f —— gezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM.25, durch die Poſt RM..70 einſchl 60 Pfg Poſtbef⸗Geb Sorzu 72 Pfg Beſtellgeld Abhol⸗ tellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8 Lutſenſtr. 1.—Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mol. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.„40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Montag, 8. Sebruar 1932 143. Jahrgang— Nr. 64 Beginn der allgemeinen Ausſprache Rur die kleine Entente klatſcht Tardien Beifall Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 8. Februar. Auf der Abrüſtungskonferenz, die heute vormit⸗ lag um 10 Uhr die allgemeine Ausſprache begonnen hat, werden die Staatenvertreter ihre Forderungen, Wünſche und Hoffnungen, die ſie an die Weltkonfe⸗ renz für die Abrüſtung knüpfen, öffentlich zum Aus⸗ druck bringen. Innerhalb dieſer Woche werden wir alſo ein ziemlich klares Geſicht erhalten, um die Ausſichten einer wahren Einſchränkung und Begren⸗ zung der Rüſtungen, wie ſie von den Siegermächten durchgeführt werden müſſen, zu beurteilen. Die Reihe wurde von dem Vertreter Englands, dem Außenminiſter Sir John Simon Sir John Simon iſt kein Redner. Der bor ihm liegende Text wurde ruhig aber die Aufmerkſamkeit war intenſiv. Der engliſche Außenminiſter ging ſofort aufdte große Weltkriſe ein, die den„ſchwar⸗ zen Rahmen“ dieſer Konferenz bilde. Er hob das Paradox hervor, daß in Genf über die Abrüſtung berhandelt werden ſoll, während im fernen Oſten ein furchtbarer Kampf wüte,„Bomben vom Himmel auf eröffnet. friedliche Menſchenmaſſen herabſauſten und die Be⸗ ſtimmungen des Völkerbundspaktes durchbrochen werden“, Die Einſtellung Englands zum Ab⸗ rüſtungsproblem prägte Sir John Simon in den SAAl- Satz: „Abrüstung iſt der Weg zum Frieden. Wir 0 iE müſſen die Laſt der Waffen abſchütteln, um über die wirtſchaftlichen Notzuſtände Herr — zu werden. Der Steuerzahler muß aufatmen Wörth und dazu iſt in erſter Linie die Befreiung von den enormen Rüſtungsausgaben erfor⸗ 40 80 derlich, erklärte der engliſche Außen miniſter. „Bt, Rüſtungen ſind eine pathologiſche Krauk⸗ 5 9. ll, heitserſcheinung. Sie bedeuten Furcht vor d. 11 Angriffen und erregen überall Unruhe und — Augſt. Von dieſen böſen Geiſtern müſſen 1 wir die Welt befreien.“ 0 Die engliſche Regierung betrachtet den Konventions- entwurf als Verhandlungsgrundlage, betont aber lelbe? durch den Mund des engliſchen Außenminiſters, daß he ele Abänderungen notwendig ſein werden. Als lich die erſte Etappe käme eine Herabſetzung 3 um 25 Prozent in Betracht. Zu demfran⸗ 1, 10 aöſtſchen Vorſchlag, dem Völkerbund eine be⸗ 8 waffnete Macht zu geben, nahm Sir John Simon lat. nicht Stellung. Er empfahl eine ernſte und ge⸗ e naue Prüfung des Vorſchlages, fügte jedoch hinzu, I daß die franzöſiſche Propoſition im Zuſammenhang mit den durchzuführenden Rüſtungseinſchränkungen ge Kun⸗ unterſucht werden müſſe. Am ſtärkſten trat in der 3 Rede 11. ll. die Stellungnahme Englands gegen den Gas⸗ 5 krieg und das Unterſeebopt 97 hervor.„Die Abſchaffung des-Bootes, ich leugne Schuel⸗ es nicht, wäre für unſer Land vom größten Lebens⸗ n. Zu⸗ intereſſe“, erklärte der engliſche Außenminiſter. Er i 205 kennzeichnete dieſe Waffe als die brutalſte und grau⸗ . N ſamſte, auf die jüngſte U⸗Bootkataſtrophe in England 2 a hinweiſend. Die Annahme der Seeabrüſtungsverträge N von Waſhington und London und deren Einfügung bill in das künftige Verhandlungsergebnis der Abrü⸗ el. ſtungskonferenz wären die beſonderen Wünſche Eng⸗ N lands. 1 Zuſammenfaſſend ſprach der engliſche Außen⸗ an miniſter folgende Wünſche Großbritanniens Haus, aus: Ste 1. Weſentliche Einſchränkung der Rüſtungen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft. 2. Abänderung des Konventionsentwurfes im Sinne einer wirklichen Rüſtungsbegrenzung. 3. Beſeitigung des Gas⸗ und chemiſchen Krieges. 4. Errichtung einer permanenten Abrüſtungs⸗ kommiſſion. . Womöglich baldige Beſeitigung der allgemeinen Wehrpflicht. 6. Abſchaffung des U⸗Bootkrieges. Der Hauptdelegierte Frankreichs a Tardien folgte dem engliſchen Außenminiſter auf die Tribüne der Abrüſtungskonſerenz. Tardieus Rede brachte nichts neues. Der franzöſiſche Kriegsminiſter, be⸗ auftragt durch das Pariſer Miniſterium, erklärte, 9 daß Frankreich hierher gekommen ſei, um endlich 155 große Werk einer Organisierung des, Völkerbundes durchzuführen. Er er⸗ nunerte daran, daß ſeitdem der Völkerbund beſtehe, des Völkerbundes berechtigt iſt, des Rates vorgetragen, begreiflicherweiſe Der litauiſche Hanoſtreich Deutſcher Proleſt auch in Kowno— Litauiſche Heuchelei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Febr. Gleichzeitig mit der Note, die die deutſche Dele⸗ gatiton in Genf wegen des litauiſchen Handſtreiches den Ratsmächten überreichte, hat auch der deutſche Geſandte in Kowno in aller Form proteſtiert. Was die litauiſche Regierung auf die deutſche De⸗ marche zu entgegnen gehabt hat, weiß man zur Stunde in Berlin noch nicht. Unſer Vorgehen ſtützt ſich, wie wir hier bereits dargelegt haben, auf den Artikel 17 des Memelſtatuts, formell auf den Artikel 17 der Memeler Konvention, nachdem jedes Mitglied die Aufmerkſamkeit auf eine Verletzung der Konvention zu lenken. Die Litauer wollen die formale Berechtigung des deutſchen Vorgehens in Genf mit dem reichlich dreiſten Einwand beſtreiten, Deutſch⸗ land wäre zur Zeit, da man die Memel⸗ konveution abgeſchloſſen, noch nicht Mitglied des Völkerbundes geweſen. In Wahrheit erklärt ſich natürlich jedes neu hinzu⸗ tretende Mitglied des Völkerbundes mit allen zuvor abgeſchloſſenen Verträgen einverſtanden, übernimmt deren Pflichten und genießt natürlich auch deren Rechte. Man nimmt in Berliner politiſchen Kreiſen als ſicher an, daß in Genf eine Einheitsfront der Mächte gegen Litauen ſich bilden wird. Ob, wie ein Berliner Mittagsblatt wiſſen will, Polen in beſonderem Maße die deutſche Auffaſ⸗ ſung zu ſtützen ſich bereit erklärt hat, iſt hier nicht bekannt, iſt wohl auch trotz aller herzhaften Abnei⸗ gung, die ſeit dem Wilnaer Putſch die beiden Staa⸗ ten trennt, in irgend einer demonſtrativen Form kaum zu erwarten. Völtcher aus der Kaſerne enklaſſen Meldung des Wolffbüros Memel, 8. Februar. Wie wir erfahren, iſt die Freilaſſung Böttchers in der Weiſe erfolgt, daß er die Kaſerne verlaſſen durfte, in der er feſtgehalten worden war, daß er ſich Frankreich ſtets dieſe Forderung aufgeſtellt habe. Nun ſei der Moment gekommen, die Verwirklichung durchzuführen. Bei der kleinen Entente wurde dieſe am Eingang der Rede abgegebene Erklärung mit gro⸗ ßem Beifall aufgenommen. Tardieu wies ſodann auf das Entſtehen des Völkerbundspaktes hin, deſſen Mitſchöpfer er geweſen ſei. Er legte dar, daß die Autoren des Völkerbundspaktes bereits im Jahre 1919 den Plan verfolgten, der Genfer Inſtitution eine bewaffnete Macht an die Seite zu ſtellen. Im Verlaufe der Jahre ſei aber der Völkerbundspakt unterhöhlt worden. Man habe alle möglichen internationalen Abmachungen getroffen, aber auf das ganze, nämlich auf die Ausrüſtung des Völkerbun⸗ des, ſei man nicht losgegangen. Die Ab⸗ rüſtungskonferenz habe nun dieſen Plan in den Vordergrund gerückt. Es handle ſich hier nicht um eine neue Friedens⸗ konferenz, auch nicht um irgendwelche politiſche Ver⸗ handlungen. All das wäre gefährlich und würde die Abrüſtungskonferenz in eine unerhörte Kriſe ſtürzen und ihren Erfolg unmöglich machen. Diesmal ſei die Aufgabe eine eng umgrenzte. Frankreich mache den Vorſchlag, in allererſter Linie den Völker⸗ bund mit den Machtmitteln auszu⸗ rüſten, die der franzöſiſche Vorſchlag enthält. Wenn das geſchehen ſei, würde auch Frankreich bereit ſein, ſeine Rüſtungen, die es bereits ſeit 1919 we⸗ ſentlich herabgeſetzt habe, weiter zu beſchränken. Die Bewaffnung des Völkerbundes be⸗ deute jedoch die Vorbedingung für einen weiteren Schritt Frankreichs auf dieſem Wege„Die Macht des Völkerbundes und das Abrüſtungspro⸗ blem bilden einen Block“, rief Tardieu aus und be⸗ tonte weiter:„Es handelt ſich um eine Entſchei⸗ dung von größter Tragweite. Wir wollen keine Ausdehnung des Programms, wir wollen nicht nutzlos hier verhandeln. Wir ſuchen einfach eine klare, eindeutige rapide Löſung und die kann nur darin beſtehen, daß der Völkerbund in der Lage aber in ſeiner Wohnung bis auf weiteres zur Ver⸗ fügung des Gouverneurs halten muß. In gleicher Weiſe iſt auch der Direktor des Landesdirektoriums, Pubſchus, in ſeiner Wohnung interniert worden. Veberreichung der deutſchen Proteſtnote in Genf 2 Genf, 8. Febr. Die deutſche Note an das Generalſekretariat des Völkerbundes über die litauiſchen Gewalttaten in Memel wurde heute um 10 Uhr vormittags über⸗ reicht. Deutſchland verlangt darin die ſofortige Einberufung des Rates, um über den durch Litauen herbeigeführten Bruch des Memelſtatutes zu verhandeln und bindende Entſchlüſſe zu faſſen. Was England dazu ſagt Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Febr. Die Verhaftung des Memeler Landtagspräſidenten Böttcher durch die litauiſchen Behörden erregt in Londoner politiſchen Kreiſen außerordentliche Unruhe. Es iſt damit zu rechnen, daß die engliſche Regierung den Einſpruch des Reichskanzlers in Geuf in vollem Maße unterſtützen wird. Obwohl England auf die guten Beziehungen zu den Randſtaaten großen Wert legt, erkennt es doch die große Gefahr, die jede Nachläſſigkeit gegenüber einem Zwiſchenfall in den öſtlichen Grenzſtaaten mit ſich bringen kann. Es iſt bezeichnend, daß der„Daily Herald“ heute ſchreibt: „Wenn man zuläßt, daß Litauen ſeinen Staats⸗ ſtreich zum Erfolg führt, dann werden die Polen baldetwas ähnliches in Danzig verſuchen“. Der Genfer Korreſpondent des genannten Blattes ſchreibt, das litauiſche Vorgehen im Memelgebiet ſei ein Affront gegen den Völkerbund und eine Herausforderung an Deutſchland. Es ſei durchaus natürlich, daß in der deutſchen Offent⸗ lichkeit Empörung herrſche. Der Völkerbund ſtehe vor der Wahl zwiſchen Aktion und Schande. Wenn der Rat im Memeler Falle ebenſo verſage wie in Schanghai, werde er endgültig verlieren, was noch von ſeinem Preſtige übrig geblieben ſei. iſt, ſeinen Beſchlüſſen Nachdruck zu verleihen“. In ſeinen weiteren Ausführungen behandelte Tardien den franzöſiſchen Vorſchlag und ſchilderte, wie zu er⸗ warten war, in ſehr anziehender Weiſe ſeine Vor⸗ teile. Die Rede rief bei den Engländern, Italienern, Amerikanern und ganz beſonders bei der deut⸗ ſchen Delegation lebhafte Enttäuſchung hervor. Man hatte nicht erwartet, daß der Vertreter Frank⸗ reichs eine ſo negative Einſtellung zur Abrüſtungs⸗ verpflichtung zum Ausdruck bringen werde. Die Rede Tardieus bedeutet ein ſchweres Hinder⸗ nis für die praktiſche Inangriffnahme der Ab⸗ rüſtungsverhandlungen. Solange Frankreich die in dem franzöſiſchen Vorſchlag enthaltenen Forderun⸗ gen aufrecht erhält und von der Behandlung dieſer Anträge die Fortſetzung der Abrüſtungsbeſprechun⸗ gen abhängig macht, iſt aus Genf nichts Gutes zu erwarten. Freilich hat Tardien auf die gegenwärtige wirtſchaftliche Kriſe, auf die Finanznot, auf das Mißtrauen in der Welt hingewieſen, aber aus all dieſen Dingen zog er keine Schlußfolgerungen, wie ſie beiſpielsweiſe in der Rede des engliſchen Außen⸗ miniſters zum Ausdruck gelangten, nämlich die Not⸗ wendigkeit einer weſentlichen Herabſetzung der Rü⸗ ſtungen. Tardieus Programm siſt das Pro⸗ gramm der franzöſiſchen Nationaliſten. Man konnte den Ausführungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters einen ironiſchen Beigeſchmack ent⸗ nehmen. Er lächelte mehrmals, als er über die ver⸗ ſchiedenen internationalen Verträge, hauptſächlich den Kelloggpakt ſprach. Für Tar⸗ dieu gilt nichts anderes als die Aus rüſtung des Völkerbundes unter der Aegide Frankreichs. Die Rede wurde am Schluß von den Vextretern der Kleinen Entente ſehr lebhaft applaudiert. Man hatte aber den beſtimmten Eindruck, daß der Vertreter Frankreichs heute nur einen demonſtrati⸗ ven Beifall der öſtlichen Alliterten erhielt. 8 Nach der Rede Tardieus wurde die allgemeine Ausſprache auf Diensag vormittag 10 Uhr vertagt. „Rülſtungen ſind eine pathologische Krankheit auf der Abrüftungskonferenz— Programmatiſche Reden des engliſchen Außenministers und Tardieus Die Vilanz des Lübecker Prozeſſes Am 11. Oktober hat der Calmette⸗Prozeß in Lübeck begonnen, am 6. Februar hat er durch das Urteil des Gerichts ſeinen Abſchluß gefunden. In der viermonatigen Verhandlung iſt es nicht gelungen, das Rätſel der Lübecker Kataſtrophe reſtlos zu klären. Aber der unbefangene Beobachter des Pro⸗ zeſſes kann ſich nicht des Eindrucks erwehren, daß man die mutmaßlichen Zuſammenhänge im großen und ganzen richtig rekonſtrutierte. Daraus ergab ſich etwa folgender Tatbeſtand: Die Calmette⸗Schutzimpfung iſt in Lübeck ein⸗ geführt worden, obwohl zu einer ſo einſchneidenden Maßnahme keine direkte Veranlaſſung beſtand. Die Sterblichkeit an Tuberkuloſe war in der Hanſe⸗Stadt nicht auffallend größer als in anderen Städten. Es lag alſo kein Zwang zu beſonderen Schutzmaß⸗ nahmen vor. Wenn trotzdem die Einführung des Calmette⸗Präparates beſchloſſen wurde, liegt die Mutmaßung nahe, daß man in Lübeck den Ehrgeiz hatte, als erſte deutſche Stadt einen Verſuch mit Ex⸗ folg durchgeführt zu haben, der vielleicht— im Falle eines glücklichen Ausganges— für die Bekämpfung der Tuberkuloſe von größter Wichtigkeit werden konnte. Dann waren ſelbſtvepſtändlich die Männer, die die Verantwortung übernommen haben, die Wiſſenſchaftler, denen die Welt dankbar ſein mußte. Man hat ſich über die Bedenken des Reichs⸗ geſundheitsamtes, das gegenüber dem Calmette⸗ Präparat eine zunächſt abwartende und ablehnende Stellung einnahm, hinweggefetzt. Den Angeklagten Deycke und Altſtaedt war bis zu einem gewiſſen Grade zugute zu halten, daß ſie von der Unſchädlich⸗ keit des Calmette⸗Präparates überzeugt waren, zu⸗ mal es vielfach ſchon ohne jeden Schaden im Aus⸗ land in breiteſtem Maße angewandt worden iſt, Eigentümlich dagegen bleibt es, daß man ſich bei einer ſo wichtigen Eutſcheidung einfach darſtber hin⸗ weggeſetzt hat, daß nur ein Teil der Lübecker Aerzte bei der entſcheidenden Verſammlung anweſend war. Gerade hier wäre eine Stellungnahme aller Aerzte notwendig geweſen. Die Tragödie hat ſich nun etwa ſo zugetragen: Prof. Deycke übernahm die Herſtellung des Calmette⸗ Präparates in einem von ihm dazu eingerichteten Laboratorium. Von dem Paſteurinſtitut in Paris wurden nur die Stammkulturen geliefert. In dem⸗ ſelben Laboratorium wurden aber auch andere Ar⸗ beiten ausgeführt. Prof. Deycke hat mit Prof. Much⸗ Hamburg ein Präparat, das ebenfalls der Tuber⸗ luloſebekämpfung dienen ſoll, gefunden. U. a, befand ſich im Laboratorium der ſog. Kieler Stamm, d. h. Bazillen, die nicht wie beim Calmettepräparat ab⸗ geſchwächt waren. Man vermutet nun, daß infolge eines unerkannten Verſehens einmal eine Ab⸗ impfung des Kieler Stamms auf ein Calmette⸗Prä⸗ parat vorgekommen iſt, ſo daß dieſes plötzlich zu einem gefährlichen Gift wurde. Wie es dazu gekom⸗ men iſt, hat man nicht feſtſtellen können. Man hat allgemein angenommen, daß Prof. Deycke es nicht ſelbſt getan hat. Denn wenn er aus Forſchungs⸗ zwecken wirklich eine Abimpfung vom Kieler Stamm für richtig gehalten hätte, würde er zweifellos ſpäter auch für dieſe Maßnahme die Verantwortung über⸗ nommen haben. Dann bleibt alſo nur übrig, daß entweder die Schweſter Anna Schütze, oder eine andere Schweſter oder ein dritte Perſon die Bazillenſtämme verwech⸗ ſelt hat, ohne es zu merken, ſo daß dadurch das ganze Unglück eingetreten iſt. Das Gericht hatte alſo darüber zu entſcheiden, wie weit Prof. Deycke als verantwortlicher Leiter und Begründer des Lübecker Laboratoriums für Verſehen, die hier vor⸗ gekommen ſind, verantwortlich zu machen iſt. Das war ſchließlich zum Kernpunkt des ganzen Prozeſſes geworden. Es iſt im Gerichtsſaal in Lübeck oft zu unerfreu⸗ lichen Szenen gekommen. Aber andererſeits konnte ſich niemand der Tragik des Schickſals eines großen Gelehrten, wie es Prof, Deycke iſt, entziehen. Sein ganzes Leben hat er der Bekämpfung der Tuberkuloſe gewidmet und an ſei⸗ nem Lebensabend, nach dem er Weſentliches zur Er⸗ forſchung und der Bekämpfung dieſer Krankheit ge⸗ leiſtet hat, hat er ſelbſt den Anlaß zu dem furcht⸗ baren Säuglingsſterben gegeben. Prof. Deycke hat dafür die volle Verantwortung übernommen. Während des Prozeſſes ſtellte er ſich auf den Standpunkt, daß er einem wiſſenſchaſtlichen 2. Seite/ Nummer 64 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 8. Februar 1092 Irrtum erlegen ſei. Im Auguſt 1929 hätte er die felſenfeſte Ueberzeugung gehabt, daß das Calmette⸗ Mittel nicht nur harmlos, ſondern auch nützlich ſei. Aber auf Grund ſeiner neueſten Forſchungen hat er eingeſehen, daß ſeine Annahme falſch iſt. Man ſolle ihn, wenn man es für richtig halte, für dieſen Irrtum beſtrafen. In ſeinem Schlußwort hat er dann ſeine Verantwortung noch erweitert, indem er bat, ſeine Mitarbeiter, die voll auf ihn vertraut hätten, nicht zu verurteilen, nur ihn allein zu be⸗ ſtrafen, wenn das Gericht in den Vorgängen eine Fahrläſſigkeit erblicken ſollte. Die prozeſſuale Lage Prof. Deyckes war von dem Augenblick ab ungün⸗ ſtig geworden, als eine Reihe von Sachverſtändigen klar ausſprachen, daß das Calmette⸗Präparat in Lübeck nicht virulent geworden ſei, ſondern daß eine Verunreinigung mit den Bazillen des Kieler Stammes eingetreten iſt. Dieſe Gutachten hoben ausdrücklich hervor, daß man noch nachträglich das Vorhandenſein von Bazillen des Kieler Stamms in den verabreichten Calmette⸗Präparaten bezw. bei den erkrankten Kindern habe feſtſtellen können. Gegenüber der Tragik des Schickſals Prof. Deyckes verblaßt ein wenig die Anteilnahme an den anderen Angeklagten. Sie waren alle bis zu einem gewiſſen Grade gutgläubig. Dr. Altſtaedt war trotz ſeines verantwortungsvollen Poſtens, den er in Lübeck einnahm, und der daraus hergeleiteten Verantwortung für das Kinderſterben, im Prozeß ſelbſt nur eine Nebenfigur. Er vertraute blindlings der Autorität Prof. Deyckes, was für ihn bis zu einem gewiſſen Grade entlaſtend iſt. Der Schweſter Anna Schütze kam, obwohl man ihr andichten wollte, ſie bewahre den Schlüſſel zu dem Geheimnis der Lübecker Vorgänge, nur eine nebenſächliche Bedeu⸗ tung zu. Sie iſt nur durch den Zufall ihrer Stel⸗ lung in das tragiſche Geſchehen mit hineingezogen worden. Der Lübecker Calmette⸗Prozeß iſt beendet. Aber an die ſtrafrechtliche Erledigung des Falles durch Verurteilung zu Gefängnisſtrafen wird ſich voraus⸗ ſichtlich noch eine große Zahl von zivilrecht⸗ lichen Streitigkeiten anſchließen. Zum Teil hat die Elternſchaft an dem Prozeß leidenſchaftlichen Anteil genommen, aber ſchließlich ermüdete doch die trockene Verhandlungs materie, durch die ſie ſich als Laien nickt mehr durchfand. Ueber die Tragik des Kinderſterbens iſt inzwiſchen auch die Zeit hinweg⸗ gegangen. Die Wunden, die die traurigen Vorgänge vielen Eltern geſchlagen haben, ſind zum Teil ver, harſcht. Und wenn auch die Eltern ſelbſt eigentlich die wahren Ankläger ſind und gerade darum immer ſubjektiv bleiben, haben auch ſie einen gewiſſen Ab⸗ ſtand zu jenen traurigen Ereigniſſen gewonnen. Der Gerechtigkeit iſt Genüge getan worden. Das Leid, das die Eltern erduldeten, iſt nie wieder gut zu machen. Geſpenſterſpuk durch Rundfunk Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 105 y Paris, 7. Febr. Welche Betätigungsmöglichkeiten dem Rund funk noch offen ſtehen, wollen drei Pariſer Radio⸗ reporter heute abend nachweiſen. 