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Februar 1032 ereit 145. Jahrgang— Nr. 76 kommen in Genf Ruftlarungen über die angeblich nur franzöſiſch engliſche Einigung Ein Erfolg der deutschen Regierung Die Meinung der Londoner Preſſe Hindenburg nimmt an Simon wieder in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 15. Febr. Sir John Simon, der geſtern aus Genf zurück⸗ gekehrt iſt, um dem Kabinett über die dortigen Vor⸗ gänge Bericht zu erſtatten, äußerte ſich gegenüber Preſſevertretern ſehr zuverſichtlich über die Aus⸗ wirkungen der neuen Reparationsverſtändigung: „Es iſt außerordentlich befriedigend, daß wir jetzt enn feſtes Uebereinkommen zwiſchen den ſechs haupt⸗ fachlich beteiligten Mächten haben, wonach die Lau⸗ anner Konferenz im Juni mit einem borher beſtimmten Programm ſtattfindet.“ Es iſt bezeichnend, daß Sir John Simon von einem Uebereinkommen zwiſchen den ſechs Mächten Ppricht und nicht von einer engliſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigung. In der Tat * wird in London der größte Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß das Uebereinkommen nicht ein engliſch⸗franzöſiſches, ſondern ein 3 zſechseckiges“ iſt. Die Preſſe ſolgt einer gemeinſamen Inſpiration, weun ſie einſtimmig auf die Un beſtimmtheit der neuen Formel hinweiſt. Es iſt offenſichtlich, daß die engliſche Regierung die Gefahr vermeiden möchte, Naß ihr aus dem Wortlaut der Verſtändigungs⸗ kermel von Frankreich ein Strick gedreht wird. Es gelungen, aus der programmatiſchen Formel hen Hinweis auf die Erhaltung des Houngplans ehe, der Verlängerung des Hoover⸗Moratoriums Itänszulaſſen. Darin ſieht man hier eien Erfolg der deutſchen Regierung, die ſich mit Nachdruck dagegen gewehrt hat, daß die Erhaltung des Doungplans zur Vorbedingung der Reparativuskonferenz gemacht wird. Die Bedingung iſt gefallen, aber die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten beſtehen nach wie vor weiter. In die⸗ ein Punkt hat England dem franzöſiſchen Drängen lisher keineswegs nachgegeben, und die deutliche Unterhauserklärung, die der Schatzkanzler Cha m⸗ berlain an die franzöſiſche Adreſſe gerichtet hat, 1 ezeibt vorerſt das letzte Wort Englands. Auf der andern Seite hat die engliſche Regierung ihre Auf⸗ faſſung geändert, wonach die Konferenz ſich ledig⸗ li uit den Reparationen befaſſen ſollte und die nofwendigen Kriegsſchuldenverhandlungen erſt nach der Erledigung der Reparationsfrage beginnen ſoll⸗ len. Hierauf bezieht ſich die Wendung in der Pro⸗ grummformel, wonach„andere Probleme“ in die Diskuſſton hineingezogen werden können. Es wird jedoch mit Beſtimmtheit erklärt, daß irgendwelche weitergehenden Fragen, wie ſolche der Währung, des Goldes oder der Zollpolitik für die Konferenz gar nicht in Frage kommen können. Man iſt hier ganz von dem Gedanken abgekommen, daß eine allgemeine Wirtſchaftskonferenz notwen⸗ dig ſei. Was die Kriegsſchulden anbelangt, ſo iſt es klar, daß Frankreich mehr Grund hat als England, ſe in erſter Linie in die Debatte zu ziehen. Die Aufnahme dieſer Frage ins Konferenzprogramm iſt als Zugeſtändnis an den franzbſiſchen Standpunkt anzuſehen. Die Londoner Blätter unterſtreichen übereinſtim⸗ nend die engliſch⸗franzöſiſchen Meinungsver⸗ chledenheiten, begrüßen aber doch das Zu⸗ Handekommen der Formel:„Auch eine Einigung, Ae ſich lediglich auf die Prozedur bezieht, iſt nicht uhne Wert,“ ſchreibt der konſervative„Daily Te⸗ leg re ph“. Die„Daily Mail“ erhofft eine Entſpangaung der engliſch⸗franzöſiſchen Atmoſphäre, un? der liberale„News Chronicle“ meint, das neue Abkommen wäre immerhin beſſer als gar kein Abkommen. Der„Obſerver“ ſetzt das Wort „Uebereinkommen“ in Anführungsſtriche. Verhältnismäßige Befriedigung hat die Sechsmächte⸗ klärung nur in der Londoner City hervorgerufen. le„Financial News“ berichtet von der allge⸗ 5 Erleichterung, die in Finanzkreiſen ausgelöſt Die Tatſache, daß mau beſchloſſen hat, die Konferenz im Juni abzuhalten, macht es gang unwahrſcheinlich, daß Frankreich in der Zwiſchenzeit etwas tun wird, was Deutſch⸗ lands finanzielle Stabilität gefährden kann. Vor einigen Tagen beſtand Grund zu der Befürch⸗ lung, daß die franzöſiſche Haltung bezüglich der Er⸗ kung des Reichsbankkredits zum Zuſammen⸗ kuch des Stillhalte⸗Abkommens und damit git einem iſchen Moratorium führen werde. Dieſe Gefahr iſt für den Augenblick beſeitigt, da kankreich bis zum Zuſammentritt der anferenz den Reichs bankkredit ſicher⸗ 1 118 nicht verweigern wird, wenn nicht ge⸗ ade unvorhergeſehene politiſche Ereigniſſe eintreten. ten die ſechs — Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Febr. Reichspräſident v. Hindenburg gibt auf die au ihn in den letzten Tagen gerichteten Aufforderun⸗ gen öffentlich folgende Antwort: „Nach ernſter Prüfung habe ich mich im Bewußt⸗ ſein meiner Verantwortung für das Schickſal unſe⸗ res Vaterlandes entſchloſſen, mich für eine eventuelle Wiederwahl zur Verfügung zu ſtellen. Der Umſtand, daß die Aufforderung hierzu nicht von einer Partei, ſondern von breiten Volksſchichten ergangen iſt, läßt mich in meiner Bereiterklärung eine Pflicht erblicken. Sollte ich gewählt werden, ſo werde ich auch weiterhin mit allen Kräften dem Vaterland tren und gewiſſenhaft dienen, um ihm nach außen zur Freiheit und Gleichberechti⸗ gung, nach innen zur Einigung und zum Aufſtieg zu verhelfen. Werde ich nicht gewählt, ſo bleibt mir daun der Vorwurf erſpart, mein Volk in ſchwerer Zeit eigen⸗ mächtig verlaſſen zu haben. Für mich gibt es nur ein wahrhaft nationales Ziel: Zuſammenſchluß des Volkes im Kampf um das Deutſchtum, Zufammenſchluß in dem harten Ringen um die Erhaltung der Nation!“ Kyffhäuſerbund und Stahlhelm Drahtbericht unſeres Berliner Büros N J Berlin, 15. Febr. Die wenigen ſchlichten Sätze, mit denen der Reichspräſident ſich für den Wahlkampf zur Ver⸗ fügung ſtellt, werden zweifellos die ſtärkſte Werbekraft ausüben. Bevor der Reichspräſi⸗ dent die Erklärung, die er perſönlich formuliert hat, niederſchrieb, empfing er noch den Präſtidenten des Kyffhäuſerbundes, General von Horn der ihm er⸗ neut das Vertrauen und die Treue der im Kyff⸗ häuſerbund vereinigten Mitglieber ausdrückte, Mit dieſer Geſte ö 5 5 ſtellt der Kyffhänſerbund ſich alſo vorbehalt⸗ los hinter die Kandidatur Hindenburgs. Leider hat ſich der Stahlhelm nicht zu dem gleichen Schritt entſchließen können. Vertreter des Stahlhelm ſprachen heute beim Staatsſekretär Meißner vor und gaben eine Erklärung ab, die unter Betonung der ſoldatiſchen Treue zum Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg beſagt, daß der Stahlhelm wie 1925 ſich auch jetzt zum Einſatz bereit ſtelle, wenn eine ſichtbare Vorausſetzung für einen Kurswechſel geſchaffen würde. Der Stahlhelm hat ſich alſo wieder vollkommen in die Harzburger Front eingereiht, nachdem er vor kurzem geneigt ſchien, den Weg poſitiver Staatspolitik einzuſchlagen. Die ſoge⸗ nannte nationale Oppoſition hat ihre Entſchlüſſe mit der Begründung hinausgezögert, daß ſie erſt die Entſcheidung des Reichspräſidenten von Hindenburg abwarten müſſe. Die iſt nun gefällen. Man darf wohl etwarten, daß ſchon in den nächſten Tagen die Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten endlich ihre Stellungnahme zur Reichspräſidentenwahl klar und beutlich, wie Hindenburg es getan, bekannt⸗ geben werden, mit anderen Worten: Wollen die Nationalſozialtſten Hitler als Gegenkandi⸗ daten aufſtellen, ſo werden ſie jetzt mit einer ent⸗ ſprechenden Erklärung hervortreten müſſen. 77 ẽ ¶vVdVddVdVdddVVFVvVVFbwbdwbwbFbwbwFbwbGõbwbwGõòõꝗõ ũ ͤ ͤGoGGGGoGGcoGoGGGbGVbVboGGobcbVccboocoPVVVVoVboVoVVbPPVoVoVVbVVVVVVVVVbVTVVVVVbVVVbV Das Stillhalte⸗Abkommen kann alſo für die nächſten vier Monate als geſichert betrachtet werden. Das Finanzblatt macht im Anſchluß daran fol⸗ gende überaus intereſſante Mitteilung:„Sollte die Juni⸗Konferenz wirklich zu einer effektiven Löſung der Reparations⸗ und Kriegsſchuldenfragen führen, dann wird die Stabiliſierung des Pfundes wahrſcheinlich in der zweiten Hälfte dieſes Jahres ſtattfinden.“ Politik und Geld Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 15. Febr. Die heutige Vollſitzung der Konferenz brachte als erſten Reoͤner den türkiſchen Außenminiſter Ruchty Bey. Von der Türkei war nicht zu erwarten, daß ſie ſich gegenüber Frankreich unfreundlich einſtellen werde. Es ſind jetzt Anleihever handlungen Attentat auf einen Telegraphiſche Meldung Paris, 15. Febr. Der D⸗Zug Ventimiglia— Paris iſt am Sonntag kurz vor 19 Uhr etwa fünf Kilometer vor der Einfahrt nach Marſeille bei der Ortſchaft La Pomme, entgleiſt. Man glaubt, daß es ſich um ein Attentat handelt, da im Augenblick der Ent⸗ gleiſung eine ſtarke Exploſton weithin hörbar war. Der Zug beſtand aus der Lokomotive, dem Tender, dem Gepäckwagen, einem Speiſewagen und ſieben Schlafwagen bzw. Salonwagen ſowie dem Schluß⸗ Gepäckwagen. An einer Ueberführung hörte man plötzlich eine Exploſion. Die Lokomotive fuhr noch etwa 100 Mtr. weiter, während der Gepäckwagen und der Speiſe⸗ wagen ſich ineinanderſchoben. Die drei nächſten Schlafwagen kamen aus dem Geleiſe und glit⸗ bis acht Meter tiefe Böſchung hinunter. Trotz des ernſten Unfalls ſind glücklicherweiſe nur einige Reiſende, und zwar unerheblich, verletzt wor⸗ den. Der Reiſende, der noch am ſchwerſten verletzt wurde, hat nur eine leichte Verwundung am Knie davongetragen. Wie nunmehr feſtſteht, iſt die Entgleiſung des Schnellzuges Ventimiglia Paris auf der Strecke Toulon Marſeille auf ein Attentat zurückzu⸗ führen. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der Zug in die Luft geſpreugt werden ſollte. Tatſäch⸗ lich iſt in dem Augenblick, als er die Unfallſtelle paſ⸗ ſierte, ein Sprengkörper explodiert. Ver⸗ zwiſchen Paris und Angora im Gange, die ihren Einfluß auf die Abrüſtungstheſe der Türkei nicht ver⸗ fehlen. Der türkiſche Außenminiſter trat wohl für die Rechtsgleichheit ein, aber er befürwortete den franzöſiſchen Vorſchlag, den Völ⸗ kerbund zu bewaffnen. Mit großer Geſchick⸗ lichkeit ſuchte der türkiſche Hauptdelegierte ſeinen Standpunkt dem Frankreichs, Englands und Ameri⸗ kas anzupaſſen. 364 Fäſſer Gold fuͤr Frankreich Telegraphiſche Meldung b.— Paris, 15. Febr. Am Sonntag ſind in Le Havre aus Newyork wieder 364 Fäſſer Gold eingetroffen, die für eine Reihe Pariſer Großbanken beſtimmt ſind. Das Gold ſtellt einen Wert von über 14 Millionen Dol⸗ lar dar. franzöſiſchen-Zug ſchiedene Augenzeugen wollten geſehen haben, daß vor dem Unfall zwei verdächtige Perſonen ſich an der betreffenden Stelle zu ſchaffn machten. Amtsenthebung eines Amtshauptmannes Dresden, 14. Febr. Die ſächſiſche Regierung hat den Amtshaupt⸗ mann Felliſch in Großenhain von ſeinem Poſten abberufen, da gegen ihn wegen ſeiner per⸗ ſönlichen Führung ein Dienſtſtrafverfahren eingeleitet werden mußte. Er hat wiederholt unter dem Einfluß des Alkoholgenuſſes das ſeinem Amt entſpechende Maß von Würde nicht innegehalten. Felltſch ſpielte früher in der ſächſiſchen Politik eine nicht unweſentliche Rolle. Von Beruf Hand⸗ ſchuhmacher, kam er als ſoztialdemokrati⸗ ſcher Gewerkſchaftler in die Redaktion der Chemnitzer Volksſtimme, wurde Landtagsabgeord⸗ neter und nach der Revolution auch Min iſter in Sachſen. Als die halbkommuniſtiſche Regierung Zeigner 1923 durch den Reichswehreinmarſch ge⸗ ſtürzt worden war, wurde Felliſch Miniſter⸗ prä ſädent. Er blieb aber nur ein Vierteljahr als ſolcher im Amt. Bei den Auseinanderſetzungen in⸗ nerhalb der ſüächſiſchen Sozialdemokratie, die dann zur Bildung der Altſozialiſtiſchen Partei führten, ſpielte Felliſch zuſammen mit dem damaligen Ab⸗ geordneten und jetzigen Redakteur Sachs die Rolle des„Weichenſtellers“ fand aber damit natürlich bei die nationale Oppoſttion. beiden Gruppen nicht viel Gegenliebe. Er zog ſich dann aus dem Parteileben zurück und ö Amtshauptmann in Großenhain, 4 wurde. Hindenburgs Entſchluß Das trübe Halbdunkel, das in der vergangenen Woche von Tag zu Tag bedrückender ward und das durch das Dazwiſchenfunken der nationalen Oppo⸗ ſition weder aufgehellt noch gar vertrieben wurde, iſt nun endlich dem Licht einer klaren Entſcheidung ge⸗ wichen: Hindenburg verſagt ſich nicht länger der Volks⸗ initiative und erklärt ſich bereit, im 85. Jahre ſeines Lebens nocheinmal die Bürde des höchſten Amtes das das deutſche Volk zu vergeben hat, auf ſich zu nehmen! Ueber zweieinhalb Millionen deutſche Männer und Frauen ſind dem Ruf des Sahm⸗Aus⸗ ſchuſſes gefolgt und haben ihre Stimme freiwillig, ohne jeglichen Druck und Zwang, ohne Verſamm⸗ lungen, Maſſenparaden und Aufzüge, ſich für den Deutſchen entſchieden, der der würdigſte von allen iſt und der überhaupt nur in Frage kam, wenn er im Amte zu bleiben geſonnen war. Zweieinhalb Millionen Deutſche binnen zehn Tagen, nur auf die Aufrufe von wenigen hunderten von Zeitungen hin, die ein Fünftel bis ein Viertel der Geſamt⸗ zahl der deutſchen Zeitungen überhaupt darſtellen! (Der gleiche Prozentſatz dürfte auch für Mann heim zutreffen, wo bei 190 000 Wahlberechtigten ſchätzungsweiſe eine Eintragungsziffer erreicht wurde, die zwiſchen 40 000 und 50000 liegt). Zwei⸗ einhalb Millionen erſcheinen wenig, wenn man dit Geſamtziffer der 40 Millionen Wahlberechtigten ins Auge faßt. Zweieinhalb Millionen ſind aber außer⸗ ordentlich viel, wenn man die Vorbedingungen, dit Einzeichnungs möglichkeiten und die Zelt beruückſich⸗ tigt. Jeder, der ohne Furcht vor Nachſchnüffelei und Verhöhnung ſeinen Namen eingetragen hat, wird heute mit Genugtuung den Entſchluß Hindenburgs als eine Tat bezeichnen dürfen, zu der auch er ſein Scherflein beigetragen hat. Eine Volksinitiative wollte der Aufruf des Sahmausſchuſſes in den Weg leiten.„Das Volk will Hindenburg!“ ſo hieß es in dem Aufruf und wahr⸗ lich, das Volk hat geſprochen. Wir lehnen es ab, auf die hämiſche Kritik, namentlich der nattonal⸗ ſozialiſtiſchen Preſſe, irgendwie einzugehen, wie wir es überhaupt abſichtlich vermeiden werden, Hinden⸗ burgs Perſönlichkeit in die ſtreiterfüllte Arena des Tageskampfes oder der Parteiagitation hinabzuzer⸗ ren. Nur eine, allerdings um ſo notwendigere, An⸗ merkung ſei uns geſtattet. Der nationalſozialiſtiſche Führer Goebbels hat die Zuſtimmung ſeiner Partei zu einer Hindenburg⸗Kandidatur an Bedingungen geknüpft, für deren Geltendmachung er die Formu⸗ lierung prägte:„Wir wollen Ware für unſer Geld!“ Die„Ware“ war Brüning, die Hindenburg aushandeln ſollte, damit er das„Geld“, d. h. die Stimmen der Nationalſozialiſten erhielt. Wir leh⸗ nen es ein für allemal ab, ſowohl das Amt des Reichspräſidenten als auch vor allem die verehrungs⸗ würdige Perſon Hindenburgs in kaufmänniſche Be⸗ griffe einzuſpannen. Hindenburg und ſein Amt find uns keine„Ware“, ſondern nationale und va⸗ terländiſche Werte, und weil dem ſo iſt, muß aus der Volksinftiative die Volkskandidatur und mit ihr der Volksſieg kommen gegenüber allen Parteiwiderſtänden, ganz gleich von welcher Seite ſie ausgehen, f Als wir vor anderthalb Wochen dem Aufruf des Sahmausſchuſſes ein Geleitwort mit auf den Weg gaben, warfen wir die Frage auf:„Wer iſt gegen Hindenburg?“ Heute wiederholen wir:„Wer iſt fetzt noch gegen Hindenburg?“ Daß die Kom⸗ muniſten von ihrer Kandidatur Thälmann nicht ab⸗ laſſen werden, iſt ſelbſtverſtändlich. Sie meſſen mit anderen Maßſtäben und werten nach anderen Ge⸗ ſichtspunkten als wir. Die Sozialdemokratie, zahlenmäßig immer noch die ſtärkſte aller deutſchen Parteien, hat bereits vor dem Bekanntwerden des Entſchluſſes Hindenburgs ſich dahin entſchieden, keinen eigenen Kandidaten gegen Hindenburg auf⸗ zuſtellen. Die Parteien der Mitte haben ſich aus⸗ nahmslos für Hindenburg entſchieden, Bleibt noch Wird ſie es wirklich wagen, auch jetzt noch mit ein oder zwei Zählkandi⸗ daturen neben Hindenburg aufzutreten? Wir möchten es nicht glauben. Zugegeben, daß die Regie⸗ rungsinitiative, die Verlängerung der Amtsdauer Hindenburgs auf parlamentariſchem Wege zu ermög⸗ lichen, ein Fehler geweſen iſt. Aber er iſt reichlich kompenſiert worden durch die Fehler, die die natio⸗ nale Oppoſition begangen hat. Hätte ſie die umge⸗ kehrte Marſchronte eingeſchlagen und Hindenburgs Wahl von vornherein als ihre Sache erklärt, dann 2. Seite/ Nummer 76 Neue Mannheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe Montag, 15. Februar 1932 Kanzler⸗Informationen an A. S. A. Aeber Deutſchlands Stellung zum Abrüſtungsproblem— Die militäriſchen Kräfte Deutſchlands und Frankreichs Notwendige Aufklärung Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Febr. Reichskanzler Dr. Brünin 8 hat am Sonntag abend einem Vertreter der National Broadcaſting Company folgendes Interview gegeben, das durch den amerikaniſchen Rundfunk verbreitet wurde: Auf die Frage, in welchem Umfang Deut ſch⸗ landabgerüſte l iſt, erwiderte der Reichskanzler: Deutſchland hat die durchgreifenden und ſehr ins Einzelne gehenden Beſtimmungen des Teiles 5 des Verſailler Vertrages über ſeine Entwaffnung durch⸗ geführt, ſeine Armee iſt auf 100 000 Mann beſchränkt, die entſcheidendſten Waffen moderner Kriegsführung, die andere Staaten als ſelbſtverſtändlichen Teil ihrer Rüſtungen betrachten, die ſchwere Artillerie, Tanks und jede militäriſche Luftrüſtung, ſind Deutſch⸗ land verboten. Alle Befeſtigungen an der beut⸗ ſchen Weſtgrenze ſind zerſtört. Jegliche Mobil⸗ machungs vorbereitungen, militäriſcher oder ſonſtiger Art ſind Deutſchland verboten. Die Bewaffnung ſeines Heeres iſt ihm bis ius ein zelne vorge⸗ ſchräeben. Die Auslieferung und Zerſtörung des vor und während des Weltkrieges erſtandenen Mate⸗ rials an Flugzeugen, Geſchutzen, Maſchinengewehren, Handfeuerwaffen uſw. iſt in Zehntauſenden bon Kontrollbeſuchen in allen Teilen des Landes aufs Schärfſte durchgeführt worden. Die letzten Mitglieder dieſer Kommiſſion haben Deutſch⸗ land erſt im Jahre 1927 verlaſſen und die Durch⸗ führung der Entwaffnungsbeſtimmungen wurde da⸗ mit anerkannt. Beim Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund im Jahre 1926 wurde feſtgeſtellt, daß Deutſchland ſeinen Entwaffnungsverpflich⸗ tungen nachgekommen ſei. Deutſchland iſt entwaffnet, darüber kann gar kein Zweifel beſtehen. Wenn hin und wieder in der Preſſe gegenteilige Meldungen auftauchen, ſo kommen ſie von intereſſter⸗ ter Seite, u. a. von der Rüſtungsinduſtrie des Aus⸗ landes, die mit Meldungn über angebliche deutſche Geheimrüſtungen Stimmung gegen bie Durchfüh⸗ rung der allgemeinen Abrüſtung zu machen ſucht. Wie die Dinge heute liegen, verhalten ſich die militäriſchen Kräfte beiſpielsweiſe Deutſchlands und Frankreichs, für den Kriegsfall etwa wie 1 zu 50. Von einer militäriſchen Sicherheit Deutſchlands gegen⸗ über anberen Staaten kann heute keine Rebe mehr ſein. ——·— m—————— ß— ſtände ſie heute ganz anders vor der Oeffentlichkeit da und ſie könnte mit Recht von ſich ſagen, daß ſie dem deutſchen, Volk einen Dienſt erwieſen habe. Durch die Ungeſchicklichkeit der Regierung einerſeits und durch die Parteitaktik der Harzburger Oppo⸗ ſitton andererſeits iſt ein Eindruck entſtanden, der den wirklichen Verhältniſſen nicht entſpricht. „Das Volk will Hindenburg!