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Mittag Ausgabe Freitag, 12. Februar 1932 143. Jahrgang— Nr. 71 Die neue engliſche Einbringung der neuen Zollvorlage im Anterhaus— Freiliſte mit 24 Warengruppen, darunter Eiſen und Stahl Weilgehende Vollmachten der Zollbehörden Neuer Amfall Englands? Reparationspolitiſche Verſtändigung mit Frankreich auf unſere Koſten? Angeblich gegen franzöſiſche Zugeſtändniſſe inbezug auf Englands Kohlenerport Strafzölle bis 100 Prozent Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 12. Febr. Der Text der großen Zollvorlage, die der Schatz⸗ kanzler in der vergangenen Woche in Umriſſen ange⸗ kündigt hatte, iſt geſtern abend dem Unterhaus vor⸗ gelegt worden. Mit allgemeiner Ueberraſchung wurde ſeſtgeſtellt, daß die Freiliſteſehr viel größer iſt, als man es nach den Andeutungen des Schatz⸗ kanzlers erwartet hatte. Nicht weniger als 24 Wa⸗ rengruppen werden von dem 10prozentti⸗ gen Einfuhrzoll befreit ſein, darunter fol⸗ gende: Fleiſch, einſchließlich Schinken und Speck, doch ausſchließlich Konſervenfleiſch und Fleiſchextrakt, lebende Tiere, Baumwolle, Flachs, Hanf, unver⸗ arbeitete Rohwolle, unveerarbeitete Häute und Felle, einſchließlich Pelze, doch ausſchließlich Ziegenfelle, Hücher und Noten, Zeitungspapier, Zelluloſe, Rohgummi, Eiſener z, Eiſen und Stahl, Schrott, Grubenholz und Schwe⸗ fel. In der Geſetzesvorlage fällt beſonders auf, daß die Regierung ſehr weitgehende Voll⸗ mach ben für die Aenderung der Zolliſten je hach den Bedürfniſſen des freien Verkehrs der Zollbehörde übertragen hat. Peiſpielsweiſe kann der Schatzkanzler auf Empfeh⸗ kung des bemnächſt einzuſetzenden beratenden Aus⸗ ſchuſſes weitere Warengruppen auf die Freiliſte ſetzen, allerdings früheſtens ſechs Monate nach In⸗ kraftreten dieſes Geſetzes. Recht vage ſind die Beſtimmungen für die Zölle, die nach dem 1. Mai anſtelle der im November eingeführten Notzölle treten ſollen. Der beratende Ausſchuß kann entweder die Fortſetzung der Not⸗ zölle oder die allgemeine Einführung eines 10pro⸗ gentigen Wertzolles vorſchlagen. Für den Tranſit⸗ und Vereblungsverkehr ſind beſondere Zölle vor⸗ geſehen, doch iſt kein Hinweis für die Einrichtung von Freihäfen in der Vorlage enthalten. Für die deutſche Schwerinduſtrie iſt be⸗ ſonders intereſſant, daß Eiſen und Stahl, die zu Reparationen von Schiffen nach eng⸗ lichen Häfen geliefert werden müſſen, zoll⸗ frei eingeführt werden können. Dies bezieht ſich vor allem auf Eiſen und Stahl in den verſchiedenſten Stadien der Verarbeitung. Schließlich enthält das Geſetz eine Ermächtigung zur Einführung von Strafzöllen bis zu 100 Prozent für Waren aus Ländern, die engliſche Waren beſonders ungünſtig behandeln. Im Gegen⸗ ſatz dazu erhält die Regierung auch die Vollmacht, Begünſtigungen für die Einfuhr aus ſolchen Län⸗ dern einzuführen, die dem engliſchen Export gün⸗ ſtige Bedingungen gewähren. Ueberhaupt iſt die Zollvorlage ſo angelegt, daß die Regierung freie Hand hat zur Einleitung zollpolitiſcher Verhand⸗ lungen. Die Kolonien ſind, wie ſchon früher berichtet, von den neuen Zöllen ganz befreit, während die britiſchen Reichsländer zunächſt bis No⸗ vember dieſes Jahres die Zölle nicht zu bezah⸗ len brauchen. Erſt nach der Konferenz von Otawa im Juli wird dann die Regierung die handelspolitiſchen Beſpre⸗ chungen mit nichtbritiſchen Ländern aufnehmen um von Fall zu Fall eine möglichſt günſtige Stellung des engliſchen Exports in den verſchiedenen Län⸗ dern durchzuſetzen. In Regierungskreiſen herrſcht offenbar im Gegen⸗ ſatz zu den extremen Schutzzöllnern der Konſervati⸗ ven Partei die Auffaſſung, i daß die neue Zollpolitik in hohem Maße dazu benutzt werden müſſe, um die Zolltarife der 5 anderen Länder herunterzuzwingen. Die„Times“ legen auf dieſen Geſichtspunkt ganz beſonderen Wert, wenn ſie ſchreiben, nach dem Ab⸗ kommen mit den britiſchen Reichsländern werde ein großzügiger Verſuch unternommen werden, beſondere Abmachungen mit ſolchen Ländern zu treffen, in denen England entweder große Kapita⸗ lien inveſtiert hat oder die ſonſt für den eng⸗ liſchen Außenhandel beſonders wichtig ſind. Die Elaſtizität der neuen Vorlage wird der Regierung für dieſen Verhandlungszweck ein außerordentlich wichtiges Werkzeug an die Hand geben. Konferenz im Juni Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 12. Febr. Das engliſche Kabinett hat geſtern die in Paris zuſtandegekommene Verſtändigungs⸗ formel für die Reparationsfrage ge⸗ prüft und die nächſten Schritte dem Außenminiſter Sir John Simon übertragen, der ſchon heute in Genf mit den deutſchen Vertretern Fühlung nehmen wird. Obwohl noch keine offiziöſe Darſtellung des Uebereinkommens vorliegt, nimmt die engliſche Preſſe allgemein an, daß ſich die Abmachungen ledig⸗ lich auf der allgemeinen Grundlage der Reparations⸗ umriſſe und nicht auf die Form der Reparations⸗ regelung ſelbſt beziehen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meint ſogar, die neue Formel hätte garnichts an den fachlichen Meinungsverſchteden⸗ heiten zwiſchen England und Frankreich geändert. Man ſei lediglich übereingekommen, die Kon⸗ ferenz i Junk abzuhalten und bis dahin weitere Sachverſtändigenbeſprechungen zu pflegen. Der Pariſer Korreſpondent der„Times“ nennt allerdings den Schritt wichtig und berichtet, daß die beiden Regierungen ſich geeinigt hätten„in der Vorbereitung einer endgül⸗ tigen Regelung des Reparationsproblems und der Kriegsſchulden gemeinſam vorzu⸗ gehen“. Die engliſche Regierung habe ſich den franzöſiſchen Wünſchen gegenüber nach⸗ giebig gezeigt. Dieſe ominbie Andeutung äußert der Korreſpondent mit dem Hinweis darauf, daß die franzöſiſchen Unterhändler ſich in den Parallelverhandlungen in Bezug auf die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und Frankreich zu erheblichen Zugeſtändniſſen bereit erklärt hätten, nämlich in Bezug auf den engliſchen Kohlenexport nach Frankreich. Eine ähnliche Schlußfolgerung findet ſich auch in der„Daily Mail“, die vorausſagt, daß die gegen⸗ wärtigen Beſprechungen„nebenbei“ auch zu einer bedeutenden Verbeſſerung der engliſch⸗franzöſiſchen Handelsbeziehungen führen würden. Nur ein Bluff? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 12. Febr. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es ſich bei den Ankündigungen der franzöſiſch⸗engliſchen Eini⸗ gung in der Reparationsfrage um eine großange⸗ legte Stimmungsmache handelt. Die amt⸗ lichen Stellen haben bisher das in Ausſicht geſtellte Kommuniquee noch nicht veröffentlicht. Lieſt man aber die Hpotheſen der Pariſer Morgenpreſſe und fügt die Vermutungen hinzu, die in den Geſprächen der politiſchen Kreiſe zum Ausdruck kamen, ſo fragt man ſich mit einigem Erſtaunen, welche feiernswerte Einigung zwiſchen Frankreich und England auf dem Gebiete der Reparationen denn eigentlich zuſtande gekommen ſein ſoll. Ein in Paris erſcheinendes amerikaniſches Blatt, das zum franzöſiſchen Außenminiſterium enge Beziehungen unterhält, glaubt zu wiſſen, daß die ſogenannte Einigungs⸗ formel allzu weit gehe und von einer Regelung des Reparationsproblems nach Ablauf des Hoover⸗Mo⸗ ratoriums nur ſehr wenig die Rede ſei. Die eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Diplomaten hätten ſich le⸗ diglich über das Prinzip geeinigt, der nicht abge⸗ haltenen Konferenz von Lauſanne eine internatio⸗ nale Reparationsbeſprechung folgen zu laſſen. Sachlich ſoll Frankreich ſeine alte Poſition hin⸗ ſichtlich der Unverletzbarkeit des Prinzips des Poung⸗Plaus aufrecht erhalten haben, wofür England die franzöſiſche Zuſtimmung zu einem mehrjährigen Zahlungsmoratorium für Deutſch⸗ land erhielt. Alles dies ſtand bekanntlich ſchon vor Beginn der jüng⸗ ſten franzöſiſch⸗engliſchen diplomatiſchen Fühlung⸗ nahme feſt, wobei nur über die Dauer des Deutſch⸗ land zu gewährenden Moratoriums Unklarheit herrſchte. Der„Figaro“ hat ſchon recht, wenn er offen zugeſteht, daß dieſes Ergebnis kläglich iſt und daß die franzöſiſche Oeffentlichkeit mehr er⸗ wartet. Wie aus unterrichteten politiſchen Kreiſen ſelbſt noch verlautet, iſt die Frage der Zuſtimmung der franzöſiſchen Bankinſtitute zum Berliner Stillhalteabkommen in den Verhandlungskomplex mit eingeſchloſſen worden. Die Londoner City ſoll hierauf beſonderen Wert gelegt haben. Verſchiedene Morgenblätter ſtellen ſeſt, daß die weitere Entwicklung der Reparations⸗ verhandlungen nach wie vor von den Abſichten der Vereinigten Staaten abhänge, alſo eine Tatſache, die ebenfalls bereits ſeit langem bekannt war. Die franzöſiſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeſprechungen werden vorausſichtlich ihren Niederſchlag in einem Nebenabkommen finden, das bis jetzt noch nicht feſte Form angenommen hat. Wahrſcheinlich wir d Frankreich auf den 15 igen Sonder⸗ zoll für britiſche Kohle verzichten, während England Konzeſſionen hin⸗ ſichtlich des 100 igen Wertzolls auf franzöſiſche Luxuswaren machen wird. Auch Deutſchland glaubt es nicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 12. Febr. Die Meldungen über eine angebliche franzöſiſch⸗ engliſche Einigung in der Reparationsfrage hält man in den hieſigen amtlichen Stellen nicht für glaubhaft. Jedenſalls iſt die Reichsregierung bis zur Stunde weder von franzbſiſcher noch von engliſcher Seite über ein ſolches Abkommen unter⸗ richtet worden, und ſchließlich müßte ja wohl auch Deutſchland bei der Feſtlegung des Termins für die reparationspolitiſchen Auseinanderſetzungen be⸗ fragt werden. In unterrichteten Kreiſen meint man, es ſpräche keine Wahrſcheinlichkeit dafür, daß es noch während der Abrüſtungskonferenz in Geuf zu einer reparationspolitiſchen Zuſammenkunft der Regierungschefs von Deutſchland, England und Frankreich kommen wird. Die Feſtlegung des Zeit⸗ punktes für die endgültige Reparationskon⸗ ferenz würde dann im Rahmen dieſer Unterhal⸗ tungen zu geſchehen haben. Die Konferenz wird, das dürfte inzwiſchen wohl ſo gut wie ſicher gewor⸗ den ſein, vor Anfang oder Mitte Juni kaum ſtatt⸗ finden. Eine baldige Zuſammenkunft Brünings mit Macdonald und Laval im Mai wäre ſelbſt ſchon um deswillen zu begrüßen, als bei der Gelegenheit auch über gewiſſe grundſätzliche Seiten der kommenden Reparationsregelung vorbereitend ſich reden ließe. Vierſtündiger Waffenſtillſtand in Tſchapei Telegraphiſche Meldung Schanghai, 12. Februar. Durch die Vermittlung des franzöſiſchen Paters Jacquinot, der im Weltkriege einen Arm in der Schlacht bei Verdun verlor, iſt für das Gebiet von Tſchapei ein vierſtündiger Waffenſtillſtand abge⸗ ſchloſſen worden, der heute vormittag um 8 Uhr beginnt. Dieſer Waffenſtillſtand ſoll es den chineſiſchen Frauen und Kindern ermöglichen, Tſchapei zu verlaſſen und ſich in die internationale Konzeſſions⸗ zone zu begeben. Pater Jacquinot iſt Leiter des St.⸗Franz⸗Kayer⸗ Kollegiums und iſt auch in führender Stellung im Freiwilligen Korps in Schanghai tätig. Frankreichs Marineminſſter im Dienſte der Rüſtungeinduftrie? Ausſprache in Genf Drahtung unſeres eigenen Vertreters 25 Genf, 12. Febr. Die allgemeine Ausſprache, die ſich bisher pro⸗ grammäßig abgewickelt hat, dürfte zu Beginn der nächſten Woche eine Unterbrechung erfahren. Der Leiter der deutſchen Delegation, Botſchafter Na⸗ dolny, beabſichtigt am Dienstag den in der Kanz⸗ lerrede berührten Stützpunkten der deutſchen Ab⸗ rſütſtungstheſe eine genaue Formulierung zu geben. Die deutſchen Abrüſtungsvorſchläge werden der Welt⸗ öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht werden. In Er⸗ wartung dieſer Erklärungen von deutſcher Seite bereitet die franzöſiſche Delegation ein neues Ablenkungsmanöver vor, deſſen Plan gegen⸗ wärtig in der Kuliſſe ausgearbeitet wird. Wir werden gleichfalls in der nächſten Woche den zweiten franzöſiſchen Delegierten Senator Paul⸗ Boncbour auf der Tribüne ſehen. Der Inhalt der zu erwartenden Rede Paul⸗Boncours wird nicht verheimlicht:„Es handelt ſich um die Auf dek⸗ kung der deutſchen Geheimrüſtun gen und unzuläſſiger militäriſcher Formationen, die in Deutſchland neben der Reichswehr exiſtieren“, wurde mir mitgeteilt. Der Zweck dieſes Manövers liegt klar. Die heu⸗ tige franzbſiſche Rechtsregterung, den Militariſten und Ultranationaliſten ausgeliefert, will— nach dem Aufrüſtungsvorſchlag für den Völkerbund einen neuen Verſuch machen, um der Erfüllung der im Verſailler Vertrag enthaltenen Abrüſtungs⸗ verpflichtung aus dem Wege zu gehen. Sie möchte Deutſchland unerlaubter Rüſtungen an⸗ klagen, um damit für die Sicherheitstheorie einen neuen Scheinbeweis zu konſtruieren. Mehr als das: Es wird geplant, ein„Dokument“ herauszubrin⸗ gen, das ſich auf die vom Reichswehrminiſter Gene⸗ ral Groener bereits widerlegten Erklärungen des Generals Bourgeois in der Heereskom⸗ miſſion des Senats ſtützt. Die in der Rede des pol⸗ niſchen Außenminiſters Zaleſki enthaltenen An⸗ ſpielungen auf die irregulären militäriſchen Or⸗ gaaiſationen ſollen durch Frankreich geſtützt werden. Die deutſche Delegation iſt über die franzöſiſchen Abſichten unterrichtet und wird die richtige Antwort nicht ſchuldig bleiben. Ob Tardieu im Laufe ber nächſten Woche noch in Genf bleiben wird, iſt fraglich. Die franzöſiſche Regierung befindet ſich unter der Drohung einer 2 die einen äußerſt peinlichen Charak⸗ er hat. Der Marineminiſter Charles Dumont wird von linksſtehenden Politikern beſchuldigt, für die Intereſſen einer franzöſiſchen Waf⸗ fenfabrik zu arbeiten, die nach Japan be⸗ deutende Lieferungen ausführt. Miniſter Dumont, der Mitglied der franzöſiſchen Delegation iſt, verließ plötzlich Genf, um in Pakis mit Miniſterpräſident Laval zu ſprechen. Vor ſei⸗ ner Abreiſe äußerte er Rücktrittsabſichten. Der japaniſch⸗chineſiſche Krieg übt emen lähmenden Druck auf den Völkerbundsrat aus, Von dem chineſiſchen Delegierten wurde geſtern mit⸗ geteilt, daß China in der Vollſitzung der Abrüſtungs⸗ konferenz eine ſehr deutliche Sprache führen werde. Man hat den Eindruck, daß der Krieg im fernen Oſten eine Anerträgliche nervöſe Spannung erzeugt hat, die vielleicht ſchon in der nächſten Ratsſitzung ſich entladen könnte. China droht mit der Ein⸗ berufung einer außerordentlichen Vollverſammlung des Bundes auf Grund des Artikels 15. Japan würde darauf mit dem Aus ſcheiden aus dem Völkerbund antworten. And Litauen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Febr. Das energiſche Auftreten der Reichsregierung in Genf ſcheint nicht ohne Eindruck auf Litauen ge⸗ blieben zu ſein. Herr Zaun ius iſt ja nun über⸗ raſchend ſchnell geſund geworden und hat das Völ⸗ kerbundsſekretariat wiſſen laſſen, daß er an der für Samstag anberaumten Ratsſitzung teilzunehmen ge⸗ denke. Es hieße indes leichtfertig den ſchweren Ernſt der Situation verkennen, wollte man den Er⸗ folg, den die Genfer Taktik der deutſchen Vertretung ohne Zweifel für ſich verbuchen kann, ſchon als Er⸗ folg in der Sache ſelbſt nehmen. Die litauiſche Regierung ſcheint mit ihren Abichten im Memelland noch nicht am Ende zu ſein. 2. Seite Nummer 71 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wir hben hier über Putſch. und Staat 25 ſt r eichpläne berichtet, die, von der Kownoer Re⸗ gierung geduldet und ſogar gefördert, in der Oef⸗ fentlichkeit verbreitet werden. Die Verhaftung Bottchers und die Abſetzung des Landesdirek⸗ toriums ſollte eben nur der A nfang planmäßig vorbereiteten und aufge⸗ bauten Aktion ſein. Man wird alſo gut tun, abzuwarten, ob die Verhandlungen in Genf und die ja wohl ſo gut wie ſichere Entſcheidung des Völker⸗ bundsrats gegen Litauen die Machthaber in Kowno von der endgültigen Durchführung ihres Anſchlags auf die Autonomie des deutſchen Memel⸗ landes abhalten werden. 233 gegen 201 für Laval Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Febr. Die franzöſiſche Deputiertenkammer einer ſchen Nachtſitzung den Haushaltsplan. Nach einer ausführlichen Darſtellung des Haushalts⸗ miniſters Pietri über die franzöſiſche Finanzſitua⸗ tion beantragte der radikal⸗ſoziale Deputierte Bon⸗ net die Zurückweiſung des Haushaltsvoranſchlags an die Haushaltskommiſſion. Miniſterpräſident La⸗ val griff perſönlich in die Debatte ein und ſtellte die Vertrauensfrage. Lange nach Mitter⸗ nacht wurde das Abſtimmungsergebnis verkündet, das 253 für und 201 gegen die Regierung ergab. Laval ſekundiert Tardieu Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Febr. Miniſterpräſident Laval ergriff geſtern abend auf einem Bankett des republikaniſchen Handels⸗ und Induſtriekomitees das Wort, um über wirt⸗ ſchaftliche Kriſe und Abrüſtung zu sprechen. Seine Ausführungen waren von einem optimiſtiſchen Ton getragen. Frankreich müſſe vor allen Dingen auf die Aufrechterhaltung ſeines wirtſchaft⸗ lichen Gleichgewichts bedacht ſein, aber es könne mit Vertrauen in die Zukunft blicken. Auf die Genfer Abrüſtungsberatungen eingehend, ſprach Laval unter dem Beifall der tauſendköpfigen Ver⸗ ſammlung dem Kriegsminiſter Tardieu ſein volles Vertrauen aus. Der franzöſiſche Vorſchlag habe bewieſen, daß Frankreich das Recht nicht auf die Macht aufbauen wolle, ſondern daß es die Macht in den Dienſt des Rechts ſtellen werde, um die Sicherheit in den internationalen Be⸗ ziehungen zu organiſieren.„Unſere Regierung hat das gute Bewußtſein, mit ihrem Vorſchlag einen wertvollen und poſttiven Beitrag zum Friedenswerk geliefert und den Intereſſen Frankreichs gedient zu haben.“ Zuchthaus für Bankier Marcus beantragt — Berlin, 12. Febr. In dem Prozeß um den Zuſammenbruch des Bankhauſes Max Marcus u. Co. beantragte der Staatsanwalt gegep Bankier Max Marcus unter Verſagung mildernder Um⸗ ſtände wegen Verbrechens gegen das Depotgeſetz und die Konkursordnung eine Geſamtſtrafe von drei Jahren Zuchthaus, gegen den Bankier Schreiber unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände zwei Jahre ſechs Monate Ge⸗ fängnis, außerdem Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft für beide Angeklagte erhaltung der Haftbefehle. * und Aufrecht⸗ Das Schöffengricht verurteilte wegen Depot⸗ verbrechens in Tateinheit mit einfachem Bankrott den Bankier Maxr Marcus zu zwei Jahren, ſechs Monaten Gefängnis und den Bankier Ber⸗ thold Schreiber zu einem Jahr, ſechs Monaten Ge⸗ fängnis. Rücktritt des polniſchen Generalkommiſſars in Danzig — Warſchau, 11. Febr. Der polniſche General⸗ kommiſſar in Danzig, Straßburger, hat ſeine Demiſſion eingereicht, die angenommen wurde. Als Nachfolger iſt der bisherige polniſche Generalkonſul in Königsberg, Papee, auserſehen. 