fl alben le ildung. 8458 3, in 8beitt. „ Tr. 49955 zol zitarre, ine ert. Haufe Nuſikl. B336 dyier· Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Pe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Wannheimer General- Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 790 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1095.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1932 143. Jahrgang— Nr. 46 Frankreit eil t völlig ur Der Vorſitzende der Senatskommiſſion für Auswärtiges präziſiert Frankreichs Standpunkt in der Tributfrage Haftbefehl gegen Graf Helldorf Wegen offenſichtlicher Mißachtung des Gerichts“ Mit Blindheit geſchlagen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Jan. In der Wochenſchrift„Aetualität“ veröffentlicht heute der Vorſitzende der Senatskommiſ⸗ kon für auswärtige Angelegenheiten, Henry Béringer, eine ſtark beachtete Zuſammen⸗ faſſung des franzöſiſchen Standpunktes in der Repa⸗ rationsfrage. Beringer ſchreibt: 5 „Ob die Regierungskonferenz jetzt oder etwas ſpäter ſtattfindet, ſie wird gezwungen ſein, zu den Schlußfolgerungen des beratenden Sonder⸗ ausſchuſſes(Anpaſſung der geſamten Schuldenver⸗ pflichtungen, nämlich Reparationen und Kriegs⸗ ſchulden an die geſtörte Weltlage) Stellung zu nehmen. Auf dieſer Konferenz wird Frankreich erklären, daß es nur ſeinen Schuldverpflichtungen gegenüber England und den Vereinigten Staaten weiterhin nachzukommen vermag, wenn es vorher die entſprechenden Zahlungen durch Deutſchland er⸗ hält. Frankreich wird nichts von ſeinen Guthaben preisgeben, ohne die Garan⸗ tie einer gleichwertigen Herabſetzung ſeiner Schul⸗ den. Es wird dieſen Standpunkt unter Hinweis auf das Haager Abkommen von 1930 und die Waſhingtoner Vereinbarungen von 1926 begründen.“ Weg mit den Tributen! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Auf der deutſchen Welle hat geſtern abend der Antipode, der ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftsvor⸗ ſitzende Leipart, aufs Nachdrücklichſte die Forde⸗ rung nach der Beſeitigung der Tribute er⸗ hoben. Der Krieg und der Verſailler Vertrag hät⸗ ten der deutſchen Wirtſchaft ſtarke Kräfte entzogen und gleichzeitig die außenpolitiſche Bewegungsfrei⸗ heit gelähmt. Niemals in der Geſchichte hätten deutſche Staatsmänner einer ſchwereren und un⸗ dankbareren Aufgabe gegenübergeſtanden. Innen⸗ politiſch forderte Leipart, daß ein Schlußſtrich unter die bisherige Politik der Deflation gezogen werde. Die Frage der Krediterneuerung — London, 28. Jan. Nach Auffaſſung des diplomatiſchen Korreſpon⸗ denten der„Financial News“ herrſcht in eng⸗ liſchen Bankkreiſen einiges Unbehagen über die Möglichkeit, daß die Bank von Frankreich durch neue Weigerung ihrer Beteiligung an der Kredit⸗ erneuerung das Berliner Stillhalteabkommen ge⸗ fährden werde. Man fürchte in dieſen Kreiſen, daß es ein franzöſiſches Ziel ſei, Deutſchland vor die Wahl zu ſtellen, entweder den franzöſiſchen For⸗ derungen in der Reparationsfrage nachzugeben oder, wenn das Stillhalteabkommen abläuft, ein Mora⸗ torium zu erklären. Der Korreſpondent ſagt: Es iſt aber noch ein dritter Weg offen, nämlich denſelben Schritt zu tun, wie im September vorigen Jahres. Damals wurde beſtimmt, daß ſolchen Gläubigern, die nicht bereit waren, an der Stillhaltevereinbarung teilzunehmen, nicht geſtattet ſein ſollte, die Rückzahlung zu erzwingen. Schließ⸗ lich waren dieſe Gläubiger damals gezwungen, ſich den anderen anzuſchließen, die der Vereinbarung zu⸗ geſtimmt hatten. Es iſt nicht einzuſehen, warum jetzt nicht dieſelbe Methode gebraucht werden ſoll. 1 Milliarde neues Gold für Frankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 28. Jan. In Cherbourg erwartet man die Ankunft der größten Goldſendung von Amerika nach Frankreich, die bisher ſeit Beginn der Goldbe⸗ wegung von Amerika nach Europa zu verzeichnen iſt. Auf den großen Paſſagierdampfern„Europa“, „Präſident Harding“ und„Albert Ballin“ befinden im Augenblick Goldbarren im Wert von einer Milliarde Franken auf dem Weg über den Ozean. Feuerkampf in Lemberg mit einem Schwer⸗ verbrecher — Warſchau, 28. Jan. Eine mehrſtündige Schießerei entſpann ſich geſtern in den Stra⸗ ßen Lember ges zwiſchen Polizeiagenten und einem Schwerverbrecher namens Grzebewjuk. Nach einer aufregenden Flucht war es dem Banditen gelungen, ſich in einem Schuppen zu verſchanzen, von dem aus er aus mehreren Revolvern auf die ihn belagernden Polizisten ſchoß, bis er endlich durch eine ſchwere erwundung kampfunfähig gemacht wurde. Grze⸗ bewjukerlag ſeinen Verletzungen. Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. Jan. Außer einem durch Erkrankung entſchuldigten Angeklagten fehlte heute zu Beginn der Sitzung im Kurfürſtendamm⸗Prozeß Graf Helldorf. Rechts⸗ anwalt Dr. Sack hatte bereits geſtern abend der Strafkammer mitgeteilt, daß Graf Helldorf an einer wichtigen Führerbeſprechung in München teilnehmen müſſe und daher heute nicht zur Ver⸗ handlung erſcheinen könne. Die Antwort des Landgerichtsdirektors Ohne⸗ ſorge, daß Graf Helldorf unbedingt zur Verhand⸗ lung erſcheinen müſſe und daß er eventuell einen Vorführungs⸗ oder Haftbefehl zu erwarten habe, erreichte den Angeklagten nicht mehr, da er in⸗ zwiſchen zum Bahnhof gefahren war. Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Stenig beantragte zu Beginn der Sitzung Haftbefehl gegen den Grafen Helldorf, da in ſeiner Fahrt nach München eine offenſichtliche Mißachtung des Gerichts läge. Graf Helldorf wiſſe ganz genau, daß ſeine Ans weſenheit zur Fortführung des Prozeſſes notwendig ſei. Rechtsanwalt Dr. Triebel hin, daß Graf Helldorf bei der nach München zu kommen, in einen wiſſens konflikt geraten ſei. Aber ſchließlich ſtünde er als Leiter der SA auf einem wichtigen politiſchen Poſten, ſodaß unter Umſtänden ſeine An⸗ weſenheit bei einer politiſchen Konferenz wichtiger ſet als bei einer Gerichtsverhandlung, wo jetzt nur noch Zeugen gehört würden, die von der ihm vorgewor⸗ fenen ſtrafbaren Handlung nichts wüßten. Das Gericht zog ſich zur Beratung zurück. Landgerichtsdirektor Ohneſorge verkündete dann den Beſchluß der Strafkzlammer: Der Ange⸗ klagte Graf Helldorf iſt zu verhaften, da ſein Ausbleiben in der Hauptverhandlung nicht genü⸗ gend entſchuldigt iſt. Auf Antrag des Staatsanwaltes wurde die Ver⸗ handlung zum Zwecke der Verhaftung des Grafen wies dagegen darauf Aufforderung, ſofort ſchweren Ge⸗ Helldorf bis Freitag früh ausgeſetzt. Fernmeldeanlage bei Nationalſozialijten beschlagnahmt Meldung des Wolffbüros — Magdeburg, 28. Jan. Der nationalſozialiſtiſche Sturmführer Mechaniker Jonack⸗ Magdeburg wurde in ſeiner Wohnung mit dem ebenfalls der NSDAP angehörenden Elektriker Weinzhauſen aus Neuhaldensleben beim Aus⸗ probieren verbotener Fernmeldeapparate an⸗ getroffen, von deren geheimen Aufbau die Polizei Kenntnis erhalten hatte. Jonack hatte die Apparate in der vorhergehenden Nacht von dem Elektriker Weinzhauſen mit einem Kraftwagen abgeholt. Die Geräte, die eine voll⸗ ſtändige Empfangs⸗ und Sendeanlage dar⸗ ſtellten, wurden polizeilich ſichergeſtellt. Gegen die Beteiligten iſt ein Verfahren wegen Verſtoßes en das Geſetz über Fernmeldeanlagen eingeleitet wor⸗ den. Anklage gegen 17 Kommuniſten — Berlin, 28. Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle mit: In Zuſammenhang mit den trotz polizeilichen Verbots durchgeführten Antikriegsdemonſtrationen der KPD am 1. Auguſt v. Is., in deren Verlauf der Polizeihauptwachtmeiſter Fiebig durch einen Lungenſchuß ſchwer verletzt worden iſt, hat die Staatsanwaltſchaft Anklage gegen insgeſamt 10 Per⸗ ſonen erhoben. Gegen ſieben weitere Angeſchuldigte wird der Vorwurf der Begünſtigung, des Aufruhrs und des Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz er⸗ hoben. Die Kontingentierung der Elektroausfuhr nach Frankreich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Ueber das deutſch⸗franzöſiſche Elektro⸗ abkommen, das dieſer Tage abgeſchloſſen wurde und dem im Rahmen der Wirtſchaftsbeziehungen beider Staaten beſondere Bedeutung zukommt, er⸗ fahren wir von unterrichteter Seite folgende Ein⸗ zelheiten: Bis 1927 beſtand für deutſche Elektrowaren wegen der Höhe der Zollmauer in Frankreich kaum ein Abſatzgebiet. Von dieſem Zeitpunkt ab hat ſich der Export dann dauernd geſteigert. Er belief ſich 1927 auf 7,7 Millionen, 1928 auf 15 Millionen, 1929 auf 25 Millionen, 1930 auf 34 Millionen und 1931 auf 36 Millionen Mark. Auf der Dezembertagung des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskomitees wurde von Frankreich dann unter Berufung auf die Kata⸗ ſtrophenklauſel des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsver⸗ trages erklärt, daß wegen der Kriſe in der franzöſiſchen Induſtrie man zu einer Kontingentierung der deutſchen Elektroeinfuhr ſchreiten müſe. In dem jetzt getroffenen Abkommen iſt das Jahr 1931, das das Optimum der Einfuhr nach Frankreich aufweiſt, als Baſis genommen worden. Unter Feſt⸗ haltung dieſes Prozentſatzes des deutſchen Anteils am franzöſiſchen Markt ſoll je nach dem Beſchäfti⸗ gungsgrad der franzöſiſchen Induſtrie ſich die deutſche Einfuhr künftig regeln. Die Abſchläge werden ſich alſo nach der Konjunktur richten und im Durchſchnitt 10 bis 20 Prozent betragen. Es iſt weiter vorgeſehen, daß Deutſchland nicht ſchlechter geſtellt wird als die ausländiſche Konkur⸗ renz. Die Saar iſt als franzöſiſches Zollgebiet in den Vertrag einbegriffen. Das bedenkliche der Kontingentierungs⸗ politik, der ſich immer mehr Staaten zuwenden, bedarf keiner beſonderen Hervorhebung. Gerade auf dem Elektrogebiet kommt noch die Nebenwirkung hinzu, daß auf dieſe Weiſe jeder techniſche Fortſchritt allmählich unterbunden wird. Konferenz der Kultusminiſter Berlin, 28. Januar. Heute vormittag um 11 Uhr hat die angekündigte Konferenz der Kultusminiſter der Länder unter dem Vorſitz des Reichsinnenminiſters Groener begon⸗ nen. Es handelt ſich bekanntlich um die Erörterung der Maßnahmen, die gegen die Ueber füllung der Univerſitäten und den Andrang zu den höheren Schulen getroffen werden können. Erſchienen ſind u. a. ſür Baden Miniſter Baumgartner, für Bayern der Miniſter Gol⸗ denberger, für Sachſen Miniſterpräſident Schieck, für Heſſen Staatspräſident Adelung und für Braun⸗ ſchweig Innenminiſter Klagges. Ueber das Ergebnis der Konferenz iſt ein amtliches Kommuniqué zu er⸗ warten. Dr. Bureſch bei der Regierungsbildung Meldung des Wolffbüros Wien, 28. Jan. Aus der näheren Umgebung des Bundeskanzlers verlautet, daß Dr. Bureſch damit rechnet, die neue Regierung noch heute zu bilden, und zwar als Minderheitskabinett. Er dürfte an die Großdeutſchen nach ihrer Zeſtrigen entſchiedenen Erklärung, ohne Dr. Schober nicht in die Regie⸗ rung zu gehen, nicht noch einmal herantreten. Man glaubt, daß die ſozialdemokratiſche Partei bei ihrer wohlwollend zuwartenden Haltung bleiben wird, ſo⸗ lange die neue Regierung keine Verſchiebung nach rechts bringt. Beſonderer Wert wurde auf die Feſtſtellung gelegt, daß mit der Neubildung der Re⸗ gierung Bureſch ohne Dr. Schober keine Aende⸗ rung in der bisherigen außenpoliti⸗ ſchen Richtung, vor allem gegenüber Deutſch⸗ land, eintreten wird. * Guſtav Streſemanns Vermächtuis. Die„Voſſ.⸗ Zig.