. 4 — 0 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 elnſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ stellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 48.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Das Paul⸗Bonebour Blatt ſchildert die Erfolge Lavals und betont, daß unter ihm die franzöſiſch⸗britiſche Eini⸗ gung erreicht und die franzöſiſche Poſition für Genf aufgebaut worden ſei. Kein außenpolitiſches Ver⸗ sprechen Lavals werde ſeinen Nachfolger irgendwie belaſten. Auch ber„Matin“ würdigt die Leiſtungen des zurückgetretenen Kabinetts und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß ein Miniſterium der großen erepublikaniſchen Konzentration Frank⸗ reich vor einem zu brutalen Wahlkampf bewahren werde, deſſen Nutznießer doch nur die extremen Par⸗ teien ſein könnten. Das Blatt hofft auf eine Be⸗ uns der Radikal⸗Sozialen an der Kabinetts⸗ dung. f Die nationaliſtiſchen Blätter Cotys ſowie die „Action Francaiſe“, die ſchwerinduſtrielle 2Ordre“ toben in allen Tonarten über die Treuloſigkeit und Verantwortungsloſigkeit des Senats. Der„Figaro“ bezeichnet die geſtrige Haltung der oppoſitionellen Senato⸗ ren als glatten Hochverrat und verlangt ihre Aburteilung durch den Staatsgerichtshof. Vatürlich hat nach den Anſichten der Nationaliſten Ariſtide Briand ſeine Hand im Spiel, mit dem ſich die unſichtbaren Kräfte der internationalen Finanzwelt und des Sozialismus verbunden hätten. in neues Kabinett, das dem geſtern aufgeflogenen entsprechen würde, könnte nicht in Paris, ſondern in mit Drahtbericht unter dieſen Umſtänden ihrer Ankündigung ſprechen und am Donnerstag mit den deutſchen Wallſtreet oder beſſer noch in Berlin gebil⸗ det werden. Den Meinungen der Generalſtabskreiſe gibt der in Paris weilende außenpolitiſche Leitartik⸗ let des„Echo de Paris“, Pertinax, Ausdruck. ertinax bedauert den Sturz des Kabinetts, weil er bewieſen habe, daß in Frankreich Parteiintereſſen ſtärker ſeien als nationale Fragen. Fünftighin könnten die Gegner Frankreichs in Henf immer bezweifeln, ob die franzöſiſche Dele⸗ aktion von der Heimat geſtützt würde. In keinem anderen Parlament wäre ein Laval oder ein Tar⸗ Dieu, die alles für die Achtung der Verträge getan hätten, in ſo kritiſcher Zeit geſtürzt worden. Per⸗ N verlangt, daß Tardieu und Reynaud ſofort Genf verlaſſen. Der innenpolitiſche Chefredakteur des Blattes kechnet beſtimmt mit der Wiederkehr Tar⸗ Reus und will wiſſen, daß der Kriegs miniſter gern mit Paul⸗Boncour als Miniſterpräſident zuſammenarbeiten würde. Die gemäßigte„Ere Nouvelle“ Her⸗ tiots weiſt den Vorwurf zurück, die Radikal⸗ Sdaialen ſeien in bedeutungsvoller Stunde den enfer Delegierten Frankreichs in den Rücken ge⸗ ellen. Man brauche nur daran zu erinnern, wie im Januar 1981 das Kabinett Steeg geſtürzt wurde, als Außenminiſter Briaud ſich in Genf anſchickte, Curtius zu antworten. s Die Nationaliſten hätten kein Recht, das Bort der nationalen Einigung im Munde zu führen, nachdem ſie mit Hilfe der Kom⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Febr. Der Vorſtand der Deutſchnationalen Partei iſt, wie angekündigt, heute mittag zuſam⸗ mengetreten, um über die Präſidentſchaftsfrage zu verhandeln. Der Vorſtand tagt in ſtrengſter Abge⸗ ſchloſſenheit. Im Laufe des Nachmittags wird die Ankunft Hitlers erwartet, ſo daß dann, wenn nicht heute abend ſchon, ſo doch morgen, die Ver⸗ handlungen innerhalb der Gruppen der Harzburger Front aufgenommen werden dürften. „Deutſchland muß ſich beſſern Paris, 17. Febr. Zur Kandidatur des Reichspräſidenten von Hin⸗ bdenburg ſchreibt das„Journal“, auch wenn Feld⸗ marſchall von Hindenburg wieder zum Reichs⸗ präſidenten gewählt werde, werde die deutſche Außenpolitik in ihren Abſichten weiterhin eine hart⸗ näckige und in ihren Wirkungen weiterhin ſo ge⸗ fährliche bleiben wie bisher. Die Freiheit und Gleichheit der Rechte bedeute Abſchaffung der Mili⸗ tärklauſeln des Verſailler Vertrages, das Recht auf Abrüſtung, die Einheit bedeute Beſeitigung des pol⸗ niſchen Korridors durch Zuſammenſchluß Oſtpreu⸗ ßens mit Pommern. Wenn Felzdmarſchall von Hin⸗ denburg gewählt werde, werde dies auch nicht den Furor teutonicus der Millionen von Natio⸗ naliſten beſänftigen, nach deren Anſicht das jetzige Syſtem unfähig ſei, die Geſchicke Deutſchlands zu leiten. Die Geſchicke Deutſchlands und des Friedens hingen nicht von der Aufrechterhaltung oder dem Rücktritt eines Mannes ab, ſondern von Beſſerung eines ganzen Volkes. PP ã ddddddGdGGßGßGbGbßwßwßã VwwwwcwwGwGbGbGbPbwbwGbGbGwGCã ã VAVVVbwbGwGbGbGCGbGbGwbGbGGbGbGbGbGVGVGTGbPGVGFbGbPbGVPGPVTGbGTGTGVGVPVGVbVCVTVTVPVTVGGVGVGVVVVPVVVVVTVVVVGGVGVVGTcc muniſten burch Schaffung eines ungerechten Wahlgeſetzes das Land in zwei unverſöhn⸗ liche feindliche Lager geſpalten haben. Der linke Flügel der Radikal⸗Sozialen verlangt für den neuen Vertreter Frankreichs in Genf volle politiſche Freiheit, um die„Bluffkampagne“ der Rechten zu desavouieren und die wirkliche Meinung des franzöſiſchen Volkes in Geuf vor⸗ zutragen. Die Radikal⸗Sozialen ſeien bereit, alle Beſtrebungen zur Geſundung der politiſchen Si⸗ tuation zu unterſtützen. Die ſozialiſtiſche Preſſe ſteht beſonderen Anlaß zur Siegesſtimmung, weil das Wahlreformgeſetz nun zu Fall gekommen iſt. Nunmehr könnten die Sozialiſten ohne jede Abrede Nachbarparteien ſelbſtändig den Wahlkampf führen. 7 1 Beauftragung Paul-Vontours mit der Kabinettsbilsung? Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 17. Febr. Senator Paul⸗Boncour iſt heute vormittag erſucht worden, ſo raſch wie möglich nach Paris zn kommen, um mit dem Präſidenten der Republik über die Löſung der Regierungskriſe zu ſprechen. von hier abreiſen. Man rechnet in der franzöſiſchen Delegation ſehr ſtark mit der Berufung Paul⸗ Boncours als Kabinettsbildner und künftigen Außen miniſter, Pain levé große Ausſichten für den Poſten miniſters haben. des Kriegs⸗ Die deutſche Initiative in Genf Morgen Aeberreichung der deutſchen Abrüſtungsvorſchläge unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Febr. Die Abreiſe Tardieus aus Genf hat vorüber⸗ gehend Zweifel erweckt, ob die deutſche. ent⸗ Vorſchlägen zur Abrüſtungskon ferenz hervortreten werde. Wie wir an hieſiger zuſtän⸗ diger Stelle hören, iſt in den Dispoſitionen keine Aenderung erfolgt, ſo daß wohl angenommen werden darf, daß der deutſche Abrüſtunssvorſchlag im Laufe des heutigen Abends dem Vorſitzenden der Abrüſtungskonferenz überreicht und morgen durch den Botſchafter Nadolny in der Vollkon⸗ ferenz ausführlich begründet wird. Poiniſche Frechheit Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 17. Febr. Vor einigen Tagen brachte die polniſche Delega⸗ tion der Abrüſtungskonferenz einen Vorſchlag her⸗ aus, der ſich die Durchführung der moraliſchen Abrüſtung zum Ziele ſetzt. In dem Text ſind 1 einige Stellen enthalten, die ſich direkt gegen Deutſchland richten. Die Bekanntgabe des Vor⸗ ſchlages in einem Augenblick, wo von polniſchen Funktionären in Danziger Fragen wieder ein⸗ mal in un verantwortlicher Weiſe gehetzt und in Genf eine Propaganda für das vertragsbrüchige Litauen der jedes Mal mit einer gewiſſen grimmigen Ge⸗ Lavals Glück und Ende * Mannheim, 17. Fehr. Lavals überraſchender Sturz wird von vielen Deutſchen als eine willkommene Ablenkung von unſeren eigenen, im Augenblick ganz beſonders peinvollen innerpolitiſchen Kämpfen empfunden werden. Freilich wird dieſe Ablenkung nur ganz kurze Zeit vorhalten, doch man iſt ja heutzutage ſo beſcheiden und der innerpolitiſche Streit mit dem Kampf um Hindenburg ſchon jetzt lange vor der Wahl ſo ſehr verſchärft worden,(wofür die in un⸗ ſerem heutigen Mittagsblatt veröffentlichten nat o⸗ nalſozialiſtiſchen Anwürfe gegen Hin⸗ denburg ein draſtiſches Beiſpiel ſind), daß alls noch nicht völlig brutal oder ſtumpfſinnig gewordenen deutſchen Menſchen für jede Ablenkung über das innerpolitiſche Blickfeld hinaus wirklich dankbar ſind. Hinzu kommt noch, daß es von vielen Deutſchen, die unter unſeren eigenen ſeit langen Jahren ſo ſchrecklich verworrenen Verhältniſſen ſchwer leiden, Er wird wahrſcheinlich Donnerstag abend ſoll den Sturz Lavals. die Politik des Kabinetts Laval in jeder Hinſicht nugtuung empfunden wird, wenn man wieder einmal feſtſtellen kann, daß auch den führenden Staatsmännern des Auslandes, die uns dauernd ſo bedrücken und am Gängelbande führen, dis Bäume nicht in den Himmel wachſen. Schon aus dieſem Grunde freuen wir uns über Die Freude iſt umſo größer, als eine beſonders große Enttäuſchung für uns war. Als Laval, dieſer kleine Bauernſohn aus der Auvergne, der als beſonders ſozial denkend bekannte Advokat armer Leute, der politiſche Anhänger der Linksſoztaltſten, der zeitweiſe ſogar zu den Kommu⸗ niſten hinneigte, der Mann, der während des Krie⸗ ges für einen Verſtändigungsfrieden eingetreten war, der Schüler und Freund Briands, vor etwa Jahresfriſt zu ſeiner eigenen Ueberraſchung wie zu gegen Deutſchland betrieben wird, wirkt der Vor⸗ schlag geradezu grotesk. Dem polniſchen Außen⸗ miniſter Zaleſki iſt es aber gelungen, hier einen Ehrenausſchuß zuſammenzuſtellen, in dem der ſchweizeriſche Bundesrat Motta den Ehrenvorſitz übernommen hat. Motta iſt nicht ganz zutreffend über das Ent⸗ ſtehen und die Tendenz des polniſchen Vorſchlages unterrichtet worden und wie bekannt wird, hat ſich Motta gegenüber dem Leiter der deutſchen Delega⸗ tion, Botſchafter Nadolny, mit Bedauern darüber geäußert, den ihm aufgezwungenen Ehrenvorſitz angenommen zu haben. erbringen haben. Hier in Genf iſt ein Ueber⸗ rumpelungsmanöver geglückt, aber der pol⸗ niſche Vorſchlag wird jedenfalls, falls er diskutiert werden ſollte, durch ſtichhaltige Argumente der deut⸗ ſchen Delegation widerlegt werden, Zehnſtundentag kommt nicht in Frage Berlin, 17. Februar. Ein Berliner Boulevardblatt hat in großer Auf⸗ machung über einen angeblichen Plan des Reichs⸗ kommiſſars Dr. Goerdeler berichtet, der die Ein⸗ führung des Zehnſtundentages bezwecke, um die Wirtſchaft anzukurbeln. Wie wir feſtſtellen konn⸗ ten, iſt die Meldung vollkommen aus der Luft gegriffen. Ein ſolches Projekt iſt von Dr. Goerdeler niemals erwogen worden, ſchon aus dem Grunde nicht, weil es zu neuen, unabſehbaren in⸗ nerpolitiſchen Spannungen führen würde. Der Kampf um den Vierpreis Berlin, 17. Febr. Nach den beim Reichskommiſſar für Preisſenkung vorliegenden Mitteilungen haben ſich die Braue⸗ reien in die neuen Anordnungen über die Bier⸗ preisgeſtaltung gefügt, während die Gaſtwirte noch nicht überall dem Dekret Folge geleiſtet haben. Die zuſtändigen Behörden ſind daher angewieſen worden, dort einzugreifen, wo der Verordaung nicht Genüge geſchehen iſt und falls eine kurzfriſtige Ver⸗ warnung erfolglos bleiben ſollte, Bericht zu erſtat⸗ ten. Es ſoll dann gegen die Widerſtrebenden mit den ſchärfſten Maßnahmen vorgegangen werden. Luftverkehr nach Südamerika? [ Berlin, 17. Febr. Vom Reichsverkehrsminiſterium wird uns beſtätigt, daß zur Zeit Erwägungen über die Einrichtung eines Luftverkehrs nach Südamerika ſchweben. In den bisherigen Berichten über das Ergebnis der Verhandlungen ſei Wahres mit Fal⸗ ſchem vermiſcht. Die Dinge liegen ſa, daß vorläufig lediglich geprüft wird, ob man dem Projekt näher⸗ treten kann. Wenn die Entſcheidung poſitiv aus⸗ fallen ſollte, wird man ſich zunächſt mit den Staa⸗ ten in Verbindung ſetzen, die an der Sache inter⸗ eſſiert ſind. der der ganzen Welt plötzlich zum Miniſter⸗ präſtdenten des mächtigſten Landes Europas, ja vielleichk des ganzen Erdballs, em⸗ porgehoben wurde, da glaubten wir Deutſche, Opti⸗ miſten, die wir ſind und immer ſein müſſen, daß dieſer von einer geheimnisvollen Schickſalswoge plötzlich ſo hochgeſtellte Mann das Werk in Angriff nehmen und vollbringen würde, das uns wie allen ehrlichen Friedensfreunden der Welt vor allem am Herzen lag eine wirklich ehrliche Verſtän⸗ digung und Verſöhnung zwiſchen den beiden aroßen Nachbarvölkern. Doch gar raſch wurde dieſe Hoffnung grauſam enttäuſcht. Ehe man ſichs recht nerſehen hatte, war Laval von der nationaliſtiſchen Rechten auf den Schild gehoben und als„ſtarker Mann“ Frankreichs geprieſen. Die brutale Art, mit der er bald nach ſeinem Antritt im Frühſahr des gergangenen Jahres die Zollunion nieder⸗ lnüppelte, war uns ein nur allzu deutlicher Beweis für Lavals„Stärke“. Dieſen Beweis lieferte er uns nochmal durch die Taktik, mit der er das ganz auf ſofortige Annahme geſtellte Hoover⸗Morato⸗ rtum verſchieppte und ſo um ſeine beſte Wirkung Von morali⸗ ſcher Abrüſtung wird Polen erſt einen Beweis zu brachte... Doch wie oft ſelbſt aus einem Trümmer⸗ felde immer neue Blumen hervorblühen, ſo keimte auch bei uns ſchon ſo unzählig oft und bitter Eut⸗ täuſchten neue zarte Hoffnung empor, als die Periode der Mintſterbeſuche begann und Laval nicht nur nach London und Waſhington, ſondern zuſam⸗ men mit Briand auch nach Berlin fuhr, um Brſt⸗ nings und Curtius' Pariſer Beſuch zu erwidern. Leicht verſöhnlich, wie die meiſten Deutſchen trotz dem der deutſchen Weſensart nachgeſagten kuror teu⸗ tonicus nach wie vor find, hatte ſich Laval, der elegante und ſich ſcheinbar ſo impulſiv gebende Herr mit dem gelblichen Geſicht, der ſtets blendend weißen