brand) brand) ig der 6419 —— Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in uuſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abhol⸗ ſellen: Waldhoſſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, WW Oppauer Str. 8, 8e Lulſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Sonntags⸗Ausgabe Die Samstag, 20. Februar/ Sonntag, 21. Februar 1932 143. Jahrgang- Nr. 86 Das juriſtiſche Gutachten ſtellt eine anormale Lage“ im Memelgebiet ſeſt und ſchlägt Regelung durch die Signalarmächle vor Colbans Vericht Telegraphiſche Meldung Genf, 20. Febr. In dem Bericht, den der Vertreter Norwegens, Colba n, heute dem Völkerbundsrat in der Memel⸗ stage vorgelegt hat, heißt es u..: „Die Frage, auf die die Aufmerkſamkeit des Rates gelenkt wurde, iſt ſehr verwickelt. Auf der knen Seite befinden wir uns vor einer Behauptung, wonach der Präſident des Memeldirektoriums, Bölkcher, zu Unrecht durch den Gouverneur Memelgebietes abberufen worden ſei, in Anbetracht geſſen, daß Abſatz 2 des Artikels 17 des Memel⸗ des ſtatutes feſtſtellt, daß der Präſident in ſeinem Amte solange bleibt, als er das Vertrauen des Landtages des Memelgebietes genießt. Andererſeits iſt be⸗ hauptet worden, daß die Beſtimmungen der Kon⸗ hention von Paris vom 18. Mai 1924 und ihres An⸗ hanges nicht das Recht des Gouverneurs aus⸗ ſchließen, in beſtimmten Fällen das Direktorium ab⸗ züberufen, und daß in dieſem ſicht der litauiſchen Regierung er ſich Befugniſſe an⸗ gemaßt habe, die der Zentralregierung zuſtänden und infolgedeſſen das Statut verletzt habe. Außer dieſer grundſätzlichen Meinungsverſchie⸗ denheit ſind die Tatſachen, die für Abberufung Herrn Böttchers angeführt werden, von der litauiſchen Regierung auf eine Art dargeſtellt worden, die mit den von anderer Seite vorgebrachten Behauptungen licht übereinſtimmt, Der Rat hat mit Befriedigung die Verſiche⸗ rung der litauiſchen Regierung zur Kenntnis ge⸗ nommen, daß ſie gewillt iſt, alle internationalen Verpflichtungen, die ſich auf Memelgebiet beziehen, auf das Peinlichſte zu beachten. Außerdem hat der Rat die Erklärung des Vertreters von Litauen ent⸗ gegen genommen, wonach der Gouverneur des Ge⸗ bietes Anſtrengungen macht, um ein Direktorium gemäß den Auweiſungen des Statuts zu bilden. Trotzdem muß man ſich, und zwar in kürzeſter Zeit, die annormale Lage, die gegenwärtig im . Memelgebiet herrſcht, ius Auge faſſen. Dieſe Lage erfordert ſchleunige Maßnahmen, um eine Verſchärfung zu ver⸗ meiden. In der Tat beſteht die Notwendigkeit, ein Direk⸗ korium einzuſetzen, das ſich Vertrauens des Landtags erfreut. Dieſes Direktorium müßte ſich unverzüglich dem Landtag vorſtellen. Die Lage iſt ſo, daß es wünſchenswert wäre, nicht bis zum Ablauf des in Artikel 17, Abſatz 2, vor⸗ geſehenen äußerſten Termin zu warten. Der Rat kwünſcht, daß im Memelgebiet die normale Aus⸗ übung des Statuts wieder hergeſtellt wird. Dieſe unverzüglichen Maßnahmen präjudizieren nicht die Rechtmäßigkeit der n Abberufung Böttchers. Ueber dieſe Frage könnte man ſich nicht äußern, ohne daß vorher die Frage der Berechtigung des Gouver⸗ Meurs, das Direktorium abzuberufen, behandelt würde. Und wenn anerkannt würde, daß der Gou⸗ Arneur ein Recht hat bezüglich der Abberufung des Direktoriums, ſo müßte dann noch geprüft werden, welches genau die Umſtände ſind, und ob dieſe die Ausübung dieſes Rechtes rechtfertigen. Um dieſe beiden Fragen zu entſcheiden, hatte ich daran gedacht, dem Rate empfehlen zu müſſen, den Haager Gerichtshof wegen eines Gutachtens anzu⸗ rufen. Gleichwohl zögere ich, dem Rate vorzuſchlagen, ein Gutachten des Gerichtshofes durch Mehrheitsbe⸗ ſchluß einzubringen und wenn die Einſtimmigkeit nicht erzielt werden ſollte, ſo ziehe ich vor, ſich darauf Au beſchränken, daran zu erinnern, daß die Signa⸗ larmächte der Memelkon vention die Nöglichkeit haben, unter ſich die genannten Fragen auf der Grundlage des Abſatzes 2 des Arti⸗ kels 17 der Konvention zu behandeln. Colban ſprach im Anſchluß an ſeinen Bericht die Hoffnung aus, daß der Rat künftig nicht mehr in die Notwendigkeit verſetzt werde, ſich mit Memel⸗ ängelegenheiten zu befaſſen. Außerdem bemerkte er unter Anſpielung auf die fortwährenden, wenn auch nübegründeten litauiſchen Einwände gegen die Zu⸗ ſündigkeit des Rates in dieſer Angelegenheit, daß die Ausarbeitung des Berichts wegen der Meinungs⸗ berſchiedenheiten über den Umfang der Rechte des Vͤlterbunds rats auf Grund des Art. 7 der Memel⸗ Konvention auf beträchtliche Schwierigkeiten ge⸗ ſtoßen ſei. des beſonderen Falle Böttcher zu Recht abberufen worden ſei, da nach An⸗ 5 8 8 g ö truppen auf der langen Front zwiſchen Tſchapei und Da Jaunius ablehnt, gibt Bülow eine ſcharfe und deutliche Antwort Die neue japanische Offensive Granaten auf Tſchapei Telegraphiſche Meldung Schanghai, 20. Febr. Im.50 Uhr morgens leitete ein ohrenbetäuben⸗ des Artilleriefeuer in der Nähe von Tſchapei die japaniſche Offenſive ein. Der durch Flieger⸗ augriffe auch auf die Tſchiangkaiſchek⸗Truppen eingeleitete japaniſche Angriff wurde mit heftigem Artilleriefeuer fortgeſetzt, das die Chineſen, die ihre Stellungen zäh halten, alsbald erwiderten. Zur Zeit iſt der Artilleriekampf in vollem Gange. Tſchapei wird fluchtartig von der einheimiſchen Bevölterung geräumt. Viele Tauſende haben ſich auf Dſchunken geflüchtet, da alle Wege ſtromaufwärts mitten durch den Kriegsſchauplatz führen. Vormarſch auf Kiangwan Um 10.45 Uhr gingen die japaniſchen Stoß⸗ Hongkew in weſtlicher Richtung auf das zwei Meilen Ratstiſch. nördlich von Hongkem gelegene Kiangwan zum Angriff vor. Sie planen die Beſetzuug der Wu⸗ fung Eiſenbahn⸗Linie, um auf dieſe Weiſe 1 ihre Flanken zu decken. Man nimmt au, daß ſie nach Beſetzung der Bahnlinie zum Schlage gegen Tſchapei ausholen werden. Gegenwärtig bombardieren japa⸗ niſche Flugzeuge die Ortſchaft Kiangwan, die von Teilen der 87. und 88. Diviſion der Armee Tſchiang⸗ kaiſcheks verteidigt werden. Dieſem Flugzeugangriff kommt inſofern beſondere Bedeutung zu, als die Japaner bisher immer nur die 19. chineſiſche Armee, nicht aber die Truppen Tſchiangkaiſcheks angegriffen haben. Kiangwan genommen? — Schanghai, 20. Febr. Reuter meldet: Nach einer Mitteilung des japa⸗ niſchen Hauptquartiers ſollen die japaniſchen Trup⸗ pen Kiangwan an der Eiſeubahn Schanghai Wu⸗ ſung nach ſchweren Kämpfen eingenommen haben. Wie verlautet, werden die japaniſchen Trup⸗ pen vorausſichtlich in ihren augenblicklichen Stel⸗ lungen erſt feſten Fuß zu faſſen ſuchen, bevor ſie er⸗ neut vorgehen. Die chineſiſchen Militärbehörden beſtreiten aber jede Niederlage, vielmehr hätten die chineſiſchen Truppen die Japaner zurückgetrieben. Der litauiſche Außenminiſter Zaunius erklärte, er nehme den Bericht an mit Ausnahme der beiden letzten Punkte. Dieſe Punkte ſeien durch die erwähnten litauiſchen Zuſicherungen über die gewiſſenhafte Einhaltung aller internationalen Ver⸗ pflichtungen überflüſſig, und in dieſer Formulierung nur geeignet, Mißverſtändniſſe hervorzurufen. Außerdem gingen ſie offenbar über die Befugniſſe des Rates nach Art. 17 der Memel⸗Kon vention hin⸗ aus. Zaunius deutete an, daß die litauiſche Regie⸗ rung die Auflöſung des Memellandtags in Erwägung ziehe, da angeſichts der Haltung gewiſſer Elemente des Landtags, die unter auslän⸗ diſchem Einfluß die Bemühungen zur Bildung eines neuen Direktoriums zu vereiteln ſuchten, ein Appell an das Land gemäß den Beſtimmungen des Memel⸗ ſtatuts vielleicht notwendig ſein werde. Dringender deutſcher Appell! Slaalsſekretär v. Bülow betonte in ſeiner Erwiderung, daß die Memelfrage ein Gefahrenpunkt in Europa geworden ſei. Seit 1926 fei Litauen ein faſt ſtändiger Gaſt am Deutſchland habe an der Frage deshalb ein beſonderes Intereſſe, weil das Memelgebiet an der deutſchen Grenze liege und ſeine Bevölkerung 700 Jahre lang zu Deutſchland gehört habe. Ueber den deutſchen Charakter der Bevölkerung ſei kein Zweifel, und nicht ohne Grund hätten die alliierten Mächte dem Memelgebiet im Jahre 1924 beſondere Garantien für die Erhaltung ſeiner Kultur gegeben. Die deutſche Bevölkerung dies⸗ feits der Grenze verfolge geſpannt die Entwicke⸗ lung in dem Gebiete, mit dem ſie ſolange eine Ein⸗ heit gebildet habe. Seit 1927 ſtehe das Memelgebiet unter Kriegsrecht. In ungerechter Weiſe werde die Bevölkerung an der Ausübung ihrer Grundrechte gehindert. Es ſei z. B. nicht möglich geweſen, Berichte über die Ver⸗ handlungen des Rates in der Memelfrage zu bringen. Der Bericht Colbaus erkennt den Eruſt der Lage im Memelgebiet und die Dringlichkeit der Abhilfe an. Ueber die Rechtsfrage müßte, wie der Bericht ſagt, ein Gutachten des Haager Gerichtshofes ein⸗ geholt werden können. Die litauiſche Regierung hat jetzt ihre Zuſtimmung hierzu verweigert. Dieſe Weigerung Litauens ſteht mit jedem Rechtsempfin⸗ den im Widerſpruch. Sollte— ſo fragte der deutſche Vertreter— infolge wirklicher oder vermeintlicher Mängel des Statuts der Rat außerſtande ſein, die Aufgabe zu erfüllen, die ihm das Statut zuweiſt? Und ſollte er außerſtande ſein, eine Aufgabe zu er⸗ füllen, die die Weltöffentlichkeit von ihm erwartet? Es hat keinen Zweck, daß wir uns über den Ernſt der Lage täuſchen. Es iſt dem Berichterſtatter, unter⸗ ſtützt von den hervorragenden Gerichten der Signa⸗ tarmächte offenſichtlich nicht gelungen, der Sache Herr zu werden, und das iſt nicht ſeine Schuld. Ich warne dringend davor, ſich mit einem ſolchen Verſagen des Völkerbundmecha⸗ nismus und des Memelſtatuts abzu⸗ finden. Es wäre für den Völkerbund faſt ebenſo nieder⸗ ſchmetternd wie für die Bevölkerung, die durch das Memelſtatut geſchützt werden ſoll. Es würde beden⸗ ten, daß die Memelländer rechtlos der Willkür der ihnen nicht wohlgeſinnten Obrigkeit ausgeſetzt ſeien. Die vier alliierten Mächte, die ihre Unterſchrift unter das Memelſtatut ſetzten, haben eine ſchwere Veraut⸗ wortung auf ſich. Im Intereſſe des Friedens und des guten Ein⸗ vernehmens zwiſchen den Völkern, im Intereſſe von Recht und Gerechtigkeit richte ich daher einen Appell an ſie, an dieſe vier Mächte. Ich wende mich jetzt und hier an ſie mit der Bitte, daß ſie der Verantwortung Rechnung tragen, die ſie übernommen haben, und daß ſie von den Rechten gegen⸗ über Litauen Gebrauch machen, die ſie ſich in Art. 17 Abſ. 2 vorbehalten haben. Sie haben die Möglich⸗ keit, den Fall alsbald vor den internationalen Ge⸗ richtshof im Haag zu ziehen. Von dieſer Möglich⸗ keit bitte ich Sie, Gebrauch zu machen. Auf dieſem Wege iſt eine Entſcheidung der Rechts⸗ und Tatfrage möglich, und Litauen wird nicht umhin können, ſich dem Spruch des höchſten Internationalen Gerichts⸗ hofes der Welt zu fügen. Auf die in der Form ſehr abgewogenen, fachlich aber ſehr ſcharfe Rede des deutſchen Vertre⸗ ters erwiderte der litauiſche Außenminiſter Zau⸗ nius mit einigen Ausführungen, die ſeine völlige Unſicherheit klar erkennen ließen. Dies ging auch daraus hervor, daß er zum größten Befremden der Verſammlung die bei ſolchen Auseinanderſetzungen wichtige Form verletzte und dem deutſchen Vertre⸗ ter in einer Weiſe entgegentrat, die die einfachſten Gebote der internationalen Höflichkeit außer Acht ließ, indem er die Ausführungen des deutſchen Ver⸗ treters als„demagogiſch“ bezeichnete. Prinzeſſin Caroline von Schleswig⸗Holſtein 7 — Eckernförde, 20. Febr. Prinzeſſin Mathilde von Schleswig⸗Holſtein iſt heute im Alter von 72 Jahren auf Schloß Grünholz geſtorben. Sie war die um zwei Jahre jüngere Schweſter der verſtor⸗ henen Kaiſerin Auguſta Viktoria. Jahre nach Rückblick und Vorſchau Ein geſchichtliches Datum Der zweite chineſiſch⸗ japaniſche Krieg— Japans Aufſtieg zur Weltmacht Wird Europa das Weltſzepter behalten? Der 20. Februar 1932 wird aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach zu den Daten gehören, die man immer wieder erwähnen und deshalb auswendig behalten wird. Für die Kriegsgeſchichte ſicherlich, denn an dieſem Tage begann der zweite chineſiſch⸗ japaniſche Krieg binnen eines Zeitraumes von 40 Jahren, vermutlich aber auch für die Geſchichte ſchlechthin und für die europäiſche Geſchichte im be⸗ ſonderen. Denn man kann ohne Uebertreibung und ohne beſondere Bezugnahme auf das Goethejahr die bekannten und berühmten Worte Goethes über die Kanonade von Valmy am 20. September 1792 zitieren, daß„von hier und von heute ab eine neue Epoche der Weltgeſchichte“ beginne, und, fügt Goethe hinzu: „Ihr dürft ſagen, Ihr ſeid dabei geweſen“. Unter den Trümmern der Befeſtigungen und der Livilgebäude Schanghais, die durch die Granaten der Artillerie und die Bomben der Flugzeuge in Schutt und Aſche gelegt werden, wird alles das begraben, der„Nie⸗wieder⸗Krieg!“⸗Stimmung der dem Weltkrieg mühſelig in internationalen Pakten vereinbart wurde. Was iſt heute der Kelloggpakt? Ein Fetzen Papier, deſſen Unterſchriften durch Blutſtröme ausgelöſcht werden! Was iſt heute der Völkerbund? Eine lächer⸗ liche Attrappe, deſſen„Autorität“ verlacht wird. Und was ſoll jetzt die Abrüſtungs konferenz? Schon heute iſt ſie eine groteske Farce, denn was aus zwei von den 64 Nationen, die ſich in Genf zu„ge⸗ meinſamem Handeln“ zuſammengefunden haben, kreuzen die Waffen und führen einen Krieg mitein⸗ ander, der dank der ſeit dem letzten Kanonenſchuß in Euxopa in dreizehn Jahren vervollkommneten Tech⸗ nik die Schreckniſſe des Weltkrieges, namentlich in den Materialſchlachten, zu überbieten verſpricht. Es iſt gewiß ſehr verführeriſch, durch blendende Antitheſen die Phantaſie des Beobachters der Welt⸗ geſchehniſſe in Gedankenlabyrinthe zu verlocken. Dis Wucht der Tatſachen wirkt jedoch hemmend genug. Japan geht jetzt auf der geſamten Front aufs Ganze. Die Unabhängigkeitserklärung der Mandſchurei mit der Ernennung des früheren Kai⸗ ſers Puyi zum Chef der Regierung(der nichts wei⸗ ter iſt als eine Puppe in den Händen Tokios, das ihm in kluger Vorausſicht der Dinge ſchon ſeit einer Reihe von Jahren eine angemeſſene Rente gezahlt hath, bedeutet nichts weiter als eine Beſiegelung der Tatſache, daß ſich Japan vollkommen als Herr der Lage anſieht. Im Zuſtand ihrer„Unabhängigkeit“ ſteht die chineſiſche Provinz volllommen unter japa⸗ niſcher Kontrolle. Es muß für den Völkerbundsrat eine ſchmerzliche Empfindung ſein, daß ſich ſeine Unterſuchungskommiſſare gerade jetzt auf der amerikaniſchen Strecke unterwegs nach der Mandſchurei befinden. Sie werden es bet ihrer Aukunft auf dieſem Schauplatz weltgeſchichtlicher Ereigniſſe erleben, daß die Entwicklung über ſie hin⸗ weggeſchritten iſt und daß die Frage, wer auf man⸗ oͤſchuriſchem Boden das Vertragsrecht vertritt, ſich der Entſcheidung der Völkerbundskommiſſare voll⸗ kommen entzieht. Daun ſind für die Genfer Liga die Akten dort geſchloſſen und es zeigt den Völker⸗ bund in ſeiner ganzen Ohnmacht, daß ſeine Kom⸗ miſſare die weite Reiſe nach dem fernen Oſten nur machen, um dieſe Tatſache feſtzuſtellen. Und wie wird ſich Europa in ſeinen Einzel⸗ gliedern, wie werden ſich Rußland und Amerika zu den Dingen in Aſien ſtellen? Man glaubt bereits die„ympathiekundgebun⸗ gen“ für China im Wortlaut zu hören. Mitleid mit China? Das Mitgefühl mit den Chineſen iſt eine moraliſche oder, wenn man will, eine ſentimentale Angelegenheit, aber keine politiſche. Die Regierun⸗ gen der Mächte werden vielleicht im weiteren Ver⸗ lauf des Krieges ſchließlich doch die Partei des Schwächeren ergreifen und dem ſinnloſen Morden Einhalt gebieten. Aber auch für dieſen Fall haben die klugen Lächler in Tokio vorgeſorgt. Japan wird, obwohl militäriſch zweifellos Sieger, in di⸗ plomatiſcher Beziehung zu jedem Zugeſtändnis au die internationalen Niederlaſſungen bereit ſein, als Gegenwert für die Anerkennung der vollendeten Tatſachen in der Mandſchurei! Das iſt die Rechnung der japaniſchen Diplomatie, und dieſe Rechnung wird aufgehen. Was werden die Vereinigten Stag⸗ Jahren viel über ung zwiſchen Amerike den Krieg im Pazific und Japan vorausgeſagt Es nur noch ein paar Abgeordnete aus dem Nordamerik die gegen sc 0 Präſtdent Hoover hat ſich darauf beſchränkt, den Ja⸗ panern ein wenig mit dem Fin zu drohen und ſie daran zu daß Amerika finanzi tereſſen in 1 e at unden und rlament von Waſhington ſind N eſten 1 4 erinnern, In⸗ 114 4 9 Nein! nicht! 1 G 0 riſcher der ſibi e ſtrategiſche nen ie kürzeſte Hauptſtadt und Sicherheit Oſten Wladiwoſtok. ſchen Küſter 2 Del führung ET allem Fün braucht. Die Sowjetregierung hat ſich mit rem Eingreifen in die Ehinawirren bereits genügend die Finger verbrannt. Aus Schen, Furcht und Feigheit iſt aber im Zeichen der Weltwirtſchaftskriſe die Politik aller Großmächte zuſammengeſetzt. Und ſo kommt es, daß Japan die Pazifie beherrſchende Großmacht werden wird. auch Und noch mehr als Es wird nach Be⸗ gung des Krieges bewußte Gegen⸗ ſpieler Europas werden, des gleichen Euro⸗ pas, das heute, in ſich uneins und zerſpalten, mili⸗ täriſch und politiſch das Endergebnis des Welt⸗ rieges weder zu annullieren noch auszugleichen vermag und wirtſchaftlich dem Klaſſenkampf der Nationen, der kapitaliſtiſchen und der proletariſchen, verfallen iſt. Die unſelige Saat des Weltkrieges, den die Entente durch die Einbeziehung der farbi⸗ Der gen Völker in den Krieg ausgeſtreut hat, geht jetzt auf. Die Revolte gegen Europa wird nicht auf Ja⸗ pan allein beſchränkt bleiben, die Emanzipations⸗ beſtrebungen in Indien und an anderen Stellen des engliſchen Imperiums, auch in Afrika, ſprechen be⸗ reits eine zu deutliche Sprache. Inzwiſchen wird Europas Arcopag, der Völkerbund, und ſeine ſonſtigen Spruchſtellen, wie ſie ſich in den verſchiedentlichen Konferenzen darſtellen, überflutet mit papiernen Vorſch die zumeiſt in dem Augenblick bereits wertlos ſind, in dem ſie die Schreibmaſchine oder die Druckpreſſe verlaſſen. Juriſtiſche Spitzfindig⸗ keiten überwuchern das Zweckmäßige. typiſche Erſcheinung Beratungen ſeit 1919. Das iſt die aller Konferenzen und Das füngſte Beiſpiel dafür bietet die Aufnahme und Behandlung der deutſchen Abrüſtungs⸗ vorſchläge, wie ſie durch Nadoluy in Genf ver⸗ treten wurden. Der Hauptſinn der deutſchen Vor⸗ ſchläge liegt darin, daß durch ihre Erfüllung jeder Angriffskrieg wirklich unmöglich wird. Das iſt das Ziel der vier Hauptkapitel des deutſchen Planes. Iſt aber einmal der Angriffskrieg unmöglich ge⸗ macht worden, dann iſt die allgemeine Sicher⸗ heit verwirklicht, dann haben die Franzoſen das, was ſie haben wollen und was ſie ſeit Jahren, wie ſie behaupten, vergeblich erſtreben. Der Weg, den Deutſchland in Genf vorgeſchlagen hat, iſt des⸗ halb der einzig mögliche. Es liegt an Fraukreich, dies einzuſehen. Der Theſe„erſt Sicherheit dann Abrütſtung“ iſt die wohlbegründete Theſe„Sicherheit durch Abrüſtung“ gegenübergeſtellt. Deutſchland hat die Frage, wofür man ſich nunmehr entſcheiden will, ganz klar formiert, es erwartet darauf eine ebenſo klare Antwort. Werden wir ſie erhalten? Die Frage ſtellen, heißt ſie faſt ſchon verneinen. Der Kampf um die Reichs⸗ präſidentenwahl in Deutſchland und das Durchein⸗ ander der jüngſten Kabinettskriſis in Frankreich zeigt nur allzu deutlich, daß innenpolitiſche Geſichtspunkte immer noch ſtärker ſind, als Rück⸗ ſichtnaßmen auf außenpolitiſche Notwendigkeiten, die viel ſchwerwiegender ſind, weil ſie die Nation im Ganzen angehen und nicht nur, wenn es ſich um iunere Auseinanderſetzungen handelt, eine Partei oder eine Richtung. Zugegeben, daß die Sorgen um die Nöte de Tages nur allzu oft den Blick ablenken von der großen Weltproblemen in Politik und Wirt⸗ Aber einmal müſſen wir doch ſchaft. aus der Drahtung unſeres Pariſer Vertreters § London, 20. Febr. Die bi Erge der Wahlen in Irland in, daß Präſident Cos⸗ grave im neuen keine Mehrheit haben wird. Seine hat in den meiſten Wahl⸗ kreiſen S en, dagegen hat die Repu⸗ blikaniſche Führung De Valeras über⸗ all einen Stimmenzu wachs zu verzeichnen. Schon jetzt ſteht feſt, daß die Republikaner die größte Partei des iriſchen Parlaments darſtellen werden. Allerdings können weder Cosgrave noch De Valera hoffen, eine wirklich regierungsfähige Mehrheit zu erhalten. Daß Schickſal Irla voll a Es iſt daher noch nicht ausgeſchloſſen zu be⸗ trachten, daß die ausſtehenden 26 Mandate eine ganz kleine Mehrheit für die Regierung mit Unterſtützung der Farmer und der Unabhängigen ergeben. Der Zuſammentritt euen freiſtaatlichen verſchoben worden, Parlaments o und Leitrin ö nordung des geſchoben werden mußten. ängt non einer Hand⸗ des iſt auf den 9. M damit am 2. März die ſtattfinden können, die wegen Regierungskandidaten ar Die engliſche Preſſe erörtert bereits die Auswirkungen des Re⸗ gierungswechſels in Dublin. Der„Daily Tele⸗ graph“ glaubt, daß De Valera mit Unterſtützung der Arbeiterpartei regieren könne, die mit ſeinen revolutionären Plänen keinesfalls einverſtanden ſei. Dieſes Bündnis und die Rückſicht auf die Far⸗ mer würde De Valera in ſeinen Aktionen hemmen. Die Abſicht de Valeras iſt, den Treueid auf die bri⸗ tiſche Krone abzuſchaffen, ferner die Zahlung der Annnität von 3 Millionen Pfund als Entſchädigung Die Pariſer 2 8 A 0 f 2 2 Die Nolle Tardieus htung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Februar. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Nach⸗ richt, daß Painlevé auf die Kabinettsbildung ver⸗ zichten mußte, empfing der frühere Kriegsminiſter und Deputierte Tardſeu in den allererſten Mor⸗ genſtunden zahlreiche Journaliſten. Er teilte ihnen mit, daß der gegen ihn erhobene Vorwurf, die Kom⸗ bination Painlevés torpediert zu haben, irrig ſei. Er habe ſein Möglichſtes getan, in Anweſenheit des Präſidenten der Republik eine Brücke zwiſchen den Linksgruppen und den Rechtsgruppen zu ſchlagen. Doch Painleveé, der ſich bereits auf die Zuſage Paul⸗ Boncours ſtützen konnte, lehnte eine ſolche Ver⸗ mittlungsaktion ab. Painlevé erklärte, es ſei ihm unmöglich, mit der auf dem rechten Flügel ſtehenden Marin⸗Gruppe zu paktieren. 8 Da Im Hintergrund dieſer ganzen Kriſe ſteht, wie man klar erkennen kann, die Abrüſtungs⸗ konferenz. Die Rechtsparteien fordern jetzt eine vollkommene Durchführung des von Tardienu vor⸗ gelegten Auf rüſt ungsplauns des Völker⸗ bundeßs und verlangen ferner, daß die deut⸗ 7 p FFdFdGßGßGGßbGGbGFãõßbßwßwGßwãã ã ãGß/wßoßwbbbGobGbbobbböbGbGGGGGbGbPbPbPbPbPPTPTPTbTPTPTbTPTPTPTGTbTPTPTGTGTGTGTPTPTGTbGTGTbGTGTbGTbTGTbTbTbT(TbTbT'''''''TbTbT'TVb''wV europäiſchen Enge heraus. Die Verhand⸗ lungen in Genf haben bisher gezeigt, daß dieſe Er⸗ kenntnis wenigſtens einigen Spruchſprechern bereits zu eigen iſt. Wir dürfen dies für die deutſchen in Anſpruch nehmen und können es auch den eng⸗ liſchen und italieniſchen zuerkennen. Bis zu einem gewiſſen Grade vermochte auch der ruſ⸗ ſiſche Vertreter in größeren Zuſammenhängen zu denken und zu ſprechen. Aber Rußland gehört heute nicht mehr zu Europa, ſein Haupt iſt nach Oſten, nach Aſien gewandt. Kleine Liebeslieder Nach dem Perſiſchen des Hafis von Hans Bethge Ihr Toren, die ihr nicht an Liebe glaubt: Kommt an mein Grab, ſprecht dort den Namen aus Des Mädchens, das ich liebte— und mit Schaudern Werdet ihr ungeheure Klagelaute Aus meines Grabes Tiefen klingen hören. ** Sei nicht ſo hold zu mir! Der Uebermut Erfaßt mich ſonſt— vielleicht verlier' ich gar Die Herrſchaft über mich und mein Gefühl. Geſtatte nur, daß ich den Staub, darauf Dein Fuß geruht, mir auf den Scheitel lege, Wie Könige mit ihren Kronen tun. 0 Da dich das erſtemal mein Auge ſah, Erſchrak ich und erſchauerte aufs tiefſte Vor deiner Schönheit himmliſcher Erſcheinung. Doch meiner Seele war, als hätte ſie Dich längſt gekannt, als ruhteſt du ſchon lange In ihr beſchloſſen, ſchon ſeit Ewigkeiten, Und würdeſt jetzt nur plötzlich Fleiſch und Blut. * Wie kommt es, daß dein Haar ſo märchenſchön In Locken prangt? Wie kommt es, daß der Schlaf So hold dich küßt? Du trägſt kein Roſenblatt An dir— wie aber kommt es, daß ein Duft Nach Roſen von Dir ausgeht, wunderbar? 