5 kur Debatte zu ſtellen, ablehnte. Hauſe gibt es keine Gerechtigkeit“ rief Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ tellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, vy Oppauer Str. 8, ge Lutſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. MWannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel Nummer 249 51 Poſtſchecks Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile: im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im v 8 zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Februar 1932 Der chineſiſche der Ratspräfident jjt ohnmüthtig Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 10. Febr. Auf das dringende Verlangen der chineſiſchen De⸗ legation wurde am Dienstag nachmittag eine Rats⸗ ſizung angeſetzt. Der chineſiſche Delegierte Dr. Den ſchilderte die Lage in Schanghai und wies auf die Föortſetzung der Feindſeligkeiten hin. Er erklärte am Schluß folgendes: „Ohne Uebertreibung darf man ſagen, daß dieſer Zuſtand nicht nur für China, ſondern auch für den Völkerbund und für die Mächte, von deren Initia⸗ live der Vertreter Großbritanniens geſprochen hat, unerträglich iſt. Die weſentlichen Punkte des pon den Großmächten Japan unterbreiteten Vor⸗ ſchlages ſind von ihm zurückgewieſen worden. Währenddeſſen leiſten die Chineſen dem Vordringen der japaniſchen Kriegsmaſchine in ihr Land einen ver⸗ Vöweifelten Widerſtand. Die heldenmütige Verteidi⸗ gung von Tſchapai und der Forts von Wufſung iſt be⸗ wundernswürdig. Es iſt überflüſſig, an dieſer Stelle auf die Selbſtbeherrſchung und die Mäßigung, von deren China offenſichtliche Beweiſe gegeben hat, näher einzugehen. Ich möchte nur betonen, daß es eine Grenze gibt, die keine Nation über⸗ ſchreiten kann. China kann, ohne ſein nationa⸗ les Beſtehen gefährdet zu ſehen, nicht weiter zurück⸗ weichen. Ohne die Verpflichtungen, die China ge⸗ meinſam mit anderen Staaten eingegangen hat, zu ketletzen, wurde es in der Ausübung des jedem ſou⸗ veränen Staat zuſtehenden Rechts legitimer Vertei⸗ bigung gezwungen, Verteidigungsmaßnahmen zu kreſſen. Wenn die Not es gebieten ſollte, wird das chineſiſche Volk nicht zögern, das höchſte Opfer zu bringen. Ich richte mich heute an Sie, ehe ich andere Maßnahmen in Erwägung ziehe und fordere Sie auf, mir offen Ihren Standpunkt darzulegen, wie man dürch die gegenwärtig angewandten Maßnahmen zu dem ſofortigen Abbruch der feindſeligen Handlungen Japaus und dem ſofortigen Rückzug ſeiner bewaff⸗ neten Kräfte aus chineſiſchem Gebiet gelangen kann.“ Der Japaner Satp erklärte unter allge⸗ meiner Heiterkeit des Publikums, daß Japan bisher keine Feindſeligkeiten in Schanghai eröffnet habe. Japan bereite die Herſtellung einer neutralen Zone vox. Sato empfahl dem Rat, die Ankunft der Spezialkommiſſion in Schanghai abzuwarten ul dann erſt auf Grund der Berichte Beſchlüſſe zu aſſen. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon ſprach die Erwartung aus, die neu⸗ kale Zone ſo raſch wie möglich verwirklicht zu ſehen. Ueber die ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen Japan, England und Amerika äußerte ſich das engliſche Ratsmitglied nicht. Am intereſſanteſten war die Rede des Rats⸗ präſidenten Paul Boncdur(Frankreich). Paul Boncvur betonte, daß der Völkerbund noch zucht alle wirkſamen Mittel beſitze, um ſeine Be⸗ ſchlüſſe durchzuſetzen. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl auf den franzöſiſchen Vorſchlag, den Völ⸗ kerbund mit einer bewaffneten Macht aus⸗ zurüſten. Der Ratspräſident ſchloß ſich dem eng⸗ liſchen Außenminiſter an und glaubte feſtſtellen zu können, daß ſich Japan und China auf dem Grund⸗ ſatz einer Unterbrechung der Feindſelig⸗ keiten geeinigt hätten. Trotz dieſer Feſtſtellung ſtellte der chineſiſche Delegierte den Antrag, Artikel 15 des Völker⸗ bundspaktes in Anwendung zu bringen. Da⸗ mit war der Kampf am Ratstiſch eröffnet. Der gapaniſche Vertreter Sato proteſtierte ent⸗ ſchieden und erklärte, daß Japan das Recht beſitze, ſeine Handelsintereſſen und ſeine Staatsangehörigen in Schanghai zu ſchützen. Dreiviertel Stunden lang ſchilderte er den antiſapaniſchen Boykott in Ehin a. Namens einer Regierung erklärte er, daß die Zurückziehung der japaniſchen Truppen aus Schanghai unmöglich wäre. Paul⸗Boncour ſchlug einen geradezu flehen⸗ den Ton an, als er ſich an den Japaner wandte und noch einmal die Einſtellung der Feindſeligkeiten verlangte. Der Japaner gab darauf keine Antwort. Paul⸗Boncvur hob mit einer verzweifelten Handbewegung die Sitzung auf. Nach der Ratsſitzung ereignete ſich in den Wandel⸗ gängen des Völkerbundspalaſtes ein Zwiſchen⸗ fall. Der chineſiſche Geſandte in Berlin ſtellte den chineſiſchen Delegierten Den mit heftigen Ausdrücken zur Rede, weil er ſich vor der Rats⸗ ſizung ſchwach gezeigt und nicht ſofort den Tiſch ver⸗ laſſen habe, als man feinen Antrag, den Artikel 15 „Iny die fem der Geſandte. Den machte ſich raſch davon, um nicht mit ſeinem Landsmann in Streit zu geraten. Nr. 67 een 143. Jahrgang nt den Völkerbund Geſandte in Berlin erklärte in Genf: In dieſem Hauſe gibt es keine Gerechligkeit!“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Febr. Geſtern wurde in Berlin, nachdem in den Vor⸗ mittagsſtunden Adolf Hitler hier eingetroffen iſt, der letzte Verſuch unternommen, eine Einigung der Harzburger Front(die in Wahrheit mittlerweile in zwei und mehr Fronten ausein⸗ andergefallen iſt) in der Frage der Reichspräſi⸗ dentenwahl herbeizuführen. Die Verhandlun⸗ gen zwiſchen Herrn Hitler und den Deutſch⸗ nationalen, die bis zum Dienstag abend noch kein Ergebnis gebracht haben, werden heute fort⸗ geſetzt. Selbſt in Kreiſen, die für die Pläne der Rechtsoppoſition einiges Verſtändnis bekunden, hält man nunmehr den anfänglich erſtrebten Verſuch einer Sammelkandidatur für völlig ausſichts los. Es ſcheint ſich zu beſtätigen, daß die National⸗ ſozialiſten für den erſten Wahlgang eine Zähl⸗ kandidatur proklamieren mit der Abſicht, im zweiten Wahlgang daun Adolf Hitler, der auf Grund des erwarteten Abſtimmungserfolges bis dahin eingebürgert ſein ſoll, kandidieren zu laſſen. nationalen würden in dieſem Falle, wie die„DA.“ zu wiſſen glaubt, für den erſten Wahlgang Geheim⸗ rat Hugenberg aufſtellen. Der Stahlhelm wird, ſoweit wir unterrichtet ſind, um eine Beteili⸗ gung an den Erörterungen zwiſchen Hitler und Hu⸗ genberg ſich nicht bemühen. Er dürfte höchſtens, wenn man ihn ausdrücklich darum bittet, zu den Verhand⸗ lungen erſcheinen. Die immer klarer hervortretende Tendenz im nationalſozialiſtiſchen Lager und in der unmittelbaren Umgebung Hugenbergs gegen eine Wiederaufſtellung Hindenburgs über⸗ haupt anzugehen, hat ebenſo wie die von höchſt gerin⸗ gem„Frontgeiſt“ zeugende Politik der Nationalſozia⸗ liſten die Stahlhelmleitung nun wohl endgültig ver⸗ prellt. Der ſchon in der vorigen Woche angekündigte Aufruf des Stahlhelm für die Wiederwahl Hindenburgs wird, wie wir hören, noch am Mittwoch oder Donnerstag erſcheinen. Dieſem Auf⸗ ruf wird ſich der Kyffhäuſerbund anſchließen Ein Brief Bülows an Drummond Genf, 9. Febr. Staatsſekretär v. Bülow hat heute dem Ge⸗ neralſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Dru m⸗ mond die folgende Note überſandt: Sehr geehrter Herr Generalſekretär! Den Mit⸗ gliedern des Rates iſt bekannt, daß der Herr Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning im Namen der deutſchen Regierung eine ernſte und äußerſt dringliche Auge⸗ legenheit des Memelgebietes vor dem Rate anhän⸗ gig gemacht und um eine ſofortige Sitzung des Ra⸗ tes zu dieſem Zweck gebeten hat. Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom. 10. Febr. Es wird nun auch amtlich beſtätigt, daß Pius XI. am 11. Februar, vormittags 11 Uhr, Muſſolini im Vatikan empfangen wird. Der im vorigen Sommer geſcheiterte zur Verſöhnung zwiſchen Ita⸗ lien und dem Vatikan gemachte Verſuch wird damit zur Wirklichkeit. Wie üblich, wird Muſſolini nach dem Empfang beim Papſt dem Kardinalſtaats⸗ ſekretär Paccelli einen Beſuch abſtatten und dann in die Peterskirche hinunterſteigen. Muſſolini wird bei ſeinem Beſuch begleitet vom italieniſchen Bot⸗ ſchafter beim Heiligen Stuhl, vom Juſtizminiſter Rocco, der einen beſonderen Anteil an dem Zu⸗ ſtandekommen der Lateranverträge hatte, von den Unterſtaatsſekretären des Miniſterpräſidiums und einigen Mitgliedern des Auswärtigen Amtes, ſowie von ſeinem Preſſechef. Bevor er dem Papſt ſein Ge⸗ folge vorſtellt, wird ihn Pius XI. in ſeiner Privat⸗ bibliothek empfangen. Das iſt das Zeremoniell, mit dem ſtets die Regierungschefs, z. B. Reichskanzler Brüning, im Vatikan empfangen werden. Mit Muſſolini wird nur eine Aus nahme gemacht. Er Der Zählkandidat ſoll Dr. Frick ſein. Die Deutſch⸗ Hitler als Gegenkandidat? Die Harzburger Front zur Frage der Reichspräſidentenwahl oder aber mit einem eigenen Appell in gleichem Sinne vor die Oeffentlichkeit treten. Und dann wer⸗ den die Dinge ja für eine Aeußerung Hindenburgs reif ſein. „Aufſchreien in Vegeiſterung“? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Febr. Herr Hitler hat geſtern ſeine nach mancherlei Rebellion nun wohl wieder reumütig zum Gehor⸗ ſam vor dem oberſten Führer zurückgekehrten S.⸗ Leute in feierlichem Appell um ſich verſammelt. Zu dieſer bedeutenden Veranſtaltung waren, wie bereits geſtern der„Angriff“ ankündigte, nur Ver⸗ treter der ausländiſchen Preſſe und „verſchiedene Geſandtſchaften“ geladen. Es war nicht ohne Reiz, zu erfahren, ob unter dieſen verſchiedenen auch die franzöſiſche Ge⸗ ſandtſchaft geweſen iſt. Der Sinn einer ſolchen Abgrenzung der Oeffentlichkeit liege, ſo wird ver⸗ ſichert, in der Abſicht der nationalſozialiſtiſchen Füh⸗ rung, den rein innerpolitiſchen Charakter der Bewe⸗ gung zu demonſtrieren. Hitler hat dann ſeinen auf Grund der Notverordnung ſamt und ſonders in Zivil erſchienen Leuten von neuem erzählt, daß das Ziel er teicht und die Zeit kommen werde. Es könnten aber immerhin Wochen, es könnten ſogar Monate vergehen. Im gleichen Zu⸗ ſammenhang wandte er ſich gegen die Behauptung, daß in der Partei Meinungsverſchiedenheſten be⸗ ſtün den.. Die Reichspräſtdentenwahl erwähnte er mit folgenden geheimnisvollen Worten: „Der Entſchluß, der getroffen wird, wird zur rich⸗ tigen Zeit bekanntgegeben werden. Ich weiß, daß in ganz Deutſchland eine Millionenpartei aufſchreien wird über unſeren Entſchluß, und zwar auf⸗ ſchreien in Begeiſterung.“ Dieſe Andeutung zeugt nicht gerade davon, daß man innerhalb der nationalen Oppoſition auf einer gemeinſamen Aktion ſich geeinigt hat oder glaubt, noch einigen zu können. Die Hugenbergblätter hül⸗ len ſich denn auch in beredtes Schweigen über dieſe Angelegenheit. Der„JDokalanzeiger“ erklärt lediglich, daß man zurzeit keine Veranlaſſung ſehe, dem eifervollen Rätſelraten der Linkspreſſe und eines Teils der Regierungspreſſe„durch Dementis oder Beſtätigungen zu Hilfe zu kommen“. PPPPPFPPFCCCCCCCCCCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTVTVTVDTVUVUVUDUVUDUDUTUDUVUVUVUVUVCmw.—ßß——————ß p Zu meinem großen Bedauern kann die Ange⸗ legenheit nicht in der heutigen Ratsſitzung behan⸗ delt werden, weil kein bevollmächtigter Vertreter der litauiſchen Regierung in Genf anweſend iſt. Ich muß heute zum Ausdruck bringen, daß meine Re⸗ gierung die Angelegenheit für ſo wichtig und dring⸗ lich hält, daß dieſe keinerlei Aufſchub mehr zuläßt. Sollte daher die Frage der Teilnahme eines bevollmächtigten Vertreters der litauiſchen Regie⸗ rung nicht unverzüglich geklärt werden, ſo muß ich mir vorbehalten, wegen der weiteren Behandlung der Angelegenheit die notwendigen Anträge zu ſtel⸗ len. Ich bitte Sie, dieſen Brief ſogleich zur Kennt⸗ nis des Rates zu bringen. Muſſolini beſucht den Papſt wird in den päpſtlichen Gemächern auch mit dem Gouverneur der Vatikanſtadt zuſammentreffen. Die italieniſche Preſſe hebt hervor, daß der Be⸗ fuch am Vorabend des Tages ſtattſindet, an dem Pius XI. vor zehn Jahren den Stuhl Petri beſtieg. Des Ereignis dieſer erſtmaligen Zuſammen⸗ kunft zwiſchen Pontifex und Dux iſt von ganz beſonderer Bedeutung und erſcheint als Krö⸗ nung des Verſöhnungswerkes zwiſchen Italien und dem Vatikan, als endgültige Löſung jener römiſchen Frage, die die Welt über ein halbes Jahrhundert beſchäftigt hat. l Zugführer im Schnellzug überfallen — Paris, 10. Febr. Der Führer des Schnell⸗ zuges Ventimiglia- Paris wurde, kurz nachdem der Zug den Bahnhof von Marſeille verlaſſen hatte, von zwei Banditen überfallen, die ſich die Uniformen von Schaffnern angezogen und im Gepäckwagen verſteckt gehalten hatten. Sie kne⸗ belten den Zugführer und bemächtigten ſich der Kaſſe, die 10 000 Franken enthielt, während ſie den Zug⸗ führer ſelbſt in den Gepäckwagen ſchloſſen. Ueber 6 Millionen Arbeitsloſe — Berlin, 10. Febr. Nach dem Bericht der Reichsauſtalt für die Zeit vom 16. bis 31. Januar 1932 hat die Arbeitslyſigkeit in der zweiten Hälfte des Monats Januar erheblich langſamer als im vorigen Berichtsabſchnitt zu⸗ genommen, ſie überſchritt jedoch erſtmals die ſechs Millionen⸗Grenze. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen belief ſich am 31. Januar auf rund 6 041 0 00. Sie iſt gegen⸗ über dem 15. Januar um rund 75 000 geſtiegen, während die Zunahme in der erſten Jannarhälfte rund 298 000 betragen hatte. a Nach den Meldungen der Arbeits⸗ ämter wurden Ende Januar in der Arbeitsloſen⸗ verſicherung rund 1 885 000, in der Kriſenfürſorge rund 1 596000 Hauptunterſtützungsempfänger ge⸗ zählt; die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen betrug rund 1,7 Millionen. Von einer Zunahme um ins⸗ geſamt 155 000 entfielen rund 106 000 auf die Ar⸗ beitsloſenverſicherung, rund 49 000 auf die Kriſen⸗ fürſorge. Ende Januar ſtanden ſomit rund 3,5 Mil⸗ lionen Hauptunterſtützungsempfängern rd. 1,7 Mil⸗ lionen Wohlfahrtserwerbsloſe gegenüber. Arteil im Helldorf⸗Prozeß — Berlin, 9. Febr. Die Strafkammer des Landgerichtes III ſprach heute nachmittag Graf Helldorf, den Oberfüh⸗ rex der Berliner SA, den Stabschef Ernſt und wei⸗ tere 20 Angeklagte von der Anklage des Landfrie⸗ densbruches frei. Graf Helldorf ſowie Er m ſt wur⸗ den wegen öffentlicher Beleidigung zu fe 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. 18 Angeklagte wurden wegen einfachen Landfriedensbruches, außer dem Jungſtahlhelmführer Brandt, der zu vier Mo ⸗ naten Gefängnis verurteilt wurde, zu je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte Mee de wurde wegen ſchweren Land⸗ friedensbruches zu 10 Monaten Gefängn 18 verurteilt. Durch dieſes Urteil wurden beide an⸗ gefochtenen Urteile erſter Inſtanz aufgehoben. Nachtſitzung der Kammer — Paris, 10. Fehr. Die Kammer ſetzte in einer Nachtſitzung, die um 2 Uhr früh zu Ende ging, die Beratung über die Wahlreform fort,. Die Fortſetzung der Aus⸗ ſprache über die verſchiedenen Gegenvorſchläge wurde mit 309 gegen 242 Stimmen beſchloſſen, hierauf ein ſozialiſtiſcher Gegenantrag Braces über die Einfüh⸗ rung der integralen Verhältniswahl mit 404 gegen 150 Stimmen abgelehnt, desgleichen ein entſprechen⸗ der kommuniſtiſcher Gegenvorſchlag verworfen, eben⸗ ſo ein Gegenvorſchlag des ſozialiſtiſchen Abgeordne⸗ ten Antonelli, der auch die Verhältniswahl betrifft, und zwar mit 294 gegen 135 Stimmen. Die Abſtim⸗ mung über weitere Gegenentwürfe findet in einer Nachtſitzung ſtatt, die auf Donnerstag anberaumt wurde. 5 1160 000 Einzeichnungen für Hindenburg — Berlin, 9. Febr. Die dem Hindenburg⸗Aus⸗ ſchuß bisher gemeldeten Einzeichnungen beliefen ſich heute abend auf insgeſamt 1160 000. Zwei Tote bei einem Grubenunglück — Hindenburg(Oberſchleſten), 9. Febr. Auf der Abteilung„ der Sosnitza⸗Grube bei Hindenburg wurden heute abend durch Zuſammenbruch einer Strecke zwei Bergleute getötet. Annahme der Zollentſchließungen im Unterhaus — London, 10. Febr. In den geſtrigen ſpäten Abendſtunden nahm das Unterhaus mit 452 gegen 76 Stimmen die Eutſchließung an, derzufolge der 10 prozentige Ein fuhr⸗ Zolltarif ab 1. März in Kraft tritt. Die Entſchließung muß nun noch in Geſetzesſorm gebracht werden. Hierauf wurde mit 430 gegen 73 Stimmen eine Entſchließung angenommen, durch die der geplante Sonder⸗Tarif⸗Ausſchuß ermächtigt wird, Zuſatz ölle aufzuerlegen. Schweres Verkehrsunglück in Rumänien — Bukareſt, 9. Febr. In der Nähe des Bahnhofs bei Lugos ſtieß ein Güterzug mit ein e m Autobus zuſammen, in dem ſich 29 Inſaſſen befanden. Neun von ihnen wurden ſchwer, vier leichter verletzt. Auto fährt ins Meer— Drei Tote — Cadiz, 10. Febr. Ein geſchloſſenes Perſonen⸗ auto, das mit vier Perſonen beſetzt war, fuhr letzte Nacht gegen ein Geländer, das eine am Strand ent⸗ lang führende Straße vom Meeresufer treunt. Das Auto ſtürzte in das an dieſer Stelle 20 Meter tiefe Meer. Nur einer der Inſaſſen konnte ſich retten. Die anderen drei Inſaſſen ertranken. 2. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. Februar 1932 Der Widerhall der Kanzler⸗9 In Verlin, Paris und Rom Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Febr. Der Widerhall, der dem Reichskanzler aus den Spalten der Berliner Preſſe, wo die Leitartikel ſtehen, entgegentönt, ergibt, wie ſtets bei den Kund⸗ gebungen deutſcher Regierungspertreter vor dem Genfer Forum, keine einheitliche Melodie. Von brüskem Tadel und gedämpfter Skepſis bis zur zurückhaltenden Anerkennung wie Zuſtimmung und Lob ſind im Grunde ſo ziemlich alle Nuancen ver⸗ treten. Erfreulich und bis zu einem gewiſſen Grade auch neu iſt immerhin, daß man, abgeſehen von den bekannten Außenſeitern auf der Rechten, dem Kanz⸗ ler, dem ja niemand zu beſtreiten vermag, in aller Aufrichtigkeit und mit aller Kraft unſere Sache zu führen und zu verteidigen, in ſeiner Haltung zu ſtützen ſich müht und die kritiſchen Anmerkungen, zu denen man. ſich ged ängt fühlt, in das Gewand freund⸗ ſchaftlicher Ratſchläge kleidet. Die„Kreuzzeitung“ ſpricht von„ver⸗ hängnis voller Weichheit“, Die Hugenberg⸗ blätter halten„eine große Gelegenheit“ für ver⸗ paßt, und„Angriff“ und„Deutſche Zei⸗ tung fahren dumpf und rauh heraus: Man werde von dieſer Rede ſpäter ſagen, daß ſie„die letzte Re⸗ gung des alten Syſtems“ geweſen ſei. Aehnlich läßt ſich auch die„Deutſche Tageszeitung“, wie immer aber höflich und maßvoll, vernehmen: Die Empfindungen des Deutſchen nach dieſer Rede ſind zwieſpältig. Das Bedauern aber überwiegt, daß trotz guter Gedanken und guter Anſätze die Ge⸗ legenheit nicht beachtet worden iſt, um ein Höchſt⸗ maß nachhaltiger, politiſcher, redneriſcher und menſchlicher Wirkung zu erreichen.“ Die„Börſen⸗ deitung“ vermißt eine klare Antwort an Frank⸗ reich und die„D. A..“ fragt ganz allgemein: „Warum nur die Anſpielung, warum nur das An⸗ klingen, warum nur eine ſchöne Präambel und nicht der volle Text? Warum ſo viel Nachdruck und auch wirkliche Energie in der Verkündung der Grund⸗ ſätze und ſoviel Vorſicht in den praktiſchen Forde⸗ rungen und Anwendungen? Dem Gefühl des na⸗ türlichen Menſchen hätte es wohl in der Tat ent⸗ ſprochen, wenn der Kanzler aus der Sphäre des „Anonymen, etwas Abgeblendeten“, die ihn ſtets zu umgeben ſcheint,(ſo wird es in der Abendpreſſe an einer Stelle nicht ganz unzutreffend ſormuliert) herausgetreten wäre, wenn er vor allem etwas rückhaltlos auf Herrn Tardieus famoſen Vor⸗ ſchlag erwidert hätte. Auf einen groben Klotz ge⸗ höre, empfindet und ſagt man, allemal auch ein gro⸗ ber Keil. Immerhin wird man ſich zu vergegenwärtigen haben, daß ſelbſt nach der ſtärkſten Rede die Welt ſich kaum verändert haben dürfte und daß man zu allerletzt mit großen Worten Frankreich aus ſeiner Machtpoſition ver⸗ drängen kann. Schließlich wird— zum mindeſten in gleichem Maße wie die Kritiker es tun oder auch nur vorgeben— der Kanzler einer klaren politiſchen Idee gefolgt ſein, wie uns ſcheinen will wohl dem politiſchen Ziel, auch in der Abrüſtungsfrage Frankreich gedanklich und moraliſchzuiſolieren, wie es in ber Repa⸗ rationsfrage ohne Zweifel ſeiner vorſichtigen, aber konſequenten Taktik zu einem guten Teil ſchon ge⸗ lungen iſt. So geſehen dürften Ton und Anlage der Genfer Rede durchaus ihre innere Berech⸗ tigung erhalten und mit ihr verſtändlich werden. Die gleiche Auffaſſung ſcheint auch den„Jung⸗ deutſchen“ zu beſtimmen, wenn er feſtſtellt: „Die Rede Dr. Brünings, die ſchon jetzt auf ſtarke franzöſiſche Ablehnung geſtoßen iſt, kann vom deut⸗ ſchen Volke nur gebilligt werden. Ob allerdings dieſe Rede an der Ablehnung der Abrüſtung über⸗ haupt durch ein Volk wie das franzöſiſche etwas ändern wird, iſt eine andere Frage. Jedoch ſteht feſt, daß auch keine andere Rede irgend⸗ eines anderen deutſchen Politikers und wäre es ſelbſt Herr Hugenberg oder Herr Hitler die Frauzoſen und andere Völker zwingen könnten, eine andere Haltung als die von ihnen ſelbſt beabſichtigte einzunehmen“. Auf ähnlicher Linie liegt die Betrachtung des„Ber⸗ liner Börſen⸗Couriers“, dem vor auderem bemerkenswert erſcheint,„daß der Kanzler auch dies⸗ mal auf die Notwendigkeit der Abſchaffung der Re⸗ parationen, oder, wie er es ausdrückt, auf die Not⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Februar. Für die franzöſiſche Oeffentlichkeit bedeutet die Rede Brünings in Genf das Hauptereignis des geſtrigen Tages. Einige Leitartikler der großen Zei⸗ tungen ſind ſichtlich beſtrebt, der Perſönlichkeit des deutſchen Kanzlers Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen. Sie tun dies in der Erkenntnis, daß das Auftreten des deutſchen Staatsmannes wirklich kei⸗ nen Anlaß zur Kritik bot. Andere Blätter heben ab⸗ ſichtlich die„ſchwache, energieloſe, prieſter⸗ gleiche Art“ hervor, mit der Dr. Brüning gleich⸗ mütig die wichtigſten deutſchen Theſen bekanntgab. Zweck dieſer Taktik iſt es, die Poſition Brü⸗ nings den deutſchen Oppoſitionsparteien gegenüber zu ſchwächen. Rein fachlich werden die Ausführungen des Reichs⸗ kanzlers nur von einigen Linksblättern wohlwollend kommentiert. Die Mehrzahl der Zeitungen bezeichnet die Rede als abſolut negativ und ungeeignet, die Beratungen der Abrüſtungsdelegation auch nur einen Schritt vorwärts zu bringen Die gute Stimmung, die bisher in Genf herrſchte, iſt verflogen. Der Geiſt der Zuſammenarbeit iſt ernſt⸗ lich gefährdet, klagt das Regierungsblatt„Echo de Paris“. Was Brüning in Genf vorbrachte, war nach dem Urteil des„Petit Pariſien“ nichts als eine lange Betonung des moraliſchen und juriſtiſchen deutſchen Rechtsſtandpunktes. Frankreich habe der Welt die vollſtändige Unrichtigkeit der deutſchen Theſe ſchon zu oft vor Augen geführt, ſo daß kein Anlaß be⸗ ſteht, noch einmal darauf zurückzukommen. Zu dieſen höhniſchen überheblichen Worten des maß⸗ gebenden Regierungsblattes fügt das„Echo de Paris“, das Organ des franzöſi⸗ ſchen Generalſtabs, noch den Spott hinzu. Es ver⸗ öffentlicht eine ſatyriſche Zeichnung, die Kriegsminiſter Tardieu als Wachtpoſten vor einem Schilderhaus darſtellt. Als Bekleidung trägt Tardien nur ein Hemd und eine Soldaten mütze. Das Bild trägt als Unterſchrift die Bemerkung: i Es iſt klar. Wir ſind noch nicht genügend abge⸗ rüſtet. Zyniſcher kann der Gegenſatz zwiſchen dem waffenſtarrenden Frankreich und dem abgerüſteten Deutſchland nicht charakteriſiert werden. Das„Echo de Paris“ lehnt natürlich alle Forderungen Brü⸗ nings glattweg ab und bezeichnet ſeine Behauptung als grotesk. Brüning habe kein Recht, von verletztem Vertrauen zu ſprechen. Die ganze deutſche Theſe ſei auf einemgenau berechneten Humanitäts⸗ duſel aufgebaut. Der deutſche Reichskanzler führe ununterbrochen das Wort„Rüſtungsgleichheit“ im Munde, während die Welt von wilden Kriegsgerüchten aus Deutſchland in Aufregung geſetzt wird. Pariſer Stimmungsmache gegen Brüning ede wendigkeit großzügiger und entſchloſſener Liquida⸗ tion der wirtſchaftlichen und finanziellen Reſtbeſtände des⸗ Krieges, hingewieſen hat“. Der„Deutſche“, das Organ der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften, kommt zu folgender ſummariſcher Wer⸗ tung der Kanzlerrede, die uns geeignet erſcheint, auch am Schluſſe dieſer Darlegungen zu ſtehen: „Der Reichskanzler“, ſo ſchreibt das Blatt,„hat zwar jede unnütze Polemik vermieden, aber er hat beſtimmt und klar den deutſchen Standpunkt vertre⸗ ten, ohne auf Empfindlichkeit der franzöſiſchen Ge⸗ genſeite Rückſicht zu nehmen Aber Frankreich muß einſehen, daß in Deutſchland die Zeiten der Krompromißpolitik vorüber ſind und ſeit Brüning kein Kanzler mehr möglich iſt, der das nationale Empfinden Deutſchlands verſchweigt.“ Der nationaliſtiſche„Figaro“ des Herrn Coty geht verhältnismäßig glimpflich mit dem Kanzler um. Die Linksblätter, an ihrer Spitze der„Oeuvre“, betonen, daß Brüning geſtern die Tür für weitere Diskuſſionen auf der Abrüſtungskonferenz weit offen gelaſſen habe. Die„Volonté“ erkennt an, daß der deutſche Reichskanzler gegen den Vorſchlag Tardieus nicht Stellung genommen hat. Das von der franzöſiſchen Delegation empfohlene Sicherheits⸗ und Abrüſtungs⸗ ſyſtem behandle alle Länder nach dem gleichen Maß⸗ ſtab und enthalte nichts, was die deutſchen Wünſche verletzen könne. In der nationaliſtiſchen„Victoire“ lehnt Herve jede weitere Verhandlung mit dem deutſchen Reichs⸗ kanzler ab, da die Zentrumspartei und die Sozialdemokratie nicht mehr Her⸗ ren in Deutſchland ſeien. Hinter ihnen ſtünde der Militarismus und der Natio⸗ nalſozialis mus, die vielleicht morgen ſchon an der Macht wären. Mit ihnen müßten ſich die natio⸗ naliſtiſchen franzöſiſchen Parteien auseinanderſetzen. Allgemeine Zuſtimmung in Italien Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 10. Februar. Die Rede Brünings in Genf wurde in Rom mit außerordentlicher Spannung erwartet. Man findet nun, nachdem der Text der Rede bekannt geworden iſt, daß die Erwartungen eher noch übertroffen wor⸗ den ſind und daß die Brüningrede in jeder Hinſicht den Beifall der öffentlichen Meinung Italiens verdiene. Hervorgehoben wird vor allem die taktvolle Art, mit der der Reichskanzler geſpro⸗ chen hat, indem er jede Verſchärfung der beſtehenden Gegenſätze vermieden.. In den politiſchen Kreiſen Roms ſtellt man feſt, daß nach der Rede des Reichskanzlers und des Ame⸗ rikaners Gibſon in einigen entſcheidenden Punk⸗ ten der Abrüſtungsfrage und vor allem im Geiſt, mit dem man dieſe Frage behandelt, weitgehende Uebereinſtimmung zwiſchen Italien, England, Deutſchland und Amerika zu verzeichnen ſei, vor allem in zwei Punkten: 1. Darin, daß man die Sicherheit nicht als Vorausſetzung der Abrüſtung, ſondern als deren Folge betrachtet, 2. daß nicht nur eine Einſchränkung der Rüſtungen notwendig ſei, ſondern die Herabſetzung auf die tiefſtmögliche Grenze. Dieſe Uebereinſtimmung er⸗ ſtrecke ſich auch auf die Methode, wie man zur Ab⸗ rüſtung kommen könne, nämlich nicht durch Schaffung einer neuen Organiſation, alſo z. B. durch das Völkerbundsheer, ſondern durch Ausbau der ſchon beſtehenden. Ueber Brünings Rede ſagt das„Giornale 'Italia“ u.., daß die deutſche Forderung auf Gleichberechtigung den vollen Bei⸗ Die Verſuchung der Jolanda Geſchichtchen von Ernſt Frauk Der Fremde kletterte vorſichtig die ſteilen Stufen des Campanile hinab und betrat das Freie. Er mußte erſt einige Augenblicke die Augen ſchließen, ſo überhell überftel ihn das Licht des Tages; das Dunkel im halbgotiſchen Turm hatte ihm wohlgetan. Gleich waren ihm heimatliche Bilder eingefallen. Oben von der Plattform des Turmes aus hatte er vom Apennin bis zum Meere ſchauen können. Ein dunkleres Grün als daheim überzog die Hänge der Berge, ein leuchtenderes, ſonnenſprühenderes Gelb⸗ grün als daheim gleißte von ihren Gipfeln, und in einem unerklärlich tiefen Blau ſpannte ſich der Him⸗ mel zum Meere hin. Italien! Ich weiß, warum die deutſche Seele ewig nach Dir verlangt. Und doch! Und doch! Das Dunkel im Stiegen⸗ hauſe des halbgotiſchen Turmes hatte deutſche Land⸗ ſchaften und deutſche Bilder vor das Auge des Frem⸗ den geworfen. Er ging langſam die Dorfſtraße ent⸗ lang und ließ ſich im feigenblattumwobenen Lauben⸗ gewölbe der letzten Oſteria nieder. Jolanda brachte Wein. Lacrimae Chriſti. Gedankenverſunken zer⸗ biß der Fremde ihn. Als er zahlen wollte und nie⸗ mand erſchien, längere Zeit nicht, legte er ein aus⸗ reichendes Geldſtück auf das unſaubere Tiſchtuch und entfernte ſich. Jolanda ängſtigte ſich, als ſie wiederkam und die Laube leer fand. Raſch aber nahm ſie dann das Geldſtück an ſich und blieb noch etliche Sekunden ſtehen, ehe ſie ſich dem Hauſe zukehrte. Das Geld⸗ ſtück brannte in ihren Händen. Sie wiegte ſich in ihren Hüften und ließ ihren Oberkörper zierlich kreiſen. Ihr dunkelbraunes, leuchtendes Auge zeigte einen geheimnisvollen grünen Schimmer. Hinter ihrer Stirne ſtieg ihr eigenes Bild auf; es war ein⸗ gehüllt in das verführeriſch ſchöne Tuch Benitos, des ſchmeichleriſchen Händlers, der es ihr geſtern über⸗ geworfen hatte. a Auf einmal ſtand ihre Mutter vor ihr. Jolanda ſteckte ihre Hand raſch in die Schürzentaſche und wandte ihr Geſichtchen ab. Die Mutter forderte ſie auf, ihr das Geld für den Wein zu geben, den der Fremde getrunken hatte. Da ſtellte ſich Jolanda von einem Bein auf das andere und log endlich, daß der Fremde ohne zu zahlen durchgebrannt ſei. Die Mutter fing laut zu zanken an und zieh die Tochter Liederlichkeit ihrer Lüge, auf einmal aber begann ſie zu weinen und entlief. 5 Zwei Stunden ſpäter als die Sonne ſenkrecht am Himmel ſtand und der Vater von der Arbeitsſtätte nach Hauſe kam, verklagte die Mutter das Kind wegen ſeiner Nachläſſigkeit und Widerſetzlichkeit. Der Streit begann von neuem und verſchleppte ſich auf die Gaſſe, wohin ſich Jolanda geflüchtet hatte. Der zornmütige Vater verfolgte die Tochter und ſchlug ſie, als er ſie eingeholt. Laut ſchrien beide, indem ſie ſich dem Dorfe zubewegten. Da bog ein Leichenzug um die Ecke. Zwei Knaben und der Prieſter gingen gemeſſenen Schrittes voran, in dunkle Tücher ge⸗ hüllte Roſſe zogen langſam den Wagen, auf dem der Sarg ſtand. Er wurde links und rechts von den Leidtragenden berührt. In ihrer freien Hand trugen ſte brennende Kerzen. Ein karges Geleit Schwarz⸗ gekleideter folgte dem Wagen. Wer gerade auf der Gaſſe ging, oder ſtand, fiel ins Knie, entblößte das Haupt und demütigte ſich vor dem Ernſt des Todes. Sogar die Anwohner der Straße zogen hinter dem Feuſter ein Kreuz über die Stirnen oder knieten nieder. N Jolandas Vater, der gerade den Arm erhoben hatte, um die leichtſinnige Tochter zu züchtigen, ließ ihn wieder fallen. Er ſtutzte einen Augenblick, um ſich dann mit einem kurzem Fluche zu entfernen. Jolanda aber kniete nieder und faltete ihre ſchmalen Hände zum Gebet. f Nur ſie hatte die geziſchelten Worte des Vaters verſtanden, die aus dem Augenblickszorn geboren waren, der ſo leicht durch Armut und übergroße Mühe genährt wird:„Ich wollte, Du lägeſt im Sarge, Verdammte!“ Das Kind ſenkte ſein Köpfchen und wagte kaum auf den Sarg, auf den Prieſter zu ſchauen. Erſt die ernſten und traurigen Geſichter der Nachſchreitenden betrachtete ſie neugierig. Warum weinſt du, Welt? Iblanda ahnte kaum etwas von der Trauer der Schreitenden, wohl aber ſtimmte das Langſame des Ganzen, das unerklärlich Dunkle ſie ernſt und nachdenklich. Ihre gefalteten Hände fielen wie von ſelbſt auseinander. Ganz kurz, undeutlich und wie ſchon längſt ein⸗ mal geſchehen, tauchte das Tuch Benitos, dann das Geldſtück des Fremden und ſchließlich ihr Streit mit Mutter und Vater in ihren Gedanken auf. Die linke Hand ſuchte in der Tuüſche der Schürze nach dem Sil⸗ berling. Rund und lieblich fühlte er ſich an. Er mochte ſich ſogar, wenn man die Schürze anſpannte, etwas nach außen abzeichnen. Schnell langte ſie in rſt beharrte Jolanda frech auf die Taſche, um ihn zu verbergen. Als er ſich aber fall Italiens finde. Wer auf dem Gebiet der Rüſtungen ſo benachteiligt ſei wie Deutſchland, habg das Recht zu erklären, daß es ſich im Zuſtand det Unſicherheit befinde. Wie man im Palazzo Chigi erklärt, wirz Grandi in ſeiner heutigen Rede auf die Ausfüh⸗ rungen ſeiner Vorredner ausführlich eingehen. Brünings Abreiſe von Genf Drahtung unſeres eigenen Vertreterz be = Genf, 10. Februar. m Reichskanzler Dr. Brüning reiſte am Diens⸗ ku tag abend um.30 Uhr von Genf ab. Auf dem 8 Bahnhof waren die deutſche Delegation, zahlreiche 5 Mitglieder der deutſchen Kolonie und einige Ver⸗ 9. treter der Delegationen Italiens, Englands, Nord⸗ he amerikas, Skandinaviens und Hollands erſchienen. 15 Der Abſchied hatte einen herzlichen Charakter und el von vielen Seiten wurde dem Kanzler„Auf Wieder⸗ 90 ſehen“ zugerufen. ſie And Memel? 0 Drahtbericht unſeres Berliner Büros al n Berlin, 10. Febr. 31 Wir haben von vornherein hier unſerer Sorge S Ausdruck gegeben, daß die Abreiſe des Kanzlers, ehe N noch der Rat ſich mit der Angelegenheit beſchäftigt 11 hat, der Behandlung der Memelaffäre im ve Sinne dee deutſchen Abſicht und dann auch im Sinne ge des Rechts nicht gerade förderlich ſein möchte. Unſere de Befürchtungen ſcheinen ſich leider ſehr ſchnell zu be⸗ in ſtätigen. Litauen verfolgt ganz offenſichtlich und mit 90 der ihm eigenen Dreiſtigkeit die Taktik der Ver⸗ 1 zögerung. Der Außenminiſter Zaun ius ſei 10 ſo ließ man in Genf erklären, krank und könne vor 00 Mittwoch nicht im Rat erſcheinen. Einem anderen 1 Vertreter iſt jedoch eine Handlungsvollmacht nicht be erteilt worden. f 0 Was der deutſche Brief an den Generalſekretär 905 des Völkerbundes an dieſem Stand der Dinge zu 10 verbeſſern vermag, wird abzuwarten ſein. Es ſſt l nicht weiter verwunderlich, 5 daß Frankreich, wie ſtets, wenn es ſich um a die Möglichkeit einer Durchkreuzung deut⸗ 5 ſcher Abſichten handelt, das litauiſche Spiel fi weitgehend unterſtützt. 5 Herr Merkys hat den widerrechtlich ernannten fl. Landespräſidenten Toliſchus ganz, als ob es ſo und N nicht anders an der Ordnung wäre, einen neuen und fr natürlich auch völlig litauiſchen Landesrat 9 bilden laſſen. Der memelländiſche Landtag mit 9 zwiſchen ihre Finger zwängte, ging gerade ein klei⸗ ner Mönch mit dem Klingelbeutel an ihr vorbei. Leiſe rührte das Glöcklein an das Ohr der Sünderin, der Beutel ſchwankte zufällig nahe an den Augen Jolandas vorüber, ſo daß ſte im Aufzucken einer plötzlichen Eingebung raſch den Arm in die Höhe des Einwurfes führte und, die Größe des Geldſtückes wohl verbergend, das Silber in das Säcklein gleiten ließ. Als der Silberling ſich, leiſe klingend, mit dem anderen Inhalt des Sammelbeutels vereinigte, at⸗ mete Jolanda auf und erhob ſich. Langſam ſchritt ſie hinter dem Leichenzuge her und ging dann, auf rech⸗ ter und befreit, in das Haus ihrer Eltern. Mädchen wieder in Zivil! Von Freitag, den 12. Februar ab gelangt im Mannheimer„Alhambra⸗ Theater“ der Film „Mädchen in Uniform“ zur Aufführung. Aus dieſem Anlaß bringen wir die folgende Skizze zum Abdruck. Hundert Mädchen ſtanden in dieſem Sommer einen Monat lang im Tempelhofer Filmatelier der Deutſchen Filmgemeinſchaft. Sie waren von den ver⸗ ſchiedenſten Schulräumen und Hörſälen hergekom⸗ men, aus Büros und Ateliers, ſie hatten Urlaub oder Ferien von ihrer alltäglichen Arbeit; die Filmarbeit war ihnen Erholung und aufregendes Erlebnis in dieſem Sommermonat. Einige darunter kamen wohl von Theatern oder Schauſpielſeminaren. Das Gros war„Star auf begrenzte Zeit“. So alſo hat ſich der Begriff der Stars gewandelt. Das iſt nicht mehr das Idol ſo vieler Backfiſchträume, nicht mehr die vollkommene mit herrlichem Schmuck und teueren Kleidern behängte Frau, die ihr Leben der Filmkunſt geweiht hat, das kann auch ein beſchei⸗ denes kleines Mädel ſein, das im Berufsleben ſteht, vorher vom Film überhaupt nichts wußte und nach⸗ her nur die Erinnerung an einen Sommermonat voll leidenſchaftlicher und begeiſternder Arbeit behält. Das ſchönſte an dieſem Monat war eben die Aufgabe, nicht zu ſpielen, ſondern(intenſiver als ſonſt) zu ſein und das, was man dachte und fühlte, am Leben liebte, nur deutlicher als ſonſt nach außen darzuſtellen. Die⸗ ſen„Filmſtar“ hat uns die neue Methode, Filme zu machen, die Studio⸗ und Kollektivmethode, hervor⸗ gebracht.