vorſtoßen. Ihre Aufgabe läge einer vorbereitenden Bereinigung des * Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..70 einſchl. Trägergeld, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abhol⸗ ſtellen: Waldhofſtr. 6, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzingerſtr. 19/20, Meerfeldſtr. 13, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, 8e Luiſenſtr. 1.— Erſcheinungsweiſe: wöchentlich 12 mal. annheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 1 0 P55 Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile: im Reklameteil RM..50 die 79mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Rabatt nach Tarif.— Kriſenrabatt 1025.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 30. März 1932 143. Jahrgang— Nr. 147 Die Wilhelmſtraße zu Tardieus Donaupolitik Rechtfertigung gegen Vorwürfe Vertrauen zu England— Staatsſekretär v. Bülow reiſt nächſte Woche nach London a Das Kriſenabkommen mit Polen Vorläufig, aber ausſichtsreich— Die politiſche Seite des Kompromiſſes Die Rückſicht auf den Wahlkampf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. März. An den Berliner zuſtändigen Stellen bezeichnet man die Vorwürfe, daß Deutſchland in der Frage der Londoner Viermächtekonferenz falſch oder zum mindeſten ohne ſonderliches Geſchick ope⸗ riert habe, als unzutreffend. Man glaubt zuerſt ein⸗ mal als Verdienſt der deutſchen Diplomatie hervor⸗ kehren zu können, daß es überhaupt gelungen iſt, das Reich in den Rahmen dieſer Beſprechungen einzu⸗ ſchalten. Frankreich ſei ja urſprünglich darauf aus⸗ gegangen, die Donauſtaaten unter ſich zu laſſen und erſt wenn ein kait acompli geſchaffen worden wäre die anderen Mächte und auch Deutſchland heran⸗ zuziehen. a 5 ö Außerdem weiſt man daraufhin, daß Dr. Brü⸗ ning ſehr wohl bereit geweſen wäre, zum kom⸗ menden Wochenende nach London zu fahren. Das Zuſtandekommen der Konferenz zu dieſem Zeit⸗ punkt ſei aber nicht durch ihn, ſondern durch den italieniſchen Außenminiſter Grandi unmöglich geworden, der erſt am Montag wieder nach Rom zurückkomme. Zum andern habe auch der engliſche Miniſterpräſident garnicht zum Wochenende einge⸗ laden, ſondern auf die Zeit zwiſchen dem 4. und 9. April. i So beſtand alſo, reſumiert man, gar keine Möglichkeit für uns, die Privatkonferenz zwiſchen Macdonald und Tardien zu ver⸗ hindern. Im übrigen meint man hier, daß die engliſch⸗ franzöſiſche Ausſprache kaum ein Ergebnis zeitigen, auf keinen Fall jedoch die anderen beteiligten Mächte vor vollendete Tatſachen führen werde. Frankreichs unverkennbare Bemühungen in dieſer Richtung würden an der engliſchen Haltung völlig ſcheitern. Auf der Konferenz in der nächſten Woche wird— das ſteht nunmehr feſt—, der Staatsſekretär v. Bül o w das Reich vertreten. Dieſe Beſprechung, erklärt man uns, dürfte auch noch garnicht zum Kern der Dinge gewiſſermaßen in Terrains und einer Abgrenzung der Stand⸗ punkte. Es ſei alſo durchaus noch möglich, werde vielleicht ſogar notwendig ſein, daß der Kanzler ſich in einem fortgeſchrittenen Stadium der Dinge annimmt. Ueberdies hält man in Regierungskreiſen und hält der Kanzler ſelbſtſeine Beteiligung am Wahlkampf für unbedingterforder⸗ lich, da die Präſidentenwahl nicht nur innerpolitiſch, ſondern vor allem auch um ihrer außenpolitiſchen Wirkungen willen bedeutſam ſei. Reichsſteuereinnahmen im Februar 1932 Telegraphiſche Meldung a— Berlin, 30. März. Im Februar 1932 betrugen(in Millionen Mark) die Einnahmen des Reiches bei den Be⸗ itz und Verkehrsſteuern 366,3, bei den Zöllen und Verbrauchsabgaben 192,8, zu⸗ ſammen 559,1. Im Februar fielen Zahlungstermine für die Vorauszahlungen auf die Vermögensſteuer und die Aufbringungsumlage 1931. Außerdem wirkte ſich im Februar erſtmalig die Erhöhung der Umſatzſteuer ſowie die neueingeführte Umſatzaus⸗ leichsſteuer aus. Gegenüber Februar 1931 ſind ohne Berückſichtigung von 1,3 aufgehobenen Reichs⸗ hilfe im Februar 1932 an Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern 39,0, an Zöllen und Verbrauchsabgaben 3 5, insgeſamt 71,7 weniger aufgekommen. Das Aufkommen in dieſen beiden Monaten iſt aber nicht ohne weiteres vergleichbar, weil in der Zwiſchenzeit in ſehr meſentlichen Punkten Aende⸗ rungen in der Geſetzeslage eingetreten find. So iſt z. B. die Kriſenſteuer neu eingeführt, die Umſatzſteuer erhöht und andererſeits die Au bringungsumlage gegenüber dem Vorjahr geſenlt worden. Die DV lehnt den Vorſchlag Hugenbergs ab — Berlin, 30. März. Die Preſſeſtelle der Deut⸗ ſchen Vollspartei erklärt heute zu dem bekannten Vorſchlag Hugenbergs, obwohl ſie den allgemein politiſchen Forderungen Hugenbergs grundſätzlich zu⸗ ſtimme, ſeien doch deſſen parteipolitiſche Vorſchläge indiskutabel. Seine Vorſchläge, ſo heißt es, laſſen„keinen Hauch von ernſthaftem bürgerlichen Sammlungswillen verſpüren“. Wollte Herr Hugen⸗ berg als Sammlungspolitiker ernſt genommen wer⸗ Den, ſo würde er eine weniger parteiegol⸗ ſtiſſche Offerte haben machen müſſen. Telegraphiſche Meldung — Berlin, 30. März. Noch ehe es feſtſtand, daß und wann die Mächte zu einer Donaukonferenz in London zuſammen⸗ treten, hat die deutſche Regierung einen wichtigen Schritt in der wirtſchaftlichen Befriedung Mittel⸗ und Oſteuropas getan: Die während der letzten Wochen in Warſchau geführten deutſch⸗ polniſchen Verhandlungen über die Mil⸗ derung des Zollkrieges gelangten am Tage vor dem Oſterfeſt zu einem— vorläufigen— Abſchluß. Das Weſentliche des Abkommens beſteht darin, daß Polen gegen Konzeſſionen in unſerem neuen „Obertarif“ die deutſche Einfuhr auf der Grundlage von 1931 wieder zuläßt. Im Durchſchnitt werden 80 v.., zumteil ſogar 100 v. H. unſerer Einfuhr nach Polen wiederhergeſtellt. Die letzten polniſchen Einfuhrverbote vom Dezember und Februar werden durch Einfuhrkontingente für deutſche Waren gemil⸗ dert. Die polniſche Regierung verſpricht, die An⸗ wendung des Maximaltarifs gegenüber Deutſchland auf diejenigen Waren zu beſchränken, die bisher Kampfeinfuhrverboten unterworfen waren. Durch das gegenſeitige Entgegenkommen ſollen weitere Verſchärfungen des Zollkrieges zwiſchen beiden Län⸗ dern verhindert und die aus der letzten Zeit ſtam⸗ nrenden neuen Beſchränkungen des Handels nach Möglichkeit beſeitigt werden. Iſt dieſer Zweck des Warſchauer Abſchluſſes erreicht? Man darf nicht überſehen: Formell tritt die deutſch⸗polniſche Wirtſchaftsverſtändigung durch einen Notenwechſel in Kraft, in dem beide Teile ſich die Kündigung ihrer Zugeſtändniſſe innerhalb von zwei Monaten vorbehalten. Ein ſo kurzfriſtiges Kündi⸗ gungsrecht und die ſachliche Begrenzung des Aus⸗ gleichs auf die Rücknahme nur der allerletzten Ver⸗ ſchärfungen des Zollkrieges gibt dem Ganzen den Charakter eines Kriſenabkommens. 5 Es handelt ſich eigentlich nur um einen Ver⸗ ſuch. Aber im Intereſſe des deutſch⸗polniſchen Handelsverkehrs kann es nur begrüßt werden, daß eine weitere Verſchärfung der gegenſeiti⸗ gen Einfuhrdroſſelung vermieden wurde. Die gegenſeitige Abſperrung hat zurzeit in der internationalen Handelspolitik derart rigoroſe und groteske Formen angenommen, daß es ſich kein Land mehr leiſten kann, durch ſchroffe Haltung eine weitere Zuſpitzung im Verkehr mit anderen Län⸗ dern herbeizuführen. Das reine vorläufige Wirtſchaftsabkommen hat zweifellos auch eine politiſche Seite und zwar eine nicht unerfreuliche. Die erſte Wendung zum Beſſern in den deutſch⸗polniſchen Beziehungen ſeit dem Tode unſeres Warſchauer Geſandten Rauſcher iſt erreicht. Rauſchers Nachfolger v. Moltke kann nicht nur einen Verhandlungs⸗ erfolg buchen, der der deutſchen Ausfuhr den polni⸗ ſchen Markt für die Zukunft offen hält, ſondern auch eine gewiſſe Entſpannung der allgemeinen Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Nachbarſtaaten, die durch die Nichtratifizierung des Handels ver⸗ trages allmählich recht unerfreulich geworden waren. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, der kürzlich aus Paris nach Warſchau zurückkehrte, ließ es ſich, wie wir von beteiligter Seite hören, nicht nehmen, die Schlußverhandlungen mit Herrn v. Moltke ſelbſt zu führen. Und ſoviel Unfreund⸗ lichkeiten die deutſche Oeffentlichkeit auf politiſchem Gebiete aus dem Munde dieſes polniſchen Staats⸗ mannes auch im Laufe der Jahre entgegennehmen mußte, erinnern wir uns doch gerne der klugen Worte, die der Miniſter ſchon im März 1931 ſprach, als der polniſche Sejm an die dritte Leſung des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages heranging. Zaleſki ſagte damals:„Nur die Einordnung in das Wirtſchaftsleben Europas kann die Wirtſchaftskriſe Polens wirkſam beheben, und nur internationale Zuſammenarbeit iſt ein ausſichtsreiches Mittel zur Bekämpfung der Welt wirtſchaftskriſe. Die gebieteriſche For⸗ derung unſerer ſchweren Notzeit iſt die Sammlung aller Kräfte für die Schaffung von Vertrauen in den internationalen Be⸗ ziehungen.“ Das waren Gedauken der wirtſchaftlichen Vernunft, die der polniſche Miniſter entwickelte, aber auch An⸗ deutungen einer vielleicht doch einmal heraufdäm⸗ mernden politiſchen Annäherung. Wenn es gelingt, das neue vorläufige Kriſenabkommen mit Polen in einen dauernden Abbau des Zollkrieges überzuleiten, wird Polen in die Lage verſetzt, ſeine landwirtſchaftlichen Ueberſchüſſe beſſer zu verwer⸗ ten, wird ſich andererſeits der deutſchen Induſtrie das Tor nach Polen wieder weit öffnen. Ein gutes wirtſchaftliches Zuſammenwirken zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen hat aber ſicherlich auch eine Bereini⸗ gung der politiſchen Atmoſphäre im Gefolge. Die Korridorfrage, das Minderheiten⸗ und Schul⸗ problem, das polniſche Geſpenſt in Oſtpreußen uſw. werden ein ganz anderes Geſicht erhalten, wenn die beiden Staaten an ihrer Grenze keinen erbitterten Zollkrieg mehr führen. Was iſt mit dem ruſſiſchen Diktator Stalin? Er ſoll an Krebs erkrankt ſein Man will wiſſen, daß der Sowjetführer Stalin an Krebs leidet und daß namhafte Spezialiſten Weſteuropas an ſein Bett gerufen worden ſind. Man ſtellt dieſe Gerüchte in einen engeren Zuſammen⸗ hang mit der Tatſache, daß Stalin bei den letzten Parteikonferenzen ſtumm blieb und glaubt, darin eine Beſtätigung der Alarmnachrichten zu erblicken. Das Schickſal Lenins, der im gleichen Alter wie Stalin an einer rätſelhaften Krankheit ſtarb, ſchwebt vielen vor Augen und man fragt ſich, was werden ſoll, wenn Stalin bald ſtirbt. Zunächſt zu der Erkrankung ſelbſt. Die Gerüchte darüber ſind mit Vorſicht zu behandeln, ſolange keine amtliche Meldung vorliegt. Die offiziellen Stellen werden beim beſten Willen die Gerüchte nicht ſchweigend umgehen können, weil darin eine Be⸗ ſtätigung erblickt werden würde. Man tut daher gut, ſich zunächſt noch einige Tage zu gedulden, bis Genaueres über die augebliche Krankheit Stalins vorliegt. Was verſchiedene indirekte Anzeichen der Krankheit betrifft, wie etwa das Schweigen Stalins, ſo muß hervorgehoben werden, daß der Parteiführer der Bolſchewiki zwar in der letzten Zeit in der Oeffentlichkeit nicht ſprach, daß er aber bei den großen Veranſtaltungen ſtets anweſend war, wobei niemand Verdacht ſchöpfen konnte. Auch hat Stalin gerade in der letzten Zeit zwei umfangreiche und aufſchlußreiche Artikel veröffentlicht, die rich⸗ tunggebend ſind und die zugleich Zeugnis davon ab⸗ legen, daß die Arbeitskraft Stalins zumindeſt noch bis por kurzem nicht gebrochen war. Joſeph(Joſſif) Wiſſarionowitſch Stalin(ſein eigentlicher Name iſt Dſugaſchwilt) ſteht im 53. Le⸗ bensjahr. Er wurde am 21. Dezember 1879 im Kaukauſus geboren. Stalin iſt kein Ruſſe, ſondern ein Georgier. Sein Vater war Schuhfabrik⸗ arbeiter, er ſelbſt ſollte Prieſter werden. Mit 18 Jah⸗ ren begann er ſich für die ſozialiſtiſchen Ideen zu intereſſieren und widmete ſich der revolutionären Tätigkeit. 20 Jahre lang führten die zariſtiſchen Be⸗ hörden einen erbitterten Kampf gegen ihn. Nicht weniger als ſechsmal gelang es ihm, aus dem Ge⸗ fängnis oder aus der Verbannung zu entfliehen, um die revolutionäre Arbeit wieder aufzunehmen. Sechsmal wechſelte er ſeinen Namen. Der bekann⸗ teſte unter ihnen war Jahre hindurch„Koba“. Der letzte von den Namen, die ſich Joſſif Dſugaſchwili angeeignet hat, war Stalin. Die Revolution des Jahres 1917 hat ihn endgül⸗ tig von Sibirien befreit. Er kam nach Petersburg, wo er bis zum Eintreffen Lenins eine wichtige Rolle in dem Zentralkomitee der Bolſchewiſten ſpielte. Nach Lenins Eintreffen im April 1917 ſtellte ſich Stalin rückhaltlos auf die Seite des Lehrers. Nach deſſen Tod übernahm Stalin die ſchon während Lenins Krankheit von ihm geleitete Parteiführung. Einige Jahre ſpäter liquidierte er die Neue Oekono⸗ miſche Politik Lenins und ging zu dem Kampf für den ſozialiſtiſchen Aufbau der Wirtſchaft über. Seine Hauptwaffe war dabei der Fünfjahres⸗ Plan, ſeine größte Tat bis jetzt neben der In duſtriali⸗ ſjerung des Sowfetſtaates, die Kollektivi⸗ ſierung des Dorfes. 5 Das Deulſchtum des Momellandes Von Dr. Felix Borchardt, (ſtellv. Vorſitzender des Memellandbunds) Gemäß Art. 99 des Vertrags von Verſailles verzichtet Deutſchland zugunſten der alliierten und aſſoztierten Mächte auf alle Rechte am Memelgebiet: Deutſchland erkennt durch dieſen Artikel von vornherein alle Beſtimmungen an, welche die genannten Mächte in bezug auf das Memelgebiet, insbeſondere auf die Staatszugehörigkeit ſeiner Ein⸗ wohner, treffen werden. Artikel 99 des Verſailler Friedensvertrags iſt zum Anlaß dauernden Unfriedens ge⸗ worden, Anlaß zu einem dauernden Machtkampf eines Staates gegen das Volkstum der memelländiſchen Bevölkerung. Die 150 000 Ein⸗ wohner des Memellandes ſind ſämtlich deutſch nach ihrer eigenen Geſinnung und Geſittung. Es iſt für das Memelland charakteriſtiſch, daß die gebräuch⸗ lichen Mittel zur Unterſcheidung zweier Völker⸗ ſtämme dort verſagen. Man hat die Memelländer durch Sprachzählungen in Deutſche und Litauer ſcheiden wollen: das Ergebnis zeigt ein ſtarkes Ueberwiegen der deutſchen Sprache, und doch fühlen ſich auch die litauiſch Sprechenden bis auf einen geringen Bruchteil als Deutſche. Man hat die Abſtammung der memelländiſchen Bevölkerung zu erforſchen geſucht; aber es iſt nichts damit ge⸗ wonnen, wenn man die litauiſche oder kuriſche Ab⸗ ſtammung einer Familie feſtſtellt, die ſeit Jahr⸗ hunderten deutſch denkt und ſpricht. Für das Deutſchtum des Gebiets ſpricht die Geſinnung der Bevölkerung, die ſich in der Zuſammenſetzung des— ſchon unter litauiſcher Herrſchaft gewählten und nunmehr aufgelöſten— Landtags dokumentiert; für das Deutſchtum ſprechen aber auch gewichtige hiſtoriſche Gründe. Seit 700 Jahren iſt das Memelland deutſch, ſeit 500 Jahren verlief die Grenze zwiſchen Deutſchland und Litauen dort, wo jetzt die Oſtgrenze des Memelgebiets liegt. Die memelländiſchen Deutſch⸗Litauer ſind faſt durchweg erſt ſpäter von den deutſchen Landesfürſten dort an⸗ geſiedelt worden, oder ſie kamen über die Grenze, um der Verfolgung wegen ihres chriſtlichen Glaubens oder um der Unterdrückung durch die litauiſchen Großen zu entgehen. In den Jahrzehnten und Jahr⸗ hunderten ſeit ihrer Anſiedlung haben ſich dieſe „Litauer“ völlig akklimatiſtert. Der beſte Beweis dafür beſteht darin, daß ſie faſt ausnahmslos zum evangeliſchen Glauben gehören. Selbſtverſtändlich gibt es im Memelland ſehr gute Deutſche, zum Teil in führender Stellung, die ſich zum Katholizismus bekennen; aber im großen ganzen ſchließt ſich das Memelgebiet auch dem Glaubensbekenntnis nach unter ſtrikter Trennung von Litauen an das deutſche Grenzland an. Aeußerlich mögen viele Deutſche verlitauert wor⸗ den ſein, weil ſie auf dem Lande in deutſch⸗litauiſcher Umgebung aufgewachſen ſind und deutſch⸗litauiſche Frauen geheiratet haben; aber daß die deutſch⸗litau⸗ iſche Bevölkerung ihre Zugehörigkeit zur deutſchen Kultur nicht aufgeben will, zeigt eine Elternbefragung aus der Zeit der franzöſiſchen Beſatzuung; damals waren 98 v. H. der Bevölkerung für den deut⸗ ſchen Geſamtunterricht, und nur 2 v. H. wollten die litauiſche Sprache für den Schreib⸗, Religions⸗ und Leſeunterricht einführen. Jetzt noch iſt Deutſch die bei weitem überwiegende Schulſprache. Es iſt eine feſtſtehende Tatſache, daß auch eingewanderte litauiſche Arbeiter und Beamte ihre Kinder lieber in die deutſche Schule ſchicken würden— wenn ſie mur dürften. Selbſt eine Entente⸗Sonderkommiſſion hat in ihrem Bericht vom Jahre 1923— einem Do⸗ kument, auf das wir uns immer wieder berufen können— den rein deutſchen Charakter des Memel⸗ landes ein⸗ für allemal anerkannt. Die angegebenen Tatſachen muß man kennen, um zu einer zutreffenden Würdigung der neueſten Vor⸗ gänge im Memelland zu kommen. Dieſe Vorgänge bilden eine bezeichnende Etappe in dem ununter⸗ brochenen Kampf, den Litauen gegen das memel⸗ ländiſche Volkstum, gegen Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht und Völkervertragsrecht führt. Der Verſfailler Vertrag begann die gewalk⸗ ſame Losreißung des Memelgebiets; da die Ver⸗ einigten Staaten als„aſſoziſerte Macht“ ſich au der Regelung der Memelfrage nicht weiter beteiligten, entſprachen ſchon die Maßnahmen der vier anderen 2. Seite Nummer 147 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 30. März 1932 Hauptmächte nicht mehr dem Artikel 99 des Frie⸗ densvertrags. Doch ließ die franzöſiſche Beſatzuelg wenigſtens den national⸗kulturellen Zuſtand des Memelgebiets unverändert. Dann kam aber— gleichzeitig mit dem Ruhreinbruch— der Einmarſch litauiſcher, in Zivil gekleideter Truppen; und ſeit⸗ dem ging dort ein ſtiller, aber umſo heftigerer Kampf vor ſich, bei dem alle Poſitionen des Deutſch⸗ tums von den Memelländern zäh verteidigt worden find, bis die jüngſten Gewalttaten Litauens, die ihre Krönung in der Auflöſung des Landtages fanden, wieder die Aufmerkſamkeit der Welt auf dieſen Un⸗ ruheherd richteten. Es iſt nur recht und billig, daß das Schickſal des Memellandes nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt Anteilnahme findet, denn das ge⸗ ſamte Vorgehen Litauens ſtellt einen greifbaren Völkerrechtsbruch dar. Die deutſche Volks⸗ bewegung zugunſten des Memellandes hat Freunde in allen Ländern und Lagern gefunden. Die zu er⸗ reichenden Ziele ſind klar: es muß dauernd bei allen Regierungen, in allen Ländern dafür eingetreten werden, daß das Memelland auf friedlichem Wege Deutſchland wieder zurückgegeben wird, am beſten durch Volksabſtimmung; ſolange dieſes Ziel nicht erreicht iſt, muß mindeſtens dafür geſorgt wer⸗ den, daß die Autonomierechte der Memel⸗ länder von Litauen nicht verletzt werden. Bei der gegenwärtigen Einſtellung Litauens iſt es leider un⸗ vermeidlich, daß man damit in eine dauernde Kampf⸗ ſtellung zu Litauen gedrängt wird. Die litauiſche Regierung und der Memelgouverneur verfolgen jede deutſchfreundliche Bewegung mit der größten Er⸗ bitterung und mit allen erdenklichen Mitteln, vom Zeitungsverbot an bis zur— erſt kürzlich erfolgten — Beſchwerde an die Signatarmächte des Memel⸗ abkommens wegen eines Empfangs des Memelland⸗ bhunds durch den Reichskanzler, alſo wegen einer rein innerdeutſchen Angelegenheit. Die litauiſche Regierung hat damit nur erreicht, daß die von ihr ſeit jeher bekämpfte große deutſche Volksbewegung in der Memelfrage in Fluß gerät und nicht mehr auf⸗ zuhalten iſt; daß jede deutſche Regierung, wie ſie auch ausſehen mag, ſich gezwungen ſieht, die Memel⸗ frage als die zur Zeit vordringlichſte geſamtdeutſche Frage, als einen Prüfſtein für das Anſehen des deutſchen Reichs zu behandeln. Von dem weiteren Verhalten Litauens wird es abhängen, wie groß die Kräfte ſind, die durch die Memelfrage mobi⸗ liſiert werden. Jedenfalls iſt nicht daran zu zwei⸗ feln, daß die Memellandbewegung in Deutſchland das äußerſte aufbieten wird, um die Memelfrage niemals zur Ruhe kommen zu laſſen, ſolange das Memelland nicht wieder deutſch geworden iſt! Ein Hexenprozeß in Afrika Todesurteil gegen 60 Neger — Nairobi, 30. März. 60 Eingeborene aus einem Dorfe in der Ukamba⸗Reſervation, die wegen Ermor dun 9 einer„Hexe“ zum Tode verurteilt wur⸗ den, werden binnen kurzem hingerichtet werden, nachdem ihre Berufung durch den Gerichtshof in Kampala abgewieſen wurde. Der Führer der Ange⸗ klagten erklärte, daß die Ermordete über ſeine Frau eine ſchwere Krankheit heraufbeſchworen habe. Zahl⸗ reiche Eingeborene hatten die„Hexe“ nach der Hütte der Kranken gezerrt und ihr befohlen, den Zauber zu löſen. Sie habe das jedoch nur halb getan und ſei dann davongelaufen, worauf ihr die Angeklagten, hauptſächlich junge Männer, nachgeſetzt ſeien und ſie totgeſchlagen hütten. Dies iſt die größte Anzahl von Todesurteilen, die je in der Geſchichte Kanyas in einem einzigen Prozeß gefällt wurde. 