5 J behandelte geſtern in einer mehrfach unterbrochenen ſtürmi⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Febr. 5 Wie es heißt, wird der Reichspräſident von Hindenburg ſeine Entſcheidung über die ihm angelragene Kandidatur am Sonntag bekannt⸗ geben. Seine Erklärung wird in die Form einer Kundgebung gekleidet ſein. Die DA weiß mitzu⸗ teilen, daß am Donnerstag noch einmal langwierige Verhandlungen zwiſchen den Deutſchnationalen und den Nationalſozialiſten ſtattgefunden haben, an denen die beiden Parteiführer Hitler und Hu⸗ genberg perſbclich ſich beteiligten. Zu einem Er⸗ gebnis haben jedoch auch dieſe neuerlichen Beſpre⸗ chungen nicht geführt. Heute ſollen die Erörterungen fortgeſetzt werden. Ob mit größerem Erfolg als bisher möchten wir füglich bezweifeln. Verzeichnet ſei noch, daß geſtern in Berlin wieder eienmal das Gerücht umlief, daß das Kabinett Brüning Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. Februar. Der Reichspräſident hat am Donnerstag mittag den Reichskanzler empfangen und eine mehr als ein⸗ ſtündige Unterredung mit ihm gehabt. In einer ofſi⸗ ziellen Notiz wird mitgeteilt, daß Dr. Brüning den Reichspräſidenten über Genf informiert habe. Es liegt aber auf der Hand, daß im Mittelpunkt der Unterhaltung eine andere Frage geſtanden hat, näm⸗ lich die der Präſidenten wahl. Wir haben Grund anzunehmen, daß Herr von Hindenburg bei der Gelegenheit dem Kanzler ſeine Bereitſchaft zu erkennen gegeben hat, die ihm angetragene Kandidatur anzunehmen. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ dürfte nicht fehlgehen, wenn er über die Motive, die den Reichspräſidenten ſchließlich zu dieſer Entſcheidung beſtimmt haben, ſich wie folgt ausläßt: „Der Entſchluß Hindenburgs, der Unklarheit um ſeine Kandbdatur ein Ende zu machen, iſt auf die Aktion von verſchiedenen Perſönlichkeiten des öffent⸗ lichen Lebens, die u. a. auch den Sahm⸗Aufruf unter⸗ zeichnet haben, zurückzuführen, wie auch auf den Wunſch, den Gerüchten ein Ende zu machen, die beſagen, zwiſchen dem Reichskanzler und Hindenburg beſtehe nicht mehr das frühere Einvernehmen, der Reichspräſident ſei evtl. entſchloſſen, den Kanzler fallen zu laſſen.“ Ausſchlaggebend für den Reichspräſidenten wird indes neben der erfolg eichen Aktion des Hinden⸗ burg⸗Ausſchuſſes in erſter Linie der Entſchluß des Kyffhäuſer⸗Bundes geweſen ſein, in aller Form für die Wiederwahl Hin⸗ denburgs ſich einzuſetzen. Der Kyffhäuſer⸗Bund will ſpäteſtens am heutigen Tage einen Aufruf an ſeine Mitglieder in dieſem Sinne veröffentlichen. Die Stellung des Stahlhelms iſt da⸗ gegen nach wie vor ungeklärt, doch iſt kaum damit zu rechnen, daß es zwiſchen ihm und den übrigen Teilhabern der nationalen Oppoſition noch zu einem Einvernehmen kommt. Das iſt wohl ſchon durch die Haltung der Nationalſozialiſten unmöglich geworden, die jetzt die letzten der von ihnen ja nie ſonderlich gewiſſenhaft gewahrten Rückſichten auf ihre Bundesgenoſſen von Harzburg haben fallen laſſen. Herr Dr. Goebbels ſpricht im„Angriff“, um im Jargon der National⸗ ſozialiſten zu bleiben, einen Fluch über die Teile der nationalen Oppoſition, die aus der Harzburger Ge⸗ meinſchaft ausbrachen. Im Stil allerneueſter Sach⸗ lichkeit, mit einer kühlen Handbewegung an der Per⸗ ſon Hindenburgs vorübergehend, erklärt er dann in Dieoͤrich Speckmann Zum 60. Geburtstag des Dichters am 12. Februar 1932 Drei Heidedichter haben heute unſer Ohr: Karl Sühle, Hermann Löns und Diedrich Speck⸗ mann. Söhle iſt der älteſte von ihnen, Speckmann 85 jüngſte, Löns weilt nicht mehr unter den Leben⸗ en. Vom Neuen Miſſtonshaus zu Herman ns⸗ burg in der Lüneburger Heide, wo Diedrich Speckmann am 12. Februar 1872 das Licht der Welt erblickte, zog er zur Univerſität hinaus. Als er ſpä⸗ ter in Eiſenach Hauslehrer war, ſchrieb er, das Heim⸗ weh nach der Heide im Herzen, ſeinen erſten Roman „Heidjers Heimkehr“. Als Soldat, Hilfsprediger und Jugendpfleger arbeitete er weiter an dieſem Werk, bis man ihn nach Grasberg im Teufelsmoor in eine Pfarrſtelle berief, wo er den Schlußſtrich unter den Roman ſetzen konnte. Auch Speckmann hatte nun ſeine Heimkehr erlebt. Doch ſchon im Jahre 1908 zog er ſich vom Pfarrerberuf zurück und lebt heute in Fiſcherhude unweit Bremen als Verkünder der Schönheiten ſeiner Heideheimat, als Geſtalter ihrer Eigenarten, als Schilderer ihrer Bewohner mit all deren Freuden und Leiden. Sechzig Jahre wird Speckmann alt, und faſt drei⸗ ßig Jahre dient er mit fleißiger Feder dem deutſchen Volkstum. Wer kennt nicht einen oder mehrere der Romane die der Dichter ſeiner von Jahr zu Jahr größer werdenden Leſerſchaft beſcherte, von„Heid⸗ jers Heimkehr“, dem erſten, bis„Gandersmüh⸗ leu“, dem letzten? Zwiſchen dieſen beiden liegen vierzehn andere Bücher, deren Erfolge keineswegs hinter denen der eben genannten zurückſteht. Vielen Deutſchen ſind„Heidehof Lohe“,„Das goldene Tor“, „Erich Heidenreichs Dorf“,„Die Heidklauſe“,„Neu⸗ Lohe“ und„Die Kinder vom Junkershof“ aus Herz gewachſen. Mancher hat mit den„Herzensheiligen“ eine Wanderung zu den Heiligen des eigenen Her⸗ zens gemacht. Dazu kommen an weiteren Werken des Heidedichters„Geſchwiſter Roſenbrock“,„Der An⸗ erbe“,„Jan Murken“,„Die Inſel im Grünen“, „Wolken und Sonne“,„Lüdinghof“ und„Der Helſer“. Das iſt die große Schar der Geiſter, die ſich am ſech⸗ zigſten Geburtstag des Dichters um ſeine Heidklauſe in Fiſcherhude verſammeln und ihm eine eigenartige Huldigung darbringen, eine Huldigung, die in ein lautes Lobpreiſen der Heideheimat ausklingt. Wie oft verneigt ſich der Dichter in ſtiller Andacht vor ihr und ihrer erhabenen Herbe; wie oft findet er begeiſternde Worte:„Die Schatten des Wacholder⸗ buſches wurden länger. Das Bienengeſumm ver⸗ ſtummte nach und nach. Nur einige ganz fleißige Arbeiterinnen hingen noch an den Blüten; die mei⸗ ſten hatten ſchon Feierabend gemacht. Die Leute auf dem Felde legten die Ackergeräte über die Schulter und gingen heim. Aus der Heide ſtiegen leichte, weiße Nebel auf. Wie alte Leute in ſtillen Abendſtunden vergangener Zeiten gedenken, ſo feierte die Heide in abendlicher Stille die Erinnerung uralter Zeiten, da das Meer noch die norddeutſche Tiefebene bedeckte. Die wallenden Nebel ließen ſich wie den weiten, end⸗ loſen Ozean erſcheinen, in dem blaue Fuhrenwälder als ferne Inſeln ſchwammen.“ Und dann folgt das Nachtheraufkommen in der weltfernen Heide, das ſo eigenartig iſt wie nirgends in unſerem weiten Vater⸗ land, ſo heimelig und ſo ſchaurig zugleich. Schließlich liegt dann der Mond über dem Heideland, und„die Waſſer der Werle ſingen ein leiſes, verträumtes Schlaflied“. Solche Schilderungen von Heide und Heidjer um⸗ kleiden die Handlungen der Romane, die Speckmann mit Problemen verknüpft, wie ſie zum Teil als be⸗ ſonders brennend in der Zeit liegen. Der Dichter horcht auf die Töne der Gegenwart, lehnt dabei aber alles Ungeſunde, alles dem deutſchen Weſen Fremde bewußt und kräftig ab. Dazu befähigt ihn wiederum die Heide mit dem nur ihr eigenen urtümlichen Weſenskern. Und wenn nun am 12. Februar der Dichter Died⸗ rich Speckmann ſeinen 60. Geburtstag begeht, wenn aus Nah und Fern die Glückwünſche einlaufen, dann wird es— wenn auch noch nicht der Frühling lacht — in Fiſcherhude faſt genau ſo ſein, wie in der Oel⸗ mühle von„Gandersmühlen“, damals, als der Mühl⸗ knappe Peter Quaſt ſeinen Siebzigſten feierte. Dr. H. Sch. ——— Freitag, 12. Februar 1992 Der Kampf um Hindenburg Am Sonntag will der Reichspräſident ſeine Entſcheidung bekanntgeben unmittelbar vor der Demiſſion ſtehe und daß eine Umbildung der Reichsregierung im Sinne der Rechten zu erwarten ſei. Das Gerücht, das diesmal ebenſo wenig wie je zuvor irgend wie be⸗ gründet wurde, ſcheint von intereſſierter Seite in die Welt geſetzt worden ſein, um Stahlhelm und Kyffhäuſerbund in ihrer noch aus⸗ ſtehenden Entſcheidung über die Präſidentenfrage zu beeinfluſſen. Es iſt ganz amüſant, daß ausgerechnet die„Deutſche Zeitung“ ien dieſem Zuſammen⸗ hang ein kategoriſches Dementi ausſpricht: „Unſererſeits können wir dazu feſtſtellen, daß dieſes Gerücht ſchon deshalb abwegig ſein muß, weil das bei dieſer Gelegenheit wieder genannte Ka⸗ binett Groener durchaus nicht„»» Sinne der Rechten“ ſein würde“. Es wäre zu wünſchen, daß alle, die es von dieſer Feſtſtellung Kenntnis nähmen. angeht, Hindenburg will die angebotene Kandidatur annehmen der ihm eigenen Ueberheblichkeit:„Wir laſſen uns auf keine Kompromiſſe mehr ein. Wir wollen auch keine Verſprechungen. Wir verlangen Ware für unſer Geld.“ Dann aber gibt er ſeinen näheren und weiteren Anhängern ein Rätſel auf, vielmehr: läßt das Rätſel ungelöſt, das vor zwei Tagen im Sportpalaſt Adolf Hitler anſtelle einer Parole auf⸗ gab:„Wer Präſident wird, darüber kann kein Zweifel mehr beſtehen: der, den wir wählen.“ Wir deuteten ſchon an, daß die Sozialdemo⸗ kraten, wennſchon ſie auch keine direkte Parole zur Wahl Hindenburgs ausgeben, dem Reichspräſidenten doch keinen eigenen Kandidaten entgegenſtellen wer⸗ den. Man wird alſo nach dem jetzigen Stand der Dinge mit vier Kandidaten für den erſten Wahlgang, der, ſo möchten wir hoffen auch der einzige bleiben wird, zu rechnen haben: Hin den⸗ burg, den Kommuniſten Thälmann und einem oder zwei Kandidaten der nationalen Oppoſition. Die Reichsbannerſührer bei Groener Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Febr. Der Reichswehrminiſter Groener hat mit der in ſeinem jüngſten Erlaß enthaltenen Bemerkung über die Schufo⸗Organiſationen, die beſondere Po⸗ lizeitrup-ppe des Reichs banners, das Reichsbanner und alle Kreiſe der Linken, überhaupt der Sozial⸗ und Radikaldemokratie, aufs Schwerſte gekränkt. Das Reichsbanner hat bereits nach der Veröffentlichung des Befehls eine geharniſchte Erklä⸗ rung erlaſſen, und geſtern ſuchten der Bundesvor⸗ ſitzende Hölter mann und der Reichstagsabg. Lemmer Herrn Groener auf, um in einer 1½ſtündigen Unterredung den Caſus mit ihm zu beſprechen. Das„Berliner Tageblatt“ weiß jeden⸗ falls aus guter Kenntnis mitzuteilen, daß dem „Reichswehrminiſter der Standpunkt des Reichs⸗ banners eindeutig dargelegt wurde.“ Was Herr Groener darauf erwidert hat, iſt allerdings bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Herr Höltermann ſoll, wie im gleichen Zuſammenhang mitgeteilt wird, heute auf einer Kundgebung der „Eiſernen Front“ in Deſſau zu dem Erlaß öffentlich Stellung nehmen. Zu allem Ueberfluß beabſichtigt er noch, einen Brief in der Angelegenheit an den Reichswehrminiſter zu ſchreiben. Wir vermögen uns nicht vorzuſtellen, daß alle dieſe Demonſtrationen an der durchaus vernünftigen Auffaſſung des Reichs⸗ wehrminiſteriums etwas ändern werden. Scharfer Kampf bei Wuſung — Schanghai, 12. Febr. Bei Wuſung, 20 Klm. von Schanghai, hat heute früh ein ſcharfer Kampf zwiſchen japaniſchen und chineſiſchen Truppen be⸗ gonnen. — Badiſche Politik Aus dem Landtag Der Landtag beabſichtigt, den größten Teil der bisher vorliegenden Anträge gemeinſam mit der Budgetberatung zu erledigen. In der geſtrigen Sitzung des Haushaltsausſchuſſes gaß das Geſuch der Handelskammer für den Kreis Konſtanz und der Induſtrievereinigung des Seekreiſes dem Miniſter des Innern Veranlaſſung, zu erklären, daß eine Zuſammenlegung der ba d. Handels, kammern nicht erfolge. Mehrere Anträge der demokratiſchen Fraktion über Inſtandhaltung von Wohnhäuſern und Woh⸗ nungen, Anerkennung der gemeinnützigen Bau⸗ genoſſenſchaften und ſtaatl. Bauunterhaltungs. arbeiten veranlaßten eine eingehende Ausſprache über Bau⸗ und Wohnungsfragen. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Bau⸗ genoſſenſchaften wurde abgelehnt. Die übrigen An⸗ träge fanden einſtimmige Annahme. Der Miniſter des Innern verbreitete ſich bei dieſer Gelegenheit über die Lage des Neuhausbeſitzes und er⸗ klärte, daß eine Hilfe nur bei individueller Behand⸗ lung der Fälle möglich ſei. Für Erhaltung von Alt⸗ wohnhäuſern werden zwar nicht übermäßig hohe aber immerhin nicht unbedeutende Mittel zur Ver⸗ fügung geſtellt. Finanzminiſter Dr. Mattes hat das Notgeſetz vom 9. 12. über Erhöhung der Bürgſchaft des Landes Baden für den von badiſchen Sparkaſſen und der bad. kommunalen Landesverbände in Anſpruch ge⸗ nommenen Wechſelkredit vorgelegt. Das Geſetz, das mit allen Stimmen gegen die Stimme eines Natio⸗ nalſozialiſten angenommen wurde, gab dem Finanz⸗ miniſter Gelegenheit zu einem Ueberblick über die finanzielle Lage der badiſchen Sparkaſſen. Die Abhebungen bei den Sparkaſſen ſind bis Ende des Jahres 1931 erheblich geweſen, im neuen Jahre iſt ein Rückgang der Abhebungen eingetreten. Ueber eine Reihe von Anfragen über die Giro⸗ zentrale und Sparkaſſe gab der Finanzminiſter er⸗ ſchöpfend Auskunft, aus der hervorgeht, daß irgend ein Anlaß zu Beſorgniſſen nicht beſteht. Beſtie in Menſchengeſtalt Drahtung unſeres Pariſer Vertreterz Paris, 12. Febr. Dem Unterſuchungsrichter iſt es gelungen, die Hintergründe der furchtbaren Mordtat bei Agen auf⸗ zuklären, der eine ſechsköpfige Bauern familie zum Opfer fiel. Der Verdacht richtete ſich von Anfang an auf den einzigen Ueberlebenden der Familie, den Sohn der verwitweten Beſitzerin des Bauernhofes. Der Täter hatte zwar ſeine blut⸗ befleckten Kleider in den Fluß geworfen, aber unter⸗ laſſen, einige Blutſpritzer an ſeinem Körper zu be⸗ ſeitigen, die ihm zum Verhängnis wurden. Er legte denn auch ein umfaſſendes Geſtändnis ab und erklärte; daß err die Mordtat vollbracht hätte, weil er mit ſeiner ganzen Familie in ſtändigem Streit und Zank lebte. Die Karnevalsveranſtaltung in einem benachbarten Ort habe er nur beſucht) um ſich ein Alibi zu verſchaffen. Großfeuer in Buchen — Buchen(in Baden), 12. Febr. Heute 749 Uhr brach auf der Rückſeite der Hauptſtraße aus bisher unbekannter Urſache Feuer aus. Es ſtehen zur Zeit vier Scheunen und fünf bis ſechs Wohn⸗ häuſer in Flammen. Die Anweſen der nähe⸗ ren Umgebung des Brandplatzes ſind ebenfalls vom Feuer bedroht. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Urteil im Jan Bauer⸗Prozeß — Stolp, 11. Febr. Nach etwa 27½ſtündiger Be⸗ ratung verkündete der Vorſitzende in dem Prozeß gegen den Geſchäftsführer des Polniſchen Schulvereins, Jean Bauer, das Urteil. Der Angeklagte wird des Meineides für ſchuldig befunden und zu einer Gefängnisſtrafe von zwölf Monaten verurteilt. Photographieren als Kunſt Vortrag Dr. Hartlaubs im Freien Bund Das Photographieren iſt eine weit verbreitete Tätigkeit, die bei einzelnen ſich ſchon zur Photomanie entwickelt hat. Soll man dieſe dann noch unter die Amateurphotographen zählen? In ſeinem Vortrag „die künſtleriſche Erziehung des Ama⸗ tourphotographen“ zählte Direktor Dr. G. F. Hartlaub dieſe ewig Knipfenden zu den Ama⸗ teuren. Uns will ſcheinen nicht mit Recht; denn ſie gehören zu den Photographierenden und nicht zu den Photographen. Sie wollen, wie treffend ausgeführt wurde, Erin⸗ nerungsbilder mit„Affektionswert“, aber keine Bil⸗ der, die einer künſtleriſchen Bewertung ſtandhalten ſollen. Solche Bilder denen, die auf äſthetiſchen Ein⸗ druck abzielen, gegenüberzuſtellen, gibt zwar Anlaß zu billigen Werturteilen, wird aber der Abſicht des Bildes nicht gerecht. Lichtbilder, an die man mit künſtleriſchen Anſprüchen herantritt, haben einen eigenen Bildwert, weil ſie weſentliche, typiſche, für alle Beſchauer würdige Gegenſtände darſtellen. Und dieſe müſſen ſo wiedergegeben ſein, daß ſie den Eindruck der Wirklichkeit und Gegenwärtigkeit machen, alſo lebendig und eradrucksvoll ſind. Ent⸗ ſcheidend aber iſt der Formwerk des Bildes, die Zu⸗ ſammenſtimmung der Teile zu einem Ganzen, wie es auch vom graphiſchen Werk gefordert wird. Nur meint der Redner, daß das Lichtbild zwiſchen Leben und Kunſt ſtehe, zwar mehr als das alltägliche Leben, aber doch nicht ganze Kunſt gebe, weil es immer einen nicht⸗komponiblen Reſt habe, der den künſtleri⸗ ſchen Geſamteindruck ſtöre. In ihm ſieht er den eige⸗ nen Reiz der Photographie. Es ſcheint aber doch, als ob die richtigen„Ama⸗ teure“ dieſen Reſt immer mehr zu beſeitigen ſtreben, wie auch einige der dargebotenen Bilder erkennen laſſen. Der„Trick“ des Photographen, den er im Ausſchneiden übt, liegt jedenfalls auch in der Rich⸗ tung, ebenſo wie die Beachtung des photographiſchen Geſetzes, duß der Teil wichtiger iſt als das Ganze⸗ Auf die Wichtigkeit des Abpaſſens des richtigen Augenblicke wurde vom Redner noch beſonders hin⸗ gewieſen. Kaum behandelt aber wurde die„Far⸗ bigkeit“ und der Duft der Raumtiefe, der über einem Bilde liegen kann. Hier ſpielen eben Fragen mit herein, die mit der Wohl des Objektives, der Belichtungszeit, det Papierart zuſammenhängen und deswegen nur von dem Fachmann behandelt werden können, der ein reichliches Lehrgeld bzahlt hat. Bezüglich der künſt⸗ leriſchen Lichtbildbetrachtung aber vermißten wir den Begriff der Sachlichkeit, der ſich gerade bel Stilleben aufdrängte, wenn man ſie entſprechenden Gemälden gegenüberſtellte. Immerhin bot der Vor⸗ trag auch ſo Anregungen genug, da er mit reich⸗ lichem Bildmaterial verſehen war, an dem jedet Hörer ſein Urteil ſchulen konnte; ob es immer mit dem des Redners übereinſtimmte, ſei dahingeſtellt. Man dankte jedenfalls für die vielſeitigen Aus⸗ führungen und die Erziehung zum künſtleriſchen Wollen auch beim Photographieren. 