1089 en „ Febr. .00„e hieſt 00 Zahlung bagsweg. rſteigern; Kreden 1 Radig⸗ t Lant⸗ Schreiſ, 22 108 b. 8 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in 2 2 Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonef⸗ Hieber nnleren Geſchäftsſtelen abgeholt RM. 225 durch die ff Rm. 20 am Aumet enetla ar. Il 4 e zeile; im Reklameteil RM..50 die 7c mmbreite Zeile. Für im voraus 5 auſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe, ank ellen: Walohofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Dienstag, 23. Februar 1932 Abend⸗Ausgabe 143. Jahrgang— Nr. 90 Ther 2 durch. 2 adwaſſer 85 0 de 2E 10 1 6 10: Drogerie, .16 u. 79 15 bar en⸗App⸗„ 2 Wir bleiben ſtreng neutral 1 0 Drahtung unſ. Londoner Vertreters 1945 8 London, 23. Febr. 20 4 ar In Londoner politiſchen Kreiſen wird nach wie Ene por betont, daß die Situation in Schanghai gar kei⸗ a nen Anlaß zum Abtransport der engliſchen Ziviliſten genügt gäbe. Die Gefahr, daß ſich die Kämpfe unmittelbar zauftk. in die internationale Niederlaſſung hineinziehen, f hält man hier für ſehr gering. Sollte die Kanonade ucſe in den nächſten Tagen gefährlicher werden und zahl⸗ reiche Granaten in die Niederlaſſung fallen, dann a werden die Ziviliſten zunächſt in den iche Kellern der großen Handelshäuſer ahrer g untergebracht werden, die bereits für den Not⸗ deb. nut fall bewohnbar gemacht worden ſind. Nur für den 516 Fall einer außerordentlichen Verſchärfung der 8. Blat Kämpfe um die internationale Niederlaſſung wird e man zur Räumung ſchreiten. Angeſichts der Be⸗ 9651 Unnruhigung der Oeffentlichkeit e bwueeſſen die hiesigen Amtsſtellen nachdrücklich an darauf hin, daß die japaniſch⸗chineſiſchen ing mit Feindſeligkeiten nicht das Ausmaß einer 4 5 wirklich modernen Schlacht haben, ſondern im 2 5 allgemeinen aus lokal begrenzten Einzel⸗ — e gefechten beſtehen. paar m. g cht auf Die öffentliche Meinung iſt von der Richtigkeit die⸗ 8 ſer offiziellen Darſtellung keineswegs über⸗ ie tent. Die Zeitungen vergleichen die japaniſche „ Stadt. Offenſive in dem Kampfgelände nördlich von Miele Schanghai mit den Kämpfen in Flandern. Die 15 655 Berluſtziffern, die bis vor wenigen Tagen noch . 8870 in zweistelligen Zahlen angegeben wurden, gehen 5 klötzlich weit in die Tauſende. Der chineſiſche l Küche Widerſtand wird von Tag zu Tag mehr beunruhigen⸗ nit Kind, der. Man hatte allgemein geglaubt, daß die Japaner Stelg, nach dem Eintreffen ihrer Verſtärkungen ein leichtes 1 N Spiel haben würden, da ſie den chineſiſchen Truppen inge an Ausrüſtung und Erfahrung weit überlegen ſind. 12 Mauche engliſche Zeitungen können ſich die — unerwartete Tapferkeit der chineſiſchen Trup⸗ 1. Müche 5 ben nur dadurch erklären, daß ſie phan⸗ ſon gef. 4 laſtiſche Gerüchte über den Anteil deutſcher u. 0 N Offiziere an der Kampagne heranziehen. Es iſt durchaus kein Geheimnis, daß eine kleine Anzahl ehemaliger deutſcher Offiziere ſeit einigen Jahren als militäriſche Ratgeber der chineſiſchen Regierung angeſtellt ſind. Selbſtverſtändlich hat die deutſche Regierung mit dieſen privaten Anſtellungs⸗ verträgen für ehemalige deutſche Offiziere gar nichts zu kun und könnte ſie auch auf keine Weiſe ver⸗ hindern. Daß die deutſchen Ratgeber die Ausbil⸗ dung der chineſiſchen Truppen gefördert haben, ſteht wohl feſt. Aber es iſt unſinnig zu behaupten, daß ſie 1 einen lentſcheidenden Anteil an dem gegen⸗ ee wärtigen chineſiſchen Verteidigungskampf haben. ee Die Truppen, die den Japanern ſo hartnäckigen — Widerſtand leiſten, gehören ſeit Jahren zu den beſten 1 Chinas und ſind erfahrene Frontſoldaten. Es mag ſein, daß ſie, wie etwa die Morningpoſt“ heute 5 behaugtet, gewiſſe techniſche Methoden nach deut⸗ q ſche m Muſter übernommen haben, wie beiſpiels⸗ weiſe die Herſtellung von Drahtverhauen und bomben ſicheren Unterſtän den, es geht aber in die Phantaſie, wenn behauptet wird, daß aus Deutſchland nicht nur Methoden und Ratgeber, ſondern große Maſſen Munition und andere Heeresaus rüſtungen be⸗ zogen worden ſeien. Gegen dieſe Verſuche, Deutſchlands ſtrikte ettralität im fernöſtlichen Konflikt in Zwei⸗ ſel zu ziehen, ſollte energiſcher Proteſt erhoben werden. ö —— Matdonalds Augenleiden behoben Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. Febr. Der Premierminiſter Macdonald iſt jetzt nach einer Augenoperation ſo weit wieder hergeſtellt, daß er aktiv an den letzten politiſchen Beratungen über die Schanghai⸗Kriſis teilnehmen konnte. Man hört, daß der grüne Star im Auge Macdonalds recht⸗ zeitig nud erfolgreich operiert worden iſt. Geſtern konnte Mgedonald bereits ſeinen Augenverband ab⸗ legen, als er zu einer Audienz beim König erſchien. Der Premierminiſter wird jedoch morgen einen dreiwöchigen Erholungsurlaub ſan⸗ eten, den er vorausſichtlich in einem ruhigen Bade⸗ ort der engliſchen Südküſte verbringen wird. Die während der Zolldebatte entſtandenen Kriſen⸗ gerüchte ſind in den letzten Tagen wieder in den l Hintergrund getreten, ſodaß damit zu rechnen iſt, * duß während der Abweſenheit Macdonalds die kationale Koalitionsregierung in zeitweiſer Füh⸗ kung Baldwins unterſchüttert bleiben wird. — Die heutige Reichstagsſitzung Teilnahme der nationalen Oppoſition“— Als erſter ſpricht Dr. Goebbels (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 23. Febr. und überfüllten Tri⸗ bünen wurde um 3 Uhr die Sitzung durch den Prä⸗ ſidenten Löbe eröffnet. Die oppoſitionelle Rechte iſt wieder im Saal erſchienen. Der Kanzler iſt als erſtes Kabinettsmitglied zur Stelle. Nach Erledigung einiger Vor vollbeſetztem Hauſe unbedeutender Ange⸗ legenheiten proteſtieren die Kommuniſten wie üblich gegen die Polizeimaßnahmen. Dann nimmt in ſeiner Eigenſchaft als Innen⸗ miniſter Herr Groener das Wort zu einer kurzen Begründung des Geſetzentwurfes, der den Termin der Präſidenten wahl auf den 13. März anſetzt. Er ſchließt mit der Erklärung, daß die Regie⸗ rung mit Schärfe allen Störungen des Wahlaktes entgegentreten werde. 5 Unter lebhaftem Ah eröffnet dann der Nationalſozialiſt Dr. Goebbels die Ausſprache. Goebbels erklärt, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Fraktion die Gelegenheit benutze, um mit der Regierung Brüning eine grundſätzliche Abrechnung zu halten. Nach den Ergebniſſen des 14. September 1930 hätte die nationalſozialiſtiſche Bewegung mit der Uebernahme der Macht betraut werden müſſen. Die Regierung habe das Wahlergebnis verfälſcht, indem ſie am Ruder geblieben ſei. Die Entſcheidung, wem die Macht gehöre, der Regierung oder der Oppoſition, ſtehe im demokratiſchen Staat allein dem Volk zu. Die Annahme, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung nur eine Fieberkriſe darſtelle, die ebenſo ſchnell ſinken werde wie ſie geſtiegen ſei, habe ſich als Irrtum erwieſen. Die Nationalſozialiſtiſche Partei befände ſich vielmehr in anhaltendem Aufſtieg. Goebbels ſucht dies anhand der letzten Wahlergeb⸗ niſſe zu rechtfertigen. Die Aufmerkſamkeit des Hauſes hat inzwiſchen bereits ſehr ſtark nachgelaſſen. Präſident Löbe muß mehrfach um Ruhe bitten, da die Debatte in eine Auseinanderſetzung zwiſchen den Nationalſozialiſten und den Kommuniſten auszuarten droht. Auch den Nationalſozialiſten ſelbſt bietet ſich wenig Anlaß zu dem üblichen Beifallsgetöſe, da Goebbels ſeine Betrachtungen in ziemlich eintöniger Weiſe entwickelt. 1931, ſo führte er weiter aus, ſei das Jahr der politiſchen Frontenabgrenzung ge⸗ weſen, 1982 werde die endgültige große politiſche Entſcheidung bringen. Geheimvertrag von Malta Ein Mittelmeer Flottenabkommen zwiſchen Frankreich, England und Italien Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris. 23. Febr. Wie die in Paris erſcheinende„Chicago Tribune“ aus London zu berichten weiß, iſt zwiſchen Groß⸗ britan nien, Frankreichund Italien kürz⸗ lich ein Dreier⸗Abkommen zur Aufrechterhal⸗ tung des Status quo im Mittelmeer, bis eine befriedigende Löſung der Situation im fernen Oſten erzielt iſt, abgeſchloſſen worden. Der nene Flottenvertrag,„das Geheimab⸗ kommen von Malta“, wurde Ende der letzten Woche von den Marineoberbefehlshabern der drei Länder im Hauſe des britiſchen Gouverneurs in Valetta auf Malta unterzeichnet. Die drei Offiziere handelten dabei in Vollmacht ihrer Regierungen. Wie die„Chicago Tribune“ weiter ausführt, wird in der Präambel des Geheimvertrags von Malta ausdrück⸗ lich die Theſe betont, daß der Pakt auf keinen Fall ein Bünd⸗ nis darſtelle, ſondern den Weg für eine gemeinſame Aktion in China eröffne, in⸗ dem er die drei Länder von irgendwelchen Sorgen um Flottenrüſtungen befreie. Die drei Großmächte werden ungehindert ihre Mittelmeerflotten, ſolange es nötig iſt, für die Ver⸗ wendung im fernen Oſten freigeben können. Es fällt allgemein auf, daß das Geheimabkommen der Oberaufſicht des Völkerbundes ent⸗ zogen iſt. Die Begründung mit der Verwendung der Flotten im fernen Oſten ſtellt wahrſcheinlich nur einen Vorwand für das Vorgehen der drei Mächte dar. Würde es ſich um einen formalen Ver⸗ trag handeln, ſo hätten die Satzungen des Völker⸗ bundes vorgeſchrieben, der Genfer Inſtitution das Dokument zur Prüfung zu unterbreiten. Auch Japan hätte dann Einblick in das Abkommen erhalten. Der Geheimvertrag von Malta iſt das Werk des britiſchen Botſchafters in Rom, Sir Graham, der demnächſt in London über ſeine diplomatiſchen Er⸗ folge Bericht erſtatten wird. Scharfe franzöſiſche Kritik am Völkerbund Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 28. Febr. In einer für ein franzöſiſches Blatt ſehr auf⸗ fälligen Weiſe nimmt heute der„Matin“ in ſchärfſter Form gegen das vollſtändige Verſagen, den Ban⸗ kerott des Völkerbundes in dem chineſiſch⸗ japaniſchen Konflikt Stellung. Chefredakteur Stephan Lauzanne ſchreibt, der Kanonendonner um Schanghai habe die folgenden Wahrheiten bewieſen, die nur von Verblendeten verleugnet werden können: 1. Der Völkerbund hat ſich außerſtande gezeigt, zu verhindern, daß zwei Völker ſich ſchlagen und unter⸗ einander töten. Der Völkerbund hat alſo in ſeiner hervorragendſten Rolle Schiffbruch erlitten. Man hat ihn nicht geſchaffen, für geiſtige Zuſammen⸗ arbeit zu ſorgen oder internationale Hygienefragen zu regeln, ſondern um den Frieden aufrecht zu erhalten. Sobald der Völkerbund den Frieden nicht mehr ſicherſtellt, iſt er wertlos. 2. Der Völkerbund hat ſich nicht fähig gezeigt, ſondern auch lächerlich gemacht. Alle ſchönen Reden der Prediger des Völkerbundes, wir ſind das Gewiſſen der Welt, wir werden künftig rechtſprechen, weg mit den Waffen, es wird keinen Krieg mehr geben, haben ſich als furchtbare Lügen herausgeſtellt. Alle dieſe Worte bedeuten beim Scheine des blutigen Brandes im nur un⸗ beiden fernen Oſten gefährliche Täuſchungen und Verſprechungen. 3. Der Völkerbund, der ſich als unfähig und lächerlich erwieſen hat, birgt auch eine Gefahr in ſich. Nach Anſicht Lauzannes ſtellt von den beiden Mächten, die ſich zur Stunde in Aſien gegenüber⸗ ſtehen, die eine die Ordnung und den Fortſchritt, die andere Unordnung und Anarchie dar. Pflicht des Völkerbundes wäre es geweſen, die Waffen der Feinde gegeneinander abzuwägen. Das Gegenteil ſei aber der Fall geweſen. Der Völker⸗ bund habe ſich mit ſeinen Mahnungen an den Gen⸗ darmen gewandt, anſtatt ſie an den Verbre⸗ cher zu richten. Dadurch ſei der Verbrecher ermu⸗ tigt und der Gendarm in Verwirrung gebracht wor⸗ den, mit einem Wort, der Völkerbund habe den Konflikt genährt anſtatt ihn zu löſchen. In ſeinen weiteren Ausführungen ſetzt Lauzanne ſeine gegen den Völkerbund begonnene Polemik gegen China fort. falſche Vizeadmiral a. D. Hollweg geſtorben — Bremen, 23. Febr. Der Vizeadmiral a. D. Karl Hollweg iſt hier im Alter von 64 Jahren ge⸗ ſtorben. Kurz vor dem Kriege wurde Hollweg Di⸗ rektor der Marineakademie. Während des Krieges war er Linienſchiffskommandant und ſpäter bis zu ſeinem Ausſcheiden Oberwerftdirektor. Hollweg iſt in weiten Kreiſen beſonders durch ſeine Tätigkeit als Fachſchriftſteller bekannt geworden. hen Offiziere im Chinakrieg Auf ihre Mitwirkung iſt nach engliſcher Meinung die unerwartete Tapferkeit der chineſiſchen Truppen zurückzuführen Die Bankenreparalur Sieben Monate gingen ins Land, bis es nach langwierigen Verhandlungen— bei denen, wie ſo oft in Deutſchland, perſonelle Einflüſſe beſondere Schwierigkeiten aufbauten— zu der immer und immer wieder angekündigten„Bankenreform“ kam. Es iſt nur keine Bankenreform geworden, ſondern eine Bankenreparatur, ein großzügiges Ausräumen aller Verluſte und Schlacken, kurz eine Liquidie⸗ rung des 13. Julis. Daß dieſe Bereinigung, die mit Vorbedacht unter dem gelinden Drucke der Reichsregierung eine zwangsweiſe Abſtellung der Bilanzpublikation auf einen Tag brachte, die not⸗ wendige Vorausſetzung für die von anderer Seite geforderte weitergehende Reform des Banken⸗ weſens erſt ſchaffen kann, liegt auf der Hand. Denn erſt die Auskämmung der ſeit dem 13. Juli eingetre⸗ tenen Verluſte vermag eine Konſolidierung der deutſchen Großbanken auf einer neuen Baſis zu ge⸗ währleiſten. Nun iſt es faſt als Jronie zu bezeichnen, daß bie D⸗Banken nur dadurch gerettet worden ſind, daß ihnen der Staat zu Hilfe kam, während vor noch nicht allzulanger Zeit das Verhältnis gerade um⸗ gekehrt war, wo das Publikum zu den Großbanken mehr Vertrauen hatte als zum Reich und die Groß⸗ banken immer und immer dem Reiche in ſeinen Finanznöten beiſpringen mußten. Hier erlebt man das Beiſpiel, wie eine Hand die andere wäſcht, doch bedarf es keinerlei Hinweiſe darauf, daß die Hilfs⸗ ſtellung des Reiches aus wirtſchaftlichen und politi⸗ ſchen Gründen eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. Immerhin geht aus der nunmehr durchgeführten Bereinigung, aus der Begründung durch Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Dietrich und durch Reichsbank⸗ präſident Dr. Luther einwandfrei hervor, wie innig verflochten die Beziehungen zwiſchen Wirtſchaft und Staat ſind und welche Bedeutung ein gut funktionte⸗ rendes Bankenweſen für Wirtſchaft und Staat hat. Etwa nun durch die ſtarke direkte und indirekte Be⸗ teiligung des Reiches von einer Sozialiſierung oder ſtändigen Unterordnung des privaten Bankenappa⸗ rates zu reden oder von einer Diktatur der öffent⸗ lichen Hand, iſt unſinnig, eher noch iſt der Ausdruck von einer„Sozialiſierung der Verluſte“ am Jlatze. Aber für die abſolute Höhe dieſer Verluſte, die nach den Abſchreibungen und Abdeckungen offen rund 703 Millionen Mark ausmachen, ohne die rund 400 Millionen Mark, die das Reich ganz oder nur teil⸗ weiſe beiſteuert, können die Banken und ihre Leiter ſelbſt nichts. Sie ſind entſtanden aus der poli⸗ tiſchen Kriſe, die das Vertrauen des Auslandes erſchütterte und zu dem Run führte. Da wo Fehler und Verfehlungen der Banken und ihrer Leiter offen⸗ bar wurden, ſo etwa in den kritiſchen Juli⸗Tagen, müſſen die Banken dieſe Fehler ja mittragen und da kann als Entſchuldigungsgrund im weiteſten Sinne angeführt werden, daß kein Menſch die Kreditkriſe des Sommers 1931 vorausſehen konnte. Betrachtet man die Höhe der Verluſte und das Maß der Abſchreibungen bei den einzelnen Banken, ſo ergibt ſich, daß die tatſächlichen Verluſte zwar erheblich, im ganzen aber weſentlich kleiner find, als übertriebener Peſſimismus bisher glaubte annehmen zu müſſen. Schließlich muß auch die Tat⸗ ſache nach Gebühr bewertet werden, daß es der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft als ein⸗ zigen der Mammutgebilde gelang, die Stürme det Kriſe aus eigenem Können, d. h. ohne die Hilfe des Reiches zu überſtehen, und daß ihre Aktionäre dank der von Georg von Siemens feſt⸗ gelegten Liquiöttätspolitik nur geringere Opfer zu bringen brauchen als die der anderen Großbanken. Freilich bleibt hier feſtzuſtellen, daß der einzige, der tatſächlich geſund oder jedenfalls doch mit nur geringen Beſchädigungen aus dem großen Sturm hervorgeht, Carl Fürſtenberg iſt. Fürſtenberg hat einen großen Sieg errungen, denn er hat es ver⸗ ſtanden, ſein Inſtitut, die Berliner Han dels⸗ Geſellſchaft, einigermaßen geſund zu erhalten. Nachdem ſich in der Inflationszeit ſeine konſervative Methode anſcheinend zum Nachteil der Bank aus⸗ gewirkt hatte, iſt nunmehr unter Beweis geſtellt, daß unter Umſtänden Paſſtvität mehr einbringen kann als übergroßer Expanſionsdrang, Die zwangsweise Fuſtionierung der Danatbank mit der Dresdner Bank treibt den Konzentra⸗ tionsprogzeß im deutſchen Ban kgewer be weiter vorwärts und ſteht eigentlich im Gegen⸗ ſatz zu der Tendenz der Regierung, die ſich wieder⸗ holt gegen die Schäden einer zu weitgehenden Kon⸗ 90 2. Seite Nummer zent Rationaliſierung wendet. Hierin Augenblick eine Stärkung der Stel⸗ ierten Inſtitute, aber es darf nicht vergeſſen werden, daß in einer Zuſammenſchluß⸗ bewegung auch große Gefahren liegen, weil das Riſiko für die Großunternehmungen ganz erheblich ſteigt, wie zur Genüge das Beiſpiel der Oeſter⸗ reichiſchen Creditanſtalt bewieſen hat. Außerdem iſt es vom ſozialen Standpunkt aus ſehr be⸗ dauerlich, daß die Fuſionierung wiederum eine große Zahl von Angeſtellten freiſetzt. Die Fuſion mit der maßgeblichen Reichsbeteiligung iſt aber auch liegt z wirtſchaftlich durchaus nicht erfreulich und un⸗ bedenklich, denn ſie läßt das Bankweſen auf den „Krücken des Staates“ marſchieren unter Beiſeite⸗ ſchiebung privatwirtſchaftlicher Grundſätze. Zwar iſt die Beteiligung bei der Commerzbank der ganzen Anlage nach nur vorübergehender Natur und die Wieder⸗Privatiſierung wird da in abſeh⸗ barer Zeit durchaus möglich ſein. Ob das aber bei der erweiterten Dresdner Bank, wo das Reich die Zweidrittelmehrheit beſitzt, geſchehen kann, iſt ſchon ſchwerer mit ja zu beantworten. Vielmehr wird es ſo ſein, daß die kapitalmäßig ſtärkſte Großbank Deutſchlands für unabſehbare Zeit eine Bank der öffentlichen Hand bleiben wird. Zu er⸗ wähnen iſt in dieſem Zuſammenhange das Parado⸗ rum, daß zwei ſchwach gewordene Banken infolge ihres Zuſammenbruches ſchließlich ſpäter ſtärker daſtehen als weniger geſchwächte Inſtitute, was ſich aber wiederum aus der allgemeinen Lage und der Notwendigkeit einer größeren Liqutditätsge⸗ währung für die am ſtärkſten betroffenen Inſtitute erklärt. Zu beachten iſt auch, daß die Regierung die ſo weitgehenden Sanierungsmaßnahmen als eine in⸗ direkte Stützungsaktton für die Privat⸗ wirtſchaft aufgefaßt wiſſen möchte, da ſie den ſchwach gewordenen Debitoren zugute kommen und eine elaſtiſchere Behandlung der Debitoren er⸗ lauben ſoll. Die Notmaßnahmen auf dem Gebiete des deut⸗ ſchen Bankweſens haben im ganzen zu einer wei⸗ teren Einengung des Bankweſens geführt, denn neben der DD⸗Bank ſtehen heute als gleichwertig nur noch die Dresdner Bank, die Commerzbank, die Berliner Handels⸗Geſellſchaft und die Reichs⸗Kreditanſtalt. Alle dieſe Inſtitute ſind zwar gegenwärtig mehr oder weniger mit der öffentlichen Hand verbunden, aher Reichsregierung und Reichsbankpräſident haben unzweideutig erklärt, daß die Reprivatiſie⸗ rung ſo ſchnell wie möglich zu erfolgen habe, da nur der Privatunternehmer den notwendigen Unternehmungsgeiſt zum Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft aufbringt. Daß die Reichsbank erhebliche Kapitalien zur Verfügung ſtellt und Privatinſtitute Anterſtützt, iſt eine gerechte Löſung. Denn wenn die Reichsbank ungewöhnlich hohe Gewinne zu er⸗ zielen vermochte, ſo war das nur auf Koſten der Privatwirtſchaft möglich und iſt eine Folge der Kriſe. Es iſt darum nicht mehr als gerecht, daß ſie einen Teil ihrer Gewinne der Privatwirtſchaft wieder zu⸗ führt, der ſie ſie abgenommen hat. Im ganzen ergibt ſich aus den im Mittagsblatt veröffentlichten Bilanzen der Einbruck, daß ſich die deutſchen Banken doch verhältnismäßig gut in der Kriſe behauptet haben, und man gewinnt den Ein⸗ druck, daß die Organiſation des deutſchen Bank⸗ gewerbes doch nicht ſo minderwertig iſt, wie es viel⸗ ſach hingeſtellt wird. Die Opfer, die die Banken und ihre Aktionäre bringen müſſen, haben die Platt⸗ form für neue Arbeit geſchaffen. Die jetzige Löſung iſt gewiß nicht ideal, aber in Verbindung mit der Anſchaffung oder Zurverfügungſtellung neuer Mit⸗ tel ſind ungefähr die gleichen Umriſſe der alten Leiſtungsfähigkeit gegeben. Der Weg für den Wie⸗ deraufbau der Banken iſt frei, an der Be⸗ reinigung der allgemeinen politiſchen und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Kriſenrückſtände wird es liegen, ob die Opfer ſinnvoll gebracht wurden und ob ein ge⸗ ſunder Wiederaufſtteg ſich ermöglichen läßt. Kurt Ehmer. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Dienstag, 23. Februar 1992 Hitler gegen Hindenburg Der Kampf um die Reichspräſidenkſchaft 0 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Februar. In einer Mitgliederverſammlung der National⸗ ſozialiſten im Sportpalaſt hat, wie bereits kurz gemeldet, Dr. Goebbels geſtern abend nun endlich in aller Form den Ent⸗ ſchluß Hitlers mitgeteilt,„ſich zum Reichs⸗ präſidenten wählen zu laſſen“. Auf die Beifallsſtürme, die nach dieſer Ankündi⸗ gung minutenlang den Saal durchbrauſten, er⸗ widerte Herr Goebbels:„Ich weiß, Ihr ſeid Euch der Größe dieſer Stunde bewußt. Ich weiß wohl, daß Ihr mich verſteht, wenn ich ſage, Hitler wird unſer Reichspräſident und nicht vorausſchicke, unſer Kandidat, in ich ſage, er wird unſer Kandidat, dann ich auch, daß er unſer Reichspräſident wird.“ Auch Graf Weſtarp für Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 23. Febr. Das Kuratorium für die Durchfüh⸗ rung der Hindenburgwahl, das, nachdem der Sahm⸗Ausſchuß ſeine Tätigkeit beendete, die Vorbereitungen für die Reichspräſidentenwahl in die Hand nehmen will, hat ſich geſtern konſtituiert. Das Kuratorium ſetzt ſich aus den Mitgliedern des Sahm⸗ Ausſchuſſes zuſammen, deren Zahl durch eine Reihe von Angehörigen rechtsſtehender Kreiſe ergänzt wor⸗ den iſt. Gleichzeitig hat Graf Weſtarp von ſich aus eine Aktion eingeleitet, die den Zweck verfolgt, der Wäh⸗ lerſchaft Hindenburgs aus dem Jahre 1925 abſeits von jeder Parteienkundgebung Ge⸗ legenheit zu bieten, ſich erneut für den Reichspräſidenten anszuſprechen. Das iſt der Sinn des Aufrufes, unter den 430 Perſönlichkeiten, die ſich politiſch zur Rechten zählen, ihren Namen geſetzt haben. Man findet unter ihnen Generäle, Geiſtliche, Schrift⸗ ſteller, Beamte, Männer der Induſtrie und Wirt⸗ ſchaft, Vertreter der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewe⸗ gung und viele Frauen, die im öffentlichen Leben hervorgetreten ſind. Durch dieſes Bekenntnis wird die gefliſſentlich verbreitete Legende, daß Hinden⸗ burg nur der Kandidat des„Weimarer Sy⸗ ſte ms“ ſei, wirkſam widerlegt und der Beweis dafür geliefert, daß auch die alte Wählerſchaft zu einemgroßen Teil dem Generalfeld⸗ marſchall die Treue bewahrt hat. Dabei kann die Liſte keineswegs auf Vollſtändig⸗ keit Anſpruch erheben. Sie ſtellt lediglich das Reſul⸗ tat eines vor knapp einer Woche vom Grafen Weſtarp verſandten Rundſchreibens dar, auf das, wie wir hören, noch eine Fülle zuſtimmender Zuſchriften ein⸗ gegangen iſt, die aus Raumgründen nicht veröffent⸗ licht werden können. Hitler hat offenbar auf Drängen ſeiner Umge⸗ bung nachgegeben und ſich entſchloſſen, ſelbſt zu kan⸗ W denn weiß didieren. Die Vorbedingung für die Einbürge⸗ rung ſoll dadurch erfüllt werden, daß er zum Reichsrats bevollmächtigten für Braun⸗ ernannt wird. Die offene Bekanntgab der Kandidatur Hitlers wird erſt erfolgen, wenn die Ernennung vollzogen iſt, alſo in zwei bis drei Tagen. Damit wären dann die Fronten für den erſten Wahl⸗ gang klar abgezeichnet und der Apparat der Wahl⸗ propaganda kann nun zu ſpielen beginnen. Eine Erklärung Düſterbergs M ſchweig eldung des Wolffbüros — Berlin, 23. Febr. esführer des Stahlhelm, Oberſt⸗ Düſterberg, erläßt eine Erklärung, Der zweite Bund leutnant a. D. in der er ſagt: Zu unſerem Bedauern hat der Reichspräſident v. Hindenburg ſich entſchloſſen, ohne Kursände⸗ rung und ſchon beim erſten Wahlgang ſich aufſtellen zu laſſen. Wir vom Stahlhelm haben unſere Sol⸗ datentreue im Felde und vom November 1918 bis zum heutigen Tage nicht mit Worten, ſondern mit Taten bewieſen. Die Reichspräſidentenwahl iſt aber ein politiſcher Wahlakt, nicht eine militäriſche Hand lang. Ich neige mich in Ehrfurcht vor dem greiſen Ge⸗ neralfeldmarſchall, den ich wie einen Vater verehre. Daß wir den Nampf um die Reichspräſidentſchaft ritterlich führen, iſt für uns alte Soldaten ſelbſt⸗ verſtändlich. Das gilt auch dem anderen natio⸗ nalen Kandidaten gegenüber, dem Führer der nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, deſſen Einbürgerung der Stahlhelm für ſelbſtver⸗ ſtändlich erklärt hat. Nationalſozialiſtiſche Kritik der Düſterberg⸗Kandidatur Meldung des Wolffbüros — München, 23. Febr. Zu dem Beſchluß der Deutſchnationalen und des Stahlhelms, für den erſten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl den Oberſtleutnant Dü⸗ ſterberg aufzuſtellen, ſchreibt der„Völkiſche Be⸗ obachter“ u.., dieſe Aufſtellung gegen den Feld⸗ marſchall von Hindenburg trage den Charakter einer ausgeſprochenen Zählkandidatur. Die NeSDaAß habe keinen Anlaß, dieſe Sonderkandidatur tragiſch zu nehmen, die nur beweiſe daßes im⸗ mer noch„Führer“ gebe, denen jeder Inſtinkt für die Grenzen ihres eigenen polktiſchen Daſeins fehle. Die Präſidenten⸗ wahl ſei der Entſcheidungskampf zwiſchen Perſönlich⸗ keiten, die als ſymboliſche Träger von Weltanſchau⸗ ungen und politiſchen Syſtemen das Schickſal in die Schranken fordern. In ſolchem Kampf entſcheide die magiſche Anziehungskraft des geborenen Führers, dem das Herz des Volkes gehöre. Ddater Dio Krilik am Reichstwehr⸗Erlaß Groeners Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Febr. Die„Voſſiſche Zeitung“ veröffentlicht heute einen Briefwechſel zwiſchen dem General von Schlei⸗ cher und dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Schöpflin. Wie erinnerlich, hatte Schöpflin in einem auffallend aggreſſiven Artikel im„Vor⸗ wärts“ gegen den neuen Erlaß des Reichswehr⸗ miniſteriums ſich gewandt und bei der Gelegenheit vor, allem den General Schleicher aufs Heftigſte an⸗ gegriffen. Herr von Schleicher weiſt dieſe Angriffe in ſeinem Schreiben zurück und ſtellt ſich dem Abg. Schöpflin zu Verfügung. einer mündlichen Erläuterung zur In ſeiner Antwort gibt Schöpflin offen zu, daß der Ton ſeines Artikels„in einem ſchroffen Gegen⸗ ſatz zu den Gepflogenheiten ſteht, die wir bisher und ſeit ungefähr zwölf Jahren ſowohl im ſchriftlichen wie im mündlichen Verkehr gegenſeitig beachtet haben. Schöpflin bemüht ſich dann, im einzelnen den General Schleicher von der Bedeutungs⸗ loſigkeit der Hitlerſchen Legalitäts⸗ verſicherungen zu überzeugen.„Die Partet, deren Unterführer“, ſo heißt es zum Schluß,„konſe⸗ quent verkünden, daß ſie die heutige Staatsform zerſchlagen, wird durch den Erlaß des Reichswehr⸗ miniſteriums micht nur legaliſtert, ſondern formal auch vor aller Oeffentlichkeit entſchuldigt. Daß das geſchehen konnte, dafür ſind Sie, Herr General, ver⸗ N 41— euer 0 N 5. Ani 2 antwortlich. Der Erlaß war ein polttiſcher Akt, deng militäriſche Notwendigkeiten oder Erforderniſe haben ihn nicht bedingt, und Sie ſind der Mann d Auch der Bundesführer des Reichsbann 2 ers Höltermann, N hat, wie ſchon berichtet, dieſer Tage einen Bi an den Reichswehrminiſter gerichtet, in den er eine Interpellation des viel beſprochenen Erlaſ ſes verlangt. Die Antwort Groeners wird für heute erwartet. Vielleicht enthält ſie die Formel die der Sozialdemokratie die Brücke baut, die ſie für ihren Wiederanſchlyß an die brüningtreue Mehrheit Reichstag errichtet haben will. Wir haben hier bereits hervorgehoben, daß van einer Zurücknahme oder auch nur Aenderung des Erlaſſes natürlich nicht die Rede ſein kann. Het wendet ſich übrigens 3 im auch die„Germania“ mit ſanftem Vorwurf gegen den Befehl Groeners: N „Wir glauben zwar nicht“, ſchreibt das Kanzler, organ,„daß dieſes angefochtene Schriftſtück ein Tages praktiſche Bedeutung hat, aber der ſungsminiſter Groener hätte dem Reichswehrm, ſter Groener bedeuten ſollen, daß nicht jeder SA. Mann ein geeigneter Anwärter für die Reichswehr iſt und daß ſo allgemeine, weitgehende Erklärungen ihre ſchwachen Seiten haben“. 155 Daß nicht„eder SA⸗Mann“ nur auf ſeint treuen Augen hin in die Reichswehr eingeſtell wird, iſt ja beiläufig in dem Erlaß auch nicht geſug oder gemeint worden. Die allgemeine Prüfung der perſönlichen Eignung eines jeden 8. werbers für die Aufnahme in die Reichswehr blellt nach wie vor beſtehen. 1 Verſaß, —— Letzte Meldungen Die Frankfurter Kriminalpolizei nimmt eine Mannheimer Defraudantin ſeſt sch. Frankfurt a.., 23. Febr. Der Frankfurter Kripo gelang es, die 26 Jahre alte Ehefrau Joſe, fine Klamm feſtzunehmen. Frau Klamm wurde von Mannheim aus geſucht. Sie war Kaſſe⸗ rerin in einem Geſchäft, wo ſie 500 Mark unterſhlu gen haben ſoll. Die Frankfurter Kriminalpolizei ed, mittelte ſie hier, nahm ſie feſt und unterzog eingehenden Verhör. Dabei ſtellte ſich heraus, daß Frau Klamm ſeit drei Jahren laufend Unterſchlagungen be gangen hat, und nach ihren eigenen Angaben mehr denn 3000 Mark auf die Seite brachte. Sonder barerweiſe hat die Firma von den Betrügereien nichts gemerkt, nur die letzten 500 Mark ſind ihr auß gefallen. ſie einen Verhaftung ungetreuer und flüchtiger Beamtet — Brünn, 23. Febr. Die 40jährige bayerisch Poſtaſſiſtentin Steubel und der Po ſt mei ſter Aumüller, die am 30. Januar ds. Js. nach Unterſchlagung von 200000 Mark übt Pilſen und Prag nach Mähren geflüchtet waren wurden in einem Wirtshaus bei Eichhorn⸗Bittiſchh verhaftet. Bei den Verhafteten wurden nur 3900 Kronen gefunden. f Zuſammenſtöße im Dombrowaer Streikgebiel 8 — Warſchau, 23. Febr. Die Streiklage im Koh leurevier von Dombrowa verſchärft ſich weiter Geſtern ſind alle Gruben von ſtarken Polizeiwachen beſetzt worden. Die Kommuniſten verſuchen, auf die Arbeiterſchaft einzuwirken, um die Gruben dur gz Zurückziehung des Hilfsdienſtes zu zerſtören. Em 50 Demonſtranten ſuchten die Grube Satori zu fill, men. Die Polizei gab mehrere Salben ab, wodurch zwei Arbeiter getötet u mehrere verletzt wurden.. Die Studierenden der Badiſchen Hochſchulen Bearbeitet vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt Zu den ſchweren, oft kaum zu löſenden Fragen, mit denen das deutſche Volk auf politiſchem, wirt⸗ ſchaftlichem oder ſozialem Gebiet belaſtet iſt, treten gerade in den letzten Jahren immer dringlicher die nicht minder ernſten und wichtigen Kulturprobleme hinzu. Wertvolle Güter unſeres geiſtigen und kul⸗ turellen Lebens ſind von der wirtſchaftlichen und finanziellen Kriſis ſo ſchwer bedroht, daß ſie vielfach, von freier Entfaltung meiſt ganz zu ſchweigen, nur noch mühſam um ihre Exiſtenz ringen. Beſonders ſcharf und folgenſchwer tritt dieſe Kulturnot auch bei unſeren Hochſchulen zutage; trifft ſie doch hier nicht allein unſere oberſten deutſchen Bildungsſtätten ſelbſt, ſondern ergreift zugleich weite Kreiſe unſeres Volkes, vor allem die akademiſche Jugend. Die ge⸗ ſpannte Finanzlage zwingt die Hochſchulländer oft zu ſcharfen Einſparungen bei den wiſſenſchaftlichen Inſtituten, Seminaren oder Bibliotheken. Auf der anderen Seite hat ein Maſſenandrang der männ⸗ lichen und weiblichen Jugend zum akademiſchen Studium eiungeſetzt. Die Ueberfüllung unſerer Hoch⸗ ſchulen iſt zu einer der breunnendſten Fragen unſeres Geſellſchafts⸗ und Bildungslebens geworden. Frag⸗ los muß auch dieſe Erſcheinung, ſo widerſprechend es klingt, als eine Folge der Wirtſchaftskriſis angeſehen werden. Die Hochſchulen ſind für viele Studierende zu„Wartehallen des Lebens“ oder, wie der Rektor der Univerſität Köln vor kurzem treffend ſagte, zu „Ausweichgeleiſen der Arbeitsloſigkeit“ geworden. Es iſt nicht die Aufgabe dieſer ſtatiſtiſchen Unter⸗ ſuchung, den Gründen für dieſe ſchon viel erörterte Erſcheinung im einzelnen nachzugehen; hier sollen nur an Hand der vom badiſchen Miniſterium des Kultus und Unterrichts ermittelten Zahlen die tat⸗ ſächlichen Verhältniſſe, wie ſie ſich insbeſondere an unſeren badiſchen Hochſchulen entwickelt haben, aufgezeigt werden. Dabei ſollen auch hin und wie⸗ der die Zahlen anderer deutſcher Hochſchulen zum Vergleich herangezogen werden. Berückſichtigt wird nur die immatrikulierte Studentenſchaft; g. v. Stu⸗ dierende und Hörer ſind ausgeſchieden. Vorausge⸗ ſchickt ſei ferner, daß bei der Ermittelung der Hoch⸗ ſchulfrequenz in der Regel nur die Winterſemeſter (W..) oder nur die Sommerſemeſter(S..) mit⸗ einander verglichen werden. Die Winterſemeſter weiſen ſtets einen gewiſſen Rückgang gegenüber den Sommerſemeſtern auf, weil die Entlaſſung der Abi⸗ turienten in der Regel zu Oſtern erfolgt, ſo daß im Herbſt die Exmatrikulationen infolge Beendigung des Studiums meiſt die Zugänge überſteigen. Der Hochſchulbeſuch im Som merſemeſter 1931 Deutſchland hat 23 Univerſitäten, 10 Techniſche Hochſchulen und 5 Handelshochſchulen, Daneben gibt es noch eine Reihe von Fachhochſchulen(2 Bergaka⸗ demien, 2 Forſtliche, 3 Landwirtſchaftliche, 2 Tier⸗ ärztliche Hochſchulen, in einzelnen Ländern auch phi⸗ loſophiſch⸗theblogiſche Hochſchulen und pädagogiſche Akademien), An allen dieſen deutſchen Hochſchulen waren im S. S. 1931 immatrikuliert: 138 010 Stu⸗ dierende. Gegenüber dem S. S. 1930 bedeutet dies eine Zunahme um 5920 Perſonen oder 4,5 v. H. Von der Geſamtzahl der Studierenden waren rund 181000 Inländer und etwas über 7000 Ausländer. Der Hauptanteil dieſer Zunahme 4567 fällt auf die Univerſitäten, d. ſ. 4,5 v. H mehr. Allerdings bedeutet dies gegen das Vorjahr(7 v..) doch einen kleinen Rückgang. Bei den Techniſchen Hochſchulen, die 1930 noch einen Zuwachs von 3,2 v. H. hatten, iſt im S. S. 1931 zum erſten Mal ſeit längerer Zeit eine Verminderung der Beſuchszahl um 64 Studierende, d. ſ. 0,3 v.., feſtzuſtellen. Die ſtarke Erhöhung des Beſuches der Handelshochſchulen( 15 v..) hängt zum Teil mit organiſatoriſchen Aenderungen in Ber⸗ lin und Königsberg zuſammen. Die Entwicklung des Beſuches S. S. 1930 auf S. S. 1931 weiſt übrigens an den einzelnen Hochſchulen recht erhebliche Unter⸗ ſchlede auf. So hat ſich z. B. die Zahl der Studie⸗ renden in Erlangen um 19 v.., in Würzburg um 16 v., in Gießen um 12 v. H. erhöht, während Göt⸗ tingen einen Rückgang von 8 v.., Freiburg von 3,7 v. H. und Marburg von 3 v. H. aufzuweiſen haben. Der Beſuch von Heidelberg iſt mit einem Weniger von 0,2 v. H. beinahe gleichgeblieben. Aehn⸗ lich ſteht es mit München, Bonn und Jena. Bei den Techniſchen Hochſchulen ſind die Unterſchiede im gan⸗ zen geringer als bei den Univerſitäten; in Darmſtadt und Braunſchweig erhöhte ſich die Studentenzahl um einige Prozente, in Hannover und Stuttgart war ſie leicht rückgängig. Karlsruhe blieb ſich mit einem Zuwachs von 14 Studierenden, d. ſ. 1,1 v.., faſt gleich. Von den Handelshochſchulen zeigte neben Nürnberg, das einen Rückgang von 7/1 v. H. hatte, auch Mannheim einen ſolchen von 5,2 v. H. Der durchſchnittliche Semeſterbeſuch in Vor⸗ und Nachkriegszeit. Erheblich klarer und eindrucksvoller wird das Bild der Hochſchul⸗Inflatjon und zugleich auch der Ueberblick über den Beſuch der einzelnen Hoch⸗ ſchulen, wenn man den Durchſchnittsbeſuch eines Vorkriegsſemeſters mit dem eines Nach⸗ kriegsſemeſters vergleicht, wobei der Durch⸗ ſchnittsbeſuch der Semeſter von W. S. 1909/10 bis S. S. 1914 und jener von W. S. 1926/27 bis S. S. 1931 zu Grunde gelegt ſei. Im Durchſchnitt eines Vorkriegsſemeſters dieſer Zeitſpanne betrug die Ge⸗ ſamtzahl der Studierenden der Univerſitäten 58 572, in der Nachkriegszeit 85 673, das iſt eine Zu⸗ nahme von 27 101 oder von 46,3 v. H. Dieſes Mehr von Studierenden verteilte ſich in der Nachkriegs⸗ zeit nicht gleichmäßig auf alle Univerſitäten. Im Gegenteil, man kann in den folgenden Prozent⸗ zahlen recht erhebliche Unterſchiede finden. Vor allem kann man feſtſtellen, daß der große Inflationsſtrom an Studierenden unſere badi⸗ ſchen Univerſitäten nicht ſo ſtark berührt, wie die Mehrzahl der anderen Hochſchulen, von denen hier einige zum Vergleich herangezogen ſeien. Es ſei auch noch daran erinnert, daß Deutſchland zwar Straßburg verloren gegangen iſt, ſeit 1914 aber drei neue Univerſitäten gegründet worden ſind: Frankfurt am Main, Köln und Hamburg, die ebenfalls einen erheblichen Teil der ſtudierenden Jugend an ſich ziehen. Im Durchſchnitt eines Nachkriegsſemeſters haben ein Mehr an Studierenden: Berlin von 3127, d. i. eine Zunahme von 349 v. H. gegenüber dem Durchſchnitt der Vorkriegszeit, München dagegen nur eine ſolche von 1043, das ſind 14,7 v.., Marburg von 1018, das ſind 47,7 v.., Göttingen von 992. das ſind 39,3 v.., Würzburg ſogar von 1169, das ſind 79,7 v.., Tübingen von 1168, das ſind 60,4 v.., Gießen von 251, das ſind 19,0 v. H. Bei unsere beiden badiſchen Univerſitäten ſind die Junahm⸗ zahlen ſelbſt gleich. Sie betragen bei Freiburg 659, das ſind 23,8 v.., bet Heidelberg 680, da ſind 279 v. H. N Bei den Techniſchen Hochſchulen iſt hen Zuwachs in der Nachkriegszeit, wie die Prozen zahlen zeigen, noch erheblich ſtärker als bei den Un verſitäten und dieſe Zahlen ergeben ein noch dell licheres Bild der„Studenteninflation“. Der dur ſchnittliche Semeſterzuwachs in den letzten 10 Nach kriegsſemeſtern beträgt hier gegenüber der Vhl⸗ kriegszeit im Reich 10 305, d. J. 88,9 v. H. Auch