0 — Itzehoe, 30. März. Jugendliche Kommuniſten warfen geſtern abend kommuniſtiſches Zerſetzungs⸗ material in großen Maſſen über die Umfaſſungs⸗ mauern der hieſigen Reichswehrkaſerne. Der Vorgang wurde ſofort der Polizei gemeldet, der es auch gelang, den Tätern bald auf die Spur zu kom⸗ men. Heute früh wurden ſieben Kommuniſten ver⸗ haftet. Reform der Arbeitsloſen⸗Verſicherung Weitere Vereinfachung und Verbilligung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 30. März. Auf Grund ihrer Ermächtigung durch die zweite Notverordnung vom 5. Juni 1931 hat die Reichs⸗ regierung am 21. März eine Verordnung zur Ver⸗ einfachung und Verbilligung der Ar⸗ beitsloſenverſicherung erlaſſen, die am 18. April 1932 in Kraft tritt. Dieſe Verordnung ſoll vor allem die Verwaltung auf dem Gebiete der Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung vereinfachen, ſoweit dies möglich iſt, ohne weſentliche Grundſätze des Geſetzes anzutaſten. Der Vorſtand iſt in Zukunft nicht mehr wie bisher eine neben dem Verwaltungsrat ſtehende Körperſchaft mit eigener Zuſammenſetzung, ſondern wird aus den Beiſitzern des Verwaltungsrates ſelbſt gebildet. Gleichzeitig übernimmt er diejenigen Aufgaben des Verwal⸗ tungsrates, die zur Geſchäftsführung der Reichs⸗ anſtalt gehören, während die Entſcheidungen von grundſätzlicher Bedeutung nach wie vor dem Ver⸗ waltungsrat verbleiben. Aus Vereinfachungs⸗ und Verbilligungsgründen wird die Zahl der Mitglieder des Vorſtandes und des Verwaltungsrates und der Verwaltungsaus⸗ ſchüſſe bei den Arbeitsämtern und Landesarbeits⸗ ämtern herabgeſetzt und die Zahl der Tagungen wie⸗ der organiſch auf das unbedingt notwendige Maß be⸗ ſchränkt. Am materiellen Recht der Arbeitsloſen⸗ verſicherung nimmt die Verordnung nur gering ⸗ fügige Aenderungen vor. Zu dieſen gehört die Vorſchrift, wonach Beiträge und Teile von Ber⸗ trägen, die ſpäter als einen Monat nach Fälligkeit entrichtet worden ſind, für die Zugehörigkeit zur Lohnklaſſe künftig nicht mehr zu berückſichtigen ſind. Soziale Fragen Kündigung eines Angeſtellten⸗Tarifvertrages Eſſen, 30. März. Der Arbeitgeberverband rheiniſch⸗weſtfäliſcher Ge⸗ meinden hat wie wir von Gewerkſchaftsſeite er⸗ fahren— den Angeſtellten⸗Kommunaltariſvertrag ge⸗ kündigt. Man verhandelt über eine vorläufige Ver⸗ längerung des Tarifvertrages bis zum 31. März 1932, da es kaum möglich ſein wird, die Verhand⸗ lungen über die Erneuerung des Geſamttarifver⸗ trages bis zum 30. April zu beenden. Die Angeſtelltenverbände weiſen in dieſem Zu⸗ ſammenhang auf die Erklärung des Reichsarbeits⸗ miniſteriums hin, die ausführte, daß es nicht tunlich ſei, im jetzigen Zeitpunkt die Tarifverträge zu kün⸗ digen, um jede Beunruhigung im Wirtſchaftsleben zu vermeiden. Bismarck⸗Humor Zum Geburtstag des Altreichskanzlers am 1. April Bismarck, der rieſenhafte Mann, der ſo viel„von der Naivität eines Kindes“ beſaß konnte auch von ganzem Herzen lachen. Er konnte aber auch Lachen erzeugen mit ſeinen witzigen und ironiſchen Rede⸗ wendungen, die nach den Parlamentsberichten ſo oft „große Heiterkeit“ erregten. Wie humorvoll zeigt ihn jene kleine Epiſode aus dem Kriege gegen Frank⸗ reich, wo er in ausgeſogener Gegend für ſich und ſeine zwei Begleiter noch ganze 5 Eier aufzutreiben vermag. Da fünf unter drei nicht gerecht verteilt werden können, löſt Bismarck in ſalomoniſchem Ur⸗ teil das Rätſel, ſchiebt ſelbſt zwei vorher in den Mund, um die übrig bleibenden drei nun wirklich gerecht verteilen zu können. Und als der Krieg gewonnen und das Reich ge⸗ ſchmiedet war, da fragt Bismarck jene Obſtfrau am Brandenburger Tor, ob ſie ſich über die Rückkehr der ſiegreichen Truppen freue und erhält von ihr die lachende Antwort:„Pack ſchlägt ſich, Pack verträgt fich“. Dieſe und ähnliche Geſchichten erzählte Bismarck mit köſtlichem Humor und ſonniger Aufgeräumtheit. Ueberhaupt war ja Bismarck ein liebenswürdiger Pläuderer, der ſtch gerne auch mal über die Schwächen Anderer luſtig machen konnte. Wie gerne erzählte er ſeine Geſchichte von dem Manne mit dem Kopfweh, dem der Wunder⸗ doktor das Gehirn heraus nahm, um es nach Nachlaſſen der Schmerzen wieder einzuſetzen; der dem Doktor dann aber dankend abwinkte, er brauche das Gehirn jetzt nicht mehr, denn er ſei inzwiſchen Stadtrat geworden. Nie aber ſind Schlüpfrigkeiten, Zweideutigkeiten oder gar Zoten über Bismarcks Lippen gekommen. Ganz beſonders humorvoll und aufgeräumt konnte er im Kreiſe ſeiner Familie ſein. Sie war ja für ihn auch der Inbegriff deutſchen Weſens und deut⸗ ſcher Art. Als er als Siebzigjähriger in Jeſus aß die Zehntauſend.“— Friedrichsruh mit ſeiner treuen Lebensgefährtin noch ein Tänzchen wagte, ſollen— wie er humorvoll und ſchalkhaft erzählte—„die Hunde dem Handgemenge zähnefletſchend zugeſehen haben“. Und als einmal die Fürſtin ihrer Entrüſtung über Lasker mit den Worten Ausdruck gab, ſie wiſſe keinen parlamentariſchen Ausdruck mehr für dieſen Menſchen, beruhigte ſie ihr Gatte mit den ſchelmiſchen Worten:„Kind, ſetze doch den Anfangs⸗ buchſtaben an das Ende, dann haſt Du die richtige Bezeichnung.“ Wir wiſſen ja, daß Bismarck in ſei⸗ ner ihn in allem verſtehenden Lebensgefährtin die treueſte Frau beſeſſen, und als ſie vor ihm ſtarb, ſehnte er ſich, ihr nachzufolgen, und ſprach die ſchick⸗ ſalsergebenen Worte:„Ich bin bereit zum Abſatteln.“ Bismarck aber verſtand es auch immer, ſich fein und klug aus der Schlinge zu ziehen. Das zeigt wohl am beſten jene Tiſchunterhaltung mit der Gattin eines fremden Geſandten, die ihm ihr Er⸗ ſtaunen ausdrückte, daß das Deutſche für ein und dieſelbe Sache oft zwei Worte habe. Zum Beiſpiel: eſſen und ſpeiſen.„Das iſt nicht dasſelbe, Gnädigſte“— meinte Bismarck—„man kann wohl ſagen, Jeſus ſpeiſte die Zehntauſend, aber nicht, „Aber dann ſen⸗ den und ſchicken“ entgegnete ihm ſiegesgewiß die Geſandtengattin.„Auch das iſt nicht dasſelbe“— belehrte ſie verbindlichſt lächelnd Bismarck.“ Ihr Herr Gemahl iſt zwar ein Geſandter, aber kein Geſchickter“.—„Aber ſicher und ge⸗ wi?“ ſpielte die Dame ihren letzten Trumpf aus. Da zuckte Bismarck nur mit den Schultern und ent⸗ gegnete ſchelmiſch:„Bedaure, Gnädigſte, auch das iſt nicht dasſelbe. Ich kann Sie wohl an einen ſächeren Ort führen, aber doch wohl nicht an einen gewiſſen!“ Das war Bismarck, den keiner einzuſchüchtern vermochte, der immer das Feld behauptete. Jener Bismarck, über den der mecklenburgiſche Bauer einſt nach einer Unterhaltung mit dem Fürſten kopf⸗ ſchüttelnd das Urteil fällte:„een banniger Kerl!“ b. Schon wieder eine Familientragödie 50 000 Dollar in bar und 150 000 Dollar — Sieben Todesopfer Drontheim, 30. März. In Verdal in der Nähe von Drontheim tötete heute früh ein 21jähriger junger Mann, vermutlich in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit, Vater, Mut⸗ ter und ſeine fünf Geſchwiſter im Alter von 4 bis 20 Jahren. Der Mörder legte dann Feuer an das Wohnhaus und rief die Feuerwehr und Polizei an. Bereits in den letzten Tagen waren bei dem Täter Anzeichen von tiefer innerer Erregung zu bemerken. *. Mordtat eines 73jährigen — Bad Wildungen, 30. März. Der 73 jährige Penſionsinhaber Grunert erſchoß heute vormittag im Streit ſeinen etwa 50 Jahre alten Schwiegerſohn. Grunert wurde nach der Tat vom Herzſchlag betroffen. Großfeuer in Agram Zwei Tole — Agram, 30. März. In der vergangenen Nacht brach im zweiten Stockwerk eines vierſtöckigen Hauſes, in dem ſich auch eine Filmverleihanſtalt befand, am Dolac⸗Platz Großfeuer aus. Zahlreiche Filmrollen explodierten und in etwa einer Viertelſtunde ſtand das ganze Haus vom Dachſtuhl bis zum Erd⸗ geſchoß in Flammen.— 45 Wohnungen mußten ſo⸗ fort geräumt werden. Die meiſten Bewohner mußten mit Leitern und Sprungtüchern in Sicherheit gebracht werden. Unter den größten Schwierig⸗ keiten konnte der Brand lokaliſiert werden.— Zwei Menſchenleben ſind der Feuersbrunſt zum Opfer ge⸗ fallen; etwa 25 Perſonen haben ſchwere Brand⸗ wunden erlitten. Verhaftung einer Kindesmörderin — Glogau, 30. März. Die unter dem Verdacht des Kindesmordes verhaftete Wirtſchafterin Bertha Haupt aus Zeipau, Kreis Sagan, hat nunmehr eingeſtanden, ihre zwei neugeborenen Kinder im heißen Waſſer ertränkt und dann verbrannt zu haben. Gleichzeitig hat die Kindesmörderin mehrere Verbrechen gegen§ 218 StGB. eingeſtanden. Konkursverfahren über das Vermögen des Violinvirtuoſen Jan Kubelik e — Wien, 30. März. Das Wiener Landeszivil⸗ gericht hat heute über das Vermögen des bekannten Violinvirtuoſen Jan Kubelik und ſeiner Frau Marianne das Konkursverfahren eröffnet. Die beiden ſind Großgrundbeſitzer in Rothenturm im Burgenland. Ihr Beſitz iſt mit 900 000 Schil⸗ ling paſſiv. Kubelik gibt an, infolge der großen Kursſtürze ſeiner im Auslande liegenden Papiere nicht in der Lage zu ſein, den Verbindlichkeiten nach⸗ zukommen. Tod eines Kunſthändlers — Paris, 30. März. In Paris iſt eine der eigen⸗ artigſten und bekannteſten Perſönlichkeiten der internationalen Maler⸗ und Kunſthandelswelt ge⸗ ſtorben. Es handelt ſich um den in Polen gebürtigen Leopold Zborowſki. Er hatte urſprünglich an der Sorbonne ſtudiert und gelangte durch günſtigen Ankauf eines Bildes in den Beſitz einer größeren Summe, die ihn veranlaßte, ſich ganz dem Kunſt⸗ handel zu widmen. Großer Bankraub in Minneapolis — Minneapolis, 30. März. Sieben mit Maſchinengewehren, Gewehren und Piſtolen bewaffnete Männer drangen in eine entfernte Filiale der Northweſtern National Bank ein, ſtahlen — in Wertpapieren. Die Räuber flüchteten mit ihrer Beute unerkannt. FFFFFFFFFFFFCCCCbCbCbCbCCCbCCFFFCCCTCbCTbCFTGTGTGTGTGTPTPTGTFTGTGTbTGTPTPTVTGTbTCTVTPTVTVTVTVTVTVTVTVTVTCTVTVTVTVTVTVTVTVTVTFTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVPVTVPTVPVTVTVTTVTVTVTVTſTſTſTſTſbVſVſVVſVbVbVVvVVͤVVVͤVTͤVͤVvVvVVVVVVVVVvVvVvͤVvvvwwWWWWWWÄWÄWWWTTWTWVWVWVVkVbVvVbWVTVVWVWWVTTVDTWTVFbVFVbVbVVbVbͤVkVwV!!!!!.!.!........!......WW........'..WWW.....WlWlWwW'Ww''''!'''.!''.'.'.'.'.'.'.'.'.!.............'''''' Hayoͤn und das Deutſchlandlied Zu Haydns 200. Geburtstag, der in dieſen Tagen vor allem in der burgenländiſchen Heimat feſtlich begangen wird, haben wir diefer Ausgabe auf Seite 6 ein Gedenkblatt bet⸗ gegeben, auf das wir unſere Leſer beſonders hin⸗ weiſen. Kein anderes Volk kann ſich einer Nationalhymne rühmen, die von einem der großen Klaſſiker der Muſik wie Joſeph Haydn geſchaffen wurde. Die Kai⸗ ſerhymne entſtand in einer Zeit, die der unſrigen in manchen Zügen gleicht, vor genau 135 Jahren(1797), als der junge Korſe von Italien aus, alle von der franzöſiſchen Revolution ausgelöſten Kräfte gegen das alte Habsburgerreich und das Heilige Römiſche Reich deutſcher Nation anſtürmen ließ. Haydn, der nie aufhörte, ſich als Untertan dieſes „gottgewollten“ Staates zu fühlen, wenn er auch ſeinen Beſtand drei Jahre überlebte(18061809), fühlte es als ſeine heiligſte Pflicht, ſeinem Lande, ſeinem Herrſcher und ſeinem Volk eine eigene Nationalhymne zu ſchenken. Dieſer Gedanke ließ ihn nicht mehr los, ſeit er während ſeines zweiten und letzten Aufenthaltes in England des engliſchen Komponiſten Carey„God save the King“ gehört hatte und Zeuge der gewaltigen, alle nationalen Kräfte ſammelnden Macht ſolchen klingenden Ban⸗ ners geworden war. 5 Nur fehlte ihm ein rechter, würdiger deutſcher Text. Erſt der Hilfe des Miniſters Grafen Saurau verdankte er das Gedicht Haſchkas„Gott erhalte ranz den Kaiſer, unſern guten Kaiſer Franz“ Mit dieſen Worten trat Haydns Hymne am 12. Fe⸗ Hbruar 1797 ihren Siegeszug an. In allen großen Theatern Wiens und der Hauptſtädte der Donau⸗ monarchie zugleich erklang ſie. b Zwar verdrängte das Lied noch keineswegs die Melodien der nationalen Türkenkriege(„Prinz Eugen, der edle Ritter“), fand aber dank ſeiner ſinn⸗ fälligen und würdevollen Melodie erſtaunlich ſchnell Eingang allüberall, wo es hinkam und ſoweit die deutſche Zunge klingt. Dabei ſtützt ſich Haydns Melodie keineswegs auf leidenſchaftlich aufgewühlte Kräfte, wie die„Marſeillaiſe“, von dem vielumher⸗ etriebenen Rouget de Isle wenige Jahre vor aydus Weiſe komponiert. Schon der franzöſiſche Text verrät, was alles aufgeboten wird: Kampfes⸗ luſt, Ruhmſucht, ins Phantaſtiſche geſteigerte Angſt vor der„tyrannie“. Wie Haydn in ſeiner Erd⸗ und Volksverbunden⸗ heit, ſeiner tiefen Religiöſität inſtinktſicher das formte, was dem deutſchen Empfinden am beſten entſprach, ſo neigte auch das deutſche Volk ſehr ſchnell ſich dieſer wahlverwandten Weiſe zu. Zum letzten Jahrzehnt des„Heiligen römiſchen Reiches“(1797 bis 1806) entſtanden, wurde das Lied ſeit Untergang Die öſterreichiſche Regierung hat von dem Bildhauer Rudolf Schmidt eine Bronze ⸗ Platte ſchaffen laſſen, die an dem Geburtshauſe Joſeph Haydns in Rohrau an der Leitha(Niederöſterreich) enthüllt werden wird. des alten Reiches notwendigerweiſe zur öſter⸗ reichiſchen Nationalhymne. Als ſolche war es zu⸗ zunächſt für die vormärzlichen jungen patriotiſchen Heißſporne auch mit dem Odium der Metternichzeit behaftet. Erſt Hoffmann von Fallersleben ſetzte ſich darüber kühn hinweg und ſchuf zu Haydns Melo⸗ die 1842 einen freiheitlich all⸗deutſchen Text, deſſen allgemeingültige Form der Weiſe Dauer über alle Dynaſttenwechſel ſichern konnte. Doch auch hier ſpürt man wieder die Tragik deutſchen Schickſals: kurz dar⸗ auf wurde Hoffmann von Fallersleben unpatrioti⸗ ſcher Geſinnung geziehen, ſeines Lehramtes an der Breslauer Univerſität entſetzt und zur Heimatloſig⸗ keit auf Lebenszeit verurteilt. Aus ſolchem Grunde blieb die engliſche Entlehnung von Careys„God ſave the king“ als„Heil dir im Siegerkranz“ auch im neu⸗ gegründeten Kaiſerreich das, was die wahre Herzens⸗ melodie der Deutſchen erſt 1919 wurde: die deutſche Nationalhymne. Die Kaiſerhymne iſt das einzige wirklich populär gewordene Lied Haydns. Auch in ſein Kammermuſik⸗ ſchaffen ſpielte ſie hinein und gab das Thema für eins ſeiner ſchönſten Quartette. Das herrliche An⸗ dante enthüllt dem Kenner erſt die beſonderen Schön⸗ heiten und Möglichkeiten dieſer Melodielinie. Das C⸗dur⸗Quartett war ſchon zu Lebzeiten Haydns als das„Kaiſerquartett“ ein Lieblingsſtück guter Quar⸗ bettvereinigungen und trug die Melodie in fremde Länder. Auch mit Napoleons Aufſtieg und Fall iſt dies Lied ſchickſalhaft verknüpft. Entſtanden 1797, als der junge wilde Korſe Oeſterreich im Frieden von Campo Formio empfindliche Verluſte in Piemont auferlegte, ſangen es ſchon die Kämpfer gegen Napo⸗ leon auf den Lippen und Hayoͤn ſelbſt ließ ſich noch kurz vor ſeinem Tode ans Klavier tragen, um die unvergeſſenen Klänge noch ein letztes Mal zu ſpielen, während Napoleons ſiegreiche Truppen in Wien ein⸗ zogen. Mit ergreifendem Ausdruck auf den welken Zügen ſpielte Haydn auf ſeinem ſchlichten Spinett die Hymne, wie einen letzten Gruß an ſeinen zur Flucht gezwungenen Kaiſer. Er hatte von ihm nie die geringſte Auszeichnung für die Hymne erhalten 1 5 Der Zuſchuß für das Landestheater. Das Landestheater in Karlsruhe beanſprucht jährlich 1300 600 Mark gegen bisher 1826 870 Mark. Es ſind alſo über 500000 Mark geſtrichen worden. Es entſpricht dies im weſentlichen der Verminde⸗ rung des perſönlichen Aufwandes und zwar von 1559 620/ auf 1055 900. Darunter ſind 741550% für das Künſtlerperſonal, 252 100/ für techniſche Angeſtellte und Arbeiter enthalten. 