8 Spie plan des Nationaltheaters für die kommende Woche Sonntag, 14. Februar, nachmittags, Erwerbs⸗ loſenvorſtellung„Don Carlos“, Sonntag, 14. Jebr, abends, Uraufführung„Der gewaltige Hahnrei Montag, 15. Februar(Miete E. Sondermiete I „Carmen“, Dienstag, 16. Februar(Bühnenvolksbund) „Don Carlos“, Mittwoch, 17. Februar(Miete 0 „Robert und Bertram“, Donnerstag, 18. Februar (Miete D, Sondermiete D)„Der Biberpelz“, Frei tag, 19. Februar(Miete., Sondermiete E) zum erſten Male„Rotation“, Samstag, 20. Februar (Miete A)„Hoffmanns Erzählungen“, Sonntag, 21. Februar(Miete D)„Triſtan und Iſolde“, Mon: tag, 22. Februar(Miete B)„Der Biberpelz“. Im Nibelungenſaal im Roſengarten! Sonntag, 14. Februar, abends,„Im weißen Rößl, Samstag, 20. Februar, abends,„Im weißen Rößl“ In Ludwigshafen im Ufa⸗Palaſt tim Pfalzbau: Donnerstag, 18. Februar:„Idomeneo“ 1 1 —— 9 —— Freitag, 12. Februar 1932 ä—— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 71 — Sonntag Neminiſtere Den zwei Milllonen Gefallenen des Weltkrieges gewioͤmet Gedenkfeiern im Roſengarten Der Volksbund Deutſche Kriegsgrä⸗ berfürſorge darf das Verdienſt für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, den fünften Sonnta; vor Oſtern zum Volkstrauertag erhoben zu haben. Es ſind Bestrebungen im Gange, den Termin dieſes Gedenk⸗ tages ein für allemal geſetzlich feſtzulegen. Preußen it für den zweiten Sonntag im November. Der Volksbund Deulſche Kriegsgräberfürſorge hält am Sonntag Reminiſcere feſt. Es iſt eine Pflicht der Dankbarkeit, ſich mit dieſem Tag einverſtanden zu erklären, weil der Volksbund ſich ungewöhnliche Verdienſte um die Inſtandſetzung und Pflege der letzten Ruheſtätten der zwei Millionen, die ihr Le⸗ ben für das Vaterland dahingegeben haben, er⸗ worben hat. Noch nicht der zehnte Teil unſerer To⸗ ten aus dem großen Krieg ruht in der Erde, für die ſie gekämpft haben. Die weit überwiegende Mehr⸗ zahl der deutſchen Kriegergräber liegt jenſeits unſerer Grenzen auf Friedhöfen, von denen viele eine faſt unvorſtellbare Größe beſitzen. 36 420 Grä⸗ her umfaßt der Friedhof in Neuville⸗St. Vaaſt. 30 406 Deutſche ruhen unter den einförmigen Kreu⸗ zen des Friedhofs in Maiſſomy. Im Ganzen wur⸗ den während des Weltkrieges in franzöſiſcher Erde mehr als 900 000 deutſche Gefallene auf faſt 3000 Kriegerfriedhöfen beſtattet. Als Denkmäler dieſe Grabſtätten zu erhalten, iſt Pflicht unſeres Volkes. ſich im Zuſammenwirken und in ſteter Fühlung mit den zuſtändigen Behörden, beſonders mit dem Aus⸗ wärtigen Amt, die Erfüllung dieſzr Pflicht zur Auf⸗ gabe gemacht. 47 Verbände und 1470 Ortsgruppen ragen ſein Werk und 5000 Korperationen mit etwa Millionen Mitgliedern helfen ihm. Im weſent⸗ lichen wird in Frankreich gearbeitet, aber auch in Belgien, England, Litauen, Lettland, Rußland, Jugo⸗ ſlapien, der Tſchechoſlowakei, in Italien, Rumänien, Griechenland, Dänemark, Paläſtina. In polniſcher Erde ruhen auf 6000 Friedhöfen 310 000 deutſche Ge⸗ fallene. Wer über das Tätigkeitsgebiet des Volks⸗ bundes orientiert iſt, wird uns beipflichten, wenn wir ſagen, daß ſein Wirken noch lange nicht entbehrt wer⸗ den kann. So könnte die amtliche Berliner Zentral⸗ ſtelle, der der Gräbenachweis übertragen iſt, ohne die Mithilfe des Volksbundes dieſe wichtige Arbeit nicht bewältigen. Noch heute werden ſtändig neue Gräber aufgefunden. Die Erlaubnis zur Gräberpflege konnte erſt nach der Umbettung aus kauſenden von kleinen Friedhöfen in Rieſen⸗ gräberſtätten exteilt werden. Wie gewaltig ſich das Albeitsfeld des Volksbundes erweitert hat, dafür einige Zahlen. Im Jahre 19286 ließ er die erſten zwei Friedhöfe anlegen und ausbauen. Im Jahre 1927 waren es ſchon 20. 1928 kamen 35 hinzu. 1929 und 1930 wurden je 54 Friedhöfe neu angelegt. Im Jahre lol iſt dieſe Zahl zum mindeſten erreicht worden. Die Mittel) die dem Volksbund zur Verfügung ſtan⸗ den, ſtiegen von 24000„im Jahre 1926 auf 567000 im Jahre 1930. Mit Abſicht iſt der Volkstrauertag nicht in den 1 bis 115 Uhr nachmittags die Kir chenglocken. An die Einwohnerſchaft ergeht die Bitte, zum äußeren Zeichen innerer Anteilnahme die Häuſer ebenfalls halbmaſt zu beflaggen. Das National⸗ theater in Mannheim und das badiſche Landestheater in Karlsruhe werden bei der Aufſtellung ihres Spielplanes Rückſicht auf den Volkstrauertag nehmen. Der Verein der Lichtſpieltheater⸗Beſitzer Badens und der Pfalz hat ſeine Mitglieder gebeten, nur ernſte, dem Tage angemeſſene Vorführungen in den Spielplan aufzunehmen. Der Badiſche Landes⸗ ausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege hat ſeine Verbände und Vexreine angewieſen, bei der Durchführung ihrer ſportlichen, turneriſchen und jugendpflegeriſchen Veranſtaltungen unſerer Gefal⸗ lenen in gebührender Weiſe zu gedenken. Die bezirksamtliche Genehmigung zur Ab⸗ haltung von Straßenſammlungen in Form des Verkaufes von Blumen, Poſtkarten uſw. iſt bereits erteilt. Die freiwillige Mitwirkung einer Anzahl von Ver⸗ bänden iſt zugeſagt. Die Erträgniſſe aller Samm⸗ lungen werden ungekürzt zur Herrichtung, Schmük⸗ kung und Pflege des Patenfriedhofes Staden bezw. der Patenfriedhöfe des Landesverbandes Baden: Sennheim, Münſter und Andechy(Somme) Verwen⸗ dung finden. In anerkennenswerter Weiſe haben f. 5 wiederum die Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim Der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge hat Herbſt gelegt, der uns daran erinnert, daß auch wir einmal ſterben müſſen. Ganz anders ſind Sinn und Zweck des Volkstrawertages beim Wiedererwachen der Natur. Unſere Beſten ſind nicht geſtorben, damit die Lebenden tot ſeien, ſondern daß die Toten lebendig werden. Zum elften Male ſind die Verbände und Orts⸗ gruppen aufgerufen, alles daran zu ſetzen, um den Volkstrauertag am 21. Februar zu einem überaus eindrucksvollen Gedenktag zu geſtalten. Die umfaſſen⸗ den Vorbereitungen der ehrenamtlich unter Führung des hochverdienten Vorſitzenden, Direktor Schnei⸗ der, tätigen Ortsgruppe Mannheim(Ge⸗ ſchäftsſtelle B 5, 17/18) ſind ſchon ſeit einiger Zeit im Gange. An die Bevölkerung, alle Vereine und Kör⸗ perſchaften ergeht die Bitte, den Ernſt des Tages au berückſichtigen. Zur Abhaltung der Gedächt⸗ nisfetiern hat die Stadtverwaltung wieder den Nibelungen⸗ und Muſenſaal unentgeltlich überlaſſen. Die beiden Säle werden auf ſtädtiſche Koſten in der üblichen Weiſe ausgeſchmückt. Die Zahl der ehren⸗ amtlich Mitwirkenden wird diesmal auf etwa 750 beranſchlagt. Zugeſagt haben das Nationaltheater⸗ orcheſter, das Orcheſter der Stamitz⸗Gemeinde, die Ehöre der Mannheimer Liedertafel, des Schubert⸗ hundes und des Sängerkranzes, Soliſten des Natio⸗ nalthegters, die Singſchul⸗Abteilungen der Volks⸗ schulen, Schüler und Schülerinnen der höheren Lehr⸗ unſtalten. Die Worte der Weihe wird Religions⸗ lehrer Hans Borchardt ſprechen, der über vier Jahre Frontſoldat war. Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann und Chordirektor Karl Fr. Boeres haben das Orgelſpiel übernommen. Generalmuſik⸗ direktor Joſeph Roſenſtock wird das National⸗ theater⸗Orcheſter dirigieren, während das Orcheſter der Slamitz⸗Gemeinde der Leitung des Kapellmeiſters Max Sinzheimer unterſteht. Außer der üblichen ſtädtiſchen Einlaßgebühr von 10 Pf. wird weiteres Eintrittsgeld nicht erhoben. Die geſamte Bevölke⸗ rung ohne Unterſchied des Standes und der Kon⸗ feſſion iſt eingeladen. In den Gotteshäuſern wird auf die Bedeutung des Tages hingewieſen. In einigen Kirchen werden beſondere Morgenkon⸗ zurte abgehalten. Am Vormittag wird durch die Stadt Mannheim und durch den Vorſtand der Orts⸗ Kuppe des Volksbundes in gewohnter Weiſe am Denkmal auf dem Ehrenfriedhof ein Kranz nieder⸗ gelegt. Die ehemalige 110er⸗Kapelle unter Leitung von Obermuſikmeiſter Vollmer und die Kapellen ahr, Schönig und Seezer, ferner der Bläſerchor der Johanniskirche(Leiter Martin kalemann) werden im Laufe des Tages auf verſchiedenen Plätzen der Stadt durch Stand⸗ muſik mit erhebenden Stücken auch ihrerſeits zur Ausgeſtaltung des Volkstrauertages beitragen. Nach der Entſchließung des badiſchen Staatsminiſteriums ind am Volkstrauertag die öffentlichen Ge⸗ bäude halbmaſt zu beflaggen. Am Sams⸗ tag, 20. Februar, wird nach einem Erlaß des Unter⸗ richtsminiſteriums in den Schulen am Ende der letzten Stunde und in den einzelnen Klaſſen eben⸗ falls auf die Bedeutung des Volkstrauertages hin⸗ gewieſen. In ganz Deutſchland läuten von Ludwigshafen des Verbandes Deutſcher geſchäftsinhaber und des Verbandes Blumen⸗ der Erwerbs⸗ gärtner ihre Mitwirkung zugeſagt. Die Blumen⸗ geſchäftsinhaber werden dem Volksbund einen Lor⸗ beerkranz mit Schleife unentgeltlich zur Verfügung ſtellen. Außerdem werden ſie, ſoweit es möglich iſt, auch ihre Schaufenſterdekorationen dem Tag anpaſſen. Die Erwerbsgärtner wollen wie im Vorjahre das Denkmal auf dem Ehrenfriedhof und das Grab des unbekannten Soldaten, der hier im Lazarett im September 1914 entſchlafen iſt, ſchmücken. Ebenſo werden der Kriegerfriedhof Staden und die Patenfriedhöfe des Landesverbandes Baden eine be⸗ ſondere Blumendekoration erhalten. An die Bevölke⸗ 2 rung ergeht die Bitte, zum Volkstrauertag die Grä⸗ ber ihrer gefallenen Lieben zu ſchmücken und auch der Bilder daheim zu gedenken. Schließlich bittet der Volksbund die Bevölkerung, die auf den Straßen dargebotene lila Aſter, die bekannte Volksbund⸗ blume in der liturgiſchen Farbe, den Sammlern und Sammlerinnen abzunehmen. Der Volksbund wird nicht ruhen, bis jedes deutſche Kriegergrab Zeugnis ablegt von deutſchem Weſen und deutſcher Treue. Niemand wird ſich dem Eindruck entziehen können, daß der Volksbund in ſeiner Kriegsgräberfürſorge auf dem richtigen Wege iſt. Schlicht und einfach, den zu Gebote ſtehenden Mitteln entſprechend, und doch dabei würdig und ge⸗ ſchmackvoll ſind ſeine bisher ausgeführten Arbeiten umd Projekte. Nimmer ruhen wird der Volksbund, bis der Volkstrauertag als Ehrenmal im Herzen des Volkes der feſteſte Grundpfeiler eines zielſicheren Vorwärtsſchreitens geworden iſt. Sch. Großfeuer in der Nacht Lagerhaus bei den Brauereien in Flammen Alle Jeuerwehren am Platze Weithin war der rote Feuerſchein am nächtlichen Himmel bemerkbar, als heute früh um 3 Uhr die Berufsfeuerwehr mit allen verfügbaren Löſchzügen durch die Käfertalerſtraße zu den Brauereien fuhr. Aus einem dreiſtöckigen Gebäude der Eichbaum⸗Werger⸗ Brauerei Käfertalerſtraße 176, das an die Haus⸗ und Küchen⸗ gerätegroßhandlung A. Freiberg Nachf. ver⸗ pachtet iſt, ſchlugen die Flammen. Bei ihrem Ein⸗ treffen ſah ſich die Feuerwehr einer in raſender Entwicklung begriffenen Feuersbrunſt gegenüber. Das ganze 50 Meter lauge dreiſtöckige Gebäude ent⸗ hält die Lager⸗ und Büroräume der Firma Frei⸗ berg. Beſonders in dem leicht verbrennbaren Ver⸗ packungsmaterial— Papier, Holzwolle, Latten, Ki⸗ ſten— fand das Feuer reiche Nahrung und breitete ſich dementſprechend ſehr ſchnell aus. Durch den Funkenflug drohte auch den benachbarten Brauerei⸗ gebäuden große Gefahr, ſodaß ſich Branddirektor Mikus entſchloß, neben der Weckerlinie der Freiwilligen Feuerwehr und fümt⸗ lichen Fabrikfeuerwehren auch die Lu d⸗ wigshafener Berufsfeuerwehr zu Hilfe zu rufen. Mit deren Unterſtützung gelang es in zweiſtündiger angeſtrengter Arbeit, die durch die eiſige Kälte nicht gerade erleichtert wurde, des Feuers Herr zu werden. Sieben Motorſpritzen mit 14 Schlauchleitungen waren in Tätigkeit. Es war ein glücklicher Umſtand, daß auf dem Ge⸗ lände der Brauereien eine genügende Anzahl von Hydranten eingebaut iſt. Das Aufgebot an Geräten und Mannſchaften iſt das größte, das ſeit Jahren in Mannheim zur Bekämpfung eines Brandes ein⸗ geſetzt wurde. Nachdem man geſehen hatte, daß in dem Lager⸗ haus nichts mehr zu retten war, mußte man es aus⸗ brennen laſſen und ſich mit aller Energie dem Schutz des anſtoßenden Mälzereige⸗ bäundes der Eichbaum⸗Werger⸗Braue⸗ rei widmen, in deſſen Erdgeſchoß 2000 Zentner Malz aufs äußerſte gefährdet waren. Hier erwieſen ſich die Brandmauern als ſegensreich. Allerdings ließ es ſich nicht vermeiden, daß die großen Waſſer⸗ maſſen auch mit dem Malz in Berührung kamen. Um 4 Uhr ſtürzte das Dach des brennenden etwa 20 Meter hohen Lagerhauſes ein. Eine Stunde ſpäter krachte das Gebälk zuſammen. Das Gebäude war vollkommen ausgebrannt. Die ſtapken Außenmauern, die erhalten geblieben ſind, bieten den traurigen Anblick einer rauch⸗ geſchwärzten Ruine. An den Löſcharbeiten beteiligten ſich in auf⸗ opfernder Weiſe auch die dienſtfreien Man n⸗ ſchaften der Berufsfeuerwehr, die im Verein mit den Fabrikwehren von Brown, Boveri u. Cie., Boehringer und Zellſtoff Waldhof die beiden Berufsfeuerwehren aufs beſte unterſtützten. Neben dem Kommandanten Wolf von der Freiwilligen Feuerwehr weilten auch Polizeipräſident Dr. Bader und Beigeordneter Dr. Zeiler an der Brandſtätte. Nach dem Abrücken der Löſchzüge blieb eine ſtarke Brandwache zurück, die ſich während des Vormittags den Aufräumungsarbeiten und der Beobachtung der Brandtrümmer widmete. Ueber die Entſtehungsurſache des Feuers, das einen in die Hunderttauſende gehenden Scha⸗ den verurſacht hat, ſind die Ermittlungen noch im Gange. In der Garage der Firma Freiberg be⸗ merkte gegen 3 Uhr der Nachtwächter bei ſeinem Rundgang ein Licht, dem er keine beſondere Be⸗ deutung zumaß, da in der Garage des öfteren nachts Licht gebrannt hat. Als aber dann die Flammen herausſchlugen, alarmierte der Mann ſofort vom nächſten Feuermelder aus die Berufsfeuerwehr. In dem ausgebrannten Gebäude war früher die Mälze⸗ rei der Eichbaumbrauerei untergebracht. gen Jahren iſt es der Firma Freiberg pachtweiſe für ihr Großlager überlaſſen. Dieſes iſt nun ebenſo wie die dazu gehörigen Büroräume vollſtändig zer⸗ ö entwickelte Seit eini⸗ Kriegsende ſtört. Die anſtoßenden Wohnungen der Firmen⸗ inhaber O. und S. Strauß, die nichts von dem Feuer ahnten und erſt geweckt werden mußten, blieben verſchont. Auch die auf dem gleichen Grund⸗ ſtück befindliche Wirtſchaft„Zum Feldſchlö 8 ⸗ chen“ iſt unverſehrt geblieben. Man ſchätzt den Schaden an Gebäuden und Waren auf weit über 100 000 Mark, abgeſehen von dem Waſſerſchaden, der ſich vielleicht noch herausſtellt. Die Polizei hatte mit der Abſperrung der Käfertalerſtraße zu tun, auf der zherſt wegen der vielen Schlauchleitungen der Fahr⸗ zeugverkehr unterbunden war. Dann ſammelten ſich die Neugierigen an, die auch zurückgehalten wer⸗ den mußten. el. FFC ðVwudͥ PP fd. Georg Selb 7 Im Alter von nahezu 90 Jahren iſt in der Nacht zum Donnerstag Geh. Hofrat Georg Selb aus dem Leben geſchieden. Als Sohn des Oberhofgerichts⸗ rates Selb am 1. März 1842 in Emmendingen ge⸗ boxen, ſiedelte der Heimgegangene 1867 mit den Eltern nach Mannheim über, um hier die Anwalts⸗ praxis auszuüben. 1881 wurde er Fiskalanwalt. Sein ureigenſtes Gebiet war der Zivilprozeß. Weit über Baden hinaus war er als Autorität geſchätzt. Um den wirtſchaftlichen Aufſchwung der Stadt Mann⸗ heim hat er ſich als juriſtiſcher Beirat zahlreicher Induſtrie⸗ und Handelsunternehmungen große Ver⸗ dienſte erworben. Obwohl ihm ſeine umfangreiche Praxis völlig in Anſpruch nahm, hat er ſich nicht ver⸗ ſagt, als es galt, die Intereſſen ſeines Berufsſtandes tatkräftig und energiſch zu vertreten. Lange Jahre hatte er das Amt des erſten Vorſitzenden des hieſigen Anwaltsvereins inne und auch in der Badiſchen An⸗ waltskammer ſtellte er ſeine reichen Kenntniſſe und einflußreichen Beziehungen bereitwillig zur Ver⸗ ung. 7 beſondere Verdienſte hat ſich Selb durch ſeine kommunalpolitiſche Betätigung er⸗ worben. Im Jahre 1890 trat er als führendes Mit⸗ glied der Nationalliberalen Partei in den Bürger⸗ ausſchuß ein, dem er bis zum Jahre 1893 an⸗ gehörte. 1902 zum zweitenmale gewählt, rückte er bei der Zuſammenſetzung des Stadtverordnetenvor⸗ ſtandes zum Obmann vor. Auch in dieſer Eigen⸗ ſchaft erwies er ſich als der richtige Mann. Er war kein packender Redner. Aber wenn er das Wort er⸗ griff, waren ſeine Ausführungen von großer Sach⸗ kenntnis und juriſtiſchem Scharfſinn getragen. Der Wirkung ſeiner Worte kam zudem ein feiner Humor zuſtatten, der ihm auch ſonſt in allen Lebenslagen über viele Beſchwerniſſe hinweghalf und ihn elaſtiſch und geſund bis ins hohe Alter erhielt. Als er ſich im Jahre 1912 nicht mehr aufſtellen ließ, wurde dieſer Entſchluß weit über den Kreis ſeiner Parteifreunde auf das lebhafteſte bedauert. Der Großherzog würdigte die Verdienſte Selbs im Jahre 1918 durch die Verleihung des Titels Ge⸗ heimer Hofrat. Seit dem Jahre 1893 übte der nem Sohne Dr. Emil Selb aus. 1925 trat der Enkel Dr. Kurt Selb in das Anwaltsbüro ein. Mit Selb ſinkt wieder eine Perſönlichkeit ins Grab, die das Emporblühen unſerer Stadt aus kleinen Anfängen zu imponierender wirtſchaftlicher Größe miterlebt und auf das tatkräftigſte gefördert hat. Deshalb iſt ihm auch in weiten Kreiſen ein ehrendes Andenken geſichert. A * Ein Kellerbrand brach geſtern mittag im Hauſe Seckenheimerſtraße 28 aus. Man nimmt an, daß ein brennender Gegenſtand in das Kellerloch geworfen wurde. Als die um 12 Uhr alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr eintraf, war der Brand bereits durch Haus⸗ bewohner gelöſcht. 5 * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Donnerstagvormittags⸗Ztehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10 000% auf die Nr. 259 366, 4 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 7283, 38 202, 12 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 52 028, 90 425, 103 859, 218 612, 242 842, 327011; in der Nachmittags ziehung: 2 Gewinne zu fe 25 000& auf die Nr. 39 147, 6 zu je 10 000/ auf die Nrn. 55 566, 88 072, 151 840, 8 zu je 5000/ auf die Nrn. 41 103, 90 462, 112 283, 157 581, 20 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 33 065, 35 938. 48 886, 56 448, 106 184, 122 940, 261 621, 298 782, 352 776, 390 092.