E Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60. Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ellen: Waldhofſtr 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/0, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4. Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr..— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannh Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf, Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm brekte Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Neue japaniſch Freitag, 4. März 1932 143. Jahrgang— Nr. 108 Weil China die japaniſchen Veoͤingungen nicht angenommen hat, werden die JFeindſeligkeiten mit einer Verfolgungsſchlacht fortgeſetzt Offizielle Mitteilungen Japans in Genf Telegraphiſche Meldung l= Genf. 4. März. Der japaniſche Delegierte Sato erklärte heute vormittag um 11 Uhr dem Hauptdelegierten Frank⸗ teichs, Paul⸗Boncour: „Die japaniſche Regierung hält an den Waffen⸗ ſtillſtandsbedingungen feſt und ſieht ſich infolge der Weigerung Chinas gezwungen, die Feindſelig⸗ keiten fortzuſetzen. Eine neue Verfol⸗ gungsſchlacht der Japaner iſt im Gange.“ Wie ſich nach dieſer Erklärung Satos die heute nachmittag zuſammentretende Kommiſſion der Voll⸗ verſammlung zu den Ereigniſſen ſtellen wird, iſt noch nicht abzuſehen. China lehnt die jopaniſchen Bedingungen ab 2— Nanking, 4. März. Der Miniſter des Auswärtigen erklärte, er habe ſeinem Vertreter in Schanghei Anweiſung gegeben, dem britiſchen Admiral Kelly mitzuteilen, daß Ching die neuen japaniſchen Forderungen nicht annehmen könne. f Reue Kämpfe vor Schanghai Telegraphiſche Meldung Schanghai, 4. März. Nach Meldungen aus zuverläſſiger Quelle ſoll westlich von Nanſchiang ein heftiger Kampf im Gange ſein. Das japaniſche Hauptquartier ſtellt je⸗ doch dieſe Nachricht in Abrede. Beruhigung in Finnland Telegraphiſche Meldung Helſingfors, 4. März 1 Die innenpolitiſche Lage ſcheint jetzt eine Wen⸗ dug zugunſten der Regierung zu nehmen. Seit geſtern abend hat ſich die Zahl der Revolu⸗ lignäre verringert. Um Komplikationen zu vermei⸗ den, enthält ſich die Regierung jeder bewaffneten Einmiſchung. Sie hat auch die Führer der Aufſtän⸗ diſchen nicht verhaften laſſen, die noch immer ver⸗ ſuchen, alle ihnen zur Verfügung ſtehenden Kräfte aufzubieten, dabei aber wenig Erfolg haben. Es wird einige Zeit dauern, bevor die Lage wie⸗ der ruhig iſt. Das Geſchäftsleben geht wieder ſeinen gewohnten Gang. Die Neubildung der Re⸗ gierung hat, wenn auch nicht in allen Kreiſen, ebenfalls beruhigend gewirkt. de Valeras England politik Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 4. März. Während die letzten Wahlergebniſſe aus Irland doch ausstehen, iſt es jetzt ſicher, daß de Valera die neue Regierung bilden wird, obwohl die Arbeiterpartei, auf deren Unterſtützung er angewieſen iſt, ihren Einſpruch gegen ſeine politi⸗ hen Abſichten noch verſchärft hat. Der Führer der Arbeiterpartei hat noch einmal klipp und klar ver⸗ chert, daß die Abſchaffung des Treueides zuf die engliſche Monarchie von ſeiner Par⸗ lei nicht geduldet wird, da ihr vor allem an ſchleunigen Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit, aber nichts an unnützen Händeln mit England liegt. Das offizielle Organ de Valeras erwidert darauf, daß zur Abschaffung des Treueides nicht mehr als ein paar Stunden im Parlament erforderlich ſeien und das wirtſchaftliche Programm der neuen Regie⸗ zung nicht darunter zu leiden brauche. de Valera e ſich von der Arbeiterpartei nichts diktieren In London nimmt man eine abwartende Haltung ein, wird aber auf Erfüllung des Unabhängigkeits⸗ tkages von 1929, der nach engliſcher Auslegung den Eid vorſchreibt, beſtehen. 735 Neues Gold für Frankreich e hparis, 4. März.(Eig. Dr.) Auf dem Pariſer 1 Flughafen Le Bourget krafen geſtern wieder Gold⸗ 5 lendungen aus London ein. Zwei Flugzeuge hat⸗ en insgeſamt 1160 Kilogramm Gold an Bord, die emen Wert von etwa 19 Mill. Fr. darſtellen. Das old war für die Bank von Frankreich beſtimmt. X Joch e e Vz is a schenjo N 2g. 2280 0 ö 1 Ceο Eon 8—— Die Pfeile unſerer Kartenſkizze zeigen die Vormarſchrichtung der ſiegreichen Japaner zu der Grenze der in Ausſicht genommenen 20 Kilometer⸗Zone rings um Schanghai, hinter die ſich die Chineſen zurückgezogen haben. Dingeldey über die Kriſe der Volkspartei Wie er ſich die Aufrichtung einer neuen Bürgerfront denkt E Berlin, 4. März. In der„.L..“ beſchäftigt ſich heute der Führer der Deutſchen Volkspartei Dingeldey in einem Artikel„Selbſtbeſinnung“ mit der Abſplit⸗ terungsbewegung in ſeiner Partei. Er kommt da⸗ bei zu der zuſammenfaſſenden Feſtſtellung:„In kei⸗ nem einzigen Wahlkreis außer Weſtfalen⸗Süd und Berlin II waren ähnliche Erwägungen im Gange. Die Deutſche Volkspartei geht geſchloſſen und ſelbſt⸗ ſtändig ihren Weg!“ Dann kommt Herr Dingeldey auf den Ausſchluß der beiden Abgeordneten Dr. Curtius und v. Kar⸗ dorff zu ſprechen, die, wie erinnerlich, entgegen dem Fraktionsbeſchluß an der Abſtimmung über das Mißtrauensvotum gegen Brüning ſich nicht betei⸗ ligten. Herr Dingeldey meint:„Liberalismus heißt nicht, daß jeder machen kann, was er in jedem Augen⸗ blick für ſich als richtig annimmt, ſondern heißt auch die Einordnung der perſönlichen Anſchauungen in die höhere Wirkung der Gemeinſchaft. Damit iſt kein Wort geſprochen gegen die Bedeutung der beiden Männer, die ſich ſchließlich zu einem anderen Ent⸗ ſchluß durchgerungen haben. Ihr Scheiden von uns war ein ehrenvoller Vorgang und nicht Untreue, wie ſie an anderer Stelle zu verzeichnen war. Wir haben das bewußt in Kauf nehmen müſſen, weil uns die Durchkämpfung der Hindenburgwahl nur mit den Waffen einer geſchloſſenen und mit ſtarkem Willen erfüllten Deutſchen Volkspartei möglich erſcheint. Wir mußten es auch deshalb tun, weil die Auf ⸗ :::: vddßdßßfßßßßßßß Die Biz über den 100 Millionen Dollar⸗Kredit Baſel. 4. März. Die B33. veröffentlicht folgende Miteilung: Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich als Führerin des Syndikats des der Reichsbank ur⸗ ſprünglich am 26. Juni 1931 gewährten Zentral⸗ bankenkredits von 100 Millionen Dollar gibt be⸗ kannt, daß ſie heute für Rechnung des Syndikats bei der Federal Reſerve Bank of Newyork eine Zahlung von 10% des Kredits, d. h. zehn Millionen Dollar erhalten hat. Der verbleibende Reſtbetrag von 90 Millionen Dollar iſt der Reichs⸗ bank als neuer Kredit für drei Monate vom 4. März ab gewährt worden. Die vier an dem Kredit beteiligten Banken ſind die Bank von Frankreich, die Bank von England, die Federal Reſerve Bank of Newyork und die B93. deren Anteile ſich auf je 22,3 Mill. Dollar belaufen. richtung der neuen Bürgerfront, wie wir ſie erſtreben, und die wir uns zum Ziele ſetzen, nur dann möglich ſein wird, wenn von vornherein der Eindruck des Einheitswillens über dieſer Parteibewe⸗ gung ſteht.“ Ueber dieſe Einigung der bürgerlichen Mitte läßt ſich der Parteiführer an anderer Stelle dahin aus: „Zwiſchen Zentrum und den National⸗ ſozialiſten iſt eine Reihe von kleineren und mittleren Parteien vorhanden, die auch unter den heutigen Verhältniſſen in der Lage wären, ge⸗ ſchloſſen ein achtbarer Faktor zu wer⸗ den, der gegenüber der Regierung und gegenüber den radikalen Bewegungen auftritt. Nur darf nicht überſehen werden, daß es unmöglich ſein wird, auf der einen Seite die Deutſchnationalen, auf der ande⸗ ren die Staatspartei in einen Sammelblock hinein⸗ zubringen. Als ebenſo ausgeſchloſſen hat es ſich er⸗ wieſen, etwa mit Herrn Hugenberg und der Deut⸗ ſchen Volkspartei allein eine neue Front aufzurich⸗ teu, bei der die Garantie für die Erhaltung der uns überkommenen Werte liberaler Geſinnung und gleichberechtigten Handelns gegeben wäre.“ Ganz klar wird freilich nicht, wie weit die Gren⸗ zen dieſer„Bürgerfront“ nun gezogen werden ſollen und ob Herr Dingeldey dabei nicht etwa nur an eine Einigung denkt, die von den parlamentariſchen Par⸗ teien ausgeht. Das wäre u. E. von vornherein eine Totgeburt. noch Auswüchſe der Wahlpropaganda — Berlin, 4. März. In einer Mitteilung des Polizeipräſiden⸗ ten heißt es: Die Wahlpropaganda der rechts⸗ wie linksradikalen Parteien hat Auswüchſe gezeigt, die nicht mehr geduldet werden können. Häuſer, Straßen, Brücken werden allnächtlich mit Inſchrif⸗ ten beſchmiert. In den frühen Morgenſtunden ſchon dringen Flugzettelverbreiter, Sprechchöre und dergl. unbefugt in Häuſer und beläſti⸗ gen die Bewohner. Allnächtlich kommt es zu Zuſammenſtößen, die meiſt zu körperlichen Schädigungen für die eine oder andere Seite oder auch für alle Beteiligten führen. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, dagegen hinfort mit aller Energie und Rückſichtsloſigkeit einzugreifen. Von dem Recht, ſolche Perſonen, die unbefugt Waffen führen, bis zu drei Monaten in Polizeihaft zu nehmen, werde ich in allen Fällen Gebrauch machen. 2 1 2 Das Deutſchtum in China Von Dr. Friedrich Otte, Profeſſor a.., Reichsuniverſität Peking Nirgendwo in Aſien iſt das Deutſchtum ſo ſtark vertreten und der Deutſche ſo beliebt wie in China. Er geht nie als Auswanderer hin, ſondern will wieder zurück in die Heimat, mit der ihn ſeine Tätig⸗ keit in China dauernd verbindet. Das Auslandsdeutſchtum wird ſeit dem Welt⸗ kriege in Deutſchland ſtärker beachtet als vordem; mit Recht, das Schickſal der Auslandsdeutſchen, ſei es in Polen, Litauen, Sowjetrußland, China, iſt heute eine Art politiſchen und wirtſchaftlichen Baro⸗ meters für die Stellung des Deutſchen Reiches in der Welt überhaupt. Der Deutſche im Auslande, alſo auch der in China, litt im Weltkriege oder als Folge desſelben vielfach viel ſchwerer als der In⸗ landsdeutſche. Nicht aber, weil die Chineſen ihn ſchädigen wollten, ſondern weil andere durch die Vernichtung des Deutſchtums in China große Vor⸗ teile für ſich erwarteten. Dieſe Hoffnung trog, Japan allein ſchöpfte den Rahm ab. Wiederum ſieht ſich ſeit September vorigen Jahres das Deutſchtum in China faſt allerorts einer Kriſe gegenüber, die vielleicht an Schwere der von 1914 bis 1919 gleichen wird; ihre Rückwirkungen auf die wirtſchaftlichen, politiſchen und kulturellen Verbindungen des Reiches mit dem Fernen Oſten ſind bereits fühlbar. Auch die Teilnahme des Reiches an der in die Mandſchurei entſandten, ziem⸗ lich überflüſſigen Völkerbundskommiſſion ſtimmt in Erinnerung an frühere Vorkommniſſe— Friede von Shimonoſeki 1895, Walderſee zur Boxerzeit 1900— nachdenklich. Gutes kam nie dabei heraus. Als Preußen 1859 den Grafen zu Eulenburg nach China entſandte, wußten die Chineſen nicht einmal, daß es ein Preußen oder Deutſchland gab; die Eng⸗ länder klärten ſie darüber auf. So lehnte ſich denn auch der preußiſche Vertrag mit China von 1861 engſtens an das engliſche Vorbild an. Der Vertrag blieb dann für das Deutſche Kaiſerreich grundlegend bis 1917, d. h. bis der Druck der Alliierten China in den Krieg gegen Deutſchland hineinnötigte. In die Zeit von 1895 bis 1914 fällt der Höhepunkt der deutſchen Stellung im Fernen Oſten. 1897 halte Deutſchland die Kiautſchaubucht beſetzt, und zwar aus Beſorgnis, daß es bei der 1895 als Folge des japa⸗ niſchen Sieges drohenden Aufteilung Chinas wie⸗ derum zu ſpät kommen würde. Von 1900 ab war die Haltung Deutſchlands paſſiv, nachdem es ſich durch ein„Gentleman“⸗Abkommen mit England ver⸗ pflichtet hatte, einer Aufteilung Chinas entgegen⸗ zuwirken. Dafür ſcheint dieſe fetzt im Gange zu ſein! Auch die Chineſen ſahen im Deutſchen nach 1900 in der Hauptſache einen politiſchen Freund und Kulturmiſſionar. Das kam uns ſpäter zuſtatten. Ueberſpringen wir die Zeit bis zum Weltkriege. Am 7. November 1914 nahm Japan Kiautſchau; die Chineſen durften es nicht zurücknehmen, wie der deutſche Geſchäftsträger in Peking, v. Maltzan, es wollte. Die Chineſen benahmen ſich uns gegenüber freundlich, aber ſie waren damals ebenſo wenig Herr im eigenen Hauſe wie heute, ſchon wegen ihrer ewigen inneren Streitigkeiten. Mehrere Male wurde der Verſuch gemacht, die Chineſen zur Aus⸗ weiſung aller Deutſchen zu bewegen, aber erſt 1918, nach dem Novemberzuſammenbruch, gaben ſie nach. Anfang 1919 verſchwand dann faſt das geſamte Deutſchtum aus China, über 2500 Männer, Frauen, Kinder wurden auf wenigen engliſchen Schiffen zu⸗ ſammengepfercht nach Deutſchland zurückbefördert, nur wenige Lehrer an chineſtſchen Schulen, einige Alte, Kranke oder Reiche, welche die nötigen Be⸗ ſtechungsgelder aufbrachten, blieben zurück. Von Mitte 1919 bis Mitte 1920 hatte das Deutſchtum in Aſien praktiſch aufgehört zu beſtehen. Doch ſofort ſetzte die Rückwanderung ein, die Chineſen halfen, gaben das Eigentum zurück, und der Wiederaufſtieg von Handel, Schiffahrt und kultureller Betätigung begann. Hierzu einige Zahlen. 1914 gab es in China 273 deutſche Firmen und 3110 Deutſche; 1920 9 und 1010, 1930 297 und 3010, davon 1400 in Schanghai. Deutſchlands Anteil an der Schiffahrt war dem Tonnengehalt nach im Auslandsverkehr 1913 6,77 v.., 1930 2,73 v.., der Anteil am Außenhandel nach chineſiſchen An⸗ gaben Einfuhr 1913 4,8 v.., 1930 5,3 v..; Aus⸗ fuhr 1913, 4,2 v.., 1927 bis 1930 zwiſchen 2 bis 3 v. H. Die Außenhandelszahlen beſagen wenig wegen der Verſchiffungen über Hongkong, Holland, Bel⸗ hängen bleibt. 2. Seite/ Nummer 108 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 4. März 1939 gien, England uſw. Aus den Zahlen ergibt ſich über⸗ dies nicht die veränderte Stellung des Deutſchen in China verglichen mit der Vorkriegszeit. Der Deutſche unterſteht fetzt chineſiſcher Gerichtsbarkeit, dagegen Japaner, Fran⸗ zoſen, Amerikaner u. a. noch nicht. Dann ſind die deutſchen Firmen, obgleich zahlreicher als vor dem Kriege, doch bei weitem nicht mehr ſo k a p i⸗ täalkräftig. Das gleiche gilt für den einzelnen Deutſchen. In die gut bezahlten Stellungen in der chineſiſchen Zoll⸗, Koſt⸗ oder Salzverwaltung werden Deutſche nicht mehr hineingelaſſen, ſondern nur Japaner und frühere alliierte Staatsangehörige; vor dem Kriege waren über 200 Deutſche in ſolchen Stellungen. Die deutſchen Lehrer an den Hochſchu⸗ len, die Jugenieure bei den Provinzialregierungen, die Berater bei den Regierungen werden regelmäßig bezahlt oder verlieren ſogar große Teile ihrer vertraglich beſtimmten Gehälter. Das poli⸗ tiſche Anſehen des Reiches iſt eben dahin, das fühlt auch der Deutſche in China; nur die einzelne Per⸗ ſönlichkeit zählt. In einer Hinſicht hat die Kriſe von 19141919 Gutes gewirkt. Die Deutſchen in Oſtaſien rückten nach dem Kriege enger zuſammen. Die deutſchen Klubs wurden beſſer beſucht, neue wurden gegrün⸗ det. Die deutſchen Schulen in den Hauptorten konn⸗ ten ebenfalls wieder eingerichtet werden. Ob ſie ſich jetzt halten werden? Auch die Miſſionen beſtehen weiter. In der deutſchen Tungſchi⸗Hochſchule in Wu⸗ ſung wurde, ebenfalls mit chineſiſcher Hilfe, eine in ganz Aſien einzig daſtehende deutſche Kulturſtätte geſchaffen, in der die Arbeiten der Tſingtauer Hoch⸗ ſchule(49091914) und der Schanghaier Medizin⸗ ſchule— gegründet 1906— fortgeſetzt und verbreitert wurden, beſonders nach der Richtung der techniſchen Fächer hin. Es iſt ein übles Verhängnis, daß gerade dieſe Hochſchule im Mittelpunkt des Geländes der Schlacht um Schanghai liegt. Vieles iſt bereits dort vernichtet worden.— Auch deutſche Handelskammern ind in faſt allen Hauptorten mit Erlaubnis der chineſiſchen Regierung errichtet worden. Die Tätig⸗ keit des Kaufmanns überwiegt ſelbſtverſtändlich an wirtſchaftlicher Bedeutung die anderer Deutſcher in China, aber der deutſche Gelehrte, Arzt, Ingenieur und Lehrer half dem Anſehen des Deutſchtums, denn in bezug auf das bloße Geldverdienen iſt der Chineſe von Haus aus etwas mißtrauiſch. Vielverſprechend waren auch die Ausſichten auf die Luftverbindung zwiſchen Deutſchland und China; auch das iſt wohl vorläufig vorbei. Es wäre zwecklos, ſich über die Ausſichten des Deutſchtums in China, ja ſogar des europ äiſchen Wirkens in Oſtaſien allzu roſigen Hoffnungen hin⸗ zugeben. Die Finanzlage Chinas iſt kataſtrophal, auch die der Privatfinanz, nachdem die Japaner, um ihre Rechte zu wahren(?), ausgerechnet das größte chineſiſche Induſtriezentrum— Tſchapei in Schanghai—, wo die chineſiſche Baumwollkonkurrenz der Japaner liegt, vernichtend getroffen und in der Mandſchurei die Hand auf alles gelegt haben, was Wert hat. Wo Japan die Macht gewann, ſo in Ko⸗ rea und Formoſa, hatten weder Amerikaner noch Europäer etwas zu ſuchen. Die Nachricht, die deutſche Regierung habe die Rückkehr aller Deutſchen aus China angeordnet, iſt ja nun allerdings unrichtig; aber empfindlich geſchädigt wurde das Deutſchtum in China jetzt bereits wieder einmal, auch haben chine⸗ ſiſche Firmen in Schanghal, die bis vor kurzem regel⸗ mäßig in Deutſchland beſtellten, ihre Aufträge wider. rufen müſſen. Die Ausſichten, daß ſich die Märkte in Oſtaſien und Vorder⸗ und Hinterindien in Bälde be⸗ leben würden, ſind infolge des japaniſchen Vorgehens noch geringer geworden als ſie bereits waren. Herausgabe des Vierpfennig⸗Stückes — Berlin, 4. März. Ueber die Herausgabe des Vierpfennigſtückes erfahren wir aus Kreiſen der Reichsbank, daß die Münze bisher erſt für 30 000 Mk. Bierpfennigſtücke geprägt hat. Da dieſe Anzahl aber noch nicht ausreicht, um die Vierpfennigſtücke in Um⸗ lauf zu ſetzen, kann die Ausgabe der Vierpfennig⸗ ſtücke erſt erfolgen, wenn noch eine erheblich größere Anzahl geprägt ſein wird. ſelten Donau⸗Konferenz in Die„Hilfsaktion“ Frankreichs macht immer mehr von ſich reden Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 4. März. Zwiſchen dem hier weilenden Vertreter Frank⸗ reichs, Maſſigli, dem tſchechiſchen Außenminiſter Beneſch und dem ſüdflawiſchen Außenminiſter Marinkowitſch fand eine Konferenz über die wirtſchaftliche Annäherung der Dona u⸗ ſtaaten ſtatt. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſich der Verſtändigung zwiſchen Oeſterreich und der Tſchecho⸗ ſowakei weſentliche Hinderniſſe in den Weg ſtellen und es deshalb beſſer wäre, zunächſt die wirtſchaft⸗ lichen Beſprechungen in Richtung einer Entente zwiſchen Südſlawien, Ungarn u. der Tſchechoſlowakei zu beginnen. Rumänien und Polen werden ſich in einem ſpäteren Stadium an dieſen Verhand⸗ lungen beteiligen. Die Erklärungen des deutſchen Geſandten Rieth in Wien über die Anbahnung deutſch⸗öſterreichtſcher Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen werden dahin ausgelegt, daß Deutſchland beſtrebt ſei, ſich in die gleichartigen Beſprechungen einzuſchalten, die auf franzöſiſche Anregung hin mit Italien und England gepflogen werden und deren Zweck es iſt, Mitteleuropa ein aus ländiſches Abſatzgebiet, dadurch eine Kräftigung ſeiner Kaufkraft und eine Hebung ſeiner Einfuhr zu verſchaffen. Auf franzöſiſcher Seite gibt man zu, daß dieſe Wirtſchaftsverhand⸗ lungen einen Teil der Aktion darſtellen, die in dem Kommuniqus über die Aufgaben der Lauſanner Konferenz erwähnt werden und ſich auf die Be⸗ hebung der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion beziehen. Der Standpunkt der Wiener Preſſe Wien, 4. März. Sämtliche Wiener Morgenblätter unterſtreichen den erſten Erfolg des Appells des öſterreichiſchen Bundeskanzlers, mit allen Nachbarſtaaten, ja mit allen Staaten überhaupt, Verhandlungen anzu⸗ knüpfen, um wirtſchaftliche Beziehungen zu ſchaffen, die den Lebenskampf der öſterreichiſchen Wirtſchaft erleichtern ſollen. Die Blätter begrüßen mit be⸗ ſonderer Genugtuung die geſtrige Erklä⸗ rung des deutſchen Geſandten Dr. Rieth im Namen der deutſchen Regierung und ſprechen die Hoffnung aus, daß nunmehr, da nach Mitteilungen des„Temps“ auch Tardieu den Vertretern Oeſter⸗ reichs, Ungarns und der Kleinen Entente im Na⸗ men Frankreichs den Abſchluß einer auf Präferenz⸗ zöllen beruhenden Zollentente empfohlen habe, klare und deutlich erkennbare Tatſachen geſchaffen werden. Wenngleich bisher ein formeller Akt der ſechs Mächte noch nicht vorliege, ſo ſcheinen doch Frank⸗ reich mit England und Italien, wie die „Reichspoſt“ bemerkt, Fühlung genommen zu haben, die Tardieu erwarten läßt, daß auch dieſe Mächte der Auffaſſung beitreten werden, Mitteleuropa könne von ſeiner Wirtſchaftsnot nur durch die Befreiung ſeiner handelspolitiſchen Beziehungen von der Meiſtbegünſtigungsklauſel und durch die grund⸗ ſätzliche Zulaſſung von Vorzugszöllen und vollberech⸗ tigten Warenkontingenten entlaſtet werden. In Paris werde man das Anerbieten Deutſch⸗ lands als die unentbehrliche Förderung eines Neugufbaues in Mitteleuropa umſo vorbe⸗ haltsloſer begrüßen können, als Deutſchland mit ſeinem Entgegenkommen für Oeſterreich nicht in den Verdacht geraten kann, Sonder⸗ pläue zu verfolgen. Die nationalſozialiſtiſche„Deutſche Tages⸗ zeitung“ ſtellt feſt, daß es ohne das Reich keine Löſung gebe, weder in politiſcher noch in wirtſchaftlicher Hinſicht. Das deutſche Reich mit ſeinem geſtrigen Angebot in Weiſe die Initiative ergriffen. habe rühmenswerter Die„Arbeiterzeitung“ ſieht eine Gefahr darin, wenn die wirtſchaftlichen Sorgen Oeſterreich neuerlich zum Gegenſtand politiſcher Machtkämpfe der Großmächte werden laſſen ſollten. Nichts könnte den Gedanken engerer wirtſchaftlicher Verbindung zwiſchen den Nachfolgeſtaaten ſchwerer kompromittie⸗ ren, als der Verdacht, daß die wirtſchaftliche Verbin⸗ dung dem Plan einer Donauföderation und letzten Endes habsburgiſchen Hoffnungen bieten ſolle. Die„Neue Freie Preſſe“ führt u. a. aus: Es obliegt den Staatsmäunern, den Begriff der Donauföderation ein für allemal ad acta zu legen und mit der wirtſchaftlichen Wahrheit zu verſöhnen. Es iſt bei der großen Rolle Deutſchlands in Mittel⸗ europa leicht erklärlich, wenn man von deut⸗ ſcher Seite den Willen kundgibt, ſich nicht ausſchalten zu laſſen, wenn man ſogar vor Kʒampfmaßnahmen nicht zurückſcheut für den Fall, daß eine kritiſche Lage entſtehen ſollte. Auch das„Neue Wiener Tagblatt“ begrüßt die geſtrige Erklärung der deutſchen Regie⸗ rung, die nirgends Mißtrauen erwecken könne, weil ſich der Schritt Deutſchlands im Rah⸗ men der von Oeſterreich allſeits erbetenen Hilfs⸗ aktion halte. In Oeſterreich herrſche Einſtimmig⸗ keit darüber, daß ein engerer handelspolitiſcher Zu⸗ ſammenſchluß ſich niemals gegen Deutſch⸗ land auswirken dürfe. Deutſche Abwehr von Bluff und Intrige Drahtbericht unſeres Berliner Büros var ja auch einer der Hauptträger des Zoll⸗ Berlin, 4. März. Wie uns aus beſter Quelle beſtätigt wird, trifft es nicht zu, daß Italien, geſchweige denn England bei der Donaubundaktion des Herrn Tardieu mit von der Partie ſind. Von Paris aus wird mit dieſer Darſtellung der Dinge zu bluffen verſucht. Na⸗ türlich ſind auf den franzöſiſchen Bluff auch ſo und ſo viel reichsdeutſche Blätter hereingefallen. Das iſt bedauerlich, aber alles. Es trifft auch nicht zu, wenn eine früher beſſer geleitete Korreſpondenz behauptet, es ſei bekannt, daß die hieſigen amtlichen Stellen für die oſteuropäiſchen Probleme kein Verſtänduis hätten. Vielmehr hat der Miniſterialdirektor Rit⸗ ter, der im Auswärtigen Amt die handelspoltti⸗ ſchen Fragen bearbeitet, ſich ſchon ſeit langem zu der rechten Erkenntnis durchgerungen. Herr Ritter Schellbachs Erfolgs ſyſtem oder Theorie und Praxis Oscar Schellbach, der ſvbeben für ſein Er⸗ folgsſyſtem in zwei Werbeabenden vor einer ſtattlichen Zahl Erfolgsbedürftiger eine Wun⸗ der verſprechende Reklame inſzenierte, hat ſeine Er⸗ kenntniſſe in einem ſehr umfangreichen Werk nieder⸗ gelegt. Ein leſenswertes Buch, das eigentlich ſchon jedem Säugling in die Hand gegeben werden müßte. Denn es enthält von der Wiege bis zum Grabe alle Rezepte, die der erfolgreiche Menſch zu beachten hat. Es unterrichtet den ſuchenden Menſchen über die Wichtigkeit der Darmtätigkeit und die Schädlichkeit des ſchlechten Mundgeruches, über die Abfaſſung eines Beweobungsſchreibens und über das Benehmen als Geſchäftsreiſender, über die Bedeutung des an⸗ gewachſenen Ohrläppchens und über den Gebrauch einer eindrucksvollen, überzeugenden Sprache, über die bewußte Züchtung der in jedem Menſchen le⸗ benden Genialität und über das Glück in der Ehe. Alſo ein wirkliches Rezeptebuch für eine erfolgreiche Lebensführung, das jeder Menſch haben muß, der ohne jede Erziehung und Kinderſtube aufgewachſen iſt. Dabei hat das Werk noch den großen Vorzug, in einer kindlich einfachen, leicht verſtändlichen Sprache geſchrieben zu ſein, ſo daß man niemals an ſtörenden Grübeleien über die Tiefe der Probleme Es führt ſchlankweg zu der erfolg⸗ verheißenden Lebensgeſtaltung hin. Gegen ein ſolches Buch, das Wege zu Erſolgen weiſt, iſt nun gar nichts zu ſagen. Es kann durch ſeine Ratſchläge tatſächlich manchen Menſchen auf neue Gedanken bringen und ihn auf Fehler auf⸗ merkſam machen. Bei Schellbach iſt die Sache nur dadurch etwas verwickelt, daß hier ein Wort aus ſeittiem Buch ſich wirklich bewahrheitet. Seite 153 ſchreibt er:„In den meiſten Erfolgsangelegenhei⸗ ten beſteht übrigens ein zwiſchen Theorie und Praxis“; die Erfolge ſcheinen ſich alſo nicht ſo leicht durch den Berſtand ausklügeln zu laſſen, wie er ſo oft darſtellt. Und wenn wir der Münchener Sonntagszeitung„Welt am Soneittag“ Nr. 8 vom 21. Februar glauben dürfen, ſo hat Herr Oscar Schellbach die Wahrheit dieſes Satzes am eigenen Leibe erfahren. Dort bringt Hans Brückner unter der Ueberſchrift„Der zerplatzte Erſfolgspr himmelweiter Unterſchied ſchreibt er in ſeinem W phet“ die Nachricht aus Hamburg,„daß der Oscar⸗ Schellbach⸗Verlag, am Grindlhof 50, mit etwa 200 000 Mark Paſſiven ins Schwimmen geraten ſei“. Da frägt man ſich unwillkürlich, wie das wohl zuging? Und wir ſuchen in ſeinem Erfolgsbuch einige Erfolgsregeln, gegen die er vielleicht verſtoßen haben könnte. Hat er vielleicht gegen die zehn Grundſätze der Reklame geſündigt, die nach reklamepſychologi⸗ ſchen Geſichtspunkten in der„Spezialabteilung für Werbekunſt“ ſeines Verlages gehandhabt werden? Das iſt kaum anzunehmen, denn mit auffallenden und wirkungsvollen Plakaten und mit Maſſen von Druckſchriften hat er nicht gegeizt, und der Umfang der Reklame ſteht doch in einem geſetzmäßigen Ver⸗ hältnis zum Umſatz. Vielleicht haben die Angeſtellten verſagt? Das wäre ſchon möglich, wenn ſie nach der in dem Buch dargeſtellten und von der„Sonderabteilung für Charakterforſchung“ höchſt einfachen Graphologie und„Pſychometrie“ d. h. intuitiven Seelenkunde ausgewählt worden wären. Aber das erwähnte Blatt berichtet nicht, daß ein Prokuriſt mit 200 000/ durch⸗ gegangen iſt, es meint vielmehr, die Angeſtellten des Erfolgsverlages hätten ſeit Monaten kein Geld mehr bekommen. Mit ſolchen Sünden ſcheinen dann noch andere verbunden geweſen zu ſein gegen die Einhaltung des dem Erfolgsmenſchen vorgeſchriebenen Tagesplanes. Der ſchreibt für 19,30 Uhr vor„die Stunde der Har⸗ monie in der Familie“,„geiſtvolle Unterhaltung“. Nach unſerem Gewährsmann aber hat der Erfolgs⸗ mann ſein Erfolgsſyſtem„in Münchener Nachtlokalen in die Praxis umgeſetzt“, und ſeine Ehe iſt geſchieden worden. Ob er da wohl an ſeinen Satz gedacht hat: „Es iſt herrlich, nach Herzensluſt arbeiten zu kön⸗ nen“? Vielleicht aber denkt er heute au„Ihr Cha⸗ rakter iſt Ihr Schickſal! Ihr Charakter iſt es, der Ihnen Sieg oder Untergang bringt!“ Inwieweit die Geſundheitsregeln befolgt wurden, wiſſen wir nicht, wenn wir auch ſchon neugierig wären, ob die Nerven durch„Kaffee, Tabak und Alkohol geſchädigt“, ob „Nervenreize vor dem Zubettegehen beſeitigt“, gut und reichlich gegeſſen, friſche Früchte und Sauermilch im richtigen Maße genoſſen wurden. Denn alles ge⸗ hört zum Erfolgsmenſchen. 5 Sicher hat die Tücke des Objektes chener Unglückstagen in den Mün⸗ ihr Teil beigetragen. Da erke vor zur Erlangung der „Man beobachte 3. B. Montage Menſchenkenntnis: unionsgedankens. Mit als erſter hat die Notwendigkeit des Weges nach dem Südoſten Dr. Dietrich erkannt, als er ſeinerzeit das Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium betreute und das Wirtſchafts⸗ miniſterium hat von jeher dieſe Anſicht innegehalten. Von ihr wird man nun auch nicht mehr abweichen. Hier und da wird ſogar behauptet, der engliſche Botſchafter hätte neulich im Auswärtigen Amt vorſichtig angeklopft, ob Deutſchland ſich nicht an der Oslver Konferenz und damit der zollunionähnlichen Zuſammenarbeit zwiſchen England und den ſkandinaviſchen Staaten beteiligen werde. Daran iſt jedoch kein wahres Wort. Das einzige, was ſtimmt, iſt daß manche Handelskreiſe im Reich ſich von ſolchen Wirtſchaftsabkommen goldene Berge ver⸗ ſprechen. alle Naſen der Mitmenſchen, Dienstags alle Lippen, Mittwochs alle Augen uſw.“ Sollte er ſich da dank der ihm eigenen Konzentration zu ſehr auf ein Merk⸗ mal feſtgelegt und Wichtiges überſehen haben? Ganz gewiß aber hat Schellbach ſeine Seelephonie⸗Grammo⸗ phonplatten nicht bei ſich gehabt, die einer der wich⸗ tigſten Beſtandteile des Erfolgsſyſtems ſind. Hier ſind nämlich die„ſuggeſtionstechniſch auf höchſter Stufe ſtehenden Heil⸗ und Kraft⸗Suggeſtionen auf Sprechplatten gebannt“, daß jedermann, mit dem für 6,50 Mk. im Schellbachverlag erhältlichen„Spezial⸗ hörer zur Seelephonie“ ausgerüſtet, die böſen Geiſter bannen und eine„bewußte Steuerung der ſeeliſchen Energie“ erreichen kann. Mit ihnen hätte er gewiß eine ſo„ſtarke Konzentration auf das Lebensziel“ eines Erfolgsmenſchen ſich zugelegt, daß ihm nicht die aus München berichtete Aeußerung in einem Privat⸗ geſpräch entſchlüpft wäre:„Wer für meinen Quatſch etwas bezahlt, iſt ein Eſel.“ Denn das zu ſagen, geht voll und ganz gegen das ſchöne Gebot„Man darf nie genau wiſſen, woran man mit Ihnen iſt.“ Oscar Schellbach iſt nun nach Mannheim ge⸗ kommen.„Er geht auf die Dörfer“, ſagt man. Immer⸗ hin ſcheint er nach ſeinem Rezept zu handeln„Wenn es Dir ſchlecht geht, ziehe Deinen beſten Rock an und ſetze den Zylinder auf“. Er tut, als ob nichts wäre, als ob das Erfolgsſyſtem ſo ganz unabhängig wäre von der Perſönlichkeit ſeines geiſtigen Oberhauptes. Die Menſchen denken darüber nun mal etwas anders, ſie verlangen, daß eine Theorie in der Praxis durch⸗ geführt wird. Und wenn das nicht gelingt, dann iſt entweder der Menſch nicht auf der Höhe, oder die Theorie iſt verbeſſerungsbedürftig. Eins von bei⸗ den 2 Vom preußiſchen Staatsſchauſpiel. Ernſt Le⸗ gal, der inzwiſchen nun auch offiziell ſeinen Rück⸗ tritt als Intendant der Staatstheater vollzogen hat, wird den Poſten zunächſt proviſoriſch weiter verwal⸗ ten. Wahrſcheinlich werden ſich die Verhandlungen über ſeine Nachfolgeſchaft noch einige Zeit hin⸗ ziehen. Kandidaten, die das ucterfreuliche Erbe übernehmen ſollen, werden natürlich in großer Zahl genannt. Der Plan. Reinhardt zum General⸗ intendanten des Staatlichen Schauſpielhauſes zu machen und zwiſchen ihm und dem Deutſchen Thea⸗ ter eine Art Perſonalunion herzuſtellen, die ſich auch auf die Kütetſtler erſtrecken ſoll, wird weiter erörtert, ohne daß die Ausſichten für eine Verwirklichung s ſonderlich groß wären. 8 Im übrigen„ beſtätigt es ſich, daß die Reichsregierung don den Plänen Tardieus nicht unterrichtet wort den iſt. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat ſich vielmehr darauf beſchränkt, in Genf ein ge Vertreter der Donauſtaaten in ſeine Abſichlen einzuweihen. Die Demarche des Herrn Dr. Rieth iſt in bet Wiener Oeffentlichkeit mit herzlicher Befriedigung begrüßt worden, während beiſpielsweiſe der Tr dieuſche Plan von der ungariſchen Preſſe ful ganz ablehnend behandelt worden iſt. Man welt dort daraufhin, daß ſeine Verwirklichung mit 0 großen Schwierigkeiten verbunden ſei, daß irgend ein praktiſches Ergebnis nicht zu erwarten wär. Das Wiener Urteil über die Erklärungen dez Rei, ches und das Budapeſter über die Tardieuſchen Pläne ſind beiläufig charakteriſtiſch für beide Pr, jekte. Der deutſche Plan enthält, worauf wit ſchon hinwieſen, ganz konkrete Einzelheiten. Er richtet ſich zunächſt an Oeſterreich, ſteht aber vor, daß neben den anderen notleidenden Staaten auch die, die in der Lage ſind, ihnen zu helfen, mit in die Kombination einbezogen werden. Im Gegensatz dazu will Tardieu aus den ſattſam bekannten politt⸗ ſchen Gründen ſeine ſogenannte Hilfsaktion auf eine beſtimmte Staatengruppe be ſchränken, verſteht ſich ſelbſtverſtändlich ſo, daß in jedem Falle das Reich ausgeſchaltet wird, Es iſt klar, daß auf dieſe Weiſe Oeſterreich und ebenſo natürlich auch den übrigen notleidenden Län, dern nicht zeholfen werden kann. Ein Polizeibeamter ermordet Meldung des Wolff büros Dresden, 4. März. In der Nacht zum Freitag wurde in der Nähe eines Pachthofes der Polizeihauptwachtmeiſler Schickel mit einem Herzſchuß tot aufgefunden, Offenbar liegt ein Verbrechen vor. Die Polizei nimmt an, daß die Tat von Perſonen verüht worden iſt, die in der vergangenen Nacht in der Nähz des Tatortes politiſche Inſchriften ange bracht haben. Der Raubmord an Meyerhardt— Ein merk; würdiger Fund f a Berlin, 4. März. Ein merkwürdiger Fund, der geſtern nachmittag in Berlin⸗Weißenſee gemacht wurde, hat die Unter⸗ ſuchung wegen des Mordes in der Mila⸗ ſtraße in neue Bahnen gelenkt. In einem Haus N das einen Leder⸗ flur wurde ein Paket gefunden,. beutel mit 280 Mark und einen Zettel enthielt, auf dem die Worte ſtanden:„Es war nicht mit Abſich geſchehen! Ich bereue die Tat!“ Auf dem braunen Bogen, in dem falle Milaſtraße.“ Es iſt möglich, daß das Geld im Lederbeutel den Bekanntlich wurden Mord⸗ kommiſſion hat eine umfangreiche Unterſuchung ein. Anteil eines Mittäters war. Meyerhardt 900 Mark geraubt. Die geleitet. Letzte Meldungen Wieder ein Schulſtreik in Berlin — Berlin, 4. März. In zwei hieſigen Volks⸗ ſchulen iſt heute ein Schulſtreik ausgebrochen, der 1 in Zuſammenhang mit einer bei den Schulzuſams⸗ menlegungen vorgeſehenen Ueberſiedlung der beiden Schulen nach einer anderen Straße ſteht. In der einen Volksſchule ſind von 155 Knaben nur 2 und in der anderen von 277 Mädchen 202 zum Unter richt erſchienen. e Prüfungen an der Handels⸗Hochſchule Mau heim. An der Handels⸗Hochſchule Mannheim haben am Schluß des Winter ⸗Semeſters 10808) die mündliche Doktorprüfung beſtanden: Diplon⸗ Kaufmann Hans Friederichſen in Berlin⸗ Treptow, Diplom⸗Kaufmann Hanns Hagenbuch in Karlsruhe, Diplom⸗Kaufmann Oskar Mahler in Mannheim, Diplom⸗Handelslehrer Waller Schradin in Heilbronn a. N. Die Promotion er⸗ folgt beſtimmungsgemäß nach Drucklegung der Ar; beiten. Zu den Diplomprüfungen am Ende des Winter⸗Semeſters 1931/2 waren 32 Kandidaten zugelaſſen, von denen neun vor Be⸗ ginn der Prüfung zurückgetreten ſind. Beſtandeg haben 18 Kandidaten und zwar die Kaufmän⸗ niſche Diplomprüfung Karl Anke von Mannheim, Theodor Baiſch von Mannheim, Emil Bender von Mannheim, Otto Dantona von Brom? Hochſpeyer, Pall bach, Baden, Erich Day von Friedrich Hilderhof von Mannheim, Paul Herman Mertes von Mettmann, Dietſchweiler, Rheinpf., von Mannheim, Georg Stratmann von von Donaueſchingen, Karl Zeiger die Käthe Bauer von Hamburg, Willy Franz Bunge von Hamburg) von Colmar, Elſ., Otto Burkhardt von Waldangel“ von Freiburg ür, 1 loch, Baden, Erwin Schaffart Walter Schüle von Freiburg/ Br. Goethe⸗Vortrag im Altertums verein Dem jungen Goethe hat das berühmte Mann, heimer Antikenkabinett die erſten Eindrücke ber antiken Kunſt vermittelt. Den gewas igen Eindrn hat Goethe ſelbſt gerühmt. Der Altertumsverein wird Goethes 100. Todestag am Montag, den 14 März in einem Vortrag über„Goethe un die bildende Kunſt“ gedenken, den als be⸗ rufenſter Kenner Geheimrat Profeſſor Wilheln Waetzoldt, Berlin, Generaldirektor det Staatlichen Muſeen in Preußen übernon⸗ men hat. Um den Vortrag, der nicht nur für Man heim, ſondern auch für die nähere Umgebung Ereignis bedeutet, möglichſt weiten Kreiſen gänglich zu machen, findet er, wie frühere grö F im Muſenſaal des Rof At 1„ 5 5 Preußen, Karl Rühel von Wolfgang Günther Stober Bentheim,* Hann., Julius Weltin von Konſtanz, Hans Willmam Handelslehrer Diplomprüfung der Lederbeutel eingewickelt war, ſtand:„An die Polizei im Mord, 5 ‚ f Landr Meta! Leder Holzin Nahr! Bekle Baug Vervi Gaſt⸗ Verke Haus. Unge! Kauft Techn Alle VI Man: die L Unter zwar unter ſtützu berech in ber pigunz ö Tar⸗ ſe faſt weiſt nit o irgend wäre. 5 Rei, uſchen Pro- ſchon tet ſich „ daß 0 die, in die ienſatz olitt⸗ tion he⸗ daß wir, und 1 Län, Freitag, 4. März 193 43387 Arbeitsloſe T im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 29. Febr. uusgeſamt 45 887 Arbeitsloſe, davon 35634 Männer und 9753 Frauen. Die Abnahme beträgt im Vergleich zum letzten Stichtag vom 15. Februar 40 Perſonen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf ſolgende Berufsgruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 259 3⁰ + 16 Metallinduſtrie 9467 314— 2 gederind. u. Verarb. 577 513— 0 Holzinduſtrie 5 1611 19 13 Nahrungs⸗ u. Genußm. 731 1657 65 Bekleidungsgewerbe 5¹3³ 595— 11 Baugewerbe 3462.— 178 Vervielfältigungsgew. 258 75 + 10 Gaſt⸗ u. Schankwirtsgew. 