11 Der Frühling iſt erſchienen. Hyazinthen Und Tulpen und Narziſſen ſteigen lachend Aus allen Beeten auf. Doch wo bleibſt du? Die Erde hält dich feſt in ihrem Dunkel. Ich werde weinen gleich der Frühlingswolke, Vielleicht daß du dann doch aus deiner Tieſe Emporſteigſt, als des Lenzes ſchönſte Blume! Ein Hauskonzert zu Ludwigshafen in den Räumen der Konzertpianiſtin Marcelle Bächtold bot dem ſtattlichen Zuhörerkreis einen Abend mit romantiſcher Muſik. Die Gaſtgeberin ſpielte mit dem als Meiſter der Kammermuſik beſtbekannten Mit⸗ glied des Nattonaltheaterorcheſters Carl Mſtller zuerſt die-moll⸗Sonate von Rachmaninoff: die ſtilſichere Beherrſchung der weiten Klavierlagen und der geſanglich ausladende Ton des Cellos ver⸗ mittelten eine Wiedergabe, die alles Salonhafte ver⸗ . ¶PTPGPPbPPPbPTPTPPTGTPTTTTTbTbbbTTb Camillo Schaufuß, der Präsident des Verbandes der Tier- S C hutz vereine Deutschlands und Herausgeber verschiedener Tierschutzkalender Wird am 22. Februar 70 Jahre alt. ee eee eee mied und von erfolgreichem, langwährendem Zuſam⸗ menwirken beider Künſtler zeugte. Feingeiſtiges Mu⸗ ſizieren gab ſich auch in Pfitzners Opus 1 kund: der erſte Satz erfüllte die Forderung des Tonſetzers, 1 Kabinettskriſe Ausgabe amentswahlen für die enteigneten engliſchen Landbeſitzer und ſchließlich die Ausnahmegeſetze zu beſeitigen, die die Regierung Cosgrave angeſichts der Gefahr be⸗ waffneter Aufſtände vor kurzem erlaſſen hat. ie erſten dieſer beiden Punkte würden einen Bruch d iriſchen Vertrages mit England darſtellen. Daß ein ſolcher Vorgang in England nicht geduldet werden könnte, geht aus den Kommentaren e Cosgrave, der iriſche Miniſterpräſident. der Führer der iriſchen Republikaner. De Valera, der Londoner Preſſe klar hervor.„Das engliſche Volk, ſchreibt die„Daily Mail“, wird unter keinen Umſtänden erlauben, daß Verträge revidiert oder be⸗ ſeitigt werden.“ Das Blatt deutet an, daß Gegenmaß⸗ nahmen getroffen werden könnten, beiſpielsweiſe die Einführung eines Sonderzolles auf den Import iri⸗ ſcher Waren nacheEngland. Die anderen Londoner Zei⸗ tungen beurteilen die Lage im weſentlichen nüchter⸗ ner, da ſie wegen der oben geſchilderten parlamen⸗ tariſchen Schwierigkeiten nicht glauben, daß De Va⸗ lera freie Hand bekommt. ſchen Vorſchläge vollinhaltlich zurück⸗ gewieſen werden. Sie ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, daß der Völkerbund eine unzureichende Si⸗ cherheit biete ebenſo wie die bereits abgeſchloſſenen internationalen Verträge und es aus dieſem Grunde notwendig ſei, die Rüſtungen Frankreichs auf dem jetzigen Grad zu halten. EN Dieſe Tatſache läßt ſich aus den in der Kammer abgegebenen Erklärungen zahlreicher auf der Rech⸗ ten ſtehenden Abgeordneten entnehmen. Tardieu iſt der Vertrauensmann dieſer Gruppe, und wenn es ihm jetzt gelingen ſollte, ans Ruder zu kommen, ſo kann man wohl ſagen, daß die Ausſichten für die Abrüſtungskonfereuz die denkbar ſchlechteſten ſind. Für den Augenblick iſt zu erkennen, daß Tardien von der Rechtsmehrheit geſtützt wird, und dies hat er auch in ſeiner Beſprechung, die er heute vormittag mit dem Präſidenten der Republik führte, ausdrück⸗ lich betont. Man ſpricht davon, daß der Präſident der Republik den Senator Jeanney berufen werde. Dieſe Perſönlichkeit iſt durchaus farblos und würde nur dazu dienen, Tardieu in einem künf⸗ tigen Kabinett eine hervorragende Poſition zu ſichern. Und wenn es wieder einmal nach Weſten blickt, wird es dann noch das alte, überalterte Europa ſehen oder gar nur noch ein Kap des aſiatiſchen Feſt⸗ landes? Die Parallele Valmy Schanghai gemahnt uns ernſt und eindringlich. Zwar ſteht Europa in ſeiner äußeren Formung und in ſeinen Inſtitutionen heute noch ſcheinbar feſt in ſeiner Hauptſtellung, aber wichtige Vorfeldpoſitionen ſind bereits verloren. Der kommende Geſchichtsſchreiber dieſer Verluſtepoche wird ſein Werk mit dem Datum des 20. Februars 1932 beginnen! Kurt Fischer ——— Die franzöſiſch 9e Drahtbericht erliner Bürge Berlin, 20. Fehr. Ueber die Lage im gandatätigkeit im Verein für das Vopelius⸗Sulz 0 t ten. Die Franzoſen hätten es vor geſehen, die Warndt, das beſten Fettkohlen Frankreich zu gewinnen. Zu di man lebhaft für die Autonomie Die Franzoſen hätten Schacht an Grenze gebaut mit dem Zugang daß man die Kohlenſteuer Frankreich rieſige man ſeinen Bedarf zum gr land bezieht. Man habe de 5 der eigentlich ein Autonomiſtenbund ſei. Franzoſen würben der Bevölkerung mit Geld, Kleidern und Erholungsreiſen, die ſie Schul⸗ kindern und ihren Eltern zuwenden. Die Jugend wurde mit einer Atmoſphäre locken der Freundlichkeit umgeben, während die„Inge⸗ nieure“ an die Väter unerhörte Arbeitsforderungen ſtellen und die Gehälter um faſt zwei Drittel ge⸗ ſenkt ſind. Letzte Meldungen Furchtbare Familientragödie — Dömitz⸗Elbe, 20. Febr. Eine furchtbare Fa⸗ milientragödie ereignete ſich heute früh in der Ort⸗ ſchaft Heidhof. Die Frau des Arbeiters und Häus⸗ lers Jahnke warf, während ihr Mann ſich auf der Arbeitsſtelle befand, ihre beiden drei und neun Jahre alten Kinder inetinen Brunne n, aus dem ſie nur noch als Leichen geborgen werden konnten. Nach der Tat ſetzte die Frau die Betten in Brand. Die Wohnung brannte vollkommen aus. Seitdem iſt die Frau verſchwunden. Man ver⸗ mutet Selbſtmord. Der Anlaß zu der furchtbaren Tat iſt noch nicht bekannt nd Helene Einzelhei⸗ allem darauf ab⸗ biet, in dem die lagern, für Zweck werbe 5 Saargebiets chacht an der nach Frankreich, o u mg Kohlenvorräte ar Grenze Europas em de unter Wieder zwei Opfer des Parteiſtreits —Schweidnitz, 20. Febr. Bei einer in Saa rau veranſtalteten nationalſozialiſtiſchen Verſammlung kam es mit politiſchen Gegnern zu einer großen Saalſchlacht, bei der mehrere hundert Stühle und faſt alle Tiſche demoliert wurden“ Es gab meh⸗ rere Schwerverletzte. Die Tätlichkeiten ſetzten ſich auf der Straße fort. Dort wurde auch geſchoſſen; dabei wurde ein Nationalſozialiſt getötet. Auch ein völlig unbeteiligter Brauereiverwalter wurde getötet, dem mit einem Stein der Schädel eingeſchlagen wurde. Im ganzen ſollen fünf Schüſſe gefallen ſein, von denen vier getroffen haben. Die Unruhen dauerten die ganze Nacht fort. Schwere Exploſion in Auſſig — Auſſig, 20. Febr. In den ſtädtiſchen Stein⸗ brüchen ereignete ſich heute vormittag eine ſchwere Exploſion, durch die vier Arbeiter, unter ihnen der Schießmeiſter Hortis, getötet wurden. Der Verbandsſekretär Werner und zwei Arbeiter er⸗ hielten ſchwere Verletzungen. Die Exploſion hatte eine ungeheure Wucht, Fenſterſcheiben wur⸗ den eingedrückt und die Telephondrähte in der Um⸗ gebung zerriſſen. Die Erhebungen ergaben, daß ein Racheakt des Schießmeiſters vorlag. Als heute der Verbandsſekretär Werner zur Unterſuchung einer Verfehlung erſchien, ſteckte der Schießmeiſter in ſelbſtmörderiſcher Abſicht und aus Rachſucht zehn Kilogramm Sprengpulver in Brand. Abkommen deutſcher und frauzöſiſcher Induſtrieller — Paris, 20. Febr. Im franzöſiſchen Handels⸗ miniſterium wurde im Sinne der Aufgaben der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskommiſſion das Ab⸗ kommen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Indu⸗ ſtriellen über die Kontingentierung der Einfuhr deutſcher Baumwollen⸗ und Kunſtſeidenwaren unter⸗ zeichnet. ö ein„ſchauerndes Lied“ zu ſein; in dem getragenen Teil und dem Schlußſatz, deſſen Stimmung zwiſchen pizzieato und Bogen wechſelt, hörte man beſonders auf die klug phraſterende, charaktervolle Celloführung des Konzertmeiſters Müller. Zwiſchen der inſtru⸗ mentalen gabs Wortmuſik: ſieben Gedichte und eine Legende der ortsanſäſſigen Lyrikerin Frau Hedwig Laudien, die ein in Mannheim aufgeführtes Tanzſpiel und Märchenbücher verfaßt hat; feines frauliches Mitgefühl ſpricht aus dieſer Kleinmalerei, die Giſella Holzinger⸗ Mannheim mit echter Empfindung nahebrachte. * Theaterfragen im Badiſchen Landtag. Im Haushaltsausſchuß kamen geſtern auch die Theater⸗ konventionen zur Sprache. Der Unterrichtsminiſter erklärte, daß zwiſchen den Theatern Karlsruhe, Mannheim, Freiburg und Stuttgart Verein⸗ harungen über das Soloperſonal getroffen worden ſeien. Heidelberg werde auf Wunſch ebenfalls von Fall zu Fall mit Kräften verſorgt. Proteſt gegen eine ſchwediſche Ausſtellung deutſcher Kunſt. Seit einiger Zeit wird in Skan⸗ dinavien eine von der Berliner National⸗ galerie hergerichtete Ausſtellung neuerer deutſcher Kunſt gezeigt, die ſtarke Beachtung findet. Gegen die Auswahl der Kunſtwerke erlaſſen nun zahlreiche deutſche Künſtlervereinigungen, an ihrer Spitze die Akademie der Künſte, die Berliner, die Münchner und die Rheiniſche Sezeſſion einen geharniſchten Proteſt. Ste legen beſonders Verwahrung dagegen ein, daß der leitende Direktor der Nationalgalerie, Geheimrat Ju ſt i, der zur Zeit im Ausland weilt, die Verantwortung für die Zu⸗ ſammenſtellung ablehne und ſie ſeinem Stellver⸗ treter zuſchiebe, der wiederum die volle Verant⸗ wortung nicht tragen wolle. Sachlich wird dann eingewendet, daß neben den bedeutenden Werken führender deutſcher Künſtler die Kollektion Einſeitig⸗ keit und Willkür zeige. D Präſident Buzengeiger Freiburger Ehren⸗ 18. Februar ſeinen 60. Geburtstag feierte, wurde von der rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Freiburg die Würde eines Doktor beider Rechte ehrenhalber verliehen. Das Diplom, das den Jubilar als einen Mann feiert, der als oberſter Richter des badiſchen Landes ſtets das Vorbild des weiſen und gerechten Richters ſei, wurde von dem Dekan Profeſſor Freiherrn Marſchall von Bieber⸗ ſtein mit einer kurzen Anſprache im Oberlandes⸗ gericht Karlsruhe feierlich überreicht, f doktor. Dem Präſidenten des Badiſchen Oberlandes⸗ ö gerichts in Karlsruhe, Buzengeiger, der am Prof. Schlubach Seit mehr als 100 Jahren ist es bekanpt, daß sich die Zellulose in Zucker verwandeln Jah. Prof. Schlubach, Hamburg, hat jetzt ein Verfahren entdeckt, das das alte Problem ver- blüffend einfach löst. Er behandelt das grob: zerstückelte trockene Holzmaterial obne Er, Wärmung unter erhöhtem Druck mit trockenem Salzsäuregas und erreicht so eine vollstän- dige Umwandlung der Zellulose in Wasser- löslichen Zucker. 1 74 Jürog Fehr. opa erichtete Helene Rzelhei⸗ auf ab⸗ dem die En, für werbe gebiets an der reich, ſy und in obgleich Eng⸗ ründet, ei. Die ig mit Schul⸗ Jugend ender „Inge⸗ rungen tel ge⸗ re Fa⸗ er Ort⸗ Häus⸗ auf der d neun n, aus werden etten ommen an ver⸗ htbaren 8 larau imlung großen Stühle b meh⸗ en ſich ſſen; tötet. walter Schädel Schüſſe t. Die Stein⸗ ſchwere ihnen Der ter er⸗ hatte wur⸗ r Um⸗ heakt e der einer ſter in zehn er andels⸗ en der 1s Ab⸗ Indu⸗ Finfuhr unter⸗ der 1 Samstag, 20. Febr./ Sonntag, 21. Febr. 1932 Wasserholen vor Verdun Von ALI EREUD MEIN Der Sonntag Reminiſzere, an dem in ganz icht wird, fällt dies⸗ der größten und 8, der Kämpfe bringen aus 8 Weltkr mörderkiſchſten Se 8 ammen. Wir um Verdun 1916, dieſem Anlaß die nachfolgende Erle Schilde⸗ rung des Verfaſſers des unſeren L n bereits bekannten Verdun⸗Komans„Eine Kompag⸗ nie Soldaten“ und unſer gegenwärtigen Ro⸗ manerzählung„An nke“. Es iſt ſchon eine Ewigkeit, daß der Tag heiß und gleiß in die Gräben ſticht. Es müſſen heute ſchon ahertauſend Granaten um uns herum geplatzt ſein; der Qualm und das grelle Licht ſtehen noch immer bor dem niedrigen Ausgang des Stollens. Dreimal wagte ich mich, ohne es ſonſt weiter nötig zu haben, heraus, um nach der Sonne zu ſehen. Man glaubt der Uhr nicht mehr, daß die Zeit ſo langſam dahin⸗ ſchleicht. Jetzt endlich ſetzt der Himmel jenes leiſe Gold an, das mich an ſeligverträumte Ferientage im Frieden erinnert, wo ich in den Heimatwald ging— und plötz⸗ lich wurde es Licht, und eine grüne, grüne Wieſe und blauer Himmel mit Wölkchen, die ſo weich umſchmie⸗ gend aus Zeit und Leben ſegeln, umgeben die erlöſte Seele. Und wenn dann am Himmelsrande ein ſtil⸗ les Haus liegt, wer könnte anders darin wohnen als der zarte Abend ſelbſt?. Und ſiehe, er ſitzt am Fenſter und spinnt das erſte leiſe Gold in die lauen Lüfte. Und ein Veilchenduft wandert irgendwoher, irgend⸗ wohin, und Glücksblumen geleiten, ganz langſam, ganz ſelig... Durchſonnt und verſonnen geht man nach Abend. O dieſer Durſt! In unſere Kaffeeholer heute früh iſt ein Volltreffer hineingegaugen. Auf halbem Weg. Und alle tot. Feldflaſchen mit dem koſtbaren Trank in tauſend Splitter. Seit geſtern nachmittag ſind Gaumen, Schlund und Lungen trocken. Nun ſchmecken auch ſolche ſüße Erinnerungen nicht mehr. Der Leutnant ſtolpert die zwanzig Stufen in den Stollen herab, wo wir ſeit Stunden ohne Wort wie Höllenverdammte nebeneinander, übereinander, faſt lagern, kauern, hocken. „Hier habt Ihr Paar Zigaretten, arme Kerls!“ Hundert Stück unter uns dreißig Mann geworfen. Welch wonniger Augenblick! Welch Genuß lockt! Aber auch die Zigaretten—— Selbſt die dritte hilft gegen dieſen Brand in der Kehle nicht mehr. „Es könnten ſich heut in der Dämmerung ein Paar an den Bach pürſchen, dort, wo die Franz⸗ männer auch Waſſer holen; die werden ſich's doch nicht ſelbſt vergiften!“ ſagt der Leutnant. Keine Antwort. „Wer?“ Da heben faſt alle müde die Hände. Es iſt ja gleich, ob heute, ob morgen. Wer hofft denn, noch einmal hier heraus zu kommen? „Na ja, fünf Mann! Macht's unter Euch aus! Ihr müßt aber noch vor acht Uhr gehen, denn ſpäter ſchnappen Euch die Patrouillen, und Ihr geht doch ohne Waffen, die nur am Laufen hindern!— Viel Glück!“ Nun ziehen wir fünf los. Einen Weg von etwa 300 Meter haben wir vor. Doch der iſt eine ganze Höllenſtunde lang! Jeder ein Kochgeſchirr in der Hand. Es iſt faſt zu früh. Aber der Durſt. Es kann nichts Schrecklicheres geben! Vor dem Eingang des Stollens platzt ſeit einiger Zeit Granate um Granate. Der Feind hat vielleicht regen Verkehr hier bemerkt und ſchießt ſich ein. Die ganze ſtarke Schulterwehr, die den Stollen deckt, iſt nur noch ein Schutthaufen. Wenn man heraus⸗ kommt, blickt man in das offene, ſtändig mit Qualm und Rauch hunderter ſchwarz aufſpritzender Granaten erfüllte Gelände. Immer näher heran, in immer kürzeren Zwiſchenräumen platzen die ſchweren Ge⸗ ſchoſſe vor dem Eingang. Nur ein einzelner Mann kann dem faſt ſicheren Tod entflitzen. „Und ſo ſpringen wir einzeln in den kaum zehn Sekunden langen Feuerpauſen der feindlichen Batterie aus dem Stollen ins Freie. Gleich wieder platt hingeworfen; denn etwa hundert Meter weit iſt der Graben völlig eingeebnet. Dann ſofort ein Sprung! Raſen, raſen! Schon ſitzt ein kleines Flachbahngeſchoß fünfzig Meter rechts! Maſchinen⸗ zewehrkugeln ziſchen zur linken Seite in den Sand! Erwiſcht— 2 Noch nicht! Da— die Talſenke. Hier iſt der raben noch gut erhalten. Hinein kopfüber! Deckung! Man bleibt liegen. Schweiß am ganzen Körper. Das Herz jagt todwildes Blut durch die Adern. Der ganze Leib brauſt, in den Nerven ſpannt nur noch eine Kraft: die vier Kochgeſchirre halten! Bis der letzte von uns fünf die ſichere Ecke er⸗ reicht hat, liege ich, ohne ein Glied zu regen, ohne an etwas zu denken, ohne Wort langausgeſtreckt. Die andern machen es ebenſo. Jetzt geht's langſam in der Deckung weiter. Doch immer näher kracht's ſchon wieder. Erde regnet auf die Stahlhelme. Surrritüitt! Ein Splitter an der Stirn vorbei. Buuufft! Ein Zünder verſummt irgendwo in der Nähe. Ein Auf⸗uns⸗zu⸗heulen!——— Hinwerfen! Ein Knall, der die Sinne nimmt. Schwarz ſteigt's techts auf und Splitter, Steinchen und Erdſtücke praſſeln auf uns nieder. Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 80 e 8 0 0 ite/ Nummer Trauer in Tat Sedanken zum Volkstrauertag Von 1e5EF BUeHHSERN Trauer halten, heißt, ſich in ſich verſenken. Ver⸗ gangenem nachſpüren und geweſenen Tag im Jetzt lebendig machen. Heißt, an Wunden rührest, die verharſcht ſchienen und nun, mit einem Male, wie⸗ der bluten, und Wehmut heraufbeſchwören, die in Tränen ſteht. Und heißt unter Umſtänden auch über Schmerz Bitterkeit wecken, wenn wägende Rückſchau zu der Erkenntnis kommt, daß früher Opfertod vergeblich geweſen iſt, und heute noch Licht ſein könnte, wo Schatten undurchdringlich bleiben. a Trauer kann Verzweiflung werden, wenn ſie ſich in ſich verliert und Geſtern wichtiger ſcheint als Heute. Darf das ſein? und Qual wird? Ich meine: nein! Auch wenn Erkenntnis Druck * Wundervoll: ein Sich⸗Verſenken in das wehe Es war einmal, wenn zugleich dankendes Erinnern dabei iſt:„Ich beſaß es doch einmal, was ſo köſt⸗ lich iſt“. Wemn Trauer— Trauer in Troſt iſt. Verklä⸗ rung alles irdiſche Dran und Drum abtut, und die Zwieſprache mit dem Geſtern und den Schatten aus Dank, daß ſie waren und ihm Dank an ſie wird. — ſo waren. Dank, daß ſie Vorbild waren und darum auch Vorbild bleiben; Weg und Richte für uns, die über ſie fortſchreiten. * Ich verſtehe, daß gerade an dem Volkstrauertag dieſes Jahres beſonderes Weh aufkommen kann, daß ſo viel Edelblut vergeblich vergoſſen ſcheint. Daß die Grabkreuze in allen Längen⸗ und Breitengraden der Erde wie ſtumme Anklage in den Himmel wei⸗ ſen: wozu? So viel Heldentode geſtorben, ſo viel erfüllte Pflichten Grüfte geworden ſind—: liegt Deutſchland, trotz alledem, nicht in Banden, kaum zu brechen? in Nacht kaum zu durchleuchten? und in Nöten, als ob kein Ausweg mehr wäre und nur noch ein Bitterende unſeres völkiſchen Lebens zu er⸗ warten iſt?. Gerade ſolche Erwägung, dünkt mich, ſollte von dumpfer Trauer, die ein Sich⸗Verlieren ſein kann, weg und zu anderer Trauer, der Trauer in Tat hin⸗ führen. Zu Tauer, die Trotz, Wille, Wirken, Wer⸗ den wird. Nun gerade! Nun erſt recht die Parole als Richtſchnur: das Leben über dem Tod! Wegen der Opfer, die er gefordert und ſcheinbar nutzlos ge⸗ fordert hat. Daß ſie nicht nutzlos bleiben, ſondern Saat werden, die in Ernte wächſt! Vivere militare est, heißt es ſchon beim jüngeren Seneca: Leben iſt kämpfen. Das Wort ſtand auf den Fahnen jener, die geblieben ſind. So nehmen wir ihre Fahnen wieder auf und wandeln in ihrem Leit⸗ ſpruch weiter: leben und kämpfen, auf daß— ſie leben! „Wer lebt, muß auf Wechſel gefaßt ſein“, ſagt Goethe. Solche Zeit, wie ſie vor uns liegt, kann nicht ewig dauern. Wir wiſſen, daß Geſchichte in Kurven verläuft, und Höhen⸗ und Talwege in ihr wechſeln. Letztes, Geheimſtes, im Ablauf des Geſchehens zu er⸗ kennen, iſt uns verſagt. Trotz aller Forſchungsergeb⸗ niſſe bleibt ein Dunkel, in das kein Licht, es auf⸗ hellend, einſtrahlt. Darum nimmt der Menſch dieſer Zeit auch, der nicht vom Tag allein lebt, ſondern die Gewißheit göttlichen Waltens als ein Heiliges in ihm ſpürt und weiß, die Jahre, in die er geſtellt iſt, nicht als Beſchluß einer Epoche, ſondern immer nur als Abſchnitt zwiſchen den Entwicklungen, als Voraus⸗ ſetzung für Weiterbau, Aufbau, Erhellung, Durch⸗ biegung zum Beſſeren, im Sinne des Jeſus Sirach, daß die,„ſo Gott gefallen, durchs Feuer der Trübſal bewähret“ werden. Dann erſt wird unſere Trauer rechte Trauer ſein, weil ſie Trauer in Tat iſt, die im Glauben über⸗ windet und neues Leben an den Tod Jener reiht, deren Grüfte wir heute in dankbarem Gedächtnis mit frommen Kränzen ſchmücken— zum Zeichen, daß wir in ihrem Geiſte wirken werden und vollenden wollen! Denn: Deutſchland lebt! Weil es leben will, weil es leben muß! und wir unſetren Toten gegenüber Verpflichtungen haben, die heilig ſind! Soviel aueh Sterne fallen Soviel auch Sterne fallen alinacht vom Himmelszelt fiel Keiner noch von allen hinaus aus Gottes Welt. So kann kein Herz verirren, dan Gott es nicht mehr fand; 80 keine Seel zerwirren, daß sie aus Gott entschwand. Laß, Schmerz, die Sehne schwirren! Du triffst, was Gott erzielt. Laß, Tod, die Sense sirren: Fällst nur, was Gott befiehlt. Pf ͤ PoooPooobPPbPPPPPPPPPPTPPTPTPTbTPTPTPPTPPTPTPTPTPTPTbTPTPTbTPTPTPTPTPTPTPTPbPTVTbTPTPbPPPPP P Liegen bleiben! Eine zweite! Eine dritte, vierte, fünfte, ſechſte, ſiebente, achte, zehnte Granate! Eine elfte, zwölfte—— Durch!! Wir laufen, ſtürzen! 8 Ein Schrei. Der dritte in der Reihe, gleich hinter mir, hebt ſeine blutige Hand. Die Kochgeſchirre darin ſind durchlöchert.„Sanitäter!“ Wir andern weiter. Deckung. Halt. Verſchnaufen——— Das Geſchützfeuer läßt nach. Hin und wieder iſt es ganz ſtill. Wunderſam. Und die Sonne iſt goldigrot. Und ein Wölkchen enthüllt gerade den Mond! Und den Abendſtern! Ein kurzer Blick hinauf. Ihr Eltern. ihr Geſchwiſter. Liebſte. Stiller Wald. Vaterſtadt. Glocken Has FRANCK Da ſagt ein Kamerad:„Wollen wir?“ Wir krie⸗ chen über die Bruſtwehr. O ſtille Au! Es geht von Vergißmeinnicht zu Vergißmeinnicht. Ich muß im Kriechen einige pflücken. Für einen Brief als Gruß. Schon ran. Und kein Schuß! Wie friedlich der Bach, der den letzten Schein des langen, bangen Ta⸗ ges auf ſeinen ſanften Wellen trägt! Die Grillen zirpen. Aus dem Strauch dort fliegt lautlos ein Vöglein auf! 5 Doch jetzt erſt den ganzen Kopf ins Waſſer ge⸗ ſteckt und getrunken! Zwiſchen den Stellungen iſts? Oder nur daheim bei irgendeiner Felddienſtübung? Nein, nein, der Denkmal Schwarze da drüben, deſſen breites Geſicht über den Uferrand hängt und verzerrt in den Wogen spiegelt, iſt— tot. Zwiſchen den Stellungen iſts— macht ſchnell! Kaum 70 Meter hinter der Hügelwelle vor uns liegt der Franzoſengraben. Sie können uns nicht ſehen. Sonſt— Aber da? Am Hügel! Da kriechts auch zwiſchen Vergißmeinnicht.. Blaugraue Geſtalten. Sie ducken den Kopf hinter den Kochgeſchirren, die dop⸗ pelt ſo groß wie unſere ſind. Da heben ſie die Ge⸗ ſichter— Staunen, dann blutiger Haß und ohnmäch⸗ tige Wut. Wir vier ſchauen den ſechs ins Auge. Waffenlos noch Feinde? Ich habe einen rothaarigen, ſommer⸗ ſproſſigen Kerl mir gegenüber. Wir ſchauen uns ſtarr und verworren an. Seltſame Minuten. Von einem Waſſer werden wir getränkt, das ſich in Blut verwandelt, das wir morgen in Haß einander ver⸗ gießen. „Was die wohl denken?“ „Wie die Bande herüberſtiert!“ „Habt ihr die Kochgeſchirre alle voll? Los! Was ſollen wir denn warten—“ Wir ſchöpfen wieder ein. Plötzlich laufen die drüben davon. Da ſuchen wir auch in unſern Graben zu kommen. Doch die Feinde find eher geborgen. Gewehrſchüſſe! Ein Kochgeſchirr wird einem durchlöchert, da ſind wir wieder im Gra⸗ ben! Fließt Waſſer oder ſchon wieder Blut? Die erſten Leuchtkt geln ſchießen in die ausgeſternte Nacht empor; hin und wieder ein deutſcher Brummer nach den Forts hin ganz langſam durch die klare Luft. Die franzöſiſche Artillerie ſchweigt. Leicht⸗ verwundete gehen zurück.„Heimatſchuß!“ lacht jeder. Außerhalb der Deckung hin und wieder ein düſterer Schattenriß, ſchnell vorbei zwei Geſtalten, dazwiſchen eine Bahre. Dort im Buſch ſingt die Nachtigall. Ich denke an die Vergißmeinnicht in meiner Taſche Vögel und Blumen ſind gütig zu uns. Derſelbe Quell quillt für Freund und Feind. O Mutter Erde, wa⸗ rum nicht morgen und immer? 5 Sennheim der deutsche Heldenfriedhef im Odberelsag Die Leſer unſeres Blattes, die in einer ober⸗ elſäſſiſchen Garniſon aktiv gedient oder während des Weltkrieges ſich in den ſüdlichſten Teil des vom engliſchen Kanal bis zur Schweizer Grenze reichen⸗ den Schutzwall eingefügt haben, iſt der Name Senn⸗ heim wohlbekannt. Das Städtchen, das ſchon zu Be⸗ ginn des Völkerringens durch die von Belfort vor⸗ brechende franzöſiſche Offenſive ſchwer gelitten hatte, liegt 16 Kilometer nordweſtlich von Mül⸗ hauſen. Nach dem Verlaſſen des Bahnhofes braucht man nur noch einen Kilometer zu gehen, um zum oberelſäſſiſchen deutſchen Heldenfriedhof zu gelangen. 