Kravakte und der unvermeidlichen Zigarette zwiſchen den Fingern bei den Berlinern ſchon raſch gewiſſe Sympathien erworben, was damals in den Be⸗ trachtungen der Preſſe ſo ziemlich aller Partei⸗ ſchattterungen auch zum Ausdruck gebracht wurde. Doch auch dieſe aus unſerem unverwüſtlichen Le⸗ henswillen wieder einmal raſch aufgekeimte Hoff⸗ nungsperiode war raſch vorüber. Laval ließ Briand fallen und konnte und wollte es auch nicht verhindern, daß deſſen heißer Wunſch als Präſi⸗ dent ins Elyſée zu ziehen, kläglich ins Waſſer fiel. Auch wir Deutſche mußten bald erkennen, daß La⸗ val trotz gelegentlicher ſchöner Worte in kraſſer Vor⸗ eingenommenheit gegen Deutſchland befangen blieb und von den ſeiner Meinung nach gehelligten Rechten“ Frankreichs keinen Deut preisge⸗ Hen wollte, obwohl ihm vollkommen klar ſein mußte, 2. Seite/ Nummer 80 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 Mittwoch, 17. Februar 1932 daß das ſchon längſt weit über ſeine Leiſtungsfähigkeit hinaus von der franzöſiſchen Habgier und NRach⸗ ſucht ausgepreßte Deutſchland keine Tribute mehr zahlen konnte und daß eine weitere Verelendung Deutſchlands die unheilvollſten Auswirkungen auf die geſamte übrige Weltwirtſchaft haben mußte. Wi⸗ der beſſeres Wiſſen und taub gegenüber allen Vor⸗ ſtellungen der ehrlich urteilenden Wirtſchaftsſachver⸗ ſtändigen der ganzen Welt beſtand Laval auf dem Diktat von Verſailles und den völlig unerfüllbar ge⸗ wordenen Beſtimmungen des Youngplans. Er war es auch, der die von uns für den Januar ſo dring⸗ lichſt gewünſchte Reparationskonferenz bis zum Juni verſchleppte und während ſeiner Regierungszeit geſchah es, daß bei den franzöſiſchen Abgeordneten und in der Pariſer Preſſe das ebenſo lächerliche wie perftde Geſchrei von den angeblichen deutſchen Ge⸗ heimrüſtungen ſo gemeingefährlich aufrauſchte wie nur je zuvor. Und Lavals Kriegsminiſter, Tardieu, trat wie gerade fetzt ſein Auftreten in Genf wieder zeigte, ganz und gar in die Fußtapfen ſeines Kabinettschefs. Dabei mußte ſich der Ma⸗ rineminiſter Marin aus dem Kabinett La⸗ val den Vorwurf gefallen laſſen, daß er in Dienſten der franzöſiſchen Rüſtungsinduſtrie ſtehe. Nun iſt dieſer Tragikomödie eines ganzen Jah⸗ res während einer Stunde ein raſches Ende gemacht worden. All ſeine Lavier⸗ und Balancierfertigkeiten haben Herrn Laval nichts nutzen können. Er war keine der überragenden und gradlinigen Führer⸗ perſönlichkeiten, an denen wir in der ganzen Welt leider einen ſo erſchreckenden Mangel haben, ſon⸗ dern nicht viel mehr als der ſtän dige Gefan⸗ gene ſeiner parlamentariſchen Mehr⸗ heit. Seine Situation war von Anfang an umſo werwickelter, als in der Kammer die Rechts⸗ parteien den Ton angeben, während im Senat in den, nebenbet bemerkt, nur Männer über 40 Jahre gewählt werden können, die Links. parteien das Feld beherrſchen. Unter ſolchen Umſtänden ſcheint es uns nahe zu liegen, den leiten⸗ ben franzöſiſchen Staatsmann mit einem Wagen⸗ lenker zu vergleichen, dem die ſchwierige Aufgabe geſtellt iſt, einen Wagen zu kutſchteren, an dem eine Anzahl Pferde nach vorn und gleichzeitig eine an⸗ dere nach hinten zieht. Die Frage, wer nun Lavals Nachfolger wird, hat für uns Deutſche eigentlich nur akade⸗ miſches Intereſſe. Vielleicht gelingt es Laval ſelbſt, ſich noch einmal in den Sattel zu ſchwingen, vielleicht auch wird Tardieu, der Lavals Vorgänger im Amte und bis fetzt bekanntlich Kriegsminiſter war, wieder Lavals Nachfolger, vielleicht auch iſt der in letzter Zeit viel genannte Senator Paul⸗Boncour der kommende Mann. Gerade er hat die meiſten Ausſichten, weil er am beſten geeignet erſcheint, der im Hinblick auf die franzöſiſchen Parlaments⸗ und Mehrheitsverhält⸗ miſſe beſonders notwendigen Taktik des Einer⸗ ſeits⸗Andererſeits Rechnung zu tragen. Früher gehörte er, ebenſo wie Laval, zu den Sozia⸗ liſten, bei denen er jetzt noch viele Freunde hat und jetzt hat er durch ſeinen bei jeder Gelegenheit ſtark betonten Militarismus auch viele Anhänger auf der Rechten. Wer aber auch immer Frankreichs neuer Miniſterpräſtdent werden möge, die Außen⸗ politik dem deutſchen Nachbarn gegenüber wird wohl nach wie vor von den gleichen Impulſen dbktiert werden wie bisher. Oder darf man hoffen, daß im Frühjahr durch die Neuwahlen zur Kammer ſich eine völlig andere parlamentariſche Mehrheitsbaſis als bisher und damit auch ein Kurswechſel in der franzöſiſchen Außenpolitik ergeben wird? Wenn überhaupt eine ſolche Hoff⸗ nung geſtattet ſein kann, dann nur, wenn nicht vor⸗ her ein Nationalſoßtaliſt Reichspräſident in Deutſchland wird. H. A. Meißner. Anwürdige Szenen im Landtag Jenſterreden und Ohrfeigen (Eigener Bericht) 2. Karlsruhe, 17. Februar. Die Vormittagsverhandlung beginnt vor faſt leeren Bänken, obgleich Angelegenheiten zur De⸗ batte ſtehen, die weiteſte Kreiſe angehen. Zunächſt wird ein Antrag auf Herabſetzung des Wertes der in der Sozialverſicherung vorgeſehenen Sachbezüge behandelt. Abg. Menth(DV.) berichtet über die Verhandlungen im Ausſchuß, der zum Beſchluß ge⸗ langte, den Antrag durch die Regierungsmaßnahmen für erledigt zu erklären. Zum Thema ſprechen faſt alle Parteien, die zumeiſt gegeneinander„abrechnen“. Bringt die Rechte Beiſpiele für die Hyperthrophie der Sozialverſicherung, die die Ueberſpitzung der Arbeitnehmer auf Sicherung in allen Lebenslagen zum Unrecht an der Allgemeinheit werden laſſe, ſo iſt die Linke bemüht, den Gegnern unſoziale Ge⸗ ſinnung zu atteſtieren. Erreicht wurde, daß der Mini⸗ ſter des Innern zuſagte, die Angelegenheit weiter zu prüfen. Der Schlußredner plädiert für Abſtufung der Sätze, vor allem auch um die Wiederaufnahme der Jugendlichen in häusliche Stellungen zu ſichern. Die folgenden Anträge des Zentrums, der Staats⸗ partei und der Sozialdemokraten beſchäftigen ſich mit den Sorgen beſtimmter Gruppen des Mittelſtandes. Gefordert wird beſonders zur Steuerung der Not des Handwerks Ausführung im Staatsvoranſchlag vorgeſehener Unẽterhaltungsarbeiten. Ein weiterer Antrag wünſcht vom Landtag, daß er die Regierung erſuche, ſie wolle für die Inſtandhal⸗ tung zwangsbewirtſchafteter Wohnungen auch wei⸗ terhin ausreichende Mittel zur Verfügung ſtellen. Ferner ſoll die Regierung veranlaßt werden, bei der Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Baugenoſſen⸗ ſchaften, in denen Bauhandwerker maßgeblich vertre⸗ ten ſind, weiteſtgehendes Entgegenkommen zu zeigen. Die Meinungen der Parteien über dieſe Angele⸗ genheit gehen weit auseinander. Es wird viel zum Fenſter hinausgeredet. Wer die Dinge nicht kennt, könnte auf den Gedanken kommen, daß es einzig am bisher zu knappen Reden gelegen habe, daß die Lage ſo wurde wie ſie nun iſt. Abg. Dr. Waldeck(D. V..) wendet ſich gegen die agitatoriſche Ausſchlachtung der Materie, die die wirkliche Lage verſchleiere. Die geſamte Wohnungsbaupolitik der letzten zehn Jahre ſet weder klug noch weitſichtig geweſen und zwar nicht ohne Schuld der Regierungen und der Parlamente. Die Lage des Handwerks ſei notoriſch ſchlecht, doch bleibe fraglich, ob ſie durch geſetzgeberiſche Maßnahmen gebeſſert werden könne. Man ſolle den Baumarkt durch Förderung der privaten Initiative ſich ſelbſt regulieren laſſen. Immerhin ſei im Rahmen des Möglichen zu helfen. Schöne Reden allein unter Außerachtlaſſung der Realitäten könnten die Lage nicht retten. Nach den Reichsvorſchriften ſei bei ſolchen Baugenoſſen⸗ ſchaften, die ſich überwiegend aus Bauhandwerkern zuſammenſetzen, der Charakter der Gemeinnützigkeit nicht gegeben. Die Anerkennung dieſer Gemein⸗ nützigkeit ſetze alſo ſtrengſte Prüfung voraus. Der Miniſter des Innern gibt eine ausführliche Darſtellung der Maßnahmen ſeines Miniſteriums auf dem Gebiete der Woh⸗ nungsfürſorge und Handwerksförderung. Er ſtellt ſeſt, daß in den letzten Jahren insgeſamt von den vorgeſehenen 14 Millionen Mark zur Förderung des Wohnungsbaues 12 Millionen aus der Ge⸗ bäudeſonderſteuer verfügbar gemacht wurden. Die noch nicht mobiliſierten reſtlichen 2 Millionen müßten leider dem nächſtjährigen Budget entnom⸗ men werden, da nuch der Notverordnung vom Juli 1931 dem Land Baden nicht mehr wie vorher eine Quote von 8, ſondern nur noch von 5 Millionen Mark aus der Gebäudeſonderſteuer zufalle. Es ſei alſo mit Beſchränkung auch weiterhin zu rechnen. Das Haus ſtimmt dem Antrag zu, der die Regie⸗ rung erſucht, die im Etat vorgeſehenen Mittel zur Erhaltung ſtaatlicher Bauten bereitzuſtellen. Der Antrag, der Zuſchüſſe für die Inſtandhaltung der zwangsbewirtſchafteten Wohnhäuſer fordert, erfährt dem Vorſchlag des Haushaltsausſchuſſes entſprechend eine Einſchränkung dahin, daß Mittel„ſoweit als möglich“ zur Verfügung geſtellt werden. Der Miniſter gibt übrigens zu, daß die Kritik des Abg. Köhler(Nat.⸗Soz.) an den Methoden und Ergebniſſen der Vaugenoſſenſchaft Neu⸗ Heidelberg die vorwiegend von Mitgliedern der Sozial⸗ demokratie geleitet wird, zum Teil berech⸗ tigt ſei. Er ſelbſt, der Miniſter, habe ſich häufig gegen die Verletzung der Prinzipien des Genoſſen⸗ ſchaftsgedankens gewehrt, leider jedoch vergeblich. Neue Lärmſzenen Am Schluß der Sitzung bittet der Abg. Hilbert (Ztr.) ums Wort zu einer perſönlichen Erklärung. Er hatte in der geſtrigen Sitzung Hitler als Deſer⸗ teur bezeichnet was ihm nicht gerade ſchmeichelhafte Zurufe des nattonalſozialiſtiſchen Abg. Kraft zuge⸗ gezogen hatte. In ſeiner heutigen Erklärung ſagte den. Hilbert, er nehme die Zurufe nicht ernſt, da nach ſeiner Meinung das Verhalten des Abg. Kraft unter den 8 51 falle. Die ſchon vorher lebhafte Unruhe des Hauſes wurde durch dieſe Bemerkung noch geſteigert. Ver⸗ gebens verſuchte der Präſident ſeiner Rüge Gehör zu verſchaffen. Die Nationalſozialiſten riefen dem Zen trum zu:„Warum ſchütteln Sie ſolche Menſchen nicht ab!“ Der Lärm warohrenzerreißend und Präſident Duffner ſchloß die Sitzung. Nun ging der Abg. Kraft zu Hilbert und gab ihm eine Ohrfeige. ö Er wurde aber von ſeinem Gegner zu Boden ge⸗ worfen. Es entſtand ein allgemeiner Tumult und es bedurfte vieler Mühe, die Streitenden zu trennen. Unter großer Erregung leerte ſich das„Hohe“ Haus. * Die Verlegung der Badiſchen Bank von Mannheim nach Karlsruhe iſt bereits im Han⸗ delsteil des Mittagsblattes kritiſch behandelt wor⸗ Nun wird der Fall auch noch ein parla⸗ mentariſches Nachſpiel haben, da der Mann⸗ heimer Abg. Wolfhard(Staatsp.) eine kurze Amfrage im Landtag eingebracht hat, in der es u. a. heißt: „Ich frage die Regierung an, welche Gründe nach Ablauf eines Jahres vorliegen können, daß ent⸗ gegen der damaligen Zuſicherung des Finanzmini⸗ ſters eine Sitzverlegung der Badiſchen Bank, die in der Handelsmetropole ſeit ihrer Gründung ihren Hauptſitz hat, erwogen wird. Die Sitzverlegung der Badiſchen Bank von Mannheim nach Karlsruhe würde einen erneuten Wirtſchafts⸗ und Pre ſtigeverluſt Mannheims, der größten Stadt Badens, bedeuten.“ Polizei im heſſiſchen Landtag — Darmſtadt, 17. Febr. In der heutigen Plenarſitzung verlas der natio⸗ nalſozialiſtiſche Fraktionsführer Lenz eine Erklä⸗ rung über Zuſammenſtöße zwiſchen Kommuniſten und Nattonalſozialiſten, die ſich geſtern in einem Mainzer Vorort ereignet haben. Als er im Anſchluß an dieſe Erklärung behauptete, die geſtrigen Zu⸗ ſammenſtöße hätten das Verſagen des heſſi⸗ ſchen Staates zum Schutze der Nationalſozia⸗ liſten erwieſen, und er müſſe ſchleunigſt das Ein ⸗ greifen der Reichsaufſicht fordern, kam es auf der Linken des Hauſes zu lebhaften Zwiſchen⸗ rufen. Der Abgeordnete Galm(kommuniſtiſche Oppo⸗ ſition) erklärte daraufhin, bald müſſe man ſich ſchä⸗ Letzte Meldungen Ein Artillerielentnant von einem Poſten erſchoſſen — Halberſtadt, 17. Febr. Der Bjährige Artillerieleutnant Gauß aus Halberſtadt wurde bei einer Ronde durch den Munitionsſchuppen in dem bei Halberſtadt gelegenen Thekenbergen von einem Wachtpoſten nicht erkannt und ange⸗ ſchoſſen. Mit einem Unterleibsſchuß wurde der Leutnant in das Halberſtadter Garniſonlazarett ge⸗ bracht, wo er heute vormittag ſtar b. Eruſte Zuſammenſtöße in Saragoſſa — Saragoſſa, 17. Febr. Zwiſchen Streikenden und Polizei kam es geſtern nachmittag zu ernſten Zuſammenſtößen. Es verlautet, daß eine Zivil⸗ perſon getötet und drei Poliziſten ſchwer verletzt wurden. Aus Zeit und Leben * Die Stadt der zwei Millionen Katzen. London iſt nicht nur das größte Menſchenzentrum, ſondern auch die größte Katzenſtadt der Welt. Im Schatzamt in London erfreut ſich ein Kater, namens Rufuß, der größten Beliebtheit. Die Beamten des Schatz⸗ amtes ſteuerten täglich einen Penny für den Les bensunterhalt ihres Lieblings bei. Nach einiger Zett ſtellte es ſich heraus, daß der Betrag nicht aus⸗ reichte, um den Kater mit allem Notwendigen zu verſorgen. Dank der Initiative des Schatzkanzlers, der gleichfalls zu den Verehrern des Katers zählt, wurde die Abgabe auf zwei Pennys erhöht. Im Innenminiſterium gibt es ebenfalls einen Lieblings⸗ kater„Billy“. Billy kann darauf ſtolz ſein, daß er nicht nur mit dem heutigen Premierminiſter Mac⸗ donald und mit ſeinem Vorgänger Baldwin gut be⸗ kannt war, ſondern ſchon zu jener Zeit im Veſtibül des großen Gebäudes anzutreffen war, als Lloyd George dort regierte. Die Geſamtzahl der Katzen in der britiſchen Hauptſtadt wird auf ca. zwei Mil⸗ lionen