304 707 + 12 Berkehrsgewerbe 1903 64— 2 Haltssangeſtellte aller A 1851— 82 Ungelernte Arbeiter 11045 1550 5 Kaufm. Angeſtellte 3178 1910 + 45 Techn, Augeſtellte 1128 10— 109 Alle and. Berufsgr. 1198 958 18 Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27511 Männer und 7657 Frauen, auf die Landgemeinden 8123 Männer und 2096 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 22 362 Perſonen und zwar Arbeitsloſenunterſtützung 10 322 und Kriſen⸗ unterſtützung 12040 Perſonen. Zu den Unter⸗ berechtigte Ehegatten und Kinder. Kaſſenſchrank geſtohlen Richtiggehende„Schwerarbeit“ leiſteten in der porletzten Nacht einige Einbrecher, die in das Hürdeiner Fir ma in Rheinau eindran⸗ gen und den Kaſſenſchrank mitnahmen. Ob ſie erſt verſucht haben, den Kaſſenſchrank zu„knacken“ oder ob ſie gleich das Beuteſtück entwendeten, um es in Ruhe einer Viſitation zu unterziehen, konnte nicht ſeſtgeſtelt werden, da von den Tätern und von dem Schrank bis jetzt jede Spur fehlt. Sehr wahrſcheinlich dürfte es kein leichtes Stück Arbeit geweſen ſein, den Kaſſeuſchrank aus dem Büro in den Hof zu ſchaffen, denn das Gewicht des jedenfalls als diebſtahlſicher geltenden Treſors wird mit ſechs bis ſieben Zentner angenommen. Die Diebe beſaßen außerdem die Frechheit, ſich zum Abtransport ihrer Beute den Handwagen der Firma„auszuleihen“. Ueber den Jeder⸗ t, auf Abſich beutel Mord, el der Ukden Mord⸗ g ein⸗ ſtaun. haben 931009 plom⸗ erlin⸗ buch hlet alter n er⸗ r Ar⸗ a m varen r Be⸗ andeg rän⸗ von Emil Verbleib des Transportmittels konnte bis jetzt eben⸗ falls noch nichts ermittelt werden. Wie die Kriminalpolizei bis jetzt feſtſtellte, handelt es ſich um einen großen, ſchwarz⸗grünlich lackierten Schrank. Der Inhalt wird auf 4000 Mark geſchätzt. Das Geld beſteht außer verſchiedenen Noten haupt⸗ ſächlich aus gerolltem Silber. In dem Schrank be⸗ janden ſich außerdem die Hauptgeſchäfts⸗ bücher der Firma. Entwendet wurden ferner eine goldene Herrenuhr mit Sprungdeckel und der Inſchrift Jäger⸗Heidelberg und eine Piſtole, vermut⸗ lich Kaliber 6,35, Marke Deutſche Werke. 1 Kraftfahrzeuge beanſtaudet. Bei einer geſtern abend auf der Schloßgartenſtraße vorgenommenen Kontrolle der Kraftfahrzeuge wurden 18 Perſonenkraftwagen und 3 Krafträder wegen ün⸗ genügender Beleuchtung beanſtandet. Aus dem Stadtteil Feudenheim. Der Sentor des Stadtteils, Schneidermeiſter Peter Helfert, ſeierte geſtern ſeinen 87. Geburtstag. Täglich kann man beobachten, wie er für ſeine Angehörigen Einkäufe beſorgt. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittag im Hauſe Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße 62 Flockenrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um .5 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. * Ein Raſenbrand, der geſtern mittag links und rechts der Caſterfeldſtraße am Ortseingang von Rheinau entſtand, veranlaßte um 12,39 Uhr die Alarmierung der Wache II der Berufsfeuerwehr, die die Gefahr durch Aufwerfen von Sand beſeitigte. Aebertrumpft AUrſula:„Du, mein Vater iſt ein großer Muſiker. Wenn ber die Flöte ſpielt, bleiben immer alle Leute draußen ſtehen!“ „Na, aber mein Vater erſt: Bei dem laſſen Hun⸗ derte die Arbeit liegen und ſind froh!“ „Wieſo denn?“ 91 11 läßt die Sirene pfeifen in der Maſchinen⸗ * 7. Eine Sachverſtändige Schauſpieler(zum Regiſſeur):„Zu Shakeſpeares iten halte man wohl noch kein Ballett?“ Regiſſeur:„So weit zurück kann ich mich nicht erinnern. Da fragen Sie nur unſere ballerina.“ ſtützungsberechtigten kamen noch 25 921 zuſchlags⸗ infolge Prima⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der Raubüberfall auf die Schreiberfiliale in der Oſtſtadt vor dem Schöffengericht An Silveſter des vorigen Jahres, kurz vor 7 Uhr abends, wurden, wie wir ſeinerzeit ausführlich mel⸗ deten, in der Oſtſtadt zwiſchen der Tullaſtraße und dem Luiſenpark mehrere ſcharfe Schüſſe ab⸗ gefeuert, die zwiſchen einem flüchtenden Räuber und ſeinen Verfolgern gewechſelt worden waren. Am 31. Dezember waren plötzlich in die Schreiberfiliale in der Tullaſtraße in Anweſenheit der faſt zu Tode er⸗ ſchrockenen Filialleiterin und den im Laden ſtehen⸗ den nichtsahnenden Kunden zwei junge, mit Ge⸗ ſichtsmasken verſehene Burſchen eingedrun⸗ gen, die die Anweſenden durch Mehrladepiſto⸗ len in Schach hielten. Die Eindringlinge forderten in energiſchem Tone und mit den Ausrufen„Hände hoch!“ und„zurück!“ die Leute auf, ſich ruhig zu verhalten und ja keinen Widerſtand zu leiſten. Während der eine der Räuber die Leute durch ſeine Waffe bedrohte, ſtieß der andere die Verkäuferin bei⸗ ſeite und nahm mit raſchem Griff aus der Laden⸗ kaſſe 267 J. Unter nochmaliger Drohung, ſofort zu ſchießen, wenn man ſie verfolge, flüchteten die beiden Räuber. Während die Filialleiterin einen Nervenſchock erlitt und weinend zuſammenbrach, nahmen einige beherzte Männer Verfolgung der die 2 Burſchen auf. Einer der Täter drehte ſich plötzlich mitten auf der Straße um und gab auf ſeinen Ver⸗ folger einen ſcharfen Schuß ab, der jedoch nicht traf. Die wilde Jagd ging durch die verſchiedenen Stra⸗ ßen bis in den Luiſenpark, wo das alarmierte Ueberfallkommando die Verfolgung auf⸗ nahm. Dabei wurde von einem der Räuber auf einen Rottenmeiſter angelegt. Die Waffe verſagte jedoch. Dafür traf ein von dem Polizeibeamten ab⸗ gefeuerter Schuß den Flüchtling ins Bein, wodurch die Feſtnahme des Täters erfolgen konnte. Der Feſtgenommene entpuppte ſich als der 24 Jahre alte Korreſpondent Ernſt Trautmann aus Frankenthal. Bis zum Abend war auch ſchon ſein Komplize ermittelt und in Frankenthal hinter Schloß und Riegel geſetzt worden. Es war dies der 25 Jahre alte arbeitsloſe Walter Lutz, ebenfalls aus Frankenthal. Beide Angeklagten ſind noch nicht einſehen! Am Sonntag, 6. März, mittags 12 Uhr, läuft die Friſt zur Einſicht in die Wahlkartei ab. Wer nicht eingetragen iſt, darf am 13. März nicht wählen. Die Wahlkarte iſt im Beſitz eines jeden Wahl⸗ berechtigten. Wer bisher keine erhalten hat, muß unbedingt nach dem Rechten ſehen. Zuſtändig ſind: für die Junenſtadt das ſtädtiſche Wahlamt, C 2, 11, für die Vororte die Ge⸗ meindeſekretariate. Wahlkartei Als Ausweis genügt Familienbuch, Staatsauge⸗ hörigkeitsausweis, Reiſepaß oder Abriß des Meldezettels. vorbeſtraft. Trautmann, der das Geld aus der Kaſſe ge⸗ nommen hatte, ſtammt aus angeſehener Beamten⸗ familie. Er hatte außerdem eine feſte Stellung mit einem Monatsgehalt von 130 Mark und wohnte bei ſeinen Eltern. Die einzige Sorge die ihn vielleicht drückte, war die letzte Rate auf ein Motorrad, auf das er jedoch bereits 1000 Mark anbezahlt hatte. Trautmann gilt als intelligent, fleißig und ziel⸗ bewußt. Anders iſt die Vergangenheit des Angeklagten Lutz. Er gilt trotz ſeiner 25 Jahre als unreif und haltlos und iſt durch Geiſteskrankheit erblich bela⸗ ſtet. Linksradikal wie Trautmann eingeſtellt, will er ſich als politiſcher Schriftſteller betätigt haben und in Paris geweſen ſein. Woher er eigentlich ſeinen Unterhalt beſtritt, iſt nicht ganz klar. Lutz be⸗ ſtreitet ſeine Mittäterſchaft, während Trautmann geſtändig iſt und ſeinen Mittäter belaſtet. Lutz be⸗ hauptet ſogar, nicht in Mannheim geweſen zu ſein. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, (beiſitzender Richter: Amtsgerichtsrat Dr. Pet⸗ ters) machte zu Beginn der Sitzung die beiden An⸗ geklagten darauf aufmerkſam, daß es ſich um drei Anklagepunkte, nämlich um ſchweren Raub, um Widerſtand und um ein Vergehen gegen das Schuß⸗ waffengeſetz handle. Die Motive der Tat Der Angeklagte Tr. führte bei ſeiner Verneh⸗ mung aus, daß er keiner radikalen Partei angehöre, ſich aber viel mit kommuniſtiſcher Literatur, ins⸗ beſondere mit dem Kultur⸗Bolſchewismus befaßt habe. Seine Tat liege in der ſchlechten Wirtſchafts⸗ lage und den allgemeinen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen begründet. Er wiſſe eigentlich nicht recht, warum ſie gerade in die Filiale in der Tullaſtraße eingedrungen ſind, vielleicht, daß dieſe etwas ab⸗ ſeits liege. Den Lutz habe er in Ludwigshafen getroffen. Beide Schußwaffen würden ihm gehören. Die Schikopfſchlüpfer hätten ſie in einem Hausgang in der Nähe der Filiale vom Hals bis in Augenhöhe hochgezogen. Der Angeklagte erzählt dann den wet⸗ teren Hergang der Tat, wie eingangs geſchildert. Vorſitzender: Haben Sie nicht befürchtet, daß die Sache ſchief gehen könnte? Angeklagter: Damit haben wir nicht gerech⸗ bedroht war. malige Drohung zurück und brach net. Wohin der Lutz nach dem Einbruch geſprungen Bei mangelh „Mein Kind litt an ſchwerer Rachitis und Anterern Kalk extra und erzielte nach kürzeſter Zeit überraſchende Erfo after Knochen- u. Jahnbildung hrung. Da alle Mittel verſagten, gebrauchte ich Ihr vortreffliches Biomalz mit ige im Knochenaufbau und allgemeinen Kräftigung des Kindes.“ L. Sch. iſt, wiſſe er nicht. Urſprünglich habe die Abſicht be⸗ ſtanden, beiſammen zu bleiben. Den erſten Schuß habe er während der Flucht abgegeben. Beim zwei⸗ ten Schuß habe er eine Ladehemmung gehabt, die zu beſeitigen er keine Zeit mehr gehabt habe. Ueber die Verteilung des geraubten Geldes ſei bei der Vorbeſprechung des Planes in Ludwigs⸗ hafen nicht die Rede geweſen. Lutz habe ihn ſeit —4 Jahren zu unredlichen Handlungen zu über⸗ reden verſucht. Während der Angeklagte Tr. die Tat zugibt und mit ſeinen wahrheitsgetreuen Ausführungen einen ſympathiſchen Eindruck macht, geſtaltete ſich die Ver⸗ nehmung des Angeklagten Lutz ſehr ſchwierig. L. hat ſchon in den Vorerhebungen eine eigenartige Stellung eingenommen und die Fragen des Staats⸗ anwalts mit nichtsſagenden Redensarten abgetan. Er hatte dabei vielfach den Unterſuchungsrichter auf die heutige Hauptverhandlung aufmerkſam gemacht, bei der er ſprechen werde. Geſprochen hat er aller⸗ dings ſehr viel, aber wir vermuten, leider nicht die Wahrheit. Was er einleitend ſagte, waren Verdächtigungen gegen Tr., der gar kein Kommu⸗ niſt, ſondern ein Anarchiſt ſei. Er, Lutz, ſei dagegen ein Kommuniſt aus Ueberzeugung. Freundſchaftliche Gefühle habe er für Tr. nicht gehabt, ſei auch geſell⸗ ſchaftlich mit ihm nicht verkehrt, ſondern ſet nur zum Bücheraustauſch zu ihm gegangen. Daß er den Tr. zu unredlichen und unehrlichen Handlungen in den letzten—4 Jahren habe verleiten wollen, ſei eine Lüge von Tr. Vorſitzender: Sie geben ſich doch als Schrift⸗ ſteller aus; was haben Sie dann ſchon geſchrieben? Angeklagter: Ich habe eine 36 Seiten ſtarke Broſchüre über die„Verhütung der Empfängnis“ geſchrieben. Vorſitzender: Wie kann man mit 25 Jahren ſolche Bücher ſchreiben. Das iſt doch Sache der Aerzte. Der Angeklagte ſpricht dann von einem dritten Burſchen, der mit Tr. gegangen ſet, da er ſich von Tr. am Wronker verabſchiedet und wieder nach Hauſe gefahren ſei. Der Angeklagte blieb bei dieſer Schil⸗ derung während ſeines ganzen Verhörs auch be⸗ ſtehen, wenngleich ſie mit ſeinen früheren protokolla⸗ riſchen Ausſagen ſtark widerſprechen. Seine Behaup⸗ tungen beim Staatsanwalt habe er namentlich des⸗ halb gemacht, um keinen Unſchuldigen hereinzulegen. Trotz des eingehendſten Kreuzverhörs bleibt der Angeklagte faſt krankhaft bei ſeiner Ausſage, an dem Raubüberfall nicht beteiligt zu ſein. Die Zeugenvernehmung Die Filialleiterin, die im Augenblick des Ein⸗ dringens der beiden Burſchen gerade an der Kaſſe ſtand, ſah ſich plötzlich Trautmann gegenüber, der ihr buchſtäblich den Revolver vor die Bruſt ſetzte. Sie leiſtete keinen Widerſtand, ſolange ſie Wie die Täter ſich entfernten, wollte ſie Trautmann nacheilen, blieb aber auf eine noch⸗ weinend zu⸗ ſammen. Den vor ihr ſtehenden Trautmann konnte die Filialleiterin mit Beſtimmtheit wiederkennen, wäh⸗ rend ihr bezüglich der Perſon des Lutz jedes Er⸗ innerungsvermögen fehlt. Ein weiterer Hauptzeuge, der die Verfolgung der Täter aufnahm, war ebenfalls nicht in der Lage, in dem Angeklagten Lutz einen Täter zu erkennen. Während der weiteren Zeugeneinvernahme blieb Lutz ſeiner Methode, eine Mittäterſchaft zu leugnen, treu. Erſt durch die Ausſagen des Frankenthaler Kriminalkommiſſars, der Lutz am Silveſterabend verhaftete, ſtellen ſich Wider⸗ ſprüche heraus. Auf die Aufforderung des Vorſitzenden, ſich zu einem Geſtändnis zu bequemen, ſchreit Lutz in den Saal:„Nein, ich war es nicht!“ Der Strafantrag des Staatsanwalts Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen, Medi⸗ zinalrat Dr. Götzmann, beantragte Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Frey gegen den Angeklagten Traut⸗ mann acht und gegen den Angeklagten Lutz ſieben Jahre Zuchthaus und je 5 Jahre Ehrverluſt. Um 3 Uhr nachmittags fällte das Gericht folgendes Urteil; Der Angeklagte Trautmann erhält 5 Jahre 6 Monate und der Angeklagte Lutz 5 Jahre 1 Monat Zuchthaus und beide 4 Jahre Ehrverluſt. ch. — ̃— Veranſtaltungen * Telephon⸗Verbindung mit dem Lloyd⸗Dampfer„Bre⸗ men“. Am morgigen Samstag abend ſpricht im großen Saale des„Pfalzbau“ Ludwigshafen der in Mannheim und Umgebung nicht ganz unbekannte Oberingenieur Schilling von Telefunken Berlin über den„Spitzen⸗ tanz der Technik“. Im Verlauf dieſes ſehr inter⸗ eſſanten Vortrages wird eine Telephonverbindung mit dem fahrenden Lloyd⸗Dampfer„Bremen“ und dem Pfalz⸗ bau hergeſtellt und mit einer großen Verſtärkeranlage dem Publikum zu Gehör gebracht. Gleichfalls findet eine Vorführung über Ultra kurze Wellen mit einem Sender und einem Empfänger ſtatt. Die Darbietung wird mit einem Telefunken⸗Tonſchreiber auf Schallplatten auf⸗ genommen und nochmals vorgeführt. Bei dieſer Gelegen⸗ heit hat jeder Beſucher die Möglichkeit, ſeine eigene Stimme über den Tonſchreiber aufnehmen zu laſſen. Man darf alſo einen überaus intereſſanten und lehrreichen Abend erwarten, der vom Funkverein Ludwigs⸗ hafen veranſtaltet wird und mit einer Tanzveranſtal⸗ tung abſchließt.(Weiteres Anzeige.) hüſſe in der Silveſternacht ö te/ Nummer 108 DbEUrScHLAND WAHLT Wir brauchen einen Mann, der sich in Not u. Gefahr bewährt! Wir brauchen einen Mann, der über den Parteien stehil Wir brauchen einen Mann der Tat ohne viele Worte und nicht einen Mann vieler Worte ohne eine einzige Tatl Diese Erfordernisse erfüllt nur einer! Voraus 5. März: Fortdauer des beſtehenden Witterungscharakters. Vielfach bewölkt, in Niederungen örtliche Morgen⸗ nebel. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landesweiterſtellen.36 Uhr vormittags „Luft- Wind brut 5 Wetter 2 Richt. Stärke Werti„% leicht bedeckt Könt 163 0 N leicht bedeckt Kart ie en eee, de Bad 1 2 8 9 8 leicht Nebel Villingen 448 0 leicht wolkig Bad Dürrh.] 701 4 10 5 tin.— heiter St. Blasten 7800— 1 U e Badenwell.[422 757,1 leich wolti Jeldbg. 50 1275 888.5—2 4— leicht halbbösdegt Bei Island iſt eine kräftige Zyklone erſchienen. Doch liegt quer über Europa noch immer ein flacher Hochdruckrücken, ſo daß bei uns die trockene Wit⸗ terung auch morgen anhalten wird. Amtlicher Schneebericht vom 4. März Feldberg⸗Turm: halbbedeckt,— 2 Grad, Schneehbhe 1 Zentimeter, verharſcht, Ski und Rodel mäßig. Neuſtadt; heiter,— 4 Grad. lückenhafte Schneedecke, verharſcht, Eisbahn ſehr gut.. 1 Graſenhauſen: bewölkt,— 1 Gpad, lückenhafte Schnee decke, verharſcht, Ski und Rodel ſtellenweiſe. Schauinsland: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 10 Zentl⸗ meter, Firnſchnee, Ski und Redel mäßig. Schönwald: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 12 Zentimeter. Firnſchnee, Ski und Rodel mäßig. 8 Schonach: heiter,— 1 Grad, Schneehöhe 12 Pulver, Ski und Rodel mäßig. 5 Triberg: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 2 lückenhaft, Eisbahn ſehr gut. 5 Ruheſtein: heiter,— 1 Grad, Schneehöhe 18 lückenhaft, Firnſchnee. Ski mäßig, Rodel gut. 2 Hornisgrinde: bewölkt,. 1 Grad, Schneehbhe 80 Zen⸗ timeter, verharſcht, Ski und Rodel gut. Zentimeter, Zentimeter, Zentimeter, Hundseck: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 15 Zenki⸗ meter, Firnſchnee, Ski und Rodel mäßig, 2 5. Unterſtmatt: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 16 Zeuti⸗ meter, Firnſchnee, Ski und Rodel mäßig. N Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 8 Zentimeter, lückenhaft, Ski und Rodel ſtellenweiſe, Eis⸗ bahn ſehr gut. Dobel: bewölkt, 0 Grad, geringe lückenhafte Schnee⸗ decke, Ski und Rodel ſtellenweiſe. a St. Anton am Arlberg: bewölkt,— 11 Grad, Schnee⸗ höhe 10 Zentimeter, verharſcht, Ski mäßig, Rodel gut. St. Christoph: bewölkt,— 12 Grad, Schneehöhe 40 Zem⸗ timeter, Pulver, Ski ſehr gut. NN 2 VEREINS- KALENDER Freitag, 4. März Odenwaldklub E..: 5 f Abends.30 Uhr Lichtbilbervortrag im Kaufmannsheim, G1. 10/11„Der unbekannte Goethe“, Goethes Pflanzen, Farben⸗ und Wolkenlehre. Redner: Herr Salewfkf, Mannheim. Eintritt frei. Einführungen geſtattet. Photographiſche Geſellſchaft Mannheim Abends 872 Uhr im Hotel National: Lichtbildervortrag des Herrn v. Franckenberg, Baden⸗Baden. Sonntag, 6. März Odenwaldklub E..: 3 Wanderung: Neckarhauſen—Ladenburg— Schriesheim AltenbachLeutershauſen bzw. Schriesheim. Hin⸗ und Rückfahrt mit O. E..⸗Sonderzug. Fahrpreis„.10 bzw./.—. Hauptbahnhof ab.20 Uhr. Halteſtellen: Schloß, Paradeplatz, Bahnhof Friedrichsbrücke. Rugby in Heidelberg: a g Ruderklub— Pforzheim Rudergeſellſchaft Cannſtatt, ab 2 Uhr, Collegefeld. Donnerstag, 10. März Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrt⸗Verein E.., Mannheim: Vereinsabend jeden Donnerstag, 20.30 Uhr, im Ver⸗ einslokal, Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof, gelber Saal. Vorträge und Beſprechungen über aktuelle Fragen der Luftfahrt und ihrer Hilfswiſſenſchaften. Nichtmitglieder mals Gäüſte zwanglos willkommen.— Motorflugſchule täglich ab 16.30 Uhr auf dem Flugplatz. Nichtmitglieder erbitten ſich Führung(unentgeltlich). — Nachdruck verboten.— Ruder. Jur Verjüngung und bei N flüſſig Doſe) j tzt RM A. erbenleiden: Biomalz mit Lecithin trocken(50 Tabl.