80 Ktlometer von Toulouſe entfernt, liegt ein ein⸗ ſames Bauernhaus, in dem es nicht mit rechten Dingen zugehen ſoll. Die Bewohner, einfache Landleute, erzählen voller Entſetzen, daß in den ſpä⸗ ten Abendſtunden ein ohrenbetäubender Lärm ein⸗ ſetze, in den ſich Menſchenſtimmen miſchen. Niemand weiß aber, wer der Urheber dieſes Lärmes ſei. Die mutigen Radioreporter wollen nun dem Spuk zu Leibe gehen und mittels Mikrophon und einer extra angelegten Telephonleitung die Geräuſche auf den Sender übertragen. Der Radiohörer wird heute abend alſo Gelegen⸗ heit haben, ſich zwiſchen den Abrüſtungsberichten aus Genf auf die Spukgeräuſche von Toulouſe umzuſtellen. Es fragt ſich nur, was von beiden ihm eher das Gruſeln beibringen wird. Prinz Karneval im Weißen Rößl Ahoi! Das war die fröhliche Parole für die geſtrige 21. Aufführung der Weißen⸗Rößl⸗Revue. Die när⸗ riſche Zeit entthronte den trotz der radikalen Um⸗ arbeitung verbliebenen Kaiſer Franz Joſef und er⸗ hob ſtatt ſeiner ſeine Tollität den Prinzen Fritz., genannt den Schönen, auf den Schild. Der „Feuerio“ mit Elferrat und Prinzengarde zog unter dem Jubel der untertänigen Bevölkerung des Salzkammerguts in die jodelnde Gegend am Wolf⸗ gangſee mit Ahoi ein. Der Weg vom Habereckl zum Nibelumgenſaal war kurz, die Begeiſterung der Man⸗ nemer und der Wolfganger Bürger ſamt allen Ber⸗ Unern und Sachſen auf der Bühne beträchtlich. In die turbulente und ausgelaſſene Stimmung der ohnehin ſchon feueriogemäßen Inſzenierung fügte ſich der Einzug des Prinzen Karneval mit ſei⸗ nen Mannemer Getreuen ſo glänzend ein, daß der Verdacht nicht von der Hand zu weiſen iſt, die defizit⸗ verzehrende Aufführung ſei von Anfang an auf dieſe Staatsaktion zugeſchnitten geweſen. Der Feuerio⸗Präſident Brenner erteilte nach einleitenden liebenswürdigen Worten über unſer ſchönes Mannheim am Rhein, Neckar und Haſen⸗ graben— zur biographiſchen Orientierung der Salz⸗ kammerleute— der Büttenkanone Jakob Frank das Wort, der in bekannter Beſcheidenheit und wohl⸗ geſetzten Mannemer Dialekt dem verſammelten öſterreichiſchen Publikum Mannheimer Provenienz ſamt hochwohlmeinender Zuhörerſchaft einiges Be⸗ ſinnliche und Ausfällige über unſere Zeit und unſere Mannemer Verhältniſſe zum beſten gab. Unter Tuſch und Ahoi auf der Bühne und im Saal verließ dann ſeine Tollität der Prinz den Nibelungenſtrand vom Wolfsgangſee, alldieweil das ausgelaſſene Spiel ſeinen Fortgang nahm. Ueber das wohleingeſpielte Enſemble ſind nur Worte des Lobs zu ſagen. Schließlich iſt es allerhand, über einundzwanzig Aufführungen hindurch die Spiel⸗ freudigkeit in dieſem Revue⸗Aufzug in ſolcher Friſche zu bewahren. Die Feuerto⸗Einlage hat gewiß auch mit dazu beigetragen, die Stimmung und Aus⸗ gelaſſenheit auf dieſen Höhepunkt zu führen. 5 Dem Elferrat wurde damit bewieſen, daß man an närriſcher Stimmung am Schillerplatz der Habereckl⸗ Reſidenz in nichts nachſteht. Der gebürtige Mann⸗ eimer Albert Walter vom Operettentheater in In Südfrankreich, Flalieniſche Kritik an Genf Aeußerſt ſlepniſche Beurteilung der Vorſchläge Tardieus Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 7. Febr. Der Skeptizis mus in der italieniſchen Oef⸗ fentlichkeit gegenüber den Genfer Abrüſtungsver⸗ handlungen tritt von Tag zu Tag deutlicher in Er⸗ ſcheinung. Der allzu nahe liegende Vergleich zwiſchen den Papierſchlachten, die in Genf ausgefochten wer⸗ den, und den blutigen Schlachten im fernen Oſten iſt in aller Munde. Darum ſteht hier im Mittelpunkt des Intereſſes nicht Genf, ſondern die Abreiſe der beiden italieniſchen Kriegsſchiffe und einer Abteilung Marineinfanterie nach Schangha i, die zu begei⸗ ſterten patriotiſchen Kundgebungen Anlaß geben. Der Vorſchlag Tardie u 8, das Abrüſtungsproblem durch Bildung eines Völkerbundsheeres zu löſen, be⸗ gegnet dagegen bitterer Ironie. Gayda, der Chefredakteur des„Giornale d' Ita⸗ lia“, drahtet ſeinem Blatt aus Genf,„die Bildung eines neuen internationalen Heeres wäre lediglich ein blühendes Geſchäft für die in⸗ ter nationale Rüſtungsin duſtrie, die be⸗ reits jetzt damit beginnen könnte, ſich um die Lie⸗ ferungen zu bewerben, aber ein ſehr ſchlechtes Ge⸗ ſchäft für den Frieden und für die Sache der Ab⸗ rüſtung.“ Allgemein ſtellt man feſt, daß der Vorſchlag Tardieus alt iſt und bereits im vorigen Jahr von Paul⸗Bonenyr ſ in Genf vorgebracht wurde, wegen ſeiner Wertloſigkeit und Undurchführ⸗ barkeit aber fallen gelaſſen worden iſt. Eutſprechend dieſer Einſtellung ſtoßen auch die Annäherungsverſuche gegenüber Italten, für die ſeit einiger Zeit ein Teil der franzöſiſchen Preſſe ein⸗ tritt, in Rom auf wenig Gegenliebe. In der römi⸗ ſchen„Tribuna“ wird die ganze Schuld an den ranzöſiſch⸗italieniſchen Gegenſätzen Frankreich zu⸗ geſchoben und damit auch die Initiative für die Wiederannäherung. Im übrigen, ſo ſchreibt das Blatt, irre man in Frankreich, wenn man glaube, daß der Gegenſatz zwiſchen Rom und Paris durch die Löſung einiger Nebenfragen, wie den Flottenaus⸗ gleich, die koloniale Grenzregulierungen und das Statut der Italiener in Tunis aus der Welt ge⸗ ſchͤfft werden könnten. Es handle ſich um viel tiefere Gegenſätze. Das Blatt meint damit offenbar den Gegenſatz in der Abrüſtungsfrage, der für Italien grundlegend iſt. Es iſt deswegen intereſſant, daß der temperament⸗ volle Leitartikler des„Teveri“ Frankreich offen beſchuldigt, im fernen Oſten das Spiel Japans zu ſpielen, um ſich die Un⸗ terſtützung der Japaner auf der Abrüſtungs⸗ konferenz zu ſichern. „Eine japaniſche Regierung“, ſo ſchreibt er u. a. „die die Vermittlung der Großmächte zurückweiſt und ſich gegen die Anwendung des Artikels 15 des Völkerbundspaktes ſträubt, wird ſicher keinen An⸗ ſtoß an der Theſe nehmen, mit der der franzöſiſche Generalſtab in Genf auftreten wird und deswegen ſcheint uns die Genfer Konferenz unter keinem guten Stern geboren zu ſein.“ Mißhandlung franzöſiſcher Friedensfreunde Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7. Febr. Die politiſche Verrohung greift auch in franz ö⸗ ſiſchen Studentenkreiſen immer mehr um ſich. Faſt tagtäglich kommt es zu blutigen Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen den nationaliſtiſchen und den paztfiſtiſchen Elementen. Aus Anlaß der Abrüſtungs⸗ konferenz entfalten die pazifiſtiſche Hörer der Sor⸗ bonne eine lebhafte Propagandatätigkeit. Sie ziehen mit Plakaten durch die Straßen, verteilen Zettel und kleben Aufrufe an die Häuſermauern, um für die all⸗ gemeine Abrüſtung zu werben. Dieſe Tätigkeit behagt den Mitgliedern der „Action Francaiſe“ und den Camelots du roi ganz und gar nicht. Gruppen weiſe ſtür⸗ zen ſie ſich auf die pazifiſtiſchen Studen⸗ ten und fallen mit Schlagringen und Knüppeln über ſie her. Am Sonntag vor⸗ mittag mußte die Polizei im Quartier Ladin und in anderen Bezirken verſchiedentlich kämpfende Gruppen auseinander bringen. Nicht weniger als 17 S ch wer⸗ verletzte wurden in ein Krankenhaus geſchafft, während die Polizei eine ganze Anzahl von Rädels⸗ führern mit zur Wache nahm. Pariſer Blick hinter Tardieus Maske Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. Febr. Während die rechtsſtehenden Politiker und ihre Preſſe den Vorſchlag der franzöſiſchen Abrüſtungs⸗ delegation als einen Beweis für die Friedensliebe und die Selbſtloſigkeit Frankreichs feiern, finden einige Linkspolitiker den Mut, der ſcheinheiligen Abrüſtungspolitik der Regierung die Maske herunterzureißen. Der Vizepräſi⸗ dent der Radikal⸗Sozialen Partei, Jacques Kay⸗ ſer,(der in der vorvorigen Woche u. a. auch in Mannheim geſprochen hat. Schriftl.) bezeichnet es als den ſchlimmſten Fehler der franzöſiſchen Initia⸗ tive, daß ſie nicht der eigentlichen Aufgabe der Ab⸗ rüſtungskonferenz entſpricht. In Genf lautet das Problem: Abrüſten oder nicht abrüſten. Wenn die franzöſiſchen Rüſtungspolitiker heute einen Unter⸗ ſchied machen zwiſchen Offenſiv⸗ und Defenſiv⸗Waf⸗ fen, ſo könnte man ſich auf eine Forderung Deutſch⸗ lands gefaßt machen, ihm das Recht auf eine unbe⸗ grenzte Defenſivrüſtung zu geben, ſobald es auf alle Offenſivwaffen verzichtet. Nach der franzöſiſchen Initiative, erklärt Jacques Kayſer im„Soir“, bleibt die Frage der Rüſtungs⸗ gleichheit, der Abrüſtung oder der Wiederaufrüſtung Deutſchlands in vollem Umfang beſtehen. Frankreich muß ſich klar darüber ſein, daß Deutſchland ſich auf die ihm gemachten, aber nicht gehaltenen Verſprechun⸗ gen ſtützen werde. Für den Frieden der Welt müßte eine Aufrüſtung Deutſch⸗ lands verhängnis voll werden. Tardieu, ſo meint der radikal⸗ſoziale Politiker, hätte richtiger gehandelt, wenn er in Genf neben der Theſe der Sicherheit gleichzeitig die Theſe der A b⸗ wüfſt ung bekundet hätte. Er aber zog es vor, für den Weg der Sicherheit lange und unnütze Etappen aufzuzeigen, während er den Weg der Abrüſtung mit einem unerbittlichen„Verboten“ verſperrte Genf über Schanghai Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 8. Febr. Der geſtern beim Generalſekretariat eingegangene Konſularbericht aus Schanghai wird jetzt von den Delegierten Englands, Frankreichs, Deutſch⸗ lands, Italiens und der Vereinigten Staaten ge⸗ prüft. Nach authentiſchen Meldungen enthält das Schriftſtück nichts, was nicht bereits in den Zeitun⸗ gen über die Exreigniſſe in Schanghai veröffentlicht worden wäre. Die Verantwortlichkeit wird auf Japan und China verteilt. Zu Schlußfolgerungen gelangt der Bericht nicht. Weitere Angaben werden Hamburg befeuerte als neues Element die Spieler. Mit liebenswürdiger Schnoddrigkeit mimte er den Berliner Gieſecke und ſtatuierte damit ein Exempel, wie aus einem Mannemer Blomaul ein Berliner Mundſtück werden kann.„Det Geſchäft war richtig!“ e. Um die Ermöglichung der Erdbeben⸗Voraus⸗ ſagen. Die wiſſenſchaftliche Forſchung iſt gegenwär⸗ tig darum bemüht, die durch Erdbeben hervorgeru⸗ fenen Kataſtrophen, in ihren bedrohlichen Aus⸗ maßen durch eine wirkungsvolle Vorher⸗ ſage zu beſchränken. Man verfügt heute über Seismographen, die alle Schwingungen der Erd⸗ oberfläche bis zum 5 000 000 fachen Wert vergrößern, die jeden Herzſchlag des Beobachters regiſtrieren, wahre Wächter der unaufhörlichen„mikroſeismi⸗ ſchen Unruhe“. Für ſtarke Beben ſind ſo feine In⸗ ſtrumente nicht nur unnötig, ſondern ſogar un⸗ brauchbar; die ſchweren Stöße des großen Bebens von San Francisco 1906 haben nicht einmal die normalen Inſtrumente der 5 nähe gelegenen Ob⸗ ſervatorien richtig angezeigt. Für die gewöhnlichen Zwecke der Seismik ſind Vergrößerungen von etwa 1500 hinreichend. Neben den Wellen⸗ Aufzeichnungen der Seismographen tragen auch neuzeitlichere Un⸗ terſuchungs⸗Verfahren zur Erkenntnis der Struk⸗ tur der Erdrinde als weſentlichſte Urſache der Erd⸗ beben bei: die Beobachtung von Unregelmäßigkeiten des magnetiſchen Erdfeldes, der wechſelnde Wider⸗ ſtand, den elektriſche Ströme beim Durchgang durch Verwerfungen und andere Unſtetigkeiten im Erd⸗ innern finden, Erdſchweremeſſungen, die Schlüſſe auf die Zuſammenſetzung der darunterliegenden Schichten zulaſſen, und ſchließlich Unterſuchungen der Radioaktivität der Bodenluft. Bevorſtehende Buch⸗Auktionen. Für den Monat Februar ſind eine Reihe Bücherverſteigerungen an⸗ gekündigt. So bei Paul Graupe⸗Berlin die Verſtei⸗ gerung koſtbarer illuſtrierter Bücher und Farbſtiche des 18. Jahrhunderts, die zahlreiche franzöſiſche illu⸗ ſtrierte Werke und koſtbare Blätter franzöſiſcher und engliſcher Farbſtiche umfaßt.— Das Auktionshaus Max Perl⸗Berlin bringt die Kunſtliteratur aus ver⸗ ſchiedenen Sammlungen zur Verſteigerung.— In Hamburg gelangt die Bibliothek eines Gelehrten des 18. Jahrhunderts, deren Katalog allein 1300 Num⸗ mern umfaßt, zur Auktion. i 8 Die Anglücksvögel ſtreichen Von Werner Hagen Mißmutig ſtapfe ich durch das naſſe Bruch, ſtol⸗ pere über angetaute Bülten, durch platſchende Pfützen zu meinem Anſitz. Unwillig raſcheln die hohen Moorhalme unter meinen Füßen. Bleigrau hängt der Himmel über mir. Schwarz und ſchmutzig eilt der Bach an niederen Ellern und Birken vorbei. Farblos und ſtumpf ragen Buſch und Baum re⸗ gungslos aus dem trüben Nebel. Grau in grau liegt die Sumpfwieſe jenſeits des Baches. Wie Ge⸗ ſpenſter hocken die Kopfweiden im Dunſt. Drohend ragen hinter mir ſchemenhaft die Ulmen⸗ und Weiß⸗ buchenüberhälter über dem Bruchwalde empor. Fröſtelnd ziehe ich den Mantel enger um mich und lehne mich feſt gegen den feuchten Erlenſtumpf. Vergehens ſpähe ich die Wieſe mit dem Glaſe ab. Kein Haſe zeigt ſich. Die Näſſe drückt ſie in die Dickungen. Umſonſt lauſche ich in die Höhe. Keine Ente flügelt durch die Luft. Der Nebel hält ſie feſt am See. Kein Leben regt ſich; kein Vogellaut tönt. Nichts als beklemmende Stille ringsum. Lange ſitze ich reglos. Trüben Sinnes ſtarre ich in die trübe Enge. Meine Augen beginnen im mil⸗ chigen Broden zu flimmern. Wie quirlende Schatten in fahlem Grau umtanzen mich die Büſche. Bis mein Blick auf die hohe Ebereſche ſeitab am Bach⸗ bord fällt, die über und über mit knallroten Früch⸗ ten behängt iſt. Einen Ruhspunkt bilden ſie im glanzloſen Einerlei. Hin und her wandern nun meine Augen, vom ſchleierverhängten Umkreis zum Blutrot der Bee⸗ ren, hin und her. An mein Vaterland denke ich. Verhängt mit düſteren Nebelſchleiern iſt auch ihm die Ferne, die Zukunft. Blut? Da erhebt ſich ein feines Klingen. Wie Schlitten⸗ glöckchen kommt's heran. Hinten überm Hochwald taucht ein Vogelſchwarm auf, geht zum Bruchwald nieder und fällt im Vogelbeerbaum ein. An zwei⸗ hundert Vögel, droſſelgroß, rötlichgrau, turnen in der fruchtbeladenen Krone. Emſig fallen ſie über die Beeren her. Auf und ab klappen erregt die hohen Federbüſche. Grell leuchtet die gelbe Schwanzbinde, leuchten die gelb und weißen Flügelſtücke. Rundfunk verbreitet werden. 5 9 9 N 8 3 5 7 5 222727: dem Generalſekretariat für die nächſten Tage in Aus. ſicht geſtellt. Die engliſche Delegation hat den Wunſch ausge ſprochen, der Rat möge nicht früher zuſammen treten, als bis die engliſch⸗amerikaniſchen Verhand- lungen mit Japan zu einem Ergebnis, ſei es nega⸗ tiv oder poſitiv, gelangt ſeien. Der amerikaniſche Delegierte Gibſon erklärte heute mittag, daß er die Anwendung des Artikel 15 des Völkerbund⸗ paktes für ſehr heikel, wenn nicht gefährlich halte. Vermögensſteuerzahlung am 15. Februar Stundung der Hälfte bei verſpätetem 8 Steuerbeſcheid — Berlin, 8. Febr. Das Reichsfinanzminiſterium teilt mit Am 15. Februar wird eine Vierteljahrs, rate der Vermögensſteuer fällig. Infolge der wie⸗ derholten Verlängerung der Friſt für die Abgabe der Vermögenserklärung 1931 iſt es in der überwiegen⸗ den Zahl der Fälle nicht möglich, den neuen Ver⸗ mögensſteuerbeſcheid ſo zeitig zugehen zu laſſen, daß ſich die Zahlung der am 15. Februar fälligen Vermögensſteuerrate bereits nach dem auf den 1. Ja⸗ nuar 1931 ermittelten Vermögen bemißt. Die mei⸗ ſten Steuerpflichtigen müßten daher an ſich noch ein⸗ mal die Vermögensſteuervorauszahlung in det bisherigen Höhe, das heißt nach der Grund⸗ lage des Vermögens vom 1. Januar 1928 entrichten. Im Hinblick auf den in der Zeit vom 1. Januar 1926 bis 1. Januar 1931 vielfach eingetretenen Vermö⸗ gensrückgang würde das in zahlreichen Fällen zu einer Ueberzahlung der endgültig für 1931 zu ent⸗ richtenden Vermögensſteuer führen. Mit Rückiccht hierauf hat der Reichsminiſter der Finanzen be⸗ ſtimmt, daß in allen Fällen, in denen dem Pflichtigen der neue Vermögensſteuerbeſcheid vor dem 15. Fe⸗ bruar 1932 nicht zugegangen iſt, die Hälfte der an dieſem Tage fälligen Vermögensſteuervorauszah⸗ lung bis zur Veranlagung zinslos geſtundet wird, ohne daß es eines beſonderen Antrags von ſeiten des Steuerpflichtigen bedarf. men hiervon ſind jedoch die Fälle, in denen dem Pflichtigen bereits im Einzelfall auf Antrag eine der Sachlage entſprechende teilweiſe Stundung der Vor⸗ auszahlung gewährt worden iſt. Pflichtige, denen der neue Vermögensſteuerbeſcheid zum 15. Februar zugegangen iſt, haben den in dem Beſcheid für den 15. Februar angeforderten Betrag in voller Höhe zu entrichten. Letzte Meldungen Zuſammentxritt des Verwaltungsrates der 383. — Baſel, 8. Febr. Der Verwaltungsrat der Bi iſt heute vormittag zuſammengetreten. Die Verhandlungen werden anſtelle des in den Ver⸗ einigten Staaten weilenden Präſidenten Mae Garrah von dem Vizepräſidenten, dem deutſchen Delegierten Dr. Melchior, geleitet. Den Ver⸗ handlungen wohnen auch die beiden anderen deut ſchen Delegierten, Reichsbankpräſident Dr. Luthe und Generaldirektor Reuſch, bei. 5 Ein Eiſenbahnattentat von Kommuniſten in Oſtoberſchleſien verſucht? 4416 — Kattowitz, 8. Febr. In der Nacht zum Sonn tag wurde zwiſchen den Statfonen Koſzty und Brze⸗ zinki ein Güterzug von etwa 30 Männer überfallen, die den Zug beſtiegen und ihn dur Anziehen der Handbremſen zum Langſamfahren zwangen. Die Täter warfen größere Mengen von Kohle und Brettern auf den Bahndamm und ver⸗ barrikadierten ſo das zweite Gleis. Die Polizei vermutet, daß die Täter in kommnuniſtiſchen Kreiſen zu ſuchen ſind. Schweres Autobusunglück — Prag, 8. Febr. In der Nähe von Iglau ſtürzte ein Autobus auf dem ſich eine größere Hochzeits geſellſchaft befand, um und ging vollſtändig in Trümmer. Sechs Perſonen wurden ſchwer, W leicht verletzt. Hervorquellenden Blutstropfen gleich ſchimmern beiderſeits rote Hornplättchen in den Schwingen, Unglücksvögel nannten unſere Altvordern ſie, Peſt⸗ und Sterbevögel, die Krankheit und Kriegsnot brach⸗ ten. Angſt und Schrecken verbreitete ihr Erſcheinen. Alte Chroniken ſind voll von wilden Schauermären. Was trieb euch fort aus eurer nordiſchen Heimat; Seid ihr Vorboten kommender Ereigniſſe? Was bringt ihr unſerm Lande? 5 Verdroſſen ſchüttelt der Baum den Wipfel. Schwere Tropfen fallen von Zweig und Aſt. Durch den ſtillen Wald klingt ihr klirrender Ruf wie en helles Meſſeglöckchen durch hohe Kirchenhallen. Un⸗ willkürlich falte ich die Hände. Viel Tränen fallen im glücksvögel ſtreichen. Werbeausſtellungen in der Kunſthalle. In der Folge der Werbeausſtellungen im weſtlichen Anben. zeigt die ſtädtiſche Kunſthalle nunmehr eine Reihe meiſt kleinerer Gemälde und Zeichnungen von Tell Geck(Offenburg) ſowie eine Auswahl von neueren Arbeiten Willi Sohls(Mannheim). Ausgenom⸗ 4 Vaterland. Die Un: ö. Mot 1— Das insgeſ⸗ 0 und 96 auf fo! Land w Metall Lederi Holzin Nahru Heklei Bauge Vervie Gaſt⸗ Verkel Hausa Ungel! Kaufm 1 Techn. Alle Vo Mann Landg terſtitt loſenu 10 949 kamen örtlick Parte Reich; verſic lichen Verteilung der Staatspreiſe für Architekten 5 Bei dem Wettbewerb der Preußiſchen Akademie der Künſte für Architekten um den Großen Staatz⸗ preis wurde in dieſem Jahr der Große Staatspreis nicht verliehen. Es wurden die Prämien von je 11 Mark den Architekten Ernſt Krüger, Otto Riſſe und Roßwyn Roſſtus in Berlin zugeſprochen, Münchener Feſtſpiele im Rundfunk. Die In⸗ tendanz des Bayeriſchen Rundfunks iſt an die Ge⸗ neral⸗Intendanz der Bayeriſchen Staats⸗Theater mit dem Vorſchlag herangetreten, aus dem Zyklus der diesjährigen ſommerlichen Münchener Feſt⸗ ſpiele eine für den Rundfunk beſonders geeignete Opernaufführung nach der zweiten Theater⸗Vorſtel⸗ lung in den Senderaum zu verlegen. Die Verhand⸗ lungen haben in kürzeſter Friſt zu einem Abkom⸗ men geführt, nach welchem am 17. Auguſt Mo? zarts„Coſi fau tutte“ unter Leitung von Richard Strauß und in auserleſener BM. ſetzung im Münchener Funkhaus aufgeführt 1 Nach einem Beſchluß der deutſchen Rundfunkgeſel⸗ ſchaften ſoll dieſe intereſſante Neuerung im Sende⸗ weſen als Reichsſendung vom ganzen, deutſches 1932 n Aus. ausge mmem rhand⸗ nega⸗ aniſche daß er rbund⸗ alte. m Febr. lt mit: ihrs. r wie⸗ be det biegen⸗ n Ver⸗ laſſen, älligen 15 Ja⸗ e mei⸗ ch ein⸗ 7 det Vrund⸗ richten, ar 1928 mo ⸗ Fällen zu ent⸗ ückſicht en be⸗ chtigen 15. Fe⸗ te der uszah⸗ in det 8 von nom. dem ne der r Vor⸗ eſchei n dem Betrag * 898 t der Die Ver⸗ Mac ütſchen Ver. deut⸗ ther len türzte etts⸗ dig in in der lnbau Reihe Tell ueren ekten. demie taatz⸗ pretz 1100 ziſſe hen. In Ge eatet yklus Feſt⸗ gnete rſtel⸗ hand⸗ kom⸗ Mo⸗ ung Be wird, eſell⸗ 25 ende⸗ ſchen 3 Montag, 8. Februar 1932 5 e 5 3 45065 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 30. Januar iusgeſamt 45 065 Arbeitsloſe, davon 35372 Männer und 9603 Frauen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Induſtriegruppen: Männer Frauen Zandwirtſchaft 239 90 Metallindustrie 9280 324 gederind, und Verarbeitung 592 493 Holzinduſtrie 1583 23 Nahrungs⸗ u. Genußm. 693 1827 Hekleidbungsgewerbe 498 581 Baugewerbe 3500 5 Vervielfältigungsgew. 253 69 Gaſt⸗ u. Schankwirtsg. 313 681 Verkehrsgewerbe 1864 62 Hausangeſtellte aller Art— 1279 Ungelernte Arbeit 10 808 1544 Kaufm. Angeſtellte 3372 1831 Techn. Augeſtellte 1217 9 Alle and. Berufsgr. 