“ kündigt an, daß ſie demnächſt mit dem Abdruck aus dem mehrbändigen Werk„Guſtav Streſemanns Vermächtnis“ beginnen werde. Die Sammlung be⸗ ſteht aus Aufzeichnungen über Begegungen und Ge⸗ ſpräche aus Tagebüchern, Bruchſtücken von Erinne⸗ rungen und aus ſeinen Briefen. Der erſte Band umfaßt die Zeit vom Ruhrkampf bis zum Eintritt Deutſchlands in die Weltpolitik. teilt Memel in Gefahr! Wieder einmal iſt die Memelfrage auf die Tagesordnung getreten. Wieder iſt die Gefahr akut geworden, daß die Memeler Selbſtändig⸗ keit vernichtet wird. Memel, das an Litauen unter Gewährung autonomer Verwaltung ſeit nun⸗ mehr neun Jahren angegliedert iſt, macht ſchwere Tage durch. Um den Präſidenten des Direktoriums des Memelgebiets, Böttcher, iſt ein Konflikt aus⸗ gebrochen, der für Memel überaus ernſte Folgen haben kann. Die Urſachen des Konfliktes ſind ebenſo inter⸗ eſſant wie bezeichnend. Memels Vertreter haben kürzlich eine Reiſe nach Berlin unternommen, um bei dem Landwirtſchaftsminiſterium wegen Erleich⸗ Karte des Memellands terung der Einfuhr memelländiſcher Produkte nach Deutſchland vorzuſprechen. Dieſer Schritt, der durch⸗ aus im Intereſſe des geſamten Litauens unternom⸗ men wurde, wurden in Kowno als ein„hochverräte⸗ riſcher“ Handel ausgelegt. Die litauiſchen Abgeord⸗ neten im memelländiſchen Landtag haben einen Miß⸗ trauensantrag gegen das Direktorium(an deſſen Spitze ein Deutſcher ſteht) eingebracht, der jedoch von der Mehrheit abgelehnt wurde. Daraufhin hat der Gouverneur des Memelgebietes, der zur Genüge bekannte Anton Merkys, eine dro⸗ hende Haltung dem Lande gegenüber eingenom⸗ men und iſt ſcharf gegen die„Hochverräter“ auf⸗ getreten. Der Konflikt im Memelgebiet hätte an ſich mit Ruhe beurteilt werden können, wenn nicht all⸗ gemein bekannt wäre, daß gewiſſe Kreiſe Litauens ſchon ſeit langem mit dem Gedanken der Vernich⸗ tung der Memeler Selbſtver waltung ſpielen. Es handelt ſich um politiſche Gruppen, die maßgebend genug ſind, um ihren Willen gegebenen⸗ falls durchzuſetzen. Auch iſt es ein offenes Geheim⸗ nis, daß es im litauiſchen Heer nicht an Anhängern eines hundertprozentigen Groß⸗Litauens fehlt. Es mag rätſelhaft erſcheinen was die Litauer, die ja ſchon jetzt wirtſchaftlich und politiſch die Her⸗ ren im Memel⸗Gebiet ſind, veranlaſſen könnte, das letzte Gut der Memeler, ihre Selbſtverwaltung, zu nehmen. Ungeeignetere Mittel den chauviniſtiſchen Gelüſten beſtimmter Mitbürger gerecht zu werden, könnten kaum gewählt werden. Die Memeler Frage hat wiederholt den Völkerbund beſchäftigen müſſen, ohne daß eine endgültige Beruhigung um Memel eingetreten wäre. Es hängt nur von Litauen ab, korrekte Beſonnenheit und Loyalität walten zu laſſen, um endlich Beruhigung in Memel zu ſtiften. Dagegen iſt jedes Beſtreben, Memel in einen ein⸗ fachen litauiſchen Verwaltungsbezirk zu verwan⸗ deln, nicht geeignet, die Schwierigkeiten zu beheben, die für die Beziehungen zwiſchen Kowno und Me⸗ mel einerſeits, zwiſchen Kowno und Berlin anderer⸗ ſeits erwachſen. Es kann dem Deutſchen Reich nicht zugemutet werden, an dem Schickſal des deutſchen Memel keinen Anteil zu nehmen. Sollte Litauen dieſe Erwaktung hegen, dann wird ſie enttäuſcht werden. Viel beſſer wäre es alſo, wenn Kowno ſich auf die loyale Erfüllung ſei⸗ ner vertraglich feſtgelegten Pflichten Memel gegen⸗ über beſchränkte und ſich mit dem Genuß der wahr⸗ lich nicht geringen Rechte begnügte, die ihm dieſe Verträge gerade im Memel⸗Gebiet gewähren. Ueberfall auf einen Bahnpoſtwagen — Saarbrücken, 28. Jan. Die„Saarbrücker Zei⸗ tung“ meldet: Geſtern abend drangen bei der Aus⸗ fahrt des Perſonenzuges 680 auf dem Bahnhof Kamphauſen zwei ver mum mte Geſtalten in den Bahnpoſtwagen ein und hielten die Beamten durch vorgehaltenen Revolver in Schach. Sie raubten einen Poſtſack mit 95000 Franken Inhalt und ſprangen kurz vor der Einfahrt des Zuges in den Bahnhof Neuhaus ab. l Die Ermittlungen haben bis zur Stunde noch zu keinem poſttiven Ergebnis geführt. 2. Seite/ Nummer 46 —ä— 77. Auf der Suche nach 2 Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 28. Jan. Mehr als 20 Fahrzeuge ſind an der Suche nach dem untergegangenen engliſchen U⸗Boot M2 be⸗ teiligt. Bisher iſt es jedoch nicht einmal gelungen, mit Beſtimmtheit den Ort feſtzuſtellen an dem das Boot auf dem Meeresgrunde liegt. Zweimal fan⸗ den die Minenſucher mit ihren Suchnetzen Schiffs⸗ körper auf den Meeresboden, beide Male ſtellten die Taucher feſt, daß es ſich um Wracks aus der Kriegszeit handelt. Ein dͤrttter Schiffskörper wurde ſchließlich an der Stelle entdeckt, an der die M 2 nach ihrer letzten Ragiomeldung untergetaucht ſein muß. Trotz ein⸗ A hender Suche gelang es den Tauchern nicht, den Meeresboden zu erreichen, da an dieſer Stelle eine ſtarke Strömung herrſcht. Es iſt alſo noch immer ungewiß, ob das geſunkene Boot überhaupt auf⸗ gefunden iſt. Jedenfalls hat man keine Klopf⸗ zeichen hören können, die mit beſonderen Schall⸗ empfängern in einem Umkreis von 300 Km. aufgefangen werden können. Das deutet darauf hin, daß in dem geſunkenen Boot niemand mehr am Leben iſt. Die Marineleitung hat bereits geſtern die Angehörigen der Bekatzung benachrichtigt, daß das Schlimmſte zu befürchten ſei. Der Kapitän eines Küſtendampfers, der geſtern in Portland einlief, berichtet, er habe ein Unterſeeboot mit dem Heck zuerſt uuter⸗ tauchen ſehen. Als dieſe Nachricht bekannt wurde, war der Küſten⸗ dampfer bereits wieder in See gegangen. Beamte der Marineleitung ſind in einem Zerſtörer nach Calais gefahren, um den Dampfer dort abzuwarten und den Bericht des Kapitäns näher zu unterſuchen. Es gilt als ſehr wahrſcheinlich, daß auf dem U⸗Boot entweder ſchon auf der Oberfläche oder im Augenblick des Untertauchens ein Unglück geſchehen iſt. Man denkt an eine Exploſion. Es iſt auch nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die Tür des Flugzeugturmes nicht vollſtändig abgedichtet war, wodurch beim Unter⸗ tauchen Waſſer eingedrungen wäre. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß neben der normalen Beſatzung einige zuſätzliche Mannſchaften an Bord waren, ſo daß die Zahl der Toten nahezu 70 betragen dürfte. Henderſon nach Genf abgereiſt — London, 28. Jan. Der Vorſitzende der Ab⸗ rüſtungskonferenz, Henderſon, iſt nach Genf abge⸗ reiſt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1999 Profeſſor Wagemann über ſeinen Plan Der Proſeſſor bemüht ſich, die beſtehenden Bedenken zu zerſtreuen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. In der öffentlichen Diskuſſion über den vom Präſidenten Statiſtiſchen Reichsamtes, Prof. Dr. Wagemann, ausgearbeiteten Plan zu einer Geld⸗ und Kreditkeform ſind insbeſondere Be⸗ denken laut geworden, daß dieſe Reform die Möglichkeit einer Inflation in ſich berge und daß ſich der Geldumlauf in wertſicheres Außen⸗ geld und der Entwertung ausgeſetztes Binnengeld enthalten könne. Mit dieſen Bedenken ſetzt ſich Prof. Wagemann im neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Kon⸗ funkturforſchung auseinander. Profeſſor Wagemann betont, daß ſein Plan, der für das Geld der Kon⸗ ſumſphäre einen Deckungsblock aus öffentlichen An⸗ leihen vorſteht, nicht etwas grundſätzlich Neues bringe. Schon jetzt beſtehe die. Deckung der Renten⸗ bankſcheine und vor allem des Münzenumlaufes aus öffentlichen oder öffentlich⸗ rechtlich begründeten Schulden. Der Reformplan gehe nur noch einen formalen Schritt weiter, indem er die Grenzen zwi⸗ ſchen Scheidegeld und valutariſchem Geld anſtatt bisher bei 5/ künftig bei etwa 50 1 ziehe, wodurch ſtich praktiſch an der Verkehrsfunktion der Geldzeichen nichts ändere. des Gegenüber den Bedenken, daß mit dem Reform⸗ plan eine Doppelwährung vorgeſchlagen werde und daß neben dem geſicherten Außenwert der durch Gold gedeckten großen Noten und Giralgelder ein Disagio des Binnengeldes entſtehen könnte, ſei darauf hinzuweiſen, daß ſich die Ver⸗ koppelung von Scheidegeld und valutariſchem Geld ſeit Jahrhunderten bewährt habe und nicht einzu⸗ ſehen ſei, warum ſie ſich nicht auch im Sinne des Wagemannſchen Vorſchlages bewähren ſolle. Eine tſolierte Binnenwährung wäre nur dann denkbar, wenn die zwei Geldſorten miteinander konkurrier⸗ ten, ohne daß ſie gegeneinander eintauſchbar wären. Im übrigen ſei die Meinung irrig, daß der Außenwert einer Währung unbedingt abhäugig von der Deckung der Noten ſei. Der Valutakurs ſei nicht eine Funktion der prozentualen Golddeckung, ſondern ein Preis wie jeder andere, der ſich aus Augebot und Nachfrage bilde. Die Stabilität des Markkurſes im Auslande ſei daher bei der vorge⸗ Aermelkanal Das geſunkene engliſche U⸗Boot„M“%½ das Das im Jahre 1920 erbaute engliſche Unterſeeboot„M 2“ deſſen geſamten Beſatzung unterging, iſt auf der Höhe von Portland Die-VBool-Kataſtrophe im mit den modernſten Kampfwaffen, u. a. mit einem eigenen Bord⸗Flugzeug, ausgerüſtet war. „M 1“ 1925 mit der geſunken. Ueber das Schweſterſchiff im Aermelkanal Schickſal der 55 Köpfe zählenden Beſatzung herrſcht noch Ungewißheit, doch gilt ſie als unrettbar verloren. —. K;.. Der Engel in der Nähmaſchine f 8 Von Max Jungnickel Sie iſt ſchon lauge verheiratet, hat Kinder, Freude, Sorge und ganze Tage voller Arbeit. Aber ſie iſt geſund und ſogar ſehr glücklich dabei. Wenn öFraußen, vorm Fenſter, die Vormittagsſonne liegt und ſie ganz allein in der Wohnung iſt, ſo kommt es manchmal vor, daß ſie alles ſtehen und liegen läßt und eine Stunde oder zwei durch die hellen Straßen läuft. Immer bringt ſie, mit ſeltſam auf⸗ geſchloſſenem Herzen, etwas von da draußen mit heim: kleine Glücksminuten. Sie ſpricht ſehr ſelten darüber. Das alles würde zerfallen, wenn ſie es erzühlte Geht ſie alſo geſtern durch die Straßen. Da kommt ihr ein Kind entgegen. Ein Mädchen von etwa zwölf Jahren. In einem blauen, tiefblauen Kleid. Ganz ſchlicht und einfach. Nur um den Hals⸗ ausſchnitt läuft ein weißer, gehäkelter Kragen, der dem Kleid etwas Feſtliches gibt. Kaum iſt das Kind in das Blickfeld gekommen, da muß die Frau ſtillſtehen. Dieſes Kleid! Ja, dieſes Kleid! Und nun geht im Herzen der Frau eine Verwandlung por. Sie hält das Kind an und fragt verlegen; ob das Kleid aus Kattun ſei? Das Kind weiß nicht ſo recht die Stoffart. Nun befühlt die Frau den Stoff, ſtreichelt einmal über den Aermel hin, be⸗ fühlt ganz ſelbſtvergeſſen den weißen Kragen und geht weiter. Ja, es iſt ihr Kleid, das ſie als Schulmädchen ſo gerne hatte, auf das ſie ſtolz war. Beſtimmt iſt das ihr Kleid. Natürlich kann es das nicht ſein, was da von dem fremden Kind getragen wird. Aber genau ſo ein Kleid trug ſte, als ſie zwölf Jahre alt war Und nun muß ſie wieder die ganze Geſchichte dieſes Kleides durchdenken. Es war ein Tag vor ihrem Ge⸗ burtstag. Sie wußte, daß ſie als Geſchenk ein Kleid bekommen würde. Ja, das wußte ſie. Die Mutter hatte ihr allerhand vorgemacht, als ſie einmal flüchtig Maß nahm. Das Kleid ſollte für die Tochter der Nachbarin ſein. Aber ſie glaubte es nicht ſo recht. Und dann, in der Nacht vor dem Geburtstag, ſaß die Mutter an der Nähmaſchine. Ste hörte von ihrem Bette aus den gleichmäßigen, ſchnurrenden Sang der Nähmaſchine. Sie ſtieg aus „weil die Tür zur Wohnſtube nur angelehnt war. Zehenſpitzenleiſe huſchte ſie an die Tür, öffnete mit ängſtlicher Vorſichtigkeit ein klein wenig die Tür, um nur einen Blick zu erhaſchen von dem, was da auf der Maſchine zuſammengenäht wurde. Es war das Kleid. Und die Dinge in der Wohnſtubhe kamen ihr vor wie bunte Zuhörer, die auch neugierig und ſelt⸗ ſam verwandelt der nächtlichen Arbeit der Mutter zuſahen und darauf lauſchten. Wie ein kleines, flin⸗ kes Tier huſchte ſie wieder in ihr Bett. Und ſte ſpürte, tief drinnen im Herzen, ein freudiges Lächeln. Es war ihr, als ob in der Nähmaſchine ein Engel ſitze und vor ſich hinſchnurre. Und mit dieſem Gedanken ſchlief ſie ein. Gegen Morgen, als ſchon ein Zipfelchen früher Tag in die Kammer wehte, wachte ſie auf. Aber weil ſie immer noch durch die angelehnte Wohnſtubentür den Streifen Lampenlicht rieſeln ſah, legte ſie ſich ſchnell auf die andere Seite. Nach einer Weile wurde ſie geweckt und bekam das Kleid als Geburtstags- geſchenk. Das blaue Kattunkleid mit der weißen, ge⸗ häkelten Spitze um den Halsausſchnitt. Und es war ihr, als ſie ſich darin vor dem Spiegel ſah, als ob der Engel aus der Nähmaſchine der Mutter geklettert wäre und ſie geſchmückt hätte. Den ganzen Weg zur Schule ging ſie wie in einem feſtlichen Kreis und der Kreis ging mit ihr. Wie in einem ſtrahlenden, hellen Ring hing ſie. O, wie lange iſt das ſchon her! Sie muß ſtehen⸗ bleiben und rechnet die Jahre aus. Fünfundzwanzig Jahre ſind ſeitdem vergangen. Und nun muß ſie dem Kinde, das ihr Kleid trägt, nachblicken, lange nach⸗ blicken.— Da geht ſie. Wahrhaftig, ſie iſt wieder Schulmädchen geworden. Einige Augenblicke blättert ſich ihr Kalender rückwärts. Die Zeiger ihrer Uhr raſen zurück. Sie iſt wieder daheim, geht wieder den Weg zur Schule und hat ein neues Kleid an. Und nun geht ſie weiter. Spricht in Gedanken das Wort„Kindheit“ aus. ihre Gedanken geflogen, da hinterläßt es immer neue, immer ſtrahlendere Traumſpuren in ihrer Seele. Und kaum iſt ſte wieder daheim, in ihrer Stube, da geht ſie ſchon zur Nihmaſchine, zu ihrer Nähmaſchine, die ſie mit in die Ehe brachte. Und ſofort beſchließt ſie: für ihr Kind, für ihr kleines Mädchen auch ſo ein Kleid zu ſchneidern, das da, auf den Flügeln der Kindheit, vor einer Stunde über ihren Spazierweg f huſchte. 