⸗ Packung) jetzt RM.35 mit Kalk extra Doſe jetzt RM 2. Biomalz iſt ſchon nach 13 Minuten verbaut! Zu laben in Apothaben, Drogerien umd cinichld- tigen Geschdſten. Aufkldrende Schriften kottenfreis Biomals- Fabrik Gebr. FPatermamn, Talſom bel Barlin 934 „P b 5 f 0 4. Seite/ Nummer 108 Neue Maauheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 4. März 1992 Die badiſchen Gaſtwirte protestieren * Karlsruhe, 4. März In einer am Donnerstag mittag abgehaltenen Verſammlung der bad. Gaſtwirte wurde eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt: „Die badiſchen Gaſtwirte geben in einer heute in Karlsruhe ſtattfindenden, aus allen Teilen Ba⸗ dens außerordentlich ſtark beſuchten Proteſt⸗ kundgebung einmütig zu erkennen, daß ſie ge⸗ willt ſind, ihre aufs ernſthafteſte bedrohte Exi⸗ ſtenz mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Regie⸗ rungen des Reiches und des Landes, die Verant⸗ wortlichen der Gemeindeverwaltungen ſeien in letz⸗ ter Stunde ermahnt, ſich der lebenswichtigen Be⸗ lange der gerade im Grenzlande Baden bedenklich gefährdeten Lage des geſamten Gaſtſtättengewerbes bewußt zu ſein. Eine ſchon vor Jahren als falſch erkannte und in ihrer wirtſchaftlichen Unmöglichkeit immer wieder betonte Sonderſteuerpolitik, wie ſie in der Schaf⸗ fung der Bier⸗ und Gemeindegetränke⸗ ſteuern zum Ausdruck kommt, mußte Einſichtigen die wirtſchaftliche Vernichtung unſeres Berufes und weiteſter mit ihm in beruflicher Verbindung ſtehender Kreiſe klar vor Augen führen Der Opfer, völlig nutzlos dargebracht, ſind es nun endlich genug. Wir ſind nicht mehr geſonnen, die Verantwortung zu übernehmen für das, was wir bisher und in Zukunft an bedrückenden Maßnahmen über uns ergehen laſſen müſſen, ſondern ſind ehr⸗ lich gewillt, die letzten Folgerungen zu ziehen. Wir verlangen, daß die deutſche Reichsregierung ſchleunigſt Maßnahmen ergreift, die den Unter⸗ gang des Gaſtſtättengewerbes in letzter Stunde noch aufzuhalten vermögen. Nur eine ganz erhebliche, den Konſum auch tatſächlich fördernde Senkung der Bier⸗ und Gemeindegetränke⸗ ſteuern, wie ſie auch mit Rückſicht auf die nahe Aus⸗ landskonkurrenz gerade für Baden von wirtſchaft⸗ lich dringendſter Notwendigkeit iſt, kann Unabwend⸗ bares noch verhindern. Der Weg der Selbſthilfe als Notſtandsakt iſt uns klar vorgezeichnet. Ob wir ihn nun begehen müſſen, hängt einzig und allein von den von der Reichsregierung mit größtmöglichſter Beſchleuni⸗ gung zu treffenden Maßnahmen dieſer Laſten⸗ ſenkung ab.“ Aus Baden Tragiſches Mutterſchickſal * Kehl, 4. März. Am Sonntag wurde die Witwe Schwartz, die Mutter des nach Cayenne ver⸗ ſchleppten früheren Mitbürgers Paul Schwartz, zu Grabe getragen, nachdem ſie mehr als zwölf Jahre auf die Heimkehr ihres ſchuldlos verbannten Sohnes gewartet hatte. Am Montag, alſo am Tage nach ihrer Beerdigung, kam von dem Sohn aus Cayenne die Nachricht, daß er demnächſt heim⸗ kehren werde und daß man ſein Mütterchen ſo⸗ lange tröſten ſolle. 1500 Mark im Sparſtrumpf * Müllheim, 4. März. Bei der Aufnahme eines Nachlaſſes wurde ein Sparſtrumpf mit 1500 Mark Inhalt gefunden. Der Erblaſſer galt als mittellos. Er wollte ſeinen Geguer in die Luft ſprengen * Oberkirch, 4. März. Am 27. Februar fand ein Landwirt von Lauten bach⸗Spitzenberg beim Holzmachen in der Feuerungsſtelle eine Ammonit⸗ Patrone mit Sprengkapſel und Zündſchnur verborgen vor. Die Sprengkapſel war in der Abſicht gelegt worden, den Landwirt und ſei⸗ nen Mitarbeiter beim Anmachen des Feuers während der Veſperpauſe in die Luft zuſprengen. Nur durch einen Zufall konnte die Sprengpatrone vorher entdeckt und ſo der Anſchlag verhütet werden. Als Täter wurde ein anderer Landwirt von Lautenbach⸗ Spitzenberg der Staatsanwaltſchaft Offenburg ein⸗ geliefert. Zwiſchen den beiden Landwirten beſteht ſchon ſeit vielen Jahren eine erbitterte Feindſchaft. Beide Hände gebrochen Heppetenzell(Amt Stockach), 4. März. Die 16 Jahre alte Tochter Eliſabeth des Landwirts Gott⸗ fried Auer ſtürzte etwa drei Meter hoch von einer Leiter herunter und blieb bewußtlos liegen, Sie mußte ins Krankenhaus Stockach gebracht werden, wo außer einer Verletzung am Kinn der Bruch beider Hände feſtgeſtellt wurde. Ungetreuer Juſtizaſſiſtent * Konſtanz, 4. März. Das Erweiterte Schöffen⸗ gericht verurteilte den verheirateten Juſtizaſſiſtenten Theophil Meyer beim Notariat Radolfzell wegen mehrfacher Amtsunterſchlagung, paſſiver Be⸗ ſtechung und Beſeitigung amtlicher Urkunden zu ein⸗ einviertel Jahren Gefängnis. Außerdem wurde ihm die Fähigkeit, ein öffentliches Amt zu bekleiden, auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. ** * Donaneſchingen, 4. März. Der Bruder der Fürſtin zu Fürſtenberg, Graf Karl Schön born⸗ Buchheim, iſt nach langer ſchwerer Krankheit ge⸗ ſtorben. * Stühlingen(Kreis Waldshut), 4. März. Hier wurden der 18 Jahre alte Rudolf Herzog und der 19 Jahre alte Johann Ruß unter dem Verdacht feſt⸗ genommen, zwiſchen Freiburg und Säckingen eine Reihe von Opferſtockdiebſtählen vorgenom⸗ men zu haben. Die Beiden beſchuldigten ſich gegen⸗ ſeitig. Aus der Pfalz * Oggersheim, 4. März. In der Angelegenheit des Dirmſteiner Mehldiebſtahls wurden bei verſchiedenen Verdächtigen Hausſuchungen vorge⸗ nommen, die neben mehreren Mehlſäcken auch Be⸗ weis material von anderen Diebſtählen zutage förderten. Inzwiſchen iſt auch der letzte Täter ver⸗ haftet worden. * Weiſenheim a.., 4. März. In letzter Zeit wurde eine große Anzahl verendeter Vögel auf⸗ gefunden. Nun gelang es, am Iſenachbach zwei aus Oggersheim ſtammende Männer feſtzuſtellen, die dort Leimruten ausgelegt und damit den Vögeln nachgeſtellt hatten. Die Täter wurden zur Anzeige gebracht. * Pirmaſens, 4. März. Einen Blechtopf mit hei⸗ ßer Erbſenſuppe hat der Kutſcher Karl Haag ſeiner Mutter nachgeworfen, ſo daß ſie einen Bluterguß im Rücken und den Bruch einer Rippe davontrug. In der Strafſitzung vom 2. März wurde der undank⸗ bare Sohn zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Was hören wir? Samstag, 5. März Fraukſurt .15: Frühkonzert.— 19.05: Mittagskonzert.— Bis 17.05: Sehe Programm Süd unk.— 18.40: Dr. Buß ſpricht mit einem arbeitsloſen fungen Kaufmann.— 19.35: Eine Goethe⸗Novelle v. W. Kordt.— 20.00: Luſtiger Abend. — 22.30: Tanzmuſik. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 11.40: Unter⸗ haltungsmuſik.— 16.15: Blasmuſik.— 17.45: A. Stahn: Oswald Spengler und die heutige Wirtſchaftsentwicklung. — 19.25: Virtudoſe Violinmuſik Florizel von Reuter.— 20.00: Luſtiger Abend. Langenberg .05: Morgenkonzert.— 13.05: Mittags konzert.— 14.35: Wochenendkonzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Frauenſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.40: Die Welt auf der Schallplatte.— 19.15: Die Störanfälllakeit der verſch. Antennenausführungen.— 19.30: Prof. Buyterdfſik: Körperliche Ausdrucksformen des Geiſtes.— Luſtiger Abend.— Bis 24.00: Nachtmuſik.— 24.00: Meiſter des Jazz. München 12.30? Mittagskonzert.— 13 30: Licder.— 14.30: Un⸗ terhaltungsſtunde.— 16.30: Veſperkonzert.— 18.00: Ju⸗ gendſtunde.— 19.55: Konzert der Mandolinen⸗ und Tam⸗ buritza⸗Geſell. Harmonie Nürnberg.— 20.35: Tonfilm⸗ muſik geſtern und heute.— 22.45: Konzertmitſik. Sſdfunk 10.00: Schallplatten.— 12 35: Unterhaltungsmuſik.— 16.20: Heiteres Männerquactett.— 17.03: Nachmittags⸗ konzert.— 18.40: Dr. Stahlecker: Arbeitsvermittlung.— Weiteres Programm ſiehe Frankfurt. Wien 11.30: Mittagskonzert.— 17.00: Blasmuſik. 19.30: Balladen⸗ und Arieyabend.— 20.15: Aus Wiener Operetten.— 22.30: Abendkonzert. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Der heitere Samstag.— 20.00: Halbe Stunde bei Suppe.— 22.15: Tan muſik. Mailand: 13.00: Orcheſterkonzert.— 23.00: Tanzmuſik. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Orcheſterkonzert. 8 Straßburg: 18.00: Inſtrumentalkonzert.— 19.30, 20.45: Schallplatten.— 23.30: Tanzmuſik. 0 0 Die-Klaſſe im Seckenheim— Poſt:0 Ladenburg— Rheinau:2 Gartenſtadt— Seckenheim:1 Die Spiele um die Meiſterſchaft ſind nunmehr ent⸗ ſchteden. Die beiden letzten Sonntage hatten allerdings um den Aufſtieg keine Bedeutung mehr. Dagegen waren ſie für die Abſtiegsfrage von beſonderer Bedeutung. Louden bo ſtand ja ſchon Wochen als der erſte Abſteigende feſt. Um den zwetten Abſteigenden hat ſich unter den Vereinen vom 6. bis zum 10. Tabellenplatz ein erbitterter Kampf abgeſpielt. Brühl, das ſchon früher mit ſeinen Spielen fertig war, mußte zuſehen, wie die Vereine ſich gegenſeitig die Punkte abnahmen und blieb am Schluß der Leidtragende. Es iſt wirklich ſchade um dieſen alten Verein, der im Neckarkreis immer mit an der Spitze wor. Es wird im lommenden Jahr nicht ſo leicht ſein, wieder in die A⸗-Klaſſe zu kommen. Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wallſtadt 931 2 2 8027 308 Leutershauſen 1 3 4 49 26 25:11 Rheinan in 19 2 6 49 44 22.14 abenbhung 18 10 1 7 42:46 21:15 ö bem 18 9 1 8 49.41 1917 Gartenſtadt 18 6 2 10 4056 14˙22 Srttenbem 8 5 3 10 29.44 13.23 CCC 6 1 11 28 50 13:23 Mühl!!! 8 5 2 11 3442 12 24 Laudenbach 18 4 3 11 41.68 11:25 Somit ſteigen Wallſtodt und Leuters hauſen zur Kreisliga auf und Brühl und Lauden⸗ bach zur B⸗Klaſſe ab. Während die Meiſterſchoft und auch der zweite Platz mit ziemlich klarem Vorſprung wohl on die verdienten Vereine gefallen ſind, iſt die Ab⸗ a mehr oder weniger vom Zufall abhängig geweſen. en dem Tabellenſechſten und Tabellenletz⸗ ten beſteht ein Unterſchied von drei Pundten. Bei dem Tabellenvorletzten ſind es ſogor nur zwei Punkte. Am den Pokal der NMz“ Die zweite Runde um den Pokal der NM und den Bezirkspokal findet am kommenden Sonntag ſtatt. Es ſpielen immer noch die reſtierenden Vereine der As und B⸗Klaſſe und zwar finden ſolgende Spiele ſtatt: Leutershauſen— Gartenſtadt Laudenbach— Ladenburg Hemsbach— Reichsbahn Das Spiel zwiſchen Leutershauſen und Ga r. tenſtadt iſt noch aus der erſten Runde nachzuho en, weil es damals der Witterung zum Opfer geſallen iſt. Das Spiel ſollte eioentlich auf dem Platz vom Gartenſtadt ſtatt⸗ finden. Die beiden Vereine haben ſich aber aus finanziellen Gründen geeinigt, das Spiel in Leutershauſen auszutragen. Die Leutershauſener werden ihren Ruf als Tabellenzweiter wohl rechtfertigen und ſich die Berechtigung an der zweiten Runde erwerben. Gartenſtadt hat ſich am letzten Sonntag bei dem entſcheidenden Spiel um den Abſtieg woh' ſo ſehr ausgegeben, daß es als ernſthafter Rivale von Leuters⸗ hauſen nicht in Frage kommt. In Laudenbach treffen ſich Laudenbach und Laden⸗ burg. Die Ladenburger haben ſich in den Verbards⸗ ſpielen ganz hervorragend geſchlagen. Wenn ſie die Sache etwas früher ernſt genommen hätten. dann wäre ſaſt der Aufſtieg zur Kreislicca geglückt. Die Laudenbacher aber haben ſich in der letzten Zeit auch ganz gewalti“ heraus⸗ gemacht, ſohaß der zu erwartende Ladenburger Sieg nicht allzuleicht ſein wind. Die Meixnerelf wird alles aus ſich herausteben müſſen, wenn ſie den Sien von der Ber ſtraße mitnehmen will, um in die nächſte Runde zu kommen. Die Spiele Hemsbach— Reichsbahn ſind beiden Vereinen in unangenehmer Erinnerung. Beide Vereine haben in der P⸗Klaſſe geſpielt und ſteigen beide zur -Klaſſe auf. Reichsbahn als Meiſter und Hemsbach als Tabellenzweiter. Im letzten Spiel hat Reichsbahn die Hemsbacher vernichtend mit 10:1 geſch'aßen. Die Berg⸗ ſträßber werden daher revancheſüſtern ſein. Es wird zu einem harten Kampf kommen, der vielleicht erſt nach Ver⸗ längerung entſchieden wird. Die Spiele um den Pokaf der NM werden vorerſt nur unter den Vereinen der A- und B⸗Klaſſe weitererüßrt. Aus den Vereinen der A und B⸗Klaſſe ſins die vier Beſten zu erm'tteln urd dieſe ſpieſen dann mit der Kreis ſiga zu⸗ ſammen. Die Smiele der Kreisſiß ſetzen erſt am 3. April ein, um dann Schlag auf Schlag der Entſcheldung entgeren⸗ zugehen. Wie wir hören, haben die tele bei den Vereinen lebhaftes Intereſſe gefunden. Sie enßlaſten die Vereine vor ſchwierigen Abſchlüſſen von Privatſpielen und bringen ihnen auch je mehr es dem Ende zugecht eine kleine will“ommene Einnahme. Wir erinnern nur an Has den würßieſe Endſpiel im ver⸗ gangenen Fahr, as Altriv und Heddesheim als ausezeich⸗ nete Pokalmannſchaften am Start ſah. Mit einer für Hie warmen Toe großen Zuſchauerzehf von ca. 2000 konnten die Endſpielteilnehmer recht zufrieden mit ihrem Er⸗ folg ſein. Die Altriver waren im veraavgenen Jahr Endſieder und ſind auch in dieſem Jahr heißer Woportt. Dies umſo⸗ mehr, als ihr Heuntrivale aus den Verbard⸗ſpielen, ber Meiſter Friedrichsfeld, wegen ſeiner Teilnahme an den Aukſtfeasſpioſen nicht an den Palgſwetthewerb teilnimmt. Sollte den Altrinern Fer große Wurf Kelingen, daun wſtr⸗ den ſie zum zweiten Maf hintereinander in den Beſicz der Trechäe kommen und es würde nur noh der Anſtrengung eines wefteren Jahres hedürfen, um ſich endgültig in den Beſitz des Pokals zu bringen. Tiſch⸗Tennis Klubkampf Eintracht— Tennisklub:8 Ein bis zum letzten Augenblick ſpannender Kampf Kreis Anterbaden zwe ler gleichwertiger Mannſchaften fand am Donnerstag abend zwiſchen Eintracht urd dem Teunnisklub ſtatt. T konnte mit etwas Glück, ſeine führende Stel⸗ Für ganz Anspruchs- volle bringt unsere 2. Sensaflon: Wronkers 16 Taler- Anzug dle Erfüllung mrer Wünsche. Er- Salz für Maß— dat sagt alles! Lassen Sie sich ihn bei uns ebenfalls zeigen. Vor ca. 20 Jahren es den jüngeren bestätigen] für 10 Taler elnen auffallend schönen Anzug aus reiuwollenem Kammgarn, der lange strapaziert werden konnte,- und auch jetzt erhielten Sie(die älteren Herren werden est bei uns ein Anzug erstanden, der bei allen die ihn sahen und kauften zu elner Quelle immer währenden Lobes geworden ist. Unser 0 Taleranzug ein neuer Begriff— aus alter Zeit! e ee lung im Mannheimer Tiſchtennisſport erneut beſtätigen; die Mannſchaft von Eintracht ſtand ihm kaum nach, Ueber. vaſchend verlor Kirchgäſſer(Tot) gegen Gocdberg[ef 21:12, 17:21, 18:21, dagegen newann Dr. S 5 großem Spel gegen Ott(E) 21:19, 2 Spiel oͤes Abends lieferte Troß gege der 21:19, 16:2.:21 unterlag. Ser vos nach önſte Für Ta ge holder Ueberraſchend mußte der TK auch das 1. Kirchgäſſer⸗Lorch unterlagen ſicher gegen Ott⸗Go 1 19:21. Müller Fr.⸗Lanz holten den letzten Punkt für tracht, dagegen ſiegte für Te Allſtadt⸗Troß(), Dr vos⸗Rüttgers(3) und Löb⸗Reſen(). Eintracht zeitweiſe:0 und:4, mußte ſich jedoch ſchli ßiich kn 718 Punkten, 17:19 Sätzen und 619:652 Bällen ge bekennen. U. H. Vor Los Angeles Wo iſt der olympiſche Geiſt? Irgend ein Preſſemann hat es einmal geſagt:„Noch nie ſind auf einem Fleck und im Verlaufe einer halben Stunde ſoviel Meineide geſchworen worden wie bei dem olympi⸗ ſchen Eid in Amſterdam“. Wahrſcheinlich hatte er ſehr gut Beſcheid gewußt. Nun gibt es ja in Los Angeles eine ganze Reihe von „Verdächtigen“ weniger, denn bekanntlich findet bei den diesjährigen Spielen kein Fußballturnier ſtatt. Aber ſchon die Olympiſchen Winterſpiele haben dem guten Preſſemann recht gegeben. Wer möchte heute noch für alle Eiskunſ⸗ läufer zum Beiſpiel die Hand ins Feuer legen, wenn er nach ihrer olympiſchen Eideswürdigkeit gefragt wird? Vom Fußball weiß man es, hie und da vom Tennig auch.„Speſen“ iſt heute kein Wort mehr im Sport, ſon⸗ dern ein Begriff, und viele Amateure ſtellen als erſte Frage nach einem Abſchluß die Frage nach den Speſen obenan. Alles Beſchönigen hat da keinen Zweck, es iſt nun einmal ſo, und daran ändert auch nichts, daß es wirklit noch eine Reihe von Sportarten gibt, deren Aktive wirklich Amateure ſind. Noch ſind die Zeiten heute bekanntlich ſehr ſchlecht. Nicht nur bei uns in Deutſchland, ſondern überall, ſogar im Lande des Dollar. Und da Sport nicht nur etwas für bie reichen Leute iſt, ſondern für alle, wird es auch immer Sportsleute geben, die ihren Sport nicht aus eigenen Mitteln, oder wenigſtens nicht ganz aus eigenen Mitteln beſtreiten können. Auch unter denen, die in Los Angeles zum olympiſchen Eid antreten, wird es viele geben, deren ſeitherige Wirk⸗ ſamkeit nicht den Worten und dem Sinne des Eides ent⸗ ſpricht. Da aber ihr Lau ſie eben braucht, und zum an⸗ deren der Nachbar das Gleiche tut, da überdies kein Menſch nachprüft oder nicht nachprüfen kann, ob der Eid auch echt und nicht„kalt“ iſt, erheben ſich nur wenig Bedenken. Man ſchwört eben ſeinen Eid und nimmt als echter Amateur an den Olympiſchen Spielen teil. Aber da daz Olympiſche Komitee gemäß der olympiſchen Tradſtion ſtels verkündet, daß nur ganz reine Amateure olympiafähig ſind, da dieſes Komitee aber andererſeits ebenſo gut weiß. daß das nicht ſtimmt, daß man dies ſogar nicht einmal verlan⸗ gen kann, weil die Spiele dann„mangels Maſſe“ ausſallen würden, ſollte man ſich doch einmal einen Stoß geben und Bekennermut zeigen. Man nenne die Dinge beim rechten 5 Namen und verfaſſe eine Eldesformel, die ſich in erſter Linie der Kameradſchaft und der ſportlichen Diſpizlin 1 und ſich dann erſt mit der Amateureigenſchaft be⸗ faßt. Geändert wird dadurch praktiſch nichts, es kommen ebenſo viel Aktive zu den Spielen, wahrſcheinlich ſogar noch mehr, denn bis auf ein paar„ausgefallene“ Länder, die noch ſo etwas wie Aufrichtigkeit beſitzen, iſt uns kein Fall bekannt, daß in den letzten Jahren ein hervorragender Sportmann nicht zum Olympia geſchickt worden wäre, weil er nicht ganz reiner Amateur geweſen ſei. Manchmal gab es vorher Debatten über einige Aktive, bis es aber mit dem Olympia ſo weit war. da war alles wieder in Orb⸗ nung. und alle waren nur noch reine Amateure. Man follte ſich das mit dem Eid doch noch überlegen. D pf einmal Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rbein-Bezel 28 1. 2. J 8. 4 l Negar⸗Begelf 1 f 2 f 8, Basel 7 ö c Fehlern 925 554 54550 10 5700177 J Ke 1 5 Jaaſtfeld. 749.7100, Maxau 3,12 3058,05 505 90 Heilbronn 1 17 7,1414604 Mannheim. J,.84 J, 18e 1 65 Plochingen. 0,47 0. 17/0. 40 dan. 32 5 80 7 5 5h 5e E Köln 0 830.800,77.780,70 Chefredakteur: Kurt Fiſchet Verantwortlich für Politik: H. A Meißner Feuilleton. Dr. Steſoß Kay ſer Kommnnalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtes Willy Müller- Handelsteil Kurt Ehſket Anzeigen und geſchäftliche Mitlellungen. Zatob ande, fämllich iu, Mannheim Herausgeber, Drucker und Verteger Druckerei Dr. daaz Reue Mannheimer Zeitung G. m b.., Mannheim ge 1.—6 keine Gewähr Für unverlangte Beiträge Rückſendung nur bel Rückvorte Rypotheken von 18 000 Mk. auf ein Haus u. 120 000% Steuerwert geſucht. Angeb. u. 0 7 an die Geſchſt. 0, Jötzt ist es 70, Ihr Rheumatis und Ischlas zu bekämpfen hrs gonmerzen verschweigen, gebrauchen Sde dle prepaflefteß Katzenfelle Schöne Aroße 1 Pelte, schon v. k. X an Heufen Sie heine Felle ohne meine OQuaſſiäten und Preise verglichen zu haben! derner empfehle 5 sum Bluretben 70 Ischl s. Hexenschuß Rheuma: 1 Franzbranntwein und ohne Picktennad XIII nur U 1. 