“ An dieſem Willen iſt nicht zu rütteln und zu zweifeln. Partei⸗ taktiſche und innerpolitiſche Machtfragen müſſen jetzt unweſentlich ſein, wo wir alle dem gleichen vaterländiſchen Geſetz unterſtellt ſind. Nie⸗ mand anders als Hindenburg ſelbſt hat ſich dieſem Geſetz gebeugt. Die rührende Schlichtheit ſeiner Worte, mit denen er ſich zum zweiten Male zur Wahl ſtellt, wird auch den überzeugen, der vielleicht noch Bedenken im Innern gehegt hat. Mit dieſem Be⸗ kennntnis hat Hindenburg abermals bezeugt, daß ihm Pflichterfüllung oberſtes ethiſches Geſetz iſt. An uns iſt es nun, ihm den Dank dafür abzuſtatten. Jeder iſt jetzt berufen, mitzuhelfen und mitzuwir⸗ ken an dieſer großen vaterländiſchen Aufgabe ſeiner Wiederwahl. Wir zweifeln nicht daran, daß am Abend des 18. März die Freudenkunde durch Deutſchland hallen wirb: Hindenburg wiedergewählt! Wuppkes Waſſerbericht Von Hans Franck Während der letzten Märztage des Jahres 1804 drohte den Bewohnern eines Dorfes an der Mulde durch die Fluten der Elbe, die ihren Nebenflüſſen ſeit Wochen das Waſſer nicht mehr abnahm, ſondern von dem Schwall ihres Frühlingsüberfluſſes mehr 8 5 hineintrieb, als ſie zu faſſen vermochten, große Not. Der Förſter Wuppke, dem außer der Beaufſich⸗ tigung der Herzoglichen Wälder auch die Inſtand⸗ haltung der dörflichen Deiche oblag, hatte bereits drei Tage hintereinander ſeinen Kutſcher Lebrecht nach Deſſau zum Landesfürſten jagen laſſen. Jedes⸗ mal mit der gleichen Bitte: Ihm für die Dichtung des wankenden Deiches Grenadiere zur Hilfe zu ſenden. Nur deren Zahl veränderte ſich jedesmal. Von Zehn in Zwanzig, von Zwanzig in Vierzig. Herzog Franz hatte drei Tage hintereinander auf die Bitte des Förſterkutſchers zur Antwort ge⸗ geben:„Morgen!“ Aber da im Schloß auswärtige Potentaten zu Beſuch weilten und er alſo ſeine Grenadiere dringend zum Exerzieren benötigte, micht einen einzigen Soldaten geſchickt Am vierten Tage tat Förſter Wuppke, was er ſeit Menſchen gedenken nicht mehr unternommen hatte: Er ſchrieb einen Brief. Bevor er damit begann, zog er trotz der März⸗ friſche Rock und Weſte aus. Schnitt ſich knuxrend ein halbes Dutzend Federn zurecht. Putzte ein volles Dutzend Mal ſeine Brille. Denn während er in einer Höhe, wo Andere nicht erkennen konnten: Raubzeug oder Krähe? mit bloßen Augen feſtzu⸗ ſtellen vermochte:„Gabelweih!l——— Kornweih ——— Rohrweih!“, wollte es ihm mit dem Sehen in der Nähe nicht mehr geraten. Ein letztes Stirn⸗ runzeln, ein allerletzter Fluch—— dann ſchrieb der Empörte— Feder um Feder das Genick brechend im Schweiße ſeines Angeſichtes:„Alleruntertänig⸗ ſter Waſſerbericht des Förſters Wuppke. Großmäch⸗ tigſter Herzog! Durchlauchtigſter Herzog und Fürſt! Herzog, Fürſt und Herr! Gnädigſter im Kriegsfalle verhalten ſich wie:50 Die militäriſchen Kräfte Deutſchlands geben einmal mehr einen ausreichenden Schutz gegen den Angriff eines oder mehrerer ſeiner hochgerüſteten Naächbarn. Deutſchlands Wehrlofigkeit iſt beſonders offenbar im Luftraum. Zu ſeiner Verteidigung heſitzt Deutſchland überhaupt kein Mittel. Nicht nur die Luftwaffe iſt ihm verboten, ſondern auch jeg⸗ liche Flugabwehr von der Erde aus. Im Kriegsfalle würden die Städte Deutſchlands ohne jeden Schutz den Gas⸗, Brand⸗ and Exploſivbom⸗ ben der gegneriſchen Flugzeuge ausgeſetzt ſein. Sie werden mir zugeben, daß das eine unhaltbare Si⸗ tuation iſt, die das deutſche Volk mit größter Beſorg⸗ nis hinſichtlich ſeiner Sicherheit erfüllen muß. Die Forderung auf gleiche Sicherheit mit den anderen Völkern, die ich in meiner Rede auf der Abrüſtungskonferenz in Genf kürz⸗ lich mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen habe, iſt deshalb eine ganz ſelbſtverſtändliche Folgerung aus den tatſächlich beſtehenden Verhältniſſen. Auf die Frage, was Deutſchland genau unter dem Worte„Gleichheit“ in ſeinen Erörterungen über die Abrüſtung verſtehe, führte Dr. Brüning aus: Wenn wir auf der Abrüſtungskonferenz den Anſpruch auf Gleich berechtigung und gleiche Sicherheit erheben, ſo verſtehen wir dar⸗ unter, daß der Zuſtand einſeitiger deutſcher Ent⸗ waffnung und damit deutſcher Unſicherheit aufhören ſoll. Präſident Wilſon, der in dem 4. ſeiner 14 Punkte die allgemeine Abrüſtung forderte und für deren Durchführung beim Friedensſchluß lange ge⸗ kämpft hat, erſtrebte eine allgemeine und gleich⸗ mäßige Entwaffnung für alle Völker als Sicher⸗ heitsmittel gegen weitere Kriege. Nur die allge⸗ meine, nicht eine einſeitige Entwaffnung iſt finnvoll und gerecht. Wenn nur einem einzelnen Lande eine ſo weitgehende Abrüſtung auferlegt wird, wie ſie Deutſchland vollzogen hat, ſo wird dies Laud in einen Zuſtand ent⸗ ehrender Disqualifizierung verſetzt. Das deutſche Volk, beſonders die deutſche Ju⸗ gend, fühlt dieſen Zuſtand der Disgualifi⸗ zierung ſehr tief, und ein Teil der ppliti⸗ ſchen Unruhe in Deutſchland hat in ihr 5 ihren Urſprung. Das deutſche Volk und insbeſondere die deutſche Jugend verſteht es nicht, daß in Deutſchland vieles von dem, was in den Deutſchland umgebenden Län⸗ dern heute noch als erſte Erfüllung nationaler Pflicht angeſehen wird, dem deutſchen Volk verboten iſt. Dieſes Meſſen mit zweierlei Maß wird in Deutſchland als empörend, als höchſt ungerecht empfunden. Es gibt gegen dieſe Empfindung ſchlechterdings nur ein Mittel, die Aufhebung der Disqualifi⸗ zierung, in bie Deutſchland durch ſeine einſeitige Entwaffnung verſetzt worden iſt. Das meinen wir, wenn wir von Gleichberechtigung ſprechen. Wir wollen dieſe Gleichberechtigung aber nicht da⸗ durch erreichen, daß wir dem Rüſtungswettlauf an⸗ derer Staaten folgen, ſondern dadurch, daß die Rü⸗ ſtungsbeſchränkungen, die wir auf uns ge⸗ nommen haben, auch bei ihnen ſinngemäß zur An⸗ wendung kommen. Wir glauben, daß der Friede und der Fortſchritt in der Welt am beſten durch allge⸗ meine Abrüſtung, etwa auf unſeren Stand, ge⸗ ſichert werden könne. Die Vereinigten Staaten, die trotz der Größe ihres Territoriums und der hohen Ziffer ihrer Bevölkerung ein relatir kleines Land⸗ heer beſitzen, geben nach dieſer Richtung anderen Staaten ein eindrucksvolles und nachahmungswür⸗ diges Beiſptel. In ſeiner dritten Frage ſtellt der Frageſtel⸗ ler feſt, daß unzweifelhaft eine Disgualifi⸗ zierung Deutſchlands hinſichtlich ſeiner Wehrmacht beſteht. Deutſchland habe ſeine natürliche Abneigung gegen dieſe Disqualifizierung der Welt Ich kann, Gott ſtrafe mir, mein Waſſer nicht länger mehr halten, und wenn Sie mich nicht heuti⸗ gen Tages noch Fünfzig von die Grenadiere zu Hilfe ſchicken, alldiewelche doch den ganzen Tag lang nichts Weiteres tun, als ohne Sinn und Ver⸗ ſtand hin und her rennen und in der Luft knallen, wo partoutement nichts zu treffen iſt, ſo laß ich mein Waſſer, hol mich der Teufel, loofen!“ Noch am ſelbigen Nachmittag ſchickte Herzog Franz von Deſſau mit dem Beſcheid, daß er die Ver⸗ antwortung für den unausdenklichen Schaden nicht auf ſich nehmen wolle, der entſtünde, wenn der Förſter Wuppke ſein Waſſer laufen ließe, hundert Grenadiere. Die arbeiteten unter Aufſicht des Briefſchreibers wider Willen die ganze Nacht an dem geführdeten Deich. Und am anderen Morgen war das Dorf vor den Fluten des muldeaufwärts getriebenen Waſ⸗ fers der Elbe gerettet. Klavierabend Elly Ney. Am Donners⸗ tag, dem 18. Februar, abends 8 Uhr, findet in der Harmonie, D 2, 6, der Klavierabend von ELI y Ney ſtatt. Die Künſtlerin wird Werke von Bach, Beethoven, Chopin und Schumann zum Vortrag bringen. Auslanbs⸗Gaſtſpiele der Wiener Staats⸗Oper. Nach engliſchen Blättermeldungen ſollen gegenwär⸗ tig Verhandlungen im Gange ſein, die das Zu⸗ ſtandekommen eines Gaſtſpiels der Wiener Staats⸗ Oper in der Londoner Seaſon zum Ziel haben unter der Vorausſetzung, daß die übliche Londoner Gaſtſpiel⸗Saiſon ſtattfindet. Im Programm iſt vor⸗ ausſichtlich auch die Aufführung von Weinbergers „Schwanda, der Dudelſackpfetfer“ enthalten.— Ent⸗ gegen anderslautenden Meldungen wird ein Gaſt⸗ ſpiel der Wiener Staats⸗Oper in Paris in dieſer Saiſon nicht zuſtande kommen. Die Anweſenheit des General⸗Intendanten der Wiener Staats⸗Oper bezog ſich lediglich auf theater⸗techniſche Angelegen⸗ heiten, die organiſatoriſche Fragen betreffen. Im Zuſammenhang mit dieſer Pariſer Reiſe ſoll auch die Erörterung des ülten Planes ſtehen, im Herbſt ein Gaſtſpiel der Wiener Staats⸗Oper in Genf zu veranſtalten. nicht J klargemacht, Verlange Deutſchland die vollſtändige Aufgabe dieſer Disqualifizierung als eine grund⸗ legende Bedingung ſeiner Unterſchrift unter den künftigen Abrüſtungsvertrag? Dr. Brüning: Die Disgualifizierung Deutſch⸗ lands in der Abrüſtungsfrage iſt ſo unzweifelhaft, daß die Abrüſtung der übrigen Staaten zu einer ſelbſtverſtändlichen Forderung internationaler Ge⸗ rechtigkeit wird. Deutſchland iſt als gleichberech⸗ ligtes Mitglied in den Völkerbund eingetreten. Es ſitzt als permanentes Ratsmitglied im Völkerbunds⸗ rat. Die allgemeine Abrüſtungskonferenz iſt vom Völkerbund einberufen worden, um nach Artikel 8 der Völkerbundsſatzung die Durchführung der all⸗ gemeinen Abrüſtung feſtzulegen. Wenn man die durch die einſeitige deutſche Entwaffnung herbeige⸗ führte Diskriminierung Deutſchlands aufrechterhal⸗ ten wollte, würde man die Frage ſeiner Gleich⸗ berechtigung im Völkerbund aufrollen und darüber hinaus eine Grundfrage des Völkerrechts überhaupt in Zweifel ſetzen. Sie ſehen, die moraliſche Poſition Deutſchlauds der allgemeinen Abrüſtungskonferenz ſtark und wohl fundiert. Abrüſtungsabkommen unterſchreiben, das dem Anſpruch auf Gleichberechtigung auch hinſichtlich der Methoden der Rüſtungsbe⸗ ſchränkung nicht Rechnung tragen würde. Wir haben keineswegs die Abſicht, durch bene Forderungen einen poſitiven Ausgang der Konferenz in Frage zu ſtellen. Eines muß ich aber noch einmal mit aller Deutlichkeit feſtſtellen: Wir wollen die Gleich berechtigung Deutſch⸗ lands und die Beſeitigung ſeiner Disqualiftzie⸗ rung dadurch, daß die anderen grundſätzlich die glei⸗ chen Verpflichtungen übernehmen, wie ſie auf uns ruhen, d.., durch einſchneidende Abrſtſtungsmaß⸗ nahmen der noch nicht abgerüſteten Staaten. Auf die weitere Frage, wie ſich Deutſchland auf iſt Wir könnten kein übertrie⸗ Internationaliſierung der Rüſtungen ſtelle, erklärte der Reichskanzler: Ich brauche Ihnen nicht zu verſichern, daß Deutſch⸗ land zu jeder ehrlichen Zuſammenarbeit unter den Völkern, die dem Frieden und dem Fortſchritt dient, bereit iſt. Deutſchland hat das in der Nachkriegszeit durch ſeinen Eintritt in den Völkerbund, den Locarno⸗ pakt, ſeine vorbeha“ loſe und raſche Zuſtimmung zum Kelloggpakt und vieles andere immer wieder be⸗ zur Frage der wieſen. Es wird auch in Zukunft jede ehrliche Ini⸗ tiative dieſer Art ſicherlich unterſtützen. Was die Frage der Inter nationaliſierung der nationalen Rüſtungen angeht, ſo weiß ich nicht, wie ich dazu überhaupt Stellung nehmen ſoll, ſolange nicht die grundlegende Vorfragse, die weſentlichee Vermindrung des allgemeinen Rüſtungs⸗ niveaus und die Beſeitigung der heute beſtehenden Ungleichheit geſichert iſt. Das Ziel der Abrüſtungs⸗ konferenz iſt die Herabſetzung der Rüſtungen, nicht deren Internationaliſierung, die an ſich ja keine Ver⸗ minderung bedeuten würde. In ſeiner fünften und letzten Frage kam der Frageſteller auf die innerpolitiſchen Streitigkeiten und die damit verbundenen Schwierigkeiten für Kapitlsanlagen in Deutſchland zu ſprechen. Er fragte: Welches ſind die Ausſichten für politiſch und wirt⸗ ſchaftlich ſtabile Verhältniſſe in Deutſchland d Auch auf dieſe Frage, erklärte Dr. Brüning, will ich Ihnen mit voller Offenheit antworten. Die innerpolitiſchen Kämpfe in Deutſchland ſind in ihren äußeren Formen zwar ſehr ſcharf. Dieſe Schärfe darf aber nicht überſehen laſſen, daß trotz vielem Trennenden auch unbeſtreitbare Gemein⸗ ſamkeiten beſtehen. In den beiden entſcheidenden außenpolitiſchen Fragen der Gegenwart, der Ab⸗ rüſtungsfrage und der Reparations⸗ Seeliſche Nothilfe: eine Aufgabe der Frau Von Herbert Steinmann Not ringsum! Nach helfenden Händen erklingt der Ruf. Helfen? Ja! Aber nicht allein mit mate⸗ riellen Mitteln. Nicht weniger not tut jetzt ſeeliſche Hilfe, Stärkung des Vertrauens, Kampf zegen den Peſſimismus. Kampf vor allem aber dem Klatſch, der Gerüchtemacherei, dieſem grundloſen, zweckloſen Wiſpern und Raunen der Angſt. Hier iſt für jede Frau eine Aufgabe. „Ach, hören Sie doch mal, Frau Nachbarin“, er⸗ klingt es da auf der Treppe,„wiſſen Sie ſchon, die Arbeitsloſen ſollen ja nun bald überhaupt kein Geld mehr bekommen. Ich habs genau gehört. Drüben hats ein Mann im Grünkram erzählt!“ So oder ähnlich raunt und flüſtert es täglich, ſtündlich in den Häuſern und auf den Straßen. Und wems erzählt wurde, der raunt und flüſtert es wei⸗ ter, fügt da noch ein wenig hinzu und läßt hier etwas weg. Wenns bis zum Zehnten kommt, ſieht alles noch viel ſchwärzer aus und macht die Herzen ſchwer und die Köpfe heiß. Davon kommt ein großer Teil unſerer ſeeliſchen Not, unſeres Peſſimismus, dieſer unberechtigten Weltuntergangsſtimmung. Man ſoll nicht alles glauben, was einem von Mund zu Mund weiter er⸗ zählt wird. Man ſoll nicht immer gleich denken: Etwas Wahres muß doch ſchon daran ſein! Man ſagt wohl ſcherzweiſe: ein Romanautor lebe von den Mißverſtändniſſen der Helden ſeines Werkes, und wenn diefe Mißverſtändniſſe nicht wären, hätte der Roman ſchon mit dem erſten Kapitel ſein Ende gefunden. So geht es auch dem Klatſch. Er lebt von Mißverſtändniſſen, von halb ausgeſprochenen Sätzen, von falſcher Betonung, von Achſelzucken. Denn dieſe Angſtpſychoſen ſind es ja gerade, die— an⸗ ſchwellen wie ein Schneeball, der zur Lawine wird. Das darf keine Frau mitmachen, die es wirklich gut mit ſich ſelbſt und den Ihren meint. Die ſeeliſche Hilfe, die die Frau in dieſer Zeit zu leiſten hat, ſoll im eigenen Heim beginnen Schon 2 5 7 frage, herrſchen im deutſchen Volk einheitlitze Auffaſſungen. Die Forderung der Gleichberecht⸗ gung und der gleichen Sicherheit wird vom deutſchen Volk geteilt. Jede deutſche Regierung wird dieſe Forderungen vertreten müſſen. Daß der Streit der Parteien über die Wege, die unſere Poli⸗ tik zu gehen hat, heute in Deutſchland vielleicht ſchär⸗ fer iſt, als in manchen anderen Ländern, iſt eine Folge der ſchweren Not, die auf Deutſchland laſtet und die Volkspſychoſe aufs kiefſte durchwühlt. Dieſe ſeeliſche Depreſſion und die ſich aus ihr ergebenden Wirkungen werden in dem Augenblick verſchwunden ſein, wenn die verantwortlichen Staatsmänner in der Abrüſtungsfrage und in den Fragen der Wirtſchaftskriſe zu ſchnellen und ganzen Entſchlüſſen kommen. Dieſem Wunſch habe ich auf der Tribüne des Völkerbundes Ausdruck ge⸗ geben, und dieſen Wunſch will ich hier wieder⸗ holen, wo ich die Ehre habe, zu dem mächtigen und für große Ideen ſtets aufnahmebereiten amerikanf⸗ ſchen Volke zu ſprechen. Dynamitanſchlag als Racheakt Drei Tote, ſechs Verletzte Göteborg, 15. Febr. 1 Durch einen Dynamitanſchlag wurde heute nacht 1 in Göteborg ein Wohngebäude in die Luft geſprengf, in dem mehrere Familien wohnten. Ein 35jähriger Bauarbeiter hatte beſchloſſen, an ſeiner von ihm geſchiedenen Frau Rache 3 u üben. Kurz vor halb 3 Uhr warf er ein Paket mit Dynamit durch ein Fenſter in ein Zimmer des Hau⸗ ſes, in dem ſeine Frau wohnte. Eine gewaltige Ez ploſion erfolgte, durch die der größte Teil des Hauſes zerſtört wurde. Die Rettungsarbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwie⸗ rig. Aus den Trümmern wurden drei Tote nnd ſechs zum Teil ſchwer verletzte Perſonen geborgen. Den Täter fand man heute vormittag in einem Walde in der Nähe der Stadt tot auf. Er hatze Selbſtmord begangen. Letzte Meldungen Nobile Luftſchiffkonſtrukteur für Rußland — Berlin, 15. Febr. General Nobile hat mit Zuſtimmung Muſſolinis in Moskau einen Vertrag für vier Jahre mit der ruſſiſchen Luftfahrt behörde abgeſchloſſen und befindet ſich augenblicklich auf der Rückreiſe nach Rom. Nobile wird, wie er geſtern auf der Durchreiſe in Berlin bekanntgab, im April ſeinen Wohnſitz von Rom nach Mos kau verlegen. Er hat ſich verpflichtet, im Sommer dieſes Jahres an der arktiſchen Expedition nach Nikolaus II.