(Ohne Gewähr.) ö 1450000 Stimmen für Hindenburg ist das Ergebnis der Zählungen bis Donnerstag Abend. Nur noch heute und morgen liegen die Listen auf. Die Einzeichnungsschalter in unserer Geschäftsstelle Rü 1,-6 sind ununterbrochen von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Benütze jeder diese letzte Frist, um sich der Hindenburg- Aktion anzuschließen. Jede Stimmefür Hindenburgl 25 Jahre Handels-Hochſchulbibliolhek Bericht ihres Leiters Direktor Dr. Otto Behm. Wenn die Handels⸗Hochſchule Mannheim erſt in einigen Jahren ihr fünfundzwanzigjähriges Beſtehen feiert, ſo zählt ſie ihren Lebensbeginn von dem Jahre an, in dem ſie aus Hochſchulkurſen in die akademiſche Form überging, in der ſie im großen und ganzen ſich bis heute erhalten hat. Die Hoch⸗ ſchulbibliothek hat einen ſolchen Geſtaltwandel nicht durchgemacht. In dem Augenblick, als ſie Bücher erwarb und dieſe öffentlicher Benutzung zugänglich machte, ſchlug ihre Geburtsſtunde und war die Form geſchaffen, in der ſie ſich weiter entwickeln konnte. So ergibt ſich, da im Winter 1906 nur einige Bücher angeſchafft wurden, das Jahr 1907 als erſtes vollſtändiges Betriebsjahr und wir haben daher mit Beginn des Kalenderjahres 1932 den Zeitpunkt er⸗ reicht, an dem die Handels⸗Hochſchulbibliothek auf vollendete 25 Arbeits jahre zurückblicken kann. Im Anfang natürlich noch ſehr klein eingerichtet, ſich die Hochſchulbibliothek, zuerſt von Dozenten der Hochſchule nebenamtlich verwaltet, unter deren Förderung bald ſchon ſo erfreulich, daß die Anſtellung eines Berufsbibliothekars notwendig wurde, für deſſen Stelle man in Willi Wenke die ge⸗ eignete Perſönlichkeit fand. Bibliothekar Wenke nahm die ihm aufgetragene Einrichtung eines Wirt⸗ ſchaftsarchivs 1911 zu ſeiner bibliothekariſchen Tätig⸗ keit hinzu und knüpfte um dieſelbe Zeit die Bezie⸗ hungen zu der von ihm mitverwalteten Bibliothek der Handelskammer noch enger, indem er die Kata⸗ loge beider Bibliotheken durch einheitliche Organi⸗ ſation und gemeinſam herausgegebene Zugangs⸗ liſten miteinander verband. Leider entriß das unerbittliche Geſchick, das im Weltkriege Deutſchland ſo manchen tüchtigen Mann nahm, der Hochſchulbibliothek ihren hochbefähigten Leiter, indem Willi Wenke am 25. September 19185 in der Champagneſchlacht als Offizier den Helden⸗ tod des deutſchen Soldaten ſtarb. Während Wenkes Abweſenheit und nach ſeinem Tode gelang es der damaligen Aſſiſtentin bei der Bibliothek Lilli K. Lichtenthaeter den im Kriege ſehr eingeengten Betrieb, zu dem ſie auch die Ver⸗ waltung des Wirtſchaſtsarchivs und der Handels⸗ kammerbibliothek hinzunahm, bis Mitte 1018 wei⸗ terzuführen. Am 1. Juli 1918 übernahm der Berichterſtatter, bis dahin Aſſiſtent an der Bibliothek der Kölner Hochſchulen, die Leitung des ganzen von Wenke verwalteten Betriebes. Die Bibliothek umfaßte damals rund 14400 Bände. Heute beziffert ſich ihr Beſtand auf mehr als das Doppelte, rund 30000 Bände. Während im Betriebsjahr 1917/18 nur rund 3700 Bände aus⸗ geliehen wurden, ſtiegen die Entleihziffern ſeit ohne weſentlichen Rückſchlag ſtändig weiter und erreichten im abgelaufenen Kalenderjahr 1931 nahezu die Zahl 20000, ein außerordentlich günſtiges Verhältnis zwiſchen Bücherbeſitz und Ausleiheverkehr, das ſich ſonſt bei wiſſenſchaftlichen Bibliotheken meiſt nur wie 5 zu 1 ſtellt. Schon 1928 überholte die Handels⸗Hochſchulbibliothek in der Zahl der ausgeliehenen Bücher die mehr als fünf⸗ mal ſo große Bibliothek der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe um mehrere Tauſend Bände und ihre Bücherausgabe überſteigt laut amtlicher Statiſtik ſelbſt diefenige von großen Stadtbibliotheken wie Aachen und Erfurt. Da die Handels⸗Hochſchulbibliothek laut den An⸗ gaben des Statiſtiſchen Jahrbuchs deutſcher Städte auch die Städtiſche Schloßbücherei in den Ausleihe⸗ ziffern um mehrere Tauſend Bände übertrifft, iſt ſie auch heute noch in der Wirkung des Ausleihebetrie⸗ bes unbeſtreitbar die führende wiſſenſchaftliche Bi⸗ hliothek Mannheims. Dieſe günſtige Entwicklung ſeit Kriegsende wurde nicht ohne Kampf erreicht. Der Berichterſtatter mußte die Hochſchulbibliothek mit dem geringſten möglichen Aufwand an Perſonal⸗ und Sachaufwand nacheinander durch die Nöte der erſten Nachkriegs⸗ zeit, der Hochinflation, des Perſonalabbaues und der Notverordnungszeit hindurchführen, was nur da⸗ g durch möglich war, daß Mangel an Kapital durch Verſtorbene die Anwaltspraxis gemeinſam mit ſei⸗ Intenſivierung der Arbeit ausgeglichen wurde, wo⸗ bei aus Bücherbeſtand und Beamtenſchaft das Aeußerſte herausgeholt werden mußte. Die Hochſchulbibliothek dient nicht nur den Pro⸗ feſſoren und Studierenden der HandelseHochſchule. Faſt 25 v. H. ihrer Entleihungen entfallen auf Nicht⸗ angehörige der Hochſchule, vor allem auf Behörden und wirtſchaftswiſſenſchaftlich intereſſierte Kreiſe des ſtädtiſchen Leſerpublikums. Außer dem eigenen Bücherbeſitz verwaltet die Hochſchulbibliothek die Bibliotheken aller Semi⸗ nare und Inſtitute der Hochſchule, insgeſamt 14 Sonderhüchereien von teilweiſe ſtattlichem Um⸗ fang. Der Direktor der Hochſchulbibliothek iſt gleich⸗ zeitig Leiter der Bibliothek der Handels kammer, ſo daß ihm insgeſamt rd. 80 000 Bände durchweg moderner, lebendiger wiſſenſchaft⸗ licher Literatur derjenigen Wiſſensgebiete anver⸗ traut ſind, die für ein Wirtſchaftszentrum wie Manheim die wichtigſte Rolle ſpielen. 4. Seite/ Nummer 71 ſtrenge Froſt macht ſich allenthalben bemerk⸗ r allem hat ſich auf den ſtehen den Ge⸗ eine Eisdecke gebildet, die an Auf dem Luiſenpark⸗ ſern Stärke immer mehr zunimmt. weiher und auf dem Bellenkrappen entwickeln ſich dle ſchönſten Natureisbahnen, die, ſofern die Kälte weiter anhält, bald benützt werden können. Vor⸗ läufig muß aber vor dem Betreten dieſer Eisflächen nd gewarnt werden, da die Tragfähigkeit noch genügend iſt. Für die Schiffahrt erſchwe⸗ wirkt ſich das Els in den Häfen aus. Da eckar und Rhein ſeit heute nacht Treibeis hren, müſſen im Laufe des Tages die in den üſſen vor Anker liegenden Schiffe in die Häfen leppt werden. Durch Eisbrecher wird wärtig in den Hafenanlagen die freigehalten. Die Temperatur iſt um elne Kleinigkeit zu⸗ r ückgegangen. Durch die Sonneneinſtrahlung betrug geſtern der Höchſtwert minus 3,8 Grad. In ber Nacht ſank das Thermometer wieder auf minus 11,5 Grad(geſtern minus 12 Grad). Bei der Früh⸗ ableſung wurden immer noch 10,8 Grad Kälte (geſtern 12,0 Grad) feſtgeſtellt. Da ſich der Wind ge⸗ legt hat, wird die Kälte als weniger ſtreng em⸗ pfunden. Wie geſtern bereits angekündigt, wurde im Laufe der Nacht die Eisrodelbahn hinter der Feuerwache geſpritzt, ſo daß die Jugend wenig⸗ us dieſem Wintervergnügen nachgehen kann. * 3 Monate Gefängnis für böswilligen Feuer⸗ alarm. Es iſt durchaus zu begrüßen, daß böswillige Alarmierung der Berufsfeuerwehr exemplariſch beſtraft wird. In der vorjährigen Chriſtnacht wurde die Berufsfeuerwehr um.29 Uhr durch den Feuermelder nach Sandhofen gerufen. Bei der Ankunft ſtellte es ſich heraus, daß die Löſchmann⸗ ſchaft den weiten Weg nach Sandhofen unnötig zu⸗ rückgelegt hatte. Der Miſſetäter wurde in der Perſon eines in Sandhofen wohnenden arbeitsloſen Bauarbelters ermittelt. Die Strafe fiel ge⸗ ſalzen aus. Das Amtsgericht Mannheim verurteilte ihn zu 3 Monaten Gefängnis. Möge dieſe evemplariſche Strafe zur Warnung dienen! —— ger Waſſerfläche he * ſte Ihren 85. Geburtstag feiert heute die Witwe des Molermeiſters Karl Jungblut, Magdalen Jungblut, im Kreiſe ihrer Angehörigen in Geſundheit und geiſtiger Frtſche. Film⸗Rundſchau Univerſum⸗Theater. Am kommenden Sonntag vor⸗ mittag wird im Univerſum der Film„Amerik a von heute“ gegeben. Dreyer, der belonnte Amerttareiſende, hat dieſen neuen Film gedreht, der die Städte Boſton, Cleveland Pittsburgh, Alron, Buſſalo, Niagora, Falls De⸗ troit, Chicago, Milwaukee, Washington, Philedelphia, At⸗ lantle City und Newyork zeigt. Er ſieht das Land mit den Augen des Ingenleurs und Kaufmanns und bringt die Einrichtungen der amerikoniſchen Großinduſtrie und der Londwirtſchaft, obne die Schönheiten des Landes zu ver. Hathläſſigen. Schauburg und Noxy⸗Lichtſpiele. Von heute ab gelangt in dieſen beiden Theatern der helgunte Holaſſal⸗ Fm„Aud vad?“ mit Emil Jon fk ges als Kat⸗ ſer Nero, diesmal in eigens dazu geſchaffener Tonbeglei⸗ tung, zur Aufführung. Wir hörten Paul Wegener gaſtierte im Südweſtſunk mit einem chineſiſchen Schauſplel „Das Töpchengeſpenſt“, das von ihm ſelbſt für den Rund⸗ funk bearbeitet wurde. Wegener hat es verſtauden, die aus⸗ gewählten Szenen ſo zu ſormen, daß den Hörern die in dem Stück niedergelegte fremde Weltanſchauung näher ge⸗ acht wurde und ſie zugleich in den Genuß des Spieles elbſt kamen. Durch die große Sprachlunſt Wegeners ge⸗ in das Ganze ay Größe und Eindruckskraft. Die übri⸗ Mitwirlenden bußten ſich erfreulicherweiſe neben gen Wegener erfolgreich zu behaupten. Neue Mannheimer Zeitung/ M ittag⸗Ausgabe 6 5 8 2 ee, 9 2 in Lake Platid uhrennen verſchoben Tauwetter 2 2 Die Vierer (Sonderberichte der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Lake Placid, 11. Febr Der älteſte Winterſportler hat wohl ſelten eine ſo jäh wechſelnde Witterung gefunden wie jetzt in Lake Placid, dem Schauplatz der 3 Olympiſchen Winterſpiele. Schnee⸗ ſtürme wechſeln mit Regenſchauern und ſonnigen, froſt⸗ klarem Wetter innerhalb von Stunden. Geſtern ſchien es bei 5 Grad Kälte und einer guten Schneedecke noch ſo, als ſei keine Geſahr für eine glatte Abwicklung der reſtlichen Wettbewerbe mehr. Aber in der Nacht ſprang der Wind wieder um und in den Morgenſtunden klierte das Qucck⸗ ſtlber ſchnell über Null. Die intenſive Sonnenſtrahlung machte das Eis bald porös. Während aber die Eisfläche im Stadion und der Sprunghügel noch einigermaßen intakt blieben. wurde die Bobbahn von dem Temeraturwechſel arg mitgenommen. Beſonders in den völlig veretſten Kurven ſah die Bahn ſo böſe aus, daß man große Bedenken bekam, die für Donnerstag morgen angeſetzten beiden erſten Läufe des Viererbobrennens durchzuführen. Der Ausſchuß für oͤte Bobrennen trat unter dem Voſitz des deutſchen Dele⸗ gierten zuſammen und beſchloß, die beiden erſten Läufe erſt am Freltag morgen auszutragen. Die beiden letzten Läufe ſollen dann, wenn möglich am Samstag früh ſtattfinden. Man kann diefen Entſchluß nur billigen, denn angeſichts des Bahnzuſtandes wäre es wohl ohne Unfälle kaum abgegangen. Es hat den Anſchein, als ſollten die Temperaturen wei⸗ ter anſteigen. Dann dürfte auch für die Durchführung der reſtlichen Skiwettbewerbe eine Gefahr entſtehen. Die Schneedecke hat ſchon jetzt erheblich gelitten und ſelbſt dann, wenn es nieder Froſt gibt, wird ſie wahrſchelnlich bald nicht mehr einwanofrei ſein. Es ſei denn, es gäbe noch etwas Neuſchnee. Wie Sonſa ſiegte Das Ergebnis des Damen⸗Kunſtlaufens Nach den Kürübungen der Damen im Eispalaſt trat das Kompfgericht noch am Mittwoch abend ſpät zuſammen, um oos Ergebnis des Eiskunſtlaufens der Damen zu er⸗ mitteln. Die Wahl zwiſchen Sonja Henle und der Wie⸗ nerin Fritzi Burger iſt den Richtern diesmal ſchwer ge⸗ fallen. Do aber Sonſas Kür die der Wlenerin an Ele⸗ ganz und Schwung noch etwas übertraf, ſo entſchied ſich die Maſorität der Richter für die norwegiſche Eisprinzeſſin. Die Schwedin Hultén, die große Chancen hotte, auf den orttten Platz zu ſommen, hat ſich durch ihren Sturz wert⸗ volle Punfte verſcherzt. So mußte ſie noch die Amerika⸗ nerin Mabel Vinſon und die Kanodierin Conſtonce Sa⸗ 5 vorlaſſen und ſich ſelbſt mit dem fünften Platz be⸗ an ſtgen. Die genaue Rangfolge lautet: 1. Sonſo Henke⸗ Norwegen, 2. Fritzt Burger⸗Oeſterreich, 3. Moebel Vinſon⸗ IS A, 4. Conſtance Samuel⸗Kangda, 5. Vivian Hultén⸗ Schweden, 6. Nvonne de Liané⸗Belgien, 7. Megan Tahlor⸗ Enalans, 8. Ma⸗dolene Colledge⸗Enaglond, 9. Mollie Phil⸗ lips⸗England, 10. Joan Dix⸗Englond. Alle Richter waren ſich übrizens dorin einig, daß das Kunſtlauſen der Damen auf einem weit höheren Niveau geſtanden habe ols das der Herren. Zwiſchen den Kämpfen in Lake Patio Vom inveſtierten Kapital und anderen Sorgen Es regnet Der Witterungsumſchlag in Lake Placid iſt gründlich. Nachdem am Donnerstagmorgen zunächſt bei Sonnenſchein das Thermometer heftig ſtieg, bezog ſich plötzlich der Him⸗ mel und bald hatte man den ſchönſten Landregen. Jetzt dibt es nur noch eine Hoſſnung: daß der Wind wieder umſpringt und daß aus dem Regen wieder Schnee wird. Erfüllt ſich dieſe Hoffnung nicht, dann kann es gut mög⸗ lich ſein, daß wir auch in der nächſten Woche no ch Olympiſche Winterſplele haben werden. Einigermaßen bedrückt kam man von der Bobbahn wie⸗ ber in die Hotels nach Lake Placid und während draußen der Regen an die Fenſter klatſchte, hatte man in den überfüllten Hotelſälen Muße genug,„Garn zu ſpinnen“ und über die mannigfachſten Sorgen nachzugrübeln. 9 9 J ö ö 1 , 2 2 7 7% 3 9 45 7 . 7 8 6 5 7 Das für öte Olympiſchen Winterſpiele und die Her⸗ richtung von Lake Placid zum amerikaniſchen Winter⸗ ſportzentrum auſgewandte Kapital hat eine Höhe von etwa 14 Millionen Dollar erreicht, wobei die 3500 Einwohner der kleinen Bergſtadt noch mit 350 000 Dollar beteiligt ſind, die ſie durch die Ausgabe von Bonds aufbrachten. Das inveſtierte Kapital iſt bis jetzt ſchlecht verzinſt worden, denn der Zuſchauerzuſtrom hat bei wei⸗ tem nicht die erwartete Höhe erreicht. In St. Moritz gab es 1928 bei den Olympiſchen Spielen 30 000 Fremde, in Lake Placid rechnete man mit mindeſtens 20 000. Aber an den betten Tagen wurde bislang höchſtens die Hälfte ge⸗ zählt. Vielleicht hebt ſich in den letzten Tagen der Beſuch noch etwas. egründete Hoffnungen ſind vorhanden. So 5 s Geburtstages von Lincoln, der in den ig gilt, allein aus Newyork 3000 An⸗ weißen Winterſports zu den Olympiſchen elen geeilt. Es wird außerdem nicht nötig ſein, daß ſchon bei die⸗ pie das inveſtierte Kapital wieder hereingebracht Lake Placid wird ein bevorzugter Winterſportplatz der Staaten bleiben. Es hat jetzt alle erforderlichen modernen Anlagen und da inſolge der Wirtſchaftskriſe jetzt auch die meiſten Amerikaner im Lande bleiben, ſo braucht man in Lake Placid noch nicht zu verzweifeln. *. ſen wird. Man hat aber in Lake Plaeid nicht nur dleſe Sorgen, man macht ſich auch uch andere dazu. Fritzi erregt„Anſtoß“ Fritzi Burger, die charmante Wienerin und einige an⸗ dere Kunſtläuſerinnen haben ſich durch ihre kurzen Koſtüme bei den amerikaniſchen Frauen vereinen(wie konnten die auch fehlen...) in ein ſchlechtes Licht geſetzt. Fritzi Burger erhielt von der Präſidentin des Nationalver⸗ bandes der Amerikaniſchen Hausfrauen eine Karte, worin ihr geraten wird, ſie ſolle ſich ein längeres Kleid zulegen, wenn ſie für Oeſterreich gewinnen wolle. Wie ſich die Prä⸗ ſidentin das gedacht hat, weiß man nicht. Wollte ſie damit vielleicht den Richtern ſagen, daß auch die Länge des Kleides bei der Verteilung der Punkte berückſichtigt werden müſſe...? Jedenſalls kann ſich Fritzi Burger jetzt auch noch andere Gedanken über die Gründe ihrer Niederlage machen. Der Abwechſlung halber haben die Kanadier jetzt das amerikaniſche Eishockeyteam als Proſeſſionals verdächtigt Man begründet dieſen Vorwurf damit, daß die Amerikaner ein Spiel gegen die offiziellen Berufsſpieler der Boſton Bruins ausgetragen hätten. Die Kanadier haben jedoch ihren Verdacht nicht zu einem offiziellen Einſpruch beim Olympiſchen Komitee erweitert, da ſie annehmen, das Tur⸗ nier auch ſo zu gewinnen. In Lake Placid hält ſich bekanntlich auch eine japaniſche Expedition auf. Sie iſt zwar bislang noch nicht ſtärker in den Vordergrund getreten, aber ſie hat doch ſchon einigemale zeigen können, daß die Japaner auch im Winterſport ver⸗ anlagte und zukunftsreiche Kräfte beſitzen. Uebrigens haben auch die Japaner einen„Rekord⸗ mann“ inihren Reihen. Der Eisſchnelläufer Uruma kann ſich rühmen, den kleinſten Fuß aller Olympia⸗Teil⸗ nehmer zu haben. Er trägt richtige Kinderſchuhe und hatte ür die Etislaufwettbewerbe eigens angefertigte Kinder⸗ ſchuhe. Die Norweger in Front Der olympiſche Sprunglauf zur Kombination Nach der Deviſe: Man rette, was zu retten iſt, da man nicht wiſſen kann, ob es nicht noch ärger wird— ließ das Olympiſche Komitee am Donnerstag nachmittag in Lake Placid trotz der denkbar ſchlechteſten Verhältniſſe das Sei⸗ ſpringen zur Kombination austragen. Nach dem ſtunden⸗ langen Regen und der hohen Temperatur hatte ſich der Schnee, der in ſeiner ſtattlichen Höhe und Verfaſſung ge⸗ ſtern noch zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigte, in eine pappige Maſſe verwa delt. Die Zuſchauer mußten auf den Anmarſchwegen durch eine brelige Maſſe wandeln, die kaum noch als Schnee zu bezeichnen war. Aber dennoch: wan konnte mit dem Verlauf des Nachmittages zufrieden ſein. Die Zuſchauer ſtellten ſich in Maſſen ein und Hie Springer erreichten Weiten, die in Anbetracht der Verhältniſſe als überraſchend gut zu bezeichnen ſind. Na⸗ ürlich gab es auch zahlreiche türzſe. Davon wur⸗ D 0 8 2 — F Preisnachlòôsse bis zu n n . e im er Ca den Pole erſten weiteſt ſchen Beiſa mann mit 5 Schoen, der Ka Mann 23 5 Von egern legte Gröttumbsraaten gleich alz n guter Haltung vor. Vinfaxen 0 gen er⸗ Weit Meter, 57 Meter. Auf die gle 5 auch der fur ede E n. Da anz nen daß ſich die Norweger im zweiten Gang noch verbeſſern werden, ſichere Langlauf für die Kombination f on jetzt al haben ja durch ihre guten Plätze im g, der ausſchlaggebend ſein kaun Gröltumsbraaten ſiegt Norwegen belegt in der Kombination die erſten drei Plätze ö Der 2. Gang bes Sprunglaufes Nach Sonja Henies Sieg im Eiskunſtlaufen ſind die Norweger am Donnerstag in der Kombination(Langlauf und Skiſpringen zur Kombinatlon) zu ihrer zweiten Goldmedaille gekommen. Norwegen ſtellte aber mit dem zweifachen Olympia⸗Sieger, dem 3 3jährigen Gröttumz⸗ braaten, nicht nur auch den Sieger von 1932, ſondern es belegte auch die beiden nächſten Plätze und kam damlt zu einem durchſchlagenden Erſolg, der die Nordlände manchen Enttäuſchungen, ſie bislang in Lake Placid erlebt haben, wieder verſöhnen wird. Schon nach dem erſten Gang des Sprunglauf Kombination wußte man, daß den Norwegern de und die Plätze nicht mehr zu entreißen Johann Gröttumsbraaten hatte bank ſeines guten Plagez im 18⸗Km.