Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM. 2 unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzi 70 einſchl. Trägergeld, in durch die Poſt RM..70 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr 6. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzingerſtr. 19/0, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4. Fe Hanptſtr. 68. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf, zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. März 1932 143. Jahrgang— Nr. 133 Das Withtigſte iſt die Bofeitigung der Vertrauenskrije Telegraphiſche Meldung — Berlin, 18. März. Unter dem Vorſitz Dr. Krupp von Bohlen nd Halbach beſchäftigte ſich geſtern das Präſi⸗ dium des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie mit den wirtſchaftspolitiſchen Erforder⸗ niſſen, die ſich aus der gegenwärtigen Lage er⸗ geben. Das Präſidium vertrat den Standpunkt, daß es in erſter Linie darauf ankomme, die Vertrauens⸗ kriſe zu beſeitigen, die jede Unternehmungs⸗ tätigkeit lähme. Es müſſe von der Regierung ge⸗ ordert werden, daß ſie alles daranſetze, die Hem⸗ mungen zu beſeitigen, die einer freien Entwicklung der Privatinitiative im Wege ſtehen. Es müßten unbedingt die Grundlagen dafür geſchaffen werden, daß die Betriebe wieder rentabel wirtſchaften können, da anders die private Initiative nicht geweckt werden könne. Im Rahmen der Wiederherſtellung freier Entwick⸗ lungsmöglichkeiten müſſe vor allem auch auf dem Ge⸗ biet der Arbeits bedingungen ein Zuſtand geſchaffen werden, der freie Vereinbarungen über Arbeitslohn und Arbeitszeit ermögliche. Auf dem Gebiete der Finanzpolitik ſei es gotwendig, endlich zu einer einheitlichen Finanzord⸗ kung, insbeſondere auch für die Kommunen, zu ge⸗ längen. Ebenſo dringlich ſei die Umſchuldung der Gemeinden, ſowie eine durchgreifende Re⸗ form der Arbeitsloſenverſicherung und der Arbeits⸗ loſenfürſorge mit dem Ziel einer Vereinheitlichung und Ausgabenerſparnis. Das Präſidium beſchäftigte ſich ferner mit der Deviſenpolitik, der Handelspolitik und der Frage des Arbeits beſchaffungs⸗Pro⸗ gramms. Alle künſtlichen, mit Milliardenſummen rechnenden Arbeitsbeſchaffungsprogramme ſeien ab⸗ zulehnen. Für eine zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung komme allein der organiſch gewachſene, aber bisher zurückgeſtaute Bedarf in Frage, wenn dafür, wie auch der Reichswirtſchaftsrat in den Bericht des Zentralausſchuſſes betont habe, einwand⸗ freie und brauchbare Finanzierungsmöglich⸗ keiten geſchaffen werden könnten. Das Präſidium drückte ſeine Verwunderung dar⸗ über aus, daß England ſich über gewiſſe, die Ein⸗ uhr engliſcher Waren hemmende Maßnahmen be⸗ schwert fühle, nachdem es ſelbſt beſonders durch ſeine Notzölle die Einfuhr einer großen Anzahl typiſcher deutſcher Exportartikel zu 100 verhindert und damit die deutſche Wirtſchaft ſtark ge⸗ schädigt habe. Das Präſidium ſtellte feſt, daß durch die engliſchen Schutzzölle die Grundlage des deutſch⸗ engliſchen Handelsvertrags einſeitig zuungun⸗ ſten Deutſchlands verſchoben worden ſei und daß die neuen engliſchen Zölle gegen die Be⸗ ſtimmungen des Protokolls zum deutſch⸗engliſchen Handelsvertrag verſtoßen, die vorſehen, daß jeder der beiden vertragſchließenden Staaten bei der Abände⸗ rung ſeines Zolltarifes und bei der Feſtſetzung künf⸗ tiger Zollſätze auf die Intereſſen des anderen Part⸗ ners gebührend Rückſicht zu nehmen habe. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie erwarte, daß die Reichsregierung dieſen grundſätzlichen Beſtim⸗ mungen des Handelsvertrages baldigſt zum Erfolge verhelfe. Ueber die mit dem Donaukonföderationsplan zuſammenhängenden wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen berichtete Staatsſekretär Dr. v. Simſon. In Uebereinſtimmung mit der vor wenigen Tagen abgegebenen Erklärung der Reichsregierung ſtellte ſich das Präſidium auf den Standpunkt, daß eine Hilfe für Oſter reich, zu der Deutſchland grund⸗ ſätzlich bereit ſei, raſcherfolgen müſſe, daß aber die Notlage in Sſterreich und den übrigen Donau⸗ ländern ihren Urſprung in einer Abſa tzkriſe habe und deshalb eine Löſung, die die Hauptabſatzländer dieſer Staaten, insbeſondere alſo Deutſchland. ausſchließe, als unmöglich angeſehen werden müſſe. Immer noch Gold für Frankreich 3— Paris, 19. März. Geſtern ſind an Bord eines Flugzeuges 1085 Kilogramm Gold aus Amſter⸗ am nach Paris befördert worden. a Aus London trafen am gleichen Tage 119 Kilo⸗ gramm Goldſtücke in Paris ein. chaftspolitiſche Notwendigkeiten Deut Eine programmaliſche Kundgebung in einer Präſidialſitzung des Reichsverbandes der Induſtrie Die Polizeialtion Severings Aufruf Hetlers:„Zwei weitere große Schlachten gegen das Syſtem“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 19. März. In den preußiſchen amtlichen Kreiſen beſtreitet man nicht ohne eine gewiſſe Verlegenheit, daß aus der Erklärung Groeners ein Gegenſatz zwiſchen ihm und dem preußiſchen Innenminiſter Severing herauszuleſen ſei. Tatſächlich läßt die Haltung Groe⸗ ners aber deutlich erkennen, daß man ſich im Reichs⸗ innenminiſterum von der Polizeiaktion Preußens gegen die Nationalſozialiſten zu diſtanzieren für gut hält. Man hegt, ſo ſcheint es, dort ſtarke Zweifel, ob die Severingſchen Methoden der Bekämpfung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung richtig ſind. Dieſe Auffaſſung wird, wir ſagten es ſchon, bis weit in die bürgerliche Mitte hinein geteilt. So ſchreibt geſtern der„Berliner Börſen⸗Cour.“: „War es Severings Abſicht, auf das Ergebnis kom⸗ mender Wahlen zu wirken, ſo wird gerade dieſer Zweck kaum erreicht. Wollte er den Staat gegen eine an ſich durchaus ernſte Gefahr rüſten, ſo hat er un⸗ zweckmäßige Mittel im falſchen Augenblick eingeſetzt. Er hat eine notwendige Aufgabe der Wachſamkeit und Abwehr falſch angefaßt.“ Ein neuer Aufruf Hitlers zeigt, wie man aus dem preußiſchen Vorſtoß Kapital zu ſchlagen verſteht, wie er dazu dient, die national⸗ ſozialiſtiſchen Maſſen für die bevorſtehenden Wahl⸗ entſcheidungen noch ſtärker zu mobiliſieren. 5 „Am 10. und 24. April“, heißt es in dem Ukas, „finden zwei weitere große Schlachten gegen das Syſtem ſtatt. Setzt eure Gefühle der Empörung, des Zornes und der brennenden Wut um in fanatiſche Arbeit. Ihr werdet jetzt vielleicht noch beſſer verſtehen, warum ich den Kampf nicht unter⸗ brechen wollte, ſondern euch ſchon in der Nacht des Wahltages aufforderte, ihn aufs neue zu beginnen: Es gibt keinen anderen Weg, dieſe ſtändigen ununter⸗ brochenen Geſetzes verletzungen in Deutſchland zu beſeitigen. Euch bleibt keine andere Möglichkeit, die dauernden Bedrückungen, die unausgeſetzten Be⸗ drohungen eurer Freiheit zu überwinden als: Be⸗ ſeitigung der Machthaber von heute und Sturz ihres Syſtems.“ Man ſieht, der Agitator Hitler, ſicherlich ein Mei⸗ ſter in dieſem Fach, weiß die Situation auszunutzen. Obwohl die preußiſche Regierung ausdrücklich be⸗ tont, daß amtliche Mitteilungen erſt nach Abſchluß der Prüfung gemacht werden ſollen, finden ſich merk⸗ würdigerweiſe hier und da in der Linkspreſſe ſchon genauere Angaben über Teilergebniſſe der Unterſuchung. So ſoll es nach der„Voſſiſchen Zeitung“ den Nationalſozialiſten gelungen ſein, genaue Aufzeich⸗ nungen des Bahnſchutzes des Potsdamer Bahnhofs, ſeiner Waffen und ſeiner Munitionsbeſtände zu be⸗ ſchaffen. Die Reichsbahnhauptverwaltung habe das beſtätigt und verfolge bereits eine beſtimmte Spur, da nur ganz wenige Beamte der Reichsbahn über dieſe Dinge brientiert ſeien. Nach dem„Lokal⸗ Anzeiger“ hat der Reichs⸗ tagsabg. Göhring als Beauftragter Hitlers um eine Unterredung mit dem Reichsinnenminiſter Groener nachgeſucht, um ihm an der Hand von Dokumenten die„abſolute Geſetzlichkeit und Legali⸗ tät der Abſichten und des Vorgehens der Partei und ihrer geſamten Glieder“ nachzuweiſen. Schriftliche Legalitätserklärung der Nationaljozialiſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. März. Im Laufe des Freitag⸗Nachmittag erſchienen die mationalſozialiſtiſchen Reichstagsabg. Göhring und Frank J1 beim Reichsinnenminiſter Groener und überreichten ihm eine ſchriftliche Legali⸗ tätser klärung der Nationalſozialiſten, die die Unterſchriften der maßgebenden Führer, der Reichstagsabgeordneten, der Land⸗ tagsabgeordneten aus den verſchiedenen deutſchen Ländern, der SA⸗Führer und anderer Unterführer trägt. Der Miniſter hat dieſe Erklärung zur Kenntnis genommen. Die nationalſozialiſtiſchen Abg. G ö ch ⸗ ring und Frank 11 haben dann durch die Tele⸗ graphen⸗Union eine Darſtellung ihres Empfangs beim Reichsinnenminiſter verbreiten laſſen nach der Herr Groener u. a. erklärt haben ſoll, daß er bei weitem nicht die Befürchtungen hege, mit denen von einigen Seiten die ganze Ange⸗ legenheit betrachtet werde. Göhring ſtellt dann noch feſt, er habe den Eindruck, daß das Reichsinnenminiſterium von der preußiſchen Aktion überraſcht und wenig erfreut ſei. Vielleicht iſt die Auffaſſung des Reichsfinanz⸗ miniſters— wir haben hier ſchon ausgeführt, daß man dort von der Aktion Severings recht deutlich ſich diſtanziert— damit vielleicht gar nicht einmal falſch wiedergegeben. Indes wird Herr Groener das den Nationalſozialiſten aber kaum geſagt haben. Es iſt denn auch noch am ſpäten Abend über den amtlichen Draht eine Richtigſtellung dieſer nationalſozialiſtiſchen Auslaſſungen vom Reichsinnenminiſterium ergangen. Der„Vorwärts“ weiß noch von einer erſten Faf⸗ ſung der nationalſozialiſtiſchen Erklärungen an die Telegraphen⸗Union zu berichten. In dieſer erſten Faſſung ſollen ſich die folgenden Sätze, die hernach aber zurückgezogen wurden, befunden haben: „Der Eindruck der nationalſozialiſtiſchen Unter⸗ händler ſei der geweſen, daß auch der Reichsinnen⸗ miniſter bedauere, daß der Preſſe Mitteilungen ge⸗ macht wurden, die nicht in entſprechendem Umfang den Tatſachen gerecht wurden. Gegen ein Verbot der NSDAP würde ſich der Reichsinnenminiſter mit aller Schärfe wenden. Ein Verbot der SA ſei in dieſem Zuſammenhang der Dinge nicht aufs neue erörtert worden. Da beſtünde noch die gleiche Auffaſſung, wie ſie ſeiner Zeit in der Innenminiſter⸗Konferenz zum Ausdruck gebracht worden ſei.“ Zuguterletzt erſchien auch noch die preußiſche Regierung auf dem Plan, die wiſſen ließ, daß ſie einſtweilen nicht die Abſicht habe,„ſich irgendwie zu der Ausſprache bei Herrn Groener und den national⸗ ſozialiſtiſchen Erklärungen zu äußern.“ Wortlaut der Richtigſtellung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 18. März. Dr. Grpener und den Abgeordneten Goehring und Frabk II. veröffentlicht. Wie wir von unterrichte⸗ ter Seite erfahren, handelt es ſich um eine ver⸗ trauliche Beſprechung, um die die beiden natio⸗ nalſozialiſtiſchen Abgeordneten nachgeſucht hatten. Die Darſtellung iſt in weſentlichen Teilen unzutreffend. Reichsminiſter Groener hat ſich lediglich darauf beſchränkt, die Erklärungen der nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten entgegen⸗ zunehmen. innenminiſter innenminiſter ſei von der Aktion Preußens über⸗ raſcht und wenig erfreut, unzutreffend iſt. Reichsminiſter Groener hat ſich jeder Stel⸗ lungnahme enthalten und über die ſchweben⸗ den Unterſuchungen des preußiſchen Miniſters des Innern keinerlei Urteil abgegeben. Es wird weiter auf die bereits verbreitete Erklärung des Reichsinnenminiſters verwieſen, wonach er die Ueberſendung des von Preußen in Ausſicht geſtellten Materials abwarten und nach deſſen Prüfung ſeine weiteren Entſchlüſſe faſſen werde. Aushebung einer Diebesbande in Holſtein — Lübeck, 19. März. Die Kriminalbehörden und Staatsanwaltſchaften verſchiedener Städte ſind einer weitverzweigten Einbrecherbande auf die Spur ge⸗ kümmen. Etwa 20 Mitglieder dieſer Diebes⸗ organiſation ſind bereits feſtgenommen worden. Die Bande hat in letzter Zeit im Lübecker Gebiet, im oldenburgiſchen Landteil Eutin und im öſtlichen Teil Holſteins zahlreiche Einbrüche und Ueber⸗ fälle auf der Landſtraße verübt. Schwindende Friedensausſichten in Schanghai — Schanghai, 19. März.(Reuter.) Die Frie⸗ densverhandlungen haben eine Verzögerung er⸗ fahren. Die innere Lage Japans nimmt hier jetzt den Mittelpunkt des Intereſſes ein, da die Gerüchte, dort ſtünde ein Staatsſtreich der Militärpartei unmittelbar bevor, nicht ver⸗ ſtummen wolle. Unterdeſſen treffen weiter große Mengen Munition, Lebensmittel und Kriegs⸗ material hier ein. Meldungen au Nanking beſagen, daß Tſchiang⸗ kaiſchek den Vorſitz des Kriegsrates und zugleich das Amt des Generalſtabschefs übernommen habe. Insbeſondere wird von unterrichte⸗ ter Seite erklärt, daß die Behauptung, der Reichs⸗ Hands Neuer Aufruf für Hindenburg — Berlin, 19. März. Am Freitag tagte hier das Kuratorium der Hindenburg⸗Ausſchüſſe. Das Kuratorium tritt mit folgender Erklärung an die Oeffentlichkeit: „Der erſte Wahlgang hat dem Reichspräſidenten von Hindenburg eine Stimmenzahl gebracht, die die Erwartungen des Kuratoriums vollauf recht⸗ fertigte. Für dieſes Ergebnis kann man den Ver⸗ bänden und einzelnen Perſönlichkeiten, die ſich in den Dienſt unſerer Sache geſtellt haben, nur auf das Wärmſte danken. Aber ihre Aufgabe iſt damit noch nicht beendet. Es beſteht die Gefahr, daß wegen der Größe des Erfolges manche Wähler glauben, ihre Stimme ſei nicht mehr nötig, während die Gegner zu doppelten Anſtrengungen angetrieben werden. Demgegenüber bedarf es auch von unſerer Seite neuer unermüdlicher Tätigkeit. Niemand darf am 10. April der Wahl fernbleiben. niemand darf es unterlaſſen, durch Aufklärung neue Stimmen zu gewinnen; denn unſer Ziel muß ſein, daß der Reichspräſident, der ſich ſogleich zur Fortſetzung des Kampfes entſchloſſen hat, im zweiten Wahlgang noch erheblich mehr Stimmen erhält. Es gilt jetzt zu zeigen, daß nach der unſeligen Zerſplit⸗ terung der erſten Wahl die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes ſich zu dem Reichspräſidenten von Hindenburg bekennt al sdem über dem Partei⸗ ſtreit erhabenen Vertreter Deutſchlands nach innen und nach außen. Darum tue jeder ſeine Pflicht.“ Ein Appell des Grafen Weſtary Graf Weſtarp, der vor etwa drei Wochen einen Aufruf mit über 500 Unterſchriften führender Per⸗ ſönlichkeiten aus der alten Wählerſchaft des Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg veröffentlichte, übergibt zum zweiten Wahlgange der Oef⸗ fentlichkeit folgende Erklärung: „Die Wahl des Generalfeldmarſchalls von Hin⸗ denburg zu Deutſchlands Staatsoberhaupt iſt im erſten Wahlgang ſichergeſtellt. Da Adolf Hit⸗ ler und Thälmann ihre Kandidaturen nicht zurück⸗ gezogen haben, muß am 10. April noch einmal um den endgültigen Sieg gerungen werden. Aber es genügt nicht, wenn die Wahl nur formell beſtätigt wird Von nationalſozialiſtiſcher Seite wird der angeb⸗ liche Inhalt einer Unterredung zwiſchen dem Reichs⸗ national⸗ Jetzt heißt es, Deutſchlands Stellung im außenpolitiſchen Entſcheidungs⸗ kampf zu ſtärken. Alle nationalen Frauen und Männer müſſen durch ihre Stimme bekunden, daß das deutſche Volk geſchloſſen hinter ſeinem Präſidenten als dem Führer im Frei⸗ heitskampfe ſteht, opferbereit, gewillt, den Kampf gegen die Tribute, gegen die einſeitige Entwaffnung und gegen die Kriegsſchuld⸗ lüge bis zum vollen Siege durchzuführen. Jetzt muß ohne Rückhalt die Forderung des Reichspräſidenten erfüllt werden, der unabhängig von Parteien und Bindungen als Vertreter und Treu⸗ händer des ganzen deutſchen Volkes ſein Amt führen will. Schon im erſten Wahlgang haben ſeine alten Wähler von 1925 ſeine Wiederwahl an erſter Stelle gefordert und zum Siege geführt. Nun ergeht auch at alle diejenigen, die am 13. März ihre Stimme noch einem anderen nationalen Kandidaten gegeben haben, der dringende Ruf, der Selbſtzer⸗ fleiſchung Einhalt zu tun. Gebt die falſche Front⸗ ſtellung auf! Bezeugt die Geſchloſſenheit des nativ⸗ nalen Deutſchlard! Bekundet, daß der nationale Generalfeldmarſchall der Unſrige iſt! Niemand ſtehe verärgert beiſeite! Durch die Teilnahme des ganzen nationalen Deutſchlaud muß die Wiederwahl des Herrn Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg eine machtvolle Kundgebung deutſchen Freiheitswil⸗ lens und ein Bekenntnis zu dem Gedanken Liner von Parteien unabhängigen Führung des Staates durch einen deutſchen Mann werden, der ſich nur ſeinem Gott und ſeinem Gewiſſen verantwortlich fühlt“. Dynamitexploſion in Spanien— Sechs Tote — Paris, 19. März. Wie Havas aus Seo de Urgel(Lerida⸗Spanien) meldet, wurden durch eine Dynamitexploſion in einem Tunnelbau ſechs Arbeiter getötet und ſechs andere ſchwer ver⸗ letzt. l Amerika verbietet das Auftreten von aus⸗ ländiſchen Muſikern — Waſhington, 19. März. Das vom Präfiden⸗ ten Hoover unterzeichnete Geſetz, das beſtimmten ausländiſchen Künſtlern ein Auftreten in amerika⸗ niſchen Theatern verbietet, unterſagt die Teil ⸗ nahme von ausländiſchen Muſikern, die ein Inſtrument ſpielen. Die Vorlage über aus⸗ ländiſche Schauſpieler iſt noch nicht angenom⸗ men worden. land freizuſtellen, ungehindert zu rüſten. Seite/ Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. März 1932 Pariſer Zwiſchenbilanz der Genfer Tragikomödie Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. März. Der außenpolitiſche Mitarbeiter des„Echo de Paris“, Pertinax, verſucht, die Bilanz über die letzten ſieben Wochen Genfer Völkerbundsarbeiten zu ziehen. Das Weſentliche in der Abrüſtungs⸗ frage ſei die deutſche Forderung nach Gleich⸗ berechtigung und Abſchaffung der Militärklauſel des Friedensvertrages, während Frankreich und ſeine Alliierten dieſe Gleichberechtigung und die Re⸗ viſion verweigern. Die Siegerſtaaten ſeien heute der Anſicht, daß eine Verſtärkung der gegneri⸗ ſchen Rüſtungen und eine Herabſetzung der eigenen den Frieden noch ſchneller bedrohen würde. Diefen Geſichtspunkt wollen die Signatar⸗ mächte nur in dem Fall aufgeben, ſobald der Völkerbund in einen wehrhaften Ueberſtaat umgewandelt wird, der über eine Streitmacht Zur Bekämpfung des Angreifers verfügt. Pertinax glaubt nicht, daß die in einem Mo⸗ nat beginnenden großen Meinungskämpfe ernſtlich durch irgendwelche Beſprechungen vorbereitet ſind. Das Völkerbundsſekretariat und die Delegierten der zweitrangigen Mächte hätten aber bereits ihre Taktik feſtgelegt, die darin beſtehe, Frankreich einige Zugeſtändniſſe mehr formaler als ſachlicher Art zu gewähren. Man werde verſuchen, von Deutſchland die Zuſtimmung zu einem Rü⸗ ſtungsſtand zu erhalten, der für den Augenblick kleiner ſein ſolle als der franzöſiſche(). Frankreich werde man andererſeits eine erhebliche Herab⸗ ſetzung ſeines Heeres auferlegen, d. h. nicht nur eine einfache Begrenzung ſeiner gegenwärtigen Streitkräfte. Pertinax beklagt ſich dann über ge⸗ wiſſe Einflüſſe des Völkerbundes, die ſich gegen die Intereſſen Frankreichs auf Tardieu geltend machen. Frankreich werde über kurz oder lang die Wahl zwiſchen zwei Wegen haben entweder ſich durch fühlbare Herabſetzung ſeiner eige⸗ nen Truppenkräfte u. durch Beſeitigung der Angriffs⸗ waffen die mehr oder weniger fiktive Feſtſetzung eines neuen deutſchen Militärſtatuts zu erkaufen. Der zweite Weg beſtünde darin, die Rüſtungen weiterhin zum Gegenſtand der eigenen Sorge zu machen und es dem militäriſchen Deutſch⸗ Die Ab⸗ rüſtungskonferenz und der Völkerbundsrat müßten bei dieſer Entwicklung dem Abgrund zu⸗ ſtreben. Die Schlußworte Pertinax ſtellen eine bewegte Klage über die unglückſelige Abrüſtungskonferenz bar. Der FFehlſchlag der Konferenz müßte Europa erſchüttern. Ihr Gelingen könne nur zum Schaden Frankreichs erreicht werden. Durch eine Abänderung des Rüſtungsverhältniſſes der einzelnen Länder würde Europa gegebenenfalls ſchweren Erſchütterungen ausgeſetzt. Vor dieſen tragiſchen Scheideweg ſehe ſich der Chef der franzö⸗ ſiſchen Regierung noch vor Beginn des Sommers geſtellt. 30 Millionen Franken veruntrent — Paris, 18. März.„Temps“ meldet heute die Verhaftung eines Börſenmaklers namens Barrault, dem Vertrauensmißbrauch zur Laſt gelegt wird. Barrault ſoll angeblich Kreuger⸗ Obligationen im Werte von 90 Millionen Franken verun⸗ treut haben, die ihm ein ſchwediſcher Bankier als Depot für ein Darlehen übergeben haben ſoll. feierlich übernommen habe. rung weigere ſich vorläufig zu glauben, daß de Aenderung der Gebändeſonderſteuer Aufhebung des 8 7a (Eigener Bericht) * Karlsruhe, 19. März. er Freitag⸗Nachmittagsſitzung lag dem Land⸗ tag die wichtige Vorlage über die Aenderung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes zur Ab⸗ ſtimmung vor. Das wichtigſte dabei iſt der Wegfall des umſtrittenen und vielbekämpften 8 7a lerhöhte Steuer auf Gebäude mit mehr als 6 Proz. Rente) ſowie Erleichterungen für den Grundbeſitz. In der Ausſpräche verlangt Abg. (Wirtſch.) weitere Zinsſenkung bezw. eines Höchſtzinsſatzes. Abg. Kaufmann(Zentr.) gab der Anſicht Aus⸗ druck, das Land ſolle von den Gemeinden nicht mehr Gebäudeſonderſteuer verlangen bezw. verrechnen, als tatſächlich eingegangen ſei. Von dem Geſamtauf⸗ kommen ſollte noch etwas mehr für die Inſtandhal⸗ tung der Altwohnungen verwendet werden. Finanzminiſter Dr. Mattes ſetzte auseinander, daß ein Grund zur Aufhebung des§ 7a der Ge⸗ bäudeſonderſteuer der ſtarke Ertragsrückgang der früher hochrentierenden Häuſer war, was auch den Steuerertrang ſinken ließ. Die Milderungen für die Landwirtſchaft ſind bedingt durch die beſondere Not⸗ lage. Die Bevölkerung möge an dieſem Fall den ernſten Willen der Regierung zur Steuerſenkung er⸗ kennen. In der Abſtimmung wird zunächſt die Regelung der Steuererhebung für die erſte Hälfte des neuen Haushaltjahres unter Zugrundelegung der bis⸗ herigen Sätze mit Mehrheit gutgeheißen, ebenſo die 25 * 7 landwirtſchaftlichen von Au Feſtſetzung Verlängerung des Fleiſchſteuergeſetzes um zwei Jahre. Die Neufaſſung des Gebäudeſonderſteuer⸗ geſetzes wurde einſtimmig angenommen. Bewilligt wurde die Vorwegnahme dringende Bauzwecke. gegen 12 S nalſozialiſten Roth genehmigt. Es folgte die Beratung eines deutſchnatlonalen Antrags auf Senkung der Schlachthofgebühren und einer Interpellation der Deutſchen Volks⸗ partei über die ſchlechten Abſatz⸗ und Preisverhält⸗ niſſe auf den Viehmärkten. Abg. Brixner begründet die Interpellation, Abg. Schmitthenner(.