hien ſeien zum Vergleich einzelne Hochſchulen mit her, gezogen(Berlin und München mußten wegen Ae derung im Aufbau hier ausſcheiden). So betrug ber Zuwachs in Hannover 941, d. ſ. 104,8 v. H. Dresden 12 politiſchen Geſchehens im Reichswehrminiſterlun 1 1 fo 4 U 1981, d. ſ. 180,3 v.., Stuttgart 1226, d. J. 183 b. 5% Darmſtadt 969, d. ſ. 77.9 v.., Braunſchweig 568, 0, 147 v. H. An der badiſchen Techniſchen Hochschule Karlsruhe iſt dieſe Inflationswelle ebenfals nicht beſonders ſtark zu verſpüren; ſie hat in der ge nannten Zeit nur einen Zuwachs von 199, d.. n v.., zu verzeichnen. Hierbei muß allerdings be rückſichtigt werden, daß ab S. S. 1920 ſich die Alleh lung für Forſtweſen in Freiburg befindet. W. S. 19190 betrug die Zahl der Forſtfach⸗ Studi renden in Karlsruhe 34. Bemerkenswert iſt übrigen daß die Karlsruher Hochſchule im Sommerſemeſt 1907 nur 4 Studenten weniger hatte als im S. l nämlich 1245 gegen 1249. Zwiſchen dieſen beigen Jahren ſteigt und fällt natürlich die Kurve de Karlsruher Hochſchulbeſuches. Sie hatte— abgeſehel von der Kriegszeit— ihren niederſten Stand in del 5 Vorkriegsſemeſtern; ihre Höchſtzahl erreicht ſie l Winterſemeſter 1922/28 mit 1806 Studenten. Bei den Handels hochſchulen iſt die Di renz der durchſchnittlichen Zunahme zwiſchen Vol kriegs⸗ und Nachkriegsſemeſter beſonders groß, de! vor dem Krieg nur 3 Handelshochſchulen gab, o denen jene von Mannheim erſt im Anfang ihrer Eu wicklung ſtand. Die durchſchnittliche Geſamtzahl des Studierenden dieſer Hochſchulgattung betrug in der angegebenen Vorkriegszeit 1095, in der Nachkrſehs? zeit 3714, d.. 2819 mehr oder 289,2 v. H. a e hat Fi ſie un En ho Ja Be G0 de! En an de tig W ni Au gc ar 1992 Akt, den ſorderniſe Mann des tiſterium“ nners, et, in dem nen Erlaß, i wird ſür Formel, Brücke n ſch luß heit in daß von rung bes un. Heute rwurf Kanzler, ück einez * Verſafß⸗ wehrmin, der Sa. teichswehr klärungen 5 auf ſeing eingeſtell icht geſag rüfung jeden Be ehr bleilt N mt eine t bankfurter u Jose, im wurde ar Kaſſ, interſchla, polizei er ſie einen lamm ſeit gen bee ben 1 Sonder rügereien d ihr auß . Beamtet bayeriſch o ſt mei, Is, nag rk über et wareß, Bittiſchl tur B ü eikgebiel im Koß⸗ weitet. zeiwachen n, auf die 4 en durch i zu ſtll⸗ Salven tet und t unſeres Zunahme eibutg, 659, daß u iſt det Prozen den Un doch delt der durch 10 Nach⸗ der Vol, Auch hier tit heran, gen Aen. etrug der Dresden; 33,5 b. 6,4 568, ö. 0 Hochſchule ebenfalls n der ge⸗ d. ſ. dings be⸗ hie Ablet det. Ju h⸗Skudik⸗ übrigens, rſemeſtet .S. 100 4 beide rve de abgeſehe⸗ d in den ht ſie if ie Dijfſe zen Be bß, da e gab, Bös rer Ent ahl des g in del chkriegs⸗ Dienstag, 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Nummer 90 ite Dr. Joſeph Brecht Im ſtädtiſchen Krankenhaus in Ludwigshafen iſt heute Morgen nach einer Operation Dr. Joſeph Brecht im 68. Lebensjahr verſchieden. Mit Brecht it wieder eine Perſönlichkeit dahingegangen, die im industriellen Leben weit über Mannheims Grenzen hinaus lange Jahre hindurch eine führende Stellung einnahm. Gehörte Brecht doch zu den wenigen Ueber⸗ lebenden, die mit dem Erfinder des Automobils, Dr. Karl Benz, die Entwicklung des Mannheimer Werkes aus den kleinſ Anfängen zu imponieren⸗ der Größe auf d tatkräftigſte förderten. Am 3. April in Eppingen geboren, t Verſtorbene im als kauf⸗ mäntiſcher Beamter ein. im Jahre 1899 die Firma in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt wurde, rückte Brecht zum Prokuriſten auf. Im Januar 190 wurde er vom Aufſichtsrat zum Vorſtandsmitglied ernannt. Im Jahre 1925 auf ſeinen Antrag in den rat der berufen. In 40jähriger Tätigkeit war es dem benen vergönnt, ſich Verſtor⸗ in engſter Zuſammenarbeit mit Dr. Karl Benz um die Entwicklung des Automo⸗ bilismus bleibende Verdienſte zu erwerben. Er hatte es ſich wohl ſelbſt nicht träumen laſſen, daß die Firma Bens einen Aufſchwung erleben würde, die die in die vorderſte Reihe der deutſchen Induſtrie⸗ imternehmungen rückte. Ein Markſtein in dieſer Entwicklung war die Ueberſtedlung aus den unzu⸗ keichend gewordenen Räumlichkeiten der Wald⸗ hofſtraße in die gewaltige Anlage in Luzenberg im Jahre 1908. Einige Jahre ſpäter erwarb die Firma Benz 8. Co. die Süddeutſche Automobilfabrik in Gaggenau, in der nur Laſtfahrzeuge erbaut wur⸗ den. Als die Firma auf dem höchſten Stand ihrer Entwicklung angelangt war, wurden—10 000 Be⸗ amte und Arbeiter beſchäftigt. Die großen Verdienſte, die ſich Brecht um die Enk⸗ wicklung der Automobilinduſtrie erworben hat, wur⸗ den durch vielfache Ordensaus zeichnungen gewür⸗ digt. Von der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe wurde ihm der Ehrendoktor verliehen. Brecht hinterläßt mit der Witwe zwei Söhne, die bei Daimler⸗Benz beſchäf⸗ ligt ſind, und eine Tochter. In dem Gedächtnis der Werkangehörigen wird er als eine Perſönlichkeit fortleben, di ſich durch reiche kaufmänniſche Kennt⸗ niſſe, ſtarke Initiative und kluge Vorausſicht, aber auch durch große Liebenswürdigkeit und Herzensgüte guszeichnete, Eigenſchaften, die ihn weit über das Unternehmen hinaus ſehr beliebt machten. Mit der Geſchichte des Bengwerkes im beſonderen und der des Automobilismus im allgemeinen wird ſein Name für immer verbunden bleiben. Brüder Landauer wollen ſchließen in 1 5 Die Firma Brüder Landauer AG. in der Breiteſtraße hat ſich gezwungen geſehen, dem ge⸗ ſamten Perſonal zu weil die Hausbeſitzerin nicht dazu zu bewegen i iete, die 50 000 Mark beträgt zu ermäßigen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß der Appell der 70 Ange⸗ stellten der Firma, die durch die drohende Schließung des Geſchäfts brotlos werden, auf die Hausbeſitzerin den Eindruck macht, den die Allgemeinheit erwartet. Am 18. Februar verſammelteu ſich, ſo wird uns geſchrieben, die Angeſtellten der Firma Brüder Landauer Ad., um zu der durch die Kündigung de geſamten Perſonals hervorgeruſenen Lage Stellung zu nehmen. Die Vertreter der verſchiede⸗ nen Angeſtelltenverbände nahmen ebenfalls au der Betriebsverſammlung teil, die von der Betriebsrats⸗ vorſitzenden Frl. Kirrſtetter geleitet wurde. Nach einer eingehenden Rechtsbelehrung über die gegen die Kündigung zu unternehmenden Schritte durch die Verbandsgeſchäftsführer Rüſtig vom .d. A. und Daehler vom.). A. wurde zu den Gründen Stellung genommen, die der Anlaß zur Kündigung des geſamten Perſonals ſind. Wenn 70 Angeſtellte brotlos werden ſollen, iſt es berſtändlich, daß die Empörung über das rückſichts⸗ loſe Verhalten der Hausbeſitzerin ſich in nicht gerade ſchmeichelhaften Worten Luft machte. Die Firma Landauer ſieht ſich nicht mehr in der Lage, für das in der Breiteſtraße gelegene Haus, das ſie ſchon 2 Jahre gemietet hat, die doppelte Friedensmiete in Höhe von/ 50 000 im Jahr zu zahlen. Die Be⸗ ſtzerin des Hauſes hat ihre Aufgabe bisher nur darin geſehen, die Miete pünktlich einzukaſſieren, ſt, die Jahres⸗ während die Sorge um die Exhaltung des Gebäudes der Firma Landauer überlaſſen wurde. Das in dem Gebäude inveſtierte Kapital iſt durch die über 30 jährige Mietzahlung mehr als amurtiſiert. Die bisher verlangte Miete von Mark 50 000 bedeutet eine Verzinſung des angelegten Ka⸗ kitals von mindeſtens 20 Prozent. Wenn die Be⸗ ſizerin des Hauſes die unerträglich hohe Miete nicht bedeutend ermäßigt, dann werden 70— mei⸗ ſteus ältere— Angeſtellte ohne Arbeit ſein, erſt der Arbeitsloſenverſicherung und ſpäter der Stadt zur Laſt fallen. Die Betriebsverſammlung war der Anſicht, daß die Oeffentlichkeit ein Intereſſe daran hat, zu er⸗ fahren, wie manche Vermieter durch ihre über⸗ pannten Forderungen die Schließung von alt⸗ angeſehenen Betrieben erzwingen. Darüber hinaus ſollte dieſe Angelegenheit auch die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden intereſſieren, die nicht tatenlos bleiben dürfen, wenn 70 Angeſtellte arbeits⸗ los werden, abgeſehen davon, daß Stadt und Stagt einen guten Steuerzahler verlieren. Die Betriebsverſammlung der Firma Brüder Landauer richtet deshalb den dringenden Appell an alle waßgebenden Inſtanzen, alles zu tun, um die Schließung des Betriebes zu verhindern. Das ge⸗ ſamte Perſonal der Firma Landauer iſt überzeugt, in dieſer Frage eines Sinnes zu ſein mit weiten Kreiſen der Mannheimer Bevölkerung. Was andere Hausbeſitzer bereits in der Frage der Mietſenkung getan haben— in einem uns bekannten Fall wurde die Miete für ein Geſchäftslokal in der Heidelberger⸗ ſtraße von 20 000 Mk. auf 9000 Mk. im Jahr er⸗ mäßigt— ſollte auch der nicht unvermögenden Be⸗ ſizerin des Hauſes O l, 1 möglich ſein. Das Schickſal don 70 Angeſtellten hängt von dem guten Willen dieſer Dame ab. J m Hörenſagen wußten pappel gefällt wird. 5 Vo wir, daß die Silbe r⸗ So nützten wir das herr⸗ liche Wette 0 en fan 8. liche Wetter, den ſtolzen Baum noch einmal zu ſchauen. Was will das viel heißen, werden freilich manche ſagen, ob unter den Bäumen, die heuer im Waldpark gefällt werden, eine Silberpappel dabei iſt oder nicht. Uns aber wurde der Gang durch die ſpätwinterliche Natur eine Wallfahrt in längſt ver⸗ ſunkene Zeiten freudvoller Kindheit und ſorgloſen Knabenübermuts. Der Baum der jetzt da draußen fällt, war uns nicht einfach e ilberpappel: er war uns unendlich viel mehr. 5 Vor wenigen Jahrzehnten noch war der heute ſo ſchön als Spazierpark gepflegte Waldpark ein rich⸗ tiger Wald, ein Ueberreſt des alten Urwaldes, der in grauer Vorzeit aus der ſumpfigen Rheinntede⸗ eine S rung emporſproßte, Für uns Buben war der Neckarauer Wald ein verlockendes Dorado, ein wahres Forſchungsgebiet, ein Ferienparadies. Es waren für uns die ſchönſten Ferien, wenn man uns in Mannheim ließ und uns unſere Freiheit gönnte Da blieb die„Kipp“ ſchön beiſammen, und man konnte allerlei Unternehmungen hecken und durchführen, immer, wenn ein gemeinſam ts Ein Feſttag war es uns da Streifzug durch den Neckarauer zur Silberpappel Wald hinaus Au dem Programm ſtand. Frühzeitig ſtrolchten wir los. Natürlich mußten wir uns zuerſt bewaffnen. So ſchnitten wir uns biegſame Weiden und ſpannten die Schnur; Pfeile zum Bogen ſollten wir noch ge⸗ nug finden. Auf Schleichwegen pirſchten wir uns vor: natürlich nach Ir denn in der Welt des„Lederſtrumpf“ fieberte damals unſere Phantaſie. Auf geheimen Pfaden zogen wir kreuz und quer durch den Wald: durch buſchiges Geſtrüpp und durch Schilfdickich Im ebeigehen ſchnitten wir Binſen ab für Pfeile. Ziel unſerer Streife aber war immer die Silber⸗ pappel. Hier hockten wir im Kreiſe mäch⸗ tigen Stamm, zu deſſen Umſaſſen ben die Hände reichen mußten. Weit über das um den Baum herum ſtehende Geſtrüpp ragte die vieläſtige mächtige Krone. Wir aber redeten unſere Buben⸗ idianerart, Nn NI 0 Uns H Fein Heben dem ſechs Bi ſich geſpräche: ſchwelgten mit ernſthaften Mienen im Plänemachen, dachten an fernſte Zukunft oder lauſchten den Leſeberichten, die der eine oder der andere gab. Auch die Friedenspfeiſe ließen wir natürlich umgehen und bewahrten tapfer Haltung, wenn uns mordsübel wurde, An der Silberpappel blieben wir ſitzen, bis die ausgeſtellten Poſten Gefahr meldeten. Sie nahte meiſt in der Geſtalt des Waldhüters. Da machten wir uns ſchleunigſt aus dem Staub; denn ein böſes Gewiſſen hatten wir immer und wenn auch nur wegen einem lumpigen Säckchen Baum⸗ erde, die wir ab und zu für Vaters Blumentöpfe mit nach Hauſe nahmen.—— a Die Jahre gingen dahin. Wir trugen lüngſt die bunten Mützen. Doch unſerer Silberpappel blieben wir kreu. Zwar ſtreiften wir nicht mehr barfuß mit Pfeil und Bogen durchs Dickicht, aber dennoch blieb die Silberpappel das Zi el unſerer Nachmittagswan⸗ derungen. Und wenn in der Geſchichtsſtunde des Vormittags unſer Geſchichtsprofeſſor die groß⸗ artige Welt der germaniſchen Mythologie in unſeren Köpfen aufgebaut hatte, ſo wandelte die nach Konkre⸗ tiſterung drängende junge Seele die gedachte Welt⸗ eſche der germaniſchen Naturreligion um in eine App 8 Silberpappel, die uns längſt leibhaftiges Erleb Sie ſahen wir vor uns als Pagdraſil, die Eſche des Alls, die rieſenhaft ragt im endloſen Raum, dachten an ſie, wenn von der Welteſche tragiſchem ickſal geſprochen wurde, vom Beben, das kaum vernehmbar durch den blühenden Baum geht, vom Hauch des Sterbens, der heimlich vorüberſtreicht, vom Vorahnen des 51 heraufdämmernden Ragnarok: der Götterdämmerung, da Ygagdraſil ſtürzt. Unſere blühende Phantaſte ſchuf ſo die Silber⸗ pappel um in den Weltenbaum germaniſcher Urzeit. Mögen Namen und Einzelheiten in Vergeſſen ver⸗ ſunken ſein: unauslöſchlich bleibt im tiefſten Seelen⸗ grunde das Erlebnis, in deſſen Mitte als konkrete Wirklichkeit das erhabene Bild der Silberpappel ſteht. Die Kameradſchaftskreiſe der Knaben zerſprengte das Leben. Jahre ſpäter wirbelte uns der Welt⸗ krieg vollends durcheinander. kämpften im Weſten. Einmal zogen wir von der tobenden Front zurück in Ruhe. Ließen Tod und Grauen dahinter und ſchritten dennoch trüben Auges durch den leiſe dämmernden Morgen: die Reihen waren ſtark ge⸗ lichtet, es ging heiß her. Da hebt ſich aus dem Dunſt 1 Wir Baumgruppe.„Silberpappeln!“ ſagt einer mecha⸗ ſch, dem irgendein Wiſſen aus einer Vergangen⸗ heit, die uns weltenfern dünkt, aus dem Unter⸗ bewußtſein auf die Zunge gekommen iſt. Das Wort wirkt wie ein Zauberwort: die Heimat quillt in der Seele auf als Werterlebnis, die Heimat, die ſonnige Jugend am heimiſchen Herd. Die Silberpappel, einſt das Ferienparadies des Knaben, einſt Symbol dem Pennäler, der erſtmals der Urfülle germaniſcher Schaukraft gegenüberſtand: dem Manne, der draußen auf Horchpoſten liegt, wird ſie zum Sinnbild der Heimat.— Vielen wird's ſo gehen. Wenn's auch manche in Zeiten Unraſt nur kurz und dumpf empfinden: 1 des Morgens die verſchwommene Silhouette einer B i der mit der Silberpappel geht wieder ein Stück Altmannheim ins Grab. Morſch geworden iſt der mächtige Stamm, ein Zit⸗ tern geht durch den kranken Baum von der Wurzel bis hinauf zur breiten Krone. Einen ſterbemüden Rieſen bringen die Menſchen zu Fall. Sperren ab, legen zuſammengebundene Leitern, ſetzen die Baum⸗ ſägen an. Krachend ſtürzen mächtige Kronenäſte, bleiben liegen in ihrer bizarren Verbogenheit. Noch ſteht der maſſige Stamm: ein letzter Zeuge einſtiger Größe. Noch wenige Tage, und der ſtolze Rieſe iſt niedergekämpft. In uns aber lebt die Silberpappel fort als güldenes Erinnerungsbild, als Symbol der Heimat. EE Nebenerwerbsfiedlung oder Kleingürten? Dieſe Frage ſollte eigentlich heute nicht mehr zur Diskuſſion ſtehen, denn es muß heißen: Neben⸗ erwerbsſiedlung und Kleingärten! Es verdienen dieſe beiden Formen einfachſter bodenbaulicher Be⸗ tätigung die gleiche Förderung. In dem einen wie in dem anderen Falle geht es darum, wenigſtens einem Teile unſeres Volkes wieder Tätigkeit auf der Scholle zu ermöglichen. die Gemeinſames Ziel iſt dabei, möglichſt vielen Volksgenoſſen damit eine wirtſchaftliche Er⸗ leichterung und ihrem Daſein in geſunder Arbeit eine ſeeliſche Stütze zu verſchaffen. Aus wenig beachteten Anfängen in der Vorkriegszeit entwickelt, erhielt die Kleingartenbewegung mit der zunehmenden Verminderung des Lebensſtandartes weiter Volkskreiſe einen mächtigen Auftrieb. Weit⸗ gehende volkswirtſchaftliche Bedeutung ſichert ihr auch vielfach durch die Behörden Anerkennung und Unterſtützung. Beſonders erſichtlich wird dies in den vor einigen Monaten erlaſſenen Reichsrichtlinien zur Förderung der porſtädtiſchen Kleinſiedlung und Bereitſtellung von Kleingärten für Erwerbsloſe. Wohl gibt es auch mancherorts größere Hinderniſſe zu überwinden; oft ſogar ſind dieſe Schwierigkeiten faſt unüberwindlich. So beiſpielsweiſe Mangel an in mehrfacher Hinſicht geeignetem Gelände und vor allem zu große Entfernungen zwiſchen den Wohnun⸗ gen und den zu ſchaffenden Gärten. Vereinzelt er⸗ geben ſich daraus lokale Hemmungen, die jedoch der allgemeinen Entwicklung nicht hinderlich ſein können. Schon heute iſt aus dem Zuſammenſchluß der Intereſſenten kleingärtneriſcher Praxis eine Volksbewegung geworden, deren ideellen und wirtſchaftlichen Ziele wohl als die erſten Schritte auf dem harten Weg zurück zur Scholle zu betrachten ſind. Als nächſter Meilenſtein an dieſem Weg iſt die jetzt aufgenommene Beſiedlung anbaufähiger Rand⸗ gebiete der Großſtädte anzuſehen. Es werden hier Nebenerwerbs⸗Siedlungen entſtehen, die ihren Be⸗ wirtſchaftern die Möglichkeit bieten, eine zuſätzliche, für ihre Familien ausreichende Rohbodennahrung ſelbſt zu gewinnen. Dieſes Ziel allein ſchon, das in der Geſamtheit ſeiner Auswertungsmöglichkeiten für den einzelnen Siedler und auch für die geſamte Volkswirtſchaft bedeutende Werte in ſich birgt, er⸗ klärt faſt hinreichend genug die Intenſität, mit der überall dieſe Pläne verfolgt werden. Wohl bedeutet die Stadtrandſiedlung in der verſchieden vorgenom⸗ menen Planung jetzt noch einen Verſuch. Ob er an allen Stellen den erwarteten Erfolg bringt, bleibt abzuwarten. Mit Beſtimmtheit iſt aber ſchon heute anzunehmen, daß dort, wo man ſich bei der Projek⸗ tierung auf das noch gerade zu rechtfertigende und noch ausreichende Minimum an Aufwand beſchränkte, ein Mißerfolg mindeſtens in wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht un wahrſcheinlich iſt. Allzu peſſimiſtiſche Kritik ſcheint nicht angebracht zu ſein, denn alle Pläne beanſpruchen für ſich, das Problem techniſch und wirtſchaftlich in der beſten Weiſe gelöſt zu haben. Es bleibt dann nur noch zu hoffen, daß auch die Menſchen, die Siedler zu der ihnen mit den Sied⸗ lungen entſtehenden neuen Umwelt die richtige Ein⸗ ſtellung finden. Erſt dadurch wird dem begonnenen Werk auch über die Mängel des erſten Verſuches hinaus die erforderliche Schwungkraft gegeben wer⸗ den, über ſich hinauszuwachſen zu der ſchon auge⸗ führten Bedeutung. Eine Bewegung ſoll ſich daraus entwickeln, deren Tendenz noch überzeugender als in der Kleingärtnerbewegung auf die Zurückeroberung des Bodens für einen Groß⸗ teil der ihm fremd gewordenen Menſchen hinzielt. Als Endziel dieſer Entwicklung ſich die Bildung zahlreicher kleinbäuerlicher Exiſtenzen vor⸗ zuſtellen, erſcheint nicht allzu abwegig. Auf dieſem vorgezeichneten Weg, deſſen mögliche Entwicklung nur kurz ſkizziert iſt, nun eine bevor⸗ zugte Förderung der einen oder anderen Etappe als begründet anzuſehen, iſt hier nicht zu entſchei⸗ den. Ein Für und Gegen in der ſachlichen Gegen⸗ überſtellung ſollte es eigentlich nicht geben. Ander⸗ ſeits ſei aber zugegeben, daß die vielfach unterſchied⸗ lichen kommunalen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe an einem Ort ſehr oft auch eine beſondere Förderung nach der einen oder der anderen Seite hin rechtfertigen können. Sehn. Z—— * Laſtkraftwagen kontrolliert. Eine geſtern nach⸗ mittag auf der Neckarauerſtraße durchgeführte Ko n⸗ trolle der Laſtkraftwagen hatte das Ergeb⸗ nis, daß je ein Laſtkraftwagen wegen Fehlens des Typenſchildes, wegen beſchädigten Rückblickſpiegels und wegen unleſerlichen Kennzeichenſtempels und 2 Laſtkraftwagen wegen Nichtmitführeus der Steuer⸗ karte beanſtandet wurden. Je ein Führer eines Laſt⸗ kraftwagens wurden wegen Nichtmitführeus der zum Güterfernverkehr erforderlichen Ladepapieren und wegen Nichtmitführens der Wagenpapiere angezeigt. 