geſchätzt. Bekanntlich ſind die Engländer große Tierfreunde. Nach offiziellen Statiſtiken entfällt auf de zwei Perſonen Londons ein Haustier, eine Katze oder ein Hund. Manche Haustierexemplare ſind aus dem Dſchungel Indiens oder aus der afrikaniſchen Wüſte nach London gebracht worden. Von der gro⸗ ßen Liebe der Londoner Bevölkerung für die Hunde legt der Londoner Hundefriedhof Zeugnis ab. Die ſchönen Denkmäler mit den rührenden Inſchriften geben den Gefühlen der Menſchen für ihre verſtor⸗ henen vierbeinigen Freunde beredten Ausdruck. * Eheausſichten intelligenter Frauen. Der Rektor der Frauenuniverſität in San Francisco hielt vor kurzem einen Vortrag, in dem er insbeſondere auf die Frage der Berufswahl einging. Er war unvor⸗ ſichtig genug, während dieſes Vortrages eine Bemer⸗ kung zu machen, die unter ſeinen Zuhörerinnen einen Sturm der Entrüſtung hervorrief. Die Empörung der Studentinnen iſt ſo groß geweſen, daß die Stel⸗ lung des Rektors ſeitdem als erſchüttert gilt. Der Rektor ſtellte die Behauptung auf, daß es nach ſeinen Beobachtungen die begabteſten jungen Damen ſind, die als Ehefrauen am wenigſten begehrt werden. Die⸗ ſer Standpunkt hatte eine lebhafte Diskuſſion zur Folge, an der ſich auch viele wiſſenſchaftliche Kapazi⸗ täten von San Francisco beteiligten. Die Pſycho⸗ logen und Frauenrechtler gaben es vorſichtigerweiſe vermieden, ihrer Meinung in prägnanten Worten Ausdruck zu geben. Sie begnügten ſich damit, feſt⸗ zustellen, daß die intellektuell hochſtehenden und be⸗ gabten Frauen ſich in der Regel ſchwerer entſchließen können, eine Ehe einzugehen, da ſie an den zukünf⸗ tigen Ehemann allzu hohe Anſprüche zu ſtellen pfle⸗ gen. Miß Seott, Redakteurin der angeſehenſten Frauenzeitſchrift von San Francisco, nahm gleich⸗ falls Stellung zu dem heiß umſtrittenen Problem. Sie erklärte, daß von den 25 Kolleginnen, die gleich⸗ zeitig mit ihr vor zehn Jahren das Doktorexamen ablegten, 16 bereits verheiratet ſeien. Eine bekannte Rechtsanwältin ergriff auch Partei für ihre angegrif⸗ fenen Geſchlechtsgenoſſinnen. Sie drehte den Spieß um, indem ſie erklärte, daß einer dummen Frau große Scharen dummer Männer zur Wahl ſtänden, während eine gebildete und geſcheite Frau unter wenigen ihr gleichſtehenden Männern den Ehe⸗ partner ſuchen müßte. Ein Frauenarzt in San Francisco hat den Nagel auf den Kopf getroffen, in⸗ dem er ſeiner Erfahrung Ausdruck gab, daß hoch in⸗ telligente Frauen in der Regel ſich ſehr naive Män⸗ ner zu Lebensgefährten wählen. Man behauptet, daß die Praxis des Frauenarztes, der dieſe Behauptung aufſtellte, daraufhin auf den Nullpunkt geſunken ſei. * Der„König der Straßenſänger“ kämpft um ſei⸗ nen Titel. In Paris hat kürzlich der„König der Schuhputzer“ einen intereſſanten Prozeß gegen eine franzöſiſche Filmgeſellſchaft gewonnen. Er war in der franzöſiſchen Hauptſtadt allgemein unter ſeinem „königlichen“ Titel bekannt und fühlte ſich deshalb ge⸗ ſchädigt, als eine Geſellſchaft einen Film unter dem⸗ ſelben Titel herausbrachte. Es kam hinzu, daß der Held des betreffenden Films eine ganze Reihe von Zügen in ſein Spiel aufgenommen hatte, die von dem wirklichen„König der Schuhputzer“ entlehnt waren. Unter Würdigung aller dieſer Umſtände ſprach das Gericht dem„König der Schuhputzer“ das Recht auf eine immerhin ganz anſehnliche Entſchä⸗ digungsſumme zu. Der ungekrönte„König“ hat aber deshalb ſeinen Beruf nicht aufgegeben, ſondern übt ihn weiter aus. Sein Beiſpiel hat jetzt Nachahmung gefunden. Kürzlich wurde in Paris ein neuer Film mit dem Titel„Der König der Straßenſänger“ vor⸗ geführt. In dem Helden dieſes Films erkennt ſich ein gewiſſer Paul Buiſſon wieder, den ganz Paris ſeit dem Jahre 1895 als den„König der Straßenſän⸗ ger“ kennt. Infolgedeſſen iſt auch er mit einer Ent⸗ ſchädigungsklage gegen die betreffende Filmgeſell⸗ ſchaft vorgegangen. Er verlangt für die Wegnahme ſeines Titels und die Nachahmung ſeiner Perſon einen Betrag von 100 000 Franes. Bleibt das Ge⸗ richt ſeinem früheren Spruch treu, ſo wird auch dieſer „König“ zu ſeinem Rechte kommen. Die franzöſiſchen Filmgeſellſchaften aber werden künftig in der Wahl ihrer„Könige“ wohl etwas vorſichtiger ſein. * Das erſte Krankenhaus. Wann wurde das erſte Krankenhaus gegründet? In alten byzantiniſchen Chroniken wird erwähnt, daß etwa im Jahre 380 n. Chr. die erſten Hoſpitäler eröffnet wurden, in denen minderbemittelte Kranke und gebrechliche Leute im Zeichen chriſtlicher Barmherzigkeit Aufnahme fanden. Wo dieſe Hoſpitäler eigentlich lagen, und welche Behandlung den Pattenten zuteil wurde, läßt ſich heute nicht mehr feſtſtellen. Einige Jahrhunderte ſpäter wurde das berühmte St. Johannes⸗Hoſpital eingeweiht, das von Schiller in ſeiner Ballade„Der Kampf mit dem Drachen“ erwähnt wird. Von Mön⸗ chen wurden die Kranken in dieſem erſten Hoſpital Europas gepflegt. Die Ueberlieferung ſagt, daß die Mönche des St. Johannes⸗Hoſpitals geſchickte Aerzte und Operateure waren. Nach der Aufhebung der Klöſter in England ließ König Heinrich VIII. das alte, 1132 errichtete St. Bartholomäus⸗Kloſter in ein Krankenhaus umwandeln. Beſonders in England verdanken die Krankenhäuſer ihre Entſtehung primi⸗ tiver Wohltätigkeit. Das alte Londoner Hitteborn⸗ Hoſpital entſtand infolge einer abenteuerlichen Be⸗ gebenheit. Der Matroſe Thomas Guy aus South⸗ wark gilt als ſein Begründer. Guy kannte ſeine Eltern nicht und wurde als Säugling auf einer Land⸗ ſtraße gefunden. In reifen Jahren zeichnete ſich Guy durch außergewöhnliche Tatkraft und Unternehmungs⸗ geiſt aus. Er nahm an vielen Ueberſeereiſen teil, avanzierte zum Kapitän und brachte es zu einem großen Vermögen. Es gelang ihm, auf einer ent⸗ legenen Inſel in der Südſee einen Goldſchatz aus⸗ findig zu machen. Er hinterließ ein Teſtament, in der er ſein ganzes, für damalige Verhältniſſe phan⸗ taſtiſches Vermögen von 900 000% zum Zwecke der Gründung eines Hoſpitals verſchrieb. In dieſes Hoſpital ſollten in erſter Linie Findelkinder aufge⸗ nommen werden. Zur Zeit gibt es in England etwa 1000 Krankenhäuſer mit insgeſamt 78 000 Betten. Sie ſind alle durch Privatinitiative entſtanden. 8 * Das Teſtament im botaniſchen Handbuch. Ueber ein merkwürdiges Teſtament wird aus der engliſchen Stadt Cambridge berichtet. Unter den Studenten der Cambridge⸗Univerſität befand ſich eine junge Dame, die ſich mit Vorliebe botaniſchen Studien widmete. Eines Tages, als die Studentin in der Univerſitäts⸗Bibliothek ein wiſſenſchaftliches botaniſches Werk ſtudierte, ſtellte ſie feſt, daß zwei Seiten des Buches zuſammengeklebt waren. Mit Mühe gelang es der Studentin, die zuſammenge⸗ klebtn Seiten auseinanderzunehmen. Sie fand da⸗ zwiſchen einen Papierbogen, der ſich bei näherer Be⸗ trachtung als Teſtament eines gewiſſen Miſter Be⸗ men, heſſiſcher Landtagsabgeordneker zu ſein, wenn man mit den Nationalſozialiſten unter einem Dache arbeiten müſſe. Dieſe Worte löſten bei den Nationalſozialiſten einen Sturm der Erregung aus und es kam zwiſchen ihnen und den Kommuniſten ſowie Sozial⸗ demokraten zu lebhaften Auseinanderſetzungen. Als der Präſident die Streitenden nicht aus⸗ einander zu bringen vermochte, erſchien Polizei, die durch Pfuirufe der Nationalſozialiſten empfangen wurde. Die Nationalſozialiſten riefen dem Innen⸗ miniſter zu:„Wer hat die Polizei geholt? Die Po⸗ lizeigewalt ſteht nur dem Präſidenten zu!“ Schließlich gelang es, die Abgeordneten zum Ver⸗ laſſen des Hauſes zu bewegen. Die Sitzung wurde auf eine Stunde unterbrochen. Wieder ein politiſcher Mord — Kreuzburg(Oberſchleſien), 17. Febr. In Ban⸗ kal wurde geſtern abend bei Auseinanderſetzungen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten der Kommuniſt Baſſy erſchoſſen. Leuten, die ihre Arbeitsloſenunterſtützung geholt hatten, war es gegen 18 Uhr zu kommen, in deren Verlauf ein einen Meſſerſtich in die Bruſt erhielt. Da⸗ rauf entſpann ſich zwiſchen einer größeren Zahl von Nationalſozialiſten und Kommuniſten ein Kampf. Der Kommuniſt Baſſy flüchtete in ſeine Wohnung, wo er durch einen von der Straße her abgegebenen Schuß getötet wurde. 1150 Kilogramm Dynamit explodiert — La Coruna, 17. Febr. Ein fünf Kilometer von La Coruna entferntes Dynamitlager einer Bahn⸗ baugeſellſchaft, das 1150 Kg. Dynamit enthielt, 4. iſt explodiert. 5— verley erwies. Beverley war der Verfaſſer des wiſſenſchaftlichen Werkes, in dem die Studentin las, Im erſten Viertel des vorigen Jahrhunderts lebte Beverley in Amerika, wo er große Importgeſchäfte tätigte. Beverley großes Intereſſe für Botanik. In ſeinen letzten Lebensjahren widmete ſich Beverley aus⸗ ſchließlich botaniſchen Sammlungen. Er galt da⸗ mals als einer der größten Kenner auf dieſem Ge⸗ biete. Seine botaniſchen Erfahrungen legte er in einem umfaſſendem Werke dar. Er war ſich voll⸗ kommen im klaren, daß die trockene Materie, die er in ſeinem Buch behandelte, nur bei den wenigſten Menſchen Anklang finden könnte. Er entſchloß ſich, denjenigen uneigennützigen Freund der botaniſchen Wiſſenſchaft zu belohnen, der ſich einmal die Mühe geben würde, ſein Buch ſorgfältig zu leſen. Er ſchrieb auf einen Papierbogen ſeinen letzten Willen, kraft deſſen ſein ganzes Vermögen im Betrage von 250 000 Mark der Perſon gehören ſollte, die das eigenartige Teſtament zwiſchen den Seiten ſeines Buches finden und dem Notar überbringen würde TC((((ͤã ĩͤVbbbbbbbbbbTbTbTbTbTPTbTTbTbTTbTbTbTbb Uraufführung des neuen Gerhart Hauptmann-Dramas Gerhart Hauptmann(rechts) und Max Rein- hard t bei der Hauptprobe des letzten Werkes Von Gerhart Hauptmann„Vor Sonnenuntergang; das jetzt in einer glanzvollen Besetzung in Berlin seine Uraufführung fand. Diese Premiere Nas gleichzeitig eine Ehrung zu dem bevorstehende 70. Geburtstag des großen Dichters, Zwiſchen jungen Streitigkeiten ge, Nationalſozialiſt Neben ſeinem kaufmänniſchen Beruf hatte M Villit Wort D. Erſt trag erſter Ein mann Einze von aus, ſolle, Es ſe 21 ſei. der große für! richti wirtſ heuer D mach! Pola ſchlut tilus unte: kins ſolche im Alas D zur werd ob. Doll in de fahrt die 1 rike die d zurü kaun der hatte schw erfon dieſe digt den dieſe der l Die keit ausſt aber war, der Poor von der Expedition zu erzählen. 1 —— 7 Dr. Dem Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ Berein Mannheim und dem Skiclub Nannheim⸗ Ludwigshafen war es ge⸗ lungen, den einzigen deutſchen Teilnehmer an der Nautilus“⸗Expedition von Wilkins zum Nordpol, Dr. Villinger ⸗Freiburg, zu einem bildervortrag im Muſenſaal zu Der Beſuch war verhältnismäßig gut. ſchiedene Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher hörden waren zugegen. Rechtsanwalt Freund vom Skielub Mannheim⸗Ludwigshafen richtete an Dr. Villinger, der geborener Mannheimer iſt, herzliche Worte der Begrüßung. Dr. Villinger iſt in Mannheim kein Auch ver⸗ Fremder. Erſt vor einigen Jahren hielt er ſeinen letzten Vor⸗ trag über ſeine Erlebniſſe in der Arktis. An dem erſten Skifilm hatte Dr. Villinger tätigen Anteil. Ein großer kräftiger Menſch, dem man den Sport⸗ mann ohne weiteres anſieht; er wußte intereſſante Einzelheiten in ſeiner friſchen und natürlichen Art Er ging davon aus, daß die Erforſchung der Arktis nicht dazu dienen ſolle, neue Siedlungsmöglichkeiten zu erſchließen. Es ſei ja bekannt, daß das Junere der Arktis kein Land, ſondern nur Eis ſe. Die Erforſchung der Atmoſphäre in der Arktis ſei für die ganze Menſchheit von großer Bedeutung, da dort der Hauptausgangspunkt Die für unſere atmoſphäriſchen Störungen liege. tichtige Vorausſage des Wetters ſei für die Land⸗ wirtſchaft, den Verkehr, das Bauweſen uſw. unge⸗ heuer wichtig. Der Erfinder des Unterſeebvotes, ein Deutſcher, machte bereits im Jahre 1901 den Vorſchlag, ſich bei Polarfahrten eines Unterſeebootes zu bedienen. 1650 ſchlug Johannes Wilkins, ein Vorfahre des„Nau⸗ klus“⸗Expeditionsleiters, bereits vor, ſich einen Weg unter dem Eis nach dem Polargebiet zu bahnen. Wil⸗ kins hatte damals ſchon genau beſchrieben, wie ein ſolches Fahrzeug ausſehen müßte. Wilkins ſelbſt hat im Jahre 1928 als erſter das ganze Polargebiet von Alaska bis Spitzbergen überflogen. Der geplante Bau eines eigenen Unterſeebvotes zur Fahrt nach dem Pol mußte ſeinerzeit aufgegeben werden. Die amerikaniſche Marine ſtellte ein älteres Bot— es war bereits 1918 erbaut für einen Dollar Miete zur Verfügung. Das Boot wurde dann in der bekannten Weiſe umgebaut und für die Pol⸗ fahrt hergerichtet. Dr. Villinger ging eingehend auf die leber fahrt des„Nautilus“ von Ame⸗ ika nach England ein. die das Boot ſeinerzeit erlitt, war auf einen Sturm zurückzuführen, den auch manches größere Schiff kaum ohne Schaden überſtanden hätte. Da man bei der Abfahrt bereits einen hatte, waren die Maſchinen bei der außerordentlich ſchweren See nicht in der Lage, ſo zu arbeiten, wie es erforderlich geweſen wäre. Hinzu kam, daß durch dleſen kleinen Defekt die Motore weiter ſtark beſchä⸗ digt wurden, ſodaß die Batterien nicht geladen wer⸗ den konnten. Die Darſtellung, die ſeinerzeit über dieſen Unfall in der Preſſe gegeben wurde, bezeichnet der Reoner als falſch. Bon Bergen aus ſollte dann die kühne Fahrt in das Polarmeer unternommen werden. Die Vorbereitungen waren mit größter Gründlich⸗ keit getroffen worden, ſo daß nach menſchlicher Vor⸗ aussicht das große Wagnis gelingen mußte. Da aber die Jahreszeit bereits zu weit vorgeſchritten war, gab Wilkins kurz entſchloſſen die Durchquerung der Arktis unter dem Eiſe auf. Ihm kam es jetzt Poor allem darauf an, bei Spitzbergen die Eisverhält⸗ Dope 5 cht 1831 dy Prometheus. Verlag r. der werfe den erſten lein ROMAN VoN SL SES SFPAR WASSER 48 (Schluß) „Und hier noch die zwei Blindſchleichen, und hier die weißen Mäuſe!