8 Kaum iſt dieſes Wort durch ſchlagenen Neuregelung der Deckung mindeſtens ebenſo geſichert wie beim gegenwärtigen Zuſtand. Gegenüber dem Vorwurf inflationiſtiſcher Tendenzen wird ſchließlich betont, daß es ſich bei dem Reformplan lediglich darum handele, die Deckungsgrundlage des bereits vorhandenen Geld⸗ umlaufes zu ändern, ohne daß ſich an der Umlaufs⸗ menge etwas zu ändern brauche. Für die Wirkung einer beſtimmten Geldmenge auf die Preiſe ſei es gleichgültig, ob das Geld durch Gold oder andere Sicherheiten gedeckt ſei. Die Preisſenkungsaktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat, wie wir hören, an die Vertreter der preußiſchen Regierungsbezirke und an ſämtliche Länderbeauf⸗ tragte, ſowie an die Magiſtrate der Großſtädte ein Schreiben gerichtet, in dem auf ſtrengſte Durchfüh⸗ rung der bisherigen Anordnungen gedrungen wird. Bei Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen über die Aushängung von Preis verzeich⸗ niſſen ſoll nach befriſteter Mahnung von 24 Stunden künftighin die ſcharfe Maßnahme der Ge⸗ ſchäftsſchließ ung angewendet werden. Die⸗ felbe Strafe wird angedroht für die Fälle, in denen entgegen den Verfügungen des Preiskommiſſars bei dem Verkauf von kleinen Mengen ein Aufſchlag er⸗ hoben wird. Die Abrundung iſt nur auf den vollen Pfennig geſtattet. Den vielfachen Wünſchen der Untermieter, auch für ſie Erleichterungen zu ſchaffen, kann der Reichskommiſſar nicht entſprechen, da dies Sache der zuſtändigen Behörden iſt, die jedoch vom Preis⸗ kommiſſar erſucht worden ſind, dafür zu ſorgen, daß auch den Untermietern die Vorteile der Mietſenkung zuteil werden. Beſondere Aufmerkſamkeit wird Dr. Goerdeler den Univerſitätsſtädten zu⸗ wenden, um eine möglichſte Verbilligung für die Lebenshaltung der Studenten zu erreichen. Vadiſche Polit „Hakenkreuzbanner und„Heidelberg Beobachter“ auf fünf Tage verboſen Auf Grund der Notverordnung des Reichspräſt⸗ denten zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen iſt die in Heidelberg erſcheinende nattonalſoziallſtiſce Tageszeitung„Heidelberger Beobachter“ vom Mi⸗ niſter des Innern mit Wirkung vom 28. Januar auf die Dauer von fünf Tagen verboten worden. An⸗ laß zu dem Verbot gab ein in Nr. 21 vom 98. Jan. 1932 veröffentlichter Artikel mit der Ueherſchrift „Herr Brüning iſt überlaſtet“, durch den der Reichs. kanzler Dr. Brüning wiederholt in bös williger Weiſe verächtlich gemacht wurde. Auf Grund der gleichen Verordnung wurde auch die in Mannheim erſcheinende nationalſozig⸗ liſtiſche Tageszeitung„Hakenkreuzbanner“ auf die Dauer von fünf Tagen verboten, die in Nr. 21 vom 26. Januar den gleichen beleidigenden Artikel gegen den Reichskanzler veröffentlicht hatte. Letzte Meldungen Mißglückter Raubüberfall auf einen Gutsinſpektor Bernau, 28. Jan. Von vier m askierten Männern wurde heute vormittag auf der von Bernau nach Albertshof führenden Chauſſee eine Kraftdroſchke überfallen, in der ſich der Gutsinſpektor des bei Bernau gelegenen Ber⸗ liner Stadtgutes Albertshof befand. Die Wegelageker hatten es offenbar auf die 5000 Mark Lohn gel⸗ der abgeſehen, die der Gutsinſpektor mit ſich führte. Der geiſtesgegenwärtige Chauffeur gab Vollgas und fuhr mit großer Geſchwindigkeit davon. Die Banditen beſchoſſen das flüchtende Auto. Geheimnisvolles Sprengſtoffattentat in Lipine — Kattowitz, 28. Jan. Vor der Wohnung einer deutſchen Familie in Lipine wurde geſtern eine Sprengſtoffladung zur Exploſion gebracht, die he⸗ trächtlichen Schaden anrichtete. Die Täter ſind noch nicht ermittelt. Die Zuſpitzung der Lage in Schanghai — Schanghai, 28. Jan. Die internatfonalen Streitkräfte der ausländiſchen Konzeſſionszone haben Stellungen bezogen. Endgültige veberführung des Falſchmünzers Salaban — Berlin, 28. Jan. Die Unterſuchung gegen Dr. Salaban iſt jetzt von der Falſchgeldſtelle zu einem gewiſſen Ab⸗ ſchluß gebracht worden. Bekanntlich hat Salaban gleich nach ſeiner Feſtnahme behauptet, daß er ſich erſt ſeit vier Monaten mit der Herſtellung von Falſchgeld beſchäftigte. Es iſt ihm jetzt nachgewieſen, daß er auch Falſchſtücke mit der Jahresbezeichnung 1923 und 1927 angefertigt hat. Kriminalbeamte hatten nämlich die Villa des Verbrechers in Lichter⸗ elde nochmals genaueſtens durchſucht. Die Schörn⸗ ſteine und die Wände wurden abgeklopft. Schließ⸗ wurden die Dielen aufgeriſſen. Auf dem Boden wurden zwei Dielen entdeckt, die das Ver⸗ ſteck für die noch fehlenden Prägeſtücke bildeten. Hier wurden vier Satz Prägeſtempel zu je 2 Stück gefunden. Damit war Salaban trotz aller Lügen endgültig überführt. Unter fingiertem Na⸗ men hat er bei einer chemiſchen Firma fortlaufend das Metall bezogen, das er zur Herſtellung des Falſchgeldes brauchte. Auf gleiche Art beſorgte er ſich auch die Prägepreſſe. Eine zweite Prägepreſſe kaufte er in einer Schloſſerei im Februar 1931. Da dieſes Stück nach ſeinen Angaben aber ſchlechter ar⸗ beitete als die erſte, zerlegte er ſie in einzelne Teile, verpackte die Stücke in mehrere Kiſten und gab ſie unter falſchem Abſender an fingierte Adreſſen auf. Sie ſind alſo nie an ihrem Beſtimmungsort an⸗ gekommen. Sklarel⸗Prozeß — Berlin, 28. Jan. Zur heutigen Verhandlung des Sklarek⸗Prozeſſes ſind die Verteidiger Dr. Pindar und Dr. Julius Meyer! wieder erſchienen. Zu Beginn der Sitzung verlas der Vorſitzende eine ſchriftliche Erklärung des Rechtsanwalts Dr. Alsberg, daß das Schriftſtück, das ſeinerzeit bei Max Sklarek anläßlich einer Durch⸗ ſuchung ſeiner Zelle gefunden worden ſei, ihm nicht von dem Büro von Dr. Alsberg zugeleitet worden ſei⸗ Willi und Leo Sklarek verlangen, daß Prof, Alsbeig als Zeuge gehört werden ſoll, 5 5 Es wird erörtert, daß für die nach Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten von der Stadtbank angeorduete Reviſion der Angeklagte Lehmann ein Kaſſenbuch anfertigen mußte, in dem Eingänge und Ausgänge in gleicher Höhe gegenübergeſtellt wurden, aus dem alſo hervorgehen ſollte, daß die Beträge für angebliche Lieferungen an die Bezirksämter von den Sklarels an die Stadtbank weitergegeben wurden. Als Hoffmann die Maßnahmen ſchildert, die zur Aufklärung der Sache ergriffen worden ſeien, rief der Vorſitzende ſehr erregt: 0 So etwas von Ener gieloſis keit undun⸗ s weckmäßigen Maßnahmen iſt mir noch nicht vorgekommen! Theater und Muſik Das Evang. Kirchenmuſikaliſche Inſtitut, Hei⸗ delberg. Mit dem an Oſtern 1932 erfolgenden Schluß des Schuljahres des Kirchenmuſikali⸗ ſchen Inſtituts in Heidelberg, das der umfaſſenden und gründlichen Ausbildung von Organiſten und Chorleitern dient, werden einige Studierende die An⸗ ſtalt verlaſſen und ſich nun hemühen, Kirchen⸗ muſikerſtellungen zu finden, in denen ſie den Ertrag ihrer Studien anwenden können. Dem Sinn und Zweck der Anſtalt entſprechend kommen dabei in erſter Linie Stellungen im Gebiet unſerer badiſchen Landeskirche in Betracht.— Der Evang. Oberkirchen. rat legt den Pfarrämtern dringend nahe, wo ſich Ge⸗ legenheit bietet bei Stellenheſetzungen tunlichſt ſolchen Bewerbern den Vorzug zu geben, die die Ausbildung des Kirchenmuſik. Inſtituts in Heidelberg genoſſen haben. Auch wird den Gemeinden empfohlen, bei in Frage kommenden Stellenbeſetzungen ſich hei der Lei⸗ tung des Kirchenmuſikaliſchen Inſtituts in Heidelberg nach geeigneten Bewerbern zu erkundigen. Nament⸗ lich für die größeren Stadtgemeinden unſeres Landes ſollte dies die Regel werden.— Das neue Schul⸗ jahr des Evang. Kirchenmuſikaliſchen Inſtituts in Heidelberg beginnt am Montag, den 11. April 1932. Alles Nähere über die Aufnahmebedingungen, die Koſten und den Lehrplan iſt im Kirchlichen Verord⸗ nungsblatt Nr. 6 v. 29. April 1931 S. 50 ff. zu erſehen. Achtung! Wer will zur Bühne? Bei der ſtarken Ueberfüllung im Bühnenberuf und der großen Zahl beſchäftigungsloſer Bühnen⸗ künſtler, iſt die Regelung des künſtleriſchen Nachwuchſes dringender geboten denn je. Da nur ſolche Anfänger, die einen Befähigungsnachweis ſeitens einer paritätiſchen Prüfungsſtelle be⸗ ſitzen, Ausſicht haben, überhaupt für evtl. Vakanzen in Betracht zu kommen, iſt es unbedingt erforder⸗ lich, daß alle Lehrer und Lehrauſtalten, die bühnen⸗ reife Schüler an die Bühnen abgeben wollen, dieſe zur Ablegung der Reifeprüfung veranlaſſen. Die diesjährigen paritätiſchen Prüfungen für den Be⸗ zirk Frankfurt a. M. ſind angeſetzt: für Sänger am 28. Februar und 6. März d. Is, für Schauſpieler am 13. März d. Is. Schriftliche Anmeldungen nimmt die Geſchäftsſtelle, Frankfurt, Holbeinſtr. 18, entgegen. i 5 3 Die allgemeine Theaterkriſe. Die ſtändig zu⸗ nehmende Wirtſchaftskriſe hat, nach Ablauf der erſten Hälfte der diesjährigen Theater⸗Spielzeit eine Reihe ausländiſcher Bühnen in Schwierigkeiten gebracht Sy ſoll jetzt eine der bedeutendſten Jon done Bühnen, das„Embaſſy⸗Theatre“ das bisher in erſter Linie der modernen Dramatik gewidmet war, in ein Ton⸗Film⸗Kino ver wandelt werden. Auch die Lei⸗ tung der Covent Garden Oper hat die Vorbereitun⸗ gen für die diesjährige Londoner Saiſon bisher noch immer zurückgeſtellt. Erſt in der kommenden Woche wird die Entſcheidung darüber fallen, ob in London in dieſem Fahr die große Opern ⸗Saiſon ſtattfinden ſoll. Der nationale Spar⸗Aufruf ſieht auf alle Fälle große Einſchränkungen der Veranſtaltun⸗ gen vor. Londoner Seaſon ſind die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen.— Wie aus Linz gemeldet wird, iſt bereits für die nächſte Zeit die Schließung des Lin⸗ zer Stadt⸗Theaters beſchloſſen. Es beſteht vorläufig keine Ausſicht auf Wiedereröffnung des Theaters. Die Kriſe der Grazer Bühnen drückt ſich in Auch über die deutſchen Gaſtſpiele zur. N 8 7 8 einem Defizit von faſt einer Million Schilling aus, Zwiſchen dem Theater⸗Ausſchuß und dem Ge meinderat der Stadt Graz haben Verhandlungen ſtattgefunden, die eine ſtarke Einſchränkung des Etats bezwecken ſollen. Es wird damit gerechliet, daß, wenn die Kürzungen nicht eingehalten werden können, eine Schließung der Bühnen erforderlich wird. Im Falle einer Schließung ſoll das Stabi⸗ Theater zur Verpachtung kommen. Zur Uebernahme des Theaters liegt auch bereits ein Angebot des Direktors des Deutſchen Volks⸗Theaters in Wien, Dr. Rudolf Beer, vor.— Aus finanziellen Schwie⸗ rigkeiten ſollen auch demnächſt die Kgl. Vlämiſche ſowie die Kgl. Franzöſiſche Oper in Antwerpen geſchloſſen werden.: Der Krieg im Rundfunk. Zum erſten Male ſeit Beſtehen des Rundfunks iſt jetzt durch den la- waniſchen Sender die Reportage Schlacht übertragen worden. Nach Meldungen der Times waren am Ufer des Telang Mikrophon und Sender aufgeſtellt, um den fapankſchen Hörern das Kriegsgetümmel der Schlacht bei Mukden übertragen. i 8 das Rattern der Maſchinengewehre, das Geſch und den Lärm des Kampfgetümmels, naturzel den ganzen Schrecken eines Krieges. einer . den /// ᷣͤ ͤ ᷣ V 12 „ S e ergez den 8präſt tungen iſtiſche n Mi⸗ ar auf An⸗ Jan. rſchrift Reichs. illiger he auch lſozig⸗ uf die 1 vom gegen 1 9 E L führte. zollgas Die Lipine einer meine d noch ai onalen haben Jan. ozeſſes Julius Sitzung ng des iftſtüc Durch⸗ nicht den ſei, lsbetg ug von rdnete enbuch gänge 8 dem zebliche lareks kt, die n, rief d u n⸗ och — ig zu; erſten Reihe bracht, Oer t erſter in ein e Lei⸗ eitun⸗ bisher tenden oh in Saiſon ht auf altun⸗ zur nicht 18, iſt 5 Lin⸗ läufig 18.— ich in N aus. Ge⸗ ungen des echliel, erden derlich Stadt⸗ tahnle t. des Wien, chwie⸗ niſche, pen. Male on fa⸗ ine ungen phone n ain e den r und ſchref etre * 8 f 1 * g 3 Donnerstag, 28. Januar 1932 Künſtliche Jüngemittel Aushang von Preis verzeichniſſen im Klein⸗ handel vorgeſchrieben Von der Polizeidirektion wird uns geſchrieben: Nach der Verordnung des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 20. Januar müſſen nach In⸗ krafttreten dieſer Verordnung am 1. Februar bei dem Kleinhandel mit künſtlichen Dünge⸗ mitteln in den Verkaufsräumen, die dem Käufer zugänglich ſind, gut ſichtbare Preis verzeich⸗ giſſe für jedes gehandelte Düngemittel ausge⸗ hängt werden. Das Preisverzeichnis muß die ge⸗ naue handelsübliche Bezeichnung, dev Gehalt an wirkſamer Subſtanz, den Preis bei Abnahme von mindeſtens 50 Kg. und den Preis bei pfundweiſem Verkauf angeben. Die Preiſe ſind ohne Sack an⸗ zugeben. 2 Stützt den Wochenmarkt! Die Zuſtände auf dem Markt ſpitzen ſich in be⸗ ſorgniserregender Weiſe zu. Mit der Proteſtver⸗ ſammlung der Händler gegen die unzeitgemäßen Marktgebühren iſt noch nicht das dringend Not⸗ wendigſte, die Ermäßigung, erreicht. Wie ſehr eine umgehende Erledigung dieſer Angelegenheit not tut, beweiſt ein regelmäßiger Marktbeſuch. Immer lichter werden die Reihen, immer geringer wird der Beſuch des kauffähigen Publikums. Wenn dazu noch das Thermometer unter Null anzeigt, laſſen ſich die Hausfrauen in den erſten zwei Morgenſtunden überhaupt nicht ſehen. Der laute Proteſt der Ver⸗ käufer wird gleichzeitig zu einem ſtummen Appell an die Käufer: Helft eine alte Tradition hochhalten! Hausfrauen, unterſtützt den Wochenmarkt! Bei den vielen Unannehmlichkeiten, die in letzter Zeit gegen die Markthändler anſtürmten, iſt die Fülle der zugefahrenen Produkte bewundernswert. In ſchönem Aufbau präſentierte ſich heute O b ſt und emüſe. Der Fiſch⸗ und Geflügelmarkt war ebenfalls wieder außerordentlich reich beſchickt. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden frl⸗ gende Berbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—4,5; Salatkartoffeln 12; Wirſing 1012; Weißkraut—10, Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 20 bis 50; Grünkohl 10—12; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 810; Spinat 10—15; Zwiebeln 15—18; Feldſalat 50—120; Kopffalat. Stück 2530; Endivienſalat, Stück 20—25; Erd⸗ kohlraben, Stück—10; Roſenkohl 15; Tomaten 60—70; Rettich, Stück 10—20; Meerrettich, Stück 20—35; Suvppen⸗ grünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl. 10; Lauch, Stück—10; Aepfel 8— 25; Birnen 825 Nüſſe 25—35; Schwarzwurzeln 25—35; Zitronen, Stück 4 bis 8; Orangen 18—25; Bananen, Stück—12; Süßrahm⸗ butter 140—160; Landbutter 105—180; Weißer Käſe 35 bis 40 Eier, Stück—13; Hechte 120140; Karpfen 80; Schleien 120; Backfiſche 50—60; Kabelfau 50; Schellfiſche 40—50; Goldbarſch 40; Seehecht 60; Stockfiſche 40; Hahn, geſchlachtet Stück 150—400; Huhn, geſchlachtet, Stück 300500; Enten, geſchlachtet, Stück 400—800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800 Bis 1800; Gänſe, geſchlachtet, 110—120; Rindfleiſch 70—80; Kuhfleiſch 4860; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 70. * * Schwer verletzt. Der Diplomingenieur, der, wie mitgeteilt, in der Schwetzingerſtraße von einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnzug abſprang und dabei zwiſchen Motor⸗ und Anhänge⸗ wagen geriet, erlitt, wie im ſtädtiſchen Krankenhaus feſtgeſtellt wurde, einige Rippenbrüche, einen Hüft⸗ gelenkbruch und Hautabſchürfungen am ganzen Körper. * Freiwilliger Tod. In vergangener Nacht hat ſich in Neckarau eine 47 Jahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung erhängt. Da die Frau ſchon längere Zeit nervenleidend war, dürfte die Tat in geiſtiger Umnachtung begangen worden ſein. * Durchgegangen. In der Scharhoferſtraße ſcheu⸗ ten geſtern nachmittag zwei Pferde und gingen mit dem Fuhrwerk durch. Unterwegs wurde ein in der Scharhoferſtraße ſtehender Perſonenkraftwagen durch ein abſpringendes Rad des Pferdefuhrwerks be⸗ ſchädigt. Ein Arbeiter aus dem Hohenweg, der das Geſpann aufzuhalten verſuchte, wurde unter das Ge⸗ fährt geſchleudert. Er kam mit leichten Haut⸗ abſchürfungen an den Knien davon. Die Pferde hielten ſchließlich vor einem Bretterzaun. Das Fahrzeug ging vollſtändig in Trümmer. 1 Die am 6. März beginnende Frühj ahrsmeſſe 1932 wird die 1967. Leip⸗ ziger Meſſe ſein. Sie wird, wenn ſie auch not⸗ gedrungen nicht unbeeindruckt von der deutſchen Wirtſchaftskriſe und nicht ohne Beeinträchtigung 8 die handelspolitiſchen Abſperrungen in aller Welt bleiben kann, in weit größerem Maße als ſeit⸗ her beſondere Bedeutung für die deutſche Wirtſchaft und die der Welt in ihrer Funktion als ri ugplatz bekommen. Die Leipziger Meſſe war immer ſchon ein Barometer für die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung in Deutſchland und der Welt und wiederholt hat ihr Verlauf Anſätze erkennen laſſen über die Bewegungs linien, die die Wirt⸗ ſchaftsentwicklung in ſpäteren Monaten nahmen. Vielleicht, daß auch dieſe bevorſtehende Frühjahrs⸗ meſſe trotz aller politiſchen und unwirtſchaftlichen Hemmniſſe Hinweiſe gibt, wie ſich die internationalen Warenbeziehungen auch über die wirtſchaftsfeind⸗ lichen Bremsklötze hinweg mehr in normalere Bahnen einſpielen laſſen. Unter dieſen Geſichtspunkten war der im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Handels ⸗ hochſchule von Direktor Paul Voß vom Leip⸗ ziger Meßamt geſtern gehaltene Vortrag von be⸗ ſonderem Intereſſe, nur ſtand der Beſuch dazu in keinem rechten Verhältnis. In lebendiger Weiſe und von gut ausgewählten Lichtbildern wirkungs⸗ voll unterſtützt, umriß der Vortragende das„We⸗ ſen der Leipziger Meſſe und ihre volks⸗ u n d betriebswirtſchaftliche Bedeu⸗ tung“. Die Leipziger Meſſe, wie ſie heute iſt, iſt das Ergebnis eines hiſtoriſchen Verlaufs, der ſich über acht Jahrhunderte erſtreckt, der in der Zeit der Hohenſtaufen einſetzt und, wie ſchon geſagt, im März dieſes Jahres die 1967. Meſſe bringt. Der Redner legte den Unterſchied der Meſſe gegenüber anderen Einrichtungen wie Börſe, Großauktion uſw. dar und betonte, daß ſich grundſätzlich die Meſſe von einer Nusſtellung dadurch unterſcheidet, daß ihr Hauptzweck nicht die Schau, ſondern der Umſatz iſt. Die Anſchaulichkeit der Meſſe iſt alſo nur Mittel zum Zweck. Der Einkäufer hat umſo leichtere Dispoſition, in je größerer Fülle und Aus⸗ wahl er die Fabrikationsprogramme der Indu⸗ ſtriellen nebeneinander findet und unmittelbar ver⸗ gleichen kann, und je mehr beiſpielshalber die Techniſche Meſſe das Prinzip verwirklicht, die Maſchinen und Werkzeuge in vollem Betriebe vorzuführen. Während das Ausſtellungsweſen kaum älter als 150 Jahre iſt, ja, das Weltausſtellungs⸗ weſen erſt 1851 beginnt, iſt das Meſſeweſen ſo alt wie der Fern⸗Güteraustauſch der Kulturmenſch⸗ heit überhaupt. Die Leipziger Meſſe entſtand ur⸗ Leipziger Deutſchland und Frankreich In der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft ſprach am Mittwoch abend vor einer zahlreichen Hörerſchaft, in der u. a. auch die Studentenſchaft der Handelshochſchule ſtark vertreten war, der Vizepräſident der Radikal⸗Soztall⸗ ſtiſchen Partei, Jacques Kayſer aus Paris. Kayſer iſt in Deutſchland bekannt geworden durch ſeine mutigen und objektiven Artikel in der von ihm in einer Reihe von Jahren geleiteten Pariſer Tageszeitung„La Republique“, in denen er als einer der erſten Franzoſen die Unhaltbar⸗ keit der deutſchen Oſtgrenzen aufwies und ſich gegen den Fortbeſtand der durch den polniſchen Korridor geſchaffenen Zuſtände wandte. Erſt im Herbſt des vergangenen Jahres hat er nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Deutſchland in Wort und Schrift ſeine Landsleute aufzuklären verſucht. Von ihm ſtammt auch die bekannte, für die Franzoſen da⸗ mals neue Formulierung, daß„nach der Anſicht eines jeden Deutſchen der Houngplan tot“ ſei. In etwa einſtündigen Ausführungen machte Kayſer ſeine deutſchen Hörer mit den politiſchen Parteien Frankreichs und den Verhältniſſen in der Deputiertenkammer bekannt. Er befleißigte ſich dabei vorbildlicher Objektivität, wodurch Clea⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 1967. Leipziger Meſſe „Die Leipziger Meſſe und ihre volks und betriebswirtſchaftliche Bedeutung' ſprünglich als Grenzmarkt zwiſchen ger⸗ maniſchem und ſlawiſchem Siedlungs⸗ rau me; die geographiſche Lage begünſtigte ſie als den Schnittpunkt alter deutſcher Reichsſtraßen. Da der Oſthandel länger die altertümlichen Formen bewahrte als der Güteraustauſch innerhalb des ſich allmählich induſtrialiſierenden Weſtens, ſo blühte die Leipziger Meſſe in ihrer urſprünglichen Geſtalt als „Warenmeſſe“ bis weit ins 19. Jahrhundert hinein, während die übrigen Meſſen um dieſe Zeit ſchon längſt abgeſtorben waren. Ein merkwürdiges Reſultat der Vorausſicht oder des Inſtinktes war es, wie um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Leipziger Meſſe aus ſich heraus eine Wandlung vornahm, den Uebergang von der „Warenmeſſe“ zur modernen„Muſtermeſſe“, die anſtelle des Warenlagers Muſterproben ſetzte. Die modernen Fabrikations⸗ und Transportmittel ver⸗ urſachten und begünſtigten dieſe Umſtellung. Im Kriege ein wichtiges Inſtrument zur Auf⸗ rechterhaltung der noch verbliebenen Auslandsbe⸗ ziehungen, empfing die Meſſe um 1919/20 die ſchwer⸗ wiegende Verpflichtung, dem Wiederaufbau des deutſchen Exports den Weg zu bahnen. Waren früher auf der Meſſe vor allem die Gebrauchs⸗ und Luxuswaren⸗Induſtrien aller Art vertreten ge⸗ weſen, ſo verknüpften jetzt auch die Produ ktions⸗ mittel⸗Induſtrien ihre Exportwerbung mit ihr. So geſellte ſich der„Muſtermeſſe“ der„alten Meſſe⸗ branchen“ die„Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe“ bei. Trotz Weltwirtſchaftskriſe wurden die beiden Meſſen des letzten Jahres von rund 36000 Auslands⸗Einkäufern beſucht und vermittelten mindeſtens 1 Milliarde Mark Exportumſatz. In hundert Ländern der Erde werben die Geſchäftsſtellen und Ehrenamtlichen Vertretungen des Leipziger Meßamts für die deutſche Ware und leiſten ſomit unſchätzbare Dienſte für unſere ſchwer⸗ bedrängte Handels⸗ und Zahlungsbilanz. Wie leicht erklärlich, haben auch die anderen Induſtriländer an⸗ geſichts der Leipziger Erfolge ſich um Meſſegründun⸗ gen bemüht, ohne das Vorbild jemals zu erreichen, da eine Meſſe ſich nicht einfach„gründen“ läßt, ſon⸗ dern„gewachſen“ ſein muß. Leipzigs Geheim⸗ nis iſt die Verbindung des Traditio⸗ nellen mit dem Zeitgemäßen. So iſt ſie heute ein Aktivpoſten in der Volkswirt⸗ ſchaft ſowohl als auch in der Betriebswirtſchaft eines jeden Ausſtellers und Einkäufers. Als ratio⸗ nellſte Form der Kundenwerbung und der Bezugs⸗ quellenſuche erſcheint ſie weſentlich dazu berufen, an der Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe durch Selbſt⸗ hilfe mitzuarbeiten. eee eee. die Hörer ein klares und anſchauliches Bild der politiſchen Machtverhältniſſe in Frankreich gewannen. Im weiteren Verlauf ſeines Vortrags behandelte der Redner das deutſch⸗franzöſiſche Problem jeweils vom Standpunkt der verſchiedenen franzöſiſchen Parteien aus, und führte dann die politiſchen, wirtſchaftlichen und pſycho⸗ logiſchen Urſachen an, aufgrund deren die deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Beziehungen, die vor einigen Jahren ſich gebeſſert hat⸗ ten, ſich von neuem verſchlechtert haben. Um ſie zu beſei⸗ tigen, bedarf es eines gegenſeitigen Verſtändigungs⸗ willens, der von der einen Seite nach der anderen und von beiden getragen werden muß. Aber dieſer Verſtändigungs⸗ wille darf nicht beeinflußt werden von Unkenntnis oder Un⸗ objektivität. Deshalb iſt es unerläßlich, der franzöſiſchen öffentlichen Meinung ein genaues Bild von dem Stand der öffentlichen Meinung Deutſchlands zu geben, der ſie bewegenden Frage und der tieferen Gründe ihrer Entwicklung. Ebenſo muß mit der gleichen Genauigkeit die öffentliche Meinung Deutſchlands die Gedanken und Ueberlegungen der fran⸗ zöſiſchen öffentlichen Meinung kennen lernen. Man kann nur dann zu einer dauernden Verſtändigung gelangen, wenn man ſich mit den weſentlichen Fragen, d. h. den politiſchen 1 1 2 5. 8 3. Seite/ Nummer 46 Fragen befaßt. Denn die politiſchen Fragen kommen tag⸗ täglich wieder und eine nur mit Worten propagierte An⸗ näherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich könnte die Völker nicht lange täuſchen, die genau wiſſen, daß man nur auf dem realen Boden der Tatſachen dauerhaft aufbauen kann. Zuſammenfaſſend ſagte Herr Kayſer, daß die franzöſiſchen politiſchen Parteien, die der franzöſiſch⸗deutſchen Annäherung am meiſten günſtig geſinnt ſeien, die Verwirklichung dieſer Annäherung in einer wirkſamen Organiſation des Friedens erblickten, oder zum mindeſten die Schaffung einer ſolchen Organiſation erleichtern möchten. Fragmentariſche Löſun⸗ gen oder Uebergangslöſungen enthalten die gleichen Schwie⸗ rigkeiten wie Geſamtlöſungen, wenn ſie nicht eine wirklich ſolide Grundlage für einen dauernden Frieden darſtellen⸗ Je ſchwieriger die internationale Lage wird, deſto notwen⸗ diger iſt es, mit dem Willen zu handeln, ſie nicht noch ſchlim⸗ mer werden zu laſſen, eine wirkſame Friedenspolitik zu betreiben und anſtelle von im Wind verhallenden Worten, von denen die ganze Welt nichts mehr wiſſen will, Taten demokratiſcher Solidarität zu vollführen, die den Frieden zu ſchaffen vermögen. Der Redner kleidete zum Schluß die⸗ ſen Willen zur Tatbereitſchaft in ein ſchwungvolles Glau⸗ bensbekenntnis an die Möglichkeit der Verſtändigung. An die mit reichem Beifall aufgenommenen Ausführun⸗ gen, die durch zwei Dolmetſcher ins Deutſche übertragen wurden, knüpfte ſich eine ausgedehnte Ausſprache, in der noch eine Fülle politiſcher und kultureller Fragen erörtert wurde. Der überaus anregend verlaufende Abend hinter⸗ ließ bei allen Teilnehmern nachhaltigen Eindruck.* — 9 * Das Palaſthotel Maunheimer Hof veranſtaltet am Samstag ein Kinder Maskenfeſt mit gutem Unter⸗ haltungsprogramm. Wie im vorigen Jahre, in dem Wie⸗ derholungen ſtattfinden mußten, verſpricht die Veranſtal⸗ tung auch diesmal wieder große Ueberroſchungen für die Beſucher.(Weiteres Anzeige.) Der Freiwirtſchaftsbund„Fe“ hält morgen abend eine öffentliche Verſammlung im Caſino ab. U. a. werden die Urſachen von Inflation, Deflation und Arbeitsloſtgkeit aufgedeckt und wiſſenſchaftlich begründete (Wetteres Vorſchläge zu einer Währungsreform gemacht. Anzeige.) Vorausſage für Freitag, 29. Januar: In tiefen und mittleren Lagen ſcharſe Nachtfröſte mit örtlicher Nebelbildung, am Tage meiſt heiter. Auf dem Hochſchwarzwald auhaltend heiteres und mildes Wetter mit Alpeuſicht. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen ber Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft⸗ 2 See S2 Wind Höh. druß S8. 8. in A.— 54 Stärk um 8 2 3 Wertheim 1511— 5— Nebel Königsſtuhl] 568 783.3—5 leicht bedeckt Karlsruhe 120 783,3—5 teicht heiter Bad Bad 2137835—8 leicht Nebel Villingen 712 785,4—7 leicht bedeckt Bad Dürrh. 701— 7 leicht Nebel St. Blaſien 780— 3 f— wolkenlos Badenweil. 422 781,8 5 9—5 0 leicht wolkenlos Feldbg. Hof 27868016 0 4 5 3 ſtiſl 2 heiter Die Luftmaſſen, auf denen das kontinentale Hoch⸗ druckgebiet aufgebaut iſt, ſind jetzt in ſtarkem Zu⸗ ſammenſinken begriffen. Die ſchon ſeit Tagen in der Höhe vorhandene Temperaturumkehr hat ſich daher noch verſchärft, ſo daß heute früh auf den Schwarzwaldgipfeln vier bis fünf Grad Wärme gegenüber fünf bis acht Grad Kälte in der Rheinebene beobachtet wurden. Die Hochnebeldecke iſt aufgelöſt. Es traten in Niederun⸗ gen nur noch vereinzelt örtliche Frühnebel auf. Zum Schulz gegen andung Panſſanfn, 5 und ülſung 8 HASE 8 0 1931 dy Prometheus: Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bel München der werfe den erſten lein ROMAN VoN ELSE SPAR WASSER 91 „Hätteſt du erſt all die Klippen überwunden, armer Junge!