— 8 Jetzt, ein halbes Jahr ſpäter, iſt der Film„Mäd⸗ chen in Uniform“ herausgekommen. Ein paar von den Stars ſind doch„hängen geblieben“, haben ſich der Crommelyncks und gehört im Original zu den leb⸗ ſeiner ganz überwiegenden deutſchen Mehrheit hat, wie ſich denken läßt, jede Zufam⸗ 0 menarbeit mit dieſem Direktorium abgelehnt. Man al rechnet daher jetzt mit der Auflöſung des Land⸗ fr tags. Selbſt wenn eine Neuwahl an den beſtehenden l Mehrheitsverhältniſſen nichts änderte— und das iſt 2 ja kaum zu erwarten— hätten inzwiſchen Merkys 1 und ſeine Getreuen genügend Zeit, durch eine ent⸗ fl ſprechende Perſonalpolitik vollendete und unter Um⸗ 6 ſtänden auch irreparable Tatſachen zu ſchaffen. 5 n Polizeibeamter erſchießt in der Notwehr einen 1 Angreifer 9 9 — Düſſeldorf, 10. Febr. i Letzte Nacht gegen 1 Uhr erſchoß in der Graben⸗ ſtraße ein Polizeibeamter in Zivil in der Nokwehr einen Mann, deſſen Perſönlichkeit noch nicht feſtge⸗ 5 ſtellt iſt.— Der Beamte, der ſich auf einer Zivilſtreife befand, kam gerade dazu, als ein Kellner von zwei 8 Perſonen beläſtigt wurde. Als der Polizeibeamte 9 die beiden zur Rede ſtellen wollte, zogen dieſe ihre 5 Meſſer und drangen auf den Beamten ein. Dieſer 6 machte darauf von ſeiner Schußwaffe Gebrauch b und ſchoß einen der Angreifer nieder. Der andere wurde feſtgenommen. i Ecuador gibt die Goldwährung auf — Newgork, 9. Febr. Wie aus Guayaquill gemel? f det wird, hat die Republik Ecuador die Goldwährung 2 aufgegeben. 8 5 5 E Rückkehr entzogen und ſpielen in kleinen Provinz⸗ 0 engagements oder bevölkern in Berlin die Filmbbr⸗ 1 ſen oder den Stellennachweis der Schauſpieler. Die 55 meiſten gingen zurück woher ſie kamen: nach Mün⸗ 1 chen, Breslau, Karlsruhe, Reval, Paris, Lauenburg, p Meiningen, Frankfurt, Brünn, Wien, Arad, Regens⸗ 9 burg, Riga, Wünsdorf, Moskau. Dort findet man 8 ſie heute wieder als Studentinnen, Photographin. nen, Bürofräulein, Mannequins, Krankenſchweſtern, f Sportlerinnen, vielleicht ſchon als Hausfrauen.— 3 Doch noch einige Zeit werden ſie durch zweierlei 3 Dinge öfters an ihre große Zeit erinnert: erſtens kleckert immer noch etwas Geld nach, denn die Arbeit ging auf Beteiligung und die Erträgniſſe des Films laufen nach längerer Zeit noch ein. Zweitens bekom⸗ men ſehr viele von ihnen Liebesbriefe. Die müſſen von der Film⸗Geſellſchaft umadreſſiert werden, nicht nur die Adreſſe, auch der Name wird dabei verändert, denn die enthuſiasmierten Jünglinge und Herren können ſich ja nicht anders helfen, als den Mädchen namen, wie er im Film vorkommt, auf das Kuvert f zu ſchreiben. An die Darſtellerin der„Waltraut“ in „Mädchen in Uniform“, das iſt noch die exak⸗ En Sr e teſte Adreſſe der in täglicher Anzahl von zwanzig bis en dreißig einlaufenden Briefe.— H. K 1 5 f 0 Das Nationaltheater teilt mit: Am Sonn⸗ 9 tag gelangt die Oper„Der gewaltige Hahn⸗ rei“ von Berthold Goldſchmidt im Na- tionaltheater zur alleinigen Uraufführung. Die 5 muſikaliſche Leitung hat Joſeph Roſenſtock, die ſzeniſche Dr. Richard Hein. Das Bühnenbild ent⸗ a warf Dr. Eduard Löffler, die techniſche Einrich⸗ tung beſorgte Walther Unruh. Die dem Werk zu⸗ grunde liegende Dichtung des Flamen Fernand Crommelynck iſt als Schauſpiel 1921 erſchienen und wurde auch in deutſcher Sprache bereits erfolg“ reich aufgeführt. Es iſt das dramatiſche Hauptwerk haft erörterten Schöpfungen einer jungen franzöf⸗ e ſchen Dramatikergeneration. Das Motiv der Eiſer⸗ ſucht wird darin zu elementaren und kühnen Kone ſequenzen geführt, nicht mit dem Ziel eines pfycho⸗ logiſch⸗pathalogiſchen Studiums, ſondern im Sinne der abſtrahierenden Darſtellung einer menſchlichen Leidenſchaft, deren Weſen ins Tragikomiſche un? Groteske führt. Dementſprechend hat ſich die Muff nicht die Aufgabe der ſinnlichen Ausmalung einde ner Vorgänge, ſondern die Deutung der geiſtigen Grundſitugtion Fete!!! en Mittwoch, 10. Februar 1932 1 Vom Faſchings-Dienstag zum Aſchermittwoch Das karnevaliſtiſche Treiben des geſtrigen Tages, bes letzten dieſer kurzen Faſtnachtszeit, kann, wenn man es poſitiv bewertet, nur als eine großzügige An⸗ furbelung der Wirtſchaft bezeichnet werden. Das Schlagwort iſt ſchon etwas abgenützt, aber hier— und durchaus nicht nur in engerem Sinne— durchaus am Platze. Geſtern abend wenigſtens war ganz Mann⸗ heim unterwegs, mit und ohne Ziel. Die Planken und die Breiteſtraße hatten plötzlich den Ehrgeiz, be⸗ lebte Boulevards zu ſein. Eine gedämpfte, aber nicht ganz zu unterdrückende Faſtnachtsſtimmung machte ſich bemerkbar, mit einem Anflug von Galgenhumor. Der pflichtgetreue Faſtnachts⸗Chroniſt, äußerlich und innerlich gegen die grimmige Kälte des geſtrigen Abends präpariert, machte ſich auf den Weg, um über⸗ all mal ein bißchen das Stimmungsbarometer ab⸗ zuleſen. In der Unterſtadt fing's an beim Kaffee Schmidt, wo man ſeit Samstag unentwegt„lange Nacht“ durchhält und zwar mit Stimmung und Hu⸗ mor. Jedes zweite Weinhaus in dieſem Stadtteil perſprach auch eine lange Nacht; ob ſie alle durch⸗ gehalten haben, wiſſen wir nicht zu berichten, denn der Weg führte weiter, plankenwärts. Unſere Abſicht, in den„Weinberg“ des Herrn Hummel einzudrin⸗ gen, war die beſte, doch war ſchon drei Stunden vor Mitternacht wegen Ueberfüllung geſchloſſe n. Die nach außen dringenden Geräuſche ließen auf einen zünftigen Betrieb ſchließen. Derſelbe Kummer wurde uns im Kaffee Börſe bereitet, das zwar ſeine Pfor⸗ ten noch geöffnet hielt, aber bis auf den letzten Platz heſetzt war. Hier ſaß man fröhlich beiſammen, bei guter Muſik und inmitten einer ſtilgerechten Deko⸗ talion. Das Kaffee Bel be, das ſeinen Gäſten Ge⸗ legenheit zum Tanz gab, war nicht weniger als fünf Stunden wegen Ueberfüllung geſchloſſen(hof⸗ fentlich wird jetzt der Portionenzwang wieder ab⸗ geſchafft!). Die Reihe der in den letzten Jahren am Kaiſer⸗ ting erſtandenen Kaffees war ebenfalls gut beſucht. Wellenreuther gilt von jeher als der Zu⸗ fluchtsort der Bettſchoner, die vom Maskenball im Rosengarten kommen; man trennt ſich dort erſt in früher Morgenſtunde und dann ſehr ungern. Ins Kaffee Hartmann zogen ſich die Pärchen in Maske und Zivil zurück, auch das Ring⸗Kaffee Fund Kaffee Rheingold wieſen einen recht leb⸗ haften Beſuch auf. Einmal am Kaiſerring, taten wir auch einen Blick ins Hotel National, wo ein fröhliches Faſchingstreiben im Gange war, muſika⸗ liſch angefeuert durch die Blau⸗Weiß⸗Kapelle und ein Schrammel⸗Trio. Rheinländer und Weſtfälinger waren landsmannſchaftlich unter ſich und vertrugen ſich ganz gut mit dem Ski⸗Klub, der ebenfalls das Ende der Faſtnacht in den gemütlichen Räumen des Hotels National verbrachte. Im Park⸗Hotel war natürlich auch jedes Eckchen in Anſpruch ge⸗ nommen. Das Palaſthotel war ſchon lange vor Mitternacht wegen Ueberfüllung geſchloſſen und machte auch nicht mehr auf, als von 1 Uhr ab die Nachzügler kamen. Der Rückweg führte gewohnheitsmäßig ins Stadt⸗ zentrum, wo man bereits im Kaffee Hauptpoſt den Morgenkaffee zu ſich nehmen konnte; hier waren Jazzkonzert und Faſchingstreiben längſt verklungen, als immer noch Nachzügler aus allen möglichen Ballokalen eintrudelten, um die Lebensgeiſter wie⸗ der zu wecken. Das haben auch wir getan und hoffen, damit die Faſtnacht 1932 auf anſtändige Weiſe begraben zu haben. el. Der Straßenbelrieb tand geſtern ganz unter dem Einfluß des Wetters. N 1 1 i dieſem ſchmackhaften Gebäck, das in einer Bude unter Die in die Nähe des Gefrierpunktes gerutſchte Tem⸗ peratur gab dem traditionellen Straßentreiben automatiſch einen Dämpfer. In der Hauptſache war es begreiflicherweiſe wieder die Jugend, die recht nusgelaſſen durch die Straßen fegte. Allerdings konnte ſich das Maskentreiben nicht ganz entfalten, da beſorgte Eltern ihren Kindern das Tragen einer wärmenden Ueberkleidung notverordnet hatten. Mit viel Radau fühlte ſich die Jugend als Beherrſcherin der Straße, denn man hatte bald heraus, daß die Schutzleute die größte Nachſicht übten und nicht ein⸗ ſchritten. Sie drückten auch beide Augen zu, wenn ſich ein maskierter Erwachſener zeigte, ſofern dieſer nicht gerade anſtößig gekleidet war. Auf den Planken gab es faſt kein Durchkommen. In den engen Planken entſtanden direkte Ver⸗ kehrsſtockungen. Die Straßenbahn konnte nur lang⸗ lam vorwärts kommen. Als dann in den Nachmittags⸗ kunden erneut ſtarker Schneefall einſetzte, flaute das Maskentreiben außerordentlich ab. Die zunehmende Kälte führte ſchließlich dazu, daß der Abend ziemlich ruhig verlief. Jeder Paſſant ſtrebte mit der aller⸗ größten Beſchleunigung den Stätten der Fröhlichkeit bu, die für den Kehraus des Faſchings auserwählt worden waren. Auf dem Meßplatz herrſchte verhältnismäßig ein recht guter Betrieb. Allerdings mußte man wekterfeſte Stiefel anhaben, wenn man zu den Ka⸗ ruſſells und Schiffſchaukeln wollte. Der zu Waſſer gewordene Schnee hatte ganze Strecken ſtark auf⸗ geweicht. Der Geſchäftsgang auf der Faſtnachtsmeſſe war einigermaßen zufriedenſtellend. i Im„Weißen Rößl' Der Beifall, den der von Herrn Hoffmeiſter artangierte große Maskenball gefunden hatte, blieb auf die geſtrige Wiederholung nicht ohne Einfluß. Etwa 2000 Perſonen verteilten ſich auf Ribelungenſaal, Wandelhalle und Bierkeller. Das Ballfeſt begann um.15 Uhr mit Konzert in der Wandelhalle. um halb 10 Uhr zog der Elferrat der „Fröhlich Pfalz“ mit der Ranzengarde, dem Spiel⸗ mannskorps und Fanfarenbläſern in den Nibelungen⸗ aal, der ſich ſofort mit einer großen Schar ſchöner Masken belebte. Da ſich das Phjilharmoniſche Orcheſter und Jaß⸗Matz in der Ballmuſik ab⸗ wechſelten, trat keine Pauſe im Tanz ein. Um ilternacht begann das Faſtnachtsküchel⸗ Eſſen, ein recht origineller Scherz. Wer ſich mit er Empore zu haben war, verſehen hatte, mußte ſich auf das von der Ranzengarde abgeſperrte Parkett egeben und zur Polonaiſe antreten. Wer Glück Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 67 —— 3. Seite/ hatte, fand in dem Faſtnachtskrapfen ein Röllchen mit der Gewinnummer. Die Gewinne, Wein und ſonſtige Dinge, waren auf der Bühne aufgebaut und wurden dort in Empfang genommen. Lange ſtand noch einſam der Hauptgewinn, ein mächtiger Deli⸗ kateßkorb, auf der Tafel. Das Publikum umdrängte noch lange die Bude mit den Krapfen, aber das Küchel, das das Röllchen mit dem Hauptgewinn ent⸗ hielt, wollte nicht zum Vorſchein kommen. Das Preisgericht, das unter dem Vorſitz des Opernſängers Voiſin mit dem Elferrat und der Prinzeſſin Karneval Henriette J.(Frl. Liebler) auf der Bühne platznahm, hatte, als die Preis⸗ masken defilierten, keine ſchwere Aufgabe zu be⸗ wältigen, weil dem Motto des Ballfeſtes wieder wenig Rechnung getragen war. Die Beratung war auch ſehr kurz. Den erſten Preis, ein Silberſerviee, erhielt ein aus einem weißbärtigen Herrn und zwei jungen Damen beſtehendes Tirolertrio, das ſehr echt ausſah und auch ſehr lebendig war. Der zweite Preis, ein Photo⸗Apparat, wurde zwei recht fidelen Schulbuben zuerkannt. Der eine wirkte ſchon durch ſein Gardemaß grotesk. Der dritte Preis, eine Ledertaſche, fiel einer originellen alten Frau zu, die in ihrem Aeußeren an die Mode am Ende des vorigen Jahrhunderts erinnerte. Als die Larve ent⸗ fernt wurde, merkte man, daß in der Maske ein hübſches junges Mädchen ſteckte. Der 4. Preis, ein Toilettenkaſten, erfreute eine Bäuerin und der fünfte und ſechſte Preis(Garnitur Kölniſch Waſſer) ein Skinegerpaar und eine Tſcherkeſſin. Der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ unterließ es nicht, durch Prä⸗ ſident Reiſcher das närriſche Volk zu begrüßen. Auch Prinzeſſin Karneval richtete einige huldvolle Worte an das Publikum und ſchloß mit einem Hoch auf den Karneval. Als das Preisgericht mit dem Elferrat wieder abgezogen war, wurde weiter flott bis zum Morgengrauen getanzt. Die Stimmung war noch beſſer als das erſtemal. Viel mag dazu der Abſchied vom Faſching beigetragen haben.. Sch. Im Apollo Das Apollo⸗Theater, das ſeine Faſtnachtsveran⸗ ſtaltungen auf eine große Redoute beſchränkte, hatte ſeine Pforten geſtern abend geöffnet, um etwa 1200 Perſonen einzulaſſen. Im oberen Saal, im Kaffee und im Trocadero herrſchte die ganze Nacht über Hochbetrieb, der erſt in der vierten Morgenſtunde langſam abflaute. Auffallend gut war das Niveau dieſer Veranſtaltung, die unter dem Motto„Für Alle“ ſtand. Es waren ſehr viele ſchöne Masken zu ſehen, ohne daß jedoch eine beſondere Originalität feſtzuſtellen war. Das Theaterorcheſter war ge⸗ teilt worden und ſpielte teils im Trocadersb, teils im großen Saal. Im Kaffee ſaß Kapellmeiſter Homann⸗Weban am Klavier und gab, aſſiſtiert durch Violinſpieler, den Rhythmus zum Tanze an. Eine eigentliche Maskenprämiierung war nicht vor⸗ geſehen, dafür hatte man aber Geſchenke für die ſchönſten und bvriginellſten Masken gerichtet. Der zugedachten Auszeichnung würdig war aber nur „Gandhi“ in einer vorzüglichen Maske. Kehraus im Ludwigshafener Schwimmverein Der Kehraus im Ludwigshafener Schwimmverein fand unter Klang und Sang ſtatt. Alle Narren und Närrinnen hatten ſich noch einmal in ſehr großer Zahl in den ſchönen Räumen des Pfalzbaues ver⸗ einigt, wo die Stimmungswellen ganz gewaltig hoch gingen. Es wurde bis in den grauen Aſchermitt⸗ wochmorgen hinein getanzt. 1600 Ballbeſucher wur⸗ Faſchings⸗Kehraus in Mannheim-Ludwigshafen den in den großen Konzertſaal eingelaſſen. Dann wurde an der Kaſſe abgeſtoppt. Man wollte keine Ueberfüllung des Saales. Es ſollte zum Schluß noch einmal recht gemütlich ſein und das Andenken an den Faſchingskehraus im Ludwigshafener Schwimm⸗ verein in beſter Erinnerung bleiben. Gleich zu Beginn des Maskenballes ſetzte die bei jungen Leuten vorherrſchende Ungezwungenheit ein. Das heitere Faſchingstreiben veranlaßte auch die alteren Herren zum Tanzen, zumal die beiden Na⸗ pellen neben den modernen Tanzweiſen auch viele Walzerweiſen ſpielten. Abwechſlungsweiſe ließ ſich das Stadtorcheſter unter Kapellmeiſter Lehmler und die Kapelle Kühner hören. Pauſen gab es nicht. Wie der große Konzertſaal, ſo waren auch das Kaffee und der Bierkeller dicht beſetzt. 40 Pro⸗ zent der Beſucher ſtammten aus Mannheim. Die Faſchingsſtimmung erreichte gegen Mitternacht ihren Höhepunkt. Da keine Maskenprämiierung ſtattfand, war auf Originalität der Koſtüme kein großer Wert gelegt. Man wollte ſich zum Schluſſe des Faſchings noch einmal recht amüſieren und luſtig und fröhlich ſein, was auch der Fall war. ch. Roſenmontags⸗ Maskenball der„Rheinſchanze“ Der Karnevalsverein„Rheinſchanze“ hatte mit ſeinem am Montag abend im Pfalzbau in Ludwigs⸗ hafen abgehaltenen großen Roſenmontags⸗Mas⸗ kenball entſchieden Glück. Der Beſuch war ſehr gut und die närriſche Stimmung, wie ſtets bei der„Rhein⸗ ſchanze“, ausgezeichnet. Der große Maskenbeſuch bewies, daß die„Rheinſchanze“ über eine ſtattliche Zahl treuer Freunde und Anhänger von altersher verfügt. Sehr viel zu der fröhlichen Stimmung trugen die Tanzſpiele und Tanzüberraſchungen bei. Außerdem war der hohe Elfer⸗ rat erfolgreich beſtrebt, durch Witz und Humor die Freude am Faſchingstreiben zu erhöhen. Herr Lohnert, der unermüdlich ſein närriſches Szepter ſchwang, begrüßte die vielen Narren und Nä⸗ rinnen in poetiſcher Form im Reiche des Prinzen Karne⸗ val. Er bewillkommte den Ehrenpräſidenten Schütz und die vielen Gäſte. Die kurze, aber durch Würze ſich aus⸗ zeichnende Begrüßungsanſprache wurde mit dem dreifachen Heilruf der Rheinſchanzler„Gut Stuß“ begeiſtert auf⸗ genommen. Man ſah manch ſchönes Koſtüm. Getanzt wurde die ganze Nacht hindurch faſt unermüdlich, da vier Orcheſter in dem großen Konzertſaal, im Café, in der Amertcan⸗Bar und im Bierkeller unermüdlich aufſpielten. In allen Räumen war lebhafter Betrieb. Daß die„Rheinſchanze“ mit der Zeit geht, bewies das a Rumba Preistanzen, bei dem bei ſehr ſtarker Beteiligung die drei Siegerpaare eine Torte, eine Flaſche Wein und eine Uhr und außerdem noch eine Ehrenrunde erhielten. Die Tanzſpiele und die Tanzüberraſchungen boten ſehr viel erheiternde Momente. Auch hier gab es ſchöne Preiſe. Ein hübſches Schauſpiel bot um 11,11 Uhr der Umzug des Hohen Elferrates mit der ſchmucken Prin ⸗ zengarde und einer großen Anzahl Masken. In allen Lokalen wurde dem Elferrat begeiſtert zugerufen. Als der närriſche Zug wieder auf ſeinem Thronplatz angelangt war, begann ſogleich die Ordensverleihung. Unter allgemeiner Zuſtimmung der Anweſenden wurde Polizei⸗ rat Probſt mit dem Hausorden der Rheinſchanze am Bande ausgezeichnet und ihm ein Ehrentrunk kredenzt. Nach der Dekorierung einer Reihe von Gäſten und der Vertreter der Preſſe brachte oͤte jugendliche Tanzſoubrette Guſtl Conti aus Frankfurt a.., die einige der be⸗ kannteſten Schlager ſehr hübſch tanzte, eine angenehme Ab⸗ wechſlung. Die Wogen der Faſchingsfreude gingen ſehr hoch. Die „Rheinſchanze“ ſorgt dafür, daß pfälziſche Fröhlichkeit und Gemütlichkeit durch die ſchweren Sorgen nicht allzuſehr in den Hintergrund gedrängt werden. Dafür brachte der Noſenmontags⸗Maskenball, der bei allen Beſuchern unein⸗ geſchränkteſte Anerkennung fand, einen neuen Beweis. ch. EFPPFPFPFPFCCCCCTCCCbCTCbCTbCbCbCbCbCbPVbPVPVTVTPCVbVCVPVPVPFPVFPDVPVUVCUVCUVUCVUVUVCVCVCV˖VCVCV˖CVVCVCVCV˖VCVCVCUCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVT——TVTwTVÄTXTwXX—XT——————ÄTÄÄÄAÄAVWTTT Wieder Verkehrserzehungswoche in Mannheim? Die Mannheimer Verkehrserziehungswoche im Mai vorigen Jahres iſt zum Vorbild für eine ganze Reihe deutſcher Großſtädte geworden, der beſte Be⸗ weis für die Güte der Idee und der Durchführung. So hat die Verkehrswacht von Stettin mit Unter⸗ ſtützung der dortigen Polizeidirektion eine Verkehrs⸗ erztiehungswoche durchgeführt auf der Grundlage der Mannheimer Woche. Inzwiſchen hat das preußiſche Innenminiſterium die Polizeidirektionen in Preußen angewieſen, ſolche Verkehrserziehungswochen nach dem Mannheimer Muſter durchzuführen. Frankfurt veranſtaltet eine ſolche Woche in der Zeit vom 27. Februar bis 5. März. In Mannheim beſchäftigt ſich die Leitung der Verkehrspolizei mit dem Plan der Wiederholung der vorjährigen Verkehrserziehungswoche etwa im Mo⸗ nat März. In dieſem Jahre ſoll die Kraftfahrer⸗ erziehung im Mittelpunkt der Aufklärungskam⸗ pagne ſtehen, nachdem man im Vorjahre vor allem dem Fußgänger ins Gewiſſen geredet hatte. Bei den 8 000 Kraftwagen und den Krafträdern, die den Mannheimer motoriſterten Verkehr ausmachen, iſt dieſer Appell an die Kraftfahrer von Bedeutung für die geſamte Abwicklung des Straßenverkehrs. Man ſtudiert augenblicklich die Möglichkeiten einer geeigneten Finanzierung dieſer neuen Verkehrs⸗ erziehungswoche, ein Problem, das nicht einfach zu löſen iſt. Der durchſchlagende Erfolg der vorfährigen Woche verpflichtet aber einigermaßen zur Durchfüy⸗ rung einer neuartigen Aufklärung auch für die Kraft⸗ fahrer, dazu natürlich auch der Fußgänger. Die immer noch verhältnismäßig große Zahl der Straßen⸗ unfälle in Mannheim erfordert nachhaltige Auf⸗ klärung für alle Benützer des Fahrdamms. Es darf hinzugefügt werden, daß durch die Tätigkeit der eng⸗ liſchen Verkehrswacht⸗Organiſationen, der Safety Firſt Aſſociations, eine nachweisliche Verminderung der Zahl der Verkehrsunfälle in engliſchen Städten bis zu 25 v. H. erreicht wurde. 