1160 940 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27 535 Männer und 7376 Frauen, auf die Landgemeinden 7837 Männer und 2317 Frauen. Un⸗ lerſtützung haben bezogen 22 622 und zwar Arbeits⸗ loſenunterſtützung 11673 und Kriſenunterſtützung 10949 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 26 367 zuſchlagsberechtigte Ehegatten und Kinder. Forderungen des Mittelſtandes Das Ortskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes hat eine Anzahl Forderungen aus Handel, Handwerk, Gewerbe und freien Berufen aufgeſtellt und an ſämtliche badiſchen Miniſterien, an den Badiſchen Landtag, ſämtliche Handels⸗ und Hand⸗ werkskammern, an die elf badiſchen Kreisſtädte, die örtlichen und Landesgeſchäftsſtellen der bürgerlichen Parteien, an Oberpoſtdirektion, Landesfinanzamt, Reichseiſenbahndirektion Karlsruhe, Badiſches Ober⸗ verſicherungsamt, an die hieſigen ſtaatlichen und kirch⸗ lichen Behörden uſw. weitergeleitet. Die Forderun⸗ gen, die kürzlich in einer Verſammlung zum Beſchluß erhoben wurden, in der Vertreter ſämtlicher bürger licher Parteien anweſend waren, beziehen ſich auf Reichs, Reichsſteuer⸗, Länder⸗ und Gemeinderefor⸗ men und aktuelle wirtſchaftliche Fragen. Gebäudeſonderſteuer Dem Protokoll einer vierköpfigen Kommiſſion ent⸗ nehmen wir, daß mit allen Mitteln bei den maß⸗ gehenden Landes⸗ und Reichsbehörden dahin geſtrebt werden ſoll, daß der Prozentſatz des Nachlaſſes der Gebäudeſonderſteuer(ab 1. April 32 gleich 20 v..) auf die doppelte Quote erhöht wird, um mit dieſer Erhöhung Aufträge an die Bau⸗ wirtſchaft erteilen zu können. Die hierdurch frei⸗ werdenden Mittel dürfen nur für Inſtandſetzungs⸗ arbeiten unter Kontrolle an dem in Frage kommen⸗ den Steuerobjekt Verwendung finden. Für größere Arbeitsvergebungen, wofür der eingeſparte Steuer⸗ betrag nicht genügt, ſollen dem Hauseigentümer Mit⸗ tel aus einem beſonderen Fond zu billigſtem Zins⸗ und Tilgungsſatze von der Behörde vorſchüßlich zur Verfügung geſtellt werden. Der§ 732 des Bad. Ge⸗ bäudeſonderſteuergeſetzes iſt ſofort aufzuheben und dem Eigentümer die Verpflichtung aufzuerlegen, für den eingeſparten Betrag Aufträge an die Bauwirt⸗ ſchaft zu vergeben. Den Mindereinnahmen aus der reduzterten Gebäudeſonderſteuer ſtehen Mehreinnah⸗ men gegenüber aus 1. Lohnſteuer, 2. Umſatzſteuer, 3. Einkommensteuer, 4. Gewerbeſteuer, 5. Arbeitsloſen⸗ verſicherung. Die Erwerbsloſenfürſorge für Arbeit⸗ nehmer und die Mittel der Fürſorge für Arbeitgeber und Arbeitnehmer fallen weg. Sie hat ein Strohhüichen auf! Vielleicht die Schaufenſtergruppe? Selbſtredend — warum auch nicht? Sie darf in uns ſchon Früh⸗ lahrsahnungen wecken; ſie mag ſich ſchon ein luſti⸗ ges Stroh hütchen aufſetzen— aber, daß es tat⸗ fächlich ſchon Frauen gibt, die nichts eiligeres zu tun haben, als mit einem Strohhut Anfang Februar auf der Straße zu erſcheinen, ſollte man doch nicht für möglich halten. Das kommt vom Faſtnachtverbot, daß närriſches Maskentreiben verboten iſt. Irgendwöw muß die Narrheit heraus— alſo„verſchönt“ man ſich mit einem kecken Hütchen aus Stroh. Wirklich witzig; aher auch äußerſt deprimierend für eine denkende und mitfühlende Frau. Vom Hohn und Spott der Männer gar nicht zu reden; traurig iſt es nur, daß das abfällige Urteil verallgemeinert wird.„Natür⸗ lich, die Frauen!“ heißt es. Bitter empfinden dieſes Urteil ſolche, die die Zeit der Not an ſich oder ihren Familienangehörigen erleben Sogar der Petrus ſcheint durch die verfrühte Strohhutmode etwas aus dem Konzept zu kommen und weiß nicht mehr, daß in den Februar Eis und Schnee gehören. Wenn er nur nicht im Juli ſein Verſehen wieder gut zu machen ſucht. Auf alle Fälle empfehlen wir rechtzeitige Eindeckung mit Filzhüten — um nicht zu ſpät zu kommen. 5 Vielleicht hält man mir entgegen, die Strohhut⸗ induſtrie muß auch leben; gewiß, aber zu ihrer Zeit. Wir ſind noch mitten im Winter, wir wiſſen nicht, ob und was die nächſten Monate uns noch ſchlmmes an Kälte und Not bringen können. Wir wiſſen aber eines: eine Frau von wirklicher Kultur wird mit Rückſicht auf ihre darbenden und leidenden Mitſchweſtern ſich keine ſolche Extravaganzen leiſten, die dazu geeignet ſind, die deutſche Frau lächerlich zu machen. W. * * Mannheimer Volksſchulen im Goethejahr. Auch in den Volksſchulen wird man dem großen Meiſter huldigen. Die Schulſchlußfeiern der Man n⸗ heimer Volksſchulen werden im Zeichen von Goethe und Haydn ſtehen. In den Anſprachen wird in geeigneter und für die jugendlichen Zuhörer ver⸗ kindlicher Weiſe auf die Bedeutung der Meiſter der Sprache und der Muſik hingewieſen. —— * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Dienstag Herr Gebhard Zimmermann mit ſeiner Gattin Maria geb Rudolph, wohnhaft Käfertalerſtraße 57. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe g. Seite Nummer 6“ Hauptfaſch Roſenmontag Unſerem Bericht über den Faſtnachtsſonntag iſt sigentlich recht wenig nachzutragen. Der ſtarke Stra⸗ ßenverkehr hielt bis in die Nacht hinein an, zumal ſich die Jugend nicht ſo raſch zum Einſtellen ihrer Beluſtigungen verſtehen konnte. Ueber Mangel an Abwechſlung brauchten ſich die nicht zu beklagen, die den Abend gemütlich verbringen wollten. Sind doch nicht weniger als 45 Kappenabende und 20 Masken⸗ bälle für den Sonntag angemeldet worden. Die Lokale waren, ſoweit wir feſtſtellen konnten, durch⸗ weg ſehr gut beſucht. Die Einlagen ſorgten für eine entſprechende Stimmung. An manchen Stellen hatte man den Rundſunkapparat eingeſtellt, um die Gäſte an der glänzenden Narrenſitzung in der Mainzer Stadthalle teilnehmen zu laſſen. Die Muſiker durf⸗ ten während dieſer Zeit pauſieren, denn die aus dem Aether kommende Narretei ſchlug alle in ihren Bann. Feſtzuſtellen war aber auch, daß allgemein der Heim⸗ weg zeitiger als in der Nacht zuvor angetreten wurde, denn der Montag mit ſeinen Pflichten machte ſeine Rechte geltend. Mit dem ſchönen Wetter ſcheint es nun zu Ende zu ſein. Der blaue Himmel des Sonntags hat ſich mit Wolken überzogen, die verdächtig aus Weſten kommen. Hoffentlich bleiben bis zum Aſchermittwoch die Schleuſen geſchloſſen, damit wenigſtens die Meſſe⸗ leute keine Enttäuſchung erleben.* Masken-Redoute der„Fröhlich Pfalz“ Die Faſchingsveranſtaltungen der„Fröhlich Pfalz“ wurden am Faſtnachtsſonntag mit einem Frühſchop⸗ pen im„Gambrinus“ und mit einer Masken⸗ redoute im„Friedrichspark“ beſchloſſen. Beide Veranſtaltungen waren für den Verein ein voller Erfolg, der aber zweifellos noch größer geweſen wäre, wenn wir andere Zeiten haben würden. Bei dem Frühſchoppen ſtiegen die bewährten Humoriſten Hermann Bornhofen, Spindler, Ette, Oſten und Frau Steiner⸗Ette in die Bütte, um einige Knallerbſen loszulaſſen, die mit Lachſalven gquttttiert wurden. Die Hauskapelle Steiner ſpen⸗ dete den muſikaliſchen Rahmen, ſo daß es ganz ge⸗ mütlich wurde und der Frühſchoppen ſich erheblich in die Länge zog. Die tanzluſtige Jugend kam bei der abendlichen Redoute voll auf ihre Koſten. Unermüdlich ſpielte die Schützenkapelle Seezer auf. Um 10 Uhr 11 zog offiziell der Elferrat, begleitet von der Ranzengarde, ein. Unter der Gefolgſchaft befand ſich vollzählig der jingstage in Mannheim Elferrat des Speyerer Karnevalvereins „Gambrina“ und die Frau Bürgermeiſter aus Viernheim. Nach der Vorſtellung der Gäſte hatte man Gelegenheit zu der Feſtſtellung, daß ſich der Mannheimer Elferrat vorteilhaft ausſehende Fräcke zugelegt hatte, während die Finanzkommiſſion zu Ehren des kommenden kupfernen Vierpfennigſtücks braune Fräcke trug. Zwei weitere Stunden waren wieder dem Tanze gewidmet, bis dann um 12 Uhr 11 der Einzug der Prin zeſſin Karneval erfolgte. Inzwiſchen hatte ſich auch eine recht fröhliche Stimmung ein⸗ geſtellt, ſo daß Henny Liebler gebührend empfan⸗ gen wurde. Generalfeldmarſchall von Ries ge⸗ leitete Henriette J. perſönlich zu ihrem Thronſeſſel, während die Mannheimer und Speyerer Elferräte pflichtgemäße Aufſtellung nahmen. Präſtdent Rei⸗ ſcher ließ die erſte Rede vom Stapel, der dann eine Huldigung durch den Vorſtand Baumüller folgte. Es gab einige begeiſtert aufgenommene Hochs, ehe die Thronrede„Ihrer Tollität“ kam, die ihrer⸗ ſeits die„Fröhlich Pfalz“ und den Karneval hoch⸗ leben ließ. Da man doch einmal bei der„Arbeit“ war, ſtellte man das für die Maskenprämiierung gewählte Preisrichterkollegium, beſtehend aus der Frau Bür⸗ germeiſter aus Viernheim und den Herren Opern⸗ fänger Trieloff, Modefachmann Feuerſtein, Architekt Baumüller und Bildhauer Greſſer, vor. Der Vor⸗ beimarſch der Masken beſtätigte unſere Feſtſtellun⸗ gen, daß nur ganz wenige preiswürdige Masken ſich eingefunden hatten. Die Zuteilung des erſten Grup⸗ penpreiſes„Waldesluſt“— ein ganz in Epheu ge⸗ kleidetes Paar— und des erſten Herrenpreiſes „Michel im Kompreſſor“ erfolgte ganz im Sinne des Publikums, wie aus dem geſpendeten Beifall zu erkennen war. Weniger ſchien man mit den übrigen Prämiierungen einverſtanden zu ſein, denn der Bei⸗ fall klang nicht immer überzeugend, manchmal ſogar recht dünn. Wir wollen uns daher mit der Feſtſtel⸗ lung begnügen, daß die Entſcheidung wie folgt ge⸗ troffen wurde: 1. Damenpreis: Indianerin. 2. Damenpreis: Füllhorn. 1. Herrenpreis: Michel im Kompreſſor. 2. Herrenpreis: Neger. 1. Gruppen⸗ preis: Waldesluſt, 2. Gruppenpreis: Konfetti. Der Höhepunkt des Abends wurde erreicht, als Henny Liebler, von Herrn Appel jr. am Flügel begleitet, das für ſie gedichtete Lied nach der Melodie„Das gibts nur einmal“ ſang. Es bliebe noch zu verzeichnen, daß Ihre Tollität mit dem Elferrat einen Ehrenwalzer abſolvierte und um zwei Uhr die Redoute offiziell geſchloſſen wurde. 5 Faſchings-Herrenabend der Liedertafel Dem Maskenball der Mannheimer Liedertafel im Roſengarten folgt traditionell am nächſten Tag die karnevaliſtiſche Sitzung. Auch geſtern übte dieſe Veranſtaltung, bei der man alle Sorgen hinter ſich läßt, wenn man das Geſellſchaftsheim in K 2 betritt, eine ſo große Anziehungskraft aus, daß der große Saal nicht ausreichte. Zur Ausſchmückung des Raumes waren vielfarbige Papierbänder verwendet worden, zu denen ſich die Buntheit der Narrenkap⸗ pen geſellte, die am Eingang ausgegeben wurden. An der Ehrentafel ſaßen mit den Mitgliedern des Vorſtandes u. a. Landgerichtspräſident Dr. Wetz⸗ lar, Landgerichtsdirektor Mickel, Polizeidirektor Dr. Bader, die Regierungsräte Dr. Heim und Müller, Finanzrat Brunner, Handwerks⸗ kammerpräſident Kalmbacher, Stadtrat Lud⸗ wig, Beigeordneter Dr. Zeiler und RA. Lin⸗ deck. Nach einigen Muſikſtücken der Hauskapelle, die unter Herrn Tunzes anfeuernder Leitung wieder weſentlich zum Gelingen des Abends beitrug, be⸗ grüßte Herr Marx im Namen der Vergnügungs⸗ kommiſſion die Erſchienenen, um alsdann den An⸗ ſager, Herrn Bommar ius, vorzuſtellen, der ſich ſo glänzend einführte, daß man ſich ſagen mußte: beſſer kann ſelbſt ein Berufshumoriſt nicht ſprechen. Der Verlauf des Abends zeigte denn auch, daß Bom⸗ marius eine Kanone iſt. Der Tenoriſt Schleich, der alsdann vor dem Vorhang erſchien, erwies ſich bei dem Vortrag der Lieder„Da draußen in Wachau“ und„Wien wird bei Nacht erſt ſchön“ als ein ausgezeichneter Stimmungsſänger. Der ſtarke Beifall, der dem Künſtler zuteil wurde, veranlaßte ihn,„Amore canta“ aus dem Tonfilm„Die ſingende „Stadt“ dreinzugeben. Herr Joſef Götz braucht nur auf der Bühne zu erſcheinen, um die Lacher auf ſeiner Seite zu haben. Seine zwei Vorträge waren wieder Volltreffer. Die holde Weiblichkeit wurde durch Liſel Ernſts Ballett entzückend repräſen⸗ tiert. Sechs reizende junge Damen tanzten mit viel Anmut den unſterblichen Walzer„Gſchichten aus dem Wiener Wald“. Der Beifall war ſo ſtürmiſch, daß der Tanz wiederholt werden mußte. Weit höhere Grade erreichte der Enthuſiasmus, als vier von den ſechs Damen in der Uniform der Deutſch⸗ meiſter erſchienen und den weltberühmt gewordenen Marſch dieſes Regiments tanzten und dabei ein herziges Wiener Madl ſchaukelten. Später entzückte noch einmal ein Bauernpärchen(Geſch w. Ern ſt) mit einem Grotesktanz. Abgeſchloſſen wurden die Darbietungen der Tanzſchule Ernſt durch einen von ſechs Damen mit viel Grazie ausgeführten Schlitt⸗ ſchuhläufertanz. Es ſpricht für die Qualität der Schule, daß ämtliche Tänze wiederholt werden mußten. Anſager Bommarius ſprach nicht nur mit viel Humor den verbindenden Text. Er erwies ſich auch als Meiſter des Vortrags, als er mit dem„Flügel in der Weſtentaſche“(Ziehharmonika] erſchien und zündende Schlager ſang. Auch als Sigismund war er köſtlich in ſeiner grotesken Komik. Der Höhe⸗ punkt des Abends war das Auftreten des hervor⸗ ragenden Büttenredners Theo Schuler, der in der Maske eines Mannemer Eckenſtehers einen ſo glänzenden Vortrag hielt, daß ſich die Pointen nur ſo jagten. An lokalem Stoff fehlts ja nicht. Noch einmal war der Heiterkeitserfolg ganz beſonders ſtürmiſch. Der bekannte Humoriſt Toni Kunz ſpendete aus ſeinem reichen Repertoir mehrere Schlager nach den Motiven„Das gibts nur einmal und„Das muß ein Stück vom Himmel ſein“. Als dieſer Vortragsmeiſter abtrat, verſuchte ſich ein Lie⸗ dertafelmitglied Gehör zu verſchaffen. Die Stim⸗ mung war aber dermaßen, daß er wieder abtreten mußte. Er wollte offenbar für den überaus genuß⸗ reichen Abend danken. Langeweile wurde keinen Augenblick empfunden, obwohl die Abwicklung des Programms über drei Stunden in Anſpruch nahm. Die Liedertafel hat mit dieſer Veranſtaltung wieder bewieſen, daß ſie ſich auch auf karnevaliſtiſchem Ge⸗ biet zu behaupten verſteht. Seh Faſchingstanztee im Park⸗Hotel In dem Vielerlei und Durcheinander auf der Straße und in den Lokalen am Sonntagnachmittag war der Tanztee im Parkhotel eine Oaſe, in die ſich eine große Anzahl Freunde des Tanzſportes geflüchtet hatten. Man war wie immer ganz bei der Sache, zumal das Blau⸗ Weiß⸗Caſino, das ſehr ſtark vertreten war, dafür ſorgte, daß die Sache im Schwung blieb. Selbſt das geſetztere Alter huldigte dem Tanz. Im Mittelpunkt ſtanden die Schautänze Kurt Rudolf Wein leins mit Hanni Sei⸗ del, die ſtark applaudiert wurden und den glänzenden Stil dieſes Sporttänzerpaares beſtätigten. So war dieſer Nachmittag eine Veranſtaltung außer dem üblichen Rah⸗ men und nahm einen allſeitig zufriedenſtellenden Verlauf. Einen nicht geringen Anteil daran hatte die Kapelle Vielhauer, der man die durchwachte Nacht nicht anmerkte. Kinderfaſching im DV, Ortsgruppe Mannheim Am Mittwoch nachmittag war der„Onkel aus Amerika“ bei den Kindern der DV⸗Mitglieder im Saal des Kauf⸗ mannsheims zu Gaſt. Ein buntes Völkchen, auf vielerlei Art koſtümtert, zeigte frohe, kindliche Heiterkeit, ſang mit dem Onkel die neueſten Liedchen oder begleitete mit den geſtifteten Inſtrumenten die Melodie. Der Saal des Kaufmannsheims war gut geſchmückt. Hier ſah man die Jungen, wie ſie ſich bemühten, mit Stoffbällen die Neger⸗ köpfe zu treffen oder wie ſie ſich eifrig am Preisſchießen mit der Luftbüchſe beteiligten. Der Mittelpunkt des Ganzen war aber zweifellos der„Onkel aus Amertka“, der ſich nur mit Mühe der vielen Plätſchenſchläge erweh⸗ ren konnte, die auf ſeinem Rücken niederhagelten. Von den Kleinſten angeführt, wurde die Polonaiſe eröffnet, bei der jedes Kind einen Sommertagsſtecken mit einem aufgeſpießten„Berliner“ erhielt. Ab und zu war der Onkel nicht ſichtbar, dafür vermeinte man aber ſeine Stimme in der des Kaſpers wieder zu erkennen.„Kaſper im Schwimmbad“ und„Kaſper und der Geiſt“ waren ſtarke Anziehungspunkte für die Kinder, die natürlich im⸗ mer auf Seiten des Kaſpers ſtanden und mit mehr oder weniger lauten Zuruſen ſeine Tatkraft anregten. Es iſt ein dankenswertes Unternehmen, wenn es ſich Vereini⸗ gungen angelegen ſein laſſen, ſelbſt in dieſer ſchweren Zeit für die Kinder heitere Stunden zu ſchaffen. Von dieſer Sette aus betrachtet, kann der Kinderfaſching im Do als vollauf gelungen bezeichnet werden. Sehm. * * Wiederholung des Großen Maunheimer Masken balls im Rosengarten. Mannheim und Umgebung feiern den Abſchluß des Faſchings im Roſengarten. Ein heiterer Faſchings⸗Kehraus im„Weißen Rößl“ ſoll die kurze Karnevals⸗Zeit dieſes Jahres beſchließen. Eine originelle Prämiierung will heitere Koſtümierung fördern und die ſchauluſtige Menge erfreuen. Es werden dieſes Mal die originellſten Reiſenden prämiiert, Ein⸗ zel⸗ und Gruppenreiſende lauch Hochzeitsreiſende), die den Weg zum„Weißen Rößl“ finden. Punkt 12 Uhr findet ein großes Faſtnachts⸗Küchel⸗Glückeſſen ſtatt, an dem jeder Be⸗ ſucher teilnehmen kann. Ueber 1000 Faſtnachts⸗Küchle wer⸗ den ausgegeben. 50 glückliche Beſucher werden darin einen Gewinn finden, der zum Empfang eines wertvollen Preiſes berechtigt. Jazz⸗Matz und zwei Ballorcheſter ſpielen zum Tanz auf. * Faſchingstanz im alten Schützeuhaus. Am morgigen Dienstag iſt, wie alljährlich, im alten Schützenhaus in Feudenheim Gelegenheit geboten, ohne Maskenzwang bei guter Tanzmuſik einige fröhliche Stunden zu verleben. (Weiteres Anzeige.) „ Ernannt wurden die Juſtispraktikanten Lud⸗ wig Herbſt, Hans Kalter, Ernſt Fuchs beim Amtsgericht Mannheim zu Juſttzoberſekretären. * Aus Wallſtadt. Im Monat Januar wurden in Wallſtadt 4 Kinder geboren. Eine Eheſchließung fand ſtatt. Geſtorben iſt niemand. 30 000 Stimmen in Mannheim sind nach den ersten Zusammenstellungen bereits in des ersten vier Tagen für Hindenburg abgegeben worden. Damit hat Mannheim andere noch größere Städte weit überflügelt. Dieser Vorsprung muß bleiben! Täglich bis zum Samstag, 13. Februar einschließlich bleiben von—18 Uhr die Listen in unserer Geschäfts- stelle R I, 46 offengelegt. Keiner verschiebe seine Eintragung auf den letzten Tag und die letzte Minute. Sofort einzeichnen! Jede Stimmefür Hindenburg! Holz vom Mannheimer Hilfswerk Ein größeres Waldgebiet im nahen Odenwald wurde bekanntlich von der Domänenverwaltung des früheren Großherzoglichen Hauſes dem Mannheimer Hilfswerk zum Durchforſten zur Verfügung geſtellt. Vor etwa vier Wochen fuhr eine Gruppe von 40 Käfertaler Arbeitsloſen zum Holzfällen und nun ſind auf der Station Mannheim⸗Käfertal vier Eiſenbahn⸗ wagen mit 1200 Ztr. Hartholz angekommen, die vos der O. E. G. an die Station der Nebenbahn verbracht wurden. Die Holzfäller haben das Holz ausgeladen, verwogen und in Loſen aufgeſetzt. Jeder von ihnen konnte 27 Zentner nach Hauſe fahren und hat außer⸗ dem je drei Zentner den Wohlfahrtsverbänden zur Verteilung an bedürftige Mitbürger zur Verfügung geſtellt. Von allen Vororten waren die Käfertaler zuerſt beim Holzfällen. Weitere Gruppen folgen, Die Leute werden am Arbeitsplatz in einer Wald⸗ hütte vom Hilfswerk verpflegt und haben lediglich die Wochenrückfahrkarte zu zahlen; ihre Unterſtützung läuft natürlich weiter. Reichsbahn und O. E. G. nehmen die Transporte unentgeltlich vor. Jerienaufenthalt für Schüler höherer Lehranſtalten Ende des Schuljahrs werden viele Schüler und Schülerinnen erholungsbedürftig ſein. Deshalb iſt es ſehr gut, daß vor Beginn des neuen Schuljahrs durch die dreiwöchigen Oſterferien Gelegenheit zu einer geſundheitlichen Kräftigung gegeben iſt. Bei einigermaßen gutem Wetter wird ein Grholungs⸗ aufenthalt in der alles belebenden Frühlingsluft wahre Wunder wirken. Für viele iſt erfahrungs⸗ gemäß der dreiwöchige Frühjahrsluftwechſel mehr wert als ein längerer Erholungsaufenthalt während der großen Ferien. Deshalb will der Verein „Pro Juventute“(Vereinigung der höheren Lehranſtalten für Jugendpflege und Ferienaufent⸗ halt) auch an dieſen Oſtern Gelegenheit geben, er⸗ holungsbedürftige Schüler und Schülerinnen in Schülerferienheimen unter pädagogiſcher Leitung, die auch auf Weiterbildung ſieht, unterzubringen. Außer den Landſchulheimen ſind noch bevorzugte erſtklaſſige Höhenluftkurorte des Schwarzwalds in Ausſicht genommen, ausſchließlich Orte, die ſtch auch für Frühjahrsaufenthalt eignen. Es erübrigt ſich, über die Landſchulheime weiteres zu ſagen. An Schwarzwaldorten ſind für Knaben das bewährte Kurhaus„Viktoria“ in Schön⸗ wald bei Triberg vorgeſehen, das als modern ein⸗ gerichtetes Jugendheim einen ſehr guten Ruf ge⸗ nießt. Ein zweites Eldorado ſteht für Mädchen in der ebenſo bewährten Penſion Greiner in Schweig⸗ matt zur Verfügung. Die Preiſe ſind im Hinblick auf die Not der Zeit außerordentlich niedrig ge⸗ halten. Viele Eltern werden von den gebotenen Einrichtungen gerne Gebrauch machen, namentlich ſolche, die nicht ſelbſt in Ferien gehen können, aber ihren erholungsbedürftigen Kindern einen billigen ausgezeichneten Erholungsaufenthalt ermöglichen wollen. Nähere Auskunft wird in der Geſchäftsſtelle Seckenheimerſtraße 3(Sprechſtunden Montags und Donnerstags 18 Uhr) erteilt. — Was hören wir? Dienstag, den 9. Jebruar: Fraukfurt .15: Konzert.