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Cimelpreis 10.; — Für das Erſcheinen von Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Februar 1932 143. Jahrgang— Nr. 56 dapaniſche d Sechs japaniſche Japan iſt nicht in der Lage Meldung des Reuterſchen Büros — Tokio, 3. Febr. japaniſcher Stelle wird erklärt, Japan würde ſich ſehr glücklich ſchätzen, wenn die Zeindſeligkeiten eingeſtellt würden, es ſei jedoch nicht in der Lage, den Punkt ö der Vorſchläge der drei Mächte anzunehmen, der beſtimmt, daß ſofortige Maßnahmen zur Beilegung der Meinungsverſchiedenheiten ergriffen würden. An zuſtändiger de Karte Chinas Die von den Japanern beſetzten oder bedrohten Hauptorte ſind unterſtrichen. Schlag auf Schlag — Schanghai, 3. Febr. Der japauiſche Generalkonſul teilte dem britiſchen und dem amerikaniſchen Generalkonſul offiziell mit, daß Japan die Abſicht habe, die Wuſung⸗Forts ſo⸗ fort zu beſetzen. Der Ankündigung folgt die Ausführung — Schanghai, 3. Febr. Die japauiſchen Streitkräfte haben um 11.30 Uhr vormittags örtlicher Zeit zu Lande und zu Waſſer einen Angriff auf die Wuſung⸗ Forts begonnen. Sechs japaniſche Zerſtörer bombardieren die Forts, um die Landung der japaniſchen Truppen zu decken. Eine überholte Vereinbarung — Nanking, 3. Febr. In einer Konferenz, die vier chineſiſche Beamten, der japaniſche Konſul und der japaniſche Marine⸗ beſehlshaber geſtern nachmittag an Bord eines japa⸗ niſchen Kriegsſchiffes hatten, einigte man ſich dahin, daß keine Partei ſeuern ſolle, außer wenn ſie an⸗ begriffen wird. Der Belagerungszuſtand iſt über die Stadt verhängt worden. Neuer Brand bei Tſchapei Schanghai, 3. Febr. Heute früh herrſchte an der Tſchapei⸗Front Ruhe; nur vereinzelte Schüſſe waren vernehmbar. Im Nordweſten von Tſchapei iſt ein neuer Brand ausgebrochen. Bei den geſtrigen Gefechten iſt ein Japaner getötet und zwei ſind verwundet worden. 5 Chineſen dagegen ſollen mehrere Tote gehabt n. * Nach Nachrichten aus japaniſcher Quelle ſollen ich die Verluſte der Japaner ſeit Beginn der Kämpfe in Schanghai auf 20 Tote und 173 Verletzte, darunter 82 Schwerverletzte, belaufen. Franzöſiſche Wintermanöver — Paris, 3. Febr. Heute beginnen in der Gegend von Briancon die Wintermanöbver, an denen Ver⸗ bände des 14. Armeekorps, darunter eine Ski⸗ abteilung von 1000 Mann, teilnehmen. Die Angreiferpartei ſteht unter dem Befehl des Gene⸗ rals Labordere. Ihr Thema lautet: Ein Einfall non Oſten in die Gegend von Briancon unter Umgehung des befeſtigten Platzes Briancon. Die allgemeine Leitung des Manövers hat der kommandierende General des 14. Armeekorps und Aeichgeitiger Militärgouverneur von Lyon, General Serrigny. jenſive trotz E Kriegsſchiffe bombardieren die Wuſung-FJorts zur Vorbereitung einer Truppenlandung pruchs Die Intervention in China Befreiendes Aufalmen in England- Die engliſche Oeffentlichkeit habe„einen inſtinktiven Abſcheu für un verantwortliche Gewaltanwendung“ Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 3. Febr. Die engliſche Intervention in Genf hat hier ge⸗ radezu befreiend gewirkt. In den letzten Tagen hatte ſich die Volksſtimmung faſt einſtim⸗ mig gegen Japan gewandt. Andererſeits befürchtete man, daß Englands Politik im fernen Oſten allzuſehr ins Schlepptau Amerikas geraten würde. Mit dem Appell an den Völkerbund hat die engliſche Regierung das Gleichgewicht ihrer Außen⸗ politik wiederhergeſtellt und gleichzeitig vermieden, daß die ſachlichen Meinungsverſchiedenheiten mit Frankreich in der Schanghaifrage zu einer allge⸗ meinen Entfremdung zwiſchen London und Paris führen. Die Zuſtimmung des franzöſiſchen Vertreters im Völkerbundsrat wird in dieſem Sinne hier be⸗ ſonders begrüßt, ebenſo die rückhaltloſe Zuſtimmung des deutſchen Delegierten. Die amerikaniſche Regierung hat nicht ge⸗ zögert, auch ihrerſeits den engliſchen Bedenken ent⸗ gegenzukommen. Ein ganz neuer Ton klang in den geſtrigen Verlautbarungen aus dem Weißen Hauſe wieder, in denen betont wird, daß das angel⸗ ſächſiſche Vorgehen lediglich den Charakter eines freundſchaftlichen Vermittlungsverſuches habe und im übrigen auf beſonderen Wunſch Japans erfolgt ſet. Die Gefahr, daß die Empörung über das japaniſche Vorgehen in Schanghai ſich zu einer kriegeriſchen Stimmung gegen Japan auswächſt, iſt alſo durch das Vorgehen Eng⸗ lands und der Vereinigten Staaten beſeitigt. Zur Beruhigung trägt auch der Beſchluß der japaniſchen Regierung bei, den Flottenkommandan⸗ ten in Schanghai abzuberufen und den Chef des Marineſtabes durch den kaiſerlichen Prinzen Fuſimi zu erſetzen. Es herrſcht alſo jetzt infolge dieſer Vorgänge in London eine gewiſſe Zuverſicht, daß es möglich ſein wird, die angelſächſiſchen Friedens vorſchläge durchzuführen. So⸗ weit daran Zweifel auftauchen, richten ſie ſich gegen Japan. Die„Times“ mahnen heute in auf⸗ fallend ſcharfem Tone die japaniſche Regierung, mit den Sympathien der Welt nicht zu ſcher zen. Mit jedem Tag verliere Japan durch das Vorgehen in Schanghai mehr und mehr die moraliſche Unterſtützung, die es vorher in anderen Ländern gefunden habe. Es ſei in Schanghai zu Vorfällen gekommen, die eine ernſte Verletzung aller elementaren Forderungen der Ziviliſation dar⸗ ſtellen. Japan könne ſich nicht wundern, wenn die Welt nach ſolchen Vorgängen ihre Anſicht ändert, daß die japaniſche Nation einen hohen Stand von Ziviliſation erreicht habe. Im übrigen macht das engliſche Blatt mit aller Dentlich⸗ keit darauf aufmerkſam, daß die Regelung der japaniſch⸗chineſiſchen Fragen in Schanghai noch mehr als in der Mandſchurei eine inter⸗ nationale Angelegenheit ſei. Andere Län⸗ der hätten ebenſo wie Japan enorme Inter⸗ eſſen in Schanghai. Dieſe würden nicht dulden, daß eine vollendete Tat⸗ ſache geſchaffen wird. Die engliſche Oeffent⸗ lichkeit habe einen inſtinktiven A b⸗ ſcheu für un verantwortliche Gewalt⸗ anwendung und die engliſche Außen⸗ politik könne von dieſer Stimmung nicht unberührt bleiben. Die diplomatiſche Entwicklung der letzten Tage iſt übrigens maßgebend beeinflußt worden durch ein drahtloſes Telephongeſpräch zwiſchen Mae don ald und Stimſon am Montag. Geſtern nach der Parlamentsdebatte über Schanghai hatte auch Sir John Simon eine drahtloſe Unterhaltung mit Stimſon. Ein anderer Vorgang, der ebenfalls ſehr viel zur neuen Lage beigetragen hat, iſt éin kurzer Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters in London beim Miniſterpräſtdenten Laval. Scharfe Kritik an Henderſon in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 3. Februar. Die Genfer Eröffnungsrede Henderſons fin⸗ det in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit keinen gün⸗ ſtigen Widerhall. Die Ausführungen des frü⸗ heren britiſchen Außenminiſters waren nicht nach dem Geſchmack der Franzoſen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden iſt es verſtändlich, wenn ſich der Genfer Be⸗ richterſtatter des„Matin“ die Frage vorlegt, ob es ratſam ſei, überhaupt den Kern der Rede zu ver⸗ öffentlichen. Der Leſer hätte doch keine Freude daran, wenn er den Standpunkt des Präſidenten der Abrüſtungskonferenz kennen lernte. Dieſes offene Zugeſtändnis des„Matin“ iſt höchſt bemerkenswert. Im allgemeinen bemühen ſich die franzöſiſchen Journaliſten in mehr oder weniger gro⸗ ßer Objektivität die Rede als einen mäßigen Erfolg oder als einen Verſager hinzuſtellen. Die Rede iſt nach der einen Darſtellung von einſtimmigem Beifall aufgenommen worden, nach der anderen Lesart hat ſie nur ſchwachen Widerhall gefunden. Am glimpflich⸗ den Präſidenten der Abrüſtungskonferenz. Das Blatt kritiſiert aber vor allen Dingen, daß Hen⸗ derſon in ſeiner acht Seiten langen Rede ver⸗ mieden hat, ein einziges Mal die Worte „Sanktionen und gegenſeitige Garantien auszuſprechen. Dieſe abſichtliche Unterlaſſung ſei vielleicht vom angelſächſiſchen Standpunkt aus verſtändlich. Frankreich aber müſſe ſie tief bedauern. Das dem franzöſiſchen Generalſtab naheſtehende „Echo de Paris“ macht in der ihm eigenen heuchleriſchen Weiſe Propaganda für die Poſition Frankreichs. Der nattonaliſtiſche Karikaturiſt Sen⸗ nep ſchildert die Abrüſtungskonferenz, indem er als Delegierte der einzelnen Länder in Kleider Kano⸗ neun um einen langen Verſammlungstiſch grup⸗ piert. Ahnungslos betritt der franzöſiſche Dele⸗ gierte Tardieu als einziger Menſch den Verſammlungsſaal und weicht erſchrocken zurück, als er das Maſſenaufgebot von Kanonen entdeckt. Eine ſkandalöſere Verdrehung der Tatſachen kann man ſich wirklich nicht vorſtellen. In ſeiner Kritik an der Henderſon⸗Rede wendet ſich Pertinax, der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ beſonders gegen die Anſichten, daß die Ab⸗ rüſtungskonferenz nicht durch die fünfjährige Arbeit der vorbereitenden Kommiſſionen gebunden ſei und daß Zuſatzanträge und Gegenvorſchläge jeder Art eingebracht werden müſſen. Die anderen zur Regie⸗ rungsmehrheit gehörenden Blätter ſtellen feſt, daß die Ausführungen Henderſons viel Lücken aufweiſen, was gerade für Frankreich außerordentlich bedauer⸗ lich ſei. Der„Figaro“ des Herrn Coty macht aus ſeiner tiefen Erbitterung über das erſte Auf⸗ treten Hen derſons keinen Hehl. Nach per⸗ ſönlichen Verunglimpfungen des Redners bezeichnet der„Figaro“ die Ausführungen als eine Apologie der bedingungsloſen Abrüſtung und eine unzuläſſige Kritik an der franzöſiſchen Theſe, die nach wie vor lautet: Sicherheit zuerſt. In den Linksblättern wird Henderſon zwar mit großer Schonung behandelt, aber von einer offenen Zuſtimmung kann, abgeſehen von den Organen der zweiten Internationale, keine Rede ſein. Die deutſche Jühlungnahme Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 3. Febr. Der Leiter der deutſchen Delegation, Botſchafter Na dolny, nahm bereits geſtern mit dem italie⸗ niſchen Außenminiſter Grandi Fühlung, um die Einſtellung Italiens zu dem entſcheidenden Problem der Abrüſtungskonferenz durchzuſprechen und gleich⸗ zeitig den Standpunkt Deutſchlands zu formulieren. Weitere Beſprechungen mit dem italieniſchen Haupt⸗ delegterten ſind in Ausſicht genommen und für heute Nachmittag hat ſich der ruſſiſche Außenminiſter Lit⸗ win ow bei dem Leiter der deutſchen Delegation an⸗ geſagt. Es wird außer, wie bereits gemeldet, den die Abrüſtung betreffenden Fragen auch die An⸗ gelegenheit der Nichtangriffspakte Ruß⸗ land mit Frankreich, Polen und Rumänien zur Syrache kommen. * Oberſtleutnant von Hindenburg zum Oberſt be⸗ fördert. Der Sohn und perſönliche Adjutant des Reichspräſidenten, bisheriger Oberſtleutnant von Hindenburg, iſt zum Oberſt ernannt worden. der Müchte „Glücklich iſt, wer ſich noch freuen kann! * Mannheim, 8. Febr. In der heutigen Zeit, wo man ſeit Jahr und Tag aus dem Aerger und Verdruß, aus Sorgen tauſendfacher Art überhaupt kaum noch heraus⸗ kommt, darf man keine Gelegenheit zur Freude und zum Schöpfen neuer Hoff⸗ nung verſäumen. Glücklich iſt der Zeitgenoſſe, der ſich gelegentlich noch freuen kann! Wir meinen dieſes Freuen nicht im Sinne eines ſtumpfſinnig in den Tag und die Nacht hineinvegetierenden Ver⸗ gnügungspöbels, ſondern als die ſeeliſche Er⸗ quickung und Stärkung, ohne die auf die Dauer jeder Menſch mit Herz und Gemüt ſeeliſch verkümmern muß. Solche Seelenhefe iſt gerade in der heutigen Zeit für uns Deutſche mindeſtens ebenſo wichtig wie die Vitamine der verſchiedenen Sorten, von deren Unentbehrlichkeit man ſo viel Aufhebens macht. Wer ſich darüber klar iſt, handelt alſo nur klug, und folgerichtig, wenn er ſich von allen geſchworenen Peſſimiſten und Griesgrämern abwendet und immer ein wenig auf der Lauer liegt, wo in dem ſtändig brodelnden Tohuwabohu um uns herum irgendwie ein wenig Freude und Zukunftshoffnung für ſich ſelbſt und ſein Vaterland herausſchauen könnte. Zwar iſt gerade jetzt der Rundhorizont nicht nur be⸗ ſonders wolkenſchwarz, ſondern auch noch durchzuckt von dem grellen Licht unheimlich flackernder Kriegs⸗ fackeln und brennender Städte, dies alles aber darf uns nicht in der Gewißheit beirren, daß auch über noch ſo dunklen Wolken ſich ein ewig blauer Himmel ſpannt. So geſehen, freuen wir uns darüber, daß die im Völkerbundsrat vereinigten Großmächte ſich nun endlich zu einer gemeinſamen und energiſchen Inter⸗ vention im oſtaſiatiſchen Krieg aufgerafft haben. Spät kommt dieſe Aktion, ſehr ſpät, aber hoffentlich noch nicht zu ſpät. Von der höchſt blamablen Verſchlep⸗ pungstaktik, mit der man ſoviel koſtbare Zeit ver⸗ geudet und die dem von Anfang an nur auf ſehr wackligen Füßen ſtehenden Preſtige des Völkerbun⸗ des ſchwer geſchadet hat, wollen wir deshalb einſt⸗ weilen lieber nicht reden, ſondern nur unſerer Freude darüber Ausdruck geben, daß ſich die Groß⸗ mächte Europas zuſammen mit Amerika in letzter Minute doch noch zu einem gemeinſamen Kampf um den durch den oſtaſiatiſchen Krieg aufs ſchwerſte be⸗ drohten Weltfrieden geeinigt und ſo, wie man hoffen darf, die aus den Tiefen der Hölle ſchon unheimlich genug heraufdräuende Gefahr eines neuen Weltenbrandes vermieden werden wird Mit dem Geſchickes Mächten iſt zwar bekanntlich kein ewiger Bund zu flechten, aber man kann ſich doch einſtweilen wenigſtens darüber freuen, daß die Weſt⸗ mächte und Amerika, die den Großſtaaten Aſtens gegenüber ſich offenbar immer noch reichlich über⸗ legen vorkommen, wenigſtens„ihr Geſicht gewahrt“ haben, wie der Chineſe zu ſagen pflegt. Gern zu⸗ geben wollen wir, daß in dieſem Zuſammenhang das Wort Freude vielleicht nicht ſo angebracht iſt, wie der Ausdruck grimmige Genugtuung. 