⸗Land(jetzt Nordland genannt) teilzu⸗ nehmen, die derzeit von dem arktiſchen Inſtitut in Leningrad vorbereitet wird. Reviſion der Nebenkläger im Lübecker Impf⸗ prozeß — Lübeck, 15. Febr. Die im Lübecker Impfprozeß als Nebenkläger zugelaſſenen Eltern wurden be⸗ kanntlich durch Rechtsanwalt Dr. Wittern⸗Lübett Rechtsanwalt Dr. Cantor⸗Lübeck, Rechtsanwalt Dr. Frey⸗Berlin und Rechtsanwalt Dr. Gießner⸗Berlin vertreten. Von den Anwälten der Nebenkläger hat nunmehr Rechtsanwalt Dr. Wittern Revision gegen das Urteil des Lübecker Gerichts eingeleg, ſoweit es ſich auf Prof. Dr. Deycke, Obermedizinal⸗ rat Dr. Altſtaedt und Prof. Dr. Klitz bezieht Ausgabe von Schatzſcheinen in Japan — Tokio, 15. Febr. Ein kaiſerlicher Erlaß ermäch⸗ tigt das Schatzamt, Schatzſcheine für eine Geſamt⸗ ganzen M. '̃ Wirt kerun gange imme gen, 6 genen krächt es je. . 40⁰ Krieg ſtellur heitsa beſont an ſ ä ten u den K ſicht bedarf burtei Gripp wird des C o da Frage Au feierli ſumme von 34 Millionen Nen zur Deckung ber Koſten der Schanghaier Operationen auszugeben, Neue chineſiſche Proteſtnote — Nanking, 15. Febr. Der Miniſter des Auswär⸗ tigen hat der britiſchen und der amerikaniſchen Re⸗ gierung eine neue Proteſtnote gegen die Benutzung der internationalen Konzeſſion zu Angriffszwecken durch die Japaner geſandt. darum allein iſt es grundverkehrt, daß man ſich auf Treppen und Straßen tagsüber Herz und Hirn vollſtopfen läßt mit den Gerüchten des Peſſimismus und des Unterganges. Der Gatte, der Sohn, der Verlobte— ſie haben ſchon an ſich genug von dieſen Dingen draußen im Leben, in den Büros, den Werk; ſtätten. Haltet ihnen das Heim, haltet ihnen das Zuſammenſein mit euch frei vom Klatſch und Tratſch der Gerüchtemacher. Eine Frau vermag viel in dieſen Dingen. Ihr Vertrauen und ihr Glaube richtet den Mann auf und ſtärkt ihn, wo er ſelber glaubt! Und das iſt doch nichts anderes als ſeeliſche No, hilfe an der Gemeinſchaft. In der Familie, in der die Frau mit ihrem Lachen und ihrem feſten Glau⸗ ben an eine beſſere Zukunft herrſcht, ſoll ſich 5 a Zelle des Vertrauens bilden, die weiter wirken 05 N in dem Kampfe gegen Peſſimismus und Gerücht macherei. Nur auf dieſe Weiſe läßt ſich die ſeeliſcht Not unſeres Volkes bekämpfen, läßt ſich der Gleube an unſere Kraft und unſer Können ſtärken. Von der Heidelberger Univerſilät. Profeſſot Dr. Walter Schwarzacher, Direktor des Int tuts für gerichtliche Medizin, erhielt eilen Ruf als Ordinarius nach Halle a. d. Saale. Schwal— zacher kam 1927 von Graz nach Heidelberg. Opern ⸗Plauwirtſchaft in Mitteldeutſchlanb. In Leipzig ſind gegenwärtig Beſtrebungen i Gange, den Fortbeſtand des produktiven Oper weſens in Mitteldeutſchland durch eine Opern⸗Plal⸗ wirtſchaft zwiſchen Leipzig, Halle und Gera z ſichern. Neben den beiden mitteldeutſchen 1 Zentren Dresden und Weimar, iſt als das dri Leipzig dafür in Betracht zu ziehen, um durch 1 Opern⸗Gemeinſchaft mit Halle und Gera eine di vere Theater⸗Planung in dieſen Städten zu erm 9 lichen. Gleichzeitig wird auch für die Leipziger 10 5 wandhaus⸗Konzerte die Forderung zur e, haltung ihrer vollwertigen Leiſtung erhoben und 1 wird damit gerechnet, daß künftig eine e Zuſammenarbeit zwiſchen dem Städtiſchen und Leipziger Symphonie⸗Orcheſter eingerichtet we muß. rden ung! ſtatt. füllt, ſpürbe Kirche Aufga Nicht es hie forme gaben ſie vet ſten; rem. und E winde mung Wort bleibe ſchen Appel ſchloß Es nennu durch voll u chencht In ſei in An den B ſei nie Zeit u der P Kirche Das z das vt menſch da nic Stärke 0 J 4 Montag, 15. Februar 1932 Hi a 243 1* 40 3* 0 Der„Abbau“ des Familienlebens 1 0 8 2 7 del Mannheims Bevölkerungsbilanz 1931 li⸗ Wie ſchwer das deutſche Volk an der Laſt der är⸗ Wirtſchaftsnot zu tragen hat, dafür legt die Bepöl⸗ ine kerungsbilanz der Stadt Mannheim für das ver⸗ ſtet gangene Jahr ein tragtſches Zeugnis ab. Es hat f immer Schwankungen in der Zahl der Eheſchließun⸗ ihr gen, Geburten und Todesfälle während der vergan⸗ lick genen Jahrzehnte gegeben, aber eine ſolche Beein⸗ hen krächtigung des deutſchen Familienlebens, wie wir 5 s jetzt feſtſtellen müſſen, findet höchſtens in der 1 eee Eon NeR KAAN er 60 140 ind mi⸗ 450 100 450 90— N EAURAUE N 0 IAI nee 0 2 28 2 30 u igt, 90 80 X 4 5 e eee nee mit 5 5 1 l 5 au: Kriegszeit ein Gegenbeiſptel. Wir haben unſere Dar⸗ Ex. ſtellung auf Grund der Berichte des Reichsgeſund⸗ ſes heitsamtes gemacht, in denen die Stadt Mannheim beſonders aufgeführt wird. Es iſt nur die orts⸗ fit anfäſſige Bevölkerung berückſichtigt. Die Gebur⸗ 110 ten und Todesfälle, die Patienten von auswärts in gen den Krankenhäuſern betreffen, ſind in dieſer Ueber⸗ ſicht gusgeſchaltet. Eines beſonderen Kommentars 20 bebarf die Zeichnung nicht.(Der Rückgang des Ge⸗ lte bürtenüberſchuſſes im Jahre 1929 war eine Folge der Grippeepidemie.) Das Nachlaſſen der Heiratsluſt wird für das Jahr 1932 einen neuen Rü ckgang des Geburtenüberſchuſſes mit ſich bringen, o daß das Wachstum unſerer Stadt ernſtlich in Frage geſtellt iſt. sta. ö Amtseinführung mit Am Sonntag fand in der Trinitatiskirche die ten feierliche Einführung des von Adelsheim nach der ri Nungbuſchpfarrei verſetzten Stadtpfarrers E. Speck lich ſtätt. Das feſtlich zeſchmückte Gotteshaus war über⸗ füllt, die Gemeinde von der Bedeutung der Stunde ſpürbar bewegt. Die Amtshandlung leitete Dekan Kirchenrat Maler, der in einer Anſprache Nie Aufgabe der evangeliſchen Predigt kennzeichnete. Nicht um Wiſſen und menſchliche Erkenntniſſe gehe es hier, auch nicht um Schaffung von äußeren Re⸗ formen und Wohlfahrts einrichtungen. Solchen Auf⸗ gaben werde ſich die Kirche zwar nie verſagen und ſie verſagt ſich ihnen gerade heute am allerwenig⸗ ten, aber ihr eigentlicher Dienſt beſteht in Höhe⸗ zei, Sie hat Jeſum zu zeigen, den Lebensfürſten und Ehriſtum zu künden, den Welt⸗ und Todesüber⸗ winder. Keine menſchliche Ablehnung oder Aufleh⸗ nung darf den Prediger hier irre machen! Wort ſteht über den Tagesmeinungen, es wird bleiben, und Recht behalten. Mit herzlichen Wün⸗ ſchen für den neuen Geiſtlichen und einem warmen Appell an die Vertreter der Jungbuſchgemeinde ſchloß der Dekan ſeine zeitgemäßen Ausführungen. Es folgte die Verleſung der behördlichen Er⸗ neufungsurkunde und die Ablegung des Gelübdes. durch Handschlag. Die Handlung war ſtimmungs⸗ voll umrahmt von feſtlichen Darbietungen des Kir⸗ chenchors unter Leitung von Hauptlehrer En d lich. 1 In ſeiner Antrittspredigt ſprach der neue Geiſtliche in Anlehnung an 1 ein Pauluswort von der bleiben⸗ den Botſchaft der Kirche. Grundlage dieſer Botſchaft ei nicht der Menſch und ſein Denken auch nicht die Zeit und ihre jeweiligen Ideale, am allerwenigſten der Pfarrer und ſeine Perſon. Fundament der Kirche ſei die Verſöhnungstat Gottes in Chriſtus. Das zu bezeugen von Geſchlecht zu Geſchlecht ſei das vornehmſte Werk der Kirche des Worts. Der menschlichen Zwangs⸗ und Machtmittel bedürfe es da nicht, es gelte immer wieder zu locken und zu litten:„Laſſet euch verſöhnen mit Gott!“ Es war eine eindrucksvolle, würdige Feier, die mit einem ſah anſchließenden Kindergottesdienſt ihren Abſchluß fand. Dr. B. K * Der Rheinbrückenbaun im bayeriſchen Etat. Im bayeriſchen Etat für 1932/3 findet ſich folgende Po⸗ ſition: Neubau der Rheinbrücken zu Ludwigshafen, Speyer und Maxau, vierte Rate, 500 000 Mark. In den Erläuterungen dazu heißt es: Zum Neubau der Rheinbrücke z wiſchen Ludwigs⸗ hafen und Mannheim wird der Betrag von 300 000 Mark als vierte Rate beantragt. Zu dem Neubau hat die Stadtgemeinde Ludwigshafen im Rechnungsjahr 1932 einen Koſtenbeitrag von 150 000 Hark zu leiſten. Die bisherigen Leiſtungen des Flaates betrugen: 1929 100 000 Mark, 1930 250 000 Mark 25 k, 1932 500 000 Mark(davon 250000 Mark von der Stadt Ludwigshafen), zuſammen 850000 Mark an Leiſtungen des Staates. f * Auto geplündert. Am 10. Februar verſchwan⸗ n aus einem vor II 3 ſtehenden Auto drei Pakete, enthaltend vier elektrische Handlampen mit Griff und Schutzgitter, vier Stecker für elektriſche Leitung, Meter Gummikabel, 6 Glühbirnen verſchiedener Slrken und zwei Wäſcheſtücke, Jäher Tod auf der Straße. In der Jägerſtraße bel der Eiſenbahnerkantine in Ludwigshafen fiel plötzlich ein Mann auf der Straße um. Die herbei⸗ gerufene Feuerwehr konnte nur noch den Tod feſt⸗ ſtellen, der anſcheinend infolge Schlaganfalls einge⸗ kreten war. Es handelt ſich um einen Herrn Franz örter aus Mannheim, Waldhofſtraße 19. Wo wird eine geiſteskranke Frau vermißt? Au 25. Juni 1931 wurde in Lahr eine etwa 45 Jahre alte geiſtesgeſtörte Frau aufgegrif⸗ ſen und in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendin⸗ gen verbracht. Beſchreibung: Etwa 45 Jahre alt, 100 Zentimeter groß, mittlere Geſtalt, graugemiſchte haare graue Augen, geradlinige Naſe, dünne Lip⸗ den, vollſtändige Zähne, ovales Geſicht, ſpricht öſter⸗ keichiſchen Dialekt. Am rechten Unterarm von einem Bruch herrührende Narbe. Bis jetzt iſt es trotz ein⸗ zehender behördlicher Nachforſchungen noch nicht ge⸗ lungen, die Perſon der Geiſteskranken feſtzuſtellen. Fachdienlithe Mitteilungen wollen an das Badiſche Landespolizejamt in Karlsruhe gerichtet werden Gottes Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 76 Schon wieder ein Bettler! Irgendwie unange⸗ nehm berührt und etwas verlegen, ſchließt man die Tür wieder und zwingt ſich, nicht an die flehende Stimme, nicht an die ausgeſtreckten Hände zu denken. Zu viele kommen! Wer könnte ſie alle füllen, die ge⸗ öffneten Hände, die alt d jungen, glatten und ſchwieligen, weißen und f gen? Zu viele klopfen an! Die Not iſt groß. Tauſende, ja Millionen von Menſchen ſind brotlos, ſtehen vor dem Nichts. Letzte Rettung für ſie bedeutet die Erlaubn zum Betteln. Wandernde Handwerksburſchen klopfen an, die auf der Durchreiſe ſind, Famil enväter, die nicht mehr wiſſen, wie ſie den Hunger ihrer Kinder ſtillen ſollen, Kriegsinvaliden, Obdachloſe, die den Sommer über die Nächte auf Bänken in verſteckten Parks zugebracht haben und nun die paar Pfennige für das Aſyl zu⸗ ſammenbetteln müſſen. Unzählige, die auf das Mitleid und die Hilfe ihrer Mitmenſchen angewieſen ſind. Aber hört n nicht jeden Tag von frechen Ueberfällen, von Simulanten, die die Gutmütigkeit ihrer Mitmenſchen ausnutzen, von Trinkern, die das erbettelte Geld in der nächſten Schenke in übler Ge⸗ ſellſchaft verſchwenden? Ein gut Teil Menſchen⸗ kenntnis gehört ſchon dazu, daß man keinen Un⸗ würdigen unterſtützt. Wie verſchieden ſind die Menſchen, die bettelnd an die Tür klopfen! Mauchmal erkennt man ſchon aus der Art des An⸗ klopfens oder Klingelns, mit wem man es zu tun hat. Ein ſcharfer Riß an der Klingel, zwei⸗, dreimal kurz hintereinander. Ein junger Burſche ſteht dicht auf der Schwelle. Seine Worte klingen frech und . fordernd. Die groben, ſchmutzigen Hände drehen eine ſpeckige Mütze. Eim Blick in das Geſicht mit der niedrigen Stirn und dem mächtigen, vorge⸗ ſchobenen Kinn unter dem auffallend großen Mund genügt. Schnell ſchließt man die Tür, darauf gefaßt, daß der Burſche den Fuß dazwiſchenſchiebt. Eine ganze Weile dauert es noch, bis endlich ſchwere Tritte die Treppe hinunterpoltern. Leiſes Klopfen. Durch das Guckloch ſpähend, ſieht man ein altes, von tauſend Furchen durchzogenes Geſicht, dem ein langer, ſchneeweißer Bart ein ehrwürdiges Aus⸗ ſehen verleiht, und zwei runzlige, zittrige Hände mit langen Spinnenfingern und dicken blauen Adern. Der Alte bittet nur um einen Teller Suppe und geht dann etwas geſtärkt und Dankesworte mur⸗ melnd, langſam und vorſichtig die Treppe hinunter. Anders der junge Menſch, der mit überraſchend wohlgeſetzten Worten um eine Unterſtützung bittet. Er hat früher beſſere Tage geſehen. Seine klugen Augen trüben ſich, als er erzählt, daß er faſt nir⸗ gends eine Gabe bekommt. Ueberall muſtert man erſtaunt ſeine vornehme Kleidung. Aber es iſt ſein letzter Anzug, es ſind ſeine letzten Schuhe, die er trägt. Er übernimmt jede, auch die niedrigſte Ar⸗ beit, und wenn es nicht mehr weiter geht, bettelt er Jeder Bettler, der an unſere Tür klopft, läßt uns ein Menſchenſchickſal lebendig werden. Das Leben iſt erbarmungslos und unberechenbar, es hebt den Menſchen bald hoch empor, bald ſchleudert es ihn um ſo tiefer hinab. Wehe dem, der keinen feſten Halt hat, der ſich aus der Bahn ſchleudern läßt, er iſt unrettbar verloren. E N. (CCC dd ͥã ãdſdãũũã wVddddãdãͥũꝗũw¶ũꝗĩ⁴⁴ꝗ7dſꝗſꝗ! Von der Uraufführung im Nationaltheater:„Der gewaltige Hahnrei“ Finale des zweiten Akts Neig Schuls mieloſf, Kuppinger ..!! ²˙V] ꝛ y ß ˙· Lob der Berufsfeuerwehr Von einem Leſer unſeres Blattes, der 28 Jahre Feuerwehrmann war und die Brandſtelle der Eich⸗ baumbrauerei beſichtigt hat, wird uns geſchrieben: „Die Einwohnerſchaft kann ruhig ſchlafen, weil die Schlagfertigkeit der Berufsfeuerwehr über jeden Zweifel erhaben iſt. Branddirektor Mikus hat bei dieſem gefährlichen Großfeuer durch ſein ſicheres zund zielbewußtes Eingreifen bewieſen, daß er die Situation beim Eintreffen am Brandplatz ſofort voll erfaßte. Dies beweiſt am beſten die Tatſache, daß er zwei Kompagnien der Freiwilligen Jeuerwehr, ſämtliche Mannheimer Fabrikfeuerwehren und die Ludwigshafener Berufsfeuerwehr alarmieren ließ. Er hat damit vor allem gezeigt, daß er nicht den Ehrgeiz beſitzt, Großbrände allein zu bekämpfen. Wer am andern Morgen die Brandſtätte beſichtigte, der konnte ſich, zumal wenn er Fachmann iſt, einen Begriff von der Tätigkeit der Feuerwehren machen. Ich ſetze die Leiſtungen der Mannſchaften nicht herab, wenn ich der energiſchen und umſichtigen Leitung bei der Bekämpfung dieſes gefährlichen Großfeuers durch Branddirektor Mikus uneingeſchränkte An⸗ erkennung zolle.“ Wir freuen uns, daß unſerer wackeren Berufs⸗ feuerwehr und ihrem vorzüglichen Leiter auch aus dem Leſerkreiſe dieſes wohlverdiente Lob gezollt wird. Exploſion eines Trockenofens Kurz nach 12 Uhr heute mittag explodierte in der Blechemballagenfabrik Stephan u. Hoff⸗ mann, Waldhofſtr. 29/31, ein Trockenofen, der zum Trocknen lackierter Blechbehälter dient. In der Werkſtätte, wo glücklicherweiſe niemand mehr tätig war, da gerade die Mittagspauſe begonnen hatte, wurden die Fenſter ſamt den Rahmen aus der Mauer geriſſen und auch ſonſt erheblicher Sach⸗ ſchaden angerichtet. Die Urſache der Exploſton iſt noch ungeklärt, da in dem Ofen ſchon ſeit 34 Jahren Blech getrocknet wird. Vielleicht haben die Aus⸗ dünſtungen des Lacks oder Kohlenoxydgas die Ex⸗ ploſton hervorgerufen, die ſich in der Umgebung als ein ſtarker Schlag bemerkbar machte. Man alarmierte die Berufsfeuerwehr, die mit einem Löſchzug ankam, aber nicht einzugreifen brauchte, da kein Feuer ent⸗ ſtanden war. 5 * Badeanſtalt beſtohlen. In der Nacht zum 10. Februar wurden aus einer Badeanſtalt in Neckarau 62 Fichtennadeltabletten, 12 Stück Toilettenſeife, ein braunlederner Einkaufsbeutel mit zehn Stück Sun⸗ lichtſeife, ein Raſterapparat, 15 Zigarren und 54/ Bargeld entwendet. Wenn ein Gasrohr platzt Nicht wenig überraſcht waren die Neckardamm⸗ ſpaziergänger am geſtrigen Sonntag, als ſie beim Paſſieren der Ebertbrücke⸗Unterführung einen auf⸗ fallend ſtarken Gasgeruch warnehmen muß⸗ ten. Da dies nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, wurde das Gaswerk verſtändigt, das dann einen Arbeitertrupp an die verdächtige Stelle ent⸗ ſandte. Um jedem Unfall vorzubeugen, wurde ſofort die Unterführung abgeſperrt und verſucht, die Stelle des Rohrbruchs— das große Hauptrohr führt an der Unterführung vorbei— feſtzuſtellen. Alle Bemühun⸗ gen waren vergebens, obgleich an vielen Punkten Löcher in den Boden geſchlagen wurden. Mit großem Intereſſe wurde von den zahlreichen Spaziergängern die Tätigkeit der„Gasriecher“ ver⸗ folgt, die in die in den Boden geſchlagenen Löcher Rohre ſteckten und„Geruchsproben“ abnahmen. Ge⸗ gen Abend ſtellte man die erfolgloſen Arbeiten ein, um am heutigen Morgen durch Aufgraben der gan⸗ zen verdächtigen Gegend die Bruchſtelle zu finden. Ganz leicht wird das nicht ſein, denn das Rohr läuft unter den Brückentreppen entlang, ehe es über die Brücke geführt wird. In der Brückenkammer kann nur mit Gasmaske gearbeitet werden. * * Gebührenfeſtſetzung. Durch Verordnung des Innenminiſteriums vom 8. Februar wurden die Ge⸗ bühren der Unterſuchungsämter für anſteckende Krankheiten in einer gegen bisher ermäßigten Höhe neu feſtgeſetzt. * Zwei Motorradfahrer zuſammengeſtoßen. Aus Oggersheim wird uns gemeldet: Auf der Mannheimer Straße, beim„Guten Hirten“, rannten Sonntag abend in voller Fahrt zwei Motorradfahrer zuſammen. Der Richtung Oggersheim fahrende Er⸗ werbsloſe Beer aus Mʒaunheim geriet einem entgegenkommenden Motorradler, einem Finanz⸗ beamten aus Ludwigshafen, in die Flanke. Beide Fahrer ſtürzten. Beer erlitt bei dem Sturz ſtarke Prellungen am Körper. Er zog ſich auch eine Bruſt⸗ und Lungenquetſchung zu und mußte von der Frei⸗ willigen Sanitätskolonne ſofort in das Allgemeine Krankenhaus nach Mannheim überführt werden. Der Finanzbeamte kam ziemlich heil davon. Volkshochſchule. Am Mittwoch, dem 17. Februar, ſpricht im Harmonieſaal, D 2, 6, in Ergänzung zum Vor⸗ tragsplan Profeſſor Dr. Arthur Salz von der Univerſt⸗ tät Heidelberg in einer kritiſchen Würdigung der Staats⸗ wirtſchaft im heutigen Wirtſchaftsſyſtem über Staats kapitalismus“, Die ſchönſte Europäerin Aaſe Clauſen, ge däniſche Schönheitskönigin, wurde izgaer chönheitslonlurrenz zur Miß Europa gewählt. 18ßih dor die auf 7 Jahre Nebungsfirma Theodor Froſch Die Firma Theodor Froſch, eine Uebungsfirma des Deutſch nationalen Handlungsgehilfen⸗ verbandes, die in den letzten Tagen auf ihr 7fäh⸗ riges Beſtehen zurückblicken konnte, veranſtaltete aus dieſem Anlaß am vergangenen Sonntag im kleinen Saal des Kaufmannsheims eine Morgenſeier. Bei der Eröffnung konnten neben den zahlreich erſchienenen Mit⸗ arbeitern der Firma eine Reihe von Gäſten begrüßt wer⸗ den, die ſich von der Ernſthaftigkeit der geleiſteten Ar beit überzeugten. Im Mittelpunkt der Feier, die von rezitativen Vorträgen einiger Mitarbeiter und von muſt⸗ kaliſchen Darbietungen des DHV⸗Orcheſters umrahmt war, ſtaud die Anſprache des Leiters der Firma, Herrn Münch. Er hob insbeſondere hervor, daß die Uebungs⸗ firmen, die der DH bereits im Jahre 1919 geſchaffen hat und von denen heute über 700 im In⸗ und Ausland be⸗ ſtehen, praktiſche Ausbildungsſtätten ſind, die den Jung⸗ kaufleuten, zur Ergänzung der Lehre und der Handels⸗ ſchule, praktiſches Berufswiſſen und Können vermitteln. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit der Ermahnung an die Kaufmannsjugend, mehr denn je ihre Freizeit zur beruf⸗ lichen Weiterbildung zu nützen, um ſich zu brauchbaren Kaufmannsgehilfen heranzubilden. Eine Filmvorführung gab einen weiteren Einblick in die Arbeitsweiſe dieſer Lehrbetriebe, die heute einen beachtlichen Faktor in der Ausbildung der Kaufmannslehrlinge darſtellen. Als noch einige Vertreter des Gau⸗ und Ortsgruppenvorſtandes der Uebungsfirma ihre Grüße überbracht und ihr eine weitere erfolgreiche Entwicklung gewünſcht hatten, fand die eindrucksvoll verlaufene Morgenfeier ihren Abſchluß. Film⸗Nundſchau Alhambra: Hochland⸗Sinfonie Es war gewiß kein ſchlechter Gedanke, einige Land⸗ ſchaftsfilme auß dem bayeriſchen Hochland, ſowie aus den bayeriſchen und öſterreichiſchen Alpen zu einer Bildfolge zuſammenzufaſſen, um ſo die Schönheiten der Berge und ihrer Täler mit beſonderer Eindringlichkeit vorübergleiten laſſen zu können. Vom Winter in den Tiroler Bergen, vom Frühling im Loiſach⸗Tal, vom Sommer im Hochland, vom Herbſt im Lechtal, vom Winter im bayeriſchen Hoch⸗ land, von der winterlichen Zugſpitze und von manchen anderen Dingen im bunten Wechſel der Jahreszeiten be⸗ richtet dieſe„Hochlaud⸗ Sinfonie“, die in einer Frühvorſtellung in der„Alhambra“ gezeigt wurde. Wenn es auch kein ausgeſprochener Tonfilm iſt, ſo kann die muſikaliſche Untermalung ſehr befriedigen, da durch Ge⸗ fänge, Jodellieder und geſchickt ausgewählte Geräuſche der Eindruck der Bilder weſentlich verſtärkt wird. Univerſum:„Amerika von heute“ Mit dem Reportage⸗Film„Amerika von heute“ legt Oberingenieur Dreyer die neueſte Bildberichterſtat⸗ tung aus der neuen Welt vor. Er beweiſt dadurch wieder die Vielſettigkeit ſeiner Bildauffaſſung und die Fähigkeit, die Kamera da anzuſetzen, wo es Neues und Sehenswertes feſtzuhalten gilt. Kulturniveau, Lebensweiſe und Menſcher⸗ art eines anderen Landes ziehen hier gewiſſermaßen au laufenden Band vorüber, ohne jegliche Schminke oder be⸗ einflußender Aufmachung. Gerade dadurch wird dem Be⸗ ſchauer das Material zur Bildung eines eigenen Urteils gegeben. Wir ſehen, wie Maſchinengiganten Erz verladen, ind dabei, wenn der Rieſenzeppelin Akron gebaut wird, gehen durch die Automobilſtadt Detroit und machen einen Ausflug auf ländliche Gefilde, wo die Maſchinen die Land⸗ arbeiter erſetzen. Nicht vorenthalten bleiben uns die Ver⸗ kehrsſchwierigkeiten der großen Städte und die zu ihrer Löſung angeſtrebten Verſuche. Die erſten Auswirkungen der Wirtſchaftskriſe, von der Amerika auch nicht verſchont bleibt, zeigt bereits dieſer Film, der keinesfalls an der Oberfläche bleibt, ſondern der auch bevölkerungspolitiſche Probleme anſchneidet und von der typfſch amerikauiſchen Geiſtesverfaſſung berichtet. Damals Wär die Nof noch größer! Die Russen kommen! Dieser Schreckensrutf ertönte durch das ostpreußische Land. Gefangen schaft in Rußland war das furchtbare Los eipes großen Teils der deutschen Grenzbevölkerung, Da- mals War die Not gewiß noch gröber als heutel Aber die von dem schweren Schlag des Verlusts der deutschen Heimat Betroffenen hielten standhaft aus. An der damaligen Zeit kann die heutige lernen. Unsere neue Roman-Erzählung „Annke““/ von Alfred Hein kührt den Leser in jene schweren Schicksalszeiten der ostpreußischen Bevölkerung, Am Schicksal eines Mädchens, das mit den Seinen nach Rußland verschleppt wird, erlebt er die Jahre des Kriegs in der Umgebung der Vertriebenen, bliekt in die Welt der russischen Landschaft und ist Zeuge des Sturzes der Zarenherrschaft. Der Name des Autors, der mit seinem Roman„Eine Kompagnie Soldaten“ bei un seren Lesern großen Anklang fand, bürgt für eine lebendige, anschauliche Schilderung, die besonders auch die Jugend fesseln wird. Montag, 15. Febiuai 1932 Aus Baden Staatlichc Perſonal veränderungen Zur Ruhe geſetzt wurde Polizeioberwacht⸗ meiſter Joſef Seebach in Pforzheim. Haydn⸗Feier in der Bad. Blindenanſtalt Ilvesheim Ilvesheim, 15. Febr. Bei den blinden Kindern herrſchte am Freitag abend große Freude. Die Pianiſtin Frl. Stephanie Pelliſſier⸗ Heidelberg hatte die Aufgabe übernommen, den Blinden anläß⸗ lich des 200. Geburtstages Haydns die Bedeutung dieſes großen Tondichters nahezubringen. In ſeinem muſikpädagogiſchem Empfinden für jugendliche Hörer hatte ſie das Programm zuſammengeſtellt. Es war ein heiteres, frohes Muſtzieren, als unter Mit⸗ wirkung des Konzertmeiſters Schubert⸗Heidelberg (Violine) und des Herrn Prieper⸗ Heidelberg (Cello) das Trio in Ddur erklang. Im Andante con variazioni in moll und der Sonate in C⸗-dur riß Frl. Pelliſſier mit ihrem großen künſtleriſchen Können die Kinder zu hellem Entzücken hin. Nach der ruhigeren Serenade aus dem Streichquartett klang das Konzert mit der feurigen Wiedergabe des Trios in-dur aus. Herr Schubert wetteiferte in meiſterlichem Spiel mit dem Klavier, während das Eello durch dezente, liebevolle Untermalung die Har⸗ monie des Trios vollendete. Die blinden Kinder und Jungleute dankten den Künſtlern durch reichen Bei⸗ fall für die ſchöne Feierſtunde. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Ladenburg Tr. Ladenburg, 13. Febr. Die Generalverſamm⸗ lung der Sanitätskolonne ergab ein erfreuliches Bild von der vorwärtsſtrebenden jungen Kolonne. Führer und Kolonnenarzt Dr. med. F. Vogel begrüßte die zahlreich erſchienenen Kameraden und unter den Ehrengäſten auch Feuerwehr⸗Kommandant Friedrich A cola. Da eine rege Arbeitsgemeinſchaft zwi⸗ ſchen Sanitätskolonne und der Freiw. Feuerwehr be⸗ ſteht. Die Rechenſchaftsberichte des Kolonnenarztes Dr. Vogel und der Kolonnenführer Menzel und Müller ließen eine regſame und erfolgreiche Arbeit erkennen. Die Kolonne hat bei 284 Fällen Hilfe ge⸗ leiſtet, darunter bei 15 ſchweren. Erſte Hilfe geleiſtet würde bei 96 Haus- 91 Sport-, 67 Betriebs⸗ und 30 Straßenunfällen und 79 Wachen geſtellt. Zum Dienſte angefordert wurden insgeſamt 491 Kameraden. Im September letzten Jahres fand eine große Schluß⸗ prſtfung ſtatt, bei der ein Gasſchutzzug von Wein⸗ heim mitwirkte. Auch mit der Schriesheimer Kolonne fanden Uebungen ſtatt. Dem Kolonnen⸗ arzt Dr. Vogel wurde für ſeine hingebungs volle Ar⸗ beit wärmſten Dank ausgeſprochen. Schwerer Rodelunfall— Zwei Schwerverletzte * Hornberg, 15. Febr. Auf der Landſtraße zum Fohrenbühl ereignete ſich geſtern nachmittag ein ſchwerer Rodelunfall. Ein mit drei Perſonen be⸗ ſetzter Schlitten geriet in außerordentlich ſchnel⸗ lem Tempo auf eine ſchneefreie Stelle, wobet er ſo ſchuell abgebremſt wurde, daß durch die Gewalt des Anhaltens die oͤrei Perſonen heruntergeſchleudert wurden. Während eine junge Dame unverletzt blieb, wurden ein Herr und eine Dame ſchwer ver⸗ letzt. Bei den Schwerverletzten handelt es ſich um ein Ehepaar Haus aus Hornberg, die junge Dame iſt die Schweſter der Ehefrau. Herr Haus erlitt einen doppelten Schädelbruch, ſeine Frau eine lebensgefährliche Lungenquetſchung. Copyright 9 by Promestheus- Verteg Or. e Ströbenzell bel München der werfe den erſlen Sein ROMAN VON ELSE SPAR WASSER 4 Und hinter all dieſem der ganze geifſernde Haufen ber Sittenrichter. „O, wie machen wir es verkehrt! Haben doch alle Dornen und Geſtrüpp auf unſerem Weg und wan⸗ dern ihn alle mit der gleichen Sehnſucht nach dem Licht. Und ſtrauchelt einer unſerer Brüder rechts oder links, dann ſollten wir ſtehenbleiben und ihm wieder aufhelfen. Statt deſſen herſen wir mit Stei⸗ nen, bis er blutend zuſammenbricht———“ Es war eine geſegnete Stunde für Liſelotte, dieſe einſame, mittägliche Friedhofſtille. „—— Und kommt mir jemals wieder ein Menſch in den Weg, über den die Welt den Stab gebrochen, ich will ihm tröſtend die Hände reichen:„Komm her du— ich weiß, wie es iſt, wenn ſie einen zu Tode hetzen! Komm her und ruhe ein Stündlein aus bei 6, ir——— Das Schickſal iſt ein großer Bildhauer, Liſelotte! Es möchte aus dem rohen Stein der Menſchenſeele ein Kunſtwerk formen, ein edles, fehlerfreies! Und ſetzt deshalb oft ſchonungslos Hammer und Meißel an und iſt nicht eher zufrieden und formt und häm⸗ mert, bis das Kunſtwerk fertig iſt, geläutert und gut, wie es ſein muf——— Und hat auch deine Seele noch in Arbeit, Liſelotte——— Sie ſtand auf, und ihr Blick glitt über die Unzahl der Grabkreuze, über den goldig blitzenden Rhein in blaue Fernen. Was da herüberklang in leiſem, dumpfen Dröhnen war die Welt mit ihrem Glück, mit ihrem Ringen und Himmelanſtreben— und ihrer Sünde. Da breitete das einſame Weib die Arme aus: „O, Leben! Gewaltiges, grauſames, erhabenes Leben! So krank war ich an dir geworden, und täg⸗ lich neue, ſchwere Rätſel gibſt du mir auf——— und ſo lieb hab ich dich dafür———“ 8 Da legte das Schickſat Hammer und Meißel Belſeite. e ögliche 5 EPRrNNN D 5 2 n 755 . ichte der Neuen Mannheimer Zeitung r— Oberbürgermeiſter Dr. Baumann beigeſetzt Kaiſerslautern, 15. Febr. Ganz dem Weſen des verſtorbenen Oberbürger⸗ meiſters Dr. Baumann und ſeinem eigenen Wunſche enkſprechenb, ſollte ſeine Beiſetzung in beſcheidenem Rahmen erfolgen. Die Stadtverwaltung hatte ſich deshalb entſchloſſen, die Beſtattung ſelbſt in aller Stille vorzunehmen, aber eine öffentliche Trauer⸗ feier vorausgehen zu laſſen, die am geſtrigen Nach⸗ mittag in der ſtädtiſchen Fruchthalle ſtattfand. Wäh⸗ rend die Umgebung der Fruchthalle ſich mit Menſchen anſammelte, füllten ſich Saal und Galerie bis zum letzten Platz mit Trauergäſten. Nach einem ein⸗ leitenden Orcheſtervortrag hielt der zweite Bürger⸗ meiſter eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Von allen Ständen, Behörden, Firmen und Organi⸗ ſationen aus Nah und Fern haben ſich heute zahl⸗ reiche Vertreter mit unſerer Bürgerſchaft in ernſter und mit tiefer Trauer erfüllter Stunde hier ver⸗ einigt, um dem erſten und einem der beſten Bürger unſerer Stadt die letzte Ehre zu erweiſen und von ihm Abſchied zu nehmen. Mit tiefer Rührung darf ich aus der geſchloſſenen Teilnahme aller Kreiſe an dieſer Trauerfeier entnehmen, in welch unbegrenztem Umfang der teuere Verſtorbene in der Bevölkerung angeſehen und beliebt war und welche hohe Wert⸗ ſchätzung er hier und weit über die Grenzen unſerer Der Redner gab dann ein Bild Wirkſamkeit des Oberbürger⸗ Stadt hinaus genoß. von der 14jährigen meiſters. Welch großer Wertſchätzung ſich der Verſtorbene in allen Kreiſen erfreute, bewies zunächſt die An⸗ weſenheit von Vertretern aus allen Zweigen der Wirtſchaft, der Kunſt und der Wiſſenſchaft, der kom⸗ munalen, ſtaatlichen und anderen Behörden, dann aber auch die zahlreichen Nachrufe, die ihm ge⸗ widmet wurden. Es ſprachen nicht weniger als 28 Vertreter von Behörden und Organiſationen. Für den Bayeriſchen Städtebund und die pfälziſchen Städte ſprach Geh, Rat Strobel ⸗Pirmaſens tief⸗ empfundene Worte der Anerkennung und des Dankes für die wertvolle Mitarbeit zum Wohle der Städte. Von den weiteren Rednern ſeien noch er⸗ wähnt: Chefredakteur Hartmann(für den Ver⸗ band für freie Volksbildung), Direktor Fiedler 50 5 175 7 1 5. a 5 und 9 e ˖ 0. D (Bayer. Sparkaſſen⸗ und Giroverband), Vertreter and, Düne ra uth iſt aufgehoben worden. Das von Polizei, Feuerwehr, Gerichts⸗, Forſt⸗ und Schul⸗ Alle Anſprachen ſpiegelten das tiefe aller behörden uſw. Bedauern wieder, einen eifrigen Förderer öffentlichen Intereſſen verloren zu haben. Mit einem Trauermarſch fand die Feier ihren Ausklang. Anſchließend erfolgte auf dem Wald⸗ friedhof die Beiſetzung in aller Stille, jedoch unter Teilnahme einer gewaltigen Menſchenſchar. gauptverſammlung des Vozirks⸗Obſtbauvereins Dürkheim Beleiligung an der Ausſtellung der D. L. G. in Mannheim * Bad Dürkheim, 15. Febr. Im Winzergenoſſenſchaftsſaale fand geſtern Mit⸗ tag unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Müller⸗ Wachenheim die Generalverſammlung des Bezirks⸗ Obſtbauvereins Dürkheim ſtatt, die aus dem Bezirk und den übrigen pfälziſchen Obſtbaugebieten ſehr ſtark beſucht war. Der Vorſitzende entbot den Er⸗ ſchienenen herzliche Begrüßungsworte, im beſonderen begrüßte er Oberregierungsrat Wenner vom Be⸗ zirksamt Neuſtadt, den Kreisverbandsvorſitzenden pfälziſcher Obſtbauvereine, Oberreg.⸗Rat Schlöſ⸗ ſer, den Vertreter der ſtaatlichen Lehr⸗ und Ver⸗ ſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau in Neuſtadt, Studiendirektor Prof. Dr. Zſchokke und Frau Dr. Sprengel, Obſtbau⸗Inſpektor Altenlager, ferner Landesinſpektor Trenkle ⸗ München, Land⸗ wirtſchaftsrat Stutzmann⸗ Speyer und die Ver⸗ treter der Reichsbahn und Bezirksbauernkammer. Hierauf erſtattete Obſtbau⸗Inſpektor Philippi den Tätigkeits⸗ bericht. Der Reviſionsbericht wurde von Bürgermeiſter Müller erſtattet, der auch über die Jahresrechnung berichtete. Bei 246 202/ Einnahmen und ebenſoviel Ausgaben wurde ein Geſamtumſatz von 492 450% erzielt. Nach der Vermögensbilanz verbleibt nach Abgleichung von 32 744„ in Aktiven und 32 181. in Paſſiven ein Reingewinn von 592 ¼/, der dem Reſervefonds gutgeſchrieben wird. Bilanz und Vor⸗ anſchlag für 1932 in Höhe von 1800/ wurden von der Verſammlung gutgeheißen. Bei der Wahl der Vorſtandſchaft wurden ſämtliche Herren wiedergewählt. Vor Beginn ſeines Vor⸗ trages über die notwendige Umſtellung im Pfirſich⸗ bau wurde Landes inſpektor Trenkle für ſeine Ver⸗ dienſte um den pfälziſchen Obſt⸗ und Gemüſebau, im beſonderen im Bezirk Dürkheim, vom Verband unter Ueberreichung einer Ehrenurkunde durch Ernennung zum Ehrenmitglied geehrt. In ſeinem Vortrag führte Trenkle aus, daß, nachdem der Konſum großfrüchtige Pfirſiche verlange, dieſem Verlangen der Erzeuger nachkommen müſſe. Der Schnitt der Pfirſichbäume ſei darum unerläßlich und notwendig, um regelmäßige Ernten und gutentwickelte Qualitätsfrüchte zu erzie⸗ len und damit die Konkurrenz mit Auslandsfrüchten auf dem Markt aufnehmen zu können. Beſchloſſen wurde von der Verſammlung, ſich un⸗ ter Leitung des Bezirksobſtverbandes an der.. G. Ausſtellung in Mannheim zu beteiligen, und zwar ſoll dabei möglichſt Frühobſt ausgeſtellt wer⸗ den. Die Wanderverſammlung des Verbandes 1932 findet in Gönnheim. * Verurteilte Einbrecher * Villingen, 15. Febr. Die beiden Einbrecher, die kürzlich in das Flughafenreſtaurant und in die Lorettokapelle eingedrungen waren und dort den Opferſtock erbrochen bezw. Lebensmittel geraubt hatten, ſtanden vor dem hieſigen Amts⸗ gericht. Auch waren ihnen Einbrüche in Kapellen bei Endingen, Oberkirch und Forchheim zur Laſt gelegt. Beide waren wegen Diebſtahls und Bettels bereits vorbeſtraft. Sie erhielten ein Jahr ſechs Monate bezw. ein Jahr Gefängnis, dazu 14 Tage Haft wegen Landſtreicherei. Von den beiden 24 und 25 Jahre alten Burſchen Auguſt Kröff und Alfred Breitinger ſtammt der eine aus Mannheim, der andere aus Norddeutſchland. Landesinſpektor Es ſitzt an der Lebenswende des Lebens eine ſelt⸗ ſame Frau. Trägt ein gütiges Lächeln auf dem tief⸗ durchfurchten, uralten Geſicht und ein großes Ver⸗ ſtehen in den wunderbaren, milden Augen. „Die Zeit!“ wird ſie von den Menſchen genannt. Zu ihr flüchten ſich todwunde Menſchenkinder und brechen kraftlos bei ihr zuſammen. Dann nimmt die Frau mit dem gütigen Lächeln die zuckenden, blutenden Herzen und ſtreichelt ſie mit weichen Mutterhänden und prüft mit ihrem wunder⸗ baren, milden Blick die klaffenden Wunden. Denn es liegt eine gewaltige Wunderkraft in ihren Augen. Sie kühlen die Glut der Schmerzen und laſſen die Wunden vernarben. Und die Geheilten gehen wieder mit dankbarem Erinnern ins Leben hinein. Die einen ſind wunder⸗ lich ſtill geworden und halten ſich abſeits, die andern ſtürmen mit neugewonnener Kraft wieder in den dichteſten Kampf. „Ihr kommt bald wieder!“ lächelt die Frau hinter ihnen drein. Sie hat einen mächtigen Webſtuhl vor ſich und arbeitet daran die Lebenstage. Es iſt ein ganz luſtiges Gewebe— kunterbunt, als ſolle es eine Verkleidung werden zum Mummenſchanz: Gold⸗ flitter und ſchreiende Farben und viel häßliches Grau und Schwarz dazwiſchen. Es ſtört ſie nicht. Sie arbeitet emſig und ge⸗ ſchäftig, denn je mehr ſie vor ſich bringt, deſto mehr Unheil oder Segen ſtiftet ſie. Und ſie darf nicht ſäumen, die ſeltſame Frau mit dem uralten, tiefdurchfurchten Geſicht—— Und hat vier lange Jahre gewoben ſeit Frau Margas Erlbſung. Ein Sommertag ging durch das Rheintal und hatte ein fröhliches Geleite: Vogelſang und Menſchenlieder, Sonnenglanz und Liebespaare. Viel wanderfrohe Menſchen kamen an dem ſchlich⸗ ten, weißen Haus am Wege vorbet, in deſſen Vor⸗ gärtchen die wundervollſten Roſenſtöcke blühten. In hellen Haufen zogen ſie ins Siebengebirge, mit Ruckſäcken und Wanderſtecken, plauderten, ſangen, warfen jauchzend den Hut in die Luft und freuten ſich, daß ſie lebten. Und ein Mann im eleganten Reiſeanzug wan⸗ derte allein den Weg, der an dem kleinen Haus vorbeiführte. Einer von denen, wie ſie uns manch⸗ mal im Leben begegnen: ein Menſch mit heißem, ſuchendem Blick, dem die große Einſamkeit auf der Stirne geſchrieben ſtand. Und dieſer heiße, ſuchende Blick überflog das Gärtchen, die leere Veranda, die Wieſe hinter dem Haus, während er mit zögernden Schritten weiter⸗ ging. Ehe er den ſteilen, ſchmalen Bergweg auf⸗ wärts zum Wäldchen verfolgte, blieb er noch ein⸗ mal ſtehen und ſah zurück zu dem Haus, immer mit dem heißen Suchen in den ernſten Augen. Ueber ihm in einer breitäſtigen Buche krachte es plötzlich. Ein Zweig fiel herunter und ſtreifte ſeine Wange. Erſtaunt und überraſcht ſchaute er in die Höhe, wo ihm ein hübſches, verzweifeltes Knaben⸗ geſicht entgegenſah. „Was machſt du denn da oben, Junge?“ „Es war ein Junges aus dem Neſt gefallen. Da hab ich's wieder hineingelegt, und nun kann ich nicht mehr herunter!