27 900/ kom⸗ men auf die Oberleitung. Der ſachliche Aufwand hat ſich um 17050„ auf 211 100/ vermindert. Der Summe der Jahresausgaben mit 1 300 600“, ſtehen an Einnahmen aus dem Theaterbetrieb 8 ſidenz, in deren herrlichem Kaiſerſaal der Abend Dozenten(auch wenn wegen Fehlens der Anſchrift ren der Univerſitäten Deutſchlands, dann ſolche aus Oeſterreich, Niederlande, England, Spanien B behörde, prominente Wiſſenſchafter u. a. zugeſag Die Feier verſpricht werden. 5 537 000„ gegenüber. Der Zuſchuß bedarf ſtellt ſich ſomit auf 763 600 /, woran ſich die Stadt Karls⸗ ruhe nach der mit der Staatsregierung getroffenen neuen Vereinbarung mit 60 Prozent beteiligt, nämlich mit 458 150 /. Somit bleiben zu Laſten der Staatskaſſe 305 450 //. Daneben erſetzt die Stadt dem Staat bis zum Höchſtbetrage von 25 000% die Hälfte des Aufwandes für die baulichen, maſchinen⸗ und elektrotechniſchen Arbeiten, die zur ordnungs⸗ mäßigen Inſtandhaltung der Gebäude und ſeiner Anlagen erforderlich werden.. 1 350 Jahre Julius⸗Maximiliaus⸗Univerſitaät Würzburg. Die bayeriſche Julius⸗Maximilians⸗ Univerſität Würzburg blickt in dieſem Jahre auf 350 Jahre ihres Beſtehens zurück. Das Gedächtnis daran wird in einer ſchlichten, aber würdigen Feier zum Ausdruck kommen. Am Mittwoch, den 11. Mai, abends 8 Uhr treffen ſich die hohen Gäſte mit der akademiſchen Welt im Hutten⸗Saal zu einer Begrüßung. Am Donnerstag wird 10 Uhr vorm, Gottesdienſt ſtattfinden. Hernach iſt Zug zur Re Feſtakt mit den Reden des Rektors, der auswärti⸗ gen Univerſitäten, der Landesbehörden uſw. und akademiſche Ehrungen erfolgen. Dieſe Feier wird zum Teil auf die bayeriſchen Sender übertragen. Abends wird die Studentenſchaft in einem Feſt⸗ kommers in der Ludwigshalle das denkwürdige Ereignis feiern. Der Freitag bringt 10 Uhr vorm. ein Gedenken am Gefallenen⸗Stein der Deutſchen Studentenſchaft, den Würzburg behütet. Ein Mittageſſen im Hutten⸗Saal wird Ge⸗ legenheit zu zwangloſem Zuſammenſein geben. Der ſieht eine Feſtvorſtellung(„Wallen⸗ ſteins Lager“) im Stadttheater und anſchlie⸗ ßend ein Waſſerfeſt auf dem Main mit Beleuch⸗ tung der Burg, Feuerwerk uſw. vor. Zu dem Feſte ſind alle ehemaligen Würzburger Studenten und keine perſönliche Einladung erfolgen konnte) herz lichſt eingeladen. Es haben bereits ſämtliche Rekto einigte Staaten, weiter die Staats bayeriſche ein Feſt großen Stils Mittwoch, 30. März 1932 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 147 Die Schtufeleiler E junges Räuſcherl heeßt mar Schpitz, rd. E Schproſſe heecher hockt de Schwibs. tete Zum Duſel, Dambes geht es weiter utlich Als uffwärts uff de Schtufeleiter. Mut⸗ 4 bis Zum Zopf de neegſchde Schproſſe führt, Dann werd de Brummer einranſchiert, haus Kann eener kaum mehr lalle, f reits Dann hot'r ſchun en Balle. ichen Sunſcht gibt's noch Name allerhand Wie Sabel, Schtuß un Schturm un Brand. Zu owerſcht, Freind, do kannſcht net weiter, Hockt en Gorilla uff de Leiter. rige 88 5 e 5 tittag Der packt dich an un beißt un reißt, ſohn. Bis er dich vun de Leiter ſchmeißt; lag Drum bleib, ich will'r rote, Viel liewwer uffem Bode. A. W. ole Das Bier iſt billiger d. Die Biertrinker werden vergnügt ſchmunzelnd 21015 aufhorchen, wenn wir ſie darauf aufmerkſam machen, 9 0 daß auch in M annheim der Bierpreis geſenkt Platz worden iſt. Allerdings nicht in dem Maße, wie in en Norddeutſchland, weil bei den Verhandlungen, die unde am Gründonnerstag in Karlsruhe im Statiſtiſchen Erd⸗ Landesamt zwiſchen dem badiſchen Preiskommiſſar n ſo⸗ und den Vertretern der Brauereien und des Badi⸗ tßten ſchen Gaſtwirte⸗Verbandes ſtattfanden, eine Eini⸗ rheit gung nicht zu erzielen war. Die Steuerſen⸗ e kung beträgt in Mannheim 7 Mark je Hektoliter. 1 98 Auf das Dreizehntelglas Lagerbier umgerechnet, hat 8 1 vorerſt 2 Pfg. weniger zu zahlen. Das Liter Spezialbier koſtet nunmehr 83 Pfg.(bis⸗ her 90 Pfg.), das Liter Lagerbier 73(bisher 80) Pfg. Die endgültige Regelung des Bierpreiſes wird eine weitere Senkung bringen, da an ihr auch die Brauereien und die Gaſtwirte teilzunehmen haben. ba Ehepaar ertrunken ertha Ein tragiſches Ende hat ein Mannheimer mehr Ehepaar, der 40 Jahre alte Steuermann Ernſt r im Biundo mit ſeiner 26 Jahre alten Ehefrau t zu Maria geb. Braun, im Rotterdamer Hafen gefun⸗ hrere den. Biundo war Steuermann auf dem der Firma„Rhenus“, Transport⸗Geſellſchaft m. b. H. es gehörigen Doppelſchrauben⸗Güterboot„Induſtrie 12“. . 5 53 Seine Frau, die ihn ſtändig begleitete, kochte für die zivil⸗* Schiffsmannſchaft. Das Ehepaar ſtattete in dee inten. Nacht zum 17. März Bekannten auf einem im Rot⸗ Frau terdamer Hafen liegenden Boot einen Beſuch ab. 11 An der Unglücksſtelle ankerten vier Boote neben⸗ 10 einander. Das Ehepaar mußte, um an Land zu ge⸗ hetl⸗. 7 5 a 3 oßen langen—„Induſtrie 12“ lag etwas weiter abwärts piere— über drei Boote hinwegklettern. Da in der Un⸗ nach⸗ glücksnacht infolge des Froſtes die Decks vereiſt N waren, iſt anzunehmen, daß Frau Biundo aus⸗ . geglitten und zwiſchen Boot und Land ins Waſſer 5* geſtürzt iſt. Bei den Rettungsverſuchen iſt dann igen⸗ auch der Ehemann ertrunken. der Das Ehepaar wurde erſt am nächſten Morgen 55 N vermißt. a Biundo wurde bald darauf an der Unfall⸗ h an N ſtelle aus dem Waſſer gezogen. Die Leiche iſt auf tigen einem Boot hierher verbracht worden. Die Nach⸗ eren ſorſchungen der Rotterdamer Strompolizei nach der unſt⸗ Leiche der Frau waren bisher vergeblich. Man neigt der Annahme zu, daß die Leiche durch den Welle!⸗ ſchlag des am nächſten Morgen weiterfahrenden 5 Bootes, das zunächſt am Ufer lag, in die Strömung mit getrieben und weggeſchwemmt worden iſt. Die Nach⸗ 'olen J richt von dem tragiſchen Ende des Ehepaares wird 12 überall tiefes Mitgefühl hervorrufen. g lar f mit* Pyſtaliſches. Die tſchechoſlowakiſche Poſtverwal⸗ 9 lung läßt fortan Nachnahmen lauf eingeſchriebenen — f Briefſendungen, Wertbriefen, Käſtchen mit Wert⸗ „ angabe und Paketen) ſowie Poſtaufträge aus ſtellt Deutſchland nach der Tſchechoſlowakei, die von einem arls⸗ und demſelben Abſender abgeſandt und an einen enen und denſelben Empfänger gerichtet ſind, bis zum iligt, Höchſtbetrag von täglich insgeſamt 200 tſchechoſſo⸗ der wakiſchen Kronen lungefähr 25 Mark) zu. Sendun⸗ Stadt gen dieſer Art, deren Nachnahme⸗ oder Poſtauſ⸗ die lragsbeträge zuſammen den täglichen Höchbetrag von nen⸗ 200 ſſchechoſlowakiſchen Kronen überſteigen, werden ngs⸗ nur auf Grund einer beſonderen Genehmigung der einer Tſchechoſlowakiſchen Nationalbank in Prag dem Em⸗ pfänger zur Einlöſung vorgezeigt. Nach einem Tele⸗ i gramm der Poſtverwaltung der Vereinigten Staaten ̃ſität von Amerika iſt die Erhöhung der ihr zuſtehenden ans⸗ Anteile an den Gebühren für Poſtpakete nach den „die beiden Fußgänger zu ſpä Vereinigten Staaten von Amerika und ihren Be⸗ ſitzungen auf den 1. Juli verſchoben worden. Die Erhöhung der Gebühren für derartige Pakete wird daher erſt vom 1. Juli an in Kraft treten. * Beinbruch durch Zuſammenſtoß. In Friedrichs⸗ feld ſtießen geſtern nachmittag an der Kreuzung Vo⸗ 8 geſenſtraße—Main⸗Neckar⸗Bahnſtraße ein Perſonen⸗ und ein Radfahrer zuſammen. Durch den Sturz trug der Radfahrer, ein Volksſchüler aus Friedrichsfeld, einen Bruch des rechten Oberſchenkels davon. Der Kraftfahrer führte den Verunglückten dem nächſten Arzt zu, der die Verbringung in das Krankenhaus anordnete. * Mannheimer Radfahrer verunglückt. Aus Og⸗ gersheim wird uns gemeldet: Am Oſtermontag, abends gegen 8 Uhr, fuhr der Motorradler Walter Göbel von hier bei der Wirtſchaft Streibert auf der Dürkheimer Straße während der Heimfahrt gegen zwei Fußgänger, die ihre unbeleuchteten Fahr⸗ räder neben ſich herſchoben. Der Radfahrer Richard Madel aus Mannheim wurde dabei ſo heftig an⸗ gefahren, daß er einen komplizkerten Kub⸗ chelbruch erlitt. Göbel wurde ſamt ſeiner Sozius⸗ fahrerin, der Frl. Franziska Löchner von hier, vom Miotorreb geſchlenderk, Er dai eme eu adlche Kopfverletzung und ſtarke Prellungen zu. e Aus fab terin blieb bewußtlos mit einer Gehirn erſchütterung an der Unglücksſtelle liegen. Die Ver⸗ unglückten mußten von der Freiwilligen Sanitäts kolonne vom Roten Kreuz ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen verbracht werden. unfall ereignete ſich dadurch, daß Göbel Der Verkehrsunfall ereig t zu Geſicht bekam. kraftwagen Manchem Bewohner der Dachgeſchoſſe lacht wieder die Sonne oder das Tageslicht ins Schlafzimmer, noch ehe er ſeinen bisher gewohnten Winterſchlaf be⸗ endet. Früher als ſonſt werden unſere Hauskame⸗ raden, Katze, Hund und Vogel, munter, graulen uns mit ihrer lebensfrohen Lebendigkeit aus den Federn. Es treibt wieder hinaus, der Sonne entgegen! Die Lichterſchlangen der radelnden Arbeiter und Angeſtellten, die vor Wochen noch am Morgen durch das Dunkel der Nacht aus allen Richtungen der Stadt zuſtrebten, haben ſich ihrer Phantaſtik ent⸗ kleidet. Gar mancher radelt im Bogen, d. h. auf Um⸗ wegen ſeinem Tätigkeitsfeld zu, nur um die köſtlich⸗ herbe frühlingsahnende Morgenluft zu ſchnakpen und durch das immer wieder bezaubernde Bild des erwachenden und wachſenden Himmelslichts in der Morgenſtille um ihn herum neue Zuverſicht und Kraft inmitten der grauen Alltagsmiſere zu ſchöpfen. In einer Zeit, in der Peſſimismus und Miesmacherei mit tauſend Schatten aus allen Ecken kriechen, iſt der Anſchluß an die im Weltgeſchehen ſo unberührt gleiche und kraftvoll in ſich ruhende Na⸗ tur ein unentbehrliches Bedürfnis. In einer ſich ſelbſt zu Tode klagenden Welt wie die unſere, iſt die Flucht zu ihr nicht ſelten das letzte helfende Mittel gegen alle reſignierenden und lebenabtötenden An⸗ wandlungen. Jetzt nahen die Tage, wo es uns, nach⸗ dem der erſte Strahl der Sonne oder des herauf⸗ ziehenden Tageslichts die fernen Höhen und die hohen Türme und Pappeln übergoldet oder in däm⸗ mernde Helle taucht, mit unſagbarer Sehnſucht hinauszieht, doppelt hinauszieht in dieſer ſchweren, wenig frohen und wenig erhebenden Zeit Alles ſucht unbewußt die Sonne Auf dem Markt, am Waſſerturm, Paradeplatz, an den Rheinufern, überall, wo ſie ihre ſchon wärmen⸗ den Strahlen herniederſendet, ſtehen die Menſchen in Gruppen, drücken ſich in den Bereich des gütigen Himmelslichts, oder ſchreiten frohbewegt und auch ſtillverſunken aus. Ueberall, wo ſie hinkommt, ſind die Menſchenhaufen dichter. Bis in den Abend hinein folgt man ihren Spuren, folgt ihr mit den Blicken und bedauert, wenn ſie ihren feurigen Kreis hinter Dächer und Abendwolken zurückzieht. An Wolkentagen ſteht gar mancher und ſpäht den Him⸗ mel ab nach ihrem Erſcheinen. Schon tragen wir Wärme und Licht von ihr in uns herum. Ein leiſes Freuen durchzieht die Bruſt, beſonders jener Armen, denen dieſe Himmelsgabe nahezu das Einzige iſt, das ihnen in aller Not geblieben. Alle aber um⸗ faßt das eine große unvergleichliche Gefühl:„Der Sonne entgegen!“ A. N. Ankurbelungsverſuche der Vaußvirtſchaft Das vollſtändige Darniederliegen der Bautätig⸗ keit hat mancherorts Pläne heranreifen laſſen, die geeignet erſcheinen, dem privaten Baumarkt trotz der beſtehenden finanziellen Schwierigkeiten Au⸗ reize zu bieten. Die Pläne dürfen umſomehr All⸗ gemeinintereſſe beanſpruchen, als ſie aus Verhält⸗ niſſen heraus entſtanden ſind, die heute überall die Lage keunzeichnen und die doch einen, wenn auch vorerſt beſcheidenen Weg zu Möglichkeiten einer ge⸗ wiſſen Belebung der Bautätigkeit zeigen. Weder Städte noch Gemeinden oder Siedlungs⸗ und Wohnungsbaugeſellſchaften dürften in der Lage ſein, in abſehbarer Zeit größere Bauvorhaben auf⸗ zulegen. Auch vom privaten Großkapital her kann mit einer nennenswerten Belebung des Baumarktes kaum gerechnet werden. Dagegen macht ſich ſeit einiger Zeit ein wachſendes Baubedürfnis der ſogenannten kleinen Sparer bemerkbar. das wohl in erſter Linie aus dem Wunſch heraus entſtanden iſt, eine möglichſt ſichere Kapitalanlage zu ſchaffen und das durch kluge Maßnahmen im Inter⸗ eſſe der Allgemeinheit verhältnismäßig leicht zu för⸗ dern iſt. So haben ſich beiſpielsweiſe in Frankfurt am Main zahlreiche kleinere Gruppen von acht bis zehn Bauluſtigen gebildet, die— nicht etwa auf genoſſenſchaftlicher Grundlage— ſondern aus eigenen Mitteln an verſchiedenen Stellen der Stadt ihre Wohnhäuſer errichten wollen, Pläne gemeinſam von einem Architektenbüro ausarbeiten laſſen, Vor⸗ anſchläge einholen uſw. Die Stadt läßt dieſen vri⸗ vaten Intereſſengruppen jede nur denkbare Erleichte⸗ rung angedeihen und verbindet damit ihr eigenſtes Intereſſe. Sie trägt nicht nur zur Belebung des Baumarktes bei. Auch manche Baulücke im Stadt⸗ bild ſchließt ſich, manches Architektenbüro erhält ſeinen Auftrag, manches aus gewiſſen Hemmungen nun einmal nicht zur Bank oder Sparkaſſe gebrachte Geld wird aus dem Strumpf geholt und hilft an der Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Die unterſtützenden Maßnahmen der Stadt — in ihrem Umfang noch nicht abgeſchloſſen— ſind folgende: Die Grundſtückserwerbskoſten, bisher ſo⸗ fort oder ſpäteſtens innerhalb eines Jahres zahlbar, werden auf zehn Jahre zinslos geſtundet bei einer einprozentigen jährlichen Tilgungsrate. Nach Ab⸗ lauf der Friſt iſt die Reſtſchuld mit drei vom Hundert verzinslich und mit eins vom Hundert zu tilgen. Sie iſt durch eine Hypothek ablösbar. In gleicher Weiſe werden die ſogenanaten Nebenkoſten behandelt, wie Straßenbau⸗ und Kanalanſchlußbaugebühren, die gerade bei Kleinbauten einen verhältnismäßig hohen Betrag ausmachen und nicht ſelten überhaupt das Bauen ſelbſt verhindern. Maßnahmen dieſer Art ermöglichen es, dem vorhandenen Kleinkapital Ge⸗ legenheit zum Eigenheimbau zu geben und dabei die ſtädtiſchen Finanzen in nicht zu ſtarkem Maße zu belaſten und eine außerordentliche Kredithilfe für die Bauwirtſchaft zu ſchaffen. FFFPFbFCFCCCCCCTCTCTCCTCTCbCTbTbTbTbTPTGTPTGTbT(TbTbTbTGTbTbTbTbTVTbwbTbTbTbVTbVbUbVbUbwbUbUbVUbVbVUbVbVbVbVPÿPlVUVUVwVUwVUPPVwVVwVwTw—wwTTWTTwWTTWTFWTTGͤT“Gwů!!!.!!! ů Die neue Eiszeit iſt plötzlich hereingebrochen. Verſchwunden ſind aus dem Straßenbild die Kaſtanienröſtöfen, die als Kennzeichen der winterlichen Jahreszeit Aufſtellung gefunden hatten. Die roten und rotbraunen Wagen haben Ablöſung durch die Eis wagen gefunden. Das„Bedienungsperſonal“, das den winterlichen Mantel mit einem weißen Kittel vertauſchte, braucht nun nicht mehr in den heißen Maronis zu wühlen, ſondern darf mit mehr oder weniger Schwung das Eis in die zierlichen Düten hineinbefördern. Wenn auch die Eiswagen die neue Eiszeit dokumentieren, ſo iſt damit noch lange nicht geſagt, daß nun gleich ein Anſturm auf die magenkühlende Erfriſchungen einſetzen wird. Vorläufig ſind zwar die Tempera⸗ turen zwar angeſtiegen und auch die Sonne ſcheint uns ſchon recht warm auf den Rücken. Aber das Abkühlungsbedürfnis wird noch nicht allzugroß ſein. Immerhin iſt feſtzuſtellen, daß die Vorboten des Sommers ſichtbar geworden ſind und der In⸗ halt ihrer Eiskübel auf portionsweiſe Verteilung wartet. b i* 20 Fahre Käpernick In dieſen Tagen begeht die Firma Geo. F. Kä⸗ pernick in Frankfurt a.., das Stammhaus der hieſigen Fa. Käpernick, auf den Planken, P 2, 14, ihr 20jähriges Beſtehen. Herr Geo F. Käpernick, der Gründer und alleinige Inhaber des Unternehmens, iſt in Rathenow, der Stadt der deutſchen Brillen⸗ Optik, geboren und hat ſich dort in ſieben verſchiede⸗ nen Werkſtätten und Werken praktiſch ausgebildet. In ſeinen jungen Jahren beſuchte er in der Schweiz, England, Frankreich und Amerika Spezial⸗Schulen auf dem Gebiete der Augen⸗Prüfung. Im Jahre 1912 kam Herr Käpernick aus Amerika in ſeine deutſche Heimat zurück und nahm in Frauk⸗ furt, Kaiſerſtraße 47, wo ſich die Firma auch heute noch befindet, die Gründung ſeines Fach⸗Geſchäftes vor. Nach dieſer Zeit wurde am weiteren Ausbau des Unternehmens gearbeitet und die Niederlaſſun⸗ gen in Mannheim 1920, in Wiesbaden 1922 und in Baſel 1927 eröffnet. Durch den fortſchrittlich ein⸗ geſtellten Charakter der hieſigen Niederlaſſung ent⸗ wickelte ſich daeſe im Laufe der Jahre zu einem der erſten optiſchen Fach⸗Geſchäfte am Platze. Bezeich⸗ nend iſt, daß ſtets nur im Stammhauſe ſelbſt aus⸗ gebildetes und beſonders geſchultes Perſonal beſchäf⸗ tigt wird, um den beſonderen Charakter eines Spe⸗ zial⸗Inſtitutes für präziſe Brillen⸗Optik zu wahren. Für die Handwerkskammer in Frankfurt a. M. amtiert Herr Käpernick ſchon mehrere Jahre als Prüfungsmeiſter der Gehilfen⸗ und Meiſter⸗Prüfun⸗ gen. 1 zum Vorſitzenden dieſes Ausſchuſſes ernannt.: N„ —— * Vortrag über die Saluskur. Der bekannte Wiener Arzt Dr. Paul Freund hält am kommenden Freitag abend im alten Rathaus am Marktplatz einen Vortrag über Dr. med. Greithers Saluskur. Die Saluskur iſt eine Reform in der Lebens und Heilweiſe, verbunden mit innerer Körperreinigung durch natürliche und unſchädliche Mittel. Jedermann, ob krank oder geſund, ſollte dieſen intereſſanten Vortrag unbedingt anhören. Der Eintritt iſt frei.(Weiteres Anzeige.). 85 55 den. träge für das Werden unſerer heranwachſenden Jugend Voranſtaltungen Wohltätigkeitsaufführung der Volksbühne Die„Volksbühne e..