— N , . — 5 Nach den zahlreichen Vermutungen, Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in nuſeren Geſchäftsſtellen ubgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/0, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 1 9 Pf. eimer Jeilung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breſte Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Der deutſchs Delegierte ſprach langſam und deutlich. Seine Aus⸗ führungen wurden mit großer Aufmerkſamkeit ver⸗ ſolgt. Auf der Bank Frankreichs ſaßen Paul⸗ Boncvur und General Requin. Weder Dr. Beneſch waren anweſend. die in der vorausſichtlichen Inhalt der deutſchen Abrüſtungsvorſchläge ausgeſprochen wor⸗ den ſind, erwartete man einen ſchärferen Ton. Insbeſondere glaubte man an eine ſehr ſcharfe Ab⸗ lehnung der franzöſiſchen Vorſchläge und eine ſtarke Unterſtreichung des Teils 5 des Verſailler Vertra⸗ ges, In der heutigen Rede wird der Antrag Tardieus erwähnt und hin⸗ zugefügt, daß er gründlich geprüft werde. Der Teil 5 des Verſailler Vertrages wird als Grundlage für die Abrüſtungsforderung benutzt, aber eine Erwähnung dieſer wichtigen rechtspoliti⸗ ſchen Unterlage für die deutſche Abrüſtungsforderung iſt in der Rede nicht enthalten. a Was die techniſchen Vorſchläge betrifft, ſo lehnen ſie ſich ſtark an den ktalieniſchen an, verwerten engliſche Anregungen, gehen jedoch über die italieniſch⸗engliſche Abrüſtungstheſe inſofern weit hinaus, als ſie die reſtloſe Unter⸗ drückung der ſchweren Geſchütze und auch die Beſeitigung der Tanks, ſowie gewiſſer Feſtungsbauten verlangen. Das Verbot jeder Militärluftfahrt zu Lande, zu Waſſer und zur See ſtellt gleichfalls eine beſondere Forderung Deutſchlands dar. Dazu kommt noch die noch Zaleſki Weltpreſſe über den „Ablehnung des Konventionsentwurfes, der von allen anderen Staaten grundſätzlich an⸗ genommen worden iſt. Man erkennt aus dieſen weitgehenden Anträgen der deutſchen Delegation, daß Deutſchland auf dem Gebiet der wirklichen Abrüſtung die vorderſte Stellung einnimmt. Es wird zwar in den Dar⸗ legungen des deutſchen Hauptdelegierten betont, daß es ſich um Anregungen handele, aber das Prinzip der wirklichen Abrüſtung und der Anwendung des Sicherheitsgedankens für alle Staaten beherrſcht die deutſche Delegation ſo ſtark, daß die Beratungen in den Fachausſchüſſen unter dem Einfluß der italieniſch⸗ engliſch⸗deutſchen Forderungen ſtehen werden. Der Schlußpaſſus, in dem die Abrüſtungskonfe⸗ renz als eine neue Friedenskonferenz be⸗ zeichnet wird, machte einen ſichtlich ſtarken Eindruck und bildete zugleich das Geſprächsthema der Dele⸗ gierten. Da die Rede in franzöſiſcher Sprache ver⸗ leſen wurde, konnte man den Eindruck ſehr raſch feſtſtellen. Paul⸗Bonc our erklärte, daß er ſich nicht ermächtigt fühle, im Namen einer franzöſiſchen Regierung zu ſprechen, doch könne er rund ſagen, daß die deutſchen Vorſchläge von fran⸗ zöſiſcher Seite im großen und ganzen ablehnend behandelt werden müßten. Die Zurückweiſung des Konventionsentwurfes durch Deutſchland bilde eine ſehr ernſte Angelegenheit. Es werde im Verlaufe der Verhandlungen der Abrüſtungskonfe⸗ renz noch zu lebhaften Auseinanderſetzungen kom⸗ men. Als praktiſch undurchführbar bezeichnete Paul⸗Boncour die Forderung des Verbotes von Feſtungsbauten mit angeblich offenſivem Charakter. Deutſchland wende ſich hier gegen den in Frank⸗ reich aufgebauten Feſtungsgürtel, der eine durchaus defenſive Note habe. Die Verteidigungsmaßnahmen Frankreichs an der Grenze ſeien durchaus berechtigt und könnten auch durch die Tatſache der Locarno⸗ N verträge nicht entkräftet werden. 5 Paul⸗Boncour gab aber ſeiner Genugtuung dar⸗ über Ausdruck, daß der Vorſchlag Frankreichs zur Bewaffnung des Völkerbundes von Deutſchland nicht von vornherein abgelehnt worden ſei. Zur zolitiſchen Bedeutung der Abrüſtungskonferenz im inne einer neuen Friedenskonferenz wollte Paul⸗ ouedur keiner Kommentar liefern. i Sehr freundeich war die Aufnahme bei den ita⸗ lieniſchen Sachverſtändigen, die in der Geſamt⸗ heit der deutſchen Vorſchläge ein reichhaltiges Ma⸗ terial ſehen, das im Laufe der Kommiſſionsarbeiten ſehr nützliche Verwendung finden werde. Die engliſche Delegation verhält ſich Fürfckhaltend. ſehr Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Es ſcheint ſich, wie wir bereits andeuten konnten, zu beſtätigen, daß zwiſchen den Deutſchnatto⸗ nalen und dem Stahlhelm eine weit⸗ gehende Vereinbarung in der Präſi⸗ dentſchaftsfrage erzielt worden iſt. Den Oberſtlin. Düſterberg Kompromißkandidaten glaubt man in der Perſon des zweiten Bundesführers des Stahlhelms, Dueſterberg, gefunden zu haben. Den erſten Bundesführer, Seldte, der vom Stahlhelm zu⸗ nächſt präſentiert wurde, haben die Deutſchnatio⸗ nalen abgelehnt und zwar mit der Begründung, daß er zu ſtarke Neigungen nach Kompromiſ⸗ ſen zeige. Dueſterberg gehört der Deutſchnationalen Partei und gleichzeitig dem Stahlhelm an und iſt ein Vertreter der radikalen Richtung. Die von vornherein höchſt unglaubwürdige Mel⸗ dung des„Vorwärts“, daß an eine Kandidatur des Prinzen Oskar gedacht ſei, wird von der Deutſchnationalen Partei in aller Form dementiert. In der Auslaſſung der deutſchnationalen Preſſe⸗ ſtelle wird darauf hingewieſen, daß die Entſcheidung ja vorausſichtlich nicht im erſten, ſondern im zwei⸗ ten Wahlgang fallen werde. In der Tat hoffen Deutſchnationale und Stahlhelm bei einem un⸗ entſchiedenen Ausgang des Wettbewerbs zwiſchen Hugenberg und Hitler im zweiten Wahlgang mit den etwa 3 bis 4 Millionen Stimmen, die ſie für ihren gemeinſamen Kandidaten erwarten, den Aus⸗ ſchlag geben zu können. Die Verhandlungen über eine Sammel⸗ kandidatur Hitlers, die heute noch einmal aufgenommen werden ſollen, gelten ſo gut wie ausſichtslos, da nach unſerer Kennt⸗ nis Hitler Bedingungen geſtellt haben ſoll, die ſowohl von den Deutſchnationalen wie vom Stahlhelm als ſchlechthin unannehmbar bezeichnet worden ſind. Hitler hat nämlich im Falle eines Sieges für die kommende Rechts regierung für die Nationalſozialiſten nicht nur das Kanz⸗ lergmt, ſondern auch das Reichsinnen⸗ und das Reichswehrminiſterium beanſprucht und gleichzeitig auch Bedingungen geſtellt, die den Nattonalſozialiſten den maßgebenden Einfluß in Preußen ſichern ſollen. So kam es zur Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen dem Stahlhelm und den Deutſchnatto⸗ nalen, die, wie geſagt, darauf ſpekulieren, im zweiten Wahlgang nach beiden Seiten hin handeln zu können. Painlevé iſt beauftragt Als Nachfolger Lavals iſt Painleveé mit der Kabinettsbilöung beauftragt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 18. Febr. Der Präſident der Republik, Paul Doumer, hat den Deputierten Paul Painlevs mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt. Vorher wurde der aus Genf zurückgekehrte Kriegsminiſter Tardien im Elyſée empfangen. Painlevé hat ſein grundſätz⸗ liches Einverſtändnis erklärt, die Neubildung des Kabinetts zu verſuchen. Er wird dem Präſidenten der Republik ſo ſchnell wie möglich ſeine definitive Antwort zugehen laſſen. 5 2 Staatspräſident Doumer Painlevé Paul Painlevé blickt auf eine lange poli⸗ tiſche Laufbahn zurück. Er war wiederholt Miniſter und Miniſterpräſident und gehörte zum letzten Mal als Kriegsminiſter dem Kabinert Poincars an. In dieſer Eigenſchaft ſetzte er die Befeſtigungs⸗ arbeiten an der franzöſiſchen Oſtfront mit Nachdruck in Gang, Painlevs iſt Mitglied der kleinen, nur 18 Köpfe zählenden ſozialrepublikaniſchen Kammer⸗ gruppe, der auch der frühere Außenminiſter Briand angehört. Dieſe Gruppe war für die Stabilität der letzten Rechtsregierungen von ent⸗ ſcheidender Bedeutung, da ſie genau auf der Mitte zwiſchen der Rechten und der Linken ſteht. Dem mit der Neubildung beauftragten frü⸗ heren Kriegsminiſter ſtehen theoretiſch zwei Wege offen. Er könnte verſuchen, den Wünſchen des Senats ent⸗ ſprechend ein Konzentrationskabinett un⸗ ter Einſchluß der Radikalſozialen zu bilden. Die nationaliſtiſche Marin ⸗Gruppe, die bisher den rechten Flügel des Kabinetts Laval bildete, würde dieſer Kombination natürlich fernſtehen, während von den Sozialiſten wohlwollende Neutralität er⸗ wartet werden müſſe. Die Ausſichten eines ſolchen Verſuches hängen von den Radikalſozialen ab, die bisher nur erklärt haben, ſie würden in kein Kabinett eintreten, das als Kampfkabinett gegen die Sozialiſten aufzufaſſen wäre. Die andere Mög⸗ lichkeit, die ſich Painlevé bietet und die er wahrſchein⸗ lich zunächſt ausnützen wird, beſteht in einer Erwei⸗ terung des bisherigen Kabinetts Laval durch Herein⸗ nahme einiger gemäßigter Senatoren In unterrichteten Kreiſen verlautet auf das be⸗ ſtimmteſte, daß Tardieu äuf jeden Fall wieder Mitglied des neuen Kabinetts ſein wird. Tardien gehört der politiſch unmittelbar neben der Briand⸗ Painlevé⸗Gruppe ſtehenden Gruppe der Linksrepu⸗ blikaner an, würde alſo durchaus für ein Konzen⸗ trationskabinett mit den Radikalſozialen in Frage kommen. Weltrennen aus Auſtralien nach Europa Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 18. Febr. In Auſtralien beginnt in dieſen Tagen ein Wett⸗ rennen von 20 Hochſeeſeglern nach Europa. Die 20 Fahrzeuge ſtellen beinahe die geſamte noch im Frachtdienſt befindliche Weltflotte von großen Segelſchiffen dar. An der Fahrt nimmt u. a. auch die„Herzogin Cäcilie“, das ſchnellſte Segelſchiff der Welt und die finniſche Barke„Penang“ teil, die ſo⸗ eben aus Kopenhagen in Auſtralten angekommen iſt. Sie hat zu dieſer Reiſe 130 Tage gebraucht und ſieben Segelgarnituren durch Sturm verloren. Trotzdem rentiert ſich die Segelſchiffahrt noch immer. Ein Berliner Kommentar Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. In Berliner maßgebenden Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß die deutſchen Abrüſtungsvorſchläge den Richtlinien entſprechen, die der Reichskanzler bereits in ſeiner Rede vor der Genfer Konferenz entwickelt hat und die von den drei Hauptzie⸗ len beherrſcht ſind: Allgemeine Abrüſtung, Rüſtungsſicherheit und Bezugnahme auf die Vorbedingungen, die in dem Artikel 8 der Völkerbundsſatzung niedergelegt ſind. Die deut⸗ ſchen Vorſchläge gehen mithin von drei Tatſachen aus: 1. Deutſchland hat abgerüſtet, 2. der Konven⸗ tionsentwurf mit ſeinen vielen Lücken und Mänu⸗ geln iſt für Deutſchland untragbar und 38. Deutſch⸗ land muß als Mitglied des Völkerbundes vollen Anſpruch auf Gleich berechtigung, auch in der Frage der Rüſtung, erheben. Zur Erreichung dieſes Zieles ſtanden der deut⸗ ſchen Delegation verſchiedene Wege offen. Ste konnte entweder alle für Deutſchland geltenden Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages zuſammen⸗ faſſen. Das hätte nur einen einſeitigen deutſchen Vorſchlag ergeben. Es beſtand weiterhin die Mög⸗ lichkeit, die deutſchen Vorſchläge einzuarbeiten in den Entwurf der vorbereitenden Abrüſtungskommiſ⸗ ſion. Sie hat aus taktiſchen Gründen auch davon Abſtand genommen und ſich entſchloſſen, wie die Vorſchläge im einzelnen beweiſen, einen ganz neuen Plan auszuarbeiten, der ſich auf den Beſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages aufbaut, aber die deutſchen Wünſche in dieſen Rahmen hineinnimmt. Die deutſche Delegation hat dabei keinen Zweifel gelaſſen, daß die deutſche Regierung nur einen ſolchen Konventionsentwurf für annehmbar hält, deſſen Beſtimmungen für ſie in gleicher Weiſe gelten wie für die anderen Signatarmächte. (Der Wortlaut der deutſchen Abrüſtungsvorſchläge iſt auf der folgenden Seite abgedruckt. D. Schriftl.) Erweiterung des öſterreichiſchen Wirtſchaftsraums? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Febr. Die Ankündigung Dr. Bureſchs, daß Oeſter⸗ reich unbedingt eine Erweiterung ſeines wirtſchaftlichen Arbeitsraums benötigt, ſtellt keineswegs einen ungewöhnlichen Vorgang dar. Es handelt ſich, wie uns von öſterreichiſcher Seite erklärt wird, nicht um die Bildung von be⸗ ſtimmten handelspolitiſchen Staatengruppen, ſondern um individuelle Verhandlungen der öſterreichiſchen Regierung mit einzelnen Staaten, mit denen wir bisher handelspolitiſche Beziehungen unterhalten. In Berlin war man ſeit langem davon unter⸗ richtet, daß Oeſterreich verſuchen würde, Schritte zu unternehmen, um die Einfuhr zu droſſeln und die Ausfuhr zu heben. Unter den Nach⸗ barſtaaten, mit denen Oeſterreich dieſe Verhandlun⸗ gen führen will, iſt das Reich der wichtigſte. Daraus ſei zu erſehen, daß die öſterreichiſche Re⸗ gierung in keiner Weiſe daran denke irgend etwas ohne Deutſchland zu unternehmen. Auf reichsdeut⸗ ſcher Seite habe man jedenfalls volles Verſtändnis für den Verſuch Oeſterreichs, die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe zu meiſtern und werde wie ſtets gern bereit ſein, das Möglichſte zu tun, um dieſe Bemühungen zu unterſtützen. In der Tat kann der öſterreichiſche Schritt ja auch nur den Verſuch bedeuten, die Zollunion am andern Ende aufzuzäumen und ſo im Effekt zu dem nämlichen Ziel führen, das von den Herren Curtius und Schober angeſtrebt wurde. Wohl⸗ verſtanden: er kann. Hier und da weiſt man freilich darauf hin, daß die Erklärung Dr. Bureſchs die Inj⸗ tiative darſtelle, die von Frankreich, wie von der Tſchechoſlowakei, in den letzten Wochen und Monaten immer wieder von Oeſterreich gefordert worden ſei. Ein Prinz von Bourbon im Gefäugnis Paris, 18. Febr.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Das Gericht von Boulogne ſur Mer verurteilte geſtern den Prinzen Luiz de Bour⸗ bon wegen Schecksſchwin del zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis. Der Angeklagte hatte im vorigen Jahr in einem Spielkaſino im Seebad Le Touquet einen ungedeckten Scheck von 150 000 Franken ausgegeben. Der ſpiel⸗ luſtige Prinz iſt 44 Jahre alt und trägt noch den Titel„Herzog von Angola“. Mit der Poltzei iſt er ſchon des öfteren in Konflikt geraten. 2 2. Seite/ Nummer 82 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Wortlaut der 1. Landſtreilkräfte a] Perſonal 1. Das Perſonal der Landſtreitkräfte ſoll allge⸗ mein nur im Wege freiwilliger Verpflich⸗ tungen rekrutiert werden. 2. Sollte ſich dieſe Regelung auf der Konferenz als undurchführbar erweiſen und daher den Staa⸗ ten allgemein die Wahl des Wehrfſyſtems überlaſſen bleiben, ſo müſſen bei Wehrpflichtheeren die aus⸗ ge bildeten Reſerven, die bekanntlich den Hauptbeſtandteil der Kriegsheere bilden, angemeſſen bewertet und ebenfalls in die allgemeine Beſchrän⸗ kung einbezogen werden.. 3. Staaten mit Milizſyſtem müſſen auf jeden Fall eine ihren beſonderen Verhältniſſen Rechnung tragende Berückſichtigung finden. 4. Für die Offiziere iſt ein möglichſt niedri⸗ ger, für alle Staaten gleicher Prozentfatz der Ge⸗ ſamtſtärke des Perſonals feſtzuſetzen, der nicht über⸗ ſchritten werden darf. 5. Die Polizei, die Gendarmerie und ähnliche Verbände müſſen begrenzt und Beſtimmungen unter⸗ worfen werden, die ihre militäriſche Verwendung ausſchließen. b] Material 6. Die Unterhaltung und Verwendung nach⸗ ſtehender Kampfmittel ſoll ohne Einſchränkung all⸗ gemein unterſagt werden: a) außerhalb von Feſtungen und befeſtigten Plätzen Kanonen über 77 Millimeter und Haubitzen über 105 Millimeter, b) innerhalb von Feſtungen und befeſtigten Plätzen Kanonen über 150 Millimeter und Hau⸗ bitzen über 210 Millimeter, e) Minenwerfer aller Art mit einem Kaliber von über 150 Millimeter. J) Kampfwagen jeglicher Art. 7. Die darnach erlaubten Waffen ſind für jeden Staat nach Art und Menge nebſt einem einheitlichen Zuſchlag als Erſatz für Ausfälle feſtzuſetzen. Für die übrigen Staaten, die keine eigene Rüſtungs⸗ induſtrie beſitzen, können außerdem zewiſſe Reſerve⸗ beſtände zugelaſſen werden. Diejenigen Waffen, die über die zugelaſſenen Mengen hinaus vorhanden ſind, müſſen vernichtet werden. e) Befeſtigungen 8. Die Anlage und Unterhaltung von Jeſtungen, befeſtigten Plätzen und Werken, die wegen ihrer Nähe zur Landesgrenze eine unmittel⸗ bare Bedrohung des Nachbarſtaates darſtellen und etwaige Maßnahmen der Kriegsverhütung beein⸗ trächtigen könnten, ſoll verboten werden.(Wegen der Küſtenbefeſtigungen ſiehe unter 20.) 2. Seeſtreitkräfte a] Material 9. Die Höchſttonnage der einzelnen Schiffe iſt unter gleichzeitiger proportionaler Verminde⸗ kung der Geſamttonnage herabzuſetzen. Kein Kriegs⸗ fahrzeug ſoll eine größere Waſſerverdrän⸗ gung als 10000 Tonnen oder ein Geſchützkaliber von mehr als 280 Millimeter haben. 10. Das Halten von Flug zeugträgern wird allgemein unterſagt, da, wie unter III ausgeführt, das Halten von Luftſtreitkräften zu Land und zu Waſſer verboten werden ſoll. 11. Die Unterwaſſer fahrzeuge ſind ab⸗ d uſchaffen und zu vernichten. 