— 12.05: Konzert.— 15.20: Hausfrauen funk.— 17.05—19.30: Siehe Südfunk.— 19.45:„Cloelv“, Operette.— 22.40: Bunter Abend. Heilsberg .80: Turnſtunde fir die Hausfrau.— Bis 13.20: Blas⸗ muſik.— 16.15: Nachmittagskonzert.— 17.50: Dr. Sera⸗ phim: Scharnhorſt und ſeine Beziehungen zu Königsberg. 19.20:„Hans Sachs“, Schwänke.— 20.05: Lieder von Karl Walther Meyer.— 20.90: Faſtnachtsball. Langenberg .03: Konzert.— 13.05: Konzert.— 15.50: Kinderſtunde⸗ 16.20: Die Narrenfohrt ins Jahr 1932. Kölner Korneval⸗ ſitzung vor 100 Jahren.— 20.00: Faſtnachtstanz.— 21.002 „Mörder“, Groteske. München 12.30: Schallplatten.— 15.05: Hausfrauenſtunde. 17.00: Unterhaltungskonzert.— 19.45: Faſchings⸗Funk⸗ 15 5— 21.00: Das verrückt geworde Mikrophon. 00: Die diesjährige Tonzkarte.— 22.50: Tonzmuſik. Südfunk 10.00: Unterhaltungskonzert.— 12.35: Vom Leckerbiſſen bis zum Schlangenfraß(Schallplatten).— 16.90: Frauen⸗ ſtunde. Magdalene Schäfer: Gymnaſtik als Körpererztehung für Frau und Kind.— 17.05: Ein weißer Ball um die Jahrhundertwende.— 19.05: Heitere Bläſermuſtk,— Wei⸗ teres Program ſiehe Frankfurt. Wien 11.30: Konzert.— 15.20: Hugo Wolf.— 18.05: Von der Stimme der Menſchen und den Lauten der Tiere.— 18.40: Faſching daheim. Bunter Abend.— 20.00:„Die Faſchings⸗ ſer“, Operette.— 22.80: Tanz muſik. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.30: Unterhaltungskonzert.— 17.00: Frauenſtunde. Mailand: 16.55: Unterhaltungsmuſik.— 20.15: Konzerk. Prag: 18.25: Deutſche Sendung. „ 17.45: Unterhaltungsmuſik.— 21.00: Leſchte uſik. Straßburg: 18.00, 19.30, 29.45: Juſtrumentolkonzert. 21.80: Elſäſſiſcher Abend. ROMAN VON SLSE SPAR WASSER „Jetzt biſt du mein . ein großes, weißes Kuvert in der Hand. Haſtig erhob . Selle Nummer 64 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 8. Februar 1932 Wohlfahrts⸗Briefmarlen nach neuem Tarif VV * ee Die früheren Werte von 8 und 15 Pfg., die zur An⸗ gleichung on den neuen Tarif jetzt mit einem Aufò ruck verſehen wurden. Die Spanne von 3 und 4 Pfg. zwi⸗ ſchen dem alten und neuen Porto wird der deutſchen Nothilfe überwieſen. Kommunale Chronik Die Finanznot der Gemeinden Neuſtadt i. Schw. In der letzten Bürgerausſchußſitzung teilte der Bürgermeiſter mit, daß der Gemeinde⸗ haushalt in Auswirkung der Notverordnung vom Dezember 1931 wieder einen Fe hlbetrag von 9000 Mk. aufweiſt. Infolge der mißlichen Finanz⸗ lage der Gemeinde muß die 7. Klaſſſe der Real⸗ ſchule abgebaut werden, doch hat ſich die Lehrer⸗ ſchaft entſchloſſen, dieſe Klaſſe privat weiterzuführen. Die Lern mittelfreiheit in der Volks ſchule wurde ebenfalls aufg e hoben, bzw., ſoll kur noch auf Antrag gewährt werden. Vöhrenbach Die Stadtgemeinde Vöhrenbach hat von der Kom⸗ munalen Landesbank in Mannheim Ende Dezember v. J. einen Zahlungsbefehl für erhaltene Darlehen im Betrag von 1,52 Mill. Reichsmark erhalten. Die Stadt ſelbſt hat etwa 2,5 Mill. Reichs⸗ mark Schulden und kann die laufenden Zinſen und Amortiſationsquoten nicht mehr aufbringen, da durch die kataſtrophale Lage des Holzmarktes die Haupteinnahmequelle der Stadt nahezu verſtegt iſt, das Steueraufkommen im ſtändigen Rückgang und die Zahl der Arbeitsloſen im ſtändigen Aufſtieg be⸗ griffen ſind. In einer Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wurde mitgeteilt, daß der Verſuch, einen Vergleich mit der Landesbank herbeizuführen, ge⸗ ſcheitert iſt. Die Zwangsvollſtreckung der Gläu⸗ bigerin in das Gemeindevermögen wurde durch das Einſchreiten des badiſchen Staatsminiſteriums ver⸗ hindert. Der Bürgerausſchuß beſchloß durch Ein⸗ tragung von Zwangshypotheken die Angelegenheit zu regeln. Villingen Für den Haushalt Villingen 1931 wurde trotz ſtarker Eingriffe in die Subſtanz bei 2059 362 Mk. Einnahmen und 2157 362 Mk. Ausgaben noch ein Fehlbetrag von 104000 Mk. errechnet, Er wäre zweifellos noch höher, wenn nicht die Stadtverwal⸗ tung frühzeitig energiſch durchgegriffen hätte. Zur teilweiſen Abdeckung des Fehlbetrages wurde dem Stadtrat die ſtärkere Belaſtung des Bürgernutzens mit einer Mehreinnahme von rund 15000 Mk. vor⸗ geſchlagen. Da eine Ablehnung erfolgte, ſetzte der Bürgermeiſter die Vorlage an Hand der Notver⸗ ordnung in Kraft. Weitere Vorſchläge zur Deckung des Fehlbetrages werden noch erfolgen. Um die Härten zu mildern, die bei Innehaltung der fetzigen Zahlungstermine der Bürgerſteuer für Kurz⸗ arbeiter entſtehen, iſt der Karlsruher Stodtrat mit dem Deutſchen Städtetag in Verbindung getreten. Als vorbereitende Maßnahme wurde beſchloſſen, für Kurz⸗ arbeiter den am 24. Januar fälligen zweiten Zahlungs termin ausfallen zu laſſen. —.—— ä——————. Karneval im Wandel der Jahrlauſende Von J. Kaliſch Nicht die dionyſiſchen Feſte des alten Griechen⸗ land, nicht die Saturnalien der Römer dürfen wir als die Wiege des Karnevals betrachten, ſondern eine weit ältere Quelle: das alte Babylon. Inſchriften auf gebrannten Ziegelſteinen in Keil⸗ ſchrift geben uns noch nach 3000 Jahren Kunde von dieſer alten Kulturſtätte der Menſchheit. Eine In⸗ ſchrift des Prieſterkönigs Gu dea von Sir⸗ gul la, der 3000 Jahre vor Ehr. gelebt, beſagt, daß bei der Tempelweihe nach dem Neujahrsfeſte ſieben Tage lang die Hochzeit des Gottes mit ausgelaſſener Fröhlichkeit gefeiert wurde.„Es wird in dieſen Tagen kein Getreide gemahlen, die Sklavin iſt der Herrin gleichgeſtellt und der Sklave geht an ſeines Herrn Seite. Der Mächtige und der Niedrige ſind gleich geachtet.“ Dieſes Feſt, das die Freude ver⸗ körperte, ließ das Volk ſoziale Gleichheit durch⸗ leben. Ein prächtig ausgecchmücktes Feſtſchiff auf Rädern durchzog die Straße in Prozeſſion zu dem Tempel des höchſten Weſens der Babylonier, dem Gotte Marduk, wo die Träger uralter Kultur dieſes künſt⸗ lich hergeſtellte Feſt der Gleichheit in Freude und Duſtbarkeit begingen, das ſpäter bei den Aegyptern als Feſt der Iſis, bei den Griechen als Phallosfeſt zu Ehren Dionyſos, bei den Römern als Saturnalien zur Ehre Saturns und im Mittelalter als Faſtnacht wiederkehrt, doch nichts anderes als ein Frühlingsfeſt bedeutete und noch heute in der Maskenfreiheit des Faſchings ſeinen Anklang findet. Dieſer„Schiffskarren“, der bereits in Babylon und ſpäter in Aegypten als Schmuck des Umzuges zu Ehren der Göttin Iſis bekannt war, gelangte von Griechenland aus, wo ſich der Gott Dionyſos des Schiffswagens zu ſeinen Fahrten bedient haben ſoll unter dem Namen„carrus navalis“ nach Rom, wo er am 5. März durch die Straßen geführt wurde, eingeſchaltet in das Feſt der Saturnalien, mit dem die Neujahrsfeier verbunden war und Rom zwei Wochen lang in Freudentaumel hielt. Jenem ge⸗ putzten Schiff, dem„carrus navalis“ das aus Ur⸗ zeiten aufgetaucht und urſprünglich der Gottheit zur Fahrt diente, doch ſpäter einem luſtigen Volke vale!“— Fleiſch lebe wohl! abgeleitet, ſtammt wahr⸗ ſcheinlich von einem Wortwitz mittelalterlicher Mönche, die ihre Gläubigen zum Faſten ermahnen wollten. Die Antike kannte bereits Maskenzüge, bei denen phantaſtiſche Vermummungen gewählt murden, doch nichts anderes als eine Geiſelung der damaligen Zeit vorſtellten und als Ventil der Luſt⸗ barkeit galten. Die Maske, die urſprünglich keinem anderen als einem rituellen Zweck diente, ſpielte dabei eine weſentliche Rolle. Laſſen wir den erſten uns überlieferten Maskenzug an uns vorüber⸗ ziehen: „Es erſchien der luſtige Vortrab des heiligen Aufzuges. Ein jeder ging nach ſeiner Phantaſie auf das Lächerlichſte verkleidet. Der eine, mit einem Waffengurt über die Schulter, ſtellte einen Soldaten vor, der andere, im Wettermantel, den Hirſchfänger zur Seite und einen Jagdſpieß in der Hand, war ein Jäger. Ein dritter auf goldenen Sandalen, von ſeidenem Gewand umfloſſen, mit köſtlichem Ge⸗ ſchmeide behangen, die Haare in Flechten um den Kopf gewunden, ſchwebte als Fräulein einher. Einer ging auch in purpurverbrämtem Kleid, vor ſich Liktoren(Magiſtratsdiener) mit Aktenbündeln und machte eine Magiſtratsperſon lächerlich. Nicht min⸗ der ſah man einen mit Mantel, Stock, Hausſchuhen mit langem Ziegenbart einen Philoſophen ſpielen. Es fehlte auch nicht an Burſchen, die mit Leim⸗ und Angelruten Vogelſteller und Fiſcher nachahmten. Ferner prangte ein zahmer Bär auf einem Trag⸗ ſeſſel, als vornehme Dame verkleidet, ein Affe folgte ihm, herausgeputzt wie der Mundſchenk des Zeus, auf dem Kopfe einen Turban, auf dem Leib einen ſafrangelben, geſtickten Rock und eine goldene Schale in der Hand. Den Beſchluß machte ein Eſel, dem man Fittiche angeklebt hatte und dem zur Seite ein ſchwacher Alter ging. Dieſer ſollte den Bellerophon vorſtellen, jener den Pegaſus(Muſenroß), eine Ver⸗ höhnung der ſchwach gewordenen Dichtkunſt.“ Im Grunde genommen hat ſich zwiſchen da⸗ mals und heute nichts geändert. An Stelle der Gottheit huldigt das Volk heute dem Prinzen Karneval. Mummenſchanz und Maske, der Wunſch nach dem Heraustreten aus ſeiner eigenen Haut, ſind ewiger Inhalt und bleibender Ausdruck eine Stätte der Luſtbarkeit bot, verdankt der Kar⸗ neval ſeinen Namen. Die altherkömmliche An⸗ nahme, der Name Karneval werde von„carne dieſes uralten Volksfeſtes. Humor veraltet niemals, er wechſelt nur den Ausdruck und bildet den Spiegel ſeiner Zeit. i a N Tarifſenkungen Der Bürgerausſchuß Offenburg be⸗ ſchäftigte ſich auch mit einer Vorlage über eine Gas⸗ preisſenkung. Vorgeſehen iſt eine Ermäßigung von 20 auf 19 je Kubikmeter. Anträge der Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und der Mieterpartei be⸗ zweckten eine Senkung in Höhe von 10 v.., die jedoch von Oberbürgermeiſter Holler als vollkommen untragbar bezeichnet wurde. Offenburg hat als einzige badiſche Stadt im letzten Jahre ſchon den Gaspreis um 2 3 geſenkt. Die Werkleitung iſt beauftragt wor⸗ den, einen neuen Tarif auszuarbeiten, der eine Er⸗ mäßigung der Grundgebühr bringen ſoll. Vorbehaltlich der Zuſtimmung durch den Bür⸗ gerausſchuß wurde in Wertheim der Lichtſtrom⸗ preis von 45 auf 40 Pfg., der Kraftſtrompreis von 30 auf 27 Pfg., der Gaspreis von 22 auf 20 Pfg., die Mieten für Altbauten um 10 v. H. geſenkt. Auch bei Neubauten ſoll die Senkung im allgemeinen 10 v. H. betragen. Wir meldeten aus Herbolzheim die Amtsent⸗ hebung von Mitgliedern der Gemeindevertretung. Um einer Verwechſlung zu begegnen ſet feſtgeſtellt, daß es ſich um Herbolzheim im Amt Emmendingen(nicht Mos⸗ hach) handelt. * Ilvesheim, 7. Jebr. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurden die Vergütungen für die Zuchttierhaltungen, für Fleiſchbeſchau uſw. der Zeitlage entſprechend herabgeſetzt.— Die Ge⸗ meinde ſucht alle Möglichkeiten auszunützen, um die Ausgaben zu beſchränken. So müſſen z. B. auch die Funktionen des Schularztes eingeſchränkt werden. Für den ſeit einiger Zeit erkrankten Ortsarzt hat ein Arzt aus Ladenburg die Stellvertretung über⸗ nommen, der im Gaſthaus zur Krone ſeine täglichen Sprechſtunden abhält und der auch die Tätigkeit des Schularztes übernommen hat. K. Neckargemünd, 7. Febr. Der Stadtrat entſprach nicht der Anregung des Bezirksamts Hei⸗ delberg, die Gebühren der Steinſetzer zu ermäßigen, da eine Verordnung aus dem Jahre 1924 die Ge⸗ bühren an die Tariflöhne der Maurer anglich. Um der durch die Lohnkürzungen bedingten bedenklichen Erniedrigung des Lebensſtandards der bei der Stadt beſchäftigten Wohlfahrtserwerbsloſen entgegenzuar⸗ beiten, wurde beſchloſſen, für Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe mit Kindern unter 14 Jahren die 36 Stundenwoche einzuführen.— Das Geſuch um Erlaubnis zur Errichtung eines Strah⸗ lungsinſtituts von Dr. J. Wetterer⸗Mannheim wurde befürwortet. — Gerichtszeitung * Verſicherungsbetrug. Zu dem unter dieser Ueberſchrift in der Abendausgabe vom Donnersta 4. Februar, enthaltenen Gerichtsbericht wird uns mil. geteilt, daß der verurteilte Fr. Legendecker nicht für die Hamburg⸗Mannheimer Verſicherungs A. G. tätig geweſen iſt. * Berufung eingelegt. Wie man uns mittei hat der am Freitag vom hieſigen Schöffengericht ver⸗ urteilte Verkäufer L. L. aus Heppenheim gegen das Urteil Berufung eingelegt. Herr L. L. befand ſich auf der Rückkehr von einer Tagesgeſchäftsreiſe wobei ihm in Ladenburg ein hinter einem auf der falſchen Straßenſeite befindlichen Fuhrwerk her⸗ norſpringender Mann plötzlich in die Fahrbahn kam. Wie die beiden Sachverſtändigen feſtgeſtellt haben, hätte eine andere Fahrweiſe von L. L. im gegebenen Augenblick auch bei niedrigſter Geſchwin⸗ digkeit das Unglück nicht verhindern können. Briefkaften A. 3. 1. u. 2. Der Stand muß ſo gufgeſtellt ſein, haz er das Wohngebiet nicht beläſtigt. Einſpruchsrecht ſteht Ihnen jederzeit zu. 3. Ohne Ihre Erlaubnts darf der Bienenzüchter Ihren Garten nicht betreten. Für den Schoden, den er durch Schütteln an urſacht, können Sie ihn gerichtlich belangen. J. Der Fein⸗ goldwert der Reichsmark betrug am 1. April 1931 Kg. und iſt heute noch unverändert.. Erich K. Die Faſchingskönigin vom vergangenen Jahr hieß Wilhelmine Ruf. Vorausſage für Dienstag, 9. Februar: Auffriſchende weſtliche bis nordweſtliche Winde. Meiſt bedeckt und zeitweiſe Niederſchläge auch in tieſen Lagen meiſt als Schnee. Temperaturen wenig ver⸗ ändert. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luſt⸗„ Ee 8 Wind See SZ 2 in bh. dr Ss S Weta „ un g Ses micht] Stärke Weriheim 151⁰ 1 2—5 fſtin.— wolkenloß Königsſtuhl] 563767,7 8 2-T NW leicht Nebel Karlsruhe 120 788 1 4 f 8 eicht bedeckt Bad ⸗Bad 2180768,7 0 5—4 SW leicht Nebel Villingen. 0 5—7 80 leicht halbbedeckt Bad Dürrh. 701[— 5 110 80 leicht heſter St. Blaſien 780— 4 6—6 W. leicht bedeckt Badenweil. 422 763,1—3 8 SW leicht heiter deldbg. of 1275588. 4 1 4 N ſchwach Nebel Die Hochdruckwetterlage, die in ten Tagen vorübergehend wieder und uns wolkenloſes Wetter gebracht hatte, iſt be⸗ reits beendet. Die atlantiſche Zyklone, die geſtern den beiden letz⸗ Geſchwindigkeit nach Südoſten gezogen und heute früh über der Oſtſee angekommen. Die Winde haben ſich bei uns wieder nach Weſten gedreht, wobei Be⸗ wölkung aufzog. Die Zyklone wird mit gleicher Kursrichtung weiterziehen, weshalb wir ſchon mor⸗ gen mit Niederſchlägen rechnen müſſen. 5—— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar f. Neckar⸗Pegel 3. 5, 6 0. Rhein⸗Bezel 3. 45 6. 8 Basel! 19 240 7710,24.20 Schuſterinſe.890, 380,860,838 0,33 Mannheim 682 1 5 Kehl..881,85 1,84.83 1,780 Jagſtfeld...9 25.25145 marau. 3546,50 J. 61.59.7800 Heoptonn. 8438 0260088 Mannheim. 2202,26 2,2. 2,282 15 Plochingen. 5 2000, Caub..81.82 189 162.58 Köln..86.841.81181.38 Sopyrignt 1931 by Prometheus. Verlag Or. Elchacker, Gröbenzell bel München der werfe den erſlen lein 40 „Wie unerträglich groß muß ſein Glück ſein, daß er ſo viel an uns abgeben muß——“ dachte die kleine Frau. Aber dann war er auch wieder plötzlich ernſt und geſetzt und ging, ſich entſchuldigend, an ſeine Arbeit. So ſagte er wenigſtens. War er aber allein im Zimmer, ſaß er in ſich zuſammengeſunken, preßte die Hände feſt an die geſchloſſenen Augen und träumte die wonnigſten Zukunftsbilder. Heute muß ihre Antwort kommen oder morgen. O, wie er ſich darauf freute! Ob ſie wohl auf⸗ jauchzen würde im Uebermaß ihres Glückes oder es ſtill und wortlos tragen würde, wie es ihre Art war? Und dann wollte er fahren— die Koffer mit dem Nötigſten ſtanden ſchon bereit. Irgendwo unter⸗ wegs würden ſie ſich treffen und dann zuſammen weiterfahren zu dem kleinen Haus in den Dünen. O, dieſes Wiederſehen! Und der Bub. ob er ſchon lächeln konnte? Ob er ſchon bald die erſten Schritte machte? Er trug ſein Glück und ſeine Sehnſucht nicht mehr. Irgendwie mußte er ſich erleichtern. Er ging mit raſchen Schritten in den Salon und ſetzte ſich an den Flügel. Ein liebes, vertrautes, langent⸗ behrtes Vorſpiel, dann ſang er mit ſieghaftem Jubet: Frau Lili ſaß nebenan und korrigierte ihrem Jungen eine franzöſiſche Ueberſetzung. Erſtaunt ſah ihr Heinz ins Geſicht. „Mutti, hörſt du? Der Vater!“ O ja, ſie hörte! Bis zu Ende hörte ſie, nahm dann wieder den Kopf ihres Kindes und drückte ihn feſt — feſt an ihre Bruſt. 5 8 Als ſie am nächſten Morgen am Frühſtückstiſch ſaßen, brachte das Mädchen die Poſt. Wagner nahm ihr ungeduldig das Paket aus den Händen und durch⸗ ſuchte haſtig die Druckſachen und Zeitungen. Daun ſchuß eine glühende Röte in ſein Geſicht. Er hielt „Wo geht der Vater hin, Mutti?“ fragte Klein⸗ Edith ein wenig gekränkt, denn er hatte ihr auf eine Frage gar keine Antwort gegeben. „Arbeiten, Kind! Wir dürfen ihn dabei nicht ſtören!“ ſagte Frau Lili mit gepreßter Stimme. Als dann die Kinder vom Tiſch aufſtanden, Heinz in die Stunde ging und Edith in ihrer Ecke ein Bilderbuch betrachtete, ſaß die Frau, die gefalteten Hände im Schoß und wartete. Sie wartete eine Biertelſtunde und darüber. Dann ſtand ſie auf und ging zu ihm. Er ſah ihr mit verſteinertem Geſicht entgegen. „Lies!“ ſagte er und reichte ihr den Brief. Es waren nur wenige Zeilen in großer, energiſcher Schrift: „Tue deine Pflicht, Heinz! tun! Und grüße Frau Lili!“ Sie ließ das Blatt mit der zitternden Hand ſinken. Er ſaß ihr gegenüber auf dem niederen Divan, die Finger ins wirre Haar gekrallt. e date ett.— Und ſie nahm ihren ganzen Mut zuſammen, kam langſam zu ihm herüber und legte die Arme um ſeinen Nacken. „Mein armer, geliebter Heinz!“ ſagte ſie ſcheu und heiß. Er zog ihre Hände herab und ſah ihr ins Geſicht. Und dann küßte er ſie 1 und verzweifelt. Ich werde die meine —.— Mancher Kurgaſt, der im Spätſommer durchs Nerotal ſpazierte, hatte ſeine helle Freude an der kleinen Gruppe, die alltäglich am Teich ſtand und Goldfiſche fütterte. Es war eine Kinderfrau. Sie trug ein weißgekleidetes Bahy auf dem Arm. Und das war der Umſtand, weshalb mancher Spazier⸗ gänger lächelnd neben ihr ſtehenblieb, weshalb manche junge Frau ſehnſüchtig ſeufzte: Ein Kind von ſtrah⸗ lender Geſundheit— pausbäckig— eine Haut wie Schnee und Blut— große, lachende tieſſchwarze Augen und tieſſchwarze Locken. Mit altklugem Blick ſpähte der Knabe dem Brocken nach, den die Wärterin ins Waſſer warf. Und ſchnappte ein Goldfiſch, dann hob er die Händchen und krähte laut vor Vergnügen. „Wie heißt er?“ fragte ein alter Herr mit langem, weißem Bart, indem er den Lockenkopf ſtreichelte. „Jbachim!“ ſagte die Wärterin, nicht wenig ge⸗ rem er ſich und verließ damit das Zimmer. OStebling allgemein ſchenkte. ſchmeichelt durch die Aufmerkſamkeit, die man ih 0 5 n Der alte Herr legte den Finger unter das runde, weiche Kinn des Kindes, ließ es mit dem Griff ſeines Spazierſtockes ſpielen und ſagte: „Iſt das ein bildhübſcher Bub! Wem gehört er?“ Ehe das Mädchen antworten konnte, erhob der Kleine die Händchen und krähte und redete ein un⸗ verſtändliches Kauderwelſch. a „Da kommt die gnädige Frau! Er erkennt ſie ſchon von weitem“, ſagte die Wärterin und verabſchiedete ſich kurz, um der Herrin entgegenzugehen. Der Fremde ſetzte ſich auf eine Bank und beobach⸗ tete in ſtummem Staunen, wie Klein⸗Joachim zap⸗ pelnd und krähend die Aermchen nach der ſchönen Frau ausſtreckte. Das war die Mutter dieſes Kindes! Welch ein Gegenſatz! Roſigrund und jauchzend, jedes Glied ſprühende Lebensfreude das Kind— groß, ſchlank, bei⸗ nahe hager die Frau. Das Geſicht wie aus Marmor gemeißelt, im Untergrund der weitgeöffneten Augen ein ſtummer Schrei. Welch ein Gegenſatz! Die Frau küßte das Kind und behielt es auf dem Arm. Langſam ſchritt ſie durch die Promenadenwege und wandte ſich dann der Villa von Bergdorfs zu. „Du ſollteſt das ſchwere Kind nicht ſo lange auf dem Arm halten, Liſelotte!“ empfing ſie der Hausherr an dem Portal.„Es ſtrengt dich viel zu ſehr an!“ Und er nahm den Enkel an ſich und herzte ihn. Sie antwortete nicht und wandte ſich müde zum Haus. Dort fand er ſie in ihrem Zimmer in der zweiten Etage, die ſie gleich nach ihrer Ankunft wieder bezogen hatte. Er hatte urſprünglich die prunkvollen Gemächer ſeiner verſtorbenen Frau für ſie beſtimmt, aber ſie ſträubte ſich heftig dagegen. „Laß mich nur hier! Hier habe ich meine ſeligſten Träume vom Leben geträumt. Hier fühle ich mich zu Haufe!“ Ste ſchaute vom Erker ihres Wohnzimmers aus zum Neroberg hinüber. Er ging zu ihr hin und küßte ſie. „Wollen wir heute abend ins Konzert gehen?