo fand man dann auch unerwartet den Mann, der ein großer, ſtarker Held war und als guter Kamerad die Abenteuer teilte, ſtets ritterlich und nicht ermüdend wie die heimiſchen Portokaſſen⸗ kavaliere. i Aber ſo eine Welt gab es ja gar nicht. So tippte Gertrude Wolters weiterhin tagaus tagein auf ihrer Schreibmaſchine, dem Schickſal halb ergeben, halb grollend. Und dann wurde die Welt der Träume plötzlich doch Wirklichkeit. Was hatte Gertrude Wolters von der entfernten alten Verwandten gewußt, die dort drüben am anderen Ende der Staaten wohnte? Nichts Rechtes. Alle Jahre gingen ein paar Poſt⸗ karten hin und her. Das war alles. Nun hatte die Tante das Zeitliche geſegnet, und die Erbin ihres großen Vermögens, von dem niemand etwas ge⸗ ahnt, ſollte— Gertrude Wolters ſein. Fort mit der Schreibmaſchine! Hinaus in die weite Welt der verwirklichten Träume, hinaus in das freundlich winkende Leben! Ein Dampfer trug ſie nach dem Fernen Oſten. China lockte ſie am meiſten. Sie hatte einmal in San Francisco einen Blick in die Ehineſenſtadt geworfen und war vom Reiz des un⸗ heimlichen Unbekannten, des Aſtatiſch⸗Geheimnis⸗ vollen bezaubert worden. Und nun konnte ſie ihren Verwandten, ihrer Mutter daheim in Amerika Städte hinein geblickt und Dinge geſehen habe wie ſelten ein Menſch. Gertrude Wolters lernte noch mehr von der Welt kennen. Was kümmerte es ſie, daß drüben in Europa gerade Krieg war? Sie fuhr unbeſorgt um die Erde, in den Tag hinein, immer auf der Jagd nach dem Abenteuer. Sie erlebte genug davon, aber das große Abenteuer ihrer Mädchenträume wollte ſich nicht einſtellen. Und wo blieb der Held? Zehn Jahre waren vergangen, ſeitdem Gertrude Wolters in die Welt fuhr. Der Krieg tobte nicht mehr. Es zog ſie wieder nach China, dem Lande der Geheimniſſe. Von Schanghai aus ſchrieb ſie ihrer Mutter, ſie ſei wohlbehalten eingetroffen und hoffen nun neue Abenteuer zu erleben. Es war das letzte Lebenszeichen, das ihre Ver⸗ wandten von Gertrude Wolters erhielten. Nach Monaten, die in angſtvollem Schweigen ver⸗ ſtrichen, ſuchte ihre Mutter durch das chineſiſche Kon⸗ ſüulat in San Franeisco mit ihrer verſchollenen Tochter in Verbindung zu treten. Die Beamten konnten ihr aber nicht helfen. Gertrude Wolters war aus Schanghat verſchwunden, ohne eine Spur zu hinterlaſſen. In peinigender Ungewißheit lag die Mutter eines Nachts in ihrem Hotelzimmer in San Fran⸗ cisco. Da ſchob eine unſichtbare Hand ein Stück Papier unter der Türe durch. Die Zeilen zitterten vor den Augen der Frau:„Erwarte nicht, jemals wieder ein Lebenszeichen von Deiner Tochter zu er⸗ halten! Sie ſtarb in China“. Die Polizei bemühte ſich, die Perſon des Brief⸗ ſchreibers zu ermitteln. Sie konnte nur feſtſtellen, daß aller Wahrſcheinlichkeit nach eine Chineſin, die von einem Hotelangeſtellten geſehen worden war, das Papier ins Haus gebracht hatte. Sie konnte an⸗ nehmen, daß die Gelbe mit irgend einer der vielen Geheimgeſellſchaften in ihrer Heimat in Verbindung ſtand und von dieſer den Auftrag zum Schreiben der wenigen Zeilen erhielt. So wurde der Mutter möglichſt ſchonend beigebracht, ihre Tochter ſei zwei⸗ fellos das Opfer eines Verbrechens geworden, das nie ſeine Aufklärung finden würde. Die Mutter fuhr nach Hauſe:„Mein Kind iſt tot!“ Das war vor acht Jahren. Die Zeit hatte die Wunde ein wenig geheilt. Da wurde die Narbe plötzlich wieder aufgeriſſen. Die „Kann es Ihre verſchollene Tochter ſein? Die chineſiſchen Behörden in Schanghai haben in einem Haus der Chineſenſtadt eine weiße Frau gefunden. Vor acht Jahren wurde ſie vom Führer einer chineſiſchen Bande feſtgenommen und dort einge⸗ ſchloſſen. Jahre lang hatte ſie ſich gewehrt, ſich auf⸗ bäumen wollen, dann war ſie zerbrochen. Die Polizei hätte ſie nicht entdeckt, wäre nicht der Ent⸗ führer vor kurzem geſtorben. Sein Diener wußte mit der Weißen nichts anderes zu beginnen, als der Polizei ihr Gefängnis zu verraten.“ Ja, die Gefangene war Getrude Wolters. Die Mutter erkannte ſie ſofort wieder, als ihre Tochter einige Wochen ſpäter in Begleitung von Kranken⸗ wärtern nach San Francisco kam. Aber es war kein freudiges Wiederſehen, denn Gertrude Wolters hatte den Verſtand verloren. 0 Sie wurde in einer Auſtalt untergebracht. Kartenſpielen— als ſie ihre große Reiſe antrat, wußte ſie nichts davon— iſt ihre einzige Beſchäf⸗ tigung. Die wenigen abgeriſſenen engliſchen Worte, die ſie ſpricht, verraten nicht, wie das große Aben⸗ teuer ſich geſtaltete, das Gertrude Wolters dort drüben als Gefangene des chineſiſchen Verbrechers erlebt haben muß. S ( Das Nationaltheater teilt mit: Die auf Sonn⸗ tag, den 31. Januar feſtgeſetzte Uraufführung der Oper„Der gewaltige Hahnrei“ von Berthold Goldſchmidt muß auf Sonntag, den 14. Februar verlegt werden, da durch die Erkran⸗ kung eines Hauptdarſtellers die Durchführung der Probe beeinträchtigt wurde. Statt deſſen wird am Sonntag„Hoffmanns Erzählungen“ in Miete C gegeben. Dieſe Vorſtellung beginnt wegen der am Nachmittag ſtattfindenden Vorſtellung„Die Räuber“ erſt um 20 Uhr.— Pfitzners Drama für Muftk,„Das Herz“, das am vergangenen Sonntag wieder lebhaftem Intereſſe begegnete, wird noch einmal in Miete erſcheinen, und zwar am Freitag, 12. Februar. Die Pauſe bis zu dieſer Vorſtellung iſt veranlaßt durch die kontraktliche Be⸗ urlaubung von Erich Enderlein, der in den nächſten 14 Tagen zu Gaſtſpielen an verſchiedenen norddeutſchen Bühnen, vor allem am Stadttheater Hamburg verpflichtet iſt. Emma Wolf⸗Dengel, die im Kurhaus Wies⸗ baden zu einem Lieder⸗ und Arienabend engagiert wurde, ſchreibt die Preſſe: Rheiniſche Volkszeitung: „Frau E. Wolf⸗Dengel bewährte den ihr voraus⸗ gegangenen guten Ruf vollkommen. Eine ganze Reihe hervorragender künſtleriſcher Eigenſchaften, ſowohl Naturanlagen, als auch mit Fleiß und Be⸗ harrlichkeit Erworbenes zeichnen ſie aus. Ihr dunkeltimbriertes Organ iſt weich und doch voll⸗ tönend und weittragend, dabei tadellos durchgebildet, ihre Atemtechnik muſterhaft, ihre Ausſprache über⸗ aus deutlich. Beſonders Brahms kommt der Eigen⸗ art der Künſtlerin ſehr entgegen. Dieſes Meiſters vielgeſungenes und auch viel mißhandeltes Lied „von ewiger Liebe“ habe ich kaum je ſo den tiefſten Gehalt ausſchöpfend gehört. Bei Frau Wolf aber drängt ſich tief aus der Seele mit Macht der Aus⸗ druck feſter Treue empor. Nicht die brennende Glut der Südländer, ſondern die keuſche Wärme und Kraft germaniſcher Empfindung bringt ſie der Kunſt entgegen“.— Wiesbadener Tageblatt:„Emma Wolf⸗ Dengel hat nicht nur eine Mezzoſopronſtimme, die über tiefe Töne verfügt, ſie hat einen wirklichen Alt, eine Stimme, die auch in der höchſten Höhe dank ihrer vollendeten gleichmäßigen Durchbildung ihren eigentümlichen fülligen ſamtenen Klang wahrt. Daß die Ausſprache für eine ſolche Künſtlerin nicht pro⸗ blematiſch, ſondern eins mit der Tonbildung iſt, daß ihr Ton auch im zarteſten piano den Saal faſt körperlich erfüllt, braucht den nicht zu erſtaunen, der von dem Wirken der Geſangspädagogin wußte“. ODeutſche Hörſpiele im Auslande. Von der Na⸗ tional Broadkaſting CTʒompauy New Nork wurde jetzt das Hörſpiel„Das Waſſer ſteigt“ von Gen Ohli⸗ ſchläger mit großem Erfolg geſendet. Von dem glei⸗ chen Autor wurde als erſtes deutſches Hörſpiel„Aller Mütter Sohn“ vom Warſchauer Sender angenommen. Der Wiederaufbau der Vatikan⸗Bibliothek. Wie aus Rom gemeldet wird, iſt die Unterſuchung der Sachverſtändigen über die Urſachen des Biblio⸗ thek⸗Einſturzes abgeſchloſſen. Es wird danach au⸗ genommen, daß die Schuld allein an der Baufällig⸗ keit des Gebäudes ſelbſt liegt. Man rechnet für die Wiederherſtellungsarbeiten mit einer Dauer von vier Monaten, wobei allerdings die zerſtörten Wand⸗ und Deckengemälde erſt ſpäter erneuert werden. Seite/ Nummer 43 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Januar 1982 Mus geſchieht mit den Abiturienten? Im Anſchluß an die Konferenz im Reichsinnen⸗ miniſterium, die ſich mit der Frage der beruflichen Eingliederung der Oſtern ds. Is. zur Entlaſſung kommenden Abiturienten beſchäftigte, berichtete der Geſchäftsführer des Deutſchen Studentenwerkes, Dr. Sikorſki(Dresden), vor Vertretern der Berliner Preſſe über die Löſungsmöglichkeiten die⸗ ſes brennenden Problems. Rund 45000 Abiturienten werden Oſtern 1932 die höheren Schulen verlaſſen. Bisher ſind über 70 Prozent der Abiturienten an die Hochſchulen ge⸗ gangen. So erklärt ſich deren i ſtarke Ueberfüllung und die Ueberproduktion an Akademikern. Schon jetzt gibt es ſchätzungsweiſe 40 000 bis 60 000 ſtellungsloſe Akademiker. Andererſeits werden bei Zugrundelegung von 370 000 berufstätigen Akade⸗ mikern in Deutſchland in normalen Zeiten jährlich höchſtens 10 000 bis 12 000 Stellen frei. Selbſt wenn man eine günſtige Entwicklung unſerer Wirtſchaft annimmt, werden alſo in nächſter Zukunft für jeden freiwerdenden Poſten zwei bis drei Anwärter zur Verfügung ſtehen, nicht gerechnet die bereits ſtel⸗ lungsloſen Akademiker. Dieſe erſchütternden Zahlen und Tatſachen zwin⸗ gen dazu, die Abiturienten mit größter Eindringlichkeit vor dem Studium zu warnen, was insbeſondere für das Frauen⸗ ſtudium gilt. Während nämlich die Zahl der Stu⸗ dentinnen 1913/14 noch 3700 betrug, iſt ſie jetzt auf rund 20 000 gewachſen. Die Warnungen können na⸗ türlich nur Erfolg haben, wenn andere Ausbil⸗ dungs⸗ und Berufs möglichkeiten geſchaffen werden. Das Deutſche Studentenwerk hat in den letzten Monaten mit dem Reichsinnenminiſterium und den großen Induſtrieverbänden Verhandlungen geführt, die die Eingliederung der Abiturienten in außerakademiſche Berufe— Induſtrte, Handel, Handwerk, Landwirtſchaft— zum Ziel haben. In allen Ländern ſollen Ausſchüſſe aus Ver⸗ tretern von Behörden, Schulen, Induſtrie⸗ und Wirtſchaftsorganiſationen gebildet werden, um in enger Gemeinſchaft mit den Arbeitgebern Arbeits⸗ und Ausbildungs möglichkeiten für Abiturienten in ausreichendem Maße bereitzuſtellen. Nur wenn dies gelingt, kann damit gerechnet werden, daß der ſtarke Zuſtrom zu den Hochſchulen aufhört und der weiteren Züchtung eines akademiſchen Proletariats vorgebeugt wird. Der jetzt zur Entlaſſung kommende Abiturienten⸗ Jahrgang iſt beſonders ſtark, da es ſich noch um Geburtenjahrgänge aus der Vorkriegszeit handelt, wo