2 * * Polizeipräſident ſtatt Polizeidirektor. Der Staatsanzeiger veröffentlicht eine Bekanntmachung, nach der die Polizeidirektoren in Karlsruhe und Mannheim in Zukunft die Bezeichnung Poli⸗ zeipräſident führen. Das Bezirksamt— Poli⸗ zeipräſtidium— Karlsruhe und Mannheim heißt in Zukunft Polizeipräſidium. Hiermit iſt auch in Baden eine Gleichſtellung der Dienſtbezeichnun⸗ gen für die Polizeidirektionen erfolgt, wie wir ſie in anderen Ländern ſeit langer Zeit haben. Mehrauf⸗ wendungen ſind hiermit nicht verbunden. Es handelt ſich lediglich um eine geſchäftsordnungsmäßige Klarſtellung. Der Schnee des geſtrigen Tages war eigentlich recht ſchnell zu Waſſer geworden. Selbſt das ſtarke Flockenwirbeln am frühen Morgen konnte es nicht verhindern, daß die Schneedecke durch die Tageswärme zuſehends ver⸗ ſchwand. In den Außenbezirken war am Nachmittag nicht mehr viel von dem winterlichen Gewand zu merken. Die Jugend hatte ſich die Näſſe des Schnees ausgenützt und raſch noch einige Schneemänner ge⸗ baut. Als dann kurz nach 5 Uhr wieder Schneefall eintrat, glaubte man urſprünglich an eine vorüber⸗ gehende Erſcheinung. Schließlich ſchneite es aber mit einer ſolchen Intenſität, daß ſelbſt auf den naſſen Straßen der Innenſtadt ſich der Schnee behaupten konnte. Um 7 Uhr erfolgte unter heftiger Luftbewegung der angekündigte Kaltluftein bruch. Bis um 9 Uhr, alſo in zwei Stunden, ging die Temperatur um vier Grad zurück. Die Folge dieſes Wetterſturzes war Glatteis, das ſich erfreulicherweiſe durch die weiter zunehmende Kälte nicht weiter auswirkte. Der ſchneidende, aus Nord⸗Oſt kommende Wind trocknete die Straßen ſehr raſch ab und ließ die Näſſe durch ihre Umwandlung in Eis verſchwinden. Die von den Maskenbällen Heimkehrenden werden erſtaunt über die eiſige Kälte geweſen ſein, denn bis in die Morgenſtunden war das Queckſilber auf 89 Kälte gerutſcht. Der zeitweiſe leichte Schneefall wäh⸗ rend der Nacht konnte die Schneedecke— ſofern eine ſolche vorhanden war— nicht weiter erhöhen. Nachdem wir nun buchſtäblich über Nacht einen ſtrengen Winter bekommen haben, wäre es vielleicht doch angebracht, wenn heute noch die Eis bahnen hergerichtet werden würden, damit keine Zeit ver⸗ loren geht und die Bevölkerung nicht erſt wieder zum Eisſport kommt, wenn die Kälteperiode vor⸗ über iſt, * * Tarifverhandlungen im Verſicherungsgewerbe. Der Manteltarif für das private Verſicherungs⸗ gewerbe war zum 31. März 1932 gekündigt. Die Kündigung wird auf Grund der 4. Notverordnung zum 30. April 1932 wirkſam. Wie uns die Reichs⸗ fachgruppe Verſicherungen im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verband mitteilt, finden die erſten Verhandlungen über die Neufaſſung des Manteltarifvertrages am Freitag, 28. Februar ſtatt. Dieſen Verhandlungen kommt beſondere Bedeutung zu, da durch dieſen Reichstarifvertrag alle privaten Verſicherungs⸗Geſellſchaften Deutſchlands erfaßt werden. * Ihren 70. Geburtstag begehen heute Herr Seb. Ber⸗ berich, Seckenheimerſtr. 23 und die Lokomotivpffüthrers⸗ witwe Küthe Kronauer, Schwetzingerſtr. 28. 1160000 Einzeichnungen ist das Zählergebnis bis Dienstag Abend. Die zweite Million kann noch erreicht werden, wenn j e de Hindenburg-Anhänger seine Pflicht tut. Bis Samstag, 13. Februar, liegen die Einzeichnungs- Listen täglich von—19 Uhr in unserer Geschältsstelle R 1. 46 auf. Auf jede Stimme kommt es an. Daher jede Stimme fur Hindenburg! Bäume werden gefällt Im Waldpark wird zur Zeit wieder eine Reihe von Bäumen gefällt. Schöne, alte Rieſen fallen. Die Beſucher des Waldparkes trauern um ſie. Die Bäume ſcheinen ihnen noch geſund und kräftig; ſie können nicht beurteilen, daß dieſe Bäume durch Altersſchwäche oder ſtarke Froſtſchäden dem Unter⸗ gang geweiht ſind. Und doch, iſt ein ſolcher Baum gefällt, kann ſie ein Blick von der Notwendigkeit überzeugen. Jeder Baum iſt gekennzeichnet, daß ihm der Tod beſchieden iſt; die unteren Aeſte ſind abgehauen. Kinder, Frauen und Männer ſammeln das Reiſig. Um beſonders dicke Aeſte entſpinnen ſich Kämpfe, bei denen die ſehr energiſchen Frauen Sieger bleiben; aber nicht durch rohe Gewalt, ſon⸗ dern durch überzeugende Zungengelenkigkeit. Dabei ſimd die jüngeren Männer Kavaliere; wenn ſie noch eben ihren Aſt heftig verteidigt haben— hat ihn die Frau erobert, ſo ſind ſie ihr behilflich beim Klein⸗ machen, und Aufladen. Die gegenſeitige Hilfsbereit⸗ ſchaft iſt rührend. Schleppt ſich ein kleiner Knirps mit einem ſchweren Stück ab, gleich ſpringen zwei hinzu und helfen ihm. Sie wiſſen ja auch, wie weh das Frieren tut und wie ſchlimm es iſt, wenn Mutter kein Holz zum Herdfeuer hat, um etwas zu kochen. Mit hochroten Bäckchen laden ſie ihre Reiſigſtücke auf den kleinen Karren oder Leiterwagen. Iſt er voll, ſo ziehen ſie hochbeglückt mit frohem Lachen nach Hauſe. Kaum haben ſie abgeladen, da eilen ſie wieder hinaus. Ein Graunzen und dann ein Krachen be⸗ lehrt ſie, daß wieder ein dicker Aſt abgeſägt iſt. Es gilt, ſich zu tummeln, um nicht zu kurz zu kommen. Die eifrige Arbeit geht von vorne an; die luſtigen Streitſzenen ſpielen ſich erneut ab, um ſchließlich wieder ſo gut auszugehen wie das erſtemal. Am Nachmittag tritt Arbeitsruhe ein. Am anderen Morgen wird neu angefangen. W. 40 Fahre Firma Gebrüder Ebert Vor 40 Jahren gründeten die Herren Jean und Wendelin Ebert die weithin bekannte und ge⸗ ſchätzte Drogen⸗ und Kolonialwarenhandlung Ge⸗ brüder Ebert, G 3, 14. Herr Wendelin Ebert führt ſeit dem Jahre 1898 das Geſchäft allein. Bei der Gründung in den dreißiger Jahren ſtehend, ſehen wir Herrn Ebert heute noch in großer Rüſtigkeit an der Spitze der Firma. Seiner kaufmänniſch um⸗ ſichtigen Führung iſt es zu danken, daß das Geſchäft in allen Bevölkerungskreiſen einen bedeuten⸗ den Ruf beſitzt. Der Jubilar war von 19081918 Stadtverordneter. Außerdem zählt er zu den Mit⸗ gründern des im Jahre 1906 erſtandenen Allg. Rabatt⸗Spar⸗Vereins, in dem er mehrere Jahre die Geſchäftsführung innehatte. Weder Krieg, Inflation noch Konkurrenz konnten die Entwicklung der Firma aufhalten. Dies verdankt ſie der unermüd⸗ lichen Tätigkeit des Herrn Wendelin Ebert. Dem in raſtloſer Arbeit ergrauten Jubilar iſt weiterer Er⸗ folg zu gönnen. B. * * Rangierer ſchwer verunglückt. Geſtern vormit⸗ tag verunglückte der verheiratete Rangierer Knapp aus Brühl, Vater von mehreren Kindern, im Bahn⸗ hof Rheinau dadurch ſchwer, als er beim Anlegen eines Radſchuhes infolge der Glätte ausrutſchte und ſo unglücklich fiel, daß ihn von dem abgeſtoßenen Güterwagen der rechte Fuß oberhalb des Knöchels abgequetſcht wurde. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätsauto ins Allg. Krankenhaus ver⸗ bracht. * Ein Zimmerbrand entſtand geſtern mittag, weil eine Chaiſelongue zu nahe an einem Ofen ſtand, im Hauſe L 8, 5. Das Feuer wurde durch die um 12.28 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem kleinen Gerät gelöſcht. * Preußiſch⸗Sttddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 25000% auf die Nr. 332 268; 4 Gewinne zu je 10000, auf die Nrn. 208 596 und 330 707; 8 Gewinne zu je 5000% auf die Nrn. 324 014, 369 566, 374046 und 391 436; 14 Gewinne zu je 3000% auf die Nru. 17 857, 99 133, 103 009, 115 029, 274 286, 322 519 und 397 220. Die Nachmittags ziehung brachte: 4 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nrn. 48 934 und 135 880; 6 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 143 96, 286 117 und 389 340; 14 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 33 220, 44 465, 113 804, 139 651, 239 68g, 368 212 und 370 159.(Ohne Gewähr.) Freier Bund. Der im Programm angekündigte Lichtbildervortrag Direktor Dr. Hartlaubs über„Die künſtleriſche Erziehung des Amateur⸗ photographen“ findet am morgigen Donnerstag, den 11. Februar, abends ſtatt; Wiederholung am Freitag, den 12. Februar. * Eppelheim, 9 Febr. Bei Grabarbeiten in der Nähe des neuen Schulhauſes wurden zwei Ske⸗ lette freigelegt, denen zur Seite zwei Tonkrüg⸗ lein lagen. Ferner wurden Perlen gefunden, und eine Schwertſpitze. Die Skelette dürften ein Alter von 1500-2000 Jahren haben. Uberraſchend ſchnelle Schmetzbeſcifigung gel Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne, Neuralgien und rheumatischen Beschwer. den dureh das ärztlich bestens empfohlene Oitrovanille. UnschadlichfärfHlerzu. Hagen. 12 Oblaten- RH..10 8 „ N ee ch, 10. Februar 1932 N Her 2 Gothaer Lebensverſicherungsbank AG. Bei der Gothaer Lebensverſicherungsbank AG., Gotha, wurden im Jahre 1 11 400(11 700) Verſicherungen über die Summe v yr a) Mill. I be⸗ 5 E hnitt der twende 1 10 Hedri werd An Beiträg eingenommen. f Bank iſt die Te en mehr g für die videndenkraft der hre die fällig gewor Mill. 4 betrug er Welt⸗ wirt werden, es erhöhte ſich von rd. 132 Mill./ auf undefähr 146 Mill./ Der Ver ſicherungsbeſtand au 5 aufgewert⸗-ten Ver⸗ ficherung ſtieg auf rd. Mill. J, ſcdaß ſich ein Reinzi 5 von rd. ergkbt. auſgewer⸗ sfreien Verſicherungen betrugen a Ende des 5,9 Mill. 1 nung d Ende 1931 ein Millionen A. Ver eien ſicherungsbeſtand ungen für Geſamtve von rd. 585,50 * Reichs⸗Kredit zahlt vorausſichtlich 4 v. H. Dividende. Die AR⸗Sitzung der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft die über den Abſchluß für 1931 zu entſcheiden hat. wird am Donnerstag dieſer Woche ſtattfinden. Nachdem es zeitweilig ſchien, als werde das Inſtitut in dieſem Jahre auf eine Ausſchüttung verzichten, dürfte jetzt eine Dividende von 4 v. H. in Ausſicht genommen ſein. Die beſondere, d. h. beſonders günſtige Situation der reichseigenen Bank wird ſich damit auch diesmal in dem Ergebnis ausdrücken, nach⸗ dem im Vorfahre nur eine Dividendenkürzung von 8 auf 7 v. H. erſolgte gegenüber einheitlich 4 v. H. bei den privaten Großbanken. Man kann u. a. daran erinnern, daß die Zahlungskriſe des Juli 1931 dem Geſchäft der Reichs⸗Kredit — mindeſtens zeitweiſe— einen Auftrieb gegeben hat und daß bei ihr auch das Aktiypgeſchäft weſentlich anders zu⸗ ſammengeſetzt iſt als bei den übrigen Inſtituten. * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. In ber erſten Februarwoche hat ſich der Status der Schwei⸗ zeriſchen Nationalbank auf der Aktipſeite der Bilanz nur wenig verändert. Wie in der Vorwoche beträgt der Golöd⸗ beſtand unverändert 2446 Millionen, der Beſtand an Gold⸗ depiſen rund 110 Mill. Schw. Fr. Durch den Rückfluß von 28 Mill. iſt der Notenumlauf auf 1491 Mill. Schw. Fr. ge⸗ ſunken, während die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 19 Mill. auf 1147 Mill. angeſtiegen ſind. Sowohl der Noten- umlauf als auch die Girogelder bewegen ſich in der letzten Woche wieder in ruhigeren Bahnen. Der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten waren am 6. Februar 1932 mit 96,89 v. H. durch Gold und Golddeviſen gedeckt. Konkurs des Bankgeſchäft Vost in Bonndorf. In dieſer Inſolvenz fand eine zweite Gl.⸗Verſammlung ſtatt, in der u. a bekannt geceben wurde, daß plötzlich die Kafſenbücher abhanden gekommen find, und daß der Buchhalter in Haft genommen wurde. Verhindlichkeiten von ö. 100 000/ ſtehen nach bisherieer Feſtſtellung des Gl.⸗Ausſchuſſes nur rd. 16 000„ Aktiva gegenüber. Die Bankverluſte ſeien auf Effektenſpekulatfonen zurſick⸗ zuführen, die weit über den Rahmen des kleinen Ge⸗ ſchäftes hinausgingen. In den letzten Jahren wurde mit einem fährlichen Durchſchnittsverluſt von 6000„ gearbeitet., Bitrgermeiſter Vogt⸗Bonndorf gab beruhigende Erklärun⸗ gen ab, we nach die Paſſiven durch Verzichte der Familie Vogt, durch Rückzahlung der Spareinlagen an die Alt⸗ gläubiger in voller Höhe uſw. ſich auf 55 000% ermäßigen, die Quote alſo von 16 auf 33 v. H. ſich erßhen würde Die Verſammlung ſprach ſich für ein Vergleichsverfahren aus, falls für die erwähnten Zuſagen innerhalb von Zrei Tagen Sicherheit geſtellt würde. Im Verlaufe der Ausſprache murde jedoch bekannt, daß ſich der Inharer der Bank Bartz, nunmehr endgültig zur Kon kursanmel⸗ dung entſchloſſen habe. Heinrich Lanz AG. Mannheim Eine Verwaltungs⸗Erklärung Gegenüber andererſeits gebrachter Nachrichten, die ohne Zutun der Geſellſchaft erſchienen ſind, teilt uns die Ver⸗ waltung mit: Die ſchwierige Lage der deutſchen und ausländiſchen Dondwirtſchaft hat zu einer ſtarker Abſa tz ſchrump⸗ fung in der Land maſchineninduſtrie geführt, von der auch die Heinrich Lanz AG. in Mannheim betroffen worden iſt. Seit längerer Zeit ſchweben daher Verhand lun gen, um eine Anpaſſung des kapitalmäßigen Aufbaus des Unternehmens an die veränderten Ver⸗ ältniſſe herbeizuführen. Dieſe Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, vorausſichtlich wird aber das bisher im Beſitz der Familie des Gründers Heinrich Lanz befindliche Aktienkapital der Geſellſchaft auf eine der Bankverbindung der Heinrich Lanz AG. noh e⸗ ſtehende Gruppe übergehen; gleichzeitig wird durch Einzlehung eines Teilbetrages des Aktflenkapitals die Vornohme von Achſchrehbungen, vorwiegend auf die grozen Mannheimer Anlagen des Unternehmens ermöglicht. Nachdem auf dieſe Weiſe von Seiten der Aktionäre zur Erhaltung des Unternehmens beigetragen wird, haben ſich Banken und Steuer⸗ behörden bereit erklärt, den Fortbeſtand öleſes heute in der Landmaſchineninduſtrie führenden Unternehmens zu ermöglichen. Bei ſämtlichen Beteiligten ſtonden hierbei im Vorder⸗ grund ſoztlale Erwägungen, insbeſondere der Wunſch, durch Weiterführung dieſes Werks auf geſunder Grundlage tau⸗ ſenden von Arbeitern ihre Erwerbsſtätte zu ſichern. * Das erwühnte ſteuerliche Entgegenkommen liegt barin, Haß angeblich das badiſche Finanzminiſterium auf 65 v. H. ſeiner Steuerforderungen verzichtet, wenn die Stadt auf den gleichen prozentualen Teil ihrer Steuerſorderung Verzicht leiſtet. Anläßlich einer Polemik zwiſchen„Arbeiter⸗ Zeibung“ und„Volksſtimme“ wurde nunmehr aus einer vertraulichen Stadtratſitzung bekannt, daß die Stadt Mannheim ſich entſchloſſen hat, um das Werk Lanz für Mannheim zu erhalten, auf 128000% Steuern zu ver⸗ zichten. enen Mannh eimer Zeitung Steigende Verſchuldung der Land wirlſchaft 12 Milliarden.“ Schulden— 900 Millionen Zinslaſten— 4500 landwirtſchaftliche Grund⸗ ſtücke mit 530 000 Hektar Fläche zwangs verſteigert— 40 v. H. Genau ſo, wie allgemein die wi ftliche Leiſtung der deutſchen Landwirtſchaft völlig verkannt iſt übertrifft doch 3. B. allein der Wert der Erzeugung der Milchwirtſchaft den des Bergbaues—, macht man ſich auch keinen Begriff von ihrer wirtſchaftlichen Not, trotzdem ja genügend darüber in den Parlamenten geredet worden iſt. Vielleicht begreift man aber die Hilfsmaßnahmen für die deutſche Landwirt⸗ ſchaft, wenn man die eben bekannt gewordenen Notzahlen vernimmt. Obwohl ſeit 1928 die Verſchuldung der deutſchen Land⸗ wirtſchaft nicht mehr in dem gleichen Ausmaße zugenommen hat, iſt ſie auch im Jahre 1931 weiter gewachſen. Die Zu⸗ nahme betrug 150 Mill. /, gegen 250 Mill. I im Jahre 1930 und 500 Mill.