— . Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 6. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/0, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Anzelgenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 105.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Montag, 21. März 1932 euorientierung der franzöſi 143. Jahrgang— Nr. 136 hen Handelspolitik Von Regierung und Wirtſchaft wird planmäßig darauf hingearbeitet— Tardien beſpricht ſich mit dem Handelsminiſter Rollin Braſilienfahrt des„Graf Zeppelin“ Erkenntniſſe der Notlage Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 31. März. Alle Anzeichen deuten daraufhin, daß zur Stunde in amtlichen Kreiſen ſowohl wie von der Privat⸗ wirtſchaft alle Hebel in Gang geſetzt werden, um eine vollkommene Neuorientierung der franzöſiſchen Handelspolitik in die Wege zu leiten. Der Großinduſtrielle Duchemin hat vor einigen Tagen auf der Hauptverſammlung des fran⸗ zöſtſchen Induſtriellenverbandes die Gründe, die eine ſolche Umſtellung erforderten, aufgezeigt und eine völlige Abkehr von der bisherigen Han⸗ delspolitik gefordert. In franzöſiſchen Regie⸗ kungskreiſen ſcheint man ſich den privatwirtſchaft⸗ lichen Klagen nicht zu verſchließen. Miniſterpräſtdent Tardien benutzt pauſe der Abrüſtungskonferenz zum Studium der Handelspolitik Frankreichs. Sogar am geſtrigen Sonntag hatte er eine ausführliche Beſprechung mit dem Handels miniſter Rollin. In ſeiner Umgebung läßt man durchblicken, 5 daß die Umſtellung der franzöſiſchen Han⸗ delspolitik, die Vorbereitung der Konferenz von Lauſanne und der franzöſiſche Plan zur Wiederaufrichtung der Donauſtaaten von Tardieu als ein zuſammenhängendes Ganzes betrachtet wird. Wirtſchaftsnot, die Oſter⸗ Die franzöſiſche insbeſondere Häckigſten franzöſiſchen Politikern die Einſicht reifen laſſen, daß auf der bevorſtehenden Konferenz von Lauſanne das Problem der Reparationen und iuternationalen Schulden nicht iſoliert betrachtet werden kann, ſondern mit einem eingehenden Studium der wirtſchaſtlichen und finanziellen Fragen verbunden werden muß, die ja letzten Endes die Vorbedingung a für Trausfermöglichkeiten der Schulden ſind. Neben den Regierungsverhandlungen von Lau⸗ ſanne bereitet ſich das franzöſiſche Handelsminiſte⸗ rium auf neue direkte Handels vertrags⸗ N beſprech ungen mit den einzelnen ausländiſchen Staaten vor. Man macht ſich dabei die Gründe des franzöſiſchen Spitzenverbandes der Induſtrie zu eigen, Frankreich ſei von der Arbeits loſigkeit in bedrohlichem Maße betrof⸗ ſen. Der Induſtrie fehle es infolge der Schutz⸗ maßnahmen der fremden Stagten an den genügen⸗ den Abſatzmärkten, während ausländiſche Staaten in ſteigendem Maße ihre Induſtrieprodukte in Frankreich einführen wollen. Man iſt ſich darin einig, dieſem Uebel entgegentreten zu müſſen. Zu den bisher genannten Beweggründen tritt noch ein anderer. Trotz der allgemeinen Wirtſchafts⸗ not glaubt man in Paris die erſten Anſätze üner Beſſerung in der Weltwirbſchaft feſtſtellen zu können. Die gutgeſchützte ausländiſche Induſtrie würde der franzöſiſchen Produktion, die durch die beſtehenden franzöſiſchen Handels verträge im Nachteil ſei, im internationalen Wettkampf den Raug ablaufen. Mit dieſer Begründung will man dem franzöſiſchen Bürger, der ſchon jetzt unter den ſteigenden Preiſen ſtöhnt, die neuen Kontingentie⸗ kungen und Schutzzölle erklärlich machen. Auf der Generalverſammlung des franzöſiſchen Außenhandelsrates, die geſtern im Handelsminiſte⸗ rium f 5 ö f N 5 ie ien dude ein kes vorgelenk der die gute Organiſatoren, und gewiſſe ihrer Ideen hätten auf die Jugend, die verſuche, ihre Zukunftsbedingun⸗ gen zu verbeſſern, Eindruck gemacht. Schaffung einer internationalen Organiſation zur Garantierung von Auslandskrediten zum Gegenſtand hat. Dieſe Neueinrichtung ſoll den Namen„Internationale Induſtrie⸗ und Handels⸗ vereinigung auf Gegenſeitigkeit“ führen und Kredit⸗ iken i i der bis zu 80 Prozent garan⸗ riliken ihrer Mitglieder bis zu 80 Prozent a ſie dürfte nach ſeiner Anſicht bald zum Stehen kom⸗ men. Die von Frankreich geäußerten Befürchtungen tieren. Auf Grund einer ſolchen Garantie könnten die Exporteure dann die Wechſel, die auf einen fremden Platz gezogen ſind, bankmäßig verwerten. Pariſer Stimmungsmache Drahtung unſeres Pariſer Vertreters i V Paris, 21. März. In amtlichen Pariſer Kreiſen dementiert man die Meldung, daß die britiſche Regierung bereits offiziell auf das franzöſiſche Donauſtaaten⸗ Memo⸗ randum geantwortet habe. Man erwartet die Londoner Stellungnahme nicht vor Ablauf der näch⸗ ſten Woche, zumal das engliſche Kabinett das Prob⸗ lem erſt in ſeiner Mittwoch⸗Sitzung behandeln wird. Doch glaubt man in Paris feſtſtellen zu können, daß die zwiſchen Paris und London laufenden Beſpre⸗ chungen eine günſtige Stellungnahme Englands erwarten laſſen. Frankreich und England, ſo erklärt man in Pa⸗ ris, ſeien die einzigen Staaten, die über die notwen⸗ das Problem der Donauſtaaten hat auch bei den hart⸗ ſfinnig, Handelsaustauſch zwiſchen Italien, Deutſchlan d und den Donauſtaaten fördern und eine Wiederher⸗ Meldung des Wolffbüros — Friedrichshafen, 21. März. Bei recht günſtiger Wetterlage und nahezu Voll⸗ mond ſtartete das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ um 0,34 Uhr zu ſeiner erſten diesjährigen Braſilien⸗ fahrt mit neun Paſfagieren an Bord. Dr. Eckener iſt als Kommandant an Vord. Drei Neuerun⸗ gen am Luftſchiff fallen auf. Die an der Bugſpitze bisher befindlichen Brenngaszellen ſind ausgebaut und durch 100proz. Gaszellen erſetzt. Das Schiff trägt dadurch etwa 1500 Kilogr. mehr. Jede Paſſa⸗ gierkabine hat ein Fenſter zum Oeffnen erhalten. Die Achtergondel ruht beim Auf⸗ und Ginhallen auf einem flachen Gondelwagen, der ſich auf einem Schienengleis bewegt. Vorausſichtlich wird der franzöſiſche Kolonial⸗ beſitz Dakar an der weſtafrikaniſchen Küſte angelau⸗ fen werden, ohne daß eine Landung vorgeſehen iſt, um die Möglichkeit einer Poſtübernahme dort feſtzu⸗ ſtellen. Die Verhandlungen des Luftſchiffbaues Zeppelin mit der franzöſiſchen Aero Poſtale wegen gemeinſamer Beförderung der Südamerika⸗Poſt ſind inzwiſchen gut fortgeſchritten. „Graf Zeppelin“ über dem Mittelmeer — Friedrichshafen, 21. März. Nach einer Funk⸗ meldung von Bord des Luftſchiffes„Graf Zeppe⸗ lin“ befand ſich das Luftſchiff um.30 Uhr Green⸗ wicher Zeit über Sts. Maries am Mittelmeer. Es hat nach ſehr guter Fahrt verhältnismäßig ſchnell die Mittelmeerküſte erreicht Das Luftſchiff hat den ſüdlichen Kurs durch das Rhonetal genommen. Flugzeugunglück bei Düſſeldorf — Düſſeldorf, 21. März. Ein ſchweres Flug⸗ zeugunglück ereignete ſich am Sonntag nachmittag auf dem Flugplatz Düſſeldorf—Lohhauſen. Ein von dem Piloten Knoeſels geſteuertes Flugzeug des Düſſeldorfer Aero⸗Klubs ſtürzte beim Wenden in einer Kurve aus 15 Meter Höhe ab und wurde vollſtändig zertrümmert. Der Pilot wurde lebens⸗ gefährlich, ſein Begleiter, Nußbaum, ſchwer verletzt. Flugunfall in Kalifornien— Vier Tote Los Angeles, 21. März. Beim Abſturz eines Flugzeuges in Kalifornien fanden vier Perſonen den Tod. CC.. ãVVbPbb0PbßßpPPpPwPbPpCGßGGPPGGGGßGGGßGhbGTGPGFGPGpGbPGbGVGTPTGPTGGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTPTGTPTPTGTGTPGTGTGTGTGTPTPTVTVTVTVTGTGTGTGTGTGTGTGTGVbTͤTVͤTVTVTVTVTVTVTVTVTÄTͤTVTVTVTVTVTVwTwTwwTwwwwwwww digen Kreditmittel verfügen zur Unterſtützung der Donauſtaaten. Im Bewußtſein dieſer bevor⸗ rechtigten Lage verlangen franzbſiſche Politiker, daß man dem franzöſiſchen Plan gegenüber anderen Lö⸗ fungsmöglichkeiten den Vorrang gibt. Es wäre un⸗ wenn Frankreich mit ſeinem Kapital den ſtellung der Vorkriegslage oder gar eine Erneue⸗ rung des alten Dreibunds unterſtützen würde. die ö Votſchafter Sackelt in Paris Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 21. März. Ein Berliner Montagsblatt knüpft an die Reiſe des amerikaniſchen Botſchafters Sackett nach Paris ſehr weitgehende politiſche Kombinationen. Herr Sackett ſoll, ſo ungefähr heißt es da, von dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardien Vorſchläge über die weitere Behandlung der Kriegsſchul⸗ denfrage einholen, die der Präſident Hoover ſchon ſeit längerer Zeit erwarte. In hieſigen unterrichteten Kreiſen werden dieſe Mutmaßungen und Ueberlegungen für abwegig ge⸗ halten. Alle an der Reparationsfrage beteiligten Mächte wollen— das haben ſte immer und immer wieder erklärt— ihre Haltung in der Kriegsſchul⸗ denfrage von den Ergebniſſen der Lauſanner Kon⸗ ferenz abhängig machen. Sie haben nicht die Abſicht und ſind auch im Grunde noch garnicht in der Lage, bereits im gegenwärtigen Zeitpunkt irgend welche kanern zu unterbreiten. Man iſt daher hier durch⸗ aus bereit, der Verſicherung Sacketts Glauben zu ſchenken, daß die Reiſe in die franzöſiſche Haupt⸗ ſtadt lediglich privaten Charakter trage. Der Pariſer Botſchafter der Vereinigten Staaten, Edge, iſt ſein Schulfreund, dem er noch die Er⸗ widerung des kürzlichen Beſuches in Berlin ſchul⸗ dig iſt. Im übrigen iſt ja eine Fahrt nach Paris 11 die Oſterzeit in der Tat nichts außergewöhn⸗ iches. Der Verliner Biſchof über politiſche Fragen Anterredung mit dem Vertreter eines Pariſer Blattes Meldung des Wolffbüros Paris, 21. März. „Petit Journal“ veröffentlicht ein Interview ſeines Berliner Sonderberichterſtatters mit dem Berliner Biſchof Dr. Schreiber. Dr. Schreiber habe, ſo berichtet der Korreſpondent, die Anſicht ge⸗ äußert, daß die Hitler bewegung aus dem Elend, das nach dem Kriege über Deutſchland ge⸗ kommen iſt, entſtanden ſei. Er glaube indes nicht, daß dieſe Bewegung eine wirkliche Gefahr für die internationalen Beziehungen darſtelle, er halte ſie vielmehr für eine Epiſode von mehr oder weni⸗ ger langer Dauer. Zweifellos ſeien die Hitlerleute Jedenfalls habe die katholtſche Jugend faſt einmütig der Anziehungskraft der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung widerſtanden. Er glaube nicht, daß die nationalſozialiſtiſche Welle zu Ende ſei, aber ſchienen ihm übertrieben zu ſein. Die Reichspräſi⸗ dentenwahl zeige, daß mehr als 18 Millionen Wähler ſich für den Frieden ausgeſprochen haben. Ueberdies wünſche ein Teil der Anhänger Hitlers nur eine Aenderung des Regierungsſyſtems und ſchreibe nicht den Krieg auf ihr Programmen. Der Berichterſtatter des Blattes bat dann den Berliner Biſchof um ſeine Stellungnahme zu den deutſch⸗frauzöſiſchen Beziehungen, da man in Berlin öfters die Aeußerung gehört habe, „Mit Frankreich kann man nichts anfangen.“ Dr. Schreiber habe erwidert, gewiß ſeien während der letzten Monate viele Hoffnungen Deutſchlands, das mit allen Kräften die Annäherung gewollt habe, ent⸗ täuſcht worden. Trotzdem ſei er der Anſicht, daß man unabläſſig daran arbeiten müſſe, ſie zu verwirk⸗ lichen. Eine Verſtändilgung zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſei für den Frieden in Europa und in der Welt und für die Zipfliſation unerläßlich. Zum Schluß des Interviews habe Dr. Schreiber, ſo berichtet der Korreſpondent des„Petit Journal“, erklärt, er arbeite auch mit allen Kräften an der Annäherung Deutſchlands und Polens, denn ins⸗ beſondere Nachbarländer müßten in Frie⸗ den leben. Sein Wunſch ſei es, daß die für ein deutſches Herz recht ſchmerzliche Frage des Dan⸗ ziger Korridors eine Löſung finden könnte, die den in Frage kommenden Empfindlichkeiten und Intereſſen Rechnung trüge und doch einen Ausgleich ſchaffen würde. Severing-Groener Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. März. Eine Unterredung zwiſchen dem Reichsinnen⸗ miniſter Groener und dem preußiſchen Innen⸗ miniſter Severing über die Polizeiaktion gegen die Nationalſozialiſten, die hier und da angekündigt wurde, iſt, wie wir hören, bis zur Stunde nicht ver⸗ abredet worden. Eine ſolche Ausſprache wäre auch vor der Hand garnicht möglich, da Groener in den nächſten bei⸗ den Wochen nicht in Berlin ſein wird. Er war geſtern in Leipzig, wo er an der Goethefeier der Univerſität teilnahm und wird, wie ſchon gemeldet, ſich heute zur Weimarer Goethefeier begeben und dann ehenſo wie der Reichskanzler bis zum Ende des öſterlichen Burgfriedens einen Erholungsur⸗ laub antreten. Im übrigen wird jetzt vom Reichs⸗ innenminiſterium und der preußiſchen Regierung dementiert, daß Differenzen über die Zweckmäßigkeit der Poltzeiaktion oder gar ein Kon⸗ flikt zwiſchen Groener und Herrn Severing beſtün⸗ den. An dem wahren Stand der Dinge, wie wir ihn hier mehrfach aufgezeichnet haben, ändern die in ſolchen Fällen üblichen Dementis natürlich nichts. Vorſchläge zum Kriegsſchuldenproblem den Ameri⸗. Zwiſchen⸗Europa und die deutſche Zukunſt Vor kurzer Zeit iſt in Eugen Diederichs Verlag in Jena ein aufſchlußreiches Werk eines jungen Hei delbergers, Gſelher Wirſing, erſchienen. Der Verfaſſer, einer der Mitarbeiter an der bekannten Zeitſchrift„Die Tat“, will„den Wolkenkuckucksheimen der europäiſchen Pan⸗Konſtruktionen die konkrete Vorſtellung über den Lebensraum der mitteleuro⸗ päiſchen Völker“, als Leitmotiv künftiger deutſcher Außenpolitik die ſchärfer umriſſene und an den ge⸗ gebenen Tatſachen überprüfte Idee„Zwiſchen⸗ Europa“ entgegenſtellen. Dieſes Zwiſchen⸗Europa umfaßt Eſtland, Lettland, Litauen, Polen, die Tſchechoſlowakei, Ungarn, Jugoſlawien, Albanien, Rumänien und Bulgarien, erſtreckt ſich alſo von der Oſtſee bis zum Schwarzen Meer bzw. zur Adria, bei einer Einwohnerzahl von insgeſamt 96,3 Mil⸗ lionen. Von den Erwerbstätigen dieſes Gebietes ent⸗ fallen durchſchnittlich 687075 auf die Landwirtſchaft, 1314,57 auf Induſtrie und Bergbau und der Reſt auf Handel, Verkehr, öffentlichen Dienſt und freie Berufe. Das Schwergewicht liegt alſo ökono⸗ miſch beim Bauer n. Erſt durch die Umwälzungen im Krieg und in den Nachkriegsjahren iſt der Bauer in die Politik eingetreten und muß fortab— darin muß man dem Verfaſſer zuſtimmen— als entſchei⸗ dender Faktor in jede politiſche Kalkulation der zwi⸗ ſcheneuropäiſchen Staaten eingeſtellt werden. Wenn nach Wirſings Auffaſſung in erſter Linte die ſtädtiſche Intelligenz die Bildung dieſer National⸗ ſtaaten vollzogen und auch bisher an dem Aufbau dieſer Staatsgebilde größten Anteil hatte, ſo tritt doch die Notwendigkeit wirkſamer Agrarpolitik (3. B. Schaffung einer neuen Bodenordnung) immer mehr in den Vordergrund. Dies und das Durchſtoßen ſelbſtbewußten Bauern bewegung mit einſtweilen noch unklarer Ideologie zum innen⸗ und außenpolitiſchen Aktionsfeld, insbeſondere die „ſchnelle Ausbreitung der Grünen Internationale“, nimmt der Verfaſſer als den zwingendſten Beweis für die von ihm behauptete zwiſcheneuropäiſche Raumintegration. Die hier heranwachſenden Kräfte im Sinne ſchöpferiſcher deutſcher Außenpolitik in ihren Möglichkeiten zu deuten und auf der Grund⸗ lage einer wirtſchaftlichen Arbeitsteilung zwiſchen Deutſchland⸗Oeſterreich und den zwiſcheneuropäiſchen Staaten auf einen einheitlichen Wirtſchaftsraum Mit⸗ tel⸗Europa hinzulenken, fordert der Verfaſſer um ſo mehr, als der mit dem deutſch⸗öſterreichiſchen Zoll⸗ unionsplan verſuchte Weg endgültig als geſcheitert angeſehen werden muß. Die Wirkungskraft dieſer „ſtarken und urſprünglichen Idee“ hält Wirſing für ſo groß, daß die zweifellos im nahen Oſten(beſonders in Polen und in der Tſchechoſlowakei) vorhandenen und von Frankreich politiſch und wirtſchaftlich geför⸗ derten Gegenkräfte, daß das in den Nachfolgeſtaaten hochgezüchtete Autarkieſtreben und ihr wirtſchaftlicher Provinzialismus vor dem Gedanken einer raumwirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenfaſſung in Verbindung mit einer außenpolitiſchen nachbarlichen Föderation kapi⸗ tulieren werden. Der Plan des Wirfingſchen Buches iſt in ſeinen erſten Vorausſetzungen und ſeinen letzten Folge⸗ rungen nur im Zuſammenhang mit den anderen Schriften des Tat⸗Kreiſes, vor allem mit dem Buch von Ferdinand Fried„Ende des Kapitalismus“, ver⸗ ſtändlich. Er iſt das außenpolitiſche Be⸗ gleitmotiv in dem Sterbegeſang auf den individualiſtiſchen Kapitalismus weſt⸗ licher Prägung und die„liberalen Utopien“. Das kommt in einem Satz kurz vor Schluß des Buches treffend zum Ausdruck:„So iſt im Grunde in der deutſchen Wandlung zum antikapitaliſtiſchen und antiimperialiſtiſchen Staaten auch das zukünftige Verhältnis zu den jungen Nachbarvölkern des Oſtens beſchloſſen. Jeder Verſuch einer kapitaliſtiſchen Reſtauration kann dieſen Weg nur aufhalten.