12, Blelesl 5 . Mprothel i J 2* f ch nie tunde ympt⸗ r gut F von i den ſchon mann kunſt⸗ un er 2 enn ö ſon⸗ erſte peſen nun rklich rklich Nicht ir im r die mmer genen itteln iſchen Wirk⸗ ent⸗ r an⸗ kenſch h echt echter daß ſtets ſinh, „ daß rlan⸗ fallen i achten erſter lizlin t be⸗ 1 1 e Freitag, 4. März 1932 eite n N Nummer 108 —— Rikter Blaubart hatte nur eine Vor kurzem fand man im ſtädtiſchen Archiv von Nantes in Mittelfrankreich vergilbte Papiere, die geeignet ſind, die alte Ueberlieferung vom Ritter Blaubart, dem berüchtigten Frauenmörder, in ein pöllig neues Licht zu ſetzen. Es ſteht jetzt feſt, daß er im Gegenſatz zu der allgemein verbreiteten Auf⸗ faſſung, nur eine Frau hatte. 5 Sie floh eines Tages aus dem Schloſſe de la Tour Neuve, weil das Leben unter einem Dache mit dem Ritter Blaubart ihr unerträglich wurde. Nur dieſe Tatſache kann als er⸗ wieſen gelten. Alles andere gehört ins Reich der Fabel. Blaubarts wirklicher Name war Baron Gilles de Montmorency de Laval. Er wurde 1404 geboren und verſtand es, ſchon in ſeiner Jugend be⸗ rühmt zu werden. Er ſah ſehr gut aus, hatte blaue Augen und ſchönes lockiges Haar. Das charakteriſti⸗ ſche Merkmal ſeiner Geſtalt war aber ſein großer blauſchwarzer Bart. Ritter Blaubart hatte gute Manieren und war auf den Schlöſſern des fran⸗ zöſiſchen Adels ein gern geſehener Gaſt. Mit 24 Jahren trat er als Offizier in die fran⸗ zöſiſche Armee ein. Das Schickſal wollte es, daß er an der Seite der Nationalheldin, der Jung⸗ frau von Orléans, zu kämpfen hatte. Er nahm mit großem Erfolg an der Befreiung der Stadt Orléans teil und wurde für ſeine Heldentaten pon ſeinem königlichen Herrn reichlich belohnt. Am 17. Juli 1429 erhielt der 25jährige Ritter aus der Hand des Königs den Marſchallſt a b. Der junge Marſchall war einer der reichſten Männer ſeines Landes und gleichzeitig einer ſeiner größten Ver⸗ ſchwender. Gilles de Montmoreney war wegen ſeiner hervorragenden kriegeriſchen Qualitäten bekannt und bewundert, und außerdem galt er als Mäzen der Kunſt, Literatur und Wiſſenſchaften. Er zeigte war⸗ mes Intereſſe für die Religion, baute Kirchen und ſtiftete bedeutende Beträge für wohltätige Zwecke. Dies alles hinderte ihn nicht, dem Aberglauben zu huldigen. Er fürchtete, daß der Teufel ſich ſeiner be⸗ mächtigen könnte und verſuchte Gott gefällig zu ſein und zur ſelben Zeit ſich die Gnade des Teufels zu ſichern. Gilles de Montmorency liebte die Muſik, und dieſe Zuneigung hat ihn zu den größten Extravagan⸗ zen veranlaßt. Er unterhielt zahlreiche Muſikkapellen, die ihn ſtets auf ſeinen Feld⸗ zügen begleiteten. Er konnte ſich dieſen Luxus lei⸗ ſten, da viele Tauſende von Leibeigenen in ſeinem Dienſt und Sold ſtanden und ſeine Farben trugen. Als der Krieg zu Ende war, verſuchte Ritter Blau⸗ bart ſeine künſtleriſche Veranlagung auf theatrali⸗ ſchem Gebiete zur Geltung zu bringen. Er ließ groß⸗ artige Schauſpiele aufführen, die ſämt⸗ lich von einem myſtiſchen Inhalt erfüllt waren. Die Zahl ſeiner Schauſpieler ging in die Tauſende. Für die Veranſtaltungen wurde ein großer Palaſt er⸗ richtet. In einer faſt wahnſinnigen Verſchwendungs⸗ ſucht opferte der Baron für ſeine Theaterpracht einen großen Teil ſeines Vermögens. Aber auch in jeder anderen Hinſicht zeichnete ſich Gilles de Montmoreney durch außergewöhn⸗ liche Extravaganz aus. Die Pforten ſeiner drei Schlöſſer ſtanden ſeinen zahlreichen Freunden ſtets offen. Er ſelbſt und ſeine nächſte Umgebung trugen goldgeſtickte Kleider. Auf ſeinen Reiſen um⸗ gab er ſich mit königlichem Glanz. Als Blaubart das dritte Jahrzehnt ſeines Lebens überſchritt, war ſein gewaltiges Vermögen bereits ſo ſehr in Mitleidenſchaft gezogen, daß er ſich ge⸗ zwungen ſah, ſeine Schlöſſer und Beſitztümer zu ver⸗ pfänden. Er mußte ſich einſchränken. Für einen Mann ſeines Schlages war dieſer Gedanke unerträg⸗ lich. Und ſo wandte ſich Gilles de Montmorency de Laval, Baron de Rais an die Goldmacher, agier und Alchimiſten. Seit dieſer Stunde trat er als blutdürſtige Beſtie in menſchlicher Geſtalt auf. Magier und Zauberer ſollten ihm die Verbindung mit dem Teufel herſtellen. Er verpflich⸗ tete ſich, jährlich mindeſtens fünf unſchuldige Kinder dem Satan zu opfern, der ſich ſeinerſeits bereit er⸗ Härte, unermeßlichen Reichtum über den Ritter zu schütten. Der fauſtiſche Vertrag wurde von Gilles de Montmorency mit ſeinem eigenen Blute unter⸗ schrieben. Und ſo begannen die mörderiſchen Orgien. Im Laufe von 6 Jahren brachte Ritter Blau⸗ bart 120 Känder um. Als der Gemeinde⸗ weiten Das Ende einer düſteren Legende Von Max Klingemith pfarrer es endlich wagte, den Kindermörder auf die göttliche Vergeltung hinzuweiſen, bedrohte der Baron den Geiſtlichen mit dem Tode. Nun war das Maß voll. Gilles de Montmorency wurde gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Nach der Hinrichtung, die durch den Strang vollzogen wurde, iſt der Leichnam des Barons auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden. So beendete Gilles de Montmorency ſein Leben. Als Krieger und Wanderer, Marſchall und Grand⸗ ſeigneur, Muſikfreund und Alchimiſt, Kunſtmäzen und Maſſenmörder ging er in die Geſchichte ein. Aber keinesfalls als Ritter Blaubart in dem geläufi⸗ gen Sinne des Wortes. Frauenmörder war er nicht. Und inſofern bedarf die Legende einer nachträg⸗ lichen Korrektur. Zum Raub des Lindbergh-Vabys Anne Lindbergh, die Tochter des früheren Botſchafters Morrow Charles Auguſtus Lindbergh, das Söhnchen des Ozean⸗Fliegers, das aus ſeinem Bettchen von unbekannten Oberſt Charles Lindbergh, der erſte Ueberflieger des Atlantiſchen Ozeans. Tätern geraubt wurde. Das 19 Monate alte Söhnchen des ſeiner Eltern in einem Newyorker Vorort entführt. Trotz des Maſſenaufgebots der Polizei weltberühmten Ozeanfliegers Charles Lindbergh wurde aus der Villa konnten die Täter bisher noch nicht ermittelt werden. Eine Ehrung der allen Emden“ Die auſtraliſche Regierung gibt das Namensſchild zurück Der engliſche Botſchafter hat, wie bereits ge⸗ meldet, dem Reichskanzler Dr. Brüning mitgeteilt, daß die auſtraliſche Regierung die Abſicht habe, das Namensſchild des im Kriege geſunkenen Kreu⸗ zers„Emden“ der deutſchen Regierung zu⸗ rückzugeben. Der Reichskanzler bat den eng⸗ liſchen Botſchafter, der auſtraliſchen Regierung ſei⸗ nen Dank zu übermitteln. Die deutſche Regierung betrachte die Rückgabe des Schildes als ein Symbol dafür, daß die ehemaligen Kriegsgegner zur Ver⸗ ſtändigung bereit ſeien. Die Geſte der auſtraliſchen Regierung wird Kreiſen des deutſchen Volkes lebhafte nugtuung auslöſen. das populärſte Schiff der alten Flotte, und die An⸗ erkennung des Auslandes für die Beſatzung des Kreuzers, die durch das Geſchenk zum Ausdruck ge⸗ bracht wird, dürfte allgemein begrüßt werden. Die„Emden“, ein kleiner Kreuzer von nur 3560 To., gehörte bei Ausbruch des Weltkrieges zum Verband des Kreuzergeſchwaders, das unter dem Befehl des Admirals Grafen Spee ſtand. Schon in den erſten Tagen des Krieges fuhr die „Emden“, deren Kommandant Fregattenkapi⸗ tän von Müller war, aus und konnte bereits am 4. Auguſt 1914 ihren erſten Erfolg erringen. In der Korea⸗Straße kaperte ſie den ruſſiſchen Dampfer „Rjäſan“ und rüſtete ihn zum Hilfskreuzer aus. In dem kurzen Zeitraum von einem knappen Monat gelang es der„Emden“, 22 engliſche Dampfer mit einer Geſamttonnage von 70000 To. aufzubringen und ſo den geſamten indiſchen Seehandel faſt völlig zu unterbinden. Ende Oktober 1914 zerſtörte ſte im Hafen von Penang den ruſſi⸗ ſchen Kreuzer„Schemtſchug“ und den franzöſiſchen Zerſtörer„Mousquet“. Wenige Tage darauf, am 9. November 1914, ging die„Emden“ vor den Kokos⸗ inſeln vor Anker und landete ein Detachement, das unter Befehl des Kapitänleutnants von Mücke die Funkſtation zerſtören ſollte. Inzwiſchen wurde der Kreuzer von dem tauſend Tonnen größe⸗ ren auſtraliſchen Kreuzer„Sidney“ beſchoſſen, ſo daß ſich Kapitän von Müller genötigt ſah, das brennende Schiff auf die Korallenriffe zu ſetzen. Dem Lan⸗ dungsdetachement gelang es, den vor der Inſel lie⸗ genden engliſchen Dreimaſtſchoner„Ayeſha“ zu be⸗ in Ge⸗ Zum Veginn der Leipziger Moſſe Ein Bild von vor 100 Jahren: weiten Marktplatz von f Am g. März beginnt in Leipzig i e f tin dieſen Tagen der Wirtſchaftsnot die e Belebung des Verkaufs nach Induſtrie von der Leipziger Meſſe eine Schon damals füllte ein buntes Treiben den Leipzig wieder die große Frühfahrsmeſſe, deren Kern die techniſche deutſche Wirtſchaſt und dem In⸗ und Ausland. dungsweſens Denn die„Emden“ war wohl ſetzen, der es nach dem Hafen von Padang auf Su⸗ marra brachte. Die Mannſchaft wurde ſpäter von einem Lloyddampfer übernommen und der Schoner verſenkt.. Die wird in geführt. laufene Kreuzer erhielt den Namen„Emden“. der ruhmreichen Reichs marine Tradition der neuen fort⸗ „Emden“ Der im Januar 1925 vom Stapel ge⸗ Die neue„Emden“ iſt 6000 To. groß und ſtärker beſtückt als ihre Namensvorgängerin. Sie gehörte bis zum Ende des vorigen Jahres zur IJnſpektion des Bil⸗ der Marine und hat als Schul⸗ ſichiff bier große Auslandsreiſen ge⸗ macht, deren letzte im Herbſt 1931 ſie an den Stätten, an denen ihre Vorgängerin gekämpft hatte, vorbei⸗ führte. Der Kreuzer iſt inſofern beſonders mit der Erinnerung an die alte Flotte verknüpft, als er die Tradition des ruhmreichen Kreuzergeſchwaders führt und der bekannte U⸗Boot⸗Kommandant von Arnault de la Perriçre eine Zeitlang ſein Kommandant war. Jetzt ſteht die„Emden“ unter dem Kommando des Kapitäns zur See Witthoeft und gehört zum Verbande der Aufklärungsſtreit⸗ kräfte. Wenn die neue„Emden“ auch noch keine Ge⸗ legenheit gehabt hat, ihre Kampfkraft unter Beweis zu ſtellen, ſo hat ſie doch auf ihren Auslandsreiſen gezeigt, daß ſie ihrer Namensvorgängerin würdig iſt. Wußten Sie ſchon? Der kleinſte zur Jamilie der Uiſtiti⸗Affen ge⸗ hörende Affe hat etwa die Größe einer kleinen Maus. 8 In den engliſchen Kolonien Indiens wird in erſter Linie Schafzucht getrieben. Bei der letzten Viehzählung wurden über 100 Millionen Schafe ge⸗ zählt. * In dem ſogenannten ſiedenden See bei Amatit⸗ lat in Guatemala, deſſen Waſſer zahlloſen heißen Quellen entſpringt, leben trotz der hohen Tempe⸗ ratur Fiſche, die ſich oft tagelang in dem Waſſer tummeln, bevor ſie weiterſchwimmen. Der König des Vluffs Amerikaniſche Blätter bringen teitereſſante Ein zelheiten aus dem Leben des kürzlich verſtorbenes Newyorker Reklameagenten Reichenbach, der in den Theater⸗ und Filmkreiſen Amerikas unter dem Namen„Bluffkönig“ bekannt war. Reichenbach war ein Menſch von unglaublicher Erfin⸗ dungsgabe und Energie. Eine Filmgeſellſchaft in Hollywood ſtellte vor einiger Zeit einen Film her,„Schiffbrüchige bei den Kannibalen“. Der Film wurde unter großem Koſtenaufwand gedreht, fand aber beim Publikum keine günſtige Aufnahme. Die Filmgeſellſchaft wandte ſich an Reichenbach mit dem Vorſchlag, durch Reklame dem Film zum Erfolg zu verhelfen. Daraufhin erfand der Bluffkönig folgen⸗ den Trick. Er mietete ein verfallenes Haus in einnem öſtlichen Vorort von Newyork und verſtreute in den verwahrloſten Räumen Menſchenknochen, die er ſich in einem anatomiſchen Muſeum beſorgt hatte. Dann engagierte er einen Trupp bettelarmer Neger und ließ ſie bei nächtlicher Beleuchtung unter den Klän⸗ gen einer wilden Jazz⸗Kapelle und bei Fackellicht in den Ruinen tanzen. Am Tage darauf wurde auf Veranlaſſung Reichenbachs die Newyorker Polizei von einem„zufälligen Paſſanten“ darauf aufmerkſam gemacht, daß eine Negerſekte, deren Mitglie⸗ der einem blutigen Kult huldigen, in einem alten Haus im Oſten Newyorks wilde Kannibale n⸗ orgien feiert. Die Geſchichte gelangte natürlich in die Spalten der Newyorker Senſationspreſſe. Die Zeitungen brachten die Nachricht auf der erſten Seite unter rieſigen Ueberſchriften und machten dadurch, ohne es zu wollen, für den Kannibalenfilm eine gewaltige Reklame. Ein anderer Film„Königin der Sünde“ konnte gleichfalls durch das Eingreifen Reichenbachs vor dem Durchfall gerettet werden. Der Film be⸗ handelte die Geſchichte von der Vernichtung So⸗ doms und Gomorrhas. Als Königin der Sünde wurde in dem Film die Frau des Loth dar⸗ geſtellt, die nach bibliſcher Ueberlieferung zu einer Salzſäule erſtarrte. Reichenbach beſtellte bei einem Bildhauer eine große Frauengeſtalt aus Steinſalz. Die Salzſtatue wurde dann nicht weit von Newyork vergraben, um einige Tage darauf von einem eigens dazu beſtellten„Archäologen“ unter großem Tamtam gefunden zu werden. Die auf dieſe Weiſe inszenierte Senſation verhalf dem Film zu einem großen Kaf⸗ ſenerfolg, Der barmherzige Ritter von Chitago Einen ſtellvertretenden Staatsanwalt in Ehtcago brachte ſeine allzugroße Menſchenfreund⸗ lichkeit und Hilfsbereitſchaft in eine überaus pein⸗ liche Lage. Vor einigen Wochen war eine junge Mutter zu ihm gekommen und hatte geklagt, daß ihre Hauswirtin, der ſie die Miete ſchuldig geblie⸗ ben war, ihr Kind ſozuſagen als Pfand an ſich ge⸗ nommen hatte und es nicht herausgeben wollte. Es gelang dem Staatsanwalt, der Mutter wieder zu ihrem Kinde zu verhelfen. Als das alles geregelt war, gab er der Frau ſeine Viſitenkarte, für den Fall, daß ſie ihn nochmals brauchen würde. Wenige Tage ſpäter wurde er ans Telephon ge⸗ rufen und mußte hören, ſoeben ſei ein kleines Mäd⸗ chen gefunden worden, das die Karte des ſtell⸗ vertretenden Staatsanwalts bei ſich hatte! „Was ſollte ich tun“, ſagte er dem Berichterſtatter eines Chicagder Blattes.„Ich fuhr hin und holte das Kind. Hier iſt es und hier ſtehe ich, weder ver⸗ heiratet noch ſonſt dergleichen. Was würden Sie an meiner Stelle tun?“ Die Furcht vor der Einſamkeit Mit einem ſeltſamen Fall von Brandſtiftung hatte ſich das Torgauer Schwurgericht zu befaſſen. Angeklagt war ein Lokomotivführer, dem vorſätzliche Brandſtiftung zur Laſt gelegt wurde. Der Mann wohnte etwa eine Viertelſtunde von Klein lei⸗ piſch entfernt mitten im Walde. Als ſeine Frau ſtarb, wurde ihm dieſe Abgeſchloſſenheit unertr.g⸗ lich, insbeſondere auch wegen ſeines zehnjährigen Kindes, das er den ganzen Tag allein laſſen mußte. Um nun die Werkleitung, bei der er beſchäftigt war, auf ſeine Lage aufmerkſam zu machen, inſze⸗ nierte er einen kleinen Brand. Er veranlaßte ſein Kind, die Betten anzuzünden, hatte aber vorher alle Maßnahmen getroffen, um ein Ausdehnen des Feuers zu verhindern. Es konnte dann auch von zwei Pafſfanten gelöſcht werden. Der Angeklagte war geſtändig. Der Staatsanwalt trat auf Grund des 8 310 St..B. für eine milde Beurteilung des Falles ein. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei. Hochbetrieb kurz vor Einführung des engliſchen Jolltarifs Ein Bild von den Kais in London wenige Stunden vor neuen engliſchen Zolltarifs. Inkraftreten des Mit allen Kräften wird verſucht, die Warenſtapel von Bord der zahlreichen Handelsſchiffe noch an Land zu bringen, bevor Schlag 5 Uhr das Zollgeſetz die 10hjährige Freihandels⸗ periode beendet und England zu einem Schutzzoll⸗Land macht. 5 Der Zuſammenſchluß in der oberbadiſchen Die Verhandl i f lungen Zuſam chluß von Textilinduſtrie icherſtellung des ſchen Texttilunterneh⸗ iber die S oberbad ungen notwendigen Betriebskapitals gehen nur langſam vorwärts. der Die Verbindung der fünf Firmen untereinan⸗ zu den Ver. Wieſentaler Textilwerken zwar auch nicht einfach, ſtößt aber nicht auf beſondere vierigkeiten. bereits gemeldet ſoll der geſamte faſt unbelaſtete Grundbeſitz der Firma an Arbeiter⸗ und Beamten wohnhäuſer, der einen Steuerwert von 2 Mill. in einer beſonderen Wle beſtitzt, Untergeſellſchaft iſammengeſchloſſen und mit iner Hypothek von 700 000/ bellehen werden, die dann jeg deten Unterne 1 Betriebskapital zur erfügung geſtellt werden. D geber dieſer Hypothek verlang aber noch eine Sonderbürgſchaft, die aber das Ne i nie gewähren will. Es ſir The 1 in denen die ſelbf gen im Gange, die betreffenden Gemein⸗ die Textilunternehmungen ſich befinden das größte Intereſſe an ihrem Fortbeſtehen heranzuziehen, wie ſie auch für Sparkaſſen eingegangen ſind. 9. B. * Frankenthaler Volksbank Ach. Frankenthal. Nach Mitteilungen der Verwaltung hat de abgelaufene Ge⸗ hr 1931 ein in Anbetracht der genenwärtiben wirt⸗ en Lage befriedigeydes Ergebnis gebracht. Vor⸗ wird eine Diyfdende(i. V. Dividercdenkürzung v. H. auf 600 600 1 Hapftal] verteilt werden, etzung durch die demnächſt ſtattfendende Bilanz⸗ bung erfolgen wird. * Gewerbebank Triberg ecmbß. Dieſe Genoſſenſchafts⸗ Pank ſchli 1931 mit 14 090(16 644) 1 Reingewinn, wo⸗ raus 5(i. V. 7) v. H. Dividende verteilt werden. Die Mit⸗ Herzahl ana auf 308(333) zurück mit 443(467) An⸗ ind 443 000(467 00„ Hetſumme. Der Umſatz rückläufig auf 34,8 Mill. J(47,7). Lt. Bericht muß das Fraebnis dennoch beirſedſſend genannt werden. Aus der Bilanz(in): Geſchärtsgulhzben 171 848(9 57), Kroditeren 229 777(281 029), Spareinlagen 557 883(501 896): rſeits Wechſel 146 140(222 412), Debitoren 817 952 „o. GV. am 6. g. Spar⸗ und Kreditbank Ihringen echmbcß. Im Ge⸗ ſchäftsjahre 1931 wurden 9250(9208)„ Reingewinn erzielt, woraus 6(i. V. 8) v. H. Dividende verteilt werden. Die Reſerve erhält 4500/(unv.), der Reſt wird Betriebsrücklage überwieſen. Die Mitgliederzohl er⸗ te ſi 522 auf 55 Aus der Bilanz(in): 2 von anteile und Reſerven 120 064(94 313), Sparein⸗ Giroo 6 674(569 438). Der Umſatz be⸗ lief ſich auf 360 004 1, um über eine Million weniger ols i. V. geſetzt. * Motag Verſicherungs⸗A., Berlin.— 4(5) v. H. Di⸗ Die Höchſtkreditgrenze wurde auf 20 000/ feſt⸗ vidende. Die Molgg, die als Spezialgeſellſchaft für Automobilverſicherungen.tricben wird, lelte im Geſchäftsjahr 1931 einen Ueberſchuß von 500(72 000) 4, aus dem 4 v. H. Aktio ärdlpldende auf eingezahlte Kapital ausgeſchüttet werden(i. V. 5 v..) Geſamtprämienein nahme betrug.8(15) nen 1. Rechnet man noch die Prämieneinnahme für nicht für eigene Rechnung lebene Geſchäft hinzu. ſo tſich eine Geſamtyrämienei me non 3,5(2,5) Mull. Die Prämieneinnahme kemnte alſo um ca. 15 v. H. rt werden, obwohl die Geſellſchaft betont, daß ſi bisher in der Prämie politik außerordentlich vo ſichtie id ſich von der Uebernahme von Geſchäſter un⸗ Prämien und Bedingungen ferngehalten hat. hadensverlauf ſei günſtig geweſen. Außen⸗ trotz erhöhter Prämieneinnahme und trotz auf⸗ Schwierigkeiten beim Prämieneinzug zurück⸗ Di ſſe belaufen ſich auf 15 200 wurde auch für 1931. auf Akkle kapital eine von 50 000 4 vorgenom- rkonto wurden über den geſetz⸗ Abſchreibungen vorgenommen jere beträst 346850 l/, der nach den Bilanzlerungserleichterungen 201823. n der Biſanzwert 273 970 4. Die Entwicklun» im uen Jahre ſei. wenn auch inſolge der verſchär'ten Wirtſchaftschepreſſion ein Rückgane der Prämien in nahmen zu verzeichnen iſt, als zufrindenſtellend anzuſehen. * Abſchluß der Banca di Roma. Die Banca di Roma verteilt für 1931 5 v. H. Dividende. Der Abſchluß ver⸗ Mill. Lire. Die net einen Reingewinn von rund 13% erve wird um 3 Mill. erhöht und erreicht ſo 62 Mill. einem Aktienkapital von 200 Mill. Credito Italiano in Mailand. er Verwaltungsrat beſchloß, der GV. die Verteilung von 6(8) v. H. Divi⸗ dende vorzuſchlagen. 