“ „Nein!“ „Aber Kind, ich bitte dich, reiße dich doch zuſammen; Das geht doch nicht ſo weiter! Du mußt Zerſtreu⸗ ung haben!“ Da traf ihn ein Blick, ſo kühl— ſo fremd!„Was drängſt du dich mir auf?“ ſchien er fragen zu wollen. Von Bergdorf verſtand ihn. Er ging bedrückt hinaus. Grübelnd ſchritt er in ſeinem Arbeitszimmer 1 auf und ab. Er kannte ſein Kind nicht mehr wieder, ſein Mädel, das ſich ihm früher mit herzigem Lachen an die Bruſt geworfen. Es ging eine Kälte von ihr aus, daß er ſich kaum noch in ihre Nähe wagte. 1 „Wenn ſie nur ein einziges Mal weinen wollte! dachte er.„Wenn ſich nur endlich dieſe Starre löſen wollte——“. Als vergangene Woche Wagners Jubelbrief ius Haus gekommen, hatte er aufgeatmet und gedacht: „Nun wird ſie ſicher wieder wie früher!“ Statt deſſen hatte ſie ſich ſtundenlang in ihr Zimmer eingeſchloſſen, und als ſie endlich wieder zum Vorſchein kam, da wußte er genug. Von ihren weißen, zuſammenge⸗ preßten Lippen las er die Antwort, die ſie ihm gegeben. 5 Und nun ging er Tag um Tag zu ihr und bettelte um Vertrauen, um ein warmes Wort. Statt deſſen traf ihn immer jener kühle, fremde Blick, der ihn fragte:„Was drängſt du dich mir auf?“ 5 2 e 11— 7 den Obſtbäumen ver⸗ 1 hergeſtellt war früh noch nördlich von Island lag, iſt mit großer Abe e Mit je am geſtrit termeiſte Seite öre die Spiel nötigen Treſſen g urteilen, gewiß ſe⸗ nach dem hluß zu Nach 4 Freundſch Sonntag Die Tad greisend konnte dc nachen. zu Gaſt. i audsgefall ausſtehen hof traf 90 f. D mannſcha des TV einen we Die ſportverl Eisbahn äußeren denkbar liches S hervorre Zahl vo ausgezel den ſchö den ein; bandsge allen T Herre Ruſchke gezeichne Alleinga reichende im Jun konkurre ganzen gewann Es gibt einen Schmerz, ſo tief und ſtill wie ein Bergſee. Ein Schmerz— der hartnäckig im Herzen ſitzt und nagt— und nagt— bis das letzte Stück⸗ chen Sonnenſchein in uns geſtorben. Ein Schmerz, der undurchdringliche Mauern um uns richtet, ehe wir es merken. Und wenn wir in Stunden der Er⸗ kenntnis aufſchreien möchten vor Einſamkeit, dann legt er ſich wie ein Alp auf die Bruſt und nimmt un die Stimme. Der Winter kam und brachte den harten Froſt— draußen in Wald und Feld und drinnen im Hauſe Bergdorf. Da gingen zwei Menſchen nebeneinander her— und ſchauerten im tiefſten Seelengrund, denn 1 5 ſie konnten nicht zueinander kommen— die Scheide⸗ wand war da, die undurchdringliche, unſichtbare, die der Schmerz aufgerichtet—— Eine Barmherzigkeit hatte das Schickſal doch ge⸗ übt. Es ließ in dem Buben ein Sonnenſcheinchen erſtehen. dabei in drolligem Kanderwelſch. Dann ſchwanden für kurze Zeit die tiefen Falten auf der Stirne des Mannes. Trat dann die ſtille Frau ins Zimmer, dann ſtrampelte Sonnenſcheinchen jauchzend mit Händchen und Füßchen. Sie nahm das Kind dann auf den Arm, und ihre Augen ſchattierten hell und dunkel, als kämpfe die Sonne mit dichtem Gewöl Aber ſie drang nicht durch, die Scheidewand gab es nicht zu, die furchtbare, ſtarre— Fortſetzung folgt.) * * Der zauſte Großvaters Bart und redete itteilt, t ver⸗ n das efand reiſe, A dabe Handball der Turner Die Endſpiele der Meiſterklaſſe Mit je einem Spiel in der Nord⸗ und Südgruppe haben am geſtrigen Sonntag die Endſpiele um die Badiſche Tur⸗ nermelſterſchaft im Handball begonnen. Wie erwartet, kam ts in der Südgruppe zu einem Siege des Platzvereins 28 62 Konſtanz, der den TV Lahr mit 10:4 Toren lar und deutlich ſchlug. Ueberraſchend iſt in dieſem Zu⸗ ſammentreffen die Höhe des Ergebniſſes. In der Nord⸗ gruppe ſtanden ſich in Durlach der Vertreter der Gruppe 5 der Tbd Durlach und der der Gruppe 2, der TV 6 2 Beinheim gegenüber. Der Kreismeiſter tat ſich auch eſes Jahr in Durlach ſchwer, wie ſchon das:7 Ergebnis agt. In der erſten Spielhälfte zeigten die beiden gleich⸗ werkigen Mannſchaften ein ſchönes Spiel, das auf jeder Seite drei Tore einbrachte. Nach der Pauſe jedoch wurde die Spielweiſe härter, zumal der Spielleiter nicht mit der ubtigen Schärfe durchgriff. Mit 300 Zuſchauern war das Treſſen gut beſucht. Nach dem Ausgang dieſes Spieles zu rleilen, dürfte die Lage in der Nordgruppe als völlig un⸗ gewiß ſein. In der Südgruppe iſt am nächſten Sonntag nach dem Eingreifen von Jahn Offenburg weiterer Auf⸗ ſchluß zu erwarten. Spiele im Mannheimer Turngau Nach den Meiſterſchaftsſpielen kommen nun wieder die Freundſchaftsbegegnungen zu ihrem Recht. Der geſtrige Sonntag führte bereits einige der Gauvereine zuſammen. Die Tode Ketſch traf ſich vor dem Eingreifen in die greisendſpiele nochmals mit der Tgde Heidelberg und konnte dabei die Niederlage in der Meiſterſchaftsrunde wett⸗ nachen. Die Tg Rheinau hatte den TV Seckenheim zu Gaſt. Die Niederlage der Seckenheimer iſt reichlich hoch außgefallen und fürwahr kein gutes Ohmen für das noch gusſtehende Aufſttegstreffen. Der-Meiſter TV Wal d⸗ hof traf ſich mit einer komb. Mannſchaft des SV Wal d⸗ Jo, Das unentſchiedene Ergebnis iſt für die Turner⸗ maunſchaft ein ſehr ehrenvolles. Die Turnerinnen des TV 1846 empfingen die Fg Flvesheim, um einen weiteren Sieg zu landen, der insbeſondere durch eine gute Maunſchaftsleiſtung in der zweiten Spielhälfte errun⸗ gen werden konnte. Die Ergebniſſe der Gauſpiele ſind: Tode Keiſch— Tgde Heidelberg 52(:); 2. Mannſchaf⸗ ten 921; Jugend mannſchaften 412. DT Rheinau— TW Seckenheim 70(:); 2. Mannſchaf⸗ In bes; Jugendmannſchaften:2. TW Waldhof— SW 1. u. 2. komb.:1. TB 1846 Turnerinnen— T Ilvesheim Damen 320. Eiskunſtlaufen auf dem Feldberg Die füdweſtdeutſchen Meiſterſchaften ein Erfolg g Die Kunſtlauf⸗Meiſterſchaften des Südweſtdeutſchen Eis⸗ ſportverbhandes wurden am Sonntag auf der„Brunhildis⸗ Eisbahn“ auf dem Feldberg im Taunus ausgetragen. Die äußeren Bedingungen für die Meiſterſchaften waren die denkbar günſtigſten. Ein ausgezeichnetes Eis und herr⸗ liches Sonnenwetter ſchufen die Grundlage für eine Reihe hervorragender Leiſtungen. Beſonders auffallend war die Zahl von 60 Teilnehmern und auch der Beſuch war ganz N ausgezeichnet, denn über 1000 Zuſchauer wohnten den ſchönen und ſpannenden Kämpfen bei. Die Siege in den einzelnen Klaſſen verteilten ſich über das ganze Ver⸗ bandsgebtet, ein Beweis dafür, daß das Kunſtlaufen in allen Teilen des Verbandes eifrig gepflegt wird. Die Herrenmeiſterſchaft holte ſich der Remſcheider Ruſchke überlegen vor Dilger⸗Frankfurt bank ſeiner aus⸗ gezeichneten Kür. Die Damen meiſterſchaft fiel im Alleingang an Fran Trauth ⸗Stuttgart, die aber die zu er⸗ teichende Mindeſtpunktzahl weit übertraf. In die Siege im Junforen⸗ und Neulingslaufen, ſowie die Paarlaufs⸗ konkurrenzen teilten ſich Läuferinnen und Läufer aus dem ganzen Verbandsgebiet. Ein Gishockey⸗Wettſpiel gewann der Se Forſthausſtraße Frankfurt hoch über den enniselub 1914 mit 1111(:0,:0,:). f Die Ergebniſſe: Herren⸗Meiſterſchaft: 1. Ruſchke(Remſcheider EV) Platz 4% Punkte; 2. Dilger(SC Forſthausſtraße Frankfurt) 85 118,96.; 3. Neubronner(Cronberg) Platz 9, Damen⸗Meiſterſchaft: 1. Frau Trautß(Stuttgarter Sc) 6 Punkte im Alleingang. Junforen⸗Meiſterſchaft, Herren: 1. Ruſchke(Remſcheider 6 Platzziffer 8, 77,66 Punktes 2. Seibert(Tennisclub 14 Frankfurt) Pl. 8, 68,78 P. N Junioren⸗Meiſterſchaft, Damen: 1. Frau Trauth(Stutt⸗ a e 3 5 62,20.; 2. Frl. Herold(Remſcheider be duinge Herren: 1. Joſef(Frankfurter ES) Pl. 8, 25 a 2. Keck(Te 14 Frankfurt) Pl. 5, 28,70 P. 9 65 unge, Damen: 1. Frl. Herpld(Remſcheider EV) l., 24,.; 2. Frl. Roſenblatt(Te 1914 Fronkfurt) Pl. 7, 5 P. unſoren⸗Paarlauſen: 1. Frl. Herold⸗Ruſchke(Rem⸗ bebe EJ Pl. 3, 9,8.; 2. Frau Trauth⸗Klemm(Stutt⸗ garter Se] Pl. 6, 9,5.; 5 Fr. Ruud⸗Bernödhäuſel(Frank⸗ ſurter GSC) Pl. 10, 9,30 P. 0 101 Izer⸗Konkurrenz: 1. Frl. Anssbacher⸗Dr. Keck(Te. Frankfurt) Pl. 4, 12,1.; 2. Ehepaar Trauth Stutt⸗ garter Se) Pl. 8, 11,6 P. 5 g Eishockenſpiel: Sc Forſthausſtroße Frankfurt— Te 914 Frankfurt 11:0(:0,:0,:). BfR-Siege in Wiesbaden Wiesbadener Tce. 1— Af Mannheim 2 kombiniert:4(0ʃ73) — 75 Sonntag nachmittag trat die Alteherrenmannſchaft 5 115 Mannheim, die ſich durch Hailer und Chriſtophel A 55 erſten aktiven Elf verſtärkt hatte, in Wiesbaden wohl 5 Tennis⸗ und Hockeyelub gegenüber. Ob⸗ 7 e Gäſte nur mit 10 Mann antreten konnten, zeig⸗ 0 doch ein ſehr gutes Spiel. Die Mannheimer waren 15 und taktiſch überlegen und hatten auch zumeiſt . eden mehr vom Spiel. Vor allem vor der Pauſe Begſel it den Gäſten ſehr gute Leiſtunngen zu ſehen. Beim 755 el führten die Raſenſpieler bereits 30, nachher ge⸗ 25 nuch ein 4. Erfolg, während dite Platzherren ohne 1 5 blieben. Von den Treffern eatelte Heiler drei, 1 Böhringer einmal erfolgreich! war,. eie annheims Damen kamen gleichfalls zu einem ſicheren i 1 Nach ſehr guten Leiſtungen blieben die Raſen⸗ elexinnen mit 512 Toren erfolgreich b. * 5 Maunheimer 1(:0) Turngemeinde 78 Heidelberg 1b Turnerbund Germania I 3 erſte Mannſchaft des Turnerbundes Germania war 8 5 Turngemeinde Heidelberg zu Gaſt und ſpielte n die Ib⸗Mannſchaft unentſchſeden:1. Zu bemängeln haar bei dieſem Spiel die bei leder⸗ 1 piel die beim Hockeyſpdont immer wieder Alan de Unzünklichkeit und das Fehlen 0 Schiedsrichter. 1 ſchon das Spiel zu ſehr früher Stunſde angeſetzt un) il ſgün warte de Verein zur verabredeten Jeit ſvte berate ao muß der Platzverein dafür Sorge trpgen, daß ſeine Sele f alle rechtzeitig antreten und die Schiedsrichter zur Febpätun⸗ So mußte das Spiel mit beinahe halöſtündiger lte ung unter Leitung eines ee Herrn von tian gehen der dem Spiel nicht ſo folgen Konnte, wie en . wäre. Darunter litt das Spiel, obwon ihm 1975 Amt von den Spielern beider Parteien nicht beſon⸗ b ſchwer gemacht wurde, ö 1. Wieder Zwiſchenfälle in Lake Platid Filmgeſchäfte auf dem Eis und anderer „olympiſcher Zauber“ (Sonderbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Lake Placid, 8. Febr. Der Sonntag war in Lake Placid wieder ein ſtrahlender Wintertag. Am wolkenloſen Himmel ſtand eine Sonne, die es faſt zu gut meinte und die zurecht Befürchtungen auf nahendes Tauwetter aufkommen ließ. Dieſe Sorge bedrückte aber zunächſt nur einen kleinen Teil von Offi⸗ ziellen. Die Aktiven und die zahlreichen Fremden nahmen den ſchönen Tag als ein Geſchenk des Himmels hin und waren Dinge. Schon früh am Morgen begegnete man geſchloſſenen Trupps von Olympiakämpfern, die mit Schlittſchuhen, Skiern und Schlitten hinaus in die Berge, auf die Bobbahn und in das Eisſtadion zogen. Die immer ſtärker werdende Fülle auf den Straßen der kleinen Stadt ließ dann bald erkennen, daß am Samstag abend und in der Frühe des Sonntags noch zahlreiche neue Beſucher von auswärts eingetroffen ſind. guter Dieſen Olympia ⸗Schlachtenbummlern wurde aber am Sonntag nur ein karges Programm geboten. Der Tag brachte lediglich zwei Eishockeyſpiele, davon eines erſt am ſpäten Abend im Eispalaſt. Kanada und Polen ſpielten nachmittags im Stadion. Der Vormittag wurde ausge⸗ füllt mit Hundeſchlitten⸗ Rennen. die mit dem eigentlichen olympiſchen Programm nichts zu tun haben. Dieſe amerikaniſche Angelegenheit findet aber beim euro⸗ päiſchen Geſchmack nur wenig Beifall. Wenn man die Olympia⸗Kämpfer am Vormittag bei ihrer ſportlichen Arbeit ſehen wollte, dann mußte man ſchon auf die Trainingsbahnen gehen. Den zum Training ausztiehenden Eis kunſtläufern begegnete dabei aller⸗ dings ein ſeltſames Vorkommnis. Nachdem ihnen tagelang die— gleichfalls nicht zum olympiſchen Programm zählen⸗ den— Curlingſpieler im Eisſtadion die Uebungsmöglich⸗ keiten ſehr ſtark beſchnitten hatten, machte ihnen am Sonn⸗ tagvormittag der... Film das Training unmöglich. Als ein großer Trupp von Kunſtläufern ſich mit mun⸗ terem Geſang dem Stadion näherte, bot ſich ihnen ein eigenartiges Bild: Die Eisfläche war beſetzt von Film⸗ leuten mit ihren Tonfilmwagen und mitten auf der Fläche drehte ſich... Sonja Henie in ihren ſchönſten Figu⸗ ren und gewagteſten Sprüngen. Man glaubte ſchon, die norwegiſche Olympiaſiegerin von 1928 habe dieſe Aufnah⸗ men gewünſcht, als man hören mußte, daß die amerikani⸗ ſchen Filmleute im Einverſtändnis mit dem US.⸗Komitee handelten. Daß dieſe Geſchäftemacherei ſich bei den Olym⸗ piſchen Spielen breitmachen kann und zwar auf Koſten der übrigen Aktiven, das iſt eine der zahlreichen„Amerikani⸗ ſchen Merkwürdigkeiten“, denen man bislang ſchon in Lake Placid begegnet iſt. Das Erſtaunen— um nicht zu ſagen: die Erbitterung— unter den europäiſchen Olympiakämpfern war natürlich wieder einmal ſehr groß. Aber man muß ſich hier mit man⸗ chem abfinden und daß in Lake Placid der wirkliche olym⸗ piſche Geiſt nur ſelten zu finden iſt, daran hat man ſich nun ſchon in wenigen Tagen gewöhnt. Unglaublich wäre es aber trotzdem, wenn es zutreffen ſollte, daß das Film⸗ geſchäft mit Sonja auch noch vom amerikaniſchen Komitee gebilligt worden ſei, weil die Filmleute dafür eine Abgabe an das Komitee leiſten ſollten. Man muß die endgültige Klärung dieſer Angelegenheit abwarten, um ſich ein ab⸗ ſchließendes Urteil bilden zu können. Nen n zinterſpiele 1932 Hoher Eishockeyſieg Kanadas Polen wird mit 90 geſchlagen Nach dem leeren Sonntagvormittag brachte der Nach⸗ mittag in Lake Placid auch nur ein Ereignis von Belang: im Eisſtadion traten Polen und der Weltmeiſter Kanada zum Eishockeyſpiel an. Nachdem ſich die Polen im Spiel gegen Amerika(:4) ſo gut gehalten hatten, glaubte man allgemein, daß ſie auch den Kanadiern einen harten Wi⸗ derſtand leiſten würden. Aber im Spiel ſelbſt war nur eine Mannſchaft auf dem Eis: Kanada. Dieſe Künſtler des Eishockeyſpieles geſtalteten den Kampf zu einer ganz überlegenen Partie, in der alle Feinheiten des Spieles ſchillerten und bei der es mit einem unerhörten Tempo zuging. So wurden die Polen glatt mit:0(:0,:0,:0) Treffern überrannt. Polens Schlußmaun Stokowſkt wehrte ſich anfangs mit dem Mute der Verzweiflung gegen den unaufhörlichen Anſturm des Gegners, aber bald war ſein Widerſtand gebrochen und die Kanadier erzielten Tor um Tor. Die einzelnen Treffer erzielten Rivers, Mon⸗ ſon, Simpſon(ie zwei), Lindquiſt, Malloy, Hunkel Ge einen). Amerika ſchlägt Deutſchland:0 Luſtloſes Spiel der deutſchen Mannſchaft— Ein einſeitiger Schiedsrichter— Drei Tore in 2 Minuten Als ſich Deutſchland nach langem Hinundher endlich doch entſchloß, an dem Olympiſchen Eishockey⸗Turnter teilzuneh⸗ men, rechnete man allgemein damit, daß unſere Vertreter vergebens gegen die Uebermacht der Kanadier und an Ame⸗ rikanern anſtürmen würden. Als aber dann aus Lake Placid die erfreuliche Kunde kam, daß ſich unſere Mann⸗ ſchaft gegen die Kanadier höchſt ehrenvoll geſchlagen hatte und nur eine:1⸗Niederlage einſtecken mußte, war man recht zufrieden, wenn auch unſere Hoffnungen nicht weiter als auf einen dritten Platz gingen. Dieſe Hoffnungen ſind zwar geblieben, aber dafür mußten wir mit der 710⸗Nieder⸗ lage eine umſo größere Enttäuſchung erleben. Enttäuſcht iſt man darum vor allen Dingen, daß die deutſche Mann⸗ ſchaft durch ihr anfänglich leichtſinniges Spiel die Höhe der deutſchen Niederlage ſelbſt verſchuldete. Enttäuſcht iſt man weiter, daß abermals die Spielleitung in den Händen eines Unparteitſchen lag, der mit zweierlei Maß maß. Während er den Deutſchen im Verlauf des ziemlich harten Kampfes ſehr ſcharf, zeitweiſe übermäßig ſcharf, aufpaßte, ſo daß manchmal nur drei Spieler auf dem deutſchen Felde waren, wußte er gegenüber den Amerikanern ſtets ein Auge zuzudrücken. Der Kampf fing zunächſt wenig bedeutungsvoll für Deutſchland an. Unſere Vertreter ließen gleich zu Beginn den Eifer und den notwendigen Ernſt vermiſſen, ſo daß es den Amerikanern ſchon in den erſten zwei Minuten möglich war, drei Tore vorzulegen. Lediglich unſer Tor⸗ wart Leinweber ſetzte ſich mit großer Bravour ein und hielt, was nur einigermaßen zu halten war. Als dann der Kampf härter wurde und der Schiedsrichter Fehlent⸗ ſcheidungelt traf, die ſich in der Hauptſache gegen die deut⸗ ſchen Spieler richteten— er ſtellte unſeren Verteidkger Heinrich ſaſt 20 Minuten vom Felde—, war man völlig niedergeſchlagen und ſpielte äußerſt luſtlos. Zwei weitere Tore waren die Ausbeute der Amerikaner in dieſem zwei⸗ ten Spielabſchnitt, denen kann im Schlußdrittel abermals zwei Treffer US A⸗Mannſchaft folgten. Die Torſchützen waren Palmer 3, Chaſe 2, Everett und Nelſon je 1 Tor. Auf der deutſchen Seite verdient in der Hauptſache die ausgezeichnete Arbeit unſeres Torhüters Leinweber be⸗ ſondere Anerkennung, dem es allein zuzuſchreiben iſt, daß die Niederlage nicht garz weiſtellig warde. Der Stand des Turniers Kanada 3 Spiele 15:2 Tore 610 Punkte Amerika 2 19:3„:2 77 Deutſchland 3 75 9 274 45 Polen 8 2 8:6 1 Winkerfahrt Garmiſch-Partenkirchen Glänzender Abſchluß auf dem Eibſee Bayeriſcher A. C. und A. D. A. C. haben mit ihren Winter⸗ veranſtaltungen ſchier unwahrſcheinliches Wetterglück. Das Werdenfelſer Land lag am Sportſonntag ber 9. Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen unter tiefblauem Himmel in köſt⸗ lichem Sonnenglanz.. das Programm wurde ohne Un⸗ fall abgewickelt, immer intereſſanter wurden dte Wett⸗ bewerbe, jedes Allzuviel war vermieden worden, es herrſchte rings um den Eibſee eine Frohſtimmung, wie ſie in dieſem Winter ohne Schnee und ohne Sonne kaum je empfunden worden war. Und Spitzenleiſtungen wurden auf dem Eiſe des Eibſees geboten, die erſtaunlich waren, und die all die vtelen Tauſend Zuſchauer vom Beginn bis zum Schluß in ihrem Bann hielten. Mit einem Vergleichsrennen zwiſchen den Siegern von 1931 begann der ſchöne Sporttag: Willi Stör⸗ München auf ſeinem Eindecker M 28, H. J. von Morgen ſeinen un⸗ erhört ſchnellen, durch Nagelſchutz auf den Reifen auch auf dem Eiſe des Eibſees ſteuerſicher gewordenen Bugatti⸗ Rennwagen, Joſef Möritz auf ſeiner ſieggewohnten Vik⸗ torta⸗Seitenwagenmaſchine und Joe Will Braud⸗Mün⸗ chen auf ſeiner Rudge! Mit nur zwei bis drei Meter Ab⸗ ſtand über dem Eis fuhr Stör Runde um Runde. Die Zeitnehmer zuckten zuſammen, wenn die Maſchine unmit⸗ telbar über ihren Köpfen hinwegflog. Nicht eine Kurve nahm Stör zu eng. Genau hielt er die im Eis vorgeſchrie⸗ bene Fahrſtrecke inne. von Morgen aber, der dieſen Sporttag mit ſeiner Hochzeitsreiſe verband, war doch der Meiſtgefeierte! Es war verblüffend, wie er ſeinen Bugatti beherrſchte, ihn abfing, wenn der Wagen im 120 Km.⸗Tempo und darüber auf dem Glatteis ins Rutſchen oder Schleu⸗ dern kam, wie gleichmäßig er fuhr, wie elegant. Aber auch die Motorradkämpen Möritz auf Viktoria⸗Settenwagen⸗ maſchine und Brand auf Rudge⸗Solomaſchine jagten über das Eis und durch die Kurven, daß jede Sekunde dieſes Rennens Hochſpannung bot. von Morgen hatte 8 Runden zu je 1,6 Kilometer, die beiden Motorradfahrer je 83 Run⸗ den, Stör auf ſeinem Flugzeug 14 Runden zurückzulegen. H. J. von Morgen blieb Sieger. Er überholte ſogar die beiden Motorradfahrer, wurde natürlich von Störs Flugzeug überholt, ließ ſich jedoch ſeine Vorgabe nicht ſtreitig machen und verdiente ſich in mit Recht gefeier⸗ ter Sportfahrt den 1. Preis. Um es vorwegzunehmen: Abſchluß des Rennens bildete ein zweites Vergleichsrennen zwiſchen Flugzeug und den Siegern der Kraftfahrzeugwettbewerbe des Sonntags, und auch hier war v. Morgen, der Held des Tages, überlegener Meiſter. Seine ſchärfſten Gegner waren Gſchwilm auf Rubge⸗Solomaſchine, Giggenbach auf Rudge und Joſef Möritz auf ſeiner bewundernswert ſchnellen Viktoria⸗Sei⸗ tenwagen⸗Maſchine. Udet konnte mit ſeinem Doppeldecker die den Kraftfahrzeugen gewährte Vorgabe nicht einholen. Noch ſchneller als im erſten Rennen brachte v. Morgen feinen Rennwagen ſteghaft durchs Ziel. Spannend war auch das Flugzeugrennen zwiſchen Udet und Stör. Udets Doppeldecker wurde von Störs Eindecker zweimal überholt. Die eine Maſchine fuhr etwa drei Meter, die andere etwa 30 Meter über dem Eibſee⸗Eis. Es war ein Meiſterkampf der Lüfte. Intereſſant und neuartig waren auch die Auto⸗Marken⸗ rennen. Im erſten Treffen ſtarteten zehn gleichſtarke DRW⸗ Wagen. Paul Fallſcheer(München) war der ſchnellſte. Rog⸗ ner(München), van Gülpen(München), Hayler(Gut Arzlo) folgten auf den Plätzen. Im Rennen der BMW⸗ Wagen⸗FJahrer erwies Kohlrauſch⸗Eiſenach erneut ſeine Meiſterſchaft. Sieber, Hedderich und v. Delius belegten dle Plätze. Ganz ſcharfe Motorradkämpfe gab es ſchon im Rennen der Solo⸗Krafträder bis 350 cem. Hans Winkler auf Rudge und Haſelbeck(München) auf Zündapp kämpften runden⸗ lang Seite an Seite. Winkler gewann mit knappem Vor⸗ ſprung. Grenz auf Ardie, Gmelch auf DaW und Fleiſch⸗ mann auf Triump waren die folgenden. Hochſpannung brachte auch das Rennen der Wagen bis 1% Liter. Johnny Graf Lurani(Mailand) auf rotem Alfa Romeo hielt gleichmäßig durch und verdiente ſich wohlerworbenen 1. Preis. Im Beiwagenwettbewerb der großen Krafträder erwies ſich Möritz wieder einmal als Geſchwindigkeitsmeiſter großen Stils. Er gewann gegen Gſchwilm auf Rudge und Schneider auf Norton. Laug (Cannſtatt) mußte ſich mit dem vierten Platz begnügen. Auch im heiß beſtrittenen Wettbewerb der Wagen bis 800 cem. war Kohlrauſch auf BMW nicht zu ſchlagen. Macher(Berlin) erkämpfte ſich in der Schlußrunde den zweiten Platz gegen Bauhofer auf DKW, denen v. Delius auf BM und Hilpolſteiner auf DW folgten. Giggen⸗ bach auf Rudge, Winkler auf Rudge, Fleiſchmann auf Triumph war die Reihenfolge der Steger im Kractrad⸗ rennen der großen Solomaſchinen. Im Rennen der Wagen über 1 Liter war erwartungsgemäß v. Morgen ſeinen Gegnern auf Tourenwagen weit überlegen. Freiherr von Michel⸗Tüßling auf Auſtro⸗Daimler wurde Zweiter vor Freiherrn von Aretin auf Bugatti. Im Troſtrennen der Krafträder für alle, in den vorausgegangenen Runden rennen nicht Plazierten holte ſich Gſchwilm auf Rudge erſten Preis gegen Babl auf Douglas und Hecker auf Ardle. In den Mittagsſtunden landete die Flugzeuaſtaffel des Bayeriſchen Fliegerklubs auf dem Eiſe des Eibſees. Zwi⸗ ſchen den Veranſtaltungen wieder ſagten Udet auf Stör ihre Maſchinen durch die Lüfte. Abhwechſelung folgte auf Abwechſelung. Dieſer Auto⸗ und fylieger⸗Sonntag auf dem Etbſee— er war ein Sportereignis, auf das Baneriſcher AE und AAC, vor allem aber der leitende Sportdirektor Hörmann ſtolz ſein können! Slegkried Doersehlag. 