* Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, ge Zuiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. he Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 3 kitu 8 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonek⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1077.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1932 Keine Einign ichen 143 Jahrgang— Nr. 45 Paris und London Die Pariſer Reparationsbeſprechungen ſind geſtern ergebnislos abgebrochen worden Rücktritt des Kabinetts Bureſch Nächſter Schritt von deutſcher Seite Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 28. Jan. Die engliſch⸗franzöſiſchen Reparationsbeſprechun⸗ gen in Paris ſind geſtern ergebnislos abge⸗ brochen worden. Die geplaute Zuſammenkunft Lavals und Macdonalds iſt daher bis auf weiteres verſchoben worden. In der letzten Phaſe der Ver⸗ handlungen hat der engliſche Botſchafter in Paris, Lord Tyrell, einen Standpunkt vertreten, der ſich den deutſchen Forderungen näher anſchloß als frühere engliſche Vermittlungspläne. Es war in⸗ ſolgedeſſen kaum anzunehmen, daß die Pariſer Ver⸗ handlungen konfliktlos verlaufen würden. Mehr als zuvor hat ſich in leitenden engliſchen Kreiſen die Erkenntnis durchgeſetzt, daß ein Aufſchub der Endlöſung nur dann tragbar iſt, wen gleichzeitig eine grundſätzliche Uebereinſtimmung da⸗ rüber erzielt wird, daß im Verlaufe dieſes Jahres eine wirklich endgültige Löſung zuſtaudekommen muß. Der nächſte Schritt wird vermutlich von deutſcher Seite aus erfolgen. Deutſchland hat ein Recht dar⸗ auf, daß die Unſicherheit über das Reparations⸗ problem baldigſt beſeitigt wird. Gerade wenn man wie die Franzoſen die„Heiligkeit“ der Verträge in den Vordergrund der Politik rückt, muß man zuge⸗ ben, daß die Gegenſeite, nämlich Deutſchlan d, ein Recht auf die Erfüllung der Verträge hat. Es iſt aber untrüglich feſtgelegtes Recht, eine Neurege⸗ lung der Poungplauverpflichtungen zu verlaugen, nachdem die Baſeler Sachverſtändigenkommiſſion die Unhaltbarkeit des gegenwärtigen Zuſtandes aus⸗ drücklich feſtgeſtellt hat. In dieſem Sinne würde ſchon ſehr bald eine neue diplomatiſche Aktion von Deutſchland aus erfolgen. Frankreich will den Dollar⸗Kredit nur um einen Monat verlängern 5 Telegraphiſche Meldung Paris, 28. Jan. Der„Petit Pariſien“ glaubt zu wiſſen, daß der Regentenrat der Bank von Frankreich in ſeiner heutigen Sitzung wahrſcheinlich beſchließen wird, den 25 Millionen Dollar⸗Kredit, den die Bank von Frankreich ſeit Ende Juni 1931 der Reichsbank gewährt habe, um nur einen Monat zu verlängern. Dieſer Beſchluß würde erfolgen, um nicht die finanziellen Schwierigkeiten Deutſchlands zu ſtei⸗ gern, und um nicht in Deutſchland eine Wäh⸗ kungskriſe hervorzurufen, während noch die Verhandlungen über das Regime, das auf das Hoovermoratorium folgen ſoll, andauern. Die Verlängerung des Kredites um nur einen Monat würde dieſelbe Bedeutung haben wie die War⸗ nung, die der Gouverneur der Bank von Frank⸗ reich, Moret, bei der letzten Sitzung der Inter⸗ nationalen Zahlungsbank dadurch angedeutet habe, daß er ſchon damals nur die Verlängerung des Kredits um einen Monat, anſtatt drei Monate, wie in der Vergangenheit, vorſchlug. Litauiſche Putſchgefahr? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 28. Jan. Die Lage im Memelgebiet wird in Berliner maß⸗ gebenden Kreiſen jetzt wieder etwas günſtiger beurteilt. In der Tat ſcheint es, daß die akute Gefahr eines litauiſchen Putſches mit dem Ziel einer Beſeitigung der Autonomie als überwunden gelten kann. Die Reichsregierung wird aber, wie wir zu wiſſen glauben, durch die Vorgänge des Jahres 1923 gewitzigt, die weiteren Ereigniſſe im Memelgebiet mit ernſthafter Wachſamkeit verfolgen und wenn es ußtig ſein ſollte, die Rechte der Memelländer mik allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln verteidigen. Brand eines Salpeterlagers — Paris, 28. Jan. Bei Layalliſſe iſt geſtern ein Lager mit etwa 2500 Tonnen Natronſalpeter in Brand geraten. Binnen einer Viertelſtunde ſtand das ganze Lager in Flammen. Der Schaden wird vorläufig auf 27 Millionen Franken geſchätzt. Das engliſche Unterſeeboot nicht aufgefunden — London, 28. Jan. Amtlich wird mitgeteilt, daß das geſfunkene Unterſeeboot„M II“ nicht gefunden worden iſt. Telegraphiſche Meldung — Wien, 27. Jan. Der Miniſterrat beſchloß heute nach einem Be⸗ richt des Bundeskanzlers die Geſamtdemiſ⸗ ſton der Bundesregierung, die von dem Bundeskanzler ſogleich dem Bundespräſidenten unterbreitet wurde. Der Bundespräſident nahm die Demiſſion der Geſamtregierung an. Dr. Bureſch In Berückſichtigung der iunen⸗ und außenpoliti⸗ ſchen Lage Oeſterreichs, die zwiſchen dem Bundes⸗ präſidenten und dem Bundeskanzler eingehend er⸗ örtert wurde, hat ſodann der Bundespräſident Dr. Bureſch erſucht, die Wiederbetrauung mit dem Amte des Bundeskanzlers zu übernehmen und ihm ſobald wie möglich ſeine Vorſchläge über die Bil⸗ dung der neuen Regierung zu übermitteln. Bundeskanzlers Dr. Bureſch hat ſich erklärt, dieſe Aufgabe zu übernehmen. Seipel wieder Außenminiſter? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Das Kabinett Bureſch hatte noch am Mittwoch früh eine Erklärung veröffentlichen laſſen, daß von einer Kriſe keine Rede ſein könne. Dennoch kommt der Rücktritt nicht ganz unerwartet. Der Anſturm aus jenem Teil der Chriſtlich⸗Sozialen, bereit dem Dr. Seipel beſonders naheſteht oder umgekehrt, der ſich dem früheren Bundeskanzler vor allem ver⸗ pflichtet fühlt, war ſo ſtark, daß Bureſch auf die Klärung der Verhältniſſe dringen, daß er vor allem ſich darüber vergewiſſern mußte, wieweit er ſeine eigene Partei noch hinter ſich hat. Daneben ſoll, wie wir hören, die Erwägung mitgeſpielt haben, daß die großdeutſchen Miniſter— eigentlich iſt es ja nur Herr Dr. Schürff— das Vertrauen ihrer Wählerſchaft eingebüßt hätten. Was nun werden wird, iſt fürs erſte ſchwer zu ſagen. Herr Dr. Bu reſch hat den Auftrag zur Kabinettsbildung vom Bundes⸗ präſidenten Miklas von neuem entgegengenommen. Das könnte darauf deutet, daß es ſich nur um einen maskierten Rücktritt han belt. Aber auch das Gegen⸗ teil iſt möglich. Dr. Seipel wird, wie man uns verſichert, auf keinen Fall, auch wenn die Kriſe ſich weiter zöge, an die Spitze des Kabinetts treten, vornehmlich weil ſeine geſchwächte Geſundheit eine jolche Belaſtung nicht vertrüge. Nicht ausgeſchloſſen aber, daß Dr. Seipel Außen miniſter wird. Keinesfalls wird, wie man uns berichtet, Schober von neuem das auswärtige Reſſort übernehmen. Anſtelle von Schürffs dürfte als Vertrauensmann der Großdeutſchen der Abg. Dr. Hampel dem neuen Kabinett angehören. Oeſterreichiſche Hoffnungen und Entwürfe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Im Berliner Rundfunk ſprach geſtern abend der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Streeru⸗ witz über die öſterreichiſche Wirtſchaftsnot und die europäiſche Wirtſchaftskriſe. Er ſprach ſich mit ſcharfen Worten gegen den Gedanken einer Donauföderation aus, der das wirtſchaftliche Leben Oeſterreichs grundlegend verkenne und plai⸗ dierte für eine wirtſchaftliche Kooperation Deutſch⸗ lands, Oeſterreichs und der Tſchechoſlowakei, zu denen ſpäter Ungarn ſich geſellen könnte. Zum Schluß ſeiner Anſprache richtete Streeruwitz an die Hörer einen warmen Appell, das Reich möge Oeſterreich nicht vergeſſen. Es müſſe dafür geſorgt werden, daß die geſamte Oeffentlichkeit die unſagbar ſchwere Lage Oeſterreichs begreife und davon über⸗ zeugt werde, daß Oeſterreich ohne ſein eigenes Verſchulden in dieſe ſchreckliche Lage geraten ſei. Wahrheit über Frankreichs„Abrüſtung“ Der franzöſiſche Parteiführer Daladier ſagt der Welt die Wahrheit ö über den Wahnſinn der franzöſiſchen Rüſtungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 28. Jan. Kurz vor Beginn der Genfer Abrüſtungskonfe⸗ renz nimmt der bekannte radikal⸗ſoziale Führer Daladier in der„Republique“ in einem Auf⸗ ſehen erregenden, wahrheitsmutigen Artikel gegen die franzöſiſchen Rüſtungsanhänger Stellung. Einleitend verurteilt Daladier die Politik der nationaliſtiſchen Hetzer, die es nur dar⸗ auf abgeſehen haben, Panik zu ſäen und dann im Trüben zu fiſchen. Er erklärt: „Die Eutwicklung der Panik iſt der einzige Weg des Heils für die Partei der Nationaliſten,“. Daladier ſtellte die Frage, wer beſſer der Organi⸗ ſation des Friedens diene, diejenigen, die die all⸗ gemeine, gleichzeitige und kontrollierte Abrüſtung verlangen oder diejenigen, die jede Rüſtungsein⸗ ſchränkung verweigern. Für Frankreich ſei das Problem in der Tat einfach.„Entweder behalten wir unſere 17 Milliarden jähr liche Rü⸗ ſtungsausgaben, ſelbſt wenn ſie die franzö⸗ ſiſche Produktion und den Haushalt zerſchmettern. In dieſem Falle werden wir nicht mehr lange Deutſchland daran hindern können, deuſelben Weg zu beſchreiten. Dies wäre dann der Weg zum Rü⸗ ſtungsrücklauf mit dem gleichen Ergebnis wie im Jahre 1914 oder wir ſind feſt entſchloſſen, unſere Rüſtungen einzuſchränken unter der Bedingung, daß auch die Nachbarländer ihre Militär vorbereitenden Organiſationen, ihre militariſierten Vereinigungen uſw. einſchränken. Dies würde den Weg zur allge⸗ meinen, gleichzeitigen und kontrollierten Abrüſtung eröffnen.“ Daladier wendet ſich dann gegen die falſche Behauptung, daß Frankreich in den letzten Jahren ſeine Rüſtungsaus⸗ gaben erheblich herabgeſetzt habe. Im Jahre 1922 gab Poincaré in einem Memoran⸗ dum an den Völkerbund die Geſamtſtärke der fran⸗ zöſiſchen Truppen mit 690000 Mann an. Mehr als 200 000 Mann ſtanden damals in den Kolonien. Außerdem erforderten die vorübergehenden Miſ⸗ ſionen der franzöſiſchen Armee zum Schutz der Ver⸗ träge in Konſtantinopel, im Rheinland und in Ober⸗ ſchleſien 160000 Mann. Unter Berückſichtigung dieſer Ziffern hätte im Jahre 1931 eine franzöſiſche Armee, deren Kopfſtärke gleich der von 1922 geweſen wäre, nicht größer als 530000 Mann ſein dürf⸗ ten. Aus den am 1. September 1931 dem Völker⸗ bund überreichten franzöſiſchen Zahlenangaben ging aber hervor, daß unter dem normalen Regime der fran⸗ zöſiſchen Militärgeſetze die Geſamttruppen⸗ ſtärke 660 000 Mann betrug. „Man erkennt den Wert der bedeutungsvollen Her⸗ abſetzung, die Frankreich der ganzen Welt verkün⸗ det hat“, lautet die ironiſche Schlußfolgerung Daladiers. Auch gegenüber der Vorkriegszeit habe Frankreich keine Rüſtungseinſchränkung vorgenommen, wie aus weiteren Berechnungen des radikal⸗ſozialen Politikers hervorgeht. Daladier ſtellt in Ausſicht, in einem weiteren Artikel die Entwicklung der franzöſiſchen Militärausgaben zu behandeln, die ſich ſeit Locarno regelmäßig geſteigert haben. In jedem Jahr nahmen die Rüſtungs⸗ ausgaben um 400 Millionen Goldfranken zu gegen 30 Mill. in den Jahren 1904 bis 1913. „Wir geben dreimal mehr als Deutſchland und zweimal ſoviel wie Italien für unſere Rüſtungen aus. Sind wir auch dreimal bzw. zweimal ſtärker als dieſe Mächte? Man muß daran zweifeln, wenn man die ſeit Wochen betriebene Politik der Furcht und der Einſchüchterung verfolgt, aber dieſe Propaganda der Furcht hat andere Motive und Ziele.“ Reform der Arbeitsloſenverſicherung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Ein Berliner Blatt will wiſſen, daß das Reichs⸗ arbeitsminiſterium die Umorganiſation der geſamten Arbeitsloſenverſſcherung in den nächſten Monaten beſchleunigt durchführen und vor radikalen Eingriffen an den fetzigen Zuſtänden nicht zurückſchrecken würde. Es handelt ſich um den bekannten Vorſchlag des Städtetages, der eine Zuſammenlegung der verſchiedenen Verſiche⸗ rungszweige vorſieht. Richtig iſt, daß ſich das Ka⸗ hinett in der letzten Zeit wiederholt mit der Frage befaßt hat, wie der immer bedrohlicher anſchwellenden Arbeitslosigkeit, ſoweit das überhaupt möglich iſt, entgegengewirkt werden kann. Nach unſerer Kennt⸗ nis ſind die Erörterungen aber— wir können nur ſagen, leider— über das theoretiſche Stadium vor⸗ läufig nicht hinausgediehen, und es läßt ſich daher im Augenblick nicht überſehen, wann man dem Prob⸗ lem praktiſch zu Leibe gehen wird. 60. Geburtstag des preußiſchen Miniſterpräſidenten — Berlin, 27. Jazz. Der Reichspräſident hat dem preußiſchen Miniſterpräſtdenten Braun in einem perſönlichen Schreiben ſeine Glückwünſche zur Vollendung des 60. Lebensjahres ausgeſprochen. Reichskanzler Dr. Brüning hat dem preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten zu ſeinem 60. Geburtstage telegraphiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche ſtber⸗ mittelt, ebenfalls der Staatsſekretär in der Reichs⸗ kanzlei Dr. Pünder. Reichsminiſter des Innern Dr. h. c. Groener hat gleichfalls telegraphiſch die herzlichſten Glück⸗ wünſche ausgeſprochen. Der Reichstagspräſident vor der„Eiſernen Front“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 28. Jan. Im Rahmen der„Eiſernen Front“ hielten geſtern abend im Sportpalaſt die Sozialdemokraten eine Maſſenkundgebung ab. Ueber der Rednertri⸗ büne hingen die Bilder Bebels, Mateottis und von Jaures. Das Oval des Verſammlungsraums war ganz in Rot drapiert, und bei dem Aufmarſch des Reichsbanners ſah man bezeichnenderweiſe auch nicht eine einzige ſchwarz⸗rot⸗goldene Konzeſſionsfahne der Republik. Nach einer An⸗ ſprache des Reichstagsabg. Künſtler ſprach der Generalſekretär der ſozialiſtiſchen Partei Frank⸗ reichs, Faure, der der„Eiſernen Front“ den Sieg über den Faſzismus in Deutſchland wünſchte und für die Beſeitigung der Reparationen eintrat. Nach einem Hoch auf die deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung hielt der Italiener Pietro Nennt eine Rede, die mehrmals durch die Rufe:„Nieder mit Muſſolini!“ unterbrochen wurde. Nennt erklärte, die Sozialdemokratie müſſe ſich vom Geiſte Mateottis beleben laſſen. Daein werde ſie den Kampf ſiegreich beenden. Das Schlußwort hatte Reichstagspräſident Löbe: Er kündigte an, daß, da die ſtaatlichen Or ⸗ ganiſationen verſagt hätten, die„Eiſerne Front“ dafür ſorgen werde, daß auch 1982 das Dritte Reich nicht komme. Löbe ſchloß unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung mit einer ſcharfen Kampfanſage an die Rechte:„Die National- ſozialiſten ſollen nur kommen. Je eher, deſto beſſer. Wir ſind bereit, ſie zu empfangen“. 2. Seite/ Nummer 45 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1932 m Hindenburgs 2 Ziederwahl Ein bayeriſcher Aufruf zur Reichspräſidentenwahl — München, 27. Jan. Ein größerer Kreis überparteilicher Perſönlich⸗ n aus verſchiedenen Ständen und Kreiſen des 7 5998 aner! rant hſteß 8 7 7 Landes Bayern erläßt nachſtehenden Aufruf zur Wiederwahl des Reichspräſidenten von Hindenburg: Der außenpolitiſche Erfolg der kommenden ent⸗ ſcheidungsreichen internationalen Verhandlungen iſt mitbedingt durch die Geſchloſſenheit, mit der das deutſche Volk hinter ſeinen Unterhändlern ſteht. „Auf den Einſatz des gewaltigen Anſehens, das der Name Hindenburg im In⸗ und Auslande genießt, dürfen wir nicht verzichten. Deutſcher beſitzt in ähnlichem Maße das überpartei⸗ liche Vertrauen des deutſchen Volkes, kein Zweiter verkörpert ſo vollkommen für die Welt den Gla u⸗ ben an Deutſchlan d. Wir ſollten deshalb dem Schickſal für jede Stunde danken, die der General⸗ feldmarſchall ſein hohes Amt noch weiterhin ausübt. Sein Ausſcheiden würde ſchwere Parteikämpfe heraufbeſchwören, deren Ausgang ungwiß iſt, würde den Weg für Zufallsanwartſchaften freimachen, die verhindert werden müſſen, zumal der erprobte Führer vbrhanden iſt. 5 Vor ſieben Jahren feierte Deutſchland die Wahl Hindenburgs als Sieg des deutſchen Gedankens. Deutſche Pflicht iſt es auch heute, den Feld⸗ marſchall auf den Schild zu heben. Die Reichsver⸗ faſſung ſieht die Volkswahl vor und damit die Kundgebung des Volkswillens jenſeits der Partet⸗ meinungen. Es iſt höchſte Zeit und Aufgabe aller, die Volk und Vaterland lieben, zur Tat zu ſchreiten. Das bayeriſche Volk hat 1925 die Wahl des Feld⸗ marſchalls entſcheidend mitbeeinflußt. Wir halten uns daher befugt, den erſten Schritt zu tun. Wir rufen auf zur Wiederwahl des Mannes, der wie kein zweiter Deutſch⸗ gan d verkörpert. Wir wollen den Herrn en bitten, ſich zur Wahl erneut zur Verfügung zu ſtellen. Unſer Ruf ergeht an alle, ohne Unterſchiede des Alters, des Standes, des Geſchlechtes, des Bekennt⸗ niſſes und der Partei. München, 27. Januar 1932. gez. Jahn, Präſident des Reichsfinanzhofes i..“ Es folgen eine Reihe weiterer Unterſchriften, unter ihnen: Dr. A. Betz, Verlagsdirektor; Graf v. Bothmer, Generaloberſt a..; Buchner, Verleger; Fritz Buechner, Hauptſchriftleiter; Freiherr von Cramer⸗Klett, Gutsbeſitzer; Dr. H. Dorn, Präſident des Reichsfinanzhofes; Dr. Eſcherich⸗Jſen, Forſtrat; Dr. Fehr(Weihenſtephan), Miniſter a..; Cajetan Freund, Schriftleiter; Fürſt Fugger⸗Gloett; H. Frei⸗ herr von Gebſattel(Bamberg), General a..; Dr. K. Gyebel, Präſident der Akademie der Wiſſenſchaf⸗ ten: Dr. Max Halbe, Schriftſteller; Dr. Georg Heim, Regensburg; Pipp, Regensburg, Oberbürgermeiſter; Dr. H. Kuefner, zweiter Bürgermeiſter; W. Leu⸗ pold, Verlagsdirektor; H. von Soißer, Oberſt a. D. Dr. K. Scharnagl, Oberbürgermeiſter; Adolf Schiedt Chefredakteur; Ferdinand Schmibdſchneider, Ver⸗ leger; Dr. R. Willſtaetter, Univerſitätsprofeſſor. Brüning und Groener bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Geſtern mittag iſt der Reichswehr⸗ und Innen⸗ mitziſter Gröner vom Reichspräſidenten zum Vortrag empfangen worden. Im Laufe des Nachmittags hatte dann auch noch der Reichs⸗ bangzler eine längere Unterredung mit Hinden⸗ Kein zweiter burg. An den amtlichen Stellen erklärt man, daß dieſe Geſpräche den außen politiſchen Fragen, alſo den bevorſtehenden Konferenzen über die Ab⸗ rüſtung und die Reparationen gegolten haben. Doch vermutet man in politiſchen Kreiſen, daß bei der Gelegenheit auch das Problem der Reichspräſi⸗ dentenwahl erörtert worden iſt, das ſchon in den letzten Beſprechungen des Kabinetts eine Rolle geſpielt hat. 5 Bei der Rechtsoppoſition macht ſtarke Nervoſität über die energiſche Tätigkeit der Gruppen bemerkbar, die den überparteilichen Aus⸗ ſchuß ins Leben gerufen haben, um, unbeſchwert bon parteipoliſiſchen Rückſichten, Hindenburg ſchon für den erſten Wahlgang als Kandidat zu proklamieren. In den Hugenbergblättern verſucht man dieſe Be⸗ ſtrebungen dadurch zu diskreditieren, daß man ſie als eine lediglich von der Mitte und der Linken be⸗ triebene Aktion hinſtellt— eine durchaus irrefüh⸗ rende Darſtellung. Es dürfte der Hugenbergpreſſe auch nicht gelingen, ſich Verwirrung zu ſtiften durch die Verbreitung des Gerüchtes von angeblichen Rücktritts⸗ abſichten Brünings, an deſſen Stelle Gröner treten werde. Frick und Hitler als A — rahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 28. Jan. Durch die bayeriſche Sonderaktion für die Hin⸗ denburgwahl dürften auch die Arbeiten des Sah m⸗ Ausſchuſſes, der ja für das ganze Reich gelten ſoll, beſchleunigt werden. Das wird nat⸗ wendig ſein, ſchon damit die Einheitlichkeit des Vor⸗ gehens gewahrt bleibt. Der Berliner Oberbürger⸗ meiſter wird die Einladungen an die in Ausſicht ge⸗ nommenen Perſönlichkeiten in kürzeſter Friſt hinaus⸗ gehen laſſen, ſo daß der Hindenburg⸗Ausſchuß wohl ſchon Anfang uächſter Woche mit einem Auf⸗ ruf an die Oeffentlichkeit treten kann. Die Reichsregierung beteiligt ſich, da es ſich um eine Volksabſtimmung handelt, natürlich nicht offiztell an dieſen Sammlungsbeſtrebungen, die aber nicht ohne Fühlung mit dem Kanzler er⸗ folgen, zumal ja, wenn die Konſtituierung vollzogen iſt, die Regierung dem Reichstag das Geſetz über die Anberaumung des Wahltermins vorlegen muß. Die geſtrige Ausſprache Brünings mit dem Reichspräſidenten hat offenbar noch keine Klarheit darüber gebracht, ob der Reichspräſident ſich für eine Wiederwahl zur Verfügung ſtellen wird. Bekanntlich hat Hindenburg ſeine Zuſtimmung an die Vorausſetzung geknüpft, daß auch eine frühere Wählerſchaft für ihn eintritt. Aus den Kreiſen der Rechtsoppoſition liegen aber, wie er⸗ wähnt, noch keine verbindlichen Aeußerungen vor. Auf deutſchnationaler Seite ſcheint man ſich in den letzten Tagen mit einer Sammelkandi⸗ datur Frick vertrant gemacht zu haben. Wie die„D. A..“ aber von gut unterrichteter natio⸗ nalſozialiſtiſcher Seite erfahren haben will, iſt, ſo⸗ lange der gegenwärtige Kanzler im Amt bleibt, an eine eigene nationalſo.ziliſtiſche Kan⸗ didatur gedacht, für die entgegen früheren Ab⸗ ſichten nun doch die Perſon des Parteiführers Hit⸗ ler im Vordergrund ſtehen ſoll. Das Hindernis, daß Hitler nicht deutſcher Reichsangehöriger iſt, ſoll nach der einen Verſton dadurch überwunden werden, daß man ihn zum außerordentlichen Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Braun⸗ ſchweig macht— die Beamteneigenſchaft ſchließt ja ohne weiteres die Staatsangehörigkeit in ſich— oder daß er als Vertreter Braunſchweigs in In Wahrheit fürchtet die ſogenannte nationale Oppoſition, die ſich über ihre Haltung noch immer nicht klar geworden iſt, in dem Kampf um die Präſidentſchaft ins Hintertreffen zu geraten. Be⸗ zeichnend iſt, daß die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ Deutſchnationale und Nationalſozialiſten beſchwört, ſich das Geſetz des Handelns nicht entwinden zu laſſen.„Wir halten es für dringend erforderlich, daß die Führer der Rechten, um das Zuſammen⸗ gehen der Mitte mit der Rechten herbei⸗ zuſammenfinden und von zuführen, ſich umgehend ſich aus die Initiative im Sinne der national allein möglichen Löſung der Präſidentſchaftsfrage er⸗ greifen.