3434 Krieger ruhen hier in Einzelgräbern und 1328 in zwei Sammelgräbern. Der Friedhof wurde im September 1920 von der franzöſiſchen Militär⸗ behörde angelegt und vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge in Ar⸗ beit genommen. Vom Paten, dem Lan des ver⸗ band Baden, ſind bis jetzt rund 18000 Mark für den Ausbau verwendet worden. Der an zwei ver⸗ kehrsreichen Landſtraßen gelegene Friedhof iſt von einer Roſenhecke umgeben. Da das Gelände völlig baumlos war, wurden 175 Akazien gepflanzt. Man gelangt zu den Gräberreihen mit den gleichmäßigen ſchwarzen Kreuzen durch ein eiſernes Tor mit dem Signet des Volksbundes zwiſchen zwei Stein⸗ pfeilern. Die beiden Sammelgräber ſind mit niedri⸗ gen Mauern eingefaßt und mit Lavendel bepflanzt. Dazwiſchen wurde ein einfaches Denkmal, das aus einem rechteckigen Steinblock beſteht, errichtet. In deutſcher und franzöſiſcher Sprache iſt darauf zu leſen:„Hier ruhen Deutſche Soldaten“. Zwiſchen dem Denkmal und den Sammelgräbern iſt je eine Eiche gepflanzt worden. Das erſte der beiden Bilder veranſchaulicht den Heldenfriedhof vor dem Ausbau durch den Landes⸗ verband Baden des Volksbundes Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge. Das zweite Bild, das im Vorjahre aufgenommen wurde, gibt das eine der beiden Sammelgräber wieder. Im Hintergrunde erblickt man das Denkmal des Garde ⸗Schützen⸗Bataillons, das während des Krieges errichtet und von den Franzoſen nicht beanſtandet wurde. Ein zweites iſt den Toten des Reſerve⸗Infanterie⸗ Regiments 32 gewidmet. Die Toten wurden aus einem Terrain zuſam⸗ mengetragen. das von Habsheim, 5 Kilometer öſt⸗ lich von Mülhauſen, bis Thann, 17 Kilometer nordweſtlich von Mülhauſen, und von Enſisheim, 10 Kilometer nördlich von Mülhauſen, bis St. Ludwig, 3 Kilometer nördlich von Baſel, reicht. 104 Namen weiſt das uns vorliegende Verzeichnis der Gemeinden auf, die die auf ihrer Gemarkung beerdigten Krieger nach Sennheim abgegeben haben. Im Jahre 1929 wurden durch Mitglieder der Orts⸗ gruvpe Pforzheim des Volks bundes die deutſchen Heldenfriedhöfe Gebweiler, Sennheim und Münſter beſucht. Der in der Bundeszeitſchrift abgedruckten Schilderung dieſer Reiſe entnehmen wir, daß der Friedhof Sennheim, obwoßl er damals noch völlig baumlos war, infolge ſeiner Ausdehnung einen überwältigenden Eindruck machte. 4. Seite Nummer 8 Joan dub Buuouub Unſere Jugend ſteht im Examen. In der ver⸗ ngenen Woche wurden die ſchriftlichen Arbeiten igt, das„mündliche“ ſteht bevor. Es ſind ſchwere Tage, ſchickſalsbedeutend für viele junge Menſchen. Es bleibt zu oft keine Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Je näher die Hauptprüfung kommt, wird es faſt jedem Examensanwärter er ſchlechtweg nichts weiß. Er hofft aber, ß ein glücklicher Stern ihn durch die Wirrniſſe der menden Stunden führen wird. i ge des Bangens werfen ihre Schatten ganze Familie. Vater, Mutter, alle zittern mit. Vielleicht iſt das Examen ſchon ganz zufriedenſtellend aus⸗ trotzdem: das mündliche kann noch Kata⸗ 1 Dm 75 * n bringen. Am Morgen des unheildrohenden markiert die geſamte Familie frohe Unbe⸗ nertheit. Vater klopft dem Sohn ermunternd 1 ſo, mein Junge, Hals und wird ſchon ſchief gehen!“ uſch wirkungslos bleiben t dem Jungen oder dem eute mit beſonderer Liebe das Frühſtück jebe Scheibe Wurſt ein ſtiller Wunſch. Unruhe liegt i dem Haus, über der Familie. Trägt doch die Schwere unſerer Zeit dazu bei, um das Nichtheſtehen des Examens beſonders drückend zu mpfinden. eue Laſten, neue Sorgen für die El⸗ rt, wo der Vater ein verhältnismäßig Lintommen hat und das Studium des oder der Tochter ohne beſondere Laſten er⸗ glichen kann, da drängt ſich vielleicht der Ge⸗ danke auf, Zeit gewonnen, viel gewonnen. Viel⸗ leicht werden ſich die Berufsausſichten früher oder ſpäter beſſern, während ſie im Augenblick denkbar ſchl ſind. Alle dieſe Erwägungen tragen auch da⸗ A zu bei, den jungen Menſchen das bevorſtehende Examen doppelt bedeutungsvoll erſcheinen zu laſſen. Neben der unruhigen Erwartung: Werde ich die Prüfung beſtehen? geht der Gedanke einher: Und wenn ich ſie beſtehe— was dann? Balthasar * Oſtpreußiſcher Heimatabend im Planetarium. Der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen veranſtaltet am kommenden Montag abend im Mannheimer Planetarium einen Hei⸗ matabend, der dem oſtpreußiſchen Land und ſeiner Kultur gewidmet ſein ſoll. Die neben Im⸗ manuel Kant bedeutendſte Geſtalt aus der oſtpreu⸗ ßiſchen Kulturgeſchichte, der Schöpfer des neuen Weltbildes, Nikolaus Kopernikus ſoll in einem Vortrag mit Lichtbildern und Vorführungen des Zeiß⸗ Projektors behandelt werden. Im zweiten Teil des Abends wird ein Film durch das ſchöne oſtpreußiſche Land führen. Karten, auch für Nicht⸗ mitglieder, zum Preiſe von 25 Pfg. ſind in der Haupkgeſchäftsſtelle der„Neuen Mannheimer Zei⸗ tung“ un) beim Vorſitzenden Montua, Erlen⸗ ſtraße 40 JI, zu haben. * Schülerbrieſwechſel mit Holland und den nordi⸗ ſchen Staaten. In Holland und in den nordiſchen Ländern wird Deutſch in hervorragendem Maße in den Schulen gelehrt. Es beſteht ein großes Bedürfnis norwegiſcher, ſchwediſcher, däniſcher und holländiſcher Schüler nach Briefwechſel mit deutſchen Schülern und Schülerinnen. Der badiſche Miniſter des Kultus und Unterrichts hat daher die Schulleitungen erſucht, die Schüler auf die Möglichkeit eines ſolchen Briefwech⸗ ſe hinzuweiſen. Im Bedarfsfall können ſie ſich mit folgenden Vermittlungsſtellen in Ver⸗ bindung ſetzen: Mittelſtelle für den deutſch⸗holländi⸗ ſchen Schülerbriefwechſel, Leiter: Schulrat Dr. Ap⸗ pens, Gelſenkirchen⸗Buer J, Bochumer Straße 62, und Mittelſtelle für den Schülerbriefwechſel mit den nor⸗ diſchen Ländern, Leiter: Studienrat Hans Hellwig, Berlin-Steglitz, Ringſtr. 2. * Schule für ihre Kin Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe And das St 1924 84 Goldmark 1925 105 Reichsmark 1928. 120 Reichsmark 1938. 150 Reichsmark 0.. 200 Reichsmark In dieſer Steigerung hat ſich, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, das Schulgeld für die höheren Schulen ſeit der Markſtabiliſierung erhöht. Und jetzt? Muß nicht verlangt werden, daß jetzt auch hier die entſprechende rückläufige Bewegung einſetzt? Es iſt verſtändlich, daß Stadtverwaltungen ſich Maßnahmen entgegen⸗ ſtellen, durch die ihnen das Aufſtellen eines aus⸗ geglichenen Haushaltsplans erſchwert wird. Schul⸗ geldausfall bedeutet für ſie Erhöhung des von den Städten zu leiſtenden Zuſchuſſes für die höheren Schulen. Aber die Ausgaben für das geſamte Schul⸗ weſen, die den Kulturleiſtungswillen eines Volkes zum Ausdruck bringen, müſſen von der Geſamtheit getragen werden. Der Aufſtieg zu den leitenden Stellen muß jedem dazu begabten Deutſchen offen ſtehen. Es wird dabei ſicher kein Schaden ſein, wenn ſich der Einzelne den Weg unter Opfern bahnen muß. Aber ſo darf es nicht kommen, daß ſchließlich nur noch die oberen Zehntauſend ſich die Ai[dung auf der höheren der leiſten können. Gehen aber nicht zu viele Kinder in die höhere Schule, lieſt man nicht allenthalben von einer In⸗ flation des Höheren Schulweſens, von Ueberfüllung der akademiſchen Berufe? Die Wahrheit von heute kann zur Lüge von morgen werden. Hier fängt die Wahrheit von geſtern bereits an, Lüge von heute zu ſein. 7 Der natürliche Schrumpfungsprozeß der höheren Schule iſt bereits in vollem Gang. Die Bekämpfung des Großſtadtlärms Wie verlautet, hat der Verein Deutſcher Ingenieure zur planmäßigen Bekä m p⸗ fung des Großſtadtlärms einen Fachaus⸗ ſchuß ins Leben gerufen, der unter Leitung des Direktors des Berliner Heinrich⸗Hertz⸗Inſtituts für Schwingungsforſchung umfangreiche L ä r m⸗ meſſungen durchgeführt hat. In Verfolg dieſer Unterſuchungen wurden Mittelwerte der Meſſungen in einem ruhigen Villenviertel und andererſeits wieder an Brennpunkten des Verkehes durchgeführt. Dabei haben ſich kemerkenswerte Feſtſtellungen ergeben, die für die Bekämpfung der verſchiedenen Lärmarten von großer Bedeutung ſein können. An einer vergleichenden Skala war abzuleſen, daß z. B. das Zerreißen von Papier eine Lautſtärke von 44 Graden verurſacht. Bei der normalen Unterhal⸗ tungsſprache wurden 59 Grade, bei Perſonenkraft⸗ wagen und Pferdefuhrwerken je 64 Grade feſtge⸗ ſtellt. Die 68 Graden ermittelt worden. Die elektriſche Hupe verurſacht einen Lärm von 92 Graden, während die gewöhnliche Ballhupe den Gradzeiger nur auf 72 brachte. Das intereſſeanteſte Ergebnis aber war wohl das, daß das Gebrüll des Löwen im Berliner Zoologiſchen Garten 101 Lärmgrade aus⸗ löſte, was annähernd dem von einem Motorrad ohne Schalldämpfer verurſachten Lärm(102) gleich⸗ kommt. Aber auch in Räumen ſelbſt wurden Meſ⸗ ſungen vorgenommen. In einem Rechenſaal, in dem 230 Rechenmaſchinen arbeiteten, hat das Er⸗ Lautſtärke des Straßenbahnlärms iſt mit 7 chulgeld? Aus ganz Deutſchland kommen die Meldungen, von einem durchſchnittlich 30 v. H. und mehr betragenden Rückgang der Anmeldungen für die Sexta infolge der Wirtſchaftslage. Bereits ſeit 1930 iſt die Durch⸗ ſchni hl des Ueberganges von der Grundſchule zur Höheren Schule dauernd geſunken. Alle künſt⸗ lichen Maßnahmen, die Höhere Schule über das durch die natürliche Entwicklung von ſelbſt beſtimmte Maß hinaus künſtlich niederzuhalten, ſind nicht nur hin⸗ fällig geworden, ſondern bedeuten eine Gefahr für die deutſche Bildung. Und die Leidtragenden ſind die Teile des deutſchen Volkes, die in den letzten Jahren ſchon Opfer über Opfer gebracht haben, die mitt⸗ leren Schichten der Bevölkerung, die bald nicht mehr imſtande ſein werden, ihre Kinder auf der Höhe zu halten, auf die ſie ſich ſelbſt gehoben. dem materiellen Nievergang ſoll jetzt noch die Sen⸗ ku Bildungsniveaus kommen. War der An⸗ drang zu der Höheren Schule vielleicht eine Zeitlang zu groß, ſo droht jetzt die entgegengeſetzte Gefahr, daß ganze Bevölkerungsteile von einem Bildungsweg abgehalten werden, der ihnen durchaus angemeſſen wäre. Die höhere ule hat ihren Platz und ihre Auf⸗ gabe im deutſchen Bildungsweſen, die ihr nicht ge⸗ raubt werden können. Sie iſt ein unentbehrliches Glied in unſerer Volksausbildung und muß 17825 ttsza g des Sch Sch Anſpruch auf die gleiche Förderung und Unterſtützung durch die Allgemeinheit er⸗ heben, wie jede andere der Allgemeinheit dienende Schul⸗ gattung. Und ſo muß im Intereſſe der deutſchen Volksbildung gefordert werden, nicht daß ein künſt⸗ lich geſteigertes, wohl aber ein natürlich freies Wach⸗ ſen und ſich Entfalten der Höheren Schule gewähr⸗ Deshalb muß das Schulgeld her⸗ Das gebietet die Stunde. leiſtet bleibt. untergeſetzt werden. gebnis der Meſſungen gezeigt, daß das Maſchinen⸗ geräuſch im Saal das gleiche Maß erreicht wie der Mittagslärm an einem der belebteſten Berliner Ver⸗ kehrsbrennpunkte. Die Meſſungen des Verkehrslärms an verſchie⸗ denen Stellen der Reichshauptſtadt haben folgendes Ergebnis gebracht: Gedächtniskirche— Tauentzien⸗ ſtraße um 15 Uhr 38 Lärmgrade, Gedächtniskirche— Hardenbergſtraße zur ſelben Zeit 70 Grade, am Knie um 13 Uhr 68 Grade, am Potsdamer Platz um 13 Uhr 75 Grade, unter den Stadtbahnunterführun⸗ gen 78 Grade und auf dem Untergrundbahnhof Kute 82 Grade. * * Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt im An⸗ zeigenteil auf ihre Zahlſtellen in den hieſigen Stadtteilen und Vororten hin. Wir bitten um ge⸗ fällige Beachtung. * Laſtkraftwagen beanſtanbet. Eine geſtern vor⸗ mittag auf der Bismarckſtraße und dem Parkring vorgenommene Laſtkraftwagenkontrolle führte zu dem Ergebnis, daß 5 Laſtkraftwagen wegen ſchlechter Bereifung, je einer wegen unleſerlichen Kennzeichens und Ueberſchreitung der zuläſſigen Be⸗ laſtung und 2 wegen Nichtmitführens der Steuer⸗ karte beanſtandet werden mußten. Zwei Führer von Laſtkraftwagen des Güterfernverkehrs, denen die erforderlichen Ladepapiere fehlten, wurden angezeigt. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend im Hauſe J 5, 6 infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um.59 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr mit Kaminkehrzeug und Löſchpatronen be⸗ ſeitigt. 8 Zu Febr./ Sonntag, 21. 5 Der moderne Hut „Warum denn ſchachtel?“ „Pſt! Das iſt der neue Hut meiner Frau, und fürchte, die Mode könnte ſich inzwiſchen ändern.“ rennen Sie ſo mit der Hut⸗ Zum Butterpreis Von unterrichteter Seite wird uns geſchrieben: In die Kreiſe der konſumierenden Bevölkerung hat die in den letzten Tagen eingetretene Er⸗ höhung des Butterpreiſes erhebliche Un⸗ ruhe gebracht, da es nicht verſtanden werden kann daß im Zeichen des Preisabbaues, der Lohn⸗ und Gehaltskürzungen vorausgegangen ſind, eines der wichtigſten Lebensmittel teurer wird. Die Preis⸗ erhöhung für Butter iſt die Auswirkung der von der Reichsregierung Ende Januar in Kraft geſetzten Butter zollerhöhung. Die Berliner Notie⸗ rung iſt von 97 Pfg. das Pfund im Monat Januar auf 1,27„ geſtiegen, wodurch naturgemäß die Ver⸗ kaufspreiſe entſprechend beeinflußt werden. Die Reichsregierung ſah ſich gezwungen, der Forderung der Landwirtſchaft auf gurchgreifen de Schutz maßnahmen ſtattzugeben, da die Preiſe für Butter durch Unterbietungen des Auslandes unter die Vorkriegspreiſe abgeſunken waren und die Landwirte nur noch Milchpreiſe daraufßhin erzielen konnten, die—9 Pfg. betrugen. Daß der⸗ artige Preiſe für die Landwirtſchaft nicht tragbar ſind, bedarf keines beſonderen Hinweiſes. Die ſtark rückgängige Butterpreisbewegung in den letzten Jahren ergibt ſich am deutlichſten durch die für die Jahre 19291931 feſtgeſtellten Durch⸗ ſchnittsnotierungen für Butter in Berlin und Kempten. Es notierten: 1929: Berlin 172, Kempten 161; 1930: Berlin 199,0, Kempten 130; 1931: Berlin 125, Kempten 1127 Jan, 1932: Berlin 97, Kempten 97. Der Abfall der Butterpreiſe ſeit 1929 betrug ſo⸗ mit über 70 Prozent, während die Bedarfsartikel der Landwirtſchaft bei weitem nicht folgten. Die Berechtigung eines Schutzes der heimiſchen Produk⸗ tion kann bei objektiver Beurteilung nicht verſagt werden. Haskhofts nach dem Trockenkoksverfahren hergestellt Sefifancfeft un d AH nid und ist im Preise Billig Machen Sie noch in diesem Monat einen Persien! Bestellungsannahme: Gaswerk Luzenberg. Telephon 33 820 Annahmestelle K 7. Telephon 35 531 Stadtbüro Rathausbogen 21, lel. 34 051 Herr von Goethe beim Varbier Von Heinz Steguweit Das war ſchon lange her, daß die Leute von Weimar den Hut bis zu den Pflaſterſteinen zogen und dabei ſagten: Ihr ergebener Diener, Herr Kammerpräſident! Und noch länger war es her, daß bemooſte Häupter heimliches Aergernis nahmen an dem Siebenundzwanzigjährigen, weil er ſchon Sitz und Stimme im miniſteriellen Konſeil hatte und alſo mit Herr Geheimer Legattonsrat ehrfürchtig angeredet werden mußte. Nein, heute war er ſchon ein Greis von bald achtzig Jahren, die Kinder und die Großen eilten ihm entgegen, wenn er den Park am Bertuchſchen Gartenhaus durchwanderte, und alle wollten glück⸗ lich ſein, wenn Herr von Goethe, der es weiter ge⸗ Pracht hatte, als alle Kammerpräſidenten und Ge⸗ heimräte der Welt miteinander, jeden Händedruck mit einem Lächeln belohnte. Zu dieſer Zeit lebte in Weimar ein Barbier, Amandus Schnappwinkel geheißen. In feiner Stube pflegte ſich der Dichter alle Monate einmal die greiſen Locken ſcheren zu laſſen, und er unterzog ſich dieſer nicht unläſtigen Prozedur recht gern; denn Amandus Schnappwinkel war ein Spaßvogel ſondergleichen, immer wußte er etwas, was Herrn von Goethe erheitern konnte, und der Dichter, der in dieſen Tagen an den Chören des„Fauſt“ in an⸗ geſtrengten Stunden arbeftete, nahm die Schnurren des Bartſchneiders hin wie ein erlöſendes Ge⸗ ſchenk. Da ſaß er denn wieder im Lehnſtuhl des Bar⸗ Hiers, hörte das Klirren der Schere, ſchaute in den Spiegel, ſah, daß ſeine Haut ſchon wieder welker eworden war, und blieb mit dem Blick an einer Seifenſchale haften, die der Figaro von Weimar offenbar in ſtändiger Benutzung haben mußte. ethe betaſtete das wunderliche Gerät und kam mit mn Barbier ſolchermaßen ins Geſpräch:„Echtes ilber, Schnappwinkel— 2“ Der Barbier ſchnippelte mit der Schere verlegen durch die Luft:„Zu Gnaden, Herr, echtes, ge⸗ 176* Ut: triebenes E 4 0 — 88 7 8 — 6 Silber!“ Der Dichter wurde nachdenklich:„Das Barbieren muß ein gutes Geſchäft ſein, Schnappwinkel. Wie viele Kunden hat Er wohl in der Liſte?“—Schnapp⸗ winkel biß ſich auf den Nagel. Vor dem greiſen Gaſt, deſſen Locken nur ein Auserwählter ſcheren durfte, müßte man wohl oder übel ehrlich bleiben. Alſo räuſperte ſich der Bader, der kein ſauberes Gewiſſen Hatte, die Kehle frei:„Zu Gnaden, das Barbieren iſt ein miſerables Geſchäft, aber Kunden habe ich ſchon mehr als— tauſend!“— Der alte Goethe zuckte mit den Augen. Entweder hatte der Bartſchneider ihn ſoeben belogen, oder der Schalk ſaß ihm wieder im Nacken; denn wie konnte das Barbieren ein miſerables Geſchäft ſein, wenn mehr als tauſend Kunden auf der Liſte ſtanden? Zum andern: Wer durfte ſich ſilbernes Gerät leiſten, wenn er ſchmale Einkünfte hatte? Der hohe Greis rechnete hin und her, er löſte das Rätſel nicht, obzwar er, dem wieder die Verſe des fauſtiſchen Turmwächters Lyn⸗ keus den Kopf heiß machten, ſchon tiefere Geheim⸗ niſſe zwiſchen Himmel und Erde hatte ergründen dürfen. Sollte ausgerechnet der Barbier von Weimar ein ewiges Mirakel ſein? „Schnappwinkel, da bleibt nichts anderes als dies: Er hat das ſilberne Ding geſtohlen?“ Dem Figaro fiel die Schere aus den Fingern. Und er hielt ſich, da er in den Knien zitterte vor Er⸗ regung, an der Stuhllehne feſt, als der greiſe Kunde ſich erhob und ſagte:„Von einem Spitzbuben will ich aber nicht länger angerührt ſein!“ Schnappwinkel flehte um Nachſicht, rang die Hände, offenbarte, er ſei ein ruinierter Mann, wenn der große und in aller Welt berühmte Herr von Goethe nie wieder in ſeine Stube käme. Aber der Dichter griff ſchon nach dem Hut, klinkte die Tür auf und ver⸗ ſchwand ohne Gruß. 8 Am Tage darauf trat der Barbier ſeinen Bitigang an ließ ſich im Hauſe des grollenden Dioskuren mel⸗ den. Goethe empfing ihn, tat ernſt vor dem ſtam⸗ melnden Schelm, obwohl der unwichtige Sachverhalt geſtern natürlich nur eine Fopperef geweſen war, die der Bader nur allzu tragiſch genommen hatte. Dennoch: Er ließ den Figaro von Weimar zappeln. Und Schnappwinkel machte ein wunderliches Ge⸗ ſtändnis: „Die Allmacht möge mir verzeihen, wenn Euer Gnaden es nicht können ſollten: Ich ſagte wohl, daß das Barbieren zwar ein miſerables Geſchäft ſei, doch verhehlte ich, daß ich ſchon mehr als tauſend Kunden mit jenen greiſen— Locken belieferte, die ich vom ehr⸗ würdigen Haupt des Herrn von Goethe ſchneiden bürfte Der Dichter, der am liebſten hellauf gelacht hätte über die Pfiffigkeit, mit der ſich der Barbier wo⸗ möglich ſeit Jahren ſchon bereicherte, ſchlug mit der flachen Hand auf den Tiſch:„Wie darf Er mit den Haaren ſeines beſten Kunden Handel treiben? Wer kauft denn die Locken? Was zahlt man für die Ware—— 9“ Der vollends zuſammengeſchrumpfte Bader wagte nicht, auch nur eine Frage des großen Herrn unbe⸗ antwortet zu laſſen. Alſo mußte Goethe erfahren, daß Schnappwinkel die abgeſchnittenen Locken je⸗ weils mit der Brennſchere zu kringeln und mit far⸗ bigen Bändchen zu verſehen pflegte, um den greiſen Tand an die Fremden zu verkaufen, die aus Deutſch⸗ land und Italien, aus Frankreich oder aus Eng⸗ land täglich in den Gaſthäuſern von Weimar ab⸗ ſttiegen. Und einen runden Taler hatte der Schelm für jedes dieſer Andenken gefordert? Da konnte er wohl üppig werden mit der Zeit und ſilberne Seifenbecken vor ſeinen Spiegel ſtellen! Der alte Dichter, den der Streich des Barbiers erheiterte, wie niemals ein anderer ihn vorher beluſtigen konnte, drohte jetzt lachend mit dem Finger:„Ver⸗ tragen wir uns wieder, Schnappwinkel, aber in Zu⸗ kunft bleibt alles, was mir von Eurer Schere ge⸗ nommen wurde, mein alleiniges Eigentum!“ Der Bader war's zufrieden, er dienerte dankbar und ſchlich rücklings zur Tür hinaus; ſelig war er, den erhabenſten Kunden aller Barbiere Europas ver⸗ ſöhnt zu wiſſen. Herr von Goethe ſuchte den Laden des abſonder⸗ lichen Schaumſchlägers nach einigen Wochen wieder auf. Amandus Schnappwinkel überſchlug ſich vor Freude, und dem greiſen Dichter wäre, da ſeine Ge⸗ danken ſich eben mit dem Zwiegeſpräch von Phile⸗ mon und Bauecis abmühten, der Lockenhandel nicht mehr in den Sinn gekommen, wenn ihm nicht die neue und ſichtlich koſtbare Tapete des Ladens die Frage aufgedrängt hätte, woher der Bader ſchon wieder das viele Geld. Doch ſchwieg der hohe Gaſt, ließ ſich aber hernach die abgeſchnittenen Haare zuſammenkehren und in Papier wickeln. Er ſteckte das winzige Paket ſchweigend in die Taſche, bezahlte ſeine Schuldigkeit, nahm Abſchied, merkte aber nicht, daß hinter dem Geſicht des Weimarer Barbiers ein Grinſen lauerte, wie es der Grimaſſe des hölliſchen Mephiſtopheles kaum ähnlicher ſein konnte. Bis ſich an einem kalten Wintertag etwas er⸗ eignete, was dem greiſen Dichter vollends die ſonſt ſo ſichere Haltung nahm: Johann Wolfgang von Goethe erging ſich für eine Stunde im Schnee des Parkes, ſah die hungrigen Amſeln ſcharren und blickte einem hoppelnden Karnickel nach. Als ihm ein Weimarer Bürger begegnete, der einen ſolch itppigen Pelzmantel trug, daß man ſchon ſeinen artigen Gruß gleichermaßen erwidern mußte. Dieſer üppige Pelzmantel umhüllte aber die ſonſt recht hagere Figur des Haarſchneiders Amandus Schnapp⸗ winkel, der immer noch behaupten wollte, das Bar⸗ bieren ſei ein miſerables Geſchäft. Goethe ſtellte den Bader zur Rede:„Schnappwinkel, ich habe nicht die Abſicht, noch einmal grob zu werden, ſage Er mir ur Der Barbier ſiel dem Dichter ins Wort. Jo, Amandus Schnappwinkel zitterte vor Aufregung, als er dies bekannte:„Euer Gnaden mögen Nach⸗ ſicht üben, aber ich kann zu meiner Rechtfertigung nur dieſelben Verſe ſprechen, die Herr von Goethe einmal zu ſchreiben geruhte: Die ich rief, die Geiſter, werde ich nun nicht los!“ Goethe ſchüttelte den Kopf und machte wohl eine Geſte, als ſcheine ihm dieſe Antwort recht geheimnis⸗ voll. Alſo ſprach ſich der Haarſchneider von Weimar deutlicher aus:„Täglich bringt mir die Poſt Be⸗ ſtellungen ins Haus, heute von Paris und Rom, morgen aus Berlin und London,— man weiß offen⸗ bar in aller Welt, daß das koſtbare Souvenir der Locken nur von mir bezogen werden kann. Was will ich machen? Ein Taler für jeden Haarkringel iſt viel, und ſeitdem der Herr von Goethe den Ab⸗ fall ſeines ehrwürdigen Hauptes jeweils in Papler zu wickeln und mitzunehmen pflegt, kam ich auf den durchaus einträglichen Gedanken, daß der Fleiſcher, der Kantor, der Pfarrer und ſämtliche alten Dome⸗ ſtiken des herzoglichen Hauſes, die ich ebenfalls zu meiner laufenden Kundſchaft zählen darf, gleicher⸗ maßen graue Haare haben, ſo daß.“ Weiter kam der Schalk im Pelzmantel nicht. Goethe wollte, und der Zorn verfärbte ſchon ſeine Stirn, den Barbier einen wüſten Schwindler ſchel⸗ ten, als ihm zwei Zeilen in den Sinn kamen, die er vor kaum einer Stunde geſchrieben hatte. Er wiederholte ſie, indem er dem Eulenſpiegel auf die Schulter klopfte:„Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Aeonen untergehn!