143. Jahrgang/ Nr. 64 Die Gründungs⸗Erinnerungsfeier in Todinau Reichspräſident von Hindenburg beglückwünſcht den Skilauf zum 40. Geburtstag Die Wiederkehr des 40. Gründungsjahres im deutſchen und damit im mitteleuropäiſchen Skiſport, die der Ski⸗ Club Todtnau als Gründerclub begehen konnte und die eigentlich ſinngemäß mit der Austragung der Meiſterſchaft des Ski⸗Club Schwarzwald verbunden ſein ſollte, iſt nun tatſächlich durch den unnormalen ſchneearmen Verlauf des Winters ohne den ſportlichen Rahmen der Aktivität der Meiſterſchaft begangen worden. Die Konkurrenzen muß⸗ ten wegen des Schneemangels zunächſt verſchoben werden. Dagegen wurde die eigentliche Gründungsfeier programm⸗ mäßig am 6. Februar in Todtnau in ſtärkſter Beteiligung von weither begangen. Es war eine in ſchlichter Form ſich gebende Angelegenheit, bei der die ſportkameradſchaft⸗ liche Herzlichkeit den Grundton gab. Neben den Jubilaren und Gründern, die in Fritz Breuer weit vom Niederrhein aus Düſſeldorf herbeigeeilt waren, um an der Feier teilzunehmen, waren auch der Präſident des Deutſchen Skiverbandes Paul Dinkelacker⸗ Stuttgart erſchienen, weiter die Mehrzahl der Herren des Hauptvorſtandes des Skielub Schwarzwald aus den ver⸗ ſchiedenen Landesteilen, die ſtädt. Behörden von Todtnau, weiter viele Gaue und Ortsgruppen bis in die Pfalz, fer⸗ ner vom Ausland die Schweiz, mit der ſeit Jahrzehnten ſreundſchaftliche Beziehungen unterhalten werden. Aus der Schar der Gründer iſt leider Geheimrat Dr. Offer⸗ mann wenige Tage vor der Feier perſchieden, man ge⸗ dachte ſeiner durch Erheben von den Sitzen. Als Todtnauer Vorſitzender begrüßte Paul Becker die Jubiläumsverſammlung, die gegen 500 Köpfe ſtark die ſinngemäß geſchmückten Räume des Hotels Ochſen füll⸗ ten. Für die Stadt Todtnau entbot Bürgermeiſter Dr. Huber herzliche Grüße. Unabſehbaren Jubel erregte der Einlauf eines Glüſck⸗ wunſchtelegrammes des Reichspräſtden⸗ ten von Hindenburg mit folgendem Wortlaut: „Beſten Dank für freundliches Meingedenken an⸗ läßlich Ihres 40. Stiftungsfeſtes, dem älteſten deut⸗ ſchen Skiclub herzliche Glückwünſche zum heutigen Jubiläum, allen Feſtteilnehmern freundliche Grüße. von Hindenburg, Reichspräſident.“ Die Feſtrede hielt Dr. Brohl, Todtnau, der die Ent⸗ wicklung über die Förderung durch Naſen erwähnte, die Pioniere in ihrer Arbeit ſkizztierte und des Skivolkes Dank an ſie ausſprach. Auf das Skiheil für das Vater⸗ land erklang das Deutſchlandlied machtvoll. Tief bewegt dankt namens der Gründer der Senior der Pioniere Fritz Breuer, Düſſeldorf⸗Todtnau. Die Stadt Tobtnau ehrte die Jubilare durch eine beſondere Ur⸗ kunde, die Bürgermeiſter Dr. Huber überreichte und zwar an Fritz Breuer, Karl Thoma 3, Todtnau, Oskar Faller, Todtnau und Rudolf Thoma, Todtnau. Der Präſident des Deutſchen Skiverbandes Paul Dinkelacker verlieh den Gründern die höchſte Ausze tchnung des Verbandes, die goldene Ehrennadel. Für den Skt⸗ Club Schwarzwald dankte der ſtellvertretende Vorſitzende Rechtsanwalt Freund ⸗ Mannheim den Pionieren und betonte, daß der Ski⸗Club Schwarzwald die beſte Ehrung vorgenommen habe, indem er beim Deutſchen Skiverband die erwähnte Verleihung der Ehrennadel beantragt habe. Von der Ortsgruppe Todtnau übergab dann der Vor⸗ ſitzende Paul Becker den Gründern und ſonſtigen ver⸗ dienten Freunden des Clubs und der Skiſache das beſondere Ehrenzeichen der Ortsgruppe und zwar an Paul Dinkel⸗ acke r⸗Stuttgart, Fritz Breuer, Karl Thoma 3, Oskar Faller, Rudolf Thoma, Profeſſor Kohlhepp⸗Frei⸗ burg, Freund⸗ Mannheim, Dr. Brohl Todtnau, Direktor Derkſen⸗Baſel, Ruckhaeberle⸗Baſel, Stingelin⸗Baſel, ferner das Zeichen für 25 Jahre Mitgliedſchaft an eine größere Anzahl von Clubgetreuen. Es folgte die lange Reihe von Glückwünſchen aus Gauen und Gruppen, meiſt mit netten Angebinden verbunden, ſo von Freiburg, Skizunft, Freiburg, Schönau, Schwarzwald⸗ verein Baſel(Rückhaeberle), Lörrach, Neuſtadt a,., Todt⸗ nauberg uſw. Für all die Ehrungen von allen Seiten dankte tief ergriffen Karl Thoma 3 als Gründer. Eine beſondere Note hatte die Anſprache von Direktor Derkſen⸗Baſel, der die Schweizer Freunde vertrat(Schweizer Skiverband, Ski⸗ klub Baſel), eine auch reöneriſch prachtvolle Miſchung von rheiniſchem Humor und tiefem Ernſt. Im gemütlichen Teil folgten Gabenverloſung, allerlef kurzweilige Vorführungen, vordem auch Vorträge der Stadtmuſik Todtnau und weiter des Handharmonikaklubs Todtnau. Skihaſerln von Todtnau erfreuten mit Darbie⸗ tungen für Auge und Ohr und abſchließend gaben Tanz oder Becherklang und Skigeſang in Freundeskreis den Ab⸗ ſchluß der eindrucksvollen Erinnerungsfeier. aus Her die Hoffnung auf neuen Aufſchwung für unſer Volk und Land ſprach. W. R. Deutſcher Sieg bei den 538-Rennen Friedel Deuber gewinnt den Slalomlauf Die internationalen Skirennen wurden am Freitag mit dem Slalomlauf der Herren fortgeſetzt. Ste brachten dies⸗ mal einen ſchönen Erfolg der deutſchen Teilnehmer. Die vom Internationalen Ski⸗Verband(Fs) veranſtalteten Rennen wurden in einer Höhe von 2500 Meter Höhe ober⸗ halb der Dolomitenſtraße bei dem italieniſchen Kurort Cor⸗ tina'Ampezzo abgehalten und hatten im Slalomlauf ein Gefälle von rund 700 Meter. Das ſchwierige Geſchicklich⸗ keitsrennen gewann der Berchtesgadener Friedel Deuber in :26.1 Min. vor dem Salzburger Meiſter H. Hauſer mit 126.4 und dem Schweizer Otto Furrer. Otto Furrer Sieger im Kombinationslauf Der aus dem Slalom⸗ und Abfahrtslauf beſtehende Kombinationslauf der FacS⸗Rennen in Cortina'Ampezzo wurde von Otto Furrer⸗Zermatt gewonnen, der in beiden Läufen im vorderen Felde endete. Die endgültige Punkt⸗ berechnung ſteht zurzeit noch aus. Von den deutſchen⸗Teil⸗ nehmern beim Slalomlauf kam der Bayer Martin Neuner auf den 8. Platz in:38.2, ſein Bruder Karl auf den 18. und der Münchener Schindel auf den 20. Platz. Der Sieger des Abfahrtslaufes, G. Lantſchner⸗Zunsbruck, wurde beim Sla⸗ lomlauf nur Zehnter, wodurch ihm der Geſamtſieg entging. Paul de Bruyn lief Rekord Der deutſche Marathonläufer Paul de Bruyn machte durch einen neuen Sieg in Newyork von ſich reden. Er ſiegte in einem 15 Meilenlauf(24,150 Km.) in:22,55 Stun⸗ den und ſtellte damit gleichzeitig einen neuen amerikani⸗ ſchen Rekord auf. E dakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik; H. A. Meißner Fenilleton. Dr. Stefan Kayſer ommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell Franz Kircher Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteif Kur! Ehmer Anzeigen und geſchüftliche Mitteitungen. Jakob Faude, ſämilich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckereſ Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim f 1—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Montag, S. Februar 1932 Berliner Hypothekenbank Reſervenſtärkung Die Berliner Hypothekenbank, AG., Berlin, erzielte 1931— wie von uns ſchon kurz gemeldet wurde— einen Reingewinn von 0,08(1,25) Mill.. Da auf rück⸗ ſtändige Hypothekenzinſen diesmal 0,27 Mill. 47 000% und auf rückſtändige Kommunaldarlehens⸗Zinſen 38 000 4 —)] abgeſchrieben werden. Die gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſe laſſen weiter eine Reſervenſtärkun g ge⸗ boten erſcheinen. Es wird daher eine um 8 v. H. er⸗ mäßigte Dividende von 9(12) v. H. vorgeſchlagen. Der im Vorfahre gebildeten Sonderrücklage ſollen weiter 0,30 Mill./ zugeführt und 0,17 Mill.% vorgetragen werden. Nach Annahme der obigen Vorſchläge verfügt das Inſtitut bei 5 Mill./ AK. über insgeſamt 5,47(4,77) Mill. 4 Reſerven. Der Umlauf an Pfandbrie fen betrug 109,65(107,68) Mill., der Umlauf an Kommu⸗ nalobligationen 43,85(43,42) Mill. /, denen in der Bilanz als Deckung 111,27(108,45) Mill. Hypotheken und 49,96(47,77) Mill. 4 Goldmarkkommunaldarlehen gegenüberſtehen. Der Nettoabſatz in Pfandbriefen belief ſich auf 3,55(13,24) Mill. und in Kommunalobligationen auf 0,43(9,59) Mill. 4. Andererſeits ſind 1,58(3,08) Mill.„ Liquidationspfandbriefe zurückgefloſſen, ſo daß ſich der Geſamtumlauf der Emiſſtonen der Bank um 2,40(19,76) Mill.& auf 153,51(151,10) Mill., erhöhte. Zur Verminderung des Riſikos hat die Bank ſeit Jahren die Beleihung mittlerer und kleinerer Grundſtücke bevor⸗ zugt. Irgendwelche Grundſtückskäufe brauchten 1931 nicht vorgenommen zu werden. * Pfälziſche Hypothekenbank Ludwigshafen a. Rh. Das Inſtitut wies per 31. Dez. 1931 einen Goldhypotheken⸗ beſtand von 209(208,86 am 30.. 1931) Mill. 4 aus. Am 31. Dezember 1980 waren es 197,68 Mill. 4. Der Gold⸗ Pfandbriefumlauf ſtellte ſich auf 203,11(204,89 bzw. 194,8) M l. 4. Der Beſtand an Goldkommunal⸗Darlehen be⸗ trug 8,49(8,54 bzw. 8,18) Mill. G4, der Umlauf an Gold⸗ kommunal⸗ Obligationen 7,95(8,16 bzw. 7,72) Mill... 772 001 G. Darlehen der Deutſchen Rentenbank⸗Kredit⸗ anſbalt waren durch Hypotheken im gleichen Betrage gedeckt. * Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz Ac.— Der endgültige Vergleichsvorſchlag. Nachdem das gericht⸗ liche Vergleichs verfahren vom 25. Jan. eröffnet worden iſt, unterbreiten die vom Gericht ernannten Vertrauens⸗ perſonen den Gläubigern folgenden endgültigen Ver⸗ gleichsvorſchlag: Gläubiger bis 100 4 und ſolche die ihre Forderungen auf 100/ ermäßigen, werden voll befriedigt, und zwar ſpäteſtens 14 Tage nach der gericht⸗ lichen Beſtätigung des Vergleichs. Alle übrigen Gläubiger zrhalten eine Quote von mindeſtens 30 v. H. garantiert urch das Reich, wovon 15 v. H. ebenfalls ſpäteſtens 14 Dage nach gerichtlicher Beſtätigung des Vergleichs fällig find. Die auszuſchüttenden Beträge ſollen von den Gläu⸗ digern zinsles ſo lange geſtundet werden, als es eine ge⸗ orönete Liqubdation erfordert. Die Prüfung der Kunden⸗ depots hat ſich bei dem Umſang der Materie ſehr in die Länge gezogen. Nach den Erklärungen der Vertrauens⸗ verſon ſteht ſedoch fetzt feſt, daß die Depotanſprüche der Kundſchaft, ſelbverſtändlich mit Ausnahme der Anſprüche ous Stückekonto, voll befriedigt werden können. Evangeliſche Zentralbauk e. G. m. b. 5.— Ueber Mill.& Paſſtven. Der Arbeitsausſchuß der Geſchädigten er Evangeliſchen Zentralbank e. G. m. b. H. teilt mit, daß die erforderliche Zahl an Zuſtimmungserklärungen der Gläubiger für die Einleitung des Vergleichsverfahrens ein⸗ gegangen iſt. Er wird an der Durchführung des Bergleichs⸗ verfahrens weiter mitarbeiten, da dieſer Weg der einzige ſei, um noch etwas zu retten. Genauere Angaben über den Status laſſen ſich noch nicht machen, es ſteht aber bis jetzt ſeſt. daß die Paſſiven den Betrag von 9 Mill.& Merſteigen werden. Abſchlüſſe ſchweizeriſcher Großbanken Die Eidgenöſſiſche Bank A., Zürich, ſchlägt ber OV die Ausſchüttung einer Dividende von 8 v. H. (. V. 8 v..) vor. Der Reingewinn beträgt 6,2(9,4) Mill. Fr. Für Abſchreibungen ſind 3,7 Mill. Fr. ver⸗ wandt worden. HANDELS- ud IRTSOI ler Neuen Mannheimer Zeitung IAFTS-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 64 Ruhrkohlenbergbau unter Einfluß der Pfundentwertung Anträge auf Kontingentierung und Valutazoll In einer Preſfe⸗Beſprechung beim Rheiniſch⸗Weſtfäli⸗ ſchen Kohlenſyndikat wurde ausführlich über die Lage des Ruhrbergbaus Bericht erſtattet. Unter der ſich in letzter Zeit verſchärfenden Wirtſchaftskriſe hat naturgemäß der Ruhrbergbau im beſonderen Maße zu leiden. Noch ungün⸗ ſtiger auf die Abſatzentwicklung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats hat aber die Entwertung des engliſchen Pfundes gewirkt, die demen gliſchen Bergbau im Wettbewerb mit der deutſchen Kohle einen großen Vorſprung verſchafft hat. Der Scha⸗ den, den der Ruhrbergbau dadurch bisher erlitten hat, und der ſich durch die Gefahr, daß in dieſem Jahre ablaufende Kohlenlieferungsverträge nicht mehr erneuert werden kön⸗ nen, noch vergrößern müßte, hat den Ruhrbergbau nunmehr veranlaßt, bei den in Frage kommenden Regierungsſtellen Anträge auf Kontingentierung der Kohleneinfuhr nach Deutſchland und auf die Einführung eines Valutgeinfuhr⸗ zolles auf Kohlen zu ſtellen. Der Ruhrbergbau ſteht auf dem Standpunkt, daß die bis⸗ her ſchon beſtehenden Kontin gentierungen der Kohleneinfuhr nach Deutſchland praktiſch unwirk⸗ ſam geblieben ſind, da die engliſche Kohlenausfuhr nach Deutſchland infolge der Pfundentwertung im vierten Quar⸗ tag 1931 auf 123,6 v. H. der im erſten Vierteljahr 1931 aus England eingeführten Menge anſtieg. In der gleichen Zeit konnten Belgien und Frankreich durch ihre ſtraffen Kontingentierungsmaßnahmen und die Einführung eines Valutaausgleichzolls ihre Kohleneinfuhr aus England auf 67 v. H. bzw. auf 88 v. H. herabmindern. Die deutſche Koh⸗ lenausfuhr iſt vom 1. bis 4. Vierteljahr 1931 um 12 v. H. geſunken. Im neuen Jahr rechnet man mit einem weiteren Abſinken um 20 v. H. Der Ruhrbergbau hat bei den Berliner Regierungsſtellen den Antrag geſtellt, eine Kontingentierung der engliſchen Kohleneinfuhr auf ein Drittel und einen Valutazoll von 30 v. H. auf die eng⸗ liſche Brennſtoffeinfuhr entſprechend der Pfundentwertung einzuführen. Er ſteht auf dem Standpunkt, daß Kontin⸗ gentierungsmaßnahmen zur Beſſerung der Lage nicht ge⸗ nügen, da davon nur eine mengenmäßige aber keine preis⸗ mäßige Wirkung ausgehe. * Abſatztieſſtand des Ruhrkohlenſyndikats Verſandrückgang im beſtrittenen Gebiet Der Geſamtabſatz für Rechnung des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kohlenſyndikats war im Jannar kaum höher als im Vormonat, der einen bisher nicht gekannten Tief⸗ ſtand aufwies. Im Januar wurden nach den vorläufigen Ergebniſſen arbeitstäglich 169 000 To. leinſchließlich Er⸗ werbsloſenkohle) verſandt gegen 160 000 To. im Dezember. Der Abfatz in das unbeſtrittene Gebiet ſtieg von 75 600 To. arbeitstäglich im Dezember auf 92 000 To. im während der Abſatz in das beſtrittene Gebiet von 8 im Dezember auf 77000 To. im Januar zurückging. Die Haldenbeſtände auf den Zechen haben ſich kaum bverärdert; ſie beliefen ſich ſeinſchließlich Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) Ende Januar auf 8,90 Mill. To. gegen 8,94 Mill. To. Ende Dezember. ährend die Vorräte an Koks und Briketts etwas verringert werden konnten, ſind die Kohlenbeſtände etwas geſtiegen, W. Die Baſeler Handels bank erzielte einen Rein⸗ gewinn von 8,8(i. V. 8,29) Mill. Fr. einſchließlich eines Vortrags von 297 000 Fr. 3,3 Mell. Fr. werden zu Abſchrei⸗ hungen bereitgeſtellt. Die Dividende wird mit 5 v. H. (8 v..) vorgeſchlagen. Die A G. Leu u. Co. verzeichnet für das abgelaufene Jahr einen Reingewinn von 3,5(i. V. 5,1) Mill. Fr. Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividende von 6 v. H. (8 v..) 351000 Fr. werden vorgetragen. Der Verwaltungsrat der Schweizeriſchen Bank⸗ geſellſchaft AG. in Winterthur ſchlünt vor, aus dem Reüngewinn für 1931 von 6,2(gegen 8,9) Mill. Franken eine Dividende von 5 v. H.(7 v..) auszuſchütten. Auf Debitoren mußten 2,5(0,78) Mill. Franken abgeſchrieben werden. S. A. d' Exploitations Miniers de Pechelbronn⸗Straß⸗ burg(Pechelbronner Oelwerke AG.). Trotz leicht geſtie⸗ gener Produktion in 1931 hat ſich infolge des Petroleum⸗ preisrückgonges der Rohgewinn auf 15 Mill. Fres. ermä⸗ ßigt, nachdem i. V. noch 14,27 Mill. Fres. Abſchreibungen aus 14,55 Mill. Fres. Reingewinn noch 10 v. H. Dividende verteilt werden konnten. Maſchinenfabrik Paul Schütze u. Co. AG., Oggers⸗ heim(Pfalz). Dieſe mit einem Kapital von 800 000 4 ous⸗ geſtattete Tochtergeſellſchaft der Kölſch⸗Fölzer AG. Siegen wird, wie im Bericht bieſer letzteren Geſellſchaft ausgeführt wird, für das am 30. Juni 1931 abgelauſene Geſchäftsjahr einen Abſchluß vorlegen, der einen kleinen Verluſt aufweiſen wird(t. V. 74 700/ Reingewinn nach 122 064/ Abſchreibungen). Die Geſellſchaft fei für das Ausland beſchäftigt geweſen. * Inſolvenz eines Ueberlandwerkes. Die Ueber⸗ werk Jagſthauſen GmbH. in Roſen berg Ba⸗ den) befindet ſich in Zahlungsſchwlerigkeiten und hat ſich genötigt geſehen. das gerichtliche Vergleichsverfahreny zu be⸗ antragen. Das Amtsgericht Adelsheim hat unterm 4. Febr. dieſem Antrag entſprochen und RA. Dr. Lang ⸗Adels⸗ beim zur Vertrauensperſon beſtellt. Vergleichstermin ſteht am 26. Febr. vor dem AGG. Adelsheim an. ( Nene Textilinſolvenz in Frankfurt.(Eig. Dr.) Die Futterſtoffexportfirma Samſon u. Dreyfuß, Frank⸗ Abſthtwäthungen im Effekten⸗Froiverkehr Undurchſichtige innen⸗ und außenpolitiſche Lage veranlaßte die Spekulation zur Zurückhaltung Abſchwächungen Neue Deviſenverorönung? Nach öſterreich⸗ungariſchem Muſter Der Dodd erfährt aus Bankkreiſen, daß das Reichs⸗ Hnanzminiſterium den Banken verſchiedene Fragen über die Devlfenbewirtſchaftung vorgelegt hat, die darauf ſchließen laſſen, daß in Ausſicht genommen iſt. eine Rege⸗ lung der Deviſenbewirtſchaftung ähnlich wie in Ungarn und Oeſterreich auch in Deutſchland durch Notverordnung einzuführen. Durch eine ſolche Maßnahme ſoll erreicht werden, daß die Reichsmark nicht mehr im Auslande ge⸗ kauft werden kann. Dies hätte zur Folge, daß bei dem Zwang, Reichsmark nur in Berlin erwerben zu können, mehr Deviſen nach Deutſchland fließen. Eine Beſtätigung des Vorſtehenden an zuſtändiger Stelle Reß ſich noch nicht herbeiführen. * Anlagemarkt nicht einheitlich A Berlin, 8. Febr.(Eig. Dr.) Zu Beginn der neuen Woche änderte ſich an der lu ſt⸗ loſen und eher ſchwächeren Grundſtimmung für Aktienwerte nichts. Die Kurſe erfuhren 1⸗ bis 2p roz. Abſchwächungen, da kleines Angebot über⸗ wog und die Spekulation infolge der undurchſichtigen außen⸗ und innenpolitiſchen Lage Zurückhaltung eigte. Es fehlte außerdem nicht an Gerüchten hinſichtlich er Banken⸗ und Währungsreformpläne der Regierung. Beſonders Informationen über eine neue Deviſen⸗Not⸗ verordnung, die angeblich von der Regierung geplant ſei, fanden Beachtung. Man glaubt, daß dieſe Maßnahmen der Regierung auch inſofern in den Effektenhandel über⸗ eifen können, als irgendwelche Verfügungen betreffs olcher Werte geplant ſeien, die auch im Auslande handel⸗ ar wären. Bis zur Rückkehr Dr. Brünings bleibt in dieſen Fragen die Situation undurchſichtig. Etwas größeres Angebot beſtand nur am Schiff ⸗ fahrtsmarkte und in Reichsſchuldbuchforde⸗ kungen, während ſich ſonſt die Umſatztätigkei überhaupt in engſten Grenzen hielt. Verhältnis⸗ mäßig widerſtandsfähig lagen die Auslandswerte, von denen Chade⸗Aktien auf Höchſtbaſis vom Samstag geſucht blieben und Arbedbonds ſogar noch etwas feſter tendier⸗ ten. Bankaktien neigten dagegen eher zur Schwäche, das heißt die Anteile der B. H. G. und Danatbankaktien verloren ca. ½ v.., Reichsbankanteile gaben ſogar um 2 v. H. nach. Am Kali markte war die Tendenz wider⸗ ſtandsfähig, Burbach beſſerten ſich erneut um 1 v.., nach⸗ dem ſie bekanntlich in den letzten Tagen ſtärker verloren hatten. Am Anlagemarkie war die Tendenz nicht ganz einheitlich. Goldpfandbriefe und deutſche Anleihen waren im allgemeinen behauptet, während Reichsbahnvorzugs⸗ aktien ebenfalls wenig verändert lagen, verloren Farben⸗ bonds im Einklang mit den Aktien ca. 1½ v.., bei den Neichsſchuldbuchforderungen betrugen die Verluſte bis zu 1. 