1 Familienchronik * 70. Geburtstag. Erzellenz Freifrau von Mar⸗ ſcha ll, die ſeit Gründung des Ey. Frauenverbandes ür Innere Miſſion in Boden(im Jahre 1916) deſſen Vor⸗ ſitzende iſt, beging am 20. Februar ihren 70. Geburts⸗ tag. Der Vorſtond des Evang. Frauenverbandes wid⸗ mete ihr eine von den Vorſtonds mitgliedern hansſchriſtlich verfaßte Denkſchrift nebſt einem Blumengebinde. * 80. Geburtstag. Frou Anna Heidenreich, Witwe des Kaufmanns Michael Heidenreich, feiert am morgigen Mittwoch ihren 80. Geburtstag. Jöeenverbindung Neffe:„Geſtatte, liebe Tante, daß ich dir meinen Freund Graf Krackwitz vorſtelle, Er kommt gerade von den Kanariſchen Inſeln.“ Taut e:„Ach, wie intereſſantl Würden Sie uns nicht ein Lied vorſingen?“ Po ſlorbonunmuu ee 2 5. Februar lefzier Termin für Märzbesfellungen B ei die Bestellung erhebt von 25 Pg. verspäteter Zuschlag Post einen Winterſportplatz Mannheim Im wahrſten Sinne des Wortes iſt Mannheim über Nacht Winterſportplatz geworden. Allerdings muß ihm dieſer Titel bereits wieder entzogen wer⸗ den, da der Winter bereits den Rückzug angetreten hat. Immerhin herrſchte geſtern in Mannheim winterſportlicher Hochbetrieb, wie man ihn ſelten zu ſehen bekommt. Bereits in den Morgenſtunden hatten ſich am Neckärdamm vier Brettelhnpfer eingefunden, die ſich bemühten, den Steilhang möglichſt ſturzfrei abzufahren. Da ſie aber von einer tiefen Hocke of⸗ fenbar noch nichts gehört hatten, legten ſie ſich mei⸗ ſtens nach ihrer Ankunft auf der Neckarwieſe in den Schnee. Kamen ſie wirklich einmal glatt hinunter, dann zeigten ſie, daß ſie wenigſtens in der Lage waren, einen eleganten Telemark auszuführen. Nur einer von ihnen machte eine Ausnahme, denn er konnte nicht nur Telemarks ziehen und Kriſtia⸗ nias reißen, ſondern war mit allen Fineſſen einer Steilhangtechnik vertraut. Mutig verſuchte er ſogar einige Schwünge am Hang, wobei er allerdings den Schnee ſo aufwühlte, daß die Stelle überhaupt nicht mehr zu benützen war. Die Zuſchauer hatten be⸗ greiflicherweiſe ihre Freude an dieſem Treiben und ließen es nicht an kritiſchen Aeußerungen fehlen, Von dem üblichen kleineren Rodelbetrieb abgeſehen, herrſchte am Gockelsberg Hoch⸗ betrieb. Das war ein Geſchrei und vergnügtes Gejohlel So ſtark war der Andrang von Jung und Alt, daß man bei der Abfahrt anſtehen mußte. Am Auslauf gab es natürlich allerlei Zuſammenſtöße und luſtige Verwicklungen, da ſtets mehrere Schlitten zugleich abfuhren und ihre Lenker nicht immer die gerade Richtung einhalten konnten. Die Bahn befand ſich in einem eingermaßen guten Zuſtand, war jedoch gegen Abend vollkommen vereiſt. Den Rodlern war das gerade recht, denn ſie bekamen einen ſol⸗ chen Schwung, daß ſie ſtets am Gegenhang empor⸗ ſauſten. Als die Kinder beim Einbruch der Dunkel⸗ heit ſo nach und nach vom Schauplatz abtraten, kamen die Erwachſenen zu ihrem Recht, die dann die Gelegenheit zum Rodeln ausgiebig wahr⸗ nahmen. Erſt nach Mitternacht traten die letzten Sportbegeiſterten den Heimweg an, ——— Wir hörten Mannheimer Sendungen Ju u einem Viergeſpräch unterhielt ſich Jakob Würth mit drei Jugendlichen verſchiedener Altersſtufen und aus verſchtedenen Beruſen über das Thema„Jugendliche im freiwilligen Arbeitsdienſt“. Die Befragten hatten ſich in dem von dem„Studentenamt für Arbeitslager“ errichteten Arbeitslager an der badiſch⸗ſchweizeriſchen Greuze bei Lörrach bzw. in dem Arbeitslager Münſingen aufgehalten und berichteten über ihre Eindrücke und über ihre Erfah⸗ rungen.„Dienſt am Volk“ war das Leitmotiv, das die jungen Leute in das Arbeitslager führte und die dann auch von dem ehrlichen Willen beſeelt waren, gemeinſame Arbeit zu leiſten. Die Arbeitsgemeinſchaften in den Lagern waren ſehr wertvoll und bildeten vor allem ein weſentliches Ver⸗ ſtändigungsmittel zwiſchen den Studenten und den gleich⸗ ſalls dort untergebrachten beſchäftigungsloſen Arbeitern. Daß Kriſen nicht zu vermeiden waren, lag in der ganzen Art des Arbeitslagers, doch war es ſtets möglich, eine Klä⸗ rung herbeizuführen. Ein recht originell aufgemachtes Zweigeſpräch zwiſchen Guſtav Moog und Alice Droller behandelte den„Bo⸗ ſuch in einem Ameiſenſtaat“. Die Hörer wurden mit dem Aufbau und der Zuſammenſetzung eines Ameiſen⸗ ſtaates vertraut gemacht und in die Geheimniſſe dieſer regſamen Lebeweſen eingeweiht. Die Sendung hätte ſich allerdings für eine Jugendſtunde weit beſſer geeignet, als im Rahmen des allgemeinen Programms. Aus der Chriſtuskirche wurde ein„Orgelkonzert zum Volkstrauertag“ übertragen, das Werke von J. S. Bach, Johannes Brahms, Karl Haſſe, Ludwig Neuhoff und Max Reger brachte. Kirchenmuſikdfirektor Arno Landmann war wieder ein feinfühlender Mittler dieſer ernſten Orgel⸗ muſik. A2 * Philippsburg, 23. Febr. Ein hieſiger junger Mann brach beim Schlittſchuhlaufen auf dem Alt⸗ rhein ein. Der in der Nähe fiſchende Schneider Eugen Trauth rettete ihn vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens. Im Tran „Heiße Wiener! Heiße Wiener!“ „Sehr angenehm— hup!— heiße Mayer!“ Grimpe zen Legen Manger BAS Na 4. Seite/ Nummer 90 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Veranſtaltungen in Mannheim Oſtpreußiſcher Heimatabend Der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſt preußen veranſtaltete geſtern im Mannheimer Plane tartum einen Heimatabend, der von nahezu dreihundert Perſonen beſucht wur. Der erſte Teil des Abends war dem Werk und der Perſönlichkeit des neben Immanuel Kant bedeutendſten Sohnes der deutſchen Oſtmark, Niko⸗ laus Kopernikus, gewidmet. Der Dr. Stefan Ka er, ſein mi antiker Schriftſteller, die ſich mit dieſer Frage be⸗ kam ſo bei der Unterſuchung der ſcheinbaren Unregelmäßigkeiten in den Planetenbahnen zu ber grundlegenden Erkenntnis: alle Himmelserſcheinungen erklären ſich viel einfacher, wenn die Sonne als Mittel⸗ punkt angenommen wird, um den ſich Erde und Planeten drehen. Eine Reihe von Lichtbildern ſollten die einfachen Hilfsmittel veranſchaulichen, die dem Kopernikus für ſeine Himmelsbeobachtungen zur Verfügung ſtanden. Das Leben dieſes Mannes, der in Thorn 1473 als Sohn deut⸗ ſcher Eltern geboren wurde, zeigt eine gewiſſe Gradlinig⸗ keit. Sein Oheim, der Biſchof von Ermland, ließ ihn die hohe Schule von Krakau, dann von Bologna und Padua beſuchen; inzwiſchen wurde Kopernikus unter die Dom⸗ herren der Ermländiſchen Biſchofskathedrale zu Frauen⸗ burg aufgenommen. Als Domherr von Frauenburg übte er bis zu ſeinem Tode 154g eine reiche Tätigkeit als Arzt, Statthalter des Domkapitels, Diplomat, Gutachter in Fragen des Münzweſens uſw. aus, betrieb ſeine in Italien erfolgreich begonnenen aſtronomiſchen Studien weiter, deren Frucht ſein großes Buch über die Bewegun⸗ gen der Himmelskörper wurde. Die Hälfte ſeines Lebens verbrachte er mit der Ausarbeitung dieſes Buches, mit deſſen Herausgabe er noch weitere zehn Jahre wartete. Es erſchien im Todesjahr des Kopernikus, der noch auf dem Totenbett die Hand auf das erſte Exemplar, das man ihm brachte, legen konnte. Schon die erſte Erzählung vom Leben des Kopernikus weiſt auf die oſtpreußiſche Landſchaft als bedeutſam für das Wirken des Kopernikus hin. Dieſe Landſchaft zog im zweiten Teil des Abends als Film vom ſchönen Oſtpreußenland vorüber. Der Bildſtreifen ließ anſchaulich die Abſchnürung des Oſtens durch den polni⸗ ſchen Korridor erkennen und legte ein Zeugnis von dem unerſchütterlichen Bekenntnis der Oſtpreußen zum Deutſch⸗ tum ab. Gewaltige Denkmäler der Geſchichte, von der Marienburg der Deutſchherren bis zu dem eindrucksvoll ernſten Tannenberg⸗Denkmal zogen vorüber. Einige Städte traten mit beſonderer Deutlichkeit hervor: Allen⸗ ſtein mit ſeiner ſtolzen Burg, Elbing, vor allem Königs⸗ berg, das in einer Reihe prächtiger Bilder vorüberzog. Die in wunderbarer Weite ſich dehnende Landſchaft der maſurfſchen Seen, die vielgeſtaltige Oſtſeeküſte mit den eigenartigen Bildungen der Wanderdünen und der urwelt⸗ lichen Fauna vermittelten außerordentlich ſtarke Eindrücke. Der Film, der auch die wirtſchaftliche Seite der Betrach⸗ tung nicht außer Acht ließ, fand allgemeinen Anklang, nicht zuletzt durch die Fülle der Erinnerungen, die bei den zahl⸗ reich anweſenden Oſtpreußen dieſe Bilder wachriefen. Wer das Land nicht kannte— und wie viele in unſeren Gauen kennen den deutſchen Oſten nicht!—, entnahm dem Bild⸗ ſtreifen ſchöne und bleibende Eindrücke. Bunter Abend des Vereins für das Deutſchtum im Ausland Zu einem außerordentlichen Erfolg geſtaltete ſich der „Bunte Abend“ in der Harmonie, den die Frauen⸗ gruppe des Vereins für das Deutſchtum im Ausland zu Gunſten auslanddeutſcher Schulen ver⸗ anſtaltete. Weit über 400 Perſonen hatten ſich eingefunden. Lebhafter Beifall begrüßte die rührige Vorſttzende der Frauengruppe, Frau Direktor Schraeder, als ſie nach einem durch Schüler des Realgymnaſiums flott geſpielten Marſch zu einer kurzen Anſprache das Wort ergriff. Ihre Herzlichen Worte, die ſie an die Erſchienenen richtete, fan⸗ den warmen Widerhall und weckten in vielen erſt das volle Verſtändnis für die wertvolle, ſegensreiche Aufgabe, die ſich der Verein für das Deutſchtum geſtellt hat und ſchon ſeit über 50 Jahren erfüllt. Ste betonte vor allem, daß wir, trotz aller unſerer eigenen Not, die ſich auch auf kul⸗ turellem Gebiet in ſtärkſtem Maße zeigt, doch auch Ver⸗ ſtänduis für den unendlich ſchweren Kampf der deutſchen Brüder und Schweſtern im Ausland haben müßten, die nicht nur materielle Not erdulden, ſondern auch keinerlei Unterſtützung durch die Regierungen erhielten für die Er⸗ füllung ſelbſt der einfachſten kulturellen Bedürfniſſe. Unendlich weit iſt der Aufgabenkreis des V. D. A. ge⸗ ſpannt und Hilfe tut an allen Enden not. Frau Schraeder wies auf das bedrohte Memelland und auf das harte Schick⸗ ſal hin, das unſere deutſchen Profeſſoren und Lehrer in China betroffen hat. Vor Jahren nach China von der Re⸗ gierung berufen, erhalten ſie ſeit Monaten durch die krie⸗ geriſchen Ereigniſſe keine Bezahlung mehr, ſodaß viele deutſche Familien vom allerbitterſten Elend betroffen ſind. Die eindringlichen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht und werden wohl auch ihre Früchte getragen haben. Zu dem bunten Abend hatten ſich verſchiedene Mann⸗ heimer Künſtler zur Verfügung geſtellt. Es bereitete große Freude, daß gerade Herr Neumann ⸗Hoditz ſeine be⸗ währte Vortragskunſt in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatte. Reicher Beifall bewies ihm, wie gerne man ihn immer wieder hört. Ihm folgte Frl. Lotte Troeltſch, die das bunte Programm durch drei entzückende Tänze be⸗ lebte, zu denen ſie von Fräulein Aleida Montyn, un⸗ ſerer fungen einheimiſchen Pianiſtin und Komponiſtin, her⸗ vorragend begleitet wurde. Mit dem Gedicht eines ungarländiſchen deutſchen Pfar⸗ rers in der dort unverfälſcht erhaltenen Pfälzer Mundart„Mei Modderſchproch“, führte ſich die kleine Wil⸗ trud Mann ein, die mit ausgezeichnetem Vortrag und in unbefangener kindlicher Freude noch zwei weitere„Pfäl⸗ zer“ Gedichte vortrug, die ihr herzlichen Beifall erwirkten. Auch„Das Märchen vom guten Zauberer Schei⸗Schei“, das nochmals auf den Zweck der Veranſtaltung hinwies, wurde von ihr erzählt. Die Künſte des Zauberers(Herr Scheiffele) erregten Erſtaunen und Bewunderung, be⸗ ſonders das Verſchwinden dreier lebender Tauben. Große Freypde erregte das Hervorzaubern einer V. D..⸗Flagge aus einem winzigen Käſtchen, aus dem vorher ſchon Bälle und zahlreiche Tücher hervorgezaubert worden waren. Die gemütliche Stimmung, die das abwechflungsreiche Prograuem hervorgerufen hatte, ſetzte ſich in den Neben⸗ räumen fort, wo dank zahlreicher Spenden ein verlocken⸗ des Büfett aufgebaut war, das eifrigen Zuſpruch fand. Ebenſo eifrig wurde dem Tanz gehuldigt, zu dem wieder einige Schüler des Realgymnaſiums flott und ſchmiſſig unermüdlich ſpielten. Um das Gelingen des Abends be⸗ müßten ſich außer den Verkaufsdamen noch Frau Direktor Schneider und viele freiwillige Helferinnen aus der Frauengruppe und der Jungmädchengruppe. W. * . Schlußvortrag in der Volkshochſchule. Am Mitt. woch dem 24. Februar wird im Harmonie ſaal D 2, 6, Privatdozent Dr. Eppſtein mit einem Vortrag über „Kückkehr zur Wirtſchafts freiheit?“ die Win⸗ tervortragsreihe der Volkshochſchule über„Geſtalkungs⸗ kräfte im Kapitalismus“ zuſammenfaſſend abſchließen. 0 unde in Friebrich⸗Schule. Das ſter der Gewerbeſchulen Mannheim erfreute die An⸗ en mit ſeinem Können. Die künſtlexiſche Leitung lag nden des Studienrats Rudolf Schenkel. Den ein Marſch von Schubert, der mit großem ommen wurde. Es folgte die Sinfonie in taſſi. Zwei Märſche(a. Aus Joſua; von G. F. Händel fanden Nach kleiner Pauſe erfreute Eugen Kin z⸗ rn von Schubert, die Frl. Schenkel zlungsvermögen am Flügel begleitete. Der Beifall auf Adagto⸗Alle b. Aus J reichen Bei ler mit zwei mit gutem Ei Makkabäus) Schluß der Veranſtal⸗ dl. Heiland, dankte und gab dem Wunſche — Der Gef hluſſe dem Mannheim trat nach nzert im Park⸗ Hotel it ihren Darbietungen r und den unermüd⸗ Dr. Hanns Wenzel chen Liedes er⸗ en Vereinigungen, Hie el der Akt ven zu kämpfen ig des Einzelnen Hoppelt in die ſchickte Auswahl der vorgetragenen Beweis, daß auch mit eimer vor⸗ Aktiven erfreuliche Reſultate 1 zu eynſter künſtleriſcher den Klaſſikern der Chorkompoſition 0 Tonſetzer zu Wort. Auch der Chor⸗ leiter Dr. Wenzel ſtellte ſich mit einer eigenen Kompoſition „Im Ston“ ein, die melodiös angelegt iſt und durch ſehr geſchickte Stimmführung ge egentliche Härten kaum be⸗ wußt werden läßt. Es verdient Anerkennung, daß allen chor iſchen Forderungen auf Nuancierung und gute Ausſprache Rechnung getragen wurde. wie auch bei pplyphon geſetzten Chören alle Stimmen deutlich hervor⸗ traten. Unter den Mitgliedern der Sängerſchaft ſimd auch tüchtige Inſtrumentalbſten vertreten, wie Herr Werner Schwizgäbele bewies, der in einem Violinkonzert von Narotni und der bekannten Romanze F⸗dur von Beethoven ſich als ſehr vorgeſchrittener tüchtiger Violinſpfeler von ſchöner tragfühiger Tongebung und ſauberer Paffagentech⸗ nik zu erkennen gab. Die Klavierbegleitunn führte ſehr geſchickt Herr Dr. Wenzel durch. An das Konzert ſchloß ſich ein gem s Beiſammenſein mit Tanz an. Möge die junge Sängerſchaft auf ihrem Wege tapfer ſortſchreiten! Prof 15 aft Saxo⸗Friſia t einem K lichen, zu w muntern moch unentw 8 j kamen auch neuer — Unter den Zuhbrern bemerkten wir auch Herr Tuckermann von der Handels⸗Hochſchuſle. Aussicht Vorausſage für Mittwoch, 24. Februar: Vorerſt noch Fortdauer der meiſt trüben und in der Ebene naßkalten Witterung. Im Gebirge noch zeit⸗ weiſe leichtere Schneefälle. Wekter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Weller⸗ 2 See. Luft. S 8 8 Wind döh. dri 5——.— Weiter n 8 8 Richt, Stärke Wertheim 181 4 2., leicht Regen Königsſtuhl] 553 2 2 SW- leicht Ziegen 120 2 0 Sy, ſchwach Regen 8 b 213 2 1[SW(leicht Regen Villingen 712 1—2* leicht Nebel Bad Dürrh. 701 140 leicht Schneefall St. Blaſien 780 9 5 ſtin— Schneefall, Badenweil. 422 768 2— 83 8] leicht bebeckt Feldög. Hof[275,687—5—4 àP— N leicht Nebel Der Einbruch ozeaniſcher Luft aus Nordweſten hat in tiefen Lagen heute nacht zu Tauwetter mit Sprühregen geführt. Auch im Gebirge hat die Kälte nachgelaſſen, doch hielten ſich die Tempe⸗ raturen noch unter Null, weshalb die Niederſchläge weiterhin als Schnee fielen. In den ſüdlichen Landesteilen blieb das Wetter noch ziemlich trocken und auch etwas kälter. Nach den Oſtſeeländern iſt ſchon wieder Kaltluft gelangt. Infolge nachts eingetretener Aufheiterung traten in Oſtpreußen erneut ſtrenge Fröſte auf (Königsberg heute früh— 10 Grad). Südweſt⸗ deutſchland wird morgen vorausſichtlich noch im Bereich der von England heranfließenden ozeaniſchen Warmluft verbleiben und meiſttrübes Wetter behalten. Später wird die Kältewelle jedoch vor⸗ ausſichtlich auch bis zu den Alpen vordringen. Amtlicher Schneebericht vom 23. Februar Feldberg⸗Turm: Nebel,— 5 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeber, verharſcht, Sti und Rodel mäßig. f Feldberg⸗Poſtſt.: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 30 Zentimeter, Pulver, Ski und Rodel gut. Titiſee: bewölkt,— 2 Grad lückenhafte Schneedecke, Eisbahn ſehr gut. Neuſtadt: bewölkt,— 1 Grad, lückenhafte Schneedecke, Eisbahn ſehr gut. Grafenhauſen: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 10 Zen⸗ timeter, Pulver, Sti mäßig, Rodel gut. 5 5 5 Schauinsland: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, davon—2 Zentimeter Neuſchnee, Ski und Rodel mäßig. Bad Dürrheim: leichter Schneefall,— 2 Grad, Schnee⸗ höhe 10 Zentimeter, Favon—2 Zentimeter Neuſchnee, Pul⸗ ver, Sti und Rodel ſtellenweiſe, Eisbahn ſehr gut. 5 Schönwald: heiter,— 2 Grad. Schneehöhe 18 Zenti⸗ meter, davon—5 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski gut, bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe Rodel mäßig 5 Schonach: 5 10 Zenti⸗ meier, Pulver, Ski mäßig, Rodel gut. 5 5 Triberg: leichter Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 6 Zentimeter, davon—2 Zentimeter Neuſchnee, lückenhafte Schneedecke, Rodel gut, Eisbahn ſehr gut. Ruheſtein: trockener Nebel,— 3 Gpad, Schneehöhe 20 Zentimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel aut. Hornisgrinde: leichter Schneefall,— 2 Grad, Schnee⸗ höhe 17 Zentimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Redel gut. 5 Herrenwies: leichter Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. 