“ M annheim⸗Wal d⸗ hof beging den Oſterſonntag mit einer Wohltätig⸗ keitsaufführung, der ein doppelter Erfolg beſchieden war. Wie allgemein bisher üblich, wenn es gilt, durch ein Scherflein eine gute Sache zu unterſtützen, hatten die Wald⸗ höfer der Einladung gerne Folge geleiſtet, ſodaß ein zu⸗ friedenſtellender Betrag erlöſt worden ſein dürfte. In dem überfüllten Saale des Franziskushauſes brachte ſie das Schauſpiel„Wenn du noch eine Heimat haſt“ zur Auffüh⸗ rung. Dem feſtesfrohen Oſterſonntag und der an und für ſich ſchon ſo traurigen, ſorgenerfüllten Zeit entſprechend hätte man beſſer ein heiteres, aufmunterndes Stück mit einer Doſis echten Humors gewünſcht. Der Grundgedanke, den Menſchen mit den Banden der Heimatliebe an die Scholle zu feſſeln, iſt ebenſo gut wie das altbekannte Volks⸗ lied, aber die daraus zuſammengereimte unzeitgemäße Phantaſie verdiente die Mühe des faſt zu glaubwürdigen Spiels nicht! Es war ein Trauerſpiel, wie die Mehrzahl der Frauen und Mädchen Tränenſtröme vergoß und, als gar ein Sarg()) auf die Bühne kam, faſſungslos auf⸗ ſchluchzte. Den reichen Beifall verdienten die Mitwirken⸗ den mit der gutgemeinten und auch anſprechenden Auffüh⸗ rung. Da wäre zuerſt Hermine Biundo zu nennen, die ſehr ſympathiſch und mit tiefem Einfühlen ein nuancen⸗ reiches Spiel zeigte. Otto Weber verſtand es, ſeiner un⸗ dankbaren Rolle vollauf gerecht zu werden. Auffallend talentiert iſt die kleine Lieſel Fickert, die als friſcher, ſorgloſer Junge mit einer natürlichen Selbſtverſtändichkeit ihre Sache recht gut machte. Eine künſtleriſch beachtliche Leiſtung bot Heinrich Schneider, der den Greis in wohl⸗ durchdachtem Spiel verkörperte. Den übrigen Mitwirken⸗ den auf und hinter der Bühne ein Geſamtlob. Nicht zuletzt ſei des ausgezeichneten Quartetts gedacht, das in Technik und in Vortrag ſich hören laſſen kann und mit ſeinen Dar⸗ bietungen neben der muſikaliſchen Untermalung des Stückes insbeſondere die Pauſen angenehm verkürzte, c. r. Wichtige Erziehungsfragen Die wichtigen Erziehungsfragen, die der Landes⸗ verband evangeliſcher Jugend vereine im BD auf ſeiner hier am 31. März, 1. und 2. April ſtatt⸗ findenden Leitertagung behandelt, dürften wie bei den Leitern unſerer Jugendbünde auch bei allen Inter⸗ eſſenten, die ſonſt durch ihren Beruf die Sorge und Verant⸗ wortung für eine geſunde Entwicklumg und Charakterbüldung der heranwachſenden Jugend haben, alſo Lehrer, Aerzte, Juriſten, namentlich aber auch Väter und Mütter, beſon⸗ derer Beachtung begegnen. Sie alle machen wir darum aufmerkſam auf die beiden öffentlichen Vorträge der Tagung, die am Donnerstag und Freitag abend ſtatt⸗ finden. Am Donnerstag ſpricht Prof. Dr. med. Dr. jur. Göring Elberfeld über„Individualpſycholo⸗ 6 15 Charakter bildung auf bibliſcher rundlag ee“. Da die Individualpſychologie ſich um das weſentlich Beſtimmende in der Entwicklung des Einzelnen bemüht und die Wege zur Ueberwindung der Fehlentwick⸗ lung in der Charakterbildung zu zeigen ſucht, hat ſie ſich in ben letzten Jahren als eine beſonders wirkſame Hilfe in der Erziehungsorbeit erwieſen. Den zweiten Vortrag am Freitag hält Prof. D. Dr. Wilhelm Stählin von der theologiſchen Fakultät in Münſter über„Leibliche und ſeeliſche Uebung“. Prof. Stählin, einer der Führer in der deutſchen Jugendbewegung, hat ſich immer wieder bemüht, die Jugend zu eigener Mitarbekt on ihrer Erziehung zu gewinnen, ſie aufmerkſam zu machen auf die Möglichkeiten, die das Leben dem Menſchen bietet, im Le⸗ benskampf zu beſtehen, eine religtös⸗ſittliche Perſönlichkeit, ein Lebenswerk für Kirche, Volk und Menſchheit zu wer⸗ Um der praktiſchen Bedeutung willen, die dieſe Vor⸗ aber darüber hinaus für das Zuſammenkeben der Menſchen untereinander gewinnen können, möchten wir nur hoffen, daß recht viele ſich dieſe beiden Vorträge anhören. Liz. 4*.* Kommunale Chronik Bürgerausſchuß Laudenbach eg. Laudenbach, 29. März. In der jüngſten Bürge rausſchußſitzung ſtanden drei Punkte zur Debatte. Als Punkt 1 kam die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 10000 Mark zur Deckung der Mehrkoſten für die Folgeeinrichtung(Melioration der Fuchsbuckel⸗ wieſen) für die Rechnungsjahre 1930 und 1931 zur Beratung. Die Vorlage wurde mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten abgelehnt. Die Ablehnung wunde damit begrün⸗ det, daß die badiſche Regierung, dis Landwirtſchafts⸗ kammer und das Bezirksamt ſ. Zt. die Vornahme von Wieſenmeliorationen im Anſchluß an die ge⸗ baute Entwäſſerungsanlage Weſchnitz⸗Nord dringend erforderlich hielten und immer betont wurde, dieſe Einrichtungen würden ſich rentieren. In den erſten drei Jahren(192629) mußte bereits der Fehlbetrag durch die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 25 000 Mark gedeckt werden. Weitere Mittel wolle man nicht bewilligen. Es ſoll der badiſche Staat um Deckung des Fehlbetrages der letzten Jahre er⸗ ſucht werden. Punkt 2: Ankauf von Straßengelände im Gewann Sandacker zur Verlängerung der Paulſtraße zum Preis von.50 Mark je Qua⸗ dratmeter fand einſtimmige Annahme.— Unter Punkt 3 wurde der Antrag geſtellt, ſofort zu be⸗ ſchließen, daß die der Gemeinde entſtehenden Koſten für die von der Bürgerpartei bezüglich der Folge⸗ einrichtung beantragten amtlichen Nachprüfung des tatſächlichen Fehlbetrages nicht von der Gemeinde, ſondern von den Antragſtellern zu bezahlen ſind. Der dahin gehende Beſchluß des Gemeinderats wurde mit allen gegen die Stimmen der Kath. Bür⸗ gerpartei und Deutſchen Bürgerpartei angenom⸗ men. * 8 eg. Leutershauſen, 29. März. Aus der jjüngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu erwähnen: Die Verſteigerung des Grasſäens, ferner das Eggen, Schleifen und Walzen an der Weid zur An⸗ lage von 8 Hektar Neuwieſen wurde genehmigt. Die Streigpreiſe betrugen bei Stellung von 1 Mann, 1 Pferd und des Ackergerätes ſtündlich .10 Mark. Ferner wurde die Verſteigerung der Beifuhr von Steinen an die Feldweganlage im Finkenberg zum Steigpreiſe von.50 Mark je Stunde genehmigt. Kleine Mitteilungen Der Entwurf des Voranſchlags der Stadtgemeinde Konſtanz für das am 1. April 1932 beginnende neue Rechnungsjahr wurde vom Stadtrat beſprochen. Die Voranſchläge der techniſchen Werke ſollen durch einen ſtadt⸗ rätlichen Ausſchuß durchgeprüft werden. Neben vielen an⸗ deren Einſporungen, die noch nötig ſind, und über die ſpäter Beſchluß gefaßt werden wird, ſollen auch Erſpar⸗ niſſe erzielt werden dadurch, daß die anfänglich geplante Erweiterung des Fortbildungsſchulunterrichts auf Koſten der Stadt unterbleibt und die Zahl der übergeſetzlichen Lehrkräfte on der Volksſchule verringert wird. Aus dem gleichen Grund muß auch der freiwillig eingeführre Hand⸗ fertigkeitsunterricht on der Volks⸗ und Fortbildungsſchule wegfallen. Doulſche Volkspartei In einer„Bismarckfeier“ des Ortsvereins ſpricht am Freitag, den 1. April 1932, abends.30 Uhr, im Kaſind, R 1, 1, Univerſitätsprofeſſor Dr. Georg Küntzel, Ordi⸗ narius für neuere Geſchichte an der Univerſttät Frankfurt am Main über: S448 Bismarck und Frankreich. Wir laden unſere Mitglieder und deren Angehörige zu dieſer Veranſtaltung ein und bitten um zahlreiches Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Was hören wir? Donnerstag, 31. März Frankfurt .15: Frühkanzert.— 12.00: Haydn⸗Feier(aus Wien)]. — 13.25: Konzert.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Städt. Kurorcheſter Wiesbaden.— 19.05: Welche Erfahrungen hat England mit der Aufgabe der Goldwährung gemacht? Dr. Wolfgang.— Weiteres Programm ſiehe Südfunk. a Heilsberg .30: Turnſtunde für die Hausfrau.— 12.00: Haydu⸗ Feier(aus Wien).— 15.45: Jugendſtunde.— 16.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 17.30: Bücherſtunde.— 19.30: ns Klavierſonaten.— 20.00: Das Spiel von Lanzelot, rſten von Dänemark und der ſchönen Sanderei.— 21.00: Hoydn⸗ Lebensbild(aus Leipzig). i Langenberg .05: Morgenkonzert.— 12.00: Haydu⸗Gedenkfeter(aus Wien).— 13.25: Mittagskonzert.— 15.30: Kinderſtunde.— 17.00: Veſperkonzert.— 20.00: Abendkonzert.— 20.30: Franz von Suppe. Aus ſeinen Operetten.— 23.00: Konzert. München 12.95: Unterhaltungskonzert.— 13.35: Aus Operetten. — 14.40: Gutes Deutſch: Entſchuldigungsſchreiben.— 16.20: Kompoſitionen v. K. Pottgießer.— 16.50: Liederſtunde.— 17.25: Veſperkonzert.— 18.35: Nürnberger Kaufmanns⸗ briefe aus dem Jahre 1444. Oberreg. Rat A. Korzendorfer. — 19.15: Unterhaltungskonzert.— 20.10: Konzert des Pfolzorcheſters in Ludwigshafen. Südfunk 10.00: Schallplatten.— 12.00: Haydn⸗Feier aus Wien. — 15.30: Jugendſtunde.— 16.30: Dr. E. Schill: Beſuch einer afrikaniſchen Oaſe.— 17.00: Konzert des Städt. Orcheſters Wiesbaden.— 19.45: Alt⸗Wien. Bunter Abend zur Haydn⸗ Feier.— 21.15: Haydn⸗Konzert.— 22.35: Wiener Schram⸗ melmuſik. Wien 11.30: Erica Morini.— 12.00: Zum 200. Geburtstag Joſeph Hoyöns. Feier der Bundesregierung.— 13.25: Bret Schreker: Der Geburtstag der Infantin.— 15.30: eethoven⸗Sonate k⸗moll.— 19.40: Jeet! e Fauſt.— 20.50: Stei⸗ riſch und Wieneriſch.— 22.35: Tanzmuſik, Aus dem Ausland Beromünſter: 12.40: Radio⸗Orcheſter.— 16.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 20.00: Joſeph⸗Haydn⸗Gebenkſtunde. Zu feinem 200. Geburtstag.— 21.25: Unterhaltungskonzert. Mailand: 16.55: Buntes Konzert.— 21.00: Opernüber⸗ tragung. e g 5 rag: 18.30 Deutſche Sendung. Rom: 17.45: Buntes Konzert.— i 8 Straßburg: 18.00: Jazamuſik.— 19.30, 20.45: Inſtru⸗ mentalkon rt.— 21.30: Konzert. l 5 2: F 20.45: Beethoven⸗ von hier, Stunden nach der Niederkunft 4. Seite/ Nummer 147 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Das Nationaljeſt der Deulſchen von 1832 Zur Hundertjahrfeier des Hambacher Feſtes * Neuſtadt a. d.., 30. März. Wie war die Zeit vor hundert Jahren? Was galt unſer Vaterland in der Welt? Wohl verkör⸗ perten wertvolle Stämme deutſche Art und deutſches Weſen. Aber der Hader um die Vorherrſchaft und die Eiferſucht der Herrſcher untereinander ließen die Einheit aller Deutſchen nicht erſtehen. Teilt ſie auf und herrſchet über die ewig uneinigen Deutſchen! Nach dieſem Leitſpruch handelte die Staatskunſt der anderen Völker. Die Ohnmacht des Deutſchen Bundes wurde belächelt. Aber in den Edelſten der Deutſchen lebte noch ein Weitblick für die Zukunft ihres Volkes. Die Frei⸗ heitskriege bewieſen die Kraft und Macht der Deutſchen, wenn ſie ſich nur zu einem Ziel zuſam⸗ menfanden. Napoleons Herrſchaft wurde zerſchlagen. An„Deutſchlands Wiedergeburt“ glaubten Millionen, die 1813 heimkehrten von den Schlachtfeldern, auf denen die deutſchen Stämme ihre Zwietracht über⸗ wanden und für ein gemeinſames Vaterland kämpften. Und wiederum mußte hohe Hoffnung begraben werben. Der Geiſt der Vorkämpfer für eine deutſche Einheit ſchlug wohl die Heere des Zwingherrn Napo⸗ leon, aber er konnte nicht vorſtoßen bis zu den un⸗ zähligen Kabinetten, in denen die Einigung aller Deutſchen in weite Ferne gerückt wurde. Doch die Sehnſucht der deutſchen Volksſeele ſang Ernſt Moritz Arndts gewappnetes Wort hinaus in alle Lande. Der Turnvater Jahn weckte mit ſeinen Gedanken und mit ſeiner Tat Körper und Geiſt der Deutſchen. Studenten, Sänger und Turner waren für die Einheit u. Freiheit des Vaterlandes entbrannt. Die Preſſe feuerte an mit ihrem freien Wort. Aber die Zenſur kratzte die freie Meinung aus. Zeitungen wurden verboten, ihre Schreiber des Landes ver⸗ wieſen. Dieſe Knebelung und Unterdrückung der kaum zur Freiheit gekommenen deutſchen Preſſe, das wirt⸗ ſchaftliche Elend der Bauern und Winzer, führten zum Hambacher Feſt am 27. und 28. Mai 1832. Die Preſſe war verſtummt und verboten. So riefen Dr. Wirth und Dr. Siebenpfeiffer, zwei der bedeutendſten Journaliſten ihrer Zeit, zu einer großen Volksver⸗ ſammlung auf, zum„Nationalfeſt der Deut⸗ ſchen“ auf dem Hambacher Schloß. Der Ruf nach einem freien und angeſehenen deutſchen Vaterlande, nach Volksrechten, nach einer freien Preſſe, die die Reform Deutſchlands einleiten ſollte, war der Grundton dieſer mächtigen Kundgebung der 30 000 Deutſchen aller Stämme auf dem Hambacher Schloß. Viele mußten für dieſen kühnen Kampf um Deutſchlands Einheit und Freiheit opfern und leiden. Aber ihr Opfer überzeugte. Zehntauſende ſchloſſen ſich dem Vaterlands⸗ und Preßverein an, der ſich auf ganz Deutſchland erſtreckte und die Grundreform der zerrütteten politiſchen Zuſtände zum Ziele hatte. So wurde Hambach zum Wegbereiter für das Deutſche Parlament 1848 und für die Reichs⸗ gründung von 1871. Die deutſche Preſſefrei⸗ Aus Baden Waldbrand Hockenheim, 30. März. Hier entſtand, vermut⸗ lich durch unvorſichtiges Wegwerfen eines ab⸗ gebrannten Streichholzes, in der Richtung gegen Schwetzingen ein größerer Waldbrand, der etwa fünf Hektar Jungwald vernichtete. Der Schaden wird auf etwa 5000 Mark geſchätzt. Fünf Todesopfer der Grippe Wilferdingen bei Pforzheim, 30. März. Ueber die Feiertage ſind hier fünf Perſonen an Grippe geſtorben: ein neunjähriges Kind, ein 24 Jahre alter Mann, ein 82jähriger Einwohner und die Eheleute Wilhelm Walch, beide 73 Jahre alt. Zur Badenweiler Sprengſtoffexploſion Badenweiler, 30. März. Zu der Sprengſtoff⸗ exploſion vor dem Hotel Römerbad wird noch berich⸗ tet: Der erſte Augenſchein durch die Gendarmerie ergab, daß ſämtliche Fenſterſcheiben des Haupt⸗ portals durch den Luftdruck zertrümmert waren. Teilweiſe war auch der Verputz abgeſchlagen und der gußeiſerne Fuß einer vor der Tür ſtehenden Bank abgeſprengt worden. Die Stärke der Exploſion beweiſt, daß eine gehörige Menge Sprengſtoff verwendet wurde. Noch in der Nacht trafen Müllheimer Gendarmeriebeamte und Polizeibeamte aus Freiburg und am Oſterſonntag vormittag der badiſche Miniſter des Innern Hier ein. Junger Vater tötet ſein Kind Todtnau, 30. März. Ein Sohn achtbarer Eltern der kurz vor der Verheiratung ſtand, hat neugeborenes Kind, zwei ſeiner Braut, ge⸗ am Karfreitag ſein tötet. Der 28jährige Mann wurde verhaftet und nach dem Amtsgefängnis Schopfheim über⸗ führt. Da das Brautpaar kurz vor der Verheira⸗ tung ſtand, iſt die Tat des jungen Mannes nicht ganz erklärlich. Gefährlicher Brand bei der J. G. Rheinfelden Rheinfelden, 30. März. Am Karſamstag gegen können. 7 Uhr abends entſtand, wahrſcheinlich durch einen ſchadhaften Ofen, in der Salzſäureabteilung der J. G. Farbeninduſtrie ein Dachſtuhlbran d. Die Flammen fanden in den vorhandenen Holzvorräten und Holzgerüſten große Nahrung. In der Nähe des Feuerherdes ſtehen zwei Gaskeſſel. Zum Glück war der nächſtliegende leer. Als ein großes Glück darf es betrachtet werden, daß der Wind ſich drehte, denn ſonſt wäre ein namenloſes Unglück entſtanden. Die umliegenden Häuſer mußten alle ſofort geräumt werden. Die Anwohner hatten bange Stunden, bis der Brand gelöſcht werden konnte. Man hofft, in etwa—4 Wochen den Betrieb wieder aufnehmen zu e s Heidelberg, 30. März. Bei dem in der Nähe des Turbinenhauſes Abgeſtürzten handelt es ſich um beiter Philipp Kuehn aus Kirchheim. — heit, die nicht wenig zu dieſen nationalen Taten beitrug, hatte ihre Geburtsſtunde beim Ham⸗ bacher Feſt, Furchtbare Prüfung iſt dem junggeeinten Reiche durch die äußeren und inneren Nöte des Krieges und der Nachkriegszeit auferlegt worden. Unfrei⸗ heit, Ohnmacht und Zerriſſenheit Deutſchlands ſind heute für die Nation gefahrdrohender, als vor gun⸗ dert Jahren. Millionen Deutſcher ſind gewaltſam getrennt vom Reiche. Ungerechte Grenzen halten iſt fern von der Volksgemeinſchaft. GEDENK TAG DER DEUTSCHEN FHAMHEHT UND FREIHFEI SAMSTAG, 28. MAI 1932 HAM BACH NEUSTADT AN DE HAARDT Uhr nachm.: Deutsche Kundgebung auf dem Hambacher Sehlos 5 Uhr abends: Festakt im Saalbau zu Neustadt an der Haardt VRAN STAT ET Vo DER ARS EHT SSFEMEINSCHAFT DER PFAMCZISCHEN PRESSE Der größeren deutſchen Einheit und der Wieder⸗ gewinnung unſerer Freiheit gilt der Tag von Hambach 1932. „Der Deutſchen Mai“, für den unſere Väter er⸗ glühten, er muß doch kommen! Trotz Irrung und Wirrung unſerer Tage! Was iſt der Deutſchen Mai? Großdeutſchland, einig und frei! Die deutſche Preſſe von heute iſt dieſem Ziele ein Herold wie vor hundert Jahren. Darum Deutſche aller Stände und Parteien, feiert mit ihr in ernſter Beſinnung dieſen Gedenktag der Deutſchen Einheit und Freiheit, auf dem wir weiterbauen wollen für Deutſchlands beſſere Zukunft. E Die Einbrecher ermittelt * Bad Dürkheim, 30. März. Der Gendarmerie Bad Dürkheim iſt es gelungen, der Diebe habhaft zu werden, die mehrere Mal beim Ungſteiner Win⸗ zerverein eingebrochen ſind. Es handelt ſich dabei um Karl Wüſt, Willi Beck, Otto Wenz, Bernhardt Zeilfelder und Johannes Gläſer, alle aus Oggers⸗ heim, die in der Nacht vom 13. zum 14. Januar dort 30 Preßhefeſäcke, am 25/26. Januar 70 Flaſchen Wein und am 24/25. Februar noch⸗ mals 230 Flaſchen Weißwein entwendeten. Mit den Preßhefeſäcken haben die Diebe ſpäter einen Mehldiebſtahl in Dirmſtein ausgeführt. Auch ſonſt kommen ſie aller Vermutung nach bei weiteren Ein⸗ brüchen in der näheren Umgebung als Täter in Frage, doch gelang es noch nicht, ſie mit aller Be⸗ ſtimmtheit zu überführen. Falſchmünzerbande verhaftet * Rodalben(Amt Pirmaſens), 29. März. Die Gendarmerie in Rodalben verhaftete letzter Tage den 23 Jahre alten Zimmermann und Schreiner Auguſt Mang, deſſen 18 Jahre alten Bruder Otto, den 20 Jahre alten Schloſſer Johaun Schmitt und den 23 Jahre alten Tüncher Max Woll, ſämtlich aus Rodalben wegen Falſchmünzerei. Seit Oktobor v. J. waren falſche 5, 3, und 2 Markſtücke im Um⸗ lauf, ohne daß es der Gendarmerie gelingen konnte, die Herſteller des Falſchgeldes zu faſſen. Ein Zu⸗ fall führte die Gendarmerie auf die Spur. Bei dem Schloſſer Schmitt wurden noch einige Falſchſtücke vorgefunden. Das Falſchgeld wurde in der Werk⸗ ſtatt des Zimmermannes Mang hergeſtellt. Ver⸗ fertigt wurden 5, 3 und 2 Markſtücke. Wieviel Falſch⸗ geld die Burſchen in den Verkehr gebracht haben, wurde noch nicht feſtgeſtellt, ebenſo konnte das Werl⸗ zeug zur Herſtellung der Falſifikate nos nicht auf⸗ gefunden werden. Die Verhafteten haben ihre Schuld teilweiſe geſtanden. In der Werkſtatt wurden ſieben falſche Dreimarkſtücke aufgefunden. * * Ludwigshafen, 28. März. Fabrikant Wilhelm Engelsmann, der Seniorchef der Müllerei⸗ maſchinenfabrik J. Engelsmann AG., iſt auf einer Geſchäftsreiſe unerwartet einem Schlaganfall er⸗ legen. * Grünſtadt, 30. März. In München iſt Land⸗ gerichtsrat Dr. Eduard Tiſch im Alter von 47 Jah⸗ ren geſtorben. Dr. Tiſch, ein geborener Grünſtadter, begann ſeine juriſtiſche Laufbahn in Grünſtadt, war am Amtsgericht und Landgericht Frankenthal tätig, zuletzt als erſter Staatsanwalt und wurde vor ungefähr Jahresfriſt als Landgerichtsrat nach Mün⸗ chen verſetzt. * Zweibrücken, 30. März. Ein im 75. Lebensjahr ſtehender ehemaliger Landwirt und Brenner aus Wattweiler, der hier bei ſeinem Sohne wohnte, hat ſich erhängt. Der Greis, der ſchon ſeit einiger Zeit an Geiſtestrübung litt, ſcheint die Tat in einem derartigen Anfall getan zu haben. 