3 in den Mittagsſtunden neigte die Tendenz weiter zur Schwäche, es kam in den führenden Werten weiter etwas Ware heraus, ſodaß ſie erneut bis zu 1 v. H. abbröckelten. Die Umſatztätigkeit blieb aber auch weiterhin äußerſt gering, Pfandbriefe neigten ebenfalls eher zur Schwäche, relativ am beſten gehalten waren Goldpfaudbriefe, während Landſchaften und Kom⸗ ntunalsbligationen etwas nachgaben. Auch deutſche An⸗ leihen waren im Verlaufe eher angeboten. Reichsſchuldbuch⸗ bis zu 3 v. H. forderungen verloren abermals bis zu 1 v. H. Mit weni⸗ gen Ausnahmen hatten Induſtrieobligationen ſchwache Ver⸗ anlagung. Am Geldmarkt ermäßigte ſich der Satz für Tagesgeld auf 771 v. H. in der unteren Grenze, die übrigen Sätze blieben unverändert. Am Devliſen markt notierte das engliſche Pfund 5 Pfg. niedriger, von den Norddeviſen war Reykjavik mit minus 25 Pfg. am ſtärkſten rückgängig, Spanien büßte erneut 75 Pfg. ein. Amſterdam ſehr ruhig At Amſterdam, 8. Febr.(Eig. Dr.) Die Amſterdamer Börſe wies zu Beginn eine ſehr ruhige Haltung auf. Die Spekulation zeigte keine Neigung, Neuengagements einzugehen, das Geſchäft war infolgedeſſen faſt umſatzlos. Auch die Kurs veränderungen hielten ſich in ſehr engem Rahmen. Das Geſchäft in Königl. Petroleum kam heute faſt völlig zum Stillſtand, der Kurs notierte 18133 bis 132, während Handelsvereinigung Amſterdam mit 169 umgingen. Die holländiſchen Waren märkte waren ſehr ruhig, doch blieben die Preiſe im allgemeinen behauptet. Peſeta erneut ſehr ſchwach An den internationalen Deviſen märkten waren heute die Umſätze ganz außerordentlich gering, und bis auf Spanien, das erneut ſehr ſchwach lag und an allen Plätzen weiter erheblich an Boden verlor, ergaben ſich in den führenden Deviſen kaum größere Schwankungen. Das Pfund eröffnete eine Kleinigkeit leichter als am Sams⸗ tag mit 3,45 und ging gegen Mittag auf 3,4476 zurück, gegen den Gulden ſtellte es ſich auf 8,57, gegen Zürich auf 17,67, gegen Paris auf 87,65 und gegen die Reichsmark auf 14,59%, während es gegen Madrid 45,43 nach 44,423 am Samstag notierte. Die Reichsmark war knapp behauptet; in Amſterdam blieb ſie mit 58,00 zwar unverändert, ebenfalls in Paris mit 6023, dagegen gab ſie in Zürich, nachdem ſie mit 121,75 feſter als Samstag eingeſetzt hatte, ſpäter auf 121,62 nach. London ruhig A London, 8. Febr.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete zu Beginn der neuen Woche in ruhiger Haltung, britiſche Stagatspapiere blieben vernachläſſigt. Internationale Werte tendierten ſtetig. Das Geſchäftt in der Londoner City bleibt im all⸗ gemeinen ſehr beschränkt. Die Unſicherheit hinſicht⸗ lich der internationglen Situation läßt eine Beſſerung nicht aufkommen, die von Dauer wäre. Im übrigen darf man nicht vergeſſen, daß die erheblichen Steuerzahlungen der letzten Zeit, die im Januar ſogar 105 Mill. Pfund be⸗ trugen, die Kaſſen des Anlage ſuchenden Publikums em⸗ pfindlich geleert haben. Die City, die im allgemeinen zweifellos ſchutzzölleriſch eingeſtellt iſt, macht ſich jetzt gewiſſe Sorgen über die Einwirkung des Zolltarifes auf Englands Stellung als Zwiſchenhändler. Es iſt eine große Bewegung für eine Schaffung von Freihäſen in den wichtigſten Ver⸗ ſchiffungszentren Englands im Gange. An der Londoner Börſe notierten 2proz. Konſols 55, Nounganleihe 54½, Dawesanleihe 785, Rio 15¼, Royal Dutch 157, Canada Paeiſic 2174, Kreuger u. Co. 995. Am Londoner Metallmarkte notierte Gold 120 Sh. 1 Penny per Unze, der Silbermarkt lag ruhig, Kupfer verlor ca. 74 Pfund, Zinn ſogar 1 Pfund per Tonne. furt, iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten bei 260 000/ Verbindlichkeiten einen Ausgl * Baumwollfeinſpinnerei Augsburg. und erſtrebt eich. Wieder 7 v. H. Die Verwaltung ſchlägt der GV. die Verteilung von wie⸗ der 7 v. H. Dividende wie im Vorjahre vor. * Kreuter Zigarren⸗Werke G. m. b.., Dresden. Moratorium beſtätigt. Das angeſtrebte Moratorium der Krenter Zigarren Werke G. m. b.., Dresden, iſt nunmehr zuſtande gekommen. Zum Vertrieb der Fabri⸗ kate wurde eine beſondere Geſellſchaft mit einem Kapital von 400 000/ unter weſentlicher Beteiligung einer hol⸗ ländiſchen Tabakfirma gegründet; eine baldige Kapftals⸗ erhöhung dieſer Vertriebsgeſellſchaft iſt vorgeſehen. Die erſte fällige Moratoriumsrate ſoll in den nächſten Tagen ausbezahlt werden. Die Fabrik in Döbeln ſei zur Zeit gut beſchäftigt. In den nächſten 14 Tagen ſoll die Arbei⸗ terzahl wieder auf 1500 Köpfe erhöht werden. In den letzten Monaten hätten ſich Auftragseingang und Pro⸗ duktion auf einer konſtanten Linie gehalten. * Bremer Rolandmühle AG. in Bremen.— Wieder 10 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der GV. am 2. März für 1931 eine unveränderte Dividende von 10 v. H. auf die 5 Mill. 4 Stal. vorzuſchlagen. Radeberger Export⸗Bierbrauerei AG., Radeberg. Die Geſellſchaft wird für das am 30. September 1931 abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr eine Dividende von 12(i. V. 18) v. H. auf die StA. zur Verteilung bringen. Wiederum nur Deckung des notwendigſten Bedarfes/ Lieferungsroggen etwas matter Berliner Produktenbörſe v. 8. Febr.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Produktenbörſe hat auch zu Be⸗ ginn der neuen Woche keine Belebung erfahren. Das erſthändige Offertenmaterial von Inlandsbrotgetreide blieb gering und die Forderungen hoch gehalten andererſeits gingen die Anſchaffungen nicht über die Deckung des not⸗ wendigſten Bedarfes hinaus. Der Ausweis des deutſchen Landwirtſchaftsrates über die am 15. 1. bei der Landwirt⸗ ſchaft vorhandenen Beſtände vermochte zunächſt nicht die Preisgeſtaltung zu beeinfluſſen. Für Weizen und Roggen wurden im Promptgeſchäft Samstagpreiſe genannt, am Lieferungsmarkt ſetzte Weizen gleichfalls unverändert ein, während Roggen, deſſen Preisbewegung die ſtaatliche Geſellſchaft ſorgfältig beobachtet, bis 2 4 ſchwächer lag. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten weiterhin kleines Be⸗ darfsgeſchäft, wobei billigere Provinzroggenmehle bevor⸗ zugt blieben. In Hafer und Gerſte hatte der Abſatz an den Konſum keine Belebung erfahren, das Angebot trat vereinzelt etwas mehr in Erſcheinung. Weizen⸗ und Roggenexportſcheine lagen eher etwas ruhiger. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion Futterweizen 75—76 Kg. 242—244; Sommerweizen 78 bis 79 Kg.— ſtetig; Roggen 72—73 Kg. 194—196 matter; Braugerſte 160—168; Futter⸗ und Induſtriegerſte 153—157 ruhig; Hafer 138—145 ruhig; Weizenmehl prompt 20—33 ſtill; Roggenmehl 70proz. prompt 27,209,380 willig; Wei⸗ zen kleie 9,50—9,90 ſtill; Roggenkleie 9,50—9,95 ſtill; Bik⸗ toriaerbſen 2127,50; Kleine Speiſeerbſen 2123,50; Großhandelsinder im Januar i— minus 3,6 vH. Mont Die vom Stat. Reichsamt für den 3. Febr. berechnet Großhandelsindexziffer iſt mit 99,3 gegenüber der Vyr⸗ 2 woche um 0,4 v. H. zurückgegangen. Die Inder⸗ 2 8 8 ziffern der Hau uppen lauten: Agrarſtoffe 99 (plus 0,3 v..): K o nlawaren 90,5 minus 0,4 v..5 induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,8(minus 0, v..) und induſtrielle Fertigwaren 129,1(minus 09 v..). Die Inderziffer für Produktions mittel ſtellte ſich auf 120,8(minus 1,0 v..) und für Konfum⸗ güter auf 124,8(minus 0,8 v..). Für den Monatsdurchſchnitt Januar ſtellt ſich die Groß delsindexzifer auf 100,0(minus 3,6 p. 8.* 8 Hauptgruppen: Agrarſtoffe 92,1(minus 2,5 v. 8 5 1 Kolonial waren 90,4(minus 0,3 v..)]; industrielle der ſie Roßhſtofſſe und Halbwaren 922(minus 4, b. 5 eines und induſtrielle Fertigwaren 125,2(minus 4,0 v. 8 von L Die Indexziffer für Produktionsmittel im Ny, ſchwi nat Januar 1932 ſtellte ſich auf 122,9(minus 3,8 p. H. 9 und für Konſumgüter auf 126,9(minus 4,2 v. 5) ſtes zu 55 Eſchba * Park⸗ und Bürgerbrän AG. Zweibrücken⸗Pirmaſenz. Erſpar 6.(8) v. H. Dividende. Der GV. am 22. Febr. wird de f Ausſchüttung einer von 8 gouf 6 v. H. ermäßigten Div dende auf.25 Mill./ gewinnberechtigter StA.(Gefamt⸗ kapital 3 Mill.% vorgeſchlagen. Nach 271504(212 500 1 0 Abſchreibungen ergab ſich ein von 289 388 auf 250 700 Grenz ermäßigter Reingewinn. nacht 133 .—— f Berliner Devisen 1 Askontsätes: fleichsbank 7, tombard 8. Prat 6 ¼ un 8e u 1 zum e Amtlich in Rm. Dis- 5. Februar 8. Februar Holzla für kont Geld J Brief ede Brief 9 umd il Buenos⸗Aires 1Peſo 7 1049.047.043.047.685 g Kanada Ttan. Dolſar—.668 3,574.648.654.770 druck! Jopan.. 1 en 657.484.408.488.4 1000 Die Kalro.„ lägypt. Pfd.,— 14,86 14,90 14.81 12.88 21.080 Türkei rk fd. 218 kapelle London.. 1 Sterl. 8 14.81 14.55 14.48 14.80 206% nachts New ork. 1 Dollar 352 2,208 2,17.209] 4217 4. Mio deJaneirol Milk.—.252 0,254.252.254 0080 Narr Uruguay IGoldpeſo.748.752.748.752.4018 und de Holland 100 Gulden 3. 169,58 169,92 169,58 169 92 60.40 5 Athen 10 Drachmen 12 5,385 5,405 8,395.405 5 roten Brüffel 100 B. 500 Pf 3½ 59.67 58.79 558.68 58.78 89 Als ſi Bukareſt... 100 Sei 8.522 2,528 2,522 2829; Ungarn. ibo peng 8 56.94 57.06 55,94 unheir Danzig 100 Gulden 5 82,02 82,18 81.97 der ſch Helſingfors„100 FM 8 5,4.86 6,474 lber Fial zienten 5 5165 27475 27.455 bleibe Irgoſlavien 00 Dinar 12 3„477. 1 9 1 5„ 100 Litas 6½ 41,98 42,06 41.88 Monte Kopenhagen 100 Kr. 8 79.92 80,08 79.87 digs 1 Liſfabon 100 Eskudo G 18,2 18,26 29.28 18, ider u Oslo. 100 Kr. 8 78.92 7908 78,87 78.08 f Paris... 100 Fr. 2½ 16.57 15,61 15.57 16.61 fe Prag. 100 Kr. 8 12.485 12.485 12.465 12.48 Schweiz.. 100 Fr. 2 82.10 82,26 52.10 82,6% Sofig.. 100 Lewa 9½ 9,057).063.057 3,088 30% 5 2 Spanien. 100peſeren 8½ 32.97 33.08 82,22 82,28 6% führer Stoctboim. cogr.„.2 des.2 ses nee ihre Eſtland.. 100 Eſtm. 7, 111.89 111,61 111.39 11161 111% fagsw Wien 100 Schilling! 1249.98 50.05 l 49.95 N 0. zeng a Tägliches Geld: 7½%, Disk.⸗Comp. 6¼% iſt er 6 Preisrückgänge am Schrottmarkt. Berlin, 8. Feb, fall (Eig. Dr.) Lt. Do geſtaltete ſich das Geſchäft auf den anf deutſchen Schrottmärkten weiter ſchlecht. Die Umſätze und Der e Preiſe ſind weiterhin zurückgegangen. Keruſchrott wid weg. 3. Zt. mit 1516„ gegenüber 18/ je Tonne frei Verfand, blieb ſtation gehandelt. Im allgemeinen liegen die Preiſe fe 8 alle Sorten um—2/ unter der betzten Notierung. A ſofort rufe der Werkſtellen, die ſich auch auf die Nebenſorten er ſtrecken, haben eine geringe Beſſerung der Tendenz gebracht 10 Klin Vehaupteter Produklenmarkt d Sittlit chen : ſteszu 6,55 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per obacht 10 Tage—, Tendenz: ſtill; Wetter: trübe, Schneetreiben, * Bremer Baumwolle vom 8 Febr.(Eig. Dr.) Amen Akten Univ. Stand. Middl.(Schluß) 794. richt * Liverpobler Baumwollkurſe vom 8. Febr.(Ameril Mor Univerſal. Stand. Middl.) Anfang: Jan. 534; März 52 5 Mai 524; Juli 524; Okt. 5287ſtet. Mitte: Jan. 535; Mig 5 526; Mai 525; Juli 526; Sept. 529; Dez. 535, Miirz(88) 540 wohnk Mai(33) 545, Juli(33) 549; Okt.(33) 553; Lodo 880 iſt na Tendenz: ruhig, ſtetig. 88 Ja Mannheimer Großviehmarkt lebenk Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4439 Stüc Feldz. Amtliche Preisnotierungen vom 8. Februar 1932 1. Ochſen 120 St Kühe 290 St.] Kälber 683 St. Schweine 2720 6 l 0 „„ 0. ee 5 J„26-30 eh 1316 J 8438 9 441 Goldn „ d)„ 012 ch, 8083)„ gemel ballen 149 6 5er 8 5„ 24 26 7 72 Angeb ). Mk. 25—2 0 Mit. 34—38 2 5 82 f 9 5 25 5 b. 2830 gt., 8 auf ei 9„ 18—22 Freſſer— St. df. 1220 Arbeitspferde 85s Außer „ a) Mk. 8— Mk. 600100 bücher Auf dem heutigen Mannheimer Großviehmarkt kam troß Sicher des geringeren Auftriebs von 140 Farren, 120 Ochſen, 90 Rindern, 290 Kühen, zuſammen 871 Tieren nur ein ruhlges IT. Geſchäft zuſtande, und die Preiſe konnten ſich auf der Höhe kenb der Vorwoche halten. Junge Farren waren gefragt Allerd einer Preisſteigerung von einem Pfennig gegenüber des Veran Vorwoche. Höchſtnotiz für Ochſen 34 Pfg., für Rindes das d Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 14 bis 16; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 14,50—16; Seradella, neue 23—29; Leinkuchen Baſis 87 v. H. 11,20; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hambur 12,40; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12, bis 12,30; Trockenſchnitzel 7,30— 7,40; Extrahiertes Soja⸗ bohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,50; dto, ab Stettin 11,50; Kartoffelflocken 12,50— 12,60; Speiſekartoffeln, weiße 1,50—1,60; rote 1,70—1,90; Odenwälder, blaue 1,80— 2,00; gelbfleiſch'g 2,10—2,30; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8,25 9,25 allg., Tendenz ruhig.— Handelsrechtliches Lieferungs⸗ geſchäft: Weizen März 253,50 253; Mai 281 260,75; Roggen März 202— 201,50; Mai 209— 208,0; Hafer März 154—152,75; Mai 161—160. * Maunheimer Produktenbörſe vom 8. Febr.(Eigenber.) Am Produktenmaorkt hielt die feſte Tendenz an, insbeſon⸗ dere für inländiſches Brotgetreide. Auch Futtermittel blieben etwas feſter, Mehl unverändert, Roggenmehl leicht ermäßigt. Angeboten wurden in„ für die 100 Kilo netto, waggonfrei annheim, ohne Sack: inl. Weizen 26,25; inl. Roggen 22,25; inl. Hafer 1618,50; Sommer⸗ gerſte 1919,75; Futtergerſte 17,50—17,75; Biertreber 12 bis 12,50; Erdnußkuchen 13,75—14; Spfaſchrot 1111,25; Trockenſchnitzel 7; Malzkeime 11—12; Weizenmehl füdd. 95,90, neue Mahlung; dlo. mit Auslw. 97,65; Weizenbrot⸗ mehl 27,90 29,65; Roggenmehl 60proz. 30,25—31,50; Wei⸗ zenfuttermehl 10—10,25; Weizenkleie feine 8,75; Roggen⸗ kleie 9,5010; Grünkern 50—60; Leinſaat 17. () Frankfurter Probuktenbörſe vom 8. Febr.(Eig. Dr.) Weizen 245—246; Roggen 223,50—225; Sommergerſte für Brauzwecke 180—185; Hafer(inländ.) 150155; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 3,90 97,90; dto. Sondermahlung 35,15—.38,15; niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,90—37,35; dto. Sondermahlung 35,135,900; Roggenmehl 31—32; Weizenkleie 8,60; Rog⸗ genkleie 9; Erbſen 3038; Linſen 25— 56; Heu füdd. 5; Weizen⸗ und Roggenſtroh örahtgepr. 44,25, gebündelt 4 bis 4,25; Treber getrocknet 1212,25; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Febr. Anfang: Weizen(in Hfl per 100 Kg.) März 4,42%; Mai 4,50; Juli 4,577; Sept. 4,62; Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) März 66,50; Mai 09; Juli 68,25; Sept. 69,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Febr. Aufong: Weizen(100 10.) rer März.274(.176); Mai.496(554); Julf.7(.678).— Mitte: ſtetig; März.295; Mai.4; Juli.776. * Nürnberger Hopfenbericht vom 6. Febr. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz. Hallertauer koſteten 40 4. Ten⸗ denz ruhig. * Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 8. Febr. Febr. 55,00 B 5,55 G; März 6 B 5,65 G. Mai 6,10 B 5,00 G, Aug. 6,40 B 6,256: Okt. 6,65 B 6,45 G, Dez. 6,75 5 36 Pfg. bei langſamer Räumung des Marktes. Am Kälbel⸗ markt verurſachte das geringe Angebot von 663 Tieren bel mittelmäßigem Marktverlauf etwas mehr Nachfrage, ſo daß die Preiſe 1 Pfg. gegenüber der Vorwoche anziehen kom ten. Höchſtnotiz 43 Pfg. Der Markt wurde geräumt. n Schweinemarkt war das Geſchäft mittelmäßig. Das ge⸗ ringere Angebot von 2 723 Tieren verurſachte größere Naß frage, und die Händler konnten 1 Pfg. mehr gegenüber bel Vorwoche herausholen. Höchſtnotiz 40—42 Pfg. bei Räumung des Marktes. f * Weinverſteigerung in Bühl. Das Weingut Ade Geppert hielt hier eine Verſteigerung eigener Weine 0 bei der 17 800 Liter und 3 800 Flaſchen Affentaler Spi burgunder des 1980er Jahrganges, ſowie aus 192, und 1929 ausgeboten würden. 7 300 Liter und 1400 fle ſchen wurden abgegeben zu Preiſen von 95—140 4 ber 100 Liter bezw. 1,20 1,40„ pro Flaſche. Berliner eiallbörse vom 8. Februar 1932 N Kupfer Blei Junk, bez. Brief] held 1 bez. Brief Geld bez. J Brief! Gk. Januar.]. 58. 58.50. 2, 250 35 72— Reornar. Sl 20.50 19.7520.— 2 e. 0 5 0— Apri d 24. 52.50—— 2,80 20. 1 at— 54.28 53.28—.— 22.— 21-2. 107 J.80 88.75— 2% 2 Juli. 55, 84.—.— 23.802275—— Auguſt. 88, 84,50—.— 23.752,50—— 2 Sept. 55.78 55.——,— 24.50 28,50—— 2% 2 Fieber“—— 8850 88.50—— 24.882880—— 0 5 Nov.—— 57— 8550—.— 24,50 28.50—— 2% Dezemb.] 37,80 58,— 25, 2350 24 50 23,80 „Kupfer flau, Wlei luſtlos, Zink ſtetig. 5 * Berliner Meetallbörſe vom 8. Febr.(Eig. de Amtlich: Elektrolytkupfer,(wirebars] 63,50„ für 100, Raffinodekupfer, lcbeo 55—57; Standordkupfer, loco 0 Stondard⸗Blei per Febr. 2020,50; Original⸗Haen minium 9899 v.., in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ Drahtoarren 164, Banla⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 50 Reinnickel, 9809 v. H. 350; Antimon⸗Reguluß Silber in Barren co. 1000 fein per Kg. 41,5045, Londoner Wieiallbörse vom 8. Februar 1932 Meralle in E bro 385. Silber Unze E(137/70 fein ſtaud), Platin n! ſtupfer, Standard 36,25 Zinn, Standart 138,2 Aluminum 50 Monate 26,25 4 Mongte 141.7] Antimon 115 Settl. Preis 38 45 Settl. Preis 139 5 Queckſilber 0 Elektrolyt 48, Banka 159 5 Platin 1 beſt ſeler ed 42 Straits 141 8 Wolframerz ſtrong ſheets 72 Blet, ausländ. 14 80 Nickel El'wirebars 43— Zink gewöhnlich 1385 Weißblech E Kupfer flau, Zinn, Blei willig, Zink träge. rechnete 2 2 Vor⸗ Inder⸗ fe 921 v. H. (minus (minus nittel nſum⸗ r ſtellt p..), v..5 uſtrielle v. 5. ) v. 5. im Mo⸗ v..) v..). bruar 1932 Aus Baden Eſchbach nach Illenan verbracht * Karlsruhe, 7. Febr. Der Treuhänder Eſchbach, der ſich, wie erinnerlich, unter dem Deckmantel eines guten Chriſten ungefähr 400 000 Mark pon Leuten in verſchiedenen Teilen Badens er⸗ ſchwindelt hat, iſt zur Unterſuchung ſeines Gei⸗ ſteszuſtandes nach der Illen au verbracht worden. Eſchbach hatte damals viele Leute um die ſämtlichen maſenz. wird die n Divl⸗ Geſamt⸗ 5000 4 0700„ 2 E 5 rten et. gebracht ter mpt per treiben. Amerik. „- iber bet äumung S * S * F 5 SIN 9 88818 Erſparniſſe gebracht. 