durchſchnittlich über zwei Millionen Neugeborene jährlich zu verzeichnen waren. Es iſt ein glücklicher Umſtand, daß dies zu einem Zeitpunkt in Erſcheinung tritt, zu dem die Zahl der die Volksſchulen Verlaſſenden und der Schüler, die mit der mittleren Reife abgehen, be⸗ deutend geringer iſt als in den Vorjahren, peil die Kriegsjahrgänge 1917 und 1918 mit nur durchſchnitt⸗ lich 900 000 Neugeborenen zur Entlaſſung kommen. Dieſes Zuſammentreffen erleichtert die Forderung an alle privaten und öffentlichen Arbeitgeber, in dieſem Jahre beſondere Ausbildungs⸗ ſtellen für Abtturtenten zu ſchaffen, wobei ſelbſtverſtändlich ein Abbau bereits Beſchäftigter nicht in Frage kommen darf. Wenn auch niemand vorausſagen kann, wie ſich der Arbeitsmarkt für die verſchiedenen Berufe in den nächſten Jahren geſtalten wird, ſo kann doch wohl damit gerechnet werden, daß bei aufſteigender Entwicklung unſere Wirtſchaft in der Lage ſein wird, wieder Arbeitskräfte in großem Umfang aufzu⸗ nehmen. Sollte aber die gegenwärtige Depreſſion mehrere Jahre andauern, dann gilt es, plan⸗ mäßig neuen Lebensraum für die deutſche Jugend zu erſchließen. Die Er⸗ fahrung der Auswanderung lehrt, daß für die Erſchließung neuen Lebensraumes faſt nur Men⸗ ſchen mit landwirtſchaftlicher, handwerklicher und praktiſcher Ausbildung in Frage kommen, die gleich⸗ zeitig fremde Sprachen beherrſchen, während Aka⸗ demiker— und zwar nur Ingenieure, Aerzte und Lehrkräfte— in ganz geringem Umfange gebraucht werden. ã ſddddõddõͥõͥd0 dd Der letzte Anmeldetag Man ſtand geſtern nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr vor Zimmer 28 im zweiten Stock des Bezirks⸗ amtsgebäudes Schlange. Zwei Beamte hatten alle Hände voll zu tun, um die Perſonen abzufertigen, die kurz vor Toresſchluß Schu ß⸗, Hie b⸗, Stoß⸗ oder Stichwaffen anmelden oder ablie⸗ fern wollten.„Es iſt“, ſo meinte ein alter Herr, der vor uns drankam,„wie in der Zeit, als wir Aunſere Goldfüchſe ablieferten. Wir waren damals die Ehrlichen und Vaterlandstreuen. Die weniger Gewiſſenhaften haben uns ſpäter ausgelacht. Werden diesmal alle Waffen angemeldet und abgeliefert, ſo⸗ weit ſie unter die Beſtimmungen des hierwegen er⸗ laſſenen Geſetzes fallen?“ Als wir ſpäter im Amtszimmer ſtanden, da ſtellte es ſich heraus, daß der alte Herr ein franz ö⸗ ſäſches Bajonett ablieferte, das ein Andenken ſeines Sohnes war. Mit dieſen Kriegserinnerungen iſt es eine eigene Sache. Man trennt ſich nicht gern von Gegenſtänden, an die ſich eine Epiſode knüpft, die man nicht aus dem Gedächtnis verliert und wenn man noch ſo alt wird. Dafür ein Beiſpiel: Eng⸗ länder ſtürmen im Weltkrieg im Weſten gegen den Graben eines badlſchen Regiments vor. Ein eng⸗ liſcher Offizier zielt mit dem Karabiner gegen einen Mannheimer, der dem Engländer zuvorkommt. Ein Revolverſchuß ſtreckt den Engländer nieder. Als der Mannheimer nach dem Fehlſchlag des Sturmangriffes den erbeuteten Karabiner unter⸗ ſucht, ſtellt ſich heraus, daß er nicht geladen war. Der Mannheimer ſchmuggelt die Waffe, die ihm das Leben gerettet hat, durch die Front in die Heimat. Bis jetzt hat der Karabiner in der Wohnung gehängt. Aber nun mußte er angemeldet werden. Man riet dem Beſitzer, weil ein beſonderer Fall vorliegt, eine Eingabe zu machen. Vielleicht fällt die Antwort ſo aus, daß er die Waffe nicht abzuliefern braucht. Auch wir hatten noch ein Kriegsandenken in Ver⸗ wahrung, einen engliſchen Armeerevol ver. Jahrelang hat er ein völlig ungefährliches Daſein in der Manſarde geführt. Er war ſchon nahezu ver⸗ geſſen. Aber auf einmal rückte er wieder in den Vordergrund des Intereſſes, als die bezirksamtliche Bekanntmachung veröffentlicht wurde. Nun gehört zwar eine engliſche Waffe nicht zu dem Heeresgut, das dem Ablieferungszwang unterliegt. Aber abge⸗ liefert mußte ſie trotzdem werden, hätte ſie ſchon längſt werden müſſen, weil man derartige Beute⸗ ſtücke auch nicht behalten darf. Es wäre nicht nötig geweſen, auf den Beſitz des Revolvers zu verzichten, wie uns der Beamte belehrte, aber wenn wir eines Tages von einem„guten Freund“ angezeigt worden wären, dann hätten wir die Waffe doch hergeben müſſen und wären obendrein beſtraft worden. Und ſo haben wir denn endgültig von dem Revolver Ab⸗ ſchied genommen, viel leichter als der alte Herr von dem franzöſiſchen Bajonett. * Ihren 74. Geburtstag feiert om heutigen Mittwoch Frau Eliſabeth Hoffmann geb. Faſer. Film⸗Runoſchau Alhambra:„Der heimliche Genießer“ „Der heimliche Genießer“, nach Arnold und Bachs alt⸗ bekanntem Bühnenſtück„Die ſpaniſche Fliege“ geſchrieben, iſt ein Tonfilm voll erfriſchender Herzlichkeit und Natür⸗ lichkeit, bei dem man ſich köſtlich amüſtert und einige ver⸗ gnügte Stunden verlebt. Die ſpaniſche Fliege, die raſſige ſpaniſche Tänzerin Senorita Roſita, mit ihrem bürgerlichen Namen Röschen Zippel aus Bautzen, verſteht es, zwei Pro⸗ vinzonkel gründlich hereinzulegen, wodurch allerlei köſt⸗ liche Verwirrungen, Verwechſlungen und Verwicklungen entſtehen. Sie wecken die größte Heiterkeit. Trotz aller Konflikte und häuslichen Szenen gibt es zum Schluß doch ein glückliches Brautpaar. Fritz Schulz iſt ein ſchüch⸗ terner Liebhaber voll Naivität und Ralph A. Roberks ein ſtrenger Vorſitzender 5 umſo größerer heimlicher Sünder. Oskar Sabo ſpielt n ſſabrikanten mit dem ſchlechten Gewiſſen ausgezeich⸗ ius Brauſewetter einen ſchneidigen Lieb⸗ de der Hauptfilm, ſo finden auch die Beifilme des Sittlichkettsvereins und ein Die Markthändler fordern Gebühren Abbau In einer geſtern nachmittag abgehaltenen Ver⸗ ſammlung der Organiſationen des Markt⸗Groß⸗ und Kleinhandels wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Die vereinigten Organiſationen des die Wochen⸗ märkte beſuchenden Groß⸗ und Kleinhandels der Stadt Mannheim erheben ſchärfſten Proteſt gegen die Art und Weiſe, wie die Senkung der Gebühren ſeitens der Stadtverwaltung Mannheim behandelt wird. Die Behandlungsweiſe dieſer als vordringlich zu bezeich⸗ nenden Angelegenhelt muß als eine Verſchleppung be⸗ zeichnet werden. Die ſeit Jahren erhobenen Gebühren ſtehen in ſchreiendem Mißverhältnis zu den immer ge⸗ ringer werdenden Einnahmen der Marktbeſucher einer⸗ feits und den durch die Märkte immer geringer wer⸗ denden Ausgaben der Stadt andererſeits. Wir fordern die Parteien, die unſere Intereſſen zu wahren verſprochen haben, und das ſind, ihren Aus⸗ führungen nach, unterſchiebslos alle Parteien, dringend auf, für ſofortige ödoproz. Ermäßigung der Gebühren und Wegfall ſämtlicher Vor⸗ merkgebühren einzutreten, wenn nicht der an⸗ ſüſſige Groß⸗ und Kleinhardel in ſe'nem ſchweren Kampfe um die nackte Exiſtenz zu radikalen Selbſt⸗ hilfemaßnahmen notgedrungen zu greifen gezwungen ſeln ſoll. Das Vorgehen der Stadtverwaltung, die Marktgebühren in rigoroſer Weiſe durch öffentliche Mahnungen auf dem Markte beizutreiben, muß auf das Schäpfſte verurteilt und zurückgewieſen werden. Kommunale Chronik Sitzung des Bürgerausſchuſſes in Baden⸗Baden 5 At Baden⸗Baden, 26. Jan. Im Rathausſaale fand heute nachmittag eine Bürgerausſchuß⸗Sitzung ſtatt, in der Ober⸗ bürgermeiſter Hermann Elfner den Vorſttz führte. Bei dem erſten Punkte handelte es ſich um Not⸗ ſtandsarbeiten am Oos bach. Nach einem Stadtratsbeſchluß ſoll die Korrektion der Oos und ſeiner Vorfluten, ferner der Nebenbäche Falkenbach und Galgenbach als Notſtandsarbeit mit einem vor⸗ anſchlagsmäßigen Aufwand von rund 250 000 Mk. durchgeführt werden. Der Antrag löſte eine längere Debatte aus, in der auch die Frage der richtigen Verteilung der Arbeiten zur Sprache kam. Er wurde ſchließlich einſtimmig angenommen. Aenderung der Kurtax⸗ Ordnung. Hier⸗ zu lag ein Antrag vor, die Beratung der ganzen mit geringer Mehrheit angenommen wurde. Des Amtes enthoben * Herbolzheim(Amt Mosbach), 25. Jan. Wie die Blätter melden, hat die Staatsaufſichtsbehörde auf Antrag der Bürgervereintigung drei Gemeinde⸗ räte und fünf Bürgerausſchußmitglie⸗ der ihres Amtes enthoben. Senkung ſtädtiſcher Tarife in Villingen * Villingen, 25. Jan. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſſen, den Gaspreis für Haushalt und Ge⸗ werbe um 1 Pf. je Kbm. zu ſenken und den Tarif für Großküchen, Bäckereien uſw. entſprechend zu er⸗ mäßigen. Der Stromtarif wird nach Vertrags⸗ verhandlungen mit dem Kraftwerk Laufenburg ge⸗ ſenkt. Die Kokspreiſe des ſtädtiſchen Gaswerks er⸗ fahren eine Ermäßigung von 12—15 v. H.— Der Gutshof des Spitals, der vor zwei Jahren neu erſtellt wurde, wird wegen der zeitigen Un⸗ rentabilität an das Lehrinſtitut St. Urſula ver⸗ pachtet. Ueber 1 Million Fehlbetrag * Koblenz, 25. Jan. Nach einer vorläufigen Ver⸗ anſchlagung des Fehlbetrages der Stadt Koblenz, der urſprünglich mit 770 000„ angenommen worden war, iſt damit zu rechnen, daß das Rechnungsjahr 1931/32 mit einem Defizit von über 1 Million ab⸗ ſchließt. Als Haupturſache der Unterbilanz dürfte der Wohlfahrtsetat anzuſehen ſein, der mit 5 Mil⸗ lionen Mark den weſentlichſten Poſten darſtellt. Rund 20 Prozent der Bevölkerung werden von d Stadt unterſtützt. neus Mannſchaft aus. Die Mannſchaft von Eich zeigte ſich Beim letzten Punkt handelte es ſich um eine Angelegenheit zu vertagen, der nach langer Debatte gemäß eine große Enttäuſchung, da Curnera mit einem Lake Platid ohne Schnee Verlegung der Winterſpiele beantragt In Lake Placid ſieht es um die glatte Durchführung der 3. Olympiſchen Winterſpiele immer noch recht trübe aus. Die Schneelage beträgt nur noch etwa einen Zenti⸗ meter, und damit können die Skiläufer natürlich nicht viel anfangen. Die einzige Stelle, die in Lake Placid und Um⸗ gebung für ein Skilauftraining noch einigermaßen in Frage kam, war der große Golfplatz des Lake⸗Placid⸗Club, auf dem in Ermangelung eines Beſſeren auch geübt wurde. Aber dieſe Herrlichkeit dürfte bald vorbei ſein, denn die Witterung neigt einmal mehr zu Tauwetter. Auch die Bob⸗ bahn befindet ſich in entſprechender Verfaſſung und die deutſchen Bobfahrer haben ſich ſchon geäußert, daß ſie unter dieſen Verhältniſſen nicht ſtarten würden, da gegenwärtig jegliche Vorausſetzung für eine einwand⸗ freie Durchführung der Bobrennen fehlt. Lediglich die Eis⸗ hockeyſpiele und das Kunſtlaufen ſind geſichert, da hierfür der Eisſport zur Verfügung ſteht. Für die Schnelläufer kommt dieſer wegen ſeiner ungenügenden Ausmaße nicht in Frage. Die Folge dieſer ungünſtigen Verhältniſſe war, daß die Führer der nordiſchen Ski⸗Delegationen beim Or⸗ ganiſationsausſchuß ziemlich energiſch wegen einer eventl. Verlegung der Ski⸗ und Eisſchnellaufwettbewerbe nach einem anderen Orte vorſtellig geworden ſind. Unter dem Druck dieſes Erſuchens— denn die olympiſchen Skikon⸗ kurrenzen wären ohne die Nordländer eine Farce— haben die Amerikaner Vorbereitungen getroffen, um zunächſt ein⸗ mal für die am 10. Februar beginnenden Sktiwettbewerbe, einen anderen Austragungsort in Reſerve zu haben. End⸗ gültige Abmachungen ſind zwar noch nicht getroffen worden, doch kommen in erſter Linie die großen Winterſportplätze in den Staaten Illinois und Indiana ſowie Ironwood in Michigan in Frage. 