“ Aus dieſer Grundhaltung, die in ihren letzten Motivationen nicht rationell auflösbar iſt, ergibt ſich die Gefahr einer Einengung des Blickfelds, aus dem andersgerichtete Zukunfts möglichkeiten von vorn⸗ herein als unpolitiſch ausgeſchaltet werden, und einer Beurteilung von Tatſachen und Entwicklungs⸗ tendenzen, in. der der Wunſch der Vater des Ge⸗ dankens iſt. Wenn man ſchon daran zweifeln kann, daß die von dem Verfaſſer geforderte Entſcheidung, ob wir das Schwergericht unſerer Beziehungen nach dem Oſten oder nach dem Weſten des Kontinents verlegen ſollen, unabweisbar iſt, ſo erſcheint die Ein⸗ 2. Seite/ Nummer 136 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 21. März 1932 ſchätzung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes all⸗ zuſehr von der Skepſis des Tages beſtimmt und ohne Einfühlung in die Problematik unſerer„weſt⸗ lichen“ Verbundenheit. Je näher Wirſing in ſeiner im guten Sinne am Stoff orientierten Analyſe, die beſonders in der Herausgliederung der ſozialogiſchen Grundelemente des zwiſcheneuropäiſchen Raumes ausgezeichnet iſt, an den Bereich der politiſchen Zielſetzungen heranrückt, deſto weniger zwingend erſcheinen manche der von ihm konſtruierten Zuſam⸗ menhänge und angeführten Statiſtiken, auch dann, wenn man mit dem Verfaſſer die Erfaſſung der pro⸗ duktiven Kräfte für wichtiger hält als die gedanken⸗ loſe Aneinanderreihung der gegebenen Gütermengen. Trotzdem die Wirſingſche Konzeption als der Weg künftiger deutſcher Außenpolitik in ihren Fun⸗ damenten beſtritten werden kann, und trotz mancher Mängel in den Einzelheiten, iſt das Buch, das durch ſeine ſtoffliche Fülle in einer Zeit allzu geiſtreicher und ebenſo inhaltsloſer Hypotheſen angenehm auf⸗ fällt, ein ernſthafter Beitrag zur Diskuſſion der Gegenwart, dem man im Intereſſe der Sache ein ge⸗ wichtiges Zeugnis von der„anderen Seite“ entgegen⸗ ſtellen möchte. Dr. G. B. Maſſenverhaftung polniſcher Kommuniſten — Sosnowitz, 21. März. Am Sonntag wurden hier zahlreiche Verhaftun⸗ gen vorgenommen. Unter den Verhafteten befinden ſich Mitglieder des kommuniſtiſchen Zentralkomitees für Polen, die im Dombrowaer und Krakauer Revier durch lebhafte Agitation und Bereitſtellung von Geldmitteln für den Kommunismus Propaganda ge⸗ macht hatten. Einer der Feſtgenommenen iſt der Sohn eines angeſehenen Lodzer Fabrikanten. Er war vor einigen Tagen nach Abſolvierung der Pariſer Univerſität nach Polen gekommen und hatte belaſtende Korreſpondenzen bei ſich. In Sosnowitz bewarfen am Sonntag kommuni⸗ ſtiſche Demonſtranten eine Polizeiſtreife mit Pflaſterſteinen. Zwei Poliziſten wurden ver⸗ letzt, fünf Perſonen wurden verhaftet. Der Streik im Dombrowaer Gebiet iſt erloſchen. Nur noch etwa 600 Arbeiter befinden ſich im Ausſtand, aber auch ſte dürften heute wieder einfahren. Ein vernünftiger Franzoſe Telegraphiſche Mel dung — Chicago, 20. März. Der franzöſiſche Botſchafter in Wa⸗ ſhington, Claudel, erklärte in einer Anſprache, die er vor den hieſigen franzöſiſch⸗amerikaniſchen Vereinen hielt, daß man die„ewige Schuldenfrage“ im Geiſte der wirtſchaftlichen Tatſachen anſtatt des abſtrakten Rechts betrachten müſſe. Wir ſind, fuhr der Botſchafter fort, alle im gleichen Boot und müſſen eine ſchlimme, wenngleich keineswegs hoffnungsloſe Lage zum Beſten wenden. Statt zu feilſchen und zu ſtreiten, märe es beſſer, eine Rettunsoperation zu unterneh⸗ men, die mit einem Maximum an praktiſchem Sinn, mit Ruhe und Geneigtheit zu Zugeſtändniſſen ausge⸗ führt werden muß. Auf der Landſtraße erſchoſſen — Gelſenkirchen, 21. März. Am geſtrigen Tage wurden auf der Landgrafenſtraße in Gelſenkirchen fünf Männer von drei Radfahrern überholt. Es kam zwiſchen den beiden Gruppen zu einer Aus⸗ einanderſetzung, in deren Verlauf die Radfah⸗ rer vier Schüſſe abgaben. Ein Former aus Gelſenkirchen erhielt einen tödlichen Bauch⸗ ſchuß, ein Arbeiter aus Gelſenkirchen einen lebens gefährlichen Kopfſchuß. Am Tat⸗ ort, den die Radfahrer in Richtung Huellermühle ohne Licht verließen, ſand man zwei Patronen⸗ hülſen. Die Gedok hat ein neues Heim Eröffnungsabend im Palaſthotel In den weitläufigen Räumlichkeiten des Palaſt⸗ hotels wird von nun an ein eifriges Kommen und Gehen zu den Klubräumen zu bemerken ſein; ſeit Samstag hat nämlich die Gedok ihren Sitz dort auf⸗ geſchlagen. Die neue Stube, geräumig und ſtilvoll, gleich geeignet für die Zwecke der Ausſtellung wie der Zuſammenkunft, wird der Amazonengemeinſchaft gewiß ein behagliches und brauchbares Domizil werden. Zur Eröffnung waren diesmal ſogar die Männer für würdig befunden, an dem kleinen ſtimmungs⸗ vollen Feſt mitteilzunehmen, und ſiehe da,— gegen dreihundert Beſucher hatten ſich eingeſtellt, die in beſter Stimmung der Dinge harrten, die da in lang⸗ gedehnter, bunter Reihe einander folgten. Zuerſt im ernſten Teil, der Vorträgen des von Frau Landmann⸗Drieſcher geleiteten Gedok⸗ chors begann. Die Chormeiſterin ſelbſt konnte die Direktion an dieſem Abend leider nicht übernehmen; dafür war Kapellmeiſter Boruvka eingeſprungen, der den ausgezeichnet abgeſtimmten Chor durch zwei ſtimmungsvolle Frauenlieder von Sekles ſteuerte. Der reizvolle Duettklang zweier Harfen ließ ſodann Frau Boruvka und Herrn Konzert⸗ meiſter Stegmann ihre vorzügliche Beherrſchung des ſtolzen Inſtruments zeigen. Frau Schleich⸗ Bauer als geſchmackvolle Interpretin von Schu⸗ bertliedern auf Gvethetexte folgte. Mit zwei Sätzen aus einem Haydn⸗Streichquartett, in deſſen fein ab⸗ getönten Vortrag ſich die Damen Heſſe, Back, Bayerlein und König teilten, klang der erſte Teil des Abends aus. Frau Lotte Ueberle⸗Doernexr, die ziel⸗ bewußte Führerin der Gedock, hatte ihn mit einer herzhaften Anſprache eingeleitet; ſie betonte den Ge⸗ danken des Zuſammenſchluſſes, der die Gedok beſeelt. Für dieſen gibt es keine beſſere äußere Bewähr, als die geſchmackvolle neue Räumlichkeit, die die Mit⸗ glieder von nun an vereinen ſoll. Die Pauſe nach den Darbietungen diente zu einer Wanderung nach dem neuen Gedok⸗Obdach, wo man die gewählte, einfache Ausſchmückung des Raumes und auch die Werke der Gedokmitglieder, die hier ausgeſtellt waren, wohlgefällig betrachten konnte. Nach dieſem Spaziergang kehrte man wieder in den Silberſaal zurück, wo allmählich der zweite, ſchen und kulturellen Ziele entfaltet habe. „Dreieinigkeit der Wirtſchaßt Planmäßigkeit, Sauberkeit und Verantwortlichkeit Der Ruf der Werbung Berlin, 20. März. Unter dem Stichwort„Ruf der Werbung“ fanden heute die öffentlichen Veranſtaltungen des erſten deutſchen Reklametages ihren Ab⸗ ſchluß in einer Kundgebung im Ufa⸗Palaſt am Zoo. Das Begrüßungstelegramm des Reichspräſidenten wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Der Berliner Oberbürgermeiſter Dr. Sahm be⸗ nutzte die Gelegenheit, um für die Reichshauptſtadt zu werben. Er appellierte an die deutſchen Volks⸗ genoſſen und an das Ausland, die deutſche Reichs⸗ hauptſtadt zu beſuchen. Der Oberpräſident a. D. Exz. von Batocki⸗ Königsberg ſagte in ſeinem Vortrag über „Werbung und Staat“, daß der Staat in einem weiteren Sinne an der Wer⸗ bung beteiligt ſei, nämlich zur Förderung des Staatsgefühls im Innern und zur Erreichung der Anerkennung der Staatsnotwendigkeiten nach außen hin. Als den größten politiſchen Werber des 18. Jahrhunderts nannte er Friedrich den Großen, als den Napoleon des 19. Jahrhunder!. Er be⸗ klagte, daß im Nachbismarckſchen Zeitalter Deutſch⸗ land eine ſehr ſchwächliche Werbung für ſeine politi⸗ In kul⸗ tureller Hinſicht müſſe man auf dem Gebiete der Werbung heute Frankreich als führend bezeich⸗ nen, könne aber doppelt ſtolz darauf ſein, daß dieſe Werbung reſtlos im beſetzten deutſchen Gebiet geſcheitert ſei. Hierauf ſprach der Leiter des deutſchen Inſtituts für Auslandskunde, Reichstagsabgeordneter Profeſ⸗ ſor Dr. Schreiber, über „Werbung und Weltgeltung“. Der Vorſitzende des Deutſchen Reklameverbandes, Diplomingenieur Sutter, deutete in ſeinem Vor⸗ trag über„Werbung und Weltanſchauung“ das Weſen des Reklameverbandes als ſeine Auf⸗ gabe, weiteſte Kreiſe des Volkes über Sinn und Be⸗ deutung planvoller Werbung aufzuklären. Werbung wolle zu ihrem Anteil beitragen, daß auf unſerem Planeten wieder wohnlichere Zuſtände geſchaffen und daß auf ihm die Freude wieder ein ſtändiger Gaſt werde. „Werbung und Politik“ lautete das Thema, über das der Reichstagsabge⸗ ordnete Prof. Dr. von Freytagh⸗Loring⸗ hoven ſich äußerte. Werbung in der Politik be⸗ deute die planmäßige Schaffung pſychologiſcher Vor⸗ aussetzungen, die für die politiſche Führung als dem Weſen jeder Politik notwendig ſeien. Mancher außenpolitiſche Erfolg unſerer Geg⸗ ner in den letzten Jahren beruhe darauf, daß ſie die Kunſt des Werbens beſſer beherrſch⸗ ten als Deutſchland. Frau Maria Jecker⸗ Aachen(M. d. RWR., Vorſitzende des Reichs ver⸗ bandes Deutſcher Hausfrauen vereine) er⸗ läuterte die Stellungnahme der Verbraucherſchaft zur Werbung. Unter Betonung der volkswirtſchaftlichen Bedeu⸗ tung des Haushaltes erinnerte ſie daran, daß man ſchätze, daß 80 v. H. des Volkseinkommens durch die Hände der Frauen verausgabt würden. Die Frauen aber ſeien als Käuferinnen meiſtens durchaus ge⸗ ſunde Realpolitikerinneu. Sie bejahten die Berechtigung der Reklame, obwohl ſie wiſſen, daß ſie mit den Unkoſten belaſtet werden. Man müſſe verlangen, daß die Werbung ſich durch Klarheit und Wahrheit auszeichne und vor allem nicht auf die künſtliche Schaffung von Bedürfniſſen in ſchwerer Zeit ausgehe. Die Stellungnahme der Wirtſchaft zur Werbung erörterte ſchließlich Dr. H. Hackelsberger⸗ Oeflingen(Baden). Allmählich erkenne man in der deutſchen Wirtſchaft die Werbung als einen wich⸗ tigen Helfer an. Man wiſſe, der Erfolg der Wer⸗ bung hänge davon ab, daß die Ware gut und preis⸗ würdig ſei. Der Redner appellierte zum Schluß an die Unternehmerſchaft, gegenüber der Mas tgeprie des Peſſimismus den geſun den Optimis⸗ mus zupflegen in der Dreieinigkeit der Wirtſchaft: Planmäßigkeit, Sauber⸗ keit und Verantwortlichkeit.(Beifall.) Das Deutſchlandlied ſchloß die Kundgebung. Ein Ehepaar vom Knecht ermordet — Oelsnitz i.., 21. März. In der kleinen Gemeinde Zaulsdorf bei Oelsnitz im Vogtland beobachteten in der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr Einwohner, daß in dem Anweſen des Gutsbeſitzers Guſtav Wolf ein Brand ausgebro⸗ chen war, der erheblichen Umfang anzunehmen drohte. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden, ſpdaß nut die große Scheune mit reichen Erntevor⸗ räten ein Opfer der Flammen wurde. Da das Ehe⸗ paar Wolf nicht erſchien, wurde eine Leiter an das Fenſter der Schlafſtube gelegt, auf der der 19jäh⸗ rige Knecht Morgner emporſtieg. Er rief den Untenſtehenden zu:„Die leben nimmer, die ſind tot.“ Es ſtellte ſich heraus, daß eine grauenvolle Mordtat begangen worden war. Der Mörder hatte mit einem Beil oder einem anderen ſtumpfen Gegenſtand auf das Ehepaar im Schlafe eingeſchlagen. Die 46 Jahre alte Frau Wolf war ſofort tot, während der 54 Jahre alte Ghe⸗ mann 12 Stunden ſpäter im Krankenhauſe Oelsnitz geſtorben iſt, ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben. Als des Mordes verdächtig wurde der Knecht Morgner verhaftet. Er beſtreitet die Tat, hat ſich aber dadurch verdächtig gemacht, daß heitere Teil des Abends ſeinen Anfang nahm. Als Anſagerin trat Fräulein Alice Droller auf, die teils in Verſen, teils in Proſa das Publikum mit ihren verbindenden und auch verbindlichen Texten aufs beſte unterhielt. Von den Darbietungen ver⸗ dienen die Kompoſitionen von Aleida Montijn, einem Gedokmitglied, an erſter Stelle genannt zu werden. Wir haben bereits über auswärtige Er⸗ folge der jungen Mannheimer Muſikantin berichten können. Mit umſo größerem Vergnügen nahm man die Gelegenheit wahr, innerhalb der Mannheimer Mauern etwas aus der Werkſtatt dieſer höchſt be⸗ gabten Komponiſtin und Pianiſtin zu vernehmen. Es waren überaus aparte Stücke, die es da zu hören gab, Kompoſitionen von einer ausgeſuchten Feinheit der klanglichen FJaktur, die ſich mit einer ſehr be⸗ merkenswerten rhythmiſchen und melodiſchen Aus⸗ druckskraft verbinden. Man ſpürt nicht nur einen neuen Geiſt der inſtrumentalen Beherrſchung der Mittel, vielmehr auch einen geſunden und lebendigen Muſizierwillen, der einen ſtarken Impuls in die markanten Schöpfungen bringt. Als Tänzerinnen traten die Damen Toni Ottenheimer und Annemarie Fuß auf, die teils ernſt und teils heiter für ihre Kunſt warben. Als temperamentvolle Diſeuſe trat Frau Gretl Neumann⸗Simon hervor, die aufs neue ihr Wiener Blut nicht verleugnete. Zum Schluß des Satyrſpiels führte Fritz Linn, der vortreffliche Chargenſpieler unſerer Bühne, ſeine reizenden Zau⸗ berkunſtſtücke vor, die ſtets, vor allem auch durch die charmante wörtliche Begleitmuſik des Hexenmeiſters, das größte Vergnügen hervorrufen. Erwähnen wir noch die noch nicht genannten Mit⸗ wirkenden des kleinen Orcheſters Max Umſtätter und Ernſt Gadiel, ſowie die Pianiſtin Lulu Neſtler, ſo haben wir die Liſte der Ausführenden im zweiten Teil des Abends beiſammen, dem ſich gewiß noch ein dritter, gemütlicher Unterhaltung, an⸗ geſchloſſen hat. „Neues von geſtern“ in Berlin. Vom 24. März bis 20. April wird im Lichthof Prinz Albrecht⸗ ſtraße 7(Berlin) eine Wanderausſtellung der Kunſthalle Mannheim„Neues von geſtern, Abbild und Spottbild der Vorkriegsepoche(1848 bis 1914) in deutſchen illuſtrierten Blättern“ ge⸗ zeigt. Die Ausſtellung iſt täglich(außer Dienstag) von 9 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. er, obwohl er faſt völlig angezogen war und ſein Fenſter dem Brandherd gegenüberliegt, von dem Brande nichts gewußt haben wollte. Es wird ver⸗ mutet, daß er auch den Brand angelegt hat. * Mutter in Gegenwart ihrer Kinder erſchoſſen — Berlin, 21. März. In Nauen wurde heute ein gewiſſer Franz Koß wegen Mordes verhaftet. Er hatte mit einem Polen Garcewſki in der Nacht zum Samstag auf einem Gut bei Stendal einen Silber⸗ diebſtahl verübt. Beide Verbrecher waren darauf nach Berlin gefahren und hatten eine Frau Anna Leſzez, die in der Nähe des Schleſtſchen Bahnhofs wohnt, in Gegenwart ihrer kleinen Kin⸗ der erſchoſſen. Garcewfki konnte noch nicht ver⸗ haftet werden. Selbſtmord eines Bauſparkaſſenvorſtandes — Köln, 21. März. Der Geſchäftsführer der Bau⸗ ſparaktiengeſellſchaft Freies Heim in Köln, Diplom⸗ kaufmann Ernſt Reichling, hat ſich im Büro der Geſellſchaft mit Leuchtgas vergiftet. Das Reichsauf⸗ ſichtsamt hatte der Geſellſchaft den geſamten Weiter⸗ betrieb der Geſellſchaft unterſagt. Goethe und ſein badiſcher Kreis. Der von der Volkshochſchule und vom Freien Bund gemeinſam veranſtaltete Vortrag des badiſchen Kunſthiſtorikers Dr. K. K. Eberlein(Berlin) zum Thema:„Goethe und ſein badiſcher Kreis“ wird am Dienstag, den 22. März, im Vor⸗ tragsſaal der Kunſt halle ſtattfinden.(20.15 Uhr). Der Redner, welcher durch grundlegende Forſchungen über Goethe und die Kunſt der Ro⸗ mantik ſowie durch die Herausgabe des klaſſiſchen Goethebuches von Carus bekannt geworden iſt, wird in ſeinem Vortrag zeigen, wieviel Goethe die badiſche Landſchaft bedeutete, was er in Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim und Emmendingen erlebte, welche bekannten Perſönlichkeiten Badens ihm lieb und wert waren und welche bedeutenden Szenen ſeines Lebens ſich gerade in dieſem badiſchen Kreiſe abſpielten. Der Muſikſchriftſteller Richard Specht geſtor⸗ ben. Aus Wien kommt die Nachricht, daß dort einer der hervorragendſten Muſikſchriftſteller, der Muſik⸗ und Literaturkritiker Profeſſor Ri⸗ chard Specht nach kurzer Krankheit im 63. Le⸗ bensjahr geſtorben iſt. Muſik und ſchönes Schrift⸗ tum haben von Anfang an ſeinen Lebensweg be⸗ gleitet, der in den letzten Jahren durch die Not der öſterreichiſchen Schriftſteller einer tiefen Tragik nicht entbehrte. Neben ſeiner großen Mahlerbio⸗ graphie iſt er vor allem durch ſein Werk über Richard Strauß, bisher das größte, das über den Meiſter geſchrieben wurde, bekannt geworden. Auch unſre Leſer haben gewiß noch einige Beiträge aus ſeiner Feder in Erinnerung; ſie bezogen ſich in der Hauptſache auf literariſche Themen. Specht, den die Mannheimer im Jahre 1928 bei der Grün⸗ dung der Geſellſchaft für neue Muſik als Redner keunen lernten, war zugleich auch ein ausgezeichneter Literaturkenner, dem wir die erſte Monographie über den Dichter Franz Werfel verdanken. Auch über Arthur Schnitzler hat er eine liebevolle Arbeit veröffentlicht. Specht war nicht nur ein ausgezeich⸗ neter Kenner muſikaliſcher Dinge, vielmehr auch ein Metſter des Stils in der Darſtellung der von ihm gewählten Gegenſtände, für die er ſich reſtlos ein⸗ ſetzte. Ein verehrungswürdiger Schriftſteller iſt mit ihm dahingegangen. 2. * * — Jür 8 Millionen Mk. Falſchgeld Falſchgeldfabrik in Stuttgart ausgehoben — Berlin, 21. März. Die Kriminalpolizei hat — wie die„Montagspoſt“ aus Stuttgart meldet— dort eine Falſchgeldfabrik ausgehoben und ſechs Be⸗ teiligte verhaftet. In der Werkſtatt ſollen für rund acht Millionen Mark falſche 100 Mark⸗ Scheine hergeſtellt worden ſein. Die Polizei konnte jedoch nur noch für Millionen Mark Falſchgeld beſchlagnahmen. — Stuttgart, 21. März. Zu der Falſchmünzer⸗ Affäre wird weiter mitgeteilt, daß es ſich bei dem Haupttäter um den Kaufmann Schreiter handelt, der mit zwei Litographen, Vater und Sohn Eiſele, ſowie dem Arbeitsloſen Langbein und zwei wei⸗ teren Unbekannten die Druckerei eröffnete. Seinem Vermieter hatte er erklärt, die 90 Zentner ſchweren Maſchinen für eine Forderung bei einer Maſchinen⸗ fabrik übernommen zu haben. Seine Gläubiger trö⸗ ſtete er mit der Bemerkung, er bekomme demnächſt von einer Kuſine aus Amerika 15000 Dol lar, mit denen er alle ſeine Schulden bezahlen werde. Letzte Meldungen Schwerer Kraftwagenunfall — Göppingen, 21. März. In der Nacht zum Sonntag verunglückte zwiſchen Dransfeld und Göp⸗ pingen ein mit fünf Inſaſſen beſetzter Kraftwagen aus Offenbach. Ein Inſaſſe wurde getötet, zwei weitere wurden ſchwer verletzt. 1,5 Neuſchnee im Rieſengebirge — Hirſchberg i.., 21. März. Im Rieſengebirge ſind geſtern und heute neue Schneefälle niedergegan⸗ gen. Das Hochgebirge zeigt über 10 Ztm. Neuſchnee, Teilumbildung des polniſchen Kabinetts — Warſchau, 21. März. Die Teilumbildung des Kabinetts Pryſtor wurde am Sonntag durchgeführt. Die bisherigen Miniſter für Agrarreform, für öffentliche Arbeiten und der Landwirtſchaftsminiſter ſind zurückgetreten. Das Landwirtſchatsminiſterium und das Miniſterium für Agrarreform hat der bis⸗ herige Präſident der Landwirtſchaftsbank übernom⸗ men. Zum Miniſter für öffentliche Arbeiten wurde der Verkehrsminiſter ernannt, der ſein bisheriges Miniſterium mit verwaltet. Bombenwurf gegen den ägyptiſchen Miniſter⸗ präſidenten — Kairo, 21. März.(Reuter) Auf dem Wege, den der von einem offtziellen Eſſen abends zurückkeh⸗ rende Premierminiſter paſſieren mußte, explo⸗ dierte kurz vorher eine Bombe, die jedoch keinen Schaden anrichtete. Man glaubt, daß es ſich um eine Demonſtration handelt. Die Bombe war von dem gleichen„unſachgemäßen“ Typ, wie er bei früheren Demonſtrationen benutzt worden war. Die Schanghaier Verhandlungen — Schanghai, 21. März. Zwiſchen den chineſiſchen und japaniſchen Delegierten fand geſtern nachmittag eine neue Beſprechung im Beiſein der diplomatiſchen Vertreter Frankreichs, Englands, Amerikas und Italiens ſtatt, die einen günſtigen Ausgang er warten laſſen ſoll.