mod.. jedem eis. 14 LE eftl N 1 Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM. 270 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM.25, durch die Poſt RM.70 Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ einſchl 60 Pfg. Poſtbef⸗Geb ſtellen: Waldhofſtr 6, Kronprinzenſtr 42, Schwetzingerſtr. 19/0, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. Eimelpreis 10 Pf. e Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 92 mm breite Colonel⸗ zeile: im Reklameteil RM..50 die 790 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Die finanzielle Lage der Gemeinden und Gemeindeverbände iſt ſehr un⸗ günſtig geworden. Es zeigt ſich von Jahr zu Jahr mehr, wie der Finanzausgleich in den letzten Jahren vom Reich und Ländern zum Nachteil der Gemeinden verändert worden iſt.“ Die monatlichen Laſten der Gemeinden und Gemeindeverbände für die Erwerbsloſen⸗ fürſorge leinſchließlich Kriſenfünftel) be⸗ tragen gegenwärtig etwa 93 Millionen Reichsmark, während die Einnahmen aus der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer nur noch 50 Mil⸗ lionen RM. monatlich betragen. Es iſt klar, daß die wachſenden Kaſſenſchwierigkeiten immer mehr dazu nötigen, alle vorhandenen Einnahmen für die Zahlung von Unterſtützungen, Gehältern und Löh⸗ nen in erſter Linie in Anſpruch zu nehmen, und daß Zurzeit kaum noch Beträge zur Erfüllung ſonſtiger Zahlungsverbindlichkeiten bereitgeſtellt werden kön⸗ nen. Die Nichterfüllung des Schuldendienſtes bei den kurzfriſtigen. Kommunalſchulden, die Nicht⸗ zahlung des Gemeindefünftels an die Kriſenfür⸗ ſorge, die Verzögerung in der Ablieferung der Staatsſteuern und ſonſtige Zahlungseinſtellungen der Gemeinden können nicht ohne die bedenklichſten Rückwirkungen auf die private und die öffentliche Wirtſchaft bleiben. Ueber die vorausſichtliche Geſtaltung der Ge⸗ meindefinanzen im Haushaltsjahr 1932 ſagte Dr. Mulert: Allein die Belaſtung mit den Ausgaben für die Er⸗ werbsloſenfürſorge, die 1931 etwa 1100 Millionen% betrug, von denen 230 Millionen„ vom Reich ge⸗ tragen wurden, muß 1932 auf 1560 Millionen/ ſteigen. Der Anteil der Gemeinden und Gemeindever⸗ bände an der Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer wird 1932 gegenüber 1931 voraus⸗ ſichtlich um rund 600 Millionen auf nur 520 Millio⸗ nen ,, d. h. um nicht weniger als 53 v. H. zurück⸗ gehen. Dagegen wird die Erhöhung des Gemeinde⸗ anteiles an der Umſatzſteuer infolge der Er⸗ höhung der Umſatzſteuer im Dezember 1932 nur 120 Millionen/ erbringen. Die Gemeinde⸗ bierſteuer, die 1931 noch 140 Millionen betrug, würd infolge der Steuerſenkung vorausſichtlich rund 80 Millionen/ weniger erbringen; als Erſatz für dieſen Ausfall werden den Gemeinden von ſeiten des Reiches lediglich 28 Millionen/ überwieſen, ſo daß noch 22 Millionen/ ungedeckt verbleiben. Durch die Beſeitigung der Mineralwaſ⸗ ſerſteuer haben die Gemeinden einen weiteren Verluſt von 20 Millionen/ erfahren. Dieſe und andere Verſchlechterungen in den Haushalten der Gemeinden und Gemeindeverbände im Reich zuſammengenommen bedeuten eine Geſamtverringerung ihrer ſteuerlichen Einnahmen um rund 825 Mil⸗ lionen Reichsmark, d. h. um mehr als 20 v. H. des heutigen Standes. Dieſer Ausfall wird noch vergrößert durch den weiteren Rückgang der kommunalen Werküberſchüſſe und das unerfreuliche Bild wird durch den Ueberblick, über die vorausſichtliche Geſtaltung der Ausgaben⸗ ſeite noch ungünſtiger. Dieſe iſt gekennzeichnet durch das rapide Anſteigen der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenlaſten. Würde die bisherige Dreiteilung der Reichsarbeitsloſenhilfe im Rech⸗ nungsjahre 1932 unverändert beibehalten, ſo müßten die Gemeinden und Gemeindeverbände rund 1 560 Millionen Reichsmark im Rechnungsjahre 1932 auf⸗ wenden. Eine ſolche Mehrbelaſtung iſt abſolut un⸗ tragbar, nachdem bereits die Laſten des Jahres 1931 den Ruin der Gemeindefinanzen vollendet haben und dieſes Rechnungsjahr trotz aller Notver⸗ ordnungsmaßnahmen und Einſparungen auf allen Gebieten mit einem Fehlbetrag von rund 280 Millionen Reichsmark abſchließt. Gewiſſe Erleichterungen werden dadurch ein⸗ treten, daß einzelne Notverordnungsmaß⸗ nahmen des Jahres 1930 ſich erſt 1932 voll ß auswirken werden. Weimar, 21. März. Der Reichspräſident hat an den Vorſitzenden des Goetheausſchuſſes in Weimar, Herrn Staatsminiſter a. D. Dr. h. e. Leutheußer Weimar folgenden Bief gerichtet: f „Sehr geehrter Herr Staatsminiſter! Es iſt mir ein Bedürfnis, auch Ihnen als dem Vorſitzenden des Weimarer Gyethe⸗Ausſchuſſes und durch Sie der Bevölkerung der Stadt Weimar mein aufrichtiges Bedauern zum Ausdruck zu bringen, daß es mir durch die politiſche Lage unmöglich nge worden iſt, der Einladung der thüringiſchen Regierung zur Goethejahrhundertfeier perſönlich zu folgen und den Kranz des deutſchen Volkes am Sarge des großen deutſchen Dichters ſelbſt nieder⸗ zulegen. Meine Wünſche begleiten nicht ren feſtlichen Verlauf dieſer Feier. Möge der 22. März in unſerem Volke den ſelbſt⸗ zerfleiſchenden Streit der Meinungen zurücktreten laſſen vor dem Gefühl deut ⸗ nur den äuße⸗ einer ſchickſalhaft verbundenen ſchen Kultur⸗ und Volksgemeinſchaft und möge dieſer Tag alle Deutſchen in⸗ und außer⸗ halb der Reichsgrenzen zuſammenführen in der Er⸗ innerung an eine große Vergangenheit und in der Hoffnung auf eine beſſere Zukunft, für die wir, allen Gewalten zum Trotze, über die Not der Gegenwart hinaus Reich und Volk und auch die deutſche Kunſt erhalten wollen! Mit freundlichen Grünßen gez. von Hindenburg.“ Der Reichskanzler in Weimar Weimar, 22. März. Reichskanzler Dr. Brüning iſt in Begleitung von Staatsſekretär Dr. Pünder geſtern abend zur Teilnahme an der Goethefeier in Weimar ein⸗ getroffen. Er wurde am Bahnhof von einem Ver⸗ treter der Zentrumspartei und katholiſchen Verbän⸗ den mit einem Blumengebinde herzlich willkommen geheißen. Oberbürgermeiſter Dr. Mueller ver⸗ Dr. trat die Stadt Weimar. Beim Verlaſſen des Bahn⸗ hofs wurden dem Kanzler Ovationen dargebracht. Nothenſchaft über die Siedlungsarbeit in Preußen unſeres Berliner Büros Bexlin, 22. März,. Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Dr. Stei⸗ ger und ſeine Mitarbeiter auf dem Gebiet der Siedlung haben am Montag vor den Vertretern der Preſſe einen Rechenſchafts bericht über die Stedlungsarbeit des letzten Jahres abgelegt und von den Abſichten und Plänen für die Zukunft geſprochen. Man hat im Jahre 1931 faſt 8000 neue Siedlungsſtellen und über 9000 Anlieger⸗ ſiedlungen geſchaffen. Von den Neuſiedlungen ſind die meiſten in Oſtpreußen, von den Anlieger⸗ ſtellen die meiſten in Ober⸗ und Niederſchleſien. Da⸗ durch wurde ein Flächenraum von rund 100 000 Hek⸗ tar der Siedlung zugeführt und das Programm, das vor Jahr und Tag Geheimrat Sering mit dem Ziel von 10000 Siedlerſtellen im Reich aufgeſtellt hat, erfüllt und zum Teil übertroffen. Man wäre noch zu immer größeren Leiſtungen im⸗ ſtande geweſen, wenn nicht auch hier die finanziellen Erſchütterungen des 13. Juli einen Strich durch manche Rechnung gemacht hätten. Im Jahre 1932 wird man durch den endgül⸗ tigen Abſchluß der landwirtſchaftlichen Siche⸗ rungsaktion vor eine neue Situation geſtellt werden. Drahtbericht Die entſcheidende Maßnahme zur Sanierung der Gemeindefinanzen aber iſt und bleibt die Verein⸗ heitlichung der Erwerbsloſenbetreu⸗ ung durch eine Zuſammenlegung der häufigen Un⸗ terſtützungsformen, wenigſtens von Kriſenfürſorge und gemeindlicher Erwerbsloſenfürſorge wie ſie be⸗ reits vor 17 Jahren von den kommunalen Spitzen⸗ verbänden gefordert worden iſt. Die Reichsregierung hat ſich bisher nicht zu entſprechenden Beſchlüſſen entſchließen können. Aus der Vereinheitlichung der Erwerbsloſen⸗ betreuung würden Erxſparniſſe in einem ſol⸗ chen Umfange eintreten können, daß die aus dem Reichshaushaltsplan zur Eutlaſtung der Gemeinden bereitgeſtellten Mittel ſich in be⸗ ſcheidenem Rahmen halten könnten. Sollte eine ſolche umfaſſende Hilfsmaßnahme noch nicht zum 1. April durchgeführt werden können, ſo iſt eine ſofortige Teilmaßnahme uner⸗ läßlich. Für das erſte Vierteljahr des Haushaltsjahres 1932 müßten mindeſtens 115 Millionen Reichs⸗ mark bereitgeſtellt werden. Darüber hinaus iſt es unerläßlich, die neuen Zu⸗ gänge von Wohlfahrtserwerbsloſen bei den Gemein⸗ den abzuſtoppen. Aber auch dieſe proviſoriſchen Hilfsmaßnahmen des Reiches können und dürfen die immer dring⸗ licher werdende Reform der geſamten Erwerbsloſen⸗ betreuung nicht aufhalten. Aufhebung der Beförderungsſperre in Preußen — Berlin, 22. März. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt vom 1. April 1932 die Beförde⸗ rung der Staats⸗ und Gemeindebeamten in Preußen allgemein wieder freigegeben worden. Man rechnet in den maßgebenden preußtſchen Stel⸗ len damit, daß ungefähr 10 v. H. des Beſitzes, auf dem das Sicherungs verfahren durchgeführt worden iſt, als Siedlungsland„anfallen“ werde. Das wäre ein Areal von rund 340 000 Hektar. Dazu kommen aber ungefähr W 000 Hektar ſogenannten devaſtier⸗ ten Beſitzes für eine Beſiedlung nicht in Frage, ſo daß, die Land⸗ und Seefläche abgerechnet, rund 200 000 Hektar zu beſiedeln ſein werden. Man hofft, dieſer neuen Aufgabe mit der bisherigen Organi⸗ ſation Herr zu werden. Der Not der Zeit ent⸗ ſprechend wird die ſogenannte Einfachſiedlung die Arbeit beherrſchen. Damit greift man eigentlich auf das Vorbild zu⸗ rück, das im Reich der Finanzminiſter Dietrich mit ſeinem großen Siedlungsplan gegeben hat, der den Gedanken der Einfachſiedlung im Prinzip zum erſten Mal auf breiter Baſis verwirklichte. Bei der Durch⸗ führung des diesjährigen Programms wird man auch in möglichſt weitem Umfang den freiwilli⸗ gen Arbeitsdienſt ſich zunutze machen. Dr. Steiger legte Wert auf die Feſtſtellung, daß die ehemals zwiſchen dem Reich und Preußen in der Siedlungsfrage beſtehenden Differenzen mit dem Sommer vorigen Jahres endgültig ausgeräumt wurden und man im Ziel und in der Methode nun⸗ mehr ſich durchaus einig ſei. Treviranus an Dr. Eckener f— Berlin, 22. März. Reichsverkehrsminiſter Treviranus richtete aus Anlaß der erſten diesjährigen Südamerikafahrt des„Graf Zeppelin“ folgende Drahtung an Dr. Ecke ner: „Bevor Sie die erſte der regelmäßigen Fahrten nach Südamerika antreten, iſt es mir ein Bedürfnis, Ihnen und Ihren Mitarbeitern meine herzlichſten Wünſche für die erfolgreiche Durchführung Ihres Sommerprogramms zu übermitteln. Ich hoffe, daß Ihnen dank der engen Zuſammenarbeit mit der Hamburg ⸗Amerika⸗Linie und der Deutſchen Luft⸗ hanſa trotz der allgemeinen Geſchäftskriſe auch der wirtſchaftliche Erfolg nicht verſagt bleiben wird“. „Graf Zeppelin“ über Marokko — Friedrichshafen, 22. März. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat um 22.30 Uhr Kap Sim(weſtafri⸗ kaniſche Künſte) überflogen. Das Luftſchiff fährt bei gutem Wetter mit ſtarkem Rückenwind 80 Meilen in der Stunde. * Ein Diſziplinarverfahren. Der„Bad. Beobach⸗ ter“ meldet: Bei den letzten Abiturienten⸗ prüfungen an einer der badiſchen Mittelſchulen hatte der Prüfungskommiſſar den Exami⸗ nenten die Auffaſſung bekundet, daß ein Zuſammen⸗ ſchluß Deutſchlands und Oeſterreichs deshalb nicht wünſchenswert wäre, weil dann das geeinigte Reich nur einen Zuwachs von Schwarzen und Sozialdemokraten erfahren würde. Die ba⸗ diſſcche Regierung hat jetzt gegen den in Frage kommenden Beamten ein Diſziplinarverfahren an⸗ hängig gemacht und ihn bis zum Abſchluß des Ver⸗ fahrens außer Dienſt geſetzt. die„Germania“,„haben die 1 Die Gegenſätze in der Harzburger Front Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. März. Das Verhältnis zwiſchen Nationalſoziali⸗ ſten auf der einen, Deutſchnationalen und Stahlhelm auf der andern Seite wird immer ge⸗ ſpannter. Kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht zu heftigen Auseinanderſetzungen unter den einzelnen Teilen der Harzburger Front kommt. Herr Huge n⸗ heirg muß ſich, weil er für den zweiten Wahlgang nicht die Parole Hitler ausgegeben hat, von der nationalſozialiſtiſchen Preſſe„engſtirnige partei⸗ egoiſtiſche Einſtellung“, ja„Fahnenflucht aus dem nationalen Lager“ vorwerfen laſſen. Die„Deutſch'e Zeitung“, die übrigens bis⸗ lang an Hugenbergs Seite zu finden war, tritt nun für Hitler ein. Aber auch zwiſchen Stahl⸗ helm und Deutſchnationalen ſollen trotz der Ueber⸗ einſtimmung, die man nach außen hin zu bekunden ſich müht, ſtarke Verſtimmungen und bittere Zer⸗ würfniſſe herrſchen. Es geht dabei um die Wahl⸗ koſten, die durch die völlig mißglückte Kandidatur Dueſterbergs entſtanden ſind und um die preu⸗ ßiſchen Mandate, von denen Hugenberg dem Stahl⸗ helm nur einige wenige ausſichtsreiche bewil⸗ ligen möchte. Auch der Auseinanderfall der„Deutſchen Studentenſchaft“ gehört ſchließlich in dieſes Kapitel dieſer in völliger Auflöfung begriffenen Front.„In dieſem ſtudenki⸗ ſchen Gremium, wo ſie die Macht beſitzen“, bemerkt Nationalſoztaliſten Gelegenheit gehabt, ihre ſachliche Eignung und ihren Willen zu poſitiver Arbeit zu beweiſen. Sie haben das Gegenteil getan und die Vertreter der großen Korporationsverbände, die dem Nationalſozialismus gewiß nicht feindſelig gegenüberſtehen, aus der „Deutſchen Studentenſchaft“ herausgeekelt. Das iſt ein analoges Seitenſtück zu Harzburg. Genau wie man dort den Stahlhelm und Herrn Hugenberg nur als Mittel zum Zweck gebrau⸗ chen wollte, ſo geht auch das Experiment„Deutſche Studentenſchaft“ aus. Das iſt das Bild, das heute, zehn Tage nach der Hindenburgwahl, die ſogenannte nationale Oppoſition bietet. E Wie das offizielle Stahlhelmorgan, die„Kreuz⸗ zeitung“, meldet, fand die Tagung des Bundesvor⸗ ſtandes des Stahlhelms in Berlin am Sonntag ihren Abſchluß. Die bekannte Stellungnahme des Stahl⸗ helms zum zweiten Akt der Präſidenten wahl wurde beſtätigt. Als nächſtes Kampfziel wurde, nach dem Blatt, die Entſcheidung bei den Preußenwahlen aufgeſtellt, bei der der Stahlhelm, Schulter an Schul⸗ ter mit den Parteien, die ſich bisher als loyale Bun⸗ desgenoſſen erſwvieſen haben, den Kampf gegen die marxiſtiſche Kursſetzung der preußiſchen Linksregie⸗ rung und herrſchende Parteiwirtſchaft mit Einſatz aller Kräfte durchführt. Zur Abwehr des Volſchewismus Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 22. März Im überfüllten Sportpalaſt waren geſtern abend rund 17 000 evangeliſche Männer und Frauen der 80 Gemeinden der Berliner Innen⸗ ſtadt zu einer Kundgebung verſammelt, zu der die kirchlichen Synoden und großen evangeliſchen Verbände geladen hatten. Nach dem feierlichen Einzug der Führer der Berliner evangeliſchen Kirchen und nach Muſik und Chorgeſang begrüßte der Generalſuperinten⸗ dent von Berlin D. Karow die Verſammlung. Er rief zur Abwehr gegen die bolſchewiſtiſchen Strömungen auf. Der Bolſchewismus ſchicke ſeine Vortrupps in die Gemeinden. In der Reichshaupt⸗ ſtadt ſoll für Deutſchland die Entſcheidung er⸗ zwungen werden. Dem Anſturm der Gottloſen ſtelle die evangeliſche Kirche die Botſchaft von dem Kreuz auf Golgatha entgegen. Paſſionsmuſik leitete über zur Anſprache des Amtsgerichtsrates Lindemann, der zum Opfer⸗ ſinn und Bekennermut im Geiſte Luthers ermahnte, Abſchluß eines deutſch⸗franzöſiſch⸗polniſchen . Kaliabkommens — Berlin, 22. März. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen den deutſchen Kaliſyndikatsvertretern, der franzöſiſchen und der polniſchen Kaltinduſtrie ſind jetzt zu einem poſitiven Abſchluß gebracht worden. Es iſt ein Vertrag abgeſchloſſen, in dem alle einſchlägigen Fragen in der Weiſe geregelt wur⸗ den, daß die polniſche Kaliinduſtrie unter Wahrung threr inländiſchen Intereſſen zweckentſprechend der deutſch⸗franzöſtſchen Organiſation angegliedert wurde. 2. Seite/ Nummer 137 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag,? 22. 2. März—2 Veſuch Severings beim Kanzler Die Spannungen infolge Seperings Polizeiaktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. März Der preußiſche Innenminiſter Severing hat geſtern vormittag dem Kanzler einen Beſuch ab⸗ geſtattet, dem aber, ſoweit wir unterrichtet ſind, keinerlei ſenſationelle Bedeutung zukommt. Dr. Brüning hat ſich lediglich vor ſeiner Abreiſe von Berlin über den Stand der preußiſchen Aktion gegen die Nationalſozialiſten unterrichten wollen. Das iſt, ſoweit die noch in Gang befindliche Unter⸗ ſuchung es zuließ, geſchehen. Die Ausſprache trug mithin vorwiegend informatoriſchen Charakter. Ob nebenher auch die Spannungen berührt wurden, die zwiſchen der preußiſchen Regierung und dem Reichsinnenminiſter Groener beſtehen, entzieht ſich natürlich unſerer Kenntnis. Man iſt in Preußen Herrn Groener gram, weil er auf das Vorgehen Severings mit kühler Zurückhaltung reagiert hat, und man verübelt es ihm wohl auch, daß er die Legalitätsbeteuerungen der Abgeſandten Hitlers entgegengenommen hat, ohne das Ergebnis der Hausſuchungen in den nationalſozialiſtiſchen Büros abzuwarten. Kurz und gut: Man hat in Preußen auf die Unterſtützung des Reiches bei dem Vorſtoß gegen die Nationalſozialiſten gehofft und iſt nun erzürnt und enttäuſcht, weil Herr Groener vorſichtig Di⸗ ſt anz zu wahren bemüht iſt. Man hat ihm das nicht direkt zu verſtehen gegeben, aber durch den Mund des Dr. Breitſcheid„ernſte Kritik“ an dem Verhalten des Reichsinnenminiſters üben laſſen. Dieſe Mißbilligungskundgebung, die auf dem Parteitag der Sozialdemokratie in Württemberg er⸗ folgte, hat zu allerhand Gerüchten Anlaß gegeben, die ſich bis zu der Andeutung verdichteten, daß die Sozialdemokratie mit der Reichsregie⸗ rung brechen werde, wenn 85 nicht der Kopf Groeners zu Füßen gelegt würde. Das ſind in Wahr⸗ heit maßloſe Uebertreibungen, denen auch halboffiziös entgegengetreten wird. Im Reichs⸗ innenminiſterium erklärt man nach wie vor, daß man ſich jeden Werturteils enthalte, bis die Prüfung des bei der Preußenaktlon zutage ge⸗ förderten Materials durchgeführt ſei. Darüber dürfte wohl noch einige Zeit vergehen, denn die Sich⸗ tung der bei den Hausſuchungen in ganz Preußen beſchlagnahmten Papiere iſt noch in vollem Gange. Hitler verklagt Preußen und Severing — München, Der Rechtsanwalt Frank II hat namens des Führers der NSDAP, Adolf Hitler, beim Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich Klage nebſt Antrag auf Erlaffung einer einſtweiligen Ver⸗ fügung eingereicht geen den Freiſtaat Preußen und den preußiſchen Innenminiſter Severing. Es wird beantragt, zu erkennen, daß die preu⸗ ßiſche Polizeiaktion gegen die NSDAP. und die Be⸗ ſchlagnahme von urkundlichem Material gegen die Reichs verfaſſung verſtießen. Ferner wird in dem Antrag eine Entſcheidung dahingehend gefordert, daß alle Maßnahmen der preußiſchen Staatsregierung, durch die den preußiſchen Staats⸗ beamten die Zugehörigkeit zur NSDAP. ſowie die Betätigung für die NS DAP. verboten wurden, mit der Verfaſſung unvereinbar ſeien. End⸗ lich ſoll die preußiſche Staatsregierung verpflichtet werden, die von der Partei beanſtandeten Maßnah⸗ men und Verfügungen unverzüglich nach Erlaß des Urteils des Staatsgerichtshofes mit rückwirkender Kraft aufzuheben und alle Dienſtentlaſſungen und Eröffnungen von Dienſtſtrafverfſahren aufzuheben oder rückgängig zu machen. Es wird grundſätzlich der Beweis dafür ange⸗ boten, daß alle Verſuche, die Legalität der NSDAP. oder ihrer Führer anzuzweifeln, an der einwandfrei grundſätzlich erhärteten und organiſatoriſch