“ Die Nationalſozialiſten wollen ſich, wie es heißt, im Laufe der nächſten Woche entſchei⸗ den, ob ſie einen eigenen Kandidaten aufſtellen werden oder nicht. Wie verlautet, iſt man von der Kandidatur des Generals von Epp neuerdings wieder abgekommen. An erſter Stelle wird jetzt Herr Dr. Frick genannt. a Bei den Deutſchnationalen herrſcht, allen parteioffiziöſen Verſicherungen zum Troptz, keines⸗ wegs die Einigkeit, die man nach außen hin vor⸗ täuſchen möchte, Der Rücktritt des Landtagsabg. Graef, den man nach Kräften zu bagatelleſieren ſucht, iſt immerhin von einer gewiſſen ſymptomati⸗ ſchen Bedeutung, und daß die Gruppe um Herrn Oldenburg⸗Januſchau die Sabotagepolitik Hugenbergs gegen die Präſidentſchaft Hindenburgs durchaus nicht billigt, iſt ein offenes Geheimnis. Gegenkandidaten? den Reichsrat delegiert wird. Das könnte aller⸗ dings nur geſchehen, wenn der deutſchnationale Mi⸗ niſter Küchenthal zu dieſem Schritt ſeine Ein⸗ willigung gibt. Sollte Hitler ſich tatſächlich zu kandi⸗ dieren entſchließen, ſo würden die Nationalſozialiſten für den erſten Wahlgang Dir. Frick aufſtellen, um zu ſehen, auf welche Stimmenzahl ſie zu rechnen hätten. Erſt im zweiten Wahlgang, bei dem die relative Mehrheit entſcheidet, beabſichtigt man dann Hitler zu präſentieren. Die Kreiſe, die die Volkswahl Hindenburgs betreiben, rechnen indes da⸗ mit, daß der zweite Wahlgang überhaupt ausfällt, wenn Hindenburg die ihm angetragene Kandidatur annimmt. Bemühungen des Berliner O. Berliner Büros — Bexlin, 27. Jau. Drahtbericht unſeres Der Oberbürgermeiſter der Reichshauptſtadt, Dr. Sahm, iſt— wie wir erfahren ſeit mehreren Tagen um die Bildung eines überparteilichen Aus⸗ ſchuſſes führender Perſönlichkeiten aus allen Kreiſen des deutſchen Volkes bemüht, der die Wiederwahl des gegenwärtigen Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg in die Wege leiten ſoll. Es iſt dabei an Männer und Frauen gedacht, die in maßgebender Stellung mit großen Bepölkerungsſchichten in enger Fühlung ſtehen. Dr. Sahm wird die Einladungen an die in Ausſicht genommenen Perſönlichkeiten in kürzeſter Friſt hinausgehen laſſen, ſo daß der„Hin⸗ denburg⸗Ausſchuß“ ſchon Anfang nächſter Woche mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit treten dürfte. Offener Brief Adolf Hitlers an den Reichskanzler Meldung des Wolffbüros — München, 28. Jan Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht in ſeiner heutigen Ausgabe einen offenen Brief Adolf Hit⸗ lers an den Reichskanzler Dr. Brüning, in dem ſich der Führer der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei mit der Erwiderung des Reichskanzlers auf ſeine(Hitlers) Denkſchrift über die Frage der 8— Verlängerung der Amtszeit des Reichsprz⸗, ſidenten beſchäftigt. Hitler widerſpricht darin in einigen Punkten der Darſtellung des Reichskanzlers über die Verhand, lung in dieſen Tagen und behauptet, daß der Reichs, tag die Amtsdauer des Reichspräſidenten auf ſiehen Jahre, alſo auf die volle geſetzlich vorgeſchrieheng Amtsperiode verlängern ſolle. Darin ſehe er in⸗ haltlich wie tatſächlich eine Außerkraftſetzung der die Reichspräſidentenwahl betreffenden Beſtimmungen der Weimarer Verfaſſung. Das Volksrecht der per⸗ ünlichen und unmittelbaren Wahl des Reichspräſ⸗ denten, führt er weiter aus, könne ſeiner Auffaſſung nach nicht durch irgend eine qualifizierte Reichz, tagsmehrheit erſetzt werden. Der Grundgedanke der Weimarer Verfaſſung ſei geweſen, dem Reichstage den vom Volke gewählten Reichspräſidenten gegenüberzuſtellen. Es ſei klar, ſo meint der Führer der Nationalſozialiſten, wenn eine Reichstagsmehrheit das Recht nicht habe, die Amtsdauer des Herrn Reichspräſidenten zu verlän⸗ gern, dann müßte genau ſo nicht eine andere Mehr⸗ heit das Recht haben, dieſe abzukürzen. Die unaus⸗ bleibliche Folge einer derartigen parlamentariſchen Amtszeitverlängerung würde eine„in ihren Aus⸗ wirkungen unabſehbare“ Herabminderung des An⸗ ſehens und des Einfluſſes des Reichspräſidenten ſein. Nachdem Hitler nachmals„Beſeitigung des heutigen Syſtems“ als gegenwärtig„national⸗ politiſch wichtigſte Handlung“ bezeichnet, und den Parteien des Zentrums, der Sozialdemokratie und der Demokratie die Verantwortung für den Ver⸗ ſailler Vertrag und ſeine Folgen zuſchieben zu müſſen glaubt, ſchließt er ſeinen offenen Brief mit dem Vorbehalt des Rechts der Kritik an der gegen⸗ wärtigen Regierung. Verpflichtungen über den Tos hinaus Telegraphiſche Meldung — Paris, 28. Jan. Das Pariſer Handelsgericht hat geſtern ein Ur⸗ teil gefällt, das zeigt, daß auch eine Verpflichtung über den Tod hinaus gehen kann. Der Tatbeſtand war der folgende: Ein früherer Tenor der Pariſer Oper namens Delbos war Eigentümer einer Penſion, die er für 700 000 Franken einem gewiſſen Mohr ver⸗ kaufte. Es wurde abgewacht, daß derjenige der beiden verträgſchließenden Teile, der ſeine Verpflichtungen am Stichtage, dem 1. Oktober 1931, nicht ausführen würde, dem andern 100000 Franken Abſtand zu zahlen habe. Nun ſtarb der Käufer Mohr wenige Tage vor dem 1. Oktober. Der frühere Tenor ſor⸗ derte darauf von den Erben Mohrs die Zahlung der Abſtandsſumme von 100 000 Franken. Das Gericht ließ die Auffaſſung der Erben nicht gelten, daß die Verpflichtung oͤurch den Tod des Käufers er⸗ loſchen ſei, ſondern erkannte dem früheren Tenor die Abſtandsſumme zu, da die Erben durch Ueber⸗ nahme der Aktiva der Erbſchaft auch die Verpflichtung übernommen hätten, die Paſſiva der Erbſchaft zu tragen. —— Auffindung von Kriegsgefallenen bei Arras Paris, 28. Jan. Bei den Nachforſchungen nach den Leichen von Soldaten im ehemaligen Kampfgebiet ſind in der Zeit vom 28. Dezember bis 21. Januar in der Gegend von Arras 208 Leichen gefunden worden, und zwar 142 franzöſiſche Soldaten, von denen 4% und 66 deutſche Soldaten, von denen acht identift⸗ ziert werden konnten. Der Kommuniſtenaufſtaud in Salvador unterdrückt — Newyork, 27. Jan. Nach einer Meldung aus San Salvador hat die Militärjunta den kommu⸗ niſtiſchen Aufſtand unterdrückt. Die Regierungs⸗ truppen haben alle Dörfer und Städte nach einem furchtbaren Blutbad unter den Aufſtändiſchen wieder erobert. Kommuniſten, die man in Kaſernen auf⸗ ſpürte, wurden hingerichtet. Von den Familienwappen Von Walter Kilian, Freiburg i. Br. Der wiederer wachte Sinn für Fami⸗ ldenkunde und Familienforſchung hat auch das faſt untergegangene Intereſſe am Familien⸗ wappen wieder erweckt. Das tritt deutlich in Er⸗ ſcheinung in den zahlreichen Anfragen, die bei der vom Landesverein Badiſche Heimat, Frei⸗ burg i. Br., eingerichteten Sammelſtelle familienkundlicher Nachrichten im Generallandesarchip einlaufen. Dabei zeigt ſich aber auch, daß über Wappenkunde im allgemeinen And über Familienwappen im beſonderen ziemlich, herworrene Begriffe beſtehen. Das iſt kein Wunder; denn auch unter den zünftigen Heraldikern herrſchen über die ſogenannten Regeln der Wappenkunde recht verſchiedene Meinungen. Nun iſt das Wappen⸗ weſen, wie Philippi richtig ſagt,„weniger eine Er⸗ ſcheinung der Rechtsgeſchichte als der Kultur⸗ geſchichte, nicht Gegenſtand des Rechtes, ſondern vor⸗ wiegend der Mode“. So wenig wie für dieſe, kann man daher für das Wappenweſen feſte und ſtarre Regeln aufſtellen. a 5 Herr Schmidt wünſcht zu hören, wie das Wappen ſeiner Familie ausſieht. Wappen„Schmidt“ findet man in den zahlreichen Wappenbüchern ohne Mühe hundert verſchiedene. Das zeigt ſchon, daß zu einem beſtimmten Namen keineswegs ein beſtimmtes Wappen gehört. Es kann leicht ſein, daß keines der 100 oder 200 auffindbaren das Wappen der anfragen⸗ den Familie Schmidt iſt. Dieſe hat vielleicht nie eines geführt. Wenn ich irgendwo ein auf meinen Namen gehendes Wappen finde, ſo kann ich es erſt und nur dann als mein Wappen anſprechen, wenn ich den verwandtſchaftlichen Zuſammenhang mit der Perſönlichkeit, die jenes Wappen geführt hat oder der es verliehen wurde, nachweiſen kann. ihm nicht zukommendes Wappen führt— dazu kön⸗ nen auch Wappen auf zufällig gleichen Namen ge⸗ hören— kann ſich auch zivilrechtlichen Unannehm⸗ lichkeiten ausſetzen. 3 Die vielfach vertretene Meinung, daß fſede Familleein Wappen habe oder einmal geführt habe, iſt irrig. Im allgemeinen werden bürger⸗ Familien dies nur dann getan haben, wenn ſie Wer ein Zeit der Annahme in ſreiem Stande be. Hofpfalzgrafen erhielten die funden haben; denn die Wappenfähigkeit ſteht in engſtem Zuſammenhang mit der Waffenfähigkeit. Dies beſaßen aber nach alter deutſchrechtlicher Auf⸗ faſſung nur die Freien. Falſch iſt auch die häufig gehörte Anſicht, daß bürgerliche Familien überhaupt kein Wappen führen dürften, oder doch nur, wenn es ihnen vom Kaiſer, einem Fürſten oder einem ſoge⸗ nannten Hoſpfalzgrafen ausdrücklich verliehen ſei. Schon um 1300 führten bürgerliche Geſchlechter Wap⸗ pen, ebenſo eigenmächtig und daher ebenſo berechtigt oder unberechtigt wie der hohe Adel ſeit etwa 1150 oder der niedere Adel ſeit rund 1200. Erſt 1350 erſcheinen die erſten Wappenbriefe und 1450 das erſte verein⸗ zelte Wappenverbot. Beide werden um 1550 und ſpäter zahlreich, die Verbote ohne ſich durchzuſetzen. Wappenbriefe und Wappenverbote verdanken ihre Entſtehung weniger dem Gedanken, eine Wappen⸗ führung durch Unberechtigte auszuſchließen, als viel⸗ mehr dem Wunſche, durch die für Wappenverleihung eingehenden oft recht erheblichen Gebühren die ewig notleidende Staatskaſſe zu füllen. Wenn man die zahlloſen Verleihungen durchgeht, gewinnt man unbedingt den Eindruck, daß jeder, der in der Lage und bereit war, eine gewiſſe Summe für dieſe „Verſchönerung“ auszugeben, einen Wappenbrief er⸗ hielt, daß alſo dahinter keinerlei„Verdienſte“ ſteckten, ſondern dieſe Einrichtung lediglich der Eitelkeit der Nachſuchenden einerſeits und der Aufbeſſerung der Staatsfinanzen andererſeits diente. Selbſtperſtänd⸗ lich wurden im Wappenbrief meiſt doch tatſächliche oder angebliche Verdienſte als Begründung genannt; hatte der Bewerber ſelbſt keine, ſo wurden noch zwet⸗ felhaftere von Ahnen und Urahnen ausgegraben. So geben ſolche Wappenbriefe immerhin oft wertvollſte familiengeſchichtliche Daten durch mehrere Genera⸗ tionen hindurch. Es war vorhin von den„Hofpfalzgrafen“ die Rede. Das waren, ſoweit es ſich um das„kleine eomitiv“ handelte, nicht Grafen im gewöhnlichen Sinne, ſofern oft ſelbſt durchaus bürgerliche Perſön⸗ lichkeiten, denen dieſes Amt, um ein ſolches handelt es ſich dabei nur, keineswegs um eine Nobilitierung, wie oft fälſchlich gemeint wird, verliehen war, meiſt wohl als Anerkennung für Verdienſte oder als Erſatz für der kaiſerlichen Kaſſe geliehene Gelder oder ein⸗ ſach gegen Bezahlung einer gewiſſen Summe. Die Befugnis, N ei beſtimmte Zahl bürgerlicher Wappenbriefe zu ver⸗ leihen, die ſie ſich ihrerſeits natürlich wieder recht gut bezahlen ließen. Hofpfalzgraf war alſo ein ein⸗ trägliches Geſchäft. „Wappenbriefe“ kamen im 16. Jahrhundert in „große Mode“. Es galt für feiner, ein„verbrieftes“ Wappen zu haben, und der Staat zog aus der Groß⸗ mannsſucht Vorteile und förderte daher dieſe Mode gern. In zahlloſen Geſuchen um Verleihung eines Wappenbriefes ſteht ausdrücklich, daß die Familie das erbetene Wappen ſeit„unvordenklichen“ Zeiten führe — alſo ohne Verleihung. Hätte man dies für ver⸗ boten gehalten, ſo hätte man es in der Eingabe an den Landesherrn ſicher nicht beſonders betont; daraus allein ergibt ſich ſchon, daß man die Wappenführung als allgemein erlaubt anſah, und tatſächlich finden wir ja auch, wenn wir durch alte Städtchen wandern, ſte auch faſt an jedem Bürgerhaus. Es wäre ſehr erwünſcht, wenn dieſe Kennzeichen der Familien⸗ gemeinſchaft wieder mehr in Brauch kämen. Wer ſein Wappen nicht kennt, der ſuche erſt ein⸗ mal in älteren Briefen, Jamilienur⸗ kunden, ob ſich nicht bei der Namensunterſchrift eines ſeiner Vorfahren das Wappen beigeſetzt fin⸗ det, oder er forſche in guten Wappenbüchern, ob er dort nicht unter den auf ſeinem Namen gehenden Wappen eines finde, das einer ſeiner Vorfahren geführt hat, oder er wende ſich an ein Archiv oder einen eruſt zu nehmenden Heraldiker, keinesfalls aber an ſogenannte Wappenfabrikaanten, die ſkru⸗ pellos irgend ein Wappen aus einer Sammlung ab⸗ klatſchen, ohne jede Nachprüfung, ob der Auftrag⸗ geber mit dem Träger jenes Wappens in biologi⸗ ſchem Zuſammenhang ſteht, eine alte Jahreszahl da⸗ zu ſetzen, dann eine Geſchichte von ehemaligem vor⸗ gehmen Beſitz, abgelegtem Adel beifügen, dazu eine ſinnloſe Erklärung: der Löwe bedeutet den Mut, der Stern das Glück, das Herz die Treue und ähn⸗ lich— und dann dieſe zuſammengelogene Kompoſi⸗ tion für teueres Geld Leichtgläubigen als„ihr Wap⸗ pen“ aufhängen. Dies leider oft geübte Verfahren iſt nichts anderes als Betrug und iſt ſtrafbar. Wer ein Wappen haben will und keines findet, das in ſeinem Geſchlecht früher tatſächlich einmal geführt wurde, der erſinne ſich ein neues. Jedes Wappen iſt einmal erſonnen worden, warum ſollt Sammelſtelle erteilt gern Rat in ſolchen Fragen. Ihr nicht ſelbſt Kürer Eures Wappens ſein. Unſere Konzert und Theater in Heidelberg. Die Hoſſ⸗ nungen, die man von der Errichtung des Evang. Kirchenmuſikaliſchen Inſtituts für die Belebung des eigenen Muſiklebens gehegt hat, ſcheinen in Erfül⸗ lung zu gehen. Wolfgang Fortner hat die Lei⸗ tung eines aus Hörern des Inſtituts zuſammen⸗ geſtellten Kammerorcheſters übernommen, das von bekannten Muſikern aus der Stadt(Annelieſe Mündler⸗Schlatter, Walter Mönchmeher, Adolf Müller, Erich von Baeyer) ergänzt wird. Herbert Haag, Dozent am Inſtitut, ſitzt an der Orgel. Fortner hat ſeine erſte Abendemuſik in der Peterskirche mit Georg Friedrich Händel beſtrit⸗ ten. Das kann durch die Art der Exekution als Bekenntnis zu lebendigem Muſizieren aufgefaßt werden. Straffe Streicherdiſziplin, rhythmiſche Prägnanz weiſen auf den zielbewußten Pädagogen hin. Haag zeigt ſich nicht nur als ſicherer und diskreter Begleiter, ſondern auch als Soliſt von Ge⸗ ſchmack und Stilzefühl. Mit warmer, äußerſt ſym⸗ pathiſcher Stimme, reiner Intonation und verſtäud⸗ nisvollem Vortrag ſang Roſe Walter Berlin drei Arien.— Im Theater gab es wieder ein Schau⸗ ſpiel aus der Kriegszeit. Zu Sheriffs„Anderer Seite“ hat Maxim Zieſe ein Stück von der franzbö⸗ ſiſchen Seite geſchrieben, zu dem weder nach Inhalt noch nach Form irgend eine Veranlaſſung beſtanden hätte. Es heißt:„Der Tag“. Gemeint iſt der 16. April 1917, der Beginn von General Nivelles opferreicher, aber vergeblicher Frühjahrsoffenſtve, der den Mann mit dem ſtarken Glauben an ſein Frankreich zu Fall brachte und an ſeine Stelle den Mann ſetzte, der den Sieg nur in Verbindung mit Amerika kommen ſah. Geſchichte wird mit Legende, Realiſtik mit Symbolik verbunden. Man intrigierende Ziviliſten, tapfere, desintereſſierte und meuteriſche Militärs, es wird banal und ſchwulſtig geredet und wieder geredet. Winds hat die Sache inſzeniert, aber die Gelegenheit, den Rotſtift walten 4 zu laſſen, nicht oder zu wenig ausgenützt. Trotzdem darf die Aufführung als ſolche einen ſtarken Achtungserfolg buchen. Im Mittelpunkt ſteht die kräftig gezeichnete Geſtalt Nivelles durch Kloch, glaubhaft vor allem in der Zurückhaltung auch in der Erregung. Eine ſchier unmögliche Generals“ figur iſt der krächzende, mit merkwürdiger Gangart begabte Micheler von Bohne. Aus der Reih 5 um dieſe beiden Gegenſpieler herumgruppiert Soldaten und Ziviliſten ragen Franzen al Herr X und Makrich als Deputierter hervor. * ſung eichs⸗ ig ſei hlten klar, wenn „ die rlän⸗ ſehr⸗ laus⸗ 0 hen Aus An⸗ ſein. des onal⸗ den und Ver⸗ zu mit egen⸗ Ah. Ur⸗ tung ſtand per üſion, ver⸗ eiden ingen ihren and enige ſor⸗ g der ericht 5 die er⸗ enor eber⸗ tung t zu ras nach ebiet ar in rden, n 44, Utift⸗ Aus imu⸗ ngs⸗ inem ieder auf⸗ Hoſſ⸗ gang, des rfül⸗ Lei⸗ men⸗ von lieſe Ldolf bert gel. der ſtrit⸗ als faßt tiſche ogen und Ge⸗ ſym⸗ änd⸗ lin hau⸗ erer nzö⸗ halt den der elles ſive, ſein 5 Donnerstag, 28. Januar 1932 Nummer 45 — 3. Seite/ Statiſtiſches aus der Evangeliſchen Landeskirche Am 1. Januar beſtanden in der Evang. Landes⸗ kirche Badens 476 Pfarreien(neben 22 Stellen für landeskirchliche Pfarrer ohne Gemeindeamt). Davon waren 437 Pfarreien beſetzt, 14 nachbarlich oder durch Pfarrer im Ruheſtand verſehen und W ver⸗ waltet; 3 Stellen für landeskirchliche Pfarrer waren unbeſetzt.— Erledigt wurden im Laufe des Jahres 1931: 43 Pfarreien, und zwar durch Verſetzung oder andere Verwendung des Inhabers 26, durch Zur⸗ ruheſetzung 10, durch Entlaſſung 2, durch Tod 2 und durch Verzicht 3, ferner 1 Stelle für Pfarrer der Landeskirche. Beſetzt wurden 49 Pfarreien, und zwar durch Gemeindewahl 25, durch Ernennung durch die Kirchenregierung nach§ 65 KV g, nach 8 66 4 und nach 8 68, 1. Durch den Patron wurden 10 Pfarreien beſetzt. Ferner wurde 1 Stelle für Pfarrer der Landeskirche neu beſetzt. Zu der Zahl von 437 Pfarrern kommen 19 Pfar⸗ rer der Landeskirche, 9 Pfarrer, die für den Dienſt in Vereinen und Anſtalten, insbeſondere der Inne⸗ ren Miſſion, beurlaubt ſind, 4 aus den Geiſtlichen der Landeskirche hervorgegangene Pfarrer an Staatsanſtalten und 25 ebenſolche Religionslehrer (ſtaatliche Profeſſoren). Unſtändige Geiſtliche waren am 1. Jan. 1932 136 vorhanden, davon 128 im Dienſt der Landeskirche, 3 als unſtändige Religionslehrer an Höheren Lehranſtalten und 5 nicht im Dienſt der Landeskirche verwendet. Die Geſamtzahl der Pfar⸗ rer und unſtändigen Geiſtlichen beträgt demnach 630. Hinzu kommen noch 7 Pfarrkandidatinnen, von denen 3 als Pfarrgehilfinnen, 2 als unſtändige Re⸗ ligionslehrerinnen, 1 als Gemeindehelferin und 1 noch nicht verwendet ſind. Im Jahre 1931 ſind aus den beiden Hauptprüfungen 41 Geiſtliche zugegan⸗ gen, Dazu fanden 3 ſonſtige Aufnahmen und Wie⸗ deraufnahmen ſtatt. Der Geſamtzugang betrug 44 gegenüber 21 im Vorjahre. Geſtorben ſind 2 Pfarrer im Dienſt und 5 Pfarrer im Ruheſtand. In den Ruheſtand verſetzt wurden 11 Pfarrer, entlaſſen bezw. auf Anſuchen entlaſſen 9 Geiſtliche. Zum Kir⸗ chenrat ernannt wurde 1 Geiſtlicher. Nicht ausſteigen, bevor der Wagen hält! Eine Mahnung, die ſo eindringlich von allen Eiſenbahn⸗ und Straßenbahntüren jedem Fahrgaſt gor Augen gehalten wird, ſollte eigentlich ihre Wir⸗ kung nicht mehr verfehlen. Geſtern früh verun⸗ glückte im Schwetzinger Bahnhof ein Mann, der auf den fahrenden Zug aufſpringen wollte und geſtern abend ereignete ſich hier in der Schwetzingerſtraße ein ähnlicher Unfall. Vor der früheren Poſthalterei Reichert ſprang der 63 Jahre alte Diplomingenieur Jakob Baum aus Sandhofen von einem Motor⸗ wagen der Linie 7 ab, wurde vom Anhängewagen erfaßt und etwa 15 Meter weit geſchleift. Man brachte den Straßenbahnzug zum Halten und zog den Verletzten unter dem Anhänger hervor. Im Städt. Krankenhaus wurden Hautabſchürfungen, Quetſchungen und eine Auskugelung des Fußes feſtgeſtellt. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Mann ſprang ab, während der Zug in voller Fahrt war, weil er bemerkt hatte, daß er die falſche Linie er⸗ wiſcht hatte.* * * Die Milchpreisüberwachung in Baden. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mit⸗ geteilt: Der Reichskommiſſar für Preisüber⸗ wachung hat ſeine Befugniſſe zur Ueberwachung des Milchpreiſes den oberſten Landesbehörden über⸗ tragen. Der Miniſter des Innern hat ſeinerſeits das Badiſche Statiſtiſche Landesamt mit der Durchführung dieſer Maßnahme beauftragt. * Um die Beſetzung des erzbiſchöflichen Stuhles. Von zuſtändiger Seite in Freiburg wird zu den von Zeit zu Zeit in der Oeffentlichkeit immer wieder auftauchenden Kombinationen über die Nachfolge auf dem Erzbiſchöflichen Stuhl in Freiburg nach⸗ drücklichſt erklärt, daß alle derartigen Meldungen vollkommen frei erfunden ſind und erkennen laſſen, daß ihre Verfaſſer mit den kirchenrechtlichen Be⸗ ſtimmungen nicht vertraut ſind. Davon, daß die Entſcheidung in den nächſten Tagen fallen werde, könne nicht im entfernteſten die Rede ſein. * Kinderwagen auf Gehwegen. Die Polizeidirek⸗ tion weiſt darauf hin, daß auch Perſonen mit Kinderwagen auf den Gehwegen die rechte Straßen⸗ ſeite einzuhalten haben und daß es nicht nur ver⸗ kehrsſtörend, ſondern auch unſtatthaft ist, zu Zweien nebeneinander zu fahren. Da ſich die Beſchwerden von Gehwegbenutzern über dieſe Rückſichtsloſigkeiten in der letzten Zeit wieder häufen, wird die Polizei ein beſonderes Augenmerk auf die Einhaltung dieſer Verkehrsbeſtimmungen richten. Um die Hausangeſtellten vor Strafe zu ſchützen, wird den Arbeitgebern empfohlen, dieſe auf die Ver⸗ kehrsordnung beſonders aufmerkſam zu machen. * 150200 000% Brandſchaden. Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt der Schaden, der bei dem Brand in der Oelfabrik verurſacht wurde, bei weitem größer, als anfänglich angenommen wurde, da die Appara⸗ turen der Extraktions⸗Abteilung ſtark gelitten haben. Man ſchätzt den Schaden jetzt auf 150— 200.000 l. * 75. Geburtstag. Am heutigen Tage vollendet Herr Adolf Bartſch, Inhaber der Lithographiſchen Kunſtanſtalt, Buch⸗ und Steindruckerei Ad. Bartſch in Mannheim, K 3, 28, ſein 75. Lebensjahr. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Gürten der Stadtrandſiedler Von Gartenarchitekt Hans Math. Schneeberger⸗-Mannheim Es iſt erfreulich, die Tatſache verzeichnen zu können, daß der Bau der Wohnhäuſer bei den ein⸗ zelnen Siedlergruppen, durch das Wetter begünſtigt, ichnell fortſchreitet. An allen Stellen gab es bereits Richtfeſte und manches Häuschen iſt ſchon unter Dach und Fach. Zu erwarten iſt deshalb, daß die gröbſten Arbeiten des Hausbaues bis zum Beginn der Gartenarbeiten erledigt ſein werden. Vorausſicht⸗ lich werden alſo die Siedler noch rechtzeitig mit den erſten Ausſaaten ihre bodenbauliche Tätigkeit auf⸗ nehmen können. Da die meiſten von ihnen mit dieſen Arbeiten nicht vertraut ſind, werden jetzt in den Abendſtunden durch das Arbeitsamt gärtneriſche Umſchulungskurſe durchgeführt. Jede Gruppe bildet eine Arbeits⸗ gemeinſchaft, die neben den eigentlichen Siedlern auch deren Frauen und erwachſene Kinder miterfaßt. Die Grundlage für die zu erörternden praktiſchen Erforderniſſe des zukünftigen Gartens bilden die Fragen:„Was iſt mit den 15 Ar anzufangen?“ und „Was kann bei der Gartenarbeit falſch gemacht wer⸗ den?