⸗Langlauf einen ſo großen Vörſprung, daß er es ſich geſtatten konnte, im Sprunglauf weniger auf groß Weiten, als auf Sicherheit zu ſehen. Wie im erſten Gan ſo ſtand er auch im zweiten in bewundernswürdlgez Weiſe 51 Meter. Er konnte gleich anſchließend bereits ole erſten Glückwünſche zu ſeinem dritten olympiſchen Sleg entgegennehmen. Auch die Frage nach dem zweiten wurde bald beantwortet, als der Norweger Hans Vinjarengen einen neuen Schanzenrekord auſſtellte. Troß der ſchlechten Verhältniſſe kam Vinjarengen auf 66,5 Metet und damit auf die größte Welte, die bisher in einem Wettkampf auf dieſer Schanze erzielt worden iſt. Als dle Lautſprecher die Weite verkündeten, gab es unter den 15 000 Zuſchauern einen minutenlangen, anhaltenden Bel⸗ fall. Aber noch zwei andere Norweger ſchoben ſich in den Vordergrund. Ole Stenen verbeſſerte ſich im zwelten Gang auf 52,5 Meter und Kolterud kam wenig ſpäter auf die Au Die es zur r Sleg ſein würden, 55,5 Meter. Von den übrigen Teilnehmern kam der lunge Schwede Erkkſon im zweiten Gang mit 61,5 Meter Hanz Vinjarengen am nächſten. Der Schweizer Meiſter Kauf⸗ mann ſtand in vorbildlicher Haltung 60 Meter und ſeln Landsmann Chiogna holte 59,5 Meter heraus. Der beſte Amerikaner im zweiten Gang war Ellingſon mit 56 Me⸗ ter, der Japaner Yamada ſtand 54 Meter und der beſle Kanadier war mit 56 Meter R. Wilſon. Verlängerung der Olympiſchen Splele Troſtloſes Wetter in Lake Placid In Lake Placid, dem Schauplatz der dritten Olympl⸗ ſchen Winterſpiele, regnet es welter. Es iſt noch nicht ab⸗ zuſehen, ob und wann ein Witterungsumſchlag erfolgt, Unter dieſen Umſtänden wird es natürlich nicht möglich ſein, die Spiele programmgemäß zu beenden. Die Bob, bahn hat ſo ſiark gelitten, daß die auf Frektag verlegten erſten beiden Läufe vom Viererbobrennen abermals ver⸗ legt werden mußten, und zwar um 24 Stunden. Aber am Samstag wird man die Rennen wohl kaum abwlckel können, denn die Vahn braucht Schnee unde Frost Dey Sprunghügel hat gleichfalls ſtark gelitten, 9 5 Man macht, ſich alſo bereits darauf gefaßt, daß man auch die erſten Tage der nächſten Woche zur, Abwicklung der Winterſpiele mit heranziehen muß. Nur die Wettbewerbe, die man im Eispalaſt zum Ab⸗ ſchluß bringen kann, dürften rechtzeitig beendet werden, alſo Eishockey und Paarlauf. Im Eispalaſt kam es am Donnerstag ahend noch zu einem Eishockeyſpiel zwiſchen einer aus amerikaniſchen und kanadiſchen Olymplaſpielern kombfnterten Mannſchaſt und dem Lake⸗Placid⸗Club. Nach Verlängerung ſtegten die Kombinierten knapp mit 32. DBB——— Chefredakteur: Kurt F Verantwortlich für Politit; H. A Merß ner Fentheton, Dr. Stefen ayſer Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ubrigen Teil Franz Klechek Sport und Vermiſchtes Willy Müller Handelstetk Kur Ebnet Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. gatob au de, ſämilich it Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Hoch —. che t Neue Manny r Zeitung G. m. b.., Mannheim R.—5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückvort Dle Notverordnung emoöglſcht uns, unser Geschöft in 7, 13 neſdelbergetsttadbe dufzugeben. Wir veranstalten daher ab heut e einen e neee enn nenen ben neee ES muß geràumt werden. Unsere hochwertigen Fabrikate wie EUux, Angulus, Massia, Massia-Saua u. butus Kinderschuhe Ada Ada und Angulus alles spottbillig Nicht viele Worte unsere Fenster III 0 7, 13 Heidelberger 9 hee 2„„% sprechen! 8 * Mee Str. Städt. Plangtarium Montag, den 15. Februar, 20% Uhr 7. 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Nachdem erſt vor einigen Tagen der Pferdeverſicherungsverein ſeine Auflöſung und Liquidation beſchloſſen und durch⸗ geführt hat, iſt die Bezugs⸗ und Abfſatzge⸗ noſſenſchaft des Bauernvereins ihm auf dem gleichen Wege raſch gefolgt. Eine in den letzten oder in Liquidation gehen ſoll. Die Verſammlung entſchloß ſich nach erregter Ausſprache zur Liquida⸗ Hon. Die Genoſſenſchaft iſt heute noch mit etwa 22000“ verſchuldet. An Reſerven für Debitorenaus⸗ fälle und Abwicklungskoſten ſtehen etwa 4500 1 zur Verfügung. Bis jetzt ſind 167 Mitglieder mit ie 50% zur Verluſtdeckung herangezogen worden, während der Vorſtand mit 3 000 /, vier Aufßſſichtsräte mit je 750„ und der Rechner mit insgeſamt 12853„/ auf⸗ zukommen hat. Die Verſammlung übte ſtrenge Kri⸗ tik an der Geſchäftsführung der Bauern⸗ bank Freiburg und an der bisherigen Vorſtand⸗ ſchaft, die es an der nötigen Auſſicht habe fehlen laſſen. Erdbewegung zwiſchen Immendingen und Aach * Tuttlingen, 10. Febr. Seit einer Reihe von Jahren iſt im Gebiet der Donauverſickerung ein recht intereſſanter geologiſcher Vorgang zu beachten. Vom Neuhöwen aus, unweit dem Höhepunkt der Landſtraße Engen— Donaueſchingen, iſt, wie der „Grenzbote“ berichtet, zwiſchen Bieſendorf und Em⸗ mingen ob Egg ein mäßig hoher Höhenrücken, der ſich von der Windegg gegen die Station Talmühle hinzieht, gut zu ſehen. Vor etwa zwölf Jahren ſah man von dieſem „Punkte aus unter das Satteldach des Emminger ſind ſchon etliche Dächer der, der Kirche nächſthoch gelegenen Häuſer gut ſichtbar und von der Kirchturmmauer zeigen ſich ſchon bis etwa 6 Meter unter dem Satteldach. Von Jahr zu Jahr erſcheint immer mehr von den Häu⸗ ſern Emmingens. Die Erdbewegung beträgt ſchätzungs zeiſe jährlich gegen 50 Zentimeter. Es liegt die Vermutung nahe, daß einer der bei⸗ den äußerſten Punkte, der Neuhöwen oder unſer Ort ſich heben oder aber, daß es ſich um da⸗ zwiſchenliegendes Senkungsgebiet handelt. Letztere Möglichkeit iſt wahrſcheinlicher. Jedenfalls dürfte die Löſung einer ſolch wichtigen Frage für die Bewohner der Umgegend, insbeſondere aber für Geologen, von nicht geringer Bedeutung ſein. Die Liebestragödie in Konſtanz * Konſtanz, 12. Febr. Zu dem Mord und Selbſtmord des Kaufmanns Kurt Richter und der Tänzerin Hedwig Salmon, die in Leipzig an⸗ fäſfig geweſen war, wird noch berichtet, daß die Tänzerin ſelt etwa einem halben Jahr hier ein Zimmer gemietet hat. Ihr Liebhaber, der Kauf⸗ mann Kurt Richter, der zuletzt in Stuttgart wohn⸗ haft war, kam vor einigen Tagen hierher und ver⸗ mittwoch früh zwiſchen 2 und 3 Uhr Lärm aus dem Zimmer der Salmon und auch Hilferufe. Als die Tür zu dem Zimmer geöffnet wurde, fand man beide tot vor. Richter hatte ſeine Geliebte aus einer Mehrladepiſtole zuerſt erſchoſſen, dann öffnete er ſich die Pulsader am Handgelenk und die Halsſchlagader und erhängte ſich an der Bettſtelle. Einen Schuß ſelbſt hatte er ſich nicht beigebracht. hörte man * Tr. Ladenburg, 12. Febr. Das Standesamt re⸗ lſtriert für den Monat Januar eine Trauung, neun Geburten(ſieben Knaben und zwei Mädchen), und vier Sterbefälle lein Mann und drei Frauen.)— Der„Heimatbund“ ernannte den um die Sache der Heimatbeſtrebungen hochverdienten Kaufmann Mi⸗ chael Bläß anläßlich der Generalverſammlung zum Ehrenmitglied. Seit Gründung des Heimat⸗ 9 8 führte er die Geſchäfte ehrenamtlich und reu. Schriesheim, 11. Febr. Die Gemeinde fag d doll auf 9 Jahre vergeben werden. Jagdliebhaber haben bis ſpäteſtens 20 Februar ihre Angebote abzugeben. Wie man uns mitteilt, wird die Gemeinde von einer nochmaligen Verſteigerung Abſtand nehmen. Kr. Heidelberg, 12. Febr. Landgerichtsrat a. D. kmann Engelhard iſt plötzlich an einem Schlaganfall geſtorben. Er war lange Zeit ſtellver⸗ tretender Vorſitzender, zuletzt Geſchäftsführer des Kreisrats, dem er über 25 Jahre angehörte. Seine ſtrenge Sachlichkeit, die mit perſönlicher Freundlich⸗ keit verbunden war, haben ihm die Sympathien aller Parteien erworben. Die Groß⸗Gerauer Bluftat vor Gericht * Darmſtadt, 12. Febr. Vor dem Schwurgericht begann geſtern die Ver⸗ handlung gegen den Ingenieur Stier, der am 16. Juli v. Is. im Verlaufe eines politiſchen Streites in Groß⸗Gerau vor dem Arbeitsamt sz wei Kom⸗ muniſten erſchoſſen hat und dabei einen dritten verletzte. Die Anklage gegen Stier lautete auf Totſchlag. Am Vorabend der Tat hatten die Nationalſozialiſten in ihrem Stammlokal in der „Krone“ eine Zuſammenkunft, nach der es auf der Straße zu Zuſammenſtößen mit den Kommuniſten kam. Hierbei rief der Nationalſozialiſt Gernandt den Kommuniſten zu,„daß er es mit ſieben von ihrem„Lumpenpack“ aufnehme!“ Wegen dieſes Zurufſes wurde Gernandt am darauffolgenden Tage, als er ſich vom Arbeitsamt ſeine Erwerbsloſenunterſtützung abholen wollte, von den dort verſammelten Kommuniſten geſtellt. Die Kommuniſten umringten Gernandt und ſchlugen auf ihn ein. Gernandt konnte ſich aber losreißen und mit einem Fahrrad entkommen. Als Gernandt dem Sturmtruppführer der Groß⸗ Gerauer Nationalſozialiſten, dem 25jährigen er⸗ werbsloſen Ingenieur Stier, kurz darauf von dieſem Vorkommnis berichtete, holte ſich dieſer aus dem Stammlokal der Nationalſozialiſten einen dort auf⸗ bewahrten Revolver und begab ſich damit be⸗ waffnet zum Arbeitsamt, um ſich ſeine Unterſtützung zu holen. Als auch er von den Kommuniſten an⸗ gegriffen wurde, gab er auf ſeine Angreifer vier Schüſſe ab. Der 43jährige Erwerbsloſe Paul Hammer, der Hauptangreifer, wurde durch einen Kopfſchuß auf der Stelle getötet, der 30jährige Erwerbsloſe Hans Hamhöfer erhielt einen ſchweren Lungenſchuß, dem er tags darauf erlag. Der 30jährige Erwerbsloſe Winter wurde durch einen Armſchuß leicht verletzt. Stier lief darauf zur Polizeiwache und ſtellte ſich der Polizei. Der Groß⸗Gerauer Bevölkerung be⸗ mächtigte ſich wegen dieſer Vorgänge eine ſtarke Er⸗ regung. Auf den Straßen bildeten ſich zahlreiche Auf⸗ läufe, ſo daß die Bereitſchaftspolizei aus Darmſtadt in Groß⸗Gerau eingeſetzt wurde. Stier wurde einige Stunden nach der Bluttat unter ſtarker polizeilicher Bewachung ins Landgerichtsgefängnis nach Darm⸗ ſtadt gebracht. Nach nahezu ſiebenmonatiger Unterſuchungshaft findet nunmehr die gerichtliche Verhandlung gegen ihn ſtatt, die zu entſcheiden hat, ab Stier in Notwehr gehandelt hat, wie ſein Verteidiger behauptet, oder nicht. Die Schutzbehauptung der Verteidigung wird dadurch ſehr erſchwert, weil einwandfrei feſtſteht, daß ſich Stter, bevor er ſich zum Arbeitsamt begab, mit einem Revolver bewafenete, obwohl der Revolver ihm nicht ſelbſt gehörte und er nicht im Beſitze eines Waffenſcheines war. Von 67 Zeugen, die geladen ſind, wurden in der geſtrigen Verhandlung drei vernommen. Der ferner vernommene Sachverſtändige, der Kreisarzt von Groß-Gerau, gibt eine Schilderung des Befunds. Hammer wurde durch einen Schuß in den Kopf und durch Verletzung des Kleinhirns ſofort getötet. Wem⸗ höfer erhielt einen Schuß in die Bruſt mit abſolut tödlicher Wirkung, da mehrere innere Organe Ver⸗ letzungen hatten. Winter erlitt eine geringfügige Fleiſchwunde am linken Arm. Am Nachmittag weilte das Gericht zu einem Lokaltermin in Groß⸗Gerau Die Verhandlung geht heute weiter. Amſätze der Obſtmärkte im Bezirk ZBürkheim * Bad Dürkheim, 12. Febr. Die Umſätze auf den vier Obſtmärkten des Be⸗ zirkes: Freinsheim, Weiſenheim a. Sand, Bad Dürk⸗ heim und Ellerſtadt betrugen 1931 insgeſamt 136827 Zentner der verſchiedenſten Obſtarten, was einem Wert von 1765 713/ gleichkommt. Be⸗ merkenswert für die Ausdehnung und Steigerung des Ertrages iſt, daß die kleinſten Märkte mehr um⸗ ſetzen als die anderen Obſtmärkte der Pfalz zuſam⸗ men. Gegenüber dem Jahr 1926 betrug die Steige⸗ rung 25 138 Zentner mehr, erreichte jedoch nicht die Erntemenge von 1927(mit 214873 Zentner). Daraus ergibt ſich welch große Bedeutung dem Erwerbsobſtbau neben dem Weinbau in den letzten Jahren im Bezirk Dürkheim zukommt. In den einzelnen Marktgebieten entwickeln ſich im⸗ mer mehr Spezialbaugebiete, die die einzelnen Obſt⸗ märkte beherrſchen. Gegen 1930 hat ſich der Umſatz an Erdbeeren verfünffacht. Die Kirſchen brachten nur eine halbe Ernte mit einem ſehr ſtarken Preisrückgang unter die Hälfte der Durchſchnitts⸗ preiſe des Vorjahres. Die Kirſchfliege war die Ur⸗ ſache. Die Johannisbeerernte ergab zwei Drittel der normalen Ernte. Bei den Stachelbeeren betrug das Ernteergebnis nur eine halbe Ernte, bei den Pfirſichen wurde faſt die gleiche Erntemenge wie 1926 erreicht. Die Tafelbirnenernte iſt als gut zu be⸗ zeichnen und hat die Umſätze von 1927 mit 2000 Zentnern übertroffen. Aepfel wurden nur zwei Drittel der Mengen des Jahres 1927 verkauft. Bei Zur Oggersheimer Liebeslragsdie Oggersheim, 12. Februar. Zur Oggersheimer Liebestragödie wird uns wie folgt geſchrieben:„Am 19. Januar kam der Kaufmann Otto Reffert nach Oggersheim zur Familie Hecht. An dieſem Tage wurde ihm von Herrn Hecht der Verlobungs⸗ ring der Braut zurückgegeben und zugleich mit⸗ geteilt, daß die Braut die Abſicht habe, ins Kloſter zu gehen und ſich zurzeit an einem unbekannten Aufenthaltsort befinde. Wenige Tage darauf, am 22. Januar, bat Herr Reffert den Vater ſeiner Braut ſchriftlich um die Angabe des Aufenthaltsortes bzw. der Adreſſe der Braut. Am 25. Januar gab ihm Herr Hecht die gewünſchte Mitteilung. Auf einen Brief erhielt er von ſeiner Braut aus Hauptſtuhl bei Landſtuhl die Antwort, daß ſie gelobt habe, ledig zu bleiben und ihn bitte, ſie von dieſem ihrem feſten Entſchluß nicht mehr abwendig zu machen. Aus den Briefen geht hervor, daß nicht Reffert die Schuld an der Auflöſung des Verlöbniſſes trägt. Wider Erwarten wurde Reffert am 4. Februar durch eine Frau Staut auf nachmittags 4 Uhr zu ſeiner Braut nach Oggersheim beſtellt, worauf ſich dann die bekannte Tragödie abſpielte.“ den Heidelbeeren war der Umſatz um 100 Zentner höher als 1929, Mirabellen er⸗ brachten kaum ein Viertel der Vollernte. Ein ſehr großer Ausfall ergab ſich bei der Früh⸗ und Spätzwetſchenernte, die 1927 120 000, 1929 60 000 Zentner betrug. Der An bau in Tomaten hat ſich weſentlich geſteigert, und zwar von 1288 Zentner in 1926 auf 16 361 Zentner. Rechnet man hierzu noch die Umſatzmengen der Genoſſenſchaften und Großbetriebe, die nicht über die Obſtmärkte verkauft wurden, dann ergibt ſich ein Geſamtumſatz von etwa 30 000 Zentner. Zu berückſichtigen iſt dabei, daß etwa 3035 v. H der Ernte durch Pilzkrankheiten vernichtet wurden. Infolge der ungünſtigen Entwicklung der Wein⸗ trauben(Tafeltrauben) war der Umſatz weniger als ein Drittel des Vorjahres. Der Bohnen um⸗ ſatz hat ſich verdoppelt. Dieſe Zahlen beweiſer deutlich die wirtſchaftliche Bedeutung des Obſt⸗ und Gemüſebaues im Be⸗ zirk Dürkheim. An einzelnen Obſtſorten wurden im Jahre 1931 umgeſetzt: Erdbeeren 7255, Kirſchen 15 727, Johannisbeeren 11832, Stachelbeeren 3448, Pfirſiche 7611, Birnen 28 338. Aepfel 9270, Pflaumen 1221, Heidelbeeren 1230, Mirabellen 2428, Reine⸗ clauden 333, Zwetſchen 21497, Tomaten 16 361, tür⸗ kiſche Kirſchen 222, Trauben 7642, Nüſſe 87, Quitten 4, Bohnen 1710, Aprikoſen 172, Spargel 410 Zentner. Davon gingen über den Obſtmarkt Freinsheim 61059 Ztr., Weiſenheim am Sand 50 123 Ztr., Bad Dürkheim 16 488 Ztr. und Ellerſtadt 9157 Zentner. Mainz, 12. Febr. Hier ging eine Dynamitexploſion bei der Niederlegung der ehemaligen sꝛer Kaſerne auf der Eisgrube inſofern fehl, als ſich die Wirkung ſtatt in den Mauermaſſen nach der Höhe zu zeigte. Wie bei einem Granateneinſchlag flogen die Steine garben, förmig in die Luft und richteten an den in der Nähe gelegenen Wohnhäuſern erheblichen Sach⸗ ſchaden an. Wie durch ein Wunder kamen keine Verletzungen von Menſchen vor. Beſonderen Schaden hat das Zuckmayerſche Haus erlitten. Hier gab es viele zertrümmerte Fenſterſcheiben und Beſchädigun⸗ gen an der Hausfaſſade. Die Wucht der Exploſion war ſo ſtark, daß teilweiſe Steine bis in den Weihergarten flogen. * Schwennigen a.., 11. Febr. Am Dienstag ge⸗ rieten in einer hieſigen Wirtſchaft zwei auf Wander⸗ ſchaft befindliche öſterreichiſche Metzgergeſellen in Streit, in deſſen Verlauf der jüngere von dem älteren durch ein Stilettmeſſer geſtochen und lebensgefährlich verletzt wurde. Der Geſtochene mußte ſoſort ins Krankenhaus gebracht werden. Trotz der vorgenommenen Operation iſt es zweifelhaft, ob der junge Mann mit dem Leben davonkommt. Der Täter wurde verhaftet. Aus der Salz Arbeitsloſe wegen Wilddieberei verurteilt * Ludwigshafen, 11. Febr. Wegen Jagdver⸗ gehens hatten ſich vor dem Einzelrichter des Amts⸗ gerichts Ludwigshafen zwei arbeitsloſe verheiratete Fabrikarbeiter aus Ludwigshafen und Mundenheim zu verantworten. Sie ſollen in der Nacht vom 38. auf 4. Januar d. Is. im Mutterſtadter Walde auf Faſanen gejagt und als ſie von Jagdhütern über⸗ raſcht wurden, unter Zurücklaſſung eines Ruckſackes und eines Floberts die Flucht ergrifſen haben. Beide Angeklagten beſtritten das, gaben aber zu, mehrmals in Altripp gewildert zu haben. Sie entſchuldigten die Tat mit ihrer Notlage. Die Faſanen haben ſie an einen Wirt und an ſonſtige Perſonen verkauft. Einer der Angeklagten erhielt vier, der andere ſieben Monate Gefängnis; ein Monat der Unterſuchungs⸗ haft werden angerechnet. 1500 Mark für die Nothilfe * Neuſtadt a.., 11. Febr. Die Wohltätigkeits⸗ aufführungen des Lawn⸗Tennis⸗Clubs Neuſtadt a. Hot. in Verbindung mit dem Orcheſter des Muſtk⸗ vereins, den Mitgliedern der Liedertafel und des Turnvereins 1860 erbrachten einen Reingewinn von 1500 Mark, die an die Winternothilfe abgeführt wurden. Der letzte Raubüberfall aufgeklärt Pirmaſens, 12. Febr. Der am 30. Januar gegen eine 17jährige Bürvangeſtellte elner hieſigen Schuh⸗ fabrik verübte Raubüberfall— es war dabei auf einen größeren Geldbetrag abgeſehen, den das Mädchen in einer Aktentaſche bei ſich trug— iſt nunmehr aufgeklärt worden. Als Täter wurden der 24 Jahre alte Fabrikarbeiter Robert Fritzinger von Pirmaſens und der 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Heinrich Fröhlich von Fehrbach verhaftet. Fritzinger hatte den Ueberfall ausgeführt, während Fröhlich Schmiere ſtand. * * Hochſpeyer, 12. Febr. Der frühere Adſunkt und Presbyter, Landwirt Theobald Seibert, feierte geſtern mit ſeiner Gattin Luiſe geb. Schlicher das Feſt der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar iſt 78 bzw. 60 Jahre alt. * Maximiliansau, 11. Febr. Zwei franzöſiſche Staatsangehörige wurden hier verhaftet. Gleich⸗ zeitig erfolgte die Feſtnahme des Kaufmanns und Kaffeehausbeſitzers Muttern von hier. Die Ver⸗ hafteten ſollen ſeit Jahren Schmuggeleien be⸗ trieben haben. * Oberluſtadt, 12. Febr. Spinale Kin der ⸗ lähmung wurde hier vom Bezirksarzt in einem Falle feſtgeſtellt und ſofort Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen. Das Kind kam ins Krankenhaus und be⸗ findet ſich bereits auf dem Wege der Beſſerung. * Bergzabern, 12. Febr. Der 57 Jahre alte Pächter des hieſigen Bahnhofshotels, Hans Raab, hat ſich am Dienstag im Keller ſeines Hauſes erhängt. Sagesbaleucles Freitag, 12. Februar Nationaltheater:„Das Herz“, Drama für Muſik von Hans Pfitzner, Miete J 21, Anſang 20 Uhr. Muſenſaal:„Der Fratz“, Luſtſpiel von Barry Conners, für den Bühnenvollsbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung— 17 Uhr erſte Wieder⸗ holung des Planetariumsabends für Erwerbsloſe 20 Uhr zweite Wiederholung. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dir. Dr. G. F. Hartlaub uber„Die künſtler ſche 9 des Amateurphotographen“, 20.15 Uhr, bt. 5 Volkshochſchule: Vortrag von Priv.⸗Doz. Dr. Carl Lau⸗ dauer, Berlin, über„Planwirtſchaft“, 20.15 Uhr im Ber⸗ ſammlungsſgal des Rofengortens. Vereinigung kath. Akademiker: Lichtölldervortrag von Dr. W. Oeſer, Mannheim, über„Kirchenbau der Gegenwart“, 20.15 Uhr im gr. Saal des Kolpinghauſes U 1, 18/19. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: 5⸗Uhr⸗Tee, 20 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Stürme der Leidenſchaft“. Alhambra:„Mädchen in Uniform“. Schau ⸗ burg:„Quo vadis?“.— Roxy:„Quo vadis?“ Scala⸗Theater:„Arme kleine Eva“.— Capl⸗ tol:„Die Mutter der Kompagnie“.— Glor faz „Madome hat Ausgang“.— Palaſt⸗ Theater: „Der Hochtouriſt“. Sehens würdigkeiten: Schloßbücherei: Geöſfnet von—13 und von 1519 uhr. Städt. Schloßmuſcum: Geöffnet von 10—13 u. 14— 16 Uhr. Sonderausſtellung: Die Preſſe in Bilder aus vier Jahrhunderten. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von vormittags 10—13 Uhr und nochmittags von 14—16 Uhr, Sonderausſtellung: Werbeausſtellung Mannheimer und Offenbacher Künſter. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Rundblick, geöffnet von bis 7 Uhr— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughens: Geöffnet nachm. von 17—19 Uhr.— Oeffentliche Muſikbücherei M 4a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—18 und 16—19 Uhr. seit 2980 lat 1 Pfund Kaffee Mag kostete: Langlähriger Preis nach Gold umstellung.. f.00 rebruar 19 30ͥĩl 2.30 Februsr 192m. f.05 März: 1931 Zolterhöhung. trotzdem a keine Prelsethö hung N. Dezember 1831. f.83 nur RM.65 das Pfund. Die bewährte Aualltät ist unverändert. Für erste Sorten coffeinhaltigen Kaffees sind Preise von über RM.00 keine Seltenheit. Kaffee Hag kostet Kaffee Rag 31% Billiger! gerösteten Kaffee RH.00. Der Kaffeepreis ist schon so niedrig, daß die Plantagen, welche unsere hoch- wertigen Kaffees liefern, bereits mit Verlust arbeiten. Eine 10%ige Lohnsenkung laut Notverordnung macht OFFEIN earl desamt Armöäsigung 371% Jeder Kaffeetrinke NN.53 Wir bemühen uns, den Kaffee Hag so billig wie mög- lich zu liefern. Noch billiger könnte Kaffee Hag nur dann werden, wenn der Zoll ermäßigt, oder die Be- zugspreise von Ubersee gesenkt würden. Der Zoll beträgt aber noch immer auf jedes Pfund infolge des hohen Zolles auf den Verkaufspreis von einem Pfund Kaffee etwa 2 Pfg. aus, die Senkung der Postgebühren und Frachten ½ Pfg. Dagegen betragt die Mehrbelastung durch die Erhöhung der Umsatzsteuer auf 2% bei 1 Pfund Kaffee 3 Pfg. Das groe Peket letzt nur NIA.86, cleis kleine 73 Pfg. kenn sich heute den guten Kaffee Hag leisten! HAN 80 2 Freitag, 12. Februar 1932 * 1 der Neue — n Mannheimer Zeitung 2 2 n Mittag-Ausg Hypothekenbank in Hamburg Keine Beſſerung im Grundkredit In der HV. wurde die TO. genehmigt. grund der Notverordnung notwendigen N A ufſichtsrats wurden 7 ish n den Bei der auk⸗ eu wahl des ö Mitalie⸗ enden, noch wenig m Grundkredit e ſich nicht gebe it ſei nicht vorh en. In den erſten Ja W abe ſich eine gewiſſe Nach'rage nach P d en 9 l, die in engen Grenzen befriedigt wurs e Li⸗ guidität der Bank habe ſich weiter gebeſſert. * Annahme des Vergleichs bei der Barmer Creditbank. Mit einer Mehrheit von über 90 v. H. der Gläubiger wurde heute vor dem Amtsgericht Wuppertal⸗Barmen im Ver⸗ gleichstermin der Barmer Creditbank der Vergleich in der durch N ſchreiben am 23. 1. bekanntgegebenen Form an⸗ genommen und vom Gericht beſtätigt. Das Verfahren wird dementſprechend aufgehoben. Die neue Barmer Creditbank e. G. m. b. H. wird am 12. Februar den vollen Geſchäfts⸗ b der Bank aufnehmen. In ihrem Bericht teilt die zuensperſon mit, daß die Durchführung des Ver⸗ s geſichert ſei und daß die Uebertragung des Ver⸗ ieder eine Genoſſenſchaftslignidation. Die Bezug⸗ tzgenoſſenſchaft des Bauernverein Legelshurſt, 5 rger Genoſſenſchaften gehörte, hat ihre Liqut⸗ chloſſen. 22 000% Paſſiven ſtehen etwa 4 500, Aktiven gegenüber. Die 167 Mitglieder müſſen je 50% gur Verluſtdeckung beitragen, der Vorſtand 3000 /, die vier Aufſichtsräte je 750„ und der Rechner etwa 13 000 l. * Amcerikaniſche Bankinſolvenz. Auf Beſchluß ihrer erwoltung hot die Rockſord National Bank, die größte Bank der Stadt Rockſord im Staate Ilinvis, am ihre Schalter geſchloſſen. Urſoche der Zahlungs⸗ anhaltende Guthabenabzüge und Kredit⸗ ſind Vor den Abſchlüſſen im Aku-Glanzſtoff-Konzern Wahrſcheinlich dividendenlos auch die Abſchlußarbeiten im Aku⸗Glanzſtoff⸗ Konzern erſt begonnen haben, ſo kann doch ſchon— vor al⸗ lem im Hinblick auf die im Januar erſolgte Ausſetzung der Ausſchüttung einer Zwiſchendividende auf die Vorzugsaktien der Atu— geſagt werden, daß mit einer Dividenden vertellung weder bei der Aku Vereinigten Glanzſtoff⸗Fa⸗ noch bei den Die mengenmäßige die Wenn briken zu rechnen ſein dürſte. Entwicklung des Abſatzes im Konzern war im Geſchäfts⸗ jahr 1931 nicht unbefriedigend, da eine leichte Umſatz⸗ hung erzielt werden konnte. Was die Geſtaltung der anbetrifft, ſo woren noch Inſormationen des WTeB8⸗ andelsdienſtes die Exportpreiſe, namentlich in Frankreich und Italien, nicht günſtig, während am heimiſchen Markt durch die Gründung des Kunſtſeideſyndikats eine Staobili⸗ tät des Preisniveaus herbeigeführt werden konnte. In der letzten Zelt wurde der Auslandsabſatz durch die verſchie⸗ denen Exporthemmungen ungünſtig beeinflußt. Wie noch ergänzend aus Arnheim zu erſahren iſt, konn⸗ ten in den holländiſchen Fabriken der Aku zwar die Produktion und die Ausfuhr im Jahre 1931 gegenüber dem Vorfahr noch geſteigert werden. Wegen der fallenden Tendenz der Preiſe hielt ſedoch der Umſatz mit dieſer Stei⸗ gerung nicht Schritt. In dieſem Zuſammenhang wird auf die offiziellen Ausfuhrziſſern der holländiſchen Handels⸗ ſtatlſtik verwieſen, wonach ſich die holländiſche Kunſtſetden⸗ ausſuhr, die faſt ausſchließlich auf die Fabriken der Aku bzw. auf die mit ihr eng zuſammenarbeitenden Fabriken der Breda⸗Gruppe entfällt, zwar mengenmäßig von 6 689 Tonnen auf 7120 To. erhöhte, dem Werte nach jedoch von 28,9 Mill. auf 19,1 Mill. Gulden zurückging. Eſſener Vergwerksverein König Wilhelm, Eſſen.— Dividendenleiſtung durch Gebrüder Stumm. Den freien Aktionären der Geſellſchaft iſt auf Grund des Vertrages mit der Gebrüder Stumm Gmbß., Neunkirchen, eine Divi⸗ dende von 12 v. H. auf die StA. und 17 v. H. auf die VA. garontiert. Bereits im Vorfahr lonnte dieſe Dividende nicht aus eigenen Erträgniſſen gezahlt werden, ſondern wurde vom Stumm⸗Konzern zur Verfügung geſtellt. Der Ehener Bergwerksverein König Wilhelm ſchloß 1930 mit einem Verluſt von 99 372/ ab. Da ſich im Geſchäftsfahr 1991 die Abſatz⸗ und Ertragsverhältniſſe im Ruhrbergbau welter verſchlechtert haben, wird der Stumm⸗ Konzern die Dividende wieder aus eigenen Mitteln zahlen müſſen. * Alpine Montangeſellſchaft.— Keine Dividende. In Berlin wor dieſer Tage eine Beſprechung der Direktoren der Geſellſchaft mit den Vertretern der deutſchen Mehrheltsgruppe. Die Alpine wird auch für das abgelauſene Johr keine Dioldende verteilen, doch wurde mitgeteilt, daß ſte die Abſchreibungen verdlent und ihre Bankſchulden beträchtlich herabgedrückt habe. In der Besprechung trat die Anſchauung zutage, daß nach den an ſich wenig beſrledigenden geſchäftlichen Ergebniſſen der Ge⸗ ſellſchaft die Lone der Eiſeninduſtrie in Oeſterreich ver⸗ bie noch immer befriedigender iſt als in Deutſch⸗ and. Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſenhütte., Kölu⸗Deutz.— Ohne Dividende. Die Ver⸗ einigten Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſen⸗ hitte AG., Köln⸗Deutz, hatten bekanntlich im Vorfahr eine Dividendenreduktion von 10 v. H. auf 6 v. H. vorgenom⸗ men, was mit der Ermäßigung der Stahlverelns⸗Dividende begründet wurde. Für das mit dieſem Monat abgelaufene Geſchäftsjahr 1931/32 iſt jedoch, wie von unterrichteter Seite verlautet, mit einer Dividende nicht zu rech⸗ nen. Die Gewerkſchaft Hürtherberg, deren Kuxe ſich voll⸗ ſtändig im Beſitze von van der Zypen beſinden, hat aller⸗ dings Ueberſchüſſe erzielen können, doch ſind dieſe nicht ſo bedeutend, daß hieraus eine Gewinnausſchüttung erfolgen könnte. Die im vergangenen Jahre vollendeten Neubauten der Gewerkſchaft ſind noch nicht in Be⸗ trleb genommen. Im übrigen wird erklärt, daß das Ab⸗ ſchreibungsbedürfnis bei van der Zypen nicht ſo ſehr im Mittelpunkt der Bilanzierung ſtehen würde, wie dies bei anderen Montanunternehmungen der Fall ſei. Die letzte Konſequenz Das Transfer-Problem bei den Auslandsſchulden Mit Ablauf dieſes Monats wird das neue Still⸗ halteabkommen in Kraft treten bezw. in Kraft geſetzt werden, das etwa 5,36 Milliar d.„ deutſche kur 3⸗ friſtige Auslandskredtite erfaßt; außerhalb des Abkommens bleiben die kurzfriſtigen Schulden von Privat⸗ leuten ſowie diejenigen der Gemeinden. Wenn die Oefſent⸗ lichkeit etwa teilweiſe geneigt iſt, bei dem verwickelten Charakter dieſer Schulden regelung dieſem Vorgang eine mindere Bedeutung beizur kennung eines Umf ſere wirtſchaftliche L ſchon bald eine ſehr fühlba Oeffentlichkeit bekommen kann. Es handelt ſich um nichts weniger als darum, daß die deutſche Wirtſchaft nun mit der privaten Aus⸗ landsverſchuldung genau das gleiche Problem zu löſen hat, das bei den Reparationen nur durch die Zahlungseinſtellung praktiſch gelöſt werden konnte. Es ſei daran erinert, daß die deutſchen Repara⸗ tionsverpflichtungen 1927 1,58 Milliarden, 1928 1,99 Milliarden, 1929 2,50 Milliarden und 1930 1,69 Milli⸗ arden/ betrugen, während die deutſchen Zins⸗ le iſtungen auf die ate ausländiſche Verſchuldung nach Abzug der deutſchen Zinseinnahmen aus Anlagen im Ausland 1929 870 Mill., 1930 825 Mill., 1931 etwa ebenſo⸗ viel betrugen und für 1932 auf etwa 1½ Milliarden/ ge⸗ ſchätzt werden, allerdings einſchließlich der planmäßigen Tilgungen. Hierzu kommen nun aber die Kreditzurück⸗ ziehungen des Auslands, die trotz aller Hemmungen 1932 einige hundert Millionen betragen könen. Das bedeutet alſo, daß Deutſchlandallein aus ſeinerpriva⸗ ten Verſchuldung für 1932 die gleiche La ſt zu tragen hat wie etwa für 1928 an Repara⸗ tionen. 8 Die Möhalichkeit einer wirk Summe wirit nun gengu die al Fra ſichtlich der Bezahlung der Reparationen. 8 r mõ herweiſe utung auch für die dieſer f wie hin⸗ Damit Deutſchland in dieſem Jahre an die 2 Mil⸗ liarden Mark in Deviſen an das Auslaud ablie⸗ fern kann, muß die deutſche Wirtſchaft einen Ueber⸗ ſchuß ſeiner Deniſeneingänge über die ſonſtigen Zahlungsverpflichtungen wie für die Einfuhr haben. Das iſt das Eutſcheidende. Ein Rückgriff auf die deutſchen Gold⸗ und Deviſenreſerven, wie er 1931 in Höhe von etwa 1,7 Milliarden Mark erſolgt wor, iſt unmöglich, weil der eigene deutſche Gold⸗ und Deviſenbeſtand nach Abzug der Währungskredite nur noch etwa 450 Mill. Mark beträgt. Andere Valutareſerven, etwa geheimer Art, hat Deutſchland in nennenswertem Umfang nicht mehr. Es hängt olſo einzig und allein von der Bereitwilligkeit des Aus⸗ lands ab, einen deutſchen Außenhandel zuzulaſſen, der einen Ueberſchuß von mindeſtens zwei Milliarden zugunſten Deutſchlands läßt. In Wirklichkeit wird aber ſelbſt ein Ausſuhrüberſchuß in dieſer Höhe kaum genügen, da die ſonſtigen deutſchen deviſenbringenden Dienſtleiſtungen (Schiffsverkehr u..) nur noch rund 200 Mill. Deviſen bei⸗ ſteuern dürften und da, wie es ja in den letzten Monaten deutlich geworden iſt, der tatſächliche Devkſenein⸗ gang erheblich hinter dem errechneten Ausfuhrüberſchuß zurückbleibt. Wenn nun Deutſchland im Jahre 1931 einen Ausfuhrüberſchuß von etwa 3 Milliarden Mark ge⸗ habt hat, von dem ein recht erheblicher Teil bis heute noch cor nicht eingegangen iſt, ſo ſind für eine Möslichkeit, daß Deutſchland im laufenden Jahre einen Deylſenüberſchuß von etwa 2 Milliarden Mark erzielen könnte, vorläufig keine Anzeichen vorhanden. Die Behinderung der deutſchen Ausfuhr im neuen Jahr nimmt Formen und ein Ausmaß an, die keine Hoffnung auf die Erreichung eines wohl auch nur annähernd hohen Deviſen⸗ ſtberſchuſſes laſſen. Gerade in Eurova ſelbſt, das den Haupteil der deutſchen Ausfuhr aufnimmt, iſt die Abſperr⸗ bewegung beſonders groß geworden. Man vermeidet den offenen Zollkrieg durch die Einführung von Kontinenten, indem die einzelnen Staaten die Einfuhr beſtimmter Warengruppen auf einen kleineren Durchſchnittsſatz früherer Jahre beſchränken. Zu dieſem Syſtem geht in großem Umfange die Schweiz, Frankreich, Hollond und im Gefolge die ganze Reihe der valutaſchwochen Trahanten über, während England end⸗ gültig zu den bereits eingeführten Zöllen einen allgemei⸗ nen Zollſchutz von 10 v. H. errichtet hat. Die Wirkun⸗ gen auf den deutſchen Außenhandel werden ſich in wenigen Monaten in aller Deutlichkeit zeigen. Hinzu kommt aber noch, daß ſelbſt in vielen Ländern, nach denen noch deutſche Ausfuhr geht, der Gegenwert in De⸗ viſen wegen der dort beſtehenden Deylſengeſetze gar nicht mehr erlangt werden kann. Dieſe Behinderung der Auszahbung der Deviſen an die Einfuhr, die in den ſüd⸗ öſtlichen Staaten ſchon ſeit geraumer Zeit im Gange iſt, greift immer weiter um ſich, im Oſten, im Norden, in den Übereeiſchen Ländern. Wir nähern uns alſo einem— für unſere Auslands⸗ gläubiger— kritiſchen Punkte. Trotz der hohen Ausſuhrüberſchüſſe der Herbſtmonate, trotz aller ſcharſen Devlſenbeſtimmungen mußte die Reichsbank bereits ſeit Jahresbeginn wieder 80 Mill. 4 Gold und Deviſen her⸗ geben. Dieſe Entwicklung wird ſich nur noch ganz kurze Zeit ſortſetzen können, und es iſt heute noch nicht zu ſehen, wie der entſcheidende Schritt vermieden werden kann, nämlich die völlige oder wenig⸗ ſtens teilweiſe Einſtellung von Zahlungen auf die ausländiſche Verſchuldung. Ueber dieſe Entwicklung iſt man ſich in den maßgeb⸗ lichen ausländiſchen Schuldnerkreiſen durchaus im klaren; die engliſchen und amerikaniſchen Baukleute ſpre⸗ chen die Möglichkeit einer Einſtellung des deutſchen Außendienſtes offen aus. Es ſind in dieſen Ländern auch bereits Vorbereitungen im Gange, daß in einem ſolchen Falle die betroffenen ausländiſchen Inſtitute an ihren eigenen Notenbanken einen Rückhalt bekommen. Vefeſtigte Werlpapierenbörſen In Berlin ſprunghafte Kursſteigerungen Ab Berlin, 11. Febr.(Eig. Dr.) In den Nachmittagsſtunden ſetzte ſich die Auf⸗ wärts bewegung an den Aktienmärkten in ver⸗ ſtärktem Maße fort. Bei den führenden Werten waren die Kursſtelgerungen trotz kleinſter Umſätze zlemlichſprunghaft, da N überhaupt leine Ab⸗ geber im Markte waren. Neben den Standardpapieren wie Reichsbank, Farben und Siemens gab es aber noch eine Reihe von Nebenwerten und Spezialitäten, die bis zu 4 v. H. höher genannt wurden. Am feſt ver zins ⸗ llchen Markt blieb die Stimmung gleichfalls freundlich, kursmäßig änderte ſich in den Nachmittagsſtunden aber wenig. Die Tagesgewinne gingen nur in Einzelfällen über 1 v. H. hinaus. Das Geſchäft war nach wie vor äußerſt gering. Obwohl die Geld nachfrage infolge der fälligen Lohnzahlungen heute etwas lebhafter war, nannte man für Tagesgeld einen Satz von 7 v. H. in der unteren Grenze, die übrigen Sätze blieben unverändert, doch war die Um⸗ ſatztätigteit am Privatdiskontmarlt in Reichsſchatzwechſeln und Reichsſchatzanweiſungen nicht mehr ganz ſo groß wie zeſtern. Faſt alle Auslandsbörſen anziehend Die Londoner Börſe war bis zum Schluß freund⸗ licher, das Geſchäft verlief jiooch ſehr ruhig; es konnten ſich auf faſt allen Marktgebieten Beſſerungen durchſetzen. Die Pariſer Börſe verkehrte in feſterer Haltung. Auch die Brüſſeler Börſe lag inſolge umſan reicher Käuſe beſenders für Pariſer Rechnung feſt. Die Tendenz der Amſterdamer Börſe blieb im Verlaufe feſt. Wien war ſtill, die Kurs veränderungen waren nur unbedeutend. Newyork eröffnete in ſehr feſter Haltung, es erſolgten überſtürzte Deckungen, die Beſſerungen von—12 Dollar zur Folge hatten. Der Anlaß hierzu war der Vorſchlag die eingefrorenen Guthaben durch Zulaſſung bisher nicht zugelaſſener lommerzieller Papiere zur Diskontierung bei den Burdesreſervenbanken auſzutauen. Pfund, Dollar und Reichsmark feſt An den internationalen Deylſenmärkten konnte das engliſche Pfund auf die Beibehaltung des Diskont⸗ fatzes hin ſtärker anziehen und ſtellte ſich au 3,4374 gegen den Dollar nachdem es geſtern mit 4,4176 ge ſchloſſen Hatte. Der Dollar lag international ziemlich ſeſt. doch konnte er am Spätnachm tag ſeine höchſten Tageskurſe nicht ganz aufrechterhalten. Die Reichsmark lag ebenfalls feſt. Der holländiſche Gulden tendierte ſchwächer.. Obwohl die Kupſferexporteure nachmittags Eifkupfer für limite Mengen zu einem erneut ermäßigten Preiſe von 6% Dollarcents pro lib nach geſtern 686 Dollarcents an⸗ boten, konnte ſich am Londoner Metallmarkte Kupfer am Nachmittag um, Piund per Tonne befeſtigen, während Zinn ca 1 Pfund por Tonne anzra. Der Sil⸗ berpreis blieb unverändert 19%¾9 Pence per Unze. Was bedeutet eine ſolche Möglichkeit für die deutſche Wirtſchaft? Nachdem einmal in der Reparationsfrage praktiſch eine Entſcheidung erfolgt iſt, nachdem ſich Deutſch⸗ land gegenüber dem Ausland bereits weitgehend abgerie gelt hat, nachdem auch die ausländiſchen Gläubiger ſich ſchon auf dieſe Entwicklung gefaßt gemacht haben, würde auch die letzte Konſequenz des unheilvol len Kreislaufs die deutſche Wirtſchaft nicht mehr ſonderlich erſchüttern können. Deutſchland würde eben den Weg gehen, den vor ihm be⸗ reits eine Reihe anderer, wenn auch kleinerer Staate gegangen haben. Allerdings würden ſich dadurch eine ganze Reihe wirtſchaftlicher Unbequemlichketten ergeben, eine weitere Umſtellung innerhalb der Wirtſchaft müßte erfolgen und würde viele Reibun⸗ gen bringen, eine günſtige Rückwirkung auf die Lage des Arbeitsmarktes iſt natürlich nicht zu erwarten. Aber auch dieſe Belaſtung wird in Kauf genommen werden müſſen, da erſt noch auch das letzte Glied in der Kriſenreihe, die private Auslandsverſchuldung, in die Zange des inter⸗ nationalen Kriſen⸗ und Deflationsdrucks genommen wor⸗ den ſein muß, bevor freies Feld zu einer Neuordnung der zwiſchenſtaatlichen Handels⸗ und Kapitalbeziehungen beſteht. Auch die ausländiſchen Gläubiger werden der Lage des privaten Schuldners Deutſchland die gleiche Rechnung tragen müſſen, wie die inländiſchen es getan haben. In welcher Weiſe das geſchehen wird, durch Nachläſſe in den Zinsforderungen oder am Kapital, bleibt heute noch ganz offen; das wird ſich erſt wieder aus der natürlichen Entwicklung ergeben. Wenig wahrſcheinlich iſt, daß ſich heute ſchon die ausländiſchen geſamten Gläubiger zu einem umfaſſenden Konſolidierungs⸗ und Abzahlungs⸗ plan bereit finden; die künftige Entwicklung wird aller⸗ dings immer weniger von ihren eigenen Entſchlüſſen ab⸗ hängen, genau ſo, wie es bei den Reparationen der Fall war. * Thütringer Gasgeſellſchaft, Leipzig. Im Jahre 1931 hat der Gos⸗ und Stromverbrauch nahezu den Umfang des Vorfahrs erreicht. Die Minderubgabe an Gas betrug 2,8 und an Strom 6,5 v. H. Die Dividendenfrage iſt noch unklar. * Maſchinenbau⸗Unternehmungen AG., Duisburg. In der geſtrigen Bilanzſitzung wurde mitgeteilt, daß nach Vornahme von Abſchreibungen in Geſamthöhe von 1 540 000/ auf Wohnhäuſer, Forderungen und Beteili⸗ gungen(davon auf letztere allein 1 335 000%) ein Ueber⸗ ſchuß von 625/ verbleibt, der dem im vorigen Jahre gebildeten neuen Reſerveſonds zugeführt werden ſoll. Die GV. findet am 23. 