ge⸗ ſicherten beweisbaren Legalität des Vorgehens der NSDAP. und ihrer Führer ſcheitern müßten. Im Wege der einſtweiligen Verfügung ſoll alles beſchlagnahmte Material aus der Polizeiaktion wieder zur Herausgabe gelangen. Berwaltungsklage Braunſchweigs Braunſchweig, 22. März. Das braunſchweigiſche Staats miniſterium hat bei dem Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich Verwaltungsklage erhoben und beantragt, die Verordnung zum Schutze des inneren Friedens vom 17. März aufzuheben, evtl. ihre Gültig⸗ keit auf die Zeit vom 20. bis einſchließlich 28. März zu beſchränken. In der Begründung zu der Klage iſt geſagt, eine erhebliche Störung oder Gefährdung der öf⸗ fentlichen Sicherheit und Ordnung würde nicht ein⸗ treten, wenn die Verordnung nicht erlaſſen worden 21. März. wäre. Auf jeden Fall aber müſſe dem Eventual⸗ antrag entſprochen werden, da die geſetzlichen Juter⸗ eſſen genügend geſchützt ſein würden, wenn die Verordnung für die Karwoche und die beiden Oſter⸗ feiertage erlaſſen wäre. Zumindeſten über dieſe Zeit hinaus entbehrt die Verordnung der Notwen⸗ digkeit zu ihrem Erlaſſe und damit der Rechts⸗ gültigkeit. ——-ů— Letzte Meldungen Paul Umbreit geſtorben Berlin, 22. März. Der Gewerkſchaftsführer Paul U möbre it iſt einem Herzſchlag erlegen. Er ſtand im 64. Lebensjahr. Er war über 30 Jahre lang Redakteur des Korreſpondenzblattes der General⸗ kommiſſion, das heute unter dem Titel„Gewerk⸗ ſchaftszeitung“ Organ des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes iſt. Drei Touriſten von Lawinen erfaßt. Ein Toter — Schuls(Engadin), 22. März. Beim Aufſtieg auf den Piz Fora wurden drei Touriſten von einer Lawine erfaßt. Zwei von ihnen kounten ſich von den Schneemaſſen befreien, der dritte, Diplominge⸗ nieur Ganter⸗München, konnte nur als Leiche ge⸗ borgen werden. Schließung der Pariſer Theater ab 29. März Paris, 22. Theaterdirektoren gibt bekannt, daß er angeſichts der Unmöglichkeit, die ſteuerlichen Laſten länger zu tragen, einſtimmig beſchloſſen hat, die Pariſer Theater ab 29. März zu ſchließen. Hundert Todeßopfer eines Zyklous — Newyork, 22. April. Bei einem Zyklon in Alabama in der Nähe der Grenze des Staates Miſſiſſippi ſind 8 Perſonen ums Leben gekommen. Ein weiteres Telegramm meldet: Von einem Wirbelſturm in Alabama wurden auch die Steazen von Kentucky und Tenneſſee heimgeſucht. Die Zahl der Todesopfer ſoll ſich auf etwa 100 belau⸗ fen, mehrere hundert Menſchen ſind obdachlos ge⸗ worden. Die auf den Wirbelſturm folgenden Wolken⸗ brüche erſchwerten das Rettungswerk außerordentlich. März. Der Verband der Pariſer: Diskufſion über das rlbuuptoblem „Keine Löſung ohne Wiederaufbau des deutſchen Kredits“ Londoner Vertreters § London, 22. März. Große Aufmerkſamkeit findet in engliſchen Wirtſchaftskreiſen eine Publikation der Lloyd⸗ bank, eine der fünf führenden Großbanken über „Weltdepreſſion und die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen“. Als Sonderheft der Monatsſchrift, die die Bank herausgibt, enthält die Broſchüre eine intereſſante Debatte über das deutſch⸗franzöſiſche Problem. Man hat zunächſt zwei ſachverſtändige Vertreter der Wiſſenſchaft aus Deutſchland und Frankreich ihre Auffaſſungen darlegen laſſen. Prof. Schumpeter von der Univerſität Bonn ſchildert die Arbeit, die auf vielen Gebieten bereits zur Her⸗ ſtellung einer deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit geleiſtet worden iſt. Er ſieht das größte Hindernis weiterer Entwicklung in dieſer Richtung in der u n⸗ gelöſten Reparattionsfrage und glaubt daher, daß von dem Ausgang der Lauſanner Kon⸗ ferenz das Schickſal der deutſch⸗franzöſiſchen Bezte⸗ hungen abhängt. Er legt ferner dar, daß die Frage der Reparationen nicht auf rein geſchäftlicher Grund⸗ lage zu löſen ſei, da Frankreich die Zahlungen als „geheiligtes Recht“ in Anſpruch nehme und Deutſch⸗ land ſie als„moraliſchen Schandfleck“ betrachtet. Prof. Schumpeter glaubt jedoch, daß man letzten Endes ſich werde einigen müſſen und zwar auf eine ganz bedeutend verringerte Reparationsſumme, die ausſchließlich in Form von Sachliefe⸗ rungen zu bezahlen ſei. Demgegenüber vertritt der Finanzredakteur des„Temps“ Frederik Jenny den franzöſiſchen Standpunkt in der Weiſe, daß er die Berechtigung und Notwendigkeit völliger Drahtung unſ. Streichung der Reparationen leugnet, eine gehende Reduktion aber für durchaus hält. Der engliſche Finanzſachverſtändige Sir Arthur Salter ſchreibt über die Politik, die England ſeiner Auffaſſung nach gegenüber dem deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Problem einzuſchlagen habe. Auch er ſtellt die Reparationsfrage in den Mittelpunkt und meint, Deutſchland könne nach Ablauf eines längeren Moratoriums eine regelmäßige Zah⸗ lung von etwa 400 Millionen Mark jährlich übernehmen, mit dem Vorbehalt, daß dieſe Summe mit dem Weltmarktpreis falle oder ſteige. Einer der intereſſanteſten Beiträge zur Debatte ſteht nicht in der Broſchüre der Lloydbank, ſondern in einer Beſprechun des Heftes im heutigen Handelsteil der„Times“. Sir Arthur Salters Vorſchlag einer Reparationszahlung von 400 Millionen Mark jähr⸗ lich werde, ſo heißt es in der„Times“, wichtigen Kreiſen der engliſchen Finanzwelt viel zu hoch gegriffen erſcheinen.„Der Kern des Problems iſt die Wiederherſtellung des internationalen Kredits, der unter der Laſt dieſer phantaſtiſchen Zahlungen zuſammengebrochen iſt. Keine Löſung wird daher befriedigend oder endgültig ſein, die nicht Deutſchlands Kredit wieder aufbaut, auf dem Wiederum der Kredit Mittel⸗ europas beruht. Solange man ſich nicht über eine Summe einigen kann, willig zu zahlen ſich bereit erklärt und die für die Gläubiger annehmbar iſt, wäre es beſſer, gax keine Summe feſtzuſetzen. Da Deutſchland vorläufig doch nicht bezahlen kann, ſoll man zunächſt ein 15 ng friſtiges Morat 0 rium erklären, das erſt dann ablaufen würde, wenn Gläubiger und Schuldner ſich auf eine befriedigende Löſung geeinigt hätten. Den weiteren Verlauf könnte man dann ruhig der öffent⸗ lichen Meinung überlaſſen“. weik⸗ annehmbar Botſchafter Sacketts Pariſer Miſſion Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 22. März. Die Aufmerkſamkeit der Pariſer Oeffentlichkeit gilt weiter dem Beſuch des amerikaniſchen Bot⸗ ſchafters Sackett, der ſeit geſtern in Begleitung ſeiner Gemahlin hier weilt. Die geſtrigen Nach⸗ mittags⸗ und Abendſtunden wurden durch Konke⸗ renzen zwiſchen Edge und Sackett ausgefüllt, die heute vormittag fortgeſetzt werden ſollen. Die Diplomaten nahmen zuſammen mit 55 früheren Generalgouverneur der Philippinen, Dwight Davis, im engſten Kreiſe das Abendeſſen ein. Die meiſten Pariſer Morgenblätter lehnen es ab, in der Reiſe Sacketts eine hochpolitiſche Aktion zu ſehen. Man erinnert daran, daß die amerika⸗ niſchen Diplomaten meiſt nicht eine Berufslaufbahn Ake kegt haben, ſondern aus Wirtſchafts⸗ kreiſen ſtämmen, und es ſei daher velſtändlich wenn ſie jede Gelegenhe it benutzen, formieren. Paris, Edge, vor einigen Monaten in Berlin die Anſichten der deutſchen Miniſter kennen lernen wollte, möchte nun Sackett auch die Bekanntſchaft Tardieus und Flandins machen. Der „Petit Pariſien“, der als offiziöſes Regie⸗ rungsblatt gilt, ſchreibt zu der Reiſe, es könne ſich nur um einen Meinungsaustauſch ziemlich allge⸗ meiner Natur handeln. Nichts berechtige trotz des lebhaften Berliner Intereſſes zu der Vermutung, daß Sackett irgend einen amerikaniſchen Vorſchlag bezüglich der Reparationen und Schulden überbringen werde. Gleichwohl käme den Beſprechungen in der amerikami⸗ ſchen Botſchaft augeſichts der politiſchen Si⸗ tuation erhöhte Bedeutung zu. um ſich zu in⸗ So wie der amerikanuiſche Botſchafter in Sackett wird am Mittwoch die Rückreiſe antreten. Auch die politiſchen Mitarbeiter der übrigen Blätter beſtätigen die Auffaſſung. Man meint, Sackett werde ſich vor allen Dingen bemühen, die franzöſiſche Repara⸗ Auffaſſung hinſichtlich der tionsfrage feſtzuſtellen. Das„Echo de Paris“ erwähnt die Möglichkeit, Tardieu könnte den amerikaniſchen Botſchafter vielleicht damit beauftragen, i eine Demarche bei der deutſchen Regierung zu unternehmen, was von Sackett ſicherlich nicht ab⸗ gelehnt werden würde. Hierzu iſt aber zu ſagen, daß für die Uebermitt⸗ lung eines etwaigen franzöſiſchen Vorſchlags wohl allein die offiziellen Vertreter Deutſchlands oder Frankreichs in Frage kommen. Nur 885 in Paris er ſcheinende Kontinentalausgabe der„Daily Mah rechnet mit der Möglichkeit, Miniſterpräſtdent Tarn dieu könnte den Pariſer Aufenthalt Sacketts dazu benutzen, einen Plan für die Neuregelung der Kriegsſchulden vorzulegen. Mord in einem römiſchen Erziehungsheim — Nom, 21. März. In dem Erziehungsheim Pio Nono wurde heute ein Knabe in ſeinem Bett mit durchſchnittener Kehle tot aufgefunden. Das Verbrechen war von einem Erzieher begangen worden, der erklärte, er habe das Kind in einem Augenblick völliger geiſtiger Abweſenheit ermordet. Er ſei gegen den Knaben ſchon längere Zeit aufge⸗ bracht geweſen, da gegen ihn wegen einer ſchweren Anſchuldigung dieſes Zöglings ein Strafperfahren eingeleitet worden war. Heute Heute iſt der Todestag Goethes. Vor hundert Jahren, am 22. März 1832, vormittags halb zwölf Uhr ſtarb er in Weimar. Seine letzten Worte waren:„Oeffnet doch den Fenſterladen, damit mehr Licht hereinkomme.“ Das wird glaubhaft bezeugt. Heute iſt um uns der Alltag, wie wir ihn kennen. Der Augenblick von Goethes Tod gleitet vorüber, ohne daß ein Rad im Getriebe der eiligen Welt ſtille ſteht. Heute um halb zwölf Uhr wäre es würdig ge⸗ weſen, wenn für einen Augenblick, für eine Minute alles Leben in deutſchen Landen den Atem ange⸗ halten hätte. Man hat ſolche Pauſen ſchon zuſtande gebracht; für andere Zwecke. 1 Heute ruhen nicht die Leidenſchaften des deutſchen Bruderkampfes im Gedenken an den ehrwürdigſten Vertreter deutſchen Geiſtes, deutſchen Lebens und deutſcher Sprache. Aber es kann auch nicht der Not⸗ ſchrei nach Arbeit und Brot verſtummen, der aus Millionen Kehlen dringt. Heute vor hundert Jahren ſtarb jener große Meuſch, deſſen Leben ſein Werk und deſſen Werk ſein Leben blieb. Das war ſein Reichtum, und von ſeinen Schätzen zehren wir. Heute empfinden wir den Zwieſpalt zwiſchen Geiſt und Leib, der für Goethe jenſeits des Kampfes um Welt und Leben lag. Ihm waren Weſen und Erſcheinung eines. Heute beim Beginn des Frühlings in Erwartung der Oſterzeit bleibt uns nichts als der Glaube an das Unverlierbare unſerer geiſtigen Güter. Darum hat die Nachwelt jenes Wort ins Geiſtige umge⸗ deutet, mit dem Gvethes Mund von dieſer Welt Ab⸗ ſchied nahm:„Oeffnet doch den Fenſersaben, damit 8 Licht. 8 5 Damals, als Goethe ſtarb.. Zeitgenöſſiſche Nachrichten über Goethes Tod „Am 22. März vormittags 117 Uhr verſtarb Se. Exzellenz, der wirkliche Geheimerath und Staats⸗Miniſter D. von Goethe, ein Verluſt, den Weimar, den Deutſchland, den die ganze ge⸗ bildete Welt tief betrauert.“ So meldet das„Groß⸗ herzoglich Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenachſche Regierungs⸗ Blatt“ vom 30. März 1832. Die Kunde von Goethes Tode verbreitete ſich ſehr langſam in Deutſchland. Nur enge Kreiſe empfanden die volle Bedeutung des Verluſtes; ſein Volk konnte nicht ermeſſen, was es an ihm beſeſſen und nun mit ihm verloren hatte. Nur wenige Zei⸗ tungen und Zeitſchriften widmeten ihm einen Nach⸗ ruf; die meiſten nahmen keine Notiz von ſeinem Hinſcheiden. Auch in den Mannheimer Tages⸗ und poli⸗ tiſchen Zeitungen finden wir hierüber keinerlei Nachricht. Von Gedächtnisfeiern in wiſſenſchaftlichen Kreiſen oder in Schulen hören wir nichts. So nimmt auch der Jahresbericht des Mannheimer Lyceums keinen Bezug auf Goethes Tod. Das Hof⸗ und Nationaltheater brachte unter der Intendanz des Grafen Luxbourg am 27. März Goethes Trauerſpiel„Clavigo“ zur Aufführung. Der Theaterzettel enthält keinen Hin⸗ weis auf Goethes Tod und meldet auch nichts von einer Gedächtnisanſprache. Welchen Widerhall fand die Nachricht von Goethes Tod in ſeiner Vaterſtadt Fraukfurt? Was berichten die Zeitungen? Die Trauerbotſchaft traf dort am 24. März ein. Am 25. ſetzte die „Frankfurter Ober⸗Poſtamts⸗Zeitung“ ihre Leſer hiervon in Kenmints: „Man meldet aus Weimar vom 22: Die Be⸗ ſorgniſſe, welche eine Unpäßlichkeit erregte, die ſich Goethe in Folge einer Erkältung zugezogen, haben ſich unglücklicher Weiſe realiſiert, Eine große mit der Krankheit verbundene Altersſchwäche führte plötzlich eine tödliche Kriſis herbei. Auf einem Arm⸗ ſtuhl ſitzend hauchte der große Mann dieſen Morgen 5 Die Familie zeigt den Tod des Dichters an. a die von Gobſhes e Ottilie v. 3 geb. 5 e unker zeichnete T0 e d 5 tung“ unter„Miscellen“ FFF um 11 Uhr ſeinen Geiſt aus. Sein Tod war ſanft und ſchmerzlos. Er hatte keine Ahnung ſeines bevorſtehenden Todes, denn er freute ſich noch dieſen Morgen über das Herannahen des Frühlings und ließ ſich mehrere Bücher beſorgen. Wie man vernimmt, werden die ſterblichen Res unſeres unſterblichen Dichters nächſten Montag in der Großherzoglichen Familiengruft neben dem Sarge ſeines großen Geiſtesverwandten, Schiller, beigeſetzt“.. Am 30. März erfuhren die Leſer der Zeitung Näheres:„Weimar, vom W. März. Ueber die letzte Krankheit und das Hinſcheiden unſeres verewigten Goethe iſt noch folgendes zu melden: Acht Tage vor ſeinem Ableben fühlte er, vermutlich in Folge eiter tags Bruſt durch einen Katarrh beſchwert, der jedoch nach einigen Tagen durch ſorgfältige Pflege anſcheinend gehoben wurde. In der Nacht vom 19. zum 20, aber erneuerten ſich die Bruſtbeſchwerden, und es trat ein heftiges Fieber hinzu. Goethe wollte jedoch die Seinigen nicht beun⸗ ruhigen und ließ niemand von der Familie wecken, auch erſt nach 8 Uhr morgens ſeinen Arzt Dr. Vo⸗ gel rufen, der ſchon in früheren bedenklichen Krankheitsfällen ihm mit ſo vieler Kunſt und Sorg⸗ falt beigeſtanden hatte. Dieſer fand den Kranken von einem kalten Fieberſchauer befallen und über heftige Schmerzen in der Seite klagend. Es gelang jedoch, die Körperwärme nach und nach wieder herzuſtellen und die Schmerzen ließen etwas nach. Schon in der folgenden Nacht aber und noch mehr am nächſten Tage ſtellten die Schmerzen ſich mit grö⸗ ßerer Heftigkeit wieder ein und verurſachten dem Kranken große Leiden. Doch traten auch wieder Mo⸗ mente der Ruhe ein, in denen Goethe ſeiner Schwie⸗ gertochter, die ihm die treueſte und liebevollſte Pflege widmete, guten Mut zuſprach und ſogar noch wenige Stunden vor ſeinem Dahinſcheiden mit ſeinen Enkeln ſcherzte. In dem Geſicht des Entſchlafenen war keine Spur von Erdenſchmerz zu ſehen; auch noch im Tode thronte edle Heiterkeit auf der erhabenen Stirne und alles Irdiſche ſchien verklärt und überwunden“ Am l. April brachte die„Ober⸗Poſtamts⸗Zei in ſehr kleinem Druck die Deutſchland frei⸗ vorher ſich zugezogenen Erkältung, ſeine 51 5 zu begeben mußte. Dienstag, 22. März 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 137 2 855 5 Veſtattung von Fritz Joos Montag mittag geleiteten wir mit zahlreichen Mitarbeitern, Freunden und Bekannten Fritz Joos, den langjährigen Hauptkaſſierer der Druckerei Dr. Haas, auf ſeinem letzten Gange. Hell ſtrahlte die Sonne des erſten Frühlingstages durch die Fenſter der Friedhofkapelle, in der der mit vielen Blumen und Kränzen geſchmückte helle aufgebahrt war. Sarg Nach einem andachtsvollen Harmoniumporſpiel hielt Pfarrer Jöſt, der Geiſtliche der Lindenhof⸗ pfarrei, die Trauerrede, der er das Bibelwort aus dem 8. Kapitel des Markus⸗Evangeliums zugrunde gelegt hatte:„Wer ſein Leben behalten will, wird es verlieren und wer ſein Leben verliert um meinet⸗ und des Evangeliums willen, der wird es behalten“. Berufsarbeit und Familie ſeien die beiden Pole des Heimgegaugenen geweſen, um den mit den Hinter⸗ bliebenen die ganze Lindenhofgemeinde trauere. Als der Geiſtliche den Segen geſprochen hatte, geleiteten Harmoniumklänge den Sarg, hinter dem in langer Reihe die Leidtragenden mit der Fahnen⸗ abordnung des Geſangvereins Harmonie Linden⸗ hof an der Spitze folgten, hinaus in den erwachen⸗ den Frühling. Als der Sarg der Erde übergeben war und der Geiſtliche die Gebete geſprochen hatte, trat Direktor Otto Schulze an das offene Grab, um im Namen der„Neuen Manheimer Zeitung“ in tiefbewegten Worten der ſchmerzlichen Trauer um den viel zu frühen Heimgang des verdienſtvollen langjährigen Mitarbeiters Ausdruck zu geben. Fritz Joos werde in der Art, wie er ſich der Arbeit hingab, unver⸗ geßlich bleiben, zumal in unſerer Zeit, in der die Ethik der Berufsauffaſſung, wie ſie durch den Ver⸗ ſtorbenen verkörpert wurde, eine beſondere Bedeu⸗ tung beſitze. Direktor Schulze rühmte die vorbild⸗ liche Treue, die in dem 37jährigen Wirken zutage trat; er wies darauf hin, daß der Verſtorbene ein großer Freund der Natur war, in deren neuem Erwachen er ſtarb. Immer werde man des Heim⸗ gegangenen in Dankbarkeit und Treue gedenken. Im Namen der Angeſtellten widmete Herr Ka m⸗ merer dem vorbildlichen Kollegen den letzten Ab⸗ ſchiedsgruß mit dem Gelöbnis, das hinterlaſſene Erbe treu zu wahren. Die Verbundenheit des ge⸗ ſamten Perſonals mit der Firma kam ferner dadurch zum Ausdruck, daß die Zeitungsträgerinnen durch Frau Maier einen Kranz niederlegen ließen. Außerdem ſprachen je ein Vertreter des Geſangver⸗ eins Harmonie Lindenhof, dem der Verſtorbene lange Jahre als eifriges Mitglied angehörte, und der Ortsgruppe Mannheim des Gewerkſchafts⸗ bundes der Angeſtellten, mit dem er zehn Jahre als aufrichtiger Freund und treuer Berater eng ver⸗ bunden war. Lange noch verweilten die Trauernden am Grabe des Entſchlafenem den nun die friſche Frühlingserde deckt, und erwieſen ihm den letzten Liebesdienſt. Es war ein ergreifender Abſchied von einem ſtillen, auf⸗ rechten Menſchen, einem guten Gefährten und Freund. Möge ihm die Erde leicht werden. * Sparkaſſe am Oſterſamstag geſchloſſen. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt im An⸗ zeigenteil darauf hin, daß am Oſterſamstag, 26. März (Bankfeiertag) die Sparkaſſe geſchloſſen bleibt. Zur Einlöſung fälliger Wechſel wird von 11—12 ͤ Uhr ein Schalter offen gehalten. Die Zahl⸗ ſtellen in allen Stadtteilen und Vororten ſind an dieſem Tage geöffnet. * Kein Sommertagszug in Feudenheim. Der ſeit Jahren vom Geſangverein„Germania“ veran⸗ ſtaltete Sommertagszug fällt wegen der ſchlechten Zeitverhältniſſe aus.: 5 N Der Uebergang vom Winter zum Frühlingswet⸗ ter iſt in den meiſten Teilen Deutſchlands nicht ſo ſcharf ausgefallen, wie in manchen früheren Jahren. Es iſt damit zu rechnen, daß der weitere Einzug des Frühlings langſam und allmählich vor ſich gehen wird. Dadurch dürfte die traditionelle Frühlings⸗ müdigkeit uns nicht ſo ſchwer plagen, wie dies etwa vor zwei Jahren der Fall war. Aber ganz zu ver⸗ meiden iſt dieſe merkwürdige Erſcheinung, die der mediziniſchen Wiſſenſchaft manches Kopfzerbrechen bereitet, nun einmal nicht. Frſthjahrsmüdigkeit iſt nicht als Kraukheit im eigentlichen Sinne dieſes Wortes an⸗ zuſprechen. Sie iſt vielmehr eine Reaktion des Organismus auf die Umſtellungsforderungen, die die Natur an ihn ſtebt. Exrhöhtes Schlafbedürfnis, Unluſtgef' ble, Mat⸗ tigkeit, die ſich nicht ſelten zu Schmerzen ſteigert, dumpfer Druck in Kopf, dies alles ſind Zeichen da⸗ für, daß unſer Körper ſich auf die veränderten äuße⸗ ren Bedingungen neu einſtellt. In dieſem Prozeß zeigt ſich die enge Verbindung des Menſchen mit der geſamten tieriſchen und pflanzlichen Welt. Deren dort manifeſtiert ſich der Frühling mit einer alles überwindenden und alles beberrſchenden Heftigkeit. Sucht man nach konkreten Urſachen der Früh⸗ jahrsmüdgigkeit, ſo braucht man nicht weit zu gehen. Allein ſchon die erhebliche Zunahme der Sonnen⸗ ſtrahlung bedingt eine Aenderung des Blut⸗ kreislaufes, des Stoffwechſels und der inneren Sekretion. Der Organismus iſt den Anforderungen, die das Frühjahr an ihn recht plötzlich ſtellt, zunächſt nicht gewachſen. Er bedarf einer gewiſſen Karenzzeit, um ſich der Frühlingsſonne und der Frühlingsluft anzupaſſen. Es hieße eine Ueberängſtlichkeit an den Tag legen, wollte man die Frühlingsſonne meiden und ihren Strahlen aus dem Wege gehen. Das Ge⸗ genteil iſt richtig. Je mehr man ſich der erwärmen⸗ 1 Zahlreiche Anmeldungen zum N Sängerbundesfeſt Starke Beteiligung aus dem In⸗ u. Auslande Anfang April wird eine Geſamtausſchuß⸗Sitzung die endgültige Entſcheidung über die Abhaltung des 11. Deutſchen Sängerbundesfeſtes treffen, das vom 21.