“ Offenbar ſchämte er ſich, daß über die Backen liefen. „Aber wie kannſt du Schlingel auch nur ſo hoch klettern! Bleib ruhig auf deinem Platz, ich hele dich!“ Damit warf der Fremde Hut und Jacke bei⸗ ſeite, ſchwang ſich am Stamme empor und arbeitete ſich vorſichtig von Alt zu Aſt. „Hier ſtütze dich auf mich!“ Er reichte dem rat⸗ loſen Kleinen den Arm;„und vorſichtig Schritk für Schritt, hörſt du?“ Es ging langſam abwärts. Endlich ſprang der Mann auf den Moosgrund herab und hob den Knaben vom letzten Aſt herunter. Staunend be⸗ trachtete er ihn dann. „Wie alt ſind wir denn, du Knirps!“ „Fünf Jahre!“ „Donnerwetter! Und ſteigen ſchon auf ſolche Bäume und brechen gelegentlich den Hals dabei!“ Der Knabe betrachtete nachdenklich einen Winkel⸗ riß in ſeiner Hoſe. „Du bluteſt ja auch!“ Der Sprechende kniete nieder und unterſuchte die Wunde.„Eine tüchtige Schramme iſt's Nun aber marſch nach Hauſe und von Mutter verbinden laſſen!“ Sehr artig zog der Junge ſeine Mütze und wandte ſich zum Gehen. Aber ſchon nach den erſten Schritten blieb er ſtehen und ſaßh ſeinem Retter flehend ins Geſicht: ihm die Tränen 2 eee 143. Jahrgang/ Nummer 76 Aus der Falz Schiffsunglück * Ludwigshafen, 15. Febr. Am Samstag abend ereignete ſich im Luitpoldhafen ein Schiffsun⸗ glück. Ein franzöſiſches Schleppboot blieb mit dem Kamin, da er nicht tief genug gelegt war, an der Britcke hängen, wodurch Kamin und Steuer⸗ ſtuhl abgeriſſen wurden. Der Kapitän kam unter die Trümmer zu liegen, blieb jedoch ohne Verletzun⸗ gen. Prozeß Walzer—„NS3 Rheinfront“ vertagt * Ludwigshafen, 13. Febr. Der für Montag, den 15. Februar vor dem hieſigen Amtsgericht angeſetzte Termin in dem Privatbeleidigungsprozeß, den Prä⸗ lat Walzer gegen die Schriftleiter der national⸗ ſozialiſtiſchen„NS3 Rheinfront“, Dr. Englram Amtsgericht Ludwigshafen hat auf Antrag der Be⸗ klagten das Verfahren ausgeſetzt mit der Begrün⸗ dung, daß gegen eine Reihe von Zeugen, die in dieſem Verfahren benannt ſind(Frl. Heinz, Bürgermeiſter Römer⸗Dirmſtein, Dr. Nafziger und Prälat Walzer) ein Ermittelungs verfahren wegen Mein⸗ eides bei der Staatsanwaltſchaft Frankenthal ein⸗ geleitet worden iſt. Die„Neue Pfälziſche Landeszeitung“, das Lub⸗ wigshafener Zentrumsorgan, wendet ſich ſcharf gegen die damit von der Beklagtenſeite geübte Verſchlep⸗ pungstaktik. In einer auf Montag abend einbe⸗ rufenen Katholikenverſammlung wollen Prälat Walzer, ſein Rechtsbeiſtand RA Dr. Zang und Reichstagsabgeordneter Hofmann zu der Ange⸗ legenheit öffentlich Stellung nehmen und Aufklärun⸗ gen geben. ** * Pirmaſeus, 15. Febr. Als Nachfolger des ver⸗ ſtorbenen Amtsgerichtsdirektors Waldmann wurde der Amtsgerichtsrat am hieſigen Amtsgericht, Kark Zahn, zum Amtsgerichtsdirektor ernannt. Zahn iſt 1875 in Wachenheim geboren und begann ſeine Laufbahn im höheren Juſtizdienſt im Jahre 1902 als Amtsanwalt in Zweibrücken. 1906 wurde er Staatsanwalt in Schweinfurt, wo er ſeit 22 Jahren als Richter tätig iſt. Der Räuber von Biebesheim Darmſtadt, 15. Febr. Der Räuber von Biebes⸗ heim, der Former Hermann, der, wie von uns berichtet, auch in Mannheim Gaſtrollen gegeben hatte, hat bei Bekannten in Breslau einen Ein⸗ bruch verübt und dabei etwa 200 Mark erbeutet Daraus ergibt ſich, daß Hermann in letzter Zeit ſich nicht in unſerer Gegend aufgehalten hat. Es be⸗ ſteht aber die Vermutung, daß er ſich, wenn ihm das Geld ausgeht, wieder hierher begibt. eee e Schu vor Ansfechun Gssoncers be Friesſtumgsge fe Grip us Jetzt zu ermässigtem Preise, „Es tut arg weh!“ „Dacht ich mir's doch! Ja, kommt davon.“ Er hob ihn auf ſeine Schultern.„Ich werde dich nach Hauſe bringen!“ Wenn's nur bloß Mutter nicht ſieht!“ meinte der Junge nach einer kleinen Weile und betrachtete ſein blutendes Bein, an dem das braune Söbckchen weit in die leichte Sandale gerutſcht war. „Da bekommſt du wohl ordentlich Schelte!“ „O, nein, Mutter hat mich noch nie geſcholten, Sie ſchaut mich nur an und iſt traurig. Und dann muß ich furchtbar weinen und will nie wieder un; gezogen ſein. Aber manchmal vergeß ich bloß wieder——“ Du haſt wohl deine Mutter ſehr lieb?“ „O, ganz furchtbar lieb! So lieb——— t beſann ſich auf einen Ausdruck, und als er ihn du Schlingel, bas nicht fand, legte er die Aermchen um den Nacken 5 des Mannes:„So lieb habe ich Mutter!“ und preßte ſeinen Kopf mit aller Kraft an fich. „Na, da kann ſie ſich ja gratulieren!“ lachte der Fremde und ſchnappte nach Luft.„Uebrigens, do wohnſt du denn, du Ausreißer?“ „Immer grad aus, in dem weißen Haus!“ Durch die Glieder des Mannes ging ein leiſel Ruck. „In dem Haus, das ganz allein am Weg ſteht! „Ja, und wo all die feinen Roſen im Garkeh ind!“ „So! Und wie heißt du denn?“ „Joachim!“ „Und weiter?“ „von Bergdorf!“ 5 Da ließ ihn der Fremde von feiner Schullet gleiten und nahm ſein Geſicht zwiſchen die Händt, War er denn blind geweſen? Dieſes braune, bl, hübſche Knabengeſicht trug ja Wagners Züge! Das war ja Wagners Kind Zug um Zug! Aber die Augen, die wunderbaren, tiefen Augen, die er von ihr.. Und er mußte dem Kind immerfort in die Augen ſehen.. „Da vorn kommt Mutter!“ ſagte Joachim ſchul⸗ bewußt.„Sagen Sie ihr nicht, 10 Baum war. Sie iſt ſonſt traurig!“ Und ſchritt bah raſch aus.(Fortſetzung ſo daß ich auf den f ö 0 Eisbau der Bahn faſt gar keinen Einfluß. Olympiſche Winterspiele 1932 Bob-Ourcheinander in Lake Platid Erſt Stürze, dann Rekorde Der deutſche Erbauer der Olympia⸗Bobbahn in Lake Placid, St. M. Zentzytzki, ſtellt uns den nach⸗ ſtehenden Artikel zur Verfügung, dem wir zur kri⸗ tiſchen Bewertung der Vorgänge bei den Olympi⸗ ſchen Bobrennen gerne Raum geben. Die Olympiſchen Bobrennen haben auch in Deutſchland ein beträchtlich breiteres Publikum, als es ſonſt bei nor⸗ malen Veranſtaltungen vorhanden iſt, denn hier handelt es ſich leben um die Vertretung Deutſchlands gegenüber dem Ausland und es kennt jeder die Bedeutung, die der Sport heute auf dieſem Gebiet hat. Sehr bedauerlich iſt aus dieſem Grunde das Durcheinander, das teils durch das vollkommen unolympiſche Wetter, teils durch die Or⸗ ganiſation der Winterſpiele, teils aber auch durch unſach⸗ liche Berichterſtattung hervorgerufen worden iſt. Wer nicht im Bobſport oder wenigſtens in anderen Geſchwin⸗ bigkeits⸗Sports erfahren iſt, ſteht verblüfft vor der Tat⸗ ſache, daß unſere Leute, denen beſon ders gute Chancen zugebilligt wurden, bereits im Training durch ſchwere Unfälle Mannſchafts⸗ und Schlittenverluſte aufzuweiſen hatten. Außer den deutſchen ſind auch noch verſchiedene andere Mannſchaften geſtürzt und es wurde infolgedeſſen in vielen Berichten von der Kritik an der Konſtruktion der Bahn geſprochen, die durch immer neue Unfälle immer wieder neue Nahrung fand. Nun ſchön, das iſt ja verſtändlich: wenn eine Sportanlage nicht ein⸗ wandfſrei oder ſogar direkt falſch angelegt iſt, ſo erlaubt ſie nicht nur keine Höchſtleiſtungen, ſondern führt im Gegen⸗ teil zu Unfällen— das iſt ganz logiſch. Wo bleibt aber die Logik, wenn dann plötzlich in den Rennen nicht nur alle teilnehmenden Bobs einwandfrei ohne Sturz über die Strecke gehen, ſon dern ſogar mehrfach neue Bahn⸗ kekorde aufgeſtellt werden? Normalerweiſe ſind Zweier⸗ bobs infolge des geringeren Gewichts etwas langſamer als Viererbobs: bei den meiſt gegen 1500 bis 2000 Meter langen deutſchen Bahnen macht dieſer Unterſchied gewöhn⸗ lich leinige Sekunden aus(—5 Sek.). In Lake Placid iſt det im Training von dem Deutſchen Kilian aufgeſtellte neue Bahnrekord für Viererbobs von dem amerikaniſchen Zweterbob⸗Sieger Stevens praktiſch erreicht worden(der Unterſchted beträgt nur einige Hundertſtel Sekunden). Von 12 Bobs ſind während des Rennens je vier Fahrten, im ganzen alſo 48 Fahrten anſtandslos gefahren worden, wobei ſämtliche Fahrzeuge über 60 Km. Stundendurch⸗ ſchultt, mehr als die Hälfte über 70 Km.(!) Stundendurch⸗ ſchnitt fuhren. Wer den Bobſport und ſeine beſonderen Bedingungen nicht kennt, vermag aus dieſem ſcheinbaren Durcheinander keinen Ausweg zu finden. Die Schuldfrage bei den Unfällen In Wirklichkeit iſt aber trotzdem alles mit vichtigen Dingen zugegangen. Wer dem Schlittenſport fernſteht, verwechſelt die meterhohen Kurvenwände einer Bobbahn gern mit einem Garantieſchein für Sicherheit, aber das ſind ſie höchſtens für den einwandfrei techniſch richtig ge⸗ ſahrenen Schlitten. Zum„techniſch richtig fahren“ gehört in dieſem Zuſammenhange auch das Abbremſen, wenn man beim Aufſtieg feſtſtellt, daß die Kurvenwände durch itgendwelche Umſtände(Tauwetter, mangelhafter Schnee⸗ bau uſw.) nicht in der Verfaſſung ſind, die der derzeitige Zuſtand der Traſſe in der Graden vorausſetzt, d. h. wenn der Bob mit einer Geſchwindigkeit in die Kurve kommt, die für den Zuſtand der Kurvenwände zu groß iſt. Der Konſtrukteur baut ja nur in Erde und hat auf den Abwechſelndes Tau⸗ und Froſtwetter, wie es zu Beginn der Trainings⸗ fahrten in Lake Placid herrſchte, erzeugten einander diame⸗ tral gegenüberſtehende Folgeerſcheinungen: Bei Tauwetter löſt ſich das Eis der Böſchungen in Wohlgefallen auf und ſichert auf die Bahnſohle, wo es bei nachfolgendem Froſt in dünner Schicht gefriert. Dies iſt die wirkſamſte Art, die Bahn teufelsſchnell zu machen, während die Kurvenwände dann nur aus morſchem, dünnen Eis beſtehen. Dieſe Verhältniſſe fanden die deutſchen Mannſchaften vox, als ſie das Training aufnehmen wollten. Die Talſache, daß die Bahn deutſchen Anlagen ſehr ähnlich it, verführte ſie dazu, ſie allzu leicht zu nehmen,— die ſchwere Konkurrenz war der Grund, weshalb ſie das Tempo von vornherein zu ſehr forelerten: Unfälle konnten unter dieſen Umſtänden gar nicht aus⸗ bleiben. Glücklicherweife ſetzten vor den eigentlichen Reu⸗ ten ſtarke Schneefälle in, und das iſt wiederum das Beſte, was es für den Bahnbau geben kann; glashart vereiſte Bahn⸗ ſohle und genügend Schuee, um die Kurvenböſchungen aus⸗ zubauen,— da durfte man von vornherein erwarten, daß bie beſtehenden Bahnrekorde nicht„alt werden würden“. Amerikaniſches„Boblatein.“ Sie find es nicht geworden, aber das Warum iſt leider in den meiſten Berichten nicht ſo klar dargeſtellt worden, daß der Fernſtehende die Zuſammenhänge erkennen konnte. Die Amerikaner haben überdies von ſich aus in altgewohn⸗ ter Weiſe alles getan, um ihre zweifellos bedeutenden ſport⸗ lichen Erfolge mit dem Schein des Senſationellen zu um⸗ geben. wie es die Preſſe ihrer Leſer oder die Leſer der Preſſe wegen wünſchen. Was da geleiſtet worden iſt, kbunte man unter die Rubrik„Jägerlatein“ rechnen. Aber es iſt recht mäßig erfundenes Boblatein. Es begann damit, daß behauptet wurde, die amerikaniſchen Bobs hätten ſcharſ⸗ kantige Kufen; dieſe an ſich nicht unmögliche Angabe (die allerdings in Wirklichkeit nicht zutrifft) war aber nur der Auftakt für weitere Schauermären. So ſollten nach Graus Unfall ein unbemannter, aber belaſteter Bob die Bahn geruntergeſchickt worden ſein, um die Konſtrukklon du prtſen,— und richtig ſei er dann in Shady⸗Corner genan an berſelben Stelle wie Grau über die Böſchung geflogen. Wer ben Kopf noch feſt zwiſchen den Schultern hat, kann 5 leicht auserſehen, was für eine Schauermär das Ganze kt bindet man das Steuer feſt, ſo kann der Bob keiner Begung folgen, läßt man das Steuer los, ſo wirft ihn die eeſte kleine Bahnunebenheit auf die Seite, mit deren Aus⸗ gleichen mittels des Steuers der Führer auf der Geraden viel Arbeit hat. Das ganze iſt eine Ente von vorſintflut⸗ . Aus maßen. f die amerikaniſchen Zeltungen brauchen Stoff für Fah nellen. man hat 8„Sloff“ geltefert, indem ſeſcweb pete, die amertfaniſchen Bode wären desen Alen 8 ſie ſich die Kufen mit Lappen umwickelt 9 89 kelleicht macht mal die Reichsbahn einen Verſuch, ſie chwindigkeit der P- Züge dadurch zu ſteigern, daß Kohl um die Räder wickelt, den amerffanſche Gebdsachbente ſchon hervorgebracht haßen. In dasſelbe 0 gehört der Bericht von den mit Azetylenlampen er⸗ e Kufen: es lohnt nicht die Müh. ernſthakt nach⸗ 8 wie ſchneſl am Start noch rotalühende Kufen in 45. mit dem Eis falt werden würden. 5 bennetei chend find indes dieſe Melöunden für die Ein⸗ in der amer kamiſchen Setſentlichreft oecenüber dem 12 35 das alldemeſne Verffändnis für ſporteſche Lelſtun⸗ das in Eurong vor allem im letzten FJahrzeßnt in erraſchender Weiſe zugenommen hat, fehlt drüben voll kommen umd wird erſetzt durch ein ungezügeltes Senſa⸗ tionsbedürfns. Ein Bahnrekord iſt nichts, muß ein Weltrekord ſein, ſportliche Leeſtung, wer verſteht etwas davon? Der Größte, der Längſte, Schnellf hat der S 10 Millionen Dollar gekoſtet, h 5 koſtet, das iſt es, was drüben„ daß ſich der europälſche Spor: laſſen. Dollar ge⸗ n Jammer, hineinziehen da auch Die Rennen im Viererbob Der zweite Lauf. Deutſchland 1 au dritter Stelle Während die Bobs zum erſten Gang über die Bahn ſanſten, war die Zuſchauermenge auf 25 000 Perſonen an⸗ gewachſen, die jeden einzelnen Teil mit größter Spannung erwarteten und lebhaft über die Chancen diskutierten. In der Pauſe zum zweiten Ablauf arbeiteten die Amerikaner noch mit ſtarken Hilfstruppen an der Verbeſſerung der Bahn, ſodaß im zweiten Lauf auch tatſächlich auf der ganzen Linie beſſere Zeiten erzielt wurden. Vorerſt hatten aller⸗ dings die ſonſt ſo ſchneidigen Rumänen Pech. Ihr Bob unter der Führung von Papana mußte wiederholt brem⸗ ſen und erzielte nur eine Zeit von:14,32 Min., die ihn er⸗ heblich zurückwarf. Bob Amerika J ging als Zweiter mit großem Elan über die Bahn und der von Homberger ge⸗ ſteuerte Schlitten erzielte auch mit:01,9 Min. eine ſehr gute Zeit. Deutſchland II, Führer von Mumm, kam dagegen nur wieder auf:11,72 Min. Um eine volle Se⸗ kunde beſſer als im erſten Lauf wurde der italieniſche Bob unter Führung von Graf Roſſi. Bob Schweiz II(Capa⸗ drutt) unterbot mit:04,40 Min. dieſe Zeit jedoch erheblich. Mit großem Intereſſe ſah das Publikum dann dem Start von Deutſchland J entgegen, deſſen Führer Kilian beim amerikaniſchen Publikum ſehr beliebt iſt. Die deutſche Mannſchaft fuhr ſehr ſchneidig. Kilian ſteuerte die gefähr⸗ lichen Kurven geſchickt aus und mit:01,34 Min. verbeſſerte ſich Deutſchland J gegenüber dem erſten Lauf ganz weſent⸗ lich. Dieſe gute Leiſtung ließ jedoch den amerikaniſchen Bob II, Führer Fiske, nicht ruhen. Die Amerikaner ſetz ten alles auf eine Karte und ſie erreichten aber auch mit :59,16 Minuten die beſte Zeit des Tages. Amerika II dürfte nach menſchlichem Ermeſſen kaum noch von der Spitze verdrängt werden. Vorläufige Geſamtzeit: Die Geſamtzeit nach den beiden erſten Läufen lautete für die einzelnen Bobs wie folgt: 1. Amerika II, Führer Fiske,:59,68 Min. 2. Amerika J, Führer Homberger,:02,86 Miu. 3. Deutſchland J, Führer Kilian,:04,44 Min. 4. Schweiz, Führer Capadrutt,:10,21 Min. 5. Italien, Führer Graf Roſſi,:14,49 Min. 6. Deutſchland[I, Führer von Mumm,:23,29 Min. 7. Rumänien, Führer Papana,:23,41 Min. Die beiden reſtlichen Läufe am Montag zum Austrag. kommen A. D. A..⸗Tiliſee-Eisrennen Köſtlicheres Winterſportwetter, heißere Sonne und im Schatten doch windſtilleren Froſt hatte der Schwarzwald in dieſem Winter noch nicht gehabt. Unter dieſen Um⸗ ſtänden mußte das ADAC⸗Eisrennen auf dem Titiſee zum Bombenerfolg werden. Alle Rennen waren ſehr inter⸗ eſſant, den Höhepunkt des Programms bildete jedoch das Vergleichsrennen zwiſchen Auto, Motorrad, Beiwagen⸗ maſchinen und Flugzeug. Der Flieger mogelte etwas und ſchnitt dite Kurven der 2,3 Km. langen Strecke. Meiſter⸗ ſtücke an Fahrkunſt und Schneid leiſteten ſich jedoch die Steger der dem Vergleichsrennen vorausgegangenen Kraftfahrzeugrennen: Prinz zu Leiningen auf Bugatti, der Münchener Rudolf Steinweg auf Amil⸗ car und die Motorradmeiſter Gſchwilm(München) und Fleiſchmann(Nürnberg). Ueberhaupt: dieſer ſportliche Glanztag im tiefverſchneiten Schwarzwald ſtand vollends im Zeichen der Münchener und Nürnberger Siege von Fahrern und Fabrikaten. Häusler(Meßkirch) fuhr auf BMW. die weitaus ſchnellſte Zèit aller Aus⸗ weisfahrer und erreichte auf der glatten, verhältnismäßig ſchmalen Bahn einen Durchſchnitt von 92,2 Km. In den Lizenzfahrer⸗Wettbewerben waren Haſſelbeck(Mün⸗ chen) und Müller(Konſtanz), beide BMW., Klaſſenſieger in ausgezeichneten Geſchwindigkeiten. Spannendes Sport⸗ ereignis aber war der erbitterte Zweikampf, den Fleiſch⸗ mann(Nürnberg) auf Triumph und Gſchwilm(München) auf Rudge in der Klaſſe der 500 cem Maſchinen mitein⸗ ander führten. Zwei gleichwertige Fahrer auf faſt gleich⸗ ſchnellen Maſchinen waren es. Gſchwilm ſiegte im phan⸗ taſtiſchen Durchſchnitt von 110,6 Km. vor dem folgenden Fleiſchmann, der es iuf„nur“ 106,7 Km. Durchſchnitt ge⸗ bracht hatte. Im Settenwagenrennen kämpften die beiden Münchener H. Schneider und Seppenhauſer einen harten Kampf, den Schneider auf Norton knapp, aber ſicher zu ſeinen Gunſten entſchiebd. Noch ſpannender waren die Wagenrennen. Kohl⸗ rauſch(München) erwies ſich im Rennen der Wagen bis 800 cem auf ſeinem BMW. ⸗Sportzweiſitzer als unbe⸗ ſiegbarer Klaſſefahrer. Im 82 Km. Durchſchnitt erreichte er das Ziel. Ihm folgte als Zweiter des ſtarken Feldes Schumacher(Stuttgart) auf BMW., der gleichfalls mit Herz und Kopf gefahren war. Künzle(Karlsruhe) wurde Dritter. Wohlverdiente Beifallsſalven erntete der Sieger der Sportwagenklaſſe bis 1200 cem, Steinweg (München), der auf ſeinem kleinen 1100 cem Amilcar 100,8 Km. Durchſchnitt erreicht hatte. Prinz Lein in⸗ gen aber auf 2,3 tr. Bugatti⸗Reunwagen fuhr im Ren⸗ nen der großen Rennwagen im 101,7 Km. Durchſchnitt die ſchnellſte Zeit des Tages. Im Vergleichsrennen FJahnſchwimmen Die Kämpfe am Samstag— Neue DT.⸗Rekorde In Halle begann am Samstag unter außerordentlich ſtarker Beteiligung bas traditionelle Jahnſchwimmen der Deutſchen Turnerſchaft. Schon der erſte Tag brachte er⸗ freulich gute Leiſtungen, u. a. gab es auch einige neue D..⸗ Höchſtleiſtungen. Die Ergebuiſſe: 6 mal 50 Meter⸗Crawͤlſtaffel: 1. Kölner SC 3201.4 Min. (Neuer D Rekord); 2. Halleſcher TSV 302.8. 