“ ſagte der Freund beim Abſchied. Heinz Wagner ſchritt allein zurück in den ſinken⸗ den Abend. Sein Bub— ſein Bub mit den offenen, ehrlichen Augen und dem herzigen Temperament der in den Händen irgendeines nervöſen Weibes, und die Mutter flirtete inzwiſchen mit dem jungen Dorndorf— O, wie zwei Mächte in ihm rangen— der kleine Bub, der mit ſeiner Mathematik nicht fertig wurde, und das ſtolze, ernſte Weib, das ein heiliges Unbe⸗ kanntes unterm Herzen trug. f„Ich laſſe dich nicht— ich laſſe dich nicht!“ ſtöhnte er in ſich hinein. Als Liſelotte ihm im Garten entgegeneilte, hatte er wieder jenes düſtere Grübeln in ſeinen Zügen, das die geliebte Hand auf kurze Zeit hatte weg⸗ zaubern können. + Mit Liſelotte ging in den folgenden Wochen eine ndlung vor. Sie wurde oft von einer düſteren Schwermut befallen, die Heinz bisher nie an ihr gekannt. Sie ging dann wie geiſtesabweſend umher, und es bedurfte ſeiner ganzen, hingebenden Geduld und Liebe, um ihr ein Lächeln, einen ſonnigen Blick abzuſchmeicheln. Er wußte, woran ſie krankte, worauf ſie hoffte, Tag für Tag, um des unbekannten Weſens willen. Aber er wagte ihr nicht zu ſagen, daß die ſchöne, elegante Frau in Cronburg ſich lächelnd eine Zigarette angezündet und geſagt hattte:„Es eilt mir nicht—“ Er ließ ihr die Hoffnung und ſann immer und immer darauf, was er ihr Liebes tun könne. Ende September kamen noch ein paar herrliche Sonnentage. Wagner, den ſeine Arbeit am Schreib⸗ tiſch feſthielt, drang darauf, daß Liſelotte das prächtige etter zu Spaziergängen aus nutzte. Sie tat es nicht gern, aber ſie fügte ſich ſeinen Bitten. An einem ſolchen Tag kam ſie von einem Spazier⸗ gang über die Dünen zurück, das entzückte Auge ge⸗ blendet von dem Tiefblau der See, dem Goldgelb des weiten Sandmeeres und dem leuchtenden Abend⸗ himmel. Die Fiſcher am Strand ſtießen ſich an, als die ſchöne Frau an ihnen vorüberſchritt, und rückten ehrerbietig die Mützen. Sie dankte mit ſtillem, ver⸗ träumtem Geſicht. Unweit ihres Hauſes ſtutzte ſie und ſchaute er⸗ ſtaunt zu dieſem hinüber. Um den Garten ſtrichen verſtohlen zwei Damen, die ſich bemühten, einen Blick in das Innere zu erlangen. Das war an und für ſich nichts Außergewöhnliches, aber irgendein unbe⸗ ſtimmtes Gefühl zwang Liſelotte, ſich auf eine Stein⸗ bank zu ſetzen, die vereinſamt am Weg ſtand, und die beiden zu beobachten. Sie ſchienen von dem Ergebnis ihrer Bemühungen nicht befriedigt, denn ſie wandten ſich achſelzuckend und kamen langſam auf die Bank zu, auf der Liſelotte ſaß. „Wir haben noch eine Stunde Zeit, ehe wir nach Hamburg zurückfahren können“, ſagte die eine der beiden, eine große, ſtarke Erſcheinung von vielleicht fünfzig Jahren, die ſtark geſchminkt war und ſich ent⸗ ſchieden zu jugendlich kleidete. „Setzen wir uns noch ein wenig!“ Sie nahm mit großer Umſtändlichkeit neben Liſelotte Platz. „Aber erzählen Sie, bitte, weiter, Sie wiſſen ſicher noch eine Menge Neuigkeiten!“ „Kommerzienrat Hanſen iſt bankerott!“ „Nicht möglich!“ „Das haben wir auch geſagt; aber es iſt doch ſol Er gab noch eine glänzende Geſellſchaft, um die miß⸗ liche Geſchäftslage zu vertuſchen. Aber ein Kriminal⸗ beamter erſchien plötzlich auf der Bildfläche und ver⸗ haftete ihn. Denken Sie ſich den Tumult, und was noch ſchlimmer, den Skandal!“ „Ja, ja, der Skandal!“ 5 „Dem alten Hanſen war auch ein unverhoffter Strich durch die Rechnung gemacht worden. Man erzählt ſich, er habe ſeine Aelteſte, die Ella, dem Grafen Dorndorf verloben wollen. Mit dem Ver⸗ mögen des Schwiegerſohnes hätte er bequem die ge⸗ ſchäftliche Kriſe überſtanden—: „So, die Sache iſt in die Brüche gegangen?“ „Ja, der Graf hat ſich ſterblich in die Lili Wagner verliebt!“ Bei den letzten Worten ging es wie ein Schlag durch Liſelottes Glieder. Sie ſchaute unbeweglich auf ihre gefalteten Hände im Schoß und lauſchte atemlos. „Es iſt ein Skandal, die ganze Wagnerſche Ge⸗ ſchichte!“ ſchloß die Erzählerin. „Ja, aber meine Liebe, wie hängt denn dies alles zuſammen?“ „Ah, eine ſchmutzige Sache, Frau Doktor, man geht über ſo etwas ſchweigend hinweg, ſonſt beſudelt man ſich— ſagte die andere in erhabenem Tonfall. Das hinderte ſie aber nicht, einige Minuten ſpäter mit wahrem Wohbehagen die ſchmutzige Geſchichte zu erzählen, dann und wann unterbrochen von den entrüſteten Ausrufen ihrer Zuhörerin. „Mit einem Ladenmädchen, ſagen Sie? Und lebt mit ihr in dieſem Haus in wilder Ehe? Ja, hat denn der Mann den Verſtand verloren?“ „Ach, ich bitte Sie! Das iſt ein moraliſch tief⸗ ſtehender Menſch!“ „Mit einem Ladenmädchen!“ wiederholte andere,„und hat doch ſo eine ſchöne Frau!“ „So ſind die Männer! Gerade dann, wenn ſie ein Kleinod beſitzen, machen ſie ſolche Seitenſprünge, um einmal am Schlechten kennenzulernen, wie koſt⸗ bar doch ihr Beſitz iſt. Nachher kommen ſie reuig wieder und freſſen aus der Hand——“ „Na, aber da wäre es doch allmählich Zeit, daß er zurückkommt——“ „Das muß eine ganz raffinierte Perſon ſein, die 175 ſo lange in ihren Schlingen zu halten ver⸗ ſte 1 Liſelotte erhob ſich. „Ich gratuliere zu Ihrem Scharfſinn, gnädige Frau!“ ſagte ſie mit kaltem Hohn. Stumm und ſtarr blickten die beiden zu dem ſchönen, bleichen Weib auf. „Mein Name iſt Liſelotte Wolter!“ ſagte die und wandte ſich zum Gehen. Sprachlos ſahen die beiden der ſtolzen hochauf⸗ die gerichteten Frau nach.„Wolter——!“ ſagte die eifrige Erzählerin und ſchlug ſich vor die Stirn.„Wol⸗ ter—— Frau Doktor! Das iſt ja— dieſes Laden⸗ mäbdchen!!“ „Und mit ſo etwas hat man zuſammen auf einer Bank geſeſſen!“ ſagte die andere und ſchnappte nach Luft. Liſelotte— Liſelotte— auch die haben den Stein geworfen! Und er hat dich getroffen— ſchwer ge⸗ troffen! Und trägſt daran mit ſchweigendem Stolz. Aber in deinem Herzen brennt die Schmach, und um deinen Mund zieht ſich eine ſcharfe, kleine Falte! Weihnachten! Mit umſtändlicher Wichtigkeit, hatte Eiſelotte die Vorbereitungen getroffen, hatte mit Hilfe des Mädchens Konfekt und Kuchen gebacken, friſche Gardinen aufgeſteckt und die Wände des Wohnzim⸗ mers mit Tannenreis geſchmückt. Heinz hatte einen Baum beſorgt und ihn geputzt. Dabei waren ſeine Gedanken unabläſſig bei ſeinen Kindern. Ob denen auch ſemand einen Baum ſchmückte? Ob jemand für kleine Geſchenke geſorgt hatte? Die nervöſe Erzie⸗ herin würde ſich wohl Urlaub genommen haben für die Feiertage, und Lilt verbrachte ſicher den Abend irgendwo in glänzender Geſellſchaft. Ein wildes Heimweh ſtieg in ihm auf. O, wenn er ſie jetzt da hätte, ſeine beiden! Klein⸗Edith würde wohl ſchüch⸗ tern und mit leuchtendem Geſicht in einer Ecke ſtehen und den Baum betrachten und Heinz in toller Freude den Tiſch umtanzen und auf einer Trommel oder Pfeife einen Mordsſpektakel machen. Wer weiß ſtatt deſſen gingen— die Kinder vielleicht vom Mädchen zur Köchin, von der Köchin zur Kathrine mit der bangen Frage:„Kommt denn der Weſhnachtsmann nicht zu uns?“ Plötzlich kam eine große Erleichterung über den grübelnden Mann. Kathrine— natürlich! Die würde ſchon für alles ſorgen. Sie war Ediths Amme ge⸗ weſen und liebte die Kinder wie ihre eigenen. Gott ſei Dank! Die würde für alles ſorgen! Und als dann am Heiligen Abend die Weihnachts⸗ glocken über die Dünen herüberklangen— als Liſe⸗ lotte ihm zum erſtenmal ſeit langen Wochen wieder mit ſtrahlendem Geſicht entgegenkam und ihn zu den kleinen Geſchenken führte, die ſie für ihn unter dem leuchtenden Baum aufgebaut, da waren wie durch einen Zauberſchlag alle grübelnden Gedanken ver⸗ flogen. Wie ſelige Kinder ſaßen ſie Hand in Hand und ſchauten in den Kerzenglanz. „Heut vor einem Jahr, Heinz, weißt du noch?“ O fa, er wußte! Da waren ſie ſich auf der nächt⸗ lichen Straße begegnet, beide mit der großen Sehn⸗ ſucht nach Menſchen im Herzen, und waren dann zuſammen durch den Park gewandert, Liſelotte in bebender Erwartung des Wunders, das geſchehen mußte.——„Gott ſegne Sie und mache Sie einmar recht glücklich!“ hatte die Frau im zerſchliſſenen Ar⸗ beitskleid geſagt. Ach, und ſie war glücklich geworden! So glücklich, daß alles wieder in den Hintergrund gedrängt wurde— die Welt und die Menſchen und — das Gewiffen! (Fortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer 46 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Januar 1932 Kundgebung von Handwerk und Gewerbe * Karlsruhe, 28. Jan. Daß die wirtſchaftliche Not in den Kreiſen der Handwerker und Gewerbetreibenden einen beäng⸗ ſtigenden Charakter angenommen hat, das bewies der überaus ſtarke Beſuch einer Kund gebung, die non den Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen in den Saal 3 des Coloſſeum einberufen worden war. Der Andrang zu dieſer Verſammlung war im Gegen⸗ ſatz zu ſonſtigen Verſammlungen des Gewerbevereins jo ſtark, daß nicht nur der Saal überfüllt war, ſondern auch Viele wieder umkehren mußten, weil ſie keinen Platz finden konnten. Dieſes außerordentlich ſtarke Intereſſe war auf die Ankündigung der Einladung zurückzuführen, daß in dieſer Verſammlung nicht nur über die Not des Mittelſtandes, ſondern auch über eine neu⸗ entfachte berufsſtändige Beweg ung und über Tagesfragen der ſtädtiſchen Kom munalwirtſchaft berichtet werden ſollte. Gleich zu Beginn der Ver⸗ ſammlung zeigte ſich aber auch, daß von einer be⸗ ſtimmten Seite der Verſuch gemacht worden war, dieſe Maſſenverſammlung der Handwerker und Gewerbe— treibenden für politiſche Zwecke auszunützen. Auch im Verlaufe des Abends wurden die Verſuche wieder⸗ holt und nur dem energiſchen Eingreifen des Vor⸗ ſitzenden Blum war es zu verdanken, daß auf dem neutralen Boden des Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ vereins ſich nicht ſcharfe politiſche Kämpfe entwickelten. Nach einem Lied der Geſangsabteilung der Schnei⸗ derzwangsinnung, die den kraftvollen Chor„Sturm⸗ beſchwörung“ als Auftakt gewählt hatte begrüßte der Präſident der Karlsruher Handwerker⸗ und Ge⸗ werbevereinigungen, Schloſſermeiſter Blum die Vertreter von Handwerk und Gewerbe, insbeſondere guch die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes und Stadt⸗ rats. In ſeinen weiteren Ausführungen beleuchtete Redner“ die ſchwierige Lage von Han d⸗ werk und Gewerbe, die ſich durch ein großes Maſſenſterben von guten alten Hand⸗ werkerfirmen beſonders bemerkbar machen. Ein Vergleichsverfahren folge dem andern, da Be⸗ laſtungen, Steuern, Abgaben und unproduktive Aus⸗ gaben aller Art den Unternehmern nicht nur den ganzen Betrag ihrer mühſeligen Arbeit, ſondern auch die Subſtanz reſtlos nehmen. Aber trotz dieſer ſchwe⸗ ren Not dürfe das Handwerk ſich nicht ſelbſt aufgeben, ſondern es müſſe weiterkämpfen und ſorgen für die Erhaltung des Handwerker⸗ und Gewerbeſtandes. Eingehend beſchäftigte ſich der Redner ſodann mit der beabſichtigten Reorganiſation des hadi⸗ Kleine Nachrichten Preisſenkung ſtädtiſcher Werke Kr. Heidelberg, 28. Jan.(Eig. Ber.) Der Stadt⸗ rat hat geſtern über den Vorſchlag des Oberbürger⸗ meiſters hinaus beſchloſſen, ſämtliche Preiſe der ſtädtiſchen Werke um 10 v. H. zu ſenken. Der Ober⸗ hürgermeiſter hat daraufhin erklärt, daß er aufgrund ſchen Handwerks. Der Gau Mittelbaden und mit ihm das Karlsruher Handwerk vertreten den Standpunkt, daß der Sitz der künftigen Zentral⸗ organiſation unbedingt nach Karlsruhe kommen müſſes und zwar glich aus Zweckmäßigkeits⸗ gründen. Der Landesverband der Badiſchen Ge⸗ werbe⸗ und Handwerkervereinigungen müſſe von Grund auf reorganiſiert werden. Es müſſe eine freie Berufsor iſation geſchaffen werden, die ſich nicht nur um die ſozialen Einrichtungen kümmere, ſondern auch um die Fragen auf ſteuerlichem, ſozialpolitiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete, wie auch auf dem Gebiete des Bildungsweſens für Hand⸗ werk und Gewerbe. Wenn man die Reorganiſation in dieſem Sinne durchführe, io werde das ſicher dem geſamten badiſchen Handwerk nützlich ſein. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, die ſich wie ſchon bemerkt, oftmals ſcharf politiſch zu⸗ ſpitzte. Stadtrat Jäger verſuchte unter ſtarken Beifallskundgebungen das Wirtſchaftsprogramm der Nationalſozialiſten zu entwickeln. Als der Redner den Verſuch macht, die Schuld an der heutigen wirt⸗ ſchaftlichen Not den herrſchenden politiſchen Parteien in die Schuße zu ſchieben, wird er vom Vorſitzenden dringend erſucht, die Agitation für eine politiſche Partei zu unterlaſſen. Ueber kommunalpolitiſche Tagesfragen gab Stadtrat Sonner einen ein⸗ gehenden Bericht. Er ſtellte zunächſt feſt, daß die Finanzlage der Stadt zwar ernſt, aber nicht ver⸗ zweifelt ſei. Die Steuerrückgänge für das Millionen und es Jahr 1931 betragen alleinig 27 ſei leider zu befürchten, daß dieſe für das Jahr 1932 noch weiter zurückgingen. Die Ausgaben für die Wohlfahrtspflege ſeien von 7,7 Millionen im Jahre 1931 auf 9,1 Millionen angewachſen. Zur Deckung dieſes Ausfalls gebe es zwei Möglichkeiten, einmal die ſparſamere Verwaltung, zweitens Schaffung neuer Einnahmen.(Stürmiſche Proteſtrufe.) Die Stadt werde gezwungen ſein, die Umlage bis auf 90 Pfg. zu erhöhen, das dem Landes durchſchnitt ent⸗ ſpreche.