„ in 1929. Das Ausmaß der Verſchul⸗ dung hat demnach ganz erheblich nachgelaſſen. Das iſt aber kein Zeichen einer Beſſerung, vielmehr das allerſchlimmſte Zeichen: weil ſie nämlich kreditun fähig ge⸗ worden iſt! Denn ſeit 1928 wurde die Kreditpolitik gegen⸗ über der Landwirtſchaft geändert. Während man vorher ziemlich reichlich gab u. nur auf öringliche Sicherheiten ſah, ſtoppte man von da ab plötzlich ab. Im Grunde wurde überhaupt kein neuer Kredit mehr gewährt, nur umgeſchul⸗ det von kurzfriſtigen in langfriſtige und von Privatkrediten in organiſierte. Das geht deutlich aus dem Anwachſen der landwirtſchaſtlichen Hypotheken bei den Bodenkreditinſtitu⸗ ten, Sparkaſſen und Verſicherungen hervor. Nach dem In⸗ ſtitut für Konfunkturforſchung beträgt Ende 1931 die Ge⸗ ſamtverſchuldung der Landwirtſchaft 12 Milliarden ,. Sie bleibt damit hinter der Vorkriegszeit um—6 Milliarden — ohne Berückſichtigung der Geldentwertung— zurück, denn für Ende 1918 wurde die Verſchuldung mit 17—18 Milliar⸗ den 4 angenommen. Anders iſt es aber mit der Zins beſaſtun g Schätzt doch das Inſtitut für Konjunkturferſchung die jährliche Zinslaſt der Land wirtſchaft auf 750—800 Mill., für das Wirtſchaftsjahr 1930⸗31 aber auf über 900 Mill. Zu dieſer geſteigerten Zinslaſt kommt nun aber noch ein ſtändiges Zurückgehen der Verkaufserlöſe der Laudwirtſchaft. Und das iſt es gerade, was die Landwirtſchaft in die ſchlimme Lage gebracht hat. * Vereinigte Deutſche Metallwerke., Altena i. Weſtf. Aller Vorausſicht nach iſt bei der Vereinigten Deutſchen Metallwerke AG., Altena in Weſtfalen für das Geſchäfts⸗ jahr 1980/1 mit der Verteilung einer Dividende nicht zu rechnen. Die Verminderung des Abſatzes, die bereits im Vorjahre zu bemerken war, hat ſich unter dem Druck der Wirtſchaftskriſe weiter fortgeſetzt, doch habe ſich anderer⸗ ſetts die Vereinfachung des Betriebes durch die im Vor⸗ jahre erfolgte Angliederung der verſchtedenen Werke in Süb⸗ und Weſtdeutſchland im günſtigen Sinne ausgewirkt. Die Exträgniſſe des abgelaufenen Geſchäftsjahres reichen aus, um die Unkoſten, Zinſen und Abſchreibungen zu decken. Darüber hinaus wird der Abſchluß noch einen Ueberſchuß aufweiſen. Die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1930/1 ſoll einer in einigen Wochen ſtattfindenden AR. Sitzung vorgelegt werden. Oskar Dörſfler AG., Bünde i. W.— Keine ungünſtige Geſchäftslage. Juſolge von Ausfällen wird die Geſellſchoft für 1930%1 mit einem Verluſt abſchließen. Das Betriebs⸗ ergebnis allein hätte vermutlich einen Gewinnabſchluß ge⸗ ſtattet. Die Geſchäfts lage iſt zurzeit nicht ungünſtig ( V. nach 37 971/ regulären und 80 000% Sonderab⸗ ſchreibungen 718% Gewinnvortrag). * Ford Motor Company, Köln.— Divibendeufrage noch offen. Die Geſellſchaft, die im vergangenen Jahre ihren Sitz von Berlin nach Köln verlegte und die umfangreiche neue Fordſabrik in Köln⸗Niehl eröffnete, hat, wie in untek⸗ richteten Kreiſen mitgeteilt wird, im Geſchäftsjahr 1931 noch befriedigend georbeitet. Infolge der Verſchlechterung der Wirtſchaftslage, die in beſonderem Maße ſich auf die Automobilinduſtrie auswirkte, ſank auch der Abſatz in Automobilen in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Jah⸗ res ſtärker, ſodaß man namentlich während der Julitkriſe zu chärkeren Betriebseinſchränkungen ſchreiten mußte. Die Tadesproduktion an Wagen mußte gleichzeitig erheblich ge⸗ droſſelt werden. Ein Ueberblick über die finanziellen Ergebniſſe iſt im Augenblick noch nicht möglich, doch liegt eine Kürzung der vorjährigen Dividende von 10 v. H. auf das Aktienkapital von 15 Mill. durchaus im Bereich der Möglichkeit. * Fiat Automobilwerke in Turin. Das Geſchäftsjahr 1931 dürfte noch den üblichen Abſchreibungen ohne Gewinn und Verkuſt abſchließen gegenüber einem Reingewinn von 99— 1 Mill. Dollar und einer Dividende von 18 Lire für e KHecumulatoren⸗Fabrik AG., Berlin. Entgegen den Blättermeldungen, daß bei der Accumulatorenfabrik Ach, Berlin, die Dividendenausſichten für das Geſchäftsjahr 1931 ſchwach ſeien, der Umſatz um 30 v. H. zurückgegangen und Verluſte bei Blei und Deviſen entſtanden ſeten, wird dem WTB⸗Handelsdienſt von maßgebender Seite mit⸗ geteilt, daß das Geſchäftsfahr am 31. Dez. 1931 ſchloß und infolgedeſſen vorläufig noch kein einigermaßen ſicheres Bild zu gewinnen ſei, ſo daß auch über die zu erwar⸗ tende Dividende noch nichts geſagt werden kann. Im all⸗ gemeinen war der Umſatz mit Rückſicht auf die herrſchende Wirtſchaftslage immer noch recht befriedigend. Ob und wie weit die geſunkenen Bleipreiſe und eventuelle Devi⸗ ſenverluſte, ſpeziell bei den auswärtigen Unternehmungen der Geſellſchaft, das Geſamtergebnis zu beeinfluſſen in der Lage ſein werden, kann erſt in einigen Wochen erſehen Anhaltende Effektenſchwäche Auch Pfanöbriefe abbröckelnd A Berlin, 9. Febr.(Eig. Dr.) Im weiteren Verlaufe des Tages wurde das Geſchäft auf einzelnen Märkten zwar etwas lebhaf⸗ ter, die Abgabeneigung blieb aber vorherrſchend, ſodaß erneut Kursrückgänge überwogen. Ihren Aus⸗ gang nahm die Bewegung offenſichtlich vom A. E. G. ⸗ Markt, an dem auf Abſchlußbefürchtungen plötzlich ſtärker Material herauskam. Obwohl die Abſchlußarbeiten erſt Mitte nächſter Woche beendet ſein dürften und die Bilanz⸗ Af. ⸗Sitzung erſt am 26. Febr. ſtattfinden wird, wollte man heute ſchon von einem größeren Geſamtverluſt wiſſen, wo⸗ Bei die Schätzungen bis zu 20 Millionen gingen. waren dieſe Schätzungen von dem Siemens⸗Schuckert⸗Ab⸗ ſchluß beeinflußt. Ueberhaupt litten alle Arbitragewerte, die auch in der Schweiz gehandelt werden, unter der Ver⸗ ſtimmung der heutigen Züricher Börſe. Sonſt waren von Sonderbewegungen noch Wintershall mit einem Zproz. Ver⸗ luſt und Rhein. Braunkohlen mit einem proz. Gewinn zu nennen. Am Pfandbriefmarkt hatte die nachlaſſende Nachfrage eine Geſchäftsſtagnation bei im Verlaufe eher ab⸗ bröckelnden Kurſen zur Folge. Auch deutſche Anleihen gin⸗ gen im Verlaufe weiter zurück, ebenſo waren Stadtanleihen und einige Induſtrieobligationen eher ſchwächer veranlagt. Neichsbahnvorzugsaktten, Farbenbonds und Arbetbonds waren dagegen relativ gut gehalten. Am Geld markt machte die Erleichterung weitere Fortſchritte, ohne daß dies in den Sätzen zum Ausdruck kam. Am Privatdis⸗ kont markt war für Reichsſchatzwechſel und Relichsſchatz⸗ anweiſungen weiter zunehmende Nachfrage feſtzuſtellen. Offenbar Auch Auslandsbörſen ernent abgeſchwächt Die Grundſtimmung im Verlaufe der Londoner Börſe war luſtlos, das Geſchäft lonnte ſich bis zum Schluß mangels Anregungen nicht beleben und es herrſchte faſt völlige Geſchäftsſtille. Britiſche Staatspapiere waren er⸗ neut rückgängig. Die Pariſer Börſe verlehrte in ſchwacher Haltung, die Kursrückgänge waren zum Teil recht erheblich. Auch Brüſſel war heute ausgeſprochen ſchwach. Gleich den anderen Plätzen war auch an der Amſterdamer Börſe die Tendenz ſchwach und die Kurſe wieſen durchweg Rückgänge auf. Deutſche Aktien lagen ſchwächer. Deutſche Obligationen gingen ebenfalls bis 17 v. H. zurück, ſpäter Reichsſchulsbuchforderunden um ca. 2 v. H. Das Geſchäft an der Wiener Börſe war ſehr ruhig und die Tendenz überwiegend ſchwächer. Die New horker Börſe zeigte zu Beginn keine einheitliche Kurs⸗ entwicklung, doch hielten ſich die Veränderungen in engem Rahmen. Pfund ſtärker rückgängig An den internationalen Deviſen märkten ging das engliſche Pfund am Nachmittag wieder ſtärker zurück und ſchwächte ſich auf 3,4476 nach 3,45% gegen den Dollar heute morgen ab. Gegen den Gulden ging es auf 8,5497 zurück, gegen Paris auf 87,46, gegen Zürich auf 17,67½ und gegen die Reichsmark auf 14,48(heute morgen 14,54). Der Dollar lag international auch etwas ſchwächer, da⸗ gegen konnte ſich die Reichsmark im allgemeinen ziem⸗ lich gut behaupten. In Amſterdam notierte die Reichsmark 58,85, in Zürich 121,70 und in Newyork 23,5. Madrid konnte ſich leicht erholen, dagegen war Mailand kaum gehalten. Die übrigen Deviſen blieben unverändert. Hypothekenausfall Zinslaſt und Verkaufserlös der Landwi Wi 8 Zi 425 25 610 8,35 0 62⁵ 8,01 0 785 9,24 8 920 9 800 9,89 19 0 950 9 600 10,56 1990/31 9¹⁰ 8 000 11,37 Für das laufende Wirtſchaftsjahr 191/32 iſt nach dem gegenwärtigen Stand der Erzeugungsſchätzung und der Preiſe wohl kaum mit mehr als 6,6 Milliarden 4 Verkaufserlös der Landwirtſchaft zu rechnen. Da die Zinslaſt für den gleichen Zeitraum mit 800 Millionen 4 anzunehmen iſt, ergibt ſich, daß die Ziuslaſt 12 v. H. der Verkaufserloſe verſchlingt. Daß bei einer derartigen Unterhöhlung der Wirtſchaft⸗ lichkeit der Bauernwirtſchaft die Zuſammenbrüche immer größeren Umfang annehmen, iſt wohl nicht weiter verwunderlich. Waren aber bis 1929 Verluſte der Hypothekengläubiger ganz ſelten, ſo iſt das ſeit 2 Jah⸗ ren auch anders geworden. Denn die Verhältniſſe haben ſich derart zugeſpitzt, daß im vorigen Ja hre bei 3Zwangspverſteigerungen rund 40 v. H. des Hypothekenkapitals neben ſämtlichen Per⸗ ſonalkreditgläubigern ausfielen! In ein⸗ zelnen Gebieten wie Provinz Brandenburg und Nieder⸗ ſachſen wurden ſogar nur 50 v. H. der hypothekariſchen Belaſtung gedeckt. Am erſchütterndſten ſpricht aber wohl die Not der deutſchen Landwirtſchaft aus der furchtbaren Zahl von 4500 zwangsverſteigerten landwirtſchaftlichen Grundſtücken mit einer Fläche von rund 135 000 Hektar. In einem einzigen Viertel des abgelaufenen Jah⸗ res iſt alſo eine größere Flache zwangsverſteigert worden, als im Durchſchnitt der letzten fünf Vor⸗ kriegsjahre in einem ganzen Jahre! Das bedenkliche daran iſt die Zuſammenballung der Zwangsverſteigerungen auf einige Landesteile, vorwiegend die öſtlichen, in denen der Güterverkehr völlig zum Er⸗ liegen gekommen iſt. Seit 1927 hat ſich die Zahl der Zwangsverſteigerungen verdoppelt und die Fläche um faſt genau 100 000 Hektar vermehrt. ————————— werden. Trotz alledem ſteht zu erwarten. daß eine gute Dividende(i. V. 12 v..) wird ausgeſchüttet werden können. 5 * Linoleum⸗Konzern ohne Dividende. Wie mit Rück⸗ ſicht auf die noch erforderlichen Abſchreibungen auf das Sarlino⸗Engagement, ferner im Hinblick auf Abſchreibun⸗ gen auf durch Währungsverfall eingetretene Ausfälle und Gewinn⸗ und Geſchäftseinbußen und ferner auf ſtillgelegte Werke nicht anders erwartet werden konnte, dürften nach der KZ. die zur Union gehörenden Geſellſchaften eine Dividende nicht verteilen, nachdem durch die be⸗ kannten Vorgänge ſchon eine Kürzung der Dividende von 15 auf 5 v. H. eingetreten war. * Wiederaufnahme des Betriebes bei der Schuhfabrik Wallerſtein, Offenbach. Die Eugen Wallerſtein AG., Schuhfabrik in Offenbach a. M. hatte im Herbſt vorigen Jahres den Betrieb ſtillgelegt, um Nationaliſierungsmaß⸗ nahmen vornehmen zu können. Nachdem die Umſtellung nunmehr durchgeführt iſt, wurde der Betrieb Ende Januar wieder in Gang gebracht, da ſich inzwiſchen größere Auf⸗ träge angeſammelt haben. Es ſind bis jetzt 350 Mann der Belegſchaft wieder eingeſtellt worden, die fünf Tage mit 42 Stunden arbeiten. Der Eingang der Frühjahrs⸗ aufträge iſt nicht unbefriedigend. * Johs. Girmes u. Co., AG. in Oedt bei Krefelb. Wie wir hören, war der Geſchäftsgang bei dem Unternehmen während des Geſchäftsjahres 1931 noch relativ befriedigend. Die Umſätze wieſen allerdings gegenüber dem Vorfahre einen weiteren Rückgang auf, der jedoch in der Hauptſache durch die teilweiſe erheblichen Preisreduktionen in der Textilinduſtrie bedingt war. Ueber die finanziellen Ergeb⸗ niſſe laſſen ſich heute Angaben noch nicht machen(i. V. Ver⸗ luſtvortrag 145,513). * Mannfactures Hartmann n. Fils S.., Muuſter [Haut Rhin]j. Das mit 13 Mill. Frs. arbeitende Unter⸗ nehmen ſchließt 1930 ⸗31(30..) mit 295 655 Frs. Verluſt (i. V. 1 290 708 Gewinn). Nach Abſetzung des Verluſtes wurde der Reſt des Gewinnvortrages von 796 598 Frs. mit 500 943 Frs. zu Abſchreibungen verwandt. Aus der Bilanz n Frs.): Debitoren 14526 645(22 008 070), Waren 28 816 774(22 212 981); andererſeits öproz. Anleihe 23 841 000 (25 000 000), Reſerven 9 923 862(9 889 660), Kreditoren 25 323 783(14 167 824). Elektr. Licht und Kraftanlagen AG. Berlin 6(10) v. H. Dividende Dieſes reine Fin anzierungs⸗ und Holding⸗ unternehmen weiſt für das am 30. Juni 1931 beendete Geſchäftsjahr einen Gewinn aus Wertpapieren, Dividenden und Zinſen einſchl. 151 290(128 439)/ Vortrag von 8 226 655(3 238 929)/ aus, andererſeits betrugen Hand⸗ lungsunkoſten 229 708(238 409) 4, Steuern 1141 823 (462 229)/ und Anleihezinſen 32 111(33 588) 4. Aus dem Reingewinn von 182g 012,(2 504 702) 4 gelangt auf 22,5 Mill.„ dividendenberechtigte StA. eine Dividende von 6(10) v. H. zur Verteilung. Der Vortrag erhöht ſich auf 437 339 l. Im Berichtsjahr hat die rückläufige Entwick⸗ lungeinen Umſatzrückgang der Elektrizitäts⸗ und Gaswerke beſonders bei der Abgabe an induſtrielle Abneh⸗ mer herbeigeführt. Auch die Beförderungsziffern der Ver⸗ kehrsunternehmungen zeigten eine Minderung gegenüber dem Vorjahr. Die Preiſe ſind bei verſchiedenen Werken vom Januar 1931 ab auf Einwirkung des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums geſenkt worden, ohne hierdurch das weitere Abſinken des Umſatzes aufhalten zu können. Ueber die ein⸗ zelnen naheſtehenden Unternehmen wird wie folgt berichtet: Die Geſellſchaft für Elektrizitätsan lagen m. b.., Berlin, verteilt wieder 9 v.., die Elek⸗ trizitätswerk und Straßen bahn AG. Lands⸗ berg Warthe und die Elektrizitätswerk und Straßenbahn A. Stralſund wieder per 31. Mai 1930 je 12 v. H. Dividende. Per 31. Mai 1931 blieb die Dividende für Landsberg unverändert, während Stralſund auf 9 v. H. treduzlerte. Die Elektrizitätswerk Eiſerfeld G. m. b.., Eiſerfeld, hat ihre Werks⸗ anlagen an das R. W..⸗Werk Siegerland G. m. b. H. ver⸗ kauft und iſt in Liquidation getreten. Die Saale⸗Elek⸗ triztitätswerke G. m. b.., Saalfeld/ Saale, verteilte unverändert 11 v.., während die Elektrizi⸗ täts werk Zell in Wie ſental A.., Zell i. W. für 1929/0 und 1930/31 dividendenlos blieb. Die Elek⸗ troanlagen A.., Baſel, ließ ihre Dividende nach 6 v. H. i. V. ausfallen, während auf die Beteiligung an der Elektrizitätswerk Südweſt A.., Berlin, eine Dividende von 7 v. H. ausgeſchüttet wurde. In der Bilanz iſt das Wertpapierkonto bei einem Nominalbetrag von 41,616(41,12) Mill./ mit 36,023(35,442) Mill.„ eingeſetzt, Kaſſe und Bankguthaben betragen 4,287 (4,419) Mill.& und Schuldner(naheſtehende Geſellſchaften) 4,605(3,546) Mill. 4, andererſeits Gläubiger 7,078(4869) Mill. /, hiervon naheſtehende Geſellſchaften 4,387(2,428) Mill. 4. Die Auſwertungsanleihen ſind mit 0,642(0,671) Mill. J einzulöſen.(GV. 27. Februar). 30 Millionen Rm. Ausfuhrüberſchuß im Kraftfahrzeug⸗ Außenhandel Die deutſche Autoausfuhr hat ſich im Jahre 1931 trotz der ungünſtigen Abſatzverhältniſſe in den Exportländern und der ſchwierigen Währungsverhältniſſe günſtig ent⸗ wickelt. Die Perſonenwagenexporte ſtiegen pon 8 898 Einheiten im Jahre 1930 auf 8 332, alſo ſtückmäßig auf mehr als das Doppelte, wertmäßig allerdings nur von 21.72 auf 24.85 Mill. 1. Auch die Laſtwagenausfuhr iſt von 1927 Stück im Werte von!.67 Mill.& auf 8 213 Stück im Werte von 20.14 Mill. 4 beträchtlich geſtiegen. Die Motorradausfuhr hielt ſich mit 7085 Rä⸗ dern ungefähr auf der gleichen Höhe des Vorjahres, wäh⸗ rend der Ausfuhrwert von.02 auf.78 Mill. 4 z rückging. Unter Berückſichtigung der Ausfuhr von Einzelteilen (10.67 Mill.% und Motoren(.79 Mill.%) betrug der Wert der geſamten deutſchen Kraftfahr⸗ zeugausfuhr 1931 68.81 Mill.„ gegenüber 56.98 Mill. Mark im Jahre 1930. Der Aus fuhrwert iſt alſo trotz der rückläufigen Preisbewegung um 11 v. H. geſtiegen, Gleichzeitig iſt die Kraftfahrzeug-Einfuhr auf weniger als die Hälfte zurückgegangen. Der Geſamtwert der Einfuhr betrug nur noch 34.01 Mill. gegenüber 70.92 Mill.„ im Vorjahre. Es wurden ein⸗ geführt 3 262 Perſonenwagen und Chaſſis(i. V. 110130, 110 Laſtwagen(i. V. 386), 1841 Motorräder(i. V. 4 485), 6 651 Kraftwagenmotoren(i. V. 21067) und 75 684 Dz. Einzel⸗ teile(i. V. 133 522 Dz.); hierin ſind auch die unter der „Milchkannenpoſition“ zu niedrigerem Zollſatz importierten Kraftfahrzeugteile enthalten. Während alſo das Jahr 1930 unter Berückſich⸗ tigung der Einfuhr über die Montagewerkſtätten noch mit einem Einfuhrüberſchuß von 13.94 Mill. Mark abſchloß, ergibt ſich für das Jahr 1931 ein Ausfuhrüberſchuß im Kraftfahrzeug⸗Außenhandel von 29.80 Mill. I. * Bayeriſche Elektricitäts⸗Werke in München.— Be⸗ friedigender Abſchluß zu erwarten. Dos mit 4 Mill. kapitaliſierte Unternehmen wird vorausſichtlich auch für das am 31. Dezember 1931 beendete Geſchäftsjohr einen wieder befriedigenden Abſchluß vorlegen(i. V. 6 v. H. Dividende). Die Werke der Geſellſchaft leiden, da ſie vor⸗ wiegend in ländlichen Bezirken liegen, nicht ſo erheblich unter dem Abſatzrückgang wie im allgemeinen in der Elek⸗ trizitätsinduſtrie feſtzuſtellen iſt. Im Berichtsjahr iſt dos der Geſellſchaft gehörige Werk in Landshut in Bayern ſtill⸗ gelegt worden, da ſie ſeit Jahren nicht gewinnbringend ge⸗ arbeitet hat. * 5 Müller Verlag AG. München.—. Gmbc.⸗Um⸗ aründung geplant. Die Geſellſchaft ſoll gemäߧ 80⸗81 des GmbH.⸗Geſetzes in eine Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung umgewandelt werden. Diejenigen Aktionäre, die ſich an der Umwandlung betei⸗ ligen wollen, werden aufgefordert, dieſe Abſicht bis ſpä⸗ teſtens 24. Februar bekannt zu geben. Ein entſprechender Antrag der Verwaltung wird der Generalverſammlung am 27. Februar vorgelegt werden. Die Geſellſchaft. die Anfang 1928 mit der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt AGG. in Hamburg eine Intereſſengemeinſchaft abgeſchloſſen hatte, arbeitet mit einem Aktienkapital von 1,2 Mill., das an der Mün⸗ chener Börſe notiert wind. Dividenden ſind ſeit der Gold⸗ umſtellung nicht mehr zur Verteilung gelommen. Möbelausfuhr nach Frankreich Jahreskontingeut von 23 000 Doppelzentner bewilligt Zwiſchen bevollmächtigten Vertretern der deutſchen Möbelinduſtrie— Wirtſchaftsverband der deutſch 1 Holzinduſtrie,— und der franzöſiſchen Möbelindu⸗ ſtrie— confederation generale de lameublement de france— iſt am 3. Februar in Paris ein Kon tin: gentsabkommen für die Einſuhr von Möbeln und Stühlen nach Frankreich und dem Saargebiet ab geſchloſſen worden. Das Jahreskontingent beträgt 23 000 Dz. unter Zugrundelegung der nach dem franzöſiſchen Zolltarif in Frage kommenden Brutto, und Nettogewichte. Es iſt untergeteilt in ein Kontingent von 19 000 Dz. für das Saargebiet und von 4000 Ds. für Frankreich. 