() Drei Todesopfer bei einer Britckeneinweihung — Sidney, 20. März. Nach Eröffnung der neuen Rieſenbrücke überquerten ungefähr 300 000 Men⸗ ſchen auf ihr den Hafen. Der Menſchenſtrom ver⸗ lief ſich erſt um Mitternacht. Drei Perſonen büßten im Gedränge ihr Leben ein. 500 wurden ohn mächtig. ** * Volksentſcheid in Oldenburg am 17. April. Der oldenburgiſche Volksentſcheid über die Auflöſung des Landtages, der urſprünglich auf den 10. April feſt⸗ geſetzt war, iſt nunmehr auf den 17. April feſtge⸗ legt worden. O ueber Aenderungen in der Kunſthalle erhalten wir ſolgende Zuſchrift, die als Meinungsäußerung mitgeteilt ſei: Wenn man früher den Raum betrat, fiel der erſte Blick auf die wundervolle ſtehende Fi⸗ gur Lehmbrucks, die mit zu dem Wertvollſten ge⸗ hört, was die Kunſthalle birgt. Im Helldunkel ſtehend wirkte die Plaſtik gerade in der Unaufdring⸗ lichkeit der Beleuchtung. Sie vermittelte einen Erſt⸗ eindruck, wie ihn günſtiger wenig Ausſtellungen zu bieten hatten. Man hat nunmehr für gut befunden, die Figur in die große lichterfüllte Halle überzu⸗ führen und hat ihr einen Platz zugewieſen, der wohl der Halle ſelbſt zu ſtatten kommt, nicht aber der Fi⸗ gur an ſich, die viel zu viel Eigenwert beſitzt als daß ſte lediglich zur architektoniſchen Füllung Verwen⸗ dung finden durfte. In der abſoluten Gelöſtheit der Haltung wirkt ſie an ſo repräſentativer Stelle de⸗ plaziert und konnte in der völligen Verkennung ihrer Weſenheit Mitleid erregen. Unwillkürlich ſucht man hinter ihr ſo etwas wie Thronſeſſel und Wal⸗ dachin.— Dieſem inhaltlichen Moment ſchließen ſich eben ſo ſtarke formale Bedenken an. Eine Plaſtik wirkt durch Schattung und Glanz. Sie verlangt einſeitig gerichtetes Licht, wenn ſie nicht im Flächen⸗ haften aufgehen ſoll. Das neue Oberlicht, das in der großen Halle geboten wird, verlöſcht jeden Schatten an der vertikal geſtellten Figur. Dadurch wird einſeitig die Kontur betont, während die Plaſtik verloren geht und die Linienzeichnung verwiſcht wird. Dies iſt um ſo gefährlicher, als die Oberfläche des Steins nicht völlig homogen iſt und die vor⸗ handene Fleckigkeit hervorgehoben wird. Dort, wo der Schatten beſtimmte Formung erzeugen wirken ſich nun zufällige, wenn auch geringe Hellig⸗ keitsunterſchiede aus, die Einheit zerſtörend und irri⸗ tierend. Der als Hintergrund verwandte, zu der rötlichen Tönung der Geſtalt ſehr gut in der Kom⸗ plementärfarbe gewählte Vorhang von nahezu glei⸗ cher Helligkeit betont wiederum die Silhouette und verſtärkt dadurch nochmals die Flächenwirkung. Im Entree wurde durch den nahezu neutralen, wenig dunkleren Hintergrund eine ruhigere und ariſto⸗ kratiſchere Wirkung durch den Verzicht auf jeden maleriſchen Effekt erzielt.— Man verſteht recht gut den raumkünſtleriſchen Beweggrund, der zu der Aen⸗ derung geführt hat, möchte die Löſung aber nicht durch den Verluſt höherer äſthetiſcher Werte er⸗ bracht ſehen. f N bg. ſollte, g 4 * 4 Montag, 21. März 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 136 — Im Zeichen Goethes und Haydns Realgymnaſium II(Leſſingſchule) Goethe und Haydn waren die Namen, auf die der diesjährige Schlußakt der Leſſingſchule abgeſtimmt war. Dem feinſinnigen künſtleriſchen Geſchmack des Kirchenmuſikdirektors H. Eckert und des Profeſſors Dr. Billigheimer verdankte das Programm ſeine Zuſammenſtellung. Es waren zwei genußreiche Feierſtunden, in denen durch Schülerhände die rei⸗ zende Hayoͤnſche Muſik voll Empfindung zu Gehör gebracht und in denen Goetheſche Worte, Lieder und Dichtungen zu uns redeten. Der 1. Satz(Allegro) der ſehr ſelten gehörten Symphonie Dedur Nr. 19, Andante aus Nr. 19, Rokoko⸗Menuett und der letzte Satz der Symphonie moll Nr. 95 ſpielte das Schülerorcheſter unter Leitung von Muſikdirektor Eckert. Ganz hervorragend interpretierte der Unterſekundaner Hans Rivoir das Adagio aus dem Violinkonzert-dur. Mit bewundernswerter Technik trugen Sprechchöre, zuletzt ſogar unter per⸗ ſönlicher Leitung von Prof. Dr. Billigheimer, Teile aus Fauſt vor, wobei beſonders einzelne Stel⸗ len der aus dem 5. Akt von Fauſt 2. Teil vorgetrage⸗ nen Stücke, die durch Schüler der unterſten Klaſſen geſprochen wurden, am eindrucksvollſten und packend⸗ ſten waren. Von den Einzelſprechern ſeien beſon⸗ ders lobend erwähnt die Unterprimaner K. Gart⸗ ner und H. Gramlich und der Obertertianer F. Koſt. Außer dieſen waren noch die Oberprimaner H. Becken bach und L. Seidmann, die Unter⸗ primaner K. H. Häfele und P. Naumann, fer⸗ ner der Quartaner H. Seidel an Einzelvorträgen beteiligt. Drei Goetheſche Dichtungen:„Heidenrös⸗ lein“,„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh“ und„Wanderers Nachtlied“, wurden durch Schülerchöre-capella ge⸗ ſungen. Namens der die Anſtalt verlaſſenden Abiturien⸗ ten ſprach Richard Bader. Ausgezeichnet und ſehr reif waren ſeine Ausführungen über „Goethe und Spinoza“. Der Dank, den er namens ſeiner Mitſchüler den Lehrern der Anſtalt ausſpracht, zeigte einen ſelten ge⸗ hörten Ausdruck der Ueberzeugung.— Die Erſtat⸗ tung des Jahresberichts, die Preisverteilung und die Verabſchiedung der Abiturienten verband der An⸗ ſtaltsleiter, Direktor Schulze⸗Diesdorf, mit beherzigenswerten Worten. Er ermahnte die Abi⸗ turienten insbeſondere, in dieſer Zeit, wo der Menſch nur allzu leicht zum Peſſimismus neige, den Glauben zum Optimismus nicht aufzugeben. Keiner ſoll ver⸗ zagen, der noch kein beſtimmtes Ziel habe, aber jeder, der ſein Studium, ſeinen Beruf oder ſeinen Weg ſchon gefunden habe, ſoll unbeirrt und unverzagt auf ſein Ziel losgehen. Mit Freude und Genugtuung konnte der Direktor eine ganze Reihe Schüler mit wertvollen Preiſen beleihen. Aus der„Fritz⸗Blum⸗ Stiftung“ erhielten in dieſem Jahre fünf Abiturien⸗ ten Geldpreiſe, und zwar je einen erſten Preis im Betrage von 225% die Abiturienten Berger und Kalter, je einen zweiten Preis von 100/ die Abiturienten Bader, Henninger und Seid⸗ mann. Den vom Verband ehemaliger Abiturienten der Leſſingſchule neu geſtifteten Preis, der nach Be⸗ ſtimmung der Stifter in Form eines wiſſenſchaft⸗ lichen Werkes im Werte von etwa 40/ alljährlich für ganz beſondere Leiſtungen in einer wiſſenſchaft⸗ lichen Fachgruppe an einen Abiturienten verliehen werden ſoll, erhielt erſtmals für ganz ausgezeichnete Leiſtungen in Mathematik und Naturwiſſenſchaften der Abiturient Schmeiſer, während er im nächſten Jahre für beſondere Leiſtungen in den Sprachen und im übernächſten für ebenſolche in Deutſch und Ge⸗ ſchichte verliehen werden ſoll. Damit iſt die Leſſing⸗ ſchule in den Beſitz eines neuen, zu beſonderen Spitzenleiſtungen anſpornenden Preiſes gelangt, der wegen ſeiner in einer beſtimmten Weiſe abwechſeln⸗ den Reihenfolge jeder Fachgruppe zugutekommt. Be⸗ ſonders dankenswert ſei zum Schluß die Stiftung der Photoapparate der J. G. Farbeninduſtrie erwähnt, wodurch die beiden beſten Schüler der vier unterſten Jahrgänge ausgezeichnet werden konnten. Dr. W. EI. Moll⸗Realſchule Am Freitag abend verſammelten ſich Eltern, Schüler und Lehrer der Schule in dem Feſtſaal des Realgymnaſtums l, um das Schuljahr mit einer Goetheehrung zu beſchließen. Das Programm war zuſammengeſtellt unter dem Geſichtspunkt, ein Bild von dem jungen Goethe der Jugend zu ver⸗ mitteln. Goethelieder der Frühzeit, vertont von Reichardt und Schubert, wurden von einzelnen Chö⸗ ren zu Gehör gebracht. Einige Goetheſche Gedichte wurden von Hauswirth(IVb), Waldecker (U IIIa), Fuchs(O Ia), wirkungsvoll vorgetragen. Profeſſor Dr. Elſaßer verſtand es, in einer län⸗ geren, eindrucksvollen Rede ein klares Bild von dem jungen Goethe zu entwerfen, im Weſentlichen unter dem Geſichtspunkt des Bildungsgedankens. Teile der Haydnſchen Dedur⸗Symphonie wurden durch das Schülerorcheſter unter Leitung von Muſiklehrer Pfautz anſprechend geſpielt. Mit der Preisvertei⸗ lung durch Direktor Dr. Dietrich und dem Chor⸗ lied„Zum Neuen Jahre“ von Goethe⸗Reichardt fand die Feier ihr Ende. Eliſabethſchule Infolge der Notzeit und ihrer Sparmaßnahmen mußte die Eliſabethſchule ihre diesjährige Schluß⸗ feier in drei Abteilungen für Unter⸗, Mittel⸗ und Oberklaſſen in ihrer mancher baulichen Verbeſſerung noch bedürftigen Turnhalle abhalten. Trotz der Enge des Raumes waren ſämtliche Feiern zahlreich von Eltern und Freunden der Schule beſucht. Die erſte Feier, die Freitag nachmittag ſtattfand, begann mit einem vom Schülerorcheſter unter der tatkräftigen Leitung des Muſiklehrers Boeres exakt geſpielten Marſch von Schubert. Hierauf hielt Fräulein Haupt⸗ lehrerin Herbert eine warme Anſprache, in der ſie durch kleine Geſchichten aus Goethes Jugend deſſen Grundeigenſchaft, die Güte, den aufmerkſam lauſchenden Hörern vor die Seele rückte. Die beiden mit glockenreinen Stimmen von den Sexten geſun⸗ genen Goethe⸗Lieder:„Sah ein Knab' ein Röslein ehn“ und„fem Bergli bin i g ſeſſa“, ferner das Schlußfeier der Mannheimer Schulen vom Schülerorcheſter friſch geſpielte Menuett aus der Militärſymphonie von Haydn ſchufen einen gu⸗ ten Uebergang zu der Aufführung der zwei dramatiſchen Bilder: „Aus Goethes Kindertagen“, die auch den Anfang der zweiten Feier am Abend bildete. Es war ein Meiſterſtück von Frl. Herbert, der Leiterin dieſer Aufführung, alle dieſe lieblich ko⸗ ſtümierten Kinder aus den Klaſſen VI bis III auf einer Bühne von nicht mehr als 10 am Fläche mit einer ſo natürlichen Anmut ſpielen zu laſſen, daß man ſich ganz und gar in die Zeit des jungen Goethe verſetzt glaubte. Aber auch die folgende von Prof. Dr. E lſäſſer kunſtverſtändig geleitete Aufführung von Goethes„Laune des Verliebten“ gefiel ſehr durch das graziöſe und verſtändnisvolle Spiel der Schüler⸗ innen aus O Il und U J. Den Schluß der Feier bil⸗ deten die herzlichen Abſchiedsworte, die der Leiter der Schule, Direktor Bühn, an die die Schule ver⸗ laſſenden Unterſekundanerinnen richtete, und in de⸗ ren Mittelpunkt das Goethewort ſtand vom Ver⸗ langen nach immer größerer Weisheit, Reinheit und Güte. a Die dritte Feier fand am Samstag vormittag ſtatt. Kraftvoll tönte die vom Schülerorcheſter ge⸗ ſpielte Egmont⸗Ouvertüre durch den Raum. Gleich einem wunderbaren Echo folgte der„Geſang der Gei⸗ ſter über den Waſſern“ von Loewe, dreiſtimmig von Schülerinnen aus der Oberſekunda geſungen mit dem Solo von Erika Heintz aus O0 I als Höhepunkt. Als die Muſik verſtummte, gab die Abiturientin Erika Faller in gut ſtiliſterter Rede ein Lebens⸗ bild des jungen Goethe und dankte zum Schluſſe im Namen der Abiturientinnen der Schule für ihre Er⸗ ziehungsarbeit. Nach dem Geſang der beiden Goethe⸗ Lieder„Mailied“ und„Freudvoll und leidvoll“, von Oberſekundanerinnen kunſtvoll vorgetragen, folgte die aus warmem Herzen geſprochene Abiturientenrede von Direktor Bühn. Der Redner betonte unter Hinweis auf den von Hindenburg erlaſſenen Aufruf zu Goethes 100. Todes⸗ tag, daß auch uns nur die Tat helfen kann, die un⸗ entwegte Pflichterfüllung und der tätige Gemeinſchaftsſinn der Schaffenden. Nach der Verteilung der Reifezeugniſſe und Preiſe ſchloß Direktor Bühn ſeine Ausführungen mit dem Wunſche, daß die Jugend ihrem ſonnigen Optimis⸗ mus vertrauen möge, und mit warmen Dankes⸗ worten an die Lehrer und Eltern. Den Schluß der Feier bildeten das ſchneidig geſungene Bundeslied „In allen guten Stunden“ und die nochmalige Auf⸗ führung von Goethes„Laune des Verliebten“. Vor und nach ſämtlichen Feiern war Eltern und Freunden der Schule Gelegenheit gegeben, die Handarbeits⸗ und Zeichenausſtellung zu beſichtigen und zu erkennen, welch künſtleriſche Fähigkeiten der heutige Zeichen⸗ und Handarbeits⸗ Unterricht in den Seelen der Schülerinnen zu wecken Neckaraus älteste Einwohnerin 95 Jahre Hinten in der langen Kappesgaß Nr. 18, wie die alten Neckarauer die heutige Waldhornſtraße nannten, wo ſich Neckarau vor 100 Jahren ausweitete, dort wohnt ſeit etwa 70 Jahren in einem kleinen Haus Neckaraus älteſte Bürgerin, die wir im Bilde bringen, Frau Suſanna Ziegler Wwe., die in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche am mor⸗ gigen Dienstag ihren 95. Geburtstag begehen kann. Nicht immer trifft es zu, daß Arbeit und Sorgen das Leben kürzen. Mit 13 Jahren verlor Frau Ziegler ihre Mutter. Das Kind kam zu Bauern in Dienſt. Da der Vater ſich wenig um das Mädchen bekümmerte, mußte es für ſeinen Unterhalt ſelbſt aufkommen. Auch bei der Wahl des Lebensgefährten zog das erhoffte Glück vorüber. Die Sorge war ein ſtändiger Gaſt. Im Jahre 1889 verlor Frau Ziegler ihren Mann. Mühſam brachte ſte ſich mit Waſchen und Putzen durchs Leben. Erſt mit 89 Jahren legte ſte die fleißigen Hände in den Schoß. Die Greiſin wohnt bei ihrem erſten Kind Frau Jung Wwe. die auch ſchon 72 Lenze zählt. Ihre an⸗ deren acht Kinder ſtarben alle früh. Das Gedächtnis iſt noch ſehr gut. Sie vermag noch Erlebniſſe zu Die kirchliche Bürgerſteuer Vom Evangeliſchen Gemeindeamt wird uns geſchrieben: Die Nachricht über die Annahme des Geſetzes über die Kirchenbürgerſteuer durch den Landtag iſt über⸗ raſchend und unvermittelt eingetroffen. Aus der Berichterſtattung über die Landtagsverhandlungen konnte ſich das Publikum noch kein zutreffendes Bild über die Neuerung machen. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen ſind wir jetzt in der Lage, einige Einzelheiten mitzuteilen. Der Rückgang der Kirchenſteuereinnahmen trifft die Kirchen beſonders empfindlich, weil im Jahre 1930 der Staatsbeitrag an die Kirchen weſentlich herabgeſetzt worden iſt. Es muß damit gerechnet werden, daß die Kirchenſteuereinnahmen im Jahre 1932 nur etwa 50 Proz. des Höchſtergebniſſes des Jahres 1929 betragen werden. Die Kirchenleitungen haben ſich deshalb genötigt ge⸗ ſehen, ihre Maßnahmen rechtzeitig zu treffen, denn keine Kirche kann ihre laufenden Ausgaben für Ge⸗ hälter uſw. auch nur vorübergehend durch Anlehens⸗ mittel decken. Zunächſt ſind die weitgehendſten finanziellen Ein⸗ ſchränkungen durchgeführt worden. Im Hinblick auf die Unüberſichtlichkeit der Lage war außerdem ge⸗ boten, das kirchliche Beſteuerungsſyſtem in der Rich⸗ tung zu erweitern, daß auch 5 Gemeindeglieder, die nach dem Reichseinkom⸗ menſteuergeſetz keine Einkommenſteuer zu zahlen haben und bis jetzt der Kirchenſtener⸗ pflicht nicht unterliegen, mit kleinen Beiträgen zu dem Aufwand ihrer Kirchen herangezogen werden können, vermag. Die von Architekt Siebeneck kunſtvoll und liebevoll ausgeführten Landheimmodelle lenkten den Blick auf neu erſchloſſene Gebiete der Pädagogik. Dr. Gd. Handelsſchule II In das Kolpinghaus hatte die Höhere Han⸗ delsſchule und Handelsſchule l die Schüler, Eltern und Freunde der Anſtalt zur Schlußfeter eingeladen, die im Zeichen Goethes ſtand. Eingelei⸗ tet wurde die Feier durch das vom Schülerchor ge⸗ ſungene Lied„Ueber allen Wipfeln“, dem„Wan⸗ derers Nachtlied“, von Lilli Krämer(O 1) ge⸗ ſprochen, folgte. Der von Herren des Lehrkörpers geſpielte zweite Satz des Kaiſerquartetts von Joſef Haydn leitete über zu der Begrüßungsanſprache von Direktor Heinrich Kähny, der neben dem Vize⸗ präſidenten der Handelskammer, Rothſchild, zahl⸗ reiche Vertreter der Schweſternanſtalten und der verſchiedenen Angeſtellten⸗Gewerkſchaften willkom⸗ men heißen konnte. Da ein gedruckter Jahresbericht nicht vorgelegt werden kann, gab Direktor Kähny ein⸗ zelne Zahlen über das abgelaufene Schuljahr be⸗ kannt. Der Lehrkörper beſteht aus 15 Studienräten, 21 Handelsſchulaſſeſſoren, 5 Nebenlehrern und 8 Han⸗ delsſchulaſſeſſoren ohne Lehrauftrag. Die Schüler⸗ zahl iſt von 1424 auf 1194 zurückgegangen. Die in den letzten Wochen abgehaltenen Prüfungen wurden von allen Schülern beſtanden. Zum Schluß richtete der Direktor noch ermahnende Worte an die ſcheiden⸗ den Schüler, ermahnte ſie, treu zum Volke und zum Vaterlande zu ſtehen und ſprach die Hoffnung aus, daß das in der Schule geſäte Samenkorn zur Reife kommen werde. Goethes„An den Mond“, von Liſa Kohl(HI), und„Das Göttliche“, von Lilli Reu⸗ ter(O 3) außerordentlich eindrucksvoll wieder⸗ gegeben, bildeten den Auftakt zu der Feſtanſprache des Handelsſchulaſſeſſors Albert Laih. „Gyethe und die Gegenwart“ war das Thema, das ſich der Redner geſtellt hatte. In klarumriſſenen Ausführungen zeigte er, wieviel uns Goethe heute noch zu ſagen hat, wenn wir einen Ueberblick über ſein großes Leben gewinnen. Goe⸗ thes Geiſt iſt ein Teil des deutſchen Volksgeiſtes ge⸗ worden. Wir haben die Pflicht, Hüter und Träger dieſes nationalen Schatzes zu ſein. Das Lied„Das Heideröslein“, das von Fräulein Hedwig Senuck geſungen wurde, bildete die Ueber⸗ leitung zu der Aufführung des einaktigen Schau⸗ ſpiels„Die Geſchwiſter“ von Goethe. Die ſtärkſte Leiſtung bot Karin Petzinger als Wilhelm. Nicht weniger eindrucksvoll war Lilb Pfeiffer als Ma⸗ rianne. Erica Höwing als Fabrice konnte ſich ne⸗ hen dieſen beiden Schauſpieltalenten erfolgreich durchſetzen. Die Aufführung wurde mit Recht ſtür⸗ miſch gefeiert. Die Verteilung der Preiſe bildete den Beſchluß der harmoniſch verlaufenen Schlußfeier. 