17(13,89) Mill. Lire ſollen vor⸗ getragen werden. „Electrobel“ Compagnie Geénsrale'Entrepriſes slec⸗ triques et induſtrielles, Brüſſel. Der Verwaltungsrat be⸗ ſchloß, der GV. für 1931 eine Bruttedividende von 90 (i. B. 125) Franken zur Verteilung vorzuſchlagen. 5¹ och nicht ei erweiſung Auf dem Wertpap Bilanzkurs hinaus Der Nennwert der Wertpa ürswert 1 Hei D Vörſen-Freiverkehr widerſtandsfähig Beginn zu gedrückten Kurſen/ Glattſtellun gen der Spekulation/ Stillſtand im Verlaufe Schluß widerſtandsfähig und etwas über niedrigſten Tageskurſen Mannheim abgeſchwächt olvenz der Hand end auf die rkt weiteren Die 3 verſt mm m tk in Berlin wirkte heute 3 Kurſe am Aktlen⸗ waren gegen ge⸗ ſtern um ca. 1 t. ch die übrigen Werte blieben te narkt iſt die Situation be ruh in Goldpf öriefen nachgel er behsuptet be! allerdi chluß der Börſe lagen Att auf der ganzen ch t. s zum Schluß rück⸗ N te nur Eindruck, dodegen ſollen 8 haben, die nur zu ermäßi⸗ vom einige Verkaufsorders vorgelegen Kurſen untergebracht wur⸗ den. Man vermutete, daß im ammenhong mit der Zahlungseinſtellung der Hor k Ach Berlin etwas Exekutions materia den Markt drückte. Die Spekulation nahm ebenf kleine Glattſtel⸗ lungen vor. Bei nur ſehr er Umſatztätigkeit er⸗ gaben ſich gegenüber der Abendbörſe durchweg Kursrück⸗ gänge von 1 bis 2 v. H. Etwas ſtärler war der An⸗ gebotsdruck wieder om Elektromorkt, minus 2 v. H. Kolligktien verloren faſt ohne jeglichen Umſatz—6 v. H. eſitzanleihe ziemlich be⸗ Am Anleihemarkt blieb 1 Türken und Mexika⸗ hauptet, obenſo von frer ner. Gold⸗ und Ligu Sbrieſe bröckelten über⸗ wiegend um 71 bis Im Verlaufe blieb die Haltung ſehr u Kurſe bröckelten infolge der Geſ gend leicht eb. Am Geld⸗ markt ſetzte ſich die Erleichterung jetzt auch in einer Er⸗ „ v. H. aus. mäßigung des Tagesgeldſatzes auf 77 Berlin faſt ohne Geſchäft Das Geſch in den heutigen Vormittagsſtunden kam mur ſehr langſam in Gang, denz für Aktien neigte leicht zur Schwäche. Geſtern die Inſolvenz der Han delsbank AG. Ber ſtark auf die Tendenz ein⸗ gewerkt, weil ſy 1s Newyork feſte Anſangskurſe vorlagen. Inzwiſchen bat ſich aber die Tendenz drüben auch wieder ged Außerdem 0 rurd der ſo⸗ fortigen Rückzahlung von 10 v. H. kontkredite⸗ i eine Diskontſenkung der fumme die& ffnungen auf Reichsbank geringer eingeſchätzt. Die Börſe ſetzte den Er⸗ wartungen des Vormittags entſprechend zu etwas ge⸗ drückten Kurſe in ein. Der Zuſammenhruch der Handelsbank löſte bei der Provinz⸗ und Dep' ſttenkaſſen⸗ kundſchaft größere Zurückhaltung aus, ſodaß ſchon kleines Angeben die Tend beeinfluſſen konnte. Das Geſchäft bewegte ſich in e en Grenzen. Am Anlagemarkt ſcheinen die Exekutionen aufgehört zu haben„die iſt nicht ganz ſo nervös wie an den Vortagen, 8proz. Gocs⸗ pfandbr'efe lagen eher freundlicher. Im Verlaufe neigte die Tendenz an den Aktienmärkten weiter eher zur Schwäche. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde war das ibm 132 v meide mi aecppatcpl gvase quo vozataoa Kurſe bröckelten weiter leicht ab Nur einige Spezial⸗ enzzß ven ol Kozlol udgylun udujdz log udo gold mulatoren um 15 v. H. Am Pfandbriefmarkt gin⸗ gen die Beſſerungen bis zu 1 v. H. etwa, nur Schultbücher neigten zur Schwäche. Deutſche Anleihen hatten unregel⸗ mäßige Entwicklung, die Altbeſitzanleihe lag feſter, die Neu⸗ beſitzanleihe gab um etwa 10 Pfg. nach. Bei ſehr kleinem Geſchäft faſt völlig zum Stillſtand gekommen, die vorwiegend etws vächer. Am Geldmarkt ermäßigte ſich Tagesgeld auf 77 bis 9½ v.., die übrigen Sätze Stimmung blieben unverändert. An A ſich gegen Schluß eine g ühig⸗ keit bemerkbar, eine einheitliche Tendenz war aber nicht feſtzuſtellen. Im allgemeinen hloſſen die Kurſe dann etwas über ihren niedriaſten Tagesſtand. Am Deviſen⸗ markt konnten die Norddeviſen bis zu 40 Pfg. gewinnen, während der Gulden und der Schweizer Frank erneut um je 10 Pfg. nachgaben. Amſterdam ruhig Die Amſterdamer Börſe verkehrte in ruhiger Haltung, die Tendenz war nicht ganz einheitlich. Die Spekulation hielt ſich mangels anregender Momente zu⸗ rück. Königl. Petroleum eröffneten mit 169 etwas ſchwä⸗ cher, im Verlaufe konnten ſie ſich aber wieder auf 170½ erholen. Unilever waren wieder gefragt und feſter, der Kurs befeſtigte ſich auf 119 bis 192, Handels vereinigung Amſterdam notierten 186½ bis 185 und Philips 75. a London weniger zuverſichtlich Die Londoner Börſe eröffnete etwas weniger zuver⸗ ſichtlich als geſtern. Der Grundton der Börſe blieb weiter feſt, doch trat hauptſächlich durch das Ausbleiben Rheinſchiffahrt im Februar Weiterhin unbefriedigende Kohlenverſchiffung— Be hinderung der Schiffahrt infolge kurzer Froſtperiode — Trotz ſinkenden Waſſerſtandes ungünſtige Entwick lung des Frachtenmarktes— Verſteifte Lage im Schleppgeſchäft Die Verkehrslage auf dem Rhein war auch im Monat Februar in ihrer Grundſtimmung durchaus un⸗ freundlich. Irgendwelche nennenswerte Belebungen, ſei es durch Zunahme der Kohlenabfuhr infolge der ein⸗ tretenden kalten Witterung oder der durch den geringen Waſſerſtand bedingten beſchränkten Ablademöglichkeit, ſind nicht zu verzeichnen. Daher mußte ſich, nach dem Be⸗ richt der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Wefel, die vorübergehende Störung der Rhein⸗ ſchifſahrt inſolge Treibeiſes auf die Betriebslage un⸗ günſtiger als in Zeiten normalen Verkehrs auswirken. Auch ſind die Verhandlungen über den Aus nahme⸗ tarif u für Kohle, deſſen von allen Wirtſchaftskrei⸗ ſen erwartete Ermäßigung es ermöglichen wird. die Wett⸗ bewerbskraft der Rheinſchiffahrt wleder herzuſtellen, bislang doch zu keinem Abſchluß gekommen. In den See⸗ häfen haben ſich die Verhältniſſe im Ladungsangebot gegenüber dem Vormonat kaum geändert; auch iſt die Kohlenausfuhr nach den Seehäſen weiterhin rückgängig. Im Güter⸗ und Motorbootsdienſt war die Lage nach wie vor recht ungünſtig. Es fehlte wiederum an der nötigen Berg⸗ und Talladung. Infolge des Froſt⸗ wetters erlitt der Umlauf der Fahrzeuge dazu verſchiedent⸗ lich Störungen. Im Rheinſeedienſt war das La⸗ dungsargebot im ausgehenden Verkehr nach wie vor ge⸗ ring, der direkte Rheinſeeverkehr wurde dadurch, daß in⸗ folge des niedrigen Waſſerſtandes in Rotterdam bereits Ableichterungen in größerem Umfange vorgenommen wer⸗ den mußten, beeinträchtigt. Der Cauber Pegel fiel mit geringfügigen Unterbrechun⸗ gen von 1,70 am 1. 2. auf 1,10 Meter am 29. 2. Durch das ſchnelle Abſinken des Waſſers wurden bergwärts beſonders in Salzig, Bingen und Mannheim Leichterungen er⸗ forderlich. Infolge des Treibeiſes begannen die Fahr⸗ zeuge am 12. mit dem Aufſuchen von Schutzhäſen. Am 13. bezw. 14. 2. kam die Schleppſchiffahrt allenthalben zum Er⸗ liegen, um jedoch bereits am 16. wieder in Gang zu kommen. Im Oberrhein verkehr brachte der ſtarke Witte⸗ rungsumſchlag die Kanalſchiffahrt zum Grliegen. Die Fahrt Straßburg⸗Baſel mußte vollkommen eingeſtellt wer⸗ den. Trotz rückgängigen Waſſerſtandes konnte die Fahrt bei einer Abladung von gegen Monatsende nur noch etwa 1,30 Meter auf der Strecke Mannheim⸗Straßburg auſrecht⸗ erhalten werden. Im Getreideverkehr war ein Klein⸗ waſſerzuſchlag durchzuholen. Im übrigen erlitt der Tal⸗ verkehr ab Straßburg eine weitere Einbuße bei den Minette⸗ Transporten. Jedoch konnte ſich die Talfracht etwas erholen, da die Partikulierſchiffer infolge des niedri⸗ gen Waſſerſtandes vermehrt zu den Verfrachtungen heran⸗ gezogen wurden. Trotz der beſchränkten Ausnutzungsmöglichkeit der Fahr⸗ zeuge infolge des niedrigen Waſſers und der damit ver⸗ bundenen Mehranforderung an Kahnraum erfuhr der Rhein⸗Ruhrfrachten markt bei übergroßem An⸗ gebot aller Größen in der Talfahrt eine weitere Senkung. der erſt ab Monatsmitte Einhalt geboten werden konnte. Aber auch die dann einſetzende geringe Steigerung ver⸗ mochte keinen Ausgleich für die durch das çeringere Lade⸗ quantum bedingte Mindereinnahme zu ſchaffen. der kontinentalen Spekulation und durch Gewinnmitnah⸗ men von dieſer Seite eine Reaktion ein. Pounganleihe notierte 55%, Dawesanleihe 72, 2½ proz. engliſche Kon⸗ ſols 59½, Rio 19, Royal Dutch 1977, Shell 295, Mecikan Igel 7/10%½, Courtauls 35/% und Kreuger u. Toll 9. Am Londoner Metallmarkt zog Kupfer im Einklang mit der internationalen Bewegung weiter an. Es ſieht im Moment ſo aus, als ob die Kupferverhandlungen ein wenig Hoffnung mehr auf eine Einigung rechtfertigen. Nachdem in den letzten Tagen limitierte Mengen noch mit 5% Dollarcents Verluſt angeboten waren, haben die Kr exporteure heute wieder Ware zu 6½ Dollarcents offeri während der offizielle Preis nach wie vor 675 beträgt. D Zinnpreiſe konnten ſich ebenfalls etwas befeſtigen. Der Goldpreis ging auf die Befeſtigung des Pfundes hin um 7 Pence auf 118 Sh. 2 Pence per Unze zurück. Berliner Devisen Olskontsätes: feſchshank 7, Lombard 8, privat 6% und 8 ½ v. f. ————— Amtlich in Rm. Dis-JPartta 38. März 4. März für kont M Geld Bri f Geld Brief Buenos⸗MHires 1Peſo 7 0.072.068.072 Kanada tan. Do ar.724.738.744 Jovan„Iden.391.879.381 Kairo. lägypt. Pid. 15,08 15.09 15.13 Türkei„. ürt Pfd 3 8 5 5 London. 18Sterl. 14.70 14.71 14.75 New Vork, I DPollar 4,217.209.217 Rio de JaneirotMillr. 0,251.249.251 Uruauan, 1 Goldpeſo.782.723.732 Holland 100 Gulden 170,07 169,63 169 97 Athen 101 Drachmen 5,405 5,345.355 Brüſſel 100-588 58.71 58.59 58.71 Bukareſt... 100 Lei 2,526 2,520 2,526 Ungarn.. 100 Pengb 57.06 56,94 57.06 Danzig„100 Gulden 82,18 82.02 82.13 Helſingfors„ 100 8M.537 6,523.537 Italien... 100 Lire 21,83 21,82 21.88 Il goflanien to Dinar 7,467.443 7,457 Kowno, 100 Litas 42,06 41.98 42,06 Kopenhagen 100 Kr. 81,01 81.02 81.18 Liſſabon 100 Cskudo 18.389 18.39 13,41 Oslo. 10 Kr. 79.63 79,92 80.08 Paris.„„. 100 Fr. 16,60 16 56 16.60 Prag.„. 100 Kr. 12.485 12,465 12.485 Schweiz„.. 100 Fr. 61,58 81.32 51,3 Sofia. 100 Lewa.083 9,057.068 Spanien 100Peſeien 92.88 32,57 82.63 Stockbolm, 100 Kr. 81.06 80,97 81.13 Eſtland.. 100 Eſtm. 110.29 110.51 110.19 110,41 Wien. 100 Schilling 49.95 50.05 49.93 50.05 Taigliches Geld: u—-90/, Disk.⸗Comp. 6 6¼% Weitere Befeſtigung des Pfſundkurſes An den internationalen Deviſen märkten war die feſte Tendenz des engliſchen Pfundes das intereſſanteſte Moment des Vormittags. Die Beibehaltung des öproz. Dislontfſatzes wirkte ſich erſt heute richtig aus, und es zeigte ſichan allen Plätzen Nachfrage nach Pfun⸗ den. Gegen den Dollar befeſtigte ſich das Pfund auf 3,4975, gegen den Gulden auf 8,6 gegen Paris auf 88,90, gegen die Reichsmark auf 14,76, gegen Zürich auf 18,11 und gegen Madrid auf 45,81. Die Reichsmark war gut behauptet mit 59 in Amſterdam und 122,95 in Zürich. Der Dollar tendierte ebenfalls international feſter, und auch die ſkandinaviſchen Deviſen ſowie Buenos konnten ſich befeſtigen, während der Yen wieder zurückging. * Rumäniſche Diskontſenkung. Die rumänſche Na⸗ tionalbank hat den chſeldislont von 8 auf 7 v. H. mit Wirkung ab Freitag herabgeſetzt. Hotel Badiſcher Hof AG., Baben⸗Baden.— 8 240 5B. Berlin, 4. März.(Eig. Dr.) Die ordentliche GB. am 2. April ſoll Mitteilung gemäߧ 240 H G B. vom Ver⸗ luſt von mehr als der Hälfte des 310 000% betragenden Ka⸗ pitals entgegennehmen Wanderndes Gold Im Laufe des Jahres 1931 iſt die Konzentration der monetären Goldbeſtände der Welt bei wenigen großen Notenbanken erheblich fortgeſchritten. Ende 1931 verfügten die Vereinigten Staaten, Frankreich, Bel ⸗ gien, Holland und die Schweiz über mehrals 70 v. H. des Währungsgoldes. Hinzu kam eine umfangreiche private Goldhortung, insbeſondere in Frankreich, Holland und den Vereinigten Staaten. Dem⸗ gegenüber mußten die von der Wirtſchaftskriſe beſonders ſchwer betroffenen aſiatiſchen Rohſtoff⸗ und Agrarländer zur Abdeckung ihrer Auslandsverbindlichkeiten auf ihre Hor⸗ tungsbeſtände zurückgreifen. Insbeſondere haben ſich die indiſchen Goldhorte ſtark verringert(um 676 Mill.); zu dieſer teilweiſe erfolgten Mobiliſierung der Hortungsbeſtände trug die Entwertung der Rupie bet, die Goldverkäufe an das Ausland lohnend machte. Die 10 Länder mit bem größten Goldbeſtand: Ende 1980 Mill. 4 Ende 1931 Mill. A Vereinigte Staaten 19283 Vereinigte Staaten 18714 Frankreich 8811 Frankreich 11584 England 3207 England 2629 Deutſchland 2281 Schweiz 2062 Spanien 1975 Spanien 1820 Argentinien 1764 Niederlande 1571 Japan 1728 Belgien 1488 Italien 1170 Rußland 1378 Rußland 1044 Italien 1273 Belgien 801 Argentinien 1194 Zuſammen 42064 Zuſammen 43663 Uebrige Welt 8292 Uebrige Welt 8190 Insgeſamt 50356 Insgeſamt 51853 Die Goldbeſtände der Reichs bauk waren bis Ende Mai 1931 wieder bis auf nahezu 2½ Milliard./ angewach⸗ ſen. Als im Juni die Abzüge kurzfriſtiger Auslandskre⸗ dite aus Deutſchland verſchärft einſetzten, mußte die Reichs⸗ bank jedoch neue Goldverſendungen vornehmen. Im Okto⸗ ber und November gab die Reichsbank auf Grund der Ver⸗ pflichtungen aus dem Stillhalteabkommen erneut größere Goldbeträge an das Ausland ab. Insgeſamt haben die deutſchen Notenbanken von Ende Mai bis zum Ende des Jahres 1,4 Milliarden„ an' Gold verloren.(434 Mil⸗ lionen 4 bzw. etwa 30 v. H. des verloren gegangenen Gol⸗ des wurde von der Bank von Frankreich aufgenommen.) Internat onale Ausweitung des Geldumlaufs Eine paritätiſche internationale Ausweitung des Geld⸗ umlaufes, ohne Verſchtebung der wechſelkursmäßigen Re⸗ lation zwiſchen den einzelnen Standord⸗Währungen, iſt Abend-Ausgabe Nr. 108 — ̃ — 2 2 22 Verein für Zellſtoffinduſtrie AG. 1,4 Millionen Mark Verluſt Der AR oß, der auf den 29. April einzuberufenden GV, die mit rund 1,4 Mill./ Verluſt ab chließende Bilanz 1 19² 1 vorzulegen. 1929⸗30 murden 1 12 v. H aktiendtvidende verteilt. Die ſaſt dreij en Bauperiode bei der ner inzuerwor⸗ benen Koſtl nd Celluloſefabrik entſtandenen Au auf einem Konto altiviert w Geſchäfts; erden. r ſich hen Verhilt⸗ nicht gebegert 5 Die le General Motors ſchließt deuteche Produklion Berlin, 4 9 von uns ſchon Anfang Febri 50 d ſicht r Produk tionseinſtellung bei der deutſchen Tochtergeſell⸗ ſchaft der General Motors Co., der General Mot os GmbH in Berlin, iſt nunmehr Tatſache geworden. zis auf einige noch abzu elnde ge Aufträ werden keine Wagen mehr zur Montage aufgelegt, f r Betrieß in den nächſten Tagen völlig zum Erlieger mi. In den bisherigen Werrſtätten ſoll vorerſt noch atzteile⸗ und Verlaufslager unterhalten werden, deſſen Verlegun nach einem zentraler gelegenen Punkt jedoch demnächſt zu erwarten iſt. — OGeneralverſammlung der Dentſchen Bank am 28. März. Berlin, 4. März.(Eig. Dr.] Nachdem die Dresd⸗ ner Bank und die Darmſtädter⸗ u. Nationalbank ihre Generalverſammlungen zum bzw. zum März ein⸗ berufen haben, erfolgt nunmehr die Einladung der Deut⸗ ſchen Bant u. Disconto⸗Geſellſchaft zur Generalverſamm⸗ lung ebenfalls zum 23. März. * 2 23. Obligationärverſammlung der Hanomag. Haunover Die Obligationärverſammlung der Hannoverſchen Ma⸗ ſchinenbau AG., vorm. Georg Egeſtorff(Hanomag), Han⸗ nover, beſchloß nach viertelſtünd iger Beratung die Ver⸗ tagung der Verſammlung und Ausſetzung der Beſchlüſſe, wie ſie von der Verſammlung vorgeſchlagen waren. Es wird die Einberufung einer neuen Obligationärverf lung verlangt, die über die Beſtellung von verf Gläubigervertretungen zur Wahrung der Rechte ſtapie über das Ausmaß der Befugnis des Cinzelaläub'gers von Teilſchuldverſchreibungen zur ſelbſtändigen Gelte dmachung ſeiner Rechte während der Amtsdauer der zu wählenden Vertreter Beſchluß faſſen ſoll. Allen Obligatlonären wird dringend empfohlen, bis zu dieſer Verſammlung von allen Zwangsmaßnahmen gegen die Geſellſchaft abzufehen. O Sicherung der Staatsbeihilſe für den ſiegerländiſchen Erzbergbau.(Eig. Dr.) Nach hieſigen Verlautbarungen hat ſich Preußen entſchloſſen, auch für das Haushaltsjahr 1932 in den Etat eine Beihilfe für den Siegerländer Eiſenſteinbergbau in Höhe von 400 000% einzuſetzen. Mit⸗ hin iſt die Fortführung der Subventionierung, ſoweft es ſich um den preußiſchen Staatsanteil handelt, geſtchert. Offen iſt dagegen noch die Frage, mit welchen Beträgen das Reich, bzw. für das Lahn⸗ und Dillgebiet ſich der Freiſtaat Heſſen beteiligen werden. Die urſprünglichen Vorbedingungen für die Gewährung einer Unterſtützung ſind allerdings heute nicht mehr erfüllt, da ſtatt der monat⸗ lichen Mindeſtförderung von 100 000 Tonnen im geſamten Bergwerksbezirk nur noch 75 000 Tonnen Eiſenſtein her⸗ vorgebracht werden. Auch die Belegſchaft hat den für die Gewährung einer Subvention vorgeſchriebenen Mindeſt⸗ umfang von 5000 Mann weit unterſchritten, da auf den ioch in Betrieb befindlichen 30 Gruben nur mehr 3230 Bergleute beſchäftigt ſind. O Lebhafter Thomasmehlabſatz. Berlin, 4. März.(Eig. Dr.) Der Verein der Thomosmehlerzeuger teilt mit, daß der Januar⸗ und Februarabſatz an Thomas⸗ mehl in dies Jahr ſehr lebhaft geweſen iſt. Der Verſand an deutſcher Ware war ollein ſo hoch wie in der gle i der Geſamtverſand, während b 5 chlacke erheblich zurückgegan⸗ Die Nachfrage der Landwirtſchaft für Märzbezüge gen iſt. iſt dauernd rege. im Kriſenjahr 1931 ein praktiſches Mittel, dos, nochdem man alle Fehler be⸗ gangen hat, die das dilettontiſche Geldweſen von heute nur irgend zu machen erlaubt, ſich auch einmal den be⸗ ſcheidenen Vorteil zu Nutze macht, den manipulierte Wäh⸗ rungen in unhaltbaren Situgtionen bieten können. So ſchreibt Alfred Lonsburgh am Schluſſe einer Abhand⸗ lung„Die Schuldentilgung und ihre kon⸗ junkturelle Wirkung“ im neueſten Heft(9) der Finanzwochenſchrift„Die Bank“.— Dr. Ludwig Mel⸗ linger weiſt in einem Beitrag„Die große Bon⸗ ken⸗ Bereinigung“ darauf hin, daß man von der durch dos Einſpringen der öffentlichen Hand ermöglichten Bereinigung der Bankſinanzen noch nicht ohne weiteres banken ſchließen darf. Für dieſe Aktivität ſeti ober der Grund ſtein gelegt, da die Rekonſtruktion die pfychologi⸗ ſchen Vorausſetzungen für den Rückfluß abgezogener und theſaurierter Gelder zu den Banken beſſere. Um Hamſter⸗ gelder heranziehen zu können, ſolle man ſich erinnern, daß es für den„kleinen Mann“ immer eine erheb⸗ liche Beruhigung bedeutet, wenn er einen Werttitel er⸗ hält, der ihm einen beſtimmten Zins garanttert. Dieſe Mentalität ſollten ſich die Berliner Großbanken durch die Emiſſion von Bank⸗Obligationen nutzbar machen. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Fo. Badiſche Elek⸗ trizitäts AG in Mannheim, M 7, 9.(Vertrauensper⸗ ſon: Geſchäftsführer Karl Lemcke in Mannheim. Richard Fette, Inhaber der Firmo Richard Fette, Tuche en gros und Verſand in Mannheim, M 2, 10.(Vertrauensperſon: Dr. jur Karl Goez in Mannheim.)— Aufgehobene VS (nach Beſtätigung des Vergleichs): Fa. Auto ⸗Jslin⸗ ger GmbH in Mannheim, Augarkenſtr. 9799, Zweig⸗ niederlaſſung Neuſtadt. Eröffnete Konkursverfahren: Fa, Arthur Brun ne⸗ hild u. Co in Mannheim, Goetheſtr. 6, ſowke die per⸗ ſönlichen Inhaber: 1. Joſef Grünhut, Monnheim, Goethe⸗ ſtraße 6, 2. Arthur Brunnehild, Frankfurt a.., Wolf⸗ gangſtr. 87.(Konkursverwalter: Ra Dr. Heinrich Mayer in Mannheim.)— Nochlaß des am 6. Oktober in Mann⸗ heim verſtorbenen Küfers Johannes Kiefer, zu⸗ letzt wohnhoft in Mannheim, Pumpwerkſtr. 1.(KV: RA Leo Mainzer in Mannheim.]— Wilhelm Lucas, Uhrmachermeiſter in Mannheim, D 4, 16.(KV: RA Dr. Helmuth Schmidt in Mannheim.]— Kaufmann Philipp Stadel, alleiniger Inhaber der Firma Gebr. Stadel, Juwelier und Uhrmacher in Mönnheim, 0 4, 15, 10 N 3, 11.(K: Ra Dr. Moekel in Mannheim.)— Auf, gehobene KB(nach Beſtätigung des Zwangs vergleichs]! B Karl Heinrich Siegel in Mannheim, „, 42. 0 Verkaufstelle Mannheim, O 6, 5(Enge Planken) E ENZE auf eine weſentlich erhöhte Aktivität der ſonierten Groß⸗ Berli Ebe auch a Lief Notier Das in Er! darf d kaum 14 K der ex Preiſe Deckun markt letzten Preis! haupte Futte! 15—17 3 n ae e, Freitag, 4. März 1932 —— im Lieferungsgeſchäft etwas befeſtigt Berliner Produktenbörſe v. 4. März.(Eig. Dr.) Ebenſo wie im Vormittagsverkehr war das Geſchäft auch an der Produktenbörſe re cht 9 ch! ep pen d, und am gleſerungsmar kit kamen für beide Brotgetreidearten Notierungen in den ſpäteren Sichten zunächſt nicht zuſtande. Das Inlandsangebot von Weizen trat vereinzelt mehr in Erſcheinung, da die Mühlen nur den dringendsten Be⸗ darf decken. Am Promptmarkt war das Preisniveau kaum verändert, während Märzweizen auf Realiſationen 11 niedriger eröffnete. Deutſcher Roggen war von der erſten Hand nach wie vor ſpärlich angeboten und im Preiſe gut behauptet. Die Lieferungspreiſe zogen auf Deckungen bis um 1% an, zumal Interventionen nicht er⸗ folgten. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleines Be⸗ 7. Seite/ Nummer 108 Schleppendes Brolgetreidegeſchäft Weizen⸗Inlandsangebot trat mehr in Erſcheinung Roggen prompt behauptet, Hafer matter/ Gerſte behauptet gelbe 15—17; Seradella, neue 32—37; 9 8 Leinkuchen Baſis 37 F Erònußkuchen Baſis 50 v. H. ab Ham⸗ H U Erdnußkuchenmehl Baſis 50 v. H Trockenſchnitzel 8,30; Extrabiertes H. ab Hamburg 11,40—11,50; dto, ab Stettin 1 Te denz uneinheit⸗ üft: Weizen März 2705 pt. 231; Juli 203 u..; S 0 Juli 8 a f Mai 787; Juli 77 Dez. 557; Jan.(33) 560; März tt. 577; Tendenz ſtetig.— Mitte: Mi Juli 545; Okt. 549; Dez. 554; Jan. 8¹ 3; März 561; Mai 565; Juli 509; Okt. 578, Loe 57833 Tagesimport 10 400; Tendenz ruhig. Weinverſteigerung Deidesheim * Deidesheim, 3. März. Im Saale des Winzervereins zu Deidesheim brachten geſtern die Weingüter Joſeſ Reinhardt 2. 15 Halbſtück 1990er Weißweine und 3050 Flaſchen 1929er Floſchenweine aus Deidesheimer, Forſter und Ruppertsberg Lagen, ſowie das Weingut A. Tiemann 9200 Fla 199ber und 1450 Flaſchen ger Flaſchenweine aus? heimer, Forſter und Rup⸗ pertsberger Reblagen zum 6 ten Weine waren kräftige, meif e, die bis auf einige Nummern zufrie⸗ b t wurden. Die ſgeger Flaſchenweine eingutes beſtanden aus beſonders ausgeleſenen ie auch in den Endnummern ihre würdige Be⸗ fanden. Das Wei t A. Tiemann brachte eine er 1 entlichen Aüsgebot. Die vor⸗ ns ſchöne typiſche Berliner Meiallbörse vom 4. März —. 1932 Dr.) A m Mark für 160; Straits⸗ 1517; Wicken 1619,50; Lupinen, blaue 11—12; Lupinen, Amerik. Univ. Stand. 5 1 gechene! 2 Uf Fonts 50 Heir od. Dame von Verlag in Ver⸗ i trauensſt. ſof. geſucht. Angeb. an Poſtf 1044 8473 Tüchtiges NMNaunheim dofort gesuchi. Prinz Wilhelmſtr. 23, 3. Stock. 8408 Bran. Mädchen f. etw. Hausarb. tagsüb. geſ. Kann dabei d. Nähen erlernen. Angeb. unt. 5 D 88 an die Geſch. 8440 ee Leb-Chrex tausendſach dewört 2e! 8390 flechte— qucken lece, Aussdilag. amorrhoſden, Belnschäden ust. u haben bei: Fenne Sech⸗ K Fük rcd Drog. U 1, 12. Jeckenh. ir— 32 Mitt istr ge 9 eee n Hausbesitzer! Bieten Sie uns Ihre verkäuflichen Obfekte an. Wir ſuchen für vorgemerkte Käufer: Geſchäfts⸗ Wohnhäuſer u. Villen. 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Brier] Gelt ez J Briei] Geld Januar 54.—, 24, 2,0— 2, 23, Februar 54.7514 50 20 50 15—— März 1 13.75 19.50 April 59.251— 5018.75 ö 3 20— Mai 5050. 19.50— 20.50 Juni 512514 19,5 23.—. e Juli. 91.5014— 18.5. 22.50 21,50 Auguſt 82.—,. 2550 7 22.— Sept. 52.50— 20,50 22.— Oktover 23.254— 20.50 22.50 Nov. 888 20.50) 22.50 Dezeinb 53.75 20.50 23,.— * Tendenz: Kupfer ruh Zink «Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. März.(Eig. tlich: Elertrolyttupfer(wirebars) prompt 58,80 die 100 Kg., feſter; Raffinadetupfer loco 53—557 Standardkupſer loco 50,50—51,50; Standard⸗Blei per März 19—20; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken desgl. in Walz oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Auſtralzinn 217; Reinnickel 98—99proz. 350 karſsgeſchäft bei unveränderten Preiſen. Am Hafer⸗ 9 5 Aiperposker Getreide urſe vom 4. März. e Kolle tion 1950er Flaſchenweine. Die Weine ſelbſt] Antimon⸗Regulus 5254; Silber in Barren co. 1000 fein markt hatte die Kaufluſt nach den Preisſteigerungen der(8,5560. 1 1588(5 05 lb.) Tendenz ſtetig: n als kernige, ſtahlige und reintönige Gewächſe be⸗] per Kg. 42,25— 45,50. lezten Tage nachgelaſſen, und im Lieſerungsgeſchäft traten(.196).— 1 2275 8 15 9 5 3 6407 5 trachtet werden. Beſonders die Endnummern dieſes Jahr⸗ Londoner Meiallbörse vom 4. März 1932 Preisrückgänge um 1 bis 2 K ein. Gerſte ruhig, aber be⸗(5,872, Juli 5,10(110 Okt. 640 1585 5 gangs konnten bei guten Preiſen gogeſetzt werden. Ob. mlerale in E bro Te Sülber Unze C(187/ fein rand. Platin Unze E hauptet. Welzen⸗ und Roggen enportſcheine waren zu* Nürnberger Hopfenbericht. N r 5 N een e de Nummern zurückgenommen wurden, ſo ſind] Kupfer, Standardſ 34,4 J Zinn Standart 189,7 Aluminium—.— rei baten e O5 55 8 f g, 3. März. doch die Preiſe für dieſen Jahrgang als gut anzuſehen. 3 Monate 94.8. 8 Monate 241¼ Antimon 1 geſtrigen Preiſen ange N ne Zufuhr, ohne Umſatz. Es folgten nun die iger Spitzengewächſe des Weingutes Settl. Preis 84 45 Seitl. Preis 139 7] Queckſilber—.— Amtlich notiert wurden: Futterweizen 75—18 Kg. 244* Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. März.(Etg. Tiemonn. Raſſige, edle Weine wurden hier abgeſetzt. Elektrolyr 35, Danka 1547] Blauin—.— bis 206 ruhig;„ 8 1 5 1 8 6,05 B 5,80 G; April.10 B.80 G; Mai 6,15 Beſonders die letzte Nummer„Deidesheimer Leinhöhle b 37.25 n 8 r 14.50 dtoggen 105 eif Berlin bez. u. ief, ſtetig; Sept.⸗Ofg. feſter; B 6,0 G; Auauſt 6,55 B 6,45 G; Okt. 6,70 B 6,55 G; Nov. Riesling Trockenbeerengusleſe“ zu 10% pro Flaſche der„( int gewöbnlich 13.50 Weiz 8 12 te 188—190; Futter und Induſtriegerſte 172176 6,80 B.65 G; Tendenz i emol. Meß 18 8 9 e 80 bezahlt. Es 5 88 922 El'wirevars 89.50 zint gewöhnlich 13.50 Weißolech— 9 fest, Hafer 151—158 ruhig; Weizenmehl prompt 31 5 per 10 Tage 31,60 u.; März 31,60 u. 31.95; April 1000 Liter bzw. pro Flaſche bewertet: Weingut Reinhardt, Tendenz: Kupfer, Blei feſt, Zinn, Zink ſtetig. ruhig, Rog 8 prog. prompt 2727.90 1 31,5 u. 32,10; Tendenz ſtetig: Wetter heiter. 1930er 500, 510, 560, 580, 590, 600, 610, 630, 640, 660, 730,* Zinkblechpreis wieder erhöht. Nachdem die Süsdeutſch zenkleie 1010 Oaruhig; Roggenkleie 9,87 ruhig:* Bremer Baumwolle vom 4. März.(Eig. Dr.) Amerik. 800, 940; die Flaſche koſtete: 1959er.40,.50,.80,.80, Zinkblechhändler⸗Vereinigung, Frankfurt a.., ihre? Aferiterbfen 2027 Kleine Sveiſeerbſen 2123,50; Univ. Stond. Midol.(Schluß) 8,81..10,.10; Weingut Tiemann. die Flaſche 1999er:.80,]erſt mit Wirkung vom 1. März um etwa 4½ v. H. h Futtererbſen 1517. Peluſchken 16,50—18,50; Ackerbohnen* Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. März.(Eig. Dr.).90,.00,.10,.80,.70,.80,.00,.10: 1929er.30, geſetzt hatte, wurden die Preiſe ab geſtern wieder um ea. 3 v. H. erhöht. Limousine od. Cabriol. gut erhalten, zu lei⸗ hen oder kaufen age⸗ ſuch t. Angebote unter O A 57 an die Geſchäftsſtelle. 28354 Kleinwagen(3 P) f. 200 RMk. zu ver⸗ kauſen. 8234 Auto Vollbrecht. Rheinhänſerſtraße 50 Feſegerheitrkauf! Ag 0 2⸗Sitz., Cabriolet, in ſehr gutem Zuſtande. tadell. Maſchine. faſt neu bereift, für Mk. 350.—, zu verkaufen. Angeb. unt. U 8 191 an die Geſchäftsſtelle oͤſs. Blattes. 1577 aul⸗Gesüche Ladenregal zu kaufen geſucht. Angeb. mit Preis an Weinverkaufsſtelle Mattern. F 3, 15/16. * 8419 behr. Fanlhoot geſucht.— Zuſchr mit Preis u. O 8 74 an die Geſchſt. 28413 Radio Mod. 3 Röhr.⸗Gerät J. Wechſelſtrom, ohne Zubehör, zu kaufen geſucht. 8436 Gefl. ausführl. An⸗ gebote mit Preis un⸗ ter P A 82 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbet. 278436 Maſchinen und Werk⸗ zeuge f. Autowerkſtätte zu kauf. geſucht. An⸗ gebote u. 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März 1932 Das Gebirge als Beilfaktor Im Nachfolgenden wollen wir verſuchen, die heute längſt allgemein gewordene Erkenntnis, daß wir in unſeren Gebirgen höchſt wertvolle Heilfakto⸗ ren beſitzen, durch einige Erläuterungen etwas wei⸗ ter zu vertieſen. Deutſchland iſt in der glücklichen Lage, in einigen Gebieten ganz hervorragende Waldgebirge zu beſitzen, die ſeit langem im ausge⸗ dehnten Maße Heilzwecken durch eine große Zahl von Kurorten nutzbar gemacht werden. Baden kann in mediziniſcher Hinſicht als das klaſſiſche Gebirgs⸗ land bezeichnet werden, das nicht nur über zohl⸗ reiche Kurorte in Mittelgebirgslage, ſondern auch in der Hochgebirgslage verfügt. Zahl der deutſchen Hochgebirgs⸗ Kurorte, alſo ſolche in mehr als 900 Meter Höhenlage, iſt ver⸗ hältnismäßig begrenzt. Letztere ſind in der Haupt⸗ ſache auf Baden und Bayern beſchränkt. Badens An. teil bedeutet hier eine überragende Mehr⸗ heit, entfallen doch von 34 deutſchen Höhenkur⸗ orten über 900 Meter Meereshöhe auf den badiſchen Schwarzwald allein 26 Kurorte Die und weiter liegen von 20 der höchſtgelegenen deutſchen Höhenkurorten nicht weniger als 17 Kurorte im badiſchen Schwarz. wald. Damit wird letzterer im Rahmen der deut⸗ ſchen Heilbäder zu einem Hauptträger der deutſchen Volksgeſundheit. Was das Mittelgebirge und Hoch⸗ gebirge in ſeinen Heilkräften gegenüber der Niede⸗ rung hinaushebt und als überlegen erweiſt, iſt ein mit der Höhe zunehmender Reichtum nach, ferner eine geſundheitliche wertvolle Verdün⸗ nung der Luft und die damit Hand in Hand gehende Verminderung des Luftdruckes. Hinzu kommt viel⸗ ſach ein durch die Bergrücken gewährter Windſchutz, der berſpielsweiſe bei Seebädern meiſtens fehlt, weiter die im Gibirge weſentlich ſtärkere Tempera⸗ turerholung als in der Niederung, eine Zrößere Gleichmäßigkeit des Wärmemeßſtandes, ſowie eine allgemein erleichterte und vermehrte Verdunſtung durch die Haut. Heilwirkend iſt ſchließlich auch das dem Ge⸗ birge eigentümliche milde grünliche Sonnen⸗ licht, das über Wälder und Wieſen lagert. Innerhalb der einzelnen Gebirge zeigen ſich oft nicht geringe kli⸗ maliſche Unterſchiede, ſelbſt im einzelnen Kurort bedingt oftmals die verſchledene Lage der Häuſer Bereits klimatiſche Abweichungen, die ein Kranker ſehr wohl im günſtigen wie im ungünſtigen Sinne empfinden kann. Schon im Altertum war man ſich über die große Bedeutung des Klimas als Heilmittel klar, umſomehr in unſerer Zeit, wo die mediziniſche Forſchung dieſen Dingen bis in ihre letzten Winkel nachgegangen iſt. Da das Gebirge mit zunehmender Höhenlage eine natürliche Verände⸗ rung ſeiner klimatiſchen Verhältniſſe erfährt, ſo er⸗ gibt ſich hieraus der Schluß, daß je nach der Höhen⸗ lage eines Kurortes auch ſeine Heilkraft verſchieden ſein muß. Damit ſoll durchaus nicht geſagt ſein, daß mit zunehmender Höhenlage der Heilwert ſteigt, denn ſchließlich gibt der Charakter der Krankheit und nicht die Höhenlage den Ausſchlag. Daß der Einfluß der Höhenlage auf den menſchlichen Kör⸗ an Strahlung, ſowohl der Stärke wie der Dauer per nicht ohne Bedeutung ſein kann, ergibt ſich aus der Tatſache, daß mit zunehmender Höhe ſich der Luftdruck vermindert und zwar in folgender Weiſe, in einer Höhe von 500 Meter auf 717 Millimeter Vuftdruck, in 750 Meter auf 695 Millimeter und in 1009 Meter Höhe auf 673 Millimeter druck. herückſichtigen hat und demgemäß die ihm am beſten zuſagende Höhenlage wählen muß. Zu beachten iſt, daß die nach Süden und Weſten liegenden Ge⸗ birgshänge weitaus die gleichmäßigſten und milde⸗ ſten Temperaturverhältniſſe in der Regel aufweiſen, was der Kranke berückſichtigen ſollte. Neben dem Gebirgsklima ſpielt die Bewaldung als Heilmittel eine gleich wichtige Rolle. Zunächſt bietet der Wald gegen unerwünſcht ſtarke Winde einen guten klimatiſchen Schutz, beſonders gegen alle Erkrankungen der Atmungsorgane. Der Wald verhindert ferner einen ſchroffen Wärmeabfall und tritt damit nicht nur einer zu ſtarken Hautrei⸗ zung entgegen, ſondern vermeidet auch eine zu ſtarke Beanſpruchung der Atmungsorgane. Vor allem aber liegt ein Hauptwert des Gebirgswaldes in feiner Wirkſamkeit als Luftreiniger, än welcher Ar⸗ beit nicht nur die ſtändig atmende Pflanzenwelt, ſondern auch der Boden als Keimfilter mitbeteiligt iſt. Auch der Wald als Schattenſpender, nicht zuletzt ſeine Ruhe, ſind wohltätige Heilſpender. Für Liege⸗ kuren im Walde empfiehlt ſich am beſten offener Hochwald mit fehlendem Unterholz und Gebüſch, welcher der Sonnenſtrahlung ungehindert freien Zutritt gewährt. Für Heilzwecke beſonders geeignet iſt der ſog. ge⸗ miſchte Wald mit vorherrſchend Edeltannen⸗, Fich⸗ ten⸗ und Föhrenbeſtand. Der von allen ſo angenehm empfundene würzige Geruch der Waldluft, der ſich unzweifelhaft von einem erfriſchenden Ein⸗ fluß auf das Nervenſyſtem erweiſt, hat ſeine Urſache in den wohlriechenden ätheriſchen Oelen der Nadel⸗ hölzer. Dieſe wertvolle Eigenſchaft geht alſo dem Laubwald im allgemeinen ab. Da mit ſteigender Hößenlage eines Gebirgsortes der Einfluß der ultra⸗ violetten Strahlung der Sonne zunimmt, was ſich gegenüber der Haut in einer verſtärkten Bräunung ausdrückt, ſo darf man letztere dennoch nicht ohne weiteres als Gradmeſſer der Geſundheit werten, denn ſowohl Kranke wie Geſunde unterliegen all⸗ gemein der Hantbräunung wenn auch in verſchiede⸗ nen Graden. Allgemein iſt den ultravioletten Strahlen gegenüber eine gewiſſe Vorſicht ge⸗ boten, was beſonders für Perſonen mit abnormaler Piamentlagerung gilt Solche Perſonen haben ſehr ſchnell unter Sommerſuyroſſen zu leiden, ſo daß man hier jeglicher Sonnenſtrahlung aus dem Woge geßen wird. 5 5(Schluß folgt.) Queckſilber⸗ Es iſt klar, daß jeder Kranke dieſe Tatſache zu ſchwache Doſen, wie die Quellen ſie mit Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung n 2 3 Wintersport als Erholung Die Skiläufer hat der diesjährige Winter all⸗ gemein etwas enttäuſcht. Zwar hatten die Weih⸗ nachtsfeiertage und der Jahreswechſel gute Anſätze zu Skiwetter mit reichlichen Schneefällen Zebracht, aber nicht für lange Dauer. In der zweiten Hälfte konſtanter des Winters lag über Deutſchland ein hoher Druck, der klare froſtige Tage brachte, aber keinen neuen Schnee mehr. Dennoch hatte der Schwarzwald mit ſeinen Gipfeln, die ja bis zu 1500 Meter über das Land am Oberrhein emporragen und bis in die höchſten Erhebungen hinein zahl⸗ reiche Hotels und Unterkunftsſtätten tragen, den Skiſport in größeren Höhen dauernde Uebungs⸗ ſtätten, die den ganzen Winter über gut waren. Andererſeits waren in der prachtvollen für beſucht hinaus durch die geſchützte Höhenlage lange erhal⸗ Schwarzwaldhauptſtadt herangebracht, ſie gehören eben zu den ſchneeſicheren Winkeln des badiſchen Landes und des Schwarzwaldes, die der Zünftige kennt und weit bis in den kommenden Frühling hinaus ausnützt, ſodaß er im wörtlichen Sinne vom Schnee in die Blüten fährt. Ein zweites Skilaufgebiet von großer Beſtändig⸗ keit der Schneedecke war in dieſem Winter das hoch oben über dem Zug der Schwarzwaldbahn und ihrem Mittelpunkt Triberg liegende ideale Win⸗ terſportland von Schönwald und Scho⸗ nach. Auch hier hatte ſich die Schneedecke über die im übrigen Mittelgebirge einſetzende Schneeſchmelze ten, und den Gäſten größere Uebungs⸗ Winter im Hochſchwarzwald Witterung der letzten Zeit, die durch Wolkenfreiheit und ſtarke Beſonnung gekennzeichnet iſt, die beſten Vorbedingungen für einen erſprießlichen Erho⸗ lungs⸗ und Kuraufenthalt auf den Höhen des Schwarzwaldes gegeben. Die Reinheit der Luft in Verbindung mit einer durch die ungehinderte Strah⸗ lungsenergie der Sonne hohen Temperatur oben auf den Bergkämmen und in den Hochtälern dieſes prachtvollen Waldgebirges ſind gerade im Winter zwei Geſundheitsfaktoren von hoher Bedeutung. Wanderungen und Touren konnten bei dem herr⸗ lichen Sonnenwetter in großer Zahl unternommen werden. In beſonderem Maße war an den Hängen des Feldbergs Gelegenheit zum Skilauf ununter⸗ brochen gegeben. Der alte Schwarzwälder Bergrieſe hat von jeher ſeine mit Schnee bedeckten Flanken, Halden und Kuppen weiß und weich gepolſtexrt bis weit ins Frühjahr hinein erhalten. Deshalb iſt es nicht von ungefähr, daß vor etwa 40 Jahren der Schneeſchuhlauf ſeinen Siegeszug nach Mitteleuropa von den Hängen des Feldbergs aus angetreten hat. Auch in dieſem Jahre iſt bis zur Stunde der Feldberg ein Skilaufdorado geblieben, und ugezählte Scharen munterer Brettlehupfer tummeln ſich auf ſeinen ſchneeigen Halden, denen Sonne und Wärme bis jetzt noch nichts anhaben konnten. Der Feldberg und die ihn umgebenden Skilaufgebiete über der 1000 Meter Höhengrenze, unter ihnen darf nicht vergeſſen werden der Scha u⸗ insland, Freiburgs Hausberg, mit der pracht⸗ vollen Perſonenſeilſchwebebahn ſpaziergangsnähe an die 1000 Meter tiefer liegende Vrunnenkuren im Winter Immer mehr ſetzt ſich die Erkenntnis durch, daß es weder für die Bäder und Kurorte noch für Haustrinkkuren eine ſogenaunte„Saiſon“ gibt. Ge⸗ gen die ſaiſonmäßige