12. Folgende„Begriffsbeſtimmungen“ werden, ſo⸗ weit es ſich nicht um Spezial⸗ und von einer Be⸗ grenzung ausgeuommene Fahrzeuge handelt, ein⸗ geführt: deulſchen Abrüftungsvor a] Linienſchiffe: Kriegsfahrzeuge mit einer Waſſerverdrängung über 6000 Tonnen oder einem Geſchützkaliber über 150 Millimeter; b Kreuzer: Kriegsfahrzeuge mit einer Waſſer⸗ verdrängung über 800 Tonnen oder einem Geſchütz⸗ kaliber über 105 Millimeter; c) Zerſtörer: Kriegsfahrzeuge, deren Waſſer verdrängung 800 Tonnen und deren Geſchützkaliber 105 Millimeter nicht überſchreiten. nichtſchwimmende Material der Marine iſt für jeden Staat nach Art und Menge feſtzuſetzen. 2 2 13. Das b) Perſonal 14. Das Perſonal der Marine ſoll allgemein nur im Wege der freiwilligen Verpflichtung rekrutiert werden. Ihm wird das Syſtem der für das Perſonal der Landſtreitkräfte feſtzuſetzenden Be⸗ grenzung anzupaſſen ſein. 15. Für die Offiziere und Deckoffiziere iſt ein ge⸗ wiſſer Prozentſatz der Geſamtſtärke feſtzuſetzen, der nicht überſchritten werden darf. e) Befeſtigungen 16. Die Küſtenbefeſtigungen können grundſätzlich in dem gegenwärtigen Umfange beſtehen bleiben; je⸗ doch ſollen Befeſtigungen, die natürliche Waſſer⸗ ſtraßen beherrſchen, verboten werden, um allen Na⸗ tionen die freie und ungehinderte Durchfahrt durch dieſe Waſſerſtraßen zu ermöglichen. 3. Euftſtreiilräfte 17. Die Unterhaltung jeglicher Luft⸗ ſtreitkräfte wird verboten. Das geſamte bisher in der Reſerve oder auf Lager befindliche Material der Luftſtreitkräfte iſt zu zerſtören mit Ausnahme der Waffen, die aus den Land⸗ und See⸗ ſtreitkräften zugebilligten Beſtänden zugebilligt wer⸗ den. 18. Das Abwerfen von Kampfmitteln jeder Art aus Luftfahrzeugen ſowie die Vorberei⸗ tung hierfür ſind ohne jede Einſchränkung zu unter⸗ ſagen. 19. Um die Durchführung des Verbotes jeglicher militäriſcher Luftfahrt unter allen Umſtänden ſicher zu ſtellen, iſt u. a. zu unterſagen: )] Jede Ausbildung und Fortbildung irgend⸗ welcher Perſonen in der Luftfahrt, die einen mili⸗ täriſchen Charakter oder Zweck hat; b) jede Ausbildung und Tätigkeit von machtanugehörigen in der Zivilluftfahrt; c) Luftfahrzeuge zu bauen, zu halten, einzuführen oder in Verkehr zu ſetzen, die in irgendeiner Weiſe gepanzert oder geſchützt ſind oder die mit Einrich⸗ tungen zur Aufnahme von Kriegsmaſchinen jeder Art wie Kanonen, Maſchinengewehre, Torpedos, Bomben oder mit Viſier⸗ oder Abwurfeinrichtungen für ſolche Kriegsmaſchinen verſehen ſind; d) die Unterhaltung irgendwelcher militäriſchen Zpecken dienenden Beziehungen zwiſchen Militär⸗ und Marineverwaltung und der Zivilluftfahrt. 4. Allgemeine Bestimmungen 3) chemiſche Waffe 20. Das Verbot ber militäriſchen Verwendung von Stickg as, Giftgas oder ähnlichen Gaſen und allen ähnlichen Flüſſigkeiten, Stoffen oder Verfahren, o⸗ wie aller Mittel des Bakterienkrieges wird als die Vorbereitung der Verwendung von Kampfmitteln augeſehen. b) Waffenhandel und Waffenherſtellung 21. Die Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsſchiffen und deren Munition ſowie von Kriegsgerät iſt grundſätz⸗ Wehr⸗ Donnersta lich zu verbieten. Jedoch muß für diejenigen Staaten, die nicht in der Lage ſind, die für ſie feſtgeſetzten Mengen an Waffen, Kriegsgerät und Munition her⸗ zuſtellen die Möglichkeit ſichergeſtellt werden, die er⸗ forderlichen Mengen aus dem Auslande zu beziehen. 22. Die Herſtellung von Kriegswaffen und Munition und Schiffsgerät darf nur in beſtimm⸗ ten privaten und ſtaatlichen Fabriken oder Werkſtät⸗ ten erfolgen, die der Oeffentlichkeit bekannt ſind. Die Regierungen verpflichten ſich, durch geeignete Maß⸗ nahmen ſicherzuſtellen, daß die Produktion nicht die Mengen üb reitet, die für ſie und Ausfuhr an Staaten ohne Rüſtungsinduſtrie zugelaſſen ſind. e) Ausgaben 23. Entſprechend der in Artikel 8 der Völkerbunds⸗ ſatzung enthaltenen Verpflichtung der Völkerbunds⸗ mitglieder, in erſchöpfender Weiſe alle Auskünfte über den Stand der Rüſtungen auszuſchalten, muß ſich der Austauſch der Rüſtungsangaben auch auf die Rüſtungsausgaben erſtrecken. Die deutſche Delegation iſt der Anſicht, daß die in jüngſter Zeit eingetretenen zahlreichen Abwei⸗ chungen von dem feſten Maßſtabe des Goldes ſo ein⸗ ſchneidende und unvorhergeſehene Kaufkraftänderun⸗ gen herbeiführen, daß zur Zeit die Anwendung der finanziellen Limitierung als Methode einer wirk⸗ Hamm-Ausſchuß für Abiturienten Berlin, 18. Febr. Der unter Leitung des früheren Reichsminiſters Hamm ſtehende Ausſchuß, der auf Grund der Ver⸗ handlungen im Reichsinnenminiſterium die zu Oſtern 1932 abgehenden 40 000 Abiturienten in praktiſchen Berufen unterbringen will, hat ſeine Vorarbeiten beendet. Der Ausſchuß hat ſich in einem Rundſchreiben an alle Verbände, die an der Be⸗ ſprechung im Reichsinnenminiſterium teilgenommen haben, und an die Handelskammern gewandt mit der Bitte, die Frage der Einſtellungs⸗ möglichkeiten für Abiturienten ſofort zu prü⸗ fen. Es ſollen örtliche Ausſchüſſe gebildet werden, an denen Handelskammern, Induſtrieverbände und die wichtigſten Firmen des Ortes zu beteiligen ſind. Der Hamm ⸗Ausſchuß— er hat das ja ſchon zu Beginn ſeiner Arbeiten betont— iſt ſich natürlich klar darüber, daß der Erfolg ſeiner Tätigkeit nicht überſchätzt werden darf. Einzelne Firmen ſind zwar bereit, über den ſonſt üblichen Bedarf hinaus Abi⸗ turienten als Lehrlinge einzuſtellen, doch iſt dieſen Lehrlingen ſchon mitgeteilt worden, daß ſie mit einer Weiterbeſchäftigung nach der Lehrzeit wohl kaum rechnen können. Proklamation des Anabhängigen Mandſchuriſchen Staates — Tokio, 18. Febr.(Reuter.) Die Man⸗ dſchurei iſt zum unabhängigen Staat prokla⸗ miert worden. Die Lage in Schanghai — Tokio, 18. Febr. Der Oberbefehlshaber der japaniſchen Streitkräfte, General Uyeda, hat heute früh 9 Uhr örtlicher Zeit die ultimative Forderung geſtellt, daß die chineſiſchen Truppen aus dem Ge⸗ biet von Schanghai zurückgezogen werden. — Paris, 18. Febr. Durch ein Dekret iſt die Ein⸗ fuhr von gegerbten Häuten, Schuhſohlenleder, Leder⸗ waren, Lederriemen uſw. nur in den Grenzen eines durch miniſterielle Dekrete feſtzuſetzenden Kontin⸗ gents nach Frankreich zugelaſſen. ſamen Abrüſtung agtsſcheidet. ſer Methode würde unter den gegenwärtigen wirt ſchaftlichen und monstären Umſtänden zu unaufhör⸗ lichen Derogationen Anlaß geben, die den ruhigen Gang des Prozeſſes der vertraglichen Abrüſtung ernſtlich ſtören würden. Ueberdies wäre bei dem gegenwärtigen großen Unterſchied der in den einzel⸗ nen Ländern vorhandenen Materialbeſtände die Feſt⸗ ſtellung eines gemeinſamen Planes für die finan⸗ zielle Limitierung mit außergewöhnlichen Schwierig⸗ keiten verknüpft. Auf der anderen Seite muß be⸗ rückſichtigt werden, daß auch ohne die Anwendung der Methode der finanziellen Limitierung die uner⸗ läßliche Senkung der ſchweren finanziellen Laſten unter denen die Völker wegen der übertrieben hohen Rüſtungen leiden, ſich als automatiſche Folge jeder wirkſamen direkten Abrüſtung einſtellen muß, d) Ueberwachung 24. Die Durchführung und Einhaltung der Ab⸗ rüſtungsbeſtimmungen iſt durch ein für alle Stagten gleiches Verfahren der Meberwachung ſicher zu ſtellen. 5. Aebergangsbeſtimmungen 25. Soweit die Durchführung der vorſtehenden Vorſchläge Maßnahmen techniſcher oder organiſato⸗ riſcher Art notwendig macht, wird die Konferenz über das Verfahren und über die Friſten Beſtim⸗ mungen feſtzuſetzen haben, nach denen ſich die ein⸗ zelnen Staaten bei der Ueberführung ihrer eigenen Rüſtungen auf den der Konvention Rüflungsſtand zu richten haben. entſprechenden Letzte Meldungen Eiferſuchtstat eines Reichswehrſoldaten — Regensburg, 18. Febr. Ein Reichswehr⸗ oberſchütze gab auf offener Straße geſtern abend auf ſeine Geliebte und deren Mutter mehrere Schüſſe ab. Die Mutter wurde getötet, das Mädchen 1 verletzt. Darnach erſchoß der Täter ſich ſelbſt. Folgenſchwerer Straßenbahnzuſammenſtoß — Oberhauſen, 18. Febr. Ein von Oberhaufen kommender ſtarkbeſetzter Straßenbahnwagen fuhr infolge dichten Nebels und Zuſammentreffens verſchiedener unglücklicher Umſtände auf den von Oſterfeld kommenden Wagen auf. Der Zuſammen⸗ ſtoß war ſehr heftig. Schweres Flugzeugunglück bei Nieder⸗Jentz Die Piloten tot — Nieder⸗Jeutz, 18. Febr. Ein Flugzeug des Metzer Jagdregiments erlitt über dem Flugplatz Nieder⸗Jeutz einen Motordefekt. Der eine Inſaſſe, Unteroffizier Bordin, ſprang mit dem Fallſchirm ab, der ſich jedoch nicht öffnete. Bordin ſtürzte auf einen Hochofen und verbrannte. Der zweite Flieger, Unteroffizier Senechal ſtürzte mit dem Flugzeug auf eine Baracke und war auf der Stelle tot. Lauderbach geſteht einen zweiten Mord — Wien, 18. Febr. Der im Zuſammenhang mit dem Fund von Leichenteilen verhaftete Gefangenei⸗ aufſeher Lauderbach, der dieſen Mord bereits zugegeben hat, geſtand heute, am 7. Dezember v. Js. auch eine Witwe ermordet zu haben. Hausſuchung bei einer kommuniſtiſchen Handelsvertretung — Montevideo, 18. Febr.(Reuter) Die Polizei hat in den Räumen der ſowjetruſſiſchen Handels⸗ vertretung eine Hausſuchung vorgenommen, um zu ermitteln, ob Moskau die kommuniſtiſche Bewegung in Uruauay finanziert habe. Uraufführung von Hauptmanns„Vor Sonnenuntergang im Deutſchen Theater, Berlin An ſich ein ſehr einfaches Schickſal. Ein Geheimer Kommerzienrat, ſiebzig Jahre alt, der ſeine Frau verloren hat und dadurch ſeeliſch und körperlich ſehr mitgenommen war, findet vor dem Sonnenuntergang ſeines Lebens ein friſches, herziges, tüchtiges, hei⸗ teres, blondes Mädel, die ihm noch einmal Kraft, Mut und Freude wiedergibt. Er entſchließt ſich, ihr die Heirat anzubieten, er verwöhnt ſie in jeder Weiſe, er lädt den Zorn und die Eiſerſucht ſeiner ganzen Familie auf ſich. Als die Sache kritiſch wird, droht ihm die Familie mit einem Entmündigungsverfahren, worauf er in Tobſucht verfällt, das Bild ſeiner Frau zerſchneidet, in der höchſten Aufregung wie in einem Schlaganfall niederſinkt und ſehr bald ſtirbt. Die Tragödie wird vom Dichter nicht unnötig kompliziert. Das iſt ein großer Vorteil, nicht nur, weil ſie dadurch um ſo lebenswahrer wirkt, ſondern vor allem, weill die Möglichkeit gegeben iſt, in die Breite zu gehen durch die Verzweigung aller in die⸗ ſem Stück angeſtellten Perſonen, deren Galerie eine wundervolle Reihe von Menſchentypen wird. Es iſt der Sohn, Philologieprofeſſor, angenehm unbedeu⸗ tend. Deſſen Frau, eine geborene Adlige, mit einem „Geierhals“. Die Tochter Bettina, mit einem theo⸗ ſophiſchen Tick. Die Tochter Ottilie, gleichgültig, ver⸗ hetratet an einen Direktor der Clauſeuſchen Betriebe, ſcharf, ungeiſtig, unausſtehlich. Noch ein füngerer Sohn, unbefangen, vorurteilslos. Dazu ein vermit⸗ telnder Hausarzt gütiger Natur, ein auf der Gegen⸗ ſeite vermittelnder Juſtizrat, nicht ohne Vornehm⸗ heit, aber leicht intrigant, ein guter, alter Jugend⸗ freund des Geheimrats, ein Privatſekretär, ein Die⸗ ner, der ſich nur einen Ausbruch geſtatten darf, die kluge Mutter des jungen Mädchens, und endlich und vor allem dieſes ſelbſt, neben dem Geheimrat die Hauptfigur des Stückes. Es iſt eine reiche und tief abgeſetzte Sammlung von Charakteren und auch von Parteien. Auf der Seite des Geheimrats ſtehen der Arzt, der Sekretär, der Diener und halb und halb der jüngſte Sohn. Die Art ihrer Zuneigung iſt ebenſo pärtlert wie die Art der Feinde. Es geht durch Tem⸗ peramente, durch Altersunterſchtede, durch wechſelnde Eiuſtellungen in dleſer großen Tragödie um den alten Mann und das junge Mädchen. Daß dramatiſche Leben dieſer Geſellſchaft iſt von Hauptmann mit Meiſterhand kontrapunktiert. Hierin legt der größte Wert des Stücks, durch den es an die Seite ſeiner früheren tief aus dem Leben ge⸗ ſchöpften Dramen ſich ſtellen mag, in einer bewußten Zeitloſigkeit, in abſoluter Freiheit von jeder graſſie⸗ renden Richtung, rund geſehen und rund geſtaltet. So wenig es unnötig kompliziert iſt, iſt es unnötig ausgeſponnen. Es hatte urſprünglich noch einen fünften Akt, der immer wieder mit neuen Ver⸗ änderungen die Flucht des Geheimrats aus dieſem Leben zum Inhalt hatte. Im letzten Augenblick der Proben iſt, wohl mit Recht, dieſer Akt ganz geſtrichen worden, und der natürliche Tod des Geheimrats ſchließt jetzt mit einer kleinen Hinzufügung den vierten Akt und das ganze Stück. Die Konzentrierung der menſchlichen Würde iſt dadurch unbedingt gewonnen. Die menſchliche Würde, die Menſchlichkeit überhaupt, die Berührung mit der Tapferkeit oder der Feigheit menſchlicher Seelen, die furchtbare Tragik, die in dem Kampf der Herzen mit der Konvention liegt und immer liegen wird, ſeit Schiller bis Hauptmann, dieſe große Menſchlich⸗ keit ſpricht vernehmbar, ergreifend, faſt überraſchend aus dem Werk des greiſen Dichters in einer Zeit, die ſich mit rückſichtsloſer Abſichtlichkett ſolchen Pro⸗ blemen ſonſt literariſch fernhält.„Vor Sonnenauf⸗ gang“ hieß einſt das erſte Stück Hauptmanns, das die Epoche der lebenswahren Dichtung in Deutſch⸗ land eröffnete. Dieſes Werk„Vor Sonnenuntergang“ ſteht gleichſam ſymboliſch mit ſeinem Titel am Ende dieſer Epoche. Der Bau des Dramas iſt wundervoll. In den erſten beiden exponierenden Akten iſt mehr ein Nebeneinander von Szenen, die die Perſonen und mit ihnen die Ereigniſſe in einer natürlichen Folge des Kommens und Gehens aufwickeln. Eine beſon⸗ ders gute Gelegenheit für die Vorſtellung der vielen einzelnen Figuren iſt die Geburtstagsfeier des Ge⸗ heimrats, die die Behörden mit ſeiner Familie be⸗ kannt macht. Der erſte Akt ſpielt bei ihm zu Hauſe, der zweite draußen auf dem Gut, wo ſein Mädchen wohnt. Der dritte Akt, wieder zu Hauſe, bringt die Gipfelung. Es iſt ein Familieneſſen geplant, zu dem der Geheimrat ſeine junge Freundin mitzubrin⸗ gen verſucht. Hier entzündet ſich in einer großarti⸗ gen Steigerung der Konflikt. Der vierte Akt iſt dann der gegebene Ablauf. Ueber die Sprache des Dichters könnte man diskutieren. Es ſcheint ſo, als ob bisweilen ein wenig Literatur darin ſtecken geblieben wäre. Eine Gewähltheit des Ausdrucks und der Zitate, die nicht immer in den Mund dieſer Menſchen zu paſſen ſcheint. Aber ſchon ſind wir an der Grenze der Aufführung, die hier wundertätig eingreift. Nichts Papierenes iſt mehr zu hören. Es wird Geſtalt und Wahrſcheinlichkeit in der Form von Selbſtgeſprä⸗ chen, ſo wie alle Plötzlichkeit eines Stimmungsum⸗ ſchwungs durch Gebärde und ſtummes Spiel und ganze Zwiſchenaktionen der Beteiligten verſtändlich gemacht wird, und auch alles etwa Konventionelle ſich in der Beſcheidenheit der Darſtellung erklärt, die die lebenswichtigen Vorgänge nicht gegen die Abſicht des Dichters übertreiben will. 4 Der Regiſſeur Max Reinhardt hat hier einen Stoff in ſeine Finger bekommen, daß ſie nur ſo ent⸗ zückt find, ihn pſychologiſch zu geſtalten, endlich wie⸗ der einmal Leben im Leben, auch mit all den Un⸗ ausgeſprochenheiten, die wohl nicht in dem Buch ſtehen, aber in der Seele der Menſchen. Ich habe ihn noch nie ſo vollkommen arbeiten ſehen mit den Motiven der Stille, des Schweigens, der Pauſe, der Verlegenheit, wie hier. Es iſt, als ob er die Tragö⸗ die in eine Atmoſphäre tiefſter Herzensbeziehungen tauchte, aus der ſie der Dichter für die Bühne ge⸗ ahnt hat. Wie ſie da alle vor dem Bild der Frau ſtehen, halb benommen, halb feierlich, irgend ein erklärendes Wort zwiſchen großen Pauſen, eine ſcheinbare Alltäglichkeit auf dem Grund von Erleb⸗ niſſen, deren Wunden man nicht aufreißt— herrlich! Wie ſich der Geheimrat mit ſeinem alten Freund zwiſchen den Aufgaben ihrer Unterredung, halb ab⸗ gelenkt, halb ängſtlich, zugleich erfreut und wieder zurückhaltend, hin und her windet, die Hinderniſſe nimmt, die Ziele gewinnt— unnachahmlich! Aber ber dritte Akt iſt eine Höchſtleiſtung der Regie, die zu Reinhardts vollendetſten Let⸗ ſtungen zählt. Die geſellſchaftliche Unruhe, die Gleichzeitigkeit der Vermutungen und Beſchwörun⸗ gen der Familie, verſtreut durch den Raum und doch voll einheitlicher Spannung, dann die Tafel ſelbſt, das Beieinander dieſer gegenſeitig erhitzten Men⸗ ſchen, ſie ſprechen nichts oder nur Gleichgültiges, ſie verſinken in Erwartung, ſie ahnen die kommende Kataſtrophe und wiſſen nicht, wie ſie ſich vollziehen wird, und endlich auf allerlei Nebenwegen erreicht, dieſe Kataſtrophe ſelbſt, der ungeheure Ausbruch des alten Herrn, die Verſtoßung der Familie in einem Feuer der Leidenſchaft, das beſſer als alles andere die Jugend ſeines Herzens erweiſt: eines der größ⸗ ten Erlebniſſe der modernen Bühne, einer der ſtärk⸗ ſten Akte, die Hauptmann je ſchrieb und Reinhardt je nachſchuf. Ein Aufgebot erſter Schauspieler, würdig dieſes Abends. Der Profeſſorſohn Wieman mit ſeinem weichen, im Sinne der Dichtung nicht immer ſtand⸗ feſten Organ. Der jüngere Sohn Brauſewet⸗ ter mit all ſeiner ſportlichen Friſche. Die Tochter Bettina: Eleonore von Mendelsſohn, rührend ſelbſt im Bruch ihrer Anhänglichkeit an den Vater, mit einem wirren religiöſen Schimmer im Auge. Der Schwiegerſohn, Sima mit einer vielleicht übertriebenen kleinbürgerlichen Penetranz. Seine Frau, die Koppenhöfer, ein fabelhafter Typ der naſerümpfenden, ewig beleidigten Adelsdame, Winterſtein, der Sauitätsrat, gemäßigte Rou⸗ tine. Otto als Juſtizrat, ſehr überzeugend in ſei⸗ ner weltläufigen Elaſtizität. Gülstorff als Freund des Geheimrats überfließend von ahnungs⸗ loſer Güte, nicht ganz durchnuaneiert. Eine rechte alte Bühnenfigur Stöſſel als treuer Sekretär. Bis aufs Feinſte durchgearbeitet, Biensfeld als Diener. Die Fehdmer als Mutter des Mädchens, ein rechtes deutſches Bildnis. Und nun über allem: Werner Krauß alz Geheimrat, Helene Thimig als Mädchen— fe heißt Inken Peters. Krauß hebt ſich immer mehr heraus. Die cäſariſche Haltung des Geheimrat, ſein lächelnder Blick auf die Vergangenheit, der un⸗ getrübte Egoismus ſeiner Liebe, die Herrſchaft ſelnes Willens und ſeiner Phantaſie, nicht ohne die Grund lage ſeiner umfaſſenden Bildung, über das 1 und faſt unwahrſcheinliche Erlebnis, das ihm zutel ward, die ganze Skala der Ausdrucks muſik zwiſchen der Hingabe an ſein Glück und der Tobſucht gegen ſein Geſchick, alles das vereinigt ſich in Krauß d. einer Lebensgeſtalt von unvergeßlicher Plaſtik u Durcharbeitung bis in die kleinſte Handbewegung, bis in den leiſeſten Reflex des Auges. Helene n iſt ein Segen und eine Wonne als junges, n Mädchen, nicht nur für den Alten, auch für 1770 alle. Schlank, zierlich, Spiegelbild von gunderten plötzlichen Regungen, leicht im Gang, Verſprege und Erfüllung in Mund und Auge, Rauſch Glücks und ſtilles Heldentum im Unglück, ein Auf⸗ ſtieg und eine Bereicherung ohne Gleichen für ſte. An dem großen Abend füllte ein Elitepublitum das ehrwürdige Theater. Die Spannung it e gradig. Der Beifall ſteigt mit dem Stück und a nach dem dritten Akt eine außerordentliche St 1 ehrliche und wärmſte Begeiſterung, der e und Reinhardt mit den Schauſpielern unzählig Male danken. Nach dem vierten Akt eine ku Pauſe der Erſchütterung, dann derſelbe elemen g Ausbruch ins Unendliche fortgeſetzt. Oscaß be Acht Perſonen wunden verletzt, 1 1 als erſter, großer Geſtalter der deutſchen Bühne. „ 1 1 e r. ere er— 1 „ 1 K„ a 5 —.. e„18 r —————-— Donnerstag, 18. Februar 1932 Volkstraueetag Die Vorbereitungen der Ortsgruppe Mannheim des„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ zur Ausgeſtaltung des am kommenden Sonntag ſtatt⸗ findenden Volkstrauertages ſind nunmehr ſoweit ge⸗ diehen, daß die Programme zu den Gedächtnisfeiern im Nibelungenſaar und im Muſenſaal an der Kaſſe des Roſengartens zu haben ſind. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß beſondere Einladungen nicht ergehen. Jedermann iſt auf das herzlichſte eingeladen. Außer der üblichen ſtädtiſchen Ein⸗ laßgebühr von 10 Pfg. wird weiteres Eintritts⸗ geld nicht erhoben. Die beiden Feiern beginnen pünktlich um 3 Uhr und dürften etwa eine Stunde in Auſpruch nehmen. Zur Erleichterung des Ordnungsdienſtes beim Ein⸗ gang zum Roſengarten iſt dringend zu empfehlen, daß ſich die Teilnehmer ſchon an den vorhergehen den Tagen mit ſtädtiſchen Einlaßkarten verſehen. Garderobezwang beſteht— durch Entgegenkommen der Roſengartenverwaltung nur für Stock und Schirm. Die Teilnehmer an den Feiern werden ge⸗ beten, in einer dem Ernſt des Tages entſprechenden Kleidung zu erſcheinen. Kinder ſollten möglichſt nur in Begleitung von Erwachſenen erſcheinen. An ſämtliche Teilnehmer richtet ſich das Erſuchen, den Ordnungsdienſt dahin zu unterſtützen, daß die vor⸗ handene Sitzgelegenheit tunlichſt den älteren und gebrechlichen Beſuchern— namentlich Frauen und Kriegsbeſchädigten— vorbehalten bleibt. Unterſtützt von Vorſtands mitgliedern, wird Di⸗ rektor Schneider, der 1. Vorſitzende der Orts⸗ 571 gruppe des Volksbundes, die Feier im Nibelungen⸗ ſaal und Hauptlehrer Kreuzer, der 2. Vorſitzende des Volksbundes, die Feier im Muſenſaal leiten. Der Gedenk⸗Gottesdienſt in der Haupt⸗ ſynagoge findet in dieſem Jahr ebenfalls am Volks⸗ trauertag ſelbſt um 10 Uhr vormittags ſtatt. Verſchließt die Räume! Die Zeitverhältniſſe und vor allem die große Ar⸗ beitsloſigkeit bringen es mit ſich, daß ſich vielfach lichtſcheues Geſindel umhertreibt. Nicht ſelten ſuchen ſolche Leute mit brennenden Zündhölzern oder offe⸗ nem Licht unverſchloſſene oder ſchlecht abgeſperrte Räume, wie Speicher, Scheunen, Keller uſw. ab, in der Abſicht Gelegenheit zum Uebernachten zu finden oder Paſſendes zu ſtehlen und verurſachen dabei leicht erhebliche Brandſchäden. Erſt kürzlich iſt in München ein großes Lagerhaus einem ſolchen Brande zum Opfer gefallen. Der Bevölkerung wird daher empfohlen, Werk⸗ ſtätten, Speicher und ſonſtige Räume gut verſchloſſen zu halten und die Polizei von dem Unterſchlupf ver⸗ dächtiger Perſonen zu verſtändigen. Nur, wenn auch die Bevölkerung durch erhöhte Aufmerkſamkeit auf Bettler, Wanderer oder Landſtreicher uſw. mithilft, können Schädigungen durch das Treiben dieſer Leute verhindert werden. * Zwei Geiſteskranke aufgegriffen. Geſtern nach⸗ mittag ſtellte ein Polizeibeamter an der Ecke Burg⸗ und Augartenſtraße einen Mann, der nue leicht be⸗ kleidet war. Die näheren Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um einen geiſteskranklen In va⸗ liden rentner aus der Augartenſtraße handelte. Der Mann wurde von dem Polizeibeamten in die elterliche Wohnung, von dort mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen ins Krankenhaus verbracht.— Eine Po⸗ lizeiſtreife nahm ſich geſtern abend einer Hausa n⸗ geſtellten aus dem Luiſenring an, die barfuß im Neckar ſtand und Wäſche ſchwenkte. Die Geiſtes⸗ geſtörte wurde ihrem Arbeitgeber zugeführt und von dort nach ärztlicher Unterſuchung ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Wieviel Briefe schreibt der Mannheimer? Der geſamte deutſche Poſtverkehr an Briefſchaf⸗ betrug 1912: 12—14 Milliarden Stück, Fern⸗ wurden 2 ermittelt. 1928 ten .3 Milliarden Briefverkehr um etwa 2 Milliarden Stück geſtiegen, die vermittelten Geſpräche betrugen.4 Milliarden. Vor dem Kriege kam knapp die Hälfte des geſamten Poſtverkehrs auf die Großſtädte, näm⸗ lich 42 v. H. der Briefe und 61 v. H. des Fernſprech⸗ verkehrs. Nach einer vom Frankfurter Statiſtiſchen Amt weitergeführten Berechnung iſt der Anteil der gespräche Wal der Großſtädte 1928 auf 64 v. H. im Briefverkehr und auf 62 v. H. im Fernſprechverkehr geſtiegen. Von dem geſamten großſtädtiſchen Poſtverkehr entfiel etwas mehr al Hälfte auf 7 500 000 Einwohnern. die Städte mit mehr Als ie Spitze hält natürlich Berlin mit über zwei Milliarden Brieſausgängen im Jahre 1930. 1912 waren es bei kleinerem Stadtumfang 1 Mil⸗ liarde. Ferngeſpräche wurden 509 Millionen vermit⸗ telt. Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet ſteht jedoch Berlin erſt an zweiter Stelle mit 475 Brie⸗ fen und 117 Geſprächen. Die meiſten Briefe ſchreibt der Bonner, nämlich 477 im Jahre; daran ſind wohl weniger die Studenten als die Fremden be⸗ Br. mit 383 Brie⸗ teiligt, wie auch Freiburg i. Freundlicher Februarmarkt ie Kriſe auf dem Markt hält immer noch an. Der einzige Lichtblick, der heute in das Dunkel fiel, das die Markthändler bezüglich der Standpreiſe immer noch umgibt, war die frühlingswarme Sonne. Bei einem Gang über den Markt fiel den Beſuchern zuerſt das Anziehen der Gemüſepreiſe auf. Aber die Hausfrauen nehmen dies nicht als ein böſes Omen; ſie wiſſen: dahinter ſteckt der Frühling. Denn die verteuerten Gemüſe, wie Roſenkohl(30 Pf.), Blu⸗ menkohl(von 30 Pf. an), Rot⸗ und Weißkraut(12 Pf.), Feldſalat(ein Viertel 30 Pf.), Spinat(28 Pf.) zeigen durch dieſen Preisaufſchlag ihren baldigen Abſchied an. Ein Ausgleich bot ſich an den Eierſtänden. Prachtexemplare von Eiern lagen da für—10 Pf. neben deutſcher Butter zu 1,40 J. Der Obſtmarkt bot gepflegte Ware zu nied⸗ rigen Preiſen an. Auf dem Fiſch⸗ und Geflügel⸗ markt konnte im Verhältnis zu den letzten Markt⸗ tagen wieder ein erfreulich guter Abſatz erzielt wer⸗ den. Auf dem Blumenmarkt zeigt der Lenz ſei⸗ nen Einzug an. Neben den Mimoſen und Nelken hatten ſich Narziſſen, Margueriten und Oſterglocken eingefunden. Vom Städtiſchen Büro für gende Verbraucherpreiſe fü Kartoffeln 4 S 8 2 tiſtik wurden fol⸗ in Pfg. erm ttelt: ing 18—18; Weiß⸗ 4,5 S kraut 10—12; Rotkraut 10—1 ttohl, Stück 25 bis 50; Grünkohl 10—18; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 20—30; Zwiebeln 15—18; Feldſalat 80— 120; Kopfſalat, Stück 30, Lattich 130—140; Erdkohlraben 8 bis 10; Roſenkohl 30; Tomaten 50—60; Rad leschen, Bſchl. 20; Rettich, ück 10—20; Meerrettich, Stück 2035; Suppengrünes, Bſchl. 5— 10; Peterſilie Bſchl.—10; Schnitt⸗ lauch, Bſchl. 8— 10; Lauch, Stück—10; Aepfel—25; Birnen —25; Nüſſe 25—35 S irzwurzeln 20—85; Zitronen, Stück—8, Orangen Bananen, Stück—12; Süß⸗ rahmbutter 140—180; Landͤbutter 120—140; Weißer Käſe 30 bis 35? Eier, Stück—13; Hechte 120—140; Karpfen 80; Schleien 120; Backfiſche 50—60; Kabeljau 40—50; Schellſiſche 4050; Goloͤbarſch 40; Grüne Hering 20; Seehecht 60; Stockftſche 40; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—400; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 300—500; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800—1800; Gänſe, geſchlachtet 110130; Rinofleiſch 70—75; Kuhfleiſch 4860; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 80. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe — Seite/ Nummer fen weit oben in der Liſte ſteht, weit ſogar vor Köln(8325) und München(316). Durchſchnittlich wird in den Handelsſtädten mehr geſchrieben als in den Induſtrieſtädten, da dort das Schreiben eine geſchäftliche Notwendigkeit iſt. In Frankfurt kommen auf den Kopf 455 Briefſachen. Noch höher iſt das Verhältnis in Bremen(474); in Hamburg kommen 425 Stück auf den Kopf. Mannheim ſteht bei insgeſamt 92.6 Millionen Briefausgängen 1930 mit 331 Briefſachen hinter Dresden(367), aber vor Köln und München und auch vor Stuttgart(303). Hannover bringt es nur auf 265, Nürnberg auf 2538, Breslau auf 250. Die reinen Induſtrieſtädte bleiben ſogar noch weit dahinter zurück: in Dortmund kommen auf den Einwohner 186 Briefſchaften, in Eſſen nur 153. Die gleiche Feſtſtellung gilt auch für den Fern⸗ ſprechverkehr. Eſſen und Dortmund haben mit 51 bzw. 50 Ferngeſprächen je Kopf nur die Hälfte von Bremen(4102), Frankfurt und Köln(103). gleicher Höhe wie dieſe Großſtädte hält ſich Man n⸗ In etwa heim mit 101 Geſprächen, vor Stuttgart(98), Mün⸗ chen(94) und Leipzig(95). An der Spitze ſteht Hamburg mit 153 Geſprächen. In weitem Ab⸗ ſtand erſt folgt Berlin mit 117. Dr. N. Es geht auch ohne Sanitätswagen In der oberen Lenauſtraße gab es einen größeren Menſchenauflauf. Ein älterer Mann lag am Gehwegrand und rührte ſich nicht mehr. Die Um⸗ ſtehenden wußten zuerſt nicht recht, was ſie tun ſollten und begnügten ſich damit, den Mann aus reſpektvoller Entfernung zu betrachten und ihre Meinungen über den Vorfall auszutauſchen. Als aber Blut aus dem Kopfe rann und auf dem Geh⸗ weg eine Lache bildete, fühlte man ſich verpflichtet, etwas zu unternehmen. Zunächſt ſtellte man feſt, daß der Mann nicht tot war. Dann ſchaffte man aus einer nahegelegenen Metzgerei einen Stuhl herbei. Mit einem zur Verfügung geſtellten großen Tuch band man die durch den Aufſchlag hervorgerufene Wunde zu. Nun ſtand man wieder untätig herum und gaffte den Mann an, der durch zwei Männer geſtützt wurde, damit er nicht vom Stuhle fiel. Schließlich ver⸗ ſtändigte man die nächſte Polizeiwache. Der Wacht⸗ meiſter erwiderte:„Den Kerl kennen wir. Der iſt betrunken. Der ging uns vorhin durch. Wir werden uns aber um ihn bekümmern.“ Bald darauf tauchten zwei Schutzleute auf und ſahen ſich das Häufchen Elend an. Wie der Mann die beiden Uniformen ſah, bedurfte er keiner Stütze mehr. Er konnte plötzlich aufrecht ſitzen, ſodaß die beiden hilfs⸗ bereiten Männer abkömmlich waren. Die beiden Schutzleute wußten natürlich auch Beſcheid und ließen ſich durch die Bitten der plötzlich mitleidig ge⸗ wordenen Zuſchauer nicht irre machen. Da die Be⸗ amten kein Transportgerät auftreihen konnten und der Krankenwagen für ſolche Fälle nicht vorhanden iſt, packten ſie kurz entſchloſſen den Mann unter den Armen und ſchafften ihn auf die Polizeiwache. Die Verwundung war anſcheinend nicht beſonders ſchwer, denn nach kurzer Zeit verſuchte der Mann ſich mit Gewalt freizumachen. Er hatte damit kein Glück, denn man hatte ihn ziemlich feſt gepackt, um ein Um⸗ fallen zu verhüten. 5 Dynamit und Eiferſucht Die Trümmerſtäfte des Göteborger Hauſes, das ein Bauarbeiter in die Luft ſprengte, um ſich an ſeiner geſchiedenen Frau, die darin wohnte, zu rächen. Drei Perſonen wurden getötet, ſechs ſchwer verletzt. Den Bauarbeiter ſelbſt fand man im Walde zerriſſen auf. Er hatte ſich eine Dynamitpatrone in den Mund geſteckt und dieſe zur Exploſion gebracht. * Lebensmüde. Geſtern früh wurde auf dem Waldhof die 34 Jahre alte Ehefrau eines Tag⸗ Jlöhners in der Küche ihrer Wohnung tot auf⸗ gefunden. Die Tote, die erſt zwei Tage vorher ein Kind geboren, hatte den Gashahn geöffnet. Ehe⸗ liche Zwiſtigkeiten, die ſchon lange beſtanden, dürf⸗ ten die Urſache der Tat ſein. * Schädelbruch durch Sturz. Um die geſtrige Mit⸗ tagszeit ſchlug ein Schuhmacher aus den F⸗ Quadraten, der an der Ecke Seiler⸗ und Schanzen⸗ ſtraße einen Schwächeanfall erlitt, dermaßen mit dem Kopf auf den Randſtein auf, daß er bewußt⸗ los liegen blieb. Der Verunglückte wurde mit einer ſtark blutenden Kopfwunde im Sanitätswagen der Berufsfeuerwehr ins allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht, wo ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. * Auslagekaſten geplündert. In der Nacht zum 17. Februar verſchwanden aus einem Auslagekaſten in M7, 14 Damenberufsmantel in ſchwarz, weiß und verſchiedenfarbig, ferner 12 verſchiedenfarbige Baby⸗ Röckchen und Höschen. * Erheblicher Geldbetrag verloren. Am 14. Fe⸗ bruar wurde in einem Hauſe in der Prinz⸗Wilhelm⸗ ſtraße eine ſchwarze Brieftaſche verloren, die 400 Mark in Papiergeld und einen Perſonalausweis auf den Namen Finter enthielt. * Reiche Beute. Am 12. Februar wurde aus einem Perſonenauto, das vor G7 ſtand, ein dunkelbrauner Vulkanfibre⸗Koffer, Größe 80 zu 50 em, mit folgen⸗ dem Inhalt entwendet: 1 dunkelblauer zweireihiger Kammgarnanzug, 2 Herren⸗Oberhemden, 2 Unter⸗ hoſen, 2 Herren⸗Unterjacken, 6 Paar Socken, 1 Kra⸗ jenbeutel mit—6 Kragen, Weite 39, 1 Toilettengar⸗ nitur, 1 Paar ſchwarze Herren⸗Halbſchuhe, Größe 42,5, 1 Regenmantel aus dunkelblauer Schirmſeide, ein⸗ reihig mit Gürtel, verſchiedene Bücher und Ausweis⸗ papiere auf den Namen Werner Hahn. Das Schioksalelnes ostpreug ischen Mädohens in russischer Gefangenschaft R O MAN VON AI F R E U HEIN Die Koſaken Annke lag im Gras. Roter Mohn und hohe blaue Glockenblumen ragten neben ihren in die Mittags⸗ ſonne blinzelnden Augen rieſenhaft wie Pflanzen eines anderen Geſtirns. Unendlich⸗tiefe Bläue er⸗ füllte die in Urfernen ſich wölbende Kathedrale des Himmels. Leiſe ſang der Fluß vorbei, und mit ſach⸗ tem Sthattengewelle wanderte ein Windhauch über die ſich zum Dorf hochwiegenden Wieſen und Felder. Die Häuſer und Gärten, die Kirche und der am Him⸗ melsrand dunkelnde Wald erſchienen im Dunſt der Julihitze ſeltſam flach und zuſammengedrückt wie jene Dörfer des ruſſiſchen Generals Potemkin, die er fernab in der ruſſiſchen Steppe als leere Kuliſſen hinbauen ließ, um der ihr Land bereiſenden Zarin, der großen Katharina, die hochentwickelte Kultur ihres Reiches vorzutäuſchen. Dieſes ſich bis nach Aſien hineindehnende großmäch⸗ tige Rußland, das kaum eine Wegſtunde weit ſeine Grenzpfähle aufgerichtet hatte, war ſeit geſtern Deutſchlands Feind. Wer iſt das nur, dachte Annke, 1 Feind? Hatte ſie die ruſſiſchen Offiziere bei ih⸗ 1 Einkäufen in Memel nicht oft mit gutmütigem Lächeln durch die Straßen hinſchlendern ſehen, manch⸗ mal zuſammen mit den preußiſchen Offizieren? Die ſchoſſen nun aufeinander? 