err Sn R— 1— Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/0, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, ge Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 am breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 100.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für teleſoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Februar 1932 Die Volkske 143. Jahrgang— Nr. 77 Vis jetzt über 2 800 000 Eintragungen— Der Widerhall im In und Ausland Die Taktik der Oppoſition Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Febr. Der Eutſchluß Hindenburgs, die Präſidentſchafts⸗ kundidatur anzunehmen, hat zur Klärung der Situa⸗ kon weſentlich beigetragen. Hindenburgs Entſchei⸗ dung iſt ſicherlich ſtark beeinflußt worden durch die Haltung des Kyffhäuſerbundes, der im Ge⸗ genſatz zum Stahlhelm ſich ohne Vorbehalte dem Reichspräſidenten bei dem bevorſtehenden Wahlkampf zur Verfügung geſtellt hat. Der Kyffhäuſerbund ſchei⸗ det mithin bei der Präſidentenwahl aus der Harz⸗ burger Front aus. Die Beratungen zwiſchen Deutſch⸗ nationalen, Nationalſozialiſten und dem Stahlhelm über die durch die Kandidatur Hindenburgs geſchaf⸗ ſene Lage werden, wie wir hören, ſchon in den näch⸗ den Tagen fortgeſetzt werden. Der Stahlhelm, deſſen Führer Hindenburg in der vorigen Woche nahegelegt hatte, er möge für den erſten Wahlgang auf eine Kandidatur verzichten, bedauert in einer neuen Erklärung, daß die„politiſchen Voraus⸗ ſetzungen“, die der Stahlhelm für ſeine Unter⸗ ſtützung der Kandidatur Hindenburgs gefordert hat, nicht erfüllt worden ſeien. Damit habe der Stahl⸗ helm nunmehr freie Hand“. Die Bundesleitung will alſo offenbar ſich noch nicht endgültig feſtlegen und ihre Entſcheidungen ſolange hinauszögern, bis über das Vorgehen der Deutſchnationalen und der Nationalſozialiſten völlige Klarheit herrſcht. In der Umgebung Hitlers und Hugenbergs ſplelt anſcheinend jetzt die Erwägung eine große Rolle, ob Hindenburg Ausſicht hat, ſchon im erſten Wahlgang die abſolute Mehrheit zu er⸗ langen. Die würde bei 36 Millionen Wäh⸗ lern, mit denen man nach dem Verlauf der letzten Präſidentſchaftswahlen rechnen zu müſſen glaubt, rund 18 Millionen betragen. Gewinnt man im Lager der Rechtsoppoſition die Ueberzeugung, daß ein Sieg Hindenburgs bereits im erſten Wahlgang zu erwarten ſei, ſo wird man ſofort mit einem ge⸗ Ae meinſamen Gegenkandidaten hervortreten, der dann vermutlich Hitler heißen würde. An⸗ dernfalls aber plant man, zunächſt getrennt mit zwei oder drei Kandidaten in die Schlacht zu ziehen: Neben Hitler und Hugenberg würden dann alſo wohl noch Seldte oder Düſterberg prä⸗ ſentiert werden. In der entſcheidenden Ab⸗ stimmung aber beabſichtigt man nur mit einem Kandidaten aufzutreten. Herr Hugenberg hat nach der Bereitſchaftserklä⸗ zung Hindenburgs ihm ſofort den Fehdehandſchuh hingeworfen. Die Nationalſozialiſten wer⸗ den vermutlich mit einer ähnlichen Erklärung ſich erſt dann an die Oeffentlichkeit wenden, wenn die Kandidatenfrage gelöſt iſt. Am Mittwoch verſam⸗ melt ſich, wie bereits angekündigt, der deutſchnatio⸗ kale Parteivorſtand. Am gleichen Tag wird auch Hitler, der am Abend zuvor in Düſſeldorf ſpricht, wieder in Berlin erwartet. Dann ſoll Kriegsrat über die einzuſchlagende Taktik gehalten werden. Einſtweilen iſt man ſich alſo innerhalb der ſo⸗ genannten„nationalen Oppoſition“ nur im Nega⸗ tiven einig: Hindenburg wird als„Kandidat 11 Weimarer Syſtems“ abgelehnt. Der Berſuch, einen Keil zwiſchen Reichspräſident und 3 Reichskanzler zu treiben, iſt mißlungen. Wir haben hier ja mehrfach auf das Intrigengewirr hingedeu⸗ tet. das während der letzten Wochen geſponnen wurde, um den Kanzler zu beſeitigen, und wir haben u dieſem Zuſammenhang davon geſprochen, daß Mißverſtändniſſe und Verſtimmungen, ſoweit ſie überhaupt beſtanden, inzwiſchen ausgeräumt wurden. Das iſt, wie jetzt geſagt werden kann, geſchehen in einer Ausſprache von Menſch zu Menſch, in der Dr. Brünſng dem Reichspräſidenten ſein Amt zur Verfügung stellte für den Fall, daß er deſſen volles Vertrauen nicht mehr beſäße. Hindenburg hat aber in dieſer Unter⸗ redung erklärt, daß er ſich nicht von dem Kanzler zu trennen gedenke. Dr. Brüning iſt ja, woran man ſich immer wieder erinnern muß, der perſönliche Kanzler Hindenburgs, der ihm vor zwei Jahren unter ausdrücklicher Aus⸗ haltung der Parteien das Amt übertragen hat. Daß Hindenburg geſtern unmittelbar nach dem Erlaß ſeiner Kundgebung Dr. Brüning von neuem em⸗ Aing, darf wohl als eine Bekräftigung des alten Verhältniſſes gedeutet werden. Umſo ſeltſamer be⸗ rührt es, daß die Verſuche, Kanzler und Präſident zu entzweien, auch jetzt noch nicht aufgegeben zu ſein ſcheinen und daß insgeheim mit dem Gedanken ge⸗ liebäugelt wird, zwiſchen dem erſten und zweiten hlgang Herrn von Hindenburg doch noch zu einem Kurswechſel beſtimmen zu können. Vorerſt allerdings Alarm⸗Ne ichrichten aus Fernoſt In London iſt man durch angebliche Pläne Japans ſehr beunruhigt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London., 16. Febr. Die Lage in Schanghai verurſacht allmählich die höchſte Beunruhigung in Londoner politiſchen Krei⸗ ſen. Außenminiſter Sir John Simon hat nach ſeiner Rückkehr aus Geuf ſofort Macdonald im Krankenhaus beſucht und ihm über die jüngſten Vorgänge im fernen Oſten Bericht erſtattet. Es wurde dann am Krankenbett Maedonalds eine Konferenz abgehalten, an der auch Lord Hailſham, ſowie Stanley Baldwin teilnahmen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß die Teilnahme Eng⸗ lands an einem wirtſchaftlichen Boykott gegen Japan erörtert worden iſt, eine Maß⸗ nahme, gegen die ſich die engliſche Regierung bisher lebhaft gewehrt hat. In politiſchen Kreiſen laufen die wildeſten Gerüchte um. Es heißt, Japan habe jetzt erklärt, daß es vor einer Blockade durch den Völkerbund die wichtigſten Häfen Chinas be⸗ ſetzen würde, u. a. auch die engliſche Kolonie Hongkong. Der„Daily Herald“ weiß zu melden, daß die Kriegspartei in Tokio für einen Angriff auf die engliſche Flotten baſis Singapore Propa⸗ ganda mache. Aus Auſtralien treffen Nach⸗ richten über allgemeine Beunruhigung hin⸗ ſichtlich der japaniſchen Abſichten ein. Ein japaniſcher Griff nach Auſtralien iſt in der letz⸗ ten Zeit zu oft in Wort und Schrift erörtert wor⸗ den, als daß die auſtraliſche Oeffentlichkeit erkennen könnte, daß ſolche Pläne einer ferneren Zukunft an⸗ gehören. JJ ã bb ã ͤAAAAbAVA bb ſetzten die Gegner Brünings ihre Hoffnungen auf die bevorſtehende Tagung des Reichstags, in der ſie zum Sturmangriff auf die Regierung vorgehen wollen. Die„DA“ iſt bekümmert über die„tragiſche Um⸗ kehr der Fronten“, die ſich jetzt vollzogen hat und an der gewiß nicht Hindenburg die Schuld trägt.„Es iſt unmöglich,“ meint ſie,„ſich vor der Selbſtüberwin⸗ dung eines großen alten Mannes nicht zu beugen, der ſich dazu durchgerungen hat, lieber mit vielen ſeinem Herzen naheſtehenden alten Standes⸗ und Be⸗ rufsgenoſſen zu brechen, als ſich den Vorwurf zuzu⸗ ziehen, er habe in einer ſchweren Stunde des Vater⸗ landes ſein Opfer verſagt. In jeder Hinſicht unan⸗ gefochten bleibt die menſchliche Verehrung des Ge⸗ neralfeldmarſchalls, die Anerkennung ſeiner ſelbſt⸗ loſen, von tiefſter Vaterlandsliebe erfüllten Geſin⸗ mung, ſein Ruhm als Vater der Nation.“ Auch Männer von ſtreng konſervativer Ge⸗ ſinnung, wie Graf Weſtarp oder der vorletzte Kabinettschef des Kaiſers, der Marſchall der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft, von Berg⸗Markienen, haben betont, daß bei dieſer Präſidentenwahl dier Parteigeiſt zu ſchweigen habe, daß es von der größten Bedeutung ſei, den Mann an der Spitze des Reiches zu ſehen, der ſich im Ausland Achtung erzwungen hat. Wir möchten hinzu⸗ fügen, daß trotz mancher Einwendungen, die auch wir gegen die Politik Dr. Brünings zu erheben haben, aus den gleichen Erwägungen heraus uns ein Wech⸗ ſel im Kanzleramt zur Zeit ſchlechthin untragbar er⸗ ſcheint, denn neben Hindenburg beſitzt vielleicht nur er noch den moraliſchen Kredit im Ausland, der Es erübrigt ſich hinzuzufügen, daß die leitenden engliſchen Kreiſe ſo weitgehende Gerüchte keines⸗ wegs teilen oder unterſtützen. Die Situation wird aber als außerordentlich geſpannt ange⸗ ſehen. Es iſt wahrſcheinlich, daß England den chine⸗ ſiſchen Antrag auf Einberufung einer beſonderen Völkerbundsverſammlung unterſtützen wird. Aus der Mandſchurei kommt ſoeben die Auf⸗ ſehen erregende Nachricht, daß heute in Mukden eine Verſammlung von Delegierten der verſchiede⸗ nen mandſchuriſchen Provinzen zuſammentreten ſoll. Die Veranſtaltung ſteht offenſichtlich unter ja⸗ paniſcher Leitung und bedeutet vermutlich, daß die von Japan eingeſetzten nenen Be⸗ hörden die Mandſchurei zu einem unabhäng⸗ igen Stagt ausrufen wollen. Eine autonome Regierung für die ganze Man⸗ dſchurei, unter dem Protektorat Japans, kann na⸗ türlich nicht ohne Verletzung des Neun⸗ mächtepaktes eingeſetzt werden. Für die Ver⸗ einigten Staaten würde eine ſolche Aktion Japans einen Schlag ins Geſicht bedeuten. Die Tragweite des Ereigniſſes wird noch unterſtrichen durch die dauernde Garniſonen an den beiden ſtrate⸗ giſchen Eiſenbahnknotenpunkten Tſitſihar und Charbin in der Nordmandſchurei einzurichten. Dadurch ſichert ſich Japan die ſtrategiſche Vormacht⸗ ſtellung in der geſamten Mandſchurei und die Kou⸗ trolle der direkten Verbindung zwiſchen Moskau und Wladiwoſtok. nötig iſt, um in den kommenden ſchickſalsſchweren Auseinanderſetzungen die deutſche Sache mit Ausſicht auf Erfolg zu verfechten. Schacht als Hindenburgs Gegenkanditat? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Febr. Zu den Verhandlungen der über eine evtl. gemeinſame Kandidatur für den Reichspräſidentenwahlkampf, die man, wie ſchon be⸗ richtet, zum mindeſten für den zweiten Wahlgang ins Auge gefaßt hat, weiß die„Voſſiſche Zeitung“ noch mitzuteilen, daß in der letzten Zeit verſchiedene Beſprechungen mit dem ehemaligen Reichsbank⸗ präſidenten Schacht ſtattgefunden haben darunter auch eine Unterredung Schachts mit Adolf Hitler. Es werde auch ſchon davon geſprochen, daß Dr. Schacht als Kompromißkandidat der äußerſten Rech⸗ ten gegen Hindenburg in Betracht käme. Das Hauptintereſſe an einer ſolchen Kandidatur haben offenſichtlich die Deutſchnationalen, die damit aus der ihnen unangenehmen Zwangslage befreit würden, die Parole für Adolf Hitler aus⸗ geben zu müſſen. Von ſolchen Bemühungen um Herrn Schacht, denen der Auserkorene ſoweit man ihn kennt, ja wohl kaum ernſthaften Widerſtand entgegenſetzen würde, hörte man auch ſchon in der vorigen Woche. Nicht unintereſſant iſt es, in dieſem Zuſammenhang, daß nach dem„Berliner Tageblatt“ der nationalſozialiſtiſche Führer über Sonntag der Gaſt Dr. Schachts geweſen iſt. Das Auslandsurteil über Hindenburg Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 16. Febr. „Herru von Hindenburgs Entſcheidung, ſich zur Wiederwahl zu ſtellen, iſt ein Glück für Deutſchland und Europa“, ſchreiben die „Times“. In ähnlicher Weiſe begrüßen die au⸗ deren Londoner Blätter die Nachricht, daß der Reichspräſident die Einwilligung zu ſeiner Wieder⸗ aufſtellung gegeben habe. Die rechtsſtehende„Mor⸗ ningpoſt“ ſchreibt:„Der Feldmarſchall des Kaiſers iſt für die junge Republick unentbehrlich geworden. Unter ſeinen ehemaligen Feinden auf dem Schlachtfeld iſt kein einziger, der nicht durch den Charakter dieſes großen, ſtarken, vaterlaudsliebenden Mannes zur Ehrfurcht gezwungen wird.“ ö „News Ehroniele“ glaubt, daß die Wahl Hindenburgs mit einer großen Maforität eine Selbſtverſtändlichkeit ſei und Hindenburg werde der Welt als Garant für die Stabilität in Deutſchland dienen, um ſo mehr, wenn gleichzeitig der äußerſten Rechten wie der von der Reichskanzler Brüning im Amte bleibe,„der weiſeſte Staatsmann, den Deutſchland ſeit dem Kriege hervorgebracht hat.“ Eine franzöſiſche Stimme — Paris, 15. Febr. Hindenburg, ſo ſchreibt der „Temps“, hat während ſeiner ganzen Präſident⸗ ſchaft ſelbſt in den kritiſchſten Stunden ſeine perſön⸗ lichen Gefühle beiſeite geſtellt, über den Par⸗ teien geſtauden und ſowohl der Revolution von der äußerſten Linken den Weg verlegt. Er begnügte ſich damit, die Nationalſozialiſten für eine im Rahmen der, Weimarer Verfaſſung ſich entwickelnde Politik zu ge⸗ winnen, um Deutſchland die Gefahren einer Umwäl⸗ zung zu erſparen. Aber den Eid, den er auf die Verfaſſung geleiſtet hat, hat er niemals vergeſſen. Solange er an der Spitze Deutſchlands bleibt, wird man die Gewißheit haben, daß das Letzte, nämlich der Zufſammenbruch im Chaos des Bür⸗ gerkrieges, vermieden werden kann. Harzburger Front weitere Nachricht, daß Japan beabſichtigt, 2800 000 Eintragungen — Berlin, 15. Febr. In der letzten Abendſtunde belief ſich die Zahl der bisher gemeldeten Eintragungen auf 2 800 00 0. Auch jetzt noch fehlen aus mehreren Orten, vor allem aus zahlreichen Landgemeinden, abſchließende Mel⸗ dungen. 8 2 2 Eine nationalſozialiſtiſche Auslaſſung München, 15. Febr. Die Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP. ſchreibt zur Kandidatur Hindenburgs in der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz u..: Es iſt der feſte Wille der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, das Syſtem des 9. November 1918, mit dem für immer der heutige Niedergang der deutſchen Nation verbunden ſein wird, zu beſeitigen und an ſeine Stelle ein neues Regiment zu ſetzen, das berufen iſt, dem Zuſammenbruch Einhalt zu tun und das deutſche Volk auf den Weg des Wiederauffſtie⸗ ges in eine neue Zukunft zu führen. Die nationalſozia⸗ liſtiſche Freiheitsbewegung wäre bereit geweſen, mit Hindenburg, den ſie vor ſieben Jahren im Ver⸗ trauen auf den Generalfeldmarſchall der deutſchen Heere im Weltkrieg auf den Reichspräſidentenſchild erhoben hat, zu marſchieren, wenn er den Willen bekundet hätte, in Uebereinſtimmung mit der über⸗ nältigenden Mehrheit des deutſchen Volkes dem Syſtem des Zuſammenbruchs nunmehr ein Ende zu machen und mit ſeinen Trägern zu brechen. Aber Sindenburg habe ſich heute auf die Seite der Gegner der nationalen Frout, die ihn vor ſieben Jahren zum Reichspräſidenten wählte, ge⸗ ſchlagen und eine neue Kandidatur gegen ſeine frü⸗ heren Wähler aus den Händen von Leuten entgegen⸗ genommen, hinter denen ſeine Gegner und Be⸗ ſchimpfer von einſt ſtehen. Man mag, ſo heißt es in dem Aufruf weiter, die Dinge drehen und wenden wie man will, als Träger der heutigen Kandidatur Hindenburgs bleiben nur die ſchwarz⸗roten Parteien des Zufſammenbruchs und ihr Anhang. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat nichts unverſucht gelaſſen, dem Generalfeldmarſchall dieſen Schritt, deſſen verhängnisvolle Folgen für ihn ſchon heute klar auf der Hand liegen, zu erſparen. Vergebens! Nun mögen diejenigen die Verantwor⸗ tung tragen, die ihn dazu getrieben haben. Der Sieg wird nicht bei ihnen ſein. de Der Berliner Gauleiter der Nationalſozialiſten, Dr. Goebbels, hat, der„Da“ zufolge, an den Reichspräſidenten ein Telegramm gerichtet, in dem er unter Hinweis auf die Redeverbote gegen führende Nationalſozialiſten an den Reichspräſidenten appel⸗ liert, einen durch Verbote nicht gehin⸗ derten Wahlkampf zu ermöglichen. Ein ähnliches Telegramm hat Dr. Goebbels auch an Reichsinnenminiſter Groener geſandt. Aus der Kundgebung des Kyffhäuſerbundes — Bexlin, 15. Febr. Der Präſident des Kyffhäuſerbundes, General a. D. v. Horn, erläßt eine Kundgebung zur Reichs⸗ präſidentenwahl, in der er von der Annahme der Kandidatur durch Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg Kenntnis gibt und u. a. ſagt: „Ich rufe Euche zu: Laßt die Parteibin dung beiſeite und handelt in reinem Kyffhäuſergeiſt. Da ich als verantwortungsbewußter Führer und auf Grund der Organiſation Stellung nehmen muß, ſo ſoll ſie— erhaben über alles parteipolitiſche Getriebe und unabhängig von jeder Partei und jedem Aus⸗ ſchuß, lediglich geleitet von dem Streben für das Wohl des Vaterlandes— lauten: Bewahren wir al⸗ ten Soldaten unſerem verehrten Ehrenpräſidenten das Vertrauen, das er verdient und die Treue, die er uns gehalten hat. Verlaſſen wir unſeren Hinden⸗ burg nicht!“ 5 Burgfrieden an der Berliner Univerſität 1 Berlin, 16. Febr. Nach längeren Bemühungen iſt es dem Rektor der Berliner Univerſität gelungen, die Zuſtimmung einer größeren Anzahl maßgeben⸗ der ſtudentiſcher Organiſationen zur Wahrung eines Burgfriedens innerhalb der Univerſttät zu erlangen. Der Inhalt der Vereinbarung zwiſchen den ſtudenti⸗ ſchen Verbänden und dem Rektor ſoll heute am ſchwarzen Brett angeſchlagen werden. Die„Rote Fahne“ verboten — Berlin, 16. Febr. Der Polizeipräſident hat mit Wirkung ab ſofort die„Rote Fahne“ nebſt Kopfblättern bis zum 29. Februar 1932 wegen Ge⸗ fährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Iberboten. 