“ Und ergänzte den Vers noch folgendermaßen: „Schnappwinkel, treib Er es weiter ſo, auch wenn ich längſt tot bin. Müßte ich mich doch ſchämen, ſollte ich eines Tages von der Welt ſcheiden, ohne ihr einen Schelmenſtreich wiſſentlich zu hinterlaſſen! Der Erzähler möchte die abſonderliche Geſchichte mit dem Troſt beſchließen, daß keinen, der ſich heute noch rühmt, eine Locke des greiſen Goethe zu be⸗ ſitzen, die Enthüllung des Barbiers Amandus Schnappwinkel zu ſchrecken braucht. Denn ſelbſt der Zweifel, ob eine Flocke ſilbernen Haares nun echt ſei oder nicht, iſt nicht dazu angetan, die Spuren jenes Menſchen zu verwiſchen, der ſeine Unvergänglichkeit 1 einen pfiffigen Barbier für Aeonen geſichert a 2 O Eine neue Liſelotte. Im Berliner Admirals⸗ palaſt holte ſich geſtern Käthe Dor ſch in„Liſelott einem Singſpiel über jene bekannte Liſelotte von der Pfalz, einen großen Aufführungserfolg. 9 1 1 * ſchaft drohte lunge führt. Gewe dende Werk. 2 Straß nung des eines durch nachn Deich wurd verbr bru nachn Schar einen eines Kotfl hebl Aufn; macht * die vt komm noch Dieſe Tro em! * durch die B ſlickt ſich d geſtell hohe Ver desark Kop! Abitu— aus, Mitte! der ih für A der in Volks werbe wegen anſtalt Hieten gymne Kinde die W eingeſ lingsp wiſſen in gel die ge det B In als vr neu 6 leinen schen ſonſt ſpprech. Funki gefun ptäſid Stim 932 ben: erung Er⸗ Un⸗ kann, und der Preis⸗ von ſetzten Notie⸗ anuar Ver⸗ Die erung ch u tz⸗ e für nter waren zufhin 5 der⸗ agbar don ig in durch Durch⸗ 7 9 199,6, Jan, 1g ſo⸗ irtikel Die toduk⸗ erſagt stellt nent * r mir Ja, gung, Nach⸗ gung bethe die eine nnis⸗ mar Be⸗ Rom, ffen⸗ der Was ingel Ab⸗ apiet den ſcher, ome⸗ 8 zu ichert⸗ nicht. ſeine ſchel⸗ „die Er die inen ßen: venn men, ohne en!“ * 12 0 ag Shun tag 2 Nagy 1085 Samstag, 20. Fehr./ Sonntag, 21. Febr. 1932 1 s Plaudergäßche E Plätzche is in unſrer Gaſſ', Do loßt's ſich ſcheint's gut tratſche, Do ſieht mar alle Dag e paar Beiſamme ſchteh un ratſche. Die Meiern aus de Hinnergaſſ', Frau Schbinner un Fraa Schbanner, Die treffe alle Morge ſich Un babble do minanner. Die Meiern kummt grad aus de Kerch Ins Gäßche hergeloffe, Un wie durch Zufall hot ſe do D' Fraa Schbanner gleich gedroffe. D' Fraa Schbinner kummt mim Henkelkorb. Wie prompt die drei ſich finne! Grüß Gott! Morſche! Aach unnerwegs? Jetzt kann der Schwatz beginne: „Was dreibt die Müllern doch en Schtaat! Sowas is net zu glaawe, Die Schneidrin kummt net aus'm Haus. Wo die norr's Geld herhawwe? So, wie ſie's kricht, verſchlambt ſie's aach; 4 For ſich, do hot ſe Boſſe. Ihr Mann, der laaft ganz ſchäwich rum Un mit verfranzte Hoſſe.“ „Fraa Meier, ſin Se aach ſchun mol Im„Weiße Rößl“'weſe?“ „Mar gehne ſelte aus un dann Ins Lamm zu's Andereſe.“ So geht es weider, ſchtundelang. „Ich muß mei Sach einkaafe,“ Secht ee,„ach Gott, mir dut drheem Die Milch jo iwwerlaafe.“ Un jede eilt un ſchennt'rbei Womöglich iwwer die anner, Am nägſchde Morge treffe ſe Sicht pinktlich widder enanner. A. W. * 4 Lichtſtreik? Die von der Intereſſen⸗Gemein⸗ ſchaft der Mannheimer Gewerberaum⸗Mieter ange⸗ zu Verhand⸗ lungen mit den Vertretern der ſtädtiſchen Werke ge⸗ und drohten Lichtſparmaßnahmen haben führt. Die einzelnen Verbände des Handels Gewerbes nehmen in einer am 24. Febr. ſtattfin⸗ denden Sitzung zu den Ausführungen der ſtädtiſchen Werke Stellung. Die Entſcheidung wird mitgeteilt. Laßt kleine Kinder nicht unbeauſſichtigt auf die Straße! Zu dieſer ſchon oft ausgeſprochenen Mah⸗ nung werden wir durch die folgenden Mitteilungen des Polizeiberichtes veranlaßt: Während der Fahrt eines Zweiſpännerſuhrwerkes mit Anhängewagen durch die Straße zwiſchen U 3 und 4 verſuchte geſtern nachmittag ein fünfjähriges Kind ſich auf die Deichſel des Anhängewagens zu ſetzen, glitt aus und wurde von dem Anhänger überfahren. Paſſanten verbrachten das Kind, das einen Unterkiefer ⸗ buch erlitt, in die elterliche Wohnung. Geſtern nachmittag geriet ein vierjähriges Kind, das die Scharhoferſtraße in Sandhofen unmittelbar hinter einem Fuhrwerk überqueren wollte, in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens. Das Kind, das vom Kotflügel zur Seite geſchleudert wurde, erlitt er⸗ hebliche Verletzungen im Geſicht, die ſeine Aufnahme in das Allgem. Krankenhaus notwendig machten. * Gaskokserzengung. Mächtige Dampfwolken, die vom Löſchen der glühenden aus den Kammeröfen kommenden Koksmaſſen herrührten, kennzeichneten noch vor Jahren den Standort des Gaswerkes. Dieſes ſogenannte Naßlöſchverfahren iſt durch ein Trockenkokskühlverfahren erſetzt, nach em der Koks nicht mehr mit Waſſer gelöſcht, ſondern durch ſogenannte indifferente Gaſe, die dem Koks die Wärme entziehen, in einer großen Kammer er⸗ llickt wird. Neben dem geringen Aſchengehalt zeichnet ich dieſer nach dem Trockenkokskühlverfahren her⸗ gestellte Gaskoks vor allen Dingen durch den hohen Heizwert und ſeine ſchlackenloſe Verbrennung aus. — ͤů Wir hörten Mannheimer Sendungen Das Konzert⸗Triv der Kapelle Künzel beſtritt 5 ein Mittagskonzert in der bekannten künſtleriſchen eiſe. In der Reihe der berufskundlichen Vorträge des Lan⸗ desarbeitsamtes Südweſtdeutſchland ſprach Berufsberateren go Heidelberg über„Berufe ohne Hochſchulſtudium für Abiturſentinnen“. Die Rednerin ging von der Tatſache aus, daß ſehr viele Schülerinnen mit der Vollreife die Mittelſchnlen verlaſſen, um ſich einem Berufe zuzuwenden, her ihrer Vorbildung entſpricht. Die Berufs möglichkeiten für Abiturientinnen ſind nicht allzugroß, da der Lehrberuf, der in erſter Linie in Frage kommt, durchweg überfüllt iſt. Volksſchullehrerinnen, Handarbeitslehrerinnen und Ge⸗ werbelehrerinnen haben faſt gar keine Ausſicht in eine der wegen Heberfüllung des Berufes geſperrten Lehrerbildungs⸗ ünſtalten aufgenommen zu werden. Für freie Betätigung kieten ſich Möglichkeiten als Sport⸗, Gymnaſtik⸗ oder Heil⸗ Amnaſtiklehrerin. Bei Eignung kann der Beruf einer Kindergärtnerin, Hortnerin mit einem evtl. Uebergang in die Wohlfahrtspflege und einem Aufſtieg zur Jugendleiterin eingeſchlagen werden. Kinderſchweſter, Diätſchweſter. Säug⸗ Ungspflegerin, ländliche oder ſtädtiſche Haushaltpflegerin, wiſſenſchaftliche Hilfsarbeiterin, Kontoriſtin, Verkäuferin 15 gehobener Stellung oder Kunſtgewerblerin ſind Berufe, 10 gewählt werden können. Die Arbeitsämter ſtehen bei er Berufsberatung in allen Fällen gerne zur Verfügung. Was mau in Amerika ſpricht In Amerika ſpricht man offenbar von nichts anderem, als von George Waſhington und von den Feiern, die zu ſei⸗ gen Ehren veranſtaltet werden. Kurt G. Sell gedachte in mem Vortrag aus Amerika ebenfalls dieſes amerikani⸗ chen Volkshelden und konnte daher nur ganz kurz auf die ſunſ ausführlich behandelten weltpolitiſchen Fragen zu brechen kommen. Die Rede Brünings in Genf und das Funkinterview haben in Amerika ſehr beifällige Aufnahme Kunden und haben günſtig gewirkt. Ueber die Reichs⸗ Feüſidentenwahl herrſcht jenſeits des Ozeans nur eine Stimme: daß Hindenburg wiedergewählt werden möge. —— Briefkaſten 3 Sch. Die Ad reſſe iſt uns nicht bekannt. e nach. 1. Die Unterſtüdung beträgt unge ähr 12, 4 bomb der Art Ihres Berufs. 2. Ein beſo derer Zuſchtag lungen nicht in Frage. 3. Die Unterſtützung durch die Für⸗ küſteteitt erſt ein, wenn die Arbe tsloſenunterſtützung und winde tunterſtützung erſchöpft ſind. 4. Bon der Fürſorge Mrd ein Teil der Miete bezahlt. Veiuf, n du Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Numm er 86 — Abſperrung von Gas und Strom 5 Seit dem Jahre 1901 habe ich bis Januar 1932 ſtets ohne Mahnung meine Zahlungen prompt er⸗ füllt. Iſt das ſtädtiſche Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätswerk berechtigt, Gas und Strom abzuſtellen, weil der Hausbeſitzer in Zahlungsſchwierigkeiten geraten iſt und deshalb die Zähler⸗ und Prüfungsgebühren nicht bezahlt? Ich wohnte in einem Neubau in einem Vorort vom Sept. bis Ende Oktober 1931 und zog, weil ich ſchwer erkrankte, wegen Feuchtigkeit der Wände plötzlich aus. Der Zähler wurde mir mit , 2 71 5 N den Prüfungskoſten mit 13,05/ angerechnet. Da der Inſtallateur die Anlage beanſtandete, hat der Prüfungsbeamte den Inſtallateur benachrichtigt. Für das nochmalige Nachſehen verlangt das Gas⸗ werk die doppelten Prüfungskoſten von mir. Der Geſamtbetrag iſt in den zwei Monaten, in denen ich in dem Hauſe wohnte, auf 27,38/ angelaufen. Dazu kommen jetzt nochmals 1,80„ Mahnkoſten. Die wiederholt angedrohte Abſperrung— ich wohne jetzt in einem anderen Vorort iſt tatſächlich am 16. Februar erfolgt, ſo daß ich jetzt ohne Gas und Licht bin. Von den angeforderten 29.18/ verlangte ich vor der Abſperrung vergeblich einen detaillier⸗ ten Auszug. Ich meine, es hat doch gar kein Anlaß vorgelegen, einen alten Bezieher ſo in Verlegenheit zu bringen. Für die reſtliche Stromgebühr bin ich mit Mahn⸗ koſten im Betrage von 14.88/ belaſtet worden. Mit dieſen ungerechten Mahngebühren müßte ein⸗ mal gründlich aufgeräumt werden. Ich überlaſſe es dem geſchätzten Leſer, zu beurteilen, ob in dieſem Falle die Abſperrung gerecht war. Zum Schluſſe möchte ich nicht unerwähnt laſſen, daß an einem Tage(16. Februar) vormittags und nachmittags je ein Mann zum Abſtellen kam. Am 17. Februar kam noch einmal ein Beamter, der abſtellen wollte, und am 18. Februar der vierte. Wie iſt ſo etwas möglich? Anhaltbare Zuſtände im Rathaus Sandhofen Am 15. Februar wollte Schreiber dieſer Zeilen im Rathaus Sandhofen ſeine Steuern entrichten. Gleich im Gang wurde mir von einem Beamten be⸗ deutet, daß Zahlungen heute von der Zahlſtelle der Stadtkaſſe nicht angenommen würden, da die Aus⸗ zahlung der Wohlfahrtsempfänger ſtattfände. Ich habe mir den Betrieb angeſehen und feſtgeſtellt, daß Gang, Treppe und Vorplatz mit Menſchen vollge⸗ ſtopft waren, ſo daß es unmöglich war, in die Büroräume zu gelangen. Iſt es keine Ungerechtig⸗ keit den Sandhofer Steuerzahlern gegenüber, daß ſie ihr bei der heutigen ſchlechten Wirtſchaftslage mit Mühe und Not zuſammengebrachtes Geld im Monat an zwei bis drei Tagen überhaupt nicht entrichten können, weil die Auszahlung der Wohlfahrtsunter⸗ ſtützungen an dieſen Tagen ſtattfindet? Ueber dem Eingang des Rathauſes iſt zu leſen, daß das Haus im Jahre 1810 erbaut wurde. Zu dieſer Zeit hatte Sandhofen eine Einwohnerzahl von etwa 1800 bis 2000 Seelen. Eine Vergrößerung des Hauſes iſt nicht erfolgt. Heute ſollen die Räume des Gebäudes zur Abfertigung von Hunderten von Perſonen an einem Tage ausreichen. Wenn die Wohlfahrtsempfänger der geſamten Innenſtadt an einem Vormittage im Rathaus N 1 bei der Stadt⸗ kaſſe ausbezahlt würden und die Zugänge wären ebenſo belagert wie im Rathaus Sandhofen, ſo würden ſich dies die Steuerzahler und Bürger der Stadt unter keinen Umſtänden gefallen laſſen. Es wird daher an den Herrn Oberbürgermeiſter die dringende Bitte gerichtet, hier bald Abhilfe zu ſchaffen. Schreiber dieſer Zeilen verlangt nicht, daß für die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen und für die Abfertigung der Erwerbsloſen ein Neu⸗ bau im Stadtteil Sandhofen errichtet wird. Vor einigen Jahren, als die Schulhäuſer nicht in der Lage waren, alle Schüler aufzunehmen, hat man in den Schulhöfen verſchiedener Schulen ſogenannte „Schulbaracken“ erſtellt. Wie wäre es, wenn man für den obigen Zweck eine derartige Baracke an einem zentral gelegenen Platze aufſtellen und hier die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen und die Abfertigung der Erwerbsloſen vornehmen würde? Hoffentlich genügen dieſe Zeilen, daß bald eine Aenderung eintritt, denn der jetzige Zuſtand iſt einfach unhaltbar. Ein Steuerzahler im Namen Vieler. Bäume werden gefällt! Darüber ſtand in Ihrer Zeitung am 10. Februar ein Artikel, der nicht unwiderſprochen bleiben kann, ſoweit die Beſeitigung eines Teiles der ſchönen Pappeln in Betracht kommt, die an der Straße Aus⸗ ſtellungshallen—Rennwieſe ſtehen. Als die Pappeln längſt übermäßig ausgeputzt waren, kamen die ſtädtiſchen Holzfäller mit ihrem Anhang von Holz⸗ ſammlern und beſeitigten in fliegender Haſt, vier noch im beſten Holz ſtehende prächtige Pappeln. Auf meine Frage, warum dieſe Bäume verſchwinden müſſen, wurde geantwortet:„Sehen Sie nicht, daß ſte morſch ſind? Sie ſind eine Gefahr für die Menſchen.“ ſägten Bäume und Stämme angeſehen. Sie waren ſo wenig morſch, daß ſie ſicher noch die Enkelkinder der Holzfäller überlebt hätten. Als Neuoſtheimer mache ich täglich zweimal den Weg. itber dieſe Maßnahme und über die jetzigen Baum⸗ lücken. R. Die Verufsidee als Aufſtiegskraft Der Deutſchnationale Handlungs⸗ gehilfen⸗Verband lehnt es ab, Berufsbildung nur um des Broterwerbes zu treiben. Er will dem Stand durch Wiſſen und Können eine ſo feſte Grundlage der Exiſtenz geben, daß er im Rahmen der Volksgemeinſchaft beſtehen kann. Er ſtellt auch in dieſer Notzeit die Forderung, daß jeder einzelne Standesgenoſſe an ſich arbeitet, um in der Zukunft den ſicherlich noch größer werdenden Anforderungen der Wirtſchaft gewachſen zu ſein. Deshalb iſt leben⸗ diges vielſeitiges Berufswiſſen, das an keinem Schema hängt, das Ziel der Berufsbildung der Standesgewerkſchaft der deutſchen Kaufmannsgehil⸗ fen. Es dürfen nur Menſchen den Beruf des Kauf⸗ mannsgehilfen ergreifen, die dazu auch wirklich be⸗ fähigt ſind und ihm mit Luſt und Liebe zuſtreben. Um den Stand ſauber und rein zu halten, hat der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband ſchon vor Jahren das Berufsausbildungsgeſetz verlangt. Die Gehilfenprüfungen, die erſt dem Berufsanwärter das Recht geben, ſich Kauf⸗ mannsgehilfe zu nennen, ſollen entſcheiden, ob er für den Kaufmaunsberuf geeignet iſt oder nicht. Möge das Geſetz in den nächſten Jahren Tatſache werden, denn die Zukunft der deutſchen Wirtſchaft hängt davon ab, was ihr für Nachwuchs zugewieſen werden kann. Der Beruf des Kaufmannsgehilfen— er darf von ſich behaupten, der umfaſſendſte zu ſein— braucht Mefſchen, die ſich in der Praxis durchſetzen. Dafür find eben nur Menſchen geeignet, die ſchon in der Schule mit der Theorie des Kaufmannsberufes ver⸗ traut gemacht wurden(Höhere und Oberhandels⸗ ſchulenh. Die Aufgabe des Berufsſtandes iſt es, dieſe Berufsbildung, die im weiteſten Sinne ſchon eine Allgemeinbildung in ſich trägt, zu ver⸗ tiefen, die Arbeit zu beſeelen, damit dem Arbeit⸗ nehmer klar wird: ich arbeite nicht nur für das Werk, nein, durch meine Arbeit leiſte ich mit Dienſt an der deutſchen Volksgemeinſchaft. In dieſem Geiſt wird auch ſchon die junge Mann⸗ ſchaft im DHV erzogen. Auch in dieſem Jahr führt der DH in ganz Südweſtdeutſchland, wie über⸗ haupt im ganzen Reich Berufswettkämpfe durch, die davon Zeugnis ablegen ſollen, ob die Ar⸗ beit während des vergangenen Jahres auch erfolg⸗ reich war. In Mannheim wird am 6. März der Be⸗ rufswettkampf für den Kreis Mannheim durch⸗ geführt. Wieder werden ſich die jungen Leute treffen, um im friedlichen Wettſtreit ihre Berufs⸗ kräfte zu meſſen. Reichspräſident von Hindenburg hat dem Sieger ſein Bild mit eigenhändiger Unter⸗ ſchrift zur Verfügung geſtellt. Das iſt der Geiſt, in dem Berufsarbeit an dem jungen Nachwuchs für den Stand der Kaufmannsgehilfen geleiſtet wird. Dieſe Berufskultur hat das Streben, mit der Wirt⸗ ſchaft gleichzeitig dem Staat, der ganzen Nation zu dienen. Dieſe Berufsidee hat die Fähigkeit, das eigene unbedeutende Ich dem großen Ganzen ein⸗ zuordnen, ohne ſich ſelbſt zu verlieren. Das iſt der Geiſt der Gemeinſchaft des Standes der Kaufmanns⸗ gehilfen im DH. Herbert Hentschel. FEEEECEFCTCTCFC0FWTGTGTGTGTGTGTbTCTbTCTCTCTCTCbCTCTCTbTCbCTCTCTVTCbFTCGTbFbCVTVTVbVbVTVTbVCVCVCFVCVCVPVPVPVPVPVPVPVPVPVUPVUFUFUÿI᷑INLLVVVVVVwVwuwuwuluwu.lu..l. ˖ uwÄu—VÄVvVvVVvVvvVvvvvvTVvVTvTTWWW1W1W1W1W1W1W Film ⸗Rundſchau Palaſt:„Ronny“ Die Palaſt⸗Lichtſpiele haben ſich für ihre Ju⸗ biläumswochen aus begreiflichen Gründen die beſten Filme der neueſten Produktion geſichert. Daß die erſte Original⸗ Filmoperette des Komponiſten Emmerich Kalman, die erſt vor kurzem in Mannheim ihre Erſtaufführung er⸗ lebte, zu den erfolgreichen Schöpfungen der Ufa gehört, dürfte hinreichend bekannt ſein. Die zweite Begegnung mit „Ronny“ beſtätigt den erſten Eindruck und läßt die Tat⸗ ſache, daß die Muſik mit der Handlung organiſch verbunden iſt, Bild und Ton den gleichen Rhythmus haben und hier überhaupt ein ſehr heiteres und beſchwingtes Filmwerk vor⸗ liegt, noch deutlicher fühlbar werden. Die Schlager ſind in der Zwiſchenzeit ſo bekannt geworden, daß man ſie bereits als alte Bekannte begrüßt und eine doppelte Freude an ihrer gefälligen Wiedergabe hat. Dazu kommt noch, daß Käthe von Nagy nicht nur bezaubernd ausſteht, ſon⸗ dern auch die weibliche Hauptrolle mit vollendeter Anmut ſpielt. Ihr Partner Wil ly Fritſch kann ſeine nette und liebenswürdige Art in gewohnter Weiſe entfalten. Um dieſe beiden Hauptgeſtalten gruppieren ſich ſehr luſtig Otto Wallburg, Curt Veſper mann, Aribert Wäſcher Hans Waßmann und andere. Der Re⸗ giſſeur Reinhold Schünzel lieferte den Bewets, daß er ein alter Film⸗Praktiker iſt, der es verſteht, die Motive optiſch bewegt zu geſtalten und der es nicht notwendig hat, Anleihen bei der Theaterbühne zu machen. Ein Film, der über Ihre Zukunft eutſcheiden kann! Es geht um nichts Geringeres, als um die wirtſchaftliche Sicherſtellung eines jeden. durch 1 ch ti ges Bauſparen bei einer guten auſparkaſſe. Mit Recht trägt der Film, den die CEn Bauſparkaſſe Leonberg am kommenden Dienstag im großen Saale des Wartburg⸗ Hoſpizes vorführen läßt, den Titel:„Durch Bauſpa⸗ ren zu Eigenheim und Wohlſtand“. Man kommt um die Tatſache leider nicht herum, daß der ideale Gedanke gemeinnütziger Bauhilfe von unlauteren Elementen miß⸗ braucht worden iſt. Es iſt deshalb beſonders zu begrüßen, daß es eine anerkannt ſolide Bauſparkaſſe unternimmt, den Außenſtehenden mit der Bauſparidee und der Organtiſation einer Bauſparkaſſe vertraut zu machen. In außerordentlich anſchaulicher und lebendiger Weiſe zeigt der Film die Hilſs⸗ möglichkeiten der CCEN⸗Bauſparkaſſe, die ihre 4prozentigen Darlehen nicht nur zum Hausbau und zur Hypotheken⸗ ablöſung, ſondern auch zur Exiſtenzgründung, Ausſteuer⸗ beſchaffung und Berufsausbildung gibt.(Weiteres An⸗ zeige.) eee. Veranſtaltungen * Verein für das Deutſchtum im Ausland. Wir ver⸗ weiſen nochmals empfehlend auf den„Bunten Abend“, den die Frauengruppe Mannheim heute Sams⸗ tag abend in der Harmonie veranſtaltet. An das ge⸗ diegene, abwechflungs reiche Programm ſchließt ſich Tanz. * Haus⸗ und Grundbeſttzer⸗Verein e.., Mannheim. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die am Montag abend im„Friedrichspark“ ſtattfindende Mitgliedern ver⸗ verſammlung aufmerkſam.(Weiteres Anzeige.) Ein Heimatfeſt im Pfalzbau ſoll Pfälzer Volkstum, Pfälzer Kunſt, Pfälzer Frohſinn und Pfälzer Wein ge⸗ widmet ſein. Es ſoll ein Stelldichein aller Pfälzer ſein, die Anteil nehmen an dem geiſtigen Schaffen der Pfalz. Zahlreiche Zuſagen liegen bereits vor, die einen Abend ſichern, wie wir ihn ſeit langen Jahren in der Pfalz nicht mehr erlebten. Für heute ſei nur noch verraten, daß die pfälziſchen Maler und Zeichner eine Ausſtellung da⸗ mit verbinden und eine Lotterie wertvolle Gemälde und Zeichnungen dem glücklichen Gewinner in Aus ſicht ſtellt. Man merke ſich das Datum: 9. April. Ich habe mir die umgelegten und zer⸗ Ich bin empört Sageohaleucles Sonntag, 21. Februar 15 und 16 U 17 Uhr Vor⸗ it Vortrag: t Vortrag:„ tigungen; Zum C 0 20 Uhr. enſeier] 20 Lutherkirche: Uhr. l: Gedächb⸗ Uhr, im 12 Stahlhelm: Film ru wie von er Horzburger Roxy⸗Theater. Weinberg D 5, 4: Dopz rt, 20 Uhr. Kaffee Schleuer: Kür ab 16 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: Familiennachmittag und Abend. M im Buſch“ zeginn jeweils lerkonzert Sondervorſführungen: Alhambra: Univerſum: des 11.30 Uhr. Lichtſpiele: Gloria:„Die M Alhambra:„Der Herr B burg:„Frauenraub auf T9„Ich bleib 5 Nei N Inn 11 „Panoptikum 8 —— 8 „Ben „Ronnt Sehenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 3 u. 14—16 Uhr. derausſtellung: Die Preſſe in Bilder aus vier Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr und nachmittags von 14—16 Uhr, erausſtellung:„Wie der Künſtler die Kunſt ſieht“, Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ faſſendem Rundblick t— Muſeum für Natur öffnet nachm. von 17. 15—19 Uhr. 10—157 19 Uhr. Vorausſage für Sonntag, 21. Jebruar: Zeitweiſe heiter, trocken und wieder kälter bei auf⸗ friſchenden Nordoſtwinden. Beſonders in Anunf⸗ klärungsgebieten verſchärfter Nachtfroſt. Welter ⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags Wind —— Wetter icht.“ Stärke Wertteim 151]— 1 4 g„/ keicht bedeckt 91 55 23 189(eicht Nedel 2411 4—4 N 4— ö bedeckt 3—6 S leicht bedeckt 1% 1 l leicht balbbedect 12 1—14ſtil leicht heiter 1 12 leicht wolkig 3 SW teicht(heiter 6889 c 7 Lid d fart balbbedeckt Eine Zyklone, die geſtern über Noröſkandinavien erſchienen war und inzwiſchen nach Rußland weiter⸗ gezogen iſt, hat ihren Einfluß auch auf Süd⸗ deutſchland ausgedehnt, wo infolgedeſſen die erwartete Bewölkung heute nacht aufzog. Wäh⸗ rend der Morgenſtunden iſt in den nördlichen Lau⸗ desteilen auch vorübergehend etwas Schnee ge⸗ fallen. Die Temperaturen ſind in leichtem Stei⸗ gen begriffen, doch ſteht ein Abſchluß der Hochdruck⸗ periode noch nicht bevor. Wir rechnen vielmehr für morgen mit Aufheiterung, Temperatur⸗ rückgang und auffriſchenden Nordoſtwinden, * Amtlicher Schneebericht vom 21. Februar Feldberg⸗Turm: bewölkt,— 8 Grad, Schneehöhe 20 Zen⸗ timeter, verharſcht. Ski und Rodel mäßig. Feldberg⸗Poſtſt.: heiter,— 9 Grad, Schneehöhe 30 Zenti⸗ meter, verharſcht. Ski und Rodel gut. Hinterzarten: heiter,— 12 Grad, verharſcht. Rodel ſtellenweiſe, Neuſtadt: heiter,— 13 Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, lückenhafte Schneedecke. Eisbahn ſehr gut. Grafenhanſen: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, Pulver. Ski mäßig, Rodel gut. St. Blaſien: bewölkt,— 10 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, verharſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Schauinsland: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 8 Zenti⸗ meter, pulver. Ski und Rodel mäßig. Schönwald: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, verharſcht. Ski gut, Rodel mäßig. Schonach: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Pulver. Ski mäßig, Rodel gut. Triberg: heiter,—8 Grad, Schneehöhe 5 Zentimeter, lückenhafter Schneefall. Rodel gut, Eisbahn ſehr gut. Nuheſtein: bewölkt, 5 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, lückenhafte Schneedecke, Pulver. Ski und Rodel mäßig. Hornisgrinde: bewölkt,— 4 Grad, lückenhafte Schnee⸗ decke. Ski und Rodel mäßig. bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe Ski und Rodel ſtellenweiſe, Eis⸗ Ski und Bühlerhöhe⸗Plättig: 7 Zeutimeter, verweht. bahn ſehr gut. Kaltenbronn⸗Hohloh: 15 Zentimeter, Pulver. bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe Ski und Rodel gut. Thefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich ſin Politik: H. A. Meißner. Feuilleton Dr. Stefan 01 olitik und Lokales, Richard Schönfelder üſchau, Gericht und den übrigen Teil! Franz Kircher Willy Müller Sandelgsteil Kurt Ehmer Mitteilungen, Jakob Zaude, ſämtlich in rucker und Verleger Druckerei Dr. Haaß eitung G. m. b.., Mannheim k 1,—0 ne Gewähr Rückſendung nur bei Rückvort⸗ f aaa Samstag, 20. Febr./ Sonntag Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurge Oberlandesgerichtsrat Ernſt Deimling zum Mitglied des Kompetenzgerichts⸗ Hofes. In den einſtweiligen Ruheſtand ver⸗ stzt wurden: Oberlehrer Friedr. Gomer in Söl⸗ lingen, Oberlehrer Eduard Hofmann in Ham⸗ brücken, Hauptlehrer Oskar Braun in Emmendin⸗ gen, Hauptlehrer Franz Hettler in St. Blaſien, Hauptlehrer Georg Mayer in Karlsruhe, Haupt⸗ lehrer Albert Lieske in Kürzell, Hauptlehrer Phil. Mößner in Kehl, Hauptlehrer Wilhelm Rib le in Möggingen und Hauptlehrer Franz Wa chte r in Villingen. Muggenſturmer Gemüſe⸗ und Obſtban * Muggenſturm, 20. Febr. Die hieſige Obſt⸗ und Gemüſeplantage, die im letzten Jahre in Konkurs geraten iſt, iſt nunmehr wieder in Be⸗ trieb genommen. Ein großer Teil des Geländes iſt in Parzellen an Einwohner von Muggenſturm und Bietigheim verpachtet. Das Kernſtück der Plan⸗ tage mit ſämtlichen Gebäuden und Gewächshäuſern iſt von der Badiſchen Domänenverwaltung an eine neugebildete Geſellſchaft verpachtet. Dieſe neue Be⸗ triebsgeſellſchaft nennt ſich„Badiſcher Obſt⸗ und Frühgemüſebau, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Muggenſturm“. 