— I l. ſämtl. Roßhaar d. Mau⸗ Maßen „Mark Garan⸗ r Sitz. Stoffen 1165 üdwigs⸗ rckſtr. J — Fraktion, Bezusspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 80 Lulſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheit Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 10.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. 8⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Abend⸗Ausgabe ——— Mittwoch, 24. Februar 1932 143. Jahrgang— Nr. 92 SGroeners Abrechnung mit Goebbels Der Reichswehrminiſter ſagt dem nationalſozialiſtiſchen Führer wegen der Veleidigung Hindenburgs deutlich die Wahrheit Die Offenſive der Japaner Neue ſchwere Kämpfe im Gange Wieder eine ſehr erregte Reichstagsſitzung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Februar. Die heutige Ausſprache im Reichstag ſetzte gleich äußerſt lebhaft ein, und zwar mit einer ern⸗ ten Mahnung des Präſidenten Löbe, der etwaigen Ruheſtörern androhte, er würde mit drakoniſcher Strenge gegen ſie verfahren und für längere Zeit gusſchließen. Herr Löbe fügte hinzu, daß das für die Abgeordneten aller Parteien gelte. Dann trat ſofort Reichswehrminiſter Gröner in die Schran⸗ ken zu einer äußerſt temperamentvollen Erwiderung auf die geſtrigen Bosartigkeiten des Herrn Goeb⸗ bels, Er wies in Worten, die an Schärfe nichts zu pünſchen übrig ließen, unter ſtürmiſchem Beifall der Mehrheit des Hauſes die Anwürfe gegen den Reichs⸗ präſidenten zurück und apoſtrophierte Herrn Goebbels als einen Mann, der gegen den Sieger von Tannenberg Beleidigungen auszuſprechen gewagt hätte, obwohl er ſelber den Krieg nur vom Hören⸗ ſagen kenne. Vergebens ſuchten die Nationalſozialiſten die für ſie äußerſt peinliche Situation dadurch zu retten, daß ſie in verlegenen Zwiſchenerufen die Sache nachträg⸗ lich ſo darzuſtellen verſuchten, als ob Herr Goeb⸗ gels„es“ nicht ſo meinte. Groeners Replik wurde bis weit in die Kreiſe der Rechten hinein lebhaft akklamier t. u a. gaben Graf Weſtarp und Azenziat Mu mm ihre rückhaltloſe Zuſtimmung zu verſtehen. Zwei Abgeordnete wurden wegen beleidigender Zwiſchenrufe gegen den Reichswehrminiſter von der Sitzung aus⸗ geſchloſſen Ein Dritter, der Herrn Groener einen Schieber genaunt hatte, konnte fürs Erſte nicht feſtgeſtellt werden. Nachdem die Führer der nationalſozialiſtiſchen denen die Ereigniſſe offenbar gänzlich über den Kopf gewachſen ſind, untereinander Kriegs⸗ rut gehalten, begab ſich Frick auf die Redner⸗ tribüne und legte„feierlichen Einſpruch“ gegen die Erklärung Groeners ein. Darauf beſteigt der Frak⸗ lionsführer der Sozialdemokraten Dr. Breit⸗ ſcheid, die Rednertribüne. Als er mit einer ſcharfen Pplemik gegen die Außenpolitik Hitlers beginnt, wird er von nattonalſozialiſtiſcher Seite wieder⸗ holt geſtört. Löbe machte ſeine Drohung wahr und ſchließt einen Nationalſozialiſten von der Sitzung aus. Die Folge davon iſt, daß die oppoſitionelle Rechte unter lärmen⸗ dem Proteſt und den Rufen„Schieber“ aus dem Saal zieht unter Zurücklaſſung einiger Horchpoſten. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt iſt, fährt Breitſcheid in ſeiner Rede fort. Er rechtfertigt die Erfüllungspolitik, freilich wie er ſie verſteht und verſucht, den Briefwechſel Hitlers mit Hervs gegen die Nationalſozialiſten auszuſpielen. Er bekennt ſich weiter zu dem Grundſatz, daß wir keine Repa⸗ kationen zahlen können. Deutſchland werde aber keineswegs darangehen, den Poungplan durch einen einſeitigen Akt zu zerreißen. Für den gegen⸗ würtigen Zuſtand Europas trage der Mangel an internationalem Vertrauen die Schuld. Das gegen uns herrſchende Mißtrauen werde aber nur durch eine ſtetige und vernünftige Politik zu beſeitigen ein. Den Appell aus Schwert lehne die Sozial⸗ demokratie ah, umſomehr als Hitlers Schwert nicht von Stahl, ſondern von Blech ſei. Wenn die Nationalſozialiſten marſchieren wollen, ſo mögen ſie es allein und ohne die Marxiſten tun. fügen würden. Breitſcheid wendet ſich daun gegen den neuen„uto⸗ piſchen Sozialismus“ der Hitlerleute, die in Wahr⸗ heit die Schirmhalter und Schleppenträger des Ka⸗ Iitalismus ſeien. Was Hitler vor den Arbeitern tede, würde in aller Welt verbreitet. Was er mit den Arbeitgebern ſpreche, bleibe geheim. Den bür⸗ gerlichen Parteien prophezeit Herr Breitſcheid, daß ſie, ob ſie wollen oder nicht, von der Planloſigkeit der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft zum Sozialismus über⸗ gehen würden. Schließlich l tadelt der ſozialdemokratiſche Redner den Reichswehrminiſter Groener wegen des Er⸗ laſſes, durch den den Nationalſozialiſten der Weg in die Reichswehr geöffnet würde. Er richtet ſeine Worte direkt an den Reichswehr⸗ miniſter und den General Schleicher, der neben ihm ſteht. Breitſcheid erinnert an das Leipziger Heichsgerichtsurteil vom Februar 1930, in dem die nationalſozialiſtiſche Gefahr für die Reichswehr ob⸗ lektiv konſtatiert wird. Man müſſe die Toleranz be⸗ wundern, die der Reichswehrminiſter den National⸗ Telegraphiſche Meldung Schanghai, 24. Febr. Der japaniſche Angriff hat um 10.00 Uhr vor⸗ mittags begonnen. Bombenflugzeuggeſchwader be⸗ warfen die chineſiſchen Linien ſyſtematiſch mit Bom⸗ ben. Sodann ging die Infanterie, unterſtützt von Tauks und Panzerwagen, gegen die chineſiſchen Stel⸗ lungen vor. Gegenwärtig ſind ſchwere Kämpfe im Gange, 0 Japaniſche Zuſicherungen 5— 9 9 an die Großmächte? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Febr. Unſere Mitteilung, daß die engliſch⸗amerikaniſche Zurückhaltung im Chinakonflikt durch beſtimmte ja⸗ paniſche Zuſicherungen begründet ſei, wird vom di⸗ plomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Tele⸗ graph“ beſtätigt, der erklärt, Japan habe ſich ver⸗ pflichtet, nach Durchführung der Schanghaier„Säu⸗ berungsaktion“ einen internationalen Vermitt⸗ lungsvorſchlag anzunehmen. Dieſer Vorſchlag, der entweder vom Völkerbund oder von Eng⸗ land und Amerika gemacht werden würde, laufe darauf hinaus, die von Japan geforderte neutrale Zone um Schang ha einzuführen, aber nicht un⸗ ter japaniſcher, ſondern unter internationaler Kon⸗ trolle. Der Korreſpondent bemerkt mit Recht, es bleibe abzuwarten, ob die Chineſen ſich dieſem Vorſchlag Jedenfalls ſei man ſich in engliſchen ſozialiſten gegenüber walten laſſe. Geſtern erſt habe ja der Reichswehrminiſter wieder Gelegenheit gehabt kennen zu lernen, wes Geiſtes Kind die National⸗ ſozialiſten ſeien. Die Rede des ſozialdemokratiſchen Fraktionsführers mündet in die alte Parole, daß ſich jetzt alles auf einen Punkt konzentrieren müſſe: den Kampf gegen die Nationalſozia⸗ lüſt en. Dahinter hätten auch die Auseinanderſetzun⸗ gen mit dem Kanzler über die Lohn⸗ und Preis⸗ ſen kungen zurückzutreten. Zum Schluß präſziſierte Breitſcheid die Stellungnahme ſeiner Partei zur Präſidentenwahl dahin, daß die Sozialdemokraten, eben weil ſie den Nationalſozia⸗ liſten als die größte Gefahr betrachten, denjenigen Kandidaten unterſtützen werden, der ihnen hilft, den Faſzismus niederzuhalten. Eine nicht eben ſehr glückliche Art, Hindenburg für die Eiſerne Front zu reklamieren. Nach vorher getroffener Abrede nimmt gleich nach Breitſcheid der Reichswehrminiſter Groener das Wort, um den Zorn der Sozialdemokraten über ſeinen Erlaß abzudämpfen. Er verweiſt auf ſeinen Briefwechſel mit dem Bundesführer des Reichs⸗ banners, Höltermann deſſen„loyale Erklärung“ er hervorhebt unter gleichzeitiger deutlicher Beto⸗ nung, daß zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ord⸗ nung in Zeiten der Not„alle geſetzlichen Machtmittel des Staates genügten.“ Sich direkt an die Sozial⸗ demokraten wendend, berichtet er, daß er an einen Kurswechſel des Reichswehrminiſteriums nicht denke. Er kenne nur den Weg der Verfaſſung. Er würde gegebenenfalls nicht zögern, die ihm zur Ver⸗ fügung ſtehenden Machtmittel rückſichtslos einzu⸗ diplomatiſchen Kreiſen jetzt darüber einig, daß ab⸗ gewartet werden müſſe, wie die japaniſch⸗chineſiſchen Feindſeligkeiten auslaufen. Nach allgemeiner An⸗ ſicht könne das Ergebnis nur das ſein, daß die Ja⸗ paner ihr Ziel erreichen, auch wenn ſie einen hohen Preis bezahlen müſfen. Erſt dann wür⸗ den die internationalen Vermittlungsverſuche er⸗ neuert werden. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Febr. Nach den Feſtſtellungen der deutſchen amtlichen Stellen iſt die Sicherheit der in der chineſiſch⸗japani⸗ ſchen Kampfzone wohnenden Reichsangehörigen zur Zeit nicht gefährdet. Das gilt insbeſondere auch bei den in Schanghai anſäſſigen Deut⸗ ſchen. Trotzdem hat die Regierung im Einver⸗ nehmen mit den großen Schiffahrtsgeſellſchaften Vorkehrungen getroffen, um gegebenenfalls einen beſchleunigten Abtransport, namentlich der Frauen und Kinder, bewerkſtelligen zu können. Die im Ausland verbreiteten Nachrichten, daß die deutſchen Militärberater im chin e⸗ ſiſchen Heer an den Kämpfen gegen die Japaner teilnehmen, ſind nach den Erkundigungen des Aus⸗ wärtigen Amtes unzutreffend, Es iſt auch nicht anzu⸗ nehmen, daß die etwa 30 bis 70 deutſchen Militär⸗ berater, die durchweg der ehemaligen deutſchen Armee entſtammen, ſich aktiv an den militäriſchen Operationen beteiligen werden. Leider haben dieſe Zweckmeldungen vereinzelt bereits zu einer Boy⸗ kottierung deutſcher Waren durch die Japaner geführt. ſetzen. Damit verteidigt der Wehrminiſter den Er⸗ laß ſelbſt. Die Einſtellung der Nationalſozialiſten in die Reichswehr ſei nur zugeſtanden worden, nachdem der nationalſozialiſtiſche Partei⸗ führer den Verzicht auf jegliche Zerſetzungs⸗ arbeit abgegeben habe. Groener verweiſt in dieſem Zuſammenhang auf den Bruch Hitlers mit dem radikalen Füh⸗ rer Stennes und die verſchiedenen Legalitäts⸗ kundgebungen der Parteileitung. Unter höhnenden Zwiſchenrufen der Kommuniſten unterſtreicht er am Ende noch einmal die unveränderte unpolitiſche Haltung der Reichswehr. Für das Zentrum ſpricht dann der Abg. Bolz, der das Kabinett Brüning gegen die Angriffe der Rechtsoppoſition in Schutz nimmt, die ſelbſt nicht in der Lage ſei, die Dinge zu beſſern. Bei ſehr abgeſchwächtem Intereſſe des Hauſes folgt als nächſter Redner der deutſchnationale Frei⸗ herr von Freytag⸗Loringhoven, der die Außenpolitik Dr. Brünings in Bauſch und Bogen verdammt und vor allem die Paſſivität des Auswärtigen Amtes in der memellän⸗ diſchen Frage kritiſiert.„Nur wahrhaft natio⸗ nale Männer“, die nicht an Genf und den Haag appellieren, könnten in außenpolitiſchen Dingen eine Wendung herbeiführen. Im Gegenſatz zu Herrn Goebbels bemüht ſich Herr von Freytag⸗Loringhoven, immerhin äußerliche Mäßigung zu wahren. Nachdem der Wirtſchaftsparteiler Dr. Bredt gegen die Nationalſozialiſten vom Leder gezogen, ſprach unter reger Anteilnahme des Hauſes ſehr friſch und lebhaft Graf Weſtarp, der ſich warm für Hin⸗ denburg einſetzte. Nach ihm ſprach der Staatsparteiler Dr. Weber. (Schluß 4,13 Uhr. Die Sitzung dauert weiter.) Heute noch keine Kanzlerrede Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 24. Febr. Während man noch geſtern abend damit rechnete, daß der Reichskanzler heute mittag gleich nach der Rede des deutſchnationalen Abgeordneten von Frey⸗ tag⸗Loringhoven das Wort nehmen werde, hören wir jetzt von unterrichteter Seite, daß für heute kaum mit einer Kanzlerrede zu rech⸗ nen iſt. Dr. Brüning hat vielmehr die Abſicht, zu⸗ nächſt die weitere Entwicklung der Ausſprache ab⸗ zuwarten und erſt dann einzugreifen, wenn es ihm aus Eiferſucht erſchoſſen. zweckmäßig erſcheint. Unter dieſen Umſtänden iſt es viel wahrſcheinlicher, daß er erſt morgen ſprechen wird. —— Freiſpruchurteil im Hofer⸗Prozeß rechtskräftig — Chur, 24. Febr. Im Januar vorigen Jahres hatte die Engländerin Simone Boulter in einem Hotel in St. Moritz den Schriftſteller Kuno Hofer Gegen das Ur⸗ teil, das auf Freiſprechung lautet, war Be⸗ rufung eingelegt worden, die aber jetzt von der Be⸗ rufungsinſtanz zurückgewieſen wurde. Mitten im Strom * Mannheim, 24. Febr. Während wir uns anſchicken, zur geſtrigen Wie ⸗ dereröffnung des Reichstages an dieſer Stelle einige kritiſche Betrachtungen zu machen, ſind wir uns durchaus bewußt darüber, wie ſehr wir gerade augenblicklich im gewaltig gärenden Strom der Ereigniſſe ſtehen. Bis dieſe in der Mittagsſtunde niedergeſchriebenen Meinungs⸗ äußerungen in die Hände unſerer Leſer gelangen, können ſie in ihrem aktuellen Intereſſe gar leicht überholt ſein durch den weiteren Verlauf der heute bereits um 12 Uhr beginnenden politiſchen Aus⸗ ſprache im Reichstag. Doch ſei es drum. Das geſtrige ſkandalöſe Auf⸗ treten des nationalſozialiſtiſchen Führers Dr. Goeb⸗ bels im Reichstag und ſeine ſchamloſen Angriffe gegen die von der weitaus überwiegenden Mehrzahl des deutſchen Volkes nach wie vor in höchſten Ehren gehaltene Perſon des Reichspräſidenten Hin den⸗ denburg, werden im Bewußtſein und in dem nationalen Ehrgefühl eines jeden parteipolitiſch noch nicht fanatiſierten Deutſchen jedenfalls unter keinen Umſtänden veralten. Dieſe durch keinerlei Tatſachen gerechtfertigten Unterſtellungen und An⸗ würfe Goebbels gegen Hindenburg weiſen wir auch an dieſer Stelle aufs ſchärfſte zurück. Ein ſo rechts⸗ ſtehendes Blatt wie die„Deutſche Zeitung“ meint zwar, daß ſie ſich einen„beſſeren Wahlauf⸗ takt als dieſe Ausbrüche des ſchlechten Ge⸗ wiſſens im Reichstage nicht denken“ könne. Wir aber, die wir keinesfalls parteilos ſind und ſein wollen, ſondern uns im politiſchen Kampfe ſtets be⸗ mühen, überparteilich und gerecht zu ur⸗ teilen, ſind durchaus gegenteiliger Anſicht. Wir be⸗ dauern unendlich, daß gleich in der erſten Reichs⸗ tagsſitzung der Wahlkampf um Hindenburg und gleichzeitig damit der Machtkampf der Nati o⸗ nalfozialiſtenn die politiſche Atmoſphäre noch mehr vergiftet hat, als ſie ſchon war. Der Reichs⸗ tag aber, der geſtern nach viereinhalb Monaten Vertagung zum erſten Mal wieder zuſammeuntrat, hat dadurch in den Augen der öffentlichen Meinung aufs Neue gezeigt, daß es ihm offenbar überhaupt nicht mehr möglich iſt, ernſteſachliche Arbeit im Intereſſe des Volksganzen zu leiſten, wie ſie in der heutigen Zeit als Vͤrbedingung für jede Beſ⸗ ſerung unſerer Lage zweifellos notwendiger iſt als je zuvor. Selbſt ein ſtets ſo ruhig und zurückhal⸗ tend urteilendes Blatt wie die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt, daß ſich geſtern„ganze Scharen von Abgeordneten wie ungezogene Quar⸗ taner benahmen und daß die höchſte Volksver⸗ tretung in einen brüllenden, johlenden und pfeiſenden Haufen verwandelt“ war. Daß gleichzeitig auch in der franzöſiſchen Kammer ein regelrechtes Handgemenge tobte, kann für uns weder eine Entſchuldigung noch ein Troſt ſein. Schon deshalb nicht, weil ſich die Kam⸗ mer ja ſchließlich doch in verhältnismäßig ziemlich ſchneller Zeit auf ein Vertrauens votum für Tardieu einigte und außerdem bekanntlich die Verhältniſſe in Frankreich ja ganz anders ſind als bei uns. Einſtweilen können ſich die Franzoſen noch vieles leiſten, was bei uns als Verbrechen am Volks⸗ ganzen gegeißelt werden muß. Daß Hindenburg von den großen Par⸗ teien der Rechten, denen er in der Unwandel⸗ barkeit ſeines Charakters und ſeiner Weltanſchauung zeit ſeines bibliſch langen Lebens geſinnungsmäßig immer ſehr nahe geſtanden hat, heute ſo hem⸗ mungslos bekämpft wird und andererſeits nun ſo⸗ gar von den Sozialdemokraten, mit deren politiſchen Dogmen er nie das geringſte gemeinſam hatte und je haben wird, aus dem Trommelſeuer ſei⸗ ner Gegner ſozufagen mit herausgepaukt werden muß, gehört zu den trübſten Kapiteln un⸗ ſerer an Grotesken und Para doxen ſo überreichen Zeit. Ebenſo wie wir von un⸗ ſerem politiſchen Standpunkt aus es als einiger⸗ maßen grotesk empfinden, wenn wir jetzt ſozuſagen für die Sozialdemokratie eine Lanze bre⸗ chen und der Wahrheit und Gerechtigkeit entſprechend erklären müſſen, daß man entgegen den völlig un⸗ qualifizierbaren Anwürfen Dr. Goebbels die heutige Sozialdemokratiſche Partei, in der nicht nur viele Bonzen und Poſtenjäger, ſondern zweifellos doch auch Millionen ehrlicher und ſchwer um ihr täg⸗ liches Brot kämpfender deutſcher Arbeiter vereinigt ſind, in ihrer Geſamtheit keinesfalls als eine 2. Seite/ Nummer 92 Mittwoch, 24. Februar 199 „Partei der Deſerteure“ bezeichnen kann Selbſtverſtändlich ſind wir über die Vorgeſchichte der Novemberrevolution von 1918 und gewiſſe Aeußerun⸗ gen ſozialdemokratiſcher Führer und Zeitungen, die man auch heute noch nicht ſcharf genug kritiſieren kann, genau im Bilde, doch man darf das aus par⸗ teipolitiſchen Agitationsabſichten heraus nicht ver⸗ allgemeinern, ſonſt erhitzt man die mit Zündſtoff ſchon überreichlich geladene Atmoſphäre in kürzeſter Zeit ſo ſehr, daß der blutigſte Kampf aller gegen alle und das völlige Chaos die un⸗ ausweichliche Folge iſt. Viel iſt für uns alle ſchon gewonnen, wenn ſich alle Beteiligten wenigſtens vornehmen, den„Wahl⸗ kampf ritterlich zu führen“, wie es der Stahlhelm getan hat. Dieſe Aeußerung anſtändi⸗ ger Geſinnung hat uns beim Stahlhelm gut gefallen, wenn wir auch ſeinen Kampf gegen Hindenburg ſehr bedauerlich finden. Doch ſchließlich achten wir ſelbſt⸗ verſtändlich auch die Meinung des Andersdenkenden, ſofern deſſen ehrliche Ueberzeugung mit reinen Hän⸗ den und reinen Waffen durchgefochten wird. Daß eine freilich will uns dabei nicht in den Kopf, daß ſich ein in der höchſten Schule der Diſziplin und in ſol⸗ datiſcher Treue großgewordener Mann wie des Oberſtleutnant Dueſterberg dazu bereit fin⸗ den konnte, gegen den Generalfeldma rſchall von Hindenburg, den Ehreunpräſidenten des Stahlhelms und den Nationalheros des ganzen deutſchen Volkes, als Gegenkandidat aufſtellen zu laſſen. „Ganz und gar nicht gefallen kann uns die Hal⸗ tung der Deutſchen Volkspartei. Ihr Beſchluß, zwar für Hinden burg zu ſtimmen, aber dem erſten Vertrauensmann dieſes Herrn Hindenburg, dem Reichskanzler Brünin g, das Mißtrauen zu bekunden, noch dazu in einem eigens geſtellten Antrag, wird die ohnedies ſchon überreichlich vorhandene Begrif fs verwir⸗ rung bei ſehr vielen Wählern nur noch mehr ver⸗ größern. Nachdem Hindenburg ſeinerzeit Herrn Brüning ausdrücklich als ſeinen Vertrauens⸗ mann ausgewählt und ihn allen Anſtürmen der Oppoſitton gegenüber in geradezu demonſtrativer Weiſe gehalten und ihm ſein weiteres V ertrauen bekundet hat, iſt es völlig inkonſequent, dem einen ſein Vertrauen und dem anderen ſein Miß ⸗ trauen auszuſprechen, Selbſtverſtändlich haben auch wir am Brü⸗ ning⸗Syſtem, das uns oft als ein S ij ſt e m der Syſtemloſigkeit erſcheint, gar vieles aus⸗ zuſetzen, aber im jetzigen Augenblick, wo mit dem Kampf um die Reichspräſidentſchaft das Schickſal Deutſchlands ſelbſt auf dem Spiele ſteht, ſcheint uns jeder Kampf fir Hindenburg, aber gegen Brün ig ein politiſcher und taktiſcher Grundfehler zu ſein. H. A. Meiner. Warum nicht den geraden Weg? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Febr. Der braunſchweigiſche Miniſter Kuchenthal, der bekanntlich der Deutſchnationalen Volkspartei angehört, weilt, wie wir hören, augenblicklich in Berlin, um mit den verſchiedenen in Frage kom⸗ menden Inſtanzen über die Formalitäten zu ver⸗ handeln, unter denen die Einbürgerung Hit⸗ lers vollendet werden ſoll. Einen direkten Antrag auf den normalen Weg zu ſtellen, lehnt Hitler nach wie vor ab. Augenblicklich ſcheint wieder das Pro⸗ fekt der Zuteilung zur braunſchweigi⸗ ſchen Geſandtſchaft in Berlin im Vorder⸗ grund zu ſtehen. Nach dem„Lokal⸗Anzeiger“ ſoll die offtztelle Be⸗ kanntgabe der Kandidatur Hitlers für den 26. Februar zu erwarten ſein. Das ſozialdemokratiſche Braunſchweiger Organ, „Der Volksfreund“, behauptet, es ſei geplant, die Einbürgerung Hitlers dadurch zu erreichen, daß der Innenminiſter Klagges zur ü cktrete, um Hit⸗ ler als Nachfolger zu erhalten. Damit wäre Hitler automatiſch eingebürgert. 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Englands Pläne in Genf Außenminiſter Simons reift ab, kurz bevor Tardien und Grandi wieder eintreffen Telegraphiſche Meldung London, 24. Febr. Die Abreiſe Sir John Simons nach Genf 24 Stunden vor dem vorgeſehenen Zeitpunkt hat, wie von zuſtändiger Stelle erklärt wird, ihren Grund darin, daß Simon offiziell von der morgigen An⸗ weſenheit Tardieus und Gran dis in Genf Kenntnis gegeben wurde. Der engliſche Außenminiſter wird alles daran ſetzen, um in den nächſten Tagen die Einſtellung der chineſtſch⸗apaniſchen Kämpfe zu erreichen. Die verantwortlichen Londoner Kreiſe ſind der Anſicht, daß der Völkerbund eine ſchwere Einbuße an Pre⸗ ſtige erleiden würde, wenn es ihm nicht gelinge, den Konflikt im Fernen Oſten zu löſen. Die britiſche Politik zielt daher darauf ab, den Frieden im Fernen Oſten durch An⸗ bieten der großen Dienſte Englands ſo raſch und wirkſam als möglich zu ſichern. Wie ſchon gemeldet, würde die britiſche Regierung bereit ſein, mit den Vereinigten Staaten unab⸗ hängig vom Völkerbund oder mit anderen Staaten innerhalb des Völkerbundes zu dieſem Zwecke zu⸗ ſammenzuarbeiten. Von unterrichteter britiſcher Seite wird weiter betont, daß Reparationen und Krie 98 ſchulden eng miteinander verknüpft ſeien und die britiſche Politik darauf abziele, eine endgültige Löſung beider Fragen zu ſuchen. Es wird anerkannt, daß eine befriedigende Neu⸗ geſtaltung des Reparationsproblems die unmittel⸗ barſte und dringendſte Aufgabe des Tages iſt. N Auf dieſen Zuſammenhang weiſt die füngſte Ver⸗ einbarung der ſechs Mächte über die Ein beru⸗ fung der Lauſanner Konferenz hin, deren Wortlaut, wie man zugibt, abſichtlich in allgemeinen Wendungen gehalten ſet, weil man eine präziſere Formulierung vor den Erörterungen ſelbſt nicht für möglich hält. Die entgegenkommende Haltung der anderen Mächte in den folgenden Verhandlungen müſſe umſo höher bewertet werden, als doch dieſe Staaten vor Wahlen ſtehen und man daher von ihnen keine ſtrikte Feſtlegung auf eine beſtimmte Haltung erwarten konnte. Alles in allem iſt man der Anſicht, daß die Auf⸗ gabe gewaltig ſei, wenn man auch hoffe, ſie dank der engen Beziehungen, die zwiſchen allen beteiligten Mächten geſchaffen worden ſeien und dank der„fairen und freimütigen Hal⸗ tung Deutſchlands“ bewältigen zu können. Die Zuſammenhänge zwiſchen Reparationen und Krtegsſchulden ſchließlich werde man gleichfalls löſen können, wenn Europa in der Lage ſei, eine vernünftige Regelung der Reparations⸗ frage zuſtande zu bringen, die, wie man erwarten müſſe, die augenblickliche Lage von Grund auf ändern wird. Was endlich die Abrüſtungsfrage anlangt, ſo will, wie man erklärt, die britiſche Regierung alles daran ſetzen, um der Konferenz zum größtmöglichſten Erfolg zu verhelfen. Vor allem geht man dabei an eine Beſchränkung der Militäretats, um dadurch eine weitere Kontrolle über die Einſchränkung der effekti⸗ ven Militärkräfte und Rüſtungen zu haben. Der badiſche Staatsvoranſchlag 1931-32 Dem Landtag iſt ſoeben der erſte Teil des ba⸗ diſchen Staatsvoranſchlags für die Rechnungsjahre 1932 und 1933 zugegangen. Er betrifft den Landtag, das Staatsminiſterium und den Rechnungshof. Beim Landtag betragen im ordentlichen Haus⸗ halt die fortdauernden Ausgaben jährlich 527 500 l. Sie haben gegen bisher eine Verminderung um 134 890„ erfahren. Die Aufwandsentſchä⸗ digung der Landtagsabgeordneten erfordert nach der 20proz. Kürzung vom 20. November 1930 die Summe von 295 500/ jährlich, das ſind 41500 weni⸗ ger als bisher. Der Haushalt des Staatsminiſteriums verzeichnet im ordentlichen Etat an fortdauernden Ausgaben jährlich 285 600. Ste konnten im Jahr um den Betrag von 108 450/ zurückgeſchraubt wer⸗ den. Der Staatspräſident bezieht ein jährliches Auf⸗ wendungsgeld von 2000 4. Sein Gehalt nach Gruppe 5 1 erſcheint im Etat des Juſtizminiſteriums. Aus dem Miniſterium des Innern wurde am 1. Oktober 1931 die Preſſeſtelle übernommen, für die an perſön⸗ lichem und fachlichem Aufwand jährlich 18 400 4 er⸗ forderlich find. Die wirtſchaftliche Vertretung Badens in Berlin iſt mit der Vertretung bei der Reichsregierung geſchäftsmäßig vereint. Die per⸗ ſönlichen und ſachlichen Ausgaben hierfür betragen im Jahr insgeſamt 95 850 /; gegen bisher ein Weni⸗ ger von 73 010. Der Haushalt des Rechnungs⸗ hofes verzeichnet an ordentlichen Ausgaben im Jahr die Summe von 222 700 /, gegen bisher 85 840, im Jahr weniger. Das Gehalt des Präſidenten be⸗ trägt nach Gruppe B 2 16 115 l. ** a Der Haushaltsausſchuß beantragt, die Haus haltnotverordnung vom 9. Oktober 1931 und das 11. Notgeſetz vom 17. Dezember 1931 über Aenderungen im Staatshaus⸗ halt zu genehmägen. Er ſtellt ferner den An⸗ trag, die Regierung zu erſuchen: 1. die Staatsorgane anzuweiſen, daß hei Ein⸗ griffen in das Selbſtverwaltungsrecht der Gemeinden gemäß 8 24 Abſ. 1 der Gemeindeord⸗ nung auf die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit der Gemeinden Rückſicht genommen wird: 2. nach Wegfall der Notſtände die zur Deputats⸗ und Beſoldungskürzung der weiblichen Lehrkräfte geführt haben, von der vorhandenen Ermächtigung Gebrauch zu machen und die Deputats⸗ und Beſol⸗ dungskürzung wieder aufzuheben; 3. zu prüfen, ob und inwieweit augeſichts der außergewöhnlichen Ueberalterung der außerplan⸗ mäßigen Lehrkräfte an den Schulen die nach Art. 53 8s 3 und 4 der Haushaltsnotverordnung vom 9. Ok⸗ tober 1931 freiwerdenden Planſtellen alsbald wieder planmäßig beſetzt und darüber hinaus alle außer⸗ planmäßigen Lehrkräfte, die trotz eines Vergütungs⸗ dienſtalters von mehr als 10 Dienſtjahren dabei nicht mehr Bexückſichtigung finden können, unter Aufrecht⸗ erhaltung ihrer Verſetzbarkeit„für ihre Perſon“ in das planmäßige Dienſtverhältnis überführt werden können 4. zu prüfen, ob die Wiedereinführung einer Ab⸗ findungsſumme für ausgeſchiedene verheiratete Be⸗ amte möglichſt bald in die Wege gelettet werden kann; 5 5. in Augleichung des badiſchen Beſoldungsrechts an dasjenige des Reichs den Art. 40(Aufrückung und Beförderung) der Haushaltsnotverordnung vom 9, Oktober 1931 außerkraftzuſetzen(Antrag der Abgg. Dr. Föhr und Gen.); 6. bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die Freigrenze für die Beſoldungskürzungen von 1500, auf 2000/ des Bruttoeinkommens herauf⸗ geſetzt wird(Ziffer III des Antrags der Abgg. Dr. Föhr und Gen.). f Konzert der Stamitzgemeinde i zu Gunſten des Studentenheims der Handelshochſchule Mit dem geſtrigen Konzert hat die Stamitz⸗ gemeinde unter ihrem tatkräftigen Führer Herrn Kapellmeiſter Sinzheimer, an einen Abend des vorigen Konzertwinters angeknüpft, der uns noch in angenehmer Erinnerung ſteht und gleichfalls der Förderung ſtudentiſcher Fürſorge diente. Die Vor⸗ tragsordnung ſtand ausſchließlich im Zeichen der Altmeiſter des 17. und 18. Jahrhunderts und be⸗ wies, mit welchem Erfolge die Renaiſſance ſich über einen zunehmenden Kreis von Komponiſten aus⸗ dehnt. So ſparſam die Mittel waren, mit denen Bach und Händel arbeiteten, ſo verſtanden ſie es meiſterhaft, das Klangbild durch Einſchiebung von Epiſoden, in denen einzelne Inſtrumente ſoliſtiſch beſchäftigt wurden, zu beleben. So hat Bach in ſei⸗ ner„Ouverture“, die eine reſpektable Orcheſter⸗ Suite darſtellt, die Flöte mit reizvollen und für einen tüchtigen Flötiſten wie Herrn Willy Giegrich ſehr anziehenden Aufgaben bedacht. Auch in Händels Concerto groſſo in Pedur unterbricht die Solo⸗ Gluppe der Violinen(Lene Heſſe, Käte Back, Cello: Kläre Betkerlein) den Fluß des großen Orcheſters und bildet einen wirkſamen Kontraſt zu den mehrfach beſetzten Inſtrumenten. Erſichtlich wurde bei Bach und Händel mit beſonderer Wärme muſiziert. Mit einer knappen Partita war der bekannte Organiſt der Nürnberger Sebaldus kirche Johann Pachelbel, als Orgel⸗Komponiſt mehr bekannt, vertreten. Das Orcheſter der Stamitzgemeinde bewies er⸗ neut ſeine unter Sinzheimers Leitung erzielte Diſgiplin und zeigte ſich auch mit dem Stil der vor⸗ klaſſiſchen Muſik vertraut. Gelegentliche Neigung zum Eilen vereinzelter Spieler ſeien jugendlichem Ueberſchwang zugute gehalten. In dankenswerter Weiſe hatte ſich Herr Heinrich Kuppinger vom Mannheimer Nationaltheater zur Mitwirkung bereit erklärt und ſang Arien aus der„Schöpfung“ und„Zauberflöte“, ſowie Lieder des Reichsfreiherrn Friedrich von Dalberg (760 1812), ohne ptel Anſpruch an techniſchen Mitteln geſetzte Werke eines liebenswürdigen Ton⸗ dichters rr Kuppinger, der ſich zum erſtenmale im Konzertſaal hören ließ, entfaltete eine auch den Anforderungen der klaſſiſchen Arien⸗ technik gerecht werdende, ſorgfältige Schulung, wie die Weichheit ſeiner warmen Stimme den anſpruchs⸗ loſen Gebilden von Dalberg ſehr zu gute kam. Am Flügel begleitete Kapellmeiſter Sinzheimer an⸗ ſchmiegſam und mit pianiſtiſcher Sorgſamkeit. Die Anweſenheit mehrerer Perſönlichkeiten des Lehrkörpers der Hochſchule, ſowie der ſtudentiſchen Korporationen verlieh dem Abend den Charakter eines akademiſchen Feſtaktes. e. Das große Volksoratorium„Die Heilige Eliſa⸗ beth“ von Joſeph Haas wird am 3. und 4. Mär im Nibelungenſaal aufgeführt. Kein Werk iſt bis⸗ her in ſo kurzer Zeit populär geworden wie das große Volksoratorium von Joſeph Haas„Die heilige Eliſabeth“. Wo das Oratorium bisher zur Auffüh⸗ rung kam, waren trotz wirtſchaftlicher Not die Säle ausverkauft und überall mußten Wiederholungen angeſetzt werden. In Aachen z. B. gelangt das gran⸗ dioſe Werk von Haas ſchon das 7. Mal vor ausver⸗ kauftem Haus zur Aufführung. Am 3. und 4. März wird das Oratorium in Mannheim unter dem Pro⸗ tektorat des Bühnenvolksbundes in ſo großartiger Weiſe gegeben werden, daß dieſe Aufführung alle bisherigen übertreffen wird. Die Chöre der Lieder⸗ tafel, des Schubertbundes, der Sängerluſt, des Ver⸗ eins der Württemberger und ein großer Kinderchor haben ſich zu einem Chorkörper von ca. 700 Stimmen vereinigt. Die Solopartien haben Intendant Her⸗ bert Maiſch, Mannheim und Frau Neuſitzer⸗ Thoenniſſen, Berlin übernomnen. Die Orgel ſpielt Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann, als Or⸗ cheſter iſt das Nationaltheater Mannheim verpflich⸗ tet. Die Geſamtleitung dieſes großartigen Werkes liegt in Händen von Ulrich Herzog, Speyer, eines beſonderen Verehrers des großen Komponiſten Jo⸗ ſeph Haas. Die Aufführung in Mannheim iſt die Badiſch⸗Pfälziſche Erſtaufführung. f Schillers„Wilhelm Tell“ in Heidelberg. Der Wunſch, aus der Seichtheit des Spielplans heraus⸗ zukommen, mag Veranlaſſung geweſen ſein, den „Tell“ auf den Spielplan zu ſetzen. Der Mut ſoll anerkannt werden. Vielleicht wäre aber der Mut der Erkenntnis, daß man mit den zur Verfügung ſtehen⸗ den Kräften keine dem Werk gerecht werdende Wie⸗ dergabe herausbringen kann, noch größer geweſen. Winds ſucht dem Mangel an geeigneten Sprechern und Darſtellern dadurch Herr zu werden, daß er der 2 8 N N ———— Schillerſchen Sprache das dichteriſche Pathos nimmt. Schiller kommt nur ganz wenig zu ſeinem Recht, ſo etwa in den Szenen des alten Attinghauſen(Bohne), bei der Armgard⸗Epiſode(Stein), zum Teil auch in der Rütli⸗Szene. Den Geßler ſpielt Winds als Mephiſto, überlaut, überbrutal. Klocks Tell iſt ein gutmütiger, weichherziger Mann, aber keine Heldengeſtalt. Franzen als Rudenz macht— oft unverſtändliche— Konverſation, am beſten ſteht noch das weibliche Element(Manhof, Schönberger, Koch) zu Schiller. Richter überſchreit ſich als Melchthal und bringt ſich damit um die Wirkung der ſonſt gut angelegten Figur, ſchärfere Konturen weiſt Gaicks Stauffacher auf. Eine Aufführung aus viel zu unterſchiedlichen Details, teils guten, teils weniger guten, die ſchwerlich auf den Generalnenner„Schil⸗ ler“ zu bringen ſind. Darum zwar herzlicher Bei⸗ fall, aber nicht die Begeiſterung, die der„Tell“ auch heute noch auslöſen kann und muß. n Von der Kunſt des Lichtbildners. Eine Bil⸗ derſchau veranſtaltete die Photographiſche Geſellſchaft Mannheim, in der Bilder von Emil Rexroth und Leo Feige gezeigt wurden. Der Laie hat ſelten Gelegenheit, eine ſolche Schau zu ſehen, und wenn er ſie dann einmal ſteht, iſt er erſtaunt über die Vollendung, mit der hier von Amateuren eine Kunſt gehandhabt wird. Feige zeigt neben einigen Mannheimer Anſichten beſonders Bil⸗ der von Köpfen und Gruppen, die in der Art der Anordnung und der Haltung ein großes Können verraten. Durch die glückliche Verwendung der Be⸗ leuchtung und die wirkungsvolle Schattengebung werden eindrucksvolle und überraſchende Bilder er⸗ zielt. Die Studien von Rexroth ſind ebenſo mannig⸗ faltig, beſonders nachdenklich ſteht man vor rein for⸗ malen Uebungen, die nur aus verſchieden ſchattierten Flächen und Linien zu beſtehen ſcheinen und doch durch die vom künſtleriſchen Inſtinkt geleitete Raum⸗ aufteilung und die Eigenart der Anwendung des Lichtbildes zur nachdenklichen Betrachtung zwingen. Daneben ſind Bilder, die nur der Sache und ihrer Wirkung als Sache gewidmet ſind, und Ausbrucks⸗ ſtudien an überlebensgroßen Köpfen, die erkennen laſſen, wie ſehr das Können des Photographen mit⸗ hedingt iſt von der Gunſt des richtigen Augenblicks, in deſſen Erhaſchen ein gut Teil der Kunſt des Photographen liegt. Eine Ausſtellung ſolcher Stu⸗ dienbilder iſt außerordentlich belehrend. Sie zeigt er dies wahrlich um ſeiner Erzählungen wille Die zur Materie vorliegenden Anträge wurden durch die Beſchlußfaſſung als erledigt erklärt, die verſchiedenen Geſuche aus den Reihen der Beamten und Lehrerſchaft, des Verbands der badiſchen Ge. meinden uſw., der Regierung zur Keuntnisnahme überwieſen. IZ Mannheim waren keine Sowjet- Agenten In einer vor öffentlicher NS DA.⸗Verſamml 4 8 ung gegebenen Begründung des Wie der Oberrheiniſche Landesdienſt hierzu an zu⸗ ſtändiger Stelle erfährt, iſt dieſer über den Aufent⸗ halt ſowjetruſſiſcher Agenten in Mannheim Uichts be⸗ kannt und auch ſ. Zt. nichts bekannt geworden. Berliner Hausbeſitzerbank 1 Tumult in der Gläubigerverſammlung I Berlin, 24. Febr.(Eig. Dr.) In der gericht lichen Gläubigerverſammlung der Ber, liner Bank für Handel und Grundbeſitz, die von etwa 12 000 von insgeſamt 36 000 betroffenen Gläubigern beſucht war, wurde vom Gericht zunächſt der bekannte Vergleichsvorſchlag mit der vom Reich garantierten 30 proz. Quote bekannt gegeben. Die gerichtlich beſtellte Vertrauensperſon führte zu der Reichsgarantie untern großem Tumull der Anweſenden aus, daß die unterſchiedliche Behand⸗ lung zwiſchen Großbanken und Haus beſitzerbanken darauf zurückzuführen ſei, daß das Reich auf dem Standpunkt ſtehe, daß bei einem Zusammenbruch einer Großbank die geſamte Wirtſchaft betroffen werden würde. Die beiden Vertrauensperſonen gaben ein Bild von der Entwicklung des Inſtituts bis zur Zah⸗ lungseinſtellung. 50 v. H. der St.⸗A. und 166 000 4 Vo.⸗A. befanden ſich im Beſitz des Vorſtan⸗ des Willy Seiffert. Nach den Satzungen beſaß Seiffert die alleinige Verfügungsgewalt. Da die Bauk Zinſen zahlte, die weit über den normalen Sätzen anderer Firmen lagen, konnten ſte ihre fremden Mittel von vier Millionen„ im Jahre 1924 auf 28 Millionen/ im Jahre 1931 ſteiger n. Das Anlagegeſchäft kam nur zum klein⸗ ſten Teil dem Haus⸗ und Grundbeſitz zugute, deſſen Anteil nur vier Millionen/ der Geſamtanlagen und 62 Millionen/ betrug. Es wurden an 18 Toch⸗ tergeſellſchaften Großkredite gegeben, von denen wiederum die Berliner Geſellſchaft filr Aktienverwertung und ⸗Verwaltung, die Seiffert und ſeiner Frau gehörte, rund 11,2 Mill./ Kredite erhielt. Die Vertraueusperſonen und der Gläubigeraus⸗ ſchuß haben ſich bemüht, vom Reich eine Er⸗ höhung der Garantieguote zu erlangen Dieſe Beſtrebungen waren nicht erfolgreich, da die Kaſſenlage des Reiches nur dort ein Eingreifen ge⸗ ſtattet, wo Intereſſen der Geſamtwirtſchaft bedroht erſcheinen. Dr. Maas empfahl der Verſammlung die An⸗ nahme des Vergleichsvorſchlages, denn bei einem Konkurs komme auf jeden Fall noch weniger her⸗ aus.(Die Verſammlung dauert bei Redaktions⸗ ſchluß noch an.) Elli Beinhorn in Sörabaja — Berlin, 24. Febr. Elli Beinhorn hat geſtern nachmittag das Endziel ihres Fluges nach Nieder⸗ ländiſch⸗Indien erreicht. Sie iſt mit ihrem Klemm⸗Argus⸗Flugzeug von Bandoeng kommend nach vierſtündigem Fluge über die Urwälder Mittel⸗ javas in Sörabaja gelandet. 1 Damit hat die Fliegerin ihr vor dem Abflug iu Berlin geſtecktes Ziel erreicht. vor allem, daß Kunſt und Photographie ſich in einem treffen, nämlich in der Liebe, mit der der Künſtler jeder Art der Natur ihre Wirkungen ablauſcht. In⸗ ſofern iſt jeder Amateurphotograph ein Künſtler und es wäre ein dankenswertes Unternehmen, auch die Fortſchritte der photographtſchen Kunſt von Zeit zu Zeit einem großen Publikum zugänglich zu machen, Der erziehenden Wirkung wären ſolche Ausſtellun⸗ gen ſicher. 