⸗Natl.) ſeinen Antrag. Nach kurzen zuſtimmenden Ausführungen des Abg. Ewald(Ev. Volksd.) und des Abg. Oſterwald (Str.) erfolgte die Zuſtimmung des Hauſes zu dem Gebührenſenkungsantrag. Die Beratung von Laubſtreu⸗Anträgen wurde durch eine Erklärung von Landesforſtmeiſter Kurz als erledigt angeſehen, der größtmöglichſtes gegenkommen zuſagte. Kurz bevor die Sitzung geſchloſſen wurde, keilte Abg. Dr. Föhr(Ztr.) mit, er habe alle notwendigen Schritte unternommen, um die Aufhebung ſeiner eigenen Immunität und die der Abgeordneten Diez⸗ Radolfzell und Dr. Kaufmann⸗Singen a. H. zu er⸗ reichen, damit die Angelegenheit des„Führer“. Artikels über Hoch⸗ und Landesverrat von Zen⸗ trumsführern ſchnell gerichtlich zu klären ſei. Er ſelbſt ſei ſeit eineinhalb Jahren nicht mehr in Sin⸗ gen a. H. geweſen, habe dort noch nie eine Konferenz geleitet. Elkt⸗ Nächſte Sitzung nach Oſtern. Neuer Konflikt Englands mit Irland Deutliche Warnung Chamberlains an de Valera Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. März. Die engliſche Regierung ſcheint nicht gewillt zu ſein, ſich die Fanfarenſtöße aus Irland in Ruhe anzuhören. Der Schatzkanzler Chamberlain hat auf die Erklärung des Präſidenten de Valera prompt mit einer Warnung geantwortet, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Im Rathaus von Birmingham hielt Chamberlain geſtern abend eine Rebe, in der er zunächſt feſt⸗ ſtellte, daß in London noch keine offizielle Mitteilung der neuen engliſchen Regierung eingetroffen ſei, aus der die Abſicht der Beſeitigung des Treueides zur britiſchen Krone und die Einſtellung der Lanbbeſitz⸗ entſchäbigung zu entnehmen ſei. Beides ſeien Verpflichtungen, die eine frühere Regierung des jriſchen Freiſtaates Die engliſche Regie⸗ Valexa dieſe Verträge einfach zerreißen werde. „Falls über die Haltung der engliſchen Regierung noch irgend welche Zweifel herrſchen ſollten, rief Chamberlain mit erhobener Stimme aus, mag es geſagt ſein, daß ſie ſchwerſte Bedenken gegen jeden Verſuch hat, Verträge und Abmachungen, die zwiſchen beiden Ländern in aller Form abgeſchloſſen wurden, zu zerreißen, als wenn das nur eines der beiden Länder anginge. Sollte die iriſche Regierung auf einem ſolchen Kurs ernſtlich beſtehen, ſo würden zweifellos all die Erbitterungen der früheren Kon⸗ flikte wieder aufleben, die man für alle Zeiten über⸗ wunden zu haben hoffte.“ de Valera hat alſo nicht lange auf eine Ant⸗ wort aus London zu warten brauchen. Die Tatſache, daß er ſeine radikale Erklärung nicht im Parlament, ſondern in einer Verſammlung von Preſſevertretern abgegeben hat, gilt vielfach als Beweis dafür, daß er zunächſt die Reaktion Englands prüfen wollte und ſich den Rückzug offen gelaſſen hat. In jedem Fall wird der iriſche Freiſtadt nicht darüber hinweggehen können, daß der engliſch⸗iriſche Vertrag von 1921 beim Völkerbund regiſtriert iſt. Wenn alſo die engliſche Regierung ſich gegen eine einſeitige iriſche Interpretation des Vertrages wendet, ſo wird Irland verpflichtet ſein, die Ent⸗ ſcheidung des Völkerbundes bzw. des Haager Schiedsgerichtshofes anzurufen. Vorläufig iſt in England jedenfalls noch keine allgemeine Erregung über die friſchen Vorfälle feſtzuſtellen. Wenn ein neuer engliſch⸗iriſcher Konflikt heraufzieht, ſo ent⸗ wickeln ſich die Vorzeichen mit bemerkenswerter Langſamkeit. 6 Tote, 27 Verletzte bei einem Eiſenbahnunglück — Neapel, 19. März. Geſtern abend ſtießen zwei Stadtbahnzüge in einem Tunnel zwiſchen zwei Bahnhöfen zuſammen. Der Zuſammenprall war außerordentlich heftig. Die Wagen wurden vollſtän⸗ dig zertrümmert. Sechs Perſonen wurden ge⸗ tötet und 27 verletzt, darunter vier ſchwer. Der Pflanzendenter im Ruheſtand Von Max Jungnickel Er iſt ein großer Botaniker, der alte Herr da, der gelähmt und penſiontert hinterm Fenſter ſitzt. Vor einigen Jahren, als er noch Lehrer war, lief er alle Tage durch Feld und Wald. Immer auf der Pflanzenjagd. Ein Sucher nach unbekannten Blu⸗ men, die noch niemand entdeckte, die kein Buch nannte und die da wie Fremdlinge, ohne Namen, im bunten Reigen der Natur herumſaßen. So ging er Tag für Tag auf die Suche, wurde dabei an Jahren alt, aber ſein Herz blieb jung und in ſeinen Augen ſaß immer ein Leuchten. Eines Tages hatte er wahrhaftig einen Fund gemacht. Er entdeckte eine Moosart und benannte ſie mit ſeinem Namen. Er ſchrieb darüber kleine, gelehrte Aufſätze in naturwiſſenſchaftlichen Zeitſchriften. Und als die Moosart den Namen des ſuchenden Naturfreundes bekam, da wars, als ob dieſer Name wie eine zwer⸗ genkleine, ſchüchterne Ewigkeit in dem Tautropfen glitzerte, der ſeden Morgen an dem feinen, ſpinnen⸗ feinen Moosſtengelchen hing. Einige Jahre ſpäter kam der böſe Schlaganfall. Der Pflanzendeuter mußte in den Ruheſtand. Er ſitzt nun daheim, am Fenſter wie am Ausguck eines geſtrandeten Schiffes. Aber das Fenſter fängt für den gelähmten Botaniker ein Stück Feld ein, ſchickt ihm einen Blick des Waldes in die alten Augen. Er ſitzt und grübelt nach, geht im Geiſte immer wieder die Wege, die er ſo oft ging, als er noch rüſtige Beine hatte. Er hört in ſeiner Erinnerung wieder die Bäche gurgeln, das Vogelgezwitſcher perlen und beugt ſich wieder herab zu den Geſichtern der Blu⸗ men wie zu Freundinnen, die ihn nicht vergeſſen haben und die ſchon ſehnſüchtig auf ſeine Tritte ge⸗ wartet haben. Aber da iſt ein Lehrer in der Stadt, ein ſingender Kamerad der Kinder, der mit ſeiner Klaſſe ſehr oft im Freien herumſtromert, weil er eben die Natur als große Lehrmeiſterin erkannt hat. Aus dem Feſt⸗ kranz von Kraut und Blumen findet er immer wie⸗ der welche, die er nicht kennt. Ja, das blühende Bilderbuch der Natur iſt ſo rieſengroß. Man muß ſchon ein ganz eifriger und begeiſterter Kenner ſein, wenn man ſedes Blatt kennen will. Der Pflanzen⸗ deuter im Ruheſtand war ein ſolcher Kenner. Der junge Lehrer bringt die unbekannten Blumen dem alten Botantker. Der kennt ſie alle nach Namen, Standort und Lebensart. Wie zuſammengeſpart und brennend von Einſamkeit ſind immer die Worte, die der alte Naturfreund mit dem jungen Lehrer ſpricht. 1 Mauchmal kommt es vor, daß der Lehrer ver⸗ hindert iſt. Und dann gehen die Kinder mit den Pflanzen zum gelähmten Botaniker. Sein altes Ge⸗ ſicht leuchtet immer in einem großen Lächeln auf, wenn die Kinder zu ihm kommen. Und dann blickt er die Blumen an, blickt ſie mit einem ſtillen, ver⸗ wirrten Ausdruck an, ſo wie man ein geliebtes Kind anblickt, das nach einer langen, ſchweren Krankheit wieder aufgeſtanden iſt. Und er nimmt einen Zet⸗ tel und ſchreibt auf:„Nachtkerze. Wächſt an Bahn⸗ dämmen. Bet uns ſelten. Die ſchönſten fand ich bei Mönchröden, wo der Damm die Biegung nach Norden macht. Gehört zur Familie der Weiderich⸗ gewächſe.“— So geht das oft Tag für Tag. Der alte Mann iſt ſeit langer Zeit der Gänſeblümchenphiloſoph, der Blumenapoſtel der Schulkinder geworden. Seitdem er das iſt, macht es den Eindruck, als hätte an ſeinem alten Herzen ein kleines Wunder gerührt. Er kommt ſich auf einmal wie verjüngt vor. Er lacht wieder, brummt wieder vergeſſene Lieder vor ſich hin. In ſeinen Augen leuchtet es wieder wie ein Glanz. Und ſeit langer Zeit kann er wieder ruhig ſchlafen. Einer, der einſt zu ſeinem Glück die Ge⸗ heimniſſe der blühenden Natur aufſpürte und nun, im Abendrot, dieſe Geheimniſſe jungen Menſchen⸗ blüten entziffert. Da, die Kinder ſammeln ſich um ſein Fenſter! Jetzt ſtellen ſie ſich im Reigen auf. Nun ſingen ſie, ſingen dem alten Pflanzendeuter im Ruheſtand ein Geburtstaglied. Er öffnet das Fenſter, nickt wie ab⸗ weſend, wie verklärt in die Kindermelodie hinein. Aus der Stadtratsſitzung vom 17. März. Der Stadtrat hat beſchloſſen, die bis zum 31. Auguſt 1933 laufenden Verträge mit dem Intendanten des Nationaltheaters, Herbert Maiſch, und dem Generalmuſikdirektor Joſeph Roſen⸗ ſtoſck auf unbeſtimmte Dauer in der Weiſe zu ver⸗ längern, daß ſie nur bis zum 31. Januar des jeweils laufenden Spieljahres auf das Ende des folgenden Spieljahres gekündigt werden können. Die Goethefeier der preußiſchen Akademie der Künſte fand geſtern abend ſtatt. U. a nahmen Max Liebermann, der Kultusminiſter Grimme, Ober⸗ bürgermeiſter Sahm, der franzöſiſche und der eng⸗ liſche Botſchafter, Reichstagspräſident Löbe, Heinrich Mann, Käte Kollwitz und Ludwig Fulda daran teil. Die Feſtrede, die auf den Rundfunk übertragen wurde, hielt Thomas Mann. Muſtikaliſche Dar⸗ bietungen des Singakademiechors unter Leitung von Prof. Georg Schumann, Chorgeſänge von Reichardt und Zelter umrahmten den Vortrag. 5 „Andromache“ von Herbert Windt Uraufführung der Berliner Staatsoper Herbert Windt iſt ein junger, noch wenig bekannter Komponiſt, der im Krieg und im Frie⸗ den ſehr viel Not gelitten hat und ſich in die Kom⸗ poſition flüchtete, die unter der Hand bei ihm aus einem Schulſtil in die allermordernſte Schreibweiſe ſich wandelte. Er hat nun das Glück unter der überaus eifrigen und kunſtvoll abgewogenen Füh⸗ rung Kleibers, ſeine Oper„Andromache“ Unter den Linden aufgeführt zu ſehen, und man wird ihm dieſen Abend gönnen, wie man ihn der Staatsoper ſehr als VBerdienſt anrechnen wird. Die Linie des Werks liegt, wie man ſchon aus dem Titel ſieht, nicht etwa in der Richtung einer modernen ſozialen Oper, ſondern es iſt die Fort⸗ ſetzung des Weges, den Richard Strauß und Hof⸗ maunsthal einſt eingeſchlagen haben. Hermione, die Tochter von Menelaos und Helena, die am Ende des letzten Straußſchen Werkes noch ein Kind war, iſt jetzt zu einer großen Sopranrolle aufgewachſen und ſoll die Frau des 1 werden, des Sohnes von Achill. Aber Pyrkhus hat auch Andro mache bei ſich, die Witwe Hektors, die er liebt, und hat deren klei⸗ nen Sohn Skamander ohne ihr Wiſſen am Leben er⸗ halten. Oreſt, der auch dieſe Oper mit ſeiner An⸗ weſenheit verſchönert, liebt ſeinerſeits Hermione und iſt zu ſeinem Leidweſen von den Griechen beordert, ſelbſt die Hochzeit von Pyrrhus und Hermione zu betreiben und den kleinen Hektorſohn zu töten, widrigenfalls ihm Pyrrhus ſelbſt zum Opfer fallen ſoll. 5 Das ſind die Konflikte: Pyrrhus zwiſchen Andro⸗ mache und Hermione, Andromache zwiſchen Pyrrhus und dem Schatten Hektors, Hermione zwiſchen Oreſt und Pyrrhus, Oreſt zwiſchen ſeiner Liebe und ſeiner Pflicht. Daraus baut ſich das Drama in zwei Akten zuſammen, deſſen Text ſich Windt ſelbſt zu⸗ rechtſtellte in einer Diktion die ſich von Hofmanns⸗ ſich ganz innerhalb der antiken Sagenwelt zu Hauſe fühlt. Das Drama verläuft gegen Andromache, Pyrrhus wird von Oreſt getötet bis dahin hat jede der vier Hauptfiguren Zeit und Gelegenheit, die Windungen des Schlckſals mit reichlichem Splo ſemble alle Möglichkeit gegeben. f Die Muſik von Windt arbeitet mit den großen Mitteln der früheren Straußwerke. Ein ungeheures Orcheſter, eine gewaltige Entladung des Geſangs, aber mehr noch als bei Strauß ein ausgeſponnener thal wieder etwas zurück zu Wagner wendet, aber auszufüllen und außerdem iſt für Chor und En⸗ A Die neue Garde“ von Auſtralien Drahtung unſ. Londoner Vertreterg § London, 19. März Die Eröffnung der größten Bogenbrücke der Welt fand geſtern in Sidney(Auſtralien) untez dramatiſchen Umſtänden ſtatt. Der Präſi⸗ von dent von Neuſüdwales, der Sozialiſt Lang, war Haushaltsmitteln in Höhe von 150000% für Ferner wurde mit Mehrheit Stimmen bei einigen Enthaltungen der oppoſitionellen Mitte die Strafverfolgung des Natio⸗ von ſeinem offiziellen Vertreter in London ge⸗ warnt worden, daß ein Komplott imgange ſei, ihn während der Eröffnungsfeier von der Brücke in den von Haifiſchen wimmelnden Hg⸗ fen zu ſtürzen.(!) Soweit kam es nicht, aber als der Miniſter gerade das Band, das die Brücken⸗ auffahrt überſpannte, mit einer goldenen Schere zerſchneiden wollte, ſprengte in geſtrecktem Galopp ein Offizier heran und zerhieb mit dem Schwert das Band unter dem Rufe:„Ich erkläre die Brücke für offen“. Der Offizier, ein Hauptmann namens de Groth, wurde ſofort überwältigt und abge⸗ führt. Er gehört einer auſtraliſchen Geheim geſellſchaft an, die den Namen„Neue Garde“ führt und dem amerikaniſchen Klu⸗Klux⸗ Klan entſpricht. Die neue Brücke über den Innenhafen von Sid⸗ ney iſt ein impoſantes Bauwerk. Die Errichtung hat ſieben Jahre geoͤauert und 50000 Tonnen Stahl in Anſpruch genommen. Die Brückenbahn, die vier ſelbſtändige Schienenſtränge, Autoſtraßen und Fußwege trägt, verläuft 55 Meter über dem Waſſerſpiegel bei Hochwaſſer. Der Hauptweg über⸗ quert 550 Meter und die Geſamtlänge der Brücke beträgt 1200 Meter. —— Jamilientragödie Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. März. Der Bücherreviſor Lolies erſchoß den 44 Jahre alten Reichsbankbeamten Hartig. Der Streit iſt um die Ehefrau des Bankbeamten entſtanden. Der Bücherreviſor wohnte ſeit ſechs Jahren bei den Eheleuten Hartig, deren Ehe nicht glücklich war, Frau Hartig ſuchte des öfteren bei dem Untermieter Lolies Schutz, ſo daß es verſchiedentlich zu Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen den beiden Männern kam Geſtern mittag trat Hartig in das Zimmer ſeines Untermieters Lolies und machte ihm Vorhaltungen. Nach der Darſtellung des Reviſors iſt Hartig dabet mit einem Stuhl auf ihn eingedrungen. Lolies gab infolgedeſſen auf Hartig zwei Schüſſe ab, die dieſen in die Bruſt trafen und ſeinen Dod herbei⸗ führten. Der Bücherreviſor alarmierte dann kele⸗ foniſch das Ueberfallkommando. Letzte Meloͤungen Schweres Autounglück in Bruchſal — Bruchſal, 19. März. Geſtern abend kurz nach 8 Uhr fuhr der Kraftwagenbeſitzer Willi Frank aus Bretten mit ſeinem Perſonenauto in Richtung Hei⸗ delsheim durch die Stadt, In der Württemberger⸗ ſtraße fuhr er zwei auf der rechten Seite gehende Paſſanten, den 18 Jahre alten Landwirt Valentin Vogel von hier und deſſen Schwager, den ver⸗ heirateten Schloſſer Wilh. Gantner aus Heidels⸗ heim, von hinten an. Vogel wurde zur Seite ge⸗ ſchleudert und blieb ſchwerverletzt liegen. Gantner trug ebenfalls ſchwere Verl etzungen davon. Vogel ſtarb auf dem Transport zum Kranken⸗ haus, während Gantner ſich dort noch in Lebensge⸗ fahr befindet. Die Schuld trifft den fahrläſſigen Autofahrer Willi Frank. kontrapunktiſcher Satz in dem Rieſenenſemble des* zweiten Akts. Die Sprache der Muſik iſt durchaus ſumphoniſch, erhebt ſich beſonders bei dem Eintritt neuer Perſonen zu ſtärkeren Akzenten und verwickelt ſich ſonſt in einen breiten und dichten Reichtum na⸗ turaliſtiſcher, leicht durch Motive gebundener Stim⸗ men, ein gewaltiges yſychologiſches Tongemälde, das oft durch die konſequente, eiſerne Wiederholung der Tonhöhe oder der Tonwendung uns erſchüttert. Es iſt ein großer Zug darin, eine unzweifelhafte Be⸗ gabung, bei aller Abhängigkeit doch ein ſelbſtändiger Geiſt, und wenn auch genug Tradition der Ro⸗ mantik darin noch liegt, ſo doch die Hoffnung auf eine ſtarke perſönliche Entwicklung. In der Aufführung, die von Preetorius nicht bloß in antiker Architektur, ſondern auch mit wech⸗ ſelnden Lichtbildproſpekten gut ausgeſtattet war, wirkte die Regie von Hörth, der gerade für ſolche Aufgaben ſehr geeignet iſt, ſehr monumental. Unter den Sängern freute man ſich, Fritz Wolff in dieſer ihm ſehr paſſenden Rolle des Pyrrhus zu hören, Moſe Forbach als ſehr dramatiſche Her⸗ mione und die neu verpflichtete Mezzoſopraniſtin Margarete Kloſe als Andromache, ein ſattes, ſchönes Organ, auch in der Höhe ſehr farbig gebil⸗ det. Die Chöre, die auch hier eine bedeutende Rolle ſpielen, ſind eine außerordentliche Leiſtung. Der Erfolg, beſonders nach dem zweiten Akt, war groß und herzlich, der anweſende Autor konnte dem Publikum perſönlich danken. Oscar Bie. Die Neuorganiſierung des Wiesbadener Staats⸗Theaters. Für die nächſte Zeit iſt nunmehr die Umwandlung des Wiesbadener Staats⸗Theaters in das„Naſſauiſche Theater“ vorzeſehen Die Durchführung der Theaterüberleitungsmaß⸗ nahmen und die Vorbereitung für die nächſte Spielzeit wird, wie aus Wiesbaden gemeldet wird, auf Grund von zwiſchen dem Staat und der Stadl Wiesbaden gepflogenen Verhandlungen Intendant Berg ⸗Ehlert, zurzeit Intendant des Staats⸗ Theaters in Kaſſel, übernehmen. Das Programm des erſten el äſſiſchen Muſik⸗ feſtes. Vom 29. April bis 1. Mai findet in Straß⸗ burg das von der Geſellſchaft der Muſikfreunde neranſtaltete erſte elſäſſiſche Muſikfeſt ſtatt. Unter Leitung von Wilhelm Furtwängler wird das Feſt mit einem Konzert des Berline Philhar moniſchen Orcheſters eröffnet Ferner ſind Konzerte des Pariſer Lamoureur, 5 und des Straßburger Orcheſters vor ſehen. g 3 E * — 5 mice n ——— 88— E 19 „. mens abge⸗ im- tene Klux⸗ Sid⸗ htung nen bahn, raßen dem über⸗ zrücke ärz. Jahre zit iſt nden. i den nach k aus Hei⸗ rger⸗ hende entin ver⸗ dels⸗ e ge⸗ egen. gen uken⸗ usge⸗ ſigen de⸗ Haus ttritt ickelt 1 na⸗ Stim⸗ „das der Es Be⸗ diger Ro⸗ auf nicht vech⸗ 35— 5 55—— Mannheim und ſeine Beziehungen zu Stultgart Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 7 Nummer 133 Zum heutigen großen Schwäbiſchen Abend im Friedͤrichspark In dieſem Sommer wird in Stuttgart ein „Schwäbiſcher Heimattag“ begangen, das heißt, es wollen ſich alle Schwaben in der ganzen Welt in der Landeshauptſtadt ein Stelldichein geben, ſo weit d. überhaupt unter den gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen möglich iſt. Und da ladet nun die Vereinigung der Württemberger E. V. Mannheim zu einer Werbe⸗Veranſtaltung für dieſes Heimat⸗ terffen am heutigen Samstag in den Saal des Friedrichsparks ein. Deshalb möchte ich einmal unterſuchen, in welchem Maße es Beziehungen zwi⸗ ſchen beiden Städten gab und noch gibt. Da mag es denn im erſten Augenblick den Anſchein haben, als ob gar keine Zuſammenhänge zwiſchen ihnen be⸗ ſtünden, aber wenn wir die Sache genau unterſuchen⸗ werden wir gleich anderer Meinung ſein. Hat es ſchon etwas Liebliches an ſich, zu wiſſen, daß des Schwabens Lieblingsfluß, der Neckar, bei Mannheim in den Rhein mündet, ſo daß die Grüße, die wir ihm auf der Karlsbrücke zwiſchen Stuttgart und Cannſtatt(beide gehören ſchon ſeit Jahren zuſammen) mitgeben, luſtig aufflatterten, ſo werden wir erſtaunt ſein, wenn wir hören, daß es noch wichtigere Beweiſe gibt, die von einer gewiſſen Verbundenheit der beiden Städte zeugen. Wir kennen einige Söhne von Mannheimer Adels⸗ familien, die einſt auf der von Herzog Karl Eugen auf der Solitude gegründeten Schwäbiſchen Akademie waren, um ſich dort entweder zum Militär⸗ oder einem andern Stande vorzubereiten. Da war der Sohn des pfälziſchen Majors Friedrich von Bock aus Mannheim, der nach achtjähriger Dienſtzeit als Leutnant abging. Ferner war da der Hofkommiſ⸗ ſärsſohn Bernhard de Vigneux, der Ratsſohn Georg von Hofſtatt, der kleine von Hay⸗ nault, deſſen Vater in den Dienſten des Thurn und Taxis ſtand, und die Brüder Franz und Friedrich von Tautphoeus, Söhne eines Regierungs⸗ rates. Ein anderer, der auf dieſer Karlsſchule war und der von Stuttgart nach Mannheim kam, war Friedrich Schiller. Es iſt in dieſem Augenblicke gewiß nicht not⸗ wendig, davon zu ſprechen, welch bedeutender Ab⸗ ſchnitt Mannheim und ſein Theater im Leben Schillers war; es iſt zu bekannt, wie wichtig gerade die Beziehungen dieſes Großen zu dem Mannheimer Muſentempel für ſeine künſtleriſche Entwicklung ge⸗ weſen iſt. Man ſchlage nur den erſten Band von Schillers Briefen auf und vertiefe ſich in die Korre⸗ ſpondenz, die er mit Dalberg, Schwan und anderen gehabt hat. Man leſe das kleine Büchlein von Andreas Streicher über Schillers Flucht und man wird von ſelbſt zu der Ueberzeugung kom⸗ men, wie wertvoll es für den Dichter der„Räuber“ war, daß es ein Mannheimer Theater gab. Heute können wir nicht ohne Kopfſchütteln daran denken, daß es einmal möglich war, einem Manne vom Geiſte Schillers das Leben im eigenen Lande ſo zu verbittern, daß er fliehen mußte, wenn er nicht an ſich und aller Welt verzweifeln wollte. „Seine Stimmung“, ſo ſchreibt Krauß in der Schwäbiſchen Literaturgeſchichte über Schillers Aufenthalt in Mannheim,„wechſelte zwiſchen dumpfer Verzweiflung und aufregender Begierde nach betäubendem Lebensgenuß. Er verkehrte auch in der vornehmen Geſellſchaft; der Salon der La Roche in Speyer und Mannheim öffnete ſich ihm. Verſchiedene Herzensneigungen, die ſich kreuzten, mehrten ſeine Unruhe. An die Dichterin und Schau⸗ ſpielerin Sophie Albrecht feſſelte ihn ſchwärmeriſche Freundſchaft, ernſthaft dachte er an eine Ehe mit Margarete Schwan, der Tochter ſeines Verlegers: noch im April 1785 warb er von Leipzig aus ver⸗ gart. lingen des Stuttgarter Theaterpublikums gehört und Von Hanus Baum Stuttgart geblich um ihre Hand; dazwiſchen tändelte er vorübergehend mit dieſer oder jenen Schönen. Von den größten Folgen wurde ſein vertrauter Umgang mit Charlotte von Kalb.. Schillers Verlobung und Verheiratung ſetzte der Vertraulichkeit ein Ziel.“ Ein anderer Mann ſteigt vor unſerm geiſtigen Auge auf, der ein ähnliches Schickſal wie Schiller hatte, wenn es ſich auch in einer anderen Form äußerte: Carl Maria von Weber, der Komponiſt des„Freiſchütz“, der aus Württem⸗ berg ausgewieſen wurde. Am 286. Februar 1810 ſehen wir auf der Landſtraße Stuttgart⸗Heilbronn⸗ Heidelberg⸗Mannheim eine Kutſche fahren, die an der Grenze in Fürfeld hält... es ſteigen aus Carl Maria von Weber, ſein Vater und der Polizei⸗Kom⸗ miſſar Götz aus Stuttgart, der dem Vertriebenen 25 Gulden lieh und ihm Empfehlungsbriefe auf Mannheim aushändigte. Der Muſiker hatte ſeine ſchlimmſten Jugendtage hinter ſich.. in Mannheim ſollte es ihm beſſer gehen. Man leſe das Lebens⸗ bild von Carl Maria von Weber, das ſein Sohn Max Maria geſchrieben hat und beachte das Kapitel Baden, Darmſtadt und die beiden Abſchnitte über die Kunſtreiſen und man wird auf die Namen von Perſönlichkeiten ſtoßen, wie Peter Ritter, der damals im Orcheſter des Mannheimer Theaters als Violoneelliſt ſaß und deſſen Kompoſitionen auch am Stuttgarter Hoftheater aufgeführt wurden. alſo „Salomo“ und„Der Zitherſchläger“. Dann war da der Kapellmeiſter Franz Danzi, wie Ritter ein geborener Mannheimer, der 1807 nach Stuttgart als Hofkapellmeiſter kam. Was Streicher unſerm Schiller, das war der Mannheimer Danzi Carl Maria von Weber:„Danzi wurde mit Weber Ende 1807 bekannt, und bald lebte der 43jährige Kapellmeiſter und der 21jährige„Prinzenſekretär“ im innigſten Verkehre, jedes Vorhaben beſprechend, jedes Geſchehene gegenſeitig beleuchtend, wobei Danzi oft bewundernd vorm Talente ſeines jungen Freundes ſtand, dieſer immer liebe⸗ und verehrungsvoll auf das wohlüberlegte Wort des gereiften Meiſters hörte.