5 Aunke ſpürte noch das plötzliche Glockengedröhne und das Heulen der Sirenen aus der Sandſteinfabrik im Ohr, ſah den Vater vor die Tür des Schulhauſes treten und dem bis auf das letzte Mütterchen zu⸗ ammengelaufenen Dorf ein Extrablatt vorleſen. Worte, geſtern allen noch ungeläufig: Mobilmachung, lagerungszuſtand, waren heute der einzige Ge⸗ ſprächsſtoff des Dorfes und aller Welt, wie es ſchien. Als vorhin zwei Fiſcher vom Kuriſchen Haff an ihr vorüberſchritten, fielen auch dieſe Worte: Mobil⸗ machung, Belagerungszuſtand Mobilmachung— Kurt, der älteſte Bruder, mußte heute nach Memel in die Kaſerne. Auf drei Leiter⸗ wagen hatten die eingezogenen jungen Männer das Dorf verlaſſen. Von ihren Müttern, von ihren Frauen fork. Sie ſangen, ſie lachten. Auch die Zu⸗ rückbleibenden verbiſſen die Tränen und winkten „„ ſiegreich wollen wir Frankreich ſchlagen, ſterben als ein tapfrer Held—“ Mit dem fernen Frankreich lag Deutſchland alſo auch im Streit. Und das alles, weil das kleine Ser⸗ bien übermütig geworden war? Annke begriff es nicht und ärgerte ſich darüber. Der Vater ſchien nur die Jungens für würdig zu halten, ein Geſpräch über den Krieg zu führen. Die Grenze— das war das dritte Wort, das im⸗ mer fiel. Und der Landſturm— das waren ältere Männer mit ſeltſamen Helmen wie von 1813, die ſind geſtern ſchon durchs Dorf marſchiert, an die Grenze. Annke hatte auch für ſie Stullen um Stullen ſchmie⸗ ren müſſen, und alle Milch war fort, als ſie weiter⸗ zogen. Zur Grenze— Ach was, wiſchte Aunke die ſich durcheinander wir⸗ renden Gedanken fort. Iſt nicht rundum tiefer Friede? Fließt nicht ruhig wie immer die Minge zum Walde hin, hinter dem die Grenze war? Annke erhob ſich, dehnte die verrenkten Glieder und lächelte in die Stille ihrer ſanftſeligen oſtpreu⸗ ßiſchen Heimat hinein. Da waren die beiden Birken, die ſich, ſolange ſie denken kann, im Mingefluß ſpie⸗ gelten. Unverſehrt. Dort der Drachenhügel, von dem ſte mit den Brüdern im Herbſt Hunderte von Metern hoch ein bemaltes, langgeſchwänztes Ungetüm hoch⸗ ſteigen ließ, und da rief ja auch wie immer auf dem Gut die Hofglocke zum Mittageſſen. Aunke machte ſich auf den Heimweg ins Schulhaus. Die Mutter hatte ihr die freie Stunde geſchenkt, weil Annke ge⸗ ſtern bei dem Durchzug der Landſturmleute ſo ſchuf⸗ ten mußte und abends noch das drei Wochen alte Brüderchen beſorgte. Wenn ſie auch vom Krieg nicht piel verſtand, das konnte ſie mit ihren zwölf Jahren! Annke lockten ein paar Mohnblüten, und ſie mußte ſie pflücken. Und fand dabei auch mehrere Büſchel reifer Erdbeeren. Eine ganze Handvoll. Zärtlich betrachtete ſie die kleine rote Ernte da— Pferdegetrappel. 5 Drei Reiter querfeldein. Annke ſtarrte: Pelzmützen. Patronengurte quer über die Schultern gehängt, große, krumme Säbel, kleine wilde Pferde. Koſaken! Sie wollte ſchreien, ſie konnte nicht. Die Hände ſanken ihr ſchlaff. Mohnblumen, Erdbeeren fielen zur Erde. Die drei Koſaken raſten heran,— Annke ſprang zur Seite— wilde funkelnde Augen, zottige Bärte, ſeltſam geziſchte Worte— ſchon vorbei— über die Mohnblumen und Erdbeeren dahin. Annke warf ſich ins Gras, und ein heftiges Wei⸗ nen ſchüttelte ſie. Ja, es war Krieg. Angſt erfüllte ſie, rätſelhaft ſchwer auf der Bruſt laſtende Angſt vor dem unbe⸗ kannten Grauſigen: Krieg. Ein Schuß! Noch einer! Drei— zehn— Schnellfeuer— Da lief ſie nach Haus! „Vater—“ ſchrie ſie auf. Sah ihn in ſeinem Blute ſchon liegen— Im Dorf war aber alles fröhlicher Stimmung. „Der Tilſiter Landſturm hat ſie verjagt, die Be⸗ ſtien!“ Welch triumphierender Haß! Auch der Vater und die Brüder ſprachen nur von der Vertreibung der Koſakenpatrouille. „Habt ihr ſie geſehen?“ fragte Annke die Brüder. „Nein— aber am Bahnhof haben ſie aufeinander geſchoſſen, unſere und die Ruſſen! Wir haben es ge⸗ hört.“ „Ich habe ſie geſehen—“ Aunke wurde jetzt erſt der ganze Schreck der jähen Erinnerung bewußt. „Es ſoll kein Krieg ſein,“ ſtampfte ſie auf. 5 „Das beſtimmſt du gerade—“ ſagte ihr Bruder Bernhard.„Es muß ſo lange Krieg ſein, bis ich auch daran komme,“ er war vierzehn Jahre.„Mit ſieb⸗ zehn kann man ſich ſchon freiwillig melden—“ „Ruhe, Ruhe, junges Blut!“ lächelte Vater Hen⸗ nig.„Der Krieg iſt zu Ende, ehe die Blätter fallen, hat der Kaiſer geſagt, aber er wird furchtbar ſein—“ Oſtpreußiſche Kriegsweihnacht Die Blätter waren gefallen, der Krieg tobte furchtbar, Weihnachten kam, und kein Ende der Schlachten in Oſt und Weſt war abzuſehen. Doch während in ganz Oſtpreußen faſt die ruſſiſchen Heere gewütet hatten, ſchienen ſie bei ihren Einbrüchen die nordöſtlichſte Ecke Deutſchlands, den Memeler Zipfel am Kuriſchen Haff, ſtets zu vergeſſen. Ein paar ver⸗ ſprengte Patrouillen zeigten ſich dann und wann im ſcharfen Trab auf der breiten Landſtraße nach Me⸗ mel. Ein einziges Mal noch, als der Vater gerade in der Schulſtunde davon erzählte, daß in vielen frü⸗ heren Kriegen die Ruſſen auf der Seite der Deutſchen gefochten hätten, nur wenn ihnen Preußen zu mäch⸗ tig wurde, wie unter dem großen König, ſchlugen ſie ſich zu den Gegnern,— da pfiffen plötzlich Schüſſe haarſcharf an den Fenſtern vorbei, daß ſie zitterten — dann ſchon drei Koſaken auf ihren blitzend ſchnell dahinflitzenden Pferdchen— einen Augenblick hielten ſie an, einer der Koſaken beugte ſich vor, zerſchlug mit dem Säbel eine Fenſterſcheibe und fragte in ſei⸗ nem Kauderwelſch, ob hier„Rußki“ wären. Die Kinder ſchrien auf, flüchteten aus ihren Bänken hin⸗ ter die Tafel, der Vater aber ſtrich ſich ruhig wie im⸗ mer ſeinen Bart und ſchüttelte mit dem Kopf. Der Koſak lächelte. Wie ein guter Menſch! Aunke, die hinter dem Schrank hervorſchielte, ſah es mit Verwunderung. Bisher hatte ſie in ihrer kindlichen Vorſtellung geglaubt, daß dieſe Koſaken ebenſowenig lächeln können wie jene Wölfe, die manchmal im Winter ſich aus dem ewigweiten Rußland über die Grenze verirrten. Nun wußte ſie, auch dieſe waren Menſchen. Und ihr kleines Hirn wollte es nicht faſ⸗ ſen, warum ſich Menſchen, die im Grunde ihrer Seele gutmütig lächeln können, haſſen und zerfleiſchen. Als ſie den Vater beim Mittagbrot fragte, ſagte er:„Das verſteht ein kleines Mädchen nicht. Krieg iſt Männerſache.“ „Wo mögen die Koſaken ſein?“ „Hoffentlich haben ſie die Badenſer Dragoner ab⸗ geknallt, die gleich hinterher kamen,“ ſagte Bernhard mit Genugtuung. Und der Bruder machte mit kriegeri⸗ ſchem Geſicht nach, wie man das Gewehr an die Backe reißt und zielt. „Auch den, der galächelt hat?“ „Was das Mädel bloß für Sorgen hat— da ver⸗ wüſtet die Bande unſere oſtpreußiſchen Wälder, ver⸗ treibt Hunderttauſende von Haus und Hof, und ſie ſorgt ſich um einen Koſaken.“ Annke ſchwieg. Sie fühlte ſich nicht verſtanden. Niemals vergaß ſie den lächelnden Koſak. So kam langſam Weihnachten heran. Lange lagen ſchon die böſen unruhigen Wochen zurück, in denen einer dem anderen voll Sorge zuflüſterte, daß die deutſche Armee hinter die Weichſel zurückgegangen war. In wenigen Tagen hatte ſie Hindenburg wie⸗ der vorwärts geführt, und während das große Heer des Generals Rennenkampf kurz vor Königsberg ſich zur Belagerung der erſten Forts anſchickte, ver⸗ nichtete er, ſeinen Gegner feſt in die Zange ſeiner kühnen, gegen dreiſache Uebermacht vordringenden Regimenter nehmend, zwei ruſſiſche Armeen mit einem Schlag, (Fortſetzung folgt.) Neue Mannheimer zeldet Anterkünfte an! Bis jetzt stehen 700 Bürgerguartiere für die Ausſtellung zur Verfügung Wie ſchon aus den Veröffentlichungen des Ver⸗ lehrs⸗Vereins Mannheim hervorgeht, werden nicht nur Hotel-, Gaſthof⸗ und Privatzimmer zur Unter⸗ bringung der hoffentlich recht zahlreichen Beſucher der 38. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirt⸗ ſchafts⸗Geſellſchaft benötigt, ſondern es müſſen auch Maſſenquartiere eingerichtet und vorgeſehen werden. Um der Begquem⸗ lichkeit der Beſucher der Ausſtellung inbezug auf zühſtück und Verpflegung entgegenzukommen, dürfte zweckmäßig ſein, daß die Mannheimer Gaſtwirte, ſofern ſie Säle und größere Nebenzimmer itzen, dieſe dem Verkehrs⸗Verein zur Verfügung ellen. Der Vorſitzende der Mannheimer Gaſtwirtever⸗ einigung, Herr Frankenbach, hat vor einigen Tagen in einer Verſammlung die Beſitzer ähnlicher Lokalitäten gebeten, dieſe möglichſt umgehend dem Verkehrs⸗Verein unter Angabe der Raumgröße zu melden. Die Geſtellung dieſer Maſſenquartiere liegt nicht nur im Intereſſe der Gaſtwirte, ſondern auch der Ausſtellungsbeſucher, da dieſe, wenn ſie in Mann⸗ heim übernachten können, auch die Abende in Mann⸗ heim in den Gaſt⸗ und Vergnügungsſtätten unſerer Stadt verbringen, umſowehr, als die Ausſtellung abends geſchloſſen iſt. Die Ausführungen des Herrn Frankenbach und des zweiten Vorſitzenden, Herrn Kuhn, fanden in dieſer Verſammlung durchaus Verſtändnis. Der Verkehrs⸗Verein erhofft nun zahlreiche Meldungen von Lokalitäten, die für Maſſenquartiere geeignet ſind. Herr Kuhn beſprach noch eine Maßnahme, die an anderen Plätzen, wie Baden⸗Baden, Triberg, Hei⸗ delberg uſw., geübt wird, indem ſich Gaſthofbeſitzer die in ihrer Nähe liegenden Privatzimmer anhand geben laſſen und dieſe von ihrem Gaſthof aus mit Fremden bele⸗ gen. Gaſthöfe, die ſich ebenfalls entſchließen könnten, wü des Wohnu ſes den. tpaſſen, daß dieſe Privatzimmer nicht doppelt gemeldet werden, d. h diret und ein zweites Mal über den betreff urch doppelte Meldungen würde ein die zur Verfügung ſtehenden Zimmer beim Wohnungsnachweis des Ver⸗ kehrs⸗Vere entſtehen. Nach neueſten Melbungen der Deutſchen Land⸗ wirtſchafts⸗Geſellſchaft in Beclin findet die Aus⸗ ſtellung in der Zeit vom 31. Mai bis 5. Juni unter allen Umſtänden ſtatt. Der Wohnungsnachweis des Verkehrs⸗Vereins muß alſo nach wie vor bemüht ſein, die nötigen Hotel⸗, Gaſthof⸗ und Bürgerzimmer und Maſſenquartievze zu erhalten. Bis jetzt wurder 700 Bürgergquartiere gemeldet, während 3000 benötigt werden. Selbſtverſtändlich werden dieſe Zimmer bezahlt. Am 1. März wird wahrſcheinlich mit der Beſichtigung der gemeldeten Bürger⸗ quartiere durch Quartiermacher begonnen können. dieſer Maßnahme damit kleine Filialen s Verkeh rei Bei dieſem Verfahren iſt natürlich auf 4 2 werden Veranſtaltungen Der zivile Luftſchutz 8 war ein ſehr glücklicher Gedanke von dem Vorſtand Reichs bundes deutſcher Technulk, über das Thema einen beſonderen Vortragsabend zu ver⸗ anſtalten und einen n Kreiſe von Gäſten zu änglich zu machen. Der Vor mit Demonſtratlonen, der am Mittwoch in der Handelshochſchule gehalten wurde, er⸗ freute ſich denn auch eines außerordentlich ſtarken Beſuches. des 9 7 Wir bemerkten u. a. Landeskommiſſär Dr. Scheffel ⸗ meier präſident Dr. Bader, Regierungsrat Dr. He viele aydere prominenten Perſinlich erten, ein Beweis dafür, daß der Luftſchutzfrage an allen verant⸗ wortlichen Stellen große Bedeutung beigelegt wird. Nach einer begrüßenden Anſprache des Vorſitzenden, ipl. Ing. ngel mann, ergriff Hauptſchr ftleiter Fiſcher das Wort, der als Erſter in Mannheim und Unterbaden ſchon wiederholt auf die Wichtigkeit des zivilen Luftſchutzens hingewieſen hat. In dem hoch⸗ intereſſanten Vortrage wies er unter anderem auf die recht⸗ 1 hin und betonte, daß zwar gemäß dem Ver⸗ a ler Diktat uns der milttäriſche Luſtſchutz verboten iſt, aber andererſeits nach dem Pariſer Abkommen von 1926 uns das Recht des zivilen Luftſchutzes zuerkannt wurde. daß trotz aller ſchönen Reden in Genf von Abrüſtung die degsſ. zer nicht im gerineſten an Frieden den en, uns die Ereigniſſe in Oſtaſien, wo urch die moderne Bombe ik Grauen und Schrecken auf die wehrloſe Be⸗ völkerung herniederpraſſeln. Wenn wir uns erinnern, daß im Jahre 1918 auf Deutſch⸗ land 352 Luftangriffe erfolgten, und daß z. B. auf Freiburg allein 807 Bomben abgeworſen wurden, ſe kann man ſich die ganze Furchtbarkeit eines zukünftigen Luftkrieges aus⸗ malen, man noch erwägt, daß heute Bomben bis zu einem G le von 2000 kg angeſertigt werden, mit Termit g Brandbomben bei ihrer Exploſion Hitze⸗ grade bis s erzeugen und bei der Rieſenzahl der heute Hen kregsſtarken Nationen zur Verfügung ſtehenden Mi⸗ Mitärflunggeuge im Ernſtfalle ſede Stadt in wenigen Mi⸗ nuten mit einer Giftgaswolke überzogen werden und der Vernichtung anheimſtellen kaun. Der Redner betonte ſehr vichtba, daß, wenn auch die nächſte Zukunft für Deutſchſand ein friedliches Ausſehen hat, es doch als ein Gebot angeſehen werden muß, daß für die zivile B pöl⸗ kerung alle vorbeugenden Maßnahmen für einen Schutz gegen Luftangriſſe, ſoweit dies möglich erſcheint, organiſa⸗ topiſch vorbereitet und getroffen werden. Der durch viele Lichtbilder unterſtüttzte Vortrag reichen Beifall. Im Anſchluß ögran hatte es Indenieur Geßner übernommen die Zuhörer mit den kechniſchen Einzelheiten der Giftgaſe urd der Anwerdung von Gas⸗ masken bekannt zu machen. Auch dieſer zweite inſtruktive Tell fand den verdienten Beiſall. Am Schluſſe ſprach der Vorſitzende den beßden Rednern und der Techniſchen Nothilfe für die bereitwillige Unterſtützung den herz⸗ lichen Dank aus. 950 drindendes fand * 75. Geburtstag. Am morgigen Freitag begeht Herr Jakob Schröder, der älteſte badiſche Tanzlehrer, ſeinen 725. Geburtstag in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche. Der Jubilar iſt ſeit 1878 Bezieher unſeres Blattes. Was hören wir? Freitag, 19. Jebruar Frankfurt .15: Frühkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 17.05: Stadttheater⸗Orcheſter Koblenz.— Weiteres Programm ſtehe Sliöfunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 13.05: Schall⸗ platten.— 15.45: Kinderſunk.— 16.15: Frauenſtunde.— 16.45 Unterhaltungsmuſik.— 19.15: Frühling, Sommer, Herbſt und Winter.— 20.00: Worüber man in Amerika ſpricht.— 21.10: Eine Stunde mit Flaubert. Hörſolge. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittoagskonzert.— 16.20: Jugendſunk.— 18.00: Dr. Rockenbach: Neue deutſche Lyrik. — 18.20 P. Voltz: Die el übertragung auf weite Entfernungen. 19.15 ub ſprechen m der.— 20.00: Worüber m n ika ſp Die Winterreiſe.— 21.00: Dos Konzert.— 2 Nachtmuſik. München 12.30: Schrammeltr io Jochner ſpielt.— ter Berlin ſpielt.— M* Philha rmoniſche Orch der Frau.— 16.20: Joſef— Veſper⸗ konzert.— 18.35: Dr. 2: Die Weltgeltung der deutſchen Sprache. uchener Mandolinen⸗Klub 1898.— 20.15: Heilige Erde, Ein Stück aus den Salzburger Bergen.— 21.45: Weltliche Muſik der Gotik: Troubadoure und Trouveĩrs. Sdfunk 10.00: Schallplatten.— 12.35: Baſler Jodler⸗Duo.— 13.00: Meiſter⸗Potpourris.— 16.30: Dr. ſpiele und Theaterkultur.— 05: S 21.30: Flug um die Welt: Im Schatten der Kordilleren.— 22.50: Tanzmuſik. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 15.30: Kinderſtunde.— 16.28: Frauenſtunde.— 17,00: Nachmittags zonzert.— 19.35: Aus dem großen Konzerthausſaal: Beethovens Miſſa Solemnis. Aus Mannheim 18.40—19.05: Berufskundl. Vortrag von Berufsberaterin Koob⸗ Heidelberg:„Beruſe ohne Hochſchulſtudium für Abiturientinnen“. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.30: Konzert.— 16.00: Kongert.— 20.00: Ein Walzertraum. Operette v. O. Strauß. Mafland: 16.55: Bu s Konzert. 21.00: Bunter Abend. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Buntes Konzert.— 21.00: Frasquita, Operette von Lehar. Straßburg: 18.00: Jazemuſik.— 19.30, 20,45: Schall⸗ platten.— 21.30: Veronika, Kom. Oper von A. Meſſager. Welles. Vorausſage für Freitag, 19. Februar: Am Tage etwas milder bei leichten Südoſtwinden, ſonſt keine Aenderung des trockenen und heiteren Wetters. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.86 Uhr vormittags ———— 5 8 Luft⸗ 2. 8 8 1 See Se 22 Wind höh. 11 1 8 8 e 528— wetter a aan d 5[Ses nich] Stürte Wertl eim i 1 5 7 ſtiu ö— ö wolkenlos Königsſtuhl 5637797 5 2585 0 ſſchwachſ wolk nlos Karlstuhe 120 779.74 58 5 leich: wolte Los Bad ⸗Bad 213789—5 5 6 No eicht iwo ken. os Villingen 71207803—1 0 10 N leicht woltenlos Bao Dürrh.] 701— 7 1 N leicht wolkenlos St. Blaſien 780— 1 0 8 0 leicht wolkenlos Badenweil. 