—24. Juli in Frankfurt a. M. ſtattfinden ſoll. Obwohl vereinzelte Stimmen mit Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine Verſchiebung des Feſtes gefordert haben, dürfte der vorgeſehene Termin jedoch eingehalten werden, da ſich, wie mitgeteilt, große maßgebende Sänger⸗ bünde— zuletzt der Sächſiſche Sängerbund mit etwa 55 000 Sängern— jetzt für die Durchführung aus⸗ geſprochen haben. g Aus den einzelnen Gauen werden die Teilneh⸗ mer mit Sonderzügen nach Frankfurt a. M. kommen. Der Verkehrsausſchuß des Bundesfeſtes wird nach Abſchluß der Teilnehmerliſten Bekannt⸗ machungen über die Zuſammenlegung von Ver⸗ einen und Bünden zur Anmeldung von Sonder⸗ zügen erlaſſen. Die Reichsbahn gewährt für Son⸗ derzüge 40—50 Prozent Fahrpreisermäßi⸗ gung, für kleinere Geſellſchaften 2533 Prozent. Auch die Oeſterreichiſchen und die Schweizer Bun⸗ desbahnen, die Polniſchen und die Niederländiſchen Staatsbahnen haben Fahrpreisermäßigungen zuge⸗ ſagt. Die Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt gewährt auf ihren Dampfern den Gruppen 2030 Prozent Fahrpreisermäßigung. Auch die auslandsdeutſche Sängerſchaft zeigt ſtarkes Intereſſe für das Feſt. Aus Amerika(New⸗ Vork, Brooklyn, San Francisco), aus der Schweiz, aus Dänemark, Holland, der Tſchechoſlowakei, aus Danzig, Lettland und Polen, aus Rumänien und ſogar aus Südafrika haben ſich deutſche Sänger an⸗ gemeldet. rdv. den und belebenden Kraft der Sonnenſtrahlen aus⸗ ſetzt, umſo ſchneller gelingt es, die läſtigen Ueber⸗ gangserſcheinungen zu vertreiben. Allerdings gilt es auch hier, wie immer in ſolchen Dingen, Maß zu halten, ſich nicht zu überanſtrengen und ſich nicht um jeden Preis zu Anſtrengungen zu zwingen. Es gilt, mit beſonderer Schonung die Heran⸗ wachſenden zu behandeln. Der jugendliche Körper iſt zu Frühlingsbeginn be⸗ ſonderen Erſchütterungen ausgeſetzt, zu denen ſich die ſeeliſchen geſellen. Die körperliche und ſeeliſche Widerſtandskraft der Jugendlichen iſt zu dieſem Augenblick gering, wie kaum im Verlauf des ganzen übrigen Jahres. Darauf muß die größte Rückſicht genommen werden. Ohne der unnötigen Verweich⸗ lichung Vorſchub zu leiſten, wäre es verhängnisvoll, den Gleichgewichtsſtörungen Frühlingsanfangs keine Rechnung zu tragen und den jungen Menſchen in Konflikte zu treiben. Daß gerade um dieſe Zeit das Schuljahr zu Ende geht, wirkt ſich doppelt ungün⸗ ſtig aus, insbeſondere in dieſem Jahr, in dem dieſe beiden Faktoren zeitlich zuſammenfallen. Die mei⸗ ſten anderen Länder, in denen ja das Schuljahr vor den großen Ferien zu Ende geht, haben es in dieſer Hinſicht beſſer. Vielleicht iſt die hohe Zahl der jugend⸗ lichen Selbſtmorde, ſpeziell der Schülerſelbſtmorde, in dieſen Wochen auf das Zuſammentreffen der Schulzeugniſſe mit dem Frühlingsanfang, wenigſtens zum Teil, zurückzuführen. Die Schnelligkeit, mit der die Uebergangserſchei⸗ nungen des Frühjahrsbeginns überwunden werden, iſt individuell. Dauert die Frühjahrsmüdigkeit lange, ſo iſt dies ein Zeichen großer Empfindlichkeit des Or⸗ ganismus, der im übrigen robuſt ſein kann. Man tut auf jeden Fall gut, mit dem Arzt in Fühlung zu blei⸗ ben, um den möglichen Auswirkungen der Früh⸗ des lingsmüdigkeit aus dem Wege zu gehen. Dr. R. Nun wiſſen wir es Wochen die Mannheimer Rundfunkſendungen nur ganz ſpärlich floſſen und im Mannheimer Beſprechungsraum ſo eine Art winterliche Ruhe herrſchte. Ein Vorprogramm bringt die langerwartete und die ſehr glaubhafte Erklärung für dieſe Zurückhaltung: die Mann⸗ heimer Sendeſtelle wird am 2. April mit einem großangelegten Konzert an die Oeffentlich⸗ keit treten. Zweifellos werden die Mannheimer Muſikfreunde in Maſſen in den Nibelungenſaal ſtrömen, denn einerſeits ſind namhafte Künſtler verpflichtet worden, während auf der anderen Seite ein wohltätiger Zweck erfüllt werden ſoll. Mit dieſem Konzert will der Rundfunk in Mannheim ſein Scherflein zur Winterhilfe beitragen. Es darf erwartet werden, daß an die Opferwilligkeit der Mannheimer nicht vergeblich appelliert wird. Die geſauten Einnahmen aus dieſem Konzert fließen ohne jeglichen Abzug der Winterhilfe zu, ſo daß, wenn der Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz beſetzt ſein wird, ein ganz hübſches Sümmchen zur Linderung der Not beigeſteuert werden kann. Die Honorare für die Künſtler und die ſonſtigen Aus⸗ gaben übernimmt der Rundfunk. Wer ſind die Künſtler, die den Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz füllen ſollen? Gertrud Bindernagel, Margarete Kloſe, Willy Domgraf⸗Faß⸗ baender! Dazu unſer treffliches National⸗ theater⸗Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Joſef Roſenſtock. Bei dieſen Namen bedarf es wirklich keiner beſonderen Empfehlung und keines Hinweiſes. Ganz Mannheim wird ſich den Abend des 2. April freihalten und ſein Scherflein für die Nothilfe beiſteuern, um dafür einen Kunſtgenuß erſten Ranges entgegenzunehmen. warum in den letzten Die Notſchule ſtellt aus Im Raum ihrer Geſchäftsſtelle in N 2, 11 ver⸗ anſtaltet die Mannheimer Notſchule eine Ausſtellung von Arbeiten der Teil⸗ nehmer des Mal⸗ und Zeichenkurſes, die einen intereſſanten Einblick in das praktiſche Schaf⸗ fen der Schule gewährt. Man darf ruhig behaupten, daß die Mehrzahl der Arbeiten vor den kritiſchen Augen eines jeden Fachmannes beſtehen kann. Ganz beſonders, wenn man bexrückſichtigt, daß ein Teil der Arbeiten von eigentlich Berufsfremden, z. B. von Handwerkern, ausgeführt wurden. Man hat das Hauptaugenmerk vor allem auf das im praktiſchen Leben Gebräuchlichſte gerichtet und deshalb in der Hauptſache Plakatſchrift und Plakatmalerei berück⸗ ſichtigt. Mit viel Verſtändnis wurde hier Vorzüg⸗ liches geſchaffen, ſowohl in Nachahmungen als auch in Ausarbeitung eigener Ideen. Reproduktionen nach„Handzeichnungen alter Meiſter“ dürfen als ge⸗ lungen bezeichnet werden. Man vermißt auch nicht den notwendigen künſtleriſchen Schwung. Ganz aus⸗ gezeichnete Arbeiten findet man bei den Plakat⸗ malern. Allgemein iſt das ſaubere Arbeiten und das kompoſitoriſche Können der Schüler bemerkenswert. Das macht dem Kursleiter, Bühnenbildner Born⸗ hofen, der es verſtanden hat, in kurzer Zeit eine ſolch gründliche Durchbildung zu erreichen, alle Ehre. Die Ausſtellung iſt nochmals geöffnet am Mittwoch, nachmittags von—5 Uhr, in N 2, 11. 2 Veranſtaltungen Kirchenkonzert in Friedrichsfeld In der evangeliſchen Kirche des Stadtteils Fried richs⸗ feld fand am Sonntag abend ein Kirchenkonzert ſtatt, das ſich ſo vegen Intereſſes erfreute, daß das Gottes⸗ haus dicht mit andächtigen Zuhörern gefüllt war Die Ver⸗ anſtal bung ſtand im Zeichen des berühmten deutſchen Mei⸗ ſters der klaſſiſchen Kirchenmuſik, ſpeziell der Fuge, Johaun Sebaſtian Bach. Das Orgelſpiel lag in den bewährten Händen des Herrn Artur Reinhart, der u. a. auch zwei Fugen in e⸗moll in melſterhafter Weiſe zu Gehör brachte. Beſonderer Beachtung erfreuten ſich die verſchiedenen Arien und Rezitative, die mit Orgel⸗ und Violinbegleitung(Dr. Wilh. Zimmermann) teils von Frl. Meuter (Mannheim) mit ſympathiſcher Altſtimme, teils von dem beſtems bekannten Auguſt Zimmermann mit feiner anſprechenden Baßſtimme beſtritten wurden. Die von dem Kürchenchor geſungenen Choräle wirkten in ihrem bekaumt Harmomaſchen Vortrag ſo vecht ergreifend und ſtimmumges⸗ voll. Ueberhaupt paßte das ganze Programm— ſaſt aus⸗ schließlich der Bachſchen Matthäuspaſſion entnommen— ſo recht in den Rahmen der Paſſionszeit hiwein. Es wurde in uneigennütziger Weiſe von den genannten einheimiſchen Künſtlern muſtergültig bewältigt und bot eine erhebende Welheſtumde kirchenmuſikaliſchen Charakters. Unter den vielen Veronſtaltungen der hieſigen Gemeinde, die ein ſo wertvolles Bindeglied ihrer Mitglieder bilden, finden gerade die muſikaliſchen Feierſtunden der hohen Feſtzeiten eine ganz beſondere Anerkennung. ge. Gerade genug um die ganze Woche jeden Tag 2 Taſſen Kathreiner zum Frühſtück zu trinken. Wirklich-der iſt mehr wert, als er koſtet/ weitere Nachrichten:„Ueber Goethes letzte Stunden erfährt mau u. a. noch, daß der Kranke am Abend des 21. März, als es mit ihm beſſer zu gehen ſchien, eifrig nach Salvandy's(ſchweizeriſcher Staatsmann) „Seize mois ou la révolution de 1830“ verlangt habe, worin man ihn zwar nicht leſen ließ, das er aber doch um ſich haben wollte. Sein Enkel wurde von ihm aufgefordert, ihm von der dramatiſchen Poſſe „Der verſiegelte Bürgermeiſter“ zu referieren.— In der Nacht zum 22. ſanken die Kräfte und gegen Mittag verſchied er ſauft, ſeinen Tod nicht ahnend, weniger an einem Stickfluſſe, als an einer gleichzeitigen Erſchöpfung aller Lebenstätigkeit. Die Nachricht von ſeinem Ableben verbreitete ſich wie ein Lauffeuer in der Reſidenzſtadt. Es kam bet ſeinem hohen Alter zwar nicht unerwartet, aber doch unerhofft; denn mancher wußte noch gar nicht, daß der verehrte Greis ſo erkrankt war, daß er das Bett hüten mußte.— Beſonders will man bei der Großh. Familie die innigſte und rührendſte Teilnahme be⸗ merkt haben.— N 5 1 Der Herr Geheime Rat und Kanzler Dr. von Müller, des Verewigten vieljähriger Haus⸗ freund, hatte es übernommen, die Anordnung wegen der Beiſetzung der irdiſchen Ueberreſte des Verſtorbenen zu beſorgen.— Der Leichnam ward in dem Hausflur der Goetheſchen Wohnung, welcher hierzu ſehr ſinnig, geſchmackvoll und paſſend ein⸗ gerichtet worden war, in einem ſchönen Sarge, um⸗ geben mit den Inſignien der Orden und anderer Ehrenzeichen, die ihn im Leben geſchmückt hatten, das Haupt mit einem Lorbeerkranz geziert, während eines Zeitraums von fünf Stunden für das Pub⸗ kum ausgeſtellt. Der Schauenden war eine ſolche Menge, daß mancher ſich unbefriedigt wieder weg⸗ Nachmittags um 4 Uhr zeigte das Geläute der Glocken der Haupt⸗ und Stadtkirche an, daß die Bei⸗ ſetzung vor ſich gehen ſolle In der Kapelle der fürſtlichen Totengruft unter ſortdauerndem Geläute angekommen, hielt der Herr Generalſuperintendent Dr. Röhr eine paſſende Leichenrede. Dann wurde der Sarg dem Herrn Oberhofmarſchall v. Spiegel durch den Herru Kanzler v. Müller zu weiterer Transportierung in die Gruft übergeben, von dieſem ſodann an die be⸗ reits beſtimmte Stelle zur rechten Seite der die irdi⸗ ſchen Ueberreſte des Großherzogs Karl Auguſt und der Großherzogin Louiſe enthaltenden Särge begleitet. Er wird eine einfache Aufſchrift:„Goethe geb. am 28. Auguſt 1749, geſtorben den 22. März 1832“ erhalten.“ Das von J. L. Heller geleitete„Frankfur⸗ ter Journal“ brachte am 31. März folgende Nachricht: „Weimar, 24. März. Uebermorgen früh werden Goethes irdiſche Reſte in der Großherzogl. Begräb⸗ niskapelle, wo auch Schiller ruht, feierlich beigeſetzt. An dieſem Tage wird auch das hieſige Theater, welches mit Rückſicht auf das jetzt alle Gemüter er⸗ füllende traurige Ereignis geſchloſſen iſt, mit der Auf⸗ führung von„Taſſo“ wieder eröffnet. Goethes Tod war ſchmerzlos und ſchön. Nachdem die körperlichen Leiden, an denen er in Folge ſeiner Krankheit in den letzten Tagen abwechſelnd ergriffen war, ihn verlaſſen hatten, fiel er am Vorabend vor ſeinem Dahinſcheiden in Schlummer und Phantaſten, die einen ſehr lieblichen heiteren Charakter hatten— größtenteils waren es erfreuliche Bilder aus ſeinem Leben, mit denen ſein Getſt ſich beſchäftigte. Dies dauerte bis zum Morgen, wo er dann bei vollem Be⸗ wußtſein ſich mit ſeiner Schwiegertochter, ſeinen Enkeln und Freunden heiter unterhielt.. Um 10 Uhr vormittags trank er noch ein Glas Wein, ſchrieb oder zeichnete daun in fortdauernder künſtleriſcher Bildungsluſt mit der rechten Hand in die Luft, wie er es auch ſonſt wohl zuweilen zu tun pflegte. Immer matter werdend, ſenkte ſich allmäh⸗ lich die Hand bis aufs Knie, wo ſie fortſchrieb, bis ihn der Todesengel abrief.“ i In den ebenfalls von J. L. Heller geleiteten „Didaskalia, Blätter für Geiſt, Gemüth und Publizität“ erſchienen am 28. März„Worte der Trauer bei dem Tode Goethes“. Der Aufſatz beginnt mit den Verſen„Ueber allen Gipfeln iſt Ruh“, bringt dann eine Würdigung ſeiner wichtigſten Werke und ſchließt mit dem Abſchiedswort:„Leb' wohl Goethe! — Lebe wohl!“ 3 e Alfred Hein, der Verfaſſer des unſern Leſern hekannten Verdun⸗Romans„Eine Kompagnie Sol⸗ daten“, ſpricht am Karfreitag, 25. März vor⸗ mittags 11.30 Uhr in der Deutſchen Welle⸗ Berlin über den„Sinn des Kriegserleb⸗ niſſes“, . e Dehio geſtorben Tübingen, 21. März. Der Neſtor der deut⸗ ſchen Kunſtgeſchichte, Geheimrat Dr. Georg Gott⸗ fried Dehio, von 18921918 Profeſſor der Kunſigeſchichte an der Univerſität Straßburg, iſt im Alter von 81 Jahren geſtorben. Georg G. Dehio wurde am 22. Nov. 1850 in Re⸗ val als Sohn eines ruſſiſchen Staatsrates deutſch⸗ Er ſtudierte Geſchichte für baltiſchen Stammes geboren. und ließ ſich 1877 als Privatdozent Kunſt⸗ geſchichte in München nieder, wurde 1884 a. o. Profeſſor in Königsberg und kam von dort 1892 nach Straßburg i. Elſ., wo er bis zum Verluſt des Elſaſſes im November 1918 eine hoch anerkannte Tätigkeit als Lehrer der Kunſtgeſchichte entfaltete. Insbeſondere hat er ſich dort in die Bauge⸗ ſchichte des Straßburger Münſters ver⸗ ſenkt. Schon 1894 veröffentlichte er eine Abhand⸗ lung über das Münſter, in der die Baugeſchichte in ihren geſicherten wie in ihren problematiſchen Teilen dargelegt wurde. In ſeinem Seminar behandelte er gerne die dunklen Punkte des Baues und feiner plaſtiſchen Dekoration, und aus ſeiner Schule iſt die feinſinnige Studie hervorgegangen, in der die Be⸗ ziehung der älteren Straßburger Bildhauerſchule, der die berühmten Geſtalten der Eceleſia und der Synagoge wie auch der Engelspfeiler verdankt wer⸗ den, zu der Werkhütte der Kathedrale von Chartres erſtmals klargeſtellt worden iſt. Seine Meinung über das Geſamtproblem der el⸗ ſäſſiſchen Kunſt hat er in einer„Hiſtoriſchen Be⸗ trachtung über die Kunſt im E lſaß“ for⸗ muliert. Als Direktor des ſtädtiſchen Kunſtmuſeums hat er im Rohanſchen Schloß den Bilderbeſitz der Stadt, den ſie ſeit 1884 erworben hatte, wirkungsvoll zur Anſchauung gebracht. Auch war es ihm zu dan⸗ ken, daß— nicht lange vor dem Kriege— die aus⸗ führliche Inventariſierung der Kunſtdenkmäler des Landes in Angriff genommen worden iſt. Seit 1914 erſchien von ihm, in 5 Bänden, ein „Handbuch der deutſchen Kunſtdenk⸗ mäler“(3. A. 1925). Die Summe ſeiner Lebens⸗ arbeit hat er in einer im Verlag von Walter de Gruyter, Berlin, erſchienenen großen„Geſchichte der deutſchen Kunſt“(3 Doppelbände) niedergelegt, die noch in Straßburg begonnen wurde. Vollendet wurde ſie 1924 in Tübingen, wohin Dehio ſich nach ſeiner Ausweiſung aus Straßburg durch die Franzoſen zurückgezogen hatte. Im gleichen Jahre kam ebenfalls in 3. Auflage heraus ſein„Handbuch 255 deutſchen Kunſtdenkmäler“ und„Der Bamberger om“. i Dehios Verdienſte um die Wiſſenſchaft ſind durch vielfache Verleihung des Ehrendoktortitels aner⸗ kannt worden. Weiter erhielt er die Auszeichnung des Maximilians⸗Ordens und des Ordens Pour le mérite für Wiſſenſchaften. ö Zu ſeinem 80. Geburtstag verlieh ihm Reichs⸗ präſident von Hindenburg den Ablerſchild des Reiches. Gertrud Bindernagel gaſtiert. Intendant Maiſch hat Frau Gertrud Bindernagel von der ſtädtiſchen Oper Berlin zu einem zweitägigen Gaſtſpiel am Donnerstag, 31. März und Freitag, 1. April verpflichtet. Sie ſingt am erſten Tag die Feldmarſchallin im„Roſenkavalier“ und am zweiten Tag die Gräfin in„Figaros Hoch⸗ zeit“,„ 5 e e 4. Seite/ Nummer 137 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe am gei Humboloͤtſchule(Knaben) ie diesjährige Entlaſſungsfeier der Schulabteilung ging über den bei ſolchen Anläſſen üblichen Rahmen hinaus. Der dem Lehrerkollegium angehörende bekannte Komponiſt Kurt Spanich hatte ein auf hoher Stufe ſtehendes Programm zuſammengeſtellt und verſchiedene Mannheimer Künſtler zur Mitwirkung gewonnen. Die Leitung der Chöre lag auch in ſeiner Hand. Durch die Zweiteilung des Programms unter die beiden Namen Goethe und Haydn kam zum Aus⸗ druck, daß die Feier gleichzeitig eine würdige Gedeukſtunde für dieſe beiden Großen unſeres Volkes ſein ſollte. Eine von K. Spanich vertonte Goetheſche Ueberſetzung de „Veni creator spiritus“, vorgetragen vom Kammerchor der Schule, leitete die Feier ein. Dieſer Chor, dem die doriſche Tonart zu myſtiſchen Klängen verhilft, zeigte die eigene Art des Komponiſten, die feſtzuſtellen man ſchon einige Male bei der Wiedergabe anderer Werke durch den Rundfunk Gelegenheit hatte. Nach zwei Vorträgen Goethe⸗ ſcher Gedichte:„Oſterſpaziergang“ und„Der Schatzgräber“ durch Schüler der oberſten Klaſſen folgte der Schubertſche Chor:„Das Waſſer rauſcht“. Der erſte Teil fand durch die Feſtrede ſeinen Abſchluß. Hauptlehrer H. Büchner legte Goethes und Haydns Leben und Schaffen in einer Weiſe dar, bei der ſowohl die Schüler als auch die zahlreich erſchie⸗ nenen Gäſte Gewinn hatten. War die Auswahl der Darbietungen im erſten Teil durch die Goetheſchen Texte gegeben, ſo kam im zweiten Teil J. Haydn durch verſchiedene Inſtrumental⸗ und Vokal⸗ kompoſitionen zu Wort. Lene Heſſe⸗Sinzheimer, von K. Span ich am Flügel begleitet, ſchenkte der dank⸗ baren Zuhörerſchaft Perlen Haydoͤnſcher Muſik: zunächſt einen Satz aus einem Konzert für Violine und Klavier arnd am Schluſſe die Sonate Nr. 1 in G⸗dur. Es darf auch an öteſer Stelle nicht unterlaſſen werden, hervorzuheben, daß der Künſtlerin für die wiederholte Bereitwilligkeit, ihre Kunſt auch der Schule bei ſolchen Anläſſen zur Verfügung zu ſtellen, herzlicher Dank gebührt. Es hatten ſich aber auch noch andere Kräfte um das hohe, künſtleriſche Niveau der Feier verdient gemacht und Anerkennung erworben. Den Klavierpart bei den nun folgenden Teilen aus den„Jah⸗ reszeiten“ von J. Haydn hatte Ilſe Hoffmann ⸗Heck übernommen, die den Chor„Komm holder Lenz“ in tem⸗ peramentvoller Weiſe unterſtützte und zu geſchloſſener Wirkung verhalf. Der in weiten Kreiſen bekannte Bariton Wilh. Enters ſang Rezitatio und Arie:„Schon eilet froh der Ackersmann“ und erinnerte durch ſeine in allen Lagen gleich klangvolle Stimme an ſein erfolgreiches Auf⸗ treten in den Konzertſälen. Er konnte auch bet dieſer Ge⸗ legenheit aus dem reichen Beifall auf eine dankbare Zu⸗ hörerſchaft ſchließen. Mit einer von ernſten Mahnungen, guten Ratſchlägen und herzlichen Wünſchen erfüllten Schluß⸗ anſprache nahm Rektor Fr. Heck für ſeine Perſon und als Vertreter des Lehrerkollegiums Abſchied von denen, die nun hoffenden Herzens und mutigen Sinnes ius weitere Leben treten. H. S. D Dieſterwegſchule Auch in dieſem Jahre wurde den abgehenden Schüle⸗ rinnen zum Abſchied von der Schule eine Feier bereitet, die mit dem Chor„Vater hör' mein Flehn“ eingeleitet wurde, worauf zwei Schülerinnen einen Sonatenſatz von Diabelli vierhändig ſpielten. Eine frühere Schülerin der Dieſterwegſchule, Frl. Lutz, trug mit den Liedern„Mig⸗ non“ von Schubert und„Raſtloſe Liebe“ zur muſikaliſchen Bereicherung der Feier mit ihrer gutgebildeten Mezzo⸗ ſopranſtimme bei. Lehrer Günther hatte ſeiner An⸗ ſprache an Eltern und Kinder die Frage zu Grunde ge⸗ legt?