8 5 Deutſche Amateur⸗Vormeiſterſchaften Kongreß des Reichsverbandes Der Kongreß des Deutſchen Reichsverbandes für Ama⸗ teurboxen fond am Karfreitog im Heim des MrV in Mün⸗ chen ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Schar nagel eröff⸗ nete die Tagung mit einer 8 Anſprache, in der er insbeſon⸗ dere den Gedonken des mateurſports propagierte und die Wichtigkeit der diesjährigen Boxmeiſterſchaften im Hin⸗ blick auf die Olympiſchen Spiele in Los Angeles würdigte. Auch Ritter Dr. v. Halt, der 2. Vorſitzende des Deutſchen Reichs⸗Ausſchuſſes für Leibesübungen, gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Bopſport ſich weiter nach vorn ent⸗ wickeln möge. Die Tagung ſelbſt verlief harmoniſch und zum erſten Male ſeit Beſtehen des Reichsverbandes konnte trotz der Schwere der Zeit von einer günſtigen Kaſ⸗ ſen lage berichtet werden. Beim Haushaltsplon für das kommende Jahr wurden die Beiträge für den Reichsver⸗ band um 25 u. H. herabgeſ ebenſo die Veranſtaltungs⸗ Gebühren und ebenſo die Speſenſätze. Ueber die ſportlichen ge äußert ſich der Reichs⸗ ſportwart Mandler, der ſämtliche Beſchlüſſe, die auf der techniſchen Ausſchuß⸗Sitzung gefaßt wurden, erneut be⸗ ſtätigt erhielt. Als Novum ſoll durch den Reichsverband eine private Unterſtützungskaſſe geſchaffen werden die ſolchen Kämpfern, die durch Ausübung des Sports ſich Verletzungen zuziehen, zur Unterſtützung klei⸗ nere Beträge übermitteln ſoll. Die Teilnehmer an den Olympia⸗Ausſcheidungen Zum Länderkampf gegen Amerika Anläßlich der Meiſterſchafts kämpfe des Deutſchen Reichs⸗ verbandes für Amateurboxen in München brat auch der Techniſche Ausſchuß zu einer Sitzung zuſfammen. Es wurde dabei beſchloſſen, zu den Ausſcheidumas kämpfen für die Olympiſchen Spiele und für den Länderkampf gegen Amerſka folgende Mannſchafft aufzuſtellen: Fliegengewicht: Spannagl⸗Bavmen, Ausböck⸗Münchem, Staſch⸗Dortmund 8 55 8 Bantamgewicht: Prahl ⸗Düſſeldorf, Pfeiffer ⸗Erfurb, üöhl⸗Berſün, Puttfammer⸗Köſm, Brinkmann⸗Dortmund, böck oder Ziglarſcki⸗München. Federgewicht: Schleinkoſer⸗ München, Käſtner⸗Erſunrt, Bracht⸗Düſſeldorf. Leichtgewicht: Held oder Schleinkoſer⸗München, Meſe⸗ be va⸗Macdeburg, Donner⸗Berbhin, Schmedes⸗Dortmumd, Brofazi⸗Hannover, Kartz⸗Oberhauſen. Cramer ⸗ Köln, Weltergewicht: Camce⸗Berlin und eim weiterer Ber⸗ iner Vertreter, Miethſchie⸗Treptow. Walter⸗Hamburg, Wiwgler⸗München, Käſtner⸗Erfurt. Mittelgewicht: Bernlöhr⸗Stuttgart. Hornemammn⸗Berlin, DLaong⸗ München, Berger⸗Dortmund, Butzke⸗ Königsberg, Rennen oder Müller⸗Köln. Halbſchwergewicht: Schiller⸗München, Maier ⸗ Singen, Ppetſch⸗Leip zig, Voſen⸗Köln oder Berger⸗Duisburg, Senſt⸗ Berlüän, Aſchmoneit⸗ Hamburg. Kohlhaas⸗Münſter, Polter⸗ Ver p z ig.. Schwergewicht: Badſtübner⸗Chemnitz, Leis⸗Miätteſſßex⸗ bach, Ramek⸗Bevlän. Klein⸗Sohingen, Voſen⸗Köln, Hölſcher⸗ Dovümund, Haymann oder Schweitzer⸗München. Eiche nee 5 1875 Münſter Auch in Sandhofen erwies ſich die Ringermannſchaft des Turn⸗ und Sportverein 1875 Stuttgart⸗Münſter als ein Gegner von großem Format, der beſon ders in den leichteren Gewichtsklaſſen überragende Kräſte beſitzt. So bam es denn auch, daß die Gäſte aus dem Schwabenland bis zum Mitbelgewichtstreſſen bereits 11:0 führten, ehe die Ruppmannſchaft erfalgreich in das Kampfgeſchehen ein⸗ grelfen konnte. Durch ein Fehlurteil kam Sandhofen im Kampf der Mitbelgewichtler zu den erſten 2 Punkten, dann erhöhten Litters und Rupp hintereinander durch Schulter⸗ ſieg auf 8 Punkte, ſodaß die Gäſtemanmſchaft zn dieſem harten, aber äußerſt ſpannenden Freundſchaſts kampf. der einen ſehr guten Beſuch im Saal zur Reichspoſt am Sſter⸗ montag aufwies, immer noch mit:11 Sieger blieb. Den Schüler kampf gegen Vf Oftersheim gewann Sandhofen nach ſehr ſchönen Leiſtungen mit:2. Als Kampfrichter leitete Drees⸗S 06 Mannheim bis auf die erwähnte Fehlentſcheidung im Mittelgewicht, wo nicht Emering⸗Sandhofen, ſondern Haar⸗Münſter Pundbtſieger war, einwandfrei und mit gewohnter Sicherheit. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Die erſte Halbzeit verlief nach hartem Standkkampf er⸗ gebnislos. In der Beden runde bam Ebert durch Abfangen eines finniſchen Aufreißers und Hammerlocks in Führung und ſiegte wach Purmkbenr.— Federgewicht: Metz⸗Sand⸗ hofen— Kofink⸗Münſter. Nach einer knappen Minute mußte Metz, den eine Beinverletzung ſichtlich behinderte, den Kampf aufgeben, und ſo dem Schwaben einen billigen Sieg überlaſſen.— Leichtgewicht: Sommer⸗Sandhoſen— K. Kbein⸗Münſter. In heftigem Angriff ſchleuderte Sommer ſeinen Gegner auf der Matte herum, ohne aber etwas er⸗ zellen zu können. Kleim gewann langſam Boden und ſiegte überraſchend darch finniſchen Aufreißer in 10,368 Min. Weltergewicht: Wiegand⸗Sandhoſen— G. Kleſm⸗Münſter. Beide pangen vorſichtig um Stande. In der 4. Mimute ge⸗ Lang übervaſchend dem Schwaben ein Hüftſchwung, der zum Glück für ſeinen Gegner außerhalb der Matte endete. Wiegand ſchlug ſich tapfer, ohne aber verhündenn zu können. daß ihn Klein durch Hammerlock in die Brücke brachte und urch Eimdrücken derſelben in 7,07 Minuten beſiegte.— Mittelgewicht: Emering⸗Sanchreſſen— Haar ⸗Münſter. Haar wurde gleich parterre gebracht, wo er aber alle An⸗ grüſſe von Emering abwehren konnte. Ein blitzſchnell aus⸗ Heführter Armgug des Gaſtes ſah Emering in einer ganz gefährlichen Lage, aus der ſich dieſer nach verzweifelter Anſtrengung umd Gegenwehr retten konnte. In der Boden⸗ vnde holte ſich Haar durch Aufreüßer eine Wertung, während Emering nach dem Wechſel leer ausging. Emering erhielt ungerechterweiſe den Punktſieg.— Halbſchwer⸗ gewicht: Litters⸗Samdhofen— Beitinger⸗Münſter. Bei⸗ tinger wunde beim Schulterſchwung abgefangen und par⸗ terre feſtgehalten. Wieder in den Stand zurückgekehrt ge⸗ Lang Diters ein Untergrüff von hinten mit Halbnelſon, der jedoch nicht zum Ziel führte. Dann aber mußte ſich der Schwabe bei einem verſchränkten Ausheber von Litters in 8,20 Mimuten geſchlagen hebennen.— Schwergewicht: Rupp⸗ Sandhofen— Oechsle⸗Münſter. Trotz erheblicher Vor⸗ telle an Gewicht mußte ſich Oechsle vollkommem auf die Verteidigung beschränken. Bei einem Untergvfff mit Rück⸗ ſaller von Meiſter Rupp rettete ſich Oechsle aus der Matte. Ein zweiter Rückfaller und auch die Bodenrunmde ſah 8 e e e 8 bei einem Arm⸗ ſchlüſſelgriff von Rupp gab es kein Entvinnen mehr. Rup ſiegte in 10,37 Mimuten. N Sportverein 1910 Heidelberg Siegfried Ludwigshafen:17 Die Ringermannſchoft des Sportvereius Siegfried weilte am Oſterſonntag in Heidelberg zu einem Freund⸗ ſchoftstrefſen mit dem dortigen Sportverein 1910. Die merk⸗ würdigerweiſe ohne Lauth und Hamburger und ſogar ohne Erſatz für letzteren geſtellte, ſehr ſchwache Mannſchaft von Heidelberg hatte naturgemäß geben die kompfſtarke Sieben von Ludwigshafen nicht viel zu beſtellen, obgleich auch dieſe mit Erſotz für Gehring und Th. Stahl antrat. Siegfried ſiegte denn auch überlegen und rechtfertigte damit erneut ſeinen Ruf als ſtärkſte Ringermannſchaft von Mannheim und Ludwigshafen. Den einzigen Erfolg für Heidelberg errang Rebſcher im Weltergewicht über Meixner⸗Ludwigs⸗ hafen. In allen anderen Klaſſen behielten die Gäſte die Oberhand. Redzig, Gerlach und Diſch von Heidelberg lei⸗ ſteten ihren Gegnern den größten Widerſtond. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Redzig⸗ Heidelberg— Impertro⸗Lud⸗ wigshafen. Bei ausgeglichenem Kompf bis zur Halbzeit mußte Bodenrunde angeordnet werden. Impertre wurde mit weſentlichem Punktvorſprung nach Ablauf der Diſtanz Sieger.— Federgewicht: Gerlach⸗Heidelberg— Bubelotzki⸗ Ludwigshafen. Babelotzki, der durch Uebergewicht ſeines Gegners bereits den 8 in der Taſche hotte, war guch auf der Matte nach 14 Minuten erfolgreich.— Leicht⸗ gewicht: Diſcha heidelberg— K. Stahl⸗Ludwigshafen. Beide konnten in den erſten 10 Minuten nichts ausrichten. In der angeordneten Bodenrunde ſiegte Stahl durch Kopf⸗ Kleparz⸗Sandhofem— Ebert⸗Münſter. griff in 13.40 Minuten.— Weltergewicht: Rebſcher⸗Heidel⸗ berg— Meixner⸗Ludwigshafen. Der Sieg fiel im voraus an Rebſcher wegen Uebergewichts ſeines Gegners, der ſich aber auch im Einlagekampf nach.30 M beugen mußte.— Mittelgewicht: Flechriem⸗ Heidelberg— Pfirr⸗ mann⸗Ludwigshafen. Flechriem wurde von Beginn an in die Defenſive gedrängt und mußte ſich bei einem Hüft⸗ ſchwung des Pfäl in 4 Minuten geſchlagen bekennen. — Halbſchwergewicht: Weil i fen wurde kompf⸗ los Sieger, da Heidelberg kein Ge r ſtellte.— Schwer⸗ gewicht: Benz⸗Heidelberg— Kreimes⸗Ludwigshafen. Nach harter ringeriſcher Auseinanderſetzung, von der Kreimes etwas mehr hatte, mußte Benz wegen Verletzung in der Pauſe aufgeben und ſeinem Gegner den Sieg überlaſſen. Radrennen in Dudenhofen Am Oſterſonntag eröffnete die Radrennbahn Duden⸗ hofen ihre diesjährige Saiſon mit einem Dreiſtunden⸗ Mannſchaftsſahren nach Sechstageart. Es waren bekannte Fahrer aus Köln, Frankfurt und Stuttgart verpflichtet. Die Rennen verliefen außer kleinen Stürzen, die durch Reifenſchaden verurſacht wurden, reibungslos. Am Start waren elf Mannſchaften erſchienen, von denen ſechs ſich plazieren konnten. In drei Stunden wurden die 127 Runden gefahren, ſomit ca. 107 Klm. zurückgelegt. Bei den Einzelſpurts wurde teilweiſe eine Stundengeſchwin⸗ digkeit von über 40 Klm. erzielt. Geſamtergebnis: 1. Stupp Küſter⸗Köln 159 Punkte: 2. Loeber—Weiß⸗Frankfurt⸗Kaiſerslautern 112 Punkte; 3. Schuler—Kimmig⸗Stuttgart 48 Punkte.— 1 Ru n d e zurück: 4. Baehr—Fries⸗Frankfurt 36 Punkte; 5. Kra⸗ mer—Frühbis⸗Diedesfeld⸗Maikammer 10 Punkte; 6. Büh⸗ ler—Ott⸗Stuttgart 16 Punkte. Winterſport an den Oſtertagen Skiſpringen auf der Zugſpitze Das traditionelle Oſter⸗Skiſpringen auf dem Zugſpitz⸗ platt beim Schneefernerhaus brachte am erſten Tag bei gusgezeichnetem Beſuch einen hervorragenden Spor, bei dem es allerdings viele Stürze gab. Insgeſamt 50 Springer beteiligten ſich an dieſer ſchwierigen Konkurrenz, in der der Titelverteidiger Stoll⸗Berchb aden in dieſem Jahre auf den fünften Platz endete. Sieger wunde Dietl von der Selon München mit Sprüngen von 43, 46 und 45 Meter. Auf den nächſten Gumbold⸗Innsbruck 44. 41, 36 N. 45, 40, 39 Meter, 4. Schhutt⸗Neuhaus 40, 40, 38 Metten, 5. Stoll⸗Berchtesgaden 51 Meter, geſtürzt, 47, 47 Meter. Rund 70 Teilnehmer ſtarteten zu dem äußerſt ſchwierigen Abfahrtsſauf, der in einer Länge von ca 5 Kilometer vom Schneefernerkopf am Lawinenhang entlang zur Knorrhütte führbe. Sieger wunde der Schweizer Prager⸗Davos in 528½ẽ'P Min. vor Bader⸗Partenlirchen mit 5289 und Schindl⸗Garmiſch mit:01 Mimmuten. Oſter Skirennen im Rieſengebirge Leupold⸗Breslan gewinnt den Langlauf Die alljährlich an den Oſterfeiertagen von der Hampel⸗ baudenſkizunft durchgeführten internationalen Skirennen nahmen am Samstag mit dem Langlauf über 12,5 Km. auf dem Rieſengebirgskamm entlang unter Teilnahme von Läufern aus Deutſchböhmen, Bayern und Schleſien ihren Anfang. Langlauſſieger wurde Leupold⸗Breslau in 55.27 Min. vor dem Deutſchböhmen Berauer⸗Petzer in 56:10 und ſeinen Clubkameraden v. Lobenthal und Steinke Leupold⸗Breslau ſiegt in der Kombination Die alljährlichen Skirennen der Hompelbauden⸗Ski⸗ zunft wurden am Oſterſonntag mit dem Abfahrts⸗ und Sprunglauf abgeſchloſſen. In der dreifachen Kombinatien, die ſich aus Sprung⸗, Lang⸗ und Abfahrtskauf zuſammen⸗ ſetzte, belegte der Breslauer Leupold mit der Note 604,90 den erſten Platz vor O. Kahl⸗Krummhübel und Fritz Deh⸗ ter hinter dem ſiegreichen Deutſchböhmen Otto Berauer⸗ Petzer, der in 38,1 Sekunden eine ganz ausgezeichnete Zeit herausgeholt hatte, und belegte im Sprunglauf mit zwei mäßigen Leiſtungen von 7,5 Metern den vierten Platz. Die beſte Sprunglauf⸗Leiſtung zeigte O. Moehwald⸗ Spindlermühle mit zwei guten Sprüngen von 28 und 81 Metern. g Den Max Schönfelder⸗Wonderpreis gewann der Krumm⸗ hübeler Kahl mit der Note 43,211. Briefkaſten Ria. 1. Den Mietvertrag können Sie nicht einſeitig ab⸗ änderm. Setzen Sie ſich mit dem Hauselgenbütmer aus⸗ eiwander. 2. Verſuchen Sie durch eins Rückſprache beim Jugendamt den alten Satz zut erbaugem. 3. Wegen des Eubvertrags erkundigen Sie ſich am beſten beim Amts⸗ ge nicht. Vorausſage für Donners ag, 31. Mörz: Fortdauer des raſch veränderlichen milden 7 Weſtwetters Wekter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags ——.— D'...——— See Luft- 2 f See 2 Se 2 Wind böh. 1 1 S S Wetter n HM 8 28 3* 8 5 05 „ n n Ss 88 nicht Stärke Wertheim 1511— 15 9 4 SW leicht alßbedeckt Königsſtuhl] 5637598 5 7 4 Sy. 10 Sede Karlsruhe 1200759,7 10 12 7880 keicht wolkig Bad ⸗Bad 213759, 10 11 5 8 leicht halbbedeckt Villingen 712 760,86 3 1 1[SW leicht halbbedeckt Bad Dürr. 701— 4 8 380(leicht halbbedeckt St. Blaſien 780— 8 8 2 ſtin— bedeckt Badenwell. 422 781,0 9 11 21 SW leicht wolkig Feldbg. Hof 1275 883.8—1 0= SWW ſtart Nebel Der Durchzug eines Zwiſchenhochs brachte geſtern ſchon im Laufe des Nachmittags Nachlaſſen der Nitederſchläge und Bewölkungszunahme. Heute morgen liegt der Kern des tiefen Druckes über Irland und Nordengland. Eine weitere Randwelle iſt ſchon bis Frankreich vorgedrungen und wird uns mit ihrem Regengebiet noch im Laufe des heutigen Tages erreichen. Eine Aenderung des beſtehenden Weſtwetters iſt bis auf weiteres nicht abzuſehen. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat März Rein- Pegel 28. 24 28. 20 30[l Necar⸗Begel 24 25. 29 30, Basel 200,26 0,3/ U. 0570.1 Schuſter inſel 9039 0,28 0,17.500 85] Mannheim 200 50218755 d 300 585 1565.87.01 Jagſtfeld. 199206.98 436.87 Maxau. 3,506.58 8,41 8,81 8560 Heilbronn„.25 18188175 Mannheim. 2312.30 2,09 198 2 14] Blochingen. 0,34.260,50 15 Cgub 54 1 80.42.21 1,25 ö ö Köln. 1 461,35 1,20 0,58 0,5 Kayſer für Politik: 5. A. Meißner. Feuilleton; Dr. Stefan ommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Sport und Vermiſchtess Willy Müller- Handelstell!( Kur Ehmer Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen Jatob Faude, fümtlich n wen Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Feine Gm. k. 5 eine Gewähr Verantwortli „ Mannheim R 1,48 Für unverlangte Beiträge ücklendung nur bel Rückporte mel⸗München. Leupold wurde im Abfahrts⸗Rennen Zwei⸗ „ e eee —————¾ẽ z. r geren Sehn „ 2 mne S o. 8920— Rr reer eidel⸗ raus r ſich ugen firr⸗ in in Hüft⸗ unen. ompf⸗ ywer⸗ Nach imes der en. eſem Mittwoch, 30. März 1932 IANpDELS- WII der Neuen Mannheimer Zeitung S TSCnAFTS.-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 147 Abschluß der Oberhüffensanierung? Die Verhandlungen über die Sanierung der Ver⸗ einigte Oberſchleſiſche Hüttenwerke A., Gleiwitz, ſind lt. 3. im weſentlichen als abgeſchloſſen zu betrachten. Nachdem entgegen anderweitigen Nach⸗ Lichtem die Reichsſtellen mit der Haltung der preußiſchen Aemter durchaus einverſtanden waren, bleibt es bei der von dieſer Seite vorgeſchlagenen Zuſammen legung des Aktienkapitals von 30 Mill. auf 4 Mill. 1. Die Gruppe Caſtellengo⸗Balleſtrem wird für dem in Frage kommenden Spitzenbetrag auf die Ausübung des Stimm⸗ rechts verzichten, wodurch eine Majoriſievung der öffent⸗ lichen Hand ausgeſchloſſen wird, ohne daß die Gruppe Balleſtrem über die dupch die Hapfbalzarſammenlegung an ſich bedingten Opfer hinaus noch weiter geſchädigt wird. Die Option auf dem fetzt von der öfſenblichen Hand zu übernehmenden Aktienbeſitz der Gruppe Caſtellengo⸗Balle⸗ ſtrem wird der Gpuppe auf Jahrzehnte hinaus zum Pari⸗ urs eingercbumt. Vorerſt wird allerdings die Verantwor⸗ mug für die oberſchleſtſche Eiſeninduſtrie zweifellos bei den ſtaatlichen Uen liegen. Die Verhandlungen zwiſchen dieſen und Borſig über eine Eingliederung der Oberhütten ſiwd vorläufig ins Stocken geraten, da man ſich über den Kaufpreis dieſer verluſtbringenden Werke nicht einigen konnte. Dagegen wird offenbar Borſik müöt Oberkorks wewen einer 51proz. Beteiligung an dem Albien weiter verhandelm, während eine Beteiligung Petſcheks vorläuſig zummindeſten in den Hintergrund gerückt iſt. 2 Stützungsaktion für die Skandinaviska Kredit AG. Wie diſe Schweoͤlſſche Telegraphenagentur von zuſtändiger Stelle erfährt, beabſichtigt die Regierung unter Mithwiär⸗ bung von leitenden Perſönlichkeiten des Reichstages eine Stüttzungsaktton für die durch die Schwierigkeiten des Kreuger⸗Konzerns beſonders betreffene Skandin a⸗ vis ka Kredit A.., Stockholm, umd dadurch eine indirekte Stützung gewiſſer bedrohter Teile der ſchweödiſchen Wörtſchaft. Einzelheiten über Form und Umfang der Aktion waren noch nicht in Er⸗ fahrung zu bringen. Die betreffende Regierungs voplage wind dem Reichstag fofort wach ſeinem Zuſammentritt vor⸗ gelegt werden. Die Form, in der die ſchwediſche Regierung die Stützungsaktion durchführen wird, iſt noch nicht amt⸗ lich bekannt gegeben. Die Bank war mit dem Kreugerkon⸗ zern inſofern verbunden, als Kreuger u. Tolleinen größeren Aktienpoſten der Bank beſitzt und dieſe der größte Kreditgeber der Geſellſchaft war. Es gilt als ſicher, daß die Regierung ein Darlehen von 100 Mill. Kronen gewährt und Werte in Höhe von 114 Mill. Kronen übernimmt. Die Regierung fordert, daß fämtliche Privatbanken ſich in einem beſtimmten Verhältnis an der Stützungsmaßnahme beteiligen und insgeſamt 40—50 Mill. Kronen einzahlen. Eine Staats⸗ garantie ſcheint nicht in Frage zu kommen. Der Wirischaffsbezirk Mannheim Im Spiegel der Neichsbankbilanz 29 proz. Umsaßrückgang Wie ein„rocher de bronze“ hat die Reichsbank dem Ka⸗ taſtrophenjohr 1931 Widerſtand geboten. Ueber die allge⸗ meine Geſchäftsentwicklung haben wir bereits eingehend berichtet. Bei dieſer Geſamtüberſicht wurde aber ein inter⸗ eſſanter Teil der Tätigkeit der Reichsbank nur wenig er⸗ wähnt. Mit ihren 101 Zweiganſtalten, die über das ganzen Reich verteilt ſind, iſt ſie die Stütze der einzelnen Wirtſchaftsbezirke. Im Laufe der Jahrzehnte iſt die Tätigkeit ledes einzelnen dieſer Zweiginſtitute immer enger mit den ört⸗ lichen Branchen und Unternehmungen ver⸗ wachſen. So ſpiegelt ſich in dem Jahresumſatz der Zweigſtellen die Entwicklung des dazugehörigen Wirtſchafts⸗ bezirks wider. Die Reichsbank erkennt dieſe Tatſache da⸗ durch an, daß ſie in ihren Jahresberichten regelmäßig die Geſchäftsumſätze der Zweiganſtalten geſondert wiedergibt. Ebenſo wie der Geſamtumfatz der Reichsbank im Jahre 1931 gegenüber dem Jahre 1930 zurückgegan⸗ gen iſt(1031 um 6,7 und 1930 um 5,5 v..), haben ſich auch die Geſchäftsumſätze der Zweiganſtalten ſtar k verringert. Sie ſanken von 378 Milliarden im Jahre 1930 auf 327 Milliarden& im Jahre 1931. Dieſe Entwicklung wäre noch ungünſtiger verloufen, wenn nicht die Zwangs regelung des Deviſenverkehrs eine Umgruppierung des Geſchäftes verlangt hätte. Während nämlich früher die Auslandswechſel und ⸗ſchecks meiſt direkt über die Reichshauptbank liefen, werden dieſe Käufe und Verkäufe jetzt hauptſüchlich mit Hilfe der N anſtalten der Reichsbank durchgeführt. Auch der Privot⸗ Deviſenverkehr hat bekanntlich vollkommen aufgehört, ſo daß die Steigerung des Umſatzes der Zweiganſtalten von 912 Millionen 4 auf faſt 3 Milliarden 4 nicht als Devi⸗ ſenhamſterei ausgelegt werden konn. Der Schrumpfungsprozeß wirkte ſich am ſchärf⸗ ſten in den induſtriellen Gebieten aus. So verlor z. B. die Reichsbankſtelle Mülheim(Ruhr) 43 v. H. ihres Um⸗ ſatzes vom Jahre 1930, dann kommt Beuthen mit einer Einbuße von 30 v.., darauf Mannheim mit 29 v.., Siegen mit 26 v.., Bochum mit 28 v.., ebenſo Karls ⸗ ruhe mit 23 v.., Kaſſel mit 22 v.., Eſſen und Fronk⸗ furt mit gleichfalls 22 v. H. Einbuße. Im übrigen iſt die Entwicklung in den einzelnen Bezirken infolge der Ver⸗ ſchiedenartigkeit ihrer wirtſchaftlichen Struktur und der da⸗ durch bedingten verſchiedenen Auswirkung der konjunktu⸗ rellen Lage außerordentlich ungleich. Bis auf drei haben aber olle Bezirke Einengungen ihrer Geſchäftsumſätze er⸗ fahren. Im Wirtſchaftsbezirk Mannheim belief ſich 1931 der Geſchäftsumſatz der Reichsbankzweiganſtalt auf 6148,9 Mill., 1930 betrug er 8691,83 Mill. 1, während er Amflicher Börsenverkehr ab 12. April Freiverkehr nach zurückhalfendem Beginn auf Deckungskäufe der Spekulaſion befesfigi Späfer bis zum Schluß sfill und nichi ganz behaupfei Aufhebung des Kurs veröffenſlichung-Verboſes O Berlin, 30. März.