2. Seite/ Nummer 77 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ernſte Kriſe der Abrüſtungskonferenz Starke Meinungsdifferenzen der Franzoſen nicht nur mit Deutſchland, Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 16. Febr. In der Sitzung der 64 Hauptvertreter der Abrü⸗ ſtungskonferenz wurde beſchloſſen, die allgemeine Ausſprache womöglich Samstag, ſpäteſtens aber bis Montag zum Abſchluß zu bringen. Dienstag ſoll ſich die durch China einzuberufende außerordentliche Völkerbundsverſammlung konſtituieren, deren Mit⸗ glieder ſich aus den zu dieſem Zweck beſonders be⸗ glaubigten Delegationsführern der Abrüſtungskon⸗ ferenz zuſammenſetzen werden. Sowjet⸗Ruß⸗ land und die Vereinigten Staaten ſollen ebenſo wie die Türkei als„Beobachter“ einge⸗ laden werden. Am nächſten Dienstag wird die Wahl des Ver⸗ ſammlungspräſidenten ſtattfinden. Man beabſichtigt, den Vertreter eines neutralen Staates mit dieſem Amt zu betrauen. Das ganze Verfahren ſoll heute in einer geheimen und nachher öffentlich erklärten Ratsſitzung feſtgeſtellt werden. Sobald dies geſchehen iſt, wird der Generalſekretär die Bun⸗ des mitglieder formell über die Einberufung der außerordentlichen Verſammlung in Kenntnis ſetzen. Ueber die Frage, wie das Ergebnis der auf zwei Tage anberaumten Debatte über den chineſiſch⸗japaniſchen Krieg ausfallen wird, gehen die Anſichten ſtark auseinander. Es herrſcht eine Tendenz, den Rat wegen ſeiner bisherigen Schwäche gegenüber Japan zu kriti⸗ ſieren und ihm eine neue, im Geiſte des Artikels 15 liegende Marſchroute vorzuſchreiben. Viel größeren Anhang beſttzt jedoch die Auffaſſung, daß die Voll⸗ verſammlung eine wirkungsvolle Kundgebung für China veranſtalten und eine in dieſem Sinne ge⸗ haltene Entſchließung faſſen ſollte, in der der Rat erſucht würde, die Beilegung des Konflikts ohne Anwendung des Artikels 15 zu betreiben. Der chineſiſche Delegierte Den wird eine genaue Dar⸗ ſtellung des japaniſchen Angriffs geben und die An⸗ wendung des Sanktionsparagraphen gegen Japan fordern. Der Vertreter der Vereinigten Staaten zeigt keine Luſt, in die Debatte einzugreifen. Man erwartet aber eine Stellungnahme Englands, Frankreichs und Italiens. Ob der deutſche Dele⸗ gierte ſprechen wird, iſt noch nicht bekannt. In der Sitzung der 64 Hauptvertreter der Ab⸗ rüſtungskonferenz fand eine ſehr lebhafte Ausein⸗ anderſetzung anläßlich der Aufſtellung der reſtlichen Rednerliſte ſtatt. Als Botſchafter Nadolny erklärte, daß er in der allgemeinen Ausſprache die deutſchen Vorſchläge mitteilen werde, verlangte Tardieu ſofort einen Platz für einen franzöſiſchen Delegierten, der un⸗ mittelbar nach Nadolny zu den deutſchen Vorſchlägen ſprechen werde. Es gab ein längeres Geplänkel, in dem man nicht wie vorgeſehen, den Dienstag, ſon⸗ dern den Donnerstag für den deutſchen Vertreter beſtimmte. Die Franzoſen ſind jetzt ſehr neryös geworden. Sie drohen mit einer ſchar⸗ ſen Replik, falls ſich die deutſchen Vorſchläge im Rahmen der bisherigen Bedingungen bewegen ſollten. Tardien übt geradezu eine Preſſion auf die deutſchen Delegierten aus, um ſie zu einer „Abſchwächung“ der deutſchen Theſe zu ver⸗ anlaſſen. Ein weiterer Grund für die franzöſiſche Gereizt⸗ heit liegt darin, daß Dr. Beneſch von ſeinem Militärſachverſtändigen den Franzoſen erklären ließ, daß er den Vorſchlag zur Bewaffnung des Völkerbundes nicht unterſtützen werde. Durch dieſe Stellungnahme des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters geriet der franzöſiſche Plan ins Theater in Verlin Die Volksbühne hatte einen ganz großen Abend mit Hauptmanns„Fuhrmann Hen⸗ ſchel“, den Emil Jannings, endlich wieder einmal der Bühne gewonnen, mit einer ſtarken und ur⸗ ſprünglichen Kraft geſtaltete, eine derbe, deutſche Fi⸗ gur, den weicheren Herzenstönen nicht fremd, aber der Leidenſchaft ebenſo überzeugend hingegeben, die un⸗ bedingte Verkörperung eines Menſchen, der dem grauſamen Schickſal verfallen iſt, der ſich bäumt, der kämpft, der ſchließlich erliegt. Schon dieſe Leiſtung von Jannings ſetzte das Publikum in Begeiſte⸗ rung. Dazu kam die Anweſenheit Haupt⸗ manns, dem man mitten in den Vorbereitungen zu ſeinem neueſten Werk für dieſes alte, unvergäng⸗ liche Stück zu danken herzlich bewegt war. Die Aufführung unter Karlheinz Martin ſchöpfte alle Tieſen dieſes furchtbaren Menſchendra⸗ mas aus, gipfelte in der wilden Szene des Gaſt⸗ hauſes, geiſterte eindrucksvoll mit den vergangenen Erlebniſſen des Fuhrmanns im Schlußakt und fand in den meiſten Darſtellern mit letztem Naturalismus durchgearbeitete Geſtalter, nur die Hanne der Maria Melzer blieb darin etwas einſeitig, daß ſie nicht wie ihre großen Vorbilder hinter die reine Teufelei ihres Weſens den Auftrieb des ſinnlichen Temperaments zu ſetzen verſtand. Der Jubel im Theater war ſo groß, ſchon nach dem dritten Akt, wie man ihn hier in letzter Zeit kaum erlebt hat. Wie anders ſteht es heute um Roſtands „Cyrano de Bergerac“, der gleichzeitig mit dem Fuhrmann Henſchel entſtand und gleichzeitig hier im Schauſpielhauſe erneuert wurde. Die Stim⸗ mung blieb uneinheitlich. Um die ſchönen Verſe in der Fuldaſchen Ueberſetzung modern zu beleben, vereinzelte Legal die Darſtellung und die Regie bald in Zurückhaltung, bald in Bewegung, wobei Müthel, der Darſteller des Cyrano, ihm in der Unruhe der Linie folgt, mehr gewaltſam als ner⸗ bös, mehr ſoldatiſch als phantaſtiſch, in jeder ein⸗ zelnen Szene eine runde, neue Figur, aber im ganzen weit entfernt von dem florettierenden Gas⸗ ebgnertyp, den uns noch Werner Krauß geboten hat. Man konnte oft meinen, daß eine Art Reſignation über dem Abend lag, ein Abſchied von einer Gat⸗ tung, für die es weder die rechten Künſtler noch das rechte Publikum mehr gibt. Wanken. Tardieun will trotzdem die Fachaus⸗ ſchüſſe mit ſeinem Vorſchlag beſchäftigen. Es liegen ſtarke Symptome für eine ernſte Kriſe der A b⸗ rüſtungs konferenz vor und es iſt intereſſant, daß dieſe Kriſe durch eine grundſätzliche Meinungsdifferenz zwiſchen Beneſch und Tar⸗ dieu entſtanden iſt. Frankreichs geheuchelte Angſt vor der Reichswehr als Angriffsmacht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Paris, 16. Febr. Mit großer nnung erwarten nicht nur die Genfer Delegationsmitglieder, ſondern die geſamte franzöſiſche Oeffentlichkeit die bevorſtehende Be⸗ kanntgabe der deutſchen Abrüſtungs⸗ vorſchläge. Die Kreiſe um den Generalſtab be⸗ trachten die deutſchen Anregungen bereits jetzt als eine undiskutierbare Grundlage für die Fortſetzung der Abrüſtungsbeſprechungen. Nach den Informationen des außenpolitiſchen Gewährsman⸗ nes des„Echo de Paris“ ſteht auch Tardien ſchon ſeit Tagen auf dem Sprung, den von Deutſch⸗ land ausgeführten Schlag zu parieren. Seine Rede iſt auf Grund der in die Oeffentlichkeit gedrungenen ſondern auch mil der Tſchechei Gerüchte über die deutſchen Vorſchläge ſchon lange feſtgelegt. Tardieu werde ſich nicht damit begnügen, ſo behauptet Pertinax, nachzuweiſen, daß der Ver⸗ ſailler Vertrag Deutſchland ſelbſt nach ſeinem Ein⸗ tritt in den Völkerbund nicht berechtigt, die gleichen Rechte wie Frankreich zu ver⸗ langen. Dabei wird ſich der franzöſiſche Kriegs⸗ miniſter auf die Artikel 160 und 164 des Vertrags berufen. Dann werde Tardien aber noch die Behauptung aufſtellen, die Reichswehr ſeit vielen daß acht entwickelt habe. Schon heute t die franzöſiſche Deckung gegenüber der Reichswehr klein und ſehr fragwürdig. Für eine Berufsarmee, die immer zu Handſtreichen bereit ſei und für junge Rekruten, die nur ein Jahr dienen und in zwei Kontingenten für den Heeres⸗ dienſt ausgehoben würden, gäbe es kein gemeinſames Maß. Die Bekanntgabe der deutſchen Vorſchläge wird aber nach der allgemeinen Auffaſſung wenigſtens den einen Zweck erreichen, daß die Abrüſtungskonferenz nunmehr mit der Prüfung der Hauptprobleme be⸗ ginnen kann. Die Preisſenkungsaktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Febr. In einem Ueberblick, den der Reichskommiſſar für Preisſenkung veröffentlichen läßt, werden über den Umfang der Tarifſenkung folgende nähere Mitteilungen gemacht: Unter den Verkehrsunternehmungen haben bisher im ganzen 67 die Tarife geſenkt und von dieſen wiederum ein Drittel um mehr als 10 Prozent bis zu der Höchſtgrenze von 33% Prozent. Das Gros der Tarifſenkungen ſchwankt zwiſchen 7 und 10 Prozent. Von den Elektrizitätswerken haben rund 200 um 5 Prozent, 290 um 5 bis 7 Pro⸗ zent, 60 um 7 bis 10 Prozent und 75 um mehr als 10 Prozent geſenkt. Bei 160 Werken werden die Vorſchläge noch nachgeprüft, von 35 ſtehen ſie noch aus. Bei den Gaswerken ergibt ſich folgendes Bild: 235 Werke haben um 5 Prozent, 70 um 5 bis 7 Prozent, 215 um 7 bis 10 Prozent und 40 über 10 Prozent geſenkt. Von 5 Werken iſt noch kein Vorſchlag eingegangen, 185 unterliegen noch der Nachprüfung. 2 2 Der Kampf um den Vierpreis Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 I Berlin, 16. Febr. Am Montag hat die ſchon ſeit längerem ange⸗ kündigte Unterredung des Reichskanzlers mit dem Präſidenten des Deutſchen Gaſtwirtsverbandes, dem wirtſchaftsparteilichen Abg. Köſter und mit dem Parteiführer der Wirtſchaftspartei, Mol lath, über die Frage der Bierſteuer und ihrer Umgeſtal⸗ tung ſtattgefunden. An den Verhandlungen nahmen auch der Reichsfinanzminiſter, der Reichsernährungs⸗ miniſter und Dr. Goerdeler teil. Die Be⸗ ſprechungen ſollen heute vormittag fortgeführt werden. Die Vertreter der Wirtſchaftspartei haben, wie der„Börſen⸗Courier“ mitteilt, darauf hingewieſen, daß eine Umgeſtaltung der Bierſteuer nicht nur im Intereſſe des Gaſtwirtegewerbes, ſondern auch in dem des Fiskus liege. Die jetzt geforderte Bier⸗ preisermäßigung nehme den Gaſtwirten viel⸗ fach ſchon den reinen Nutzen weg. Es müſſe die Mög⸗ lichkeit geſchaffen werden, eine echte Verbilli⸗ gung zuſtande zu bringen und die Vorausſetzungen dafür durch eine Veränderung im Aufbau des ganzen Bierſteuerſyſtems zu ſchaffen. In den Germaniaſälen hatten ſich dann am Nach⸗ mittag führende Vertreter des Berliner Gaſtwirts⸗ gewerbes verſammelt, um ſich mit der durch die vom Preiskommiſſar verordneten Bierpreisſenkung entſtandenen Lage zu beſchäftigen. Alle Redner waren der Auffaſſung, daß die Senkung ohne entſprechende Ermäßigung der Bierſteuer für das Gewerbe un⸗ tragbar ſei. Es wurde beſchloſſen, die lokalen Kommiſſionen der Gaſtwirtevereinigungen Berlins zu erſuchen, eine einheitliche Selbſthilfeaktion vorzubereiten, wenn die Verhandlungen mit der Re⸗ gierung über die Bierſteuerſenkung nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen ſollten. Regelung der Mineralwaſſerpreiſe Im„Reichsanzeiger“ wird eine Verordnung des Preiskommiſſars veröffentlicht, die für Heilwaſſer, Tafelwaſſer und künſtliches Mineralwaſſer ſowie Solwaſſer im Kleinhandel folgende Spannen feſtſetzt: in Apotheken und Ladengeſchäften darf die Brutto⸗ verdienſtſpanne 4,5 Pfennig je Flaſche nur überſtei⸗ gen, wenn ein 30prozentiger Zuſchlag zum Einſtands⸗ preis eine höhere Summe ergibt. Bei Heilwaſſern iſt der Höchſtzuſchlag 36 Prozent. In Gaſtſtätten und Trinkhallen darf die Bruttoverdienſtſpanne 12 Pf. je Flaſche nur überſteigen, wenn ein S88prozentiger Zuſchlag zum Einſtandspreis eine höhere Summe ergibt. In Gaſtſtätten mit höherem Auſwand wird eine beſondere Bruttoverdienſtſpanne feſtgeſetzt, und zwar bei einem Einſtandspreis bis zu 13 Pf. 20 Pf., bei einem Einſtandspreis über 13 bis 16 22 Pf., bei einem Einſtandspreis von 16 bis 19 24 Pf., bei einem Einſtandspreis von 19 bis 21 von 26 Pf. Bei höheren Einſtandspreiſen beträgt der Höchſtaufſchlag 1207. Gegen dieſe alten Stücke kommen ein paar No⸗ pitäten kaum in Betracht. Manches iſt reiner Di⸗ lettantismus, garnicht erwähnenswert, nur das eine Stück ſoll genannt ſein, weil Ernſt Deutſch ſich da⸗ für opferte. Unter einer neuen Direktion ſpielte das Renaiſſance⸗Theater„Der Fall Groot⸗ mann“ von Walter Maria Eſpe. Ein Kriminal⸗ ſtück ſchlimmſter Sorte, über das Wallace ſich noch im Grabe umdrehen würde, die Geſchichte eines ideellen Verbrechers, der zu ſeinem raffiniert ausge⸗ llügelten Raubmord nicht den letzten Mut findet, während der Polizeikommiſſar, dem er ſein Vor⸗ haben erzählt, um ſich zu entlaſten, dieſes auch aus⸗ führt— durch ſechs Bilder wird in gewohnter Weiſe der wirkliche Mörder geſucht, mit vielen Kreuz⸗ und Querzügen einer zügelloſen Phantaſie, endlich am Schluß wird das Rätſel überraſckend geht. An ſich keine ſchlechte Aufführung unter Lindtbergs Regie. 4 „Prinz Methuſalem“, die alte Operette von Johann Strauß, die neulich erſt im Dresdner Staatstheater eine Wiederauferſtehung erlebte, iſt nun auch in Berlin mit gutem Erfolge über die Bühne des Theaters des Weſtens gegan⸗ gen, in der textlichen Bearbeitung von Bela Jen⸗ bach und Herz, in der muſikaliſchen von Pauspertl, der ſelbſt dirigierte. Wie bekannt iſt die Grundidee des Originaltextes, die Liebesehe eines Prinzen und einer Prinzeſſin— ſein Vater iſt abgeſetzt, ihr Va⸗ ter iſt bankrott— gegen alle Politik und Intrige beibehalten worden und ringsherum ſind allerlei Szenen und Dialoge gemacht, die eine oft witzige Perſiflage ſtattlicher Einrichtungen und privater Sorgen enthalten. Die Hauptſache bleibt ja immer die Muſik, die gewiß nicht das Niveau der Fle⸗ dermaus erreicht, aber doch in einigen Walzern, beſonders dem berühmten Maiwalzer, in dem gro⸗ ßen Finale, in ein paar Duetten und Kouplets an⸗ genehm ins Ohr fällt und alte, zufriedene Zei⸗ ten der Operettenmuſik uns wieder nahebringt. Die Berliner Aufführung bleibt bei aller Bear⸗ beitung doch im Charakter des Originals, einfach und beſcheiden und ſauber, ohne jede Aufputzung und Aufjazzung. Man hat einige vorzügliche Dar⸗ ſteller: Morgan und Lilien, die beiden Väter, jener mehr im Wort und Tonfall, dieſer mehr in Geſtalt und Geberde von ſicherſter Komik. Das junge Paar iſt Jankuhn, der immer noch ein charmanter und Dienstag, 16. Februar 1932 8 5 im Ausland Meldung des Wolffbüros AJBerlin, 16. Febr. Es hat ſich herausgeſtellt, daß in einzelnen Fällen Warenkäufe im Auslande zum Zwecke der Ka⸗ pitalflucht vorgenommen werden, und zwar in der Weiſe, daß Einzel- oder allgemeine Genehmigun⸗ gen zur Bezahlung der Wareueinfuhr verwirkt wur⸗ den, die gekaufte Ware aber im Auslande belaſſen und dort unter Verletzung der Deviſenbeſtimmungen ſpäter wieder verkauft wurde, wobei der Erlös im Auslande ſtehen blieb. Die Deviſenbewirtſchaftungs⸗ ſtellen werden daher künftig bei der Erteilung von Genehmigungen zur Bezahlung von Wareneinfuh⸗ ren die Verpflichtungserklärung verlangen, daß der Bezieher die Ware ſpäteſtens innerhalb eines Monats nach Leiſtung der Zah⸗ lung tatſächlich ins Inland verbringt, Auch die Inhaber von allgemeinen Genehmigungen werden zu einer entſprechenden Erklärung gegen⸗ über den Deviſenbewirtſchaftungsſtellen veranlaßt werden. Dreifacher Mord in einem Pariſer Kaffeehaus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Febr. In einem Pariſer Boulevardkaffee ſpielte ſich geſtern abend ein blutiges Drama ab. An einem Tiſch hatten fünf ausländiſche Gäſte, eine Dame und vier Herren, Platz genommen und ſogleich eine leh⸗ hafte Diskuſſion entwickelt. Zum Entſetzen der zahl⸗ reichen Gäſte zog einer der Ausländer einen Revolver und ſchoß nacheinander ſeine drei männlichen Tiſchgenoſſen ohne weiteres nieder. Zwei von ihnen waren ſo⸗ fort tot, der dritte ſtarb auf dem Weg zum Krankenhaus. Die Frau benutzte die entſtandene Erregung, um ſpurlos zu verſchwinden. Der Mörder geſtand auf der Polizeiwache ein, daß ſeine drei Opfer ihn vor zwei Jahren in ihrer gemeinſamen Heimat Argentinien um 100 000 Franken geprellt hatten, die er jetzt von ihnen vergeblich zurückgefor⸗ dert hatte. Die Bankenfrage vor dem Reichskabinett — Berlin, 16. Febr. Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett heute die Beratungen über die Ban⸗ kenfrage fortgeſetzt. Sie ſind aber noch nicht zu einem Abſchluß gekommen, ſondern müſſen in den nächſten Tagen weitergeführt werden. Auto vom Perſonenzug erfaßt — Groß⸗Strehlitz, 15. Febr. Auf der Fernſtraße Oppeln— Beuthen durchfuhr in der Nähe von Groß, Strehlitz ein Kraftwagen, in dem ſich der Verſiche⸗ rungsdirektor Stäbler aus Stuttgart und der Oberinſpektor Köhler aus Oppeln befanden, die Schranken eines Bahnüberganges. Der Wagen blieb auf den Gleiſen ſtehen und wurde von einem Perſonenzug erfaßt. Stäbler büßte dabei das Leben ein; ſein Mitfahrer wurde ſchwer verletzt. Kämpfe in Marokko — Paris, 16. Febr. Havas berichtet aus Rabat, daß eine franzöſiſche Abteilung, beſtehend aus Ein⸗ geborenen und innerfranzöſiſchen Truppen in der Gegend von Marekeſch, die einen vorgeſchobenen Poſten in die kürzlich neu unterworfene Gegend von Ferkla entſandte, am Abend des 18. Februar angegriffen wurde. Sie ſchlug zwar den Angriff zurück, hatte aber ſelbſt beträcht⸗ liche Verluſte, die in der Meldung wie folgt angegeben werden: 2 Unteroffiziere und 12 Solda⸗ ten getötet, 2 Offiziere, 2 Unteroffiziere und 6 Sol⸗ daten verletzt. ſtimmlich genügend ausgiebiger Liebhaber bleibt, und Lizzi Waldmüller, die in Sprache und Ton nicht ganz dieſelbe Freiheit erreicht wie in ihrem liebenswürdig neckiſchen Spiel und ihrer tänzeriſchen Elaſtizität. Aus Mangel an Novitäten werden wir nun bald alle die verſchollenen Werke von Strauß und Offenbach kennen gelernt haben, ohne daß ſich darum weſentlich der Status der Li⸗ teraturgeſchichte ändern mag. Die Ausgrabungen bleiben vorübergehende Amuſements, die Standard⸗ Loge mit berühmten Namen Von links nach rechts: Gerhart Hauptmann, Helene Thimig, Max Reinhardt. Im Vordergrund General von Seeckt. Im Berliner Groben Schauspielhaus kand, wie wir bereits berichteten, zu Gunsten der Winterhilfe eine Festvorstellung der glanzvollen Reinhardtschen Inszenierung von„Hoffmanns Erzählungen“ statt, die unter dem Protektorat des Reichspräsidenten stand. Die Reichsregierung, das diplomatische Korps, Kunst und Wissenschaft waren vertreten. werke hat die Geſchichte ſchon richtig ausgewählt, die eine ſichere Kritik ausübt als der Tageserfolg, der in ſchweren Zeiten von verzeihlichem Wohlwol⸗ len beſtimmt iſt. Oscar Bie Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Morgen wird „Robert und Bertram“ in der neuen Bearbei⸗ tung und Inszenierung zum erſtenmal in Mlete ge⸗ geben. Im Pfalzbau findet am Donnerstag eine Aufführung von Mozarts„Idomeneo“ ſtatt.