60 Jahre Feuerwehrmann * Sinsheim, 20. Febr. Heute kann Baumgärtner Hertel auf eine 60jährige Zugehörigkeit zur Frei⸗ willigen Feuerwehr als aktiver Jeuerwehr⸗ mann zurückblicken. Er iſt als hochbetagter Acht⸗ ziger noch ſo rüſtig, daß er zu jeder Uebung aus⸗ rücken und auch ſeinen Beruf noch ausüben kann. Zum Kirchenbrand in Leipferdingen * Leipferdingen(Amt Engen), 20. Febr. Zu der Meldung im heutigen Mittagsblatt über das Groß⸗ feuer in Leipferdingen verlautet noch: Die zerſtörte Pfarrkirche Leipferdingen iſt eine frühere Wall⸗ fahrtskirche und ſtammt aus dem Jahre 1111. Die in der Sakriſtei aufbewahrten Monſtranzen und Meßgewänder und die anderen kirchlichen Geräte, konnten nicht mehr gerettet werden. Die Ein⸗ wohnerſchaft von Leipferdingen beteiligte ſich an der Rettung der im Gotteshaus befindlichen Statuen und Bilder. So konnte, wie bereits gemeldet, auch das alte wertvolle Gnadenbild, eine Mutter⸗ gottesſtatue, gerettet werden. Eine Stunde nach Brandausbruch ſtürzte der Turmhelm auf das Dach des Langhauſes und zerſtörte es. Die Be⸗ kämpfung des Feuers geſtaltete ſich außerordentlich ſchwierig, da die Hydranten zugefroren waren und das Waſſer aus dem etwa 500 Meter ent⸗ fernten Dorfbach hereingeleitet werden mußte. Der Chor der Kirche mit der Orgel blieb unver⸗ ſehrt, da er mit einer feuerfeſten Decke verſehen war. Eine der drei Glocken iſt herabgeſtürzt und zertrümmert. Die anderen beiden hängen noch in den Ruinen des Glockenſtuhles. * K. Heidelberg, 20. Febr. Im Bürgerausſchußſaale, wo ſonſt Stadträte und Stadtverordnete ſitzen, ſaßen von Dienstag bis Freitag die Abiturienten der Oberrealſchule Heidelberg und legten den ſchrift⸗ lichen Teil der Reifeprüfung ab. Zu den drei Klaſſen kam noch eine ſtattliche Anzahl Extraner, ſodaß etwas über hundert Perſonen im Bürgerausſchußſaal ver⸗ ſammelt waren. Die Prüflinge von der realgym⸗ naſialen Abteilung der Oberrealſchule waren im Zei⸗ chenſaal und der Aula des Oberrealſchulhauptgebäu⸗ des untergebracht. * St. Leon, 20. Febr. Die ſeither noch nicht orga⸗ niſierten Tabakpflanzer haben ſich in einer im„Lamm“ abgehaltenen Generalverſammlung zu einem zweiten Qualitätstabakbauver⸗ ein zuſammengeſchloſſen. 1. Vorſtand iſt Landwirt Theodor Götzmann, 2. Vorſtand Franz Steg ⸗ müller u. Schriftführer Ratſchreibergehilfe Aman⸗ dus Stegmüller. Obgleich in der hieſigen Ge⸗ meinde ſchon ſeit Jahren eine Tabakverwertungs⸗ genoſſenſchaft und ſeit 3 Jahren ein Qualitätstabak⸗ bauverein beſteht, hätten die hieſigen Tabakpflanzer im letzten Jahr einige Tauſend Mark Mehrerlös erzielt, wenn ſie ſämtlich einem Tabakbauverein an⸗ geſchloſſen geweſen wären. Untergrombach, 20. Febr. Vier junge Burſchen aus Weingarten, die in der Nacht vom 5. auf 6. De⸗ zember an der Straße Untergrombach— Weingarten das mehrere Jahrhunderte alte Wegkreuz um⸗ warfen, hatten ſich vor dem Bruchſaler Schöffengericht wegen Hausfriedensbruch und groben Unfug zu ver⸗ antworten. Der Haupttäter, der das Kruzifix um⸗ warf, erhielt eine Gefängnisſtrafe von einem Monat und 20 Mark Geldſtrafe. Die übrigen drei Beteiligten erhielten Geldſtrafen von 100, 50 und 30 Mark. * Karlsruhe, 20. Febr. Aus Anlaß ihrer Dia⸗ mantenen Hochzeit erhielten die Tierarzt a. D. Karl Friedrich Klink Eheleute eine Ehrengabe der Stadt, die von einem Glückwunſchſchreiben des Oberbürgermeiſters begleitet war. 932 Unter fürchterlichem Pruſten und Schnauben de Ne * Pfeil Woiuunmnoͤn Nicht mit Unrecht heißt die Pfalz die deutſche Riviera. Bereits Ende Januar beginnt ſie ſich auf ihren Beinamen zu beſinnen und ihm mit dem erſten blühenden Mandelbaum Rechnung zu tragen. In dieſen erſten Vorfrühlingstagen erſchließt ſich dem Beſucher der ganze Reiz der Landſchaft. Ein Vorſtoß von Ludwigshafen⸗Mannheim nach den be⸗ kannten Weinorten der Pfalz iſt eine Haupt⸗ und Staatsaktion, wenn man dazu die Eiſenbahn benutzt. Doch dieſe Umſtändlichkeit erhöht den Reiz des Außergewöhnlichen: man hat das ſtolze Gefühl, ſich etwas erungen zu haben, wenn man in Dürkheim den Bahnhof verläßt. Natürlich kann die Strecke im Auto in 40 Minuten gemacht werden, doch das iſt alltäglich. Die langſam ſchleichende Bahn hat aber einen geradezu feierlichen Rhythmus. Man würde ſie furchtbar beleidigen, wollte man ihr das Prädi⸗ kat„träge“ anhängen. Im Gegenteil, ſie iſt von einer rührenden Geſchäftigkeit und willens, bei jeder Räderumdrehung erneut zu beweiſen, wie bemüht ſie im ſchweren Dienſt am Kunden iſt, Ihre Langſamkeit iſt eine Charaktereigenſchaft, ſo wie viele Menſchen von Natur zu Phlegma und Ruhe neigen. Sie hat Zeit und damit baſta! Wem das nicht paßt, der nehme ſich zum Teufel ein Vehikel, das dem modernen Götzen„Tempo“ hul⸗ digt. Er wird ja ſehen, wie weit er damit kommt. Die Bahn hat weder Pannen noch Kurven, hinter denen der nackte Tod lauert, zu fürchten. Stöhnend ſetzt ſie ſich in Bewegung: vier Wägelchen, ein klei⸗ nes Maſchinchen, das eine üppige Rauchfahne ent⸗ facht, um ſo ihre Winzigkeit hinwegzutäuſchen. ge⸗ winnt ſie das freie Land. Auf winterkahlen Feldern ſchimmert friſchaufgebrochene Erde in feuchtem, braunem Glanze und verbreitet einen köſtlichen Erdegeruch. Im Hintergrund die dämmerblaue Linie der Haardt, die ſich in weichen Schwingungen vom Horizont abhebt. Mit einem energiſchen Ruck hält der Zug: Frankedal— nach Frenſem, Derkem umſteige! Alſo der Schaffner auf gut pfälziſch. Ins Hoch⸗ deutſche überſetzt: Frankenthal— nach Freinsheim, Dürkheim umſteigen! Mit hochgeſpannten Erwar⸗ tungen beſteigt man das zweite Bähnlein, das ſich in nichts von dem eben verlaſſenen unterſcheidet. Auch es braucht eine reichliche halbe Stunde, um die ungeheure Entfernung von zehn Kilometern hinter ſich zu bringen. Natürlich geht das nur mit ſchick⸗ lichen Unterbrechungen vonſtatten. Bis jetzt haben wir bereits drei Stationen mit klingenden Doppel⸗ namen gezählt. Beim Herrn Stationsvorſteher in FlomersheimEppftein war zu riechen, daß es Kalbsbraten Mittageſſen zaab. In Lambsheim ſchüttelte die Stationsvorſteherin Frau Holle ch ihre Federbetten aus. In Weiſenheim am ö das Hühnervolk, drohende Gefahr nicht ahnend, zwiſchen den Eiſenbahnſchienen und mußte erſt durch gütliches Zureden bewogen werden die Paſſage freizugeben. Dann ſetzten wir uns wieder in Bewegung und erreichten ohne weitere Abenteuer Freinsheim, von deſſen lieblicher Umgebung ſchon ein alter Chroniſt ſagt: bortus nee aménjor ullus. Hier erwartete Uns zunächſt nendem Blick auf den Bismarckturm, zu deſſen Füßen, in endloſe Wingertzeilen eingebettet, die bekannten Weinorte Leiſtadt, Ungſtein, Kallſtein, Dackenheim und Herxheim liegen. Schließlich ſtand ein dritter Zug abfahrtbereit und brachte uns nach weiteren zwanzig Minuten nach Bad Dürkheim, von der Kloſterruine Limburg links und dem ganz amerikaniſchen Monumentalbau des Ludwigshafener Geneſungsheimes rechts über⸗ ragt. Im Kurhotel ſtörten wir die Kellner aus ihrem Dornröschen⸗Schlaf und tranken Kaffee mit dem Blick auf den winterlich kahlen Kurpark, der Kuliſſe aller Amateurphotographen. Von Dürkheim kann man ein Dutzend und mehr der lohnendſten Spaziergänge nach ſagenumwobenen Forſthäuſern„Kehr dich an nichts“,„Murmel nicht viel“, nach den beiden impoſanten Ruinen Limburg und Hardenburg, nach Ausſichtsbergen wie dem Bismarckturm oder dem Drachenfels, machen. Für den, der die ſtille Melancholie des Winterwaldes liebt und die kühle Reſerve dieſer Landſchaft, die ſich nur im Herbſt voll und ganz darbietet, liegt gerade jetzt in der Kargheit und Verhaltenheit viel Schönes. Der Abſchluß einer Pfalzfahrt bildet traditions⸗ gemäß der Beſuch eines Winzer vereins, wo auf blankgeſcheuerten Tiſchen die pfälziſchen Lecker⸗ biſſen: weißer Käs, Schwartemagen und haus⸗ gemachte Bratwürſte zu einem oder mehreren Viertel„Dürkheimer Feuerberg“ oder„Traminer“ herrlich munden. Dazu ſpielt die Kapelle„Wien und der Wein“— und wer nicht ſingt, der tanzt, und wer nicht tanzt, der ißt und trinkt: das iſt„Pälzer Gemit⸗ lichkeit“! mmoi dat 1 weidete Die Erika Neuhäuser. Ein Lehramtskandidat als Hochſtapler * Stuttgart, 20. Febr. Ein ganz Zemeingefährlicher Hochſtapler von Format wurde ein 40jähriger lediger Dr. rer. nat. und Geologe vom Vorſitzenden des Schöffengerichts genannt, vor dem er ſich wegen mehrfachen Be⸗ trugs zu verantworten hatte. Der aus der Ra⸗ vensburger Gegend ſtammende Angeklagte gehört zu jener Sorte von Männern, die auf gewiſſe Frauen einen an ſexuelle Hörigkeit grenzenden Eindruck machen und dieſen Eindruck kalt und ohne jede Gewiſſensbiſſe zu ihrem Vorteil ausnützen. Wegen einer ſolchen Frauengeſchichte, die ſeinerzeit in Ellwangen ſpielte, aus dem Schuldienſt entlaſſen, war der Angeklagte nach dem Krieg eine Reihe von Jahren im Dienſt der Niederländiſchen Regierung auf Java tätig, von wo er im Jahre 1927 wieder zurückkehrte, um fortab meiſt auf dem väterlichen Hofgut zu leben, an dem ihm neben ſeinen Geſchwi⸗ ſtern ein Erbteil zuſtand. Seine luxuriöſe Lebens⸗ weiſe und ſeine Schuldenwirtſchaft belaſteten jedoch das Hofgut immer ſchwerer, ſo daß es ſchließlich unter den Hammer geriet. In ſeiner Not ſuchte der Angeklagte um Wieder⸗ anſtellung im Staatsdienſt nach, die ihm auch ge⸗ währt wurde. Aber ſchon nach 2 Monaten erwies ſich die Unmöglichkeit, den an javaniſche Freiheit gewöhnten Lehramtskandidaten länger im Schul⸗ dienſt zu belaſſen. War doch ſelbſt der Pedell den Pumpverſuchen des Angeklagten ausgeſetzt, der außerdem die Schulſtunden nicht einhielt. Mai 1931 ſah ſich der Angeklagte genbtigt, Offenbarungseid zu leiſten. War ſchon die mit lateiniſchen, franzöſiſchen und engliſchen Sprachbrocken durchſetzte Redeweiſe des Angeklagten, deſſen zweites Wort„gentleman like“ iſt, in hohem Grade geſchmacklos, ſo forderte die wahrhaft zyniſche Auffaſſung, die dieſer Herr der Schöpfung von den Frauen zu haben ſcheint, den Vorſitzenden mehrfach zum Proteſt heraus. Die Anklage nannte drei weibliche Opfer, mit denen der Angeklagte ein Liebesverhältnis un⸗ terhalten und denen er mehr oder weniger hohe Geldbeträge abgenommen hatte, um ſie dann kurzerhand ſitzen zu laſſen. Im den Zunächſt hatte er mit einer Kellnerin ange⸗ bandelt,»un der er ſich in Jahresfriſt insgeſamt 440 Ml. Darlehen geben ließ, ohne an Rück⸗ zahlung zu denken. Das Mädchen träumte, betört durch das Heiratsverſprechen des Ange⸗ klagten, von ihrer zukünftigen Stellung als„Frau Doktor“ und gab ihm, was er verlangte. Als Zeu⸗ ging ging ſie freilich erheblich weniger zärtlich mit ihm um. Dann ließ ſich der Ange lagte von einer tizianblonden Fran, „dem Schönſten, was in Stuttgart herumlief“, wie er ſelbſtgefällig bemerkte, den Hof machen. Da die Frau unglücklich mit ihrem Manne lebte, war ihr der Angeklagte als Tröſter ſehr willkommen. Er ließ ſich ein Darlehen in Höhe von 300 M k. von ihr geben und eine goldene Herrenuhr anver⸗ trauen, die er hernach verſetzte. Der kurze Roman endete für die Frau in einer Heilanſtalt für Geiſteskranke. Eine Kontoriſtin, die ſich dem Angeklagten an den Hals warf, ſchädigte er um ihre letzten Er⸗ ſparniſſe in Höhe von 75 Mk., ſo daß ſte, ar⸗ beitslos geworden, die Unterſtützung des Fürſorge⸗ amts in Anſpruch nehmen mußte. Endlich pumpte er lt.„St. N. Tgbl.“ einen Studenten der Techniſchen Hochſchule unter großſprecheriſchen Reden um insgeſamt 80 Mk. an, die dieſer im Vertrauen auf die verſprochene raſche Rückzahlung von ſeinem Kolleggeloöbetrag entnahm. Der Staatsanwalt beantragte eine Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe in Höhe von fünf Monaten. Das Schöf⸗ fengericht erkannte den Angeklagten nur in zwei der vier Fälle des Betrugs im Sinne des Geſetzes für einwandfrei überführt und verurteilte ihn zu zwei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte will hiegegen ein Rechtsmittel ergreifen. Petroleum⸗Exploſion— Drei Perſonen ſchwer verletzt * Gennweiler(Saar), 20. Febr. In einer hieſigen Familie goß beim Feueranzünden ein junges Mäd⸗ chen Petroleum aufs Holz. Dabei kam es mit der Kanne dem Feuer zu nahe, ſodaß dieſe mit dem Oel explodierte. Die Kleider des Mädchens fingen ſofort Feuer. Die zu Hilfe eilende Mutter und ein Bruder erlitten ſchwere Brandwunden. Mutter und Tochter kamen ins Krankenhaus. 8 ein halbſtündiger Aufenthalt mit loh⸗ 145. 8 Aus der als Ein neuer Preſſe⸗Beleidigungsprozeß * Frankenthal, 20. Febr. Das Landesfinanzamk Würzburg hat als vorgeſetzte Behörde des Finanz- amtes Zweibrücken Strafantrag beim hieſigen Ge⸗ richt geſtellt gegen den verantwortlichen Redakteur des Organs der NSDAP in Haßloch wegen Beleidi⸗ gung durch die Preſſe, begangen gegenüber dem Amtsvorſtand des Zweibrücker Finanzamtes, Regie⸗ rungsrates Albert Schreiner. In zwei Artikeln wurden ſchwerwiegende Vorwürfe dienſtlicher und perſönlicher Art erhoben. Frankenthal iſt die zur Aburteilung zuſtändige Gerichtsſtätte. Neuſtadt als Tagungsort *Neuſtadt a.., 20. Febr. In den kommenden Monaten wird Neuſtadt inbezug auf Groß veran⸗ ſtaltungen an der Spitze der Pfalzſtädte mar⸗ ſchieren. Neben dem Hambacher Feſt und dem Kreisturnfeſt ſind vorgeſehen: Tagungen des Bayeriſchen Tabakbauverbandes, des Pfälzer Sänger⸗ bundes, des Bayeriſchen Eiſenbahnerverbandes des Verkehrsverbandes der Pfalz, des Pfälzer Jäger⸗ verbandes, ferner der Bundes⸗Abgeordnetentag des Bayeriſchen Kriegerbundes, der 55. Kriegertag der Pfalz, eine Landestagung der Bezirksbau⸗ meiſter Bayerns und eine Hauptverſammlung des Steinhauerverbandes Baden⸗Pfalz⸗Saar. Jugendliche Einbrecher vor Gericht * Kaiſerslautern, 20. Febr. Ein Mechaniker, ein Schloſſer und ein noch Jugendlicher kamen auf den Gedanken, einer in der Oſterſtraße wohnenden Witwe bei paſſender Gelegenheit deren Erſparniſſe in Höhe von 1200/ zu ſtehlen und ſich damit ein paar vergnügte Tage zu machen. Am Abend des 28. Juli 1931 ſchritt man durch einen Einbruch zur Verwirklichung des Planes. Dem Mechaniker lag weiter zur Laſt, in einer hieſigen Wirtſchaft aus der Kaſſe einen Zehnmarkſchein entwendet zu haben, was er eingeſtand. Gemäß dem Antrag des Staatsanwal⸗ tes wurde er zu einem Jahr und 14 Tagen, der Schloſſer zu einem Jahr Gefängnis bei ſofor⸗ tiger Verhaftung verurteilt. Der Jugendliche kommt vor das Jugendgericht. Was hören wir? Sonnag, den 21. Jebruar 1932: a Frankfurt .15: Kathol. Morgenſeier.—..15: Chorgeſang.— 10.48: Prof. Schönberg zur Uraufführung ſeiner vier Orcheſter⸗ lieder op. 22.— 13.00: Mittagskonzert.— 15.00: Jugend⸗ ſtunde.— 18.00: Zum Gedächtnis der Gefallenen. Die end⸗ loſe Straße. Frontſtück.— Weiteres Programm ſiehe Süd⸗ funk. 8 Heilsberg .00: Frühkonzert.—.00: Kathol. Morgenfeier.— 10.00: Evangel. Gottesdienſt. 12.00: Gedenkfeier des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge. 19.00: Konzert.— 15.30: Haydns Klavierſonaten.— 16.00: Ju⸗ genödſtunde. 17.00: Gefallenen⸗Gedenkſeier.— 18.40: Collegium muſicum: Trauer und Troſt.— 20.05: Die im Weltlrieg gefallenen deutſchen Dichter.— 23.30: Orcheſter⸗ konzert. Königswuſterhauſen. .00: Hafenkonzert aus Hamburg.— 12.00: Gedenkfeier aus Berlin. 15.00: Gefallenen⸗Gedächtnisſeier aus Berlin. Langenberg .00: Morgenfeier.— 12.00: Gedenkfeier des Volksbun⸗ des Deutſche Kriegsgräberfürſorge.— 13.00: Mittags kon, zert.— 17.00: Muſikaliſche Feierſtunde zum Gedächinte der im Weltkrieg Gefallenen.— 18.35: Hollenſportfeſt des Sportklubs Preußen aus der Halle Münſterland, Münſter, — 20.00: Feierl. Konzert zum Volkstrauertag. München 10.00: Kathol. Morgenfeier.— 11.00: Morgenveranſtal⸗ tung.— 12.00: Plotzkonzert vom Jakobsplotz Augsburg. 19.35: Buntes Konzert.— 15.15: Klavierkompof, von G. Raphael.— 16.10: Unterhaltungskonzert.— 18.45: Kame⸗ raden.— 20.00: Abend konzert.— 24.00: Konzertmuſtk. Südfunk .00: Orgelkonzert zum Volkstrauertag.— 1040: Ku⸗ tholiſche Morgenfeier.— 10.55: Gefollenen⸗Gedenkſeier. 11.30: Klavierkonzert Janka Wenikauff.— 12.30: Llereg ſtunde.— 13.15: Kapitel der Zeit.— 16.00: Altitalteniſche Muſik.— 17.30: Geil. Geſänge aus dem Elſoß.— 190 Gitarrenkonzert.— 19.30: Alemanniſche Sendung.— A0 Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb. Schauſpiel von M. Roſtand. Wien .30: Luſtiges Durcheinander.—.30: Chorvorträge. 10.30: Sinfoniekonzert.— 12.35: Der Barbier von Sevilla. Oper von G. Roſſini(Schallplatten).— 15.45: Nachmittogz,⸗ konzert.— 17.353: Hayoͤn⸗Streichquartette.— 20.00: Klänge aus Wien.— 22.05: Europäiſches Konzert aus London. Aus Mannheim 12.00: Bläſerchor der Johanniskirche in Mannheim. 1. Zwei Choräle von Bach; 2. Aus altniederländiſchen Vollsliedern. Aus dem Ausland Beromünſter: 11.15: Kammermuſik⸗Matines.— 11 0 Unterholtungskonzert.— 16.45: Tanz⸗ und Tonfilm — 21.20: igs⸗Konzert. ger 21.20: Unterhaltungs⸗Konzert gl. Orchester Mailand: 17.40: Tonzmuſik.— 20.15: Prag: 18.00: Deutſche Sendung. 100: Rom: 17.00: Sinf. Konzert und Kammermuſik.— 20h — Inſtrumental⸗ und Vokalkonzert. Geſchäftliche Mitteilungen * Die Abſatzkriſis im Weinbau zwingt die Weinge immer mehr zur Errichtung von Ausſchonk⸗ und Mot⸗ kaufsſtellen. So hat auch das renommierte Weingut den tern aus Haardt in der Pfolz jetzt, wie aus 9, 15 Inſeratenteil erſichtlich iſt, hier in Mannheim in F inen eine Weinverkaufsſtelle errichtet, in der mon ſchon e Mittelhagrdter naturreinen Qualitätswein zu! 50 Pfg. pe Titer haben kann. A 5 5 Allg un becremsren Gnemm sro 0 1 . — 25 Nüt! 1 len: San Bor wig Am Nene Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 86 Dipl⸗Ing. Nallinger als Fahrer des 6 Zylinder Mercedes ⸗Benz⸗Schwingachswagens, betonte mit Stolz, daß ſein Wagen, der„Kleine Mercedes“, keine Atmoss Schon früh in elnen Län⸗ Pumpe und keinerlei Hilfsmittel habe. Er wird in des dern mit den für die ährigen Wett] Winterfahrbarkeitswettbewerb gebracht, ſo wie er vom lau⸗ 15 125 1 5 ie erſte 9 f de in der a fenden Band aus der Fabrik gefahren wurde, abſolut als ichen Zone dis zum 10. Mai, die zweite] ſertenmäßiger Wagen ohne jedes Hilf. 5 Au i 990 nat 5 9 5 Fön Bei den Krafträdern ößeren Fort⸗ onntag die Spi möglichf ining ha ben. Die ſchritt in Anpaſſung der Reifenprof terfahrbarkett Begegnung der Deut ſchlan d feſt. Auch hier iſt die Continental mit dem neuem N Auch an dieſem Wochenende iſt das Sportprogramm wie⸗ Durchführung.— Erich Möller geht wieder enn 58 1! Britiſch⸗ Ir sſichtlich vom 6. Stollenprofil vertreten, das fraglos nicht nur für Schnee⸗ ber ſehr umfangreich und auch reichhaltig. Die Raſen⸗ Paris au 855 Start Möller geht wieder einmal in bis i ſtatt, ur Boden, jedoch ſtraßen, ſondern auch für jegliches Gelände gut iſt, ferner ſports warten mit Repräſentativ⸗ und Meiſterſchafts kämp⸗ 981 terſpt hat 1 nach nicht be-] Metzeler mit betont griffigem Profil und Dunlop mit en anf. Daneben gibt es aber noch zahlreiche Hollen ſpork⸗ f. erſport e 1 Treffen Stollenreifen. Ein Münchener Fahrer hat ſeine Pneus mit . ſeſte, Schwimmwettkämpfe, Radrennen, Veranſtaltungen im„ daß ſich in den Bergen das Winter 14. bis 16 M 112 2 55 Stabl⸗Ouerrillen verſehen. Was es aber ſonſt noch Gutes 3 Ringen, Fechten und ſchließlich auch noch einige t wah ir; gleichen Zeit, und 5 Mat woſlen und Fortſchrittliches geben wird, wird die Prüfung ſelbſt igen 8 gemerkt ſind u. o die olgen den n e oͤſe Engländern ihr Rumänien(2. erſt zeigen. Dieſe Winterfahrbarkeitsprüfung geſchaffen zn Fußball biſche Skimeiſterſchaften in Baiersbronn DW Skimeſſter⸗ Runde) in Bournemouth db die Begee nung haben, iſt dankenswerte Tat des A. D. A. C. 85 5. ſchaften in Joſefsthal, Allgä inen n oe an aber zuſtande kommt, iſt f die Rumänen tra⸗ Slegfri Doerse. zan 5 Die lunge ſüddeutſche e die zu Jahresanfang Häufe in 5 5 n e e mit der Abſicht,, da ſte ohnedies 5 Doersehlag tanz. die glänzenden Siege über Budapeſt, Norddeutſchland und Weißenſtadt, Thüringer 8 iſterſchaften in Ruhla, Fine! 5„ 1. Durch n g 5 4 N Brandenburg erzielte, ſteht am Sonntag vor einer ſchweren Deutſche Alademiſche Winterſpiele in Altenberg und die Verzicht würden ſie außerdem die hohen Expeditionskoſten Urbel Kraus beim„Club n Ge⸗ Aufgabe; im Spiel Süddeutſchland— Zentral⸗ Südweſtdeutſchen Eishockeymeiſterſchaften in Schwenningen JJC Nie gere zeit 1 akteur ungarn in Budapeſt wollen die Ungarn mit einer ſehr Verſchiedenes 5 2 Ae 8 en 8 111 7 9 W 2 Noe 0 K 222 5 2 7 2 8 1— unnten d ther 3 L Kraus,) dem 1. Je. eleidi⸗ ſtarken Mannſchaft 8 Verſuch machen, Revanche für die Die Schwerathleten veranſtolten Olympia⸗Ausſchei⸗ Heuſer wieder k..⸗Sieger Nürnberg anzuſchließen, jetzt zur Tatſache geworden. dem ſchwere Niederlage ihrer„Fohlen“ zu nehmen. Unter den dungsfämpfe der Ringer in Schifferſtadt für die Mittel Der Bonner Halbſchwe ichtler Adolf Heuſer ſchet Wie aus Nürnberg mird, bat die Spielvereini⸗ Regie⸗ herrſchenden Verhältniſſen könnte unſere Mannſchaft froh gewichtler und in Köln ür die Schwergewichtler. 5 In tn Ae enen e el fene legten e. F tikeln ſein, wenn 5 8 5 einem Unentſchieden davonkäme. Man e a M. findet der Deutſche Fechtertag ſtatt.— Kampf in Brooklyn ſchlug er den Amerikaner Nick Pa L= Club“ Freigegeben ae dern t de 275 g„gerade in 1 15 maß ſich b 1 Siederlage gefaßt machen. 3 pprennen gibt es in Enghien, Auteuil und Cannes. mer bereits in der ſechſten Runde k. o.„ im ß ge zur.. e nz W 1 505 2 1 . egen 5 gien e i 3 3 2 f N 8 C 8 Sp.⸗Bg. Viktoria 1910 Wallſtadt:-Meiſter im Kreis Anterbaden 5 Die füddeutſchen Endſpiele bringen für die Kreuzworträtſel meiſten Mannſchaften bereits den Abſchluß der erſten Serie. eng Es gibt wieder eine Anzahl von Großkämpfen. Es ſptelen: 1 93 4 91 Abteilung Nordweſt: Eintracht— FSV. Frank⸗ furt, SV. Waldhof— Vf. Neckarau, Mainz 05— FV. 5 6 mar⸗ Saarbrücken, FK. Pirmaſens— Wormatia Worms. A b⸗ 5 d dem teilung Südoſt: Karlsruher FV.— 5. Raſtatt, P 10 n des Sp. Bg. Fürth— Bayern München, München 1860— 1. FC. 6 inger⸗ Nürnberg, VfB. Stuttgart— 1. FC. Pforzheim. 1² 8, des Um den füddeutſchen Verbands ⸗ Pokal ſpie⸗ 1 jäger⸗ len: Rhe n(Saar: Saar Saarbrücken— Sp. Vg. g des Sandhofen, Sportfr. Saarbrücken— FC. Kaiſerslautern, rig Voruſſia Neunkirchen V. 05 Saarbrücken, Phönix Lud⸗ 5 8501 wigshafen 8 N e FC. Idar— Bft. Mannheim, det Amicitia Viernheim— FC. 08 Mannheim. a Handball In zwei Bezirken werden Entſcheidungsſpiele um die i Hezirk⸗Handballmeiſterſchaft ausgetragen. In Bayern r, ein braucht die Sp. Vg. Fürth aus dem Rückſpiel gegen Mün⸗ H den 7 1860 in M. 1 Punkt, um Bayernmetſter zu 5 links nach rechts: Trainer Otto Schönig, Krämer Heinr., Reiſigel Fr., Müller Fr., enden ſein und auch im Bezirk M ain Heſſen wird der Titel Grabler Ir. Krämer Ludw.