(Eig. Dr.) In der heutige Verſammlung des Börſenvor⸗ ſtandes, Abteilung Wertpapierbörſe, iſt nach eingehender Erörterung der noch zu treffenden Vorbereitungen ein⸗ ſti m mig beſchloſſen worden, die amtliche Kursfeſt⸗ ſtellung am 12. April 1932 wieder aufzu⸗ nehmen. Es iſt regierungsſeitig in Ausſicht genommen, zu demſelben Zeitpunkt das Kursveröffent⸗ [ichungsverbot, das ſich übrigens nicht auf amtlich feſtgeſtellte Börſenpreiſe erſtreckt, aufzuheben. Ferner wurde beſchloſſen, die Börſenverſammlungen vom 12. April ab in der Zeit von 12 bis 14 Uhr, Samstags von 11 bis 18 Uhr abzuhalten. Die Mindeſtſchlüſſe im Handel mit fortlaufender Notiz der tatſächlichen Umſätze werden in derſelben Höe wie in der Zeit vom 10. bis 20. September v. Js, das iſt mit no m. 3000 bezw. 3500 für die vorher im Termin gehandelten Wertpapiere und mit nom 2000 bezw. 2100/ für die übrigen zu fortlaufen⸗ der Notiz gehandelten Wertpapiere beibehalten. Wegen der Verlegung der Feſtſtellung der Deyiſenkurſe in die Börſenräume wird das Erforderliche veranlaßt werden. Die Vorarbeiten wegen Vereinfachung des Kurszettels ſind ſoweit gediehen, daß mit dem Ab⸗ ſchluß zu Beginn der nächſten Woche zu rechnen iſt. Die Frage, ob die Notiz für feſtverzinliche Wert⸗ papiere auf beſtimmte Wochentage beſchränkt werden ſoll, konte noch nicht entſchieden werden, da die Aeußerun⸗ gen der hieran beteiligteen öffentlich⸗rechtlichen Stellen nicht vollzählig vorliegen und zeitweiſe Bedenken gegen die Heſchränkung erhoben worden ſind. * Mannheim ſtill aber behauptet Zu Begſ un des heutigen Freiverkehrs war die Ten⸗ en gegenüber dem geſtrigen Schlußkurs ſchwach, da die schlechten Nachrichten über den Stand des Kreuger⸗Kon⸗ gerns wiederum ſtark verſtimmten. Im Verlaufe trat am Aktienmarkt eine Erholung ein, ſo daß Farben das geſtrige Abend⸗Niveau wieder erreichten. Am Renten⸗ markt war kleines Geſchäft in Gold⸗ und Liqufſdatioms⸗ Pfandb riefen bei leicht abgeſchwächten Kurſen. Auch ſpäte Schubdbcher e v H. ſchwächer. Der Schluß blieb für Abbien behauptet. Berlin nicht einheitlich Es hat den Anſchein als ob ſich das Publikum vor Wiederaufnahme der amtlichen Kursnotie rungen von Tag zu Dag mehr vom Geſchäft zurückhält Haupt, ſächlich iſt es aber wohl doch die in feder Hinſicht beſtehende allgemeine Unſicherheit(Ausgang der Wahlen, weitere Ent⸗ wicklung im Kreugerkonzern, bevorſtehende Wirtſchafts⸗ beſprechungen des Neichs verbandes mit Dr. Brüning, und daraus evil, ſich ergebende Maßnahmen usw.), die für die ringe Geſchäfstäligkelt verantwortlich gemacht werden e Freiverkehr ſetzte in ſehr ruhiger und wenig veränderter Haltung ein. Die Stimmung neigte zwar zunächſt etwas zur Schwäche, doch kam des in den Kurſen nicht allzu ſtark zum Ausdruck. J. G. Farben eröffneten mit 9055 vollkommen unverändert, Ste⸗ wens waren mit 108,75 ſogar 4 v. H. gebeſſert während Reichs ban kanteile mit 104,50 84 v. H. niedriger eröffneten. hade und Svenska waren eher etwas erholt. In Reichs Pahnvorzugsaklien beſtand zunächſt weiter Angebot. das den Kurs um 1 v. H. drückte. Intereſſant war die Be⸗ wegung der Feldmüßleaktien, die zwar geſtern met 53 v. H. ſchloſſen auf der Verſteigevung geſtern Nachmittag aber 48 v. H, erzielten und heute mit 49 ee rden. Auch der Pfandbrieſmarkt lag ſemlich geſchäftslos, deutſche Anleihen wenin verändert, Reiches d öucford nungen leicht gebeſſert, andererſeits neigten Induſtrenbligationen weiter zur Schwäche. f 0 etzen, die ſich aber auf we⸗ ſſchäftsbelebung e ee Auch am Anleihen wurde das Geſchäft ſpä⸗ ee 1 weiltkeren Verlaufe blieben ſaſt auf höchſtem Tagesſtand behaupten. 3 N a H. und darfiber genannt, die wurde Tagesgeld mit 674 v. 8 Späterhin blieb es f 8 5 rändert. . biieban en Aktienmärkten ſti bl, zum Teil ſes wieder verloren. Auch en die Gewinne des Weg 0 cer Welke in denen angeblich anhaltend men werden. Frankfurt gut behauptet Die Frankfurter Effektenbörſe eröffnete trotz der Schwäche einiger Auslandsbörſen, beſonders der Stock⸗ holmer Börſe, in gut behaupteter Tendenz. An⸗ fangs hatte der neue Kurseinbruch der Kreuger⸗Werte auch hier zu kleinen Abgaben geführt, doch ſetzte ſich ſpäter auf Deckungen der Spekulation eine merkliche Be⸗ feſti gung durch, zumal auch vom Publikum Kauforders vorgelegen haben ſollen. Das Geſchäft war dabei aber nicht beſonders groß, weil die bevorſtehende Wahlkampagne ſchon ihre Schatten voraus wirft. Es befriedigte, daß am Rentenmarkt einige Käufe in Reichsbahn ⸗Vor⸗ zugsaktien und Reichsſchuldbuchforderun⸗ gen vorgenommen wurden, ſo daß auch hiervon die Börſe eine gewiſſe Stütze hatte. Beſonders J. G. Farben waren ſtärker gefragt und bis zu 1,5 v. H. höher. Im Ver⸗ laufe war die Haltung ſehr ſtill, nachdem die vor⸗ liegenden Aufträge erledigt waren. Es entwickelte ſich auf der erhöhten Baſis nur innerhalb der Kuliſſe kleines Ge⸗ ſchäft. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld zum Satz von 6 v. H. unverändert. Amſterdam ruhig Die Amſterdamer Börſe war zu Beginn außer⸗ ordentlich ruhig. Die Umſätze ſpielten ſich in engem Rahmen, und die Kurs veränderungen waren nur unbe⸗ deutend. Die Spekulation hielt ſich, da Anregungen nicht vorlagen, völlig zurück. Königl. Petroleum notierten 126 bis 128 bis 126,5, Unilever 110 bis 111 und Pounganleihe 34,5 nominell. London feſter Die Londoner Börſe eröffnete heute in überwiegend feſterer Haltung, obwohl beſondere Anregungen nicht vorlagen und das Geſchäft weiter ruhig blieb. Bri⸗ tiſche Staatspapiere lagen nach den geſtrigen Steigerungen ſtetig. Hounganleihe befeſtigte ſich auf 49, Dawesanleihe auf 69. 25 proz. engliſche Konſols notierten 6076, Royal Dutch 14, Canada Pacific 19/4, Sydro Eleetrie 10%, Kreuger u. Toll 75, International Nickel 11½ Berliner Devisen Olskontsätze: feſchsbank 8, Lombard 7, briyat 8 u. 5¾ v.. Amtlich in Rm. Dis-] Parität 29. März 30. März ien e e Buenos⸗Aires 1Peſo.782 0. 1„ Kanada tan. Dollar.198 3,786 3,794.790.794 F„„ en 657.092.884.886.384.386 airo.„ Lägypt. Pd. 20,958 186,31 16,85 16,16 16,20 Türkei„ Itürk.PfBb. 18.458—.— e, London 18terl. 3½ 20,429 15,89 15,98 1574 15,78 New Vork 1 Dollar 3½ 4,198 4,209 4,217 4,209 4,217 Rio be Janeiro1Millr.—.502 0,254 0,258 0,254 0,256 Uruguay. 1Goldpeſo— 4,48.728.782 1,728.782 Holland 100 Gulden 3 168,789 170,08 170,42 170,08 170,42 Athen 10 Drachmen 11 5,48.445.455.305.205 Brüſſel 100-50 P 3¼ 58,37. 58.80, 58.75 1 5 58,88 Bukareſt.. 100 Lell 7½.511.517.528 817 2,528 Naas„100 Pengöd 7 73,421 586,94 57,06 6,94 57.00 Danzig„ 100 Gulden 5 81,72 82.87 59 32,47 63 elſingfors„100 8M 7 10,587.24.257 7,248 7,257 talien.„„100 Lire 7 22,094 21,79 88 21.82 2¹,88 Agoflavien!o0 Dinar 7½ 61,00.413 7,27 7418.427 genbage, 100 Ke. 8 11850 fe% e Kopenhagen 100 Kr. 25 5„.„ Sabo 100 ds, 47% 11 14% 146 Sslo 00 Kr.% 112.50 64,12 28 88,17 83,88 Paris... 100 Fr. 2% 16,4 185) 166 16,56 18.00 Prag.. 100 Kr. 8 12,488 12,485 12,485 12,465 12,485 Schweiz.. 100 Fr. 2 81.00 61.52 61,68 81.55 81,71 Sofia. 100 Lewa 9¼ 8,0398 3,057.063 8,057 3,088 Spanien, 100Peſeien 8 ¼æ[81,00 31,97 82,08 31.97 82.03 Stockholm, 100 Kr. 5½% 11224 8831 85,0 64,07 64,23 Eſtland.„ 100 Cſtm. 8½ 112,50 109,39 109,61 109,39 109,61 Wien 100 Schilling 8 59,071 49.95 50,05 l 49,95 50,05 Tägliches Geld: 6¾% und darüber, Disk.⸗Comp. 5½—5¼% Dollar kräftig erholt— Pfund gebrückt An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich der Dollar kräftig erholen, wogegen das engliſche Pfund wieder ſtär ker gedrückt war und auf ſeinen Stand vom Samstag zurückging. Die Hoff⸗ nungen, daß der Etat der Vereinigten Staaten ins Gleich⸗ gewicht gebracht werden kann, veranlaßten die internatio⸗ nale Spekulation, umfangreiche Deckungskäufe in Dollar vorzunehmen und dagegen Pfunde zu geben. Gegen den Dollar eröffnete das Pfund, nachdem es geſtern in Newyork mit 3,77% geſchloſſen hatte, mit 3,76½ und ging dann im Laufe des Vormittags auf 3,7496 zurück. Gegen den Gulden notterte es 9,27, gegen Paris 95,06, gegen die Reichsmark 15,73/%. Die Reichsmark ten⸗ dierte ſtetig, nach etwas ſchwächerer Eröffnung konnte ſie ſich ſpäter wieder erholen. Sie ſtellte ſich in Amſterdam auf 58,92, in Zürich auf 122,75. Der Schweizer Franken lag feſter, die anderen Deviſen blieben unverändert. ſich 1929 noch auf 9511,5 Mill. ſtellte. Hieraus erkennt man ohne weiteres den Rückgang im hieſigen Wirſchaftsleben. Im einzelnen ſind noch folgende Angaben intereſſont: Als Zeichen für das Nachlaſſen der Geſchäftstätigkeit(wobei alleröings ouch die Preisrückgänge eine gewiſſe Rolle ſpie⸗ len] iſt das Einſchrumpfen des Giroverkehrs charak⸗ teriſtiſch. Die Umſätze lauten: 1931: 5602,5 Mill. A4, 1980: 8178,9 Mill. und 1929: 8759,7 Mill. Der Wechſelver⸗ kehr weiſt in den einzelnen Wirtſchaftsbezirken eine ver⸗ ſchiedenortige Entwicklung auf. Bei uns iſt gegenüber 1930 eine Abnahme feſtzuſtellen. Die genauen Zahlen lau⸗ ten 1931: 851,3 Mill., 1930: 362,5 Mill. Die Umſätze im Deviſenverkehr ſtiegen aus den angegebenen Grün⸗ den auch hier von 23,1 Mill. im Jahre 1930 auf 72,5 Mill. Mark 1931. Stark rückgängig— ein Zeichen für die Vor⸗ ſicht der Reichsbank— war überall der Lombard ver⸗ kehr. Er ſtellte ſich bei uns für 1991 auf 122,6 Mill. 4 gegenüber 126,8 Mill. 4 für 1980. In der Rangordnung nach der Größe der Umſätze f haben ſich keine bedeutenden Verſchiebungen ergeben. Unter den Reichsbankbezirken ſteht Mannheim an 14. Stelle, während es im Vorjahr den 13. Platz inne hatte. Deuische Zündwaren-Monopolgesellschaff Guter Abschluß O Berlin, 30. März.(Eig. Dr.) Der dem AR vorge⸗ legte Abſchluß für 1931 weiſt einen Reingewinn von 6,22 Mill.„ aus. Hiervon werden dem Reſervefonds 48 000„ überwieſen. Auf das An von 1 Mill. 4 wird die im Monopolgeſetz mit 8 v. H. feſtgelegte Dividende gezahlt. Der Reſt von 6,00 Mi l l. 4 fließt an das Reich. Für das erſte Geſchäftsjahr der Geſellſchaft vom 1. Juni bis 31. Dezember 1931 ergab ſich bekanntlich ein Gewinn von 1,14 Mill.„, von dem nach Berückſichtigung der Dividende und Rückſtellung 1,03 Mill.„ an das Reich gingen. * Stand der Badiſchen Bank vom 23. März. Aktiva: Goldbeſtand 8 588 338 ,, deckungsfähige Deviſen 326 708, ſonſtige Wechſel und Schecks 18 899 736 l/, deutſche Scheide⸗ münzen 6 325, Noten anderer Banken 4387 260 ,, Lom⸗ baroͤ forderungen 3 635 890 4, Wertpapiere 11.616 818., ſonſtige Aktiva 28 662 26.— Paſſiva: Grundkapital 0 8 300 000 4, Rücklagen 3 300 000 /, Betrag der umlaufen⸗ den Noten 23 968 750 l, ſonſtige täglich fällige Verbindlich⸗ keiten 17154858%, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 21 846 491 /, ſonſtige Paſſiva 1 502 703 ,, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahl⸗ baren Wechſeln 1064 213 l. O Lombardkaſſe AG., Berlin.— Für den amtlichen Börſenbeginn gerüſtet.(Eig. Dr.) Um die Lombardkaſſe für die bevorſtehende Wiederingangſetzung des offiziellen Börſenverkehrs mit genügend Mitteln auszuſtatten, ſind hier in den letzten Tagen rund 5 Mill. 1 von offiziellen Stellen zugeführt worden. Hierzu kommen noch weitere 4 Mi l l., die von privater Seite gegeben werden. Ein⸗ ſchließlich des Kapitals von 1 Mill. 4 verfügt die Lom⸗ bardkaſſe alsdann ſtber 10 Mill. l. * Leipziger Verein⸗Barmenia. Der Leipziger Ver⸗ ein für Krankenverſicherung der Beamten und freien Be⸗ rufe a. G. vorm. Leipziger Fürſorge Verſicherungs⸗Anſtalt für Beamte und freie Berufe V. a. G. und die Barmenia Krankenverſtcherung für Mittelſtand und Beamte V. a. G. haben ſich bekanntlich im vergangenen Jahre zuſammen⸗ geſchloſſen. Wie mitgeteilt wird, gelang es den fuſio⸗ nierten Geſellſchaften auch im vergangenen Jahre, ihren Mitgliederſtand zu vergrößern. Die Reſerven ſind auf annähernd 6 000 000/ angewachſen. An Schadens⸗ leiſtungen wurde 22 484 000% zur Verfügung geſtellt. Die Zuſammenlegung der Verwaltung und Organiſation konnte entſprechend den der Fuſion zu Grunde liegenden Plänen zum größten Teil bereits durchgeführt werden. * S. A. Anſaldo in Genua— Dividendenlos. Dieſes Unternehmen der Schwer⸗ und mechaniſchen Induſtrie mit 125 Mill. Lire Aktienkapital wird, wie die Mitteilungen der Banca Cerutti ankündigen, keine Dividende ausſchütten (i. V. 5 v..), ſondern den Reingewinn zur Deckung der Verluſte auf Pfund⸗Sterling⸗Guthaben verwenden. — Die neuen Zuckerabmachungen O Berlin, 30. März.(Eig. Dr.) Der Vere 1. d e v deutſchen Zuckerinduſtrie gibt bekannt: In ſei⸗ ner Mitteilung an die Preſſe vom 12. März berichtete der International Sugar Council, daß Verhand⸗ lungen auf der Baſis gewiſſer Vorſchläge, die von den europäiſchen und peruaniſchen Vertragsparteien des inter⸗ nattonolen Abkommens vom 9. Mai gemacht worden wa⸗ ren, weitergingen und daß die Ergebniſſe zur gegebenen Zeit veröffentlicht werden würden.. Der International Sugar Couneil wünſcht nunmehr mitzuteilen, daß die folgenden A b machungen ge⸗ troffen worden ſind: 1. Die kubaniſ ch e Ern te für 1932 iſt durch den Präſidenten der Republik auf etwa 2,7 Mill. To. feſtgeſetzt worden. 2. Die europäiſchen und peruaniſchen Vertragsparteien des inter⸗ nationalen Abkommens haben es unternommen, die für das gemäß dem Abkommen mit dem 1. Sept. 1992 und mit dem 1. Sept. 1933 endende Jahr(für Peru mit dem 31. Dez. 1992 und 1933 endende Jahr) feſtgeſetzten Aus fu hr quoten um die Menge zu kürzen, um die Ja vos tatſächliche Ausfuhren während des Jahres vom 1. April 1932 bis zum 31. März 1939 1,5 Mill. Tonnen überſchreiten.. Die europäiſchen Vertragsländer werden eine enk⸗ ſprechende Einſchränkung ihres Anbaues für das laufende Jahr vornehmen. Die Annahme dieſer Ver⸗ einbarungen hat alle Schwierigkeiten, die als Er⸗ gebnis der augenblicklichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe bei der Durchführung des internationalen Zuckerabkom⸗ mens entſtonden waren, über wunden. * Schwediſcher Brückenbau⸗Auftrag für den Stahlverein. Es beſteht die begründete Ausſicht, daß die Voreinig⸗ ten Stahlwerke Ac. Düſſeldorf, zuſammem mib zwei ſchwediſchen Firmen einen Auftrag von der Stock⸗ holmer Hafen verwaltung auf Lieferumg und Bau einer Straßenbrücke über den Maelar⸗ fee erhält. Es dürfte ſich um ein Objekt im Werbe von etwa fünf Millionen Kronen handeln. Bis zur endgül⸗ tigen Auftragserteülnong ſind jedoch noch einige Formali⸗ täten zu erfüllen. Wie verlautet ſoll öbe Abteilung Dort⸗ wunder Union der Vereinigten Stahlwerke das für den Brückenbau benötigte Eiſenmaterial(ca. 7000 To.) liefern, während die Monbage gemeinſam mit den beiden ſchwe⸗ dͤſchen Firmen vorgenommen werden ſoll. (I Schultheiß⸗Patzenhyſer ſtößt Schimichow⸗Zementhetei⸗ ligung ab. Berli mn, 30. März.(Eig. Dr.) Die Schultheiß⸗ Patzenhoſer Brauerei AG, hat den größtem Teil ihres Be⸗ ſitzes an Aktlen der Verein. Portlaundzement⸗ u. Kalkwerke Schimichow, Sileſia und Frauendorf A G. in Schimichow(Oberſchleſien) an ein Konſorbbun verkauft, dem eine Anzahl norddeutſcher Zementfabriken, ſowie Werke der Montaninduſtrie an⸗ gehören. Der Reſt des Paketes, das im Börſempvoſpokt vonn Febemar 1931 mit 45 v. H. des Stammkapitals von 15 Mill.& angegeben wurde iſt derſelben Gruppe in Option gegeben. In Verbindung hiermit iſt ein freund⸗ schaftliches Zuſammenwirken zwiſchen Verkäufer und Käufer vereinbart. O Rhein⸗Main⸗Donau Ac, München.(Eig. Dr.) Der langjährige Direktor der Rhein⸗Main⸗Donau Ach in Mün⸗ chen, Henftling, hat ſich entſchloſſen, ous ſeinem Amte auszuſcheiden und einem Ruf der Großkraftwerk Franken A G Folge zu leiſten, deren Leitung er bereits im April übernehmen wird. Es verlautete ſchon ſeit länge⸗ rem von gewiſſen grundſätzlichen Gegenſätzen zwiſchen den beiden Vorſtandsmitgliedexn der RMD Prof. Dauſcher und Direktor Henftling, die nun offenbar durch den Aus⸗ tritt von Direktor Henftling aus dem Vorſtand zur Lö⸗ ſung gebracht wurden. * H. Schlinck u. Cie. AG., Hamburg. Die o. GW. ge⸗ nehmeagte die Regularſen(6 v. H. Dividende). Nach der anf Grund der 4. Notverordnung erfolgten Neuwahl des Aufſichts rates beſteht der An nummehr aus: Direktor Albrecht Volland. Berlin. Vorſitzender Dr. Emil Selb, Fiskalanwalt in Mannheim(ſtellv. Vorſ.), Bankdirektor Heinr. Fremerey. DD⸗Bank Heidelberg, Bankdirektor Dr. Mar Heſſe, DD Bank Mannheim, Dr. Erich Mayer, Mannheim, Dr. Julius Schluck, Hamburg. * Nordhäuſer Tabakfabriken AG, Nordhauſen.