422 776,16 4 1 SW kleicht woltenlos Feldbg. Ho 12750417 100—-7—12 0 ſturt Nebel Das mitteleuropäiſche Hochdruckgebiet, deſſen Schwerpunkt geſtern noch über England lag, zieht ſich jetzt allmählich nach Südoſten zurück und liegt heute als langgeſtreckter Rücken über dem Feſtland. Unter ſeinem Einfluß wird bei leichten ſüdöſtlichen Winden auch morgen das heitere und trockene Wetter in Süddeutſchland anhalten. Breite Strebe Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 18. Februar 1999 — Die Mannheimer Sportarztſtelle entwickelt ſich Die im Jahre 1928 ſportärztliche Be⸗ ratungsſtelle unter der beitun Stadtſchularzt Dr. Linke iſt längſt zu einem unentbehrlichen Helfer und er werbenden Kreis Mann⸗ Berater für einen immer g heimer Sportler ſttegen, daß die Bei können, ſonde letzton Geſchäftsjahr wurden 100 0 ſucht, darunter 761 An der Sportarten Ar i dann folgen Leichtathleten, die Handballer, die Schwimmer und ſchi Spezialſportarten. Krankheitszuſtänden und körperlichen Fehlern, die bei den Unterſuchten feſtgeſtellt ſind allgemeine Körper⸗ funktionelle Störungen des Herzens, voll leiſtungsfähiges Herz und Fußleiden(Plattfüße) beſonders zu nennen. Anormalien der waren ebenſo geworden. licher uch: ſich rechtzeitig ant Der Zudran ſt derart ge⸗ mehr einach her pazieren Im ſo nen unter⸗ Peuz ng Neuzug Spitz ee der Ta einzelnen bal ler, Turner, ſchließlich uß gibt, jen ver⸗ dene Unter den verſchledenen wurden, ſchwäche, nicht Wirbelſäule häufig wie auffallende Schilddrüſenvergrößerungen, Bruchanlage und Nervenſchwäche. Durch die ſportärzt⸗ lichen Unterſuchungen wurden in einer Reihe von Fällen bis dahin unbekannte Krankheiten feſtgeſtellt. Dauer n⸗ des Sportverbot brauchte nur in 6 Fällen aus⸗ geſprochen zu werden, mehrfach wurden für beſchränkte Zeiten Sportverbote verhängt, auch gewiſſe Uebungen unterſagt und Betreiben von Ausgleichsgymnaſtik nahegelegt. Von der unterſuchten Fußballjugend wurde ein erheblicher Teil in die Jugendklaſſe zurückverſetzt. ärztlichen Ratſchläge wurden zum größten Teil befolgt, ebenſo kamen die meiſten, denen die Unterlaſſung der ſportlichen Betätigung auf beſchränkte Zeit oder Scho⸗ nung empfohlen worden war, nach der abgelaufenen Friſt zur Nachunterſuchung. Bei den jugendlichen Fuß⸗ ballſpielern wird übrigens eine entſprechende Eintragung in den Spielerpaß gemacht, da der Schiedsrichter keinen Jugendlichen ſpielen läßt ohne dieſen ſportärztlichen Ein⸗ trag der Spielfähigkeit. Auch von den praktiſchen Aerzten werden der Be⸗ ratungsſtelle Fälle überwieſen. Erfreulich iſt auch, daß die Eltern von Jugendlichen ſich in zunehmen⸗ dem Maße nach den Unterſuchungsergebniſ⸗ ſen erkundigen oder aus eigenem Antrieb ihre ſporttreibenden Söhne und Töchter in die Beratungsſtelle ſchicken. Auf der anderen Seite ſcheut ſich mancher Lehr⸗ ling, die Beratungsſtelle aufzuſuchen, weil er die Ab⸗ neigung ſeines Meiſters und Lehrherrn gegen den Sport fürchtet und deſſen Annahme, daß der Junge ſich beim Sport etwas zugezogen habe. In Wirklichkeit dient der Beſuch bei der ſportärztlichen Beratungsſtelle in erſter Linie der Erkundigung, ob man für den Sport überhaupt geeignet iſt. Daher ſollten die Sportvereine gerade in ihren Jugendabteilungen darauf drängen, daß keiner der Jugendlichen in ein ernſthaftes Training geht ohne ſport⸗ ärztliche Unterſuchung. das Die Die Mannheimer Sportarztſtelle im alten Rathaus, die mit den moderuſten Methoden arbeitet, ſo neuer⸗ dings mit Röntgenaufnahmen, hat ihre offiziellen Be⸗ ratungsſtunden Montags, Mittwochs und Freitags von 18 Uhr ab. In der von Jahr zu Jahr ſteigenden Inan⸗ ſpruchnahme kommt das Vertrauen weiter Sportkreiſe zu dieſer Einrichtung zum Ausdruck, eine Genugtuung zu⸗ gleich für den lettenden Arzt Dr. Linke, der insbeſon⸗ dere bei dem Röntgenbetrieb durch Stadtſchularzt Dr. Heidinger unterſtützt wird. J. W. Ringkampf⸗Turnier in Heidelberg Rebſcher⸗SW 10 Heidelberg ſiegt im Weltergewicht Die in letzter Zeit ſehr rührige Schwerathletik⸗Abtei⸗ lung des Sportverein 1910 Heidelberg wartete am Sonntag abend mit einem Turnierringen im Weltergewicht auf, das ſich wie alle Veranſtaltungen dieſer Abteilung im Saale zur Traube eines großen Zuſpruchs ſeitens des Publikums erfreuen durfte. Man hatte aber auch diesmal wieder ſein Erſcheinen nicht zu bereuen, denn es gab intereſſante Kämpfe zu ſehen, die recht guten Sport boten und in dem Lokalmatadoren Rebſcher den Turnierſieger brachten, der von den Zuſchauern begreiflicherweiſe ſtark gefetert wurde. Es war nur ſchade, daß die Konkurrenz nur einen geringen Teil der beſten Weltergewichtler des Rhein⸗Neckar⸗Gaues zuſammenführte. Das Turnier wäre beſtimmt noch inter⸗ eſſanter geworden, als es an und für ſich ſchon war. Zur Ermittlung des Stegers waren 8 Kämpfe erforderlich, von dewen Rettig⸗Sp. Vg. 84 Mannheim und Rebſcher⸗Heidel⸗ berg den ſchönſten und Walter⸗SB 06 Mannheim und Rebſcher⸗ Heidelberg den härteſten lieferten. Kampfrichter Biunder⸗SV 06 Mannheim entledigte ſich ſeines Amtes in gewohnt einwandfreier Weiſe. Die Ergebniſſe: 1. Walter⸗SV 06 Mannheim— Hunſicker⸗Sukck Lud⸗ wigshaſen. Sieger Walter durch Eindrücken der Brücke in 5,30 Minuten. 2. Rebſcher⸗SV 10 Heidelberg— Blomeier⸗ Suck Ludwigshafen. Sieger Rebſcher durch Hüſtſchwung in 2 Minuten. 3. Rettig⸗SpVg. 84 Mannheim— Fleſchriem⸗ SV 10 Heidelberg. Rettig ſiegte bei einem Aufreeßer ſeiwes Gegners, den er übertrug und guf die Schultern drückte, in 12 Minuten. 4. Walter⸗SV 06 Mannheim— Blomeier⸗ Suk Ludwigshafen. Walter wurde Punktſieger, 5. Reb⸗ ſcher⸗SV 10 Heidelberg— Rettig⸗SVg. 84 Mannheim. Sieger Rebſcher durch Untergriff in 4,45 Minuten. 6. Fleſch⸗ riem⸗SW 10 Heidelberg— Hunſicker⸗Su gi Ludwigshafen. Sieger Hunſicker durch Ausheber am Boden in 14,45 Min. 7. Rebſcher⸗SV 10 Heidelberg— Hunſicker⸗Sugck Lucwigs⸗ hafen. Sieger Rebſcher durch Hüftſchwung in 1 Minute. 8. Rebſcher⸗SV 10 Heidelberg— Walter⸗SV 06 Mann⸗ heim. Walter lag bis zur 18. Minute nach Punkten vor Fcche 15,8 u. Cie 0 Wol Vorm als ihn eine Handverletzung zur Aufgabe zwang, wodurch Rebſcher Sieger wurde. Das Endergebnis 8. Rettig. Olympia⸗Ausſcheidungskämpfe in Sandhofen Der Vereinsleitung des Ring⸗ u. Stemm⸗Club„Eiche⸗ Sandhofen iſt es gelungen, die Olympia⸗Ausſchel⸗ dungs kämpfe des Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verban⸗ des von 1891 E. V. im Ringen der Halbſchwer⸗ gewichtsklaſſe nach Mannheim⸗Sandhofen zu bekom⸗ men. Dieſe Sport⸗Groß⸗Veranſtaltung findet am Sonn⸗ tag(28. Februar) nachmittags in der Turnhalle des Turn⸗ Vereins von 1887 E. V. ſtatt. Es treffen ſich zur letzten Entſcheidung: Rieger Berlin, Deutſcher Meiſter 1024, 1927. Zweiter Weltmeiſter 1928, gegen Dänemark inter⸗ national für Deutſchland. Rupp⸗ Mannheim ⸗Sand⸗ hofen, Kampfſpielſieger und Europameiſter 192g, gegen Dänemark, Frankreich und Tſchechoſlowakei international für Deutſchland. Bräun⸗Oberſtein a. d. Nahe, Deut⸗ ſcher Meiſter 1921, 24, 25 und 1931. Europameiſter 1925 (Mittelgewicht) gegen Dänemark und Frankreich inter⸗ national für Deutſchland. Heitmann ⸗Hörde, Zweiter Kampfſpielſieger 1930, gegen Dänemark international für Deutſchland. Vogedes⸗ Dortmund, Kampfſpielſieger und war: 1. Rebſcher, 2. Walter, Deutſcher Meiſter 1930, Dritter Europameiſter 1931. Bo h⸗ mer⸗ Göppingen, Südweſtdeutſcher Meiſter 1931. Oö ſch⸗ Feuerbach und Meier ⸗ Hösbach bei Aſchaffenburg, zwei der beſten deutſchen Ringer der Halbſchwergewichtsklaſſe, Mitwirkung: Kapelle Schneider⸗Mannheim⸗Sandhofen. Gleichzeitig kommt ein Ringerreigen zur Aufführung unter Leitung des bekannten Kraftſportſpezialiſten Franz Schneider ⸗ Vf. 1886 Mannheim. Abermals eine unverdiente Niederlage Die deutſchen Eishockeyſpieler in Newyork Das zweite Freundſchaftstreſſen der deutſchen Eishockey⸗ Nattonalmannſchaft nach den Olympiſchen Winterſpielen endete erneut mit einer nicht verdienten Niederlage unſerer Vertreter. Die deutſche Mannſchaft mußte ſich in Newyork gegen eine Vertretung der Princeton⸗Univer⸗ tät mit:1(:0,:0,:1) geſchlagen geben. Das Spiel wurde in eineinhalb Dritteln nach den amerikaniſchen um in der reſtlichen Spielzeit nach den internationalen Regeln ausgetragen. Leinweber zog ſich im Kampf eine Außpenver⸗ letzung zu, konnte jedoch weiter ſpielen. Nach Schluß des ſpannenden und überaus ſchnellen Kampfes ernteten die deutſchen Spieler wiederum ſtürmiſchen Beifall Eine erfreuliche Nachricht Die verletzten Bobfahrer transportfähig Die beim Training zu den Olympiſchen Winterſpielen in Lake Placid verunglückten deutſchen Bobfahrer wurden, wie bereits gemeldet, nach ihrem herzlichen Empfang lit Newyork in das Lenrx Hill⸗Krankenhaus überführt, wo man ſie ſofort einer eingehenden Unterſuchung unterzog. Es ergab ſich dabei die überaus erfreuliche Feſtſtellung, daß Grau, Brehme und Hopmann ohne weitere Geſährdu ihrer Geſundheit die Heimreiſe antreten können. Die dr Deuiſchen beabſichtigen nun, von der liebenswürdigen Ein⸗ ladung des Newyorker Oberbürgermeiſters, noch einige Wochen in Newyork zu verweilen, keinen Gebrauch zu machen, ſondern in Gemeinſchaft mit der deutſchen Olym⸗ pa⸗Expedition am Donnerstag ſchen auf dem Hapag⸗ Danpfer„Newyork“ die Ueberfahrt anzutreten. Lediglich Hauptmann Zahn bleibt noch einige Zeit in Amerika, um private Beſuche zu machen. Brieflaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher. mediziniſcher und Auf wer tungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia⸗ K. Do. Wenden Sie ſich an den Gemeinnützigen Ver⸗ band für Seidenbau in Deutſchland, Berlin SW. U, Deſſauerſtraße 6. M. Cl. Von einer ſolchen Geſellſchaft iſt uns nichts be⸗ kannt, Bei einem Notar können Sie das Manuſfkript jeder⸗ zeit hinterlegen. R. H. Verſuchen Sie es mit Terpentin. K. 3. Traitteurſtraße 19, Schwetzingerſtraße 90, Kepp⸗ lerſtraße 11. K. H. Die Steuer für 1932 muß noch bezahlt werben H. K. 1. Der Vertrag muß erfüllt werden. Verſuchen Sie eine ratenweiſe Zahlung zu erreichen. 2. Nein, elne Rückvergütung erfolgt hier nicht. 3. Wenden Sie ſich 00 der Gebäudeſonderſteuer an die Stadtverwaltung. 4. Elne ſolche Stelle iſt uns unbekannt. Vielleicht ſchreiben Sie einmal an das Auswärtige Amt in Berlin. E. G. 1. Das franzöſiſche Konſulat befindet ſich i Karlsruhe, Bernhardſtraße 19, dort können Sle über alle Fragen nähere Auskunft erhalten. 2. Der Preis iſt un unbekannt. 3. Ein Paß genügt hier. 5. 50. 1. Ste können verlangen, daß Reparaturen aus. geführt werden. Ein Abzug von der Miete durch Sie t wicht zuläſſig. Wenden Sie ſich an das Mieteinſcungs⸗ amt. 2. Der Zinsfuß der Liquidations⸗Goldpfandbriefe der Hynotheken banken beträgt ab 1. Januar 1932 876%, 8 1. Im allgemeinen rechnet man nach Seite oder nach Stunde. Genaue Preisangaben kann man hier nicht machen. 2. Verſuchen Sie es mit einer kleinen Anzeige. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton. Dr. Ai Kayſer Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtbeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Rirchet Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil Kurt Ehm Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen. Jatob 92 u de, fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger ruckerei Dr. Haag Neue Mannheimer* G. m. b.., Mannheim N 1. 46 Für unverkangte Beiträge keine Gewähr ückſendung nur del Röcvorte ausgesuchte Qualitäten glanzhell, bekömmlich in Literflaschen: 630 Pfälzer Weilwen 30er Maikamm erer. 60 Hambacher Gran. 70 Mettenheimer. 89 Bruttiger Rath. Mosel! 90 Gimmeldinger Riesling.00 Mlersteinen..10 Kallstadter Kobnert,.20 Glas 20 Pfg. Leihpfand. Weingroßhandung r Aut Verkaufstelle: R 7, 7, Breitestr. Tel. 30273 21s f Tr. runge ſchuld verluf blieb Verör ſenn mal, 5 f 2 i Der kommende Kapitalſchnitt 5 5 bei den Banen urch Die Bereinigung der Bankbilanzen ſteht bekauntlich bevor. Obg ex P und ber, ihre grundſätz he 0 5 9 8 uns g ißert haben, ſei nachſtehend noch einmal eine Zuſammer ung der im Augenblick erörterten Einzelfragen, gegeben, wie ſie in Berlin ventiliert werden. Weder die Berliner Handels⸗Geſ., noch die Rei ö A G haben s notwendig, ihr Kapital zuf g 0 es notwendig, ihr f 5 Hank und die Commer;„ö G mit Filialſyſtem, die bisher e Unterſtützung v 8 che⸗ nicht erhalten haben, werd die Kapitalien im Ver⸗ ei. höltuls von:1 oder W zuſammenſchnei⸗ ban⸗ den. 8 5 8 er. Die von der Regierung beſchirmten In om⸗ ſtitute— Dresdner und Darmſtädte rf ie Reorganiſati in der Form durchführ n— dürften die Reorg 0 in Fr durch 55 doß die Aktienkapitole Verhältnis von 41 zu ⸗ irn⸗ gt werden, we die 300 Mill. fkammengelegt we. 0 t die 3 Mill. Iten Vorzugsaktien des Reiches der esdner Bank, die das 924, Reich übernommen hat, nicht Koſſen bleiben. Nach tex⸗ diefem Schnitt geht die Darm er Bonk in der Dresd⸗ n d⸗ er Bank auf. Die Aktien ale aller Inſtitute ſollen gen 7 noch der Sanierung wieder a ufgefüllt werden. Die nal Sonder gewinne der Reichsbank dienen als eut. Grunöſtock für die Neufinanzierung. In Einzelfällen, 1925 nomentlich bei der Darmſtädter Bank, bei der es auch 5 helßt, die Reichsbürgſchoft abzulöſen, wird eine beſon⸗ ter- dere Abſchreibungshilfſe vom Reich gewährt iter werden durch zur Verfügungſtellung von Schatzanwei⸗ für fungen. 5 ä 8. und Sollten die DD⸗Bonk und die Commerz⸗Bank ihr ö h⸗ Kapital wirklich im Verhältnis von:2 zuſammenlegen, ch o ergäbe ſich bei dem erſteren Inſtitut unter Berückſtch⸗ wet ligung der offenen Reſerven des Ertrages von 1981 und aſſe. der Vorratsaktien ein ſchätzungsweiſer Buchgewinn von ſe. 250 Mill. 4 gegenüber einem Debitorenbeſtande von 2,26 ſen. Reb,„ Bei der Commerz⸗Vonk dürfte ſich auf der ung gleichen Berechnungsgrundlage ein Betrag von 60 Mill. 4 ranz ergeben, der zu Abſchreibungen auf die Debitoren in Höhe von do. 800 Mill/ zur Verfügung ſteht. * i Zuſammenſchluß Commerz⸗ und Privatbauk A. G. Barmer Bankverein vorm. Hinsberg, Fiſcher u. Comp. be⸗ flätigt. Berlin, 18. Febr.(Eig. Dr.] Nach unſeren Juformatlonen beſtätigen ſich die Gerüchte, nach denen der Barmer Bankverein mit der Commerz⸗ u. Privatbank ſuſtonlert werden wird. Ueber Einzelheiten des Fuſions⸗ planes liegen konkrete Angaben zurzeit noch nicht vor.— Zu dem angekündigten Zuſammengehen beider Inſtitute bexlautet in Eſſen, daß der Barmer Bankverein, deſſen Status als flüſſig bezeichnet wird, auf die Er hal⸗ tung ſeiner juriſtiſchen Selbſtän digkeit Großen Wert legt. Sollte es jedoch infolge des Druckes der Reichsſtellen zu einer Vollfuſion kommen, ſo Fürd, wie ſchon berichtet, nur ein Aktienumtauſch von 121 (her auch von:6 zugunſten des Barmer Bankvereins in betracht kommen, und zwar nachdem das Commerzbank⸗ Lapital unter Einziehung von ſchätzungsweiſe 35 Mill. eigener Aktten und Zuſammenlegung des Reſtkapitals etwa im Verhältnis:2 von zurzeit rund 75 Mill. auf etwa ein Zehntel und das Barmer Bankverein⸗Kapital von bis⸗ her 30 Mill.„ ebenfalls unter Einziehung eigener Aktien auf etwa ein Drittel zuſammengeſchnitten wäre. J Loſenhauſenwerk, Düſſeldorfer Maſchinenbau A. G. Mieder Verluſtvortrag.(Eig. Dr.] Die Bilanzſitzung des A. findet in den nächſten Tagen ſtatt. Nach unſeren In⸗ ſormationen ſchließt das mit dem 31. Dez. beendete Ge⸗ ſchäftsſahr mit einem Ver buſt ab, über deſſen Höhe An⸗ gaben noch nicht zu erhalten waren. Das Voriahr ſchloß elnſchl. 0,34 Mill./ Verluſtvortrag mit 0,40 Mill./ Ver⸗ luſt. Das Unternehmen war im Berichtsjahr unter Be⸗ kückſichtigung der allgemeinen Wirtſchaftslage noch relativ befriedigend beſchäftigt. Es beſteht die Möglichkeit, daß die Ahſchtelbungen voll verdient worden ſind, ſo⸗ daß alſo zu dem Verluſtvortrag des Vorjahres ein neuer Verluſt nicht hinzutreten wird. igen und⸗ wox⸗ 982 ugs⸗ ung Rentenmarkt vorwiegend gedrückt 1 i Berlin, 18. Febr.(Eig. Dr.) 5 9 Erwartungsgemäß ſetzte der heutige Freiverkehr 4 unter dem Eindruck des ſehr ſchwachen Newyorker Börſen⸗ be, Fluſſes in ſezr gedrückter Haltung ein. Die der⸗ 4 Kurſe wurden zunächſt mehrprozentig unter geſtern geſpro⸗ Hen, als daun jedoch das Geſchäft in Gang kam, ſtellte ſich heraus, daß nur einzelne Marktgebiete ihr eyp⸗ geſtriges Niveau nicht halten konnten, daß 105 andererſeits aber eine Reihe von Spezialwerten noch über gen geſtern lag. Politiſch hat ſich für dle Börſe nichts geändert. So ſtanden Bankenbereinigung und Börſen⸗ ege. erhffnung weiter im Vordergrunde des Intereſſes. Der Berliner Börſenvorſtand wird erſt heute nachmittag zu den nbiwendigen Fragen Stellung nehmen, und das Geheimnis 1. um die Bankenſanierungen wird erſt in den einzelnen 406 Dat raſtgungen, die zum Teil noch Ende diefer Woche, zum eil erſt Anfang nächſter Woche ſtattfinden, gelüſtet. un Bankaktien lagen aber auch heute wieder im An⸗ aus gebot, und mit Ausnahme von Dedi⸗Bauk, wo anſcheinend e t hetzt wird, abermals—2 v. H. ſchwächer; beſonders ſtark gg gebrückt waren Danatbank. Auch in Schiffahrts wer⸗ rieſe Len hielt das Angebot auf geſtriger Kursbaſis an. Auch die 175 neun bawerte büßten gegen ihre geſtrigen Höchſtkurſe nicht 8 ein, während Kaliaktien weiter beachtet waren 5 17 mit Ausnahme von Burbach und Wintershall ihre letz⸗ 2 en Kürſe hielten. Am Elektro markt betrugen die Rück⸗ fünge ebenſo wie bei Farben und den Tarifwerten ca. 2 v. 40n Montan papiere waren relativ gut behauptet. 1 3 feſt verzinslichen Werten lagen Land⸗ 8 13 5 und Liquidationspfandbriefe, die teilweiſe noch zu za e mſungszwecken gefragt ſind, recht gut gehalten. Gold⸗ ae Awöbriele waren ziemlich vernachläſſigt, Induſtrieboliga⸗ 50 1 und Kommunalanleihen waren bis zu 1 v. H. ge⸗ 1 85 Auch in Reichsſchuldbuchforderungen trat größeres — ügebot hervor, ſodaß der Kurs ebenfalls um ca. 1 v. H. e Während Farbenbonds ca. 1 v. H. verloren, büß⸗ 95 Reichs bahnvorzugsaktien etwa 2 v. H. gegen geſtern 65 Von den deutſchen Anleihen war die Altbeſitzanleihe A 1 85 gebrückt, während die Neubeſitzanleihe vernach⸗ 4 nen einſetzende kleine Publikums nach⸗ 93 5 erfuhren die Kurſe, mit Ausnahme der Banuk⸗ 1 7 0 auch im weiteren Verlaufe des Tages Befeſti⸗ 1 gen, ohne daß jedoch das geſtrige Niveau in allen bier ſchon wieder erreicht wurde. Ausgeſprochen feſt 11 erten nur Kaliwerte, die Gewinne von—3 v. H. er⸗ Heſchaf Auch am Pfandbrief markte, an dem das 1910 05 allerdings ſehr ſtill blieb, ſetzten ſich Kursſteige⸗ ſculoh um Bruchteile eines Prozentes durch. Reichs⸗ 915 uchforderungen glichen einen Teil ihres Anfangs⸗ 15 ſtes wieder aus. Die Londoner Diskontermäßigung db den hieſigen Geldmarkt einflußlos. Eine 5 erung der Sätze trat nicht ein. Auch am Devi⸗ 10 ark waren die Abweichungen gegen geſtern mini⸗ „ nur die Norddeviſen waren leicht abgeſchwächt. Amſterdam matter A Amſterdam, 18. Febr.