200 Meter⸗Bruſt: 1. Kluge⸗Eintr. Leipzig 303.8 Min.; 2. Sondershauſen⸗Leipzig 306.6 Min. g 100 Meter⸗Seite: 1. Franke⸗Halle 61 116.6 Min.; 2. Wa⸗ linda⸗Ti B: Berlin:20.2 Min. 400 Meter⸗Crawl: 1. Ernen⸗Köln 06:42.4 Min.; 2. Marx⸗Köln 06:43.56 Min. 200 Meter⸗Lagenſchwimmen f. Turueriunen: 1. Hamburg:18.? Min.(Neuer DT Rekord); 2. Eſſen:92.6 Min. Remme⸗ Siedler⸗ Der zweite Taa Am Sonntagnachmittag erreichte das 10. Jahnſchwimmen der Deutſchen Turnerſchaft in Halle ſeinen Höhepunkt. Das Bad war bis auf den letzten Platz gefüllt. An beiden Tagen wurden nicht weniger als zehn Deutſche Turnerſchafts⸗ rekorde aufgeſtellt. Von den Sonntagsrekorden entfallen allein vier Beſtleiſtungen auf den Schwimmklub 06 Köln. In der 10 mal 50 Meter beliebig und in der Schwellſtaffel ließ Köln 06 beide Male den Halleſchen T. S. V. 1861 hinter ſich und drückte die alten Höchſtleiſtun⸗ gen von.15.2 auf.07.1 bzw. von.18 auf.09.8 herunter. Ein Rekordverſuch der Kölner über 4 mal 200 Meter Crawl war ebenfalls von Erfolg gekrönt. Die neue Beſt⸗ zeit lautet jetzt 10.20.4 gegen bisher 10.58.6. Außerdem war Hugo Ernen im 100 Meter Crawl⸗ Schwimmen in neuer Rekordzeit von.05.2 bisher.05.7 für den Kölner Schwimmklub erfolgreich. Die Turnerinnen verbeſſerten zweimal die alten Höchſtleiſtungen. In der 4 mal 50 Meter Lagen ⸗ ſtaffel unterbot der Hamburger Turnerbund 1862 ſeine eigene Höchſtleiſtung von.52.6 auf.51.7. Nach hartem Kampf ging Frl. Remme⸗Hamburg im 100 Meter CErawlſchwimmen vor Frl. Breitung⸗Offenbach in der neuen Beſtzeit von.21, bisher.21.2, als Siegerin hervor. wurde der 1. Preis knapp, aber ſicher vom Prinzen Lei⸗ ningen gewonnen, dem Steinweg, der zweite Sieger, trotz der geringeren Kraft ſeines kleinen Amilcar, immer dicht auf den Ferſen ſaß. Mehrmals ſchien Steinweg ſeinen Gegner überholen zu wollen— dann aber ging Prinz Leiningen aufs Ganze und Steinweg verlor wieder ein paar Meter Terrain. In der Schlußrunde überholte Gſchwilm kurz vorm Ziel den Bugatti des Prinzen. 20 Meter vorm Ziel aber kam Prinz Leiningen wieder in Front, hart bedrängt von dem herzerfriſchend mutig ge⸗ fahrenen Steinweg. Gſchwilm und Fleiſchmann hatten ſich ausgezeichnete Sportkämpfe geliefert und wurden als Dritter und Vierter gewertet, die tapferen Beiwagenfah⸗ rer Seppenhauſer(München) auf Rudge und Schneider (München) auf Norton als Fünfter und Sechſter. Der Beſuch des Titiſee⸗Renntags war ausgezeichnet. Unter den Ehrengäſten waren zahlreiche bekannte Vertreter ſüd⸗ deutſcher Behörden und Angehörige ehemals regierender Herzogs⸗ und Fürſtenhäuſer. Wie ADaAcC⸗Sportpräſident Kroth in Ausſicht ſtellte, ſoll das Titiſee⸗Rennen künftig internationale Veranſtaltung werden. . Die Ergebufſſe: 1281 Ausweisfahrer: Kl. 1 bis 350 cem: 1. O. Kuhles⸗Pforz⸗ heim(Calthorpe) 936,2(74,167 St.⸗K). Kl. 2 bis 500 cem: 1. G. Nelius⸗Tiengen(BMW) 924,4(75,690 St.⸗Km.) Kl. 3 über 500 cem: 1. Hans Häußler⸗Meßkirch 749,2 (92,252 St.⸗Km, beſte Zeit der Ausweisfahrer). Seiten⸗ wagen bis 600 cem: 1. Handelshauſer⸗München(Norton) :52,1(72,188 St.⸗K.) Kl. 5 über 600 cem: 1. K. Kopf⸗Frei⸗ burg(Imperia) 10:46,1(66,155 St.⸗Km.) Lizenzfahrer: Kl. 1 bis 350 cem: 1. E. Haſſelbeck⸗Mün⸗ chen 16:40,1(85,482 St.⸗Km.); 2. Klauſer⸗Oberlauchringen (Oberle) 18:50,2. Kl. 2 bis 500 cem: 1. Gg. Gſchwilm⸗Mün⸗ chen 12:52,3(110,665 St.⸗Km., beſte Zeit des Tages); 2. Fleiſchmann⸗Rürnberg(Triumph) 13:21,00; 3. Bodmer⸗ Ebingen(Viktoria) 16:31 1. Kl. 3 über 500 cem: 1. A. Müller⸗Konſtanz(BMW) 15:34,(90,572 St.⸗Km.). Kl. 1b, Seitenwagen bis 600 cem: 1. H. Schneider⸗München (Norton) 16:32,2(86,154 St.⸗Km.); 2. Seppenhauſer⸗Mün⸗ chen 16:57(auf Rudge); 3. Trooſt⸗Freiburg(New Hudſon) 18:58,4. Touren⸗Sport⸗ u. Reunwagen: Kl. 6 bis 800 cem: 1. R. Kohlrauſch⸗Stuttgart(BW) 17:22,(82,006 St.⸗Km.5; 2. Schumacher⸗Stuttgart(BMW) 19:50. Kl. 6b bis 1200 cem: 1. R. Steinweg⸗München(Amilcar) 14:09,0(100,706 Sk.⸗K.); 2. Briem⸗Ludwigsburg(Amilcar) 18:59,2. Kl. 7 bis 3000 cem: 1. Prinz zu Leiningen⸗Amorbach(Bugatti) 14:00,3(101,713 St. Km.); 2. Zimber⸗Krozingen(Bugatti) 15:32, 8. Krafft⸗St. Blaſien(Steiger) 18:46,2. der D in Halle Das 100 Meter Bruſtſchwimmen für Tur⸗ ner war eine ſſchere Angelegenheit des Berliners Paul Fuchs, der mit.20 die alte Höchſtleiſtung genau um eine Sekunde unterbot. Die größte Ueberraſchung gab es am Vormittag im Waſſerballturnier, wo der Deutſche Meiſter Turn⸗Club Hannover von der Dresdener Turnerſchaft mit 11.4 geſchlagen wurde, ſo daß Dresden damit Turnierſieger wurde. Im Kampf um den zweiten Platz ſiegte Hannover über den Halleſchen T. D. V. mit 624(:), nachdem die Hallenſer vorher von Dresden mit dil geſchlagen waren. Die Ergebniſſe: Turuer, 50 Meter Streckentauchen: 1. Spitz⸗Köln 34 Sek.; 2. Rennhoff⸗Eſſen 36,8; 3. Stegmann⸗Armſtadt 37,5. Kunſtſpringen: 1. Ertedrich⸗Halle 71,0.; 2. Schmidt⸗ Leipzig 68,35.; 3. Lehmann⸗Leipzig 65,0 P. Kunſtſprſu⸗ gen für Jüngere: 1. Schöne⸗Dresden 104,70.; 2. Gieske⸗ Bremen 96,20.; 3. Geibel⸗Frankfurt 95,60 P. Neun⸗ kampf: 1. Junold⸗Sgorbrücken 143,35 P. 2. Koch⸗Halle 136,5.; g. Gieske⸗Bremen 160,19 P. 4 mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Halleſcher DSW 61:19,9 2. DSch Leipzig :20,4; 3, Kaufm. T Halle:20,68. 100 Meter Rücken: 1. Prüfer⸗Jena 116,5; 2. Oito⸗Jena 1229, 3. Wiſchropp⸗ Leipzig:28,8. 100 Meter Bruſt: 1. P. Fuchs⸗Berkin 1220 (Rekord); 2. Beyer⸗Hamburg:21; J. Wecke⸗Berlin 122,1. 4 mal 100 Meter Crawl: 1. Erſter m 1832 Magdeburg :57,8; J. DSch Leipzig 6107,58. 200 Meter Lagen: 1. Prüfor⸗ Jeng:56, 2. Viertler⸗Leipzig 250,8; g. Spitz⸗ Köln 2257. 100 Meter Crawl: 1. Ernen⸗Köln:05,(Relord); 2. Marx⸗ Köln:97,2; Niehardt⸗Leipzig:08,4. 4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Den 85 Eintracht Leipzig:41,4; 2. Hamburger Bo.48, 3. Turnerſchaft 77 Dresden:52,7. Schwell⸗ ſtaffel(50, 100, 150, 100, 50 Meter): 1. Sc 06 Köln:09, (Rekord); 2. Halleſcher Den 316,8, g. Eintracht Leipzig 5720.8. 10 mal 50 Meter beliebig: 1. Sc 06 Köln:07, (Rekord); 2. Halleſcher TS:19: 3. MT Magdeburg 529,8. Waſſerballturnier: 1. Dresdener Turnerſchaft, 2. Ta Hannover: g. Halleſcher De. Turnerinnen, 40 Meter Streckentauchen: 1. Sarkert⸗ Leipzig 37, Sek. 200 Meter Bruſt: 1. Stedler⸗Eſſen:30,5; 2. Witte⸗Leipzig 344,4. Kunſtſpringen: 1. Fare den burg 77,5.; 2. Hollandt⸗Leipzig 7,05 P. Mehrkampf: 1. Hardekopf⸗ Hamburg 109,95.; 2. Sarfert⸗Leipzig 101 P. 100 Meter Bruſt: 1. Siedler⸗Eſſen 1292,83; 2. Gitſewell⸗ Oschersleben 129,3. 4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Hamburger TB) 658.8: 3. ATV 1845 Leipzig 708.4; g. Kaufm. D Halle 712,2, 4 mal 40 Meter Lagenſtaffel: 1. Homburger DB.:51,7(Rekord). * 4 9 6 Babdiſche Pollzeimeiſterſchaften auf Sti am Feldberg Die ſeit ſieben Jahren beſtehenden Babiſchen Poligeſ⸗ meiſterſchaften auf Ski wurden auch dieſes Jahr wieder am Feldberg bei ſtarker Beteiligung mit guten Erfolgen durch⸗ geführt. Die Temperaturen gingen bei den Durchführungs⸗ tagen Freitag und Samstag allerdings bis auf 20 Grad Kälte herunter, es ſind jedoch keinerlei nächteilige Erſchel⸗ nungen bei den Läufen vorgekommen. Es wickelte ſich alles ohne Unfall ab. Die Läufe waren von Samstag/ Sonntag um einen Tag vorverlegt worden, um für die Durchführung dem großen Sonntagsverkehr aus dem Wege zu gehen, eine Maßnahme, die ſich denn auch bei dem außerordent⸗ lichen Beſuch des Feldberggebietes am Sonntag als zweck⸗ dienlich erwies. Es kamen mithin keinerlei Laufhemmun⸗ gen durch Skituriſten uſw. vor. Die Läufe, die, vom Badiſchen Polizeiſportverband in Karlsruhe durchgeführt werden, hatten ſich der Anweſen⸗ heit des Polizeioberſten Blankenhorn⸗Karlsruhe zu er⸗ freuen. Die Geſamtleitung hatte Oberleutnant Ma ſte⸗ Karlsruhe, die ſportliche Organiſation Oberleutnant Breu⸗ ner⸗ Freiburg. Es wurden gelaufen Langläufe, Abfahrtslauf, Kom⸗ binierter Lauf und Mannſchaftslauf, die erſten drei auch offen für Altersklaſſen. Im Abfahrtslauf liefen auch drei Damen mit, die aber nicht getrennt gewertet wurden. Der Langlauf ging über 13 Km. vom Felbbergerhof über Zeiger/ Hebelhof die Grafenmatte hinauf, dann wieder zurück zum Feldbergerhof und die gleiche Strecke noch ein⸗ mal. Der Abfahrtslauf ging vom Bismarckturm den Seebuck in ſchwieriger Fahrt am Waldrand hinunter ins Damenbad. Auf den Laufſtrecken waren die Oſtlagen durch den Wind verblaſen und teilweiſe harſchtig, ſonſt war im allgemeinen die Skibahn nicht übel. Die Geſamtergeb⸗ niſſe befriedigen nach Zahl und Leiſtung durchaus und zei⸗ gen, daß der ſportliche Skilauf in der Polizeitruppe gut gepflegt und auf beachtenswerter Höhe ſteht. Die Ergebniſſe: Langlauf:(Offene Klaſſe): 1. Streifenmeiſter Baumann⸗ Freiburg, Zeit 1,08,05 Stunden; 2. Streiſenmeiſter H. Koch⸗ Freiburg 114,12; 3. Rotten meiſber Boos⸗Karlsruhe 1,16,25; 4. Streifenmeiſter Kiefſer⸗Freiburg 1,16,35; 5. Streifenmei⸗ ſter Meckenhelmer⸗Karlsruhe 1,20,55 6. Streiſenmeiſter Merkle Waldshut.238,54.— Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Wacht⸗ meiſter Steinebrunner⸗Freiburg 1,3200; 2. Pol.⸗Wachtm. Rebſtock⸗ Karlsruhe 133,20; 3. Rottenmeſſter Tureck⸗Karls⸗ ruhe 1,3,25. Teilnehmerzahl erſte Gruppe 15, zweite Gruppe ſieben. Abfahrtslauf:(Offene Klaſſe): 1. Streifenmeiſter Bau⸗ mann⸗Freiburg 1,32 Min.; 2. Skreifenmeiſter Brender⸗ Waldshut 1,33; 3. Streifenmeiſter Koch⸗Freiburg 1,86; 4. Streifenmeiſter Meckenheimer⸗darlsruhe:45; 5. Rotten⸗ meiſter Boos⸗Karlsruhe 1,48; 6. Strelfenmeiſter Boden⸗ ſchatz⸗Waldshut 1,59.— Altersklaſſe: 1. Oberleut⸗ nant Heller⸗Karlsruhe 1,42; 2. Pol.⸗Wachtmeiſter Steine⸗ brunner⸗Freiburg 1,58; 8. Rottenme'ſter Rureck⸗darls ruhe 2,01; 4. Verw.⸗Aſſ. Duffner⸗Freiburg 2,15; 5. Pol.⸗Wachb⸗ meiſter Frei⸗ Freiburg 2,16; 6. Pol.⸗Oberleutnant Maſt⸗ Karksrirhe 2,29.— Damen: 1. Fräulein Berthold⸗Freß⸗ burg 1,42; 2. Frl. Hatry⸗Mannheim 1,50; 3 Frau Eberlin⸗ Feldberg 2,08. Kombinjerter Lauf:(Offene Khaſſe): 1. Streifenmeiſter Baumann⸗Freiburg 40 Punkte; 2. Streifenmelſter Koch⸗ Freiburg 37,4.; 3. Rottenmeiſter Boos⸗tarlsruhe 98,7 Punkte; ga Streifenmeiſter Meckenheimer⸗Karlsruhe 38,7 Punkte; 5. Streifenmeiſter Bodenſchatz⸗Walcshut 20 Punkte; 6, Streifenmeiſter Haberboſch⸗Waldshut 27,3 Punkte. Altersklaſſe: 1. Pol.⸗Wachtm. Steinebrunner⸗frel⸗ burg 36,8 Punkte; 2. Rottenmeiſter Tureck⸗Karlsruhe 95,7; 3. Verwalt.⸗Aſſiſtent Duffner⸗Freiburg 31,8 Punkte. Mannſchaftslauf: 1 Polizeiſportverein Freiburg(Bau⸗ mann, Koch, Kieffer) 104,4 Punkte; 2. Polizeiſportverein Karlsruhe(Boos, Meckenheimer, F. Schmitt 93 Punkte; 9. Poltzeiſportverein Waldshut(Haberboſch, Bodenſchatz, Merkle) 72,3 Punkte.— 0e.— Das Schiedsgericht irrt ſich Berichtigung der Ergebniſſe vom Heeres⸗Langlauf am Samstag Bei der Nachprüfung der Ergebniſſe des Heeres⸗Lang⸗ lauf vom Samstag, ſtellte die Wertungskommiſfton einen Irrtum in der Berechnung feſt. Dawach hat nicht der Ge⸗ freite Schieſzel vom Infanterieregtment 20 Paſſau die beſte Zeit erzielt, ſondern der Oberpionier See w eg vom Pionierbataillon 7 München als Vertreter der Hochland⸗ truppen mit:89,22. Schieſzel, der als unbekannter Läufer als Sieger ausgerufen worden war, benbtigte eine um 10 Minuten längere Zeit und wurde ſomit in ſeiner Klaffe nur Fünfter. Sieger der Mittelgebirgstruppe blieb ſomit Unterofftzter Finn vom Infanterieregiment 10 Dresden in 124,45, Zweiter Oberſchütze Böhme vom Infanterteregt⸗ ment 10 Dresden in:42,51, Dritter der Oberfäger Jüger vom Infanterteregiment 7 Goslar in 143,12, Vierter Oher⸗ ſchütze Müller von den Hirſchberger Jägern in:44,20, Fünfter der Gefreite Schieſzell vom Infanterſeregiment 20 Paſſau in:44,28. Akademiſche Ski-Wettläufe in Grindelwald Dellekarth gewinnt den Slalomlauf Im dritten Wettbewerb der 8. Akademiſchen Ski⸗Wett⸗ kämpfe aller Länder im Grindelwald, dem Slalomlauf, ſchnitten die deutſchen Vertreter weniger günſtig ab. Eine führende Rolle ſpielten diesmal die Innsbrucker, von denen Dellekarth in der ſchwierigen Geſchicklichkeitsprüfung mit 214,8 Min. die beſte Zett des Tages herausholte. Nach ihm belegten ſeine Landsleute Salcher mit:16 Min. und Hans Neuner mit:16,2 und H. Leuhner in 220,3 Min. die nächſten Plätze. Der Münchener Rommel kam in :84,8 Min. erſt an 7. Stelle ein. In Klaſſe 2 ſiegte Dr. Steiner⸗St. Gallen in 228,6 Min., während Dr. Sſter⸗ meier⸗München mit 301,4 Min, nur Dritter wurde. Majland gewinnt den Staffellauf Als weiterer Wettbewerb der in Austrag kommenden akademiſchen Ski⸗Wettläufe aller Länder wurde am Samstag der Staffellauf über 80 Km. durchgeführt. Sieger wurden die Vertreter Mailands mit einer Zeit von:42:30,4 Std. vor Junsbruck mit 245181, Std. und München mit 2750:52,8 Std. Die nur vier Länk⸗ fer umfaſſende Münchener Staffel hatte dadurch eine be⸗ trächtliche Mehrleiſtung zu bewältigen, entledigte ſich aber ihrer ſchweren Aufgabe mit beſtem Erfolg. Von Kauff⸗ mann lief die erſten beiden Wechſel und erzlelte im erſten Abſchuitt mit 32100 Min. die beſte Zett. Spater mußte er aber ſeine Konkurrenten vorbei laſſen und konnte den Stab an ſeinen Landsmann erſt als Fünfter abgeben. Die übrigen Bayern verbeſſerten im weiteren Lauf noch ihre Poſitton und gingen dann als Dritter burchs Ziel. In der Kombtnatton des Abfahrtslaufes, ber am Freitag abgeſchloſſen worden mar, ging der Iuns⸗ brucker Hans Neuner als Sieger des Abfahrtslaufes als exſter Preisträger vor Salcher, Leubner und Delle⸗ karth hervor. Mit ſeinem fünften Platz errang der Zürk⸗ cher Streiff gleichzeitig den Titel des ſchwelzertſchen Hoch⸗ Grindelwald zum ſchulmeiſters. Montag, 15. Februar 1932 AND ELS. uo Verein deutſcher Oelfabriken Mannheim Wieder 5 v. H. Dividende Nach dem vorliegenden Geſchäftsbericht drückte die über⸗ ie Preiſe der Rohſtoffe, die 19 Vortriegsniveou l n, weiter ne Senkung der Preiſe für F a te zur ge hatte. Trotz ſtarker Kontur⸗ der U m atz mengenmäßig auf e wie i. V. gehalten Die 8. wurde ver⸗ für eigenes Ge⸗ für den Mar⸗ 1 Lei 1 KE einen gut bef er Abſchlußz gen iſt ein Vergleich mit öglich. Der Erlös nach für Rohs, Hil und Betri zöhne und Gehälter bean pruchten an⸗ 1, S 1 n 1 brtrattons 3 182 950, Zinſen 120 271 ,. Nach 1185 940% A bf ch rei ⸗ bungen auf Anlagen, 220 900/ auf eigene Aktien, er⸗ gibt ſich einſchl. 312 795, Vortrag ein Reingewinn u von 624031. Im Vorjahre ergab ſich einſchl. 392020 371229% Abſchreibungen auf Fabriken und ein Reingewinn von 556 520. In der heute unter dem Vorſitz von A. Volland⸗Berlin abgehaltenen o. GV., in der ein Ak. von nom. 3 469 600% mit 8 674 Stimmen vertreten war, fanden die Regula⸗ rien einſtimmige Erledigung. Die GV. be⸗ ſchloß antragsgemäß wieder 5 v. H. Dividende auf das umlaufende AK.(6,8 Mill. 1, von dem ſich 2,35 Mill. im Eigenbeſitz der Geſellſchaft befinden). Unter Berückſich⸗ tigung der Auflöſung der Kursberichtigungsreſerve von 133 700„ und der jetzt vorgenommenen Abſchreibung von 220 900/ ſind die eigenen Aktien mit 61,6 gegen 71 v. H. am 1. Januar 1931 bewertet. Die Bilanz weiſt in Mill./ aus: Grundſtücke.108, Wohngebäude 90.063, Fabrikgebäude.619, Maſchinen, ma⸗ ſchinelle Anlagen.421, Betriebs⸗ und Geſchäftsinventar 90.072(i. V. Konto der Fabriken 5 307 400, Mobilien.223), Rohware.387, Fertigwarenerzeugniſſe.259, Materialien .247(i. V. zuſammen.589), Aktiphypotheken.180(.216), Anzahlungen für Steuern und Lieferanten.321, For⸗ derungen.667(.520), Wechſel.029, Kaſſe.038, Bankgut⸗ haben.187(i. V. Kaſſe.010, Wechſel.175), vorausbezahlte Unkoſten.009, andererſeits neben.80 Nominalkapital ge⸗ ſetzliche Reſerve.442(.431), ſonſtige Reſerven.882, Rück⸗ ſtellungen.673(—), Anzahlungen von Kunden.012, Ver⸗ Hindlichkeiten.731(i. V. Verbindlichkeiten i. lfd. Rech⸗ nung.919). Der auf Grund der geſetzlichen Beſtimmung zurück⸗ getretene AR. wurde in ſeiner Geſamtheit wieder gewählt und ſeine Vergütung auf je 2000„, die des Vorſitzenden auf 4000% jährlich feſtgelegt. A Bilanzyprüfungsorgan wurde die Süddeutſche Revi⸗ ſions⸗ und Treuhand AG. in Mannheim beſtellt. aufenden Geſchäftsjahr ſind die Um⸗ das zurückgegangen, nicht zuletzt auch wegen der De⸗ aftungsbeſtimmungen der verſchiedenen Län⸗ der. er Preisſtand der Rohmaterialien beginne ſich Aber zu befeſtigen ſo daß, wenn auch nichts verbind⸗ liches vorausgeſagt werden könne, die Verwaltung mit Vertrauen in die Zukunft ſehe. Dyckerhoff& Wioͤmann dividenden dos Frankfurt, 15. Febr.(Eig. Dr.) Die erſte Hälfte des Geſchäftsjahres 1981 der yckerhoff u. Wid⸗ mann A.., Wiesbaden, verlief noch einigermaßen befriedigend, obwohl naturgemäß wie in den letzten Jahren eine volle Kapazitätsausnutzung nicht erreicht wurde. In der zweiten Hälfte ging der Auftragsbeſtand weſentlich zurlick. Im Intereſſe einer vorſorglichen Politik wird die Geſellſchaft für 1931 das 8 Mill./ betragende.. ohne Dividende laſſen gegenüber 8 v. H. i. V. Das Aus⸗ landsgeſchäft war im weſentlichen nicht viel beſſer als das 8 ſoweit das ſüdamerikaniſche Geſchäft in Frage ommt. 2* TSG fler Neuen Mannheimer Leitung Deutjchlands Außenhandels⸗ Akkibum nur noch 105 Mill. Rückgang ſowohl der Einfuhr wie der Ausfuhr Die wirtſchaftspolitiſchen Hemmungen wirken ſich aus Die fi Januar feſtgeſtellte Einfuhr beziffert ſich auf Januareinfuhr beträgt jedoch sgewieſenen Zahl noch rund en aus dem Vorjahr ent⸗ halten ſind. Gegenüber dem Vormonat iſt die Einfuhr ſomit um 65 Mill. 4 zurückgegan gen. Dieſe Abnahme des Einfuhrwerts erklärt ſich zunächſt durch ein weiteres Abſinken denn der ge⸗ wogene Durchſchnittswert Einfuhr liegt um 3 v. H. niedriger als im Dezember. Mengenrückgang der Ein⸗ fuhr, der etwa 10 v. H. beträgt, iſt zum Teil ſaiſonmäßig begründet; im übrigen ſpiegelt ſich in den mengenmäßig geringen Einfuhren, die bei allen Warengruppen, voran den Rohſtoffen, verzeichnet ſind, der weiter anhaltende Tiefſtand der Produktionstätigkeit wieder. Soweit bereits Ländernachweiſe vorliegen, zeigt ſich ein Einfuhrrückgong bei den Warenbezügen aus Gro ß bri⸗ tonnien, Italien, Rußland, Britiſch⸗ Indien, Frankreich und den Niederlanden. Eine im weſentlichen ſaiſonmä Zunahme zeigt die Einfuhr aus lle) und der Prei ſe; der China. und den inzwiſchen e olgten Abl vorgenommen f worden Die Die Ausfuhr iſt von 708 Mill./ 788 Mill., d. h. im Dezember g einſchließlich 30 Mill. nachträgliche Sammelanſchreibungen) auf 542 Mil l., (ausgewieſen i m 3 anuar zurückgegangen. Die Reparations⸗ Sachlieferungen, in dieſen Zahlen enthalten, betragen im Januar 12 Mill.