“ Es würde zu weit führen, wollte ich weiter von jenen Menſchen reden, mit denen Weber in Mannheim in Verbindung trat und die ihm, wie Alexander von Duſch, gute Freunde und Förderer waren. Aber gerade Ritter und Danzi, beide echte Mannheimer, verknüpfen die Neckarſtadt Stuttgart mit der Rheinſtadt Mannheim auf das innigſte, ſoweit die Geſchichte der beiden Theater in Betracht kommt. Erinnerungen an Ludwig Uhland werden wach, wenn wir an den„Mannheimer Almanach“ denken, an das Taſchenbuch der Gra⸗ zien, das die beiden Buchhändler Kaufmann und Friedrich in Mannheim herausgaben; im März 1846 wurde Uhlands Schauſpiel„Herzog Ernſt“ in Mann⸗ heim aufgeführt. Ein Freund des Dichters ſchreibt ihm:„Es ſcheint, als ob in Mannheim wieder einmal eine Muſterbühne und ein Boden für das deutſche Trauerſpiel Daraufhin ſetzte eine Korreſpondenz mit dem Ver⸗ lagsbuchhändler Friedrich Daniel Baſſer⸗ mann ein, die ſich hauptſächlich um die mögliche Aufführung eines anderen Schauſpiels des Dichters drehte. Und wenn ich nun doch ſchon den Namen Baſſermann ausgeſprochen habe, dann darf ich nicht vergeſſen, zu ſagen, daß Dr. Auguſt Baſſermann im Jahre 1882 an die Hofbühne nach Stuttgart kam:„er bewährte ſich als einen hochgebildeten, kräftig und kerngeſund veranlagten, wenn auch nicht gerade genialen Künſter“.. er blieb vier Jahre in Stutt⸗ Daß Albert Baſſer mann zu den Lieb⸗ gefunden wäre.“ daß„der größte Bühnenkünſtler der Epoche“ ſelber gern nach der Hauptſtadt Schwabens kommt, nur nebenbei. Der Arbeiterbildungs verein in Mannheim ſchickte Uhland zu ſeinem 75. Geburts⸗ tag ein Telegramm:„Gruß und Glückwunſch un⸗ ſerm geliebten deutſchen Dichter.“ Wir haben ſchon vernommen, daß Chriſtian Friedrich Schwan in Mannheim Schillers„Räuber“ herausgab, wenn auch nur die veränderte Bühnen⸗ ausgabe und„Fiesko“ und„Luiſe Müllerin“. Der Akademiebuchhändler Tobias Löffler iſt der zweite Verleger, der mit Stuttgart in Be⸗ ziehungen ſtand: er gab die zweite Auflage der urſprünglich heimlich in Stuttgart gedruckten Originalfaſſung der Räuber heraus.. für uns iſt es aber zu wiſſen notwendig, daß in dieſer Verlagsbuchhandlung, die durch drei Generationen bis 1852 im Beſitz der Familie war (die Firma mit ſeinem Namen beſteht heute noch) der Anhaltiner Buchhändler Karl Hoffmann als junger Gehilfe dort tätig war und ſeine erſten Kennt⸗ niſſe als ſpäterer Verleger in Stuttgart erwarb. Er gründete nämlich 1826 in Stuttgart eine Ver⸗ lagsbuchhandlung, die heutige Weiſeſche Hofbuch⸗ handlung. Sein Unternehmen gab den Grundſtock für acht neue Firmen ab, darunter die von Engel⸗ horn. Und eine Mannheimerin war es, die er ſich auserwählte und zu ſeiner Frau machte: Eli⸗ ſabeth Hoff, eine Tochter jenes Verlegers in Mannheim Heinrich Hoff, der 1848 wegen Preſſevergehens verhaftet, aber wieder freigelaſſen wurde. Ein Jahr darauf erfolgte eine zweite Verhaftung, doch diesmal wurde er zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, eine Strafe, die er nicht abſitzte, weil es ihm gelang, nach Amerika zu fliehen, wo er 1852 ſtarb. Auch in kommerzieller Hinſicht haben ſich Mannheim und Stuttgart gar manchesmal begegnet. Noch heute ſind auch in dieſer Hinſicht die Bezie⸗ hungen zwiſchen beiden Städten innig und vertraut. In der Geſchichte der württembergiſchen Tabak⸗ fabrikation aus dem 18. Jahrhundert iſt Mann⸗ heim nicht wegzudenken, da es den damaligen Her⸗ zögen durchaus nicht gelingen wollte, den Tabak⸗ handel in die Höhe zu bringen, weil eben in der Pfalz ein günſtigerer Boden zum Anbau der Tabak⸗ pflanzen war und es die Leute dort beſſer verſtanden, die Tabakinduſtrie rentabel zu geſtalten. So gab denn Herzog Karl Alexander den Befehl, einige Leute aus der Pfalz zu holen, damit ſie auf Grund ihrer Erfahrungen eine Tabakfabrik er⸗ richten ſollten. Da aber nichts daraus wurde,„weil die Pächter einſahen, daß es für ſie vorteilhafter ſei, die ihnen erteilte Erlaubnis der aceisfreien Einfuhr des Tabaks zu benutzen“, übertrug der Herzog ein neues„Tabak⸗Kommerzium“ auf 20 Jahre dem kur⸗ pfälziſchen Tabaks Manufaktur ⸗General⸗ Direktor Don Pancorbo im Namen der Fabrik in Mann⸗ heim. Der Tabakfabrikaut P. Brentano in Mann⸗ heim war aus dem Geſchlecht jener Italiener Bren⸗ tano, von dem Antonio bereits im Jahre 1704 in Stuttgart ein Spezereigeſchäft gründete. Daß der Handelsverkehr auf der Waſſerſtraße früher auch von Cannſtatt aus über Heilbronn nach Mannheim rege war, erzählt uns die Chronik der Neckarſchiffahrt. Seit Jahren ſchon haben wir in Stuttgart eine Mannheimer Lagerhaus ⸗Geſellſchaft und unter den Mitgliedern des Badner Vereins in Stuttgart befindet ſich eine ganze Reihe von Mannheimern, die wied tuttgarter Karne⸗ valgeſellſchaft Möbelwagen an ren, weil ſie hier um die Faſtnachtzeit Landsleute treffen. Denn daß Habereckl und die Mannheimer Karnevalsgeſellſchaſt leben in der Erinnerung der akklimatiſierten Mann⸗ heimer in Stuttgart fort. Daß die neue Zeit des mit Stuttgart und umge und Wort, erfahren wir hä Und ſo wird es denn wohl nicht nötig f ich noch weiter von den Beziehungen Stuttgarts zu Mannheim und umgekehrt zu ſprechen brauche: Der Neckar bringt Grüße, bring und ladet die Schwaben von Mannheim brav ein; ſie möchten doch kommen zur Heimat, der alten, damit ihre Herzen für ſie nicht erkalten! nudfunks Mannheim erbindet durch Ton Ru t Wünſche dem Rhein, —— Gemeindeſteuer 1931 Am Mittwoch, 30. März findet eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Auf der Tages⸗ ordnung ſtehen nur drei Punkte. Der wichtigſte iſt die endgültige Feſtſetzung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer für 1931. Der Stadtrat legt ſolgenden Beſchluß zur Genehmigung vor: „Zur Deckung des im Haushaltplan für das Rech⸗ nungsjahr 1931 aus der Grund⸗ und Gewerbeſteuer vorgeſehenen Betrags ſind 163 Hundertteile der Steuergrundbeträge des Grund vermögens und 156 Hundertteile der Steuergrundbeträge des Betriebs⸗ vermögens ſowie des Gewerbeertrags zu erheben.“ 25 Fahre 3 Mannheimer VBackergenoſſenſchaft Am 12. März 1907 wurde von nur 26 Mann⸗ heimer Bäckermeiſtern die Ein⸗ und Ver k auf 8² genoſſenſchaft der Bäcker mei ſt e r Mannheims gegründet, ſo daß die Genoſſeu⸗ ſchaft in dieſem Jahre ihr fünfundzwan 8 i g⸗ jähriges Beſtehen begehen kann. Dem Erunſte der Zeit entſprechend begeht ſie dieſen Tag im eng⸗ ſten Kreiſe der Genoſſenſchaft durch einen einfachen Feſta bend. Dabei hätte ſie ſchon Anlaß, auf ihr Werden und ihre Entwicklung ſtolz zu ſein. Denn die Mannheimer Bäckergenoſſenſchaft gehört heute mit zu den größten und bedeutendſten Ge⸗ noſſenſchaften Deutſchlands. Nach Ge⸗ ſchäftsumſatz und Mitgliederzahl. Und dank ihrer durchaus kaufmänniſchen Geſchäftsführung iſt ſie eine Art Zentrale geworden, um die ſich außer den Bäckergenoſſenſchaften in der näheren Um⸗ gebung, beſonders Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim⸗Land, die Bäckerabteilung der Heſſiſchen Handwerkerzentrale in Darmſtadt und die Bäcker⸗ genoſſenſchaft Kreuznach ſcharen. Allerdings iſt ſie auch weit über ihren Anfangs⸗ ſtand herausgewachſen. In der Vorkriegszeit war es im weſentlichen der Bezug von Kleinmaterialien, den die Genoſſenſchaftsmitglieder gemeinſam betrie⸗ ben. Deshalb war der Geſchäftsumfang gering und ohne große Bedeutung für das Mannheimer Wirt⸗ ſchaftsleben. Erſt in der Nachkriegszeit wuchs die Genoſſenſchaft zu einem wichtigen Faktor in der Mannheimer Wirtſchaft. Dieſe Epoche begann im Jahre 1921, als die Mitgliederzahl auf über 300 ſtieg und die Genoſſenſchaft als eine ihrer wichtigſten Aufgaben den gemeinſamen Mehlbezug einführte. Seit dieſer Zeit konnte ſie ihrer Aufgabe, regu⸗ lierend auf den Markt zu wirken, gerecht werden und aus dem gemeinſamen Bezug gerade von Mehl ihren Mitgliedern manchen Vorteil ver⸗ ſchaffen. Ein ausgezeichnetes Bild von dem Werden und Wirken der Genoſſenſchaft gibt die aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums herausgegebene Feſtſchrift, die in Wort, Zahl und Bild die Ge⸗ ſchichte der Genoſſenſchaft darſtellt und zeigt, wie durch die zuſammengefaßte Kraft der vielen Bäcker⸗ nieiſter ein kaufmänniſches Unternehmen geſchaffen wurde, das ſich nach Umfang und Geſchäftsſührung mit jedem Großbetrieb meſſen kann. 9 VeoRECK AUF SSTF ILE NHANNH FIN: Opkfl-VFEREAUFSST ELLE LUDWIGSHAFEN /R.: VERCAUF SAUNA, FESATZ TFINLELAGFR UND för Sie sorgt. 2 * dau vnz OHL gcllatel lbs denn schon in den letzten agen des vergangenen Jahres wurden die Preise för 1932 gesenkt.„Das Gebot der Stunde“ hieß es damals, und Opel erbrachte damit einen neuen Beweis för die bekonnte Tatsache, des sich die größte Automobilfabrik Deutschlands immer den Erfordernissen des Marktes an- passen kann und anpoßt. Das trifft auch für die Wagen zu. Wirts chafflichkeit bei hoher Leistung, bei Bequemlichkeit, Schönheit und Komfort ist heute vernönffigerweise Grundbe- dingung för jeden Autokauf. Opelwagen sind wirtschefflich! Bei hoher Oudlität— niedrige preise. Erprobte und bewahrte Konstruktionen. Niedrige Unter- baaltungskosten. Ein geschulter Opel- Kundendienst, der überall OPEL ieee, beilgel die herobgesetxten preise: l, 2 Ltr. 4 Zyl. ab M89. ,s b. 6 Zyl. ab 2695 preise ab Werk Rüsselsheim am Main. Bequeme Zahlungsbedingungen durch die All- gemeine Finanzierungs Gesellschaft. Mechen Sie unverbindlich eine Probefahrt STEINBERG& NVE, OH- GMOSD HAN DLFEA, O 7. 5(HEIDFELBEEGERST NAS SF), TSLePHON 252 57 N DIENST), WEREKSTNTTEN, KAISER. WILEHELNH STR. 7, Uf 62851 eite/ Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittao⸗ Ausgabe Samstag, 19. März 1932 je werktätige Jugend in ihrer Schule . Zur heutigen Ausſtellungseröffnung Mittwoch nachmittag.„Die Werktätigen in ihrer Schule“, leſe ich da. Das gibt mir Anlaß zu einem Beſuch der Gewerbeſchule, obwohl ich weiß, daß die Ausſtellung ja noch erſt im Aufbau begriffen ſein kann. Im Hauptportal muß ich ſinnend ſtehen bleiben. Standen da nicht noch im letzten Jahre ge⸗ ſchliffene Granitſäulen? Wo ſind die hingekommen? Soll man die einfach überſtrichen haben? Drinnen in den Gängen herrſcht reges Leben. Aus den offenen Türen heraus hörſt du die Weiſungen: „Obacht, daß nichts zerreißt“.„Komm halt' mal da!“ „Bitte dort niedriger hängen!“„Iſt die Leitung jetzt intakt?“ In den erſten beſten Saal trete ich ein, den Laboratoriumsſaal für elektriſche Verſuche. Da hinten wird ein ganzes Gerüſt aufgebaut. Daran ſpllen praktiſche Arbeiten aus der Schulwerkſtätte für Starkſtrominſtallateure gezeigt werden. Bald flammt da, bald dort ein Licht auf.„Dort oben wird jetzt die Neon⸗Leuchtſchrift aufleuchten.“ Aber ſie iſt hart⸗ näckig und will noch nicht. Ich glaube gerne, daß da mancher Schulentlaſſene ſeinen Beruf entdeckt, wenn ex in den Tagen der Ausſtellung alles fein funktio⸗ nieren ſieht. Radiotechnik ſoll mir in einem anderen Saale ge⸗ zeigt werden. Aber da iſt noch gähnende Leere. Nur einige Radiokäſten ſtehen herum. Da muß noch viel gearbeitet werden, bis die Ausſtellung eröffnet wer⸗ den kann. Sie ſind aber auch fleißig an der Ar⸗ beit vor der Türe, draußen auf dem Gang, um die Klingelleitungen und alles Mögliche in Gang zu ſetzen, die Schwachſtrömer.„Elektromechaniker“ leſe ich auf einem Schild im zweiten Obergeſchoß. Alles ſchon in beſter Ordnung. Da kann die Ausſtellung ſchon beginnen. Zeichnung hängt neben Zeichnung, vom Einfachen bis zum Schwereren und Schwie⸗ rigſten. Es muß für einen Fachmann eine Freude ſein, da zu ſehen und zu ſchauen. „Graphiſche Berufe“ lädt die Tafel an einer anderen Türe ein. Ich leſe die Namen unter manchen Blättern, die meine beſondere Aufmerkſamkeit erregen. Den kenne ich da!„Waks! Der Kerl hat das gemacht? Hätte es ihm gar nicht zugetraut“. Mit ſichtlichem Stolz zeigt der Lehrer eine ganz hervorragende Arbeit.„Sagt nicht, daß unſere Jugend nicht ſtrebſam iſt!“ Man muß ſich wundern und freuen über ſo viel Streben, Eifer und Arbeit! Um ſo ſchwerer fühlt man da das große brennende Problem der Arbeitsloſigkeitl [Zweigen ſah ich Theoretiſches und Praktiſches Die Arbeiten aus der haben mich länger aufgehalten. Du meinſt in einer Kunſtausſtellung zu ſein. Die verſchiedenſten Rich⸗ tungen ſind vertreten, heiſchen Zuſtimmung, fordern Ablehnung heraus. Dahin muß ich nochmal gehen; muß mir manches beſonders erklären laſſen. Bei den Sattlern und Tapezierern war ich noch. Die Dekorateure traf ich beim Aufbau ihrer Arbeiten an. Aus den verſchiedenſten Berufen und mit dauernd wachſendem Intereſſe. Der Aufbau der Ausſtellung verrät viel Erfahrung; iſt muſtergßaig angelegt. Bei den Malerlehrlingen traf ich einen Bekann⸗ ten. Der Junge hat trotz eifrigen Suchens im letz⸗ ten Jahre noch keine Stelle gefunden. So ging er das ganze Jahr über Tag für Tag in die Schule, um wenigſtens theore⸗ tiſch mit ſeinem Beruf vertraut zu werden. Malerfachſchule Sieh' Dir dieſen Burſchen an! Schau ihm ins Auge, ins hellſtrahlende, ins leuchtende! In ſein friſches, rotwangiges Geſicht!— Dem iſt die Schule viel, viel mehr geweſen, als nur eine wiſſen vermittelnde Anſtalt! Wie ich die Treppen herunter gehe, treffe ich daneben eine Gruppe am Arbeiten. Verſchieden⸗ farbige Querſtreifen bedecken bis jetzt die Wand⸗ fläche.„Was das werden ſoll?“ frage ich. Der junge Künſtler weiß noch keinen Namen für ſeine neue Kunſt, für ſein neues Verfahren, das er ge⸗ legentlich der Ausſtellung zeigen will. Ich bin ſehr geſpannt, wie ſeine Probearbeit wirken wird, wenn ſie vollendet iſt. Wänn die Ausſtellung für alle zugänglich iſt? Am heutigen Samstag nachmittag um 13 Uhr wird ſte im Saal 1 des Gewerbeſchulgebäudes C 6 eröffnet. Gleichzeitig findet auch in N 6, 4 Eröffnung ſtatt. Bis 16 Uhr iſt am heutigen Samstag geöffnet. Am morgigen Sonntag iſt Beſuch möglich von 11—18 Uhr. Auch noch am Montag von—12 und 14—17 Uhr iſt die Ausſtellung zugänglich. Der Beſuch iſt für jeder⸗ mann zu empfehlen. Namentlich Eltern mit volks⸗ ſchulpflichtigen Kindern iſt der Beſuch dringend an⸗ zuraten. Da wird bei den Kindern Beruf geweckt und angeregt, beraten und gefunden. Auch für Abi⸗ turienten und von der Mittelſchule abgehenden Ju⸗ gendliche dürfte ein Beſuch ſehr heilſam ſein, weil er neue Wege und Ausſichten eröffnen kann. r Veſtattungen Kaufmann Auguſt Samsreither Unter zahlreicher Beteiligung wurde geſtern nach⸗ mittag wieder eine bekannte Mannheimer Perſön⸗ lichkeit zu Grabe getragen, Auguſt Sams reither, der im Alter von 57 Jahren unerwartet dahin⸗ geſchteden iſt. In der Friedͤhofkapelle ſprach Kaplan Deichelbohrer von der Unteren Pfarrei nach einem Harmoniümvorſpiel von Muſikdirektor Lenz die Sterbegebete. Am Grabe legte Herr Sattel⸗ meier namens des Turnvereins von 1846 einen Kranz nieder. 42 Jahre hindurch hat Auguſt Sams⸗ reither dem Verein angehört. Als Kommiſſionsmit⸗ glied leiſtete er Erſprießliches für den Verein. Für den Reichsverband der Lack⸗ und Farbwarenhändler ſprach Herr Reinmuth Abſchiedsworte für den tüchtigen Kollegen, der bis zum letzten Atemzug ſeinem Werke vorſtand. Architekt Stiefenhofer Im Krematorium fand ebenfalls geſtern nach⸗ mittag die Feuerbeſtattung des im blühenden Alter von 32 Jahren verſtorbenen Architekten Helmuth Theodor Stiefenhofer ſtatt. Kirchenrat Dekan Maler ſchilderte, nachdem der Choral„Jeſu meine Zuverſicht“ verklungen war, den Lebenslauf des Verſtorbenen, der aus Münſter am Stein ſtammte und Sohn eines Kunſtbildhauers war; er hetratete 1926 in Mannheim. In den beſten Schaffensjahren fiel der junge Familienveter unheilbarem Siechtum zum Opfer.„Ein Menſch iſt in ſeinem Leben wie Gras“, dieſes Bibelwort legte Kirchenrat Maler feiner Trauerrede zugrunde. Gefährlicher Raſenbrand Durch ſpieleude Kinder verurſacht Als vor einiger Zeit gegen den Kraftfahrer der Berufsfeuerwehr verhandelt wurde, weil er mit ſeinem Fahrzeug auf dem Wege zu einem Raſen⸗ brand unglücklicherweiſe ein Mädchen totgefahren hatte, kam beim Gericht die Meinung zum Aus⸗ druck, daß ein Raſenbrand doch nicht ſo wichtig ſei, um das ſchnelle Fahren der Feuerwehr zu recht⸗ fertigen. Geſtern hat ſich nun gezeigt, daß auch ein Raſenbrand gefährlich werden kann, wenn er nicht rechtzeitig bekämpft wird. Auf einer dem Exerzierplatz gegenüberliegenden Wieſe an der Käfertalerſtraße hatten geſtern mittag ſpielende Kinder ein„Feuerle“ gemacht. Ein in der Nähe wohnender Mann, der das Feuer austreten wollte, wurde von den unvernünftigen Kindern ausgelacht. Unverſehens griff das Feuer um ſich. Bald ergriffen die Flammen einen auf dem Grundſtück Käfertalerſtraße 231 ſtehenden Holz⸗ ſchuppen, in dem ſich Werkſtätte und Holzlager des Zimmermeiſters Müller befanden. Als die von einem Jungen durch den Feuermelder alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr mit einem Löſchzug ein⸗ traf, war nichts mehr zu retten. Der Schuppen brannte unter ſtarker Rauchentwicklung ab. Was nicht verbrannte, ſtürzte zuſammen, ſodaß der Brandplatz, als alles abgelöſcht war, dicht mit ver⸗ kohlten Brettern und Balken bedeckt war. Die angrenzende Werkſtätte des Zimmergeſchäfts Joſ. Diemer hatte ebenfalls ſchon Feuer gefangen, doch konnte hier die Feuerwehr ein weiteres Um⸗ ſichgreifen verhüten. Um 7 konnte der Löſchzug, der unter Leitung von Branddirektor Mikus das Feuer mit fünf Schlauchleitungen bekämpft hatte, unter Zurücklaſſung einer Brandwache die Heim⸗ fahrt antreten. N. Der Brandgeſchädigte iſt nicht verſichert; ſein Schaden beläuft ſich auf annähernd 1000 Mark. Oberin Streng verläßt Mannheim 5 Von einem harten Verluſte werden die Städti⸗ ſchen Krankenanſtalten betroffen. Verläßt doch im Laufe des nächſten Monats die allerſeits beliebte und geachtete Oberin Anna Streug die Stätte ihrer Wirkſamkeit, um nach Karlsruhe als Generaloberin in das Mutterhaus der Schweſtern des Badiſchen Frauenvereins vom Roten Kreuz überzuſtedeln. Wer Oberin Streng kannte, wird wiſſen, was das Allge⸗ meine Krankenhaus durch ihren Weggang verliert und wie ſchwer es ſein wird, einen Erſatz für ſie zu finden. Ihre Menſchenfreundlichkeit und Güte den Kranken gegenüber iſt allgemein bekannt; verſtand ſie es doch, nicht nur Krankenſchweſter zu ſein, ſon⸗ dern auch Helferin in ſeeliſchen Nöten. In ſeltenem Maße waren in ihr dieſe Fähigkeiten mit dem Ein⸗ fühlungsvermögen vereint, die von ihr betreuten Schweſtern in das richtige Verhältnis zur Anſtalt zu ſetzen. Ihr ſchlichtes Weſen wird unvergeſſen blei⸗ ben, wie überhaupt alle, die mit ihr zu tun hatten, ihr in unguslöſchlicher Liebe gedenken werden. Oberin Streng, die ſeit 1908 zum Mutterhaus des Frauenvereins vom Roten Kreuz gehört, trat im Jahr 1911 in die Stätiſchen Krankenanſtalten ein. Bald hätte man ihre Fähigkeiten erkannt, ſodaß ſie be⸗ reits ein Jahr ſpäter im Jahre 1912 als Nachfolgerin der Oberin Gräfin von Horn zur Oberin des Allge⸗ meinen Krankenhauſes ernannt wurde. Gräfin von Horn ging vor 20 Jahren als Generaloberin an das Mutterhaus in Karlsruhe und verläßt nun aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten dieſen Poſten. Es iſt kein Zufall, ſondern es iſt das äußere Zeichen dafür, daß Frau Oberin Streng die gegebene Perſon iſt, daß ſie nun in Karlsruhe Nachſolgerin der Frau wird, die ſie vor 20 Jahren in Mannheim bereits abgelöſt hat. Von ſämtlichen Oberinnen Badens wurde Oberin Streng einſtimmig zur Generaloberin gewählt. Die Ernen⸗ nung für das höchſte Amt, das das Mutterhaus des Badiſchen Frauenvereins zu vergeben hat, iſt bereits erfolgt. Wir wünſchen der Generaloberin an der Stätte ihres neuen Wirkens weiterhin viel Glück. Möge ihre Arbeit an dem Schweſternnachwuchs eben⸗ ſo ſegensreich ſein, wie ihr Schaffen im Mannheimer Krankenhaus. 5 * Ferienſonderzüge. In dieſem Jahre werden vorausſichtlich folgende Ferienſonderzüge verkehren: Baſel Bad. Bf.—Stralſund und Carls⸗ hagen⸗Traſſenheide am./10. Juli,(Kaiſerslautern—) Mannheim München über Heidelberg— Bretten am 15/16. und 30.31. Juli, Baſel Bad. Bf. und Konſtanz Mannheim Hamburg und Bremen am 30/1. Juli, Baſel Bad. Bf. und Konſtanz— Mannheim Berlin Anh. Bf. am 30.31. Juli, Baſel Bad. Bf. und Konſtanz- Mannheim Dortmund am 31. Juli und Mannheim Heidel⸗ berg Baäſel Bad. Bf. und Konſtanz am 31. Juli. Die genauen Verkehrstage und die Fahrpläne werden Mitte Mai veröffentlicht. * Der Mannheimer Rabattſparverein führt, wie wir unter Bezugnahme auf unſeren Bericht üher die Generalverſammlung feſtſtellen, Rabattſpar karten (nicht Sparmarken, wie es irrtümlich hieß) im Werte von 2/ ein. 5 * Eine Austellung von Schü lerarbeiten der Knaben⸗ ſortbildungsſchule findet heute und morgen in der Turn⸗ halle der Knabenfortbildungsſchule in U 2 ſtatt. Die Aus⸗ ſtellung wird heute nachmittag um 3 Uhr eröffnet und iſt heute bis um 6 Uhr und morgen von 11—17 Uhr zugänglich. * Ben Hur, das bisher größte Filmwerk der Welt, läuft von heute ab bis einſchließlich Sonntag, den 3. April im Palaſt Theater. 3 i 5 1 Frankfurter Reitturnier Am Freirog nachmittag wurde das Programm mit Teil des ſehr ſchweren mittleren Jagd⸗ ſpri et. Die Fortſetzung der Konkurrenz rogramm Der Wettbewerb ſtellte an rderungen und von den am innen und Reitern blie⸗ In der Eignungs⸗ eitp'ferde gingen in der Teilnehmerinnen in den wann den Wettbewerb auf er vor Fr. v. Beckers Prenz⸗ n. In der Klaſſe der ſchwe⸗ n) ſiegte Frau von Becker Cageſar. In der Material⸗ prüfung für R pferde gab es einen zweiten Sieg von Frau anke, diesmal auf Plakat. Frau von Becker belegte hier wiederum den zweiten Platz. Die Ergebniſſe: Eignungsprüfung für Damen⸗Reitpferde ichte Pferde), 6 Teilnehmer: 1. Hptm. a. D. Schuſters „Anzeiger“(Frau Franke); 2. Frau K. v. Beckers„Prenz⸗ lau“(Beſ.); 3. Stall Kölns üſt“[(Fr. Rau). Schwere ilt v. Beckers„Parſe“(Beſ.); I. Wolff); 3. Fr. Dr. Hart⸗ r. Franke). 