(Eig. Dr.) 9 Rückgang an der geſtrigen Newyorker Börſe übte den heutigen A m ſterdamer Börſenbeginn einen int ungünſtigen Einfluß aus, die Tendenz war er, Hoch hiekten ſich die Kursverluſte in engen Gren⸗ erl. Das Geſchäkt war nicht umfangreich und kom im la ſaſt zum Stillſtand. Im Durchſchnitt gingen die ſchtwächüngen nicht über 3 v. H. hinaus, fo notierten ZETTUNG Abend- Ausgabe Nr. 82 Staatskapitalismus? Vortrag von Prof. Salz in der Volkshochſchule Im urſprünglichen Vortragsplan war dieſer Abend eigentlich nicht vorgeſehen. Er iſt eingeſchoben worden, um einen Redner zu Worte kommen zu laſſen, der nicht an den Bankrott der Geſtaltungskräfte des Kapitalismus und des Unternehmertums glaubt. Der Vortrag von Prof. Dr. Arthur Salz, Heidelberg, wollte zeigen, daß der „Staats kapitalismus“ Grenzen hat, die im W des Staates und der Wirtſchaft liegen, und die der nicht überſchreiten darf, ohne ſeinen Beſtand und ſein ſein zu gefährden. Staat und Wirtſchaft ſtehen ſich als zwei ſelbſtändige, lebengeſtaltennde Mächte gegenüber. Jener iſt eine öfſent⸗ lich⸗rechtliche Gebietsherrſchaft, die„öffentliche Hand“, auch die der Gemeinden zählen hier alſo auch als„Staat“; dieſe iſt der Ausdruck für das private Unternehmertum. Der Staat iſt übergeorönet, er hat für das allgemeine Wohl zu ſorgen, zu ſeinem Weſen gehört alſo das Recht, u. a. die Pflicht, in die Wirtſchaft einzugreifen und ihr Grenzen zu ſetzen. Wie er aber dieſe Grenzen zu ſetzen hat, läßt ſich grundsätzlich und allgemeingültig nicht feſt⸗ legen. Es iſt abhängig von den geſchichtlichen und natür⸗ lichen Gegebenheiten, die bei jedem Staate anders ſind, und die ſich im Laufe der Zeit ändern. Auch die Wiſſenſchaft kann keine Normen geben, ſie kann höchſtens aufgrund der Geſchichte und der von ihr geſammelten Erfahrungen Warnungstaſeln aufrichten. Für das politiſch⸗wirtſchaftliche Handeln iſt der augenblickliche Tatbeſtand maßgebend. Und der iſt heute ſo, daß der Staat in einer durch die weltpolitiſche Lage bedingten Not ſich ein Machtmonopol über die Wirtſchaft ange⸗ maßt hat und von ſeinen Bürgern große Opfer ver⸗ langt. Dabei trägt er aber nicht die volle Verant⸗ wortung für die Wirtſchaft, er will ſie nur wieder„zur Naiſon“ bringen. In der allgemeinen Not haben ſogar, im Gefühl ihrer Ohnmacht, Vertreter der Wirtſchaftsfreiheit nach Stützung durch den Staat gerufen. Der Vorzug des Unternehmertums liegt nicht darin, daß es vorteilhafter und billiger die Güter erzeugt. Es iſt vielmehr wie eine Schutzßmauer vor dem Staate, es nimmt ihm Verantwortung und Riſiko ab. Denn Kriſen wird es in jedem Wirtſchaftsleben geben, Fehlanlagen und Fehlſchläge ſind unvermeidlich. Solange es ein Unternehmertum gibt. fängt es die dadurch ent⸗ ſtehenden Erſchütterungen auf, erſetzt den erfolgloſen durch den erfolgreichen Unternehmer, während beim Staats⸗ kapitalismus in ſolchen Fällen immer der gute Ruf des Staates auf dem Spiele ſteht und die Kriſen leicht Staatsumwälzungen nach ſich ziehen. Das wäre denn aber immer teuer bezahlt, da der Staat auch noch andere wichtige Aufgaben hat, deren Erfüllung bei Revolutionen in Frage geſtellt wäre. Der Staat t ſt eben an ſich nicht für wirtſchaftliche Tätig⸗ keit geſchaffen. Er iſt ein einheitliches Geſamtweſen, das, ohne ſein Anſehen und oft auch ſeine Finanzen aufs Spiel zu ſetzen, ſich nicht in die äußerſten Verzweigungen der von ihm betreuten Gebiete hineinhegeben darf. Gewiß kommen beim Unternehmertum Fehlleiſtungen aller Art vor, und ſicherlich muß der Staat mit Zöllen, Steuern, Prämien eingreifen. Um jedoch Betriebe ſelbſtein die Hand zu nehmen. mußte er vor⸗ bereitet ſein und die Gewähr bieten, daß er den Ertrag auf die Dauer zu ſicher n vermag. Das Eigentum am Betrieb iſt noch nicht einmal die enk⸗ ſcheidende Frage, ſondern die Art der Betriebsfüh⸗ rung. Darin hat aber der Staat noch keine Eignung er⸗ wieſen, er hat keine Lehrzeit hinter ſich und bietet keine perſönlichen und fachlichen Vorbedingungen, er improviſtert, Da⸗ Freiverkehr relativ gut gehalten Trotz des ſchwachen Newyorker Börſenſchluſſes im ganzen behauptetes Kursniveau Banken⸗ bereinigung und Börſenbeginn im Vorderg rund des Intereſſes/ Späterhin auf kleine Publikumsnachfrage etwas befeſtigt Königl. Petroleum 140941417, Unilevers 10910934, Philips 86, Küchenmeiſter Akuſtik 6474, Pounganleihe 38 Geld 88% Brief. Deviſenmarkt ſtetig— Reichsmark ſchwächer An den internationalen Deviſen märkten war die Tendenz für die führenden Valuten im allgemeinen ziem⸗ lich ſtetig, und mit Ausnahme der Reichsmark, die ſchwä⸗ cher lag, waren kaum Veränderungen feſtzuſtellen. Das Pfund blieb mit 3,444 gegen den Dollar völlig unver⸗ ändert zu geſtern, gegen die europäiſchen Deviſen war es eher etwas leichter, ſo ſtellte es ſich gegen Paris auf 87,40, gegen Zürich auf 17,64, gegen Amſterdam auf 8,50% und gegen Brüſſel auf 24,60. Die Reichsmark notterte in Amſterdam 58,60, in London 14,40%, in Zürich 121,58, während man ſie in Poris unverändert 602 nannte. Ma⸗ drid war leicht befeſtigt, der Gulden kaum gehalten, ber Dollar unverändert. London unſicher A London, 18. Febr.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete beſ kleinem 1 5 5 7 in unſticherer Haltumg. Internationale⸗ und Mi⸗ nenwerte waren rückgängig, britiſche Staatspapiere n recht unſicher. In der erſten viertel Stunde nach der Be⸗ banntgabe der Diskontermäßigung ließ ſich, abgeſehen von einer weiteren Befeſtigung der britiſchen Staatspapiere, nech kein Einfluß auf die Tendenz im Effe⸗ten⸗ oder De⸗ viſenmarkt erkennen. Die Geſchäftstätigkeit blieb angeſichts der internationalen Unſtcherheit, beſonders der Entwicklung in China weiter ſehr gering. Auch die nunmehr offiziellen Schätzungen über die ungünſtige Zahlungsbilanz, hatte eine nachteilige Wirkung, obwohl nicht vergeſſen werden dürfe, daß das weue 5 in verſchigdener Hinſicht beſſer begonnen hat und daß auch die Januar⸗Ziffern eine Beſſerung in der Handelsbilanz im Vergleich zu den durchſchnittlichen vormonatlichen Ziffern zeigen. An der Börſe notierten 2,50proz. Konſols 35,25, Mounganlethe 55, Dawesanleihe 75,50. Royal Dutch 1678, Internationale Nickel 176, Kreuger u. Co. 976. Berliner Devisen Oiskontsatze: fleſchsbank 7, Lombard 8, pryat 8% und 8 ½ v. f. Faklich in din. 58. If februne f ß erna Part „ „Aires 1Peſo 7 20 8. 5 5 5 g Dale.586.674.666 3,674 4,786 Jovan... 1 hen 657.464.498.4% 147%.917 Talro. lägppt. Bid.— 14.84 14.88 14864 14.88 2,890 Türkel„ Itürt. Pfb.——. 5 8 1 2 5 London.. 18Sterl. 5 14 1458s.0 14 20,895 New Hork. Dollar 3%.200 417 4,0 9217 4,1790 Rio de JaneirolMillr.—.250 9,252.250 0,252 0,503 Uruquan. 1Goldpeſo.728.732.728.732.71 Holland 100 Gulden 3 170,8 170 77 170.43 179,7 169,485 Athen 10 Drachmen 12 5,..555.54 7 55 5,44 Hrüſſel 100-50 0 ß 3½ 58.60.31 88,69.81 38,858 Bukareſt..„100 Bel 8 2,22 2,28.522 2,528—.— Ungarn. 100 Pengd 8 8⁴ 57,08 56.94.06—.— Danzig. 100 Gulden 5 8197 62.18.87 32,13 81,35 Helſingfors„00M 8 6,603.617 6,593.607 10,51 tallen.. 00 Lire 288 2192.88.922202 1goflapjenio! Dinar 7½.483 7477 7,463 7,477.35 own. 100 Litas 6½ 4108 22,06 1,88 42,08—.— Kopenhagen 100 Kr. 6 79.82 79.98 79,77 79,98 112,00 Aahſaben 10 Ceküds 80, 1249 13% 1349, 745 Oels.„ 0 fr 8. 8,82.88 79.6 7888 11.745 Paris. 100 fr. 2½ 18 59 18.535 168.59 16, 16.44 Prag. 100 fr. 6 12.468 12.48 12.455 12.495 12,89 Schdelz. 100 fr: 21, 2 21, 69,51 Soft. 100 Lea 8%.087 3098s.07.6 303 Spanſen 100 fteſeen 6˙½ 38,07 2813 23,07 83,18 68,57 Stockbolm. co Kr. ½ 81,07 61.23 60,92 8103 12.05 Estland. 100 Efim. 7 111.89 111,61 111.39 111,61 111,61 Wien 100 Schilling] 12 l 49.95 50. 49,85 50,0 50,50 Tägliches Geld: 7 7½%, Disk.⸗Comp. 660% oft mit bedenklichen Mitteln. Bankrott aber kann er nicht machen, der Steuerzahler haftet. Er verliert dafür an Anuſehen und moraliſcher Geltung; er wird in den Kampf der Intereſſen, in dem Wettbewerb hineingezogen, zährend er darüber ſtehen ſollte. Ein Schwinden ſeiner ürde, ein Niedergang des öffentlichen Lebens und eine ſchädigung der Kulturwerte iſt die Folge. Am wenigſten bedenklich ſind Staatsbetriebe, wo es ſich um ein Monopol und routinemäßige Herſtellung von Waren handelt. die ſich ſelbſt verkaufen. Bei andern Betrieben aber kann wohl die techniſche Leiſtung im Staatsbetrieb auf der Höhe ſein, im rein Kaufmänniſchen aber, dem feinen Taſtgefühl für die Marktlage und der ſchöpferiſchen Speku⸗ lation, wird er nicht den Privatbetrieb erreichen. Es ließe ſich da höchſtens noch eine ſtaatliche Kontrolle den⸗ ken. Doch auch dieſe Frage läßt ſich nicht allgemein, ſondern nur von Fall zu Fall entſcheiden. Man geht heute zu gern an alle die ſchwierigen wirtſchaſtpolitiſchen Auſgaben mit den Schablonen wie Sozialismus und Kapitalismus, Planwirt⸗ ſchaft und Unternehmertum heran. Davon ſolle man ſich frei machen und dafür jeweils auf grund des Tät⸗ ſächlichen und der Erforderniſſe des Augen⸗ blicks den Weg ſuchen, der dem Staat als oberſtem Verwaltungsorgan und der Wirtſchaft als der Gütererzeu⸗ gerin gerecht wird. Die Ausführungen des Redners mit ihrer klugen Ab⸗ wägung der Aufgaben von Staat und Wirtſchaft und mit ihrer Loslöſung von den Schlagworten des Tages fanden freundlichen Beifall. Es ſprach hier zwar ein Profeſſor der Nationalökonomie. Er ſieht aber glücklicherweiſe in ſeiner Wiſſenſchaft mehr das„intellektuelle Gewiſſen“ als eine Normierungsſtelle für den Ablauf des wirtſchaft⸗ lichen Gebens und gibt dadurch dem Leben mit ſeiner wechſelvollen Vielfältigkeit und Buntheit einen weiten Spielraum, in dem es ſich nach ſeinen eigenen Ge⸗ ſetzen zu entwickeln vermag. Und gerade der Unternehmer iſt es, der im Dienſte des ſtets vorwärtsſtrebenden Lebens ſteht, der Staats kapitalismus als Sy ſte m wäre Erſtarrung.— Fuchs Waggonfabrik Heidelberg Der ſtarke Umſatzrückgang Infolge der allgemeinen Wirtſchoftskriſe und des da⸗ durch bedingten Rückganges hielt die Reichsbahn mit ihrer Auftragserteilung zurück, ſo daß der Umſatz in dem am 30. Juni 1931 beendeten Geſchäftsjahr ſich nicht unerheblich verringert hat. Ein Ausgleich für dieſen Ausfall bei anderen Verkehrsunternehmungen im In⸗ und Aus⸗ lande war infolge der allgemeinen Wirtſchaftslage nicht möglich. Trotz des ſtark geſunkenen Umſatzes erhöhten ſich die Steuerlaſten, blieben die ſozialen Aufwendungen größtenteils ungeſchmälert beſtehen. Dagegen konnten die wirtſchaftlichen Koſten weſentlich verringert und durch die Angliederung an Weſtwaggon Erſparniſſe gemacht werden. Der Betriebsüberſchuß ſtellt ſich auf 1,16(1,89) Mill. J. Die Verwoltungsunkoſten beanſpruchten 0,58 (9,91), die ſozialen Aufwendungen 0,15(), Steuern 9,198 (0,008), Zinſen 0,079(0,12) Mill.. Nach 119 984(124 743) Mark Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von (146 899), aus dem, wie ſchon mitgeteilt, wieder der geſetzlichen Rücklage zugeführt und 9056 999) auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Aus der Bilanz(in Mill.): Grundſtücke 0,38(un⸗ verändert), Gebäude 1,21(.24), Beamtenwahnhäuſer 0,107 (0,11), Maſchinen 0,41(0,47), Schuldner 1,14(1,04), Bank⸗ guthaben 1,61(1,22), Warenbeſtand 0,88(0,80), dagegen neben dem A. K. von 2,0 Hypotheken 1,24(1,39), fangfriſt. Kredite 0,70(0,90), Kreditoren 0,75(0,797) und Interims⸗ konto 0,32(0, 14). * Dividendenausfall bei der Vereinigte Moſaik⸗ und Wanbplattenwerke Ac, Sinzig a. Rh. Die Geſellſchaft wird auch für das abgelaufene Jahr 1991 eine Dividende (i. V. 11 nach 7 v..) nicht ausſchütten. Diskontermäßigung der Bank von England Von 6 auf 5 v. H. London, 18. Febr.(Eig. Dr.) Die Bank von England hat ihren Diskont von 6 auf 5 v. H. ermäßigt. Die letzte Veränderung des engliſchen Diskontes wurde bekanntlich am 21. Sept. 1931 gleichzeitig mit der Aufgabe des Gold⸗ ſtaudards vorgenommen. Damals wurde die Diskont⸗ rate von 4,5 auf 6 v. H. erhöht. * Die Bank von England iſt dem Drängen der Wirtſchaftskreiſe auf Zinsverbilligung endlich nachgekommen. Der Diskontſatz von 5 v. H. paßt ſich den am Privatdiskontmarkt ſchon ſeit längerer Zeit herrſchenden Verhältniſſen an. Der Schritt wird in London als Zeichen der Zu⸗ verſicht in die innere Widerſtandsfähig⸗ keit der Währung angeſehen. Es ſei kaum anzuneh⸗ men, daß ausländiſche Guthaben in nennenswertem Um⸗ fang infolge des nunmehr geringeren Zinsertrages abgezo⸗ gen werden, im Gegenteil, man habe in der letzten Zeit ein Zurückſtrömen der bisher in Amerika de⸗ po nierten engliſchen Gelder beobachten können. Eine Umkehr dieſer Tendenz dürfte angeſichts der noch immer herrſchenden Zweifel über den Erfolg der amerikaniſchen Kreditausweitungsbeſtrebungen kaum zu er⸗ warten ſein. Anders jedoch liegen die Verhältniſſe bezüglich der franzöſiſchen und belgiſchen Zinsgut⸗ haben. Dieſe haben ſich auch bisher durch den unverhält⸗ nismäßig hohen Zinsſatz nicht halten laſſen, und die City würde das völlige Verſchwinden dieſer Unſicherheitsfak⸗ toren auch nicht ungern ſehen. In letzter Zeit haben dieſe Zurückziehungen überdies noch einen ſehr geringen Einfluß auf den Deviſenmarkt ausgeübt, da ſte in wachſendem Maße in Form von Verkäufen internationaler Inhaberwerk⸗ papiere ſtattfanden, die dann zum Verkauf nach auslän⸗ diſchen Börſenplätzen verwandt zu werden pflegten. Ermäßigung auch des ſchwediſchen Diskontſatzes * Stockholm, 18. Febr. Die Schwediſche Reichsbank er⸗ mäßigt mit Wirkung von morgen, den 19. Febr. 32 ihren Diskontſatz von auf 5½ v. H. Der Satz von 6 v. H. war ſeit dem 19. Okt. 31 in Kraft. Günſtigere Ergebniſſe im Gerling⸗ Verſicherungs⸗Konzern Wie wir hören, ſind die Ergebniſſe innerhalb des Gere ling⸗Verſicherungs⸗onzerns im Jahre 1931 weſentlich günſtiger ausgefallen als im Vorjahre. In der Sach⸗ verſicherungsgruppe war der Schadensverlauf bedeutend geringer als im Vorjahre. Namentlich in der Feuerver⸗ ſicherung waren die Schäden beſonders gering. Auch in der Lebensverſicherungsgruppe(Gerling⸗Konzern Lebensver⸗ ſicherungs⸗A, Friedrich Wilhelm Lebensverſicherungs⸗A ld und Magdeburger Lebensverſicherungsgeſellſchaft) hat ſich das Geſchäft weiterhin befriedigend entwickelt. Soweit bis jetzt ein Ueberblick über die finanziellen Erträgntſſe mög⸗ lich iſt— die Abſchlußarbeiten ſind noch im Gange— darf mit denſelben Dividenden(12 v..) wie im Vorjohre an die Verſicherten und Aktionäre gerechnet werden. Etwaige Mehrerträgniſſe dürften zu Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen Verwendung finden. Jementabſatz innerhalb zwei Jahren um zwei Drittel vermindert Berlin, 18. Febr.(Eig. Dr.) Der Tlefſtand den Zementabſatzes, der die troſtleſe Lage der Bauwirtz⸗ ſchaft erkennen läßt, dauert an. Im Januar wurden 104 000 Tonnen Zement verſandt gegenüber 164 000 Tonnen im leichen Monat des Vorfahres und 315000 Tonnen im Januar 1930. Der Abſatz hat ſich alſo innerhalb von q wei Jahren auf„ vermindert, Jortſchreitende VBefeſtigung am Produktenmarkt Geringes Offertmaterial, Käufer bei erhöhtem Preisnivea vorſichtig/ Am Getreide⸗ wie Mehlmarkt nur kleines Bedarfsgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 18. Febr.(Eig. Dr.) Berliner Produktenbörſe vom 18 Febr.(Eig. Dr.) Nachdem es geſtern nachmittag im Produktenverkehr vor⸗ itbergehend zu einer Beruhigung gekommen war, da die Kaufluſt der Mühlen nachgelaſſen hatte, ſetzte ſich heute die Aufwärtsbewegung auf den meiſten Marktgebieten fort. Auf die abgegebenen Untergebote ſind kaum Zu⸗ ſagen erfolgt und das Offerten material war heute wieder recht gering. Allerdings zeigte ſich auf dem er⸗ höhten Preisniveau eine gewiſſe Vorſicht der Käufer, die nur den notwendigen Bedarf decken. Immerhin wurde Weizen wieder 2, höher bewertet, der Lieſe⸗ rungsmarkt ſetzte bis g„ feſter ein. Am Roggen markt ſtagnierte das Geſchäft mangels paſſendem Offer⸗ tenmaterial völlig; auch die Provinzmühlen haben Schwile⸗ rigkeiten bei der Beſchaffung des Mahlgutes. Ruſſen⸗ roggen wird dagegen von der ſtaatlichen Geſellſchaft weiter zur Verfügung geſtellt. Bei feſter Grundtendenz hielten ſich bie Preis veränderungen für Roggen im Prompt⸗ und Lieſerungsgeſchüft in mäßigen Grenzen. Weizen⸗ und Roggen meh le hatten kleines Bedarfsgeſchäft, die Forde⸗ rungen für Weizenmehl waren erneut erhöht. Am Hafer⸗ markt kaufte der Konſum auf dem inzwiſchen erreichten Preisniveau nur den notwendigſten Bedarf und bewilligte nur zögernd erneut höhere Forderungen; das Angebot blieb allerdings gering. Gerſte wurde von der allgemeinen Auſwärisbewegung nur wenig mitgezogen. Weizen⸗ und Roggenexportſcheine wurden erneut höher bezahlt, ſoweit Offertenmaterial vorlag. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tton 250— 252 feſt; Roggen 200— 202 feſt; Braugerſte 163 bis 170; Futter⸗ und Induſtriegerſte 155—160 ſtetig; Hafer 148 bis 155 feſt; Weizenmehl prompt 30,50—34,50 feſt; Roggen⸗ mehl 70prog. prompt 38,10—29,75 beh.; Weizenkleie 9,60 bis 9,90 etw. feſter; Roggenkleie 9,65—9,90 behauptet; Viktorig⸗ erbſen 2127,50; Kleine Speiſeerbſen 2123,50; Futter⸗ erbſen 15—17; Peluſchken 16—18; Ackerbohnen 1416; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10—12; Lupinen gelbe 14,50 bis 16; Seradella, neue 25—31; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11,40; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,40; E ö⸗ nußkuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,2 12,30; Trockenſchnitzel 8 Extrahiertes Sofabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 10,60— 10,70; dto. ab Stettin 11,40; Kartoſfel⸗ flocken 12,00—12,70; Speiſekartoffeln, weiße 1701,80; rote 1,90— 2,00; Odenwälder, blaue 2/00—2,10; Kelbfleiſchig 2,50 bis 2,70; Fabriklartoffeln in Pfg. 8,75 9,50; alla. Tendenz feſt.