5 Grimmige Genugtuung iſt es auch, die wir über die nach einer Periode des Schwankens und der Undurchſichtigkeit jetzt ſo völlig klare und ein⸗ deutige Stellungnahme Englands in der Tribut⸗ und Kreditfrage empfinden. Nachdem ſich vor wenigen Tagen erſt der engliſche Premier Macdonald dahin geäußert hatte, daß die franzöſiſche Forderung auf Beibehaltung der politiſchen Zahlungen eine Irrlehre ſei und daß die Politik Englands jetzt gradlinig auf eine völlige Streichung der Tributzahlungen und Kriegs⸗ ſchulden und Rückkehr zur wirtſchaftlichen Vernunft hinziele, iſt dieſe bedeutungsvolle Erklärung geſtern noch einmal durch den engliſchen Schatzkanzler Chamberlain beſonders unterſtrichen und er⸗ härtet worden. Wenn wir Deutſche uns auch ſchon längſt völlig darüber klar ſind, daß eine Wiederauf⸗ nahme der Tributzahlungen für uns überhaupt nicht mehr in Frage kommen kann, ſo können wir uns trotzdem darüber freuen, daß die bisher immer wie⸗ der ſo unſichere Haltung Englands in dieſer für uns ſo lebenswichtigen Frage jetzt vor den Augen der ganzen Welt ſo feſtgelegt iſt, daß wir dabei auf die ehrliche und reſtloſe Unterſtützung der Engländer als ſicheren Faktor rechnen können, ſoweit inmitten der allgemeinen Unſicherheit über⸗ haupt etwas als ſicher gelten kann. Dieſe engliſche 2. Seite/ Nummer 56 — Unterſtützung, die ſelbſtverſtändlich nicht unſeret⸗ wegen, ſondern nur aus eigenſtem engliſchem Inter⸗ eſſe und kluger Einſicht in die weltwirtſchaftlichen Zuſammenhänge geſchieht, iſt für uns umſo wert⸗ voller, als ſich feſtſtellen läßt, daß Englands bis vor kurzem noch ziemlich ſchwache Poſition gegen Frank⸗ reich ſich jetzt zuſehends verſtärkt, nicht nur finanziell, ſondern durch das enge Zuſammengehen mit Amerika auch auf dem Gebiete der großen Weltpolitik. Und nun noch zu einer öritten Freude, die der lebenskluge Zeitungsleſer, der nach kleinen Freu⸗ den und Hoffnungsſchimmern ſtändig auf der Lauer liegt, aus unſerem heutigen Mittagsblatt heraus⸗ leſen kann. Wir meinen die Erfahrungen, die deutſche Firmen, die ihre Fabrikation nach England verlegten, um dadurch jenſeits der neuen engliſchen Zollmauern zu kom⸗ men, inzwiſchen dort gemacht haben. Für die betrof⸗ fenen Firmen, zu denen vor allem auch ſüddeutſche und ſübweſtdeutſche zählen, ſind dieſe Erfahrungen gewiß ſehr bitter und koſtſpielig. Vom Standpunkt der deutſchen V olksgeſamtheit aus, der für eine überparteiliche Zeitung ſtets allein maßgebend ſein muß, ſind dieſe Erfahrungen durchaus erfreulich. Wir freuen uns nicht nur darüber, daß dieſe Fir⸗ men ihre Fabrikation jetzt wieder nach Deutſchland zurückverlegen und ſo vielen deutſchen Arbeitern und Angeſtellten wieder Lohn und Brot geben, ſondern wir freuen uns ganz beſonders auch darüber, daß dieſe eben in England geweſenen deutſchen Fir⸗ men dort die Erfahrung gemacht haben, daß die ihnen zur Verfügung ſtehenden engliſchen Arbeitskräfte„im Vergleich zu den deutſchen Arbeitern viel 8 1 langſam und unintereſſiert arbeiten“. Bei der leider immer noch nicht ganz ausgerotteten deut⸗ ſchen Vorliebe, das Ausländiſche auf Koſten des Deutſchen zu loben, erſcheint uns dieſe neuerdings an Ort und Stelle gemachte Probe aufs Exempel beſonders wertvoll. Hoffentlich trägt ſie mit dazu bei, die für unſeren Wiederaufſtieg unerläßliche ver⸗ tr auen s v olle Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ſö eng wie nur irgend möglich zu geſtalten. Gar leicht und raſch dann es ſein, daß alle dieſe Freuden, Hoffnungen und Entwürfe ſich als Luft⸗ ſchlöſſer und buntſchillernde Seifenblaſen erweiſen. In Abwandlung eines bekannten Weisheitswortes wollen wir auf dieſe Möglichkeiten hin nur ſagen: „Wer nicht mehr irrt und nicht mehr hofft, der laſſe ſich begraben.“ H. A. Meisner. Wann ſind die Kammerwahlen? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters * Paris, 3. Febr. In der geſtrigen Kammerſitzung richtete der ſo⸗ zialiſtiſche Deputierte Renaudel an die Re⸗ gierung die Anfrage, auf welchen Tag die Kammer⸗ wahlen feſtgeſetzt werden ſollen. Die Preſſe ſpreche allgemein vom 22. oder 29. Mai, während Herriot den 17. April als Wahltag erwähnt habe. Renaudel bezeichnet es als unzuläſſig, die Wahlen mit Rück⸗ ſicht auf die Abſtimmung in Preußen zu verſchieben. In ſeiner Erwiderung ſtellte Laval feſt, daß die Regierung noch micht über den Wahltermin ge⸗ ſprochen habe. Die Beſtimmung des Wahltags ge⸗ höre zu den Vorrechten der Regierung. Dieſe Entgegnung veranlaßte den ſozialiſtiſchen Deputierten, die Haltung der Regierung als Ver⸗ rat am allgemeinen Stimmrecht und an den Intereſſen des Landes hinzuſtellen. Mit 320 gegen 266 Stimmen)) wurde die Interpella⸗ tion Renaudels dann von der Tagesordnung ab⸗ geſetzt. Vereitelter Anſchlag in Cairo L Kairp, 3. Febr. Nach einer Blättermeldung fand ein Polizeibeamter vor dem Haufe des Mi⸗ niſterpräſidenten eine Bombe mit bren⸗ nender Lunte. Er konnte dieſe jedoch zeitig genug löſchen, ſo daß die Bombe nicht zur Explo⸗ ſton kam. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Abtwehr Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Febr. Nach Meldungen aus Riga bereiten die letti⸗ ſchen Parteien einen Geſetzesantrag vor, der auf eine Maſſenausweiſung der in Lettland beſchäftigten Ausländer hinausläuft. Betroffen werden in der Hauptſache Polen und Litaue n, aber auch Reichsdeutſche, die vielfach ſchon ſeit Jahr⸗ zehnten dort leben und mit lettiſchen Frauen ver⸗ heiratet ſind. Die junge lettiſche Republik befindet ſich ſeit oem Herbſt auf ſehr bedenklichem Wege. Urſprünglich hatte es geſchienen, als ob gerade die beiden aus den ſogenannten baltiſchen Provinzen Rußlands ent⸗ ſtandenen Republiken Eeſti und Latvija ihren Ruhm darin ſuchten, ihre Minderheiten anſtändig zu be⸗ handeln. In Eeſti gab es bekanntlich eine nationale Volksautonomie, gegründet auf ein Nationalkataſter. In Lettland beſtand wenigſtens auf dem Gebiete der Schulautonomie zwiſchen der lettiſchen Regierung und den deutſchen Abgeordneten, im Parlament herrſchte all die Jahre hindurch ein durchaus freund⸗ liches Verhältnis. Es gab gelegentlich auch deutſche Miniſter im Kabinett, aber als ſie zurückgezogen wur⸗ den, ſtürzten die ſechs deutſchen Abgeordneten die Regierung. Das neue Kabinett braucht dieſe Unterſtützung nicht mehr, und es ſcheint, als ob es jetzt darauf Wert lege, daß der Chauvinismus der Straße einmal die Segel füllt. Mit dem Domrau b, der noch von der alten Regierung während der parlamentariſchen Zeit ge⸗ fördert wurde, begann es. Hernach fing man an, die Schulautonomie zu benagen, und das Aus⸗ weiſungsdekret iſt die neueſte Phaſe. Vielleicht empfiehlt es ſich unter ſolchen Umſtän⸗ den, daß wir uns das lettiſche Konto ein wenig näher anſchauen und vielleicht auch von Amts wegen unſere Beziehungen zum lettiſchen Nachbarn rept⸗ dieren. Rein handelspolttiſch iſt lekllündiſcher Kebergriffe ſtreitbare Tatſache, daß es Deutſchland zur Zeit nicht eben gut geht, iſt, möchten wir meinen, noch lange kein Grund, jede Drangſalierung der deutſchen Elemente durch die Nutznießer des Verſail⸗ ler Vertrags widerſpruchslos hinzunehmen. Paris Vukareſt Moskau Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 3. Febr. Die franzöſiſche Delegation trat heute in Fühlunz mit dem Leiter der ſowjetruſſiſchen Abordnung, Lit win ow, um ſich über die Regelung des ruſſiſch⸗franzöſiſchen Nichtangriffspaktes zu infor⸗ mieren. Als Unterhändler der Franzoſen iſt der Diplomat Maſſigli tätig. Die ankurbelnden Be⸗ ſprechungen werden ſich auf die Vorbereitung eines rumäniſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspaktes beſon⸗ ders erſtrecken, deſſen Zuſtandekommen deshalb er⸗ forderlich iſt, weil ſonſt die Ratifizierung des polniſch⸗xuſſiſchen und des in endgültiger Form bereits vorliegenden franzöſiſch⸗ruſſiſchen Nicht⸗ angriffspaktes nicht möglich iſt. Frankreich legt beſonderen Wert auf den Ab⸗ ſchluß dieſer Paktperhandlungen und erſtrebt in dieſem Rahmen einen Frontwechſel Sowjetruß⸗ lands in der radikalen Abrüſtungstheſe. Es möchte Rumänien, deſſen Staatsfinanzen ſchwer erſchüttert ſind, die Herabſetzung der Rütſtungen auf Grund des Nichtangriffspaktes mit Rußland erleich⸗ tern. Für den Aufbau einer unter dem Einfluß Frankreichs ſtehenden Don aukonföderation wäre das Syſtem von Nichtangriffspakten mit Ruß⸗ land förderlich. Die franzöſiſche Diplomatie verfolgt alſo im erſten Stadium der Abrüſtungskonferenz das Ziel ſogenannter regionaler Sicher⸗ heitsverträge in Oſteuropa. Tardien hatte geſtern über dieſe Frage mit Grandi eine Unter⸗ redung, Deutſchland ſteht dieſen Beſprechungen vorläufig noch fern. Man glaubt jedoch, daß Lit⸗ — 2 = 2 E 5 1 — D: S. 7 — 3 S 1 7 . 2 2 4 5 2 E 5 3 . —— 2 8 9 5 * 0 — —. 2 21 — * — 2 S —.— Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Febr. Die Quertreibereien gewiſſer Kreiſe, die damit die Abſicht verfolgen, den Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg in Gegenſatz zum Reichskanzler zu bringen, haben jetzt den Staatsſekretär beim Reichs⸗ präſtdenten Dr. Meißner veranlaßt, mit einem Dementi hervorzutreten. In ihm läßt Meißner zu einer Meldung der„Münchner Neueſten Nachrichten“ erklären, daß die Mitteilung über angeblich von ihm betriebene Vorbereitungen zur Umbildung der Regkerung jeglicher Grundlage entbehrt. Er habe insbeſondere keinerlei Verhandlungen mit offt⸗ ziellen Politikern hierüber geführt. Slkarker Andrang zu den Hindenburg Liften Berlin, 3. Februar. Die Eintragungen in die Einzeichnungsliſten, die vom Sahm⸗Ausſchuß für die Hindenburg⸗Kandidatur aufgelegt werden, ſind bereits nach den erſten Er⸗ kundigungen recht zahlreich. Aus einer Reihe von Städten im Reiche liegen ſchon Meldungen vor, daß gleich heute vormittag ein lebhafter Andrang eingeſetzt hat. Da jedoch die techniſchen Vorbereitun⸗ gen eine gewiſſe Zeit erfordern und nicht überall ganz rechtzeitig durchgeführt werden konnten, be⸗ N Der Erfinder des Porzellans Johann Friedrich Freiherr von Böttger Zu ſeinem 250. Geburtstage am 4. Februar Das altehrwürdige Meißen, das vor drei Jahren ſein tauſendjähriges Stadtjubiläum feiern konnte, begeht morgen den zweihundertfünfzigſten Geburtstag des Mannes, dem dieſe ſtille Stadt ihren Weltruhm verdankt. Schon zu Lebzeiten des Johann Friedrich Bött⸗ ger wob die Sage ihren Kranz um dieſen geheim⸗ nisvollen Mann. So wiſſen wir nicht einmal ſicher Tag und Jahr der Geburt. Wir richten uns nach der Unterſchrift der im Japaniſchen Palais in Dresden aufgeſtellten Böttgerbüſte, an welcher der 4. 2. 1682 5 als der Tag ſeiner Geburt angegeben iſt. Unanfecht⸗ bare Unterlagen hierfür ſind aber nicht vorhanden Als Ort ſeiner Geburt iſt im Gegenſatz zu man⸗ chen Biographen, die Magdeburg dieſen Ruhm zu⸗ erkennen wollen, mit ziemlicher Sicherheit Schleiz anzunehmen. Sein Vater, der Münzkaſſierer, ſtarb kurz nach der Geburt ſeines Sohnes, und die Witwe ſiedelte bald nach Magdeburg über, um den Stadt⸗ major und Ingenieur Tiemann zu heiraten. Von ſeinem Stiefvater wurde der kleine Böttger früh⸗ zeitig in den Wiſſenſchaften der Mathematik, Chemie und Feuerwerkerei unterrichtet. Beſonders für die Chemie zeigte Johann Friedrich eine ſo ungewöhn⸗ liche Begabung, daß ihn ſeine Eltern, als er eben f 5 12 Jahre alt geworden war, zu dem Apotheker Friedrich Zorn in Berlin in die Lehre gaben. SOdbwohl der junge Böttger ſich als fleißig, anſtellig und wiſfensdurſtig erwies— neben ſeiner Lehre be⸗ tätigte er ſich noch in der Fabrik lackierter Stahl⸗ waren von Dagelius—, war ſein Lehrherr durchaus nicht immer mit ihm zufrieden. f Den Jungen hatte ein Mitlehrling auf die Alchimie hingewieſen. Mit Eifer vertiefte er ſich in die Werke eines Baſilius, Paracelſus uſw. und verſuchte in ſeiner Freizeit in dem Laboratorium nach den Auweiſungen dieſer Adepten die Kunſt, den Stein der Weiſen zu finden und Gold zu machen. Unterſtützung fand er in dem Freunde ſeines Prin⸗ zipals, dem Alchimiſten Kunkel. Zorn verwies ihm eſe„gottesläſterliche Kunſt, die nur in des Höllens 5 ge ihm allen Ernſtes, „ſich hinfüro allen Laborierens und Sudelns zu ent⸗ halten und nur noch die Apotheke zu verſehen“. Böttger kehrte ſich jedoch nicht daran,„ſudelte“ wei⸗ ter und meinte eines Tages die geheimnisvolle Tinktur gefunden zu haben, mit der man Queck⸗ ſilber in Gold verwandeln könne. Böttger glaubte feſt an ſeine Kunſt. Doch ſchon nach einem halben Jahre vergeblicher Verſuche kehrte er in die Zoruſche Apotheke zurück. Aber bald wurde ihm der Boden in Berlin zu heiß. Dem König Friedrich I. waren die Künſte des jungen Adepten zu Ohren gekommen. Böttger fürchtete um ſeine Freiheit und floh nach Wittenberg. Der König tobte, ſchalt die Behörden„Eſels, daß ſie einen ſolch Das Denkmal für Johann Friedrich Böttger dem Gebäude der staatliche rzellanmannfak ſeltenen Vogel haben echappieren laſſen“, und