“ Joachim war atemlos vor Stolz und Glück, einen ſo eifrigen Bewunderer Schätze gefunden zu haben. „Mutter hat mir eine Ecke auf der Veranda ver⸗ ſprochen, wo ich das Aquarium und alles hinſtellen kann, damit ſie alle recht viel Sonne kriegen!“ In dem Augenblick kam Liſelotte die Treppe herauf. „Joachim hält Ihnen wohl einen Vortrag über 5 leine Lieblinge? lachte ſie.„Da kommen Sie in der nächſten Stunde noch nicht los, wenn ich Sie nicht rette!“ Das wird einmal ein tüchtiger Naturforſcher, guädige Frau!“ „Mag ſein! 0 Ex hängt an allem, was da kriecht und fliegt, daß ich manchmal eiferfüchtig darauf bin!“ „O Mutterchen. Der Feuermolch iſt der ſchönſte don allem, und ich habe ihn am liebſten. Aber dich habe ich noch viel, viel lieber!“ „Welche Ehre!“ lachte Liſelotte und legte den Arm um den Nacken des Kindes.„Wir dürfen Sie doch zum Abendbrot einladen, Herr Doktor?“ Er ſah nach der Uhr. „Es geht nicht, gnädige Frau, ich muß in einer de ſchon weiterfahren!“ „Das iſt ſchade! Und mein Vater wollte Ihnen Vorſchlag machen, einige Tage bei uns zu bleiben!“ 5 „Vielleicht komm ich einmal wieder und bringe bachim noch einen zweiten Feuermolch mit!“ „Ol“ Jvachim machte einen Luftſprung. „Werden Sie mir ein klein wenig das Geleit Neben, gnädige Frau?“ fragte Kolberg mit gepreßter Stimme. Ja!“ Sie ſah ihn groß und ruhig an. Sie ſtiegen die Treppe hinunter, und er nahm 1 haſtig Stock und Hut. e möglich!“ rief Bergdorf, der mit Frau Varga noch auf der Verauda ſaß. Sie wollen 15 ſchon wieder weiter?“ Ait gewinnen. Be⸗ Die erſte Havarie, geſprungenen Cylinder ictecker, Stöbenzell bel München ſeiner Die Arktis ruft! niſſe, die Tauchfähigkeit des„Nautilus“ uſw. zu er⸗ proben. Daß dieſe Fahrt reſtlos gelun gen iſt, bewieſen die Ausführungen Dr. Villingers zur Ge⸗ mite Das Unterſeebvot„Nautilus“ hatte auf dem Oberdeck nur eine Breite von 90 Zentimeter und unter Waſſer 3,5 bis 4 Meter. Die geſamte Länge betrug 55 Meter. Sehr inſtruktiv war die Beſchrei⸗ bung der techniſchen Einrichtungen des Unterſee⸗ bootes. Auf die Einzelheiten braucht nicht noch ein⸗ mal näher eingegangen zu werden. da ſeinerzeit ausführliche Mitteilungen veröffentlicht wurden. Ganz unrichtig waren die Angaben über die Eisdicke in der Arktis. Die Annahme, daß man Eis bis zu 5 Meter Dicke autreffen würde, traf zu. Eis über 1 ö Dr. Villinger dieſe Dicke hinaus wurde normalerweiſe nicht ge⸗ funden. Die amerikaniſche Hearſtpreſſe hatte ſich auch für dieſe Fahrt das Monopolrecht zur Ver⸗ breitung von Nachrichten geſichert, da ſie an der finanziellen Sicherſtellung der Fahrt ſtark mitbetei⸗ ligt war. Dr. Villinger wies beſonders auf die vielen unrichtigen Meldungen hin, die ſeinerzeit über die Fahrt des„Nautilus“ veröffentlicht wur⸗ den. So wurden damals über das tagelange Still⸗ ſchweigen des Bootes Alarmnachrichten verbreitet, die abſolut unzutreffend waren, denn vom getauch⸗ ten Boot aus zu funken iſt ein Ding der Unmög⸗ lichkeit. In meiſterhafter Weiſe verſtaud Villinger, die Fahrt des„Nautilus“ und unter dem Eis zu ſchildern. es Dr. durch Als man zum erſtenmal unter das Eis tauchen wollte, wurde feſtgeſtellt, daß das Tiefenſteuer nicht mehr ausſchlug. Der Taucher, der zum erſtenmal in der Arktis unter Waſſer ging, mußte feſtſtellen, daß durch das Treibeis das ganze Tiefenſteuer weggeriſſen worden war. Auch dieſer Umſtand iſt dadurch zu erklären, daß bei dieſem alten Unter⸗ Boot hinausragte, alſo bei dem erſten Zuſammen⸗ ſtoß mit ſchwerem Eis weggeriſſen werden mußte. Die Verſuche, das Unterſeebvoot unter das Eis zu ſchieben, glückten in jeder Weiſe. Prächtige Auf⸗ nahmen zeigten, daß man unter dem Eiſe ſo gutes Licht vorfand, daß man mit einer kleinen Kamera bei ½ů)o0 Sek. gute Aufnahmen machen konnte. Die wiſſenſchaftliche Ausbeute dieſer kühnen Nordpolarfahrt im Unterſeeboot bezeichnet Dr. Villinger als hervorragend. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ſeebbot das Tiefenſteuer links und rechts über das Villinger über ſeine Teilnahme an der„Nautilus“⸗ Expedition zum Nordpol Man hat aus einer Tiefe von 3500 Meter Proben des Meeresbodens heraufgeholt, die über die Abla⸗ gerungen in dieſer Tiefe beſtimmt intereſſante Auf⸗ ſchlüſſe zeben werden. Ein abſchließendes Urteil kann man ſich heute noch nicht bilden, da die Unter⸗ ſuchungen noch nicht vollſtändig abgeſchloſſen ſind. Kurze Worte fand der Redner noch für die Ver⸗ ſonkung des„Nautilus“. Allgemein war die Annahme, daß man den„Nautilus“ verſenkt habe, weil er ſeine Unbrauchbarkeit erwieſen habe. Das Gegenteil iſt der Fall. Gerade der kleine„Nauttlus“ hat den Beweis erbracht, daß es ſehr wohl möglich iſt, mit dem Unterſeeboot die Arktis unter dem Eiſe zu durchqueren. Der„Nautilus“ wurde in Bergen der amerikaniſchen Kriegsmarine zurückgegeben, die ihn dann verſenkte, um an ſeiner Stelle ein neues Boot bauen zu können, wie es die internationalen Beſtimmungen verlangen. Die zwei Stunden, in denen Dr. Villinger die Reiſe des„Nautilus“ von Bergen nach Spitzbergen 8 55 9 5 N 8 5 Verdienſte, die er ſich um die Verbandsſache erwor⸗ ſchilderte, verliefen wie im Fluge. Dr. Villinger brachte nicht nur eine Beſchreibung dieſer kühnen Reiſe, die von Pionieren der Wiſſenſchaft ausgeführt wurde, ſondern er verſtand es auch, mit ſeinem köſt⸗ lichen Humor durch eingeſtreute Epfiſoden aus dem „engen“ Schiffsleben die Schwierigkeiten und Stra⸗ pazen der Reiſeteilnehmer zu beſchreiben. Die Lichtbilder, die in großer Zahl vorgeführt wurden, zeigten deutlich, daß die Fahrt des„Nautilus“ als Erfolg angeſprochen werden muß. Dr. Villinger konnte für ſeine überaus intereſſanten Ausführun⸗ gen den verdienten Beifall der begeiſterten Zuhörer entgegennehmen. ⸗ü= ——-— Arzneikoſten ermäßigt Aufgrund des 8 80 der Reichsgewerbeordnung wird die vom Reichsrat beſchloſſene deutſche Ar z⸗ neitaxe 1932 mit Wirkung vom 1. Februar für Baden in Kraft geſetzt und hierzu hinſichtlich der Krankenverſicherung u. a. folgendes beſtimmt: 2] Bei monatlichen Rechnungsbeträgen bis zu 25 Mark braucht der Apotheker keinen Abſchlag zu ge⸗ währen. Von dem 25 Mark überſteigenden Rech⸗ nungsbetrag hat er 7 v. H. nachzulaſſen, wenn die Rechnung innerhalb zehn Tagen nach ihrem Ein⸗ gang bei der Kaſſenſtelle beglichen wird. b) Werden Arzneien nur gegen Barzahlung abgegeben, ſo ſind vom Verkaufspreis in jedem Falle 7 v. H. nachzulaſſen. c) Für kleine Apotheken mit einem Jahresum⸗ ſatz bis zu 25000 Mark kann im Einzelfall auf An⸗ trag und nach Prüfung der Verhältniſſe der Ab⸗ ſchlag bis auf 3 v. H. herabgeſetzt werden. d) Von den Preiſen der Schutz⸗ und Heilſeren, der Impfſtoffe, der Salvarſan⸗Präparate, der In⸗ ſuline und der entſprechenden, aus der Bauch⸗ ſpeicheldrüſe hergeſtellten, zur Einſpritzung unter die Haut beſtimmten Präparate braucht der Apo⸗ theker einen Abſchlag nicht zu gewähren. Die Pretiſe dieſer Mittel bleiben bei der Feſtſtellung des ab⸗ ſchlagfreien Rechnungsbetrags nach a) unberückſich⸗ tigt. Die Preiſe der deutſchen Arzneitaxe in Verbin⸗ dung mit dem Abſchlag gelten auch weiterhin als die nach 8 376 Abſ. 2 der Reichsverſicherungsordnung feſtzuſetzenden Höchſtpreiſe. * * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend im Hauſe Windeckſtraße 29 infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um.55 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr beſeitigt. „Ich muß!“ ſagte Kolberg mit Beſtimmtheit und ließ ſich nicht überreden. „Ich halte Sie beim Wort!“ ſagte Bergdorf end⸗ lich und ſchüttelte ihm herzlich die Hand.„Sie be⸗ ſuchen uns wieder!“ i „Onkel! Onkel Guſtav!“ Joachim ſtürmte die Treppe herunter.„Ich gehe ein Stückchen mit!“ „Du bleibſt hier!“ ſagte Liſelotte.„Steh, dein Knie blutet wieder!“ ö„Ja, bleib du hier!“ bat Kolberg und küßte den enttäuſchten Knaben.„Vielleicht komme ich recht bald wieder!“ Nun waren ſte allein und ſchritten dicht am Rhein entlang. „Onkel!“ klang es noch einmal hinter ihnen. Sie blieben ſtehen und ſahen zurück. Joachim ſtand auf der Veranda, beide Hände wie einen Schalltrichter am Mund: „, und vergiß ja den Feuermolch nicht!“ Kolberg ſchwenkte den Hut, zum Zeichen, daß er verſtanden. Dann trat das Haus bei der nächſten Wegbiegung zurück. Schweigend gingen ſie neben⸗ einander. Ein wundervoller Sommerabend mit all ſeinem Frieden ſchritt mit ihnen, und auf dem Rhein lag noch das kleine Boot mit den weißen Segeln, das Joachim geſehen. „Liſelotte!l“ begann er endlich mit ſchwerem Atem.„Wiſſen Sie, warum ich gekommen bin?“ „Ja!“ ſagte ſie ruhig. „Die ganzen langen Jahre bin ich gereiſt. Die dunkelſten Erdteile habe ich durchſtreift, aber die Sehnſucht nach Ihnen bin ich nicht los geworden!“ „Trotz allem?“ „Trotz allem! Mein Bruder benachrichtigte mich ſtändig, von dem Tage an, wo Sie Ihre Stellung aufgaben und Wagner folgten, bis dann, als ihre Eltern heirateten und Sie mit dem Kind in das kleine Haus hier zurückkehrten. Was habe ich in jener Zeit um Sie gelitten! Und gehofft die ganzen Jahre! Wiederſehen mußte ich Sie, unter allen Um⸗ ſtänden! Aber ich ſchoß es immer weiter hinaus. Ich wollte Ihnen Zeit laſſen, geſund zu werden!“ „Ich danke Ihnen!“ ſagte ſie warm und reichte ihm beide Hände.„Für Ihre große Liebe danke ich Ihnen!“ Er bebte an alen Gliedeen. „Darf ich hoffen, Liſelotte?“ Eine feine Röte ſtieg ihr ins Geſicht. „Nein, lieber Freund!“ ö Er ſah ſie entgeiſtert an. Da legte ſie ihre Hand in ſeinem Arm und erzählte im langſamen Vorwärts⸗ ſchreiten von jenem Donnerstag, an dem ſie einen Vater bekam, an dem ſie ſich zum erſtenmal ohne den Gute⸗Nacht⸗Kuß der Mutter in den Schlaf geweint. „Die eine, große Aehnlichkeit hat mein Kind mit mir: Es liebt mich, wie ich meine Mutter geliebt— und leidet auch in ſeiner Unſchuld mit mir, wie ich mit meiner Mutter gelitten. Wenn ich einmal nieder⸗ geſchlagen bin und die andern— die Erwachſenen merken es kaum— die großen, ernſten Kinderaugen verfolgen mich überall. An ſolchen Tagen weiß der Junge nicht, was er mir Liebes tun ſoll. Und wie brav er dann iſt! Es fällt ihm dann nicht ein, auf Bäume zu klettern oder ſonſt dumme Streiche zu machen. Er bringt mir Blumen, denn er weiß, daß er mich damit erfreut, und ſitzt ſtundenlang bet mir im Zimmer und läßt ſich erzählen oder ſpielt mit ſeinen Tieren. Und wenn er mich dann lächeln ſieht über ſeine drolligen Einfälle, dann ſtrahlt er auf vor Glück. Es iſt etwas Wunderbares um ſolch ein Kind!“ „Aber ich liebe doch euch beide, Liſelotte!l Warum wollt ihr mich nicht teilnehmen laſſen, an eurem Glück?“ Sie lächelte und erzählte die Beichte ihres Stief⸗ vaters, die ſie damals bei Doktor Schwarz belauſcht. „Denken Sie ſich: Meine ganzen Gedanken blieben meinem Kind, auch wenn ich Ihre Frau würde. Und ebenſo bliebe mir ſeine ungeteilte Liebe. Und Sie ſtänden wie ein Fremder dabei?“ Er ſchwieg. „Und dann kämen die Kinder. Ihre Kinder, Herr Doktor! Und Sie würden fühlen, daß ich Joachim lieber habe— das Kind des anderen lieber habe als Ihre Kinder——— „Das ertrüge ich nicht!“ murmelte er zwiſchen den Zähnen. „Nun wiſſen Sie, warum, wir beide allein bleiben müſſen, mein Junge und ich!“ Liſelotte war ſtehen⸗ geblieben.„In ſeine Jugend, in das kleine ſonnige Haus da hinten darf kein Schatten fallen!“ „Aber die Welt— die Menſchen——— „Halten Sie mich für ſo klein?“ lächelte ſie.„Ich ſtehe über dem, was die Menſchen ſagen!“ „Und wenn der Junge einmal groß geworden und vor Sie hintritt und fragt:„Wo iſt mein Vater?“ „Dann nehme ich ihn bei der Hand und erzähle ihm vom Leben— von feinem Vater— von unſerer Liebe— und von Ihnen, Herr Doktor!“ „Iſt Ihnen das nicht reichlich unbeguem? Warum haben Sie denn keine Taſchenuhr?