„Was hat uns Goethe in unſrer Zeit zu ſogen?“ Seine Worte, die er beſonders an die ältere Generation richtete, dürften wohl zum Nachdenken auffordern, obwohl er in manchen Schlüſſen ſehr deutlich wurde. Es folgten non Schülerinnen vorgetragene Gedichte,„Bundeslied“, „Gefunden“ und„Beherzigung“ von Goethe. Eine frü⸗ here Lehrerin der Schule, Frou Fiſcher, und Lehrer Zobelei gaben in einer Romanze für Violine und Kla⸗ hier Proben meiſterlichen Könnens. Frau Fiſcher be⸗ ſorgte guch die Begleitung der Reigen auf dem klangſchönen Blüthner⸗Flügel. Hauptlehrer Zuber, der in letzter Zeit während der Krankheit des Rektors deſſen Amt verſah, übergab Rektor Arnold das Wort zur Entlaſſung der Schitlerinnen, die dieſer in herzlich ſeierlicher Weiſe vor⸗ nahm. Ueberhaupt erhielt die diesjährige Entlaſſungsfeier eine beſondere Note dadurch, daß es gleichzeitig galt, Ab⸗ Haus und Grund beſitzerverein e. A. Mannheim Die geſtrige Mitglieder verſammlung des Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereins wurde vom Vorſitzenden von Au geleitet, der bei der Begrüßung bedauerte, daß die geſchäftlichen Ver⸗ Handlungen des Vereins ſo wenig Intereſſe bei den Mitgliedern finden. Das auf der Tagesordnung ſtehende Referat über das Städtebaugeſetz werde deshalb für die nächſte Mitgliederverſamm⸗ lung zurückgeſtellt. Seit anderthalb Jahrzehnten ſtehe der Hausbeſitz im Kampf. Kein Jahr ſei ver⸗ gangen, ohne dem Hausbeſitz neue Laſten zu bringen, ſeien ſie materieller oder grundſätzlicher Art. Nun aber ſcheine der Weg zur Befreiung des Hausbeſitzes eingeſchlagen. Mit der 20prozentigen Ermäßigung der Gebäudeſonderſteuer und dem Wegfall der ermä⸗ ßigten Gebhäudeſonderſteuer ſei eine weſeutliche Eutlaſtung des Hausbeſitzes eingetreten, wenn man auch noch nicht von einem Ausgleich der 40prozentigen Mietſenkung ſprechen könne. Iznm vergangenen Jahr hielt der Verein 8 Mit⸗ gliederverſammlungen ab. Die Geſchäftsſtelle er⸗ teilte hunderte von Rechtsauskünften und führte 588 Klagen durch, Ueber 6000 Schriftſätze wurden an⸗ gefertigt und über 7000 Briefe verſandt. Der Mit⸗ gliederſtand hat ſich bei 133 Neuaufnahmen und 173 Austritten auf 4167 geſenkt. Nachdem in der letzten Landtagsſitzunng die erhöhte Gebäudeſonderſteuer nur gegen die Stimmen der Kommuniſten beſeitigt wurde, ſprach Herr v. Au die Hoffnung aus, daß dieſes Mehrheitsverhältnis auch fernerhin im In⸗ tereſſe des Hausbeſitzes erhalten bleibe. f Der vom Rechner, Herrn Kreis, erſtattete Kaſ⸗ ſenbericht ließ erkennen, daß die Finanzen des Ver⸗ eins in Ordnung ſind. Dementſprechend wurden dem Vorſtand auch einſtimmig Eutlaſtung erteilt. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Bügler, Sa⸗ tor und G. Raudenbuſch wurden wiederge⸗ wählt. An die Stelle von Herrn Bärenklau tritt Herr Baum in den Vorſtand ein. Zu Reyiſoren wurden die Herren Kirchgäſſer, Thron und H. Raudenbuſſch beſtimmt. i Der Vorſitzende gab noch bekannt, daß die Regie⸗ rung um Nachprüfung erſucht wurde, in welcher Weiſe bei den nach der Inflation mit Goldmark gekauften Hiuſern verfahren werden ſoll, um Härten zu vermeiden. In der Ausſprache wurde dagegen Stellung genommen, daß d 1 4 hen Goethes und Haydns Schlußfeier der Mannheimer Schulen zuführen. Schloßbücherei: Geöffnet von—19 und von 15—19 Uhr. w am dr ſoſſendem 5 155 ie Städt. Spar⸗ ſchied zu nehmen von dem bei gleichbeltebten Rektor Arnold. vorbildliche Perſönlichkeit aus dem aus ging und etwagi Härten m ſuchte. Standesunterſchiede waren 0 Man möchte hoffen und wünſchen, beſonders le Geiſt dem Schulhaus und dem Kollegium erhal Die Klaſſe des Scheidenden ſong ihm als S altes Volkslied, deſſen Refrain lautet Lehrern und Schülern Mit ihm ſcheidet eine Rektoramt, die gerade⸗ ſt zu vern en m Manne und geh nicht fort. Es 1 s einen Ab⸗ ſchied fü Leben, bei dem we tigen im weiten Sagal trocken b hen. Herr enold g h der gleichfolls in den Ruheſtand tretenden Hauptlehrerin Frau Kreis. Lieder und Reigen waren in bunter Folge zwiſchen das Programm eingeſtreut. Das Lied„Nun ertönt die Ab⸗ ſchtedsweiſe“ ſchloß die Feier. Phil. Bock 2 4— 1 Käfertal Schule 30 Mädchen und 5 Knaben wurden bei einer außer⸗ gewöhnlichen Goethe- Haydn ⸗ Feier an Oſtern aus der Schule entlaſſen. Rektor Sig mund verſtand es, die Lebensſchickſale des Dichterſürſten und eines Großen im Reich der Töne zu einem tieſwirkenden Erleben zu geſtalten, indem ausgewählte Perlen von Gedichten, Lie⸗ dern und Muſikſtücken von Lehrern und Schülern in ſeine dreigeteilte Rede eingeflochten waren. Das Leben Goethes und Haydns rollte in kindverſtändlicher Weiſe lebenswahr und tiefempfunden vorbei, betebt und erlebt von Mit⸗ handelnden. Die Lieder hatte Hauptlehrer Dick, die Volkstänze Frl. Meßmer eingeübt. Zwei Mädchen be⸗ kamen als Preiſe je einen Photographenapparat und drei weitere für beſtandenen Fleiß je ein künſtleriſch aus⸗ geführtes Diplom. Die Abſchiedsworte beſangen das hohe Lied der Mutter und ſchloſſen mit dem Goethewort:„Ich glaube, meine Schuldigkeit getan zu haben, wollte es nützen, daß andere dasſelbe tun.“ K. Mäoͤchenberufsſchule Dieſer Tage fand, ſo wird uns von einer Schülerin geſchrieben, in der Mädchenberufsſchule eine Feſtlichkeit anläßlich der Entlaſſung der Fortbilbungsſchülerinnen des dritten Jahrgangs, 2. Bezirk, Rektorin Stoll, ſtatt. Die Zuſammenfaſſung aller Schülerinnen zur feierlichen Schul⸗ entlaſſung hat ſofort zugeſagt, da ſie gleichzeitig Gelegen⸗ heit bot, die Mädchenberufsſchule zu beſichtigen. Die ge⸗ räumige Turnhalle der Schule war feſtlich geſchmückt. Das Jubiläum Goethes und Haydns gab der Feier ein beſon⸗ deres Gepräge. Frl. Hartmann zeichnete mit klaren Worten das Lebensbild des Dichters und ſprach über ſein begnadetes Künſtlertum. Es waren ausſchließlich Werke der beiden Herden, die geboten wurden. Einige(lyriſche Goethe⸗Gedichte, die Balladen„Der Sänger“ und„Der Fiſcher“,„Der Türmer“ aus dem 2. Teile des„Fauſt“ und das„Mailied“ wurden von Schülerinnen geſprochen und ernteten reichen Beifall. Am Flügel ſaß Frl. Awſtreech, die einige Haydn⸗Kompoſitionen gut empfun⸗ den wiedergab. Zwei Schülerinnen trugen ebenfalls am Flügel die„Egmont⸗Ouvertüre“ vor. Die Fortbildungs⸗ ſchülerinnen der Germania⸗Schule zu Neckarau ſangen unter Leitung ihrer Lehrerin das„Spinnerlied“ aus den „Jahreszeiten“ von Haydn und Goethes„Heidenröslein“. Frau Rothmund⸗ Hartmann ſang einige Goethe⸗ Lieder. Den Schluß bildete das Gedicht„Edel ſei der Menſch“, das von einer Schülerin geſprochen wurde. Die harmoniſch verlaufene Feier bildete einen guten Abſchluß unſerer dreijährtgen Fortbildungsſchulzeit. Wir Schülerinnen haben wohl alle erkannt, daß während unſe⸗ rer Schulzeit der Sinn fürs Gute und Schöne in uns ge⸗ weckt und gefördert wurde, was wir mit innigem Danke anerkennen. Aus der Tatſache, daß es lauter künſtleriſche Werke waren, die uns in der Entlaſſungsfeier geboten wurden, erkennen wir, daß man uns für geiſtig genügend reif hielt, ſie mit Verſtändnis aufzunehmen. So ſind wir denn an dem Zeitpunkt angelangt, von dem an wir unſere Schritte ſelber leuken und verantworten müſſen. Immer wollen wir den guten Willen aufrechterhalten, der in lang⸗ jähriger Erziehungsarbeit von Schule und Elternhaus geſtärkt und veredelt wurde, damit wir zu ſtolzem Frauen⸗ tum und reiner Mütterlichkeit gelangen und zielſichere Berufstätige und verantwortungsbewußte Staatsbürgerin⸗ nen werden können. E. D. kaſſe für Aufwertungshypotheken zu den 6 v. H. Zins noch„ v. H. Verwaltungskoſten erhebe. Der Vorſtand hält dieſes Verlangen für ungerecht⸗ fertigt und ſtellt den betreffenden Hausbeſitzern an⸗ heim, die Zahlung des ½% v. H. zu verweigern. 1300 badiſche Turner in den Walodläufen 15 Badiſchen Turngauen haben am vergange⸗ Von den nen Sonntag 9 Gauverbände ihre Frühjahrs⸗Waldläufe zur Durchführung bringen können. Einen ſpäteren Tag hatten von vornherein ſchon der Ortenauer⸗, Schwarzwald⸗ und Hegau⸗Bodenſee⸗Turngau vorgeſehen. Durch die Wit⸗ terungsverhältniſſe veranlaßt, mußten 3 weitere Gaue vom 20. März Abſtand nehmen, ſo wird der Kraichgau am 28. März, der Murgtalgau und Gau Mittelbaden am 3. April folgen. In den übrigen 9 Gauen, welche wie vorgeſehen, ihre Waldläufe zur Erledigung bringen kpunten, waren die Witterungs⸗ und Wegverhältniſſe ſehr verſchieden. Wäh⸗ rend im nördlichen Teil des Landes zumeiſt kühle und windige Witterung vorherrſchend war, blieb das Wetter in Mittelbaden und im Süden bet bedecktem Himmel freund⸗ licher. Der Pforzheimer Gau wieder hatte unter vereiſten Wegen zu leiden, während die Läufer des oberen Kraich⸗ gaues einen weichen Boden für ihre Läufe vorſanden. Erfreulich iſt wiederum allerort die glatte Abwicklung der Läufe und ſtarke Teilnehmerzahlen. Die 9 Gaue ver⸗ einigten allein 1500 Läufer und an die 160 Mannſchaften, ſo daß wenn die reſtlichen Turngaue noch auf den Plan getreten ſind, man ſagen kann, die Badiſche Turnerſchaft 25003000 Turner zu den Waldläufen vereinigte. Die größten Beteiligungsziffern weiſen neben dem Mann⸗ heimer Gau der Badiſche Neckar⸗Turngau und der Karls⸗ ruher Turngau auf. Die Läufe in der Oberſtuſe, deren Ergebniſſe gleichzeitig maßgeblich für die Beteiligung am Kreiswaldlauf ſind, gingen faſt durchweg über 7500 Meter, lediglich 2 Gaue hatten dieſe Strecke gekürzt. Der Mannheimer Turngau iſt mit ſeinen 220 Teilnehmern bei der T Rheinau nicht ſchlecht gefah⸗ ren. Den Hauptlauf gewann Wild, TW Schwetzingen, in 24,31 Min. Mannſchaftsſieger wurde der TV Schwetzingen. Der Badiſche Neckargau hatte die Läufe der TSpche. Ladenburg übertragen. Unter den 185 Teilneh⸗ mern blieb im Hauptlauf Förſter, Tgde Heidelberg, Sie⸗ ger, deſſen Verein auch den Mannſchaftslauf gewann. Der Karlsruher Turngau vereinigte 130 Teil⸗ nehmer in Karlsruhe. Auffallend iſt, wie in anderen überwiegend ſtädtiſchen Gauen, die ſtarke Beteiligung der Landvereine. Im Hauptlauf blieb 1. Wirth, früher Wie⸗ ſenthal, jetzt Reichsbahn. TuSp Karlsruhe in 24,56 Min. Mannſchaftsſieger wurde Reichsbahn⸗TuSpVerein. Im Markgräfler Turngau iſt mit 112 Läufer die Teilnahme gleichfalls erfreulich. Die in Lörrach aus⸗ getragenen Läufe ſahen als Einzelſieger Scherthe⸗Lörrach⸗ Stetten, als Mannſchaftsſieger Polizei Waldshut. Der Hauptlauf ging hier nur über 6 400 Meter. Im Neckar⸗Elſenz Gau lagen zu den Wald⸗ läufen in Dühren 107 Meldungen vor, bei auffallend ſtarker Beteiligung der Jugendlichen. Den Mannſchaftslauf ge⸗ wann der TV. Gaiberg. Der Pforzheimer Turn⸗ gau war im Hagenſchießgebiet und zwar mit 70 Läufern in Würm zu finden. Hier war der Ortsverein ſowohl im Mannſchaftslauf, wie im Einzellauf erfolgreich. Der Sie⸗ ger Meßmer benötigte 23,46 Minuten. Vom oberen Kraichgau war Dürrenbüchig als Austragungsort beſtimmt worden. 63 Läufer bedeuten fütr den kleinen Gau. ein ſchönes Ergebnis. Hier errang der Tbd. Bruchſal auf ſchwierigem Gelände einen Erfolg, indem er nicht nur den Mannſchaftslauf gewann, ſondern auch den Einzelſieger in Dammert vom gleichen Verein ſtellte. Auch im Main Neckar⸗Gau ſind 57 Läufer ein ſchöner Erfolg. Die Hauptſtrecke war beſonderer Umſtände wegen auf 5000 Meter gekürzt worden, wobei der orts⸗ anfäſſige Verein, der TV. Märchingen, gleichfalls zu einem Doppelerfolg kam. Außer im Mannſchaftslauf blieb vom TV. Märchingen Rinderknecht im Einzellauf Sieger. Alles in allem kann geſagt werden, daß die Frühjahrs⸗ waldläufe der badiſchen Turnerſchaft zu einem eindrucks⸗ vollen Auftakt für die bevorſtehende Arbeit auf den Turn⸗ und Spielplätzen geweſen ſind. Handball der Turner Tade Ketſch ſchrügt 62 Weinheim Nun iſt auch in der Nordgruppe um die Badiſche Hand⸗ ballmeiſterſchaft der Turner die Entſcheidung gefallen, wo⸗ durch der Kreismeiſter des vergangenen Jahres aus dem weiteren Wettbewerb ausgeſchieden iſt. Das Zünglein an der Wage bildete alſo die Tgde Ketſch, die ſelbſt ſehr gute Ausſichten gehabt hätte, mit an der erſten Stelle zu ſtehen. Durch ihren Erfolg hat Ketſch dem Tabellenführer Durlach die weiteren Wege geebnet, denn die Endſpielteilnehmer um die Badiſche Meiſterſchaft ſind nunmehr Tgde Durlach und Jahn Offenburg. Das letzte Nordgruppenſpiel am geſtri⸗ gen Sonntag Im Februar d. Is. konnte der Haus⸗ und Grunbbeſitzerverein auf ſein 40jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Wenn die Verhältniſſe im Laufe des Jahres ſich beſſern, wird man der Frage näher treten, in welcher Weiſe man dieſer Tatſache gedenken ſoll, um vor allem die Männer zu ehren, die die Gründung des Vereins vollzogen haben. El. § Wiebereröffnung des Friedrichsparks. Im Anzeigen⸗ teil bringt die Parkleitung die Einladung zu m Abonnement, auf die wir beſonders hinweiſen wol⸗ len. Einem Wunſche der meiſten Parkabonnenten entſpre⸗ chend, iſt dieſes Jahr wieder der beliebte Modus eingeführt, daß die Parkabonnenten zu den Konzerten freien Eintritt genießen, alſo nicht wie letztes Jahr Zuſchlag zu zahlen haben. Dieſe Rückkehr zur guten alten Gepflo⸗ genheit dürfte dem Friedrichspark wieder neue Freunde Bemerken möchten wir noch, daß an den bei⸗ den Oſterfeſertagen nachmittags Konzerte ſtatt⸗ finden.(Weiteres Anzeige.) Dienstag, 22. März Nationaltheater:„Iphigenie“, Schauſpiel von Goethe, Miete B 28, Sondermiete B 14, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des Komikers Heinz Kleint mit Enſemble:„Kräftiger Junge angekommen“, 20.15 Uhr. Volksſchule und Freier Bund: e von Dr. K. Eber⸗ lein, Berlin, über„Goethe und ſein bodiſcher Kreis“, 20.18 Uhr im Vortragsſoal der Kunſthalle, lauetariüm: 15 urs 16 Uhr Beſichtigungen. affee Schleuer: Künſtlerkonzert ab 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaſſee: 5 Uhr Tee, 20 Uhr Tanz.. Lichtfpiele: Scala⸗ Theater:„Trader Horn“. — Alhambra:„Unter falſcher Flagge“.— Schau⸗ burg:„Meine Kinder— mein Glück“.— Capitol: „Romanze“.— Pal aſt⸗ Theater:„Ben Hur“. Roxy Theater:„Die Nacht gehört uns“. Glorta⸗Pabaſt:„Die heilige Flamme“. Sehens würdigkeiten: 14 Städt. Schloßmuſeum: Gebffnet von 10—13 u. 14—16 Uhr. Sonderausſtellung: Die Preſſe in Bildern aus vier Jahrhunderten.— Städliſche Kunſthalle: Gebffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 10—18 und 15—17 Uhr; an Sonn und Feiertagen von 1113.30 und 15—17 Uhr. onder Ausstellung: Die Kunſt Otto Pankoks. ferner: Werbe⸗Ausſtelung junger Kunſt.— Stern⸗ . Spark N mit um⸗ Tade Ketſch— TW 62 Weinheim 413(:1) brachte der Kelſcher Mannſchaft bei gutem Beſuch einen knappen, aber dennoch verdienten Sieg. Schon bei der Pauſe lag Ketſch mit einem Tor Vorſprung in Führung. Dieſer Vorteil konnte in weiterem Verlauf auch bis zum Ende gehalten werden. Erfreulich iſt, daß trotz der Wich⸗ tigkeit des Spieles dasſelbe einen ſehr ſchönen und har⸗ moniſchen Verlauf nahm und mehr den Charakter eines freundſchaftlichen Treffens, als den eines Meiſterſchafts⸗ ſpieles trug. Durch die Niederlage iſt 62 Weinheim auf die letzte Stelle in den Nordgruppenſpielen zurückgefallen, während die Tgoͤe Ketſch ſich auf den 2. Platz geſetzt hat. Möglich wäre immerhin noch, falls der Einſpruch von Ketſch gegen den Ausgang des Spieles in Durlach Erfolg hätte, daß bei Wiederholung des Spieles und im Falle eines Sieges Ketſch noch punktgleich mit Durlach zu werden in der Lage iſt. Doch wird man die Entſcheidung der Spiel⸗ leitung vorerſt abwarten müſſen und mit Durlach als end⸗ gültigen Vertreter zu rechnen haben. Freundſchaftsſpiele der Turner Des Gauwaldlaufes wegen kamen nur wenige Freund⸗ ſchaftsſpiele im Mannheimer Turngau zur Durchführung. Im Rahmen der Waldlaufverſtanſtaltung empfing die Turn⸗ genoſſenſchaft Rheinau die ſpielſtarke Mannſchaft von Jahn Weinheim. Die Rheinauer konnten nach flottem Verlauf mit :2 Sieger bleiben und erneut ihre aufſteigende Form be⸗ ſtätigen. Der TV 46 Mannheim weilte vormittags in Oggersheim, wobei die 1846er mit ihrer erſten Mannſchaft über Jahn Oggersheim einen ſchönen:6 Erfolg erringen konnten. Auch bei den zweiten Mannſchaften blieben die Mannheimer mit:2 Sieger, während das Spiel der dritten Mannſchaften:1 für Oggersheim endete. Die Turnerin⸗ nen des TW 1846, welche am Vorſonntag gegen Reichs bahn⸗ Turn und Sportverein mit zun gewinnen konnten, mußten ſich dieſesmal von der bekannt guten Mannſchaft des Miß e Phönix Mannheim mit 311 als geſchlagen bekennen. Tag Ketſch 2. ſptelte gegen 62 Weinheim 2.:3. Der TB Brühl erlitt gegen Tbd St. Leon eine 1210 Niederlage. Frühjabrsauffahrt im Mannheimer Ruder⸗Club von 1873 Einer althergebrachten Tradition folgend, veranſtaltete der MͤcF am Sonntag eine Auffahrt, um in Rudererweiſe den Frühlingsanfang und damit den Beginn des eigent⸗ lichen Ruderfahres zu feiern. Trotz eines im Gegenſatz zu den Vortagen nicht allzu verlockenden Wetters hatte ſich eine ſehr große Zahl jüngerer und älterer Ruderer eingefunden, um aufs Neue durch ihre Teilnahme dem ſchönen Ruder⸗ ſport zu huldigen und ihr reges Intereſſe an der Ruderei pa 5 geöffnet von 9 bis 17 Uhr. ab Bölterkund uſeum f. im Zeughaus: Ge⸗ 0 net von ll 5 zu beweiſen. wieder einmal— für die Oeffentlichkeit mehr erkenntlich 1 gingen aufs Waſſer und ſtromaufwärts rudernd bis zum Strandbad, erfolgte dort die gemeinſame Abfahrt. Das Einerboot voraus, die 7 Vierer in zwei Reihen folgend, an die ſich die 5 Achter anſchloſſen, ruderte die Flottille an der beiderſeits des Rheins intereſſiert das ſchöne Bild betrach⸗ tenden Zuſchauermenge talwärts. Ungeſtört verlief die Fahrt; das Wetter ſelbſt war den Clüblern günſtig. Frühlingsanfang lag in der Luft und ließ den Beginn der ſchönſten Zeit des Jahres ahnen. Ein dreifaches Hipp⸗hipp⸗hurra zum Wohle des Mannheimer Ruderklubs und damit der deutſchen Ruderei, aus kräftigen Ruderkehlen dargebracht, bildete den Abſchluß der wohlge⸗ lungenen Auffahrt. Der ſchöne Anfang der diesjährigen Ruderei, den als Auftakt am Samstag ein geſelliger Familienabend mit „Bellemer Heiners“ witzigen und geiſtreichen Vorträgen ver⸗ ſchönerte, die allgemeine Begeiſterung und rege Beteiligung laſſen auf ein gutes Ruderjahr des Clubs hoffen. Dreimal England- Schottland Im Rugby: England ſiegt überraſchend mit 16:3 Der Schlußkampf um die Rugby⸗Meiſterſchoft von Großbritannien führte am Samstag in Twickenham vor einer rieſigen Zuſchauermoſſe die Mann⸗ ſchaften von Englond und Schottland zuſammen. Mit 16:8 erzielten die Engländer, die in den letzten drei Jahren zu keinem Sieg über Schottland gekommen waren, einen überroſchend großen Erfolg. Der ſeit 1882 ausgetragene Wettbewerb ſah in den Spielen England— Schottland bis⸗ lang jedes Land 22mal ſiegreich, zehn Spiele endeten un⸗ entſchieden. Die diesjährige Meiſterſchaft