ver⸗ winow mit dem Leiter der deutſchen Delegation, Nadolny, über die franzöſiſche Aktion eine ein⸗ gehende Konferenz haben wird. Am Hindenburg und Brüning ſteht, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, die Abſicht, die Ein zeichnungsfriſt auf etwa eine Woche zu verlängern. Es iſt anzunehmen, daß bereits heute in den ſpätem Abendſtunden die erſten Eintragungszahlen mitgeteilt werden können, wobei allerdings zu beachten iſt, daß ſie noch keineswegs irgendwelchen Anſpruch auf Lückenloſigkeit machen können, die Zahl der wirk⸗ lichen Eintragungen alſo praktiſch ſehr viel höher ſein wird, als in den Zahlen zum Ausdruck kommt. Verwaltungsrat der Reichsbahn Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Febr. Wie erinnerlich, iſt bei der Neubeſetzung der Poſten des Verwaltungsrates der Reichsbahn, die turnusmäßig notwendig geworden war, eine Stelle offen geblieben. Es ſind nach verſchiedenen Seiten hin Verhandlungen geführt worden. So hieß es U.., daß ein Vertreter der Beamtenſchaft für dieſen Poſten in Ausſicht genommen ſei. Jetzt iſt die GSeit⸗ ſcheidung gefallen: Die Reichsregierung hat ſich ent⸗ ſchloſſen, den Präſidenten des Induſtrie⸗ und Handelstages Dr. Grund, der bereits dem verfloſſenen Verwaltungsrat angehörte, wieder⸗ zuwählen. * Kleinſiedler⸗ und Kleingärtenſtellen. Der Reichs⸗ kommiſſar für die vorſtädtiſche Kleinſtedlung hat bis⸗ her insgeſamt 856 Kleinſtedlerſtellen und 3698 Kleingärtenſtellen bewilligt. Mittwoch, 3. Februar 1939 — Erdbeben auf Kuba 2000 Tol (Wiederholt, weil nur in einem Teil der Mittagz ausgabe enthalten) Newyork, g. Febr. Wie Aſſociated Preß aus Havana melbet, iſt die Stadt Santiago durch ein Erdbeben teilweiſe zer⸗ ſtört worden. Etwa 2000 Menſchen ſollen umgekommen ſein. Von einer vor Santiago liegenden Yacht aus wurden heute früh.30 Uhr ſchwere Erdſtöße und das Einſtürzen von Gebäuden wahrgenommen. Das Feuer, das die Stadt nach dem Erdbeben heimſuchte, brach an verſchiedenen Stellen der Sladt zugleich aus. Da Waſſermangel herrſchte, griff es unbehindert mit großer Schnelligkeit um ſich. Eine große Anzahl Gefangener, die in ihren Zellen ein⸗ geſchloſſen waren und die man nicht befreien konnte fanden den Tod oder wurden erheblich verletzt. Man ſchätzt jetzt die Zahl der Todesopfer auf 500, die der Verletzten auf tauſend. Letzte Meldungen Schweres Autounglück bei Köln— Zwei Tote, zwei Schwerverletzte — Waldbroel(Reg.⸗Bez. Köln), 2. Febr. Der Lieferwagen einer Bonner Benzinfirma fuhr heute nachmittag in der Nähe des Bahnhofs Dattenfeld gegen einen Baum, ſtürzte die hohe Böſchung hinab und verbrannte, wahrſcheinlich infolge Explo⸗ ſion des Benzintanks. Der Führer des Wa⸗ gens und eine Frau liegen verbrannt unter den Trümmern. Ein fünfjähriger Junge wurde bei dem Anprall von dem Wagen geſchleudert und leicht verletzt. Ein dreijähriges Mädchen erlitt lebensgefährliche ſchwere Brandwunden. Der Kronprinz von Aethiopien beim Reichs⸗ präſidenten — Berlin, 3. Febr. Der Herr Reichspräſident empfing heute den Beſuch des in Berlin weflenden Kronprinzen Asfau Woſſän von Aethiopien, der ſich in Begleitung ſeines Schwagers, des Prinzen Debſchasmatſch Deſta Damtu befand. An dem Empfang nahmen die Begleitung des Kronprinzen ſowie die Umgebung des Herrn Reichs⸗ präſidenten und Vertreter des Auswärtigen Amtes teil. Der Kronprinz von Aethiopien verläßt heute abend 9 Uhr Berlin, um ſich nach der Schweiz zu begeben. Mord am Seddin⸗See — Berlin, 3. Febr. In einem Wäldchen in der Einmündung des Oder⸗Spree⸗Kanals in den Seddin⸗ See in der Nähe des Vorortes Schmöckwitz wurde am Dienstag der Gaſtwirt Grubert, der Beſitzer des Ausflugslokals„Berliner Schweiz“ in Schmöckwitz ermordet aufgefunden. ein Raubmord nicht in Frage kommt. Die Nach⸗ forſchungen ergaben, daß Grubert am Dienstag eine Gaſtwirtsverſammlung in Schmöckwitz beſuchen wollte, dort fedoch nicht eingetroffen iſt. Auf die Ermittlung des Täters hat der Polizeipräſident 1000 Mark Be⸗ lohnung ausgeſetzt. Rechtsanwalt unter Meineids verdacht verhaftel — Berlin, 3. Febr. Der Berliner Rechtsanwalt und Notar Dr. Franz Lange iſt auf Veranlaſſung der Dresdner Staatsanwaltſchaft unter dem dringen⸗ den Verdacht des Meineids verhaftet worden Dr. Lange wurde nach Dresden gebracht. Während des Uralzeffprozeſſes im ver⸗ gangenen Sommer wurde bekannt, daß Dr. Lange von Uralzeff wertvolle Geſchenke erhalten habe. Dr. Lange hatte im Gegenſatz hierzu unter Eid beſtritten, mehr als Gelegenheitsgeſchenke durch Uralzeff emp⸗ fangen zu haben. ſuchte ihn wieder zu erlangen. Doch der Statthalter von Sachſen, Anton Egon Fürſt von Fürſtenberg, glaubte einen Mann, der die Kunſt des Goldmachens verſtand, ſeinem König Auguſt II. erhalten zu müſſen. Er ließ Böttger feſt⸗ nehmen. Zwiſchen der königlich preußiſchen und der königlich ſächſiſchen Regierung fanden nun merkwür⸗ dige diplomatiſche Verhandlungen ſtatt. Man ver⸗ ſuchte Böttger zum Verbrecher zu ſtempeln, klagte ihn des Betruges, ja ſogar des Giftmordes an, um ſeine Auslieferung zu erzwingen, aber alles nützte nichts; ebenſo wenig wie das perſönliche Handſchreiben des Königs von Preußen ſowie die Zuſicherung von Straffreiheit und ſelbſt das Verſprechen einer hohen Belohnung konnten Böttger zur Rückkehr bewegen, denn die ſächſiſche Regierungsgewaltließ ihn nicht frei. i Bis faſt an ſein Lebensende blieb Böttger ein Gefangener, der ſich zwar zu Zeiten einer ge⸗ wiſſen Freiheit erfreute, aber doch ſtets unter Be⸗ obachtung ſtand und häufig auch in ſtrenger Haft gehalten wurde. Sein Leben war ein Mar⸗ tyrium, obwohl ihm der Fürſt von Fürſtenberg wohlgeſinnt war und ein anderer Edler des könig⸗ lichen Hofes, Graf von Tſchirnhauſen, der Glasfabriken beſaß und ſelbſt als ein Chemiker von Ruf galt, ihn mit Rat und Mitteln unterſtützte. Böttgers Leben ſchwankte ſtändig zwiſchen der Furcht vor dem Galgen und der Erwartung einer hohen Belohnung hin und her.— Der König ließ ihm anfangs im ſogenannten „Goldhaus“ in Dresden und ſpäter auf der Albrechtsburg in Meißen ein Labora⸗ tor tum errichten, in dem Böttger mit ſeinen Ge⸗ hilfen arbeiten konnte. Die Kunſt, Gold herzu⸗ ſtellen, gelang ihm ebenſo wenig wie anderen Alchi⸗ miſten, er wagte es aber nicht, dies dem Könige ein⸗ zugeſtehen. Um deſſen Wohlwollen nicht zu ver⸗ lieren, verſuchte er auf Betreiben Tſchirnhauſens eine dem chineſiſchen Porzellan ähn⸗ liche Maſſe her zuſtellen. Es gelang ihm auch ein rotes Steinzeug, das noch heute den Namen Böttgerſteinzeug führt, herzuſtellen, aber die hieraus angefertigten Gefäße fanden, obwohl man mit bunten Farben und Gold verzierte, keine efall⸗ rſt als es gel n war, di die 15 fehl des Königs mußten aus allen Gegenden des Königreiches Erdproben nach Meißen geſandt wer⸗ den— war Böttger imſtande, ein dem chineſiſchen gleichwertiges Porzellan herzuſtellen. Nunmehr wagte Böttger dem Könige ſein Unvermögen in der Goldherſtellung zu geſtehen. Der Monarch verzieh ſtand. Am 13. März 1719 ſtarb der Erfinder des Por⸗ zellans, der erſte Direktor der Königlichen Porzel⸗ lan⸗Manufaktur in Meißen. Die langjährige Haſt, Uebermaß im Genuß von Tabak und Branntwein hatten ſeinen Körper zerſtört und ſeinen Geiſt ab⸗ geſtumpft. Ernst Löns. Schottlands zuſammengeſtellte Schottiſche Orcheſter keiten, daß ſeine Auflöſung bevorſtand. 5 Literatur f *„Schottland, wie es der Engländer kennt und Davies, Verl. J. Bensheimer, Mannheim. Ein Buch für Fortgeſchrittene, die ſich im Engliſchen weiter vervollkommnen wollen. Hier finden ſie eine Ein⸗ führung in ein Stück England, das doch nicht Eng? land iſt. Eine Beſchreibung von vorbildlicher Kürze gibt ein Bild von der geographiſchen Beſchaffenhelt und der geſchichtlichen Entwicklung des Landes, ein mehr unterhaltender Teil bietet eine Reihe von kür zeren und längeren Anekdoten, die ſo recht geeig ſind, dem Lernenden den Schotten von der f nahe zu bringen, die ihm Weltberühmtheit verſcha hat. Das Wörterverzeichnis iſt ſehr gut zuſamm geſtellt, ſo daß das Werk als ganzes auch dem, de ſeine Anfangs kenntniſſe ohne fremde Hilfe erweit will, ſehr gute Dienſte leiſtet. Denn es iſt leben len kann. nab, ein Werk von Praktikern, das man nur Die Leiche wies einen Einſchuß in den Rücken auf. f Der Tote hatte noch ſämtliche Werte bei ſich, ſodaß Kaolin genannte Toner de zu entdecken— auf Be, ihm nicht nur, ſondern gab ihm die ſo lange en- g ſehnte Freiheit und erhob ihn in den Freiherrn⸗ 2 Rundfunk⸗Hilfe für ein Orcheſter. Die engliſche Rundfunk⸗Geſellſchaft plant jetzt, das in England ſehr bekannte„Schottiſche Orcheſter“ in ihren Verband aufzunehmen. Das aus den beſten Muſikern kam vor kurzem in ſo große finanzielle Schwierig⸗ Leinſamkei ſieht.“ Von P. Bendheim und C. Beverly, Mittwo 2 Obe 1 miß 3wei mißte wa polize i von waren mißten er Aufgefunde ertrunken Grunde de b verbor das Verſch! krankheit, abeuteuerli Toten dür loſigkeit in fahrung le erſchen l ſchieden ſin 90 Pro Jedes Pol an. Doch Fahndungs ſchlagen, de Die Tät porerſt auf gehalten he tungen hin nachgefragt daß ſie der findet, wo e Schlägerei auch nicht tot Beweir Wochen la baren Har einer groß Entfernun; bei der 2 N 1 i i re Gri 7 15 2 Nachder Fperſonalie nommen b Sammelte wigshafen guch auf Veröffentl men. Iſt rung erfo! Aktivität polizeiamt fernerhin ſchreibung dem„Deu am folgen und Verſe Polizeiſtel Soll auf verbunden nung. Es möglichſt öffentlicht in wenige rung auf wiedererk. daß der V ſo wird d ſogar die in Wien Stellen an wird die aufrecht e der bert ROMAN Frau hakte, Kir ein Gnad verließ ih Korridor, „Sie tr. in tiefem her und ſe Stuhl her „Knabenge 5 Ein J. vergeſſen jener Ma impulſiv das Kind Küſſen. „Kathr Mit la 9 aufgeſchre „„Ich b ihn feſt i Er me „Wie d du denn Die 5 er hatte hier? Si gen, ohne wollte ſie Hand ſie, and. „Heinz hast du Das en Kopf Frau 4 0 5 n r · Mittwoch, 3. Februar 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 56 — ä— ektor Schwab, gab mation über die Organiſatic hung. Ober⸗In Fur Inf mißtenforſch éweihundertzweiundneunzig e waren der Mannheimer Fahndungs⸗ izei im verfloſſenen Jahre gemeldet. Da⸗ waren mit Ausnahme von zwei Fällen alle Ver⸗ ten ermittelt worden. Bei den beiden nicht funde handelte es ſich um ein Kind, das miſt und wahrſcheinlich ſein Grab auf dem es Neckars fand, und um einen Mann, der ich ve rgen hielt, da er ſich ſeinen Familienver⸗ ichtungen entziehen wollte. N 0 Ver⸗ Miß ſind faſt ſtets die wiederkehrenden Motive, die ſe den von Perſonen verurſachen: Geiſtes⸗ it, häuslicher Streit, Furcht vor Strafe oder erliche Jugend. Doch viele der„unbekannten“ en dürfen mit der Not der Zeit und der Arbeits⸗ gkeit in engem Zuſammenhange ſtehen. Die Er⸗ ſahrung lehrt, daß es ſich bei den Toten immer um ſchen handelt, die freiwillig aus dem Leben ge⸗ ſchieden ſind. Wie man uns mitteilte, ſind ö 90 Prozent aller Fälle als harmlos aufgeklärt worden! Jedes Polizeirevier nimmt eine Vermißtenanzeige in Doch iſt es ratſam, den kürzeſten Weg, den zur Foahndungspolizei auf dem Bezirksamte, einzu⸗ schlagen, da ſie ſich ſpeziell mit dieſer Sache befaßt. Die Tätigkeit der Fahndungspolizei beſchränkt ſich porerſt auf den Ort, wo ſich der Vermißte zuletzt auf⸗ gehalten hat. Die Nachforſchung wird nach allen Rich⸗ tungen hin angeſtellt. In den Krankenhäuſern wird nachgefragt; es gehört auch nicht zu den Seltenheiten, daß ſie den Totgeglaubten hinter Gefängnismauern findet, wo er eine Strafe zu verbüßen hat, oder da er in Schlägerei verwickelt, arretiert wurde. Es zählt aber auch nicht zu den vereinzelten Fällen, daß der als tot Beweinte ſich einen regulären Auslandspaß ſchon Wochen lang vorher beſorgte, um wegen einer ſtraf⸗ baren Handlung zu flüchten. Der Beamte bedarf einer großen Erfahrung, um die Beweggründe der Entfernung des Vermißten feſtſtellen zu können, da bei der Anzeigenerſtattung die Angehörigen ſich meiſtens in großer Erregung befinden, oft auch der wahre Grund der Entfernung abſichtlich verſchwiegen bird, Nachdem der Beamte bei der Anmeldung die ßerſonalien des Vermißten bis ins Kleinſte aufge⸗ nommen hat, werden ſämtliche Polizeireviere durch Sammeltelephon, und die Mannheimer und Lud⸗ wigshafener Krankenhäuſer benachrichtigt. Es wird auch auf Wunſch der Angehörigen eine Veröffentlichung in den Polizeibericht aufgenom⸗ men, Iſt nach zwei bis drei Tagen noch keine Klä⸗ rung erfolgt, ſo tritt die Fahndungspolizei in volle Aktivität und zögert nicht, die Hilfe des Landes⸗ pollzeiamtes in Anſpruch zu nehmen. Wird auch fernerhin keine Spur entdeckt, ſo erfolgt die Aus⸗ ſchreibung in den Fahndungsblättern, vor allem in dem„Deutſchen Kriminalpolizeiblatte“, wo bereits am folgenden Tag die koſtenloſe Veröffentlichung und Verſen dung an alle deutſchen und ausländiſchen Polizeiſtellen und diplomatiſchen Stellen erfolgt. Soll auf Wunſch eine Bildveröffentlichung damit verbunden werden, ſo geſchieht dies unter Berech⸗ nung, Es iſt hierbei von großer Bedeutung, daß möglichſt die neueſte Aufnahme des Vermißten ver⸗ öffentlicht wird, weil das Ausſehen eines Menſchen in wenigen Jahren häufig eine völlige Verände⸗ kung aufweist, ſodaß ſelbſt Angehörige ihn oft nicht wiedererkennen. Liegt jedoch die Vermutung nahe, daß der Vermißte außerhalb Badens zu ſuchen wäre, o wird die Zentralſtelle in Dresden oder ſogar die internationale Zentralſtelle Stellen angelangt iſt, was oft längere Zeit dauert, wird die Verbindung mit den Angehörigen intenſiv aufrecht erhalten, um zu erfahren, ob inzwiſchen bei f in Wien angerufen. Bis eine Nachricht von dieſen See 1991 by Prometneus-Verlag Or. Eichacket, Gröbenzell bei München der werfe den erſten Slein ROMAN VON ELSE SPAR WASSER 86 Frau Lili fiel plötzlich ein, daß ſie auch Kinder halte, Kinder von dem Mann, den ſie liebte! Wie ein Gnadengeſchenk empfand ſie den Gedanken. Sie verließ ihre Zimmer und durchſchritt einen langen Korridor, an deſſen Ende das Kinderzimmer lag. Sie trat leiſe ein und drehte Licht an. Edith lag in tiefem Schlaf. Heinz warf ſich unruhig hin und her und ſchien ſchwer zu träumen. Sie zog ſich einen 1 eeub heran und betrachtete ſinnend das ernſte „ Knabengeſicht. Ein Junge von ihm! Und ſie hatte das ſo lange bergeſſen können! Die ganze grenzenloſe Liebe, die jener Mann von ſich geſchoben, wandte ſich heiß und inpulſtv dem ſchlafenden Buben zu. Es war eine Einſamkeit in ihr und eine Sehnſucht— ſie umſchlang 0 und bedeckte ſein Geſicht mit glühenden „Kathrine!