4. A. Heckmanns„Ig⸗ Materialprüfung für Reitpferde, Plaka“(Beſ.); 2. Frau (Bes.); 3. F. Mergells„Pelion“ „Neiße“(Ennulat), 5. Böllhoffs Hauptmann S lau, von der ren Pferde(4 auf Parſe vor Frl. Klaſſe 1 leichte Pferde: 1. F v. Beckers„Prer (Beſ.), 4. Fr. 0 „Unkenruſ“(A. Tenniskompf Genna- Mannheim Im Rahmen des internationalen Tennisturnters in Santa Margherito an der italieniſchen Riviera werden verſchiedene Clublämpfe ausgetragen, darunter auch ein ſolcher zwiſchen dem Lawn Tennis Club Ge⸗ nua und dem durch Dr. Buß und Oppenheimer vertretenen Tennis⸗Club Mannheim. Die Geg⸗ ner trennten ſich am erſten Tage unentſchieden:1. Dr. Buß gewann gegen den Itoliener Balbi mit:6,:3,:2, dagegen wurde Oppenheimer von dem Genueſen Baeciga⸗ lupo mit 618,:6, 613,:4 geſchlagen. Dex Paxioli Tennis Club Rom führt gegen den Tennis Club Budapeſt mit 10, den erſten Punkt buchte Palmieri durch einen 816, 620,:0 Sieg über Straub. Im Turnier wor Straub über Bgeigalupo mit 671, 816 erfolgreich. Neue Davispokal- Termine Für die Begegnungen der erſten Runde in der euro⸗ päiſchen Davispokalzone ſtehen jetzt bis auf das noch nicht angefetzte Treſſen Ungarn— Finnland alle Termine feſt. Der Kampf Deutſchland— Britiſch Indien findet bekanntlich vom.—9 Mai auf den Berliner Rot⸗ weiß⸗Plätzen ſtalt, zur gleichen Zeit geht in Prag das Treſſen Oeſterreiſch— Tſchechoſlowakei vor ſich, das für uns desholb beſonders wichtig iſt, weil Deutſch⸗ land in der zweiten Runde gegen den Prager Sieger anzutreten het. Belgien und die Schweiz tragen ihr Ausſcheidungsſpiel vom.—3. Mai in Brüſſel aus, in Oslo ſtehen ſich vom.—8. Mai die Vertreter von Mo⸗ naco und Norwegen gegenüber, und das Treffen Italien— Acgypten findet vom.—9. Mai in Genua ſtott. Bereits zur zweiten Runde zählt die Be⸗ gegnung Japan— Griechenland, die Anfang Mai in Athen ausgetragen wird. Differenzen ſind zwiſchen England und Rumänien entſtonden, weil die Rumänen ihre anſcheinend übereilt abgegebene Abſage 24 Stunden ſpäter widerrufen haben. Die Engländer ſtehen auf dem Standpunkt, daß Abſagen nicht rückgängig gemacht wer⸗ den können, und daß ſie nunmehr Runde vorrücken müſſe.. Paul Hochlehnert Edingen 7 Ganz unerwartet iſt am Freitag Paul Hochlehner, »der verdienſtvolle zweite Vorſitzende der Sportvereinigung Fortuna Edingen, im Alter von 32 Jahren mitten aus dem blühenden Leben geriſſen worden. Mit dem Namen Fortuna Edingen iſt der Name Paul Hochlehnert aufs engſte verbunden. Unter ſeiner Führung nahm die Fortuna vor Jahren den ſenſationellen Aufſtieg aus der A⸗Klaſſe und wurde ſofort Kreismeiſter in der Kreisliga. Paul Hochlehnert war in der Fortuna der ruhende Pol. Er war ſtets da, wo ausgleichend zu wirken war. Er hat dem Fußball⸗ und Leichtathletikſport viele Freunde zu⸗ geführt. Seine Verdienſte um die Sportſache hat der Ver⸗ ein und der Verband ſchon zu Lebzeiten gebührend gewür⸗ digt. In ſeinem Verein war Paul Hochlehnert Ehrenvor⸗ ſitzender. Der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletikver⸗ band hat ihm ſeine Ehrennadel verliehen. Sicher wird ſein, daß an ſeiner am Sonntag nachmittag in Edingen ſtattfindenden Beſtattung die Sportgemeinde zahlreich teilnehmen wird. Ein Außenſeiterſieg im Grand National * London, 19. März.(Draht. unſeres Londoner Vertr.) Dies iſt für England das erſte große Sportweekend des Jahres; geſtern das Grand National, das berühmte Hürdenrennen in Ainzreee bei Liverppol, heute das Ruder⸗ rennen der Univerſitäten Oxford und Cambridge auf der Themſe. Beides ſind Ereigniſſe, die das engliſche Volk in allen ſeinen Schichten aufs tiefſte bewegen. Das Grand National verlief bei ſtrahlendem Wetter muſterhaft, indem von 36 Pferden 24 ſtürzten und drei Außenſeiter durchs Ziel gingen. Forbra, das ſiegende Pferd, galt als ausſichtslos. Sein Wettſatz ſtand 50:1. Beſonderes In⸗ tereſſe ſicherte dem Rennen die Verbindung mit einer Pferdelotterie, aus der geſtern durch den Ausgang des Ren⸗ nens Preiſe von über 30 Millionen Mark zur Verteilung kamen. Für das heutſge Wettrennen auf der Themſe erwartet man eine Zufchauermenge von einer Millton. 5 Deutſche Meiſterſchaften der Amateurboxer Das vorläufige Meldeergebnis Für die Meiſterſchaften der Amateurboxer, die an den Oſterfeiertagen in München ausgetragen werden, gingen bisher 63 Meldungen ein, allerdings fehlen noch die Nen⸗ nungen des Norddeutſchen Verbandes, der ſeine Meiſter erſt am Samstag in Hamburg ermittelt. Bayern, Branden⸗ burg, Mittel⸗, Weſt⸗ und Südweſtdeutſchland ſind in allen Gewichtsklaſſen vertreten, während die übrigen Verbände nur auf ihre beſten Leute zurückgegriffen haben. Von den Titelverteidigern gehen Schleinkofer, Donner, Bernlöhr, Schiller und Polter 1 wieder in den Ring. Die Meldungen von Ungarn und Italten wurden wegen angeblicher Olym⸗ piavorbereitungen zurückgezogen, ſodaß die Beſetzung auch diesmal wieder nur national iſt. Die Teilnehmerliſte zeigt folgendes Bild: Bayern(vom Fliegengewicht aufwärts): Ausböck, Zig⸗ larſki, Weigert, Held, Kugler, Lang, Brendlein und Hay⸗ mann. Weiterhin als Titelverteidiger: Schleinkofer und Schiller. Brandenburg: Ball, Moehl, Arenz, Bächler, Campe, Hornemann, Senſt und Ramek. Weiterhin Donner als Titelverteidiger. 8 Mftteldeutſchland: Rieder, Pfeiffer, Otto Käſtner, Meſe⸗ berg, Heinrich Küſtner, Mialkas, Peitſch und Wabnik. Als Tftelverteidiger Polter 1. Weſtdeulſchland: Beck, Puttkammer, Kramer, Virnich, Kartz, Renner, Nieſing und Vooſen. Südweſtdentſchland: Schmitt, Rothenberger, Häußer, Haas, Bernlöhr, Maier und Leis. 8 Dietrich, kampflos in die dritte Weſtfalen⸗Heſſen: Staſch⸗ Fliegengewicht, Schwager⸗ Fa dergewicht, Wagenführer, Strathmann, Lemnitz, Berger unz Kohlhaas. Oberſchleſien: Reinert⸗Feder, Krautwurſt⸗Leicht, Brofa⸗ Welter, Schwetzke⸗Halbſchwer. Nordoſt: Mietſchke⸗Welter, Grade⸗Mittel, Dietrich⸗Halb⸗ ſchwer. Südoſt: Trogiſch⸗Bantam. Oſtdentſchland: Taudien⸗Fliegen, Lanski⸗Bantam, Butzke⸗ Mittel, Müller⸗Schwergewicht. Die Ski⸗Meiſter für 1932 Eine internationale Rundſchau Das ſkiſportliche Programm des Winters 1931592 iſt mik wenigen Aus nahmen bereits abgeſchloſſen. Schon in einigen Tagen ſoll der Frühling lalendermäßig ſeinen Einzug halten und die Skiläufer werden ſo langſam daran gehen müſſen, ihre geliebten Bretter für die lange Som⸗ merpauſe zu präparieren, damit ſie im nüchſten Winter wieder gebrauchsfähig ſind. Die Winterſaiſon brachte trotz ihrer Unbeſtändigkeit eine ganze Anzahl großer und größter Veranſtaltungen, als bedeutendſte die Olympiſchen Prüfungen, an denen unſere Läufer bedauerlicherweiſe nicht beteiligt waren. Dafür ſtarteten ſie in verſchiedenen außerdeutſchen Mei⸗ ſterſchafts⸗Wettbewerben und ſonſtigen hervorragenden Prüfungen, und man darf ſogen, mit gutem Erfolge. Nach⸗ ſtehend bringen wir die Skimeiſter des Jahres 1932 im kombinierten Lang⸗ und Sprunglauf, angeſongen vom Oluympiaſieger und Weltmeiſter bis zum letzten Unterver⸗ band des Deutſchen Sti⸗Verbandes. Dabei iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß diesmal für Schwarzwald, Harz und Nord⸗ beutſchland keine Meiſter ermittelt wurden. Olympiaſieger: Johann Gröttumsbraaten⸗Norwegen Deutſchlond: Rudi Matt“⸗Oeſterreich Tſchechoſlowakei: H. Wende⸗Deutſchböhmen Deutſchböhmen: Alois Kratzer⸗Deutſchland Jugoſlawien: Jacopitz⸗Jugoſlawien Schweden: Harold Hesjerſſon⸗Schweden Norwegen: Oddbjörn Hagen⸗Norwegen Oeſterxeich: Stoll⸗Deutſchland Schweiz: Elias Julen⸗Schweiz Frankreich: Elias Julen⸗Schweiz Italien: N. Tavernoro⸗Italien Finnland: P. Nuotio⸗Finnland Ungarn: Marſik⸗Ungarn Tatra: Alois Kratzer⸗Deutſchland Schleſien: H. Häring⸗Hirſchberg Sachſen: K. Kebberſtad⸗Norwegen Bayern: H. Lantſchner⸗Oeſterreich Allgäu: Ludwig Böck⸗Neſſelwang Schwaben: Ludwig Böck⸗Neſſelwang Sauerland: Brinkmann⸗Kaſel Thüringen: W. Wagner⸗Oberſchönau Franken: G. Wehrmann⸗Warmenſteinach Ludwigshafener Schachmeiſterſchaſt Glas verlor ſeine Hängepartie aus der 2. Runde gegen Lauterbach im Turmendſpiel; dagegen konnte er die aus der 4. Runde gegen Heinrich zum Siege führen. Auch Huſſong gelang es, die Abbruchsſtellung gegen Hehl zu gewinnen. 5. Runde: Huſſong ſiegte mit den weißen Steinen in einer Angriffspartie gegen Glas. Reinig ſichente ſich einen Punkt gegen Hehl im Endſpiel trotz ungleich⸗ ſarbiger Läufer. Händler— Blum und Schelling gegen Bauer einigten ſich friedlich. Lauterbach er⸗ oberte gegen Zimmermann einen Bauern und die Qualität; dieſes Uebergewicht münzte er zum Siege aus. Baumgartner büßte gegen Heinrich eine Figur ein und ſtreckte nach hartnäckigem Widerſtand die Wafſen. Die 6. Runde brachte Baumgartner einen Punkt gegen Glas ein, Heinrich gegen Zimmermann, Lämter bach gegen Bauer, Blu m; gegen Schelle Län g, Händler gegen Hechl und Huſſong gegen Reni g. In der 7 Runde ſiegte Glas gegen Reinig, Hu ſe, Schelling gegen Hehn artner Heinrich, Lauterbach ſiegte im Angriff gegen Hehl. Huſſong konnte Schelling nach hartem Ge⸗ fecht ſchlagen. Die Partie Reinig— Händler iſt noch un erledigt. In der 9. Runde fielen wichtige Vorentſcheidungen um die 1. Plätze. Am wichtigſten war die Begegnung der bei⸗ den ungeſchblagenen Tabellenführer Lauterbach Huſſong. Huſſong verterdigte ſich königsindiſch. Da er auf dem Damenflügel poſitionell etwas in Nachteil geriet, eröffnete er einen gefährlichen Angriff auf den gegnereſchen Königsflügel. Lauterbach verteidigte ſich jedoch korrekt und ſiegte im Gegenangriff. Inteveſſant verlief guch die Partie des Tabellendritten Blum gegen den Dabellenvierten Baumgartner. Blum erlangte durch gutes Poſitions⸗ Bauer undd Schelling je%; Hehl ½ P. W. L. ſpiel Raum vorſprung und eine ſchöne Angriffsſtellung. Baumgartner überſchritt ſchl'eßlich die Zeit und beſchleu⸗ migte dadurch ſeinen Untergang. Reinig gewann gegen Schelling, Heinrich gegen Hehl und Zimmer⸗ mann gegen Bauer. Händler— Glas unentſchieden. Stand: Lauterbach 8 P.(..); Huſſeng 8: Blum 67. (+.): Baumgartner und Heinrich je 5g; Händler 4 (..); Reinig 3(.); Glas und Zimmermann je 37 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rhein⸗Pe zel. 15. 16 17 18. 19. Meckar⸗Pegel] 16. 17 18, 15. Vase!.58, 0,0024 Schuſter lnſel 10 0,29 66[[ Mannheim.97 2,1785 2,39 Kehl 1,81 4 ö 76 Jagſtfeld. 6851,08 1,14 108 Maxau 20 0 53.850 Heilbronn 126,1.321.261.20 Mannheim..00.80 2,00 2. 200] Blochingen..24.36 1 0,80 Caub..33 1 37 3 N Kälin 5 18 8 2 r TTT!!! Tr Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt) 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kirch er Sport und Vermiſchtes; Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jatob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim ke J 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr—Rückſendung nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen a * Das altbekannte Schuhhaus Traub iſt ſtets beſtrebt, allen zu helfen, welche an Fußbeſchwerden leiden. Schweſter Charlotte, die ärztlich geprüfte Orthopädin der Haſſioſana⸗Schuhfabrit, berät loſtenlos und unverbindlich und weiß auch in ſchwierigen Fällen Abhilſe. 360 * n Die Telefunken⸗Apparate der Klaſſe 840 und 230 be⸗ ſitzen das Gehäuſe der Teleſunlen⸗Mehrkreisempfünger mit der bebannten Auto⸗Skaba. Der Hauptvorteil legt darin, daß die Namen auswechſelbar ſind. Die Statiensnamen ſind nämlich nicht dfrekt auf die Skala ſelbſt gedruckt, ſon⸗ dern auf kleine Einzel⸗Schder. Der Hörer fetzt nur die Namen ſolcher Sender auf, die er am liebſten und beſten empfängt. Wenn ſpäter einer dieſer Sender ſeine Senses welle ändert, dann läßt ſich ſein Namensſchindchen bequem wieder abnehmen und umſetzen. Durch dieſe praktiſche An⸗ ordnung hat man die beſte Ueberſicht, und der Apparat kaun bei keinem Wellenwechſel veralten, ſondern behält ſelbſt ſeinen Wert.— Der Telefunken 290 W, enthält ſerner einen zufätzlichen Abſtimmkveis, mit dem es er möglicht wird, die Antenne auf den jeweils eingeſtellten Sender befonders abzuſtimmen. Die Steigerun; der Selektion kommt der Trennſchärſe eines 3⸗Kreisempfängers gleich und macht einen ausddezeichneten Fernempfang aue an einfacher Antenne möglich. Vo 1 Mannem vorne! In dem Prefsgusſchreiben der 70 Lingel, das on die Denkkraft der Löſer die größten forderungen geſtellt hat, ſteht Mannheim prozentual Sa Löfungen weitaus an erſter Stelle von ſämtlichen Städten Deutſchlands. Bei 60 000 Einſendungen im gan zen Reich fielen auf Mannheim 14 Gewinne. Li lichen Sßſern des Preisrätſels wurden die Gewinne weiſe in bar und Gutſcheinen bereits zugeſtellt. 5 o rener 4 * aufbewahrt. Samstag, 19. März 1932 Aus Baden Reichsfeuerwehrtag in Karlsruhe 4 Karlsruhe, 19. März. Wie bereits mitgeteilt wird der 21. Deutſche Reichsfeuerwehrtag endgültig in der Zeit von Freitag, den 5. bis Montag, den 8. Auguſt d. J. in Karlsruhe ſtattfinden. Die erſte vorbereitende Sitzung der Leitung der Karlsruher Tagung fand am 17. d. M. im Gebäude der ſtädti⸗ ſchen Feuerwache zu Karlsruhe in Anweſenheit des Präſidenten des Reichsfeuerwehrverbandes, Herrn Gewerberates Ecke r⸗München, ſtatt. Das vorläufige Programm ſieht folgendes vor: Freitag, den 5. Auguſt, vormittags: Er⸗ öffnung der Tagung mit einer Ausſtellung der einheimiſchen und auswärtigen Feuerwehr⸗ induſtrie in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle und auf dem angrenzenden Freigelände. Vorſtands⸗ ſitzung. Nachmittags: Tagung des großen Aus⸗ ſchuſſes im Rathaus, abends Konzertveranſtaltung im Stadtgarten. Samstag, den 6. Auguſt vor⸗ mittags: Hauptverſammlung in der Feſthalle mit techniſchen Referaten; nachmittags techniſche Vor⸗ führungen und Vorträge mit Lichtbildern; abends: Kameradſchaftliches Zuſammenſein im Karlsruher Rheinſtrandbad Rappenwört. Sonntag, den 7. Auguſt, vormittags: Große Schau⸗ und An⸗ griffsübungen der örtlichen Wehren, an⸗ ſchließend Feſtzug aller Wehren durch die Stadt; abends: Stadtgartenfeſt. Montag, den 8. Auguſt: Weitere Vorführungen und Vorträge; abends: Schlußfeier. Dienstag, den 9. Auguſt: Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Karlsruhes. Hauptverſammlung des Evang. Pfarrvereins in Baden * Karlsruhe, 17. März. Der Evang. Pfarrverein in Baden, die Standesorganiſation der badiſchen evangeliſchen Geiſtlichkeit, kann in dieſem Jahre auf ein 40 jähriges Beſtehen zurückblicken. Im Laufe dieſer vier Jahrzehnte konnte er vieles zu⸗ gunſten des Pfarrſtandes erſtreben und erreichen; auch hat er mancherlei Wohlfahrtseinrichtungen für den badiſchen Pfarrſtand geſchaffen, ſo eine Kranken⸗ kaſſe, eine Hilfskaſſe, ein Pfarrtöchterheim und a. m. Die Feier des 40jährigen Beſtehens will der Pfarr⸗ verein in ſeiner diesjährigen Jahresverſammlung begehen. Sie iſt auf den 12. und 13. April feſtgeſetzt und ſoll zu Karlsruhe im Stadtmiſſionsſaal abgehal⸗ ten werden. Am erſten Tag ſoll eine vorbereitende Geſamtvorſtandsſitzung ſtattfinden. Die Tagung am zweiten Tag wird durch eine Andacht von Prälat Kühlewein eingeleitet. Dann wird in ſeiner Feſtanſprache der Vorſitzende, Kirchenrat Renner⸗ Karlsruhe, einen Rückblick auf die 40 jährige Ge⸗ ſchichte des Vereins werfen. Kirchenrat Prof. D. Dr. Frommel ⸗ Heidelberg wird über„Die Aufgaben der evangeliſchen Predigt in der Gegenwart“ einen Vortrag halten. Darnach finden die üblichen ge⸗ ſchäftlichen Verhandlungen ſtatt. ——— Palmfonntag im Frankenland Der fränkiſche Palmſonntag kann ſich an Schön⸗ heit mit dem alemanniſchen nicht meſſen. Vergebens halten wir in Franken Umſchau nach jenen mächtigen vielgeſtaltigen„Palmen“, wie wir ſie im Schwarz⸗ wald treffen: jenen Palmen, die das Jahr über im Hausgarten ſtehen, Haus und Hof vor böſen Mächten zu ſchützen. Doch hat auch das Frankenland ſinnvolle Palmſonntagsgebräuche; auch das Frankenland hat ſeine„Palmen“. Der fränkiſche Palmen beſteht aus ſchlichten Weidenruten mit blühenden Weidenkätzchen. In manchen Dörfern werden die Palmenruten in Büſcheln an einem Stock befeſtigt. In Mudau ſpricht man vom„Palmſtecken“, in Donebach vom „Palmbeſen“. Jedes Kind trägt einen Palm⸗ ſtecken oder Palmbeſen zur Kirche. Im Erftal ſtehen während des Gottesdienſtes Bürgermeiſter und Ge⸗ meinderäte am Altar, Palmen in Händen. Mancher⸗ orts teilt der Meßner geweihte Palmzweige an alle Kirchenbeſucher aus. Unter Abſingen von Liedern wird am Palmſonntag um die Kirche gepilgert. Im Volksglauben ſpielen die geweihten Palmen eine beſondere Rolle. Sie bannen das Böſe vom Haus und werden deshalb im Herrgottswinkel, im Stall, im Garten, an Fenſterläden oder im Bienenhaus Am Oſtertag, vor Sonnenaufgang, müſſen die Zweige wieder ins Haus geholt werden. Wer am Oſtermorgen die Palmen als Erſter ins Haus holt, bekommt zum Lohn etliche Oſtereier. Das Jahr über werden die Palmen im Haus aufbewahrt. Sie ſchützen dieſes vor Krankheit und Blitzſchlag. Bei Gewittern legte man einſt ein paar Palmkätzchen auf ein Blech mit glühenden Kohlen und räucherte damit die Stube. In Altheim werden die Palmen auf die Gräber gebracht. Von größter Mannigfaltigkeit ſind die Palmen in den verſchiedenſten Gegenden. Ihre Bedeutung aber iſt überall die gleiche: Man bannt durch ſie alles Böſe; man bannt das Böſe durch das Heilige. Aus dem Seekreis, Mitte März. Ein oberbadiſcher Wirtſchaftler hat jüngſt den Satz ausgeſprochen:„Der Seekreis iſt der wirtſchaft⸗ lich am ſchlechteſten geſtellte Bezirk von ganz Deutſch⸗ land.“ Daß dieſer Mann nur zu recht hat, werden die nachfolgenden Zahlen beweiſen. Führend in der Wirtſchaft des Seekreiſes iſt die Stadt Singen mit ihren drei Weltfirmen und einer ganzen Reihe anderer nicht unbedeutender Un⸗ ternehmen. Dann kämen Gottmadingen, Ra⸗ dolfzell, Arlen, Volkertshauſen und ſchließlich die Kreisſtadt Konſtanz. Bis auf dieſe bildete in allen übrigen Orten die Induſtrie die Grundlage der Exiſtenz der Bevölkerung; ſie ver⸗ ſorgte außerdem in einer großen Anzahl von umlie⸗ genden Gemeinden die Einwohnerſchaft mit Arbeit oder gewährte ihr einen nicht zu verachtenden regel⸗ mäßigen Zuſchuß zu dem Einkommen aus der Land⸗ wirtſchaft. 5 Das beſte Spiegelbild der augenblicklichen Wirt⸗ ſchaftslage gibt wohl Singen und zwar das Singen, das man noch vor zwei Jahren als wirtſchaftliches Dorado in Deutſchland Um jene Zeit gab es nicht nur keine Arbeitsloſen, ſondern eine Weltfirma ſtellte beſtändig noch Angeſtellte und Arbeiter ein. Um jene Zeit beſchäftigten die fünf größten Singener Werke zuſammen mit Maſchinenfabrik Fahr.⸗G. und Brauerei A. Bilger in Gottmadingen 6578 Perſonen und zwar 5 302 Männer und 1276 Frauen. Davon wohnten im engeren Hegau(Amts⸗ gerichtsbezirke Singen und Engen) 5 923(gleich 4744 Männer und 1184 Frauen) und davon 3228 in der Stadt Singen(2449 Männer und 779 Frauen). 2 700 in den umliegenden Hegaulandgemeinden woh⸗ nende Perſonen verdienten alſo in der Induſtrie ihr Brot. Das Familieneinkommen wurde erhöht. Söhne und Töchter machten Rücklagen, mit denen ſie ſpäter einen eigenen Hausſtand gründen konnten. Die ſoziale Lage dieſer Kleinlandwirte erfuhr eine weſentliche Beſſerung. Recht deutlich kam dieſe in der Bewegung der Sparkaſſeneinlagen zum Aus⸗ druck. In den drei in Frage kommenden Sparkaſſen Singen, Engen und Gottmadingen waren im Juni 1930 insgeſamt bezeichnen konnte. 10 715 Spareinleger vorhanden, während es deren im Jahre 1924 nur 1436 waren. Die Spareinleger beſaßen ein Spar⸗ kapital von 7,8 Millionen Mark gegen 477000 Mark im Jahre 1924. Von dieſen 7,8 Millionen Mark Spareinlagen entfielen auf die Landwirte 2 Millio⸗ nen. In Singen und Gottmadingen hatten die Ar⸗ beiter 950 000 Mark auf den Sparkaſſen. Sie eilten den übrigen Bevölkerungsſchichten weit voraus. Nach ihnen kamen an zweiter Stelle die ſelbſtändigen Handwerker und Gewerbetreibenden mit 650 000 Mk., dann die Beamten und Angeſtellten mit 350 000 Mk., die freien Berufe mit 265 000 Mk. und ſchließlich die ſelbſtändigen Kaufleute mit etwa 150 000 Mk. * Neuſtadt a. d.., 16. März. Bemängelungen der Entwäſſerungsanlagen fan⸗ den in verſchiedenen Zeitungen Aufnahme. Die Vorſtandſchaft des Entwäſſerungsverbandes erklärt hiezu, daß zu allgemeiner Unzufriedenheit kein An⸗ laß beſteht. Gerade im Jahre 1931, das nahezu die gleichen Waſſergefahren brachte wie das Kataſtrophen⸗ jahr 1910, hat die Anlage ſchwerſten Schaden verhütet. Von der am Unternehmen beteiligten Fläche von 2700 Morgen wären bei fehlender Ent⸗ wäſſerung 1600 Morgen vollſtändig überflutet geweſen und der größte Teil der Reſtfläche hätte durch Näſſe gelitten, ſodaß mindeſtens für 100000 Mark Waſſerſchäden in dieſem einen Jahre entſtanden wären. Die drei Schöpfwerke arbeiteten einwandfrei. Sie wurden ſogar z. Zt. der ſtärkſten Belaſtung nur zu ihrer Leiſtungsfähigkeit beanſprucht. Waſſer⸗ ſchäden zeigten ſich nur bei etwa 2 Proz. der Ge⸗ ſamtfläche. In normalen Jahren machen ſich dieſe Schäden größtenteils überhaupt nicht bemerkbar. Verbeſſerungen laſſen ſich mit geringen Koſten noch erzielen. f Entſprechende Maßnahmen hat das bauleitende Kulturbauamt Neuſtadt(Haardt) bereits früher vor⸗ geſchlagen. Das Bauamt kann unmöglich neben der Ausführung zahlreicher neuer Unternehmen die Be⸗ hebung aller kleiner Mängel der ſeit Kriegsende ausgeführten insgeſamt 80 000 Morgen umfaſſenden Anlagen des Amtsbezirkes dauernd kontrollieren. Die Beteiligten müſſen die geſchaffenen Anlagen durch Grabenräumung, Grenzgrabenziehen und Ein⸗ zelentwäſſerung beſſer ausnützen. Das Entwäſſerungsunternehmen bei Germer s⸗ heim koſtete nach Abzug der ſehr namhaften Zu⸗ Verkaufstelle M Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Die Wiriſchaftslage im Seekreis annheim, O 6, 5(Enge Planken) Dieſe Einlegerſtatiſtik zeigte für die Arbeiter ein hocherfreuliches Bild, das wohl in der Hauptſache auf die Möglichkeit, ſich in der Familie Doppelver⸗ dienſte zu verſchafſen, zurückzuführen ſein dürfte. Wie geſagt, ſo ſah es vor zwei Jahren aus. Vor Jahresfriſt hatte ſich das Blatt bereits ge⸗ wendet. Damals(im März 1931) zählte man nur noch 5070 Vollarbeiter. Von dieſen ſind heute noch 3190 beſchäftigt und davon noch 115 leinhundertfünf⸗ zehn) voll, die anderen zwei oder drei Tage in der Woche. In den normalen Zeiten kamen morgens mit den Eiſenbahnzügen aus den verſchiedenen Rich⸗ tungen etwas über 2000 Arbeiter auf dem Singener Bahnhof an. Jetzt beſitzen noch rund 1500 Arbeiter Kurzarbeiterfahrkarten, die um 50 Prozent gegen⸗ über den Ganzwochenkarten ermäßigt ſind. Die feh⸗ lenden 500 Arbeiter ſind vollkommen aus der In⸗ duſtrie ausgeſchaltet; meiſt handelte es ſich um Söhne oder Töchter kleiner Landwirte, alſo Doppelverdie⸗ ner der oben bezeichneten Art. Am ſchlechteſten liegen die Verhältniſſe in der