“ Alle zu beſprechenden Fragen werden alſo von ihrer negativen Seite aus behandelt, da es ſo für die Siedler am eheſten möglich iſt, ſich in kurzer Zeit das für die Anforderungen ihres Gartens not⸗ wendige grundlegende Wiſſen anzueignen. Wichtig iſt an dieſer Stelle feſtzuſtellen, daß die Gärten für die Siedlungen und deren weitere Entwicklung die Hauptſache ſind. Erſt in zweiter Linie folgt die Bedeutung des Hauſes. Es ſoll dem Siedler auf ſeiner Scholle nur eine zweckmäßige Wohnmöglichkeit bieten und ihm dadurch die Auf⸗ gabe, ſich hier eine ſeine Lebensführung verbeſſernde zuſätzliche Bodennahrung ſelbſt zu produzieren, er⸗ leichtern. Die Gärten werden darum ausſchließlich Nutz⸗ gärten ſein. Einjährige Gemüſekulturen werden darin vor⸗ herrſchen. Obſtbäume zu pflanzen wird nur in ge⸗ ringem Umfange möglich ſein, da hierfür kaum Mittel vorhanden ſind. Auch iſt durch die vorliegende Flachgründigkeit der Böden meiſt nur eine Anpflan⸗ zung von niederen Formen oder Steinobſt möglich. Der Anbau einzelner Kulturen für Erwerbszwecke wird den Siedlern faſt in allen Fällen unmöglich ſein. In erſter Linie handelt es ſich ja um die Produk⸗ tion einer ausreichenden Rohbodennahrung für den Eigenbedarf. Eine wirklich ſpürbare Konkurrenz für den Erwerbsgartenbau wird ſich darum aus der Nebenerwerbsſiedlung niemals ergeben. Die über⸗ ſchlägliche Kalkulation für den auf einer Parzelle während einer Vegetationsperiode zu erzielenden Ertragswert ergibt unter zu Grundelegung von Kleinhandelspreiſen für ein Ar etwa 30/ und ins⸗ geſamt für die auf jeder Stelle nach Abzug von Haus⸗, Hof⸗ und Wirtſchaftsflächen verbleibenden 13 Ar den Betrag von etwa 400 l. Die Gliederung der Gärten nehmen grundſätzlich die Siedler ſelbſt vor. Um jedem Einzelnen, gerade wie bei dem Hausbau, auch in ſeinem Garten das Gefühl der Selbſtändigkeit zu geben, wurde von der Aufſtellung eines Generalplanes zur ſchematiſchen Durchführung abgeſehen. Um nun aber doch bei der groben Gartenplanung ſchwer zu korrigierende praktiſche Fehler auszuſchließen, wurden in den erſten Kursabenden die wichtigſten Faktoren des Gartengrundriſſes beſprochen. Es iſt aus dieſem Grunde anzunehmen, daß die Anlage der Gärten ſpäterhin trotzdem einer nicht allzu kurzſichtigen Kritik ſtandhalten werden. Die auch weiterhin von Fall zu Fall beabſichtigte fachliche Beratung der Siedler wird ohnedies dazu beitragen, daß in den Gärten erfolghemmende Fehler vermieden werden. Im Hinblick auf die Wirtſchaftlichkeit der Siedlungen erſcheint es weiterhin erſtrebenswert, daß die Durch⸗ bildung der Gärten ſo gefördert wird, daß die Sied⸗ ler ſchon in dieſem Jahr einen beſcheidenen Ertrag daraus gewinnen können. g Im Ganzen geſehen gibt die vorſtehende Ueber⸗ ſicht berechtigten Anlaß zur zuverſichtlichen Erwar⸗ tung, daß gerade aus den Gärten für das hier be⸗ gonnene Siedlungswerk ſichere Garantien für ſeine weitere Entwicklung und Beſtändigkeit erwachſen werden. Der Schwarzwald im Kältenebel Verſtärkter Froſt— Zwei Nebelzonen— Rauhreifbildungen— Weiter ſteigender Luftdruck- Noch immer kein Schneefall Die Hoffnungen auf endlichen Neuſchnee ſind im Schwarzwald noch immer nicht der Verwirklichung näher gerückt. Im Gegenteil hat die Konſtanz der Hochdruckwetterlage eher zugenommen. Das ganze europäiſche Wetter wird von dem großen und ſehr intenſiven Hochdruck, der ſeinen Mittelpunkt über Britannien hat, beſtimmt, ſo daß die atlantiſchen Störungen, mit deren Einwirkung man immer wegen der erwünſchten Schneefälle rechnen möchte, ohne ſichtlichen Einfluß hoch im Norden ihren Weg nehmen und an der Kaltluftmaſſe des Hochs entlang⸗ gleiten und abgeleitet werden. Als einziger Einfluß dieſer fernen Zyklone muß die Bildung einer gehörigen Hochnebeldecke be⸗ trachtet werden, die nun nicht allein die Tieflagen wie kürzlich ſchon einmal eingehüllt, ſondern auch das ſonnige Wetter im Schwarzwald abgelöſt hat. Auch die Gebirgszüge liegen in dieſer Hochnebel⸗ ſchicht, in die leichte Oſtwinde dann und wann ein⸗ mal eine leichte Lockerung bringen. Die größere Feuchtigkeit der Luft hat in Verbindung mit dem Froſt nun wenigſtens durch ſchöne Rauhreifbildun⸗ gen eine Winterlandſchaft herbeigeführt, die aber keine ſportliche Betätigung bedeutet. Zwiſchen den Nebelzonen liegt ein mittlerer Gebirgsteil, der über dem Tiefennebel und unter dem Gipfelnebel ſich ausdehnt, wo das Wetter zwar bedeckt aber doch etwas heller iſt.. Der Luftdruck iſt noch immer im Steigen und ſteht auf den Gradeinteilungen von„Sehr ſchön“. Das wäre an ſich ſehr erfreulich, wenn nur die richtige Schneelage, die jahreszeitlich dazu gehört, auch vorhanden wäre. Aber damit iſt es eben leider, nicht nur im Schwarzwald, ſondern auch in großen Teilem anderer deutſchen und alpinen Gebiete, nicht weit her. Der Feldberg hat ſo rund ſeinen Viertel⸗ meter Schnee, der durch Kälte und Wärme allmäh⸗ lich zum glänzenden Harſcht geworden iſt, dem man ſich nicht mit dem Frohgemut anvertrauen mag, den man dem Pulverſchnee gegenüber aufbringt. Im übrigen ragt der Feldberggipfel mit ſeinen nachbar⸗ lichen Hochlagen über 1200 Meter aus dem Hoch⸗ nebel heraus. Ebenſo hatte die Baar in den Sei⸗ tenteilen, die etwas höher liegen, heiteres Wetter, Villingen z. B. Nebel, Bad Dürrheim dagegen wol⸗ kenfrei. Auch einzelne Stationen im Gebirgsinnern mit mittlerer Höhe waren ſowohl im Nord⸗ wie im Mittel⸗ und Südſchwarzwald heiter. Da die Fröſte in dieſen Mittellagen recht erheblich geworden ſind und fünf bis acht Grad aufweiſen, iſt wenigſtens die Herr Georg Maier Lindenhof. Benützung der Eisbahnen, die ſehr gut ſind, ge⸗ ſichert, ſodaß ſich hierdurch ein kleiner ſportlicher Ausgleich ergibt, während der wirtſchaftliche inſolge der Schneearmut leider in jeder Hinſicht fehlt, ſo daß der Schaden in dieſer Richtung erheblich geworden iſt. 88 Sonne und Froſt Die Sonne beſann ſich geſtern auf ihre Pflicht und zerteilte die Hochnebeldecke. In kürzeſter Friſt waren die letzten Nebelfetzen zur Auflöſung gebracht, ſo daß bereits gegen Mittag ein wolkenloſer, tief⸗ blauer Himmel zur Erde herabgrüßte. Nun ſind wir endlich in den Genuß des ſchönen Wetters gekommen, das wir auf Grund des Barometerſtandes ſchon etliche Tage hätten haben müſſen. Die nächtliche Aus⸗ ſtrahlung wirkte ſich natürlich auf die Lufttemperatur aus, die erheblich zurückging. Wurden doch heute früh minus drei Grad feſtgeſtellt. Heute früh bildete ſich erneut Nebel, der ſo tief lag, daß er bald wieder ſich verflüchtete. Kurz vor 7 Uhr ſtrahlten. noch die Sterne vom Himmel, der die ganze Nacht über wolkenlos war. Wenige Minuten ſpäter war der Nebel da, der erfreulicherweiſe nur für kurze Zeit den Straßenverkehr behinderte. * Beſtattung. Zahlreiche Leidtragende begleiteten geſtern nachmittag den im Alter von 39 Jahren ver⸗ ſtorbenen Oberbuchhalter der Firma Werner u. Nicola, Haus Greiff, auf ſeinem letzten Gang. Stadtpfarrer Mosmann von der Pfarrei St. Joſeph ſpendete den kirchlichen Segen. Am Grabe widmete Geſchäftsführer Eugen Werner dem Ent⸗ ſchlafenen, der über zwanzig Jahre im Dtienſte der Firma ſtand, einen ehrenden Nachruf. Worte des Abſchieds ſprachen für die Angeſtellten Prokurtſt Höhl, für die Arbeiterſchaft Herr Aſſion und für die Meiſter Herr Karl. Im Auftrage des Brief⸗ taubenvereins„Vorwärts“ Mannheim⸗Lindenhof legte Herr Geiſt einen Kranz nieder, desgleichen Herr Ritzinger für die Vereinigung Mannheimer Reiſevereine, Herr Keßler für die Reiſevereinigung Feudenheim, Herr Strößner für die Reiſever⸗ einigung in Heidelberg und Geſchäftsführer Heitz⸗ mann für den Bund der Reiſevereinigungen von Mannheim und Umgebung, deſſen 1. Geſchäftsführer der Verſtorbene war. Das Beileid des G. d. A. brachte zum Ausdruck. Ueber dem Grab ſenkte ſich die Fahne des Männergefangvereins * Die ſchönſte Engländerin Miß Gwen Stallard wurde zur engliſchen Schönheitskönigin gewählt und mit dem Titel„Miß Britannia 1 ausgezeichnet. Als Vertreterin Englands wird Miß Stallard an dem großen europäiſchen Schönheitswettbewerb in Paris teilnehmen. Bekämpfung des Krebſes Dank dem Opferwillen der badiſchen Bevölkerung war es dem Badiſchen Landesverband zur Bekämp⸗ aus dem Sammlungs⸗ fung des Krebſes möglich, i erträgnis der im November 1930 durchgeführten „Radiumſpende“ die zur Behandlung der Krebskranken zunächſt dringend nötige Radium⸗ menge(720 mgr) zu beſchaffen und den drei Krankenanſtalten: Univerſitäts⸗ Frauenklinik in Freiburg, Samariterhaus in Heidelberg und Städt. Krankenhaus in Karlsruhe zu je 240 mgr zu über⸗ geben. Es ſchweben nun noch Verhandlungen, um auch die Behandlung mit dieſer aus öffentlichen Mitteln beſchafften koſtbaren Subſtanz für die in Betracht kommenden Kranken(Mitglieder der Krankenkaſſen, Fürſorgeträger uſw.) möglichſt zu verbilligen. In welchem Maße die Ausgaben für praktiſche Fürſorge(Krankenhausbehandlung, Beſtrahlung, Ernährungsbeihilfen, Aſylierung uſw.) angewachſen ſind, geht aus der ſtändig ſteigenden Antragsziffer hervor; ſie betrug im Jahre 1931 334 gegenüber 285 im Vorfahre. Da die Beitragseinnahmen infolge der Zeitverhältniſſe ſtark zurückgegangen ſind und zur Beſtreitung dieſer Ausgaben nicht mehr aus⸗ reichen, hat der Arbeitsausſchuß in ſeiner Sitzung am 5. Januar 1932 beſchloſſen, einen Teil des Er⸗ gebniſſes der im Jahre 1932 durchzuführenden Sammlung für praktiſche Fürſorgezwecke zu verwenden. * * Freigabe des Unterrichts an Faſtnacht. Der Mi⸗ niſter des Kultus und Unterrichts erließ an die Auf⸗ ſichtsſtellen und Leiter der dem Staat unterſtellten Schulen einen Runderlaß wegen der Unterrichts⸗ regelung am Faſtnachts dienstag. Danach bleibt die Unterrichtsfreigabe wiederum auf den Nachmittag dieſes Tages beſchränkt. Wo ſich hiſtoriſche Gebräuche im Sinne der Bekanntmachung des Innenminiſters(Zulaſſung althergebrachter, hiſtoriſcher Koſtüme) an einem anderen Tage(Don⸗ nerstag vor Faſtnacht bis Faſtnachtsmontag) abſpie⸗ len, kann der freie Nachmittag auf dieſen Tag ver⸗ legt werden. Wegen einheitlicher Regelung der Un⸗ terrichtsfreigabe ſollen ſich die Schulbehörden der ein⸗ zelnen Orte gegenſeitig ins Benehmen ſetzen. Für Aſchermittwoch kann der Schulbeginn gemäß den kirchlichen Bedürfniſſen auf 10 Uhr feſtgeſetzt werden. * Entwendung eines Mercedes⸗Benz⸗Wagens vereitelt. Geſtern abend wurde von zwei Unbe⸗ kannten ein vor dem Arkadenhof ſtehender neuer Mercedes⸗Benz⸗ Wagen entwendet. Die Diebe hatten das verſchloſſene Auto mit einem Nach⸗ ſchlüſſel geöffnet. Sie kamen aber nicht weit. Ein Kraftwagenführer, der den Diebſtahl beobachtet hatte, nahm die Verfolgung auf. Daraufhin ließen die Diebe den Wagen in der Werderſtraße ſtehen und flüchteten. Leider konnten ſie unerkannt ent⸗ kommen. Wir hörten Die Weltſtadt der Antike Eine„Phonomontage“ nannten Kurt Siemers und Haus Bodenſtedt das von Hamburg aufgeführte Hör⸗ ſpiel„Die Weltſtadt der Antike“. Ein Profeſſor, berauſcht von dem Geiſt der römiſchen Antike kommt nach ſeinem Tode in den Himmel und wird auf ſeinen Wunſch von Petrus in das antike Rom verſetzt. Ein Führer zeigt ihm alles, die Mietskaſernen und das Leben der Armen, Sie Börſe, wo fieberhaft Geſchäfte in modernem Stil betrieben werden, die Banken, die Paläſte der Reichen, den lärmen⸗ den Straßenverkehr, der von einem antiken Schutzmann geregelt wird und manches Andere, woraus er mit wach⸗ ſendem Erſtaunen erkennt: Alles iſt ſchon einmal da⸗ geweſen. Auch in den Köpfen der alten Römer ſpukten ſchon die Ideen unſerer Zeit und in allen Epochen, die im Zeichen einer hohen Kultur ſtanden, verbarg die glänzende Außenſeite tieſſtes ſoziales Elend und Barbaxei. Die flotte Aufführung in hrer Buntheit vermochte zu feſſeln. Hor ſt Plate hatte nicht nur eine verbindende oder unter⸗ malende, ſondern ſtellenweiſe eine die Handlung fördernde Muſik zu dieſem Stück geſchrieben. KO NIGIN VON.-, 4 1 2. 4. Seite/ Nummer 45 Neue Mannheimer Zeit ung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1992 Flußbäder im Januar ſcheinen große Mode zu werden. Anders iſt es nicht 3u erklären, daß innerhalb weniger Tage bereits zwei Jünglinge den Verſuch gemacht haben, öffentlich ihren ſogenannten Mut und ihren abge⸗ härteten Körper zu beweiſen. Schwamm da, von einem Paddelboot begleitet, im Rhein ein ſolcher junger Mann, der den Ehrgeiz hatte, eine möglichſt große Strecke in dem gewiß nicht warmen Waſſer zurückzulegen. Für alle Fälle hatte er ſich ein Be⸗ gleitbobt mitgenommen. Außerdem ſchwamm er möglichſt nahe am Ufer. Das war gut ſo, denn als er ſeinen Rekordverſuch am Ludwigshafener Strand⸗ bad aufgeben mußte, konnte er ſofort an Land kriechen. Einen recht jämmerlichen Eindruck machte der kühne Held, denn er war aus begreiflichen Gründen rot und blau am ganzen Körper und zitterte, daß man alle Augenblicke befürchten mußte, er würde ſeine klap⸗ pernden Zähne verlieren. Mit rührenden Sorgfalt bekümmerten ſich ſeine Begleiter um ihn, hüllten ihn in wärmende Decken und gönnten ihm zunächſt eine kurze Raſt, die ihm aber nicht wieder zu ſeinen Kräften und zu der verlorenen Körperwärme ver⸗ helfen konnte, denn er mußte ſchließlich„abge⸗ ſchleppt“ werden. Sollte das naſſe Erperiment gut abgelaufen ſein— was kaum anzunehmen iſt— ſo dürfte ſicherlich der junge Mann von der Leiden⸗ ſchaft winterlicher Baderei geheilt ſein, denn er wird wohl kaum Luſt haben, ſich ein zweites Mal einer ſolchen Situation auszuſetzen. Am Neckar hätte ſich beinahe der gleiche Vorfall wiederholt. Der badefreudige Jüngling hatte ſich bereits ſeiner Kleider entledigt und war im Begriff, in den Neckar zu ſteigen. Drei am Ufer ſtehende Freunde warnten eindringlichſt und verſuchten alles mögliche, um den Tollkühnen von ſeinem Vorhaben abzubringen.„Ich ſchwimm iwwer de Necker unn wenn'r eich uff de Kopp ſchtellt“ meinte der Schwimmer, der aber bereits zu frieren anfing, ehe er unten am Waſſer war. Schließlich fügte er noch hinzu, daß er es ſatt habe, ſich einen„verfrorenen Pilwe“ nennen zu laſſen. Er werde beweiſen, daß er nicht verfroren ſei. Die Freunde ſtellten nun ihre Warnungsreden ein und harrten der kommenden Dinge. Inzwiſchen hatte der Jüngling ſeine Füße in das Waſſer ge⸗ bracht. Er zögerte, rückte wieder einige Zentimeter vor und ſtoppte dann ſeinen Vorſtoß in das kühle Element ab. Plötzlich hielt er Rückfrage bei ſeinen Freunden, ob man überhaupt ein Handtuch dabei habe, damit er ſich abtrocknen könne. Als das ver⸗ neimt wurde, kletterte er kurz entſchloſſen die Bö⸗ ſchung wieder herauf und erklärte:„Wenn ich mich nit abtrockne kann, dann peif ich uff die ganz Ba⸗ derei. Naß duh ich nit in mei Hemm ſchluppe, des könnt'r euch merke“. Sprachs und ſchlüpfte mit größter Beſchleunigung in ſeine ſtofflichen Hüllen. Mit Stolz verkündete er bei ſeinem Abzug, daß er wenigſtens ein Luftbad genommen habe, was wohl hinreichend ſeine Abhärtung dokumentieren würde. Hoffentlich ſehen weitere unternehmungsluſtige Badefreunde davon ab, in dem für ſolche Dinge un⸗ geeigneten Monat Januar Flußbäder zu nehmen, denn eine derartige Gewaltkur iſt wenig zuträglich für die Geſundheit. A * Die neuen Briefmarken ſind jetzt im Verkehr. Die verſchiedenen Kombinationen zur Zwölfer⸗ und Sechſer⸗Frankierung ſind nicht mehr notwendig. In dieſen Zeiten ſoll man auch ſolche kleine Erſpar⸗ niſſe nicht verachten. Auch die Briefmarkenſammler werden an der orangefarbenen Zwölfer und der blivgrünen Sechſer ihre Freude haben, da ſich die farbenfreudige Reihe der gegenwärtig kurſierenden deutſchen Marken erneut belebt. Ihren 70. Geburtstag feiert am morgigen Freitag Frau Karoline Günther Wwe. geb. Mack, Lortzingſtr. 18 wohnhaft. 1 * Doppeljubiläum. Am morgigen Freitag begeht Bäcker⸗ meiſter Eduard Haag mit ſeiner Gattin Sophie geb. Sigmund, Cannabichſtr. 11 wohnhaft, das Feſt der ſilbernen Hochzeit und des jährigen Geſchäftsjubtläums. Der Mutterſchutz berichtet Die Arbeit der privaten Fürſorgeſtellen und Vereine hat im letzten Jahr eine an ſich wenig erfreuliche Zunahme erfahren. Wenn auch die zur Verfügung ſtehenden Mittel den ſchlechten wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen entſprechend bei den in frühe⸗ ren Jahren immer zur Wohltätigkeft bereiten Mannheimer Bürgern leider geringer wurden, ſo iſt doch der Helfergeiſt gewachſen. Es liegt jetzt der Tätigkeitsbericht des Mannheimer Mutterſchutzes vor, jenes Vereins, der unter Leitung von Frau Eliſabeth Blauſtein ſich bemüht, die Lücken, die die amtliche Fürſorge laſſen muß, aus privater Ini⸗ tiative ſo gut als möglich auszufüllen. 2326 Perſonen haben 1931 die Sprechſtunde des Mannheimer Mutterſchutzes beſucht. Darunter ſind 554 werdende Mütter. Wegen Wochenfürſorge hatten ſich 244 Mütter erkundigt, in Vormundſchaftsſachen 81 Mütter. 37 Pflegeſtellen wurden angeboten. Wegen der Mutterſchule erhiel⸗ ten 58 Intereſſenten Auskunft. In über 600 Fällen wurde Beratung in den verſchiedenſten Angelegen⸗ heiten erteilt. Praktiſch unterſtützt wurden 140 werdende Müt⸗ ter mit Säuglingswäſche aus den Beſtänden des Mutterſchutzes. 73 Familien erhielten Bekleidungs⸗ gegenſtände, 15 Familien Hausrat. 252 Schützlinge des Mutterſchutzes kamen durch die Brockenverwer⸗ tungsſtelle zu Unterſtützungen. In 155 Fällen wur⸗ den Geld⸗ und Lebensmittel verteilt, in 84 Theater⸗ und Konzertkarten ausgegeben. Fünf Mütter konn⸗ ten eine Erholungskur von drei Wochen mitmachen. Einer Mutter wurde eine Barbeihilfe zur Erholung gewährt. Einen Ausſchnitt nach der ſozialen Seite hin bietet die vom Mutterſchutz aus Anlaß der Weihnachtsſpenden angefertigte Statiſtik. Die allerbedürftigſten der kinderreichen Familien und auch der ledigen Mütter erhalten, wie bekannt, zu Weihnachten ein Paket mit praktiſchen Gegen⸗ ſtänden. In dieſem Jahre waren es 279 Familien mit zuſammen 1262 Kindern und 113 ledige Mütter mit zuſammen 145 Kindern. Außerdem wurden Die Rechtslage bei der Erhöhung der Amſatzſteuer Die wirtſchaftlichen Spitzenverbände haben ein Merkblatt zuſammengeſtellt, dem zu entnehmen iſt: Die Steuerſätze von 2 bzw. 2% v. H. finden nur auf Umſätze Anwendung, bei denen die Leiſtung und die Vereinnahmung des Entgelts nach dem 31. De⸗ zember 1931 liegen. Dies gilt für die Zeit bis zum 30. Juni 1932. Geht ein Entgelt erſt nach dem 30. Juni ein, ſo iſt die Umſatzſteuer auch dann nach den höheren Umſatzſteuern zu berechnen, wenn die Lieferung oder ſonſtige Leiſtung vor dem 1. Januar 1932 ausgeführt iſt. Der 85 betrifft den zivilrechtlichen Anſpruch auf einen Zuſchlag zum Eutgelt. Es handelt ſich dabei um eine Ausnahme von dem grundſätzlichen Verbot der offenen Abwälzung gemäß 8 11 des Umſatzſteuer⸗ geſetzes. 5 6 Vorausſetzungen für den Zuſchlag ſind: a) Ver⸗ tragsſchluß vor dem 9. Dezember 1931(dem Datum der Verkündigung der Notverordnung vom 8. Dez. 1931); b) die Leiſtung aus einem ſolchen Vertrag un⸗ terliegt dem höheren Steuerſatz; e) eine abweichende Parteivereinbarung iſt nicht getroffen. Alle drei Vor⸗ ausſetzungen müſſen zuſammentreffen. Dann beſteht der Anſpruch zu Recht und kann nötigenfalls im Wege der Zivilklage durchgefochten werden. Entgegen der wiederholt vorgetragenen Auffaſſung der Spitzenver⸗ bände hat das Reichswirtſchaftsminiſterium entſchie⸗ den, daß die vorgeſchriebene Senkung für gebundene Preiſe voll zum Ausdruck kommen muß, d. h. der Lte⸗ ferer preisgebundener Waren außer der vorgeſchrie⸗ benen Senkung auch noch die Erhöhung der Umſatz⸗ ſteuer zu tragen hat. Das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium weiſt darauf hin, daß ſich die Erhöhung der Um⸗ 120 Kinder in Krankenhaus, Mütterheim und Ob⸗ dachloſenaſyl mit einer Spende bedacht. Betrachtet man dieſe Unterſtützten auf ihre Ein⸗ kommensverhältniſſe hin, ſo zeigt ſich folgendes Bild: 103 Familien ſtanden in laufender Unter⸗ ſtützung des Fürſorgeamtes. In 68 bezog der Haus⸗ haltungsvorſtand Arbeitsloſen⸗ oder Kriſenunter⸗ ſtützung. 38 Familien werden ergänzend unter⸗ ſtützt. Nur in einem ganz kleinen Prozentſatz (11 Fälle) verdiente der Haushaltungsvorſtand noch etwas, in 13 Fällen war er Kurzarbeiter. Die ledigen Mütter hatten ebenfalls ſehr ſchlechte Ein⸗ kommensverhältniſſe. In 43 Fällen ſind beide Kindeseltern erwerbslos, in 19 Fällen die Kindes⸗ mutter allein. In 27 Fällen iſt der Kindesvater erwerbslos. 23 Mütter ſtanden in laufender Unter⸗ ſtützung des Fürſorgeamtes. Die Wohnungsverhältniſſe halten dem Ein⸗ kommen die Waage. Die zur Statiſtik benützten 279 Familien ſetzten ſich aus 1517 Perſonen einſchließlich der 1262 Kinder zu⸗ ſammen. Von dieſen wohnten fünf Parteien mit zuſammen 33 Perſonen in einer ſelbſtgebauten Hütte, 34 Parteien mit zuſammen 177 Perſonen in einem Raum,(darunter ſieben Familien mit 6, vier Familien mit 7, eine Familie mit), 35 Par⸗ teien mit zuſammen 166 Perſonen bewohnten zwei Räume, darunter drei Familien mit 7 Perſonen, je eine Familie mit 8, 9 und 10 Perſonen. 80 Par⸗ teien mit zuſammen 364 Perſonen wohnen in einem Zimmer und Küche, davon ſteben Familien mit 7 Perſonen, zwei Familien mit. 8 Perſonen, je eine Familie mit 11 und 12 Perſonen. Erwähnenswert iſt, daß von den 113 ledigen Müttern der größte Teil die Kinder bei ſich hat. Nur 16 Kinder ſind in fremder Pflege untergebracht. Dieſe aufſchlußreiche Statiſtik über einen win⸗ zigen Teil der Notleidenden in Mannheim gibt ein lehrreiches Bild von der gegen die privaten Hilfs⸗ organiſationen brauſenden Welle des Elends, dem immer nur in einem ganz kleinen Ausmaße geſteuert werden kann. ſatzſteuer erſt allmählich in der Preisbildung aus⸗ wirke und die Notverordnung, ſoweit ſie die Preis⸗ ſenkung betreffe, nicht in laufende Verträge eingreife. Jilm⸗Rundſchau Gloria:„Leichtſinnige Jugend“ Es ſcheint, daß dieſer Film, deſſen Handlung in Amerika ſpielt und der mit deutſchen Darſtellern in deut⸗ ſcher Sprache in Frankreich gedreht wurde, die deutſche Faſſung eines Hollywood⸗Films ſein ſoll. Die leichtſinnige Jugend iſt in dieſem Falle eine junge Dame aus der amerikaniſchen Geſellſchaft, die das Leben ſehr leicht nimmt, die ſich keine Sorgen macht und die erſt zur Be⸗ ſinnung kommt, als ſie durch eine verbotene Autoraſerei den Tod eines Poliziſten verſchuldet hat. Der Staats⸗ anwalt, der die Anklage zu vertreten hat, iſt ausgerechnet ihr Freund und ſo bietet ſich Gelegenheit, den Konflikt zwiſchen Liebe und Pflicht eingehend zu erläutern. Es läßt ſich nicht leugnen, daß der Film einige ſehr gute Szenen aufzuweiſen hat, in denen neben den Schau⸗ ſpielern der Regiſſeur Leo Mittler zeigt, daß er ein Könner iſt. Leider wurde der Aufbau nicht einheitlich durchgeführt, denn durchaus lebensechte Vorgänge wechſeln mit Ereigniſſen von faſt unerträglicher Sentimentalität. Regiemäßig gut erfaßt iſt die Autokataſtrophe, wie auch die Gerichtsverhandlung dieſer an Spannung nicht nach⸗ ſteht. Camilla Horn, die das verwöhnte Mädchen zu ſpielen hat, wirkt durch ihre Schönheit und verdient aus dieſem Grunde beſondere Hervorhebung. Walter Rilla ſpielt den jungen Staatsanwalt in der ihm eige⸗ nen diskreten Weiſe. Im Beiprogramm läuft ein ſtummer Film„Der Er⸗ zieher meiner Tochter“. Harry Liedtke, Dolly Davis, Ernſt Verebes, Adele San d⸗ rock, Albert Paulig und Karl Huſzar⸗Puffy ſorgen durch ein flottes Spiel für eine angenehme Unter⸗ haltung. 9 —— Veranſtaltungen Kinder feiern Faſching Ein Kin der⸗Maskenkränzchen im bau⸗Cafs übte eine ſolche Anziehungskraft aus, daß das Lokal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Auf der Tanzfläche ging es außerordentlich lebhaft zu, denn hier konnte man ſich mit Konfetti bewerfen, konnte ſeine Klatſchen in Tätigkeit ſetzen und ſonſt noch allerlei harm⸗ loſen Unfug treiben. Die Kapelle Kellermann ſp elte fleißig zum Tanze auf. Kinder aus der Tanzſchule Schmidt⸗Knöller ſorgten durch Tanzeinlagen für angenehme Abwechſlung. Eine Polonaiſe durch den Pfalz⸗ bau leitete die Preisverteilung ein. Die Arbeit war für den Preisrichter recht ſchwierig, da ſehr viele und ſehr ſchöne Masken vorhanden waren. Eine Wlederholung des Kinder⸗Maslenkränzchens wird am nächſten Mittwoch ſtattfinden. Faſching im„Weißen Rößl“ Die Jury für die Faſchingskönigin⸗Wahl(bekanntlich ſind die ſämtlichen Hauptdarſteller des„Weißen Rößl“ in der Jury vertreten) werd eine ſchwere Arbeit haben bei dem Andrang zur Wahl der Faſchingskönigin. Zur Zeit werden die Säle des Roſengartens in ihrem Schmuck per⸗ vollſtändigt. Die„Freie Akademie“ unter Leitung von A. Henſelmann wird den Verſammlungsſaal in eine echte Skhütte verwandeln und ſo einen Raum für luſtige und gemütlichſte Stimmung ſchaffen. In der Hütte wird das„Mannheimer Hüttenbuch“ unter Aufſicht ö üt warts aufgelegt, in das die Teilnehmer des Mas luſtige Einfälle am Abend eintragen können. Die Teil⸗ nehmerzahl wird groß ſein; denn die Kartennachfrage hat in überraſchend ſtarker Weiſe eingeſetzt. Beſonderer Vor⸗ Itebe erfreuen ſich die reſervierten Tiſche im„Weißen Rößlgarten“. Neben den Steinweg⸗Girls und dem geſam⸗ ten Nationaltheater⸗Balbett, neben den„Weißen Rößl“ Hauptdarſtellern, die in ihrem Oribinal⸗Koſtüm anweſend ſein werden, wirken auch die charmanten Saaldiene⸗ rinnen mit. Kommunale Chronik Seines Amtes enthoben * Karlsruhe, 27. Jan. Der Verwaltungsgexichts⸗ hof hat die Entſcheidung des Bezirksrats Bruchſal auf Amtsenthebung des Bürgermeiſters Weindel aus Forſt beſtätigt. Weindel wurden Un⸗ korrektheiten im Dienſt nachgewieſen. Er war auch vom Schöffengericht wegen falſcher Beurkundung bereits zu einer Geldſtrafe verurteilt worden. Gebührenſenkungen * Bad Dürkheim, 27. Jan. Die Werkskommiſſion hat in ihrer geſtrigen Sitzung über die Senkung der ſtädtiſchen Gebühren beraten. Geſenkt ſollen werden vom 1. Januar ab der Waſſerpreis von ſeit⸗ her 30 auf 25 Pfg., Koks bei zentnerweiſem Bezug auf 1,60 Mark, bei mehr auf 1,50 Mark. Die Gas⸗ und Strompreiſe erfahren vom 1. Februar ab eine Senkung von 5 Pfg. * Neuſtadt a.., 27. Jan. Der Werkausſchuß der Stadtverwaltung beriet heute über die Senkung der ſtädtiſchen Gebühren. Der Antrag des Bürger⸗ meiſters Ernſt(Wirtſchaftspartei), den Gaspreis um 2 Pfg. auf 24 Pfg., den Lichtſtrompreis um 3 auf 52 Pfg., die Grundgebühr für Gewerbelicht von 192 auf 180 Mark und den Kraftſtrom um ö v. H. zu ſenken, wurde mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. Die Tarifſenkung bedeutet für die Stadt vorausſichtlich eine Mindereinnahme von 60 000 Mark. Pfalze Heülſche Volkspartei Heute, Donnerstag, abds..30 Uhr, findet im oberen Saale des„Saalbau“, N 7, 7(Eingung durch das Reſtaurant) eine 8 445 Mitgliederverſammlung ſtatt, in der Dr. Erich Hunger über„Jugend und Politik“ ſprechen wird. Der Vorſtand. Schufz vor nsfeccun N 2359725 5 Engere SSO U... Gute Menſchen Von Johan Luzian Ich bin früher einmal eine Zeit umhergewandert. In einem Dorf in der italieniſchen Schweiz erlebte ich es, daß eine alte, kränkliche Frau für mich am Herd niederkniete. Es war an einem Sonntag, und ſie hatte ein gutes Kleid an, das ſie gewiß verdarb, als ſie über den Knien Holz brach, Eier aus dem Stall holte, Speck vom Haken nahm und mir in einer Pfanne raſch ein Eſſen briet. Ich habe nie⸗ mals wieder ſo gut gegeſſen. Ich war hungrig daher geſtrolcht gekommen und hatte nur um ein Glas Milch gebeten. Sie aber nahm mich ſofort bei der Hand und führte mich in das Haus, und ihr Geſicht war ſo froh als wäre ich der verlorene Sohn, der keimkehrt. Mir ſtanden die Tränen in den Augen, als ſie mir ein wenig Wein neben das Eſſen ſtellte. Sie ſaß ſchweigend vor mir und betrachtete ab⸗ wechſelnd mich und ein kleines gerahmtes Bild an der Wand, eine Photographie, die einen ebenſo jungen Menſchen darſtellte, wie ich war. „Das iſt mein Sohn“, ſagte ſie endlich,„und er wandert gewiß umher wie du.