“ Mit lautem Aufſchrei war Heinz aus dem Schlaf aüfgeſchreckt und ſtarrte die Mutter ſchlaftrunken an. 5„Ich bin es ja, Heinz!“ murmelte ſie und preßte ihn feſt in die Arme. Er machte ſich unwirſch los. 5„Wie du mich erſchreckt haſt, Mutter! Was willſt du denn hier?“ Die Frage ſchnitt Frau Lili in die Seele. Aber 1 ja recht, der Bub! Was wollte ſie denn 1 ohne ſich um die Kinder zu kümmern. Was alle ſie denn nun? In ſinnloſem Schrecken em⸗ land ſie, wie fremd ſie ihren Kindern gegenüber⸗ „Heinz!“ ſagte ſie mit rauher, erregter Stimme, hast du mich liebe“ Das Kind ſah ſie verwundert an und ſchüttelte den Kopf. Frau Lili grub die Zähne tief in die Unterlippe. Sie war doch Monate lang ihre Wege gegan⸗ a eine Mitteilung des Vermißten eingetroffen iſt. Der Polizeibildfunk ſpielt bei der Vermißten⸗ nachforſchung eine weſentliche Rolle. Wird jemand von der Polizei„aufgegriffen“, der keinen genügenden Aufſchluß über ſeine Perſon zu geben vermag, ſo wird ſelbſtredend mit Hilfe der Fahndungsblätter nachgeforſcht, ob es ſich nicht um einen vermißt Gemeldeten handelt. Jugendliche werden in ſolchen Fällen ihren Angehörigen zuge⸗ führt. Bei Verſtockten, die abſichtlich jede Auskunft verweigern, wird neben der Photographie auch das Fingerabdruckverfahren angewandt. Die Vermißten⸗ nachforſchung erſtreckt ſich ſogar bis in die Freom⸗ denlegion. Die diesbezügliche Auskunftsſtelle befindet ſich in Paris. Hat der Legionär ſeinen rich⸗ tigen Namen angegeben, ſo können die Angehörigen durch Vermittlung der Poltzei Aufſchluß erhalten. Es gehört jedoch nicht zu den Seltenheiten, daß der Europamüde einen falſchen Namen angibt, was die franzöſiſchen Behörden abſolut nicht ſtört; bei Min⸗ derjährigen wird allerdings ein ſtrengerer Maßſtab angelegt. Schwieriger iſt der Fall, wenn es ſich um auf⸗ gefundene unbekannte Tote handelt. Es gibt Verbrechen und Unfälle, deren Opfer nicht ohne weiteres feſtzuſtellen find, weil der Verbrecher die Ausweispapiere an ſich genommen oder der Verun⸗ glückte bei einem Spaziergang, etwa auf dem Wege zum Bade, nichts mitgenommen hat, was ſeine Per⸗ ſon erkennen läßt. Die Mehrzahl hat den Tod ſelbſt geſucht und aus irgendwelchen Gründen alle Möglichkeiten zur Identifizierung vernichtet. Das geht oft ſo weit, daß nicht nur die Papiere fehlen oder ver⸗ nichtet wurden, damit kein Name mehr feſtzuſtellen iſt, ſondern daß auch Wäſche⸗Monogramme, ja ſelbſt die Firmennamen in der Kleidung zerſtört ſind. Wird irgendwo eine Leiche gefunden, ſo iſt es am beſten, die Polizei an den Fundort zu führen. Dort wird alsdann von Spezialiſten verſucht, die Perſön⸗ lichkeit feſtzuſtellen und die vermutliche Urſache des Todes ausfindig zu machen. Wenn es ſich um ein tatſächliches Verbrechen handelt, kann der Laie in⸗ folge Ungeſchicklichkeit wichtige Fahndungs⸗Möglich⸗ keiten verderben. Hierbei iſt es die Aufgabe für den Beamten, auf das Geringfügigſte zu achten, was Wer iſt der Vermißte- der unbekannte Tote? für die Erkennung des Toten wichtig ſein könnte. Eine weſentliche Rolle ſpielen dabei Kleidung oder vorgefundene Utenſilien, wie Ehering, Schlüſſel, Uhr, Ringe, Brieftaſche, Firmennamen an den Kleidungs⸗ ſtücken. An einer weiblichen Leiche, die unterhalb Koblenz gefunden wurde, waren alle Anhaltspunkte entfernt worden. Nur an einem Wäſcheſtück war der Namen eines Mannheimer Geſchäftes ver⸗ blieben. Koblenz beſchrieb in den Fahndungsblät⸗ tern die Tote, die daraufhin als aus Mannheim ſtammend ermittelt wurde. Frauen ſind wegen der Verſchiedenartigkeit der Kleidung leichter zu erkennen als Männer. Aber auch bei Männern hilft oft die Kleider⸗ karte bei der Aufklärung mit. Dieſe Kleiderkarte iſt ein Bogen, auf dem kleine Stückchen von Rock, Hoſe, Wäſche, Krawatte, Hut' oder dergleichen auf⸗ geklebt werden. Außer der Kleidung dienen zur Identifizierung Narben, Tätowierungen, Zahnarbei⸗ ten, die nicht ſelten von Zahnärzten erkannt werden. Wenn die Photographie verſagt, ſo ſind die Kleider⸗ proben und die Fingerabdrücke die einzige Hoffnung bei der Agnoſtifizierung. Wird eine Waſſerleiche gefunden, ſo tut man am beſten, ſie bis zum Ein⸗ treffen des Erkennungsdienſtes im Waſſer liegen zu laſſen. Sobald ſie nämlich, insbeſondere im Sommer, von der Luft berührt wird, weiſt das Geſicht nach Verlauf von ungefähr 20 Minuten eine ſchwarze Färbung auf, wodurch das Photographieren vereitelt wird. Die beſte Gewähr für die Anerkennung eines unbekannten Toten bietet die Beſichtigung durch ſeine Angehörigen oder Bekannten. Aber auch hier⸗ bei kommt es nicht ſelten vor, daß in begrefiflicher Erregung eine eindeutige Auskunft nicht zu erlangen iſt. Daß ſogar abſichtlich der Wahrheit zuwider eine Anerkennung erfolgen kann, beweiſt ein in Mann⸗ heim vor Jahren vorgekommener Fall, bei dem eine Erbſchaftsangelegenheit das Leitmotiv bildete. Wie wir ſehen, iſt durch die geſchilderte Organi⸗ ſation ein feines Inſtrument zur Ermittlung der Vermißten und unbekannten Toten geſchaffen. Die der Polizei bei der Vermißtenforſchung zufallenden Aufgaben werden weſentlich erleichtert, wenn das Publikum den Beamten, insbeſondere den Fahn⸗ dungsbeamten, durch richtige Auskünfte und Hin⸗ weiſe bereitwillig an die Hand geht. J. Kalisch. Räuberiſcher Aeberfall Geſtern vormittag gegen 11 Uhr hat ſich ein 19 Jahre alter Schreiner aus Rheinau, der erſt am Tage vorher aus dem Gefängnis entlaſſen wurde, in der Schwetzingerſtraße in einen Uhren⸗ und Gold⸗ warenladen begeben, um den Kauf einer Armband⸗ uhr vorzutäuſchen. Als er ſich eine Uhr und zwei Armbänder ausgeſucht hatte, verſetzte er plötzlich dem Geſchäftsinhaber einen kräftigen Stoß in die Magengegend und ging mit ſeiner Beute auf ſeinem vor dem Hauſe aufgeſtellten Fahr⸗ rad flüchtig. Der Dieb wurde verfolgt und ſchließlich in der Friedrichsfelderſtraße angehalten und feſtgenommen, nachdem er von dem Füh⸗ rer eines Kraftwagens, der die Verfolgung beobach⸗ tete, durch leichtes Anfahren zu Fall gebracht war. * * Im Badezimmer tot aufgefunden. Geſtern früh wurde die 21 Jahre alte Tochter einer Familie in der Oberſtadt im Badezimmer tot aufgefun⸗ den. Es liegt Gas vergiftung vor, die offen⸗ bar auf einen Unfall zurückzuführen iſt. * Achtet auf die Fahrräder! Geſtohlen wurde heute morgen im Hofe eines Geſchäftshauſes der Unterſtadt ein Herrenfahrrad. Als man der Polizei den Diebſtahl telephoniſch mitgeteilt hatte, mußte man die Feſtſtellung machen, daß in der Zwi⸗ ſchenzeit ein weiteres Geſchäftsrad ent⸗ wendet worden war. Wir hörten Mannheimer Sendungen Zum erſten Male ſtellte ſich im Rundfunk das Man n⸗ hekmer K ammermuſik⸗Bläſerquintett, be⸗ ſtehend aus den Herren Arno Fiſcher(Flöte), Oskar Landeck (Oboe), Adolf Krauſe(Klarinette), Alfred Gütter(Fagott) und Julius Frank(Horn) vor. Man muß ſchon ſagen, daß ſich dieſe Künſtler, zu denen ſich noch als Begleiter am Flügel Kapellmeiſter Rudolf Borupka geſellte, mit ihrer „Luſtigen Bläſermuſik“ recht vorteilhaft einführten. Es war ein wirklich luſtiges Muſizieren, dem man gerne noch länger gelauſcht hätte. Beſonders gut gefielen die beiden Werke von J. Val. Hamm, das Duett für Oboe und Kla⸗ rinette mit Klavierbegleitung und das Viergeſpräch zwi⸗ ſchen Flöte, Oboe, Klarinette und Horn mit Klavier⸗ begleitung. Sehr nett fügte ſich dazwiſchen der muſikaliſche Scherz,„ein Eheſtandsgeplauder“ zwiſchen Oboe und Fagott mit Klavierbegleitung von Friedemann ein. * Selma Lagerlöf „Die Dichterin Selma Lagerlöf iſt auch den Rundfunk⸗ hörern keine Unbekannte mehr, denn ſie ſprach vor mehr als Jahresfriſt ſchon einmal im deutſchen Rundfunk. Die Fortſchritte der Technik haben es ermöglicht, daß die Dichterin aus ihrem Hauſe in Wärmland über hunderte von Kilometern hinweg ihren Freunden aus ihren Jugend⸗ erinnerungen die Geſchichte„Das Gelübde“ zur Vorleſung bringen konnte. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließen die edelklingenden Worte Selma Lagerlöfs, die ein gut verſtändliches Deutſch mit ſremdländiſchen Akzent ſprach. Kurze einführende Worte ſchickte Dr. Paul Graßmann der Sendung voraus, der dann auch zum Schluß den Wunſch der Dichterin übermittelte, Deutſchlands Sorgen und Nöte möchten bald überwunden ſein. Für Die Eintragung hat begonnen! im Laufe des heutigen Vormittags haben sich bereits zahlreiche Wahlberechtigte in die in unserer Geschäfts- stelle R 1. 46 aufliegenden Listen eingetragen. Wie bereits mitgeteilt, bleiben die Listen bis Samstag, 6. Februar, abends 6 Uhr offen. Auf Wunsch geben wir auch Listen zum Umlauf in Büros oder Betrieben ab. Die Listen müssen jedoch stets wieder an uns zurückgereicht werden. Eintragungsberechtigt ist jeder, der auch zum Reichstag wahlberechtigt ist, also jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau, die das 20. Lebensjahr vollendet haben und im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Da die zuständige Gemeindebehörde die Wahlberechtigung der Eintragenden prüfen muß, empfiehlt es sich, um Zeitverluste zu vermeiden, daß sich in unsere Liste nur Wahlberechtigte einzeichnen, die in Mannheim ihren Wohn- sitz haben. Außerhalb Mannheims Wohnende wollen also die Einzeichnnng an hrem Wohnorte vornehmen. Jede Stimmefür Hindenburg! Veranſtaltungen Faſchingskaffeeſtunde der„Badiſchen Hausfrau“ der„Badiſchen ein Weilchen Eine heitere Faſchings⸗Kaffeeſtunde Hausfrau“ wird unſere Hausfrauen für Sorgen und Laſten der Zeit vergeſſen laſſen. Die famoſe Anni Hannewald wird als Confsrencière auftreten. Flora Weil wird mit Grotesk⸗Tänzen erfreuen, und die ausgezeichnete pfälziſche Vortragskünſtlerin Elſe Zettley mit echt pfälziſchen humorvollen Gaben aufwarten. Ueber⸗ raſchen wird Karl Karburg durch ſeine ungeheure Wandlungsfähigkeit. Ferner ſind verpflichtet der Humoriſt Max Werner⸗Wyllkoff, Reno und Rena, Rolf Pomaroli und Tanzmeiſter Karl Koch mit Partnerin. Die künſtleriſche Leitung liegt nach wie vor in den be⸗ währten Händen von Herrn Walter Friedmann. Film⸗Rundſchau Kulturfilme für die reifere Jugend In den nächſten Wochen ſollen an Sonntag⸗Vormit⸗ tagen im Gloria⸗Palaſt den Schülern der Han⸗ delsſchulen, Gewerbeſchulen uſw. einige Kulturfilme vor⸗ geführt werden, die als Lehrfilme beſonders an⸗ erkannt wurden. Dieſer Gedanke iſt außerordentlich zu be⸗ grüßen, zumal die Eintrittspreiſe ſo nieder gehalten ſind, daß ſelbſt unbemittelte Schüler nicht auf dieſes Bildungs⸗ mittel zu verzichten brauchen. Am Sonntag⸗Vormittag lief nun vor der erſten Gruppe der von der Hapag her⸗ geſtellte Film„Amerika, das Land der un⸗ begrenzten Möglichkeiten“. Nach einer Sesreiſe mit dem Hapag⸗Dampfer„Deutſchland“ wurde eine Rundfahrt durch Amerika unternommen, die von Newyork an die Küſte des Stillen Ozeans und wieder zurück führte. Die Wirtſchaft und kulturelle Eigenarten finden eine ſo eingehende Berückſichtigung in dieſem Bildſtreifen, öͤaß man ihn wirklich als einen QOuerſchutttfilm bezeichnen kann. In wirkſamer Gegenüberſtellung ſieht man das ſchaffende und das reiche Amerika ſowie viele andere Dinge, die geeignet ſind, bei uns Europäern die Kenntniſſe von dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten zu er⸗ weitern. „Aber den Vater haſt du doch ſehr lieb gehabt, Heinz?“ „Den Vater?“ Ueber die jungen Züge ging ein Aufleuchten.„Ja!“ ſagte er auſſeufzend.„Den hab ich ſehr, ſehr lieb gehabt!“ Jetzt hätte ſie gehen müſſen, die Unterhaltung ward zuviel für ihre Faſſung. Aber in ſelbſtquäle⸗ riſcher Abſicht forſchte ſie weiter. „Kannſt du dich noch auf die liebe Tante ent⸗ ſinnen, von der du mir einmal erzählt haſt?“ „Nein Mutter!“ „Im Park habt ihr ſie getroffen, als ihr mit Vater ſpazierengingt. Sie hat dir einen Kuß ge⸗ geben..“ 5 „Ach ja!“ unterbrach ſie der Junge freudig. „Könnteſt du die lieb haben?“ „So lieb wie den Vater, Mutter!