5 * Der Deutſche Skiverband iſt nachdem von einer Expeditton von Aktiven Abſtand genommen werden mußte bei den Spielen wenigſtens repräſentativ vertreten und zwar durch den in Detroit wohnenden Münchener Viktor Schneider, der während ſeiner aktiven Laufbahn in der Heimat viele Erfolge errungen hat. . Amerikas Skitruppe hat eine weſentliche Ver⸗ ſtärkung dadurch erfahren, daß die beiden naturaliſierten Schweden Zetterſtröm und Nils Backſtörm für USA in den Langläufen über 18 und 50 Kilometer ſtarten werden. Beide ſind in beſter Verfaſſung und werden ſicher eine gute Figur machen. Gute Mitte für ſchlechtes Geld Unerfreuliches vom Herrenreiter⸗Championat Eine merkwürdige Affäre, die das Herrenreiter⸗Cham⸗ pionat 1931 betrifft und ſicher nicht dazu beiträgt, die Herrenreiter auf unſeren Bahnen beim Publikum wieder populär zu machen, dringt jetzt an die Oeffentlichkeit. Der junge Herrenreiter Dr. Lie brecht legte in der ver⸗ gangenen Salſon ein gar zu großes Gewicht darauf, das Championat zu errlugen und wandte ſich an verſchtedene Trainer, ihm gute Ritte zu verſchaffen. Er traf daher mit dem Trainer H. v Herder, der nach dem Kriege einmal ſelbſt Champion war, eine Abmachung, nach der dieſer ihm gegen zwei Wechſel von je 10 000 Mark, die von ihm betreuten chancen reichen Pferde in den verſchiedenen Rennen reiten laſſen ſollte. Dr. Liebrecht wurde denn auch Champion mit 23 Siegesritten, aber die Wechſel wurden nicht eingelöſt, da der neue Meiſter im Sattel behauptete, von Herder nicht genügend unterſtützt worden zu ſein. N So kam die Sache ſchließlich an die große Glocke und der Verband der Herrenreiter ſah ſich genötigt, einzuſchrei⸗ ten. Man hat den Beteiligten nahegelegt, aus dem Ver⸗ bande auszutreten. So dürfte die Laufbahn unſeres letz⸗ ten„Champions“, der ſich durch nicht gehaltene Ver⸗ ſprechungen gute Ritte verſchaffen wollte, beendet ſein, vor allem aber wird ihm der Herrenreiter⸗Verband alle äußeren Ehrungen wie Championatsknopf uſw. wahrſcheinlich wie⸗ der aberkennen. Fußball im Kreis Südͤheſſen Die erſte Runde um den Bezirkspokal wurde aus⸗ getragen. Aus dieſem Grunde wurden auch die bereits angeſetzten Verbandsſplele abgeblaſenu. Lediglich das Spiel Vis Lampertheim gegen den VfR Bürſtadt wurde neu angeſetzt. Das Spiel endete unentſchieden 22. Die Pokalſpiele waren von untergeordneter Be⸗ deutung. Die Krelsligavereine beſtritten dieſe Kämpfe mit kombinierten Mannſchaften, was ſich bei einzelnen Vereinen bitter rächte. So verlor der Sp V Horchheim gegen den A⸗Klaſſenvertreter Bensheim glatt mit:1. Auch der F V Hofheim müßte eine Ueberraſchung erleben. Auch diesmal war es ein A⸗Verein, der dem Kreisligiſten den Weg in die zweite Runde verſperxte. Allerdings muß man berückſichtigen, daß die Hofheimer in der zweiten Halbzeit infolge Verletzung den Torwächter verloren, ſodaß Bie ⸗ bes heim zu einem billigen:2⸗Sieg kam. Olympia Lampertheim probierte ebenfalls eine recht gefährlich, ſodaß Lampertheim alles aufhieten mußte, um kurz vor Schluß noch ein mageres Tor zu erzielen. Ein torreiches Treffen lieferten ſich Biblis und Pfiff⸗ ligbeim. Mit nicht weniger als 11:1 blieben die Bib⸗ liſer Sieger. Recht knapp konnte der SV Hochheim Sieger über den SV Abenheim bleiben und zwar 322. Concordia Gernsheim empfing Rheingold Hamm und beſiegte ihn mit:0. Vorwärts Bob ⸗ ſtadt weilte in Rheindürkheim und gewann nach beſſeren Leiſtungen ſicher 31. Am kommenden Sonntag gehen die Verhanssſpiele weiter und zwar ſind folgende. Spiele angeſetzt: Pfifflig⸗ heim— Heppenheim; Hochheim— Bürſtadt; Gernsheim gegen Abenheim; Hofheim— Olympia Lampertheim; Worms— Biblis; Horchheim— Neuhauſen.— * Verein der Behörden⸗ und Firmenſportler Die Spiele am Sonntag brachten folgende Ergebniſſe: Lanz— Städt. Werk 1.:0, Werner u. Nicola— Schmoller :1, Dapolin— Kander 918, Kiſſel u. Cie— 08 Verbaruf:2. Carnera gegen Vouquillon eine Enttäuſchung Der Franzoſe ſchon in der zweiten Runde k. o. Die 1 Reklame für dos erſte Auftreten des ita⸗ lieniſchen Rieſenboxers Primo Carnera nach ſeiner Rück⸗ kehr aus Amerika nach Europa hatte dem Poriſer Sport⸗ palaſt am Montag abend ein volles Haus gebracht. Der Kampf ſebbſt war für die 15 000 Zuſchauer erwartungs⸗ Uebergewicht von ſaſt 70 Pfund gegen den lange nicht mehr zur Spitzenklaſſe zählenden Franzoſen Moiſe Bouquillon viel zu große körperliche Vorteile hatte. Bouquillon zeigte zwar in der erſten Runde großen Eiſer, doch war ſein Be⸗ mühen, im Nahkampf etwas zu erreichen, wirkungslos. In der zweiten Runde ging Carnera mit ausgeſtreckten Ar⸗ men auf den Franzosen los und bearbeitete ihn mit zahl reichen kurzen Treffern im Geſicht und am Körper. Bou⸗ quillon batte überhaupt nichts zu beſtellen, als nur die Treffer einzuſtecken. Auf einen linken Schwinger gegen das Kinn mußte er bis„neun“ zu Boden, erhob ſich wieder, wor jedoch vollkommen erledigt. Ein weiterer Kinnhaken brochte ihn abermals einige Zeit gouf die Bretter. Der Franzoſe verſuchte, ſich nochmals zum Kampf zu ſtellen, ſank aber wieder zuſammen. Beim dritten Hochkommen brach der Ringrichter Rene Schemann den ausſichkloſen Kampf ab und erklärte Carneroa zum Sieger durch tech⸗ niſchen k. o. ö 5 Auch die beiden anderen Schwergewichtstreffen nahmen ein vorzeitiges Ende. Frankreichs Meiſter Henry Gri⸗ ſelle wurde in der vierten Runde über den Holländer liet zum Seger urch techniſchen k. o. erklärt. van V Wetter r Franzoſe Gardebors den Ita⸗ iener B in der ſiebten„ 5 Das Frankfurter Sechstage⸗Rennen Am Freitag abend beginnt die Frankfurter 145 Stundenfahrt Die Serie der Sechstagerennen Europas wird in der Zeit vom 29. Januar bis 4. Februar mit dem 5. Frankfurter Sechstagerennen fortgeſetzt. In dieſer Serfe (Berlin Stuttgart—Köln—Brüſſel- Dortmund— und nach⸗ her noch Breslau Berlin—Paris) bildet das Frankfurter Rennen auf Grund ſeiner glänzenden Beſetzung eines der bedeutendſten. 12 ſtarke Mannſchaften, darunter die beſten Teams aus Frankreich, Holland, Belgien. Italien und natürlich Deutſchland gehen am Freitagabend in der Frank⸗ furter Feſthalle an den Start. Im einzelnen: Schön⸗ Tietz(Wiesbaden⸗Berlin), Piet van Kempen⸗ Braſpenning(Holland), Dülberg⸗Miethe (Dortmund⸗Berlin), Wambſt⸗Broccardo(Frank⸗ (Berlin⸗Dresden), Char⸗ reich), Kroll⸗Maidorn lier⸗Denecgf(Belgien), Schäfer⸗ Manthey (Ita⸗ (Frankfurt⸗Berlin), Negrini⸗Severgnini lien, Becht⸗Oeſterreich(Frankfurt), Göbel⸗ Dinale(Dortmund⸗Italien), Zims⸗Schorn(Köln), Rauſch⸗Hürtgen(Köln). Großes Schauſchwimmen zu Gunſten der Winternothilfe am Freitag(29. Januar] im Herſchelbad Die Not iſt groß, und von allen Seiten wird nach beſten Kräften geholfen, ſo gut es irgend geht. Auch die Spork⸗ ler jeden Gebietes haben ſich in uneigennütziger Weiſe in den Dienſt der Sache geſtellt. Nachdem nun am vergange⸗ nen Sonntag die Schwerathleten ſich mit durchſchlogendem Erfolg für die gute Sache einſetzen konnten, ſind nun die Schwimmer an der Reihe. Auf allen Sportgebieten konnte Mannheim bisher in den letzten Jahrzehnten be⸗ achtliche Erfolge erzielen und nicht zuletzt die Schwimmer. Wenn im Laufe der letzten Jahre hier ein gewiſſer Still⸗ ſtand eingetreten iſt, ſo iſt die Urſache in erſter Linie in der ſich immer härter auswirkenden allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage und der dadurch entſtandenen Arbeitsloſigkeit zu ſuchen, die manchen begeiſterten aktiven Sportler zur Aufgabe der vorgeſehenen freiwilligen Leiſtungsſteigerung veranlaßte.. Erfreulicherweiſe haben ſich nun die folgenden Schwimm⸗ ſport treibenden Vereine zu einer Arbeitsgemeinſchaft zu⸗ fſammengeſchloſſen, um auch ihrerſeits ein Scherflein zur Linderung der allgemeinen Not beizuſteuern. Es ſind dies; Doatk⸗Waſſerfreunde, Ludwigshafener Schwimm⸗Verein 97, Polizeiſportverein Mannheim und Ludwigshafen, Poſt⸗ ſportverein, Schwimm⸗Verein Mannheim ſowie der Turn⸗ verein 1846(Schwimmerriege). In einem geſchickt zuſammengeſtellten Programm wer⸗ den die Mannheim⸗ Ludwigshafener Schwimmſportler am kommenden Freitag(29. Januar) abends 8 Uhr im Herſchelbad ſich den hieſigen Waſſerſportanhängern vor⸗ ſtellen, um in friedlichem Wettſtreit zum erſten Male in Mannheim gemeinſom die Klinge zu kreuzen. Die aus⸗ geſchriebenen Wettkämpfe, beſtehend aus Lagen⸗, Breu ſt⸗ und Kroulſtaffeln, Kunſtſpringen ſowie ö re Waſſerballſpielen haben eine erſtkloſſtige Beſe⸗ tzung gefunden, ſodaß mit ganz hartnäckigen Kämpfen zu rechnen iſt. Die Mannheimer Polizei wird ein praktiſch erläutertes Rettungsſchwimmen zeigen, während im weiteren Progroammverlauf die Muſterriege des Turnverein 1846 ihre klaſſiſche Schule durch Waſ⸗ ſerturnen unter Beweis ſtellen will. Schließlich ſei kurz verraten, daß dos Schwimmervolk nicht nur ernſthaft arbeitet, ſondern auch durch Waſſerſcherze zu unterßalten verſteht. Briefkasten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einfendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertung s⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia⸗ F. L. 100. Wenn im Vertrag der Garten aufgeführt ist, kann er Ihnen nicht einfach weggenommen werden. Stützen Sie ſich auf den Vertrag und verlangen Sie eine ent⸗ ſprechende Entſchädigung. 9 W. S. Nach den Beſtimmungen iſt der Zinsſatz von 8% auf 6/6 und von 10 auf 77 zu ſenken. Gegen die Höhe Einſpruch zu erheben. H. Sp. 1. Erkundigen Sie ſich bei Frau Jüdel, Lamey⸗ ſtraße 20. 2.