“ Ich fühlte, daß ſie mich in Gedanken umarmte, und mir war ſo wohl zumute, als ſäße ich zu Hauſe bei meiner Mutter. Wie hängen wir Menſchen doch alle zuſammen! Und wie ſind wir aufeinander an⸗ ewieſen! Ein gutes Wort kann oft Berge von rübſal verſetzen. Ein fremder Menſch, der daher⸗ gewandert kommt, kaun eine arme alte Frau einen Sonntagnachmittag fröhlich machen, nur weil er da iſt und mit gutem Appetit etwas Eſſen verzehrt. Aber er ſieht ja ſo ähnlich aus wie derfenige, den ſie lieb hat und an den ſie immer denkt. ſeinen Weg mit Segenswünſchen, wenn er weiter⸗ wandert nach dem St. Gotthard hinauf, und hofft, daß der Himmel dieſe Wünſche aufnimmt und ſie an der Stelle wieder herabgleiten läßt, wo ihr Sohn vor fremden Türen ſteht. ö * 5 ich nach Lindau am Bodenſee kam. tquartier und Und ſie begleitet die Wand, damit du nicht herausfällſt. Es iſt immer Und noch etwas Seltſames erlebte ich damals, als Ich hatte kein wollte in einem Parkpavillon eil man mich aus der warmen Kajüte eines doit. 5 leeren Dampfers vertrieben hatte, obwohl ich dort niemand im Wege war. In dieſem Park ging es luſtig zu, weil ein Verein dort ein Feſt mit Lampions feierte. Es wurde Muſik gemacht und gelacht und getrunken. Als ich gerade mit vieler Mühe durch ein Fenſter in den Pavillon geklettert war, entdeckte mich ein junger Menſch, der ſich von der Geſellſchaft entfernt hatte. Er kam heran und fragte, was ich denn da wolle.„Schlafen!“ er⸗ widerte ich mürriſch. Er wünſchte mir lachend eine gute Nacht und entfernte ſich, ein wenig angeheitert und ſchwankend, wie ich feſtſtellte. Nach einer Weile aber kam er zurück und fragte mich, ob ich nicht bei ihm ſchlafen wolle, er ginge jetzt nach Hauſe. Es war kalt in dem Pavillon, und die Bänke waren hart. Ich konnte es wohl beſſer, aber nicht ſchlechter bekommen und dankte ihm daher für ſeine Freundlichkeit. Da er im Gehen ſchwankte, nahm ich ſeinen Arm und ſtützte ihn ein wenig. Ich tat es nur, weil ich nicht gern mit einem Betrunkenen durch die Straßen gehen mochte. 9 „Du biſt ein guter Kerl, daß du mich ſtützt“! ſagte er lachend.—„Nun, du biſt ein ebenſo guter Kerl, daß du mich bei dir aufnehmen willſt“, ſagte ich.— „Kleinigkeit“, wehrte er ab,„ich brauche doch jeman⸗ den, der mich nach Hauſe bringt, und da biſt du es eben“, lallte er. Als wir in ſeiner Stube ankamen, ſagte er: „Das Gaslicht iſt nicht in Ordnung und eine Kerze kann ich jetzt nicht finden.“ a 5 Wir zogen uns im Dunkeln aus. Nur als ein Streichholz aufflammte, an dem wir uns eine Ziga⸗ rette anzündeten, ſah ich für einen Augenblick ſein Geſicht. Es war blaß, vom Trinken aufgedunſen und ſicher gar nicht bemerkenswert am Tage. „Du mußt ſchon entſchuldigen“, ſagte er dann, zaber ich habe nur dieſes eine Bett. Leg dich an noch beſſer als im Papillon.“ Dann, kaum lag er neben mir, begann er ſchon zu ſchlafen. Es ſtörte ihn gar nicht, daß ich neben ihm lag. Und als ich ſeine ruhigen Atemzüge hörte, war mir ſo wohl, als ſei alles Bittere in der Welt nun mit einem großen Schwamm aufgeſogen wor⸗ den, damit die Erde wieder rein und ſchön ausſehen über das Thema: Als ich am Morgen aufwachte, war er ſchon fort. Aber auf meinen Sachen lagen ein paar nagelneue Strümpfe und ein Paket mit Butterbroten. Mit ſeinen Wirtsleuten wollte ich nicht zuſammentreffen, und ſein Name ſtaud nicht an der Tür. Ich weiß heute noch nicht, bei wem ich dieſe ruhige, ſchöne Nacht verbracht habe, aber es war eine ganz be⸗ ſonders glückliche Lebenslage geweſen, die mich noch oft in der Erinnerung froh gemacht hat. * Dieſer ſchlichte, gute Menſch in Lindau, der einen Wanderburſchen mitten in der Nacht bei ſich auf⸗ nahm, ohne ihn bei Licht zu beſehen, hat mich Ver⸗ trauen und Güte gelehrt. Wenn ich aber ein ſchö⸗ nes, ſelbſtbewußtes, gepflegtes, geiſtiges Geſicht ſehe, frage ich in Gedanken: Würdeſt du wohl bei all deinen Fähigkeiten einem wildfremden Menſchen etwas Gutes tun? Und erſt wenn ich glaube, dieſe Frage bejahen zu können, iſt mir das Geſicht voll⸗ kommen. Aber wenn ich glaube, daß darin die Stimme des Herzens ausgelöſcht iſt, dann iſt mir dieſes Geſicht häßlich und leer. Surrealismus, ein Vortrag im Freien Bund. Für die Mitglieder des Freien Bundes und für alle, die an den Geſtaltungsexperimenten und Ziel⸗ ſetzungen neueſter, modernſter Kunſt intereſſiert ſind, ſpricht der in Mannheim ſchon als Redner be⸗ kannte Dr. Kurt Martin, Kuſtos am Badiſchen Landesmuſeum in Karlsruhe, am Donnerstag, den 8. Januar, 20.15 Uhr, in der Kunſthalle „Su trealismus, eine neue europäiſche Kunſtrichtung“. Wieder⸗ holung am Freitag, den 29. Januar. Auf vielfache Anfragen wird darauf aufmerkſam gemacht, daß der Vortrag:„Die künſtleriſche Er⸗ ziehung des Amateurphotographen“ am 11. Februar, mit Wiederholung am 12. Febr., ſtattfindet In der Woche vom 1. bis 7. Februar werden keine Vorträge gehalten. 855 Alles wird Literatur. Vor einiger Zeit erſchie ein„Roman junger Menſchen: Die Mietskaſerne“. Als Verfaſſer zeichnete„Ernſt Erich Noth.“ Nun teilt der Verlag mit, daß der Autor des Buches jener Paul Krantz iſt, der in dem nach ihm be⸗ nannten Schülermordprozeß freigeſprochen wurde: Paul Krantz iſt Student an einer ſüddeutſchen Uni⸗ 8 Das Nationaltheater teilt mit: Die für Sonntag, den 20. März, im Nationaltheater vor bereitete Goethefeier, in der Profeſſor Paul Tällich, Frankfurt, die Feſtrede hält, wird vom Bühnenvolksbundes und der Freien Volksbühne veranſtaltet.— Die am Sonntag im Nibelungen⸗ ſaal ſtattfindende Wiederholung der Revue⸗Operette „Im weißen Rößl“, in der wie ſchon bekannt⸗ gegeben, Bernard Etts mit ſeinem Jazz⸗Orcheſter mitwirken wird, iſt die 20. Aufführung des Werkes.— Für die Karnevalstage wird im Na⸗ tionaltheater die Geſangspoſſe„Robert und Bertram“ von G. Räder vorbereitet. Die neue Bearbeitung mit karnevaliſtiſchen Einlagen und die Inszenierung beſorgt Alfred Lan dory. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Karl Klau ß. Die Premiere findet am Samstag, den 6. Februar, 19,30 Uhr ſtatt. Filmvorführungen auf franzöſiſchen Bahn⸗ höfen. In nächſter Zeit wird auf dem Pariſer Saint⸗ Lazare⸗Bahnhof ein Kino eröffnet werden, in dem unterbrochen während des ganzen Tages bis um Mitternacht Filmvorführungen ſtattfinden werden. Die Vorführungen, die kurze aktuelle Filme und Filmreportagen darſtellen, ſollen dem wartenden Publikum gegen geringe Eintrittspreiſe zugänglich gemacht werden. Das von einem Engländer geleitete Unternehmen, an dem jedoch auch die Eiſenbahn⸗ geſellſchaften intereſſiert ſind, plant weiterhin die Einrichtung eines Kinos auf dem Montparnaſſe⸗ Bahnhof. —— ſtellung der Goetheſchen Natur⸗ und Lebensanſchauung als Arheberin eines religiös erneuerten Menſchenbilds. Dem Goethejahr gewidmet iſt weiter eine Arbeit des bekannten Muſikſchriftſtellers James Simon über„Goethe und die Muſkk“, die wertvolle Erkennkniſſe über die Rolle Leben ſeiner Zeit ſpielte, vermittelt. Beſonderer Aufmerk⸗ ſomkeft ſicher iſt ein Beitrag Horſt von Tſcharners über„Spielſtil“, der in lichtvy aulit, eigentliche Reich des Theoters als ch der Idee und der Sprache des Stils beſchreibt. 5 Nationaltheater gemeinſam mit dem Freien Bund, der Volkshochſchule und den Theatergemeinden des Wiederholungen täglich bis zum Faſtnachtdtenstag, „„Das Nationaltheater“. Im Januorheft dieſer Zeil⸗ ſchrift des Bühnenvolksbunds(Herausgeber: Rudolf Roeß⸗ ler) nimmt Werner Deubel das Wort zu einer Dor⸗ die die Muſik in Goethe und die Goethe im muſikaliſchen 2 iſtige wird tten⸗ balls Teil. e hat Vor eigen am- öl“ eſend iene⸗ r Aus Baden Beim Aufſpringen ſchwer verunglückt * Schwetzingen, 27. Jan. Heute früh rutſchte im Bahnhof Schwetzingen der 47 Jahre alte Bahn⸗ arbeiter Wilhelm Wiedemann beim Aufſpringen auf das Trittbrett eines Eiſenbahnwagens ab und kam ſo unglücklich zu Fall, daß ihm die Räder des Zuges den rechten Fuß am Knöchel abfuhren. Wiedemann wurde im Sanitätsauto der Ortskran⸗ kenkaſſe in das Schwetzinger Krankenhaus trans⸗ portiert. Tödlicher Ausgang eines Streits Heidelberg, 28. Jan. Am Sonntag gegen Mit⸗ ternacht fand der Wirt der im katholiſchen Gemeinde⸗ haus Eppelheim befindlichen Wirtſchaft den 31 Jahre alten verheirateten Bahnarbeiter Joſef Wiegand aus Eppelheim bewußtlos und anſcheinend ſchwer verletzt vor der Türe der Wirtſchaft liegen. Wiegand iſt im Krankenhaus am Montag, ohne das Bewußt⸗ ſein wiedererlangt zu haben, geſtorben. Unter dem Verdacht, Wiegand auf der Straße überfallen und niedergeſchlagen zu haben, wurden geſtern abend die Brüder Trauner, 23 und 16 Jahre alt, verhaftet. 300 Mark Belohnung * Aglaſterhauſen lWAmt Mosbach), 27. Jan. Die Leitung der Tonwarenfabriken Gebr. Bott Gmbß. in Bruchſal hat für den, der die Brandurſache in ihrem hieſigen Werke im Oktober v. Is. aufklären oder zur Aufklärung beitragen kann, eine Beloh⸗ nung von 300 Mark ausgeſetzt. Der rote Hahn * Großrinderfeld(A. Tauberbiſchofsheim), 27. Jan. In einer gegen Werbachhauſen alleinſtehenden Halle brach um Mitternacht Feuer aus. Das Gebäude brannte nieder. Auch gingen große Heu⸗ vorräte, landwirtſchaftliche Geräte und ein Wa⸗ gen zugrunde. Doppelſelbſtmord im Hauptbahnhof Karlsruhe * Karlsruhe, 28. Jau. Geſtern abend ereignete ſich im Karlsruher Hauptbahnhof ein ſchreckliches Unglück. Bei der Einfahrt des fahrplaumäßigen Güter⸗Eilzuges Nr. 100 um 10.13 Uhr, der aus der Richtung Frankfurt kommt, warfen ſichein Mann und eine Frau im Alter von 2326 Jahren, die heide dem Zug ein Stück entgegen gelaufen waren, bordie Lokomotive, die ſie erfaßte und ſo⸗ fort zermalmte. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen handelt es ſich um einen 26 Jahre alten Kraftwagenführer und um ein 23 Jahre altes Mäd⸗ chen. Beide ſtammen aus Worms. Ein Bahnpoſtwagen verbrannt * Karlsruhe, 28. Jan. In der Nacht auf Mitt⸗ woch war durch die Unvorſichtigkeit zweier Poſt⸗ beamten ein Bahnpoſtwagen, der außer Kurs und auf ein totes Geleis geſchoben worden war, in Brand geraten. Mit dem Minimax konnte der Brand nicht gelöſcht werden. Der Wagen wurde deshalb raſch umrangiert und in der Bahnhofshalle unter den Hydrant geſtellt. Der Schaden dürfte ziemlich hoch ſein, da die ganze Holzverkleidung ver⸗ brannt iſt. Die Unvorſichtigkeit der Beamten beſtand darin, daß ſie, bevor der Wagen außer Kurs geſtellt wurde, den Heizofen nicht richtig löſchten. Bankdfrektoren vor dem Schnellrichter wegen Deviſenvergehens * Lörrach, 27. Jan. Wegen Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräſidenten über die Deviſen⸗ bewirtſchaftung ſind die beiden Direktoren der hie⸗ ſigen Kreishypothekenbank heute mittag feſtgenom⸗ men und ſofort dem Schnellrichter zugeführt worden, der die beiden Angeklagten im Schnellverfahren zu le drei Monaten Gefängnis und je 300./ Geldſtrafe verurteilte. Da die beiden das Ur⸗ teil nicht angenommen haben, wurden ſie wegen Verdunkelungsgefahr in Unterſuchungshaft abgeführt. Das Vergehen beſtand darin, daß die Kreishypothekenbank Lörrach bzw. die beiden Direk⸗ toren eine langfriſtige Auslands forderung nach Inkrafttreten des erſten Stillhalteabkommens als kurzfriſtig behandelt und entgegen den gel⸗ tenden geſetzlichen Beſtimmungen Rückzahlungen daraus vornahmen. 8 * * Keuzingen(Amt Emmendingen), 27. Jan. Der verheiratete Arbeiter Chriſtian Kern wurde beim Fällen eines Baumes von einem Aſt ſo unglücklich getroffen, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Er ſtarb ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben, bald darauf. * Krozingen(Amt Staufen), 27. Jan. Die Kunſtmühle Gebr. Braun(Neue Herrenmühle) wurde heute morgen ein Opfer der Flammen. Kurz vor 6 Uhr entſtand im Erdgeſchoß des vier⸗ ſtöckigen und auf das modernſte eingerichteten Müh⸗ lengebäudes ein Brand, der in den großen Mehl⸗ und Getreide vorräten reiche Nah⸗ rung fand und innerhalb kurzer Zeit das Gebäude einäſcherte. Um halb 8 Uhr war das Gebäude voll⸗ ſtändig niedergebrannt. Der Schaden wird auf etwa 80 000 Mark geſchätzt. Die Brandurſache iſt unbekannt. e Siedler⸗Verſammlung in Neuftadt a. d. H. Vom Siedlerheim Simmenau“ in Oberſchleſien * Neuſtadt a. d. Hdt., 26. Jan. a Nachdem bereits zwei Beſichtigungs⸗ fahrten von Pfälzer Siedlungsintereſſenten nach „Simmenau“ in Oberſchleſien ſtattgefunden haben, und die Zahl der Intereſſenten wächſt, hatte man auf Sonntag nachmittag im Wintergarten des Hotels„Lamm“ in Neuſtadt a. d. Hdt. eine Ver⸗ ſammlung der Pfälzer Siedlungsfreunde veran⸗ ſtaltet, zu der ſich etwa 60 Perſonen eingefunden hatten. Baron von Neurath laus dem Würt⸗ temhergiſchen), Pfarrer Schwank aus der Pfalz und Dr. Ziesleck aus Oberſchleſien hielten Vor⸗ träge über das geplante Siedlungswerk. Daran ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, in der Dutzende von Fragen geſtellt und beantwortet wur⸗ den. Wir faſſen hier das Wiſſenswerte ſowohl aus den Vorträgen als auch aus dem Frage- und Ant⸗ wortſpiel kurz zuſammen: Es ſind auf dem Gut Simmenau etwa 20 Siedlungsſtellen zu haben in der Größe von je 60 preußiſchen Morgen= 15 Hektar und zwar mit bezugsfertigen Gebäuden, wo⸗ bei Wohnung und Stall unter einem Dach ſind, während die Scheuer im rechten Winkel dazu ſteht. Die Gebäude ſind aus gutem Material. Das Gut iſt in drei Vorwerke und ein Hauptwerk eingeteilt. Die drei Vorwerke ſtehen ſchlüſſelfertig zum Ver⸗ kauf, das Hauptgut von etwa 3000 Morgen, wird im kommenden Frühjahr aufgeteilt. Die Landgeſell⸗ ſchaft legt Wert darauf, daß der Bezug der einzelnen Stellen ſpäteſtens bis zur Ernte im Juli erfolgt. Das Verſprechen der Elektrifizierung dieſer Sied⸗ lungsſtellen wurde leider nicht erfüllt, weil das Reich die in Ausſicht genommenen Kredite nicht leiſten konnte. Es iſt aber die Möglichkeit gegeben, daß der Siedler zu dieſem Zweck einen Kredit von 800 Mark bekommt, für den er die Licht⸗ und Kraft⸗ leitung beſorgen laſſen kann. Dieſe Schuld von 800 Mark kann durch eine kleine Erhöhung des Preiſes für Licht und Kraft nach und nach abgetragen wer⸗ den. Der Strompreis beträgt ja dort nur 25 Pfennig. Der Geſamtpreis für eine Siedlung von 15 Hektar nebſt den fertigen Gebäuden beträgt etwa 30 000 Mark. Das Reich kreditiert 30 v.., der Siedler hat nur 10 v. H. auzuzahlen, das wären 3000 4. Die Inter⸗ eſſenten haben die Summe der Anzahlung aber auf 2500„ heruntergebracht. Dazu kommen weitere 2500% für die Inventariſierung und der Umzug mit 500 /, ſodaß alſo etwa 5500 bis 6000/ für die fertige Siedlung zu 60 preußiſchen Morgen zu zah⸗ len wären. Die erſten fünf Jahre iſt das Gut ſteuerfrei, nachher wird etwa ein Driktel der bei uns üblichen Steuer bezahlt. Auch der Beſitz⸗ wechſel geht koſtenlos vor ſich. Die Kapitalſchuld iſt im erſten Jahre zinsfrei, im zweiten Jahr beträgt der Zins 1 v.., im dritten Jahre 3 v.., im vierten Jahr 4 v. H. erſt vom fünften Jahr ab ſind 4% v. H. Zins und 1 v. H. Amortiſation zu zah⸗ len. Die Schuld iſt auf dieſe Weiſe in 60 Jahren abgetragen. Die Zinsbelaſtung für einen Siedler beläuft ſich auf 1134 /, das iſt etwa 19„ für den Morgen. Was nun das Inventar betrifft, ſo kann der Siedler auch das eigene Inventar mitbringen. Tiere mitzunehmen würde ſich nicht empfehlen, wei Kühe und Pferde dort billiger ſind als bei uns. mittelgut Der Boden der Siedlung iſt als zu bezeichnen. Es iſt lehmiger Sandboden mit einer Ackerkrume von 40 Zentimeter. Die Felder ſind proper gehal⸗ ten. Es ſind bisher Roggen, Weizen, Hafer, Gerſte, Kartoffeln, Zuckerrüben, Runkelrüben uſw. ge⸗ pflanzt worden. Auf dem Gut iſt eine Brennerei mit 160000 Liter Kontingent Spiritus, eine Kartoffelflockenfabrik und eine Mühle. Dieſe Unternehmen ſollen als Siedlergenoſſenſchaft wei⸗ tergeführt werden. meiſten Siedler laſſen ihr Getreide wie bei uns gegen Lohn von einem Dreſch⸗ maſchinenbeſitzer dreſchen. Für Leute, die weniger als 56000, an Ver⸗ mögen beſitzen, gibt es ſogen. Gruppenſiedlungen. N. Die Die Intereſſenten hierfür werden in Gruppen von je 20 Mann zuſammengefaßt. Dieſe bekommen aber kein fertiges Gut, auf dem ſie ſich einfach nieder⸗ zulaſſen brauchen. Sie werden vielmehr in einem verlaſſenen Schloß untergebracht und von dort aus müſſen die nötigen Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude durch gemeinſame Arbeit erſtellt und zugleich der vorhandene Boden bearbeitet werden. Dafür ſind ſelbſtredend die Bedingungen ganz andere. Für eine 30⸗Morgen⸗Siedlung iſt eine Anzahlung von 1500/ zu leiſten, dazu Inventargeld 1500, ſo daß alſo nur 3000/ nötig ſind. Der Geſamtpreis für eine 30⸗Morgen⸗Siedlung beträgt 14000 /. Die Verzinſung geſchieht in der gleichen Weiſe wie bei der Einzelſiedlung. Es ſtehen 35 ſolcher Gruppen⸗ ſiedlungsſtellen zur Verfügung. Wenn ein Siedler ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommt, daun wird unterſucht, ob das auf ſein eigenes Verſchulden oder auf beſondere Umſtände zurückzuführen iſt. Trifft den Siedler nicht die Schuld, dann erfolgt zinsloſe Stundung. Im anderen Fall wird man für einen Nachfolger des betr. Siedlers Sorge tragen. Für die Verzinſung des geſchuldeten Kapitals ſind drei Einnahmequellen da: ein Drittel ſoll aus Zuckerrüben erlöſt werden, ein Drittel aus Kartof⸗ feln und ein Drittel aus dem Verkauf von Vieh und Getreide. Die Zuckerrüben werden dort mit 1,10% für den Zentner bezahlt und die Karktof⸗ felſchlempe mit 1,70 /. Die Milch wird nach einer benachbarten Molkerei abgeſetzt.— Evange⸗ liſche Kirche und Schule ſind im Ort Simmenau, die Kinder haben—10 Min. Weg in die Schule zu gehen. Das Grenzgebiet iſt Tſchechoſlowakei und Polen, wo ebenfalls Siedler wohnen. Der für einen Siedler vorgeſehene Kaufvertrag iſt ein Rentenguts⸗ vertrag, den der Staat mit den Siedlern abſchließt. Das Gut ſoll ein Familiengut werden und darf nicht zu Spekulationen verwendet werden. Die Oberſchleſiſche Landgeſellſchaft iſt eine öffent⸗ liche Korporation, die ſich zuſammenſetzt aus dem Staat zu 90 Prozent, aus Kommunen, Kreisverbän⸗ den und aus Großgrundbeſitz. Es meldeten ſich aus der Verſammlung ſieben Perſonen, die an einer Siedlung Intereſſe haben. Veſuch in der Blindenanſtalt Ilvesheim * Ilvesheim, 27. Jan. Vorige Woche beſuchten etwa 30 Mitglieder des Bad. Lehrervereins, Bezirkskonferenz Mannheim⸗ Land, die Badiſche Blindenanſtalt Ilvesheim. Direk⸗ tor Koch begrüßte die Beſucher und übernahm die unterrichtlich und erzieheriſch aufſchlußreiche Füh⸗ rung durch die Räume des ehemaligen Hundheim⸗ ſchen Schloſſes. Durch lange Gänge ging es zuerſt zum Fröbel⸗ zimmer, wo die noch taſtungeſchickte Hand der kleinen Blinden durch entſprechende Fröbelarbeiten für den eigentlichen Unterricht vorgeſchult wird. Die Kinder machten allerlei Lege⸗, Falt⸗, Flecht⸗ Model⸗ lier⸗ und Baukaſtenarbeiten. Durch den Taſtſinn, das Befühlen der Gegen⸗ ſtände, durch aufmerkſames Hören, durch Gebrauch des Geruchs⸗ und Geſchmackſinns wird der Mangel des Augenlichtes nach Möglichkeit behoben, und der fehlende Sinn einigermaßen erſetzt. Die kleinen Anfänger laſen gut und es war intereſſant, den Leſefortſchritt im 2. Schuljahr zu beobachten. Das Benehmen der Kinder iſt freundlich, zutraulich und unbeſchwert von Prüfungs⸗ und Fremdenfurcht. Im 6. Schuljahr machten die Schüler an Hand ihrer gut taſtbaren Karten von Deutſchland eine Fahrt von Maunuheim nach Schleſien. Ein großes Sandkaſtenrelief der Sudeten und die von jedem Schüler in Plaſtilin ſelbſt geformten Karten⸗ bilder ergänzten und vertieften die bereits an der Karte gewonnenen geographiſchen Raumerlebniſſe. Im 8. Schuljahr machte das fließende Leſen be⸗ ſonderen Eindruck. Im Turnſaal verrieten die ſchwierigen Uebungen der Reck⸗ und Barrenturner die intenſive und vielſeitige Pflege körperlicher Ertüchtigung. Die Mädchen erfreuten mit ihrem leicht beſchwing⸗ ten Reigenſpiel, die Geſangsabteilung mit ihren gemiſchten Chören und zwei Mädchen mit ihrem guten und gemütvollen Klavier⸗ und Orgelſpiel. Die Blindenanſtalt iſt nicht nur Schule, ſondern ſie führt auch in ihren Lehrwerkſtätten im Hand⸗ arbeitsſaal mit Maſchinenſtrickerei und in der Korb⸗ macherei und Bürſtenbinderei ihre Blinden der Geſellenreife in ihrem Berufe zu. Die ge⸗ werbliche Fortbildungsſchule wird in ihrem Aufbau durch den Haushaltungsunterricht ergänzt. Der Konferenzvorſitzende Hauptlehrer Kon rad⸗ Ladenburg, dankte Direktor Koch für die liebens⸗ würdige und wertvolle Führung. Im deutſchen Haus blieb man dann noch beiſammen und beſprach Berufs⸗ und Standesfragen. Jeder Teilnehmer hat ſicher unvergeßliche Eindrücke aus der Blinden⸗ anſtalt mitgenommen. Auch die Ehefrau verhaftet * Dar mſtadt, 27. Jau. Vor einigen Tagen wurde der Verwaltungsſekretär beim Oberverſicherungs⸗ amt, Franz Scholles, wegen Amtsunterſchlagung und Urkundenfälſchung in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. Heute wurde nun die Ehefrau des Scholles von der Kriminalpolizei ebenfalls in Haft genommen. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſie in Ge⸗ meinſchaft mit ihrem Ehemann fortgeſetzt Reiſe⸗ koſten belege fälſchlich anfertigte, wodurch ſich die Eheleute Anſchaffungen machen und einen Auf⸗ wand treiben konnten, der keinesfalls mit dem Einkommen des Ehemannes zu vereinbaren war. Die Frau kam ebenfalls in Unterſuchungshaft. 