wurde durch das beſſere Zählergebnis knapp für Wales vor Irland und England entſchieden. Im Fußball: Schottlands Amateure ſiegen 31 Im Hampdenpark zu Glasgow kam ein Fußball⸗Länder⸗ ſpiel der Amateurvertretungen von Schottland und Eng⸗ land zum Austrag. Nach beſſerem Spiel ſiegten die Schob⸗ ten verdient mit:1 Treffen. Im Hockey::1⸗Sieg der Engländer Der Hockeykampf England—Schotland in Mancheſter brachte die erwartete Ueberlegenheit der Engländer, die auch mit:1 einen ganz glatten Erfolg erzielten. Deutſcher Ringerſieg in Schweden Einen ſchönen internationalen Erfolg feierte der Münch⸗ ner Federgewichtsringer Ehrl, der auf einer Veranſtal⸗ tung in Bjaernum bei Malmö in ſeiner Klaſſe als über⸗ legener Turnierſieger hervorging. Im Bantamgewicht kam der Deutſche Meiſter Brendel⸗ Nürnberg bis in die Enk⸗ ſcheidung, unterlag jedoch im Schlußkampf gegen den ſchwe⸗ diſchen Europameiſter Thusveſſon knapp nach Punkten. Tenniskampf der Damen in Stockholm Die Rheinländerinnen ſiegen Auch am zweiten Tag des Hallentenniskampfes der Damen zwiſchen dem Rheinland und Stockholm beendeten dei beiden weſtdeutſchen Spielerinnen Hilde Krahwinkel und Aenne Peitz in der gut beſuchten Stockholmer Tennis⸗ halle ihre ſämtlichen Kämpfe ſiegreich. Frl. Krahwinkel ſchlug Frau Fick mit:4,:4 und Frl. Peitz fertigte die Schwedin Frau Wennerholm mit 68,:3 ab. Im Damen⸗ Doppel ſiegten Krahwinkel⸗Peitz über Frau Fick⸗Frau Aquilon mit:4, 624. Im Geſamtergebnuis blieben ſomit die Rheinländerinnen mit:0 über Stockholms Ver⸗ tretung erfolgreich. Hilde Krahwinkel trug abermals einen Schaukampf im Gemiſchten Doppel mit dem Schweden Oeſtberg als Portner gegen das einheimiſche ar Frau Aquilon⸗ Ramberg aus, den die deutſch⸗ſchwediſche Kombination mit :2,:6,:1 gewann. Tenniskampf Paris-London Paris ſiegt mit 13:8 In den drei reſtlichen Spielen des Städtekampfes, die ſämtlich Doppelſpiele waren, blieben die Londoner zweimal, die Franzoſen einmal erfolgreich, ſodaß das Geſamtergebnis 1378 Punkte für Paris lautet. Den Steg für die Franzoſen erfochten Merlin⸗Bernard, die Leſter⸗Lee:5,:6, 618, 614 bezwangen. Perry⸗Hughes fertigten Rodel⸗Legeay 876, 612, :6,:3 ab, während ſich Auſtin⸗Olliff den Franzoſen Toullaillon⸗de Buzelet 612,:1, 618 überlegen zeigten. Völlige Sportruhe am Karfreitag? Vorausſichtlich werden die großen ſportlichen Veranſtal⸗ tungen am Karfreitag in dieſem Jahre zum erſten Male ganz ausfallen müſſen. Reichstagsabgeordneter Lemmer hat dem Deutſchen Fußball⸗Bund mitgeteilt, daß bereits ein Kabinettsbeſchluß vorliege, wonach Amateur⸗Veranſtaltun⸗ gen nur dann ſtattfinden dürfen, wenn kein Eintrittsgeld erhoben und keine Gewinne erzielt werden. In Berlin haben Hertha BSC. und Tennis Boruſſia aus dieſem Grunde ihre am Karfreitag geplanten großen Spiele auf Gründonnerstag bzw. Oſterſamstag verlegt. Neuer deutſcher Schwimmrekord Im Bremer Hanſabad gelang es Giſcher⸗Bremerhaven bei einem offiziellen Rekordverſuch den von Karl Schuhert⸗ Breslau gehaltenen deutſchen Rekotd im Crawlſchwimmen über 100 Meter mit 100,6 auf:00, zu verbeſſern. Querfeldeinlauf der Frauen in England England ſiegt im Länderkampf gegen Frankreich 5 Auf der bekannten Derbybahn in Epſom bei London Länderkampf im Geländelaufen gegen Frankreich aus, den die Engländerinnen überlegen mit 14:22 Punkten gewan⸗ nen. Die beſte Einzelläuferin war die auch in Deutſchlond ut bekonnte engliſche Rekordlerin Lunn, die in 12:15, inuten den erſten Platz vor Frl. Heddouin(13:06 Min.) und Frl. Styles⸗England(19:07 Min.) belegte. a Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 5— Ahein⸗Benel 17. 18 J 19. 21. 2.[ Necar-Pegel. 18. 18, 21. 2 Daſ el!.50 0,80 5,4.10.15 177 Schuſter inſel 0,29 0,80 6,88 0,47 080 Mannheim. 252,892 Se e ee ee, taxau 0 N 75 0 N 1 Mannheim. 2,00 2,10 2,29.53 2 39] Plochingen. 0,86 0,300 Caub. 1, 211,28 1,371,609 1,64 Köln„ 114 1,07 1,181,36.52 —— waschen d oe Wäſche im Hauſe oder außerhalb ge⸗ Einer, Vierer und Achter— 81 Mann— waſchen wird— um ei i lichen ntſaß e eden dre ae eee e gigen Geſchäften geführt und Inteveſſente⸗ rewe 5 trugen am Samstag die engliſchen Leichtathletinnen einen E — 2 88 8— engf Lebe beitt und der auch rats nere kap ſtgen ſohlge⸗ en als d mit n ver⸗ ligung 16:8 choft ig in Nann⸗ t 1678 zahren einen z ugene d bis⸗ n un⸗ deſſere gland 21 inder⸗ Eng⸗ Schot⸗ cheſter r, die en künch⸗ nſtal⸗ über⸗ t kam Ent⸗ ſchwe⸗ olm der deten hinkel unis⸗ zinkel e die due. r zwei zierliche Hähne. dienstag, 22. März 1932 143. Jahrgang/ Nummer 137 Aus Baden Sommertagszug in Schwetzingen G Schwetzingen, 22. März. Der diesjährige Sommertagszug, der das gewohnte farben⸗ prächtige Bild bot, war der größte, der jemals in Schwetzingen ſtattfand. Jedes Kind hatte einen bunten Sommertagsſtecken. Im Zuge wurden eine Frühlingsgruppe, eine Schnittergruppe, ein Wein⸗ berg und ein mächtiger Schneemann mitgeführt. Ferner ſah man tanzende Rieſenſpa rgel, ein Haſen⸗Vie ee nen, einen Klapperſtorch und Zwei Abteilungen der Freien Sportkapelle ſpielten unermüdlich Volks⸗ und Kinderlieder. Zum Schluß wurden im Hofe der Friedrichsſchule an die Kinder 1700 Brezeln ver⸗ teilt.— Auch in dieſem Jahre veranſtaltete die Be⸗ zirksgewerbeſchule Schwetzingen in ihren Räumen eine Ausſtellung von Schüler: und Lehrlings⸗ arbeiten und Geſellenſtücken.— Die Oberrealſchule Schwetzingen beendete ihr Schuljahr mit einer Schlußfeier, deren Programm dem Gedenken Goethes und Joſeph Haydns gewidmet war. 160 Jahre„Wertheimer Zeitung“ Wertheim, 22. März. Die drittälteſte Zeitung in Baden, die„Wertheimer Zeitung“, kann auf ihr 160 jähriges Beſtehen zurückblicken. Kind von einem Auto getötet * Büchenan(Amt Bruchſal), 21. März. Geſtern abend wurde am Ortsausgang gegen Untergrom⸗ bach das vier Jahre alte Kind des Landwirts Alois Weih von einem von Spöck kommenden Perſonen⸗ auto ttberfahren und ſofort getötet. Die Schuld trifft den übermäßig ſchnell fahrenden Auto⸗ führer. Robert Sinner geſtorben * Karlsruhe, 22. März. Nach kurzer, aber ſchwe⸗ Aer Krankheit verſchied im 83. Lebensjahre der Ge⸗ heime Kommerzienrat Dr. ing. h. c. Robert Sin⸗ ner Altveteran von 1870/71. Robert Sinner ſpielte im kommerziellen Leben unſeres engeren Heimat⸗ landes und weit darüber hinaus eine hervorragende Rolle. Er war Mitbegründer und Führer der Sinner AG., mit der er ſeit dem Jahre 1864 auf das engſte verbunden war und deren Wohlergehen ſein Leben und Streben galt. Mit unermüdlicher Ar⸗ beitsfreudigkeit hat er die Geſellſchaft ausgebaut und zu ihrer jetzigen Höhe emporgeführt. Außer der Sinner AG. gehörte der nunmehr Entſchlafene auch einer Reihe anderer Geſellſchaften als Aufſichts⸗ latsmitglied an. Seine Beerdigung erfolgt am Don⸗ Uerstag, vormittags 11 Uhr, von der Friedhofs⸗ kapelle aus. Mord und Selbſtmord Freiburg 3 Br., 21. März. Geſtern wurden am Kreuzfelſen im Höllental, auf dem im die Ravenna⸗ ſchlucht führenden Fußpfad ein Mann und eine Frau erſchoſſen aufgefunden. Nach den poli⸗ zeilichen Ermittlungen handelt es ſich um den 24 Jahre alten Spengler Friedrich Weinmann aus Offenbach am Main und um die 27 Jahre alte ver⸗ heiratete Frau Henriette Altmann, ebenfalls aus Offenbach a. M. Frau Altmann, die in Scheidung lebt, hatte ein Verhältnis mit Friedrich Weinmann. Die beiden waren am Samstag nachmittag von Offenbach nach Freiburg und von da ins Höllental gereiſt. Weinmann hatte zuerſt ſeine Geliebte und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Die Tat wurde in der Nacht zum Sonntag ausgeführt. Schadenfener * Kluftern(Amt Ueberlingen), 22. März. Vor⸗ geſtern abend brannte das Anweſen des Landwirts Auguſt Thum vollſtändig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden, während der größte Teil der Fahr⸗ niſſe verbrannte. Die Brandurſache iſt noch un⸗ bekannt. * * Plankſtadt, 21. März. Am geſtrigen Sonntag fand in unſerer Gemeinde der Sommertags⸗ zug ſtatt, den die Freie Turnerſchaft wieder über⸗ nommen hatte. Leider war das Wetter nicht ſo ſchön wie an den Vortagen, doch ließen ſich die Buben und Mädels in ihren Strih⸗Geſängen nicht ent⸗ mutigen. Der Zug wurde durch Radfahrer er⸗ öffnet. Nach Beendigung des Zuges erhielt jedes Kind im Schulhaushof, wo ſich der Zug auflöſte, eine Brezel überreicht. Bruchſal, 21. März. Geſtern wurde der ver⸗ heiratete 38 Jahre alte Zimmermann Karl Kram⸗ per in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Er hatte ſich aus unbekanntem Grunde durch Einatmen von Leuchtgas vergiftet. * Külsheim(Amt Wertheim), 22. März. Einem hieſigen Landwirt wurde in der Weiſe Schaden zu⸗ gefügt, daß man zehn Hühnern und einem Hahn die Schwänze abſchnitt. eee der Wie die Falſchmünzer in Stuttgart, 22. März. Die von der Kriminalpolizei eingeleiteten Unter⸗ ſuchungen der in Stutgart aufgedeckten münzerwerkſtatt, von der wir bereits im geſtrigen Abendblatt berichteten, ſind inzwiſchen o⸗ weit gediehen, daß von der Polizei folgende nähere Einzelheiten bekannt gegeben werden können: Als an der Tat beteiligt ſind bis jetzt acht Per⸗ ſonen feſtgenommen worden, darunter zwei, die ſchon einſchlägig vorbeſtraft ſind. Die Täter haben ſich mit der Herſtellung von falſchen Hundertmark⸗ ſcheinen befaßt und haben ihren Plan in ſehr ſorg⸗ fältiger Weiſe ſchon ſeit Herbſt 1931 vorbereitet. Anfangs März dieſes Jahres waren ſie ſo weit, daß ſie ſich die zum Druck des Falſchgeldes notwendigen Maſchinen und Einrichtungen beſchaffen konnten. Als die Polizei eingriff, waren ſchon einzelne Probeſtücke fertig. Der Hauptteil der Falſchſtücke, rund 18 000 falſche Hundertmarkſcheine, wurde in beinahe fertigem Zuſtande, noch im Schwarzdruck beſchlagnahmt. Anhaltspunkte dafür, daß die Bande ſchon Falſchſtücke in den Verkehr ge⸗ bracht hätte, konnten bis jetzt nicht feſtgeſtellt Falſch⸗ werden. Die fertigen Scheine ſollen wohlgelungene Kopien echter Hundertmarkſcheine geweſen ſein. Sie ſollen auch ein vorgetäuſchtes Waſſerzeichen be⸗ ſeſſen haben und hätten ſich recht gut geeignet, län⸗ gere Zeit ohne erkannt zu werden, in den Geld⸗ umlauf zu kommen. Es handelt ſich bei den Ver⸗ hafteten vor allem um einen gewiſſen 64 Jahre alten Schreiter, den Mieter der Werkſtätte und um zwei Steindrucker mit dem Namen Eiſele, Vater und Sohn. Bei den übrigen Leuten, die an dem Verbrechen beteiligt waren, ſoll es ſich in der Hauptſache um erwerbsloſe Lithographen handeln. Der Betrug kam am Samstag nachmittag ans Tageslicht. Einer der Gläubiger von Schreiter, der aus deſſen früherer Tätigkeit Anſprüche zu erheben hat, kam überraſchend in die Werkſtatt, die ſich in dem Hinterhaus über einer Karoſſeriewerkſtätte be⸗ fand. In anderen Fällen mußte man, wie die Nach⸗ barn erzählen, immer mindeſtens zehn Minuten nach dem Klopfen warten, bis man in die„Arbeits⸗ ſtätte“ hereingelaſſen wurde. Als der Schuldner die lithographiſchen Steine und einen papierenen Berg mit Hundertmarkſcheinen ſah, wußte er ſo⸗ fort Beſcheid und eilte zur Polizei. Schreiter und ſeine eben anweſenden Genoſſen ſollen in größten E Falle* boelbſabrif Stuttgart arbeiteten Schrecken verſetzt worden ſein und 5 Tätigkeit ſofort geahnt haben. Der Beſitzer des Hauſes erklärte auf Befragen, daß der Mieter ihm ſehr gefallen und einen„ruhigen“ Eindruck gemacht hat. Schreiter iſt mit ſeinen Ge⸗ noſſen am 26. Februar ds. Jahres eingezogen, alſo vor wenigen Wochen. Er habe ſich als Druckerei⸗ fachmann ausgegeben, der in ketzter Zeit Vertre⸗ tungen von Druckereimaſchinen gehabt habe und ſich nunmehr ſelbſtändig machen wolle. Schon nach we⸗ nigen Tagen nach dem Einzug wurde in der Falſch⸗ münzerwerkſtätte bis ſpät in die Nacht hinein ge⸗ arbeitet. Auch der Umſtand erſchien den Nachbarn nicht weiter verdächtig, daß die das Ende Fenſterſcheiben innen weiß angeſtrichen wurden, ſo daß man auf keinen Fall in die Räume hereinſehen konnte. Auf Befragen, weshalb der Mie⸗ ter dieſe Maßnahme treffe, erwiderte der„Unterneh⸗ mer“, daß er dies aus zwei Gründen tue. Einmal ſei dies für die Farbendrucke aus fachmänniſchen Gründen notwendig und zweitens werden ſeine Ar⸗ beiter nicht abgelenkt durch Spazierenſchauen. Der wahre Grund iſt heute jedermann klar. Die Couſine aus Amsrika bürgt Der Hausbeſitzer hat noch keine Miete erhalten, ſondern ſich mit Verſprechungen tröſten laſſen. Es iſt diesmal nicht der Onkel aus Amerika, der kom⸗ men will, Schulden bezahlt und große Erwartungen erfüllt. Nein, diesmal iſt es die Couſine, die auf einem ſchönen Brief mit kunſtvollem Briefkopf ihren Beſuch in Deutſchland ankündigte. Die Cou⸗ ſine ſagte jedoch nicht nur ihr bloßes Erſcheinen an und verſprach nicht nur allerlei vage Dinge, ſondern ſie e ſchwarz auf weiß den Betrag von 15 000 Dollar an, den ſie ihrem Vetter mitbringen wolle. Auf Grund dieſes Schreibens— die Falſch⸗ münzer waren ja in Uebung mit allen Druckkünſtem — ließen ſich wahrſcheinlich auch noch andere Gläubi⸗ ger tröſten. Es erhebt ſich noch die Frage, welche„Ouali⸗ tät“ die falſchen Hundertmarkſcheine gehabt haben. Bis jetzt waren ſie noch ohne Farben, ſchwarz⸗ weiß auf beiden Seiten bedruckt. Da es ſich bei den Leuten um einige junge erwerbsloſe Lithographen Handelt iſt ſchon anzunehmen, daß die Scheine man⸗ chen getäuſcht hätten. Sicher darf man jedoch lt. Stuttg. N. Tagbl. ſagen, daß die Herrlichkeit bald zu Ende geweſen wäre, denn eine ſolche Fülle von Schei⸗ nen läßt ſich nicht ſo leicht in den Geldmarkt bringen. Wilo-Weſt auf der Kirchweihe * Landau, 21. März. Das Amtsgericht Germers⸗ heim hatte am 3. Februar eine Reihe von Otters⸗ heimer Burſchen wegen Nötigung, Bedrohung, gro⸗ ben Unfugs, Vergehen gegen das Schußwaffengeſetz mit Geld⸗ und Gefängnisſtrafen bis zu drei Monaten bedacht, weil ſie ſich auf der Knittelsheimer Kirchweihe im Oktober v. J. ungebührlich benommen hatten. Den Burſchen wurde Bewährungsfriſt gewährt. Zwei der Angeklagten legten gegen das Urteil Be⸗ rufung ein, ſodaß ſich die Landauer Strafkammer mit der Angelegenheit in öffentlicher Sitzung erneut be⸗ ſchäftigen mußte. Zwiſchen Knittelsheimer und Ottersheimer Bur⸗ ſchen beſteht ſeit langem ſchon eine gewiſſe Spannung. Eine Reihe Ottersheimer Burſchen hatten es beſon⸗ ders auf einen Wirt abgeſehen, der ihnen einmal nach Feierabend keinen Wein mehr gegeben hatte. An der Knittelsheimer Kirchweihe wollte man mit dem abrechnen. Gegen Mitternacht am Kirchweih⸗ ſonntag kamen etwa 10 angetrunkene Burſchen in die Wirtſchaft und verlangten Wein, ſonſt würden ſie Vergeltung für die Zurückweifung beim letzten Mal üben. Da⸗ bei zogen einige von ihnen Revolver heraus, fuch⸗ telten damit dem Wirt buchſtäblich unter der Naſe herum und betonten, daß es diesmal anders ſei als beim letzten Mal. Nach der Schilderung des Wirtes ſetzte ihm einer den Revolver auf die Bruſt, der andere ſpielte ihm mit einem Revolver am Kinn, während die übrigen eine Art Indianertanz um ihn aufführten. Um ſich aus der Situation zu retten, blieb ihm nichts übrig, als den Ottersheimer Burſchen Wein zu ge⸗ ben. Inzwiſchen kam ſein Sohn hinzu, der eine Tracht Prügel erhielt. Erſt durch das Einſchreiten der Polizei konnte Schlimmeres vermieden werden. Die Angeklagten wollen ſich an Einzelheiten nicht mehr erinnern, ſie ſeien betrunken geweſen. Durch einen umfangreichen Zeugenapparat wurde feſtge⸗ ſtellt, daß es ſich im weſentlichen ſo zugetragen hat, wie es der Wirt ſchilderte. Der Staatsanwalt hatte Gefängnisſtrafen bis zu ſieben Monaten beantragt. Die Strafkammer verurteilte drei Angeklagte, die Berufung eingelegt, oder gegen die der Staatsanwalt Berufung beantragt hatten, zu Gefängnisſtrafen und hob die bewilligte Bewährungsfriſt auf. Außer den Gefängnisſtrafen haben die Verurteilten auch die Koſten des Verfahrens zu tragen. Mutter gerettet, Kind ertrunken * Kappel a. Rh., 21. März. Letzte Woche fuhren zwei auf dem Rhein talwärts treibende Kanal⸗ ſchiffe oberhalb der Schiffsbritcke auf eine Kies⸗ bank auf. Nachdem man mehrere Tage vergebens auf ein Steigen des Waſſers gewartet hatte, wurden die Fahrzeuge mit Kappenſtändern freigemacht und an das Land geſtellt, worauf die Schiffleute aus Land ſtiegen. Ein 2½ Jahre altes Mädchen, das auſcheinend nicht genügend beaufſichttgt worden war, glitt aus und fiel in den Strom, der es gleich ab⸗ trieb. Im erſten Schrecken ſprang ihm die Mutter nach, doch auch ſie wäre untergegangen, wenn es dem Manne nicht gelungen wäre, ſie zu erreichen und an das Land zu ſchaffen. Als er ſich auch an die Rettung des Kindes machen wollte, war von dieſem nichts mehr zu ſehen. Vom Motorrab geſchleift * Homburg, 21. März. Auf der Straße Bruch⸗ mühlbach⸗Mieſau wurde das ſechsjährige Kind der Frau Trautmann von dem Motorrad des Erwerbsloſen Georg Brengel aus Bruchmühl⸗ bach angefahren und einige Meter geſchleift. Das Kind erlitt innere Verletzungen und einen ſchweren Beckenbruch, während Brengel mit dem Schrecken davonkam. Der Fahrer hatte rechtzeitig Signal gegeben, doch lief das Kind auf die falſche Straßenſeite, wodurch ſich das Unglück ereignete. Aus der Ffaſx Geheimrat Dr. von Baſſermann⸗Jordan 60 Jahre alt * Deidesheim, 22. März. Geheimer Rat Dr. Friedrich Armand von Baſſermann⸗ Jordan, der Präſident des Bayeriſchen Weinbauverbandes, begeht am 23. März dieſes Jahres ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Baſſermann⸗Jordan iſt u. a. der Be⸗ gründer des pfälziſchen Weinmuſen ige tm Hiſtoriſchen Muſeum zu Speyer, ferner hat er ſich als Schyift⸗ ſteller in Weinbaufragen einen klangvollen Namen erworben. Sein Großvater war der bekannte Parla⸗ mentarier Daniel Baſſermann. Meſſerſtecherei * Neuſtadt a. d. Hdt., 19. März. Geſtern abend um 9 Uhr wurden zwei Perſonen ohne Anlaß nie⸗ dergeſtochen. Der Student Ellrich wurde in der Friedrichſtraße von zwei Leuten überfallen, wäh⸗ rend Pillhofer auf dem Heimweg von der Kirche in der Kellerſtraße ebenfalls durch Kpofſtiche ſchwer verletzt wurde. Als Täter kommen in Betracht der Chauffeur Willt Schneider und der Arbeitsloſe Ludwig Laible. Beide wurden von der Polizei verhaf⸗ tet, wobei Schneider ein langes, feſtſtehendes Meſſer wegwarf. Nachdem die Täter zum Polizeibüro geführt wurden, waren die in der Markthalle verſammel⸗ ten Angehörigen der Rotfront benachrichtigt wor⸗ den. Sie eilten nach dem Marktplatz, wo ſie die Verhaftung der beiden verhindern wollten. Die Tat dürfte auf politiſche Motive zurückzuführen ſein. Schneider gehört der K. P. D. an und hat auch im Verlauf des Abends die Türe eines hieſigen Kaf⸗ fees geöffnet und hineingerufen:„Kommt heraus, Ihr Hitlerbuben!“ Kind vom Auto überfahren 7 Pirmaſens, 21. März. Geſtern nachmittag wurde in der Schloßſtraße das vier Jahre alte Söhnchen der Eheleute Wehrum von einem Pirmaſenſer Perſonenkraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß das Kind in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Es hat u. a. einen Schädelbruch und ſchwere Körperverletzun⸗ gen davongetragen. Das Kind war ohne Auſfſicht auf der Straße. Unbeleuchtet gefahren— Töblich verletzt * Kaiſerslautern, 21. März. Geſtern abend wurde der Fuhrunternehmer Brand aus Kindsbach, der auf einem un beleuchteten Motorrad fuhr, von einem Auto des Auguſt Enders ſo ſchwer ange⸗ fahren, daß er tödliche Verletzungen erlitt. Brand iſt vergangene Nacht im Kaiſerslauterner Kranken⸗ haus geſtorben. Das Unglück kam daher, daß Enders den entgegenkommenden Motorradfahrer infolge der fehlenden Beleuchtung nicht ſehen konnte. Urteil im Reber⸗Prozeß * Kaiſerslautern, 19. März. Im Prozeß Reber gegen Bauernbund wurde heute das Urteil verkündet. Dem Kläger Reber wurde ein Monats⸗ gehalt von 540 Mark zugeſprochen mit der Be⸗ gründung, daß die ſ. Z. von dem Vorſitzenden des Pfälzer Bauernbundes ausgeſprochene Kündigung nicht zu Recht beſtehend bezeichnet wurde. Reber hat nur ein Monatsgehalt von 540 Mark eingeklagt und wird nach dieſem Urteilsſpruch weitere Anſprüche geltend machen, die ſich insbeſondere auf die Dienſt⸗ zeit uſw. beziehen. 