„Clou“. F. Sch. Der Richtſatz der allgemeinen Fürſorge für einen Mann mit einem 6 Jahre alten Kind iſt 40„, in der gehobenen Fürſorge 61 l. 5 Elektr. Licht. 1. Die Leitung muß in Ordnung ſein und obe ganze Nacht brennen. 2. Richtet ſich nach dem Beltrag und dem Lohn und beträgt hier 1710. Ri. Ri. Vereinzelt kocht man die Stangen, um ſte dann biegen zu können. E. Neckarau. 1. Einen Vertrag werden Sie abſchließen müſſen. 2. Wenn Sie 20 Jahre lang die Waſchküche be⸗ nutzt haben, muß Ihnen die Benützung auch weiterhin ge⸗ ſtattet werden. 3. Viertelſährliche Kündigung iſt üblt 4. Für Treppenbeleuchtung brauchen Sie nur den auf Sie entfallenden, nach der Rechnung nachzuweiſenden Betrag entrichten. 4 Mittwoch, 27. Jaunar Nationaltheater:„Stella“, Trauerſpiel von Goethe, Miete D 20, Sondermiete D 10, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Zar und Zimmermann“, kom. Oper von A. Lortzing, für den Bühnenvolksbund, An⸗ fang 19.30 Uhr. 5 Planetarium: 17 Uhr Plonetariumsabend für Erwerbsloſe, 20 Uhr Wiederholung. Volkshochſchule: Vortrag von Dr. Ernſt Wilhelm Eſchmann, Leipzig, über„Ständiſche Wirtſchaft?“, 20.15 Uhr in der Harmonie, D 2, 6. Handelshochſchule: Oeffentl. Vortrag von Direktor Pau Voß, Leipzig, über„Das Weſen der Leipziger Meſſe und ihre volks⸗ und betriebswirtſchaftliche Bedeutung“, 0 Uhr in der Aula, A 4, 1. 5 5 8 1 0 Flugplatzkaſino, Parkhotel, Pavillon Kaſſer, Koffee Schleuer: Geſellſchaftstanz ab 16 Uhr. 0 1 Weinberg D 5, 4: Bunter Abend mit Tanz, 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Uuniverſum:„Ronny“.— Al ham bro: „Der heimliche Genießer“.. 8 ch a u bur 95„Zwiſchen Nacht und Morgen“.— Roxy:„Einer Frau muß man. alles verzeih'“.— Scale:„Der Kongreß tanzt“ Gloria ⸗Palaſt:„Leichtſinnige Jugend“.— Cap! tol:„Die Fledermaus“.— Palaſt⸗ Theater! „Zapfenſtreich om Rhein“. 1 5 Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—18 und von 1519 Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—18 u. 14—10 l. Sonderausſtellung: Die Preſſe in Bilder aus vier Jahrhunderten. vormittags 10—13 Uhr und nachmittags von 1416 Uh, Sonderousſtellung:„Wie der Künſtler die Kunſt ſieht“.—— Sternwarte am Friedrichs Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von 913 und 14—18 Uhr.— Muſeum für Natur u. Bhlker“ kunde im Zeughans: Geöffnet nachm. von 15—17 Uhr, — Wetterfeſt und doch zart zugl und die unſchb Nöte kann die Haut ſein, wenn Ne bean 1 0 che verwendet wird. Note 1 ackung fettfrei laue etthallig. Unter⸗Vorkriegspreiſe. dag 9 . Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von M ——— — e E bt kfurter tes der beſten en und 1 iethe Frank⸗ Char⸗ they (Ita⸗ öbel⸗ (Köln), E 5 beſten Spork⸗ zeiſe in rgange⸗ gendem lun die ſebteten ten be⸗ immer. r Still⸗ inie in Wirt⸗ 'oſigkeit ler zur igerung )wimm⸗ haft zu⸗ ein zur id dies: ein 97, 7 Poſt⸗ DTurn⸗ m wer⸗ ler am Uhr im n vor⸗ Male in ie aus⸗ B r. u ſt⸗ e drei e Beſe⸗ pfen zu yraktiſch vüh rend de des Waſ⸗ lich ſei ernſthaft erhalten dungen Münd⸗ antwor⸗ ungs⸗ Bezugs⸗ zennung ührt iſt, Stützen ne ent⸗ von di Höhe it Lamey⸗ rge für 9, in ein un Beitrag ſte dann ſchließen üche be⸗ „Miete “, kom. noͤ, An⸗ erbsloſe, ſchmann, t in der „r Paul eſſe und in 15 Ka ier Mittwo 1 1a Aus Baden Der Mannheimer Stahlhelm bei der Orts⸗ gruppe Heidelberg * Heidelberg, 26. Jan. Zum erſten Pflichtappell der Ortsgruppe Heidel⸗ berg des Stahlhelm, B. d.., im neuen Jahre waren am 23. Januar auch 200 Mannheimer Kameraden jenen. Im überfüllten Ball⸗ und Leſeſaal der thalle ſprach der Landesverbandsführer von Major a. D. Kamerad von Baden Württemberg Neufville. In ſeiner Begrüßungsrede kam der Ortsgruppen⸗ führer Kam. Dr. Föhrenbach auch auf das Ver⸗ hältnis des Stahlhelms zur NSDAP zu ſprechen und betonte dabei, daß er als Ortsgruppenführer beſtrebt ſei, mit der NSDAP. in gutem Einvernehmen zu leben, wenn der berechtigte Stolz des Stahlhelms als älteſter nationaler Bund anerkannt werde. Nach einer Pauſe begrüßte Kam. v. Neufville die Ortsgruppen und beſonders den Jungſtahl⸗ helm. Von ihm verlangt er, daß er durch ſein jugendliches Feuer die älteren Semeſter zu tatkräf⸗ tigem Handeln mit fortreiße. Wir brauchen im heutigen Deutſchland eine überparteiliche Kraft. Unſere Aufgabe iſt es jedoch nicht, ein neues Kaiſerreich zu ſchaffen. Wir wollen ein freies Deutſchland und holen die Kraft hierzu aus den 2 Millionen gefallener Kameraden, die nur für ein freies deutſches Vaterland fielen. Landtagsabg. Kam. Dr. Schmitthenner ſprach zum Schluß über das Wehrthema. Vergleiche zwiſchen Deutſchland und den umliegenden Staaten zeigen draſtiſch die Schwäche deutſcher Rüſtung. Von der bevorſtehenden Abrüſtungskonferenz fordern wir Gleichberechtigung und Wehrhoheit. Es folgten die Vereidigung der neuen Ka⸗ meraden, Märſche des Spielmannszugs Mannheim und der Hauskapelle der Ortsgruppe Heidelberg. Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurden Polizeihauptwachtmeiſter Willi Hergt in Karlsruhe zum Polizeioberwacht⸗ meiſter und Polizeiaſſiſtent Karl Rotzinger beim Bezirksamt— Polizeidirektion— in Freiburg zum Polizeiſekretär. Verſetzt wurde Juſtizoberſekretär Oskar Schneider beim Amtsgericht Staufen zum Amts⸗ gericht Kenzingen. Zur Ruhegeſetzt auf Anſuchen bis zur Wioderherſtellung der Geſundheit: Rek⸗ tor Julius Schwab in Weingarten und Haupt⸗ lehrerin Roſa Kammerer an der Fichteſchule in Karlsruhe. Freiwillige Feuerwehr Ilvesheim Flvesheim, 26. Jan. Alljährlich im Januar veranſtaltet die Freiw. Feuerwehr für ihre Mit⸗ glieder eine Abendunter haltung, die am Sonntag im kath. Vereinshaus ſtattfand. Da ver⸗ ſchiedene Vereine ihre Mitwirkung zugeſagt hatten, war das Programm überaus reichhaltig. Die Kapelle Werle ſpielte ſchneidige Märſche. Eine reichhaltige Tombola fand viele Liebhaber. Die Freie Turner⸗ ſchaft zeigte Pyramiden und Frei⸗ und Geräteübun⸗ gen in formvollendeter Weiſe. Die Damenabteilung führte verſchiedene Reigen auf, die ebenfalls reichen Beifall ernteten. Die Geſangvereine Aurelia und Germania hatten durch die Theater⸗ und Singſtücke Landluft“ und„Vom Vater gerichtet“ ebenfalls ihren Anteil an dem ſchönen Feſt und ebenſo der kath. Jugendverein, deſſen Mitglieder eine Epiſode aus der Hölle der Fremdenlegion wirkungsvoll zur Darſtellung brachten. Feuerwehr⸗Ehrung T. Plankſtadt, 26. Jan. Der Kreisvorſitzende, Kommandant Friedrich Agricola⸗ Ladenburg, überreichte am Sonntag in einer ſchlichten Feier dem verdienten Feuerwehr⸗Kommandanten der Freiwil⸗ ligen Feuerwehr, Gg. Michael Treiber, die höchſte Auszeichnung des Badiſchen Landesfeuer⸗ wehr⸗Verbandes, das Ehrenkreuz. Der Aus⸗ gezeichnete iſt Mitgründer der Plankſtadter Feuer⸗ wehr, die im Auguſt 1895 nach dem Großbrand, dem damals 36 Gebäude in der Mannheimer Straße zum Opfer fielen, gegründet wurde. Tief gerührt dankte der 71jährige Kommandant für die Aus⸗ zeichnung. Großfeuer in Bruchſal 8. Bruchſal, 27. Jan.(Eigener Drahtbericht.) Geſtern abend kurz vor 10 Uhr wurde plötzlich die Bruchſaler Einwohnerſchaft durch die Feuer⸗ ſirene erſchreckt, die Großfeuer verkündete. In der in der Wilderichſtraße gelegenen Zigarren⸗ fabrik Körner, Bürger u. Co. war infolge Kurzſchluß im Fahrſtuhl Feuer ausgebrochen, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit auf den Dachſtock ausdehnte. Dort fand das Feuer in den lagernden Zigarrenkiſten reichliche Nahrung. Im drit⸗ ten Stock wurden Akten eines Archivs völlig ver⸗ nichtet. Mit ſechs Schlauchleitungen bekämpfte man den Brand und konnte ſo ein Umgreifen auf Nach⸗ bargebäude verhindern. Die Fabrik iſt faſt völlig ausgebrannt. Der Schaden iſt enorm und läßt ſich, da der Brand noch andauert, nicht überblicken. Das Feuer breitete ſich ſo raſch aus, daß bei Er⸗ tönen der Feuerſirene bereits Bruchſal von roten Brandwolken überzogen war. Die phantaſtiſche Beleuchtung zeigte den in ungefähr 200 Meter Luftlinie entfernten Turm der Schloß⸗ kirche, der dunkelrot in die Nacht leuchtete. Dadurch entſtand auch das Gerücht, das Schloß würde breunen, was ſich dann als falſch erwies. Das Großfeuer zog mehrere Tauſend Schauluſtige an.— Die Firma beſchäftigte bisher 80 Arbeiter. Lägli te 2 2 R der Neuen Nilchzenkralgenoſſenſchaft e. G. m. b.., Radolfzell * Radolfzell, 26. Jan. 5 der Oberbadiſchen Mile ſchaft e. G. m. b.., Radolfzell, auf fene ordentliche Generalverſammlung hatte einen ſehr guten Beſuch aus dem ganzen Milcheinzugs⸗ gebiet Bodenſee⸗Schwarzwald aufzuweiſen. Die Ta⸗ gesordnung wurde genehmigt. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand— wie uns ge⸗ 8 Die von zentralgenoſſen⸗ amstag einberu⸗ ſchrieben wird— die vielumkämpfte Frage des Rei chs milchgeſetzes. Regierungsrat Dr. Ba⸗ der⸗ Karlsruhe, der Bearbeiter des zuſtändige Reichsmilchgeſetzes beim badi behandelte in längeren ſes Geſetzes und im Auſchli hen Innenminiſterium rungen den Zweck die⸗ daran den 1 Zuſammenſchlußzwang, Die trefflichen, klaren, bis fanden wie ihn der 8 38 vorſieht. in die Einzelheiten gehenden Ausführungen einhellige Zuſtimmung. Die bereits bei der Oberbadiſchen Milchzentral⸗ genoſſenſchaft e. G. m. b. H. organiſierten Landwirte hörten mit großer Befriedigung, daß man von Regie⸗ rungsſeite aus dieſen vielumſtrittenen Fragen größte Bedeutung beimißt. Den Ausführungen ſchloß ſich eine lebhafte, zuſtimmende Ausſprache an. Es kam der Regierung gegenüber eindeutig das Verlan⸗ gen zum Ausdruck, daß die im Reichsmilchgeſetz ver⸗ anukerten Beſtimmungen, die allein eine auf die Dauer ych einigermaßen rentable Milchproduktion gewähr⸗ leiſten, mit allem Nachdruck und möglichſter Beſchleu⸗ nigung zur Durchführung kommen ſollen. Als Er⸗ gebnis dieſer Ausſprache wurde eine Entſchließung einſtimmig gefaßt, in der es heißt: „Die verſammelten 500 Landwirte mißbilligen ein⸗ ſtimmig die durch die Außenſeiter und Milchhändler getätigte unſachliche Gegenarbeit gegen die Einfüh⸗ rung des 8 38 des Reichsmilchgeſetzes. Die Anwen⸗ dung des 8 38 allein ſchafft jene Verhältniſſe, die eine nutzbringende Erzeugung von Milch auf lange Sicht gewährleiſten. Ohne dieſe Regelung iſt zu befürchten, daß in kurzer Zeit die Milchpreiſe auf das Werkmilch⸗ preisniveau herunterfallen, was ungeheuren Schaden N für Oberbadens Landwirtſchaft bedeuten, ja ſogar die Milcherzeugung geradezu in Frage ſtellen würde. Die anweſenden Landwirte proteſtieren aber be⸗ ſonders gegen die Art und Weiſe, in der dieſe Aus⸗ einanderſetzungen der Außenſeiter geführt wurden, und bei denen grobe Unwahrheiten und Verdrehun⸗ gen, ja ſogar Bedrohungen und Gewalt in nie da⸗ geweſener Weiſe angewandt worden ſind. Sie bitten das badiſche Innenminiſterium dringend, dort, wo die Vernunft zur freiwilligen Regelung fehlt, den§ 88 nunmehr mit größter Beſchleunigung durchzuführen.