143. Jahrgang/ Nummer 45 Aus der ulz Ueberfall auf eine Wohnung * Grünſtadt, 27. Jan. heutigen Sitzung hieſigen Amts⸗ gerichts kam der Ueberfall auf die Wohnung Händlers Scherff von hier, der Mitglied NSDAP. iſt, zur Aburteilung. Angeklagt waren der 40 Jahre alte Maurer Karl Ballmann, der 32 Jahre alte Arbeiter Karl Siegmayer und der 36 Jahre alte Gipſer Jakob Wahl, die der Kommu⸗ niſtiſchen Partei angehören. Die Anklage lautet auf Hausfriedensbruch und Sachbeſchädigung. Die Angeklagten erklärten zu ihrer Entlaſtung, daß ſie an dem fraglichen Tage reichlich Alkohol genoſſen hätten. Sie ſeien betrunken geweſen und wollen von der ganzen Angelegenheit nichts mehr des In der des der wiſſen. Auch beſtreitet Ballmann, mit einem Meſſer nach Scherff geſtochen zu haben. Für die Beweisaufnahme waren zahlreiche Zeugen geladen. Nach kurzer Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil: Ballmann wird wegen eines Vergehens der Sach⸗ beſchädigung in Tateinheit mit einem fortgeſetzten Vergehen des verbotenen Waffenaugriffes zu einer Gefängnisſtrafe von einem Monat ver⸗ urteilt, Siegmayer und Wahl wegen Sachbeſchädi⸗ gung zu einer Gefängnisſtrafe von je drei Wochen. Von einem Vergehen des Hausfriedensbruches wur⸗ den die Angeklagten freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens tragen die Angeklagten. Das Ge⸗ richt billigte den Verurteilten Bewährungs⸗ friſt bis 1. Februar 1935 zu. Ein Meſſerſtecher erhält zwei Jahre Gefängnis :: Ludwigshafen, 28. Jan. Der Zeichner Karl Hymon, geb. 1889 zu Ludwigshafen, hatte ſich wegen Körperverletzung vor dem Schöffengericht zu verant⸗ worten, weil er in der Nacht vom 24./25. Dezember v. Js. einem 56 Jahre alten Heizer mehrere Fauſt⸗ ſchläge in das Geſicht verſetzte und einem 46 Jahre alten Kaufmann aus Mannheim zwei Stiche in den Unterleib beigebracht hatte. Hymon iſt gerichtsbekannt. Seine Strafliſte weiſt 21 Ein⸗ träge, darunter Zuchthausſtrafen, auf. Wegen Körperverletzung iſt er fünfmal vorbeſtraft. Er will diesmal in Notwehr gehandelt haben. Durch Zeugen wird aber feſtgeſtellt, daß er keine Veranlaſſung hatte, zum Meſſer zu greifen. Das Urteil lautete auf 3 wei Jahre ein Monat Gefängnis. Ein Monat Unterſuchungshaft wird auf die Strafe angerechnet. Prozeß Walzer gegen NS3. * Ludwigshafen, 28. Jan. Für die Privatklage von Prälat Walzer Ludwigshafen gegen die beiden Schriftleiter Dr. Englram und Hüner⸗ fauth wegen Beleidigung durch die Preſſe iſt vor dem Amtsgericht Ludwigshafen Termin für Mon⸗ tag, den 15. Februar d. Is. anberaumt. Der Pro⸗ zeß wurde auf der gleichen Baſis wie der bekannte Heim⸗Förſter⸗Prozeß in Grünſtadt angeſtrengt. Dem Bruder im Tode gefolgt Speyer, 27. Jan. Nach der Beerdigung von Uhrmachermeiſter Steiner geſtern nachmittag er⸗ litt deſſen Schweſter, die 62 Jahre alte Frau Kath. Mentzel von hier, auf der Heimfahrt im Kraftwagen einen Herzſchlag. Ihr Sohn, der den Wagen ſteuerte, brachte ſie ſofort ins Krankenhaus, wo nur noch der inzwiſchen eingetretene Tod feſtgeſtellt werden konnte. Das Beil in Kinderhänden * Kuſel, 28. Jan. Im nahen Godelhauſen mach⸗ ten ſich zwei Schulkinder mit einem Beil zu ſchaf⸗ fen wobei der Sohn des Arbeiters Raab ſeinem Spielgenoſſen vier Finger an der einen Hand faſt ganz abhackte. Das verletzte Kind wurde in das Eangeliſche Krankenhaus Kuſel eingeltefert. Hochbetagt geſtorben * Berg, 21. Jan. Am Montag wurde die älteſte Einwohnerin von Berg, die 90jährige Witwe Mag⸗ dalena Meyer geb. Trautmann, zu Grabe getragen. Am 5. März hätte ſie das 91. Lebensjahr erreicht. Motorradfahrer tödlich verunglückt * Annweiler, 27. Jan. Als der Kraftwagen⸗ beſitzer Burkhart aus Wernersberg am Dienstag abend von Hauenſtein heimwärts fuhr, ereignete ſich in Rinnthal ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein entgegenkommender Motorradfahrer mit Sozius aus Merzalben rannte in vollem Tempo dem Kraft⸗ wagen in die Flanke. In weitem Bogen flogen die Motorradfahrer herunter und wurden ſchwer verletzt in das Bezirkskranken⸗ haus nach Annweiler gebracht. Der Motorrad⸗ fahrer aus Merzalben, deſſen Namen noch nicht be⸗ kannt iſt, iſt am Mittwoch morgen im Bezirks⸗ krankenhaus Annweiler geſtorben. Der Sozius⸗ fahrer befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. * * Speyer, 27, Jan. In der letzten Nacht wurde in die Kinderbewahranſtalt im Bahnhof und in die Kinderkrippe im zweiten Stockwerk des gleichen Hauſes eingebrochen, wobei den Dieben ein größerer Geldbetrag— etwa 200 Mark— in die Hände. fiel. 2 SEL au 4% Badische Landesbausparkasse Mannheim Anstalt des öffentlichen Rechts dureh Bausparvertrag für Naubau und Nypothekenablösung Unbeschränkte Haftung des Badischen Spatfkas S0 1181„ Telephon 42841 311119„ sen und Giroverbandes für alle Verbindlichkelten Auskunft u. Drucksachen kostenlos bei allen öffentl. Sparkassen u. bel der Badischen Landesbausparkasse Mannheim, august-Aniage 33/1 Sleher Donnerstag, 28. Januar 1932 HANDELS- 44 Die Wirtſchaftslage in Sowjetrußland Das Ergebnis der Getreidebereitſtellungen— Die Neuregelung der Induſtrieverwaltung Probuktionsergebniſſe und Selbſtkoſten der So wjetinduſtrie— Starke Paſſivität der Handels⸗ bilanz— Der Kampf um die„Unabhängigkeit vom Auslande“ Von unſ. Moskauer Sonderberichterſtatter Moskau, Ende Januar 1932. Obgleich die Kollektivwirtſchaften und Sopjetlandgüter im Jahre 1981 in der ruſſiſchen Landwirtſchaft die dominie⸗ rende Stellung erlangt haben, haben ſich bei den Ge— treidebereitſtellungen auch in der diesjährigen Kampagne große Schwierigkeiten ergeben. Nach ſowjetamt⸗ lichen Angaben iſt der Jahresplan der Getreidebereitſtellun⸗ gen in der geſamten Sowjetunion bis zum 1. Januar d. IJ. nux zu 89,6 v. H. ausgeführt worden, wobei gerade die wich⸗ kigſten ruſſiſchen Getreidegebiete ſtark hinter dem Plan zu⸗ rückgeblieben ſind. Die bis zum 1. Januar d. J. bereit⸗ geſtellte Getreidemenge iſt nur um 3/1 v. H. höher als die⸗ jenige, die zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres angekauft war. Mithin ſind in der Getreidekampagne 1931/2 bis Ende Dezember etwa 21—22 Mill. To. Getreide bereitgeſtellt worden. Zweifellos hängt der ſtarke Widerſtand der Ein⸗ elbauern und der Kollektivwirtſchaften gegen die Getreide⸗ lieferung, abgeſehen von den niebrigen ſtaatlichen Ankaufs⸗ preiſen und dem großen Mangel an Induſtriewaren, vor allem damit zufammen, daß der Getreidebereitſtellungsplan auch in dieſem Jahr einen ſcharſen Eingriff in die Lebens⸗ mittel⸗ und Futtermittelfonds bedeutet, welche die Einzel⸗ bauern und Kollektive für den eigenen Unterhalt benötigen. In der Verwaltung der Sowjetinduſtrie iſt in der letzten Zeit eine wichtige Aenderung eingetreten, indem der Oberſte Volkswirtſchaftsrat der Sowjetunion, die oberſte Induſtriebehörde, in drei Volkskommiſſariate auf⸗ geteilt worden iſt. Der Oberſte Volkswirtſchaftsrat als ſolcher wurde in ein Volkskommiſſariat der Schwerinduſtrie umgewandelt, während für die Leitung der ihm bisher untergeorbneten verarbeitenden Induſtrie und der Holz⸗ inbuſtrie zwei neue Volkskommiſſariate geſchaffen wurden. Die Bildung eines Volkskommiſſariats der leichten In⸗ duſtrie hängt mit dem bereits im Jahre 1931 eingeſchlagenen Kurs ber ruſſiſchen Induſtrialiſierungspolitik zuſammen, der, ohne den forcierten Ausbau der Schwerinduſtrie zu verlangſamen, ſich eine ſtärkere Entwicklung derjenigen In⸗ buſtriezweige, die Maſſenbedarfsartikel liefern, zum Ziel geſetzt hat. 0 Ueber bie Produktionsergebaiſſe der Sow⸗ jet⸗Induſtrie ſind ſoeben die amtlichen Daten für die erſten elf Monate 1931 veröffentlicht worden. Danach ſtellt ſich die Geſamtproduktion der Sowjetinduſtrie in dieſem Zeiltabſchnitt, unter Zugrundelegung der Preiſe von 1926/7, auf 219013 Mill. Rbl., was gegenüber dem entſprechenden Zeitabſchnitt des Vorfahres eine Produktionsſteigerung um 19,8 v. H. bedeutet. Zu erwähnen iſt, daß der Voranſchlag für das Wirtſchaftsjahr 1981 eine Produktionsſteigerung der Sowfetinduſtrie gegenüber 1930 um 45 v. H. vorſah. Mit⸗ hin blieb die tatſächliche Produktion hinter den Voranſchlä⸗ gen weit zurück. Die Produktion der Schwerin duſtrie ſtellte ſich in der Berichtszeit auf 10 941,3 Mill. Rbl., was gegenüber dem entſprechenden Zeitabſchnitt des Vorjahres eine Steigerung um 22,6 v. H. ergibt. Der Wirtſchaftsplan für 1931 ſah für die Schwerinduſtrie eine Produktions⸗ ſteigerung um 58 v. H. vor. Vor allem ſind der Kohlenberg⸗ bau unb die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie weit hinter dem Plan zurückgeblieben. Die Brennſtuffkriſe hält mit unver⸗ minderter Schärfe an, zumal auch die Naphthainduſtrie und insbeſondere die Bereitſtellung von Brennholz hinter den Voranſchlägen zurückgeblieben ſind: Die leichte In⸗ duſtyie einſchließlich der Lebensmittelinduſtrie, ergab in den erſten elf Monaten 1931 eine Produktion im Werte von 10 960,3 Mill. Rbl., was gegenüber dem Vorjahre eine Stei⸗ gerung um 17,1 v. H. bedeutet, während der Plan 29 v. H. vorſah. Neben bem ſtarken Zurückbleiben der mengenmäßigen Probuktionsergebniſſe hinter dem Voranſchlag war im Jahre 1931 eine ſehr ungünſtige Geſtaltung der Selb ſt⸗ koſten der Sowfetinduſtrie zu verzeichnen; auch die Qua⸗ lität der Induſtrieerzeugniſſe ließ nach wie vor ſehr viel zu wünſchen übrig. Nach ſowjetamtlichen Angaben war im ab⸗ gelaufenen Wirtſchaftsjahr in der dem Oberſten Volkswirt⸗ ſchaftsrat unterſtellten Induſtrie ſtatt der vorgeſehenen Selbſtkoſtenſenkung um 10 v. H. ſogar eine Steigerung der Selbſtkoſten um 2 v. H. zu verzeichnen, wodurch Verluſte in Höhe von 1,8 Milliarden Rbl. entſtanden ſind. In der geſamten Sowjfetwirtſchaft betrugen die burch die nicht ausreichende Senkung der Selbſtkoſten entſtanbenen Verluſte im Vergleich zum Voranſchlag für 1981 rund 4,5 Milliarden Rbl. Dies hatte einen„Durchbruch“ im Finanzplan für 1931 zur Folge und im Zuſammenhang da⸗ mit ergab ſich die Notwendigkeit, für die Finanzierung der Sowfetwirtſchaft Tſcherwoneznoten und Staatsgeld im Be⸗ trage von über 1 Milltarde Rbl. zu emittieren, während im Finanzplan urſprünglich überhaupt keine Gelbemiſſion vor⸗ geſehen war. Der Kampf gegen die Teuerung, der von der Sowfetregterung in den letzten Monaten 1931 auf⸗ genommen wurde, hat ſich angeſichts der forcierten Nelbemiſſion einerſeits und der großen Waren⸗ knapphelt andererſeits überaus ſchwierig geſtaltet. Ge⸗ rade in der letzten Zeit macht ſich ſogar eine weitere Zu⸗ nahme der Teuerung bemerkhar. Auf dem Gebiete des Außenhandels iſt eine wei⸗ tere Verſchlechterung der Handelsbilanz zu verzeichnen. Trotz größter Anſtrengungen der Sowſetregie⸗ rung bat der ruſſiſche Export in den erſten neun Monaten 1931 nur 593,2 Mill. Rbl. erreicht gegenüber 739,7 Mill. im entſprechenden Zeitabſchnitt des Vorjahres, was einem Rückgang um nahezu 20 v. H. entſpricht. Demgegenüber iſt der Sowjetimport nur um 1,8 v. H. auf 805,6 Mill. geſunken. Im Zuſammenhang mit dem ſtarken Rückgang des Sowjet⸗ exports weiſt die ruſſiſche Handelsbilanz in den erſten neun Monaten 1931 einen Paſſivſaldo von 212,4 Mill. Rubel auf gegenüber einer Paſſivität von 81,5 Mill. Rbl. im entſprechenden Zeitabſchnitt des Vorjahres. Angeſichts die⸗ ſer ſtarken Paſſivität der Handelsbilanz hat ſich die Sowjet⸗ regierung im neuen Wirtſchaftsjahr 1932 zu einer bedeu⸗ tenden Einſchränkung des Imports entſchloſ⸗ ſen. Im Zuſammenhang damit iſt in der Sowfetpreſſe unter der Parole„Kampf um die wirtſchaftliche Unabhängigkeit vom Auslande“ eine großzügige Propaganda eingeleitet worden mit dem Ziel, Maſchinen und Ausrüſtungen, die bisher aus dem Auslande bezogen wurden, durch ſolche ein⸗ heimiſcher Produktion zu erſetzen. * Manuesmannröhren⸗Werke, Düſſeldorf. In der ge⸗ ſtrigen AR⸗Sitzung wurde der nach der vierten Notver⸗ ordnung vorgeſchriebene Vierteljahresbericht er⸗ ſtattet. Die letzten drei Monate des Jahres 1931 haben entſprechend der allgemeinen Wirtſchaftslage ſich gegenüber den erſten drei Quartalen des abgelaufenen Jahres ver⸗ ſchlechtert, wozu noch die Auswirkung der Entwertung der engliſchen Währung trat. Eine kleine Belebung des Ge⸗ ſchäftes zeigte ſich im Dezember nach Veröffentlichung der Preisermäßigung, aber ſie machte ſchon im Jauuar einer noch größeren Geſchäftsſtille wieder Platz. Die Bilanz für das am 31. Dez. abgelaufene Geſchäftsjahr iſt noch nicht fertiggeſtellt. Sie wird vorausſichtlich wie üblich einer Ende April ſtattfindenden AR.⸗Sitzung vorgelegt werden. (Für 1990 wurden aus einem Gewinn von 14 256 183 ¼ 6 v. H. Dividende verteilt). * Wieder dividendenloſer Hackethal, Abſchluß. Die Hacke⸗ thal Draht⸗ und Kabelwerke AG. in Hannover wird für das Geſchäftsjahr 1931 wiederum ohne Dividende bleiben. Das Kabelgeſchäft war ſehr unbefriedigend und die geſamten Umſätze dürften nicht unbeträchtlich zurückgegangen ſein. Die Entwicklung am Kupfermarkt ſcheint ein Abſchreibungs⸗ bedürfnis auf die Vorräte veranlaßt zu haben. Ob man einen Gewinn wird ausweiſen, ſteht wohl noch nicht end⸗ gültig feſt(i. V. 0,1 Mill.), ſollte ſich ein Betriebsverluſt ergeben haben, dürfte er kein erhebliches Ausmaß annehmen. Magneſium Development Co. Zur Gemeinſchaftsgründung J. G. Farben— Aluminium Co. of America Die J. G. Farbeninduſtrie A. G. hat, wie ſchon kurz gemeldet, in Gemeinſchaft mit der Aluminium Co. of America die Magneſium Development Co. gegründet, deren Gegenſtand die Nutzbarmachung und Verbreitung des Leichtmetalls Magneſium und deſſen Legierungen iſt. In die Geſellſchafſt werden die Erfahrun⸗ gen, Verfahren und Patentrechte auf dem Magneſiumgebiet der J. G. Farben und der Aluminium Co. eingebracht. Die Magneſium Development Co. wird der Induſtrie der Ver. Staaten durch Lizenzvergebung und techniſche Beratung in weiteſtem Maße nutzbar ſein. Handelsgerichtlich unterſteht die Geſellſchaft den Geſetzen des Staates Delaware. Die Tragweite der Gemeinſchaftsgründung ergibt ſich ſchon daraus, daß der größte Leichtmetallerzeuger der Welt, die Aluminium Co. of America, eine enge Zuſammenarbeit mit dem bedeutendſten Erzeuger von Magneſium und deſſen Le⸗ gierungen eingegangen iſt. Die Vorausſetzung für dieſe Gemeinſchaftsgründung bildete der große Aufſchwung, den beſonders die Magneſiumlegierungen in den letzten Jahren zu verzeichnen haben. Obwohl Magneſium metalliſch bereits 1808 hergeſtellt werden konnte, wurde ſeine Eignung als Werkſtoff erſt im Jahre 1909 erkannt und ſeine Verwendung in der Technik erſt nach ſeiner Großdarſtellung auf elektro⸗ lĩytiſchem Wege wirtſchaftlich möglich. In den letzten Jah⸗ ren hat die Magneſiumtechnik auf Grund zahlreicher erfolg⸗ reicher Verſuche in den Ver. Staaten und beſonders in Deutſchland große Fortſchritte gemacht. Zahlreiche Patente ſind auf neue Verfahren erteilt worden. Von der J. G. Farbeninduſtrie A. G. wird Reinmagne⸗ ſium(99,8 v. H. Reingehalt), das in Blöcken, Stangen und Würfeln auf den Markt gebracht wird, für Desoxydations⸗ zwecke und als Veredelungszuſatz für handelsübliche Alu⸗ mintumlegierungen hergeſtellt. Das in Maſſelform erzeugte Magneſiummetäall dient zu Legierungen. Zu den wichtigſten Legierungen gehören Elektronmetall und Hydronaluim. Beſondere Bedeutung kommt dem Elektronmetall zu, das als leichteſter Werkſtoff in Form von Gußſtücken, Stangen, Röhren, Blechen für Luft⸗, Land⸗ und Waſſerfahrzeuge, Werkzeug und andere Maſchinen verwendet wird. Nament⸗ lich im Automobil⸗ und Flugzeugbau hat ſich das Elektron⸗ metall gut eingeführt. Ein in Deutſchland entwickeltes Gießverfahren ermöglicht die Herſtellung von Gußſtücken aus Magneſiumlegierungen, die mit ſolchen aus den ge⸗ bräuchlichen Schwermetallen konkurrieren können. Der Vor⸗ teil des geringen ſpezifiſchen Gewichts des Magneſium (1 des ſpez. Gewichts von Eiſen oder Stahl und 24 von dem des Aluminiums) ermöglicht die Verwendung der Magneſiumlegierungen auf vielen Gebieten der Technik, die bislang den ſpezifiſch ſchwereren Metallen vorbehalten waren. Angeſichts der Tatſache, daß die Magneſtum Development Co. Informationen und techniſche Beratungen und Unter⸗ ſtützung ihren Lizenznehmern zur Verfügung ſtellen wird, iſt zu erwarten, daß die Verwendung von Magneſium und ſeiner Legierungen in den Ver. Staaten eine bedeutende Anregung und Förderung erfahren wird.— An der Spitze der neuen Geſellſchaft ſteht, wie gemeldet, Dr. Walther H. Duisberg⸗Newyork City. Der Board wird aus Vertretern beider Partnergeſellſchaften zuſammengeſetzt. 4 Eiſen⸗ u. Hüttenwerke AG., Bochum— 1,155 Mill. Buchgewinn durch Aktienrückkauf. In der av. HV. dieſer zur Lothringengruppe gehörenden Geſellſchaſt. die nachträglich über die Einziehung von 1,5 Mill. 4 eignen Aktien und deren Verwendung zu beſchließen hatte, wurden die Verwaltungsanträge ohne Erörterung ange⸗ nommen. Vertreten waren nominell 10 661 000% Aktien durch 23 Aktionäre. Von der Verwaltung wurde mitgeteilt, daß die zur Verfügung ſtehenden eignen Aktien von der Bergbau AG. Lothringen gegeben worden ſeien. Der er⸗ ztelte Buchgewinn betrage 1,155 Mill. /. Danach iſt zu er⸗ rechnen, öͤaß der Verluſt im Geſchäftsfahr 1930 höher war als angegeben(rund 1 Mill.), alſo etwa 2,15 Mill. beträgt. Der Buchgewinn wurde, wie ſchon früher ausge⸗ führt, zur teilweiſen Verluſtdeckung verwandt. Nach der Einziehung der 1,5 Mill. 4 eignen Aktien beträgt das Aktienkapital jetzt 13.5 Mill. J. Aktien und Feſtverzinsliche freundlich Freiverkehr im Verlaufe wieder erholt 8 A Berlin, 27. Jan.(Eig. Dr.) Auch im Nachmittags verkehr konnten die Kurſe nach den Rückgängen des Mittagsverkehrs, die in der Hauptſache immer mit Gewinnſicherungen der Spekulation guſammenhängen bürftten, wieder anziehen, doch blieb das Geſchäft äußerſt klein, und die Höchſtkurſe des Vormit⸗ tags wurden nicht wieder erreicht. Trotz der oft mehrpro⸗ zentigen Schwankungen blieb die Grundſtimmung aber immer freundlich, da ſich auf ermäßigter Baſis regelmäßig neues Kaufintereſſe zeigte. Dieſes erſtreckte ſich ſpezlell wieder auf Chade⸗Aktien, die übrigen Auslands⸗ werte waren ſpäter weniger beachtet, und Reichsbank⸗ anteile, Elektrowerte waren im Verlaufe eher nachgebend, auch Schultheiß lagen weiter im Angebot. Bemerkenswert wiederſtandsfähig lag dagegen der Montanmarkt. Feſt⸗ verzinsliche Paplere konnten ihren Vormittags⸗ ſtand meiſt behaupten. In Anleihen und Schuldbüchern war das Geſchäft gering, größeres Intereſſe zeigte. ſich da⸗ gegen bei ſteigenden Kurſen für Induſtrie⸗ und Kommunal⸗ obligationen. Goldpfandbriefe waren bei kleinen Umſätzen ebenfalls etwa. v. H. gebeſſert. Auch Liquidationsrenten⸗ briefe wurden etwas höher gehandelt. Am Geldmarkt traten heute die Ultimovorbereitungen ſchon etwas ſtärker in Erſcheinung. Der Tagesgeldſatz zog ſowohl im freien Verkehr als auch bei der Diskont Comp. um etwa 7 v. H. au, Prlvatdiskont waren weiter angeboten, der Satz ſtellte ſich jedoch unverändert auf 7 Geld 67% Brief. Auslandsbörſen matter e Börſe ſetzte ſich nach behaupteter Er⸗ Abschwächung durch, da angeſichts der bevorſtehenden Ultimoliquidation Poſitlonslöſungen und Gewinnmitnahmen erfolgten. Die Brüſſeler Börſe war mehrfachen Schwankungen unterworfen, die Schluß⸗ kurſe lagen durchweg ſchwächer. Die Kursveränderun⸗ gen im Verlaufe der Amſterdamer Börſe waren nicht erheblich, doch ſchloß die Börſe nach vorübergehender Er⸗ holung wieder etwas ſchwächer. Deutſche Obligationen konnten ſich gut behaupten. Die Londoner Börſe war im Verlaufe etwas ſchwächer, doch wurde ſie zum Schluß wieder allgemein feſt, insbeſondere für britiſche Staats⸗ papiere. Deutſche Anleihen lagen ſtetig, An der Wiener Börſe ergabe nſich überwiegend Kursrückgänge, das Ge⸗ ſchäft war gußerordentlich ſtill. Newyork eröffnete heute in ſchwächerer Haltung, da anregende Momente nicht vor⸗ lagen. Reichsmark befeſtigt An den internationalen Deviſen märkten konnte ſich die Reichsmark am Nachmittag wieder etwas be⸗ feſtigen, und auch das Pfund konnte ſich leicht erholen. Gegen den Dollar ſtellte es ſich auf 3,466, gegen den Gul⸗ den auf 8,60, gegen Paris auf 87,93, gegen Zürich auf 17,78½. Der Dollar war unverändert, der franzöſiſche rand konnte leicht anziehen, die Reichsmark be⸗ eſtigte ſich in Amſterdam auf ihren geſtrigen Stand von 58,41, in Zürich auf 120,60, während ſie in Newyork un⸗ verändert 23,51 notierte. Madrid konnte ſich internatio⸗ nal befeſtigen, während der holländiſche Gülden knapp behauptet blieb. Buenos zog leicht an, die Norddeviſen und Rio waren völlig unverändert. 5 Am Londoner Metallmarkt notierte Silber 19% d. per Unze, d. h. ½6 d. niedriger als geſtern. Zinn war To. ſchwächer. am Nachmittag bis zu s Pfund, Kupfer ca. s Pfund per * Dividendenausfall bei der C. Lorenz A. G. Nach dem „B..“ iſt bei der zum Intereſſenkreis des J. T..⸗Kon⸗ zerns gehörenden C. Lorenz AG. mit einer Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1931 nicht zu rech⸗ nen. Die Möglichkeit ſcheint ſogar nicht ausgeſchloſſen zu ſein, daß ein Betrtebsver lu ſt entſtanden iſt, der wohl auf die Umſatzſchrumpfung im Telephongeſchäft und viel⸗ leicht auch auf die Schwierigkeiten der Umſtellung nach dem Ausſcheiden des Philip⸗ Konzerns zurückzuführen ſein dürfte. Allerdings ſind die Abſchlußarbeiten noch nicht be⸗ endet. * Ziegelei Augsburg AG., Göggingen.— Kapitalreduk⸗ tion:1. Die GV. am 11. Febr. ſoll den Abſchluß für 1931 genehmigen und ſodann Beſchluß faſſen über die Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals von 500 000/ auf 100 000„ durch Zuſammenlegung der Altien im Verhältnis :1 zwecks Beſeitigung der Unterbllanz und Vornahme von Abſchreibungen. Ferner ſoll die Verſammlung Beſchluß faſſen über die Wiedererhöhung des AK. um bis zu 250 000„ auf bis zu 350 000/ unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts durch Ausgabe von Inhaber⸗ aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1932. Schuhfabrik Confluentia, Koblenz.— Konkursantrag. Der vorläufig beſtellte Gläubigerausſchuß der Schuhfabrik Confluentia, Koblenz, hat nach eingehender Beratung mit den Banken feſtſtellen müſſen, daß z. Zt. die immerhin er⸗ heblichen Mittel für den Fortbetrieb der Fabrik nicht auf⸗ zubringen ſind. Es wurde deshalb beſchloſſen, Ron kurs⸗ antrag zu ſtellen und im Wege des Zwangsvergleichs ſchnellſtens eine Neuordnung der Verhältniſſe herbeizu⸗ führen. — IRTSCHAFTS-ZETTUNG r Nenen Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nr. 43 — Aufteilung der Metallfirma Hirſch Im Anſchluß an die Mitteilungen, die in letzter Zeit über eine Umgruppierung bei der offenen Handelsgeſellſchaſt Aron Hirſch u. Sohn, Berlin, durch die Zeitungen gegan⸗ gen ſind, wird von Verwaltungsſeite mitgeteilt, daß ſich dieſe Umgruppierung jetzt in folgender Weiſe vollzogen hat; Die offene Handelsgeſellſchaft Aron Hirſch u. Sohn, Berlin, wird ſich im weſentlichen auf die Ver⸗ waltung und Verwertung ihrer zahlreichen in duſtri⸗ ellen Beteiligungen beſchränken. Für die zukünftige Betätigung auf den einzelnen Ge⸗ bieten des Handelsgeſchäftes ſind folgende Vereinbarungen Hirſch AG. in Berlin gegründet worden, um die ländiſcher Geſchäftsfreunde iſt die Erze und Metalle getroffen: Unter Kapitalbeteiligung ausländiſcher und in⸗ Geſchäfte der Firma Aron Hirſch u. Sohn auf dem Gebiet der Metalle und der metalliſchen Erze fortzuführen. In dieſer Geſellſchaft wird an leitender Stelle Dr. Emi! Hir ſch tätig ſein, ferner Mendel Hoffmann, bisher Breslau, der durch langjährige Zuſammenarbeit mit der Firma verbunden iſt, ſowie einige andere Herren, die bis⸗ her in leitender Stellung die oberwähnten Geſchäftszweige bei der Firma Aron Hirſch u. Sohn bearbeitet haben. Die bisher in der Ferro⸗ Abteilung der Firma Aron Hirſch u. Sohn bearbeiteten Geſchäfte werden durch die gleichfalls unter ausländiſcher Kapitalbeteiligung gegrün⸗ dete Ferro⸗Metall und Pyrit AG., Berlin, fortgeführt werden. Die Leitung wird in Händen von Direktor J. Feuerring liegen, der auch bisher als Mit⸗ inhaber der Firma Aron Hirſch u. Sohn die Leitung dieſer Geſchäftszweige inne hatte. Die Firmen H. Schoyer (Metalle) und Schoyer u. Co.