“ * Von den 110ern. Der Verein ehemali⸗ ger 110er in Heidelberg hat in ſeiner Ge⸗ neralverſammlung den Vorſitzenden des Iiber⸗ Verbandes, Direktor Hieronymi, für die großen ben hat, unter großem Beifall zum Ehren mit⸗ glied ernannt. Wenn ſich die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht noch weiter verſchlechtern, ſoll noch in dieſem Jahr anläßlich des 80jährigen Regiments⸗ jubilaäums ein großes 110er⸗ Treffen in Mannheim ſtattfinden. * 40 Minuten Verkehrsſtörung. Geſtern vor⸗ mittag riß in der Seckenheimerſtraße bei der Luiſenſchule der Befeſtigungsdraht der Oberleitung der Straßenbahn und fiel auf die Straße. Die Stelle wurde polizeilich abge⸗ ſperrt und der Fahrzeug⸗ und Straßenbahnverkehr umgeleitet. Nach 40 Minuten war die Verkehrs⸗ ſtörung behoben. * Rabiater Gaſt. In einer Wirtſchaft der -Quadrate verübte in vergangener Nacht ein Gaſt groben Unfug, beſchimpfte die Gäſte und bedrohte den Wirt. Als der Störenfried vom Wirt entfernt worden war, ſchlug er drei Scheiben ein. Der Täter, der flüchtete, wurde von dem vom Wirt herbeigerufenen Notrufkommando auf dem Fried⸗ richsring feſtgenommen und nach der Polizef⸗ wache verbracht. Dort wurde ihm ein Notverband angelegt, da er ſich beim Einſchlagen der Fenſter⸗ ſcheiben an beiden Handgelenken erheblich ver⸗ letzt hatte. Ins Krankenhaus verbracht, wurde der Mann nach Anlegung eines geordneten Ver⸗ bandes entlaſſen. Wir hörten Mannheimer Sendungen Mozart und Beethoven ſtanden auf dem Programm für das Klavierkonzert das von Jſolde Waſſer⸗ mann zur Ausführung gebracht wurde. Mit der D⸗ dur⸗Sonate von Mozart bewies die Künſtlerin ihre vor⸗ zſtgliche Technik, während ſie mit den o⸗moll⸗Bariotionen von Beethoven unter Beweis ſtellte, daß ſie auch mit den Anforderungen des Beethoven⸗Stiles und Spieles ver⸗ traut iſt. Witt, Car und Reed, die gegenwärtig im„Uni⸗ verſum“ gaſtieren verpflanzten ihren Jazz auf drei Flü⸗ geln in den Senderaum Auch über dos Mikrophon kam ihr ſäuberes und einwandfreies Spielen klar durch, wie überhaupt die konzertmäßigen Feinheiten ihrer Darble⸗ tungen die Tonfilmſchlager und fonſtigen muſikaliſchen Aktualitäten wirklich hörenswert machten. L. Neckarbiſchofsheim, 16. Febr. Mit dem von hier nach Zell im Wieſental verſetzten Stadtpfarrer Heyd verliert die Gemeinde einen tüchtigen und ge⸗ wiſſenhaften Geiſtlichen, der nicht nur ein guter Pre⸗ diger, ſondern auch ein treuer Seelſorger war, deſſen Bemühungen weitgehende Achtung hervor⸗ rieſen. „Von mir?“ „Ja— und von dieſer Stunde— ihre Stimme wurde ſchwankend.„Von dieſer Stunde—— in der ich um ſeinetwillen—— ein großes Opfer gebracht!“ „Liſelotte!“ Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen.„O du— du— wie biſt du tapfer!“ „Sei du es auch!“ Sie zog ſeinen Kopf an ſich und küßte ihn auf den Mund.„Und nun geh wieder zurück ins Leben! Arbeite und vergiß dich ſelbſt darüber. Und wenn du frierſt da draußen in der Welt, dann komm auf ein paar Tage in unſer kleines Haus und hole dir Sonne. Und vergiß nicht, den Feuermolch mitzubringen!“ ſetzte ſie lächelnd hinzu. „Ich will tapfer ſein!“ ſagte er und preßte krampf⸗ haft ihre Hände. „Und nun leb wohl! Zug nicht mehr!“ Sie ſah ihm eruſt und tief in die Augen. Er nickte und ſchaute gedankenverloren in ihr ſchönes, gütiges Geſicht, um deſſen Mund ein ganz kleines, müdes Fältchen lag. Dann riß er ſich zuſammen und trennte ſich von ihr. Er ging nur eine kurze Strecke, blieb ſtehen und ſah ihr nach, und ihm war, als ginge ſeine Jugend mit ihr, Schritt für Schritt. Ehe ſie um die Wegbiegung verſchwand, lief ihr Jvachim entgegen. „Mutterchen! Biſt du lang geblieben!“ hörte er die helle Knabenſtimme durch die Stille dringen. Da wandte er ſich und ging. Du bekommſt ſonſt deinen Das Schicksal elnes ostpfreu sischen Mädchens in tusslscher Gefangenschaft 8 R O M AN VON AL FRE DU MEIN Heginnf morgen! 4. Seite/ Nummer 80 . neuer Mannheimer Zenuug/ Abend⸗Ausgabe Die Unſchuldslämmchen im Favag⸗Prozeß Die Angeklagten durch die Brille der Verteidigung geſehen * Frankfurt a.., 17. Febr. Der Favagprozeß geht zu Ende. Das heißt, augenblicklich plädieren noch die Verteidiger, aber was ſie dem Gericht und der Oeffentlichkeit erzäh⸗ len, bedeutet keine Ueberraſchung. Der Staotsanwalt hat bei aller Sachlichkeit ein ſchwarzes Bild der An⸗ geklagten zeichnen müſſen und Strafen beantragt, deren Höhe in keiner Weiſe überraſchte. Die Ver⸗ teidigung dreht den Spieß herum, ſie vertritt, mit geringen Ausnahmen, den Unſchuldsſtandpunkt ihrer Mandanten und beantragt Freiſprechung. Die Verteidiger haben natürlich keinen leichten Standpunkt. Wenn auch die Hauptſchuldigen wie Becker und Dumcke nicht auf der Anklagebank ſitzen, ſo trifft die ſechs Angeklagten doch auch ein gerüttelt Maß von Schuld, aber lediglich der Verteidiger Sauerbreys geſteht dieſe Schuld ſeines Mandanten auch ein. Er kann nicht anders, denn Sauerbrey hat viel zu viel zugegeben, hat ſeine Schuld niemals beſtritten, im Gegenteil— und dieſer Zug nimmt für ihn ein— eine ganze Anzahl Verfehlungen zu⸗ gegeben, die noch gar nicht, wenigſtens bei der Vor⸗ unterſuchung noch nicht, zur Debatte ſtanden. Aber gerade deshalb müſſe Sauerbrey nach Anſicht ſeiner beiden Verteidiger beſonders milde angepackt wer⸗ den. Er kam als 15jähriger Stift in den Favag⸗ hexenkeſſel und habe immer nur die Schiebergeſchäfte der Herren Dumcke und Becker vor Augen geſehen. Er ſei dadurch verdorben wor⸗ den, und im Vergleich zu den Verfehlungen der lei⸗ tenden Perſönlichkeiten, ſeien die Sauerbreyſchen Verfehlungen nur von ganz untergeordneter Be⸗ deutung. Er ſei ein Opfer des Favagſyſtems ge⸗ worden, habe ſein geſamtes Vermögen verloren und ſei genug beſtraft. Daß Hunderte von anſtändigen Menſchen gerade durch die Sauerbreyſchen Verfehlungen ebenfalls ihr Geld, und zwar ein ſchwerer verdientes Geld, verloren haben, hat allerdings die Verteidigung Sauerbreys nicht einmal betont. Noch weiter ging die Verteidigung Mädje's die direkt Freiſprechung beantragte. Zwiſchen dem da⸗ mals und heute läge nicht nur ein Zeitraum von zwet Jahren, ſondern eine ganze Welt. Die Bewer⸗ tung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe von 192429 müſſe etwas anders erfolgen, als die im Kriſen⸗ fahre 1931. Zahlreiche Geſchäftsleute, vor allem auch Herr Mädje, krankten damals daran, daß ihre Blicke getrübt und vernebelt waren. Die Verteidigung von Lindner und Schu⸗ macher bedauerte zunächſt die enorme Höhe der Strafanträge, und ſtellte feſt, daß ihre beiden Man⸗ danten im Favagkonzern eine reichlich untergeord⸗ nete Stellung inne hatten, daß ſie den Maßnahmen, die Dumcke und Becker trafen, weitgehenſten Wi⸗ derſtand entgegenſetzten, und, an den Verfehlungen dieſer Sterne erſten Ranges gemeſſen, ſeien die Verfehlungen der zweitrangigen Sterne, Lindner und Schumacher nur ſehr gering. Auch dieſe „Sterne“ müßten nach Anſicht der Verteidigung frei⸗ geſprochen werden. Daß der Verteidiger des angeklagten Fuchs eben⸗ falls einen Freiſpruch beantragte, wundert in dem obigen Zuſammenhang natürlich nicht. Bleibt noch Dr. Kirſchbaum: Hier war ein Antrag auf Freiſpre⸗ chung ſchwieriger zu begründen. Er hätte mit Rück⸗ ſicht auf die Anſchuldigungen des Staatsauwaltes vielleicht auch zu grotesk gewirkt, deshalb ſtellten die Verteidiger Kirſchbaums neue Beweis⸗ anträge, indem ſie geltend machten, daß Kirſchbaum mit gewiſſen krankhaften Störungen belaſtet war. Als Sachverſtändige wurden zwei Aerzte ver⸗ nommen, die Kirſchbaum behandelt bezw. beobachtet hatten. Der eine Arzt hält die Möglichkeit einer geiſtigen Erkrankung auf Grund gewiſſer Degenera⸗ tionserſcheinungen für gegeben. Kirſchbaum war tatſächlich übernervös, wie wir ſchon früher aus⸗ führten, ein Ahasver im modernen Gewande. Er verſuchte auch viel zu häufig ſeine erſchöpften Nerven durch Flüſſigkeiten(kein Waſſer) aufzu⸗ pulvern. Der Sachverſtändige hielt Kirſchbaum nicht für die geeignete Perſönlichkeit, eine derart große Stellung einzunehmen, wie er ſie tatſächlich eingenommen hat. Der zweite Sachverſtändige ſtellt ebenfalls pſy⸗ chiſche Defekte feſt. Kirſchbaum ſei eine Minder⸗ weltigkeits⸗Perſönlichkeit, die enormen Geſchäfte ſeien ihm über den Kopf gewachſen, aber eine vermindernde Zurechnungsfähigkeit im Sinne des Strafgeſetzes läge nicht vor. Das Urteil in dem langwierigen und trotz aller Langweiligkeit mitunter doch recht intereſſauten Prozeß iſt erſt in einigen Tagen zu erwarten. O. Sch. Kleine Nachrichten ryd. Heidelberg, 17. Febr. An den Ferienkurſen für ausländiſche Studenten an der Heidelberger Univerſität haben im vergangenen Sommerſemeſter 231 Studenten, darunter 125 Studentinnen, teil⸗ genommen. Der Nationalität nach ſtanden die amerikaniſchen Studenten mit 50 an der Spitze, dann folgten Engländer. Während deren Zahlen ſich gegenüber dem Sommerſemeſter 1930 etwas vermindert haben, ſind die Zahlen der ita⸗ lientſchen, norwegiſchen, ſchwediſchen, ſchweizeriſchen und holländiſchen Studenten geſtiegen. Auch in dem kommenden Sommerſemeſter werden wieder Ferien⸗ kurſe für ausländiſche Studenten durchgeführt. kr. Heidelberg, 17. Febr.(Eig. Ber.) Dem Ver⸗ waltungsdirektor der Ortskrankenkaſſe für den Amtsbezirk Heidelberg, Stadtrat Chriſtian Stock, iſt die Stelle eines Verbandsdirektors vom Verband der Krankenkaſſen im Freiſtaat Heſſen und in der Provinz Heſſen⸗Naſſau mit dem Sitz in Frank⸗ furt a. M. angeboten worden. Stock, der auch ſozial⸗ demokratiſcher Stadtrat iſt, hat die Stellung an⸗ genommen und wird ſie ſchon in der nächſten Zeit antreten. An ſeine Stelle tritt in den Stadtrat der bisherige Stadtverordnete Martin Jäger. Karlsruhe, 17. Febr. Beim Schloß Rüppurr fuhr am Montag abend ein Perſonenkraftwagen in eine Schafherde, die gerade vom Albufer über die MRaſtatter Straße nach dem nahegelegenen Stall ge⸗ trieben wurde. Mehrere Schafe wurden erheblich verletzt und mußten geſchlachtet werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Hinterzarten, 17. Febr. Senatspräſident 1. R. Dr. Heinrich Koenlige konnte am Samstag in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag felern. Reichspräſident von Hindenburg, die Reichsregierung, und die preu⸗ ßiſche und die badiſche Regierung haben dem Jubi⸗ lar Glückwunſchſchreiben überſandt. Koenige ging aus der badiſchen Juſtiz hervor. Er wurde zunächſt Reichsgerichtsrat und ſpäter Präſident eines Zivil⸗ ſenates des Reichsgerichts. Den Krieg 1870/1 und den Krieg 1914/8 machte er als Kriegsfreiwilliger mit. eee 0 Vorausſage für Donnerstag, 17. Jebruar: Fortbauer der trockenen und heiteren Witterung. In tiefen Lagen leichte Nachtfröſte und am Tage milder bei ſchwacher Luftbewegung. Im Gebirge anhaltend mäßiger Froſt. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags —— dener renek Ergen reg See Luft- Wind höh. 2 S8— 7 Wetten „ 35 2 5 Nicht. Stärke Wertleim IEEE 6 26 still wolkenlos Königsſtul] 558778. 4 1 4 leicht wol nios Karlsruhe 120 776,7 2 5—4 NO leicht wolkig Bad Bad 213 178.5 4 6. leicht ö Nebel Bialngen 71277:-= N leicht haldbedeckt Bad Dürrh. 70¹— 5 1—7 N lelcht heiter St. Blaſten 780— 2 125 0 leicht wolkenlos Badenwell. 422 774.9—4 4 5[No leicht geiter Feldbg. Hof 12780631.0—¹⁰— 10 No friſch Nebel Unter dem Einfluß des mitteleuropäiſchen Hoch⸗ oruckgebietes, deſſen Schwerpunkt noch mit 780 Milli⸗ meter Luftdruck über England liegt, herrſcht bei uns ſeit geſtern früh wieder größtenteils wolkenloſes Wetter. Die Temperaturen gingen daher heute nacht erneut ſtärker zurück und erreichten in tieſen Lagen bis zu 6 Grad unter Null. Im Norden Europas hat rege Zyklonentätig⸗ keit eingeſetzt. Das Hochdruckgebiet wird ſich in⸗ folgedeſſen allmählich ſüdwärts verlagern, ſo daß in Süddeutſchland die bisher kräftigen Nordoſtwinde abflauen und ſpäter auch nach Süden drehen wer⸗ den. Hierbei wird am Tage die Erwärmung durch Einſtrahlung vorausſichtlich ſtärker hervortreten, weshalb wir in nächſter Zeit zwar noch mit Nacht⸗ fröſten, im allgemeinen aber mit milderer Witte⸗ rung rechnen können. Siaii besonderer Anzeige l treubesorgte, Schwägerin, Frau geb. Engelberger Mannheim Otto Wittmann und Minder Am 16. Februar verschied unerwartet rasch nach kurzem aber schweren Krankenlager meine herzensgute Gattin, Tante und Elisabeth Wittmann Ludwigshafen a Rh.(Rottstr. 30, 16. Febr. 1932 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Johannes Huber Todes- Anzeige Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser guter Vater und Schwiegervater Franz Törter Kaufmann im 58. Lebensjahre plötzlich ver- stor ben ist. Mannheim(U 6.), Stockholm, den 16. Februar 1932. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Marla Förier geb. Gogräi Arnull Hellinger u. Fraugeb. Förter Max Lorentz u. Frau geb. Förter Die Beerdigung fludet am Donners- tag, 18. Febr., nachm. ½4 Uhr statt. 2 Die Einäscherung findet am Freitag, den 19. Febr. vorm. 11 Uhr im Krematorium Mannheim statt. Habe meine Prauis wieder auigenommen Dr. Lorenz, Zahnarzt 140 8 1, 1 reden Die italieniſchen Ringer in Hornberg AW Hornberg— Italieniſche Nationalmannſchaft:4 Mit dem gleichen Ergebnis wie in Tuttlingen und Untertürkheim war die italieniſche Nationalmannſchaft auch in Hornberg bei dem Freundſchaftskampf gegen den dor⸗ tigen Achletenverein erfolgreich. Die Gäſte, denen ein herzlicher Empfang zuteil wurde, hatten es nicht leicht, ſich auf der Matte durchzuſetzen, denn die Schwarzwälder er⸗ wieſen ſich ihnen als ebenbürtig und gaben ſich erſt nach tapferem Widerſtand geſchlagen. Wie nicht anders zu er⸗ warten war, wurde dieſem erſten Start einer italieniſchen Ringermannſchaft in Hornberg ein großes Intereſſe bei⸗ gemeſſen, ſodaß man ſich nicht wundern brauchte, wenn die Turnhalle bereits eine Stunde vor Beginn des Kampfes wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden mußte. Der die Zu⸗ ſchauer bis zuletzt feſſelnde Mannſchaftskampf nahm folgen⸗ den Verlauf: Bantamgewicht: Nizzola⸗Italien— Schondelmaier⸗Horn⸗ berg. Nach vorſichtigem Abtaſten gelang es dem Italiener in der 5. Minute den Hornberger auf die Schultern zu legen.— Federgewicht: Bartmann⸗ Hornberg— Gozzi⸗ Italten. Hin und her wogte der Kampf, ohne daß eine vor⸗ zeitige Entſcheidung herbeigeführt werden konnte, da ſich beide in nichts nachſtanden. Gozzi hatte jedoch etwas mehr vom Kampfe und wurde Punktſieger.