3 Der bayeriſche Volksſchriftſteller Maximilian Schmidt wurde vor hun dert Jahren zu Eſchl⸗ kamm im bayeriſchen Wald am 25. Februar 1832 ge⸗ boren. Er ſchlug zunächſt die militäriſche Laufbahn ein, in der er es als Mitkämpfer des Feldzuges von 1866 bis zum Hauptmann brachte. In ſeiner Seele aber, im Innern blieb er der Sohn des Waldes, der als erſten größeren literariſchen Erfolg die 1863 er⸗ ſchienenen„Chriſtkindlſingerin“ buchen konnte. Wei, tere, immer reifere Gaben des„Waldſchmidte, wie er bald genannt wurde, waren dann, obgleich er auh Dialektgedichte ſchrieb, ſein„Schutzgeiſt von Ober, ammergau“, ſeine„Glasmacherleut“ wie ſein„Mü ſikant vom Tegernſee“, die alle zahlreiche Auflagen zu verzeichnen hatten. Hinzu kam auf dramatischen Gebiet manch erfolgreiches Werk wie„Der vergan“ gene Auditor“ und„Im Austragſtüberl“ Der ſchriſt⸗. ſtelleriſch ungewöhnlich Fruchtbare zog neben dem* bayeriſchen auch den böhmiſchen Wald in den Kreis ſeines Schaffens, ſeiner zahlreichen ſchlichten Erzäh⸗ lungen. Und dieſe zu Herzen gehenden Erzählungen, wie z. B.„s Lieſerl vom Ammerſee“, deren Haupt⸗ domäne immer der bayeriſche Wald oder die bauer 1 ſchen Alpen blieben, haben damals zum Verſtänduiz* ihrer landſchaftlichen Reize wie der wurzelechten Be— 10 wohner dieſer Berge mehr beigetragen als ſo manche heutige zeitnahe Reklame. Denn ſo ſchlicht a fach wie die Menſchen jener Berge ſind des Wa ſchmidts Erzählungen, erfüllt von Harzgeruch 1 Bergesſchönheit. Zweiunddreißig Bände umfaßten bereits bei ſeinem 75. Geburtstage die gesammelte Schriften Maximilian Schmidts, wozu noch ſein zweibändige Selbſtbiographe„Meine Wandem durch 70 Jahre“ kam. Und wenn Maximin Schmidt bei Lebzeiten den Hofratstitel wie die 155 0 daille für Kunſt und Wiſſenſchaft erhielt, ſo verdiene neben prächtigen Naturſchilderungen und el ſunden moraliſchen Kern von urwüchſſgem F 2 * getragen ſind. 1932 wurden rt, die eamtem en Ge⸗ snahme len umlung heimer ordnete hätten A gen, tals ge⸗ gehabt t an zu⸗ Aufent- ichts be⸗ R ing gericht⸗ B er= beſitz, offenen zunächſt n Reich hen. führte tmult Behand⸗ rbanken uf dem enbruch etroffen n Bild r Zah⸗ 000 4 ſt an⸗ n beſaß da die rmalen e ihre im re 1931 t klein⸗ „deſſen anlagen ö T 0 ch⸗ egeben, aft für fert und Kredite geraus⸗ Er- langen. da die fen ge⸗ beoͤroht de An⸗ einem „ her⸗ ktions⸗ geſtern eder⸗ ihrem mmend Mittel- N flug iu 8 einem ünſtlet t. In⸗ ler und uch die Zeit zu machen. ſtellun⸗ tmilian „Eſchl⸗ 832 ge⸗ ufbahn es von Seele es, der 863 er⸗ Wei⸗ 15 wie Geſundheit werden möchte. 0 er auch Ober⸗ „Mu⸗ iflagen tiſchem zergau⸗ ſchriſt⸗ n dem Kreis Erzüh⸗ ungen, Haupl⸗ bayeri⸗ ändnis en Be⸗ manche 1d ein⸗ Wald- h und ten ſo melten ſeine derung milian e Ne⸗ diente n, die m ge⸗ sumor 1 Ks. 4 . Mittwoch, 24. Februar 1932 —— Kinder in Not! Hilfswerk für arme und geſundheitlich bedrängt Kinder in Baden Es iſt jetzt ſchon vorauszuſehen, daß der harte Notwinter der Wohlfahrtspflege und Geſundheits⸗ fürſorge in Baden außerordentlich ſchwerwiegende Sommeraufgaben ſtellen n ſchen Kindern in Stadt un Tauſende von badi⸗ Land werden in dieſem Winter geſundheitlichen Schaden nehmen, tauſende müſſen mit Beginn der warmen Monate in Er⸗ holung gebracht werden. Tauſende Kinder wollen im kommenden Som⸗ mer ihre geſchwächte Geſundheit wiederherſtellen. Die badiſchen Verbände der Wohlfahrtspflege und Geſundheitsfürſorge aller Richtungen— neuerdings pereinigt in der Badiſchen Notgemeinſchaft als Lan⸗ desorganiſation— haben im Rahmen der Winter⸗ hilfe dieſe verantwortungsvolle Aufgabe übernom⸗ men. Alle Kräfte des Landes Baden ſollen zuſam⸗ mengefaßt werden. Stadt und Land wird ſich an der Durchführung dieſer Finanzierungshilfe beteiligen müſſen. Stadt und Land wird die Arbeit zugute kommen, wenn man den vielen tauſenden geſund⸗ heitlich bedrängten Kindern zu helfen vermag. Noch fehlen die finanziellen Mittel dazu. Man muß ſie erſt mit kleinen und kleinſten Opfern beſchaffen. wird möglich ſein, wenn wir alle in Baden menhelfen und Jedermann dazu ein ſteuert. Anſtelle Miniſter gemeinſchaft rungshilfe eine Wohlfahrtslotterie für Baden genehmigt. Dieſe wird unter der Deviſe„Wir wol⸗ len helfen!“ durchgeführt werden. D Lotterie 2 Das kleines bei⸗ einer Landesſammlung Innern der als dem Herr Not⸗ Finanzie⸗ hat der Badiſchen Träger der des ie wird insgeſamt 650 000 Loſe zu je 50 Pfg. umfaſſen, die ſeit Mitte Februar ausgegeben werden. Der Reinertrag wird bei einem guten Gelingen ſo er⸗ heblich ſein, daß vorausſichtlich allen geſundheitlich geſchädigten Kindern geholfen werden kann. Die Verbände der freien Wohlfahrtspflege aller Rich⸗ tungen bitten deshalb jetzt ſchon im Intereſſe aller armen und geſundheitlich bedrängten Kinder in Stadt und Land um eine allſeitige gütige Mithilfe, damit das Werk der Finanzierungshilfe gelingen möge und damit allen Kindern zum Segen und zur Anfragen und Los⸗ heſtellungen freiwilliger Helfer werden erbeten an die Badiſche Notgemeinſchaft, Karlsruhe, Friedrichs⸗ platz 7, Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 360. P. A. * * Verkehrskontrolle. Auf der Seckenheimerſtraße würden geſtern abend ſechs Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad angehalten, deren Beleuchtung nicht genügte. Angezeigt wurden drei Kraftfahrzeug⸗ führer, die die erforderlichen Papiere nicht bei ſich führten, und der Führer eines Laſtkraftwagens, der ſein Fahrzeug erheblich überlaſtet hatte. * Temperatur und Niederſchlag. Nach der Vier⸗ kelfahrsüberſicht des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim lag der mittlere Barometerſtan d im Oktober um 4,4, im November um 1,0 und im De⸗ zember ſogar um 69 mm über dem vorjährigen, wäh⸗ rend umgekehrt die mittlere Tagestempera⸗ tur mit 10,0(11,1) Grad im Oktober, 6,6(8,3) im No⸗ vember und 0,8(2,1) Grad im Dezember die letztjäh⸗ rige in keinem der drei Berichtsmonate erreichte. Die Temperaturunterſchiede waren aber im Berichts⸗ vierteljahr erheblich größer als im letzten Quartal von 1930, denn die Maxima lagen mit 28,4 bzw. 18,6 und 14,7 Grad(19,5 bzw. 17,3 und 11,0 Grad) durch⸗ weg über den vorjährigen, die Minima dagegen mit 05 bzw.— 1,5 und— 9,8 Grad(2,5 bzw.— 13 und 70 Grad) durchweg darunter. Die Nieder⸗ ſchlagshößhe erreichte mit zuſammen 78,5(192,4) die letztjährige bei weitem nicht. nuar 1784 los. am⸗ nach Lappland verſetzt. abgeſchnitten. decke des Der ſtreuge Winter, den wir nunmehr hoffentlich endgültig hinter uns haben, ſteht nicht vereinzelt da in Mannheims Annalen. In früheren Jahren ſetzte der Winter oft weit früher ein und zwar mit ſolch ſtarker Kälte, daß er den Rhein und den Neckar in Jeſſeln ſchlug und wochenlang gebändigt hielt. Der Rhein in Feſſeln! Mit Erſtaunen und Schadenfreude betrachtete man dent gebändigten Rieſen. Mit einer gewiſſen Scheu wurde der Strom betreten und überſchritten. Aus alten Schriften wird uns darüber berichtet: „Im Dezember des Jahres 1783 fiel eine unge⸗ heuere Menge Schnee. Die Kälte ſtieg auf 1875 Grad. Ende Dezember brach ſich die Kälte wieder und Anfang Januar trat Regen und heftiges Tau⸗ wetter ein. Das Eis des Neckars brach am 3. Ja⸗ Allein in der Feudenheimer Krüm⸗ mung blieb es ſtecken. Es bildete ſich dort ein Eis⸗ berg, mehr als 40 Schuh hoch. Am 5. Januar ſetzte ſich das Eis Rheines in Bewegung. Die Ge iude außerhalb der Stadt ſtanden alsbald unter Die Bewohner mußten flüchten. Anfangs Iguuar trat wieder Kälte von 8 Grad ein. Stadt und Feſtung waren von Eishöhen umſchloſſen. Im Innern lagerten Schneemaſſen; man glaubte ſich Alle Verbindungen waren Am 11. Januar konnte man die Eis⸗ Rheines überſchreiten. Man ſchlug Eßwarenbuden auf dem Eis auf. Kegel⸗ bahrren wurden errichtet. Man trieb allerhand Kurzweil, wie auf dem Jahrmarkt. Am 12. Januar fuhren beladene Fuhrwerke füber den Rhein. Bis zum 26. und 27. Februar blieb der Strom zu⸗ gefroren. des 2 Auch der Neckar war vollſtändig zugefroren. nen Eisgang eine große Ueber ſchwemmung Familientragödie i Heute früh mußte der Sanitätswagen in die Eichendorffſtraße 40 gerufen werden, wo, wie bereits kurz mitgeteilt, eine 50 Jahre alte Frau mit ihrem fünfjährigen Enkelkind tot aufgefunden wurde. Die Ueberführung in das Krankenhaus wurde ſofort vorgenommen, doch kam jegliche menſchliche Hilſe zu ſpät. Der Tod muß ſchon einige Stunden vorher eingetreten ſein. Zu dieſem trauri⸗ gen Vorfall erfahren wir noch, daß Familienzer⸗ würfniſſe und ein Nervenleiden die Urſachen zu dem tragiſchen Schritt der Frau geweſen ſein dürf⸗ ten. Das Kind, das die Frau mit in den Tod nahm, gehörte ihrem Sohn, der mit ſeiner Frau in Scheidung lebt. Die hierdurch entſtandenen Reibe⸗ reien ſcheinen der Frau ſo ſtark zugeſetzt zu haben, daß ihre Nerven immer weiter herunterkamen und ſie ſchließlich keine Freude mehr am Leben hatte. ö An dem Kind hing die Großmutter mit großer Liebe, zumal ſie es aufgezogen hatte. In einem Abſchiedsſchreiben brachte ſte auch zum Ausdruck, daß ſie nicht anders könne, als das Kind mitzu⸗ nehmen. Die Familie der ums Leben gekommenen Frau ſchlief in einem anderen Raum, während ſie ihr Schlafzimmer mit dem Kinde teilte. Obgleich körperlich ſehr geſchwächt, ſchleppte die Frau die Matratzen und die Kiſſen ihres Bettes in die Küche, ohne daß eines der Famtlienmitglieder von dieſer Vorbereitung etwas bemerkte. Nachdem die Lebens⸗ müde die Küche abgeriegelt und eine Abdich⸗ kung mit Tüchern vorgenommen hatte, öffnete ſie ſämtliche Hahnen des Gasherdes. Als ihr Mann heute früh aufſtand, fand er die Türe verſchloſſen. Nach Einſchlagen der Türfüllung wurde die Tragö⸗ die entdeckt. Am 18. Januar brach das Eis und richtete durch ſei⸗ ö ö 1 1 1 an, die verheerend wirkte, abſeits liegenden Ortſchaften in Jammer und ken verſetzte. Der 19. Januar brachte erneut Schnee wetter, das bis 31. Januar andauerte. Die ſtieg wieder bis 1294 Grad. Der Holzmangel machte Kalte ſich drückend bemerkbar. Aus dem Neckartal mußte man Holz herbeiſchaffen. Die geiſtliche Adminiſtra tion gab die Waldungen bei Schifferſtadt preis. Kurfürſt Carl Theodor ſpendete 15 000 fl. und Privat⸗ anſtalten ſorgten für den Verkauf des Holzes en kleinen Partien. Die Kälte hielt bis zum 22. Februar an. Alsdann trat Tauwetter ein. Das Eis des Rheines ſetzte ſich früher in Bewegung als das des Neckars; es entſtand jedoch dadurch kein Schaden. Um ſo ſchrecklicher aber tobte der Neckar. In der Nacht zum 28. Februar wurden die Bewohner der Stadt durch ein furchtbares Getöſe aus dem Schlafe geweckt. Ein Teil der Waſſermaſſen hatte bei Feudenheim das Flußbett verlaſſen und ergoß ſich gegen die Feſtung, füllte deren Gräben, riß das Heidelberger Tor auf und ſtrömte mit unwiderſtehlicher Gewalt in die Stadt. Die Torſchreiber mußten flüchten. Die Häuſer dem Walle ſtanden unter Waſſer. Die Sturmglocken läuteten unaufhörlich. Eine Menge angeſchwemmter Gegenſtände gab Kunde von dem Schaden, den der Eisgang auch anderwärts angerichtet hatte. In der Stadt herrſchte Not und Verwirrung. Ein Teil der ärmeren Bevölkerung war obdachlos und brotlos. Private Wohltätigkeit griff mutig zu. Die Regie⸗ rung errichtete Bäckereien und Garküchen und ver⸗ ſorgte die Betroffenen bis Mitte März.“ In unſeren Tagen kommt das Zufrieren der Flüſſe bei weitem nicht mehr ſo häufig vor wie da⸗ mals, da ihre Waſſer durch Dämme, Kribben und andere Uferbauten nicht ſo eingeengt wie jetzt, mehr in die Breite gingen und darum aber auch die Strö⸗ mung nicht ſo ſtark war, wie es heute der Fall iſt. J. K. an CC ĩͤvVdbwbdbfwwdwwwßwGGGGbGTGTGTGbGbGTGbGTGTGTGTGTGbGbTGbPTPTPbPTPTPTPTGTPTGbTGTbTVTWTVTGTbTGTPTPTPTGTGbͤWTGbhébT'''''''''''''''''''''''''''''''''b Verband badiſcher Tierſchutzvereine Der Verband badiſcher Tierſchutzver⸗ eine war auch im Winter an der Arbeit. Es bil⸗ deten ſich einige Ortsgruppen, die ſich dem Verbande anſchloſſen. Als ſchöner Erfolg darf bezeichnet wer⸗ den, daß auf Weihnachten über 20 000 der beliebten Berliner Tierſchutzkalenderchen an Volksſchulen des Landes abgeſetzt worden ſind. Schon tritt man an die Vorbereitung der Landestagung in Lahr heran. Der Verband bringt bei der Bevöl⸗ kerung in Erinnerung, daß laut miniſterteller Ver⸗ fügung in ganz Baden der Verkauf von Froſch⸗ ſchenkeln verboten iſt. Tierfreunde werden gebeten, bei der Polizei Anzeige zu erſtatten, wenn Froſchſchenkel zum Verkauf angeboten werden oder wenn ſie in Reſtaurants auf der Speiſekarte ſich finden. An die Schulen richtet der Verband die Bitte, Jugendgruppen für den Tierſchutz bilden zu wollen, die vom Unterrichtsminiſterium erlaubt worden ſind. Dieſe tragen dazu bei, Sinn und Verſtändnis für die Tierwelt bei der Jugend zu wecken und Quälereten entgegenzuwirken. Auch während der Winterszeit durchziehen zahlreiche Zigeuner familien auf beſtimmten Haupt⸗ linien unſer Land und haben oft Schwierigkeiten, ihre Tiere unterzubringen. Die Gaſtwirte in den in Frage kommenden Ortſchaften werden gebeten, ihnen Stallungen zu bieten gegen eigene Sicher⸗ ſtellung durch Vorauszahlung der Stallmiete und Einziehung eines gewiſſen Pfandgeldes, das dann bei der Weiterfahrt wieder zurückerſtattet wird. Dem Verband gehören außer Vereinen auch Gemeinden an. Geldſendungen an den Verband wolle man richten an Poſtſcheckamt Karlsruhe Nr. 28 969, 3. Seite/ Nummer 92 loubuunn mul Heidelberg und die weiter . neun 25. Februar lefzfler Termin für Märzbesiellungen Bes tellung erhebt Zuse h! a g von 25 Pf. verspäteter POS die einen Weꝛer hat den Veruf verfehlt? Ein Grobſchmied, der zartfühlend iſt. Ein Se iſen händler, der nicht in gutem Geruch ſteht. Ein Liebhaber, der herzlos iſt. Ein Eis händler, der einem die Hölle heiß macht. Ein Althändler, der Junggeſelle bleibt. Ein Stubenhocker, der kein Sitzfleiſch hat. Ein Kammerjäger, der ein Tierfreund iſt. Ein Souffleur, der keinem den Text zu leſen vermag. Ein Redner, der auf den Mund gefallen iſt. Ein Filmſchauſpieler, der nicht im Bilde iſt. Ein Schwer verbrecher, der leichtlebig iſt. Ein Botaniker, der den Bock zum Gärtner macht. Ein Schuſter, der nicht weiß, wo ihn der Schuh drückt. Ein Heldentenor, der kleinlaut wird. Ein Winzer, der nicht weiß, wo Barthel den Moſt holt.. Ein Millionär, der minderwertig iſt. Ein Tief baumeiſter, der hoch hinaus will. Ein Schneider, der leicht den Faden verliert. Ein Bauer, der ſein Licht unter den Scheffel ſtellt. Ein Theologe, der keinem die Leviten leſen kann. Eine Stütze, die kein Haushalten kann. Eine Tänzerin, mit der man nicht auf gutem Fuße ſteht. * Seinen 70. Geburtstag kann om morgigen Donners⸗ tag Herr Max Schütz, Militärpenſionär, Kronprinzen⸗ ſtraße 64, begehen— Frau Luiſe Schenk Wwe. G 7, 28, feiert ebenfalls morgen in körperlicher Rüſtigkeit und gei⸗ ſtiger Friſche ihren 70. Geburtstag. Rückſichtsvoll „Was fällt Ihnen denn ein, mich früh um vier Uhr zu wecken und für fünfzehn Pfennige Zahn⸗ pulver zu verlangen!“ „Regen Sie ſich nur nicht auf, da gehe ich eben M zu einem anderen Apotheker!“ bas Schleksal slnes ostpreußischen Mädchens in russſscher Gefangenschaft RO MAN VON ALFRED HEIN 6 Als kein Schuß mehr auch nur ganz dünn die Nachteinſamkeit zerriß, als ruſſiſche Soldaten ſchon wieder in geordnetem Schritt und Tritt vorwärts auf die Grenze zu an ihnen vorbeimarſchierten, da hielten die Schlitten in einem großen Dorfe, und in zwei Stuben eines Bauernhauſes wurden die Ver⸗ ſchleppten hineingeſtopft. Von den beſchneiten Schuhen wurde der Fuß⸗ boden ſofort völlig naß. Die Kinder fielen um vor Müdigkeit. Die Mütter und Frauen lehnten an der Wand. Als der Vater die Näſſe ſah, in die ſich ſeine kleinen gebettet, da hob er die Fenſterläden aus und legte ſie auf den Fußboden— die Kinder darauf. 5 ſtreichelte ihn— doch da ſanken ſchon ihre ———— 8 Eines Abends— Annke wußte nicht mehr, wie lunge dieſer Weg durch endloſen Schnee und endlose Qual währte,— kamen ſie in Schaulen au. Den ganzen Tag hatten ſie wieder nichts zu eſſen bekom⸗ men. Früh morgens wurde für alle ein Eimer kal⸗ tes Waſſer zum Waſchen und Trinken hineingeſtellt. Keiner wuſch ſich. Alle tranken gierig. Die Kinder tauchten unterwegs die Finger in den Schnee, wenn ſie auf den niedrigen Schlitten einen Hang entlang juhren— die Sonne leuchtete aus blauem Himmel über die Schneeweite dahin, aber keine Freude wollte aufkommen— irgendwo lud man die armſelige Schar dann wieder in Viehwagen und, als die Nacht herabſank, kamen ſie auf dem Bahnhof in Schaulen an. Hier wurden ſie von Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett in Empfang genommen, unter den Blicken der hier einquartterten Soldaten und der ſcheu und freudlos dreinſchauenden litauiſchen, vielfach jüdi⸗ ſchen Bevölkerung ging es die fahl erleuchteten, ſchmutzigen Straßen des nur aus Mietskaſernen und armſeligen Hütten zuſammengewürfelten, nicht Stadt noch Dorf zu nennenden Ortes zum— Gefängnis. Annke wies Bernhard auf die Drahtſcheren, die den ruſſiſchen Soldaten am Koppel neben dem Sei⸗ tengewehr hingen. Sie hatte keine Ahnung, daß man in dieſem Kriege ſich mit Drahtverhauen verſchanzte und die Scheren brauchte, um beim Angriff Breſchen zu ſchlagen. Der Soldat, der neben den Kindern ſchritt, ſah ihre Blicke: „Damit— alle Germanſki— Männer— Kopf — abſchneiden, ſagte er mit biſſigem Lächeln. „Wie ein Wolf,“ flüſterte Herbert. Annke lief zum Vater und nahm ſeine Hand. Sie durften ihn nicht töten! Als ſie im Gefängnis eingeliefert waren, gab es auf Bitten um warmes Eſſen,— o wenigſtens et⸗ was heißen Tee!— nur ein Kopfſchütteln. „Schon zu— Küche!“ ſagte einer der Soldaten. „Nitſchewo—“ Das Brüderchen weinte. Da nahm es eine junge Frau von den in Garſden Hinzugekommenen an ihre Bruſt und gab ihm zu trinken. Sie hatte ſelbſt ein kleines ſtrammes Büb⸗ chen—„doch es reicht auch für zwei!“ lächelte ſie. Annke konnte nicht ſchlafen. Jeden Augenblick fürchtete ſie, daß die Soldaten mit den Drahtſcheren den Raum betretn würden— ſie ſah das Haupt des Vaters blutüberſtrömt— da ſchrie ſie auf— der Va⸗ ter eilte herzu! „Was haſt du denn? Annke erzählte von den grauſigen Worten des Soldaten. Aber glaub doch ſo etwas nicht Sieben Tage blieben ſie im Gefängnis zu Schau⸗ len. Einer verlief wie der andere. Und ſchon fanden ſich die meiſten mit dieſer Lage ab. Es gab nun auch zu eſſen, warm und ſogar reichlich. Jeder bekam täglich ein Pfund Schwarzbrot, dazu warmes Waſſer. Tee? „Tſchai? Nitſchewo— kaufen ſelber!