„ gegen 26 Mill./ im Vormonat. Für die Geſamtausfuhr(einſchließlich der Reparations⸗ Sachlieferungen) ergibt ſich demnach ein Aus fuhrrück⸗ gang um 166 Mill. 4; die Fertigwaren ſind daran mit 143 Mill./ beteiligt. Dem Wert nach beträgt die Ab⸗ nahme der Ausfuhr 23 v. H. Der mengen mäßige Rückgang iſt etwas geringer, da der gewogene Ausfuhr⸗ durchſchnittswert um annähernd 2 v. H. geſunken iſt. Sai⸗ ſonmäßige Einflüſſe ſind im Monat Januar nur in gerin⸗ gem Umfang wirkſam. In der Hauptſache iſt der Aus⸗ fuhrrückgang durch die Hemmungen be⸗ gründet, die wirtſchaftspolitiſche Maß⸗ nahmen der verſchiedenſten Art dem inter⸗ nationalen Warenaustauſch bereiten. Beſonders deutlich zeigt ſich dies in der ſcharfen Schrumpfung der Ausfuhr nach Großbritannien, die nach einem Rückgang im Dezember um 20 Mill. I im Januar einen Sturz um mehr als 50 Mill./ erfahren hat. Ferner zeigt u. a. der Warenabſatz einen ſtärkeren Rückgang nach den ſkandinaviſchen Ländern und den Niederlanden. Auch iſt die Ausfuhr nach Ruß⸗ land und Frankreich erheblich vermindert au wieſen; jedoch hier im weſen hen wohl nur als Folge der Ueberhöhung der Dezembernachweiſe durch diesammel⸗ anſchreibungen. Ebenſp wie die Einfuhr aus der Schweiz hat auch die Ausfuhr nach der Schweiz eine durch Vor⸗ eindeckungen begründete Zunahme erfahren. Die Handelsbilanz zeigt im Januar einen tat⸗ ſächlichen Ausfuhrüberſchuß von 105 Mill. 1; einſchließlich der Reparations⸗Sachlieferungen iſt die Han⸗ delsbikanz mit 117 Mill./ tatſächlich aktiv(gegenüber 218 Mill.„/ im Dezember bei Abſetzung der damaligen Sammelanſchreibungen). Auf die Einzelheiten kommen wir noch zurück. der Außenhandelsbewegungen Internat. Vereinigung europälſcher zutkerrübenpflanzer Sechſter Kongreß in Heidelberg Heidelberg, 15. Febr.(Eig. Dr.) Nachdem am geſtrigen Sonntag die Generalverſamm⸗ lung der Internationalen Vereinigung einen Vortrag des Herrn de Vecchi, Abg. der Rübenpflanzer Italiens, über die Organiſationsfragen und die Schaffung eines ſtändigen Sekretariats in internen Verhandlungen ent⸗ gegengenommen hatte, wurde heute der 6. Kongreß mit den allgemeinen Arbeiten eröffnet. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache durch den Vor⸗ ſitzenden, Herrn Mon mirel, hieß der Präſident des Reichsverb. der deutſchen Zuckerrübenbauverb., Herr Wolf, die Verſammlungsteilnehmer, die aus allen Teilen Euro⸗ pas gekommen waren, namens dieſer Organiſation will⸗ kommen. Die Aufgabe für die rübenbauende europäiſche Landwirtſchaft ſei es, wie dieſer Rübenanbau reduziert werben könne. Er gab einen Ueberblick über die gegenwärtigen Verhält⸗ niſſe der Zucker wirtſchaft in Europa und in der Welt, wie ſie ſich in der Nachkriegszeit entwickelt hat. Bis zum Kriegsausbruch ſei das Gleichgewicht in der Zuckerwirtſchaft ziemlich hergeſtellt geweſen. Während des Krieges konnten die europälſchen Länder ihre Anbau⸗ fläche nicht in vollem Umfang mit Rüben beſtellen, wo⸗ gegen in Ueberſee die Rohrzuckerfabrikation in außer⸗ ordentlicher Weiſe zunahm. Dadurch fiel das Gleich⸗ gewicht nach dem Kriege erſt recht völlig auseinander, da nunmehr auch in Europa wieder eine verſtärkte Fabri⸗ kation einſetzte. So wurden hergeſtellt 1913/14 197 Mill. Doppelzentner und 1930/31 294 Mill. Da.ſſ Das bedeutet hauſſe am Effektenmarkt Auswirkungen der Newyorker Aufwärtsbewegung/ Bei kleinem Kaufintereſſe ſchon Material⸗ knappheit/ Verlauf abbröckeln Anlagemarkt ſtark vernachläſſigt A. Berlin, 15. Febr.(Eig. Dr.) Erwartungsgemäß beantwortete der Berliner Platz die ſtarke Newyorker Samstaghauſſe mit einer neuen Auf⸗ mwärts bewegung. Man nimmt wohl an, daß die Feſtigkeit in Newyork nicht ohne Rückwirkungen auf die übrigen europäſſchen Auslaudsbörſen bleiben wird, obwohl zu beachten wäre, daß in bieſem Falle doch erhebliche Unterſchiede zwiſchen der europäliſchen Wirtſchaftslage und der in US A beſtehen. Zunächſt muß auch immer wieder darauf hingewieſen wer⸗ den, daß die Bewegung drüben zweifelsohne techniſch forcfert iſt, denn an den Börſenkrediten, die mit 500 Millionen ca. einen noch nie dageweſenen Niedrigſtſtand erreicht hatten, iſt zu erkennen, daß große Baiſſeengage⸗ ments laufen. Nur wenn die amerikaniſche Wirtſchaft auf⸗ grund der Krediterweiterungen importfreudiger werden würde, könnte auch Deutſchland von der Entwicklung pro⸗ fitieren. Da aber auch politiſch eine gewiſſe Beruhigung zu beſtehen ſchien, hielt die Spekulation trotz höheren Kur⸗ ſen mit Verkäufen ſichtlich zurück. Kleines Kauf intereſſe des Publikums genügte alſo ſchon, um in den einzelnen Werten Mater ial⸗ knappheit hervorzurufen. Selbſt gegen die höheren Samstagſchlußkurſe waren—2proz. Befferungen keine Seltenheit, die Umſatztätigkeit war aber verhältnis⸗ mäßig gering, Kohlenwerte lagen ſtark beachtet und bis zu 5 v. H. höher, während die Favoriten der letzten Tage weniger beachtet waren. Nur Valuta⸗Werte ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Reichsbahnvorzugsaktien und Farbenbonds gewannen le 1 v.., Schuldbücher ca. 5 v. H. Auch deutſche Anleihen konnten ſich bis zu 4 v. H. beſſern, während ſonſt der An⸗ lagemarkt ſtark vernachläſſigt blieb. Im Laufe des Vormittags traten dann gegen die ſeſten Anfangskurſe leichte Abbröckelungen ein, da die bekannt gewordenen Außenhandelsziffern für Januar 1932 nicht befriedigten. Die Abſchwächung der zweiten Vor⸗ mittagsſtunde war aber nur vorübergehend, denn gegen Mittag wurden auf neu eintreffende Kauforders die Kursrückgänge nicht nur ausgeglichen, ſondern zahlreiche Papiere, beſonders die Tariſwerte, erreichten neue Höchſtkurſe. Die Umſatztätigkeit wurde hierbei auch etwas lebhafter als in den Vormittagsſtunden. Geld war in ſich etwas feſter, wobei der Medio zwei⸗ ſelsohne eine Rolle ſpielte, die Sätze erfuhren aber keine Veränderung. Auch am Deviſen markt waren die Abweichungen gegen Samstag minimol. Die Schweiz wurde 6 Pfennig höher notiert, Oslo zun um 20 Pfennig on, dagegen ſchwächte ſich Sponien um 20 Pfennige ab. Von einer urſprünolich beabſichtiaten Veränderung der Dollarnotiz wurde ſchließlich doch Abſtand genommen. Amſterdam feſt, ſpäter etwas matter ib Amſterdam, 15. Febr.(Eig. Dr.) Die Befeſtigung in Newyork führte an der Amſter⸗ damer Börſe zu weiteren Kursſteigerungen. Die Gewinne betrugen—6 v.., doch trat im Ver⸗ [one eine Abſchwächung ein, die eine Folge von Realiſattonen und Verkäufen von heute verſollenden Kauf⸗ prämien war. Königl. Petroleum nptierten 144141, Unikevers 114112, Phelips 91—90, Handelsvereini⸗ ug Amſterdam 184181; Aku 43—44 und Nounganleihe 855 nominell. „Späterhin neue Höchſtkurſe Dollar weiter ſchwach An den internationalen Deviſen märkten lag der Dollar weiter ſchwach, während das engliſche Pfund erneut anziehen konnte und ſich auf 3,46 noch 3,4476 ſtellte. Gegen den Gulden befeſtigte es ſich auf 8,54%, gegen Paris auf 87,71, gegen Reichsmark auf 14,55, gegen Zürich auf 17,71 und gegen Madrid auf 44,06. Die Reichsmark war kaum gehalten, in Amſterdam ſtellte ſte ſich auf 88,65—58,75, in Zürich ging ſie auf 121,70 zu⸗ rück(Samstag Schluß 122 während ſie in Paris mit 602, zu hören war. Gegen mittag konnte ſich die Reichsmark allgemein etwas erholen. Der franzöſiſche Frauken war eher etwas leichter, der holländiſche Gulden be⸗ hauptete ſich gut, Madrid war unverändert, Japan knapp gehalten, London feſt 1 A London, 15. Febr.(Eig. Dr.) Die Stimmung zu Beginn der heutigen Londoner Börſe war auf Newyork hin allgemein guverſichtlich, die Tendenz konnte als ausgeſprochen feſt bezeichnet wer⸗ den und die Kurſe zogen auf allen Marktgebleten an. Das Kommuniqué übes die Reparationskonferenz im Juni hat der Londoner City den lang entbehrten Optimismus zurück⸗ gegeben. Die Tatſache, daß die Konferenz ſich nicht nur auf die in dem Baſeler Bericht aufgeworfenen Fragen be⸗ ſchränkt, ſondern ſich auch auf Maßnahmen zur Behebung der wirtſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten er⸗ ſtrecken ſoll, hat beſondere Befriedigung hervorgerufen. Am Londoner Metallmarkt blieb Gold mit 119 Schilling 12 Pence per Unze unverändert, Silber dürfte auf indiſche Käufe etwas höher werden, Kupfer und Zinn temdierten ſehr feſt, erſteres zog bis zu 2 Pfund, letzteres bis 374 Pfund per To. an. Elektrolytkupfer notierte 48 nach 41—41½ am Freitag. Wie wird die Reichsbank⸗ Dividende? Wie aus Berlin gemeldet wird, iſt aller Voraus ſſicht nach damit zu rechnen, daß die Reichsbank eine gegen das Vorjahr ermäßigte Dividende für 1931 aus⸗ ſchütten wird. Man erwartet in gut unterrichteten Krei⸗ ſen eine Kürzung um 2 auf 10 v.., man hält aber auch eine darltber hinausgehende Ermäßigung nicht für ganz ausgeſchloſſen. Das mag überraſchen, weil rech⸗ nungsmäßig der Abſchluß der Reichsbank ſicherlich außer⸗ ordentlich befriedigend ſein wird. Indeſſen beſteht die ſtarke Wahrſcheinlichkeit, daß ein Teil der Gewinne, die die Reichsbank jo in erheblichem Umfange gerade aus der Kriſe erzielt hat, für andere Zwecke ab⸗ gezweigt wird. Im Zuſammenhang damit iſt dorauf hinzuweiſen, daß vielfach die Anſicht beſteht, daß die Reichsbank über die Gold⸗Diskontbank an der Sanferung der Banken mitwirken wird. Man glaubt, daß ſich dies uhne Aenderung des. ermöglichen läßt. * Berliner Handels⸗Geſellſchaft.— Dividende 4 oder 5 v. H. Die Bilanzſitzung der Berliner Hardels⸗ Geſellſchaft iſt auf Donnerstag, den 25. Februar ein⸗ berufen worden. Laut BBC. nimmt man in unterrichteten Kre'ſen an, daß der Abſchluß des Inſtituts nach den üblichen internen Rückſtellungen noch einen Reingewinn zeigen wird, der an ſich die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende in Höhe von 4 bis 5 v. H.(i. V. 8 v..] geſtitten würde. Es iſt jedoch— ſo ſagt man— möglich, daß mit Rückſicht guf die allgemeinen Verhältniſſe von der Vertei⸗ lung einer Dividende Abſtand genommen wird, und dem⸗ entſprechend die Betriebsmittel geſtärkt werden. Auf der anderen Seite iſt darauf hinzuwe ſen, daß die Berliner Handels⸗Geſellſchaft eine geſchloſſene Minorität ihrer An⸗ teile Ende v. J. nach Amerika weit über Tageskurs ab⸗ gegeben hat. eine Steigerung der Produktion in ber Nachkriegs⸗ zeit um 50 v. H. Dieſe ungeheure Produktionsſteigerung erfolgte, ohne daß gleichzeitig eine Zunahme des Verbrauchs in gleichem Umfange erfolgt wäre. Demnach wuchſen die Vorräte in Zucker immer mehr an, dis ſich eine Welt⸗ zucker kriſe entwickelte derart, daß die zuckerexportie⸗ renden Länder für große Mengen keinen Abſatz mehr fanden. Dadurch entſtanden für eine Reihe von Ländern Verluſte in der Zuckerinduſtrie, die in die Hunderte von Millionen Mark gingen und die in erſter Linie von der rüben bauenden Landwirtſchaft zu tragen waren. Man verſuchte deshalb dem Uebelſtand durch ein internationales Abkommen zu ſteuern und den Weltmarkt in Ordnung zu bringen, das 1930 in Brüf⸗ ſel als der ſogenannte Chadbourne⸗ Plan zuſtande kam. An der Produktenbörſe ſetzte ſich zu Beginn der neuen Woche die Aufwärtsbewegung der Preiſe auf fa ſt allen Marktgebieten fort. Obwohl die Witterung milder geworden iſt, blieb das Tnlandsangebot wei⸗ terhin knapp und ſoweit Offertenmaterial am hieſigen Platze überhaupt vorlag, waren die Forderungen beträcht⸗ lich erhöht. Obwohl die Mühlen nur den notwendigen Tagesbedarf deckten, mußten ſie bei Weizen bis 2 4, bet Roggen—2/ höhere Preiſe als am Wochenſchluß an⸗ legen; die Umſatztätigkeit blieb mangels paſſenden Offer⸗ tenmaterials gering. Ruſſenroggen wurde von der ſtaat⸗ lichen Geſellſchaft weiter angeboten. Am Lieferungs⸗ markt eröffnete Weizen bis 2, Roggen 1/ feſter, ob⸗ wohl für März⸗Roggen wieder Verkäufe der D. G. H. G. er⸗ folgten. Die Forderungen für Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle waren anugeſichts der Schwierigkeiten bei der Be⸗ ſchaffung des Rohmaterials gleichfalls erhöht; der Konſum kaufte naturgemäß ſehr vorſichtig. Hafer wurde nur zu erhöhten Preiſen in mäßigem Umfange angeboten, die Kaufluſt für gute Qualitäten hält an und es wurden wie⸗ derum höhere Preiſe bewilligt. Das Gerſten geſchäft hatte keine nennenswerte Belebung erfahren, die Preiſe waren gut behauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 75-76 Kg. 246—248 u..; ſeſt; Roggen 72—73 Kg. 195 bis 197 u. G. feſter; Braugerſte 169139; Futter⸗ und In⸗ duſtriegerſte 154—158 behauptet; Hafer 144—151 feſt; Wei⸗ zenmehl prompt 29,75—83,75; Roggenmehl 70proz. prompt 27,85 29,50 Weizenkleie 9,60— 9,90 ſtill; Viktoriaerbſen 21 bis 27,50; Kbeine Speiſeerbſen 21— 23,50; Futtererbſen 15 bis 17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 14—16; Wicken 16 bis 19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen, gelbe 14,5016: Seradella, neue 24—30; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11,10 bis 1130; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,40 Erd⸗ mußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,20—12,30: Trockenſchnitzel 7,80—8; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 48 v. H. ab Hamburg 10,50— 10,60; öto, ab Stettin 11,30; Kar⸗ toffelflocken 12,50— 12,00; Speiſekartoffeln, weiße 1,70 bis 1,80; rote 1902,00; Odenwälder, blaue 2,00— 2,10; gelb⸗ fleiſchig 2, 302,50; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8,75—9,50; allg. Tendenz feſter.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 258; Mat 266,50; Roggen März 204— 204,50; Mai 211,50; Haſer März 158,50; Mai 164,50—164. n Mannheimer Produktenbörſe vom 15. Febr.(Eigen⸗ bericht). Der Produktenmarkt war im allgemeinen be⸗ feſtigt ſowohl für Brotgetreide und Mehl, wie auch für Futtermittel, die infolge der kalten Witterung beſſer gefragt ſind. Angeboten wurden in„ für die 100 Kilo netto, wag⸗ gonfrei Mannheim: inl. Weizen 26,25 26,75; inl. Roggen 22,50 ira. Hafer 1618,50; Sommergerſte 1919,75, Futter⸗ gerſte 1717,75; Biertreber 1212,50; Erdnußkuchen 13,75 Sofaſchrot 11,25, Trockenſchnitzel 7: Malzkeime 11—12; Wei⸗ zenmehl ſüdd. n. M. 36,30; dto. mit Auslw. 38,05; Wei zen⸗ brotmehl 28,30 90,05; Roggenmehl 60proz. 3132; Weizen⸗ futtermehl 10; Weizenkleie ſeine 8,75; Roggenkleie 9,50; Grünkern 3060; badiſcher Landmais 2228. O Frankfurter Produktenbörſe nom 15. Febr.(Eig. Dr.) Weizen 250, Roggen 225; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 185; Hafer(inländ.) 150—155; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 37,15 38,30, dto. Sonder⸗ mahlung 35,40—36,55; niederrhein. Spezial 0 mit Aus⸗ tauſchwelzen 37,15—38,05; ödto. Sondermahlung 85,40 36,30; Roggenmehl 31—92; Weizenkleie 8,60—8,70; Roggenkleie 9: Erbſen 26— 35 Linſen 24—52; Heu ſüdd. 5; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 44,25; gebündelt 44,25; Treber getrocknet 12.512,50; alles für die 100 Kg.; Terdenz ſeſter. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) März 4,7; Mai 4,85; Juli 490; Sept. 4,95.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 März 72%; Mai 737; Juli 7274; Sept. 7272. * Liverpooler Getreidekurſe vom 15. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100(.) Tendenz ſeſt; März 5,698 (5,596); Mai 88%(5,74); Juli 5,11 6,106) Okt. (6,06); Mehl unv.— Mitte; ſtetig; März 5,8%(5,598); Mai 5,876(5,74); Juli 5,1175(5,106); Okt.—(6,085); Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 15. Febr.(Eig. Dr.] Febr. 6,00 B 5,80 G: März 6,10 B 5,900 G; Mai 6,80 B 6,15 G: Auguſt 6,65 B 6,45:; Okt. 6,88 B 6,65 G: Dez. 6,85 B 865 G; Tendenz behauptet.— Gemahl. Meh⸗ -ZET rt Weitere Aufwärtsbewegung am Produktenmarkte Knappes Inlandsangebot zu erneut erhöhten Forderungen Vorſichtige Käufer, kleine Umſätze Nur Gerſte gut behauptet Berliner Produktenbörſe v. 15. Febr.(Eig. Dr.) lis prompt per 10 Tage 31,45 u. 31,2 Abend- Ausgabe Nr. 76 In der Frage der Ausfuhr gehen die Intereſſen aller europäiſchen Länder zuſammen. Dieſe ſolidariſche Verbundenheit komme zum Ausdruch im gemeinſamen Intereſſe gegenüber der immer mehr wachſenden Konkurrenz des Rohrzucker und in einer gerechten Verteilung der Ausfuhrmengen nach Maßgabe der Inlandsproduktion. Der Verlauf der geſtrigen Generalverſammlung habe gezeigt, daß die ein⸗ zelnen Länder mit vollem Ernſt und gegenſeitigem Ver⸗ trauen an dieſe Aufgabe eines gemeinſamen Zuſammen⸗ arbeitens herangehen, vor allem um die Landwirtſchaft lebensfähig zu erhalten. Hierauf ſprach der Abgeordnete der Rübenpflanzer Polens, Herr Stanislaus Humnicki⸗ Warſchau, über den Chabbonrneplau und ſeine Konſequenzen auf den internationalen Zuckermarkt und deſſen Einwirkung auf den europäiſchen Zuckerrübenbau. Einleitend behandelte er die Lage der Zuckerinduſtrie im Jahre 1930, die Zuckererzeugung und den Zuckerverbrauch von 1920 bis 1930, das Sinken der Zuckerpreiſe und die Erzeugung des Rohr⸗ und Rübenzuckers. Der Vortragende iſt ſeit 1925 für die Exiſtenz der Rübenpflanzer in Europg d er hat weſentlich zur Verwirklichung des anes beigetragen. Dieſer Plan habe jedoch wartete Reſultat gebracht. Det Stabtliſterungsvereinbarung zwiſchen den größter Einfuhr war eine dringende Not⸗ t. Die Urſachen der bisherigen Mißerfolge dez erblickt wendig Planes der Vortragende in dem verſpäteteg Abſchluß ein Einvernehmens gegen Anhäufung be⸗ deutender Vorräte, in der Verminderung des Verbrauchs infolge der wirtſchaftlichen Weltkriſis, in den Valuto⸗ und Kreditſchwierigkeiten, in dem gegenwärtig ſehlenden Intereſſe in den Groſſiſtenkreiſen, in dem nicht vollſtändigen Bei⸗ tritt der zuckerausführenden Länder zum Stabiliſterungs⸗ einvernehmen und in der mangelhaften Rege⸗ lung der Einflußſphäre in der Zucker konkurrenz auf den Exportmärkten. Seine Anträge zur Abhilfe gehen dahin: 1. die Notwendigkeit einer energiſchen Propa⸗ ganda für den Zucker verbrauch ſpeziell unter den Völkern der farbigen Raſſen, 2. Beitritt der gegenwärtig Außenſtehenden mit beträchtlichen Ausfuhrmöglichkeiten zum Stabiliſie⸗ rungsein vernehmen, 3. Organiſation des Zentralverkaufs von Ausfuhrzucker zwecks Ausſchaltung der ſchädlichen Konkurrenz und der überflüſſigen Zuckerzufuhren. Im übrigen ſetzte er ſich für die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung des Chadbourneplans ein. Die Möglichkeiten einer teilweiſen Vernichtung der Zuckervorräte wollte er anregen, doch war in der Ver⸗ ſammlung dafür keine Meinung vorhanden. Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. Im Anſchluß daran folgte ein Lichtbildervortrag des Dekonomierats Bauer⸗Darmſtadt, Direktor des Verbandes ſüddeutſcher Zuckerrübenpflanzer, über„Techniſche Maß, nahmen zur Verbilligung der Zuckerrübenerzeugung“ Die Tagung geht weiter. Febr. 31,67% l. 31,70 u. 31,80; März 31,95; Tendenz ſtetig.„ * Nürnberger Hopfenbericht vom 13. Febr. Keine Zu⸗ fuhr, 20 Ballen Umfatz. Tendenz ruhig, feſt. Es wurde bezahlt: für Hallertauer 4043, für Tettnanger 75. * Bremer Baumwolle vom 15. Febr.(Eig. Dr.] Amerik. Univ. Stand. Midcl.(Schluß! 8,01. 5 „ Liverpobler Baumwollkurſe vom 15. Febr.(Eig. Dr Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: März J Juli 54944; Okt. 547—48; Dez.— Jan, 556; Tendenz ruhig.— Mitte: 1 N März 559; Mai 503; denz ſtetög. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4581 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 15. Februar 1932 642 St. Schweine 2886 8 ). Mk. 32—34 a) k. 24—28 a4) Me. a). Mk. b.„ 242). ige d) ee 221 0» 26-90 e)„ 13160 0 3040%„ 13 ad ch. i c, eee, 119 e St. Fat 56 05 8 1 1 1 40-1 35 5 e afe.„ 5 2 B e d e e ö 0 Mt.— 8„„ l 985 18 3— 1 di 1220 Arbeitspferde 8 d).— a) Ml. 8— Mtl. Im Verhältnis zur Nachfrage war der heutige Mann: heimer Großviehmarkt mit 158 Faren, 152 Ochſen, 303 Mindern, 323 Kiüthen, zuſammen 936 Tieren üben reichlich befahren. Der Marktverlauf war daher ruhig bei gleichbleibenden Preiſen in allen Gattungen. Höchſtnotiz für Ochſen 34 Pfg., für Rinder 86 Pfg. Es verblieb ein geringer Ueberſtand.— Am Kälbermarkt betrug der Auftrieb 642 Tiere. Dit Händler waren in ihren Forderungen bei mittelmäßigen Geſchäft fe ſt. Die Preiſe zogen um 2 Pfg. gegenüber det Vorwoche au. Höchſtnotiz 45 Pfg. bei Räumung des Marktes. Am Schweinemarkt war das Angebot mit 2656 Tieren bedeutend geringer als in der Vorwoche. Trotz dieſes geringeren Angebots war das Geſchäft still, aber es vollzog ſich infolge der feſten Haltung der Händlel und in Anpaſſung der Preiſe auf den anderen Schwein . märkten ein Aufſchlag, der bis zu 4 Pfg. gegenüber er Vorwoche ausmachte. Höchſtnotiz 45—46 Pfg. bei gerludde Ueberſtand. 5 9 ——— Berliner Veiallbörse vom 18. Februer 1932 Kupfer Blei Bank. bez. Brief] geld bez. Ierdel Weid bez J Brief] Geld Januar= e, 2100 Jedruar] 84.25 84,0 84.2—— 22. 20.7-— 3925 4 tärz 54,25 34 75 8425—.— 22,50 21.— 21 T0 22 5 April 55 55.— 55,.——— 22,021.50 22,59 22 50 2745 Mai 55.25 88,75 88.50—.— 2 2% 0 Juni—. 86,— 85.50—— 23.25 22,50 23 25 23.50 205 Juli. 56.80 86,80 85.2—.— 23.7 28,.——— 2425 9 6 Auguſt. 57, 28.5024— 24.25 24,.——. 2475 2 5 751„5— 8580.———%( 8—.— 2 5 5—.— 5 227— 2975 2545 vb. r 8 r 2. 55 Dezemb.]—— 56.— 56,— 26,24. 20,80 80 Tendenz: Kupfer, Blei feſt. 80 „Berliner Metall⸗Notierungen vom 15. Febr.(Gig Dr.] Amtlich, Elektrolytkupfer(wirebars) bromd d Mark für die 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 927 geht Standardkupfer, loco 54,50—55,50; Standard⸗Blei 1 5 9. u. 950; Antimon⸗Regulus 52—54; Silber i. Barr. cd. 1 fein per Kg. 41,75—45 l. 5 Londoner Neiallbörse vom 13. Februar 1932 5 Metalle in PE pro To. Silber Unze 8(13 7¼ö0 fein ctaud.), Platin Un Kupfer, Standardſ 38,50] Zinn Standart 14.6 Aluſtintum Monate 28,23 4 Monate 143.5 Antimon Settl. Preis 38 5. Settl. Preis 149.7] Queckſilber Elektrolyt 41,50 Banka 189 7 Platin beſt ſeleeted 42.2 Straits 144.2 Wolframerz ſtrong ſbeets 72 Blei, ausläud. 18.— Nickel 7 El'wirebars 3150 Zink gewöhnlich 14.[ Weißblech E Tendenz: Kupfer, Zinn ſtromm, Blei, Zink feſt hat ding pflie ſtine ſtehe eine Obe zu Lehr den, an! daß des laſſe 2 rung Agel eine bela ſoller ber Zur bühr hobe einri der Montag, 15 — Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Heidelberger VBürgerausſchuß Nummer 76 Briefkaſten bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beautwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ ragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ Wir — gutttung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtio⸗ H. B. 1.§ 4a lautet: Wer für die mietweiſe oder auf Grund eines ſonſtiger Rechtsverhältniſſes erfolgende Ueberlaſſung ven Räumen, oder im Zufammenhang da⸗ mit für ſich oder einen anderen einen Mietzins oder eine ſonſtige Vergütung fordert, annimmt oder ſich verſprechen läßt, die unter Berückſichtigung der geſamten Verhältniſſe als unangemeſſen anzuſehen ſind, wird wegen Wuchers mit Räumen mit Geldſtrafen oder mit Gefängnis be⸗ ſtraft.— Iſt die Tat fahrläſſig begangen, ſo iſt auf Geld⸗ ſtrafe oder Gefängnis bis zu 1 Jahr zu erkennen. Ebenſo wird beſtraft, wer für die Vermittlung eines Rechtsgeſchäfts, oben näher bezeichneter Art, eine Ver⸗ gütung fordert, annimmt, oder ſich verſprechen läßt, die unter Berückſichtigung der ganzen Verhältniſſe als un⸗ angemeſſen anzuſehen ſind. Der K 52e behandelt die Auf⸗ rechnung von Mieten. R. H. Die 10% ſind von der Friedensmiete(66,66 4 in Abzug zu bringen. Pfingſtberg 130. Laſſen Sie die neue Miete durch die Stadtverwaltung feſtſetzen. K. H. Hierüber können Ihnen nur die Beſtimmungen, die bei Ihnen zutreffen, Auskunft geben. Wenden Sie ſich an Ihre vorgeſetzte Behörde. K. Beſchweren Sie ſich beim Hauseigentümer und bitten um ſofortige Abhilte. A. W. 86. Die Steuer richtet ſich nach genauen Beſtim⸗ mungen, die Ihnen nur das Finanzamt mitteilen konn. C. We. Die Angelegenhett wegen der Bürgerſteuer re⸗ geln Sie am beſten beim ſtädtiſchen Steueramt ſelbſt. A. G. 1. Die Lehrzeit begann am 27. März 1929, iſt alſo am 27. März 1932 abgelaufen. 2. Eine Kündigung wird am beſten jetzt ſchon ausgeſprochen, wenn Sie nicht beſondere Beſtimmungen in den Vertrag aufgenommen haben. dürfen Ihnen nicht wegge⸗ G. W. Dieſe Gegenſtände nommen werden. W. L. Die Miete ſcheint zu hoch 455 ſein. Wenden Sie ſich, bevor Sie eigenmächtig einen bzug vornehmen, on das Mieteinigungsamt. F. B. Ueber ſolche Heimſtätten iſt uns nichts bekannt. B. Sch. Barrengold koſtet 1 kg 2784. — Was hören wir? Dienstag, 16. Februar Frankfurt .15: Früh konzert.— 12.05: Konzert.— 18.20: Hous⸗ framten⸗Nachmittag. 17.05: Nachmittags⸗Konzert. 18.40: Prof. Beutler: Dos neue Gvethe⸗Muſeum in Frank⸗ furt a. M.— Weiteres Programm ſiehe Sübfunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.20: Unter⸗ haltungsmuſik.— 156.15: Unterhaltungskonzert.— 17.45: Bücherſtunde.— 20.05: Ausklang des Borock. 21.05: Das Studium der Kunſtgeſchichte. Prof. Dr. W. Woringer.— 21.25: Die gelbe Kiſte. Hörspiel. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.05: Veſperkonzert.— 19.80: H. Thick: Erfahrungen im freiwilligen Arbeitsdienſt.— 20.00: Abend⸗ konzert. München 12.90: Aus Spielopern.— 13.00: Mittoagskonzert.— 15.05: Stunde der Hausfrau. 16.20: Die menſchliche Hand. Eine nachdenkliche Betrachtung von Prof. Dr. E. Matthias.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.55: Der Südoſten im Schickſal Europas(Dr. Trompler).— 18.55: Dr. S cher: Der Balkan im europäiſchen Wirtſchaftsſyſtem.— 19.45: Rundfunkorcheſter.— 20.45: Chorgefang.— 21.88: Kammermuſik. Südfunk 10.00: Klaviermuſtk.— 12.85: Louis van de Sande ſingt.— Bis 14.30: Zupfte Siadl'n, gefungen von F. Hoe⸗ ger. Schrammeltrio.— 16.30: Frauenſtunde.— 17.05: Nach⸗ mittags konzert.— 18.40: M. Wizinger: Theodor der Ein⸗ zige, König von Korſika. Ein deutſcher Abenteurer im 18. Jahrhundert.— 19.45: Kompoſitionen von Leon Jeſſel. — 21.00: Station D im Eismeer. Hörſpiel 22.15: Wal⸗ ter Niemonn ſpielt.— 23.00: Unterhaltungskonzert. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Anna Maria Gugliess metti.— 13.10: Aus den Alpenländern.— 15.20: Alte Meiſter. 17.00: Serenaden und Variationen.— 20.052 Aus dem Bürgertheater: Mädl aus Wien.— 22.50: Tanz⸗ muſik. 3 5 Aus Mannheim 10.00— 10.30: Klavierkonzert, ausgeführt von Iſolde Waſſermann, Mannhe em 23.00— 24.00:„Jazz auf 3 Flügeln“, ausgeführt von den Pianiſten Witt, Car und Reed. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.30: Konzert.— 16.00: Denutſche Opern⸗ muſik von Weber bis R. Strauß.— 20.00: Allerlei Narretet! g Mailaud: 12.30: Buntes Konzert.— 19.05: Buntes Konzert.— 20.15: Kl. Orcheſter. Prag: 18.30: Deutſche Ser dung. 21.00: Buntes Konzert. 19.30: Schall- Rom: 17.48: Orcheſterkonzert.— Straßburg: 18.00: Inſtrumentalkonzert. Kammermuſik. 21.30: platten. Vorausſage für Dienstag, 15. Februar: Fortdauer des winterlichen Froſtwetters Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags Luft⸗ See. 3 Sas 232 Wind höh. dg 8 28 558— Wetter „ en n 8 86 8 icht Stärke Wertheim 181]— 7 2 6 ſtin— wolkenlos Königsſtuhl] 363772. 72—1—4 N leicht heiter Karlsruhe 120 778.0—8 1 Oo leicht heiter Bad„Bad 2197726- 2 9 6 leicht Rebel Billingen 7127745 110 4 12 N leicht bedeckt Bad Dürrb. 701]——9—4 12 N leicht Nebel St. Blaſten 780 8 17 ſtin— wolkenlos Dadenwell. 422 771,0 7.—3—9 N leicht halb bedeckt Jeldbg. Hof 1275 685,9—1i[—8 12 8 ſtürm. heiter Unter dem Einfluß eines ſchmalen Hochdruck⸗ rückens, der, von dem bei England liegenden Hoch⸗ druckgebiet ausgehend, ſich bis zum Balkan erſt reckt und Süddeutſchland noch immer von dem Wirkungs⸗ bereich der ſkandinaviſchen Zyklonen trennt, behiel⸗ ten wir das meiſt wolkenloſe Wetter. In tiefen Lagen ſtiegen die Temperaturen am Tage etwas über Null. Nachts herrſchte ſtrenger Froſt. Eine Aende⸗ rung der Wetterlage iſt für morgen nicht zu er⸗ warten. reer Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein- Peael 10 11 J 12. 13. 15.[T Negar- Hegel 11 J 12. J 18 15. Fase! a ö, 00,800.30 0 Schuſterinſel 170 0,260.22 948.40. 575 505 795.85 218 9 10 5 0 760. 1 Maren:: 74 58 580. Felde: 14 440g Mannheim. 211,15.87 1,82 183 Plochingen. 35.21½0.18 0,00 Tan? bee 1 1881.2 Köln..40.36.20 1,171.22 Chefredakteur: Kurt Fiſcher N far Politik: H. A. Meißner Zeutleton. De. Stefan gayſer Kommunalpolitik und Lotales Richard Schönfelder Südweſtbeuiſche Umſchau, Gericht und den Übrigen Tell. Franz Kircher Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteik Kut! Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckeres Dr. Haas Neue Mannheimer 11 G. m. 922 Mannheim R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ückſendung nur bei Rückvorts . Zur Erſtellung des Sü oflügels der Neuen bis 14000 Mark jeweils in den Etat eingeſtellt Univerſität ſoll die alte Oberrealſchule an der werden. Seminarſtraße zu einem Preis von 40 000 Mark an Der Stadtrat hat beſchloſſen, 225000 Mark für den Landesfiskus verkauft werden. Der Stadtrat Notſtandsar beiten bereitzustellen. Dieſer Be⸗ 0 hat dem Verkauf bereits zugeſtimmt unter der Be⸗ trag ſoll wie folgt aufgebracht werden: der Lohn⸗ r bingung, daß der künftige Eigentümer die Ver⸗ aufwand mit 168 000 Mark aus den Mitteln des all⸗ 5 pflichtung eingeht, im Zuge der bisherigen Augu⸗ gemeinen Haushalts 1932/33. Für darltber hinaus⸗ 5 ſtnergaſſe einen Durchgang für Gußganger bee gehende Aufwendungen ſind Erſparniſſe aus abge⸗ 5 ſtehen zu laſſen. Mit dem Unterrichtsmintſterium iſt ſchloſſenen und zurückgeſtellten Unternehmungen in b eine Vereinbarung getroffen worden, daß für die Anſpruch zu nehmen. Als Notſtandsarbeiten ſind in 1 Oberrealſchule die erforderlichen Erſatzräume Ausſicht geommen:: t zu annehmbaren Bedingungen im Gebäude der Ausbau der Vangerowſtraß e zwiſchen Zehrerbildungsanſtalt zur Verfügung geſtellt wer⸗ Porkſtraße und Oc G⸗Brücke; Beſeitigung der r den. In der Begründung der ſtadträtlichen Vorlage Mauer reſte in dem Grundſtück der Bad Heidel⸗ 5 an den Bürgerausſchuß wird darauf hingewieſen, berg AG. an der Schurmannſtraße und Auffüllung daß beſondere ſtädtiſche Intereſſen die Fortführung des Geländes; Gehweganlage und Verbreiterung des Univerſttätsbaues wünſchenswert erſcheinen der Fahrbahn des Steigerwegs; Schaffung laſſen. eines Fahrwegs für Autobuſſe vom Die zweite Vorlage befaßt ſich mit der Einfüh⸗ Speyererhof nach dem Blockhaus. Ueber die Aus m rung der Trichinenſchau. Außer den dazu nö⸗ wahl weiterer Arbeiten will ſich der Stadtrat erſt 0 ligen Räumen ſoll die Schweinehalle vergrößert und nach Beendigung dieſer Arbeiten ſchlüſſig werden. 5 eine Vorkühlhalle gebaut werden. Die Koſten Das Arbeitsprogramm wird ungefähr 24 500 Ar⸗ 1 belaufen ſich auf etwa 196000 Mark, 60 000 Mark beitsloſen⸗Tagewerke umfaſſen und etwa 175 Er⸗ 5 ſollen aus dem Reſerve⸗ und Erneuerungsfonds, werbsloſen auf mindeſtens ſechs Monate Arbeit 0 der Reſt durch Kapitalaufnahme gedeckt werden. bieten. 5 s er Zur Verzinſung und Amortiſation wird eine Ge⸗ Verſchiedene kleinere Vorlagen befaſſen ſich noch n bühr von 50 Pfg. für jedes unterſuchte Tier er⸗ mit Grundſtücksverkäufen, Waldausſtockungen, Aus⸗ . hoben. Die laufenden Ausgaben, die von der Neu⸗ ſcheidungen aus dem Waldverband und dem Beizug 5 einrichtung bedingt werden, ferner die Verzinſung von Angrenzern zu den Koſten von Straßenherſtel⸗ 1 ber einmaligen Aufwendungen müſſen mit 13 000] lungen. k. 4—.—ñ— n n für Violine und Klavier op. 49, die von Lene Heſſe⸗ 1 Wir horten 9 Sinzheimer und dem Komponiſten geſpielt wurde, 5 vertreten. Von der Komponiſtin am Flügel begleitet, ſang 85 Mannheimer Sendungen Liſa Brechter„Drei geiſtliche Lieder“ der Mann⸗ . Ganz beſondere Aktualität muß dem Vortrag von Pro⸗ heimerin Gertrud Schweizer. Die gleiche Sängerin 8 ſeſſor Dr. Paul Rohrbach zuerkannt werden, der über lieh ſpäter ihre Stimme drei Kompoſitionen des Freiburger die Bebeutung und über die Geſchichte der gegenwärtig oft Julius Weis mann, bei denen ihr Hans Bruch erwähnten Tſchungſchi⸗-univerſität in Wu⸗ ein umſichtiger Begleiter war. Mit der Partita für zwei . fung ſprach. Die in den letzten Tagen im Feuer der Klaviere vp. 107 von Julius Weis mann, geſpielt von ene r lapaniſchen Geſchütze liegende deutſch⸗chineſiſche Univerſitüt] Weiller⸗Bruch und Hans Bruch, fand das in⸗ befand ſich urſprünglich in Schanghat und ſetzte ſich aus tereſſante Konzert ſeinen Abſchluß. 15 1 elner meöiziniſchen und einer techniſchen Fakultät, denen 5 noch eine ſprachliche Mittelſchule angegliedert war, zuſam⸗ ö men, Durch Tauſch ging kurz vor dem Ausbruch des Welt⸗ Neues aus der Gymnaftie für Frauen und Mäbchen. 5 g 175 f In dieſes für die Frau der Jetztzeit beſonders aktuelle krieges der Boben, auf dem die Univerſitätsgebäude ſtan⸗ 6 a g a 1 f 1 4 277 1. Bebtet wird am kommenden Mittwoch abend im Caſino die 8 den, an die franzöſtſche Konzeſſion über. Die Franzoſen 5 5 l i ö„„ 5 2 Dipl.⸗Gymnaſtiklehrerin Frl. Gg. Eiſen mann ein⸗ n ſetzten es ſchließlich im Jahre 1917 durch, daß die Untver⸗:. 1 a 75 5 a führen. Sie wird mit ihrer Schülergruppe Uebungen zei⸗ ſttät, die bis zu dieſem Zeitpunkte mit deutſchem Gelde ge⸗ gen, die geeignet ſind, der Frau Jugendfriſche und 55 + führt ie 1 55. 1 Spannkraft zu erhalten.. Es ſei deshalb auf dieſe Ver⸗ machten Mitte üſſig, um den ulbetrieb na uſung 5 zu berlegen, da man allgemein erkannt hatte, daß die Deut⸗ anſtaltung beſonders bingewieſen.(Weiteres Anzeige.) 5 ſchen ausgezeichnete Lehrer und Erzieher find. Durch 10 Drohungen mußten im Jahre 1919 die deutſchen Lehrkräfte 8 die Universität verlaſſen; 1920 gingen die Gebäude durch Der rote Hahn 5 den Friedensvertrag endgültig verloren. Die Chineſen 8 8 erſtellten jedoch neue Gebäude, verpflichteten neue Lehr⸗* Selbach(Amt Lahr), 15. Febr. In der Nacht 65 lullte und bauten den Betrieb nach altem Muſter wieder zum Sonntag brannte der auf dem Haſenberg, Ge⸗ auf. Obgleich die Anſtalt in Wuſung die Berechtigung] markung Selbach, einſam im Walde gelegene und den Titel einer chineſiſchen Unkverſität führt, iſt die Steinhof bis auf den Grund nieder. Am Mor⸗ Unterrichtsſprache rein 1 wie 5 gen fand der Knecht des Beſitzers, des Hofbauern zicht von 20 deutſchen Lehrkräften ausgelbt wird. er An⸗ anz Chriſt, den man auf die Hö eſchickt hatte, drang zu der Schule, die eine feſte moraliſche Poſition Ir 5 0 ſt, d l Höhe geſch bat 0 5 alle in Schutt und Aſche. Der Schaden beträgt, Deutſchlands barſtellt, iſt ſo groß, daß gar nicht alle Bewer⸗ J ler aufgenommen werden können. Sehr bedauerlich iſt es, da auch 300 Zentner Futtermittel vernich⸗ daß eis Univerſttätsgebäude in der Kampfzone liegen, ge, tet wurden, etwa 12 000 Mark. Zwei Herren aus küumt werden mußten und zum größten Teil zerſtörk Lahr, die einen Teil des Gebäudes als Wochenend wurden. benutzten und eine Dreizimmerwohnung dort ein⸗ . geltgenöſſiſche badiſche Komponkſten wur⸗ gerichtet hatten ſind ebenfalls ſchwer veſchädigt. Man den iu einem Mittagkonzert den Hörern vorgeſtellt. Der vermutet Brandſtiftung. Der Beſitzer des Anweſens 5 Mannheimer Kurt Span ich war mit feiner Sonate J iſt verſichert. k. 5. L Verkäufe 2 4 Weg. Umzug preisw. Am 10. Februar, kurz vor Vollendung des 90. Lebens- zu verkaufen: 8688 77 jahres, ist unser hochverehrter Kollege Schlafzimmer Bücherſchrk. Damen⸗ ſchreibpult Gasbade⸗ Herr Rechtsanwalt, Gebeimer Hofrat e ne d E 5 10 f Lameyſtraße 20, 3. 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