— Leichtgewicht: Brenda⸗Italien— Schwind⸗ Hornberg, Der Schwarzwälder ließ ſich die Führung des Kampfes aus der erſten Halbzeit nicht mehr aus der Hand nehmen. Der Italiener mußte ſich trotz erhöhter Tätigkeit gegen Schluß des Kampfes nach Punkten geſchlagen bekennen.— Weltergewicht: Halter⸗ Hornberg— Tozzi⸗Italien. Halter mußte ſich mächtig zur Wehr ſetzen, ſeinen Punktvorſprung holte der Italiener. Nach Ablauf der vollen Ringzeit erhielt Tozzi für beſſere Arbeit den Punktſieg. Mittelgewicht: Fimpel⸗ Hornberg— Cheroni⸗Italien. Beide lieferten den ſchönſten Kampf des Abends, bei dem hart und zäh um den Erfolg geſtritten wurde. Nach einer ausgeglichenen Halbzeit holte ſich der ſtarke Schwarzwälder einen klaren Vorſprung und ſiegte nach Punkten.— Halb⸗ ſchwergewicht: Müller⸗Hornberg und Gruppioni⸗ Italien waren ein ungleiches Paar. Der an Größe erheblich über⸗ ragende Italiener ſiegte durch Doppelnelſon nach 12 Mi⸗ nuten. Schwergewicht: Wößner⸗Hornberg— Fuſeros⸗ Italien. Ein Angriff des Gaſtes wurde ihm ſelbſt zum Verhängnis. Wößner parierte den Schleudergriff des Ita⸗ lieners und ſiegte durch deſſen Selbſtwurf in.50 Minuten. Hocken Manuheimer Turnerbund Germania— Hockeyklub Dürkheim:1(:0) Am Sonntag nachmittag weilte die erſte Mannſchaft des HE Dürkheim beim Tod Germania und mußte eine:1. Niederlage hinnehmen. Obwohl der Boden mit aufge⸗ weichtem Schnee bedeckt war, ſah man ein äußerſt ſchnelles Spiel, bei dem zäh und mitunter etwas hart um den Sieg gekämpft wurde. Die Mannheimer Hintermannſchaft und Läuferreihe lieferten ein aufſopferndes Spiel, ſodaß die ge⸗ fährlichen Angriffe der Pfälzer nicht zu ihrem Erfolg kom⸗ men konnten. Auch vergab der Dürkheimer Sturm manche ſichere Torchance. Der Sieg von Germania iſt verdient. Die Mannheimer zeigten das genauere Zuſpiel, während bei den Pfälzern der Ball oft zu ſtark und zu weit geſchla⸗ gen wurde. Die Mannheimer Damen errangen anſchließend einen verdienten 31⸗Sieg über die Damen aus Dürkheim. Die Mannheimerinnen zeigten eine recht anſprechende Leiſtung. Mit etwas mehr Energie und Entſchloſſenheit wäre der Sieg höher ausgefallen. Die ebenfalls noch junge Damen⸗ mannſchaft aus der Pfalz war ein ebenbürtiger Gegner. Am Vormittag gab es eine kleine, interne Senſation, Die 3. Mannſchaft von Germania ſchlug in einem Trainings⸗ ſpiel die 2. Mannſchaft mit:2 Toren. Handball Tg Rheinan— TV Schwetzingen 11:2(:0) Dieſe Begegnung nahm einen ſehr einſeitigen Verlauf. Sofort vom Anſpiel weg ergreift Rheinau die Oſſenſive und ſchießt bis zur Halbzeit 7 Tore. Als Gegenleiſtung ſtattete Schwetzingen einige Beſuche ab, die jedoch ſchon an der Strafraumgrenze von der glänzend ſpielenden Rhei⸗ nauer Verteidigung unterbunden wurden. Nach der Pauſe ſpielt Rheingau anfangs ziemlich ver⸗ halten. In der Folge erzielt Schwetzingen 2 Gegentreffer, wovon der eine aus klarer Abſeitsſtellung kam. Rheinau kann bis zum Schlußpfiff nach bauernd überlegenem Spiele dite Torzahl auf 11 erhöhen. Nur der eigennützigen Spiel⸗ weiſe zweier Rheinauer Stürmer hat es Schwetzingen zu verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher ausfiel, Die Rheinauer Mannſchaft war in allen Teilen ſehr gut beſetzt. Trotzdem gebührt dem Linksaußen Willi Beil beſonderes Job. Dieſer vorbildliche Spieler ſollte den übrigen 4 Rheinauer Stürmer ein Anſporn ſein. Der Un⸗ parteliſche leitete das faire Treffen zur allgemeinen 31. ſriedenheit. Rheinau 2.— Schwetzingen 2.:8, Rheinau Ju. gend Mannheim Jugend 018. A. R Die erſte Febrnarnummer des„Photofreundes“, die veben erschienen iſt, fällt ſchon rein äußerlich durch das famoſe Titelbild eines tadſhitiſchen Kolleltipwirtſchaftlers ins Auge. Der Inhalt des Feb ruorheſtes ſelbſt iſt&teſes Mal, wie immer, ſehr intereſſant. Die ausgezeichneten Aufnahmen im Theater, die bei normaler Bühnenbeleuch⸗ tung gemacht worden ſind und zu denen A. Buchholz ⸗ Berlin in ſeinem Aufſatz„Mit der Kamera im Theater“ die näheren Erläuterungen gibt, feſſeln ebenſo das Inter⸗ eſſe des Leſers wie der von Dr. Warſtat verfaßte Auf⸗ ſatz„Sachlichkeit und Schönheit in der Heimatphotogra⸗ phie“, der alle diejenigen Leſer für ſich einnehmen wird, die auf die ſogenannte Kunſtphotographie“ weniger Wert legen. Neue Wege in der Photo⸗ graphie weiſt Stefan Jaſſlenſki⸗Biel, der„Mit Kunſtlicht im Freien bei Nacht“ photographiert. Ein Auf⸗ ſatz darüber, wie man den Inhalt von Fachzeitſchriften ausnutzen kann, eine wertvolle Bilderkritik und ein be⸗ Mittwoch, 17. Februar 1932 — achtenswerter Meinungsaustauſch bilden nur den Uebe gang zu dem „Photofreund“⸗Heftes. Die weiteren wiſſenswerten Inhalt Beſtimmungen alt dieſes über daz Photographieren aus Luftfahrzeugen werden zum erſten Male zuſammengefoßt, und die Ueberſicht über die neuen Fabrikate der Induſtrie und„Aus den Organiſationen“ beſchließen dieſe wieder außerordentlich lehrreiche und intereſſante Nummer der beliebten Zeitſchrift. Photokino⸗ Verlag G. m. b.., Berlin SO 14, Stallſchreiberſtraße 3, „In„Sport im Bild“ berichten ein Regiſſeur und ein Dramaturg von dem Erlebnis ihrer Begegnung mit dem großen Darſteller der deutſchen Bühne Werner Krauß. Seltene Aufnahmen begleiten den Text. im Bild, widmet ſeinen übrigen Inhalt Das neue Sport beſonders dem ſonnigen Süden, der Mode des Herrn und der Dame und geſellſchaftlichen Ereigniſſen. Was hören wir? Donnerstag, 18. Jebruar Frankfurt .15: Frühkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 18.801 Stunde der Jugend.— 17.05: Städt. Kurorcheſter Wies⸗ baden.— 19.05: K. Becker: Mutloſigkeit und Lebens wille. — 20.00: Engliſche Siudentenlieder.— 21.30: Stunde der Kammermuſik.— 23.15: Tanzmuſik. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 12.00: Unter⸗ haltungskonzert. 15.45: Nachmittagskonzert.— 17.18: Paul Eipper: Freundſchaft mit Tieren.— 19.25: Ueber⸗ falllommando. Hörbericht.— 20.00: Chorwerke v. W. Ber⸗ ger.— 21.50: Zwei Klavier⸗Suiten. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 12.15: Unterhaltungs⸗Konzert — 13.05: Tänze und Märſche.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Von Tartini bis Strawinſki. — 19.30: Prof. Dr. Stählin: Die evangeliſche Jugend und ihre Organtſation, — 20.00: Don Carlos.— 23.00: Konzert. 12.35: Unterhaltungskonzert.— 13.35: Orgelkonzert München 14.40: Gutes Deutſch. Fehler bei der Verwendung der Nennform.— 16.20: Lieder von Conrad Anſorge.— 17.28: Veſperkonzert.— 19.15: Phantaſtiſche Figuren.— 20.15: Gwethe und die rathewohl. Gegenwart. — 20.40: Dreigeſpräch von Dr. Ge⸗ Rundfunkorcheſter.— 22.05: Zwei Sprachen begegnen ſich. Geſpräch mit H. Reiſiger. Südfunk 10.00: Slawiſche Muftk für Geige und Klavter.— 12.38: Unterhaltungskonzert.— 16.30: A. Kern: Neue Wege im erſten Leſeunterricht.— 18.40: Dipl.⸗Ing. E. Hundt: Auto⸗ mobilſcheinwerfer und ihre Programm ſiehe Frankfurt. Wien Blendwirkung. — Weiteres 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Aus Opern.— 18.30 Konzertſtunde. Abend konzert. 17.45: Aus dem Ausland Berühmte Künſtler.— 22.88 Beromünſter: 12.30: Konzert.— 18.30: Richard Tauber ſingt, Dajos Bela ſpielt.— 20.00: Muſik, die Goethe lieble, — 20.15: Goethe-Feier der Univerſität Bern. Mailand: 16.55: Tonzmuſik. etnem Opernhaus. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Orcheſterkonzert.— 21.00: Sinfoniekonzert. Straßburg: 18.00 und 20.45: 21.30: Konzert aus Müßhlhaufen. 8 21.00: Uebertragung aus Inſtrumentalkonzert. RADIO-GERATE modeinste Ausführungen, Frennschörfe getan⸗ tlert— verkauf nur erstklassiger Appafetufen, fachmönalsche Aufstellung MANNHEIMER MUSIKNAUs Spezlel- Abtellung 0 7. 13 am Wassenum Geſchäftliche Mitteilungen * Ablöſung der Aufwertungshypotheken. Vielen Hauz⸗ beſitzern iſt durch die Aufwertungsſtellen bei den Amts⸗ gerichten eine Zahlungsfriſt bis 31. Dezember 1904 ge⸗ Nach dem 1. Januor 1985 beſteht ein geſetzlichet währt. Schutz, die Rückzahlungen hinauszuſchieben, nicht mehr, Bei dem ſchwachen Kapitalmarkt wird es kaum möglich ſein, das Auſwertungskapitol zu erträglichen Bedingunget zu erhalten und ſo empfiehlt es ſich, daß die Hous beſiter ſchon jetzt die nötigen Maßnahmen treffen, um für eln retbungsloſe Abwicklung der Ablöſung Sorge zu krogen. Es wird daher vielfach angeraten, die Auſwertungsſchuld mit Hilfe einer Bauſparkaſſe in ein unkündbares Tilgungsdorlehen umzuwandeln. Kriſe, in der wir uns momentan befinden, ſind die Trotz der kataſtrophalen uten Bauſparkoſſen in ſtändigem Aufſtieg begrifſen. andere Inſtitute über Rückgang der Einla der Zugang zu den Bauſparkaſſen dauern Deutſche Bauſpar⸗Akttengeſellſchaft, Hamburg, hr be e Te gehört zu den Inſtituten, die ſich in geſunder Aufwärkzentwicklum befinden. Ihre finanzielle Stoßkraft macht ſie beſonders e die urchzuführen. Ablöſung von Auſwertungs⸗Oypotheken Doch auch der Neuzugang von reinen Bauſparern iſt weiter ſteigend, er war im Januar un⸗ geführ doppelt ſo groß wie im Dezember. Weitere Aus, kunft erteilt bereitwillig der Generalvertreter für Nor, baden und 1 A. K. G parldamm eber, Mannheim, Wald⸗ ꝶP?»!,;;o Dxæ= e: Verantwortlich für Politik: H. Kayſer Kommunalpo Chefredakteur: Kurt Fiſcher A. Meißner euilleton, Dr. Stelax litik und Lotales Michard Schönfelde Süldweſtdeulſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Reue Mannheimer Für unverlangte Beiträge keine G. m. b. ewühr eitun 80 Mate-Tee 15 . 8 AE chan ist eine besonders gute und daher für die Gesundheit besonders wertvolle Sorte Freis 35. 75 und 135 Plennig ch empfehle mich Aauft Nonig Ae 55— 8 Am Platze! Garantiert reiner Blenenhouig Pfund RM.10 Ihrer Bei Abnahme von 5 Pfd. RM 1. 00 Zu haben bei 209 FRIEDRICH BECKER Michaelisdrogerie G 2, 2 am Marktplatz ſierung haltung. eher N Bilanzaufſtellung und Reviſionen, Moderni⸗ Ihrer Buch⸗ Beratungen in Stenerſachen. An⸗ gebote u. K H 42 an die Geſchſt. 6013 Netten Anschluß ür Geſelligkeit und Wanderung ſucht gebild. 5 Herr, alleinſtehend. Zuſchriften erb. unter 2 B 11 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5955 ſowie z. Flick- u. 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Februar 1932 Mannheime Feitun n N nd-Ausgabe Nr. 80 Jortſchreitende Entlaſtung der Reichsbank * Berlin, 17. Febr.(Eig. Dr.) Noch dem Aus weis der Reichsbank vom 15 Februar 1932 hat ſich in der zweiten Februagrwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks Lombards und Efſelten um 171, auf 3002,1 Mill.„ ver⸗ engert. Im einzelnen haben die Beſtände von Han⸗ delswechſeln und Schecks um 212,3 auf 9249,5 Mill.„ und die Beſtände on Reichs ſchatzwechfeln um 17,9 auf 4,2 Mill. abgenommen, die Lom bard⸗ beſtände um 58,9 auf 187,9 Mill.& zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen zuſommen ſind 124, Mill.& in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf on Reichsbanknoten um 120,9 auf 5155,2, derfenige an Renten bankſcheinen um 3,5 auf 408,5 Mill. 4 verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der bank an Rentenbankſcheinen auf 18,8 Mill. 4 er⸗ Die fremden Gelder zeigen mit 370,7 Mill. Mark eine Zunahme um 37,8 Mill. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 2,2 auf 1072,9 Mill. 4 ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um s auf 928.7 Mill. 4 zugenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,5 auf 144,2 Mill. 4 abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und dek⸗ kungsſähige Deviſen beträgt 25,8 gegen 35,1 v. H. in der Vorwoche. Die Kapitalanlage der Reichsbank hat ſich in der zwei⸗ len gebrarn ome weiter um 171,3 Mill 4 vermindert. Neben der Ulnnmvanſpannung von 306 Mill. 4 am 30. Ja⸗ nuar ſind alſo weitere 76,5 Mill. 4 in den bei⸗ den Februarmochen zurückgezahlt worden. Die Relnigung des Portefeuilles von Fin anz⸗ wechſeln von ſeiten der Sparkaſſen hat weiter angehalten. Das Reich hat ſeinen Betriebsmittelkredit wieder in Anſpruch genommen, was in einer Erhöhung der konſtigen Aktiven von 42 Mill. I zum Ausdruck kommt Dieſe En:wicklung auf der Aktivpſeite findet ihren Gegenpoſten in der Kontraktion des Noten⸗ umlaufs von 120,9 Mill. 4. Gleichzeitig ſind 29,8 Mill.„ Scheidemünzen in die Kaſſen der Bank zurück⸗ gefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelum lauf liegt urzeit mit 6037 Mill. noch immer beträchtlich über der Porſabrsziſſer von 5420 Mill. 4. Gegenüber dem Vor⸗ monat iſt eine Verringerung von 160 Mill.& eingetreten. Die Deviſenlage hat ſich diesmal inſofern etwas ge⸗ beſſert, als der Goldbeſtand um 0,3 Mill. 4 geſtiegen, da⸗ gegen der Beſtand an Deviſen diesmal nur um 2,56 Mill. zurückgeangen iſt. Zu berückſichtigen iſt dabei allerdings, baß die am 15. Februar fällige Freigaberate in dieſem öyſten noch nicht enthalten iſt. O Commerz⸗ u. Privatbank AG. Berlin, 17. Febr. (Eig. Dr., Die Commerz⸗ u. Privatbank wird, nachdem die DD⸗Bank die Bilanzſitzung des Aufſichtsrats auf Montag anberaumt hat, gleichfalls ihre Bilanzſitzung beſchleunigen. Ob es möglich ſein wird, ſie auch am Montag abzuhalten, hängt lt.„D. A..“ von den Vorſtands⸗ beſprechungen bei der Commerzbank ab, die heute nachmit⸗ tag ſtattfinden. O Preußiſche Staatsbauk— Bilanzſitzung am Donners⸗ lag.