“ Aber nach zwei Tagen ſchlich ſich ein kleiner buck⸗ liger Jude in den Raum. Er wechſelte den Männern das letzte deutſche Geld und brachte ihnen ein großes ſchrie wie wild, Die Mutter 1774 g Päckchen Tee. Für die Kinder hatte er auch mit eini⸗ gen Tüten Bonbon ſich vorgeſorgt, die er ebenfalls verkaufte. Später brachte er noch der Mutter einen alten Rock, aus dem ſie für das kleine Brüderchen ein wärmeres Gewand als es Windeln, Hemdchen und Tücher waren, nähte. Doch Brüderchen gedieh prächtig in aller Not, ſeit die junge Frau— aus Nimmerſatt war ſie, der nördlichſten Stadt Preußens — ihm immer mit zu trinken gab. Jede Familie hatte ſchon ein Eckchen in dem gro⸗ ßen Gefängniskeller, und wenn die Sonne durch die Gitter hineinlachte, da ſtahl ſich auch wieder ein Lä⸗ cheln auf die Lippen der Verſchleppten. Mittags erhielten ſte eine fleiſchloſe ewigſaure Suppe mit Rüben. Annke brachte keinen Biſſen herunter und aß mit Bonbons belegtes Brot, eine Erfindung der Hennigkinder. Jeder zweite Tag war beſonders feſtlich— da wurde nämlich geheizt, und Annke durfte ohne Man⸗ tel und Tuch daſitzen, brauchte nicht Dauerlauf zu machen oder die Hände in den Taſchen zu vergraben, ſondern konnte„Anderſens Märchen“ aus dem Ruck⸗ ſack holen— natürlich waren gleich alle Kinder um ſie herum—„Annke, lies vor! Von der Hirtin und dem Schornſteinfeger.“ Und Annke las die zierlichen zarten Nippes⸗ geſchichten des großen däniſchen Märchenträumers. Solch kindſelige Dinge hatten dieſe Gefängniswände vor und nachher ſicher nie gehört. Plötzlich wurde die Tür aufgeriſſen— Ein Offizier! Annke ließ das Buch fallen, zwei Soldaten, die hinter dem Offizier an der Tür Poſten faßten, wink⸗ ten: Aufſtehen. Der Offizier zählte: Ras, dwa, trie, sterie, schess, szim, Woszim— Er notierte die Zahl und ging wieder. Kaum war er hinaus, drückte ſich der alte Jude herein. „Morjen— nu wie geiht? Scheene Löffelchens, Töpfchens— oih— oih—1 Die Jungens liefen hinter ihm her und machten ihn nach. Alles wurde er los! Klagte über das wenige Geld, das man ihm gab, aber er nahm's und lächelte immer: Auf Wiederſehen! Doch als er eines Morgens wieder mit Teepäck⸗ chen, Fitzelbändchen, Taſchentüchern und allerlei Ge⸗ rät erſchien— da war der Raum leer, e 1 Die Verſchleppten befanden ſich auf dem Weg nach Wilna, wo ſie abermals im Gefängnis an eine giftig dreinſchauende Wärterin gerieten, die einen tieſen Haß auf alles Deutſche in ſich trug, die Kinder puffte, die Mütter von den Vätern trennte, in verſchiedenen Räumen unterbrachte und ſte auch nicht auf dem Korridor zuſammenkommen ließ. Nur vor der Großmutter hatte ſie Reſpekt. Als dieſe krank wurde, ſie hatte ſich etwas erkältet, und ihr befahl, ihren Sohn, Herrn Hennig, zu rufen, da holte die ſcheele Alte den Vater tatſächlich heran. Drei Tage hatte ihn die Familie nicht geſehen, und in Annkes angſtvollem Hirn tauchte wieder die blu⸗ tige Drahtſchere auf Das waren drei furchtbare Tage. In dem Ge⸗ fängnis herrſchte unter allen Aufſehern ein höhni⸗ ſcher grauſamer Geiſt. Das Eſſen wurde in einer großen runden Wanne in die Mitte des Kerkers ge⸗ ſtellt— zwei mit Ketten gefeſſelte Sträflinge trugen ſie herein. Als einer einmal der Mutter, die das Brüderchen im Arm hielt, zulächelte, bekam er einen jähen Schlag mit einer in den Händen des Aufſehers gezückten Knute. Endlich hieß es auch hier hinaus und weiter— Die vieltürmige Stadt,„das goldene Wilna“, mit dem ſtolzen Schloßberg wurde den leer und zerbro⸗ chen Dahinſchreitenden nicht bewußt. Nach einer Stunde Marſch— halt auf dem Bahnhofsplatz. Gefangene deutſche Soldaten ſtanden hier. Als ſie nur leiſe winkten, wurden ſie von den ruſſiſchen Wachtſoldaten beſchimpft. Der Ton der Ruſſen war gehäſſiger geworden; denn ſie wurden abermals aus Oſtpreußen hinausgetrieben. Vier Stunden ſtanden die Gefangenen im Regen, 8 Bürger gingen ihre Reihen neugierig ent⸗ ang. Ein großer ſtattlicher Herr im Pelz blieb vor der Mutter ſtehen, wies auf das Brüderchen und rief einen Offizier. Offenſichtlich fragte er, was das Kind getan habe. Der Vater erriet den Sinn der Worte und wies auf die Großmutter. Der Offtzier zuckte die Achſeln, knurrte etwas mürriſch vor ſich hin und entfernte ſich. Der Herr mit dem Pelz fragte den Vater in deut⸗ ſcher Sprache:„Sie haben auf unſere Soldaten ge⸗ ſchoſſen?“ „Wir? Bei Gott, das iſt nicht wahr Gortſetzung folgt.) 70. Seite Nummer 92 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Februar 1009 . 8———̃ Köòu¹ᷓy!—— 1 Ei f f blib U 4 8 5 g. 8 5 V 725 2 O. Sch. Frankfurt a.., 24. Febr. Der eine der Burſchen, der anſcheinend des Schwim⸗ 2 8 f BB—; 17 5 5 ens unkundig war, verſchw bor den A 2—. 77C0C0ö0b000 Zur Förderung der Leibesü ungen junge Burſchen an ein Mädchen heran, das in einer 191 a 1 555 4555 8 5 3 10 Sche arbeite Si 1 das Mia 15 toch nicht geborge erden. Aber auch 1 8 Scheune arbeitete. Sie verſuchten das Mädchen durch noch 9* 3 3 3 3 e N S chl n auf 58557 55 75 125 taub 5„ gelang die Flucht nicht Türnen, Spiel und Sport haben infolge der kang⸗ durch den Staat geregelten Pflichtbetr te h, der allein 5 e rt„ 1 85 5 925 9 5 n n Auf dem anderen Flußufer, auf Frankfurter Ge⸗ jährigen Bemühungen der Vereine für Körperpflege bei zu dem bedeutungsvollen Endziele zu führen vermag, gen N 1 5 68855 1 8 3. 0. biet, arbeitete zufällig ein Schu powachtmeiſter dem heutigen Geſchlecht ein ungleich höheres Ver⸗ daß Leibesübungen zum Gemeingut bes geſamten unt einem der Burſchen vor den Leib trat und laut um auf fein 0 Gru adſtück der hurch de 5 lt ſtändnis gefunden, als man dies v Jahrzehnten ge⸗ Volkes werden müſſen. wei Hilfe ſchrie. Die Burſchen ließen endlich von ihrem 15 k. 1 55 21 85 70 A n Dan, wohnt war. Bei genauer Prüfung der Zuſtände und Ver⸗ bun 1 3 7 55 3 2 lockt, 5 2 01 eilte 1 er 5 ab und ergriffen die Flucht, wobei ſie von den Lelock, an den Tatort eilte und gerade den Fluß f HBeachtliche Anſätze hierzu finden wir beiſptel iſe in e reicht 18 8 l 0. 1 hältniſſe muß dies auch Jedermann begreiflich finden, Beachtliche Anſätze hierz d vir beiſpielsweiſe in her dar Ortsbewohnern mit Miſtgabeln, Stöcken, Holzſtücken erreichte, als der eine der beiden Flüchtlinge naß 5 5 g 5 4 S i z, wo nebe Schießen das Turnen ſoz wenn er die berufliche Inanſpruchnahme der Jetztzeit ver⸗ 8 halbſt 1 1 Pin 5 erben 45 i 2 Rr: 3 ee 2 gie ine Katze 3 11 K Er j 11 11 8 1 5 5 555. zur Ibſtaatlichen nrichtun zeworden iſt. Kein junger N und ähnlichen Waffen verfolgt wurden. Die Bur⸗ wie eine K de, ans Ufer kletterte. Er nahm ihn gleicht mit den Anforderungen in vergangenen nn Mann kann Hort achtlos vorübergehen,„ 92 ſchen wurden in die Enge getrieben und ſtanden lofort in Empfang und transportierte den plötzlich als die Menſchheit bei weitem noch nicht in dem Maße Borwetf anf ſich zu lade 15 era 15 Dr. el Der 1 91 Eng getr. n 1 De! 23 2 2 1* 25 2 1* 1113„„ 1 1 5 3 Urf auf ſich zu lad 8 + ſend 501 plötzlick e ſehr zahmen und vor Kälte zitternden Burſchen aufs durch die Intenſität der A beit ſo ver⸗ 110 ie innere Geſchl 1 800 plötzlich vor der Nidda, die ihre Flucht„„ 8 5 g 2 5 28 braucht wurde, als dies großenteils heute der Fall iſt; e tunere Geſchloſſenßeſt All ſchien Polizeirevier nach Frankfurt⸗Preungesheim. Die 58 55 8 sch N hält N 1 5 Ar⸗ id wahrlich nicht die ge⸗ 5 Kriminalpolizei nahm ſofort die notwendigen Er⸗ 55 5 0 9 en bet diefer Be. eingſte Folge der ſta⸗ ſorge, die ſich au a Vor ſich den ziemlich tiefen Tur tan e„ 5 1 1 3 beitsloſigke vieler Volksſchichten ſchalte er Be⸗ 5 5 5. 7 15 Vor ſich den ziemlich tiefen Fluß, hinter ſich die mittlungen vor und identifizierte den Feſtgenom⸗ 1 fend 1 1 1 f f deutlichſten kennzeich koſtenloſen Ueber, mit 29 4 rn 1 4; 5 2 5 8 2 erſtändli 8. 5 70 72 1 und Rsötiſcher 558 Meute der Verfolger, blieb ihnen nichts anderes menen als einen ſchon lange polizeibekannten 25⸗ 5 140 5 Peiemenſchen ind 8 alſung faalicher und ſtädtiſcher Gebäude zu Zwecken der auf 1 0 6.. 5 g 22 1 f 52 f a e elen unſerer Mitm 8 Lei 8 pörperpfle⸗ Übrig, als ſchwimmend das andere Ufer zu erreichen. jährigen vielverſprechenden Herrn Vet ſehr vielen unſe III gur g 5 f übungen geradezu zum Ausg leichs mittel ifft dies bis inem gewiſſen Grode zu Abr — gegenüber den Berufsſchäden geworden, 6 immer ungen und Verklaue⸗ N das ſie nicht mehr miſſen möchten, weil es ihnen ſelbſt in ngen, die er frei 1 tfaltung große B 8 8 ße dode — den einfachſten Formen zur Quelle der Erfri⸗[Hinderniſſe in den Wegſtel be n. Warum mi bei Aus Baden Aus der Pfalz ſchung, der geiſtigen Ausſpannung, der Erneuerung ge⸗ ſen 3. B. hier in Mannheim die den Vereinen über⸗ 8* 1 5 5 5 dr 5 Lau worden iſt. Darum wäre es auch falſch, daran zu er⸗ laſſenen Tur e 8 4 Au weſchwuſen 1 . ö A. 4 855 innern, daß man früher dieſen Ausgleich auch nicht ge⸗ e: meiſten Jud ned Staatliche Perſonalveränderungen Autozuſammenſtoß im Rauch der Lokomotive braucht habe, um rüſtig und arbeitsfähig zu bleiben, da anmsglich Uebungeſtätten 10 J Abele fen . 52 K 13 7 2 d i eits hältniſf ehede. rund⸗ ß ſich ein Gang 2 Turn⸗ Sportſtun 1 15 N Ernannt wurden zu Muſiklehrern:* Ludwigshafen, 24. Febr. Geſtern abend 625 e 8 8 e 5 0 Daß ſich ein Gang zur„ Selen 0 weir 1 Die Muſiklehrerkandidatin Gertrud Kurrus an Uhr ſtießen in der Mundenheimerſtraße bei der Ein⸗ ſchlechterdings unmöglich it. Man kannte vor Zeiten auch. 1 2 Sicherlich bot tb der Mädchenſchule mit Mädchenoberrealſchule(Fried⸗ mündung in die Kaiſerwörthſtraße ein Mann⸗ keine Straßenbahnen, keine Eiſenbahnen, keine Autos, Maßnahme erſorder⸗ f rich⸗Luiſenſchule) in Konſtanz, 2. die Hauptlehrerin heimer und ein Maudacher Kraftwagen und doch wird niemand behaupten wollen, daß dieſe durch lich gemag ten doch auh bete nend Muſiklehrkandidatin Elſe Doeri ng an der zufammen. Den Führern beider Fahrzeuge wurde die Zeitverhältniſſe bedingten Einrichtungen je wieder 517 12 Abriegelung 1 N brit Mädchenrealſchule mit Mädchenoberrealſchule(Fichte⸗ durch Rauchſchwaden der Lokomotive eines um entbehrt werden können oder daß ohne ſie eine heutige hallen, 89 do iſt auch ein Weg, un 105 Bat ſchule) in Karlsruhe und 3. Muſiklehrkandidat Paul die gleiche Zeit in Richtung Mundenheim fahrenden e 1 8 diese Err anzenſchuften det die Wegleitung verr ſt, da 10 die Richtung 15 Julier an der Aufbau⸗Oberrealſchule in Tauber⸗ Lokalbahnzuges jede Sicht genommen. Trotzdem die enſo notwendig aber, wie CCC anden. So he t, bleibt vieles 8. 5. Wage jemli 17 5 1 Neuzeit, ſind die Mittel, die bei dieſer unaufhörlichen und es wäre nachgerode an der Zeit, eine 16. biſchofs heim. 18 Wagen ziemlich langſam fuhren, ſtießen ſie zuſammen. Jagd nach Fortſchritt den Einzelnen befähigen, durchzu⸗ unte Sache mit ganzen Mitteln zu fördern, Dit In den einſtweiligen Ruheſtand ver⸗ 171 7 5 8 beide Fahrzeuge ſo erheblich beſchä⸗ halten, ohne den Anforderungen zu erliegen. lbem Wege ſtehen zu bleiben. b 58 ſetzt wurde auf Anſuchen: Profeſſor Hermann igt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Ein 15 Ei 3 Mi ir 1 eſtändi 8 iſt 8 darum auch zu rechtfertigen, 5 2 g*. 2 2 7 4 n ſolches Mittel haben wir in verſtändig aus⸗ 5. 5 erden n Ernſt Maier am Realgymnaſium in Ettlingen, Jahre altes M ädchen, das auf dem Führerſitz des gewählten und vernünftig betriebenen Leibes⸗ 11911 e 1 entgegen 56 An Rektor Hermann Hecker in Pforzheim, Studienrat aus Maudach ſtammenden Perſonenautos mitfuhr, übungen;„„ e e eee geren Ae Jakob Baas an der Handelsſchule in Ettlingen, wurde durch Glasſplitter der Windſchutzſcheibe im denn Leibetzübungen, und äußern ſie ſich auch nur in e entfaltung lehr wir Wewirn ich Oberlehrer Adolf Heilig in Heidelsheim, Ober⸗ Geſicht leicht verletzt. einem täglichen Erholungsmarſch in friſcher Luft, ſchaffen warten geweſen wäre. 0 lehrer Joſeph Schneble in Rielaſingen, Ober⸗ 289 8 dem Körper neue Energien, geben dem Geiſte neue Spann⸗ n 1 80 7 a ö Pie lehrer Pius Schultheiß in Fautenbach, Haupt⸗ Aas dem Zug gefallen rraft, erpalten und fürdern den Geſamtorganismus in ſei⸗ i ee. fel be lehrer Otto Dietmeier in Furſchenbach und* Ludwigshafen, 24. Febr. Am geſtrigen Diens⸗ nem e e 9 e handelt es ſich auch in der Sache der Leibesübungen F Hauptlehrer Jakob Schüßler in Weinheim. taz ftel zwiſchen Kirchheim⸗Eck und Freinsheim 1 ee e e e ee— gegeben hat, die nicht ebenfalls ihre Um and 1 In den dauernden Ru heſtand tritt kraft der 171ährige Schüler Heinz Beckhem aus Grün. gegangenen Gleichgewichte im menſchlichen Daſein jene Irrwege gegangen iſt. 15 Geſetzes am 1. Juni 192: Kreisoberſchulrat Dr. ſtadt von der Plattform eines Perſonenwagens des vorbeugende Erhaltungskraft gegenüber zu ſtellen, die zu bis die Zeit von ſich aus für die nötige Klärung und Ab⸗ ö lich Eduard Reitz in Heidelberg. Zuges 748 Grünſtadt—Neuſtadt a. d. Hdt. Der einer widerſtand s fähigen Beberrſchung aller hilfe Sorge getragen hat. Dieſer Gang wird auch dei ben Ein 3 2 Schüler wurde anſcheinend leicht verletzt. Er konnte körperlichen und ſeeliſchen Anlagen unerläßlich notwendig Leibesübungen nicht anders ſein. 5 Strafe für feigen Ueberfall ſich zu Fuß zum nächſten Wärterpoſten begeben, von erſcheint. l 5 e h Den e N 185 dieſen 70 og 4 lg 24. 5 Das Schöff„wo er mit Kraftwagen na Grünſtadt verbr. Ganz beſonders erfreulich iſt die Erkenntnis über die dings die nicht leichte Aufgabe, mit Sorgfalt dartber zu Ii 5 5 1 3 ee eh 188. Der H 1 11 8 95 f 1 117 0 Notwendigkeit der Förderung körperlicher Lei⸗ wachen, daß nicht unliebſame Rückſchläge eintreten und da, 55 urteilte den Kraftwagenführer Valentin Vä th zu würte, bergang des N 7 nicht ſt un gs fäbigre tt in den verantwortlichen Stellen dermit die Arbeit langer Jahre wieder zunichte gemacht wird ſpre drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte am geklärt. Es iſt jedoch feſtgeſtellt, daß die Hängegitter 1 und des Staates, wenn es auch den Anſchein und eine Pflicht des Staates und der Gemein zu! Abend des 1. September in Bruchſal den Rechtsan⸗ der Plattform bei der Abfahrt in Kirchheim⸗Eck ge⸗ haben möchte, als ob der Höhepunkt des Verſtändniſſes be. den wird es ſein, trotz der Nöte der Zeit einer geſunde. 4 walt Dr. Duttenhofer, der den Scheidungs⸗ ſchloſſen waren. reits überſchritten ſei. Tatſache iſt aber, daß im Laufe der Weiterentwicklung alle Aufmerkſamkeit zuzuwenden. N Div prozeß ſeiner Frau führte und auf den er deshalb letzten Jahrzehnte Einrichtungen geſchaffen worden ſind, Für die örtlichen Verhältniſſe wird es daher einer vor⸗ ö Hes eine große Wut hatte, auf der Straße beläſtigt und ie Werben elang ere die als eine wire Unterbüsung der Leibesübungen ausſchanenden men werwan ung norebalten breiten durch Meſſerſtiche nicht unerheblich verletzt. Nach* Zweibrücken, 24. Febr. Geſtern vormittag ſollte anerkannt und gewürdigt werden ie eee weiterhin für einen nactürlichen Entwickkungz⸗ ö 110 dan 11a 6 5 5 5 3 9 an die Schaffung von Spielplä tze n, von Bade⸗ gang die nötigen Vorbedingungen zu ſchafſen, einmal, f 5 Ueberzeugung des Angeklagten war Dr. Dutten⸗ ſich der Gemeindeſekretär Ernſt Natter, geb. 1806, gelegenheiten, an Einrichtungen der Schule im um den erreichten Stand nicht zu gefährden, zum andern geſe hofer, der im Verlaufe des Scheidungsprozeſſes den aus Kottweiler⸗Schwanden in der Berufungsinſtanz Sinne der Geſundheitspflege, an die im Entſtehen begriffe. aber, um den Ruf als„lebendige Stadt“ auch mit Bezug 9 5 Antrag auf Entmün dung des Angeklagten des Zweibrücker Gerichts wegen A m ts verbre⸗ nen Volksparks. Noch ſind wir aber trotz alledem noch auf die Förderung der Leibesübungen in einer Weiſe zn ſtellte, daran ſchuld, daß keine Ausſöhnung mit feiner chens verantworten. Er hatte erſtinſtanzlich ein weilt von de m Ziele entfernt, das im Intereſſe ſichern, die dem heranwachſenden Geſchlecht in Wirklichkeit Frau, wie ſie der Angeklagte erſtrebt hatte, zuſtande Jahr Zuchthaus bekommen, weil er ſich durch bes Volksganzen erſtrebt werden müßte, nämlich von dem! zum Vorteil gereicht. Su kam. Das Gericht gab ihm bis zu einem gewiſſen Fälſchung eines Gemeinderatsprotokolls ſelbſt die Grabe mit dieſer Auffaſſung recht. Unwiderruflichkeit verlieh. Vor der Berufungs⸗ inſtanz ſtellte er den Antrag auf Unterſuchung ſei⸗ 2 5 Warnung vor einer Hotelbeträgerin nes Geiſtszuſtandes, da er ſeit einer Gehtrnerſchüt⸗ Winkerturnier Briefkaſten * Karlsruhe, 24. Febr. Die wegen Hotelbetrugs terung nicht mehr Herr ſeiner Sinne ſet. Dem des Mannheimer Schachklubs L. E. G. Sie müſſen beim Amtsgericht einen enkſort⸗ und anderen Eigentums delikten vorbeſtrafte 43. 2„ und die Verhandlung auf 7. und 8. Runde chenden Antrag ſtellen. 1 ährige Köchin Emma Rehfeld aus Osnabrück unbeſtimmte Zeit vertagt. 5 28. 5. Der Zins wäre in Ihrem Falle 73s v. G. Bör treibt ſich zur Zeit wieder in Karlsruhe herum und e 1 9 9 Des FFF O. N. Der 5 Jer W 1 7 De 1 1 ſich lebt von ihren Schwindeleien. So hat ſie einen 4 Mai 24. Febr. Der am 11. Juni 1903 in beine noch unbeendete Partie aus der 6. Runde gegen 8353535 7 5 1 9 7 3 Mill. 4 geſti Hieſigen Hotelbeſitzer um den Betrag von 64 Mark 5 a g, 24. 8 5 5 Dr. Stgeble nach erbittertem Kampf im 80. Zuge für 9 55 9 55 15 Juni 1931 1768, Mill. Gold und 104 letzt betrogen Heidesheim geborene a 0 Becker 5 ſich 05 entſcheiden.— Die 7. 5 e 19 85 M 40 8 Mill. 4 Deviſen; am 23. Juni 1035 1411 Mill. G0 bal 5 in der Nähe des Bahnhofs lerborn vom Zuge Heinrich zuſammen. S warz verteidigte ſich ſizilia⸗ und 92,3 Mill. 4 Deviſen; am 30 Junt 1631 1421.1 Mill. 4 Kilt 11 0 niſch, düßte aher bald einen Bauern ein. Heinrich ver⸗ ee ee„ 5 a Neuer Bahnhof Baden⸗Baben⸗Stadt überfahren. Er wurde auf der Stelle getötet. 0 Inch ae wee a gen 1 972 15 1 8 See 5 0 27 5 1 3 ü teidigte ſi ſichti te im End⸗ 5 5 5. 8 3 “ Baden⸗Baben, 22. Febr. Durch die Einzemein⸗ 8 V„ aue Fäue zu. 3. Die Gebühren ſind hoch em deze dung von Oos wurde der an der Hauptſtrecke 2 2 gegen Röm mig, in der er unter Qualitätsopfer zum ſtltzen ſich aber auf eine Gebührenordnung der Stadt. rung Frankfurt—Baſel gelegene Bahnhof vor einigen Was hören Wir Angriff kam. Die Damenbauernpartie Ochs—Vogt endete Miete 1932. 