1 * Frankenthal, 22. März. Ein verheirateter Tagner von hier wurde wegen Sittlichkeitsver⸗ brechen in Haft genommen. * Kallſtadt, 22. März. Hier wurde von einem Wormſer Kraftwagen die vier Jahre alte Emilie Volz überfahren und getötet. Die Schuld⸗ frage aſt noch ungeklärt. * Das Ei des Kolumbus.„Ihr“ etwas beſonderes zu Oſtern ſchenken und ſelbſt die meiſte Freude daran haben — iſt das nicht das Ei des Kolumbus? Schenken Sie ihr doch eine Voigtländer Beſſa⸗Kamera, mit der macht das Photographieren nochmal ſoviel Spaß, weil es ſo einfach iſt. Das umſtändliche„Einſtellen“(das Damen immer ſo lang⸗ wetlig finden) fällt bei der Beſſa ganz weg. Das iſt ja übrigens noch ein Ei des Kolumbus! Sie brauchen näm⸗ lich nur den kleinen roten Zeiger der Beſſa auf die Be⸗ zeichnung Porträt, Gruppe oder Landſchaft zu ſtellen, und das gewählte Motiv wird automattſch ſcharf. Auch ſonſt iſt dieſe hübſche, gefällige Klappkamera einfach verblüffend. Ein Druck auf den Knopf, ein Zug am Lauf⸗ boden, und ſchon iſt die Beſſa fertig zur Aufnahme. Wun⸗ derſchöne ſcharfe Bilder, 6g em groß, können Sie damit machen, zumal wenn Sie den lichtſtarken Voigtländer Film nehmen: dann ſogar Momentaufnahmen bis zu einer hundertſtel Sekunde! Die Beſſa hat gleich von vornherein einen Fernauslöſer, damit Sie immer mit aufs Bild kom⸗ nten können. Sie erhalten die Voigtländer⸗Beſſa mit Anaſtigmat 116,3 für 37.80„ in jedem Photogeſchäft. V7 guumeln de di LICHT SEI Würfel. Die Putzfrau in de 1 35 Pf. 5 Doppeld FE LUX SMFEN FLOCK EN 210 1 ES8EI. 5 Aus e Aluminium 85 Cutscheine 23 Pf. Doppelpaket 4 pf. Normalpaket 27 PI. 5 5 5 UMA Das moderne Waschmittel 15 un e 5 5 3———*.36 Pf. 90 e E. 010 SK HANDELS- v Dienstag, 22. März 1932 fler Neuen Mannheimer Zeitung Deuische Bau- und Bodenbank A. Der in der Generalverſammlung genehmigte Abſchluß der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank, deren Ack. ſich bekanntlich in ſeiner überwiegenden Mehrheit im Beſitz des Reiches befindet, weiſt einen gegenüber dem Vorjahr nahezu unver⸗ ändert gebliebenen Gewinn von 3,72(3,756) Mill. 1 aus. Zinſen erbrachten 4,795(4,51), Proviſionen 1,27(1,27), abgeſchrieben auf Bankgebäude und Mobilien werden 9,30 (0,22), Unkoſten erforderten 2,28(2,04) Mill. I. Die Ge⸗ winnverteilung wird wie folgt vorgenommen: Geſetzliche Rücklage 1,00(1,20), Rückſtellungen für ſchwebende Geſchäfte 1 Mill.&(wie i..), Penſionsrücklage(0,05(0,10), 5 v. H. Divldende(wie i..), 1,56(1,22) Mill. A, Vortrag 113 209(241 786) l. Wie im Bericht ausgeführt, hat ſich im Berichtsjahr die ſtarke Einſchränkung des Wohnungsbaus nicht in gleichem Maße auf das Zwiſchenkredit⸗ geſchäft ausgewirkt. Infolge der zögernden und ſpäter teilweiſe ganz eingeſtellten Auszahlungen der für Bauvor⸗ haben zugeſagten Dauerbeleihungen blieb ein großer Be⸗ darf an Zwiſchenkrediten beſtehen. Neben dem Zwiſchen⸗ kreditgeſchäft für den Wohnungsbau haben für die Bank auch kurz⸗ und mittelfriſtige Geſchäfte auf anderen Gebieten der Bau⸗ und Bodenwirtſchaft zunehmende Bedeutung erlangt. Der Umfang der Kredit⸗ gewährung hat inſolgedeſſen nur eine verhältnismäßig ge⸗ ringe Einſchränkung erfahren. Die Forderungen aus Kre⸗ diten gingen von 166,2 zu Beginn des Jahres auf 133,8 Mill.„ Ende des Jahres zurück. Infolge der Kriſe hat die Bank an fremden Geldern rd. 40 Mil 1. 4 verloren, allein an ausländiſche Gläubiger wurden im zweiten Halbjahr annähernd 10 Mill. zurückbezahlt. Die Ablöſung der Zwiſchenkrebite hat ſich trotz der Kriſe befriedigend geſtaltet. Nach der Bilanz betrugen(in Mill.% Kaſſa und Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken 1,4(.), Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 10,8(16,95, Noſtroguthaben 17,9(35,2), Lombards 2,8(4,2), eigene Wertpapiere 12,2(4,8). Zwiſchenkredite und Schuldner in J. Rechnung werden mit 113,5(127,6) ausgewieſen, Schuld⸗ ner aus dem Reichsfonds mit 22,3(22,3). Für dieſen Reichsfonds, der auf der Pafſivſeite mit 25,2(26,9) aus- geworfen iſt, übt die Bank lediglich Verwaltungsſunktio⸗ nen gus. Beteiligungen betragen ziemlich unv. rd. 8 Mill. 44. Auf der Paſſivſeite wird die Auslandsanleihe mit 21,1(21,3) ausgewieſen, Gläubiger mit 122 162,4]. Hiervon ſind innerhalb 7 Tagen fällig 30,4(23,6), bis zu Monaten 45,6(65,7), nach mehr als 3 Monaten 46,1 (76,1). Die Gläubiger ſind überwiegend Bankgläubiger. Der Reſt des 6 Mill.⸗Dollar⸗Kredits, der unter Kreditoren verbucht iſt, beträgt noch 3,3 Mill., er wird im Laufe d. J. zurückgezahlt. Der reine Umſatz auf einer Seite des Hauptbuches ging von 5,4 Milliarden i. V. auf 4,7 Mil⸗ liarden& zurück,. Badiſche Bauk. Aktiva: Goloöbeſtand 8 358 338.44, deckungsfähige Deviſen 332 743, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 284 298.83, deutſche Scheidemünzen 25 921.92, Noten an⸗ derer Banken 5 129 635, Lombardforderungen 3698 920, Wertpapiere 11 606 285.27, ſonſtige Aktiva 28 508 3938.2 Paſſivo: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 24 787750, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 17 340 371.50, an eine Kündigungs⸗ ſriſt gebundene Verbiundlichkeiten 21 914 087.40, ſonſtige Paſſiva 1 479 326.73. Verbindlichkeiten aus weiterbege⸗ benen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1 239 407 J. * Berliner Haudelsgeſellſchaft, Berlin. Die unter dem Vorſitz von Juſtizrat Dr. Meidinger abgehaltene GV. der Berliner Handelsgeſellſchaft, Berlin, auf der 37 Kom⸗ manditiſten ein Kapital von 19 588 000„ vertraten, ge⸗ nehmigte ohne Erörterung den Abſchluß für 19381 mit 4 v. H.(8. v..) Dividende. Die Verſammlung nahm fer⸗ ner Kenntnis von dem Eintritt des bisherigen langjäh⸗ rigen Syndikus Dr. Wilhelm Köppel als Geſchäfts⸗ inhaber der Geſellſchaft u. ſtimmte einer Anzahl Satzungs⸗ änderungen zu, darunter Aufhebung der Beſtimmung, wo⸗ nach die Teilnahme der Mitglieder des Verwaltungsrates an der Verwaltung anderer Bankgeſchäfte nur mit Geneh⸗ migung des Verwaltungsrates zuläſſig iſt. Der AR., der in ſeiner Geſamtheit gemäß der Notverordnung zurücktrat, wurde bis auf Kommerzienrat Dr. Baare, Freiherr von Berenberg⸗Goßler und Karl Fehrmann wie⸗ dergewählt. Der Letztgenannte wurde zum Bilanzprüfer beſtellt. In den AR. treten neu Geh. Regierungrat a. D. Hermaun Schlüpmann Berlin und Bankier Max Warburg Hamburg, ein. * Bayeriſche Vereinsbauk, München⸗Nürnuberg. Der Ag. beſchloß, der GV. am 12. April die Verteilung einer Dividende von 5(10 v..) auf die St.⸗Aktien und von wieder 6 v. H. auf die dividendeberechtigten Vz.⸗Aktien vorzuſchlagen.. * Deutſche Schiffsbeleihungs⸗Bank As., Hamburg.— Wieder 10 v. H. Dividende. Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahrs 1931 wird als befriedegend bezeichnet, ſo daß die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf das Aktienkapital von 1 Mill. 4 vorgenommen wer⸗ den bann. Ein Beſchluß jedoch, ob ein Teil des erzielten Gewinns zur Stärkung der Reſerven Verwendung finden soll, iſt noch nicht gefaßt. Bank für weribeständige Anlagen A6. Verringerier Darlehensbesfand, Keine Neuausleihungen Das Inſtitut. das in enger Verbindung mit der Preu⸗ ßiſchen Sügatsbank(Seehandlung) ſteht, berichtet. daß ſich der Geſchäftsſtand der Bank auch im Jahre 1931 wenig ver⸗ ändert hat. Der Darlehnsbeſtand hat durch die planmäßigen Dilgungen der Darlehnſchuldner eine Verringerung auf 5,58(i. V. 5,84) Mill./ erfahren. Neuausleihungen ſind Nicht vorgenommen worden. Die im abgelaufenen Jahr fällig gewordenen Zins⸗ und Tilgungsbeträge ſind ſämtlich eingegangen. Von den umlaufenden Goldrentenbriefen wurden rumd 220 000„ zu Dilgungszwecken aus dem Ver⸗ fehr gezogen; ſie werden mit 5,31(5,53) Mill.⸗ I aus- gewieſen. Die mit 0,67(0,72) Mill.“ eingeſtellten Wert⸗ Papiede umfaſſen ausſchließlich eigne 5proz. Goldrenten⸗ briefe. Bankguthaben ſind auf 105 094(58 377) l geſt legen, Bankſchulden daßegen auf 250 000(300 000)„ zuxrück⸗ gegangen. Die Erfolgsrechnung ergibt einen Reingewinn vem 50 207(57 816), woraus, wie ſchon angekündigt, wie⸗ der eine Dividende von 8 v. H. verteilt wird. Hubertus Braunkohle AG. Brüggen a. d. Erft. Der AR. beſchloß, der GB. am 19. 4. die Verteilung einer Di⸗ vidende von wieder 8 v. H. für 1931 vorzuschlagen. * Stahlwerke Brüninghaus Ac, Werdohl i. W. Dividendenloſer Abſchluf Der Betriebsüberſchuß für das Geſchäftsjohr 1930—91 beläuft ſich noch Abrechnung mit der Ver. Stahlwerke Ach auf Grund des Betriebs⸗ gemeinſchaftsvertrags auf 1,11(1,17) Mill. J. Unkoſten erforderten 0,83(0,92) Mill. 4. Zu Abſchreibungen wur⸗ den 0,29(0,25) Mill./ verwandt. Nach dem Intereſſen⸗ gemeinſchaftsvertrag mit der Vereinigte Stahlwerke A6 gelangt keine Dividende zur Ausſchüttung. Der ziemlich knapp gefoßte Bericht bemerkt, doß alle Er⸗ zeugniſſe der drei Werke infolge der bekannten Finanz⸗ kotaſtrophen im Juli 1931 einer ſchweren Abſatzſtockung unterlagen und daß die Verkaufspreiſe eine immer mehr weichende Richtung einſchlugen. Die ſeit 48 Jahren be⸗ ſtandene Federngemeinſchaſt kam im Berichts⸗ johr zum Ablauf und konnte nicht wieder erneuert werden, ſo daß in Eiſenbahnfedern ein beſonders hoher Preisſtürz eintrat.(8 21. März.) * Dividendenhallierung der Vereinigte Böhler Stahl⸗ werke AG., Zürich. Der Verwaltungsrat beſchloß, der GV. für das abgelaufene Geſchärtsfahr 1981 die Verteilung einer Dioidende von 5 v. H. auf das 19,5 Mill. ffr. bebragende AK. vorzuſchlaſen(i. V. 10 v..) * F. Küppersbuſch u. Söhne Ac. Gelſenkirchen— 4 d. B. ö) v. H. Dividende. Der Af beſchloß, der G, am 12. April vorzuſchlagen, auf das AK. von 4,9 Mill. 4 für 1931 eine Dividende von 4 v. H. gegen 6 v. H. i. V. zu verteilen. IRTSCHAFTS-ZmMrTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 137 Börsenreformen als Auffiakf zur Vollbörse? Amiſliche Kursſesisetzung genehmigt * Berlin, 21. März.(Eig. Dr.) Der Preuß. Miniſter für Handel und Gewerbe hat den Preuß. Börſenvorſtänden mitgeteilt, daß er keine Einwendungen dagegen erheben würde, wenn die Börſenvorſtände nach Ablauf der erſten April⸗ woche an den Wertpapierbörſen die amtli ch e Kursfeſtſtellung wiederaufnehmen. Von der Wiederaufnahme des Termin handels in Wert⸗ papieren ſoll jedoch einſtweilen Abſtand genommen werden. Eine variable Notiz neben dem Einheitskurs ſoll für dazu geeignete Wertpapiere zugelaſſen werden. Zwangsverkäufe an der Börſe zur Verwirk⸗ lichung von Pfandrechten an Wertpapieren ſind nach wie vor nur mit Genehmigung zuläſſig. Eine Ausnahme gilt nur für neu aufgenommene Darlehen. 2 Die Reichsregierung, die Länderregierungen und die deutſchen Börſenvorſtände ſind ſich endlich darüber klar ge⸗ worden, daß auch die letzten Feſſeln, die den Effekten⸗ märkten anhaften, ohne Verzug beseitigt werden müſſen. Die Widerſtände, die ſich hier und da gegen die Abhaltung von Vollbörſen noch bemerkbar machten, haben faſt ganz aufgehört und die Preuß. Regierung hat jetzt die Erlaubnis für die Wiedereröffnung für die zweite April⸗ woche gegeben. Wenn die Aufſichtsbehörden bis zur Wiederherſtellung amtlicher Kurſe noch einen gewiſſen Zeitraum verſtreichen laſſen, ſo war dafür öte Erkennnis maßgebend, daß es noch manches aufzuräumen gilt, ehe das Geſchäft mit Effekten wieder normal funktioniert. Zunächſt ſoll die Ueberſetzung der Maklerſchaft ge⸗ mildert werden. dadurch, daß man 100 Börſenbeſuchern einen Betrag von je 4000 4 zur Verfügung stellt, mit dem ſie unter Verzicht auf ihre Börſenkarte ſich eine neue Exiſtenz aufbauen ſollen. Durch eine Veringerung der Makler um etwa 15 v. H. wird naturgemäß die Verdienſtmöglichkeit der übrigen geſtei⸗ gert; gleichzeitig fin kt auch die Verluſtchance für die Bankwelt, da ja nur diejenigen Elemente ihre Ein⸗ trittskarten zurückgeben und auf den Abkehrfond zurück⸗ greifen, die völlig verarmt ſind. Es kam gar nicht ſelten vor, daß von hierher gehörigen Perſonen, an deren Ehren⸗ haftigkeit nicht zu zweifeln iſt, Gewaltgeſchäfte getätigt wurden, nur um das nackte Leben zu friſten. Schlug der Verſuch fehl, ſo war meiſt eine Bank oder ein Bankier der Leidtragende. 5 Mit der Löſung des eben angeſchnittenen Problems iſt freilich nur ein kleiner Abſchnitt aus dem Geſamtkom⸗ plex geregelt. Eine weitere Aufgabe liegt in der Rentabilitäts⸗ frage des Börſengeſchäftes. Im Freiverkehr, wie er ſich z. das Bankgewerbe Kauf⸗ bzw. Verkauf⸗Aufträge nur als Eigenhändler durch, d. h. es berechnet den Kunden einen Nettokurs, der bereits die Speſen für Stempel, Proviſion uſw. einſchließt. Bei der Feſtſtellung amtlicher Notierun⸗ gen müßten die Banken hingegen gemäß den Vorſchrif⸗ ten des HG wieder als Kommiſſionür auftreten, d. h. die Speſen detaillieren und den katſächlich bezahlten oder erlöſten Marktkurs des betreffenden Wert⸗ papieres in Rechnung ſetzen. Abgesehen von der Mehr⸗ arbeit, die ein ſolches Verfahren erfordert, bedeutet es auch eine Kürzung des Verdienſtes, denn bei dem heutigen Kursſtand würde die Normalproviſion nur fehr niedrige Erträge abwerfen, die nicht einmal die Selbſtkoſten decken. Es liegen bereits verſchiedene Vorſchläge vor, die den Schönheitsfehler beſeitigen ſollen. Der eine verlangt eine generelle Erhöhung der Propiſionsfätze; der andere will bei Papieren, die unter 100 v. H. ſtehen, die Proviſion vom Nominalbetrag erhoben wiſſen, und eine dritte Anregung ſieht eine Heraufſetzung der Mindeſtproviſionsſätze vor. So begreiflich die Wünſche der Bankwelt auch ſind, darf darüber doch das große Ziel, nämlich die Wiederherſtellung geordneter Verhältniſſe, nicht vergeſſen werden. Die Geringfügigkeit der Börſenumfätze in den letzten Jahren hing ſicherlich zum Teil mit der Furcht des Intereſſenten vor den hohen Speſen zufammen. Jede Ueberſpannung der Proviſionskoſten iſt daher zu vermeiden. An dem Tage, aun dem der jetzige Freiverkehr in Gong geſetzt wurde, kündigte der Berliner Börſenvorſtand die Schaffung einer Kontrollmöglichkeit für dos Publikum Ueberall Berliner Nachbörſe leicht abgeſchwächt Nach dem uneinheitlichen Schluß des Börſenverkehrs zeigten die Nachmittagsſtunden im Einklang mit den ſchwächeren Meldungen aus dem Anslande allgemein leichte Kursrückgänge. In den bevorzugten Werten beſtand eher etwas Angebot, die heraus⸗ kommende Ware wurde aber von der Spekulation auf etwas ermäßigtem Niveau ſchlank aufgenom⸗ men. Im großen und ganzen war die Umſatztätigkeit verhältnismäßig klein. Im Gegenſatz hierzu waren Pfandbriefe bis zu ½ v. H. freundlicher, auch Reichsſchuldbuchforderungen zogen weiter bis zu 1 v. H. an. Am Geldmarkte blieben die Sätze ziemlich un⸗ verändert, obwohl die Tendenz als eher leichter zu be⸗ zeichnen war. Am Privatdiskontmarkt überwog jedenfalls ſchon wieder die Nachfrage. Auch für Reichs⸗ ſchatzwechſel, die als Fälligkeitstermin fetzt den. Juni haben, beſtand ebenfalls eher Intereſſe. Frankfurter Abendbörſe ſchwächer Im Anſchluß an den abbröckelnden Mittagsſchlußver⸗ kehr eröffnete die Abendbörſe in eher ſchwächerer Haltung. Bei der Spekulation machte ſich im Hinblick auf die bevorſtehende Unterbrechung durch die Feiertage ſtarke Zurückhaltung und etwas Glattſtellungs⸗ bedürfnis bemerkbar. Daß in den erſten Apriltagen mit der amtlichen Kursfeſtſetzung begonnen werden kann, blieb ohne Einfluß, zumal aus dem Auslande überwiegend ſchwächere Kursmeldungen vorlagen. Bei J. G. Farben und bei den Montanwerten betrugen die Rückgänge bis zu 1 v.., ſtärker rückläufig waren Reichsbankanteile, die 1% v. H. einbüßten. Am Rentenmarkte waren von Liqui⸗ dationspfandbriefen Rhein. Hypt. Liqu. weiter angeboten und ½ v. H. niedriger. Im übrigen ergaben ſich keine Veränderungen von Belang. Altbeſitzanleihe konnte 4 v. 5. anziehen, Reichsſchuloͤbuchforderungen waren auf dem er⸗ höhten Niveau gehalten, J. G. Farbenbonds verloren v. H. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill. Am Elektromarkte fielen A. E. G. durch ſchwache Haltung auf, da angeblich in dieſem Papiere exekutiert wurde. Auch Siemens lagen im Zuſammenhang damit etwa 1% v. H. niedriger. Auf den übrigen Marktgebteten er⸗ gaben ſich bis zum Schluß des Verkehrs keine weſent⸗ lichen Veränderungen mehr. Auslandsbörſen matt Die Pariſer Börſe nahm bei ſchwacher Grund⸗ ſtimmung keinen einheitlichen Verlouf. Die Schlußkurſe lagen meiſt unter denen des Wa Im Verlaufe der Londoner Börſe blieb die Grundſtimmung luſtlos, auch britiſche Staatspapiere neigten leicht zur Schwäche. Deutſche Anleihen waren ca. zwei Punkte abgeſchwächt. An der Amſterdamer Börſe blieb das Geſchäft bis zum Schlutz ſehr gering, die Tendenz war eher ſchwächer. Wien war geſchäftslos und eher ſchwächer. Die Newyorker Börſe 21 Zt. abwickelt, führt durch Kur sregiſtrierung an. Die Zufſage iſt bisher unerfüllt geblieben, aber man ſcheint das Ver⸗ ſüumte jetzt nachholen zu wollen, in dem hinter die amt⸗ liche Notierung von Papieren, die nur einen geringen oder überhaupt keinen Umſatz aufzuweiſen haben, die Be⸗ merkung„ohne Umſatz“ Platz finden ſoll. Gegen eine derartige Regelung beſtehen keinerlei Bedenken; hingegen kann nicht genung vor weitergeheuden Forderungen gewarnt werden, die die Veröffentlichung eines jeden Umſatzes verlangen. Ein Blick in den Betrieb der deutſchen Börſen lehrt, daß dos Hauptgeſchüft ſich immer mehr zu Gunſten der großen Terminpapiere verſchoben hat, weil das Publikum bei ihnen im Gegenſatz zu den reinen Kaſſowerten bequem her⸗ ein und heraus kann. Durch die Veröffentlichung der Um⸗ ſätze würde dieſer gewiß nicht erwünſchte Prozeß nur noch verſchärft werden und der Kaſſamarkt zur abſo⸗ luten Bedeutungsloſigkeit herabſinken. Auf dem Gebiete einzelner feſtverzinslicher Werte liegen die Verhältniſſe noch ungünſtiger. Hier wird verſucht, der Situation dadurch Herr zu werden, daß man die be⸗ treffenden Papiere nur an beſtimmten Tagen zur Notie⸗ rung bringt. Eine ſolche Regelung hat ihre ſchwere Be⸗ denken, denn man deklaſſiert damit die betreffenden Schuld⸗ titel zu ſolchen 2. oder 3. Ranges. Eutſcheibend für die Belebung der Umſätze wird die Frage ſein, ob es gelingt, die Kompenſationen auszuſchalten. Kompenſiert wird meiſtens von den Großbanken, die ihre Orders in den einzelnen Papieren ſaldieren und nur die Spitzen an die Börſe bringen. Dadurch erſparen ſie nicht nur die Maklerproviſion, ſondern auch Stempel⸗ ſpeſen; man kann es den Banken daher nicht verübeln, wenn ſie ſich das Ausgleichsverfahren nicht nehmen laſſen wollen. Auf der anderen Seite würde das Geſicht der Börſe ein ganz anderes Ausſehen be⸗ kommen, wenn ſämtliche Aufträge den Märkten zufließen. Die Umſätze betrügen ein Vielfaches der jetzigen, und es würde ein Maklerſtand entſtehen, der finanziell in die Lage verſetzt iſt, auch ſei⸗ nerſeits das Börſengeſchäft zu befruchten. Die 4. Notver⸗ ordnung ſieht eine ſchärfere ſteuerliche Erfaſ⸗ ſung der Kompenſationsgeſchäfte vor. Ob ſie genügt, die