Einſtellung ſind bereits ſeit Jahrzehnten ärztlicherſeite Bedenken geltend gemacht worden. Das koſtbare Gut der Kurorte mit ihren natürlichen Heilquellen iſt durch den Ausbau der balneologiſchen Wiſſenſchaften auch von den Aerzten in den Kreis der wichtigen Arzneimittel einbezogen worden. Man erkannte, daß der alte Grundſatz in der Praxis ſich bei der Anwendung der Heilquellen eigteut bekräftigte: Laugandauernd angewandte ihren ge⸗ löſten und leicht reſorbierbaren Beſtandteilen dar⸗ ſtellen, wirken günſtiger als ſtarke, körperfremde und einſeitige Gaben! Die in verſchiedenen Kurorten eingerichteten, an die Landesuniverſttäten angelehnten Laboratorien entwickelten die Heilqguellenforſchung und bewieſen, daß die heutigen Quellen⸗ und Verſand⸗ technik die Unveränderlichkeit der Flaſchenfüllungen — die zu Haustrinkkuren gebraucht werden — ermöglicht hat. Wenn der Badearzt zur nach⸗ haltigen Verſtärkung„Vor⸗ und Nachkuren“ zu Hauſe dem ſcheidenden Kurgaſte ſchon immer drin⸗ gend ans Herz legte, ſo machte ſich die Deutſche Ge⸗ ſellſchaft für ärztliche Studienreiſen unter dem Führer der Bäderwiſſenſchaft, Miniſterialdirektor a. D. Geh. Medizinalrat Prof. Dr. E. Dietrich (Berlin), zur Aufgabe, das Verſtändnis für die Ge⸗ ſundheitsmittel der Kurorte zu fördern und die Ver⸗ ſtändtgung zwiſchen Badearzt und Hausarzt zu ver⸗ tiefen. Gleichzeitig erkannte man infolge der Ent⸗ auf Viertelſtunden⸗ 1 1 felder für den Skilauf bewahrt. ſüdlichen und mittleren Teil des Gebirges die Schneeverhältniſſe beſonders könſtant, ſo zeichnete, ſich der Nordſchwarzwald bei den eigenartigen Wet⸗ terbedingungen dieſes Gebirges dadurch aus, daß bei jedem Einſetzen von Neuſchneefällen beſonders Waren ſo im reichliche Mengen auf ſeinen waldigen Höhen nie⸗ dergingen und immer wieder Schneelauffelder ſchu⸗ fen, die beſonders bei der gegenwärtigen Entfer⸗ nung zu den großen Städten Nordbadens und der angrenzenden Gebiete deren Sportlern hochwill⸗ kommen waren. * Allgemein kann man den Schwarzwald, vor allem den Höhenlagen über 1000 Meter das Zeugnis aus⸗ ſtellen, daß er nicht nur ſeiſte Schneedecke lange den 143. Jahrgang/ Nr. 103 im Winter Stärkung bei einer geſunden Lebensweiſe. Der Verſand der natürlichen Heil⸗ quellen in Flaſchen ermöglicht es, mit verhältnis. mäßig geringem Koſtenaufwand auch zu Hauſe eine Kur mit Erfolg vorzunehmen, ſofern dabei, wie be⸗ tont werden muß, die ärztlichen diätiſchen und ſon⸗ ſtigen Vorſchriften unbedingt beachtet und durch, geführt werden müſſen. Die Mineralquellen ſind zur Krankenkaſſen verordnung zugelaſſen und ſtehen ſomit auch Minderbemittelten zur Verfügung. Das Bimmelreick auf Erden Himmelreiche und Höllen als deutſche Ortsbezeichnungen Von Konrad Haumann Himmel und Hölle ſind nicht nur der Jenſeits. Aufenthalt gläubiger Guter und Böſer. In mancher. lei Abſtufungen und mit vielerlei Zubehör ſind ſie auch in unſerem ſchönen Deutſchland gar nicht ſo ſelten. Wem es Spaß macht, der kann in verſchiede⸗ nen deutſchen Landſchaften bereits bei Lebzeiten des Paradieſes oder der Hölle teilhaftig werden, Denn mit„Himmel“,„Himmelreich“ oder„Para⸗ dies“ werden mancherlei anmutige oder auch hoch gelegene Ausflugsziele bezeichnet, Dagegen werden mit„Hölle“,„Höllental“ und ſonſtigem hölliſchen oder teufliſchem Zubehör vom Volksmund gern düſtere Felſentäler oder Felspartien be⸗ nannt, die in früheren Zeiten den Einheimiſchen unheimlich geweſen ſein mögen. Unſerem heutigen Empfinden ſcheinen dieſe landſchaftlichen„Höllen“ allerdings weniger teufliſche, als vielmehr roman⸗ tiſche und hochintereſſante Gebirgslandſchaften. In Tßüringen liegt das„Himmelreich“ der Rudelsburg gegenüber, und des„Parade ſes“ rühmen ſich die Jenaer; merkwürdigerweie riecht es da meiſt nach„echt thüringiſchen“ Roſt⸗ bratwürſten! Im Harz gibt es ſowohl einen „Himmel“ als auch ein„Paradies“ bei Herz⸗ berg, und obendrein ein„Himmelreich“ be Walkenried. Die„Himmelsleiter“ iſt ein ſchier unendlicher Terraſſenweg zum Fichtelberg (Ersgebirge)) empor, und wer dieſen Weg femalz in der Nachmittagsſonne geklettert iſt, fühlte ſich dann droben im„Berghaus“ tatſächlich wie im Hemmel. Das ſchleſiſche„Himmelreich“ iſt bei Giersdorf(außerdem als höchſt ſchmackhaftes Spe⸗ zialgericht auf der Speiſekarte jeder Baude) zu fin⸗ den, das ſchleſiſche Paradies iſt 1032 Meter hoch ge⸗ legen bei Landeck. In Baden iſt das„Himmelreich“ merk das„Paradies“ iſt hier ein ehemaliges Kloſtet bei Coburg(Franken). In Südbayern iſt der„Him⸗ melsſchrofen“ ein Berg bei Oberſtdorf(Allgäu) und das„Himmelreich“ ein Paß bei Pfronten. „Höllen“ gibt es in Thüringen bei der Schmücke und bei Wilhelmstal. Im Franken⸗ wald iſt„Hölle“ ein kleiner Luftkurort am Ein⸗ gang des Höllentals bei Bad Steben. Im Harz befindet ſich die„Hölle“ bei Lauterberg. Im Schwarzwald iſt die„Hölle“ Triberg be⸗ nachbart. In Schleſien iſt ſie am Kynaſt zu ſu⸗ chen.„Höllentäler“ gibt es im Harz, in Heſ⸗ Angriffen der Wärme und Sonne gegenüber unver⸗ ſehrt erhält, ſondern daß er auch zu Beginn neuer teorologiſche und klimatiſche Stellung des Schwarz⸗ waldes unter den deutſchen Mittelgebirgen ſchuld. Er ſtellt ſich wie eine rieſige zerklüftete Fang⸗ mauer den waſſergeſättigten Winden aus dem We⸗ ſten entgegen und mit der klaren kalten Luftmaſſe über ſeinen Höhen ſtaut er die herannahenden ma⸗ ritimen Winde, die ihre Feuchtigkeit in reichen Schneefällen ausſcheiden. So kommt es, daß, wenn drunten im Tiefland in der Ebene Nebel und Re⸗ genfälle eine rauhe und öde Stimmung erzeugen, auf den Höhen des Schwarzwaldes das ſtrahlende Weiß der Schneedecke immer blendender zarter und weicher wird. deckung der Vitamine und Feſtſtellung ihrer Ein⸗ flüſſe, daß unſer Organismus im Winter durch die beſchränkte Aufnahme von friſchem Obſt und Gemüſe geſchwächt wird, daß hierauf die ſogenannte Früh⸗ jahrsmüdigkeit und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten mit zurückzuführen iſt. Ferner kamen noch die Erfahrungen über die günſtigen Einwir⸗ kungen der ultravioletten Sonnenſtrahlen(auch künſtliche ultraviolette Strahlen ſind wirkſam) auf den Stoffwechſel hinzu. Ohne Zweifel iſt die winterliche Jahreszeit in unſeren Breitengraden beſonders für den Großſtadt⸗ bewohner höchſt ungünſtig. Krankheiten verſchlech⸗ tern ſich und Geſunde werden krankheitsbereiter. Die erhöhte Sterblichkeitsziffer im Früh⸗ ling ſpricht eine eindringliche Sprache. Gerade im Winter müſſen daher die Geſundheitsmaßnahmen verſtärkt werden, und zwar beſonders für die chro⸗ niſch Kranken und die an ſich Schwachen. Chroniſche Stoffwechſel⸗ und Infektionskrankheiten(Metall⸗ vergiftungen), Zucker⸗, Nierenkranke, Gichtiker, Rheu⸗ matiker uſw. können eine Beſſerung oder Heilung nur erwarten, wenn ſie die Kurmittel, Diät, Heil⸗ quellen, Bäder, Maſſage, Gymnaſtik, Diathermie und ſonſtige Mittel ſtändig gebrauchen und nicht ſaiſonmäßig. N Es gibt keine Krankheitsſaiſon, und darum ſind auch die Kurorte des In⸗ und Auslandes in neue⸗ ſter Zeit Sommer und Winter geöffnet, darum wer⸗ den die Haustrinkkuren in Verbindung mit Diät⸗ kuren im Winter fortgeſetzt. Es gibt keine Bedenken hiergegen, geſchweige denn, daß eine Nutzloſigkeit ſen(bei Albungen), berühmt iſt das„Höllen⸗ Schneefälle beſonders reichlich und bevorzugt vom tal“ des Schwarzwaldes(mit der Höllental, Winter bedacht wird. Daran iſt die eigenartige me⸗ bahn, einer der ſchönſten deutſchen Gebirgs⸗ ſtrecken), und wahrhaft dämoniſche Landſchaft it das„Höllental“ im Zugſpitzgebiet mit der berühm⸗ ten Höllentalklamm, Höllental⸗Angerhütte und Höllentorſpitzen.„Hölltobel“ iſt ein grandtoſer Waſſerfall bei Oberſtdorf benannt; der„Höll wieſenweg“ führt gleichfalls bei Oberſtdorf am Freiberger See entlang. Ueberaus zahlreich ſind die dem Gottſeibeiuns zu geeigneten Ortſchaften, Felſen, Wieſen, Steige, Graben ete. Wir finden u. a. in Schlesien: Teu⸗ felswieſe, Teufelsberg, Teufelsgärtchen, Teufels graben, Teufelsgrund, Teufelskanzel, Teufels⸗ mauer, Teufelsplan. In Thüringen: Teufels⸗ buche, Teufelsgraben, Teufelskanzel, Teufelstreppe Im Harz: Teufelsberg, Teufelsbrücke, Teufels, kanzel, Teufelsmühle, Teufelsmauer, Teufels. ſchlucht. Im Schwarzwald: Teufelsbrücke, brei Teufelskanzeln, Teufelskirch, Teufelsküche, Teufelsloch, Teufels mühle, Teufelsſtein, Ten, ſeltritt. Die„Teufershöhle“ bei Pottenſtein in der Fränkiſchen Schweiz iſt eine der größten deutſchen Höhlen.„Teufelsgſaß und„Teufelshörner“ kenn man in Südbayern.„Teufelsmühlen“ finden ſich in der Rhön und an der Weſer.. Einſt unheimliche Gegend, ſind„Höllen“ und Teufelsorte in der Gegenwart zu amüſanten 5 lockenden Wanderzielen für den Touriſten gez worden. 2 1 5 Augenehmer Erholungsaufenthalt. Herrliche, ruhige Lage, vorzügl. und xeichl. Verpflegung Zentralheizung. Beſonders geeignet filr 1 holungsbedürftige. Preis inkl. Bedienung! M. Dingeldein. Reichelsheim i. Oden, Falkau Bad. Hochschwarzw(Feiaberggebiet) pensiun billa loss 1000 m üb. d. M. Gr., ſonnige Zimmer, z. K. 9 Waſſer, Zentralhz., Rodelbahn. Ski⸗Unkerr. deales Winterſportgelände. Pens..509% roſpekte. Tel. Altglashütten Nr. 31. Neuglashütten Hochschwarzwald(1100 m Station Bärental Ideales Skigelände! Gasthaus Ponsion u. Kaftes, zum grünen Baum- Neuerbauter Saal. Pensions Preis RM. 5. angenommen werden könnte. 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Ich nenn mei Straß und Hausnummer— Zunge raus,“ ſagt er dazwiſchen zu Bernhard,„is gutt— ja, alſo ich nenn ihm mei Adreß, und der Kerl fahrt los— was ſag ich ihnen, er fahrt um den Ste⸗ phansdom, er fahrt nach Schönbrunn, und auf der 7 Pleden ſteht mei Häuſerl als Rührminetaan. Na, alsdann, Fiaker, ſag i, hier haben's achtzig Heller, ſo⸗ piel koſt's doch vom Bahnhof nach der Wieden— dank zu ihr Sie geſagt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 108 Annke errötete. Zum erſtenmal hatte ein Mann 51 Zu ihr mit ihren ganzen vierzehn Jahren. Der Vater und der Doktor berieten noch, eine Medizin wurde verordnet:„Holen Sie ſich's bei mir im Lager drüben! Habe die Ehre! Küß die Hand, biet ſcheen!“ ö a Annke lief zum Brüderchen und wärmte die Milch. Es klopfte. Martjonka trat in die Küche. „Matrjonkal“ Nun lehnte Annke wie Puſſelchen weinend an ihrer mächtigen Bruſt.„Ich hab' ſo eine Ahnung, das wird nicht gut.“ „„ die— Großmutter— kommt durch. Ich nicht,“ ſagt die Mutter.„Du biſt jetzt die einzige Frauens⸗ perſon. Du mußt dann nach allem Rechten ſehen. Haſt 75 mir 80 5 ja— vieles— ſchon abgeguckt. Biſt ein kluges Mädel. So— jetzt laß mich allein. Wo iſt der Vater?“ „Bei Doktor Borowiez im Lager, neue Medizin holen.“ „Wie geht— es— den Jungens?“ „Beſſer.“ „Können ſie ſchon aufſtehen?“ „Ja.“ „Laß— ſte— kommen.“ i„Mutter!“ Annke ſchluchzte auf. Sah dann ſtarr ins grelle Sonnenlicht, das durch das offene Fenſter hineinflutete. Es war ewige Glut. Von ferne kla⸗ gende Popengeſänge. Vor dem Nachbarhauſe ſaß der alte Barawka. Als der Vater mit der Medizin heimkam: „Hier hat mir Doktor Borowicz etwas Neues zu⸗ rechtgemiſcht, das hilft beſtimmt,“ da lächelte die Mut⸗ ter und ſagte:„Mir geht es bald ganz gut— ach, der brave Doktor Borowicz— ich ſeh ihn immer Droſchke fahren——— O Gott!“ Sie richtete ſich krampfhaft auf— die Augen traten hervor— ſie wollte ſchreien vor Schmerz— ſie faltete die Hände——— „Was geht da vor?“ rief die Großmutter aus dem Nebenzimmer. Sie erhielt keine Antwort. Die Medizinflaſche rollte aus Vaters Hand zu Boden. Er wankte. Da weinte Annke auf:„Vater, nun iſt alles vorbei!“ „Oh— welches Opfer— wofür?“ ſtöhnte die Groß⸗ mutter. Das Brüderchen wimmerte. „Sieh nach dem Kind— und du, Bernhard, nach der Großmutter— ja, ja, geht nur— man muß da ſtehen, wo man noch helfen kann. Als Annke, noch nicht recht faſſend, was geſchehen war, ihren Vater, der nur mühſam den Tränen wehrte, verlaſſen hatte, hörte ſie ihn plötzlich durch die Tür laut aufſchluchzen. Da packte auch ſie die tiefe Qual der Stunde.„Mutter!“ ſchluchzte ſie, „Mutter!“ Immer wieder:„Mutter“ Der Abend kühlte die Stirn und ließ ganz klar werden, was dem durch die ruſſiſche Juliglut benom⸗ menen Sinn wie ein böſer Traum erſchien. Annke Da wurde die Luft des dunſtigen Sommertages ganz klar. Und was ſelten geſchah, die weite Wolga⸗ ebene breitete ſich im goldenen Abendglanze vor des traurigen Mädchens Blicken. Breit floß der rotgoldgrün glänzende Strom dahin. Die abertauſend Obſthäume den Hang entlang ſchie⸗ nen mit den Wellen mitzuwandern. Das weiße Klo⸗ ſter leuchtete in der grünen Ebene vor eenem ſchwar⸗ zen Wald, über dem die rote Sonne flammte, wie eine herabgefallene Wolke. Glocken begannen in der Stadt, in den Dörfern von fern, irgendwo weit, ganz weit noch her. Auf den ſtill ankernden Wolgakähnen ſangen die Schiffer das traurig ergebene Lied von den Wolga⸗ ſchleppern. Die Sonne ſchwand. Der Mond erſchien. Die Ebene wurde lebendig. Die Bauern gingen jetzt in der kühlen Nacht aufs Feld und ernteten das Heu im grellen Mondlicht. Auch ſie ſangen dazu. Annke ſah das hohe ſteile Ufer hinab in die Wolga⸗ wogen. Ließ den träumenden Blick mitſchwimmen. Nur nicht denken, nur nicht denken!— Vielleicht ſind wir alle längſt geſtorben— So verharrte ſie die halbe Nacht. —————— Dieſer Nacht folgten trübe Tage, in denen allen erſt der Tod der Mutter ſo recht zum Bewußtſein kam. Das Leben atmete wider Willen in ihnen. Als Annke hinter dem Sarge ſchritt, da wünſchte ſie, der Himmel öffnete ſich, und ſie könnte ihrer Mutter nach⸗ ei 0 f Man hörte, wie er Sonnenblumen⸗ ehn Fenſter. Der Vat d die Brüder ſaß e 1 s Grab eits. 0 05 zu Fuß. Ich warf i das„„ 2 5 5 er Sonnenblumen⸗ lehnte am Fenſter. Der Vater und die Brüder ſaßen folgen. Doch der Sarg ward in ein ſchmales Gra cher. ſcheen! 172 e 1„ e kerne Sſemetſchki kaute und die Schalen ausſpie. ſtumm bei der Großmutter im Nebenzimmer. Das geſenkt. Und die Füße trugen nach Haus. Und das d e 0 0 g er woſchelten 1 95 kin e, Stimme in das klimpernde Kleine ſchlief. Die Mutter lag, von weißem Leinen Haus war leer. 15 ort, 5 8 7 2 0 1 er eil Li 1191 85 5 2 g 21 8 0 5 5 it ſo laß ſich von anderen net aanſchmieren.“ 5 inen Lida hinein. überdeckt, im Zimmer. in dem Aunke ſtand.(Fortſetzung folgt.) iede.] Ale lachten Und die Mutter ſtirbt 15 Auch die Kranken. Am allermeiſten die Groß⸗ wake 8 9 in 8 4 Stuben⸗ Gewaltmaßznah n 15 ährend di mutter. el Stroh. D ammer, dieſe elt, wann wird 2 7 Vewa maßnahmen retten können, wã ren E d. arg.„Oh, ſagt er,„nicht zuviel lachen— wir miſſen der Krieg zu Ende ſein? Es hieß ja, die Ruſſen ſeien Eine Leserin Unseres Blattes rückgebliebenen Nachbarn zumteil erſchoſſen, zumteil 1965 uns halt a biſſerl in acht nehmen.“ 1 vorgeſtern war geflaggt. Dem Gene⸗ n bt ns: als Geiſeln verſchleppt wurden. l 155 Im Nebenzimmer— Annke ſtand dabei— fragte e e in 1 gelungen durchzu⸗ Sc Mei ¹ 5 f en e e 95 15 del Vater, wie es ſtünde. Er m iere auf Lemberg zu. Da ich ſelbſt in Me 8. ſofern, als hierin Ge ie e berührt werden, die ich 1„Müßten la eigentlich ins Spital“ ſagte Doktor 5„Hol die Jungens,“ flüſterte die Fiebernde. Roman„Annke“ ſich. 2 5 End e Sa 1 5 1 e ſchen Borbwicz.„Aber im F e 5 Be⸗ e du ſtille Gute, du wortlos dich Auf⸗ burtsſtadt abſpielt, habe ich ein ganz beſonderes der Abendausgabe bin 25. Abra e viele igen e r— keine Aufre⸗ 1 1 Intereſſe für dieſen Roman. Ich bin ſeinerzeit Erinnerungen in mir und ich kann nur beſtätigen, len“ gung— und nur Schlaimſuppen. 55 9 5 d f glücklich 4 Wochen vor dem Ruſſeneinfall in Memel daß der Verfaſſer des Romans über die Sitten und Ban Das Brüderchen ſchrie in der Küche.„„ Bernhard und Adolf ſprachen ganz vergnügt von dem Schickſal meiner Landsleute entronnen, die man Gebräuche von„Mütterchen Rußland“ ſehr gut „Das Kleine müſſen Sie jetzt pflegen, kleines Wolgafahrten auf Salskähnen, als Annke ſie rief. in unbekannte Gebiete verſchleppt hat. Angehörige orientiert iſt. Habe ſelbſt eine Oſternacht in der ge⸗ ich Freilein. Sie zogen ſich an und gingen zur Mutter hinein. von mir haben ſich nur durch rechtzeitige Flucht vor ſchilderten Art auf dem Kreml⸗Platz miterlebt.“ veiſe b 5— moſt⸗ CCC ĩ˙ Ke 5 inen g erz⸗ 1 1 Todes-Ausei „ Odles-Ahnzeige 1 g 5 50 K 9 ee eröffnet die Frühjahrs- Saison 1982 mit nals Freunden und Bekannten die schmerzliche einer einzigartigen Auswahl der neuesten 10 Voeckricht, daß gestern nachmittag% Uhr mein Stoffe in den modernsten Farben und m 1 a 5 be lieber Mann, unser herzensguter Vater, Herr Seweben e Wilbelm Laidn fin. Iimelm Laldier ge⸗ Werlemeister e bietet durch Großeinkauf mit führenden terk⸗ N 8 al nach kurzem schweren Leiden sanft entschlafen ist SpezialgescbäftenDeutsohſandswesent. oſter i lich verbilligte Preise bel gleichbleiben- fin. Mannheim- Käfertal, 4. Marz 1932 den Qualitäten i t es Grauer Weg 7a dim⸗ und Die trauernden Hinterbliebenen e das seit 1872 führende Stoff- der Spezialgeschäft en⸗ Ein⸗ 8 5. 1 Die Beerdigung findet Samstag. den 5. März 6 0 0 Pf le 0 3 1 ar 5 5.. 99 nachmittags 3 Uhr in Mannheim statt ann Elin al f, 7 be⸗. ſu, deſ⸗ 1 en. ttal⸗ zu sich in die Ewigkeit abzurufen Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, nach langem, schweren mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 56 Jahren, wohl- versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, meinen lieben Gatten, unseren treusorgenden Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Andreas Staab Mannheim(Stamitzstr.), den 3. März 932 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag um% Uhr statt Danlsagung zuteil wurden, danken Für die vielen Beweise inniger Teilnahme, für die zahlreichen Kranz: und Blumenspenden, die uns bei dem Hinscheiden unseres lieben guten Mannes, Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels nenn Georg Rieg Wir auf diesem Wege. Bes Herrn Stadtpfarrer Walter für seinen Trost, dem Kirebenchor der Lutherkireie und seinem Dirigenten, sowie den Diakonissen für mren Beistand und die liebevolle, aufopfernde Pflege Mannheim(Zehntstr.), den 4. März 1932 Die trauernd Hinterbliebenen der jugend CCC KTTTTTTT ist die Konfftmation. Jetzt ist es dus mit den elndl Splelefeien. Pfalctische Geslchtspunkte beheffschen die Wünsche., Schon immer wur- den deshelb Konfimations- Geschenke von leonhefdWebet bevofzugt. Noch nie aber Wer die Auswahl s0 groß und dle Pielse so nledtlg. Brleftasche echt Safflan.50 1 Derbytasche acht Eidechse Franziska Staab geb. 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