1. Nach der Notverordnung ermäßigt ſich laßte Jahren in das Stadtgebiet einbezogen und mit 85 5 1 5 8. Ru. e 5 75 N eee N 100 Baden ⸗Baden⸗Weſt“ bezeichnet, während die Donnerstag den 25 Februar 1932: auterbach ercberte als Nachziehender gegen 5100. 1. Laſſen Sie die Friedensmiete Hur g eic ;„.„ 5 bereits in der Eröffnung Qualität und Bauer, ſo daß einiaungsamt feſtſtenlen. 3. Eine Kündigung muß trotzdem. Endſtation der fünf Kilometer langen Anſchluß⸗ Frankfurt Weiß bald die Waffen ſtreckte. Hein rich ſiegte in einer ausgeſprochen werden. Vielleicht iſt der Hauseigentümer 1 ſtrecke nach der Kurſtadt ſelbſt den bisherigen Na⸗ 8 88 1 6 1830 eee Verteidigung gegen 8 Race be Königs⸗] mit dem von Ihnen vorgeſchlagenen Termin einverſtanden. bal 80 2 i a.15: Frühkonzert.— 13.05: Mittagskonzert.— 18.80: angriff. Dr. Staeble erreichte als Nachziehender gegen 3 0 ee 5 755 1 50 1 e et 0 17.00: Nachmittags konzert.— 19.05: Müller eine ausſichtsreiche Position auf dem Damen⸗ 1 ſtändn ſſen, beſonder 1 27 ufgabe 2 efſe⸗ George Waſhington. Dr. Leo Schwering.— 19.85: 8 flügel; er wendete aber der Königsſeite zu wenig Auf⸗ aber gebäck zu begegnen, hat die Reichsbahndirektion Leben in Dokumenten ſeiner 1225 Dr. n 1 nich eme zu 15 We e 9 55 5 Karlsruhe verfügt, daß der letzt re Bahnhof mit von H. Rosbaud.— 20.05: Nobelpreisträger. X. Rude präziſe durchgeführten Angriff. Stan d: er 5 uf Beginn bes Sönmersahrplens(4b 25 Mah dle Be⸗ Fucken. Einf: D. 1„V„ 1 15 3 Ochs 87., Römmig, 8 1 8 3 üc— in⸗ i a S 2 zeichnung„Baden⸗Baden⸗Stadt“ erhalten ee n ee 5. 5 A 7. n e abermals gegen 9 wird. Gayer, Glas revanchterte ſich an Heinrich für ſeine Nie⸗ im *.30 Turnſtunde für die Hausfrau.— 18.08: Muſtkal. Jerloge im 1. Turnuß. In der 8. Runde gelong es Glas,. ten 17 Reiſe durch Europa.— 15.45: Jugendſtunde. 18.45: dem Tabellenführer Schott den erſten halben Punkt ab⸗ 5—* vere Nußloch, 23. Febr. Der Militär⸗ und Krie⸗ Nachmittagskonzert.— 17.45: Bücherſtunde.— 19.00: zunehmen. Heinrich gewann wiederum gegen Dr. Krauß. Vorausſage für Donnerstag, 25 Februar: wert gerverein hielt unter Leitung ſeines Vorſtandes, J. e e i 87 Nele E 5 35 Glas 35., Gayer, Heinrich 9 g.„ a 55 ſſenlei f. 30: Oſtpreuß. er: Heilsberg.— 20.80: e„ Dr. Krauß 1 P. 1 i derung. 5 Sparkaſſenleiter Georg Pfiſter, ſeine Generalver⸗ 19.501 e 5 r. 35 Etwas kälter, ſonſt keine weſentliche Aender ö ſammlung ab, wobei der Vorſitzende eingangs ſeiner ſendung: Brücke und Da Sende e e eee 11 Ausführungen der Toten ehrend gedachte. Gauvor⸗ Warn berg a rei. d. Runde: Miller ſchlägt Bous. Heger— Bomma⸗ Welter ⸗Nachrichten der Badiſchen edu ſitzender Amann aus Heidelberg wies auf die vom eee e eee rin bangt. Sondeitter ſolelfrei. La ideswelterwarte Karlsruhe benh 1 i j 5 unde.— 17.00: A. b 8 2 S i 0 ff 5 Pfalzgau des Badiſchen Kriegerbundes eingerichteten 18.80 15 Joſt: Vierte Notverordnung und Wohnungs⸗ 17 3 n 1 7 5 ae ler 1 1190 Ausſpracheaben de hin, die jeden erſten Mon⸗ wirtſchaft zaeb h: Leo Schützendorf ſingt.— 20.30: dans über Richner, Günther über Albrecht, Rall über Sager. Beobachtungen der Landes welterſtellen.30 Uhr vormittags u tag abend im Monat in der Harmonie in Heidelberg e Brücke und Damm.— 22.50: Unterhaltungs⸗ ang cn 1 e Dr. 8 8 5 1 8 3 1 n er. N* un haum— Scheib. Wey— Herd unbeendet. 6 Unther»nne 8 ſtattfinden und die beſonders den 7 55 der Notverord⸗ München führt mit 7 Punkten; Pfeifer, Rall je 6/7, Gerſpach, Man⸗ 965 drug 8 2 8 3 nung ſchwer betroffenen Kriegsbeſchädigten und t„Ugzerbaltunge kangert— ms. Kompoſitonen ger, Dr. v. Taack je 5 Punkte usw. W. L. in in As S 88 mc Sur Kriegerhinterbliebenen dienen ſollen. Von den 3000 A1, v. C. M. v. bebe 0 J. Fates Auſch Einiges aur Len e Se 0 die der Gau im verfloſſenen Jahr an notleidende Zeichenſesung.. 16.40; Mar dalbe: Aus meiner Jugend. Kunſtt weilk M hei 6 Wertheim 1510 3 s 2 fin f i 5— 16.20: Wilhelm Maucke⸗Stunde.— 17.15: Unterhal⸗ Nſtlurnwettkamp anmheimer Gau Vertbei. E Kameraden ausbezahlt hat, fiel auch ein ſchöner Be⸗ tungs konzert. 19.20: Sinfoniekonozert.— 20.80: Reichs⸗ gegen Saar⸗Pfalz⸗Turngau Sake 122 0% 2 5 9 0 1401 trag nach Nußloch, das beſonders unter der Arbeits⸗ ſendung: Brucke und Damm. Bed Bad 218 60% 2 3 280(leich: loſigkeit zu leiden hat. Außerdem will ſich der Gau Bei deſer Begegnung handelt es ſich um das zweite Biclingen 7¹² 761.8 0 8 9. leicht 80 8 75 70 a Südfunk 5 i e e* Bad Dürrb. 701 0% e l leicht 111)... kalaberſchüß en abteikung im Laufe des Jah⸗ 16.80: Jrgenöſtunde. S. 10 8b: Die ie e ee e eee e Manp peine ache eimer Eintazund des Feldes. 66) 128,884 8 8 3 0 leich Schnee m res hier ein größeres Schießen veranſtaltet wird. Not— unſere n ehe N der Winterhilfe.— Wei⸗ Saar⸗Pfalz⸗Türngaues gefolgt waren. Nach hartem i ö a Der Vereinsbeitrag wurde von 4/ jährlich um eres Programm ſie 5 Stenbiaßer auf mar damets den Faarländern ein knapper Das Wetter iſt in tiefen Lagen naßkalt geblie⸗ gur 10 v. H. geſenkt und ſoll nach Bedarf monatlich ein⸗ Wien Sieg über die micht in ftärkſter Beſegung angetreten ge⸗ ben. Im Gebirge fiel allenthalben leichter Schnee Bere f 0 f N 1 11.30: Mittagskonzert.— 12.40: Walter Nehbe weſene Vertretung des Mannheimer Turngaues gelungen... 8 enes gezogen werden, Eine lebhafte Ausſprache entwickelte 185 5 1 j 1 10 Aa dentſchen 15 Der Saar⸗Pfalg Turngau erzielte 4890 Punkte, während der bei mäßigem Froſt. Ein von Norden herangezog 5 engl ſich über die Feier des Volkstrauertages, die eee 19.30. Vera Schwarz.— 20.50: Reichs⸗ Panne mer Turngau knapp geſchlagen auf 48178 Teiltief lag heute früh über der Rheinmündung 0 555 im nächſten Jahre mit den andern Vereinen und der ſendung: Brücte und Damm. e der am kommenden Samstag abend wird in ſüdweſtlicher Richtung abwandern. 1 ſih Muſikkapelle wieder gemeinſam und öffentlich abge⸗ 3 in, Sandhofen vor ſich geht, und zwar in der Turnhalle des folgen im Oſten und Nordoſten kontinentale 1 halten werden ſoll. Aus Mannheim r e 9 n a 555 5 1 1 75 e e Oder„ * Pforzheim, 24. Febr. Im Stadtteil Brötzingen 1050.—1½.00: Klovierkonzert. Ausführende: Trudl kel⸗ wird der Mannßeimer ütengan nach einem Ausſcheidungs⸗ ſind und in den öſtlichen Provinzen erneute hat ſich ein 44 Jahre alter Mann erhängt. Den ler, Mannheim und Dr. Otto Ehmel, Mannheim, 1 e 55 A fall zum Winterwetter gebracht haben. In 1 5 1 7 Grund zur Tat dürften Familienſtreitigkeiten ge⸗ e F 8 einen kampf mit Uebungen am Reck, Barren und Pferd, herxſcht wieder außergewöhnlich ſtrenger Froſt it 191 dilde⸗ moniſches Konzert⸗ und Jass⸗ i 5 erweitert durch Einzelfreiübungen. Zu unparteliſchen zu 20 Grad minus. Für Süddeutſchland bildet haben. 5 Kampfrichtern wurden die Turnwarte Ta lieber, T i 3 Wetter die * Stockach, 24. Febr. Dem Landwirt Leopold Aus dem Ausland Erieſenheim und Günde roth. 28 ee ge: auch morgen noch leicht bewölktes 15510—85 Schnell in Selfingen ſind innerhalb kurzer Zeit Beromünſter: 12.30: Konzert.— 18.30: Singende und wonnen, Gr. mit leichten Niederſchläg en 1 Phil fünf Schweine erkrankt und verendet, ohne daß muſtzterende Neger.— 20.30: Flachsmann als Erzieher. 5 5 3 Die Temperaturen werden allmählich ſinken. Amt es möglich war, irgendwelche Krankheitszeichen feſt⸗— 21.45: Schneidige Märſche. 3 Rheingan⸗Skimeiſterſchaften des Skiklubs 75 ͤãĩò[”ꝛñ; Lon: zustellen. Auch die Unterſuchung der 8 5 Wine e e e Schwarzwald 0 Seghers für ae e e eee 5 Tierä i N i in Frei i. Br. verlie 5 1 ö Die Meiſterſchaften des Rheingaues im Skikl ichworz. Kaoſer: FRommunalpolitſt un okales 15 ircher Tierärztlichen Inſtitut in Freiburg i Prag: 18.30: Deutſche Sendung. 58 N f 0 chworz 0 1 8 70 0 ergebnislos. Nunmehr wurde eine eingehende Unter⸗ Rom: 17.45: Orcheſterkonzert.— 20.48: Sinfonie⸗ wald, die bis fetzt wegen der ſchlechten Schneevergältniſſe ee 1 5 ane ei, 8 8 ſchlachteten Schweines eingeleitet, Konzert. verſchoben werden mußten, finden nunmehr am Sonntag Anzeigen und geſchäftiiche Mitteilungen Jakob zan de 1 J Halt ſuchung etnes notgeſch achte e 1 1 5 Straßburg: 18.90. 19.30, 20.45: Inſtrumental konzert.— auf dem Ru heſtein beſtimmt ſtatt, do durch die neuer⸗ Mannzeim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei 5 nale bei dem man hofft, dem rätſelhaften Schweineſterben.30: Aus dem Stadttheater Metz. Gaſtſpiel der Pariſer lichen Schneefälle glänzende Sportverhältniſſe vorhanden Neue Mannteimer 1 Gim 5 Mannheim 5 Kütde auf den Grund zu kommen. Oper: Die Walküre, Oper von Wagner. ſind. Für unverlangte Beiträge keine Gewühr tückſendung nut 1992 er allein ag, mien ſe in het ozuſagen n junger ohne den m Ueber, ecken der de zwar erklauſe⸗ groß um mi en ſtber⸗ eſchloſſen ö ein ach reſſenten eitsſtelle, im mehr inzelnen ch nicht, erſorder⸗ och auch gerade r Turn⸗ 1 wenn Richtung vieles eit, eine fördern, fertigen, her Ent⸗ ird und nn auch zu er⸗ ente che igen und nd Ab⸗ bei hen n aller⸗ ſther zu und da⸗ ht wirb, mein⸗ eſunden den. ter vor⸗ n, auth ungs⸗ einmal, andern Bezug etſe zu klichkett Sz. ua: ng. U ittags Laufe der Jahre wieder 31 ö . * U an 1932 ELS- u Die Vilanzbereinigung der Vanken in Ziffern Das Bereinigu werk für die deutſchen Großbanken 1 en noch ſo unüb h, daß ein Abſch bungen ar einen Seite der anderen n ſtellen ſich gegeben Abſchrei⸗ Mill. J) nicht bungen bzw. die Rei dar: D DBank Dresdner⸗Dar Comerz⸗ un Allgemeine? Abſchreibungen zw allen aber 68 Mill. en, ſo daß zur Bereini⸗ Kontos nur 253 Mill. J Die mit 321 M auf die Ein, gung des Abrig ble Ein Teil jene oder die Go bei einer Re die Rei haben, 5 dürfte Banken den Staatskaſſen im n kont⸗Ban geopfert bilttät der? * Deutſche Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft. Wir verwei⸗ ſen auf den in der vorliegenden Nummer zur Veröfſent⸗ lichung gebrachten Geſchäfts bericht des Inſtituts .⸗J. 1931 mit ſeinen eingehenden Erläuterungen erlauf und die bekannte Bilanzbereinigung. JG Farbeninduſtrie. Wie wir erfahren, JG Farbeninduſtrie A an der Unter⸗ ſchaffenden Aktien der DꝰD⸗ über das 0 betetligt ſich die bringung der neu z u Hank mit einem hohen Handels⸗ und V Millionenbetrage. urg.— 9(i. V. 10) v. H. Dividend der GV am 16. März für das Geſchäft ilung einer 5 ude von 9(10) v. ill. I betragende Stammaktienkapital vor Hanſabank embed, Mannheim.— Vergleich an⸗ genommen. In dem geſtrigen Ver stermin vor dem Amtsgericht wurden die eingereichten und be⸗ konnten Vergl rſchläge von der Gläubiger⸗ ſchaft genehmigt. (J Vogtländiſche Maſchinenfabrik(vorm. J. C. u. H. Pietrich)., Plauen.— Kapitalſchnitt unvermeidlich. (Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen fanden geſtern in Berlin Beſprechungen innerhalb der zuſtändigen Gremien der Vomag über die ſich als notwendig erweiſenden Sa⸗ erungsmaß nahmen des Unternehmens ſtatt. Der Verluſt in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr wird über die urſprünglichen Vermutungen hinaus erheb⸗ lich höher ſein und 1 Mill., beträchtlich überſchreiten. Eine Zuſammenlegung des 8,1 Mill./ betragenden M erſcheint unter den gegebenen Verhältniſſen als un⸗ permeidlich, feöoch iſt man ſich über deren Ausmaß hoch nicht ſchlüſſig geworden, zumal noch Verhandlungen nach der Seite über Kreditgewährung geführt werden. In einer in etwa vierzehn Tagen ſtattfindenden erneuten Be⸗ ſyrechung hofft man jedoch, zu definitiven Entſcheidungen zu kommen. Papierfabrik Krappitz AG, Berlin.— 6(7) v. H. Dividende. Das Ergebnis des am 31. Dez. 1991 beendeten Heſchäftsfahres ermöglicht nach normalen Abſchreibungen (. V. 324 062 /) die Ausſchüttung einer von 7 v. H. i. V. auf 6 p. H. reduzierten Dividende, die vorausſichtlich in dieſer Höhe der zum 14. März einberufenen G vor⸗ geſchlagen werden wird. Die Geſellſchaft gehört bekanntlich zum Hartmann⸗Konzern. IR TSC —— Mannheimer Zeitung FFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 92 Der Stahlverein-Abſchluß für 1930-31 Verluſt 18,9 Mill. 4— Einziehung von 25 Mill./ Vorratsaktien Ab Berlin, 24. Febr.(Eig. Dr.) 5 der heutigen Aufſichts patsſitzung der Ver. werke A G. vorgelegte Abſchluß vom 30. Sept. 1951 werſt erſtmalig ſeit Beſtehen der Vereinigten Stahlwerke einen größeren Verluſt auf. Der in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung angegebene Rohlber⸗ chuß beträgt 151,373(i. V. 262,206) Mill.. Hinzu kommt der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr mit 3,509 458 Mill.„4. Da der AR. beſchloß, der GV. am 18. März die Einziehung von nom 25 Mi ll.„/ Vo r⸗ ratsaktien vorzuf„wird auf der Haber e Verl ug noch ein P Gewi und 5 a unter der Bezeichnung„Er herabſetzung“ ausgewieſen. Es erforderten demgegenüber (alles in Mill.): Anleihezinſen 33,081(8,657), Sozial⸗ auf gen 46,546(54,788), Steuern 51,125(61,774), ſo⸗ da Abzug von 43,088(80,753) Abſchreibun⸗ anlagen und 1,573(—) Abſchreibungen für als Ausgleich für den Ertrag aus der Ka⸗ ung ein Verluſt von 18,909 ergibt. der aus der geſetz⸗ lichen Rücklage gedeckt werden ſoll die ſich dadurch von 80,0 auf 61,091 verringern würde. Im Vorjahr ergab ſich ein Reingewinn von 35,656 Mill., aug dem bekanntlich eine Dividende von 4 v. H. verteilt wurde. Zu der bemerkenswerten Verminderung der Abſchreibungen wurde in einer Preſſebeſprechung von der Verwaltung noch erklärt, daß ſie als aus rei⸗ chend anzuſehen ſeien und daß man die Zugänge zu einem erheblichen Teil damit heute abbuchen könne. Ve⸗ ſonders verwieſen wurde noch auf die Tatſoche, daß die Anlagen jetzt ſogar um einige Millionen niedriger zu Buch ſtehen als zur Zeit des Zuſammenſchluſſes, obwohl inzwiſchen ganz be⸗ deutende Betriebsverbeſſerungen und Erweiterungen er⸗ folgt ſeien. Die zur Einziehung gelangenden Vorratsaktien im Betrage von 25 Mill.& ſeien ſeinerzeit zum größten Teil zwecks Einführung an ausländiſchen Börſen erworben worden und waren bisher unter„Beteiligungen und Wert⸗ papiere“ verbucht. Nur ein geringer Teil des jetzt zur Einziehung gelangenden Betrages ſei im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahre erworben worden. Ein Reſtbetrag an eigenen Aktien von nom. 640 000„ werde nicht eingezogen und ſei unter den Aktiven der jetzt vorzulegenden Bilanz mit 194 000 4 ausgewieſen. In der Bilanz ſind die Bergwerks⸗ und Hüttenanlagen mit 1477,912(1439,30) Mill.„ ausgewieſen, während an Zu⸗ gängen insgeſamt 38,5 Millionen 4 verbucht find, die ganz überwiegend auf ſolche Neuanlagen entfallen, die ſchon im Vorfahr bzw. in einer weiter zurück⸗ liegenden Periode in Angriff genommen wurden und fertiggeſtellt werden mußten. Im laufenden Geſchäftsjahr würden die Zugänge noch weiter zurückgehen. Beteili⸗ gungen und Wertpopiere ſind mit 298 401 (817 790) Mill. 4 in die Bilanz eingeſetzt. Hierbei iſt zu berückſichtigen der Wegfall des bisherigen Beſtandes an eigenen Aktien, ferner die Veräußerung eines erheblichen Teils der früheren Beteiligungen an den Mitteldeut⸗ ſchen Stahlwerken. Warenbeſtände ſind mit 284 257(269 685) Mill. 4 akitiviert. Hier ſei die Bewer⸗ tung mit äußerſter Vorſicht vorgenommen worden. Die Verminderung hat infolge der Illiquidierung der ganzen Wirtſchaft nicht mit einem dem Produktionsrückgang ent⸗ Der in Stah 31 iI IU. g aus der K Stark ſchtwankender Effekten-Freiverkehr Morgen Freiverkehr in den Börſenräumen/ Unſicherer Beginn und Gewinnmitnahmen Im Verlaufe ohne erkennbaren Grund befeſtigt bei Materialmangel Pfandbriefmarkt allgemein ſchwächer a Berlin, 24. Febr.(Eig. Dr.) Auf Grund der Meldungen über die geſtrige Newyorker Büörſe, an der die Makler ihre Kundſchaft zur Vor⸗ ſücht gemahnt hatten und die auf einen ſchwächeren Ton geſtimmt war, herrſchte im heutigen Telephonverkehr, dem letzten vor der Börſeneröffnung, ſehr ſtarke Zurück⸗ haltung. Man hörte meiſt nur nominelle Kurſe, die teilweiſe noch unter dem geſtrigen Abendniveau lagen, das, vom Reichsbankmarkte ausgehend, eine Verflauung erfahren hatte. Hier verſtimmte, daß die für geſtern erwartete Dividendenentſcheidung eine Verzöge⸗ kung erfährt, was die Mitläufer zu Realiſationen veran⸗ laßte. Ein weiteres Unſicherheitsmomenk blieb die innere Politik, zumal die wenig erfreulichen Reichstagsdebatten die beſtehenden Gegenſätze deutlich in Erſcheinung treten laſſen. Nicht zuletzt mahnte aber auch Re morgige Börſeneröffnung ſelbſt zur Zurück⸗ haltung. Der Börſenvorſtand hat zwar verſucht, Exekutio⸗ nen ſoweit wie möglich zu vermeiden, was die Praxis aber in dieſer Hinſicht bringen wird, bleibe abzuwarten, R allem könne ja die Kundſchaft auch freiwillig zu Ver⸗ käufen ſchreiten. Faſt auf allen Märkten kom Ware heraus, beſonders die in der letzten Zeit geſtiegenen Werte gaben Anreiz zu Gewinnmitnahmen. Während Bankaktien im allgemeinen noch ziemlich widerſtandsſähig lagen, büß⸗ ien Reichsbankanteile ca. 2 v. H. ein und Barmer Bank⸗ derein gaben um ca. 6 v. H. nach. Auch Schiffahrts⸗ werte waren noch ziemlich freundlich, dagegen gaben Schultheiß die Hälfte ihres geſtrigen Gewinnes wieder ger, Kaliwerte waren um—3 v. H. abgeſchwächt, Nonton papiere, auch Braunkohlenwerte,—4 v. H. ſchrwächer. Für letztere verſtimmte wohl die Dividenden⸗ zeduktion bei Ilſe. Ebenfalls mit enktäuſchten Dividen⸗ denhoffnungen follte man die auffällig ſchwache Veron⸗ lagung der Charl. Waſſer⸗ Aktien begründen, wäh⸗ rend die göbröckelnde Tendenz der Aus lands werte auf die Schwäche der Auslandsbörfen zurückzuführen war. Alerbings ſet bei Spenſko ebenfalls eine Dividendenkür⸗ zung wahrſcheinlich. Feſt verzinsliche Werte la⸗ gen wiederum ſehr ruhig und kursmäßig kaum verändert. Die vormittags ſchwächer geſprochenen Kurſe erfuhren im weiteren Verlaufe des Tages etwas über⸗ koſchend und ohne erkennbaren Grund eine neue Be⸗ ſetigung. Das Geſchäft war im allgemeinen nicht groß, es zeigte ſich jedoch ſchon bei geringſter Froge Ma⸗ erkalmangel. Forben überſchritten wieder die Pari⸗ grenze, Schultheiß gingen ſogar über ihren hohen Stand von geſtern abend hingus, und auch Chade⸗Aktien gewan⸗ nen gegen den Vormittag eg. 5%. Am Pfandbrief ⸗ markt war die Tendenz dagegen allgemein ſchwä⸗ Fer. Induſtrieobligattonen lagen bis zu 52 v. H. ge⸗ drück, nur londſchaftlich briefe ko 1 iche Pfandbriefe konnten ihren Harzſtand relativ behaupten. Am Geldmarkt trat keine eründerung ein, am Deviſen markt notierte das engliſche Pfund 5 Pfg. pöher, die Norddeviſen mit Aus⸗ 1 don Stockholm, dos 10 Pfg. verlor, waren um 5 s 25 Pfennig gebeſſert. Der holländiſche Gulden ſchwächte dagegen um 90 Pfg. ab. Amſterdam ſchwächer i Amſterbam, 24. Febr.