“ Es war einen Augenblick ſtill. Frau Lili wand ſich vor Qual. Dann warf ſie ſich auf den nächſten Stuhl und fiel in einen Weinkrampf. Klein Ediht ſchreckte aus dem Schlaf auf und weinte. Heinz ſtürzte mit bloßen Füßen nach der Türe und rief nach Kathrine. Als ſie dann nach einer kleinen Weile unter der Türe erſchien, hatte ſich Frau Lili wieder gefaßt und ſtand kalt und herriſch in der Mitte des Zimmers. „Gnädige Frau!“ ſtammelte die Ueberraſchte: „Sie ſind im Kinderzimmer?“ „Die Mutter läßt uns nicht ſchlafen!“ ſagte Heinz und ſah feindlich zu der Schweigſamen hinüber. Kathrine wandte ſich zu der weinenden Edith. „Aber Kindchen! Wer wird denn gleich ſo er⸗ ſchrecken! Es iſt doch die Mutter!“ Dabei ſchüttelte ſie die Kiſſen auf, legte das Mädchen ſorgſam hinein und deckte es zu.„So, nun ſchlaf weiter, mein Liebling!“ Beruhigt wandte ſich das Kind zur Seite. Heinz hatte ſich auf ſein Bett geſetzt und ſah her⸗ ausfordernd zu der Mutter hinüber. „Was willſt du denn noch?“ ſchien er fragen zu wollen. Da ging Fran Lili ſtill hinaus. Sie ſchritt über den Korridor und lachte weh und leiſe in ſich hinein: „Närrin! Als ob du ein Anrecht hätteſt auf die Liebe der Kinder!“ Und wieder nahm ſie die Wanderung durch ihre Zimmer auf. Sie dachte an jene ſtolze, ſchöne Frau. Die alſo würde Heinz ſo lieb haben wie den Vater! Wenn die ins Schlafzimmer träte, würde Klein Edith nicht erſchrecken——— Wenn Lili Wagner jemals geſündigt durch ihren oberflächlichen Leichtſinn— in dieſer Stunde büßte ſie es tauſendfach. Ihr war, als öffne ſich ein Ab⸗ grund vor ihr. Und jenſeits desſelben ſtand ihr Mann mit glücklichem Geſicht in der Sonne, die jene Frau ausſtrahlte, die Frau mit dem roſigen Kindchen an der Bruſt. Und ſie— Lili Wagner ſtand im Schatten mit ihren Kindern. Die ſahen vorwurfsvoll zu ihr auf:„Wir frieren bei dir! Wir wollen auch in die Sonne! uns?“ „Ich halte euch nicht! Ihr ſollt in die Sonne!“ ſagte Frau Lili aus ihrem Grübeln heraus. Sie nahm mit raſchem Griff den Revolver vom Schreib⸗ tiſch, ſetzte ihn auf die Bruſt und drückte ab. „Ihr ſollt in die Sonne!“ Da ward es dunkel 9 ſtill um ſie. Warum hältſt du Baumeiſter Wagner fuhr auf einige Tage nach Leipzig. Liſelotte blieb nun gern in dem einſamen Haus zurück, das ſeit jenem großen Frühlingstag längſt nicht mehr einſam war. Welch eine Bedeutung hat doch ſolch winzig kleines Weſen im Leben zweier Menſchen, die ſich lieben! „Ich glaube, ich bin eiferſüchtig!“ Wagner eines Tages. Es war nach dem Mittag⸗ brot. Liſelotte pflegte dieſe Stunde ſonſt ſtets mit ihm zu verbringen. Er las dann die Zeitung und rauchte, und ſie ſaß mit irgend einer Handarbeit da⸗ bei. Wenn ſie auch wenig plauderten, er konnte ihre Anweſenheit nicht entbehren. Ihre Nähe machte ihm das Wohnzimmer doppelt hell und traulich. Dieſes Mal blieb der Platz an ihrem kleinen Nähtiſch leer. Er verſuchte, ſich in ſeine Zeitung zu vertiefen— es gitig nicht. Er ſtand auf und ging, ſie zu ſuchen. Da fand er ſie an der Wiege ihres Kindes. Sie hatte die gefalteten Hände auf das Kiſſen gelegt und betrachtete ſinnend das ſchlafende Kindchen mit dem ſchwarzen, krauſen Haar und dem zarten, roſigen Geſichtchen. So verſunken war ſie, daß ſie bei ſeinem Eintritt nicht einmal den Kopf wandte. Er trat leiſe näher und betrachtete die kleine Gruppe und ſagte dann langſam, beinahe traurig: „Ich glaube, ich bin eiferſüchtig!“ ſagte Heinz Sie hob das Geſicht zu ihm auf, die Züge ver⸗ klärt vom Widerſchein ihres Glückes. „Heinz!“ ſagte ſie mit leiſem Vorwurf. Er ſchloß die Augen. Es war ihm, als ſtriche ihm ihre weiche Hand koſend über die Wange, ſo viel leben⸗ dige Innigkeit lag in ihrer Stimme. Sie ſtand auf und legte die Arme um ſeinen Nacken, „Iſt's möglich, daß ſich meine Liebe vervielfältigt, von Tag zu Tag?“ fuhr ſie fort.„So oft ich unſern Buben betrachte, iſt mir's, als müſſe die Liebe zu ihm die Bruſt ſprengen, und zugleich packt mich die Sehnſucht, zu dir zu kommen und dir zu geſtehen, wie wahnſinnig ich den Vater meines Kindes liebe. Kannſt du das verſtehen?“ Ein warmer Strom ging ihm durch alle Glieder. „Du!“ ſagte er.„Du——1“ *. Und nun war er mit dem Frühzug gefahren. Liſelotte hatte ihm bis zur Gartenpforte das Geleit gegeben. „In drei Tagen bin ich wieder da, Liebſte!“ Er küßte ſie und ging. Liſelotte ſah ihm nach, ihren zappelnden Buben im Arm, bis ſie ihn aus den Augen verlor. Dann ging ſie ins Haus zurück, ein leiſes Lied auf den Lippen. Am Nachmittag ſaß ſie mit einer Handarbeit auf dem Raſenplatz vor dem Haus, unter dem dichten, ſchattenſpendenden Geäſt eines alten Birnbaumes, und neben ſich auf einem Kiſſen ihr Kind, das mit ſeinen Fingerchen ſpielte und krähte vor Vergnügen. Sonnenſtäubchen ſtrichen koſend über ihre ſchweren Flechten, über die Arbeit in ihren Händen, über das Geſicht des Bübchens, ſo daß dieſes blinzelnd die Augen ſchloß. Plötzlich ſah Liſelotte auf. Sie hatte die Gartentüre knarren hören. Ein kleiner, unter⸗ ſetzter Herr mit goldumrandeter Brille kam auf ſie zu und Lküftete den Hut. „Habe ich die Ehre, Wolter?“ Eine helle Röte ſchoß ihr ins Geſicht, Sie hätte den nichtachtenden Blick aufgefangen, mit dem er ſie und das Kind ſtreifte. Sie neigte leiſe den Kopf und ſah ihn dann wartend an. Er verſtand ihr Schweigen und reichte ihr ſeine Karte. 5 „Sanitätsrat Kroll!“ las ſie mit leiſer Befrem⸗ dung. Fortſetzung folgt.) mit Fräulein Liſelotte 4. Seite Nummer 56 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Der neue Dolly Haas-Film in der„Alhambra“ „Liebeskommando“ Wer ſich noch des erſten Großfilms erinnert, der die Entdeckung der Dolly Haas brachte mit dem be⸗ ziehungsreichen und verſprechenden Titel„Dol ly m a chi Karriere“, wird bisher auf die Fortſetzung dieſer Karriere gewartet haben. Die Verſprechungen ſind in Er⸗ füllung gegangen. Dolly hat ſich entwickelt und die Erwar⸗ tungen, die man in ihre künſtleriſche Darſtellungskraft ſetzte, nicht enttäuſcht. Der neue Film„Liebeskommando“, deſſen Handlung, wie wir ſchon berichten konnten, eine wahre Begebenheit der Militär⸗Akademie Wiener ⸗Neuſtadt zugrunde liegt, bietet genügend Stoff, um eine Rolle ganz um die lausbubenhafte Friſche der Dolly Haas zu ſchreiben. Fritz Grünbaum unter Aſſiſtenz der für die k. und k. Militärverhältniſſe zuſtändigen Autorität Roda Roba hat aus der ſchon beinahe als Legende anmutenden Affäre der Neuſtädter Kabettenſchule eine ſehr unterhalt⸗ me Spielhandlung gemacht, die Dolly Haas alle Möglich⸗ en zur Entfaltung ihres Könnens gewährt. In einem zenten und geſchmackvollen Rahmen rollt das köſtliche skenſpiel der militärbegeiſterter Komteſſe, dte ſtatt des Bruders die Militär⸗Akademie abſol⸗ M muſtkverbundenen viert, ab und gibt dabei einen recht guten Einblick in den Unterſchied zwiſchen deutſchen und öſterreichiſchen Militär⸗ betrieb. Wenn die Verfaſſer den Lockungen nach einer operettenhaften Geſtaltung des Stoffes nicht widerſtehen konnten und die Zeit der Handlung ins Abſtrakte der Ge⸗ genwart verlegten, ſo iſt das aus dem Milien Wiens zum einen und dem Wunſche des Publikums zum anderen zu verſtehen. Ungeachtet der in künſtleriſcher Beziehung ſchlechtweg vollkommenen Arbeit des Regiſſeurs G ez a v. Bol vary wird es dem Film keinen Abbruch tun, wenn wir der Meinung Ausdruck verleihen, daß es gewiß noch reizvoller geweſen wäre, wenn man das Koſtſtm jener Zeit beibehal⸗ ten hätte, in der ſich dieſe abenteuerliche Geſchichte von einem kriegeriſchen Mübchen zutrug. Aber dann hätte viel⸗ leicht Dolly Haas auf einige Tanz⸗ und Geſangseinlagen, aber der Zuſchauer nicht auf eine Moderniſierung des Bildes der nicht mehr vorhandenen k. u. k. Armee verzich⸗ ten müſſen. Eine ausgezeichnete Beſetzung der Haupt⸗ und Neben⸗ rollen bedingen nicht zuletzt den Erfolg des Geſamtwerks, da ſich als Partner der Dolly Gu ſt a v Fröhlich als Oberleutnant v. Lorenz wieder von natürl genheit und doch guter Charakteriſierungskunſt zeigt. Tibor v. Halmay als Oberleutnant Schreck von Schreckenſtein karikiert diskret den k. u. k. Ton und offen⸗ bart ſich als ein fabelhafter Tenor⸗Buffo. Zu erwähnen icher Ungezwun⸗ Szene aus dem Film: Antonia(Dolly Haas) und Oberleutnant von Lorenz(Guſtav Fröhlich) die Schlußparade ab. nehmen ſind noch Livio Pavanelli als Graf Scanagatti— in Spiel und Maske ausgezeichnet—, Anton Pointner, der weiche Kommandant der Militär⸗Akademie, ſowie als weiblicher Partner der Dolly bzw. der männlichen Haupt⸗ darſteller Jvette Rodin und Mar) Loſſeff. Auch Paul Morgan iſt in einer kurzen aber ſcharf gefaßten Charge zu ſehen. Der Film bietet an Abwechſlung und Unterhaltſamkeit genug, um zwei vergnügte Stunden ba⸗ vor zu verbringen. ..— Kleine Nachrichten Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Landgerichtsdirektor Dr. Adolf Homburger in Konſtanz zum Landgerichtspräſi⸗ denten daſelbſt, Gerichtsaſſeſſor Dr. Friedrich Karl Simon aus Stettin zum Staatsanwalt in Freiburg. Zugelaſſen als Rechtsanwälte wurden die Gerichtsaſſeſſoren Dr. Georg Pfreundſchuh beim Landgericht Heidelberg und Alfred Grom⸗ bacher beim Landgericht Karlsruhe. Ueberfall auf einen Poſtagenten * Vom Bodenſee, 3. Febr. Poſtagent Haller in Wittenhofen bei Salem iſt in der Nacht auf Sonntag einem auf ihn verübten Revolve ranſchlag knapp entronnen. Kurz nach Mitternacht war er mit dem Sohn Karl des Schreinermeiſters Maier aus Wittenhofen von Oberſiggingen nach Hauſe zurück⸗ gekehrt. Er wollte die hintere Eingangstüre auf⸗ ſchließen, als ſie einen hochgewachſenen Menſchen in ihrer Nähe bemerkten. Auf den Anruf Hallers ant⸗ wortete der Unbekannte mit einem Revolver⸗ ſchuß, der aber ſein Ziel verfehlte. Bei näherem Zuſehen entdeckte man vor dem Fenſter des Poſtbüros eine zweite Perſon. Als Haller aus dem Haus⸗ innern mit einem Revolver ſich mit Maier auf die Suche nach den nächtlichen Wegelagerern begeben wollte, waren dieſe bereits verſchwunden. Offenbar iſt durch die Rückkehr Hallers ein geplanter Ein⸗ bruch in die Poſtagentur vereitelt worden. N * Altleiningen, 2. Febr. Die Gendarmerie ver⸗ haftete den ledigen 22jährigen arbeitsloſen Maurer Jakob Schuck. Dieſer hatte ſich im September v. Is. an einem 13jährigen Mädchen aus Obrigheim vergangen. Die Sache wurde ietzt erſt geklärt. Maximiliansau(Amt Germersheim), 2. Febr. Das Zjährige Söhnchen des Gaſtwirtes Heinrich Völker wurde beim Spielen auf der Straße von einem Karlsruher Leichenauto mit dem Kotflügel er⸗ faßt und zur Seite geſchleudert. Im Karlsruher Städtiſchen Krankenhaus iſt das Kind geſtorben, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. * Kaiſerslautern, 2. Febr. Hier hat ſich ein auf Wanderſchaft befindlicher 24 Jahre alter Bäcker⸗ geſelle in einem bekannten Gaſthauſe in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht die Pulsader der linken Hand mit einer Raſierklinge geöffnet. Er wurde mit einem Sanitätsauto in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus gebracht. 2: Worms, 2. Febr. Die Leiche der ſeit dem 26. Ja⸗ uuar vermißten Wilhelmine Böhner wurde am Sonntag im Altrhein, Gemarkung Hofheim, gelän⸗ det, nachdem man am Tage zuvor den Mantel der Vermißten in unmittelbarer Nähe gefunden hatte. Eine ſtrafbare Handlung liegt nicht vor. * Bad Wimpfen, 2. Febr. Seit 33. Januar wird dex Salinenarbeiter Höllwarth von hier ver mißt. H. war mit dem Rade fortgefahren, um ſeine Mutter in Gerdelsbach zu beſuchen. Er iſt dort wicht angekommen, aber auch bis heute noch nicht zurück⸗ gekehrt. Es wird vermutet, daß ihm etwas zuge⸗ ſtoßen iſt. Zu der Mordſache Kreutzer * Offenbach, 3. Febr. Beim Nachlaß der ermor⸗ deten penſionierten Poſtaſſiſtentin Anna K reutzer wurde feſtgeſtellt, daß eine Damenhandtaſche aus ſchwarzem Lackleder fehlt. Die Taſche war noch gut erhalten und wurde von der Anna Kreutzer faſt ſtändig getragen. In der Taſche befanden ſich zwei halbmondförmige ſchwarze Geldbörſen, in denen ſich meiſt Hartgeld befand. Ferner wird noch eine braune Brieftaſche vermißt, die Papiergeld enthielt. Außerdem befanden ſich noch zwei Vergrößerungs⸗ gläſer in der Taſche. Anna Kreutzer ſoll die Gläſer bei ſich in der Taſche getragen haben. Man nimmt an, daß der Täter die Taſche mit Geld und ſonſti⸗ gem Inhalt mitgenommen hat. Es iſt von größter Wichtigkeit, zu erfahren, wo dieſe Gegenſtände hin⸗ gekommen ſind, um dadurch auf die Spur des Tä⸗ ters zu kommen. Mitteilungen ſind an die Krimi⸗ nalpoltzei in Offenbach a. M. zu richten. —— * Meckenheim, 2. Febr. Am Freitag abend ſtie⸗ ßen zwiſchen Mußbach und hier im Nebel 3 we i Lieferwagen zuſammen, wobei ſich ein Wagen aus Roſchbach überſchlug und 1300 Liter St. Martiner in den Straßengraben liefen. Borausſage für Donnerstag, 4. Februar: Meiſt bewölkt, aber noch keine nennenswerte Nie⸗ derſchläge. Temperaturen wenig verändert. Leichte weſtliche Winde. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.96 Uhr vormittags Luft⸗ 7 93 7 u. Wind bb. i f 35.—. Wetter am 8 8 Nicht. Stürke Wertheim 151— 46 3 0 leicht Regen Königsſtuhl 5537741 0 1 1 leicht bedeckt Karlsruhe 120774, 8 5 0 S] leicht bebeckt Bad. ⸗Bad 218 774 2 4 2 80 leicht Nebel Villingen 7127763—2 5 38[N leicht bedeckt Bad Dürrh. 701— 4 3—5 ſtill— bedeckt St. Blaſien 780— 8 4 3 ſtill— bedeckt Badenwell. 422 775,5—1 32 80(keicht bedeckt Feldbg. Hof 1275641. 