— Divi⸗ f dendenerhöhung. Für dos Geſchäftsjohr 1931 wird ein Reingewinn von 172 804(142 476)„ ausgewieſen, aus dem nach Abſchreibungen in Höhe von 194 704(250 788), eine Dividende von 6 li. V. 5) v. H. zur Verteilung kom⸗ men ſoll. In der Bilanz erſcheinen u. a. Kreditoren mit 2,568(2,63) Mill., andererſeits Außenſtände mit 1,248(1,69) Mill. 4, Vorräte mit 2,482(1,61) Mill.%, flüſſige Mittel mit 0,265(0,55) Mill. /. Weizen geiragi und befesfigi Verzögerie Neuregelung der Weizeneinſuhr und kleines Inlandsangebol Roggen vernachlässigi/ Hafer und Gersſe gui behaupiei Berliner Produktenbörſe v. 30. März.(Eig. Dr.) Im Produktenverkehr ſtand die Entwicklung am Weizenmarkt heute im Mittelpunkt des Inter⸗ eſſes. Durch die Verzögerung in der Neuregelung der Weizeneinfuhr geſtoltet ſich die Verſorgung der Mühlen häufig ſchwierig, da das Inlandsangebot nach wie vor gering iſt. Eine leichte Belebung der Nach⸗ frage, die durch Anſätze zu einer Beſſerung des Mehlab⸗ ſatzes ausgelöſt wurde, führte zu weiteren Preisſteigerun⸗ gen; vor allem lagen auch die ſogenannten Weizen⸗ e xportſcheine weiterhin ſehr feſt, die 6. höher als geſtern bezahlt wurden. Am Promptmarkt lauteten die Gebote für Weizen 1 bis 2/ höher, und auch im handelsrechtlichen Liefſerungsgeſchäft ergaben ſich auf Deckungen Preisbeſſerungen bis zu 1½. Der Roggenlieferungsmarkt blieb demgegenüber ſtar k vernachläſſigt; es kam zunächſt nur eine No⸗ tierung für Mairoggen zuſtande, die unverändert lautete, während für die anderen Sichten kaum Intereſſe beſtond. Am Roggenpromptmarkt zeigte ſich Kaufluſt für deutſchen Roggen zu Beimiſchungszwecken; Ruſſenroggen wurde zu unveränderten Preiſen angeboten und gehandelt. Für Weizenmehl hatten die Mühlen infolge der Schwierigkeiten bei der Beſchaffung des Rohmaterials ihre heutigen Forderungen teilweiſe wieder kräftig erhöht, auf dem höheren Preisniveau kouft der Konſum zunächſt nur vorſichtig. Roggenmehl lag ruhig. Dos Offerten⸗ material in Hafer und Gerſte war keineswegs reichlich, bei einiger Nachfrage des Konſums waren die Preiſe gut behauptet. Amthich notiert wurden: Weizen märk., prompt abb Sda⸗ toon 75—76 Kg. 255— 257; Sommerweizen märk. 78— 70 Kg. 260—262 feſter; Roggen 72—73 Kg. 198—200; Ruſſenroggen zu DGcH.⸗Beldingungen 195 bez. u. Brief cif Berlin: Warte Netze 210 gif Berlin ßezahlt, feſter; Braugerſte 188 bis 190; Futter⸗ und Induſtriegerſte 170—179 ſtetlg; Hafer 160167 ruhig; Weizenmehl prompt 31,50—.34,75 feſt; Rog⸗ genmehl 70proz. prompt 26,50—27,90 ruhig:; Weizenkleie 10,80—11,10 ruhig; Roggenkleie 10,40 10,70 ruhig; Vik⸗ torbgerbſen 18—25; Kleine Spelſeerbſen 21—24; Futter⸗ erbſen 15—17; Peluſchken 16,50— 19,50; Ackerbohnen 16—17; Wicken 1619,50; Lupimwen, blaue 1112; öto. gelbe 15 bits 17; Seradellcl, neue, 31—37; Leinkuchen Baſis 37 v. H. 11,80 bis 12; Erdnußkuchen Baſis 50 v. H. ab Hamburg 13,10 Dis 13,30; Erdnußbuchenmehl Baſis 50 v. H. ab Hamburg 137 Trockenſchnitzel 99,20; Extrahiertes Sofabohnenſchrot 40 v. H. ab Hamburg 12; dio. ab Stettin 12.70; Kartoffel⸗ ſlocken 16,8017; freie Ware 19,5020; allg. Teudenz willig.— Handelsrechtliches Diefevungsgeſchäft: Weizen März 268; Mai 271 270,50; Juult 276—274,75; Sept. 233 bis 232,50; Roggen März 197; Mai 199,50; Juli— Sept. 189 Hafer März—; Mai 175,25; Jubi 180.5080; Sept.—. O Frankfurter Produkteubörſe nom 30. März.(Eig. Dr.) Weizen 258260; Roggen 225; Sommergerſte für Braus wecke 195200; Hafer(inländ.) 160— 167,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 38,50—39,65: So. Sondermahlung 36,7537. 85; niederrhein. Spezſal 0 mit Austauſchwelzen 88,5089, 40? dito. Semdermahlung 86,75—37/65; Roggenmehl 29,50—0,50; Weizenklebe 10,10 bis 10,25; Roggenkleie 10,75; alles für die 100 Kg., Ten⸗ denz ſtebüg. 5 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. März.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) Mai 4,82%; Juli 4,775 Sept. 4,70; Nov.—.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 kg.) Mai 744; Juli 7294; Sept. 78%; Ney. 74. * Liverpooler Getreidekurſe vom 30. März.(Eig. Dr.) 4, 1 Weizen(100 lbb.) Tendenz ſeſt; März (4,86); Mai 4,11%(4,976); Juli 5,(5,0); Okt. 5,4 (5,76).— Mitte; ruhig; März 4,9(4,876); Mai 4,1195 (4,9%); Juli 5,2(5,0%]; Okt. 5,44(66,3). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 30. März.(Eig. Dr.) März 5,95 B 5,65 G: Mai.95 B 5,75 G; Auguſt 6,30 B 6,10 G; Okt. 6,55 B 6,0 G, Nov. 6,65 B 6,40;: 5 6,70 B 6,55 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis ompt per 10 Tage 31,60; März 31,05; Mai 32,10; Ten⸗ denz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 29. März. 10 Ballen Zufuhr, 10 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig, ſeſt. Für Haller⸗ tauerhepfen wurden 5055/ bezahlt. Bremer Baumwolle vom 90. März.(Eig. Dr.) Amerik Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,50. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 30. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miöddl. Anfang: März 463 bis 464; Mai 45859; Juli 458, Okt. 46268; Dez 466; Jan.(83) 467.68; Tagesimport 12000; Tendenz ſtetig. — Mitte: März 466; Mai 461; Juli 460; Okt. 464; Dez. 469; Jan.(88) 470; März 475, Mai 480; Juli 484; Okt. 490; Loco 494, Tendenz ruhig, behauptet. * Berliner Mefallbörse vom 30. März 1932 Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez.[Brief] Geld bez Brief] Meld Moov. Dezemb. * Tendenz: Kupfer ſtetig; Blei und Zink kuſtlos. * Berliner Metall⸗Rotierungen vom 30. März.(Gig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 58,50 Mark für 100 Kg.; Raſſinadekupfer loey 5259, Ston⸗ dardkupfer loco 49,50—50,50; Staudard⸗Blei 17,518,507 Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Stratts⸗ Auſtrolziun 202. Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗ Regulus 52—54; Silber in Borren ca. 1000 ſein per Kg. 41,7545 l. Londoner Meiallbörse vom 30. März 1932 Metalle in E pro To. Silber Unze P(137/40 fein ſtaud.), Platin Unze buff Standard 81,85 Zinn Standart 120.5 Atuminſum 5 Mongte 2175 1 Settl. Prels 31 68 Settl. Preis 120.5] Queckſilber 19,50 Elektrolht 87. Banka 129 8 Platin 16,0 beſt ſelected 34,50 Straits 1240 Wolframerz 13.— ſtrong fheets Blei, ausländ. 11 75 Nickel e El'wirebars 44,— Zink gewöhnlich 1175 Weißblech E Tendenz: Kupfer unregelmäßig; Zinn, Blei, und Zink feſt... Fabritbeſttzer Monate 222,2 Antimon 3 eee 6. Seite/ Nummer 147 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 30. März 1932 —— or 200 Jahren wurde Josef Haydn geboren Zur Erinnerung an den großen Klassiker der Musik, den Sänger unserer Nationalhymne Haydns Persönlichkeit Von Alfred Schnerich f Widerſpruchsvoll und ſtark romantiſch gefärbt ſind die zeitgenöſſiſchen Schilderungen über Haydns äußere Perſönlichkeit. Vergleicht man ſie mitein⸗ ander, ſo ſtellt ſich uns ungefähr folgendes Geſamt⸗ bild dar: Haydn war von derbem Knochenbau, ſtark, unter⸗ ſetzt, dabei von geringer Muskulatur. Die Geſichts⸗ züge Haydns waren kräftig, das dunkelgraue Auge feurig, die Lippen kräftig. In ſeinen ſpäteren Jah⸗ ren traten die Zähne ſtark hervor. Blatternarben bedeckten ſein Antlitz. Die Mimik beim Dirigieren wird als beſonders intereſſant geſchildert. Seine körperliche Rüſtigkeit erhielt ſich bis ins hohe Alter. Im 78. Jahre ſah er wie ein Fünfziger aus. Er ſprach in breitem niederöſterreichiſchen Dialekt. Seine Sprache war bedächtig mit ſauftem Ernſt, die Aus⸗ drucksweiſe ſtellenweiſe derb, aber nie zotenhaft. Ob ſeines Naſenpolypen ſprach er etwas näſelnd. Laut lachen hörte man ihn nie. Er lebte mäßig, liebte landläufige Koſt. In England gibt er in einem Brief an Marianne von Genzinger vom 13. Oktober 1791 der Sehnſucht nach einer„gut deutſchen Suppe“ Aus⸗ druck. Ohne Zweifel war er Schnupfer, was ſchon die Tabatieren, die er erhielt, andeuten. Allerdings gab man dieſe damals nicht mit Schnupftabak, ſondern mit Dukatenfüllung. Haydn hielt ſich für häßlich. Er ſchreibt von ſeinem „brutto ritratto“ und wundert ſich, daß er trotzdem bei Frauen viel Anklang fand. Wenn Lavater in Haydus Geſichtszügen„etwas vom Philiſter“ zu er⸗ kennen glaubt, kann man dies nur zu den„unrich⸗ tigen Diagnoſen“ rechnen, mit denen die Romantik neben Mozart auch Haydn bedacht hat. Ein Philiſter vervollkommnet ſich nicht bis in das hohe Alter und unternimmt als Sechziger keine weiten Reiſen, am wenigſten, wenn er ſolche früher nie unternommen hat. Als Knabe hatte er eine ſchöne Sopranſtimme⸗ Aber auch ſpäter muß er ſchön geſungen haben, denn wir wiſſen, daß er mit achtzehn Jahren in Maria⸗ Zell Aufſehen erregte, ſpäter vorübergehend auch zu St. Stephan ſang. Selbſt in England, als Sechzigez, betätigte er ſich noch geſanglich, indem er insbeſondeke mit heiteren Liedern vielen Beifall errang. Er trug ſich ſtets ſehr nett. Schon als Knabe trug er„der Reinlichkeit halber“ eine Perücke mit Seiten⸗ buckeln, die er tief in die Stirne drückte. Er war in ſeinem Anzug ſtets bereit, Herrſchaften zu empfangen. Seine Galauniform bei Eſterhazy war aus licht⸗ blauer Seide mit Silberborden. In ſeiner Klei⸗ dung blieb er bis ins hohe Alter„konſervativ“. Die zur Zeit ſeines Todes bereits unmoderne Perücke nahm er mit ins Grab. Von Tomaſchek rührt aus 1808 folgende Beſchreibung her: Haydn ſaß in einem Sorgenſtuhl, mit der gepuderten mit Buckeln ge⸗ zierten Perücke, weißem Halsband mit goldener Schnalle, weißer geſtickter Weſte von ſchwerer Seide mit ſtattlichem Jabot, dem braunen Staatskleid, ge⸗ ſtickten Manſchetten, ſchwarzſeidenen Beinkletdern, weißſeidenen Strümpfen, großen ſilbernen Schnallen an den Schuhen. Ebenſo nett wie er ſelber, war auch ſeine Wohnung. Uebermäßiger Aufwand war ver⸗ mieden. Immerhin mußten ſchon einmal die vielen Sachen, die Haydn als Geſchenk erhielt, die Wohnung in ſpätere Zeit ſchmuck ausſehend gemacht haben. Obſchon fromm und ausgeſprochener Katholik, lag ihm jede Unduldſamkeit fern, im beſten Sinn des Aufklärungszeitalters. Allerdings kam er bis zur engliſchen Reiſe nur wenig mit Altkatholiken in Berührung. Der Nationalität nach bekannte er ſich nachdrücklich als Deutſcher. Ich bin ſtolz darauf. Haydn ſchrieb ſicher, mit wenig Korrekturen. Das rührt daher:„weil ich nicht eher ſchrieb, als bis ich meiner Sache gewiß war.“ 5 N Gegenüber ſeinem Fürſten und Herrn war er voll Ergebenheit, aber ohne Kriecherei. Ueberliefert iſt die Antwort auf eine Kritik des Fürſten, aller⸗ dings nach ſeiner engliſchen Reiſe: Durchlaucht, dies zu verſtehen, iſt meine Sache. Gegen ſeine Unter⸗ gebenen war er wohlwollend und darum bei ihnen ſehr beliebt, Schmeicheleien verachtete er und konnte auch ironiſch werden. Er betonte, daß er keines vor⸗ nehmen Umgangs bedürfe, obſchon er reichlich mit Haydn in unserer Zeit Prof lian v. Schilings Es war eine Zeit lang unter Muſikern geradezu Mode, über Haydn in einem gönnerhaften Ton zu ſprechen.„Papa Haydn“ war eine Bezeichnung, die angeblich Mozart in froher Laune dem klaſſi⸗ ſchen Meiſter gegeben hat. Dieſes ſcherzhafte Wort blieb lange Zeit an der Muſik Haydns haften. Man muß dabei bedenken, daß der klaſſiſche Haydn⸗Stil in der Zeit der Romantik, als welche man in der Muſik die Aera Liſzt⸗Wagner zu bezeichnen pflegt, einigermaßen verloren gegangen war. Um die 90er Jahre herum war Haydn als„gemütlicher Kom⸗ poniſt“ endgültig abgeſtempelt. Unſere Zeit hat, wie auf vielen anderen Gebieten, auch hier ein Unrecht wieder gut gemacht. Die neue Zeit, die immer mehr die Form zu ſchätzen verſteht, verſucht ſie mit modernem Inhalt zu füllen. Die Fuge iſt plötzlich„modern“ geworden. Reger war der erſte, der ſich der Fuge wieder mehr annahm. Hindemith und andere moderne Muſiker folgten dem Beiſpiel. So iſt man für die meiſterhafte Form Haydns plötzlich hellſichtig ge⸗ worden. Wir erlebten unter vielen anderen Renaiſ⸗ ſancen auch eine Wiederauferſtehung Haydns. Was iſt uns Haydn? Vor allem hat er uns einen idealen Kammermuſikſtil geſchaffen, der ſich durch Leichtigkeit und Durchſichtigkeit auszeichnet. Seine Quartette ſind in jeder Beziehung vorbild⸗ lich, ihr Studium für jeden Muſiker unentbehrlich. Daß er in dem ſogenannten Kaiſer⸗Quartett die Me⸗ lodie der von ihm geſchaffenen Volkshymne, die in unſerer Zeit zum Deutſchland⸗Lied wurde, in herr⸗ liche Variationen verarbeitet hat, ſei hier nebenbei erwähnt. Haydus Symphonien ſind gleich⸗ falls Meiſterwerke der Form mit einem unerſchöpf⸗ lichen Reichtum melodiſchen Inhalts. Die Frucht⸗ barkeit dieſes Komponiſten iſt geradezu erſtaunlich. Man weiß nicht genau, wieviel Symphonien er komponiert hat. Man ſchätzt die Zahl der authen⸗ tiſchen Haydn⸗Symphonien auf 168. 60 Symphonien ſind zweifelhaft und 100 Symphonien gelten als dem Meiſter von ſeinen Schülern unterſchoben! Haydn überſah nämlich zuletzt kaum mehr ſelbſt die ganze von ihm geſchaffene ungeheure Menge muſikaliſcher Werke. Ein gewaltiges Kulturwerk des preußiſchen Staates iſt die von ihm unternommene Geſamt⸗ ausgabe der Werke Haydns, von denen aber erſt oͤrei Bände erſchienen ſind. Aber auch auf dem Gebiete des Oratoriums war Haydn ein unvergleichlicher Meiſter. Seine Oratorien wirkten bahnbrechend und zukunftweiſend, wie 3. B. in harmoniſcher Beziehung, dann durch die dramatiſche Ausdruckskraft der Geſangspartien vor allem in den„Jahreszeiten“. Seine choriſche Tech⸗ nik im Oratorium zeigte dem Chor neue Wege. Die tuſtrumentalen Einleitungen zu den„Jahreszeiten“ hat ſeinerzeit kein Geringerer als Beethoven be⸗ wundert. Sie gleichen in der Tat ſymphoniſchen Sätzen, von faſt Beethovenſcher Geiſtestiefe. Es iſt beachtenswert, daß gerade die oratorialen Werke Haydns der Menſchheit nicht nur einen künſtleriſchen, ſondern auch rein materiellen Segen gebracht haben. Unzählige Male ſind ſie— beſonders in Wien bei Wohltätigkeitsveranſtaltungen aufgeführt, haben jedesmal volle Kaſſe gemacht und unzählige Armen in tiefſter Not Linderung gebracht. Daß Haydn auch tiefen Sinn für den göttlichen Humor gehabt hat, beweiſt ſeine Abſchiedsſympho⸗ nie. Heute noch wirkt das allmähliche Verlaſſen der Muſiker ihrer Pulte auf einen Teil des Publikums überraſchend. Dieſer muſikaliſche Spaß, bei dem zu⸗ letzt der Dirigent allein bleibt, verfehlt auch heute noch ſeine Wirkung nicht. Wie jeder Muſiker der Zeit, in der Hayoͤn lebte, ließ ſich guch der Meiſter manche Werke beſtellen und bezahlen. Das bekannte„Ochſenmenuett“ iſt eine ſpaßhafte Erinnerung an eine eigenartige Be⸗ zahlungsmethode. Haydn hatte den Auftrag erhalten, ein Menuett für eine Hochzeit zu komponieren. Am nächſten Tag ſah der Meiſter einen lebendigen Ochſen vor ſeiner Tür ſtehen. Das war der Preis, den der Fleiſchermeiſter, der für die Hochzeit in ſeinem Hauſe ein Muſikſtück aus der Hand des großen Meiſters haben wollte, ihm bezahlt hatte! Die Kunſt geht nach Brot Der Lebenslauf Haydns war nicht der eines miß⸗ verſtandenen Genies, das um ſein Leben und ſein Kunſtideal ſchwer zu kämpfen hat. Im Gegenteil. Haydn war beſonders in den letzten Jahren ſeines Lebens ein Meiſter, der nach damaligen Begriffen geradezu Weltruhm genießen durfte. Seine Werke wurden in ganz Europa aufgeführt. Sowohl in Paris wie in London feierte die Kunſt Haydns wahre Triumphe. Napoleon war ein großer Freund Hayonſcher Muſik. Als der erſte Konſul zu der Aufführung von Haydns„Jahreszeiten!— es war am 24. Dezember 1800— in die Pariſer große Oper eilte, traf den Wagen eine Höllenmaſchine. Nur durch ein Wunder blieb der Konſul am Leben. Eine tragiſche Ironie des Schickſals wollte es, baß gerade eine franzöſiſche Bombe mittelbar Haydͤn den Tod brachte. Er ſtarb, wie behauptet wird, vor Schreck, als eine franzöſiſche Bombe während der Kämpfe um Wien in dem Garten ſeines Häuschens am 9. Mai 1809 explodierte. Haydns Geburtshaus in Rohrau an der Leitha Königen und Fürſten verkehrt hat, verleugnete alſo keineswegs ſeinen Bürgerſtolz, ganz im Geiſte der Zeit der großen Umwälzungen. Mit Vorliebe redete er vön ſeiner bäuerlich⸗ bürgerlichen Abſtammung und den ſchweren Entbehrungen in ſeiner Jugend. Deshalb ſind wir über ſie gut unterrichtet, wäh⸗ rend die Nachrichten aus dem ſpäteren Leben manche ſchwer auszufüllende Lücke aufweiſen. An ſeine Hei⸗ mat hatte er große Anhänglichkeit, ſeine Verwandten unterſtützte er freigiebig. In zahlreichen Fällen nahm er, beziehungsweiſe ſeine Frau, Paten⸗ ſtellen an. Bis zu ſeinen vorgerückten Jahren, ſowohl bei Eſterhazy wie in England war an eine regel⸗ mäßige Tagesordnung nicht zu denken. Um ſo ge⸗ nauer wurde der Tag ſpäter in Wien eingeteilt. Wegen ſeiner Dürftigkeit in der Jugend, andererſeits wegen ſeines angeborenen Ordnungs⸗ ſinnes war er an das Sparen und Haushalten ge⸗ wöhnt, behielt dies auch bei, nachdem er es keines⸗ wegs mehr nötig hatte. Gleichwie in ſeinen Werken war Haydu auch im Lebenſehr humorvoll veranlagt, und auch Ulken keineswegs abgeneigt, wovon wir einige artige Stück⸗ chen wiſſen. Als„Muſterknaben“ darf man ſich ihn nicht vorſtellen. Einmal band er den Rollwagen einer Kaſtaninbraterin mit einem Mietwagen zuſam⸗ men, ein andermal arrangierte ex ein hölliſches Kon⸗ zert auf der hohen Brücke beim„Tiefen Graben“, das die Rumor⸗Wache(Polizei) in große Aufregung ver⸗ ſetzte. In ſeiner Ehe war Haydn bekanntlich nicht eben glücklich. Ganz beſonders ſchmerzte ihn, den Kinder⸗ freund, daß ſeine Ehe ohne Nachwuchs blieb. Die üblen Eigenſchaften der Frau Haydn pflegen über⸗ trieben zu werden. Wie dem auch ſei, wir erfahren, daß Frau Haydn keineswegs ſo verſchwenderiſch war, wie man ihr nachſagte. Auch betreute ſie ihren Gatten „ bei Krankheit liebevoll. Ihre in Abweſenheit des Mannes getroffene Exwerbung des Hauſes in Gum⸗ pendorf zeigt, daß ſie einen geſunden praktiſchen Blick hatte. Ob und inwieweit ſie ihn mit Eiferſucht quälte, wozu ſie ſchließlich auch manche Urſache gehabt hätte, wiſſen wir nicht. Allerdings war auch der Gatte, ins⸗ beſondere in ſeinen Briefen, recht freigiebig mit wenig ſchmeichelhaften Worten über ſeine Ehehälfte. Dazu iſt zu beachten, daß die Sprache jener Zeit ſehr ſtark mit Derbheiten durchſetzt war. Im Italieniſchen, das Haydn ſehr liebte, klingen Ausdrücke wie bestia infernale überhaupt milder als im Deutſchen. Jedenfalls hinderte ihn ſeine geringe Schönheit, von der er ſelbſt überzeugt war, nicht, daß er für das zarte Geſchlecht ſtets ein warmfühlendes Herz hatte. Das gehört zu ſeinem Metier. Für Kinder hatte er ſtets Näſchereien bereit. 