(Gig. Dr.) Amſterdam zeigte auf Newyork hin eine ſchwä⸗ gere Tendenz. Es machte ſich allgemeine Ver⸗ duns neiaung geltend u. die Kurſe gingen, auch wenn ie Verkaufsorders keinen großen Umfang hatten, doch um bil v. H. zurück. Kgl. Petroleum notierten 144544614, 1 iltos 8576, Unilevers 1074—06½, Handelsvereinigung imnſterdum 17975 und Mounganleihe 34435. London träge— Richtungswechſel in der franzöſiſchen Finanzpolitik? di 1 London, 24. Febr.(Eig. Dr.) Feltus ge o ndoner Börſe eröffnete heute in träger ung. Britiſche Staatspapiere lagen ſtetig, internatio⸗ nale Werte fanden kaum Beachtung. Die Londoner Eitg trägt auch heute wieder ein ziemlich freundliches Gepräge. Zu der feſten Haltung des Pfundes hat auch heute das Fehlen franzöſiſcher Rückziehungen von Sterlingguthaben beigetragen.(Richtungs wechſel in der franz ö⸗ ſiſchen Fin anzpoitik?, denn auch der Abfluß franzöſiſcher Kapitalien aus Amerika hat ein plötzliches Ende gefunden.) Das allmählich wiederkehrende Vertrauen des Auslandes in die engliſche Finanzlage findet ſeinen Ausdruck in einer regeren Kauftätigkeitsengliſcher Wertpapiere für ausländiſche Rechnung. Die dadurch be⸗ dingte Befeſtigung der Währung löſt allerdings in der City keine ungeteilte Freude aus, denn eine Wertſteigerung des Pfundes würde die engliſche Exporttätigkeit hemmen und die Einfuhr aus⸗ ländiſcher Ware erleichtern. Eine weitere Herabſetzung des Diskontſatzes auf etwa 4 v. H. würde man von dieſem Geſichtspunkte aus begrüßen. Die ſchwache Veranlagung des Wechſelmarktes ſowie die feſte Tendenz langfriſtiger britiſcher Statspapiere zeigen, daß man mit einer weite⸗ ren Diskontermäßigung rechnet. An der Börſe notierten Vounganleihe 51, Dawesanleihe 71, 2 proz. Konſols 57, Chartered 17/9, Royal Doutch 175, Kreuger u. Toll 94, Courtaulds 32/6 und Canadian Pafi⸗ die 2286. Berliner Devisen Uiskontsätze: Refchsbank 7, Lombard 8, privat 6 und 6 ½ v. H. Umtlich in Rm. Dis-] 29. Zebruar 24. Februge Parität bee e e e e 5 Kuga fan, Sete.608 3,04 3,1.7 4789 Japan.. I en 6,57.419.421.409.411.917 Kairo.„ lägypt. Bid,— 12,94 14,98 15.00 15,04 7 c Sund 8 1 18 del 5 14,59 14,83 14,64 14.68 20,335 New Pork, 1 Tollar 335.200 17 4200 4½17 41780 Rio de JaneiroiMillr.— 0,250.252 90.2 0,252 0,503 Uruguay, 1Goldpeſo—.728.782.728.732.421 Holland 100 Gulden 3 170,28 170,57 169,98 170.27 168,40 5 Athen 100 Drachmen 11.448 8,4558 8,95.505 8,44 Brüſſel 1008-500 8 3½ 58,59 58.71 58,54 58,66 58,355 Bukareſt... 100 Lei 1. 677 8 5 7 975—.— 100 Penge 0 5„ 5 1— Wa 100 Halden 5 62.07 82,28 82.07 682.28 31,55 zig geee e e e, Italien... 100 Lire.„92 5 0. Jigoflaslenioh Dinar 7½ 488 4 Jes 4 435 Ron. 100 Litas 1 920 9 851 17— 05 175 Koenen 100 ende? 18% 18% 18%% 17 Oslo. 100 fr. 51½ 79.22 7988 79,27 78,4 111745 Paris.. 100 fr. 2½ 18.55 15.59 15.55 15. 18.445 Prag: 400 f 1465 12458 15,46 134485 88 Schweiz. 100 fr. 2 82,02, 62,8200, 52,18. 60,51 Sofia.. 100 Lewa 9½ 3,057.983 3,57 5 1 995 Spanien 100 Peſeten 6½ 84,67 32.70 32,67 92,78 69,575 Stockholm, 100 Kr. 5½ 51,02 61,16 80,92 61.08 112.05 Estland. 100 Eftm. 5½ 111. 117,51 111, 111% 114,51 Wien 100 Schilling 8 49,95 50.05 49.95 50.05 50,50 Tägliches Geld: 7 7½¼%, Disk.⸗Comp. 66%—6½% Pfund, Reichsmark und Dollar feſter An den internationalen Deviſen märkten war das Geſchüft heute wieder etwas lebhafter. Das Pfund zog bei größeren Umſätzen erneut an und ſtellte ſich auf 3,48 gegen den Dollar, nachdem es geſtern mit 3,47½ ge⸗ ſchloſſen hatte. Gegen den Gulden befeſtigte es ſich auf 8,62¼, gegen Brüſſel auf 25,02, gegen Paris auf 88,46, gegen Zürich auf 17,85 und gegen Madrid auf 45,06. Die Reichsmark tendierte ebenfalls ziemlich feſt, da die Reorganiſation des deutſchen Bankweſens weiter einen recht günſtigen Eindruck an den verſchiedenen Auslands⸗ plätzen machte. Sie konnte in Amſterdam auf 58,92 an⸗ ziehen, in Zürich auf 122,08(geſtern Schluß 121,75), in Paris auf 603, während ſie ſich in London auf 14,61½ ſtellte. Der Dollar lag bei guter Nachfrage auch eher etwas höher, während der holländiſche Gulden eher etwas leichter tendierte. Der franzöſiſche Franken behauptete ſich gut, der Den war etwas ſchwächer, Stockholm ging ebenfalls leicht zurück, die anderen Deviſen blieben unver⸗ ändert. 5 Forderungen 163 047 Mill. 1 i.., (70088) Mill., Wechſel Mill. 4. In dem letz⸗ en wechſel enthalten. Poſtſcheck ſind mit ſprechenden Tempo erfolgen erſcheinen daher mit 145 685 f Bankguthaben mit und Schecks mit 26 921 000 der Po„Verſchiedene aktive(2,433) Mill. A. nit dem reduzierten Betrag Die Rück ⸗ 7 1 zu D* 0' gung mi ll. Buch, aufgewertete Hy p theken mit 9,531(9,928) Mill./ und ſämtliche ſiven Hypotheken mit 293 000(206 000) /, Sparguthaben gen mit (16,749) Mill.. m Verpflich⸗ tungen belaufen ſich auf 5,647) Mill. A. Davin ſind in weſentlichen die ungen gegenüber den Gründergeſellſchaften, u. a. genwert der von Phönix aufgenommenen letzten„Hollandanleihe“ enthalten, der zwar ſchon in der Vorjah blanz berückſich⸗ tigt war, damals aber unter kurzfriſtigen Verpflichtungen erſchten. Dieſe kur zfriſtigen Verpflichtungen der betragen in der jetzigen Warenſchulden 3,702(157,049) Mill. 1, Rembourskredite ), Bankſchulden 71,550(23,078) Mill., die erſtmals ausgewieſen werden, 88,284 Mill. Mark, endlich Anzahlungen der Kundſchaft 3,485 (12,592) Mill. 4. In der letzten Veränderung kommt ſehr deutlich öder Rückgang des Geſchäfts zum Ausdruck, zugleich in der Veränderung des Poſtens„Rückſtändige Löhne, Sozialbeiträge und Lohnſteuern“, der jetzt 12,333 (18,197) Mill. 4 beträgt. D Abſchreibungsſam⸗ melkonto hat eine Erhöhung um den in der Ertrags⸗ rechnung angegebenen Betrag auf 405,782(362,694), Mill./ einſchließlich Bilanz 12 erfahren, während Rückſtellungen für Oſen⸗ erneuerungen, Bergſchäden, ſchwebende Prozeſſe, noch nicht abgerechnete Verpflichtungen auf 611 G Mill. I hung und zwar offenbar infolge der Entſte letz⸗ erheblicher Sonderkoſten anus einem Bergfall im ten Jahr. Die Verwaltung weiſt auf die verringert ſir kalaſtrophale Geſtaltung im laufenden Geſchäftsjahr. Gegenüber dem beſten Monatsergebnis des Jahres 1929 weiſt der Monat Jannar 1932 folgende Ziffern aus: Reiner Inlandsabſatz an Eiſen 15,6 v.., Rohſtahlerzeugung 24,7 v.., fremder Umſatz 28,5 v.., Roheiſenerzeugung 30,3 v.., Löhne und Gehälter 32,3 v.., Kohlenförderung 46,9 v.., Sozialbeiträge 56,0, Steuern 79 v.., Tarif⸗ gehälter 80,9 und Tariflöhne 83,3 v. H. Aus dieſen Zah⸗ lenangaben, insbeſondere der geradezu kataſtrophalen Ver⸗ ringerung des reinen Inlandsmarktes gegenüber 1929 auf ein Sechſtel, erhellt die gefahr drohende Lage der deutſchen Eiſeninduſtrie mit ſchreckhafter Deut⸗ lichkeit. Zuſammenſchluß der Gaswerke Mainz und Wiesbaden O Frankfurt, 24. Febr.(Eig. Dr.) Der AR der Wies⸗ badener Elekt i 5 werke des itäts⸗, Gas⸗ und Waſſer⸗ A G(Wegwag) beſchäftigte ſich mit der Frage Zuſammenſchluſſes der Gaswerke von und Wiesbaden. Die Wirtſchaftsberatung Städte AG, Berlin, hat durch Sachverſtändige aftlichkeit des Zuſammenſchluſſes der beiden cht und iſt zu dem Ergebnis gekom⸗ men, daß bei gemeinſamer Betriebsführung eßtne ganz beträchtliche Erſparnis er⸗ zielt werden kann. Der Vorſtand der Wewag hat worgeſchlagen, ebenſo wie die beiden Elektrizitätswerke auch die Gaswerke Mainz und Wiesbaden zuſammenzu⸗ legen und gemeinſchaftlich zu betreiben, und zwar in der Form, doß die beiden Gaswerke in die ſchon beſtehende Geſellſchoft Kraftwerke Mainz Wiesbaden AG eingebracht werde. Die endgültige Entſcheidung ſteht bevor. O Nordd. Lloyd.— Noch keine Klarheit über Sauie⸗ rungsmaßnahmen. Bremen, 24. Febr.(Eig. Dr.) Nachrich⸗ ten über eine Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis :1 eilen, wie von zuſtändigen Stellen erklärt wird, den Tatſachen voraus. Die Verhandlungen darüber ſeien zur Zeit noch im Gange und der ganze Fragenkomplex noch nicht ſoweit geklärt, daß ſich Poſitives ſagen ließe. Schubert& Salzer AG. Chemnitz 10 gegen 12 v. H. Dividende Einzug von 2,75 Mill. eigener Aktien O Leipzig, 24. Febr.(Eig. Dr.) In der heutigen AR. ⸗ Sitzung wurde beſchloſſen, der GV. am 19. März vor⸗ zuſchlagen, aus dem mit 1,98(3,05) Mill. I ausgewieſenen Ueberſchuß eine Dividende von 10 v. H.(12 v..) 8 verteil Die aufgrund des Ermächtigungsbeſchluſſes der n GV. angekauften nom. 2,75 Mill.& eigenen jollen eingezogen werden. Die Bilanz iſt ſchäftigungsgrades ſehr flüffig. Es des geringen Bef hr fli 0 einen unter den Aktiven Forderungen für Warenbie⸗ vorjäh Aktien ferungen mit 4,108(12,345), Wechſel mit rund 88 000 1 (6,07 Mill.), Erzeugniſſe und Materialien 0 4 mit rund 2,93 Mill. /) und Bankguthaben mit rund Mill.]. Aus flütſſig gewordene Re⸗ Hinblick auf den Niedergang der Grund⸗ ſtückswerte eine Sonderabſchreibung von 900 000„ auf Grundſtücke und Gebäude vorgenommen worden, ferner iſt auf der Paſſivſeite das Konto für ſpätere Verwendung um rund 2,05 Mill.& erhöht, um ſpätere Dividendenzahlungen nach Möglichkeit ſtabil zu geſtalten. 5,78) Kolb u. Schüle AG., Kirchheim⸗Teck.— Wieder 5 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Der AR. ſchlägt der auf den 18. März einberufenen GV. vor, aus dem Reingewinn von 89 981(141 278)/ zuzüglich Vortrag aus dem Vorfahr von 125 885 nach einer Verteilung von wieder 6 v. H. Div i⸗ dende auf die VA. und wieder 5 v. H. auf die StA. und Genußſcheine 99 616, vorzutragen. Aus internen freien Reſerven wird neben dem bisherigen Reſervefond in Höhe von 719 518 eine weitere Reſerve von 173 495/ dotiert. Der AR. ernannte die bisherigen Prokuriſten Walter Jacob und Hans Ottens zu ſtellvertretenden Direk⸗ toren. Die Standorte der deutſchen Zigarren und Zigaretten⸗Produktion Nach den letzten amtlichen Ermittlungen beſtanden in Deutſchland Ende März v. J. 5638(Vorjahr 5772) reine Zigarrenfabriken, 3288(3540) Fabriken, die Zigarren und Rauchtabak herſtellten, 171(188) Zigarettenfabriken und 25(31) Fabriken, die Zigaretten und Feinſchnitt erzeug⸗ ten. Gegenüber der großen Anzahl der beſtehenden Ztigar⸗ renfabriken iſt die geringe Zahl der Zigarettenfabriken ganz beſonders beachtlich. Sie zeigt, in welche m Umfang die Konzerubildung in der Ziga⸗ retten⸗Induſtrie ſich bisher ausgewirkt hat. Die weſentlichſten Standorte der deutſchen Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Fabrikation gehen aus der folgenden Zu⸗ ſammenſtellung hervor, nach der in den einzelnen Landes⸗ finanzamtsbezirken erzeugt wurden(in Mill. Stück): Zigarren: 1930/31 1929780 1928/20 Karlsruhe 1878,0 1974, 201,1 Münſter 1547,2 1615,9 1524,6 Magdeburg 473,1 466,9 419,8 Darmſtadt 385,7 427,8 419,9 andere 2560, 2672, 2628,0 insgeſamt: 6794,58 7156,90 7008,4 Zigaretten Dresden 10714,4 11188,9 11105, Schleswig⸗Holſtein 5188,7 613,0 5659, Berlin 4719, 5542,7 575,5 Hannover 2598,0 3047, 256,6 Köln 1927,09 2218, 2850,09 München 1966,8 2218, 1530, andere 232,8 2747,0 3300, insgeſamt: 29748,5 38095,7 32559,8 Die Herſtellung von Zigarren erfolgt in den meiſten Betrieben noch nicht maſchinell, ſondern in der primitiven Form der Handarbeit. Das geht u. a. daraus hervor, daß z. B. von den 5688 Ende März v. J. feſtgeſtellten reinen Zigarrenfabriken 5588 Kleinbetriebe mit einer Jahres⸗ verarbeitung an Tabak von weniger als 1200 Dz. darſtell⸗ ten, während nur 50 Betriebe mehr als 1200 Dz. Roh⸗ tabak jährlich verarbeiteten, bei einem Verarbeitungs⸗ anteil an dem geſamten Tabakverbrauch von 42,54 v. H. In der Zigaretteninduſtrie hatten 27 von den beſtehenden 171 Fabriken eine Jahres verarbeitung an Tabak von mehr als 1200 Dz. und einen Tabakverarbeitungsanteil von 96,93 v. H. zu verzeichnen. Produktenmarkt ſchwächer Poſitionslöſungen in Weizen/ Auch Roggen billiger Ruhiges Mehlgeſchäft/ Hafer gut behauptet/ Kaufluſt in Gerſte Berliner Produktenbörſe v. 24. Febr.(Eig. Dr.) Die Unſicherheit bezüglich der geplanten Regierungs⸗ maßnahmen ſowie der weiteren Marktentwicklung kommt in den täglichen Tendenzſchwan kungen am Produktenmarkt deutlich zum Ausdruck. Nach der geſtern egen Schluß eingetretenen Befeſtigung zeigte die Börſe 9 8955 wieder ein ſchwächeres Ausſehen. Im han⸗ delsrechtlichen Lieferungsgeſchäft erfolgten bei Weizen Poſitionslöſungen, ſodaß die Anfangs⸗ notierungen bis.50„ niedriger lauteten, auch Roggen ſetzte in den ſpäteren Sichten 1/ ſchwächer ein, während Märzroggen trotz erneuter Interventionen ſeinen Preis behaupten konnte. Am Promptmarkt leidet das Ge⸗ ſchäft weiterhin unter dem Mangel paſſenden Offertmaterials, außerdem waren Forderungen und Gebote, die bei Weizen bis 2, niedriger lauteten, ſchwer in Einklang zu bringen. Weizen mehle waren geſtern nachmittag verſchiedentlich beſſer gefragt, heute war das Geſchäft ebenſo wie in Roggenmehlen bei unveränder⸗ ten Preiſen ruhig. Das Offextmaterial in Hafer hielt ſich in engen Grenzen und bei befriedigender Nachfrage für gute Qualitäten waren die Preiſe weiterhin gut be⸗ hauptet. Für Gerſte beſtand Kaufluſt, jedoch waren Forderungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen. Weizen⸗ und Roggenexportſcheine blieben zu geſtri⸗ gen Preiſen angeboten. Amtlich notiert wurden: Weizen märk. prompt ab Sta⸗ tion 245—47., befeſtigt; Roggen 19395., ruhig; Brau⸗ gerſte 16873 feſter; Futter⸗ und Induſtriegerſte 15965 eſter; Hafer 148—55 feſt; Weizenmehl prompt 30,50 34,50 ruhig; Roggenmehl 70pro: prompt 28 29 50 betauntet: Weizenkleie 9,75—10,25 behauptet; Roggenkleie 9,7510, behauptet; Viktorigerbſen-31 Kein Speiſe rech 1 bis 29,50; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 18,50—18,50; Ackerbohnen 14—18; Wicken 1619; Lupinen, blaue 10 bis 12; Lupinen, gelbe 14,50— 16,50; Seradella, neue 290— 34; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 12—12,20; Erdnußkuchen Baſis 5 Ov. H. ab Hamburg 12,30; Erdnußkuchenmehl Baſts 50 v. H. ab Hamburg 12,30—12,40; Trockenſchnitzel 88,10; Extrahiertes Sojabohnenſchrot 46 v. H. ab Hamburg 11 bis 11,10; Sto. ab Stettin 12— 12,10; Kartofſelflocken 13,50; allg. Tendenz unregelmäßig.— Handelsrechtliches Lieferungs⸗ geſchäft: Weizen März 258—59; Mai 266,50—67,50; Juli 273; Roggen März 201,504; Mai 209; Juli 2087,50, Hafer März 164—64,50; Mai 172—72,50; Juli 177,50. Frankfurter Produktenbörſe vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Weizen 256—257,50; Roggen 227,50; Sommergerſte für Brauzwecke 185—187,50; Hafer(inländ.) 152,50 160; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 98 bis 38,95; Sto. mit Sondermahlung 36,25—37,20; niederrhein. Spezial o mit Austauſchweizen 3838,70; öto. Sondermah⸗ lung 36,25—36,95? Roggenmehl 31,75— 32,50; Weizenbleie 9,25; Roggenkleie 9,75; alles für die 100 Kg.; Tendenz be⸗ feſtigt 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März 5,0; Mai 5,12% Juli 5,15; Sept. 5,15.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) März 77 Mai 77%; Juli 76%; Sept, 77. * Liverpooler Getreidekurſe vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Anfaug: Weizen(100(.) Tendenz ſtetig;; März 5,74 (5,7%); Mat 5,10%(5,104); Juli 6,1½(6,140 Okt. 6,3% (6,34).— Mitte: ruhig; März 5,8(5,75); Mai 5,117 (5,104); Juli 6,17(6,174); Okt. 6,34(6,274). * Nürnberger Hopfeunmarkt vom 28. Febr. Keine Zu⸗ fuhr, 30 Ballen Umſatz.— Für Hallertauer Hopfen wur⸗ den 3545 und für Tettnanger 75„ bezahlt.— Ten ⸗ denz: ruhiger Einkauf, Preiſe unverändert feſt. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Febr. 5,90 B 5,70 G; März 5,95 B 5,85 G. Mai 6,30 B 6,15 G; Auguſt 6,60 B 6,40 G; Okt. 6,65 B 655 G: Dez. 6,75 B 6,60 G; Tendenz ruhiger.— Gemahl. Mehlis geſtrichen; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 8,18. f * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: März 546; Mai 544; Juli 546; Okt. 551; Dez.—: Jan.(39) 559; März 564; Tagesimport 16 000; Tendenz ruhig. Mitte: März 548, Mai 548; Juli 549; Okt. 554; Dez. 560; Jan.(38) 562; März 567; Mat 572; Juli 576; Okt. 581; Loco 579; Tendenz ſtetig. Berliner Meſallbörse vom 24. Februar 1932 Kupfer Ble! Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geid bez Brief] Geld anu ar.. 18 51.— 2.—.— Apri—.— Mai 8 5 51* Juli.— Auguſt Sept.—.— Okiober[—.— Ryov.. Dezemb.] 56.— * Tendenz: Kupfer, Blei ruhig; Zink abgeſchwächt. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 24. Febr.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 359,75 Mark für 100 Kg.; Raffinadekupfer loeb 5355; Stondard⸗ kupfer loco 50,50—52,50; Standard⸗Blei per Febr. 2021; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98.—99proz. in Blöcken 160: desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗ Auſtrolzinn 216; Reinnickel 98—99proz. 350) Antimon⸗ Regulus 52—54; Silber in Borren ca. 1000 fein per Kg. 4946,25 l.. Londoner Meiallbörse vom 24. Februar 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze g(137½¼0 fein ſtand), Platin unze g ſtupfer, Standard 38,95 Zinn, Standart 189,2 Aluminium. onate 25,85 Monate 141.5 Autimon 1 Settl. Preis 35 75 Settl. Preis 139.2 Quettſilber Elektrolyt 40,50 Banka 159 2 Platin veſt ſelseted 38.50 Straits 142.7] Wolframerz ſtrong ſheets—. Blei, ausländ., 14 15 Nicket El'wirebars 41 50 Zink gewöhnlich 13.25 Weißblech Tendenz: Kupfer ſtetig, Zinn, Blei, Zink willig. Seite Nummer 92 je Oſt-Ehinabahn der Kernpunkt im tuheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Kampf um den Oſten Von Dipl.