5 2 do ſchwach bedeckt Eine geſtern über Finnland angelangte Zyklone iſt mit ſüdlichem Kurs nach Polen weitergezogen. Ihr folgt über Nordſkandinavien bereits eine neue Störung, ſo daß die meiſt trübe Witterung bei uns anhalten wird. Vorerſt find jedoch wegen des im allgemeinen noch relativ hohen Luft⸗ drucks in Süddeutſchland noch keine bedeutenderen Niederſchläge zu erwarten. Mittwoch, 3. Februar 1932 — Das Reitturnier des Reichsverbandes in Berlin Bei dieſer Veranſtaltung ſcheint es keinen ſogenannten toten Punkt zu geben. Die Schaunummern locken das Publikum zu ſehr, ſtets iſt die Halle gefüllt. Im weiteren Verlauf des Programms gab es zunächſt ein leichtes Springen(mit Ausſchluß von Berufsreitern ſowte Angehörigen der Truppe und Polizei), das zu einer Viel⸗ ſeitigkeitsprüfung, alſo mit einer leichten Dreſſurprüfung zuſammengehört, die Entſcheidung fällt ſomit ſpäter. Fürs erſte gingen 10 Pferde fehlerlos, obgleich es ſich nicht um routinierte Reiter handelte, auch gab keiner ein ſchlechtes Bild ab. Dann wurden die Hinderniſſe umgebaut galt es doch eine begehrte Trophäe, Peitſche, einen traditionellen Preis das Ama⸗ zonenſpringen, zu gewinnen. Dreiundzwanzigmal ſenkte ſich die Startflagge(mehr als drei Pferde durfte der und erhöht, die für 3 Der Silberpokal für den Sieger im Preis der Republik, geſtiftet vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft. Einzelne nicht reiten). Der in das Rheinland verkaufte Schimmel Meerkönig, mit dem Herr Holſt im vergangenen Jahre ſoviel Erfolge hatte, trug ſeine bisherige Beſitzerin Frau Glahn nochmals zum Siege; es war der einzige fehlerloſe Ritt. Frl. Jänichen, die mit zu den heſten Reiterinnen gehört, warf mit Eichenkranz einmal ab, ebenſo Frau Franke mit Hartherz; ſie wurden damit die Nächſten. Prinzeſſin Sigismund kam mit zwet Pfer⸗ den in die Placierung; bei dieſer Reiterin fällt ſtets das weiche Mitgehen im Sprung auf, im Damenſattel, der für dieſes Springen vorgeſchrieben war, eine ſchwierige Sache. Als nächſte Nummer folgte dann eine Eignungs⸗ prüfung für ſchwere Reitpferde. Dieſe 32 Prüflinge aus verſchiedenen Zuchtgebieten boten ein präch⸗ tiges Bild. Frau v. Becker mit ihrem Trakehner Parſe bekam die goldene Schleife. Einfach war dagegen die Entſcheidung in zwei Materkal⸗ prüfungen. Graf Trautwetter, bekannt als Reiter von Mitternachtsſonne, züchtete von dem Vollblüter de Weet, von dem manch gutes Turnierpferd abſtammt, einen ausgezeichneten Wallach, genannt Wettergott; das Pferd wird vielleicht eine zweite Frokeſe, guter Hals, Widderiſt, Kruppe, Schulter, kurz das edle Reitpferdmodell; dieſer Braune mußte gewinnen, ebenſo wie bei der andern Prü⸗ fung Arnim und blauer Vogel. Dann kam das Reſultat eifriger und ſchwieriger Richter⸗ arbeit in die Bahn und zwar 40 Pferde, die für eine leichte Dreſſur k vorgeprüft waren. Sagen wir ruhig, bei der Beſtimmung der Reihenfolge muß auch etwas Glück dabei ſein. Der Rappe Mona Liſa(Staeck) und Ignatz Linneweber) bekamen beide die goldene Schleife; im ganzen wurden 18 Schleifen verteilt, darunter an zwet wunderſchöne Bremer Pferde von Herrn Richard Mü l⸗ ler, Dämmerſtunde und Fledermaus. Erwähnung ver⸗ dient auch Major a. D. von Jobſt⸗ Mannheim; allen Reſpekt vor dieſem älteren Herrn auf Helleſpont. Für ein ſchweres Springen waren wieder ſoviel Mel⸗ dungen eingegangen, daß zwei Abtetlungen gemacht wer⸗ den mußten; die erſte brauchte zwei Stunden, die zweite, und damit die Entſcheidung durch Stechen kommt ſpäter. Nur vier Pferde gingen fehlerlos, dabei war keiner der Ausländer. Die Spannung war wieder ſehr groß, gute Ritte fanden ſtarken Beifall. Max Aldenhoven. Jußball im Kreis Süsheſſen Die Ueberraſchung vom Sonntag war die:3⸗Nieberlage von Lampertheim. Die Elf mußte bei dem Neuling Hofheim antreten. Auch der Tabellenführer Bürſtadt hatte es nicht leicht. Der kleine Platz von Hochheim hat eine Tücken und ſchon mancher Verein mußte dort die Punbte entſchwinden ſehen. Die Bürſtadter Mannſchaft hat es aber dank ihres glänzenden Sturmes zu einem:1 Sieg gebracht. Olympia Worms konnte ſeinen Ta⸗ bellenplatz verbeſſern. Die Elf empfing den FV Biblis und gewann gegen dieſen mit:0. Der an gweitletzter Stelle ſtehende Sp Abenherm mußte in Gernsheim antreten. In Gernsheim iſt ſehr ſchwer zu gewinnen. Das mußte auch Abenheim er⸗ fahren. So ſehr ſich die Mannſchaft auch anſtrengte, blieb dennoch der Enderfolg verſagt. Die Platzherren ſiegten knapp:1. Die Mannſchaft von Heppenheim kommt dieſes goldene zu viel innerh wenn keine recht eifrig un befindet 0 lb der Mannſchaft, ſodaß es nicht wunder lge reifen. Der Gegner Pfiffligheim ſpiell gewann das Spiel:1. In Abſtiegsgefahr Viktoria Neuhauſen. Die Elf tun in Horchheim mit reichlich Erſatz an und nahm auch ſonſ das Spiel nicht ſo ernſt. a Die Niederlage traf auch prompt ein und zwar nicht ſo knapp. Neuhauſen verlor das Spiel mit 610. Für den kommenden Sonntag ſind folgenze Spiele vorgeſehen: Horchheim Bf Lampertheim, fis, ligheim— Olympia Worms, Olympia Lampertheim Neuhauſen, Hofheim— Gernsheim, Abenheim— Bllrſtghe 2 r 1 ſtabt, Heppenheim— Hochheim. 200 Jahre Preußiſche Geſtütsverwaltung Feſtakt im Preußiſchen Herrenhaus Die preußiſch agts⸗Geſtütverwaltung kann in diefen Jahre auf ihr 200jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß hatte der preußiſche Landwirtſchaftsminſſter Dr. Steiger die Vertreter der Reichs⸗ und Staatz behörden, ausländiſche Geſtütsverwaltungen, ſowie bie Führer der Pferdezucht und des Sports zu einem Feſtakt im ehemaligen Preußiſchen Herrenhaus geladen. Der Reichspräſident hatte an die Geſtütsverwoltung ein Glüc wunſch⸗Schreiben gerichtet. Oberlandſtallmeiſter Gatermann hielt eine eig. drucksvolle Rede:„Ein Appell für das Pferd an die Well. Es ſprachen weiterhin die Herren von Zitzewitz Weedern Dr. Hoeſch, E. Biſchoff und Bruno Caſſirer. Im Anſchluß wurde in der Turnierhalle am Kaiſerdamm vor geladenen Gäſten die Schaunummer der preußiſchen Geſtüts⸗Verwal⸗ tung gezeigt. 3 Briefkaſten J. Wenden Sie ſich an das Meldeamt den Frau Wilma. melſtelle der betr. Vereinigung. L. G. Wenden Sie ſich an das Mieteinigungsamt. kenkaffe aumelden. Bezahlen. Wohnungen zu zahlen. genommen werden. 5 Hierüber gibt Ihnen ſedes Inſtich für Schönheitspflege f Auskunft. Was hören wir? Donnerstag, 4. Februar Frankfurt .16: Frühkonzert.— 12.05: Aus Tonfilmen. 15.05: Mittagskonzert.— 15.30: Stunde der Jugend.— 18.0: Stunde des Buches.— 19.05: Dr. Rempre: Wirt verfaffung und Wirtſchaftslage. Italten. 19.45—28.905 Programm ſiehe Suüdfunk— 23.30: tage rennen. Jahrhunderts.— 21.10: Der verlorene Pfeil.— 20. Neuere Hausmuſik löſt man Satzungeheuer auf?— 15.40: Konzertſtunde.— 16.80: Tis-moll.— 16.55: Leſeſtunde.— 10.0. Sonate für Violine und Klayſes Füuf zeitgenöſſ. Lieder.— 17.28: Un⸗ terhaltungskonzert,— 19.35: Der Verſchwender. Zaubet⸗ märchen.— 21.25: Zilcher⸗Trio. Südfunk 10.00: Schallplattenkonzert.— 13.35: Unterhaltungs⸗ konzert.— 16.30: Berker: China— Mandſchurei Japan.— 17.05: Muſikal. Jugendſtunde.— 18.40: De H. Schick: Augen auf— Beutel zu! Kapitel ber Vorſich im Geſchäftsleben.— 19.45: Emil Heß lieſt Heinrich 9. Kleiſt.— 20.05: Aus der Feſthalle Karlsruhe, zu Gunſten der Winternothilfe. Großes Blaskonzert.— A. 80: Daß Zilchertrio ſpielt.— 22.35: Tanzmuſik. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.402 Michail Gitowky 13.30: Jugendſtunde.— 15.55: Jugendwerke berühmter Meiſter.— 17.00: Nachmittags konzert. 19.35: Volkstümt Konzert.— 20.20: Chorkonzert.— 21.38: Eine Stunde e Alfred Grünfeld.— 22.95: Tanz muſik. 5 Aus dem Ausland Beromünſter: 12.30: Konzert.— 16.00: Unterhalkungs⸗ konzert.— 20.20: Kammerkonzert. Mailand: 16.55: Buntes Konzert.— 21.00: Opern übertragung. Eee 1 0 J 1 1775 55 Straßburg: 0: Jazz⸗Muſik.— 19.30: Inſtrume konzert.— 20.65: Inſtrumenkalfonzert.—.90 Konges aus Mülhauſen. RADIO-GERRTTE modemste Ausführungen, Trennschstfe gelen tiert— Verkeuf nut erstklassiger Appetstuteg, fachmännische Aufstellung Spezlel. Abteſſung 8 7. 13 am Wessentum Chefredakteur: Kurt 81 Verantwortlich für Politit: H. A. Meißnes 1 euilleton: Dr. Skeſon Kayſer fommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelde Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil; ne Kircher Sport und Vermiſchtes: WIlly Müller„ Handelstelk! Kurt Ehmer Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämili warnen Herausgeber, Drucker und Verle er Jahr nicht ſo richtig in Schwung. Der Verein laboriert eue Mannheimer Zeitung G. m. b. annheim R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr* Wcsendung nur bei Rücker ist unser guter Vater, und Urgroßvater lle Martin Narolus Uhrmachermelsſer im 78. Lebensjahr friedlich entschlafen Familie Karolus Berchiold Geng 5 * Nach langem mit e getragenem Leiden Schwiegervater, Großvater Mannheim(Mittelstr. 36), den 3. Februar 1932 Die trauernden Hinterbliebenen: darum schne Dauerwellen Wir garantieren schrittllen jede Ausbesserung der Krause, die sich inner- halb 6 Monaten notwendig macht, wird von uns kostenlos ausgeführt. ste Bedienung. Aſtrolog. Beratung 1% Jahreshorofkop 2/ macht erf. Gra⸗ phologin. J 2. 16. prt. rechts. 24430 Zwangsversteigerung Donnerstag. 4. Febr, 1932, nachm..00 Uhr 15 Apparate Ganzer Kopf .00 inhaber dieses inserates erhält bei Bedienung Mark.00 rückvergütet! werde ich im hieſigen Pfandlokal. Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege einschließl. Waschen, Wasserwellen und Schneiden. 2 Uhr, statt Die Beisetzung findet Donnerstag, nachmittags Nur fachmännische Bedienung. Fall- Hugelcn. An MAinuten v. Paradeplatz itte achten sle genau auf E 3, 17 an den blanken öffentlich verſteigern: 3 Büfetts, 1 Klavier. nachm. 3 Uhr: 2 ar. Warenſchränke. zwei — * Drucksachen 2 leder Art lisfert billigst Druckerei Dr. Haas „Neue Mannheimer Zeitung““ G. m. b. H. Ladentheken, 1 klein. 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D.., A 2. 3, Tel, 30 787 K. B. Der Arbeitgeber muß Ihre Frau in die Kras Den geſetzlichen Teil muß Ihre Frs Gemeinde Brackwede in Weſtfalen. 2. Gemeint iſt die Sam- „A. In dieſem Fall iſt das Waſſergeld für die beiden . M. Die Verbeſſerung kann ohne Ope dation vor 0— bau Bl falen, Entwick Tenden; her ni sparung im abge beite! zu welt betriebe. Zinkk Erwart! Produkt ordentli nanziell waltung zur Ag; beſri! ſchaftlich rungsge sondere der viel verſi nahme mieus gehabt. normale 2 rungs⸗ Sitzung ſellſchaft verlauf einer D verteilt WW Die Berli dtgen unter de Rahmen herige 2 ols auc eine Er! Frankfurter Sechs, Heilsberg .30: Turuſtunde für die Hausfrau. 12.00: Blas- muſik.— 13.30: Mittagskonzert.— 13.80: Jugend stunde 16.30: Ketelberg⸗Stunde.— 20.00: Ballettmuſik des 0 Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert,— 17.00: Harfentrlo.— 19.30: Dr. Apelt: Die Lage der Textilinduſtrie im niederrheiniſchen Bezirk.— il, Tänze aus aller Welt.— 21.00: Das Konzert.— 855 24.00: Tanz muſik. München 12.35: Mittags konzert.— 14.40: Gutes Deutſch: Wie * — 1 2 2 weniger Aus icht renden? ins S auch an ſchäft neigte e schon ſe der Polt meiſt kl. gänge sogar me Vollk markt ihren Hi Schiff tane k Elektn heute ett falls in Werte briefe le Vi er: Druckerei Dr. e befeſtigt KRaeichsſch 1 1 N HANDELS- un „Det Glütz⸗ eit Welt ebert, ſchlußz 7 adepen erwal⸗ 112 e 3 rd Mittwoch, 3. Februar 1932 Stolberger Zink f Neue Verluſtſteigerung () Köln, 3. Febr(Eig. Dr.) Bei der AG. für Berg⸗ bau Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Weſt⸗ ſalen, iſt über das Geſchäftsjabr 1931 zu erfahren, daß die Entwicklung auf den Metallmärkten 1931 eine ſtetig fallende Tendenz zeigte. Die Zinkpreiſe ſanken auf einen bis⸗ her nie ge kannten Tiefſtan d. 8 Trotz ſtarker Ein⸗ ſparungsmaßnahmen war daher auch bei dieſer Geſellſchaft im abgelaufenen Jahr ein gewinnbringendes Ar⸗ beiten nicht möglich. Die Verhältniſſe zwangen zu weiteren Stillegungen, vor allem der Zuſchuß⸗ betriebe. Die zunächſt nach Gründung des internationalen Zinkkartells auf eine Geſchä Uebung gerichteten Erwartungen haben ſich nicht erfüllt. Trotz der beſchloſſenen kroduktionseinſchränkung ging die Verwertung der außer⸗ ordentlich bößen Vorräte nur langſam vor ſich Das fi⸗ nanzielle Ergebnis ſteht heute noch nicht endgültig feſt. Die Mlanzarbeiten werden erſt in einigen Wochen beendet ſein. Jedenfalls hat ſich aber ein neuer größerer Perl uſt ergeben, um den ſich der Verluſtvortrag von 1,88 Mill.“ erhöhen wird. —— der Agrippina⸗Konzern zum Geſchäftsverlauf. Ver⸗ waltungskreiſe erklären, daß die Geſchäftsergebniſſe der zur Agrippina⸗Gruppe gehörenden Geſellſchaften 1931 als befriedigend bezeichnet werden könnten. Die wirt⸗ schaftliche Depreſſion habe ſich natürlich auch im Verſiche⸗ rungsgewerbe bemerlbar gemacht und wirkte ſich insbe⸗ ſondere in der Fahrzeug⸗Verſicherung infolge der vielen Auto⸗Stillegungen aus. Die Trans port⸗ verſicherung habe im Berichtsjahr durch Wiederauf⸗ nahme guter direkter Verbindungen jedoch einen Prä⸗ Mien zugang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gehabt. Der Schadensverlauf habe ſich in allen Sparten in normalen Grenzen geholten. ( Dividendenausfall bei der Union Allg. Hagelverſiche⸗ kungs⸗Geſellſchaft, Weimar.