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 263.269,50; Mai 272, Roggen März 205,50 u. G; Mai 213; Hafer März 160,50 162,50, Mai 169,50 170,50. * Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Febr.(Eigen⸗ bericht). Die Tendenz am Produktenmarkt war weiber all⸗ gemein befeſtigt, insbeſondere für Brotgetreide und Mehl. Angeboten wurden in„ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: inl. Weizen 28,7527; inl. Roggen 22,5023 inl. Hafer 16,50— 18,50: Sommergerſte 18,75 bes 19,50; Futtergerſte 1717,50; Biertreber 1212,25; Erd⸗ nußkuchen 13,75; Sojaſchrot 11,25, Trockenſchnitzel 7,25; Malzkeime 11—12; Weizenmehl ſüdd. 30.70; dito, mit Aus⸗ landweizen 38,45: Weizenbrotmehl 28,70 80,45; Roggen⸗ mehl 60proz. 31,502,500; Weizenfuttermehl 10; Weizen⸗ kleie feine 8,73; Roggenkleie 9,50; Grünkern 5050; Bad. Land mais 22—23. ö * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hl. p. 100 Kg.) Mürz 4,75; Mai 4,82%; Jult 4,85; Sept. 4,88.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.] März 73; Mai 7975; Juli 72 Sept. 7%] * Liverpvoler Getreidekurſe vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 125 Tendenz ſtetig; März 5,5 (5,66); Mai 5,8½%(5,96); Juli 5,11(5,114); Okt. 6,1 (6,2),— Mitte: ſtetig; März 5,594(5,676): Mai 5,89 (6,996): Juli 5,11(5,114); Okt. 6,16(6,2). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 18. 0 8 87 Dr.) Febr. 6,05 B 5,80; März 6,20 B 5,95 G: Mai 6,0 6,0 G; Auguſt 6,70 B 6,55 G; Okt. 6,85 B 6,65 G; Dez. 6,85 B 6,70 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,45; Febr. 31,80; März 31,05; Melaſſe⸗Weiß⸗ zucker 2,80, Tendenz ſtetig. * Bremer Baumwolle vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß 8,05. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: März 548549 Mai 547548; Juli 547; Okt. 551—52; Dez.—: Fon.(88 559 März 564; Mai—; Juli— Okt. 577 Tagesimport 10 800; Tendenz ruhig.— Mitte: März 555; Mai 552; Juli 552; Okt. 555; Dez. 560; Jan.(53) 502; März 5663 Mai 570; Jult 574; Okt. 579; Loc 587; Tendenz feſt. Klein⸗Viehmarkt in Mannheim vom 18. Febr. Zu⸗ fuhr insgeſamt 1068 Stück. Im einzelnen würden zu⸗ gefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 189 Kälber, b) 3941; e) 3936; 0) 28—92. 4 Schafe, b) 12 bis 20. 72 Schweine, micht notiert. 802 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—11; über 4 Wochen 1315, Läufer 16 bis 18. 1 Ziege. Marktverlauf: Mit skälbern mittel, ge⸗ räumt, mit Ferkeln und Läufern mittel. Berliner Melallbörse vom 18. Februar 1932 Kupfer Ble Zink bez.[Brief] Geld bez. Brief Geld bez Brief] Geld Januar.]—.— 59.50 58.——,— 2528,50 27, 25,8 Februar 55 85, 5 22500 21.80 Mär 54.78 55— 22.— 21,75 Apri 55- 35.50 22 50 22.— Mai 35 50 55,75 23. 72.28 Juni 56, 86,8 23,25 23.— J 4288.50 4— 28.25 luguſt—.— 57.— 24,50 23.20 Sept.—.— 1 57.25 285.— 289.78 Oktober.—.— 38, 25,50 24.50 Nov.—.— 80 23.— 24.75 Dezemb.]. 39.— 20,50 25,25 * Tendenz: Kupfer ſtetig, Zink, Blei ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich: Eleltrolytkupfer(wirebors) prompt 62, für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 55507 Standordkupfer loco 53,50—54,50; Standard⸗Blei per Februar 20,50 2,50: Original⸗Hütten⸗Aluminium 98.—boproz. in Blöcken 1607 desgl. in Wolg⸗ oder Drahtbarren 164; Bauka⸗ Stratts⸗, Auſtralzinn 218, Reinnickel 98 99proz. 350; Antimon⸗ Regulus 52.—54 Silber in Borren ca, 1000 fein per Kc „52. ſtupfer, Standardſ 39,85 Zinn, Standart 14% Aluminium—.— Monate 28,25 3 Monate 143.4 Antimon. Settl. Preis 39. Settl. Preis 147] Aueckſilber 4 Elektrolyt 41,53“ Banka 1607 Platin—.— beſt ſelee ed 40.50 Straits 1442] Wolframerz 2 ſtrong ſheets—, glei, auslünd. 15 Mickel—.— Eliwirebars 42 80 Zinf gewöbnlich 14 45 Weißblech—.— Tendenz: Kupfer, Zinn, Zink ſtetig, Blei ruhig. Am Londoner Metallmarkt blieb Gold mit 120 Schilling einen Penny unverändert, Kupfel und Zinn waren ca. ½ Pfund per To, ſchwächer. 1000 Thyſſen⸗Hoch r Zeitung ſicherheits⸗Keſſeltrommeln! Eine Gipfelleiſtung deutſcher Technik macht erfinderiſch, dieſes alte ei ung in Deutſchland ſeit 1914 in ganz beſon⸗ Maße bewährt. Wollte man alle Erfindun⸗ die bei uns in der Notzeit vom Kriegsausbruch l gemacht wurden auch nur aufzählen, der Raum einer Zeitungsſeite würde nicht ausreichen. Wenn hier eine techniſche Gipfelleiſtung heraus⸗ gegriffen werden ſoll, geſchieht es deshalb, weil es eine der vielen iſt, die für eine größere Oeffentlich⸗ keit völlig unbemerkt bleiben, obwohl ſie für die Leiſtungsſteigerung der deutſchen Wirtſchaft von llergrößter Bedeutung iſt. Was wäre das fortſchrittlichſte Induſtrieunter⸗ nehmen, wenn ſeine Kraftquelle, das Keſſelhaus nicht mit unbedingter Zuverläſſigkeit arbeitete. Wie ſo viele verwickelte Dinge des täglichen Lebens ſieht man aber das Keſſelhaus bezw. den Keſſel als eine Selbſtverſtändlichkeit an. Und ahnt nicht, welche Geiſtesarbeit, techniſche Leiſtungsfähigkeit nötig war und noch iſt, um dieſe Selbſtverſtändlichkeit zu ge⸗ währleiſten, ja ihre Kraftleiſtung, Zuverläſſigkeit noch zu ſteigern. Wie oft hat man früher von Keſſel⸗ exploſionen gehört. Heute kommen ſie nur noch in den ſeltenſten Fällen vor. Weil die Technik Keſſel ſchuf, die faſt allen nur möglichen Anſprüchen und Zufällen gerecht werden. In erſter Linie die vom Stahl⸗ und Walzwerke Thyſſen⸗Mühl⸗ heim der Vereinigten Stahlwerke AG. in langer und mühſamer Arbeit entwickelte Hochſicherheits⸗ Keſſeltrommel. Die meiſten Keſſelſchäden gehen auf Rißbildungen zurück, die erſt während des Betriebs im Werkſtoff in Erſcheinung treten. Ihre Urſachen ſind nicht etwa minderwertige Werkſtoffe ſondern lediglich die all⸗ mählich auftretenden ungünſtigen Veränderungen der Werkſtoffeigenſchaften, beſonders bei hohen Dampfdrücken. In erſter Linie treten dieſe Rißbil⸗ dungen an den Stellen auf, die bei der Herſtellung eine ſtarke Kaltverformung erlitten haben, z. B. im Gebiet der Nietlöcher und der Krempen. Nun iſt leider die Kaltverformung bei der Herſtellung von Keſſeltrommeln noch nicht zu vermeiden. Dagegen kann man die bei der Kaltverformung eingetretenen Eigenſchaftsänderungen des Werkſtoffes nachträglich durch eine Glühung beſeitigen. Aber, dieſe Glühung kann man nur bei nahtloſen oder ge⸗ ſchweißten Trommeln vornehmen, da ſich die Niet⸗ verbindungen bei höherer Wärme lockern. Die Herſtellung nahtloſer Trommeln iſt jedoch bei dem bisher üblichen Schmiedeverfahren ſehr um⸗ ſtändlich und damit teuer. Einfacherer und billiger iſt das Preßſchweiß verfahren, das man ſeit kängerer Zeit mit Erfolg bei dünnwandigen Well⸗ und Leitungsrohren anwendet. Die Stahl⸗ und Walzwerke Thyſſen haben nun in langwierigen Verſuchen es fertig gebracht, das Preßſchweißver⸗ fahren durch Verwendung von Waſſergas als Wärmequelle und durch Anwendung eines hohen hydraulichen Druckes während des Schweißens a u ch dickwandige Bleche preßzuſchweißen und damit die dickwandigen Keſſeltrommeln auch nach dem Preßſchweißverfahren herzuſtellen. Man war aber zuerſt gegen dieſe Keſſeltrommeln ſehr Sprichwort hat mißtrauiſch, obwohl alle geſetzlich vorgeſchriebenen Feſtigkeitsproben weit überſchritten wurden. Da gelang Thyſſen eine weitere Vervollkomm⸗ nung, die mit einem Schlage das— nicht berech⸗ tigte— Mißtrauen beſeitigte und die Thyſſen⸗Keſſel⸗ trommel tatſächlich zu einer wirklichen Hochſicher⸗ heitstrommel machte, ihr einen ſolchen Wirkungs⸗ grad und derartige Zuverläſſigkeit verlieh, daß in der Zeit von 1924 bis jetzt 1000 derartiger Hoch⸗ ſicherheits⸗Keſſeltrommeln abgeſetzt werden konnten. Das Geheimnis liegt an ſich in einer ſcheinbaren Kleinigkeit, nämlich in der Vermeidung der Rund⸗ naht! Nur war das gar nicht leicht und hat viel Kopfzerbrechen und auch Geld gekoſtet. Dieſe„Klei⸗ nigkeit“ beſteht darin, daß es Thyſſen fertig bekam, die offenen Trommeln an den Enden mit hydraulichen Preſſen bis auf die Mannlochöffnung zuzuſtauchen! Hierbei verdickt ſich die Wandung nach dem Mannloch hin, und erzielt damit eine ungewöhnlich hohe Sicherheit, weil ja der Mannlochrand die am ſtärkſten bean⸗ ſpruchte Stelle der Trommel iſt. Von noch größerer Bedeutung iſt aber dieſe Verdickung durch die Vermeidung der genieteten Rundnaht und der ihr anhaftenden Gefahrenquelle dadurch, daß die Halbkugelform der Böden in Verbindung mit der Verdickung des Mannlochrandes es ermög⸗ licht, den Prüfdruck bis an die äußerſt mögliche Grenze, nämlich bis zum Eintreten der erſten blei⸗ benden Verformungen, zu erhöhen. Eine derartige Beanſpruchung läßt aber jede Fehlſtelle im Blech wie in der Schweißnaht in Erſchei⸗ nung treten, mithin jede Trommel ſchon vor Gebrauch genau zu prüfen, d. h. ihre Sicher⸗ heit zu gewährleiſten. Nach der Hochdruck⸗ probe wird nun die fertige Trommel der Glühung unterworfen, die die bei der Herſtellung aufgetretene Kaltverformung wie auch alle Spannungen im Werk⸗ ſtoff beſeitigt, ſo daß nun ein Keſſelteil geſchaffen iſt, der nach jeder Richtung hin die Bezeichnung„Hoch⸗ ſicherheitstrommel“ für ſich in Anſpruch nehmen kann. Und damit einen Keſſel, der erſt die Eiufüh⸗ rung des Hochdruckdampfes mit ſeiner erheblichen Erhöhung der Leiſtungsmöglichkeit und Wirtſchaft⸗ lichkeit von Dampfkraftanlagen ermöglichte und be⸗ dingte. Die von Thyſſen ermöglichte Preßſchweißung und die Verbefferungen des Stahles bei der Bereitung im Siemens⸗Martin⸗Ofen erlaubt nun, auch hätere Stähle zuverläſſig zu ſchweißen. In jüngſter Zeit iſt man mit Erfolg dazu übergegangen, niedrig legierte Molybdänſtähle zu verwen⸗ den, die eine beſonders hohe Warmfeſtigkeit und Dauerſtandfeſtigkeit beſttzen und damit allen Anfor⸗ derungen des Dampfkaſſelbaues in hervorragendem 1 1 ö Maße gerecht werden. Außer für Keſſeltrommeln werden dieſe Stähle vor allem mit beſonderem Er⸗ folg für und Ueberhitzrohre verwandt. So hat ſich der von den Vereinigten Stahlwerken ent⸗ wickelte warmfeſte Sonderſtahl PH 31 auch beim erſten Benſon⸗Schiffskeſſel auf dem Dampfer„Ucker⸗ marck“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie bewährt, trotz der ungewöhnlich hohen Beanſpruchung von 220 atm. Well⸗ Obwohl die geſchweißte Hochſicherheitstrommel allen Anforderungen des neuzeitlichen Dampfkeſſel⸗ baues nach jeder Richtung hin gerecht wird, iſt die Entwicklung hierin noch nicht abgeſchloſſen. Bei Höchſtdruck⸗Behältern, wie ſie z. B. in der chemiſchen Induſtrie und bei Waſſerkraftanlagen benötigt wer⸗ den, ergeben ſich bet der Verwendung der für die Preßſchweißung in Frage kommenden Stähle recht erhebliche Wandſtärken. Da in vielen in Betracht kommenden Fällen, z. B. im Schiffsbau jedoch jede Gewichtserſparnis von größter Bedeutung iſt, haben ſich die Stahl⸗ und Walzwerke Thyſſen auch mit der Verwendung hochfeſtiger Stähle be⸗ faßt. Bisher gelang mit ihnen Preßſchweißung nicht, man konnte ſie daher nur zu nahtloſen Be⸗ hältern verwenden. Die hohen Koſten der nahtloſen Herſtellung führte nun naturgemäß zur Forderung, die Herſtellung nahtloſer Hohlkörper zu vereinfachen und zu verbilligen. Auf Grund der Arbeiten von Nneckner gelang es, ein Radial werk zu ſchaffen, das es ermöglicht, Hohlblöcke auch zu längeren Trom⸗ meln auszuwalzen. Gleichzeitig wurde auch ein Werkſtoff entwickelt, der bereits im geglühten Zuſtande Feſtigkeitseigen⸗ ſchaften beſitzt, wie ſie ſonſt nur durch Vergütung (Abſchrecken und Anlaſſen) erreicht werden können. So iſt man jetzt imſtande, mit dieſem Stahl auf dem Radialwalzwerk an beiden Enden zugezogene, nach dem Hochſicherheitsverfahren geprüfte Trommeln und Behälter zu liefern, deren Bauſtoff bei gleicher Feſtigkeit eine erheblich höhere Streckgrenze beſitzt, als die bisher waſſergasgeſchweißten üblichen Stähle. Erreicht wird dadurch eine bedeutende Herabſetzung der Wandſtärke und da⸗ mit des Gewichtes. So zeigt dieſer kleine Ausſchnitt aus der Arbeit eines Unternehmens, wie durch die auf⸗ gezwungene Selbſtkoſtenſenkung trotzdem höhere Leiſtungen und größere Wirtſchaftlichkeit erzielt wer⸗ den. W. E. Die Maſchine als Wäthter-zum Ethutze des Eigentums Das Bauen und Wohnen unſerer Zeit in ſeinen maßgebendſten Grundlagen zu erfaſſen und unter Berückſichtigung der ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe als zeitbeherrſchendes Gegenwarts⸗ problem in praktiſch⸗zweckmäßiger Weiſe zu ver⸗ wirklichen dieſe Hauptziele verfolgte wohl in Schalttafel im Raumschutz- Muster zimmer, mit Schaltrelais für 5 Störkreise(in der Mitte), dem Photoalarmapparat(rechts oben) u. der Tresor- schutzanlage mit Brückenschaltung(links unten). erſter Linie die„Deutſche Bauausſtellung“, Berlin. Dabei handelt es ſich aber nicht allein um die Behebung der jahrelang graſſierenden Woh⸗ nungsnot und die Schaffung neuer, billiger Bau⸗ weiſen zur Förderung lichen Siedlungsweſens, eines geſunden, ſtädtebau⸗ ſondern auch um eine Innenschutz-Diebesfallen(Baupa-Fallen D. R..). Zur vollständigen Abriegelung kleinerer oder umfangreicher Räume, bei nur teilweise be: dingtem Anschluß der Decken, Fußböden und Wände an die Sicherheitsanlagen. Die Wirkung dieses Systems beruht auf dem präzisionstech-⸗ nisch durchkonstruierten Kleinrotor. möglichſte Gewährleiſtung der Sicherheit von Haus und Eigentum. In Groß⸗ und Induſtrieſtädten, bedingt es ſchon die Zuſammenballung von Menſchenmaſſen, daß die Bevölkerung mehr als je griffe abzuwehren, die ſeitens des bedenklich an⸗ wachſenden Verbrechertums ſtändig zu befürchten ſind. Mietshäuſer und Villen werden von der am Werk befindlichen Unterwelt ebenſo heimgeſucht, wie die in den Verkehrszentren gelegenen Geſchäfts⸗, Betriebs⸗ und Büroräume der gewerblichen, indu⸗ ſtriellen und kaufmänniſchen Unternehmen, Banken, Sparkaſſen oder der behördlichen Verwaltungs⸗ gebäude. Das Berliner Polizeipräſidium hat ſeit nunmehr 10 Jahren, anbetracht dieſer über⸗ handnehmenden Kriminalität, eine eigene Be⸗ ratungsſtelle des techniſchen Sicher⸗ heitsdienſtes geſchaffen, die mit ihrer per⸗ Der elektroautomatische Aurzpanzer, in selbst- tätiger Abriegelung der Auslage, nach Zer- trümmerung des Schaufensters. manenten Ausſtellung der bewährteſten mechaniſchen Sicherungsſyſteme für alle in⸗ und ausländiſchen Polizeiverwaltungen geradezu vorbildlich geworden iſt. Die Inſtitution bezweckt eine tatkräftige Mit⸗ hilfe des bürgerlichen Publikums durch den Ge⸗ brauch erprobter Selbſtſchutzmaßnahmen im Kampfe gegen das Verbrecherunweſen, da erfahrungsgemäß die polizeilichen Machtmittel allein nicht hinreichen, um abſolute Garantien im Einzelfalle zu ver⸗ bürgen. N Als Helfer in der Not erweiſen ſich hier jedoch die rein techniſchen Abwehrſyſteme, wie ſie u. a. in noll⸗ auf gewiſſe Selbſtſchutz⸗ maßnahmen bedacht ſein muß, um gewaltſame Ein⸗ endetſter Weiſe der elektroautomatiſche Raumſchutz darſtellt, Nach jahrelanger, unermüd⸗ geſchützt, ſo daß die für viele Geſchäftsleute einzig 143. Jahrgang/ Nr 82 —rT—————TCTCT——————....——.— licher Arbeit haben Techniker und Konſtrukteure ſchließlich jene feinſinnig kombinierten Sicherungs⸗ einrichtungen geſchaffen, die ſelbſt den raffinierteſten Verbrecherſpezialiſten das Handwerk legen. Ein wirkſamer Haus⸗ und Raumſchutz muß not⸗ wendigerweiſe alle beſtehenden Angriffsmöglichkeiten in Erwägung ziehen, d. h. ſowohl die Eigenart der Räume und ihrer Baukonſtruktionen als die nicht weniger weſentliche Lage der zu ſichernden Ge⸗ bäude. Für die Wahl von Schutzeinrichtungen ſind die beſonderen Umſtände maßgebend, welche voraus. ſichtlich die günſtigſten Gelegenheiten zur Ausübung eines gewaltſamen Einbruches bieten und deshalh in erſter Linie vereitelt werden müſſen. Beiſpielsweiſe beginnt der Außenſchutz an Fenſtern, Türen und Schlöſſern, bzw. auch an den leicht zugänglichen Auslagen der Geſchäftshäuſer, Ganze Türfelder werden vollſtändig unſichtbar ge⸗ ſichert und zwar mit einer derartigen Empfindlich⸗ keit, daß ſchon beim Anſetzen eines Zentrumsbohrere oder Stemmeiſens die durchgehenden elektriſchen Stromkreiſe unmittelbar alarmieren. Aehnlich ver⸗ hält es ſich bei den Schloßſicherungen, wenn von un⸗ befugter Hand ein Dietrich oder Nachſchlüſſel ge⸗ braucht wird. Zur Sicherung beſonders gefährdeter Stellen ſind eigene Fenſter⸗ und Türſchutz⸗ kontakte durchkonſtruiert worden. Widerſtands⸗ fähig gegen Temperatur⸗ und Feuchtigkeitsſchwan⸗ kungen oder Erſchütterungen der Gebäude melden auch ſie jeden unbefugten Eingriff durch ſofortige Alarmauslöſung. Während die Diebesfallen für Innen⸗ ſchu tz als Einroll⸗ und Fadenkontakte urſprünglich nur für kleinere Wohn⸗ und Geſchäftsräume vor⸗ geſehen waren, wurden dieſe derart vervollkommnet, daß ſie mit ihrem äußerſt empfindlichen Präziſions⸗ mechanismus ſelbſt die größten Räumlichkeiten automatiſch abriegeln können. Das Konſtruktions⸗ geheimnis liegt in dem eingebauten Kleinrotor, der ſich zwar ebenfalls erſchütterungs⸗ und temperatur beſtändig erweiſt, aber ſchon bei der leiſeſten Be⸗ rührung der innerhalb der Räume ausgeſpannten, praktiſch unſichtbaren Fallenſchnüre zur Alarm⸗ abgabe führt. Ein Gleiches gilt für die ſpezielle Rotor⸗Diebesfalle als Außenſchutzſicherung. An Signalapparaten treten hauptſächlich Läut⸗ werke, Sirenen und Hupen in Tätigkeit, meiſt in Verbindung mit einem Leuchttransparent, deſſen In⸗ ſchrift:„Ueberfall, Einbruchdiebſtahl!