Metallinduſtrie, troſtlos ſind ſie auch in der Textilinduſtrie. In der Lebensmittelinduſtrie waren ſie bis vor eini⸗ gen Wochen noch leidlich. Singen beherbergt be⸗ kanntlich die Maggi ⸗ Werke, den größten Betrieb der deutſchen Lebensmittelinduſtrie überhaupt. Jetzt kam es auch hier zu Einſchränkungen und ſogar Ent⸗ laſſungen von Arbeitern. Urſprünglich, d. h. bei ein⸗ ſetzender Kriſe, zeigte ſich folgendes Bild: Der Fleiſch⸗ verbrauch ging zurück und der Konſum an Erſatz⸗ mitteln(Fleiſchbrühwürfel, Suppenwürfel uſw.) ſtieg. Nun iſt die Not des Volkes aber bereits ſo groß, daß ſelbſt der Verbrauch an Erſatzmitteln ſo ſtark zurückgegangen iſt, daß bei übervollen Lagern die Produktion vermindert werden muß. Hier liegt alſo die Urſache der Entlaſſungen und nicht etwa in ver⸗ beſſerter Rationaliſierung oder Mechaniſierung. Die induſtriellen Gemeinden des Seekreiſes ſeuf⸗ zen ſchwer unter den ihnen durch die Wirtſchafts⸗ miſere in vermehrtem Maße aufgebürdeten Laſten. Schwer hat daran die oberbadiſche Induſtriemetro⸗ pole Singen zu ſchleppen. Die Eiſen⸗ und Stahl⸗ werke glaubten, die im Herbſt 1930 eingeführte Kurz⸗ arbeit von vier Tagen wenigſtens für den Sommer 1931 wieder aufheben zu können. Allein es kam das Gegenteil: Die Kurzarbeit von vier Tagen wurde auf drei Tage verſchärft und in manchen Wochen wurde nur zwei Tage gearbeitet. Dazu führten die Alu min ium⸗Walzwerke ebenfalls Kurz⸗ arbeit ein. Auf dieſe Weiſe haben faſt 2000 Singener Familien nicht mehr das Nötigſte für ihren Lebensunterhalt. Vor allem ſind ſie nicht in der Lage, ihre Mieten zu zahlen, ſodaß das Wohlfahrtsamt hierfür in außerordentlich großem Umfange einſpringen muß. Tatſächlich iſt es viel weniger die Zahl der eigent⸗ lichen Wohlfahrtserwerbsloſen als die mehrtägige Kurzarbeit von etwa 2000 Familien, die dem Wohl⸗ fahrtsamt eine ſtarke Mehrbelaſtung gegenüber dem Voranſchlag verurſacht. H. Vorteile der Entwäſſerungs⸗Anlagen Die Entwäſſerung der Rheinniederung Son dernheim⸗Germersheim⸗Lingenfeld funktioniert ſchüſſe etwa 250 000 Mk. 5. i. 90 Mk. je Morgen. Die Schadenverhütung betrug i. J. 1931 allein 100 000 Mk. Die jährliche Beteiligtenleiſtung für Verzinſung, Betrieb und Unterhaltung beträgt 7,5 Mk. je Morgen. Wenn die Herabſetzung der zu hohen Tilgungs⸗ raten auf jährlich 2 Proz. erfolgen würde, wäre die Belaſtung auch bei der gegenwärtigen kataſtro⸗ phalen Notlage der Landwirtſchaft gut tragbar. Gegen die burch die Moorwirtſchaftsſtelle Land⸗ ſtuhl ausgeführten Umbruch⸗, Düngungs⸗ und An⸗ ſaatarbeiten wurden keine Einwendungen erhoben. Gegenteilige Preſſemeldungen ſind unrichtig. Das Entwäſſerungsunternehmen bietet durch die Gewin⸗ nung und den Schutz ausgedehnten landwirtſchaftlich benutzbarer Flächen für die Stadt Germersheim die einzige ſichere Möglichkeit, dem wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenbruch zu entgehen. Nun iſt es an der Stadt, dieſe Gelegenheit auszunützen. Auch indu⸗ ſtriellen Entwicklungsmöglichkeiten trägt das Un⸗ ternehmen weitgehend Rechnung. * O- Ludwigshafen, 19. März. Ein aus der Er⸗ ziehungsanſtalt zu Enkenbach entſprungener Für⸗ ſorgeszögling, der in der Nacht vom 12. auf 13. März in Mannheim eine goldene Herrenuhr geſtohlen und dieſe auf dem hieſigen Leihamt ver⸗ ſetzt hat, iſt feſtgenommen worden. * Hüfingen(Amt Donaueſchingen), 18. März. Beim Abladen traf ein Stamm den 34 Jahre alten, vor ſeiner Hochzeit ſtehenden, Säger Karl Wehrle ſo 72 755 vor die Bruſt, daß der Mann tot liegen blieb. 143. Jahrgang/ Nummer 133 Aus dler Ffaſx Overrealſchüler vermißt * Neuſtadt a. d. Hdt., 18. März. Seit Donners⸗ tag vormittag iſt der 15jährige Schüler der Oberreal⸗ ſchule Neuſtadt a. d. Hoͤt., Otto Walter Bub aus Gimmeldingen, abgängig. Der Junge hat das Klaſ⸗ ſenziel nicht erreicht und ſchon vorher geäußert, daß er in dieſem Falle„Schluß machen“ wolle. Es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich ein Leid angetan hat. Zuletzt wurde er geſtern vormittag vor dem Schulgebäude geſehen. Es wird angenom⸗ men, daß er ſich in Richtung Ludwigshafen gewandt hat. Bub iſt von ſchlanker Geſtalt und dunkelblond und hat an der rechten Wange neben der Naſe einen Leberfleck. Beide Arme gebrochen * Maikammer, 18. März. Das Töchterchen von Magdalene Stein ſtürzte beim Spielen ſo unglück⸗ lich, daß es beide Arme brach. Das Kind wurde in das Krankenhaus eingeliefert. NMſleine Mitteiſungen Ein Beleidigungsprozeß ohne Ende * Darmſtadt, 18. März. Der Beleidigungsprozeß gegen den Darmſtädter nationalſozialiſtiſchen Stadtrat Abt mit dem heſſi⸗ ſchen Innenminiſter Leuſchner als Beleidigten be⸗ ſchäftigte am Donnerstag zum fünften Male das Gericht und zwar zum zweiten Male die Große Strafkammer. Auf die Reviſion des zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilten Angeklagten wurde die Strafſache vom Oberlandesgericht zur nochmaligen Verhandlung zurückverwieſen. Abt hatte bekanntlich am 17. Juli 1930 in einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung in der Turn⸗ halle in Darmſtadt die Mitglieder ſeiner Partei auf⸗ gefordert, eine demnächſt ſtattfindende Verſammlung der Sozialdemokraten nicht zu beſuchen, da er durch Mittelsmänner im Innenminiſterium und bei der Polizei erfahren habe, der ITnnenminiſter habe Anweiſung gegeben, gegen die Nationalſozialiſten rigoros vorzugehen und ſie zu provozie⸗ ren, damit Material zum Verbot der NSDAP. geſchaffen werde. Die Verhandlung der Strafkammer wurde er⸗ neut vertagt, und zwar auf den 14. April. Es wird alſo zum ſechſten Male verhandelt. Anlaß zur Vertagung brachte der Umſtand, daß auf die Maß⸗ gabe des Oberlandesgerichtes hin die Frage geprüft werden muß, ob der Angeklagte in Wahrung be⸗ rechtigter Intereſſen gehandelt hat, zu welchem Zweck der Verteidiger Beweisanträge ſtellte, denen das Ge⸗ richt ſtattgeben mußte, um der Maßgabe des Ober⸗ landesgerichts gerecht zu werden. Kleingärten für Arbeitsloſe * Saarbrücken, 18. März. Die Regierungskom⸗ miſſion beſchäftigt ſich zur Zeit damit, den Arbeits⸗ loſen, beſonders den mit zahlreicher Familie, Ge⸗ legenheit zu geben, durch Bebauung von Gär⸗ ten ſich einen Teil ihrer notwendigſten Lebens⸗ mittel ſelbſt zu beſchaffen. Zu dieſem Zwecke wird den Arbeitsloſen Gartenland zum Anbau von Kar⸗ toffeln und Gemüſe zugewieſen. In erſter Linie kommen Ländereien in Frage, die ſich jetzt ſchon im Beſitz der öffentlichen Hand(Staat oder Kommune) befinden. Aber darüber hinaus iſt auch die Mög⸗ lichkeit zur Anpachtung von Privateigentum ins Auge gefaßt. Soweit es ſich um Oedländereien handelt, wird die Regierungskommiſſion die Koſten für die Urbar⸗ machung ſelbſt übernehmen. Im übrigen ſind weit⸗ gehende Erleichterungen für die Beſchaffung von Düngemitteln und Saatkartoffeln vorgeſehen. Mit dieſer Maßnahme ſoll vor allen Dingen der materiellen Not der Arbeitsloſen nach Mög⸗ lichkeit geſteuert werden. Es ſoll ihnen Gelegenheit gegeben werden, durch eigene Arbeit ihr Einkom⸗ men aus der Erwerbsloſenfürſorge etwas zu ver⸗ beſſern. Aber auch in ideeller Beziehung iſt dieſe Maßnahme inſoweit zu begrüßen, als den Arbeits⸗ loſen die Möglichkeit einer produktiven Betätigung gegeben wird. ee Dieser Selbsthereitete Sirup lindert Husten u. Erkäftungen Mit einer Ausgabe von nur 2% können Sie zu Hauſe faſt einen halben Liter wohltuenden Huſtenſirup herſtellen, der den ganzen Winter hindurch reicht. Beſorgen Sie ſich bei Ihrem Apotheker 60g Anſy, löſen Sie ein halbes Pfund Zucker in einem viertel Liter kochendem Waſſer auf und fügen Sie das Anſy hinzu. Dieſer billige, ſelbſtbereitete Sirup gibt Ihnen in allen Fällen von Erkältungen und Huſten ſofort Erleichterung. Er iſt angenehm im Geſchmack und kann von jung und alt genommen werden. V 1384 Samstag, eee Familienabend der Liedertafel Mannheimer am vergangenen Samstag 11 lie nabend, der ausge kapelle unter Herrn Tun Aubers Ouvertüre zu Leitung des Abends ſe Marx, deſſen Initiatipe es Talente ans Rampenlicht zu ziehen. Da war vor allem Frl. Anny Lutz, die mit einem herrlichen Alt anſpruchs⸗ volle Lieder, wie„Raſtloſe Liebe““ von Schubert, geſtaltete und dann mit dem Baritoniſten Eugen Ki enzler Duette von Hildach in ungemein anſprechender Weiſe darbot. Auch das von beiden gemeinſam mit dem B n Auguſt Zi m⸗ Rermann geſungene Terzett aus„Troubadour“ war Beweis für das eindringliche S udium, das die drei Künſt⸗ ler in der Geſangsſchule Schöttl genoſſen haben. Man war überraſcht über den blühenden, ausgewogenen Klang der Stimmen. Am Klavier begleitete ſehr ſchön Frl. Dina Schau ß. Auch das Ballett⸗Enſemble Jſe Ernſt war wieder auf dem Plan, freute ſich an dem Liebreiz friſcher Girls, die lächelten und tanzten, als wollten ſie alle in ihren Bann ziehen. Frl. Marianne Zein er(Violine), ſpielte mit einer reſpektablen Technik u. a. Sachen von Drdla, aber auch ein weicher, beſeelter ſingender Ton kenn⸗ zeichnet das Spiel dieſer fungen Geigerin, die von Herrn Fritz v. Fallot begleitet wurde. Frl. Gerda Kloſe, der die Liedertafel viel verdankt, kann nicht nur gut vortragen, ſie iſt auch eine charmante Sbubrette. Die Herren Edgar Hauk und L. Frank brachten dann einen Sketch. Die Bühne hatte ſich zu die⸗ ſem Zweck in ein richtiges elektriſches Schaltwerk ver⸗ wandelt, wo es— cherchez la femme— ſehr dramattſch zuging. Ausgezeichnet war Herr Hauk in der Rolle des etferſüchtig gewordenen Profeſſors, der ſeinen Artiſten auf einem elektriſch geladenen Stuhl— echt amertikaniſch — um die Ecke bringen will. Der Clou des Abends: „Der Heiratskandidat“, ein Luſtſpiel mit Ge⸗ ſangseinlagen von Siber in der Bearbeitung und unter der Leitung von Herrn R. Bommartus, dem uner⸗ müdlichen Regiſſeur und Mann mit dem goldenen Humor. Der Herr Margarinefabrikant Grieſebach(Herr J. Gy tz) verliebt ſich in die Tänzerin Carola Bianka(Gerda Nloſe) das weitere kann man ſich denken! Frau Gö ſpielte Frau Grieſebach als echte Charakterroſle, Frl. Schuchard gab die Dora, Herr Hauk den Aſſeſſor Seidel. Schließlich war die Rolle des Anton, Grteſebachs Faktotum, Bommartus auf den Leib geſchrieben. Herr Kien z ler als Gasparoni war der Partner der Bianka. Schmiſſige Regie, ſprühende Dialoge, nette Thanſons, echtes The⸗ter. Am Flügel waltete, ſouverän wie immer, Frl. Luzie Schumacher. Zum Lachen gabs viel. Man befand ſich in glänzender Laune, als der Tanz um Mitter⸗ nacht begann.—8. Es gibt eine Anſterblichkeit Dr. Heisler⸗ München hielt am Samstag abend im alten Rathausſaal innerhalb der hieſigen Chriſten⸗ gemeinſchaft einen weiteren Vortrag über das Thema „Die Unſterblichkeit“. Von der Tatſache ausgehend, daß dem Unſterblichkeitsglauben vielſach ein ſog. Seelen⸗ egoismus unterſchoben wird, bezeichnete der Redner jene allgemein verbreitete Annahme als Sinnloſigkeit, die ſich der Ueberzeugung hingibt, die Seele würde nach dem Tode in ein All zur ewigen Ruhe und Seligkeit aufgehen. Da⸗ gegen wehrt ſich das geſunde inſtinktive Gefühl im Men⸗ ſchen. Die Aufgabe, die wir im Diesſeits nicht löſen, kön⸗ nen wir im Jenſeits nicht nachholen. Was iſt Unſterblichkeit, was iſt Seele? Rudolf Steiner ſpricht in ſeiner Geiſteswiſſenſchaft von einer Viergliede⸗ rung des Menſchen und zwar unterſcheidet er einen phyſi⸗ ſchen Leib, einen Bildekräfteleib, einen Empfindungsleib und als höchſtes, den Geiſt, der den Extrakt der Seele(alſo des Bildekräſte⸗ und Empfindungslebens) hinausträgt in die geiſtige Welt. Dieſes Geiſtes⸗Ich, das allein in Frei⸗ heit das Gute zu tun vermag, hebt ihn über die Mineral-, Pflanzen⸗ und Tierwelten, die der Menſch in ſich ver⸗ einigt, hinaus. Dieſes Geiſtes⸗ch allein iſt unſterblich. Leſſing iſt ſich darüber klar, daß dieſes Geiſtes⸗Ich nicht in etnem Erdenleben zu höchſter Vollkommenheit gelangen kann und deshalb glaubt auch er an ein Wiederkommen des Menſchengeiſtes in mehrmaliger Wiederholung. Die Spi⸗ ritiſten vermögen nur Experimente zu häufen, die aber keine Stützpunkte für die Frage nach der Unſterblichkeit bilden. Was echt und recht am Spirittsmus iſt, hat höch⸗ ſtens nur den einen Wert, den materiell eingeſtellten Men⸗ ſchen mit aller Deutlichkeit klar zu machen, daß es auch noch etwas anderes gibt, als nur ein Aufgehen im Ma⸗ teriellen. Rudolf Steiners Geiſteswiſſenſchaft iſt der ſtärkſte Gegenſchlag gegen den Spiritismus. Die Hinwendung zu den Toten muß einen rein ſeeliſch geiſtigen Charakter haben. Die Unſterblichkeitsfrage iſt heute gar nicht mehr von ber Chriſtusfrage zu trennen. Chriſtus iſt der Brin⸗ ger der Geiſtesſubſtanz. Chriſtus bildet die Brücke zwiſchen der diesſeitigen und der jſenſeitigen Welt. In Fortſetzung dieſes Vortrages wird Dr. Heisler am Mittwoch, 30. März im alten Rathausſaal über das Thema„Chriſtus und der Tod“ ſprechen. O... „Ferientage in den Oetztaler Alpen“ schilderte mit einer Folge von etwa 120 techniſch hervor⸗ vagerden Lichtbldern in der„Photographiſchen Geſellſchaft“ in Mannheim Landderichtsrat Dr. Fromher z. Die ausgedehnte Gletſcherwelt im Gebiet der Wildſpitze und des Obergurgler⸗Tales, die reiche Aus⸗ ſtattung des Venter Gebiets mit guten Unterkunſtshäuſern des Deutſch⸗Oeſterreichlſchen Alpenvereins, aber auch der gerade fetzt im Zeichen des Hochbetriebs ſtehende Skiſport in den dazu geeigneten Plätzen Vent. Sö'den. Feuchten (Haunſertal), St. Leonhard(Pitztal), Küthai und ins⸗ beſondere Obergurgl kamen zu lebens⸗ und kunſtvoller Darſtellung. Der Vortrag wär eine wir ſſſame Werbung für das ſchöne Land Tirol mit ſeiner wirtſchaſtzlich ſtark notfeidenden, biederen, ehrlichen und dem andeſtamanten Glauben treuen, aber auch kerndeuntſchen und den Reichs⸗ deutſchen freundlich enthegenkommenden umd ihn nicht als„Neppobfekt“ betrachtenden Bevölkerung. Insbeſon⸗ dove d rf gerede das Gebiet der Oetztaler Alpen auch wegen der Welligkeit ſeiner Unterkünfte allen Freunden des Berg⸗ und Schneeſchuhſports angelegentlich empfohlen werden. Ef* Die tedertafel veranſtaltete erheim einen Fami⸗ Die Haus⸗ che. Auch Relief. Diavolo“ lag in den Händen von Herrn hatte Die immer wieder gelingt, neue 2 . Mannheim, 0 2, 19 kelephon 28308 2 tung Deutſche Kaufmannsgehilfen in Südamerika Die Auslandsabteilung des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfenverban⸗ des ſtellt uns aus den neueſten bei ihr eingegange⸗ nen Berichten folgende intereſſante Angaben zur Verfügung: In Argentinien zeigt die allgemeine geſchäft⸗ liche Lage leichte Beſſerungserſcheinungen. Der Kurs der Währung iſt ziemlich feſt, die Ernte iſt gut ausgefallen und das Land hat die Wahlen ruhig überſtanden. Die Beſſerung iſt aber zu gering, als daß ſie auf dem überfüllten kaufmänniſchen Arbeits⸗ markt ſpürbar wäre. Es kann daher nur immer wie⸗ der vor unbeſonnener Auswanderung eindringlich gewarnt werden. Auch die argentiniſche Wirtſchaft iſt auf Gedeih und Verderb mit der Weltwirtſchaft ver⸗ bunden. Vor einer allgemeinen Erholung wird das Land über die Depreſſion nicht hinwegkommen. Der Stellenloſenkaſſe des DHV. in Buenos Aires ſind in den letzten Monaten 800 Peſo zugefloſſen, ein ſchönes Zeichen der Heimatverbundenheit und Hilfs⸗ bereitſchaft im ſernen Süden. Aus dem braſillaniſchen Staat Rio do Sul wer⸗ den große Schwierigkeiten infolge der Währungs⸗ ſchwankungen gemeldet. Bei gleichbleibenden Gehäl⸗ tern ſind alle Auslandswaren durch Währungsver⸗ ſchlechterung und Zölle teurer geworden. Namhafte Firmen mußten in Liquidation treten; die Folge waren Angeſtellten⸗ und Arbeiterentlaſſungen. Außerdem hat Braſilien die Beſtimmungen für die Zulaſſung ausländiſcher Arbeitskräfte weiterhin ver⸗ ſchärft, ſo daß die ohnehin nicht erfreulichen Aus⸗ ſichten noch ſchlechter geworden ſind. In Bolivien hat ſich die Lage der Angeſtellten beſonders durch die Entwertung des Boliviano verſchlechtert; trotz ſtei⸗ gender Teuerung werden infolge der gedrückten Lage die Gehälter gekürzt. In Potoſt iſt es ohne vorheri⸗ gen feſten Anſtellungsvertrag unmöglich, Stellung zu finden; dabei iſt dort die Lage noch verhältnismäßig beſſer als in anderen Städten. In Venezuela ſind neben Gehaltskürzungen viele Kündigungen erfolgt. Auch hier zunehmende Teuerung bei ſchlechteren Gehältern. Namentlich die Oelgeſellſchaften mußten ihren Betrieb teilweiſe bis auf ein Viertel einſchränken, ſo daß Maracaibo hart betroffen iſt. Die ohne Dauervertrag angeſtellten Deutſchen in Maracaibo haben faſt reſtlos das Land verlaſſen müſſen. Die Zuwanderung hat völlig auf⸗ gehört; denn es iſt ausgeſchloſſen, Stellung zu finden. Reichsverband des kredilgebenden Einzelhandels Der Reichsverband Einzelhandels hat ßungen gefaßt: des kürzlich folgende Entſchlie⸗ 4 Die gegenwärtige Wirtſchaftsnot hat den Hauptverſorger der deutſchen Arbeiterſchaft mit Ausſtattungsgegenſtänden aller Art, das deutſche Teilzahlungsgeſchäft, beſonders ſchwer getroffen. Durch die Arbeitsloſigkeit ſind ſeine Außenſtände ungeheuer entwertet worden. Eine große Reihe von Betrieben iſt trotz größter Vorſicht in der Kredit⸗ gewährung und der Führung den Geſchäfte zuſammenge⸗ brochen. Die Generalverſammlung, die aus An⸗ laß des 25fährigen Beſtehens des Reichsverbandes des kreditgebenden Einzelhandels in Dnis burg zuſammen⸗ getreten iſt, muß mit Bedauern feſtſtellen, daß Oeffentlich⸗ keit und Behörden für die ſchwierige Situation des Teil⸗ zahlungsgeſchäfts nicht immer das notwendige Verſtändnis gezeigt haben. Der Reichsverband hat bereits im Jahre 1928 gegen die Erhöhung des pfändungsfreien Lohnbetrages die ſchwerſten wirtſchaftlichen Bedenken geäußert. Er muß mit Bedauern feſtſtellen, daß. trotzdem durch dieſe Maßnahme zahlreiche Exiſtenzen zuſammengeorochen ſind, die allgemeine Abwer⸗ tung auf und unter die Verhältniſſe von 1927 an der Lohn⸗ pfändungsgrenze halt gemacht und damit die Teilzahlungs⸗ geſchäfte vielſach außerſtande geſetzt hat, gegen böswillige Schuldner vorzugehen. Der Reichsverband fordert daher, daß die Lohnvfändungs grenze mindeſtens auf die 1927 geltenden Sätze zurückgeführt wird. In ber letzten Zeit iſt oft die Forderung an die Toell⸗ zahluvasgcſchäfte ergangen, den Kunden, die einen Abbau ihrer Gehälter erfahren haben, dadurch entgegenzukommen, daß in gleichem Verhältnis eine Senkung der Raten unter entſprechender Streckung der Teil zahlnnas⸗ ziele gewährt wird. Dieſe Forderung ſtellt, wie bereits dem Herrn Reichs kommiſſar für Preisüberwochung von den Vertretern des Reichsverbands des kreditgebenden Einzel⸗ handels ausgeführt word en iſt, eine Selbſtverſtändlichfeit dar, die ſeder Teilzahlunasverkäufer ſeinem pünktlich zaßlenden Schuſdner gern einräumt. mſomehr haben die Vertreter des Kreditgeſchäfts die Verpflichtung, feſtznſtellen, daß die Forderung auf Streckung der Raten häufig zu C dd ã ͤ v Reiſeerlebniſſe In einer Vertrauensmänner⸗Verſamm⸗ lung des Gewerkſchaftsbundes der Ange⸗ ſtellten(GDa.), Ortsgruppe Mannheim, ſprach Dr. Raupp⸗ Mannheim in einem Lichtbildervor⸗ trag über ſeine Reiſeerlebniſſe in London. Die Zuhörer glaubten ſich bei den intereſſanten Schilderungen des Rebners ſelbſt bei der Reiſegeſellſchaft, die ihren Aus⸗ gangspunkt von Hock van Holland, alſo einem der länge⸗ ren Ueberfahrtswege, nahm. Bei der Bahnfahrt nach London fällt das reichliche Weiden⸗ und Getreideland gegenüber dem Mangel an Wald auf. 130 Omnibuſſe geben Gelegenheit, die 4 Millionenſtadt in kurzer Zeit zu durchſtreifen. Das wichtigſte Verkehrsmittel iſt die Un⸗ tergrundbahn. Man ſteigt natürlich nicht in Londons größtem und eleganteſten Hotel, dem Savoy⸗Hotel, ab — dazu reichen die Reiſemittel nicht—, ſondern ſucht ſich Unterkunft in einem ſogenannten Boardingshouſe, das in familiärer Art aufgemacht iſt. Hier muß man ſich als verwöhnter Deutſcher an die einfache und eintönige eng⸗ liſche Küche gewöhnen, ſeine Hauptmahlzeit auf die Zeit von—8 Uhr abends verlegen und auch den Beſuch von Kaffees und Reſtaurants, beſonders am Sonntag, ein⸗ ſchränken. Der Engländer hat als Erſatz dafür ſeinen Klub. Das engliſche Klubleben ſpielt ſich in großen repräſentablen, eigens für dieſen Zweck hergerichteten Klübgebäuden ab. Wir beſichtigen in der City die Bank von England, das Manſion⸗Haus, die in Nachahmung korinthiſchen Stels ſchon im Jahre 1844 errichtete Börſe, die im romantſchen Stil gehaltene uralte Bartholomäuskirche, die erſte chriſt⸗ liche Kirche Londons, die St. Pauls⸗ Kathedrale, die das ganze Stadtbild überragt. Eine Innenbeſichtigung dieſer Kirche macht uns mit den Denkmälern großer engliſcher Staatsmänner und Dichter bekannt. Es folgen Tower⸗ bridge mit Tower. Bei einer Innenbeſichtigung des To⸗ wers fallen uns die Führer in prunkvoller, altertümlicher engliſcher Kleidung auf, ein Zeichen für die konſervative Einſtellung des Engländers. Der Omnibus führt durch die Oxſord⸗Street zum Strand. Dort werden zahlreiche Bürohäuſer modernſter Bauart beſichtigt. Wir bewundern N n V —— 28 4 2 GSeneral-Verireiler Chris lien Brend kreditgebenden] außerordentlichen FPGA Mißbräuchen zahlungswilliger Kunden geführt hat. Wir richten die dringende Aufforderung an Behörden und Preſſe, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß das Publikum darüber aufgeklärt wird, daß die Betriebe nur in begrenztem Umfang in der Lage ſind, Er⸗ leichterungen zu gewähren, da ſie ſelbſt keine Erleichterung gegenüber ihren Gläubigern erfahren. Die Generalverſammlung hat mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß der Herr Reichskommiſſar für Preisüberwachung die Forderung auf nachträgliche Ermäßi⸗ gung der Kaufpreisforderungen grundſätzlich abgelehnt und als wirtſchaftlich untragbare Willkür bezeichnet hat. Sie ſpricht die Hoffnung aus, daß auch alle anderen mit Wirt⸗ ſchaftsfragen befaßten Stellen mit der gleichen Klarheit zu dieſer Frage Stellung nehmen, um eine überflüſſige Beun⸗ ruhtgung der V völkerung durch Aufſtellung unvertretbarer Forderungen zu verhindern. II. Die Generalverſammlung des Reichsverbands des kre⸗ ditgebenden Einzelhandels hat mit Befremden davon Kennt⸗ nis genommen, daß bei der Erhöhung der Umſatzſteuer der Verkäufer für die Fälle, in denen der Verkauf vor dem 31. 12. 31 getätigt wurde, verpflichtet iſt, für die nach dem 30. 6. 