2 8 5 Hundseck: leichter Schneefall,— 2 Grad, Schneehöße 17 Zentimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 14 Zentimeter, davon—5 Zentimeter Neuſchnee, Ski und Rodel mäßig, Glsbahn ſehr gut. St. Anton am Arlberg: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, verharſcht, Ski und Rodel gut a St. Chriſtoph: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 40 Zenti⸗ meter, Pulver, Ski gut. Dienstag, 23. Februar 199 r Vor dem Jußballkampf gegen die Schweiz Die ſchweizeriſche Mannſchaft— Wie wird die deutſche Elf ausſehen? Das erſte Länderſpiel, das der DB. im neuen Jahr austrägt, findet ein überraſchend ſtarkes Intereſſe. Schon ſeit Wochen ſpricht man in den Sportzeitungen und in den Fußball⸗Quartieren von der Begegnung mit der Schweiz, die am 6. März auf dem VfR⸗ Platz in Leipzig ſtattfinden wird. Für die ſtarke Anteilnahme an dieſem Ereignis laſſen ſich verſchiedene Erklärungen geben. Die Länderſpiele des Fußball⸗Bundes haben ja immer ein ge⸗ waltiges Intereſſe ausgelöſt und ſelbſt Serien von Miß⸗ erfolgen konnten daran nichts ändern. Nach ſolchen Rück⸗ ſchlägen war die große ballgemeinde immer voller Hoffnung, daß es beim„nächſten Male“ beſſer gehen würde. Dieſe Hoffnung hat man auch jetzt, denn das vergangene Jahr brachte uns in den ſieben Länderſpielen nur einen Sieg neben dret Niederlagen und drei mageren Unent⸗ ſchieden. Die Begegnung mit den Eidgenoſſen ſoll nun, ſo wünſcht man, eine erfolgreichere Etappe einleiten. Das letzte Spiel gegen die Schweiz liegt ſaſt zwei Jahre zurück: am 4. Mai 1930 ſchlug Deutſchland in Zürich die Schweiz mit:0. Auch die beiden voraufgegangenen Spiele endeten mit hohen Siegen der Deutſchen. Die Schweiz wurde am 10. Februar 1929 in Mannheim 711 und am 28. Mai 1928 in Amſterdam lolympiſches Fußballturnier :0 geſchlagen. Der letzte Sieg der Eidgenoſſen liegt ſchon weit zurück: am 12. Dezember 1926 ſiegten ſie in München knapp:2. Man verſteht, daß die Schweizer auch gerne ein⸗ mal wieder zu einem Sieg über Deutſchland kommen möchten. Sie haben ſich auch um die Mannſchaftsaufſtellung ſehr viel Sorge gemacht. Nachdem die Schweiz am 14. Febr. ihr letztes Länderſpiel gegen Italien mit 018 verloren hat, wurde die Mannſchaft erneut umgeſtellt. Man hat verſucht, Stellen, die in Neapel ſchwach beſetzt waren, zu verſtärken und ſchließlich iſt dabei das folgende Gebilde heraus⸗ gekommen. Die Mannſchaft der Schweiz Gegen Deutſchland ſollen am 6. März in Leipzig ſpielen: Sechehaye (Servette Genf) Minelli Weiler (beide Grashoppers Zürich) Hintermaun Imhof Gillardoni (St. Gallen)(Biel)(Lugano) Kramer Trello Abegglen Frigerio Ducommin Jaeck (Lauſanne)(Grash. Zürich)(Lugano)(Chaux de.)(Serv.) Im Spiel gegen Italien in Neapel zeichneten ſich von der Abwehr Sechehaye und Minelli durch ſehr ſolide Arbeit Bierwirlh⸗Eſſen erreicht Weltrekord Bei gutem Beſuch wurden am Sonntag die Endkämpfe um die Kreismannſchaftsmeiſterſchaft im Gewichtheben zwiſchen Hörde 29 und Siegfried 97 Eſſen aus⸗ getragen. Hörde erreichte 3380 Pfund und wurde damit im Geſamtklaſſement Sieger vor Eſſen, das es auf 9365 Pfund gebracht hatte. Der Eſſener Bierwir th befand ſich in ausgezeichneter Verfaſſung und erreichte im olym⸗ piſchen Dreikampf mit 715 Pfund die Welthöchſtleiſtung des ägyptiſchen Europameiſters im Halbſchwergewicht Huſſeyn. Gleichzeitig überbot Bierwirth auch die deutſche Höchſtleiſtung um 2½ Pfund. Auch im beidarmi⸗ gen Reißen zeigte der Eſſener eine glänzende Leiſtung. Er kam dem deutſchen Rekord des Koblenzers Vogt mit 220 Pfund gleich. Mit dieſen Reſultaten hat Bierwirth die beſten Ausſichten, deutſcher Olympfavertreter im Halb⸗ ſchwergewicht zu werden. Klubkampf im Keglerheim Die Kegler gewinnen gegen Preſſe⸗Sport⸗Club mit 1794:1354 Die Vorſtandſchaft des Keglerverbandes Mannheim hatte den Sport Preſſe⸗Club Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen zu einem Freundſchaftskampf eingeladen. Der Kampf wurde am Montag abend auf der Hertel⸗ bahn in Rheinau ausgetragen. Auf jeder Seite traten 12 Mann mit je 90 Kugeln an. Die Kegler hatten es ver⸗ ſtanden, den Abend recht abwechſlungsreich und intereſſant zu geſtalten. Der 75jährige Seniormeiſter Hamm und die Einzelmeiſterin Frau Mater gaben Proben ihres Kön⸗ nens. Bewundernswert war die Friſche und Ausdauer vun Herrn Hamm. Der Juniormeiſter Deiß ler erbrachte den Beweis, daß auch die Jugend im Kegelſport ſchöne Leiſtun⸗ gen erzielen kann. Der erſte Vorſitzende Köhler ſand herzliche Worte der Begrüßung, die vom Sprecher des Preſſe⸗Sport⸗Clubs ebenſo herzlich erwidert wurden. Der Klubkampf ſelbſt war für den Preſſe⸗Sport⸗ Club von vornherein verloren, es handelte ſich lediglich darum, daß er fich mit einem einigermaßen guten Ergebnis anſtändig aus der Affäre zog. Wenn man bedenkt, daß es ſich um ungeübte Leute handelte, iſt die Niederlage mit 1854:1794 Holz noch annehmbar. Die beſte Leiſtung bei den Keglern erzielte der Verbandsſportwart Dei ß ler mit 174 Holz und bei der Preſſe Baß ler mit 137 Holz. Der Durchſchnitt war bei den Keglern 149,5 und bei der Preſſe 113 Holz. Die Herren Beck(Kegler) und Crezeli(Preſſe) trugen einensangſtreckenkampf über 100 Kugeln aus, den Beck mit 482:492 gewann. Nach Beendigung des Kampfes ſprach der 1. Vorſitzende des Keglerverbandes Köhler, ſeine Freude darüber aus, daß durch dieſen Freundſchafts kampf auch die Preſſe praktiſch Einblick in den Kegelſport gewonnen habe. Ein Bild(mittel⸗ alterliches Kegeln) und ein prächtiger, handgeſtickter Wimpel waren die äußeren Zeichen der Anerkennung. Der Sprecher des Preſſe⸗Sport⸗Clubs brachte ſeinen Dank und ſeine Freude über dieſe Erinnerungsgaben des Keglerverbandes zum Ausdruck. Er ſprach den Wunſch aus, daß dieſer erſte Klubkampf, der ein wirklicher Freundſchaftskampf war, nicht der letzte geweſen ſein ſoll. Seine Aufforderung gegen den Preſſe⸗Sport⸗Club ein Fußballwettſpiel auszutragen, wurde ſofort angenommen. Die Kegler haben in dieſem erſten Freundſchaftskampf gezeigt, daß ſie Geſelligkeit und Sport ausgezeichnet im Einklang zu bringen wiſſen. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem, Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtio/ X 205. Wenn die Eltern Fie Genehmigung hierzu geben, wird dagegen nichts einzuwenden ſein R. 1. Verſuchen Sie eine gütliche Einigung mit Ihrem Hausherrn herbeizuführen. 2. Mit einer Klage beim Mieteinigungsamt werden Sie Erfolg haben. Eine Rückzahlung erfolgt nicht, da Sie ja mit der höheren Miete einverſtanden waren. E. W. 1. Verſuchen Sie zuerſt einmal auf Abnahme zu drängen. 2. Sollten Sie keine befriedigende Antwort er⸗ halten, ſo teilen Sie mit, daß Sie das Kleid in einer beſtimmten Friſt veräußern würden G. H. 1. Wenn Sie damals nicht ſofort Einſpruch er⸗ hoben haben, iſt heute keine Rückzahlung mehr möglich. 2. Eine Neufeſtſetzung der Miete können Sie durch das Mieteinigungsomt veranlaſſen. Ph. K. Heddesheim. Vom 6. 2. auf den 15. 2. kann nicht gekündigt werden. Vom 15. 3. z. B. kann auf den 1. 4 gekündigt werden. O. W. Die Lichtleitung können Sie entfernen baſſen, jedoch müſſen Sie die Wohnung in den alten Zuſtand ver⸗ ſetzen. aus. Sie hat man auch wieder der ſchon 42jährige Verteidiger erprobten Weiler erſetzt. Die der beſte Mannſchaftsteil war au Be ſgeſtent. Dagegen wutkt uchat durch den ſchon oft Läuferreihe, die in R el und die eine wirklich gute Letſtung zeigte, iſt in der gleichen B eſetzung ſtehen geblieben. Dagegen wurden im Sturm, der gegen die Italiener ſchon rein körperlich viel zu ſchwach war, nommen. Der neue Angriff iſt zwar wieder e Umſtellungen vorge⸗ in Experi. ment, jedoch erſcheint er als zuverläſſiger als der im Spiel gegen Italien. Es wäre jedenfalls ein grober Fehler, wollte man bei uns dieſe ſchweizeriſche Mannſchaft unterſchätzen. Die deutſche Mannſchaft für das Leipziger Spiel gegen di offiziell aufgeſtellt eichstrainer mit dem Spielau uß des Zeitung beri Nerz für die ſüddeutſche Nachwuchsmannſchaft wärmen ſei. tete am Montagmo 1 f N Dy B für die Mannſchaft verantwortlich iſt, wohnte Spiel Fürth gegen Bayern München hei. e Schweiz iſt noch nicht Nerz, der zuſammen Geſtellung der am Sonntag dem Eine ſüld deutſche rgen, daß Reichstrainer dee, in Leipzig die junge und erfolgreiche zu 1 Nerz denke ſich vielmehr den folgt: Bergmaier, Krumm, Rohr(alle Bayern R. Hofmonn, Kobierſki(Düſſldorf). Nach ſtellen, nicht zu er⸗ Sturm wie München), den ſchwochen Leiſtungen, d' der Bayern⸗Sturm am Sonntag in Fürtz gezeigt hat, dürfte aber Nerz d oͤret Stürmer allein aus dieſer Die Nürnberger Allgemeine Sport⸗Schau, gut informiert iſt, glaubt, daß die geſtellt werden dürfte: avon abgekommen ſein, Mannſchaft zu nehmen. die immer ſehr machſtehende Mannſchaſt Kreß (Rot⸗Weiß Frankfurt) Schütz Gramlich (Eintr. Frankf.) Langenbein Rutz Rohr (Mannh.)(RW. Frankf.)(Münche Erſatz: Jakob(Regensburg), Kund(Nürnberg). Dieſe Mannſchaft wäre zweife würden vor allem die beiden eing rechten Flügel Langenbein— Rutz ihrer gegenwärtigen Form vorzieh es auch durchaus empfehlenswert einmol den Stubb Heidkamp (Bay. Münch.) N. Hofmann Kobjerſti n)(Dresden)(Düſſeld, Ruehr(Schweinfurt, (beide Eintracht Frankfurt) Leinberger (SpVg Fürth) Lsohne ſehr ſtark. Wit eſpielten Leute auf dem den⸗Bayernſtürmern in en. Und vielleicht wäre ſtatt Richard Hofmann ſehr talentierten Schweinfurter Ruehr elnzu⸗ ſetzen, der es ebenſo wie Langenbein, Rutz und Rohr hin⸗ reichend verdient hat, ſptelen. für den Bund international zu Die endgültige Mannſchaftsaufſtellung wird kaum vor Ende dieſer Woche zu erwarten ſein. — L. Sch. Arbeitet die Perſon dauernd bei Ihnen, ſo müſ⸗ ſen Sie dieſe zur Krankenkaſſe anmelden. L. Tho. Die ganze Angelegenheit laſſen Sie am beſten durch das Mieteinigungsamt regeln. M. W. 1. Das Material kauft ab. Der Preis iſt gering. 2. Wen zelnen Schirmgeſchäfte. Adreßbuch nachſchlagen. Ihnen jeder Althändler den Sie ſich an die ein⸗ Die Adreſſen können Sie im Was hören wir? Mittwoch, 24. Februar Frankfurt .15: Frühkonzert. 12.05: Mittagskonzert aus Köln. — 17.00: Alte Tanzmuſik.— 18.40: der Ablöſung der Hauszinsſteuer. Schallplatten.— 16.05: — 15.15: Stunde der Jugend. Vorteile und Nachtelle Dr. Köbner.— 20.05: Operettenkomponiſten von der ernſten Sete.— Weiteres Programm ſiehe Südſunk. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.40: Unter⸗ haltu ngskonzert.— 13.30: Schallplatten.— 15.95: Prokt, Winke und Erfahrungsaustauſch von einer Hausfrau. 16.15: An der ſchönen blauen Donau.— 18.25: Chor Freier Säuger Danzig.— 19.15: Stunde des Kaufmanns. — 20.00: Aufgemocht! Im Namen oper.— 21.10: Unterhaltungskonz Langenberg .05: Morgenkonzert.—.45: 13.05: Mittagskonzert. Veſperkonzert.— 19.15: A. des Geſetzes. Detebtiv⸗ ert. Gymusgſtik für Frauen,— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Schorn: Gut kochen für wenig Geld.— 19.30: Dr. Horion: Die Wohlfahrtspflege und die neue Zeit.— 20.30; Sinfoniekonzer Jas. Müuchen 12.30: 13.00: Militär muſik. t.— 23.30: Meiſter des Kammerquartett Ann Noſenberger.— 14.40: Das Jahrhundert des Mjährigen Krieges.— 15.00: Kinderſtunde.— Für bie Frau.— Bunte Stunde.— zertmuſik. 17.20: Unterhalt 21.40: Weſtöſtl. Südfunk 10.00: Schallplatten.— 15.30: Kinderſtunde. 17.00: U. Graf von Reiſchach: Das Zitherkonzert Joſef Zachmeier.— 15.0. ungskonzert.— 18458: 19.10: Unterhaltungskonzert.— 200: Diwon.— 22.45: Kon⸗ 12.35: Prominente Säuger. Alte Tanzmuſik.— 18,0: Schickfal der ſüüdamerik. In⸗ dianer.— 20.05: Speretten⸗Komponiſten von der ernſten Seite.— 21.15: Kannſt du Goethe ſterkonzert. Komp. v. E. Moritz. Wien leſen?.— 21.35: Orche⸗ 11.30: Mittagskonzert.— 13.10: Aus den Alpenländern, 15.30: Jugendſtunde. 20.05: Schlogerlieder.— Tanzmuſik. 21.15: 17.00: Muſik der Nationen.— Geiſtl. Muſik.— N. 20: Aus Mannheim 15.30—46.90: Kinderſtunde„Wir taufen unſere Puppen“ Leitung: Eliſabeth Helfferich, 19.05—19.30: Vortrun von Dr. Heppenheim:„Rechenknifſe, Rechnen“. Luſtiges Mannheim. Karl Menninger, und vorteilhaftes Aus dem Ausland Beromünſter: 12.30: Aus Rubinſteins Werken.— 16.00. Unterhaltungskonzert.— 20.00: Haydn ⸗ Sinfonie. 23 Mailand: 13.00: Inſtrumentalkonzert.— 20.45: Sinſo⸗ niekonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Buntes Konzert. trazung. Straßburg: 18.00: Jazamuſik. ten.— 21.90: Inſtrumentalkonzert. — 21.00: Opernüber⸗ 19.30, 20.48: Schallplal⸗ — 28.80: Tanzmuſtk, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein-wegel 16 19[ 28. 22. 28.[ Necar-Hegelſ 160. 14. 22 Basel 90,440,400. 480,55 f 4 Schuſterinſel 0,110, 100.07 0 080,0 Mannheim.94 188 500 0 ehl.. 1,65.85 1,58 1,50 151 Jagſtfeld...000,00 900 och Marau. 30 5,7.26 33 3,8 Heubtonn..00.5 000 0 Mannheim. 187 1,84 180 1,77 1,74[Plochingen 0,000,000 00 Caub. 1211,29.20 1,14.10 Köln.. 0,880,850, 0,8.84 Geſchäftliche Mitteilungen * Neue Staubſauger. Die Mielewerke Ac in Güter iel bringt ihre Staubſouger in weſentlich verbeſſerter Au führung als Typ 1032 auf den Markt. werden ſowohl in liegender Torpedo⸗Form als ſtehender Keſſel⸗Form hergeſtellt. 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Wie der Polizeibericht meldet, wurden am Samstag abend Anhänger der Landſtraße bei Ge⸗ p. an der Steislinger lände⸗ und Marſchübungen überraſcht. 44 Perſonen wurden feſtgenommen und zur Polizei verbracht. Nach Feſtſtellung ihrer Perſona⸗ llen wurden ſie wieder entlaſſen. Eugen Oberle tödlich verunglückt Singen a.., 22. Febr. Der in Motorrad⸗ ſportkreiſen bekannte Eugen Ober le von Singen g. H. iſt das Opfer eines Motorradunfalles gewor⸗ den. Am Samstag abend fuhr er als Beifahrer auf einem Motorrad, das ins Schleudern geriet, wobei Oberle abgeworfen wurde und einen ſo schweren Schädelbruch erlitt, daß er am Sonn⸗ lag nachmittag im Krankenhaus Singen geſtor⸗ beg iſt, Der Motorradfahrer, der gleichfalls ſtürzte, kam unverletzt davon. Brände im badiſchen Oberland * Tahlheim(Amt Engen), 22. Febr. In der vergangenen Nacht brannten die beiden Oekonomie⸗ gebäude des Landwirts Alois Fritz vollſtändig nieder. Zur Zeit des Brandausbruchs waren die meiſten Bewohner nicht zu Hauſe, ſondern in Engen bet der Miſſion; nur eine kranke Frau und einige Kinder waren anweſend. Es konnte ſo gut wie Auch hier iſt die Brand⸗ Aurſache unbekannt. 4 8 Meßkirch, 22. Febr. In der Nacht auf Samstag wurde das zuſammengebaute Wohn⸗ und Oekonomie⸗ gebäude des Landwirts und Sattlermeiſters Johann Küchle in Engelswies ein Opfer der Flammen. Kurz nach Mitternacht entſtand das Feuer, das auch auf das Anweſen des Landwirts und Händlers Gitſchier übergriff und deſſen Giebelwand beſchädigte. Da weitere Gefahr beſtand, mußte die Motorſpritze Meßkirch eingreiſen. Der Schaden wird auf etwa 18 000/ geſchätzt. Er iſt deshalb beſonders empfind⸗ lich, weil Küchle in den letzten Jahren zahlreiche bau⸗ liche und ſonſtige Verbeſſerungen in ſeinem Anweſen vorgenommen hat, ohne für entſprechenden Verſiche⸗ rungsſchutz zu ſorgen. * Schwetzingen, 22. Febr. Am geſtrigen Sonn⸗ tag vormittag fand im hübſchdekorierten und dicht⸗ beſetzten Falkenſaale die von der Stadtverwaltung veranſtaltete Gedenkfeier für die Toten des Weltkrieges ſtatt. Die Gedächtnisanſprache hielt Dekan Walther von Schwetzingen. Das verſtärkte Orcheſter der Oberrealſchule, der Chor des Geſangvereins„Liederkranz“ und ein Sprechchor der Volksſchule wirkten mit. Die ſchlichte Feier nahm einen erhebenden Verlauf. * Gerlachsheim(Amt Tauberbiſchofsheim), 23. Febr. Der Seelſorger der hieſigen katholiſchen Ge⸗ meinde, Pfarret Kern, konnte ſein ſilbernes Orts⸗ jubiläum feiern. Er wurde von der Gemeinde durch eine ſchlichte Veranſtaltung geehrt. * Speyer, 22. Febr. Der Bezirksverein der Deutſchen Geſellſchaft für Bauweſen(Pfälziſche Architekten⸗ und Ingenieur⸗ Vereinigung) tagte hier unter Leitung des Erſten Vorſitzenden, Oberbaudirektor Heberer⸗Ludwigs⸗ hafen. In der von allen Ortsgruppen recht gut be⸗ ſuchten Verſammlung führte der Vorſitzende einlei⸗ tend aus, daß bei der Beſichtigungsfahrt im Dezem⸗ ber 1931 die Wiederherſtellungsarbeiten am Dom zu Speyer und die Kleinſtwohnungen am Woogbach eingeſehen worden ſeien. In der anſchließenden Beratung wurde u. a. der Wettbewerbsausſchuß beſtimmt und zwar paritätiſch aus Mitgliedern des AJ V. und Bd., der nunmehr unter der Leitung des Vorſitzenden in nächſter Zeit zuſammentritt. Dann hielt Oberbaurat Collein⸗ Speyer einen Vortrag über die Kanaliſation der Stadt Speyer. Im Verlaufe von acht Jahren wurden 24 Kilometer Kanal mit Erwerbsloſen der orts⸗ anſäſſigen Unternehmer mit einem Geſamtaufwand von zwei Millionen Mark Kapital erbaut. 8 Der nächſte Vertretertag findet im Mai in St. Ingbert ſtatt. Am Nachmittag wurden die Grab⸗ ſtätten der pfälziſchen Freiheitskämpfer Hellinger und Wiesmann auf dem neuen Friedhofe nebſt dem Ehrenmal beſucht und anſchließend die neuerbaute Friedhofshalle eingeſehen. Nach weiteren Beſichti⸗ Der Bruder als Brandſtifter * Rauenberg(Amt Wiesloch), 23. Febr. Am Sonntag entſtand in der Scheune der Kohlenhand⸗ lung Bellemann auf noch nicht geklärte Weiſe Feuer, das mit großer Schnelligkeit um ſich griff und bald auch die angebaute Scheune des Landwirts Leonhard Kloe erfaßte. Die beiden Scheunen ſind bis auf den Grund niedergebrannt. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 10 000 Mk. beziffert und ſoll nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt ſein. Auch beträchtliche Erntevorräte ſind den Flammen zum Opfer gefallen. Wie ſich nun herausſtellte, hatte der etwas ſchwachſinnige Bruder des Kohlenhändlers Bellemann in den Vormittagsſtunden des Sonntags wieder eine kleine Auseinanderſetzung. Während des Hauptgottesdienſtes zündete der ſchwachſinnige Bruder die Scheune des Bellemann zugleich an mehreren Stellen an, woraus ſich auch die raſche Ausbreitung des Feuers erklärt. Nach der Tat ging der Brandſtifter zum Ortspfarrer und bat dort, Sturm läuten zu bürfen, weil es bei ihm zu Hauſe brenne. Auf Zureden des Pfar⸗ rers geſtand er ſchließlich, den Brand gelegt zu haben. Dann ging er ſeelenruhig durchs Dorf ſpazieren und ſagte zu den Einwohnern, die ihn auf das Feuer in ſeiner elterlichen Wohnung auf⸗ merkſam machten:„Mir brennt es gut“. Darauf wurde er verhaftet. * Tüfingen(Amt Ueberlingen), 23. Febr. Die 60 Jahre alte ledige Mathilde Löhle von hier hat ſich aus Lebensüberdruß erhängt. l Mannheimer Feitung ummer 90 143. Jahrgang N 2 Tagung der Architekten und Ingenieure der Pialz gungen erläuterte Stadtbaurat Wegner ⸗Speyer in der ſtädtiſchen Kläranlage die baulichen und maſchi⸗ nellen Einrichtungen und deren Wirkungsweiſe. Anſchließend hielt das Ehrenmitglied des Vereins Reichsbahnvizepräſident Eickemeyer vor gelade⸗ nen Gäſten, darunter der Regierungspräſident der Pfalz, der Oberbürgermeiſter von Speyer und Mit⸗ glieder des Stadtrats, einen Vortrag über den Rhein⸗ brückenbau in Speyer, der den ungeteilten Beifall der Zuhörer fand. Abgeordneter wegen Erpreſſung verurteilt * Mainz, 20. Febr. Vor der Kleinen Strafkammer hatten ſich der Landtagsabg. Jakob Steffan und der Kaufmann Karl Steitz, beide aus Oppenheim, wegen Erpreſſung zu verantworten. Die beiden haben als Geſchäftsführer der Firma Nödling in Oppenheim die Frau eines Kunden, der wegen Konkurſes in Unterſuchungshaft ſaß, durch Drohun⸗ gen veranlaßt, für die noch beſtehende Schuld ihres Mannes ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft zu über⸗ nehmen. In der erſten Inſtanz war der Angeklagte Steffan an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat zu 300 // und der Angeklagte Steitz zu 200/ Geldſtrafe verurteilt worden. Die Berufung der Angeklagten wurde als unbegründet koſtenfällig abgewieſen, ſodaß es bei dem erſtinſtanz⸗ lichen Urteil bleibt. Aus Geiz verhungert * Offenburg, 22. Febr. Durch krankhaften Geiz ſich zu Tode gehungert hat ſich hier ein nahe⸗ zu 73jähriger Privatmann. Bei ſeinem Tode ſtellte man feſt, daß er ein Vermögen von über 10 000 Mark Bargeld beſaß, außerdem eine monatliche Rente von 300„ und Zinſen aus Darlehen ver⸗ leben konnte. Offenbar befürchtete er, daß eine zweite Inflation ihm ſein Bargeld entwerten könnte und daß er für ſeine alten Tage in Not kommen würde. Als Junggeſelle hatte er für nie⸗ mand zu ſorgen, und er ſorgte nicht einmal für ſich. Er lebte von Bohnen und Kaffee, und auch dieſe Koſt nahm er nur in ſo kleinen Mengen zu ſich, daß die ärztliche Unterſuchung kurz vor ſeinem Tode eine Aushungerung feſtſtellte. Das Te⸗ ſtament dieſes Sonderlings iſt auch recht eigen⸗ artig. Eine prächtige flaviſche Geweihſammlung, die er beſaß, fand auf der großen Offenburger Jagd⸗ ausſtellung allgemeine Bewunderung. Der älteſte Mann Deutſchlands geſtorben * Baumbach(Weſterwald), 23. Febr. Der„Me⸗ thuſalem von Baumbach“, Peter Schupp, iſt jetzt geſtorben. Schupp, der als der älteſte Mann in Deutſchland galt, hatte, wie wir meldeten, erſt vor wenigen Tagen, aus nah und fern mit den beſten Wünſchen bedacht, ſeinen 104. Geburtstag ge⸗ feiert. Es waren ihm alſo nur noch wenige Tage ſei⸗ nes 105. Lebensjahres vergönnt. Er war 1828 in Montabaur geboren. Seit vor einigen Jahren ſein Sohn als Pfarrer von Baumbach auch in hohem Al⸗ ter geſtorben war, hatte ihn die Gemeinde Baumbach in treue Obhut genommen. Schupp war ſchon in der letzten Zeit recht hinfällig, ſein jetziger Tod war nur ein natürliches Erlöſchen des Lebens. (Annke Das Schieksalelnes ostpreugischen Mädchens in russlscher Gefangenschaft f O Y N v ON ALFRED HEIN 9 Vierundzwanzig Stunden ſpäter, als der Geſchütz⸗ donner immer näher kam und ſchon deutſche Gra⸗ naten in das Dorf einſchlugen, als die„ruſſiſche ampfwalze“ ſich wieder rückwärts bewegen mußte, und die geſtern nuch mit ſiegesgewiſſen Mienen vor⸗ wärts raſenden wilden Reiter heute mit bangen Ge⸗ ſichtern durchs Dorf zur Grenze galoppierten, da niß die Kriegswoge dies Häuflein im Grenzdorf mutig ausharrender Deutſcher noch mit ſich in den brandenden Strudel. Plötzlich zerklirrte eine Fenſterſcheibe. Noch eine. „Sie ſchießen aus purem Uebermut in unſere 9 985 der Vater. „Aus Wut, daß ſie beſiegt ballte die Fäuſte. 5 5 „Alle in den Keller!“ Nun hockten die Gehetzten und Hungernden Stunde um Stunde, während zu ihren Häupten dau⸗ ernd Marſchtritte erſchollen, dann und wann Schüſſe krachten, in dem düſteren kalten Raum. „Aepfel?“ ſchrie Adolf. „Ach, das Schüttelobſt,“ ſagte der Vater.„Verteil mal— alles hat Hunger.“ „Wir eſſen Ihre ſchönen Aepfel, Herr Hennig, es 3 aber alles andere als ein paradieſiſcher Zuſtand,“ 9 der Pfarrer.„Wollen wir eine Zigarre rau⸗ werden,“ Bernhard a Die Herren zündeten ſich die Zigarren an. Ge⸗ benſtiſch leuchteten die Geſichter der Zuſammenge⸗ kängten auf. „Jau, jau— dänn man tau,“ meldete ſich der Alte. „Ach ſo.“ Der Pfarrer reichte ihm auch eine Zi⸗ garre hinüber. „Ich glaube, jetzt können wir wieder nach oben. die Aasbande iſt weg,“ ſagte die Großmutter. Der Vater und der Pfarrer gingen voran. Sie traten ins Wohnzimmer. Welch durcheinander! Der Spiegel zerſchlagen, das Sofa mit einem Säbelhieb zerſchnitten, Tiſch, Stühle. und Teppich beſchmutzt. Drei ruſſiſche Unteroffiziere ſaßen in dem ver⸗ wüſteten Zimmer herum. Einer zündete gerade die Lampe an. Sie riefen ſich unverſtändliche Worte zu— Wenige Minuten ſpäter hatten ſie ihre Soldaten in den Keller heruntergeſchickt, die mit Püffen und Kolbenſtößen die Armen vor ſich her trieben. Ein ruſſiſcher Offizier erſchien— gab Befehle. „In einer Viertelſtunde— fort— da— mitgehen.“ Er wies auf einen Unteroffizier und vier Mann, die den Pfarrer, der auf den Offizier einreden wollte, mit harten Fäuſten feſthielten. Der Offizier lächelte, zuckte die Achſeln— eine Granate ſchlug in der Nähe ein— da eilte er hinaus. Als die Jungens Großmutters Wagen, den die Ruſſen bei ihrer Flucht aus dem Dorf vor einigen Tagen ſtehen gelaſſen hatten, auſpannten und die Großmutter auf den Kutſchbock kletterte, da ſchüttel⸗ ten die Ruſſen die Köpfe und zeigten grinſend auf ihre Füße, ahmten ein kindiſches Laufen nach— das hieß alſo: zu Fuß. Durch Nacht und Schnee— Da zogen ſie hin. Der Pfarrer, der Vater, die Großmutter und der Alte voran. Dann die Mutter mit dem Brüderchen, das ſie, nur in ein Tuch gebunden, im Arm trug. Neben ihr Annke, Adolf und Herbert. Bernhard mürriſch und wütend hinterdrein. Dann die Frau Pfarrer mit der Frau Domſcheit und der Frau Blieſkat, die auch nicht mehr in ihr Heimatdorf zurück durften, ein jeder trug ein Bün⸗ del mit eiligſt zuſammengerafften Sachen, zum Schluß am ärgſten bepackt die Mägde. Annke Hennig trug auch einen Ruckſack voll in der Haſt wahllos zuſammengeſuchter Dinge. Wichtiges war vergeſſen, Unwichtiges in der Aufregung mit⸗ genommen. Als ſie das Brot aus der Speiſekammer ho⸗ len wollte, war es von den Ruſſen ſchon geſtohlen. Milch für das Kleine Auf der Landſtraße währte der Weg zur Grenze in friedlichen Tagen eine Stunde. Doch die Ruſſen ſchüttelten die Köpfe, als der Vater ihnen den gera⸗ den Weg nach Garſden, der ruſſiſchen Grenzſtation wies. Statt nach Oſten, führten die Soldaten ſie kreuz und quer über verſchneite Felder und Sturz⸗ äcker, über Gräben und Hügel gen Norden. Denn immer näher kam das deutſche Gewehrfeuer, in we⸗ migen Stunden mußten die braven Landſtürmer von Tilſit her wieder in Roſillen ſein. Mächtige Feuerſcheine brennender Scheunen und Gehöfte erfüllten die ſchwarze Nacht. Der Schnee glitzerte golden darin.„Vielleicht ſteht auch unſer Schulhaus ſchon in Flammen,“ ſagte der Vater. Dann wandte er ſich abermals an den Unter⸗ offizier und wies nach Oſten. Doch die Ruſſen liefen weiter mit ihnen querfeldein. Das Brüderchen ſchrie, die Mutter ſtöhnte unter ſeiner Laſt, und die Groß⸗ mutter fluchte auf die Soldaten, was das Zeug hielt. Als ihr einer mit dem Säbel drohte, da ſagte ſie zum Vater:„Hau ihm eins auf die freche Schnauze!“ Plötzlich ein raſendes Pferdegetrappel. Ruſſiſche Kavallerie im Galopp zurück— ſchon vorbei! Verſprengte Trupps Infanterie tauchten da und dort auf. Riefen den Begleitſoldaten der Verſchlepp⸗ ten ängſtlich etwas zu. Darauf trieben ſie die müde und erfroren Dahinwankenden zur Eile an. Immer weiter dahin— dorthin.„Ach Gott,“ ſagte der Pfarrer,„hier iſt ja erſt Grambowiſchken, wir ſind im Kreiſe herumgelaufen.“ Zum Schluß ſprach keiner mehr ein Wort. Annke rieb die Hände. Sie waren ohne Gefühl. Ihre Füße ſtapften ſeltſam hohl und wie Fremdͤkör⸗ per an ihr hängend dahin. Der Ruckſack drückte nicht mehr. Die Tränen, die Worte, alle menſchlichen Re⸗ gungen waren verſiegt. Nur das Herz klopfte wild und hart gegen die kleine Bruſt. Endlich matt erleuchtete Hütten— das da drüben war Garſden— und hier die Ruinen, durch die die hoffnungsloſe Schar jetzt ſchritt, war Laugallen, der deutſche Grenzort. 5 Lieb Heimatland ade— Aber noch immer hofften die Männer, daß irgend⸗ wo plötzlich deutſche Reiter auftauchen und ſie in die Heimat zurückführen werden. Der Schnee ſank in dicken Flocken. Eiſiger Nord⸗ wind. Kein Stern am Himmel. Kanonengedröhne. Gewehrgeknatter. Und als wäre die Erde am Tage des jüngſten Gerichtes aufgebrochen, flackerten die Feuerſcheine. Ganze Dörfer brannten. 1 Aus der Falz * Ludwigshafen, 23. Febr. Wie wir erfahren, hat der Ludwigshafener Schwimm⸗ Verein 1907 e. V. aus dem Erlös ſeiner diesjährigen Car⸗ neval⸗Veranſtaltung den anſehnlichen Betrag von 2030 Mark für Wohlfahrts zwecke, Notge⸗ meinſchaft und die Ludwigshafener Wär me⸗ halle abgeführt. Reſpekt vor einer ſolchen Leiſtung, * Bad Dürkheim, 20. Febr. Am Freitag, 4. März, findet im Saale der Winzergenoſſenſchaft eine große Naturwein⸗Verſteigerung ſtatt. Verſtei⸗ gert werden aus dem Weingut Phil. Zumſtein und Dr. Hugo Biſchoff, Bad Dürkheim, etwa 33000 Liter 1930er Weißwein, 2100 Liter und 1300 Flaſchen Weißwein, Jahrgang 1928, etwa 7500 Liter und 3700 Flaſchen Weißwein, Jahrgang 1929. (Näheres Anzeige im geſtrigen Montag ⸗Abendblatt). * Speyer, 23. Febr. Als Nachfolger des am 1. Januar in den Ruheſtand getretenen Vorſtandes der Landesverſicherungsanſtalt der Pfalz in Speyer wurde Oberregierungsrat Emil Löb von der Re⸗ gierung der Pfalz, Kammer des Innern, berufen. Der Sprendlinger Mord vor dem Schwurgericht * Darmſtadt, 23. Febr. Heute vormittag begann vor dem Schwurgericht die Verhandlung gegen Fritz Baumgarten und Genoſſen von Sprendlingen bei Frankfurt wegen Mordes. Angeklagt ſind Fritz Baumgarten, deſ⸗ ſen Schweſter und deſſen beide Schwager Chriſtoph Baumeiſter und Heinrich Brand. In den Tagen vom.—12. November 1930 wurde die Ehefrau Stanislawa. Baumgarten geb. Matczack von den Angeklagten gemeinſam ermordet, angeblich weil die polniſche Erntearbeiterin im Haushalt nichts taugte und weil ſie auch bei den Bauern nicht mehr arbeiten konnte. Man hatte die Leiche der Ermordeten im Garten vergraben. Einige Zeit ſpäter hat ſich die Schweſter des Fritz Baumgarten, die Ehefrau Brand erhängt, weil ihr der Vorwurf gemacht wurde, ſie habe ihr Kind ermordet. Die Frau war deshalb auch in Haft ge⸗ nommen und der Ehemann wollte ſich von ihr ſchei⸗ den laſſen. Das war der Grund zum Selbſtmord. Vorher hatte ſie aber noch einen Brief geſchrieben, in dem ſie ihrem Bruder mitteilte, daß die Schwäge⸗ rin Stawa ermordet und im Garten begraben liege. Dieſer Brief führte zu Nachgrabungen durch die Polizei. Man fand tatſächlich die Leiche am 28. Mai 1931, nachdem man ſchon vorher vorgenommene Grabungen einmal eingeſtellt hatte, da man dem Briefe nicht recht Glauben ſchenkte. 5 Die Angeklagten bewohnten gemeinſam ein Häuschen, etwa eine halbe Stunde vom Ort entfernt, ganz einſam. Es iſt erbaut worden von dem Vater Baumgartens. Die Männer erfreuten ſich keines beſonderen Rufes. Sie galten dafür, daß ſie lieber dem Waldfrevel oder der Wildͤdieberei nachgingen als ihrer Arbeit. Mit Ausnahme des Brand, der eine zeitlang auf freiem Fuß war, befinden ſich alle Angeklagten in Unterſuchungshaft. * * Bürſtadt(Kreis Worms), 23. Febr. Der 62 Jahre alte Arbeiter Brenner war mit ſeinem Sohn im Wald, um Holz zu reißen. Als man ſich zur Heimfahrt rüſtete, fiel ein armdicker A ſt von einem Baum herab und traf Brenner ſo unglücklich af den Kopf, daß ſofort der Tod eintrat. In den Gefängniſſen von Schaulen und Wilna Die Verſchleppten hatten die ruſſiſche Grenzſtation kaum erreicht, als ſie, ſoeben in einem verlaſſenen, halb zerſchoſſenen Bauernhaus untergebracht, weiter mußten. Mehrere Trupps von Leidensgefährten aus anderen Dörfern der Memeler Niederung waren ihnen zugeſellt worden. Einer erzählte:„Die Deut⸗ ſchen wollen bei Laugallen heute nacht die Ruſſen um⸗ faſſen. Morgen ſind wir frei.“ Heftiges Gewehrfeuer erfüllte die Nacht. Auf⸗ geregte Kommandos erklangen. Vielleicht vergaß man die Verſchleppten über Wichtigerem: der Ret⸗ tung des nackten Lebens durch die Flucht. Doch das Gewehrfeuer näherte ſich nicht. Und nach kaum zwei Stunden— es war halb eins, Kinder und Frauen la⸗ gerten auf dem kalten Fußboden— da weckten Fuß⸗ tritte die Schlummernden. Aunke erkannte wieder die ganze hoffnungsleere Not und weltverlorene Verlaſſenheit ihrer Lage,— der Vater hob ſie auf, nahm der ſtumm Tränen wei⸗ nenden Mutter das Baby ab und— die auf faſt hundert Menſchen angewachſene Schar wankte weiter. Nach Rußland hinein. Alle Viertelſtunden raſten die Straße mit wildem Getöſe ratternde Munitionskolonnen entlang— im⸗ mer zurück— jetzt auch die Geſchützbatterien— Ko⸗ ſaken! Die Verſchleppten hofften jedesmal, wenn ſie in den Straßengraben zur Seite ſpringen mußten: der nächſte Trupp ſind die kecken badiſchen Dragoner! Doch immer Ruſſen. Ruſſen. Fliehende. Flu⸗ chende. Aber noch nicht Geſchlagene, Halt! Ein neues Dorf. Wieder keine Raſt,. Aber ſchwarze, grobgezimmerte Schlitten mit drei wild in die Zügel beißenden Koſakenpferden davor warteten auf die Gefangenen und trugen ſte davon. „Nun iſt es aus,“ ſagte der Pfarrer.„Gott ſchütze uns.“ Seine Frau lag ſchlafend oder ohnmächtig, wer wußte das, in ſeinem Arm. Annke vonnte nicht ſchlafen— Rußland— ihr kindliches Intereſſe war Exwacht. O wenn das doch eine friedliche freie Fahrt wäre! Es hatte zu ſchneien aufgehört, der Mond erſchien groß und weithin leuchtend am Himmel. Die Feuer⸗ ſcheine der Front verblaßten. Tiefe Stille erfüllte die weite, weiße Ebene. (Fortſetzung folgt.) 6. Seite/ Nummer 90 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der Sturm auf Fort Douaumont Zur Erinnerung an den 23. Februar 1916 Zu den unvergeßlichſten und berühmteſten Waf⸗ ſentaten des deutſchen Heeres gehört der kühne Handſtreich auf Fort Douaumont am 25. Februar 4916. Der Darſtellung des Oberleutnants v. Bran⸗ dis, des Führers der 8. Kompagnie 24. Preußiſchen Infanterieregiments, folgend, erzählt General⸗ leutnaut Kabiſch in ſeinem im Union verla 9 Stuttgart erſchienenen ausgezeichneten„Volks⸗ buch vom Weltkrieg“: Der mächtige Klotz des Douaumont ſollte belage⸗ rungsmäßig angegriffen werden, nicht von den zur 8. Infanteriediviſion gehörenden Vierundzwanzigern — ihre Angriffs richtung führte öſtlich vorbei— ſondern von der rechts benachbarten 5. Infanterie⸗ diviſion. Einige Minuten nach vier. Schützenkette der 7. Kompagnie(Hauptmann Haupt) vorwärts. In der rechten Flanke droht Dorf Douaumont.„Na, Kerls, werdet ihr es ma⸗ chen?“—„Jawohl, Herr Oberleutnant, heut drehn wer ihnen n Ding!— Den Zaun weren wer ſchon pinſeln!— Det Kind wird jeſchaukelt!“—„Achte Kompagnie, Marſch!“ Siebenhundert Meter kahles Feld gegen den Schützengraben— aber die hoch⸗ ſtehenden Maſchinengewehre kämmen ihn ab über die Vorgehenden hinweg, kein Franzoſe wagt den Kopf zu heben— ſchon ſind ſie auf dreißig Meter heran—„Marſch, marſch, hurra!“— ſchon fällt auch die zweite Linie— Scharen flüchten den Hang hin⸗ auf gegen die Drahthinderniſſe des Forts, Scharen Gefangener ſtrömen nach hinten.„Unter dieſem Eindruck— als ich die wilde Jagd der flüch⸗ kenden Blauröcke, verfolgt von unſern Grauen, das Plateau hinaufpreſchen, die Gefangenen zur Batterie hinunterlaufen, die Reſervekompagnie dicht hinter uns denſelben Hang hinaufklimmen ſah, und das Fort Douaumont maſſig und leblos am Ende des ſchneebedeckten Plateaus erblickte, da vergaß ich Anſchluß und Befehl: Achthundert Meter vor den Hinderniſſen zu halten. Marſchrichtung Fort Douau⸗ mont!„Parole Fort Douaumontl' Parole Douaumont! So tönte es die Linien ent⸗ lang. Im Augenblick, als ich den Befehl gab, glaubte ich nicht nur, da wußte ich, daß das Fort fallen würde. Maſchinengewehrfeuer von rechts rückwärts brachte mich bald zur vollen Erkeuntnis der Lage. Was war zu tun? Die vorderſte Linie feſthalten? Ausgeſchloſſen! Der Stein war im Rollen; auch näherte ſie ſich bereits den breiten Drahthinderniſſen, die in zwei Reihen unterhalb des Forts um den Berg liefen.— Jetzt ſetzte auch von rechts vorwärts Infanterie⸗ und Maſchinengewehrfeuer ein.„Da haben wir'!“ Wenn das man gut geht!“— Und es ging gut. Gott ſei Dank— in langen Schützen⸗ linien kamen die Zwölfer heran.“ Heran kommt die 5. Kompagnie der Vierundzwanziger, heran kommen die Maſchinengewehre. Teile machen nach rechts Front, wo Franzoſen vom 20. Armeekorps energiſch Links ſtrebt die Eine Bekehrung in 1000 Meter Höhe Die Prinzeſſin von Sarawak legt während einer Flugzeugfahrt das Bekenntnis zum Islam ab Ein ſeltenes Schauſpiel erlebten die Paſſagiere eines engbiſchen Flugzeuges. Während der Fahrt über dem Kanal trat die Prinzeſſin von Sarawak, die Schwieger⸗ tochter eines verſtorbenen indiſchen Maharadſchas, die ſich kürzlich vom chriſtlichen Glauben losgeſagt hatte, zum Islam über. Die Zeremonie, die ein hoher islamiſcher Prieſter vollführte, wurde auſcheinend des⸗ halb ſo hoch über der Erde vorgenommen, damit die Bekehrte ſich Allah näher fühlen konnte. Frankreichs„Abrüſlungs“Politik: Neue gigantiſche Bomben⸗Flugzeuge vordringen, aber auch bei der 5. Kompagnie heißt es für den größten Teil:„Vorwärts! Douaumont!“ Dorthin drängt bereits mit aller Kraft Haupt⸗ mann Haupt mit ſeiner 7. Kompagnie.„Oben am Steilabfall der Schlucht ſtehe ich an eine Tanne ge⸗ lehnt. Sprungbereit wie die Katzen kauern meine Männer in langer Linie am oberen Rand. Den Karabiner in der Linken, den Eichenſtock in der Rechten, ſpanne ich auf den Augenblick drei Uhr fünf⸗ undfünfzig bis drei Uhr ſechsundfünfzig. Ich hebe auf. Da erhoben Dutzende, Hunderte. Vorwärts brandete die Woge des Angriffs. Kleider blieben in Fetzen hängen, die Arme wurden beim Zerſchneiden des Drahtes lahm, man blutete, Verwundete taumelten in die Trichter, egal, vorwärts nur vorwärts! Aber die Berliner Witze verſtummen darum nicht.„Herr Hauptmann,“ ruft ein Musketier,„wat is nu, wenn wir det Fort haben?“—„Menſchenskind, dann ſind wir fein raus!“— Da fängt er an zu lachen.„Det ſtimmt nich, Herr Hauptmann, der Franzmann is denn fein raus und wir ſind drinne!“ Mit Beilpicke und ſich aus 4 Zum Tode des Königs von Sachſen den Stock— Vorwärts! brüllt die ganze Kompagnie und ſtürmt auf den Feind. Teile der 6. Kompagnie werden mitgeriſſen. Wie eine Wolkenwand ſpringt das Artilleriefeuer vor. Ehe die franzöſiſche Infan⸗ terie den Schrecken des auf ihr liegenden Artillerie⸗ feuers überwunden und die Erſchütterung abgeſchüt⸗ telt hat, brechen wir ein. Rechts neben mir erſcheint der Führer der 6. Kompagnie und ruft mich an: Was nun?“— Fort Douaumont! brülle ich durch das Ge⸗ lände; noch einmal fragt er: Aber wir ſollten doch öſtlich vom Fort...— Scheibenkleiſter! Sollen doch!... Fort Douaumont! gebe ich zur Antwort und ſtürze weiter, mit mir der Artillerieverbindungs⸗ offizier und ſeine Begleiter. Wir ſtoßen auf die Drahtfelder des Fortglacis, ſchwerées eigenes Feuer liegt zwiſchen uns und auf dem Fort. Zur Atempauſe ſpringen wir in Deckungs⸗ gräben. Das eigene Feuer ſchüttelt uns hin und her; es iſt eine verdammte Nervenprobe für die durcheinandergewürfelten Verbände. Ich klettere aus dem Graben heraus, um die Lage zu überſehen, und ſtehe am Drahtfeld, mit dem Rücken zum Fort, da⸗ mit jeder mich erkennen kann. Die Vierundzwan⸗ ziger liegen wie die Spinnen vor dem Ne über uns hinweg feuern die Geſchütztürme des Douaumont Schuß auf Schuß.