— Zur Erſtaufführung von Hermann Keſſers Schau⸗ ſpiel„Rotation“ am Freitag in der Inszenierung von Herbert Maiſch hat Dr. Ernſt Löffler die Büh⸗ nenbilder entworfen. Die techniſche Leitung hat Walter Unruh. Die Bühnenmuſik iſt von Helmut! Schlawing und Guſtav Semmelbeck zuſammengeſtellt Als Hauptdarſteller ſind beſchäftigt Willy Birgel, Ellen Widmann, Hans Finohr, Karl Marx. In den weiteren zahlreichen Rollen wirkt der größte Teil 2 des geſamten darſtellenden Perſonals mit. g Dichter gegen Theaterleiter. Die deutſchen Bühnenſchriftſteller und Bühnenkom⸗ poniſten beſchäftigen ſich in ihrer General⸗ verxrſammlung am Montag nachmittag mit dem Verhältnis des Theaters zum Bühnenautor. Es wurde ein zur Entſchließung erhobener An⸗ trag von Billinger, Bronnen, Bruckner, Feucht⸗ wanger und Zuckmayer angenommen, in dem es heißt:„Der Verband deutſcher Bühnenſchriſtſteller und Bühnenkomponiſten ſtellt zur Kriſe des heuti⸗ gen Theaters feſt, daß die Leitung faſt aller deut⸗ ſchen Theater ſich in den Händen ehemaliger Schauſpieler befindet. Die Kriſe des deutſchen Theaters iſt doch eine Kriſe der Schauſpieler⸗ direktionen denen der innere Kontakt mit den. lebendigen Kräften der dramatiſchen Produktion fehlt... Der Verband richtet an Miniſterien und Stadtverwaltung die Aufforderung, bei Ausſchrei⸗ bung von Intendanten und Direktorenſtellen die geiſtige Führung der Bühnen im Auge zu behalten. Nur wenn die Bühne davor bewahrt wird, entgei⸗ ſtigtes Regiſſeur⸗ und Schauſpielertheater zu wel den, kann ſie ihre höchſten und wichtigſten Junk⸗ tionen im Leben der Nation erfüllen. Der Verba ſtellt mit Bedauern feſt, daß eine Reihe von Theg⸗ tern, darunter vor allem das Berliner Staatz theater, die Stelle des Dramaturgen aus falſch all gebrachter Sparſamkeit unbeſetzt laſſen.“ 5 Kapikalflucht durch Warenkäufe ö geſter halter zun ſitzend Gaſtſt einen die at kleine gem müſſe Grun die K beſon! wah nen, front imme daher für d nur 2 müßt werde Stell! oder ſetzun ſtädtt wenig würfe Verſc einze an d lige, angel nur die d forde geme „Marl auf d Nrn. je 90 234 56 8 N= m en ße f. e⸗ er de er on te er l 1„Woher weiß denn Deine Mutter Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 77 Die Gewerberaum⸗Mieter fordern billigeren Stromtarif Ermutigt durch den Erfolg ihres gemeinſamen Vorgehens anläßlich der Mietpreisſenkung für die Ladeninhaber der Hauptgeſchäftsſtraßen, hat die Intereſſengemeinſchaft der Mannheimer Ge⸗ werberaum⸗Mieter geſtern im Saalbau eine Verſammlung abge⸗ halten, auf deren Tagesordnung die Herabſet⸗ zung des Lichtſtrompreiſes ſtand. Der Vor⸗ ſitzende, Herr Otto De ren, wies darauf hin, daß Gaſtſtätten und Warenhäuſer ſeit längerer Zeit einen beträchtlich niedrigeren Stromtarif haben als die anderen Gewerberauminhaber, vor allem die kleineren Ladengeſchäfte, die immer noch den all⸗ gemeinen Strompreis von 40 Pfg. bezahlen müſſen, während die genannten Großbetriebe auf Grund eines beſonderen Nachlaſſes nur 16 Pfg. für die Kilowattſtunde entrichten. Viele Ladenbeſitzer, beſonders die an den Hauptverkehrsſtraßen, müſſen während des ganzen Tages Licht brenu⸗ nen, da ihre Geſchäftsräume bei ſchmaler Straßen⸗ front tief in das Gebäude hineinreichen und daher immer dunkel ſind. Die Intereſſengemeinſchaft hat daher an die Stadtverwaltung das Erſuchen gerichtet, für den Lichtverbrauch während der Tagesſtunden nur 20 Pfg. in Anrechnung zu bringen. Andernfalls müßten durchgreifende Sparmaßnahmen durchgeführt werden. Wenn die Stadt bis zum 18. Februar keine Stellung zu dem Wunſch der Ladenbeſitzer nimmt oder ihre Ablehnung kundtut, dann ſoll vom 20. Februar ab der Lichtſtreik in Kraft treten und zwar in der Form, daß von 7 Uhr abends an die Läden und Schaufenſter nicht mehr beleuchtet werden. In der Verſammlung, die einen ruhigen Verlauf nahm, wurde angeregt, auch den Einzelhandels⸗ Verband für die Sache zu gewinnen und zu einer Unterſtützung der Aktion zu veranlaſſen. Ein an⸗ weſendes Vorſtandsmitglied des Einzelhandelsver⸗ bandes wies darauf hin, daß der Verband ſchon vor einem halben Jahr ſich um die Stromtarifſenkung bemüht habe, jedoch wieder davon abgekommen ſei, da man befürchten mußte, daß bei einer Herab⸗ ſetzung des Lichtpreiſes als Ausgleich andere ſtädtiſche Gebühren ſteigen würden. Nichtsdeſto⸗ weniger wurden aus der Verſammlung heraus Vor⸗ würſe gegen den Einzelhandelsverband laut. Die Verſammlung beſchloß mit großer Mehrheit, an den Einzekhandelsverband heranzutreten, damit er ſich an dem Vorgehen der Gewerberaum⸗Mieter betei⸗ lige, von denen ein großer Teil auch dem Verband angehört. Allgemein wurde auch gewünſcht, daß nicht nur die Geſchäftsleute der Innenſtadt, ſondern auch die der anderen Stadtteile und der Vororte aufge⸗ fordert würden, ſich dem Vorgehen der Intereſſen⸗ gemeinſchaft anzuſchließen. Im Schlußwort wurde beſonders betont, daß man dem Einzelhandelsverband keine Konkurrenz machen, ſondern nur eine Senkung der Speſen herbeiführen wolle. Es iſt nun abzuwarten, ob die Stadtverwal⸗ tung den Antragſtellern eine befriedigende Antwort geben kann oder ob es tatſächlich, wie in Heidelberg und einer Reihe anderer Städte, erſt zum Lichtſtreik kommen muß, der das abendliche Bild unſerer Stadt recht nachteilig beeinfluſſen würde. el. * * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der gestrigen Vor mittagsziehung wurden aus⸗ geloſt: 12 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 226 761, 254 768, 265 908, 302 112, 345 157, 360 553; 16 Gewinne zu je 3000„ auf die Nrn. 22 686, 44 061, 58 764, 897 602, 159 035, 197 124, 354 966, 379 420. Die Na ch⸗ mittagszie hung brachte: 2 Gewinne zu je 75 000 Mark auf die Nr. 160 893; 2 Gewinne zu je 10 000% auf die Nr. 362 373; 8 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 19 509, 21903, 193 532, 395 622; 14 Gewinne zu je 3000„ auf die Nrn. 17 562, 49 519, 78 290, 187 648, 284 595, 355 117, 392 342.(Ohne Gewähr.) Bizarre Eisbildungen im Schwarzwald Vereiſte Markierungsſtangen und meterlange Eiszapfen Eiskaskaden, Värte und Glocken Gute Ernie an den„Eisgalgen“ Merkwürdige Verwandlungen bringt die ſchwere Kälte, die ſeit Tagen über das Schwarzwaldgebirge geht, zuſtande. Wenn einmal die Temperaturen auf — 20 Grad und noch tiefer ſinken, wie dies ſeit dem Aſchermittwoch zutrifft, dann treten allerwärts förmlich über Nacht märchenhafte Eisge⸗ bilde in Erſcheinung. Die ſchneeerſtarrten Wetter⸗ tannen, Fichten und Föhren ſind mit einem Eis⸗ panzer beſchlagen, der im Sonnenlicht grünlich und bläulich ſchimmert. An den Felsfindlingen und auf bisher feuchtem mvoſigen Geſtein entwickeln ſich„Eis⸗ bärte“, dicke weiße und ungepflegt ſich ausnehmende Bartſchöpfe, die in tauſend Stückchen zerſplittern, wenn man in ſie hineinſchlägt. Groteske Eisbildun⸗ gen kommen hoch oben auf den Bergkämmen zum Vorſchein. Der grimme Oſt hat den Schnee um die Telegraphen⸗ und Markierungsſtangen ge⸗ wirbelt und angeſetzt und rings umher kitten ſich ſteinharte Eiskruſten, als wollten ſie die hölzernen Stangen mit einem feſten Panzer umſchirmen. Und gar die Wegweiſer. Sie ſind eis⸗ und ſchneeum⸗ ſchlungen und kaum mehr in der winterlichen Eis⸗ verwandlung erkenntlich. Die Fenſter der traulichen Stuben der Schwarz⸗ waldgaſthöfe ſind überzogen von oben bis unten mit bizarren Eisbblumen und Blüten, die ihrer Geſtal⸗ tung nach bald einer Palme, bald einem Tannen⸗ zweig, bald einem Stern oder einer Sonnenblume ähneln. Wunderbar iſt die Ornamentik, die hier zutage tritt; die kunſtvolle Hand eines Graphikers könnte die Ziſelierung der Fenſter nicht vollkomme⸗ ner durchführen, als es der unſichtbare Bildner Winter hier tut. Von den Dächern der Hotels, der Scheunen und der Skihütten hängen lange, dicke Eis⸗ zapfen herab. Sie ſind in einer einzigen Nacht ge⸗ boren worden und reihen ſich wie Orgelpfeifen in ihrer Größenanordnung. Dann und wann einmal, wenn die Sonne auf die Zapfen trifft, tröpfeln aus ihnen Perlen nieder und um die Mittagszeit zer⸗ bricht auch mal unverſehens ſo ein feſter Eisſtab, um klirrend wie Glas zu Boden zu ſtürzen und zu zerſplittern. Aber nicht das allein ſind die Wunder des jäh hereingebrochenen Bergwinters. Was iſt denn gar aus den rauſchenden Waſſerfällen geworden? Wie von einem Zauberſtab berührt, ſind ſie jäh er⸗ ſtarrt zu hohen Kaskaden, zwiſchen denen die grün⸗ lichen und bläulichen Waſſer noch zu Tal ſchießen. Ungemein reizvoll nehmen ſich die felſigen Betten mit ihren grotesken Eisſzenerien aus. Rieſige Ets⸗ glocken baumeln an überhängendem Felsgeſtein geradewegs über den erſtarrenden Waſſern der Schaumwellen. Jeder Phantaſie iſt hier Spielraum gegeben. Man wünſchte nur, an einer dieſer froſt⸗ klirrenden Nächte dieſe Märchenwelt des Eiſes, wie ſie vielleicht am eindrucksvollſten am Triberger oder Allerheiligen oder Oertelbachwaſſerfall in Erſchei⸗ nung tritt, künſtlich beleuchten: die Effekte wären gewiß überwältigend! Jetzt ſtehen auch die„Eisgalgen“ vor den Berg⸗ hotels überhangen und beſchwert von Eis. Sprüh⸗ regen berieſelt ſeit Tagen die Gerüſte, um die ſich von Stunde zu Stunde feſtere, kräftigere Eismäntel und Panzer winden. Zeutnerſchweres Eis drückt auf die horizontalen und vertikalen Holzgeſtelle. Kra⸗ chend bricht einmal ein ſchwerer Klumpen ab und reißt im Fallen einen andern mit zu Boden. Die ſchillernden Eiszapfen wachſen und wachſen in Länge und Umfang, ſie reichen bald bis zum Erdreich herab und nehmen eine Dicke an, daß man ſie kaum noch umarmen kann. Dann aber iſt der„Galgen“ reif zur Ernte. Die Eisernte iſt gut, ſo ſagen die Hotel⸗ beſitzer und ihre Knechte ſchlagen ein um den anderen Tag zentnerſchwere Stücke von den Gerüſten und ſchleppen ſie in die nachbarliche Eiskammer, die luft⸗ dicht verſchloſſen iſt und in der das dort geborgene „Galgeneis“ ſich weiter in ſich verkruſtet. Und bis zum nächſten Sommer hat der Wirt oben einen ge⸗ waltigen Eisvorrat angeſammelt, um den er froh iſt und den ihn die bittere Kälte der Februartage zum Geſchenk machte! en. 3 PP. ͤVVcccCcccCGcG GGG GGG ⁊ↄ ͤVVVVVVPPPVVVVPpPTTVGPGbGGbCG0ãꝗèͤVVVTVVVGGbGbbVTGGGTbTGbGTGGPTGVTbTbTGVTVTVTbTTbVbTVTbTVTPTPTPTVTbTVTbTbTPTPTPTPTPTPTPTPTPTbTTPbbc Senkung der Sachbezüge für Hausangeſiellte Der Rechtspflegeausſchuß des Land⸗ tags, der ſich mit der Senkung der Sach⸗ bezüge für Hausangeſtellte beſchäftigte, hat ſich, ſo wird uns geſchrieben, für eine Senkung um 15 Prozent entſchieden. Dieſe 15prozentige Herabſetzung der Sachbezüge würde für Mannheim einen Verpflegungsſatz von.79/ bedeuten. Damit würde Mannheim wieder an der Spitze aller badi⸗ ſchen und außerbadiſchen Städte ſtehen. Der Mann⸗ heimer Hausfrauenbund, der ſich um die Herabſetzung der Sachbezüge ſehr bemühte, hat auf ſeine Eingabe an den Landtag vom Miniſter des Innern die Antwort erhalten, daß die Verſicherungs⸗ ämter angewieſen werden, den Wert der Sachbezüge mit Wirkung vom 1. März neu feſtzuſetzen. Aber eine 15prozentige Herabſetzung von einem Satz von .10% kann als nicht genügend angeſehen werden. Die Sachbezüge müßten endlich einmal in Mannheim denen in anderen Städten gleichgeſtellt werden. Frankfurt und Ludwigshafen haben bereits auf.50 Mark geſenkt. Dies müßte auch für Mannheim an⸗ gemeſſen ſein. Mannheim iſt nicht mehr eine reiche Stadt. Auch ſind die Einkommen, die Gehälter und Löhne der Beamten und Angeſtellten laut Notver⸗ ondnung genau ſo wie in anderen Städten zurück⸗ gegangen. Wir müſſen für Mannheim eine höhere Herabſetzung als 15 Prozent haben. Herrenloſe Hunde ſteht man gegenwärtig in nicht geringer Anzahl in der Stadt und auf dem Lande herumſtreunen. Vor Kälte zitternd und von Hunger geplagt, wagen ſich dieſe armen Tiere ſchweifwedelnd an die Menſchen heran, um aus mitleidiger Hand ein Stück Brot oder einen Knochen zu erhaſchen. Auch trifft man ſie nah⸗ rungſuchend nicht ſelten in den Höfen, den Haus⸗ fluren, an den Kompoſthaufen und an Müllabfuhr⸗ plätzen an. In ihrem Heißhunger machen ſich die Hunde inſtinktiv an in den Gärten freiſtehenden Hühnerhäuſer, Gänſe⸗ und Entenſtälle heran, um durch Stehlen von Geflügel ihren Hunger zu ſtillen. Jedenfalls zeugt es von keiner beſonderen Bil⸗ dung und Herzensgüte, wenn Hundebeſitzer, ſei es aus Mangel an Mitteln zur Beſchaffung des nötigen Fukters, ſei es mit Rückſicht darauf, daß ſie die bald fällig werdende Hundeſteuer nicht mehr aufbringen können oder erſparen wollen, es nicht über ſich brin⸗ jen können, das Tier, das ihnen ſeither ein treuer Wächter und Begleiter war, zu töten oder töten zu laſſen, einfach von ſich weiſen und es ſeinem Schick⸗ ſale überlaſſen. ö Solche herzloſen Menſchen denken nicht daran, daß, wenn ein herrenloſer Hund Schaden anrichtet, der ermittelte urſprüngliche Eigentümer nach den Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches zum vol⸗ len Schadenserſatz herangezogen werden kann. Außer⸗ dem iſt zu beachten, daß, wenn ein ſolcher Hund einen Meuſchen anfällt und ihn verletzt, der ermittelte Eigentümer wegen fahrläſſiger Körperverletzung eine ganz empfindliche Strafe zu gewärtigen hat.]. Dem Ertrinken nahe Obgleich ſich geſtern nachmittag auch auf dem Bellenkrappen überall Spuren des Tauwet⸗ ters bemerkbar machten und an vielen Stellen bereits Waſſer auf dem Eis ſichtbar wurde, huldigte man noch fleißig dem Eislaufſport. An ſich wäre gegen dicſes Verhalten der Jugend nichts einzuwen⸗ den geweſen, denn das Eis beſaß im allgemeinen immerhin noch eine ganz beachtliche Stärke, ſo daß ein Einbrechen nicht ſo ohne weiteres zu befürchten war. Wie es in ſolchen Fällen aber meiſtens iſt, ſuchten ſich die unternehmungsluſtigen Buben die Stellen heraus, die nicht mehr ganz ſicher waren und für ihren Spieltrieb die meiſte Abwechſlung boten. Dieſem Verlangen kamen einige Fiſcher⸗ nachen, die ſich in einer offenen Waſſerſtelle be⸗ fanden, ſehr gelegen. Da die Reſpektsperſonen fehl⸗ ten— die warnenden Spaziergänger zählten nicht dazu— herrſchte in einigen von dieſen Nachen bald ein recht buntes Treiben. Es wurde geſchaukelt und ſonſt noch allerlei Unfug getrieben. Mit Rudern und Stecken verſuchte man Eisſtücke jeder Größe aus dem Waſſer zu ziehen. Andere wieder bemühten ſich, das Waſſerloch durch Abſchlagen des Eiſes zu ver⸗ größern oder durch Spritzen die Kameraden recht naß zu machen. Dabei ſtellten ſich die Buben direkt an den Eis rand, ſo daß ſie oft ſchon mit einem Fuß im Waſſer ſtanden. Was von den vielen Zuſchauern ſchon längſt be⸗ fürchtet worden war, trat ein: ein etwa neun Jahre alter Junge glitt mit ſeinen Schlittſchuhen am Rande aus, purzelte direkt in das Waſſer und ging ſofort unter. Bei ſeinem Auftauchen verſuchte er ſich am Eisrand feſtzuklammern, was ihm aber mißlang. Zum Un⸗ glück befand ſich der mit Spielkameraden beſetzte Nachen etwas von der Unfallſtelle entfernt und konnte, da die Inſaſſen kopflos geworden waren, nicht zur Rettung verwendet werden. Inzwiſchen war der Bub ein zweites Mal untergetaucht, nach⸗ dem er ſich hiergegen mit allen Kräften gewehrt hatte. Unerſchrocken ſtellte ſich nun ein herbeigeeil⸗ ter Altersgenoſſe an den Rand des Eiſes und packte den Ertrinkenden an der einen Hand, als dieſe noch⸗ mals hilfeſuchend aus dem Waſſer herausgeſtreckt wurde. Da der Retter durch Freunde raſch von hinten geſichert wurde, konnte das Rettungswerk vollendet werden. Das Ganze ſpielte ſich ſo raſch ab, daß von den hinter der Hecke des Gehwegs ſtehenden Erwachſenen niemand hatte zur Hilfe her⸗ bsieilen können. Mit rührender Sorgfalt nahmen ſich die Spiel⸗ kameraden ihres vor Kälte zitternden Freundes an, zogen ihm die Schlittſchuhe aus, führten ihn an Land, riſſen ihm den naſſen Pullover herunter und gaben ihm eine trockene Joppe. Im Eilmarſch ging es dann auf den Heimweg. Den übrigen Jungens war inzwiſchen die Luſt am Spielen vergangen. Das Unglück hatte ihnen recht deutlich gezeigt, wozu ihr leichtſinniges Verhalten führen konnte. Nach und nach leerten ſich die Nachen und als einige Zeit ſpäter ein Fiſcher erſchien, räumten auch die letzten das Jeld. Da die Temperatur nicht wieder unter den Gefrierpunkt ſank, iſt es endgültig Schluß mit dem Eislauf. Das Betreten der noch vorhandenen Eisdecke iſt mit größter Lebensgefahr verbunden, worauf nochmals ausdrücklich aufmerkſam gemacht wird. U eee Das Feſt ber ſilbernen Hochzeit feiert heute Werk⸗ meiſter Heinrich Brüßler mit ſeiner Gattin Paula geb. Link, Kleinfeldſtr. 43 wohnhaft.— Das gleiche Feſt begeht heute Herrenſchneider Karl Weimert mit ſeiner Gaktin Karoline geb. Henß, J 7, 29 wohnhaft. 727 r 22 n, 117 2 55 e e en 2 Hppe, anffawin- 72 . 