3. ds. Is. ſtatt(Im Vorjahre ergab ſich nach 56 392„ Abſchreibungen auf Wohnhäuſer und nach 300 000„ Abſchreibungen auf Beteiligungskonto nach Deckung des Verluſtvortrages von 849 442/ ein Gewinn von 2086 ,, der der neu gebildeten geſetzlichen Rücklage zugeführt wurde). * Die Bern⸗Lötſchberg⸗Simplon⸗Bahn ſtellt die Zinszah⸗ lungen ein. Nach einem Zirkular vom 6. Februar teilt die Direktion der Bern⸗Lötſchberg⸗Simplon⸗Bahn den In⸗ habern von Obligationsanleihen der Berner Eiſenbahn⸗ geſellſchaft mit, daß ſich infolge der wirtſchaftlichen Kriſe und des kataſtrophalen Rückganges des Transportverkehrs auf der Bern⸗Lötſchberg⸗Simplon⸗Bahn die Berner Eiſen⸗ bahngeſellſchaft veranlaßt ſieht, den Zinſendienſt für die Obligatlonsanleihen erſten Ranges im Betrage von insgeſamt 57 Millionen Schweizer Franken mit ſofortiger Wir⸗ kung einzuſtellen. Die Geſellſchaft wird ſich ſofort mit dem Bundesgericht ins Benehmen ſetzen, um die Siche⸗ rung des Anleihedienſtes des Obligationskapitals zu regeln. Es handelt ſich bei den Anleihen erſten Ranges um Fru⸗ tigen⸗Brig, Münſter⸗Lengnau, Scherzlingen⸗Bönigen und um Schiffahrtsanleihen im Geſamtbetrage von 57 Millionen Schweizer Franken. Die ſtaatlich zinsgarantierten An⸗ leihen zweiten Ranges betreffen Frutigen⸗Brig. Beendetes Vergleichsverfahren Skrebba Werk, Metall⸗ waren Gmb. in Freiburg⸗Breisgau. Durch Annahme des Vergleichs wurde das Veraleichsverſahren zum Abſchluß gebracht. Faſt 90 v. H. aller Gläubiger haben dem Ver⸗ gleich zugeſtimmt. Die Firma, die neben dem Inlards⸗ geſchäft einen erheblichen Export ihrer Produkte nach dem überſee' ſchen Ausland betreibt, war ſeinerzeit, namentlich durch die engliſche Pfundkriſe, in Schwierigkeiten geraten, die ſchließlich zur Zahlungseinſtellung geführt hatten. Mit der Annahme des Veraleichs ſcheinen die Hauptſchwierig⸗ keiten wieder überwunden zu ſein. Vorgeſehen iſt eine Quote von 40 v. H. die ſich, wenn ein in beſtimmter Höhe zu erwartender Umſatz erzlelt wind, auf 50 v. H. erhöht. Porcher⸗Pforzheim AG., Pforzheim. Bei dieſer Gold⸗ und Silberwarenfabrik ſtellt ſich per 31. 5. 31 der Verluſt auf 46 165&(3612). Einem Rohgewinn von 60 625 4 (108 890] ſtehen Unkoſten mit 98 178 4(112 707) gebenſber, ſerner Delkredere mit 10 000(—) ſowie der vorgetragene Vorfahrsverluſt. Aus der Bilanz(in): Debitoren, Kaſſe, Wechſel 91 215(106 799), Waren 45 525(66 800), an⸗ dererſeits AK. 100 000, Kreditoren u. Bank 110 911(95 217). Caſtmann Kodak Co. Nocheſter(Newyork].— Aus⸗ fall der Extradividende. Die Verwoltung des amerikani- ſchen Photokonzerns gibt die Ausſchüttung der regulären Viertelſahrsdividende von 1½5 Dollar auf die Stamm⸗ oktien bekannt. Die üblicherweiſe in dieſer Jahreszeit er⸗ klärte Sonderdividende von W Dollar⸗Cents je Aktie fällt aus. * Hahlungseinſtellung der Bereinigte Freiburger Zie⸗ gelwerke AG., Merzhauſen i. Br. Die Geſellſchaft.'e in Merzhauſen und Gundelfingen bei Freiburg i. Br. Ziebel⸗ ſabrikation betreibt, ſieht ſich fetzt infolge des allgemeinen Niedergangs im Baugewerbe und des dadurch hervor⸗ gerufenen Abſatzmangels gezwungen, das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes zu be⸗ tragen. Die beteiligten Gläubiger ſind um zinsloſe Stun⸗ dung ihrer Forderungen auf die Dauer von einem Jahr erſucht worden. In der letzten Bilanz per 30. Nov. 1030 war ein Geſamtverluſt von 191714, verzeichnet(i. V. 120 816), der durch Kapitalhalb erung von 375 000„ auf 187 500„ ſtark reduziert wurde. Die Sanierung iſt alſo durch den unaufhaltſamen Fortgaug der Kriſe erfolglos geblieben Ein Status iſt noch nicht bekannt. ENordhänſer Tabakfabriken AG., Nordhauſen— Wieder 5 vH. Dividende. Wie verlautet, wird der AR wleder eine Dividende von 5 v. H. auf 2,575 Mill. 1 AK für das Ge⸗ ſchäftsſahr 1931 zur Verteilung vorſchlagen. Der Geſchäfts⸗ gang des laufenden Jahres wird als mäßig bezeichnet. Die Ausſichten ſeien infolge der durch die Notverordnungen wechſelnden Verhältniſſe ſehr ungewiß. Der ſchweizeriſche Außenhandel im Januar Seitdem Angaben über die monatliche Bewegung des Außenhandels vorliegen, iſt diesmal, im Monat Januar, die geringſte Ausfuhr zu verzeichnen. Der Wert der ins Ausland abgeſetzten Waren erreicht, arbeitstäglich berechnet, nur och 2,9 Millionen Franken, was gegenüber dem glet⸗ chen Monat des Vorfſahres einen Rückgang von 1,5 Millio⸗ nen ranken bedeutet. Der Geſamthandelsumſatz hat ſich im Vergleich zum vorigen Monat um 60 Millionen auf 237 Mill. Franken geſenkt. Mit einer Einſuhrwertſumme von 164,1 Mill. Franken liegt der Januar⸗Import um 40,2 Millionen unter dem Dezember⸗Reſultat, während die Aus⸗ fuhr um 19,8 Mill. auf 72,0 Mill. Schw. Fr. geſunken iſt. Senkung der Haben⸗Zinſen in Berlin. Wie mit⸗ geteilt wird, hat der Kreditausſchuß für Berlin in ſeiner heutigen Sitzung den Zinsſatz für täglich fällige Guthaben a) in propiſtonsfreier Rechnung auf 3,5 v. H. p.., b) in proviſionspflichtiger Rechnung auf 4 v. H. p. a. feſtgeſetzt. 8 Zeiß-Ikon⸗Abichluß Vorſichtige Bilanzierung— Umſatz⸗ u. Gewinnrückgang Die Zeiß⸗Ikon AG., Dresden, die, wie bereits gemeldet, für das Ende Dezember 1931 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr eine Dividende von 4 v. H. gegen 75 v. 8 i. V. verteilt, verzeichnet für das verfloſſene Geſchäſtszahr gegenüber dem vorhergegangenen einen Rückgang dez Betriebsüberſchuſſes von 8,31 auf 6,85 Mill. Aus der Freigabe beſchlagnahmter Amerikaguthaben gingen gingen 92 000(i. V. 292 000)„ ein. Mieten, Iln⸗ ſen und ſonſtige Einnahmen erhöhten ſich auf 434 000 (145 000) J. Anderſeits verminderten ſich Handlungs⸗ unkoſten auf 5,74(6,18) Mill. I. Die Abſchreibungen von 1,05(1,24) Mill./ umfaſſen 200 000„ Sonderabſchreihun⸗ gen auf Fabrikgebäude, die der Wertminderung ſtillgeleg⸗ ter Werksteile Rechnung tragen. Der Reingewinn iſt auf 0,79(1,40) Mill.„ zurückgegangen. 0,13 Mill. 4 bleiben zum Vortrag. Während die Verwaltung im vor⸗ jährigen Geſchäftsbericht noch feſtſtellen konnte, daß dle nachteiligen Folgen der Wirtſchaftsverſchlechterung im gy⸗ und Ausland innerhalb des damaligen Geſchäftsjahrez noch nicht zur Auswirkung kamen, wird jetzt berichtet, daß. 1930/31 die Ausdehnung der Kriſe auf faſt alle Länder der Welt ſterl auf die Umſatzzahl drückte. am Klein⸗Kamerabau war das Geſchäft befriedigend. Auf dem Gebiet der Kinoprojektoren iſt die Verſorgung mit Ton⸗ filmgeräten in der Hauptſache beendet. Das Rechen⸗ maſchinengeſchäft und der Umſatz in Beleuchtungskörpern zügen weiter zurück. Betriebsanlagen, Waſchinen, Fabrfk⸗ et: ingen und Mobilien ſtehen nach voller Abſchrei⸗ bung der Zugänge ſämtlich wieder wie früher mit nur 1% zu Buch. Die Bilanz zeigt u. a.(in Mill.%): Fabrikgrunz⸗ ſtücke 1,92, Fabrikgebäude 4,82(5,20), Wohngebäude 0060 (0,68), Beteiligungen ſind auf 0,10 abgeſchrieben. Die Zu⸗ gänge bei Beteiligungen, die mit 0,18(0,23) ausgewieſen werden, ſtehen im Zuſammenhang mit der Errichtung von Tochtergeſellſchaften in Mailand und Amſterdam ſowie mit der Erhöhung des Kapitals der Pariſer Tochtergeſellſchafſt. Wertpapiere ſind ouf 0,23(0,09) geſtiegen, wobet ein Zugang von nom. 0,27 Reichs ſchuldbuchforderungen und nom. 0,08 Wiederaufban⸗ zuſchlägen zu verzeichnen iſt, die mit 38 bzw. 16 v. H. zu Buch ſtehen. Ferner erſcheinen noch Kaſſe und Poſtſchek mit 0,28(0,13), Wechſel erhöhten ſich auf 2,13(1,43), Bank⸗ f guthaben auf 2,63(2,34), Außenſtände betragen 7,85(8,0, davon Forderungen an Tochtergeſellſchaften 0,67. Das Roh; ö material iſt mit 0,75(1,04), Halbfabrikate ſind mit 1,5(10 N und Fertigerzeugniſſe mit 2,04(2,68) bewertet. An derſeitz f erſcheinen bei 3,60(3,50) offenen Rücklagen Te vet“ ſchreibungen und Hypotheken mit 1,51(1,80) und tige Verbindlichkeiten mit 1,61(1,76). In dieſen ſind 16 Am. teile der Geſellſchaft an der durch die Firma Carl Zeiß in Jena aufgenommenen 7proz. holländiſchen Anleihe und 9, Verbindlichkeiten aus den Verträgen mit der Firm Fried. Krupp AG., Eſſen enthalten. Die ſchweben⸗ den Verbindlichkeiten ſtellen ſich auf 2,68(2,66) einchließlich 0,09(0,10) Spareinlagen der Arbeiter und Angeſtellten und 0,35(0,35) Beträge der Paul⸗Görz⸗Stiftung. Die H. fin⸗ det am 26. Februar ſtatt. Weinverſteigerung Ruppertsberg Ruppertsberg, 12. Febr. Der Ruppertsberger Winzer, verein eGmuß. hatte geſtern im Saale des eigenen Hauſez eine Verſte gerung naturreiner Weine veranſtaltet. Die zum Ausgebot gelangten 18 Stück, 4 Halbſtück, 2 Viertel, ſtück 1990er, 15 Stück, 4 Halbſtück und 2 Viertelſtück 19 ler Weißweine, ſtammen aus den beſſeren und beſten Lagen der Gemarkung Ruppertsberg. Ueberraſchend gut war der Beſuch zu dieſem Weinausgebot, aber die Beſucher zeigte wenig Kaufluſt. Für die zuerſt ausgebotenen 1930er G wächſe wurde wenig Intereſſe gezeigt, ſodaß viele Nummer zurückgenommen wurden. Die erzielten Preiſe ſtehen it keinem Verhältnis zu der Güte der Weine, ſie können die Geſtehungskoſten nicht decken. Etwas lebhafter wurde die Steigerungsluſt bei den 1031 Gewächſen. Es waren meiſten friſche, füffige Weine von angenehmer Art, ſie wurden iz auf einige Nummern zu guten Preiſen abgegeben, Ein reger Wettbewerb von Geboten ſetzte bei den End, nummern ein; dabei wurde ein„Ruppertsberder Hohe⸗ burg Riesling Spätleſe“ mit 2100 bewertet. Der gane Verſteigerungsverlauf darf als angehend bezeichnet werden. Bewertet wurden pro 1000 Liter: 1930er: Mühl wis 500, Baumgarten 500, Mühlweg 500, Straße 480 zur,, Dei desheimer 480 zur., Diedel 400 zur., Ga sböhl 650, Gu geiſtel 510, Königsbacherweg 490 zur., Linſenbuſch 800, Goldͤſchmied 500, Hos ſtück 510, Linſenbuſch 490 zur., Kiel 550, Quelle 520, Nußbien 530, Achtmorgen 530 zur. Spe 540 zur.; Nußbien 580, Hohenburg 710, Mandelacker 780 Reiterpfad Riesling 810, Nußbien Spätleſe 1240, Nußbien Beeren⸗Ausleſe 1900, 1981er: Rauenerde 510, Mühlwen 500, Baumgarten 0 zur., Gaisböhl 530, Gutgeiſtel 510, Kieſeſbera 500, God, ſchmted 580, Kreuz 500, Linſenbuſch 590, Hoe ſtück 520, Onelle 400 zur., Achtmorgen 50. Reiterpfad 690, Spieß 620, Nuß, bien 520 zur. Mardelacker 850, Hoheburg 780, Nuß en zur., Königsbacherweg Traminer 860, Hohenburg Rieslitg Spätleſe 2100, Nußbien Spätleſe 1820 l. »»Schwetginger Schweinemarkt vom 11. Febr. Zum tigen Schweinemarkt wurden 104 Milchſchweine und Läufer angefahren. Für Milchſchweine wurden 14 pro Paar bezahlt, Läufer wurden nit gehandelt. Der Geſchäftsgang war infolge der ſtrengen Kälte außergewöh⸗ lich gering. Etwa zwei Drittel der geſamten Aufüht blieben Ueberſtand. * Saatgutmärkte in Heſſen. Die Land wirtſchafts kamm für Heſſen veranſtaltet in der Provinz Starkenbur; Sal gutmärkte am 16. Februar in Groß⸗Gerau( Adler“ an 17. Februar in Heppenheim a. ö. B.(„Starker burger.70 am 19. Februar in Michelſtadt i. O.„Zum dentſches Haus“), jeweils von 10 Uhr vormittags bis 13 Uhr. Der Transatlantik-Paſſaglerverkehr 1981 Vergrößerter dentſcher Anteil Die nunmehr fertiggeſtellten Statiſtiken der Atlan Konferenz in Brüſſel, der alle großen Paſſagierdanp et Reedereien, die den Verkehr zwiſchen Nordeuropa und e Vereinigten Staaten und Canada betreiben, angehören ern gaben erfreulicherweiſe, daß die großen deutſchen Rer. dereien in der Lage waren, im Jahre 1931 ihren Angel g dteſem Verlehr noch nennenswert zu verbeſſern. Wie gemein bekannt, iſt unter dem Drucke der ungünle Wirtſchaftslage im hinter uns liegenden Jahr erhehlt weniger gereſſt worden als früher. Dieſe hat ſich 10 gemäß auch im Verkehr zwiſchen den Ver. Staaten 55 Europa ſtark ausgewirkt. Umfe erfreulicher iſt es, daß de Noröddeutſche Lloyd und die Hamburg Ang, rika⸗Länie nicht ſo ſtark betroffen ſind wie die an lärdiſchen Geſellſchaften. Der Norddeutſche Lleyd ee Jahre 1931 an führender Stelle. Sein Anteil am 0 atlantiſchen Verkehr iſt erheblich höher als derſenioe keel einer anderen Reeoderel. Auch die Hamburg ⸗Amerikg din iſt erreulicherweiſe in der Lage gewesen, ihren Anteil! verbeſſern. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 11. Felt Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärh blieben unverändert, ebenſo erfuhren die Frachten tal⸗ wit bergwärts keine Aenderung. „ Elbeſchifſahrts⸗Kartell für bie Bergfahrt. Von zl ſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die geſtrigen ein gehenden Verhandlungen der Groß⸗Reedereien der ein vorläufiges Ergebnis gebracht haben. Der vorgeleht Vertragsentwurf für ein Berg Karten ſand in faſt allen Punkten die Zuſtimmung der Mehrhel 8. der Reedereien. Nur mit einer Reederei ſind noch 1 2 handlungen notwendig. Angeſichts dieſes Ergebniſſes in 2 zu hoffen, daß auch die bevorſtehenden Verhandlung, über einen Vertrag für den Talverkehr zu einem glei günſtigen Ergebnis führen werden. kgang exeits e Ge⸗ b v. H. ſtsjahr g des ill., thaben „ Zin⸗ 434 000 lungs⸗ en von eibun⸗ lgeleg⸗ win n All. 4 m vor⸗ aß dle m In⸗ Jahres et, daß Länder e. Im uf dem t Ton⸗ Rechen⸗ örpern Fabrik⸗ bſchrei⸗ ur 14 grund, de 0,00 die Zu⸗ ewieſen tung d und als det re ſind n. 0,277 aufbau⸗ (8,0, 8 Roh⸗ 5(170 derſeitz ver⸗ tige 1 Am Zeiß in nd 0% Firm weben. ließlich ten und V. fin⸗ dale 0 t. Die Viertel 108let Lager var det zeigten her Ge⸗ immer chen it nen die rde die neiſtens den bis . Ein End⸗ ö r Höhe, t ganze werden. Uhl weg ., Del, , Gt& h 500, Freitag, 12. Februar 1932 Schön möbl. B504 4 Balkonzimmer arum nur in N 3. 1 32 breis w. zu vm. en antenſtr. 28 a 5 bei Völkl Ausverkäufe rennen? 1 lle Möbl. Zimmer m. 2 Bett. zu verm.———— Sehen Sie sich meine große Aus. Sof. U. öh. Zinn. wahl in nur modernem Schuhwerk e E.. 2. 1 an, prũ en Sie kritisch meine Quali- 2* Zim m. 1 pd. — ö 2 Bett. ſof, zu uvm., täfen und lessen Sie sid meine wüchentt. ö J. Secken⸗ 553 5 5 heimerſtr. 88, 4. St., reise nennen, Sie sind denn kei- nee nen Augenblidè mehr im Zweifel Schön möhl. Zimmer das daruber w. 2 per ſof. zu germiet. IS 0 0 0 die größeren 5800 B 7. 6. 2 Tr. 5 15 orfeile winken. Separdtes Zimmer nicht billig: möbl. od. leer, m. el. 5. 91 u. heizb., z. vm. e Demen⸗ Henle sind nidi! mehr die allen ſtr ſraze. 1 1 5 10 922 Lagerbestände, sondern gerade f 8 i 5— l N 1 Hahn. 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Februar 1932 Rudolf Lorentz Karl Loreniz Hermann Loreniz 2 Die Feuerbestattung findet in aller Stille am Samstag nachmittag 3% Uhr in Mannheim statt 4¹ St 5 Salt besonderer Anzeige Am 10. Februar verschied unerwartet mein lieber Mann, Dr. Hermann Engelhard Landgerichisrai a. D. im 72. Lebensjahre. Heidelberg, den 12. Februar 1932. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Martha Engelhard geb. Thorbecke waſſer, preiswert au gebote unt. J K 110 an die Geſchäftsſt. 1 fiheirkäuserstrabe Ar. 36 3 Zimmer- Wohnung 7. Se ite/ Nummer 71 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe s e une; Damen- Strümpfe NHerren-Socken Damen- Handschuhe Kinder- Schlüpfer Damen- Schlüpfer Damen-Strümpfe Herren-Socken Damen-Handschuhe Damen- Schlüpfer Damen- Prinzegrötke Damen- Strümpfe Herren-Socken Damen- Handschuhe Damen- Schlüpfer Damen-Schlüpfer Der belebte Winterstrumpf Herren-Handschuhe Herren-Hosen u. Jacken Damen-Prinzegröcke Herren-Einsatzhemden 6•«929«ea„ 66„„ II. 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Diviſion gehörte, war nach dem Ge⸗ neral der Kavallerie von Bülow der General der Infanterie von Bock und Pollach Kommandierender General geworden. General v. Hindenburg war durch ſeine Größe und ſeinen Schnurrbart bei der Bevölkerung in Karlsruhe bekannt und durch ſeine Liebenswürdigkeit, Gemeſſenheit und ſeine Zurück⸗ haltung beliebt. 1901 machte von Hindenburg als Diviſions⸗ kommandeur das Manöver im Oden⸗ wald mit. Hier hatte ich Gelegenheit, ihn mehrere Male zu ſehen und ihn bei Offiziersbeſprechungen im Gelände kennen zu lernen. Ein beſonderer An⸗ laß brachte ihn mir näher. Ich war als Oberleut⸗ nant d. L. zu einer ſechswöchigen Uebung bei dem 1. Bad. Feld⸗Art.