“ Vergeblich ſendet Haupt Leuchtkugeln in die Höhe zum Zeichen: Feuer vorverlegen, vergeblich trägt je⸗ der Verwundete die Meldung rückwärts. Hinten er⸗ kennen Artilleriebeobachter feldgraue Geſtalten am Fortrande, der Generalſtabsoffizier der Diviſton rauft ſich die Haare über die Durchgänger— es iſt ja alles Unſinn, feuern doch die Turmhaubitzen des Douaumont, alſo weiter drauf die 42⸗Zeutimeter⸗, die 21⸗Zentimeter⸗Mörſer. Und Haupt mit ſeinen Getreuen in dieſer Hölle am Drahthindernis. Mit dem Rücken gegen das Fort in voller Größe ſtehend, hob er den berühmten eichenen Krückſtock.—„Drauf!“ ſchrie, brüllte er durch den Orkan.„Das Fort iſt unſer!“ „Herr Hauptmann, wir werden alſo durch die eigene Artillerie fallen!“—„Was fällt, das fällt!“— Befeh⸗ lend wies die Spitze des Stockes auf die Mitte des Forts, genau auf die feuernde Turmhaubitze.„Kin⸗ der;— Ihr werdet mich doch nicht im Stich laſſen!“ Wie wild raſſelten die Maſchinengewehre vom Kirch⸗ turm des Dorfes. Erdfontänen ſpritzten ringsum 4 Geſchwader ſolcher Rieſen⸗Bomben⸗Flugzeuge hat Frankreich jetzt in Auftrag gegeben! 5 Jedes der Flugzeuge kann 2500 Kilogramm Sprengſtoff mit ſich führen, iſt mit 9 Maſchinen⸗ gewehren verſehen und beſitzt einen Aktionsradius von 1000 Kilometer. Unter dem Flug⸗ seugrumpf iſt eine Gondel geſondert angebracht, von der aus die Bomben ⸗ Abwurf Vok⸗ richtungen bedient werden. Friedrich Auguſt III. auf dem Totenbett Füßen bearbeitet ſchweißtriefend ein langer Kerl den Draht, ſein Hoſenboden iſt eine Kinderklappe. „Herr Hauptmann, meine Mutter is ne ordentliche Frau, wenn ſe mir jetzt ſähe, würde ſe ſagen: Schäm dir, Oskar, ſo'n großer Bengel und haſt am Hoſenboden noch geflaggt!“ Als ſie endlich das Hin⸗ dernis hinter ſich haben und am hohen Eiſenzaun rütteln, da ruft ihm ein anderer zu:„Du— Hem⸗ denmatz, ſteig mal n bißken uffn Zaun und wink mit deine Schabracke, vielleicht halten ſie dir hinten for in Stück Parlamentär und hör'n uff zu ſchießen.“ Da reißt eine ſchwere Granate Haupt zu Boden. „Der Hauptmann iſt gefallen!“ hört er rufen. Noch halb benommen vom Luftdruck, ſpringt er wieder auf:„Halt das Maul, fällt mir garnicht ein!“ Weiter rechts hatte eine ſchwere Granate den eiſernen Zaun durchſchlagen und den oberen Teil der Mauer in die Tiefe geſtürzt. Die Grabenwand iſt fünf Meter hoch und nur wenig abgeſchrägt. Die erſten rutſchen und am Durchbruch Angelangten ſpringen in den trockenen Graben hinab. Unten befahl Haupt, etliche dort liegende Telephon⸗ maſten aufzurichten, um den Einſtieg zu erleichtern. Immer noch fauchten ſchwere Granaten heran. Man drückte ſich gegen die ſteile Mauer, mit Sorge blickte der Hauptmann nach den Schießſcharten der Graben⸗ wehren. Warum waren ſie nicht beſetzt? Wann würden ſie Eiſen und Feuer ſpeien! Nur jetzt keine Panik!—„Weiter, über den Wall in das Fortinnere!“ Wieder kommt ein Stutzen vor dem eigenen Feuer. „In dieſem Augenblick ſpringt Leutnant Neu⸗ mann— wenige Minuten ſpäter traf ihn die tö⸗ tende Kugel!— mit einem Satz in die Tiefe, mit der Hand am Helm im Sprung meldet er ſich:„Ich ſtehe zur Verfügung, Herr Hauptmann“.—„Alſo los!“ ſchung hoch, Maſchinengewehrfeuer klatſcht im harten Peitſchenſchlag über ſie hinweg, dumpf dröhnende und krachende Einſchläge hüllen den Wall in Qualm, Splitter pfeifen, platzende Schrapnells vollenden den Hexenkeſſel“. Da ſpringt ein Franzoſe um die Ecke. Schon hat ihn einer beim Wickel.„Atem⸗ und Ueberlegungspauſe. Der Gefangene gibt die Fort⸗ beſatzung auf ſechzig bis ſiebzig Pioniere und Ar⸗ tillerie an. Er iſt faſſungslos. Die Eroberung des Fortinnern läuft von Abſchnitt zu Abſchnitt, von Gang zu Gang, von Geſchoß zu Geſchoß. Der über⸗ raſchte Kommandant mit ſeinen Männern wird aus⸗ gehoben, wie der Dachs im Bau. Londoner ſtehen vor einem Goldwarenladen an, um ihre Goldmünzen zu verkaufen. Für das engliſche Goldpfund werden jetzt 27 Preis. Foſt auf allen vieren geht es die ſteile Bö⸗ dem Graben Einzelne, Englands Flucht vor dem Golde 8 Schillinge bezahlt, ein bisher noch nie erzielter England hat das Vertrauen zum Papierpfund wiedergewonnen. Februar 1999 — Flitterwochen im Gefängnis Vor etwa zwei Jahren machte die amerikanisch Millionärswitwe Winifred Smith in Nizza die Bekanntſchaft des ſerbiſchen Grafen R aditſche⸗ witſch. Es war eine Liebe auf den erſten Blic. Kurz darauf machte ihr der Graf einen Hekratsan⸗ trag. Die Amerikanerin gab ihr Jawort und die Hochzeit wurde gefeiert. Für„alle Fälle“ trug der Graf in den Ehevertrag eine Klauſel ein, die die Millionärin verpflichtete, ihm im Falle einer Schei⸗ dung lebenslänglich monatliche Rente auszu⸗ zahlen. Die verliebte Amerike nahm dieſe Be⸗ dingung an. Es verging ein Jahr, bis die Liebe der Millionärin zu ihrem ſerbiſchen Gatten abnahm. Gz kam zu e Trennung, über die der Serbe ſich wahrſcheinlich keine großen Sorgen machen würde wenn die Amerikanerin die vertraglich feſtgelegte Zah⸗ lungswerpflichtung erfüllt hätte. Monatelang dauerten die Verhandlungen zwiſchen den Ehegatten. Die Amerikanerin verweigerke die Zahlungen. der Serbe ging auf eine Schei⸗ dung nicht ein. Inzwiſchen begegnete die Frau eiulem ſpawiſchen Granden, dem Marquis de Vergaro Ihr Herz entflammte in neuer Liebe. Sie beging die Unvorſichtigkeit, mit ihrem Freunde nach Italien 80 fahren und ſich in dem idylliſchen Rapallo an der blauen Küſte niederzulaſſen. Flitterwochen dauerten nicht allzu lange. Nach italieniſchem Ge⸗ ſetz wird die Verletzung der ehelichen Treue mit Gefängnis beſtraft. Graf Ra⸗ ditſchewitſch machte ſich dieſe geſetzliche Beſtimmung zu Nutze und teilte der faſziſtiſchen Poltzei mit, daß ſeine Ehefrau das ſtrenge italieniſche Ehegeſetz öffent⸗ lich mißachte. Die Amerikanerin und der ſpaniſchen Grande mußten ins Gefängnis wandern. Durch Hinter⸗ legung einer hohen Kautkon erkaufte die Millio⸗ märin ſich und ihrem Freunde die Freiheit. Graf Raditſchewitſch erklärte ſich bereit, ſeiner leichtſinni⸗ gen Gattin zu verzeihen, forderte aber die ſofortige Auszahlung einer Abfindung, ſowie auch eines hohen Schadenserſatzes für die ihm zugefügten„Unannehm⸗ lichkeiten“. Die ſerbiſche Pveſſe beſpricht eifrig die ſkandalöſe Affäre und gibt der Vermutung Ausdruck, daß die amerikaniſche Millionärin einem Heirats⸗ ſchwindler zum Opfer gefallen iſt. In Serbien giht es bekanntlich keinen Adel und der gräfliche Titel des Herrn Raditſchewitſch war von ihm zwei⸗ fellos eigens zum Zwecke des Hefratsſchwindels er⸗ funden worden. Das Kino im Warteſagl Auf dem Pariſer Bahnhof St. Lazare iſt ein neue Einrichtung getroffen worden, die den warten⸗ den Reiſenden die Zeit verkürzen ſoll. Ein Teil des Warteſaals iſt in ein Lichtſpieltheg⸗ ter umgewandelt worden, das den Reiſenden gegen ein geringes Eintrittsgeld offen ſteht. Es iſt während des ganzen Tages bis in die ſpäten Abendſtunden im Betrieb und bringt Bilder von Tagesereigniſſen aus aller Welt, ſowie kurze komiſche Filme. Auch bei einer Wartezeit von fünf bis zehn Minuten iſt für Unterhaltung geſorgt, Wenn die Einrichtung ſich bewährt, ſoll ſie auch auf anderen Bahnhöfen durchgeführt werden. ane Elnee 10* 1e 81 Die 9 7 Freiſpruch im Welſer Totſchlagsprozeß Der Angeklagte, Mannel Godoy(), während der Gerichtsverhandlung. Großes Aufſehen erregte der Mordprozeß, der in Wels(Oeſterreich) gegen den Attache der Lon⸗ doner Geſandtſchaft von Guatemala, Manuel Godoy, geführt wurde. Godoys Schweſter war mit einem Trinker verheiratet, der ſie unmenſchlich behandelte. Um ihren Qualen ein Ende zu machen, erſchoß der Attachs im Oktober letzten Jahres nach einer er⸗ regten Ausſprache ſeinen Schwager Reinhardt Vor dem Welſer Gericht wurde Godoy jetzt ein⸗ ſtimmig freigeſprochen. Die wartende Menſcheumenge erdrückte ihn faſt vor Jubel, Die Werkſtatt des Goldwaren⸗ händlers iſt von den angebote⸗ nen goldenen Uhrgehäuſen und Goldmünzen überfüllt. 1992 2— d tkaniſchg iaza die itſch e n Blick. kratsan⸗ und die rug der die die r Schei⸗ ruszu⸗ ieſe Be⸗ iebe der hm. Gs he ſich würde, gte ah. wiſchen gerte e Schei⸗ ut einem rgarb. die ten zu an der wochen em Ge⸗ lichen raf Ra⸗ mmung nit, daß z öffent⸗ Grande Hinter⸗ Millio⸗ Graf chtſinni⸗ ofortige s hohen nnehm⸗ frig die usdruch, irats⸗ Serbien räfliche n zwei⸗ bels er⸗ iſt ein varten⸗ Teil [thea⸗ 1 gegen in die Bilder kurze in fünf geſorgt. uch auf rozeß hrend in on⸗ oh, tem Ite. der er⸗ dt. in⸗ de 1 Dividende. . Sanjerungsvorſchlag der Friedenshütte (J Frankfurt a.., 23. Febr.(Eig. Dr.) Die neue ſchäftsauſſichtsperſon der Friedenshütte legt einen nierungsplan vor, demzufolge einmal die Oberbedarfs⸗ auf die Hälfte ihrer 20 Mill. Zloty Forderungen en ſoll, während die anderen 10 Mill. innerhalb ahren zu tilgen ſind. Gleichzeitig ſollen die deutſchen uken anſtelle ihrer 18 Mill. Zloty⸗Forderungen neu zu ende Aktien überneh Das A. K. der Friedens⸗ hütte wird von 70 Mill. d inen Abſchreibungs⸗ betrag von 45 Mill. auf 25 Mill. Zloty zuſammen⸗ gelegt und zunächſt um die 18 Mill. deutſche Banken⸗ ſorderungen durch neue Aktien erhöht. Weiter ſollen 7 Mil⸗ lionen neue Aktien an ein noch unbekanntes Konſortium gegeben werden, wodurch ſich die Kapitalerhöhung auf ins⸗ 50 Mill. Zloty ſtellt. Die Majorität dieſer A. G. m Beſitz liegen, wo⸗ polniſchen Staatsaufträgen icht mehr ausgeſchaltet würde. Die deutſchen Banken ein⸗ ſchließl. Balleſtrem haben künftig nur 49 v. H. Ferner n B nental Corporation, die 1,5 Mill. Dollar zu fordern hat, einſtweilen noch nicht angenommen. Die Entſcheidung über die Friedenshütte⸗Sanierung wird am 25. dſs. Mts. erwartet. Eine Erklärung der Sächſiſchen Staatsbank. Dres⸗ deu, 23. Febr.(Eig. Dr.) Die Sächſiſche Staatsbank teilt mit, daß ſie ihre Bilanz für 1931 ihrem Beirat demnächſt vorlegen wird. Wie bei allen Banken ſind naturgemäß auch bei der Sächſiſchen Staatsbank im Jahre 1931 Verluſte ein⸗ getreten, zumal ihr Arbeitsgebiet ja von der Wirtſchafts⸗ kriſis beſonders getroffen worden iſt. Für alle Verluſte ſind jedoch ausreichende Reſerven und Rückſtellungen vor⸗ handen, ſo daß eine Zuſammenlegung des Grundkapitals nicht in Frage kommt. ) Bergbau AG. Lothringen in Hannover. Es wird uus beſtätigt, daß die Geſellſchaft von naheſteherden Ban⸗ en einen leberbrückungskredit in Hühe von mehreren Millionen erhalten habe. Sanierungsverhand⸗ lungen haben nicht ſtattgefunden. Eine Bilanzbereinigung ſoll zur Zeit noch nicht vorgenommen werden, da eine evil. Kapitalzuſammenlegung ohne Einſchuß neuer Mittel durch Ausgabe neuer Aktien ſinnlos wäre. e Badiſche Elektrizitäts AG., Mannheim.— Vergleichs⸗ verfahren eröffnet. Ueber das Vermögen der mit 100 000 Mark Aktienkapital ausgeſtatteten Geſellſchaft, die am 11. Januar die Zahlungen eingeſtellt hat, iſt am 17. 2. das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes er⸗ Vertrauensperſon iſt Geſchäftsführer Karl öffnet worden. 0 0 Vergleichstermin findet am 17. Lemcke, Mannheim. März ſtatt. (J Kunſtmühle Tivoli A.., München.— Wieder 8 v. H. München, 28. Febr.(Eig. Dr.) Der A. R. ſchlägt der G. V. am 12. April nach angemeſſenen Abſchrei⸗ hüngen unv. 8 v. H. Dividende auf 1 Mill. A. K. für 1980/31 vor. Die Selbſtändigen ſind die Leidtragenden! dem politi kampf ſpielt ſeit Jah⸗ 5„nur die Lohnempfän⸗ d des 2 70 85 Bel 0 nügend e Erfelg. Jetzt lie lagen vor, um So ſind z. B. norgehobenen Arbeiter rea Ende 1931 noch um 12,5 v.& an dem doch von der Arbeiterſeite i treten nun 8 her⸗ von 1928 bis Und gemeſſen herongezogenen e auch nach der Notverordnung immer eſe die in le noch über m. Das ergeben jedenfalls einwandfrei die wiſſen ichen Unterlagen des Konjunktur⸗For⸗ ſchungsinſtituts. Setzt man die Löhne von Ende 1931 in Beziehn 8 zu den Lohnſätzen von 1 rbeiter durch⸗ ſchnitt 67, in der Stunde, rbeiter 0,40), ſo ergibt ſich folgende Indexvergleichsziffer: Lebensholtungsindex 183,1 Facharbeiter⸗Stundenlohn 143,0 Hilfsarbei nödenlohn 188,0 Daß ſich der Lohnarbeiter ſeit Jahren und heute noch verhältnismäßig erheblich beſſer ſtellt als andere Berufe, darüber geben die Unterlagen des neuen Statiſtiſchen Jahr⸗ buches für das Deutſche Reich ebenfalls genauen Aufſchluß. A. Heinrichsbauer berechnete auf Grund der Angaben des Jahrbuches die Einkommensverſchiebungen der Nachkriegs⸗ zeit. Er bommt dabei zu folgender Berechnung: Einkommen aus 1919 1929 in Millionen. Renten der Sozialverſicherung 650 2 400 Erträge der öffentlichen Erwerbsbetriebe und Vermögen 1400 2000 Arbeitsentlohnung der Arbeiter, Angeſtell⸗ ten und Beamten 2 4 000 zuſammen 45 400 Einkommen der Selbſtändigen aus Vermietung und Verpachtung 1250 700 Erträgniſſe aus Kapitalvermögen, Zinſen und Dividende 7 500 9 000 Arbeitseinkommen der Selbſtändigen, d. h. der freien geiſtigen und wirtſchaftlichen Berufe, der Unternehmer einſchl. der lei⸗ tenden Angeſtellten, Kleinunternehmer in Handwerk und Land wirtſchaft 22 800 15 20⁰0 zuſammen: 91 050 18 90⁰ Dieſe Zahlen laſſen nun einwandfrei erkennen, daß die Selbſtändigen mit ihrem Einkommen hinter den Feſtbeſol⸗ deten zurückgeblieben ſind. Denn die Zahl der Familien der Selbſtändigen(ohne Heimarbeiter) beträgt 4,6 Mil⸗ lionen, die der Arbeiter einſchl. Heimarbeiter 5,9 und die der Angeſtellten und Beamten 25 Millionen. Es bezogen alſo 1929 die Selbſtändigenfamilien im Durchſchnitt ein geringeres Einkommen als die Lohn⸗ und Gehaltsempfän⸗ ger. Die zuſätzliche ſchwere deutſche Arbeitsloſigkeit kann daher logiſcherweiſe nur eine Folge der rund 10 Mil ⸗ Auswirkungen der Vankenreorganiſation Erhebliche Belaſtung des Reiches durch die Um organiſation/ Zurückhaltung der Kuliſſe und der Kundſchaft/ Geſchäftsloſigkeit im heutigen Freiverkehr/ Späterhin ausgeſprochen freundlich Senſationelle Kursſteigerung der Barmer Bankvereins⸗Aktien Ab Berlin, 2. Febr.(Eig. Dr.) Bei kleinſten Umſätzen zeigte der heutige telefoniſche Freiverkehr zu Beginn recht widerſtandsfähige Haltung, öbwohl es an Anregungen beſonderer Natur vollkommen fehlte. Natürlich lenkte die nunmehr durchgeführte Ban⸗ kenreorganiſation die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich und bot genügend Diskuſſionsſtoff. Die Auswir⸗ kungen diefer Transaktionen ſind noch nicht voll zu über⸗ ſehen, und daher hat wohl auch die Kundſchaft zunächſt noch keine klare Stellung genommen. Man iſt ſich darüber Har, doß die Verdienſtmöglichkeiten in der Zukunft, auch wenn die Sanierung für den Augenblick völlig geglückt wäre, von der Entwickluwg der Wirt⸗ [chofts lage abhängen muß; nur eines wiſſe man heute ſchon, nämlich daß das Reich durch dieſe Umorganiſation erheblich be baſtet worden iſt. Aber kein Opfer iſt zu groß, wenn es mit ihm gelingt, das fehlende Vertrauen in die deutſche Wirtſchaft wieder zurückzuerlangen, und den Weg zu einer Wiederbelebung und Ankurbelung der Induſtrie zu ebnen. Dies kann natürlich nicht von einem Tag zum anderen eintreten, und vor allem muß auch innenpolitiſch jeder ſtörende Faktor beſeitigt werden. So iſt die Zurückhaltung der Kuliſſe und auch der Kunsſchaft heute durchaus verſtändlich. Vielleicht wartet man guch die vor der Türe ſtehende Börſen wieder⸗ Lröffnung ab, da immer noch nicht klar zu überſehen it, wie dos Geſchäft ſich in dem Börſenfreiverkehr ſelbſt kein techniſch abwickeln wird. Man iſt im Moment bei der Ausarbeitung eines Entwurfes, der ein Freiverkehrs⸗ geſchäft vor der Börſe unterbinden wird. Von der Geſchäftsloſigkeit des heutigen Ver⸗ kehrs machten nur wenige Märkte eine Ausnahme. Wüh⸗ tend Bankaktien im allgemeinen ſehr ruhig und etwa behauptet lagen, neigten Reichsbankonteile nach feſterem Beginn zur Schwäche, wobei man auf die ſtarke Bean⸗ ſüruchung des Gewinnkontos bei der Bankenſanierung hin⸗ wies, ſo daß die Dividendenchancen für die Aktionäre darunter leiden könnten. Glücklicherweiſe ſteht auch die lärung dieſer Froge unmittelbar bevor, ſo daß dem Markte bald die Unſicherheit genommen ſein wird. Au⸗ dererfetts ſetzten die Barmer Bankvereinaktien ihre ſeuſolionelle Steigerung auf Grund des günſtigen Umtauſchangebotes fort, ihr Kurs hat ſich in wenigen Tagen verdreifacht, das umgehende Material war aber ge⸗ ring. Sonſt lagen die Torifwerte etwas gebeſſert, Montan⸗ und Kelipapiere behauptet, Elektroaktien vernachläſſigt. Auch die Valutowerte wieſen nur geringe Verände⸗ kungen auf, Spenſka neigten zur Schwäche, Otavi⸗Shares waren ſeſt veronlagt. Feſtverzinsliche Werte blieben ver⸗ nach läſſigt. 5 5 Eine nach den erſten Kurſen eingetretene Abſchwächung kam bald zum Stillſtand, als ſich herausſtellte, daß die Um⸗ ſaztätigkeit auch auf der ermäßigten Baſis äußerſt klein blieb, und daß die Kurſe nur heruntergeſprochen worden waren. Die Stimmung wurde wieder ausgeſprochen freundlich, wobei die Feſtigkeit einiger Spezialpapiere genügend Anregung bot. So hatten Reichsbankanteile einen kräftigen Kursgewinn, Farbenaktien erreichten faſt wieder die Parigrenze, und Schultheiß lagen erneut ſehr feſt. In Harmer Bank⸗Aktien trat nach den ſtarken Anfangsgewin⸗ nen eine kleine Reaktion ein. Feſtverzinsliche Werte waren im Verlaufe eher leichter. Der Geldmarkt blieb un⸗ verändert. Am Deviſenmarkte notierte das engliſche Pfund fg. höher, die Norödeviſen zogen entſprechend um 10 bis 40 Pfg. an. Amſterdam, Spanien und Schweiz ver⸗ loren je 10 Pfg. London ruhig— Deuiſche Bankenſanierung günſtig i beurteilt 2 London, 29. Febr.(Eig. Dr.) Die Londoner Börſe eröffnete heute bei ſehr ruhi⸗ gem Geſchäft in unſicheret Grundstimmung. Britiſche Staatspapiere lagen aber ziemlich ſtetig. Die Feſtigkeit des Pfundes hat ſich heute weiter fortgeſetzt. Die plötzliche Bewegung zu Gunſten des Pfundes war als Reaktion auf die Flucht aus dem Dollar bereits erwartet worden. Es bat ſedoch überraſcht, daß das Pfund von franzöſi⸗ cher Seite weſentlich geſtützt wird. Die Ver⸗ käse der Bank von Frankreich auf dem Londoner Markte haben ſeit geſtern ganz unerwartet aufgehört, und fran⸗ zöſiſche pfundkäufe heute vormittag trugen den Hauptteil zur Befeſtigung des Pfundes bei. Ob dieſe Aenderung nur durch zeitlichen Zufall oder direkt mit dem Amtsantritt der neuen franzöſiſchen Regierung zuſammenhängt, muß vorläufig dahingeſtellt bleiben. Zu der zuverſichtlichen Stimmung tragen ferner Hoffnungen auf eine Rückkehr zu völlig normalen Deviſenmarktverhält⸗ niſſen in England bei, ebenfalls die Erwartung eines ausbalaneierten Budgets. Der Reorganiſatiousplan der deutſchen Banken findet in der City allgemein günſtige Be⸗ urtetlung. Man betont, daß der Staat einer äußerſt ſchwierigen Lage mit Energie und Einſicht begegnet iſt, und der weitgehende ſtaatliche Einfluß wird als Erhöhung der Sicherheit für die ausländiſchen Gläubiger angeſehen. Deutſche Papiere, die geſtern durch gewiſſe politiſche Befürchtungen weitere Verluſte erlitten. lagen heute feſter. An der Börſe war die Grundſtimmung im Ver⸗ laufe freunsdlicher, doch hielt ſich das Geſchäft in ruhi⸗ gen Bahnen. 