Großbanken davon abzuhalten, bleibt zweifelhaft. Die Bereinigung des Kurszettels iſt bereits im Gange und ſoll bis zur Wiedereröffnung der Vollbörſen beendet ſein. Hoffentlich wird der Ausleſe⸗ prozeß mit jener Vorſicht gehandhabt, die notwendig iſt, um dem Publikum zu den bisherigen Verluſten nicht neue hinzuzufügen, denn ein Papier ohne Bhrſennotiz verliert, wie die Erfahrung lehrt, erheblich an Wert. Andererſeits werden ſich Härten kaum vermeiden laſſen, wenn man zu gefünderen Verhältniſſen gelangen will. Gerade im richtigen Moment kommen Unlerſuchungen des Profeſſors an der Berliner Handelshochſchule, Dr. Walter Prion, über die Frage einer Reform⸗ bhedürftigkeit der Börſen. Prion weiſt darauf hin, daß man unterſcheiden müſſe zwiſchen ſolchen Refor⸗ men, die die jetzige Organiſation beibehalten und ſolchen, die einen völligen Umbau der beſtehenden zum Gegen⸗ ſtand haben. Unter Heranziehung der Londoner und NPartſer Verhältniſſe glaubt Prion, daß es uunzweckmäßig iſt, den vorteilhaften Berliner Ein⸗ heitskurs aufzugeben. Auch läßt es die deutſche Kreditorganiſation nicht zu, aus⸗ ländiſche Vorbilder einfach zu übertragen. Die deutſchen Großbanken könnten, wie es z. B. in Eugland der Fall iſt, gar nicht aus dem Börſenverbande ausſcheiden, denn ſte ſind die Emittenten der Effekten; ſie führen die Konten der Effekrenſchuldner und ſind vielfach durch Auf⸗ ſichtsratppſten mit ihnen verbunden. Sie verfügen ferner faſt ausſchließlich über die Effektenkundſchaft und das Effektenkommiſſionsgeſchäft. Sicherlich iſt, wie in der Wirtſchaft überhaupt, ſo auch auf dem Gebiete des Bankweſens mit einer Rückbil⸗ dung der Großbanken zu rechnen. Der Privat⸗ baukier kann alſo wieder ſtärker in das Börſengeſchäft hineinwachſen. Dabei iſt aber zu trennen: der Privat⸗ bankier als Berater und Kommiſſionär ſeiner Kundſchaft und der„Privatbankier“ als berufsmäßiger Effektenhänd⸗ ler an der Börſe. Prion kommt zu dem Reſultat, daß, wenn man alles in allem nimmt, die„große“ Börſen⸗ reform einſtweilen aus der Sorge der Jetztzeit ausſcheidet. Abgaben eröffnete mit ſchwächeren Kurſen in ziemlich nervöſer Stimmung. Nach ſchwächerem Beginn ſetzte ſich im Ver⸗ lauf der Brüſſeler Börſe eine Erholung durch. Deviſen rückgängig An den internationalen Deviſen märkten ging das engliſche Pfund nach der Befeſtigung des Vormittags wieder auf ſeinen Stand von heute früh, nämlich 3,64% gegen den Dollar, zurück. Anſcheinend haben von engliſcher Seite wieder Interventionskäufe in den führenden De⸗ viſen ſtattgefunden. Gegen den Gulden ſtellte ſich das Pfund auf 9,09, gegen Paris auf 93,03, gegen die Reichsmark auf 15.43, gegen Zürich auf 18,98 und gegen Madrid auf 48,59. Die Reichsmark lag etwas ſchwächer mit 23,78 in New⸗ york, 59,01 in Amſterdam und 123,10 in Zürich. Der Dolbar tendierte etwas feſter, der holländiſche Gulden und der Schweizer Franken waren etwas leichter, wäh⸗ rend ſich Mai land wieder erholen konnte. Die Deviſen des fernen Oſtens waren ſehr uneinheitlich. Welſere Prolongafion von Termingeschäffen und Börsengelddarlehen Durch eine neue Bekanutmachung des Ber⸗ liner Börſenvorſtandes über die Prolonga⸗ tton von Termingeſchäften und Börſengeld⸗ darlehen wird die Fälligkeit der noch ſchwebenden Ter⸗ mingeſchäfte und Börſengelddarlehen auf den 29. Apri 1932 hinausgeſchoben. Der Börſenvorſtand wird für dieſe Prolongation neue Prolongationskurſe auf Baſis der Tageskurſe bekanntmachen. Der Abbau der ſeit der Börſenſchließung eingetretenen Debetdifferenzen iſt mit Zahlung der letzten Rate Ende März 1932 beendet. Die Vorſchriften über frei⸗ willige Abnahme und Lieferung ſind beibehalten worden. Die Börſengelddarlehen find ebenfalls auf den 29. April 1932 prolongiert worden. Die zur Sicher⸗ heit dieſer Darlehen hinterlegten Wertpapiere werden von jetzt ab aber nach den jeweiligen Tageskurſen bewertet und müſſen auf 115 v. H. des Darlehensbetrages gehalten wer⸗ den. Der Schuldner kann die etwa vorhandene überſchüſſige Deckung herausverlangen. Die etwa nach den Tageskurſen notwendigen Nachſchüſſe ſind bis zum dritten Börſentage nach Eintritt der Unterdeckung zu leiſten. Was die Höhe der Zinſen anbelangt, ſo iſt es bei Termingeſchäften und Börſengelddarlehen bei blieben. * 6 v. H. Halbjahresdividende der Bank von England. In der Halbjahresverſammlung der Direktoren der Bank von England wurde Montagu Norman zum 13. Mole zum Gouverneur der Bank von England ernannt. Ferner wurde beſchloſſen, am 5. April eine Halbjahresdividende von 6 v. H. abzüglich Einkommenſteuer zur Auszahlung zu bringen. Der Satz iſt damit gegenüber dem vorher⸗ gehenden Halbjahr unverändert. den bisherigen Vorſchriften ge⸗ Zum Abkommen Zwischen Reich und Reedern Amtlich wird mitgeteilt: Bei Beſprechung der Stützungs⸗ maßnahmen des Reiches zugunſten der Seeſchiffahrt iſt die Nachricht verbreitet worden, daß dem Reichals Sicher⸗ heit für die von ihm zu übernehmenden Garantien die An⸗ ſprüche der Reedereien auf Auszahlung der amerikaniſchen Freigabegelder abgetreten worden ſeien. Dieſe Nachricht iſt unzutreffend. Die Anſprüche der Reedereien auf die amerikaniſchen Freigabegelder ſind dem Reiche weder abgetreten noch in irgend einer anderen Form verpfändet worden. Eine Ver⸗ pfändung dieſer Anſprüche wäre nach den für die Freigabe⸗ gelder maßgebenden Beſtimmungen auch nicht möglich ge⸗ weſen. Ebenſowenig iſt es zutreffend, daß der Norddeutſche Lloyd als Sicherheit für die für ihn zu übernehmende Garantie ſeine Schiffe verpfändet oder dem Reich Spezial⸗ ſicherheiten geſtellt habe. Es iſt lediglich verein hart worden, daß die neuen Kredite, welche den Reedereien einge⸗ räumt werden ſollen und für die das Reich die Garantie übernimmt, den Vorrang vor den bisherigen inländiſchen Krediten erhalten ſollen. * Arbeitsgemeinſchaft Torpedo⸗Weilwerke— Remington. Die Torpedo Fahrräder und Schreibmaſchi⸗ nen Weilwerke AG., Frankfurt a..⸗Rödel⸗ heim iſt in eine Arbeitsgemeinſchaft mit der Rem ing⸗ ton Rand In e. eingetreten, die einen Austauſch ihrer Patente, Verfahren und Fabrikationsmethoden auf den Ge⸗ bieten der Schreibmaſchinen, Organiſations⸗, Buchungs⸗ und rechnenden Schreibmaſchinen in ſich ſchließt. Von der Verbindung mit einem internationalen Konzern, der ein weitverzweigtes Netz von Niederlaſſungen und Vertretun⸗ gen beſitzt, verſpricht ſich die Geſellſchaft eine günſtige Auswirkung beſonders auf den Auslandsabſatz ihrer Er⸗ zeugniſſe. Die Geſellſchaft beruft, wie bereits gemeldet, auf den 6. April eine ao. GV. ein, auf deren TO. Neuwah⸗ len zum AR. zwecks Aenderung ſeiner Befugniſſe und Satzungsänderungen ſtehen. ( Reorganiſation der Piauo⸗ und Orgelwerke Philipp AG., Aſchaffenburg.(Eig. Dr.) Auf Grund der weiteren Verſchlechterung der Wirtſchaftsbage hat die Geſellſchaft für 1990⸗31 eimen ſtarken Abſatzrückgang zu ver zeichnen. Zwecks Sanierung der Geſellſchaft wird vorgeſchlagen, von 1% Millionen At. 900 000„ Aktien, die von Großaktionärſeite zur Verfügung geſtellt werden, en⸗ zuziehen. Die verbleibenden 600 000, werden auf 30 000 A guſammengelegt und dann wieder erhöht uf 200 000„. Die Bilanz wird unter Heranziehung der neuen Kapitalziffern aufgeſtellt werden. Von dem ſich er⸗ gebenden Buchgewimn von 1,47 Mill.& wird der Vor⸗ jahresverluſt von 649 000„ gedeckt, während der Reſt zu Wertminderungen und dergl. Verwendung finden wird. * Stuttgarter Straßenbahnen in Stuttgart.— 8(6 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der G für 1931 die y Verteilung von 5(i. V. 6) v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen. * Württembergiſches Portlaud⸗Cement⸗Werk zu Lauffen am Neckar. Das mit 3,3 Mill. J Ac arbeitende Unter⸗ nehmen ſchließt 1931 nach 164 687(221 230)/ Abſchreibun⸗ gen mit 519 372(584 398) 1 Reingewinn einſchl. 254 898% Vortrag aus 1930, woraus 8(10) v. H. Dividende verteſſ werden. Aus der Bilanz(in): Außenſtände und Bank⸗ guthaben 389 863(900 764), Beteiligungen und Wertpapiere 1027 809(863 631), Geräte und Vorräte 246 899(274 642% andererſeits geſetzliche Rücklage 393 816(unv.), Sonderrück⸗ lage 250 000(unv.), Gläubiger und Steuerrückſtellung 550 226(685 855). Emag Flekiriziſais AG. Frankfuri a. M. Weder dividendenlos Wie wir von der Verwaltung der Geſellſchaft erfahren, ſind die Betriebe des Unternehmens derzeit verhülk⸗ nismäßig gut beſchäftigt. Die Kapazität wird zu annähernd 45 v. H. ausgenutzt. Verſchiedene größere Auf⸗ träge ſind gegenwärtig in Arbeit und man hofft, daß in nächſter Zeit noch weitere Beſtellungen größeren Umfanges eingehen werden. Infolge der Zollmauern hat das Aus⸗ landsgeſchäft ſehr nachgelaſſen, nur der Abſatz nach Rußland konnte ſich recht zufrie⸗ denſtellend entwickeln, obwohl auch dort bereits die Konkurrenz anderer Länder, namentlich Englands, Ita⸗ liens und in geringerem Maße auch Frankreichs, feſtzuſtel⸗ len iſt. Ein Nachteil im Rußlandgeſchäft ſind die von dort verlangten langen Kreditfriſten, die man in Deutſch⸗ land wegen der herrſchenden Geldknappheit zu ver kür⸗ zen beſtrebt iſt. Allerdings ſeien in dieſem Zuſammen⸗ hang bisher keine Schwierigkeiten aufgetaucht, da die ruſſiſchen Firmen die Zahlungsfriſten ſehr p romptein halten. Für das Geſchäftsjahr 1931 iſt mit einer Dividen⸗ denausſchüttung wieder nicht zu rechnen. Durch die gegen Ende 1931 beſchloſſene Herabſetzung des AK. von 1332 000 4 auf 1 Mill., wobei u. a. nom. 284 000% Vorratsaktien, die mit 71000 4 zu Buche ſtan⸗ den, eingezogen wurden, ſind die Verluſte, die ſich haupt⸗ ſächlich bei den Lagervorräten ergeben hatten, beſeitigt worden. Die Bilanz für 1931 wird demnach beträchtliche ſtille Reſerven enthalten. Genaue Abſchlußziffern können noch nicht mitgeteilt werden, da ſich die Abſchluß⸗ arbeiten noch in vollem Gange befinden. Die GV. dürfte erſt in einigen Monaten zu erwarten ſein. Zemeniabsaß weiler rückläufig Berlin, 18. März.(Eig. Dr.) Im Februar hat ſich der Zementabſatz mit 97000 Tonnen gegenüber dem Januar mit 104 000 Tonnen noch weiter verſchlechtert. Dies be⸗ deutet, daß die Werke durchſchnittlich noch nicht einmal mit 10 v. H. ihrer Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt ſind. Der Februar 1931 brachte noch einen Abſatz von 162 000 Ton⸗ nen im Februar 1930. 5 3 AG. für Bleicherei, Färberei, Appretur und Druckerei Augsburg.— Kapitalherabſetzung in e. F. Die GV am 18. Apröl ſoll neben der Erledigung der Regularſen für das Geſchäftsjahr 1981 und der Beſchlußſaſfunng über den Verluſt(am 31. 12. 1930 bereits 150000„ Verbuft) auch über die Herabſetzung des 4,2 Mill. 4 betragenden! Grundkapitals in e. F. auf 2 520 000„ durch Herabſetzung des Nennwerts der Aktien zur Sanierung der Geſellſchaft Beſchluß faſſen.— Die Aktienmaforität befindet ſich be⸗ banntlich in dem Beſitz der Deutſche Baumwoll AG., Osna⸗ brück(Hammerſen⸗Gruppe). 5 * Schoellerſche Kammgarnſpinnerei AGG.— Wieder Ver⸗ Iuſtabſchluß. Wie bereits angekündigt, bleübt das Unter⸗ nehmen für 1931 wieder ohne Dividende. Es wird per 31. Dezember 1931 wieder ein Verluſt ausgewieſen werden, der ſich jedoch in mäßigen Grenzen(etwa 60—80 000% hält. Im Vorfahre betrug der Geſamtverlbuſt 117 800 bei einem Aktienkapital von.44 Mill.. Union, Leipziger Preßhefefabrik und Brennerei Ab, Leipzig. Die o. GB genehmigte den Abschluß für 1931 mit . v. H. Dividende auf die Sta und 9 v. H. auf e 8 * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 21. März 1932 für eine Unze Feingold 112 fh 10 0 gleich 86,8252. für ein Gramm Feingold demnach 48,5321 Pence gleich 2,79140. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 21. Mürz Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſehr ſtill. Die Kohlentransportgeſellſchaft konnte nur vereinzelt Kahn⸗ raum zur Verladung nach Rotterdam einteilen. Auch Berg⸗ reiſen wurden kaum vergeben. Nur das holländiſche Frach⸗ tenkontor konnte wiederum verſchiedene Kähne annehmen. Jedoch handelt es ſich hier mefſt um kleinere Schiffe, Die Tolfracht notierte mit 70 Pfg. ab hier nach Rotterdum. Die Bergfracht blieb unverändert. Der Bergſchlepolohn notierte mit 90100 Pfg. nach Mainz und 100—110 Pfg. 8 nach Monnheim. Der Talſchlepplohn von Ruhrort nach Rotterdam beträgt 6 Pfg. 7901 N 2 90 Oe f 85 2 95— Ss/ 1a 127 Dienstag, 22. März 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 137 Unfall. Die Frage, ob auch Rauſcher mitſchuldi verurteilt. Die Beſitzer des Laſtzuges G. und R. 0 2 2 0 a 7 ſei vieriger zu entſcheiden. Erſchwerend komme wurden zu 50 bzw. 30/ Geldſtrafe verurteilt. 7 8 1 allerdings hinzu, daß Rauſcher keinen Führerſchein In der Begründung führte der Vorſitzende 37 ä 5 a hatte. Ein mehr routinierter Fahrer hätte vielleicht Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley aus, daß dem Ober⸗ den Unfall verhüten können.(Rauſcher ſchüttelt den bahnwart ein Verſchulden inſofern beizumeſſen ſei, 5 Schöff ö M in Kopf). Den Mitangeklagten Reinhard und Grein. als er im kritiſchen Augenblick in ſeiner Dienſtbereit⸗ vor dem Großen Schöffengericht Mannheim müſſe der Vorwurf gemacht werden, daß ſie fahr⸗ ſchaft verſagt hat. Wäre die Schranke zehn Se⸗ Strafaufſchub auf Wohlverhalten für die beide N läſſigerweiſe ihr Fahrzeug einem Manne zum Steuern kunden früher gefallen, wäre das Unglück ver⸗ S 1 en für die beiden H E e e. e 9125 1 71 N f b 0 ö eiden Hauptangeklagten überlaſſen haben, der keinen Führerſchein hatte. Aus mieden worden. Hinſichtlich des Autoführers hält Die Sachverſtändigen erſtatten ihre Gutachten fahren ſei. Nach ſeinem Dafürhalten hätten 16 Me⸗ dieſem Grunde beantragte der Staatsanwalt gegen das Gericht für erwieſen, daß er nach den Beſchädi⸗ f 5 5 5 5 1 1. 1 g 8 Reinhar bine Jeldſtrafe on ege 1 S merk! 0 der 9 ſſene Schr be. tungs In der geſtern nachmittag halb 4 Uhr wieder auf ter Entfernung von der Schranke genügt, den Laſt⸗ Meinhard eine Geldſt aße, von.% und gegen gungsmerkmalen an der geſchloſſenen Schranke an iſt die i enen S! 3(Gene. e JJV N Grein eine ſolche von 80 Mark. Bei Dickgießer gerannt iſt. Zum Herunterlaſſen dieſer bedürfe es 23 genommenen Sitzung des Großen Schöffengerichts zug zum Stehen zu bringen. Je langſamer ein. 8 trafmitdernde 708 1 1. 3. 11 955 icher⸗ Mannheim in der Klageſache des Verkehrsunfalls Kraftwagen fahre, deſto kürzer ſei fee Bie würden verſchiedene ſtrafmildernde Umſtände in Be⸗ aber mindeſtens vier Sekunden. In dieſen vier die An⸗ gen her IIIII)VJVJ! ems tracht kommen. Er beantrage gegen ihn vier Monate Sekunden hätte der Laſtwagen aber zwanzig Meter miſche am Eiſenbahnübergang Hockenheim erſtattete zu⸗ wirkung. Rauſcher hätte alſo unbedingt in der Lage 855 825 955 1 1 0 0 der 5 at 5 Die nächſt Reichsbahn⸗Oberrat A 4 ö ein ien d thalte Rauſcher habe Gefäng und gegen Rauſcher wegen ſeiner Mitver⸗ durchlaufen. Rechne man dazu die neun Meter, die ese 0„Reichs bahn⸗O 11 mmermann aus„„ 8. n. 1 her gabs antwortlichkeit an dem Unfall zwei Monate Gefäng⸗ er innerhalb der Schranke durchfahren habe, ſo hät⸗ Darmſtadt ſein Gutachten. Er ſtellte eingangs feſt, zuerſt angegeben, daß ſeine Bremſe nicht fenktio 116 F„ Tührerſchein eine i 4 N Nerf aniſchen daß Oberbahnwärter Dickgießer ſeit 23 Jahren an nierte, ſpäter dies aber widerrufen. Wenn die Göelöſtrae on 150 Fahrens ohne Führerſchein eine ten dem Führer 29 Meter Weg zur Verfügung ge⸗ noch in A bberfahrtsſtelle ſich feſinde und iich euer. Bree wirklich kcht richtig fun ii erke ee gane e een e e, anden, während der Bremsweg höchſtens zwölf ne Ber. JJJJJJJJJJJVVJJ%%%%%%%%ĩò“˙⁵i ß;, ð ß ̃ ̃ ß“ ß Die Verteidiger plädieren auf Freiſprechung Meter betragen habe. reigabe⸗ ordentlich gut bewährt hat. Die Wahrſcheinlichkeit dies Rauſcher ſchon vorher merken müſſen. Zuſam⸗ N 5 85 5 e N„ ö 5 fach spreche dafür, daß der Führer des Laſtkraftwagens, menfaſſend ſtellte der Gutachter feſt, daß der Führer Die Rechtsanwälte Dr. Hirſchler für. Angeſichts der bisherigen guten Führung des deutſche Otto Rauſcher, die heruntergelaſſene Schranke viel des Laſtwagens bei genügender Aufmerkſamkeit und gießer und Pfeiffenberger für den Chauffeur Oberbahnwarts und des großen Schreckens des mende zu spät geſehen und nicht mehr rechtzeitig ſeinen[Geiſtesgegenwart immer noch die Möglichkeit hatte, baten N für ihre 1 um Freiſpruch, weil Chauffeurs, der bei dieſer Fahrt ſeine Braut ver⸗ pestal⸗ Laſtwagen abgeſtoppt hat. Anſcheinend war Rauſcher ſeinen Wagenzug vor der heruntergelaſſenen jeder der Verteidiger im Verhalten ſeines Mandan⸗ loren hat, wurde beiden Angeklagten vom Gericht ubapt auch der Situation nicht ganz gewachſen. Der Schranke zum Halten zu bringen. ten ein pflichtgemäß ordentliches Handeln ſah. Strafaufſchub auf Wohlverhalten erteilt. ab Schrankenwärter konnte annehmen, daß der Laſt⸗ Der Staatsanwalt Das Urteil 1 ch. berftz 3 5 ge erde Der 9 8 5 2* 22 21417487 1 2 Wa eee g 5 rigen kraftzug noch zum Halten gebracht werde. Der Erſter Staatsanwalt Dr. Frey bemerkte einlei⸗ Nach faſt zweiſtündiger Beratung kam das Ge⸗ gerantwortlich für Polltlr: G. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Gutachter kam zu dem Schluß, daß ein Verſchulden tend, daß die Beweisaufnahme zu ungunſten von richt zu einem Schuldſpruch für alle Auge⸗ Sad erden ib unc Gee ann deren W d„ N Wer ters i jeß icht 18„ 8 2 e 2 9 5 13 1 N Ag;„ 48 32 Sub f. chau, Gericht en übrig eil! Fran ir 8 5 205 des Oberbahnwärters Dickgießer nicht nachweisbar Dickgießer verlaufen ſei. Er, der Staatsanwalt, iſt klagte n. Wegen fahrläſſiger Tötung und Trans⸗ Spot und dee 8 lh Muller Handelsteik⸗ 2121 Ehmer ington. und zum mindeſten ſehr zweifelhaft iſt. der Anſicht, daß die Schranke eben nichtrecht⸗ portgefährdung wurde der Oberbahnwart Dick⸗ Anzeigen und ee e e Jakob Fa 15 e, ſömtlich 1 777. 8 2 8 5 e 25 N 1 9 1 N heim Herausgeber, Drucker 1 Verleger! Drucker b. Haas 10 His Polizeioberleutnant Huber konſtatierte, daß zeitig geſchloſſen worden iſt. Deshalb halte gießer zu 2 M onaten 2 Woch en und der 0 Manahel er eltüng G. m. b.., anheim 84. N 1 Rauſcher nur mit 15 Kilometer Geſchwindigkeit ge⸗ er den Angeklagten Dickgießer für mitſchuldig an dem[Chauffeur Rau cher zu 6 Wochen Gefängnis Fur unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporko 95 hen Ge⸗ 5. 5. l 1 3 92 5 Ghethe f 5 1e* 44 an und das„AKöſtrizer Schwarzbier. III ag 85 U 9265 zünſtige Wilhelm 1 1 ee e ter Er⸗ 8 in Karoline(geb. von Dacheröden): 8 55 11 Staii besonderer Anzeige 9 0 den 17. November 1823. bringen Wir einige 1000 Bände euwah⸗ 5 8 8 7 5 Ach Gott, liebes Kind, Goethe hat auf 81— 55 9 1 Heute morgen um 5 Uhr entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit 70 7555 Appetit, nicht auf Bouillon, gute und sehr billige in seinem 83. Lebensjahr aus einem arbeitsreichen Leben mein geliebter S e ae e Ppili 8 5 2 5 Semmel, trinkt große 2 Gatte, unser guter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroß- aus,. beratſchlagt mit ſeinem Bedienen, II aft für vater, Bruder und Schwager 5 e 0 hellbraunes„Köſtritzer u ver ier“ trinken 8 N Neben der ſchönen Beſorgnis um den aan e Freund, die dieſe Brieſſtelle des großen 1. 