1932 kaſſierten Raten die erhöhte Umſatzſteuer von 2 v. H. zu zahlen. Bei der völligen Unmöglichkeit, eine der⸗ artige Umſatzſteuererhöhung dem Kunden des Teilzahlungs⸗ geſchäfts nachträglich in Rechnung zu ſtellen, beauftragt ſie die Verbandslettung, beim Herrn Reichsfinanzminiſter vor⸗ ſtellig zu werden, um ſofern nicht eine generelle Verlänge⸗ rung dieſer Friſt möglich iſt, eine Befreiung für Teilzah⸗ lungs forderungen auf Grund der Härtebeſtimmungen(8 139 AO) durchzuſetzen. N Die Generalverſammlung hat mit Befriedigung von dem Bericht der Geſchäftsleitung Kenntnis genommen, daß Ver⸗ handlungen ſchweben, um mit den übrigen an der Kredit⸗ gewährung im Einzelhandel intereſſierten Gruppen eine Arbeitsgemeinſchaft zum Zwecke eines gemein⸗ ſamen Auftretens in der Oeffentlichkeit zu errichten. Die Generalperſammlung iſt der Auffaſſung, daß dieſe Arbeits⸗ gemein ſchaft für die Vertretung der allgemeinen Fragen des kreditgebenden Einzelhandels keit iſt. eine dringende Notwendig⸗ das Admiralsgebäude, das Kriegerdenkmal für die im Weltkrieg Gefallenen und ſind ſchon vor dem gewaltigen Paxrlamentsgebäude. Die Krönungskirche und der Ruh⸗ mestempel, die berühmte Weſtminſter⸗Abtei, wird einer eingehenden Innenbeſichtigung unterzogen. Nicht zu ver⸗ geſſen die Reſidenzgebäude des Königs und des Prinzen von Wales, der Buckingham⸗Palace und St. James⸗Palace. Ein weiterer Beſuch gilt den Muſeen, von denen das Britiſche Muſeum eines der bedeutendſten der Welt iſt. Man macht auch eine kurze Streife durch den Oſten, das Proletarierviertel von London, um zuletzt in einem der Londoner Parks, von denen der Hyde⸗Park beſonders be⸗ kannt iſt, die Beſichtigung zu beenden. D Ein Gang durch ein modernes Mühlenwerk Intereſſante Einblicke in einen modernen Mühlenbetrieb gewährte der Beſuch der Germanta⸗Mühlenwerke Werner und Nikola, den der DH feinen ſtellen⸗ loſen Mitgliedern zur Abwechſlung und in Fortſetzung bereits durchgeführter Beſichtigungen vermittelte. Ein Gang durch dos impoſante Keſſelhaus und ein Blick in die Zentrale ließ erkenne, welche Kräfte am Werke ſind, den ganzen Betrieb mit pulſierendem Leben zu erfüllen. Die 1600 PiS der Dampfmaſchinen werden teils durch Seile, teils durch Stahlbandantrieb auf die Haupttransmiſſions⸗ welle übertragen. Automatiſch kann alsdann die Ent⸗ leerung der vor der Mühle im Hofen lie wen Weizen⸗ ſchiſſe erfolgen. Die goldene Frucht, durch Becherwerk ge⸗ hoben, mit Förderbändern weitergeleitet, gewogen, zum erſten Male gereinigt und entſtaubt, fließt zunächſt in die Silos(Schachtſpeicher), von denen einer den Juhalt eines mittleren Güterzuges aufzunehmen vermag. Es würde zu weit führen, wollte man alle Stationen aufzeigen, die das gufgeſpeicherte Getreide zur Reinfgung weiterhin zu durch⸗ laufen hat, bis es ſchließlich den Weizenſtühlen zur Ver⸗ mohlung zugeleitet wird. Viele Dutzende dieſer blanken Walzenſtühle ſind unermüdlich tätig, das Mahlgut zu zer⸗ kleinern, das alsdann den Mahlſichtmaſchinen zugeleitet wird. Hier erfolgt Trennung des Mahlgutes nach ſeiner Dunſt und Mehl. ße zwiſchen Gries weiter vermahlen, das ch den voll in Gang he⸗ gte in kleinen Gruppen, ſo daß es s überall möglich war, auf ſpezielle ſor Fäß ler brachte nach Beendi⸗ der Direltion den Dank der Er⸗ bebotene zum Ausdruck. K. und Mehl ſtehende Mehl liefert. Die findlichen Betrieb er den Beamten des Wer Frogen einzugehen. A gung des Rundgan ſchienenen für das Veranſtaltungen Höhere Handelsſchule und Handelsſchule Jahresſchlußfeier im Muſenſaal Dem Andenken Goethes und des Tondichters Haybn war die Jahresſchlußfeier der Höheren Hap⸗ delsſchule und Handelsſchule 1 gewidmet, die geſtern vormittag im Muſenſaal ſtattfand. Nach einem Orgelvorſpiel des Schülers Schönemann richtete Direktor M. Hauck herzliche Begrüßungsworte an die Gäſte, die Eltern, die Lehrherren, die Vertreter der Be⸗ hörden, beſonders aber an die Schüler und Schülerinnen. Wenn die Handelsſchule auch in erſter Linie eine Jach⸗ bildungsanſtalt ſei, ſo werfe man doch auch gerne einen Blick in die übrige Bildungswelt. In dieſem Beſtreben ſei die heutige Feier zuſtande gekommen. Einer Reihe von Schülern und Schülerinnen überreichte Direktor Hauck Ehrenpreiſe für tadelloſe Führung und außer rdentlichen Fleiß. Er betonte, daß nicht alle, die der Auszeichnung würdig wären, einen Preis bekommen konnten, doch ſollten ouch ſie ſtets nach dem Höchſten ſtreben und„allen Gewal⸗ ten zum Trotz ſich erhalten“. Nach dieſen beherzigenswerten und mit Beifall auf⸗ genommenen Worten ſpielte das Schülerorcheſter unter Leitung von Handelsſchulaſſeſſor Gersbach das Andante aus der Symphonie Gdur Nr. 94(mit dem Paukenſchlag) von Joſ. Haydn. Die Wiedergabe zeugte von fleißiger Arbeit und ehrlichem Bemühen, dem Geiſt dieſes Werkes gerecht zu werden. Sodann trug Frl. Foshag ein Ge⸗ dicht von Wieland„Haydr vor. Hayoͤn ſelbſt kam wieder zu Wort mit dem Terzett und Chor„Die Himmel er⸗ zählen die Ehre Gottes“ aus dem Oratorium„Die Schoöp⸗ fung“. Orcheſter, Orgel und Schülerchor vereinigten ſich hier unter der präziſen Leitung von Dr. Karl Riehl zu löblichem Tun. Stürmiſcher Beiſall ward allen Mit⸗ wirkenden zuteil, wie auch das anſchließend dargebotene Menuett für Cello und Klavier, geſpielt von den Herren Dr. Schweickert und Meyer gute Aufnahme fand. Wieder folgte ein Gedichtvortrag„Das Göttliche“ von Goethe. Dann ergriff der Schüler Schmidt(O 4) das Wort zu ſeiner Gedächtnisrede über„Johann Wolfgang v. Goethe“. Er ſchilderte kurz das Leben und die Arbeit des großen Dichters und ſtellte an den Schluß des wohl⸗ durchdachten Vortrages die Betrachtungen Goethes inbezug auf den Kaufmannsſtand. Die Ausführungen des jungen Redners gipfelten in dem Satz:„Wir betreten den Kampf⸗ platz des Lebens mut dem Bewußtſein, dazu beitragen zu können, daß eine beſſere Zeit kommt, die dem deutſchen Namen wieder Achtung und Ehre bringt.“ Einen tiefen Eindruck hinterließ das Volkslied„Der Fiſcher““ nach dem Text von Goethe, geſungen vom gemiſchten Chor der Schüler und Schülerinnen unter Leitung von Dr. Riehl. Mit der Ouve-türe zu Goethes Trauerſpiel„Egmont“ von Beet⸗ hoven beſchloß das Schülerorcheſter die Feierſtunde. sel. * * Billige Oſterfahrten der Mannheimer Omnibus⸗Ver⸗ kehrsgeſellſchaft. Wie aus dem Anzeigenteil im geſtrigen Mittagsblatt erſichtlich, veranſtaltet die Mannheimer Omnibus ⸗Verkehrsgeſellſchaft auch dieſes Jahr wieder ihre beliebten billigen Oſter fahrten, die in den eleganten und bequemen Allwetterwagen ausgeführt werden. Abfahrtsſtelle für ſämtliche Fahrten iſt der Paradeplatz. Während am Karfreitag nachmittag ein Allwetterwagen nach dem reizerd gelegenen Lindenfels fährt, wird über die beiden Oſterfeiertage eine Zwei⸗ tagesfahrt an die Nahe, die Moſel und den Rhein unternommen. Außerdem verkehrt am Oſterſonntag vor⸗ mittag ein Autobus durch das Neckartal nach Amorbach und Michelſtadt und nachmittags 2 Iſenachtal, Johanniskreuz und Neuſtadt a. ö. H. Auch am Oſtermontag werden vormittags und nachmittags Fahrten nach dieſen Gegenden ausgeführt. Am kommenden Sonntag fährt ein Autobus nach Dürkheim durch das Lambrechter Tal nach Neuſtadt. Sage hal eucles Samstag, 19. März „Rotation“, Schauſpiel von Hermann Kehler, Miete D 27, Sondermiete D 13, Anfang 18.30 Uhr. Kammerspiele im Univerſum:„Marguerite:“, Luſtſpiel von Fritz Schwieſert, Nachtvorſtellung, Anfang 28.10 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Komikters Heinz Kleint mit Enſemble:„Kräftiger Junge angekommen“, 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtiaungen. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten[G DA): Feſtabend der Angeſtelltenſugend im großen Saal des Kolpinghauſes U 1, 18—19, 20.80 Uhr. riedrichspark: Großer Schwäbiſcher Abend, 20 Uhr. Leinberg D 5, 4: Tanz 20.20 Uhr. Kaffee Schleuer: Geſellſchaftstonz ab 16 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: 5 Uhr Tee; 20 Uhr Fomiliengbend. Lichtſpiele: Scala⸗Theater:„Trader Horn 5 — Alhambra:„Unter falſcher Flagge“.— Schau? burg:„Der weiße Rauſch“.— Ro xy⸗ Theater: „David Golder“. Palaſt⸗ Theater:„Ben Hur“. Capitol:„Menſchen hinter Gittern 5 — Gloria⸗Polaſt:„Im Banne der Berge“.— Univerſum:„X 27%. Schenswürdigkeiten: Schloßbücherei: Geöffnet von—13 und von 15—19 lihr. Städt. Schloßmuſenm: Jeöffnet von 10—13 u. 14— 14 Uhr. Sonderausſtellung: Die Preſe in Bildern auen Jahrhunderten.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet wer tags imtt Ausnahme Montags] von 10—13 und 15—17 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—18.30 und 1517 Uhr, Sonder Ausſtellung: Die Kunſt Otto Panlolk. Ferner: Werbe⸗Ausſtellung funger Kunſt.— Stern warte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ jaſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr. G. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 11—13 und von 15—17 Uhr. Nationaltheater: N NN 5 2 2 . 225 Lacden- Preis: omplAusrüsng DAMENRAD RM. 260. Ludwigsheſen, Wredestrage 23, Telephon 61479 eee Stahlmatratzen nach Maß in Ia Aus- fühl un mit 12 Hoch fed 13. mit 16 Hochfed. 14. mit 20 Hochfed 15. mit 25 Hochfed. 16. Obermatratzen, Sch. Nit. NERRENRAD benden rem ee — onkurrenzlos. 3 RM. 245: Verlang-Sie Preisliste Matratzen-Burk Ludwigshafen g fl., Hagenstf. 13(Soflachtb) Tel. 62755. bite Uhr ein Wagen nach dem 2 E — * 3 5 4 5 — ne * HANDELS- v Samstag, 19. März 1932 ler Neuen Mannheimer Veitung IRTSCHAFTS-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 133 Bayerische Hypoſheken- und Wechselbank Widerspruch in der Hv. In der geſtrigen GV. führte der AR.⸗Vorſitzende bei einem Rückblick auf das abgelaufene Geſchäftsjahr aus, daß es der Leitung der Bank nur durch die Aufrechterhaltung eines geſunden Verhältniſſes zwiſchen Kreditgewährung und den hierzu zur Verfügung geſtellten Mitteln gelungen ſei, das Inſtitut von einem Dilemma gegenüber der Angſt und Unſicherheit des Publikums und ſtaatskapitaliſtiſchen Uebergriffen fern⸗ zuhalten. Unter den eigenen Aktien befinden ſich rd. 4,5 Mill. 4, die aus der Zurücknahme der Aktienpakete vom Barmer Bankverein und von der Adca herrühren. Ein Aktionär vertrat die Anſicht, daß man keinen Fehler gemacht haben würde, wenn in dieſem Jahre von der Ausſchüttung einer Dividende ganz ab geſe⸗ hen worden wäre. Zu der Frage der Aufwertun gs maſſe, beſonders zu dem Punkte, daß 4 Mill./ in bar für die Ausſchüttung vorhanden ſeien, erklärte Geh. Rat Schreyer, er wundere ſich darüber, daß man den Vorwurf einer zu niedrigen Ausſchüttung erhoben habe. Das im Vorjahre gemachte Endabfindungsangebot ſei abgelehnt worden. Die Bank werde auch vorausſichtlich bei dem ganzen Stand der Dinge kein neuerliches Endabfin⸗ dungsangebot mehr machen. Der Aktionär, der bereits bei der Vorlegung der Präſenzliſte Bemängelungen gemacht hatte, erklärte, daß nach ſeiner Meinung die Bank nicht nur keinen Gewinn, ſondern einen Ver luſt von einigen Millionen ausweiſen müßte. Er ſtelle daher den An⸗ trag, die GV. zum Zwecke der Prüfung der Verhältniſſe gu vertagen. Der Antrag wurde ſchließlich mit allen gegen eine Stimme abgelehnt. Der Antragſteller teilte darauf mit, daß er mit dem notwendigen Material die Sache dem Reichskommiſſar für das deutſche Bankgewerbe übergeben werde. Die GV. erledigte ſchließlich einſtimmig die Regularien, die Statutenänderungen hinſichtlich des freiwilligen Umtauſches von Aktien und beſchloß die Wie⸗ berherſtellung der früheren Beſtimmungen über den AR. und die Vergütungen an ſeine Mitglieder. Dr. Wilhelm Clemm⸗ Ludwigshafen und Freiherr von Welſer⸗ München wurden in den AR. zugewählt. Wärttembergiſche Hypothekenbank, Stuttgart. Einſchl. %½1 Mill.„ Vortrag ergibt ſich ein Reingewinn von 083(1,93) Mill. J, aus dem bekanntlich 5 v. H.(10 v..) Dividende verteilt, 10 000/ dem Reſervefonds zur Sicherung der Pfandbriefgläubiger und 50 000% der Son⸗ derrücklage überwieſen werden ſollen. 0,30 Mill./ werden zum Vortrag auf neue Rechnung vorgeſchlagen. In der Bilanz erſcheinen(in Mill.): Grundſtücke 1,26(0,59), Kaſſenbeſtand, Guthaben bei Notenbanken und Poſtſcheck⸗ guthaben 0,40, andere Bankguthaben 2,61(i. V. insgeſamt 420), Wechſel 0,23(—), Feingoldhypotheken 192,45(187,82), kommunaldarlehen kaum verändert 0,69, laufende Hypo⸗ lhekenzinſen 2,55(2,58), ſonſtige Forderungen 0,56(4,52), Wertpapiere 3,78(3,48); auf der Paſſivſeite beträgt das AK. unverändert 9,00, Reſervefonds 3,09(2,70), Feingoloͤhypo⸗ kheken⸗Pfandbriefe 183,96(176,97), Forderungen der Ren⸗ lenbank⸗Kreditanſtalt 1,63(1,87), Pfanöbriefzinſen 4,48 4,83), Kreditoren 0,47(3,43). Unter den Kreditoren befan⸗ den ſich bisher ſtille Reſerven, die zur Errichtung des Delkrederefonds entnommen wurden, ſo daß die Kreditoren in der jetzt ausgewieſenen Höhe keine ſtillen Reſerven mehr enthalten. * 6 p. H. Dividende der Volksbank Schwetzingen. Der M beſchloß, der GV die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Wieder 3 v. H. Dividende bei der Demag.— Beſchäf⸗ Agung noch für mehrere Monate. In der HV der Demag A, die im Anſchluß an die Bilanzſitzung des AR ſtatt⸗ ſand, wurde beſchloſſen, von einem Reingewinn von 2,099 2078) Mill.„ wieder 5 v. H. Dividende auf das A von 38 Mill./ zu verteilen. Der Reſt von 48 127 (% Mill.)& verbleibt zum Vortrag auf neue Rechnung. Wie die Verwaltung mitteilt, gewährleiſtet der augen⸗ blickliche Auftragsbeſtond den Werkſtätten bei allerdings ſehr ſtark heraboeſetzter Belegſchaft noch eine Beſchäftigung für mehrere Monate. Geringe Nachirage nach Broſgeireide Markibeeinflussung durch Besiandsauinahme bei der zweifen Hand/ Schwächere Halfung für Inlandgeſreide Wie hoch der Welfmarki Deuischlands weizenbedarf berechnei/ Unveränderfe Mehlpreise [I Mannheim, 17. März. Am Weltmarkt für Weizen hat ſich die Befeſti⸗ gung des engliſchen Pfundes ſtörend ausgewirkt und bevor eine gewiſſe Stabilität eingetreten iſt, wird das Geſchäft auch weiterhin darunter leiden. Der europäiſche Bedarf ſpielt auch weiterhin eine Hauptrolle für die Marktentwick⸗ lung, die in dieſer Woche ſehr ruhig verlief. Obwohl Frankreich ſeine Vermahlungsquote für inländiſchen Weizen um weitere 5 v. H. auf 30 v. H. erhöht hat, haben oͤoch keine großen Käufe ſtattgefunden. Für Deut ſch⸗ land hat man ſich an den Ueberſeemärkten den Bedarf bis zum Hereinbringen der neuen deutſchen Ernte auf zwei Drittel Millionen Quarters(1 Quarters= 217.78 Kg) ausgerechnet. Die amtliche Schätzung der amerikaniſchen Farmerbeſtände am 1. Mts. lautete auf 207 Millionen Bufhels(1 Bufhel=: Kg.) oder 23 v. H. der Ernte(im Vorjahr 160 Mil ſhels oder 18 v. H. der Ernte). Dieſe Beſtände mö der matten Haltung der ameri⸗ kaniſchen Märkte e mitgeſprochen haben. Von Auſtralien berichtet man, daß es rund 70 v. H. ſeines Exportüberſchuſſes verkauft hat u. A rgentinien bietet nicht mehr ſo drängend an wie bisher, wenngleich ſich nicht verkennen läßt, daß es in erſter Linie die argen⸗ tiniſchen Offerten ſind, die den Markt unter Druck halten. Am Oberrhein handelte man Plata⸗Weizen mit unge⸗ fähr 6,15—20 hfl., eif Mannheim; Nordamerika verlangte für Manitoba J, Atlantic 7,15 hfl., für desgl., hard,.45 hfl., beides eif Mannheim. Zeitweiſe war Amerika mit Hard Winter auch unter Parität am Markte und hat dadurch auf die Tendenz gedrückt. In dieſem Vorgehen Amerikas wir⸗ ken ſich die allgemeine Wirtſchaftslage und der gegenwärtig wieder recht enge Zuſammenhang zwiſchen den dortigen Effekten⸗ und Warenbörſen aus. Durch die bekannten Vor⸗ gänge(Kreuger— Eaſtman) neigten die Effektenbörſen vorübergehend ſtark zu Abgaben u. die Warenbörſen ſchlo⸗ ſen ſich dieſer Haltung an, ſodaß ein Preisdruck nicht zu vermeiden war. „Das Geſchäft in deutſchem Brotgetreide lag eben⸗ falls ruhig. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt eingeführte Neuerung der Aufnahme der Vorräte bei der zweiten Hand, die den Beſtand in den Lagerhäuſern und Mühlen für Weizen mit 357000 To. inländiſcher, 72 000 4 4 — To. ausländiſcher Herkunft, verzollt, und 32 000 To. aus⸗ ländiſcher Herkunft, unver zollt, mit 199 000 bezw. 25 000 bezw. 134000 To. Roggen; 140 000 bezw. 8000 bezw. 200 To. Weizenbackmehl u. 59 000 bezw. 1600 bezw. 100 To. Roggen⸗ backmehl angibt, worin alſo die Getreidevorräte bei den Landwirten(in erſter Hand) nicht enthalten ſind und wobel auch die in Mälzereien, Nährmittel⸗ und Kornkaffeefabri⸗ ken lagernden Getreidevorräte unberückſichtigt geblieben ſind, fand außerordentlich ſtarke Beachtung. Nach Anſicht mancher Kreiſe hat dieſe Beſtandsaufnahme den drängenden Charakter der notwendigen Regierungsmaßnahmen wegen der Einfuhr von Weizen etwas abgeſchwächt und dürfte die agrarpolitiſchen Entſchlüſſe der nächſten Zeit überhaupt be⸗ einfluſſen. Allerdinas darf nicht überſehen werden, daß derartige Vorräte ſchließlich nichts Außergewöhnliches ſind, ſondern daß ſie immer im Rahmen der Vorverkäuſe und zur Sicherſtellung von Lieferungen gehalten werden müſſen. Man alaubt alſo, daß einem nur geringen Anziehen des Geſchäftes dieſe Beſtände keineswegs einem Anziehen der Preiſe hinderlich ſein würden, ſondern daß das Offertenmaterial von der Landwirſchaft dann ebenfalls wie⸗ der knapper werden wird. Die Verzögerung der doch zu treffenden Regierungsentſcheidung iſt jedoch für die Weiter⸗ entwicklung des Brotgetreide⸗ und Mehlgeſchäftes ſehr hemmend. In dieſer Woche hat ſich das Angebot von deut⸗ ſchem Weizen etwas verſtärkt, die Nachfrone blieb nach wie vor gering und die Preiſe gingen infolgedeſſen etwas zurück. Man verlangte Wei zuletzt für die 100 Kg. mitteldeutſchen Sachſen⸗Saale⸗Weizen, 78 Kg. Hektolitergewicht, April⸗ Ablodung, 27,20 bis 27,5(Vorwoche 27,900 J Pommern⸗ Weizen, 78 Kg., April, 27,05 bis 27,00(27,20) A4; Pommern⸗ Relafiv schwaches Echo der„Kreugerkrisis“ Das Wort Leſſings, wonach jeder die Vorzüge feiner Fehler habe, kann man auf die Rückwirkun⸗ gen der internationalen Kreuger⸗Kriſis“ auf die deutſchen Börſen anwenden. Der Fehler der deutſchen Börſen, ihre faſt völlige Loslöſung von den Weltbörſen in⸗ folge der Deyiſengeſetzgebung, erwies ſich in dieſem Falle als ein Vorzug: die Berliner Börſe blieb gewiſſermaßen am Rande der„Kreuger⸗Kriſts“, ohwohl Kreuger die Hauptſtütze des deutſchen Kredits in der internationalen Finanzwelt war. Da aber der deutſche Beſitz an Svenska nur wenige tauſend Stücke betrug, ſo war von der ſchweren Erſchütterung, die die Newyorker und die großen europäiſchen Weltbörſen unter dem Drucke der Kriſis des Kreuger⸗Konzerns erlit⸗ ten,— der ſchwerſten Erſchütterung ſeit dem Krach der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalten in Berlin eigentlich wenig zu ſpüren. Die Svenska⸗Aktie erfuhr freilich eine Halbierung und auch die anderen internationalen Werte, vor allem die Farben⸗Aktie, Geſfürel, Aku, gingen ſcharf zurück, aber die innerpolitiſche Beruhigung nach dem Wahlausfall Jildete ein Gegengewicht. Als dann Stützungskäufe der Rockefeller⸗Gruppe in Kreuger⸗Werten den inter⸗ nationalen Börſen Beruhigung brachte, machte ſich die innerpolitiſche Entſpannung deutlicher bemerkbar. „Man gab an der Börſe der Hoffnung Ausdruck, daß jetzt Durchführung wirtſchaftlicher Plano, die vor der Wahl zurückgeſtellt worden waren, eine Exleich⸗ terung erfahren würden. Das Ausland, das in den letzten Wochen, angeſteckt von der deutſchen Wahlnervoſität, viel. ſach Goldpfandbriefe verkauft und den Gegenwert auf Sperrmarkkonto ſtehengelaſſen hatte, ſchritt jetzt allmählich zu Käufen in führenden deutſchen Induſtriewerten. Die nervöſe Haltung der inter nationa⸗ len Börſen, die mit dem ungewiſſen Schickſal des Kreuger⸗Konzerns und ſeiner zahlreichen Veräſtelungen zu⸗ ſammenhing, färbte dann ſpäter auch auf Berlin im Sinne großer Zurückhaltung ab. Die Grundſtimmung blieb aber doch zuverſichtlich und widerſtandsfähig. Eine gewichtige Rolle ſpielte dabei die neue Aufwärtsbewegung in Gelſenkirchen. Ueber die Reformbedürftigkeit der deuiſchen Börſen beſteht nirgends Zweifel. Lediglich über das wie und wann kann man geteilter Auffaſſung ſein. Zunächſt heißt es das Vertrauen des Volkes zu ſeiner Wirtſchaft zu feſtigen. Iſt dies erſt einmal gelungen, dann läßt ſich das Reform⸗ werk für die Effektenmärkte auf breiter Grundlage durch⸗ führen. Bis dahin ſollten die zuſtändigen Organe die Hände nicht müßig in den Schoß legen, ſondern den Hebel überall da anſetzen, wo unter den gegebenen Verhältniſſen etwas zu erreichen iſt. Eine Teilrefor m, die in einer Wiederherſtellung amtlicher Notierungen, in einer Verbeſſerung der Kurs⸗ J altſtellung und in einer Aus leſe der noch weiterhin zu handelnden Papiere beſtände, iſt bereits jetzt zur Verwirklichung reif. Hin⸗ gegen muß ausdrücklich davor gewarnt werden, die Um⸗ ſätze neben den Kurſen zu veröffentlichen. Ließe ſich das Kapital kommandieren, dann hätte ein ſolches Experiment Ausſicht auf Erfolg. Erfährt aber das Publikum, von wie geringfügigen Abſchlüſſen das Kursniveau häufig beſtimmt wird, ſo würde dies geradezu abſchreckend auf die Beteili⸗ gung weiter Kreiſe wirken. Auf ähnlich ſchwachen Füßen ſteht die Forderung nach„richtigen“ Kurſen. Solche ließen ſich nur feſtſtellen, wenn das deutſche Bank⸗ gewerbe noch die Kraft beſäße wie vor 1914; damals regu⸗ lierten die einzelnen Inſtitute„ihre“ Papiere faſt aus⸗ nahmslos. Von dieſem Punkte ſind wir aber noch weit entfernt, und nach den ungünſtigen Erfahrungen, die die großen Banken mit den Interventionen, namentlich in den eigenen Aktien, gemacht haben, kann man ihnen nicht einmal empfehlen, ſich auf neue Stützungsaktionen ein⸗ zulaſſen. Erſt wenn die Reparationsfrage end⸗ gültig geklärt iſt und der Wiederaufſtieg Deutſchlands außer Zweifel ſteht, wird hieran gedacht werden können. * Berliner Nachbörſe geſchäftslos Die Geſchäftsloſigkeit blieb in den erſten Nachmittagsſtunden beſtehen. Lediglich in Farbenaltien fanden zu ca. 7 v. H. gebeſſerten Kurſen einige Umſätze ſtatt, während für Reichsbankanteile, Siemens, ACG uſw. letzte Börſenkurſe genannt wurden. Von den Aus⸗ landsbörſen lauteten die Meldungen heute ganz ver⸗ ſchieden, London verkehrte in feſterer Haltung, Zürich war verſtimmt, Paris und Brüſſel ebenfalls geörückt, desgl. im Verlaufe Amſterdam, und auch aus Newyork kamen eher ſchwächere Anfangskurſe, doch ſollen die deutſchen Werte relativ gut gehalten ſein. Auch Pfandbriefe hatten nachmittags kaum Geſchäft, der Grundton blieb aber weiter freundlich. Am Geldmarkte ſetzten erwartungs⸗ gemäß die Rückflüſſe ein, doch erfuhren die Sätze noch leine Veränderung, da dieſe Rückflüſſe durch Anforderun⸗ gen für Lohnzahlungen ausgeglichen woren. Nach einer Bekanntmachung des Berliner Börſenvorſtandes bleiben die Börſenräume am Oſterſamstag für jeden Verkehr ge⸗ ſchloſſen. Frankfurter Abendbörſe gut behauptet Die Kursgeſtaltung an der Abendbörſe war nicht ganz einheitlich, doch blieb die Haltung im weſentlichen gegen⸗ über dem Mittagsverkehr gut behouptet. Dos Ge⸗ ſchäft bewegte ſich weiterhin in engen Grenzen und be⸗ ſchränlte ſich nur gouf einige Umſätze innerhalb der Ku⸗ liſſe. Die Nachricht von der Wiederaufnahme der amt⸗ lichen Kursnotierungen in der erſten April⸗Woche blieb ebenſo wie die Ausführungen auf der GW des Stahlvereins faſt ohne Einfluß. Die ſchwächeren Kurſe aus Newyork und Paris fonden kaum Beachtung. J Farben lagen zum Bruchteile eines Prozentes höher, Montonwerte blie⸗ ben meiſt unverändert. Auf den übrigen Marktgebieten wurden kaum Kurſe genannt. 