8 ſchildern, die 70 und 80 Jahre zurückreichen. Mit der Tochter begehen zwei Enkel und drei Urenkel mit der Jubilarin den ſeltenen Ehrentag. Auch wir ſchließen uns den Glückwünſchen an. Möge Frau Ziegler morgen ein reichhaltiger Gabentiſch erfreuen. . ã wvddVdVddwdTdbGdbdGbGbTbGbGbGbGVGbGVbGbGTGTPTPTbTbTbTbTPTbTbTbTb((ccccc wie das in anderen Kirchengebieten ſchon ſeit einigen Jahren geſchieht. Dieſe Möglichkeit wird durch das Geſetz über das ſogenannte Kirchgeld, das vom Land⸗ tag angenommen worden iſt, geſchaffen. Ob die Kirchen von dieſer Ermächtigung Gebrauch machen werden, ſteht noch keineswegs feſt. Hierüber haben die zuſtändigen kirchlichen Vertretungen erſt noch zu entſcheiden. Es iſt anzunehmen, daß auch nicht alle Kirchen von der Einführung des Kirchgelds Gebrauch machen werden, wenn ſich ein anderer Ausweg ergibt, insbeſondere die wirtſchaftliche Lage ſich beſſern ſollte. Eine große Belaſtung wird das Kirchgeld überhaupt nicht bedeuten. Die Ehefrauen ſind vollſtändig frei, ebenſo die Kinder, die kein ſelbſtändiges Einkommen von mindeſtens 500 R. haben. Verheiratete Gemeindeglieder, die kein Jahresein⸗ kommen von 900./ haben, unterliegen gleichfalls nicht dieſer Abgabe. Erwerbsloſe ſind ſelbſtverſtänd⸗ lich frei. Die Steuerſätze werden in beſonderen Richtlinien, die das Miniſterium des Kultus und Unterrichts nach Anhörung der beteiligten oberſten Kirchenbehörden feſtſetzen wird, feſtgelegt. In Aus⸗ ſicht genommen ſind folgende Steuerſätze: 4.,. jähr⸗ lich von Gemeindegliedern mit Einkommen bis zu 8000.; 6 R. jährlich von Gemeindegliedern mit höheren Einkommen. 5 Der Landtag hat nunmehr die Ermächtigung ge⸗ geben. Ob die Kirchen davon Gebrauch machen wer⸗ den, dürfte jedenfalls von der Weiterentwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe abhängen. f * Seinen 60. Geburtstag feiert heute Malermeiſter Der Konſtrukteur Leopold Macho mit ſeiner Windkraftmaſchine Die„Gefahr“, daß in abſehbarer Zeit die Kohlenvorräte der Welt nicht mehr zur Erzeugung der immer mehr be⸗ nötigten Elektrizitätsmengen ausreichen, hat mehrere Er⸗ finder, die die Windkraft zur Erzeugung von elektriſchem Strom ausnützen wollen, auf den Plan gerufen. Bei der neuen Maſchine des Wiener Konſtrukteurs Macho, die er auf der Wiener Frühjahrsmeſſe vorführte, ergibt eine ſinn⸗ reiche Flügelſtellung eine ſtets gleichbleibende Tourenzahl Die Dynamomaſchine iſt mit Akkumulatoren gekoppelt, ſo daß jederzeit Nutzſtrom zur Verfügung ſteht. Primiz im kath. Geſellenhaus Ein ſeltenes Feſt konnte der katholiſche Geſellen⸗ verein geſtern begehen. Aus ſeinen Reihen trat im Jahre 1920 der Geſelle Alfons Hägele, bis dahin als Hausdiener im Geſellenhaus beſchäftigt, in den Orden der Salvatorianer ein. Nun iſt er als Salva⸗ torianerpater Emmanuel zurückgekehrt und feierte geſtern im Kreiſe der Geſellen in der trauten Haus⸗ kapelle des Vereinshauſes ſeine Primtz. Stadtpfarrer Bahr hielt dem jungen Mönch die Feſtpredigt. Un⸗ ter Aſſiſtenz von Vereinspräſes Landis und Prof. Kloe brachte der Primiziant ſein erſtes Meßopfer dar. Verherrlicht wurde der Gottesdienſt durch die Geſänge des Kolpingchores unter der Leitung von Hauptlehrer Franz Joſef Meyer. er. Ferienſonderzüge Für das Jahr 1932 ſind aus dem Bezirk der Reichsbahndirektion Ludwigshafen nachſtehende Fe⸗ rienſonder züge nach München, Hamburg/ Bre⸗ men, Baſel/Koönſtanz und Dortmund in Ausſicht ge⸗ nommen: In der Nacht zum 16. oder am 16. Juli: Von Zweibrücken nach München über Germersheim und von Kaiſerslautern nach München über Ludwigs⸗ häfen⸗Mannheim. In der Nacht zum 17. Juli: Von Kaiſerslautern nach Hamburg und Bremen über Lud⸗ wigshafen⸗Worms. In der Nacht zum 28. Juli: Von Trier nach München über Saarbrücken⸗Zweibrücken⸗ Germersheim. Am 30. Auguſt: Von Trier nach Baſel und Konſtanz über Saarbrücken ⸗ Zweibrücken ⸗Ger⸗ mersheim. Von Köln nach Baſel und Konſtanz über Worms⸗Ludwigshafen⸗ Mannheim. Von Baſel und Konſtanz nach Köln und Dortmund über Ludwigs⸗ hafen⸗Worms. In der Nacht zum 31. Juli: Von Kai⸗ ſerslautern nach München über Ludwigshafen⸗Maun⸗ heim. Vorläufig kein Kinderſpielplatz beim Kleingartenverein Mannheim⸗Neckarſtadt In einer außerordentlichen Mitgliede e. verſammlung des Kleingarten ⸗Verein s Mannheim⸗Neckarſtadt e. V. wurde am Samstag abend über die Errichtung eines Kinderſpielplatzes am Huthorſtweg beraten, wozu der Verein bereits das Gelände(frühere Gärt⸗ nerei Wolf) von der Stadt gepachtet hat. Es hätte ſich vorerſt darum gehandelt, eine Spielplatzanlage von 1700 Qm. zu erſtellen, die im nächſten Jahr auf 4000 Qm. hätte vergrößert werden können. Dis ganze Anlage wäre als Schreberkolonie auf 23000 Mark zu ſtehen gekommen, wovon zunächſt 1000 Mark genehmigt werden ſollten. Die Mitgliederverſamm⸗ lung hat jedoch mit Zweidrittelmehrheit den Antrag abgelehnt, da man die Durchführung des Pro⸗ jekts jetzt nicht für richtig hält. Der Antrag wird im nächſten Jahr erneut vorgebracht. Inzwiſchen wird das von der Stadt bereits gepachtete Gelände koſtenlos einer Reihe von erwerbsloſen Kleingärt⸗ nern zur Verfügung geſtellt und zwar zum An⸗ bau von Kartoffeln. Lauben und ſonſtige Gebäude dürfen auf dem Gelände nicht erſtellt werden, damit jederzeit der Ausbau zum Schreberſpielplatz er⸗ folgen kann. Der Mitgliederverſammlung ging die Vorführung des Films„Kindin Sonne“ voraus, der die Be⸗ treuung der Kinder in den Kleingartenkolonien, die Schreber⸗Jugendpflege als weſentlichen Teil des deutſchen Kleingartenweſens zeigte. Der Film führt in leicht verſtändlicher Weiſe in die ſo ver⸗ ſchieden geſtaltete Welt des Kindes ein, die Welt des Großſtadtelends, der Straßen⸗, Verkehrs⸗„ Woh⸗ nungs⸗ und Erholungsnot und in das Kinderglück im Kleingarten, auf dem Spielplatz und in der er⸗ weiterten Fürſorgetätigkeit der Schrebervereine. Ein kurzer Lichtbildervortrag machte mit den neuen Wolf⸗Geräten für den Kleingärtner bekannt. Beim Kleingarten⸗Lerein Mannheim⸗Neckarſtadt liegen zurzeit 70 bis 80 Vormerkungen für Gärten vor, denen aber gegenwärtig im Bereich dieſes Vereins kein Angebot gegenüberſteht. f 8 75 Hier wirt M Philipp Graa b, O 5, 1, ſeit 35 Jahren Bezieher unſeres Blattes. 5. 8 5 Es mac anempfindlicler 90 gegen Erkültunga“ 4. Seite/ Nummer 136 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 21. März 1939 Schrecklich A HHN „Haben Sie ſchon mal daran gedacht,“ ſagt der Herr zum Angler,„daß jeder männliche Fiſch, den Sie fangen, Frau und zwanzigtauſend unverſorgte Kinder hinterläßt?“ Zunehmende Anſicherheit in der Umgebung der Pfingſtbergſiedlung Vor ungefähr Wochenfriſt brachten wir die Nach⸗ richt von einem Raubüberfall auf drei Frauen, wobei eine um einen Geldbetrag erleichtert wurde. Seither hört man faſt tagtäglich von gleichen mehr oder weniger bedenklichen Vorfällen. Zwei Überfälle, die ſich am Donnerstag bzw. Freitag in der nahen Umgebung der Pfingſtbergſiedlung ereigneten, haben die Gemüter der Anwohner in nicht geringe Auf⸗ regung verſetzt. So wurde im Walde eine Frau überfallen, auf den Boden geworfen und miß⸗ handelt. Am Freitag wurde nach Einbruch der Nacht ein 60jähriger Mann überfallen und ſeiner Barſchaft beraubt. Der noch rüſtige Mann ſetzte ſich mit dem Meſſer zur Wehr und brachte einem der Wegelagerer einen Stich ins Geſicht bei, worauf ſie von ihm abließen. Die Polizei fahndet eifrig nach den Tätern. Konfrontationen fanden bereits ſtatt, führten jedoch zu keinem Ergebnis. Bettler, die Mitte dieſer Woche Weinheim heim⸗ ſuchten, ließen in einem Geſchäft eine Handkaſſe mit⸗ gehen. Auch hierbei wieſen die Spuren nach der Pfingſtbergſtedlung, ohne daß es der Polizei gelungen wäre, den Täter ausfindig zu machen. Wald⸗ und Holzfrevel ſind an der Tagesordnung. So wurden Freitag abend Holzfrevler, die einen großen Baum an der Wachenburgſtraße gefällt hatten, von der Poltzeipatrouille überraſcht, konnten aber noch flüchten. Der quer über die Straße liegende Baum hätte vorüberfahrenden Autos zum Verhängnis wer⸗ den können. Hoffentlich wird allen dieſen Mißſtänden in Bälde durch Ergreifen der Täter Einhalt getan. * Lohnſchiedsſpruch für die badiſche Textil⸗ iuduſtrie. In der Frage der Lohnabbauforderungen in der badiſchen Textilinduſtrie kam bei den Ver⸗ gleichsverhandlungen zwiſchen den Vertretern der Arbeitgeber und der Gewerkſchaften eine Etnigung nicht zuſtande. Es wurde mit den Stimmen der Arbeitgeber folgender Schiedsſpruch gefällt:„Das Lohnabkommen vom 18. Januar 1932 wird bis auf weiteres verlängert. Es iſt mit dreiwöchiger Friſt auf das Ende einer Kalenderwoche, erſtmals auf den 7. Mai 1932, kündbar. Die Erklärungsfriſt läuft bis Dienstag, 22. März, abends 6 Uhr“. * Kraftradfahrer durch Zuſammenſtoß mit Per⸗ ſonenkraftwagen ſchwer verletzt. Auf der Sandhofer⸗ ſtraße verlor am Samstag vormittag ein Kraft⸗ radfahrer infolge Rückwärtsſchauens die Herr⸗ ſchaft über ſein Fahrzeug und prallte auf einen ent⸗ gegenkommenden Perſonenkraftwagen auf. Er wurde vom Kraftrad heruntergeſchleudert und erlitt außer ſtarken Hautabſchürfungen im Geſicht, einen Bruch des rechten Unterſchenkels. Beide Kraft⸗ fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Der Sanitäts⸗ kraftwagen der Berufsfeuerwehr verbrachte den Ver⸗ letzten, einen Mann aus Lampertheim, ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Beinbruch beim Fußballſpiel. Auf einem Sport⸗ platz am Hohwieſenweg trug geſtern vormittag, wäh⸗ rend eines Fußballwettſpiels ein Spieler einen Bruch des linken Unterſchenkels davon. Der Verunglückte, der in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert werden mußte, zog ſich die ſchwere Ver⸗ letzung durch Schuld eines Mitſpielers zu. Gelddiebſtahl. Am 15. März wurde in einem Hauſe der Dammſtraße eine ſchwarze Brieftaſche aus Saffianleder mit dem Monogramm S. L. ent⸗ wendet, die 250„ Bargeld, einen Scheck auf die Deutſche Bank über 150/(Nr. 36 371) und einen Scheck über 50/ auf die Städt. Sparkaſſe(Nr. 4032) enthielt. Wir hörten Mannheimer Sendung Auf der Orgel der Chriſtuslirche gab Kirchenmuſtk⸗ direktor Arno Landmann ernent einem Beweis ſeiner mu⸗ ſibaliſchen Fähigkeiten umd ſeines ausgeprägten Stil⸗ empfindens. Unter dem Titel„Entwicklung der Orgel⸗ Phantaſte von 1561 bis 1916“ ſphelte Arno Laridmann Werke von Sweelinck, Pachelbel, Bach, Liſzt und Reger. Inter⸗ effant war die Gegenüberſtellung der Fantaſie und Fuge über„Bach“ vom Liſzt mit der Kompoſitiom aleichen Namens op. 46 von Reger. . Das Stolz⸗ Quartett, Heidelberg, das als Gaſt hier weilte, ſpielte in einer Kammermuſik⸗Stunde das .dur⸗Quartett No. 155 und das-dur⸗Quartett No. 156 von Mozart. In einem Aerztevortrag ſprach Dr. Rene Sprin⸗ ger⸗ Heidelberg über„Robert Koch, der Vater der Bak⸗ teriologe“. In großen Zügen ſchilderte der Redner die Maßnahmen, die ſeit vorchriſtlicher Zeit gegen die Seuchen ergrifſen wurden und wies auf die Bedeutung, die der Ent⸗ deckung des Tuberkuloſeerregers zukommt, hin. Statiſti⸗ ſches Material belegte die Ausführungen. Der Verkehrsunfall bei Hockenheim vor dem Großen Schöffengericht Mannheim Wurde die Schranke zu ſpät heruntergelaſſen? Wie wir in der Ausgabe vom 30. Juni der „N. M..“ ausführlich berichteten, ereignete ſich am 29. Juni, abends 6 Uhr, auf dem Bahnübergang der Linie Schwetzingen— Hockenheim unmittelbar vor dem Ortseingang von Hockenheim ein ſchweres Unglück. Ein Laſtauto mit Anhängewagen aus Frankfurt a.., das mit Kupferballen beladen war, wurde in dem Augenblick, als es die Schienen der Rheintalbahn überfuhr, von dem von Schwetzingen kommenden Perſonenzug 3058 angefahren und voll⸗ kommen zertrümmert. Der Anhängewagen wurde gänzlich demoliert und mußte aus den Schienen und den Eiſenbahnwagen, in die er ſich hineingezwängt hatte, herausgeſchlagen und ⸗gemeißelt werden. Von Mannheim traf ſofort ein Hilfs⸗ zug an der Unglücksſtelle ein. Als Urſache des Un⸗ glücks nahm man an, daß die Schranke zu ſpät heruntergelaſſen worden ſei. Die Angelegenheit kam heute vor dem Erweiter⸗ ten Schöffengericht unter Vorſitz von Amtgerichts⸗ direktor Dr. Kley und dem beiſitzenden Richter Dr. Petters zur Verhandlung. Die auf fahrläſſige Tötung und Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz lautende Anklage wurde vom Erſten Staatsanwalt Dr. Frey vertreten. Angeklagt iſt der Chauffeur Otto Rauſcher aus Mühlacker, der Oberbahnwart Dickgießer aus Langenbrücken und die beiden im Auto mitfahrenden Beſitzer Luitpold Grein und Joſef Reinhard aus Mondfeld. Zu der Verhand⸗ lung, die heute vormittag ihren Anfang nahm, wa⸗ ren 16 Zeugen und drei Sachverſtändigen geladen. Oberbahnwart Dickgießer hatte an der Eiſen⸗ bahnübergangsſtelle bei Hockenheim Dienſt. Er hätte abgelöſt werden ſollen, ſein Kollege kam aber um einige Minuten zu ſpät. Dieſe wenigen Minuten ge⸗ ſtalteten ſich ſehr verhängnisvoll. Dickgießer be⸗ ſprengte den Uebergang mit Waſſer und wollte ge⸗ rade ſeine Gießkanne auffüllen, als ſeine Frau einen Zug kommen ſah und ſich anſchickte, die Schranke herunterzulaſſen. Sie hatte lange Jahre den Poſten ſelbſtändig verſehen und kannte ſich aus. Aber auch in der gleichen Sekunde kam ſchon ein Laſtauto mit Anhänger von der Richtung Mannheim. Der Führer des Laſtzuges hörte nicht die Halterufe der Bahnwarts und der Paſſanten. Er durchfuhr mit ſeinem Auto die Schranke und kam quer auf den Gleiſen zum Halten. Der Zug ſauſte heran, erfaßte den Laſtzusg zwiſchen Motorwagen und Anhänger und zer⸗ trümmerte ihn. Während der auf dem Laderaum eingeſchlafene Mit⸗ beſitzer Reinhard durch das Rufen aufgeſchreckt, abſpringen konnte, und der andere Mitbeſitzer Grein und der Führer des Autos, Rauſcher, mit gerin⸗ gen Verletzungen davon kamen, verſtarb die mitfah⸗ rende Braut des Chauffeurs, Frau Kratzmann gleich nach ihrer Einlieferung ins Akademiſche Kran⸗ kenhaus Heidelberg. Vernehmung der Angeklagten Bei ſeiner Vernehmung gab der angeklagte Chauffeur Rauſcher an, daß er mit ſeiner Braut weder gelacht noch geſcherzt habe. Auf den Einwurf des Vorſitzenden, daß doch verſchiedene Zeugen dies aber behaupten würden, entgegnete er, daß dies eine Unwahrheit ſei. Die Schranke ſei offen ge⸗ weſen. Plötzlich ſei ſie heruntergelaſſen worden, wobei ſeine Braut laut aufgeſchrieen hätte. Er habe dann ſofort Vollgas gegeben, um noch über die Gleiſe zu kommen. Sein Laſtwagen hätte dabei einen mächtigen Sprung gemacht. Leider hätte es aber nichts mehr genützt. Das ganze Unglück habe ſich in wenigen Augenblicken abgeſpielt. Oberbahnwart Hermann Dickgießer gibt auf Befragen an, daß er ſeit 43 Jahren im Eiſenbahn⸗ dienſt tätig und ſeit 23 Jahren an der Uebergangs⸗ ſtelle Hockenheim tätig ſei. Auf Veranlaſſung des Vorſitzenden werden die Signal⸗ und Dienſtvorſchrif⸗ ten des Oberbahnwärters eingehend durchgeſprochen. Dickgießer meinte, daß bei Autoverkehr ab⸗ und zu⸗ gegeben werden müſſe, man dürfe die Autos nicht zu lange vor der Schranke ſtehen laſſen. Seine Frau, die die Bahnwärterdienſtprüfung abgelegt habe, habe oft den Dienſt verſehen. Das Begießen des Raſens bei dem Uebergang Zehöre zu ſeinen Dienſtobliegenheiten. Während des Gießens habe ſeine Frau plötzlich gerufen, daß der Zug komme. Er und ſeine Frau ſeien dann ſofort zum Hebelwerk geſprungen und hätten die Schranke heruntergelaſſen. Das Auto habe er anfänglich gar nicht geſehen. Bis die Schranke heruntergelaſſen ſei, vergehe eine Zeit von vier Sekunden, normal aber ſechs bis ſieben Sekunden. Auf achtzehn Schritt Entfernung habe er dem Führer des Autos, der ſich mit der Frau unterhalten habe, zugerufen. Die Schranke ſei, bevor der Zug eingefah⸗ ren war, rechtzeitig geſchloſſen ge⸗ weſen. Der Chauffeur behauptet aber, daß die Schranke zu ſpät herunter gelaſſen worden ſei. Die Vernehmung der beiden anderen Angeklag⸗ ten Grein und Reinhard erforderte nur kurze Zeit. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen Prof. Dr. Schwarzacker⸗ Heidelberg begann die Zeugeneinvernahme Baurat Dr. Schachenmeier vom Eiſenbahn⸗ betriebsamt Mannheim II ſtellte dem angeklagten Dickgießer das beſte Zeugnis aus. Dickgießer habe während ſeiner 43fährigen Dienſtzeit bei der Bahn nie zu Klagen Anlaß gegeben. Dienſtvernachläſſi⸗ gungen von D. ſeien nie zu verzeichnen geweſen. Der Angeklagte habe ſich im Gegenteil gerade an die⸗ ſem Uebergang ſchon als Lebensretter erwieſen. Die Einvernahme der weiteren Zeugen ging faſt durchweg dahin, daß Zug und Laſtwagen mit unge⸗ hemmter Geſchwindigkeit dem Uebergang zufuhren. Allen Tatzeugen waren beide Fahrzeuge in faſt glei⸗ cher Entfernung bei immer noch offener Schranke ſichtbar. Auf ungefähr hundert Meter ſah der Heizer den Laſtzug in den Uebergang hinein⸗ fahren. Aber deſſen Haltrufe und das Bremſen des Lokomotivführers reichten nicht mehr aus, den Eiſen⸗ bahnzug vor dem hereinfahrenden Laſtwagen zum Stehen zu bringen. Um halb 4 Uhr erſtatteten die Sachverſtändigen ihr Gutachten. Bei Redaktionsſchluß dauerte die Verhandlung noch an. ch. Veranſtaltungen Feſtabend der Angeſtelltenjngend im GD Wenn der Jugendbund im Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten zu einem Feſtabend einlädt, dann weiß man ganz genau, daß eine genußreiche Veran⸗ ſtaltung zu erwarten iſt. Im vollbeſetzten Kolpinghausſaal konnte der Ortsgruppenvorſteher des GDA, Herr Schön bein neben einer größeren Zahl Rektoren und Profeſ⸗ ſoren verſchiedener Schulen u. a. begrüßen: Studienrat Holl von der Handelsſchule I, Studienrat Dr. Brandt von der Handelsſchule II, Dr. Leibinger vom Arbeits⸗ amt Dr. Eppſtein von der Volkshochſchule, Profeſſor Schwall vom Ortsausſchuß für Leibesübungen und Ver⸗ treter der hieſigen Privathandelsſchulen. Seine Begrü⸗ ßungsanſprache benützte Herr Schönbein dazu, um ganz kurz daß gewerkſchaftlich⸗ſozialpolitiſche Gebiet zu ſtreifen und darauf hinzuweiſen, daß die Verwendung von Büro⸗ maſchinen eine Veränderung der Angeſtelltentätigkeit zur Folge gehabt habe. Die Arbeiten ſeien vielfach einfacher geworden, die Bewertung daher auch entſprechend geringer. Notwendiger denn je ſei es, der Jugend ein Berater und ein Führer durch das Berufsleben zu ſein. Die Feſtauſprache hielt Gaujugendobmann Henri Kumlehn, der ſeinen Ausführungen das Motto„Kameradſchoft iſt das Glück der Jugend“ zugrunde legte. Wenn zum Schulſchluß wieder zahlreiche Lehrlinge dem koufmän⸗ niſchen Berufe zugeführt werden, ſo verlaſen auch wieder ſehr viele Junggehilſen, die ihre Lehre beendet haben, die bisherige Stelle ihrer Wirkſamkeit, da für ſie kein Platz mehr iſt. Die Arbeitsloſigkeit iſt eine Geſahr für den jungen Menſchen ſelbſt und eine Gefahr zugleich für das ganze Volk. Daher gilt es zu ſorgen, daß das Leben wieder Inhalt bekommt. Hilfe iſt von Menſch zu Menſch möglich! Auch für den Lehrling gilt es zu ſorgen. Durch kameradſchaftlichen Wetteiſer muß der Arbeitswille leben⸗ dig werden. Der Eckpfeiler iſt ſtets die Berufsausbildung, die, wie ſie im Jugendbund gepflegt wird, keine Konkur⸗ renz der Lehre oder der Schule ſein will, ſondern Er⸗ gänzung iſt. Wenn es eine Rettung aus der Not gibt, kann es nur durch Kameradſchaft ſein. Neben der beruf⸗ lichen und geiſtigen Förderung, für Mädchen und Jungen getrennt, legt man beſonderen Wert auf eine körperliche Ertüchtigung. Wir wünſchen keine Jugend, die den Fragen um das Volksſchickſal gleichgültig gegenttberſteht. Die Ju⸗ gend ſoll aber erſt lernen, ehe ſie auf dieſem Gebiete ſelbſt tätig eingreift. Die Arbeit am jungen Menſchen iſt oͤie beſte Arbeit om Vaterland. Wir wollen eine freie deutſche Nation, frei nach innen, frei nach außen. Unſere Zukunft liegt bei der Jugend. Das Orcheſter des Jugendbundes, das ohne einen Diri⸗ genten auskommt, erfreute mit der exakten Wiedergabe einiger Muſikſtücke. Lieder der Jugend und ein Sprech⸗ chor wurden ebenſo beiſällig aufgenommen wie die Volks⸗ tänze, von denen der Rüpeltanz der Jungens ſo geftel, daß er wiederholt werden mußte. Zwei Kurzgeſchichten von Fritz Müller⸗ Partenkirchen bildeten eine wertvolle Bereſcherung des Programms, das ſeinen Abſchluß mit dem ſehr gut geſpielten Einakter„Der Rechenfehler“ des gleichen Schriftſtellers fand.