7 Ba SNmHMKLEN. Briefgeheimnis in der Ehe Von Margret Halm In der Zeitung las ich eine Notiz, worin die Rede iſt, daß eine Frau gegen ihren Mann Straf⸗ antrag geſtellt hatte, weil er einen von ihr geſchriebe⸗ nen Brief, der als unbeſtellbar zurückkam, geöffnet und zurückbehalten hatte. Und wirklich der Mann mußte eine Geldſtrafe von zehn Mark bezahlen. Das iſt allerhand. Aber es gibt nachzudenken. Der hier vorliegende Fall wird ja wohl nicht ganz ſo einfach geweſen und manches wird voraus⸗ gegangen ſein, bis ſich die Frau zu dieſer Anzeige eutſchloß. Zweifellos aber haben viele Frauen es erlebt und erleben es noch, daß der Ehemann es als ſelbſtverſtändlich betrachtet, die Poſt ſeiner Frau zu öffnen als ob es ſeine eigene wäre, und erhebt 4 den Anſpruch zu leſen was ſeine Frau in Briefen schreibt. Sei es, daß er dies zu wiſſen, ſehr herriſch auftritt oder daß er„einen Kopf hindrückt“ und den Beleidigten ſpielt. Schwer zu ſagen, was einem da lieber iſt. „Eine Frau hat ſich nach auswärts verheiratet. Schreibt nun nach Hauſe wie es in ihrem neuen Heim geht, was ſte erlebt, erzählt den Eltern, der Mutter— nun eben alles was Eltern, was eine Mutter wiſſen möchte. Und die möchten alles wiſſen von der Tochter Glück. Auch das kleinſte Erlebnis wird da gewertet. „Wie kann man ſolchen Miſt ſchreiben“; kommt es da zunächſt, oder„Brauchſt Du auch alles zu er⸗ zählen?“ Und man möchte wirklich auch nicht gern, daß er das ſo merkt, geniert ſich ein bißchen.(Auch Väter ſehen die Erlebniſſe der Tochter mit ganz anderen Augen an, als Ehemänner die der Frau.) anz ſchlimm aber wird die Sache erſt, wenn ein rief von der Mutter kommt, die nun behaglich auf alles was die Tochter ſchrieb eingegangen iſt und zurückfragt wie es mit dieſem oder jenem ge⸗ gangen iſt, und gar oh Entſetzen!— etne Meinung äußert. Dann iſt der Teufel los. das? Ver⸗ klatſchſt Du mich? Haſt Du Dich etwa zu beklagen? Ich verbitte mir jede Einmiſchung in unſere Ehe. Du biſt jetzt bei mir und nicht zu Hauſe und waz hier vorgeht, geht zu Hauſe niemand etwas an“ „Was gehen Deine Mutter meine Hemden an? Was hat ſte ſich darum zu kümmern? Vielleicht kann ſie mir noch nächſtens vorſchreiben wie oft ich das Hemd wechſeln ſoll.“ „Aber Eduard, ich habe ſie doch nur wegen dem ſtärken angefragt, weil Deine Hemden mir das letzte Mal ſo lummerig geworden ſind“— dafür aber hat er kein Ohr. Oder: Die Mutter ſchrieb,„da haſt Du ja tüchtig zu tun gehabt, wenn Eduard ſo unerwartet ſeinen Geſchäftsfreund zum Eſſen brachte, warum ſeid ihr nicht mit ihm auswärts gegangen? Wenn man's genau berechnet, iſts eben oft billiger draußen wie daheim ein gutes Eſſen herzurichten.“ Man ſieht die Tochter hat erzählt die Mutter äußert Anteil⸗ nahme, Intereſſe, gibt Ratſchläge. Warum nicht? Eduard aber iſt wütend.„Was geht Sie das an?“ faucht er.„Ich bringe heim wen ich will, und dafür habe ich nicht geheiratet, daß ich ins Reſtaurant gehen muß. Bin lange genug im Wirtshaus geſeſſen, ſoll ſich gefälligſt nicht in unſere Angelegenheit miſchen.“ Apropos: Eduard kann ſonſt der ſanfteſte, gut⸗ mütigſte Ehemann ſein— in dieſem Punkt werden ſie alle wild. Das iſt ihr rotes Tuch. Iſt es denn da nicht das Geſcheiteſte, er lieſt die Briefe ſeiner Gattin eben nicht? So haben alle ihre Ruhe. Aber nein, keineswegs. Auch wenn ſie es noch ſo vorſichtig einrichtet, den Brief zu ſchreiben während er nicht zu Hauſe iſt— dann hat ſie ein⸗ mal keine Briefmarken, oder kam nicht aus um ihn einzuwerfen, und— es iſt das reine Verhängnis er ſieht ihn immer. Und der Brief ärgert ihn„da ſteht ſicher nur von mir drin“ oder„Aha, wieder Heimlichkeiten.“ Iſt das nötig? Selbſtverſtändlich hat die Frau ein Recht darauf, ihr Briefgeheimnis zu wahren. Und kein Menſch mag es leiden, daß ein Dritter einen Brief lieſt, den man geſchrieben hat oder bekommt. Was für ihn beſtimmt iſt, wird ihm ſchon geſagt oder vorge⸗ leſen. Doch heute in unſerer Zeft der Unabhängig⸗ keit iſt es doch garnicht mehr vorſtellbar, einer Frau das Recht auf den eigenen Brief abzuſprechen. Vom erſten Tage an muß das Selbſtverſtändlich⸗ keit in jeder Ehe ſein, daß kein Ehegatte einen Brief des andern anrührt, wenn er ihm nicht aus⸗ drücklich gegeben wurde. Sie habens ja nun geßört: Briefe an öffnen koſtet 10 Mark Strafe. Leonid Kreutzer ſpielt Dritter Meiſter⸗Klavierabend Wie Granitblöcke türmt er die Beſtandteile eines Rieſen⸗Programmes empor. Auf die k⸗moll⸗Sonate von Brahms folgen die Händel⸗Variationen des⸗ ſelben Meiſters, neben den Paganini⸗Variationen die ſchönſten, aber auch phyſiſch anſpruchsvollſten von Brahms. Schumann iſt vertreten mit der gran⸗ dioſen-dur⸗Fantaſie und dem eine Fülle von Epi⸗ ſoden in ſich bergenden„Carneval“⸗Cyklus. Ein Berg⸗Koloß reiht ſich wie in einer Hochgebirgsland⸗ ſchaft an den andern. Nur ſpärlich ſind grüne Trif⸗ ten vertreten. Für liebliche Epiſoden iſt in einem ſolchen Programm wenig Platz vorgeſehen. Der Programm⸗Aufſtellung entſpricht auch ſein Spiel. Die Grundzüge ſeiner Spielweiſe ſind vor allem männliche Energie und Geladenheit mit Aus⸗ drucksbedürfnis. Vergebens ſucht man in ſeinen Ge⸗ fühlsäußerungen nach flaviſcher Weichheit, die dem ererbten Einfluß ſeiner cuſſiſchen Heimat angeblich entſprechen ſoll. Eher wurde die ererbte Weichheit durch die Beſchäftigung mit deutſcher Muſik faſt gänzlich beiſeite geſchoben. Mit ſichtlicher Vorliebe ſpielt er Brahms, deſſen herrliches Andante er— fern von jeder Gefühlsſchwelgerei— in eine Aeuße⸗ rung männlicher Kraft umbiegt. So genau er ſich ſonſt an die Vorſchriften des Komponiſten hält, ſo kann er es ſich nicht verſagen, das Pianb in der Des-dur-Epiſode des letzten Satzes durch ein recht ausgeprägtes volltönendes Forte zu erſetzen. Auch der umgekehrte Fall läßt ſich bei dieſem ſelbſtherr⸗ lichen Charakterkopf feſtſtellen. Sein Streben nach äußerſter Plaſtik geht ſo weit, daß er in der Schluß⸗ fuge der Händel⸗Variationen jeden Thema⸗E in ſatz (und An ſatz gewiſſenhaft hervorhebt, ſelbſt dort, wo das Rankenwerk der Umkehrung mehr Inter⸗ eſſe beanſprucht als das Thema in ſeiner Grund⸗ form. Erſt bei Schumann kreten weiche Züge her⸗ vor. Mit Genuß verfolgt man die weitgeſpannten Melodiebögen, die in der herrlichen Einleitung der -dur- Phantaſie gezogen ſind. Vielleicht werden manche Steigerungen von Kreutzers impulſivem Temperament überrannt, aber man ſpürt das Wal⸗ ten einer Perſönlichkeit, die Schumann neu erſtehen läßt und die peinliche Erinnerung an dilettantiſche Verſuche vollkommen verwiſcht. Die Erſcheinungen des Carnevals ziehen voll blühenden Lebens an uns vorüber und laſſen das geiſtreiche Spiel mit den vier Buchſtaben des Städtenamens A ſch, die ſich unter Schumanns Hand zu immer neuen Melodiebildun⸗ gen formen— ihre gemeinſame Etikette— vollkom⸗ men vergeſſen, ſowie der Zuhörer angeſichts der un⸗ widerſtehlichen Temperaments⸗Entladungen vergißt, daß der temperamentvolle Spieler auch ein denken⸗ der Künſtler iſt, der die Ergebniſſe eingehender Forſchungen in zwei Büchern—„Das normale Kla⸗ vierpedal“ und„Das Weſen der Klaviertechnik“ nie⸗ dergelegt hat und Gelegenheit zu erſprießlichem Studium geben ſollte. 5 Das Rieſen⸗Programm hat Kreutzers Kräfte noch lange nicht erſchöpft— er gibt kurzerhand noch Brahms' gewaltige Es-dur-Rhapſodie und das In⸗ termezzo aus Schumanns Faſchingsſchwank zu. Dr. Ch. Tod eines Theaterbaumeiſters. Geſtern abend iſt im Alter von 80 Jahren Prof. Heinrich See⸗ bing, Berlin, geſtorben. Seeling war früher Stadt⸗ baurat von Charlottenburg und iſt durch den Bau der Städtiſchen Oper in Berlin, des Theaters am Schiffbauerdamm und vieler großer Provinztheater bekannt geworden. Die Schaffung von Rundfunk⸗Hör⸗Gemein⸗ ſchaften. Der Südweſtdeutſche Rundfunk iſt gegenwärtig bemüht, zur Verlebendigung des Rundfunks Hör⸗Gemeinſchaften zu ſchaffen. So ver⸗ ſucht er gelegentlich vor ſeinen Hörern nicht nur in ſchwer kontrollierbarer Weiſe ein mehr oder weniger gutes Programm abrollen zu laſſen, ſondern auch unter Mitwirkung dieſer Hörer Unternehmungen von dauerndem Nutzen ins Leben zu rufen. Sol⸗ chen Zwecken gilt der Verſuch, unter den Hörern kleine Gruppen zu ſchaffen, die wichtige Veranſtul⸗ tungen des Programms gemeinſam abhören, mit⸗ einander beſprechen und das Ergebnis ſolcher Be⸗ ſprechungen dem Rundfunk zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Zwei ſolcher„Hörgemeinden“, die eine aus bäuerlichen, die andere aus Studentenkreiſen, wer⸗ den ſich demnächſt vor dem Mikrophon den Hörern vorſtellen mit dem Ziel, daß ihre Erfahrungen zum Entſtehen weiterer ähnlicher Hörergruppen beitrage⸗ möchten. 4. Seite/ Nummer 77 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Februar 1932 Axbeitsloſe und Studenten diskutieren Das„Studentiſche Amt für Arbeits⸗ lager in Baden, Zweigſtelle Mann⸗ heim“, hatte am Samstag in Verbindung mit dem „Evangeliſch⸗ Kirchlichen Sozialamt“ zu einem Diskuſſions nachmittag zwiſchen Ar⸗ beitsloſen, Arbeitern, Angeſtellten und Studenten in das Studentenheim eingeladen. Nachdem man ſich bei Kuffee und Kuchen zunächſt zwanglos unterhal⸗ ten hatte, ergriff Privatdozent Dr. Wendt das Wort zu einem Vortrag über „Der Menſch in der heutigen Wirtſchaft“. Dieſer Vortrag ſollte zur Einleitung der Diskuſſion dienen. Der Reſerent wies darauf hin, daß ſehr oft die Begriffe Wirtſchaft und Technik identifiziert wür⸗ den. Die Verwechſlung liegt deshalb ſo nahe, weil die Frage der Lebensnot jedes einzelnen überaus akut und mit Wirtſchaft und Technik eng ver⸗ knüpft iſt. Drei Geſichtspunkte ſtellte der Referent beſonders heraus: Die Frage der Eingliederung des Menſchen in die Wirtſchaft, die Bedeutung der ſoge⸗ nannten wirtſchaftlichen Geſetze und die Frage der Bedeutung der gegenwärtigen Wirtſchaftsordnung für den Menſchen. Die heutige Wirtſchaftsſtruktur iſt folgende: Die Gruppe der aktiv in die Wirtſchaft eingegliederten Menſchen— Unternehmer und mithelfende Jami⸗ lienungehörige— umfaßt 34 v. H. der Bevölkerung. Dagegen die Gruppe der paſſiv eingegliederten — Angeſtellte und Beamte 16,5 v.., Arbeiter 45,5 v.., Hausangeſtellte 4 v. H.— insgeſamt 66 v. H. Wenn man Landwirtſchaft und Handwerk als nicht rein kapitaliſtiſche Betriebsformen ausnimmt, dann ſtehen 14,5 Millionen Erwerbstätigen nur 65 000 Selbſtändige gegenüber. Zur klaren Beurteilung des Problems iſt die Erkenntnis des Weſens der wirtſchaftlichen Geſetze wichtig. Die gegenwärtige Wirtſchaftsordnung zeigt eine Verwirtſchaftlichung aller Lebensverhältniſſe, jedoch darf die Wirtſchaft nicht Schickſal ſein, ſondern muß vom Menſchen ge⸗ formt werden, damit er ſie beherrſche. Die anſchließende Diskuſſion, die Dr. Faber⸗ Karlsruhe leitete, geriet auf ein falſches Gleis. Man erörterte lediglich agrarpolitiſche Fragen. Zuletzt unterhielt man ſich noch kurz über die Möglichkeiten des freiwilligen Arbeitsdlenſtes als Mittel zur Ueberwindung der Kriſe. Erſt gegen Schluß wurde die Debatte inhaltsreicher und wert⸗ voller. Prof. Schuſter, der durch ſeine Ausfüh⸗ rungen der Zuſammenkunft einen eindrucksvollen Ausklang gab, ſieht die Hauptaufgabe einer Neu⸗ orientierung darin, den Menſchen wieder einfacher, unkomplizierter und damit glücklicher zu machen, dann erſt iſt die Erfüllung der Wirtſchaft mit einem neuen Geiſt möglich. Er ſtellte die berechtigte Frage: Haben wir unſere Vernunft zur Organiſierung und die Fähigkeit des menſchlichen Verſtandes überſchätzt? Prof. Schuſter kommt als Skeptiker zur Ablehnung der Planwirtſchaft, die in der Diskuſſion von einer Seite gefordert wurde, da Planwirtſchaft nur abhän⸗ gig ſei von der Führung, der er die dazu notwen⸗ digen geiſtigen Fähigkeiten nicht zutraut. Nach Mitteilung des Vorſitzenden ſollen noch wei⸗ tere Diskuſſionsnachmittage ſtattfinden. Hoffentlich ſorgt man dann für eine etwas beſſere Vorbereitung. he. Veranſtaltungen in Mannheim Familienabend der„gelben Brigade“ Am Samstag vereinigten ſich die Angehörigen der ehe⸗ maligen gelben Brigade(112er und 142er) im Saale der Bäckerinnung zu einem gemütlichen Fomilienabend, der ſo ſtark beſucht war, daß die Erſchienenen bald nicht alle unterkommen konnten. Der Vorſitzende der 142er, Kamerad Kiſſel, begrüßte die Vereinsmitglieder mit ihren Damen. Insbeſondere hieß er den Vertreter des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes und die Ehrenmitglie⸗ der des Vereins herzlich willtommen. Er dankte ſodann für das lebhofte Intereſſe an der„gelben Brigade“, das ſich durch den außerordentlich zohlreichen Beſuch bekunde. Der Vorſtond habe es für ſeine Pflicht gehalten, gerade in der gegenwärtigen Notzeit die Kameraden durch einige fröhliche Stunden aufzumuntern. Nach dem ſchwungvollen Vortrag eines vaterländiſchen Gedichtes leiteten vier junge Vereinsdamen mit der Dor⸗ ſtellung der vier Temperamente zu dem gemütlichen Teil des Abends über. Der durch ſeine„Feuerio“⸗Büttenreden bekannte Humoriſt Vogt erzählte zunächſt eine Anzahl guter Witze, um dann zu größeren humoriſtiſchen Vor⸗ trägen überzugehen, die ihn als einen guten Schüler Feg⸗ beutels und als„angehende Kanone im Reiche der Hu mo⸗ riſtik“ erkennen ließen. Auch die weiteren Darbietungen des Abends, die nur von Vereinsmitgliedern beſtritten wurden, waren geeignet, die gute Laune und die fröhliche Stimmung der Anweſenden zu ſteigern. ch. Vortrag über Heilmagnetopathie „Heilende Hände“ betitelt der Schwetzinger Heil⸗ magnetopath Hornberger ſeinen Vortrag, mit dem er Freitag abend im Wartburghoſpiz vor ein zahlreiches Pu⸗ blikum trat. Der Heilmagnetismus iſt, ſo führte ber Red⸗ ner u. a. aus, nichts neues. Es hat zu allen Zeiten Men⸗ ſchen gegeben, die imſtande waren, durch„überſtrahlende Lebenskraft“ Kranke zu heilen. Dieſe geheimnisvolle, lebenserhaltende Kraft liege im Menſchen ſelbſt und ſei nicht zu verwechſeln mit Hypnoſe oder Elektrizität. Der Magnetismus ſei einer der edelſten Zweige des Naturheil⸗ verfahrens, äußerſt wirkſam und vollkommen unſchädlich. Mit ihm ſeien ſogar in ſchlimmſten Fällen nach kurzer Be⸗ handlung Dauererfolge erzielt worden. Der Vortragende, ein Schüler des bekannten Magnetopathen Dr. med. Gratzinger⸗Wien, zeigte an einer Reihe von Lichtbildern die magnetiſchen Ausſtrahlungen und die verſchiedenen Heil⸗ griffe. Beſonderes Intereſſe fanden ſeine Ausführungen in Bezug auf die Krebsbehandlung, die er ebenfalls erfolg⸗ reich durchgeführt habe. Im übrigen heilt er alle Nerven⸗ leiden und Organerkrankungen. In der Pauſe konnten ſchriftliche Fragen abgegeben werden, die nachher beant⸗ wortet wurden. Schließlich demonſtrierte der Vortragende ſeine Heilweiſe, als deren Begründer er den Magneto⸗ pathen Dr. A. Mesmer nannte, der den Heilmagnetismus auch naturgeſetzmäßig belegt hat. Der Vortrag fand bei den Zuhörern reichen Beifall. Nautilus⸗Vortrag Dr. Villingers Wir verweiſen darauf, daß auf Veronlaſſung des Ski⸗ elubs Mannheim⸗Ludwigshafen und des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrt⸗Vereins der bekannte Skiläufer und Polarfor⸗ ſcher Dr. Villinger heute abend(Dienstag) im ſtädtiſchen Roſengarten in Mannheim einen Lichtbildervortrag über die Nautilus⸗Expedition hält. Bereits im Jahre 1925 wurde bekanntlich erſtmals in Mannheim der berühmt gewordene Skifilm„Wunder des Schneeſchuhs“, an deſſen Entſtehung Dr. Villinger tätigen Anteil hatte, in deſſen Anweſenheit vom Skiclub vor⸗ geführt. Dr. Villinger, ein gebürtiger Mannheimer, hat ſich in Forſcherkreiſen durch ſeine Leitung der Schlitten⸗ expedition zur Rettung der im Eismeer verunglückten Schröder⸗Stranz⸗Expebition und ſeinen ſenſationellen Vorſtoß bis zum Nordkap Nordoſtlands einen Namen gemacht. Da der Reinertrag des Abends der ſtäbdt, Winterhilſe zu Gute kommt und die Eintrittspreiſe nieder gehalten ſind, iſt den Veranſtaltern ein guter Beſuch öteſes inter⸗ eſſanten Abends zu wünſchen. * * Im Mannheimer Häusfraueubund ſpricht Donners⸗ tag, 18. Februar, im alten Rathaus Frauenarzt Dr. H. Hook über„Krankheitsurſachen und Krank⸗ heitsvererbung“. Der Redner wird beſonders die Verhütungsmaßnahmen von Krankheiten berückſichtigen und über eugeniſche Geſichtspunkte für die Fortentwick⸗ lung des Menſchengeſchlechtes ſprechen.(Weiteres Anzeige.) * Anf der Suche nach ſeltenen Kakteen. Ueber dieſes für alle Kakteenfreunde intereſſante Thema ſpricht am kommenden Donnerstag Herr C. Backeberg⸗ Hamburg im kleinen Saal des Kolpinghauſes. Der Vortragende, der Verfaſſer des bekannten Buches„Kakteenjagd zwiſchen Texas und Patagonien“, führt die Zuhörer in Süd⸗ amerika in die Gegenden, in denen ſeltene Kakteenarten zu finden ſind.