(Spielführer), Dillinger Ludw., Walter P. Reis Fr. 1 guch dann an Darmſtadt 98 fallen, wenn die Mannſchaft Walter Ludw., Gebhard Joh., Alles Aug., Peter Ludw., Ritter Aug 5 rniſſe gegen BfR. Schwanheim nur ein Unentſchieden erzielt. 8 n paar Bei den Damen kommen zwei Schlußſpiele am die Main/ 5 des Heſſen⸗Meiſterſchaft zum Austrag: Eintracht Frankfurt ADAC- Wi 1 7 Wagerecht: zur gegen SV. Wiesbaden und Mainz 05— Polizei Darmſtat 8 I Er 0 r ar eils⸗Weltbewerb 8. lag— In der Gruppe Rhein ſpielen 155 6 N 5 555 1 15 1 e. 18 der Frankenthal— FC. 08 Mannheim.— Außerdem gibt es Inlereſſante Ne Pflanze, 12. Schweizer Kanton, 14. Wild, 15. männ⸗ „ was*. 5 e 1 5 um den mittel⸗ uerungen 15 120 5 1 Schlittens, 5. ränkif e 5 5. 9. Eigenſcha 20. Spottname für Amerikaner nwal⸗ Heiliger Verbandes iſt auch W. A. E. Wien beteiltat. Dorf Kreuth, 10. Febr.] Zubehör⸗Induſtrie ſind zur Stele. ein ſonſt stilles, ab⸗ 2. Edelſtein A d Parahles, 20, h 1 Sie verſpricht, hochintereſſant zu werden in ihrer Eigen- gelegenes Bergland iſt zu neuem Leben erwacht. flur, 26 mitteldeutſche Stadt. 3 1 ſofor⸗ Rugby art, die 2. Winterfahrbarkeitsprüfung des ADAC, die heute Die Reichs wehr bringt ſelbſtverſtändlich offene 8 5 8 ommt Im Neckarkreis wird ein Verbandsſpiel zwiſchen Hei⸗ in dem oberbayeriſchen Dorf Kreuth, füdlich vom Wagen mit, teils in feldmarſchmäßiger Mimikry⸗Farbe. Senkrecht: 8 und Heidelberger T 46 ausgetrogen.— Tegernſee, ihren Anfang nahm. 21 Kraftwagen, vom 4 Liter Die vielen Wagen der Reichswehr ſind ausgezeichnet her⸗ 8 8 5 5. 2 0 25 8 1 15 e hat 15 dem Se Heidelberg⸗Neuen⸗ Mercedes⸗Benz⸗Kompreſſor bis zum kleinen 0,3 Liter DKW⸗ gerichtet. Das Glyſantin der J. G. Farbeninduſtrie wird 2. Handelsbezeichnung, 3. Trinkgefäß, 4. Natur- i atſpiel vereinbort. Frontantriebswagen, 17 Motorräder ohne und 3 mit Bei⸗ von den meiſten Fahrern als Froſtſchutzmittel gegen Ein⸗ produkt, 5. Drehpunkt, 7. meteorologiſcher Ausdruck, Hocken wagen ſind auf dem Schneefeld bei Dorf Kreuth geparkt. frieren des Kühlwaſſers verwendet. Einzelne Fahrer haben 8. Fruchtſaft, 10. alkoholiſches Getränk, 11. ſpaniſcher Von den Privatſpieken verdient das Treffen zwiſchen Um 15 Uhr erhielten die Fahrer dieſer von der Abnahme ⸗ ſich auch eigene Froſtſchutzpräparate gebaut. Die Elektro: Wein, 13. kleinſtes Teilchen, 14. weiblicher Vor⸗ Bi Mannheim und dem ſpielſtorken TV 57 Tachſen. Kommiſſion auf dem Schneefeld aufgeſtellten Fahrzeuge eine Induſtrie iſt mit neuartigen Heizöſchen, an die elektriſche] name, 16. Metall, 18. Edelknabe, 19. engliſche Inſel honſen beſondere Erwähnung. In Mannheim ſpielen: Viertelſtunde Zeit zum„Herrichten für das Nachtparken“. Anlage der Wagen anſchließbar, zur Stelle. Beſonders in⸗ 21 Sheer 35 Nebe fluß 52 ane 8 N. Af⸗ Nr- T Heidelberg und T B 46 Mann Pünktlich verſchwanden dann die Fahrer von ihren Wagen-tereſſant aber iſt die Schaffung neuer ſchneegriffiger Reifen⸗ f. W ↄ OT 10 d8: heim— Speyer. 1 5 5 e 995 Fe 5 le d unter. 575 r von 5 Coftinental, zumetſt auf ſpieß. ei eichtathletik ug bei 12 Gra älte unter freiem Himmel. agen der Reichswehr, in öffentlicher Schwerſt⸗Prüfung 18 41 9 ee beten beniſchen Athleten fo. 6 5 Am kruben Morgen ab 5 Uhr wird in 2 Minuten Ab⸗ geführt werden. Sie ſind dazu berufen, die Schneekette, Auflöſung des letzten Kreuzworträtſels 5 5 Feen Jonath, Körnig, Hirſchſeld, Syring u. a.., bir zum Erreichen einer 80 If er 1 Wige des en an 0 1 Ein IV F 0 8 2. A N 8 i 7 Wer Saen 2 8 5 2 5 Erreichen ei 30 Meter vom Startplatz entfern⸗ Wagen des Benzol⸗Verhandes, ein kleiner Opel, mit dem N ütdeutſchen Verbondes.— Ein aeltere e ten Ziel⸗Linie. Innerhalb von 120 Sekunden muß dieſe teuartigen Reifenprofil verſehen: auf einen Conti diefen N i 2 findet in Münter i. W. ſtatt. Ziel⸗Linie paſſtert werden. Für je 5 Sekunden Zeitüber⸗ iſt ein Profil geſetzt, das tiefe Anſauglöcher enthält und A 8 D E „ Tennis ſchreitung tritt Punktverluſt ein. Danach gilts, Fahrhilfs⸗ ſchräg verzahnte Rillen außerordentlicher Höhe. Faſt alle 8 3 1 i. mitel anzulegen. Darauf wieder folgt die Schnee fahr⸗ Wagen haben Benzol⸗Zuſatz getankt, ſehr viele Aral, das E E 0 ö N N 115 n m 11 1 130 5 115. 1 2 5 5 2 its yr 15 9 85 in ſehr ſchwierigem Wintergelände Benzin⸗Benzolgemiſch des Benzolverbandes. Hilft doch 5 N 1015 ß c 5 1 weden die gleichen Prüfungen abſolvtert] Benzol⸗Zuſatz im Winter zum beschleunigten Anſpringen E R K 51 euem Hallentenniskampf Rhein kan d i werden, e am erſten Fahrtag, und eine 6 hen fahrt des Motors. Für das Anſpringen des Motors iſt die Wahl geßer⸗ 4 i 5 auf den Schneegrund und eine Laugſtreckenfahrt über Stra. des Oels mitentſcheidend. Bei der erſten ADA⸗Winter⸗ N F O0 N Schwimmen ßen mit Schneelage bringt Köſtliches, für einen Winterfahr⸗ fahrbarkeitsprüfung Garmiſch⸗Partenkirchen hat das Gar⸗ 1 1 In Pforzheim kommt es zu einem Schwimmkampf barkeitswettbewerb ſo recht geſchafſenes Winterwetter liegt govle⸗Oel am beſten abgeſchnitten. Ein Tatra⸗Wagen hat LE N K nkfeter Bürttemberg— Boden, der ſponnende Kämpfe zu über dem bayeriſchen Bergland. Das es kalt iſt, daß ge- die neuen Conti⸗Stollen⸗Hinterreifen noch mit Schneeketten r aus bringen verſprichl.— Ein kreisoffenes Schwimmfeſt ver⸗ nügend Schnee vorhanden iſt, das iſt ja Vorbedingung! umgürtet. Mehrere Wagen haben für alle Fälle— Boſch⸗ anſtaltet der Offenbacher SV 9. fe ien und Gelände rings um Kreuth und Tegernſee Nebellicht. Der Münchener Gſchwill hat in ſeinen klei⸗ 1 E 2 Radſport ſind ideal. nen DR W⸗Frontantriebswagen Schaufel⸗Zuſatzräder ein⸗ 1 70 us Nach dem Abſchluß des e Sechstagerennens Die Reichswehr iſt erfreulich zahlreich vertreten. Mit gebaut, d. h. die Vorderradantriebsräder baben Zuſasrͤber AD NN 5 bericht an dieſem Sonntag auf den meiſten beutſchen Offizieren und Mannſchaften als Teilnehmer, ſowie mit mit Schaufeln erhalten, die aus alten Scheibenrädern aus⸗— 8 115 1 8 5 Ruhe. Lediglich Breslau veranſtaltet, 5. n 5 1 0 Technikern als Beobachter. Automo⸗ geſchnitten wurden und den Vorderrädern bei hohem Schnee D 8 ünſtet, lauer 145 and hier als letztes Rennen vor den Brez⸗ und Motorra ⸗Anduſtrie⸗Direktoren der deutſchen Rei- Griffigkeit verleihen ſollen. Faſt alle Wagen ſind mit Son⸗ Stunden ein 100 Km.⸗Mannſchaftsrennen zur fenfabriken, der Betrtebsſtoff⸗Induſtrie, der Kraftfahrzeug⸗ dervorrichtungen zur Starterleichterung verſehen. 5 N D E D anſtal⸗ irg.— on G. Kame⸗ uſtk. : Ko⸗ ler. zieder⸗ eniſche 18.80: 21.00 n M. ge. eile ittogs⸗ klänge don. 3 5 5 F* W 0„ F 8 8 G N* K A R 1 f 6 H. „ enk, wein pilliser als Ferf f ff e ee Wein billiger als Bier! imat Il)- Aannheim! T Pargwangs Si- Kurse iter Belem pete Wir zeigen hiermit an, daß wir in MANN NEIN 5 l 5 5 1 Hark F 3, 15. verbunden w,„ l Agape. Fantgeschrttene v. dburenauter 3% e, Weinverkaufsstelle Ausstellung pon Geräten U. Maschinen für Sire e e ins Ski Paradies der „. nde 2 2 7 kalten, Selfarbſockel unseres Weingutes errichtet haben. Zum lie Laudwitschaft u Ja6 Aetzgeigwerbe Galtür, 1800 m ktreichen. Liefere uur 5 1110 8 17 g g 5 7 ante Arbeit Verkauf kommen nur beste naturreine Quali- 1eitſahn 5 6 800 Gasthaus Alpenrose(Zentralheizung) igüter Au ust fie tätsweine von der Mitteſhaardt aus den Ge- e vom 29. II. bis 20. März 1932 Ver. Max Jofephſtr markungen Haardt und Simmeldlingen. Anmeldeformulare und Ausstellungs- E 925 bohftroßer 8. 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Febr. 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlotal. Qu 6, 2, gegen bare Zah ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 4 Schreibmaſchinen, 1 Rechen maſch. 1 Laut⸗ ſprecher. 2 Bücher⸗ ſchränke. Schreibtiſche. 1 Radibapvarat mit Zub., 1 Nähmaſchine, Bett⸗ u. Leibwäſche, zwei Zimmerbüfetts, Stühle u. Sonſtiges. Hieran anſchließend an Ort und Stelle(Be⸗ kanntaabe im Pfand⸗ lofal!: Zwei Läufer⸗ ſchweine. 1269 Keibs Gerichtanollsieſer. Frbirelig. Bemeinde Hannfeim l Ae Aemanmang Sonntag. d. 28. Febr. 1932. vorm. 9% Uhr in der Aula d. Real⸗ gym naſtums, Tullu⸗ ſtraße 14. 1207 Tagesordnung: 1. Jahresbericht d. Vor⸗ ſtandes: 2. Rechnungsablage 19391 und bheſcheid; 3, Voranſchlag für 1932; 4. Erneuerungswahl des Vorſtandes; 5. Wahl der Rechnungs⸗ pPrüfer für 1032; 6. Anträge. 7. Sonſtige Gemeinde⸗ für Pyllfungs⸗ Forliment Taffef Seide mil Kunstselde, 85 cm brelt, Nlir. 85. angelegenheiten. Wir bitten um zahl⸗ reichen Beſuch. Der Vorſtand. 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Die Ver⸗ gnügungsſteuer bis einſchließl. 20. Februar 1932 iſt ſofort zu zahlen, ebenſo die Gemeinde⸗ etränkeſteuer für Januar 1932. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat 10 v. H. jährlich und, ſo⸗ weit Vergnügungsſteuer und Gemeindegetränke⸗ ſteuer in Frage kommen, 12 v. H. jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ zelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8318 Uhr und von 1516 lihr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchſkren. 42 Stadtkaſſe. — Hall U. Uuundbesitzer-erein 2. J. Mannheim Montag, 22. Febr. 1932, abends 8 Uh, findet im„Frleclrichspark“ eine Rheinische Treuhandgeseſſschaft Aktiengesellschaſt MANNHEIM, L 15, 15 Gegtr. 1910/ Tel 21806% Aktienkapital: 400000 RM. 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Gewaltmärſchen führte er guer über die gefrorenen und durch die tief⸗ Ii In Seen erſchneiten Wälder Oſtpreußens ſeine tapferen Di⸗ piſtonen an den Feind heran und begann mit dieſer achttägigen Februarſchlacht, in der wieder mehr als hunderttauſend Gefangene entwaffnet wurden, den großen Stegeszug von 1915 nach Polen. An der Nordoſtgrenze, von Memel bis Schir⸗ windt, hielten indes eine alte brave Landſturmdivi⸗ ſſon und ein Regiment Badenſer Dragoner die Wacht. Seit den Auguſttagen hatte der Ruſſe hier noch nie einen ernſthaften Verſuch unternommen, vorzudringen. Gewiß gehörte es zum täglichen Ge⸗ ſchäft, Schüſſe dann und wann hinüber und herüber zu wechſeln. Von Zeit zu Zeit wurde das Feuer, be⸗ ſonders um das ſchon arg zerſchoſſene Garſden, auch heftiger. Und manchmal verſtummte dann ein bra⸗ per Landwehrmann, der gerade ſein Pfeiſchen anzün⸗ bete und an ſeine Kinder daheim dachte, ob ſie auch alle geſund wären und ſich auf ſeine Heimkehr freu⸗ ten— da war es plötzlich vorbei Ein Kamerad hob das noch brennende Pfeiſchen auf, ſchüttete es traurig vor ſich hinſinnend aus und ſchickte es mit ein paar tröſtenden Zeilen denen, die ihn nie mehr erwarten durften. Ein Holzkreuz über einem ſtillen Grab, das neben vielen anderen in einer weltverlorenen Lichtung am Waldrande ſich hügelt, lrägt den Namen eines unbekannten ſtillen Helden. Die badiſchen Dragoner hatten ſeit Wochen keine Verwundeten mehr. Die Koſaken zeigten ſich kaum, die deutſchen Batterien ſchoſſen zu gut. So waren den braven Badenſern die täglichen Patrouillenritte jaſt ein Vergnüngen.. 8 „Das iſt ja ſchon langweilig,“ meinte ſo mancher. „Hier kriegt man höſchtens ein Eiſchernes Kreuz im Rücken vor lauter Einfrieren auf dem Sattel—“ „Bei uns daheim iſch jetzt ſchon der Frühling do—“ Drei Dragoner, ein Unteroffizier und zwei Mann, ritten wie immer die Straße von Roſillen nach Garfden entlang, ſie wußten ihre alltägliche Meldung boraus:„Alles beim alten.“ Die breite Landſtraße Neue Mannheimer Zeitung Sountags⸗Ausgabe lag im ſonnenblitzenden Schnee, als ſie plötzlich ein Surren in der Luft hörten, und von ruſſiſcher Seite näherte ſich ein immer größer werdender Punkt. Feindlicher Flieger! In dem gleichen Augenblick pfiffen Gewehrkugeln vom Waldrande her— das Pferd des Unteroffiziers, in der Flanke getroffen, brach zuſammen. Verſtreute Landwehrleute kamen querfeldein gelaufen zurück, zurück! kommen mit zehnfacher Uebermacht. Garſden iſt von den Ruſſen genommen. Sie mar⸗ ſchieren auf Memel. Die Kanonen begannen zu wüten. Ein Gewitter von Granaten, Maſchinengewehren und kugeln, von Handgranaten und Minen erhob ſi alles vergebens— die Deutſchen waren zu ſchwach, ſte mußten zurück. Die Dragonerpatrouille dem Rittmeiſter das bereits vom Di Sie machte kehrt, meldete eben Geſchehene, der wußte es ionsſtab, und im nächſten Augen⸗ mit einer land, um 1 neuen Meldung durch Roſillen ins Am Abend de demel, den die Ruſſen vor „Diesmal wird es hold iſt ſchon fort, hätte ſollen, wir wären auch 8, Vater. Gutsbeſitzer Rein⸗ ſt ihnen ein gutes Wort geben noch auf einem der Leiter⸗ wagen mitgekommen.“ Ein heftiger Knall neben dem Schulhaus. Im Birkenwäldchen drüben war eine deutſche Batterie aufgefahren und ſchoß. Das kleine Brüderchen begann zu weinen, Annke tröſtete es, ihre Stimme zitterte vor Angſt. Die drei Jungens wollten zu den Soldaten hinaus, der Vater verbot es ihnen. Doch wenigſtens am Fenſter durften ſie ſtehen, deſſen Scheiben bei jedem Abſchuß kltrrten, und in der Nachmittagsdämmerung ſehen, wie die Schüſſe auſblitzten. „Die Granaten fliegen im Bogen über unſer Dach, zehn Kilometer weit.“ Wumm— tüün— krachte das Geſchütz los und die Granate pfiff dahin. „Sie werden es ſchon ſchaffen,“ ſagte zuverſichtlich der Vater. Es klopfte.„Herein— ah, der Herr Pfarrer.“ „Alles iſt ausgeriſſen, mein lieber Herr Hennig.“ „Dieſe Kleingläubigen. Hindenburg wird die Ruſ⸗ ſen auch hier heraustreiben.“ „Wenn er nicht genug noch an der Südgrenze un⸗ ſerer Heimat zu ſchaffen hat— hören Sie nur, wie das Vieh in den Ställen brüllt.“ „Sind alle ausgeriſſen, wie ſie gingen und ſtan⸗ den?“ „Ja, wie ſie gingen und ſtanden. Die Ruſſen! Die Ruſſen! Nun— der Pfarrer ſtrich ſeinen lan⸗ gen weißen Bart und ſchaute durch ſeine Brille in weite Ferne,„es ſteht nicht beſonders um uns— ich ſprach vorhin mit dem Artillerieleutnant, der da im Birkenwäldchen noch ſchießen läßt— er fürchtet, ſie werden zurückgehen müſſen, bald— da—“ Alles ſchrie auf und ſah ſich erſchreckt an. „Das Schuſterhaus— das Schuſterhaus brennt— eine ruſſiſche Granate.“ Die letzten, die noch ſich in den verödeten Woh⸗ nungen verſteckt hielten, liefen aufgelöſt die Dorf⸗ ſtraße entlang— ohne Gruß ſtanden ſie in der Tür. „Herr Pfarrer, Herr Hauptlehrer— fort, fort!“ 3 Mgr. 8 17. März ſtan⸗ „Zu Fuß in die Nacht? Alles im Stiche laſſen? Geht das Vieh füttern— verliert nicht den Kopf— wir ſtehen in Gottes Hand,“ ſagte der Pfarrer. „Wir bleiben,“ entſchled auch der Hauptlehrer. „Und wenn— ſie— kommen?“ „Wir wehrloſe Menſchen. Wir werden für den Feind tun, was wir tun können. Zu eſſen ſollen ſie haben und ein Dach über dem Kopf. Was ſollen ſie uns dann antun?“ „Na ja, is man jutt, Herr Präzentor(Bezeichnung für Hauptlehrer im Memelland). Dann wollen wir mal nach dem Vieh ſehen.“ Die deutſche Batterie ſchoß bis in die Nacht hinein. Keine ruſſiſche Granate ließ ſich mehr in Roſillen nieder. „Morgen pfeifen wieder nur ein paar Gewehr⸗ kugeln— ſchlaf nur, Aunke, ſchlaf,“ ſtreichelte der Va⸗ ter das von den plötzlichen Kriegsereigniſſen erſchüt⸗ terte Mädchen. Doch Annke ſchlief die ganze Nacht nur halb. Im⸗ mer wieder erſchienen ihr die drei Koſaken vom Kriegsanfang auf der Wieſe, der lächelnde Ruſſe am Fenſter, der fromme Pilger am Weihnachtsabend— endlich ſchlief ſie feſt und wie tot. Eine rauhe Hand griff in ihren Annke fuhr auf. Kein Schrei kam aus der Kehle. Ein ruſſiſcher Soldat. Seine breitrandige Teller⸗ mütze über die wirren ſchwarzen Locken geſtülpt. Betrunken. „Marſch— raus— ich— ſchlaf.“ Annke ſprang aus ihrem Bett, nahm ihre Kleider und flitzte hinaus. „Ein Ruſſe— ein Ruſſe!“ Da ſtanden auch ſchon ruſſiſche Soldaten mit Bajo⸗ netten vor dem Vater. „Wo iſt die Kaſſe vergraben?“ fragte einer, der Deutſch zu ſprechen verſtand. Der Vater zuckte die Achſeln. Die Mutter flüſterte Annke zu, ſie hätten den Vater mit dem Spaten aus dem Garten kommen ſehen, wo er tatſächlich die Kirchenkaſſe vergraben hat. Annke ſchaute in den Garten hinaus. Da tram⸗ pelten zwanzig bis dreißig Mann kreuz und quer über den Beeten herum. „Uurra!“ ſchrie jetzt einer. Sie hatten die Kaſſe gefunden. Alle, bis auf einen, der in Annkes Bett ſeinen Rauſch ausſchlief, waren mit dem Geld im Nu ver⸗ ſchwunden. Im Wirtshaus, wo nur noch ein lahmer alter Knecht zurückgeblieben war, lockten ſie mit den geſtohlenen Talern das letzte an Schnaps und Wein aus dem Keller. Der Vater und der Pfarrer berieten, ob ſte flie⸗ hen ſollten. Die Jungens wurden nach einem Fuhr⸗ werk ausgeſchickt. Vorſichtig ſchlängelten ſie ſich zwi⸗ ſchen den Trupps der meiſt betrunkenen ruſſiſchen Soldaten hindurch. Adolf erhielt einmal einen Fuß⸗ tritt, daß er lang hinftel und ſein Knie aufſchlug. „Pſt— nichts ſagen— nicht reizen.“ ermahnte ihn der ganz kleinlaut gewordene Bernhard, da ihn, der ſchon ziemlich groß und kräftig ausſah, die Soldaten beſonders argwöhniſch muſterten. Sie gingen von Haus zu Haus. Schlaf. Nirgendwo auch 9. Nummer 86 Seite/ Als die drei Jungens, am Dorfrand auf einem Geländer des Abflußgrabens hockend, ſich aus ruhten, ſahen ſie plötzlich einen Wagen die Straße von Me mel im Galopp herkommen.. Hei— das war doch—? So knallte doch nur eine mit der Peitſche: „Großmutter!“ „Ja, Jungens, was moakt ihr denn hier?“ „Aber Großmutter— es iſt doch Krieg Ruſſen ſind drin.“ „Auch bei euch? — na ſo etwas—“ „Wir wollen alle fort— wart mit dem Wagen hier.— Ja, wen haſt du denn da mit?“ „Zwei aus unſerem Dorf, Frau Domſcheit und Frau Blieſkat, die wollten bloß nach ihrem Vieh ſe⸗ hen, das ſie beim Plimbeitis in Pflege haben.“ die Ich dachte, hier ſind ſie noch nicht „O Gott, o Gott— überall dieſe Rußkis— haben ſicher ſchon alles fortgetrieben?“ „Vorläufig ſind ſie nur betrunken— alſo wart hier, Großmutter.“ Bernhard, Adolf und Herbert liefen ins Schul⸗ haus zurück:„Die Großmutter iſt mit dem Wagen da— packen packen.“ Das ließ ſich keiner zweimal ſagen. Annke raſte treppauf, treppab, holte ihre kleinen Habſeligkeiten zuſammen, vor allem Anderſens Märchen, ihr Lieb⸗ lingsbuch, und eine kleine, kaum fingergroße Puppe, für die ſie ſchon mindeſtens dreißig Kleidchen mit zierlichſten Borten genäht und geſtickt hatte. Dann half ſie der Mutter und der jungen Magd, die aus der Goldaper Gegend ſtammte und immerfort weinte:„Ich will nach Haus,“ die Kleider in einen Bettbezug ſtopfen, raffte etwas Butter, Wurſt und Brot in einem Bündel zuſammen, ſtopfte in den gro⸗ ßen Koffer Vaters Pelz. „Los, los, los!“ Der Vater, die Jungens ſtanden fix und fertig da.„Hol Pfarrers, Herbert— hinten⸗ herum gehen wir über die Rodelbahn an der Pumpe und der Dorflinde vorbei.“ Sie ſchlichen davon. Auf der Hauptſtraße ſah man in der Winterdäm⸗ merung die torkelnden johlenden Geſtalten. Manch⸗ mal ganz nah die gutmütig klingende Stimme eines ſiegesfrohen Ruſſen. Daß ſich Menſchen einander ſo viel Leid zufügen, dachte Annke. Hier wax ſchon die Dorflinde. Hier hatten ſie ſo manchen Abend, alle Kinder aus dem Dorf und einige Mägde dazu, geſeſſen und friedliche fröhliche Lieder geſungen, und haben getanzt und geſpielt. Vorbei— Für immer? Iſt die Jugend aus? „Wo iſt denn der Wagen?“ fragte der Vater. „Da ſtand er doch?“ „Großmutter— Großmutter!“ „Dort— Vater.“ Auf dem Kutſchbock ſaß ein Ruſſe und kitzelte Großmutter übermütig mit der Peitſche. Ein anderer wollte ſie umarmen. Da holte die Großmutter aus. „Oh— das ſitzt!“ ſchrie Bernhard in Erinnerung an manche Tachtel, die er bei Beſuchen auf Groß⸗ mutters Gütchen bekam. Alle mußten lachen, denn in dem Augenblick klatſchte es wirklich. Der Ruſſe ließ ab und ah ſie voller Reſpekt an.(Fortſetzung folgt.) . P 9 55 W fad ARI[SER MESSE mische und Musfermesse 25 Prozent Ermäßigung auf deutschen 50 Prozent auf französischen Bahnen Auskunft und Messekarten durch die Geschäftsstellen der Pariser Messe in: BERLIN NW 7, Unter den Linden 76 a, LEIPZIG, Grassistraße 7(Postfach 367), HAMBURG, ſungfernstieg 30(Hamburger Hof). 4. 18. Mai 1932. . — —— — — . — en f ff de Tiahtge Weidnäperin empf. ſich im Nähen u. Flicken pro Tag 1,50, Angeb. unter K D 82 an die Geſch. 86500 Mädel, 221., ſucht gleichaltr. 6502 Figundin f. Wanderung., Sport, Bücher u. Handarb. Hauptpoſtl. P. L. 100. Umzüge Fernfahrten m. geſchl. 8 Auto gewiſſenh. u. b. Kunz, J 6. 8, T. 26776. * 6515 nur ein Handwagen. EH It frauen Jömlern Verlobte! Montag, den 22. Februar beglunt wieder im Beis „Wartburg- Hospiz“ mein bekannter 2tägiger Tischdeck- und Servier- Hursus Honorar statt 6 Mark nur 4 Mark Der Hursus findel taeoretisch und praktisch mit Taſelgerät stalt. 