* * Film⸗Rundſchau Palaſt:„Ben Hur“ Auch in den Palaſt⸗Lichtſpielen übt nun der Ben⸗Hur⸗Film eine außerordentlich große Anzie⸗ hungskraft aus. Man kann dieſem Filmwerk ſeine ſtarke Wirkung nicht abſprechen, wenn auch die zahlloſen Zwi⸗ ſchentexte und einige auf amerikaniſchen Geſchmack zu⸗ geſchnittene Szenen den großen Eindruck etwas abſchwä⸗ chen. Dafür enthält dieſer Bildͤſtreifen aber Szenen, die bis jetzt noch unübertroffene Meiſterleiſtungen der Kamera darſtellen, obgleich ſeit Herſtellung des Films beinahe ſechs Jahre vergangen ſind und in dieſem Zeitraum die Lichtbildkunſt erhebliche Fortſchritte gemacht hat. Allein der Wagenrennen und der Seeſchlacht wegen mußte man ſich dieſen Film anſehen, denn hier feiert das bewegte Bild Triumphe, hier offenbaren ſich voll und ganz die Möglichkeiten des wirklichen Films. Wenn die Viergeſpanne um die Arena und durch die Kurven jagen, wenn der Sand aufwirbelt, wenn Pferde und Wagen ſtür⸗ zen oder wenn auf dem Meere ſich die Schiffe zum Kampfe ſtellen, kann ſich der Beſchauer der Wirkung, die von dieſen Bildern ausgeht, nicht entziehen. Der nun neu hinzu⸗ gekommene Ton untermalt an paſſenden Stellen die Bil⸗ der mit Geräuſchen und verſtärkt dadurch noch mehr den Eindruck.— Das Einſetzen des Films in der Karwoche iſt zweifellos ein glücklicher Griff der Leitung der Palaſt⸗ Lichtſpiele geweſen. Gloria:„Die heilige Flamme“ Nach einem Schauſpiel von Somerſet Maugham wurde dieſer Film in Amerika mit deutſchen Schauſpielern von Berthold Viertel inszeniert. Wenn auch das rein filmiſche etwas zu kurz kommt, da alles auf Mimik der Schauſpieler und auf ihre Worte eingeſtellt iſt, ſo ver⸗ mag dieſer Film außerordentlich zu intereſſteren, denn die Vorgänge auf der Leinwand ſind mit Spannung geſtaltet worden und löſen bei den Zuſchauern Ergriffenheit aus. Das geſprochene Wort, auf das es ankommt, verrät die inneren Kämpfe, die die Mitglieder einer engliſchen Fa⸗ milie, jedes für ſich, durchfechten müſſen. Es iſt ein pſychologiſches Endſpiel, das vertieft und in dramatiſcher Steigerung zu Ende geführt wird, wobei alles ſehr bedeu⸗ tend und faſt zu beziehungsreich gehalten iſt. Daß die Klippen der Sentimentalität glücklich umſchifft werden, iſt der ausgezeichnten Darſtellung zu verdanken. Sal ka Steuermann gibt die leidgeprüfte, charakterfeſte Mut⸗ ter mit Verhaltenheit und kommt beſonders in der Schluß⸗ ſzene zu ſtarker Wirkung. Hans Heinrich von Twar⸗ dowſkn geſtaltet den unglücklichen Menſchen mit Takt; neben ihm kommt Guſtav Fröhlich mit ſeiner Friſche und Natürlichkeit ſehr zur Geltung. Dita Par lo ſpielt die junge Frau, während als Krankenſchweſter Char⸗ lotte Hagenbruch zu feſſeln weiß.— Im Bei⸗ programm läuft ein ſtummer Film„Die ſeltſame Nacht der Helga Wangen“ mit Lee Parry in der Hauptrolle. i Was hören wir? Dienstag, 22. März: Frankfurt .15: Morgenkonzert.—.30: Reichsgedächtnisfeier in der Weimarhalle(über Leipzig).— 11.25: Kranzuteder⸗ legung in der Fürſtengruft Weimar(über Leipzig).— 12.30: Feſtkonzert aus Leipzig.— 15.20: Hausfrauen⸗ Nachmittag.— 16.30: Städt. Kurorcheſter Wiesbaden.— 18.15: Prof. Dr. Schweitzer: Gedenkrede für Goethe.— 19.30: Reichsſendung: Fauſt(2. Teil) aus Berlin.— 22.50 Wendling⸗Quartett ſpielt. Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.—.30: Reichs⸗ gedächtnisfeier in der Weimarhalle(über Leipzig).— 11.25: Reichsſendung: Feier und Kranzniederlegung in der Für⸗ ſtengruft(aus Weimar).— 16.15: Nachmittagskonzert.— 17.35: Bücherſtunde.— 18.30: Die Zeitung wird gemacht: H. Maruhn.— 18.55: Deutſche Volkslieder.— 19.80: Reichsſendung: Fauſt, 2. Teil. Langenberg .05: Morgenkonzert.—.30: Reichsgedächtnisfeier in der Weimarhalle(über Leipzig).— 11.25: Kranznieder⸗ legung in der Fürſtengruft Weimar.— 12.30: Feſtkonzert (aus Leipzig).— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Leichte franzöſiſche und italieniſche Muſik.— 19.30: Reichsſendung: Fauſt, 2. Teil. N München .30: Goethe⸗Gedächtnisfeier in der Weimarhalle(über Leipzig).— 11.25: Kranzniederlegung an Goethes Grab (über Leipzig).— 12.30: Feſtkonzert aus Leipzig.— 15.052 Für die Frau. Mutter und Sohn aus Hermann und Do⸗ rothea.— 16.20: Kompoſitionen von J. Suder.— 17.00: Veſperkonzert.— 18.25: Erlebniſſe eines Bergführers. B. Kober.— 18.45: Goethe der Theaterleiter. Von Dr. E. L. Stahl.— 19.05: Die Religion in der Seele. Prof. Dr. P. E. Schlundt.— 19.30: Reichsſendung Fauſt, 2. Teil. Südfunk .30: Reichsgedächtnisfeier in der Weimarhalle(aus Leipzig).— 11.25: Kronzniederlegung in der Fürſtengruft Weimar.— 12.30: Feſtkonzert aus Leipzig.— 16.00: Frauenſtunde.— 19.30: Reichsſendung: Fauſt, 2. Teil.— 22.50: Dos Wendling⸗Quartett. Wien .25: Kranzniederlegung in der Fürſtengruft Weimar. — 12.15: Goethe⸗Feier der öſterreichiſchen Bundesregie⸗ rung.— 15.55: Klaviervorträge.— 17.05: Aus Operetten. — 17.45: Ausländ. Tanzorcheſter.— 19.40: Alfred Picraver. Lieder und Arien.— 22.35: Tanzmuſik. Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Konzert.— 16.00: Muſik aus Goe⸗ thes Zeit.— 20.15: Konzert des Baſler Bach⸗Chors.— 21.45: Egmont und Coriolan. Ouvertüre von Beethoven. Mailand: 13.00: Buntes Konzert.— 20.40: Goetheabend. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. a Rom: 17.45: Buntes Konzert.— 20.40: Kammermuſik. Straßburg: 18.00, 19.30: Inſtrumentalkonzert.— 20.45: Jazzmuſik.— 21.30: Konzert. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtio⸗ H. H. S. Die Aoͤreſſe konnten wir nicht feſtſtellen. W. V. Der Betrag wäre in dieſem Falle nachzuzahlen. Erkundigen Sie ſich beim Mieteinigungsamt. St. 350. Wenn die Miete geſenkt wurde, hat Ihnen der Hauseigentümer den Reſtbetrag von der Kaution zu⸗ rückzuzahlen. Wenden Sie ſich an das Amtsgericht. Vorausſage für Dienstag, 22. März: Zeitweiſe wolkig, vorwiegend trocken und ſchwache Luftbewegung. In Aufheiterungsgebieten leichter Nachtfroſt und ſtellenweiſe Frühnebel. Wolter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags ——— See. Luft. S 2 Wind u e e ee n un d S 8c Nicht. Stärke Wertheim 151— 0 10—1 ſtin— bedeckt Königsſtuhl] 563 769,6 2 4 1. leicht bedeckt Karlsruhe 120 770,4 0 8 1 fſtill— heiter Bad ⸗Bad 213 7705—1 92 0 leicht heiter Villingen 7127718—2 5 2 N leicht wolkenlos Bad Dürrh. 701— 2 5 2 ſtinl— halb bedeckt St. Blaſien 780— 1 6—2 0 leicht wolkenlos Badenweil. 422 769,6 1 7 0 80 leicht halbbedeckt Feldbg. Hof 1275 639.2—5—-38 6 NO ſchwach] bedeckt Unſere Witterung ſtand geſtern unter dem Ein⸗ fluß eines Hochdruckgebiets, das über Frankreich und Deutſchland entſtanden war. Gleichwohl hat uns aber eine im Nordoſten Europas vorübergezogene Zyklone noch Bewölkung gebracht. Heute früh iſt wieder vielfach Aufheiterung eingetreten. Süd⸗ lich von Island iſt eine große atlantiſche Zyklone herangezogen, die in England Regenwetter verur⸗ ſacht. Bei uns ſind jedoch Niederſchläge kaum zu erwarten, da der hohe Druck ſich über dem Feſtland behaupten wird. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rbein⸗Pegel 16. 17 18 19. 21. Neckar-Pegel. 17. 18 19,21. 50 400 7 Saeed e Kehl...63.64 1,7.26.92 Jagſtfed..0 4,1410806. Maxau.30 3,3)-45 ,3,85.75 Hel brenn..32.28.20% Mannheim. J. 2,00.10 2,282.53 Slochingen. e 0,30 0,82 Caub 120.21.281,37.79 Kein..20.44,.07 11..85 * ieee Pelz-* führt nur Qualitäten haus und ist billig BBB 1 für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan KRayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 1 5 annheim R 1,—6 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Kgaochen Sie Maggi⸗ Guppen. Sie ſparen Arbeit, Zeit und Geld ammelin Sie Nagl. Gutscheine, es lohnt sich! 7 8 1 —— 0„„ 500 . CCCCCCTTTTGCTTVTTVTTTTVTTTTCTCVTCTTTTTTTT 1 ter Montag, 21. März 1932 — 5. Seite/ Nummer 186 * Furtwangen i. Schw., 21. März. Im Zinken Katzenſteg ſpielte ſich am Freitag abend eine furchtbare Familientragödie ab. Der Metzger Auguſt Löffler, der als gewalttätiger Menſch bekannt war, kam ſpät abends wieder ein⸗ mal in angeheitertem Zuſtande nach Hauſe, von wo er faſt den ganzen Tag abweſend war. Er bekam mit ſeinen beiden im Alter von 19 und 24 Jahren ſtehenden Söhnen Streit. Beide fühlten ſich von dem Vater bedroht. Der jüngere Sohn griff nach dem Revolver und erſchoß den Vater. Beide Söhne ſtellten ſich der Gendarmerie. Die wirtſchaftliche Notlage war die Quelle der Unzufriedenheit und der Streitigkeiten in der Fa⸗ milie des Metzgers Löffler. Löffler hatte erſt vor einigen Jahren ein eigenes Geſchäft angefangen, das jedoch infolge der Wirtſchaftskriſe immer ſchlech⸗ ter ging, ſo daß die Familie in Not geriet. Am Freitag ging Löffler erſtmals zum Stempeln. In einer Wirtſchaft blieb er ſitzen, wo ihn dann am Abend ſeine Frau abholen wollte, um ihn nach Hauſe zu bringen. Ihre Bemühungen veraulaßten ihn zu Tätlichkeiten. Später trat Löffler freiwillig, jedoch voll Ingrim m, den Heimweg an. Zu Hauſe hatten die beiden Söhne die Axt ver⸗ ſteckt und den Revolver des Vaters aus dem Ver⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgape Familientragödie im Katzenſteg ſteck im Keller auf die Seite geſchafft. Als der Vater nach Hauſe kam, trieb er Frau und Kinder auf die Straße, ſuchte nach der Axt und begab ſich, als er ſie nicht fand, in den Keller, den Revolver zu holen. Der 19 Jahre alte Sohn trat dann dem Vater auf der Kellertreppe entgegen und gab drei Schüſſe auf ihn ab, ſo daß der Vater ſchwer getroffen die Treppe herabſtürzte. Der Schütze ſtellte ſich ſofort der Gendarmerie. Der ältere Sohn blieb mit der Mutter im Haus zurück und gab nach etwa 20 Minuten auf den noch im Keller liegenden Vater einen Gnadenſchuß ab, der erſt tödlich wirkte. Wie die Unterſuchung ergab, ſaßen die drei erſten Schüſſe in Bruſt, Bauch und Schenkel, der vierte von dem älteren Sohn ab⸗ gegebene Schuß war ein Kopfſchuß. Man nimmt an, daß der ältere Sohn ſich für die Tat des Bruders mitverantwortlich fühlte und nicht wollte, daß man den Bruder als Mörder be⸗ trachte, während er unbeſcholten blieb. Die Auf⸗ regung und eine Art Mitleidsgefühl mit dem ſchwerverletzten Vater haben den jungen Menſchen vielleicht bewogen, den vierten tödlichen Schuß ab⸗ zugeben. Beide Täter ſind voll geſtändig. Die Mutter wurde ebenfalls in Haft genommen. Aus Baden Goethefeier der Volksſchule Ilvesheim * Ilvesheim, 21. März. Am Freitag nachmittag beging die hieſige Volksſchule ihren diesjährigen feierlichen Schlußakt im Saale des Gaſthauſes zum„Schiff“. Mit der Schulentlaſſung war zugleich eine Goethefeier verbunden. Beſonders ein⸗ drucksvoll geſtalteten ſich der Vortrag des volkstüm⸗ lichen Heidenrösleins unter der trefflichen Leitung von Hauptlehrer Günther; ferner der bekannte Oſterſpaziergang aus„Fauſt“, der von den Mädchen der beiden oberen Klaſſen ſehr ſchön als Sprechchor vorgetragen wurde. Lehrer Dus berger behan⸗ delte in intereſſanter Weiſe in ſeiner Feſtanſprache das Erziehungsproblem in Goethes„Wilhelm Meiſter“. Einen ſchönen Rahmen erhielt die Feier durch einige muſikaliſche Darbietungen, von denen beſonders der Erlkönig nach der Melodie von Schu⸗ bert, vorgetragen von Frl. Schleich und begleitet durch Herrn Günther, großen Beifall fand. Der Schulleiter, Oberlehrer Grimm, zeigte, wie die Schulentlaſſenen Goetheſche Worte in Arbeit und Beruf, in der Selbſterziehung und im ſtetigen Weiterſtreben in die praktiſche Tat umſetzen können. Er entließ dann die Schüler mit den beſten Wün⸗ ſchen für die Zukunft und dankte allen, die zur Ver⸗ ſchönerung der wohlgelungenen Feier beigetroben hatten. Aufgehobene Urteile * Heidelberg, 21. März. Das Reichsgericht hat zwei Urteile des Heidelberger Schöffengerichts auf⸗ gehoben, und zwar das Urteil gegen den Mannhei⸗ mer Amtsrichter Strübel, der voriges Jahr we⸗ gen ſtttlicher Verfehlungen im Amt zu zwei Jahren Geſamtgefängnisſtrafe verurteilt worden war, fer⸗ ner gegen den Bibliothekar Hermann, der wegen Betrug und Urkundenfälſchung ein Jahr Gefängnis, erhalten hatte. Schußwaffe in Kinderhand * Rot bei Wiesloch, 21. März. Beim Spielen mit einem geladenen Revolver entlud ſich die Waffe. Das Geſchoß durchſchlug Hals und Luftröhre des etwa achtjährigen Söhnchens des Landwirts E. Thome. Das Kind wurde ſofort in die Heidel⸗ berger Klinik gebracht, doch beſteht wenig Hoffnung, es am Leben zu erhalten. Kraftwagen in eine Schafherde gefahren * Freiburg i.., 19. März. Zur Anzeige gelangte ein Kraftwagenführer von hier, weil er mit über⸗ mäßiger Geſchwindigkeit dahinſauſte und in eine über die Straße laufende Schafherde fuhr. Da⸗ bei wurden drei Schafe ſchwer verletzt, ſo daß zwei davon notgeſchlachtet werden mußten. Radfahrer von Motorradfahrer angefahren Freiburg i. Br., 19. März. Hier wurde ein Radfahrer von einem in gleicher Richtung fahrenden Motorradfahrer von hinten angefahren. Hierdurch wurde der Radfahrer zu Boden geſchleudert, ſo daß er mit einer ſchweren Gehirnerſchütte⸗ 0 g nach der chirurgiſchen Klinik verbracht werden mußte. 8 * * Ketſch, 21. März. Der Ziegelbrenner Andreas Rapp, der, wie ſchon kurz gemeldet, am Dienstag in ſeinem Stall von einem Rind durch mehrere Hufſchläge ſchwer verletzt wurde, iſt geſtorben. * Karlsruhe, 21. März. Der Miniſter des Innern hat auf Grund des Milchgeſetzes(§ 38) angeordnet, daß im Verbrauchergebiet Waldshut— Säckin⸗ gen ſämtliche Milcherzeuger(die organiſierten und michtorganiſierten) und die Milch be⸗ und verarbei⸗ tenden Betriebe zu einer Vereinigung zuſam⸗ mengeſchloſſen werden. Die Vereinigung führt den Namen„Milchwirtſchaftlicher Zuſammenſchluß für das Verbrauchergebiet Waldshut— Säckingen“ und hat ihren Sitz in Waldshut. Sie iſt rechtsfähig. Das Gebiet des Zuſammenſchluſſes umfaßt die Amts⸗ bezirke Waldshut und Säckingen. Bis zur Beſtellung eines Vorſtandes nach den Vorſchriften der der An⸗ ordnung beigefügten Satzung werden die Geſchäfte des Zuſammenſchluſſes durch den Vorſtand der Milch⸗ zentralgenoſſenſchaft Waldshut— Säckingen e Gmb geführt. * Ettlingen, 19. März. Das Finanzamt Elt⸗ lingen hat hinter dem Generaldirektor a.., Paul Jpſef Liebmann, geboren am 16. November 1867 in Gnoien(Mecklenburg), zurzeit wohnhaft in Ra⸗ pallo, einen Steuerſteckbrief erlaſſen und die Beſchlagnahme des im Inlande befindlichen Ver⸗ mögens angeordnet. Liebmann ſchuldet dem Reich eine Reichsfluchtſteuer von 46 100 Mark. * Kappel(Amt Villingen), 19. März. Hier hat ch die in älteren Jahren ſtehende Frau Thereſia Epple erhängt. Die Frau war infolge längerer Krankheit ſchwermütig geworden. Aus der Pfalz Jahresſchlußfeier der Realſchule Ludwigshafen⸗Nord * Ludwigshafen, 21. März. Die diesjährige Jahresſchlußfeier der neuen Realſchule an der Rupprechtſtraße fand in der Turnhalle der Anſtalt ſtatt. Der von ſchwerer Krankheit wieder geneſene Leiter der Anſtalt, Oberſtudien⸗Direktor Dr. Förſt, gedachte in treffenden Worten des 100jährigen Todesgedenktages Goethes und des 200. Geburts⸗ tages des großen Komponiſten Haydn, deren Schöpfungen die Feier würdig umrahmten. Beſon⸗ ders gefielen der verſtändnisinnige Vortrag von Johanna Sebus(Abſolvent Eugen Frank) und der des Oſterſpaziergangs(Thiele Klaſſe III). Der Muſik⸗ lehrer der Anſtalt, Studienlehrer Seneſtrey, erntete mit ſeinem gut geſchulten Anſtaltsorcheſter reichen Beifall. Anton Kampf dankte namens der Abſol⸗ venten der Schulleitung und dem Lehrerkollegium für die Ausbildung und verſprach der Schule die Treue zu bewahren. Der 4. Satz der Hayoͤnſchen Londoner Symphonie bildete den Schluß der in allen Teilen wirkungsvoll verlaufenen Jahresſchlußfeier. Dr. St. Autounglück * Speyer, 19. März. Ein Fabrikant von Waldſee fuhr am Freitag abend mit einem Hanomag nach Otterſtadt, wo ihm an der Kreuzung eine Radfah⸗ rerin entgegenkam, die nach Speyer fuhr. Auf das Signal des Kraftwagens bog die Radfahrerin ſcharf rechts ab. Der Autoführer war darauf nicht gefaßt. Er wollte die Radfahrerin umfahren, kam aber dabei ſoweit nach links, daß er mit dem linken Vorderrad an einen Baum ſtieß, wodurch das Rad in Trüm⸗ mer ging und er mit ſeinem Wagen im Straßen⸗ graben landete. Der Aufprall war ſo ſtark, daß der Wagen erheb⸗ lich beſchädigt wurde. Der Fabrikant flog gegen das Geſtänge der Windſchutzſcheibe; er erlitt eine ſchwere Kopfverletzung und wurde bewußtlos nach Waldſee transportiert. Sein Schwiegerſohn, der in dem Wa⸗ gen mitfuhr, erlitt eine Verletzung im Geſicht. Die Radfahrerin ſtürzte, kam aber mit dem Schrecken da⸗ von. Nätſelhafter Unfall * Erpolzheim(Amt Dürkheim), 21. März. Am Dienstag abend wurde, wie ſchon kurz gemeldet, auf der Landſtraße Erpolzheim—Ellerſtadt der Metzger Kuno Merk von Ellerſtadt bewußtlos neben ſeinem Motorrad gefunden. Im Krankenhaus Ludwigs ha⸗ fen wurde neben Rippenbrüchen ein Bruch der Schädeldecke feſtgeſtellt. Ueber die Urſache des Unglückes fehlt jeder Anhalt, da der Verunglückte noch nicht zu vollem Bewußtſein zurückkehrte. Man nimmt an, daß er angefahren worden iſt. Zweckdien⸗ liche Mitteilungen an die zuſtändige Gendarmerie⸗ ſtation Freinsheim erbeten. Beſichtigung der Kalmit⸗Wetterwarte * Neuſtadt a. d.., 19. März. Um weitere Kreiſe mit der Arbeit des Obſervatoriums bekannt zu ma⸗ chen, wird die Kalmit⸗Wetterwarte künftig an den meiſten Sonn⸗ und Feiertagen der allgemeinen Be⸗ ſichtigung geöffnet. An den Oſterfeiertagen iſt auch das Obſervatorium geöffnet. Aus„Not“ erhängt— aber im Beſitze von 1000 Gulden * Unterbruch, 21. März. Hier erregt der Tod eines 74 Jahre alten Sonderlings einiges Aufſehen. Tagtäglich klagte der Greis Verwandten, Bekannten, Freunden und Behörden ſeine Not; nicht einmal könne er ſich ſatt eſſen. Er nahm ſich das ſo zu Herzen, daß auch ſein Verſtand unter dieſer Einbil⸗ dung litt. Am Montag fand man nun den Mann erhängt in ſeiner Wohnung auf. Zum großen Erſtaunen fand man in einer Schublade 1000 Gul ⸗ den in bar und Sparkaſſenbücher über ziemlich hohe Summen. i Verurteilter Schmuggler * Kaiſerslautern, 21. März. Der Tagner Johann Folz wurde dabei ertappt, als er insgeſamt 1295 Büchelchen unverſteuertes und unverzolltes Zi⸗ garettenpapier in ſeinem Beſitz hatte. Er wurde zu 1079„ und zu einer Zuſatzſtrafe von 3 Wochen Gefängnis verurteilt. s Einbruchsdiebſtahl * Zweibrücken, 19. März. Geſtern wurde in das Tuchlager Eckert eingebrochen. Der Täter ver⸗ ſchaffte ſich durch Zertrümmern von Fenſterſcheiben und Losreißen eines Schutzgitters Eingang und hat eine verſchloſſene Stahlkaſſette mit deutſchem und franzöſiſchem Geld mitgenommen. Stoffe wurden dem Anſchein nach auch entwendet. Nach⸗ forſchungen ſind im Gange. Rudergeſellichaſt geidelberg Süͤddeutſcher Nuabymeifter Sportklub Frankfurt 1880 unterliegt mit 10:3 Auf dem neutralen Platz des Heidelberger Ruderklubs ſtanden ſich im Endſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft der Sportklub Frankfurt 1880 als Mainkreismeiſter und die Rudergeſellſchaft Heidelberg als Neckarkretismeiſter gegenüber. Bei günſtigem Wetter und einwandfreien Bo⸗ denverhältniſſen entwickelte ſich ſofort ein ſchneller, harter Kampf, dem es in der erſten Viertelſtunde durch die Nervo⸗ ſität beider Mannſchaften an Spannung fehlte. Rudergeſell⸗ ſchaft mußte für ſeinen erkrankten Läufer Kamm Erſatz hereinnehmen, der ſich trotzdem gut bewährte. Frankfurt 1880 hatte infolge der geſperrten Spieler Volz und Schwa⸗ ger umſtellen müſſen. Der Verlauf des Kampfes zeigte, daß Prinz den mit mehr Schwung kämpfenden Volz nicht vollwertig erſetzen konnte. In der Hintermannſchaft der Frankfurter ſtach wiederum der Oxforder Lovegrove her⸗ vor, den man in dem vor einiger Zeit ſtattgefundenen Privatſpiel gegen den Heidelberger Ruderklub bewundern durfte. Sein Ideenreichtum im Aufbau, die ſaubere Li⸗ nienzeichnung ſeiner Paßbälle wird nur noch von ſeinen wundervollen Gaſſentritten übertroffen. Sein Spiel iſt ſo ſicher und produktiv, daß man ihn bei dem heutigen Tref⸗ fen als den beſten Spieler auf dem Felde nennen dorf. Bei den Ruderern verdienen Schölch, die beiden Pfiſterer, Engler und Ammann beſondere Erwähnung. Erſt nach der Pauſe lief die Mannſchaft zu beſſerer Form auf und vermochte durch ſchwungvolle Dreiviertelongriffe die Ab⸗ wehrfront der Frankfurter zu durchbrechen. Der von W. Pfiſterer getretene Sprungtritt war eine Glanzleiſtung. Technik und Kampfgeiſt ſiegten ſchließlich über einen durch Erſatz geſchwächten Gegner, der ſich erſt beim Schlußpfiff geſchlagen gab. Die Rudergeſellſchaft hat das Spiel taktiſch richtig an⸗ gefaßt. Der Gegner wurde zunächſt zu Angriffen gezwun⸗ gen, die durch ihre Vergeblichkeit ſeine Kampfkraft herab⸗ minderten und dann den Weg für die eigenen Vorſtöße freimachte. Wider Erwarten ſpielte der Heidelberger Sturm recht gut, unermüdlich war er im Kampf und ſchaffte ſeiner Hintermannſchaft Gelegenheit zu Läufen, die aber im Uebereifer viele Bälle dem Gegner überlaſſen mußte. So wurde einmal B. Pfiſterer im letzten Augen⸗ blick, wo man tatſächlich ſchon an einen Verſuch glaubte, von dem Frankfurter Schlußſpieler ganz hervorragend geholten. Wie ſchon erwähnt, konnte man in der erſten Halb⸗ zeit— das Spiel war meiſtens auf Stürmerarbeit zu⸗ geſchnitten—, nicht viele Rugby⸗Feinheiten ſehen. Auf beiden Seiten konnten Straftritte nicht verwandelt werden. Erſt ein dritter Straftritt der RH führte durch B. Pffi⸗ ſterer zum Erfolg. Frankfurt kommt in der gächſten Vier⸗ telſtunde kaum zu Atem. Die Ruderer ſind im Felde dauernd überlegen, doch verpuffen einzelne Angriffe an der Aufmerkſamkeit der Frankfurter, bei denen der Schlußſpie⸗ ler Stein durch ſchnelles Zugreifen manche kritiſche Situo⸗ tion klärt. In der zweiten Halbzeit hatte Frankfurt etwas mehr vom Spiel. Es gelang ihm auch noch kurzer Spiel⸗ dauer einen ſchönen Verſuch durch Metzger zu erringen, die Erhöhung blieb jedoch aus. In der Folgezeit iſt das Spiel wieder ausgeglichen und dite RGH kann durch Sommer den erſten Verſuch erringen. Der ſchlecht getretene Ball findet nicht den Weg durch die Stangen. Bei Frankfurt ſcheidet Marx durch Verletzung aus. ran zeigt noch einige ſchöne Dreiviertelangriffe, die aber nicht zum Er⸗ folg führen. Während ein Sprungtritt Lovegroves— der Ball geht knapp vor den Stangen nieder—, nichts ein⸗ bringt, kann W. Pfiſterer einen famrſen Sprungtritt an⸗ bringen.— Schiedsrichter Schuppel⸗ HR verdient für die Leitung des Spiels beſonderes Lob.— Nach dem Spiel überreichte Herr Profeſſor Dr. Ullrich der ſiegenden Mannſchaft den Lorbeerkranz des Meiſters. RG hat ſich durch einen hort erkämpften Sieg das Aurecht zur Aus⸗ tragung der Meiſterſchaftsſchlußrunde gegen Norddeutſch⸗ land redlich verdient, wozu auch wir gratulieren. Die Mannſchaften ſtanden: Nudergeſellſchaft: Hergert, Kaffenberger, Liedvogel, Ra⸗ quet 1, B. Pfiſterer, Englert, Ammann, Kocher, Schölch, Forſtmeyer, W. Pfiſterer, Schmitt, Sommer, Dolland, G. Pfiſterer. 1880 Frankfurt: Stein, Metzger, Ratſcheck, Lovegrove, Flinſch, Landgraf, Prinz, Rupp, Wagner, Berg 2, Marx, Lenchs, Bockenheimer, Stark, Lehner. We. Eilenriede⸗Rennen Wiederum Deutſcher Sieg durch N. S. U. Stegmanns Eilenriede⸗Rekord gebrochen— Bullus auf NS ſchnellſter aller Sieger des Eilenriederennens. das war das große Ergebnis dieſes großen Renntages. Und was angeſichts der ziffernmäßig ſtärkeren Gegnerſchaft aus⸗ ländiſcher Maſchinen beſonders erfreute, war die auch für den„Großen Preis von Deutſchland“ bedeutungsvolle Tatſache, daß dies erſte große Frühjahrsrennen auf deutſcher Maſchine, auf der großen NSU gewonnen wurde. Und— auf deutſchen, auf hannoverſchen Continentalreifen. Be⸗ kanntlich benutzte der Engländer Bullus für ſeine Rennen bisher Auslandsreifen. Sein Eilenriede⸗Sieg war ſein erſter Sieg auf reſtlos deutſchem Fabrikat. Im 96,2 Km.⸗ Durchſchnitt fuhr er ſein Rennen, trotz regenglatter, trotz ſpurenzerwühlter Straße, trotz aller ⸗der vielen Kurven, die dieſe Eilenriede⸗Rundſtrecke beſitzt. Sein Stallgenoſſe Rütt⸗ chen fuhr die zweitſchnellſte Zeit des Tages, gleichfalls auf contibereifter NSU, und dicht auf den Ferſen ſaß ihm im wundervollen Draufgängertum Spenius auf BMW. Nur zweidreifünftel Sekunden war der Zeitunterſchted zwiſchen den beiden Rheinländern. Dies Rennen war das letzte des Renntages des war auch bas Intereſſanteſte. Die drei Sieger waren eine Klaſſe für ſich. Und daß beide Eilen⸗ riederenntage trotz der regenzerweichten Straße ohne ſchwe⸗ rere Unfälle verliefen, iſt beſonders erfreulich. Eilenriede⸗Meiſter(im 40 Runden= 200 Km.) Rennen wurde unſer tapferer Tont Bauhofer auf DW 500 cem. Bullus hatte ja nur 10 Runden— 50 Km. zu fahren Bauhofer die viermal ſo lange Strecke. Er fuhr mit Herz und Kopf, fuhr ein wundervolles Rennen, und ſeine DW erwies ſich als eine der ausländiſchen Gegnerſchaft über⸗ legene Klaſſe. Ein weiterer ſchöner Klaſſenſieg wurde auf BMW errungen, durch Lohmann⸗Hamburg, der ſein Ren⸗ nen im 81,83 Km.⸗Durchſchnitt ſiegreich beendete. Weyres⸗ Aachen ſchlug im Wettbewerb der Großmotorräder auf ſei⸗ ner Harley⸗Davidſon ſeinen BMW⸗Gegner Roeſe⸗Düſſel⸗ dorf knapp. Der Italiener Sandri ließ ſich im Rennen um den Preis dex Stadt Hannover auf ſeiner 350er Ag den Sieg nicht nehmen, wiewohl Schneider⸗Düſſeldorf auf Velo⸗ cette ihm dicht auf den Ferſen ſaß und auch der Dritte dieſes Wettbewerbs, Loof⸗Godesberg auf Imperia immer und immer wieder energiſch in den Kampf eingriff. Trotz des ungünſtigen Wetters hatte die Eilenriede wie⸗ der Maſſenbeſuch. ADAc und Motorſportelub Nie⸗ derſachſen dürfen auf den ſportlichen und organiſatoriſchen Erfolg ihres Eilenriederennens 1932 ſtolz ſein. Die Ergebniſſe: Klaſſe A(bis 250 cem]: 1. Kahr ma w u⸗Fulda auf Herkules⸗Jap, 154:10 Min., Sto.⸗Durchſchn.⸗Kun. 77,8 2. denen e. f Ariel 165141 Min., Sid.⸗Durch⸗ ſchnitt⸗ 4, 3. Winkler⸗Ehemmitz auf De, 17144 Min., Std.⸗Dürchſch⸗Km. 70,0. Klaffe B(bis 380 cent): 1. Winkle r⸗München auf e Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 80,8 2. Richnow⸗ Bun. ⸗ rchſchn.⸗ Ku. 74,1; 3. Binder⸗Saam⸗ Mariendorf auf AJS, 102:17,8 Min., Sbd.⸗Durchſchn.⸗Hm. 74,0.. Alaſſe A his 250 cem]: 1. Watten ber g⸗Wallenderg auf Vabi, 45:48,8 Mim., Std.⸗Durchſchm.⸗Km. 65,6 2. Buß⸗ Berbin auf Herkules. 82:41 Min. Sld.⸗Durchſchn.⸗Om. 57,0. Klaſſe B: I. Hartman n⸗Hildesheim auf Imperia, 40:45,? Min., Stö.⸗Durchſchn.⸗Km. 73,7; 2. Zimmermann⸗ Nürnberg auf Victoria, 42:.6 Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 71.4 8. Reimer⸗Bremen auf Triumph, 42:11, Min., Sid.⸗ Di ſchn.⸗KHm. 712. Klaſſe C, D. E: I. Loh man n⸗ Hamburg auf BMW, 80:49, Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Ka 81,7 2 A. Weber fun. Voten hof auf Opel, 824% Min., Std.⸗Durchſchn.⸗ Km. 778: 3. Fan eee auf Da W⸗Kompr., 38:59, Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 77,0. Klaſſe O, 5 1. Bauhofer⸗München auf DW. 184:14,4 Min. Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 89,8; 2. Giggenbach⸗ Mühldorf auf Rudge, 141:2,6 Min., Std.⸗Durchſchn.⸗ Hm. 85,0; 3. Mellmann⸗Lendvingſen auf Norton, 141:44 Min. Sid.⸗Dupchſchn.⸗Km. 84,6. Klaſſe 5/, 1000 cem: 1. Weyres⸗Bad Aachen auf Harley, 145:87.6 Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 82,4; 2. Roeſe⸗ Düſſeldorf auf BM W, 147:12,8 Min., Sbd.⸗Durchſchn.⸗Km. 81,5; 3. Henning⸗Hannover auf Ariel, 143:6,3 Min., Sto. Durchſchn.⸗Km. 73,5. Klaſſe B, 350 cem: 1. Sans ri⸗Bologna auf AJ. 33:16, Min., Sto.⸗Durchſchn.⸗Am. 90,1; 2. Schneider⸗Düſſel⸗ dorf auf Velocette, 39:33 Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 89,4 3. Loof⸗Godesberg auf Imperia. 94:23,4 Min., Sid. ⸗Dupch⸗ ſchnitts⸗Km. 87,1. Klaſſe C/0%/ E, 1000 cem: 1 Bullus⸗Englaud auf NSU, 31:10,4 Min., Std.⸗Durchſchn.⸗Km. 96.2; 2. Pllttchens.⸗ Erkelenz auf NS, 32:9,3 Min., Süd.⸗Duchſchr 68,2 3. Soenius⸗Köln auf BMW, 32:12,2 Min., 1d.⸗Durch⸗ ſchnitts⸗Km. 99, 1. Oeſterreichs großer Fuß ballſieg Italien mit:1(:0) geſchlagen Die Wiener Fußballbegeiſterung kannte am Sonntag keine Grenzen. Das zum Wettbewerb um den Curopa⸗ Pokal zählende Spiel Italien— Oeſterreich im Neuen Wiener Stadion ſtand im Mittelpunkt aller Ereigniſſe. Die 60 000 polizeilich freigegebenen Eintrittskarten waren ſchon ſeit Tagen vergriffen, ſo daß am Sonntag die Kaſſen nicht mehr geöffnet wurden. Aber der Aufmarſch der Maſſen machte Schwierigkeiten, die rieſigen Autoſchlangen kamen oft für lange Zeit ins Stocken, und es gab dann jeweils ein wahres Höllenkonzert der Autohupen. Aehn⸗ lich lebhaft ging es ſpäter nur noch im italieniſchen Zw⸗ ſchauerblock zu. Das Spiel brachte einen verdienten:1(:0) Steg der Oeſterreicher, die im Zuſammenſpiel beſſer und im Aufban reifer waren. Italien war aber durch die Schnelligkeit ſeiner Leute und den Schwung der Angriffe ſtets ein äußerſt gefährlicher Gegner. Die beiden Treffer für Oeſterreich erzielte der Volksliebling Sindelar, während das Tor Italiens aus einer prächtigen Einzelleiſtung des Mittelſtürmers Meazza reſultierte. Oeſterreichs B⸗Mannſchaft wurde in Rom von einer Mannſchaft aus Mittel⸗Süd⸗Italten, bei der der Uruguayer Petrone den Sturm führte, mit 3 geſchlagen. In Padua ſiegte Jtaliens B: Mannſchaft über Bulgarien überlegen mit:0 Toren. Angarn ſchlägt Tſchechoſlowakel in Prag mit:1(:0) Auf dem Sparba⸗Platz in Prag wurde am Sommtag vor einer großen Zuſchawermaſſe ein Fußball bampf Tſchechoflo⸗ wakei— Ungarn ausgetragen, der aber nicht zum Europa⸗ Pokal zählte. Die Ungarn bannen zu einem verdienten :1(:0) Sieg, ſie zeigten das beſſere Zufammenſpiel und die größere taktiſche Reife. Der Tſchechenſtunm wurde von Svoboda gut geführt, aber die beiden Halbſtürmer waren ſchwach, ſie ließen viele Chancen aus. Nach ausgeglichenem Spiel in der erſten Halbzeit ſpielten die Ungarn wach der Pauſe überlegen. Sibny ſchoß allerdings in dieſer Phaſe ders Führungstar für die Tſchechen. Bald fiel aber durch Söltuy der Ausgleich und durch Treffer von Zavalti und Sgzolny konnten die Ungarn ihren Sieg ſicherſtellen. Ein Teilerfolg der Eiogenoſſen Schweiz— Frankreich in Bern 928(:1) Nach ihrer Niederlage gegen Deutſchland kam die ſchwet⸗ zeriſche Fußball⸗Nationalmannſchaft am Sonntag in Bern gegen Frankreich zu einem Teilerfolg; ſie konnte ein Un⸗ entſchieden von 318 erzielen, nachdem ſie bei der Pauſe 21 geführt hatte. Das Spiel fand vor 25000 Zuſchauern und bei ſchönem Wetter ſtatt. Der Kampf war meiſt offen und durch die wechſelnde Führung auch ſehr ſpannend. Der Held des Tages war Trello Abegglen, der alle drei Treffer für die Schweiz erzielte. Er ſchoß das Führungstor für die Schweiz und als die Franzoſen durch Libonati ausgeglichen hatten, brachte er ſeine Mannſchaft erneut in Front. Nach dem Wechſel ſchoſſen die Franzoſen durch Veinante und Bardot zwei Tore. Erſt zwei Minuten vor Schluß kam die Schweiz durch Trello Abegglen zum Ausgleich. Holland beſiegt Belgien:1 Zum zweitenmale innerhalb weniger Wochen trafen ſich die Auswahlmannſchaften von Holland und Belgien, bies⸗ mal ging der Kampf vor 30 000 Zuſchauern in Antwerpen vor ſich. Der von Mather⸗England geleitete Kampf war ſehr ſpannend. De Holländer lieferten eine überraſchend gute Partie, ſie waren durchweg mehr im Angriff und ſte gewannen auch verdient mit 41(Halbzeit:1) Treffern. Von 46 bislang ausgetragenen Spielen Holland⸗Belgten hat Holland nun 21 gewonnen, 18 endeten mit einem Sieg der Belgier und neun Kämpfe endeten unentſchieden. Frankreichs B⸗Mannſchaſt geſchlagen In Differdingen wurde am Sonntag ein Fußballkampf zwiſchen Luxemburg und der franzöſiſchen B⸗Mann⸗ ſchaft durchgeführt. Die Luxemburger Elf lieferte wieder ein recht gutes Spiel. Sie führte bereits bei der Pauſe mit 211 und konnte nach dem Wechſel ſogar noch auf 571 erhöhen.. Die deutſche Hockey ⸗Elf gegen . Oeſterreich Die deutſche Hockey⸗Elf für das Länderſpiel gegen Oeſter⸗ veich am 10. April in Leipzig wurde wie folgt auf geſtellt. Heſſe⸗Leipzig; Verteidſfger: 8 Ueberle⸗Hum⸗ Tor: Bonn und Maier⸗Eſſen;, Läufer reihe: burg, Keller⸗Berlin, Zander⸗Berlin; Stürmer: Horn⸗ Heidelberg, Mehlitz, Weiß, Scherbart und Kemmer, fämb⸗ liche Berlim. Erſatz: Hamel⸗ Berlin. Hockeybund ſpendet 1200 Mark für Los Angeles Eine Olympia⸗Spende von 1200% wind dem Deutſchen Olympia⸗Komitee nach einem Beſchluß des Deutſchen Hockeybundes überwieſen werden, nach den Keglern der zweite Verband, der obwohl an den olympiſchen Spielen umbeteiligt, die deutſche Expedition finanziell unterſtützt. Schweden Eishockey Europameiſter Deutſchland:0 geſchlagen Die Hämpfe um die Curopomeiſterſchaft im Eishocten, die ſeit ſieben Tagen im Berliner Sportpolaſt ausgetragen wurden, brachten erſt im letzten Spiel der Hauptrunde die Entſcheidung. Schweden traf am Sonntagabend nach ſeinen Erfolgen gegen die Tſchechoſlowaket auf Deutſch⸗ land. Vor zahlreichen Zuſchauern entwickelte ſich ein un⸗ erhürt ſpannender und verhältnismäßig gleichmäßiger Kompf. Die Sponnung steigerte ſich, als nach dem erſten Drittel auch das zweite torlos verlief. Erſt im Schluß⸗ abſchnitt kam in den letzten Minuten Schweden durch Jo⸗ hannſſen zum Siegestreffer. Mit:0(:0, 070,:0) mußte ſich Deutſchland geſchlagen geben. Mit Hieſem kuappon, Sieg fiel der Titel eines Europameiſters an Schweden; den zweiten Pletz belegte Oeſterreich vor der Schweiz, Deutſchland und der Tſchechoflowokei, 5 Montag, 21. März 1932 — fler Neuen Mannheimer Zeitung Elekfrowerke AG. Berlin 3(7) H. Dividende Die Stromerzeugung der Elektrowerke AG., Berlin, die 1929 rd. 2332 Kwſt. u. 1930 rd. 2234 Kwſt betrug, iſt im Jahre 1931 auf 176 Kwſt zu rü ckgegangen. Laut Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde zuzüglich Vorjahres⸗ vortrag ein Reingewinn von 4735 169(6 766 009) 4 erzielt, aus dem 5(7) v. H. Diridend e verteilt und 285 169/ vorgetragen werden. Die Förderung der Gru⸗ ben belief ſich auf 3,8(4,5) Mill. To. Rohkohle, die Brikett⸗ fabrikation auf 109 500(119 700) To. Briketts. Die GV erledigte die Regularjen. Aus dem AR ſind Dr. Robert Haas(Kraftwerke Rheinfelden), Oberbergrat Lohmann⸗ Halle, Geh. Rat Pilger ⸗Berlin ausgeſchieden. Neu⸗ gewählt wurden Dr. Kaufmann und Dr. Re h meer, beide von der Bewag, Berlin. Der Vorſitzende des AR, Geheimrat Dr. Lenzmann, betonte, daß die Eltrowerke Ac durchaus geſund finanziert ſei. Bei einem Wiederauf⸗ ſtieg der Wirtſchaft werde der Geſellſchaft die große Lei⸗ ſtungsfähigkeit ihrer Anlagen zugute kommen. Rheinische Hypofhekenbank Mannheim 6 gegen 10 H. Dividende Die Verwaltung beſchloß, der auf 14. April einberu⸗ fenen o. Generalverſammlung für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr 1931 die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. auf das Stammaktienkapital von 12 Mill. 1 zu verteilen, in Vorſchlog zu bringen. Im Vorjahr ge⸗ langten bei einem Reingewinn von 2,21 Mill.