5 Dollar weiter feſt An den internationalen Depiſenmärkten ergaben ſich am Nachmittag kaum Veränderungen; das Pfund, die Reichsmark, ſowie der franzöſiſche Frane und der hollän⸗ diſche Gulden behielten ihre heutige Frühkurſe, während der Dollar weiter feſter tendierte. Die Norddeviſen neigten eher etwas zur Schwäche, und auch Madrid war weiter rück⸗ gängig. Deviſe Lettland konnte ſich gegen geſtern befeſtigen. Mecklenburg⸗Holſtein⸗Weizen 76 Kg., April, 26,95 bis 28,85 (27,10); Oſtpreußen⸗Weizen, 75—76 Kg., März⸗Lieferung, 26,80(—) A, eif Mannheim. Von der Wetterau lag etwas Angebot in 74 Kg. ſchwerem Weizen zu 23,00 J, franto Mannheim, vor; vereinzelt tamen jetzt auch Offerten aus Mitleldeutſchland, die auf 27,00 J, eif und franko Mann⸗ heim, abgeſtellt waren. Unterſränkiſcher Weizen, 74 Kg. und 74—75 Kg. ſchwer, war mit 26,75/ franko Mannheim erhältlich. Weizen ⸗Ausfſuhrſcheine wurden bis zu 172,00„ gehandelt und gaben ſpäter auf 171,50 4 nach. Roggen hat ſtillen und nur wenig veränderten Markt. In Mannheim greifbarer Inlandroggen koſtete 23— 23,25 (Vorwoche: 23,25] l, je 100 Kg.; norddeutſcher Rogge wurde mit unverändert 22,50 und Ruß⸗Roggen mit 21,30 eif Mannheim angeboten. Für Hafer hat die Aufwärtsbewegung nunmehr auch in Norddeutſchland ihr Ende geſunden. Die Forderungen für Oſtſee⸗ und Pommern⸗Hafer wurden um 90—50 Pfg. niedriger gehalten; darnach koſtete zuletzt Oſtſee⸗Horer, 50—51 Kg., zu prompter Ablodung, 17,75(18,00), April⸗ Abladung 17,85(18.90) ,, Pommern⸗Haſer, 52, prompte Abladung, 18,50(18,80) und desgl. 58—59 Kg., zu prompter Abladung, 19,50(19,70) /, eif Mannheim, Kaſſa bei An⸗ kunft. Babiſcher Hafer wurde, je nach Beſchaffenheit, mit 15,50—16,50 ,, ab Stationen, gehandelt. In Gerſte vollzogen ſich nur lleine Umſätze; dabei zeigt ſich, auch ſolls nur geringe Kaufneigung auftritt, feſte Grundſtimmung der Abgeber. Frei Mannheim ver⸗ langte man für pfälziſche Braugerſte 21,25—21,75 l, für Induſtriegerſte 19,25—20,25/ und für Fut⸗ tergerſte, bei der Plata⸗Gerſte mitſpricht, 17,25 J. Die Winterſgaten in Süd weſtdeutſchland haben das abwechſelnd trockene und noßkolte Wetter der letzten Monate verhältnismäßig gut überſtanden. Soweit die in der letzten Februar⸗Woche plötzlich eingetretene Kälte den Winterſaaten Schäden verurſacht hat, können öieſe Nach⸗ teile wieder eingeholt werden, falls der März weiterhin warme Witterung bringen ſollte. In Mehlen vollzog ſich laufend etwas, aber nur kleines Geſchäft, da von verſchiedenen Seiten im Hinblick auf die herannahenden Oſtertage Meinungsläufe vor⸗ genommen wurden. Die Weizen mehlpreiſe der oberrheiniſchen Großmühlen blieben unverändert, für 70⸗ prozentiges Roggenmehl wurden 29,50—90,23(Ver⸗ woche: 99,50— gefordert; norodeutſches Roggen⸗ mehl war mit 29,25/ fronko Mannheim zu haben. Am Futtermittelmarkt tendierten Mühlen⸗ nachprodukte weiterhin feſt, weil es bei der geringen Be⸗ ſchäftigung der Mühlen on Angebot fehlt. Auch für Trockenſchnitzel wurden die Forderungen gegenüber der Vorwoche erhöht. Für die übrigen Artikel hat der ſtorke Auftrieb der Vorwochen inzwiſchen wieder nachgelanen, die Preiſe blieben jedoch gut behauptet. Georg Haller. 9 0 vereinigie Stahlwerke Noch keine Reorganisaflonsbesprechungen gepflogen Im Fortgang der GV der Stahlwerke bemängelten mehrere Aktionäre u. a. die nicht genügende Zergliede⸗ rung der Bilanz, die zudem nicht den Anforderungen der Notverordnung vom 19. Nov. entpreche. Kritiſiert wurde ferner der Aufkauf eigener Akien; der Geſellſchaft ſei da⸗ durch ein neuer Verluſt von 20 Mill./ entſtanden. Ferner wurde eine Aufteilung des Poſtens Warenbeſtände ſowie eine Zergliederung der langfriſtigen Verpflichtungen ver⸗ langt. Generaldirektor Vögler erklärte, daß er perſönlich auf dem Standpunkt ſtehe, es müſſe ſoviel abgeſchrie⸗ ben werden, um die Betriebseinrichtungen in Oroͤnu ng zu halten. Das vornehmſte Geſetz dieſer Geſellſchaft müſſe es ſein, ihre Neubauten aus den Abſchreibun⸗ gen zu finanzieren. Das ſei bei der Geſellſchaft in den letzten fünf Jahren geſchehen. Heute ſtünden die weſentlich verbeſſerten Anlagen der Geſellſchaft niedriger zu Buch als vor 5 Jahren. Wenn heute die ſtilliegenden Werke abgeſchrieben wür⸗ den, ſo würden die Aktionäre in normalen Zeiten der Ge⸗ ſellſchaft einen Vorwurf daraus machen. daß alsdann wieder Erhöhungen vorgenommen werden müßten. Es müſſe alles darangeſetzt werden, die Zahl der Beſchäftigten wieder zu erhöhen, und wenn dieſer Prozeß ſich ein⸗ mal vollzogen habe, werde man feſtſtellen können, daß kein überflüſſiger Arbeitsplatz in Deutſchland vorhanden fei. Die Vorräte bewegten ſich trotz der ſinkenden Beſchäfti⸗ gung auf abnehmender Linie. Was die Schweden⸗ erzverträge angehe, ſo ſeien dieſe Verträge mit andern rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werken vor Frei Jahren abgeſchloſſen worden; ſie liefen bis 1942. Bei der Geſellſchaft beruhten ſie auf einer Roheiſenerzeugung von täglich 16—18 000 To., während die Erzeugung heute nur 6000 To. betrage. Die Schwedenerze deckten etwa 26,7 v. H. des Erzbedarfs der Geſellſchaft. Heute wäre es natürlich beſſer, wenn man diefe Verträge nicht hätte, ſondern die Vorräte aufhrauchen Gebr. Fahr AG. Pirmasens Die Geſellſchaft berichtet über die großen Schwie⸗ rigkeiten, die durch ſtändig abſinkende Rohwaren⸗ preiſe, noch ſtärker zurückgehende Lederpreiſe, ſteuerliche und ſoziale Belaſtung, die Kreditunſicherheit und durch die Schwankungen fremder Währung im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr, ebenſo wie durch die Preisabbauaktion der Re⸗ gierung entſtanden. Auf allen Gebieten ging der Zug nach Verbilligung der Leder, wodurch in Unterſortimenten und Abfalleder verſtärkter Abſatz erzielt wurde. Bei einem mengenmäßig um 15 v. H. vergrößerten Le⸗ derabſatz ging der geldliche Umſatz infolge der billigeren Preiſe um einige Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Bei einem Rohertrag von 702 678(668 829) 4 ſtellt ſich der Reingewinn nach Abzug der Unkoſten uſw., nach 64 890(83 298)„ Abſchreibungen ſowie Ausbuchung von 38 545„ für Verluſte auf Außenſtände(i. V. 80 278) einſchl. 26 801(37 635)/ Vortrag auf 158 881, während 1980 ein Verluſt von 10833% entſtand. Der GV. wird vor⸗ geſchlagen, 6 v. H. Dividende auf die WA. für 1981, ſowie 6 v. H. Nachzahlung für die Jahre 1925 bis 1930 auszuſchütten und 5 v. H. Dividende(0) auf die im Drittbeſitz befindlichen 1,85 Mill. StA. zu verteilen. Für Neuvortrag verbleiben 77 166 l. Die Geſellſchaft beſitzt an eigenen Aktien nominell 347 000 /, von denen im GJ. 1981 nominell 26 000% zum Durchſchnittskurs von etwa 18 v. H. erworben wurden, während ein Verkauf eigener Aktien nicht ſtattfand. Be⸗ kanntlich wird der GV. vorgeſchlagen, zum Ausgleich in der Zwiſchenzeit eingetretener Wertminderungen das Grun d⸗ kapital von.216 durch Einziehung von nom. 316 000/ im Eigenbeſitz befindlicher Sta. herabzuſetzen. Das aus früheren Jahren vorhandene, unter Kreditoren als„Sicherungskonto“ geführte Rückſtellungskonto von 177 404 4 wurde aufgelöſt und der frei gewordene Betrag für erhöhte Abſchreibungen und Rück ⸗ ſtellungen verwendet. 15 000/ erhielt die Wohl⸗ fahrtskaſſe. Die geſetzliche Rücklage erſcheint mit 0,22, Spezialrücklage mit 0,15(0,12) und das Delkrederekonto mit unv. 0,15 Mill.. Neu erſcheinen weitere Rückſtellungen in Höhe von 0,16, während Gläubiger infolge der vor⸗ erwähnten Umbuchung ſich von 0,41 auf 0,040 ſenkten. Län⸗ dereien erſcheinen auf der Aktivſeite mit unv. 0,21, Fabrik⸗ gebäude mit 0,35(0,37), Wohnhäuſer mit 0,090(0,095), Ma⸗ ſchinen und Einrichtungen mit 2,29(0,33), Vorräte 0,74 (0,79), Bankguthaben 0,40(0,32), Schuldner 0,74(0,81), Wechſel.25(0,29). Ueber die Entwicklung im neuen Jahre laſſe ſich bis heute noch nichts ſagen. könnte. Ueber eine Sanierung oder Fuſionen ſeien weder im Aufſichtsrat noch im Vorſtand Verhandlun⸗ gen gepflagen worden. Dieſe Frage könne vielleicht ge⸗ prüft werden, wenn man wieder feſten Boden unter den Füßen habe. Die Verſammlung genehmigte ſodann gegen drei Stimmen von Kleinakationäre die Kapitalherab⸗ ſetzung um 25 Millionen /, ſowie den Abſchluß mit 189 Millionen„ aus der Reſerve gedeckten Verluſt, wogegen Proteſt zu Protokoll gegeben wurde. Gegen die Wieder⸗ wahl Jakob Golöſchmidts in den AR wurden 39 Stimmen abgegeben. Neu gewählt wurden Dr. Kehl ⸗Berlin und Dr. Pferd menges⸗ Köln. Der Vergleichs vorschlag der Hanomag Auf Grund der einſtimmigen Beſchlüſſe der heutigen Sitzung des Gläubigerausſchuſſes der Honnoverſchen Ma⸗ ſchinenban Ach(Hanomoh) im Vergleichsverſahren bietet die Geſellſchaft ihren Gläubigern, ſoweit dieſe 100/ zu fordern haben, volle Auszahlung, und zwar bis 31. Mal 1932. Im übrigen zaßlt die Geſellſchaft auf die am Ver⸗ gleichsverſohren beteiligten Forderungen in Raten 40 v. H. Die reſtlichen 10 v. H. fallen fort, falls nicht bis zum 31. Auguſt 1932 die pünktliche Zahlung der erſten Ver⸗ gleichsraten mit zuſammen 30 v. H. von einem auten Bür⸗ gen ſichergeſtellt wird. Ob die bis zum 31. Auguſt 1992 von der Hanomag beizubringende Büraſchaft dieſen Be⸗ dingungen entſpricht, entſcheidet der Ueberwachungsgus⸗ ſchuß. Nach der Verſicherung des Vorſtands und auch nach der Ueberzeugung der Vertrauensperſonen erreicht die⸗ 5 Vergleichsvorſchlag die äußerſte Grenze der Möglich⸗ eiten. * Kolb u. Schüle AG, Kirchheim⸗Teck. Die Geſellſchaft, die bekanntlich wieder 5 v. H. St. A⸗ und 6 v. H. VBA⸗ Dividende ausſchüttet, verzeichnete 1990-31 einen Bruttogewinn von 3,09(.22) Mill. 4 Nach Abzug der allgemeinen Unkoſten ergibt ſich nach 90 589(194 846), Abſchreibungen einſchl. 125 885(100 777)„ Vortrag ein Reingewinn von 215 816(242 035)„. Zum Neuvor⸗ trag gelongen 99 616. Die Liquidität habe ſich dadurch weſentlich gebeſſert, daß die ganz unwirtſchaftlich gewordene Flachsſpinnerei Urach geſchloſſen und rechtzeitig habe abgeſtoßen werden können. Ingwiſchen ſei eine weitere Liquiditätsverbeſſerung möalich geworden. Aus der Bilanz in Mill.: Grundſtücke, Gebäude, Ma⸗ ſchinen 1,48(2,01), Vorräte 1,99(.96), Debitoren 1,39 (1,53), Baumwolltratten 0,59(192), ſonſtige Verpflichtungen 0,08(0,76) bei 2,02 Aktienkapital. PDreisfendenz an den Welfrohsfofimärkfen Nohsfoffhaisse verlangsami/ Aber noch Berge von Vorraſen Je länger die weltwirtſchaftliche Depreſſion anhält, um ſo größere Hoffnungen werden an jede, auch die kleinſte Unterbrechung des Preisſturzes an den Rohſtoffmärkten geknüpft. Mitte Februar 1932 bahnte ſich an vielen Rohſtoffmärkten wieder einmal eine feſtere Tendenz an. Und wiederum erhebt ſich die Frage, ob hierin nur eine vorübergehende Unterbrechung oder das Ende der Rohſtoffbaiſſe zu ſehen ſei. Zweifellos iſt, wie das Inſtitkut für Konjunkturforſchung in ſeinem neueſten Wochenbericht ausführt, an einer Reihe von Märkten die Anhäufung von Vorräten ſaſt zum Stillſtand gekommen, ſo daß mit gutem Recht von Konſolidierungstendenzen geſprochen werden kann. Indes zeigen ſich bei manchen Agrarprodukten (Zucker, Baumwolle) unerwartete Widerſtände bei der Durchführung einer Produktionsdroſſe⸗ lung. Dieſe Widerſtände können die ſich anbahnende Stabiliſterung der Preiſe erneut bedrohen. Hinzu kommt, daß immer mehr Länder ſich dem freien, inter ⸗ nationalen Warenaustauſch verſchlie ßen und ſo dem Abſatz der Beſtände neue Hemmungen bg⸗ reiten. Auf einzelnen Rohſtoffmärkten der Verbrauchs⸗ güterinduſtrien hat die Nachfrage ſeit Jahresbeginn zugenommen. Bei den Rohſtoffen der Produktions⸗ güterinduſtrien iſt hingegen zunächſt eher noch mit einem weiteren Rückgang des Bedarfes zu rechnen. Ueber die auf der Welt lagernden Berge von Ur produkten gibt folgende Tabelle Auskunft: Ende dez 0 Jan. Juli Dez. 31 Jan 3 Weizen 1000 To. 15 878 16 373 12 599 16 570 17 189 Zucker„„ 8810 8 848 8 156 9 393 8 923 Kaffee„e„ 10 10290 128 1986 1948 Steinkohle„„ 17 419 17 430 19 946 20 714— Kupfer 3 339 380 399 50⁰0 550 Zink 5 142 144 142 1389 138 Zinn 5 43 44 59 52² 5¹ Baumwolle„„ 2248 2245 1 565 22 23858 Nohſeide. 13 12 20 14 18 Kautſchuk„ 488 507 560 634 961 Erdöl Mill. Hl 575 572 550 513— Benzin„„ 65 68 64 84— Gegen die Auffaſſung, daß die Preisbefeſtigung im Februar das Ende der Rohſtoffbaiſſe ſchlechthin bedeute, ſpricht vor allem die Tatſache, daß die Belebung der Weltmärkte mit verſchiedenen Momenten zuſammentrifft, deren hauſſegünſtige Wirkungen nicht von Dauer ſein können. Hierher gehören vor allem die Voreindeckungen Großbritanniens aus Anlaß der am 1. März in Kraft getretenen Zölle, ſowte die bisher rein pſychologiſchen Folgen der amerika⸗ niſchen Kreditausweitung. Darüber hinaus dürften die Weltmärkte ſeit kurzem wieder unter ſaiſon⸗ mäßigen Einflüſſen ſtehen, die einerſeits durch die Vorbereitungen der verarbeitenden Induſtrie auf das Frühjahrsgeſchäft, andererſeits durch die Tatſache bedingt ſind, daß die Vorräte an Agrarprodukten vor der neuen Ernte allmählich abnehmen. Ohne die erwähnten Einflüſſe hätten die Weltmarktpreiſe kaum ſteigen können. Ein Fortſchritt auf dem Wege zur Be⸗ reinigung der Weltmarktlage iſt darin zu erblicken, daß die Erzeugung verſchiedener Produkte dem ſtark geſunkenen Konſum mehr und mehr angepaßt wurde. Bei Weizen und Baumwolle hat ſich die Beſſe⸗ rung der Vorratsgeſtaltung bereits auf die Preistendenz übertragen. Gegenwärtig wird der Weizen um 20 v.., die Baumwolle um mehr als 20 v. H. gegenſtber ihrem letzten Tieſſtand bewertet. Eine ähnliche Entwicklung zeigen die Notierungen für Roggen, Gerſte, Hafer und Kaffee. Dagegen ſind Mais, Kakao, Tee, Wolle, Seide, Jute, Hanf und Flachs bis in die jüngſte Zeit geſunken, aber der Rückgang hat ſich beträchtlich verlangſamt. Beim Zucker droht ſich die Lage erneut zuzuſpitzen. Hier haben die Schwierigkeiten, Kuba und Java zu einer Einigung über eine weitere Produktionsdroſſelung zu bringen, ſeit Anfaug 1932 einen neuen Preisſturz ausgelöſt, Meſallpreisindex Diinus 3,9 II. Die Preisinderzifſer der„Metallwirtſchort, Mekall⸗ wiſſenſchwit und Metalltechnik“ ſtellte ſich am 16. März 1932 auf 52,3 gegen 54,4 am 9. März 1992(Durchſchnitt 190913 gleich 100, fiel alſo um 3,9 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtonde vom 16. März 1932 jolgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 42,9(am 9. März 1932: 45,5), Blei 56,8(60,9), Zink 4½(41), Zinn 55,6(57.), Aluminium 111,1(und.), Nickel 10777 (unv.), Antimon 79,2(79,2). 0 Seite/ Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung/ Nimm die Leica! Es Abt keinen vollkommeneren Photo-Apparat, 75000 Besftzer sind von ihr begelstert, Mr führen Ihnen das neueste Modell gerne vor Holo. E 2. u- 5. gegenüber H onker . Mittag⸗Ausg abe vom 20. bis 30. März m National- Theater: Sonntag, 20. März. beſond. Preiſe: Anfang 11. Abends. „Triſtan u. Richard Wagner. 00, Montag, 21. März. Miete G 27, Sonntag, 20. März. hohe Pr.: von Anfang 18 Goeth Vorm.⸗Veranſtaltg., e⸗Feier. 30, Ende 13.00 Uhr Miete A 28, JIſolde Ende 22.15 Uhr m. Pr.: „Rotation“(neue Faſſung), Schau⸗ ſpiel von Hermann Keſſer. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr Dienstag, 22. März. Miete B 28, Sonder⸗ miete B 14, kl. Pr.: „Iphigenie“, Ein Schauſpiel von Goethe. Anfang 20. 00, Ende 22.15 Uhr Mittwoch, 23. März. Miete D 28, m. Pr.: „Hoffmanns DERMANN Erzählungen“, Phantaſtiſche Oper von J. Offenbach. Anfang 20 Donnerstag, Sondermiete E 14, Trauerſpiel von Goethe. Anfang 20. Freitag, 25. März. 00, Ende 2 24. März. .30 Uhr Miete E 27, kl Pr.:„Stella“ en gros Kaufen Unerreichte Ot ff. Pralinen- 80 E Breitesraſle en detail Auf B prompte Lief II Festtags-Laffee a olldullus-Jee nalitäts- Mischungen in allen Preislagen ff. d. Weinbrands- Jamalba-Rum Kunsfsiraße N 3, 7/8 Ludwigshafen, Bismarcksfr. 42 Sie schon jetzt (ges, gesch.) Hokoladen- Bonbons Samstag, J 1, 6(palasttheater) estellung erung frei Haus Lee. Sb 00, Ende 21.45 Uhr Keine Vorſtellung. Samstag, 26. März. Miete G 28, Sonder⸗ miete O 14, hohe Pr.:„Fidelio“, Oper von Beethoven. Anfang 19. Sonntag, 27. März. recht F, hohe Preiſe. 30, Ende 22.15 Uhr Außer Miete, Vor⸗ Neu inſzeniert: „Fauſt!“ von Goethe. Anfang 19. Montag, 28. März. recht A, hohe Pr.: finger von Richard Wagner. Anfang 18. Dienstag, 29. März. Miete E 28, m. Pr.: Nürnberg“, 00, Ende 22.30 Uhr Außer Miete Vor⸗ „Die Meiſter⸗ von 00, Ende 22.15 Uhr Juwelen Modernes lader Platin Goldwaren Uhren Hermann Ne Re Umä nderung schnell. P 3, 14. Hlanken uantertigung pa raturen gewissenh. willig Telephon 22734 cles Scliueicles b clen Reiches Stofflager— Erstklassig u. preiswert APEl. Mannheim geger frühe Gegr Für die Zahnpraxis nüber Hirschland r Fleidelberger Str. ündet 1903. Tel. 276 35 Zahngolde, Lote, Amalgame. „Prinz Methuſalem“, Operette von Johann Stra Anfang 20. Mittwoch, 30. März. uß. 00, Ende 22.15 Uhr Für die Theater⸗ gemeinde Freie Volksbühne, Abt. 31 bis 35, 86—90, 201— 216, 610—625, 801 bis 809 u. Gruppe S: „Rotation“ (neue Faſſung). Schauſpiel von Her⸗ mann Keſſer. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr Kammerspiele im Universum: Samstag. „Marguerite Fritz Schwiefert. 19. März. Nachtvorſtellung: Lchtung!! System Dr. Ing. 8 garanflert mindestens 15%́ Auskunft und la. Refe Autozubehör Mannheim, L 14, 7, am Tattersall Tel. 30174 Aulo besitzer!! Kennen Sie schon den neuen Brennsteffregler ehmid D. R. P. Brennstoffersparnis renzen durch Preise gesenkl und immer feiner kaufen Sie die besten Osterhasen bei Konditorei Gmeiner Frisdrichsplatz 12 Tel. 426 19 Riethmaier :“, Luſtſpiel von Anfang 238.10, Ende.00 Uhr Im Neuen Theater Montag, 28. März(Oſtermontag): weißen Rö ßl“, Rosengarten: 1„I m Repue⸗ Operette von Ralph Benatzky. Anfang 15.00, Ende 18.00 Uhr in Ludwigshafen: Uta-palast— im Ptalzbau: Mittwoch, 23. März. Für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes die Abt. genie“ Jungtheatergemeinde: Schauſpiel von Goethe. „Jphi⸗ Cu E Kissen: RM. 10 50,.50,.50,.50,.50, Deck beiten: RM. 29.—, 27, 24., .40 21, 18, 16.— Bettfedern-Beinigung und Bettengeschäft W. DO B LER 1 6, 17 Tel. 239 18 Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr Donnerstag, gemeinde Freie Volksbühne, 501—535 und 735740: bis 10, 2125, 24. März. Für die Theater⸗ Abt. 1 „Iphigenie“, Schauspiel v. Goethe Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr Dꝛachoacliesi Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. e f,-6 in hoster Ausführung letert büllgst die g n Aaurheim. lobes laben 0 —6 Schaufenſter, evtl. mehrſtöckia(Aufzug), beſte Lage, Nähe Marltplatz, geeign. f. Stapel⸗ ware 5 Art, Spezialgeſch., Fabrieniederlage, alsbald zu vermieten, evtl. kurzfriſtig, —9 Monate. Angebote unter V P 40 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*508 Neckarstadt- Ost Laden mit 3 Zimmer⸗Wohnung per 1. 4. 32 zu vermieten. Reuſch, Kinzigſtraße 2.* 480 in der 1 Nötterſtraße, Neckarſtadt⸗Oſt: Herrſchaftl. 4 Zimmer⸗Wohnung und Zubehör mit Etagenheiz., ferner 3 Zimmer⸗Wohnungen 1 vermleten. Beſichtigung 11—1 u.—6 Uhr. dreſſe in der Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Bi3gg Augusta- Anlage 15 dne! TInmer-opnong mit dad Manſarde, 1 Treppe, per 1. April oder 1. Mat zu vermieten. Näheres daſelbſt. 3418 Meckarstadt- Ost, Nähe Eber thrücke 3 und 4 Zimmer Wohnungen, groß, ſonnig günſtig zu n 1275 Renuſch, inzigſtraße Nr. Neckarstadl- 0s! Nähe Ebertbrücke: 4 Zimmer Wohnung mit Zubehör per 1. April 1932 zu vermieten. 15 3 jegler, Uhlandſtraße 46. Neu- Ostheim 3 Zimmer ⸗ Wohnung mit Diele, Wohn⸗ 3 Spülküche etc, zu vermieten.* 431 Baumberger, M 1 Nr. 1. Schöne, sonnige 3 Zimmer- Wohnung mit Bad, Speiſe⸗ u. Beſenkammer per 1. 4. 32 oder 15. 4. 32 zu vermieten.— Näheres 0 Schmitt, Kobellſtraße 12. e Sonnige 3 Zimmer Wohnung mit eingericht. Bad. Speiſekammer, in Drei⸗ familienhaus Käfertal, per 1. 4. 32 oder ſpäter zu vermieten. 361 Bahnhofſtraße 13, Käfertal. Sonnige 3 Zimmer, Küche u. Zubehör, in guter Lage zum 1. 4. preisw. zu verm. Feudenheim, Wilbelmſtr. 51. 5512 Am Wasserturm. Wohn- u. Schlaf zimmer gut möbl., ev. für 2 Herren günſtig zu verm. Häusgen, Friedrichsring La. 4427 -2 gut möbl. Zimmer mit Zenaralheiz. u. Balkon preiswert zu 3185 mieten. Hebelſtraße 13, 4. Stock. 3438 Tebat öl. Rob. Anme 0 Zentralheizung, II Licht, Bad⸗ und Telephonbenützung, in beſter Lage der Stadt zu vermieten. Auf Wunſch mit voller Penſion. *501 Werderſtraße 18, 2 Treppen. 8 7 Große. mod. 40 tall J erwahnt G 7, 45 ſehr billig zu Neubau. 1 Tr. hoch. e e ee e 8 oggia, Bad, Speiſek. S 2. 10. Laden. 10 Zubehör, der 1. 4. 8 oder ſpäter zu germ. 2 F 5 55 Werkstatt Gärtnerstr.(7. part., oder Lager zu verm. Nähe Waldhofſtraße 478 — Schöne Schön, def. U. baden 3 Zinner-Wapnung (Neubau) mib Bad u. NN Zabebür ver 1 te 5 ee Lade it Zimmer riß, Ege. Rötter⸗ u. Küche, 1 f. Ge- ſtraße 84, Ecke Canna⸗ werbetreib., ſof. zu v. bichſtraße. 2411 Angeb. u. U G 7 an die Geſchäftsſt. 408 Wehnung: 2 Zimmer Herrschaltliche 3 e Waldpark, Ecke Meerwieſen⸗ und Weinbietſtr. (Villenviertel), 1 Tr. mit Mädchenz. u. allem Komfort ausgeſtattet, mit oder ohne Garage, auf 1. 4. oder 1. 5. zu vermieten. Anzuſehen 85 Küche leid Bad, J Zimmer- Wohnung. en. 1. 