(Weiteres Anzeige.) .. d dd y d d Winter abgeblaſen Schneller, als man eigentlich erwartet hatte, krat der Winter ſeinen Rückzug an. Geſtern vormittag wurden noch 5,5 Grad Kälte feſtgeſtellt. Dann ſtieg die Temperatur bis auf 5 Grad Wärme an, um in der vergangenen Nacht auf 0,1 Grad Wärme zurück⸗ zugehen. Damit ſcheint für unſer Gebiet der Froſt gebrochen zu ſein, der beinahe eine Woche ſeine Herrſchaft ausgeübt hat. In den frühen Morgen⸗ ſtunden ſtollte ſich graupeliger Schneefall! ein, der jedoch ganz bedeutungslos war. Das Tauwetter bereitete begreiflicherweiſe dem Winterſportvergnügen der Jugend überall ein jähes Ende. Die Eisrodelbahn am weißen Sand, die man wieder ſorgfältig hergerichtet und aus⸗ gebeſſert hatte, war zur Schonung der Eisdecke bis zur Mittagszeit geſperrt geweſen. Als man jedoch ſah, daß das Warten auf Kälte ausſichtslos war, gab man die Bahn frei. In kürzeſter Zeit war aus der Eisbahn eine Rutſchbahn geworden, die aus einer einzigen Eisſchnee⸗ und Dreckmaſſe beſtand. Obgleich das Tauwaſſer bei jeder Abfahrt an den Rodlern in die Höhe ſpritzte, wurde ſo lange gefahren, bis man überhaupt nicht mehr rutſchen konnte. Auch die Schlittſchuhbahn auf dem Tennisplatz mußte um vier Uhr geräumt werden, da die Eisdecke vollkommen mürbe geworden war. Auf den zuge⸗ frorenen Flächen der Gewäſſer tummelte man ſich unter ſtändiger Lebensgefahr weiter. In der Stadt ſelbſt und in den Anlagen löſten ſich die noch vor⸗ handenen Spuren des Schneefalls in Waſſer auf. Eigenartiger Zuwachs im Waldpark⸗Zoo Die beiden Löwen Sara und Sani im Waldpark⸗ Zoo machten ganz begehrliche Augen, als ihnen ge⸗ ſtern vorübergehend im Zwingervorraum ein neuer Mieter einquartiert wurde. Andererſeits nahm der Mieter keinerlei Notiz von den gefährlichen Raub⸗ tieren, denn er war zu ſehr mit ſeiner Mahlzeit be⸗ ſchäftigt. Handelte es ſich doch um ein Kalb, das bereits für die Schlachtbank beſtimmt war und im letzten Augenblick für den Zoo erworben werden konnte. Dies geſchah wegen ſeiner Abnormität. Das Tier beſitzt nämlich nur drei Beine, während von dem vierten außer einem verkrüppelten Huf über⸗ haupt nichts zu ſehen iſt. Dieſes acht Monate alte oſtfrieſiſche Kalb verſteht es, mit den drei Beinen ſich recht geſchickt fortzubewegen, Aus Mannheimer Gerichtsſälen 7 Monate Gefängnis für ein geſtohlenes Rad beantragte der Erſte Staatsanwalt(Dr. Frey) in der Verhandlung des Schöffengerichts Mannheim gegen den 24 Jahre alten Gipſer A. K. vom Waldhof. Der noch jugendliche Angeklagte, der bereits zwölfmal vor⸗ beſtraft iſt, kann anſcheinend das Stehlen nicht laſſen. Von einem Gelegenheitsdiebſtahl fällt er in den anderen. Aus dem Schaukaſten eines Kaufhauſes holte er ſich vier Waſchanzüge und machte ſie zu Geld. In der Wohnung einer Bekannten ſuchte er während deren Abweſenheit die Kleider ihres Mannes zu ſtehlen, muß aber ohne Erfolg die Flucht ergreifen. Auf der Straße nahm er von einem Fuhrwerk einen Korb Gemüſe und wird erwiſcht. Dieſes dauernde Pech ſchreckt ihn aber nicht ab. Er ſtahl ein Herrenrad und verkaufte es für 80 Mark weiter. Tags darauf, als er die Reſtzahlung abholen wollte, wurde er von der Polizei in Empfang genommen, weil der Käufer mißtrauiſch geworden war. Dieſe Serie von Dieb⸗ ſtählen, die in keinem Verhältnis zu dem erbeuteten Gewinn ſtand, brachte ihm 8 Monate Gefängnis ein. Das Gericht ließ mit Rückſicht darauf, daß der An⸗ geklagte in Not gehandelt hatte, nochmals Milde wal⸗ ten und bildete eine Gefängnisſtraſe von 5 Monaten, die mit der bereits ausgeſprochenen Strafe von 8 Mo⸗ naten in eine ſolche von 1 Jahr Gefängnis zu⸗ ſammengezogen wurde. * Weniger Fälle beim Mannheimer Arbeits⸗ gericht Die Statiſtik des Mannheimer Arbeitsgerichts vom Jahre 1931 verzeichnet einen Rückgang der be⸗ handelten Fälle. Während im Jahre 1930 noch 3934 Fälle anhängig waren, iſt dieſe Zahl im vergangenen Jahre auf 2729 zurückgegangen, alſo um 1205. Die Zahl der Fälle bei den Angeſtelltenkammern betrug 1235, bei den Arbeitskammern 1308. Auf dem Wege des Vergleichs wurden von 2800 Fällen 633 erledigt. * Neuſtadt, 15. Febr. Der Handelsſchutzverband der Pfalz macht darauf aufmerkſam, daß man unter „Schmalz“ Schweineſchmalz verſtehe. Der Ausd ick„Schmalz“ ohne Zuſatz kann nur Schweineſchmalz bedeuten. Beſonders unzuläſſig wäre es, wenn billiges Pflanzenfett als„Schmalz“ bezeichnet würde. Die Olympiſchen Winterſpiele ſind beendet Aufbruch in Lake Placid Sonderbericht der N. M. 3. In Lake Placid herrſcht Aufbruchsſtimmung. Schon am Samstagabend packte ein kleiner Teil der Aktiven die Koffer und am Sonntag reiſten ganze Mannſchaften ab. Aber nicht alle Olympiakämpfer nehmen gleich wieder den Weg in die Heimat. Die deutſche Eishockeymannſchaft fuhr nach Newyork, um dort noch einige Spiele auszu⸗ tragen. Der Berliner Ernſt Baier machte ſich mit den europäiſchen und amerikaniſchen Kunſtläufern auf nach Montreal, wo in den nächſten Tagen die Weltmeiſterſchaf⸗ ten der Eiskunſtläufer und dann auch die große Revanche zwiſchen Amerikanern und Skandinaviern im Schnell⸗ laufen ſtattfinden ſoll. Dagegen ſind die meiſten Ski⸗ läufer gleich wieder in die Heimat zurückgekehrt. Nur die Bobfahrer blieben noch geſchloſſen in Lake Placid, da ja erſt der Montag die Entſcheidung im Viererbob bringen ſoll. Mit den Bobfahrern blieb auch noch der größte Teil der auswärtigen Schlachtenbummler, der ſich noch den Endkampf auf der Mt. van Hoevenberg⸗ Bobbahn anſehen wollte. Den Fremden zeigt ſich Lake Placid zum Abſchied in einer Winterpracht, wie man ſie während der ganzen Dauer der Spiele nicht geſehen. Der Schnee liegt ſtellen⸗ weiſe faſt einen halben Meter hoch. Dazu herrſcht ein wundervolles, ſonniges Froſtwetter. Die deulſche Eishockeymannſchaft in Newyork Ehrenvolle:3⸗Niederlage Von Lake Placid kommend traf die deutſche Eishocken⸗ mannſchaft am Sonntag vormittag in Newy erk in. Zu threm Empfang hatten ſich Generalkonſul Dr. Schwarz und eine ſtattliche deutſche Kolonie eingefunden. Die deuiſchen Eishockeyſpieler waren ſämtlich in beſter Laune und ſie konnten auch zahlloſe Glückwünſche für ihr ehrenvolles Ab⸗ ſchneiden bei den Olympiſchen Winterſpielen in Empfang nehmen. Am Abend trugen die Deutſchen dann im ſtark beſuchten Madiſon Square Gaarden ein Freundſchaftsſpiel gegen den ſpielſtarken St. Nicholas Hocken„Clu b aus. Die Deutſchen lieferten ein ſehr gutes Spiel und ihre knappe 273(:0,:0,:3) Niederlage war völlig un⸗ verdient. Man ſah, daß die Deutſchen in Lake Placid ſehr viel hinzu gelernt haben. Schon im erſten Drittel hatten ſie mehr vom Spiel und im zweiten Drittel konnten ſie durch zwei ſchöne Treffer von Schroettle und Rudi Ball verd ent 210 in Führung gehen. Man ſah die Gäſte be⸗ reits als ſicheren Sieger an, als Leineweber, den man in Lake Placid als einen der beſten Eishockeytorwächter der Welt bezeichnete, einen haltbaren Ball paſſieren ließ. Da⸗ durch wurde der Bayer dermaßen nervös, daß er innerhalb der nächſten oͤrei Minuten noch zwei Tore durchgehen ließ. Die deutſche Mannſchaft war durch den unglücklichen Aus⸗ gang des Treffens etwas deprimiert, ſie wurde aber nach Schluß des Kampfes durch den großen Beifall des Pub⸗ likums wieder aufgemuntert. Die Deutſchen bleiben noch N Die deutſche Eishockeymannſchaft hat übrigens ihre für den Mittwoch vorgeſehene Abreiſe um einige Tage ver⸗ ſchoben, da ſie am Donnerstag noch ein Rückſpiel gegen den HC Bronx Newyork, gegen den ſie im Voyſpiel eim 424 er⸗ zielte, austragen will. Vor der Entſcheidung im Viererbob „Deutſchland!“ im dritten Lauf zweitſchnellſter Bob Den beiden erſten Läufen im Vierer⸗Bobrennen am Sonntag iſt noch ein„Nachſpiel“ nachzutragen. Es wurde bereits berichtet, daß die Bobbahn am Mt. van Hvevenberg am Sonntag nicht in allerbeſter Verfaſſung war. Zwar hatten die Amerikaner mit zahlreichen Hilfs⸗ truppen an der Verbeſſerung der Bahn gearbeitet, aber der Schnee lag doch noch zu hoch und war auf dem größten Teil der Strecke viel zu locker. Sämtliche Bobfahrer, darunter auch der Führer von„Deutſchland“, Kilian, proteſtier⸗ ten bei der Bahnleitung, deren Vorſitz bei dem deutſchen Bobverbandsvorſitzenden Hachmann Berlin liegt. Die Amerikaner gingen beſonders heftig vor, ſie drohten, ſich vom Rennen überhaupt zurückzuziehen, wenn nicht vor dem dritten Lauf die Bahn in Ordnung gebracht würde. Das Verſprechen wurde den Bobfahrern gegeben und am Mon⸗ tag war denn auch die Bahn in einer weſentlich beſſeren Verfaſſung. Dazu hatte allerdings auch der Froſt bei⸗ getragen, der in der Nacht zum Montag ziemlich ſtark war. Die Bahn war faſt auf der ganzen Strecke leicht vereiſt, ſo⸗ daß es im dritten Lauf bedeutend beſſere Zeiten als in den Läufen des Sonntags gab. Ein prächtiger, ſonnenklarer Wintertag war angebrochen, als ſich am Montag früh Tauſende zu der 20 Minuten von Lake Placid entfernten Bahn begaben. Der Zuſchauer⸗ andrang war überraſchend ſtark. Obwohl doch der Montag nur noch die beiden Bobläufe brachte, kamen W 000 Zu⸗ ſchauer zuſammen. Von den ſieben teilnehmenden Bobs ging Italien mit Graf Roſſi am Steuer als Erſter über die Bahn. Die Itoliener legten gleich:07,94 Min. für die 2350 Meter bange Strecke vor. Dann folgte„Deutſchland 2“ mit v. Mum m. Die„deutſchen Akademiker“ verbeſſerten ſich gegenüber dem Sonntag ganz weſentlich, ſie blieben mit 2207,89 um volle vier Sekunden unter den Zeiten vom Vortag und waren ſogar noch etwas ſchneller als die Italiener. Trotzdem ſielen ſie im Geſamtergebnis wieder auf den 7. Platz zurück, da der nächſte Bob, Rumänien unter Papana, in ſchneidiger Fohrt:02 herausholte. Die Zuſchauermaſſen raſten jedoch vor Begeiſterung, als„Ame⸗ rika 1“ mit Homburger mit:58,56 Min. die bisher ſchnellſte Zeit fuhr. Aber„Amerika 2“ mit Fiske als Führer ſtbertrumpfte ſeine Landsleute noch, er brachte es auf:57,41 Min. Die Deutſchen hatten ſich gleichfolls viel vorgenommen. Kilian ſteuerte„Deutſchland 1“ mit wahrer Meiſterſchaft über die Bahn und als die Zeit von:58,19 Min., die zweitſchnellſte des Laufs bekanntgegeben wurde, da gab es auch im amerikaniſchen Publikum ſpontanen Beifall. Mit etwas Glück können es die Deutſchen nun vielleicht noch zur ſilbernen Medaille bringen. Sehr gut hielt ſich auch der ſchweizeriſche Bob unter Capadrutt, der die Strecke in:01,47 Min. zurücklegte. Mit großer Spannung ſah man nun dem letzten und entſcheidenden Lauf entgegen. „Deuiſchland I“ auf dem oritten Platz Die Entſcheidung im Viererbob— Amerika auf den erſten Plätzen Im letzten Lauf des Bobrennens gingen die führenden Schlitten mit noch größerem Schneid über die Bahn und wieder konnten auf der ganzen Linie die bisherigen Beſtzeiten verbeſſert werden. Vier Bobs unterſchritten die Zweiminuten⸗Grenze. Rumänien unter der Führung von Papana legte zuerſt:58,21 Min. vor und ſicherte ſich da⸗ mit endgültig den ſechſten Platz, nur um Sekundenbruch⸗ teile beſſer war im Geſamtergebnis Italien(Graf Roſſi). Der erſt nach den ſchweren Unglücksfällen der deutſchen Bobs zuſammengeſtellte und zu wenig trainierte Bob „Deutſchland 2“ mit v. Mumm am Steuer voll⸗ brachte im letzten Lauf mit:04,25 Min. eine ſehr ſchöne Leiſtung, aber vom letzten Platz konnte der Erſatz⸗Bob nicht mehr wegkommen. Der entſcheidende Kampf ſpielte ſich zwiſchen den beiden f amerikaniſchen Bobs und„Deutſchland 1“ ab. Ki⸗ — ,. 2 lian ſteuerte ſeinen Schlitten wieder mit größter Bra⸗ vour und beſter Steuerkunſt über die Strecke, die Zeit vom Vorlauf wurde auch mit:57,41 Min. wiederum ver⸗ beſſert, jedoch die beiden amerikaniſchen Bobs ſetzten alles auf eine Karte und waren noch etwas ſchneller. Endlos war der Beifallsjubel der Maſſen, als die Zeiten für die USA.⸗Schlitten verkündet wurden. Amerika 2 unter Fiske ſicherte ſich mit:56,59 Min. endgültig den erſten Platz und damit die ſechſte Goldmedaille für das Sternen⸗ banner. Nur wenig zurück blieb im Geſamtergebniz „Amerika“. Der von Homburger geſteuerte Schlitten ſtellte auch mit:54,28 Min. die Beſtzeit des Rennens auf. Deutſchland hat ſich alſo im Vierer⸗Bobrennen mit einer Bronce⸗Medaille begnügen müſſen. Unſere Hoffnungen waren zwar etwas höher geſpannt, jedoch muß geſagt wer⸗ den, daß unter den herrſchenden Umſtänden und nach den ſchweren Uwfällen unſerer Bobs in Lake Placid kaum noch mehr zu erwarten war. Das Geſamtergebnis 4. Lauf Geſamtz 1.„Amerika 2“(Fiske):56,59 7259, 2.„Amerika 1“(Homburger):54,28 755,70 3.„Deutſchland 1“(Kilian):57,40 80004 4. Schweiz(Capadrutt) 2200,50 8112,18 5. Italien(Graf Roſſt):01,78 8212 6. Rumänien(Papana) 2 5 1258,81:24,29 7. Deutſchland 2(v. Mumm):07,89:04,25:85,45 Das Enoͤklaſſement der Nationen 1. Amerika 105 Punkte; 2. Norwegen 77 Punkte; 3. Ka⸗ nada 49 Punkte; 4. Schweden 28 Punkte; 5. Finnland 5 Punkte; 6. Oeſterreich 15 Punkte; 7. Deu tſchland 12 Punkte; 8. Frankreich 10 Punkte; 9. Schweiz 9 Punkte; 10. Ungarn 7 Punkte; 11. Rumänien 4 Punkte; 12. Polen und Italien je 3 Punkte; 14. Belgien und Tſchechoflowakei je einen Punkt.— Ohne Punkte ſind Japan und England geblieben, Berliner Sechstagerennen Schön⸗Göbel allein in Front— Nach 67 Stunden In der Nacht zum Montag war der Berliner Sport⸗ palaſt recht gut beſucht und da auch die Stunden ſehr kampfreich verliefen, ſo hielt der größte Teil des Publi⸗ kums bis in die Morgenſtunden aus. Es gab insgeſamt drei längere Jagden, von denen die nach der Abendwer⸗ tung die ſchwerſte war. Schön⸗Göbel gewannen hier ollein ſieben Runden und ſicherten ſich damit die alleinige Füß⸗ rung. Bei einem Maſſenſturz kamen Maidorn und der Pechvogel Maczinſki ſo ſchlecht weg, daß ſie die Fohrt einſtellen mußten. Kroll und Funda bildeten ſpäter eine neue Mannſchaft, die aber ſchon wegen der körperlichen Größenunterſchiede ſehr ſchlecht zuſommenpaßt. Sie zeigte ſich allerdings ſehr aktiv und konnte bei der Jagd um 2 Uhr drei ihrer Verluſtrunden gutmachen. Bei den Temporunden in den Morgenſtunden holten ſich die Paore Gebr. von Kempen und Rauſch⸗Hürtgen wieder die meiſten Punkte. In einer neuen Jagd gab es lediglich Verände⸗ rungen im Mittelfeld, Schön⸗Göbel konnten ihre führende Poſition behaupten. Am Montognachmittag war„Schülertag“. Trotzdem und trotz der übrigen kleinen Preiſe war aber der Sportpalaſt, nur ſchwach beſucht. Im Rennen ſelbſt geſchah, obgeſehen von den Kämpfen um die Punkte bei den Nachmittags⸗ wertungen, gar nichts. Nach 67 Stunden, um 5 Uhr noch⸗ mittags, waren 1457,20 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Schön⸗Göbel 70 Punkte. Eine Runde zurück: 2. Siegel⸗Thierboch 106.; 3. Charkier⸗ Deneef 96 P— Zwei Runden zurück: 4. Piet und Jen van Kempen 204.; 5. Rieger⸗Preuß 99.; 6. Tietz⸗ Broccordo 98.; 7. Dülberg⸗Braſpenninx 35 P.— Drei Runden zurück: 8. Dinale⸗Miethe 62 P.— Vier Runden zurück: 9. Kroll⸗Funda 100.; 10. C. Debagets⸗von Hevel 65 P.— Fünf Runden zurück: 11. Rauſch⸗Hürtgen 129 P. — 10 Runden zurück: 12. Ehmer⸗O. Nickel 68 P. Deutſchlandfahrt 1932 Der Start zur Standard⸗Deutſchlandfahrt erfolgte ant 3. Februar in Hamburg. Die Fahrt iſt eine Ergänzung der 30⸗Tagefahrt auf dem Nürburgring und ſtellt eine Zuverläſſigkeits⸗ und Prüfungsfahrt unter der Kontrolle des ADAC. dar. Die Fahrer treffen am 20. Februar nachmittags in Mannheim ein. Aufſtellung und Begrüßung durch den Mannheimer Automobilklub, Ortsgruppe des ADA, er⸗ folgt vor dem Roſengarten. Abends findet im Kolping⸗ haus ein Vortrag von Dipl.⸗Ing. Filſer über dis Standard⸗30⸗Tagefahrt ſtatt. Von Mannheim geht die Fahrt weiter nach Zwei⸗ brücken, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, München uſw. durch Oſtdeutſchland zurück nach Hamburg. Kunſtturn-Weltkämpfe in Baden Karlsruher Turugau abermals Sieger vor Murgtal und Mittelbaden Dieſer Rückkampf im Kunſtturnen zwiſchen den drei badiſchen Turngauen erfreute ſich in der Feſthalle in Dur⸗ lach einer ſtarken Anteilnahme der einheimiſchen Turner und eines guten Beſuches aus der Umgebung. Abermals konnte ſich der Karlsruher Turngau durch beſſere Leiſtun⸗ gen den erſten Platz ſichern mit 532% Punkten vor den Murgtalgau mit 504 Punkten. Den 3. Platz nimmt wie⸗ derum der Turngau Mittelbaden ein, der auf 478 Punkte kam. Beſte Einzelſieger wurden Frieß⸗Tod. Durlach mit 1017 Punkten vor Götz vom Tbd. Obertsrot(Murgtal) mit 94 Punkten. Nut Germania Oppau ſchlägt 62 Weinheim und Badenia Fendenheim Nach dem erſten Wettkampf, der in Feudenheim vor ſich ging, war dieſesmal der TV 62 Weinheim Gaſtgeber. Die Weinheimer mußten dem Vertreter des Pfälzer Turner⸗ bundes, Germania Oppau, mit knappem Punktvorſprung den erſten Platz überlaſſen. Während Oppau 27094 Punke erringen konnte, brachte es 62 Weinheim auf 2527 Punkte. Badenia Feudenheim, als Dritter im Bunde, erreichte 2803 Punkte. Die beſte Leiſtung des Tages vollbrachte der be⸗ kannte Pfälzer Kunſtturner Zürtet⸗Oppau. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein⸗Pegel 11 12. 13 15. 1 I Neckar⸗Pegel] 12 13³ 15 15 0 Baſel 340,40 0,83.370, Schaſterinſe 0e 9..40 0 8 J Wannen 19e 19 55 960 Fehl„ 5. 1e 1. Seggfed.. 