“ weithin die Aufmerkſamkeit von Paſſanten oder patroullierenden Polizeiſtreifen erregt. Auch einzelne Kunſt⸗ und Wertgegenſtände(Ge⸗ mälde, Gobelins, Büromaſchinen, wiſſenſchaftliche Inſtrumente uſw.) werden mit Hilfe der an den Rück⸗ ſeiten angebrachten feinen Kontaktfäden gegen Dieb⸗ ſtahl zuverläſſig geſichert. 1 Der Pneumofußbodenſchutz und die auf Putz oder unſichtbar unter Putz verlegten Wandbeſpannungen wirken teils ſchon beim unbefugten Betreten der geſchützten Räume, teils bei Durchbruchsverſuchen an Böden oder Mauerwerk. Eine weitere Bereicherung erfuhren die Raumſchütz⸗ kombinationen durch die neueſte Einrichtung des elektroautomatiſchen Sturzpanzers gegen die ſo häufig vorkommenden Schaufenſter⸗ beraubungen. Ohne Verunzierung durch Scherengitter erſcheint die geſicherte Auslage auch bei Nacht un⸗ gebotene Reklamemöglichkeit in keiner Weiſe bein trächtigt iſt. Nichts läßt auch den Einbrecher auf ben 1 innen unſichtbar angebrachten Panzer ſchließen, den in dem Moment ſchlagartig niederſtürzt und daß Schaufenſter ſelbſttätig abriegelt, wo die Glasſcheibe verletzt oder zertrümmert wird. i Beltebte Objekte der Knackerſpezialiſten bilden bekanntlich die Stahlkammern der Banken und bie Treſors in induſtriellen oder behördlichen Kaſſen⸗ räumen. Dagegen leiſtet aber die Treſorſicherung des Baupapendels, in evtl. Verbindung mit Ueber⸗ hitzungsmeldern(bei Anwendung von Sanerſtoff gebläſen und Schneidebrennern) einen erprobterweſſe unüberwindlichen Widerſtand. Von größter Wichtich keit iſt ſchließlich noch die Spezialanlage des Photvalarms, deren für das Auge unſichtbare von eingebauten, lichtempfindlichen Photozellen ausgehende Strahlen den Verbrecher in dem Moment durch Alarmſignale anzeigen, wo er ſic im Bereiche der ausgeſtrahlten Lichtwellen bemerk⸗ bar macht. Die kleine, unſcheinbare Apparatur ver⸗ ſieht gewiſſermaßen den Dienſt des unbeſtechlichen Wächters innerhalb der ihr anvertrauten Sperrzone — Die Betriebsſicherheit des elektroautomatiſchen Raumſchutzes(Deutſche Raumſchutz AG., Berli liegt darin, daß die Funktion der ſog. Störkreſſe ſtändig intakt bleibt und ſelbſt gewaltſame blte⸗ rungsverſuche oder das Kurzſchließen der Ueber- wachungsleitungen keinerlei Unterbrechungen verurz ſachen. Ebenſo ausgeſchloſſen bleibt aber auch R Möglichkeit eines blinden Alarms. Lichtverluſt durch Rauch. Die Staub⸗ und Ruß plage in der Nähe von Großſtädten und Induſtel zentren iſt allmählich ſo ſtark geworden, daß mas neuerdings mit photoelektriſchen Zellen Meſſungen angeſtellt hat, die ſich auf die Minderung des Son⸗ nenlichtes durch Staub und Ruß beziehen. Höchſtwert ergab ſich dabei mehr als 50 v. 55, l verluſt. Der durchſchnittliche Verluſt betrug wählen eines Jahres an klaren Tagen 16,6 v.., an wolkk⸗ gen Tagen 34,6 v. H. und für alle Tage 215 5. f. Der relative Lichtverluſt wurde beeinflußt durch die Höhe des Sonnenſtandes, durch die Herkunft 5 Lichtes von einem klaren oder einem wolkigen 110 mel, durch die relative Luftfeuchtigkeit und durch i0 Windgeſchwindigkeiten.— Intereſſant iſt bierbel Tatſache, daß moderne Induſtrieſtädte ern günſtigere Verhältniſſe zeigen als ältere. Denn fü neuzeitliche Fabrikbetriebe iſt die„Fabrik; fl Schornſtein“ typiſch, Induſtriebetriebe alſo, die hun elektriſch arbeiten und ihren Energiebedarf,* einem weit außerhalb der Stadt liegenden Kia werk beziehen; dort tut ein bißchen Flugaſche „Rauch“ gibt es dabei nicht mehr— keinen Sch PTPTPCCCCTC:T½k:TT'!TéTéTéTéTéTéT''''.'.'.. 5 — 18 Verantwortlich? Kurt Ehmer Amin wirt wur lun g Donnerstag, 18. Februar 1932 0 Neue Maunheimer Zeitung/ Abe nd⸗Ausgabe ite/ Nummer 82 Aus der Pfalz Stahlhelm⸗ Hilfswerk * Ludwigshafen, 18. Febr. hieſige Orts⸗ gruppe des Stahlhelm,.d.., hat in dieſen Tagen ein eigenes Hilfswerk ins Leben gerufen, das durch einmalige und monatliche Spenden von Gön⸗ nern und Mitgliedern geſichert iſt. Das Hilfswerk dient vorerſt zur Unterſtützung der in Not gera⸗ tenen Mitglieder mit Familien und durch Abgabe von Mittageſſen in der neueröffneten Stahl⸗ helm⸗Küche, in der ſpäter auch an andere Be⸗ dürftige Eſſen gegen billiges Geld abgegeben wird. Ferner ſoll den arbeitsloſen Mitgliedern, beſon⸗ ders den Jungſtahlhelmern in einem warmen Heime Gelegenheit zur Lektüre von Büchern, Zeitſchriften und Zeitungen und Arbeitsmöglichkeiten durch eine Die Vermittlung gegeben werden. Auch ſteht ein größeres Gelände zur Verfügung, das Fami⸗ lienvätern zum Herrichten von Kleingärten überlaſſen wird, Neuſtadter Siedlungs⸗Vorhaben 8 Neuſtadt a.., 18. Febr. Bei den hieſigen Er⸗ werbsloſen, Fabrikarbeitern und Angeſtellten wird der Stiedlungsgedanke eifrig erörtert. Mancherlei Unter handlungen ſind im Gange. Die Schwierigkeiten, die das Siedlerleben bei näherem Bekanntwerden mit ihm bietet, haben viele Be⸗ werber wieder abgehalten. Die Neuſtadter Gegend und auch die meiſten anderen Gebiete der Pfalz ſind kein geeignetes Feld für ſelbſtändige Bauern⸗ Siedlungen. Wichtiger iſt hier die Schaffung von Gartenſtück⸗ Siedlungen in möglichſter Nähe der Städte und Fabriken. Geplant iſt, die bet Speyerdorf gelegene große Kaſerne und das dazu gehörige Gelände den Siedlungswilligen zur Verfügung zu ſtellen. Beiſetzung von Prof. Dr. Auguſt Knecht :: Herxheim bei Landau, 18. Febr. Am geſtrigen Mittwoch fand hier unter Anteilnahme einer außer⸗ ordentlich zahlreichen Trauergemeinde die Beiſetzung des in München im Alter von 66 Jahren verſtor⸗ benen Geheimen Regierungsrates Univerſitäts⸗Pro⸗ feſſors Dr. theol. et utr. jur. Auguſt Knecht, eines gebürtigen Herxheimers, ſtatt. In der Dorfkirche wurden ein Officium und eine Totenmeſſe gehalten und der Verſtorbene unter großem Trauergeleite von da zum Friedhof übergeführt. Im Sinne der letzt⸗ willigen Verfügung des Toten wurden am Grabe keine Reden gehalten. Als Vertreter der Münchener Univerſität und ihres Rektors legte Prof. Elch ⸗ mann einen Kranz nieder, betonend, daß es allen ſchwer falle, dem verdienſtvollen Verſchiedenen keine Abſchiedsworte ins Grab nachrufen zu können. Die kirchlichen Handlungen der Beiſetzung wurden von Ortspfarrer Neuberger unter Aſſiſtenz von Stadtpfarrer Schröder Deidesheim und Kaplan Ohmer⸗ Ludwigshafen vorgenommen. Unter den Trauergäſten ſah man u. a. als Ver⸗ treter der bayeriſchen Staatsregierung und der pfäl⸗ ziſchen Kreisregierung Regterungspräſident Dr. Pfülf, ferner Biſchof Dr. Ludwig Sebaſt tan an der Spitze von etwa 50 pfälziſchen Geiſtlichen und Archivdirektor Dr. Pfeiffer ⸗Speyer, der für die Pfälziſche Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaf⸗ ten einen Kranz niederlegte. 6 1—. Aus Vas 0 4 Aus Baden wi 0 0 51 0 adi 181 N 0 1 7 7 8 1 Sommertagszug in Weinheim 90 2 III 9 5 enges lchtnis! — Weinheim, 18. Febr. In einer am Dienstag 5 * abend abgehaltenen Sitzung des Sommertags⸗Aus⸗„ i* Karlsruhe, 17. Febr. Dages ſchloß mit ihm einen Vertrag, in dem er 82 ſchuſſes gab Herr Kreisrat Zinkg räf bekannt, daß 5 Ein rühriger Geſchäftsmann iſt der 22jährige ihm 1 Alleinvertrieb der Mappen in Mainz und am 6. März der hiſtoriſche Sommertags zug Kaufmann Friedrich Dages aus Karlsruhe der hier Wie den übertrug. An Hand der in den Zeitun⸗ — ſtattfindet. Stadtverwaltung, Sparkaſſe, Gewerbever⸗ einen Kunſt⸗ und Neuheitenverſand ins Leben rief inenden Todesanze gen und des Adreß⸗ ein, Wirteverein, Bäcker⸗ und Metzgerinnung und der und Organiſator, Firmeninhaber und Reiſender in e Einzelhandel haben ihre Unterſtützung zugeſagt. Die einer Perſon war. Zu ſeinen Neuheiten gehörte und ſchickte ſie den Hinterbliebenen mit der eure Volksschule nimmt mit 1500 Schülern teil. Eine eine ſog. Tokengedächtnismappe, mit denen er bei freundlichen Einladung zum Kauf zu. Aber kaum ugs Reitergruppe in Altweinheimer Tracht wird Todesfällen, die er aus der Zeitung erfuhr, an die waren ſie im Briefkaſten, ſo kamen ſie auch wieder eſten den Fettzug eröffnen, der ſich durch die Straßen Hinterbliebenen herantrat. Dieſe ſollten dieſe Map⸗ zurück. Der Alleinvertreter mußte ſchließlich feſt⸗ der Stadt bewegt und auf dem Marktplatz nach Ver⸗ ben erwerben. Er warb hierfür in einem ſalbungs⸗ ſtellen, daß er ſich noch mit 19 anderen Alleinver⸗ not⸗ brennung des Wintermannes ſeinen Abſchluß findet. vollen Schreiben...“ Ihrem lieben Entſchlafenen, tretern in das ausſichtsloſe Geſchäft teilen mußte. eiten Der Sommertagszug wind wieder viele Fremden der zum ewigen Frieden einging, iſt dieſe Mappe Er ſah ſich betrogen und zeigte Dages wegen Be⸗ der anlocken. e 5 trugs 915 g 5 nicht 3 5 3 In dieſer Mappe ſollen die Nachrufe, in denen In Mannheim meldete ſich ein arbeitsloſer 15 Die Not der deutſchen Landwirtſchaft der teure Name zum letzten Male in der Oeffent⸗ Kaufmann als Vertreter. Zwanzig Mappen erhielt ſind g. Nußloch, 16. Febr. Auf Veranlaſſung der Land⸗ lichkeit genannt wurde, geſammelt werden, ebenſo er durch Nachnahme geſandt. Als er in den Trauer⸗ aus. wirtſchaftsſchule Wiesloch fand im hieſigen Bürger⸗ die Beileidsbriefe und andere Andenken an den häuſern erſchien, mußte er die Erfahrung machen, zung ſaal eine von allen Berufskreiſen beſuchte Verſamm⸗ Toten. Unſere Mappen werden durch Heimarbeit daß bereits von 18 anderen V ertretern 0 in lung ſtatt, bei der Diplomlandwirt Gebert⸗ verſandt. Sie handeln beſtimmt im Sinne des To⸗ Gedä chtnis mappen zugeſandt waren. Er war veiſe Mannheim viele Wege zeigte, wie auch heute noch ten, wenn Sie durch Abnahme der Mappe notleiden⸗ ebenfalls nicht der alleinige Alleinvertreter in n, die Geſtehungskoſten der Landwirtſchaft herabge⸗ den Menſchen helfen und ihm auf dieſe Weiſe die Mannheim. de e, mindert und die Rente der ſchwerbelaſteten Land⸗ letzte Ehre erweiſen.“ Dages hatte ſich jetzt vor dem Schöffengericht uſer., wirtſchaft verbeſſert werden kann. Der Vortrag Der notleidende Menſch, dem geholfen werden wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu verant⸗ ge⸗ wurde durch Lichtbilder und Zahlengegenüberſtel⸗ ſollte, war Dages, daß er die Mappen von zu worten. Die Verhandlung ergab, daß er bei den dlich⸗ lungen illuſtriert. Verſammlungsleiter Kirch⸗ Hauſe abſandte, war für ihn gleichbedeutend mit Verhandlungen mit ſeinem richtigen Namen nicht rere gäßner betonte die Bedeutung der Landwirtſchaft] Heimarbeit. In einer ganzen Reihe ſüddeutſcher herausrückte, fondern ſich als den Organiſator der ſchen innerhalb der Volkswirtſchaft und unterſtrich die Städte ſuchte er Vertreter denen er den Allein⸗ Firma bezeichnete. Der Inhaber komme ſpäter. Die ver⸗ Notwendigkeit, mit der deutſchen Induſtrie Hand in vertrieb ſeiner Totenmappen anbot. Es meldeten Verträge unterzeichnete er mit falſchen Namen. Das un⸗ Hand zu arbeiten und nur deutſche Maſchi⸗ ſich zahlreiche Intereſſenten, denen ein monatliches[Gericht verurteilte Dages zu ſieben M. taten ge⸗ gen zu kaufen. Aufgabe der nächſten Zukunft Verdienſt von etwa 100 Mark verſprochen wurde. Gefängnis. Seine mitangeklagten drei Unter⸗ deter iſt es, für Induſtrie und Landwirtſchaft den deutſchen In Mainz meldete ſich ein Beamter, der mit dem vertreter wurden wegen Beihilfe zum Betrug zu utz⸗ Junenmarkt zu erobern, nachdem ſich die Welt⸗ Vertrieb der Mappen etwas zu verdienen hoffte. 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. nds⸗ märkte infolge der hohen Zollmauern der andern 8 Länder immer mehr verſchließen. den 5 3 5 2 tige Beim Rodeln tödlich verunglückt Ein Lanofriedensbruch⸗Prozeß Sühne für die Venninger Bluttat en e garlsruhe, 18. Febr. Am Montag ſtürzte der* Darmſtadt, 18. Febr. Vor dem Bezirksſchöffen⸗* Landau, 15. Febr. Vor dem Jugendſchöffen⸗ gc WMiährige Schüler Kurt Raßler, Sohn des Kriegs⸗ gericht hatten ſich am Mittwoch 138 Kommuni⸗ gericht wurde am Montag die Anklage gegen den 8 7 5 beschädigten Johann Raßler aus Ettlingen beim ſten aus Lampertheim wegen des am 21. 1914 geborenen Tagner Johann Hermann wegen net, Rodeln, an deſſen Folgen er inzwiſchen im Karls⸗ Oktober 1931 erfolgten Ueberfalls auf Natio- Tot chlags verhandelt, der am 8. Dezember 'ons⸗ ruher Vinzentiushaus N r ben it. Der Junge nalſozialiſten, die ſich auf dem Rückweg von Heppen⸗ v. Is. in einem Streit ſeinen Sttefvater, den Mau⸗ eiten halle den ſogenannten„Bauchrutſcher“ gemacht und heim nach Lorſch befanden, zu verantworten. Vier rermeiſter Anguſt Kühn, mit einer Axt zweimal ons. war gegen einen Randſtein geſtoßen. Da er ſich] der Angeklagten wurden wegen einfachen Landfrie⸗ auf den Kopf geſchlagen hatte, ſodaß Kühn an den de: nicht fortbewegen konnte, mußte er nach Hauſe ge⸗ densbruchs zu je fünf Monaten, ein weiterer zu Verletzungen ſtarb. atur⸗ ö bracht werden. Aeußere Verletzungen wurden jedoch ſechs Monaten und der techniſche Leiter der Die Verhandlung fand unter dem Schutz des Be⸗ ö nicht feſtgeſtellt. Am Dienstag abend hatte ſich der Lampertheimer Antifaſchiſtenbewegung, Renner, we⸗ ZJugendzerichtsgeſetzes unter Ausſchluß der Oeffent⸗ nten, lundheitszuſtand des Knaben ſoweit verſchlim⸗ gen ſchweren Landfriedensbruchs und Vergehens lichkeit, einſchließlich der Urteilsverkündung ftatt. 5 8 mert, daß er nach Karlsruhe übergeführt werden gegen die Verordnung zur Verhinderung politiſcher Wie man hört, war der Angeklagte geſtändig. Der zielle Unußte. Ein vorgenommener operativer Eingriff Ausſchreitungen zu einem Jahr Gefängnis Staatsanwalt hatte eine Gefängnisstrafe von ſechs führte leider zu keinem Reſultat. verurteilt. Vier weitere 1 N Jahren beuntragt; das Gericht verurtellte Hermann zzut⸗ gen ſchweren Landfriedensbruchs und ſchwerer Kör⸗ zu 3 Jahren Gefängnis unter Anrechnun 1 F perverletzung ſechs, acht und zehn Monate and 95h 15 85 Monaten der erlitenen ce In. Konſtanz, 18. Febr. In vorletzter Nacht brannte ein Jahr Gefängnis ferner der jetzt aus der Kp. haft und betonte, daß bei der Schwere der Tat Er⸗ die in Dettingen(Amtsbezirk Konſtanz) die Wirtſchaft ausgeſchloſſene Frey wegen ſchweren Landfrie⸗ ziehungsmaßnahmen nicht mehr für ausreichend er⸗ nden Zar Traube“ bis auf die Grundmauern nieder. bensbruchs, ſchwerer Körperverletzung und unbefug, achtet würden und deshalb eine Freiheitsſtrafe ver⸗ Das Wirtſchaftsgebäude, das Wohngebäude, der an⸗ ten Waffentragens ein Jahr Zuchthaus und hängt tor den fel. (Ge⸗ gebaute Wirtſchaftsſaal und einige Nebenbauten 50 Mark Geldſtrafe. Ein Kommuniſt aus. 5 2 a tliche Furden ein Raub der Flammen. Das Vieh und ein Lorſch erhielt wegen Begünſtigung Renners 1 Karlsruher Schwurgericht Rück⸗ Tell der Fahrniſſe konnten gerettet werden. Der Mark Gelödſtrafe. Das Gericht erklärte, daß i e Karlsruhe, 18. Febr. Das Schwurgericht ver⸗ Dieb⸗ Schaden beträgt etwa 40 000 Mark. Die Brandurſache der ſeitherigen milden Beſtrafung bet. urteilte den 22 Jahre alten Photographen Johann a I noch nicht bekannt. An den Löſcharbeiten beteiligte Ausſchreitungen Schluß gemacht werden müſſe. Die Conrad aus Gerichthain i. Sachſen, zuletzt in ten 1* ſtrafen abgeſtuft. a einem Jahr Zuchthaus, drei Jahren Ehrver⸗ beim Walldorf, 18. Febr. Die Gendarmerie hat brei* 2 luſt und dauernder Eidesunfähtgkeit. Der Ange⸗ tells perſonen wegen Wilddieberei verhaftet UI Weinheim, 17. Febr. Bei Gaſtwirt und Bäcker⸗ klagte hatte in einem Unterhaltsprozeß bei ſeiner werk. und bei der Hausſuchung belaſtendes Material zu- meiſter Böhler wurde nachts eingebrochen Vernehmung vor dem Amtsgericht Karlsruhe un⸗ chutz⸗ tage gefördert. und die Ladenkaſſe geſtohlen. wahre Angaben durch einen Eid bekräftigt. ung ers f nſter⸗. 888 88 Weg mit dem FEI das Sle doch selbst leſcht 1 0 0 5 0 2 L. A 5 2 0 105 e der dungen ang 9 nur neueste Modelle, einfache und bis zur feinsten Edelholzausführung, werden wir um e, oe mt unsere Schlatzimmer-Spezialfabrik weiterhin voll beschäftigen zu können, weit unter den Bea, 5 bisherigen Preisen direkt an Private abgeben. Dieser Sonderverkauf unserer 2— 7 2 Fabrikverkaufsstelle Mannheim, P7 Nr. 9 Schreibmaschlhen- kindet bis einschl. 29. Februar statt. Auch in unseren Abteilungen für Speise- und Herren- flenaraturen, zimmer sowie Küchen finden Sie in dieser Zeit vorteilhafte Angebote. 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