5 Für ſolche Möbel und Stühle, die ohne Ve packung eingeführt werden und für die im franzöſiſchen Zolltarif Verzollung nach dem Bruttogewicht vorgeſehen t, werden die auf das Kontingent anzurechnenden Gewichte um 20 v. H erhöht. Möbel aus gebogenem Holz und Stuhl⸗ ſitze fallen nicht unter dieſes Abkemmen. Der Vertrag ſieht eine Verteilung des Kontingents durch eine von der deut⸗ ſchen Regierung zu beauftragende Stelle vor, die die Aus⸗ fuhrbewilligungen zu ertellen hat. Die Kont gentierang ſoll am 1. März 1932 in Kraft treten. Das Jahreskon⸗ tingent ſoll in vier gleich große Viertelfahreskontin⸗ gente unterteilt werden, Nicht ausgenutzte Mengen eines Viertelfahrskontingents können auf das nächſte Viertel⸗ jahr übertragen werden. 5 Der Vertrag iſt für ein Jahr abgeſchloſſen. Der Wirtiſchaftsverband der deutſchen Holz ino u⸗ ſtrie, Berlin, beruft alle am Möbelexport nach Frank⸗ reich und dem Saargebiet intereſſierten Firmen zu elner am 15. Februar in ſeiner Geſchäftsſtelle ſtattfindenden Verſammlung ein, in der über die techniſche Durch⸗ führung der Kontingentsverteilung und der Ausfuhr⸗ bewilligungen Beſchluß gefaßt werden ſoll. Warenhaus⸗Amſätze 1931 um 14,7 v. H. rückgängig Der„Zeitſchrift für Waren⸗ und Kaufhäuser“(Nr, 0 vom 6. Februar 1932) entnehmen wir, daß die Umſätze der deutſchen Warenhäuſer 1931d im Vorjahrge genüber insge⸗ ſamt um 14,7 v. H. zurückgegangen ſind. Dies Ergebnis iſt zum weitaus überwiegenden Teil durch die Senkung der Preiſe, weniger durch einen Rückgang des Mengenabſatzes hervorgerufen. Die Abſatzlage hat ſich beſonders im Nov. und Dez. verſchlechtert. Die Umſätze des Weihnachts monats lagen um 21,6 v. H. unter Vorjahrshöhe. „Ekuador gibt die Goldwährung auf. Newyork, 9. Febr. Wie aus Guayaquill gemeldet wird, hat die Re⸗ publik Ekuador die Goldwährung aufgegeben. Die Aufhebung des Goldſtandards bleibt bis zum 10. No⸗ vember d. J. in Kraft. Die Zentralbank iſt angewieſen, alle im Ausland befindlichen Guthaben zur Goldkonvertierung zurückzuztehen. Die Exporteure müſſen die Ausfuhrzulle in Gold bezahlen, und die Regierung deponiert dieſe Zoll einnahmen ſowie die Gelder, die für die Schuldenzahlungen an das Ausland benötigt werden, bei der Zentralbank. * Rückgängige Bleierzeugung. Die deutſche Produktion von Originol⸗Hüttenweichblei einſchl. kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchast, ee Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der 195 tallgſellſchaft AG., Frankfurt a.., mitteilt, im e 1931 auf 8 034 To. gegen 7309 To. im Monat Noe 1931. Die Produktion während des gonzen Johres 1 betrug rd. 105 000 Do. gegen 116 820 To. im Jahre 190. * Vom Hanfmarkt. Berlin, 9. Febr. ee Trotz des Anſteigens des Lire⸗Kurſes haben ſich die 1 0 auf unveränderter Höhe gehalten und auch in Ae 15 noch weiter beſeſtigt. Von allen Seiten wird auf die 55 ken Eindeckungen der italieniſchen und ausländiſchen 7 5 nereien verwieſen, bei deren Anhalten eine vorzeitige 55 ſchöpfung der Erntebeſtände zu befürchten iſt. Jail lowien: Werge ſind ſtark geſucht und ſchwer erhält 15 Die Zufuhren blieben bei unveränderten Preiſen äuße knapp. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 9. Feb, Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr keine weſen ige Aenderung. Die Talfracht blieb mit 60—75 Pfg. je Tonn gegen geſtern unverändert. Bergreiſen waren nur geg vereinzelt am Markt. Die Bergfracht wurde infolge 15 ſtark fallenden Waſſers mit 80 Pfg. je Tonne ab hler Baf Mannheim notiert. Der Bergſchlepplohn beträgt 11.40 15 Baſis Mannheim, der Talſchlepplohn 6,5 Pfg. für größe beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. G 1 N i ee n* PEP e A. 4 B ˙. e —. CT TFPFT77CCTFTTTVTTTTT—VTPVTTVTTTTCTTTTTTTVTTTWTTCCTTTTTTTT A. 5 Mittwoch, 10. Februar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 67 — Aus Baden Pplitiſche Motive für die Bluttat in Schutterwald * Schutterwald, 10. Febr. Die Bluttat in Schut⸗ terwald, bei der, wie gemeldet, der Landwirt Mun⸗ denaſt den Zementeur Falk in Notwehr ſo ſchwer verletzte, daß er ſtarb, hat einen politiſchen Hinter⸗ grund. Falk gehörte der KPD an, während Mun⸗ denaſt Nationalſozialiſt iſt. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß Falk einen Ueberfall auf Mun⸗ denaſt plante, der letzten Endes auf politiſche Motive zurückzuführen iſt. Die Bevölkerung von Schutterwald hat ſich über die Vorkommniſſe er. regt. Ob ein Gerichtsverfahren eingeleitet wird, wird erſt entſchieden werden, wenn die Frage ge⸗ klärt iſt, ob bei Mundenaſt ſtrafbare Ueberſchreitung der Notwehr vorliegt. Plötzlicher Tod * Villingen, 9. Febr. Einen tragiſchen Tod erlitt ein hieſiger 28 Jahre alter lediger Kaufmann. Bei der Heimkehr von einer Faſtnachtsunterhaltung brach er in der Niederenſtraße plötzlich zuſammen. Ein herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod durch Herzſchlag feſtſtellen. Der Schrecken der Begleiter des junzen Mannes war nicht gering. 3 1 . Schadenfener Mimmenhauſen(Amt Ueberlingen), 9. Febr. Geſtern abend brach, während ſich die Bewohner bereits im Bett befanden, im Anweſen des Landvirts Auguſt Zweifel Feuer aus. Trotz Eingreifens der örtlichen Feuerwehr und der Motorſpritze Salem brannte das Anweſen völlig nieder. Nur das Vieh wurde gerettet. Der Gebäudeſchaden wird auf 8000 ¼ geſchätzt. Der Fahrnisſchaden iſt noch unbekannt. Die Brandurſache iſt noch nicht aufgeklärt. Nächtlicher Kampf zwiſchen Schmugglern und Zollbeamten Vom Bodenſee, 8. Febr. Zwiſchen Schmugglern und Zollbeamten kam es zu einem Kampf auf dem Rheindamm bei Luſtenau. Nachts ſtieß eine Zoll⸗ wachtpatrouille auf eine vierköpfige Schmugglerbande, die eben mit einem Boot aus der Schweiz über den Rhein herübergekommen war und vier Zentner Zucker gelandet hatte. Es gelang noch einem im Boot ſtehenden Schmuggler, ſamt dem Fahrzeug über den Rhein in die Schweiz zu entkommen, ein zweiter flüchtete auf dem Landwege, während die beiden an⸗ deren feſtgenommen wurden. Die Schmuggler gingen zum Angriff gegen den Beamten vor und verſuchten, ihn in den Rhein hineinzuſtoßen. Der Beamte wehrte ſich gegen die Angreifer mit aller Kraft, kam aber schließlich zu Fall. Er konnte aber ſeinen Revolver freihekommen und zwei Schüſſe auf ſeine Gegner abfeuern, worauf die Schmuggler in der Dunkelheit verſchwanden. Der eine ſcheint unverletzt entkommen zu ſein, der andere war in den Leib getroffen und brach im nächſten Hauſe zuſammen. Es handelt ſich um einen 20 Jahre alten Bauarbeiter. Kleine Nachrichten Das Großfeuer in Uſingen * Uſingen(Reg.⸗Bez. Wiesbaden), 10. Febr. Durch das Großfeuer am Montag morgen, bei dem ein Wohnhaus, drei Scheunen und ein Nebengebäude vernichtet wurden, iſt ein Schaden von 70 000 bis 80 000„ entſtanden, der aber durch Verſicherung gedeckt iſt. Der Feuerlöſchdirektor, ein Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat, ein Gerichtsarzt und die Brandkommiſſivn des Frankfurter Polizeipräſidiums wurden an die Brandſtätte gerufen. Die ſofort vorgenommenen Er⸗ mittlungen haben ergeben, daß Kurzſchluß die Branburſache war. „Schreckenstat einer Mutter * Sigmaringen, 9. Febr. In Oſtrach verſuchte die wiederholt in der Irrenanſtalt untergebrachte Frau Steurer ihren 4% jährigen Jun gen um⸗ zubring en. Sie zertrümmerte dem Kind mit einem Gartenſpaten die Schädeldecke am Hinterkopf Da die Mutter das bewußtloſe Geſchöpf für tot hielt, ließ ſie ſich von weiteren Angriffen auf das Leben des Kindes abhalten. Ihre dauernde Unterbringung in einer Irrenanſtalt iſt in die Wege geleitet. Man hofft, den Jungen am Leben zu erhalten. Die Tat geſchah in Abweſenheit des Ehemannes. Brudermord * Straßburg, 9. Febr. In dem Dorfe Kirrweiler im Kreiſe Zabern hat der 28 Jahre alte Bauern⸗ ſohn Johann Birn morgens gegen 5 Uhr ſeinen um zwei Jahre jüngeren Bruder Jakob im Bett erſchoſſen, während dieſer noch ſchlief. Den Eltern gelang es, den Mörder zu entwaffnen. Er hatte außer der gebrauchten noch eine zweite Schußwaffe bei ſich, die mit fünf Kugeln geladen war. Johann Birn iſt ſeit einigen Jahren gemütskrank, galt aber als harmlos, ſodaß man von einer Ueberführung in eine Heilanſtalt abge⸗ ſehen hatte. Eroße Landwirtſchaftliche Wothe Berlin Wintertagung der De. Agrartechniſche Nolmaßnahmen Die Große landwirtſchaftliche Woche in Berlin trug in dieſem Jahr einen ganz beſonderen Not⸗ charakter. Dementſprechend war bereits die Zahl der öffentlichen Verſammlungen der Deutſchen Land⸗ wirtſchafts⸗Geſellſchaft auf ein Mindeſtmaß be⸗ ſchränkt worden, um nur die allerwichtigſten und die grundſätzlichen Fragen in einer Form zur Erörte⸗ rung zu bringen, die unmittelbare Nutzanwendung für die Landwirtſchaft ermöglicht. Es mag bedauerlich ſein, daß die DG. dabei auf manche wiſſenſchaftliche und praktiſche Einzelheit, die ſonſt zur Erörterung gekommen wäre, hat verzichten müſſen; aber in dieſer Zeit, in der es ſich auch nach den Ausführungen des Reichsminiſters Schlange um den letzten Reſt der Lebensfähigkeit der Bauern handelt, konnte nur ſo den praktiſchen Bedürfniſſen entſprochen werden. Die Verſammlungen waren denn auch ausnahms⸗ los überfüllt. Man kann alſo erwarten, daß auch von dieſer Wintertagung der DSG. aus wieder ein ſtarker Antrieb zur agrartechniſchen Förderung und zur Selbſthilfe der Landwirtſchaft ausgehen wird. Gerade in der nun bald 50jährigen Arbeit der DG. hat es ſich gezeigt, daß ſich die Landwirtſchaft gerade in Zeiten wirtſchaftlicher Schwierigkeiten mit beſon⸗ derem Eifer um die fortſchrittliche Geſtaltung der Betriebe bemüht. So war es auch eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Organe der De. beſchloſſen hatten, die diesjährige große Wanderausſtellung im vorgeſehenen Rahmen vom 31. Mai bis 5. Juni in Mannheim 5 durchzuführen. Handelt es ſich doch dabei um die einzige umfaſſende landwirtſchaftliche Standardaus⸗ ſtellung, die in ihrer Vorbildlichkeit Weltruf genießt. Ebenſo wird die Herbſtverſammlung im September in Danzig abgehalten. Das entſpricht dem Grund⸗ ſatz, daß die DLG. mit ihren Veranſtaltungen reih⸗ um die verſchiedenen deutſchen Gaue beſucht, um überall dem Landvolk die unmittelbare Anſchauung zit ermöglichen. In den einzelnen Verſammlungen wurden die ausgeſprochenen agrartechniſchen Notmaßnahmen erörtert. In der Dünger⸗ und Futter ⸗Ab⸗ teilung wurde nachgerechnet, daß ſich in jedem Falle eine ſachgemäße Düngung lohnt. Im Zuſam⸗ menhang damit betonte Prof. Popp⸗Oldenhurg die Möglichkeiten, die wirtſchaftseigene Futter baſis zu einem weitgehenden Erſatz ausländiſcher Kraft⸗ futtermittel umzugeſtalten. Um ganz ähnliche Fragen handelte es ſich bei der Betriebs⸗Abteilung und in der Verſammlung des landwirtſchaftlichen Abſatz⸗ weſens. Oekonomierat Keiſer zog hier eine trübe Bilanz der Abſatz möglichkeiten und wies auf die Zuſammenhänge von Kaufkraftſchwund und Ueberproduktion hin. Als beſonderes Beiſpiel wurde der Rüben⸗ bau behandelt, deſſen Einſchränkung angeſichts der Zuckerkriſe verhängnisvoll wäre, weil darunter die geſamte Ackerkultur leiden würde. Man empfahl daher eine ſtärkere Heranziehung der Zuckerrübe für Futterzwecke. Bei der Obſt⸗ und Wein bau⸗ Abteilung ſtanden wieder volkswirtſchaftliche Fragen im Vor⸗ dergrunde, vor allem die immer gefährlicher wer⸗ dende Konkurrenz Italiens, die dem deutſchen Obſtbau unter den heutigen Verhältniſſen kaum mehr eine Lebensmöglichkeit gibt. Die Kolonial⸗Ab⸗ teilung behandelte unter dem Geſichtspunkt einer Entlaſtung des Arbeitsmarktes und der Anbahnung dauernder wirtſchaftlicher Geſundung die Notwen⸗ digkeit der landwirtſchaftlichen Großſiedlung in eigenen Kolonien. Wie auch die ſcheinbaren Kleinigkeiten in der D. L. G. zu ihrem Recht kommen, zeigte die Verſamm⸗ lung zur Förderung der Hauswirtſchaft und der Geräte⸗ Abteilung, wo von der Wirtſchaftlichkeit der Herde und Oefen die Rede war. Prof. Dencker⸗Landsberg berich⸗ tete über die grundſätzlich anderen Vorausſetzungen für die Landmaſchinenanwendung in.S. A. Außer⸗ dem wurde die Zugkrafterſparnis in der Landwirt⸗ ſchaft durch geeigneten Wagenbau beſprochen. Die Ackerbau⸗ und Sgatzuchtabteilung wandte ihr beſon⸗ deres Augenmerk den bewährten bäuerlichen Acker⸗ baumethoden zu und betonte die Notwendigkeit, durch weitere Fortſetzung der Saatzucht zur Vereinheit⸗ lichung im Sortenweſen zu kommen. Die Verſammlung der Tierzucht⸗Abteilungen bekam ihr beſonderes Geſicht durch einen Vortrag des Reichsminiſters Schlange ⸗ Schöningen, der die gegenwärtigen Verhältniſſe der Landwirtſchaft geradezu troſtlos ſchilderte, lediglich kleine Möglich⸗ keiten des Auswegs zeigte, um den weiteren Ab⸗ ſturz zu verlangſamen, aber insgeſamt feſtſtellte, daß bei den bisherigen agrarpolttiſchen Methoden infolge des noch ungenügenden Einſtellens auf den Binnen⸗ markt eine Rettung nicht zu erwarten ſei. Die Einzelheiten der praktiſchen Arbeit kamen dann wieder in der Verſammlung der Arbeitsgemeinſchaft für Verſuchsringweſen und zur Förderung der Landarbeit zur Geltung. Be⸗ ſonders eindrucksvoll wurden die betriebswirtſchaft⸗ lichen Aufgaben der Verſuchsringe und die Zuſam⸗ menarbeit von Verſuchsringen und Buchſtellen ge⸗ ſchildert. Die große Zuſammenfaſſung brachte die abſchlie⸗ ßende Hauptverſammlung, in der, wie im geſtrigen Mittagsblatt ausführlich berichtet, Prof. Brink⸗ mann⸗Bonn die großen Linien der Wirtſchaftsent⸗ wicklung und der Zukunftsaufgaben der Landwirt⸗ ſchaft zog und der Präſident der Landwirtſchaftskam⸗ mer für Pommern, Rittergutsbeſitzer von Flem⸗ ming⸗Paatzig, die Zuſammenhänge von Agrartech⸗ nik, Agrarpolitik und Finanzpolitik mit den drücken⸗ den internationalen Verpflichtungen darſtellte. Strafanträge der Staatsanwaltichaft im Favag⸗Prozeß § Frankfurt a.., 9. Febr. Der Gerichtsſaal war geſtern, als die Plaidoyers der Staatsanwaltſchaft begannen, bis auf den letzten Platz beſetzt. Ein Dutzend Verteidiger, mehr als drei Dutzend Preſſevertreter des In⸗ und Auslands und ſämtliche Angeklagte waren anweſend. Staatsan- walt Meißner führte zuerſt aus, daß, wie die Preſſe ſchon vor Begin des Prozeſſes vorausſah, die großen Senſationeen ausgeblieben ſind. Aber, ſagt er weiter: Es handelt ſich hier doch um Dinge ganz grundſätzlicher Natur, die rückſichtslos geklärt wer⸗ den müſſen. Zur Charakteriſterung der Methoden und des Syſtems der Favag werden ſich bei allem Streben nach Sachlichkeit harte Worte nicht vermeiden laſſen, denn, als am 29. Aug. der zweitgrößte Deutſche Verſicherungskonzern plötzlich zuſammenbrach, be⸗ deutete dies der Beginn einer Vertrauenskriſe, die uns vor allem auch im Ausland furchtbar ge⸗ ſchadet hatte. Eine langwierige und ungeheuere Ar⸗ beit mußte geleiſtet werden, bis die Vorunterſuchung die Feſtſtellung traf, daß ſich das Unmoraliſche bei der Favag von ſelbſt verſtanden hat. Die Wirt⸗ ſchaftsführung war ungeſund, ſie war es ſchon die ganzen letzten Jahre, aber keiner der Angeklagten handelte im Sinne Virgils Dis cite monite!(Nehmt Euch in acht, den Ihr ſeid gewarnt.) Als bedauerliche Tatſache ſtellt der Staatsanwalt den Umſtand hin, daß dieſer Prozeß deshalb nur ſo⸗ zuſagen ein Torſo iſt, weil die Hauptſchuldigen Dumke überhaupt nicht mehr und Becker noch nicht zur Verantwortung gezogen werden können.„Was auf der Anklagebank ſitzt, ſind Sterne zweiten Ranges, wenn man hier überhaupt von Sternen ſprechen darf. Ihr Handeln erklärt ſich aus der Atmoſphäre, in der ſie lebten, und, wenn man im Sinne eines alten Ausſpruchs dem Toten nichts böſes nachſagen ſoll, ſo laſſen ſich die ſchwerſten Vorwürfe gegen Dumke doch nicht unterdrücken. Er, der als ſtrah⸗ lender Wirtſchaftsführer galt, war in Wirklichkeit ein dunkler Ehrenmann. Er trägt zuerſt die Verantwortung für die ganze Tragödie und für die Demoraliſterung des Favagvorſtands. Nach ihm war das aktivſte, vollkommen in ſeinem Fahrwaſſer ſegelnde Vorſtandsmitglied, der„große Finanzmann Becker“, in Wirklichkeit aber nur ein gewiſſenloſer Inflationsſpekulant. Die Bankſchulden türmten ſich, ſie beliefen ſich auf 17 Millionen beim Zuſammenbruch. Die verſiche⸗ rungsfremden Geſchäfte wurden hemmungslos, rück⸗ ſichtslos und nur des eigenen Sondervorteils willen getätigt. Das Favagſyſtem war diaboliſch, Dumke und Becker waren die böſen Geiſter dieſes Syſtems. Lindner und Schumacher hatten, wie die Verhandlung ergab, keinen überragenden Einfluß auf die Geſchäfte, aber ſie ſind nicht weniger ſchuldig, weil ſie der Verſuchung nicht widerſtanden, weil ihnen die moraliſche Kraft fehlte, die ſie nach ihrer Stellung und Vorbildung hätten beſitzen müſſen. Kirſchbaum, der Juriſt, will ſich niemals irgend welche Gedanken gemacht haben. Zur Durchführung der zahlreichen ſtrafbaren Handlungen bedurfte es einer verſchwiegenen Perſon, eines intelligenten Fa⸗ mulus, Herr Sauerbrey. Mit 23 Jahren ſchon Pro⸗ kuriſt, entwickelte er ſich ſchnell zu dem brauchbaren Inſtrument, in dem Orcheſter deſſen Dirigent, Herr Becker war. Sauerbrey hatte Begabung, aber keinen Charakter. Zuerſt Handlanger Beckers, machte er bald .