(Eig. Dr.) In der A..⸗ Sitzung dieſer zum Alltanzkonzern gehörenden Ge⸗ ſebſchaft würde mit Rückſicht auf den ſchlechten Schadens⸗ verlauf im Jahre 1931 beſchloſſen, einer Dividende abzuſehen, nachdem i. V. verteilt wurden.. Deulſche Erde! Dividendenreduktion Die Situation bei ber Deutſchen Erdöl AG., Berlin Hat ſich, wie das B. T. erfährt, relativ befrie⸗ bägend entwickelt. Zwar leidet der Abſatz naturgemäß unter der allgemeinen Depreſſion, doch iſt keine aus dieſem Rohmen fallende Verſchlechterung eingetreten. Die bis⸗ herige Beteiligungsziffer ſowohl beim Ruhrkohlenſyndikat ls auch beim Mitteldeutſchen Braunkohlenſyndikat hat eine Erhöhung erfahren. Trotzdem aus dem in der letzten . auf über 10 Mill.„ angegebenen Bankguthaben in⸗ zwiſchen die für die Auszahlung der Dividende notwendi⸗ gen Beträge ſowie erhebliche Mittel für den Zukauf von 1 Mill. 4 Deutſche Petroleum ⸗ Aktien aus dem Beſitze der Rütgerswerke entnommen worden ſind, dürfte der Status als ſehr flüſſig bezeichnet wer⸗ den können. Die Abſchlußarbeiten der Geſellſchaft befinden ſich nuch in einem Stadium, das keine präziſe Vorausſage eſtattet. Immerhin beſteht auf Grund der bisherigen Ar⸗ belten auch in dieſem Jahre Ausſicht auf die Aus ſchüt⸗ tungeſner Dividende. Im vorigen Jahre iſt die Ausſchüttung von 7 auf 5 v. H. reduziert worden. Viel⸗ leicht iſt mit einer nochmaligen kleinen Reduktion zu rechnen. O Deutſche Continental Gas⸗Geſellſchaft.— Gas⸗ und Stromabgabe 1931 um 5,5 bzw. 2 v. H. geſunken. Deſſa u, „ Febr.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1931 brachte eine Deſamtgasabgabe von 297,96 Mill. Cbm., alſo 5. weniger als i.., während die Geſamtelek⸗ Erizitätsabgabe 600 088 Mill. KWStbd., alſo 2 v. H. weniger als k. V. betrug. Die Bilanzſitzung iſt für Mai in Ausſicht genommen. a von der Ausſchüttung noch 10 v. H. * 4 Die deutſchen Zinſen in der Zwangsjacke 5 Vom 18. Januar d. J. ab ſteht die deutſche Kreditwirt⸗ ſchaft— ſoweit es ſich um die Zinſen handelt— in ge⸗ wiſſem Sinne unter ſtaatlicher Vormundſchaft. 2 ie in der 4. Notverordnung verankerte Zinskonverſation greift tief in beſtehende Schuldverträge ein. Darüber hinaus ſucht ſie durch die Wiederinkraftſetzung des§ 247 des BGB. auch in Zukunft auf den Zinsfuß der fundier⸗ ten Schulden durch den Einbau des Kündigungsrechtes von Verpflichtungen mit mehr als 6proz. Zinsſatz ſtärker einzuwirken Die in der 4. Notverordnung vorgeſehene Regelung auf dem Gebiete kurzfriſtigen Kreditver⸗ kehrs iſt nunmehr durchgeführt. Sie erfolgte, was die 3 insnergütungen der Banken betrifft, ziemlich ſchematiſch, hingegen hat man den Inſtituten bei der Be⸗ rechnung der Leihſätze für Kredite einen gewiſſen Sptiel⸗ raum gelaſſen. Ein ſolcher war geboten infolge der Ver⸗ ſchiedenartigkeit des Verkehrs zwiſchen Bank bzw. Spar⸗ kaſſe und Publikum im Einzelfalle. des Der Schwerpunkt der Sollzinſen⸗Berechnung liegt fortan bei den Kreditausſchüſſen, über denen wie⸗ der die Hand des Bankenkommiſſars ruht. Die Notwendigkeit eines Abbaues der überteuerten Bankzinſen gerade in dem Augenblick, wo es heißt, Deutſchlands Induſtrie für den Weltmarkt einigermaßen konkurrenzfähig zu machen, wird von niemandem bezwei⸗ felt. Fraglich erſcheint es nur, ob der von der Reichs⸗ regierung jetzt ein.eſchlagene Weg zu dem ge⸗ wünſchten Ziele führt. Solange die Kredit⸗ inſtitnte von der Regierung bzw. von der Reichsbank ab⸗ hängig ſind, wie es zurzeit der Fall iſt, wird der Banken⸗ kummiſſar ſich mit ſeinen Wünſchen Geltung verſchaffen können. Gehört aber die Vertrauenskriſe erſt einmal der Vergangenheit an und gewinnen die privaten Banken und die Sparkaſſen ihre Selbſtändigkeit wieder zurück, dann ditrfte das Wort des Bankenkommiſſars viel weniger gel⸗ ten, als zur Stunde. Abgeſehen hiervon hat die neue Zinsregelung auch ſonſt eine Reihe von Nachteilen, die auf ihre Lichtſeiten lange Schatten werfen. Zwar werden die Zinslaſten durch Herabdrückung der Neben⸗ ſpeſen für Bankkredtte auf Grund des jetzt getroffenen Abkommens vermindert und vielen Wucherern das Hand⸗ werk gelegt, aber man hat die Ueber ziehungspro⸗ viſion für nicht rechtzeitig zurückgezahlte Kredite be⸗ ſtehen laſſen bzw. in die neue Regelung wieder mit hin⸗ eingeſchmuggelt. Da ein großer Teil der bei den Kredit⸗ inſtituten und Sparkaſſen in Anſpruch genommenen Dar⸗ lehen infolge der Gelöknappheit hiervon betroffen wird, bietet ſich für die Banken ein Hintertürchen, mittels der Ueberziehungsproviſion wenigſtens teilweiſe das wieder hereinzuholen, was ihnen der Staat bei der jetzigen Ver⸗ einbarung genommen hat. Hätte Deutſchland einen Ueberfluß an kurz⸗ und lang⸗ friſtigem Kapttal, ſo ließe ſich gegen ein amtliches Zins⸗ diktat bzw. die Feſtſetzung von einem Höchſtzinsſatz kaum etwas einwenden. Bei der Knappheit an Geld muß indes mit der Wahrſcheinlichkeit gerechnet werden, daß ſowohl krebitſuchende, als auch zinshungrige Elemente Pfade ſuchen und finden, um die von der Reichs⸗ regierung augeſtrebte Kreditverbilligung illuſoriſch zu machen. Im übrigen geht die Zwangs regulierung des Zinſes der privaten Bankwelt zu weit und den Spar⸗ kaſſen nicht weit genug, Die Privatbanken, nament⸗ lich bie Inſtitute außerhalb der Reichshauptſtadt und die Vorübergehende Stotkung der Aufwärtsbewegung Newporker Schwäche und Mangel an Anreg ung führten zu Rückgängen bis zu 2 v. H. Spekulation bekundet Neigung zu Glattſtellun gen Im ſpäteren Verlaufe wieder anziehend Markt der Feſtverzinslichen ſehr ſtill N 24. Berlin, 3. Febr.(Eig. Dr.) Das unter dem Eindruck rückgängiger Warenpreiſe ſchwä⸗ „here Newyork von geſtern ließ im heutigen Freiver⸗ kehr die Aufwärtsbewegung an den Aktien⸗ märkten, die noch geſtern abend, beſonders bei den füh⸗ tenden Werten, neue erhebliche Fortſchritte machen konnte, ins Stocken geraten. Es fehlte an Anregungen, aber auch an neuen Aufträgen bei den. Banken, ſo daß das Ge⸗ ſchäft als ſolches ſehr ſtilt war. Die Spekulation neigte eher zu Glattſtellungen, da nunmehr die ſchon ſeit Tagen vorhandenen Unſicherheitsmomente aus det Politik mehr zu ihrem Recht kamen, ſo daß die Kurſe Meiſt kleinere, ſelten mehr als 2 v. H. betragende Rück⸗ gänge erfuhren. Gegen geſtern mittag ſind die Kurſe sogar meiſt nur wenig verändert. Vollkommen vernachläſſigt lag wieder der Banken⸗ markt mit Ausnahme der Reichsbankanteile, die gegen ren Höchſtkurs von geſtern abend ca. 17 v. H. einbüßten. Schiffahrt werte waren gut behauptet, auch Mon⸗ taue konnten ihre geſtrigen Gewinne halten, während Elektro papiere leicht abbröckelten. iniges Intereſſe heſtand weiterhin für Kunſtſeide⸗ und Kal aktien, auch petroleum werte fanden erneut Käufer, während Farben um ca. 1 v. H. gedrückt lagen. Holzmann⸗Aktien konnten im Kurſe um 2% v.., d. h. faſt 10 v. H. ihres Wertez anziehen. Auch ſonſt waren Spezialpapiere wie Eharl. Waſſer, Deſſauer Gas, Leonh. Tietz uſw. min⸗ deſtens gut gehalten. Die Auslandswerte lagen heute etwas niedriger, die Abſchläge hielten ſich aber eben⸗ falls in erträglichem Rahmen. Feſtverzinsliche Verte hatten ebenfalls ſehr ſtilles Geſchüft, Golopfand⸗ briefe lagen unverändert, deutſche Anleihen weiter etwas beſeſrigt(Altbeſitz plus 1 v.., Neubeſitz plus J v..), Reichsſchuldbücher behaupteten ihren geſtrigen Gewinn, Poſtſchätze waren ſogar noch um 747 v. H. gebeſſert. Die übrigen Gebiete des Anlagemarktes waren ziemlich ver⸗ nachläſſigt. Reichsbahnvorzugsaktten und Farbenbonds 9578 etwa geſtriger Baſis um, Arbedbonds dagegen nach⸗ ebend. Für einige Speziglpapiere anhaltendes Intereſſe konnte in den Mittag sſtunden der Allgemeintendenz eine Stütze bieten, ſo daß gegenüber dem abgeſchwächten Vor⸗ mittag überwiegend Erhöhungen um 1 v. H. 2 Durchſchntt eintraten. Die geſtrigen Höchſtkurſe wur⸗ en aber noch nicht immer erreicht. Am Pfandörtef⸗ markt änderte ſich dagegen an der luſtloſen Stimmung „ Am Gel markt blieben die geſtrigen Sätze in Gültigkeit. Am Deutſen markt waren die Ver⸗ werungen im allgemeinen gering. Italien notierte 27 unig höher, auch Reykjavik zeichnete ſich mit einem Ge⸗ un von 25 Pfg. aus, wähvend Spanien erneut um ig. nachgab und mit 38,50 einen neuen Tiefkurs er⸗ zeichte. Das Pfund blieb unverändert. London ſtetig A London, 3. Febr.(Eig. Dr.) a Die Londoner Börſe eröffnete heute in ſtetiger Hal⸗ 1 7 Britiſche Stgatspapiere konnten ſich behaupten, En Geſchäſt war 1 ruhig. Die Hoffnungen auf eine utlpannung im Fernen Oſten infolge der 8 konnten zulchen Intervention der Mächte haben ſich verſtärkt und e zuverſichtlichere Stimmung auf faſt allen Gef n am Londoner Plate hervorgerufen, obwohl das ſcäft felbſt weiter ſehr beſchränkt blieb. An der Börſe Weir lapankſche und chineſiſche Werte einen ö 5 ihrer letzten Verluſte wieder wettmachen, während kündinnlrtewerte, bauptfächlich in der Erwartung der Be⸗ Antgabe der Zollpolitik der Regierung, feſter lagen. Tür Befeſtigung der deutſchen Werte iſt die Betonung des engliſchen Standpunktes in der Reparationsfrage in erſter Linie verantwortlich. Nounganleihe notierte 56,50, Dawesanleihe 77,50, 2 proz. engliſche Konſols 55, Rio Tinto 15,25, Royal Dutch 15,50, Hydro Elektrie 12,25, Courtauls 81/10½, Kreuger u. Toll 9,50 ö Am Londoner Metallmarkt ging der Goldpreis auf 119 ſh 5 5 per Unze zurück, Kupfer verlor bis 96 Pfund, Zinn ſogar bis 1½ Pfund per To. Der Silbermarkt lag ruhig. Amſterdam—5 v. H. ſchwächer A Amſterdam, 3. Feb.(Eig. Dr.) Der matte Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe rief zu Beginn der heutigen Amſterdamer Börſe eine etwas gebrücktere Stimmung hervor, das Geſchäft war außerordentlich ruhig, und ſelbſt in Kgl. Petroleum war heute nach den lebhaften Umſätzen der letzten Tage eine ge⸗ wiſſe Stagnation feſtzuſtellen. Im allgemeinen gingen die Kurſe um—5 v. H. zurück. Kgl. Petroleum notterten 181—30½%, Unflevers 107 und Handelsvereinigung Amſter⸗ dam 177. Sehr ruhiger Deviſenmarkt An den internattonalen Deviſenmärkten war das Geſchäft heute ſehr ruhig und die Kursveränderun⸗ gen im allgemeinen nicht erheblich. Deviſe Mailand lag heute in Nachwirkung der geſtrigen Beſſerung in New⸗ hork feſter, die Reichsmark war gehalten, nur in Zürich tendierte ſie etwas leichter, der Dollar war un⸗ verändert; Madrid, das in den beiden letzten Tagen auf⸗ grund der neuen ſpaniſchen Depkſen verordnung, die infolge ihrer Erleichterung im Handel zwiſchen ſpaniſchen und aus⸗ länöiſchen Banken gewiſſe Befürchtungen aufkommen ließ, ſchwach lag, konnte ſich heute wieder etwas erholen, die Be⸗ feſtigung, die heute morgen eintrat, vermochte ſich jedoch im Laufe des Tages nicht ganz aufrecht zu erhalten. Deviſe Brüſſel war international angeboten und etwas leichter. Das engliſche Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf faſt unverändert. Berliner Devisen Ilskontsatze: Reſchsbhank 7, Lombard 8, Brirat 6 ¼ und 63¾e v, f. Amtlich in Rm. Dis- 2. Februar J. Februar Parität bee e e e Buenos⸗Aires 1Beſo 2 8 10 kan. Dollar. 3626.684.888.87 4787 Sanan. en 687 1. 10 1388.8 19510 2„„ Aägypt. fd.— 14,88 14,52 88 12 21.890 Türkei„ IIürk. Pfd.——.— 12 8 71555 5 2133 London 18Sterl. 8 14.53 134. 14,598 14.57 20,880 Nem Vork. I Dollar 335 808 47.9 217 4,170 Rio de Janeiro Millr.—.287.258.257.28.508 Uruguan 1 Goldpeſo—.748.752.748.752] 3,4215 oland 100 Gulden 3 69,48 169,77 98 169,72 168,405 then 100 Drachmen 12 8. 8,405[ ,;.408 5,445 Brüſſel 100 B- 31% 655,71 59.89 8486,76 558,88 Bukareſt 10080 82.817 2528 2517 257. Ungarn. 1 95 8 94 37.06 57,06—.— Danzig 100 Gulden 8 82,02 62,18 81,97 82,13 81,88 Lelſtngfets. 1.884.396 6,394.406 10,51 ſtalien.. 100 Lire 7 21.06 21,10 21.83 21.37 22,02 Jugoſlapienio0 Dinar 7%.43 7477 Jes 7% 7485 Kowno 100 Litas 8% 48 4208 418 4%— Kopenhagen 100 Kr. 8 80.42 890,8 89,289.28 119,062 Liſſabon„100 Esfudo 8½ 13.22 18,8 18,2 158,28 N io 00 Kr. 8 79.18 79.28 111,745 Harig. 00 2% 18.55 16,59 16.53 19.58 16,4 Prag 100 Kr. 3 12,455 1248 13.405.48 12,28 Schweiz 100 Fr.. 3205, 83% 81. 821 80,81 Softa, 100 Lewa 9½.057.083.057 8, 8,01 Spanien 100 Weſelen 6% 34,22 33,28 33,4) 23,58 69,575 Stockholm„ 100 Kr. 6 8142 68155 31,2 81.88 112,05 Estland. 100 Ein. 111.89 11161 111.88 1161 Wien 150 Schilling. 12 48.98 630.05 485 5 78.595 Tägliches Geld: 7½ o, Disk.