(Eig. Dr.) Der Beirat der Preußiſchen Staatsbank Seehandlung), der die Aufſichtsratsfunktionen bei dem Juſtitut ausübt, tritt zu ſeiner Bilanzſitzung für das Ge⸗ schäftsjahr 1981 am Donnerstag zuſammen. Die deutſche Bankenreform auf Irrwegen! Geſunde Geldinſti ule und kranke Wirtſchaft? Die größte Sanierungs⸗Aktion deutſchen Banken iſt in Fluß. An der Zuſammenſchwei⸗ zung der vom Reich beſchirmten Dresdner⸗ und Darmſtädter Bank unter gleichzeitiger Zuſammen⸗ legung der Aktienkapitale und Zuführung neuer Mittel als Liquiditätsreſerve iſt wohl ebenſo wenig zu zweifeln, wie an der Tatſache, daß die Commerz⸗Bank und die D D⸗Bank gleichfalls zu Sanlerungen ſchrei⸗ ten werden. An der Uebernahme neuen Kapitals bei den letzteren Inſtituten dürfte die öffentliche Hand in irgend einer Form gleichfalls beteiligt ſein. Mit der Durchführung der im Zuge befindlichen Aktion zur Reſtaurierung der Banken iſt wenigſtens die Faſſade neu geſtrichen. Auf einem ganz anderen Blatte ſteht die Frage, ob der Einſatz vieler Hunderte von Millionen Mark öffentlicher Gelder eine Berechtigung hat und welcher Nutzen der deutſchen Wirtſchaft hieraus er wäch ſt. Ohne Zweifel fehlt es zurzeit den Leitern der deutſchen Groß⸗ hanken angeſichts der ſie bedrückenden Sorgen an Initia⸗ tive. Selbſt die Berliner Handels ⸗Geſ., eines der wenigen glücklichen Inſtitute, die auf die Hilfe des Reiches nicht angewieſen ſind, läßt, wie der Fall Gebr. Körting in Hannover lehrt, jegliche Unternehmungsluſt vermiſſen. In dieſer Hinſicht dürfte die Bankenſanierung einen gewiſſen Umſchwung bringen. Allerdings iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß in Deutſchland zu jeder Stunde Kapital für den ſoliden Kaufmann vorhanden war, nur wurde da⸗ von kein Gebrauch gemacht, weil niemand das un⸗ geheure geſchäftliche Riſiko tragen wollte. Die Abſchlüſſe der führenden Erwerbsunternehmungen zeigen denn auch ganz deutlich, daß in der Induſtrie neuerdings nur eine Parole beſteht: Liguidität. Ankurbelung der Wirtſchaft heißt alſo nicht Ver⸗ goldung der Bankenfaſſade, ſondern Sta⸗ bhiliſtlerung der Verhältniſſe, die es dem ge⸗ ſunden Teil der Geſchäftswelt erlauben, wieder auf die Kreditſuche zu gehen. So wie die Dinge heute liegen, dürf⸗ ten die neuen der Bankwelt zufließenden Mittel lediglich oder doch in der Hauptſache den illiquide gewordenen Ge⸗ ſellſchaften zuſtrömen. Hierdurch wird vielleicht die eine oder andere auf die Beine gebracht; mancher Betrag iſt aber dazu beſtimmt, erneut einzufrieren, bis eine Konjunktur⸗ beſſerung ihn allmählich auftaut. In einer derartigen Ent⸗ wicklung liegen große Schwächen; denn ein Experi⸗ ment zum Flottmachen des Schwachen hat nur dann Ausſicht auf Erfolg, wenn die Wirtſchaftskurve ihren tiefſten Punkt be⸗ reits überſchritten hat. Im Hinblick auf die ſchwebenden innen⸗ und außenpolitiſchen Probleme und die Gefahrenmomente, die ſie in ſich bergen, vermag nie⸗ mand in Deutſchland zu ſagen, ob die Wende bereits ein⸗ getreten iſt. Selbſt, wenn man ſich über die eben erwähnten Be⸗ denken hinwegſetzt, gibt es deren zahlreiche andere, die gegen die Reform der angeſtrebten Banken reparatur ſpre⸗ chen. Die Zins vergütung für täglich kündbare Einlagen iſt bel den Großbanlen auf 87 v. H. angelangt. Auch für länger befriſtete Gelder werden nur—5 v. H. bezahlt. Auf der anderen Seite koſten Kredite heute min⸗ deſtens 10 v. H. und mit dem Hintertürchen der Umſatz⸗ bzw. Ueberziehungsproviſion vielfach ſogar 11 bis 12 v. H. Die Verdienſtſpanne der Banken am Zinsgeſchäft liegt alſo zwiſchen 5 und 7 v. H. Die Inſtitute behaupten, einen in der Geſchichte der Eſjekten-Freiverkehr bei kleinen Amſätzen feſt Faſt kein Angebot/ Die Ausſichten des geplanten Börſenfreiverkehrs Im ſpäteren Verlaufe ausgehend vom Bankenmarkt allgemein etwas ſchwächer Anlagemarkt freundlich A Berlin, 17. Febr.(Eig. Dr.) Die feſte Grundſtimmung, die ſchon in den gestrigen Nachmittagsſtunden im Zuſammenhang mit den Hoffnungen auf eine baldige Börſenwiedereröffnung, auf je abermalige Ermäßigung des Privatdiskontſatzes und den Sturz des Kabinetts Laval vorherrſchte, übertrug ſch auch auf den heutigen Telephonverkehr, zumal Newyork wieder ſehr feſte Schlußturſe gemeldet hatte. Die Um ſa tz⸗ tätigkeit war zwar wieder nichtſehr groß und be⸗ Hränkte ſich auf die wenigen Favbritpapiere der letzten Zeit, es kam aber andererſeits auch ſo gut wie gar keine Vare heraus(Banken undSchiffahrtswerte ausgenommen), ſobaß ſelbſt gegen die feſteren geſtrigen Abendkurſe noch weitere—2proz. Kursbeſſerungen eintraten. 5 Die Anſichten über den Wert des geplanten Börſen⸗ lreiverkehrg geben zwar etwas auseinander, doch hofft man, wie ſchon geſtern gemeldet, bis ſpäteſtens zum 1. März ſo weit zu ſein, um den Börſenapparat in Gang u bringen und möglichſt bald wieder zu einem amtlichen örſenverkehr mit Kurſen zu kommen. Allerdings werde es ſicherlich noch Schwierigkeiten machen, den Telephon⸗ verkehr, der ſich fetzt gerade eingeſpielt habe, in die Börſen⸗ ume zu nerpflanzen, obwohl dadurch zweifelsohne eine 9 Verteilung der Orders möglich ſei, auch wird as beahſichtigte Verbot der Exekutionen noch verſchiedene Ain mit den einzelnen Verbänden notwendig achen. Bankaktien lagen heute ziemlich ſchwach, Commergz⸗ und Danatbank bis zu 3 v. H. rückgängig. Auch Schiff⸗ lahrtswerte lagen infolge der ſchon geſtern gemeldeten ſchwierigen Finanzlage weiter im Angebot und verloren abermals ca. 10 v. 2 ihres effektiven Wertes. Anderer⸗ ſelts lagen Schultheiß ſehr feſt, Chadeaktien abermals um 60. J gebeſſert, die Kaliwerte bis zu 3 v. H. höher und Reichsbahnvorzugsaktien 2 v. H. Am feſtverzi n 8 lichen Markt war die Tendenz ruhig, aber weiter durchaus freundlich. Deutſche Anleihen und Schuldbücher waren bis zu 76 v. H. gebeſſert. 5 An der Sprechbörſe hatte der Beſuch zwar keine Pentliche Berſtärkung erfahren, man hatte aber heute ent⸗ 8 Aden mehr Geſprächsſtoff im Hinblick auf die Börſen⸗ Kelinung, obwohl nicht zu verkennen war, daß man den ingen nach den wiederholten Enttäuſchungen der letzten Ranete noch etwas ſtepelſch gegenüberſteht. Im Tetephon⸗ beklehr wurde es vom Bawlen markt ausgehend ſpäter Allgemein etwas ſchwäche r. Ein Teil der An⸗ ugsgew nne ging verloren. Für feſtverzinsliche erte blieb die freundliche Stimmung dagegen beſtehen, Reichsſchuldbuchforderungen kemnten ſich bis zu 74 v. beſern. Am Geldmarkt war die Situation unverän⸗ ze, Am Deuiſen markt ſielen nur Amſterdam mit aller Steigerung um 10 Pfg. und Spanien mit einem Rück⸗ gang in gleichem Ausmaße auf. Amſterdam ſchwankend Ab Amſterdam, 17. Febr.(Eig. Dr.) 8 Die Tendenz zu Beginn der heutigen Am ſterdamer bie war trotz des feſten Verlaufes der geſtrigen New⸗ zurker Börſe ſchwonkend, und die Kurſe wieſen im all⸗ ſeneinen keine größeren Veränderungen auf. Der Sturz 8 Kobinett Lavals rief natürlich eine gewiſſe Verſtim⸗ Baile hervor. Königl. Petroleum notierten 1421404, e 110109, Hondels vereinigung Amſterdam 177 Ruhiger Deviſenmarkt— Dollar weiter ſchwach 9 den internationalen Deviſen märkten war 1 Geſchäft heute ſehr ruhig, im allgemeinen waren 10 die Veränderungen der führenden Voluten nur un⸗ ſhuntend mit Ausnahme des Dollars, der erneut ſehr 10 15 tendierte. Die Reichsmark war zunächſt eine 1 kaigkeit leichter, im Laufe des Vormittags zog ſie aber iter geringen Schwankungen wieder etwas an. Das eng⸗ a 165 Pfund war verhälinismäßig gut gehalten, eher ſo⸗ An des fetter er ſtelkte ſich gegen den Dollar auf 3,45, diet den Gulden auf 8,513, gegen Paris auf 87,46, genen dich auf 17,66, gegen Madrid auf 44,02, gegen die ö Reichsmark auf 14,59 und gegen Brüſſel auf 24,71. Die Reichsmark notierte in Zürich vorübergehend 121,75 nach geſtern Schluß 121,42, doch ging ſie gegen Mittag auf 121,65 zurück. In Amſterdam war ſie mit 58,65 un⸗ verändert, während man ſie in Paris mit 602, alſo genau wie geſtern nannte. Madrid war kaum behauptet, Mailand lag eher etwas höher, auch der bolländiſche Gulden tendierte feſter, dagegen neigte die Belga zur Schwäche. Der franzöſiſche Frank blieb unverändert. London lebhaft Ab London, 17. Febr.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Londoner Börſe war infolge der geſtrigen Hauſſebewegung in Newyork ziemlich leb⸗ haft und die Grundſtimmung auf den meiſten Marktgebie⸗ ten ſtetig. Oelaktien zeichneten ſich durch ſeſte Veranlagung aus. men. aus Japan trat aber eine gewiſſe Unſicherhelt ein. In Paris ſollen, wie man wiſſen will, von einer amerikani⸗ ſchen Bank am Kaſſamarkt Stützungsoperatlonen für den Dollar erfolgt ſein. die ſchwache Tendenz für Termindollar hält aber weiter an und blieb hiervon unbe⸗ einflußt. Engliſche Staatspapiere zogen an. Deutſche Papiere zeigten auf die Nachricht, daß die deutſchen Börſen wieder geöffnet werden ſollen, feſte Tendenz. Demgegenüber lagen japaniſche Werte ſchwach. ounganleihe zog auf 55½ an, Dawesanleihe auf 75½, proz. Konſols notierten 55%, Royal Dutch 1676, Kreuger u. Co. 10 und International Mittel 12. Am Londoner Metallmarkt zog Kupfer wieder um 156 und Zinn um etwa 17 Pfund per To. an, während der Goldpreis mit 120 Schilling einem Penny per Unze unver⸗ ändert blieb. Die Weizenpreiſe in Liverpool tendierten auf Gerüchte, daß das amerkaniſche Farm Board Weizen⸗ verkäufe nach China vornimmt, ſowie in Erwartung eines hauſſegünſtigen Berichtes der Farm Board feſt, bei Beſſe⸗ rungen bis zu 1½ Punkten. Berliner Devisen Oiskontsatze: felchsbank 7, Lombard 8, frtvat 6% und 6 ½ v. H. in Rm. Dis-] 16. Februar 17. Februar Parität e 5 175 1026 1095 1056 1092.068 Ai 7 032 1 1 f Kanddg ita. alt.0 40% ge 9. 4770 Jovan. ien 657.484.488.484.486.917 Rairo. läggpt. id.— 12,84 14,88 14.84.68 21,990 Türkei. Iürt Pfd. 7 7* 2133 London.. 1Sterl. 6 14,49 14,53 14.49 14.58 4550 New Vork, I Dollar 3½ 24,209 417.208 4,217 4,1790 Mio de Janeiro Millr.—.289 0,252 139.252 9595 Uruquan. 1 Goldpeſof—.728.782„.72.732.421 Holland 100 Gulden 3 170,33 170,67 170,43 170 77 168,485 Athen 10 Drachmen 12 5,545 3, 5,5.358 44 Arliſſel 100-500 Pf 3 1198 9 8 5 2 58,355 reſt... 100 Lei 5„ 5 5—.— e 8 105 engd 8 56.94 57.06 56,94 57.08—.— Danzig 100 Gulden 5.97. 82,18, 81 32.19. 81,55 Helſingfors 100 Fm 8 8,593.807 6,808 6,817 10.51 talien.. 100 Utre 218% 21,83. 2568 2192 22,02 1 goflapien io Dinar 7½ 7,463 7477 7483 777.85 owuo 100 Litas 8½ 41,98 42,00 41.80 42,0850—.— Kopenhagen 100 Kr. 5 157 12 55 13 46 13 1 i 1 138,„. j Seb en 10 00 f 8 1e. 82 1898 79.82 798 111745 Paris. 100 fr. 2½ 16.585 16,63 1659 16.63 165,445 rag:. 100 Kr. 12.4 18.851846.46 12,8 Schweiz.. 100 Fr 2 2,14 2,80 2,17, 5,88. 80,51 Sofia. 100 Lewa 9½ 9,057] 9..057 3,068 301 Spanien 100 Peſeien 6% 38,17 33,23 38.07 23,13 69,575 Stockholm. 100 Kr. 8 51,07 81 23 81,07 61.23 112.05 Eſtland. 00 Eſtm. 7 111.39 111.61 111.89 111,81 111,61 Wien 100 Schilling 12 49,95 80.05 49.95 50, 50,50 Tägliches Geld: 7 7¼%, Disk.⸗Comp. 66/8% Die franzöſiſche Kabinettskriſe wurde von der Lon⸗ doner City ohne ſtärkeren Eindruck zur Kenntnis genom. n eee e e eee ehe duktenmarkt beute erneut eine kräftige Aufwärts ⸗ bewegung durch. Die Erholung an den äberfeenſchen ſolchen Aufſchlag fordern zu müſſen, weil ſie ſonſt nicht ihre Rechnung fänden. Trifft dieſe Behauptung zu, ſo liefert ſie nur den Beweis dafür, daß die Strultur der deutſchen Großbanken eine falſche iſt; denn der Schuld⸗ ner muß durch einen I1proz. Leihſatz erdrückt werden, während der Gläubiger bei einer 372 proz. Vergütung in Verſuchung gerät. ſein Geld dorthin zu leiten, wo es nicht hingehört. Dadurch wird die deutſche Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit ſowohl auf der Soll⸗ als auch auf der Haben⸗ Seite auf das Empfindlichſte geſchädigt. Die Regierungs- aktion zur Sanierung der Banken iſt aber gerade dazu angetan, den ungeſunden Zuſtand zu verewigen; denn wenn die Banken erſt einmal Luft haben, dann werden ſie alle Hebel in Bewegung ſetzen, um den ſtatus quo in mauf die Konditionen aufrecht zu erhalten. Will die Regierung es nicht bei einem Flickwerk be⸗ wenden laſſen, das von vornherein jeden Dauererſolg ausſchließt, ſo bleibt nichts übrig, als die Banken an Haupt und Gliedern zu reformieren. Der Enquete⸗Aus⸗ ſchuß ſtellte ſchon vor zwei Jahren feſt, daß die einzelne Depoſitenkaſſe nur etwa ein Sechſtel der Kavitalien und Vermögen der Vorkriegszeit verwaltet. Inzwiſchen hat ſich die Situation noch weſentlich verſchlechtert. Hier liegt des Pudels Kern. Der überſetzte Apparat zehrt an den Erträgniſſen und weil man ihn nicht abbauen will oder kann, ſoll der deutſche Gewerbetreibende jetzt und in Zu⸗ kunft die Zeche bezahlen. Darum ſtellt die Aktion des Reiches nichts weiter als eine Reparatur am Dach des Bankgebäudes dar, während es in den Fundamenten be⸗ denklich kracht. Erſt, wenn man das Filialnetz der deutſchen Großbanken und auch die Zentralſtellen ſo umgeſtaltet, daß die Handlungsunkoſten und Speſen in einem geſunden Ver⸗ hältnis zum geſamten Geſchäftsvolumen ſtehen, kann man von der Möglichkeit einer Geſundung ſprechen. Jede Ein⸗ ſparung an Ausgaben eröffnet die Ausſicht, die Kapitalien der Wirtſchaft zu Bedingungen zur Verfügung zu ſtellen, die für Alle tragbar ſind. Es muß deshalb heißen:„Ge⸗ funde Wirtſchaft— geſunde Banken“, und nicht:„Geſunde Banken und kranke Wirtſchaft“. Wil das Reichskabinett ſich den Vorwurf einer Fehlleltung erheb⸗ licher Steuergelder erſparen, ſo wird es dafür ſorgen müſſen, daß an der Spitze des Bankenumbaues die Ver⸗ billigung der Kredite ſteht. Erſt, wenn dies Ziel erreicht iſt, kann man von einer ſinnvollen Verwendung der bei den Banken inveſtierten öffentlichen Gelder reden. Soweit der wirtſchaftliche Teil des Problems. Daneben gibt es noch einen pſychologiſchen, dem man in amtlichen Kreiſen viel zu wenig Beochtung ſchenkt. Die deutſchen Lünder bedanken ſich dafür, immer mehr in Abhängigkeit von Berlin zu geraten. Nach den in der Nachkriegszeit gemachten Erfahrungen wird man ihnen eine derartige Einſtellung auch kaum verübeln kön⸗ nen. Die Mammut⸗Betriebe haben nun einmal einen hürokratiſchen Zug an ſich, der durch nichts aus der Welt zu ſchaffen iſt. Wer weit vom Schuß entfernt iſt, muß die Schäden der Diſtanz in Kauf nehmen. Freilich gibt es auch einen Weg, der dieſe Kluft überbrücken könnte, nämlich die Dezentraliſilerung der Betriebe. Warum ſollen München, Stuttgart oder Dresden nicht ihre eigenen großen Banken haben, die die Erforderniſſe des Einzelnen viel beſſer überſehen können, als die Zentral- verwaltung in Berlin, die allein vom grünen Tiſch aus denkt. An eine Verwirklichung dieſer Feen kann aller⸗ dings erſt dann gedacht werden, wenm die wirtſchaftlichen Verhältniſſe konſolidierter ſind; denn heute gibt es keine Gewühr dafür, daß der Einleger bedenkenlos von der einen Bank zur anderen hinüberwechſelt. Gerade hierauf kommt es bei der Geſamtlöſung an. Engere gufammenarbeit Bemberg-Glanzſtoff O Wuppertal⸗Barmen, 17. Febr.