2½ proz. Konſols notierten 5686, Pounganleihe 52½, Dawesanleihe 72, De Beers 356, Rand Mines 60/7½, Royal Dutch 177½8, Shell 274, Britiſch Celaneſe 9, Kreuger u. Co, 996 und Schwediſche Kugellager 678. Geſchäftsſtille in Amſterbam AE Amſterdam. 23. Febr.(Eig. Dr.) An der Amſterdamer Börſe herrſchte große Ge⸗ ſchäftsſtälle. Das Fehlen von amerikaniſchen Nach⸗ richten und Kurſen machte ſich ſtark bemerkbar, und auch ſonſt lagen Momente, die einen Einfluß hätten ausüben können, nicht vor, ſo daß die berufsmäßige Spekußation ſich ſehr zurückhielt. Im allgemeinen blieben die Kurſe daher meiſt unverändert zu geſtern. Kgl. Petroleum notierten 146,50, Unilevers 107—08 und Handels vereinigung Amſter⸗ dam 180. Die holländiſchen Getreidemärkte lagen in Ueberein⸗ stimmung mit der Bewegung an den argentinſſchen Märkten heute morgen ſehr feſt, die anderen Warenmärkte waren ruhig. Berliner Devisen Diskontsatze: Reſchshank 7, Lombard 8, privat%% und 6 ½½ v. f. Amtlich in Rm. Dis-] 22. Februar 28. Februar Parität lee e e e e e „Ait 1Peſo 7 9 1 5 Lange e—.696.704.896 3,704 4,786 Japan.. 1 Hen 6,57.40 1,41.419.421.817 Kairo. ägypt. Eid.— 14.86 14,0 14,94 14.982,90 Türkei„„ ürk Pfd.—.— 5—.——.— 2133 London.„ 1Sterl. 5. 14,51 14.55 14,89 463 20,385 New Vork Dollar 33 4209.217 45 4,217 4,1790 Rio beJaneirolMillr.—.250 9,252 0. 0,252 0,503 Uruguay. IGoldpeſo.728.732.728.232.421 olland 100 Gulden 3. 170,88 170 67 170,8 170,57 168,485 then 10 Drachmen 11 5,445.455 5,44 5,455 5,44 Brüſſel 100.500 0 3½ 58,68 59,80 86,59 59.71 58,355 Dukareſt.. 100 Lei 8.522 2,528.520.5268—.— Ungarn 100 Peng 58,94 37,0 38.933 870—.— Danzig 100 Gulden 5 682,02 82,16, 62,0 82,26. 61,55 Helſingfors„100m 7 8,588.597 5,598.807 10.51 Italien.. 100 Lire? 2188 2182 2188 210 22702 Irgoſlasien ioo Dinar 7½ 7463 777 743%% 7. 55„ 100 Litas 8¼ 41.88 42,08 41,98 42,06—.— Kopenhagen 100 Kr. 5 79.8 89% 89,27 4 112,06 Liſſabon 100 Eskudo 18,19 18,81 13,0 28,1 1,402 Oslo 100 Kr. 8½ 78,82 78.98 79.22 79 88 111.745 Paris. 100 Fr. 2½ 16.58 1863 1888s 16,5 15.445 Prag: 100 Fr. 1246s 12.4 fees 18.488 2,88 Schweig.. 100 Fr. 2 2,2 62,28 82,02 62,18[0,51 Sofia. 100 Lewa 9½ 3,057 8,068.9057 8,063 8,01 Spanien 100Meſelen 8% 32,7 32.88 32,67 32.73 69,575 Stockholm. 100 Kr. 5% 80,92 91.08 81.02 81.18 112.05 Eſtland. 100 Eſtm. 5½ 111,39 11.81 11.2 111,1 111,61 Wien 100 Schilling! 8 49. 50. 48, 50, 50,5 Tägliches Geld: 77%, Disk.⸗Comp. 6610 Lebhafter Deviſenverkehr An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchüft in den führenden Deviſen ziemlich lebhaft. Das Pfund lag weiter ſehr feſt, wozu, wie man behauptet, in der Hauptſache franzöſiſche Käufe beitragen. Der Dollar tendierte ebenfalls feſter, auch die Reichsmark lag all⸗ gemein ſeſter, nur in Amſterdam war ſie eine Kleinigkeit leichter. Der franzöſiſche Franken behauptete ſich, Madrid war unverändert, ebenfalls der holländiſche Gul⸗ den, während der Jen etwas ſchwächer war. Das Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,4778 nach geſtern Schluß 3,4696, gegen den Gulden auf 8,5074, gegen Paris auf 88,8. gegen Zürich auf 17,81, gegen die Reichsmark auf 1462, gegen Madrid auf 44,03 und gegen Brütſſel auf 24,957. Die Reichsmark notierte in Amſterdam 58,673, in Zürich 121,72, in Parts nannte man ſie 602. Der Dollar zog in Amſterdam von 247,18 auf 247,22 an, in Paris von 25,8871 auf 2,4 Moratorium Einkommensverſchiebung nur zu ungunſten der Selbſtändigen 1 1 e n is auch die Arb ie Laſtenſteigert mind Selbſtändtgen bishe ſcheinung trat, liegt eben in der d der Selbſtändi die freien Berufe, di nau ſo, natürlich ein gewaltiger 1 ſchafts⸗ und eit leben aller deutſchen Organiſati geſinnung zur und Gehalts die Kampf⸗ wie der Mehrzahl der Lohn⸗ Klaſſenkampf iſt daher, das le 1 ter unumwunden tan tun konnte. e Erhöhung chaft zurück⸗ Hollands Außenhandel im Januar Nach den Angaben des ſtatiſtiſchen Zentralbüros beliei ſich im Januar dieſes Jahres die Einfuhr nach Holland (ohne Gold und Silber) auf 131 Mill. Gulden gegenüber 141 im Dezember 1931 und 178 im Januar 1931. Die Ausfuhr hatte einen Wert von 70(81 bzw. 118) Mill. hfl. Die Einfuhr von Gold und Silber betrug im Januar 1932 85 278 682 hfl. gegenüber 80 788 527 bhfl. im Dezember 1931 und die Ausfuhr 17 317 610(32 808 571) bfl. * Tounwarenfabrik Schwandorf AG. in Schwandorf.— Verluſtabſchluß. Die o. GV., dieſer zum Intereſſenbereich der Porzellanfabrik Kahla gehörende Geſellſchaſt, Heſchloß, den nach Abzug des Gewinnvortrags von 46925 14 (52 043 /) ſich zum 30. 9. 1931 ergebenden Verluſt von 140 490% vorzutragen. Fü Abſchreibungen wurden 121 700(129 600)„ aufgewendet. Im Vorjahre gelangten noch 10 v. H. Dividende auf 2,25 Mill. J AK. zur Ver⸗ teblung. * Braunſchweiger Portland⸗Cementwerke in Salder [Braunſchweig].— Kapitalherabſetzung. Die Geſellſchaft, deren Aktienmajoxität bei der Norödeutſchen Porkland⸗ Cement⸗Fabrik, Misburg, liegt, beruft zum 4. März ihre ordentliche Generalverſammlung ein, der nach Vorlage des Geſchäftsabſchluſſes für 1931 vorgeſchlagen werden ſoll, das Ac von bisher 705 020% durch Einziehung von 300 020 4 herabzuſetzen. * Portlandcement⸗ und Kalkwerke Elſa AG in Neu⸗ beckum i. W.— 4(7) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV am 4. März die Verteilung einer von 7 v. H. i. V. auf 4 v. H. reduzierte Dividende auf das St.⸗AK von 2 560 000„/ und wieder 15 v. H. auf die Va vor⸗ zuſchlagen. * W. M. Wolf AG, Heilbronn. Die Geſellſchaft(Ack 400 000), die ſich mit Sortierung und Verarbeitung tex⸗ tiliſcher Abfälle aller Art befaßt, ſchließt 1990⸗31(31..) nach 16 476(45 768)% Abſchreibungen und Rückſtellungen mit 9806(80 880, durch Kapitalreduktion um 100 000. i. V. beſeitigt) neuem Verluſt. Aus der Bilanz(in): Kaſſe, Wechſel, Banken, Schuldner, Wertpapiere 297 292(394 372), Warenvorräte 128 259(128 765); andererſeits Reſerve 21 266(13 000) und Verbindlichkeiten 190 091(352 471). OLederfabrik Leo H. Kaufmann, Frankfurt a. M. (Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die 1981 ein einjähriges auf über 3 Mill. Verpflichtungen erhielt, wird ihre in Neu⸗Iſenburg gelegenen Fabrikbetriebe in eine unter Führung der Firma Markus Blautz in Frank⸗ furt zu gründende neue Geſellſchaft zwecks Fortführung der alten Firma bringen. Der jetzige alleinige Inhaber von Leb H. Kaufmann, Max Kaufmann, tritt in die Lei⸗ tung der neuen Geſellſchaft ein. * Großenhainer Webſtuhl⸗ und enen een Großenhain i. Sa.— Kapitalherabſetzung i. l. F. Eine zum 12. März einberufene ao. GV ſoll Beſchluß faſſen über die Kapitalherabſetzung in erleichterter Form auf Grund der Notverordnungsbeſtimmungen vom 6. 10. 1931, und zwar von bisher 1,2 Mill./ auf 900 000/ durch Einziehung von 300 000 4 ſeitens der Geſellſchaft zurück⸗ erworbener eigener Aktien. Desgleichen bleibt der GW die Verwendung des ſich aus dieſer Maßnahme ergebenden Buchgewinnes vorbehalten. Er ſoll entweder als Reſerve⸗ fonds eingeſetzt oder zur Vornahme beſonderer Abſchrei⸗ bungen verwendet werden.— Die Geſellſchaft verteilte 1929⸗30 eine Dividende von 4 nach 12% v. H. Die Goldproduktion der Welt g ſe der Weltgold produktion den 1931 ſtellt Samuel Montagu u. Co, Von⸗ ſamt l. Eſtg.) Danach betrug (in f tgoldland Transvaal 46,2, im übrigen 81 n ſo 65,8, men e eute von während geſamte Weltproduk⸗ nur tion 89,5, was gegenüber dem Jußre 1915 mit der aupt größ! Ausbeute einen Rückgang 1 len auf Tyrns⸗ vaal 38,6, Gro 50,6 die übrigen Staaten 36,1 hroduktion 96,7. Es ie übrigen zum bri⸗ ihre Produktion rn, ſodaß alſo die ber 1915 lediglich konnten demnach alſo Tre tiſchen Imperium gehörenden Le * Kukirol Gmb, Schönebeck⸗Salzelmen. Firma iſt eine Geſellſchaft gegr t 18 Jahren unter der Fa beſtehenden Betrieb weiterfü mit Wirkung vom Unter dieſer die den ſeit —+ Februgt laut zelmen miniſterieller Verfügung mit Schönebeck⸗ wurde, befindet ſich der Sitz der Kukirol G nebeck⸗Salzelmen. — In Wien wurde eine Zweigſtelle errichtet. (J Leonhard Tietz AG., Köln.— 6 v. H. Dividende Köln, 23. Febr.(Eig. Dr.) Ueber das Ergebnis des am 31. Januar beendeten Geſchäftsjahres wird fetzt bebannt, daß ſich der Umſatz memgenmä etwa in Vorfahrshöhe gehalten habe, und daß wertm g ein Rückgang um 12 bis 15 v. H. zu verzeichnen ſei. Da die Liquidität gut ſei und die Warenvorräte vorſichtig bewertet wurden, ſei auch für 193132 ein befriedigendes Ergebnis zu erwarten. Ob ſich die auf die Verteilung einer Dividende von 6 gegen 8 v. H. gerichteten Erwartungen als berechtigt erweiſen, muß abgewartet werden. * Neue Induſtrie in Laufenburg a. Rh. Die ſeit co. 10 Jahren außer Betrieb befindlichen elektrochemiſchen Laufenwerke in Laufenburg wurden jetzt von einer Unter⸗ nehmergruppe erworben, die die Fabrikation von feinen weißen Steingutartikeln darin aufnehmen will. Etwa hundert rbeter dürften Beſchäftigung finden; die Be⸗ triebseröffnung ſoll im Frühjahr erfolgen. Getreide⸗Vereinigung Ac, Hamburg.— Kapitalherab⸗ ſezung. Der zum 16. März einberufenen o. GW ſolt noch Erledigung der Regular dte Herabſetzung des Aktienkapitals um 500 000„4 zum Zwecke der An⸗ paſſung desſelben an die wirtſchaftlichen Verhältniſſe vor⸗ geſchlagen werden. Zur Zeit beträgt das AK 1 Mill. in 500 voll gezahlten Inhaberaktien A und 500 mit 25 v. H. eingezahlten Namensaktien B zu 1000 /. Bei der Maßnahme ſollen die Inhaberaktien auf 500 J herabgeſetzt werden, davon werden auf jede Aktie 400/ ausgezahlt und 100/ einem neuzubildenden Spezialreſerveſonds zu⸗ geführt. Bei den Namensaktien wird der Nennwert eben⸗ folls auf 500/ herabgeſetzt. Hierdurch ſind auf Grund der geleiſteten Einzahlung von 250/ für jede Aktie 50 v. H. des Nennwerts von 500/ eingezahlt.— Der zu⸗ letzt veröffentlichte Abſchluß vom 31. Dezember 1930 ver⸗ zeichnete einen Gewinn von 34 074 l. * Actien⸗Bierbranerei in Eſſen dividendenlos. Der Add beſchloß, für das mit dem 30. Sept. 1931 beendete Geſchäfts⸗ jahr von der Ausſchüttung einer Dividende Abſtand zu nehmen, nachdem noch im Vorfahre 15 v. H. Dipidende auf 8 Mill.% Ack verteilt wurden. Der Gewinn ſoll zum Teil für go. Abſchreibungen auf Anlagewerte(i. V. Ah⸗ ſchreibungen 369 749 /] und für beſondere Rückſtellungen für kommende Zeiten verwandt werden. Der danach noch verbleibende Reingewinn leinſchl. 29 466„ Gewinnvor⸗ trag) von 191 684(888 377)/ ſoll vorgetragen werden. *„Doornkat“ AG, Norden. Die GW der„Doornkat“ Ac, Norden, genehmigte den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjohr 1930⸗31. Der Verluſt von 105 764, der ſich durch den vorjährigen Gewinnvortrag auf 98 870„ er⸗ mäßigt, wird auf neue Rechnung vorgetragen(t. B. 6 v. H. Dividende aus 103 184, Gewinn). Aus Geſundheits⸗ rückſichten ſcheidet aus dem AR Direktor Sciedenbuſch, Köln, aus. An feiner Stelle wurde Senator Beythfen, Berlin, in den AR gewählt. „Vergleichs verfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Silly Ful, Inhabe⸗ rin der Firma Emanuel Fuld, Kurzworengroßhandlung in Mannheim, F 2, 10.(Vertrauensperſon! Carl Rich⸗ heimer in Mannheim.) Aufgehobene VW(nach Beſtätigung des Vergleichs): Werner Twele, Inhaber der Firma Werner Twele, Tapeten, Linoleum und Raumfunſt in Mannheim, E 2,—g. Mangels Maſſe eingeſtellte Konkursverfahren: Georg Kaul, Kolonialwarenhändler in Monnheim, Zellerſtr. 41 und Kronprinzenſtr. 46 Beruhigung am Produktenmarkt Gut behauptete Weizenpreiſe im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 23. Febr.(Eig. Dr.) Am Preduktenmarkt iſt wach der Nervpoſität der letzten Tage eine gewiſſe Beru bigung eingetreten. Auf dem ermäßigten Preisniveau bleibt das erſthändige In⸗ lands angebot von Brotgetreide gering, an⸗ dererſeits bekunden bie Mühlen nur vorſichtige Kauf⸗ lirſt. Die Um ſatztätigkeit bleibt deshalb gering, zumal die erhebliche Spanne zwiſchen Forderungen und Geboten ſchwer zu mberbrücken iſt. Nach den geſtrigen Preisrückgüängen war die Tendenz etwas ſtetiger. Die Preiſe für Weizen bliebem im Prompt⸗ arnd Lieferungsgeſchäft gut behauptet. Am Roggen⸗ markt iſt die Preisbewegung durch Verkäufe der Deut⸗ ſchen Getreidehandelsgeſellſchaft beeinflußt; in der März⸗ Sicht wurden etwa 1350 To. abgegeben, ſo daß die Preiſe kaum behauptet blieben. Die heute zum erſten Mal in dieſer Saiſon notierte Juli⸗Sicht wurde für Weizen und Hafer mit einem Aufgeld von 7„ und bei Roggen vnn etwa 1„ gegenüber Mai⸗ Lieferung bewertet, was alis angemeſſen betrachtet wird. Weizen- und Roggen ⸗ mehle haben bei unveränderten Mühlenforderungen ſchleppenden Abſatz. Hafer liegt bei mäßigem Angebot umd vorſichtiger Konſumnachfrage gut ſtetig, der Lieferungs⸗ markt ſetzte bis 1/ höher ein. Gerſte iſt verſchiedentlich beſſer gefragt und höher bezahlt. Weizen⸗ und Roggen⸗ exportſcheine lagen ſchwächer. * Bremer Baumwolle vom 28. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 8,93. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 245—247 feſt; Roggen 194—196 ruhig; Braugerſte 166 bis 172; Futter⸗ und Induſtriegerſte 15718 ſtetig; Hafer 148—155 feſt; Weizenmehl prompt 30,25— 34,50 feſt; Rog⸗ genmehl 70proz. prompt 2829,50 ruchig; Weizenbleie 9,75 bis 10,25 feſt; Roggenkleie 9,75 10,25 ſeſt; Viktorfaerbſen 20—27; Kleine Speiſeerbſen 2123,50; Futtererbſen 18 bis, 17; Peluſchken 16,50 18,50; Ackerbohnen 14—16,; Wicken 16 bis 10; Lupinen, blaue 1012; Lupinen, gelbe 14,50 16,50; Seradella, neue 99—34; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 1190—12, Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,50; Erdnuß⸗ kuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 12,30—12,40; Trockenſchnitzel 88,10; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 406 v. H. mburg 10,90—11; dto. ab Stettin 11,90; Har⸗ töffelflochen 13,20—13,50, Rauhfuttermittel feſter, draht⸗ gepreßt. Roggenſtroh 0,851,055 Weizenſtroh 0,60 0,75; Haferſtroh 0,65—0,80; Gerſtenſtroh 0,65— 0,80, gebund. Rog⸗ genlangſtrrch 0, 901,10; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,85 bis 0,95; Welzenſtroh 0,65 0,75; Häckſel 1,401,680; handels⸗ übl. Heu, ges. trocken 1,20— 1,40; gutes Heu lerſter Schnitt) 1,802,110; Luzerne, loſe 2,40—2,70; Thymotee, loſe 2,35 bis 2,65; Kleehen, loſe.252,55; drahtgepr Heu in Pfg. über Notiz 30; allg. Tendenz im Verlaufe feſter.— Handels⸗ rechtliches Lieſerungsgeſchäft: Weizen März 25720 Mai 266269; Juli 273—74.; Roggen März 201— 201,50, Mai 210; Juli 210—209; Hafer März 162,50 163,50 Mai 170 bis 171; Juli 177—177,50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Febr.[Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März 5,0, Mai 5,12%; Juli 5,15; Sept. 5,15.— Mais lin Hfl. per Loſt 2000 Kg.) März 78; Mai 78, Juli 77½ Sept. 78. Liverpooler Getreidekurſe vom 23. Febr.(Eig. Dr. Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; März 5,7 (5,676) Mai 5,1074(5,10); Juli 6,1½(6,04) Okt 6,354 (6,2%).— Mitte: ſtetig; März 5,8(5,575); Mai 5,14 (5,10) Juli 6,1,(6,0%); Okt. 6,9,(8,26). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 28. Febr.(Eig. Dr.) Febr. 6,0 B 5,75 G; März 6,05 B 5,85 G; Mai 6,80 6,20 G; Auguſt 6,00 B 6,0 G; Okt. 6,70 B 6,50 G; Dez. 6,75 B 6,60 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,80; Febr.—, Tendenz ruhig. Nürnberger Hopfenbericht vom 22. Febr. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz.— Für Hallertauer Hopfen wur 40—50% bezahlt. Tendenz ruhig, feſt. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: März 56061; Mai 560—02; Juli 50263; Okt. 566, Dez.— Jan.(83) 574—75; Togesimport 700; Tendenz ſtetig. Mitte: März 560; Mat 559; Juli 501; Okt. 565; Dez. 571: Jan.(88) 573; März 578, Mat 582; Juli 585 589; Loco 591; Tendenz kaum ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 23. Februar 1932 Kupfer Ble! Zink bez.[Brief Geld bez. Brief] Geld bez J Brief Geld Januar.—.— 57.50 36.0—,— 0 24,50 23,50—. 26,75 28,28 Februar—. 53.7 301.50——.80 20.50—— 22. 288 7 581.78 81,5] 81.50—.— 21,2520,75—.—22.— 21,28 Apri 52— 652.25 52.—(—.— 2,5021.—,— 22 50 21.50 Mai 52,50 52,75 52.80—.— 21.75 21,3029. 21.75 uni—. 88,28 82.75—.— 28.—22,——.— 23,50 22.— uli.—. 53.75 58.——,— 23.50 22,50—.— 24.— 22.50 Auguſt—.— 54,590 83,50—.— 23.50 28,25—.— 24.28 22,75 Sept.—.— 55.— 54.——.— 24.— 23,24 75 25 Oktober“. 38.— 84.50—.— 24. 23,25- 25,25 28.7 Nov.. 56500 55—. 24,223.25—.— 25,75 24. Dezemb.]. 57.55.50—— 28,25 28.25—.— 26.25 28. * Tendenz: Kupfer ſchwach, Blei ruhig, Zink luſtlos. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 23. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 61,75 Mark für 100 Kg.; Raffinodekupfer loco 5550,50; Stan⸗ dardkupfer loco 58—54; Standard⸗Blet per Februar 20,75 bis 2,75; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—9gproz. in Blöcken 160, desgl. in Wolz⸗ oder Drahtbarren 164; Banko⸗ Straits⸗, Auſtrolzinn 218; Reinnickel 98. 99proz. 350 Antimon⸗Regulus 52—54, Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 42,504,785. Londoner Mefallbörse vom 23. Februar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze g(187/10 fein tand, Platin Unze ſtupfer, Standard 36,15 Zim Standart 7 Aluminium ——— 2 Monate 86,45 Monate 142.1] Antimon—— Settl. Preis 37. Settl. Preis 139.7] Queckſilber—.— Elektrolit 41,50 Banka 159 7 Platin 5 veſt ſelecied 40,50 Straits 143 2 Wolframerz—.— ſirong ſheets—, Blei, ausländ. 1425 Nickel— El'wirebars 41 50 Zink gewöhnlich 18,751 Weißblech—.— Tendenz: Kupfer, Blei, Zink willig, Zinn ſtetig. Am Londoner Metallmarkte ging der Goldpreis um 11 Pence auf 119 Schilling 1 Penny per Unze zurück, der Silberpreis dürfte dagegen eher 6 anziehen. Kupfer verlor etwa s bis„ Pfund per Tonne, während Zinn bis zu i Pfund per Tonne einbüßte. ecreees eee r g. Seite Nummer 90 Heute morgen entschlief r unmittelbar vor Vollendung innigstgeliebter Gatte, unser Schwieger: und Großvater 5 In Seines 68. Herr Dr. ing. e. h. Josel Brecht Fabrikdirekfor i. R. Ma nn heim, den 23. Februar 1932 Sybilla Brecht geb. Iinp Carl Franz Brecht und Frau Else nebst Iochier Carola Carola Brecht Josel Brecht nebsi Anverwandfen aach kurzem, schweren Leiden Lebensjahres mein treusorgender Vater, Bruder, tiefer Trauer: Von Beileidsbesuchen für aach bürgerliche ena tschaft in guter Lage der Schwetzingerſtadt, in der ein größerer Weinumſatz erzielt werden ſoll, werden tüchtige, jüngere Wautionsfanige Wirtsseute geſucht. 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