“ Von der badiſchen Landwirtſchaft Geueralverſammlung des Laudwirtſchaftlichen Bezirksvereins 5 Schwetzingen, 26. Jan. Unter dem Vorſitz des Studienrats Treiber aus Plankſtadt fand am Sonntag im Schwanenſaale die von etwa 300 Landwirten und Gartenbaufreunden beſuchte Generalverſammlung des Land⸗ wirtſchaftlichen Bezirksvereins Schwetzingen ſtatt. In ehrenden Worten wurde des verſtorbenen, um die Intereſſen der Landwirtſchaft ſehr verdienten Vorſtandsmitgliedes, Gutspächter Heinrich Zahn vom Werſauerhof, gedacht. Zu deſſen Nachfolger wurde Bürgermeiſter Eichhorn von Reilingen gewählt. Als weiteres Vorſtandsmitglied wurde Inſpektor Engelhardt vom Inſultheimerhof be⸗ rufen. Aus dem Geſchäftsbericht iſt bemerkens⸗ wert, daß der Zuſammenſchluß des Landesverbandes mit dem Verband ehemaliger Winterſchüler nicht zuſtande kam und daß die Koſten der Errichtung eines eigenen Pavillons des Schwetzinger Bezirksvereins auf der 38. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Mannheim vom Verein ſelbſt aufgebracht werden müſſen, da der Landesverband einen Zuſchuß abgelehnt habe. Die Prüfung der Rechnung für 1931, die mit 2012 Mk. Einnahmen und 2012 Mk. Ausgaben ab⸗ ſchließt, gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Der neue Voranſchlag mit 1455 Mk. Einnahmen und 1335 Mk. Ausgaben wurde einſtimmig genehmigt. Landwirtſchaftslehrer Dr. Krumm von Laden⸗ burg hielt einen mit großem Intereſſe aufgenom⸗ menen Vortrag über das Thema„Wirtſchaftspolitik der deutſchen Landwirtſchaft“. Die Vorführung des Films„D. L. G. Wanderausſtellung 1931 in Han⸗ nover“ und die Verloſung von praktiſchen Wert⸗ gegenſtänden bildeten den Schluß der Verſammlung. E Zweite badiſche Maſtſchweineſchau in Karlsruhe * Karlsruhe, 25. Jan. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer veranſtaltete gemeinſam mit dem Landesſchweinezuchtverband im Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofe in Karlsruhe am 16. und 17. Januar die zweite badiſche Maſtſchweine⸗ ſchau. Aufgetrieben waren 60 Tiere, die teils der Raſfſe des deutſchen weißen Edelſchweines, andererſeits der Raſſe des deutſchen veredelten Land⸗ ſchweines angehörten. Das Preisgericht hatte keine leichte Arbeit, da die Maſttiere viel ausgeglichener waren als im Vorjahre. Die Tiere wurden lebend gerichtet, dann geſchlachtet und nochmals auf ihren Schlacht wert hin beurteilt. Für beſte Geſamtleiſtung wurde je ein Sieger⸗ ehrenpreis der Mertonſchen Gutsverwaltung Ritt⸗ nerthof für das deutſche weiße Edelſchwein und der Gräfl. Douglasſchen Gutsverwaltung Langenſtein für das deutſche veredelte Landſchwein zuerkannt. Es ſtanden namhafte Geldpreiſe, geſtiftet von der Badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer, und Preismünzen zur Verfügung. Bei der Preisverteilung unter dem Vorſitz des Präſidenten, Dr. Graf Douglas, wurde feſtgeſtellt, daß der Anteil der badiſchen Schweine auf den Hauptmärkten von 3 vor dem Kriege auf etwa 20% geſtiegen iſt. Der Beſuch der Ausſtellung war befriedigend. Verhandlung wegen Meineids Schwurgericht Frankenthal Frankenthal, 26. Jan. Der Vormittag des dritten Verhandlungstages im Meineidsprozeß gegen den Elektromeiſter Jakob Peter aus Ludwigshafen brachte heute den Schluß der Beweisaufnahme. Zu Beginn der Ver⸗ handlung ſtellte der Verteidiger des Angeklagten verſchiedene Beweisantrüge, u. a. verlangte er eine Ortsbeſichtigung in Homburg und Ladung weiterer Zeugen, die über den Leumund von Peter aus⸗ ſagen ſollen. Außerdem übergab der Verteidiger ein Gutachten des Schießſachverſtändigen Bennewitz⸗ Kaiſerslautern. Der Angeklagte erklärte, die Gen⸗ darmen würden dem Saarbund angehören. Als er gegen die als Zeugen vernommenen Gendarmen ſich ausfällig äußert wird er vom Vorſitzenden zurecht⸗ gewieſen. Die auf Antrag des Verteidigers geladenen und vernommenen Zeugen können nichts; weſentliches bekunden. Der als Zeuge gehörte Landjäger Scherer J11 gibt an, daß er ſ. Zt. kurz nach der Zwangsräumung die Möbel des Baus geſehen habe und keine Beſchädigung feſtſtellen konnte. Bei der Bekundung des Landjägers, Peter ſeſ Ufters zu Baus gekommen und habe dort über die Gendar⸗ men geſchimpft, ruft der im Saal ſitzende Zeuge Baus etwas aus dem Zuhörerraum, worauf er vom Vorſitzenden aus dem Saal gewieſen wird. Nachdem gegen 12 Uhr mittags ſämtliche Zeugen vernommen waren, zog ſich das Gericht zur Bera⸗ tung über die Beweisanträge zurück. Der Vor⸗ ſitzende Landgerichtsdirektor Schumacher, verkündete dann die Ablehnung ſämtlicher am Dienstag geſtellten Beweisanträge. Darauf wurde die Ver⸗ handlung auf 3 Uhr nachmittags vertagt. Der Nachmittag brachte eine unerwartete Ueber⸗ raſchung, die den Prozeß bis vorläufig Donnerstag vormittag unterbrach. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Hanus ⸗Homburg teilte zu Beginn der Nachmittags⸗ verhandlung mit, daß er ſein Amt niederlege. Durch Gerichtsbeſchluß wurde Referendar Steigelmann aus Frankenthal als Offtzialverteidiger beſtellt. Die Verhandlung wurde auf Donnerstag 9 Uhr vertagt, der Angeklagte wird wegen Fluchtver dachts und der zu erwartenden hohen Strafe in Haft ge⸗ nommen. —: ⁵ rn. Aufgehobenes Todesurteil * Freiburg, 26. Jan. Das Reichsgericht hat ein Todesurteil wegen eines Formfehlers des hieſigen Schwurgerichts aufgehoben, das dieſes im Oktober v. Is. gegen einen Weber ausgeſprochen hatte. Dieſer hatte ſein uneheliches Kind aus Nahrungs⸗ ſorgen ermordet, indem er Salzſäure in die Milchflaſche ſchüttete. Die Angelegenheit iſt vom Reichsgericht an die Vorinſtanz zurückverwieſen worden. Dem Schwurgericht iſt ein Verſehen inſo⸗ fern unterlaufen, als der maßgebliche Sitzungsplan, der der Vorſchrift des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes entſprechend vom Präſidenten des Landesgerichtes genehmigt werden muß, lediglich auf Beſchluß des Schwurgerichtspräſidiums eine Abänderung erfahren hatte, was nach den ſtrafprozeßlichen Vorſchriften nicht zuläſſig iſt. Aus der Fremdenlegion zurückgekehrt * Trier, 26. Jan. Nach voraufgegangen Strei⸗ tigkeiten verſchwand Anfang November v. Is. der 15 Jahre alte W. Ul le aus dem Elternhaus in Er⸗ furt. Alle Nachforſchungen nach ihm blieben ver⸗ gebens. Am Mittwoch kam nun Ulle über die deutſche Grenze, ausgehungert, mittellos, abgeriſſen. Nach ſeiner Angabe war er nach ſeiner Flucht aus dem Elternhaus bei Weißenburg über die fran⸗ zöſiſche Grenze geſchlichen, hatte ſich in die Frem⸗ den legion aufnehmen laſſen und war trotz ſeiner Jugend in Fez in das 3. Infanterieregiment ein⸗ gereiht worden. Da er die furchtbaren Strapazen nicht aushielt, wurde er entlaſſen und über Paris nach Deutſchland abgeſchoben. Von Perl aus wurde ſein Vater benachrichtigt, der ſeinen verlorenen, hoffentlich aber bekehrten Sohn wieder in die Heimat zurückführen kann. eee 43.7 g/ Nummer 43 PFPFPCT—TPTCTCTTCCTTTTTTCTCTCT————— Aus der Malz Tagung der pfälziſchen Rundfunkvereine * Neuſtadt a.., 26. Jan. Unter dem Vorſitz von Direktor Meir von der Höheren Techniſchen Staatslehranſtalt Kaiſerslautern hielten die dem Rundfunk Pfalz angehörigen Rundfunkvereine am Sonntag im hieſigen Schützenhaus ihre diesjährige Tagung ab. Es wurden Fragen behandelt, die die Geſamtheit der Rundfunkhörer angehen, ſo u..: die Bekämpfung der Rundfunk⸗Empfangsſtörungen. Allgemein wurde die Anſchauung vertreten, die Reichspoſt möge dieſe undankbare, bisher den Ra⸗ dioklubs überlaſſene Aufgabe ſelbſt übernehmen und hierfür ihr techniſches Perſonal einſetzen. Im Ein⸗ zelnen wurde eine verſtärkte Ausrüſtung der Funk⸗ wachten mit Peilgeräten und eine Vereinfachung des Störungsmeldeverfahrens für die Rundfunk⸗ teilnehmer gewünſcht. Ein weiterer Punkt betraf den Sender von Kaiſerslautern. Ueber ſeine ſchlechte Modulation und die ſtarken Verzerrungen, beſon⸗ ders in den Abendſtunden, wurde allgemein geklagt und auch ſeine unzureichende Feldſtärke in der Vor⸗ derpfalz bemängelt. Eine Entſchließung hierzu ſoll der Oberpoſtdirektion Speyer übermittelt werden. Im Verlaufe der weiteren Ausſprache mußten die Vertreter der hieſigen Ortsgruppe die Feſtſtel⸗ lung machen, daß alle größeren Städte der Pfalz mit Ausnahme Neuſtadts ihren Stromabnehmern die Vergünſtigung des Zimmertarifs einräumen. * * Hambach, 25. Jan. Ein bedauerlicher Unfall ſtteß geſtern beim ſonntäglichen Gottesdienſte dem Geiſtlichen Rat Rink zu. Beim Beginn einer lAtägigen Miſſion war er nach einer Anſprache an die Pfarrgemeinde und an die Miſſionäre im Be⸗ griffe, letzteren das Kruzifix zu überreichen, als er von den Stufen des Hochaltars abglitt und ſich eine erhebliche Verletzung des Knies zuzog. Der Arzt ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus an. m. Neuſtabt a.., 28. Jan. In einer Wirtſchaft in Waldhambach erſchien ein ſehr gut gekleideter junger Mann, gab irgend ein Lied zum Beſten und ging dann mit dem Spruch„Jeder Arbeiter iſt ſeines Lohnes wert“ ans Einſammeln Vom Erlös kaufte er ſich gleich Zigaretten. Den Gäſten fiel das Benehmen des jungen Mannes auf und man be⸗ ſchloß, ihm nachzugehen. Da ſtellte ſich dann heraus, daß er in der nächſten Ortsſtraße ein elegantes Sechsſitzerauto beſtieg, mit dem ihn ſein Chauffeur ins nächſte Dorf Waldrohrbach fuhr, wo der vornehme Bettler wiederum ſein Liedchen ſang, dabei aber von der Polizei feſtgenommen wurde. * faiſerslautern, 26. Jan. Am Samstag ereignete ſich an der Oberrealſchule ein bedauerlicher Unglücks⸗ fall. Aus Mutwillen kletterte der etwa 18 jährige Schüler Lacroix aus Hochſpeyer auf das Gelän⸗ der der Hofmauer. Dieſes brach ab und der Schüler ſtürzte die bedeutende Höhe derart unglücklich herab, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch ins Krankenhaus verbracht werden