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Febr. 1932 UND Ans bleibt vorerſt Iſt Stillſtand ſchon Fortſchritt? Treten wir im Kreiſe oder, was nicht viel anderes bedeutet, nur auf der Stelle? Faſt möchte es ſo ſcheinen, denn alle Notmaßnahmen und alle Opfer haben noch keinen Beweis dafür gebracht, daß wir uns vor⸗ wärts bewegen. Bleibt nur die Frage, ob angeſichts der immer ſchärſere Formen annehmenden Wirt⸗ ſchaftskriſe nicht ſchon ein„Auf⸗der⸗Stelle⸗ treten“ bedingtermaßen einen Fortſchrtitt darſtellt? Wer könnte dieſe Fragen mit gutem Gewiſſen auch einigermaßen zutreffend beantworten! Haben 5 vielmehr die recht, die in allem bisher nur einen weiteren Rückgang des wirtſchaftlichen Lebens glauben erblicken zu können? Freilich, entſcheidende Schritte zu Meiſterung unſeres Schickſals haben wir 1 er noch nicht getan. Konnten wir auch bisher noch nicht tun, weil die Entblößung unſeres Wirt⸗ ſchaftskörpers von jeglichen Reſerven nur Notmaß⸗ nahmen zur Behauptung über Tage, Wochen und Monate hinaus erlaubte, weil unter den Auswir⸗ kungen der rotierenden Weltkriſe und des poli⸗ tiſchen Chaos jedes Planen und alle Berechnungen immer wieder über den Haufen geworfen wurden. An ſich empfindet die breite Menge ganz richtig, daß entſcheidende Beſchlüſſe not⸗ wendig ſind, um das Wirtſchaftsſteuer herum⸗ werfen und der völlig verfahrenen Lage Herr wer⸗ den zu können. Sie darf aber dabei nicht vergeſſen, daß ſich die Kriſe nicht allein auf Deutſchland, ſon⸗ dern über die ganze Welt erſtreckt, und daß, wie eben geſagt, nur dann ein ſinnvolles Planen und Abwägen möglich iſt, wenn die Hauptfakto⸗ ren der Störungen in den internationalen Be⸗ ziehungen ausgeräumt ſind. Dieſer Geſichtspunkt kommt leider in dem neueſten Bericht des Inſtituts für Kon⸗ funkturforſchung nicht genügend deutlich zum Ausdruck, wo ein Rückblick auf die bisherige Entwicklung der Kriſe geworfen wird. Der Bericht enthält genau präziſierte Angaben, auf welche Motive die dauernde Schrumpfung zurückzu⸗ führen iſt und in welchen Etappen ſich der Konjunk⸗ turabſchwung abſpielte. Wiederum Wagemannplan Es muß etwas geſchehen! Das iſt die unausgeſprochene, aber deutlich zwiſchen den Zeilen zu leſende Anſicht des Inſtituts, das die gegenwärtige Kriſe als eine ausgeſprochene Deflationkriſis der Produktionswirt⸗ ſchaft anſpricht. In Deutſchland muß alſo, nach der Umſchreibung des Inſtituts, einiges unternom⸗ men werden, um den weiteren Verfallll aufzuhalten. Schön, dagegen iſt nichts einzuwenden. Der Bericht ſtellt aber feſt, daß alle natürlichen Anſätze einer Beſſerung fehlen, daß„Deflation den auf eine Volkswirtſchaft gelegten Zwang bedeutet, ſich durch niedrigere Preiſe oder geringere Produk⸗ tion oder durch beides zuſammen auf ein verknapp⸗ tes Kreditvolumen einzuſtellen“. Und hier liegt das Bemerkenswerteſte und zugleich Bedenkliche des Be⸗ richtes. Nach den amerikaniſchen Kreditausweitungs⸗ plänen gibt alſo Prof. Wagemann ſeinen bisher faſt einhellig abgelehnten Plan noch nicht verloren TSCHAFT S- ler Nenen Mannheimer Zeitung LETTUNG Sonntags-Ausgabe Nr. 86 nur das Abwarten und begründet ihn aufs neue in dem Bericht des ihm unterſtellten Inſtituts. f Aber iſt denn der Plan Wagemauns das A ll⸗ heilmittel? Wir haben uns bereits früher dar⸗ über näher geäußert und unſerer Meinung Ausdruck gegeben, daß die Voraus ſe tzungen für eine erfolgverſprechende Verwirklichung der Wage⸗ mannſchen Idee nicht gegeben ſind. Niemals wird der Wagemannſche Plan nicht in der Lage ſein, das unſinnige Abſperungsſyſtem der einzelnen Län⸗ der zu überwinden. Das englif che Beiſpiel lehrt dies ſehr deutlich, da ſelbſt die Aufgabe des Goldſtandards die beſtimmt erwartete Ausweitung des Handels bisher nicht gebracht hat, ebenſowenig wie eine nachhaltige Hilfe für die eigene Produk⸗ tion. In Kreiſen der deutſchen Induſtrie ſteht man daher durchaus mit Recht auf dem Stand⸗ punkt, daß, ſolange keine Entſcheidung über die politiſchen Hemmungen ge⸗ fallen iſt, nach Maßgabe des wirtſchaft⸗ lich Möglichen die eigenen Grenzen gegen den Import und das Valuta⸗ du mping ausländiſcher Produktton zu ſchützen ſind. Zweifellos wird das eine neue Welle von weite⸗ ren Einfuhrbeſchränkungen auslöſen, aber ſo wie die Dinge heute liegen, iſt es beſſer, aufs Ganze zu gehen. Denn je mehr ſich bei den Nachbarn Deutſchlands— die den Kriſenfolgen ebenſo ratlos gegenüberſtehen wie wir— die Dinge zuſpitzen, umſo eher werden ſie geneigt ſein, ihre Handelspolitik, ſei es durch Wiederherſtellung wirklicher Meiſtbegünſtigung oder durch geeignete andere Formen, auf eine vernünftige Baſis zu ſtel⸗ len. Bemerkenswert iſt, daß auch die In duſtrie ſich gegen alle Währungsexperimente und auch gegen die übertriebenen Autarkiebeſtre⸗ bungen wendet. Die Rückführung eines erheblichen Teils der Arbeitsloſen in den Produktionsprozeß iſt nur dann möglich, wenn Abſatz und Kauf⸗ kraft für die erhöhte Produktion vor⸗ handen iſt, weil ſonſt die für die Ingangſetzung einer erweiterten Produktion benötigten Mittel vom Leerlauf geſchluckt und die Lage im Endeffekt noch ſchwieriger ſich geſtalten müßte. Riskantes Experiment Die Kreditausweitung im amerikaniſchen Sinne oder nach den Wagemannſchen Intentionen wäre ein Experiment von höchſt riskan⸗ tem Charakter. Amerika mit ſeinen großen Reſerven und ſeiner robuſten Phyſis kann ſich das erlauben, während in Deutſchland das von vornher⸗ ein ausſcheidet, was auch nur entfernt nach In⸗ flation riecht. Nimmt man eine Kreditausweitung auch hierzulande vor, ſo muß man ſich über zweier⸗ lei klar ſein: Die hieraus reſultierende Preis⸗ ſtelger ung der Waren kann ſoweit ge⸗ hen, daß Deutſchland auf dem Welt⸗ markte ſeine Wettbewerbsfähigkeit verliert. Steigt aber der innere Kon⸗ ſum erheblich, ſo läßt ſich eine Zunahme der Importe nicht vermeiden. Es empfiehlt ſich alſo keineswegs, den unbe⸗ kannten Weg einer Kreditausweitung zu beſchreiten. Die Preußiſche Staatsbank umſchifft die Klippen der Kriſe Rückgang des Reingewinns auf 1,36(i. V. Keine Berührung mit Abſchluß und Jahresbericht der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) für das abgelaufene Jahr laſſen er⸗ kennen, daß die Bank die ſchwere Belaſtungsprobe der Vertrauenskriſe verhältnismäßig gut überſtanden hat. Auf der einen Seite dürfte es dem Inſtitut zugute gekommen ſein, daß es in den letzten Jahren von der Möglichkeit, kurzfriſtige Auslandsgelder heranzuziehen, kaum Gebrauch gemacht hat, auf der ande⸗ ren Seite aber war es naturgemäß in mehrfacher Be⸗ ziehung beſonders ſtarker Beanſpruchung ausgeſetzt: Ein⸗ mal durch die ſcharfe Anſpan nung der öffentlichen Finanzen, durch ſtarke Rückgriffe der Banken, Giro⸗ Zentralen und Sparkaſſen auf die bet der Staatsbank unterhaltenen Guthaben, zum anderen durch die Not⸗ wendigkeit erhöhter Stützungstätigkeit in⸗ folge des Kursverfalls am Markte für feſtverzinsliche Werte. Die Giro⸗ Zentralen und Sparkaſſen ha⸗ ben überdies durch Rebiskontierung und Lombardierung Preußiſcher Schatzanweiſungen die Mittel der Bank zeit⸗ weiſe ſtark in Anſpruch genommen. Trotz der voraus⸗ gegangenen großen Abhebungen konnte am 13. Juli v. J. allen Anforderungen voll entſprochen werden. An dieſem Tage wurden allein 71 Mill.„(der gegenwärtige Kredi⸗ torenbeſtand betrügt insgeſ. 900 Mill.„ ausgezahlt. Um jene Zeit hat ein erheblicher Zugang an neuen Kunden eingeſetzt, der noch anhält und der den durch Abzüge der öffentlichen Hand, der Banken und Sparkaſſen eingetretenen Kreditorenverluſt zum er⸗ heblichen Teil wieder ausglich. Infolgedeſſen liegt die Kreditorenſumme Ende 1931 nur um 56 Mill. oder 5,75 v. H. unter derjenigen von Ende 1930. Die außerdem abgegangenen 186 Mill.„ Siedlungsgelder, die auf Grund geſetzlicher Beſtimmungen an die Deutſche Siedlungs⸗Bank übertragen worden ſind, konnten bei dem Vergleich außer acht gelaſſen werden. Der Um ſatz auf der einen Seite des Hauptbuches betrug 33,5 Mrd. gegenüber 37,4 Mrd.„ im Jahre 1930. Die Gewinn⸗ und Berluſtrechnung hat folgendes Ausſehen(in Mill.): 1931 1930 1929 o. 0,31 0,11 Ainseinn hmm„971 11,15 9,15 Proviſionen„ 1,10 5 Werwaltungselnnahmen 005 0,06 0,05 Entnahmen aus Steuerrückſtellungen——.02 Insgeſam. 9,63 12,77 11,55 Verwaltungsausgaben 534 5,42 6,31 VT.27 0,18 0,16 eibungen auf Wertpapiere und eteiligungen. 5 1 0 55 5320—— zungen auf Grundſtſicke un Einrichtungen 0,19.30.36 Reingewinn.30 8.81 ee, 5 2 12 1930 wurden 2 Mill.„ der General⸗Staatskaſſe abgeführt, weitere 4 Mill.„ dem Grundkapital und.5 Mill.„ der Reſerve überwieſen; für 1929 betragen die ent⸗ ſprechenden Ziffern 2 Mill., 2 Mill. bezw. 0,5 Mill.„. Für 1931 fallen dieſe Poſten aus. In der Abnahme des Zinsgewinnes drücken ſich die Be⸗ ſtrebungen der Staatsbank um den Abbau der Leih⸗ ſätz e deutlich aus. Die Zi sſpanne iſt im Durchſchnitt des 6,86) Mill.⸗R.— Zunahme der Kundenzahl dem Stillhalte⸗Abkommen gewinn von rd. 1 Mill.„ und der 1930er Gewinnvortrag von 0,36 Mill.„ werden für das Jahr 1932 auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. Die Bilanz hat folgendes Ausſehen(in Mill. 1 Aktiva: 1931 1930 1929 Rafe 1 2,07 1,50 Guthaben bei Notenbanken 0,05.51.88 Schecks, Wechſel und Schatzanweiſungen 203,51 223,14 114,95 Noſtro- Guthaben bei Banken 23, 102,00 21 Reports und Lombards geg.'örtpaviere 6,13 90,18 82,83 Eigene Wertpapiere„ 5907 32,00 27581 Konſortialbeteiligungen 1684 21.69 14,14 Deblierennn;.*„350.92 200.50 141552 Bilanzſümme. 909,86 1182,00 1082,79 Paſſira: 8 Grundkapital 0 17,00 15,00 Een 7250.00 dior 900,43 1142,83 1053,78 Ateypte„ 33,62 2,50— Sonſtige Paſſiven 5,44 5,18 2,14 An 0 5,80 4581 Bilanzſumme 969,68 1182,00 1082,73 Die Steigerung der Poſition„Schecks, Wechſel und un verzinsliche Schatzanwelſungen“ auf der Aktivſeite um 700 Mill., beruht im weſentlichen auf der Zunahme an Beſtänden von Schatzanweiſungen des Reiches und der Länder von 136,7 auf 250,2 Mill. 4. Die Abnahme der Noſtro⸗ Guthaben bei Banken und der Rückgang der Reports und Lombards gegen börſengängige Wertpapiere erklärt ſich zwangsläufig aus der allgemeinen Geſchäftsentwicklung. Die Steigerung des Poſtens„eigene Wertpaptere“ um 27 Mill.& hängt mit der Aufnahme von feſtverzinslichen Papieren zwecks Kursſtützung zuſammen. daneben wurden aber auch Effekten aus den KonſortialbeteiligQungen umgebucht. Ein Teil dieſer Werte iſt nach den Beſtimmungen für Gegenſtände des Anlagevermögens bewertet. Es handelt ſich hierbei um Schatzanweiſungen der Reichspoſt und des Freiſtaates Sachſen, die ſpäteſtens 1934 fällig ſind, ferner um Gproz. auslosbare Preußiſche Staatsanleihe und ſchließlich um deutſche Dollar⸗Werte, die in Newyork gehandelt werden. Der letztere Poſten iſt als Dollar⸗Reſerve für Zins⸗ und Tilgungsverpflichtungen des Preußiſchen Staates aus ſeinen amerikaniſchen Anleihen gedacht. Für die entwertete Beteiligung am Britiſh and German Truſt ſind Abſchrei⸗ bungen erfolgt. Die ſtarken Anforderungen der öffentlichen Hand und der Banken konnte nicht ohne Einfluß auf die Liquidität bleiben. Sie berechnet ſich auf 46,7 v. H. gegen 68 v. H. Ende 1930. Bei Ausſchaltung der unverzinslichen Preußiſchen Schatzanweiſungen beträgt die Lignidität ſogar nur 35.7 v. H. Bet der Staatsbank ſpielt die Liquidität angeſichts der Zuſammenſetzung ihrer Kreditoren nach Auffaſſung der Verwaltung nicht die gleiche Rolle wie bei anderen Kredit⸗ inſtituten, trotzdem wird eine Beſſerung angeſtrebt und iſt, wie die Zwiſchenbilanz per Ende Januar 1932 erkennen läßt, auch bereits erreicht worden. Aus eigenen Mitteln der ländlichen Siedlungen Kredite im Betrag von 6 Mill.„ zur Verffgung geſtellt. Von den Stillhalte⸗Ab⸗ kommen mit den ausländiſchen Banken wird die Seehand⸗ Jahres auf 0,87(i. V. 0,96) v. H. geſunken. Der Rein ⸗ lung nicht berührt. hat die Staatsbank am Ende des Jahres 1931 für die Zwecke Weder aus nationalwirtſchaftlichen noch allgemein wirtſchaftlichen Erwägungen heraus können wir dem amerikaniſchen Beiſpiel folgen. Wir müſſen die Nerven behalten und abwarten. Abwarten ſolange, bis ſich die internationalen Beziehungen in poli⸗ tiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht endgültig geklärt haben, zum mindeſten ſolange, bis ein annähernd zutreffendes Bild über das Ergebnis der amerikani⸗ ſchn Aktion zu gewinnen iſt. In der Zwiſchenzeit bieten die Frage der Banken berein tigung, die von anderer Seite nicht ganz zu Unrecht als eine „Sozialiſierung der Verluſte“ aus öffentlichen Mit⸗ teln bezeichnet wird, und die Wiederingang⸗ ſetzung des Börſenverkehrs genug interne Aufgaben, ſo daß wir nicht tatenlos auf die inter⸗ nationale Entſcheidung zu warten brauchen. Kurt Ehmer. Vor der Dividendenentſcheidung der Reichsvant O Berlin, 20. Febr.(Eig. Dr.) Zu der Melbun eines Berliner Mittagsblattes über die vorausſichtlice Höhe der für 1931 1 zur Ausſchüttung gelangenden Divl⸗ dende auf die Reichsbankanteile les wird von der Bei⸗ behaltung des Vorjahresſatzes von 12 v. H. oder von einer evtl. Ermäßigung um 2 v. H. geſprochen) hören wir von zuſtändiger Seite, daß dieſe Ausführungen lediglich Ver mutungen darſtellen. Entſcheidendes könne vor der wahrſcheinlich am nächſten Dienstag ſtattfindenden Direk⸗ torialſitzung nicht geſagt werden. O Wieder 4 v. H. Dividende bei Auguſt Thyſſen⸗Bauk AG., Berlin.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen beſchloß der AR., der GV. am 26. Febr. die Verteilung von wieder 4 v. H. Dividende auf unv. 16 Mill. 4 StA. für 1931 vorzuſchlagen. 5 Die Preuſenkaſſe auf ſeſten Jüßen Wieder dividendeulos— 247 201(i. V. 203 929)/ Der Rechenſchaftsbericht der Preußiſchen Zentral- Genoſſenſchaftskaſſe(Preu ßenkaſſe) für das Jahr 1931 gibt ebenſo in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, wie in der Bilanz eine Reihe von Rätſeln auf. Sie wären beſſer unterblieben, da es ſich um ein halbſtaatliches In⸗ ſtitut handelt, von dem die Oeffentlichkeit reinen Wein verlangt und zu verlangen berechtigt iſt. Sieht man von dbieſem Schönheitsfehler ab, ſo muß zugegeben werden: Die in den letzten Jahren von der Leitung der Preußen⸗ kaſſe geübte Vorſicht hat ſich in der Zeit der Not beſtens bewährt. Mit Genugtuung ſtellt denn auch die Verwaltung feſt, daß die im Jahre 1931 eingetretene Aen⸗ derung der Finanzierungsgrundlagen die Richtigkeit der von der Preußenkaſſe ſeit 1928 angewandten Grundſätze (Zurückhaltung in der Kreditgewährung, Verluſtbereini⸗ gung und Stärkung der eigenen Mittel) vollkommen be⸗ ſtätigt hat. Das Kredit⸗Engagement des Inſtituts iſt in dem Kri⸗ ſenjahr 1931 um rd. 60 Mill. geſtiegen. Es zergliedert ſich per 31. Dez. 1931 folgendermaßen(in Mill.): 5 1981 1930 Ländl. Genoſſenſchaften öſtl. der Elbe 270,2 270,8 weſtl. der Elbe 288,4 262,3 Konſumgenoſſenſchaften 20, 4,1 Oeffentl. rechtl. Anſtalten 2,4 6,2 Sonſtige 46,0 41,8 Insgeſamt 708,2 643,1 In Auswirkung der allgemeinen Entwicklung haben ſich die Einlagen bei den genoſſenſchaftlichen Organiſationen, die mit der Preußenkaſſe in Geſchäftsverbindung ſtehen, ſeit dem Sommer 1931 ſchätzungsweiſe um 400 Mill. verringert. Aus der verhältnismäßig geringen Erhöhung der Verbindlichkeiten bei der Preußenkaſſe ergibt ſich, daß die Genoſſenſchaften die Erſchütterung des deut⸗ ſchen Kreditſyſtems überwiegend aus eigener Kraft auf⸗ gefangen haben. Die ländlichen Genoſſenſchaften ver⸗ wendeten hierbei in namhaftem Umfange Kreditrückflüſſe aus der Ernteberwertung. Demgemäß trat auch die ſaiſon⸗ übliche Verringerung ihrer Verpflichtungen bet der Preu⸗ ßenkaſſe nicht in vollem Umfange in Erſcheinung. Bet den gewerblichen und Konſumgenoſſenſchaften erſolgte eine Zunahme der Verbindlichkeiten, bet den Kon⸗ ſumgenoſſenſchaften ſogar in einem Maße, das an die In⸗ auſpruchnahme des Jahres 1924 nahe heranreicht. An der Feſtlegung kurzfriſtiger Schulden, die das Stillhalte⸗ ablommen mit den Aus landsgläubigern herbeiführte, hatte die Preußenkaſſe und die mit ihr arbeitenden Genoſſen⸗ ſchaften, entſprechend der Natur des Geſchäftes, faſt kei⸗ nen Anteil. Aus der Stellung der Preußenkaſſe als zentrales ge⸗ noſſenſchaftliches Geldausgleich⸗Inſtitut ergab ſich daher bie Notwendigkeit einer weſentlich erhöhten Ausnutzung des Rediskont⸗Rückhalts bei der Reichsbank. Gleichwohl bleibt der Geſamtbetrag an Bank⸗ und öffentlichen Gel⸗ dern, den die Preußenkaſſe Ende 1931 in Anspruch genom⸗ men hat, hinter den Ziffern von 1927 um 250 Mill./ zurück. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt im einzelnen folgendes Ausſehen(in Mill. J: 1931 1930 192 Gewinn-Vortrag aus dem Vorjahr..20 0,25 0,30 Zins- und Diskont- Gewinn 8,08 8,20 10,13 Sonſtige Einnahmen 150 1562 147 Insgeſamt.„ 9,78 10,13 11.96 Davon ab: Geſchäftsunkoſten. 5,57.61 5,60 Abschreibungen 956„044 0,30 0,23 Sonſtige Aufwendungen.03 100 0,88 Zuweiſung an die Rücklage 2550.00.00 Verbleibt Reingewinn.. 0,25 0,20 0,25 Ausſchüttung an die Stammeinlage Der Rückgang des ausgewieſenen Zins gewinns be⸗ ruht teilweiſe auf der Verringerung der Spannen, 3. T. Ueberſchuß— Ein Verſteckſpiel mit Millionen auf Zinsgutſchriften als Ergebnis der Genoſſenſchaftsrativ⸗ naliſtierung. Tatſächlich hat die Preußenkaſſe in 1931. wie übrigens auch in früheren Jahren, einen weſentlich höhe⸗ ren Reingewinn erzielt; denn, von den Eigenmitteln des Inſtituts ſtanden rd. 150 Mill. I für auszugebende Kredite zur Verfügung. Allein auf dieſen Poſten müſſen unter Zugrundelegung einer Verzinſung von 9 p. H. 18,5 Mill.& eingegangen ſein. Bei dem offiziell ausgewieſenen Zinsgewinn von 8,08 Mill. 4 handelt es ſich nur um einen ſolchen„aus dem Kreditverkehr“. Die ſo gewonnenen Summen ſind intern für die Rationali ſieru ng des ländlichen Genoſſenſchaftsweſens ausgegeben worden. Der Zuſchußbedarf der öffentlichen Hand für das Rationaliſierungswerk hat ſich auf über 100 Mill.(bis- her waren hierfür 90 Mill. vorgeſehen) erhöht. Der Anteil der Preußenkaſſe an den Rationaliſierungsaufwen⸗ dungen beläuft ſich auf mehr als 40 v.., alſo auf über 40 Mill. /. Der Betrag iſt bereits voll zur Abbuchung gelangt. Im Uebrigen nahm die Rationaliſterung des ländlichen Genoſſenſchaftsweſens ihren planmäßigen Fortgang. Neben der Verſchmelzung der Genoſſenſchaftsorganiſationen der Provinz Hannover und dem Freiſtaat Braunſchweig wurden in der Abgrenzung der Arbeitsgebiete zwiſchen benachbarten Anſtalten Fortſchritte erzielt. Die Bilanz hat folgendes Aus ſehen: Aktiva(in Millionen Reichsmark) 1931 1930 192 Dienſtgebäude 3„.88.92.96 Beteiligungen 5552321989 20,80 18,21 Aörderun ggg 288, 79 250,52 20,00 Wechſel—„„414,42 392,57 42¹⁰ 2⁵ Wertvaplere„„ 23 6,99 6,46 Flüſſige Mitteeel„1780 36,02 41.53 Bilanzzumme. 845,22 775,84 849,47 Paſſiva(in Millionen Reichsmark) Grundkapital. 207,01 207.91 210,56 Rücklagen 552 20.00 17,50 14,50 De) pflichtungen 600,03 539, 76 614,10 mei„20 25 Bilanzſumme 845,22 775,84 849,47 Das Konto Beteiligungen weiſt eine Abnahme um 1 Mill.„ auf, trotzdem 12 Mill./ Aktien der Akzept⸗ und Garantie⸗Bank(auf die 3 Mill.„ eingezahlt wurden hinzugekommen ſind. Demgegenüber fällt der Abgang eines winzigen Poſtens an Aktien der Deutſchen Landesbanken⸗ zentrale AG. nicht ins Gewicht. Hier haben große Wert⸗ berichtigungen ſtattgefunden, die die Verwaltung folgender⸗ maßen motiviert:„Im Hinblick auf die Aktienrechts⸗ reſorm(). wurden Wertkorrekturpoſten, die bisher unter Kreditoren(1 ſtanden, vom Beteiligungskonto ab⸗ geſetzt“. Dabet geht es der wertvollſten Beteiligung, der Getreide Induſtrie⸗, und Tommiſſion AG. zurzeit ſehr gut, Unter den Wertpapieren iſt nur ein Teilbetrag von 1 Mill.„ Kursſchwankungen ausgeſetzt. Die Stelge⸗ rung des Kontos beruht auf der Hereinnahme von über 33 Mill./ kurzfriſtigen Schatzanweiſungen des Reiches und Preußens. Das eingezahlte Kapital beträgt z. Zt. 172 Mill. 1, die Aus landsverbindlichkeiten ſtellen ſich auf 10 Mill. 4A. Gegenwart und Zukunft des landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchatfseſens werden in folgender Weiſe umſchrieben: Die mit der landwirtſchaft⸗ lichen Geſamtentwicklung innerhalb des Genoſſenſchafts⸗ weſens ausgetretenen Schäden konnten bisher durch die ge⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens werden in Oſthilfe ohne nennenswerte Einbußen der Gläubiger auf⸗ gefangen werden. Welche Auswirkungen die Ende 1991 ein⸗ geleitete Neuordnung der Oſthilfe für das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen zeitigen wird, läßt ſich vorerſt nicht überſehen. 0 Abgeſchwäthter Wothenſchluß im Freiverkehr Allgemeine politiſche Lage und 1 führen zur größten Zurückhaltung ückgänge bis zu 17 v. H./ Pfandbriefe freundlicher i Berlin, 20. Febr.(Eig. Dr.) Nachdem ſchon in den geſtrigen Abendſtunden trotz der ſehr feſten Haltung der Newyorker Börſe überwiegend Kursabbröckelungen eingetreten waren, neigte auch im heutigen Telephonverkehr die Tendenz von anfang an weiter zur Schwäche. Das Geſchäft ſtag⸗ nierte allerdings faſt völlig, die Kurſe wurden meiſt nur niedriger geſprochen. Man gab für dieſe Zurückhaltung der Kuliſſe und auch der Kundſchaft verſchiedene Gründe an. Einmal will man wohl nicht vor den Bankenentſcheidungen am Montag Neuengagements eingehen, zum anderen waren aber auch die aus der in⸗ und ausländiſchen Politik vor⸗ liegenden Nachrichten nicht dazu angetan, die Unterneh⸗ mungsluſt zu ſteigern. Reichsſchuldbücher lagen dagegen heute wider⸗ ſtandsfähiger, auch Imduſtrieobligationen und Liguidatlonspfandbrieſe hatten ziemlich be⸗ hauptete Kurſe. Goldpfandbriefe woren weiter vernach⸗ läſſigt, Goldkommunalobligationen blieben eher geſucht. Von deutſchen Anleihen neigten Altbeſitz weiter zur Schwäche und gaben erneut 7 v. H. nach. Im Verlaufe blieb die Tendenz unter kleinen Schwankungen behauptet. Die Kursentwicklung war zwar nicht gonz einheitlich, per Saldo änderte ſich aber gegen den Anfang wenig. Auch am Pfandbrief⸗ markt blieb die Tendenz im allgemeinen freundlich, be⸗ ſonders Kommunalobligationen blieben weiter gefragt. Am Gelomarkt trat keine Veränderung in den Sätzen ein. Am Deviſenmorkt zogen die Norddeviſen um —15 Pfennige an, während Amſterdom 5 Pfennige und Spanien 10 Pfennige verloren. Der Nen ſetzte ſeine Ab⸗ wärtsbewegung um 4 Pfennige fort. Amſterdam ſchwächer ib Amſterdam, 20. Febr.(Eig. Dr.) Zu Beginn der Amſterdamer Börſe lagen über⸗ wiegend Verkaufsauſträge vor, da die geſtrige Newyorker Börſe enttäuſchte. Die Kurſe ſchwächten ſich dur ch⸗ wegetwas ab, doch fanden auf dem ermäßigten Niveau R erlauf dann behauptet Stützungskäufe ſtatt, ſodaß im Verlaufe wieder eine Er⸗ holung eintrat. Königl. Petroleum notierten 14074147, Philips 85—86, Unilevers 110111, Handelsvereenigiug Amſterdam 183½ 184%. J. G. Farben 84, Nounganleihe 38½—, und Dawesanleihe 48. Unveränderter Deviſenmarkt An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchäft heute ſehr gering, die führenden Depiſen waren gegen geſtern ſaſt völlig unverändert. Die Reichs⸗ mark konnte ſich kaum behaupten, da die letzten Durch; führungsbeſtimmungen zur Deviſennotperordnung in Auslande verſtimmten. In Amſterdam notierte ſie 58 08% in Zürich 121,55 und in London 14,54½. Das Pfund blieb mit 3,45 gegen den Dollar unverändert, gegen den Gulden notierte es 8,5894, gegen Paris 87.59, gegen Zürich 17/0 und gegen Madrid 44,65. Der Dollar konnte ſich gut be⸗ haupten, der Peu erholte ſich nach ſeinem geſtrigen ſtarken Rückgang wieder etwas und ſtellte ſich in London auf 171162 nach 1/1143. London unregelmäßig . Loudon, 20. Febr.(Eig. Dr; Die Londoner Börſe eröffnete heute in un regel- mäßiger Haltung, die Grundſtimmung war im Einklang mit Wallſtreet weniger zuverſichtlich. Britiſche Staats papiere tendierten ſtetig, internationale Werte lagen ſchwä⸗ cher. Die zuverſichtlichere Stimmung auf dem Londoner Effekten⸗ und Deviſenmarkt wurde heute durch die Kämpfe in Schanghai wieder ſehr gedämpft, doch blieb der Grun d⸗ ton weiter optimiſtiſch. Die Tatſache, daß die öproz. Kriegsanleihe, von 15 noch ungefähr 2 Milliorden ausſtehen, zum erſten ſeit der Aufgabe des Goldſtondards über Parität nutte hat die Frage der Möglichkeit einer Wiederbelebung de großen Konvertierungsplanes in den Vordergrund 9 Das Geſchäft an der Londouer Börſe hielt ſich auch 1 Verlauſe in ſehr ruhigen Bahnen, deutſche Bonds bröckel ten etwas ab. proz. Konſols notierten 56½, Nong anleihe 54, Dawesonleihe 73, Royal Dutch 1775. 1 * * f l 4 6 rativ. wie ö h e⸗ itteln bende füſſen 18,5 ſenen r um nenen des geben r das (bis- Der fwen⸗ über chung lichen Reben 1 der urden arten endes Er⸗ 47, igiug leihe das aren ch b⸗ urch⸗ im 680% blieb tlden 17700 t be⸗ irken auf * 9 Samstag, 20. Fe — 5 3 Die deutſchen Großbanten im neuen Gewande Die Verhandlungen über die Bereinigung der Vankbilanzen dürften im weſentlichen abgeſchloſ⸗ ſen ſein. Die vereinig Danat und Dresdner Bank werden ihre on ſo durchführen, daß die Stammaktien nach Abzug der im Portefeuille befindlichen Vorratsaktien im ältnis von 10:8 zu ſa m⸗ mengelegt wer Gleichzeitig ſollen die Vor zugs⸗ dner B ann k, die ſich im Beſitz des aktien der Dr Reiches befinden, in 2 zuſammengeſchnit ken und dan tauſcht werden. Die Dresdner wire reigene Mit⸗ tel in Höhe von rd. 250 Mill. gen, woran der Reſerveſonds mit üb Mill iſt. In die ammut⸗B tt Direktor Rit⸗ ſcher von der Reichs⸗Kredit und Staats sekretär Berg⸗ mann von der Danat⸗Bank. Die Commerz⸗Ban k wird den Kapftalſchultt gleich⸗ fals im Verhältnis von 1013 vornehmer Außer⸗ dem werden die Aktien des Barmer Bankereins gegen ſolche der Commerz⸗Bank im Verhältnis von 56 umgetauſcht. Die Commerz⸗Bank ſoll nach der Sanie⸗ rung die alte Ka 15[höhe von 75 Mill. AI wieder erreichen; des n werden ihr 30 Mill.„ Reſerden zur Verfügung ſtehen. Hier, wie bei der Dresdner Bank, ind Kapitalzuſchüſſe der öfſentlichen Hand in Form von Aktienübernahme zu erwarten. 5 Die DD⸗ Bank wi ill das durch die Zuſammenlegung Leitung der neuen weite verkleinerte Kapital in Form der Ausgabe von neuen Aktien oder Genußſcheinen wieder auffüllen. Auch die ADA wird nach der gleichen Methode, wie die anderen Inſtitute, ſaniert. Citroen Automobil Ach in Köln⸗Berlin.— Wieder Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft, deren An von 4 Mill. Mark ſich völlig im Beſitz der S. A. Andre Citroen Paris mit dem 31. 9 eder einen Beſchäftigung Jahres ſt ar E Dezember abgeſchloſſene Verluſtabſchluß und der Abſatz war wäh⸗ ungenügend, ſo aß dos eingeſchränkt arbeiten beſindet, wird f Geſchäftsjahr vorlegen. Die rend des abgelaufenen Werk längere Zeit mußte. Mage deine geotadheil dach gecstosenfiafte asndaulexoliehag Preis Mk..