⸗Reg. Nr. 14 Großherzog Friedrich während des Manövers eingezogen und der 2. Bat⸗ terie unter Hauptmann v. Nathuſius zugeteilt. des Wir hatten Unterkunſt gefunden in Rap⸗ penau, Unterſchefflenz, Neckarelz, Neckarzimmern, Stein a. Kocher, Sulzbach, Obrigheim. Leider regnete es faſt alle Tage in Strömen, ſo daß man kaum mehr trocken werden konnte. Statt eines Bi⸗ wacks mußte wegen des Regens in Katzental Not⸗ unterkunft bezogen werden. Auch am letzten Tag, an dem wir nördlich des badiſchen Bahnhofs von Adelsheim ein Biwack aufgeſchlagen hatten, lief das Waſſer durch die Zelte. Die Artillerie hatte jeben Tag große und Abmarſchwege zurückzulegen. Man mußte morgens oft noch in der Dunkelheit abrücken, um zu ganz beſtimmter Zeit an einem vorbezeichneten Geländeplatz zu ſein. Es galt dann für den Leiter der einen und anderen Manöverpartei, die Artillerie möglichſt ſchnell auf eine die Gegend beherrſchende Höhe des Geländes zu bringen, um den Gegner beim Anmarſch durch einen Schuß zu überraſchen. Dabei mußte ein Weg gewählt werden, um vom Gegner unbemerkt und unbeobachtet auf die Höhe zu ge⸗ langen. Es ging nicht immer kriegsmäßig zu, da gegneriſche Patrouillenreiter oft ſo nahe herankamen, daß ſie mit dem Revolver abgeſchoſſen wer⸗ den konnten. Damals ſchon wurden Scherenfernrohre benützt, um das vorliegende Gelände abzuſuchen. Der Hauptman der Batterie ritt mit dem Stabe zur Auswahl der zu beſetzenden Höhe weit voraus. So hatte ich als Führer der Batterie mit 4 Geſchützen durch Meldereiter Verbindung mit ihm zu halten, die Batterie durch berittene Poſten nach der Seite und rückwärts vor Überraſchung durch Kavallerie zu ſichern. N ö An einem Tage hatten wir auf dem Höhberg Sſtlich von Dallau Höhe 331 Stellung zu neh⸗ men. Die gegneriſche Artillerie wurde auf dem gegen⸗ überliegenden Hühnerberg erwartet. Die Stäbe und Schiedsrichter, Beobachter mit den Scheren⸗Fern⸗ röhren ſtanden am Rande eines Wäldchens auf der Höhe des Hohbergs. Früher hatte man auf der Höhe die Geſchütze wie in der Ebene mit den Pferden vor⸗ gezogen, um ſchnellſtens in die ſchußmögliche Stellung Auch Rom ehrt Goethe Der Papillon der römiſchen Villa Seiarra, in der am 100. Todestage Goethes die offiziellen Feiern ſtattfinden werden. Der Pavillon werd von die ſem Tage an den Namen Goethes tragen. Die Villa Sclarra iſt der Sitz des italien ſchen Kultur⸗ iuſtituts für germaniſtiſche Studien. Moderne Technik zerſtört eee eee Teil des Iſistempel auf der Nil⸗Inſel Philä., der von den Waſſern des Stauſees überſchwemmt iſt. Hinter dem Staudamm von Aſſuan— der mit einer Länge von 1960 Meter der größte der Welt iſt— ſtauen ſich die Waſſermaſſen zu einem rleſigen See, in dem auch die berühmte Tempelſtätte von Phllä verſunken iſt. Nur noch die Kapitäle mit ihren herrlichen Ornamenten ragen aus den Fluten, An⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ zu kommen. Die Auffahrt mit den Pferden konnte aber vom Gegner gut beobachtet w 15 er ſchon in Stellung, ſo konnte er die auffahrenden Ge⸗ ſchütze unter Feuer nehmen. Gab der Gegner einen Wa u Schuß ab, ſo galt die auffahrende Batterie als er⸗ ledigt. Ich ließ die Geſchütze meiner Batterie kriegs⸗ mäßig hinter der Höhe abprotzen und, Wäldchens gedeckt, ein Geſchütz nach den ſoweit vorſchieben, daß gerade noch ein Schießen möglich war. Das Vorſchieben dauerte wohl länger als die Auffahrt mit Pferden. Wir waren vom Gegner aber nicht bemerkt worden, und konnten ihn bei der Auffahrt überraſchen. Bei der nachfolgenden Kritik oder Offi⸗ zier⸗Beſprechung brachte der Diviſionskommandeur v. Hindenburg auch das Vorgehen meiner Bat⸗ terie lobend zur Erwähnung. Der Kommandierende General war indeſſen anderer Anſicht und hielt die längs des anderen direktes Wettrennen zwiſchen Aulo, Motorrad und vald⸗Mansver 1901 ſchnellere Auffahrt der beſpannten Batterie in vor⸗ liegendem Falle für beſſer. Im Krieg hätte man ſicher nur gedeckte Vorgehen angewandt. Ich bewahrte nat ch ſeitdem Herrn von Hindenburg eine liebe und dankbare Erinnerung. An einer anderen Geländeſtelle bei Strümpfel⸗ brunn, wo General von Hindenburg 1901 eine Be⸗ ſprechung abgehalten hatte, wurde von den mili⸗ täriſchen Verbänden Neckargaues und Oden⸗ walds zur Erinnerung an Hindenburg eine Ge⸗ denkſtätte errichtet. 1903 verließ General von Hindenburg bei ſeiner Beförderung zum Komman⸗ dierenden General des Magdeburger Armeekorps das Badener Land, das ſich heute noch gerne ſeines Aufenthalts in Karlsruhe, ſeines Verweilens im Manöver 1901 im Odenwald erinnert und jetzt mit Freude weiter feſt und treu zu unſerem allverehrten Reichspräſident und Feldmarſchall von Hindenburg halten wird. Z. des Flugzeug 22 ——— Start auf dem Eibſee zu dem traditionellen Vergleichsrennen zwiſchen Auto, an dem auch Kunſtflieger Udet mit ſeinem Doppeldecker teilnahm. Motorrad und Flugzeug, Bei dieſem Rennen ſind zwar Auto und Motorrad durch ihre geringere Schnelligkeit im Nachteil, haben aber bei den vorgeſchriebenen engen Runden die größere Wendigkeit zum Vorteil. Waſchkörbe voll Ralſchläge Beim deuiſchen Preisdikta-tor Dr. Goerdeler Von E. Wernecke In dem kleinen Vorzimmer, das zu zwei nicht viel größeren Büroräumen führt, herrſcht ein geradezu beängſtigendes Gedränge. Das ſchlichte Haus in der Wilhelmſtraße, der berühmten Straße faſt aller preu⸗ ßiſchen und deutſchen Miniſterien, das bürgerliche Haus, in dem das Reichsernährungsminiſterium ſei⸗ nen Sitz hat, iſt an eine ſolche Fülle von Beſuchern gar nicht gewöhnt. Aber es hat ja auch noch nie ſo im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes geſtanden wie jetzt, wo in ſeinen Mauern der Leipziger Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Goerdeler ſeine Zelte auf⸗ geſchlagen hat, der Held des großangelegten Feld⸗ zuges gegen die hohen Preiſe. Er hat ſich von ſeinem hohen Magiſtratspoſten nur beurlauben laſſen, ſelbſt⸗ verſtändlich, da er mit gutem Beiſpiel vorangehen und kein Doppelverdiener ſein will, bei Ausſetzung ſeines Gehaltes für die Zeit ſeiner reichskommiſſari⸗ ſchen Tätigkeit. Wo der Löwe mit dem Lämmchen graſt Im Vorzimmer des Dr. Goerdeler ſitzen Leute in einträchtiger Enge nebeneinander, die ſich bei andern Gelegenheiten ziemlich feindſelig gegenüberſtehen. Da ſind alte Geheimräte neben Gewerkſchaftsführern, die hier einander bei jeder Tarifverhandlung Lie⸗ benswürdigkeiten ſagen müſſen. Ein linksſtehender Politiker debattiert heftig, aber ohne die demago⸗ giſche Leidenſchaft, die er bei Parlamentsreden„zum Fenſter hinaus“ und für die liebe Wählerſchaft ent⸗ wickeln muß, mit dem Generaldirektor der J. G. Farbeninduſtrie, Geheimrat Schmitz; dieſer All⸗ mächtige im größten deutſchen Induſtrietruſt, der zu⸗ gleich einer der größten Truſts in der ganzen Welt iſt, will vor dem neuen Diktator die Preis⸗ politik ſeiner Geſellſchaft verteidigen. Eine Menge der wichtigſten und in der Wirt⸗ ſchaftsführung des Reiches einflußreichſten Männer antike Schönheit wartet hier ſtundenlang darauf, vorgelaſſen zu wer⸗ den. Aber das kleine Leuchtſchild über der Tür zu Dr. Goerdelers Arbeitszimmer verkündet ſeit dem frühen Morgen ohne Unterbrechung die kurze Bot⸗ ſchaft„Konferenz“. Inzwiſchen wimmelt der Empfangsbeamte beim Vorzimmereingang neunzig von hundert der Einlaßſuchenden ab. Er will auch ſchon mich hinauswerfen, er hat ſchließlich Uebung darin, aber dann hört er meinen Namen. Er weiß, daß mir eine Audienz von ganzen zwei Minuten für irgendeine Verhandlungspauſe zugeſichert iſt, unter der Be⸗ dingung allerdings, daß ich eventuell den ganzen Vormittag nutzlos hier verwarten muß. Meine Ausſichten ſind nicht ſehr günſtig, darauf macht mich der junge Mann von vornherein aufmerkſam. „Wer iſt denn ſo lange bei ihm?“ „Jetzt ſind es die Vertreter der Bäcker⸗ innung und der großen Brotfabriken. Es iſt faſt unmöglich, zu einer Einigung zu kommen. In den letzten Tagen ſind die Getreidepreiſe wieder geſtie⸗ gen, es iſt ja nicht viel, aber die Bäcker behaupten, daß ſie den geſenkten Preis nicht länger zugeſtehen können, wenn nicht eine Aenderung in den Ge⸗ treidenotierungen eintritt.“ „Und wer kommt dann dran?“ Gewerkſchaftsſekretär Aufhäuſer— der Herr, der dort mit Geheimrat Schmitz redet, er iſt Abge⸗ ordneter, das erkennt man ſchon an der Stimme, weil er auch dann ziemlich laut ſpricht, wenn er glaubt, daß er flüſtert. Dann iſt Schmitz ſelber an der Reihe. Dann kommt Profeſſor Georg Ber n⸗ hard vom Zentralverband deutſcher Warenhäuſer. Die größte Schwierigkeit Und nachher kommen noch viele, viele— unter andern der Abgeordnete Wiſſel, Schlichter bei Von der Gruben-Kataſtrophe bei Charleroi D Freitag, 12. Februar 1999 Lohntariſſtreitigkeiten für Groß⸗Berlin und Bran⸗ denburg, Autorität in Schlichtungsfragen für daz ganze Reich und eine Art Gegenſtück zu Goerdeler: * Diktator im Lohnabba u. Leider funktioniert dieſer Abbau beſſer als der andere. Ich gebe ſchon jede Hoffnung auf, jemals vor⸗ gelaſſen zu werden der junge Auſhäuſer hat Ge⸗ heimrat Schmitz liebenswürdig den Vortritt gelaſſen —ſo nett und menſchlich, denkt man erfreut und auch ein wenig erſtaunt, wenn man ſich an die rau en und kraftvollen Töne im Reichstagsſitzungsſaal er. innert— aber für mich wird vermutlich heute au nicht zwei Minuten Zeit ſein. Daher will ich be⸗ ſcheiden werden und mich notgedrungen damit be⸗ gnügen, den Empfangsbeamten etwas auszuholen. „Welches iſt die größte Schwierigkeit Ihres Amtes?“ „Die un berufenen Ratgeber und die ver rückten Beſchwerdeführer hinauszukomplimentiexen“ antwortet der junge Beamte, ohne ſich eine Sekunde zu beſinnen.„Alles andere iſt eine Kleinigkeit im Der Abtransport der verwundeten Bergleute— König Albert von Belgien beſucht die Vergleich damit. Sie ahnen ja nicht, mit was für Ideen einem die Leute auf den Hals rücken!“ Hellſeherei angeboten Der Empfangsbeamte blättert in einem Notizhu wo er die ſonderbaren Geſuche, Angebote und Vor ſchläge verzeichnet hat.„Den Rekord in dieſer Ni tung hält bis jetzt ein— Hellſeher. Als ex ſich mir letzthin mit ſeinem Namen— keiner von den be⸗ rühmten natürlich, entweder war er noch ein An⸗ fänger oder ein Schwindler, oder beides— und mit der Berufsbezeichnung Hellſeher vorſtellte, fragte ich ihn, was er denn um Himmelswillen aus. gerechnet bei Doktor Goerdeler hellſehen wollte. Ja, er möchte uns gern einen Privatdienſtvertrag zwiſchen uns und ihm vorſchlagen: gegen ein Fixum von tauſend Mark im Monat ſei er bereit, uns mſt Hilfe ſeiner übernatürlichen Hellſehwerkzeuge jeden Fall von Preiswucher mitzuteilen“ „Und was haben Sie mit dem Mann angefangene „Ich habe ihn zu Dr. Weichmahr von der Heil⸗ anſtalt Buch geſchickt.“ „Wer iſt dieſer Dr. Weichmahr?“ „Der intereſſiert ſich beſonders für die Fälle von Geiſtesſtörungen, die ſich immer an die neueſten Ideen, Erfindungen oder Einrichtungen halten, er nennt ſie die Fortſchrittlich⸗Radikalen unter den Irr⸗ ſinigen— und unſer Hellſeher hat ihm vielleicht große Freude gemacht.“(Schluß folgt) Wußlen Sie ſchon? Intereſſante Beziehungen zwiſchen verſchiedenen Riechſtoffen: Keiner wird in dem Geruch der dem Veilchenf entſtrömt, und jedenem der von der Zitrone ausgeht, etwas Verwandtes finden können, und doch beſteht zwiſchen den Stoffen, die dieſe Gerüche zeigen, eiee ſolche Verwandtſchaft, denn das in der Zitrone vorkommende Zitral kann late ſächlich in einen Stoff verwandelt werden, der mit einem in dem Veilchen vorkommenden ſehr nahe ver⸗ wandt iſt. Dieſer Stoff heißt Iron und iſt das künſtliche Veilchenöl. Der Geruch von Nelken und Vanille hat ſicher ebenfalls nichts Verwandtes, und doch kann man durch chemiſche Reaktion aus dem riechenden Prinzip des Nelkenöls, dem Eugenol, das ganz anders riechende Vanillin darſtellen. Das Vanillin ſeinerſeits iſt wiederum verwandt mit dem Piperonal, das einen heliotropartigen Geruch ha, und es iſt intereſſant, daß man dieſen Stoff aus dem wie Pfeffer riechenden Piperidin gewinnen kann. Daz Piperidin kann aus dem im Pfeffer vorkommenden Piperin gewonnen werden. Die hier angedeuteten Beziehungen, die ſich beliebig vermehren ließen, be⸗ nutzt man überigens auch zur techniſchen Darſtellung einiger der Riechſtoffe. „Kind und Hund“ Eine niedliche Gruppe von der Schau„Die Dame und ihr Hund“, die im Anſchluß an die„Grüne Woche“ in Berlin ſtattſand, urd auf der die ſchönſte? Dame und das ſchönſte Kind mit ihren vier? beinigen Lieblingen preisgetrönt würden. Geretteten im Spital Bei der Gruben⸗Kataſtrophe von Marchienne(bei Charleroi), die ſich in einer Tiefe von 1250 Meter abſpielte, konnten 8 Bergleute gerettet werden. 17 ihrer Kameraden fanden durch die Kataſtrophe den Tod. 2 3 1e e 39 5 — Freitag, 12. Februar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 9. Seite/ Nummer 21 Jran⸗ 4 4 9 8 9 3 1 5 27. ĩðVy b 1 Denk jahrzehntelanger QGeschäflsverbindungen mit ersten Chemnltzer 55 Slrumpllebrikenten, können wir lhnen t G5—.—— le UGalRats-Kruümpfe ö 110 zu diesen àußerslen Preisen blelen. Einige Beisplele aus der Nasse en n a il er. 98 unserer Angebofe. Beachien Ste unser Spezialſenster! auch e 1 N N Damen- Strümpfe Damen- Strümpfe 8 Kunsiselde plelllert, echt Fiako, kräſilge i V N mod. Fetbsorilmen, Quelllstl. fehlertrele Ihrez VJ gul verstärkl, ſehler- Ware, modernes Farb- 5 8 8 i ſ rel Ded 3 Formen... Deer 3 ver- N M 5 2 155 5 5 Je Damen- Strümpfe Damen · Strümpfe 1 8. 8 8 Künsiliche 8 Kunsiselde ple lleti, der r ſelnſzdlges, elasiisdies sollde'raßen- Strumpf 3 für N 8 J 5 Gewebe. Ballenver- 95 mit A- fach. Sohle, ſehler- 25 Y slärkung— fehlerſrei FC000000T0T00 1 Ibn 5 Damen- Strümpfe Damen- Strümpfe Vor⸗ 3. 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Einrichtung: Walther Uaruh 75 1 . tat⸗ Anfang 20,00 Uhr Ende 22.80 Uhr—* der Personen: r mt per herzog Werner Hof-Hattingen aqnie e ver⸗ Die Herzogin Irene Ziegler ſt das Der Prinz Tankred Hannelore Lorbeer 8 VON 1 Geheimrat Asmus Modiger Erik Enderlein 5 5 250 1 Helge von Laudenheim, 8 87 a „ und ein Hoffräulein Else Schulz ö 5 1 dem Doztorbamel Athanasius, Arzt Wilhelm Trieloff e ee e ene eren teten ee e in junger Kavalier einrich Kuppinger EIN SA 1. 785 ee 1 5 Lautenschläger voubeN SILC ER iu f N ler 5 ö 15 der e e SOS TON ScLEEVSLAN OD NIA. SON aas 2 96 Erstel Henketsknecht Christian Könker GRA AKRONSDETROIT e U 10 U 304 U 1 320 9 a Dian nent 155 555 HIAG G MILWAUKEE G 8 1 g 0 5 Irster Dien enden eſer Diener Wilhelm rats WasiNsToN e PHILA DEL. VooHENMTAes sis Uli dcassenöffnung 3 Unhg ALLE RANG. UND sAAU- teten e Sellrad Jenne SHA o ALAN TI* O PLATZ E NUN SO PFANNIG NEW VORK u. a. 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Heute ee Die Film- Sensation des neues Jahres! Ein Ereignis für Mannheim! Grobe Sonder · Veranstaltungen in den Lichtspielen 10 4 8 5 N 5 2 5 K 1. 5 56, 23 Die mit großer Spannung in der ganzen Welt erwartete lönende Neuausgabe Wohin gehst Du?) Einer der gewaltigsten u. schönsten Filmwerke zweier Jahrzehnte! Nach dem Bühnenstück Gestern und heute“ von Cdrista Winsloe Zwei Frauen ehen zich gegenüber S und zwei Richkungen In den Hauptrollen: Hertha Thiele, das beliebte ehemalige Mitglied des Leipziger Schauspielhauses Ellen schwanneke, Dorothea Wieck, Emiila Unda Dieser mit dem IL. Preis gekrönſe beste Tonfilm des Jahres 1931 ist eine künstlerische Gesamtleistung von erstaunlichem Niveau und zugleich ein Stück aufrüttelnder, tief be- wegender Zeit- und Sittengeschichte. Er stellt Zeit- probleme in den Mittelpunkt, an deren Lösung unsere und die kommende Generation dringend interessiert sind. Und er bringt— eine kühne Neuerung! Eine darstellerisch Uberragende, regieteechnlsch einzig- artige deutsche Flimschöpfung! 8 2 In 1 n 8 erlebt man die gewaltigen Volksmassen im Riesenzirkus von Rom beim e der Christen in der Löwenarena, beim Wagen rennen und Kampf des christlichen Riesen mit dem Stier; den Brand Roms; die Revolution vor 1900 Jahren— Es ist dies das ge- Waltigste Fllmwerk, das jemals hergestellt wurde und viele Millionen Mark erforderte. Wir sehen die erste Christengemeinde in den Katakomben von Rom unter Führung Petrus! Im Gegensatz bierzu erleben wir die heidnische Welt Neros. Blider von ungenhnter Großartigkeit und dramatischer Wucht balten den Zuschauer von Aulang bis Ende in atemloser Spannung. önnen des u. stummmes Bein rogramm! Nenesfe Son-Jonmwocſie! DBis.30 Uhr alle Saal- und Balkonplätze nuf 80 Pig. Alle Vergünstigungen zu diesem Frogramm aulgehoben! Anfangszeiten: 3, 5, 7..30 Uhr 5 Ankunft der Darstellerinnen heute ö 13.10 Uhr am Hauptbahnhof ieee Samstag, 13. Februar Frisch eingetroffen: bau- K 52 N N Echte Monntendamer 10 we deere 84% Bralbückinge echte Kieler Bücklinge Eintfitt 80 Pfennig Veffenfijcher Ja„„ phrotten inklusive Steuer Flundern es Riesen-Lachsheringe Stück 25 4 2 2 5 5 72 Seemuscheiln Pfund 20 4 Hannheimer HJ, 38 3 5 R Ik von guten ö 92 eisch deutschen 6 5 Kälbern Ste erh. einſchl. ſämtl. Zutaten auf Roßhaar Anzug o. Mantel nach ihren Maßen für nur k. 28.— angefertigt. Garant. tadellof. Sitz. Reinberg Ludwigs⸗ hafen. 1 35 Bürgerlichen 5 Priyat-Mittagstieah S 1. 12. eine Tr. ls Tel. 80269 Qu 1, 14 alle anderen Hachsen pid. 48 Stücke auch Keule Schweinefleisch 1576 Braten Pfd. 68 Pig. Kotelett Pfd. 75 Pfg. Lappen Pfd. 66 Pfg. Frisches Ochsen- u. Rindfleisch de b. 5. 88 4 Frisches Fleiscn(Kuhfleisch) fur Suppe, 3 Pid. 1. 00 für Braten Pfd. 40 Pfg. Essig fleisch, ohne Bein Pfd. 60 Pfg. Hausm. Leber- u. Grlebenw. Pfd. 38 Eine Auslese: Bezaubernde Frauen und Männer! Die Stars aus 10 und mehr Nationen! Nach dem weltberühmten Buch von H. Sienkiewicz. Manuskript und Regie: Gabrielline d' Annunzio und Georg Jakoby. Auf seinem Siegeszug durch Deutschland erzielte „Quo vadis“ wochenlang ausverkaufte Häuser. Beiuchen sie deshalb die Machmiffags- Vorstellungen anmammuammmamem 1 Mettwurst 7 5 Keine er* 8 ht en E ntrittspreise! Uagen. weig und rot... Pfd. 30] Nalbeleber wurst Lonfirmation! 051 Jedoch alle Vergünstigungen und Vorzugskarten aufgehoben! Koscher wurst. Pfd. 60 Schinkenwurst 4 Perfekte Köchin empf Mamma 8 1 Servelat, Lyoner, Krakauer Pfd 65] Weiß- u. Gelbw. Pfd. Sehinken, roh u. gekocht ½ Pfd. 65 Rindsfett, ausgel. Pfd. 32 Der weiteste, welteste Weg lohnt! mur H 7, 38 ſich an den Konſirma⸗ tions⸗Sonntagen.— Poſtkarte genügt. Frau M. Bordne, — dusendliche kein Einla- Erwerbslose(mit Ausweis) zahlen bis.30 Uhr 40 Pfg. 85 r laben die Stoll? Hier, Karl⸗Mathyſtr.3 Freitag, 12. Februar— Einmalige g rüh⸗ dorch Sonntag, 14. 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