8 Forſchers verrät, zeigt ſie, daß auch erhöht 6 Er IInDetrk Deutſchlands größtem Dichter der Wert a N der„Köſtritzer Biere“ e und ſich er⸗ 1. daß auch er, gleich ſo vielen Geiſtesherben Vor. e eee ee eee vor und nach ihm— man denke nur an Reſt zu Veferan 1870/71 Bismarck, der den„Köstritzer Bieren“ zu Finheitsprel per 1 5 8 5 vielen Malen ſeine beſondere Wertſchätzung Zum Einheitspreis 5(eh Karlsruhe, Labuhn(Pommern), den 20. März 1932 zollte— das altehrwürdige„Köſtritzer Gan Jol 9 f schie 2 Schwarzbier“ gerade in den. vont Aelflen- Ban Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: licher Depreſſion bevorzugte. Köſtritzer zauffen i Schwarzbier iſt in den meiſten 1 5 5 Unter vielen anderen Illeln sind aufgelegl: 5 15 f mittelgeſchäften erhältlich. Generalvertre⸗ Balzac, Frauenbriefe, Gobsek, Stein der Weisen, Graudet. 2 0 Luise inner Seb Slokfleth tung: Karl Köhler, Seckenheimerſtr. 27, Chamisso, Peter Schlehmil. Grabein, Herren der Erde, 898 Luise Nodedher von Notied geb. Sinner Fernſpr. 431 66. V. 361 König von Thule, Heyse. Roman einer Stiftsdame, Kahlen- verteilt Rud 15 1 a berg. Spielzeug. 8 5 1 0 da 8 Barri-⸗ 2 i r, Assessor a.., Fabrikdirektor Fanz f kaden, Liebestod. Wanfried. Leuk, Schloß Ohnesorge, 1 85 8 8 5 Amtl. Veröffentichungen for Stadt Mannheim 5 Marés, Sibylle Wengler. Maupassant. W 4 64% Gustav Rodedcher von Notte dc, Major a. D. n Mittwoch, den 80. März 102, 17 Uhr Olen n ache de Gier Fontane. fl Brieg Sten u Dora Sinner geb. Bilfinger CHF hal, Ueber die Lebe. Sebsftel, Ekkehard Wiide, Er- W 3 88 5 D ü 19 2 125 ns ſch 1 Sitzung 5 zühlungen und Märchen, Hugo, Glöckner v. Notre Dame, 7 Enel und 2 Urenleel ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathausdurch⸗ Grimmelshausen, Simplizissimus, Slenkiewies, quo vadis, M. gang und an e der Gemeinde⸗ Habberton, Resu ode e Erniedrigte . ſekretarigte angeſchlagen. und Beleidigte, Brachvogel, Rätsel von Hildburghausen, a 1..— 4 4. 72577 5 N Der Zutritt zur Galexſe iſt nur gegen Ein⸗ Zapp, Sünde wider das Weib, Herzog, Nur eine Schau- Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 24. Marz. vormittags 1 Uhr von der triltskarten geſtattet; die Karten werden durch Spielerin, Zobeſtitz, Auf, märkischer Erde, Fresber, 129 0 Friedhofkapelle aus statt.— Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen 8 n ee e e 19025 Von Ihr und Ihm, und viele andere. . 5 5 1 a 285 gegeben. annche fm, den 22. März 2. g ird zu 9 Der Oberbürgermeiſter. Ein Restposten aus dem Verlag Ernst Rowohlt e Auf⸗ 5 5. 75 Francois Porche, Der Leidensweg des Dichters Baudelaire daß in Stefantenorbmenahen Schnickenlachvark u. Reiß, mit 12 Bildern.30 Parüin Beradt., Leidenschaft u. List, Zeig Fauges inſel ſind für das Rechnungsjahr 1932 an in mond Moritz, Die Fackel, Jean Mariel, Der Tiger, 1 Aus Neckarau anſäſſige Fuhrunternehmer zu ver⸗ Clemenceau spricht. Jeder Band gebunden nur r ber geben. Bedingungen und Angebotsvordrucke bei frie⸗ Uunterzeichneter Dienſtſtelle im Amtsgebäude II, Heinrich Seidel 50 its die Iodes-Anzeige 70 18 Stock, Zimmer 14 erhältlich. Termin: Sämtliche Werke 5 Bände, Ganzleinen 5 Ita⸗ 29. März. 8 tzuſtel⸗„ a Hochbauamt, Abt. Garten verwaltung. zu Goethes 100. Todestag am 22. März: 1 Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche 0 8 2 77— 8 17 1 1 5 0 5 8 8 0 g Goethes Faust I. Teil mit den Zeichnungen von Peter 11 1 Mitteilung, daß heute nachmittag 12.45 Uhr mein lieber Mann, unser treu 8 75 e We N— 8 Fulle 1 deine fc 15d eee Groganart 2775 i 8 1. 5 51 Vat 3 N 5 Am ud wolg. Goethe, Illustriert, Ganzleinen band 8. mmen⸗ besorgter Vater, Großvater und Schw iegervater, Herr 8 8 8 5 0 Paul Kühn, Die Frauen um Goethe, Geschenkausgabe in da die 5. f 5 Ganzleinen mit 30 Bildtafeln.75 feht I 1 42 1 5 2 2. 8 SC 8 928 n e e.80 5 J. 0 1 HGethe n erbue As eben un halfen 28 E 5 m., H.*„ den⸗ E00 O III Erqger U g 2 8 8 deutschen Dichterfürsten In 444 Bildern mit begleitendem 0%%VVVVCÄ»˙TTTVuCCb0VC(TTTTTTTT Ganzleinenband nur.80 ii 35 Fuhrunternehmer 1a ttetsallstr. 12 Tel. 44834 Goethes Briefe mit Dichtung und Wahrheit 0 4 Ganzleinenbände nur.50 1 im Alter von 65 Jahren nach kurzem, schweren Leiden, versehen mit den 105 Goethes Briefe an Frau von Stein 8 1215 hl. 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März 1932, nachmittags ½2 Uhr 8 1 t 26 g Der auf dem hiesigen Friedhof statt Margarine pPed. 1 5 Ton⸗ 55— 1 Dee gehe Woren hate de Ae e Mannheim e Farsdeslan und drahe snes Flomenschmalz 7. a uckerei.. 1 Pfund-Paket 55 F 1 5 Hulo- und Molorrad- Bereifung . für Kauf-Gesut E Reines deutsches 1 0 An 90 Ora eke J Un 535 2 4 Zum 8 8 98 9 a8 98 1. 2 Schweineschmalz Alle Fabrikefes— Seis fabriktr isch fenden U 8 Ersams 9 ee.%%%ͤͤ Pfund 80 a 2. 5[Verte“hafte Bedingungen]. bi Tllelter, 18, 4%% Pfund J Pig. 28. Warp 100(Bagkfeteriag) bleben die ff fee, ce dee, Reines amerikanisches 5 ee e 285 N„ Ia., 40% ũ ͤ% 5. 5 5 u kaufen ges. Reiß⸗ d ich be⸗ Schweizer, I. Pfund 35 Pig. Sparkaſſe und die Zweigſtelle in Rheinan brett, e 4 Autoreifen-Verlrieb, Maier& ſiebhard Osna⸗ Hoge 15 5 115 1 5 Piz. für den Publikumsverkehr geſchloſſen. gefucht. Angeb. unter 8 c able sg. 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Und Flieger⸗ Warnung und Fliegerabwehr heißt die Parole. 5 Allerorts in der Welt gibt es ſolche Luftſchutz⸗ übungen Zrößeren oder kleineren Ausmaßes, aber bei uns in Deutſchland— einerlei ob im Küſten⸗ gebiet, wie hier im pommerſchen, oder in einem binnenländiſchen, grenznahen Diſtrikt— iſt es mit dem Schutz gegen Fliegerangriffe und Bomben⸗ geſchwader⸗Ueberfälle eine beſondere Sache: wir dürfen nur paſſiven Schutz beſitzen und aus⸗ üben. Aktiver Schutz, wie ihn alle andern Län⸗ dern ganz ſelbſtverſtändlich haben, durch eigene Luftſtreitkräfte iſt uns in Verſailles verboten wor⸗ den. Knapp, daß man uns noch Gasmasken gelaſſen hat. Deſto mehr heißt es natürlich den defen⸗ ſiven Schutz pflegen und ausbauen, der in der Hauptſache in rechtzeitiger Feſtſtellung und Meldung von Flieger⸗Annäherung, Warnung der Bevölke⸗ rung, Einnebelung oder Verdunkelung von Indu⸗ ſtrie⸗Anlagen und Wohngegenden, Unterbringung der Menſchen in bombenſicheren Räumen und in der Tätigkeit der Flak⸗(Flugabwehrkanonen⸗) Batterien beſteht. Aber unſere kleine Wehrmacht — wiederum einerlei ob es ſich dabei um Armee⸗ oder Marinetruppen handelt kann das alles natürlich nicht allein machen. Zivil muß da mit eingreifen und mithelfen. Es iſt das Reichs⸗ Innenminiſtertum, das die Organiſation des zivilen Luftſchutzes planmäßig in die Wege leitet und organiſiert und ſie— wenn wir auch noch in den Anfängen ſtehen— bei all ihrer Schwierigkeit und Kompliziertheit ſyſtematiſch und allmählich im⸗ mer vollkommener werdend über das ganze deutſche Reichsgebiet ausbreitet. So iſt gegenüber einer Uebung ähnlicher Axt wie hier, die vor einiger Zeit im Bereich der Elbemündung ſtattgefunden hat, bereits ein erheblicher Fortſchritt feſtzuſtellen. An allen möglichen erhöhten Stellen, auf Bergen und Hügeln, auf Kirchen⸗ und Leuchttürmen hat man rings in dem in die Uebung einbezogenen Gebiete 38 Flugpachen eingerichtet und— natürlich ehrenamtli mit Perſönlichkeiten aus den ver⸗ ſchiedenſten Teilen der Bevölkerung beſetzt. Swine⸗ münde, Stralſund und Plathe waren hier die Mittel⸗ punkte der in drei Gruppen eingeteilten Wachen, aber auch die Flugwachkommiſſionen von Stettin, Neu⸗ brandenburg und Berlin waren beteiligt, denn es handelt ſich ja nicht um Kurzſtrecken bei Flieger⸗ angriffe, ſondern um weitreichende Dimenſionen. Durchs Telephon ergeht, wenn ſich Flugzeuge nähern Maſchinen von den benachbarten Flug⸗ plätzen in Warnemünde und Holtenau bei Kiel ſtell⸗ ten hier den„böſen Feind“ dar—, von den Flug⸗ wachen die Meldung ans Flugwachkom mando, wo auf großen Arbeitskarten ſchleunigſt auf Grund der den Meldungen beigegebenen Einzelheiten die Fluglage feſtgeſtellt und an die benachbarten Flugwachkommandos, an die Reichsbahn und an die Warn⸗ Zentrale weitergegeben wird. Die Warn⸗ zentrale ihrexſeits alarmiert die Warnſtellen der lebenswichtigen Betriebe, Elektrizitätswerke, Hafen⸗ amt, Poſtämter, Funkſtationen und der Städte, die ihren eigenen Schutzdienſt ſofort in Bewegung zu ſetzen haben. Die Warn ⸗Zentralen errechnen dabei genau die in Betracht kommenden Zeitfriſten, die nötig ſind, um die gewarnten Stellen ihre Schutzmaß⸗ nahmen durchführen zu laſſen. Vorzeitige oder gar unnötige Beunruhigung der Bevölkerung ſoll dabei ſo weit als irgend möglich vermieden werden. Wo Militär vorhanden iſt, werden natürlich ſofort auch dis Flugabwehr⸗Gruppenkommandos eingeſchaltet, die Flakbatterien, bei Dunkelheit die Scheinwerfer treten in Tätigkeit. Allerlei mehr gäbe es woßl freilich noch zu erzählen, aber man darf ja nicht alles ausplaudern, was man weiß und hört. Bei der Swinemünder Uebung lag die Idee eines Bombengeſchwader⸗Angriffes von der Seeſeite her zu grunde und es handelte ſich in der Hauptſache um die Erprobung der nachrichtentechniſchen Mittel. Das lebendigere und plaſtiſchere Bild eines ſich nähernden „feindlichen“ Fliegergeſchwaders und ſeiner Abwehr ging nur nebenher, wie auch das nicht weniger inter⸗ eſſante Bild eines Nachtüberfalles durch Flugzeuge. ö Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 22. März 1932 Deutſcher Luftſchutz Eine Abwehrübung im Bereich der Feſtungskommandantur Swinemünde Iſt nun alſo unter ſolchen Umſtänden eine Luft⸗ ſchutzübung, wie die Swinemünder, keine allzugroße allgemeine Sehenswürdigkeit, ſo ſind doch die Lehren, die ſie gibt, eindringlich und beherzigenswert genug, zumal wenn man bedenkt, welche gewaltigen Fort⸗ ſchritte in fremden Ländern ſtändig die Technik des Luftkrieges durch die immer weiter vervollkommnete Anwendung von Exploſions⸗ und Brand⸗ granaten, womöglich von drahtlos geſteuerten, füh⸗ rerloſen Flugzeugen geſchleudert, macht. 2800 Kriegs⸗ flugzeuge vermag Frankreich ſofort einzuſetzen, Po⸗ len 800, die Tſchechoſlowakei 600, Belgien 300, ja Gas-, i ö 1 1 ſelbſt die kleine Schweiz verfügt über deren 200. Und mitten zwiſchen all dieſen Ländern liegt wehr⸗ und widerſtandslos das entwaffnete Deutſchland mit keinem einzigen Kriegsflugzeug. Was Wunder, wenn da unſere Delegation zur Ab⸗ rüſtungskonferenz immer wieder durchzuſetzen ſucht, daß das Flugzeug völkerrechtlich als Kriegsmittel zu verbieten ſei. Aber der Erfolg? Darum heißt es Abwehr und Schutz organiſieren, Die Luft chutz⸗Nebungen bei Swinemünde wie, wo und mit welchen Mitteln es immer geht, damit nicht eines Tages ein unvorhergeſehener Ernſtfall das wehrloſe Deutſchland unvorbereitet trifft. Onyx. 9 Scheinwerferſtand der Reichswehr an der Bahnſtrecke Swinemünde Stettin An der pommerſchen Küſte von Swinemünde bis Rügen fand unter militäriſcher Leitung eine große Luftſchutz⸗lebung ſtatt, die in erſter Linie die Zuſammenarbeit zwiſchen zivilem und milttäriſchem Luftſchutz gegen feindliche Angriffe erproben ſollte. Winter im ſonnigen Morgenland Von unſerem S Wer verbände mit dem Begriffe Morgenland nicht die Vorſtellung von ewig heiterm Himmel, von immer grünenden Bäumen, von einem Lande, in dem man Kälte, Eis und Schnee nicht kennt, wo es ſchlimmſten⸗ falls regnet, wenn in den Ländern des Nordens Stadt und Land unter tiefer Schneehülle begraben liegen? Gewiß, man erlebt hier Winter, in denen keine einzige weiße Flocke vom Himmel fällt, in denen man des Oſens nicht bedarf, in denen man niemals auf den Spaziergang im Freien zu verzichten braucht. Aber es gibt auch Winter, die den nordiſchen höchſtens in den Kältegraden, nicht aber in der Maſſe des Schnees nach⸗ ſtehen. Und gerade die letzten Winter gehörten zu dieſen ſtrengen Herren. Der Winter 1929 und der jetzige zeigten eine Ausdauer und Härte, wie man ſie am Bosporus ſeit dem berühmten ſog. Menſchen⸗ alter nicht mehr erlebt hat. Freilich beginnt hier der Winter ſelten ſchon im Dezember, viel ſeltener noch im November, in dem wir meiſt noch bei offenen Fen⸗ ſtern ſitzen. Der Winter des Morgenlands zieht ge⸗ wöhnlich erſt Anfang Januar ein und dauert bis Anfang März, und nach der Wetterregel der Einheimiſchen ſchließt ſelbſt der härteſte Winter mit dem 9. März alten Stils, alſo dem 22. März des gre⸗ gorianiſchen Kalenders. Und in dieſem Jahr herrſcht in der Tat jetzt noch die Hochkonjunktur für alle Brennmaterialien, noch flauen die Preiſe der Kohlen, der Holzkohlen und des Holzes nicht ab, noch behen wir das Ende des Schnees und der Kälte nicht er⸗ Deich! Mein Haus liegt fünfzig Meter hoch über dem Bosporus. Sitze ich an meinem Arbeitstiſch, dann ſchweift mein Blick über ganz Stambul, über das Goldene Horn, über den Bosporus und die Prinzeninſeln bis hinüber zu den Geſtaden Bithy⸗ niens, über die mir das gewallige, ſchnee⸗ und eis⸗ glitzernde Maſſiv des noch hundert Kilometer fernen Bithyniſchen Olymps, des Ulu Dagh, wie ihn die Türken nennen, freundlich zuwinkt:„Komm herüber, laß Dir aus der Heimat Deine Skier und Deinen Das Attentat auf den Miniſterpräſidenten von Neu⸗Südwales Flugzeug⸗Aufnahme der neuen rieſigen Brücke über dem Hafen von Sidney Unten links: J. T. Lang, der Miniſterpräſident des auſtraliſchen Bundesſtaates Neu⸗Südwales Eine dem Klukluxklan ähnliche Bewegung in Auſtralien, die„New Guard“, wollte bei der Eröffnung der neuen Rieſenbrücke in Sidney den politiſch ſehr umſtrittenen Miniſter⸗ präſtdenten von Neu⸗Südwales, J. T Lang, ins Waſſer werfen, in dem es dort von Hai⸗ fiſchen wimmelt. Der Anſchlag wurde jedoch rechtzeitig aufgedeckt. tambuler Vertreter Bob kommen, ich biete Dir alpine Freuden.“ Alles liegt in tiefem Schnee und wundervoll blitzen die Schneekappen der Minarehs herüber. Es iſt ein Bild entzückendſter Farbenpracht, innigen Friedens, wie man glaubt, aber der gleißende Schein verhüllt unendliches⸗Leid, ſchwere Gefahren. Die Maſſe des Volkes war immer arm, unendlich arm in dieſem Lande, aber nie ſo arm wie jetzt unter der Teuerung der Nachkriegszeit, unter der Arbeits⸗ loſigkeit der großen Weltkriſe. In den Häuſern des Volks gibts keine Oefen, man muß am Mangal die Naſe in den beizenden Dunſt der Holz⸗ kohlen ſtecken, daß die Naſe auftaut, indeß der Rücken vor Kälte ſchauert, und man läßt auch der Kehrſeite ein bißchen von der kargen Wärme zukommen, bis die Naſenſpitze wieder blau gefroren iſt. Aber die Holzkohle iſt ſündhaft teuer, ſie verſchlingt alles Geld, das der Mann aus dem Volke verdient, ſo hungert man, denn die Wärme braucht man noch mehr als das Eſſen. quälen natürlich Krankheiten aller Art das arme Volk in ſeinen halbverfallenen Holzhäuschen. Der Wohlhabende ſieht das nicht, er lieſt von dieſen Leiden nur in ſeiner Zeitung, und da erfährt er denn noch viel mehr. So Da ſtürzen tagtäglich Häuſer der Armen ein, ganze Straßenzeilen müſſen geräumt werden, und man fragt ſich mitleidig, wo nun die Unglücklichen untergebracht werden mögen, denn Aſyle für Obdach⸗ loſe kennt man hier noch nicht. In Beikos am Bos⸗ porus iſt ein ganzer Berghang ins Rutſchen geraten, und Hunderte von Unglücklichen müſſen auch hier ihre beſcheidenen Häuschen verlaſſen und irgendwo bei andern Armen um Unterkunft betteln. Im Vorort Kartal ſind am hellen Tage Rudel von Wölfen in die Straßen ein⸗ gebrochen, der Ort mußte alarmiert werden, da⸗ mit die Beſtien verſcheucht werden konnten. Bauern aus der Umgegend, die zu Fuß aus der Stadt in ihre nicht zu fernen Gehöfte zurückkehren wollten, ſind im Schneeſturm erfroren. Beim Hafen Dſchidde am Der Kaiſer von Abeſſinien ö ö ö ö Schwarzen Meer ſind gar vier Gendarmen auf einem 0 Patrouillengang im Schneeſturm ermattet und lahm⸗ gefroren von Bären zerriſſen worden. Am Sige ana⸗Paß bei Tapezunt haben Lawinen einen Autobus mit vielen Reifenden in die Tiefe geſchmettert, ganze Dörfer in die Felſenklüfte geſchleudert. Das iſt nur ſo eine kleine Blütenleſe deſſen, was wir hier täglich in unſeren Gazetten als Zeugniſſe des„Winters im ſonnigen Morgenlande“ erfahren müſſen. Auf den Straßen verſinkt man im Schnee, ver⸗ liert man die Gummigaloſchen, da bleibt man lieber zuhauſe und gedenkt ſich an den Briefen und den Zeitungen aus der Heimat zu erfreuen und zu er⸗ bauen, wenn das noch bei dem überall herrſchenden Elend möglich iſt. Aber man wartet vergebens auf die Mektuboͤſchi, den Briefboten. Statt deſſen lieſt man wieder in der dürftigen Zeitung des Landes, daß auf dem Schwarzen Meer und in der Aegaeis ſchwere Stürme toben, der Damp⸗ ferverkehr eingeſtellt iſt, daß in Türkiſch Thrazien und Bulgarien die Bahnlinien vom Schnee geſperrt, Brücken eingeſtürzt ſind, daher die Europazüge feſt⸗ ſtecken. Tagelang iſt man nun von der Außenwelt im großen Stambul abgeſchnitten, man kann mit Europa nur noch mit dem Radiotelegraphen ver⸗ kehren. Und man wartet ſo ſehnſüchtig in der Stadt ohne rechte Theater, ohne regelmäßige Konzerte, ohne ſo viel anderes, was einem in Europa der Winter an Abwechſlung bietet, auf Nachrichten irgend welcher Art. Hinter mir praſſelt mollig und behaglich der Ofen, ich reibe mir die Hände, und blicke hinaus in die wundervolle ſchneeige Ferne, ſehe Eiszapfen tropfen und Menſchen purzeln und denke daran, witz ich mir in ferner Jugendzeit den Winter im ſonni⸗ gen Morgenlande doch ſo ganz anders vorgeſtellt habe. —— Vorzeitige Ankunft der Frühlingsboten In Wien und in dem angrenzenden Gebiet bis nach Budapeſt erlebte man im vorigen Herbſt eine „Schwalbenkriſe“, als große Scharen dieſer Zugvögel infolge heftiger und kalter Sturmwinde den Flug nach dem Süden nicht fortſetzen konnten. Sie wurden mit der Bahn und zum Teil auch mit dem Flugzeug nach den wärmeren Gegenden weiter befördert. Jetzt, bei dem Herannahen des Frühlings, verurſachen die Schwalben— darunter ſicher zahlreiche Gäſte vom vorigen Herbſt— den Wie, nern neue Sorge. Getäuſcht durch mildes Wetter, ſind große Scharen von Schwalben bereits in Wien eingetroffen, wo ſie nun durch Kälte und Hunger aufgehalten werden. Auch in der näheren und weiteren Um⸗ gebung von Wien befinden ſich viele Frühlingsboten, die den Weiterflug haben aufgeben müſſen. Es ſind in großem Umfange Vorkehrungen getroffen worden, um den erſchöpften Vögeln zu helfen. Der Reichspräſident verleiht eine Goethe ⸗Medaille Die Goethe⸗Medaille, die Profeſſor Raemiſch von den Vereinigten Staatsſchulen, Berlin, im Auftrage des Reichs⸗ präſidenten geſchaffen hat und die für beſondere Verdienſte auf dem Gebiet der Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft verliehen werden wird. beſucht ein deutſches Schiff Kaiſer Haile Selaſſi I. im Geſpräch mit Kapitän Thele. Links(mit Tropeuhelm und Brille) die abeſſiniſche Kaiſerin Der allem Modernen ſehr zugeneigte Kaiſer von Abeſſinien beſuchte bei ſeinem Aufenthalt 5 5 in Djibufi auch den Dampfer„Derfflinger“ vom Norddeutſchen Lloyd. 5 1 — 77 An 1932 feinem 9 ahm⸗ Sige t einen Tiefe nklüfte itenleſe ten als lande“ „ pe lieber ud den zu er⸗ henden ns auf en lieſt zandes, n der Damp⸗ hrazien eſperrt, ge feſt⸗ enwelt in mit C ver⸗ Stadt nzerte, a der richten ch der aus in zapfen in, wis ſonni⸗ geſtellt boten iet bis ſt eine dieſer twinde etzen n Teil genden n des runter n Wie⸗ charen wo ſie ten 1 Um⸗ boten, is ſind orden, ne 1 1 1 Dienstag, 22. März 1932 D. 2 in Neuaufführung für Mannheim!]. Wiener Walzer Kapelle der Tomei-Syncopators Und Targa schreiende Menschen, Vorzugskarten gelten—— * „ Hans Aber, 9 2. Zt. Deutschlands popul charlolte Ander„ Walter Janssen„ Olio Wallburg in dem Erfolgsfilm besten Stils gehört uns! Der große Sprech- und Tonfilm mit dem Herzens- Roman der Renn- fahrerin Bettina Bang. 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