„ wie in den vorangegangenen zwei letzten Jahren 10 v. H. Divi⸗ dende zur Verteilung. J Württembergiſche Wohnungs⸗Kreditanſtalt wird Würt⸗ tembergiſche Landeskreditanſtalt.(Eig. Dr.) Das württ. Sbaatsminiſterjum hat durch Verordnung vom 18. März 1982 der Württembergiſchen Wohnungs⸗Kredttanſtalt vom 1. April 1932 ab die Bezeichnung„Württember giſche Landeskreditanſtalt“ gegeben. O Württembergiſcher Kreditverein Stuttgart.(Eig. Dr.) Einſchl. 42 051(34 296), Vortrag ergibt ſich für 1931 ein Reingewinn von 528 447 gegen 888 859 4 im Vorjahr. Es wird vorgeſchlagen, ſatzungsgemäß 7 v. H. Dividende auf die VA., 6gegenüber 9 v. H. auf die St A. auszuſchütten, dem Reſervefond 110 128(265 658) 4 und dem Beamtenunterſtützungsfond 30 000(60 000) 4 zu⸗ zuweiſen, ſo daß 27 819/ zum Vortrag verbleiben. Oldenburgiſche Landesbank.— Dividendenhalbierung. Der GV. vom 15. April wird für das Geſchäftsjahr 1931 die Verteilung einer Dividende von 4 v. H.(i. V. 8 v..) vorgeſchlagen. Das AK. von 3,2 Mill./ und die offenen Reſerven von 1,1 Mill./ bleiben unverändert. Iduna Germania Allgemeine Verſicherungs⸗Ach.— Kapitalherabſetzung einſtweilen vertagt.(Eig. Dr.) In der ap. GVB. wurde die Herabſetzung des Grund⸗ kapitals von 10 auf 7 Mill. I auf Antrag der Mehr⸗ Heitsbeſitzerin der Iduna Germania Lebensverſicherungs⸗ AG. abgelehnt, da die Verhandlungen über die Ge⸗ ſamtbereinigung noch nicht ſoweit gediehen ſeien, daß im Augenblick die Durchführung der Herabſetzung opportun erſchiene. Ueber die Bereinigungsverhandlun⸗ gen wurde mitgeteilt, daß dieſe nach der Beanſtandung des ſeiner Zeit bekannt gegebenen Bereinigungsvertrags durch das Reichsaufſichtsamt fortgeſetzt werden, in erſter Linie in dem Beſtreben, die der Iduna Holding verbliebenen Sicher⸗ Helten noch reſtloſer als in dem letzten Vertrag vorgeſehen, für die Betriebsgeſellſchaften zu erfaſſen. Man hofft, daß dieſe Verhandlungen in abſehbarer Zeit zu einem günſtigen Reſultat führen werden. Im übrigen ſeien die Geſellſchaf⸗ ten in ber Lage, aus eigenen Krüften ohne Angriff krgend⸗ welcher Fonds oder ohne Veräußerung irgendwelcher feſten Anlagen den Anforderungen zu entſprechen, die von Seiten der Verſicherten an ſie geſtellt werden. Zusammenschluß in der Juieindusirie Zur Zeit ſchweben laut„F..“ Verhandlungen, die den Uebergang der mit 4,60 Mill. I Ack. arbeitenden Han⸗ leatiſchen Jute⸗Spinnerei und Weberei in Delmenhorſt auf die Jute⸗Spinnerei und Weberei Bremen in Bremen(Ak. 3 790 500 zum Ziele haben. Die Hanſeatiſche Jute⸗Spinnerei wies 1930 bekanntlich einen Verluſtvortrag von 597 509 l/ aus, der ſich 1981 erheblich vergrößert hat, während die Jute⸗ Spinnerei und Weberei in Bremen, die für 1930 noch eine Dividende von 4 v. H. verteilen konnte, für 1931 auch divi⸗ dendenlos bleiben wird. Die Hanſeatiſche Jute⸗Spinnerei und Weberei hatte Anfang dieſes Jahres bei der Stadtver⸗ waltung Delmenhorſt die Genehmigung der Betriebseinſtel⸗ lung wegen Auftragsmangel beantragt. Wollwarenfabrik„Mercur“ in Liegnitz.— Divfdenden⸗ ausfall. Der AR. beſchloß, der GV. am 14. April die Aus⸗ ſchitttung einer Dividende für die StA. nicht vorzuſchla⸗ gen.(9 nach 12 v..). Die Bilanz zum 30. 11. 1992 ſchließt mit einem Ueberſchuß von 17275/ ab. Bekanntlich wur⸗ den aus den Vorjahren noch 41 908„ Gewinnreſt vorgetra⸗ gen. Das ungünſtige Ergebnis wird vor allem auf De⸗ ſenverluſte, insbeſondere am engliſchen Pfund, zu⸗ rückgeführt. Das AK., das. V. durch Einziehung von 900 000„ Vorratsaktien ermäßigt wurde, beträgt jetzt 1778 000&. , Dividendenloſer Abſchluß bei der Mechaniſchen Baum⸗ wollſpiunerei und Webereſ Augsburg. Nach Vornahme reich⸗ Uicher Abſchreibungen ſchlüöeßt die Bilanz per 31. Dez. 1931 ohne Gewinn und ohne Verluſt ab. Der Gewinnvortrag gus 1930 mit 15 980/ ſoll wieder weiter vorgetragen wer⸗ den(i. V. 6 v..) * Brown, Boveri u. Cie. Ach, Mannheim.— Divi⸗ dendenausfall, vielleicht auch Verluſtabſchluß? Bei ber Mannheimer Brown, Boveri⸗Geſellſchaft hat ſich, wie ſeit längerem ſchon zu überſehen war, die Depreſſion im Stark⸗ ſtromgeſchäft auf die Erträgniſſe des Geſchäftsjahres 1931 empfindlich ausgewirkt. Wie das BT. jetzt hört, werde bei dem Unternehmen nach der vorjährigen Dividendenſenkung von 9 guf 5 v. H. diesmal eine Ausſchüttung nicht erfolgen. Es beſtehe ſogar die Möglichkeit, daß ein Berluſtabſchluß vorgelegt werden muß.— Poſitives kann zu dieſer Inſormatlon z. Zt. nicht mitgeteilt werden, weil die Bilanzſitzung des Unternehmens noch nicht getagt bat und ein Termin für ſie noch nicht anberaumt wurde. * Kraftübertragungswerke Rheiufelden.— 6(10) v. H. Dividende. Der Ag. beſchloß, der GV. am 3. Mai für das Geſchäftsjahr 1931 vorzuſchlagen, eine Dividende von 6(i. B. 10) v. H. zu verteilen. Gasanſtalt Kaiſerslautern. In der G der Gasanſtalt Kaiſerslautern wurde antragsgemäß beſchloſſen, aus dem Reingewinn eine Dividende von 8 v. H. auszuſchütten. Vor Eintritt in die D gab der AR⸗BVorſitzende bekannt, daß hinſichtlich des Falles Heuſer die Debatte auch heute nicht eröffnet werden lönne, nachdem Direktor Heuſer Re⸗ viſion beim Reichsgericht gegen dos Urteil eingelegt habe und dieſe noch nicht entſchieden ſei. Bei den Neuwahlen wurden als Vertreter der Stadtverwaltung Kaiſerslautern Bürgermeiſter Müller, Bürgermeiſter Rink, Stadt⸗ rat Roch und von der anderen Gruppe Direktor Ra⸗ guet Kaiſerslautern, Direktor Dipl.⸗Ing. Holl⸗ Leipzig und Geh.⸗Rat Neu mayer⸗ Kaiſerslautern. Zum Schluß ſtimmte die GV nach einer ausgedehnten Debatte der Errichtung einer Altersverſor⸗ gungskaſſe für die Angeſtellten und Arbeiter der Gas⸗ anſtalt zu. a Charlottenburger Waſſer⸗ und Jnduſtriewerke AG, Berlin. Die Verwaltung der Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke Ac, Berlin beſchloß, die auf heute angefetzte GVzu vertagen. Der Termin einer neuen 68 mit Tagesordnung wird bekanntgegeben. Nachträglich ſind Bedenken gegen die beabſichtigte Ausgabe von Genuß⸗ ſcheinen oufgetreren. Die Verwaollung hat es infolgedeſſen für nßtia gehalten, in eine erneute Prüfung der Aus⸗ chüttungsfrage einzutreten. 5 d Burg bacher⸗Köln, Lebhafferes Geschäff Mannheim ſtill Mangels beſonderer Anregungen verlief die heutige Börſe ſehr ſtill. Die Tendenz war für Aktien knapp behauptet, Farben zum Samstagkurs offeriert. Auch der Rentenmarkt hatte ein ſehr ruhiges Ausſehen. Goldpfandbriefe waren auf letztägigem Niveau gehalten. In Liquidationspfandbriefen beſtand kleines Angebot. Im Verlauf unterlagen die Kurſe nur geringfügigen Schwan⸗ kungen. Berlin im allgemeinen geſchäftslos Die Börſe eröffnete erwartungsgemäß in ſehr abwar⸗ tender Haltung, die Kurſe bröckelten auf einer Reihe von Märkten, hauptſächlich wohl infolge der Geſchäftsſtille, eher leicht ab. Die Rückgänge hielten ſich aber meiſt in engerem Rahmen und gingen nur ſelten über 1 v. H. hinaus. Nur Spenska gaben im Einklang mit der Schwäche der Kreugerwerte an der Newyorker Samstag⸗ börſe um ca. 5„ nach. Obwohl die Schiffahrtsbereinigung in der am Samstag bekannt gegebenen Form nicht überall volle Befriedigung auszulöſen ſchien, lagen Ha p ag und Lloyd doch ca. 57 v. H. befeſtigt. Auch am Montanmarkt war das Geſchäft wieder etwas lebhafter, die Kurſe lagen im allgemeinen aber nur gut behauptet. Am Pfandbrie f markt war die Tendenz ſehr unentwickelt. Der Ver⸗ lauf hatte ſehr ruhiges Geſchäft, von dem etwas lebhafte⸗ ren Montanmarkt ausgehend wurde die Tendenz aber all⸗ gemein eher freundlicher. Nur Svenska und Chade gaben weiter bis zu 2/ nach. Bemerkenswert war an⸗ dererſeits ein ca. 1 proz. Gewinn der Burbach⸗Aktien. Auch im weiteren Verlauf änderte ſich an der gerin⸗ gen Geſchäftstätigkeit nichts, die Kurſe bröckelten aber eher wieder leicht ab. Am Pfandbriefmarkt dagegen wurde die Tendenz im Verlaufe etwas freundlicher, auch Reichs ſchuldbuchforderungen zogen um ca. 1747 v. H. an. In der zweiten Börſenſtunde wanderte das In⸗ tereſſe, das ſich anfangs auf den Montanmarkt beſchränkt hatte, auf die Schiffahrtsaktien über. Die Speku⸗ lation ging aus den Montan⸗ und Elektrowerten heraus und in die Schiffahrtswerte hinein. Reichsbankanteile und Spenska gaben im Verlaufe weiter nach. Andererſeits zeigten Bemberg im Gegenſatz zu Aku, die nur behauptet lagen, feſte Tendenz. Auch Rhein. Elektrizitätswerke fielen mit einer 3proz. Steigerung aus dem allgemeinen Rahmen des Marktes heraus. Von Anlagewerten konnten ſich deutſche Anleihen im Verlaufe wieder be ſſern. Bis zum Schluß des Verkehrs lagen Schiffahrtsaktien im Vordergrunde. Hauptſächlich beteiligte ſich aber doch wohl die Spekulation am Geſchäft. e Frankfurt uneinheitlich Infolge Fehlens ſaſt jeglicher Anregungen und Auf⸗ träge eröffnete der Frankfurter Börſenfreiverkehr die neue Woche in kaum veränderter Tendenz. Das Geſchäft hielt ſich nach wie vor in engem Rahmen und wurde meiſt mur von der Spekulation getätigt. Die Kursentwick⸗ Lung war nicht ganz einheitlich, doch blieb die Mehrzahl der Marktgebiete gegen den Samstag behauptet Einiges Intereſſe erhielt ſich auch für Montanwerte, da die Aufkäufe der Kuliſſe weiter etwas anzogem, nachdem ſchon im Samstags ſchlußverkehr eine Beſeſtigung eingetreten war. Am Rentenmarkt agen Liquidatiemspfand⸗ briefe im Angebot und bis zu 72 v. H. ſchwächer. Im Ver⸗ Laufe war kaum Geſchäft noch zu verzeichnen und die Kurſe bröckelten verſchiedentlich leicht ab. Im ſpäteren Verkehr machte ſich wieder Intereſſe für Schiffahrtsaktien bemerkbar, bei nochmaliger Beſſerung Bis zu 5 v. H. J. G. Farbem ſchwächten weiter leicht ab, Mon⸗ tanpapfiere blieben ziemlich unverändert. Am feſtverzins⸗ lichen Markte lagen Golcpfandbrieſe ſpäter vereinzelt 4 v. H. höher, Reichsſchuldbuchforderungen hatten mit pus 1 v. H. feſte Veranla ung. Am Geldmardt war Tagesgeld mit 5% v. H. unverändert. Amſterbam ſchwach Unter dem Eindruck der Newyorker Samstagbörſe er⸗ öffnete Amſterdam heute in ſchwacher Haltung. Ver⸗ ſtimmend wirkten ferner die Preisrückgänge an den inter⸗ nationalen Warenmärkten ſowie der Zuſammenbruch der Kautſchukreſtriktionsverhandlungen. Man glaubt, daß ein großer Teil der in der Kautſchukinduſtrie inveſtierten Ka⸗ pitalien verloren ſein wird. Amſterdamer Kautſchuk lagen mit 36 G, 39 B ſehr ſchwach. Königl. Petroleum notierten 135134, Unilevers 110,5—111,5, Handelsvereenigung Am⸗ ſterdam 174—472,5 und Philips 6869. London luſtlos Die heutige Londoner Börſe eröffnete In ſt⸗ Io ſer Haltung bei unſicherer Grundſtimmung. Gummt⸗ aktien lagen beſonders ſchwach. Internationale Werte blie⸗ ben vernachläſſigt. Pounganleihe nptierte 49, Dawesanleihe 67, 25proz. engliſche Konſols 60//, Zproz. War Loan 10296, 4proz. Funding Loan 79½, Randmines 62/6, Royal Dutch 1574, Rubber Truſt 9/8, Anglo Dutch 7/8, Kreuger u. Toll 1 und International Nickel 11. Berliner Devisen Oiskontsstze: Reſchsbank 6, Lombard 7, pryat 8 u. 3 ¼ v. H. in Amtlich in Rm. Dis-] Parität 19. Marz 21. März für kont M Geld] Brief Geld Brief Buends⸗Aires 1Peſo 7.782 1073].077.073 1077 Kanada itan. Dollar.188.7468.754 3,766.774 Japan... ien 6,57 2,092.349.351.349.351 Fairs. lägppt. id.,— 20.958 15,75 15.79 15,78 18.82 Türkei. IIürt.PfB. 18,458—.——.——.——.— London... 1Sterl. 3½ 20,429 15,84 15,38 15,37 15.41 New Vork. I Dollar 3½.198.209.217 4,209.217 Rio de JaneirotMillr.—.502.249 0,251.249 0,251 Uruguay. 1 Goldpeſvo—.43.728.782.728.782 olland 100 Gulden 8 168,739 893 170,17 169,78 170,12 then, 10 Drachmen 11.45 5,445 5,455 5,.455 Brüſſel 100 B50 P 3/ 88,87 58,76 58,88 558,78 88 Bukareſt... 100 Lei 774.511.517.528.517.52 Ungarn. 100 Pengd 7 78,421 58,94.08 6,94 57.08 Danzig. 100 Gulden 5 81,72 82,07 82,23 87 82,13 Helſingfors 100% M 7 10.887 7038s 7047 7038 7047 talien.. 100 fre 22094 21½½8 2182 21% 2177 1goſlavienloadinar 7% 81,00 7,413.427.418 7427 owno, 100 Litas 425 1255..08 575 1 5 Kopenhagen 100 Kr....„ Aiſſabon 100 beds 2 459 8% 8% 1 1101 Oslo 100 Kr. 5% 112.50 32 82,48 82,32 82,48 Paris.„ 100 Ar. 2 16,44 16.57 16,61 16.55 16,59 rag 100 Kr. 6 12,488 25 12,485 12,485 12, chweig.. 100 Fr. 2 00 81,40 81,56 81.22 81.88 Sofia... 100 Lewa 9/.938 38, 3,003.057 9, Spanien 100peſeien 8/8100 32,12 8219 32,2 32,18 Stockbolm. 00 Kr. 314 112,24 22 84.88 84,17 84,83 Eſtland.. 100 Em. 5½ 112,50. 109,39 108,61 109,39 108,51 Wien 100 Schilling 8 59,071 J 49,95 50,05 49, 50,05 Tägliches Geld: 6½¼% und darunter, Disk.⸗Comp. 5½—5¼% Pfund weiter anziehend, Reichsmark gut behauptet An den internationalen Depiſen märkten konnte das engliſche Pfund, nachdem es am Samstag in New⸗ vork auf 3,636 zurückgegangen war, erneut ſeine Auf⸗ wärtsbewegung fortſetzen. Es eröffnete bereits wieder mit 3,6475 und zog im Laufe des Vormittags auf 3,6595 an. Maßgebend hierfür waren vor allem Käufe für fran⸗ zöſiſche Rechnung. Gegen den Gulden zog das Pfund auf 9,07 an, gegen Paris auf 93,129,060, gegen die Reichs⸗ mark auf 15,38 ½, gegen Zürich auf 18,94, gegen Madrid auf 48,50. Die Reichsmark konnte ſich gut behaupten mit 59,05 in Amſterdam und 123,15 in Zürich. Der Dol ⸗ lax war etwas feſter, ebenfalls die Norddeviſen, während der franzöſiſche und der ſchweizer Franken ſowie die Belga ſchwächer tendierten. Der holländiſche Gulden war gehalten, der Men konnte ren verwendet worden. leicht anziehen. Mailand war auf die Diskontſenkung von 7 auf 6 v. H. eher eine Kleinigkeit ſchwächer. 55 in Schiffahrfs-Akfien Abwarſende Fröfinung Kleines Geschäff bis zum Schluß Spekulafion wechselfe vom Monfan- und Elekfromarki zum Schifflahrismarkif Unveränderi 4 H. Normalzinssaß O Berlin, 21. März.(Eig. Dr.) Amtlich wird mit⸗ geteilt: Der Reichskommiſſar für das Bank⸗ gewerbe hat den Normolzinsſatz gemäߧ 1 des Ab⸗ kommens über die Feſtſetzung von Höchſtzinsfätzen für hereingenommene Gelder vom 9. Jan. 1932 bis auf weite⸗ res un v. 4 v. H für das Jahr belaſſen. * Diskontermäßigung der Bank von Italien. Der Dis⸗ kontſatz der Bank von Italien iſt mit Wirbung vom 21. März an von 7 auf 6 v. H. herabgeſetzt wor en. * Chileniſche Regierung beſchließt Aufgabe des Gold⸗ ſtandards. Die Regierung von Chile hat die Aufgabe des Goldſtandards beſchloſſen mit der Begründung, der Peſo müſſe ſeinen eigenen Wert finden. Dies dürfte wahrſchein⸗ lich bei 50 v. H. des Gegenwertes der Fall ſein. Der Be⸗ ſchluß der Regierung erlangt nach Billigung durch den Kon⸗ greß Geſetzeskraft. . Halleſche Röhren⸗Werke AG.— Wieder 4 v. H. Der AR. beſchloß, der GV. die Verteilung einer Divibende von wieder 4 v. H. vorzuſchlagen. * Alnminiumwalzwerke AG, Schaffhauſen. Der Ver⸗ woltungsrat ſchlägt die Ausſchüttung einer gegenüber dem Vorjahre von 7 auf 5 v. H. ermäßigten Dividende für dos Geſchäftsjahr 1931 vor. * Abſchlagsverteilung im Konkurs Carl P. Fues AG., Hanan. In dem ſchon ſeit Auguſt 1931 ſchwebenden Kon⸗ kursverfahren über das Vermögen der AG. Carl Fues in Hanau(Papierfabrik), ſoll jetzt eine Abſchlagsverteilung er⸗ folgen, wozu 50 000„ verfügbar ſind. Zu bexückſichtigen ſind nur 468, bevorrechtigte, aber 251 821. nicht bevor⸗ rechtigte Forderungen. Das AK., das 700 000 4 betrug, iſt reſtlos verloren. * A. Prang, Dampf⸗ und Waſſermühlenwerke Ach. in Gumbinnen. Der im Geſchäftsjahr 1931 erzielte Gewinn iſt zur ungefähren Abdeckung der Verluſte aus den Vorjah⸗ Eine Dividende auf das nach der im Vorfahr erfolgten Einziehung von 200 000% Verwer⸗ tungsaktien nunmehr 1,8 Mill./ betragende Stammkapital kommt noch nicht in Frage. In 1930 ermäßigte ſich der Ver⸗ luſtvortrag um 12 397/ Jahresgewinn auf 210 720. Vergleichs verfahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firmo Gebr. Fu n kel in Mannheim ſomie deren Inhaber Johann Rudolf Kunkel, Kürſchner und Carl Joſef Kunkel, Kürſch⸗ ner in Mannheim, F 2, 9.(Vertrauensperſon: Ge⸗ ſchäftsführer Karl Lemcke in Mannheim.)— Firma B. Oppenheimer, Inh. Alice Breidenbach in Mannheim, G. 3, 7.(Viß: Ra Geiſt in Mannheim.) Aufgehobene VV(nach Beſtätigung des Vergleichs): Firma Gebr. Iſrael, Eiſen⸗ und Stahlwarengroß⸗ Abend-Ausgabe Nr. 136 Verbilligie Kohlenfrachien nach Süddeuischland Ausnahmefarif 6 U ermäßigt O Berlin, 21. März.(Eig. Dr.) Am 1. Apri 1 1932 wird der Knohlenausnahmetarif 6e r mäßigt. Dieſer Tarif findet Anwendung bei dem kom b inier⸗ ten Eiſenboahn⸗Rhein⸗Eiſenbahn⸗Verkehr von den deutſchen Kohlengebieten an der Ruhr und bei Aachen noch Süddeutſchlan d. Ermäßigt wurden die wichtigen Kohlentransporte, die vom Ruhrgebiet zum Rheinhafen Duisburg⸗Ruhrort und von dort mit Rhein⸗ ſchiffen nach Mannheim oder einem anderen ober⸗ rheiniſchen Hofen gebracht werden, um mit der Eiſenbahn weiter en Verbrauchsgebieten zugeführt zu werden. Die Ermäßigungen betrogen auf Entfernungen vom Umſchlag⸗ hofen bis 130 Km. 20 Rypfg. je Tonne, darüber hinaus bis etwa 200 Km. 10 Rpfg. je Tonne. Die Frachtermäßigung erſtreckt ſich daher auf rund 93 v. H. aller in den ſüddeutſchen Umſchlagshäfen auf die Eiſen bahn umgeſchlagenen Kohlenmengen. Für die Entfernungen über 200 Km., die mehr außer⸗ halb der Einflußzone der f üddeutſchen Umſchlagshäfen liegen, ſind die bisherigen Frachtſätze im weſentllichen un⸗ verändert geblieben oder nur geringen Verä derungen unterworfen worden. Von der Regelung bleiben un⸗ berührt die laufenden Sonderfrachtſätze nach G renz ⸗ über gangsbahnhöfen, ſowie die Sonder tarife von den Umſchlagshäfen Mannheim⸗ Ludwigshafen nach füdbadiſchen und ſüdwürttem⸗ bergiſchen Empfangsbahnhöfen, ſoweit die Frachtſätze noch unter dem neuen verbilligten Ausnahmetarif 6 U bbegen. handlung in Mannheim, B(, 6, ſowie deren perſönlich haftende Geſellſchafter Oskar Iſrael, Hugo Iſrael und Max Iſrael in Mannheim. N Eröffnete Konkursverfahren: Firma Metallwaren Elmadi GmbH in Mannheim⸗Feudenheim, Neckar⸗ ſtraße 13.