(Lebhafter Proteſt.) Von der Stadtrand⸗ ſiedelung dürfe man ſich keine beſondere Be⸗ lebung des Baumarkts verſprechen. Das Projekt dieſer Siedelung ſei ein Experiment, das mit größter Vorſicht zu behandeln ſei, da die Stadt Karlsruhe mit Siedelungsexperimenten wenig günſtige Er⸗ fahrungen gemacht habe. Nachdem noch eine Reihe von Rednern ihre An⸗ ſichten geäußert, einigte man ſich lt. Bad. Preſſe ſchließlich auf eine längere Entſchließung, die all die Wünſche und Forderungen des Handwerks enthält. Stadt Heidelberg und dem Lande Baden über den Neubau des Südflügels der Univerſität getroffen werden ſoll. Die Stadt übereignet das in der Seminarſtraße gelegene Oberrealſchul⸗ gebäude zum Preiſe von 40 000 Mk. an das Land, das ſich ſeinerſeits verpflichtet, die bisher dort unter⸗ gebrachten Klaſſen der Oberrealſchule in der Lehrer⸗ bildungsanſtalt zum jährlichen Mietpreis von 2400 Mark unterzubringen. größten Ausſichten 10 Minuten durchgeführt beſten Leute Entſcheidungen Platz von Weinheim um den Punkte. mehr langen. 1ger dürften dieſen Kampf Turner wohl gewinnen. Neckarſtadt zu Gaſt. mannſchaft wohl um die Meiſterſchaft gebracht. am vorigen Sonntag die Phönixmannſchaft ſeinem Rivalen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ſo wird es auch am nächſten Sonntag gehen. ſein Torverhältnis gegen verbeſſern. Kreisliga im Kreis Anterbaden Friedrichsfeld wird klarer Favorit Nun hätten wir auch den erſten Spielabbruch in dieſem Jahr hinter uns. Ausgerechnet ein Verein, auf den Meiſtertitel hat, war an der böſen Geſchichte beteiligt. Der Kampf wurde nur knapp und ſchon war das Unglück ge⸗ Der Schiedsrichter aus Wiesbaden hat zwei der von Weinheim vom Platze geſtellt und die Fanatiker erteilten dem Schiedsrichter für ſeine gerechten eine Lektion, die für die Weinheimer be⸗ ſtimmt nachteilige Folgen haben wird. Der Verbands⸗ fußballausſchuß hat bereits mit ſofortiger Wirkung über den die vorläufige Platzſperre verhängt. Jetzt hat das Gruppengericht das Wort. Hoffentlich gelingt es, die Täter zu faſſen, und ein für allemal unſchädlich zu machen. Am Sonntag ſpielen: Weinheim— Altrip in Altrip Edingen— Friedrichsfeld Heddesheim— Käfertal T. V. v. 1846— 1913 Phönix Mannheim— Neckarſtadt Fendenheim— Neckarhauſen. Die Weinheimer müſſen wegen nach Altrip. Das iſt eine bittere Pille heimer. Ohne den Platzvorteil wird es diesmal nicht zu einem Siege wie im Vorſpiel reichen. An das Vorſpiek knüpfen auch noch unſchöne Erinnerungen, die ſich aber im der noch die ſchehen. ihrer Platzſperre für die Wein⸗ Rückſpiel beſtimmt nicht ereignen, da zu erwarten iſt, daß der Weinheimer Anhang diesmal nicht in ſolchen Maſſen er⸗ ſcheint wie damals. Es wird daher der Altriper Platzord⸗ nung ein leichtes ſein, für Ruhe zu ſorgen. Wir erwarten die Altriper in Front mit Anſchluß an die Spitzengruppe. Der Tabellenführer geht einen ſchweren Gang Edin⸗ gen— Friedrichsfeld hat den Charakter eines Lo⸗ kalſpieles. Hinzukommt, daß Edingen Abſtiegsſorgen hat. Die Friedrichsfelder werden alles aufbieten müſſen, um un⸗ geſchlagen aus Edingen herauszukommen. Die Käfertaler müſſen nach Heddesheim. Auch dieſes Spiel hat ſeinen beſonderen Reiz. Die Heddesheimer haben allerdings ſo ſtark nachgelaſſen, taler ruhig als Favoriten bezeichnen kann. daß man die Käfer⸗ Zwiſchen den Turnern und den 19183 ern geht es letzten Tabellenplatz. Beide Vereine haben drei Für das Entrinnen vom Abſtieg wird es keinem Die Ehre wird hier weit wichtiger ſein. Die infolge der Dezimierung der Phönix Mannheim hat Lokalrivalen die Phönix⸗ Genau wie ſeinen Das Vorſpiel hat Die Revanche iſt ſicher. hat auf eigenem Platz Gelegenheit, Neckarhauſen gehörig zu Feuden heim Mannheimer Keglerverband Bei der zweimaligen Uebung auf der Bahn von A. Striehl⸗Neckargu wurden mit 100 Kugeln nachſtehende Er⸗ gebniſſe erzielt: 8 Siegler 530, Alter 523, Weingärtner 522, Holpapfel 516, Eiſert 812, Brixner 511. Mai 510, Maier 509, Ganz 500, Reis 492, Behle 486, Diefenbach 481 Holz. Kegelbrüdern konnten Beiſel 583, Höfer 531, Fränzinger 531, Von folgenden nur 50 Kugeln geworfen werden, mit folgenden Reſultaten: Blohmann 278, Schwarz 2861, Hetzel 255 und Bindl 232 Holz. Die Klaſſenkämpfe brachten wieder große Ueberraſchungen r der badiſchen Haushaltsnotverordnung vom 9. Okt. 1931 verpflichtet ſei, dieſen Beſchluß des Stadt⸗ rats nicht zu vollziehen, da für das laufende Rechnungsjahr vorausſichtlich ein Fehlbetrag bis 500000 Mark und für das kommende Rechnungsjahr ein ungedeckter Fehlbetrag von etwa 1,5 Millionen Mark zu erwarten ſei und angeſichts dieſer Sachlage eine weitere Be⸗ laſtung des ſtädtiſchen Haushaltes nicht verantwortet werden könne. Der Vorſchlag des Oberhürger⸗ meiſters hätte eine Senkung des allgemeinen Licht⸗ preiſes von 52 auf 50 Pfg., des Gaspreiſes von 20 auf 19 Pfg. zur Folge gehabt. Die Preiſe für Raumheizgas, Kraftſtrom und Reklamebeleuchtung hätten ſich durchſchnittlich um 10 v. H. geſenkt. Der Stadtrat hat weiter grundſätzlich Bereinbarung zugeſtimmt, * Karlsruhe, 28. Jan. Mittagsausgabe delt. nicht endgültig feſtgeſtellt. Hedwig Buſch handelt. einer die zwiſchen der Zum Doppelſelbſtmord in Karlsruhe Zu der in der heutigen enthaltenen Meldung über Doppelſelbſtmord in Karlsruhe erfahren wir noch, daß es ſich nach den vorgefundenen Papieren bei dem Paar um den 26 Jahre alten Kraftwagen⸗ führer Friedrich Weinheimer aus Worms han⸗ Bei dem Mädchen ſind die Perſonalien noch Man vermutet, daß es ſich um eine Wormſer Kinderſchweſter namens * * Lampertheim, 27. Jan. Die Vereinigung der rübenbauenden Landwirte hat beſchloſſen, mit Rück⸗ ſicht auf die ſehr erſchwerten Abſatzmöglichkeiten des erzeugten Zuckers die Anbaufläche für Zuckerrüben um weitere 25 Prozent einzuſchränken. und Rekordleiſtungen. Goldene 7 fertigte Fidele Brüder 21 mit der hohen Zahl 2 2194 ab. Um e Hor mußte in Feudenheim mit 2029:2068 eine Niederlage ein⸗ ſtecken. Goldene 7 brachte gegen 26 Feudenheim auf der Stierle⸗Bahn eine Rekordleiſtung zuſtande und ſchickte die Feudenheimer mit 2945:2090 geſchlagen nach Hauſe, das einem Durchſchnitt von 43 Holz pro Mann entſpricht. In der Ae Klaſſe geht es ebenfalls hart her. Präziſe Acht konnte von Käfertal nach ſpannendem Spiel mit 1564:1558 die Punkte mitnehmen. Neckarperle verlor beim 1. K. 25 Waldhof mit 1426:1564. Fidele 28 verlor in Käfer⸗ tal mit 1555:1595. Bei der B⸗Klaſſe leiſtete Fidele 28 2. Mannſchaft ge⸗ gen Flottweg heftigen Widerſtand, verlor aber doch mit 1550: 1888. Rheingold gewann gegen Flottweg 2. Mann⸗ ſchaft mit 1582:1500. den Großes Schauſchwimmen zu Gunſten der Winternothilſe am 29. Januar, abends 8 Uhr 5 im Herſchelbad Der Mannheimer Schwimmſport ſteht am Freitag abend Uhr vor einem noch nie dageweſenen Ereignis: Im lo⸗ ſenswerten Beſtreben, zur Mannheimer Winternothilfe —— — 1 7 7 Gee 4 2 auch einen finanziellen Beitrag aufzubringen, haben ſich die führenden Mannheimer ſchwimmſporttreibenden Vexeine zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Die ſchon mehrfach eführten Teilnehmer Din⸗Waffer⸗ freunde, Lud ener Schwimm⸗Verei rtvereſn, Polizeiſportverein Mannheim un hwimm⸗ Verein Mannheim f erein 1846 gehen zum erſten Male ſeit Beſt des Herſchelbades gemeinfgan an den Start, um ihr Können zu Gunſten der vom S ſal am ſchwerſten Betroffenen vor der Oeffentlichkeit zeigen. Das 4 45 8 zu Meldeergebnis iſt wider Erwarten gut gus⸗ gefallen, ſodaß bei den Maſſenſtarts feſſelnde Kämpfe um Sieg und Platz zu erwarten ſind. Kr. —— Was hören wir? Freitag, 29. Januar Frankfurt .15: Frühkonzert.— 12.05: Mittagskonzert.— 8 g0 Die Winterhilfe auf dem Lande.— 17.05: Konzert.— Wei⸗ teres Programm ſiehe Südſunk. Heilsberg .90: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.20: Unterhol⸗ tungsmuſit.— 15.30: Kinderfunk.— 16.00: Frauenſtunze, 16.30; Unterhaltungsmuſik.— 20.45; Sinſonietonzert. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittags konzert.— 16.20: Jugendſtunde.— 17.00: Zeitgenöſſiſche Tonſetzer.— 18,00: Dr. A. Reifferſcheidt: Internationale Währungskriſen.— 20.00: Luſtiger Abend zum beſten der Winkerhülfe.— 23.00: Konzert. München 12.30: Salonorcheſter.— 13.25: Zitherkonzert. Franz Rieger.— 15.05: Stunde der Frau.— 16.20: Konzert⸗ ſtunde.— 16.35: Suſe Lob(Klavier) ſpielt.— 17.25: Unter⸗ haltungskonzert.— 19.40: Walzer und Märſche.— 21.0 Kammermuſik. Sſtdfunk 10.00: Schallplatten.— 12.35: Schallplatten.— 16.85: A. Daub ſpricht über den Daſeinslampf ber blinden Frau, 17.05: Unterhaltungsmuſik.— 18.40: Berufsmöglichleiten für Schüler mit mittlerer Reife.— 20,15: Böhmiſche Muff⸗ kanten.— 22.40: Tanzmuſit. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Chorakterſtücke.— 15.05: „Jugendſtunde.— 17.00: Nachmittagstonzert.— 19.40: Fröh⸗ liches Foſchingstreiben.— 21.10: Franzöſiſche Meiſter. 22.25: Tanzmuſit. Aus Maunheim 16.35—17.05: Anna Daub, Heidelberg, ſpricht über den „Daſeinskampf der blinden Frau“. 3 19.05—19.30: Aerztevortrag:„Der Fortſchritt der Me⸗ izin“. 19.35—19.45: Dr. J. P. Buß, Mannheim, gibt Informo⸗ tion über die Lage am Südweſtdeutſchen Landesproduften⸗ markt. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Mittagskonzert.— 18.80: Harfen⸗ konzert.— 21.00; Italieniſche Kompoſitionsſtunde. Mailand: 16.50: Buntes Konzert.— 21.00: Sinfonie⸗ konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Bunt. Konzert.— 21.00: Das Dreimäderl⸗ haus. Operette von Schubert⸗Berts. Straßburg: 18.00: Inſtrumentalkonzert.— 19.30 und 20.45: Schallplatten.—.30: Operetten⸗Abend. Mecels Naudio-Aöteilung 03, 70 Kunststrasse) bilngt modernste Maudio geräte: Telefunken, Sſemens, Sabs, Sachsenwefte, Fende Fschmönn Bedlenung- kElgene Neparsturwerkstätte dien vetfenge kostenlosen Veittetetbesuch Geſchäftliche Mitteilungen * Erkältungen beruhen meiſt auf Anſteckung. Dur vauhe Luft werden die Schleimhäute des Rachens ange⸗ griffen und dadurch aufnahmefähig für Kraulheitskeime, Panflavin⸗Paſtillen desinfizieren ſo wirkſam, oͤaß ſie Er⸗ krankungen der Luftwege(Grippe, Halsentzündung) im Keime erſticken. V. 410 Ehefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner b enen, Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gerſcht und den übrigen Teil: Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteik: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämilich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haaz Neue Mannheimer Zeitung e annheim Rl, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ückſendung nur bei Rückvoris ran hong Bauernbrot und Griesewässerle 2 inter- Aatentet im Palastholel Mannheimer Hof Samstag, den 30. Januar 1932, nachm. 150 Uhr Dummer Augusſ mit Clown und Gefolge, Kinder-Unſerhaliungen, Prämierungen schöner Voriräge Eintritt frei. 1188 kindergedeck RNMœ.. 28.„ au 2, 8 N Heute Donnerstag 15[Müller's Bahn- café verlängerung-M — Tattersallstrage Nr. 2 Heute Donnerstag: Verlängerung! Samstag früh ½6 Uhr geöffnet! 2 Kaffee 25 Pig. ohre teuer u. Bed. ſellſchaft auch allein zu vertreten. 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Notendeckung in der Schweiz Der Aus weis der Schweizer Notenbank für die 3. Januarwache zeigt wiederum eine Zu⸗ nahme des Goldbeſtandes und zwar von 20,7 Millionen auf 2425 Millionen. Die Goldoeviſen ſind dies⸗ mal nicht rückläufig, ſondern um 24,6 Millionen zuneh⸗ mend und betragen am 23. nuar 122 Millionen. Der Gold⸗ und Depiſenbeſtand erreicht dadurch eine Geſamthöhe 2547 Millionen. Der Noten rückflu ß hot auch Jannarwoche angehalten. Er beträgt 2, Millionen, ſodaß ein Geſamtumlauf von 1468 Millionen verble gas unter den Staud November indportefeuille und ionen bezw. 52,9 Millionen. Die ch. Verbindlichkeiten ſind um onen auf 1167 iegen und errei⸗ it eine neuen 5 Die Deckung des numlaufs durch und Golddeviſen beträgt nunmehr 173 v., die täglich fälligen Verbindlichkeiten in den Deckungsbereich mit einbezogen 96,6 v. H. Der erſte ſchweizeriſche Bankabſchluß 1931 Die Baſler Kantonalbank publiziert ſoeben ihre Bilanz per 31. Dezember 1931. Gegenüber dem Vor⸗ jahr iſt die Bilanzſumme von 349,89 Mill. auf 374,26 Mill Ubell. ffr. geſtiegen. In der Entwicklung der wichtigſten Bilanzpoſten iſt bemerkenswert die Zunahme der Spar⸗ kaſſeneinlagen von 122,3 auf 129,9 Mill. ffr. und der Rück⸗ gong der Obligationengelder von 114,2 auf 102,5 Mill. ffr. Auf der Aktiypſ eine Zunahme der Hypothekendar⸗ lehen von 61 Mill. ſir., ferner eine Zunahme des Effektenportefeuilles von 21,7 auf 27,3 Mill. ffr. be⸗ merkenswert Banken haben auf der Aktivſeite von 91,4 auf 10,5 Mill. sfr. abgenommen, während der Kaſſenbeſtand und die Guthaben bei der Nationalbank ſich von 3,5 auf 28,44 Mill. ſfr. geſteigert haben. a AG., Dortmund.— Status. Nach einem jetzt vor en Status dieſer inſolvent geworde⸗ nen Bank belaufen ſich die geſamten Aktiven auf 2 265 000 Mark. Nach Abzug der aus⸗ und abzuſondernden Werte von zuſammen 816 000 ergibt ſich ein frei verfügbarer Vermögensbeſtond von 1 440 000 4. Für die nichtbevor⸗ rechtigten Gläubiger im Geſamtbetrag von 1124 000 4 iſt ein verfügbarer Aktivbeſtand von 1 290 000 4 porhanden. Bei glatter Abwicklung würde alſo für die Aktionäre noch ein Betrag von etwo 167 000„ zuzüglich der nicht reali⸗ ſierbaren Aktinen von 12 000“ verbleiben. Auch im Falle einer Liquidation glaubt man, die Gläubiger voll befrie⸗ digen zu können. Wegen einer Fortführung des Bank⸗ geſchäfts ſchw zurzeit in Berlin Verhandlungen mit einer Großbank. Berliner Hagel⸗Aſſecuranz⸗Geſellſchaft von 1882, Ber⸗ lin.