4. zu vermieten. ſehr geräumig, mil] greis 1 Mark dds Bad u. Zubehör, en 1 N ſchöner, ruh. Lage, in. Zimmer 2 Zimmer- Wohnung part., ſof. zu vermiet. Näheres 439 Thoräckerſtr. 11, II. Is. -2 Zim. m. Rotküche bis 1. 4. 32 zu verm. * 377 I 7. 29, Laden. 2 lere Zimmer zu vermieten. B1058 G 7. 23. 2 Treppen. Zwei schöne fetre auch an ruh. Ehepaar auf 1. 4. D zu verm. Zu erfr. in der Geſch. 1463 Einf. nett mäbl. Zim. Tel., ſep. Eing., ſof. bill. zu vm. B1016 K 2. 20, Kunkel. Minute 3. Waſſer⸗ turm, Oſtſtadt: but möbl. Zimmer an beſſer. Herrn ſehr preisw. zu vermieten. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. B10²5 Gut möbl. B977 Wohn⸗ u. Schlafzimmer an 1 Herrn zu vm. O 3. 14, 2 Tr. links. Gut möbl. gr. Balkon⸗ zimmer, elektr. Licht, Bad, Tel., desgleich. ineinandergeh. Wohn⸗ u. Schlafzim. zu uvm. 1046 Näh. C 3, 17 . 14, 2, Bahrhof, 2 r. Schön möbl. Zim. ſof. z. uvm., auch vorübergeh. 22092 but möbl. Erker zim. mit Tel., Schreibtiſch uſw., zum 1. April in gut. Haufe zu verm. Tullaſtraße Nr. 14. 2. Treppen— Neckargu, auf 1. Mai Zwei leere Zimmer 3 2, 8, 1 Tr.: W gut möbl. Zim. Licht, Schreibtiſch, Chaſſeh, zu vermiet. Rheinhänſerſtr. Nr. 15 1 Treppe. b. Grimm. 9 35⁰⁵ Neft möbl. Zimmer per 1. 4. 32 zu verm. Prs. 25„ m. Kaffee. Bebeſte Bott 883 12. Gut möbl. Zim. ſof. zu verm., 20 Mk. 4367 Kapf. E 2. II. 8 6, 7, 2 Treppen: bk. zu verm., Bad u. Tel. vorh. 2437 Lameyſtr. 15. 3 Tr. l. Möbl. ſepar. wöchentl. 4% zu vm. „ Nr 36, „ Stock, links. Gut möbl. Zimmer m.—2³ Schreibt. u. ſep. Eing. Fenudenheim! zu vermieten. B1069 Sehr aut möbl. ſonnig. U 3. 8. 2. Stock: Erkerzimmer 8 8 m. fl. Waſſ., 3 Frdl. möbl. Zimmer für 95 5 1 1 0 0 zu vermieten. 423 zu vermieten. 291 f Hauptſtraße Nr. 116. Schlaf- u. Herrenzim. 5 aut möbl., Preis 45 Prill. möhl. Zimmer Zimmer 433 Gut möbl. ſonn. Zimm. ev. m. Klavierb., ſof. od. 1. 4. preisw. zu vm. Max⸗Joſefſtr. 17, 3. Tr. rechts. 260 Möbliertes Zimmer ſep., zu verm. Augarteuſtr. 22. pt., but möpl. Zimmer mit el. Licht, per 1. April zu verm. 499 U 5, 8, 1 Treppe. Möbl. Zimmer ar H. o. ., mit od. oh. Penſ. zu vm. C 4. 7. 2 Tr. 458 1. mit 2 Bett., z u ver⸗ mieten.* 0 T 6, 1. 1 Tr. links. Schön möbl. Balkou⸗ zimmer auf 1. April zu vermieten.*ͤ 61 T 3. 9, 2 Treppen. Gemütl. fort zu verm. T 4, möbl. Zimm. ungeſt., 5. kl. Familie an berufst. Herrn ſo⸗ 435 2. 3 Treppen. x. Gut möbl. Zimmer m. 2 Bett., el.., gt. Haus, Küchenb., ſof. ursw. zit verm. Löffler, D 3, 4. 2 Tr. 5 85 verm.* 4 15 1 Tr., links. Gut. 9 Möbliertes immer m. 2 Bett. u. Kochgel., zu vermieten. 511 inh., an ſolid. Bah 55 od. Frl., m. el. 5 vermieten. Näher. * möbl. Manſ.⸗Zim. ſev. Eing., billig Meerfeldſtr. 14. pt. r. 40⁰⁰ D 6, 9. bei Strobel. bute Schlafstelle an H. od.., 4,50, m. Kaffee wöchtl., zu p. 1. 4 zu vm. F IJ. 1. 2 Treppen. Gut möbliert. Zimmer * 467 vm. U 1, 28, 4. Stck. —487 gut möbl. Zimmer in beſt. Lage d. Lin⸗ 8 auch Samstag 1 5 v. 3 Uhr ab. 410 Telephon Nr. 322 25. vermieten. Müller. E 4, 2. 2 8 zu vermiet. Neckarau. Wingertſtr. 51. B1014 1 Groß. möbl. Zimmer mit el. Licht, zu vm. T 4 s, 11, parterre. 488 828 5 3 8 75 9 be rufst. e 5 1 denhofs, ſof. od. per 1. 4. zu verm. Rhein⸗ villenſtr. 8. 2 Tr.., 2504 Separ. Part.-Zimmer ſchön möbl., an Frl. ſof, zu verm. 500 4. 3. 1 Treppe. § b, 5, 2 Tr. rechts Frdl. möbl. Zimmer m. el.., ſof. zu uvm. 2474 8 3, 6, 3 Tr. rechts Gut möbl. Zimmer, ſep. Eing. el. Licht, p. 1. 4. zu verm. 438 Bess. möbl. Zimmer in gut. Haufe zu vm. Friedrich⸗Karlſtr. 6, II, links. 442 Herrenrad Damenralt fabrikneu, bill. abzug. Schwab, E 2, 14. 4. St. 1 Nufb.-Schrank 2türig, 20, 1 Kom⸗ mode nußb., 10 ,, 1 Serviertiſch 1 l,, Stühle à 1 1 zu verk. Schmidt. H 7, 18. 4. St. 5498 1 Tenuisſchläger 896 1 Damenrad 1 Photo 9412 1 weiß. Tochterzimmer komplett, zu verkauf. S 2, 2, 3. Stock, Riſt. Unterricht M 3, 10 ren Hühere Privat-Lehranstalt Institut Schwarz Sexla Oberprima mit 4 Vorschulklassen Tag- und Abendschule Michtversetzte werden in die nächst höhere Klasse übernommen kompl., 4 Röhr.⸗Batt Anlage, ſaſt neu, weg. Arbeitsloſ., ſpottb. zu verk. Klingler, Gäri⸗ nerſtraße 59. 5401 1 guterh. weiß. Herd billig zu verk. B05 Phönix⸗Sportplatz, b. der Uhlandſchule. Neuer Tennisschläger m. Spanner, Anſchpr. 37, zu 25, iu verlaufen. Ad reſſe in der Geſchäftsſt. 44 Weiß. Küchenschrast (Anrichte) für 10 Mk. zit verkaufen. 4551 Gontardſtr. 46, 2. St. x. Tel. 23921 Pläne, Sexta-Prima 8 Dorbereitg. Hanstürklingel links, Tel. 309 67. 7515 Prospehkt frei. Höhere Privatlehranstalt Institut Sigmund Mannheim. A 1. 9 am Sqios Real-, Realgumnasal-, Gymnesiellehr- Jag: und Abendschule. . vom 10. Pebens ahr en. Schüler Schülerinnen Hurse für Erwachsene bis zur Unſversttätsreite. Aufgabenüber- wachung in Arbeitsstund Nichtbersetste Rönnen das verlorene lahr zurückge⸗ winnen. Umschulungen. Hleine lassen. Vorsügl. Erfolge. Brmäßigt. Schulgeld. Prospeht und Auskunft frei. Das Schulgeld wurde unter die Friedenssätze gesenkt. Schüler und Schülertunen, Aufgabendberwachung. Nachhol⸗ kurse, Indtvoid. Behandlung. Beste Brfolge. a Anmeldungen täglich. (19. ktlass.] einschl. u all Scholprufungen 8486 13 Hypotheken 1. poln. öbdO f. auf Neubau geſucht. Angeb. unt. T X 68 an die Geſchſt. B06“ Immobilien Ein Auker v. 22 Ar, N. Garken⸗ ſtadt zu verkf. Näher, in der Geſchſt. — 8 288 1 Samstag, 19. März 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe WN DAS NE ISTERWE RK DER TONFILMKUNST Nacl dem Komun bun IHN MON Hg: NLIENYDOUUHEHR Ein beben um Geld Das Ist 1155 gufsshenerregende, fransöstsche Spitzen- Um. ein Meisterwerk, weſches nach ener Son- dervorführung in Berlin gans ungewöhnliche Hriftken erhielt! Das ist ein klingendes Bild-Werk von kühnem Formet. inhaltreich und ausgefüllt mit dem hinreißenden Feuer des Angrihs, ein Dichter ham zu Wort so sagte u. a. die begeisterte Presse! D HARRY BAUR der französische Jannings Jackie Monnier, Gaston Jaquet u a. Im bunten Film-Teil: „Ein rötselhaftes deschehnis“ „Sellzams Kauze am Meeresgrund“ Neuesſe Tonwoche Beginn: Wo..580..00,.00..30 Uhr 4 5 A und spannendsie Aller 5 5 Schauspiel von Hermann Kesser Neue Fassung Spionage. Dienst 0 spionage- Gro Tonfilm 1 müssen Köln's besten Komiker i voller Pracht und Romantik. 1 a Neueste Fox- Tron woche 5 20 Jer unge ee angekommen Au 5 0 8 Samstag, den 19. März 1932 1 115 bre Vorstellung Nr. 220— Miete D Nr. 2 e Sondermiete D 13 Der anerkannt eb 9 Rotation ſü ü N g Kational.. 25 2 8 Inszenierung: Herbert Maisch wienage-Filmel 9 Bühnenbilder: Eduard Löffler A8 Tech. Einrichtung: Walter Unruh 5 Bühnenmusik: Helmuth Schlawing und Gustav Semmelbeck Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr 1. Bild: Kongrebort; 2. Bild: Bau; 3. Bild: Büro Kellermann; 4 Bild: Empfang bei Frau von Schwinger; 5. Bild: Kaschemme; 6 Bild: Boudoir bei Frau von Schwinger; 7. Bild: Hörsaal; 8. Bild: Kongreh zur Untersuchung der Arbeitslosigkeit 9. Bild: Vorplatz zum Kongreßsaal; 10. Bild: Hof 1 Bild Kaschemme; 12 Bud Restaurant; 13 Bild Boudoir bei Frau von Schwinger; 14. Bild: Inter- nationale Metropolzeitung; 15. Bild: Verwaltungs ratssitzung in der IM; 16. Bild: Bei Professor Beißer; 17. Bild: Hotel, Kellermanns Wohnzimmer; 18. Bild: Finale. Kammerspiele im Universum. Samstag., den 19. März 1932 Nacht vorstellung Marguerite: 3 Lustspiel in 3 Akten von Fritz Schwiefert Inszenierung: Wilhelm Kolmar Anfang 23.10 Uhr Ende 1 Uhr 75 8 5 Personen: Der geheime Ludwig Fritz Schmiedel Karl Bum Krüger j Lorenz Raoul Alster mit all seinen unbegrenzten I anie eo 4 ferschle iten! 5 Ränken und Verschlagenheiten! Jean enn 2 Stunden Nochspannung bis zum leizſen Film- Pieier 0 8 Apotto-THEATER garantiert dieser mit stärkstem 95 Tempo, bester Regie und vorzüglich ausgewählten Dar- 5 8 Auch Sie 2 stellern ausgestattete bCCCTTTCCCCCCCVT0CCCC 5 1 85 2 cote d Azure IHeinz Kleint Paradies des Südens mit zauber- in dem sensationellen Lachschlager 0 kg. bsoebertaes Ig J. 30 Uhr in seiner Glanzrolle als BDapen- brucksachen dlek unbedingt gesehen haben. jed. Art liefert billigst Täglich.15 8 5 4 und 8 Uhr. . Haas, ö. m. b. H. f,-65 e Samstag, 19. Malz, abds. l. 10 Uhr S Zlehung 2. April Nachtvyorstellung d. Nationaltheaters 13 1 0 0 Zum letaten Male L 3 0 0 0 L Marguerite: 3 M J S Lustspiel von Schwiefert 87 5 0 9 drlene Regie: Wühelm 5 108 1 M. Porto u. Liste a0 Pfg. — mit Overhoff, Alster, Krüger. 7 Mannheim Dietriih Schmiedel, Oftenbach Slürmen 0 T, 11 aner Parperhgufan allen Perhaussstellen des kostseb. 17049 Kartsrube Mattocketittssters und im Uatbersum 8 fu Alle Vexkaufsstellen ff 8430 in dem 8 Splonagefiim Nſeaahaanuanugunnntadusgegasgasnngcgnagunl Pelze Füchſe, Skunkſe und Krawatten mit 20 Prozent Rabatt 5 Reparaturen billigſt. a a 5 Pelzhaus Schüritz, pigtryn Sunore M 3. 4. S850 Musikal- Genie 8 Für die selbst- N N 1 betätigte Maus musik S 426 eln bia Kauf oder Miete, neu und gesplelt Rees Pianolager 0 3, 10, Kunststr Ein unvergeßliches Erlebnis dieser Film zeigt das Kühnste, Schönste und Gefährlichste, Was im Skisport vollbracht werden kann. In rasendem Tempo sausen die Skiläufer die Abhänge hinunter. Toll kühne Springer lassen sich von hohen Felsen herabfallen. um im e eganten Schwung durch die Luft zu Tal zu gleiten, An körperlichen Leisfungen ein Wunder Weltrekorde der Kühnheli und Schönheit Mitwirkende: Leni Riefenstahl, Hannes Schneider und 30 der besien internaſionalen Ski-Läufer Ein Wunderwerk, wie es alle paar Jahre nur einmal gelingt und das sich niemand enigehen lassen solle Im Beiprogramm das Auge und Ohr der Welt; Die nxueste Emelka- Tunwuche Anfang:.00 Uhr, letzte Vorstellung.30 Uhr eee 8 3 Der unübertreifliche ene Kinderbetten, 15 8 dean 8 55 e eee Haberedel- Starkbier Tüncherarbe t 8 j 3 gegen Radio. Zuſchr. kommt im Café-Restaurant Under I 1 0 n Vohmann Olignetpl. 1517 eee e zum Ausschank!! Senöne 21085 Heute u morgen, Samstag u. Sonntag f 0 Schrammel-Honzeri indewagen Fidellias— Bockwürscht eic. eic. billig zu verkaufen. Es laden ein: 3 Chr. Stange, P.1 8 Adolf vohmann und Frau Vis--vis Schmoller f peer fle.—— Durch direkten Roheinkauf sind 5 e 0 f. 5. wir in der Lage besonders schöne Juuuun Un zuqyn 5 i 8 5855 1 50 Keul Gesuche, Immodſſien nach Maß. Garantie für tadellosen Sitz. retten von erstklassigen Stoffen Mk. 93. bei Das 1 Tonfilmwerk . e— 5 8 g 3424 Arbeiter- Bildungs-Verein Ger. 1865 Tur Sonntag, 20. März, 20 Uhr im Kolpinghaus U 1, 18 Goethefeier Mitwirkende: 9. Seite“ Nummer 133 ist und bleibt der größte und teuerste Film der Welt. Die Herstellungskosten fur dieses Kolossal-Filmwerk betrugen 17.000.000 Mark Dieses könnte heute in keinem Land der Erde 115 hergestellt werden. Einen„Ben r“ gibt es tatsächlich nur einmal. Dieses wurde einer großzügigen Neu- und Umarbeitung unterworfen und läuft nun in Tonfassung bel uns. Im diesem f THolossdl. Flümweri rden 00 000 Personen ebatet Die Herstellungszeit dauerte 3 Jahre. Dleses 5 TKolossal- Fumweri UNIVERSU NI cee ist die schönste und erhebendste Christenlegende, die je in einem Film zu sehen War. Dieses Rolossal-Fumwerie zeigt zwei nie gebotene Riesensensationen: CCC ĩ/ AA 1. Das berühmte die Nerven bis zum Auhersten spannende Wagenrennen in Antiochia vor 100 000 Zuschauern. 2. Die ungeheure Seeschlacht, bei der die Römer die gesamte Piratenflotte von 40 Schiffen zerstörten. FE Wer„Ben Hus“ gesehen fal, will ihin nochmals schen— Wer„Ben Flur“, nicht gesenen ſiat, muss iin selien! FEE Vorzugskarten, Freikarten und alle sonstigen Ver- günstigungen aufgehoben, Dafür kleine Preise ab 60 Pfennig. Jugendliche haben nur in der ersten Nachmittags- Vorstellung 3 Uhr zu 40 Pfennig Zutz! : Heute u. Sonntag.00,.30,.20 2: 5 Schriftsteller Kurt Sonnemann Der schõne Nachmittags Direptor olf Schulz(Bach f Dr. Kurt Walter(Klavier) Sbaziergang. 32 Männerchor u. gem lachte d. Vereins Eintritt frei intritt rrei Vertrauenssache der Kauf eines Fahrrades Billige Preise trotz bester qualität Decker-Herrenräder, vernickelt od. verchromt, kompl. v. Mk. 62. an „ Damenräder, 83 10„„„ Brennabor— N. S. UL.— Grlizner- Räder Sämtliche Zubehörteile billigst, Fahrrad- Decken von Mk..90 an Marſin Decker N 2, 12 C ³A-¹- ls Gesichtshasre, Warzen 25 3 entfernt unter Garantie für immer— ohne Narben, 31qäbrige Prax s.— Viele Dankschreiben.— Arztliche 9 ungen. Frau R. Ehrler. Mannheim 8 6. Ratenzahlungen von Mk. 10. per Monat u. führerſcheinfreies Guterh., gebr., ſteuer e. ̃ ͤ!. bee eee Saen aas, dt ldadg I Hanh d. N losen Preisen anzubieten oz 3 ebenfalls konkurrenzlos billig. pelzhaus Geng, Waldhofstr. 5 denhan geschw. Strauss, P 5, n Haltestelle d. Linien 3, 5, 7, 25 am Meßplatz Höchste Trennschärfe zu kaufen geſucht. mit 40 Betten, preiswert zu verpachten. Preisangeb. u. U N] Näheres durch J. Horn, Fraukfurt a. Main, Nr. 13 an die Geſchſt. Zeil 84, II. 469 CC sprachlich und musikalisch Kristallklare Wiedergabe inden Sie nur bei dem fule Tala l. ichernpsanage Wohnhaus, Oſtſtadt, pro Etage ſe zwei⸗ Nora-Hadio-Empfänger und Lautsprecher e e 8 Prinz⸗Wilhelmſtr. 12, Tel. 421 12/18. 188 1 1 J 1 eite/ Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Beste Qualitäten, Niedrigste Preise Damenschuhe Trotteur Herrenschuhe la Boxcalf 5 Früliſaliro-iadelle vorbildlich schön, hervorragend gut, ungeahnte Auswahl Spitzenetzeugnisse führender Schuhfabriken: Fortschritt, Hassia, Lotus, Popper Tradition unseres braun mit Louis XV oder c 7⁵⁰ Hauses: 5˙ mit Kristall-Verglasu u verkaufen. B Konditorei oder Schoko SCH ον Al ebene fie Schwetzinger sir. 19, Tr., Tel. 407 95. — ig und Schiebetüren eſonders geeignet für ladengeſchäft. 481 Der ec außb., gut erhalt., f. 385„, mit Garantie abzugeben. B1066 Wilko Meyer, Klavier⸗ bauer. D 2, 10. Intelligenter Herr Ichaltsſtelle dieſes Blattes. prüften Orthopadin den 24. März zu verlängern veranlaßt uns, die Anwesenheit der ärztlich ge- Sclu ester Charlotte der Hassia Sana Schuhfabrik, bis Donnerstag, 3 Schlafzi a e Ta. Marken- Piano f Ebelbet er. aus größ. Möbelfabr., wer⸗ den dir. an Priv. 3. Selbſtkoſtenpr. v... 355.—. 445.—, 485.— u. 525.— für d. 2 Mtr. ⸗ Zim. abgegeb. Verk. ⸗ Stelle B 4. 14. Nähe Rheinbrücke. Sd Motorrad 500 cem, fahrbereit, verkauft ſehr billig 513 Keil bach. T 4a. 6. 513 Jing 8 Zündlichimaschine Boſch, für Motorrad, zu erk. Ing. Staab, Tatterſallſtr. Nr. 9. * 96 * 4A Fahrräder werden zu Spottprei⸗ ſen direkt an Private abgegeben. K 3, 2. Hinterhaus, fagberhaga Wegen Verlegune meines Lagers ver- kaufe, um Umzugs- kosten zu sparen, bis J. April meine Lager-. vorfäte in Küchen Senlafzimmer, Ma- tratzen und Einzel- möbel zu jedem an nehmbaren Preis. Evtl. Teilzahlung gestattet Giniger Moltkestraße 7 am Tattersall 1880 Fahrradgroßhandluna Ne Wir erküllen hiermit die schmerzliche Pflicht, 18. Marz erfolgten Ableben unseres Prokuristen, Herrn Will, Driescker Kenutnis zu geben. Wir verlieren in dem Unternehmens einsetzte. Entsc blafenen Er wird uns unvergessen bleiben Lacklabril Forrer.-G. von einen hervorragenden 9 kaufmännischen Mitarbeiter, der trotz schwerer Krankheit bis in 5 die letzten Tage seine Kralt für die Weiterentwicklung unseres dem am Offene Stelle für den Werbedienſt und den Aus⸗ bau der Organiſation von einer größeren .⸗G. geſucht. Wir verlangen Nachweis über die Eig⸗ nung in praktiſcher Arbeit. Wir bieten nach Eignung feſtbezahlte An⸗ ſtellung und reichlichen Proviſionsverdienſt während der Einarbeitungszelt. Angebote erbeten unter B M 137 an die 775 343. Kohlengroßhandlung ſucht zum 1. 4. einen Lehrling mit Mittelſchulbildung. l an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Erste deutsche Korsettfirma ſucht für den dort. Bezirk unter konkurrenzl. Vorteilen u. Bedingungen ſowie garant. erſt⸗ klaſſig. Exiſtenz eine fleißige, energiſche Beiirks-Lelterin mit Organiſ.⸗Talent u. perſönl. Arbeitseifer. Eilangebote an das Organiſ.⸗Büro„Bac“, Fraukfurt a.., Hochſtraße 3. 463 Angeb. unt. K 0 114 3384 IE Sie jahren sicherer in Begleitung eines Ing., bei Stadt⸗ und Fernfahrten. rout. Autofachmannes, Sämtliche Küche:„Puzzi“ neu, naturlaſiert, m. echt Nußbaum abgeſ., mit allen Schikanen, Kühllaſt., Linoleum, Beſteckeinteiluna und dann nur Rhek. 100. Die vollſtändig neue Küche hat: 1 ſchönen Küchenſchrank, Unter⸗ teil mit voll. Türen, Oberteil modern ver⸗ glaſt u. beſpannt, 1 groß. Tiſch m. Lino⸗ leum, 2 Stühle, 1 Hocker, 1 Schemel u. 1 Handtuchhalter. Es darf eigentl. in ganz Mannheim oder der Pfalz leine Hausfrau geben, die ſich dieſe Küche nicht einmal angeſehen hat. Selbſt wenn ſie dieſelbe auch nicht für ſich gebr. ſo hat ſie ſicherl. doch in ihren Bekänntenktei⸗ ſen Freundinnen, die ihr dankb. ſind. wenn ſie ihr unſere Küche „Puzz ii“ beſchreiben kann. S253 Landes, Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr.? (Alte Oelfabrik) dir. hint. Hauptbhf. gucht über Ostern Stellg. als Chauffeur Steue ferfenzimmer Führerſch., gr. repr. Erſcheinung. Uebernimmt auch Fahrerpoſten(evtl. aushilfsw.), Wagen⸗ pflege u. dergl. Gefl. Angebote unter U M 12 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 416. Jung. Mann aus gt. 8 2 Hauſe,* 347 Faul eln 20., ſucht f. ſofort im Haushalt. Zuſchr. u. U O 14 an die Geſchäftsſt. 421 Angeb. unter P F 71 an die Heſchäftsſtelle. 5 5 8 22 8 2* Verkäufe Eine* 414] 1 emaillierte 10 Lit.-Eismaschine Badewanne 1 Eisſchrank m. Glase 1 Bettſtelle m. Matr., einkage, 1 Geige mit 1 Tiſch, 1 Nähmaſchine 1 115„ zu verkaufen. 403 75 I. 13, 2, 1 Tr. links. 9 ee ſpottbillig zu verkauf. Mittelſtraße Nr. 10. Umzugshalher billig abzugeben: Pfeilerspiegel 1 Waſchtiſch m. Mar⸗ m. Konſol, kl. Schreib. mor. 2 Spiegel, 1 tiſch, ſehr bilta ab. Grammophon, 1 Kin⸗ zugeben. 2471 derbett mit Matratze, Telephon Nr. 418 65. 1 Badewanne mit Gasſtandofen u. Zim⸗ merheizung. 1 einf. Waſchtiſch, verſchied. Kakteen u. viel. and. nur 15 1 5 469 ut erhalt., beſteh..:„ Bucher chr, Tchtetb:„ Elilabethltraße Nr. 11 tiſch, 1 Schreibfeſſel, a Stühle gepolſt. RMk. fiod. Kinderwagen 480.—.* 522 ſehr gut erhalt., für Rudolf Laudes 17 Mk., zu verkauſen. Zesand. Belegenheit! Zur Neueröf nung Cebild 1 Mädchen eine tüchtige. F 5 das gut nähen. auch * kochen kann, tagsüber Hseuse in kl. fn. Haush. geſ. geſucht. 505 Adreſſe in der Geſch. Emil Koch, D 3, 8, 1933 Telephon Nr. 314 37. Sepyier fräulein Suche per 1. Avril geſuch i.* 509 zu verläſſiges, tüchtig. 5 C. Nr. 3. Mleinmädchen erpferfräulein melches über Zeug⸗ geſucht. flott u. ge⸗ giſſe aus gut. Häuſernf wandt im Bedienen. verfügt. 64] H 3. 4, Scheffelſtube. D 13, 17. Tel. 274 45. 1879 Nachf., nur Qu 5, 4. 489 J 2. 3, part. Beides sind Vorgange im Hausſiali, die in grobeten Ind kleineten, Jwischienrdumen wieder le en, Sle bleßſen gelegenheit zu Erneut ungen, Verbesse- rungen in ger Beleuchiling u. in der Verrichtung Hdusbicher Mrbelten. Besuchen die unsere Nusstellung in N 7. 23 V, beten Jhen kosienlose fachmännische Be- i ratung= Seliger Eingang von Reuheſten Nui un lu luv P 7. 25 Telephon Nr. 28087 8108 Eleftr. Kasreltumgsgerdite Fpesiaul- Abteilungen: 8 Weleichntunsgss körper 4 d 5 Sehr gut erhaltenes Sechüternult abzugeben.* 424 Werderſtr. 31, 2 Tr. l. Verloren Verloren Kl. silb. Armbanduhr Abzugeben gegen Be⸗ Belohnung* 422 Geck, A 2, 4, 2. St. r. biſlantnadel Verloren 1935 Broſchenform, Stein i. ſchwarz. Onyxring ge⸗ faßt, am 12. ds. Mts. a. d. Wege Bahnſteig 4, Sperre Lindenhof Ueberführg., Straßen⸗ bahnl. 4, Schützenhs. Feudenheim, Nas ler⸗ ſtraße 20, gegen hohe Belohng abzugeb. b. Frau Dir. Werner, FIFdhm. Nadlerſtr. 20. Kl. leer. Zimmer, Nähe Herrn geſ. Angeb. u. VK 35 an die Geſch. 5 8485 Miet-Gesuche Tatterſall, v. alleinſt. 1 leeres Zimmer in d. Schwetzingerſtr. ſof. geſucht. Angeb. u. V 34 an die Geſch. * 479 J Zimmer geſucht möbl., mit fl. Waſfer, Tel.⸗Ben. Angeb. m. Preis u. B A 126 an die Geſchäftsſt. B1050 Kaufmann ſucht but möbl., meg. sep. Zimmer mit Tel.⸗Ben., zentr. Lage.— Angeb. mi Preis u. T X 89 an die Geſchäftsſt. 2388 Beamter ſucht für Woche nach Oſtern, gepar. möbl. Zimmer Angeb. unter U L 11 — Schöne, ſonnige immer- Wohnung 4902 mit Bad u. ſonſt. Zubehör von pünktl. Zahler per 1. 4. od. ſpäter geſucht. Angeb. mit Preis⸗ angabe unt. U. 1 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Licht, von klein. ruh. Fam., in ſaub., ruh. Hauſe, auf 1. Mai ge⸗ ſucht. Pünktl. Zahl. Angeb. neter T C 68 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B1062 an die Geſchäftsſtelle ds, Blattes. 41 —4 Zimmerwohnung mit Bad, gute Lage, per 1. Juli zu mieten ge⸗ Angebote mit Preis unter U X 24 an die We ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 452 Ig. Herr ſucht ſepar. möbliert. Zimmer, Nähe Bahnhof. Angeb. mit Preis u. U V 21 an die Geſchäftsſt. 448 Beamten(2 Perſon), Schlachthofnähe, p. 15. April geſ. Angeb. u. B H 133 an die Geſch. 8482 Fräulein cſt gut nüblertes Ammer, separat Angebote mit Preis unter T W 87 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Samstag, 19. März 1932 Be un eir ſte M 86 8 — D der flotte Shettlond- 4 Mantel in modernster Aus- 0 führung, mit reichgesteppten Revers ist ganz aut 90 5 eunstseide nem 4 Matoccin geföfterf b 4 VJ N D A J 1 D n 1 Q fü. J VD. 1 AJ J J ö er J de 5 JJ, ſe AJ VJ AJ 1 JWD J 11 DDD AJ f D Z 1 J J NM 1 J AN 4 D ö J AJ 9 D V J J N se 1 ö NN ö f A O 9 f N a 0 V. a 5 N Unser reinwoll. Gabar- 0 dine-Mentel, gut imprög- N niert und mit qusknõpfbarem 1 Komelhadar- Plaid- futter. Ein Mante 24² 0 ö 2 för jedes Wetter 9 1 in diesem feschen Ko- 1 U stüm qus reinwollenem D 4 g Entzückendes Flamenge- Herrenstoff in Blob und 5 0 Kleid mit qportem, losen Schworz, Jacke gut kunst- odik Ross Mobt 6 jôckchen mit plisse verzierte seidenem Marocain, sind der possendde fuchs 1 5 hellgemusterter 50 Sie richtig für 30 jedem Kostüm in 50 4 Bluse. Der Rock is 4 das Fröhicht jeder Verorbei- 24 K in Falten gelegt. ongezogen 8 n 9 „ 5 D 1 8 9 & hochwertiqe r ανie 5 9* 0 2 Leistunqen zum qleichen Pyeis f 5 N 132! 2* f 1 8 1 5 0 5 8 1 5 5 0 J N 2 LNA N NEUE SN 8 g 5 N f 9 a 5 2 22; 8. 8 6477 Miet-Gesuche 2 Aummer und Küche? Seeg eic, 8. der dene m ieee im Abſchluß, mit el. e Sefar. mäbl. Ze el. Licht. für 1. A Nähe Friedrichsbrüche od. Ebertbr. Dau“ mieter. Angeb. unte! V H 38 an die Gel Möbliertes Zimmek von Herrn auf 10. 5 geſucht. Angebote mit Preisang. u. U T 10 an die Geſchäftsſtele dſs. Blakles. 0