0 7418.00 09 mara. 548585.7 20 ei donn 3,1.18 000 00 Mannheim 2,15.87 1,32 183 1 87. Rochingen..210.. Caub 155 120172 161 Köln 135.204,17.22101 r rr%—tT—.. Chefredakteur: Kurt iſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Fentlleton. Dr, 34 Kayſer fommunalpolitſk und Lokales Richard Seeger Südweſtdeurſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz 11 Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil Kurt 10 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. Jakob Faude ſämti Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerer 95 Neue Mannheimer Zeitung Gem b.., Mannheim ke 1 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nut bei diene L. Necke tag un kehr wickelt Eis u ideale Vorſich Stel Neckar Fluß! Dieſer Ab sh Nieden amt j des R beſitze: ſtehen linger halter Wirt Hrücke nunm ruhe! St. at der E wegen hinter; weiſe 00 der S der hi militä gebu Der von f. Deutſt Vertr. rings Eiſen. einſeit 0 gen de Jerun 1 zeit mer ſe genom N im No SSA r 19 dienstag, 16. Februar 1932 S Aus Baden Eis auf dem Neckar L. Ladenburg, 15. Febr. Bei Ladenburg iſt der Neckar feſt zugefroren, ſo daß ſich am Sams⸗ tag und Sonntag bereits ein reger Fußgängerver⸗ kehr zwiſchen Ladenburg und Neckarhauſen ab⸗ wickelte. Beim Ladenburger Stauwehr iſt das Eis ungefähr—8 Ztm. dick. Die Jugend hat eine ideale Schlittſchuhbahn. Allerdings muß zur Vorſicht geraten werden, da noch ſtellenweiſe dünne Stellen zu verzeichnen ſind. Das Zufrieren des Neckars bei Ladenburg iſt keine Seltenheit, da der Fluß hier ziemlich ſeicht iſt. Schweinezählung am 1. März 1932 90 Karlsruhe, 15. Febr. Nach einer Bekannt⸗ machung des Miniſteriums des Innern wird die Vornahme einer Zählung der Schweine am J. März 1932 und in Verbindung damit eine Er⸗ mittlung der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlach⸗ tungen von Schweinen für die Zeit vom J Dezember 1931 bis 29. Februar 1932 angeordnet. Mit dem Vollzug der Zählung hat der Miniſter das Statiſtiſche Landesamt beauftragt. Bekämpfung der Reblaus * Karlsruhe, 15. Febr. Durch eine Verordnung des Miniſters des Innern vom 9. Febr. d. J. er⸗ hält der 834 der Verordnung über die Be⸗ kämpfung der Reblaus eine neue Faſſung. Dieſer Abſchätzung und die darüber aufzunehmende Mederſchrift. Er beſtimmt ſodann: Das Bezirks⸗ amt jetzt den Entſchädigungsanſpruch vorbehaltlich des Rechtsweges feſt und benachrichtigt den Reb⸗ beſitzer von der Abſchätzung und der Höhe der zu⸗ ſtehenden Entſchädigungen. * Wenn ſich der Rebbeſitzer bei der Eröffnung mit der feſtgeſetzten Entſchädigung unter Verzicht auf das Klagerecht einverſtanden erklärt, ſo iſt dieſe vom Weinbauinſtitut alsbald zur Zahlung anzuweiſen. Gibt der Rebbeſitzer dieſe Erklärung nicht ab, ſo wird die Entſcheidung des Bezirksamts endgültig ſofern nicht binnen ſechs Monaten vom Tag der Zustellung der Feſtſetzungsverfügung an der Rechts⸗ weg durch Erhebung der Klage beim zuſtändigen Gericht beſchriten wird. Schwere Strafen für Schwarzbrenner * Karlsruhe, 15. Febr. Eine Reihe von Perſonen, I an der Einrichtung von Schwarzbren⸗ nereien in Mannheim, Karlsruhe und Ett⸗ küngen beteiligt waren, hatten Strafbefehle er⸗ halten. Dagegen erhoben der 27jährige vorbeſtrafte Wirt Hans R. aus Mannheim, der jetzt in Saar⸗ rücken wohnhafte vorbeſtrafte frühere Wirt und nunmehrige Geſchäftsführer Georg Sch. aus Karls⸗ ruhe und der 27 Jahre alte Kraftwagenführer Franz St. aus Karlsruhe Einſpruch, der letzter Tage vor der Strafabteilung des hieſigen Amtsgerichts zur Verhandlung kam. Das Hauptzollamt Karlsruhe trat dabei als Nebenkläger auf. Das Gericht verurteilte Sch. wegen fortgeſetzter Branntweinmonopolabgabenhinterziehung zu 27992 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe 54 Tagen Gefäng⸗ nis, zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten abzüglich dreizehn Tage Unterſuchungs⸗ haft, zu einer Werterſatzſtrafe von 5100 Mark und zur geſamtſchuldneriſchen Haftung von 2700 Mark Werterſatz, R. wegen Beihilfe zur fortgeſetzten Branntweinmonopolhinterziehung zu 9630 Mark Geldſtvafe, erſatzweiſe 19 Tagen Gefängnis, einer Woche Gefängnis und zu 2700 Mark Werterſatz; St. wegen Beihilfe zur Branntweinmonopolabgaben⸗ hinterziehung zu 18 292 Mark Geldſtrafe, erſatz⸗ wweiſe 36 Tagen Gefängnis und zu 5100% Werterſatz. A i Schwetzingen, 15. Febr. Unter Mitwirkung der Stadtkapelle Schwetzingen und unter Teilnahme der hieſigen Bürgerſchaft haben die Schwetzinger militäriſchen Vereine im Falkenſaale eine Kun d⸗ gebung zur Abrüſtungsfrage veranſtaltet. Der Redner, Apotheker Hohn von hier, zeigte don krefflichen Lichtbildern unterſtützt— die für Deutſchland ſchädlichen Wirkungen des Verſailler Vertrags, ein wehrloſes, ohnmächtiges Deutſchland, AUüngsum bedroht von einer Mauer aus Beton und Eiſen. Er ſchilderte im Einzelnen die Gefahren des Canſetigen Konventionsentwurfs, der die Rüſtun⸗ gen der anderen Völker verſchleiere. Mit der For⸗ erung auf Gleichberechtigung und Sicher⸗ zeit des deutſchen Volkes ſchloß der Red⸗ zer ſeine intereſſanten, mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommenen Ausführungen. Weinheim, 15. Febr. Heute vormittag zog der neue Pfarrherr der evangeliſchen Altſtadtgemeinde (Süd), Pfarrer Brecht, hier ein. Die Eingangstür des Pfarrhauſes war mit Tannengrün und Blumen geſchmückt. Die Einführung des neuen Pfarrherrn er⸗ ſolgt am kommenden Sonntag im Hauptgottesdienſt der Altſtadtkirche. Kirchenrat Koppert war Vor⸗ gänger von Pfarrer Brecht und werde bekanntlich im November v. J. in den Ruheſtand verſetzt. * Heidelberg, 13. Febr. Am 2. Weihnachtsfeiertag war infolge Glatteiſes das 73jährige Fräulein Eliſa⸗ beth Sauder im Hof ihrer Behaufung in der Lei⸗ mMerſtraße im Stadtteil Rohrbach geſtürzt und hatte mnere Verletzungen davongetragen. An den Folgen dieſes Sturzes iſt ſie nun geſtern nacht geſtorben. * Sandweier(Amt Raſtatt), 15. Febr. Oeko⸗ numſegebäude und Wohnhaus des Landwirts Rai⸗ mund Ullrich wurden durch Feuer zerſtört. Als Brandurſache vermutet man Kurzſchluß infolge einer ſchadhaften elektriſchen Leitung. * Schmieheim(Amt Lahr), 15. Febr. Im Oekono⸗ 1 miegebäude des Landwirts und Milchhändlers Georg 8 Foßler brach am Samstag nacht Feuer aus. Das Wohnhaus wurde ſtark beſchädigt. Die Fahr⸗ niſſe konnten zum größten Teil gerettet werden. Auch in dieſem Falle wird Brandſtiftung vermutet. Paragraph handelt von der Vornahme der i Tägliche Berich 8 Für Rentabilität der Viehzucht te der Neuen Mannheimer Zeitung Verein der Vieh und Schweinehändler der Pfalz * Neuſtadt a.., 15. Febr. Der Verein der Vieh⸗ und Schweinehändler der Pfalz hielt geſtern hier ſeine 25. ordentliche Gene⸗ ralverſammlung ab. Der Vorſitzende, Eugen Loeb, gab einen Ueberblick über die Leiſtungen des Vereins während ſeines 25jährigen Beſtehens. Stete Aufgabe ſei geweſen, den Viehhändlerſtand als wirt⸗ ſchaftlich geſunde und kaufmänniſch ehrliche Gruppe des deutſchen Mittelſtandes zu erhalten. Der Syndikus des Vereins, Dr. Kehr, gedachte des verſtorbenen verdienſtvollen Ehrenvorſitzenden Ott und würdigte die Arbeit des derzeitigen Vor⸗ ſitzenden Loeb. An den Erwerb eines Vermögens könne der Viehhändler für lange Zeit nicht denken. Es genüge ihm, ſich und ſeine Familie durchs Leben zu bringen und ſich einen guten Ruf und Vertrauen in der Oeffentlichkeit zu erwerben. Der Vorſitzende der Bayeriſchen Viehhändler⸗ organifation, Eberle, gab ſachliche Aufklärungen und Anregungen. Wünſchenswert ſei, daß die Land⸗ wirtſchaft weniger, dafür aber viel wertvolleres Vieh aufziehe. Die Viehpreiſe ſeien heute um 50—75 Prozent niedriger als 1913. Die Fleiſch⸗ preiſe ſeien ſo niedrig geworden, daß der Verbrauch trotz der allgemeinen Schwächung der Kaufkraft nur um—5 Prozent zurückgegangen ſei. Die Handels⸗ ſpanne zwiſchen Stall und Markt betrage 20 Proz, davon ſeien aber 18 Prozent Unkoſten und nur 2 Prozent Verdienſt. Die neue Umſatzſteuer wirke ſehr erſchwerend auf den Viehhandel, aber in vielen Fällen werde aus Unwiſſenheit die Vieh⸗ umſatzſteuer auch dann bezahlt, wenn geſetzlich eine Befreiung von ihr möglich ſei. Schweinehändler Ott jr. ſprach dann über die Entwicklung des Ferkelmarktes in der Pfalz. Nach reger Ausſprache wurde folgende Eutſchließung einſtimmig angenommen: Die kataſtrophalen Vieh⸗ preiſe ſind nicht nur eine Folge der Verhältniſſe auf dem Welt⸗Vieh⸗ und Fleiſchmarkt, ſondern die ſchlech⸗ ten Preiſe ſind auch bedingt durch die Ueberpro⸗ duktion mittlerer und geringwertiger Ware, weiter durch das Zuſammenfallen des Tief⸗ punktes im ſog. Schweinepreiszyklus mit der Wirt⸗ ſchaftskriſe, durch die ſtändig ſinkende Kauf⸗ kraft der Verbraucher und nicht zuletzt durch die Ueberlaſtung der Viehhändler mit Steuern und Gebühren der öffentlichen Hand und durch die ſon⸗ ſtigen Unkoſten. Wir begrüßen alle handels⸗ und zollpolitiſchen Maßnahmen, die geeignet ſind, die Rentabilität der einheimiſchen Vieh⸗ zucht wiederherzuſtellen. In Bayern machen aber erhöhte Umſatzſteuer und Schlachtſteuer allein ſchon 10—20 Prozent des Viehwertes aus. Weiter erwarten wir eine Zinsſenkung für die kurzfriſtigen Ge⸗ ſchäfts kredite, die heute noch bis 15 Prozent betragen. Wir begrüßen ferner den der Landwirt⸗ ſchaft gewährten Vollſtreckungsverzug; er ſoll aber kurzfriſtig ſein, und auch den Viehhändlern ſoll ein Moratorium für die Abdeckung ihrer bei den Banken aufgenommenen Kredite nötigenfalls gewährt wer⸗ den. Der Viehhandel kann ſolange nur Schleuder⸗ preiſe bezahlen, als ihm bei ſeinem Abſatz auch nur Schleuderpreiſe bezahlt werden. Er verurteilt aber jede Aus nützung der Notlage durch unver⸗ antwortliche Elemente. Er wird dafür ſorgen, daß die guten Beziehungen zwiſchen Landwirtſchaft und Viehhändlern erhalten werden. Der Prozeß um die Drohbriefe * Pirmaſens, 15. Febr. Die Samstag⸗Verhandlung im Prozeß gegen den Schuhfabrikanten Hill und den Chauffeur Cru⸗ ſius war mit der Vernehmung von Zeugen aus⸗ gefüllt, aus deren bisherigen Ausſagen ein klares Bild über den weiteren Verlauf des Prozeſſes noch nicht zu gewinnen iſt, da beide Angeklagten jeder auf ſeinen, den anderen belaſtenden Ausſagen beharrt und weſentlich Ent⸗ oder Belaſtendes aus der Beweiserhebung bisher nicht zu entnehmen war. Am Samstag erfolgte ein Zwiſcheyfall, der dar⸗ aus entſtand, daß in einer Verhandlungspauſe der Angeklagte Heinrich Hill mit ſeinem Bruder Robert ſich im Gang unterhielt. Dies veranlaßte den Vor⸗ ſitzenden nach Wiederaufnahme der Verhandlung zu der Frage, ob es richtig ſei, daß Robert Hill ihn(den Angeklagten) gefragt habe, ob die kurz vorher ver⸗ nommene und den Angeklagten Cruſius belaſtende Zeugin Buchheit„funktioniert“ habe. Der Ange⸗ klagte Hill konnte den Inhalt dieſer Unterredung nicht beſtreiten, was den Vorſitzenden zu einer ſchar⸗ fen Rüge und der Feſtſtellung veranlaßte, daß die⸗ ſer Zwiſchenfall bei der Vernehmung des Robert Hill eine Rolle ſpielen werde. Die Montagsverhandlung begann wieder mit der Beweisaufnahme, doch hat ſich auch im Laufe der Vormittagsverhandlung nichts weſentliches heraus⸗ geſtellt. Lediglich der als Zeuge vernommene Er⸗ mittlungsrichter Dr. Maginot ſtellte feſt, daß der Angeklagte Cruſius einen weit beſſeren und glaub⸗ würdigeren Eindruck auf ihn gemacht habe als Hill. Hier miſcht ſich der Verteidiger Hills, Juſtizrat Meißner, ein und verdächtigt den Zeugen Dr. Magi⸗ not der Voreingenommenheit gegen Hill während des Ermittlungsverfahrens, was den Zeugen zu einer entrüſteten Zurückweiſung dieſer Unterſtellung veranlaßt. 5 Die Nachmittagsverhandlung wird die Fort⸗ ſetzung der Beweisaufnahme bringen. Man darf annehmen, daß das Urteil wahrſcheinlich nicht vor Mittwoch gefällt wird. Gegen ausländijche Gemüſe⸗ und Obſteinfuhr * Pforzheim, 15. Febr. Zu der Jahresverſammlung des Landes⸗ verbandes Baden im Reichsverband des deutſchen Garten baues e.., die im Saale des Hotels Sautter ſtattſtand, hatten ſich zahlreiche Mitglieder der badiſchen Gartenbauvereine einge⸗ funden. Der erſte Vorſitzende des Landesverbandes Baden Herr Fritz Kocher⸗Mannheim, eröffnete die Tagung und begrüßte insbeſondere die Herren Stadtgartenbaudirektor Hoffmann als Ver⸗ treter der Stadt Pforzheim, Studienrat Beiſel von der hieſigen Gewerbeſchule, Diplom⸗Gartenbau⸗ inſpektor Weinhauſen als Vertreter des Reichsver⸗ bandes des deutſchen Gartenbaues Berlin, und die Herren Blaſer, Weil und Bogner als Vertreter der badiſchen Landwirtſchaftskammer. Anſchließend erſtattete der Geſchäftsführer des Verbandes Baden, Herr Lsh mann Ettlingen, den Jahresbericht, aus dem zu entnehmen war, daß auch am Gartenbaugewerbe die ſchlechte Wirtſchaftlage nicht ſpurlos vorübergegangen iſt. Als erfreuliche Tatſache konnte vermerkt werden, daß dem Verband immer mehr Mitglieder beitreten, was als eine Anerkennung der Verbandstätigkeit angeſehen werden darf. Unter den Aufgaben, die den Ver⸗ band gegenwärtig am meiſten beſchäftigen, ragt die Bekämpfung ausländiſcher Gemüſe⸗ Obſteinfuhr hervor. Nicht minder wichtig iſt die Steuerfrage. Der Kaſſenbericht, der von dem Rechner, Herrn Hils⸗ Freiburg, erſtattet wurde, weiſt einen kleinen Be⸗ ſtand auf. Zwölf Mitglieder konnten für 25jährige Mitgliedſchaft geehrt werden. Zum Ehrenmitglied wurde Herr Friedrich Wendling von Durlach ernannt. Am Nachmittag gab es zwei Vorträge, die beſon⸗ ders ſtark beſucht waren. Den Vorſitz bei der Nach⸗ mittagsveranſtaltung führte Herr Karl Ball⸗ Gaggenau, der außer den bereits eingangs ge⸗ nannten noch folgende Herren begrüßen konnte. Direktor Rau als Vertreter des badiſchen Mini⸗ ſteriums für Kultus und Unterricht, Regierungsrat Dr. Denzel vom hieſigen Bezirksamt, Direktor Dr. von Engelberg u. a. mehr. Der Vorſitzende und wies darauf hin, daß die beiden Vorträge in dankenswerter Weiſe einem eingeführten Brauche zufolge wiederum von der Bad. Landwirtſchafts⸗ kammer veranlaßt worden ſeien. Es ſprach Rechtsanwalt Otto Fehrenbach⸗ Freiburg über„Die heutige Wirtſchafts⸗ lage“. Daran anſchließend verbreitete ſich Diplom⸗ Gartenbauinſpektor Weinhauſen aus Berlin über „Friebhof⸗ und Gartenausführungen“. In ſeiner etwa einſtündigen Rede forderte er die Gartenbauvereine zum Kampf gegen den„Wett⸗ bewerb der öffentlichen Hand“ auf. Nicht den Gartenbaubeamten gelte dieſer Kampf, ſondern dem Syſtem. Hierzu rechnete er die Stadtrand⸗ ſiedlungen und die Monopoliſierung der Friedhofsverwaltungen, die Staatsgärt⸗ nereien und deren Lehr⸗ und Verſuchsanſtalten. Beide Vorträge fanden lebhaften Beifall. In der Ausſprache wurde beſonders das Friedhofsmonopol und die Anzuchtſtät⸗ ten für Baumſchulartikel der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gärtnereien kritiſiert, wobei darauf ver⸗ wieſen wurde, daß die Kultur ſolcher Pflanzen aus Privatbetrieben weit billiger als in Regie⸗ betrieben iſt. Die Ausführungen von Herrn Wein⸗ hauſen über öffentliche Neuanlagen in eigener Regie fanden ſtarken Anklang. Auch hier wurde betont, daß ſolche ſtädtiſchen Arbeiten genau wie alle anderen Neubauarbeiten nur an die ſteuerzahlenden Ge⸗ ſchäftsleute zu vergeben ſeien. Andererſeits wurden auch die durchgreifenden Maßnahmen der Friedhofsverwaltungen ohne Monopoliſierung lo⸗ bend anerkannt, indem ſolche Verwaltungen mit Recht einheitliche Vorſchriften über Bepflanzung und in der Denkmalsfrage aufgeſtellt haben und deren Einhaltung ſtreng überwachen. * Bürſtadt(Amt Lorſch), 14. Febr. Die geſtern fällig geweſenen Unterſtützungsgelder für Wohlfahrtsempfänger konnten nicht ausbezahlt wer⸗ den, da in der Gemeindekaſſe hierfür keinerlei Mittel waren. Der Bürgermeiſter mußte die betreffenden Empfänger vorläufig vertröſten; er will unterdeſſen verſuchen, die Gelder von der Behörde in Darm⸗ ſtadt zu erhalten, da er ſonſt keine Möglichkeit ſteht, die Unterſtützung auszubezahlen. * Baſel, 15. Febr. Von der Schweiz iſt jede Ein⸗ fuhr von Klauentieren und von friſchem Fleiſch, Häuten, Stroh, Streue und Miſt aus Deutſchland wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche bis auf weiteres verboten. Der Kleine Grenzverkehr wird von dieſer Verfügung vorläufig nicht berührt. 143. Jahrgang/ Nummer 77 Aus der Salz Zum Andenken an die toten Helden * Zweibrücken, 15. Febr. Am Dienstag nachmit⸗ tag wird der ſtädtiſche Senat zuſammentreten, um die baupolizeiliche Erlaubnis zur Errichtung des Regimentsmales für die gefallenen Ner zu erteilen, mit welchem Beſchluß der Bau endgül⸗ tig freigegeben iſt. Die vereinigten Militärvereine der Stadt werden am kommenden Sonntag Re⸗ miniſcere in geſchloſſenem Zug zum Ehrenfriedhof ziehen, um im Rahmen des Deutſchen Volkstrauer⸗ tages der Opfer des Weltkrieges zu gedenken. Pfälziſche Berufsbeamte tagen *Kaiſerslautern, 15. Febr. Der Gauverband Pfalz des Bayeriſchen Beamtenbundes hielt geſtern nach⸗ mittag hier eine Vertreterverſammlung ab, die von etwa 160 Vertretern beſucht war. Der Vorſitzende, Oberlehrer Mang, erſtattete einen Bericht über die allgemeine und die beamtenpolitiſche Lage. Er kennzeichnete insbeſondere die gegenwärtige Wirt⸗ ſchaftskriſe, durch die ſelbſtverſtändlich die wirtſchaft⸗ liche und rechtliche Lage der Beamtenſchaft ſtark be⸗ einträchtigt werde. Dr. Krennerich⸗Kaiſerslautern erſtattete an⸗ ſchließend einen Vortrag über die wohlerworbenen Rechte der Beamtenſchaft. In der Ausſprache zeigte ſich, daß die Beamtenſchaft volles Verſtändnis für die gegenwärtigen Nöte und für die dadurch ge⸗ gebene Situation hat. Es wurden einige Entſchlie⸗ zungen angenommen, die ſich auf innere An⸗ gelegenheiten der Organiſation beziehen. Kaſſenbericht und Voranſchlag fanden einſtimmig Annahme. Bei der Neuwahl zeigte ſich, daß die bis⸗ herige Leitung des Gauverbandes das volle Ver⸗ trauen der Mitglieder genießt, denn es erfolgte einſtimmige Wiederwahl. 5 In ſeinem Schlußwort betonte der Erſte Vor⸗ ſitzende, daß er ſich über die in der Vertreterver⸗ ſammlung bekundete Einmütigkeit und Geſchloſſen⸗ heit der Organiſation freue, er richtete einen war⸗ men Appell an die Mitglieder, auch fernerhin treu zuſammenzuſtehen, damit das Berufsbeamtentum am Ende dieſer Notzeit nicht zerſchlagen am Bo⸗ den liege. Nleine Mitteilungen Prozeß Stier Darmſtadt, 15. Febr. Am Samstag, dem dritten Verhandlungstag im Schwurgerichtsprozeß Stier, wurden die reſtlichen, etwa 40 Zeugen vernommen. Die Zeugen des Vormittags waren zumeiſt Er⸗ werbsloſe aus Groß⸗Gerau und Umgebung, die am Tatort den Vorfall beobachtet haben. Ihre Aus⸗ ſagen ergänzten das hinlänglich bekannte Bild noch durch die Schilderung einiger Vorkommniſſe, die für die juriſtiſche Würdigung nicht unwichtig ſind. Die Zeugen des Nachmittags waren zumeiſt Entlaſtungs⸗ zeugen, inſofern ſie auf Veranlaſſung der Verteidi⸗ gung dem getöteten Hammer das ſchlechteſte Leu⸗ mundszeugnis ausſtellten. Einige Zeugen ſprachen davon, daß die Bevölkerung Groß⸗Geraus direkt aufgeatmet habe, als Hammer tot war.