— Dividendenausfall. Nach unſeren Informationen wird das am 31. Dez. 1931 beendete Geſchäftsjahr infolge des ungünſtigen Schadenverlaufs ohne Dividende bleiben, nachdem im Vorjahr eine 12proz. Ausſchüttung vorgenom⸗ men werden konnte. Ein eytl. entſtehender kleiner Be⸗ triebsverluſt kann durch die Ueberträge aus dem Vorfahr völlig gedeckt werden. 8 A. Borſig Großgläubigerverſammlung Insgeſamt 2670 Gläubiger mit rd. 20 Mill./ am Verl beteiligt O Berlin, 28. Jan.(Eig. Dr.) In der erſten Ver⸗ ſammlung von Gläubigern mit Forderungen von je über 5000 4 wurde mitgeteilt, daß an dem am 22. Dez. beantragten Vergleichsverfahren rund 2670 Gläubiger mit bisher feſtgeſtellten 17,3 Mill. Mark Forderungen, die ſich vorausſichtlich noch um Mill.„ erhöhen werden, beteiligt ſind. Die geſetz⸗ liche Mehrheit der Gläubiger hat dem Verfah⸗ ren zugeſtimmt. Direktor Schwoon von der Deutſchen Treuhand AG. für Warenverkehr, die mit der Aufſtellung des Status be⸗ auftragt iſt, ſchilderte die Gründe der Inſolvenz. Der * Eredit⸗Auſtalt ger Neuen Mannheimer Zeitung 2 Ständiſche Wirtſchaft Vortrag in der Volkshochſchule Dieſer Vortrag baute auf der Meinung auf, daß das Ende des Kapitalismus da wäre, ſeine Geſtaltungskräfte ſich ausgelebt hätten. Ueber die Gründe ſprach ſich der Redner Dr. E. W. Eſchmann nicht aus. Er verſuchte ein Bild der Wirtſchaftsordnung zu geben, die als Nach⸗ folgerin des endenden Kapitalismus in Betracht käme, der ſtändtſchen Wirtſchaft. Redner iſt nun allerdings zu kritiſch und zu wiſſenſchaftlich ſachlich, um ein begeiſtertes Gemälde dieſer zukünftigen Ordnung zu entwerfen. Er ſpricht kühl und ſucht vor allem die wider⸗ ſpruchsvollen Elemente in dem Begriff des Standes auf⸗ zuweiſen. Daher gilt der Hauptteil der Ausführungen einer Auseinanderſetzung mit Othmar Spann. Dieſer hervorragendſte Vertreter des ſtändiſchen Ge⸗ dankens kommt von mittelalterlichen Vorſtellungen her, für die der Stand eine beſtimmte Stufe in einer feſt⸗ ſtehenden Rangordnung bedeutete. Der höchſte Stand iſt der Staat, er iſt das Ganze, das den Teilen, den Einzelſtänden und den Einzelmenſchen, übergeordnet iſt. Den heutigen Begriff„Klaſſe“ gibt es im wahren Staate nicht, ſie ſteht außerhalb jeder Gemeinſchaft. Der Begriff Stand ſelbſt hat eine ſchillernde Doppelbedeutung: er iſt entweder Teil eines allgemeinen geiſti⸗ gen Reiches oder bezeichnet die Zugehörigkeit zu einem Berufsſtan d. Jun jenem Sinne hat jeder Stand ſeine Idee, welche organiſiert wird und ſich in das Ganze einfügt. Die Berufsſtände audererſeits bilden ſich heute wieder zu Körperſchaften heraus mit dem Beſtreben nach Selbſtver waltung. Nötig ſei zunächſt eine Aenderung der Wirtſchaftsordnung, erſt in zweiter Linie ſtehe die Frage der Eigentumsvertetlung. Eine zweite ſtändiſche Richtung iſt die norddeut⸗ ſche, die das Parlament in eine Wirtſchafts⸗ vertretung umwandeln will oder als wirtſchaft⸗ liche Richtung das Vorhandenſein der Klaſſen anerkennt, Der feſtgefügten Gemein⸗ zuſammenzu⸗ ſte aber zu Ständen als ſchaften in einem deutſchen Sozialſtaat ſaſſen ſucht. Bezüglich der Verwirklichung des feſtzuſtellen, daß er in Jtalten nicht beſteht. Ständiſche Freiheit gibt es dort nicht, alles unterſteht der von einer Minderheit geleiteten Bürokratie, die den äußerſten Zentralismus vertritt. Die Körperſchaften ſind zum Mittel der verſtärkten Staatsmacht herabgeſunken. In Deutſchland zeigt ſich in der Entwicklung der Wirtſchaft eine Neigung zu Berufsgruppen, die ſich durch beſtimmte Feſtlegungen abgrenzen. Sie ſtehen alle faſt gleichwertig gegenüber einer geringen beſitzenden Oberſchicht, in deren Händen eine große wirtſchaftliche Verfügungsgewalt vereinigt ſei(Monopole, Zinsdiktat). Mit dieſen Dingen hätte ſich auch die ſtändiſche Wirtſchaft auseinanderzuſetzen, vor allem ſei wichtig die Deckung des Bedarfes. Hier überließen ſich die Vertreter dieſer Richtung zu leicht einem Optimismus, der mit der Einführung der ſtändiſchen Wirtſchaft an ſich ſchon ſo viele Fragen für gelöſt anſähe. Hier könne nur kalte Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Tatſachen und Geſetze helfen. Der Redner ſprach noch manches kritiſche Wort. Auf⸗ ſchlußreich und vielſagend waren ſeine Ausführungen über den Stand der ſtändiſchen Bewegung in Oeſterreich. Er hat trotz vieler Einwände den Glau⸗ ben an einen Fortſchritt. Worauf er ſich gründet, wurde nicht recht durchſichtig gemacht, auch die Geſtoltungskräfte dieſes neuen Syſtems ſah man nicht ſo vor ſich ſtehen, daß man ſie denen des Kapitalismus hätte gegenüberſtellen und reſtlos ſich von der Ueberlegenheit überzeugen können. Der Einblick in die gedanklichen Hintergründe bot immer⸗ hin Anregungen für weiteres Nachdenken, für welche die Hörer freundlich dankten.— 2 ã d Ständeſtaates iſt 1926 32 Mill. 1 betrug, jedoch 1980 auf 31 Mill.& zurückgegangen. Im Laufe der letzten Jahre wurden die Verluſta bteilungen, der Dampfpflug⸗, Staubſauger⸗, Dieſelmotoren⸗ und Lokomotivbau, liqui⸗ diert bzw. abgeſtoßen und gleichzeitig eine Kon⸗ zentration der Werkſtätten auf zwei Drittel der Kapazität vorgenommen. Daneben erfolgte ein ſyſtematiſcher Aus⸗ bau des Verkaufs. Die Zahlungseinſtellung er⸗ folgte, wie berichtet wurde, gerade zu einem Zeit⸗ punkt, als die Rationaliſierungsmaßnah⸗ men eine Stufe erreicht hatten, die ein ren⸗ tahles Arbeiten ſelbſt bei verringerten Umſätzen ermöglicht hätte. Nach dem Auftragseingang, der ſei bis 1929 auf 65 Mill., geſtiegen, vorläufigen Status betragen die Aktiven insgeſamt 23,75 Mill., die mit 14,69 Mill.„ belaſtet ſind. Von den 9,06 Mill.„ freien Aktiven ſind 2,94 Mill. 4 bevorrechtigte Forderungen ſo⸗ wie die Koſten des Verfahrens mit 500 000/ zu decken. Es verbleibt dann noch ein Reſt von 5,62 Mill.. Ande⸗ rerſeits ſind die Paſſiva mit insgeſamt 28,98 Mille ¼ eingeſetzt. Davon ſind 14,69 Mill./ geſichert und 14,80 Mill./ ungeſichert. Unter den Paſſiven befinden ſich 10,81 Mill./ Bank⸗ und Finanzierungskredite, von denen 9,95 Mill.„ geſichert ſind. Die vorgenannten Ziffern ſind unter der Vorausſetzung feſtgeſtellt worden, daß es mög⸗ lich iſt, das Werk, wenn auch in kleinerem Umfange, weiterzuführen. Ein konkreter Vergleichs vor⸗ ſchlag kann noch nicht gemacht weren. Realiſationen im Freiverkehr Markt ohne beſondere Anregungen Internationale Unſicherheit ſtärker beachtet/ Geſchäft klein Feſtverzinsliche beachteter 2. Berlin, 28. Jan.(Eig. Dr.) Nachdem ſchon in den letzten Tagen das Geſchäft an den Effektenmärkten eine weſentliche Einſchränkung erfahren hatte, Angebot und Nachfrage ſich aber immer noch die Waage hielten, war im heutigen Freiverkehr überwie⸗ gend Abgabeneigung feſtzuſtellen. Die Umſatz⸗ tätigkeit war allerdings wieder äußerſt klein, wobei zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß in den Ultimo⸗Tagen das Geſchäft an und für ſich immer ruhiger wird; es fehlte aber auch für die Käufer an Anregungen, ſodaß der Markt hauptſächlich auf die berufsmäßige Spekulation angewieſen war. Die Schwäche der geſtrigen Newyorker Börſe deutſche Werte waren ſogar relativ gehalten— lenkte die Aufmerkſamkeit auf die international herrſchende Unſicher⸗ heit, und im Vordergrunde der Diskuſſionen ſtanden die internationalen Geld⸗ und Kreditprobleme. Hoffnungen auf eine Diskontermäßigung der Reichsbank wurden laut. Hauptſächlich alſo infolge von Realiſationen, denen nur ge⸗ ringe Aufnahmeneigung gegenüberſtand, büßten die Kurſe heute etwas ein. Die Rückgänge betrugen gegen die ſchon leicht ermäßigten geſtrigen Abendkurſe aber nur in Aus⸗ nahmefällen mehr als 1 v.., teilweiſe waren ſie auch noch geringer. Reichsbankanteile ca. 2 v. H. niedriger, Kunſtſeiden⸗ werte ſtärker gedrückt, Montanwerte behauptet, Kaliaktien büßten bis zu 2 v. H. ein, nur Burbach verloren 4 v. H. In Schultheiß wurden weitere Poſitionslöſungen vorgenom⸗ men, die den Kurs abermals um ca. 1% v. H. drückten, und die Auslandswerte Chade und Svenska lagen in Reaktion auf die Feſtigkeit der Mark im Auslande etwas ſchwächer. Letzteres war wohl auch der Grund für ein zune h⸗ mendes Intereſſe an den feſtverzins lichen Werten. Von dieſen waren heute wieder Kommunal⸗ obligationen und Reichsſchuldbuchforderungen bevorzugt. Auch Reichs bahnvorzugsaktien hatten feſte Veranlagung, während Farbenbonds der Aktienbewegung folgten. Deutſche Anleihen lagen behauptet. Auf der ermäßigten Baſis konnten ſich die Kurſe erhal⸗ ten, gegen Mittag erfuhren ſie ſogar eher eine kleine Erholung. Das Geſchäft blieb aber nach wie vor ge⸗ ring. Für Pfandbriefe erhielt ſich dagegen weiter Intereſſe. Auch Goldpfandbrieſe konnten im Rahmen von 1 v. H. anziehen. Am Geldmarkte blieb die Situa⸗ tion unter dem Einfluß des Ultimos unverändert. Tages⸗ geld erfuhr eher noch eine weitere Verſteifung auf 77 v. H. in der 8 Grenze. Am Depiſen markte notierte das engliſche Pfund 5 Pfg. höher, die Norddeviſen gewan⸗ nen entſprechend 10—25 Pfg. Amſterdam wiberſtandsfähig ab Amſterdam, 28. Jan.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe zeigte zu Beginn eine be⸗ merkenswerte Widerſtandsfählgkekt. Der matte Schluß der Newyorker Börſe blieb ohne Einfluß, dagegen wirkte die Befeſtigung der Königl. Petroleum⸗Aktien gün⸗ ſtig, die Hurch die Nachricht angeregt wurde daß die Mexi⸗ kaniſche Tochtergeſellſchaft von der mexikaniſchen Regi rung einen bedeutenden Benzinauftrag erhälten habe. Die Um⸗ ſätze waren im allgemeinen jedoch nicht erheblich. Kbuegl. Petroleum zogen auf 121— 122,50 an, Unilevers notierten 108,50, Philipps 86, Steels 30,50 und Moungankeihe 87,50 Geld, 38,50 Brief. 0. Die hollänbiſchen Getreidemärkte tendierten bei ruhigem eſchäft etwas feſter, der Zucker⸗ und Kaſfeemarkt waren behauptet Die zwei Mill onen Gulden sproz. Obligationen der Stadt Haarem werden voll zugeteilt. Reichsmark befeſtigt An den internationalen Deviſenmärkten war die Befeſtigung der Reichsmark beachtenswert. In Amſterdam konnte der Kurs auf 58,52 anziehen, in Zürich auf 121 und in Lendon auf 14,68, während er in Paris mit 58 gut behauptet blieb. Das engliſche Pfund blieb heute unverändert mit 3,4024 gegen den Dollar, 8,6174 gegen den Gulden, 24,86 gegen Brüſſel und 17,78 gegen Zürich, während es mit 88,15 gegen den franzöſiſchen Franc feſter lag. Der Dollar war heute früh etwas leichter, konnte ſich aber im Laufe des Vormittag wieder erholen. Die anderen Deviſen waren meiſt unverändert. London gut ſtetig A London, 28. Jan.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute in ſtetiger Haltung bei etwas lebhafterem Geſchäft. Das Haupt⸗ intereſſe konzentrierte ſich auf Minenwerte, die ſeſt ten⸗ dierten, doch konnten auch Oelanteile ihren Kursſtand beſſern. Britiſche Staatspapiere und internationale Werte wieſen ſtetige Haltung auf. Die Entſcheidung der Bank von England, den Bank⸗ dis kont auf unverändert 6 v. H. zu belaſſen(dieſer Satz iſt ſeit dem 31. Sept. 1931 in Gültigkeit), hat den Markt nicht unvorbereitet getroffen. Man glaubt, daß ſich die Bank von England bei ihrem Entſchluß in der Haupt⸗ ſache von der Erwägung leiten ließ, daß ſich die erhebliche Geldflüſſigkeit lediglich aus der Knappheit des Wechſel⸗ matertals infolge der Wirtſchaftsdepreſſion erklärt, Die be⸗ merkenswerte Schnelligkeit, mit der Frankreich ſein Gold aus Amerika zurückzieht, wobei es ſogor außergewöhnlich hohe Verſicherungsprämien bezahlt, wird lebhaft erörtert. Solange Frankreich über bedeutende Guthoben in Amerika verfügt, wird es ihm ſchwer fallen, Amerika gegebenenfalls von ſeiner Zahlungsunfähigkeit zu überzeugen. An der Börſe notierten 2 proz. Konſols 5575, Noung⸗ anleihe 54, Dawesanleihe 74, Randmines 57/6, Ronal Dutch 14, Mexikan Igel⸗Oel 6/10, Kreuger u. Co. 976. Am Londoner Metallmarkt ging Gold auf 119 Sh. 9 Pence zurück, Kupfer verlor bis 74, Zinn bis 1 Pfund per Tonne. Berliner Devisen Oiskontsätze: Reichsbank 7, Lombard 8, prlvat 6 ¼ und 7 v. H. Amtlich in Rm. Dis- 27. Januar 28. Januar Parktät 1 e dee dee las dee, ese Buenos⸗Aires 1 eſo 7 10 2 5 5 Kanada Itan. Dollar.663.634 3,546 3,654 4,879 Japan. en 637.529.882.528.532.507 Ralro. lägppt. Bid.— 14.86 14,90 1481 14,95 21.910 Türkei„ Itürt. Pfd.—.—.—.— 2183 London.. 1Sterl. 8 14,51 14.55 14.58 14.60 20,390 Ke Hort, 1 della 37.9.217 3,0 417 3175 Rio de JaneirolMillr. 25⁴.250.257 0,259 0,503 Uruauag, 1Goldpeſo— 1748.752.749.752.421 olland 100 Gulden 3 169,58 169 92 169,59 169.92 168,405 then 10 rachmen 12 8,395.405.90 5,408 8,445 Brüſſel 100-500 P 3½ 89.89. 88.61 58,71 53.88 56,35 Bukaxeſt.. 100 8e 8 12517 1528 887.828—— Ungarn.. 100 Peng 8 94 57.06 58,94 57.06—.— Danzig 100 Gulden 5 8207 62.23 87,02 82,18 81,55 elſingfors„00 M 8 6,354.866 9,354 6,365 10.51 Kale 100 Lire 21,08 21.12 2108 21,12 7 ugoflantenio Dinar 7½.488 477.4883 7,477 5 owno. 100 Oitas 95 7591 1 6 50 1 05 3 n n 100 Kr.