mußte. ——ñ— Nleine Mitteiſungen Heſſiſche landwirtſchaftliche Woche SW. Darmſtadt, 26. Jan. Auf der Heſſtſchen Lanb⸗ wirtſchaftlichen Woche ſprach u. a. Prof. Dr. Kle⸗ berger vom landw. Inſtitut der Univerſität Gießen über Düngung und Fütterung in der heutigen Zett. Direktor Tenhaeff⸗Berlin verbreitete ſich über Fra⸗ gen des Gemüſe⸗ und Obſtabſatzes. Der Nachmittag war noch den Tagungen der einzelnen Vereine uſw. vorbehalten. In nichtöffentlicher Sitzung hielten die heſſiſchen Saatbauſtellen ihre Jahresverſammlung ab, dann tagten die landw. Hausfrauenvereine für Heſſen, die ihre Landesverbandsverſammlung abhiel⸗ ten. Der Landesverband der Obſt⸗ und Gartenbau⸗ vereine hielt im Muſikſaal des Saalbaues ſeine a. o. Hauptverſammlung ab, in der Obſtbauinſpektor Enk⸗ ler vom Landwirtſchaftskammerausſchuß das Thema behandelte, welche Lehren ſich aus dem Jahr 1981 für unſeren Obſtbau ergeben. Folgenſchwere Streitigkeiten * Neckarhauſen bei Eberbach, 26. Jan. Heute morgen kam es hier zu blutigen Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen den benachbarten Familien Landwirt Karl Brecht und Bäckermeiſter Egner. Zwiſchen bei⸗ den Familien beſtehen ſchon ſeit einer Reihe von Jahren Zwiſtigkeiten. Im Verlauf eines Wort⸗ wechſels griffen Brecht und ſeine beiden Söhne zum Beil und anderen Gerätſchaften und ſchlugen damit auf den Sohn Hermann des Bäckermeiſters Egner ein. Egner trug dabei ſo ſchwere Verletzungen da⸗ von, daß er mit dem Auto des herbeigerufenen Arztes nach dem Hirſchhorner Krankenhaus zur Operation eingeliefert werden mußte, wo er ſo ſchwer darntederliegt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die Gendarmerie, die ſofort die Ermittlungen aufnahm, lieferte die Täter in das Hirſchhorner Amtsgerichtsgefängnis ein. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rheln⸗Pegel 22 28 28. 28 27.] Necar⸗Pegelf 28. 28. 26. u. ö 1 Basel 5 0,130.11 0,01„000.02 1 Schuſterinſel 0 81060 0,7.87.84 Mannbeim.85.75 27185 Kehl.162,12 2,08.07.04 Jagſtfeld. 1,141.12 120428 Maxau 4 02.57.89.79 ö.82 Heiſbronn 1,34/1/82/1.20.28 Mannheim, 298 2 88.70 2,6 3 80 Plochingen..470,87 080 0,84 Caub.92.1520 201195 ö Köln.89 2 304 2,182.08. Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feulleton Dr. Stefan ayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil 15 nz Kircher Sport und Vermiſchtes Willn Müller- Handelsteil Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in ee Herausgeber, Drucker und Verleger Druückeret Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Mannheim f.—6 Für un verlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporte der Neuen Mannheimer Zeitung Abſchlüſſe im Stahlkonzern In Aubetracht des zu erwartenden Divldendenausfalles Bei der Vereinigte Stahlwerke AG., Düſſeldorf, für das mit dem 30. Sept. 1931 beendete Geſchäftsjahr verdient die 1 Beachtung, in welcher Weiſe auf die beſtehenden Intereſſengemeinſchaftsverträge der Abſchluß 1930⸗31 Rütck⸗ wirkungen haben wird. Die Stahlwerke Brüning⸗ haus A., Werdohl(Aktienkapital 3 750 000) und die Friedrich Thomése AG., Werdohl(Aktienkapi⸗ tal 1 600 000%), von deren Akten die Vereinigte Stahl⸗ werke 95 v. H. bzw. 90 v. H. beſitzt, erhalten auf Grund der beſtehenden Intereſſengemeinſchaftsverträge jeweils zwei Drittel der Vereinigte Stahlwerke⸗Dividende auf die im Beſtitz freier Aktionäre befindlichen Aktien. Dieſe wer⸗ den alſo für 1930⸗31 ebenfalls leer ausgehen(i. V. bei bei⸗ den Geſellſchaften 27 v. H. Dividende).— Bei der Etſen⸗ induſtrie zu Menden und Schwerte A., Schwerte bei Dortmund(Aktienkapital 3 171000%), an der die Vereinigte Stahlwerke AG. mit 95 v. H. beteiligt it, wird ebenſo wie bei der Eiſen werk Kraft A., Duisburg,(Aktienkapital 7812 500, wovon etwa 95 v. H. im Beſitz der Vere e nigte Stahlwerke AG.] und bei der Weſtfäliſche Eiſen⸗ und Drahtwerke A., Werne bei Langendreer(Aktienkapital 5 250 0600, wovon dle Stahlwerke etwa 96 v. H. beſitzen), die garantlerte Min⸗ Heſtdividemde von 5 v. H. wie im Vorjahre ſo auch für 1980⸗81 ausgeſchüttet werden. * Hanſabank e. G. m. b. H. Mannheim. Der am Diens⸗ tag nachmittag ſtattgefundene Vergleichstermin in dem gerichtlichen Vergleichsverfahren in dieſer Inſolvenz wurde mit Zuſtimmung der Gläubiger auf den 23. Fe⸗ bruar, nachmittags.15 Uhr, vertagt, da zunächſt noch bie Entſcheidung über das Geſuch um Gewährung eines Zu⸗ ſchuſſes aus dem Fonds für Genoſſenſchaftsrationaliſierung gemäß ber Notverordnung abgewartet werden ſoll. Bekannt⸗ lich hängt es von dem Erfolg dieſes Geſuches ab, ob ein Quotenvergleich oder ein Liquidationsvergleich durchgeführt werden ſoll. Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Bern, 26. Jan. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen National⸗ Bank vom 23. Januar haben in der dritten Jauuarwoche der Goldbeſtand um 20,7 Mill. auf 2425 Mill. und der Be⸗ ſtand an Goloͤdev'ſen um 24,6 Mill. auf 122 Mill. zu⸗ genommen. Der Notenumlauf iſt um 21.7 Mill. auf 1468 Mill, geſunken. Die Deckung des Note numlaufs und der täglich fälligen Verbindlichtelten durch Gold und Golddeviſen erreichte am 23. Januar 96,66 v. H. * Wieder 12 v. H. Dividende der Svenska Handels⸗ bauken. Die Svenska Handelsbanken Stockholm weiſt einen Rohgewinn von 17,58 Mill. Kronen gegen 15,65 Mill. . V. aus. Nach Abſchreibungen von 5,32(1,98) Mill. Kr. ſtehen zuzüglich Vortrag 13,38(14,22) zur Verfügung. Es ſollen unverändert 12 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. Bamag-Meguin AG. Verlin * Berlin, 26. Jan. Die GV. der Bamag⸗Meguin AG., Berlin, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1930/1, Der Verluſt von 2 064 336, wird bekanntlich durch Her⸗ anzitehung der geſetzlichen Rücklage von 400 000 l gedeckt und der verbleibende Reſt von 1 664 336/ auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. Die GV genehmigte ferner die Her⸗ abſetzung des 12 Mill./ betragenden An auf 6 Mill.„ gegen die Stimmen eines Kleinaktionärs und be⸗ ſchloß, die Wiedererhöhung des An um 500 000/ durch Ausgabe neuer auf den In haber lautender VA mit ein⸗ ſachem Stimmrecht und mit Gewinnberechtigung ab 1. Juni 1962. Die neuen VA ſollen von einem Konſortium zum Kurſe von 100 v. H. übernommen werden. Seitens dieſes Konſortiums werden ſie den Stammaktionären zum Be⸗ zuge im Verhältnis von einer neuen VA auf je 12 zuſam⸗ mengelegte Aktien angeboten werden. Auf Anfrage erklärte die Verwaltung, daß der Auf⸗ tragsbeſtand in 1930/1 ſich auf 36(40 Mill.„ be⸗ laufen habe.. Am Anfang des neuen Jahres habe ein Auftragsbeſtand von 20 Mill.„ vorgelegen, der ſich inzwiſchen durch Faktu⸗ rierungen auf 16 Mill./ geſenkt hat. Es ſei der Geſell⸗ ſchaft, die urſprünglich nur den Gaswerksbau pflegte in den letzten Jahren gelungen, in der Errichtung von Groß⸗ anlagen auf den verſchiedenſten Gebieten eine führende Stellung zu erringen. Die Geſellſchaft habe bereits im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr große Auslandsaufträge herein⸗ holen können, die auch im laufenden Jahre weiter geſtiegen ſeien. r An Stelle der ausgeſchiedenen AR⸗Mitglieder Jacob Goldſchmidt(Vorſitzender), Geh. Komm.⸗Rat Louis Hagen, Köln, und Geh. Reg.⸗Rat Felir Heimann, wurden Dr. Mosler(Danatbank), R. Heſſe(Louis Hagen, Köln) und Dir. Ritſcher(Reichskreditanſtalt) neu in den AR gewählt, ferner vom Bankenkonſortium Bankier Friedrich K. v. Oppenheim. Dr. Paul Silverberg Köln, Gen.⸗Dir. Max v. d. Porten, Berlin und Dr. Georg Solmſſen(Do⸗Bank, Berlin) ſind aus dem Agi ausgeſchieden, ohne daß für ſie eine Wiederwahl ſtattfand. * Divibendenhalbierung beim amerikaniſchen Stahltruſt. Die UH. S. Steel Cor p. verteilt für das letzte Viertel 1931 eine Dividende von 50 Cents je Aktie(vorhergehendes Quartol 1 Dollar). e Umwandlung der Aron Hirſch u. Sohn in eine Ac. Wie wir erfahren, haben die Umbildungspläne bei dieſer führenden Metallhandelsfirmo nunmehr greifbare Geſtalt angenommen. Es wird vorausſichtlich zur Fortführung 25 laufenden Geſchäfte und Verträge eine AG. unter der Firma Metoll und Erz Aron Hirſch u. Sohn AZ gegritu⸗ zet werden. Es heißt aber, daß endgültige Beſchlüſſe noch zu erwarten ſeien. Jedenfalls iſt damit zu rechnen, daß ſich die Lage bei dieſem Unternehmen in den nüchſten To⸗ gen endgültig klären wird. * Baſaltwerk Hohenſtoffeln ſtillgelegt. Das bekanntlich viel umſtrittene Baſaltwerk, das ſeit Jahren den Hohen⸗ ſtoffeln(Hegau) arg verunſtaltete und in ſeinem Beſtande ſchwer beeinträchtigte(die Naturſchutzbeſtrebungen waren Der geſtörte Welthandel im Jahre 1931 Die Außenhandelsſtatiſtiken der wichtigſten Länder für 1931 vermitteln ein deutliches Bild der fortſchreiten⸗ den Lockerung der weltwirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen, nachdem bereits das Jahr 1930 eine ſchein⸗ bar kaum zu überbietende Schrumpfung der Welthandels umſätze gebracht hat. Konnte man damals immerhin noch von einer ausreichend funktionierenden Weltwirtſchaft ſprechen, in der die Verbindung zwiſchen Handels⸗ und Zahlungsbilanz als natürliches Korrektiv diente, ſo trat im vergangenen Jahre an Stelle einer wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenarbeit das zunehmende Streben nach gegenſe Loslöſung wobei die geringe Folgerichtigkeit dieſer Ver⸗ ſuche ſchon dadurch gekennzeichnet wird, daß jedes Land den Export mit allen Mitteln zu ſteigern ſuchte. Entſcheidend für den erneuten Rückgang der Außenhan⸗ delsziffern war die Sorge um die Aufrechterhal⸗ tung der Währungen, und hier wiederum ſptelte der Zwang zur Zahlung von Zinſen und Amortiſationen auf ausländiſche Schulden eine maßgebende Rolle. Zu einem weiteren Faktor der Handelspolitik wurde die andauernd ungünſtige Geſtaltung der Staatsbudgets. Im Hinblick auf die immer geringer werdende Ergiebigkeit der Steuern glaubten viele Staaten, auf die Zolleinnahmen großen Wert legen zu ſollen.