—— dieſe gefährlichen Handlangergeſchäfte auf eigene Rechnung, ohne den ernſthaften Verſuch unternommen zu haben, dieſer Verſuchung zu widerſtehen. Mädje, der Ex⸗ ponent der Favag in Berlin, will, wie er glaubt, der Favag glänzende Geſchäfte vermittelt haben. In Wirklichkeit war er der Agent und Kaſſenbote Beckers und Dumkes, und überall dort, wo etwas verteilt wurde, kam auch Mädje auf ſeine Rechnung. Gerade er mit ſeiner nicht abzuſtreitenden Intelligenz hätte die Perſönlichkeiten Dumkes und Beckers erkennen müſſen. Als Vorſitzender des Aufſichtsrats hat man kein untauglicheres Objekt finden können, als Herrn Hoff. Er wurde der Favag geradezu zum Verhäng⸗ nis, ohne jede Prüfung hat er bedenkenlos alles unterſchrieben. Blindlings verließ er ſich darauf, daß alles ſtimmen muß. Einmal im Jahr nahm er eine Reviſion vor, die zwei bis drei Stunden währte. Strafrechtlich dürfte er kaum zu ſaſſen ſein, aber wegen fahrläſſiger Verletzung ſeiner Pflichten können ihm zivilrechtliche Unannehmlichkeiten drohen. Nicht die plötzliche Einſetzung einer Reviſtons⸗ kommiſſton, keine Machenſchaften von Banken oder Konkurrenten, wie die Allianz, brachte die Favag zu Fall. Die Favag wurde unterhöhlt durch die Methoden ihrer eigenen Vorſtandsmitglieder. Dieſe Unterhöhlung führte zum Untergang. Unter dem Druck des Zuſammenbruchs baute Becker ein phantaſievolles Schutzgebäude auf, um ſich ſelbſt zu decken. Nach dem Syſtem„Haltet den Dieb!“ ſchob er alle Schuld auf die Verwaltungsbanken, und die Allianz belog ſeinen Aufſichtsrat nach Strich und Faden. Die völlige Haltloſigkeit ſeiner Behauptungen trat vor Gericht zutage. Der vergiftete Pfeil prallte auf den Schützen zurück. Nach einer kurzen Pauſe geht der Staatsanwalt in ausführlicher Breite auf jeden einzelnen Fall, der in einer dreimonatlichen Beweisaufnahme vor Gericht erörtert wurde, ein. Die Anträge des Staatsanwalts lauten für Sauerbrey auf vier Jahre Gefängnis, 5000 Mark Geldoͤſtrafe und Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft; für Dr. Kirſchbaum auf drei Jahre Gefängnis, 12000 Mark Geldſtrafe, Anrechnung der Unterſuchungshaft, aber Aberkennung der hürger⸗ lichen Ehrenrechte auf drei Jahre; für Mädje auf drei Jahre Gefängnis, 32 000 Mark Geldſtrafe, Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre; für Lindner auf ein einhalb Jahre Ge⸗ fängnis, 15000 Mark Geldſtrafe; für Schumacher auf zwei Jahre Gefängnis, 16000 Mark Geldſtrafe und für Fuchs auf drei Monate Gefängnis, 500 Mk. Geldſtrafe und Anrechnung der Unterſuchungshaft. O. Sch. Aus der Pfalz Pech eines Einbrechers * Neuſtadt a.., 8. Febr. Ein fremder Artiſt, der ſich auf der Wanderſchaft befinden, benutzte Sonn⸗ tag früh zwiſchen 3 und 4 Uhr ſeine Kunſt zum Dach⸗ klettern in der Abſicht, Die bſtähle zu verüben. Der erſte Verſuch war ein Reinfall. Beim Ueber⸗ klettern der Speyerbachbrücke, die zur Pfälziſchen Verlagsanſtalt führt, blieb er im Drahtverhau hän⸗ gen, wie die zahlreichen Anzugsfetzen zeigen, die er im Stacheldraht laſſen mußte. Im Nachtbarhauſe in der Marſtallgaſſe ließ er ſeine zwei ſchmutzigen Hem⸗ den zurück und zog ein dort aufgehängtes neues Hemd an. Eine Brieftaſche, die er mitnahm, war ohne Geld. In die Büros der freien Gewerkſchaften ſuchte er dann durch das Dach einzudringen, wozu er in die Giebelwand ein großes Loch brach. Durch das dabei entſtehende Geräuſch wurde die Nachbarſchaft auf⸗ merkſam. Mit Hilfe der herbeigerufenen Polizei konnte man den Dieb feſtnehmen, trotzdem er ſich der Verfolgung im Schatten einer Mauer auf den Boden legte in dem Glauben, die Verfolger würden an ihm vorbei laufen. Damit war das Gaſtſpiel zu Ende. Vier Metzgermeiſter freigeſprochen * Zweibrücken, 9. Febr. Das Schöffengericht fällte geſtern abend das Urteil im Pirmaſenſer Metz⸗ gerprozeß. Die vier Metzgermeiſter aus Pirmaſens, die erſtinſtanzlich wegen verbotener Abwälzung der erhöhten Schlachtſteuer auf die Verbraucher zu 90 und 100% Geldſtrafe verurteilt worden waren, wurden vom Berufungsgericht freige⸗ ſprochen, da dieſes eine Abwälzung der Steuer nicht für nachgewieſen erachtete, ſondern die Fleiſch⸗ preiserhöhung als durch die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung entſtanden anſah. Fr ͥ ͥFterett!!! eee erer Chefredakteur: Kurt Ftſcher Verantwortlich füt Politik: H. A. Meißner Feuilleton, Dr. Stefan Rayſer Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtes:- Willy Müller- Handelsteil Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. Jakob Faude. fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckeren Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung Gm, b.., Mannheim f 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ückſendung nur bei Rückvorts —— lose Rarität. Heute ist jede vierte in Deutschland 5 gerauchte 31 Plę· Iigarette(mit Gold) eine CLUB e CLUB auf dem„ tenme noch eine belang 0 4 7 9. 6. Seite Nummer Einträglich „Denke an Deine Geſundheit!“—„Sei ſchön durch unſere Hilfe!“—„Gebrauchen Sie unſere bewährte Kur!“, ſo ſchreit es überall in England von den Pla⸗ katwänden und aus den Schaufenſtern, ſo drängt es ſich dem Leſer der Zeitungen auf. Suchen Sie einen Geſprächsſtoff mit Ihrem Nachbarn, ſo unterhalten Sie ſich mit ihm über Ihr körperliches Wohl oder ſeine Beſchwerden; der Herr wird ſeine größte Auf⸗ merkſamkeit den Vorgängen in Ihrer Leber widmen. Kurieren iſt eine nationale Leidenſchaft der Englän⸗ der. Sie ſind ununterbrochen damit beſchäftigt, neue Mittel und Mixturen an ſich zu erproben und ihre Organe zu kontrollieren. Da lieſt eines Tages ein Mann, dem das Haupt⸗ haar ergraut und gelichtet iſt, in ſeiner Zeitung fol⸗ gende Anzeige:„Fünfhundert Pfund Garantie! Wir übernehmen die Garantie von fünfhundert Pfund, Ihnen Ihr Geld voll auszuzahlen, wenn Sie nicht völlig entzückt von den wunderbaren Erfol⸗ gen unſeres Kammes an Ihrem eigenen Haar ſind. In zehn Tagen iſt nicht ein graues Haar mehr zu ſehen!“ Im Folgenden ward dann weiter vermeldet, daß dieſer Wunderapparat ſchon in Millionen Exemplaren an dankbare Patienten verkauft worden iſt, und die Firma fügt zum Beweis deſſen die Bilder eines Mr. Martin bei, die ihn vor Gebrauch der Kur und nach Ablauf der zehn Tage als zweiten Simſon zei⸗ gen. Mr. Wo od iſt entzückt, endlich das richtige und billige Mittel für ſeine Haare gefunden zu haben, kauft ſofort für drei und einen halben Schilling den Apparat und beginnt die Kur. Er kämmt ſich mor⸗ gens, er kämmt ſich abends, er verwendet ſeine freien Minuten zur Pflege ſeines Graukopfes. Die Tage verſtreichen, aber trotz ſorgfältigſter Beobachtung der Gebrauchsanweiſung bleibt alles beim Alten, und die Locken der Jugend wollen nicht wiederkommen. Nach Ablauf des zehnten Tages iſt Mr. Wood noch genau ſograu und kahl wie zuvor und hat überdies vom vielen Kämmen Kopfſchmerzen bekommen. Das bringt ſein Temperament in Aufruhr, und er ver⸗ klagt beim Gericht den Fabrikanten auf Zah⸗ lung der Garantieſumme. Der Richter, ſelbſt grauhaarig unter ſeiner Amts⸗ perücke, lächelt verſtändnisvoll und bringt auch in der Beratung ſein Mitgefühl mit dem Patienten zum Ausdruck. Der Fabrikant könnte ja einen ſeiner vie⸗ len Kunden als Zeugen zitieren, aber weder Mr. Martin, noch ſonſt jemand erſcheint. Ein Verſuch des Verteidigers, die Anzeige als unverbindlich, bezie⸗ hungsweiſe das Wort„Garantie“ als eine Redensart hinzuſtellen, ſchlägt fehl. Mr. Wood bekommt als Entſchädigung für den unwirkſamen Wunderapparat im Werte von zwei Mark und fünfzig Pfennig die Gaxantieſumme von etwa ſiebentauſend Mark und kann ſich fetzt zu einem guten Spezialiſten in Be⸗ handlung begeben, deſſen Kur ihm vorher zu teuer war.„Iſt es Ihnen lieber, fünfhundert Pfund zu Wird dieſe Rettungsboje A- Vools⸗ Kalaſirophen verhnien können? Der Erfinder der Rettungsboje, Larrat(links), N führt den neuen Apparat vor. Die Kataſtrophe des engliſchen U⸗Bootes M 2 rückt eine neue Erſindung zur Kenntlichmachung der Lage geſunkener U⸗ Boote in den Mittelpunkt des Inter⸗ eſſes. Dieſe Erfindung ſieht ſe einen trommel⸗ artigen Behälter zu beiden Seiten des Kommando⸗ turmes vor. Sobald das Unterſeeboot eine ſtarke Erſchütterung erfährt, löſen ſich aus dieſen Behältern automatiſch Bojen, die in wenigen Minuten die Meeresoberfläche erreichen. Die Boſen ſind durch ein Seil mit dem U⸗Boot verbunden, ſo daß deſſen Lageort leicht aufgefunden werden kann. 5 Zu dem litauiſchen Staalsſtreich in Memel Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe A Von unſerem Londoner Vertreter haben, oder Are dunklen Haare?“—„Selbſtver⸗ ſtändlich meine ſchönen Haare“, antwortete auf die Frage des Richters der Kläger. Es iſt anders ge⸗ kommen, aber man hat nicht gehört, daß Mr. Wood die fünfhundert Pfund zurückgewieſen hat. Ein Erlebnis mit Zwillingen Vor dem Jugendgericht in Lo zehnjähriger Knabe Er war b doner Poliziſten auf der Str gt zu haben. „Ich habe Sie nicht beſchi! Knabe in großer Erregung aus, während der„Bobby“ ſich be⸗ reit erklärte, ſeine Behauptung durch den Eid zu be⸗ kräftigen. Die Mutter des A ndon ſtand ein drei⸗ igt, einen Lon⸗ 9 zeklagten, die ſich im S 2 Mittwoch, 10. Februar 1939 Hönheitskur Gerichtsſaal befand, unterbrach die Verhandlung „Der Beamte ſcheint meine Kinder beſſer unterſchei⸗ den zu können als ich ſelbſt“, ſagte die Dame. „Ich habe ein Zwillingspaar. Es beſteht für mich keine Möglichkeit, einen meiner Söhne für irgendein Vergehen zu beſtrafen, da ich ſie voneinander unmög⸗ lich unterſcheiden kann. Jedesmal, wenn ich mich an⸗ ſchicke, einen der beiden Brüder zu verprügeln, be⸗ ſchwört dieſer unter Heulen und Schluchzen ſeine Unſchuld. Wenn mich die Wut packt, verprügele ich beide.“ Dem Richter blieb nichts anderes übrig, als den Knaben zu entlaſſen, da ſeine Identität mit dem Beleidiger des Poliziſten nicht feſtgeſtellt werden konnte. Deutſche Dieſelmotorfähren in Antwerpen Eins der drei Dieſel⸗Fährſchiffe für Perſonenverkehr und Fahrzeugtransport, die fetzt in Antwerpen in Betrieb genommen werden elektriſch betrieben. wurden. a Die aus Deutz gelieferten Antriebsmaſchinen Um die Boote beſonders manöbvrierfähig zu machen, ſind zwei Flettner⸗Ruder angebracht. Merkwürdige Verſtecke für Spargeld In Anbetracht der wirtſchaftlichen Kriſe wird zur Zeit in England Propaganda gemacht, um miß⸗ trauiſche Sparer zu veranlaſſen, ihre Spargelder aus den„Strümpfen“ und ſonſtigen Verſtecken herauszuholen und auf die Bank zu tragen. Die Kampagne zeitigte bereits einen erheblichen Erfolg, indem zahlreiche kleine Sparer in den Banken und Sparkaſſen erſchienen, um ihr Geld anzulegen. Einer dieſer neuen Kunden erzählte einem Bankvorſteher, daß er es ſich ſehr lange überlegt hätte, wo er am ſicherſten ſein Geld aufbewahren könne. Endlich ſei er auf den Gedanken gekommen, das Geldin einem ausgeſtopften Vogel zu verſtecken, der auf dem Regal in ſeinem Wohnzimmer ſtand. Die Londoner Bläkter berſchten aus dieſem An⸗ laß über zahlreiche Fälle, in denen die Sparer ſich ſpäter nicht mehr erinnern konnten, wo ſie ihr Geld verſteckt hatten. Dadurch geſchah es häufig, daß dritte Perſonen durch Zufall in den Beſitz bedeu⸗ tender Geldſummen gelangten. Ein Bilderhändler in Südfrankreich bemerkte eines Tages, daß der Rahmen eines ſeiner Oelgemälde geplatzt war. Er ſchickte ſich an, den Rahmen zu reparieren. In dem Moment, in dem er den Rahmen aus⸗ einandernahm, ſchoß auf einmal ein wahrer Gold⸗ regen aus dem Rahmen hervor. Eine unbekannte Perſon hatte offenſichtlich den Rahmen als Auf⸗ bewahrungsſtätte für Goldmünzen benutzt. Ins⸗ geſamt fand der Händler etwa 4000 Goldſtücke aus der Zeit Napoleons III. Ein anderer Fall er⸗ eignete ſich in Liverpool. Ein Beamter bezog vor kurzem eine neue Woh⸗ nung und fand dort während der Reparatur unter der Waſſerleitung 400 verſteckte Ein⸗Pfund⸗ Noten. Sehr häufig werden Geldſcheine in Büchern aufbewahrt. Ein Student der Londoner Univer⸗ ſität kaufte ſich vor kurzem bei einem Straßen⸗ händler ein Handbuch der Mathematik. Als er in dem Buch zu blättern begann, entdeckte er zwiſchen den Seiten ſechs Banknoten à 100 Pfund. Auch in Berlin wurde vor kurzem über eine ähnliche Geſchichte berichtet. Ein kleiner Kaufmann hatte ſeine Erſparniſſe in Höhe von etwa tauſend Mark in ſeinen alten Schuhen verſteckt. Seine Frau, die davon keine Ahnung hatte, verkaufte in ſeiner Ab⸗ weſenheit die Schuhe einem Lumpenſammler. Die große Liebe der kleinen Schioko“ Die japaniſche Zeitung„Oſaka Aſaki“ bringt einen intereſſanten Bericht über das tragiſche Ende einer jungen Japanerin, Inu⸗Schioko, der Frau eines ja⸗ paniſchen Offiziers. Der Bericht iſt für die japani⸗ ſchen Familienſitten und für die Begriffe der hohen Moral, die im Lande der aufgehenden Sonne herr⸗ ſchen, ungemein charakteriſtiſch. Die junge Inn⸗ Schioko heiratete vor etwa einem Jahr den Leutnant Inuja vom 37. Infanterie⸗Regiment. Vor einigen Wochen erhielt das Regiment den Befehl, ſich nach dem mandſchuriſchen Kriegsſchauplatz zu geben. Die kleine Schioko wußte in politiſchen Fragen wenig Beſcheid. Sie hatte keine Ahnung von der Mandſchurei. Sie wußte nur, daß es ein kaltes Land ſei, in dem ihr Mann für den Ruhm ſeines Vaterlandes kämpfen mußte. Von den alten Prieſtern hatte Schioko in ihrer Jugend häufig die Erzählung gehört, wie liebende Herzen nach dem Tode ſich im Jenſeits wieder ver⸗ r Flugzeugaufnahme von Memel, der Hauptſtadt des Memelgebietes einen. Daran glaubte ſie feſt und entſchloß ſich, dem⸗ entſprechend zu handeln. Am Vorabend der Abreiſe ihres Gatten verfaßte Schioko folgendes Schreiben: „Mein Herz iſt von einem Gefühl der Freude be⸗ wältigt, deren Größe ich in Worten nicht auszu⸗ drücken vermag. Meine Freude veranlaßt mich, frei⸗ willig dieſe Welt zu verlaſſen, damit Du von der Sehnſucht nach mir in der Pflichterfüllung nicht ge⸗ ſtört wirſt. An Deiner Seite habe ich das ſchönſte Jahr meines Lebens verbracht. Ich weiß aber, daß es auch ein anderes Leben gibt, ein ewiges, glückliches Daſein für zwei Menſchen, die ſich lieben. In dieſes Land der ewigen Glückſeligkeit begebe ich mich jetzt und werde dort auf Dich warten. Man erzählte mir, daß die Mandſchurei ein ſehr kaltes Land iſt. Ich bitte Dich, Deine Geſundheit zu ſchonen und Dich vor Erkältungen zu hüten. Anbei 40 Yen für Deine Soldaten“. Nachdem Schtoko dieſes Schreiben verfaßt halle 7 zog ſie ihr Hochzeitskleid an, kniete auf einer weißen Strohmatte nieder und ſtieß ſich einen langen Dol ins Herz. Am Tage darauf mußte ſich Leutnant Inuja an Bord des Dampfers einſchiffen, der ihn mit ſeinem Regiment nach der Mandſchurei bringen ſollte. Seine Frau wurde in feiner Abweſenheit beerdigt. Azlekenfund, der größte Schatz des Jahrhundert In Ergänzung der bereis veröffentlichten Mit⸗ teilungen über die Entdeckung eines Aztekenſchatzes in Mexiko bringen die amerikaniſchen Blätter Aus⸗ züge aus dem Bericht des Archäologen Alfonſy Ca ſo an die mexikaniſche Regierung. Der ſenſatio⸗ nelle Fund konnte durch reinen Zufall ermöglicht wer, den. Prof. Caſo unternahm Ausgrabungen an den Grabſtätten der Häuptlinge des Mixteken⸗Stammez, Dieſer Volksſtamm bewohnte den ſüdlichen Teil Mexikos und ſtand mit den damaligen Herrſchern des Landes, den Azteken, auf Kriegsfuß. Kurz vor der Eroberung Mexikos durch die Spanier gelang es den Azteken, den Sieg davonzutragen und den Mixtekenſtamm faſt völlig zu vernichten. Die Grab⸗ ſtätten der Mixtekenhäuptlinge waren ſehr ge⸗ ſchickt verborgen. Der Zutritt zum Grab⸗ gewölbe war durch rieſige Steinquader unkenntlich gemacht. Prof. Caſo vermutete, daß ſich hinter den Quadern intereſſante archäologiſche Gegenſtände he⸗ fänden. Die phantaſtiſch anmutende Wirklichkeit übertraf aber alle ſeine Erwartungen. Als er in Begleitung ſeiner Gehilfen das Grab⸗ gewölbe betrat, bot ſich ihm ein märchenhaftez Bil d. Die Wände des Gewölbes ſtrotzten vor Dig⸗ manten, Rubinen, Amethyſten. Zahlreiche Geräte aus purem Gold weiſen Hieroglyphenaufſchriſten auß, deren Bedeutung bis jetzt noch nicht entziffert wer⸗ den konnte. Das Gewölbe iſt etwa 24 Fuß lang, 5 Fuß hoch und 7 Fuß breit. Der neuentdeckte Schatz übertrifft an ſeinem hiſtoriſchen Wert und Reichtum die Grabſtätte Tut⸗ank⸗Amons. In einem Sarko⸗ phag fand Caſo herrliche Ehryſopras⸗Halsketten, wunderbare Ringe, Diamanten von ungeheurer Größe, prachtvolle goldene Vaſen und Schalen, Geſchirr aus Onyx und Kriſtall, rieſige koſtbaxe Ohr ringe, goldene Adler und unzählige Perlen. Einige amerikaniſche Gelehrte vermuten, daß ez Prof. Caſo gelungen ſei, jenes legendäre mexika⸗ niſche Dorado ausfindig zu machen, in dem die Az⸗ teken vor den brutalen ſpaniſchen Eindringlingen den Reichtum ihres Landes verbargen. Ferdinand Cortez, der ſpaniſche Eroberer Mexikos, ließ Hun⸗ derte von Azteken foltern, um das Geheimnis zu entſchleiern. Die Azteken ſtarben in Qualen, ver⸗ rteten aber das Geheimnis nicht. Höhenwind⸗Kraftwerke ſollen ganz Deut ſchland mit Strom verſorgen Einer der geplanten Windkrafttürme Der Konſtrukteur des Funkturms in Könlgs wuſter⸗ hauſen, H. Honnef, hat in einem aufſehenerregenden Vortrag ein phantaſtiſches Proſekt entwickelt. Er will 60 Windkrafttürme wie den obigen errichten, die ganz Deutſchland mit billigem Strom verſehen ſollen. Jeder dieſer Türme, deren Räder als Generatoren aus⸗ gebildet ſind, würde 270 Meter hoch ſein und faſt 2 Millionen Kilogramm wiegen. 5 Funkbild von der Trauerfeier für„M' 2 An der Unglücksſtelle werden Kränze ins Meer verſenkt Mittwoch, 10. Februar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5 0 Die Vobrennen haben begonnen Die deutſchen Bobs in den erſten Zweierbobläufen au vierter und ſechſter Stelle.— Harter Kampf zwi⸗ ſchen Schweiz und USA.