⸗Ing. Victor von Maſſow, ehemaliger Hauptinſpekteur der Oſtchinabahn Die Haltung Rußlands . Der Verfaſſer hot erſt kürzlich ſeine maßgebende P ton bei der Oſtchinabahn aufgegeben, da die dauernden Streitigkeiten zwiſchen den gemeinſam die Ve haltung der Bahn ausübenden Ruſſen und Chineſen ihm eine erſprießliche Weiterarbeit un⸗ möglich machten. D. Schriftlig. * 2 Gegenwärtig iſt der Kriegsſchauplatz im Fernen Oſten in zwei Operationsbaſen geteilt: während das urſprüngliche und, wie wir ſehen werden, wichtigſte Gebiet nach wie vor die Mandſchurei bildet, ſtehen die kriegeriſchen Ereigniſſe in und um Schanghai heute im Mittelpunkt des Intereſſes. Haben die Japaner die Abſicht, Schanghai für die Dauer zu beſetzen und ſomit einen großen Teil Chinas zur japaniſchen Provinz zu machen? Worum wird eigentlich gekämpft— jeder, der die Verhält⸗ niſſe im Fernen Oſten aus eigener Anſchauung kennt, weiß, daß die Mandſchurel nach wie vor der Kernpunkt und Streitapfel der Mächte iſt, und daß die Kämpfe um Schanghai und Nanking nur ſtrategiſche Ablenkungsmanöver ſind, hinter denen ſich die dauernde Feſtſetzung der Japaner in der Süd⸗ und Nordmandſchurei verbirgt. Japan braucht dieſes reiche und noch wenig er⸗ ſchloſſene Land ſowohl zur Unterbringung ſeiner überſchüſſigen Bevölkerung als auch als ungemein wichtigen Abſatzmarkt für ſeine Induſtrie und gleichzeitig als Bezugsquelle lebenswichtiger Rohſtoffe wie Kohle und Erze. An dieſer elemen⸗ taren Entwicklungsrichtung in der japaniſchen Po⸗ litik können keinerlei Reſolutionen des Völkerbun⸗ des und der Mächte etwas ändern. In jahrzehnte⸗ langer zäher Konſequenz hat Japan ſeine Vorpoſten an der pazifiſchen Küſte vorgetrieben und iſt nun im Begriff, den ſeit dem ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege wohl größten und wichtigſten Schritt zur Arrondie⸗ rung Fieſer Machtpoſition vorzunehmen. Die Entwicklung zeigt uns, wie die Japaner ihren Einfluß ſeit 1905 ſtändig vergrößerten und dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Beherrſchung der wichtigen Bahnen richteten, deren militärpolitiſche Bedeutung in der Mandſchurei noch beſonders durch die Exterritorialität eines 15 Km. breiten Gebiet⸗ ſtreifens zu beiden Seiten der Linie erhöht wird. Der ſüdmandſchuriſche Teil der Oſtchinabahn mußte von Rußland 1905 an Japan abge⸗ treten werden und wird ſeitdem gemeinſam von Japan und China verwaltet. Die eigentliche Oſtchinabahn, von Mandſchuria nach Wladiwoſtok, die die beſte und kürzeſte Verbindung der ſibiriſchen Hauptſtadt mit Wladiwoſtok bildet, iſt zwar noch in ruſſiſch⸗chineſiſcher Regie; die Japaner haben jedoch bereits Charbin beſetzt und damit ſich militäriſch auch auf dieſer Strecke eine Schlüſſelſtellung ge⸗ ſchaffen. Man muß ſich überhaupt durch die militäriſchen Ereigniſſe in China ſelbſt nicht täuſchen laſſen, und darf vor allem über der Tatſache, daß Rußland in der gegenwärtigen Phaſe des Kampfes um die Man⸗ dſchurei nicht aktiv eingegriffen hat, nicht vergeſſen, daß die alte Gegnerſchaft zwiſchen Ruß⸗ land und Japan, allerdings in latenter Form, mit un verminderter Schärfe weiterbeſteht und daß überhaupt das Augenmerk der Japaner ſich mehr auf den ruſſiſchen Beſitz als auf den chineſiſchen richtet. Es kann kaum eine Frage ſein, daß mit der Zeit Japan ſeine Hand nach Wladiwoſtok, nach der nördlichen Hälfte von Sachalin, ja der ganzen ſo⸗ genannten Küſtenprovinz Sowjetrußlands aus⸗ ſtrecken wird. Bei dieſer Entwicklung wird über kurz oder lang der Beſitz der oſtchineſiſchen Eiſenbahn, die den Hauptlebens nerv in der Nordmandſchurel bildet, ein äußerſt wich⸗ tiges Moment ſein. Der Hauptgrund, warum Sow⸗ jetrußland um jeden Preis ein aktives Eingreifen vermeiden und ſich äußerſte Zurückhaltung im fern⸗ öſtlichen Konflikt auferlegen muß, iſt der, daß dieſes Land augenblicklich vollauf mit der Ausführung ſeines Wirtſchaftsprogramms im Innern beſchäftigt iſt und um keinen Preis riskieren will, durch einen Krieg ſeine Kräfte zu zerſplittern und dadurch ſein gegenwärtiges Hauptziel, die Begründung der Plan⸗ wirtſchaft, eventuell in Frage zu ſtellen. Japaniſche Truppen haben Charbin beſetzt. Seit Jahren ſchon iſt dieſe kleine Provinzſtadt, deren eutropäiſcher Teil vielleicht 30000 Einwohner zählt, ein Klein⸗Paris und beherbergt eine Menge von Diplomaten und Beobachtern, wie ſonſt nur die Metropolen der Welt. Alle Großmächte, England, Mächte wie um beim unter⸗ niemals erlo war. 2 amerikaniſche ber die inen der Frankreich, USA. Italien, Portugal, Holland, uſw. ſind ve n Kampf um die Mandſchurei dabei zu ſein, irdiſch 6 * Dl Stützpunkte Dutch⸗Harbour, Ha I oſtaſtatiſchen Küſte und den mandſch en Häfen. Die Linie des britiſchen Empire über Malta, Singapore gleichfalls Oſtaf in e Intereſſen⸗ ſphäre, was bei den gegenwärtigen Verhältniſſen in Japaner aller Wahrſcheinlichkeit nach vor großen machtpolitiſchen Erfolgen ſtehen, ſo läßt ſich daraus doch nicht ein endgültiges Bild der Machtgruppie⸗ rung im Fernen Oſten abzeichnen. Für die weitere Zukunft werden ſowohl das chineſiſche 400 Millionen⸗ Volk, als auch Rußland beide gegenwärtig in elementaren Entwicklungsſtadien befindlich— nicht ausgeſchaltet werden können. Die Mandſchurei wird für ſehr lange Zeit noch ein gefahrenumdrohtes, heißum⸗ Die letzte Ruheſtätte König Friedrich Auguſts Die Gruft der katholiſchen Hofkirche in Dresden in der der vormalige König von Sachſen, Friedrich Auguſt III., beigeſetzt wird. von Leuchtern umrahmt, die für den Sarkophag des Königs vorbehaltene Indien vielleicht von beſonderer Bedeutung iſt. Die Mandſchurei mit ihren Häfen, rückwärtigen Verbin⸗ dungslinien, ihren Reichtümern an Rohſtoffen und Abſatzmöglichkeiten liegt eben im Schnittpunkt der allerwichtigſten weltpolttiſchen Kraftzonen. Die nächſte Phaſe dürfte für Japan die Be⸗ ſitzergreifung auch der Nordmandſchu⸗ rei darſtellen, und die Eroberung ſtrategiſch wich⸗ tiger Punkte in China, wie z. B. Schanghais und eventuell auch Nankings ſoll wohl nur als zukünf⸗ tiges Kompenſationsobfekt bei den diplomatiſchen Verhandlungen eine Rolle ſpielen. Wenn alſo die 1 ö 1 Links vorn, Stelle. ſtrittenes Gebiet bleiben, auf dem ſich in unermüdlichem Ringen die Kräfte der Völker mit⸗ einander meſſen werden. Insbeſondere wird Ruß⸗ land einem früther oder ſpäter erfolgenden japani⸗ ſchen Vorſtoß auf Wladiwoſtok nicht mehr wie bis⸗ her tatenlos zuſehen können, da mit einem Verluſt Wladiwoſtoks für Rußland auch der Stille Ozean verloren geht. Dann erſt wird der Kampf zwiſchen Japan und Rußland entbrennen, den Rußland heute mit allen Mitteln zu vermeiden trachtet, und der das ganze Sowjetſyſtem zu erſchüttern in der Lage ſein kann. Ein Tropfen tötet 10000 Menſchen Die Schau der ſtärkſten Gifte der Welt Nach einer Londoner Meldung will Dr. Green in Kapſtadt aus der Knolle einer Adenia ein Gift hergeſtellt haben, von dem ein einziger Tropfen gemügt, um 10 000 Menſchen zu töten. Die Her⸗ ſtellungsweiſe des unerhört ſtarken Giftes wird von der Regierung geheim gehalten. Afrika iſt ſchon von jeher das Land der Pfeil⸗ gifte geweſen. Die Buſchmänner und Zwerg⸗ völker vor allem ſind berüchtigt, ungemein ſtark wirkende Gifte zu brauen und mit ihnen gegen Raubwild oder gegen fremde Eindringlinge ſchweren und kückiſchen Kampf zu führen. Aber auch in der Südſee und in Südamerika verſteht man ſich treff⸗ lich auf die Herſtellung derartiger Stoffe. Den Forſchern war es lange nicht möglich, hinter die Geheimniſſe der Eingeborenen zu kommen, und heute kennt man wohl die Wirkung der Gifte, weiß aber vielfach noch immer nicht, auf welche Weiſe ſie gewonnen werden. Feſt ſteht nur, daß die Wirkung faſt aller Pfeilgifte auf dem Vorhan⸗ denſein von Alkaloiden beruht, ſtickſtoffartigen Verbindungen, die in den Giftpflanzen vorkommen, in Tierkörpern aber ſeltener zu finden ſind. Dieſe Alkaloide ſpielen in der Medizin eine beachtliche Die Reichshauptstadt weiht einen Waſhingtonplatz ein Amerikaniſche Pfadfinder hiſſen bei der Einweihungsfeier das Sterneubanner Reichstagspräſtdent Löbe ſpricht bei der Einweihung des Waſhingtonplatzes Der Platz vor dem Lehrter Bahnhof, auf dem täglich viele Hunderte von Reiſenden den erſten Schritt auf den Boden Berlins tun, wurde am 200. Geburtstage Waſhingtons auf den Namen des großen amerikaniſchen Freiheitshelden umgetauft. Rolle, natürlich werden ſie hier nur in winzigſten Mengen verabreicht. Hauptbeſtandteil des Giftes der Buſchmänner ſoll nicht ein Pflanzenſtoff ſein, ſondern Schlan⸗ gengift. Es wird mit dem Saft einer Wolfs⸗ milchart(Euphorbia candelabrum) angeſetzt. Gern benutzen die Buſchmänner auch den klebrigen Saft der Giftamaryllis(Hemantus toxſcarius) und zu ihrem Echujagift eine Apocynaſee(Adenium Bochmianum). Die Pygmäen Innerafrikas ſtel⸗ len ihr Gift aus einem Aronſtabgewächs her unter Zuſatz von Schlangengift, der Puppe eines Käfers Diamphidia simplex) und auch einer Raupe, die ſte Ngwa nennen. Nach Stanleys Angaben ſollen ſie auch Leichengifte und den Saft gewiſſer roter Amei⸗ ſen benutzen. Ueberhaupt kehren in den Berichten der Forſcher vielfach die Behauptungen wieder, daß ſtärkſte Gifte aus zuſammenverweſten Schlangen, Kröten, Eidechſen, Skorpionen und Taranteln her⸗ geſtellt werden. Auch die ſüdamerikaniſchen Pfeilgifte ſind pflanzlichen und tieriſchen Urſprungs. So ver⸗ wenden die Indianer im Fluß⸗Syſtem des Orinoco blieb. gutem Wieſenland, für wird das Gift Crevauxi) unter ſengift. D dem S norbinus) den ſchießen fach lange B Außerordentl reiten auch die wild Inſeln, auf Je r allem. Ihnen dient gleichfa os ⸗ Art(Strychnoz Tieute) als Giftlieferant, da en benutzen ſie nog Antiaris toxicaria. lakka angewandtes Strychnosgift verurſacht N he wie das von Borneo und Java, n wirkt wie Kurare. Intereſſant iſt es, Verwendung von Pfeil⸗ giften im Altertum zu verfolgen. Schon die Sky⸗ then tauchten ihre Waffen in Verweſungz⸗ ſtoffe von Vipern und verfaultes Menſchenblut Griechen und Dalmatiner, Kelten und Gallier hatten ihre Pfeilgifte. Manche Mythe deutete auch darauf daß die Germanen ſtellten, man hat ſi aber niemals im Kriege, ſondern nur zur Jagd be. nutzt. Die Frau 1 len 388 auf die Sol da⸗ ten des Quintiniu it vergifteten Pfeflen geſchoſſen haben. ihren Gebrauch gegen Stamm gegen Fremde. Schon im fri man in Europa von dem G Kriegswaffen mehr und mehr ab ns und Amei⸗ viederum geben yllobates melg. 1 Baumſchlange n auch zum Ver Bogen, ſondern viel. Die Ir Nan Vo Pflanzengifte he, auf den Sundg⸗ enoſſen, nicht aber Mittelalter kam brauch vergiftete bis er ganz unter⸗ 0 5 1 5if 75 Die bekannten alten Gifte wurden nur noch benutzt, um in Speiſen gemiſcht oder in Brunnen ge⸗ ſchüttet zu werden. Damit ſich aber der Kreis eint, germaßen ſchließt, ſetzte die Kulturwelt an die Stelle der alten Giftpfeile das Giftgas. 1 Das Recht auf das Banknotenbile Gelegentlich eines Aufenthaltes in Kanada ge⸗ währte der Prinz von Wal 8 in Toronto einem e dortigen Photographen eine Sitzung zur Herſtellung einer Bildaufnahme. Dieſe Photographie des eng. liſchen Kronprinzen galt als beſonders gut gelungen und wurde viel gekauft. Kürzlich fand ſie auch bei der Ausgabe einer neuen Note durch die Kanabiſche Banknotengeſellſchaft als Biloſchmuck Verwendung, Der Photograph verlangt dafür nun nachträglich einen erheblichen Betrag als Schadenerſatz, da das Bild des engliſchen Kronprinzen ohne ſeine Geneh⸗ migung verwendet worden iſt. Die Notenbank wird ſich zu einer Entſchädigung verſtehen müſſen, wenn ſie einem koſtſpieligen Prozeß aus dem Wege gehen will. * Eine Mühle wird Pelztierfarm. Die Gründung von Pelztierfarmen beginnt ſich auch in der Lahn⸗ gegend mehr und mehr zu verbreiten. So wurde jetzt in einer ſeit Jahren ſtilliegenden und unbewohnten Mühle im wildromantiſchen Jammertal eine ſolche eingerichtet. Bemerkenswert iſt dabei, daß das gut erhaltene Anweſen, beſtehend aus einem Wohnhaus mit Mühle und Wirtſchaftsgebäuden und 10 Morgen den erſtaunlich niedrigen Preis von 4300/ an den neuen Beſitzer überging. G. B. S. in ſeinem Anglückswagen Georg Bernhard Shaw, der große engliſche Dichter am Steuer feines Tourenwagens, mit dem er jetzt auf einer Studien⸗ reiſe in Südafrika verunglückte. Er fuhr mit dem Wagen in einen Graben und erhielt erhebliche Quetſchungen, ſodaß er ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte Der Start zur Bitterfelder Sub⸗Stratoſphärenfahrt Der Ballon„Eruſt Brandenburg“ beim Aufſtieg in Weſtfalen. Die beiden Sub⸗Stratoſphäreuflieger vor dem Start. „Der Berliner Meteorologe Suckſtorff und der Ballonführer Schütze ſtiegen in Bitterfeld zu einer Sub⸗Stratoſphärenfahrt auf. dort— bei 40 Grad Kälte! nehmen. Sie erreichten eine Höhe von 9000 Meter und konnten 0 5 wertvolle Meſſungen der kosmiſchen Höhenſtrahlungen vor⸗ Nach 6 Stunden Fahrt, die an den menſchlichen Organismus Höchſt⸗Anſorderungen ſtellte, erfolgte die Landung bei Rothe in Weſtfalen, Saliſche Geſetz verbot aun 1 1992 g. 24. Feb 8 5„24. Februar 1932 5 5. 5. . Mittwoch, 28. 8 8 25 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 92 zeru mit 5 1 0— 5 5 i f end 10 5— 5 Gü ktiſchſte iſt. Beim Kapitel[ Ziel: Lindenfels, der Perle des Odenwaldes. Man 368— Veranſtaltun en Erbrecht bel kommenden Fälle anhand wollte noch einmal vor dem Scheiden des Winters die zergeſtelt 1 von Beiſpielen n. Alle erdenklichen Fälle unbeſtrittenen Reize des Odenwaldes im weißen Schnee⸗ 5 2 dtryeh 5 21 5 5 2 7 0 5 8 8 e ee e a ö eee Wichtiges vom Familien⸗ und Erbrecht non kinderloſer und geſchiedener Ehe, ehelichen, unehelichen] kleid genſeßen. Seloſtverſtändlich ging die Reiſe durchs 9 1 1d Ame 1 5 5 und adoptierten Kindern, voll⸗ und halbbürttgen Geſchwi⸗ liebliche Weſchnitztal, wobei man feſtſtellen mußte, daß von ö im geben Vortrag im Gewerbeverein und Handwerkerverband ſtern kamen zur Sprache. Er tsannahme, Erbſchafts⸗ einer Winterlandſchaft nur noch ſpärliche Reſte vorhanden tes mel.„ 5 42 ausſchlagung, Na 41 d Nachlaß ko e waren. Die hinter Fürth in Serpentinen ſich bis zur Höhe 5 melg- In Rechtsfragen des täglichen Lebens Beſcheid zu wiſſen, de r. D Machlaßkonkurs wur ziehen raße bot noch einmal ſchöne Ausblicke auf das uſchlange 10 15 jedermann ſehr wertvoll. Wenn der Gewerbe a Schließlich machte der Redner mit allen ger Tal. Bezaubernd aber war die Sicht von der Burgruine Am Freitag, den 28. Februar, abds..30 Uhr, findet im um Ver⸗ gereln und Handwerkerverband es unternom⸗ 1 Leſamentsformen bekannt, behandelte ausführlich Lindenfels aus, die alsbald nach Ankunft in dem ſchmucken, großen Saale des Wartburg⸗Hoſpig, F 4, 8/9, bie ern viel 1 tte, ſeine Mitglieder geſtern abend im Ballhaus durch das Privatteſtament und zeigte ſpeziell, wie man koſtenlos freundlichen Ort mit ſeinen wechſelvollen Bildern alter 5 8 95 wen bak ere Fachmann auf den Gebieten des a h ſein Teſtament errichten kann. Man lernte u. a. das maleriſcher Winkel und neuzeitlich eingerichteter Penſionen Jahreshauptverſammlung 5 5 einen Ffebreen e e 15 5 2 g eten des Jami⸗ notarielle Teſtament und das Not⸗ oder beſtiegen wurde, nachdem im Hof des„Heſſiſchen Hauſes“ ſtatt.(8 449 igifte he. llen⸗ und Erbrechts unterrichten zu laſſen, ſo hat er Dorfteſtament kennen Pede 17 7 n 3 die Wagen geparkt waren. Das Kahl der Wälder ließ die Tagesordnung: Sund nen damit einen großen Dienſt erwieſen, denn Unkennt⸗ genaue Erklärun 3 ͥͥ̃ ² ² 8 Konturen und Formen der das Tal rechts und links 1. Jahresbericht. n. J. 0 nis in dieſen Dingen koſtet Geld und bringt Unannehmlich⸗ 5. 8 fäumenden Höhenzüge und die weiter dahinter liegenden 2. Kaſſenbericht. 51 ner leiten mit ſich. Der Redner, Zuſtizoberſekretär Friedrich] Das war ein Abend praktiſcher Arbeit für alle Gewerbe- Berge bis 0 n mit ſeinem Turm deutlich 7 3. Entlaſtung des Vorſtandes. e Unruh aus e zunächſt in gemein⸗ 1 die den Ausführungen des Reduers aufmerkſam 11 n, 4. Neuwahl des Vorſtandes und der Ausſchüſſe. f Noch indlicher Weiſe die verſchiedenen geſetzlichen und ver⸗ ſolgten und für die gründliche und leicht verſtändliche Un⸗ Paß 8 177 5 a e Finanzminiſter Dr. Mattes ſpricht über„Politiſche ewandtez. mäßigen Güterſtände. Von dem Zweck eines Ehe⸗ terrichtung in all diefen Rechtsfragen ihren Beifall 1 5 i e e b. Der Seren 1 40 12 7** tie 1 E 5 Kaf 5 5 8 15 j* n*. das von vertrages haben die meiſten keine Ahnung. An die Errich⸗] deten. Nach dem Vortrag beantwortete Herr Unruh, der gegangenen Lungengymnaſtik doppelt angenehm empfunden Fe f 70 tung eines Teſtaments denken Hie e Erſt wenn fich umfaſſende Kenntnis der Materie verriet und das an ward. Die Sonne ſäumte noch ie Kanten des Gebirgs Die Mähmaſchine n Pfeil, 8 zu ſpät iſt, intereſſiert man ſich dafür. ich trockene Thema mit etwas Pfälzer Humor verabreichte, mit ſanftem Blaßrot, als die Heimfahrt auf der kaum 8 N abc der St 1 ie 1 0 8 1. Januar 1900 gilt für das Eherecht im gan⸗ eine Reihe von Anfragen aus dem Kreiſe der zahlreichen minder ſchöne Rundblicke bietenden Straße nach Bensheim Hänschen, der kleine Beſuch 28 12 Stadt, 8 e Sky⸗. 325 Bür erliche Geſetzbuck(B. G..) Vork 90 5 Zuhörer. 5* angetreten wurde. Schneller als man gedacht, war man zum erſten Male, wie eine Mähmaſchine mit pro⸗ ſungs⸗ zen Reich das Bürgerliche e euch(B. G..). Vorher gab 55 auf der Bergſtraße und in Heppenheim über dem der pell tigen Seitenflügeln das gemähte Getreide ſchenblut es in Deutſchland etwa 130 verſchiedene Land⸗ und Stadt⸗ volle Mond ſtand. Im Hokel„zum halben Mond“ pelerarten Bewenſligeln das ge 2 85 Mut er hatten echte, bei uns in Baden das Badiſche Landrecht, in der Winterfahrt des Mannheimer Automobil⸗Clubs ſpendete ein guter Tropfen Bergſträßer die nötige Wärme gleich zur Seite räumt. Atemlos läuft er zur Mut⸗ 55 05 15 Pfalz den Code Napoleon. Nach dem alten Recht ſtand ſich Gi 5 55 5 für den Reſt der Fahrt, die auf der im Strahlenbündel ter und ruft: 1 15 zie Frau in vermögens rechtlicher Hinſicht beſſer als jetzt, uud ih ene ee getan g gen nennen 1 8 e eee Komm doch bloß mal raus, Mutti! Da krauchk . Reer e ht iſt. Der Redner zei 0 8 dernden Avſtänd 1 gange ar m ö en Schlagſchatte Straßenbäu: f 17 7 Ja 1 15 wenn kein 5 8e 7 e getgte den Sonntagnachmittag kurz nach 2 Uhr tber die Ebertorücke der Häuser der an Arend aan ens ihre n Flugzeug auf der Erde rum, und n Pferd 5910 K richtigen Weg, die Eheverträge am beſten gemacht werden Richtung Käfertal— Viernheim— Weinheim, mit dem l eigenartigen Reize bot.. le is vorgeſpannt!“ 5 a. 8— verbot icht aber lter kam rgifteter a unter⸗ Am 23. ds, Mts. verschied nach kurzem schweren Leiden unser allverehrter tur nuch Vorsitzender, Herr nnen ge⸗ a ets eini⸗ te Stelle 9 5 75 3 93 1 . Ing. e. h. Josel re bild Wir haben eine Anzöhl febrikneuer Nesh-Automobile ab ge. 