— Mit großem Intereſſe ſieht man den Plädoyers am heu⸗ tigen Montag entgegen. Senkung des Milch⸗ und Flaſchenbierpreiſes * Frankfurt a. M. 15. Febr. Der Beauftragte des Reichskommiſſars für Preisüberwachung für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau hat angeordnet, daß in der Stadt Frankfurt der Preis für Milch ab Laden des Kleinhändlers um zwei Pfennig auf 23 Pfen⸗ nig für das Liter geſenkt wird. Für die Zubringung der Milch darf höchſtens ein Betrag von drei Pfennig für das Liter in Rechnung geſtellt werden. Die Anordnung tritt am 17. Februar in Kraft, Fer⸗ ner werden von heute ab die Preiſe für Flaſchen⸗ bier im Stadtbezirk Frankfurt für Voll⸗ und Exportbier auf 39 bezw. 48 Pfg. geſenkt. Das Waſſer gefriert in der Lokomotive * Friedrichshafen, 15. Febr. Der planmäßig 427 Uhr in Richtung Ulm abgehende Perſonenzug mußte wegen Gefrierens des Waſſers in der Loko⸗ motive und in der Dampfheizung in Löwenthal wieder umkehren und nach Friedrichshafen zurück⸗ fahren. Er erlitt längere Verſpätung. ages halenucles Dienstag, 16. Februar Nationaltheater:„Don Carlos“, von Schiller, Bühnenvoltsbund, Anfang 19.30 Uhr. 5 Planetarinm: 16 Uhr Beſichtigung.— 17 Uhr Vorführung für Erwerbsloſe.— 20 Uhr Vorführung für Erwerbsloſe. Harmonie. D 2, 6: Sonderkonzert des Mandolinata⸗ orcheſters zu Gunſten des Mannheimer Hilfswerkes, für den 20.15 Uhr. 5 Skiklub Mannheim Ludwigshafen: Oeffentl. Lichtbilder⸗ vortrag von Dr. Villinger, Freiburg, über„Die Fahrt des-Bootes Nautilus im Polareis“ im Muſenſaal des Roſengartens, 20 Uhr. Tanz: Parkhotel und Pavillon Kaiſer, 20 30 Uhr. Kaffee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: ö⸗Uhr⸗Tee; 2 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Stürme der Leidenſchaft“.— Alhambra:„Mädchen in Uniſorm,— Schau⸗ burg:„Quo vadis?“.— Roxy:„Quo vadis?“— Scala⸗Theater:„Die blonde Nachtigall“.— Ca pitol:„Arm wie eine Kirchenmaus“.— Gloria: „Die Brüder Karamaſoff“.— Palaſt⸗ Theater: „Ronny“. Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 18—19 Uhr. Städt. Schloßmuſeum: Geöſſnet von 10—13 u. 14— 16 Uhr. Sonderausſtellung: Di⸗ Preſſe in Bilder aus vier Jahrhunderten.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von vormittags 10—13 Uhr und nachmittags von 14—16 Uhr. Sonderausſtellung: Werbeausſtellung Mannheimer und Offenbacher Künſter.— Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit umfaſſendem Runoolick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Geöffnet nachm. von 17—19 Uhr.— Oeffentliche Muſt bücherei M 4a: Buch⸗ und Notengusgabe von 11—18 und 16—19 Uhr. a 7 6H. Dividende der Badiſchen Bank Im der geſtern in Karlsruhe unter Vorſitz von Han⸗ 1 imerpräſident Lenel abgehaltenen Aufſichtsrats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 7. März nach Mann⸗ heim einberufenen o. GW eine gegen 10 v. H. i. V. Dividende von 7 v. H. vorzuſchlagen. Schweizeriſche Nationalbank 6 v. H. Dividende * Beru, 15. Febr. Die Schweizeriſche Nationalbank, en Geſchäftsbericht vom Bundesrat genehmigt wurde, E im Jahre 1081 einen Reingewinn von 3 703 922 r. Nach Ueberweiſung von 500 000 ſſr.(2 v. H. des ein⸗ gezahlten Grundkapitals) an den Reſervefonds verbleiben zur Verfügung der GV. 1,5 Mill. ſollen zur Aus⸗ einer Dividende von 6 v. H.(5. v. H. ordent⸗ Dividende, 1 v. H. Superdividende) verwendet und der Reſt mit 3 703 922 ffr. der Eidgenöſſiſchen Staatskaſſe gur Verteilung zwiſchen Bund und Kantonen gemäß Bank⸗ geſetz abgeliefert werden. * Deutſche Hypothekenbank AG, Berlin.— Dividenden⸗ kürzung wahrſcheinlich. Das Inſtitut wird ſeine Bilanz⸗ fitzung Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats abhal⸗ ten. Wie verlautet, iſt mit einer ſtärkeren Kür⸗ gung der Dividende gegenüber der vorjährigen hüttung(11 v..) zu rechnen. Die Reduktion dürfte 0 ſtens 4, vielleicht ſogar 5 v. H. betrogen, ſo daß alſo 7 oder 6 v. H. Dividende für 1931 zur Verteilung kommen werden. Die Fuſion der Hannvverſchen Genoſſenſchafts⸗ banken genehmigt.(Eig. Dr.) In den Generalverſamm⸗ lungen der Vorſchuß⸗ Vereinsbank zu Han⸗ nover, der Creditbank zu Hannover und der Gewerbebank zu Hannover empfahl Direktor Poſſeld noch einmal dringend die Verſchmelzung. Durch den Reichszuſchuß aus dem Rationaliſierungsſomd für das Heutſche Genoſſenſchaftsweſen und durch die Heranziehung er Reſerven und Betriebsüberſchüſſe aus dem Jahre 1931 ſeien Abſchreibungen in einem Ausmaße vordenommen u, daß die in der Bilanz ausgewieſenen Werte auch lich vertretbar ſeien. Nach der Verſchmelzung gehören dem neuen Gemeinſchaftsunternehmen 4177 Mitglieder an mit einer Geſamthaftſumme von 6,3 M ll. 14. Das neue Inſtitut wird in Zukunft„Vereinsbank Hannover e GmbH.“ ftrmieren. General Molors Gmb. Berlin Vorausſichtlich Einſtellung der deutſchen Produktion Nach Informationen des Dy dd beſteht bei der deut⸗ ſchen Tochtergeſellſchaft der General Motors, der Gene⸗ ral Motors GmbH in Berlin⸗Borſigwalde, die bisher die Montage faſt aller General Motors Typen für den deutſchen, mittel⸗ und oſteuropäiſchen Markt vor⸗ nahm, wobei zum großen Teile auch deutſches Material, wie z. B. beim Chevrolet ein Krupp⸗Chaſſis, Verwendung fand, ihren Betrieb demnächſt einſtellen. In dieſem Zuſammenhang iſt der Mietsvertrag für das Bor⸗ ſigwalder Gelände mit der Berlin⸗ Karlsruher Induſtrie⸗Werke A G, der urſprünglich noch bis Mitte 1933 lief, auf Grund der 4. Notverordnung gekün⸗ digt worden, und zwor mit der Maßgabe, daß eine Ver⸗ ragsverlängerung über den 1. April d. J. hinaus nur woch ganz kurzfriſtig erfolgen ſoll. Wenn auch endgültige Beſchlüſſe erſt in zwei bis drei Wochen vorliegen dürften, ſo beſteht offenbar doch die Abſicht, zumindeſten für die Anfong März herouskommenden 1932er Modelle eine ſtarke Einſchränkung der Montage in Deutſchland vorzunehmen und dieſe nur auf die be⸗ Hiebteſten Typen, alſo den verbeſſerten Cheprolet Perlonen⸗ und Laſtwagen und den Buick, für deſſen Gläſer⸗Kabriolett immer noch Intereſſe beſteht, zu beſchränken. Maßgebend hierfür dürfte auch ſein, daß man den Abſatz der beiden in Ameriko durchgeprüften Wagen der Adam Opel AG, deren Aktienmajorität bekanntlich bei General- Motors liegt, den 1,2 und 1,8 Liter, mehr in den Vordergrund au stellen beabſichtigt. * Daß voraus ſichtliche finanzielle Ergebnis der Ruhr⸗ gas AG, Eſſen. Die Ruhrgas AG, Efſſen, ſtellt im Zu⸗ fammenhang mit den von ihr ausgegangenen Meldungen über den Abſatz und das finanzielle Ergebnis des Unternehmens inn Geſchäftsjahre 1931 ergänzend bzw. berichtigend feft, daß mit Sicherheit auch für 1931 ein Verluſt(für 1930 wurden 1,75 Mill./ Verluſt aus⸗ wieſen, wodurch ſich der Verluſtvortrag aus 1929 auf 5,30 Mill./ erhöhte) zu erwarten ſein wird, der nur um eine verhältnismäßig geringe Summe hinter dem Betrage der erforderlichen Abſchreibungen zurückbleibt. Der Verluſt wird alſo noch etwas über die Abſchreibungen (. V. 1,70 Mill./ Abſchreibungen und Rückſtellungen) hinausgehen, hält ſich damit aber im Rahmen der im Vorjohre angeſtellten Schätzungen, obwohl der Gasabſatz, wie bereits gemeldet, um etwa 100 Mill. ebm hinter dem Voranſchlag zurückgeblieben iſt. Konkurs der Forſtbetriebs⸗ und Sandverwertungs⸗ AG., Haard⸗Eſſen. Eſſen, 13. Febr.(Eig. Dr.) Die mit einem A von 5,5 Mill.„ ausgeſtattete Forſtbetriebs⸗ und Sandverwertungs⸗AG., Haard⸗Eſſen. eine der bedeut⸗ te udſten Gemeinſchaftsunter nehmungen des Ruhrbergbaus, hat ſich genötigt geſehen, die Er⸗ öffnung des Konkurſes über ihr Vermögen zu be⸗ antragen. Zum Konkursverwalter wurde vom Gericht, das bie Eröffnung des Konkursverfahrens bereits angeordnet hat. Juſtizrat Dr. Viktor Niemeyer ⸗Eſſen beſtellt. Ein Status liegt noch nicht vor, doch heißt es, daß der Verluſt, Her ſich bei der Geſellſchaft für 1930 bereits auf etwas über 2 Mill. belief, im Jahre 1931 um eine weitere halbe Million angewachſen ſei. Die Schrumpfung des deutſchen Außenhandels Einzelheiten der Januar-Entwicklung Die Geſamtentwicklung des deutſchen Außenhandels im Januar, die ſtarke Schrumpfung ſeines Volumens wurde bereits im geſtrigen Abendblatt mitgeteilt. Im einzelnen ergeben ſich gegenüber dem Dezember folgende änderungen: Die Rohſtoffeinfuhr zeigt eine rückläufige Be⸗ wegung vornehmlich bei Baumwolle 4,6 Mill.), Bau⸗ und Nutzholz(— 3,7 Mill.), Oelfrüchten und Oelſgaten - 9,1 Mill.), Holz Holzmaſſe und Steinkohlen. Wolle und andere Tierhaare ſind um 3,2 Mill./ vermehrt ein⸗ geführt worden. Unter den Lebensmitteln hat die Einfuhr an Obſt(— 5,6 Mill.), Reis(— 2, Mill.), Eiern, Fleiſch, Butter und Südfrüchten abgenommen. 8 Die Gruppe Fertigwaren weiſt in der Einfuhr Minderbezüge an Wollgeweben( 1,8 Mill.), Wollgar⸗ nen und Lederwaren auf Ver⸗ Die Ausfuhr von Fertigwaren iſt nach den Anſchreibungen am ſtärkſten bei den Maſchinen, Keſſeln und Maſchinenteilen(— 50 Mill. ,) zurückgegangen; doch ent⸗ hielten— wie bereits erwähnt die Nachweiſe dieſer Warengruppen im Dezember Ueberhöhungen durch Sam⸗ melanſchreibungen im Betrage von 30 Mill., ſo daß der tatſächliche Rückgang dieſer Waren auf rund 20 Mill. I an⸗ zuſetzen iſt. Erheblich zurückgegangen iſt auch die Ausfuhr von Eiſeuwaren(— 23 Mill.% und Textilwaren( 19 Mill.), namentlich von Geweben aller Art(zum Teil faſt völlig unterbundene Ausfuhr nach Großbritannien). Der Rückgang von elektrotechniſchen Erzeugniſſen(— 9 Mill. und Kinderſpielzeug(— 5 Mill.) iſt wie derjenige einiger anderer Fertigwaren nach Abſchluß des Weihnachtsgeſchäf⸗ tes vorwiegend ſaiſonmäßig begründet. Erwähnt ſei fer⸗ ner der Rückgang der Ausfuhr um jeweils—5 Mill. von Papier und Papierwaren, Waren aus Kupfer, Glas und Glaswaren. Von den wichtigſten Reparations⸗Sachlie⸗ ferungen im Januar gehören zur Gruppe Rohſtoffe: Kohlen aller Art mit 3,3(Vormonat 3,5) Mill.; zur Gruppe Fertigwaren: Eiſenwaren mit 5,3(5,9) Mill. J und elektriſche Maſchinen nebſt anderen elektrotechniſchen Er⸗ zeugniſſen mit 1,1(1,0) Mill. /. Die Lieferungen an nichtelektriſchen Maſchinen ſind von 13,1 Mill.„ im De⸗ zember auf 0,3 Mill.„/ im Januar zurückgegangen. Lederwaren, Die monatliche Bewegung des Außenhandels (in Millionen 4) — Gegenwartswerte in Mill. RM. 5 1. Lebensmitt.] Rohſtoffe[Fertigwaren Einf. Ausf. pn inf Ausf Einf. Ausf Pasz. Einf Ausf Einf. Ausf Einf. Monats⸗ f ö durchſchn. 1186 852 360 5 dto 9 1166 8— 196 348 6 dto. 9291120 10 8 dto 930 866 te e 560 715 620 e enwers werte in M Il. M. ſtein. Warenverkeh Monat 8 2 5 2 — 599,4 187,2 603,9 189.1 600,4 240,5 459,0 204,1 ..81 151,1 374,1170½4 331.2 159,7 297,1 171.7 367 3 310,6 322.3 286,4 243,0 227.31 224.4 2511 242711115 8 S ο en SSSR S SNS 2 Aerea März 18 Abril November Dezember Sg Januar 832 542 + 102 1406 22,1 221,0 101,5 Ausfuhr einſchließlich Reparations⸗Sachlieferungen Internat. Vereinigung europälſcher zuckerrübenpflanzer Sechſter Kongreß in Heidelberg Heidelberg, 15. Febr.(Eig. Dr.) In der Nachmittagsſitzung wurde der Vortrag von Oekonomierat Bauer ⸗Darmſtadt, der das Nähr⸗ problem der Zuckerrüben, die Bodenbeſchaffenheit und Bo⸗ denbearbeitung, die Sortenauswahl, die Werkzeuge uſw. behandelt hatte, einer eingehenden Beſprechung unterzogen, die namentlich zahlreiche Fragen von Vertretern belgiſcher und franzöſiſcher Rübenpflanzer brachte, in denen die Ver⸗ ſchiedenheit der Anbaugebiete eine gewiſſe Rolle ſpielte. Der Sekretär und der Nationalökonom des Zentralver⸗ bandes der Zuckerrübenpflanzer Frankreichs, die Herren Jean Achard und Jacques Faugeras trugen ſo⸗ dann eine gemeinſame Arbeit über die Zuckerrübenverträge in den hauptſächlichſten Ländern Europas vor. In dieſer Arbeit, die auf Grund von Originalverträgen eingehende vergleichende Unterſuchungen über die Verſchiedenheit der geologiſchen, klimatiſchen, landwirtſchaftlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Einflüſſe und über die Verhältniſſe der euro⸗ pälſchen Regionen zueinander anſtellt, wurden auch die Be⸗ ziehungen zwiſchen den Zuckerrübenpflanzern und den Rübenzuckerfabrikanten aufgezeigt. Aus den Verträgen, deren weſentlicher Inhalt tabellenartig Rnebeneinander⸗ geſtellt war, ergab ſich im allgemeinen, daß ſich der Preis der Zuckerrüben nach dem Kurs des Zuckers richtet, außer in England, wo aufgrund der ſtaatlichen Hilfsgelder, welche die Zuckerinduſtrie erhält, der Preis„im Verhältuts zum Zuckerkurs“ feſtgeſetzt wird. Der Preis der Zucker⸗ rübe richtet ſich aber auch in England, wie in den meiſten anderen Ländern, ebenſo nach dem Zuckergehalt der Wur⸗ zel, ſei es als Prozentſatz des Zuckers oder als ſpezifiſches Gewicht, wie allein in Frankreich, des Saftes der aus⸗ gepreßten Rübe. Es gibt nur drei Länder, in denen der Zuckergehalt bei der Preisbildung der Zuckerrübe nicht be⸗ rückſichtigt wird: Deutſchland, Oeſterreich und die Tſchecho⸗ ſlowakei. In 11 Ländern regeln die Verträge die Kon⸗ trolle der Anbauflächen und der Tonnenzahl, den Samen⸗ bezug, den Rübenpreis, die Lieferungskoſten der Rüben, andererſeits die Gegenleiſtungen: Zucker, Melaſſe, Schnitzel, Dünger und Scheidekalk, die Vorbezahlung, die Zahlung, die Streitfälle und die Empfangs kontrolle. Für Süddeutſchlanbd, das einzige deutſche Gebiet, das für die Unterſuchung in Frage kam, befinden wir uns in einer Zone mit ſehr leichtem Ackerland, das 9 Zucker⸗ fabriken beſitzt: je 3 in Heſſen und in der Pfalz, je 1 in Baden, Württemberg und Bayern. Dieſe Fabriken teilen unter ſich die Zuckerrüben von 50 000 Pflanzern, die zu nor⸗ malen Zeiten mehr als 40 000 Hektar mit Zuckerrüben an⸗ bauen. Seit langer Zeit haben ſich dieſe Pflanzer in 8 Vereine gruppiert, die ſich dem„Verband ſüddeutſcher Zuckerrübenpflanzer“, Sitz Worms, angeſchloſſen haben, der ſeinerſeits direkte Verbindung mit der Süddeutſchen Zucker Freiverkehr beruhigt Nachlaſſende Umſatztätigkeit bei behaupteten Kurſen A Berlin, 15. Febr.(Eig. Dr.) In den Nachmittagsſtunden ließ die Um ſatz⸗ tätigkeit, die vorübergehend mittags wieder ziemlich ſtürmiſch war, erneut nach. Die etwas größere Kauf⸗ luſt der Depoſitenkaſſenkundſchaft ebbte wieder ab und auch einige auf Sperrkonto vorgenommene Auslandsläufe hatten ihre Erledigung gefunden. Die Spekulation neigte aufgrund der halbierten Außenhandelsziffern zu Reali⸗ ſationen, allerdings gaben die feſten Auslandsbörſen und die inzwiſchen bekanntgewordene Hindenburg⸗Botſchaft der Tendenz eine Stütze. Die meiſten Werte lagen daher wenig verändert und nur die wenigen Spezialitäten, be⸗ ſonders Tarifwerte wie Deſſauer Gas, Charlottenburger Waſſer, Hamburger Elektr.⸗W. uſw. blieben gefragt. Stär⸗ keres Intereſſe zeigte ſich auch für Conti⸗Gu mm i, die! exſtmalig wieder die Parigrenze erreichen konnten. Am Markt der feſt verzinslichen Werte war das Ge⸗ ſchäft zwar nicht ſehr groß, die freundliche Stimmung konnte ſich aber auch hier halten, und beſonders Indu⸗ ſtrie⸗Obligationen hatten weiter etwas größeres Geſchäft. Deutſche Anleihen, Reichsſchuldbuchforderungen, Farben⸗ bonds und Reichsbahnvorzugsaktien behaupteten ihre Vor⸗ mittagsgewinne. Relatir ſchwach veranlagt waren an dieſem Markte nur die Stadtanleihen, mit Ausnahme der Berliner. Auslandsbörſen nicht einheitlich An der Londoner Börſe trat im Verlaufe eine Reaktion ein, nur auf einzelnen Marktgebieten ſetzte ſich zunächſt die Aufwärtsbewegung weiter fort. Als ſpäker umfangreiche Realiſationen aus Wallſtreet gemeldet wur⸗ den, machte ſich jedoch allgemein ſtärkere Zurückhaltung geltend. Paris tendierte bis zum Schluß ſehr feſt, die Schlußnotierungen waren gleichzeitig die höchſten des Tages. In Wien ſetzte ſich nach luſtloſer Eröffnung au Deckungen eine Befeſtigung durch, die Gewinne gingen aber im allgemeinen im Börſenverlaufe wieder verloren Wall⸗ ſtreet eröffnete die neue Woche zwar bei feſter Grund⸗ stimmung, aber mit nur gringen Kursgewinnen. Tie Wirt⸗ ſchaftsausſichten werden, im Hinblick auf die zu erwartende Bankengeſetzgebung, zuverſichtlich beurteilt. man erwartete aber, angeſichts der zu ſchnell erfolgten Aufwärtsbewegung, einen Rückſchlag, der auch ſchon am frühen Vormittag ein⸗ trat, als umfangreiche Gewinnmitnahmen erfolgten. Die Brüſſeler Börſe verkehrte dagegen noch in ziemlich feſter Haltung, obwohl man in ſpekulativen Kreiſen zeit⸗ weiſe zu Abgaben geneigt war. Amſter dam ſchloß nach vorübergehender Abſchwächung ebenfalls wieder in ziem⸗ lich feſter Haltung, und beſonders deutſche Aktien waren gefragt. J. G. Farben ſtiegen um 5 v. H. Auch deutſche Obligationen lagen gut behauptet, die Nounganleihe notierte weiter 1 v. H. höher. Dollarnotiz gehalten, aber ſtimmungsgemäß ſchwächer An den internationalen Deviſen märkten blieb die Stimmung für den Dollar weiter ſchwach. one Haß ſich kursmäßig nennenswerte Veränderungen einſtell⸗ ten. Unter leichten Schwankungen ſtellte er ſich gegen das engliſche Pfund immer zwiſchen 3,46 und 3,404. Das eng⸗ liſche Pfund blieb in Amſterdam mit 8,55 ebenfalls be⸗ hauptet, währewd der Dollar mit 2,47 notierte. In der Schweiz blieb der Dollar mit 5,12 ebenfalls faſt unverän⸗ dert gegen den Vormittag, während das Pfund mit 17,72 eine leichte Beſeſtigung erfuhr. Die Pariſer Meldungen für das Pfund mit 87,70 und für den Dollar mit 25,35 ent⸗ ſprachen ebenfalls etwa den letzten Paritäten. Die Reich s⸗ mark erfuhr im Laufe des Tages eher eine kleine Be⸗ feſtigung. Newyork meldet ſie mit 23,76 bis 23,77, London mit 14,56—½ und Amſterdam mit ca. 58,70. Auch in Zürich lag ſie mit 121,67 verhältnismäßig gut gehalten, wenn man berückſichtigt, daß der Schweizer Franken ſelbſt ſehr feſt tendierte. Die nordiſchen Deviſen er⸗ fuhren im weiteren Verlaufe des Tages keine nennens⸗ werten Veränderungen mehr, auch Madrid hatte nur eine vorübergehende e aufzuweiſen. * Schwacher Dollar.