„ 5 5„ 2,06 Sade 10 Ceirde 8% id de 8% 5 Oslo 0 Kr. 5 18,85 88 76.92 7906 111.745 Harfs.. 100 Fr. 2½ 16 57 18.81 16.57 16,61 16,44 Prag. 100 Kr. 12405 12.485 12.483 12.485 12,38 weig.. 100 Fr. 2 82.10, 62,38 82.07 82,28 5¹ 3 100 Lewa 9½.057 3,.057.063 801 Spanien 100 Pefeien 6½ 35.38 39.44 35.44 69,575 Stockholm.(0 Kr. 0 51.12 81.23 81.37 81.53 1132,05 Eſtland.. 100 Elm. 7 111.39 111,61 111.39 111,61— Wen 100 Schilling 12 49.95 80.05 49,95 1 78.895 Tägliches Geld: Diskontkomp. 8½%½ 1 ½0% * Nordoſtſchweizeriſche Kraftwerke Ag., Baden Schweiz. — Wieder 7 v. H. Die Geſellſchaft, mit die bedeutendͤſte Kroftlieferantin der Schweiz, erzielte im Geſchäftsjahr 1930⸗381 einen Reingewinn von 3,957 Mill. Frs. gegen⸗ über 3,959 im Vorfahre. Es wird eine Dividende von 7 v. H. auf das AK. von 53,6 Mill. wie im Vorfahr ver⸗ teilt. Die erzeugte Energiemenge betrug wie im Vorjahr 620 Mill. kWh, der Energieabſatz war ober geringer als 192030. * AG. A. Hering, Nürnberg.— Wieder dividendenlos. Im abgelaufenen Geſchäftsjahre war es der Geſellſchaft nicht möglich, durch verſtärkte Hereinnahme von Auslands⸗ aufträgen den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die ſeit 43 Johren beſtehende Heizungsfirma Röſicke u. Co. wurde im verfloſſenen Geſchäftsjahre übernommen und als ſelb⸗ ſtändige Gmb. weiterbetrieben. Die utcht überſehbare Wirtſchoftsloge zwingt die Geſellſchaft wiederum zu Rück⸗ ſtellungen und Verzicht auf eine Dividenden⸗ ausſchüttung. Bei einem leicht erhöhten Fabrila⸗ tionsertrag von 0,599(0,589) Mill. /, wozu noch rd. 16 000 Mark Gewinnvortrag kommen, werden die allgemeinen Unkoſten, Steuern uſw. wenig verändert mit mit 0,553 40,552) Mill./ gusgewieſen. Nach rd. 35 800(28 000)„ Abſchreibungen verbleibt ein erhöhter Reingewinn von 26 521(16018) 4, der wieder auf neue Rechnung vo r⸗ getragen werden ſoll. In der Bilanz erfuhren Kre⸗ ditoren eine weitere nicht unbeträchtliche Erhöhung auf 0,848(0,289) Mill., auch die Debitoren ſtiegen ſtark auf 0,486(0,275) Mill.. Der Warenbeſtand wird mit 0,219 (0,171) Mill.„ ausgewieſen. Neu erſcheint unter den Paſ⸗ ſiven ein Poſten Anzahlungen mit 0,089 Mill. 4.— Im laufenden Geſchäftsjahre war das Werk bis jetzt voll beſchäftigt, die Zeitverhältniſſe geſtatten kein Ur⸗ teil über die weiteren Ausſichten. Chemiſche Werke H. KE. Albert Amöneburg Reingewinn wird vorgetragen O Frankfurt, 28. Jan.(Eig. Dr.) Das Geſcha ts fahr 1930/1 verlief angeſichts der a 1 Kriſe nicht unbefriedigend. Der Frühj Düngemitteln blieb etwa 15 v. H. hinter dem Verkauf ir gleichen Vorjahrszeit zurück. Im übrigen wurde d gemeinen Lage Rechnung getragen und der Geſch etwas eingeſchränkt. Ein Verluſt konnte auch in den Fabri kationsbetrieben vermieden werden. Der nach Abſetzung der Abſchreibungen verbliebene Reingewin V. 229 107 //) wird vorzutragen ſein. Eine Div auf das AK. von 7,3 Mill. 4 wird, wie in den Vorjah wieder nicht verteilt. Die finanzielle Situ hat ſich weſentlich verbeſſert da Bank nicht mehr vorhanden ſind(i. V. noch 2 Mill.). 4 quidität wurde erhöht. Die weiteren Ausſichten ſind unklar, da man beſonders erſt abwarten muß, ob ſich a if dem Düngemittelmarkt die neuen Faktoren, Preiserm 8 und Ausfallbürgſchaft des Reiches, im Sinne einer Abſatz belebung bei dem Ende Februar beginnenden Saiſongeſchäft auswirken. Verein Deutſcher Oelfabriken Mannheim Wieder 5 v. H. Dividende In der heutigen Aufſichts ratsſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 15. Februar einzuberufenden Generaly lung eine Dividende von wieder 5 v. H. für das Geſchäfts⸗ jahr 1931 vorzuſchlagen. Eichbaum-Werger Brauereien AG. 5 gegen 12 v. H. Dividende In der vor einigen Tagen ſtattgehabten Auſſichtsrats⸗ ſitzung wurde die Bilanz des Geſchäſtsſahres 1980/3 vor⸗ gelegt, die nach Vornahme von 506 169(878 125) Abſchrei⸗ bungen einſchl. Gewinnvortrag einen Reinge w inn von 440 682(1 138 263)/ ergibt. Von dem Gewinn ſoll eine Dividende von wieder 7 v. H. auf die VA. und von 5(12) v. H. auf die St A. zur Ausſchüttung gelangen. Der Reſt von 121.157(172 693) 4 ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die GV. iſt für den 29. Febr. in Aus⸗ ſicht genommen. * Laubre⸗Breithaupt Weißbier⸗Brauerei Der AR. beſchloß, den für das am 30. Sept 1931 beendete Geſchäftsſohr nach Abschreibungen von 288 61 i 128 796„) verbleibenden Gewinn von 90 305/ auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. wurde ein Reingewinn von 33 819% ausgewieſen, der gleichfalls vorgetragen wurde). Die hohen Abſchreibungen erſcheinen insbeſondere auf Außenſtände erforderlich. Ferner ſoll die vorhandene Son⸗ derreſerve von 131 500& aufgelöſt und in Höhe von 90 000 Mark ein Entwertungskonto gebildet werden.(G. 25..) Weitgehende Bierpreisfenkung für füddeulſche Obſt⸗ und Weinbaugebiete Mehr als 2/ je Hektoliter O Frankſurt a.., 28. Jan.(Eig. Dr.) Nach der be⸗ kannten Entſcheidung des Reichsernährungsminiſters fol allgemein der gebundene Bierpreis um 2% je Hektoliter Vollbier ab 1. Februar geſenkt werden. Nach unſeren In⸗ formationen gilt dieſe Entſcheidung grundlegend zwar auch für Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, die Pfalz, Baden und Württemberg, doch ſind für alle Gebiete, Abh., Berlin. die als Weinbaugebiete eine beondere Notlage für die Brauereien zwangsläufig erbrachten, Son derbe ſt i m⸗ mungen in Aus ſicht geſtellt. Für die Weinbaugebiete ind Ausnahmepreisſenkungen vorgeſehen, deren Ausmaß von dem Inhalt der Begründung der ſpeziellen Lage aß⸗ hängt. Der Preisſonderkommiſſar wird am Freitag die Verhandlungen mit den Landwirtſchaftskammern und Han⸗ delskamern für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau aufnehmen, um zu prüfen, in welchem Ausmaß eine Bierpreisſenkung, die auf jeden Fall ab 1. Febr. eintreten ſoll, möglich iſt. Sie wird voransſichtlich mehr als 2/ betragen. Gelreidemarkt nicht einheitlich Stärkere Unſicherheit als Folge der auseinandergehenden Preisbewegung bei Weizen und Roggen/ Weizen befeſtigt, Roggen ee. Angebot/ Hafer leicht erholt, rſte Iuſtlos Berliner Produktenbörſe vom 28. Jan.(Eig. Dr.) Am Produktenmarkt macht ſich wieder ſtär kere Un ſicherheit geltend, die in der Hauptſache auf die divergierende Preis bewegung bei Weizen und Roggen zurückzuführen iſt. Nach den Angebotsverhältntſſen wäre eine ſtetigere Tendenz am Roggenmarkte durchaus verſtändlich, denn das Offertenmaterial von deutſchem Rog⸗ gen iſt weiterhin knapp und wird zum größten Teil bereits von den Propinzmühlen, die gleichfalls ſchwach verſorgt ſind, aufgefangen. Andererſeits finden Offerten in Ruſſen⸗ roggen bei den hieſigen Mühlen nur wenig Beachtung. Am Roggenlieferungsmarkt erfolgten wieder Abgaben zwecks Beeinflußung des Preisniveaus. ſodaß die Anfangsnotie⸗ rungen 2 4 niedriger lagen. Weizen wurde ziemlich ausreichend offeriert, die Preiſe fanden aber in den fort⸗ geſetzten Käufen einer großen Firma eine Stütze, ſodaß am Prompt⸗ und Lieferungsmarkt erneut Preisbeſſerungen um —2/ eintraten. Mai⸗Weizen iß damit bis an die 280 Mark⸗Grenze herangerückt. Die Forderungen für Weizen⸗ mehle waren naturgemäß höher gehalten. das Geſchäft hat ſich aber nicht beleben können. Roggenmehl war ziem⸗ lich knapp offeriert, aber auch nur vorſichtig gefragt. Am Hafer markt war gegenüber den niedrigſten Preiſen des geſtrigen Nachmittags eine leichte Erholung feſtzuſtellen. Auf die Unterangebote ſind nur wenig Zuſagen erfolgt, andererſeits wurden geſtrige Mittagspreiſe nicht immer ge⸗ boten. Ger ſt e weiter luſtlos. Wetzeneyportſcheine blieben gefragt und höher bezahlt, Roggenexportſcheine be⸗ hauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen märk, prompt aß Sta⸗ tion 75—76 Kg. 235—237 ſeſter; Roggen 72—73 Ka. 195 bis 197 matter; Braugerſte 158—168; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 158158 geſchäftslos; Hafer 199147 ruhig; Weizen⸗ mehl prompt 28,25— 32,25 feſter; Roggenmehl 70proz. prompt 27,25 29,40 ſchwach behauptet; Weizenkleie 9,60—10 ruhig; Roggenkleie 9,60—10 ruhig; Viktorlaerbſen 21—27,50; kleine Speifeerbſen 21— 23,50; Futteverbſen 15—17; Peluſchken 16 bis 18; Ackerbohnen 14—16; Wicken 1619; Lupinen, blaue 1012; Lupinen, gelbe 14,50—16; Seradella, neue 23—29; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11,70—11,80; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,30 12,60; Erdnußkuchenmehl Ba⸗ ſis 50 v. H. ab Hamburg 12,20—12,30; Trockenſchnitzel 6,60 bis 6,70; Extrahiertes Sofabohnenſchrot 40 v. H. ab Ham⸗ burg 10,60 10,80; öto. ab Stetten 11,90; Kartoffelflochen 2,50— 12,60; Speiſekartofſeln, weiße 1,501.60; rote 1,70 bis 1,90; Odenwälder blaue 1,80— 2,00; gelbfleiſchig außer Nieren 2,10 2,0 pabrikkartoffeln in Pig..259,25; allg. Tendenz unſicher.— ndels rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 250,50 251 50,25; Mai 259,50—258,50; Rog⸗ 55 März 204 Mat 209; Hafer März 169,50 159,50; ai 187. f * Mannheimer Produktenbörſe vom 28 Jan.(Eigen⸗ bericht). Am Produktenmarkt hält die Feſtigkeit an. Im Preiſe erhöht ſind insbeſondere Inlandweizen und Wei⸗ zenmehl. Angeboten wurde in, für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 25— 25,75; inl. Rog⸗ en 22— 22,28; inl. Hafer 15,50—18; Sommergerſte 1920 Uttergerſte 18,25—18,75; Biertreber 12,50— 12,75; Erdnuß⸗ kuchen 13,25— 13,50; Sofaſchrot 10,75—11; Trockenſchnitzel 6,50: Malzkeime 11—12; Weizenmehl ſüdd. un. M. 35,50; dito, mit Auslandweizen 37,25; Weizenbrotmehl 27,50 bis 20,25; Roggenmehl proz., 3181,75; Weizenſuttermehl 10; We zenkleie feine 8,75—9; Roggenkleie 9,50—10; Grünkern 5060; Leinfaat 17. 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Jan. Aufang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 4,25; Mürz 4,2%; Mai 4,32%; Juli 4,8777; Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.] Jon. 655 März 69,50 Mat 66,50; Juli 65,50, * Liverpopler Getreide⸗ und Mehlkurſe vom 28. Jan. Anfang: Weizen(100 Ib.] ſtetig; März 5/—(4/11): Mai 5/2%(5%) Jult ½(5/46: Liverpool Straights und London Weizenmehl unv.— Mitte: ſtetig; März verſt. Mai 5/2; Juli 5/476. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 28. Jan. Jan. 6 B 5,70 G; Febr. 6 B 5,70 G; März 6,15 B 6 G; Mai 6,0 B 6,25 G, Aug. 6,65 B 6,50 G; Okt. 6,85 B.65 G: Dez. 7 B 6,90 G; Tendenz: ſtetig.— Gemahl. Mehlis Jan. 31,52 1,65; Febr. 31,80; Melaſſe⸗Weißzucker 2,50 bis 2,60; Melaſſe⸗Rohzucker 9,75 2,85, Tendenz: ruhig; Wetter: heiter. * Nürnberger Hopfenbericht vom 27. Jau. Keine Zu⸗ fuhr, 30 Ballen Umfatz. Für Hallertauer Hopfen wurden 4045/ bezahlt.— Tendenz: ruhig feſt. * Bremer Baumwolle vom 28. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,83. * Liverppoler Baumwollkurſe vom 28. Jan.(Amerik. Univerſal!. Stand. Middl.) Anfang: Jan. 521; März 517: Mai 514; Juli 513—14, Okt. 516; Dez. 522; Tendenz: ſtetig. Mitte: Jon. 519; März 516; Mai 514; Juli 513; Okt. 516 Dez. 522; Jan.(33) 522; März(33) 526; Mai(38) 830; Juli(83) 538; Loco 549; Tendenz: k. ſtetig. „ Klein⸗Viehmarkt in Maunheim vom 28. Jau. Zufuhr insgeſamt 1052 Stück. Im einzelnen wurden zugefohren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in: 1/1 Kälber, b) 38—42; c) 3286; d) 2892. 17 Schaſe, b) 1222. 154 Schweine, nicht notiert. 710 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—12;, über 4 Wochen 1517, Läufer 1820. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Berliner Mefallbörse vom 28. Januar 1932 Kupfer Blei 0 Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez Brief] Geld Januar.] ,. 58.25 58.— 29,5020, 20,25 19,80 Februar—.— 55.75 88, 2028 20.50 20.— 19 78 70.25 20.— .—. 81.— 56. 20,50 20.25 21. 20.— Apri—— 7. 88,75—.— 21, 20.25— 2180 20.80 Mat. 58, 5725—.— 22.— 20.50—— 22.80 21.50 uni 3/75 58.— 57.75, 23. 20,50—.— 22,25 22, ul!. 5880 50.—.— 23. 21, 28. 22. uguſt— 5988.25—.— 29.21...— 22,50 Sept.—— 59,50 58.75—.— 22,„. Oktober—.— 69,— 58.——.— 23.50 22.——.— 24, 23,80 Nov... 60 50 87..80 22.—. 20,— 2. Dezenb.. 69,78 60,25—— 28.5022.— 2880 25,28 28, * Kupfer, Zink ſchwächer, Blei ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 28. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolptkupfer,[wirebars! prompt 70,25 für 100 Kg.; Raffingdekupfer, loro 5/50 59,50; Standord⸗ kupfer, loco 56—58;, Standard⸗Blei per Jan. 2020,75, Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v.., in Blöcken 190 oesgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Strgits⸗ Auſtrolzinn 220; Reinnickel, 98—99 v. H. 350; Antimon⸗ Regulus 5052; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 41,25— 44,50. Londoner Mefallbörse vom 28. Januar 1932 Netalte in P bro To. Silber Unze E(1370 fein tand, Platip Unze e Kupfer, Standard 38,15 Zinn, Standart 139,4] Aluminium 3 Monate 15 4 2 Monate 141.4 Antimon*— Settl. Preis 88 Settl. Preis 1385 Queckſilber—.— Elektrolyt 48,00 Banka 157 5 Platin— 5— beſt ſelected 41.2: Straits 141.8 Wolframer:—, ſtrong ſheetis Blel, ausländ. 40 Nickel—— El'wirebars 48 80] zink gewöhnlich 1415 Weißblech 1460 Kupfer Blei Zink willig, Zinn ſtetig. 6. 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