(Eig. Dr.) It. Dod. macht die Verlegung der Kupferkunſtſelde Verkaufsbüro G. m. b. H. die Ueberſtedlung eines großen Teils der Buch⸗ haltung der J. P. Bemberg A. G. nach Berlin notwendig. Auch dle techniſche Verwaltung will durch Ueberführung der techniſchen Abteilung nach dem Werk Oehde eine engere Fühlungnahme mit dem Betrieb erreichen. Da hierdurch das große Verwaltungsgebäude in Wuppertal⸗Obepbarmen nicht mehr ausgenutzt wirs, wird die Verwaltung die noch verbleibenden Abteilungen nach Elberfeld in dos Gebäude der Verein. Glanzſtoffabriken verlegen. Hierdurch wird nicht nur eine weitere Ersparnis, ſondern auch eine Der Eichbaum-Werger-Abſchluß Aehnlich wie andere Geſellſchaften der Brauereibranche berichtet Eichbaum⸗Werger im vorliegenden Geſchäftsbericht über die Faktoren. die. ſich im Brauereigeſchäft im allge⸗ meinen und im beſonderen im abgelauſenen Geſchäftsjahr nachteilig bemerkbar machten. Auch hier wird die ohne Rückſicht auf ihre wirtſchaſtliche Tragbarkeit verfügte Bilerſteuererhöhung in Verbindung mit der Ein⸗ führung der Gemeindebierſteuer für die kata⸗ ſtrophale Erſchütterung des Gewerbes beſonders haftbar gemacht. Für die infolge des ſchlechten Geſchäfts⸗ ganges bei den Wirten drohenden Verluſte an Außenſtän⸗ den wurden entſprechende Rückſtellungen gemacht. Wenn eß trotzdem gelungen ſei, einen beſcheidenen Gewinn auszu⸗ weiſen, ſo ſei dies auf weitgehende Spar maß⸗ nahmen zurückzuführen. Der Roherl bös ſtellt ſich auf 8,41 gegen 202 Mill.. Nach Abzug der Unkoſten ſowle mach 0,51(0,88) Mil. 4 As. ſchre bungen verbleibt einſchl. 0,13(0,17) Mill. 4 Vortrag ein Reingewinn von 446 682(1 133 263) 4. Wie ſchon mitgeteilt, wind der GB. am 29. Febr. vorgeſchlagen, 5 v. H. Kegen über 12 v. H. Dividende auf die StA. und wieder 7 v. H. auf die VA. auszuſchütten, ſo daß für Neu⸗ vortrag ein Reſt von 121 157 4 verbleibt. Aus der Bllanz(n 1000 4) Brauerei und Mölzerei 1882(1021,00). Wirtſchaſtshäuſer 2754,60(2796,20), Ma⸗ ſchinen 275,90(317,80), Eiſenbahn und Kraftwagen 116,70 (105,60), Fuhrpark 57,40(74,70), Wirtſchaftsgeräte und Mo⸗ bilar 281(292,50), Kaſſe 41,89(49,83), Wertpaplere 1757,57 (1523,20), Schulden 1031,12(1379,09), Hypotheken, und Dar⸗ lohensſchuldner 4238,97(4173,35), Vorräte 840,04(914,90); dagegen neben 6500 AK. geſetzliche Rücklage 800(780), Rück⸗ lage für Erneuerungen 600(unv.), für Außenſtände und Ausfälle 800(700), Beamten⸗ und Arbeiterunterſtützung 600 (unv.), Hypotheken auf Wirtſchaften 615,22(589,31), Hinter⸗ legungen und Einlagen 554,67(603,79), Akzepte 67(89,25), Gläubiger 2403,86(2285,40), darunter 408,83(589,96) ge⸗ ſtumdete Bierſteuer. Im laufenden Geſchäfts fahr haben die erſten oder Monate weiteren bataſtrophalen Rückgang gebracht. HH„GFCPFbFbTFTbTGTCTCTCTCTCTCTCöTTGTGTGTGTbTCTbTCTCTCTGTͤTTbT'''.'.'.!.... engere Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Unternehmen erreicht. Jedoch ſoll die Selbſtändigkeit der beiden Geſell⸗ ſchaften unter allen Umſtänden erhalten bleöben. Chatillon wieder ohne Dividende. Die italieniſche Kunſtſebdenfabrik Chatillon läßt ihr Kapital von 200 Mill. Oire für 1930 ohne Dividende. Die Beſchäftigung ſel befriedigend geweſen bei allerdings äußerſt gedrückten Preiſen. Durch Abſtoßung einiger Beteiligungen konnte der Status flüſſiger gemacht werden. AG. Buderusſche Eiſenwerke Wetzlar.— 1931 dividen⸗ denlos. Dle Geſellſchaft ſieht ſich, wie offiziell mitgeteilt wird, mit Rückſicht auf den geringen Auftragseingang und bur Vermeidung größerer Vorratsanhäufung angeſichts der umftberſichtlichen Verhältniſſe zur Stillexung des hleſigen Hochofenwerks und der Röhrengießerei auf die Dauer von 4 bis 6 Wochen veranlaßt. Infolgedeſſen kommen etwa rund 390 Arbeiter und Angeſtellte zur Beurlaubung bzw. vorläufigen Entlaſſung. Dazu verlautet daß die Bilanz⸗ ſitzung bei der Geſellſchaft erſt in einigen Wochen ſtattfinden wird. Für 1931 iſt mit einem Dividendenausfall(i, V. 4 nach 6 v..) zu rechnen. * Halleſche Röhrenwerke AG. in Halle a. S.— Vor einer neuen Dividendenkürzung. Durch die Harnfederliegerde Bautätigkeit im vergangenen Jahre wudde auch der Ge⸗ ſchäſtsgang bei dem Unternehmen ſtark beeinträchtigt. Wie verlautet, wird in dieſem Jahr mit einer geringeren Di⸗ vidende(1. V. Dividendenhalbierung auf 4 v..) zu rechnen ſein. * Zur Juſolvenz Joh. Sutter AG, Papierfabrik in Schopfheim. In Auswirkung dieſer Inſolvenz hat nun die gefamte Belegſchafſt ihre Kündigung erhallen. Die Ar⸗ beiter werden nach und nach entlaſſen, wenn ſie jeweils das ühnen zugewieſene Rohmaterial verorbeltet haben; die Angeſtellten wurden auf den 31. März gekündigt Ins⸗ geſamt ſind 80 Perſonen betroffen. Sir Edgar Speyer geſtorben. Berlin, 17. Febr. Edgar Speyer, Auſſichtsratsmitglied und Mitaktio⸗ när des Berliner Bankhauſes Speyer⸗Elliſſen, iſt geſtern abend hier im Alter von 70 Jahren geſtorbe n. Er war früher Chef des Hauſes Speyer⸗Brothers in London. Als Englond in den Weltkrieg eintrat, ſiedelte er nach Amerika über und lebte ſeitdem dort als Pripat⸗ mann. Der Verſtorbene war vor einigen Wochen nach Deutſchland gekommen und dann plötzlich erkrankt. Speyer wor ein Bruder von James Speyer, dem Seniorchef von Speyer u. Co. in Newyork und eln Schwager von Eduard Beit von Speyer, Frankfurt a. M. Kräftige Aufwärtsbewegung am Produktenmarkt Ueberſee⸗Erholung wirkte ſtimulierend/ Nur e e greifbar/ Abgabe von Ruſſen⸗ roggen/ Gerſte nicht im Einklang mit Berliner Produktenbörſe v. 17. Febr.(Eig. Dr.) Nach der geſtrigen leſchten Reaktion ſetzte ſich am Pro⸗ Märkten wirkte naturgemäß ſtimulierend. Das Inland s⸗ angebot hat ſich in beiden Brotgetreldearten noch ver⸗ ringert, andererſeits bekundeten die Mühlen, insbeſon⸗ dere an der Küſte, regere Nachfrage, obwohl der Mehl⸗ abſatz ſich noch wicht nennenswert belebt hat. Da aber die Scheffahrtsſchwierigkeiten infolge des Freſtes noch nicht be⸗ hoben ſind, müſſen die Mühlen zwecks e ihrer Betriebe Waggon material zu etwa—4 höheren Preiſen als geſtern erwerben. Am Ro g⸗ gen markt wirkte das Angebot von Ruſſenroggen größeren Preisſteigerungen entgegen, immerhin ſetzte der Lieſerungs⸗ markt bis 1,50„ feſter ein, und auch für prompten deutſchen Roggen wurden etwa 2 4 höhere Preiſe genannt; der Hauptteil des an ſich geringen Offertenmaterials wird be⸗ reits von den Provinzmühlen aufgefangen. Die Roggen⸗ mehlpreiſe waren um 25 Pfg. erhöht, Weizenmehl war tellweiſe um 50 Pfg. befeſtigt, der Konſum folgte dieſer Preisbewegung aber nur zögernd. Haſer war nur zu merklich geſteigerten Forderungen angeboten, die der Han⸗ del vorerſt kaum bewillegt, ſodaß die Umſatztätigkeit ſich in engen Grenzen hielt. Die Haferlieferungspreiſe zogen bis zu 3,25/ an. Gerſte konnte von der Allgemeintendenz nur wenig profitieren, für Induſtrieſorten beſtand einige Deckungs nachfrage. Weizen⸗ und Reggene xportſcheine lagen feſt. 5 Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sda⸗ tion 248250 ſehr feſt; Roggen 198200, ſtark Geld, feſt; Braugerſte 162— 1609; Futter⸗ und Induſtriegerſte 1854 bis 158 ruhig; Hafer 148—158 feſt; Weizenmehl prompt 30,25 bis 34,25 ſehr feſt; Roggenmehl 70proz. prompt 2899,75 ſehr feſt; Weizenkleie 9,609,900 behauptet; Roggenkleie 9,65 ls 9,90 beh. Biktorigerbſen 2127,50; Kleine Speiſeerbſen 2128,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16—18; Acker⸗ bohnen 14—16; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10—12, Lu⸗ pinen, gelbe 14,50—16; Seradella, neue 24—30, Leinkuchen Baſis 37 v. H 14,40; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Ham⸗ burg 12,40; Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,20 12,0; Trockenſchnitzel 7,0—8; Extrahiertes Soja⸗ bechnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,50 10,60; dto. ab Stettin 11,80; Kartoffelflocken 12,50—12,0; allg. Tendenz feſt.— Handelsxrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 20061 60,50; Mai 270 u. Br.; Roggen März 205 u..: Mai 212,50 u..; Hafer März 159,50—60— 59,75; Mai 167 bis 167,25. * Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Berlin, 16. Febr. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 25. 1. bis 30. 1. 1932 ab märliſcher Station 197,5 Frankfurter Produktenbörſe vom 17. Febr.(Elg Dr.) Weizen 250— 252,50; Roggen 225; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 185; Hafer(inländ.] 150155; Weizenmhl ſüd d. Spe⸗ zial 0 mit Austauſchweizen 37,25— 38,30; dtr. Sondermaß⸗ lung 35/50 86,55 niederrhein. Spezial 0 mit Austauſch⸗ weizen 37,25—38,05; dto. Somdermahlung 35,500,830; Rog⸗ genmehl 31,50— 32,50) Weizenkleie 8,75; Roggenklete 9; alles für die 100 Kg.; Tendenz beſeſtigt. er Geſamttendenz * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März 4,75; Mat 4,95; Juli.87%: Sept. 4,927.— Mais(in Hfl. per Taſt 2000 Kg.) März 7254; Mai 79%; Jult 721; Sept.“ * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſeſt; März 5,67 (5,56; Mai 5,97(8,876); Juli 6,04(5,1053); Olt. 6,2 6,1)? Mehl unv.— Mitte: ſtetig; März 5,67(5876); Mai 8,074(8,876); Juli 5,114(8,1096); Okt. 02(6,1 Mehl unv. Nürnberger Hopfenbericht vom 16. Febr. 20 Ballen Zufuhr, 20 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig— feſt. Haller⸗ dauer Hopfen 3850 l. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Febr. 6,0 B 5,70 G; März 6,05 B 5,85 G; Mai 6,25 6,10 G; Auguſt 6,65 B 6,40 G,; Okt. 6,80 B 6,60 G; Dez. 6,85 B 6,70 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,45; Febr. 31,80; März 31,03; Tendenz ſteti * Bremer Baumwolle vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midol.(Schluß! 8,68. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol. Anfang: März 547. Mai 544545; Juli 54440; Okt. 549550; Dez.—; Jan. (88) 557; Tagesimport 82 000; Tendenz ruhig.— Mitte März 550; Mai 548; Jult 549; Okt. 359 Dez. 5590; Jan. 30) 501; Mürz 566 Mai 570, Juli 574, Ok. 578, Soc 582; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 17. Februar 1932 Kupfer U Blei: Zink bez. Brief geld bez. Brief] Geld dez] Brief] Gerd Januar]. 09.25 5750. 23,50. 7, 78 Februar 35 80 99— 55.75—.— 28,50 21,50—.— 22.25 21.78 März 55.50 58— 85.50, 21,5021.—.— 22 28 21 75 April 56 86.25 58.——.— 22, 21.25, 22 50 22.25 Mai 58 50 58.50 88 25, 221,754. 22,50 Juni 56.50 86,78 86.50—— 23.— 22. 23.25 23 Juli— 82.— 86.50, 23.50 22.30-— 24. 28.80 Auguſt—— 38,.— 287 23.75 23.75—.— 24,80 28,86 Sept.—— 38.5 57.— 28 50 24,50 29,50.— 25.— 24. Okiober]—.— 59, 57.50—.— 24.50 28.50— 25,80 24% Nov.—.— 50. 88 80—— 24,023.50—.— 23.28. Dezemb.]—.— 59.78 88.50—— 25.— 28.50—— 26.50 28, * Tendenz: Kupfer feſt, Blei ſtetig, Zink ruhig. c Berliner Metall⸗Notierungen vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich, Eleltrolytkupfer(wirebars) prompt 62 für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 56,50—57,50; Standard⸗ kupfer, loco 54,50 55,50; Standard⸗Blei per Febr. 20.50 big 21,50; Original⸗Hütten⸗Alumtnium 9899 v. H. in Blöcken 100; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗ Straits⸗, Auſtralzinn 218; Reinnickel 9899 v. H. 350, An⸗ timon⸗Regulus 554; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 42,25—45,50 l. Londoner Melallbärse vom 17. Februar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze 8(1837/0 fein and), Platin Unze g upfer, Standard 35,7 Zinn, Standart 14% Aluminium—.— 3 Mongte 87.8“ Monate 143,4 Antimon 3 Settl. Preis 37 85 Settl. Preis 14 0 Queckſtlber 2 Elektrolyt 43,— Banka 1695 Biatin— deſt ſelee ed 40.50 Straits 144.0 Wolframerz—.— ſtrong ſheets—. Blei, ausländ. 15 Nickel—.— El'wirebars 38] int gewönulich 1485] Weißblech—.— Teudenz: Kupfer, Zinn feſt, Zink, Blei ſtetig. 6. 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