(Konkursverwalter: RA Dr. Hartmann in Mannheim.) Großhandelsindex unveränderf Die vom Stat. Reichsamt für den 16. März berechnete Großhandelsindexziffer iſt mit 100.1 gegenüber der Vor⸗ woche nahezu unverändert. Die Inderziffern der Haupt⸗ gruppen lauten: Agrar ſtoffe 97,(plus 0,2 v..), Ko⸗ lonialwaren 88,9(minus 19), induſtrielle R oh ⸗ ſtoffe und Halbwaren 90,5(0,2 v..) und indu⸗ ſtrielle Fertigwaren 120,7(minus 0,3 v..), Pro⸗ duktions mittel 119,6(minus 0,2 v..), Konſum⸗ güter 121,6(minus 0,4 v..). * Staatshilfe für die Schweizeriſche Schleppſchiffahrts⸗ genoſſenſchaft perfekt. Nachdem nunmehr auch der Stände⸗ rat die Beteiligung der Schweizeriſchen Bundesregierung an der Schweizeriſchen Schleppſchiffahrtsgenoſſenſchaft in Baſel gutgeheißen hat,— der Nationalrat hatte die Vorlage bereits früher genehmigt—, iſt dieſelbe nunmehr perfekt geworden. Die Beihilfe beläuft ſich auf 37% Mill. Schw. Fr., und zwar 2 Mill. Schw. Fr. zur Uebernahme von Obligationen und 1 Mill. Schw. Fr. zur Uebernahme eines Anteils am Genoſſenſchaftskapital.(Siehe auch Nr. 119 der NM vom 11. März.) Zurückhalfender Produkfenmarki Keine Engagemeniserweiferung vor den Feieriagen/ Weizen knapp sieſig Vereinzeli Kauflusi für kurzirisſigen Roggen Berliner Produktenbörſe v. 21. März.(Eig. Dr.) Die Umſatztätigkeit am Produktenmarkt hat kaum eine Belebung erfahren, da man naturgemäß vor den Feietrtogen keine Erweiterung der Eng a gements vornehmen will. Die vorliegenden Meldun⸗ gen vom In⸗ und Auslande vermochten keine Anregung zu bieten; beſonders bezüglich der nordamerikaniſchen Verkaufsabſichten herrſcht nach den Aeußerungen der ver⸗ ſchiedenen zuſtändigen Stellen in den USA durchaus noch keine Klarheit. Das Inlandsaugebot von Brot⸗ getreide wurde zwar nicht ſtärker, andererſeits ließ aber auch die Nachfrage keine Belebung erkennen. Am Prompt⸗ markt war Weizen zu unveränderten Preiſen ſchwer unterzubringn, während der Lieferungsmarkt ſtetig er⸗ öffnete. Für deutſchen Roggen zeigte ſich zur kurz⸗ friſtigen Lieferung vereinzelt Kaufluſt, im allgemeinen verſorgen ſich die Mühlen aber weiterhin mit Ruſſenrog⸗ gen. Die Roggenlieferungspreiſe waren nicht immer be⸗ hauptet. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten erneut nur kleines Bedorfsgeſchäft, bei Geboten waren die Mühlen vereinzelt zu Preiskonzeſſionen bereit. Am Hafer ⸗ und Gerſtenmorkt beſtond nach wie vor merkliche Zu⸗ rückhaltung des Konſums, und nur im Lieferungsgeſchäßt für Haſer vermochten ſich zunächſt leichte Preisbeſſerungen durchzuſetzen. Für Weizenexportſcheine war das Preisniveau gut behauptet, Roggenexportſcheine bleiben ſtark vernachläſſigt. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk., prompt, ab Station, 75—76 Kg., 243245; Futterweizen 70—71 Kg., 225227; Sommerweizen 78—79 Kg., 247249, feſter; Rog⸗ gen, märk., prompt, ab Station 194—196, ſtetig; Braugerſte 182189; Futter⸗ und Induſtriegerſte 1604177, geſchäfts⸗ los; Hafer, märk., prompt, ab Station 154161, feſter; Weizenmehl, prompt 30,75 34,25, ruhig; Roggenmehl, 70 v.., prompt 26,75—27,90, ruhig; Weizenkleie 10,80 bis 11,10, ruhig; Roggenkleie 10,40—10,70, ruhig; Viktoria⸗ erbſen 19—26; Kleine Speiſeerbſen 21—24; Futtererbſen 15—17; Peluſchken 16,50; Wicken 16—19,50; Lupinen, blaue 11—12; gelbe 15—17; Seradella, neue 3338; Leinkuchen, Baſis 37 v. H. 12,20; Erdnußkuchen, Baſis 50 v.., ab Hbg. 13,40—13,60; desgl. Erdnußkuchenmehl 1813,20; Trocken⸗ ſchnitzel 8,60—8,70; Extrahiertes Soyabohnenſchrot 46 v.., ab Hbg. 12,10—12,30; ab Stettin 12,80; Kartoffelflocken G. D. H. 16,90—17,30; Speiſekartoffeln, weiße 1,70—1,90; rote 1,90—2,10; Oldenwälder, blaue 2,20— 2,40; andere, gelbfleiſchig, außer Nieren 2,70 2,90; Fabrikkartoffeln 99,75 Pfg; allg. Tendenz ſtetig.— Preiſe für handels⸗ rechtl. Lieferungsgeſchäft: Weizen März 256 256,75; Mai 261 262,5; Juli 266,25; Sept. 231 u..; Roggen Mat 198,5—199; Sept. 187 87,5 u..; Hafer März 169,5; Mai 173—178,5. Maunheimer Produktenbörſe vom 21. März.(Eigen⸗ bericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt für Futtermittel unverändert ſeſt, Mehl ruhig. Die Preiſe ge⸗ ſtalteten ſich wie folgt(in 4 für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim): Inl. Weizen 2727,25; inl. Roggen 22,75 bis 23; inl. Hafer 17—19; Sommergerſte 20,50— 21.50; Futter⸗ gerſde 17,50—18; Biertreber 12,50—12,75; Erdnußduchen 14,25; Sofaſchrot 13,25; Trockenſchnitzel—8,25; Malzkeime 1112,50; Weizenmehl ſüdd. n. M. 37,48; Weizenmehl mit Auslw. 39,20; Weizenbrotmehl 29,50—31½50; Reggenmehl 70proz. 29,50— 30,50; Weizenſuttermehl 11,50 11,75 Wei⸗ zenbleie fein 10,25— 10,30? Roggenkleie 10,50 Grün⸗ bern 50.60. 3 (J Frankfurter Produktenbörſe vom 21. März.(Eig. Dr.) ien 254—255; Roggen 225; Sommergerſte für Brauzwecke 195—200; Hafer(nländ. 160 167,50, Weizen⸗ mehl füdd. Spezial 0 mit Aus baarſchweizen 3839,45; dto. Sondermahlung 36,25— 37,70; niederrhein. Spezial, 0 mit Ausbauſchweizen 3889,20; öto. Sondermahlung 36,25 bis 37,5; Rogdenmehl 29,50 30,50; Weizenkleie 10—10.10; Rog⸗ genklebe 10,7511; Erbſen 26—35; Linſen 24—52; Hen ſüdd. 55,25; Weizen⸗ und Roagenſtrrch draltgepr. 4254,50; ce⸗ bündelt 4,2550; Treber getrocknet 12,25—12,50; alles für die 100 Kg.; Tendenz ſchwächer. a 5 Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. März.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März 5,05; Mai 4,90; Juli 4,90; Sept. 4,86.— Mais(in Sfl. per Laſt 2000 Kg.) März 78; Mai 7574; Juli 79%; Sept. 79%. * Liverpoler Getreidekurſe vom 21. März.(Eig. Dr.)] Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig? März 5,07 (50): Mai 5,2(5,185); Juli 5,4(5,4); Okt. 5,57«(5,6): Mehl(280 l5.] Liverpool Straights 23½; London Weizen⸗ 23—29.— Mitte: ſtetig; März 5,0%(5,0); Mai (8,176); Juli 5,5(5,4); Okt. 5,76(5,6); Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 21. März. [Eig. Dr.) März 5,80 B 5,45 G; Mai 5,80 B 5,55 G: Auguſt 6,15 B 5,95 G; Okt. 6,35 B 6,15 G; Nov. 6,40 B 6,20 G; Dez. 6,50 B 6,35 G; Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,60 März 31,60— 31,95 April 32,10; Tendenz ruhig.. * Bremer Baumwolle vom 21. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 8,02. 8 g * Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: März 503504; Mai 499—500; Juli 500; Okt. 503504; Dez.—, Jan.(38 511: Tagesimport 3600, Tendenz ſtetig.— Mitte: 68 504; Mai 500; Juli 499; Okt. 502; Dez. 507; Jan.(39 509; März 514; Mai 518; Juli 522; Okt. 527; Loco 582; Tendenz ruhig. Mannheimer Großviehmarkf Preis fur 50 ka Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4921 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 21. März 1932 Ochſen 135 St Kühe 279 St. Kälber 1014 St. Schweine 2934 St ). Mk. 31—84 a) Mk. 24—27 a) Mkt.— a] Ml.— * 2 b)„ 18—22 b)„ 42—45 by.„ 42 44 ).„ 26-29 ch, 1818 c„ 38-40%„ 44 3 d)„ 1013 0 2 0 55 8 2 Bullen. 179 St. Färſen. 872 St. e„— e.„— „Mk. 2828 2) Mk. 88—34 Schafe. 29 St. 2 CCC 60„ 3235 e)„ 18—22 Freſſer.— St. b. 1826 Arbeitspferde— St ).„— a) Mk. 3— Mk.— Der heutige Mannheimer Großviehmarkt ver⸗ kehrte bei einem Auftrieb von 179 Farren, 135 Ochſen, 379 Rindern, 279 Kühen, zuſammen 965 Tieren in ruhiger Haltung. Das reichliche Angebot führte beſonders in Qua⸗ litätstieren zu einem Abſchlag bis zu 1 Pfg. gegenüber der Vorwoche, während ſich die minderen Qualitäten auf threr Höhe halten konnten. Höchſtnottz für Rinder und Ochſen 34 Pfg. Es verblieb ein Ueberſtand. Am Käl⸗ bermarkt verlief das Geſchäft bei einem Angebot von 1014 Tieren mittelmäßig. Die reichliche Nachfrage in⸗ folge der bevorſtehenden Feiertage ließ einen Abſchlag nicht aufkommen. Höchſtnotiz 45 Pfg. bei Räumung des Mark⸗ tes. Am Schweinemarkt lagen 2834 Tiere in den Buchten. Trotz mittelmäßigem Geſchäft mußten die Preiſe um 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche nachgeben. Höchſtnotiz 42—44 Pfg. Der Markt wurde geräumt. Berliner Meiallbörse vom 21. März 1932 Kupfer Blei Zunk bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez Brief Geld *—.— 83.50 52.751„20,50 19,25— 24,50 28.— ebruar]—.—84.— 53.50—.— 20,75 19,2024— 24,25 28,½ 75 N März 43.— 49,50 48 75—.— 18,50 17,50—.— 1975 19.50 88 48 75 49.— 49.50—.— 19,50 17.57 19,50 12 75 19.50 ai 49,25 49,50 49.50— 19.— 18, 5— 20.50 19,75 Jul 1.— 50,— 49.2—.— 19.50 19,25—.— 21, 20,— uli—.— 50.50 49,25—,— 19.718.500—.— 21.50 20,50 Auguſt—.— 1. 5.. 12.50 18,50—.— 22.21. Sept.—.— 51.50 59.50—.— 20.— 18,75—.— 22 80 21,25 Oktober.—.— 52, 81.——.— 20.—19.—-— 28,.— 22, ov...— 52 50 51 50—.— 28.—19.——.— 282,50 22,28 Dezemb.]. 53.52,[— 20,50 19.—24,.— 22.50 * Tendenz: Kupfer ſchwächer, Blei luſtlos, Zink ſtetig. Berliner Metall⸗Notierungen vom 21. März.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 57,25 Mark für 100 Kg.; Raffinodekupfer loco 52— 59, Stan⸗ dardkupfer loco 49—50; Standard⸗Blei per März 17,50 bis 18,75; Original⸗Hütten⸗Alumintlum 98. 9oproz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtborren 164; Banka⸗ Straits⸗ Auſtrolzinn 208; Reinnickel 98—99proz. 350 Antimon⸗Regulus 52—54; Silber in Borren ca. 1090 fein per Kg. 41,25— 44,50. Londoner Meiallbörse vom 21. März 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze E(187/40 fein tand), Platiß Unze ſtupfer, Standard] 32,7] Zinn, Standart 127,4 Alumintum 95. 23 Monate 22,75 Monate 229.1 Antimon 42 50 Settl. Preis 32 75 Settl. Preis 12/5 Queckſilber 19.50 Elektrolyt 396,5“ Banka 187.4] Platin 10 10 deſt ſelected 35.50 Straits 130 7 Wolframerz 13.50 ſtrong ſheets 68. Blei, ausländ. 12.15 Nickel 230,0 El'wirebars 37,50 Zink gewöhnlich 12.65 Weißblech 18.— Tendenz: Kupfer, Blei, Zink willig, Zinn ſtetig. Am Jondoner Metallmarkt gingen die Kupfer⸗ preiſe bis 5 Pfund, Zinn bis zu 296 Pfund per To. zurück. Der Goldpreis ſtellte ſich auf 112 Schilling, 10 Pence, d. 4 Pence niedriger als am Samstag. Silber dürfte 36 Penn niedriger werden. 5*— 3 ELS- w WIR TSCHAFTS-Z EITUNG . — Montag, 21. März 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 136 Aus ihren Gedanken wurde Ulrike durch eine Meine Gnädigſte! Und heil' auch 9. 5 7 ſtattliche, nicht mehr junge, aber ſicherlich noch nicht* F 10 Drum komm ich bald, ihr gold'nen Kinder. 5 80 e. Ihren geſchätzten Brief mit den ſo willkomme⸗ WI 5 0 10 6 f— Ro men Briefe 1„ Aae dt 5 e nen Zuſchriften Ihrer lieben Kinder habe ich er⸗ 1118 kee e 5 0 2 7. 8 85 Guten Morgen, Ulal“ i 8 halten. Ich danke meiner verehrten Pandora und Wir wollen ſchöne Lieder ſingen i: 725 a meinen lieben Töchterchen aus tiefſter Seele für 5 3 oll 8 ulrite erhob ſich von ihrem Sitz, ging der Ein- die innige Anteilnahme an meiner Erkrankung 15. tretenden entgegen, küßte ihr die Hand und erwiderte und die herzlichſten Wünſche für meine Geneſung. 1125 5 1 81 e 5 inden f mit den Worten„Guten Morgen, Mutter!“ den Dieſe Wünſche waren— davon bin ich überzeugt— 859 A e 9025 e 2 ö 2 70 Gruß. 5„ a wohlgemeint und entſprangen ſicherlich aufrichtigen 5905 8 1 Steine finden 5 1092 2 2„Sind die Großeltern und Fräulein Fallerſtem Gefühlen. Sie haben auch Wunder gewirkt und Ens neben wie die Engelein 8 ec von der Spazierfahrt noch nicht zurück?“ fragte die meine Genefung beſchleunigt.— Es geht mir wie⸗ Un ie 5. inder ſein kehr g oopyrlsnt oy Mertin Feuentwanger fiele sts. Mutter g der recht gut. Und ich kann nun wohl ſagen, daß n 5 5 d bei Ulrike verneinte. ich den Klauen des Todes glücklich entronnen bin. Ulrike hatte die Lektüre des Briefes beendet. Mit urden gweites Kapitel.„Wo ſind Amelie und Bertha?“ wollte dann die In Marienbad, dieſem herrlichen, doppelt, nein, ernſter Miene überreichte ſie ihn der Mutter. Doch dheit Die 172 Mutter wiſſen. vierfach gebenedeiten Fleckchen Erde, in Ihrer Amelie und Bertha ſtrahlten vor Freude über den in ober⸗ Die Familie von Levetzow.„Sie ſind im Garten, Mutter“, gab Ulrike zur Nähe und in der Nähe Ihrer lieben drei Töchter, Ausſicht geſtellten nahen Beſuch. ub ahn An einem herrlichen Maimorgen ſaß ein junges, Antwort. drei Grazien, hoffe ich völlige Geſundheit zu fin⸗„Hurra! Goethe kommt!“ rief Amelie freudig aus. 91 liebreizendes, ungefähr zwanziglähriges Mädchen, Die Mutter klingelte. f den. In wenigen Wochen will ich mich in böchſt⸗ Und Bertha beteuerte:„Oh, wie freue ich mich auf 3 big vor dem Piano und ſang, indem es ſich ſelbſt be⸗ Die Kammerzofe trat ein und fragte nach dem eigener Perſon bei Ihnen einſtellen um Sie von den lieben Beſuch! Denn ich liebe Goethe ſehr.“ igung gleitete: i Wunſche der Damen. meinem und mich von Ihrem, Ihrer werten El⸗ Il üßt lle lieben, Kinder“ erklärte die 57 Freudvoll und leidvoll,„Johanna, wollen Sie Fräulein Amelie und tern und Ihrer— nein, meiner lieben Töchter⸗ M„Ihr 80 ibn a 1 5 ſie hi 5 h l ich n. Gedankenvoll ſein; Bertha aus dem Garten zu mir rufen“ befahl die chen Wohlbefinden zu überzeugen. Hoffentlich iſt hofften, ener Voter. Bald werben es ſtebpehn ußer⸗ Hangen und Bangen Mutter. dort alles wohlauf und die liebe Jugend wohl ſo hoffe es— euer Vg 5 5 185 15 en 10 5 775 9 In ſchwebend: Johanna entfernte ſich. froh als geſund. Und ich kann ſie mir im Freien Jahre, ſeit er mich in Karlsbad kennengelernt pal. n un⸗ n ſchwebender Pein; 1 88. i it Seither verehrt er mich als ſeine„Pandora'.— Ulla ungen Himmelhochjauchzend, Bald darauf erſchienen zwei reizende junge Mäd- denken. Der Hübnerhof und der Haſenge a ul, war damals erſt zwei Jahre all. Schon damals n l To übt: chen, begrüßten Ulri ihre Mutter und f ſeinen alten Türmen erſcheinen mir manchmal, als a erſt 8. 3 Zu Tode betrübt; hen, begrüßten Ulrike und ihre Mutter und fragten f ö 4 g konnte er ſich kaum von mir losmachen. So lieb enze⸗ Glücklich allein neugierig: wenn ich dageweſen wäre oder dort ſein ſollte. wann 5 279 Iſt die Seele, die liebt.„Du haſt uns rufen laſſen, Mutters! Was it Muß ich Johnen verebre Pandora ert venuern, s a d im Vorjahre bei uns tem. Die Sängerin war Ulrike, die älteſte Tochter d denn los...“ daß ich mich auf das Wlederſehen mit der Mutter Als er vor zwei Jahren und im Vorfahre bei un noch N 8 f 1 10. Kinder, hört!“ begann nun die Mutter.„Ein der herrlichſten Töchter und mit den Töchtern der in Marienbad weilte, nahm ich wahr, daß er ernſte egen. JJꝓJVVCG00C00GC0 Brief iſt an 0 5 5 herrlichſten Mutter unbändig freue? Abſichten auf meine Hand hege. In dieſem Jahre G 95 5 ler G 1 71 e„Bom eren Geheimbde Rat?“ warf Ulrike neu⸗ Ihr Ihnen, meiner verehrten Pandora, Ihren— boſſe ich— wied er mit ſeinem Heiratsantrag önlich i ge dt 11 8 den Gedanken hin, die d gierig ein. 5. 5 lieben Töchtern und allen Ihrigen freundſchaftlich herausrücken und um meine Hand anhalten.“ 50 ſchöne Lied in ihrer Seele wache 8 5 5„Jawohl, vom Herrn Geheimbde Rat“ erklärte ergebener 1 nee 1 8 Wie ſeelenvoll iſt das Lied! S e die Mutter und fügte freudig hinzu:„Der Geheimbde„Jetzt kommt das euch gewidmete Gedicht, Mä⸗ und ſetzte höhniſch hinzu:„Troß des Grafen Knobels⸗ eck die Wahrheit?“ fragte ſie ſich! Spricht es aber auch Rat kommt bald nach Marienbad.“ dels“, warf nun die Mutter ein. dorff 1 5 1 8 0 51 5 a 2 f. 5 f 8 b: i 5 f:„So antworte nin Und ſie mußte ſich ſagen:„Glücklich allein iſt die 5 0 Goethe kommt!“ riefen Amelie und Und Ulrike las weiter a f 1 iet e e e le die liebt! iebe. Bin i ücklich?— ertha aus. Meinen lieben Töchterchen! 0 1 5 dun Res al Been, Und Ulrize fragte, ohne daß ior Geſicht ein Zei⸗ A e 1 8 Was sol ich ſagen?, dachte Ulrike ſeufzend, denn chnete den großen Goethe, auch ohne Gegenliebe. Wahre chen der Freude über dieſe Botſchaft verriet:„Darf Vergebens ſperrte mich der Winter was ſie hinausſchreien möchte, das Arlt ſie nicht. n Vor⸗ Hiebe liebt, weil ſie lieben muß. Auch wenn ſie ſich ich den Brief leſen, Mutter? In meine warmen Stuben ein.„Warum gibſt du keine Antwort?“ wiederholte die 1 z unerwiderter Liebe, in ungeſtillter Sehnſucht„Gewiß, Ulla, denn auch für dich, für Amelie und Er warf mich auf das Krankenlager, Mutter die Frage. 0 nach Gegenliebe verzehrt.— Aber kann ich glücklich für Bertha iſt der Brief beſtimmt“, entgegnete die Bedrohte arg das Leben mein. Ulrike fuhr wie aus einem Traum empor und indu⸗ ſein, wenn Goethes Liebe nicht mir, ſondern einem Mutter, und überreichte Ulrike den Brief. Der Frühling kam ins Land gezogen ſprach gefühlvoll:„Ich liebe Goethe über alle ro; anderen weiblichen Weſen gehört, ſelöſt wenn dieſes Dieſe ergriff ihn raſch und las ihn auf Wunſch Und machte wieder mich geſund. Maßen.“ 1 weibliche Weſen meine eigene Mutter iſt?“ der Mutter laut vor: O Schickſal, bleib du mir gewogen(Fortſetzung folgt.) hrts⸗ 8 1 5 5 ccc e e 1 9 D 1 Hes N HN—— n“Dienstag, d. 22. März i 975 S E 8 Ell—— Berz wach..00 155 1 1— 10 5 wehe 0 in jeder Blickæricmtung Le! olal Adeονuẽjüi Pfade Mill. 1 1 5—— gegen bare Zahlung e von vermitteln, dank inter. im Vouftreckungswege 1 f— öffentlich verſteigern: 21 besonderen Schleif, 5 15 1 50 1 1 wertvoll. Oelgemälde. 5 t und bildlich 5 Teils bis 50% Rabatt! e 21. 1 5 52 C hdſchen 7 ötzmaun, Gerichts⸗ 2 . Wegen Aufgabe der Filiale U 1. 9 tete, 8 5 Qudlſtät 5. Aparie Armbanduhren Versteigerung 5 Dienstag, d. 22. 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