— Dr. phil. nat. L. Krauss, Mannheim, K 1, 10 m. 1 Hbg. . Benzstraße Nr. 28 Telephon 3527 21 Färberei, Welß- u. Kragenwäscherel Obemische Reinigung Schnellste Pleferung, Bülugste Preise Schonendste Behsudig. Verbandkästen in vorschriltsmäbiger Ausführung für gewerbliche u. industrielle Betriebe, für Autobesitzer und für den Haushalt, liefern budwig K Schütthelm O 4, 3 Drogerie 0 4, 3 und Filiale: Fr edrichsplatz 19 Neue Mannheimer Zeitung (Sonntags⸗Ausgabe Nummer 86 Brotgetreide ſchwächer In Roggen und Weizen nur geringes Angebot/ Kleines Bedarfsgeſchäft am Mehlmarkt Hafer und Gerſte behauptet Berliner r Produktenbörſe v. 20. Nach den geſtrigen ſcharfen Preis Febr.(Eig. Dr.) ängen machte ſich an der Woch rſe eine gewiſſe Beruhigung geltend. Auf de igten Niveau blieben die Verkäufer mit Angeboten vorſich g, ſodaß das Offerten mate⸗ rial in promptem Brotgetreide wieder recht gering war. Für Weizen lauteten die Gebote immerhin 1 1 niedri⸗ ger, das Geſchäft in R og gen litt nach wie vor unter dem Mangel an Angebot, da die Provinzmühlen den Hauptteil des Offertenmaterials aufnehmen. Am Roggen liefe⸗ rungsmarkt erfolgten wieder Abgaben der D. G.., ſo⸗ daß die Anſangsnotierungen bis 3½/ niedri ger lauteten; Weizen ſetzte in der März⸗Sicht gleichfalls 1% ſchwächer ein. 5. R imehle hatten bei unveränder⸗ . deru arfsgeſchäft. Die Umſatztätig⸗ keit in Hafer und Gerſte war, wie zumeiſt am Wochen⸗ ſchluß, äußerſt gering, die Preiſe konnten ſich im allgemei⸗ nen gut behaupten. Weizenexportſcheine lagen er⸗ neut feſter, während R ggenexportſcheine vernachläſſigt waren. Am Lieferungsmarkt wird ab 23. 2. Juli⸗Lieferung notiert. Amtlich notiert 05 wurden: Weizen, märk., Station 246—248, ruhig; Roggen, märk., prompt, ab Sta⸗ tion 198—200, matter, Afg. matt, Schluß erholt; Brau⸗ gerſte 163170; Futter⸗ und Induſtriegerſte 156—161, ſtetig; Hafer, märk., prompt ab Station 149. 156, ſtetig; Weizen⸗ prompt, ab mehl, prompt 30,25— 34,5, etwas ſchwächer; Roggenmehl, 70 v.., prompt 2829,75, k. beh.; Weizen⸗ und Roggen⸗ kleie 9,80—10,10, feſt; Viktorigerbſen 2127,50; Kleine 1 2123,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 1618; Ackerbohnen 14—16; Wicken 16—19; Lupinen, blaue 10— 455 gelbe 14,50—16; Seradella, uus 1732; Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 11,60; Erdnußkuchen, Baſis 50 v. H. ab Hbg. 12,40; desgl. Erdnußkuchenmehl 12,20 12,30; Trocken⸗ ſchnitzel—8,10; Extrahierte Soyabohnenſchrot 46 v. H. ab 10,80—10,90, ab Stettin 11,70; Kartoffelflocken 12,60 24 N Verkündete:. 9 Februor 1932 Ingen eur Ignatz Roſten— Gdith Schalinſky Spengler Karl Mattheis— Marie Reinhardt Muſiker Karl Friedr. Klinger— Berta Marie Pollack Bäcker und Konditor Erwin Schneider— Rosa Feucht Kraftwagenführer Hch. Gerards— Eliſabeth Lehr Maſchinenſchloſſer Friedrich Brunn— Maria Büchler Schloſſer Karl Richter— Maria Schraml Elektromonteur Haus Baumann— Johanna Roth Korreſpondent Johann Meis— Gertrud Stein Maurer Heinrich Kreß— Magdalena Bohrmann Arbeiter Adam Friedrich Ringhof— Marg. Helfrich Küfer Kaul Laborgne— Maria Thereſia Moſer Sattler Wilhelm Engel— Auna Katharine Hof Polizeirpttenmſtr. Aug. Emr: Kath. Luiſe Oſtermaner 1 Forer 18 inen vötzel b Ertka Traxel Betr. e Gömund Haag— Suſanng Schuſter 8 Adolf Schweizer— Barbara Oſter Regiſtrater Wilhelm Weidner— Eliſabeth Lamm Se Wilhelm Schäfer— Lina Kohlſchmitt Elektromonteur Kurt Zehner— Elſa Setzer Inſtallateur Adolf Schmitt— Frieda Fehling Buchhalter Julius Lützenburger— Helene Katz Kfm. Angeſtellter Erwin Förſchle— Hilda Weber Tendenz ſchwächer. Preiſe für handels⸗ äft: Weizen, März 260— 260,25; 968,5; Roggen, März 201— 202,75; Mai 210 210,5 G; März 161—162; Mat 170,5. allg. Lieferungsge Hafer, *(Eig. Dr.) März 4,85; Mai Mai 7571 (Eig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Febr. W̃ deizen Schu 5. Hfl. p. 100 Kg.) 4,90.— März 75: (in (00 lb.) Tendenz 950 März 5,74 6,1096), Juli 6,96 00,1: Skt. 6,7 Schluu 553 ſtetig; März 5,74(5,798); Mai 5,10% Juli 6,0%(6,1); Okt. 6 29⁴(6,3). agdeburger Zweker⸗Notierungen vom 20. Febr.(Eig. r. 6,05 B 5,80 G; März 6,10 B 5,87 G; April— Mai B 6,20 G; Juni und Jult— Auguſt 6,65 B 6,45 G; Sept. 6,75 B 6,60 G; Nov.— Dez. B 6,60 G; ruhiger.— Gemahl. Mehlis pt per 10 Febr. 31,80; März 31,95; Ten⸗ ſtetig: Wetter heiter. Nürnberger Hopfenmarkt S. Nürnberg, 19. Febr.(Eigenbericht.) Am Nürnberger Hopfenmarkte iſt die Geſchäftstätigkeit in der letzten Woche ganz weſentlich zurückgegangen. An den erſten drei Tagen wurden bei einer Zufuhr von 20 Bal⸗ len rund 80 Säcke verkauft, dagegen blieben die letzten Ge⸗ ſchäftstage bei mangelnder Nachfrage vollkommen umſatz⸗ los. Die Brauereien übernehmen unter den derzeitigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen zurzeit eben nur ſoviel, als unbedingt notwendig iſt. Andererſelts ſind aber auch die Vorräte am Nürnberger Markt nur äußerſt beſcheiden und es wird erwartet, daß nunmehr die Hopfenverkehrsgeſell⸗ ſchaft die übernommenen und bisher feſtgehaltenen Beſtände jetzt über den Nürnberger Markt zum Verkauf leitet. Die Preiſe ſind, wenn auch weiterhin ein gewaltiges Vorrücken der Farben und Qualitäten zu verzeichnen iſt, ziffernmäßig noch ziemlich unverändert geblieben und gelten vorerſt auch (6,8). (5,1026); * M Dr.) — Ott. Tend 6,75 ꝓron denz Getraute: Februar 1992. Mechaniker Willi Karrer— Johanna Grahm Eiſendr. Phil. Vollrath— Luiſe Krämer geb. Liebenſtein Kfm. Wilhelm Wegert— Katharina Huber Maſchinenſchloſſer Auguſt Schüſer— Helene Doſer Schriftſetzer Wilhelm Mangold— Pauline Weckeſſer Arbeiter Emil Beuchert— Anna Sliwinſki Arbeiter Philipp Vetterolf— Maxie Mankowſky Hotelier Carl Fluhrer— Marie Schäfer Rottenmeiſter Rudolf Müller— Chriſtina Buhl Arbeiter Jul. Sinn— Mino Buttkereit geb. Gießinger Schloſſer Bruno Schad— Margareta Adam Speng ler Ludwig Hieber— Anna Luley Taglöhner Emil Link— Mogdaleng Schmitt Bauarbeiter Oskor Müller— Erna Ullmerich Arbeiter Bernhard Weis— Lina Weis geb. Mack Kfm. Ludwig Eiſengrein— Luiſe Brückel Kfm. Ernſt Schütt— Erika Schäfer Arbeiter Wilhelm Seitz— Eliſabeth Lammer Gärtner Robert Reiß— Anna Huber Steuerſekretär Gottlieb Buchertu— Klara Schmidt Monteur Johann Gloßner— Moria Rupp Arbeiter Carl Hafner— Marie Stuck geb. Hoffmann frage unvermindert angehalt umſatz von über 1000 Ztr. erreicht wer vorwiegend deutſche Exporteure. Die befeſtigt und die Eigner verſuchten ihre höhen. Notierungen von 140—260 Kronen.— güſche Markt iſt nach wie vor ſehr ruhig und letzten Woche vollkommen geſchäftslos. Notier 240—255 Frances. Käufer Stimmung hat Forderungen zu Der b ieb in ingen * 5 Baumwolle vom 20. Febr.(Eig. Univerſal. Stand. Midoͤl.(Schluß 8,81. M Amerik. 2 6 7 Stand. 570— Mark für 100 Kg.; Raffinodekupſer loeb 56—57; kupfer, loco 54—56 nom.; Standard⸗Blei per bis 21,75; Banko⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 215 l. und Meſſiugwerke Wieder ohne Weſtfäliſche Kupfer⸗ Caſp. Noell in Lüdenſcheid.— landsgeſchäft nicht und zeigte ebenfalls Rü über dem Vorjahre. Auch die Tochtergeſe nicht gewinnbringend arbeiten(i. V. 42 628 Bieber& Zachowal Vornehme Herrensehneiderei S 1OFPF LAG E R nur in allerbesten in- und ausl. Fabrikaten „ uU zeitgemäßen Preisen“! N 4, 13 Telephon 220 21 N 4, 13 Berafung in anen Leh emsfragen Sharakter, Gesundheit, beruf. Ehe, Bxistens. N. Butthus, Psychologe. Halserring 38. om Hauptbahnhof Sprechstunde-8. 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Schmelzer Auguſt Bordt— Luiſe Maſſenhälder Mechaniker Joſeph Heim— Pauline Wieland Kaufmann Rudolf Pehl— Emilie Jacobi Schloſſer Wilhelm Flinspach— Luiſe Schultz Dipl.⸗Ing. Hans Blume— Martha Kemmerer Metzgermeiſter Georg Bäurle— Luiſe Klingel Maler Oskar Weiß— Eliſabeta Riſch Arbeiter Adam Kettler— Maria Rießinger Zimmermann Wilhelm Stier— Marie Klein Schuhmacher Hans Scheer— Marie Schied Mechaniker Karl Schild— Amanda Schäfer Eiſendreher Guſtar Feuchter— Julia Kochendörfer Lehrer Heinrich Imhof— Mathilde Lehmann Hauptlehrer Eugen Hagenbach— Marianne Niebel Kraftwagenführer Johann Kellex— Elfriede Felger Kfm. Angeſt. Oskar Kirſch— Anna Neubeck Gärtner Valentin Offenloch— Pauline Holzwarth Schuhmacher Karl Kern— Amalie Jettinger Juſt zoberſekr. Martin Weinmann— Thereſia Bühler Kaufmann Karl Hamburger— Anna Gräff Geborene: Februar 1932 Pol.⸗Hauptwachtmſtr. Aug. H. Herold 1 S. Heinz Alfred Hilfsweichenw. Gg. Schäfer 1 S. Richard Korl Georg Städt. Angeſt. Hch. Wilh. Albrecht 1 S. Heinr, Korl Wilh. Lehrer Richard Otto Adam Herrwerth 1 S. Kurt Gün⸗ ter Anton und 1 S. Wolfgang Theodor Richard Schuhmacher Zalma Bendet 1 S. Manfred Lackterer Max Hampel 1 S. Armin Max Tüncher Jok. Guldner 1 S. Werner Siegfried Friedrich Kfm. Wilhelm Wertheimer 1 S. Otto Dreher Joh. Korl Phil. Zey 1 T. Käthe Lutſe Berufsfeuerwehrm. Alex. Weſtermann 1 T. Ilſe Sophie Kfm. Rudolf Kurt Sauter 1 T. Lore Erna Taglöhner Martin Schichlgruber 1 S. Helmut Martin Photograph Joh. Nik. Fr. Hartmann 1 S. Fritz Helmut Maurer Heinrich Korl Karch 1 S. Achilles Tilo Schloſſer Joſeph Meffert 1 S. N Ernſt Chriſtian Arb. Hans Jalob Michael Wolff 38 Otmar Antonius Vertr. Friedrich Karl Wiewecke 1 S„Kort Heinz Martin Fräſer Robert Korl 1 S. Erwin Hermonn Muſikdir. Wilhelm Joſ. Bilz 1 T. Felieitas Maria Packer Albert Werkmann 1 S. Anton Joſef „Kfm. Franz Auguſt Kempf 1 T. Jrene Eleonore Margot Kernmacher Karl Mack 1 S. Karlheinz Bauführer Korl Schmitt 1. S. Hans Georg Karl Hafenarb. Aug. Guſt Heiß 1 T. Anni Suſanna Elifabeth Schuhmacher Joſ Meiſter 1 S. Joſef Geſtorbene: Jauuar/ Februar 1932 Magdalena geb. Nasdoll, 1 des Rentenempfängers Leonhard Kohler, 88 F. 5 PN Anna Raber geb. Löhlein, 55 15. 2., geſch. von Bau⸗ führer. ieb Raber Hildegard Daub, 4 Tage Friederike Anna Kerſche nſteiner geb. Schmid, 40 J. 8., Ehefrau des Werts Adam Kerſchenſteiner Led. Kaufmann Johann Nik. Greiff, 38 J. 11 M. Mathilde Heisler geb. Markgraf, 70 J. 1., Witwe des Portiers Heinrich 5 Kaufmann Jonathan Kahn, 71 J. Karoline Eliſabetha Geißler geb. Uiffinger, 0 J. 7., Ghefrau des Schneidermelſters 7 1 Geißler Kaufmann Andreas 358 8 49 J. 7 N Adelheid geb. Jörger, 5 1., Ede tau des Platzmſtr. Paul Friedrich N Belling Auguſte Pettelkau geb. Daehn, 75 J. 8., Witwe des Expedienten Julius Karl Otto Pettelkau Sibylla Luiſe Dittes geb. Schatt, 82 J. 11., Witwe des Schloſſers Georg Dittes Gertrud Karoline Illmer, 1 J. 8 M. Anna Kiara geb. Früh, 48. J. 11., Ghefrau des Hilfs⸗ werkſührers Jakob Ludwig Roth Kaufmann Karl Wiedemann, 50 FJ. 1 M. Kathar ena geb. Brückner, 67 J. 10., Ehefrau des Bäck. Heinrich Heſſenauer Willi Moſer, 1 Dag Rentenempfänger Auguſt Hunzinger, 87 J. 1 Albertine Freidinger geb Danzer, 72 J. 10 M. Witwe des Lokomotivführers Karl Fre'dinger Heizer Michael Schmoll, 60 J. 9 M. Led. berufsloſe Auguſte Cäcilte Ziegelmeier, 49 J. Led. Ingen eur Camill Nardin, 53 5 7 M. 1 berufsl. Anna Büchler, 60 J. 5 Virhhändler Max Rhonhelmer, 84 9 der vorgetragen wurde). lch veranstalte ab heute einen grogen Sonderverkauf TEPPICHEN [Orientalisch u deutschen) Tapeten Nöbelsteffen Dekorations- stoffen Günstigste Preisel Große Auswahl! Neue Sendung orientalisch. alter wertvoller, besonders schöner Stücke eingetroften Allgäuer Hendweb- Teppiche ebenfalls zu billigsten Preisen EPPIcH-Haus Hlanken-Eeke E 2,•3 * ine poder i e vom 20. 1115(Eig. Dr.) r eren nach amtlicher noch als feſt. 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Seite/ Nummer 886 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags Ein deutſcher Held und Abenteurer Die wunderſamen Wege des Kapnäns Lauterbach Die Kriegs- und Nachkriegszeit war an merk⸗ würdigen pittoresten Geſtalten beſonders reich. Unter den zahlreichen Männern, bei denen ſich außer⸗ ordentlicher Heldenmut mit einem Drang nach aben⸗ teuerlichen Erlebniſſen paarte, nahm Kapitän Lau⸗ terbach zweifellos eine hervorragende Stel⸗ lung ein. Sein ungewöhnliches Leben iſt ein Be⸗ weis dafür, daß ein menſchliches Daſein mitunter einen phantaſtiſchen Reichtum an abenteuerlichen Be⸗ gebenheiten aufzuweiſen vermag. Kapitän Lauterbach wurde in Roſtock als Sohn einer Familie geboren, deren Vertreter ſeit Generationen Seeoffiziere waren. Er folgte dieſer Tradition und beſuchte die Kadetten⸗ ſchule in Berlin⸗Lichterfelde, hinter deren roten Mauern er ſechs Jahre verbrachte. Die Laufbahn eines Marineoffiziers ſchien aber dem jungen Manne, in deſſen Bruſt ungebändigte Leldenſchaften und ein wilder Drang nach Erleb⸗ niſſen tobten, allzu langweilig zu ſein. Er ſetzte bei ſeinem Vater durch, an Bord eines Handelsſchiffes eine Ueberſeereiſe unternehmen zu dürfen. Auf der Barke„Emma Bauer“ ſchiffte ſich Lau⸗ terbach als Schiffsjunge ein. Die Reiſe führte ihn nach den Häfen der ſüdamerikaniſchen Weſt⸗ kü ſte am Kap Horn und Feuerland vorbei. Es war eine harte und ſtürmiſche Reiſe, die einen anderen fürs Leben vom Seemannsberuf abgeſchreckt hätte. Lauterbach fühlte ſich dagegen in ſeinem Element. Es war ein Leben nach ſeinem Geſchmack, voll Span⸗ nung und Gefahr. Kaum war er von ſeiner Südamerikareiſe nach Roſtock zurückgekehrt, als ſich ihm eine zweite Ge⸗ legenheit zu unerwarteten Erlebniſſen bot: Er trat als Steuermann an Bord des Dampfers„Siberia“ eine Fahrt nach den fernöſtlichen Gewäſſern an. Die chineſiſche See wurde daraufhin zu ſeinem Lebensſchickſal. Lauterbach iſt ein China⸗Schiffer geworden. So vergingen die Jahre. Erſt der Krieg riß ihn aus dieſer Bahn. Der Welthorizont verdunkelte ſich immer mehr, und in allen Häfen flüſterten die See⸗ hären einander das Wort„Krieg“ zu Es war nach dem Morde von Serajewo, und ein paar Wochen ſpäter ſtand die Welt in Flammen. In Kiautſchau lag das deutſche Ortentgeſchwa⸗ der unter Befehl des Admirals Graf Spee vor Anker. Lauterbach wurde zum Admiral befoh⸗ len:„Sie kennen ja die oſtaſiatiſchen Gewäſſer wie Verlobung Sonja Henies mit dem Vox Manager Dickſon? Sonja Henie und Jeff Dickſon Nach einer Kopenhagener Meldung hat ſich Sonfa Henie, die zweimalige Olympia⸗Siegerin im Eiskunſtlauf, mit dem Pariſer Box⸗Manager Jeff Dickſon verlobt. Von Michael Auſpitz Ihre eigene Taſche. Sie müſſen ſich in den vater⸗ ländiſchen Dienſt ſtellen. Sie können ſich ein Schiff auswählen.“„Emden“,— antwortete Lauterbach. So wurde er Offizier auf dieſem berühmt, ja faſt legendär gewordenen Schiff, deſſen Name wie der einer Heldenſage klang. Lauterbach war alſo mit dabei. Seit Jahren kannte er alle Dampfer, die in den öſtlichen Ge⸗ wäſſern verkehrten undihre genauen Marſch⸗ letzten Augenblick wurde Lauterbach verraten, aber den Plan nicht auf In Singapore lagen einige it gab diſche Regimenter, die nach Belgien und Frankre abtransportiert werden ſollten, um an den Schlachten in Flandern und in der Champagne teilzunehmen. Die Soldaten aus dieſen Regimentern verſahen den Ueber⸗ wachungsdienſt im Gefangenenlager. Lauterbach ſtellte feſt, daß die Stimmung der indiſchen Solda⸗ Sturmfahrt der Europa“ Rieſige Wellenberge bäumen ſich dem Bug der„Europa“ entgegen, die infolge des überaus heftigen Sturmes auf dem Atlantik mit nicht weniger als 24 Stunden Verſpätung in Cherbourg eintraf. Tagelang wurde das erſte und zweite Deck des Ozeanrieſen von haushohen Wellen überſchwemmt, wobei faſt ſämtliche Fenſterſcheiben zerſplittert wurden. routen. Neben Müller und Mücke trug er dazu bei, vor der Nafſe der britiſchen Kriegsflotte einen feindlichen Dampfer nach dem anderen in den Fluten des Ozeans zu verſenken. Eines Tages bombardierte man Madras, Südindiens Hauptſtadt. Um ſich dem Hafen von Madras ungeſtört zu nähern, ſetzte die„Emden“ neben ihren drei Schornſteinen noch einen vierten, mas⸗ kierten Extraſchornſtein auf. An den Kokosinſeln ereilte die„Emden“ ihr Schickſal. Sie wurde von dem engliſchen Schlacht⸗ ſchiff„Sydney“ eingeholt und zuſammengeſchoſſen. Lauterbach befand ſich an dieſem traurigen Tage nicht mehr an Bord der„Emden“. Auf Befehl des Emdenkapitäns von Müller ging Lauterbach am Tage vorher an Bord des beſchlagnahmten britiſchen Kohlen⸗ dampfers„Exford“. Der Dampfer iſt kurz darauf auf hoher See dem ja⸗ paniſchen Kriegsſchiff„Kaiſerin von Japan“ begeg⸗ net. Lauterbach wurde als Gefangener in das Lager von Singapore gebracht. Er entſchloß ſich, einen Fluchtverſuch zu machen. Er faßte den Plan, nach Sumatra zu entkommen, das als neutrales holländiſches Gebiet galt. Im Vor 75 Fahren wurde der Norddeutſche Lloyd begründet 9 Oben:„Bremen“, der erſte Unten: Das rieſige i des Norddeutſchen Lloyd. erwaltungsgebäude in Bremen. Mitte links: H. H. Meier, der Begründer des Norddeutſchen Lloyd Mitte rechts: Der jetzige Generaldirektor Gläſſel Am 29. Februar ſind 75 Jahre ſeit der Gründung des Norddeutſchen Llond vergangen, der fit“ von kleinſten Anfängen zu einem der größten Schiffahrtsunternehmen wickelte. Seine ſtolzen Rieſenſchiſſe„Columbus“,„Bremen“ und„Europa“ de Ruf deutſcher Tüchtigkeit in alle Welt getragen der Welt ent⸗ haben erneut ten keinesfalls englandfreundlich war. Sie woll⸗ ten nicht nach Europa; ſie fürchteten ſich vor der langen Reiſe, dem kalten Klima, der fremden Koſt. Vorſichtig begann Lauterbach das glimmende Feuer der Unzufriedenheit zu ſchüren. Bis eines Tages die Revolte ausbrach, die berüchtigte Meu⸗ terei der indiſchen Regimenter in Singapore. In der allgemeinen Verwirrung konnte Lauterbach fliehen. Ein neues Kapitel in ſeinem Leben begann, ſeine ſenſationelle Flucht durch den ma⸗ layiſchen Archipel bis nach den Philippinen und von dort über San Franzisko nach Deutſchland. In einem malaytſchen Ruderboot gelangte er erſt nach der Küſte von Sumatra und bahnte ſich den Weg durch die Dſchungeln bis Padang, der Hauptſtadt von Sumatra. Dort erfuhr er, daß die britiſchen Behörden einen Preis von 10000 Pfund für ſeinen Kopf ausgeſetzt hätten. Un⸗ ter dieſen Umſtänden die Reiſe nach der deutſchen Heimat zu wagen, hätte den ſicheren Untergang be⸗ deutet. Lauterbach ließ ſich aber von ſeinem Vor⸗ haben nicht abbringen. Mit dem deutſchen Konſul in Batavia faßte er einen eigenartigen Plan, Lauter⸗ bach ſollte ſterben! 21. Febr. 19 —̃ͤ— daß Lauterbach alteten Tiger⸗ auf der vom jagt Nac tterbach Oſten. erb Die 1 laubl terbach 0 ſpannender Roman an. Araber verkl ſchiffte gi länder, mitunter al nach Manilla und Namen eines ame Johnſon nach San Fraꝛ er nad e Eigenſchaft Kapitel ſteht Laute gelangte er er dem falſchen tarineleutnants Ueber Oslo und ide. Seine Er⸗ Boots⸗Komman⸗ Kopenhagen lebniſſe danten Und erum auf der die Gewäſſer iſt dem fernen geblieben. Er Orient, ſeiner zweiten Heimat, treu der chineſiſchen See durchſchneidet. * Gedächtnisprüfung. Der Direktor der Pollizei⸗ ſchule in Newyork unternahm mit ſeinen Zuhörern ein intereſſantes Experiment. zrend des Unter⸗ richts betrat den Hörſaal ein nter Mann. Er näherte ſich dem Lektor, wechf mit ihm einige Worte und verließ darauf Nachdem die Tür hinter dem Mann ins orderte der Direktor die Zuhörer auf, de de des Mannes genau zu beſchreiben,„ J ſagte der Di⸗ rektor,„iſt eine genau uſcht, ob der Herr einen dunklen oder hellen Mantel, einen wei⸗ chen oder ſteifen Hut trug und welcher Hand er Die Un ie ſeinen Stock hielt.“ das Ergebnis umſo intereſſanter, mit Polizeibeamten vorgenommen das Auge und das Gedächtnis be ers ſcharf aus⸗ gebildet werden müſſen. Von den 42 Zuhörern der Polizeiſchule erklärten 17, daß der unbekannte Mann den Stock in der linken Hand hatte. Dagegen enk⸗ ſchieden ſich 22 Zuhörer für die rechte Hand. Nur 3 konnten ſich überhaupt nicht erinnern, in welcher Hand der Herr ſeinen Stock trug. Alle 42 waren ſich jedenfalls darüber einig, daß der Stock aus dunklem Holz war. Das Kurioſum der ganzen Angelegenheit beſtand darin, daß der Unbekannte überhaupt keinen Stock bei ſich hatte. de, bei denen Waſhington aus Porzellan-ein Ehren geſchenk Oeſterreichs an die ASA. Ein Reiterſtandbild Waſhingtous aus Porzellan, deſſen Entwurf von dem Wiener Bildhauer Doebrich ſtammt, wurde aus Anlaß des 200. Geburtstages des großen amerikaniſchen Staatsmannes von der öſter⸗ reichiſchen Regierung den Vereinigten Staaten als Ehrengeſchenk übergeben. Was in Genf nicht zur Sprache kommt *** N ee England bildet ſeine Schüler mit den modernſten Waffen aus Bilder von der Felddienſtübung, die jetzt die Schüler des engliſchen 5 Eton⸗ Kollegs abhielten Selbſt mit modernſten Klein⸗Tanks und Felogeſchützen ſind die ulfiztellen Statiſtilen über die engliſchen Landſtreitfräfte neunen Waſſengattungen ſich eine beträchtliche Reſerve an kriegstüchtigen Die über die e N eine ſehr geringe Zahl an Maunſchaften. In Wirklich eit aber hat England durch die Ausbildung ſeiner Schüler in allen Schüler ausgerüſtet! Waffenträgern geſchaffen. Febr./ So Samstag, 20. untag, 21. Febr. 1932 Frankfurt a. Main. vergibt für ein von ihr hergestelltes, Arzilich empfohlenes alkoholarmes Spezialbier Allein-Vertretung für Mannhelm und welfere Umgebung an seriôse Flaschenbiergroßhandlung oder ein- schlägige Firma. Interessenten wollen sich melden unter J L. 278 an Invalidendank, Ann.-Exped. V328 Norddeutsche Großfirma stellt Für den Verkauf meiner Erzeugniſſe: Papp⸗ teller und Tragtaſchen, Faltenbeutel, Düten . Beutel, Pack⸗ und Einſchlagpapiere mit u. ohne Druck, uch e ich erſtklaſſ., branchekundige Vertreter für die Plätze Mannheim, Ludwigshafen, Hei⸗ delberg und Umgebung. Erforderlich iſt Be⸗ lanntſein mit der in Frage kommenden Kund⸗ ſchaft, ſowie Nachweis von bisherig. Erfolgen. Angebote mit Zeugnisabſchrift. u. 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Vorstellung Nr Februar 1932 198— Miete D Nr. 23 Tristan un d IS oOIde 5 a von Richard Wagner Musikalische Leitung: joseph Rosenstock Spielleitung: Dr. Richard Hein 8 Anfang 18 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: 5 Erich Enderlein Werner tlot-Hattingen] ly Doerrer ey de Vries stian Könker Irene Ziegler 5 Fritz Bart ing in Steuermann Albert Weg 0 Stimme des jungen Seemanns Helmuth Neugebauer 85 Aussdiuß für Volksmusikpflege.— och weitere 4 Konzerte Abonnements zu RM..50 bis RM..50 Dlesen Montag. 22. Februar: 5 Joseph Krips dirigiert Werke von g Bach. Brahms(2 Sinf. R. und Johann Strauß Solist: Edmund Stegner, Frank- 2 kurt a. M.(Horn; Montag, 29 Rebrus-Cappella-Chöre 1 unter Leitung von Fritz Schmidt. Solist: Alfred Hoehn 1 Montag. 11. April: Orchesterkonzert 5 Leitung: Max Sinzheimer Solist: Kammersänger Franz Schuster 25. April: Sinfonie Konzert Montag. unter Leitung von Franz von Hoeßlin Kartenausgabe an den vier Konzert- tagen ab 16 Uhr im Rosengarten. 3 20 Uhr. März Dienstag 4 1. 5 d 8 Unr, Musensaal 6. Akademie. Konzert Dirigent Generalmusikdirektor Erich Kleiber Flisch elngettoffen [Silberfũc der letzten Auktionen 2u àubergewöhnlich billigen Preisen Beachten Sie mein Speziäalfenster Mannheim Tel. Das Haus der 26584 26535 beize Stsdlische g begründe 1 ANNE Jeffepſſſche Sci se 8 e use Paradeplatz 9 W— n — zeigen wir in 4 Schau- fenstern unseres Hauses. Sie finden alles was den Raum warm und ge- mütlici madif in Wir- Kkungsvoller Farb- abstimmung vereint. Wir bringen dieses Jahr, der Zeit ange- paßt, die Neuheifen zu mäßigen Preisen und dazu unsere bekannt große Auswahl. Unser fa chmönnisch geschultes Personal hilft linen bereituilligs —— 5 4 N 5 1 von der Preußischen Staatsoper in Berlin und unverbindlidi bei— — Bitte ausſchneiden und aufbewahren— 5 Joh. Ohr. Bach, Sinfonie f. Doppel Orchest, ö ie f . KI Theatersuite, Haydn, 5. Link. 5—— Dis 5 7 0 8 8 der N EU 9 5 8 tu 11 9 .-dur, Jos. Strauß, Sphärenklänget Walzer)[St Sp. 8 . f Städt. 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