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Sein Tod ist für die hträglich 55 Sektion ein ebenso schwerer wie für alle, die mit ihm zusammen arbeiten durften, ein da das 5 persönlicher, schmerzlicher Verlust. 5 9 2 8 Geneh⸗ 0 wi. 5 5 ir werden ihm stets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. 7 nk wird N Generaldepot der Nash-Wagen für Deutschland t, wenn 55 e gehen Mannheim, den 24. Februar 1932. 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Staatliche Maßnahmen erzielten oft nur Augenblickswirkungen und konnten um ſo weniger etwas Dauerhaftes zur Ueberwindung der Weltkriſe beitragen, als dabei die nationalen Geſichtspunkte in einer Weiſe entſcheidend waren, daß die Wiederherſtellung normaler Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen den Welthandelsländern nur noch weiter erſchwert wurde. Die Löſung der weltwirtſchaftlichen Fragen, von der die Wohlfahrt der Länder heute ſo entſcheidend abhängt, iſt noch mehr als in den voraus⸗ gegangenen Jahren zum politiſchen Problem geworden. Die Beſeitigung der politiſchen Störungselemente, die auch die Lage der Zentralnoten⸗ banken aufs tiefſte beeinflußt haben, iſt allein geeignet, die pfychologiſchen Vorausſetzungen für Erwachen der Unternehmungsluſt und Gewinnung neuer Vertrauensgrundlagen zu ſchaffen. Gefördert durch eine allgemeine Abwehrhaltung der Länder gegen⸗ einander und begleitet von einer haltloſen Abwärtsbewegung der Waren⸗ preiſe iſt die Einſchränkung des Welthandels zu einem Grade gediehen, der kaum noch überboten werden kann. Der Ausgleich der internatio⸗ nalen Verpflichtungen, die auf den Schuldnerländern haſten, konnte daher nicht auf dem normalen Wege der Warenbewegungen erreicht werden. An ihre Stelle traten Goldwanderungen, welche die bereits vorhandene Anhäufung des Goldes in einzelnen Ländern noch weiter geſteigert haben. Das Währungsmetall Gold wird zu Zwecken mißbraucht, für die es niemals beſtimmt war, und die Folgen dieſes Mißbrauchs waren Währungsſtörungen in immer zahlreicheren Ländern. Alle Verfuche oder Ratſchläge, durch Währungsexperimente die Schwierigkeiten zu meiſtern, durch erzwungene Kapftalverluſte ſtark angewachſene private Auslands⸗ im Verein mit den übrigen Kriſenfaktoren zu vermehrter Kreditunſicher⸗ heit und erneuter Schrumpfung auf allen Gebieten der Produktion und ſehr gut erhalten, zu bedeuten nur ein Kurieren an den Symptomen einer Krankheit, deren Wurzeln in der politiſchen Mißtrauensſphäre liegen. Für Deutſchland, deſſen Widerſtandskraft durch jahrelange über⸗ ſteigerte Reparationsleiſtungen und überhöhte Zinszahlungen auf eine ſchuld geſchwächt war, mußten die Auswirkungen der verſchärften Welt⸗ kriſe von beſonderer Schwere ſein. Sie ſpitzten ſich bedrohlich zu, als die Folgen plötzlichen Ausbruchs des Weltmißtrauens die Kreditwirtſchaft unſeres Landes zutitefſt erſchütterten. Das deutſche Bankweſen hatte eine Belaſtungsprobe zu überſtehen, für welche die moderne Wirtſchafts⸗ geſchichte keinen vergleichbaren Vorgang bietet. Die Erſchütterungen des Kreditgebäudes übertrugen ſich auf die geſamte Wirtſchaft. und führten der Umſätze, ſo daß die Arbeitsloſigkeit nunmehr ein Drittel aller in nicht ſelbſtändigen Beruſen Erwerbstätigen erfaßt hat. Betriebsverluſte faſt überall in Handel und Induſtrie kamen zu ſchweren Einbußen an Warenlager und Außenſtänden hinzu. Den großen deutſchen Banken, die zur Aufrechterhaltung einigermaßen normaler Produktionshöhe ihre Kreditgewährung bis zum äußerſten hatten aus⸗ dehnen müſſen, weil ſich die Märkte der Aufnahme von Aktien⸗ und Obligations⸗Emiſſionen ſeit Jahren verſagten, ſind durch dieſe Verhält⸗ niſſe ſehr große Schwierigkeiten entſtanden. Vorſichtige Dispoſition ſetzte unſere Bank zwar inſtand, den Geldabzügen des Auslands und Inlands zu genügen, ohne in ihrer Liquidität beengt zu werden und ohne in Wechſel umgewandelte Buchforderungen dem Portefeuille einzuverleiben; ungewöhnlich großen Verluſten an Debitoren und Wertpapieren ver⸗ mochten wir uns aber nicht zu entziehen. Es verdient dabei hervor⸗ gehoben zu werden, weil es weitverbreiteter Annahme widerſpricht, daß wir prozentual am meiſten für Abſchreibungen und Rückſtellungen auf Kredite von R. 100 000 bis 509 000 benötigten(Geſamtſumme dieſer Kredite R. 550 805 000, Stückzahl 2531, Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen R. 83 400 000 auf 677 Konten). Auch die Kredite von R./ 20 000 bis 100 000 zeigten ſich weit weniger kriſenfeſt, als man gemein⸗ hin glaubt; wir hielten auf deren Geſamtbetrag von.“ 385 370 000 eine Abſchreibungs⸗ und Rückſtellungsſumme von R. 38 000 000 für angezeigt. „In wirtſchaftlich normalerer Zeit und unter überſichtlicheren poli⸗ tiſchen Verhältniſſen könnten wir, geſtützt auf die gute Erwerbskraft unſeres Inſtitüuts und die noch wetter erheblich fortſchreitende Koſten⸗ ſenkung, uns vielleicht darauf beſchränken, die eingetretenen Verkuſte abzuſchreiben, von einer Vorſorge für weitere Riſiken aber in der Hoff⸗ nung auf Beſſerung der allgemeinen Lage abzuſehen: unſere Reſervey hätten für ſolche Bilanzierung reichlich genügt, ohne Inanſpruchnahme des ausſtehenden Aktienkapitals. Dieſes beträgt zurzeit noch rund R. 180 000 600, denn einſchließlich des bekannten Rückkaufs von R./ 35000 000 beſitzen wir, hauptſächlich aus Aufnahme des drängenden Angebots im zweiten Quartal und in der erſten Julihälfte 191. R. 105 000 000 eigene Aktien, die mit dem Nennwerte, und eine Spitze von., 649 200, die mit 407 zu Buch ſtehen. In Rückſicht auf die Zeit⸗ läufte aber entſchloſſen wir uns, beim Jahresabſchluſſe, getreu unſeren altgewohnten Bilanzmethoden, neben den erlittenen Verluſten allen er⸗ kennbaren Riſiken durch genügende Rückſtellungen Rechnung zu tragen und, nachdem wir bereits in den Jahren 1929 und 1930 für Abſchrei⸗ hungen und Rückſtellungen.“ 125 000 000 ausgebucht hatten, für 1931 noch R. 275 000 000 zu Abſchreibungen und Rückſtellungen auf Debi⸗ toren und Wertpapiere zu verwenden. Dadurch ſind wir in die Notwendigkeit verſetzt, bei unſeren Aktio⸗ nären eine Zuſammenlegung des Kapitals zu beantragen. Dieſe ſoll in der Form erfolgen, daß wir von den eigenen, uns gehörigen Aktien R. 38 000 000 auf Grund der Verordnung über die Kapitalherabſetzung in erleichterter Form einziehen. Es verbleiben uns dann noch R. 72 000 000 Aktien im eigenen Beſitz. Die übrigen, im fremden Beſitz be⸗ findlichen R. 180 000 000 ſchlagen wir vor, im Verhältnis von:2 zu⸗ ſammenzulegen. Wir behalten dann ein Kapital von., 72 000 000 eigene Aktien und R. 72000 000 aus der Zuſammenlegung gewonnene Aktien, zuſammen R. 144 000 000 ſowie eine Reſerve von R. 14 400 000. Diefe uns gehörigen Aktien von R. 72 000 000 beantragen wir, einem unter unſerer Führung ſtehenden Konſortium, an welchem wir indeſſen in keiner Weiſe beteiligt ſind, zum Kurſe von 11527 zuzüglich 47 Stück⸗ zinſen vom 1. 1. 1932 ab zu überlaſſen. Von dieſem Betrage hat das Konſortium die Hälfte mit R. 36 000 000 vorweg feſt untergebracht und ſoll die andere Hälfte von.“ 36 000 000 zum Uebernahmekurſe von 1152 zuzüglich 45 Stückzinſen zur öffentlichen Zeichnung auflegen, um un⸗ ſeren bisherigen Aktionären und den Kapitaliſten, die für die Erhaltung des privatwirtſchaftlichen Charakters unſerer Bank Intereſſe haben, die Möglichkeit einer Beteiligung zu bieten. Inſoweit die zur Zeichnung aufgelegten Aktien nicht untergebracht werden ſollten, iſt ihre ander⸗ weitige Unterbringung im Konſortium geſichert. Durch dieſe Begebung der aus eigenem Beſitz verbliebenen R. 72 000 000 erhöht ſich die Reſerve auf., 25 200 000. 5 Da wir Wert darauf legen, unſerer Bank die volle privatwirtſchaft⸗ liche Selbſtändigkeit zu erhalten, haben wir die Aktienausgabe zunächſt auf den Betrag beſchränkt, den wir auch unter den gegenwärtigen wid⸗ rigen Verhältniſſen im Inlande placieren können. f 5 Wir ſetzten mit unſerer Kundſchaft(alſo unter Ausſchaltung aller Verrechnungen mit unſeren Filialen und Noſtroverbindungen) mit Banken und Bankiers RI 53,088 Williarden, mit Nichthankters R.% 94,482 Milliarden um. Trotz des Umſatzrückganges von rund R./ 51 Mil⸗ liarden hat die Zahl der Buchungspoſten nur eine geringe Verminde⸗ rung erfahren. 5 5 Die Zahl der Konten hat ſich von 837000 im Vorjahre auf 817 000 verringert, faſt nur infolge Auflöſung von W 500 Rechnungen in aus⸗ ländiſcher Währung; die Sparkonten haben um 7000 zugenommen. Wir unterhalten an 290 Plätzen Niederlaſſungen, daneben 188 Stadtdepoſitenkaſſen(in Berlin 63). Unſer Perſonalbeſtand hat ſich von 20051 auf 18 541 Köpfe vermindert. Die Ungunſt der Verhältniſſe hat uns gezwungen, ins⸗ beſondere bei unſeren Filialen, die Zahl unſerer Mitarbeiter weiter zu verringern. Wir haben dieſe notwendige Maßnahme dadurch gemildert, daß wir im weſentlichen ältere Angeſtellte erfaßten, die wir penſionkeren könnten. Dadurch iſt die Geſamtzahl unſerer Penſionäre auf rund 4200 geſtiegen. b Leider mußten wir die Gehälter der in unſeren Dienſten ver⸗ bliebenen Angeſtellten, nachdem ſte bereits im Vorjahre eine Minderung erfahren hatten, neuerdings(nach Notverordnung vom 8. Dezember 1981] ab 1. Januar 1932 erheblich kürzen. Für die außerhalb des Reichstarif⸗ vertrages ſtehenden Mitarbeiter waren wir angeſichts der allgemeinen Wirtſchaftslage zu noch empfindlicherer Einkommensſchmälerung ge⸗ zw ungen. g 5 Eine wichtige Veränderung hat zum Schluſſe des Geſchäftsjahres im Vorſtamde ſtattgefunden. Die ſämtlichen ſtellvertreten den Mitglieder des Vorſtanders haben aus eigenem Antriebe vor⸗ für das Jahr 1931 lzuheben, um die Geſchäftsleitung zu vereinfachen. Der Aufſichtsrat bal in Würdigung der Gründe und unter Anerkennung des bewieſen Opfermuts den Antrag zum Beſchluß erhoben. Wir danken unſeren Kollegen, die nunmehr ihre Tätigkeit unter Verzicht auf die Vorſtandz. mitgliedſchaft als Direktoren fortſetzen, für die ausgezeichneten Dienst die jeder von ihnen der Bank geleiſtet hat, und wiſſen, daß in 195 neuen, ſachlich unveränderten Verhältniſſe die bisherigen freunöſcat lichen und vertrauensvollen Beziehungen keinerlei Aenderung erfahren werden. Von den verbliebenen Vorſtandsmitgliedern haben die 99 Dr. Boner, Dr. Schlitter und Dr. von Stauß ihren Entſchluß bean gegeben, im Laufe des Jahres 1932 aus dem Vorſtande auszuſcheiden g Im Jahre 1931 haben die geſamten Bezüge des Vorſtandes und z vertretenden Vorſtandes(24 Mitglieder) R. 2844 750, und die d ſichtsrats(120 Mitglieder) R. 429 032,26, herrührend aus dem 1930, betragen. Für das Geſchäftsfahr 1931 erhält der Auf ft verfügbaren Reingewinns beine Bezüge. In Rückwirkung der deutſchen Julikriſe wurden unſerer Iſtanbul nicht unweſentliche Einlagen entzogen. Die der Lage, alle an ſie geſtellten Anſprüche voll ſtändnisvolle Haltung der türkiſchen Seither iſt das Vertrauen wieder zu ſteigen. Die Handel⸗Maatſchappif H. Albert de Bary& Co N.., Amſterdam, die für die Finanzierung des deutſchen Außen⸗ handels insbeſondere mit dem Nachbarlande immer eine erhebliche Be⸗ deutung beſeſſen hat, ſah ſich durch die doppelten Auswirkungen ſowoßk der internationalen Kriſe als der innerdeutſchen Entwicklung vor dan beſonders ſchwierige Aufgaben geſtellt. Dank ihrer ſeit Jahren verfolgten uwabhängigen Liquiditätspolitik war ſie imſtande, den durch die Krſſe ausgelöſten erheblichen Anforderungen ohne nennenswerte Geſchäſtz⸗ einbuße gerecht zu werden und die Störungen des vergangenen Jaßres raſch zu überwinden. i Die Kreditbank, Sofia, hat im Jahre 1981 Pulgariſchen ge. ſetzlichen Beſtemmungen über das Verhältnis von Eigenkapital einer Bank zu den Einlagen nachkommend ihr Aktienkapital von Lw. 15 Mil⸗ lionen auf Lw. 50 Millionen erhöht.— Die ſchlechte wirtſchaftliche und finanzielle Lage hielt auch in Bulgarien an. Unſerer Kommandite Ephruſſi& Co., Wien„gelang es, auch unter den ſchwierigen Verhältniſſen des Berichtsjahres ihre Bedeutung für den Wiener Platz zu bewahren. Die bereits im vorjährigen Bericht erwähnte Erhöhung unſerer Rom manditbeteiligung bei dem Bankhauſe Geor g Fromberg& Co, Berlin, hat ſich den Erwartungen gemäß ausgewirkt. Auch unſexre kommanditariſchen Intereſſen bei der Firma C. G. 7 rinkaus Inh. Engels& Co., Düſſeldorf, ſowie Philipp Elimeyet Dresden, haben unter Berückſichtigung der allgemeinen Lage eite micht unbefriedigende Entwicklung genommen. Dasſelbe trifft auch auf die uns naheſtehende Bankfirma J. Wi che haus P. Sohn., G, Wuppertal⸗ Elberfeld, gu. Bai der Deutſchen Ueberſe Auswirkungen der Weltkriſe, ſowohl was Geſchäftsumfang als auch was Geſchäftsergebnis anlangt, ſtark fühlbar gemacht. Das Abſinken der Währungen in allen Ländern ihres Arbeitsgebietes und nicht zuletzt das Abgehen Englands vom Gold⸗Standard werden die Verwaltung ver⸗ anlaſſen, von der Vertellung einer Dividende abzuſehen und alle Be⸗ triebsgewinne zu inneren Abſchreibungen zu verwenden ſowfe die Re⸗ ſerve, ſoweit ſie wicht geſetzlich gebunden iſt, zur Auffüllung des Valutg⸗ Ausgleichsfonds heranzuziehen. Durch die Stärke, welche die Bank zur Zeit der Juli⸗Ereigniſſe bei ihren ſämtlichen Niederlaffungen bewieſen hat, hat ſie ihre Poſition überall feſtigem können. Die ſich aus unſeren Beteiligungen für uns etwa ergebenden Riſtken ſind in der Bilanz bereits berückſichtigt ud stell, es Aus, 5 Gewinn chtgrat mangelt Filiat Filtale war 0 oll zu erfüllen. Hierzu hat ver. Regierung nicht wenig beigetragen zurückgekehrt und die Einlagen Heginnen eiſchen- Bank haben ſich die Zu den einzelnen Poſitionen der B ilanz und der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Rechnung bemerken wir folgendes: Unſer Aktienkapital wird nunmehr R. I 144 000 000, te auts⸗ gewieſene Reſerve R. 25 200 000 betragen. 9 88 Das Konto der Gläubiger in laufender R echnung, das ſich im Vorjahre bereits um.& 615 000 000 vermindert hatte, iſt im Be⸗ richtsjahre um einen weiteren Betrag von R. 820 000 000 zurückgegangen; außerdem zeigte die Rembours⸗Beanſpruchung eine Verringerung gegen das Vorfahr um., 324 000 000. Der niedrigſte Stand der Gläubiger in laufender Rechnung wurde im Oktober erreicht, ſeitdem iſt wieder Zu⸗ wachs eingetreten. Von den Auslandskonten im Geſamthöhe von R. 685 900 000 fallen R. 482 900 000 unter das Stillhalteabkommemn. Unſere Forderungen in fremder Währung überſteigen unſere Valuta⸗Verpflichtungen. Die von uns geleiſteten Bürgſchaf tei ſind der Wirtſchafts⸗ ſchrumpfung und dem Rückgauge der Reparationsſachlieferungen ent⸗ ſprechend um R.( 68,7 Millionen ermäßigt. Nicht ziffernmäßig verbucht iſt unſer geſetzlich vorgeſchriebener Anteil an der Wirtſchaftsgarantie zu Gunſten der Deutſchen Golddiskontbauk, 5 Wechſel, Schecks und un verzinsliche Schatzan wei ungen find unter Diskontabzug eingeſetzt. Weder in unferem Wechfel⸗ beſtande noch unter unſeren Indoſſaments⸗Verpflichtungen befinden ſich in Wechſelform umgewandelte Buchforderungen Wir haben auch miemals Wechſel bei der Akzept⸗ und Garantie⸗Bank rediskontiert. Der Eiwlauf von Verrechnungsſchecks und Wechſe ln, auf Reichsmark lautend(alſo ohne Valuta⸗Abſchmitte), betrug R/ 15550 Milliarden. g 5 Das Konto der Dauernden Beteiligungen bei an⸗ deren Banken und Bankfirmen zeigt trotz vorgenommener erheblicher Abſchreibungen einen Zugang von faſt R. 20 Millionen. Er umfaßt u. a. unſere Beteiligung von nom..“ 20 Millionen bel der Akzept⸗ und Garantie⸗Bank(Einzahlung 250%), ſreavie den kleinen Aktten⸗ betrag, den wir bei der neugegründeten Diskont⸗ Kompagnie.⸗G. über⸗ nommen haben, die Vollzahlung unſeres Anteils an der Internatkonalen, Crediet⸗ Compagnie in Amſterdam, die Kommanditeinlage bei der Firma Georg Fromberg& Co., weitere Aktien der Handels ⸗Maatſchappif H. Albert de Bary& Co. N.., neue Aktien der Kreditbank, Sofi, Aktien der Deutſchen Ueberfeeiſchen Bank. Alle mit der Verwaltung und Unterhaltung unſerer Bank⸗ gebäude und unſeres ſonſtägen Beſitzes an Gebänden und Liegenſchaften verbundenen Koſten haben wir ſelbſtverſtändlich als Handlungsunkoſten verbucht. Auf die Buchwerte unſeres Immobilfar⸗ beſitzes glaubten wir aber trotz des großen Geſamtbetrages keine Abſchrei⸗ bungen machen zu ſollen, da die Anſätze auch unter heutigen Verhältniſſen niedrig ſind. 260 Gebäude dienen unſerem Bankbetrieb. Weſtere Grunoſtücke, davon 259 bebaut, ſind zur Verwertung frei. Die Minderbewertung des Vermögens unſerer Wohlfahrts⸗ fonds, welche neben dem ausgewieſenen Barguthaben ausſchließlich erſtklaſſige, feſtverzinsliche Wertpapiere enthalten, iſt nur auf den Kurs rückgang dieſer Effekten zurückzuführen. Der Gewinn aus Zinſen und Wechſecn der ſich ſchon im Von jahre erheblich vermindert hatte, iſt naturgemäß im Berichtsjahre weiter zurückgegangen. Rückläufiges Bilauzvolumen, verringerte Zinsſpannet und im zweiten Semeſter durch Notverordnungen ſtark beeinträchtigtes Deptſengeſchäft haben den Gewinn geſchmälert. Durch das Absinken des engliſchen Wechſelkurſes ſind uns Verluſte von Bedeutung nicht entſtanden (weniger als R. 1 Million). Auch die Einnahme aus Gebühren 8 ſich, allerdings nicht ganz ſo erheblich, ermäßigt. Den größten Aus a hat die Verringerung der Effekten⸗Proviſionen mit Rel 7 Millionen gegenüber dem Vorjahre erbracht. Es iſt aber ſowohl bei dem Erträgnis an Zinſen wie an Gebühren zu berückſicht' gen, daß wir vor Aufſtelung der Bilanz Zinſen und Proviſionen auf zweifelhafte Forderungen bereite abgeſchrieben und auf ſolche Forderungen, filr welche, aus der gebotenen kaufmänniſchen Vorſicht heraus, eine teilweiſe Kapitalrückſtellung ver genommen worden iſt, auch die Zinſen und Proviſtonen(Rel 16 Mil⸗ onen) mit zurückgeſtellt haben.. g Die Handlungs⸗unkoſten, bie wir im Vorfahre um R. A Milltonen herabfetzen konnten, haben auch im Berichtsfahr wieder ein Minderung um den gleichen Betrag erfahren. Wir erwarten auf in unſerer Vorausberechnungen, auch im laufenden Jahre weitere E i˖ ſparungen in ungefähr gleichem Ausmaße erzielen zu können. 1 werden die jährlichen Handlungsunkoſten ſeit unſerer Fuſion um me als R. 60 000 000 ermäßigt ſein. Berlin, den 22. Februar 1932. g Der Vorstand der Deutsehen Bank U. Disconto-Sesslscbaf Blinzig Boner Frank Kehl Mosler 0081 C 3. 12. 2 Tr. ds. Blattes. 6998 geſchlagen, die Einrichtung der ſtellvertretenden Vorſtandſchaft auf⸗ Schlieper Schlitter v. Staus Wassermann 1 Solmssen e 0