3 Elzacher Faſtnacht N * Elzach, 8. Febr. Die weit über die badiſchen Grenzen hinaus berühmte Elzacher hiſtoriſche Fa ſt⸗ nacht nahm geſtern mittag bei ſchönem Wetter ihren Anfang. Die mit Sonderzügen erſchie⸗ nenen auswärtigen Gäſte ſahen zum großen Teil zum erſten Mal die jahrhunderte alten dämoniſchen Holzlarven der Schuddigs, die durch ihr Ausſehen und ihr lärmendes Treiben einen ſchauerlichen Ein⸗ bruck machten. Die mit eigenartigen Spitzhüten verſehene Muſik⸗ kapelle der Narren ſpielte Original Elzacher Faſt⸗ nachtsmärſche. Den Tagan rufern mit dem Narrenbuch, dem Nachtwächter und ſeiner Frau und der Narrenfahne folgten in großer Zahl die in koten Zottelkleidern ſteckenden Schuddigs. Als ſich der am Abend folgende Fackelzug dieſer unheimlichen Geſellen in Bewegung ſetzte, wurde der ſchauerliche Eindruck noch verſtärkt. Viele Gäſte bleiben auch die übrigen Tage in Elzach, um am Montag früh das hiſtoriſche Taganrufen der Schud⸗ dis mitzuerleben. Am Dienstag nachmittag wird der Umzug wiederholt. Auf dem Pirſchgang verunglückt Zell a.., 8. Febr. Der 71 Jahre alte Werk⸗ führer Peter Huber benutzte das prachtvolle Sonn⸗ Plagswetter zu einem Pirſchgang auf kleines Raub⸗ zeug am Sommerberg. Um die zweite Mittagsſtunde iſt er entweder geſtrauchelt oder von einem Schwindel⸗ anfall betroffen worden, wobei das Gewehr losging. Der Schuß riß Huber den ganzen Hinterkopf weg. Er ſtürzte einen ſteilen Abhang hinunter und blieb schrecklich verſtümmelt liegen. Der Tod muß ſofort eingetreten ſein. * * Heidelberg, 7. Febr. Der 40 Jahre alte Gipſer Kling, der am 12. Oktober v. J. an einem ſieben Jahre alten Mädchen in Wieblingen ein ſchweres Sittlichkeitsverbrechen verübte und dann das Mäd⸗ chen ichwer verletzte, wurde ſeitdem auf ſeinen Gei⸗ ſteszuſtand unterſucht. Nach dem Ergebnis der Be⸗ obachtung iſt Kling geiſtig vollkommen normal. Die Akten wurden von der Staatsanwaltſchaft dem Ge⸗ richt zugeleitet. Vermutlich wird die Anklage auf Mordverſuch lauten. Kling iſt voll geſtändig. * Katzenbach b. Rockenhauſen, 8. Febr. Der hier wohnhafte frühere Schmiedemeiſter Peter Grim m iſt nach kurzem Krankenlager im hohen Alter von 88 Jahren geſtorben. Grimm war der einzige noch lebende Altveteran unſeres Ortes, der die Feldzüge 1866 und 1870/71 mitgemacht hat. * Pforzheim, 7. Febr. Vor dem Schnellrichter ſtand ein 58fähriger Mann von hier, der öſterreichiſche Goldmünzen im Werte von 4000 Mark nicht an⸗ gemeldet haben ſoll. Die Münzen ſind verſchwunden. Angeblich wurden ſie geſtohlen. Das Urteil lautete auf eine Woche Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe. Außerdem wurde die Beſchlagnahme der Sparkaſſen⸗ bücher und des Grundſtücks des Angeklagten zwecks Sicherung der verſchwundenen Goldmünzen verfügt. Tr. Baden⸗Baden, 7. Febr. Der große Mas⸗ kenball im Kurhauſe wurde nun doch abgehalten. Allerdings war er nicht wie früher eine offizielle Veranſtaltung der Städtiſchen Kurverwaltung, die das damit verbundene finanzielle Riſiko nicht auf ich nehmen wollte, ſondern der Maskenball war eine private Angelegenheit des Pächters des Kur⸗ hauſes. Der Beſuch war gut. Auch von auswärts hatten ſich wieder ziemlich Gäſts eingefunden, doch erreichte die Zahl nicht die Höhe der früheren Jahre. Räume des Kurhauſes zeigten den üblichen karnepaliſtiſchen Schmuck. Fünf Orcheſter ſpielten zum Tanz auf. Tägliche ä Die Oggersheimer Liebestragödie nd. Oggersheim, 8. Febr. Wie bereits im Frei⸗ tag⸗Mittagblatt berichtet, ſpielte ſich am Donnerstag nachmittag in dem Anweſen des hieſigen Flaſchen⸗ bierhändlers Hecht in der Dürkheimer Straße eine Liebestragödie ab, indem der 26 Jahre alte Kaufmann Otto Reffert aus Ludwigshafen durch fünf Revolverſchüſſe ſeine 21jährige Braut Maria Hecht und danach ſich ſelbſt getötet hat. Dieſem Mord und Selbſtmord liegt, ſoweit die Unterſuchung bisher ergeben hat, eine kaum nen⸗ nenswerte Urſache zugrunde. Sie iſt die Folge eines durch die Wirtſchaftskriſe in verzweifelte Notlage geratenen jungen und geachteten Menſchen, der aus einer angeſehenen Familie ſtammt. Als kaufmänniſcher Angeſtellter der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie wurde er im Jahre 1927 abgebaut. Er grün⸗ dete ſich dann in Ludwigshafen, dem Betiſptel ſeiner Eltern folgend, ein Obſt⸗ und Gemüſehandels⸗ geſchäft. Dieſes hatte ihn jedoch in Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten gebracht. Faſt 5 Jahre unterhielt Reffert mit der Tochter des Flaſchenbierhändlers Hecht ein Verhältnis, das als durchaus harmoniſch galt. Auch die Beziehun⸗ gen zu den zukünftigen Schwiegereltern waren gu⸗ ter Art, ſodaß Reffert ſtets und ſtändig im Hauſe Hecht verkehrte, Hausarbeiten mitverrichtete und Sonntags vielfach mit ſeiner Braut gemeinſam den Gottesdienſt beſuchte. Die Verlobung ging aber doch wegen einer Lappalie unerwartet raſch in die Brüche. Infolge ſeiner finanziellen Schwierigkeiten erbat ſich Reffert die Hilfe ſeiner Braut und ſeiner Brief aus Schriesheim j. Schriesheim, 8. Febr. Auf Samstag hatte der Oden wald⸗Klub, Ortsgruppe Schriesheim, ſeine Mitglieder, Gönner und Freunde zu einem Wanderer⸗Ehrenfeſt in den Saal des Gaſthauſes zum„Hirſch“ eingeladen, der Saal war ſo dicht beſetzt, daß ſpater kommende Beſucher wieder umkehren mußten. Das geſchickt zu⸗ ſammengeſtellte Programm, beſtehend aus Muſik⸗ ſtücken, Liedern, Theaterſtücken, Reigen der Mädchen⸗ gruppe und Tanz, fand allgemeine Anerkennung. Die Begrüßungsanſprache hielt der Vorſtand, Kaufmann Wilh. Schenk, die Wandererehrung, zum Teil für 25jährige Mitgliedſchaft, nahm Herr Schäfer⸗Mann⸗ heim, vor. Beſonders gefiel das flott geſpielte Luſt⸗ ſpiel„Schwabenſtreiche“, das für die ſchulpflichtige Jugend am geſtrigen Sonntag nachmittag wiederholt wurde. Eine Gabenverloſung, das hübſch aufgeführte Tanzſpiel„Vetter Michel“, und Tanz beſchloß die ſchön verlaufene Feier. Einen glänzenden Erfolg erzielte der 374 Geſangverein„Liederkranz 1857 mit ſeinem Delegiertentag, den er am geſtrigen Sonntag einberufen hatte. Der große Saal des Gaſt⸗ haufes zur„Roſe“ war überfüllt. Für das Jubel⸗ feſt des 75jährigen Beſtehens, das an Pfingſten feſt⸗ lich begangen wird, hat ſich die ſtattliche Zahl von 25 Männergeſangvereinen gemeldet, und zwar für das Wertungsſingen 3 Vereine(Männerquar⸗ tett 1913 Mannheim, Geſ. Verein Eintracht Leuters⸗ hauſen und Geſ. Verein„Lyra“, Schriesheim), für das Preis⸗ und Wettſingen 22 Vereine(Männer⸗ geſangverein Heddesheim(2 mal), Neckarhauſen, Handſchuhsheim, Rippenweier, Wilhelmsfeld, Plank⸗ ſtadbt, Altenbach, Doſſenheim, Mannheim⸗Waldhof, Leutershauſen, Mannheim⸗Sandhofen, Ziegelhauſen, Weinheim, Lampertheim, Großſachſen, Sängereinheit Heidelberg, Hockenheim, Sängereinheit Ladenburg, Eintracht Schriesheim, Wallſtadt, Heoöͤdesheim und Hohenſachſen). Nicht weniger als 1200 deutſche Sänger werden an Pfingſten in Schriesheim in friedlichem Wettſtreit um die Siegespalme kämpfen. Jeder Ver⸗ Strahlenburg den Charakter eines großen Volks⸗ [feſtes haben und verſpricht eine machtvolle Kund⸗ ein trägt 2 Lieder, ein Chorlied und ein Volkslied vor. Wie ſchon früher gemeldet, wird das Sängerfeſt Schwiegereltern. Er brauchte zur Deckung ſeiner Schuld 400 Mark als Darlehen. Dieſes Anſinnen ſtieß jedoch auf Widerſtand, dem ſchärfere Ausein⸗ anderſetzungen folgten, die auch die raſche Trennung der Verlobten nach ſich zog. Er hatte noch eine Ausſprache mit der Braut. Nach kaum 20 Minuten krachte plötzlich ein Schuß, den Reffert wegen des er⸗ folgloſen Einigungsverſuches auf ſeine Braut ab⸗ gab. Die Kugel ging jedoch fehl und drang in die Küchentüre ein. Während die Braut aus dem Hauſe flüchtete, feuerte ihr Reffert in den Hausflur einen weiteren Schuß nach. Aber auch dieſe Kugel ging fehl und drang in die Flurwand ein. Mittler⸗ weile gelang es der Braut, in den Hinterhof zu entkommen. Reffert ſprang ihr nach, ſetzte ihr den Revolver auf die Bruſt und feuerte einen dritten Nahſchuß ab. Dieſe Kugel drang durch die linke Bruſt direkt oberhalb des Herzens ein, durchbohrte die Lunge und ſuchte ihren Ausgang unterhalb des rechten Schulterblattes. Weinend und ſtöhnend ver⸗ ſuchte die Braut dann durch das Hoftor auf die Straße zu entfliehen. Reffert verfolgte ſie aber und jagte ihr am Hoftor eine 4. Kugel nach, die von rückwärts in die vordere Schädelbaſis eindrang. Maria Hecht brach bewußtlos zuſammen. Sie wurde alsbald in das Städtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen überführt, wo ſte 174 Stunden ſpäter an den ſtarken inneren Blutungen des Ge⸗ hirns und der Lunge ſtarb. Die noch im Lauf des Revolvers befindliche 5. Kugel feuerte Reffert auf ſich ab. Sie drang als Querſchläger in die Schläfe und führte den ſofortigen Tod herbei. durch einen großen Feſtzug, Konzert, Offnung des Zehntkellers, Prachtfeuerwerk und Beleuchtung der gebung für das deutſche Lied zu werden. Der ver⸗ diente Dirigent des feſtgebenden Vereins, Chormeiſter Treiber⸗ Heidelberg, wurde für ſeine 10jährige Stabführung vom Vorſtand des Liederkranz, Herrn Phil. Krämer, herzlich beglückwünſcht und ihm vom Verein als äußeres Zeichen der Anerkennung ein Gabenkorb überreicht. Der Mathaiſemarkt, der in dieſem Jahre auch mit einer großen Obſtſchau mit Obſtverkauf, auch in kleinen Mengen, verbunden iſt, mußte wegen des Gebächtnistages für die Ge⸗ fallenen um 8 Tage berſchoben werden und findet, mit der Ausſtellung von landwirtſchaftlichen und gewerb⸗ lichen Erzeugniſſen, nunmehr endgültig 8 Tage ſpäter, alſo am Sonntag, 28. Februar, Montag, 29. Februar und Dienstag, 1. März, ſtatt. Die Winzergenoſſen⸗ ſchaft verbindet damit eine Werbung für den Schries⸗ heimer Wein, den ſie in naturreinen Eigenerzeug⸗ niſſen im Zehntkeller zu billigem Preiſe zum Aus⸗ ſchank bringt. Eine Uhr im Werte von 5000 Mark geſtohlen * Frankfurt a.., 8. Febr. Geſtern wurde in der Bockenheimer Anlage ein Wohnungseinbruch ausgeführt. Der Täter erbeutete neben 220 Mark Bargeld eine ſehr wertvolle Armbanduhr. Es handelt ſich um eine längliche Uhr aus Platin mit Brillanten eingefaßt. Auch die Seitenſtücke ſind mit Brillanten ausgelegt. Darin iſt je eine Vogelfigur unt farbigen Steinen eingefügt. Der Wert dieſer Uhr, Schweizer Fabrikat, die Faſſung deutſche Ar⸗ beit, beträgt 5000 Mark. Für die Herbeiſchaffung iſt eine Belohnung von 10 v. H. des Wertes ausgeſetzt worden. Das Ende der Mainflößerei * Wertheim, 7. Febr. Infolge der Kanaliſte⸗ rung des Mains wird es nicht mehr möglich ſein, in Zukunft das Holz durch Flößerei auf dem Main ſo billig zum Rheine zu transportieren wie bisher. Die Transportbelaſtung wird durch die zahlreichen Schleuſen derart erhöht, daß die Flößerei unrentabel wird. Ein Stück Poeſie würde damit aus der Mainlandſchaft verſchwinden. er 64 Aus der Ffalx Fuhrwerk gegen Lokomotive * Ludwigshafen, 8. Febr. Am Samstag, kurz nach 15 Uhr, geriet zwiſchen Mutterſtadt und Dann⸗ ſtadt ein Einſpännerfuhrwerk beim Ausweichen eines entgegenkommenden Kraftwagens zu nahe an die Lokomotive des Lokalbahnzuges 9205 Meckenheim Ludwigshafen. Das Pferd ſcheute vor dem Kraft⸗ wagen zurück, ſodaß der Wagen an die Lokomo⸗ tive ſtieß. Durch den Anprall wurden die Fuhr⸗ werkslenkerin und ihre Begleiterin vom Wagen ge⸗ ſchleudert. Die Begleiterin erlitt eine Armver⸗ letzung. Der Wagen wurde beſchädigt. Senkung der Schlachthofgebühren gefordert * Neuſtadt a.., 8. Febr. Die Stadtrats⸗ fraktion der Wirtſchaftspartei hat an die Stadtverwaltung einen Antrag eingereicht, in dem erſucht wird, die Gebühren des Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes ebenfalls um 10 v. H. zuſenken und außerdem die ſog. Einſtellgebühren für ſolche Tiere, für die eine Uebernachtung oder Fütterung nicht beanſprucht wird, ganz zu ſtreichen. In der Begründung heißt es: Der Lohn⸗ und Gehaltsabbau hat auch in der Schlachtthofverwaltung eine größere Einſparung zur Folge. Außerdem ſind durch den allgemeinen Preis⸗ abbau weitere Einſparungen zu erwarten, ſo daß der beantragte Gebührenabbau ohne weiteres er⸗ folgen kann. In neuerer Zeit haben die hieſigen Metzgermeiſter unter der äußerſt drückenden Kon⸗ kurrenz auswärtiger Großſchlächtereien, die mit den außerordentlich hohen Gebühren des Neuſtadter Schlachthofes nicht belaſtet ſind, ſo ſchwer zu leiden, daß ſie dieſe hohen Gebühren nicht mehr zahlen können. Einbrüche und Diebſtähle * Speyer, 8. Febr. Das Staatspolizeiamt teilt mit: In letzter Zeit wurde wiederholt planmäßig in Büros unbewohnter Anweſen mitten in der Stadt ein⸗ gebrochen, wobei den Tätern erhebliche Geld⸗ beträge in die Hände fielen. Die Taten ſind umſo verwerflicher, als in vielen Fällen Minderbemit⸗ -telte geſchädigt ſind. Trotz umfaſſender polizeilicher Maßnahmen iſt bisher die Ermittlung der Täter nicht möglich geweſen. Eine ſonderbare Diebſtahlsgeſchichte 2: Landau, 6. Febr. Von der elſäſſiſchen Gen⸗ darmerie in Weißenburg wurde den deutſchen Grenz⸗ behörden der beim Verkauf von Weißzeug in Wei⸗ ßenburg feſtgenommene 31jährige Händler Hans Eichberger aus Barbelroth übergeben, weil die Herkunft ſeiner Ware zweifelhaft war. Bei ſeiner Vernehmung gab er an, ſie in Landau und in Karlsruhe gekauft zu haben. Die Nachforſchun⸗ gen ergaben, daß ſie der Angeklagte, der ſeine Frau verlaſſen hatte, aus einem in der früheren gemein⸗ ſamen Wohnung aufbewahrten Koffer genommen hatte um ſeine Frau zu ſchädigen. Er glaubte, die Wäſche gehöre zu dem eingebrachten Heiratsgut. Der Koffer war aber von einer befreundeten Familie unterſtellt. Die Ehefrau ließ ihren Mann, obwohl ſie es beſſer wußte, auf dem Glauben, es handle ſich um ihr Heiratsgut. Tragiſch am Wegnehmen der Wäſche war, daß daraus ein rückfälliger Die bſtahl des Ehemannes wurde, der deshalb auch vom Amtsgericht in Bergzabern zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt wurde. Dagegen hatte er Berufung eingelegt. Zuſammen mit zwei anderen Straftaten erhielt der Angeklagte eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 8 Monaten. * * Pirmaſens, 8. Febr. Zu der Meldung über den Selbſtmord des Hauptlehrers a. D. Guſtav Salzmann wird ergänzend noch bekannt, daß der Freitod zweifelsfrei nicht aus wirtſchaftlichen oder familiären Gründen erfolgte, ſondern weil ſich Salzmann eine ſtrafbare Handlung hatte zuſchul⸗ den kommen laſſen und gerichtliche Verfolgung zu gewärtigen hatte. Die Leiche iſt zur Beerdigung freigegeben worden. und Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge e) vom 4. Februar 1932: 5 Roether& Bonns Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ eim. Die Prokura des Walter Oettinger iſt etloſchen. Kaufmann Otto Süſſer iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. 1 Süddeutſche Bottina⸗Schuhgeſellſchaft mit be⸗ eder Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ fn ererag iſt am 22. Januar 1932 feſt⸗ geſtelt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: der 8 mit Schuhwaren, insbeſondere der Ver⸗ geb von Schuhwaren unter dem eingetragenen A ben„Bottina“, desgleichen der Handel 4 Artikeln, deren Vertrieb üblicherweiſe mit 71 Vertrieb von Schuhwaren verbunden iſt, 81 de Inſtandſetzung von Schuhwaren. Das deumkapktal beträgt 100 000 RMk. Samuel . Max Drehmann, beide in Mann⸗ sch lind Geſchäftsführer. Wenn mehrere Ge⸗ häftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſell⸗ halt durch zwei Geſchäftsführer oder durch nen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem wir ritten vertreten. Als nicht eingetragen leb veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der andſelſchaft werden nur im Deutſchen Reichs⸗ uzeiger veröffenklicht. Geſchäftslokal: 8 6, 18. 9 Eberſtadt& Cie. Nachf. Geſellſchaft mit ſchatenkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ 0 ftsvertrag iſt am 22. Januar 1992 feſtgeſtellt. aon ſtand des Unternehmens iſt: die Fabri⸗ zon und der Vertrieb von Strick⸗, Wirk⸗ Viel ollwaren, ſowie allen einſchläglgen Ar⸗ geht. im Großhandel. Die Geſellſchaft iſt be⸗ Un gt, ſich an gleichartigen oder ähnlichen ernehmungen zu beteiligen, welche die von er Geſellſchaft verarbeiteten oder vertriebenen Artikel herſtellen. Die Geſellſchaft iſt ferner be⸗ rechtigt, alle anderen Arten von„ ten zu betreiben, einſchließlich des Erwerbs und der Veräußerung von Grundſtücken. Das Stammkapital beträgt 20 000.— Rik. Fritz May, Kaufmann, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Dem Joſef Kittel in Mannheim iſt Einzel⸗ prokura exteilt. Dem Friedrich Ritter in Mann⸗ heim iſt Prokura ſo erteilt, daß er befugt iſt, gemeinſchaftlich mit einem Geſchäftsführer oder einem Prokuriſten die Firma zu zeichnen. Wenn mehrere Geſchäftsführer vorhanden ſind ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer ge⸗ meinſchaftlich oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten ver⸗ treten. Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht: Die geſetzlich vorgeſchriebenen Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht. Ge⸗ ſchäftslokal: D 7, 2. b) vom 5. Februar 1932: f Süddeutſcher Gaskoks⸗Vertrieb, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Geſell⸗ ſchafterverſammlung vom 27. Januar 1932 in 9 1(Sitz der Geſellſchaft) geändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Frankfurt a. M. verlegt. Jakob Kopf, Kohlenhandelsgeſellſchaft nit beſchränkter Haftung in Liquidation, Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Jakob Kopf Kohlenhandelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 29. Januar 1932 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: der Handel mit Kohlen und Brennſtoffen feder Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen ober ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu erwerben oder zu vertreten, ſowie Zweig⸗ niederlaſſungen im In⸗ und Auslande zu er⸗ richten. Das Stammkapital beträgt 20 000 R. I. akob Kopf, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Dem ritz Ecker in Oggersheim iſt Einzelprokura. erteilt. Wenn 5 65 Geſchäftsführer vorhan⸗ den ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Ge⸗ ſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Dem Geſchäftsführer Jakob Kopf ſteht jedoch das Recht der Einzel vertretung zu, auch wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Geſell⸗ ſchafterin Frau Hanni Kopf geborene Donath, Ehefrau des Kaufmanns Jakob Kopf in Mann⸗ heim, bringt in Anrechnung auf ihre Stamm⸗ einlage das Vermögen der ſeitherigen Firma Jakob Kopf, Kohlenhandelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Liquidation zu Mannheim im reinen Bilanzwerte von 10 783.82 RI in die Geſellſchaft ein.— Die geſetzlich vorgeſchriebenen e der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht. Geſchäftslokal: Lameyſtraße 7a. o) vom 6. Februar 1932: Peter Niedecken, Mannheim. Die Firma erloſchen. Bab. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Intl. erbfientlichungen der Stadt Mannheim Arbeitspergebung. erſtellung der Rohrkanäle und der Regen⸗ einläufe im Herrenſand und in der Winterſtraße in der Pfingſtbergſiedlung einſchließl. Lieferung von Stampfbetonröhren. Bedingungen, Pläne und Auskunft: Amtsgebäude II, D 1.—6, Zimmer 8. Einreichungstermin: Montag, den 15. Februar 1932, vorm. 11 Uhr, Zimmer 28. 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Leonardy unerwartet Sitait besonderer Anzeige Heute nacht verschied unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Großmutter, Frau Margarethe Sdhiller wꝛe schnell Therese Tröger geb. Leonardy im Alter von nabezu 73 Jahren nach kurzer, 5 1 11 7 g schwerer Krankheit zu sich in die ewige Heimat im 71, Lebensjahre. 17 65 Mannheim(B 7,), den 7. Februar 1932. abzurufen Maunb eig n 9102 f VàQß. Wer in e Mannheim, den 6. Februar 1932 In tiefer Trauer: 8e Lu Rosengartenstraße 28 8 Johanna Auerbach Dr. Ceorg Schiller 1 9 1 4 b 4 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elisabeth Jiegler geb. Schiller Mit T. Hans Auerba Philippine Maier geb. Heinselbecher Karl Ziegler— Die Beerdigung findet Mittwoch, den 10. Februar, nachm. ½2 Uhr auf dem hies. Hauptfriedhof statt 3 5 5.. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehe 4 Die Beisetzung findet in aller Stille statt. 85 5 4 Trauerbesuche dankend abgelehnt. Uochrul! Nochrull ge r 5 8 Dra Am 7. Februar verschied 1 Schlaganfalls b 5 cb infolge Schlsgankals unser langjähriger Werkmeister, Herr 5 Slährig ˖ 7 osel E ol 2 mehr Danles losel Fol„% 20 àagung 05e 0 ·¹ im 72. Lebensjahr nach über 30 jahriger Tatigkeit 5 5. 5 5 g 3 i j f i 8 i Firma di 5 Wir Verlieren in dem Verstorbenen einen be bei unserer g. 4 Für 5 vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Wwährten Mitarbeiter, der seit Gründung unserer Der Verstorbene war während dieser langen 0 schweren Verlust meines lieben Mannes und guten Vaters, Firma über 30 Jahre in unserem Werke tätig war Zeit ein treuer Kollege und gerechter Vorgesetzter 555 Bruders und Onkels, sprechen wir unseren innigsten Dank e sich e 1 115 i wir demselben ein ehrendes An- 1 1. 5. erfüllung unsere Wertschätzung in hohem Maße denken bewahren aus. Insbesondere danken wir für die Begleitung zur erworben hat. Wir werden ihm ein ehrendes f 4 gebie letzten Ruhestätte und die zahlreichen Kranzspenden. Gedenken bewahren Die Angestellten und Arbeiterschaft ter 2 8 8 der Firma Mer! Mannheim(Meerfeldstraße 55), den 8. Februar 1932. Mannheimer Cummistoff-Fabril Mannheimer Gummisfoff-Fabrik parte Frau Wilhelm Rode& Schwalenberg G. m. b. H. node& Schwalenberg G. m. b. H. e rau Wilhelmina Koch geb. Rogge 5 vei und Angehörige 85 1 N 5 5 f 7 6 e—„ emmobilien 5 Vermſetunge. 2* 1— J 5 r Preisapbau faut mit moderner Bäckerei in Oststadtvill a Gesa für l Ad 1 I 0„bei einer Anzahlung bis Mk. 12 000. zu kaufen gesucht. Nur Angebote Eckhaus(Fremdeh⸗ ſchte Deoge 0 f 0 0 8 0 f 8 Tian U 2 5 1 von Selbst verkäufern unter„6232“ an dieses Blatt haben Zweck. 8 Zimmer Diele Bal küche 180 Ang, 1 portkragen. 8 5 e 5 5 5 55 nung diene 1 0 Stenkragen 10 4 Hentables Wohn- U. Geschäftshaus Miet-Ggesut mit allem Komfort, Veranda, Balkon, Garten, 4 vorkehrskeichſe wür 5. 3. wit Flatennadlel Extranten, Eckkragen 12] in gutem Zuſtand, bei einer Anzahlg. v. 6 bis Miet-Sesuch evtl. auch geteilt, auf 1. 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