— Die Bahnrekorde ſtürzen (Sonderbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Lake Placid, 9. Febr. Am Dienstag morgen haben in Lake Placid mit 24ſtün⸗ ziger Verſpätung, die durch den Schneeſturm des Montags bedingt war, die Kämpfe auf der Bobbahn mit den erſten beiden Läufen des Zweierbobrennens begonnen. Es war wieder ein ſchöner, ſonnenklarer Wintertag. ie Wolken hatten ſich verzogen und da es am Montag ge⸗ kügend Neuſchnee gegeben hatte, ſo befanden ſich die Bahnen in beſter Verfaſſung. Die Erwartung, daß man unter dieſen Umſtänden einwandfreie Rennen erleben würde, färbte ſich auch auf die Stimmung der Kämpfer und Zuſchauer ab. Schon in den frühen Morgenſtunden ſetzten ſich einige kauſend Menſchen zu der 20 Minuten entfernten Mt. van. Hoeverbergbahn in Bewegung, wo ſich bald das Publikum beſonders an den gefährlichen Stellen in dichten Haufen zu⸗ ſammendrängte. Die Bobbahn die ja durch die Unglücksfälle der deutſchen Bobs ſchon ufig genug auch bei uns genannt worden iſt und dle in en nächſten Tagen noch wiederholt die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken wird, beginnt in 857 Meter Höhe auf dem Mount van Hoeverberg, von dem ſie auch ihren Namen hat. Da das Ziel in 627 Meter Höhe liegt, hat die Bahn bei elner Länge von 2850 Meter ein Geſamtgefälle von 228 Meter oder 9,6 v. H. Bei 26, zum Teil ſehr ſpitzen und gefährlichen Kurven, weiſt die Hpeverbergbahn die Form eines S auf. Die Stundendurchſchnittsgeſchwindigkeit liegt det 70 Kllometer, ſie ſteigert ſich jedoch in den Kurvenab⸗ schnitten auf über 100 Kilometer. 13 Teilnehmer, allo eine für abergläubiſche Menſchen ungemütliche Zahl, ſanden ſich am Dienstag morgen am Start zu den beiden eren Läufen des Zweierbobrennens ein. Der dritte und pierte Louf und damit die endgültige Entſcheidung ſind erſt am Mittwoch fällig. Den Beginn machte der von Curtius Etevens geſteuerte Bob„Amerika 2“ der mit:13,10 Min. eine Zeit vorlegte, die zunächſt von den nachfolgenden Bobs noch nicht erreicht wurde. Mit einer Glanzleiſtung wartete dann der an fünfter Stelle ſtartende Bob„Schweiz mit der Mannſchaft Caprodutt⸗Geier auf. Die Schwei⸗ er drückten in unheimlich ſchneller Fahrt den Bahnrekord für Zweierbobs von:09 Min. auf:05,88 Min. Als hächſter Schlitten ging„Deutſchland 1“(Kilinan⸗Huber) über die Bahn. Die Deutſchen fuhren im erſten Lauf vor⸗ ſichtig uno erreichten nur die mittelmäßige Zeit ven:15,27 Min. Weſentlich beſſer ſchnitt Bob„Deutichlond 2“ mit dem Breslauer Motorradfahrer Huth als Führer und dem Berliner Zeichner Max Ludwig an der Bremſe ab. Unſer zweiter Bob erreichte die recht gute Zeit von:11,53 Min. und lag damit nach dem erſten Lauf hinter dem Schweizer Bob an zweiter Stelle. Im zweiten Lauf hielten ſich die deutſchen Bobs im umgekehrten Verhältnis. Unſer Weltmeiſterpaar Ki⸗ Han⸗Huber verbeſferte ſich jetzt weſentlich und erreichte mit 22 2 Min. eine ganz anſehnliche Zeit. Dagegen kamen Huth⸗dudwig mit„Deutſchland 2“ diesmal auf 211, Min. ,, + 2 + 2, Heel, Mit einer Glanzlelſtung aber warteten diesmal die Amerikaner Stevens⸗Adams auf, die der Bahnrekord der Schweiger nicht ruhen ließ. Mit der phänomenalen Zeit von:04,27 entriſſen ſie den Schweizern wieder den Bahn⸗ rekord. Da aber die Eidgenoſſen im zweiten Gang mit 2 Min. ebenfalls wieder eine gute Zeit herausholten, :07, ſo behaupteten ſich die Schweizer im Geſamtergebnis der beiden erſten Läufe vor den Amerikanern auf dem erſten Platz. Bob„Deutſch⸗ land 2 rangiert an vierter, Deutſchland 1 mit Kiltan⸗ Huber an ſiebenter Stelle. Die Deutſchen haben zwar in den beiden letzten Läuſen am Mittwoch noch Gelegenheit, ihre Poſition zu verbeſſern, jedoch beſteht nach meunſch⸗ lichem Ermeſſen kaum noch die Chance auf einen Sieg. Der Ze tvorſprung der Schweizer und Amerikaner iſt bereits zu groß. Immerhin könnte es aber noch zu einem dritten Platz und damit zu einer Bronce⸗Medaille reichen. Stand des Zweierbobrennens nach den kei⸗ den erſten Läufen: 1. Schwelz(Capredutt⸗Geier) 205,8 Min. und:07,2 Min.=:19.; 2. Amerika 2(Stevens⸗ Adams):13,1 Min. und:04,2 Min.= 4,173.; 3. Amerika 1(Hegton⸗Minton):15 und:07,5 Min.:22, Min.; 4 Deutſchlard 2(Huth⸗Ludwig]) 211,5 Min. und :11,36 Min.=:23,1 Min.; 5. Rumänien 423,5 Min.; 6. Italien 1 423,5 Min.; 7. Deutſchland 1(Kilian⸗Huber) 26,3 Min.; 8. Belgien 1:27,5 Min.; 9. Belgien 2 483,1 Min.; 10. Italien 2 433,5 Min.; 11. Frankreich 439,4 Min.; 12. Oeſterreich:45, Min.— Bob Schweiz 2 ſchied aus. Harte Konkurrenz für„Sonja“ Fritzi Burger im Pflichtlauſen beſſer als Sonja Henie Jake Placid, das 4000 Einwohner und in dieſen Tagen noch mehr Fremde zählt, war am Dienstagmorgen völlig entvölkert. Die meiſten Menſchen befanden ſich jedoch draußen auf der Bobbahn, während das Eis kunſt⸗ laufen der Damen in der Eisarena überraſchender⸗ weiſe nur wenige hundert Zuſchauer an ſich zog. Eine ſtattliche Anzahl von Bewerberinnen trat zu den Pflichtübungen au, aber ſchon nach dem erſten Teil des Programms hatte ſich die Spreu vom Weizen geſondert. Es ging dabei aber nicht ohne eine große Ueberraſchung ab. Den weitaus beſten Eindruck hinterließ nicht etwa die „Eisprinzeſſin“ Sonja Henie, ſondern die Wienerin Fritzi Burger. Im Geſamteindruck kamen ſogar die Amerikanerin Mabel Vinſon und die Schwedin Vivian Hulten faſt Sonderberichterſtatter, noch an die Norwegerin heran. Fritzi Burger abſolvierte ihr Programm mit einer entwaffnenden Sicherheit und einer begeiſternden Eleganz, während Sonja unruhig er⸗ ſchien und auch nicht den gewohnten eleganten Schwung zeigte. Jedenfalls verſpricht der Endkampf im Eiskunſt⸗ laufen der Damen noch ſenſationell zu werden. Einen guten Mittelplatz dürfte ſich die kanadiſche Meiſterin Conſtance Samuel erobern, während die drei noch ſehr jungen engli⸗ ſchen Kinder Taylor, Colledge und Joan Dix eine grobe Enttäuſchung bereiteten. Das Olympiſche Eishockey-Turnier Kanada ſchlägt Polen 10:0 Das Olympiſche Eishockey⸗Turnier wurde am Dienstag in der Eis⸗Arena von zwiſchen Lake Placid mit Kanada und Polen fortgeſetzt. dem Rückſpiel Beide Mann⸗ 7. Seite/ Nummer 67 ſchaften trugen ihr vorletztes Spiel aus. Es ſtehen jetzt nur noch die drei Begegnungen Kanada gegen USA., Amerika gegen Deutſchland und Polen gegen Deutſch⸗ land aus. Die Polen, die ſchon das erſte Spiel gegen den Welt⸗ meiſter mit:9 hoch verloren hatten, wurden diesmal zweiſtellig geſchlagen. Sie hatten damit an Kanada dop⸗ pelt ſoviel Tore geben müſſen, als Deutſchland, das:4 und:5 verloren hat. Die Kanadier verblüfften wieder durch ihr faſt übermenſchliches Tempo, das ſie aber nicht daran hinderte, auch präziſe zu kombinieren. Obwohl der polniſche Torhüter Stogowſki fehr gute Arbeit leiſtete, wurde er ſchon im erſten Drittel fünfmal geſchlagen. Im zweiten Abſchnitt begnügten ſich die jetzt reſervierter ſpie⸗ lenden Kanadier mit nur einem Treffer, um dafür aber im letzten Drittel noch einmal mit dem ganzen Einſatz und mit vier Treffern Ausbeute den Kampf zu beenden. Monſon, Lindquiſt, Popburn und Simpſon teilten ſich in die Treffer. Die Polen hatten wiederholt Chancen zum Ehrentreffer, aber es wurde nicht genau genug geſchoſſen, um den vorzüglichen kanadiſchen Torhüter beſiegen zu können. Tabelle des Eishocken⸗ Turniers Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Kanada 5 5—— 30:2 10:0 Amerika 1 3—— 1 17:8:2 Deutſchland 5*— 3 3 17 216 Polen 5— 5:80:10 Karl Schäfer Olympiaſieger im Kunſtlaufen Grafſtröm Zweiter, Baier verdient auf dem fünften Platz Am Dienstag abend erfolgte im Eis palaſt in Lake Placid die Entſcheidung im Kunſtlauf der Olympiſchen Winterſpiele. Das Publikum kam in hellen Scharen, und zum erſten Male ſeit Beginn der Winter⸗ ſpiele war der große Eispalaſt ausverkauft. Das Inter⸗ eſſe des Publikums war ſtark. In den ſpäten Abend⸗ ſtunden des Dienstag wurde dann noch das Ergebnis des Herren⸗Kunſtlaufens bekanntgegeben. Die Placierung ent⸗ ſpricht vollkommen den Erwartungen. Karl Schäfer ⸗ (Wien hat den erſten Platz vor dem dreifachen Olympia⸗ ſteger Gillis Grafſtröm erobert. Der Berliner Baier konnte Fünfter werden. Die genaue Placierung lautet: 1. Karl Schäfer⸗Oeſterreich, 2. Gillis Grafſtröm⸗Schweden, 3. Wilſon⸗Kanada, 4. Nikkanen⸗ Finnland, 5. Baier⸗Deutſch⸗ land, 6. Turner⸗Amertika. Die Punktziffern werden noch bekannt gegeben.— Nach der Bekanntgabe des Reſultats erklärte Schäfer unſerem daß er der glücklichſte Menſch in Lake Placid ſei. Seine Leiſtung wäre zwar nicht ſeine bisher beſte geweſen, aber ſie habe immerhin zum Olympia⸗ ſieg ausgereicht. Süddeutſche Fußball-Meiſterſchaft Neue Endſpieltermine der Abteilung Nordweſt Der Fußball⸗Ausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes hat für die verſchiedenen ausge⸗ fallenen Spiele neue Termine angeſetzt und zugleich auch die Termine für die Rückrunde zuſammengeſtellt. Die neuen Termine lauten: Vorrunde(Reſt⸗Termine]: 14. Februar: Ve Neckarau— Eintracht Frankfurt; FS Frankfurt— Fk Pixmaſens; Wormatia Worms— 582 Mainz 05. 21. Februar: 5 5 Eintracht Frankſurt— FS Frankfurt; SV Waldhof— Pf Neckarau; FSV Mainz 05— FV Saarbrücken; F Pirmaſens— Wormatia Worms. 28. Februar: Fußball SW Frankfurt— Pfs Neckarau; SV Waldhof— Fa Pirmaſens; FB Saarbrücken— Wor⸗ atia Worms. DDr Rückrunde: 14. Februar: 8 Saarbrücken— SW Waldhof. 0 6. März: FV Saarbrücken— Eintracht Frankfurt FSW Mainz 05— SV Waldhof; FS Frankfurt— Wor matia Worms; Vfs Neckarau— Fe Pirmaſens. 13. März: Wormatia Worms— Vs Neckarau; S Waldhof— Eintracht Frankfurt; FS Frankfurt— 8 Saarbrücken; Fk Pirmaſens— FS Mainz 05. 20. März: Fe Pirmaſens— S Waldhof; Wormaktia Worms— 5 Saarbrücken; Vſs Neckarau— FSW Frank⸗ furt; Eintracht Frankfurt— FS Mainz 05. 27. März: Eintracht Frankfurt— Fr Pirmaſens; S Waldhof— Wormatia Worms; F Saarbrücken— Bſs Neckarau; FSV Mainz 05— FSW Frankfurt. 3. April: Fußballſportverein— Eintracht Frankfurt;: Vis Neckarau— SV Waldhof; Wormatia Worms— K Pirmaſens; FV Saarbrücken— Mainz 05. 10. April: Eintracht Frankſurt— Bfs Neckarau; F Pirmafens— FSV Frankfurt; SW Waldhof— FV Saar⸗ brücken; FV Mainz 05— Wormatia Worms. 17. April: Vfè Neckarau— FSV Mainz 05; Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt; FSW Frankfurt— S Waldhof; Fa Pirmaſens— J Saarbrücken. Die Oberliga von der Kreisliga geſchlagen SW 1910 Heidelberg ſchlägt St. u. Rel. Ludwigs⸗ hafen 12:8 Am Sonntag hatte der Sportverein 1910 Heidelberg die Oberltgomonnſchoft des Stemm⸗ und Ringklub Ludwigs⸗ hafen zu Gaſt, die mit einer unerwarteten Niederlage die Heimreiſe antreten mußte. Wohl niemand hätte ſich dieſen Ausgang des Kampfes, der unter der ſehr guten Leitung von Dreſſel⸗Vſaͤ 86 Mannheim abgewickelt wurde und einen intereſſanten Verlauf nahm, träumen laſſen. Eine Ueberraſchung iſt der Schulterſieg von Diſch⸗ Heidelberg iber Lenſch⸗Ludwigshafen, und daß der Schwergewichtler Presber⸗ Ludwigshafen feinen körperlich unterlegenen Gegner Hamburger⸗Heidelberg nur nach Punkten be⸗ ſtegen konnte. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Reczig⸗Heidelberg beſiegte Lang⸗Lud⸗ wigshafen durch Hüftſchwung und Eindrücken der Brücke bereits in 40 Sekunden. Federgewicht: Steinel⸗Lndwigs⸗ hafen ſiegte über Gerloch⸗Heidelberg durch Aufreißer in 18,30 Minuten. Leichtgewicht: Lenſch⸗ Ludwigshafen wurde bei einem Schleuderzug von Diſch⸗Heidelberg abgefangen und in 30 Sekunden auf die Schultern gedrückt. Welter⸗ ewicht: Rebſcher⸗ Heidelberg— Hunſicker⸗Ludwigshaſen. In der Bodenrunde wurde Hunſicker bei einem Hammer⸗ lock von Rebſcher mit Armfeſſelung übertragen und mußte ſich nach 14 Minuten geſchlagen bekennen. Mittelgewicht: Jakoby⸗Ludwigshafen beſiegte Flechriem⸗Heidelberg durch Hüftſchwung in 6 Minuten. Halbſchwergewicht: Weber⸗ Ludwigshafen wunde beim Verſuch eines Ueberſtürzers von ſeinem Gegner Benz⸗ Heidelberg abgefangen und auf die Schultern gedrückt. Zeit 16.30 Minuten. Schwergewicht: Hamburger⸗ Heidelberg— Presber⸗ Ludwigshafen. Presber wurde knapper Punktſieger. ages laleucles Mittwoch, 10. Februar Nationaltheater:„Carmen“, Oper von Georges Bizet, für die Freie Volksbühne, Anfang 10.90 Uhr. Ufa⸗Palaſt, Pfalzbau:„Der Biberpelz“, von G. Haupt⸗ mann, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Kaffee Schleuer: Geſellſchaftstanz ab 10 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: 5 Uhr⸗Tee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Aniverſum:„Stürme der Leidenſchaft“.— Alhambra:„Liebeskommando“.— Schauburg: „Der Gefangene von Schönbrunn“.— Roxy:„Stürme über dem Montblanc“.— Scala⸗Theater:„Das gelbe Haus des King Fu“.— Palaſt⸗ Theater: „Der Hochtouriſt“.— Capitol:„Pat und Patachon auf Fretersfüßen“.— Gloria:„Liebeswalzer“. Aiömarckheringe und Rollmops: Ueresss 60 ralberng.. eringe in ee. Marinierte Heringe. eee es 30 bolaäadische Volmer... 0 sua 00 rings. 1 Ulterdose 00* 1 Ulterdose 70 3 „„Stbek 10 N % pfund 10 0 5555 Ferner empfehle: en gonässertg Stocken, 8ö Dazu: S Prozent Rabatt! Inmtl. Veröffencthohangen der Sraur Mannheim Am Dienstag, den 23. Februar 1932, 9 Uhr werden für die vom 1. bis einſchl. 10. Mai 1932 ſtattfindende Mannheimer Frühjahrsmeſſe die Plätze für Zucker⸗, Speiſeeis⸗, Waffel⸗ Süd⸗ früchte, Spielwaren⸗ und ſonſtige Verkaufs⸗ buden ſowie die Ballonverkaufsplätze im alten Rathausſaal an den Meiſtbietenden verſteigert. Mannheim, den 8. Februar 1932. 9 Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Entwäſſerungsarbeiten für die Notwohnungen im Gelände des früheren Luft ſchiffhafens bei Sandhofen. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer 171, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und die See aufliegen. Einreichungstermin: Dienstag, den 10. Februar 1032, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt: bis 1. März 1932. 10 Hochbauamt. Arbeitsvergebung. Herſtellung eines Steinzengrohrkanals von 31 m Länge 15 Gelände des Schlacht⸗ und Vieh⸗ hofs. Bedingungen, Pläne und Auskunft: Amtsgebäude II, D 1.—6, Zimmer 8. Ein⸗ reichungstermin: Montag, den 15. Februar 1932, vorm. 11 Uhr, Zimmer 28. Zuſchlaasfriſt: bis 15. März 1932.(44) Tiefbauamt. Zahlungs aufforderung. Die evangeliſche Kirchenſtener für das Rech⸗ nungsfjahr 1931/2 iſt am 15. Januar zur Zahlung fällig geweſen. Dieſenigen Steuerpflichtigen, welche mit der Bezahlung noch im Rückſtand find, werden um umgehende Erledigung erſucht. Ebenſo wird an die ſofortige Entrichtung der Rückſtände erinnert. 1804 Evangeliſches Gemeindeamt, Mannheim⸗ Neckarau, Rheingoldſtraße 28. Evang. Kirchenſteuerhebeſtelle Mannheim⸗ Rheinau, Stengelhofſtraße 14. Evang. Kirchenſtenerhebeſtelle Maunheim⸗ 9 Feudenheim, Ilvesheimerſtraße 1. Evang. Kirchenſteuerhebeſtelle Mannheim⸗ Käfertal, Evang. Gemeindehaus. Evang. Kirchenſteuerhebeſtelle Mannheim⸗ Waldhof, Gartenſtadt, Langer Schlag 58. Merbrauerei Durach, la, All. orm. Hagen unſerer Geſellſchaft Die Aktionäre werden 1932, vormittags 11 Uhr im Sitzungsſaale der Mannheim, Mannheim, B 4. 2, ſtattfindenden ordentlichen Generalversammiung eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage des Geſchäftsberichtes, der Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung per 30. September 1931. 5 Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bi⸗ lanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung. . Entkaſtung des Vorſtandes und des Auf⸗ ſichtsrates. Verwendung des Reingewinnes. Beſchlußfaſſung über Einziehung von nom. * e Aenderung des 8 4 Abfatz 1 des Statuts (Grundlanital). 8 5 Zur Ausübung des Stimmrechts ſind die⸗ jenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien oder den Hinterlegungsſchein einer deutſchen Effekten⸗ Gtro⸗Bank ſpäteſtens am 22. Februar 1932 bei der Geſellſchaft oder der Deutſchen Bank und Dis⸗ Druckerei Dr. Mass Drucksachen„Neue Mannheimer Zeitung““ eder Art efert billigst G. m. b. H. g 1—86 Mannheim, den 27. Januar 1932. Der Aufſichtsrat der Bierbrauerei Durlacher Hof A. G. vorm. Hagen Dr. Broſien, Geh. Kommerzienrat, Vorſitzender 1814 hiermit zu der am Donnerstag, den 25. Februar Deutſchen Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale R. 105 000.— im Beſitze der Geſellſchaft be⸗ findlichen Stammaktien und entſprechende conto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, hinterlegen. ZWängs versteigerung f Donnerstag, 11. Febr. 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal. Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Schreibmaſchine. 1 Badeeinrichtung, zwei Ladenregale. 1 Laden⸗ theke. 1 Schnellwaage, 1 Wurſtſchneidmaſchine 1 Grammola, 1 Plat⸗ tenuſchrank. 1 Radio⸗ apparat mit Laut⸗ ſprecher, 1 große Be⸗ ton⸗Miſchmaſchine. 1 groß. Warenſchrank, 1 Regiſtrierkaſſe„An⸗ ker“, 1 Klavier. Mö⸗ bel aller Art. 98¹ Spreng, Gerichtsvollzieher. ZWängsversteigerung Donnerstag, 11. Febr. 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hlieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckigswege öffentlich verſteigern: 1 Diplomatenſchreibtiſch Mannheim, 9. 2. 32. Holzhauer, Gerichts vollzieher. 983 mit Möbelwagen. Karl Krauß. C 8. 11. Tel 232 05. 489 von ANDER verbilligen das Sdineidernl 45 Harte Hosenknöpfe 3 1½ Dh. Slecknadeln, 200 Slück 2 Siern Lelnenzwirn Bublkop nadeln, 6 Sſuck 2 Brlef Nähnadeln, soriterl 1 Stopfel 2 Schlüsselringe Poor Aermelhalfer . INagen. FEE Fleidend! 130 1 Brleſ Sopinadeln, sorllert 2 Nollen Nähselde g Bei Magenleiden jeber + A 1 Magentsampf, Kur zwarenfüte Magenſchmerzen und eniheltend deren Folgen, ſo Un⸗ verdaulichkeit, Appetit⸗ loſigteit, nervöſem Maoen, Erbrechen, Ent⸗ träftung, Gemütsleiben] wirkt der über 60 Jahre bewährte bertblnich sche 2½ Neler Gummllitze 1 Rolle Gern, Ach 1 Brief Stopf-Nahnadeln kingerhut 2 Knòuel Seldengl.-Twis! 2 Knsuel Baumwoll- Tus Otzd. 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