3 In ſeinen ſpäteren Jahren verwahrte er ſeine Koſtbarkeiten, Andenken, Raritäten in einer Kaſſette. Wenn mir das Leben zuweilen verdrießlich wird, ſo ſehe ich mir das alles an, und freue mich, in ganz Europa geehrt worden zu ſein. Von ſeinen Beſchäftigungen in Mußeſtunden iſt bekannt, daß er gerne Kegel ſpielte, dazu Fiſcherei und Jagd ausübte. Reiten hat er ſeit einem Sturz vom Pferd bei Morzin nicht mehr betrieben. Von Krankheiten war er in mittleren Jahren nur vor⸗ übergehend heimgeſucht. In der Jugend hatte er die Blattern, deren Spuren ſein Antlitz aufwies. In Eſterhaz war er einmal bettlägerig, auch er⸗ fahren wir von einem Augenübel, das ihn in ſeinem 57. Lebensjahre am Arbeiten hinderte. Im hohen Alter plagte ihn der Rheumatismus, die ſogenannte „Engliſche Krankheit“. Die Mühſale des Alters er⸗ trug der ſtets tätige Mann ſchwer, doch nicht ohne Humor. Immerhin hat ſein Gehör und Geſicht nicht derart abgenommen, daß er ſich darüber beklagt hätte e Kinderſymphonie geſchrieben, den Kindern ſeines ſfeſſelnde Geſpenſtergeſtalt eines Kindermärchens. Haydns Geburtsstätte Wilhelm Heinrich Riehl(18231897), der her⸗ vorragende Kulturhiſtoriker, für unſeren Landſtrich durch ſeine zuſammenfaſſende Darſtellung„Der Pfäl⸗ zer“ beſonders wichtig, war auch zugleich ein aus⸗ gezeichneter He iner der muſtkaliſchen Vergangenheit. Wir laſſen nachſtehend ſeine Darſtellung von Haydus Geburtsort und Geburtshaus folgen, die wie keine zweite geeignet iſt, den Geiſt jener Gedenkſtätte lebendig zu machen. Das Datum von Hau dus Geburt ſteht in der Muſikgeſchichte nicht ganz feſt. Joſeph Hayoͤn wurde in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1732 geboren, ſo daß zuweilen das eine oder andere Datum als Geburtstag angegeben wird, Rohrau liegt auf dem linken, niederöſterreichiſchen Leithaufer, hart am Waſſer; ein Gang über die Brücke würde uns ſofort auf ungariſchen Boden bringen. Wir bleiben aber auf der zeutſchen Seite und durchſchreiten die ganze lange Hauptſtraße des Dorfes bis zum letzten Hauſe linker Hand, wo der Fahrweg nach Bruck ins Freie führt. Eine Stein⸗ tafel, in die Mauer jenes Hauſes gelaſſen, trägt die ſeltſam lakoniſche Inſchrift:„Zum Haydn“. Es iſt Joſeph Haydns Geburtshaus, arm, niedrig, ſchmal, den anderen Bauernhäuſern des Dorfes aufs Haar ähnlich, bloß aus einem Erdgeſchoß mit vier Fenſtern beſtehend, Stall und Wohnräume gemeinſam von dem langgeſtreckten Strohdache bedeckt. Eine Stein⸗ bank vor den Fenſtern bildet neben jener Tafel das einzige unterſcheidende Wahrzeichen. Wir gehen durch das überwölbte Tor, welches geradeaus in den kleinen Hof und Garten führt; ein im Hofe ſpielen⸗ der Bauernbube errät ſchon, was wir ſuchen, und deutet auf die Türe links im Torgange, auf die Kütcchentüre, allein durch die Küche kommen wir daun in das Wohn⸗ und Schlafzimmer, das einzige Zim⸗ mer des Hauſes, ein mäßig großes, reinliches Ge⸗ mach, mit weißgetünchten Wänden und brauner nied⸗ riger Holzdecke. 5 5 Hier alſo wohnte der ehrſame Wagnermeiſter Matthias Haydn mit ſeinen zwanzig Kindern, hier ſoll ſein älteſter Sohn Joſeph(1732) geboren fein. Wie aber eine ſolche Familie Platz gefunden in dieſem Häuschen, das gehört auch noch zu den vielen Rätſeln, die auf Haydns Lebensgeſchichte ruhen. Allein zunächſt denkt man an gar keine Rätſel, man iſt vielmehr überraſcht, alles genau ſo zu finden, wie man ſichs ungefähr vorgeſtellt hat; die enge aber ge⸗ mütliche, altmodiſche aber nette und reinliche Bauern⸗ ſtube kommt uns ja ganz bekannt vor, ſo bekannt wie die Geſchichte von dem alten Wagnermeiſter Matthias, der am Sonntag nachmittag dort hinten am Ofen ſaß und mit Maria, ſeiner frommen Haus⸗ frau, Lieder ſang und auf der Harfe begleitete, und der kleine fünffährige Sepperl ſaß auf dem Boden daneben und ſpielte Geige dazu, indem er mit des Vaters Zollſtab auf dem linken Arme auf und nieder ſt rich. Da tritt dann der Schulmeiſter von Hainburg, der Vetter, durch die Küche zur ſelben Türe herein, durch welche wir auch eingetreten ſind, und ſieht, daß der Kleine ſeinen Stab vollkommen taktgerecht führt, und da jeder wahre Schulmeiſter als ein Prophet in Kinderaugen und Kinderſeelen muß leſen können, ſo ahnet er in dem taktfeſten Aermchen auch gleich den künftigen Muſiker und nimmt den kleinen Joſeph mit nach Hainburg, wo es ſo viel ſchöner iſt als in Rohrau, wo ſich Stadt und Fluß und Berge und Burgen zu einem großen Prachtbilde auftun und das arme Bauernkind Gottes ſchöne Welt zum erſten Male ſo recht groß und reich erſchaut und allerlei große Dinge lernt: den Katechismus und Leſen, Schreiben und Rechnen und Singen, Geigen und Blaſen, ja ſogar das Paukenſchlagen. 5 Wie das Haus des kaiſerlichen Rates am Hirſch⸗ graben in Frankfurt mit ſeinen behäbigen, wohl⸗ geordneten, ſinnig ausgeſtatteten Gemächern nicht als die zufällige Stätte der Geburt, ſondern als der not⸗ wendige Ausgangspukt der ganzen Entwicklung Goethes uns bedeutſam erſcheint, ſo mußte Haydn auch in dieſem ſtrohgedeckten Bauernhauſe mit der einzigen Stube geboren werden, um ganz zu werden, was er geworden iſt. ö 4 In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts verwüſtete eine Ueberſchwemmung das Hayoͤnhaus und machte einen Umbau nötig, und das echte Ge⸗ burtszimmer ſoll nicht links, ſondern rechts von der Torfahrt gelegen haben, wo ſich jetzt gar kein Wohn⸗ raum mehr findet. Die Wohnſtube iſt demnach ver⸗ loren gegangen; das Haus blieb uns aber doch in ſeinem hiſtoriſchen und poetiſchen Charakter treu er⸗ halten, und nicht bloß das Haus, auch ſeine Um⸗ gebung, die Straße, das Dorf. Als ich ins Dorf zurückgekehrt war, erzählte mir der Wirt, die Wilddiebe ſchlichen ſich gerne in den Park, darum verbiete man die Wege, und der Graf ſei ein melancholiſcher Mann, der die tiefſte Einſam⸗ keit in ſeinen täglichen Spaziergängen beim Haydu⸗ denkmal ſuche. Ueberhaupt dünke die verwachſene Au gar manchem etwas unheimlich.„In meiner Knabenzeit“, ſo fuhr er fort,„hat der Platz ganz anders ausgeſehen, da war unfern der Inſel, wo jetzt Buſch und Wald, noch die freie offene Pußta. Dort haben wir Kinder gar oft geſpielt und ſprangen dann, wenn es ſo halb dunkel zu werden begann, nach der buſchigen Inſel, um uns dort an Schauder 5 und Grauſen zu ergötzen; denn wir glaubten, der Haydn mit ſeiner Zopfperücke ſei einer von den bibliſchen Heiden, die das Geſetz nicht haben, und doch tun des Geſetzes Werk, und ſchauten ſcheu von allen Seiten nach dem geſpenſtigen Götzenbild, ſchli⸗ chen gebückt rundum, einer den andern erſchreckend, und wenn uns dann die Angſt recht kalt über den Rücken lief, platzten wir plötzlich auseinander und jagten mit dem lauten Geſchrei: der Heid, der Heid, in die Pußta zurück.“ 8 Durch manchen helltönigen Hayoͤnſchen Satz klingt es leiſe wie eine Vorahnung jener Akkorde des 5 ſüßen Schauers der romantiſchen Schule. Und ſo erſcheint zur Vollendung des Idylls Haydn, der die eigenen Dorfes als die im Schrecken magiſch n 5. 5 5 hex⸗ oſtrich Pfäl⸗ aus- nheit. iydus keine ſtätte d us feſt. 3 auf eine wird. ſchen die oden Seite des der te in⸗ t die 8 iſt mal, Haar ſtern von tein⸗ das ehen den len⸗ und die haun Zim⸗ Ge⸗ tied⸗ iſter hier fein. in elen hen. man wie ge⸗ ern⸗ unt iter tten us⸗ und den des der urg, ein, daß hrt, t in ſo den mit in und das ſten rlei ſen, und ſch⸗ hl als lot⸗ tung 0 Coelſes Mittwoch, 30. März 1932 Ro man von B. Frueht (elle Nabe 8 Oopyright by Mertin Feuehtwenget, Helle.8. Achtes Kapitel. Der ſchüchterne Liebhaber. Mit den Worten:„Wo bleiben Ste ſolange, Herr Geheimbde Rat? Und du, Ulla?“ hatte ſich Frau von Levetzow, begleitet vom Grafen von Knobelsdorff, dem Gartenhäuschen genähert. „Habt ihr vergeſſen, daß wir euch im Garten er⸗ warten?“ fragte Frau von Levetzow, in die Laube eintretend.„So kommt doch endlich aus der dumpfen Laube in den Garten. Draußen iſt es ja ſo ſchön! Es iſt heute ein herrlicher Tag!“ „Ja, welch ein herrlicher Tag iſt heute!“ ſagte Goethe. „So geh doch in den Garten, Ulla!“ befahl die Mutter. „Ich gehe ſchon, Mutter.“ Haſtig verließ ſie das Gartenhäuschen. Graf trat aus der Laube und folgte Ulrike, Frau von Levetzow wollte ebenfalls das Garten⸗ haus verlaſſen, als ſich Goethe an ſtie mit der Frage wandte: Auch der „Darf ich Sie, Frau Baronin, um ein Wort bitten?“ „Ich bitte ſehr, Herr Geheimbde Rat, ſprechen Sie nur!“ „Frau Baronin, ich bin nicht mehr jung!“ „Ein Mann bleibt fung, ſolange er den jungen Frauen wohlgefällt“, warf Frau von Levetzow ein. Goethe fuhr fort: „Solange man lebt, wohnt in uns die Sehnſucht nach Glück und ſtiller Häuslichkeit. Auch ich ſehne mich nach einer ſiebenjährigen Witwerſchaft nach Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 147 — Gli ück an der Se trauten häus li chem eite eines gelieb⸗ „Ich finde Ihre heimbde Rat“, fiel nungsvoll ins Wort. „Glauben Sie, Frau Baronin, daß ich noch ein Weib glücklich machen könnte?“ fragte jetzt Goethe. „Daran zweifle ich keinen Augenblick, Herr Ge⸗ heimbde Rat! Welches Weib würde ſich nicht glück⸗ lich ſchätzen, Ihre Lebensgefährtin zu werden?“ „Glauben Sie wirklich, liebſte Freundin, kam es zögernd über Goethes Lippen,„daß— Ulrike ſich bei mir wohlfühlen könnte?“ „Ulrike, Ihr Liebling, Ihr liebes Töchterchen, liebt Sie, Herr Geheimbde Rat, ja längſt wie eine Tochter“, gab Frau von Levetzow ahnungslos zur Antwort. „Meinen Sie wirklich, Frau Baronin?“ fragte Goethe und bat:„Gehen wir zu den anderen!“ Frau von Levetzow war über Goethe erſtaunt, Sie konnte ſich ſein Betragen nicht anders als durch eine unbegreifliche Schüchternheit erklären, die Goethe den Mut raubte, mit der Sprache herauszu⸗ rücken und ihr den längſt erwarteten Heiratsantrag zu machen. Enttäuſcht ſagte ſie: „Ja, gehen wir zu den anderen in den Garten, Herr Geheimbde Rat!“ Sehnſucht begreiflich, Herr Ge⸗ ihm Frau von Levetzow hoff⸗ Neuntes Kapitel. Graf Knobelsdorff Mit einem Buche in der Hand ſaß Frau von Levetzow in ihrem Boudoir, während Goethe ſich mit ihren Töchtern im Garten erging. Sie hatte ſich an dieſen ſtillen Ort zurückgezogen, um das Buch ungeſtört leſen zu können, das ihr Heute die Poſt überbracht und das ſie ſchon mit gro⸗ ßer Ungeduld erwartet hatte. Denn es vereinte Goethes ſeelenvollſte, herrlichſte Liebesergüſſe. Frau von Levetzow überflog die Seiten des Bu⸗ ches. Wie ein flatterhafter Falter die Blüten auf den Blumenbeeten. Denn die Gedanken über Goe⸗ thes rätſelhaftes Benehmen raubten ihr die Muße zu intenſiverer Beſchäftigung mit dem köſtlichen In⸗ halt des Buches. Sinnend legte ſie es aus den Händen, blickte Aus ihren Gedanken wurde Frau von Levetzow durch ein Klopfen an der Tür aufgeſch Auf ihr lautes„Herein!“ erſchien die Zofe und meldete: „Seine Durchlaucht Graf von Knobelsdorff wünſcht Frau Baronin dringend zu ſprechen.“ „Ich laſſe Durchlaucht bitten!“ erklärte Frau von Levetzow. Die Zofe verließ das Zimmer. Bald darauf erſchien Graf Knobelsdorff. Ehrerbietig küßte er Frau von Levetzow die Hand und bat um Entſchuldigung, wenn er zu ſo früher Morgenſtunde ſtöre. Aber er müſſe endlich Klarheit haben und wiſſen, woran er mit Ulrike ſei, denn die Ungewißheit raube ihm den Appetit, verſcheuche ſei⸗ nen Schlaf, untergrabe ſo ſeine Geſundheit und werde ihn zugrunde richten. „Seit der Geheimbde Rat Goethe in Marienbad weilt, hat Ulrike nur Aug' und Ohr für Goethe. Und ich, ich exiſtiere für ſie ganz einfach nicht mehr!“ rief er vorwurfsvoll aus. „Aber, Durchlaucht!“ unterbrach Frau von Le⸗ vetzow den traurig dreinblickenden Grafen und ſuchte ihn mit Worten zu tröſten:„In Kürze verläßt der Herr Geheimbde Rat Marienbad. Sie ſehen Geſpen⸗ ſter, Durchlaucht!“ „Alle Leute behaupten das Gleiche“, fiel ihr der Graf ins Wort. „Es iſt nichts als Lüge, was die Leute behaupten. Denn Ulla verehrt in Goethe nur den großen Dich⸗ 1e Graf Knobelsdorff zog ein Büchlein aus ſeiner Rocktaſche.„Ich habe hier, Frau Baronin, eine inter⸗ eſſante Schrift mitgebracht. Wenn Sie des Dichters Goethe wahren Wert kennenlernen wollen, dann bitte dieſes Büchlein zu leſen, und Frau Baronin werden in nicht geringes Erſtaunen geraten.“ „Ihre Schrift kann nichts als ein Pamphlet ſein, Durchlaucht!“ rief Frau von Levetzow aus. „Nein! Ein ernſtes Buch, das der Wahrheit zum Sieg verhelfen will!“ erwiderte der Graf, blätterte im Buche und begann zu leſen. eucht. „Wer iſt der Wicht, der ſo über Goethe zu ſchreiben wagt?“ „Der Verfaſſer iſt ein hoher Würdenträger!“ er⸗ widerte Graf Knobelsdorff. Das Buch heißt„Die Wahrheit über den Dichterfürſten Goethe“„Goethe durchs Fenſter auf Goethe und ihre Kinder. hat viele Feinde“, meinte Graf Knobelsdorff, blät⸗ terte im Buche und ſagte, ohne auf den Unwil len der Frau von 8 zu achten:„So nennt ihn Grabbe: Den alten Narren— Menzel: Unſer böſen Genius— Hengſtenberg: Den Grauen im deutſchen Auge. Und Kotzebue beweiſt, Goethe kein Deutſch verſteht“. „Hören Sie damit auf, Durchlaucht!“ rief Frau von Levetzow unwillig aus.„Ich will dieſe Blas⸗ phemien nicht länger anhören. Sie beleidigen mern Ohr. Sie dürfen, Durchlaucht, über meinen zu⸗ künftigen Gatten dieſe Worte nicht wiederholen, und nicht in einem ſolchen Ton ſprechen!“ „Wenn ich nur wüßte, daß Goethe Sie, Frau Levetzow, meint“, fiel ihr Graf Knobelsdorff Wort. „Wen denn ſollte Goethe meinen?“ fragte Frau von Levetzow unwirſch. „Man ſpricht davon, daß Goethe auf Hand e „Das ſind, wie ich Ihnen ſchon beteuert habe, Herr Graf, unſinnige, durch nichts begründete Ge⸗ Stat daß Don ins Ulrikes rüchte“, erwiderte Frau von Levetzow und ſetzte raſch hinzu:„Goethe wird mich heiraten. Ulrike liebt er als ſeine Tochter. Es iſt das Wohlgefallen eines alten Mannes an einem reizenden Kinde“. „Ulrike ſchwärmt viel zu viel für Goethe“, meinte Graf Knobelsdorff. „Der ihr Großvater ſein könnte“, warf Frau von Levetzow raſch ein und ſetzte hinzu:„Wiſſen Sie nicht, Durchlaucht, daß die Mädchen, wie Wiehend ſagt, doch immer die Weisheit eines Mannes mit Vergnügen zu ihren Füßen liegen ſehen? Seien Sie unbeſorgt, Durchlaucht! In wenigen Tagen, an ſeinem Geburtstage, wird Goethe um meine Hand anhalten“. „Gebe Gott, daß Sie recht behalten, Frau Barv⸗ nin!“ rief Graf Knobelsdorff aus, erklärte nun aber auch, Ulrike ſprechen zu wollen und fragte, wo ſie ſei. „Ulla iſt mit Amelie und Berta im Garten“. Aus dem Garten oͤrang helles Lachen der Le⸗ vetzow⸗Töchter, in das ſich auch eine männliche Stimme miſchte. Graf Knobelsdorff horchte auf und fragte un⸗ willig:„Iſt ſonſt jemand im Garten, Frau Baronin?“ (Fortſetzung folgt) Dipl.-Ing. ist nach schwerem Leiden am Unser treuer, vielgeliebter Sohn und Bruder Walter Bradkebusda 29. März Krankenhaus in Mannheim sanft entschlafen. Mannheim(Hebelstr. 19.), 30. März 1932. Willa. Wagner u. Trau Anni verw. Brackebusch, Freiburg i/ Br. Neumattenstr. 43. 5 beſtände der Gemeinde Sperrmaßnahmen werde 7 Mannheim,. 3. 32. Amtliche Bekanntmachunge Manl⸗ und Klanuenſeuche. Die am 7. März 1932 bezüglich der Riedvieh⸗ Bad. Bezirksamt, Abt. IV. Brühl 1 n aufgehoben. obeſtände des Vororles hoben. Mannheim, Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 5. März 1932 bezüglich der Rindvieh⸗ angeordneten Sperrmaßnahmen Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Mannheim ⸗Seckenheim werden aufge⸗ den 29. März 1932. 7 im Theresien- 2 Schreibtiſche, BVervielfältigungs ⸗A fenſter⸗Einrichtung, 1 tiſchchen, 1 Ofen, 1 O 3774 Zwangs- Versteigerung Donnerstag, den 31. März 1932, vorm. 11 Uhr werde ich Mittelſtraße 37a gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Sofa, 1 Ladentheke mit Glasaufſatz, 1 1 Regulator, 1 Zimmerteppich, 1 Regiſtrier⸗ kaſſe„Anker“, verſchied. Regale u. Sonſtiges. Stephan, Gerichtsvollzieher. 1 Damenſchreibtiſch, Nähtiſch, ein pparat„Fixo“, 1 Schau⸗ Warenſchrank, 1 Rauch⸗ elgemälde, 2 Tiſchuhren, Die Einäscherung erfolgt am 2. April, nachm. 3 Uhr im Mannheimer Krematorium, Hauptfriedhof. . Erklrung in keiner Weiſe mehr kehrsverein deren Mannheimer Ho Mannheim, den Dipl.-Ing. entrissen. Mannheim, den 29. März 1932. Heute wurde unser bewährter Mitarbeiter, Herr Walter B. adtebusdh W. rasch und unerwartet durch den Tod seinem Wirkungskreis Wir bedauern sein Hinscheiden als einen schmerzlichen Verlust; ein ehrendes Gedenken ist ihm gesichert. Brown, Boveri& Cie. Alctiengesellsdhalt Iechnisches Büro Mannheim Der endesunterzeichnete Redakteur der„Neckarzeitung“ 1 willig nach beendigter Beweisaufnahme, daß; Herr Direktor Hieronymi habe im Palaſthotel, eine bevorzugte Behandlung erfahren. ſowenig kann behauptet werden, daß der Ver⸗ oder Herr Direktor Hieronymi irgendwie das Palaſthotel gegenüber den an⸗ verantwortliche erklärt frei⸗ behauptet werden kann, i und icht über: Eben⸗ e tels bevorzugt habe. 2 billige eingeschirre 30. März 1932. 9770 Hubert Eſchert. 0 77 kür alle Festlichkeiten 5 55 5 4. las Porzellan- e 1 5 Preise Weickzel C15 & 2 1 Zeppnichie e,, .Schrumm, Daum ou Hrotes Sperialgeschüfl. 31 86 wangsver steigerung Donnerstag. 31. März 1932, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal. 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