— Es iſt begreiflich, daß die Ein⸗ ſchaltung zuſätzlicher Hemmungen, wie wir ſie jetzt faſt jeden Tag neu erleben, dem Grundſatz eines geordneten Güteraustauſches in der Weltwirtſchaft zuwiderläuft, ins⸗ beſondere aber erſchweren dieſe Hemmungen in zunehmendem Maße eine planmäßige Ordnung der internationalen Verſchuldung, die ja an die Möglichkeit einer Abtragung durch Warenlieferungen unlösbar gebundend iſt. Die nachſtehenden Tabellen ſprechen für ſich ſelbſt: Deutschland(in Millionen RM.) Imp. Exp. Ueberſchuß Reparat. Ueberſch. Rep. in vs, des Außenhandels 1920 13 447 12663— 784 819 +— 35 1930 10 393 11328— 935 707 + 1642 1931 6632 9206 +½ 2574 393 + 2967 England(in Milltonen Pfund) Imp. Re⸗Exp. Netto⸗Imp. Exp. 1920 1220,8 109,7 1111, 720,3 1930 1044,09 87,0 957,0 570, 1931 862,2 64,0 798,2 389,6 Vereinigte Staaten(in Millionen Dollars) Imp. Exp. Ueberſch. Defizit — 381,8 — 38753 — 408,6 Frankreich in Millionen Francs) Imp. Exp. Defizit in§. des Geſamt⸗ handels 1929 58 284 50 072— 8212 7,5 1930 3060 3843 + 783 1930 52 511 42 835— 9676 10,1 1931 2000 2424 334 77 1931 42 199 30 421—11 778 16,2 Schwelz(in Millionen Fres.)] Holland(t. MillionenGuld.) Imp. Exp. Defizit in vc. des Imp. Exp. Defizit in vo. des Geſamt⸗ Geſamt⸗ handels handels 1920 2784 2105— 679 13.8 1929 2752 1089— 763 16.1 1930 2664 1767— 897 20,2 1930 2418 1719— 699 16,9 1931 2253 1349— 904 8,1 1931 1893 1313— 580 18,1 in vH. 1929 4400 5241 + 841 alle erfolglos geblieben) iſt nunmehr infolge der Zeit⸗ umſtände zur Einſtellung des Betriebes gezwungen wor⸗ den. 30 Arbeiter ſind dadurch beſchäftigungslos geworden. Bemberg⸗-Verluſtabſchluß Die J. P. Bemberg AG. in Barmen hat die i. V. beſchloſſene Verlegung des Geſchäftsjahres auf das Kalen⸗ derjahr anſcheinend nicht durchgeführt und kündigt nun ihren Abſchluß für 30. Sept. 19031 an. Er ſieht Abſchret⸗ bungen von 6,54 Mill./ vor(i. V. 7,55 Mill.„ordent⸗ liche“ Abſchreibungen, darunter 2,31 Mill.„ auf Anlagen, der Reſt auf Vorräte) und ergibt danach einen Ver luſt von 7,07 Mill./(i. V. 14 Mill.“ nach 14,35 Mill. Son⸗ derabſchreibungen bei 40 Mill./ Aktien⸗Kapital). Sieht man von den vorfährigen Sonderabſchreibungen ab, ſo hat ſich alſo das Ergebnis noch weſentlich verſchlechtert. Wie weit das der Ausdruck der gerade ſchlechterten Konjunktur iſt und wie weit ein Zeichen dafür, daß die vorjährigen Sonderabſchreibhungen aus der Reſerve nicht ausreichten, wird erſt der Bericht zeigen. Der Verluſt ſoll mit 4 Mill./ durch die reſtliche Reſerve gedeckt und im übrigen vorgetragen werden, was offenſichtlich keine Dauer⸗ löſung darſtellt. —— * The Imperial Tobacco Compauy Ltd., London. Das Unternehmen weiſt in dem am 31. Okt. 1931 zu Ende ge⸗ gangenen Geſchäftsjahr einen Gewinn von 9,88 Mill. Pfund gegen 10,18 Millionen Pfund im vorangegangenen Jahre aus. f n Malzfabriken J. Eiſenberg u. Etgersleben AG., Er⸗ furt.— Dividendenlos. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 31. Auguſt 1931 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Be⸗ triebsüberſchuß von 1 111 820(1 864 410) /. Die General⸗ unkoſten betragen 1019 188(1 417 874) 4. Abſchreibungen werden in Höhe von 86 610(186 677)„ vorgenommen, ſo daß einſchließlich Vorjahrsvortrag ein Reingewinn von 22 161(275 805)/ verbleibt, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Das AK. von 1,68 Mill. 4 bleibt alſo dividendenlos, während im Vorjahr noch 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden konnten. Die GB. ge⸗ nehmigte den Abſchluß. * Malzfabriken Langenſalza u. Wolff Söhne As., Erfurt, ebenfalls ohne Dividende. Die Geſellſchaft ver⸗ zeichnet für das am 31. Auguſt 1931 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr einen Bruttogewinn von 1621692(i. V. 2 297 135). Die Generalunkoſten erforderten 1490 399(1 889 547 4. Zu Abſchreibungen ſollen 128 611(165 471), verwandt werden. Es verbleibt ſomit einſchließlich Vorjahrsvortrag Gewinnſicherungen der Spekulation * a Berlin, 26. Jan.(Eig. Dr.) Sb wohl die politiſche Situation weiter ziemlich zu⸗ verſichtlich beurteilt wurde und obwohl der Reichsbankaus⸗ weis eine weſenkliche Entlaſtung zeigte, bröckelten die Kurſe in den Nachmittagsſtunden allgemein weiter ab. Es handelt ſich bei der herauslommenden Ware jedoch nur um Glattſtellungen der Spekulation, die die hohen Kurſe zu Gewinnſicherungen beuſttzte. Man kununte dies daran erkennen, do 8 d Favoritpapiere bis zu 2 v. H. gedrückt waren, während ſich die Nebenwerte beſſer behoupten konnten. Beſonders am Elektromarkt waren die Papiere, die von der Schweiz her beeinflußt zu werden pflegen, eher gefragt. Die Züricher Börſe wies nämlich, nachdem in den letzten Tagen eine gewiſſe Unſicherheit beſtenden hatte, heute wieder ſeſtere Haltung auf, und auch deutſche Arbi⸗ tragewerte waren weiter geſucht. Von der Hauſſe in Paris konnte der hieſige Markt dagegen weniger profttieren, do es jo bekonntlich eine direkte Arbitrage mit Frankreich nicht gibt. Daß ober auch beute Intereſſe ſeitens der Kundſchaft beſtand, konnte man an den Kaufoörders om Anlagemarkt erkennen, die zwor nicht umſang⸗ reich waren, aber doch genügten, um die Kurſe der Gold⸗ pfandbrieſe bis zu 1 v. H. zu beſſern. Auch Reichsbohn⸗ Borzüge, Farbenbonds und Arbedbonds konnten ihre An⸗ fangsgewinne relativ gut behaupten. Kom unalobliga⸗ tinnen gewannen gegen geſtern ebenſolls ea. L y. O5. Am Geldmarkt machte ſich der Ultimo in den Sützen wenig bemerkbar, jedoch überwog in Privatdiskonten ſchon wieder das Angebot, und gewiſſe Ultimovorbereitungen drückten ich auch in Abgaben von Reichswechſeln aus. . Auslandsbörſen anziehend im Verlaufe de ſehr f hauptſächlich nur die e lagen britiſche unten ſich die an⸗ und d Grundſtimmung blieb freundlich. Auch an der Pariſer Börſe herrſchte eine zuverſichtliche Stimmung und die Auſ⸗ wärtsbewegung nahm allgemein ihren Fortgang. Brüſſe 1 tendierte ebenfalls feſter. In den Nachmittagsſtunden war die Grundſtimmung an der Amſterdamer Börſe weiter freundlich, das Geſchäft verlief aber äußerſt ruhig. Dawes⸗ und Pounganleihe tendierten feſt, die anderen deutſchen Werte lagen bei ruhgem Geſchäft zwar nicht ganz einheit⸗ lich, doch meiſt etwas feſter. An der Wiener Börſe waren die Kurſe bei luſtloſer Haltung nicht weſentlich verändert. Newyork eröffnete in recht feſter Stimmung, die Kurs⸗ veränderungen hielten ſich allerdings in ziemlich engem Rahmen. Pfund behauptet, Dollar ſchwankend, Reichsmark 5 nachgebend An den internationalen Deviſen märkten waren am Nachmittag größere Veränderungen nicht mehr zu be⸗ obachten; das engliſche Pfund konnte ſich auf 3,46 gegen den Dollar unter kleinen Schwankungen gut behaupten, gegen den Gulden ſchloß es mit 8,60%, 87,96, gegen Zürich mit 17,78, gegen Brüſſel mit 14,84 und gegen die Reichsmark mit 14,70. Der Dollar zog zu⸗ nächſt weiter an, doch ging er am Spät nachmittag wieder auf ſeinen Stand von heute morgen zurück. Die Reichs⸗ mark war weiter nachgebend; in Amſterdam ſchwächte ſie ſich auf 58,427 und in Zürich auf 120,50 ab. Die Nor d⸗ deviſen konnten ſich auf ihrem erhöhten Stand halten, Bend tendierte eins fete Am Londoner Metallm enee ver nz für Kupferſeide ver⸗ gegen Paris mit Daß Deutſchland angeſichts ſeiner Ausfuhr immer noch einen überhöhten Stand einnimmt, hat Urſachen, auf die nicht näher eingegangen zu werden braucht. Man darf heute, wie die Berliner Handels⸗Geſ. in einer Analyſe über den Welthandel bemerkt, feſtſtellen, daß die Sicherung der Währungs grundlage nach den Gold⸗ und Deviſenverluſten im Som⸗ mer 1991 ohne zunehmende Steigerung des Außen handels⸗Ueberſchuſſes kaum mög⸗ lich geweſen wäre. Vermutlich wird die finanzzelle Nachwirkung des günſtigen Außenhandels⸗Saldos noch in den nöchſten Monaten anhalten und dadurch wenigſtens einen Teil der mit ziemlicher Sicherheit zu erwartenden Verſchlechterung des deutſchen Exportes kompenſieren können. Gerade unter dem Geſichtspunkt der deutſchen Handelsbilanz kann ſich die Weltwirtſchaft eine Fortſetzung der Mißtrauenswelle nicht mehr leiſten. Die engliſchen Außenhandelsziffern laſſen für den Dezember zum erſtenmal einen gewiſſen Einfluß der Währungs⸗ und Zollmaßnahmen erkennen, da ſowohl die Ein⸗ als auch die Ausfuhr ein günſtigeres Bild zeigen als ſaiſonmäßig erwartet werden konnte. Das Geſamtreſultat konnte hierdurch nicht mehr geändert werden. Großbri⸗ tannien iſt es im abgelaufenen Jahre alſo nicht gelungen, dem Ziel eines Ausgleichs der Handelsbilanz näher⸗ zukommen. Eine beſondere Bedeutung nehmen die Handels⸗ bilanzen der Vereinigten Staaten und Frankreichs in Anſpruch, da diefe eine Schlüſſel⸗ ſtellung bei der Wiederverteilung der angeſammelten Gold⸗ reſerven haben werden. In Amerika iſt der Außenhan⸗ delsüberſchuß ſeit 1928 zwar um 7, zurückgegangen, doch wäre mit einem führbaren Umſchlagen in die Paſſivität wohl nur dann zu rechnen, wenn die Preisentwicklung im Innern nach oben gehen follte. An und für ſich iſt eine Kreditausweitung auf der Grundlage eines Golsdbeſtandes von immer noch 4,5 Milliarden Dollars durchaus etwas normales; denn erſt eine derartige Nutzbarmachung des Goldes würde den natürlichen Mechanismus der Welt⸗ wirtſchaft wieder zu ſeinem Rechte verhelfen. In Frankreich iſt die Entwicklung in dieſer Rich⸗ tung ſchon weiter gediehen. Das Außenhandelsdefizit be⸗ trägt hier nicht weniger als 12 Milliarden Frs., und hier ſcheint im Verein mit der ungünſtigen Entwicklung der unſichtbaren Einnahmepoſten in der Zahlungsbilanz der natürliche Zeitpunkt für ein allmähliches Abſaugen des Goldes gekommen zu ſein. Zunächſt wird allerdings ein unmitelbarer Einfluß auf die Goldbewegung noch durch das Vorhandenſein größerer Auslandsguthaben verhindert. Die Goldpolit'k öteſer beiden Länder könnte durch nichts beſſer in den Dienſt des weltwirtſchaftlichen Wiederauf⸗ baues geſtellt werden, als durch deren Geneigthett, dem. Gold wieder jene Funktion zurückzugeben, durch ie es vor dem Kriege ſeine Aufgabe als Regulator der Handel s⸗ und Zahlungs⸗ bilanzen in zufriedenſtellender Weiſe er⸗ füllt hat. Läßt ſich eine autarkiſche Wirtſchaftspolitik von Schuldnerſtaaten allenfalls als vorübergehende politiſche Maßnahme noch rechtfertigen, ſo widerſpricht die Ab⸗ ſchließung der Gläubigerländer mit hren großen Gold⸗ reſerven völlig den Geſetzen wirtſchaftlicher Vernunft. D (19 589%) ein Gewinn von 22 277(265 196) J, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Das Abk. von 2 Mill. 1 verbleibt alſo ohne Dividende; im Vorjahr wurden noch 10 v. H. verteilt. Die GV. genehmigte den Abſchluß. Nach Mitteilung der Verwaltung laſſen ſich für das lau⸗ fende Geſchäftsjahr keine günſtigen Ausſichten eröffnen. * Neuer Konkurs im Schwarzwald. Ueber das Ver⸗ mögen der Fa. Ketterer u. Hummel Gmboß, in Furtwangen wurde Konkurs eröffnet; Verwalter iſt RA. Trotter in Donaueſchingen, erſter Termin om 19. Fe⸗ 8 Die Geſellſchaft betreibt eine Automobilzubehör⸗ fabrik. Brandſchadenſtatiſtik für Dezember und für das Jahr 1931 Bei den Geſellſchaften der Arbeitsgemeinſchaft Privater Feuerverſicherungsgeſellſchaften in Deutſchland beträgt die Summe der im Deutſchen Reich im Dezember 1981 an⸗ gefallenen Schäden insgeſamt 8 609 490, während in den Vorjahren für den gleichen Monat ausgewieſen wurden in 1930: 8 235 995/ und in 1929: 10 310 307. Die Geſamt⸗ ſchadenſumme beträgt ſomit für das Jahr 1931 103 627 465% gegenüber 1930 105 691920% und 1929 141 839 955&. a Bei Vergleich der Ziffern mit denen der Vorjahre darf nicht überſehen werden, daß im abgelaufenen Jahre infolge der Verminderung und Wertermäßigung der verſtcherten Objekte Herabſetzungen in der Prämieneinnahme bei den Geſellſchaften eingetreten ſind, die einſtweilen in der Ge⸗ ſamtheit noch nicht feſtzuſtellen ſind, das Verhältnis zwiſchen Prämien und Schäden, das für die Beurteilung ber Scha⸗ denziffern maßgeblich iſt, aber doch fraglos beeinfluſſen. Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 26. Januar 1932 für eine Unze Feingold 119 ſh 8 d gleich 86,7544, für ein Gramm Feingold demnach 46,0077 Pence gleich 2,7822. * Neue Verhandlungen über die Goldmarkfakturierung. Angeſichts der ſchroffen Gegenſätze, die zwiſchen Abnehmern und Lieferanten in der Frage der Goldmarkfokturierung im⸗ mer noch beſtehen, hat ſich das Reichswirtſchaftsminiſterium veranlaßt geſehen, zwiſchen den ſtreitenden Parteien ver⸗ mittelnd einzugreifen. In dieſen Tagen haben nun laut „Konſektionär“ im Reichswirtſchoftsminiſtertum zwiſchen dem Verband Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer und der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Kleinhandels einerſeits, dem Reichsverband der deutſchen Induſtrie und der Fach⸗ gruppe Textil⸗Induſtrie andererſeits, Verhandlungen über die Goldmarkklauſel ſtattgefunden. Eine Einigung konnte vorläufig zwar nicht erzielt werden, aber immerhin habe man ſich entſchloſſen, eine Unterkommiſſion zu bilden, die 85 0 für beide Teile annehmbaren Vorſchlag ausarbeiten oll. * 60 Mill. Rubel für den Ausbau des ruſſiſchen Auto⸗ busverkehrs. Dieſer Tage hat der Rat der Volkskommiſ⸗ ſare 60 Mill. Rubel für den Ausbau des Straßenbahn⸗ und Autobusverkehrs bewilligt. Es verlautet, daß die Regierung beabſichtige, im Ausland größere Beſtellungen zu fätigen, ob ſich hieraus jedoch Chancen für die deutſche Automobilinduſtrie ergeben, erſcheint äußerſt fraglich, da alle ähnlichen Verhandlungen bisher an den für Deutſch⸗ 12510 verhältnismäßig ungünſtigen Kreditbedingungen ſchet⸗ erten. Der deutſche Zement-Abſatz Mittag- Ausgabe Nr. 43 Deutſch-norwegiſcher Handelsverkehr Die norwegiſche Regierung beabſichtigt die z. Zt. be⸗ ſtehenden Meiſtbegünſtigungsverträge aufzuheben und an ihrer Stelle Gegenſeitigkeitsverträge einzuführen. Von dieſer Maßnahme würde insbeſondere Deutſchland betroffen werden, deſſen Handels. verkehr mit Norwegen bisher recht aktiv geweſen iſt. Der deutſch⸗norwegiſche Handelsverkehr wickelt ſich auf Grund des alten Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages zwiſchen Norwegen und Preußen vom 14. März 1827, in Kraft ſeit 1. April 1827, dem ſpäter auch andere deutſche Länder beigetreten ſind, ab. Dieſer Vertrag kaun nur mit Jah⸗ resfriſt gekündigt werden und ſieht die gegenſeitige Meiſt⸗ begünſtigung vor. Am 11. April 1925(in Kraft ſeit 1. Sep⸗ tember 1925) und am 27. April 1927(6. Dezember 1927 ſind ferner zwiſchen Deutſchland und Norwegen Abkom⸗ men mit Zolltarifabreden für norwegiſche Fiſchkonſerven und ſchließlich am 30. Mai 1930(8. September 1930) ein Abkommen mit Zolltarifabreden für norwegiſche Rand⸗ ſteine aus Granit getroffen worden. Die Zuſatzabkommen können mit monatlicher Friſt gekündigt werden. Der Hondelsverkehr mit Norwegen ſtellte ſich in den letzten Jahren wie folgt: Einfuhr Saldo für in Deutſchland + 7275 + 69,4 + 48,5 + 47.0 + 83,4 Ausfuhr Mill. Rm 1925 87,5 160,1 1926 82,3 145,7 1927 110,8 159, 1928 120,7 168,6 1929 143,2 226,6 1930 106,4 207,0 47100, Januar⸗Sept. 1931 47,9 121,9 + 74,0 An der norwegiſchen Geſamteinfuhr war Deutſchland 1926 mit 20,4, 1927 mit 20,2, 1928 mit 219, 1929 mit 24,4, 1930 mit 18,1 und in dem Zeitraum Jan. Sept. 1931 mit 26,1 v. H. beteiligt. Von der norwegt⸗ ſchen Geſamtausfuhr gingen nach Deutſchland 1926: 9,9, 1927: 12,5, 1928: 13,5, 1929: 12,9, 1930: 14, und Januar⸗September 1931: 18,6 v. H. Während die deutſche Ausfuhr nach Norwegen hauptſächlich aus Fertigfabrikaten beſteht, liefert Norwegen nach Deutſchland vor allem Fiſche und Fiſchzubereitungen, Margarine und Speiſe⸗ fette, Tierfette und Tran, Eiſenerze ſowie Schwefelkies. Hungerkataſtrophe 1933? Die Gefahren mangelnden Düngemittelbezuges In einem Ueberblick über die deutſche Volksernährungs⸗ frage weiſt die„Landwirtſchaftliche Wochenſchau“ auf die großen Gefahren, die der deutſchen Volksernährung aus dem mangelnden Düngemittelbezug ſeitens der Landwirtſchaft drohen, hin. Der Rückgang des Düngerbezuges bringe eine entſprechende Verringerung der Ernten. Für zuſätzliche Einfuhr würden wir angeſichts der rückſichtsloſen Ahſper⸗ rungsmaßnahmen des Auslands, die jede nennenswerte Ausfuhr unmöglich machen werden, keine Mittel zur Ver⸗ fügung haben. Bereits im Dezember konnte nicht einmal mehr die Hälfte der normalen Kalimenge von der Land⸗ wirtſchaft bezogen werden. Bei anderen Düngemitteln ſähe es ähnlich aus. Bisher habe die Landwirtſchaft noch aus der Realiſierung der Ernte Nittel gehabt. Dieſe würden aber immer ſpärlicher und auf Kredit bekomme der Land⸗ wirt im allgemeinen keinen Dünger mehr. Man müſſe alſo damit rechnen, daß der Düngerabſatz noch weiter zurückgeht, und daß im Durchſchnitt dieſes Wirtſchaftsjahres kaum mehr als 60 v. H. des normalen Düngerbedarfes in den Boden kommen. Die Folge müſſe eine Ernteminderung um rund ein Drittel ſein. Die dringendſte Aufgabe des Augenblicks ſei alſo, die Durchführung einer energiſchen Düngemittel⸗ politik und einer parallel damit gehenden Saatgutpolltik, die es ermögliche, daß noch bis zum Frühjahr die normale Düngermenge in den Acker kommt und einwandfreies Saak⸗ gut verwendet wird. Da die größte Eile not tue, ſollte mit einer beſchleunigten Regelung gerechnet werden können, die auch der Tatſache Rechnung trägt, daß mit der Volksernäß⸗ rung auch die Sicherung der Landwirtſchaft ſelbſt und die Sicherung aller Gläubigerforderungen von dem Erfolg der Aktion abhängt. Verpflichtungen aus dieſer Düngeraktion ſollten mindeſtens ſo vorberechtigt ſein wie Steuerforderun⸗ gen. Warenpreiſe des Welthandels N 22 1 5 Warenprelse des Walthandels 4 U 2 * Keine Verlängerung der Zuckerungsfriſt. Bekauntlich batte der Deutſche Weinbauverband gegen die Stimme, des Badiſchen Weinbauverbandes es abgelehnt, beim Reich einen Antrag auf Verlängerung der Zuckerungsfriſt bet den 31. Jan. 1932 hinaus zu ſtellen. Auch der Bund füd⸗ weſtdeutſcher Weinhändlervereine hat eine ſolche Aktion nicht vorgenommen, jedoch iſt von dem Moſelweinhandel ein Verlängerungsantrag eingebracht worden, deſſen ſcheidung bisher noch nicht vorgenommen wurde. Wie aus ſicherxer Quelle verlautet, iſt mit größter Wahrſcheinlichkelt Hamit zu rechnen, daß der Antrag abgelehnt wird zum das Reichsgefundheitsamt ſich in negativem achtlich äußern wird. g Der Weltſchiffbau 1931 Nach Lloyds Regiſter wurden im Jahre 1981 509 Schi mit 1 557 803 BR gebaut gegenüber 1036 Schiffen mit 2 890 232 BR im Jahre 1930. Am 31. Dezember 1931 be⸗ fanden ſich 1 40 795 BR Schiffsraum in Bau. Hieran iſt Deutſchland mit 103981 BRT beteiligt. J Amerika befand ſich eine Tonnage von 207 837 Be T, Italien von 178 287 Büict und in Frankreich von 164 440 Bi im B In England. wurden im letzten Vierteljahr 1931 10475 BR Schiffsraum neu fertiggeſtellt, d. ſ. 66 109 BR mehr als im Vorquartal. Von der am 31. Dezember in Bil befindliche Tonnage entfielen 351 820 To auf Tankſchiſſe darunter 41 Motorkanker. Davon wiederum waren 6 b mit 72 400 BR in Deutſchland im Bau. Die Tankf if repräſentleren allein 25 v. H. der im Bau befindlichen Ge⸗ ſamttonnage. Unter den im Bau befindlichen Schiffen finden ſich 5 Dampfer und 3 Motorſchiſſe mit einem Ver⸗ drängungsraum von 15 bis 30000 Bat und 6 Da pfer von 90 000 BR und mehr. N Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 26. Jan. Die Geſchäftslage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten blieben kalwärt ebenfalls unverändert. Ebenſo blieben die Schlepplöhne auf dem geſtrigen Satz ſtehen. 3 1* 5 * Kehler Hafenverkehr im Dezember 1931. Im Mon Dezember ſind im Kehler Hafen 432 Schiffe mit 148 8 Ladung eingetroffen, darunter 356 mit 145 183 To. z* f und 76 mit 3 033 To. zu Tal. Abgegangen ſind 430 Sch mit 29 159 To. Ladung und zwar 107 mit 16 780 85 379 zu Tal Geſamtverkeh 862 Sinne gu“ te Strengen n 2 — e. S 2 .. c * t. be⸗ ud an Von dere ndels⸗ . Der Brund ziſchen ft ſeit zänder Jah⸗ Meiſt⸗ Sep⸗ 1927 lbkom⸗ ſerven 0) ein Rand⸗ ömmen Der letzten aldo für Uſchland + 72,6 + 69,4 + 48,5 + 479 + 89,4 100,6 + 74,0 war t. 218 Jan. begt⸗ ſchland „1 und eutſche rikaten allem Speiſe⸗ felkies. ges ſrungs⸗ auf die us dem rtſchaft ge eine ſätzliche Abſper⸗ iSwerte ir Ver⸗ einmal Land⸗ In ſähe och aus würden Land⸗ ſſe alſo ückgeht, m mehr Boden m rund enblicks emittel⸗ tpolttik, tormale 8 Saat⸗ Ute mit ien, die sernäh⸗ und die folg der aktion rderun⸗ auntlich ime des Reich iſt über nd fd Aktion nhandel ſen Wie aus nlichkeit zum ie gut⸗ ) Schiſſe fen mit 1931 be⸗ 1 1 5 . 8 C Mittwoch, 27. Januar 1932 Angebote unter B ſchäftsſtelle dieſes Blattes. eee eee Reiseverireier: für Nord⸗Baden von Radio- Welffirma um baldigen Eintritt geſucht. ſich nur Bewerber melden, derartigen Poſten beſonders befähigt ſind und über entſprechende Erfolge verfügen. Es wollen die für einen B 127 an die Ge⸗ 1122 CGewandte Damen u. Herren 2 v. Gratisproben u. 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