— Aenderung der Berliner Dollar⸗ notig? Der Dollar liegt ſchon ſeit Wochen international ſchwach, vor allem gegenüber dem franzöſiſchen Fran⸗ ken. In Berlin ſteht die amtliche Dollarnotiz ſeit dem Run im vorigen Jahr auf 4,213, d. h. beim oberen Goldpunkt. Die internationale Abſchwächung des Dollars legt nun die Frage nahe, ouch die Berliner Dollar⸗ notlzezu ermäßigen. Es ſoll am 15. Februar bei der Kursſfeſtſetzung auch tatſächlich eine Herabſetzung auf .2120 erwogen worden ſein, um nicht ein im Vergleich zu den andern Valuten übermäßig hohes Dollarangebot zu be⸗ kommen und das Volutoriſiko zu konzentrieren. Vorläufig ſah man aber aus Gründen der Deviſenzwangs⸗ wirtſchaßt von einer Aenderung der neun Monate unverändert gebliebenen Dollarnotiz ab. Erzeugung AG. hat. Die Ausführungen der beiden Pariſer Redner wurden mit großem Beifall aufgenommen. Entſchließungen In einer zum Schluß angenommenen Entſchließung heißt es u.., der 6. Internationale Kongreß habe die all⸗ gemeine Lage des europäiſchen Zuckerrübenbaues gegen⸗ über der Weltkriſe geprüft. Aus dem Ernſt der jetzigen Zuckerkriſe heraus lenke er die Aufmerkſambeit der All⸗ gemeinheit und der Regierungen auf die Tatſache, daß die Rübenpflanzer an der äußerſten Grenze ihrer Leiſtungs⸗ und Opferfähigkeit angelangt ſeien. Der in der Ueberprodultion wurzelnden Urſache der jetzigen Kriſe könne nur abgeholfen und die beörechte Exi⸗ ſtenz der rübenbauenden Landwirtſchaft nur gerettet wer⸗ den, wenn das Vermögen und die Leiſtungsfähigkeit des europäiſchen Landwirtes wieder hergeſtellt wird. Der Kon⸗ greß erſucht ſämtliche Pflanzerorganiſarionen in allen Ländern, die dem Chadebourne⸗Plan noch nicht beigetreten ſind, dieſem Plan raſcheſtens beizutre⸗ ten oder wenigſtens ihr Einverſtändnis dahin zu er⸗ klären, daß ihre Inlanderzeugung den Chadebvurne⸗Plan in Zukunft nicht mehr ſtören werde. Der Kongreß erſucht ferner darum, daß in allen Ländern große Anſtrengungen gemacht werden, um zu erreichen, daß der Zuckerverbrauch nach Möglichkeit erhöht wird. In einer zweiten Entſchließung bezeichnet es der Kongreß als abſolut notwendig, daß die Beſtrebungen, die unternommen wörden ſind, um in allen Ländern die oſten der Zuckerrüben zu verbilligen und den Zuckerrübenpreis zu verbeſſern, mit aller Energie durch eine wirkſame Zuſammenarbeit zwiſchen allen europäiſchen Ländern, die Zuckerrübenbau treiben, fortgeſetzt werden ſollen; ferner, daß alle Forſchungsergebniſſe in der ganz wichtigen Frage der Verbeſſerung und Verbilligung der Zuckerrübenerzeugung nach den Vorſchlägen in dem Vor⸗ trage von Oekonomierat Baum ausgenutzt und die er⸗ teüölten Natſchläge befolgt werden. Die Internationale Vereinigung Europäiſcher Zucker⸗ rüben⸗Pflanzer errichtet ein ſtändiges Sekretariat(mit dem Sitze in Worms) und der Kongreß beauftragt dieſe Stelle, weiteres Ma⸗ terial über Anbauverträge zwiſchen Pflanzern und Zucker⸗ fabriken in allen Ländern Europas zu ſammeln und die in den Vorträgen Achard und Faugeras begonnenen verglei⸗ chenden Arbeiten fortzuſetzen und dem nächſten Kongreß hierüber und über die verſchiedenen Prüſungsarten umd die Rübenabnahme in den verſchiedenen Ländern einen Be⸗ richt zu erſtatten. Die Eutſchließung ruft ſchließlich zu er⸗ neuter und verſtärkter Solidarität auf. Für den nächſten Kongreß lagen Einladungen nach Brüſſel und Prag vor, doch wurde ein Beſchluß über den Tagungsort noch nicht gefaßt. Der Dienstag bringt die Beſichtigung der Raffinerie der Süddeutſchen Zucker Ach. in Frankenthal und am Nachmittag die Beſichtigung des Stickſtoffwerkes Oppau; die von 70 Teilnehmern, darunter 44 Delegierten aus allen europäiſchen Ländern beſuchte Tagung, findet dann am Dienstag abend ihren Abſchluß in Ludwigshafen. 94 * Lanz⸗Wery Ac, Zweibrücken.— Sitzverlegung nach Maunheim. Die Geſellſchaft verlegt ihren Ver wal⸗ tungs ſitz von Zweibrücken nach Mannheim, die Leitung wird mit der der Heinrich Lanz AG vereinigt. Während von den Beamten und Angeſtell⸗ ten 10 mit nach Mannheim übernommen werden, werden die reſtlichen 30 nach Ablauf ihrer Kündigungszeit ent⸗ laſſen werden. Beſchäftigt werden im Zweibrückener Werk, das weiterhin in Betrieb bleiben, aber von Mannheim aus geleitet werden wird, zurzeit 170 Arbeiter, davon 50 Lehrlinge. * Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werke AG. Die Geſellſchaft ver⸗ fügt gegenwärtig noch über einen in Anbetracht der ſchlech⸗ ten Zeitverhältniſſe anſehnlichen Auftrags beſtan d, der für die Geſellſchaft ſelbſt auf rund 22 Mill. 4 zu be⸗ ziffern iſt und im geſomten Konzern auf über 30 Mill.. Für 1930⸗31 werde lout Bic das Unternehmen voraus⸗ ſichtlich unter Heranziehung der offenen Sonderrücklage ſowie ſtiller Rücklagen ohne Gewinn und Verluſt ab⸗ ſchließen. Meſienheim-Schmeißbacher Mälzerei AG. Mannheim Dividendenlos Die Geſellſchaft berichtet über das am 31. Aug. 1931 aß⸗ gelaufene Geſchäftsjahr, daß dieſes im Zeichen einer uner⸗ träglichen fiskaliſchen Belaſtung ſtand. Die Folge war ein fortgeſetzter Abſatzrückgang bei den Brauereien und damit erhebliche Produktionsminderung bei der Malzinduſtrie. Für 1930/1 verbleibt nach Vornahme von Abſchreibungen, Rücklagen und Bildung einer Reſerve 2 einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 6660(i. B. 89 226) J, der gemäß GV⸗Beſchluß auf neue Rechnung vorgetragen wird(i. V. 8 v. H. Dividende auf 360 000% As). Der Bruttoüberſchuß ſtellte ſich auf 335 568 (566 194). Generalunkoſten, Steuern und Abſchreibungen diesmal zuſammengefaßt, erforderten 328 904(i. V. 443 378 böw. 33589/ Abſchreibungen. Die Bilanz verzeichnet neben dem Ack und der 10proz. geſetzlichen Reſerve Bank und an⸗ dere Kreditoren mit 404817(331 419). Rückſtellungen 20 000 (80 000), Reſerve 2 neu 34 250, andererſeits Immobilien 247 570(252 640), Maſchinen, Anlagen 38 601(42 931), Fuhr⸗ park 6600(5500), Effekten 50 950(6090), Beteiligungen 2528 4948), Bauk. Kaſſe, Poſtſcheck 39 319(48 177), Außenſtände 152 867(123 013), Wechſel 41 255(28 646) und Warenvorräte 381 853(335 609) l. „Getreidevereinigung Az., Hamburg.— Wieder 4 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß der GV am 16. März dle Verteilung einer Dividende von wieder 4 v. H. für 1991 vorzuſchlagen. Badiſche Ahrenfabrik AG., Jurtwangen Neuer Verluſt In der 43. o. G wurden die Regularien erledigt. Daz vergangene Geſchäftsjahr ſchloß mit einem Verluſt von 24 415% ab, der durch den Verluſtvortrag mit 9068 auf 33 483/ erhöht. Einem Rohergebnis von 201 876% ſtehen Geſamtunkoſten mit 182 341 4 und Abſchreibungen mit 63 951/ gegenüber. Bilanzzahlen u. a. Immobilien 142 500(i. V. 146 500 Maſchinen 42 100(45 200), Wechſel 7414(9382), Schuldner 33), tionärskonto 75 000(160(00), Waken⸗ (352 102). Auf der Paſſipſeite ſind aus⸗ mmaktienkapital 200000/(unv.), Reſerve⸗ fonds 4000,(unv.), Delkrederekonto 42 000„(und), Bankſchulden 330 462(271 417), Akzepte 32 931 24984, Hläub ger 279 160(330 564). vorräte gewieſen Aus dem Geſchäftsbericht geht hervor, daß der Ge ſamtumſatz gegenüber dem Vorjahre um u ngefäht 18 v. H. zurügegangen iſt, und zwar verteilt ſich ie Umſatzrückgang hauptſächlich auf Deutſchland un England, während ſich der Export nach den übrigen Län⸗ dern wertmäßig nur unmerklich verringert hat. Neu auf⸗ genommen wurde die Herſtellung elektriſcher Uhren. Trotz Frachtenermäßigung rückläufiger Ruyrkohlentransport Einſchränkung des Auslandverkehrs Der Ruhrkohlenverſand auf dem Schienenweg iſt im Bezirk der Reichsbahndirertion Eſſen im Jonuar weiter beträchtlich zurückgegangen. Während im Dezember 1931 für den Verſand von Brennſtoſſen noch insgeſamt 414 150 Wagen zu 10 Do. geſtellt worden woren iſt oͤie Stellung im Januar 1932 auf 406 267 Wagen(bei der gleichen Zu. Arbeitstage) geſunken. Davon wurden auf dem Bahawege abgefahren im Januar 403 189(408 2859 Wagen zu 10 To. Die Zahl der auf den Zechen mit un⸗ abſetzbaren Brennſtoffen beladen abgeſtellten Wagen be⸗ wegte ſich zwiſchen 7000 und 9000 To. Die Brennſtoff⸗ anfuhr zu den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen ſank von 811 214 To. auf 684 709 To. Der Brennſtoffverkehr nach Baſel⸗Uebergang(Schweiz⸗Italien) war nachlaſſend. Der Kotsverkehr nach Longwy und Rehon wurde infolge dez Rückganges der Produttion eingeſchränkt. Der Brenn⸗ ſtoff⸗Umſchlagsverkehr in den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen⸗Bahn⸗ höfen blieb äußerſt ſchwankend. * Ende der Zinsverbilligung für die Finanzierung der Getreideernte. Die Zinswperbilligung, die ſeitens des Reichs für die zur Finanzierung der diesjährigen Ge⸗ treidernte in Anſpruch genommenen Kredite gewährt und in den letzten Monaten auf Kredite für Gerſte⸗ und Hafer⸗ anläufe beſchränkt worden war, fanden am 15. Februg: 1932 ihren Abſchluß. Etwa noch ausſtehende An⸗ träge ſind umgehend der Deutſchen Rentenbank⸗ kredit. anſtolt, Berlin W 8, mit den erforderlichen Unterlagen einzureichen. Lediglich für Lombardkredite, die gezen Orderlagerſcheine der Deutſchen Getreide⸗Handels⸗Gmbß, Berlin, gewährt worden ſind, läuft die Zinsverbilligung noch weiter. 8 (J Genfer Beſprechung über einen Sanierungsplan für den internationalen Hopfenbau. Nürnberg, 15. Fehr, (Eig. Dr.) Vertreter der Hopfenproduzenten Deutſch ands, Tſchechoſlowakei, Polens, Südſkandinaviens, Englands und Frankreichs werden am 22. ds. wets. in Genf eine Konferenz abhalten, um einen Sanierungsplan für den internationalen Hopfenbau aus⸗ zuarbeiten. Das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes, das bekanntlich die Frage einer internationalen Verſtändigung itber Hopfenbau auf ſein Arbeitsprogramm vor einiger Zeit geſetzt hat, hat dieſe Konferenz einberufen. Man wird unterſuchen, wie man das große Angebot von Hopfen ein⸗ ſchränken kann. Wie erinnerlich, hat vor kurzem der deutſche und der tſchechiſche Hopfenbau beſonders die Frage der Anbaufläche eingehend behandelt. Weinprobe Bad Dürkheim. Die am 10. Febr ah gehaltene Weinprobe des Grünſtadter Weinmarktes war ſehr gut beſucht. Die aufgeſtellten Proben fanden allſeitz Anerkennung und großes Lob. Die Weine der Johrgaz 1931 wie 1930 aus den Gemarkungen Biſſersheim, Dirt ſtein, Grünſtodt. Groß⸗ und Kleinbockenheim, Großkarlbach, Kindenheim, Mühlheim a. Eiſ. und Sauſenheim laſſeg erkennen, daß auch in dieſen Gemarkungen ſchöne Ge⸗ wächſe, Weine die den Anforderungen des Handels An der Konſumenten entſprechen, erzielt werden können. Die ſtahligen Weine laſſen in ihrer Geſamtkollektion für jebeß Geſchmack etwas paſſendes finden. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 15. Febr. 6 koſteten: Dänenkohl 4,5; Weißbohl 2; Rotkohl 4,56; Wix ſing.—6,5 und 3; Spinat—16; Karotten 1,75; Roſen⸗ kohl 9; Zwiebeln 11; Schwarzwurzeln 18—15, Feldſolgt 31 Roterüben—9,5; Erdkohlrabi 11,25; Kopfſellerſe 36 Pig * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 15. Febr. Auftrieb 34 Ochſen, 34 Bullen, 32 Kühe, 147 Färſen, 150 Kälber, 1009 Schweine, Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 2729, 2628, 24—26, 22—24, 21—22; Bulle 25, 21.22, 2021, 1720; Kühe 1924; Färſen 305 28; Kälber—, 40—42, 3/—40, 33—37, 21—26; Schweine 40—45, 44.40, 48.48, 4346, 4042,, 3230. Morte verlauf: Beſte Quolitäten über Notiz bezahlt, Großvieh und Schweine geringe Ueberſtände, Kälber gerüumt. * Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 15. Fehr. Auf⸗ trieb: 1453 Rinder, davon 374 Ochſen, 127 Bullen, 450 Kühe, 410 Färſen, ferner 622 Kälber, 75 Schafe und 81s Schweine. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht in„: Ochſen 3033, 2629, 22—25; Bullen 2730, 2826; Kühe is 27, 20— 24, 15—19; Färſen 30—33, 2629, 2225 Käl. ber—, 3588, 30—4, 2529; Schafe 2880,—, 2, Schweine—, 4245, 49—45, 4145, 3642,—,.. Marktverlouf: Rinder ruhig, nahezu ausverkauft, Kälber langſam geräumt, Schafe langſam geräumt, Schweine ruhig, geringer Ueberſtand. Nürnberger Hopfenmarkt * Nürnberg, 19. Febr.(Eigenbericht.) Am Hopfen markt zeigte ſich in der heute ſchließenden Berichtswoche zwar etwas weniger Intereſſe, doch fonden täglich Umſätze ſtatt und es gelang auch— vornehmlich infolge der geringen Marktbeſtände— den bisherigen feſten Preisſtand zu hal⸗ ten. Gehandelt wurde durchwegs nur Hallertauer, an nähernd 100 Säcke, die je nach Beſchaffenheit von 90 Mark aus dem Markt gingen. Bei Wochenſchluß notieren in Reichsmark per Zentner: Mittel 35.42 55—70 4050 Geringe Hallertauer 25—92 Tettnanger 7 Spalter 2835 Hersbrucker Gebirg 25—35 8 Badiſche Hopfen 5055 8543 9 Schlußſtimmung ruhig, feſt. Am Saazer 1 zeigte 8 wieder verbeſſerte Nachfrage, beſonders n beſſeren Qualitäten. Als Käufer traten vielfach Expo teure auf. Notierungen von 130—260 Kronen. Bel, giſcher Murkt ruhig und ohne Abſchlüſſe. Notierunges 255 Franes. Frachtenmarkt Duisburg ⸗Muhrort 13. Febr. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war berg⸗ wie kal märts wieder außergewöhnlich ſtill. Trotzdem konnte dur Zurückhaltung der Schiffer die Talfracht um 10 Pfg. 5 Tonne anziehen. Sie notierte mit 6570 Pfg. ab hier 115 Rotterdam. Bergwärts wurde nichts vergeben, weshal auch keine Bergfracht notiert wurde. Der Bergſchlepplohn blieb mit—.10& baſis Mannheim unverändert. Talſchlepplohn beträgt 10 Pfg. für größere beladene Kühe ab hier nach Rotterdam. Am die Schleppkonvention auf dem Mhein In Duisburg werden zurzeit die Verhandlungen ae die Bildung einer Schlepplonvention geſührt, an ligt ſämtliche maßgebende Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften bete; 5 find. Die Verhandlungen begegnen jedoch noch erhetl gez Schwierigkeiten, da ohne eine befriedigende Regelung ſes in der Rheinſchiffahrt erheblichen Ton nage bereue dauernde Vereinbarungen kaum möglich ſind. e Jahresfreſt verfiel aus dieſen Gründen die nur ee beſtehende Schlepp⸗ und Talkonventſonen der A ee Auch die Frage der Vereinbarungen mit der n ſchiffahrt dürfte noch Schwierigkeiten bereiten. Man nem jedoch die Verhandlungen foweit zu führen, daß mit den a am Laufe des nächſten Monats gerechnet wels önne Nati. Für die Adt. II- 686, 501—5 Inlant v Herrogi Ober Marquis Prinzess Marquis Malte: Herzog 7 0 0 4 5 en Leibwache, Grand Dienstag, 16. Februar 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 7. Seite/ Nummer 77 8 „„ eee 8 n 88 8 . * 9 79 n 8 8— PP Einzigariig! Wunderschön! „Gestern und Heute“ Unvergegnlich! Dieser dem Inhalt und der Form nach wirklich neuartige Film mußte alle Theaterbesucher und die gesamte Presse resilos He geistern! „Mädchen in Uniform“ Ein Film ohne Manner nach Christa Winsloes erfolgreichem Bühnenstück N. Mhm. Zig.: 8 Sinnes und eine Darstellung N. B. Ldztg.: 5... Hier ist ein Wagnis vollauf gelungen. Möge den tapferen Mädels bei jeder Vorstellung so h sinnung entgegengebracht werden, wien bei der Première im Spiegel der Mannheimer Presse: . Wer eine Gesamtleistun eindrucksvo erzliche, beifa K von höchstem Wert, ein Spiel tiefsten Uster Art sehen will, der besuche diesen Film Hier gibt es nur Zustimmung. Usfreudige Ge- In den Hauptrollen: Her fha Thiele, Dor. Wieck, Ellen Schwanneke, Emilia Unda National-Theater Mannheim Dienstag, den 16. Februar 1932 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Abt. 11—12. 28-30, 35. 40, 6063. 100, 40429 686, 451452, 461. 471 472. 481, 491— 492 501502, 511. 516, 521, 810, 901-903, 907, 910: Don Carlos Inlant von Spanien— Ein dramatisches Gedicht von Schiller Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbilder: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen: Ppihpp., König v. Spanien Willy Birgel Eisabem von Valois, seine Gemahlin Käthe Wolf Don Carlos, Kronprinz Fritz Schmiedel Alexander Farnese, Prinz von Parma Hans Simshäuser Herrogin v. Olivarez— 2„ Oberholmeisterin 8— Lene Blankenfeld Marquisin v Mondekar] S S Maria Motz Prinzessin v. Eboli Elisabeth Stieler Marquis von Posa, ein 0 Herzog von Alba Graf von Lerma, Oberster Erich Musil Hans Godeck von Spanien Hans Finohr Herzog von Feria, Ritter des Vließes, Grand v. Spanien Joseph Renkert Herzog von Medina Sidonia Admiral, Grand y Spanien Kurt Lieck Don Raimond v. Taxis, Oberpostmeister Georg Köhler Domingo, Beichtvater d. Königs Wilhelm Kolmar Der Großinquisitor des Königreichs Karl Marx Ab heute bis einschl. Donnerstag bites der bedeutendsten Werke der Romanliter atur. Dostojewski's Die Brüder KRaramasoff als Tonfilm. Hauptdarsteller: FRITZ KORTNIER ANNA STEN im Beiprogramm: Das neueste Tontiim-Magezinl a Eine halbe Stunde buntes Allerlei- eaterence: Paul Heidemann Anfang: 130—.20 Uhr Vorzügskarten geiten! Bis.30 Uhr alle Saal- und Balkonplätze 80 Pig. Beginn: CNR u. REED AZ Ar A FHLUEELN WIT IT WocneNrAES — Wochentags bis.30 Uhr(Kassenöffnung 8 Unt) ALLE RANG- U. SAAL PLATZ E NUR g PFENNIG ERWERBSLOSE gegen Auswels Wochentags in allen Vorstellungen nur 60 Pig. 300,.00,.00,.30 Uhr. tät. Planetarium Donnerstag, 18. Februar, 20/ Uhr Veranstaltung zu Gunsten der Erwerbs- losenfürsorge des Planetariums Musik- Rezilalion- Film Mitwirkende: Bllen Pfeil(Sopran) W. Go rlo(Rezitation). F. Veith(Violine] G. Na uerts(Cello). W. 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