(Edelmetalle und Chemikalien) werden von den früheren In⸗ habern, Adolf Schoyer, Ludwig K. Pfeiffer, Leo Poſen und Alfred Pelteſohn, nach Ausſcheiden der übrigen Herren auf dem urſprünglichen Arbeitsgebiete ſortgeführt. * Gläubigerverſammlung S. Schwarzſchild, Feuerhach⸗ Berlin. Der in der Gläubigerverſommlung der Militär⸗ effekten⸗ und Textil⸗Altmateriolen⸗Firma S. Schwarzſchild, Feuerbach⸗Berlin, vorgelegte Status zeigt nach Abſetzung von 20 000/ Vorrechts forderungen und 42 500% Betriebs⸗ unterhaltungs⸗ und Maſſekoſten eine freie Aktiy⸗ maſſe von 169 100 4 gegenüber ungeſicherten Paſſi⸗ ven von 382 800 4. Laut„Konfektionär“ wurde ein außergerichtlicher Vergleich beſchloſſebw. Zur Ausarbeitung eines Vergleichsangebotes wurde ein neunköpfiger Gläu⸗ bigerausſchuß gewählt. bis 100/ voll zu befriedigen. * Lohnbewegung in der Rheinſchiffahrt. Aus Rhein⸗ ſchiffahrtskreiſen wird uns geſchrieben: Im Rotter⸗ damer Hafen iſt dieſer Tage eine Senkung des geſoam⸗ ten Lohnniveaus um 7 v. H. für das Stauerperſonal durch⸗ geführt worden und für das Schiffsperſonal auf dem Rhein tritt eine Abſenkung um 15 v. H. ein. Dabei iſt belonnt⸗ lich oͤurch das Rheingutachten feſtgeſtellt, daß die holländi⸗ ſchen Löhne um etwa 20—30 v. H. unter den deutſchen Rheinſchiffahrtslöhnen liegen. Dazu kommt weiter, daß in Holland der Schiffahrtstarif nur von ganz wenigen Ree⸗ dereien gehandhabt wird, während die große Maſſe der Schiffohrtstreibenden ſich noch niemals an Tarifverträge gebunden hat und ein weſentlich niedrigeres Lohn nien aufweiſt. Leicht befeſtigte aber ruhige Weinmärkle In Baden haben die jetzt abgelaſſenen Weine ſchon ſehr viel Säure verloren. Der Weinverkauf liegt ruhig. Die meiſten Gaſtwirte haben ſich ſchon im Herbſt mit kleinen Mengen eingedeckt und kaufen nur langſam kleine Poſten hinzu. Dabei wurden für 1981er Weine bezahlt am Kat⸗ ſerſtuhl 20—40 /, für Markgräfter 25—44 4 je 100 Liter. — In Württemberg ging der Eimer(300 Liter) 1981er bei kleinen Umſätzen in Weiß⸗ und Rotweinen zu 130—220 Mark um.— Bei einer von der Winzergenoſſenſchaft Ip⸗ hofen, Unterfranken, veranſtalteten zweiten Natur⸗ wein⸗Verſteigerung von 1931er Gewächſen erbrachte Iphofer Kronsberg 38—40, desgl. Silvaner 44—45, 1980er Iphofer Kalb Silvaner 51, Kronsberg Silvaner 65, desgl. Silvaner Spätleſe 90, desgl. Burgweg Silvaner Spätleſe 57. je 100 Liter. Die Preiſe ſind ſeit Herbſt im allgemeinen in Unter⸗ franken weiter zurückgegangen. Für kleine Konſumweine werden jetzt kaum noch mehr als 25 für den Hektoliter be⸗ zahlt; 1980er erzielt durchſchnittlich etwa 40—65 l. Für die Pfalz hat das Stat. Landesamt die Er⸗ tragsmenge der 1931er Weinernte aus 15 155 (i. V. 15 117) Hektar Erntefläche im Durchſchnitt mit 49,5 (46,4) Hektoliter je Hektar= 750 055(701 343) Hektoliter, für Unterfranken aus 3 385(3 460) Hektar Anbaufläche mit durchſchnittlich 35,1(26,3) Hektoliter= 118 744(90 974) Hekto⸗ liter feſtgeſtellt. Damit hat Geſamtbayern die beſte Weinernte ſeit 1922 erreicht. Hinſichtlich der Güte des Moſtes lautet die Durchſchnittsnote für die Pfalz auf II. 8(II,), für Unterfranken auf II, 9(II, 5) d. h. alſo mittelmäßig. Im freien Handel kann an der Ober haardt erfreulicherweiſe eine leichte Beſſerung feſtgeſtellt wer⸗ den, die allerdings noch nicht zu nennenswerten Preis⸗ ſteigerungen geführt hat, weil die Konkurrenz noch zu ſcharf iſt. 198er naturreine Weine aus Siebeldingen, Hainfeld und Birkweiler ſind mit 210—230 /, gezuckerte mit 240 bis 260„ angeboten worden. Immerhin hat Hainfeld für ge⸗ zuckerte Weine inzwiſchen 270—290, für andere Bergweine 300, für 1931er Naturweine 230—240/ und für ver⸗ beſſerte 1931er Portugieſer 250/ je 1000 Liter erzielt.— An der Unter haardt iſt man nach dem erſten Abſtich der Jungweine mit der Entwicklung zufrieden. Man nimmt an, daß namentlich die 1931er Weißweine einen guten Kon⸗ ſumwein liefern werden, wogegen allerdings die Portu⸗ gieſerweine noch einen ziemlich hohen Grad Säure auf⸗ weiſen. Für die Portugieſerweine der Unterhaardt kamen bei etwas belebterem Geſchäft Verkäufe bei 200—230 4 für naturreine, bei 225—260„/ für verbeſſerte zuſtande. 1931er Weißweine waren an der Unterhaardt wenig verlangt, eher noch ſolche des Jahrganges 1930. Als Käufer kamen hauptſächlich Wirte in Betracht, die für 1931er Weißwein 330380 und für 1980er 480550/ je 1000 Liter bewillig⸗ ten. Am g. k. M. werden die Vereinigten Weinbergöbeſitzer von Weiſenheim a. Bg. eine größere Menge 1980er und 1931er Weißweine in Bad⸗Dürkheim verſteigern laſſen. In Rheinheſſen wurden bei kleinem Geſchäft für 1981er je Stück bis zu 320„ und für 1980er 450500& für 1981er Rotwein etwa 290 1 bezahlt. Im Rheingau blieb das Geſchäft gleichfalls ſehr klein. Die Vereinigten Rheingauer Weingutsbeſitzer hiel⸗ ten eine ötägige Naturweinverſteigerung ab, ſahen ſich jedoch genötigt, von 223 Nummern 72 Fäſſer zurückgehen zu laſſen. 19 fler Schloß Reinhartshauſener Erbacher und Hatten⸗ heimer erzielten durchſchnittlich 250 4, Hallgartener 1931er je Halbſtück 235 //, Johannisberger 220, 1981er Schloß Voll⸗ radſer 240, Rüdesheimer 250 und 1930er Rüdesheimer je Halbſtück 310 1. Die Staatliche Domänen⸗Weinbau⸗Ver⸗ waltung im Rheingau ließ von angebotenen 180 Halbſtück 1931er Naturweinen 19 Nummern zurückgehen. Die zu⸗ geſchlagenen Weine erzielten je Halbſtück Rüdesheimer 260 bis 400, Eltviller 210— 920, Hochheimer 200280, Rauen⸗ thaler 200—240, Hattenheimer 220— 430, Steinberger 220 bis 270. An der Nahe ſ bleibt der Umſatz unbedeutend; die letzten Stückpreiſe wurden mit 300 /, nur vereinzelt etwas höher, genannt. Der 1931er wird ſehr befriedigend begut⸗ achtet als reinſchmeckender kräftiger Konſumwein, für den das Intereſſe zunimmt. An der Unter moſel wurde das Fuder(960 Liter) 1930er mit 350500, 1931er mit 350, an der Mittelmoſel 1931ler mit 240420, 1930er mit 350 600% gehandelt. 1 8 V . 8 Weinverſteigerung Harrheim⸗Zell * Harxheim⸗Zell, 28. Jan. Eine Anzahl Mitglieder der Zellerthaler Winzer⸗Vereinigung e. V. Sitz Harxheim⸗Zell, brachten geſtern im Saalbau des Gaſthauſes Richard Lind in Harxheim⸗Zell 750 Liter und 200 Flaſchen 1929er, 18 350 Liter 1930er, 21 800 Liter 1931er Weißweine und 9 400 Liter 1931er Rotweine unverſchnittener Qualitäts⸗ und Konſum⸗ weine, zur öffentlichen Verſteigerung. Bei gutem Beſuch und reger Steigluſt ſowohl von Seiten des Handels wie auch Gaſtſtättenbeſitzer, nahm die Verſteigerung einen gün⸗ ſtigen Verlauf, was weſentlich dazu beitrug, daß die Ver⸗ ſteigerer die herrſchende Lage im Weinhandelsgeſchäft und der immer noch großen Geldknappheit erkannten und den Steigliebhabern durch nicht zögernden Zuſchlag entgegen⸗ kamen. der Eigentaxe zurückgenommen wurden, ſo iſt dies keine Beeinträchtigung des Geſamtausgebotes. Die Verſteigerung darf als gutgehend angeſprochen werden. Von den Weißweinen neuer und alter Jahrgänge fanden die Spätleſen, beſonders die rühmlichſt bekannten Zeller „Schwarzer Herrgott“ eine glänzende Bewertung. Ohne Zuſchlag blieben drei Nummern 1930er. Ausgeboten wur⸗ den 750 Liter und 200 Flaſchen 1929er, 18 350 Liter 1930er und 21 800 Liter 1981er Weißweine, ferner 9 400 19g1er Rot⸗ wein. Für 1000 Liter bzw. Flaſchen bezahlte man: 192er: 410(Flaſche 1,50 und 1,70), 1930er 350, 360, 400, 410, 440, 450, 500, 520, 780.— 1931er: 320, 330, 350, 360, 370, 400, 620% Rotweine 1981er: 260, 270, 280, 290 und 310 /. Karlsruher Produktenbörſe Karlsruhe, 27. Jon. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die feſte Stimmung am Brot⸗ getreidemarkt hat ſich gehalten. Im allgemeinen beſteh beim Kauf aber immer noch Zurückhaltung. Ueber das Notwendigſte wird nichts unternommen. Mühlen nach⸗ produkte haben ihre Preiſe ebenfolls gehalten. Fultermehle für prompte Lieferung ſind beſonders gefragt. Inland⸗ Weizen 25— 25,75; Inland⸗Roggen 2823,50; Sommergerſte 18,75—19,75; Futter⸗ und Sprtiergerſte 17,50—18,50; deut⸗ ſcher Haſer 14,50—18; Platamais 1818,25; Weizenmehl Spezial Null 35,25; ſogenanntes Austauſchmehl 87) Rog, genmehl 60proz. 31,50—32; Weizenbollmehl(Futtermehl) 1010,25; Weizenkleie, fein, prompt 8,75 97d 10. grob 9050 bis 9,75; Biertreber 12,25—12,75; Trockenſchnitzel 6,757 Malzkeime 11,50—12,25; Erdnußkuchen 13,25—1,75) Kokoß⸗ kuchen 12,50: Sojaſchrot 11—11,25; Leinkuchenmehl 18,50 bis 14,25; Speiſekartoffel 66,50.— Rauhfuttet⸗ mittel: Loſes Wieſenheu 5,75—6; Luzerne 6,25—%0% Stroh, drahtgepreßt 4,40—4,60 /. Alles per 100 Kilo, Frankfurter Häuteauktion Frankfurt, 27. Jan. Für das Frankfurter und Um gegend⸗Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt lin 17 75 Kuhhäute: Rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 30320 5050 Pfund 3937, 6079 Pfund 37,5042, S Pfund 33—42.— Ochſenhäute: Rote ohne Kopf, bis 29 und 30—49 Pfund 28—20; 5059 Pfund 37,5040 00 eis 79 Pfund 40.45, 80.90 Pfund 38.50—43; 100 und meh Pfund 43.— Rinderhäute: Rete ohne Kopf, 30 bie 49 Pfund 38,75 43,75; 50—59 Pfund 42—49; 6079 Pfund 4250; 80 und mehr Pfund 4849.— Bullenhäne? Rote ohne Kopf 30—49 Pfund 2020 5050 Pfund 28 bis 80,75; 60—79 Pfund 20 5033; 8099 Pfund 2792,75, An gebot 10 771 Stück Großviehhäute. 3 Kalbfelle: Rote ohne Kopf bis 9 Pfund 56—62 25 9,1—15 Pfund 46,25—52; Schußkalbfelle 28. Bunte 515 Kopf, rein und beſchädigt, bis 9 Pfund 4451,25: 9% Pfund 87—41. Freſſerfelle! Rote ohne Kopf bis 20 Pfund 26.. Schaffelle: Bunte mit Kopf, vollwollig. 19, alle letzle anderen unverkauft. Tendenz: Beſuch gut, Verkauf flott, teils 1 und mäßige Abſchläge, mitunter auch leichte Auf⸗ * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 27. Jau. Auf utigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert olkkaut 1. Sorte—5, 2. Sorte 2,3, Dänenkohl aa Weißkraut 2,3; Wirſing 457 Zwiebeln 12, Spinat 5e. Roſenklohl—12; Krauskohl 7; Schwarzwurzeln 11; M0 rüben 2,537 Karotten 1,5—1,78; Feldſalot 30.387 Seller 49,5; Grünes 3. a„„ SSF SSS * 2 MSS S SAS SSS Es iſt beabſichtigt, Forderungen Wenn auch vier Nummern wegen nicht Erreichung l ene = 1— 2 2 DD 2 2 e e eee es fam⸗ durch⸗„ Rhein kannt⸗ ländi⸗ itſchen , daß 1 Ree⸗ e der rkräge riyeen r der n⸗Zell, ind in 18 350 Liter nſum⸗ Beſuch 5 wie gün⸗ Ver⸗ Ft und d den gegen⸗ ichung keine erung anden Zeller Ohne wur⸗ 1930er r Rot⸗ 929er: „ 440, „ 620% —— E. * Donnerstag, 28. Januar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 45 0 14 geſtohlene Räder verkauft Schöffengericht Mannheim Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard; Beisitzer: Amtsgerichtsrat Schmitz; Vertreter der An⸗ klage: 1. Staatsanwalt Dr. Gerard. Der 60 Jahre alte Mechaniker M. H. trieb einen recht ſchwunghaften Handel mit geſtohlenen Fahrrädern. In der Zeit vom 19. September bis 6. November 1931 kaufte er 14 Räder an, die er dann zum größten Teil wieder verkaufte. Das Merkwürdige an dieſen Käufen iſt, daß ſich H. keine Eigentumsbeſcheinigungen geben ließ und auch nicht nach dem Namen des Verkäufers fragte, der ihm alle 14 Räder lieferte. Schon die Häufigkeit der Verkäufe durch die gleiche Perſon hätte H. vorſichtig machen müſſen. Weiter war auf⸗ fallend, daß an H. immer an den Tagen Räder ver⸗ kauft wurden, an denen in der Nähe der Schauburg, der Hauptpoſt uſw. Räder geſtohlen wurden, und daß die Marke und die Nummern übereinſtimmten. An einen Apotheker wurde ein zurechtgemachtes Rad verkauft, das dann einige Zeit ſpäter wieder geſtohlen und H. zum zweiten Male zum Kauf an⸗ geboten wurde. H. hat die Räder entſprechend hergerichtet: Die Nummern wurden unkenntlich gemacht und die Rä⸗ der friſch überlackiert. Ein geſtohlenes Rad wurde H. zum Verhängnis. Auf der Friedrichsbrücke er⸗ kannte einer der Beſtohlenen bei H. ſein Rad und ließ ihn verhaften. H. verteidigte ſich bei der Ver⸗ handlung recht ungeſchickt. Bei einigen Beſcheini⸗ gungen, die offenſichtlich zurechtgemacht waren, konnten die angegebenen Eigentümer nicht ermittelt werden. H. hat dazu auch nicht den geringſten Ver⸗ ſuch gemacht. Daß H. bei dieſen Käufen in gutem Glauben gehandelt hat, kann niemand glauben. Selbſt die Einträge in ſein Verkaufsbuch können über ſein ſonderbares Verhalten bei dieſen Käufen nicht hinwegtäuſchen. Das Gericht folgte dem Antrag des 1. Staats⸗ anwalt Dr. Gerard und verurteilte H. wegen ge⸗ werbsmäßiger Hehlerei zur Mindeſtſtrafe von ein Jahr Zuchthaus. Es wurde H. anheimgegeben, durch ein Gnadengeſuch eine Umwandlung der Zucht⸗ hausſtrafe in eine Gefängnisſtrafe zu erreichen. (Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Holdermann). Vor dem Einzelrichter Vor dem Einzelrichter(Amtsgerichtsrat Vau⸗ lont) fand eine Verhandlung gegen den Dipl.⸗In⸗ genieur Georg Buſche⸗ Mannheim,(Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. v. Buchwald⸗ Ludwigshafen) ſtatt, in der ein Zuſammenſtoß von Buſch mit einem Fahrzeug der ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr an der Kreuzung Roſengartenſtraße⸗Friedrichsplatz zur Sprache kam. Wir haben ſeinerzeit über den Unfall, der ſich am 17. November 1931 ereignete, berichtet. Die Ver⸗ handlung endete mit dem Freiſpruch des An⸗ geklagten. Das Gericht nahm nach längerer Ver⸗ handlung an, daß der Angeklagte richtig gehan⸗ delt habe und mit ſeinem Auto noch nicht in die Kreuzung hineingekommen ſei. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß der Feuerwehrwagen durch ein einſeitiges Anziehen der Bremſen aus ſeiner ur⸗ sprünglichen Fahrtrichtung abkam und ſo auf den Wagen des freigeſprochenen Angeklagten, der im Zeitpunkt des Unfalls bereits ſtand, auffuhr. 550 Ein vriginelles Gerichtsurteil. Ein originelles Urteil gegen einen jungen Mann fällte das Schöf⸗ ſengericht in Göttingen. In angetrunkenem Zuſtande hatte der Angeklagte ſich dazu hinreißen laſſen, einen Altersgenoſſen ziemlich ſtark zu miß⸗ handeln und auf den am Boden liegenden Gegner einzuſchlagen. Der Angeklagte hatte die Tat nicht beſtritten, aber er entſchuldigte ſich mit ſeiner Be⸗ trunkenheit. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Wochen Gefängnis, billigte ihm aber Strafaus⸗ ſetzung zu unter der Bedingung, daß er für die Dauer eines ganzen Jahres ſich abends nach 10 Uhr in keiner Reſtauration mehr ehen laſſen darf. Vf. Schifferſtadt in Weingarten:12 geſchlagen Am Sonntag mußte ſich der Vik Schifferſtadt in Wein⸗ garten eine empfindliche Niederlage gefallen laſſen, die nicht ſo ſehr überraſcht, wenn man die Umſtände, die dabei zu Ungunſten der Pfälzer eine weſentliche Rolle ſpielten, in Betracht zieht. Während die Punktſiege im Fe und Leichtgewicht zu Gunſten der Germania Weingarten ſo knapp waren, daß die Entſcheidungen in dieſen Treffen auch auf die Schifferſtädter Seite hätten fallen können, umſomehr als Krauſe und R. Kolb unbedingt mehr vom Kampfe hatten. brachte das Schwergewichtstreffen ſogar ein glattes Fehlurteil. W. Kolb holte ſich mit Hüftſchwung und Untergriff zwei große Wertungen und hatte ſeinen E er Holzmüller⸗Weingarten durch den Untergriff für einen kurzen Moment auf die Schultern gebracht, was jedoch dem Karlsruher Kampfrichter entgangen war. zmüller kam durch zwei Soubleſſen zu zwei kleinen Wertungen und durch Uebertragen des Hüftſchwungs von Kolb zu einem Führungspunkt. Kolb führte den Kampf und hätte auch Sieger werden müſſen, aber das Urteil lautete um⸗ gekehrt. R. Kolb⸗Schifferſtadt lieferte dem badiſch⸗pfälziſchen Leichtgewichtsmeiſter L. Bacher einen großen Kampf, der hart auf hart ging und bei dem man das hervorragende Können des fungen Pfälzers bewundern konnte. Auch Krauſe⸗Schefſerſtadt zeigte ſich von feiner beſten Seite. Schifferſtadt mußte im Bantamgewicht für Lochner, der Uebergewicht auf die Waage brachte. O Kolb als Erſatz ſtellen. Dieſer wurde wach ſchönem Kampfe Punktſieger und holte mit dem badiſch⸗pfälziſchen Mittelgewichtsmeiſter Heißler, der Unſelt⸗Weingarten entſcheidend beſiegte, die einzigen Erfolge für Schifferſtadt. Sehr gut hielt ſich Schneider⸗Schifferſtadt bis zu ſeiner Niederlage gegen den ausgezeichneten H. Bacher⸗Weingarten. Die Niederlage war nicht zu vermeiden. Bertram⸗Schifferſtadt hat ſeine Niederlage einer Blöße zuzuſchreiben, die von Ziegler⸗ Weingarten, der für den verletzten W. Bacher geſtellt war, geſchickt ausgenützt wurde. Unter dieſen Umſtänden läßt ſich der hohe Steg von Weingarten erklären, der natürlich in keiner Weiſe dem Stärkeverhältnis der beiden Mann⸗ ſchaften entſpricht. „Die drei Bezirksmeiſter ſind nach ſe einem Kampfe auf eigener und auswärtiger Matte punktgleich gewo Jeder der drei Gegner hat nunmehr die gleichen Ausf auf den Kreismeiſtertitel. Man iſt heute ſchon geſpannt, wie ſich Freiburg⸗Haslach am kommenden Sonntag in Weingarten aus der Affäre ziehen wird. um die Meiſterichaſt im Ringen der Oberliga Die Ergebniſſe: laiber⸗Weingarten b⸗Schiffer⸗ Bantamgewicht— O, Kol Kolb dlktierte von Anfang bi zum uß den g 5 0 5 wung und Armzügen in Führung Punktſteger. Federgewicht: inga Schifferſtadt. Mit geringem in der Führung, den Streit bei ein angeſetzten nach vorn erzielen konnte, wurden die erſten Die angeordnete wechſelſeitige Bo⸗ de e erſeits eine Führung. In den reſt⸗ lichen 4 Minuten lag Krauſe ſtändig im Angriff, jedoch Streit erhielt den Punktſteg für beſſere Arbeit. Leicht⸗ gewicht L. ü— R. ſbad t. In he 1 Kampfe, b dem Bacher nicht imm rang, vergingen ergebnistos die erſten 10 Minuten. der Bodenrunde verſchaffte ſich Bacher durch Aufreißer dem Kolb geſchickt abdrehte, ein kleines Führu Von da ab hatte Kolb durch dauernden Ang 11 1 Kampfe, aber Bacher bekam für beſſere Arbeit de ſteg. Weltergewicht: W. Bacher⸗Weingarten— hifferſtadt. Ein einſeitiger Kampf, da Schneider nichts ichten konnte. Bacher ſammelte ſich durch verſchiedene kombinationen mehrere Punkte und legte den ſich ig zur Wehr ſetzenden Pfälzer in 12.30 Minuten auf die Schultern. Mittelgewicht: Unſelt⸗Weingarten— Heißler⸗Schiffer⸗ ſtadt. Unſelt hatte, obwohl ſehr gut in Schuß, ni zu be⸗ ſtellen. Unſelt wurde nach einem außerhalb der Matte ge⸗ endeten Hüftſchwung von Heißler in Hocke geb t und durch Ueberſtürzer in 3 Minuten beſiegt.— Halbſchwer⸗ Ziegler⸗Weingarten— Nach ausgeglichenem Kampfe ohne jegliches E ſich Bertram am Boden durch Armzug von Ziegler er⸗ rumpeln und verlor in 12,30 Minuten.— Schwergewicht: Holzmüller⸗Weingarten W. Kolb⸗Schifferſtadt. Holz⸗ müller wurde gleich zu Beginn durch Hüftſchwung in Ge⸗ fahr gebracht; er überträgt und Kolb mußte fälſchlicher⸗ weiſe in die Hocke, wo er zweimal überſtürzt wurde, was von der Technik und enormen Kraft des 2 Zentner ſchweren Weingarteners zeugte. In der 15. Minute warf ſeinen Gegner mit Untergriff auf die Schul und dieſen dann noch in der Brücke feſt. Holzmüller nt ſich dargus retten und nach weiteren ſchnellen Griffsver⸗ ſuchen endete ein wirklich ſchöner Schwergewichtskampf mit einem Fehlurteil. Holzmüller wurde Punktſieg Kämpfe verl. Kampf⸗ Punkte gew. Germania Weingarten 9 1 1 18:17 Vfg Schifferſtadt 2 1 1 7217 SV Freiburg⸗Haslach 2 1 1 17:18 Hallen-Tennis Prag-Baden Großkämpfe in der Rhein⸗Neckar⸗Halle am Wochenende Roderich Menzel, der, wie bereits mitgeteilt, am 30. und 31. Januar ſich den Maunheimern vorſtellt, wird von Soyka begleitet. Im Mittelpunkt des Intereſſes der 2tägigen Begegnung werden neben den Einzelſpie⸗ len des deutſchen Meiſters die Doppelkämpfe ſtehen, von denen jeweils einer am Samstag und Sonn⸗ tag zur Austragung kommt. Hier geht es um eine Revanche, die Roderich Menzel an dem ſüddeutſchen Mei⸗ ſterpaar Buß⸗ Oppenheimer nehmen will. Be⸗ kanntlich gelang es der einheimiſchen Kombination im Herbſt 1931 zweimal in Bad Homburg vor der Höhe gegen Menzel im Doppel zu ſiegen. Bei der erſten Be⸗ gegnung ſpielte dieſer mit ſeinem Namensvetter W. Men⸗ zel, beim zweiten Treffen hatte er Henkel zum Mit⸗ ſtreiter. Diesmal bringt ſich der berühmte Gaſt einen ſeiner Landsleute als Partner mit, um Schulter an Schulter mit dieſem über die Einheimiſchen zu triumphieren. Soyka iſt bekannt und gefürchtet als Doppelſpieler. Mit Beſtimmtheit iſt zu erwarten, daß die Kämpfe im Doppel äußerſt erbittert und ausgeglichen ſein werden. Ebenfalls die Begegnungen im Einzel zwiſchen Soyka und Dr. Buß und Dr. Fuchs werden die Spannungs⸗ momente haben, die ſich ſtets ergeben, wenn Spieler derſelben Klaſſe gegeneinander kämpfen, wobei allerdings zu bemerken iſt, daß Dr. Buß dieſem Prager Gegner vorausſichtlich überlegen ſein wird. Roderich Menzels großes Können wird auf alle Fälle ausreichen, um ſeine Gegner in den Einzelſpielen zur Strecke zu bringen. Er iſt aber nicht nur ein ganz großer Techniker und Taktiker, ſein elegantes Spiel iſt für die Zuſchauer eine Augenweide. Der Deutſch⸗Böhme gehört nicht zu jenen Spielern, die nur mit Kraft und einem ſich ſtets gleich bleibenden Spielſyſtem ihren Widerſachern zu Leibe rücken. Sein Spiel vereint in ſeltenem Maß geiſtige Beherrſchung der Situation, Tempe⸗ rament, Reinheit der Schläge und ausgezeichnete Lauf⸗ technik. Nie hat man den Eindruck des Monotonen, ſtets wechſelt ſeine Kampfmethode, in Vielem erinnert er an Otto Froitzheim, dem er aber ſchlagtechniſch weit über⸗ legen iſt. Denn Menzel beherrſcht das ganze Schlag⸗ reportoir des modernen Tennis. Dr. Buß ſowohl wie Dr. Fuchs haben in Bad Homburg im September 1931 ſehr ehrenvoll gegen den Meiſterſpieler abgeſchnitten und werden ihn zweifellos auch in der Halle zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens zwingen. Die Prager Gäſte treffen bereits am Freitag⸗ Vormittag ein, um zu trainieren. Der genaue Spielplan wird noch bekanntgegeben. Geſpielt wird am Sams ⸗ tag nachmittag und Sonntag nachmittag. Den Tennisfreunden aus Prag ſowie dem Hallen⸗Tennis⸗ Verein Mannheim⸗Ludwigshafen iſt zu wünſchen, daß dieſe auf ſeltener Höhe ſtehende Veranſtaltung beim Publikum die Reſonanz findet, die ihr gebührt. Mann⸗ heim darf ſich rühmen, auch in dieſer ſchweren Zeit den Tennisſport durch internationale Veranſtaltungen zu för⸗ dern, in einer Zeit, in, der ſelbſt in Berlin und Hamburg ſolche Ereigniſſe ſind. nur ganz ſelten Weltmeiſterſchaften im Tiſchtennis Deutſche Siege und Niederlagen in den Länderſpielen In Prag werden zurzeit die Tiſchtennts⸗Länderkämpfe um den„Swaythling⸗Pokal“ ausgetragen, die den Auftakt der Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften bilden. Deutſchland iſt dei dieſen Spielen auch vertreten und hat bisher von ſechs ausgetragenen Spielen je drei gewonnen und verloren. Im erſten Kampfe am Montag unterlagen die Deutſchen den Oeſterreichern:5 und ſiegten ſpäter gegen die Franzoſen:0. Am Montag abend kam Deutſchland dann über Jugo⸗ la wien mit 51 zu ſeinem zweiten Siege. Für Deutſch⸗ land ſiegten Schwager, Nikolsburg und Madjaroglou, die beiden Letztgenannten zweimal, während Schwager ein Spiel abgeben mußte. In den letzten Spielen des Montags fertigte Lettland die Franzoſen 510 ab, die Pokal⸗ verteidiger aus Ungarn erfochten mit:2 gegen Eng land ihren dritten Sieg und Indien überraſchte durch einen neuen Erfolg mit 511 über Litauen. Am Dienstag mußte dann die deutſche Vertretung ihre zweite Niederlage hinnehmen. Sie wurde nach hartem Kampfe von der Tſchechoſflowakei 5g geſchlagen, gab aber dann gegen Litauen kein Spiel ab und ſiegte 510. In der dritten Runde trafen die deutſchen Vertreter dann auf den Pokalvertetdiger Ungarn und ſtanden hier vor einer kaum zu löſenden Aufgabe. Die Ungarn ſiegten Über⸗ legen:1 und gaben in allen ſechs Spielen nur zwei Sätze ab, durch die Deutſchland zum einzigen Gewinnpunkt kam, Madjaroglou ſchlug den ungariſchen Exmeiſter Barna 21:10 17:21, 23:21. Die ſtarke öſterreichiſche Mannſchaft behauptet weiter ihren zweiten Platz im Geſamtklaſſement durch einen hohen Sieg über Indien mit 50. Heuſer weiter erfolgreich Corry in der 3. Runde k. o. Der Bonner Halbſchwergewichtler Adolf Heuſer. ſtand orei Tage nach ſeinem ſchnellen ge über den wenig be⸗ kannten Ferrente ſchon am Dienstag abend in Port⸗ land(Maine) dem bekannten Pietro Corry gegen- über, der auch für Weltmeiſter Max Schmeling und ebenſo für Hein Müller als Prüfſtein in USA herangezogen wor⸗ den war. Heuſer hatte durch ſeine größere Schnelligkeit gleich in der erſten Runde gegen den langſamen Corry be⸗ deutende Vorteile und buchte die erſte und zweite Runde überlegen für ſich. In der dritten Runde konnte Corry den Schlagſerien Heufers nicht widerſtehen und mußte ſich auszählen laſſen. Der Kampf, der von Max Schmelings nächſtem Titelgegner Jack Sharkey geleitet wurde, war auf 12 Runden angeſetzt. Meiſterſchaftskämpfe der Amateurboxer Den Kampf der Zwiſchenrunde zur Deutſchen Mann⸗ ſchafts⸗Meiſterſchaft der Amateurboxer beſtreiten am 29. Januar in Breslau der dortige ABC und der Stettiner Box⸗Club. Der Sieger dieſes Treffens muß dann bis zum 15 Februar in Dortmund gegen den Dortmunder Box⸗ ſpört 20 die Vorſchlußrunde beſtreiten. Földeack Turnierſieger in Stockholm Aus dem ödreitägigen Ringkampfturnier im Stockholmer Zirkus ging der deutſche Europameiſter im freien Stil Jeon Földeack⸗Hamburg als Sieger in der Weltergewichts⸗ klaſſe hervor. Földeack beſiegte zunächſt den Schweden Lindblom nach Punkten und fertigte erneut auch deſſen Landsmann S. Anderſſon gleichfalls nach Punkten ab. Tages haleucles Donnerstag, 28. Januar Nationaltheater:„Rauhnacht“, Schauſpiel von R. Billinger, Miete E 20, Sondermiete C 10, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Zar und Zimmermann“, kom. Oper von A. Lortzing, für den Bühnenvolksbund, An⸗ fong 19.30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 20 Uhr Pla⸗ netariumsabend für Erwerbsloſe. Freier Bund— Städt. Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Kurt Martin, Karlsruhe, über„Surrealismus, eine neue Kunſtrichtung“, 20.15 Uhr, Abt. AK. 0 Mannheimer Hausfrauenbund: Prakt. Nachmittag:„Zeit⸗ gemäßes Kochen und doch gut“, 16 Uhr, N 2, 4. Tanz: Paloſthotel, Cafaſö, Pavillon Kaiſer, 20.30 Uhr. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗ Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee; 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Uüniverſum:„Ronny“.— Al ham bra: „Der heimliche Genießer“.— Schauburg:„Ein aus⸗ gekochter Junge.“— Roxy:„Einer Frau muß man alles verzeihen“.— Scala:„Der Kongreß tanzt“.— Gloria⸗Palaſt:„Leichtſinnige Jugend“.— Capi⸗ toll:„Berge in Flammen“.— Palaſt⸗ Theater; „Zapfenſtreich am Rein“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 Uhr. Städt. S loßmuſeum: Geöffnet pon 10—13 u. 14—16 Uhr. Sonderausſtellung: Die Preſſe in Bilder aus vier Jahrhunderten.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von vormittags 10—13 Uhr und nachmittags von 14—16 Uhr. Sonderausſtellung:„Wie der Künſtler die Kunſt ſteht“. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von 9443 und 14—418 Uhr. Mtſeum für Natur u. Völker⸗ kunde im Zeughaus: Geöffnet nachm. von 15—17 Uhr.— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Janitar Rbein⸗Bezel 23 25, 26 27. 28 l Neckar⸗Pegelf 25, 26. 27 28. .020 1 1 Sen ene.5405] Waunbeim 2..71.88.80 Kehl a.04.980] Jagſtfeld. 1,12 198.95.02 Maxau.82 3,700 Heilbronn..32 520 8 0 Mannheim..60 2755 Plochingen..370,80 0,84.81 Caub.90.80 e Köln.08 197 5 Chefredakteur: Kurt Ftſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton, Dr. Stefan Kayſer„ Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil? Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Perleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim t 1,46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte Geſchäftliche Mitteilungen * 2. Preisausſchreiben Sanella⸗Margarine. Bei der Mitte Januar ſtattgefundenen Ausloſung der Gewinne konnten auch dieſes Mal wieder eine große Anzahl Mann⸗ heimer Hausfrauen und Kinder mit Geldpreiſen in Höhe von/.— und/ 10.— bedacht werden; im Mannheimer Bezirk allein 1600 Mark. V. 450 Verein Deutscher Oolfabriken. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zur 46. ordentlichen Generalverſammlung eingeladen, welche am Montag, den 15. Februar 1932, mittags 12 Uhr, im Sttzungsſaale der Deutſchen Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, mit folgender Tagesordnung ſtatt⸗ finden wird. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht und Rechnungsablegung Amtliche Bekanntmachungen Durch bezirks⸗ bezw. ortspolizeiliche Vorſchrift vom 10. Dezember 1931 wurden die bezirkspolizeiliche bezw. ortspolizei⸗ liche Vorſchrift vom 7. 14. Auguſt 1891, das Vermieten von Nachen auf dem Neckar, aufgehoben. 20 Mannheim, den bezw. 8. Januar 1932 Dezember 1922 bezw. 22. Januar 1992, Polizeidirektion— C. für das Geſchäftsjahr 1931. 5 2. Beſchlußfaſſung über die Jahresbilanz und die Gewinn⸗ u. Verluſtrechnung, über die Gewinnverteilung und über die Ent⸗ laſtung des Vorſtandes und des Auſſichts⸗ rates. 8. Beſchlußfaſſun über die neuen Be⸗ ſtimmungen über die Zuſammenſetzung u. Beſtellung des Aufſichtsrats und über die Aufhebung der Uersleigerung. Die Verſteigerung in 0 7 Nr. 26, die am 20. Januar, nachmittags 3 Uhr ſtattfinden ſollte, Ffindet nicht ſtatt. 20 Mannheim, den 27. Januar 1932. Finanzamt Mannheim⸗Stadt. Vergütung der Mitglieder des Aufſichts rats. 4. Wahl. Aufſichts rat. 5. Wahl der Bilanzprüfer. Ueber die Teilnahme an der Generalverſammlung beſtimmt der§ 33 unſerer Statuten folgendes: „Wer an einer Generalverſammlung perſönlich oder durch einen Stellvertreter teilnehmen will, 1. hat ſeine Aktien ſpäteſtens mit Ablauf des vierten Geſchäftstages vor dem Verſammlungs⸗ tage vorher bei der Geſellſchaft oder bei einer der in der Einladung bezeichneten Stellen zu hinterlegen. 4 Die Urkunde über die kraft Geſetzes zuläſſige Hinterlegung bei einem Notar muß die hinter⸗ legten Aktien genau nach Nummern, Gattung uſw. bezeichnen und ſpäteſtens mit Ablauf des dritten Geſchäftstages vor dem Verſammlungstag der Geſellſchaft übergeben werden(§ 255 HGB.). Stellvertretung durch andere ſtimmberechtigte Aktionäre iſt geſtattet, jedoch nur auf Vorlegung schriftlicher Vollmacht.“. Als ſolche Hinterlegungsſtellen ſind für die Generalverſammlung beſtimmt: die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, Mannheim, das Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt a.., die Dentſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Stuttgart, Stuttgart, die Bremer Bank. Filiale der. 2 Intl. Veröftentlchungen der Staat Mannheim Oeffentliche Aufforderung. Im Mannheimer Hauptfriedhof gelangen im III. Teil, 6. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 15. September 1877 bis 12. September 1878 und vom 2. Juni 1909 bis 28. Januar 1910 verſtorbenen Erwachſenen; 2. III. Teil, 9. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 24. Mai 1880 bis 30. April 1881 und vom 6. Juli 1910 bis 19. Februar 1911 verſtorbenen Erwachſenen zur Umgrabung und Neubelegung. Anträge auf 57 eines Grabes auf eine weitere 20jährige Ruhe 0 bühr mit⸗50 R./ zu entrichten iſt, ſind bis läug⸗ ſtens 31. März 1932 im Rathaus N 1— Zimmer Nr. 36— zu ſtellen. äter träge werden nicht berückſichtigt. Die Hinterbliebenen, von Gräbern nicht wünſchen, Denkmäler mit Fundamenten, Einſaſſungen und Pflanzungen bis ſpäteſtens 31. März 1932 zu entfernen. Friedhofausſchuß über die nicht entfernten Mate⸗ rialien verfügen. Der Oberbürgermeiſter— Abt. V. 9 astgelldge 7 e Leb. Schleien, Sp.-Karpt. 3 95 Tauben. zeit, wofür die Ge⸗ Später einkommende An⸗ welche die Erhaltung werden gebeten, Leb. fiche a Stück 75 Fr. geschl. Suppenhühner 8 95 Ig. Hahnen, Enten Fr. gr. Enten-Eier 10 St..10 Frische Matzen I. G- Pak. 30 Marmeladen Gclaes Zwelschenm a. fr. Fr. 2-D 48 Aprikos- Erdb., Himb., Johsb.-, Apf.-Marm.-.E. Gem. Marmelade. Apfelgelee m. Himb. 2 E. 83 Marmeladen 5. E..85 Lickler erles. Früchte Gl. 68 Erdbeer. Kal-Pfirs. 2D..15 ...E. 75 dai Tee l mere: Mulegeren Frels ent unsers Starke 45 Dürrfleisch ohne Rippen 278 Delikater Block-Käse ohne Rinde 7+. K 38 —* Konserven eee eee eee b J Schnittbohn., Spinat--D. 43 Erbsen m. geschn. Kar. 2- f- D. 48 Geschnittene Karott. 2D. 34 Delik.-Bohnen fad'fr.-H. D 63 Erbs., Wachsbohn. g. 2g. D. 85 Gewürzgurken.-.35 Birnen, Preißelbeeren 2. D 88 Heidelbeer., Stachelb. 2: UD. 75 Wpelne. Ost. Sclrueple Pfälzer Rot- u. Weiß wein Ltr. 43 Spirituosen Fl. 95,.50,.10 Apfelmost Lir. 18, Mal. ½ Fl. 30 Orang. g 18, itronen 10 St. 38 Neapler frisch. Blumenkohl 23 Weißkraut, Rotkraut 3 7 eee 8.73 1 Nach Ablauf dieſer Friſt wird der Mannheim, 25. Januar 1932. Sunie Schüssel lür 5. Uhr- Tee Bank, Bremen. Mannheim, den 23. Januar 1932. Der Vorſtand. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch⸗ Anfang Nr. 2000. 37 im Erfrischungsreum dus eigener Ronditorel Schmoller Törtchen 1 5 in besond. Austührung 1 Rehrücken, Igel, Schild- Kren. Baumstamm Käse- Kehl., Blenenstich, Hamdg.- u. Wienerstoll. Hailmorkuenen 7⁰ Berliner Pfannkuchen 1 5 1. während d. W. W. I2 St. l . Wurst. Und Fleischwaren Leber- u. Griebenwurst g 38 Gr. Mett- u. Kalbsleber w. St. 30 Rotfl. Zervelatw. gz. Würste 30 Bierwurst-Servela. Gekochter Schinken. ½ f 30 Krakauer Schwartemagen r 68 Käse:-: Butter Stangen-Bauernfaust-Käse. 8 Camembert 6 Stück 65 u. 58 Bayer. Zentrifugenbut./ 33 Gouda-Münsterrahmk. ½ f 43 Margarine Palmbutter. 8 29 Allgäuer Delik.-Käse 6 St. 33 Schweizerkäse o. R. ½ f 45 HHO ER Des gtohe Wefehhsos ot Ale Menne e etade plan und Steesſahe Flschkons. Näucherllsche Rollmops, Brat-Geleeher. D. 43 Her.-Salat Schnitzellachs½% 5 38 Geräuch. fette Sprott. Kiste 33 Oelsardien Dose 33, 25 u. 17 Holl. Vollheringe 10 Stück 33 Krabben, Lachs, Fischpaste 45 Aulsenleuenle Holontalwar. Makkaroni Nudeln 7 34 Linsen, Reis, Bohnen F 15 Haferflock., Grieß, Gerste 3 24 Auszugmehl 00 Btl. 5 6.25 Kaliforn. Pflaumen& 38 u. 27 Fr. gebr Kaffee ½ f 125, 90 Salatöl Ltr. 52 Salz-. B. 48 . 70 8. Seite/ Nummer 43 Der Schatz auf Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1932 der Eicheninſel Die Natur ſchützt einen Hort Ein Jagdausflug, der zu Entdeckungen führt Woher ſtammt das vergrabene Gold? . Verborgene Schätze, ſo oft auch Gerüchte über ihr Vorhandenſein Enttäuſchungen hervorgerufen haben, ſind noch immer voller Verlockung. So auch der Schatz auf der Eicheninſel, mit dem es eine ganz beſondere Bewandtnis hat. Sein Vor⸗ handenſein iſt ſeit 1795 bekannt. Damals fiel es drei jungen Kanadiern ein, einen Jagdausflug aach der unbewohnten und der neuſchottiſchen Küſte vor⸗ gelagerten Eicheninſel zu unternehmen. Das Eiland war mit dichtem Wald beſtanden. Eine kleine Lichtung ſchien der beſte Landungsplatz zu ſein. Hundert Meter landeinwärts ſtand eine einzelne große Eiche. Die Jäger wollten ſchon an ihr vorübergehen, da ſahen ſie von einem Aſt eine roſtige Kette herabhängen. Eine Kette hier auf der Eicheninſel, die angeblich ſeit undenklichen Zeiten klein Menſch betrat! Und unmittelbar unter dem merkwürdigen Fund hatte ſich der Boden ge⸗ ſenkt, als wäre hier einſt ein Loch gegraben und wieder zugeſchüttet worden. Ein vergrabener Schatz? Natürlich, denn hier lag auch ein Stück von einer alten Schiffswinde, mit der man zweifellos die Kiſten in das Loch hinab⸗ gelaſſen hatte. An Jagd war natürlich nicht mehr zu denken. Heimkehren und am nächſten Morgen mit Schaufel und Picke zurückkehren! Die jungen Leute gruben. Drei Meter tief waren ſie gekommen, da ſtießen ſie auf Eichen⸗ bretter. Der Schatz? Nein, nur loſe Erde. Weitere drei Meter tief: wieder Eichenbretter! Und dann? Nur Erde. Wieder drei Meter tiefer, wieder Bretter. Und wieder nur Erde! Und doch mußte ein Schatz dort liegen. Wer ging mehr als neun Meter tief in den Boden, nur um Eichenbretter zu vergraben? Aber die Jungen konn⸗ ten mit ihren ſchwachen Mitteln nicht weiter ſchaufeln. So gaben ſie ihr Geheimnis preis, ſuchten Leute, die ihnen helfen ſollten. Es fand ſich niemand. Ging nicht die Sage, die Eicheninſel ſei verhext? Zehn Jahre verſtrichen. Ein neueingewanderter Arzt hörte vom Loch auf der Eicheninſel, ſetzte ſich mit den Entdeckern in Verbindung, ſtellte Arbeiter ein, grub. Siebenundzwanzig Meter tief in der Erde, nachdem weitere fünf Schichten Eichen⸗ bretter entfernt worden waren, fand man einen flachen Stein mit fremden Schriftzeichen, die niemand leſen konnte. Leider gab ſich auch niemand die Mühe, die Entzifferung durch einen Sprachkundigen zu ver⸗ ſuchen. Ein Buchbinder benutzte den Stein als Unter⸗ lage beim Lederklopfen und zerſtörte ſo die Schrift, der man vielleicht ſonſt die Löſung des Rätſels ver⸗ dankt haben würde. Dann kam das zweite noch größere Mißgeſchick. Eines Morgens ſtandder Schacht zwanzig Meter tief unter Waſſer. Ein neuer wurde gegraben, weil man hoffte, das Waſſer würde dort hineinfließen. Doch auch er füllte ſich über Nacht. Die Mittel waren erſchöpft. Das Unternehmen flog auf. Erſt 1845 entſtand eine neue Geſellſchaft zur Hebung des Schatzes. Die Leute waren vorſich⸗ tiger als ihre Vorgänger und beſaßen auch beſſere techniſche Hilfsmittel. Sie ſetzten eine Tiefbohr⸗ maſchine an. Dieſe durchſtach am Grunde des Schach⸗ tes zwei Meter Erde, dann eine dicke Schicht Eichen⸗ bohlen, fiel einen halben Meter tief durch leeren Raum, durchbohrte neuerdings Eichenbretter, ging durch eine ſechzig Zentimeter dicke Lage von hoch auf⸗ geſchichteten loſen Metallſtücken und brachte dann drei Glieder einer Goldkette ans Tageslicht. Der Schatz war alſo kein Märchen! Lag in ſchweren Kiſten auf⸗ geſtapelt. Der urſprüngliche Schacht ſollte ausgepumpt wer⸗ den. Er lief aber über Nacht wieder voll und zwar mit Salzwaſſer. Alſo mußte irgendeine künſtliche Verbindung zwiſchen ihm und dem Meer beſtehen. Sicher war ſie angelegt wor⸗ den, um den Schatz vor allen Unbefugten zu ſchützen. Man ſuchte den Strand ab und fand, ſorgfältig ver⸗ ſteckt und durch eine Art Reuſe aus Ginſterreiſig vor dem Verſtopfen geſchützt, den Eingang zu einem Kanal. Dieſer ſollte abgedichtet werden. Doch es gelang nicht ſofort, und dann waren wieder die Mittel erſchöpft. Fünfzig Jahre lang kümmerte ſich niemand mehr um den Schatz. Der Schacht verfiel. Doch 1896 brachte ein Abenteurer die Geſellſchaft wieder auf die Beine. Zwanzig neue Schächte wur⸗ den gegraben; man hoffte, auf den unterirdi⸗ ſchen Kanal zu ſtoßen und ihn verſtopfen zu können. Inzwiſchen arbeitete im urſprünglichen Schacht Zwei Millionen Engländer fordern Abrüſtung Der von Lord Robert Cecil(&) eingebrachte Antrag auf allgemeine Rüſtungseinſtellung iſt Von Harris Brackett wieder eine Bohrmaſchine. Sie brachte einen gol⸗ denen Ring und Fetzen beſchriebenen Pergaments ans Tageslicht. Die Schrift war freilich nicht zu leſen. Durch die Bohrmaſchine konnte einwandfrei feſtgeſtellt werden, daß die Schatzkammer ge⸗ ma uerte Wände hatte und zwölf Meter hoch war. In dieſem Raume lagen mindeſtens ſieben Reihen von gefüllten Kiſten übereinander. 5 1 Trotz aller Anſtrengungen gelang die Hebung des Schatzes nicht. Das eingedrungene Waſſer konnte Aufſehenerregende Radiumfunde in Ober⸗Oeſterreich „% 5 wahrſcheinlich aus Europa. Außerdem wies der ge⸗ fundene Ring engliſche Arbeit auf. Aus dem Alter der Bäume um den Schacht und aus dem Zuſtand der Verletzungen der Baumrinden, die von den drei jugendlichen Entdeckern feſtgenagelt wurden, kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß der Hort um 1700 vergraben wurde. Aus dieſer Zeit weiß man nur vom Verſchwinden eines einzigen größeren Schatzes, nämlich aus der ſchottiſchen Kathedrale St. Andreas. Dieſer ſoll aus Oben: Die Fundſtätte, auf der der Wünſchelrutengänger Franz Nigl das rößte Radiumlager der Welt entdeckt haben will. Unten links das Ehepaar teulinger, auf deſſen Grundſtück ſich das Radiumlager befinden ſoll; rechts der Wünſchelrutengänger Franz Nigl Auf dem Grundſtück des Bauern Neulinger in Mühlviertel bei Linz(Ober⸗Oeſterreich) ent⸗ deckte der Wünſchelrutengänger Nigl ein Radiumlager, das angeblich das reichſte der Welt darſtellt. In Fachkreiſend beurteilt man allerdings den ſenſationellen Fund vorerſt mit großer Skepſis. nicht entfernt, der unterirdiſche Kanal nicht ver⸗ ſtopft werden, und dann entdeckte man das Vorhan⸗ denſein eines zweiten Zulaufes. Und wieder waren die Geldmittel erſchöpft, and die Geſellſchaft flog auf. In den nächſten Jahren beſchränkte man ſich darauf, zu erörtern, woher der Schatz auf der Eichen⸗ inſel wohl ſtammen mochte. Allgemein war ange⸗ nommen worden, weſtindiſche Seeräuber hätten ihre Beute dort verborgen. Dies erſcheint aber nicht überzeugend, da man nichts davon weiß, daß Piraten jemals in neuſchottiſche Gewäſſer gekommen wären. Das Ginſterreiſig vor dem Kanaleingang führte dann zu einer Erklärung, die weit überzeugender klingt. Der Ginſter kann nur aus dem Norden ſtammen, Kirchengold und profauen Wertſachen beſtanden haben, die den Engländern in der Schlacht bei Bannockburn abgenommen worden waren. Später verſchwand dieſer Schatz von großem Wert auf bisher ungeklärte Weiſe. Es iſt durchaus möglich, daß die Diebe, um ein geeignetes Verſteck auf den britiſchen Inſeln ver⸗ legen, das wohl bekannte, doch damals noch völlig unbewohnte neuſchottiſche Küſtengebiet aufſuchten, um ihre Beute dort zu vergraben. Vielleicht wird das Unternehmen, das jetzt, mit großen Mitteln ausgeſtattet, unter allen Umſtänden die Hebung des Hortes durchführen will, Aufſchluß über die Herkunft des geheimnisvollen Schatzes auf der Eicheninſel geben. Der Abſchluß eines Ketzergerichts Der ſüdafrikaniſche Profeſſor Dupleſſis, Leh⸗ rer der Theologie an einem Seminar, in Stellen⸗ boſch, wurde im vorigen Jahre von der Synode der holländiſchen Reformierten Kirche wegen angeblicher Hetzerei ſeines Poſtens enthoben. Gleich⸗ zeitig wurde ihm das Recht eines Geiſtlichen in der Reformierten Kirche aberkannt. Dupleſſis vertritt im Gegenſatz zu der ſtrenggläubigen Kirchenmehr⸗ heit in der Auffaſſung der Bibel freiere Anſichten. Seine jugendlichen Hörer ſtanden durchaus auf ſei⸗ ner Seite. Der Profeſſor rief gegen die Entſcheidung der Synode den Gerichtshof in Kapſtadt an, der der von mehr als 2 Millionen Engländern unterzeichnet worden. Die erſten Unterſchriſtsliſten, die der Abrüſtungs⸗Konferenz vorgelegt werden ſollen, wurden jetzt von London nach Geuf abgeſandt. Lord Robert Ceeil verlieh der Abſendung ein beſonders feierliches Gepräge, indem er die Liſten durch ein kleines weißgekleidetes Mädchen, das den Friedensgeiſt einer neuen Welt verkörpern ſöll, überreichen ließ. Berufung einſtimmig Folge gab und dem Kläger auch den Erſatz der Koſten zubilligte. Der Spruch des Gerichtes ging davon aus, daß die Sy⸗ node kein Recht gehabt habe, als Berufungsinſtanz gegen den Freiſpruch des eigentlichen Kirchen⸗ gerichts aufzutreten, daß überdies mehrere ihrer Mitglieder befangen geweſen ſeien, wie ihre Aeuße⸗ rungen vor dem Beginn der Synodeverhandlungen klar erkennen ließen. Profeſſor Dupleſſis wird ſeine Lehrtätigkeit nunmehr wieder aufnehmen können. Es wird aber ſicher nun zu ſcharfen Auseinander⸗ ſetzungen innerhalb der Reformierten Kirche kommen. Reichswehr übt für die deutſchen Heeres ⸗Skimeiſterſchaften Eine Ski⸗Patronille der Reichswehr in Feuerſtellung — Gute Zeiten für Heiratsluſtige Infolge der allgemeinen Wirtſchaftsnot iſt nach einer Nachricht aus Kapſtadt unter den ſüdafri⸗ kaniſchen Eingeborenen die Verarmung o groß geworden, daß die Väter in den Negerdörfern ihre heiratsfähigen Töchter dem Freier jetzt gegen Ratenzahlung zur Frau geben, gewiß die neueſte und vriginellſte Art des Abzah⸗ lungsgeſchäfts. Dabei wird allerdings zur Bedin⸗ gung gemacht, daß die etwaigen Töchter der jungen Ehe als Pfand bis zur völligen Abwicklung der Ratenzahlung im Beſitz des Vaters der fungen Frau bleiben. Als Beiſpiel für den Wandel der Heiratsſitten diene ein Fall, der ſich in der Nähe von Malmes⸗ bury ereignet hat. Dort kaufte ein junger Neger eine Frau für acht Stück Vieh. Er zahlte nichts an, ſondern erhielt für die Erſtattung des Kaufpreiſes eine Friſt von zwei Jahren, ſodaß er im Jahre vier Stück Vieh abliefern muß. Als Zinſen ſind in jedem Jahre eine beſtimmte Zahl von Ziegen und Schafen abzuliefern. 22 Keine Strafe für Doppelehe In Frankreich iſt die Geſetzgebung damit beſchäf⸗ tigt, das Verbrechen der Doppelehe unter die Ver⸗ gehen einzureihen, weil die franzöſiſchen Schwur⸗ gerichte, als die Inſtanzen für die Aburteilung der Verbrechen, neuerdings die wegen Doppelehe ange⸗ klagten Perſonen aus Mitleid freiſprechen, Von den Berufsrichtern, die über die Vergehen zu urteilen haben, erwartet man mehr Rückſicht auf die geſetzlichen Beſtimmungen und mehr Strenge. Ein neuer Schwurgerichtsfall zeigt, wie notwendig dieſe Reform iſt. Vor dem Schwurgericht in Paris ſtand ein gewif⸗ ſer Joſeph Ritz, der das ſechzigſte Lebensalter be⸗ reits überſchritten hat. Seine Familie lebt in Süd⸗ frankreich, während er ſelbſt in den letzten Jahren in Paris beſchäftigt war. Hier machte er die Be⸗ kanntſchaft einer Witwe, die mit ihm ihre zweite Ehe eingehen wollte. Ritz ließ ſich ſeinen Geburts⸗ ſchein ſchicken und merkte zu ſeinem Wohlgefallen, daß die Behörde vergeſſen hatte, den ſonſt üblichen Chevermerk auf dieſem Dokument einzutragen. So ſtand ſeiner zweiten Ehe kein äußeres Hindernis im Wege. Ein Zufall entlarvte den Bigamiſten. Vor dem Schwurgericht zog der Verteidiger alle Regiſter der Beredtſamkeit. Er ließ die beiden Frauen auftreten, die einander die Hand reichten und dem alten Sünder vergaben. Auch das Schwurgericht verzieh das mit ſchwerer Strafe beoͤrohte Verbrechen und verneinte die Schuldfrage. Nur eine Zweifels⸗ frage hat das Schwurgericht offen gelaſſen: welche von den beiden Frauen iſt nun eigentlich die recht⸗ mäßige Ehegattin? Die Filmkamera ſtellt Betrunkene ſeſt — Beamte d. Prohibitions⸗Polizei in Los Angeles bei der Filmaufnahme eines Betrunkenen In der amerikaniſchen Stadt Los Angeles bedient ſich jetzt die Polizei eines originellen Mittels zur Feſtſtellung Betrunkener, das beſonders in moraliſcher Hinſicht ſeine Wirkung nicht verfehlt, Jeder bei der Polizei eingelieferte Betrunkene muß vor der Film⸗ Kamera einen Prüfungsgang über einen weißen Kreideſtrich antreten. Bei der Gerichtsverhandlung gelangt dann der Filmſtreifen öffentlich zur Vorführung.. e Für die deutſche Heeres⸗Ski⸗Meiſterſchaften, die an die Teilnehnter beſonders ſchwere An⸗ forderungen ſtellen, iſt die Vorbereitung im vollen Gange. In den Bergen des hayeriſchen Allgäu ſieht man jetzt täglich Reichswehrtruppen in voller Ausrüſtung bei ihren ſchwierigen Uebungen, die neben hervorragenden Leiſtungen im Skilauf von den Teilnehmern auch aus⸗ gezeichnete ſoldatiſche Eigenſchaften verlangen. 8 8 ngen der ngen itten mes⸗ deger an, eiſes vier edem hafen ſchäf⸗ Ver⸗ wur⸗ der inge⸗ 9 eh. n zu f die Ein dieſe ewif⸗ be⸗ Süd⸗ hren Be⸗ veite trts⸗ len, ſonſt nent kein rote alle iuen dem nicht Donne Stag, 28. Januar 1932 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite/ 17. inewerk vom Niederrhein * 3401 ſucht Verteiler zur Belieferung der nachgewieſenen Privat- kundſchaft in Waldhof und Sandhofen. Es handelt ſich um beſteingeführte Margarine u. Bewerber, die Sicherheit inen kühlen, luftigen ihre Angebote unter Sſtelle dss. Bl. ſenden. fit ade lem perfekt in der bürgerlichen und beſſeren Küche ſowie in ſämtl. Hausarbeiten, f 5 kinderl., modernen Etagenhaushalt n it Ja. lückenloſen Zeugniſſen Häuſern per 1. März geſucht. 