⸗Comp. 6½ 0% Bankiers, fürchten durch den jetzigen Eingriff die Zuſam⸗ menballung von Kapitalien in einigen wenigen Händen, wührend die Sparkaſſen eine Abwanderung der Einleger kommen ſehen, wenn man in das Zinsabkommen das pri⸗ vate Hypotheken⸗ und Kreditgeſchäft bzw. den„ſchwarzen Geldmarkt“ nicht mit einbezieht. So ſehr auch die Wünſche beider Parteien auseinander⸗ gehen, entſpringen ſie doch einem gleichen Grund ⸗ gedanken, nämlich der Befürchtung, daß der Kapitaliſt bzw. der Sparer infolge der verringerten Einlagevergütung nur ſehr ſchwer zu erfaſſen ſein werden und das Publi⸗ kum lieber den direkten Weg des Kapital⸗ verkehrs wählen dürfte. Da z. B. das neue Abkommen eine Zinsregelung für in Zukunft abzuſchließende Hypo⸗ theken nicht vorſteht, ſo beſteht tatſächlich die Gefahr, daß die Banken⸗ und Sparkaſſenkundſchaft ſich mit den Geld⸗ ſuchenden direkt ins Einvernehmen ſetzen. Soweit es ſich dabei um geſunde Geſchäfte handelt, kaun man nicht einmal ſehr viel dagegen einwenden. Viel ſchlimmer liegt es in den Fällen, wo der geldhungrige und weniger ſolide Kauf⸗ mann den Privatkapitaliſten augeht und ihm neben Zuſage des Höchſtzinſes in Form eines Verdienſtanteils an ſeinem Geſchäft bzw. eines Damnos bei Hergabe der Hypothek Sondervorteile verſpricht. Bei derartigen Manipulationen iſt die Fehlleitung bebentender Summen gar nicht zu umgehen, die als⸗ daun der Wirtſchaft beim Wiederaufbau fehlen. Alle dieſe Sorgen laſſen ſich allerdings mildern, wenn die deutſche Bankwelt einſchließlich der Reichsbank und bes Bankenkommiſſars den Zinsregulierungsappa⸗ ratmit großer Vorſicht handhaben. Die Struk⸗ tur der deutſchen Wirtſchaft iſt zu vielgeſtaltig und ihre Be⸗ dürfniſſe ſowie ihr Aufbau zu verſchiedenartig, als daß es möglich wäre, allen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Ph. Holzmann AG. Frankfurt Vorausſichtlich bividendenlos O Frankfurt, 3. Febr.(Eig. Dr.) Die Verwaltung der Philipp Holzmann AG. teilt mit, daß ſie den von uns nicht gebrachten von Berlin ausgehenden Meldungen über ihr letztes Geſchäftsjahr ſernſteht, ſodaß auch Kombina⸗ tlonen über das Ergebnis 1931 als irrig anzuſehen ſind. Angeſichts der Tatſache, daß der Auftragseingang beſonders in der zweiten Jahreshälfte 1931 außeror⸗ dentlich gering war und daß auch die Entwicklung für 1932 als recht unklar und ungünſtig zu betrachten iſt, wird die Vorlage des Jahresabſchluſſes über 1931 ganz vorſichtig erfolgen. Man wird dementſprechend für 1931 kaum mit einer Dividende wie auch bei zahl⸗ reichen anderen Baugeſellſchaften, die im vorigen Jahr noch Dividenden ausſchſttteten, zu rechnen haben. Ueber das Geſchäftsjahr 1931 laſſen ſich ziffernmäßige Angaben noch nicht machen. Es ſteht aber feſt, daß die bekannte kataſtrophale Loge des Baumarktes in Deutſchland das Jahres reſultat ſehr ſtark beeinträchtigt hat. Eine Beſſerung im neuen Jahr iſt nicht eingetreten und zunächſt auch nicht abzuſehen. Die Hoffnung auf einen Ausgleich wie früher durch Auslonds⸗ auftrüge iſt durch die Weltkriſe vorläufig geſcheitert. Die Geſellſchaft bemühte ſich, ihre große Organiſation durch Abbau dem Geſchäftsumfang anzupaſſen. Die Unkoſten⸗ erſparniſſe werden ſich aber erſt allmählich auswirken. O Teilweiſe Wiederaufnahme des Betriebs bei der Frie⸗ denshütte AG. in Kattowitz.(Eig. Dr.) Von den Betrieben der Friebenshütte ſind z. Zt. wieder die Kokerei und die Eiſen bau abteilung im Gange. Ueber die Wiederaufnahme des Teilbetriebs im Stahlwerk, im Ham⸗ merwerk und im Grobblechwalzwerk ſchweben noch Ver⸗ handlungen. Die Gewerkſchaften haben ſich unabhängig von den allgemeinen Lohnverhandlungen mit einem Lohnabbau von 10— 20 v. H. für einzelne Betriebe der Friedenshütte bereit erklärt. Auf ber Baildonhüttte ſind Stahlwerk⸗ und Werſtättenbetriebe zum Teil im Gange. Es handelt ſich dabet in der Hauptſache um die Ausführung dringender Staatsaufträge, für die zum Teil Vorſchüſſe gezahlt worden ſind. O Eutlaſſungen bei der Fried. Krupp Ac).(Eig. Dr.) Infolge weiterer Verſchlechterung des Auftragseingaugs, der gleichmäßig alle Werksabteilungen der Gußſtahlfabrik betrifft, hat ſich die Fried. Krupp AG. gezwungen geſehen, vorſorglich Antrag auf Entlaſſung von rund 2000 Arbeitern und Angeſtellten bei dem Regierungspräſidenten in Düſſel⸗ dorf zu ſtellen. Schadenszahlungen der öffentlichen und der privaten Feuerverſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaften 1981 öffentlicher Feuer ver⸗ in Deutſchland So⸗ ie tim Verband rungs⸗Geſellſchaften nmengeſchloſſenen Brandverſicherungsanſtalten, ten und Brandkaſſen haben im Jahre 1931 Feuer⸗ ſchäden im Werte von(in Mill. /) 120,81(Vorjahr 118,82) und die in der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſicherungs„ Geſellſchaften in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Inſtitute 103,5 (105,7)& den reguliert. Der Verlauf der Schadenskuve privaten Geſellſchaften bei den entlichen und bei den bes vorigen Jahres fol⸗ wies in den einzelnen Monaten des gende Entwicklung auf(in Mill.%): öffentliche private Geſellſch. Januar 7,5 9,1 Februar 6,3 6,4 März 7,8 77 April 8,6 8,6 Mai 9, 70 Imni 8,8 8,9 Juli.5.0 Auguſt 12,7 9,5 September 18,7 9,9 Oktober 13,6 10, November 12,1 8,76 Dezember 11,1.6 insgeſamt: 120,8 103,6 Die Zahlen für die Schäden der privaten Feuerverſiche⸗ rungsgeſellſchaften bieten allerdings inſofern kein vollſtän⸗ diges Bild, als in der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuer⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaften nur etwa 60 v. H. der privaten deutſchen Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaften vertreten ſind. * Eiſenwerk Wülfel 0(7) v. F. Dividende. In dem am 90. September 1981 abgeſchloſſenen Geſchäftsjahr betrug der Bruttogewinn 1812 317(2287 403), Handlungs⸗ unkoſten erforderten demgegenüber 1 275 514(1 524 814) A. Steuern und Soziallaſten 278 045(409 30)/ und Abſchrei⸗ bungen 188 097(174 182) 4. Wegen der Unüberſichtlichkeit der Verhältniſſe beantragt die Verwaltung, den Rein ⸗ gewinn von 97116(233 941)& einſchl. 21 5(54 841) Vortrag auf neue Rechnung vorzutragen(. V. 7 v. H. Dividende).— In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit 589 860„ unv. zu Buch, Fabrikgebäude erſcheinen mit 1013 600(1 040 300) 4, Wohnhäuſer mit 177 500(181 600) 4, Maſchinen und Anlagen mit 435 000(478 2000. Kaſſe und Bankguthaben werden mit 389 485(257 959) ats gewieſen. Wertpapiere und Beteiligungen haben ſich durch Uebernahme des Sparkapitals der Graue Gmbch. von 60 000 auf 110 000& erhöht. Außenſtände ſind mit 1347 180 1 807 871) I, Kundenakzepte erſtmalig mit 389 516/ ein⸗ geſetzt. Die Vorräte ſind mit 505 938(517 188)/ bewertet. Andererſeits betragen Verbindlichkeiten 1472 617(1042 405) Mark und Akzepte 159 346(). In das neue Geſchäfts⸗ fahr wurde mit einem faſt gleichen Auftragsbeſtand wie 1. V. eingetreten. Pittler Werkzeugmaſchinenfabrik Ach in Leipzig. Wie verlautet, war das Unternehmen im Geſchäftsfahr 1981 verhältnismäßig gut beſchäftigt. Infolge umfangreicher Ruſſenaufträge konnte die Belegſchaft vorübergehend auf etwa 700 Köpfe erhöht werden. Auch aus dem übrigen Auslande und aus dem Inlande gingen Aufträge ein, obe fedoch nicht ausgereicht hätten, das Werk auch nur einigermaßen zu beſchäftigen. Das Abkommen mit der amerikaniſchen Werkzeugmaſchinenfabrik Acme Co. in Cleveland, die an der Pittler AG. kapital⸗ mäßig nicht beteiligt iſt, hat ſich vorteilhaft ausgewirkt. Die finanzielle Lage der Geſellſchaft wird als geſund be⸗ zeichnet. Ueber die Abſchlußausſichten läßt ſich Beſtimmtes noch nicht ſagen, es erſcheint ſedoch angeſichts der unüber⸗ ſichtlichen Ausſichten fraglich, daß die Vorfahrsdividende von 8 v. H. aufrechterhalten wird * Deutſche Maſzena⸗Werke AG., Hamburg.— Divi⸗ deudenerhöhung von 4 auf 5,5 v. H. Dieſe Tochtergeſell⸗ ſchaft der Corn Produets Ref tn ing Compo ny weiſt für 1981 den Herſtellungsgewinn mit 4,6 Mill. aus. Nach Abzug der Unkoſten, Abſchreibungen und Steuern mit 4,21 Mill.„ bleibt einſchl. 44025„ Vortrag ein Reingewinn von 449 253(i. V. 404 025„ Daraus werden 5,5(i. V. 4) v. H. Dividende auf 7 Mill. Kapftal verteilt und 50 000„ der Rücklage überwieſen, die 0, Mill./ beträgt. 1 Million Arbeitsloſe 2,7 Millionen Kurzarbeiter in Frankreich Nachdem die Schätzung des franzöſiſchen Arbeitsmeini⸗ ſters Mitte Dezember 1921 ſich auf 300 000 Vollarbeitsloſe belaufen und die amtliche Statiſtik ſogar nur eine Zahl von 105 000, offiziell unterſtüttzten Arbeitsloſen angegeben hatte, ſollen nach neueren Schätzungen die Arbeitsloſen in Frankreich jetzt bereits ein Heer von nahezu einer Million darſtellen. Die Ziffern, die dite Kur zar beiter betref⸗ fen, decken ſich ungefähr mit den amtlichen franzöſiſchen Angaben, unter die Kurzarbeit fallen etwa 2,7 MIP nen Franzoſen. Getreidemarkt eher ſchwäther Bei kleiner Kaufluſt der Mühlen trat Ange bot in Weizen mehr in Erſcheinung Roggen kaum behauptet/ Hafer ſchwächer, Gerſte luſtlos Berliner Produktenbörſe v. 3. Febr.(Eig. Dr.) Nach den Preisſteigerungen der letzten Zeit war die Stimmung auch am Weizen markte heute ſchwäche r. Auf dem inzwiſchen erreichten Preisniveau trat das Angebot ſowohl an der Küſte als auch an den binnenländiſchen Verladeſtationen verſchiedentlich mehr in Erſcheinung, zumal der Handel infolge der vorſichtigen Kaufluſt der rheiniſchen Mühlen mit Anſchaffungen z u⸗ rückhtelt. Die Gebote am Promptmarkt lauteten bis 2 niedriger, der handelsrechtliche Lieferungsmarkt folgte die⸗ ſer Preisbewegung. Das Offerten material von deutſchem Roggen hatte ſich kaum verſtärkt, andererſeits war die Nachfrage nicht mehr ſo lebhaft wie an den Vortagen, ſo daß die geſtrigen Preiſe im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft kaum behauptet waren. Die Umſatztätigkeit hatte ſich allgemein wieder merklich verringert. Für Weizen⸗ mehl waren unveränderte Forderungen eher durchzu⸗ holen, Abſchlüſſe beſchränkten ſich ebenſo wie bei Roggenmeht auf die Deckung des notwendigſten Bedarfes. In Hafer blieb das Angebot ausreichend, während der Konſum nicht aus ſeiner Zurückhaltung heraustritt. Die Gebote lauteten zumeiſt niedriger als geſtern, auch der teferungsmarkt ſetzte ſchwächer ein. Das Gerſtegeſchäft hatte keine Belebung erfahren. Für Weizen⸗ und Roggen eypport⸗ ſcheine nannte man geſtrige Brieſpreiſe. Amtlich notiert wurden: Weizen märk prompt ab Sda⸗ tion: 241—43 ſtet. Lieferung matt; Roggen 197.99 ruhig! Braugerſte 160—78 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 183 bis 157 ruhig; Hafer 13840 ruhig; Weizenmehl prompt 20 bis 38 etw. ſchwächer; Roggenmehl 70proz. prompt 27,50 bis 9,75 ruhig; Weizenklebe 9,60—10 ſtill? Roggenkleie 9,60 bis 10 ſtill; Viktorigerbſen 21— 27,50; Kleine Speiſeerbſen 21 bis 23,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 1718; Acker⸗ bohnen 14—16; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 1012, Lu⸗ pinen, gelbe 14,5016; Seradella, neue 28—29 Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11,90—11,40; Erönußkuchen Baſis 50 v. ab H urg 12,50 12,60; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,20 12,30; Trockenſchnitzel 77,10, Extra⸗ Hiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,50—10,60; to, ab Stettin 11,0; Kartofſelflocken 12,50—12,00) allg. Tendenz matter.— Handels rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 255,504.50: Mai 2615061; Roggen März 204,0) Mai— Hafer Mürz 1565,50, Mai 165—64. Frankfurter Produktenbörſe vom 3. Febr.(Eig. Dr.) 0 247,50 Roggen 223,50—225; Sommergerſte für Brauzwecke 183; Hafer linländ.) 150—155; Weizenmehl ſliöd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,907,900; öto. Son⸗ dermahlung 35,15— 96,15; niederrhein. Spezial 0 mit Aus⸗ zauſchweizen 36,903,665; öto. e 5,15 bis 35,90; Roggenmehl 31—.32; Wetzenkleie 8,65; Roggenkleie 99,8 alles für die 100 Kg.? Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3 Febr. Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März 4,4%: Mal 4,55 Juli 4,57%; Sept. 4,62.— Mais(in Gfl. per Laſt 2000 Kg.) März 66,50; Mai 67,50; Juli 67; Sept. 68,78. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. Febr. Amfang: Weizen(100.) ſtetig; März 5,1(5,14); Mat 5,105 (8,%); Juli 5,7(5,0%).— Mitte: ſtetig; März 5,24 Mai 5,476; Jult 5,71. * Nürnberger Hopfenbericht vom 2. Febr. 10 Ballen Zufuhr, 20 Ballen Umſatz.— Für Hallertauer wurden 3740„ bezahlt. Tendenz: ruhig— feſt. 5 Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 3. Febr. Febr. 6,05 B 5,80 G; März 6,10 B 5,00 G; Mai 6,0 6,15 G; Aug. 6,60 B 6,5 8, Okt. 6,85 B 6,65., Deg. 6,85 B 6,75 G; Tendenz: ruhig.— Gemaßl. Mehlis Fehr. 31,80; Tendenz: ruhig. * Bremer Baumwolle vom 3. Febr.(Eig. Dr.) Amerkk. Univ. Stand. Midchl.(Schluß) 7,79. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Febr.(Amerik. Univerſal. Stand. Mtdol.) Anfang: März 517; Mai 519 bis 515, Juli 51914; Okt. 37; März(83) 525.27; Tages import 10 600; Tendenz: ruhig.— Mitte: Jan. 525; 1 518; Mat 517: Juli 517; Okt. 519; Dez. 525, März(88 520 Mai(89) 584; Juli(33) 537; Okt.(33) 541: Loco 882; Tendenz: ruhig. Berliner Meſallbörse vom 3. Februar 1932 Kup ter bez. Brief geld Januar ebruar März April Mat unt Ni Auguſt Sept. Oktober. Nov. Dezemb, Kupfer abgeſchwächt, * Berliner Metall⸗Notierungen vom 3. Blei, Zinn ruhig. 4 ebr. Amtlich, Elektrolytkupfer(wirebars) 64,50„ für 100 0 Raffiugdekupfer loco 5657,50 Standardkupfer loco 58 bis 54,50; Sbandard⸗Blei per Februar 19,75—20,0; Original⸗ Hütten⸗Aluminſum 9899 y. H. in Blöcken 160 Sesgl. in Walz oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits Auſt ral⸗ (Eig. Dr.) zinn 216; Reinnickel 98—99 v. H. 350 Antimon⸗Regulus 5052 Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 42,254,501. Londoner Meiallbörse vom 3. Februar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze 6(187/40 fein ſtand.), Platin Unze tupfer, Standard] 37,85 Zinn, Standart 159,8 Alumintum—.— vngte 37.50 Monate 241.2 Antimon—.— Settl. Preis 3785 Settl. 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