2 je e baldigſt erbeten unter 0 H 6. 64 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl.* 978 ö lottes Servi 1 Tah. auh. Mänch. 85 re fs S rere 1 „ Adreſſe in der Geſch. e Lebensmittel. n f. einige Stund. im Dauer ste jung Tag 1 1 Bezirksvertreter geg. 35 Uhr. Höllmüller. Gehalt ſofort geſucht,. ebe Nr. 1 gef indolf Moe 89498 re J Braunſchweig. 124 Junge gehüldete dame Mitte 20, gute Erſcheinung, kaufmänn. vollk. durchgebildet, perfekt Stenographie, Schreibm., mußte fämtl. Bürbarbeiten, Sucht Stellung, evtl. Büro und Haushalt. Ia. Zeugniſſe. Froͤl. Angebote erbeten unter 23 hauptpoſtlagernd Heidelberg.* 8849 Ich ſuche Beſchäftigung als Haustochter Such, iſt Rheinländ., 27 Jahre alt, aus guter Familie, kinderliebend, mit Haus⸗ und Näh⸗ arbeiten vertraut. Kl. Taſchengeld, nicht Be⸗ dingung. Angebote unter H B 83 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 3416 Wu 1 an 1 0 8 Madchen Mädchen mit gut. Zeugn., v. 21 J. alt, in Küche Lande, 23 J. a. w. a. u. Haush. aut bew., Hausarb. verſeh.., ſucht zum 16. 2. od. . e 1. 8. Stelle a. Haus⸗ rüuninger, Dal⸗ mädchen i. gt. Hauſe, bergſtr. 22. 3394 wenn mögl., kleinen 5 ehrl., mit..— gut. Zeugn, verſehen. ugeb. u. H N 5 an Auto- Monteur die Geſchärtsſt. 29440 * 1 20————ü— ⁴ 8e! mit all. Repar. ver⸗ Erl. engen ſucht 8 8 ſpez, auf Mo⸗ pute u 259 ore, mit Führerſch. pufzste 3305 J, ſucht Stellung. Mizsteſſe Ang geb. u. H& 82 an] Angeb. unter F M 43 die Geſchä B41 an die Geſchäftsſtelle. Sehne, Nonne 5 Zim mer Wolnung mit 0 u. fließ. Waſſer, in Oſtſtadtlage, 2. Stock, auf 25 April von ält. Dame geſucht. Angeb unt. K I 119 an die Geſchäftsſt. 1098 Geräumige ſonnige Dä! 90 40 Zümmer wohnung Able part., 1 od. 2 Tr., gt. ſofort oder ſpäter au Lage, ev. Rüönglage, mieten geſucht.— per 1. 4. e uch t. Angeb. unter G T 75 Vermittl. nicht erw. an die Geſchäftsſtelle Angeb. u. G P 71 an dſs. Blattes.* 3403 e n eAueſter Nräul ſucht 2 Zim. m. Küche u. Bad] zum 1. März von einz. Dame 9 leer. Zimmer u. Küche od. ſpäter geſucht. Angeb. u. G X 79 an Riebfeldſtraße 27. b. die Geſchäftsſt. 88408 A. Johann. 53452 Alleinſtehende Dame f f 4 ſucht p. 1. 3. od. ſpät. 3 bis 4 Zummer er Mond. Wohnung nicht über 40 Rank, bis 60 Mk., auf 1. — Zuſchr. mit Preis März geſucht. unter G B 58 an die Angeb. unt. K K 2 Geſchäftsſtelle dieſes an die Geſchäftsſtelle 3* 3356 dſs. Blattes. 8435 ed datterselletr! 12. Iel. 4483 Dourbon-Kaffeeg lurstuges, feines Aroma fund 2 Mark Mrältis. sehr lein Columhia-Plantasen- Hischung aromalisc, Kräne. pPfund.30 Guafemala-Hischung 7 Krit Eur! e baraegs. Kaffee,..00 nochedel. würzig Echt srabische Mokka-Mischungg würzig, feurig „Hun * fund 3 Mark Würfelzucker lein Domino a8 38 nens lüurfetzucher 42 2 . 2 Achtung Existenz Allein-Vertrieb für glänzend. Schau⸗ Reklame geſ. geſch. an ſeriöſe Refl. zu ver⸗ geben. Erfordekleines Kapital u. groß Fleiß Anfr. m Ang. v. Re. Lagerkarte No. 008, Berlin W 15 0 9452 Servierfrl. gesucht. St. Martiner Wein⸗ ſtube. 8 4. 18. 3434 Neckarau! Ein kleineres Lehensmittelgeschäft mit Laden, 2 Zimmer u. Küche u. Einrich⸗ tung auf 1. 4. zu ver⸗ mieten.— Angeb. u. E L 17 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B327 Motorrad Triumph. 500 cem, obengeſteuert. ſehr gut erh., kompl., bil⸗ ligſt zu verkauf. An⸗ zahlung 200 Mark. Reſt in Raten. Gr. Wallſtattſtr. 14. part. 8410 Piano (Schwechten) gut erh., mit ſehr ſchön. Ton, umſtändeh. billig zu verkf, ev. zu vermiet. Anzuſeh, ab 3 nachm. 43357 L 12. 10, 3. St. Gebrauchte 109 Achleibmaschinen gut durchrepariert. billig abzugeben. Heinz Meyne, D 2. 8 Fernſprecher 312 46. Schlafzimmer komplett, neu. birkenfarb., alſo rich⸗ tig f. das moderne Brautpaar. Das Zim⸗ mer hat 1 zwettürig. Garderobeſchrank, 73 . Wäſche, 7 f. Klei⸗ der, 2 Bettſtellen, Nachttiſche, 1 Waſch⸗ kommode m. Spiegel⸗ aufſatz u. 2 Stühle u. koſtet komplett RMk. .—. Sie könn. ſich denken, daß ſich unf. Fabrikant gewehrt hat, bis wir ihn ſo weit hatt, um Ihnen ein derart neues Zim⸗ mex zu dieſ. Preis anbieten zu könen. Wir haben ihm aber immer u. immer wie⸗ der erklärt: unſere Kunden bekommen auch beſtändig am Ge⸗ halt u. Lohn gekürzt und er muß auch mit ſeinen Preiſen her⸗ unter. Wenn Sie heute d. Zimmer kau⸗ ſen, freuen Sie ſich ſichenlich die ganze Woche über das glän⸗ zende Geſchäft, das Sie gemacht haben. Landes. Maunheim⸗ Linbenhof, Bellenſtr. 2 (Alte Oelfabrik] direkt hint. Hauptbhf. 8252 1 Schlafzimmer mit Friſiertoilette, Birke. pol., wunder⸗ bare Farbe. pracht⸗ volles Modell, ſämtl. Ecken gerundet, mit großer Preisſenkung zu verkaufen. S472 Schwalbach Söhne B 4, 7, b. Friedrichs. park, kein Laden. Wegzugs halber billig u verkf.: 1 Küchen⸗ 1 1 Küchentiſch, 1 Gasherd, 1 Eisſchrk., 1 Kinderſtühlchen, 1 Kinderwaage u. noch gold⸗ 1 Verſchiedenes. 2 ſehen zw.—4 Uhr: Israel,* 8414 Karl⸗Ludwigſtr. 9. Guterhalt. kompl. Bett, Küchenſchrk. u. 115 rad wegzugshalb. verk. Hch.⸗Lanzſtr. 15 part. rechts. Poliert. N Schreibtiſch. Radiytiſch, Dielengarnitur, Steil. in Schbeiflack, ſpott⸗ billig zu. * 9456 Sofagarnitur Plüſchbezug, aus ſehr 5 90 Heſt, aus: 10 1 ar. Seſſel, Seſſel für nur k. 85.—. 653 8910 v. R.( 12.— 7 ſaſt keues. autes eee f. 5 N. 10.—. ſtühle R..— u. v. and. mehr zu Jerkf. A b Urne Haus Strickmaschine b. zu verk, N Gäxrtnerſtr. 88. 3419 Fahrräden werden zu Spottprei⸗ ſen direkt an Private abgegeben. K 3, 2. Hinterhaus, Fahrradgroßhandlung Lebensmittel- und F 5. 4. Hof. Lulſter. 2 Nummer Weizenmehl Spez. O 5 Pfund.05, 953 Lisserer Sohfogberg / Flasche ohne 60 5 Olas 1. Scegel Pfund.10 out I Pfund 754 1 Ofund 75. Jg. Hannen, Hünner, Enten, Gänse frisch eingetroffen! Eier-Makkaroni 2 Pfd. 95, 85. Eier-Spagheiti 2 Pfd. 95, 85. Mar igtieb-Scmiitnudeiln 3 Pd 95. Kartofelmehl. 4 Pfund 954 Eier-Suppennudeiln 22d. 95. Speise-Haferflodcen 5 fd.95 Milch Reis 4 Pfund 954 Gelbe halbe Erbsen 3d 95. Sanfos- Kaffee, ½ Pfund 90. Vollreis Pfund 20, 18. 143 Linsen, I D und 27. Mischobst 1 P und: 75, 30, eftor ge 40. äncherter Jpock Pfund 60, Mettwurst in Ringen 1 Pd..10 Fleischwurst. I Pfund 90. Frankf. Würsichen P. 30, 14 Bier wurst I Pund 705 Dörrfleisch o. Ripp. Pd. 95, 764 Fein tes deuisches Corned beef. 1 Pfund.00 Cekvelatwurst in fe dam 1 Pfund.90 Jagdwurst Pfund.20 Rhein. Preßkopf 1 Plund 624 Sclweins-AHleinfleisch in delee 1 Plund 60. Knoblauchwürstchen 1. 85. 50. N Volxshelmer Lleb raumlich Guntersblumer Steig 1 Liter 50. Rodier. Lller 45. 1 Lller 65 Desser Erdnuß-Sdiokolade Riesentafel 40.3 Pralinen Vo Imiickh. Schokolade 5 Tal. à 00 gr. 95 Enteneier ½% Pfund 483 Sroße Eier Molkereibutfer 1 755 17. 15 1 8 698 e See e dünn 8 d 3 Cocosfeit I Pfund-Tefel Edamer Kasse I Pfund 10 kmmenhaler ahne Minde/ Schachtel 65, „„ 10 Sſück.035 10 Sück 68. Frische, aller feinst. deuische 19 5.30 28. 30 30 Münsterkäse! Pfund.10, 88. dein. cweineschmalz, deutsche Haff. Pfd. 50. Rein. Schweineschm.? pid. 85 Allgauer Käse.. Pfund.00 Miner Stangenkäse 1 Pd. 33. 2. lund-Dose 60, 30, 1 Wölk. Au Dredhonnen 4 5 7 Junger Spinat 2 Pfund 45. demüse-Eiöbsen mit Aarokten 2 Plund-vose 48. Karotten gesdiniien 2 Pld.-D. 34 Gemischt. Gemüse 2 Pfd.- J. 68 N f Spörgel- Abschnitte 2 Pfd. U. 95 8 5 pheumen mu Senn 2 fit h as Fetlheringe in ſomalen- Bratheringe 11 Nieril. Dellkaten-Gurken, Süh-aner.-Lfr.-Dose.05 50 Dose 58, 40% Liter-Dose 30.3 388 5 Sprafts Schnitzel- Lachs . ½ Pfund 38 e l Apfelmus, ſoſelſerlig, 1155 45 roße Dose.00 Apfel-Gelee 2 Pfd-EImer 829 Aprikosen-Mormelade.. 2 Pfund-Fimer 838. Marin. Heringe in Hildner-Saute! Pfd. 355 Rübenkraut 2 Pfund FImer 303 But Uwval- Orangen 3 Pfund 705 in Olivenöl Norwegische Sl, 5555 953 Zimonan 4 10 Stück 40, 323 Ligarren m. Meinverkauf und ſchöne 2 Zimmer und Küche(gute Lauf⸗ gegendſ altershalber ſofort oder ſpäter ab⸗ zugeben. Krüger, 8 6. 39* 3448 Feinkostgeschäft im Zentrum der Stadt, mit 3 Schaufenſtern, Bürd u. Lagerräumen, für ca. 5000 R. um⸗ ſtändehalber zu verkaufen.— Angebote unter r 2 56 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 853 ange, Mad deofeg Größe 44, ſehr gut erhalten, für RM. 75.— abzugeben. Näheres Telephon 333 69 468 Umsügsbalber Zu vofkauteg Kaſſenſchrank, Büro⸗Regal, Stehpult, Barock⸗ Schreibtiſch, Salonſchränkchen, altertümliches Büfett, Kellerſchränke, 2 gewöhnliche Arbeits⸗ tiſche. Näheres Tullaſtraße 23, 3. St. 3421 Gebrauchter 9396 Transporidreirab, Wetdsolskomgeneratar ſegr beten Ja vert ſehr billig zu verkf. 220/380 B. 15— 20 od. Schwetzingerſtr. 134. 40—45 KW., zu Lerk. 2 4 0 7 Maſch.⸗Holg.* 3460 Angeb. unt. G Q 72 8 an die Geschäftstelle 2 verkaufen: 55 5 1 Standgasbadeofen. 2 Nähmaschinen 1 Küchenherd m. Gas. 2 Füllöfen. 1 Wirt⸗ nerſenkb. fabrikneu. ſchaftsherd, 180 lang, Jentalſchiff, mit 10 mit Gas. I 2. 22. J. Garant., für nur .„ 185.— zu verkf. Konmpſettes Bad (Wert„ 230.—) Pfaffenhuber, I 3. 2 u verkaufen. 3490 gauge Rötterſtr. 10, 3 4. Stog links. Schön., neues, verſtellb Schöne* 3435 Chaiſelongue, Werk⸗ f. aer n 20 f Herrenzimmerfrone abzugeben. 444 öflamm., preisw. zu 99 24. IV. verk. G 2, 6, 2 Tr. I lb 1¹5 J. Hontegauagt in beßer Lage der Oberſtadt, an kautionsfäh. Wirtsleute zu verpachten.— Angebote ünter 4A 0 116 än die Geſchäftsſt. dss. 51. B317 Breiſe Straße, besſe Lage 2 schöne Läden mit Nebenräumen zu vermieten. W N 89 an die Geſchäftsſtelle dſs, Bl. Werkstätte u. Nebenräume sowie Baragen ſoſort oder ſpäter zu vermieten. Näheres: Dauge Rötterſtraße 23, III. links. B32 Schöner grö. Parlerreraum m. Nebenräumen, geeignet als Verkaufsraum, Büro oder für kiel ines. zu ver⸗ mieten. Näheres 0 1. 6, 2. Stock. 1170 Geräumige 6— Zimmer⸗Wohnung, 1 Treppe Hoch, 15 Zubehör auf 1. 4. 32 zu vermieten. Früher Arztwohnung, auch zu Büroräumen fehr geeignet. Weitere Auskunft durch Stephani, 0 2. 10, 2 Treppen,. Augeb. unt. 1088 11 und 12% lehr vormlttags. Tamar zl. Arzt Deniist. Rechtsanwalt. Assekuranz. Bismarckstraße(Bahnhofnähe) 6 imme Haupteingang Bezirksamt -Parlerre-HMiohnung 2 Eingänge m. Zubehör, für Praxis oder ſonſtige Büroräume vorzüglich geeignet (fämtliche Räume Straßenfront) per 1. April zu vermieten. 1066 Näheres Aden. 150 88 u. 40189 moderne 8 Ammer- Mohnung am Friedrichsplatz 8 zu vermteten. 1 im Laden, Telephon 422 06. 320 il. Aapnenh. Sonnige 6 Zimmer mit allem Zubehör, des Linden hofes, wert zu vermieten. 3. Etage, 3441 Wohnung in beſter Lage ſofort od, ſpäter vreis⸗ III. Zu erfragen: Lochert, Wontardſtraße 2 Lameyſtraße 14. Schö 5 Zimmer- ne, ſonnige 1034 Wohnung Badez., Speiſek., Manſarde ete., groß. Balkon, el, Licht, preiswert per 1. 4. 32 zu vermieten. Sehr ſchöne *. 4 immer mit Bad, Speiſek. u.. Angeb. unt. per 1. 4. 32 zu vermieten. B BR 142 an die fiichard Wagnerstraße, Wasserfürmnähe 1182 onſt. Zubeh., 2 Tr. hoch, Mietpreis 130 l. Geſchäftsſt. d. Bl. 4 Zimmer mit Manſarde, Waldparkdamm, 1 Tr. hoch, den llt öh! Znmer G 2. 8, 1 Tr. rechts zu vermieten. 1. 2 d. FJ. B P 140 an die Geſch Wohnung Angebote unt äftsſtelle dſs. Bl. 4174 mit Diele, Bad, behör, per 1. Lange Rötterſtraße 23, 3 U. 4 Ammer Wohnung 4. e Manſarde und Zu⸗ 1 8 5 III. links. 8325 broßer Laden in beſter Lage Nek⸗ karaus, für jed. Ge⸗ ſchäft geeign., mit od. ohne Wohng., auf 1. April zu vermieten. Angeb. unter B P 21 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B32 Laden gvent. mit Küche u. Zimmer zu vermiet. Zu erfragen: 8 2. 9, J. Stock, Sommer. * 436 Schuhmacherei Laden mit Wohnung. Licht u. Kraft vorh., ſofort billig zu ver⸗ mieten.* 3442 J 4a.? Laden. Zu vermieten ſof. od, auf 1. April: 7 Zim⸗ merwohnung m. Zu⸗ behör, im 2. Stock, L. I, 4, gegebenen⸗ falls auch zur Ver⸗ wendung als Büro⸗ räume. Näh,: Reichs⸗ bahn⸗Betriebgamt 2. Jyſef ie 6. 5 gr. Zimmer, Diele. Bad, Speiſe⸗, Beſen⸗ u. Magdk., ver 1. 4. au,. B24 Näheres parterre. Sebkenheim! Schöne J Zimmer-Wohnung Küche, Speiſekammer, Bad, in freier Lage. nächſt d. Eelektriſch, zu vermiet. zu 60. Georg Röſer Immobilien. RDM. Seckenheim, Teleph. 47188. 581 2.⸗Wohng. m. Küche. prt., Keller, el, Licht, ſof, zu verm. 647 Rheinhänſerktr. 16. NEH 2 Zimmer u. Küche R./ 35.—. Jof. zu um. Hanger Ho mit Zubeh., Collini⸗ ſtraße 10, jetz. Miete zu vermieten. 585 Zu erfragen hei Dr. Bizer. Colliniſtr. 10 Feudenheim Sonn., modern aus⸗ geſtattete—4 Zimm. 4 910 mit all. Zub. Preiſe von 85 bis 100.,—3 Zimm.⸗ Wohnung mit Zubeh. g. Preiſe von 45 bis 60 R. in Villengeb. per 1. 4. zu ver⸗ mieten. Angebote Geſchäftsſtelle. Schlafzim. ey. noch 1 zweit. Schlafz. in fr. ſonn. Lage an 1 od. vm. 0 5. 14. 2 Tr. 1 310 m. od. ohne Penſ. zu Frdl. möbl Zimmer an beruft. Frl. od. H. zu 20.— auf 1. 2. zu., el, L. Schmitt, Mäbl. Klein. Zimmer zu um., Nähe Schloß. L 7. 5 a. 2 Tr. 3209 Im Zenkum! Gut möbl. Zimmer zu vermiet. b. Neher, P 5. 1. 8 Fr. 328 Gut möbl. Zimmer 0 el. 1 N Bad⸗ enützg. fo Berſcheffel ir. 22/21, 1 Tr. links. B90 od. Dame ſof. zu vm. R 4, 1, 2 Tr. rechts. 47 Schön. leer. Zimmer mit Balkon, am Kai⸗ ſerring, Nähe Waſſer⸗ turm, zu vermieten. Zu erfr. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 9387 schöne 7 Iimmer-Wohnung mit Zubehör, 3 Tr.— Ausſicht auf Friedrichs⸗ gut heiz., el.., ſep., bis 1. 2. zu vermiet. is i Schön., ſonu. aut mbl Zimmer, m. el. SL., ev. Badben., a. Dame Langstr. 7, Megplafz Ungen., ſepar. Part. ⸗ platz— wegen Wegzug per 1. April preiswert zu vermieten. Näh.: Telephon 427 30. B287 Zimmer, gut möbliert zu vermieten. B316 in g. Haufe, Neckarſt.⸗ Oſt, bill. zu vermiet. Adreſſe in d. Geſchſt. * 845¹ Zimmer i. Schün möbl. Ruh., frdl. möbl. Zim. Mahler immo ruh. Hauſe, el.., zu ſof, zu verm. 3391 Möblle tes Ammer e 2 3. 8 6. 14. bei Schäfer. 75 6 f 3 U* 33865 Heinrich⸗Lauzſtr. 5 Treppe links. gtaut! 8885 l 4, J,, 1. Ir.. 18 N Gut möbl. Zimmer f f Schön mößhl. Zimmer fof. zu 8 13428 ul möbl Auer in gut. Hauſe ſehr el.., an Herrn ſchön. Lage ſof. zu„. 8 g, 6 b. 3 Tr. rechts Jof od. 1 8 15 18 8 Mollſtr. 8, 2 Tr. lks.“(Stadtmitte): Schön 3448 2 5 2 T* 99 möbl. Zim bill. z. v. p 4, 1/2. 2 9 ſföhl. Zimmer 2 Gut ubbl. Zim mer el. Licht, zu vermiet, 3 191 möbliert. zu vermieten. P 6. 6/7, b. Fiſcher. LIM* 3480 2 2 6 * u J 0h. 2 elk, ff. Sl hlön möhl. Zinne 1 100.—, per 1. März 5 Mäbl. Zimmer 3 vm. H 3. 8, 1 Tr. s. Frül. möbl. Zimmer an ſol, berufst, Hrn. Mößl. Zümmer 8977 parade! d 12 1 1. 1 Fut möhl. Zimmer el. Licht, fließ. Waſſ., 1 5 5 per 1. 2 u verm. mit od, oh. Penſ, zu D 2. 11—42ů0 vm. Schwetzingerſtr. N r. 21 f. 2 Tr. Ik. zu B 6. la, Treppe, 75 Gr. Zimm. m. 2 Bett., Engeßer Friedrichspark 3 auch leer, zu verm. ſofort gut möbl. Zimmer ſpät. zu vermiet zu vierb. vm., eu. m. Kl. Uhlandſtr. 13, II 340 Möbl. Zimmer 3426 - Oſtſtadt! Nähe Ring! el but möhl. Zimmer zu vermiet ten. 5 Schön mönl Zimmer heigb, u. 8 Bele 7 vermieten. R fl. 6, 7, 2 fr. 10 0 Schön möhl. 75 Winle Sehr gut möbl Tel. at v. 9 Tr. rechts el.., ſep. Eing, auff zu 25 Mk. zu verm. m. Bad u. 1. Febr. zu v. 93454] Abdreſſe in d. Geſchſt. 0 7, 24. T 4 à. 3. 3 Tr. rechts 6⁴⁵* 3417 Gut möbl. Wohn, und 2 H, ba ſich. Stellg. z. unter G A 80 an die * 3411 Max Joſeſſtr. 20. 41 Tr. 23406 rden nt Karcn Woche a Schreiber Außerst varbllligte Prelse gültig bis einschlleflich 6, Februar vorteilhafte Einkaufsgelegenheit. % Dose 44, b, 90 2 unge Irechbohnnen.„. Dose 9b, 95 5 Aemüse- Erl..., Dose 50 Junge Jehnittbohnen June Erbsen Tarotten geschnitten Pflaumen mit Steen Trachen mt an Aprikosen— Birnen— krübeeren Mirabelſen— pfirsiche elneclauden Dazu 5% Rabatt Halbe Dosen entsprechend billiger 5% Dose 70 5 l Deze 90 3 3 l Dose „ eee „. ese 10. Seite/ Nummer 45 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe A1 „5 Il 1 a m eee Q Beacnten Sie unser Ri. 10000. Preis ausschreiben! Prospekte an den Kassen gratis erhältlich. Der große Lustspiel-Frfolg Die erfolgreiehsten Komiker des deutschen Tonfilms Fritz Schulz flalph A. Roher ts Oskar Sabo fans Brausewetter in dem schmissigen Tonfilm-Lustspiel Nach dem urwüchsigen Schwank von Arnold und Bach „Die spanische Fliege“ Eines der besten Lustspiele der letzten 5 Jahre! ö 2 Stunden Witz Humor Laune:! Bis.30 Uhr alle Saal- und Balkonplätze 80 Pig. Beginn: 3, 5, 7,.30 Uhr National-Theater Mannheim Donnerstag, den 28. Januar 1932 Vorstellung Nr. 170, Miete C Nr. 20 und Sondermiete C Nr. 10 Rauhnaeht Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Vorspiel von Richard Billiger Bühnenmusik: A. Knab Inszenier.: Rich. Dornseiff- Bühnenbild: Ed. Löffler Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr Personen: Simon Krenzhalter, Bauer Karl Lieck Dessen Mutter Lene Blankenfeld Fräulein Pepi, Wirtschafterin Simon Krenzhalters 1555 Overhoff Frau Waldhör, Dorfkrämerin Hermine Ziegler Alexander, deren Sohn Hans Simshäuser Kreszenz, deren Tochter Annemarieschra diek Goder, der Vater Frau Waldhörs Joseph Renkert Cilli Martha Zitferer Agnes, Magd der Frau Waldhör, die,, Kramerdirn“ Ellen Widmann Die Dorflehrerin Elisabeth Stieler Pater Anton Ernst Langheinz Der Dorkkaplan Hans Finohr Ein General Willy Birgel Ein Stromer Raoul Alster Der Metzgerkatl Frich Musil Buchliges Dorfwelb Joseph Offenbach Georg Köhler Karl Marx Der Bahnwärter Ein Taglöhner Kaffee Hauptpost, P 3, 3 Heute Bunter Abend 8. M. Klein, Stimmungs-Humorist. 2884 8 8 Meute letæater Zug! Maria paudler- Fritz Schulz Blandine Ebinger, Paul Morgan, Kurt Lilien Lotte Stein, Trenk-Trebitsch, in dem charmanten Lustspiel Einer Frau muß man Alles venzeib'n Ein Lachfeuerwerk von Anfang bis Ende! Fz. Fiedler Schmissig sind die Schlager-Texte „Einer Frau muß man Alles verzeſh'n“ „Warum sagt keiner Liebling zu mir“ [Vorzugs karten gelten! Beginn:.00..00,.00..30 Uhr Conditorei- Calé — Donnerstag: Karnevalistischer Abend mit Tanz Humorist Paulsen! Kapelle Marin singt eee err 1. 1168 Schloßß-Calé L. 9 Heute Bunfer Abend — c — — 1182 — — — Firnfrien Arnu billig und Donnerstag, 28. Januar 1932 an züge strapazierfähig. erstklassig im Schnitt, finden Sie in großer Auswahl doch gut Etage Ringel, O 3, 4a neb. Hirschland, 1 Treppe 8374 DI LANA auf. Die MASKEN Resenaus ten verleiht und verkauft billigst 5 5 9 2 des deutschen Films! das Unikum. E 1 Ein Komiker, uber welchen man sich immer wieder amüsiert, ein Filou, in allen Satteln gerecht, mit allen Wassern gewaschen, in dem ergötzlichen Lustspiel: Einautgekochler junge Ein latales Rummelplatz erlebnis und seine Folgen. In weiteren Rollen: Albert Paulig UIIV Bebhauer ulius Falkenstein m Beiprogramm Richardralmadge der beste Springer der Welt, in dem Sensationsfilm: Lab der deseszenen Anfang:.00, S. 30,.00 Uh [Vorzugskarten gelten! Smauburg bambrinus-Zillerta Stimmung Humor Billig wie noch nie Schlafzimmer echl Eiche Schrank 180 breit mit Innenſpiegel, 3 türig mit echt italieniſch Marmor, 2 Stühle, 1 Hocker 0 Lomplett für nur Mark 388. Möbel— Oiniger, Moltkestr. am Tattersall (kein Laden] Schöne Masken Lirri Bau, C 4, 8 Schaufenster Planken, D 1, 5 39 bill. zu verleihen, von 1,50 Mark an, bei Vatter Riedfeld⸗ ſtraße 19. B338 Bgag leg. Masken bill. z. verl, u. z. verk. Uhl. K 1. 5. Tel. 216 66 Lang- Fut. J 3. Veberkinger Meter Höhe in Schnee und Eis. leistungen weist die Handlung entscheidende Momente aus den von mir miterlebten Kämpfen am LEA GAZ 0 TI und um den 00 frei gestaltet— dokumentarisch belegt Mein neuester Hochgebirgsfilm führt in die Wundervolle Gipfelpelt det Dolomiten. Zum erstenmal arbeitete die Tonfilmkamera in 240 Neben rein sportlichen Höchst- Handlung ist also— in den Zusammenhängen gez. Luis Trenker, Das groge Meisterwerk ab heute im E cAbIT Ol Nach einer Vorführung. der u. a. Reichspräsident v. Hindenburg und andere hohe Beamte beiwohnten und die Hindenburgs großen Beifall fand, lien sich der Reichspräsident Luis Prenker vorstellen und drückte ihm seine Freude und Anerkennung über diesen Film aus. „ Hindenburg hob dabei besonders hervor, daß dieser! wachsenden Jugend eindringlich vermittle, was und leisteten für das Vaterland. Film der heran- are Väter litten Die Jugend hat bis.15 Zutritt. Adelheidquelle vorzüglich gegen Nieren- und Blasenlelden 30 Füllungen NM..50 frei Haus zu beziehen durch uns. Hauptvertrieb Peter Rixius 6. m. h. H. Mannheim Tel. 26796 u. 26797 Einirifi frei! aha Wriwwm dù Kinder haben nur in Begleitung von Erwachsenen Zutritt Sonniag, den 31. Januar und Sonnfag, den 7. Februar Kinder- Maskenkränzehen in den groß. Sälen von mittags Uhr unter Mitwirkung des 3409 Franz Wiürih Weg mit dem Fe das Sie doch selbst leicht durch ein fusserlienes Mittel beseitigen können. Wie, teilt Ihnen kosten- los mit Exan, Bremen M 10 Waterloostr. 8 1. bas Morgen 1168 * Ersfe Spenische Weinhelle Oud 1 Prima Weine/ Lifer von 20 Pfg. an großes Schlachffesi mit Juen Catasus Nibelungensaal inmaliges Iazzhonzert d. berühmt. Iazzkönids u. Gelders Bernard Ettè mit seinem Orchester. Dic unübertreffliche lust Jazzbühnenschau! Zu Gunsten des Hannheimer miliswerkes. Karten- 60 5182. 3 8 b. Heckel. O3. 10 I. Mannh. Musik. 7 haus, O 7, 13 im Verkehrs- verein, N 2, 1 Rosengart. Hausbesitzer! Treuhänder übernimmt noch Hausverwaltungen, auch gewiſſenhafte Beratung bei Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten.— Beſuch erfolgt koſtenlos.— Adreſſenangabe erb. unter H H 90 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 429 Immobilien . 2 4 0 a mit z. Zt. verpachteter H dus gut⸗bürgerl. Wirtſchaft gute Lage, gute Wohnungen, gut rentierend, bei 10 Mille Anzahlung zu verkaufen. Julius Wolff(R. D..), Mauunheim, Prinz⸗Wilhelmſtraße 12. 176 Bauplatz Hypotheken neben eee inael- nen I Masehlnenschrebeg Ill Stenograppbe Gründliche Ausbildung. Müägiger Preis. 8458 Frau Joos, E&, ia Engliſch! Monats beit. 2,50. G 7, 28, 3 Tr. ba Neuoſtheim oder Almenſtedla. zu kau⸗ fen geſucht.— Angeb. mit Preis und Lage unter B N 1388 an die Geſchäſtsſt. 649 Häuschen mit 83 Zim. u. Küche, nebſt Keller. Garten u. Stallungen bill. zu verkaufen. 3447 Näh. T 5. 17. 3. St. l. bründl. Unterricht in Zither. Gitarre. Laute. Mandoline ert. 3 N 60 ung Metzger, Muſtkl. . Hypothek I. 8. 11. IV. 556 auf gutes Objekt (Brandkaſſeuwert R. 35 000.—] mit RMk. 7000.— von Selbſt⸗ geber geſu cht.— Angeb. unt. B Q 141 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 651 J. und. Hypotheken reelles Inlandskapit., d. Schubert, Gärtner⸗ ſtraße 85.* 3289 besang- u. Mlavier⸗ Untemicht erteilt bis zur Reiſe Geſangs⸗ u. Klapler⸗ pädagogin.(Vorzügl, Referenzen.] Aeußerſt mäßiges Honorar.— Angebote unter G 0 Nr. 70 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten. Bog a 858 Thams s Haris hat weine Wache 28. Januar is 8. Februar Pfd. nur 57. pft. nu 28. 2 fft. u 35. 2 pfl. nun 33. 2 pft. u 25. pfl. u AO. len burger kette tee TIhàms& Garfs u Mittelstr. 32 felophon 520 74 Weizen-Auszug-Mehl Margarine Kokos-Fett 5 pfl. nur 7“ Spezia O Melt! 5 Pfd. nur 95. Deutsches Sh veineschmabz2 pfl nr SD 4 Hol. Fumenschmae 2 pfl. ny S3. 2 pid. nur 58. 2 pfd. nur 55. vom Geräucherter Speck Deutsches Nierontett Walencia-Reis Natur-ſfeis ung. Weige Bohnen Wärtel-Zucker N 5, 1. ſelephon 306 fl lische Eier Eior gcküntt feiner Zucker Tafel-Salz 10 Stück nur 73. I 35, 1b pff. u 38. del: in ib Pfl. Szcchen Stick A 8. Edenkobener Weibwein 2 Li. nur 95. c 1, 6 febenstele 3 8 rechts[Ring. 95